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Ai wa kurayami no naka de

Liebe in der Dunkelheit
von

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Night 01 – Das Phantom der Dunkelheit

Night 01 – Das Phantom der Dunkelheit
 

Es war eine kalte, tiefschwarze Nacht. Das Kopfsteinpflaster der Gassen war feucht und dichte Dunst- und Nebelschwaden schwebten in der Eisigfeuchten Luft. Ein Windstoß erfolgte und fegte einige Blätter von den unebenen Steinen. Keine Menschenseele war zu sehen. Der Wind pfiff um die Häuserecken und machte die ganze Szenerie noch mysteriöser als sie ohnehin schon war.
 

Eine schwarze Limousine parkte in einer dieser besagten Seitengassen. Eine der getönten Scheiben war ein Stück heruntergelassen und ein feiner blaugrauer Rauchstreifen stieg daraus empor. Anscheinend schien dieser jemand auf irgendetwas zu warten. Die Minuten verstrichen ohne das sich etwas tat. Hin und wieder erklang der Schrei eines Käuzchens, leichter Nieselregen setzte ein.
 

Der Fremde im Auto sah auf seine Uhr, dabei zog er die Stirn in Falten. Seine Verabredung schien sich zu verspäten. Nun tat sich doch etwas. Schritte waren zu hören, Schritte die sich unweigerlich direkt auf den Standort der Limousine zu bewegten. Die Autotür wurde geöffnet und eine, in einen schwarzen Mantel gehüllte Person, die unschwer als Mann zu identifizieren war, stieg aus.
 

Donnernd fiel die Autotür zu und lies ein unheimliches Echo erklingen. Er lehnte sich an den Wagen. Es wirkte gerade zu unheimlich, er schien nichts von sich preiszugeben. Sein Gesicht wurde von einem Hut verdeckt. Nur durch das Aufglimmen seiner Zigarette konnte man schemenhaft die Umrisse seines Kinns erahnen. Wie gebannt war sein Blick auf eine Gasse gerichtet, aus der das dumpfe Pochen der Schritte zu hören war.
 

Langsam aber sicher waren die Umrisse einer Person zu erkennen. Das Pochen wurde lauter und es war unverkennbar das es sich bei der näher kommenden Person um eine Frau handeln musste. Das Geräusch aufkommender Absätze war dafür einfach zu deutlich. Die Straßenlaterne an der Ecke begann zu flackern und an- und auszugehen.
 

Die Frau war schlank und groß, trug eng anliegende Stiefel mit dünnen, langen Absätzen. Auch sie war in einen schwarzen Mantel gehüllt. Reif stieg bei jedem ihrer Atemzüge in die Luft auf während sie ihre Schritte noch einmal beschleunigte. Ihre blonden langen Haare wellten sich durch die Luftfeuchtigkeit und fielen ihr etwas ins Gesicht. Sie schaute auf und sah den Mann am Auto lehnen. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem flüchtigen Lächeln.
 

Wieder blickte der Mann in Schwarz auf die Uhr. Punktgenau, wie dieser die Uhr wegsteckte, ertönte nicht weit von der Gasse entfernt der donnernde Glockenschlag Big Bens. Einen kurzen Moment herrschte Schweigen zwischen den Beiden, dann erhob der Mann seine Stimme. „Du bist spät Vermouth.“ „I know, but I got what you wanted. Maybe this will make you bright,“ kam es von der jungen Frau.
 

Der Mann hob den Kopf ein Stück als die Frau etwas aus ihrer Manteltasche holte. „Die Akte die du wolltest Anokata.“ Sie überreichte ihm einen braunen Umschlang, darin befand sich eine Akte. „Das ist er also?“ „Ja das ist der Mann. Ich habe ihn in den letzen Tagen ein wenig beobachtet. Glaub mir, er ist genau der Richtige,“ kam es von der Blonden. Schwungvoll warf sie dabei ihre Haare zurück.
 

Anokata las die Akte flüchtig durch und ein leichtes Zucken umspielte seine Mundwinkel. „Also gut Vermouth, ich bin einverstanden. Ich bin mal gespannt wie du es anstellen willst, ihn in unsere Organisation zu bekommen. Er scheint nicht grade ein leichter Brocken zu sein,“ kam es von dem Mann im schwarzen Mantel. Diese Aussage entlockte der Frau nur ein kichern. „Machen Sie sich darüber mal keinen Kopf. Bis jetzt ist noch jeder Mann meinen Waffen erlegen.“
 

„Pass auf dich auf, dieser Mann ist gefährlich. Wenn du Erfolg hattest, bring ihn zu mir, bevor wir ihn in unsere Geheimnisse einweihen, werde ich ihn persönlich testen.“ Anokata stieß sich vom Wagen ab und ging zu der Tür aus der er Ausgestiegen war. Bevor er die Tür öffnete, fischte er sich eine neue Zigarette aus seiner Packung. Es klackte leise, eine rötliche Flamme erschien und man konnte die Zigarette glimmen sehen.
 

„Und wo werde ich dich finden Boss, immerhin trägst du nicht umsonst den Beinamen Phantom der Dunkelheit. Du wechselst deinen Aufenthaltsort sehr häufig.“ Sagte Vermouth ernst und schaute ihren Vorgesetzten an. „Ich werde in unserem Hauptquartier auf dich warten.“ Mehr sagte er nicht und stieg ein. Vermouth schüttelte den Kopf und wandte sich ebenfalls zum Gehen. Der leichte Nieselregen wandelte sich langsam in einen beständigen Regenschauer um.
 

Schnell trugen sie ihre Beine geschmeidig durch die engen, unebenen Straßen nahe des Londoner East End Viertels. Nachdem Vermouth um eine weitere Ecke gebogen war, sah sie noch die Rücklichter der Limousine in der Dunkelheit immer kleiner werden. Wieder umspiele ein kleines lachen ihre Lippen. Es würde bestimmt interessant werden sich mit diesem Mann zu unterhalten, noch dazu, wenn der Boss ihrer Organisation diesen jemand um jeden Preis wollte.
 

Gedankenverloren kramte sie in ihrer Manteltasche nach ihrem Schlüssel und ging auf eine etwas größere Nische zwischen zwei Häusern zu. Nach einem kurzen Ziehen und Rucken kam eine dunkelrote Harley zum Vorschein. Die Blonde setzte ihren Helm auf und startete den Motor, der auch sogleich aufheulte. Es war eine schöne Nacht, die Straßen waren leer und keine Menschenseele kümmerte sich darum ob sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielt oder nicht.
 

Schon bald kam die Themse in Sicht und man hörte Big Ben schon die nächste Stunde ankündigen. Heute würde sie mit ihrem Auftrag noch nicht beginnen. Wenn etwas Erfolg haben sollte, dann durfte man es auf keinen Fall unüberlegt angehen. Plötzlich stoppte sie die Harley aus voller Fahrt und nahm den Helm ab. Sie lies ihren Blick über das Wasser schweifen und sah in den Augenwinkeln zu den Spelunken, die sich dicht an dicht am Pier häuften.
 

„Well, let's see why you're so special, darling!” Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen verschwand sie auch schon, so mysteriös wie sie gekommen war in der unendlichen schwarzen Nacht…

Night 02 - It’s gonna be a great night…

Night 02 - It’s gonna be a great night…
 

Am nächsten Abend nahm Vermouth ihren Auftrag in angriff. In ihrem kurzen schwarzen Cocktailkleid, den schwarzen High Heels, ihren langen offenen Haaren und den dazu passendem Make-up sah sie beinahe aus wie der Filmstar Chris Vineyeard den sie in ihrem Leben abseits der Organisation mimte. So zurecht gemacht stand sie nun an der Straße und pfiff nach einem Taxi. Dieses hielt auch ohne umschweife an und lies sie einsteigen.
 

„Doc Street 19b, please.“ Sagte Vermouth mit einer verführerischen Stimme und lehnte sich auf dem Rücksitz zurück. „Okay, no problem Madam.“ Antwortete der Fahrer und bahnte sich seinen Weg durch die Straßen Londons. Noch einmal ging Vermouth in Gedanken ihren Plan durch. Es musste unbedingt funktionieren, denn noch länger wollte sie ihm nicht hinterher reisen.
 

Sie verfolge diesen Mann schon seit ein paar Wochen. Von Osaka nach Los Angeles, wieder zurück nach Osaka, dann nach Rom und über Paris nach London. Sie wunderte sich das ihr Zielobjekt nun schon über eine Woche hier in England war, normalerweise blieb er nie länger als 3 oder 4 Tage in einer Stadt oder gar einem Land. Noch dazu war sie über seine ausgeprägte Gleichgültigkeit und Fähigkeiten sehr überrascht gewesen.
 

Auf einmal hielt das Taxi an. Die Blonde schaute aus dem Fenster und erkannte die vielen Bars und Kneipen am Hafen. „Here we are, Madam.“ Meldete sich der Taxifahrer und drehte sich zu ihr um. „Thank you very much.“ Antworte sie ihm im besten Englisch und reichte ihm ein paar Geldscheine. Dann stieg sie aus und bahnte sich ihren weg durch Pfützen, Müll und noch einer menge anderer nicht grade schöner Dinge.
 

Wieder hatte leichter Regen eingesetzt und Wolken verdunkelten den Himmel. Eigentlich mochte sie die Dunkelheit, ja liebte sie sogar, aber Regen war ihr zu wieder. Darum verabscheute sie Aufträge in diesem Land besonders. Vermouth steuerte einen ganz bestimmten Pub an. Schon in den letzten Tagen hatte sie gesehen wie sich ihre Zielperson hier aufgehalten hatte.
 

Als sie die Tür öffnete schlug ihr der Geruch von schalem Bier, Zigarettenqualm, Schweiß und viel zu süßem Parfüm entgegen. Einige Männer schauten sie mit großen Augen an als sie stehen Blieb und ihren Blick durch den relativ großen Raum schweifen lies. Ein lächeln umspielte ihre Lippen als sie endlich das Objekt ihrer Begierde ausfindig gemacht hatte. Er saß an der Bar, ziemlich versteckt in der Ecke.
 

Langsam setzte sich Vermouth in Bewegung. Mit einem verführerischem Hüftschwung bahnte sie sich ihren Weg und ihre schritte waren dank ihrer gut 10cm hohen Absätze selbst durch die Musik des Klaviers in der Ecke gut zu hören. Pfiffe und gaffende blicke begleiteten die gefährliche Schönheit auf den Weg zum Tresen. Sie wandte sich in die Richtung des gesuchten Mannes und lies sich neben ihm auf einem Barhocker nieder.
 

Diesen Interessierte es zunächst gar nicht das sich jemand neben ihm setzte. Sein blick war starr auf sein Glas gerichtet. Inzwischen kam der Wirt zu Vermouth und fragte sie nach ihrer Bestellung. „What would you like to drink, honey?“ „Vermouth, please.“ Sie lächelt ihn an und holte eine Zigarette aus ihrer Packung.
 

Aus den Augenwinkeln beobachtet sie den Mann. Er hat den Kragen seines brauen Mantel hochgeschlagen und seine arme vor der Brust verschränkt. Sein Hut verdeck sein Gesicht und in seinem Mundwinkel glimmt ebenfalls eine Zigarette. Vermouth dreht sich zu dem Fremden um. „Haben sie vielleicht ein Feuerzeug?“
 

Der Mann machte nicht die geringsten Anstalten sich zu bewegen. Grade als Vermouth sich wegdrehte kam leben in ihn. „Glauben Sie wirklich, ich sei so dumm um nicht zu merken das Sie mich schon seit mehreren Wochen permanent verfolgen?“ Ein wenig erschrocken zuckte Vermouth zusammen. Das hatte sie nun nicht erwartet. Jetzt begann er auch noch leise zu lachen. Dieses kalte lachen und seine bedrohliche Stimme gefielen ihr ganz und gar nicht.
 

Langsam drehte sie sich nun zu ihm um. Auf einmal klackte es laut und etwas wurde vor ihr Gesicht gehalten. Mit weit geöffneten Augen sah sie ihn an. „Was ist denn nun? Sie wollten doch ein Feuerzeug oder? Glauben Sie wirklich ich wäre so dumm und würde ihnen hier in einer belebten Bar wie dieser hier etwas antun?“ Sie schluckte. Jetzt wusste sie was Anokata gemeint hatte als er sagte dieser Mann sei genau der richtige.
 

Er war Skrupellos, kaltherzig und alles in allem wirklich gefährlich. Sein wildes Aussehen trug außerdem noch dazu bei. Die Hüftlangen platinblonden Haare und diese eiskalten undurchschaubaren Augen, die Vermouth jetzt leicht wahnsinnig unter der Hutkrempe und einigen Haarspitzen und Strähnen hervor anfunkelten. „Vielen dank.“ Obwohl sie sich etwas fürchtete war ihre Stimme ruhig wie immer.
 

So als wäre nichts gewesen, nippte sie an ihrem Getränk, welches ihr der Wirt soeben serviert hatte. „Und was will so eine Frau wie Sie es sind von mir? Es gibt doch bestimmt einen Grund warum Sie mich schon die ganze Zeit beschatten. Falls Sie zur Polizei gehören sollte, muss ich Ihnen sagen, das das heute ihr letzter Drink gewesen sein wird.“ Sagte er bedrohlich und lies Vermouth einen kurzen Blick auf seine Waffe werfen, die er unter seinem Mantel trug.
 

„Keine sorge, mit der Polizei habe ich genauso wenig zu tun wie Sie. Aber mit einem haben Sie recht, ich bin wirklich wegen einer, für mich sehr wichtigen Sache hinter ihnen her.“ Sie lächelte ihn an. „Und die wäre?“ Kam sogleich die noch nicht wirklich interessiert wirkende Frage zurück. „Mein Boss ist auf ihre überaus einzigartigen Fähigkeiten aufmerksam geworden. Er hat gehört das Sie ein äußerst guter Schütze sein sollen und ihre Arbeit erledigen ohne die geringste Spur zu hinterlassen.“
 

„Aha, da scheint ihr Boss, ja recht gut informiert zu sein. Aber es erklärt noch immer nicht was Sie von mir wollen.“ „Nun da mein Boss so begeistert von Ihnen ist, hat er mich geschickt um Ihnen ein Angebot zu machen.“ Wieder nippte sie an ihrem Glas. „Aha, und was genau soll das für ein Angebot sein.“ Er schien nun doch etwas interessiert zu sein. „Nun er ist der Chef einer gewissen Organisation die verdeckt handelt. Wir haben so unsere bestimmten Ziele.“ Geheimnisvoll schaute Vermouth auf sein leeres Glas.
 

„Die da wären?“ „Nun das sollten Sie meinen Boss lieber selbst Fragen. Er würde sich gerne mit Ihnen treffen.“ „Schön und gut, aber wie kann ich mir sicher sein das ich Ihnen auch vertrauen kann?“ Fragte der Unbekannte. „Ich gebe Ihnen mein Wort. Denn was haben Sie denn schon zu verlieren? Sie können so weiter machen wie bisher und sich mit Gelegenheitsjobs Überwasser halten und dabei noch riskieren erwischt zu werden, oder Sie hören sich an was mein Boss Ihnen zu sagen hat.“
 

„Hmm, na gut aber lassen Sie sich eines gesagt sein, sollten Sie mich auch nur auf irgendeine Art und weise hintergehen oder sonst was anstellen, werde ich dafür sorgen das Ihnen nie wieder ein Job über den Weg laufen wird.“ „Okay Deal, darling. May I buy you a drink? What would you like to have?” Vermouth winkte nach dem Barkeeper. „Gin.“ Sagte er nur und musterte Vermouth weiterhin eindringlich während sie die Bestellung aufgab.
 

Ein paar Augenblicke später hatte sie einen neuen Vermouth vor sich stehen und er ein neues Glas Gin. Außerdem brachte der Wirt noch zwei weitere Gläser. „Was soll denn das werden?“ Fragte er nur und starrte auf das Glas mit der klaren Flüssigkeit. „I hope you like Martini.” Sie erhob ihr Glas. „Auf einen tollen Abend.“ Sagte Vermouth und prostete ihm zu. „Ja in der Tat, ein sehr toller Abend…“ In einem Zug stürzte er den Drink hinunter. „Na dann mein lieber, ich muss gehen und unsere Ankunft ankündigen. Hier drin ist alles was du wissen musst.“ Vermouth überreichte ihm einen weißen Umschlag.
 

Er nahm ihn entgegen und beäugte ihn misstrauisch. „Keine sorge, er ist nicht gefährlich.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Ich habe gelernt vorsichtig zu sein.“ War seine einfache Antwort. „Na dann, ich werde dich vom Flughafen abholen..“ Mit diesen Worten stand Vermouth auf und ging zur Tür, der Mann blieb auf seinem platz sitzen und sah ihr nach. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „See you, Gin.“

Night 03 – Gin

Night 03 – Gin
 

Gedankenverloren zog Vermouth an ihrer Zigarette und blickte zum Horizont. Ein

feiner, roter Streifen kündigte das Erwachen eines weiteren Tages an. Neben ihr auf dem Beifahrersitz saß der geheimnisvolle Mann aus der Bar. Gelangweilt blickte er aus dem Fenster während der dunkler Jaguar über den Highway jagte. Schnell., rücksichtslos und

Unaufhaltsam. Immer ihrem Ziel entgegen, dem Hauptsitz der schwarzen Organisation.
 

„Wie lange dauert es denn noch bis wir da sind, mir kommt das ganze langsam komisch vor.“ Knurrte der Mann, den sie kurzerhand Gin getauft hatte, wie sein Getränk an dem besagten Abend und schaute sie an. „In a couple of minutes, Sweetheart.“ Sie lachte leise und trat das Gaspedal ihres Wagens bis zum Anschlag durch. Laut heulte der Motor auf als er nochmals beschleunigte und auf den Horizont zu raste.
 

„Das will ich auch hoffen.“ Gin lies das Fenster hinunter und blies den Rauch seiner Zigarette in die kühle Morgenluft. Vermouth hielt ihr Wort und fuhr an der nächsten Abfahrt runter. Nach einem hin und her an einer Verbindungstrasse war der Weg wieder frei. Die Blonde lenkte das Gefährt in einen Industriepark voller Fabriken und Bürogebäuden. Misstrauisch untersuchte Gin die Umgebung. Ihm war das alles nicht so ganz geheuer, nicht das er angst hätte aber eine gewisse Vorsicht legte er bei allem was er tat an den Tag.
 

Der Jaguar wurde langsamer und bog in die Einfahrt einer Tiefgarage ein die zu einem ziemlich schäbigen Hochhaus gehörte. Die Tiefgarage des Bürogebäudekomplexes war eng und seit Jahren nicht gereinigt worden. Eine Leuchtstoffröhre flackerte in den letzten Zügen ihrer Existenz. Beim Aussteigen ließ sie den kümmerlichen Rest ihrer Zigarette fallen und zermalmte ihn mit dem Absatz ihrer Manolo Blahniks. „Ist ja nicht grade sehr Seriös.“ Gin konnte sich ein kaltes Lachen nicht verkneifen. „Did I say that sometime?“ Sie lächelte ihn an und ging voran auf den Fahrstuhl zu.
 

Der Aufzug ratterte schleppend dem Obersten Stockwerk entgegen. Sie verstand

nicht wirklich, was Anokata an so altmodischen Dingen finden konnte. Aber vielleicht

machte gerade das ihn erst wirklich interessant? Ihr Boss stand auf altmodischen Kram. Alles auf ihrem Weg zu seinem Büro war ziemlich Antik gehalten. Vermouth hatte es sich sehr genau eingeprägt als sie das letzte mal hier gewesen war und das ist schon eine ganze weile her gewesen. Wer allerdings wirklich ihr Interesse geweckt hatte war Gin. Sie wurde aus ihm einfach nicht schlau. Aber warum fand sie ihn so anziehend? War es seine Kleidung, sein

Benehmen, oder seine Art?
 

Mit einem Ruck kam der Aufzug zum Stehen und die Türen glitten zur Seite. Sie

trat in den dunklen Raum. Es war eine art Flur. An den Seiten des Gangs konnte man Türen zu Büroräumen erkennen und weitere Gänge die ins innere des Gebäudes führten. Alles sah aus wie in einer normalen Büroetage in Tokio. Doch gearbeitet wurde hier schon lange nicht mehr. Während Vermouth und Gin sich ihren Weg zum Büro des Bosses begaben konnten sie so manchen Blick in die ehemaligen Büros erhaschen. Die Tische und Stühle waren mit ehemals weißen Laken bedeckt. Auf den Fensterbänken und Türklinken nahm nichts als Staub Platz.
 

Endlich hielten sie an einer Tür an. „So here we are, sweetheart.“ Vermouth klopfte laut und deutlich, dann öffnete sie die Tür und betrat mir Gin den Raum. „Du bist spät.“ Seine raue Stimme zerschnitt die Stille. Sie blinzelte in die Dunkelheit und erkannte seine Silhouette an seinem Schreibtisch. Kurz erhellte die Flamme eines Streichholzes sein blasses Gesicht, als er sich eine Zigarette anzündete. Seine klaren Augen schienen direkt in ihr Innerstes vorzudringen. Sie zuckte mit den Schultern.
 

„Ich habe aber etwas dabei das dich milde stimmen wird, Boss.“ Vermouth lächelte in die Dunkelheit hinein. Inzwischen hatten sich ihre Augen an das dämmerige Licht des Büros gewöhnt. Unterdessen hatte sich auch Gin in dem eher großen Raum umgesehen. Die Fenster waren mit Vorhängen verhangen, es gab kein wirkliches Licht, nur die Glut der Zigarette erhellte manchmal den Raum. „Aha, wie ich sehe hast du es also doch geschafft, ich bin wirklich beeindruckt Vermouth.“ „Thank you, Anokata.“ Vermouth trat zur Seite und gab den Blick auf Gin frei. “So, du bist also der Schafschütze mit der äußerst skrupellosen Art?”
 

„Ja in der Tat das bin ich. Nun ihre Agentin hat mich also gefunden und hier her gebracht damit ich mir anhöre was sie zu sagen haben. Dann mal raus damit, ich habe schließlich nicht ewig Zeit.“ Gin lies sich auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch nieder und schlug die Beine übereinander. „Wie ich sehe sind sie ein Mann der tat, das gefällt mir. Nun in meiner Organisation gibt es verschieden Abteilungen. Sie würden hervorragend in meine Schafschützen Abteilung passen.“ „Und worum kümmert sich ihre Organisation?“ „Sagen wir es mal so, wir verfolgen so unsere ganz speziellen Ziele. Wir kümmern uns nicht groß um das Gesetzt, wir haben unsere Eigenen.“
 

„Aha interessant. Und was ist ihr eigentliches Ziel?“ Ein lachen von Anokatas Seiten war zu hören. „Das werde ich ihnen jetzt noch nicht verraten. Aber wie steht es mit ihnen haben sie Interesse?“ Einen kurzen Moment blieb es still im Raum, Gin schien zu überlegen. „Was springt für mich dabei raus?“ „Sie hätten totale Handlungsfreiheit und könnten tun und lassen was sie wollen. Allerdings werden sie hin und wieder Aufträge für mich erledigen. Ob sie sich von der Polizei schnappen lassen ist ihr eigenes Risiko. Aber lassen sie sich eines gesagt sein, wer seine Arbeit gründlich erledigt, kann sich auch so einiges erlauben.“
 

„Hmmm, also schön ich denke ich werde es mal ausprobieren, vielen dank auch.“ Ein kehliges lachen war von Gin zu hören. „Sehr schön, Vermouth wird ihnen alles weitere erklären. Ach ja und noch etwas. Jedes unserer Mitglieder hat einen Decknamen, dieser besteht aus einem alkoholischen Getränk. Unter welchem Namen darf ich sie hier in meiner Organisation begrüßen?“ Fragte Anokata als Gin und Vermouth schon an der Tür angelangt waren. „Ist das so? Wie passend, es schien als hätte ihre Agentin hier, das schon geahnt.“ „Ich hatte schon immer ein Händchen für so etwas.“ Lachte sie. „Mein Name ist Gin.“ Lies er verlauten, ehe er zusammen mit Vermouth durch die Tür verschwand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Zimtphilosophie
2012-03-11T16:54:24+00:00 11.03.2012 17:54
Deinem Schreibstil kann man wirklich etwas abgewinnen, wirklich sehr detailliert,at­mo­sphä­risch & deskriptiv gehalten. Auch die Interaktion zwischen Vermouth & Anokata wirkt äußerst gelungen auf mich.

Mfg
holmesthoughts
Von:  Verona-mira
2011-10-10T19:04:20+00:00 10.10.2011 21:04
Ein neues Kap! *freu*
Also ich finde deinen Schreibstil genial (Und das Kap natürlich auch).^^

lg Verona-mira


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