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Sanctuaire des Anges

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oha... Ewig her... Und weiter gehts^^ Hoffe, es finden sich endlich ein paar Leser xD <3 Komplett anzeigen

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Prolog

Im alten sowie im neuen Testament werden immer wieder Engel erwähnt. Sie werden in allen möglichen Formen dargestellt und verherrlicht. Es werden Geschichten und Gedichte über diese Wesen erzählt und niedergeschrieben. Es werden Lieder über sie gesungen. Sie werden als Beschützer der Menschheit beschrieben.

Früher wurden nur Geschichten erzählt, nie bekam man auch nur einen zu Gesicht. Man zeichnete Bilder, schnitzte Skulpturen aus Holz und Marmor, doch nie wurden sie gesehen.

Mit der Zeit gerieten sie in Vergessenheit und waren nichts weiter als Geschichte.

Doch was ist, wenn sie plötzlich auftauchen und unter den Menschen leben, nicht im Geheimen, sondern für jeden offensichtlich? Wenn man mit ihnen reden kann, mit ihnen Freundschaften schließen kann? Einige Menschen fingen sogar an für Engel zu arbeiten. Manche versuchten sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen.

Aber nicht jeder Engel war den Beziehungen zwischen Menschen und Engel wohlgesonnen, sie verachten die Menschheit und wollen nichts mit ihnen zu schaffen haben.

Trotzdem sind die Engel nun unter uns.

Der Engel in meiner Klasse

Ich weiß nicht, wo ich mich befinde, alles ist dunkel, nichts ist zu erkennen. Ich höre in der Entfernung ein leises Schluchzen, ein Wimmern. Ich laufe immer weiter in die Dunkelheit hinein, in der Hoffnung den Menschen zu finden, der hier in der Dunkelheit schluchzt und wimmert. Plötzlich wird es still. Ich sehe mich um, rufe nach der Person, die gewimmert hat. Nichts. Plötzlich sehe ich vor mir ein gleißendes Licht. Es umgibt mich und verdrängt die Dunkelheit. Ich muss mir die Augen zu halten, um etwas zu erkennen. Ich sehe in die Richtung aus der das Licht kommt. Als meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt haben, erkenne ich Umrisse eines Engels weit vor mir. Ich gehe näher und erkenne, dass es ein kleines Mädchen ist. „Wer bist Du?“, frage ich leise. Es sieht mich an und lächelt. Es streckt die Hand nach mir aus und greift nach meiner Hand. „Sara!“, flüstert das Mädchen meinen Namen. „Sara!“

„Sara, mein Schatz, alles in Ordnung? Du hast wieder im Schlaf geredet.“, sagt die Frau, die sich über mich beugt. Es ist meine Tanta Sam. Ein wirklich liebevoller Mensch. Ich blinzle ein paar Mal bevor ich wirklich wach bin. „Gu‘morgen Sam.“, murmle ich. „War es wieder dieser Alptraum?“, fragt Sam mich beunruhigt. Ich nicke und halte kurz inne. „Aber… Dieses Mal war dort ein kleines Mädchen. Ein Engel…“, antworte ich ihr leise und in Gedanken versunken. Sie drückt meine Hand leicht und erst jetzt bemerke ich, dass Sam sie die ganze Zeit gehalten hat. Sam sieht mich mitfühlend und besorgt an. „ Mach dir keine Sorgen, Sam, mir geht’s gut.“, ich versuche ein Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern, doch stattdessen musste ich gähnen. Sam fängt an zu lachen und umarmt mich. „Ja, spätestens jetzt, sollte man sehen, dass es dir gut geht, du kleine Schlafmütze!“, zieht mich Sam auf.

„Aber du solltest langsam aus den Federn kommen, sonst kommst du zu spät zur Schule.“ Ich stöhne kurz auf und ziehe mir die Decke über den Kopf. Mag nicht! Sam geht kichernd aus dem Zimmer hinaus. Ich spähe unter meine Decke hervor wie ein kleines Kind. Sam hat ihren üblichen schwarzen Rock an und eine weiße Bluse. Sie arbeitet irgendwas mit ausländischen Firmen, immer wenn sie es mir versucht zu erklären, kapier ich nach zwei Minuten gar nichts mehr. Manchmal bleibt sie auch für ein paar Tage weg, weil sie auf Geschäftsreise ist. Sam passt nun seit über 10 Jahren auf mich auf. Sie ist die Zwillingsschwester meiner Mutter, welche bei einem Autounfall ums Leben kam. Ich spüre ein leichtes Ziehen in meiner Brust und verwerfe den letzten Gedanken gleich wieder. Ich richte mich auf und strecke mich.

Ich lasse meinen Blick durch mein Zimmer schweifen. Nicht gerade groß, immerhin wohnen wir in einer Wohnung, aber dafür habe ich den Balkon bekommen. In meinem Zimmer stehen ein Kleiderschrank mit einem Spiegel und ein weiterer Schrank mit ein paar Büchern von mir. Der Rest ist in Sams Zimmer, da ihres größer ist. Neben meinem Bett, welches für zwei Personen ausgelegt ist und ich über alles liebe, steht eine kleine Kommode. Ich nehme den Bilderrahmen, der auf der Kommode steht und sehe es mir an. Sam und ich.

Ich stelle das Bild wieder an seinen Platz und strecke mich erneut. Zeit zum Aufstehen. Ich stehe mühselig auf und gehe aus meinem Zimmer. Ich erblicke meine Tante im Wohnzimmer, die wie üblich eine Zeitung liest und ihren Kaffee dabei trinkt. Sie sieht zu mir herüber und lächelt mich an. Ich erwidere und gehe dann ins Badezimmer um zu duschen. Als ich fertig bin wickle ich mir ein Handtuch um meinen Körper und eins um meine Haare. So tapse ich wieder zurück in mein Zimmer und suche mir etwas zum Anziehen heraus. Es soll warm werden, oder? Ich schnappe mir eine Jeans und ein schwarzes Top. Ich schaue in den Spiegel und bemerke, dass ich ein kleines Bäuchlein bekommen habe. Mist! Naja, ich war auch nicht wirklich sportlich in letzter Zeit, im Allgemeinen hasse ich Sport sowieso. Trotzdem habe ich immer noch eine gute Figur, bin zwar nicht groß, nur 1,65, aber so soll ja der Durchschnitt bei Frauen sein. Meine dunkel-grünen Augen passen mal so gar nicht zu meiner Haarfarbe, zumindest meiner Meinung nach. Immerhin sind meine Haare dunkel-blond und gehen mir bis zu meiner Hüfte. Ich rubble mir meine Haare ein bisschen trocken und mache sie dann zu einem lockeren Knoten zusammen.

Ich gehe wieder zu Sam hinaus ins Wohnzimmer. Mittlerweile hat sie auch einen schwarzen Blazer an und will gerade gehen. „Also, bei mir kann es heute spät werden, warte nicht mit dem Essen auf mich. Ich ruf dich an, wenn es noch länger dauert.“ Sie gibt mir einen Abschiedskuss auf die Stirn und verlässt dann die Wohnung. Sie ist wirklich die Beste. Ich bleibe noch eine kurze Weile stehen und schaue die Wohnungstür an bis mir einfällt, dass ich mich für die Schule fertig machen sollte. Ich bewege mich wieder in das Bad und trage eine bisschen Make-Up auf. Dezent. Ich hasse aufgetakelte Tussis. Frei nach dem Motto: I’m a Barbie Girl.

Ich blicke auf die Uhr. So langsam sollte ich mal losgehen. Ich nehme meine Tasche und verlasse die Wohnung. Vor der Tür begegnet mir unsere Nachbarin von gegenüber, eine nette alte Dame mit einer Katze, die sich manchmal bei uns Blicken lässt. Ich begleite die Dame nach unten und wir reden über das Wetter. Ich halte ihr die Haustür auf, sie bedankt sich und geht dann in meine entgegengesetzte Richtung. Ich mache mich auf den Weg zur Schule. Zum Glück habe ich es nicht weit und mein Weg führt durch den nahe gelegenen Park. Der einzige Park, den es in dieser Stadt gibt. Über mir höre ich ein Flattern und sieh nach oben. Ein Engel. Einer der vielen, die über diese Stadt wachen oder einfach nur zur Arbeit wollen. Wie es sich wohl anfühlt zu fliegen? Einfach frei zu sein?

In dieser Stadt gibt es wirklich viele Engel, viele von ihnen sind Arbeitgeber der Menschen. Andere wiederum beschützen diese Stadt, zumindest bringt man es uns so bei. Auch kommt es ab und zu vor, dass Engel und Menschen Beziehungen haben, zusammen sind. Jedenfalls laut den Gerüchten.

Ich bemerke, dass ich mittlerweile vor meiner Schule stehe. Ich schüttle den Kopf über meine Gedankengänge und gehe in das Gebäude hinein. In meiner Klasse sehe ich schon ein paar vertraute Gesichter, die mich anlächeln und mich grüßen. Ich setzte mich auf meinen Platz und sehe aus dem Fenster. Hier kann man immer so schön Leute beobachten, die auf das Schulgelände kommen. Oder landen, wie heute. Ich stehe auf und gehe zum Fenster um es auf zu machen. In unserem Schulhof ist soeben ein Engel gelandet und wird sofort von einer Traube von Mädchen umschlossen. Oh ja, so etwas braucht die Schule noch: einen Engel, der von kreischenden Mädchen belagert wird. Ich verdrehe die Augen und setzte mich wieder hin und unterhalte mich mit ein paar Freunden von mir.

Kurz vor Stundenbeginn kommt unserer Klassenlehrer zu uns. Ein kurzes Stöhnen geht durch die Klasse. Es ist nie etwas Gutes, wenn der liebe Herr Klassenlehrer zu uns kommt. Entweder er will uns wieder belehren, wir sollten mehr lernen oder er muss uns irgendwas Schulisches erzählen. Doch keiner hat mit dem gerechnet, was er uns heute zu sagen hatte.

Ein Engel soll für eine Weile bei uns im Unterricht mit zuschauen.

Wenigstens warnt er uns vor. Er verlässt kurz das Zimmer, um eine Sekunde später mit dem Engel hinein zu kommen. Ist das nicht der Engel vom Schulhof?

„Schüler, das ist David.“ Er macht eine leichte Bewegung zu dem Engelsjungen. „Er wird hier eine Weile bleiben um zu Lernen. Anscheinend machen das viele so.“, murmelt er leise vor sich hin. Er ist gar nicht begeistert von der Idee. Kein Wunder, die ersten Mädchen aus der Klasse ziehen den Engel schon mit ihren Blicke aus. „Nun denn, viel Spaß David. Euer eigentlicher Lehrer kommt gleich, also seid leise!“, wendet er sich wieder an uns.

David zieht seine Flügel eng an seinen Körper und geht durch das Klassenzimmer hindurch zur letzten Reihe. Die Mädchen sehen ihm alle nach und die ersten Stellen schon die ersten Frage, wie zum Beispiel, ob er eine Freundin habe oder wie alt er wäre. Ich erwische mich, wie ich ihm nachblicke und seine Flügel mustere, sie sind schwarz und seine Haare sind dunkelbraun und völlig verwuschelt. Sein Blick kreuzt meinen und bleibt auf mir ruhen. Ein Lächeln huscht über seine Lippen, zumindest denke ich das, weil er eigentlich eher grimmig aussieht. Ich reiße mich von ihm los und blicke nach vorn. Wieder die Frage, ob er eine Freundin hätte. „Nein“, antwortet er mit einer leicht rauen Stimme „Ich habe auch kein Interesse an einer Beziehung, schon gar nicht zu Menschen.“

Pur Empörung geht durch den Raum. „Was denkt der Typ sich eigentlich?“, „Glaubt er wirklich, er sieht so gut aus? So ein Mistkerl.“, „Wie arrogant und eingebildet der ist!“, höre ich es jeder Ecke. Oder liegt es doch daran, weil er ein Engel ist? Und er kein Interesse an euch zeigt, weil ihr nur Menschen seid? Trotzdem musste ich bei seiner Antwort ein Lächeln unterdrücken. Immerhin bekommen diese Mädchen nicht oft gesagt, dass jemand kein Interesse an ihnen hätte.

Unser Religionslehrer tritt ein und sieht verwundert zu David. Lässt sich jedoch nicht weiter beirren und fängt mit seinem Unterricht. Mal wieder erzählt er etwas über Gott und die Welt. Leider ist der Engel teilweise anderer Meinung als unser Lehrer und so kommt es mehr zu einer Diskussionsrunde als zu richtigem Unterricht. Mir recht. Ich sehe aus dem Fenster und beobachte die Vögel, wie sie auf den Bäumen im Schulhof landen und wieder davon fliegen. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte fliegen. Könnte diesem Trott hier entgehen. Ich seufze und höre wieder der Diskussionsrunde zu, der sich mittlerweile ein paar Schüler angeschlossen haben. Ich sehe auf die Uhr. Noch eine volle Stunde dieses Gerede.

Ich bin unendlich froh, als es zur Pause läutet. Als alle anderen das Klassenzimmer verlassen, unterhalten sich der Engel und unser Lehrer immer noch. Wird es denen nicht irgendwann mal zu blöd?

Ich gehe in eine ruhige Ecke des Pausenhofes und setzte mich unter einen Baum, der reichlich Schatten spendet bei dieser Hitze. Wenigstens kann man hier ein bisschen abschalten. Ich wollte gerade die Augen schließen, als ich über mir ein Rascheln höre. Ich blicke nach oben und sehe wie ein paar Blätter auf mich herunter fallen. Plötzlich springt etwas von oben herunter. Vor lauter Schrecken habe ich die Augen geschlossen und sehe vorsichtig nach. Zwei Beine stehen direkt neben mir. Ich lasse meinen Blick nach oben wandern und sehe in das Gesicht des Engels. Nicht der schon wieder.

„Ziemlich schreckhaft?“, grinst er mich an. Ich verdrehe die Augen, stehe auf und wollte gehen, als er sich vor mich hin stellt. „Was soll das?“, frage ich ihn genervt, ohne ihn auch nur anzuschauen. „Ich will nur reden.“, antwortet er wieder mit seiner rauen Stimme. „Rede mit wem anders.“ „Nö.“ Ich sehe ihn an, wobei ich meinen Kopf ziemlich nach oben strecken muss. Wie groß ist der? Zwei Meter? „Ich bin fast 1,90.“, entgegnet er mir auf meine nicht gestellte Frage. „Woher…?“ „Dein Blick. Er hat so ziemlich alles gesagt.“ Ich mustere ihn aufmerksam, wobei ich mich bei seinen Flügeln getäuscht habe. Sie sind nicht schwarz, sondern dunkelblau und nicht mal das kommt annähernd hin. Sie sind nachtblau, wie ein Himmel ohne Sterne. Am liebsten würde ich sie berühren. Ich schüttle den Gedanken ab.

So als ob er es wusste, zieht er seine Flügel eng an sich heran. Ich stelle mich ihm gegenüber. „Also, worüber willst du reden?“, frage ich ihn gelangweilt, wobei ich ihn dieses Mal direkt ansehe. Sein Blick ruht auf mir und ich versuche ihm stand zu halten. Seine bernsteinfarbenen Augen ziehen einen geradezu in seinen Bann. „Über dich.“, sagt er nach einer kurzen Weile. Ich löse mich von seinem Blick. Über mich? „Wieso?“ „Ich will dich kennen lerne, deine Mutter ist gestorben, deinen Vater kennst du nicht, oder?“ Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Woher weiß er das? Ich mache einen Schritt nach hinten und stoße gegen den Baum. „Also, was ist nun?“, drängt er mich weiter. Ich schüttle den Kopf und versuche das Ziehen in meiner Brust los zu werden. Ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen bilden.

„Da ist er ja!“, höre ich von weitem eine Mädchenstimme kreischen. Der Engel dreht sich leicht erschrocken um. Ich nutze die Chance und gehe mit schnellen Schritten in Richtung Schulgebäude, ich blinzle meine Tränen unterdessen weg. Woher weiß er das mit meinen Eltern, was will der Typ von mir? Im Klassenzimmer angekommen, atme ich erst einmal tief ein uns aus, um den Schmerz in meiner Brust wegzubekommen. Ich werde diesen Engel ab sofort meiden. Das ist mir alles zu unheimlich. Woher hat er diese Informationen?

Während des restlichen Tages bin ich ihm immer und immer wieder ausgewichen, doch seine Blicke spürte ich die ganze Zeit über in meinen Nacken. Als endlich die letzte Stunde vorbei ist, wollte ich eigentlich nur noch nach Hause. Ich hoffe, der Engel wird von den anderen aufgehalten. Ich will nicht über das Thema reden, besonders nicht mit ihm! Als ich aus dem Schulgebäude hinaus getreten bin, stand er schon unten, umringt von einer Meute Mädchen. Springt der aus dem Fenster oder wieso ist er immer so schnell unten? Ich sehe ihn an und er mich. Ich blicke schnell woanders hin und gehe zügig an seiner Traube an Mädchen vorbei. Ich höre die Mädchen kichern und mit ihm reden. Doch er steht einfach nur da. Ich bin kaum an ihm vorbei gegangen, da spüre ich einen Luftzug und höre das Schlagen von Flügeln. Ich sehe nach oben und da fliegt er. Wieder wünsche ich mir, auch fliegen zu können.

Zu Hause sehe ich, einen Zettel meiner Tante auf dem Küchentisch liegen. „Hi mein Spatz, ich war kurz zu Hause um meinen Koffer zu holen. Ich muss zu einem Kunden, bin daher für ein paar Tage weg. Ich rufe dich heute Abend an. PS: Zu deinem Geburtstag bin ich natürlich wieder zu Hause.“ Ich lege den Zettel beiseite und setzte mich an den Tisch. Es ist nicht das erste Mal, dass sie so kurzfristig weg muss. Traurig bin ich trotzdem ein bisschen.

Ich warte am Abend noch auf ihren Anruf, in dem sie sich tausend Mal entschuldigt, dass sie weg musste und dass sie es wieder gut machen wird. Sie hat sich dafür das ganze Wochenende frei genommen um mit mir meinen Geburtstag zu feiern. Anschließend fragt sie mich über meinen Tag aus und ich erzähle ihr über den Engel, lasse jedoch das kleine Detail weg, dass er etwas über mich zu wissen scheint. Nach dem Gespräch mit Sam und weiteren tausend Entschuldigungen, man kann ihr einfach nicht böse sein, lege ich mich in mein Bett und denke nochmals über diesen Engel David nach.

Was führt er im Schilde? Ist er gut oder böse? Wieso weiß er Details über mein Leben, die ich bisher niemanden erzählt habe?

Fest steht, ich bleibe morgen zu Hause um ihm aus dem Weg zu gehen. Zumindest für einen Tag.
 


 


 

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So hier ist das erste Kapitel meiner neuen Geschichte, ich hoffe ich finde wieder ein paar Leser, die diese Geschichte mögen.

Kleiner Engel

Als ich am Morgen aufstehen wollte, fühle ich mir wie gerädert. Die letzte Nacht war einfach nur schlimm. Erst konnte ich nicht einschlafen, weil ich ununterbrochen an den Engel David denken konnte und woher er diese Informationen hatte, es ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Und als ich endlich einschlafen konnte, hatte ich wieder diesen Traum mit dem Engelsmädchen.

Wieso träume ich das in letzter Zeit nur so oft?

Im Spiegel sehe ich erst das Ausmaß meines Schlafmangels. Ich habe dunkle Augenringe, welche ich nicht mal mit Make-Up wegbekommen würde und habe leicht gerötete Augen. Zumindest kann es mir ja egal sein, da ich beschlossen habe, zu Hause zu bleiben. Sam hätte sicher etwas dagegen gehabt, dass ich einfach die Schule schwänze, aber was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß, oder? Sie sagt immer, man darf seinen Problemen nicht aus dem Weg gehen. Aber wenn dieses Problem fast 2 Meter groß ist und fliegen kann, ist das wahrlich schwer.

Und ich denke, hier könnte man mal eine Ausnahme machen, immerhin geht es um meine Eltern, wobei ich die eine Hälfte, meinen Vater, niemals kennen lernen will, und die andere Hälfte, meine Mutter, niemals kennen lernen kann. Wieder dieses Ziehen in meiner Brust bei dem Gedanken an meine Mutter.

Sam erzählt immer so wunderschöne Sachen von meiner Mutter, dass es mich jedes Mal traurig macht, sie nicht zu kennen. Ein ziehen in meiner Brust.

Schnell schiebe ich die Gedanken beiseite und suche mir eine Beschäftigung. Die Wohnung kommt einem immer so groß und leer vor, wenn Sam nicht mehr da ist. Das Gefühl der Einsamkeit breitet sich in mir aus, wie so oft, wenn ich allein bin. Ich unterdrücke dieses Gefühl und gehe ins Bad um mich kalt abzuduschen. Es wirkt wirklich erfrischend.

Ich zieh mir meine schwarze Jogginghose sowie ein schwarzes Top an und hau mich mit einem Buch meiner Tante auf mein Bett. Sam hatte schon immer Bücher, die mir auch gefallen haben. In diesem Fall ging es um die Liebe zwischen einem Menschen und einem Engel. Ist so etwas wirklich möglich? Immerhin sind Engel alt.. sehr alt. Ich komme ins Grübeln und lege das Buch wieder beiseite.

Wie alt sind Engel nun? David sieht aus, als wäre er in meinem Alter. Ich hole meine Religionsunterlagen heraus und hoffe, dass ich irgendwann mal etwas über Engel aufgeschrieben habe. Nichts.

Ich gehe in das Zimmer meiner Tante und setzte mich an ihren Schreibtisch um am Laptop zu recherchieren. Ich gebe in der Suchmaschine das Wort Engel und bekomme prompt über 100 Millionen Einträge zu diesem Thema. Genervt klicke ich auf die erste Seite und erhalte einen endlosen Artikel mit mehreren weiteres Links über Engel.

Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Ich klicke und lese mich durch den Artikel bis mein Magen gegen Nachmittag anfängt zu knurren. Bis auf ein paar Schokoriegel zwischendurch habe ich noch nichts gegessen und einkaufen muss ich auch noch, fällt mir ein.

Ich schalte den Laptop aus und überlege, ob ich mich noch umziehe. Nö. Keine Lust. Meine Haare die bisher lose über meinem Rücken hingen, binde ich zu einem Pferdeschwanz zusammen und mache mich dann auf den Weg zum Einkaufsladen.

Nachdem ich mich endlich entschieden hatte, was ich essen wollte, gehe ich mit zwei vollen Einkauftüten wieder nach Hause. Mein Weg führte mich durch den Park, hier und da sieht man ein paar Vögelchen durch die Gegend springen, auf der Suche nach Nahrung, bevor sie mit dieser davon fliegen. Ich stelle meine Tüten auf einer Parkbank ab und setze mich kurz. Die Sonne scheint und ein leichter Windhauch streicht mir über mein Gesicht. „Einfach herrlich..“, murmle ich vor mich hin und schließe meine Augen.

Gerade als ich die Ruhe genieße, höre ich Kinderstimmen. Ich öffne meine Augen wieder und erblicke weiter vor mir auf der Wiese ein paar kleinere Jungs, die eine Traube um irgendwas bilden. Ich stehe auf um besser sehen zu können. „Diese kleinen, miesen….!“, fluche ich leise, als ich in ihrer Mitte ein kleines, ängstliches Mädchen erspähe. Ich gehe zu den Jungs hin und packe einen am Kragen. „Lasst das Mädchen in Ruhe!“, blaffe ich die erschrockenen Jungs an. Einer rannte auch sofort weg und ruft den anderen zu, sie sollen auch abhauen. Einer streckt mir die Zunge raus und ein anderer beschimpft mich als eine alte Schachtel bevor er auch abhaut.

„Bengel!“, fluche ich leise. Während ich ihnen noch nach sehe, greift das Mädchen meine Hand und ich erschrecke mich. Ich blicke zu ihr hinab und sehe in leuchtend blaue Augen, die übernatürlich hell wirken. Erst jetzt fällt mir auf, dass das Mädchen einen weißen Umhang umhat und eine Kapuze über ihren Kopf trägt. Der Umhang geht bis zu ihren Füßen ohne den Boden zu berühren. An ihrem Rücken steht der Umhang ein wenig ab. „Du bist ein Engel, nicht wahr?“, vermute ich und sie nickt.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, frage ich sie. Als sie sich umsieht und sichtlich nicht weiß, wo sie sich befindet, beschließe ich sie erst einmal mit zu mir zu nehmen. „Komm mit, wir gehen zu mir. Dort kannst du etwas essen und dann finden wir heraus von wo du herkommst, ok?“ Wieder ein Nicken.

Während wir zu der Parkbank gehen um meine Tüten abzuholen, die mehr als einsam dort standen, halte ich ihre Hand. „Mein Name ist Sara und wie heißt du?“, will ich wissen. „Maria.“, flüstert sie leise. „Schön dich kennen zu lernen, Maria!“, sage ich freundlich und mit einem Lächeln, nun lächelt auch sie ein wenig.

„So, das ist mein Zuhause!“, und deute dabei auf der Mehrfamilienhaus. Maria sagt nicht dazu, sie ist ein sehr ruhiger Engel. Ob alle Engel so sind? Wohl kaum, wenn man an David denkt. Weg mit dem Gedanken, ermahne ich mich selbst. In der Wohnung stelle ich die Einkaufsbeutel ab und packe das Essen sofort in den Kühlschrank. Maria steht unterdessen immer noch im Eingangsbereich der Wohnung und sieht schüchtern nach links und rechts.

Ich gehe zu ihr. „Komm ruhig rein, wenn du möchtest, kannst du deinen Mantel auch ausziehen.“ Vorsichtig sieht sich noch einmal um und legt dann ihren Mantel ab. Ihre Flügel kommen zum Vorschein und sind makellos weiß und glitzern im Licht wie tausend kleine Sonnen. „Wow, deine Flügel sind bezaubern Maria!“, platzt es aus mir heraus, ich kann meine Augen gar nicht von diesen schönen Flügeln abwenden. „Danke.“, sagte sie leise und wird rot im Gesicht. Nervös zupft sie an ihrem Kleidchen, welches ebenso weiß ist und Rüschen besitzt. Ihre blonden Haare fallen offen über ihre Schulter und sind leicht gelockt. Sie wäre der perfekte Engel.

Als mein Magen erneut und sehr hörbar knurrt, wende ich meinen Blick ab und gehe wieder in die Küche. „Ich koche uns ein paar Nudeln mit Tomatensoße, ok?“ , rufe ich aus der Küche. Aus dem Wohnzimmer höre ich ihre Flügel schlagen, ist das ein Ja? Ich bereite alles vor und lasse die Nudeln kochen. Maria ist mittlerweile zu mir in die Küche gekommen und sieht mir neugierig zu. „Ich möchte helfen!“, sagt sie plötzlich. Ich gebe ihr Teller und das Besteck, welches sie sofort auf den Tisch legt.

Während des Abendessens, welches sie mehr als begeistert aufnimmt, frage ich sie, wieso sie sich verirrt hat. „Ich war auf der Suche nach meinem Bruder, er sollte hier irgendwas machen. Ich will aber zu ihm….“, erzählt sie traurig. „Ich helfe dir deinen Bruder zu suchen, wie heißt er denn?“, zumindest hoffe ich, ich kann ihn finden. „David!“, sagt sie freudig und ich hätte mich beinahe verschluckt. „Groß, dunkle Flügel und dunkle Haare?“, frage ich Maria und ihre Augen weiten sich. „JA! Das ist er!“, ruft sie freudig und flattert aufgeregt mit den Flügeln. Das ist dann doch mehr als nur Zufall, ich fühle mich vom Schicksal hintergangen.

Ich erzähle Maria, dass David bei uns in der Schule ist und ich ihn morgen, nach der Schule mit nach Hause bitten werde. Ein Lächeln breitet sich über ihr Gesicht aus. Ich sage, ihr aber auch, dass sie zu Hause auf uns warten solle. Sie nickt.

Anschließen waschen wir beide das Geschirr ab und unterhalten uns über alles Mögliche. Glücklich flattert sie mit ihren Flügeln und schwebt teilweise kurz über den Boden. Auf die Frage hin, ob sie richtig fliegen kann, antwortet sie mit Ja, aber nur, wenn David dabei ist. Nachdem sie Baden war und vorübergehend ein Shirt von mir an hat, welches ich für ihre Flügel zu Recht geschnitten hatte, liegen wir beide in meinem großen Bett. Maria wollte nicht alleine schlafen. Sie kuschelt sich an mich heran und breitet ihre Flügel über das Bett aus.

„Du, Sara? Wo ist eigentlich deine Mama und dein Papa?“ Ich verkrampfe innerlich. „Naja, ich habe keine Eltern mehr.“ „Sind sie gestorben?“ Große blaue Augen blicken mich an, als würde sie meine Seele berühren. Sie löst den Schmerz ein bisschen und ich erzähle ihr von meinen Eltern. „Meine Mutter starb als ich ein Kind war und meinen Vater kenne ich nicht. Aber ich habe meine Tante Sam.“ Kleine Hände streicheln über meine Wange und wischen eine Träne weg. „Ich habe auch keine Eltern, sie starben beim letzten Krieg. Ich war noch ganz klein, David passt aber immer auf mich auf!“ Der kleine Engel lächelt mich an und wischt den Kummer fort.

Bevor wir einschliefen, erzählte ich ihr noch eine Geschichte von Prinzessinnen, Drachen und Prinzen auf Pferden, welche immer zur Rettung nahten. Während sie in meinen Armen schläft, muss ich an David denken. Ob er sich Sorgen macht? Oder sich einsam fühlt? Auf ihn muss große Verantwortung liegen. Aber was hat es mit dem Krieg auf sich? Mit vielen Fragen, teils unbeantwortet schlafe ich irgendwann gegen Mitternacht ein und träume wieder.

Am nächsten Morgen mache ich Frühstück für uns und erkläre Maria, was sie in der Wohnung machen darf und was gefährlich ist. „Hast du das verstanden?“, frage ich sie nochmals. „Ja! Der Herd ist gefährlich, aber den Fernseher darf ich anmachen!“, sagt sie mit einer zufriedenen Laune und schlägt mit ihren Flügeln. „Gut, ich bin um drei Uhr wieder zurück. Bis nachher.“, verabschiede ich mich von ihr.

In der Schule angekommen, sehe ich mich sofort nach David um. Finde ihn jedoch nirgendswo auf dem Schulhof. Ich gehe in das Klassenzimmer und hoffe, dass ich ihn dort antreffe. Doch auch dort war er nicht. Ich frage eine meiner Freundinnen nach ihm, die meinte nur, er sei gestern auch nicht in der Schule gewesen. Ob er seine Schwester bereits sucht?

Nervös blicke ich immer und immer wieder auf die Uhr. Was ist, wenn ich ihn nicht mehr finde? Oder er schon wieder weg ist? Meine Gedanken kreisen bis zum Schulende nur um ihn und Maria. Zum Glück ist das Schicksal auf meiner Seite. Nach dem Unterricht erblicke ich auf dem Schulhof eine Traube von Mädchen, in der Mitte steht einen Engel. Ich gehe auf diesen Engel zu und atme erleichtert aus, als ich sicher sein kann, dass es David ist. Ich quetsche mich durch die Masse durch und muss mir ein paar Ellenbogen und böse Blicke einfangen.

Als ich vor ihm stehe, weiß ich nicht, was ich zu ihm sagen soll. Hey, deine Schwester ist bei mir! Oder wie sollte ich das sagen? Seine Augen durchbohrten mich fast schon. Seine wunderschönen Augen. Was? Weg mit diesem Gedanken. Ich atme tief ein und sage schließlich nur: „Maria!“

Ich dränge mich aus der Masse heraus und mache mich auf dem Heimweg, ein paar Sekunden später höre ich über mir das Schlagen von Flügeln. Gut, er kommt mit. Vor meinem Haus landet er neben mir und ein paar neugierige Nachbarn strecken ihre Köpfe aus ihren Fenstern heraus. „Lande auf dem Balkon dort, der Hausflur wird sonst zu eng für dich!“, befehle ich ihm und überraschenderweise gehorcht er mir auch wirklich. Ich laufe schnell ins Haus hinein in unsere Wohnung und ignoriere das Getuschel der Nachbarn. Ich erblicke Maria schlafend auf dem Sofa und schleiche mich in mein Zimmer.

Ich öffne meine Balkontür für den übergroßen Engel, welcher in mein Zimmer eintritt. Mein Zimmer ist fast schon lächerlich klein mit ihm hier drinnen. Ich lege meinen Zeigefinger an meinem Mund und flüstere ihm zu, er solle leise sein. Er nickt und zieht seine Flügel eng an seinen Körper. Gemeinsam gehen wir ins Wohnzimmer, wo Maria immer noch schläft. David geht auf seine kleine Schwester zu legt seine Hand auf ihren Kopf und sieht sie mit liebevollen Augen an. Vorsichtig hebt er den kleinen Körper seiner Schwester hoch und flüstert ihr etwas in Ohr, woraufhin sie erwacht. Müde reibt sie sich ihre Augen und schmiegt sich dann an ihren großen Bruder. Vorsichtig tätschelt David über den Kopf von Maria. Wieder flüstert er ihr etwas zu. Dann dreht er sich zu mir um.

„Danke.“, murmelt er mir zu. „Ich schulde dir etwas.“ Ich überlege kurz. „Egal was?“, frage ich vorsichtig, nach kurzem Zögern nickt er. „Dann sag mir, woher du dass mit meinen Eltern weißt.“ „Nein, das steht mir nicht zu, aber ich kenne jemanden, der es dir sagen kann.“ „Wer?“, will ich wissen. Doch die Antwort die jetzt kommt, ließ mein Herz einen kurzen Aussetzer erleiden.

„Der Erzengel Raphael.“

Der Erzengel Raphael

Vorgestern wurde mir gesagt, dass Raphael, der Erzengel schlecht hin, würde etwas über meine Eltern wissen. Er würde mir all meine Fragen beantworten. Von wem mir das gesagt wurde? Von dem Engelsjungen David, welcher mal wieder von einer Schar Groupies belagert wurde. Wie kann man nur auf so einen stehen? Und doch erwischte ich mich das ein oder andere Mal, wie ich ihn von oben bis unten musterte. So wie jetzt. Ich wandere mit meinen Augen über seine wundervollen Flügel zu seinen Augen, welche mich bereits fixiert haben. Lag etwa ein Grinsen auf seinem Gesicht?

Verlegen schaue ich nach unten und gehe zu meinem Lieblingsplatz fern ab von diesem Gekreische. Kaum sitze ich unter einem Baum, kommt auch schon David zu mir. Erneut. Ich schaue ihn. „Was ist?“, frage ich ihn abweisend. „Du hast mir noch keine Antwort geben.“, antwortet er ziemlich gelassen. Ich sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Mit einem Rascheln lehnt er sich neben mich an den Baum und wartet ab. Als ich ihm Antwort gebe, fährt er fort.

„Du solltest wirklich mit zu Raphael kommen. Er kann dir alles erklären.“

„Hm, vielleicht.“

„Überleg es dir. Bis nach der Schule.“

Ich sehe ihn an. „Wieso so schnell?“ Keine Antwort. „Ooookay, ich rede heute mit Sam.“, sagte ich leicht genervt.

„Aber nur, wenn du mir ein bisschen etwas über dich erzählst!“, ich grinse ihn an. Ein verächtliches Schnauben.

„Gut, dann erkläre mir mal bitte, wieso deine Schwester alleine in der Stadt umherirrt?“, frage ich ihn.

„Sie hat mich gesucht. Sie wusste, ich bin hier irgendwo und hat sich dann einfach davon geschlichen. Wir haben sie schon gesucht.“ Er hört sich traurig und erleichtert. Ich will gerade aufstehen um ihn zu trösten, als er sich vom Baum wegstößt und ein paar Schritte von mir weggeht.

„Danke, dass du sie gefunden und bei dir aufgenommen hast.“ Er dreht sich ein bisschen zu mir herum, wobei seine Flügel erneut rascheln.

„Gern geschehen.“, sage ich gedankenverloren und starre weiterhin auf seine Flügel. „Es muss toll sein zu fliegen, ich wünschte, ich hätte auch welche...“, sprach ich leise und traurig. Wieder keine Reaktion von David. Ich seufze leise und stehe auf. „Der Unterricht beginnt gleich.“, erinnere ich ihn und bekomme ein Nicken als Antwort.

Ich überlege während des Unterrichts, wie ich Sam das Alles erklären sollte. Oder, ob ich überhaupt zu einem Erzengel gehen sollte. Vor allem bei diesem Erzengel sollte man sich ganze zweimal überlegen. Raphael der Erzengel. Einer der mächtigsten Engel auf der gesamten Welt. Einer der sieben Mächtigen. Sechs weitere Erzengel, jeder wacht über ein anderes Gebiet.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als unserer Klassenlehrer verkündet, dass dies der letzte Tag von David sei. Also somit seine letzte Schulstunde. Die Erleichterung hinter dieser Aussage ist sofort herauszuhören.

Heißt das, ich werde ihn nach diesem Tag nicht mehr wiedersehen? Ist das vielleicht meine letzte Chance mit ihm noch ein wenig Zeit zu verbringen?

Vollkommen erschrocken von meinen Gedanke, drehe ich mich ein bisschen zu ihm hin. Seine Augen ruhten auf den Lehrer. Wieso denke ich so einen Quatscht? Weil ich etwas über meine Eltern wissen will?

Ich schüttele die Gedanken wieder ab. Nach dem Unterricht werde ich ihm meine Antwort sagen.

Erleichtert, dass die Schule endlich aus ist, verlasse ich das Gebäude und laufe nach Hause. Dass David mir folgt, merke ich sofort. Ich blicke nach oben. Er bewegt seine Flügel mit einer Leichtigkeit. Trotz seiner Größe sieht er fast schon anmutig aus. Er blickt zu mir herunter. Wieder ein Grinsen in seinem Gesicht.

Mit hochrotem Kopf wende ich meinen Blick von ihm ab. Was grinst der geflügelte Affe so?, denke ich leicht empört. Er landet ein paar Meter vor meinem Hause, immer noch mit einem Grinsen im Gesicht. „Klotz' nicht so!“, fauche ich ihn an. „Ab auf meinen Balkon!“. Ich stürme an ihm vorbei, wobei ich einen seiner Flügel versehentlich streife.

Ich halte eine Sekunde inne, sollte ich mich jetzt entschuldigen? Nein! Ich stapfe weiter in Richtung Haus und höre hinter mir das Rascheln seiner Flügel. Ich kann ihn gerade so noch sehen, bevor er hinter dem Haus verschwindet. „Wie schön...“, murmle ich leise. Ich spüre wie Hitze in meine Wangen strömt und schließe die Tür auf. „Schluss jetzt, reiß dich zusammen!“, rede ich mit mir selbst.

Ich trete in die Wohnung ein und werde sofort von zwei Armen umschlossen und fest geknuddelt. „Hi Sam..“, flüstere ich und erwidere ihre Umarmung. „Wie geht’s dir? Wie war deine Woche? Was willst du an deinem Geburtstag machen? Erzähl mir alles über diesen Engel, von dem du beim Telefonat gesprochen hast! Sah er gut aus?“ Sam überschlägt sich fast mit ihren Worten und sieht mich mit großen neugierigen Augen an.

Ich hole tief Luft. „Wegen dem Engel muss ich wirklich mit dir reden...“, fange ich an und gehe in mein Zimmer um die Balkontür zu öffnen. „Also sieht er doch gut aus oder? Wie heißt er denn? Stehst du auf diesen Engel?“, ruft Sam mir hinterher. „Sam!“, schimpfe ich mit ihr und schaue peinlich auf meine Füße als ich David in mein Zimmer lasse.

Sam steckt grinsend ihren Kopf in mein Zimmer. Auf einmal kippte die gesamte Stimmung. Sam starrt David mit großen Augen an, auch David bleibt wie angewurzelt stehen. „Du!?“, stößt Sam hervor. „Verschwinde!“, keift sie David an.

„Sam warte, er kann mich zu Raphael bringen, er kann mir etwas über meine Eltern erzählen!“, versuche ich zu erklären. „Nein! Du brauchst nichts über sie zu wissen! Und du! Verschwinde!“ Sam stellt sich vor mich hin und schiebt David wieder nach draußen. „Mach dass du fort kommst! Lass dich nicht mehr hier blicken!“ Sie schlägt ihm die Tür vor der Nase zu und geht zurück ins Wohnzimmer. Völlig verloren sehe ich zu wie David davon fliegt.

Ich zittere am ganzen Körper, merke wie sich Tränen in meinen Augen sammeln. Wieso macht sie so etwas? Ich stürme aus meinem Zimmer zu Sam. „Wieso hast du das gemacht?!“, frage ich sie aufgebracht. „Ich hätte etwas über meine Eltern erfahren können!“ „Das brauchst du nicht, alles was du wissen musst, weißt du bereits. Dein Vater hat euch sitzen gelassen und deine Mutter gestorben! Was willst du noch wissen?“, schreit sie mich fast schon an.

Ich weiß keine Antwort darauf. Mir kullern die ersten Tränen über mein Gesicht. „Dann lass mich zu Raphael, was habe ich schon zu verlieren?“, frage ich sie und bekomme sofort eine Ohrfeige. „Niemals, ich verbiete dir zu Raphael zu gehen!“ Ich reibe mir über meine Wange. Wutentbrannt schaue ich Sam an. „Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle! Ohne Eltern! Ohne Antworten! Selbst wenn mein Vater ein Arsch war, habe ich das Recht, mehr über ihn zu erfahren! Vielleicht hat er sich ja geändert!“, schreie ich sie an. „Nein, hat er nicht! Und nun Schluss damit!“, befielt sie mir.

„Das kannst du doch nicht wissen! Ich gehe zu Raphael und DU wirst mich nicht daran hindern!“

Ich renne aus der Wohnung ohne noch einmal zurück zu schauen. Ich habe Angst, wenn ich Sam ins Gesicht schaue, ihre Enttäuschung zu sehen. Angst, ich könnte es mir anders überlegen.

Ich renne immer weiter in den nahe gelegenen Park, völlig außer Atem setze ich mich auf eine Parkbank und wische mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. Und nun? Wie soll ich zu Raphael kommen? David ist weg. Weitere Tränen rollen mir über mein Gesicht. „Ach, scheiße...“, schniefe ich. „Das wäre meine Chance gewesen...“, murmle ich leise vor mich hin.

In dem Moment höre ich das Flattern von Flügeln über mir. „David!“, rufe ich erleichtert und laufe auf ihn zu. „Willst du zu Raphael?“ Ich nicke. Im nächsten Moment bin ich auch schon in seinen Armen. Ein Arm um meine Taille, die andere halten meine Beine fest. „W-w-warte...“, stottere ich. Doch zu späte, er stößt sich mit den Füßen vom Boden ab und fliegt mit mir in die Luft. Vor Schreck klammere ich mich an seinem Hals fest und vergrabe mein Gesicht in seinen Hals.

Ich spüre wie die kalte Luft meine Haare durch einander wirbelt. Wieso habe ich heute keinen Zopf gehabt? Ich fluche innerlich. Ich mache ein Auge auf und spähe in das Gesicht von David, welcher vollkommen gelassen wirkt. Und welches nur wenige Zentimeter von mir entfernt ist! Ich atme zweimal tief ein und aus und wage dann nach unten zu schauen. Ich konnte mir einen Schrei nicht unterdrücken.

Ich höre wie David lacht und mich amüsiert anschaut. „Ich dachte, du wolltest immer fliegen?“ Neckt er mich etwa? Ich grummle ein paar nicht verständliche Laute und schaue erneut nach unten. Erst jetzt bemerke ich wie klein die Stadt ist. Die untergehende Sonne wird von den Fenster reflektiert und taucht die Stadt in ein glitzerndes Meer. Ähnlich eines Diamanten im Licht. „Wie wunderschön...“

Mich überkommt ein leichter Schauer. Davids Arme umfassen mich fester. „Frierst du?“, besorgte Augen sehen mich an. Ich schüttle den Kopf. „Es ist einfach nur so wunderschön...“, gebe ich zu. „Nicht nur der Anblick, sondern auch hier oben zu sein und das alles dort unten hinter sich lassen zu können...“, melancholisch blicke ich der Stadt nach, die nun immer kleiner wird und langsam in der Ferne zu verschwinden scheint.

„Wir sind da.“ Eine Vorwarnung. Im nächsten Moment stürzt sich David im Senkrechtflug nach unten auf einen Wald zu. Der immer Näher kommt. „DAVID!“, höre ich mich schreien und klammere mich so fest es geht an seinen Hals. Der Wind peitscht meine Haar nach hinten und der Boden kommt immer näher. Ich kreische erneut und schließe meine Augen. Hoffe. Bete. Lass es schnell vorbei gehen.

Auf einmal keine Bewegung mehr. Sanft drückt mich David an sich. „Wir sind da.“, flüstert er leise in mein Ohr. Ich öffne meine Augen einen kleinen Spalt. Boden. Wir leben noch. Vorsichtig stellt mich David hin. „Du Idiot!“, schreie ich ihn an und haue mit meinen Fäusten auf seine Brust. „Wir hätten sterben können!“ Wieder ein Lachen.

Sauer will ich davon stapfen, doch meine Beine geben nach. Unsanft stolpere ich rückwärts gegen David. „Alles in Ordnung?“ Warme Hände umschließen meine Arme. „Ja..“, schmollend wie ein kleines Kind weiche ich seinen Blicken aus. „Mach das nie wieder..“, sage ich leise. „Mal sehen. Lass uns gehen. Du wirst bereits erwartet.“ Er macht eine Kopfbewegung in Richtung eines riesigen Anwesen.

Mit offenen Mund starre ich das riesige Gebäude an. Wie konnte ich das nur übersehen? Wir gehen auf ein weißes Haus.. Anwesen.. Schloss... zu. Der Eingang besteht aus einer Säulenfassade, mindestens drei Meter hoch. Die Tür war groß genug um Engeln mit samt ihren Flügeln das Eintreten zu ermöglichen. Der Boden der Eingangshalle besteht aus weißen Marmor sowie die Wände. Zu beiden Seiten sind hohe Bögen, welche zu anderen Zimmer führen. Doch David führt mich die Treppe vor mir hinauf.

Oben angekommen steht bereits ein älterer Herr mit kurzen weißen Haaren. Sein Rücken ist schon leicht gekrümmt und er muss sich mit einem Gehstock stützen. Sein Gesicht ist mit tiefen Falten versehen und mit dem ein oder anderen Muttermal.

„David, schön dass ihr endlich da seid.“ Ein freundliches und aufrichtiges Lächeln. David nimmt die Hand des alten Mannes und hält sie in seinen fest. „Natürlich, Mr. Bates. Sara, das ist Mr. Bates. Notar und Sekretär von Raphael.“ Ich gehe zögernd auf den Mann zu und strecke meine Hand aus. „Hallo.“, sage ich ganze verlegen. Er nimmt meine Hand und lächelt mich an. „Schön dich endlich kennen zu lernen. Komme mit Sara.“ Während er das sagt, hakt er sich bei mir ein und läuft los. „Verzeih, wenn ich dich als Stütze nehmen muss. Aber der Jüngste bin ich leider auch nicht mehr.“, entschuldigt er sich. Ich schüttle nur den Kopf.

Schweigend gehen wir an einer Tür nach der anderen vorbei. Zwischen den Türen hängen Bilder von Landschaften und Engeln. Ich bestaune jedes Einzelne und wünschte mir, ich hätte mehr Zeit um sie alle in Ruhe anzusehen.

„So Kleines. Da wären wir. Trete ein. Er kommt gleich.“ Ohne dass ich irgendwas hätte Antworten können schob mich der Mann in ein Zimmer hinein und schließt so gleich die Tür.

Unruhig sehe ich mich in dem Zimmer um. Die Wände sind voll mit Büchern von oben bis unten. In der Mitte des Raumes steht ein großer Schreibtisch dahinter hängt ein Gemälde von einer Engelsfrau. Sie steht mit dem Rücken zum Betrachter, als würde sie über etwas wachen. Ihre Flügel sind weiß und werden zu den Spitzen rötlich. Sie trägt ein weißes Kleid, welches am Rücken tief geschnitten ist und ihre Hüften eng umspielt. Ich gehe näher an das Bild heran in der Hoffnung, die Engelsfrau würde sich umdrehen.

„Sie ist wunderschön, nicht wahr?“, fragt mich eine tiefe, raue Stimme. Erschrocken mache ich einen Satz zur Seite und sehe den Engel neben mir an. Er ist genauso groß wie David, trägt ein weißes Hemd und eine blaue Jeanshose. Seine Flügel haben einen dunkelblauen Ton. Jede einzelne Feder besitzt eine weiße Spitze. Es ist als würde man in einen sternenklaren Nachthimmel blicken. Seine Augen, welche immer noch das Bild anschauen haben einen genauso blauen Farbton wie die Flügel.

„Sie.. Sie sind Raphael...?“, frage ich zögerlich. Seine Schultern spannen sich an und er dreht sich langsam zu mir. „Ja.“

„Es wird Zeit, dass wir reden Sara. Zu lange habe ich dich gesucht. Meine geliebte Tochter.“

Die Wahrheit

„Ich bin dein Vater, Sara.“ Ungläubig sehe ich den großen Engel vor mir an. Ich weiß nicht, ob das alles ein schlechter Witz sein sollte oder nicht. „Sara..“, fängt Raphael an und will einen Schritt auf mich zu machen um mich in den Arm zu nehmen. Ich gehe sofort einen Schritt nach hinten um ihn auszuweichen.

Stille.

Raphael spannt seine Schultern an und verschränkt seine Arme hinter seinen Rücken und atmet tief durch. „Ich sollte vielleicht von vorne Anfangen...“, seufzt er. Er dreht sich weg von mir und schaut aus einem der riesigen Fenster. „Dein voller Name ist Sarafina und du wurdest vor 18 Jahren als Engel geboren.“ Eine kurze Pause. Er blickt mich kurz an. Ich nicke nur.

Immer noch ungläubig höre ich ihm weiter zu. Halte das immer noch für einen schlechten Scherz. Vielleicht irgendwas mit verstecken Kameras. Ich sehe mich um, kann jedoch keine finde.

Raphael räuspert sich und schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Alles in Ordnung?“ „Ja, natürlich, ich bekomme ja auch nur gesagt, ich sei ein Engel, noch dazu die Tochter eines Erzengels!“, sage ich sarkastisch und deute mit einer abfälligen Bewegung auf meinen möchtegern Papa.

Raphael sieht mich angespannt an. Ups. Ich glaube, das hätte ich lieber nicht gesagt. Jetzt sterbe ich wirklich. Ich kneife die Augen zusammen und ziehe meinen Kopf ein. Lachen. Ich blinzele ein paar Mal und sehe den Erzengel lachend vor mir stehen. Ich bin im falschen Film.

„Du kommst ganz nach deiner Mutter, sie hatte auch immer ein loses Mundwerk.“ Ein herzerwärmendes Lächeln von einem sonst so kaltherzigen Engel, von dem man sagt, er habe nicht mal ein Herz! Ich muss schlucken und ein paar Mal tief ein und ausatmen. „Du spielst die Rolle des Vaters wirklich überzeugend...“, sage ich leise. Wieder ein Seufzen.

„Ich erzähl dann mal weiter, dass du mir es auch wirklich glaubst.“ Ich nicke. „Vor 18 Jahren wurdest du geboren, mit kleinen Engelsflügeln, mit Engelskräften und dem heiligen Zeichen, welches dich als Hüterin kennzeichnete.“ Ich versuche hinter her zukommen. Ich hole tief Luft. „Also hatte ich auch mal solche?“ Ich zeige auf die Flügel von Raphael. „Ja.“

Ich fasse mir an den Kopf, kann nicht glauben, was ich gerade gehört habe. Ich stolpere ein paar Schritte rückwärts gegen die Wand und lasse mich auf den Boden nieder. Raphael wollte gerade auf mich zu kommen, doch ich hebe abwehrend die Arme nach oben. „Bleib' bitte weg von mir...“, stoße ich hervor und atme ein paar mal tief ein uns aus. Ein und aus. Ein und aus. Ich spüre wie mein Magen anfängt zu rebellieren. Ich ziehe meine Knie an meinen Körper und vergrabe mein Gesicht in zwischen meinen Knien und meinen Körper.

Nach ein paar Minuten spüre ich einen Lufthauch und bemerke, dass Raphael die Fenster geöffnet hat, jedoch auf Abstand bleibt. „Geht es wieder, mein Engel?“, pure Besorgnis liegt in seiner Stimme. Ich kann man ein abwertendes Lachen nicht unterdrücken. „Ja ja, schon gut. Erzähl bitte weiter.“ Ein Befehl. Eine Bitte. Ein Flehen.

Er raschelt kurz mit seinen Flügeln und scheint zu überlegen, ob er wirklich weiter erzählen sollte. „Du hattest also das Zeichen, du solltest die nächste Hüterin vom Heiligtum der Engel werden. Nichts erfüllte mich je mehr mit Stolz und Angst gleichzeitig. Du warst dazu auserwählt Großes zu erreichen oder vielleicht zu sterben.“ Seine Stimme bricht ab. Ich sehe zu ihm auf. Angespannt und mit geballten Fäusten sieht er nach draußen zum Himmel empor.

„Was geschah dann?“, frage ich leise. Er dreht sich zu mir um und sieht mich mit einem sanften Lächeln an. „Ich habe dich mit einem Bann belegt, du solltest zu deinem 18. Geburtstag von diesem Bann befreit werden. Du solltest schnell erwachsen werden, nur so kannst du Kräfte voll einsetzen.“ Das war es also, was er wollte? Einen Engel mit Kräften? Um irgendwas zu hüten oder sogar dafür zu sterben.

„Verarsch' mich nicht!“, brülle ich ihn an und springe auf.

„Wirklich? Du hast mich 18 Jahre allein gelassen, nur damit du eine voll funktionstüchtige Marionette hast?“ Ich schaue ihn wütend an. „Das verstehst du falsch...“ Ich hebe die Hand und bringe ihn dadurch zum Schweigen. „Wohl kaum! Ich habe Maria gesehen, sie ist über 200 Jahre alt und immer noch ein Kind, du brauchtest also einen erwachsenen Engel! Blöd nur, dass ich da nicht mit mache!“, mittlerweile ist meine Stimme so laut geworden, dass es wahrscheinlich jeder im Haus hören konnte.

„Wie wäre es, wenn du mich mal gefragt hättest oder dich mal besser um mich gekümmert hättest! Du bist ein miserabler Vater!“

Ich funkle ihn böse an und rechne damit, er würde mich genauso anschreien. Das ist nun schon die zweite Person, mit der ich heute streite. Sam. Ich spüre einen Stich in meinem Herzen und da wurde es mir plötzlich klar.

Sam war nicht meine Tante. Aber wer war sie dann?

„Wer ist Sam?“, frage ich Raphael und sehe ihn direkt in die Augen. „Sam?“ Überraschung spiegelt sich in seinem Gesicht wieder. „Samantha! Meine Tante! Die Frau, die mich 18 Jahre großgezogen hat!“ Ich halte inne. Oder etwa doch nicht?

„Tut mir leid, ich kenne keine Sam. Deine Mutter ist damals mit dir geflohen und hat dich bei jemanden untergebracht. Seitdem fehlte jeder Spur von euch beiden.“ Er holt tief Luft. „Sarafina, du weißt nicht, wie ich gelitten habe. Ohne meine Gefährtin. Ohne meine kleine Tochter. Ich habe euch gesucht.“, erklärt er mir.

Tränen kommen in mir hoch und ich blinzle sie schnell weg. Raphael wollte erneut auf mich zu kommen, wieder weiche ich ihm aus. Ich sehe Schmerzen in seinen Augen. „Woher soll ich wissen, dass du wirklich die Wahrheit spricht, nachdem man mich 18 Jahre angelogen hat.“ Meine Stimme zittert und ist kurz davor zu versagen.

„Bis morgen Abend habe ich keine Beweise. Du musst mir einfach vertrauen, mein Schatz.“ In diesem einen Wort liegt so viel Liebe, dass man sie fast schon hätte berühren können.

„Ich will nach Hause.“, sage ich leise. Raphael nickt. „Bitte komme morgen wieder zu meinem Anwesen. Ich möchte deinen Geburtstag mit dir feiern.“ Ich antworte nicht und verlasse den Raum.

Der Gang kommt mir auf einmal so lang vor. Es ist kein Mr. Bates zu sehen und auch kein David. Ich gehe durch die Eingangshalle hinaus in den kalten Abend. Mich überkommt ein leichtes Frösteln, doch ich gehe stur weiter. Ich weiß nicht einmal, wie ich wieder zurück kommen sollte. Wollte ich das überhaupt?

Ich schlinge die Arme um meinen Körper und fange heftig zum Zittern an. Die Tränen rollten mir über die Wangen und ich schluchzte fürchterlich. Ich versuche mir die Tränen wegzuwischen, doch es kommen immer wieder Neue.

Über mir höre ich das Flattern von Flügeln. „Sara!?“ Ich blicke nach oben und sehe David auf mich zu fliegen. Anmutig landet er vor mir und sieht mich fragend an. „Was hast du?“ Ich lache verbittert. „Na was wohl? Mein ganzes Leben war eine Lüge.“ Wieder ein Schluchzen und weitere Tränen. „Willst du nach Hause?“ Ich drehe mich um blicke zum Anwesen. An einem Fenster sehe ich Raphael, welcher zu uns sieht oder ist das nur Einbildung?

„Habe ich überhaupt noch ein richtiges zu Hause?“ Ich sehe ihn an. Keine Antwort. „Also, wo soll ich deiner Meinung nach hin?“ Sein Blick geht in Richtung Anwesen. „Auf keinen Fall!“, stoße ich hervor noch bevor er etwas sagen konnte. Er blickt wieder zu mir. „Zu Sam?“ Ich schüttle den Kopf. „Ich will nicht zu ihr...“, sage ich leise. Ich habe Angst. Ich habe sie enttäuscht. Ich weiß nicht einmal, wer sie ist.

Erneut überkommt mich ein Frösteln. Ich schlinge die Arme enger um meinen Körper. In einer Bewegung zieht sich David seine Jacke aus und legt sie über meine Schultern. „Was? Aber!?“, wehrte ich mich. „Schon gut.“, sagt er nur. „Wird dir nicht kalt?“, frage ich ihn. Er fängt an zu lachen und tätschelt mir den Kopf sanft. „Du bist witzig. Komm' mit.“, befehlt er mir und geht in Richtung Wald.

Ich sehe mich noch einmal kurz zum Anwesen um, wollte Raphael noch einmal sehen, doch er ist nicht zu sehen. „Kommst du?“ „Ja.“ Ungeschickt folge ich ihm durch den Wald.

„Kann ich dich was fragen? Was ist das Heiligtum der Engel?“ Ich schaue David neugierig an, doch ich bekomme keine Antwort. Ich wollte meine Frage gerade wiederholen als David stehen bleibt.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich es selber auch nicht so genau. Ich weiß nur, dass es sehr mächtig ist und nur von einem mächtigen Engel beschützt werden kann.“ Er geht weiter.

„Aber ich bin...Aaah!“ Plötzlich liege ich der Länge nach auf dem Waldboden und fluche aufgeregt herum. Ich reibe mir das Knie und sehe, dass ich über eine beschissene Wurzel geflogen bin. „So ein Dreck auch!“, schimpfe ich.

David hält mir seine Hand hin, die ich sofort ergreife um aufzustehen. „Du bist ein ziemlicher Tollpatsch, oder?“, neckt er mich. „Ach Quatsch, ich sehe nun mal nicht so gut im Dunkeln!“, schimpfe ich weiter. Ein Grinsen huscht über sein Gesicht. „Wir sind fast da.“

Er läuft weiter mit meiner Hand in seiner.

Ich spüre, wie Blut in meinen Kopf steigt und sich meine Wangen erhitzen. Blöder pubertärer Körper.

„Darf ich dich noch etwas fragen, David?“, frage ich zögernd. „Hmmm?“

„Also, meine Mutter, kannst du mir etwas über sie erzählen?“ David bleibt stehen und blickt mich an. Er schüttelt nur den Kopf. „David! Bitte. Raphael hat mir kaum etwas über sie erzählt...“ Traurig blicke ich zu Boden.

Ich höre wie David tief Luft holt. „Nun, um ehrlich zu sein, ich weiß leider gar nichts. Weder über deine Mutter noch über deinen Vater. Entschuldige bitte.“ Ich blinzle ein paar Mal. Wie bitte? Ich lasse seine Hand los.

„Du denkst ernsthaft, dass ich dir diesen Schei... Mist abkaufe?“ Ungläubig schaue ich ihn an. „Doch, Raphael meinte, ich solle dich suchen. Nannte aber keinen Grund. Nur, dass es eben um deine Eltern geht.“

Ich schnaufe verächtlich. „Schön, dann hat er uns schon beide belogen.“ Wütend stapfe ich an ihm vorbei. David folgt mir mit einem leisen Rascheln seiner Flügel. Ich laufe auf ein Licht zu, welches immer näher kommt.

Im nächsten Moment stehe ich auf einer Lichtung mit einem kleinen Häuschen, aber groß genug um einen Engel zu beherbergen. „Hier wohne ich mit Maria. Komme mit.“

Ich folge David über die Lichtung hinüber zum Häuschen. Beim genaueren Hinsehen bemerke ich, dass das Häuschen aus Stein besteht und mit Rosen und Efeu zu gewachsen ist. David öffnet eine Holztür, die gerade groß genug ist, dass er durch passt.

Er bedeutet mir einzutreten und ich gehe vorsichtig an ihm vorbei. Sofort umgibt mich Wärme und ein süßlicher Duft kommt mir entgegen. Ich atme ein paar Mal ein und aus, konnte es aber nicht zu ordnen. Ich höre die Tür ins Schloss fallen.

Das Haus besteht aus einem großen Raum von dem zwei Türen wegführen. Alles ist aus Holz. Der Boden, die Wände, die Möbel. Es gibt einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen und einer Blumenvase mit Rosen, ein großes dunkelrotes Sofa mit Mustern an der Seite eingeschnitzt und eine kleine Anrichte aus Holz, welche zur Küche hin offen ist. Genau gegenüber der Eingangstür befindet seine große Glasfront, aus der man in den Wald blicken kann. Ich bemerke wie eine der Türen auf geht und kleines blondes Mädchen raus kommt.

„David.. Wo warst du solange?“, fragt sie und reibt sich die Augen. „Maria!“, rufe ich freudig und sofort erkennt sie mich und flattert aufgeregt mir den Flügeln. „Sara!“ Das kleine Mädchen kommt auf mich zu und fällt mir um den Hals.

„Maria, solltest du nicht im Bett sein?“ ich blicke zu David der tadelnd seine kleine Schwester ansieht. „Jahaaa...“, kommt die Antwort mit einer Schmolllippe. Trotzig stapft sie wieder zurück ins Zimmer und streckt David nochmals die Zunge raus bevor sie verschwindet.

Ich kann mir ein Lachen nicht unterdrücken und sehe David an, der nur den Kopf schüttelt.

„Naja, wenigstens kannst du wieder lachen.“ Ein Seufzen und mich Lachen verstummt.

Ich drehe mich weg von ihm und schlinge meine Arme um meinen Körper. Ich spüre seine Hand sanft auf meiner Schulter und bemerkte, dass er nur wenige Zentimeter von mir entfernt steht.

Ich hole tief Luft. „Weißt du wer mein Vater ist?“, frage ich ihn. Stille. Ich zähle die Sekunden. Also nein. „Es ist Raphael. Er meinte, ich wäre eine Hüterin.“ Ich neige den Kopf leicht zu Seite. David nimmt sofort die Hand von meiner Schulter und geht ein paar Schritte von mir weg.

Ich drehe mich zu ihm um. Er sieht mich mit großen Augen an. „Aaah! Entschuldigt bitte!“, stößt er hervor und kniet sich vor mich hin. Er neigt den Kopf zu Boden. „Verzeiht mit bitte. Ich wusste es nicht!“

Entsetzt sehe ich ihn an. „WAS MACHST DU DA!?“, frage ich geschockt. „I-i-ihr seid meine Gebieterin, die Tochter Raphaels. Ich zolle Euch meinen Respekt.“, stammelt er. „Spinnst du?“ Ich knie mich vor ihn hin und schnipse ihn gegen die Stirn.

Verwundert sieht er mich an. „Ich brauche keinen Diener oder sonst irgendwas...“, sage ich leise. „Ich will lieber einen Freund, der mir hilft den Blödsinn durch zu stehen...“, flüstere ich und blicke mit roten Wangen verlegen zur Seite. Ein Nicken. „Gut.“ Er stellt sich vor mich auf und hilft mir hoch. „Du kannst dich in dem Zimmer von Maria ausruhen.“ Ich nicke und zögere noch kurz bevor ich gehe. „Danke. Für Alles mein ich.“, sage ich leise.

Er hebt die Hand und legt sie an meine Wange. Wir blicken uns einige Sekunden schweigend in die Augen.

„Ruhe dich aus. Sara.“ Er lässt seine Hand wieder sinken. Ich nicke und gehe zu Maria in ihr Zimmer. Entledige mich meiner Schuhe, Hose sowie der Jacke von David und lege mich dann leise zu Maria.

Sofort fallen mir die Augen zu und falle in einen tiefen Schlaf.

Der Erzengel und sein Leiden

David verweilte noch einen Moment bevor ihm klar wurde, dass er die Tochter seines Gebieters, Raphael dem Erzengel, beherbergte. Er atmete kurz tief ein und aus und überlegte, welche Folgen das für ihn haben könnte. In diesem Moment vernahm er ein leises Summen in seinem Kopf, Raphael versuchte eine Verbindung zu David herzustellen. Der Erzengel konnte mit all seinen Gefolgsleuten so über kurze Distanzen kommunizieren, was bei diplomatischen Verhandlungen ganz nützlich sein konnte. Aber auch anders herum konnten seine Engel mit ihm Kontakt aufnehmen und reden. Bei seinen menschlichen Gefolgsleuten klappte es jedoch nur in eine Richtung und das auch nicht bei jedem.

David gab dem Summen nach. „Ich möchte mit dir sprechen David, komme umgehend in mein Haus.“ Ein Befehl, keine Bitte. „Ja, Herr. Ich bin sofort da.“ Das Summen verstummte wieder. David machte sich umgehend auf den Weg zu Raphael. Er geht aus seinem Haus hinaus und starrte kurz in den Himmel. Hier draußen, abseits der Stadt konnte man wunderbar die Sterne beobachten und studieren, aber im Moment hatte er ganz andere Sorgen.

Er stieß sich vom Boden ab und mit ein paar Flügelschlägen flog er in eine sternenklare Nacht hinein. David war innerhalb von einer Minute bei dem Anwesen seines Meisters und sah, dass Raphael ihm seine Balkontür öffnete. Elegant landete er auf dem Balkon und trat in das Zimmer von Raphael ein.

„Ihr wolltet mich sprechen, Sire?“ David beobachtete seinen Herren, welcher sein Gemälde mit der Engelsfrau anstarrte.

„Wusstest du, dass ich dieses Bild gezeichnet habe?“ Raphael drehte sich langsam um zu David, dieser schüttelte nur den Kopf. „Ich habe es vor ein paar hundert Jahren gezeichnet.“ Raphael hielt kurz inne und sah erneut zu seinem Bild. „Ihr Name war Leah. Was ich dir jetzt erzähle, wirst du für dich behalten. Das Folgende wissen nur meine engsten Vertrauten sowie die anderen Ältesten.“ Raphael blickte zu David. In seinen Augen lag Kummer, Schmerz und etwas, was David nicht deuten konnte. „Ja, Sire.“

Raphael holte tief Luft. „Sara wird dir erzählt haben, wer sie ist. Nun erzähle ich dir den Rest.“ Raphael drehte sich mit dem Rücken zu David und fuhr fort. „Vor 18 Jahren kam Sara auf die Welt. Sie war so ein süßes Engelsbaby, aber sie wurde mit dem heiligen Zeichen auf der Stirn geboren. Sie war eine Hüterin. Die Hüterin unseres Heiligtums. Nur wussten wir damals sowie heute nicht, was das Heiligtum ist. Jedoch wusste ich und der hohe Rat, dass wir sie mit einem Bann belegen mussten damit sich ihre Kräfte schneller entfalten können. Sie musste bereit sein zum Kämpfen, bereit sein für ihre Aufgabe.“ Raphael hält kurz inne und spannte seinen Rücken an. Das Folgende fiel ihm nicht leicht.

„Ihre Mutter war dagegen, sie widersetzte sich meinen Befehlen und dem des hohen Rates. Sie wurde bestraft für ihren Ungehorsam. Ihr wurden die Flügel ausgerissen und man legte auch auf sie einen Bann. Ihr Flügel sollten nie wieder nachwachsen.“ Raphael senkte den Kopf. „Weil sie meine Frau war, sollte ich ihr die Flügel...“ Raphaels Stimme brach ab, David hatte seinen Herren noch nie in so einem Zustand gesehen.

„Als alles vorbei war und wir auch auf Sara einen Bann gelegt hatten, musste ich nochmals zum hohen Rat. Anschließend wollte ich zu meiner Gemahlin gehen. Aber sie war verschwunden und mit ihr, meine... unsere Tochter Sara. Sie hinter lies einen Brief, in dem sie schrieb, sie habe Sara zu einer Freundin gebracht. Ich suchte das ganze Land ab, konnte mir aber nie vorstellen, dass sie hier in der Stadt sein könnte.“ Raphael drehte sich zu David um.

„Habt ihr mich deshalb an die Schulen geschickt, damit ich sie finde? Aber wieso erst jetzt und nicht schon früher?“ David konnte nicht fassen, was ihm sein Herr gerade erzählt hat. „Wir mussten zuerst das Heiligtum ausfindig machen um, es zu schützen.“ „Aber sie ist ihre Tochter! Wie können Sie nur eine Legende über ihre eigene Tochter stellen?“ David tobte vor Wut und vergaß einen Moment mit wem er sprach. Raphael räusperte sich. „Entschuldigen Sie Sire, es stand mir nicht zu so etwas zu sagen.“ „Du bist jung, du musst noch vieles Lernen. Aber du hast Recht. Jedoch solltest du wissen, dass ich mir jeden Tag wünschte, es wäre nicht sie gewesen. Ich wollte sie aufwachsen sehen, so wie andere Väter ihre Kinder. Ich wollte eine ganz normale Familie sein.“

„Verzeihen Sie Sire, ich wusste nicht.... Ihre Frau, ist sie das auf dem Gemälde?“ Raphael nickte und ging einen Schritt auf David zu. „Ich habe einen Auftrag für dich. Du wirst meine Tochter beschützen, ihr Leibwächter sein, solange bis sie ihre Kräfte unter Kontrolle hat und sie einsetzen kann.“ Wieder ein Befehl. „Sire, ich glaube nicht, dass....“ Raphael winkte sofort ab. „Du gehörst zu meinen engsten Vertrauten und du wirst es machen.“ „Ja, Sire...“ Damit war das Gespräch beendet und David wollte gerade gehen. „Aber sei dir deiner Stellung, ihr und mir gegenüber, bewusst. Du bist ihr Leibwächter, nicht ihr Freund.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Rajani
2015-01-02T22:58:52+00:00 02.01.2015 23:58
Interessant... sie ist also eine Hüterin. Es interessiert mich aber auch, was dieses Heiligtum ist. Und natürlich noch viel mehr, welche Beziehung David zu Raphael hat und wie er zu Sara steht...
Mach ja weiter :)
Antwort von:  x_Uka_Ageha_x
03.01.2015 09:10
*schnief* du bist die Beste T_T
Ich habe mir dich mal als Vorbild genommen, bevor ich schreibe, plane ich alle Kapitel durch, auch die Story ist komplett durch geplant.
Macht zwar mehr Arbeit, ist aber wirklich übersichtlicher :) <3
Antwort von:  Rajani
03.01.2015 19:09
Oh das freut mich :) hihi - irgendwann kommst du an den Punkt wo du das wieder lässt und dann kapitel für kapitel planst, meine letzte Story und die aktuelle schreibe ich gerade so :)
Antwort von:  x_Uka_Ageha_x
03.01.2015 19:25
Genauso meinte ich es ja... Je nachdem wo ich gerade bin und was ich schreiben will, kommt im Kapitel vor, wobei ich mich aber wirklich an einem roten Faden halte :)
Von:  Rajani
2015-01-02T22:35:29+00:00 02.01.2015 23:35
Oha, das ist gelungen, dass Raphael ihr Vater is - damit hab ich nich gerechnet o.O
Dann ist die Engelsfrau auf dem Bild wohl ihre Mutter? Aber dann wäre Sara ja auch ein Engel... Ich bin verwirrt - mehr will :D
Von:  Rajani
2015-01-02T22:03:44+00:00 02.01.2015 23:03
Oh süß, das ist ja niedlich.
Ist ja interessant, dass der Erzengel Raphael was damit zu tun hat... Ich frag mich was
Von:  Rajani
2015-01-02T21:45:50+00:00 02.01.2015 22:45
Hallihallo, ich bin ja wirklich kein Fan der Ich-Perspektive aber das ignoriere ich mal geflissentlich ;) Es wirkt ein wenig wie ein Tagebucheintrag, aber: Ich möchte schon gern wissen, was das mit dem Engel auf sich hat :)
Mal sehen wie es weiter geht

LG Raj
Antwort von:  x_Uka_Ageha_x
02.01.2015 22:48
Oh, ich liebe dich... T_T
Der erste Kommentar T_T <3 *dich fett abknutsch*
Ich wollte mal was anderes probieren :'D ob es gut klappt oder nicht ist ja die andere Frage :'D
Antwort von:  Rajani
03.01.2015 00:02
:) gerne gerne, ich dachte mir, dass muss ich mir doch mal ansehen, du hast bei mir ja auch kommentiert :)


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