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Beste Freunde und ihr Rat

"Ich will doch nur, dass du nichts bereuen musst."
von

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Kapitel I

Er starrte aus dem Fenster. Doch er sah weder die Scheibe noch das Gebäude gegenüber. Stattdessen blickte ihm ein vor Lebensfreude nur so strahlendes Gesicht entgegen. Ein Gesicht, dass zu einer Person gehörte, die er schon seit Wochen nicht mehr gesehen hatte. Genau genommen hatte er den zu diesen wunderbar warmen Augen gehörenden Menschen nur zwei mickrige Wochen gesehen. In dieser Zeit hatten sie kaum ein Wort gewechselt. Das war wahrscheinlich seine Schuld. Immerhin hatte der andere keine Probleme mit den restlichen Mitarbeitern gehabt.

Er seufzte und lehnte seinen Kopf schwer gegen das Fensterglas.

Wieso ging ihm dieses Gesicht nicht mehr aus dem Sinn? Wieso hing da eigentlich ein Kerl hinten dran? Okay, die zweite Frage war nebensächlich. Er sollte wirklich zuerst herausbekommen, warum er ständig dieses Gesicht sah. Klar, es war ein wahrscheinlich schöner Ausdruck, den der Jüngere da gezeigt hatte, und somit keine Schande daran denken zu müssen. Aber trotzdem. Wieso sah er diese Augen und den ganzen Rest dazu immer noch, wenn er aus dem Fenster starrte?

„Toya?“ Er zuckte zusammen.

„Was?“ Wieso klang seine Stimme so gequält?

„Willst du mit kommen?“ Verwundert wandte Toya seinen Blick zu seinem besten Freund und Mitbewohner.

„Wohin?“

„Ist alles klar bei dir?“ Besorgt beugte sich der Blondhaarige zu Toya.

„Klar, alles bestens“, versicherte dieser. Skeptisch wurde er gemustert, anscheinend gab sich der andere aber zufrieden damit.

„Mit Matt und Joe ins 'Blue Heaven'.“

„Da komm ich doch immer mit, Jimmy. Wieso fragst du überhaupt?“ Toya erhob sich von dem Fensterbrett und ging zu seinem Kleiderschrank.

„Du warst so in Gedanken.“

„Und?“ Er öffnete die Tür und durchstöberte seine Shirts. Er wollte ein anderes anziehen. Eines, was es ihm leichter machen sollte, ein nettes Mädchen anzugraben. Na ja, nett musste sie nicht sein, aber willig wäre schön. Über seine eigenen Gedanken musste er schmunzeln, korrigierte aber schnell seinen Gesichtsausdruck. Dass er gerade seinen besten Freund ignorierte, war ihm nicht bewusst. Auch hörte er dessen Erklärung nicht, aber die hatte ihn eh nicht interessiert. Doch das würde er dem Blonden nie auf die Nase binden.

„James, sei mir nicht böse, aber ins Bad geh ich ganz gern allein.“ Juhu, zumindest jetzt war auf sein Gehirn Verlass. Innerlich tanzte Toya gerade Tango. Äußerlich war ihm jedoch nichts davon anzumerken.

„Klar.“ Verwirrt blieb James stehen und die Tür zur kleinen Nasszelle fiel vor seinen Augen zu.

In dem kleinen gefliesten Raum stellte sich Toya vor den Spiegel und musterte sein Gesicht. Er würde nie solche Lebensfreude versprühen können. Seufzend fuhr sich der Freizeitgitarrist durch die Haare. Er sollte nicht soviel nachdenken, sondern einfach den Abend genießen. Entschieden griff er nach dem Kamm und ordnete mit dessen Hilfe seine Haare.

Nur wenige Minuten später verließ er das Bad, was diese Bezeichnung echt nicht verdient hatte, und sah sich seinem besten Freund gegenüber.

„Willst du ins Bad?“ fragte er diesen und bekam ein 'Nein' als Antwort.
 

„Ich liebe diesen Club.“ Toya sah zu dem Eingang des 'Blue Heavens' und drehte sich dann wieder zur Theke, an der James, meist Jimmy genannt, stand und einen Krug Bier bestellte.

„Das wissen wir“, ertönte es hinter ihm und er wandte sich der Stimme zu, nur um aufsehen zu müssen. Er war auch wirklich zu klein. „Deswegen schlagen wir ihn auch immer vor.“

„Außerdem kriegen wir hier Rabatt“, mischte sich eine weitere Stimme ein, welche Toya sofort Joe zu ordnen konnte.

Mit seinem typischen arroganten Lächeln sah er weiter Mathew an. „Dann könnt ihr ja unseren Stammplatz einfordern gehen.“

„Was?“ fragten die beiden zeitgleich.

„Es setzen sich gerade irgendwelche Halbstarke an unseren Tisch“, klärte er sie gnädigerweise auf, bevor er Matt umdrehte und schubste, damit dieser seine ihm aufgetragene Aufgabe erledigte. Als er sah, dass sowohl der Lange – Mathew war um einiges Größer als er selbst und auch die anderen beiden überragte er noch – als auch Joe davon trotteten, wandte er sich zufrieden zu Jimmy. „Kann man dir helfen?“

„Klar. Gläser oder Krug?“ Er griff nach dem Krug und freute sich schon auf den ersten Schluck, vielleicht würde er dann dieses Gesicht vergessen. Mist, jetzt dachte er schon wieder daran. Sofort verdrängte er das Bild und es klappte, zumindest sah er seine Umgebung wieder.

„Das ging ja unblutig aus“, meinte er an Matt und Joe gewandt, da diese völlig unbeschadet aussahen.

„Tja, wir können halt einschüchtern“, konterte Joe, der in seiner Freizeit gerne mal Schlagzeug spielte, und ließ seine Finger knacken. Darauf lachten sowohl Toya als auch Jimmy, der mittlerweile die Gläser verteilt hatte. Weswegen sich Toya sofort ans Einschenken machte und nur wenig später entspannt auf der Bank saß. Nach einem großen Schluck holte er sich eine Zigarette heraus. Zu seiner großen Freude war dieser Laden ein Raucherlokal. Das war auch der Hauptgrund, warum er ihn so liebte.

Einen tiefen Zug nehmend ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Keine heiße Braut, dachte er und lenkte seine Gedanken zu seinen drei Freunden, mit denen er – nebenbei bemerkt – in einer Band spielte, zurück.

„Wir haben einen neuen Mitbewohner“, ließ Joe genau in diesem Moment verlauten.

„Wieder so ne Pfeife wie der Letzte?“ wollte James eher weniger interessiert wissen, wie Toya dessen Stimme entnahm.

„Nee, der Kleine wird euch auch gefallen“, meinte Matt mit seinem üblichen Grinsen, was nie was Gutes verhieß.

„Lass ihn uns doch beim nächsten Mal mitnehmen“, wandte sich Joe an den Sänger ihrer kleinen Freizeitband. Worauf dieser sofort wie wild nickte. Wie wild? Der Typ war wild, stellte Toya innerlich mal wieder fest. Aber er war ne klasse Ablenkung vom tristen Alltag, außerdem passte Matts Stimme wunderbar zu seinen Songs.

Toya griff nach dem Krug und murrte: „Leer!“

Noch bevor er fragen konnte, wer neues Bier holt, richteten sich alle Finger auf ihn. Nun war die mürrische Miene nicht mehr nur aufgesetzt, jetzt war er es wirklich. Er hasste nichts mehr als unnötige Arbeit. Okay, Bier holen war nicht unnötig, wenn man feiern wollte. Aber nervig und das mochte er fast genauso wenig.

An der Theke angekommen, sah er sich nach einem Barkeeper um. Dabei entdeckte er eine Person, die ihm vage bekannt vorkam. Das ist doch …, dachte er und sah wieder dieses strahlende Gesicht vor seinen inneren Augen. Er wollte gerade zu dem jungen Mann gehen, als jemand in seinem Alter auf sein Beobachtungsobjekt zu ging und direkt vor diesem stehen blieb.

Leider verstand Toya kein Wort, was gesprochen wurde, aber er konnte deutlich erkennen, wie die Züge des Jüngeren von freudigen zu traurigen wechselten. Am Ende drehte sich der Typ, der die ganze Zeit geredet hatte um und ließ den anderen, welcher den Tränen nahe zu sein schien, auf dem Barhocker zurück.

Toyas Herz zog sich bei dem Anblick zusammen und er ging, ohne zu wissen warum, diesem Vollidioten von Mann hinterher. Auch wenn er kleiner war, holte er den anderen recht schnell ein – er bahnte sich seinen Weg durch die Menschen halt rücksichtsloser. Er blieb jedoch stehen, als er die Freunde von dem Typen entdeckte. Lachend wandten sich diese an ihn.

„Und wie hat der Kleine reagiert?“

„Ich wette, er weint jetzt wie ein Baby.“ Der Kerl wurde Toya immer unsympathischer.

„Denkst du?“

„Lasst das mal lieber. Er ist zwar gut im Bett, aber sonst voll nervig.“ War? Toya konnte die Frage nicht zu Ende denken, im Moment wurde er blind vor Wut.

„Stimmt. Ne Klette ist nervig.“ Lachend tranken die Kerle ihre Gläser leer und widmeten sich anderen Themen. Doch Toya hörte schon gar nicht mehr zu. Er würde dem Typen zwar am liebsten eine in die Fresse hauen, ihn hielt aber die Verwunderung über seine eigenen Gedanken ab. So machte er sich auf den Weg zurück zur Bar. Vielleicht konnte er ja dem Jüngeren helfen. Doch als er an der Theke ankam, war dieser schon weg.

„Da bist du ja.“ Verwirrt und innerlich total aufgewühlt drehte sich Toya zu dem Sprecher um und entdeckte James. „Der Krug ist ja noch leer.“ Das Keramikgefäß wurde ihm aus der Hand genommen und sein bester Freund bestellte einen Neuen.
 

tbc...

Kapitel II

Heute war Freitag, stellte Toya wenig begeistert in seinen Gedanken fest. Sein Gesichtsausdruck wurde eine Nuance mürrischer.

„Freust dich nicht auf'n Feierabend?“ Er wandte sich seinem Kollegen zu. „Nicht jeder ist so'n Partykerl wie du.“

„Bisher hast du dich aber auch immer aufs Wochenende gefreut“, verteidigte sich der Ältere.

„Dieses Wochenende ist halt nicht wie die anderen.“ Gedanklich fügte er ein 'Davor' hinzu. Toya war sicher jedes folgende freie Tagespaar würde er hassen. Klar sie konnten schon am Nachmittag proben. Aber leider wollten die anderen auch freie Zeit. Immerhin mussten sie ihre zwischenmenschlichen Beziehungen pflegen. Auch wenn Toya ab und an so wirkte, war er kein Unmensch. Also ließ er den anderen ihren Freiraum.

Würde er sich dieses Wochenende halt in seinem Zimmer verkriechen und komponieren. Der Gedanke brachte ihn auf eine Idee. Sofort erhellte sich seine Miene kaum merklich, aber seine Augen zeigten deutlich mehr Lebensfreude als vorher. Und er tauchte aus seiner Gedankenwelt auf. Verwundert stellte er fest, dass sein Kollege gegangen war. Achselzuckend machte er sich wieder an die Arbeit und brachte so die restlichen Stunden bis zum Feierabend rum.

Doch kaum hatte er das Gebäude verlassen, wünschte er sich die Arbeit zurück. Er wollte nicht denken. Er wollte keine Zeit haben. Er wollte nicht schon wieder diese zwei Gesichter – jawohl, zu dem ersten hatte sich ein zweites hinzugesellt – sehen. Und er wollte schon gar nicht die Worte wieder hören. Doch es war zu spät. Das vor Lebensfreude strahlende Gesicht wurde durch ein zutiefst verletztes ersetzt und er vernahm die Stimme des Mistkerls wieder: „Er ist zwar gut im Bett, aber sonst voll nervig.“ Toya wusste immer noch nicht warum, aber dieser Satz machte ihn wütend und der verletzte Ausdruck des Jüngeren schmerzte.

Er zog seine Stirn kraus und überquerte die Straße. Er sollte heimgehen und Jimmy fragen, was heute geplant war. Ins Studio konnten sie nicht. Das, was sie immer mieteten, war leider nicht an allen Wochentagen verfügbar und die anderen zu teuer. Aber vielleicht hatten die Studenten ja einen Clubbesuch geplant.

Mit der Hoffnung, den Abend nicht allein in seinem Zimmer zu verbringen, betrat er die U-Bahnstation und konnte sofort in eines dieser technischen Wunderwerke einsteigen. Kaum stand er in dem zum Glück nur mäßig gefüllten Zug, waren seine Gedanken erneut bei diesem Jungen, der zwei Wochen ein Praktikum in seiner Ausbildungsstätte gemacht hatte.

Mittlerweile war er soweit und konnte ohne Schrecken zumindest in seinen Gedanken sagen, dass dieser eigentlich so lebensfrohe junge Mann homosexuell war. Wieso sonst sollte er mit so einem arroganten Macho im Bett gewesen sein? Auch wenn Toya noch nicht begriffen hatte, was genau seine Gefühle bedeuteten. Und da er sich niemandem anvertraute, konnte ihm natürlich auch niemand auf die Sprünge helfen.

Mit einem war er sich jedoch sicher. Er wollte, dass der Jüngere glücklich war. Er würde ihm auch dabei helfen, doch dazu musst er den anderen erst einmal wiedersehen. Und wie das gehen sollte, wusste er nicht. Er kannte ja nicht einmal den Namen. Alles, was er wusste, war, dass der andere jünger und etwas kleiner als er war. Okay, schwarze Haare zierten seinen Kopf ebenso wie unzählige Piercings. Aber dadurch sah der Jüngere keineswegs entstellt aus. Nein, Toya hatte den Eindruck, dass gerade die Ringe und Stecker die Schönheit des anderen ausmachte. Was dachte er da eigentlich gerade? Er fand den ehemaligen Praktikanten doch nicht etwa hübsch.

Toya schüttelte seinen Kopf. So bekam er die nächste Station mit und fuhr daher glücklicherweise nicht zu weit.
 

„Jimmy. Bin wieder da“, machte Toya auf sich aufmerksam, nachdem er die Wohnung betreten hatte. Er wartete auf eine Reaktion und bekam diese als das Klappern von Geschirr. Küche also, stellte der Gitarrist fest und ging in den gedachten Raum.

„Wird das unser Abendessen?“

„Was?“ Anscheinend war sein bester Freund in Gedanken gewesen.

„Wird das unser Essen?“

„Klar.“ Das war mal eine schöne einfache und deutliche Antwort.

„Ist für heute Abend irgendetwas geplant?“

„Jepp, nen Besuch im 'Blue Heaven'. Matt und Joe wollen uns doch ihren Mitbewohner vorstellen.“

„Warum machen wir nicht ne kleine Fete bei ihnen?“ wollte Toya wissen, während er beobachtete wie der Jüngere ihr Essen fertig machte.

„Das würde zu teuer werden.“ Skeptisch zog Toya eine Augenbraue in die Höhe und als ob Jimmy es gespürt hätte, fügte er hinzu: „Die beiden kennen zu viele Leute und an der Uni sprechen sich Partys extrem schnell rum.“

„Aha. Ich spring unter die Dusche“, damit löste sich der Gitarrist von dem Türrahmen. Auf seinem Weg in sein Zimmer wurde ihm ein 'Lass dir nicht zu viel Zeit' mit gegeben.

„Mach ich doch nie“, rief er in die Küche, schnappte sich frische Kleidung und verschwand in der Nasszelle. Dort ließ er die Hüllen fallen und genoss in vollen Zügen das Gefühl von fließendem Wasser auf seiner Haut.

Die Wärme und das beruhigende Gefühl des Wassers ließen Toya erneut in seine Gedanken abtauchen.

Kaum war er in diesen sah er wieder den Jüngeren vor sich, dieses Mal jedoch nicht nur das Gesicht, sondern den ganzen Körper. Neidlos musste er eingestehen, dass der Jüngere wirklich attraktiv aussah. Dies brachte ihn zu der Frage, ob er schon Mal so über einen anderen Mann gedacht hatte. Er freute sich, denn er konnte es ganz einfach mit Nein beantworten. Und war beim nächsten Problem. Was bedeuteten dann diese Gedanken?

Er wusste es nicht, was Verzweiflung in dem Braunhaarigen aufkommen ließ. Wieso musste alles, was er in letzter Zeit dachte, nur so verdammt viele Fragen aufwerfen? Und warum kam er bei seinen Überlegungen nie zu befriedigenden Antworten?

Er knirschte mit den Zähnen und schlug mit der Faust gegen die Fließen. Der dadurch entstandene Schmerz ließ ihn in die Realität zurückkehren, so dass er seinen besten Kumpel wahrnahm.

„Hey, Toya! Das Essen wird kalt“, rief dieser von draußen.

War er wirklich schon so lange unter der Dusche, dass Jimmy ihn an ihr Abendbrot erinnern musste? Anscheinend. Eine Uhr zur Überprüfung der verstrichenen Zeit hatte er nicht und seit Neuestem ließ ihn sein Zeitgefühl im Stich.

Demnach war die Devise jetzt: Waschen und nicht denken.

Mann, was hatte er für eine Willensstärke? Innerlich klopfte er sich selbst auf die Schultern. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, sich innerhalb von fünf! Minuten ordentlich zu waschen und nach weiteren fünf Minuten saß er Jimmy in der Küche gegenüber.
 

„Wann wollten Matt und Co. da sein?“ fragte Toya und blickte zum wiederholten Male auf seine wirklich abgenutzte Armbanduhr. Er wollte trinken und vergessen, doch das ging nicht, solange nicht die zwei Chaoten mit ihrem neuen Kumpel da waren. Wie er es verfluchte zu warten.

„Da sind sie doch“, antwortete Jimmy und streckte seinen Zeigefinger in eine Richtung, in welche sich der Gitarrist sogleich drehte.

„Na endlich“, begrüßte er seine Freunde, die ihn nur fröhlich angrinsten. „Wo habt ihr euer Anhängsel gelassen?“

„Der will noch nen Freund abholen“, antwortete ihm Joe, wobei der Schlagzeuger einfach zum Eingang des Clubs ging.

Zum Glück kann ich mir die Wartezeit mit Bier verkürzen, dachte Toya und folgte seinen Bandkollegen. Natürlich hatte keiner der Vier einen Blick für die Einrichtung, so dass sie zielstrebig zu ihrem Stammtisch gingen. Kaum dort angekommen ließ sich Toya auf der Bank nieder und sah Matt auffordernd an.

„Bier?“ fragte der Sänger, worauf er nur Nicken als Antwort bekam. Also entfernte sich der Größte der Vier, während sich Jimmy und Joe setzten.

„Und wie war eure Woche?“ wollte der Schlagzeuger wissen.

„Super“, grinste Jimmy, während Toya nur knurrte.

„Was ist denn mit dir los?“ fragte Joe nach.

„Stress auf Arbeit“, redete sich der Gitarrist heraus und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Zu seinem Unmut entdeckte er nichts interessantes. So wandte er noch mieser gelaunt seine Aufmerksamkeit zurück zu seinen Freunden.

„Wieso braucht Matt so lange?“

„Hm…“ Jimmy sah sich um. „Das ist wirklich merkwürdig.“

Nun blickte sich auch der Schlagzeuger um. „So voll ist es doch gar nicht.“

„Schnarchnase.“ Mürrisch war gar kein Ausdruck für den Klang von Toyas Stimme. Er wollte, nein, er brauchte endlich Bier. Er musste seine Nerven beruhigen.. Nein, das war nicht korrekt. Er musste sich ablenken, denn wenn nicht …

Er wollte den Gedanken nicht zu Ende denken, denn nur diese Richtung reichte, damit er wieder das Gesicht vor sich sah.

Tief seufzend stützte er seinen Kopf auf seinen Händen ab.

„Irgendwie bist du echt komisch in letzter Zeit.“

Darauf reagierte er nicht. Er konnte nicht. Alles, was er sagen würde, wären eh nur Beleidigungen oder Verwünschungen. Denn erklären konnte er sein Verhalten nicht. Er wusste es nicht. Er hatte sich den Kopf zerbrochen. Nein, das stimmte nicht. Er hatte lediglich über den jungen Mann nachgedacht und nicht darüber, warum er ihn nicht vergessen konnte, obwohl sie sich doch kaum kannten. Verzweifelt nach Ablenkung suchend ließ der Gitarrist seinen Blick durch den voller werdenden Club wandern. Unruhig zuckten seine Augen von einer Ecke zur anderen. So entdeckte er als erster ihren Sänger.

„Na endlich.“ Erleichterung bezüglich des baldigen Alkoholgenusses breitete sich in Toya aus.. Doch kaum hatten sich einige Muskelpartien seines Gesichts entspannt, verzog er sie erneut. Da hinter Mathew zwei weitere Männer – irgendwie verdienten die Neuen diese Bezeichnung nicht – hervortraten.

„Hi“, setzte der Größere der beiden Unbekannten an.

„Kein Vorstellen ohne Bier“, unterbrach Toya ruppig.

„Oh! Oh! Leaderlein ist mürrisch.“ Gut gelaunt wie immer stellte Matt alles auf den Tisch, füllte sofort ein Glas und reichte es Toya. Dieser führte das Trinkgefäß an seinen Mund mit der Intention es in einem Zug zu leeren. Dies unterließ er jedoch und trank lediglich ein Viertel des Inhalts. „Nun kann's los gehen.“

Seine Taten brachten ihm von Seiten seiner Bandkollegen einige Lacher ein und von den Fremden – der Eine kam ihm bekannt vor – ein Schmunzeln. Den, der ihm bekannt vor kam, wollte er genauer mustern, doch konnte er sich dies nach einem Blick in das Gesicht sparen. Dort stand der Grund seiner abwesenden Art der letzten Wochen. Wie?

Die kurze Vorstellung des Ersten – er war etwas größer als sein ständiger Gast – hatte er verpasst. Er bekam gerade so noch mit, wie der Blonde offen von Jimmy und Joe in ihrer Mitte aufgenommen wurde – er hatte wirklich zwischen den Beiden Platz genommen.

„Ich bin Yuki“, meldete sich der Schwarzhaarige zu Wort und gab somit dem in Toyas Geist immer wiederkehrenden Gesicht einen Namen.

Schöner Name, dachte der Gitarrist und ließ seine Augen den Körper hinunter wandern. Was er sah, gefiel ihm, auch wenn ihm keine drei Sekunden später der Gedanke weniger behagte.

„Und um von vornherein Klarheit zu schaffen“, Toya gefiel die Stimme. Sie war angenehm in seinen Ohren. Mathews konnte ab und an nerven. Aber diese würde das nie schaffen, glaubte Toya und hörte weiter gespannt zu. „Ich bin homosexuell.“

Die Aussage war für Toya keine neue Information, sondern bloß eine Bestätigung seiner Vermutung, die er im Laufe der vergangenen Woche aufgestellt hatte.
 

tbc...

Kapitel III

„Wer holt die nächste Runde?“ Es war ein Wunder, dass Matt die Frage noch so klar formulieren konnte. Auch wenn sie dadurch jeder verstehen konnte, antwortete im Moment niemand.

Toya ließ seinen Blick über seine Freunde und ihre zwei Gäste schweifen und schüttelte seinen Kopf. „Keine weitere Runde“, sagte er entschieden.

„Feierabend“, stimmte ihm der Blonde – Ken hieß er, oder? – zu.

„Jetzt schon?“ Der Blick, den Yuki ihm schenkte, verschlug Toya die Sprache. So war es Ken, der die Stimme erhob: „Ja, jetzt schon.“

„Aber ich will noch bleiben“, jammerte der Jüngste. Und wieder konnte Toya nichts weiter tun, als Yuki anzustarren. Wieso brachte dieser Schmollmund ihn so aus der Fassung? Wann Matt oder gar Joe ihn versuchten umzustimmen, fiel es ihm nie schwer auf seiner Meinung zu beharren. Aber jetzt, wollte er am liebsten sagen, dass sie noch bleiben konnten, nur damit Yuki wieder lächelte oder gar lachte. Denn das Lachen war so rein, dass es selbst Freude in sein Herz brachte.

„Wie bekomm ich dich hier raus?“ Toya wachte aus seinen Gedanken auf und musterte die beiden Freunde. So sah er, dass Yuki sich zu Ken wandte und diesen schief anlächelte, zumindest wirkte es auf ihn so. Die Minuten verstrichen, ohne dass er die angenehme Stimme Yukis erneut vernahm.

„Dich muss man wohl heimbringen“, stellte Ken fest und Jimmy meldete sich mit einem „Uns auch“ zu Wort.

„Dann sollten wir wohl entscheiden, wer wen heim bringt“, meinte Toya und leerte sein Glas. Er hatte auch einiges getrunken, aber nicht so viel wie seine Kumpels und Yuki.

„Schwierige Entscheidung. Entweder drei Betrunkene oder einen, der extrem anhänglich ist.“ Verwirrt sah Toya den Blonden an. „Yuki wird immer anhänglich, wenn er getrunken hat. Demnach ist es etwas kompliziert ihn nach Hause zu bringen.“ Seine Augen wanderten über die anderen.

„Wo wohnt er?“ fragte Toya leise. Ken erklärte es ihm und er fällte eine Entscheidung, die er dem Blondierten umgehend mitteilte. So befand er sich einige Minuten und Erklärungen später mit Yuki auf dem Weg zu dessen Wohnung.
 

„Wir müssen hier lang“, wollte ihm Yuki gerade weiß machen. Jedoch ließ sich ein Toya nicht so schnell überzeugen, schon gar nicht, wenn seine Erinnerung an die Wegbeschreibung eine andere war. Sie würden einen Umweg gehen oder sich gar verlaufen, wenn sie dem Vorschlag des Jüngeren folgen würden. Und das wollte der Gitarrist überhaupt nicht. Immerhin hegte er den Wunsch, selbst auch irgendwann ins Bett zu kommen und schlafen zu können. Also schüttelte er den Kopf und nahm den Arm Yukis in seine Hand, dirigierte diesen so in die richtige Richtung und lief langsam weiter. Sein normales Tempo konnte Toya nicht anschlagen, dafür schwankte sein Nebenmann zu sehr.

Leicht drehte er seinen Kopf um eben jenen Nebenmann betrachten zu können. Und was er sah, verschlug ihm den Atem. Zu seinem Glück führten sie kein zu anregendes Gespräch. Eigentlich redeten sie gar nicht. Denn das Lächeln Yukis – der Name gefiel ihm immer mehr, je häufiger er ihn in Gedanken verwendete – war entwaffnend. Er sollte dem anderen einen Waffenschein dafür ausstellen oder Ken fragen, wie er es schaffte bei diesem Lächeln nicht weich zu werden. Letzteres sollte er definitiv mal in Angriff nehmen. Denn er hatte so das untrügliche Gefühl, dass sie ab heute häufiger zu sechst sein würden.

Zum ersten Mal seit Wochen drifteten Toyas Gedanken nicht in den Menschen unbekannte Gefilde ab, sondern hafteten für seinen Geschmack fast zu sehr am Hier und Jetzt. Lag es? Er sah erneut zur Seite und zog seine Hand zurück. Zu viel Körperkontakt behagte ihm nicht.

Seine Augen immer noch auf Yuki gerichtet entging ihm dessen Reaktion nicht. Das Lächeln verschwand und der Gang wurde unsteter.

Sollte er? Sollte er nicht?

Der Jüngere schwankte besorgniserregend nah zur Straße und damit war Toyas Entscheidung gefallen. Seine Hand fand ihren Weg zurück um den Arm des Jüngeren. Auf diese Weise konnte er ihn lenken und sah auch wieder dieses überaus Willen brechende Lächeln. Irgendwie verleitete es ihn selbst zu einem Lächeln.

„Sind wir hier richtig?“ Die Frage hatte Toya eher an sich selbst gerichtet, rechnete er doch nicht mit einer ernstzunehmenden Antwort. Doch wider erwartend musste er sich eines besseren belehren lassen.

„Zwei Häuser weiter“, nuschelte Yuki.

Zwei Häuser noch und dann konnte auch er endlich heim? Er freute sich auf sein Bett wie schon lange nicht mehr. Im Normalfall war sein Heimweg auch nicht annähernd so lang. Wenn dann musste er immer nur Matt und Joe heimbringen und deren Wohnung lag mehr oder weniger auf seinem Weg vom 'Blue Heaven' ins vertraute Bett. Aber diese Wohnung hier war Tage von seiner entfernt. Okay, das war übertrieben, aber im Moment kam es ihm so vor. Besonders nach einem Blick auf die Uhr.

„Mist“, fluchte er leise und blieb stehen.

„Mist?“ fragte der Jüngere nach und kramte augenscheinlich nach seinem Schlüssel, welcher erstaunlich schnell den Weg an die kühle Nachtluft gefunden hatte.

„Soll ich?“ fragte Toya, da er davon ausging, dass er das Schlüsselloch besser treffen würde als sein Begleiter. Ohne jegliche Erwiderung fand der Schlüsselbund den Weg in seine Hand und er bekam sogar gnädigerweise den Hinweis, welcher in das Loch passte. Daher konnte er die Tür in Null-Komma-Nix öffnen und sie erklommen die Stufen.

Das Treppensteigen gestaltete sich abenteuerlicher, als es sich Toya jemals hätte vorstellen können. Selbst Matt und Joe oder Jimmy waren im besoffenen Zustand nicht annähernd so schwer zu handhaben wie dieses Exemplar hier. Oder kam es ihm nur so vor, weil er heute ausnahmsweise nicht genauso viel getrunken hatte wie seine Freunde? Das war dann wohl auch eine Frage, auf die er in tausend Jahren keine Antwort finden würde. Also schob er sie beide Seite und hatte sie schon gänzlich vergessen, als sie bei der Wohnung seines momentanen Schützlings angekommen waren.

Erneut sperrte er eine Tür auf, ließ sie eintreten und das Brett hinter sich in Schloss fallen.

Klein war das Erste, was ihm bezüglich der Wohnung einfiel. Gemütlich das Zweite, nachdem er Yuki in den Wohnbereich geführte hatte.

„Ich geh dann“, damit wollte er sich umdrehen, wurde jedoch von der Hand, die sich nun um sein Handgelenk schloss abgehalten.

„Schlaf hier“, kam eine leise, mit sanfter Stimme gesprochene Aufforderung – oder doch eher ein Befehl? – von Yuki.

Toya wandte sich zu ihm um und sah in diese bittenden Augen. Er konnte nicht widerstehen und willigte ein.

Kapitel IV

Was war das?

Verschlafen drehte sich Toya dem angenehmen Gitarrenspiel – das war es doch, oder? – zu und rieb sich über die Augen.

Wo war er?

In seinem Zimmer definitiv nicht, denn Jimmy wagte es nicht seinen Raum zu betreten und einfach Gitarre zu spielen.

Also: Wo war er?

Er rieb sich zum wiederholten Male über die Augen, behielt sie aber noch geschlossen. Auf einmal beschlich ihn Angst, dass der unbekannte Spieler aufhören könnte und dann würde diese so schön melancholisch klingende Melodie verschwinden. Und dies beabsichtigte Toya auf keinen Fall. Lieber tat er so, als ob er noch schlafen würde. Konnte er sich ein kurzes Linsen erlauben? Er verspürte den Drang nach dem Wissen, wer da denn so sanft die Saiten zupfte. Demnach öffnete er leicht seine Augen und starrte auf eine Wand.

Falsche Richtung? Nein, die Musik kam keinesfalls aus seinem Rücken. Aber wieso sah er dann nichts? Nachdenklich zog Toya eine Augenbraue leicht nach oben. Diese ließ er jedoch fallen, als er seinen Blick leicht nach unten wandern ließ und dadurch den Spieler ausmachen konnte.

Er stockte.

Doch schon wenige Atemzüge später war die Erinnerung an den vergangenen Abend wieder da. Entspannt und gleichmäßig atmete er, während er den Jüngeren beobachtete, dessen Finger verfolgte, zusah wie die Saiten angeschlagen wurden, wie Yuki umgriff, wie dessen Gesicht leicht verträumt, melancholisch und entspannt zu gleich wirkte. Kurz gesagt, Yuki gab ein traumhaftes Bild ab und Toya verfiel in stumme Betrachtung. Nicht einmal zum Denken war er noch fähig. So lag er still und horchte mit geschlossenen Augen der Melodie.
 

Doch irgendwann verstummte das Gitarrenspiel und mit einem Ruck setzte sich Toya auf.

„Warum?“ fragte er und sah wie sich das Gesicht Yukis ihm zu wandte. 'Was?' schien dieses zu fragen und er antwortete ausschweifend, für ihn total untypisch: „Wieso hörst du aufzuspielen? Es klang doch wunderbar. So ruhig mit einer leisen, aber deutlichen Note von Melancholie.“

„Tja. Die Natur ruft“, kam es mit einem verlegenen – so schien es zumindest für Toya – Lächeln von Yuki.

„Hm.“ Schon typischer für Toya und doch gefiel es ihm in diesem Moment nicht. „Hast du Kaffee?“

„Gleich“, damit verschwand der Kleinere in seinem Bad und er saß mehr oder weniger bedröppelt auf der Schlafcouch – wie ihm ein Blick zeigte. Seine Augen wanderte zurück zu der Tür, hinter der Yuki verschwunden war und er überlegte, was er tun sollte. Aufstehen? Ja, das klang nach einem Anfang. Gedacht, getan. Um richtig fertig zu sein, musste er zwar ins Bad, aber das hatte keine Eile. Noch nicht zumindest.

Und nun? Fragend blickte er sich um und begann das Bettzeug zusammenzulegen. So klein wie die Wohnung war, brauchte der andere den Platz wahrscheinlich am Tag für etwas anderes.

„Lass das ruhig. Ich mach das später“, meldete sich der Mieter dieser überaus geräumigen Einzimmerwohnung zu Wort und erschreckte für den Bruchteil einer Sekunde den Hobbygitarristen.

Mit einem Schulterzucken stellte Toya seine Arbeit ein – er mochte Hausarbeit so oder so nicht – und ging an dem anderen vorbei in das überraschenderweise gut ausgestattete Bad. Okay, eine Badewanne fehlte, aber das war in jeder Bude, die Toya von seinen Freunden her kannte, der Fall. Demnach nichts Besonderes und fiel ihm somit auch nicht weiter auf.

Nach einem kurzen Blick auf die ganzen Utensilien Yukis beschloss er diese lieber nicht zu genau zu studieren. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass es ihn in seiner Mannesseele wehtun könnte. Hatte doch der eine Mascara, den er auch nur, weil sie bei einem ihrer Auftritte bei einer Metal Night so etwas für einen düsteren Eindruck verwendet hatten, erkannte, gereicht.

Also konzentrierte er sich lieber auf seine Morgentoilette, auch wenn er das Gefühl hatte, dass Mittag schon längst vorbei war. Wieso hatte er so lange geschlafen? Bei dem wenigen Alkohol stand er doch im Normalfall spätestens um 10 auf. Aber heute war es – er fand hier sogar eine Uhr – schon ein Uhr vorbei. Na toll, der Tag war gelaufen, dachte Toya und verließ das Badezimmer.

Die Tür war nicht mal einen Spaltbreit offen schon roch er den Duft frisch gekochten Kaffees. Mehr als schnell, da der Weg auch kürzer war als in seiner WG mit Jimmy, war er in der Küche und nahm sich eine der beiden Tasse, hielt sie dem Jüngeren hin, der einschenkte, und führte sie an seine Lippen.

„Vorsicht heiß“, warnte Yuki ihn und Toya pustete erst einmal nur. Dies jedoch lediglich nur zwei Sekunden und selbst die kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Nach einem kräftigen Schluck des Aufputschmittels fiel ihm endlich wie Schuppen von den Augen, was er die ganze Zeit schon merkwürdig gefunden hatte.

„Wieso hast du eigentlich keinen Kater?“

„Weil ich nicht zu viel getrunken habe.“ Ein Lächeln begleitete die Worte und Toya zog seine Augenbraue nach oben.

„Aber dein Verhalten gestern lässt auf das Gegenteil schließen.“

„Tja. So bin ich halt immer.“ Das Lächeln wurde zu einem Grinsen, doch die Bedeutung war für Toya nicht zu erschließen. Daher verließ seine Lippen nur ein einfaches, nichtssagendes 'Hm'.

„Vielleicht können wir an einem anderen Abend erneut was zu sechst unternehmen“, meinte Yuki und begab sich zu der Schlafcouch, ließ sich auf ihr nieder.

Toya hingegen blieb lieber stehen, suchte sich jedoch einen bequemeren Platz. So lehnte er lässig an der Wand. „Wird sich zeigen“, antwortete er etwas verspätet und ließ seine Augen über die Musikinstrumente zu seinen Füßen wandern. „Ein Bass? Eine Gitarre?“

„Jepp“, kam die nicht notwendige Bestätigung.

„Dein Spiel auf der Gitarre von vorhin war gut. Verhält sich das mit dem Bass genauso?“ Seine Augen blieben auf den Instrumenten. Im Moment konnte er nicht die vom Schlafen noch ungeordneten Haare oder die fehlenden Piercings sehen, wollte er sich doch auf die Antwort und somit auf Eigenheiten Yukis konzentrieren, ihn dadurch besser kennen und sich besser verstehen lernen.

„Keine Ahnung. Aber Ken meint, mein Bassspiel ist ganz passabel. Zumindest hab ich bei uns daheim mit ihm zusammen in einer Band den Part des Bassisten übernommen.“

„Aha.“ Toya leerte seine Tasse und brachte sie zu der Küchenzeile, stellte sie in den Abfluss und wandte sich zu seinem Gastgeber um. „Ich geh dann mal. Wir sehen uns.“ Er ließ Yuki gar nicht erst zu Wort kommen, sondern war verschwunden, bevor seine letzte Silbe verklungen war.
 

tbc...
 

Nachwort: Herzliches Danke an jeden, der diese Geschichte liest.

Wie ihr bestimmt schon festgestellt habt, ist diese Geschichte aus der Sicht Toyas geschrieben. Seid ihr auch daran interessiert wie Yuki das Ganze erlebt? Dazu würde mich eure Meinung sehr interessieren, denn ich bin am überlegen, Yukis Sicht auch noch zu verfassen, wobei es nicht immer die gleichen Ereignisse sein werden.

Würdet ihr das lesen wollen?

Kapitel V

„Hey, Toya!“

Der Gerufene fuhr aus seinen endlich klarer werdenden Gedanken und war deswegen versucht den Störenfried umbringen zu wollen. Doch der Schopf, der sich durch den Türspalt in sein Zimmer schob, war zu einmalig, als dass er seinen besten Freund hätte töten können. Warum gleich nochmal vertraute er sich nicht diesem einfach an?

Er überlegte und überlegte.

„Hey Toya! Ich rede mit dir.“ Okay, damit mussten seine Gedanken unerbittlich dem Hier und Jetzt weichen.

„Ja?“

„Matt und Joe wollen nächstes Wochenende ne Fete schmeißen und fragen, ob wir mit helfen“, klärte ihn Jimmy auf.

„Mithelfen?“ fragte Toya genauso skeptisch, wie er über die Bedeutung des Wortes nachdachte. Fete klang gut, aber nur als Gast. Mithelfen klang so nach Arbeit und überhaupt nicht nach Spaß. Und wenn dann wollte er Spaß. „Yuki wird wohl auch da sein, oder?“ Wenn ja, dann wollte er wesentlich lieber mit diesem über alles mögliche labern, so wie die letzten Wochen auch. Seit dem Kennenlernen, was nicht sehr konventionell verlaufen war, hatte er sich mit dem Jüngeren häufiger getroffen und so erstaunlich viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Jedoch gab es, wenn auch weniger, dafür aber um so gravierendere Unterschiede zwischen ihnen. Er war eher immer mürrisch und schlecht drauf, Yuki hingegen strahlte wie das blühende Leben und versprühte Freude, wo er nur hinkam.

Dies brachte ihn zu einem Tag zurück, an dem er und Yuki einfach mit zwei Gitarren im Park auf einer Wiese gesessen hatten. Zu Beginn hatten sie sich gegenseitig Eigenkompositionen vorgespielt. Dabei musste Toya zugeben, dass ihm gefiel, was Yuki komponiert hatte. Auch wenn oder gerade weil sie so gänzlich anders als seine eigenen Melodien sind. Keine Spur von Traurigkeit oder Melancholie. Es waren durchweg lebensbejahende und bunte Melodien gewesen. Etwas zum Mitfeiern. Und genau dies war nun das Thema ihres Gesprächs.

„Partys sind“, begann Yuki und Toya vollendete: „Laut.“

„Amüsant.“

„Nervend.“

„Entspannend.“

„Zum Trinken dar.“

„Die beste Zeit um Freunde zu treffen.“

„Um der Musik zu lauschen.“

„Zum Tanzen wie geschaffen.“

„Viel Arbeit.“

„Totaler Spaß.“

„Wieso sagst du eigentlich die ganze Zeit etwas Gegensätzliches?“

„Weil ich dich nicht nachäffen will.“

Skeptisch zog Toya eine Augenbraue in die Höhe und musterte den Jüngeren, nahm dessen lässige, lockere Haltung auf und sah das Herz erwärmende Strahlen. Er bemerkte, wie Yuki bei seiner Musterung versuchte, unschuldig auszusehen, und begann zum ersten Mal seit Jahren lautstark zu lachen.

Sein Lachen musste ansteckend sein, denn Yuki verfiel ebenso dem Lachreiz. Sie verbrachten etliche Minuten damit, ihre Bäuche vor Lachen zu halten. Am Ende hatte Yuki Tränen in den Augen und bei ihm lag ein glückliches Lächeln auf den Lippen.

Eben dieses Lächeln schlich sich auch jetzt bei den Gedanken zurück an jenen sonnigen Nachmittag auf seine Lippen. Toya bemerkte es nicht.

„Hey, Toya! Du bist ja schlimmer als Matt.“ Nun war er endgültig aus der Erinnerung aufgetaucht. Auch wenn die Worte in seinen Kopf vorgedrungen waren, so hatte Toya ihren Sinn nicht gänzlich verstanden und fragte daher, immer noch mit dem glücklichen Lächeln auf den Lippen: „Was?“

„Heute toppst du mit deinem Verhalten Matt um Längen“, antwortete Jimmy ihm kopfschüttelnd.

Sofort saß die undurchdringliche Maske Toyas wieder und er reagierte mit sachlich neutraler Stimme: „Inwieweit sollen wir ihnen helfen?“

„Das habe ich dir eben erklärt.“ Jimmy erhob sich.

„Hey. Wo willst du hin?“ protestierte Toya, wobei ihm im Geist Yuki erschien, der genau dies mit einem zuckersüßen Schmollmund geäußert hatte. Fast zeitgleich schüttelte der Freizeitgitarrist seinen Kopf und stand ebenfalls auf.

„Ich will Essen machen. Und wenn du eine Antwort haben möchtest, musst du mir helfen.“

Aufgrund dieser Forderung murrte Toya, folgte jedoch wie ein braves Hündchen seinem Herrn Jimmy in die Küche.
 

tbc...
 

Leider nicht das längste Kapitel, aber dennoch wichtig.

Hier noch ein kleiner Hinweis. Unter http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/70083/284106/ findet ihr Yukis Sicht. Vielleicht liest man sich dort. ^^

Kapitel VI

Wieso zum Henker noch mal hatte er sich hierauf eingelassen? Wieso verflucht noch Mal war er so blöd gewesen und hatte zugesagt? Wieso konnte er nicht ein Mal nein sagen? Eigentlich müsste die Frage richtig lauten: Wieso hatte er dieses Mal nicht Nein gesagt? Sonst hatte er doch auch nie Probleme damit. Selbst wenn es sich um seine Freunde handelte. Aber für diese Party hatte er zugestimmt den DJ zu mimen. Also stand er hinter seinem Mischpult und war den ganzen Abend schon hier gefangen. Na gut, ganz so stimmte das auch wieder nicht. Aber bis auf zum Wasser lassen hatte er diesen Platz wirklich nicht verlassen. Dies lag jedoch nicht daran, dass es Toya verboten war, sich von hier fortzubewegen, sondern eher daran, dass er seine ganzen Utensilien nicht alleine lassen wollte. Immerhin liebte er Musik. Demnach Schallplatten, CDs und sonstige Tonträger, die es gab. Und da er keinen Kratzer, sollte er auch noch so winzig sein, auf seinen geliebten Platten haben wollte, schob er Wache.

Toya griff zu der Bierflasche und nahm einen großzügigen Schluck. Er musste sich gestehen, dass bisher nichts passiert war, was ihn seine Entscheidung, der DJ zu sein, wirklich bereuen ließ. Okay, er hatte so keine Möglichkeit zu sehen, ob Yuki da war oder nicht. Aber wenn der Jüngere auf dieser Party sein sollte, würde er dann nicht zu ihm kommen?

Bevor er die Flasche abstellte, gönnte er sich einen weiteren Schluck. Er genoss das Gefühl, wie das zwar nicht mehr kühle, aber immer noch angenehme Bier seine Kehle hinunter floss. Genießerisch schloss er seine Augen und für ein paar Augenblicke gab es nur ihn, das Bier und die Musik. Himmlisch schoss es durch seine Gedanken.

„Toya?“

Sein Name verklang fragend, während er sich aus diesem Glücksgefühl hoch kämpfte. Da er über Störung nicht erfreut war, fiel es ihm zumindest leicht seinen normalen Gesichtsausdruck zu zeigen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue signalisierte er seine Aufmerksamkeit.

„Ich möchte mit dir etwas besprechen?“ Nun war er wirklich neugierig. Denn er hatte so gar keine Vorstellung davon, was Ken von ihm wollen würde. Ihre Wortwechsel hatten sich bisher darauf beschränkt, dass sie auslosten, wer welche Saufköpfe heimbringen sollte. Aber wollte er wirklich? Der andere wirkte so ernst.

„Ich habe zu tun.“

„Das kannst du doch auch mal jemand anderen machen lassen. Es ist ja nicht so, dass es irgendjemanden auffallen würde, wenn die Musik nicht von dir aufgelegt wird.“ Das tat weh.

Toyas Blick wurde finsterer und er meinte mit Unheil verkündender Stimme: „Hol Jimmy.“

Der Blick, der ihm daraufhin geschenkt wurde, konnte allenfalls als nicht verstehend eingestuft werden. Aber Ken tat wie ihm geheißen und kam wenig später mit dem Genannten zurück.

„Was ist?“ fragte Jimmy ihn.

„Pass mal auf“, damit drückte Toya seinem besten Freund die Kopfhörer in die Hand und sah Ken auffordernd an, welcher sofort verstand und voraus ging.
 

Toya schloss die Tür hinter sich und blickte sich erst einmal in dem Raum um. Es war anscheinend das Zimmer von Ken, denn die anderen beiden Räume kannte er ja.

„Und?“ fragte er, nachdem er sich auf dem Schreibtischstuhl niedergelassen hatte. Sein Gesicht war wie immer eine einzige Maske aus Grimmigkeit. Doch dies schien Ken nicht davon abzuhalten, sich lässig auf sein Bett niederzulassen und erst nach einer gefühlten Ewigkeit mit der Sprache herauszurücken.

„Es geht um Yuki.“ Wie hätte es auch anders sein können, dachte sich der Hobbygitarrist wenig begeistert. „Unternimm weniger mit ihm.“

„Was?“ entfuhr es Toya ungewollt, dabei zeigte sich für ein paar Sekunden Überraschung auf seinem Gesicht.

„Du stehst auf Frauen, richtig?“ Ein zustimmendes Brummen kam von Toya, welcher im Moment am liebsten die Wand mit seinen Blicken durchlöchern wollen würde. Ihm gefiel die Richtung, die des Gespräch nahm, ganz und gar nicht. „Dann halt dich von ihm fern“, kam erneut ein weniger freundlich gesprochener Befehl.

Seine Augen verrieten Toya, wenn man darin lesen konnte. Oder war das im Moment keine Kunst? Denn Ken sprach weiter, ohne dass der Schwarzhaarige auch nur ein Wort gesagt hätte. „Er ist auf dem besten Wege sich in dich zu verlieben. Und ich will nicht, dass er verletzt wird. Also reduzier eure Treffen auf die gemeinsamen mit uns“, damit verließ der Blonde den Raum.

Toya schloss die Augen und legte seine Hände an die Stirn, um tief durchzuatmen.

Wieso sollte er sich von dem Menschen, mit dem er am meisten Spaß hatte, fernhalten? Nur weil er auf Frauen stand und der andere ganz eindeutig das andere Geschlecht bevorzugte?

Noch weniger als diese Tatsache passte ihm in den Kram, dass sich Ken wie der Beschützer Yukis aufspielte. Denn das bedeutete zugleich, dass er sich mit dem Größeren anlegen müsste, sollte er sich nicht an dessen Rat halten. Andererseits, wenn er sich dran hielt, dann sollte doch endlich sein Dauergast verschwinden und ihm seine Gedanken endlich wieder komplett alleine gehören. Und es scheint auch so, als ob Yuki dieses Arschloch, weswegen er kurz vor ihrem offiziellen Kennenlernen geweint hatte, vergessen hätte. Da konnte er sich genauso gut von dem Sonnenschein distanzieren und herausfinden, was mit ihm los war. Ja, er würde nächsten Freitag endlich mal wieder auf Beutezug gehen.

Mit diesem Vorsatz und seiner üblichen Miene verließ der baldige Tontechniker den Raum.
 

tbc...
 

Entschuldigt bitte die Kürze, aber dieses Mal passiert mehr ^^;

Wie findet ihr eigentlich Kens Aktion?

Kapitel VII

Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen Monate, aber groß anders fühlte sich Toya nicht. Auch wenn er mittlerweile regelmäßig auf ihren wöchentlichen Kneipenabenden mindestens mit einer Tussi rummachte. Aber richtig befriedigen konnten ihn all diese Weiber nicht und daher hockte er heute an einem Freitag, an dem seine Freunde feiern waren, zu Hause in seinem Zimmer mal wieder auf seinem Fensterbrett und starrte raus in die nächtliche Stadt.

Irgendetwas fehlte. Nur wusste er nicht was. Aber es war etwas essentielles, sonst würde er die Damen nicht immer gleich nach Verlassen des Clubs abschieben. Die ersten paar Mal – vielleicht drei oder vier Mal – war er noch zu der entsprechenden, eigentlich total heißen Schnitte nach Hause gegangen und hatte sich mit dem nicht jugendfreien Teil aufgehalten. Dann hatte er es sogar mal mit einer ganz spontanen Nummer auf dem Klo in ihrem Stammlokal versucht, aber auch das war nichts für ihn. Doch was genau wollte er? Was brauchte er um glücklich zu sein?

Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Nach einem genuschelten 'Herein' seinerseits wurde die Tür geöffnet und ein blonder Haarschopf schob sich herein.

„Darf ich?“ Die Frage war vollkommen überflüssig, fand Toya. Immerhin hatte er Jimmy bisher noch nie den Eintritt verwehrt und er hatte es eigentlich auch nicht vor. Trotzdem antwortete er nur mit einem schlichten 'Klar'. Vielleicht sollte er seinem besten Freund ab und an mal sagen, dass er ihm dankbar ist und so weiter. Dieser Gedanke war neu und dem entsprechend sah Toya auch aussah.

„Was ist denn?“ wollte Jimmy wissen und wirkte besorgt, besonders nachdem er als Antwort nur ein sehr intelligentes 'Hä?' bekommen hatte. „Du siehst so überrascht aus“, erklärte sich der Freizeitbassist.

„Mir“, begann Toya und brach ab. Dann atmete er kurz und tief ein, stieß die Luft bewusst aus und setzte erneut zu reden an. „Du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann.“ Schnell hatte er gesprochen. Aber wer konnte es ihm verübeln, immerhin war das seit Jahren das erste Mal, dass er seine Gefühle ausdrückte. Mehr oder weniger zumindest.

Bisher hatte Toya auf den Boden geschaut, doch nun hob er seinen Blick und sah den Blonden an, denn dieser schwieg. Was auch nicht weiter verwunderlich war, denn immerhin war solch eine Aussage mehr als ungewöhnlich für den lieben guten Toya und so wurde er aus den grauen Augen Jimmys angestarrt, als ob ihm gerade ein zweiter Kopf gewachsen war. „So schlimm?“ fragte er daher kleinlaut.

Jimmy räusperte sich und musste mehrfach schlucken. „Damit habe ich nicht gerechnet.“ Verlegen kratzte er sich am Kopf und murmelte dann: „Dabei wollte ich dir was erzählen.“

„Was denn?“ Im Moment war alles interessant, so lange es nur dafür sorgte, dass Jimmy ihn nicht mehr so ansah.

„Naja...“ Jimmy kratzte sich erneut am Kopf. „Yuki war heute wieder mit dem Kerl von letzter Woche da. Und diesmal hat er ihn als seinen Freund vorgestellt.“

„Und?“

„Na ihr zwei wart doch vor nen paar Monaten ständig zusammen unterwegs.“

„Und?“

„Ich dachte, dass es dich interessiert.“ Ja, dass tat es in der Tat, aber er … Toya brach den Gedanken ab.

„Aber wenn nicht auch gut.“ Jimmy ließ sich auf dem Bett nieder und sah seinen besten Freund an. „Warum bist du heute eigentlich nicht mitgekommen?“

„Keine Lust.“ Kurze, knappe Antwort, die doch so viel mehr sagte, als nur das Offensichtliche und Jimmy schien es zu merken.

„Ach, du hast keinen Spaß mehr daran, jede Woche ne andere aufzureißen?“ Dieses Mal brummte er nur. „Wie kam es eigentlich zu deinem Sinneswandel?“

„Was für ein Sinneswandel?“

„Der mit dem Aufreißen.“ Toya sah seinen Freund fragend an und wandte dann die Augen wieder der Scheibe zu und starrte auf den weit entfernten Beton der Straße.

„Und?“ Es schien als bestand Jimmy dieses Mal auf einer Antwort und ließ sich nicht durch sein Schweigen davon abbringen. Nach weiteren Minuten des Schweigens und einem Blick zu seinem besten Freund brachte Toya eine Antwort zu Stande. „Ich wollte was testen.“

„Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?“

„Zu keinem guten.“

„Geht das auch genauer?“

„Nicht ohne Alkohol“, damit stand Toya auf und ging in die Küche. Er öffnete die Kühlschranktür und inspizierte den Inhalt: zwei Bierdosen und sonst nichts. „Wir müssen mal wieder einkaufen.“

„Ich weiß.“ Toya erschreckte sich. Er hatte nicht mitbekommen, dass Jimmy ihm gefolgt war. Nach der Schrecksekunde öffnete er stattdessen die Tür des Gefrierfaches und entdeckte zu seiner großen Erleichterung eine fast volle Flasche Wodka. Er griff sich diese und sah seinen Mitbewohner fragend an. „Mein Zimmer“, damit ging Jimmy vor und der Hobbygitarrist holte noch eine Dose Bier aus dem Kühlschrank.
 

„Hier!“ Er reichte die Dose seinem Kumpel und setzte sich neben diesen auf dessen Bett.

„Dann erzähl“, wurde er aufgefordert, begann aber nicht sofort. Zuerst wollte er zumindest leicht betrunken sein. Daher setzte er die Flasche Wodka an und trank einen mehr als großen Schluck von der klaren Flüssigkeit. Und dann noch einen und noch einen.

Toya ließ die Flasche sinken und sah zu Jimmy, der ihn auffordernd und irgendwie auch abwartend ansah.

„Frauen sind nicht das Wahre.“ Mit dieser Aussage verblüffte er seinen besten Freund vollkommen. Dieser starrte ihn aus aufgerissenen Augen einfach nur an. „Also habe ich noch etwas getestet“, begann Toya einen oben drauf zu setzen. „Aber gefruchtet hat das auch nicht.“

„Was genau?“ wollte Jimmy wissen, aber ganz sicher schien er sich auch nicht zu sein. Zumindest hörte sich die Stimme für Toya vorsichtig an.

„Ob Männer interessanter sind.“

Sie schwiegen so lange, dass sich Toya schon fragte, ob er seinen Kumpel so geschockt hatte, dass dieser in Ohnmacht gefallen war.

„Und?“ Dieses Mal war die Stimme eindeutig zittrig. Dies war aber auch kein Wunder, immerhin hatte Toya sich seit Jahren nicht mehr irgendjemandem anvertraut. Und Jimmy wusste das. Sie kannten sich ja auch schon seit der Grundschulzeit.

„Sie sind es.“ Es auszusprechen war noch einmal wesentlich härter als es sich selbst in Gedanken einzugestehen. Daher verlangte es Toya auch gar nicht nach einer Reaktion Jimmys. Er musste erst selber mit seinem Geständnis klar kommen.

„Wow.“

„Du sagst es.“ Toya verschloss die Wodkaflasche. „Sag bitte Matt und Joe nichts davon.“ Das Nicken von Jimmy reichte ihm als Antwort vollkommen.
 

tbc...
 

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Lesern herzlichst bedanke.

Danke, dass hier dies hier lest^^

Kapitel VIII

Das Gespräch mit Jimmy war nun zwei Wochen her und er ging auch diesen Freitag wieder mit ins 'Blue Heaven'. Nur dieses Mal war er nicht allein.

„Und wo gehen wir hin?“ Diese Stimme konnte Toya ab und an nerven. Doch die anderen Vorzüge des Rothaarigen machten das wieder weg.

„In mein Stammlokal“, erwiderte er und zog den anderen zu einem kurzem mehr versprechenden Kuss heran.

„Hm...“ Ben leckte sich über seine Lippen, um den Geschmack mal wider voll auskosten zu können.

Bevor der Rothaarige noch auf dumme Gedanken kommen konnte, zog Toya ihn hinter sich her auf den Eingang zu und dann zu ihrem Stammplatz. Dort saßen schon, wie nicht anders zu erwarten gewesen war, seine drei Freunde.

Nun war es also soweit. Er wollte sich heute hier und jetzt den anderen beiden gegenüber outen. Warum hatte er sich das nur vorgenommen?

Er hätte Ben einfach zu Hause lassen sollen. Andererseits war er es seinen Freunden schuldig, ehrlich zu ihnen zu sein.

„Hört mal kurz her.“ Mit dieser Aufforderung machte der Hobbygitarrist auf sich aufmerksam. Und tatsächlich drehten sich alle drei Köpfe zu ihm. „Das ist Ben“, dabei zeigte er auf den Jüngeren, „mein Freund.“ Und da Toya die Fragezeichen bei Matt und Joe förmlich sehen konnte, zog er Ben zu sich und behielt seinen Arm um dessen Hüfte.

„Oh“, kam es synchron von den Beiden. „Dann herzlich Willkommen“, fügte Joe lächelnd hinzu.

„Und wie hast du ihn rumgekriegt?“ wollte Matt grinsend wissend, kassierte dafür jedoch eine Kopfnuss der wenig sanften Art. „Au!“ schimpfte er und sah den Übeltäter mit gespielt wehleidigen Blick an.

„Das ist geheim“, war jedoch die mit verschwörerischen Blick hervorgebrachte Antwort des Neulings unter ihnen. Kaum dass sich Toya und Ben gesetzt hatten, tauchte Ken auf.

„Wo ist denn Yuki?“ fragte Joe neugierig.

„Auf nem Date“, war die kurze Antwort und Ken warf Toya einen mehr als missbilligenden Blick zu, als sich Ben an diesen lehnte und Toyas Arm sich um den Jüngeren legte. Trotz der offenen Feindseligkeit Kens vergingen die ersten Stunden wie im Flug.

„Wer holt die nächste Runde?“ Die übliche Frage, auf die niemand antworten wollte, doch heute schien es anders zu sein. Denn Jimmy meldete sich sofort und bestimmte, dass ihn Toya begleiten sollte. Immerhin gab es durch dessen Freund Sonderwünsche.

„Wie kommt's?“ wurde er auf dem Weg zur Bar gefragt.

„Was?“

„Er.“ Darauf wusste Toya keine Antwort und schwieg. Er erhob seine Stimme erst wieder, als er die Bestellung aufgab.

„Mir kannst du es ruhig sagen“, versuchte es Jimmy erneut.

„Das geht schon mehrere Wochen.“ Toyas Blick glitt durch den Raum und er erinnerte sich unweigerlich an den Freitagabend, bevor er Yuki richtig kennen gelernt hatte. „Dachte es wäre an der Zeit.“

Jimmy bedachte seinen unsicheren Kumpel mit einem Lächeln, bevor er zwei Krüge Bier in die Hand nahm und ihn auffordernd ansah. Toya griff sich den Rest und sie gingen zusammen zurück.
 

Löffel für Löffel füllte Toya den Kaffeefilter mit dem schwarzem Pulver. In Gedanken zählte er mit und bei fünf hörte er auf. Nachdem das Wasser seinen Weg in den entsprechenden Behälter gefunden hatte, schaltete er das Gerät ein und setzte sich an den kleinen Tisch. Er fischte sich eine Zigarette aus seiner Schachtel und zündete sie an. Nach den ersten zwei Zügen viel ihm wieder ein, dass Jimmy den Geruch von Zigaretten hasste und so stand er auf, öffnete das Fenster und blieb daneben stehen.

Er zog an dem Glimmstängel und blies den Rauch langsam, fast schon genüsslich aus. Man konnte den Eindruck gewinnen, er hätte seit Ewigkeiten nicht mehr geraucht. Das stimmte ganz und gar nicht. Denn er hatte erst letzte Nacht auf dem Heimweg seiner Sucht gefröhnt.

Letzte Nacht …

Als er daran zurückdachte, musste er schmunzeln. Eine Seltenheit bei ihm. Aber die Gesichter von Matt und Joe waren für einen Moment so schön überrascht gewesen, dass er seine Mundwinkel nicht wie üblich unten halten konnte. Sie zuckten von ganz alleine ein klein wenig nach oben. Und dann erst Ken. Der war wirklich geschockt gewesen. Jedoch – zu seinem großen Leidwesen musste Toya sagen – hatten sich die Drei so schnell wieder im Griff, dass er diesen Moment gar nicht auskosten konnte. Ben hatte ihn ja auch daran gehindert, sich in seine Gedanken zu verziehen und an der Vorstellungen der geschockten und überraschten Gesichter festzuhalten.

Die letzten Röchler der Kaffeemaschine drangen in sein Bewusstsein und er sah dieses Wunderwerk der Technik an. Kurz überlegte er, was ihm die Geräusche verkünden wollten, dann drückte er die Kippe aus und ließ sie in dem Aschenbecher, der neben dem Fenster stand, verschwinden. Anschließend ging er zur Kaffeemaschine hinüber, schaltete sie aus und holte zwei Tassen aus dem Schrank. In die eine füllte er die schwarze Flüssigkeit und setzte sich erneut an den Tisch.

Gerade wollte er sich seiner Tagesplanung widmen, als er ein recht verschlafen klingendes 'Morgen' hörte.

„Kaffee ist schon gekocht“, erwiderte Toya und richtete seine Augen auf Jimmy. Dieser goss sich den Muntermacher in die bereit stehende Tasse, füllte noch etwas Milch hinzu und nahm einen großen Schluck. „Jetzt ist es besser.“ Mit diesen Worten ließ sich Jimmy gegenüber von Toya nieder.

„Wart ihr gestern noch lange da, nachdem Ben und ich gegangen waren?“

„Ich bin erst heut morgen heimgekommen. Die haben mich einfach nicht gelassen.“ Fragend sah Toya seinen besten Freund an. „Naja …“ Jimmy trank einen weiteren Schluck Kaffee. „Sie wollten wissen, wie lange schon und so weiter.“ Der Hobbybassist stand auf. „Möchtest du auch was frühstücken?“

„Danke, nein“, antwortete Toya und musste erneut schmunzeln. „Was hast du ihnen gesagt.“

„Gut.“ Jimmy holte sich eine Schale heraus, füllte diese mit Cornflakes und schüttete Milch oben drauf. Mit einem Löffel bewaffnet setzte er sich wieder und rührte um. „Es war gemein von dir, das so als Bombe platzen zu lassen.“

Nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich amüsiert trank Toya etwas Kaffee und sah dann wieder zu seinem Mitbewohner. „Haben sie dich, armes Häschen, mit ihren Fragen bestürmt?“

Verwirrt blinzelte Jimmy mit den Augen. „Du hast einen Witz gemacht.“ Verwunderung, pure Verwunderung sprach aus seiner Stimme und veranlasste den Freizeitgitarristen dazu mit gewohnter mürrischer Stimme zu antworten: „Tu nicht so, als ob das nie vorkommt.“

„Okay, okay.“ Jimmy hob abwehrend die Hände und begann dann etwas mehr von dem Abend zu erzählen. „Nachdem ich bezüglich der Frage, wie lange du schon einen Freund hast, nur mit den Schultern gezuckt habe, ist Ken gegangen. War irgendwas zwischen euch? Ich meine, ihr scheint euch nicht besonders zu mögen.“

„Er sieht mich als potentiellen Verletzter Yukis.“

„Würdest du …?“

„Natürlich nicht“, empörte sich Toya sofort. „Aber ich habe zu viel Zeit mit seinem Schützling verbracht und stehe ja auf Frauen.“

„Dann war es das.“ Jimmy schmunzelte und aß endlich etwas von seinen mittlerweile recht aufgeweichten Cornflakes. Wie er dieses Zeugs essen konnte, würde Toya wohl nie verstehen. „Auf jeden Fall“, fuhr der Blonde ungerührt fort, „wollten Matt und Joe noch wissen, seit wann du homosexuell bist. Da konnte ich ihnen zumindest eine etwas genauere Information geben. Aber mal ehrlich: Wieso das alles auf ein Mal?“

Toya hasste es, wenn ihn diese Sturm grauen Augen musterten. So senkte er seinen Blick auf das Schwarze in seiner Tasse. „Ich habe seit ungefähr einem dreiviertel Jahr einen gedanklichen Dauergast.“ Er machte eine Pause. Eigentlich hatte er keine Lust, dieses Thema zu vertiefen. Aber Jimmy wäre nicht Jimmy, wenn er nicht nachfragen würde. „Wer?“

„Yuki.“ Er nahm einen großzügigen Schluck Kaffee. „Anfangs hatte mein Dauergast keinen Namen“, fügte er leise hinzu. „Es war auch weniger, dass es wirklich der Mensch gewesen wäre. Es war eher immer nur dieses eine so lebensfrohe und strahlende Gesicht, was mir einfach nicht aus den Gedanken wollte. Und dann haben wir ihn kennen gelernt …“ Er machte erneut eine Pause, dabei fiel ihm ein, dass er dies bisher noch niemandem erzählt hatte. „Auf ein Mal hatte dieses Gesicht nicht nur einen Namen, sondern auch noch eine Stimme, die einfach himmlisch klang und ganz bestimmt nie nerven würde.“ Toya brach ab. Was redete er denn da?

„Hast du wegen ihm getestet, wie du auf Männer reagierst?“

„Nein. Ja... Vielleicht?“ Fragend und sich absolut nicht sicher, was er warum getan hatte, sah Toya seinen besten Freund an. „Ich kann es dir nicht sagen“, erwiderte dieser schmunzelnd.

„Er spukt immer noch in meinen Gedanken herum.“ Toya setzte die Tasse an und trank den Rest auf Ex. Dann stand er auf und ging zur Spüle. Er spülte die Tasse kurz um und stellte sie dann in das Becken. „Heute machen wir schon ab um Zwei Probe. Ich hab uns gestern den Proberaum gesichert. Sag es bitte den anderen beiden“, damit verschwand er aus der Küche in sein Zimmer. Sein letzter Gedanke gefiel Toya so gar nicht, daher hatte er das Gespräch so abrupt beendet.
 

tbc...

Kapitel IX

Zum ersten Mal seit seiner vorzeitigen Exmatrikulation stand Toya auf diesem Campus. Er hatte es bisher immer vermieden mit seinen Freunden in der Universitätsmensa zu essen. Aber heute konnte er sich nicht drum herum drücken, denn nicht Matt oder Joe oder Jimmy hatten ihn eingeladen, sondern Ben, sein Freund. Dieser Gedanke fühlte sich für ihn immer noch ungewohnt an. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass er mal eine Beziehung führen würde. Und dann auch noch mit einem Mann. Okay, all seine Versuche mit Frauen waren meist schon nach dem zweiten Date gescheitert. Aber das musste doch nicht zwangsläufig heißen, dass er wirklich homosexuell war. Vielleicht war er ja auch bi?

Das ganze Überlegen und Fragen stellen brachte doch nichts, sagte sich Toya und setzte sich in Bewegung. Er musste ja noch seinen Freund finden. Es schauderte ihn, aber trotzdem hatte er nicht vor, diese Beziehung – oder doch eher Affäre? – zu beenden. Dies würde er erst tun, wenn er den überglücklichen und den tot traurigen Gesichtsausdruck Yukis nicht mehr in seinen Träumen sah.

„Was machst du denn hier?“ Eine Hand schlug freundschaftlich auf seine Schulter und verweilte dort. Er drehte sich nach links und blickte in das fragende Gesicht Matts. „Mit Ben zu Mittag essen.“

„Er studiert auch hier?“ Toya nickte einfach. „Das trifft sich gut. Joe, Jimmy und ich wollen auch grad was essen“, dabei deutete der Große hinter sich und Toya wandte seinen Blick von dem Hobbysänger ab. Dann sah er die anderen beiden und winkte ihnen mit der rechten Hand. „Da muss ich ja nur noch Ben finden“, meinte er und sah sich suchend um. Den entschuldigenden Blick Jimmys hatte er einfach ignoriert. Was brachte es ihm auch, wenn es seinem besten Freund leid tat? Ändern konnte weder er noch er selbst etwas daran.

„Da ist er“, drängte sich Joes Stimme in Toyas Überlegungen. Nach einem kurzen Blick auf Joe sah er, in welche Richtung dieser zeigte und entdeckte seinen Freude strahlenden Freund. Irgendwie hatte Ben Ähnlichkeit mit Yuki. Warum stellte Toya das ausgerechnet jetzt fest? Verwirrt kratzte er sich im Nacken und begrüßte dann Ben mit einem kurzen Lächeln.
 

„Hier bitte.“ Ben stellte das Tablett vor Toya ab. „Danke“, antwortete dieser. „Wie viel schulde ich dir?“

„Lass mal“, damit setzte sich der Jüngste der Runde und begann zu essen, ebenso wie der Hobbygitarrist.

„Ich hab mal wieder Lust auf nen Gig“, kam es unvermittelt von Matt. Joe und Jimmy stimmten zu.

„Dann geben wir einen.“ Nüchtern und zwischen zwei Bissen hatte Toya dies gesagt und die Reaktion der anderen gefiel ihm ausgesprochen gut, aber dieses Mal nur innerlich.

„Wie?“ kam es nur von Mathew, welchen man wirklich sehr selten sprachlos erlebte.

„Die Anfrage besteht schon länger, aber da wir in den letzten Wochen doch eher weniger geprobt hatten.“ Bei dem letzten Teil des Satzes warf er seinen Bandkollegen einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Klausuren und Referate sind wichtig“, erklärte Jimmy.

„Ja ja, schon klar.“ Toya schob sich noch etwas von dem mehr schlecht als recht schmeckendem Essen in den Mund. Einen Teil der Lebensmittel hätten roh vielleicht besser geschmeckt, überlegte er beim Kauen. „Wie auch immer ich hab das Angebot angenommen und daher treten wir nächste Woche Freitag bei der Rock 'n' Punk Night im StilLeben auf.“

„Super.“ Die Begeisterung Matts war nicht nur dessen Stimme zu entnehmen.

„Aber“, begann Toya und blickte die anderen der Reihe nach an. Ihre Gesichtszüge schienen eingefroren. „Das heißt, dass wir sowohl Freitagabend wie Samstag- und Sonntagnachmittag proben. Und wenn es geht kommt nächste Woche Donnerstag noch eine dazu.“

„Klar“, kam es einstimmig von den anderen Dreien.

„Darf ich dann kommen und euren Gig sehen?“

„Immer doch“, antwortete Matt für Toya.

„Ich wusste gar nicht, dass du in einer Band spielst“, meinte Ben leise zu Toya, während sich Matt und Joe angeregt über irgendeinen Film, den sie anscheinend erst kürzlich gesehen hatten, unterhielten.

„Und?“ Langsam sank Toyas Laune. Sie war eh nicht besonders gut gewesen, da er sich eigentlich geschworen hatte, nie wieder einen Fuß auf diesen Campus zu setzen. Und nun war er hier. Als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, musste er auch noch seinen Freunden über den Weg laufen. Er freute sich schon auf die Fragen von Joe und Matt. Unwillkürlich musste er sich schütteln.

„Ich find es nur komisch, so etwas nicht zu wissen, wenn man bedenkt, dass ich dich seit zwei Monaten kenne.“

„Und?“ fragte Toya nur wieder. Irgendwie wollten für ihn diese Aussagen keinen Sinn ergeben.

„Ich weiß nur so gar nichts über dich und das als dein fester Freund.“ Toya nahm die leichte Empörung Bens war.

„Und? Du hast nie gefragt.“

„Das stimmt doch gar nicht“, empörte sich der Jüngere.

„Ich weiß auch nichts über dich“, versuchte es Toya. Er wollte dieses Gespräch beenden. Es gefiel ihm immer weniger.

„Dabei hab ich dir vieles einfach so erzählt.“ Nun klang der Kleine niedergeschlagen.

„Ist doch egal wie viel wir von einander wissen. Wir haben doch noch massig Zeit uns kennen zu lernen.“ Toya leerte seinen Teller. Nun war Ben nicht nur empört, sondern auch zu tiefst verletzt. Und Toya begriff nicht warum. Aber das war schlagartig auch total egal, da er einen schwarzen Haarschopf entdeckte, der lächelnd, eher strahlend, auf einen jungen etwas größeren Mann zu ging und diesen umarmte, ihm einen kleinen Kuss auf den Mund gab und dann Händchen haltend mit diesem Mann verschwand. Nun war Toyas Laune weit unter den Gefrierpunkt gefallen. Wortlos erhob er sich, brachte sein Tablett weg und ging ohne sich von den anderen zu verabschieden. Die verwirrten Blicke, welche ihm folgten, bemerkte er nicht.
 

Am Abend wurde seine eh nur angelehnte Tür aufgeschoben und ein blonder Schopf schob sich wie so oft herein. Mit einem kurzen Nicken bedeutete Toya seinem besten Freund, dass er ruhig eintreten konnte und sah wie dieser ihr Tablett – meistens vergaß er, dass sie eins besaßen – herein balancierte. Darauf befand sich … „Abendessen?“

Jimmy nickte und stellte das Tablett auf dem kleinen Couchtisch in der Mitte des Raumes ab.

Toya betrachtete die Auflaufform genau und stellte fest, dass es … „Lasagne“, murmelte er und tat sich, nachdem er vor seinem kleinen Tisch Platz genommen hatte, etwas, eher eine Menge auf den Teller. Er begann zu essen und bekam aus dem Augenwinkel mit, wie es Jimmy ihm gleich tat.

„Warum bist du heute Mittag so schnell abgehauen? Hast du einen Geist gesehen?“

„So ähnlich“, antwortete Toya mit vollem Mund.

„Ben scheint total in dich verliebt zu sein.“

„Und wenn schon.“ Toya nahm sich eines von den Gläsern und füllte es mit dem von Jimmy mitgebrachten Mineralwasser.

„Das klingt ja nicht sehr begeistert.“

„Jimmy. Worauf willst du hinaus?“ fragte Toya gereizt und sah seinem Freund in die Augen.

„Ich will wissen, was du willst.“ Toya blinzelte nicht verstehend. Eine Gefühlsregung, die vor einem halben Jahr noch undenkbar bei ihm gewesen war. Aber nun war alles möglich. Nein, nicht alles. Aber einiges mehr als vor dem Auftauchen Yukis in seinem Leben. Bei dem Gedanken an diesen Studenten verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck sofort wieder. Jedoch bezog sich Jimmy auf den vorigen mit seiner Antwort: „Ich will doch nur, dass du nichts bereuen musst.“ Toyas Gesichtszüge entspannten sich daraufhin leicht.

„Ich glaub“, er holte tief Luft, „ich bin … verliebt.“

„Yuki?“ Toya nickte und behielt seinen Blick auf seinem Teller. Er konnte im Moment niemanden in die Augen sehen. Zu unwirklich kam ihm selbst diese Szene vor. Er, derjenige, der immer gedacht hatte, er konnte keine Gefühle über Freundschaft hinaus entwickeln, hatte sich verliebt. Und dann auch noch in das genaue Gegenteil von ihm selbst.

„Red mit ihm“, schlug Jimmy vor und setzte sich anscheinend bequemer hin, wenn Toya es den Geräuschen richtig entnahm.

„Er hat einen Freund.“

„Und? Das muss nicht heißen, dass er für diesen tiefere Gefühle hegt.“

„Er hat mal gemeint, er fängt nur was mit Typen an, in die er zumindest verliebt ist.“ Er nahm den letzten Bissen von seinem Teller, legte die Gabel beiseite, sah sich kurz um und fiel dann nach hinten um. „Ich …“ Er legte sich einen Arm über die Augen. „Bin verzweifelt.“

„Ich weiß.“
 

tbc...

Kapitel X

Heute war Freitag und sie hatten gleich ihren Auftritt. Nervös legte sich Toya seine Haare vor dem Spiegel. So aufgeregt war er seit ihren ersten paar Auftritten nicht mehr gewesen. Aber heute. Als ob heute etwas anders war als sonst.

Kaum hatte er das gedacht, fiel ihm wieder siedend heiß ein, dass heute wirklich etwas anders war. Und zwar war er so nervös, nicht weil Ben zu sah, sondern, weil Matt und Joe verlauten haben lassen, dass Yuki kommen würde. Das war sein erster Auftritt vor Yuki, seit er sich seine Gefühle eingestanden hatte.

Er zupfte eine widerspenstige Strähne zurecht und wandte sich seufzend von dem Spiegel hab. Den eindeutig amüsierten Blick Jimmys ignorierte er gekonnt, aber die irritierten Blicken Matts und Joes konnte er nicht ignorieren. Aber er wandte sich lieber nicht an die beiden, denn die wussten von gar nichts. Und so sollte es auch vorerst bleiben.

„Kann man dir helfen?“ fragte ihn Jimmy und hielt schon das Haarspray in der Hand. Toya nickte kurz und hielt seinen Kopf nach unten. Eine Sturmfrisur war heute keine schlechte Idee. Denn seine Haare standen eh schon in alle Richtungen ab. Das war auch kein Wunder, denn selbst die Nacht hatte er nicht ordentlich schlafen können, sondern sich ständig von einer Seite auf die andere gedreht.

„Fertig.“ Das Sprühen hörte auf und er hob seinen Kopf, warf einen Blick in den Spiegel und nickte dankbar. So konnte er sich sehen lassen. Die Frisur passte wunderbar zu einer Punk und Rock Nacht.

Zufrieden ging er zu der kleinen Couch und griff sich seine Gitarre. Auch wenn sie eigentlich schon gestimmt war, schadete eine Prüfung nie.

Also saß Toya mit seiner Gitarre auf dem Schoß auf dem kleinen, alten Sofa und überprüfte ihren Klang.

„Was ist denn mit dir los?“ wollte Matt für ihn unerwartet ernst wissen. Da der Gitarrist jedoch nicht damit gerechnet hatte, angesprochen zu werden, schreckte er zusammen und sah seinen Sänger verständnislos an.

„Was los ist, würde ich gerne wissen.“ Bevor Toya antwortete, sah er sich im Raum um und stellte fest, dass sie alleine waren. „Ich bin nervös“, gab er ehrlich zu und erntete ein verständnislos Gesicht. „Ben schaut zu“, wollte er sich raus reden, wusste im nächsten Moment jedoch, dass es nicht geklappt hat.

„Du bist nicht in Ben verliebt“, brachte es Matt einfach auf den Punkt. „Wer ist es wirklich, wegen dem du dich verändert hast?“ Nun war es erneut an Toya überrascht zu schauen. „Ich bin nicht so ein Trampel, wie ihr immer annehmt.“

„Das weiß ich doch“, beschwichtigte Toya den Größeren sofort. Und da er sowie Matts Sturheit kannte, fügte er noch hinzu: „Es ist Yuki.“

Matt nickte verstehend und meinte noch, bevor er aufstand, dass Toya sich keine Sorgen machen brauchte. Doch wie er darauf kam, wollte er dem Gitarristen nicht verraten.
 

Nun stand er auf der Bühne und spielte das Intro des ersten Liedes. Jetzt, wo er beim Spielen noch ein Mal darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass sie heute nur eigene Songs spielen wollten. Keine Coversongs, wobei diese immer sehr gut angekommen waren. Ablenken, ablenken, dachte sich Toya und sah zu Jimmy, welcher eben einsetzte. Kurz darauf war auch die kraftvolle Stimme Matts zu vernehmen.

Toya verlor sich ganz in ihrer Musik und merkte daher nicht, dass sie mittlerweile ihr viertes Lied spielten und seine Augen auf der Suche nach jemand bestimmten über die Menge huschten. Er fand den gesuchten Haarschopf.

Vor Yuki war eine kleine Lücke, so dass er auch dessen Gesicht sehen konnte. Als er das leichte Mitwiegen und die sich gerade öffnenden Augen des Jüngeren sah, verspielte er sich prompt und wendete den Blick ab. Er musste sich verdammt nochmal konzentrieren, denn jetzt kam sein Solo und da wollte er zeigen, was er konnte und nicht was für ein Stümper er war.

Den mahnenden Seitenblick Jimmys hatte er sehr wohl bemerkt., jedoch war zu seinem Glück für Toya keine Zeit diesen zu erwidern. Er widmete sich seinem Solo und kurz danach verklangen die letzten Töne des Songs.

Matt nahm einen Schluck Wasser und anschließend griff er nach dem Mikrofon. „Ihr seid super.“ Es folgte natürlich tosender Applaus. „Wir, life of time, möchten heute einem wirklich guten Freund zu seinem Geburtstag gratulieren.“ Matt stimmte 'Happy Birthday' an und die anderen sangen bis auf Toya mit. Dieser begleitete auf seiner Gitarre und sah dabei zu Yuki. Sah dessen Unglaube, der sich schnell in absolute Freude verwandelte. Dieses Strahlen brannte sich auch in Toyas Geist.
 

Erschöpft, aber so zufrieden wie schon lange nicht mehr ließ sich Toya auf die kleine, abgewetzte Couch fallen.

„Geil“, war Matts Kommentar, bevor sich der Sänger ebenfalls niederließ. Die anderen beiden suchten sich ebenfalls Sitzmöglichkeiten.

„Das müssen wir feiern“, meinte Joey und sah abwartend in die Runde.

„Nicht ohne das Geburtstagskind“, warf Toya ein und angelte sich eine Wasserflasche vom Tisch.

„Natürlich nicht ohne Yuki.“

„Wär irgendwie komisch einen Geburtstag ohne denjenigen zu feiern, der älter geworden ist“, warf Matt ein und lächelte vor sich hin, eben so wie Jimmy. Joey entzündete sich eine Zigarette und wandte sich an seine Freunde. „Wer geht ihn holen?“

Bevor einer der anderen Drei auf die Frage antworten konnte, öffnete sich die Tür und ein Mitarbeiter des Club sah zu ihnen herein. „Entschuldigung. Toya“, er sah direkt zu dem Gitarristen, welcher kurz nickte, um zu zeigen, dass er zu hörte, „da steht einer, der behauptet ein Freund von dir zu sein.“

Mit einem leichten Murren erhob sich Toya und folgte dem Angestellten aus dem Raum auf den Gang. Nach nur wenigen Schritten sah er den Schuldigen, der ihn um seine wohlverdiente Erholung brachte.

„Sag ihm, dass ich durch darf“, begann Ben auch sogleich, der den Älteren erblickt hatte.

„Nein“, entgegnete Toya ernst. „Ich habe dir vorgestern etwas gesagt. Und seit dem hat sich nichts geändert. Also verschwinde“, damit drehte er sich um.

„Aber Toya, ich liebe dich doch.“ Abrupt drehte er sich wieder um und funkelte den Jüngeren an. „Du behauptest das, obwohl du mich kaum kennst.“

„Es stimmt“, beharrte Ben.

„Ach. Meine gleichgültige Haltung hat dir nie gefallen und du hast auch gar nicht versucht, mich zu verstehen. Und dann willst du mich lieben? Ich glaub, ich spinne.“

„Aber ich liebe dich wirklich.“

„Und ich einen anderen“, damit drehte sich Toya endgültig um und ging festen, schon fast wütenden Schrittes zu den anderen zurück.

„Was ist denn mit dir los?“ Diese Frage war mehr als berechtigt, denn Toyas Gesichtsausdruck glich einem wütenden Löwen. Und da der Gitarrist so wütend war, ließ er die Frage unbeantwortet. Zu seinem Glück, was er an diesem Tag scheinbar auch haben sollte, klopfte es erneut an der Tür und er entkam so weiteren Fragen zu seinem Gemütszustand.

Nach einem freundlichen 'Herein' steckte der gleiche Mitarbeiter wie zuvor seinen Kopf herein. „Hier sind zwei Gäste“, damit öffnete er die Tür weiter und ließ die beiden ein.

„Eigentlich wollten wir nur auf euch warten“, fing Yuki an, doch Joey winkte gleich ab. „Setzt euch, setzt euch!“ Und die beiden Gäste ließen sich nieder.

„Zum Feiern fehlt aber was“, merkte Toya an und kam nicht umhin Yuki anzusehen. Dieser nickte und auch den anderen schien aufzugehen, was der Gitarrist meinte, denn plötzlich kam in jeden Bewegung. Die anderen drei Mitglieder von „live of time“ entschuldigten sich alle ähnlich. Sie müssten sich noch etwas frisch machen.

„Was haben die denn getrieben, als ich nicht im Raum war?“ Toya schüttelte seinen Kopf und sah den Dreien hinterher.

„Das wissen wir auch nicht“, entgegnete ihm Ken. Woraufhin Toya nur mit den Schultern zuckte und sein Wasser weiter trank.

Schweigend verbrachten sie die Minuten, bis die anderen fertig waren und sie endlich gehen konnten. So schön ein Gig auch war, so schnell konnte einem die Garderobe – wenn dieser Raum diese Bezeichnung überhaupt verdient hatte – auf das Gemüt schlagen.
 

Das füllte sich gut an.So richtig gut fand Toya, während ihm der erste Schluck gekühlten Bieres die Kehle herunter rann. Kurz schloss er genießerisch die Augen, bevor er sie wieder aufschlug und weiter zu Yuki sah, welcher es nicht zu bemerken schien.

Während Toya sich schon am Bier gütlich tat, kam Matt gerade mit einer Runde Kurzer an ihrem Tisch an. Der Gitarrist ließ seinen Blick zu Matt wandern und sah mit leicht schief gelegten Kopf dem Sänger zu, wie dieser den Schnaps verteilte. Nachdem jeder ein Glas vor sich stehen hatte, stießen sie mit einem „Happy Birthday“ auf Yuki an. Endlich konnte Toya dem Jüngeren mal wieder in die Augen sehen und er versank auch sofort in ihnen. Leider dauerte ihr Blickkontakt nicht allzu lange an. Mit mürrischer Miene schüttete Toya den Schnaps in seine Kehle und nahm anschließend gleich sein Bier wieder zur Hand. Dieses leerte er auch innerhalb der nächsten paar Minute und achtete dabei nicht auf die anderen. Lediglich als Yuki sich erhob, sah Toya auf und folgte dem Jüngeren.

Als Yuki abrupt stehen blieb, stieß Toya gegen ihn. „Entschuldige“, murmelte er und hielt den anderen am Handgelenk fest, als dieser weiter gehen wollte.

„Was?“

„Ich muss mit dir reden.“ Irgendwie klang seine Stimme selbst in seinen Ohren nicht normal. Daher sprach er auch nicht weiter. Der Blick Yukis, den er daraufhin zu sehen bekam, schien ihn aufzufordern zu reden. „Lass uns draußen reden“, schindete er Zeit. Denn nun kämpften sie sich durch den sehr gut gefüllten Raum.

Draußen angekommen, sog Toya zu aller erst die angenehme Nachtluft ein, dabei hatte er Yuki den Rücken zu gewandt. Mit geschlossenen Augen versuchte sich Toya zu sammeln, wobei er die Nachtluft nun bewusst ausatmete. Doch es half nichts.. Er war immer noch nervös. Er und nervös. Vor einem halben Jahr war dieser Zustand bei ihm undenkbar und nun würde er am liebsten den Kopf einziehen und abhauen. Doch dies würde noch weniger zu ihm passen, daher war weglaufen keine Option. Also Augen zu und durch, sagte er zu sich selbst und drehte sich zu Yuki um.

„Ich“, er brach ab. Diese braunen Augen würden irgendwann einmal sein Tod sein. Auch wenn sie, nicht wie sonst immer mit der Sonne um die Wette strahlten, sondern ihn misstrauisch ansahen. Mit jeder weiteren Sekunde, die sie sich nur gegenüber standen und in die Augen sahen, versank er immer tiefer in diesen brauen Iriden. Mittlerweile war er so tief in ihnen versunken, dass nichts mehr außer diesen braunen Augen zu existieren schien. Selbst seine Gedanken waren in Urlaub gefahren. Sein Körper bewegte sich ganz von alleine näher zu Yuki. Seine rechte Hand legte sich in den Nacken des etwas Größeren und ehe er es sich versah, hatte er den Kopf Yukis zu sich herangezogen. Ihre Lippen berührte sich nur leicht. Da war kein Druck und doch schwebte Toya auf Wolke sieben. Bisher war kein Kuss für ihn so schön gewesen. Selbst die Ohrfeige, welche er von Yuki nur wenige Sekunden nach seiner Tat bekam, spürte er kaum. Zu viele Glückshormone fluteten im Moment seinen Körper, betäubten so jedes andere Gefühl.

„Was sollte das?“ Wut. Definitiv Wut. Langsam nur kam Toyas Gehirn wieder in Bewegung. In dem gleichen Tempo klärte sich auch sein Blick und er konnte die Entrüstung – oder war es eher Verwunderung? – bei Yuki im Gesicht deutlich erkennen.

„Ich weiß nicht.“ Egal, was es vorher war, nun war es Wut mit einer Spur Schmerz. Aber wieso Schmerz. War der Jüngere denn nicht in einer glücklichen Beziehung? Hatte Toya mal wieder etwas verpasst?

Er kassierte die zweite, wieder schallende Ohrfeige und dieses Mal spürte er den Schmerz überdeutlich. Denn nicht nur die getroffene Wange tat weh, sondern auch sein Herz. Perplex sah er den anderen an, während dieser sich umdrehte. Toya sah nur noch den Rücken und bemerkte wie sich Yuki langsam in Bewegung setzte, augenscheinlich um zurück in den Club zu gehen. Das durfte nicht geschehen, formulierte sich als Gedanke in Toyas Gehirn und schon war seine Hand um das Handgelenk des Hobbybassisten geschlossen. „Bleib bitte.“ Seine Stimme klang flehentlich und so ungewohnt, dass Toya selber erschreckte. Aber er zog seine Hand nicht zurück, das erlaubte ihm sein Körper nicht.

Die Reaktion Yukis fiel überhaupt nicht so aus, dass sich Toya hätte glücklich schätzen können. Denn Yuki blieb einfach nur stehen, hielt in der Bewegung inne, drehte sich aber weder um, noch wandte er seinen Kopf. Daher sprach der Freizeitgitarrist zu dem Rücken seiner ersten richtigen Liebe. „Ich bin in dich verliebt.“ Er ließ das Handgelenk los und senkte seinen Kopf. Nun hatte Toya es gesagt und kam sich vor wie ein pubertierender Teenager, der zum ersten Mal verliebt war. In gewisser Weise stimmte dies sogar Aber er war keine 14 mehr, sondern schon stolze 24 Jahre alt.

Plötzlich legten sich Hände auf seine Schultern. Erschrocken wegen der Berührung sah Toya auf und blickte in vor wärme glühende Augen. Wie in Zeitlupe näherte sich Yuki seinem Gesicht und zum zweiten Mal spürte Toya diese verführerischen Lippen auf seinen.
 

the end
 

Ein herzliches Danke an die beiden Kommentarschreiber und auch an die Leser, die die Geschichte auf ihrer Favoritenliste haben. Ich danke euch allen fürs Lesen und habe eine Frage. Möchtet ihr noch mehr über Toya, Yuki und den Rest lesen?
 

Eure Sida



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Inan
2012-03-09T16:56:20+00:00 09.03.2012 17:56
Es ist eine lustige Vorstellung, wie Toya für außenstehende grundsätzlich unbeteiligt und gleichgültig wirkend auf dem Bett liegt, diese überforderte Geste macht und Sachen von sich gibt wie: "Ich bin verzweifelt." xD
Das passt nicht zu ihm, hoffentlich erretet Yuki ihn aus seiner Verwirrung, auch, wenn es Ben wohl das Herz brechen wird :o
Tolles Kapitel x3
Von:  Isilein12
2012-02-03T18:53:00+00:00 03.02.2012 19:53
Hallo erstmal ich finde dein FF echt klasse,

Ich finde Yuki am niedlichsten und ist auch meine lieblings person ~^_^~
daher würde ich mich sehr freuen auch etwas aus der sicht von yuki lesen zukönnen,


glg Lay
Von:  Inan
2012-01-25T22:36:05+00:00 25.01.2012 23:36
Toya ist toll, er hat soviel Dramapotenzial :D
Bin ja mal gespannt, was seine Laune jetzt macht, wo Yuki einen Namen hat xD


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