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Brauchen Alchemisten eine Familie?

Familie, Alchemie und MilitärTeil 1 B.Hawkeye x Grumman (Rizas Eltern)
von

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Prolog

Familie, Alchemie und Militär

Teil 1
 

Serie: Fullmetal Alchemist

Paar: Berthold Hawkeye x seine Frau (hier Theresia Grumman)

Genre: Romantik, Drama
 

Prolog

Kapitel:1/4
 

Die blonde, junge Frau sah ihren Vater wütend an. „Das ist mein Leben und ich bestimme, was ich mache!“ Oberst Grumman seufzte. „Ja schon, aber mit deinen Fähigkeiten könntest du es sehr weit bringen.“ „Als Soldatin? Ich bringe keine Menschen um“, sagte Theresia Grumman fest.

„Ich meinte als Staatsalchemistin. Du könntest dadurch deine Forschungen finanzieren“, sagte Grumman aber er wusste, dass er bei diesem Sturkopf nicht weiter kommen wurde. Seine Männer hatten schon fluchtartig den Raum verlassen, als seine Tochter das Büro betreten hatte. Das Verhältnis zu ihr wurde immer schlechter, sie kamen einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Er wollte doch nur ihre Zukunft sichern, ihr etwas bieten. Ihre Mutter war auch bei der Armee gewesen, bis er diese geheiratet hatte. Stolz waren er und seine Frau gewesen, als Theresia ihnen erklärt hatte, sie wolle den schweren Pfad der Alchemie beschreiten. Doch was war aus ihr geworden?

Noch nie hatte er sich mit ihr so dermaßen in der Wolle gehabt, er war eben nicht der Typ, der gerne streitete.

„Ist es etwa wegen diesem Mann?“, fragte Grumman, kurz bevor seine Tochter raus stürmen wollte. „Ja“, sie sah ihn kalt an. „Ich erwarte ein Kind von ihm. Wir wollen heiraten.“
 

Prolog ende

Heiraten? Nein Danke!

1. Kapitel: Heiraten? Nein Danke!

Kapitel: 2/4
 

Die Neunzehnjährige streifte durch die Straßen, sie hatte sich mit Leib und Seele der Alchemie verschrieben und interessierte sich nicht im geringsten für Männer, was viele ihre Freundinnen nicht verstanden. Einige von ihnen waren zurzeit eifrig bei der Sache sich einen Ehemann zu angeln oder steckten mitten in Hochzeitsvorbereitungen. Theresia schüttelte energisch den Kopf darüber. Jetzt schon heiraten? Das Leben hatte doch gerade erst angefangen.

Ihr Ziel war ein kleiner Buchladen in einer der hintersten Winkel von Central City. Sie liebte diesen Laden. Er war so verstaubt und barg in seinen Regalen kleine Schätze. Auch Bücher zum Thema Alchemie gab es hier. Irgendwo. In diesem Chaos, denn eine Ordnung gab es hier nicht.

Ein junger Mann starrte ebenfalls auf das Bücherregal, suchte aber nichts Bestimmtes. Er sah in Theresias Augen gar nicht mal so schlecht aus. Nicht dass sie einen Freund wollte, oder so.

Aber dann machte der blonde Mann einen schwerwiegenden Fehler. Seine Hand bewegte sich auf das Buch zu, was sie einen Moment zuvor ins Visier genommen hatte. Schneller als seine, schoss ihre Hand auf das Objekt zu. Meins. Doch zu früh gefreut.

„THERESIA!“

Sie zuckte zusammen. Und der Kerl schnappte sich das Buch und lächelte. „Alchemie. Ist das nicht zu schwer für eine Frau?“ Sie funkelte ihn an. „Ich bin eine Alchemistin! Und das nicht erst seit kurzem.“ „Miss, sie können das Buch gerne von mir ausleihen.“ Mit einem Grinsen stolzierte der, eben ernannte Rivale zur Kasse. Einen Teufel würde sie tun.

„THERESIA!“ Sie seufzte und drehte sich zum Fenster um. Vor dem Laden winkte ihre beste Freundin, Julia.

„Da bist du ja“, sagte die Brünette und umarmte Theresia zur Begrüßung, „wir waren schon vor zehn Minuten verabredet.“ Und zeigte zum Nachbarladen. „Du warst nicht da“, sagte die Alchemistin zur ihrer Verteidigung. „Ja und stattdessen flirtest du mit dem gut aussehenden Mann“, grinste sie. Die Blonde errötete. „Mit dem Kerl? Niemals!“

Doch Julia grinste weiter und bugsierte sie in den Laden für Brautmoden. „Du wolltest mir doch helfen, mein Hochzeitskleid auszusuchen!“ Ja, Julia war eine von den Irren, die heiraten wollten. „Wie hieß noch mal den Bräutigam?“ Theresia wusste, dass Julia den Namen schon tausend Mal genannt hatte und das sie ihm auch schon hundert Male begegnet war. Finstere Blicke bekam sie zu geworfen. „Alexander. Alexander Mustang!“ Genau, jetzt viel es ihr wieder ein. „Alchimistische Formeln kannst du dir merken, aber keine simplen Männernamen?“ „Die interessieren mich einfach nicht“, Theresia setzte sich auf einem freien Stuhl und ließ sich von Julia sämtliche Kleider des Hauses vorführen. Sogar die Verkäuferin wirkte genervt. Schließlich hatte sich Julia Entscheidung auf fünf Kleider reduziert. „Soll ich das beige oder das weiße Kleid mit den Rüschen nehmen? Oder lieber keine Rüschen?“ Die Verzweiflung stand der Frau buchstäblich ins Gesicht geschrieben. „Keine Rüschen“, entschied die genervte, beste Freundin kurzer Hand. Wie lang war sie schon hier? Vier Stunden.

„Sicher?“ „Ja.“ So gab es nur noch drei Kleider... Eine Stunde später verließ, eine überglückliche Braut und eine müde Alchemistin den Laden.
 

Zwei Wochen später.

„Ich bin ja so aufgeregt!“, kreischte Julia zum..., keine Ahnung. Theresia Grumman hatte bei der Zahl 57, zu zählen aufgehört,.

„In zehn Minuten werde ich eine verheiratet Frau sein!“

„Herzliches Beileid“, sagte die Blonde nur. Was ihre beste Freundin zum Seufzen brachte. „Es ist immer dasselbe mit dir. Aber wir bekommen dich auch noch unter die Haube.“ „Nie im Leben. Männer sind so ... so langweilig.“

Es war seit Jahren dasselbe Thema und Julia hatte diskutierte nicht weiter, stattdessen träumte sie weiter von ihrer anstehenden Trauung.

Da Theresia Julias Trauzeugin war, bekam sie den Kitsch aus der allerersten Reihe mit, wie sie den doch recht gut aussehenden, schwarzhaarigen Mann heiratete. Sie war sich sicher das Alexander Mustang viele Frauen haben könnte. Sie ausgeschlossen. Obwohl einen Bonuspunkt hatte er bei ihr, er beschäftigte sich mit Alchemie.

Nachdem die Trauung vorbei war, begann die eigentliche Feier, wo jeder mit jedem tanzte. Selbst Theresia heizte über das Paket mit einigen Männern und mit dem Bräutigam.

Auf dem Fest war eine Menge los, hundert Gäste tummelten sich dort. Die meisten Männer trugen einen schlichten, schwarzen Anzug oder die blaue Militäruniform von Ametris. Die Frauen hingegen trugen allesamt unterschiedliche Kleider. Von bunt zu cremefarbenen Kleidern. Von schlicht bis zu den aufwendigsten Schnitten. Theresia trug eins von dieser einfachen Art.
 

Sie könnte sich eine kleine Atempause, als ...

„Meine Damen und Herren“, kündigte ein Mann an. „Hier habe ich ein ganz besonders Geschenk für das Brautpaar anzukündigen, den Wahrsager-Alchemisten ...“

So ein Quatsch fuhr es Theresia in den Sinn, man kann die Zukunft nicht mit der Alchemie vorher sein.

„Was halten Sie davon, Miss Alchemistin?“ Sie zuckte vor Schreck zusammen, neben ihr stand niemand anderes, als der Buch-Weg-Schnapper. Was machte, ausgerechnet der hier? Doch sie ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken.

„Schwachsinn. So was wird nie möglich sein, Mr.?“ „Berthold Hawkeye“, sagte der Typ, „Und wie ist ihr vollständiger Name? Ich kenne nur Ihren Vornamen.“ „Theresia Grumman.“
 

Die Aufmerksamkeit wandte sich diesem pseudo Alchemisten zu, der Julia und Alexander Mustang gerade weismachen wollte, dass ihr zukünftiger Sohn, der nächste Generalfeldmarschall werde.
 

Beide seufzten. So ein Quatsch. Tatsache war, dass Julia ein Kind erwartete, was sie heute Morgen Theresia im Vertrauen verraten hatte.

„Möchten sie mit mir tanzen?“, fragte Mr. Hawkeye. Diesmal verbarg sie ihre Überraschung nicht.

„Gerne.... Unter einer Bedingung.“ Der Mann grinste. „Sie wollen das Buch haben?“ „Genau.“

Der Mann dachte gespielt nach. „Für eine Woche.“ „Abgemacht. Ein Tanz gegen eine Woche von dem Buch. Ein äquivalenter Tausch“, sie schlug bei dem Alchemisten ein und ließ sich von ihm auf die bereits wieder gefüllte Tanzfläche.
 

Nicht nur in den Tanz waren sie vertieft gewesen, auch in alchimistische Gespräche.

Berthold Hawkeye war fasziniert von dieser Frau, es gab nicht viele Frauen, die den schwierigen Weg der Alchemie wählten und noch weniger, die so talentiert waren. Das merkte der junge Mann an den Gesprächen. Berthold war kein Freund von Menschenmassen, er war eher ein Einsiedler und widmete sich lieber seinen Forschungen. Aber immerhin war es die Hochzeit von einem Alchemie-Kollegen /Freund. Und etwas Gutes hatte die Hochzeit schon gehabt. Er hatte die blonde Frau wieder getroffen. Schon bei ihrem ersten Treffen war er von ihr, von ihrem Buchgeschmack angetan. Der Festsaal um sie herum leerte sich, doch die beiden Alchemisten bekamen dies nicht mit, denn so vertieft waren sie in ihre Theorien und Formeln.

Schmunzelnd sahen Julia und Alexander den beiden Verrückten zu. Beide waren der Meinung gewesen, dass Berthold einer der Ersten sein würde, der die Feier verließe und auch, dass Theresia es auch nicht allzu lange aushielte. Doch ausgerechnet diese beiden waren die letzten Gäste und schienen dies noch nicht Mal zu merken.

Sie saßen an einem Tisch gegenüber zwischen ihnen ein Haufen Papier mit Aufzeichnungen. Julia winkte ihren Mann zurück, als dieser auf sie zu gehen wollte. „Lass sie, Alex“, lächelte sie und zog ihren Mann in Richtung Hotelzimmer.
 

Kapitel 1 Ende

Familienleben oder Alchemie?

2.Kapitel: Familienleben oder Alchemie?

Kapitel: 3/4
 

Wochen, Monate vergingen, ohne das Theresia weder ihn noch ihr Buch für eine Woche sah. Von Alex hatte sie erfahren, dass Mr. Hawkeye einige Stunden von Central City entfernt wohnte und nur selten in die Stadt fuhr. Des Weiteren lebte er alleine in einem vererbten alten Herrenhaus. Mit seinen Eltern hatte er sich vor Jahren verkracht, da er gegen einen Militär Eintritt war und lieber die Zeit für Forschungen verbrauchte, als sich eine Frau zu suchen. Im Ganzen war er Theresia sympathisch, auch sie war gegen das Militär, auch wenn ein Eintritt Familientradition war. Ein Mann tritt als Soldat bei und eine Frau als Sekretärin oder auch als Soldatin. Doch die Alchemistin wollte diese unsinnige Tradition brechen. Auch wenn sie noch nicht wusste, wie sie dies ihrer Familie beibringen sollte, welche sie schon als Staatsalchemistin sahen und schon darauf warteten, dass sie das Examen ablegte. Doch sie sehnte sich nach Freiheit. Sie wollte mit ihren Forschungen den Menschen helfen und nicht töten, sie war sicher, dass das Militär dies im Falle eines Falles forderte.
 

Zurzeit befand sich die Grumman im Hause Mustang bei Julia und ihrem Nachwuchs. Was tatsächlich ein Junge war. Blieb nur die Frage offen, ob der Kleine irgendwann tatsächlich, Generalfeldmarschall würde. Fest stand, dass der Kleine, nicht mal einen Monat alt, den Frauen schon den Kopf verdrehen konnte, weil er so niedlich war. Sein Kopf war mit schwarzen Haaren übersät und er schlief in den Armen seiner Mutter.

„Irgendwann wirst du auch mal Kinder haben“, lächelte Julia. Die Angesprochene verzog nur ihr Gesicht. „Dazu bräuchte ich einen Mann.“ „Du hast doch einen“, grinste Julia wissend. Die Blonde lehnte sich in den schweren Sessel zurück und schloss die Augen. „Einen den ich seit Langem nicht gesehen habe.“ Während Julia ihr Baby im Arm hin und her bewegte, sagte sie. „Aber du gibst es zu, das er dir gefällt. Das ist schon mal ein Fortschritt.“ Prompt bekam die Mutter einen düsteren Blick zu geworfen und ein gebrummtes „Ja“.
 

Was sie dazu bewogen hatte, dies zu tun, konnte Theresia nicht sagen. Dennoch befand sie sich auf dem Weg zu diesem Kerl. Naja, immerhin schuldete er ihr das Buch, wenn auch nur für eine Woche. Julia hatte ihr die Adresse in die Hand gedrückt und sie zu dieser Reise gedrängt. Eigentlich wollte ihre Freundin sie begleiten, um sicherzugehen, dass die Alchemistin auch wirklich fuhr... Doch diesen Triumph wollte sie, ihr nicht gönnen, daher war sie heimlich gefahren. Julia stand mittlerweile wohl vor ihrer verlassenen Wohnung - fuchsteufelswild- und nahm an, dass Theresia sich gedrückt hatte. Ein kleines Bisschen tat Julia ihr leid, doch sie wollte den arroganten Alchemisten alleine gegenübertreten.

Nun stand Theresia vor einer schweren Eichentür, eines recht großen Anwesens, seit 14 Minuten um genau zu sein. Doch sie hatte noch nicht geklingelt und schielte immer wieder auf das Türschild: B. Hawkeye.

Tief einatmen. Dann hob sie ihre Hand und schob ihren rechten Zeigefinger in Richtung Klingel. Ding Dong.

Augenblicklich schwang die Tür auf. „Ah, Miss Grumman. Schön sie wiederzusehen.“ Der Alchemist trat zurück und bat sie hinein zukommen. Er hat mich gesehen und gewartet, dieser ..., kam es ihr in den Sinn.

Das Haus war schön eingerichtet, aber verstaubt. Die meisten Möbel schienen so gut wie nie in Gebrauch zu sein und niemand schien sich ums Saubermachen zu kümmern. Ihr Ziel war das Arbeitszimmer, welches der krasse Gegensatz zum Rest des Hauses war. Keine Staubschicht. Überall lagen Dinge im Weg, meistens Bücher. Bücher gab es hier in Massen. In Regalen hineingestopft. Auf dem schweren Eichenschreibtisch. Aufgeklappt oder hoch gestapelt.

Mr. Hawkeye räumte weitere Bücher von einem Stuhl, um ihn der jungen Alchemistin anzubieten.

Schweigend wandte er sich dem Bücherberg auf seinem Schreibtisch zu und zog ein Buch hervor.

IHR Buch.

„Miss Grumman, hier habe ich ihr Buch“, mit diesen Worten reichte er es ihr. Ehrfürchtig nahm sie das Objekt ihrer Begierde die Hände und blätterte darin vorsichtig rum.

Das Buch war alt, einige Seiten waren kaum noch zu lesen. Schwache Transmutationskreise zeichneten sich undeutlich auf dem vergilbten Papier ab. Bei einem blieb sie hängen und ihr Zeigefinger fuhr vorsichtig die Linien entlang. Ein Doppelkreis, der übliche Beginn und mehrere Dreiecke waren zu erkennen. Auch Anmerkungen standen da bei. Die Anfangsbuchstaben F und L waren am deutlichsten zu lesen.

Die alchimistischen Symbole für Feuer, Luft und Erde waren ineinander verwoben. Aber auch das Zeichen der Sonne/Gold war zuerkennen.

„Eine Grundidee. Doch leider hat der Alchemist seine Ideen nie vollendet.“ Theresia sah zu Berthold Hawkeye auf, da dieser immer noch vor ihr stand und sie scheinbar, die ganze Zeit beobachtet hatte.

„Vielleicht löse ich ja das Rätsel“, sagte sie und schaute in provokant an. Ein schmales Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „In einer Woche?“ In seiner Stimme lag leichter Spot, aber auch etwas, was sie necken sollte.

„Ja und ich fange am besten jetzt damit an!“ Abrupt stand Theresia auf und stolzierte davon. Irgendwann würde sie ihr Stolz umbringen, fluchte sie innerlich. Denn sie hätte gerne, weiter mit ihm irgendwelche Thesen diskutiert.
 

Es klingelte Sturm.

Es wurde ignoriert.

Chaos herrschte im Zimmer, ach eigentlich in der ganzen Wohnung. Überall flatterten Zettel umher.

Egal ob beschrieben und tausendmal durchgestrichen oder einfach leer. Einige wiesen auch die geometrischen Formen auf.

Die sommerliche Sonne knallte auf einen Tisch, doch die Alchemistin nahm nichts wahr. Sie brütete seit drei Tagen, über Bücher und ihren Aufzeichnungen. Nur ein Gedanke hatte die Blonde: Dem werd ich es zeigen. Ich schaffe das.

Ihre Nahrungsaufnahme hatte sie in der Zeit auf das Nötigste beschränkt und auch nicht mehr das Haus verlassen, nicht ans Telefon gegangen und keine Sozialkontakte gepflegt.

„THERESIA! Mach endlich mal die Tür auf!“, brüllte Julia. Seit drei Tagen versuchte sie vergeblich, an ihre beste Freundin heranzukommen. Seit sie sie einfach versetzt hatte und scheinbar alleine zu diesem Hawkeye gefahren war, hatten sie keinen Kontakt mehr gehabt. Am ersten Tag hatte sie sich nichts dabei gedacht, als Theresia nicht die Tür öffnete. Am zweiten Tag war sie etwas sauer geworden und jetzt begann sie sich ernsthaft Sorgen zu machen. Julia wusste, dass die Alchemistin sich öfter mal verschanzte, aber nie drei volle Tage. Forschte sie oder hatte sie gar Liebesprobleme? Letzteres war auf jeden Fall, ein Fall für sie. Doch niemand öffnete die Tür. Dabei gab es doch was Wichtiges zu erzählen.

Ihr Sohn regelte sich auf ihren Arm und begann zu quengeln. „Ist gut mein Kleiner“, wisperte sie und wippte ihn auf und ab. Zu Frieden über die Aufmerksamkeit, die er bekam, schlief er ein. Genervt warf seine Mutter einen Blick zu der verschlossenen Tür. „Theresia....“
 

„Arghh!“ Ein weiteres bekritteltes Blattpapier flog auf dem überfüllten Mülleimer zu und landete neben den anderen Papierbällchen.

Die junge Frau stand auf und ging zielstrebig auf ihr Bücherregal zu. Das Buch mit dem schwarzen Einband wog schwer in ihrer Hand. Das muss es sein! Es wurde neben den anderen Büchern auf dem Schreibtisch geknallt.

Letztendlich kam sie zu keinem Ergebnis am Ende der Woche, aber sie hatte interessante Dinge herausbekommen. Die würde sie ihm, Berthold Hawkeye, vor die Nase knallen. Noch mal alle Papiere zusammen gekramt und in einer Tasche verstaut, machte sie sich auf den Weg das Buch zurückzugeben. Lieben gern hätte sie es behalten. Die Seiten voller Wissen und Weisheiten, aber es war eben ein äquivalenter Tausch gewesen. Einen Tanz gegen eine Woche Buch. Eventuell könnte sie aber erneut mit ihm verhandeln...

Viel zu früh war sie am Bahnhof gewesen, ihr Zug fuhr erst in einer Stunde. Allerdings knurrte ihr Magen aufs Heftigste. Immerhin hatte sie seit einer Woche kaum etwas gegessen. Also gönnte sie sich ein Festmahl. Danach kaufte sie sich noch die Tageszeitung, welche sie im Zug durchblätterte.

Allerdings stand da nichts Bewegendes drin. Das Militär gab wieder irgendein sinnloses Gesetz bekannt und ihr Vater war in einem Bild zusehen. Er hatte irgendeinen Serienmörder gefasst. Das Interessanteste war, die Bekanntgabe einiger neuer Staatsalchemisten, unter denen sich Alexander Mustang befand. Er muss ja ganz schön was im Köpfchen haben, dachte Theresia. Sie selbst wollte nie dort stehen. Ein Lakai der Arme. Nein. Danke.
 

Weiter konnte sie sich keine Gedanken machen, denn der Zug hielt an ihren Zielbahnhof. Er war förmlich an der Landschaft vorbei gezogen und hatte Städte, Felder und Wälder zurückgelassen.

Die Alchemistin stieg also aus und machte sich auf den Weg. Berthold Hawkeyes Haus lag etwas außer halb des Dorfes und so musste sie eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Der Wind pfiff ihr um die Ohren, doch das tat ihr gut. Die Luft war angenehm frisch und verschaffte ihr einen klaren Kopf.

Der Mann sah sie an und dann wieder auf ihre Notizen. „Großartig. Sie sind in einer Woche weit gekommen.“ Der Blonde lehnte sich in seinem Sessel zurück. Und tauschte die Zettel in seiner Hand gegen eine Tasse Tee.

Dieses Mal saßen sie nicht in seinem Arbeitszimmer, sondern in dem gemütlichen Wohnzimmer. Im Kamin prasselte ein Feuer, das den kühlen Abend erwärmte.

Der Lichtschein schien auf Theresia und machte aus ihr, in Bertholds Augen, einen Engel. Noch nie hatte er sich so für eine Frau interessiert. Lag es an ihren alchimistischen Fähigkeiten oder begehrte er sie als Frau?
 

Der Abend verging wie im Fluge. Die Alchemisten saßen sehr dicht beisammen und genossen ihre Diskussionen.

„Theresia“, murmelte Berthold. Im Laufe des Abends hatten sie von „Sie“ ins „du“ gewechselt und waren auch so schon recht vertraut miteinander. Die Angesprochene sah ihn tief in die Augen.

„Ich biete dir einen weiteren Tausch an. Heirate mich und dann stehen dir alle meine Unterlagen zur Verfügung.“

Das kam für sie etwas zu plötzlich. Bis vor Kurzem hätte sie, „Nein“ gesagt, hätte ihr irgendein Dahergelaufener Kerl sie gefragt. Sie war kein Familientyp. Hätte sie sich zwischen Familienleben und Alchemie entscheiden müssen, hätte sie, ohne zu zögern, die Alchemie gewählt. Allerdings bat ihr Berthold gerade beides an.

„Ja, aber lass uns nichts überstürzen.“

Ihr graute schon vor Julias überschwänglicher Reaktion und ihren wilden Hochzeitsvorbereitungen, dem erneuten Shoppen gehen, diesmal für sich selber.

„Erst mal sollten wir uns besser kennenlernen“, murmelte sie zum Schluss noch. Was den Alchemisten zum Lächeln brachte. „Du hast vermutlich recht.“
 

Kapitel Ende

Epilog

Epilog

Kapitel: 4/4
 

Familie was bedeutet das?
 

„Eine Familie (lat. familia „Hausgemeinschaft“) ist soziologisch eine durch Partnerschaft, Heirat oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, im westlichen Kulturkreis meist aus Eltern bzw. Erziehungsberechtigten und Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im gleichen Haushalt wohnende, Verwandte erweitert. Die Familie ist demnach eine engere Verwandtschaftsgruppe.“
 

(Quelle: Zitat Wikipedia)
 

Das Mädchen rannte in die Arme ihrer Mutter. Diese fing sie auf und drückte, sie an sich. Nie hätte sie sich vorstellen können zu heiraten oder gar Kinder zu bekommen. Doch jetzt war sie glücklich. Sie hatte einen Mann, der ihre Ansichten teilte. Sie strich ihrer Tochter durch die Haare. Die Familie war zum Picknick raus gefahren. Eine Seltenheit. Meist blieben sie unter sich und stöberten in Büchern nach neuen Formeln und Ideen. Nie hätte sie gedacht, dass man Alchemie und Familie unter einen Hut bringen konnte. Doch es funktionierte. Aber sie konnte nicht sagen, wie lang dieses Glück noch andauern konnte.
 

FF Teil 1 Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-11-22T15:43:49+00:00 22.11.2011 16:43
Ein gelungener Epilog für eine tolle Story.
Von:  Rosaire
2011-11-21T15:35:47+00:00 21.11.2011 16:35
Die Idee mit der Hochzeit gefällt. einfach und unkompliziert^^
Von:  Rosaire
2011-11-21T15:16:28+00:00 21.11.2011 16:16
Es wird immer besser. und mir gefällt die Idee, dass Riza und Roy schon durch die Freundschaft ihrer Eltern verbunden sind.
Von:  Rosaire
2011-11-21T15:04:13+00:00 21.11.2011 16:04
Fängt ja schon mal interessant an... :D
Von: abgemeldet
2011-11-20T09:26:28+00:00 20.11.2011 10:26
Aaaaaaaaahhhhh.... SÜÜÜÜÜß!!
Okay, ich komme wieder runter!
Ich liebe das Kapitel ... und vor allem den Gedanken, dass Rizas und Roys Mütter sich gekannt haben und sogar Freundinnen waren.
Von: abgemeldet
2011-11-12T11:49:28+00:00 12.11.2011 12:49
Wurde mal Zeit, dass jemand die Lovestory der beiden in den Fokus setzt!
Daumen hoch dafür!
Und ich warte noch auf die andere Fanfiktion, aber ich übe mich in Geduld.
Schön, dass du noch da bist.


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