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Elli aus der Wüste

Gaara X OC
von

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Prolog

Elli war in Suna-Gakure aufgewachsen obwohl sie aus Konoha stammt, ihre Herkunft jedoch verriet nur ihr Stirnband. Sie war bei einer alten Frau aufgewachsen, die sie kaum kannte, aber Großmutter genannt hatte, obwohl sie nicht wirklich ihr Enkelkind war. Das war so lange Gewohnheit gewesen, bis die Alte starb.

Die anderen Kinder hatten Elli grundsätzlich schon immer gemieden und sich so weit wie möglich von ihr ferngehalten, denn das Mädchen mit den schwarzen, langen Haaren und dem violetten Streifen, der sich über ihre Augenlieder zog, war anders als sie.

Ihren wahren Namen Elli Mitarashi sprach sie selten aus, sie stellte sich einfach nur als Elli vor. Immerhin konnte sie ihren Nachnamen nicht wirklich zuordnen, kannte ihre Mutter nicht.

Immer schon hatte sie sich in Acht nehmen müssen, falls sie angegriffen wurde, daher war es ihr auch nur Recht, dass sich niemand in ihrer Nähe aufhielt, den sie dann mit in Gefahr brachte. So lange wie die alte Frau gelebt hatte, hatte sie ein Genjutsu genutzt, um das Haus, in dem Beide lebten, für Angreifer unscheinbar zu machen und wirken zu lassen, als würde niemand dort leben, danach jedoch wurde es immer gefährlicher.

Der Grund für die Angriffe auf sie war Elli lange unklar, bis sie aus einem der Angreifer herausbekam, wer sie wirklich war, den Satz den er gesagt hatte würde sie nie vergessen. Dieser Satz wiederholte sich in ihrem Kopf.

Ständig hörte sie wieder die Stimme des Angreifers die langsam sagte:

"Dein Vater schickt uns... wir wollen dir nichts tun, wir bringen dich bloß zu ihm... wir dürften dir gar nichts tun, denn Orochimaru hat noch eine Menge Pläne mit dir".

Ab diesem Moment wusste sie also, wer ihr Vater war. Orochimaru... der Name sagte ihr nichts, sie hätte es gern als belanglos abgetan, doch die Angriffe waren noch nicht vorbei. Ständig musste sie wieder neuen Entführern entkommen und sie wusste, es würde niemals vorbei sein. Dass das alles keine belanglose Kleinigkeit und die Worte kein Scherz gewesen waren verriet schon das Mal auf Ellis linker Schulter. Drei Punkte, die sich über ihren Körper auszubreiten und zu schmerzen begannen, sobald das Mädchen Chakra freisetzte. Kurz vor ihrem Tod offenbarte die alte Frau der zu dieser Zeit elfjährigen Elli, dass dieser so genannte Orochimaru ein sehr starker Ninja war, der ursprünglich aus Konoha-Gakure stammte und dass das Bannmal etwas sei, was er Menschen durch einen Biss zufügte sowie dass es schon beinahe ein Wunder war, dass sie überlebt hatte. Mehr jedoch - wer ihre Mutter war, wie sie hier her, nach Suna Gakure gekommen war, was ihr 'Vater' denn eigentlich von ihr wollte, das konnte - oder wollte - die Alte ihr nicht sagen.

So vergingen einige Jahre und Elli wurde zunächst mit Hilfe der alten Frau, die einst eine starke und schöne Kunoichi gewesen war und anschließend auf sich allein gestellt stärker.

Das besondere Talent dafür interessante Jutsus zu entwickeln schien sie geerbt zu haben, denn sie hatte sich in den Jahren eine breite Palette an eigenen Techniken zurechtgelegt, die sie auch oft genug einsetzte. Hauptbestandteil dieser Fähigkeiten war das Verändern der Beschaffenheit von Materialien und dadurch entstehende optische Täuschungen, so wurden beispielsweise Sandkörner zu Schlangen und Stäbe zu Katanas, Kunais oder Shuriken.

Elli wusste nicht so recht, was sie mit ihrem Leben machen wollte, außer stärker zu werden. Aber eines Tages hatte sie eine nahezu schicksalhafte Begegnung.

Kapitel 1

An diesem Morgen hatte Elli verschlafen. Normalerweise wäre sie bereits hinter dem Dorf in einer der angrenzenden Wüsten, um zu trainieren, wenn die Sonne aufgeht; daran hatte sie sich gewöhnt, seit ihre 'Großmutter' verstorben war. Immerhin trainierte niemand mit ihr und sie musste sich nicht nach der Zeit von irgendjemand anderem richten... Schnell sprang sie auf und griff nach ihrer Kleidung, einem einfachen bräunlichen Hemd und einem schlichten lilanen Rock. Als sie das Hemd überzog ließ ein stechender Schmerz an ihrer linken Schulter sie kurz innehalten.

"Nicht schon wieder...", sagte Elli und musterte ihre Schulter genauer. "Wenigstens breitet es sich dieses Mal nicht aus... Das könnte ich jetzt am wenigsten gebrauchen... Ich sollte weniger Chakra für meine Techniken nutzen...", stellte sie fest.

Ja, als könnte es nicht schlimmer sein meldete sich das Juin an ihrer linken Schulter immer dann, wenn sie es am wenigsten brauchen konnte und manchmal erst spät als Folge auf vorhergegangene Aktionen.
 

Elli zog ihre zuvor herbeigenommene Kleidung an und griff nach einem länglichen, weißen Schmuckstück. Sie begutachtete es eine Weile und überlegte. Sie schien zu sehr in ihren eigenen Gedanken verloren, denn sie bemerkte nicht, wie sich aus einem Rauchnebel hinter ihr eine finstere Gestalt aufbaute. Als diese Gestalt grade ihr Kunai erhoben hatte wurde sie von Elli unterbrochen. "An deiner Stelle würde ich jetzt ganz schnell verschwinden... sonst könnte es noch passieren, dass ich....", sie duckte sich und drehte sich auf einem Fuß um die eigene Achse, sodass der Feind von ihrem anderen Bein zu Boden gerissen wurde und das Kunai fallen ließ, welches Elli blitzschnell ergriff. Schon stand Sie wieder auf den Beinen und beendete ihren Satz, " mich umdrehe und Böse werde...", sie sah den Angreifer an, "... Wann merkt er sich endlich, dass ich nicht so schwach bin, und mich so einer nicht mitnehmen kann...?"

Der Feindliche Shinobi, aufgrund seines Stirnbandes allem Anschein nach ein Oto-Nin - ein Klang-Ninja, einer von Orochimarus Untergebenen - brauchte eine Weile, um zu verstehen, was hier grade abgelaufen war und als er grade etwas sagen wollte erstickte das Wort in seinem Hals, in welchem nun das Kunai steckte.

Elli stellte sich neben den toten Feind und griff seinen Arm. "Sunshin-no-Jutsu!", sagte sie noch, dann war sie bereits verschwunden, und der Tote ebenfalls. Zumindest wirkte es wie ein Verschwinden, denn immerhin war diese Technik nicht mehr als ein schnelles Fortbewegen. Eines der Basisjutsus, beinahe das Erste, dass Elli gelernt hatte.
 

An einem einsamen Fleck in der Wüste tauchten sie wieder auf und Elli ließ ihren 'Begleiter' los.

"Hier wird dich keiner finden... und selbst wenn... dich wird sowieso keiner vermisst haben...", wäre dieser Ninja einer der Stärkeren gewesen, einer der Elite, dann wäre er bei weitem nicht so leicht zu besiegen gewesen und dann wäre die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass der Kampf gefährlich geworden wäre und - sollte er denn dabei auch gestorben sein - man später nach ihm suchte. Aber so... die junge Kunoichi vermutete, dass ihr Vater sie beim Aussenden solcher Schwächlinge nur wissen lassen wollte, dass er auch noch da war und nicht aufhören würde, sie jagen zu lassen. Elli sah sich um, es gab nichts außer Sand. Sie kniete nieder und griff mit einer Hand nach dem Sand. "... Sand eben... nichts besonderes...", sagte sie und nachdem sie erneut das Sunshin-no-Jutsu angewandt hatte war sie auch schon verschwunden und in Suna-Gakure erneut angekommen. Dieses Mal stand sie allerdings vor einer Klippe. Um sie herum standen einige vertrocknete Bäume und weiter entfernt waren Häuser zu sehen. Elli ging ein paar Schritte "Wenn die heute schon um die Uhrzeit anfangen, dann wird das Training warten müssen", gab sie von sich.

Als sie einige Geräusche hörte versteckte sie sich hinter einem Baum und machte sich bereit, denjenigen, der immer näher kam anzugreifen. Als sie allerdings Stimmen hörte ließ sie die Arme sinken. So unvorsichtig zu reden waren selbst die unerfahrensten Oto-Nin nicht.

"Wieso kommen wir überhaupt noch mit? Du machst die ganze Mission doch sowieso wieder alleine...", sagte die Stimme eines Jungen.

Danach meldete sich eine Mädchenstimme: "Kankuro, bring ihn jetzt bitte nicht auch noch auf falsche Gedanken... er ist sowieso nicht gut drauf, heute..." - "Er ist grundsätzlich nie gut drauf!", Gab die Jungenstimme witzelnd zurück.

Elli spähte hinter ihrem Baum hervor und sah drei Ninja, welche grade an ihr vorbeigelaufen waren. Einer trug etwas auf seinem Rücken, dass einer einbandagierten Flasche ähnelte, der zweite Junge einen Kürbisförmigen Behälter mit seltsamen Zeichen darauf, und das Mädchen, welches bei ihnen war, einen zusammengeklappten, riesigen Fächer.
 

"Ah ja... von denen hab ich schon gehört. die sollen den 2. Teil der Chu-Nin-Prüfung doch schneller geschafft haben als jeder Jo-Nin... und dann auch noch unversehrt... Der eine hat doch so einem komischen Idioten aus Konoha ein Bein und ´nen Arm zertrümmert... der andere hat den 2. Kampf kampflos aufgegeben und das Mädchen hat beim 2. Kampf gegen so einen Hochintelligenten verloren... Tja... schade eben", dachte Elli. Was andere Ninja anging war sie wirklich gut informiert, auch wenn ihr schlechtes Namensgedächtnis dafür sorgte, dass sie sich die Namen nicht eingeprägt hatte. Und genaueres Wissen als das, was eigentlich jeder wusste, der sich über die Prüfung informiert hat, hatte sie auch nicht. Aber es war schön, wenn man das Gefühl hatte, das eigene Halbwissen wäre die große Ahnung. Elli schlich den drei Ninja nach. Sie kam hinter den Bäumen hervor und versteckte sich an einer Hauswand. "Verfolgung... gutes Training..." sagte sie zu sich selbst, als das blonde Mädchen mit dem Fächer wieder anfing, zu reden.

"Was war noch mal die Mission?" fragte sie. Der Junge mit der schwarzen Kleidung und dem einbandagierten Objekt auf dem Rücken kramte in seiner Tasche nach einer Schriftrolle. Als er sie geöffnet hatte begann er, daraus vorzulesen.

"...Mission... blabla... B-Rang... Suna-Gakure... nördliche Großwüste... undsoweiter... Paket... südliches Wüstendorf... sowieso... Maximaldauer 4 Tage..." Das Mädchen unterbrach ihn: "Und was heißt das jetzt für uns, Kankuro?" - "ganz einfach, Temari. Wir haben eine B-Rang-Mission und müssen innerhalb von 4 Tagen ein Paket mit unbekanntem Inhalt von der nördlichen Großwüste in das südliche Wüstendorf bringen.", antwortete der Junge mit den roten Haaren, der bis jetzt noch gar nichts gesagt hatte.

"Ja, das hab ich auch begriffen, Gaara aber wo ist der Haken? Ein einfacher Transport ist doch keine B-Mission...", meldete sich wieder das Mädchen zu Wort.

"der Haken ist", begann Kankuro "dass wir verfolgt werden könnten und dass uns jederzeit irgendwer angreifen könnte. Aber so lange wir Gaara haben kann doch eh nichts passieren."

"Und wenn uns gleich eine ganze Armee angreift...?", warf Temari ein, noch immer skeptisch. "Wegen einem einzigen kleinen Paket wohl kaum", gab Kankuro beruhigt zurück.

"Und wieso ist das dann eine B-Mission?", fragte wieder Temari.

"Eine B-Mission ist noch keine A-Mission also reg dich nicht auf!" Sagte Kankuro genervt.

"Wenn es aber...", begann Temari wieder, doch sie wurde von Gaara unterbrochen.

"Könnt ihr nicht endlich mal ruhig sein?!", fragte dieser laut. Wie auf Kommando zuckten Temari und Kankuro zusammen. Nach einigen Sekunden gingen sie weiter, doch dieses Mal, ohne zu reden.

"Ah, ja... Gaara, Temari und Kankuro..." fiel es Elli aufgrund der Nennung der Namen wieder ein. Sie dachte einen Moment nach "Wer zur Hölle gibt einen Auftrag auf, der in der nördlichen Großwüste beginnt? Da gibt es doch nichts. nichts außer Sand und ein Paar Kakteen und verdorrten Pflanzen..." sagte sie noch, dann folgte sie den drei weiter. Vielleicht würde es ja doch interessanter werden, als sie bis jetzt erwartete.

Kapitel 2

Elli war den drei weiter gefolgt und nun war es bereits Abend, als sie endlich in der nördlichen Großwüste angekommen waren. Langsam ging die Sonne unter und der Himmel war in ein tiefes rot getaucht, während der Sand wirkte, als würde er funkeln. Es bot sich ein traumhafter Anblick...

Temari sah erst zu Gaara und dann zu Kankuro, bevor sie unter lautem Seufzen verkündete, dass sie lieber eine Pause machen würde.

Kankuro sah sie zweifelnd an "Wieso denn? Wir sind grade mal einen halben Tag unterwegs...", sagte er, doch Temari begann zu erklären: "Wenn wir erstmal das Paket haben und somit unseren Auftrag begonnnen haben, können wir nachts erst recht nicht schlafen... Dann müssen wir ständig aufpassen, dass wir nicht angegriffen werden."

"Gut, gut... lass uns da hinten bei dem großen Felsen ´ne Pause machen...", willigte Kankuro ein. "Gaara! Pause! Wir gehen morgen weiter", rief er Gaara zu, welcher etwa 5 Meter vor den beiden stehen blieb und sich umdrehte. Er sah seine Geschwister skeptisch an, doch als er darüber nachdachte, wie sinnlos es wäre, mit ihnen weiter zu gehen, wenn sie am Ende waren signalisierte er ihnen mit einem kurzen Kopfnicken ein Einverständnis.

Elli, welche aus sicherer Entfernung jedes Wort der drei aufgeschnappt hatte ließ sich in den Sand sinken und breitete die Arme aus. Eine weitere Nacht, in der kein Angreifer sie finden könnte, da sie mal wieder nicht zu Hause war, weil eine kurzfristige Idee sie dazu animiert hatte, sich andernorts zu beschäftigen. Also eine Nacht, in der sie beruhigt durchschlafen konnte... Dachte sie.
 

Elli wurde durch ein Geräusch aus ihrem Schlaf gerissen. Als sie die Augen öffnete sah sie nur einen sternenklaren Himmel, eigentlich ein wundervoller Anblick, doch an sich in der Wüste nichts besonderes, wenn man weit genug draußen war. Schnell sprang sie auf, jedoch ohne unnötigen Lärm zu machen, der die drei Ninja aus Suna aufwecken könnte. Das Mädchen sah hinter ihrem sicheren Felsen hervor, genau auf den Fleck, an dem sich die drei niedergelassen hatten und zuckte vor Schreck zusammen. Dort lagen zwar zwei der drei Leute, nämlich das Mädchen mit dem Fächer welches wohl Temari hieß und der Junge mit dem einbandagierten Objekt und der seltsamen Gesichtsbemalung, welchen die anderen Kankuro genannt hatten, doch der Junge mit der Kürbisflasche, der anscheinend Gaara hieß war weg. Hatte er sie etwa bemerkt? "Das Geräusch...", wisperte Elli und sah sich um. Sie sah allerdings niemanden. Es schien keiner in ihrer Nähe zu sein. Sie bemühte sich, unauffällig und leise zu sein, doch die Situation ließ sie aus Panik schneller atmen. Als sie die Luft anhielt um für einige Sekunden jede mögliche Bewegung ausmachen zu können nahm sie etwas wahr, das sich wie aneinander reibender Sand anhörte, so, als wenn jemand sich ganz in ihrer Nähe bewegen würde. Sie drehte sich so um, dass sie erneut die beiden übrigen Suna-Nin im Blick hatte und wartete auf eine Bewegung, die das Geräusch als Ursache haben könnte. Selbst wenn das Geräusch noch so klein gewesen wäre, Elli hätte sie wahrgenommen. Hätte, wenn die Bewegung in ihrem Blickfeld gewesen wäre... doch der reibende Sand kam nicht von dort.

Er kam von genau dem Fleck, den Elli aus den Augen gelassen hatte... Es war jedoch auch nicht das Geräusch von einer sich bewegenden Person, es war das Geräusch des Sandes selber.

Das Geräusch, das der Sand von sich gab, wenn er sich nach und nach zu etwas zusammen baute, doch wie sollte Elli das erkannt haben? Sie kannte die Techniken des Sandes nicht... Genauso wenig wie seine Gefahren... Erst als sich der Sand nach und nach über ihre Füße bewegte und ihre Fußgelenke umschloss bemerkte sie, dass es bereits zu spät zum weglaufen war. Sie war in ernsthafter Gefahr. Langsam und wie versteinert drehte sie sich um, so weit, wie es der Sand zuließ, der ihre Füße am Boden hielt und augenblicklich erkannte sie, wo der dritte der Sand-Ninja geblieben war...

Kapitel 3

Elli sah dem Suna-Ninja mit den roten Haaren direkt in die Augen.

Sie atmete schneller und hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

"Bloß nicht schreien", dachte sie, „bloß nicht schreien. Wenn die anderen Sand-Ninja mich auch noch bemerken, dann bin ich geliefert... so habe ich vielleicht noch eine Chance..."

Sie wandte ihren Blick noch immer nicht von dem Angreifer ab, sah noch immer in seine Augen und spürte den Sand, der langsam an ihren Beinen aufwärts kroch. So etwas hatte Elli noch nie gesehen, ebenfalls hatte sie noch nicht davon gehört. War das die Fähigkeit, mit der das Team der drei Suna-Ninja die Chu-Nin-Prüfung so schnell hatte absolvieren können? Jemand der den Sand kontrolliert, ohne ihn auch nur anzufassen. Der Ninja, welcher seine verschränkten Arme noch immer nicht löste und noch immer keine Anstalten machte, Elli gehen zu lassen musterte sie genau. Er sagte kein Wort... Eine Zeit war es still.

Da war nur das Geräusch von Sand, der sich nach und nach um Ellis Körper schloss. Als Elli dem Suna-Nin noch einmal in die schwarz umrandeten, hellgrünen Augen sah bemerkte sie, was es war, das sie noch klar nachdenken ließ. Sie sah in seinen Augen genau das, was sie so oft gefühlt hatte. Einsamkeit.

"Wenn jemand lange allein ist kann er jemand anderem förmlich ansehen, wenn er genau so fühlt", dachte Elli.

"Einsamkeit... Aber... Dieser Ninja kam mit einem Team. Er macht seine Missionen anscheinend nicht allein... Wieso...", überlegte sie weiter, doch die Kunoichi wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie bemerkte, dass der Sand schon an ihrem Hals angekommen war und langsam begann, sich fester zu schließen. Der Angreifer wollte sie anscheinend leiden sehen. Die Panik in ihr wecken. Sonst würde er sie doch verdammt nochmal schneller töten, statt sie langsam darauf vorzubereiten, dass es bald so weit sein würde.Wieder sah Elli den Ninja an. Er rührte sich immernoch nicht. Kein Bisschen. Der Eiserne Griff des Sandes um Ellis Körper passte zu dem direkten Blick des Ninja ohne jedes Zögern, als wäre es das normalste der Welt für ihn, jemanden auf diese Weise zu töten. Als sich ihre Blicke wieder trafen weiteten sich seine Augen und der Sand, welcher eben noch fast Ellis ganzen Körper umschlossen hatte löste sich sofort und rieselte zu Boden. Der Fremde griff sich an die Stirn. "Argh...", er schien Schmerzen zu haben.

Schnell machte Elli einen Satz zurück und blieb stand mit ihrem Rücken zu dem Felsen, hinter welchem sie sich vor kurzem noch vor den Suna-Nin versteckt hatte. Sie ging zur Seite, ließ jedoch nicht den Ninja aus den Augen, welcher sie eben beinahe umgebracht hätte. Sollte sie verschwinden? Sollte sie den fremden Ninja allein lassen? "Das scheinen keine gewöhnlichen Schmerzen zu sein...", stellte Elli leise fest. Einen Moment noch zögerte sie, dann formte sie ihre Hände zu einem Fingerzeichen, nutzte das Sunshin-no-Jutsu und eilte somit davon. Grade noch schnell genug, dass die anderen beiden Suna-Ninja sie nicht mehr sahen, als sie herbeieilten.
 

Wieder in Suna-Gakure angekommen, holte Elli tief Luft. Sie war genau in der kleinen Hütte angekommen, in welcher ihr Tag begonnen hatte. Das was eben geschehen war war alles, worum ihre Gedanken kreisten. Sie war nur knapp dem Tod entkommen, aber, wer war dieser Ninja? Außer seinem Namen und den Geschichten über die Chu-Nin-Auswahlprüfung wusste sie gar nichts. "Gaara..." flüsterte sie den Namen, während ihre Gedanken noch immer in der nördlichen Großwüste waren" der Ninja mit der Macht über den Sand..."

Erst jetzt bemerkte Elli in der Dunkelheit den kleinen Gegenstand, der am Boden lag. Sie ging vorwärts und hob ihn auf. Es war das kleine, längliche, weiße Schmuckstück, an welchem ihre Blicke am Morgen hingen. Eine Haarspange, das einzige Schmuckstück, dass Elli besaß, neben ihren Mattschwarzen Ohrringen, welche sie ständig trug. Sie steckte mit der Spange in Gedanken versunken ihre Haare hoch, setzte sich auf ihr Bett, welches eigentlich nur eine alte kaputte Matratze war und dachte nach. Sie war zu aufgeregt, um zu schlafen, jedoch auch zu müde, um noch lange nachzudenken, desshalb legte sie sich nun vollständig auf die Matratze, streckte sich aus und schloss ihre Augen. Sie wusste noch nicht, was der nächste Tag für Überraschungen bringen würde.

Wenn sie es wüsste würde sie jetzt nicht einfach schlafen...

Kapitel 4

Ein neuer Tag war angebrochen und Elli setzte sich auf ihrer Matratze auf. "Schon wieder verschlafen... Aber dafür war ich ja gestern auch lange...", sie unterbrach sich selbst und ihre Gedanken kehrten zum letzten Abend zurück. Einige Minuten Saß sie einfach da. Dann sprang sie auf, hetzte zur Tür und verließ die Hütte. Vor der Tür rannte sie fast eine Frau über den Haufen, dann bog sie links ab, in eine kleine Seitenstraße. Hier bewegte sie sich langsamer und leiser. Sie sah sich um, ging weiter vorwärts. "Gleich bin ich da...", sagte sie. Als sie aus der Seitenstraße ausbog und ihren Weg auf der normalen Straße fortsetzte roch sie schon den leckeren Duft von frischem, gebackenem Brot. Sie ließ eine ihrer Hände in ihrer Tasche verschwinden und kramte einige silbern funkelnde Münzen heraus, welche sie in ihrer Hand ordnete. " 10...20...50...1...1.50...1.60 Das dürfte reichen", sagte sie und begann erneut zu rennen. Als sie die Türe der Bäckerei erreichte öffnete sie diese und trat ein.
 

Als sie die Bäckerei wieder verließ hielt Elli in der rechten Hand eine Tüte, welche nach genau dem duftete, wonach eben noch die ganze Straße gerochen hatte. Frisches Brot. "Einmal Frühstück... und jetzt ab nach hause", sagte sie sich, dann begann sie erneut, zu rennen - das übliche Morgentraining, schnelles laufen. Als sie in die Seitenstraße einbog, aus welcher sie eben gekommen war stieß sie mit jemandem zusammen. "Autsch! Kannst du nicht aufpa-", fing sie an sich zu beschweren, doch sie verstummte ziemlich schnell, als sie merkte, wer da vor ihr stand. Der Suna-Nin vom vorigen Abend, der sie beinahe auf dem Gewissen gehabt hätte. Elli war wie erstarrt. Noch einmal wollte sie nicht spüren, wie sich der Sand um ihre Kehle schließt, sie wollte nicht darauf hoffen, dass das mit dem Blick in die kalten, Angst einflößenden Augen nochmal funktionierte. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden drehte sie sich um und rannte, ohne zu bemerken, dass der Ninja hinter ihr stehen blieb. Von der Panik gedrängt rannte Elli weiter. Sie war der festen Überzeugung, Gaara würde sie verfolgen. Elli sprang über eine niedrige Mauer, rannte eine Andere Straße entlang und kam am Ende da an, wo sie das erste mal auf die drei Suna-Nin getroffen war, bei der großen Klippe. Sie holte tief Luft und griff nach einem Ast von einem verdorrten Baum, der am Boden lag. Diesen steckte sie sich in eine Gürtelschlaufe am Saum ihres Rockes. Nachdem sie einige Fingerzeichen gemacht hatte war sie auch schon wieder verschwunden.

Sie tauchte in mitten der riesigen Südwüste wieder auf und holte tief Luft. Wieso war Gaara wieder in Suna-Gakure gewesen? Er und die anderen beiden hatten doch einen Auftrag...

War er ihr gefolgt, um sie umzubringen? "Ah!", Ellis Schulter schmerzte. sie war zu viel gerannt und hatte dann auch noch Chakra verbraucht... Kein Wunder, dass sich erneut das Bannmal meldete.

Plötzlich zog ein Wind auf und ohne sich umzudrehen fragte Elli: "Was wollt ihr?"

Hinter ihr waren drei Ninja aufgetaucht, welche aufgrund ihrer Stirnbänder eindeutig als Oto-Nin zu identifizieren waren. Doch Elli hatte sie nichtmals ansehen müssen. Diese Oto-Trottel waren einfach so unfähig, dass sie sich - in Ellis Augen - sofort verrieten. Sie würden ihr niemals so viel Angst machen wie die wirklich gefährlichen Gegner... dieser entsetzliche Gaara zum Beispiel. Der erste der drei antwortete nicht direkt auf Ellis Frage. "Was wir hier wollen... was wir hier wollen... Leute, weiß irgendwer, was wir hier wollen?", fragte er und grinste, bevor er wirklich antwortete, "wir SOLLEN dich holen..."

"Orochimaru schickt euch also... Was genau will er diesmal?", fragte Elli selbstsicher.

Der Oto-Nin, der ganz rechts stand fing nun an, zu reden. "Unser Sensei fordert die Rückkehr seines vermissten Kindes", als er den Satz beendet hatte zog er zwei Waffen, ein Kunai und ein Shuriken. Unbeeindruckt von den Klirrgeräuschen begann nun wieder Elli zu reden. "Und was ist...", begann sie und drehte sich um, "wenn das vermisste Kind gar nicht zurückkehren will?", beendete sie ihren Satz und zog den eben mitgenommenen Stock.

"Danach wird nicht gefragt. es ist egal, ob du willst, du WIRST mitkommen!", gab der Ninja mit den Waffen zurück. "Das wüsste ich aber!", rief Elli und holte mit dem Stock aus. Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren, eine Waffe aus dem nutzlosen Holz zu machen. "Mokusei no Katana-no-Jutsu!", sagte Elli und als sich der Stock grade in ein Katana umformte breitete sich das Juin auf Ellis Körper aus. Unter schmerzen ging sie zu Boden. Überanstrengung und zu viel Chakraverbrauch. Jetzt schon? "Jetzt weiß ich wieder... wieso ich ihn...so...hasse...aber... so leid es mir tut... ich werde nicht mitkommen... niemals", brachte Elli noch hervor. Der Ninja, welcher bis jetzt noch nichts gesagt hatte zischte "Das werden wir ja sehen!", mit diesen Worten verschwand er und tauchte hinter Elli wieder auf. "Mist... was..." begann Elli, wich dem Wurfstern des rechten Ninja aus und fiel zur Seite. Unter großen Schmerzen stand Elli noch einmal auf, holte mit ihrem Schwert aus und führte einen einzigen gezielten Schlag aus, nachdem sie sich umgedreht hatte. Wenn sie nicht in der Lage war, viele Bewegungen auszuführen, dann musste jede einzelne sitzen.

Als der Gegner tot zu Boden sackte, begann Elli einen erstickten Schrei, denn das Juin hatte in seiner Ausbreitung nun schon ihren Kopf erreicht. "Ich werde", begann Elli, doch der Schmerz ließ sie innehalten. "Gar nichts wirst du", sagte der Ninja, welcher anfangs in der Mitte gestanden hatte, "du hast unseren Kollegen auf dem Gewissen, also wirst du nur noch mitkommen!"

Bevor Elli auf diese Ansage reagieren konnte holte der andere Ninja mit seinem Samurai-Schwert aus und sah Elli ernst an. "Man legt sich nicht ungestraft mit Klang-Ninja an," sagte er. Der erste stellte sich vor den wütenden Shinobi. "Moment! Hast du etwa vergessen, dass sie am Leben bleiben soll?", fragte er. Der andere machte keine Anstalten, das Schwert zur Seite zu legen. "Er war mein Bruder! Es ist nur gerecht, wenn...", begann der Wütende, doch durch den plötzlichen Anbruch eines Sandsturmes wurde er unterbrochen.

Der Sand wurde immer heftiger. Elli öffnete die zusammengekniffenen Augen und sah die erstaunten Oto-Nin, welche um sich sahen, als wäre ein Sandsturm Lebensgefährlich. Plötzlich bleibt ihr Blick an einer Stelle im Sand stehen. Sie meint, dort eine Peron ausmachen zu können. "Nein..." wisperte Elli, während ihre Augen noch immer die erscheinende Person fixieren.
 

Langsam legte sich der Sandsturm und Elli bemerkte, dass an der Stelle wirklich eine Person stand. Ein junger Mann aus Suna-Gakure. Sabaku no Gaara. Er funkelte die Oto-Nin an. "Was ist nur gerecht? Wenn du ihm folgst?", Gaara machte einige Fingerzeichen und ließ den Sand unter den Füßen der Feinde diese erfassen. "Mist, was ist das?!", schrie der Oto-Nin, welcher noch eben mit dem Samurai-Schwert gedroht hatte.

Gaara ballte die Hände zu Fäusten und wie auf Kommando zerquetschte der Sand die beiden schreienden Ninja. "Das wäre gestern also fast mir passiert...", dachte Elli von kaltem Entsetzen gepackt. Sie war verängstigt, da Gaara sie vielleicht als nächstes Opfer ansah aber sie war gleichzeitig zu fasziniert von dem Schauspiel, das sich bot. Frisches, rotes Blut regnete vom Himmel, wie ein Sommerschauer. Plötzlich drehte sich Gaara um und musterte Elli genau. Sie sah ihn bloß verängstigt an, wollte aufspringen, doch ihre Knie gaben nach und sie landete wieder auf dem Boden. Zitternd hob Elli eine Hand und presste sie auf ihre Schulter um den Schmerz des Bannmals zu unterdrücken. Als Gaara einen Schritt auf sie zu machte begann sie, zu zittern.

Was würde passieren?

Würde er sie angreifen?

Sie vom Sand zerquetschen lassen?
 

Nichts dergleichen geschah.

Stattdessen hielt Gaara ihr eine Hand hin.

Elli überlegte.

War das ein Trick?

Wollte er einen gerechten Kampf?

Elli verstand nicht, was sie tat, als sie nickte und die Hand ergriff. Mit einem Ruck zog Gaara sie wieder auf die Beine. Sofort ließ er ihre Hand wieder los. Was würde jetzt passieren? Noch immer skeptisch und von Angst ergriffen bereitete Elli sich darauf vor, einen Angriff abwehren zu müssen, doch Gaara griff sie nicht an. Er drehte sich um und ging in Richtung Suna-Gakure. Es war ein weiter Weg, von der Mitte der Südwüste bis nach Suna, weshalb also wollte dieser seltsame Kerl den ganzen Weg laufen? Elli sah ihm verwundert nach. Irgendwas war doch definitiv faul hier. Plötzlich drehte er sich um und sah Elli fragend an. Zuerst verstand sie nicht ganz, doch dann dachte sie, dass er sich vielleicht ernsthaft mit ihr unterhalten wollte und verdrängte jeglichen Gedanken an einen eventuellen Kampf. Zögernd folgte sie ihm. Als sie ihn eingeholt hatte sah sie ihn an und sagte: "Danke. Ohne deine Hilfe hätte ich es nicht geschafft."

Kapitel 5

Eine ganze Weile waren sie noch durch die Wüste gegangen und beide hatte nicht ein Wort verloren. Ab und zu sah Elli Gaara prüfend an. Er reagierte nicht. Das Juin auf Ellis Körper hatte sich wieder zurückgezogen, doch sie hielt die rechte Hand noch immer auf ihre linke Schulter gepresst. Eine Weile waren sie noch still, dann ergriff Elli das Wort.

"Wieso hast du mir eben geholfen?", fragte sie wobei sich das mehr wie ein Vorwurf anhörte als wie eine Frage. Unbeabsichtigt. Ohne Elli anzusehen und von ihrem Tonfall unberührt antwortete Gaara: "Es gibt Dinge, die lassen sich nicht erklären... wie heißt du eigentlich?", fragte er. Ob das ein Themenwechsel oder bloß eine Frage war, damit er sie beim Namen nennen könnte und nicht 'du da' nennen musste konnte Elli nicht zuordnen.

"Ich bin Elli", antwortete sie schließlich, dieses Mal in ruhigerem, normalem Tonfall. "Und du?", fragte sie, obwohl sie seinen Namen bereits gehört hatte, als er mit seinen Teammitgliedern gesprochen hatte. "Gaara", antwortete Gaara. Jetzt wurde es wieder still.

Hartnäckig begann Elli erneut ein Gespräch. "Hattest du nicht eine Mission? Wieso warst du in Suna?", fragte sie, wobei sie sich im nächsten Moment gern den Mund zugeklebt hätte, immerhin war das ja jetzt wohl der Beweis, dass sie ihn und sein Team länger belauscht und verfolgt hatte und nicht einfach nur zufällig da gewesen war.

Gaara schwieg. Es schien nicht, als wollte er überhaupt antworten, doch plötzlich begann er doch noch zu erklären: "Wenn du weißt, dass wir eine Mission hatten, dann weißt du wohl auch, dass wir von der nördlichen Großwüste ein Paket in das südliche Wüstendorf bringen sollten. Dieses Dorf liegt eben in der Südwüste und da sind wir grade."

"Und was ist mit den anderen Ninja aus deinem Team?", fragte Elli weiter.

"Das sind nicht meine Teammitglieder, sondern meine Geschwister. Weil ich alleine schneller bin bin ich eben alleine gegangen", gab Gaara zurück. Elli gab auf. Jede ihrer Fragen hatte er innerhalb einiger Sekunden beantwortet, als wollte er einer Unterhaltung aus dem Weg gehen, ohne dabei die Details für sich zu behalten, damit es auch bloß nichts gab, wobei man genauer nachhaken müsste. Einige Meter weiter konnte man schon das Süddorf sehen. "Ich werde jetzt meine Mission beenden", sagte Gaara und begann mit einem Fingerzeichen.

"Moment!", rief Elli noch, da war er auch schon verschwunden. "Na toll...", sagte Elli und ließ sich in den Sand fallen, "richtig klasse!"
 

Einige Zeit später stand die Kunoichi auf. Wenn sie jetzt Chakra konzentrieren könnte, dann würde sie mit dem Sunshin-no-Jutsu nach Suna zu ihrer Hütte zurückkehren, aber die Gefahr durch das Juin, welches bereits wieder pulsierte war zu groß, also ging Elli weiter, auf das Wüstendorf zu, in der Hoffnung, dort irgendwen zu treffen, der ihr helfen konnte. Hilfe... Wie lästig, auf so etwas angewiesen zu sein.So fing Elli an zu rennen, bis sie das Dorf erreicht hatte. Es war ein langer Weg aber sie würde ihn schaffen, das wusste sie. Als sie das Dorf erreicht hatte atmete sie schwer. In ihrem Kopf drehte sich alles und ihre Schulter schmerzte heftig. Hierzu kam, dass das Juin an ihrer Kraft zehrte und sich aufgrund der großen Anstrengung wieder ausgebreitet hatte. Elli wurde immer schwächer, schloss ihre Augen und verlor das Bewusstsein. Nun lag sie allein im trockenen, staubigen Wüstensand inmitten einiger Häuser.
 

"Da liegt jemand!" Schrie eine junge Frau. Langsam verließen einige Leute ihre Häuser und versammelten sich um Elli. Gaara verließ grade das Haus, in welchem er das Paket abliefern sollte und steckte etwas - die Belohnung - in seine Tasche, als er den Menschenauflauf bemerkte. "Was ist denn da los?", fragte er sich. Als er grade ein Jutsu ausführen und somit hier verschwinden wollte, da es ihn ja eigentlich weder etwas anging, noch interessierte, was hier los war, hörte er die Stimme eines Mannes aus der Menschenmenge, der etwas feststellte: "Die kommt aus Konoha! Seht doch! Ihr Stirnband!!!"

Auf der Stelle unterbrach Gaara seine Fingerzeichen und ging langsam zu der Stelle, an der nur Elli liegen konnte. Er fragte sich mittlerweile, ob sie ihn wirklich ausspionierte oder einfach nur wahnsinnig dämlich war, weil sie noch immer hier war. "Wieso ist sie nicht wieder in Suna?", fragte er sich selbst, als er sich durch die Menschenmenge bewegte, welche ihm ohne jegliche Aufforderung den Weg freigab. Zu groß war die Gefahr, ihn anzurempeln oder ihm den Weg zu versperren, schließlich kannte man ihn hier. Und daher kam nur selbstverständlich Respekt - oder eher Angst - als Standardreaktion. "Sicherlich ist sie unerlaubt eingereist...", empörte sich ein geheimnisvoll maskierter Fremder mit einer riesigen Waffe, "Ich werde sie zum Gefängnis bringen." Gaara trat einen Schritt vor. "Gefängnis...?" Fragte er. "Sicher, dass es das ist, was du meinst?" Der Fremde sah nun leicht unsicher um sich. Alle Blicke lagen nun auf ihm. Noch bevor er antworten konnte, spürte er schon den Sand, welcher sich von den Füßen aufwärts um seinen Körper schloss.

"Für den Fall, dass du es nicht kennst... das ist Sabaku Sōsō. Erzähl besser die Wahrheit." Sagte Gaara kühl. Alle wichen zurück. Die meisten wussten schon, was als nächstes passieren würde, andere wurden allein aus Ehrfurcht vor dem sich plötzlich bewegenden Sand unruhig.

"Ich... Ich gehöre zu einer Sondereinheit... ich soll illegale Einwanderer gefangen nehmen..." brachte der durch Sand gefesselte hervor. Ein kleiner Junge in der Menge begann zu lachen: "Gefangen nehmen? Mit einer Waffe? Der lügt!" schnell hielt seine Mutter ihm den Mund zu. Sie wollte nicht, dass ihr Sprössling die Wut des bewaffneten auf sich zog. Denn selbst wenn er zur Zeit im Sand gefangen war, wer wusste, ob sich nicht doch alles ändern würde. Gaaras Aufmerksamkeit ruhte noch immer auf dem Maskierten. "Ah, ja... und deshalb trägst du auch kein Stirnband... Das war leider die falsche Antwort. Sabaku Sōsō!", zu diesen Worten ballte Gaara eine Hand zur Faust und der Gegner wurde vom Sand vollends zerquetscht.Die schockierten Leute rannten wieder in ihre Häuser, möglichst, ohne das Blut abzukriegen, welches nun noch drei Sekunden lang durch die Gegend spritzte. Es war ruhig. Alle Leute waren in ihren Häusern und sagten kein Wort. Elli lag noch immer am Boden, das Juin über ihren ganzen Körper ausgebreitet. Gaara stand ebenfalls ruhig vor ihr. Langsam bewegte er sich auf sie zu und hockte sich knapp vor ihr hin. Er legte eine Hand auf ihren Arm, nutzte ein Fingerzeichen und die beiden waren verschwunden, in einer Wolke aus Sand.

Kapitel 6

Als Elli erwachte war ihr Körper stark erhitzt. Das Bannmal war zurückgegangen, es umschloss bloß noch ihren linken Arm und die linke Hand. Sie öffnete langsam die Augen und bemerkte, wo sie war. Sie befand sich in ihrer Hütte, aber sie war nicht allein. Ja, Elli konnte die Anwesenheit einer anderen Person spüren. Schnell flogen ihre Blicke durch den Raum und blieben an einem Paar Kunai hängen, welche am Boden lagen. Elli rollte sich zur Seite, griff nach den beiden Waffen und sprang auf, um einen möglichen Feind angreifen zu können. Als sie bemerkte, dass außer ihr noch dieser Gaara im Raum war ließ sie die Waffen fallen, obgleich er doch immernoch die gefährlichste Person war, die sie in den letzten Tagen getroffen hatte. Irgendwie glaubte sie, nichts zu befürchten zu haben, denn wenn er sie wirklich tot sehen wollte hätte er doch schon Gelegenheit genug gehabt. Gaara drehte sich langsam um und sah Elli an. "Wie sind wir hier her gekommen und was mache ich hier?", fragte Elli überrascht. "Du hast bewusstlos im südlichen Wüstendorf rumgelegen", antwortete Gaara ruhig. Langsam erinnerte Elli sich wieder. "Aber ich...", begann sie, doch sie wurde von Gaara unterbrochen. "Wieso greifen dich ständig irgendwelche Typen an... und... was ist das für ein Muster auf deiner Haut?", nun war es also endlich mal Gaara, der die Fragen stellte. Doch statt darauf zu antworten, vielleicht beruhigt, dass nicht wieder das Stillschweigen aus der Wüste aufkam, wollte Elli ein Gespräch über dieses Thema verhindern. "Das geht keinen was an", gab sie daher schnell zurück. Gaara sah sie fragend an. "Ich hab dich in der Nordwüste am Leben gelassen und dir eben zweimal das Leben gerettet. Ich denke schon, dass mich das was angeht...", sagte er kühl. Elli zögerte. Sie wusste, wie gefährlich er sein konnte und dieser Tonfall sorgte dafür, dass ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief. Aber trotz allem wollte sie nicht sagen, was los war. Das ging ihn doch gar nichts an und außerdem würde er es ohnehin nicht verstehen. 'Da ist so ein Mal, das hat mein Vater mir zugefügt und wenn ich zu viel Chakra einsetze geht es mir beschissen, darum kipp ich ständig um. Und die jagen mich, weil mein Vater ein gefährlicher Psychopath ist und mich für irgendwas braucht', wie bescheuert klang das? Wie aus einer schlechten Geschichte. Langsam atmete Elli ein und wieder aus. "Wenn du meinst, dass du das verstehst...", sagte sie, "dann verrate ich es dir." Gaara sah sie weiterhin an, sagte aber kein Wort. Schon dieses Schweigen war allerdings eine Aussage. Eine Antwort. Der Grund, aus dem Elli schließlich doch antwortete. "Fangen wir mal gaaanz vorne an. Weißt du, wieso ich dieses Stirnband trage?", Elli deutete auf ihr tarnfarbenes Stirnband mit dem Konoha-Muster. "Natürlich weißt du es nicht. Woher auch?", nahm sie ihm die Möglichkeit, zu antworten vorweg, "... also ich trage dieses Stirnband, weil ich aus Konoha stamme." An sich ziemlich einleuchtend. Ein Konoha-Stirnband konnte sonst nicht viel zu sagen haben.

"Aus Konoha... und wieso bist du dann hier?" ,fragte Gaara, welcher sich mittlerweile zum zuhören auf einen Hocker mit nur drei Beinen gesetzt hatte, welcher sich aufgrund fehlender Stabilität und fortgeschrittenen Alters des Holzes leicht bog. Elli schluckte. "Weil ich hier sicher bin", erklärte sie weiter.

"Sicher?" fragte Gaara, "vor was?" Eigentlich dachte er sich schon, dass es mit den Verfolgern zu tun hatte, aber wo sie schonmal am erklären war, wieso sollte er seinen Atem verschwenden um irgendwelche noch so eindeutigen Vermutungen zu äußern? "Die Frage ist wohl eher, vor wem...", antwortete Elli und setzte sich auf den Tisch. "Ich bin sicher vor den Oto-Nin und vor dem, der sie auf mich loslässt." - "Und wer ist das?", Gaara schien sichtlich verwirrt zu sein. "Kennst du die legendären San-Nin?", fragte Elli. "Die angeblich stärksten Ninja aus Konoha?", vermutete Gaara. "Genau die!", stimmte Elli zu. Endlich ein Gespräch das aus Fragen und Antworten bestand. Auch wenn Elli sich weitaus schönere Themen vorstellen könnte. "Einen davon müsstest du jedenfalls kennen. Er hat den Angriff auf Konoha während der letzten Chu-Nin-Auswahlprüfung geplant und sich als Kazekage verkleidet..."

Elli wurde durch das Geräusch eines auf den Boden fallenden Hockers unterbrochen, Gaara war aufgestanden "Orochimaru!", stellte er laut fest. "Mein Vater", fügte Elli hinzu. "Dein...Vater...?!", wiederholte Gaara ungläubig. "Genau", bestätigte Elli noch und schwieg. Gaara sah sie noch immer leicht fassungslos an. "Meine Mutter, eine Jo-Nin aus Konoha-Gakure hat mich hier vor ihm in Sicherheit gebracht, doch seit Orochimaru weiß, wo ich bin lässt er ständig irgendwelche Oto-Nin auf mich los, die mich zu ihm bringen sollen", erklärte Elli weiter. Sie hatte den Kopf gesenkt. "Und wo ist sie jetzt? Deine Mutter?", fragte Gaara nach.

"Entweder in Konoha oder... oder...", Elli schwieg einen Moment, "oder was weiß denn ich..." fügte sie verunsichert hinzu. "Also hast du keine Eltern im wirklichen Sinn... wenn ich das jetzt richtig verstanden habe...?", fasste Gaara noch einmal zusammen.

"Nein, ich lebe allein, versorge mich durch das Geld, das ich von Missionen habe oder... durch Diebstahl...", erklärte Elli. Es war ein trauriges Leben in dem das Mädchen eigentlich nie genug hatte, aber doch bis jetzt immer durchgekommen war. "Und dieses komische Zeichen auf deiner Haut, das mal deinen ganzen Körper bedeckt und mal nur einen Arm..." - "Ist ein Bannmal", antwortete Elli auf die noch nicht vollends gestellte Frage, "Ein Bannmal, verursacht durch ein Juin-Jutsu. Wenn ich zu viel Chakra konzentriere oder mich zu stark anstrenge breitet es sich aus. Mein Vater hat es verursacht... er hat wahrscheinlich gedacht, dass ich zu ihm gehen würde, damit er mir hilft, es zu kontrollieren, aber da hat er sich verrechnet. Ich werde nicht zu ihm gehen! Niemals!", schrie Elli, als würde sie das grade einem Angreifer versichern, der sie mitnehmen wollte. Schon darüber zu sprechen machte sie aggressiv, wütend und auch traurig. Vor Wut auf ihren Vater war sie aufgesprungen, nun kniete sie auf dem Boden und schluchzte. "Wem mache ich hier eigentlich grade was vor...? Wieso bin ich denn noch hier? Es interessiert doch sowieso keinen, ob ich lebe oder tot bin... ich könnte mich genauso gut von einem Turm stürzen... oder mich meinem Vater stellen... ist doch eh alles egal", es war durchaus nicht das erste Mal, dass Elli diese Gedanken hatte. Immerhin war es für sie die einzige Wahrheit und je häufiger sie darüber nachdachte umso mehr musste sie sich eingestehen, dass es stimmte, auch wenn sie das nicht sehen wollte. Sie hatte doch seit dem Tod der alten Dame, ihrer 'Großmutter' niemanden mehr, den sie wirklich kannte. Natürlich, ein paar Händler kannten sie, weil sie häufiger dort war, aber das war doch nicht vergleichbar mit jemandem, mit dem man reden, lachen und weinen konnte.

Gaara ging ein paar Schritte auf sie zu. Er erkannte in Ellis Verzweiflung das, was er selber gespürt hatte, als sein Onkel, Yashamaru ihm gesagt hatte, dass nie jemand Gaara geliebt hätte. Er hockte sich vor Elli und sah sie lange an. Elli wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Entschuldigung...", sagte sie, "Ich weiß auch nicht, was auf einmal mit mir los war..."

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wahrscheinlich musstest du nur mal drüber reden", meinte Gaara, selbst nicht sicher, ob das stimmte. Aber vielleicht war es das wirklich. Er selbst hatte sich damals oft genug gewünscht, mit jemandem reden zu können, aber das war nicht leicht, wenn einen jeder für ein Monster hielt und es laut Aussage der einzigen Person, der man noch vertraut hatte niemanden gab, der einen je geliebt hatte. "Ja... Wahrscheinlich...", antwortete Elli, welche mittlerweile schon wieder lächelte, noch leicht gezwungen und unwirklich, doch eigentlich war es ein ehrliches Lächeln.

"Danke nochmal. Auch für die Rettung vor den Klang-Ninja...", sagte sie. "Keine Ursache", antwortete Gaara.

Kapitel 7

Es war früh am Morgen. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und Elli war bereits wach. Nachdem Gaara am Vortag gegangen war, hatte sie noch eine Weile dagesessen und nachgedacht, worüber wusste sie selbst nicht genau. Eigentlich hatte sie so gut wie gar nicht geschlafen, doch sie hatte auch nicht das Gefühl, dringend den Schlaf zu brauchen. Schnell kramte sie in einer alten Kiste nach einigen noch brauchbaren Kleidungsstücken. Als sie ein langes grünes Hemd mit gelben Nähten und einen farblich dazu passenden Rock in den Händen hielt seufzte sie "Ich muss mein Zeug dringend mal waschen... und ich brauch was Neues aber für heute dürfte das reichen", stellte sie fest, während sie aufstand. Dann suchte sie in einem kleinen Schränkchen nach einem alten zerfetzten Stück Papier, welches sie auseinander faltete. Es sah wie eine Landkarte aus.

"Da haben wir Suna...", begann Elli und tippte mit dem Zeigefinger auf das vergilbte Blatt. "die Südwüste...", überlegte sie weiter, während sie mit dem Finger über das Blatt fuhr. "die Grenze zu Konoha... und den riesigen Wald hier... das... 55. Trainingsgebiet der Konoha-Jo-Nin", stellte sie fest und ließ ihren Finger auf einem riesigen grün gefärbten Gebiet anhalten. "Da werde ich heute trainieren", ein Entschluss. Als wäre es das normalste auf der Welt, obgleich sie doch bei weitem nicht die Berechtigung hatte, dort hinzugehen. Elli faltete das Papier wieder zusammen, steckte es in eine Tasche und nutzte ein Fingerzeichen, um zu verschwinden.
 

Als sie die Grenze zu Konoha erreichte wurden sofort die Grenzwächter, zwei Ninja aus Konoha, welche anhand ihrer Kleidung als Chu- oder Jo-Nin zu erkennen waren unruhig. Elli ging locker auf sie zu und überschritt grade die Grenzmarkierung, als einer der Wächter sie aufhielt. "Was willst du?", fragte er. "Ich?", Elli sah ihn fragend an, "falls ihr das Stirnband hier nicht gesehen habt... Ich komme aus Konoha", erklärte sie, während sie auf ihr Stirnband deutete.

"Den Pass bitte", sagte der andere Grenzwächter unfreundlich. "Ihr werdet es nicht glauben, aber auch den habe ich. Eure Sorge ist völlig unbegründet", sie begann, zu grinsen. "Ja, dann her damit!", forderte der andere Grenzwächter, noch immer grimmig. Er hatte keine Lust auf solche Spielchen, immerhin war das hier kein Kindergarten und wozu sollte er sich lang mit Passanten herumschlagen, die hier eventuell nichts verloren hatten.

Elli griff in ihre Tasche und zog einen zerfetzten Pappzettel hervor, welcher der Karte zwar ähnlich war, jedoch eine dunklere Farbe hatte. "Hier ist er. Und die Einreise- und Ausreise-Genehmigung auch. Außerdem eine übersicht sämtlicher Missionen innerhalb und außerhalb Konohas, für deren Erfüllung ich diese Grenze ebenfalls passiert habe", sagte sie und reichte dem grimmigen Grenzwächter den Zettel und den weiteren Papierkram, der grade so eben in ihr Gepäck gepasst hatte.

"Und falls ihr auch noch meine...", fing sie an, doch einer der Grenzwächter unterbrach sie. "Nein, was auch immer jetzt kommt, wir wollen es nicht sehen. Die Daten sind korrekt, du darfst über die Grenze." Der unfreundliche Wächter gab ihr die Schriften zurück und Elli packte sie wieder ein. "Danke sehr!", flötete sie, als sie passierte. "Und vergiss nicht, dich für einen längeren Aufenthalt erst im...", noch bevor der Wächter ausgesprochen hatte war Elli wieder verschwunden. Einige Kilometer nördlich von der Grenze tauchte Elli wieder auf. Sie stand nun vor einem Maschendrahtzaun, hinter welchem sich ein riesiger, traumhafter Urwald mit Bergen erstreckte. Die Wächter hatten ausnahmslos alles bekommen, nur nichts, was bewiesen hätte, ob Elli berechtigt war, ein Jo-Nin-Trainingsgebiet zu betreten. Aber die Männer hatten ja nicht wissen können, dass das heute ihr Ziel gewesen war und daher hatte es sie auch nicht interessiert. Elli fasste mit einer Hand an den Zaun.

Rechts von ihr sah sie ein Schild mit der Aufschrift "Betreten auf eigene Gefahr, Giftige Tiere und Fallen im Wald!!!" Sie ging zu dem Schild und drehte es um. "Immer diese Warnungen... Entweder man riskiert was oder man lässt es eben sein...", sagte Elli genervt.

"Und den Zaun hätten die sich echt sparen können..." , Elli nahm ein Wurfmesser aus ihrer Tasche. Nach einer kurzen Handbewegung war der Weg frei und der Zaun zerschnitten.

Langsam betrat sie das Gebiet. "Mal schauen, welche Gefahren mich heute erwarten...", sagte sie grinsend. Elli hatte schon häufiger in ähnlichen Gebieten trainiert und obgleich es schwierig und sie kein Jo-Nin war, das war das Risiko, welches sie so liebte. Das Mädchen hatte gar keine Lust auf weitere Prüfungen, also wozu erst Jo-Nin werden, wenn sie auch so hier sein konnte? Sie war schon froh, wenn sie für sich trainieren und stärker werden konnte, da brauchte sie nicht zu riskieren, dass ihr Vater zu einer Prüfung noch mehr seiner Handlanger schickte, die sie dort fangen sollten. Sie hatte doch alles, was sie brauchte. Freiheit. Nur kein Geld und keine Freunde, aber dafür ihre Fähigkeiten, auf die sie sich verlassen konnte - so lange das Bannmal nicht mal wieder dazwischen funkte. Also an sich hatte sie eigentlich gar nicht so viel, wie sie dachte. Denn was waren schon halbe Fähigkeiten?

Auf der Stelle begann Elli loszurennen, ohne zu bemerken, dass sie von einem Paar gierig schauender Augen beobachtet wurde. Im rennen ergriff sie einen Stock. "Mokusei no Katana-no-Jutsu!", schrie sie, schon verwandelte der Stock sich zuerst in ein hölzernes Schwert, im rennen festigte es sich jedoch weiter, bis es vollends aus Stahl bestand. Elli sprang und zerschlug eine Ranke mit ihrem Schwert. Sie machte einen Überschlag in der Luft, kam wieder auf ihren Füßen auf und rannte weiter. Vorbei an sämtlichen Büschen und Bäumen.

Sie überquerte Flüsse mit einem Sprung, bewegte sich von Baum zu Baum und atmete die Frische Luft ein. Dieses Gefühl der Freiheit, sie hatte es schon vermisst.
 

Elli atmete schnell. Sie war lange gerannt. Nun saß sie auf einem Felsen, welcher zur Hälfte in einem Flussbett stand und hielt ihre Füße in das kühle, langsam vorbeiplätschernde Wasser. Sie legte sich auf den Felsen und spürte, wie der Wind durch ihre Haare wehte. "Freiheit..." Sagte sie. Wundervoll. Bei weitem noch nicht genug Training für heute, aber ein Anfang. Und ab und zu eine kleine Pause, das gestaltete den Alltag gleich ein wenig schöner.
 

Plötzlich stand die Kunoichi auf. "Die Vögel haben aufgehört, zu singen...", bemerkte sie.

Schnell sah sie sich um. Elli achtete genau auf jede Bewegung. Sie wusste, wenn sie nicht aufpasste und eine mögliche Gefahr nicht schnell genug erkannte, dann wäre es vielleicht zu spät abzuhauen oder sich zu wehren, wobei sie in den wirklich problematischen Situationen definitiv ersteres bevorzugte. Als sich hinter ihr ein Blatt bewegte und ein Ast knackte drehte sich Elli um. Schnell realisierte sie, in welche Richtung und wie heftig das Blatt schwankte und schloss daraus, dass sie wirklich nicht alleine war und ein Angreifer grade von dieser Stelle nach links, tiefer in den Wald gesprungen sein musste. Sie drehte sich einmal um sich selbst, setzte zu einem Sprung über den Fluss an und sprang. Als sich ihre Füße grade von dem Felsen lösten schlug ein Kunai genau an der Stelle, die sie grade verlassen hatte auf den Felsen auf. Es hatte Elli nicht getroffen und prallte ab. Elli kam auf der anderen Seite des Flusses auf. Irritiert landete sie auf den Knien und riskierte einen kurzen Blick zurück. Schnell duckte sie sich und verfolgte mit ihrem Blick den Shuriken, welcher grade über ihren Kopf hinweg geflogen war. Sie stand auf und begann zu rennen. Wer auch immer da war, sie wusste es nicht und so wollte sie jetzt lieber nichts riskieren. Vielleicht würde sie später die Gelegenheit bekommen, den Verfolger zu sehen. Elli folgte einem Weg, den vor ihr wohl schon jemand benutzt hatte, da einige Blätter und Äste abgeknickt waren und bog plötzlich nach rechts ein. Sie wurde schneller und begann, im Lauf zu springen. Als sie wieder auf dem Boden landete blieb ein Fetzen von ihrem Rock in einem Elex-Strauch hängen. "Da merkt man wieder, wie unpraktisch diese ätzenden langen Teile doch sind...", fluchte sie gedanklich. Elli rannte nun keinen graden Weg mehr entlang, sondern bog mal rechts, mal links ab und sah sich ständig um, um zu bemerken, ob sie noch verfolgt wurde.

Hinter ihr begann es, zu rascheln und sie wurde wieder schneller. Plötzlich hielt sie an. Jemand war über sie hinweg gesprungen. Dieser jemand landete nun einige Meter vor ihr im Grün. Elli drehte sich um und rannte zurück. "Wie kann man nur so abgrundtief BLÖD sein!" lachte sie, während sie ihren Verfolger abzuhängen glaubte. Vor ihr erschien auf einmal ein glänzendes Licht. Es war heller als die Sonne in Suna, wenn man direkt in sie hinein sah. Geblendet hielt sich Elli eine Hand vor das Gesicht, als sie aprubt stehen blieb.

"Was ist das...?", fragte sie erstaunt, während das Leuchten vor ihr die Gestalt einer Person annahm."Ich bin gekommen um dich mit zu nehmen... ein Befehl von Orochimaru-Sama...", sagte eine Stimme. Die Person, die grade gesprochen hatte schien sich mächtig zu freuen, das ging zumindest aus der Stimme hervor. Auch wenn es das übliche Gerede eines Verfolgers war, dieser hier schien schon allein aufgrund des Tonfalls ein Gefühl zu haben, er wäre Übermächtig. Als sich das Leuchten gelegt hatte sah Elli denjenigen an, der grade aufgetaucht war. Es war ein junger Mann mit hellen Haaren und Augen so gelb wie das Licht, dass zuvor die ganze Umgebung ausgefüllt hatte. "Wer zur Hölle bist du?", fragte Elli.

"Ich habe keinen Grund, dir das zu sagen", entgegnete der Fremde.

Elli zog zwei Kunai aus ihrer Tasche. "Dann werde ich es eben so aus dir heraus bekommen müssen", sagte sie grinsend, "bis jetzt habe ich noch jeden umgebracht, der sich mir in den Weg gestellt hat oder mich entführen wollte..."

"Das will ich sehen", antwortete der Fremde und zog ein Gigantisches Schwert, welches er nun vor sich hielt. Herausfordernd sah er Elli an, doch die holte nur mit einem ihrer Kunai aus.

Kapitel 8

Elli stach zu doch ihr Kunai traf auf Metall. Der Feind hatte ihren Angriff direkt abgeblockt. Was Elli nun sah war unglaublich. Er hielt sein Schwert in einer Hand und schloss mit der anderen Hand allein Fingerzeichen. Elli wich zurück, grade noch rechtzeitig, bevor die Stelle an der der Fremde noch eben gestanden hatte explodierte und erneut ein gleißendes Licht ihre Augen blendete. "Ich bin Daiki, der Krieger des Lichts! Du kannst mir nicht ausweichen!", rief eine Stimme über Elli. Schnell sprang sie zur Seite.

Grade noch rechtzeitig, denn so fügte das Mächtige Schwert ihr bloß einen Kratzer zu.

"Wenn du zu Orochimaru gehörst wirst du mir nichts tun!", sagte Elli überzeugt. Er konnte ihr gar nichts tun, da hätte Orochimaru doch bestimmt Einwände. Die Angreifer hatten ihr nie etwas tun wollen. Außer vielleicht ein paar oberflächliche Verletzungen... und sie hatten nach einer Möglichkeit gesucht, sie ewusstlos zu machen um sie mitzunehmen. Aber sie hatten sie nie mit Tötungsabsichten attackiert. Elli hatte grade mal 2 Sekunden nicht richtig aufgepasst, da stand Daiki auch schon hinter ihr und hielt ihr die Klinge an den Hals. "Wer sagt das?", flüsterte er in ihr Ohr. Elli erschrak. "Etwas stimmt hier nicht...", dachte sie, "Orochimaru will mich nicht umbringen, er will mich lebendig... der da kann mich nicht töten..."

Sie zog mit ihrer Rechten Hand eine Art Kugel aus ihrer Tasche. Mit einem Fingernagel entfernte sie eine Schutzkappe von dem Gegenstand. "Gute Nacht", sagte sie noch, bevor die Bombe mit dem Schlafgas explodierte. Schnell riss sie sich los und zog sich dabei einen tiefen Schnitt am Hals zu. Sie rannte und entkam, noch bevor sie etwas von dem Gas einatmen konnte. Schnell rannte sie den Weg zurück, den sie gekommen war.

"Der will mich umbringen", keuchte sie, als sie an einer alten, riesigen Eiche stoppte. "Nein... das will er ganz sicher nicht...", hörte sie die Stimme von Daiki über ihr.

"Er will bloß ein wenig spielen...", lachte dieser. Dass er von sich selbst in der dritten Person sprach zeugte entweder von maßloser Selbstüberschätzung oder davon, dass er sich im Moment für ziemlich lustig hielt. Schnell machte Elli einen Satz nach vorne. Kurz hinter ihr schlug Daikis gigantische Waffe in den Boden ein. "Machs mir doch nicht so einfach...", scherzte er.

"Du hast es nicht anders gewollt", sagte Elli. Sie versuchte zwar ruhig zu klingen aber der nervöse Unterton in ihrer Stimme war trotzdem nicht zu überhören. Sie griff in ihrer Tasche nach einem selbst zusammengebastelten Multifunktions-Fluchtwerkzeug, einem Kunai mit mehreren Stahlfäden und Bombenarten. Schnell warf sie mit dem Kunai an die Stelle des Baumes, unter der Orochimarus Anhänger stand. Das andere Ende der Schnur band sie an einem Shuriken fest, welchen sie nun so warf, dass er sich um den Baum wickelte und Daiki somit bewegungsunfähig machte. "Ich würde dir ja gerne noch Gesellschaft leisten und sehen, wie du in die Luft gehst aber ich hab leider noch andere Termine...", scherzte sie und rannte in den Wald. Hinter ihr horte sie einen Knall, dicht gefolgt von zwei weiteren Explosionen und einem grellen Licht, einer Lichtbombe. Kurz sah sie zurück, dann drehte sie sich wieder um und rannte fast in den leicht verärgerten Daiki hinein. "Was?! Aber wie ... wie hast du...", begann sie, doch Daiki hatte bereits wieder sein Schwert und einige Senbon gezogen und machte sich zum Angriff bereit.
 

Elli sah dem Angreifer erschrocken in die Augen. Sie realisierte eine Bewegung seines Arms und sprang ein Stück nach hinten. "Okay... jetzt stecke ich echt in der Klemme...", dachte sie. Daiki holte mit seinem Schwert aus und schlug mit voller Wucht an die Stelle, an welcher Elli jetzt stand. Als sich der Staub wieder legte war Elli nicht mehr zu sehen.

"Hinter dir!", rief sie. Daiki drehte sich um und bekam Ellis Fuß genau ins Gesicht.

Als er sich wieder gefasst hatte hatte Elli bereits eine Hand gegen den Baum neben ihr gedrückt. "Genshirin no kinzoku-no-Jutsu!", schrie sie ihrem Gegner entgegen. Ein unheimliches Knacken war zu hören. Langsam verfärbten sich die Bäume und Sträucher und auch der Boden im Umkreis silbern und bekamen scharfe Kanten. Als Daiki einen Schritt zurück machte schnitt eins der nun metallenen Blätter einen Tiefen Schnitt in seinen Rücken. Elli griff an einen Ast über ihr und riss einige Blätter ab, welche mit ihren Spitzen nun fast wie Kunai wirkten. Sie warf die Blätter ihrem Gegenüber entgegen und grinste, als sie sich langsam in sein Fleisch bohrten. Kurzzeitig verschwammen die Bilder vor ihren Augen und ihr wurde schwindelig.

Dieses Jutsu brauchte eine Menge Chakra, um aufrechterhalten zu werden. Daiki zog sich die metallenen Blätter aus dem Oberkörper und sah Elli giftig an. "Das war das letzte, was du getan hast!", schrie er und rannte mit erhobenem Schwert auf sie zu. Elli griff nach einem Strauch neben ihr und zog einige Äste vor sich. "Festigen!" Sagte sie und ließ den Strauch los. Daiki konnte nicht rechtzeitig bremsen und rannte genau in die silbrigen Stacheln hinein. "Tut weh, nicht?", fragte Elli, mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. Daiki verzog den Mund ebenfalls zu einem Lächeln. "Denkst du, du hast schon gewonnen?", zischte er. "Nein...", gab Elli trocken zurück, "Aber gleich...", sie drehte sich um und begann, durch diese silberne Welt aus Metall zu rennen. Langsam zeichnete sich ein Muster auf ihren Händen und auf ihrem Gesicht ab. Das Bannmal breitete sich aus.
 

Einige Male blieb Elli im Rennen an den metallenen Ästen hängen aber sie zog sich dabei bloß kleinere Schnitte zu. Plötzlich flog ein Kunai an ihr vorbei und schlug weit vor ihr in der Erde auf. Ein Wurfstern und zwei weitere Kunai waren das, wovor sie als nächstes ausweichen musste. Grade hatte sie sich sicher gefühlt, da zerschnitt ein Shuriken ihr Hemd und verletzte sie am Bauch. Ein Nunchaku erwischte sie am Bein und brachte sie zu Fall. Elli schlug auf das harte Metall am Boden auf und bekam keine Luft mehr.

Das Juin, welches sich mittlerweile auf ihrem Körper ausgebreitet hatte zog sich langsam zurück und begann, orange zu leuchten. Das Metall an den Bäumen verschwand nach und nach und Elli bewegte sich nicht mehr. Daiki kam knapp vor ihr zum Stehen. "Du willst mich also fast besiegt haben...", lachte er und setzte sich neben Elli auf den Waldboden.

Er besah seine Wunden und überlegte. "Es hat aber wirklich nicht mehr viel gefehlt... Ein Wald aus Metall... was für eine Kunst...", sagte er noch, dann stand er auf und hielt sein Schwert über Ellis Gesicht. "Keine Reaktion...? Gut. Die ist wirklich am Ende... Dann kann ich sie ja jetzt mitnehmen..."

Kapitel 9

Daiki streckte grade eine Hand aus, um Elli mit einem Jutsu aus dem Wald zu bringen, da packte sie ihn am Fußknöchel. In der anderen Hand hielt sie einige kleine Äste und Stöcke zu welchen sie unbemerkt gegriffen hatte, als Daiki für kurze Zeit nach seinen eigenen Wunden gesehen hatte. Sie murmelte einige unverständliche Worte und rammte Daiki die nun aus Metall bestehenden Stöcke ins Bein.

Er schrie vor Schmerz auf. Zu schwach um eine weitere Aktion durchführen zu können ließ Elli nun bloß noch die feinen Metallsplitter los und rollte sich zur Seite.

Sie nutzte nun jede Sekunde um sinnlos Chakra zu bilden. "Wenn ich den hier besiegt habe kann ich mich ausruhen. Das Juin schwächt mich zwar, macht mich aber gleichzeitig auch stärker. Es darf nur nicht vollkommen Besitz von mir ergreifen. Ich muss es einfach riskieren...", dachte sie. Das mittlerweile wieder fast verschwundene Juin begann erneut orange zu glühen und breitete sich erneut auf Ellis Körper aus. Elli spürte die neu gewonnene Kraft, die sie durchfloss, während Daiki noch immer damit beschäftigt war, die feinen Splitter aus seinem Bein zu ziehen.

Für ihn war die Sache längst gelaufen. Als er wieder aufsah um Elli mit zu nehmen weiteten sich seine Augen vor Schreck. Elli stand vor ihm, über und über mit dem Mal bedeckt und mit einem Ausdruck von Mordlust in ihrem Blick. "Du wirst mich nicht töten, weil du es nicht darfst... Ich allerdings habe diesbezogen keine Vorschriften... gib mir drei Minuten... Die letzten drei Minuten deines Lebens", sagte sie grinsend.

Daiki hatte bereits wieder sein Schwert gezogen und ausgeholt. Sie war doch schon vorhin am Ende gewesen, wie wollte sie das jetzt bitte wahr machen? Als er zuschlug war Elli allerdings bereits verschwunden. "Den Trick kenne ich schon. Ich werde mich jetzt sicherlich nicht umdrehen, nur damit du mir in die Fresse treten...", in diesem Augenblick bekam er bereits einen Tritt in die Magengrube und wurde dadurch heftig gegen einen Baum geschleudert.

"Eins...", sagte Elli. Sie hatte dieses Mal zu ihrem eigenen Schutz ein Tai-Jutsu verwendet. Daiki lag nun regungslos vor dem riesigen Baum. Elli rannte auf ihn zu und trat seitlich gegen seinen Kopf. "Zwei...", sagte sie. Daiki sprang auf und schlug mit letzter Kraft mit seinem Schwert Elli in die Seite. Statt zusammen zu sacken griff sie nach der Klinge, welche sich in die Hand der Kunoichi schnitt und riss dem erstaunten Daiki die Waffe aus der Hand. Blut tropfte aus Ellis Faust auf den Boden. Sie wirbelte die Waffe in der Luft umher, bis sie sie am Griff erfasst hatte.

"Und... DREI!"

Noch bevor Daiki wusste, wie ihm geschah hatte er bereits sein eigenes Schwert im Bauch stecken. Blut lief ihm aus dem Mund. "Das... hast du ... nicht... um ... sonst ... getan..." Brachte er noch heiser hervor, bevor er nach vorne über fiel und in seiner eigenen Blutlache lag. Elli kippte erschöpft zur Seite. Sie hatte eine Menge schwerer Verletzungen während diesem Kampf erlitten und sie blutete stark. Mit ihrer rechten, blutüberzogenen Hand fühlte sie nach der Wunde an der Seite, die ihr der Feind noch zufügen konnte.

Sie schloss die Augen. Schwer atmend packte sie ein weißes Stück Stoff aus der Tasche, welches sie nun noch als Verband benutzte. Nun musste sie sich dringend ausruhen.
 

Es war schon spät am Nachmittag, als Elli die Augen wieder öffnete. Ihr Magen tat weh, ihr Kopf tat weh aber am schlimmsten schmerzten ihre Hand und ihre Seite, mit welchen sie das Schwert des angreifenden Oto-Nin geblockt hatte. Die zerfetzten Reste ihrer Kleidung waren blut- und dreckverschmiert und ihr Kopf dröhnte.

"Das ist der... deutliche... Nachteil an diesem verdammten... Bannmal...", sagte sie, während sie sich mühsam aufsetzte. Mit der nicht verletzten, linken Hand stützte sie sich ab, um nicht gleich wieder nach hinten umzukippen. Sie sah sich kurz um und nahm einen Stock, an welchem sie sie sich hochzog und begutachtete den toten Ninja, welcher noch immer das Schwert im Körper stecken hatte.

"Und das ist der... deutliche Nachteil dran... wenn man sich... Orochimaru anschließt...", sagte sie, "Ich muss dringend zum Wasser und mich um meine Wunden kümmern... das brennt ja wie Gift..." Langsam begann sie zu gehen.

Immer in die Richtung, von wo aus sie losgegangen war, als sie vor Daiki auf der Flucht war. Sie hätte zu gerne das Sunshin-no-Jutsu angewendet aber sie wollte sich nicht erneut den Höllenqualen des Juin aussetzen. Als Elli den Fluss erreichte und das kühle plätschern hörte hellte sich ihre Miene sichtlich auf. "Ich hab's noch in einem Stück geschafft", stellte sie das einzig positive Ergebnis des Tages fest. Am Rand des Wassers angekommen setzte sie sich erst einmal hin. Bei dieser Bewegung schmerzte die Wunde an ihrer Seite noch heftiger als zuvor. "Was... für eine... verdammte... Scheiße...", fluchte sie, während sie langsam nach vorne über den Stein in das kühle Wasser eintauchte.

Der Fluss war nicht sonderlich tief. Er ging Elli zwar bis zu den Schultern aber zog sie aufgrund der sehr schwachen Strömung nicht mit. Sie riss einen lose Hängenden Fetzen ihres Hemdes ab und säuberte damit zuerst den tiefen Einschnitt an ihrer Hand von Steinen und Dreck und danach die Wunde an der Seite. Dadurch hatte sie zwar die eben erst entstandene, frische Kruste entfernt aber sich gleichzeitig auch vor jeglichen Infektionen geschützt.

Das Wasser, in welchem sie stand wusch die Wunde fast von selbst aus, deshalb hielt Elli auch noch die Hand ins Wasser und wartete ab.
 

Einige Minuten Später besah Elli ihre Arme nach den Schrammen und Kratzern, welche sie durch ihre eigenen Metallenen Blätter und Äste abbekommen hatte und seufzte. "An dieser Technik muss ich eindeutig noch feilen. Vielleicht sollte ich sie zu einem Gen-Jutsu machen, damit sie mich nicht mehr verletzen kann... allerdings würde sie meinen Feinden die Verletzungen dann auch bloß einbilden... Das einzige woran ich also noch feilen muss ist meine Technik im rennen durch die metallenen Pflanzen..."

Langsam bewegte sie sich zu den Felsen, welche aus dem Wasser herausguckten und zog sich an einem davon aus dem Wasser.

Sie legte sich auf den Rücken und breitete ihre Arme aus. "In ein paar Minuten dürften meine Klamotten getrocknet sein... dann kann ich ja endlich zurück", sagte sie und atmete einmal kräftig ein und wieder aus. Die Minuten verstrichen und Ellis Kleidung war getrocknet. Mittlerweile war es bereits Abend und die Dämmerung setzte ein. Elli stand auf und berührte vorsichtig ihr Bannmal. "Dass es für seine Leute zur Gefahr wird hatte er wohl nicht beabsichtigt...", sagte sie. Über die Wunden hatte sich bereits neue Kruste gebildet, diesmal war allerdings alles so ausgewaschen, dass es jetzt ohne Probleme heilen sollte.

Elli machte einige Fingerzeichen und kehrte somit nach Suna zurück. Nach kurzer Zeit tauchte Elli in ihrer kleinen Hütte im Hauptteil von Suna-Gakure auf. Sie ließ sich rückwärts auf ihr Bett fallen.

"An diesen Tag werde ich mich noch ewig erinnern...", überlegte sie. "Dieser Daiki war wirklich ein harter Gegner... er hat mich gezwungen, bis an meine Grenzen zu gehen... aber das ist leider nicht so schwer... Ich sollte das Juin kontrollieren können... sonst habe ich keine Chance... Ich sollte nicht, ich MUSS es kontrollieren..."

Langsam schloss Elli die Augen. In ihrem Kopf hörte sie noch immer die Stimme des Angreifers, welcher langsam durch sein eigenes Blut keine Luft mehr bekommen hatte. "Das... hast du ... nicht... um ... sonst ... getan..." Hatte er gesagt. Und das war wahr.

Die richtige Herausforderung hatte grade erst begonnen.

Kapitel 10

In der Nacht hörte Elli Geräusche. Sie klangen, wie Schritte, jedoch nicht wie normale Schritte, die jemand im Sand hinterließ. Sie hörten sich eher an, wie auf einer Straße, obwohl es in Suna doch nichtmals richtige Straßen gab. Elli setzte sich schnell auf. "Ah!", sie berührte wieder die Wunde an ihrer Seite, welche durch die rasche Bewegung wieder schmerzte, jedoch nicht aufgeplatzt war. Elli stand auf und lehnte sich an eine Wand. Sie hätte eigentlich Schlaf gebraucht, doch dieser war jetzt ruiniert. Sie wollte lieber wissen, woher die Laute kamen.

Einige Minuten Später wurde es still. Elli griff nach einem Holzstab, welcher neben der Türe in ihrem Haus stand und stützte sich darauf ab. Langsam öffnete sie die Türe... doch da war niemand. Sie ging nach draußen und atmete die kühle Nachtluft ein. Langsam und leise schloss sie die Türe wieder und trat auf den Weg vor ihrem Haus. Sie sah sich um, doch auch hier konnte sie niemanden sehen. Plötzlich begannen wieder diese Schritte. Sie waren hinter ihr aber hinter ihr befand sich doch bloß eine Reihe von Hütten. Schnell holte Elli mit dem Stock aus und drehte sich um, doch ganz wie sie vermutet hatte hatte sie niemanden getroffen. Die Schritte bewegten sich weiter von ihr Weg, doch sie schienen noch immer sehr nah zu sein. "Was ist das?", fragte Elli sich selbst. Sie überlegte noch eine Sekunde, dann rief sie: "Wer bist du?! Komm raus, verdammt noch mal!"
 

"Elli?" Hörte sie eine vertraute Stimme sagen. Noch bevor sie antworten konnte tauchte Gaara hinter ihr auf. "Gaara", stellte sie fest und drehte sich um "Was machst du hier in der Stadt? Es ist mitten in der Nacht!" Gaara antwortete nicht. "Was auch immer DU morgen vorhast, ich denke, dass es in jedem Fall nicht schlecht wäre, wenigstens ein bisschen zu schlafen...", sie klang nicht so freundlich, wie sie unter natürlichen Umständen geklungen hätte, aber sie wurde immerhin soeben um ihren wohl verdienten Schlaf gebracht, nur weil Gaara in der Nacht nichts besseres zu tun hatte, als hier in der Gegend herumzulaufen wie ein Schlafwandler. "Schlafen?", fragte Gaara. "Ja. Schlafen. Was man eben nachts so macht...", redete Elli mit leicht vorwurfsvollem Unterton in der Stimme weiter. Gaara antwortete wieder nicht. Obwohl es mitten in der Nacht war machte er keinen müden Eindruck. "Ich weiß ja nicht, wo genau dein Problem liegt aber ich hatte eigentlich vor, zu schlafen... bis du mich geweckt hast", sagte Elli und sprach ihren Vorwurf nun endlich aus. Gaara bemerkte die blutigen Verbände um Ellis Bauch und ihre Hand und drehte sich wortlos um. "Warte mal! Jetzt, wo ich eh schon wach bin will ich wenigstens wissen, was du hier machst", forderte sie. "Nichts", sagte Gaara, hielt aber dennoch inne und blieb stehen. "Nichts kann man auch Tags über machen...", scherzte Elli. Gaara ging schließlich doch weiter ohne zu antworten. Elli rannte ihm nach und ging neben ihm weiter. Jetzt war sie nun schonmal wach, da wollte sie auch wissen, was los war.

"Wolltest du nicht schlafen?", fragte Gaara. "... Jetzt nicht mehr. Jetzt interessiert es mich eher, was du hier machst", antwortete Elli. "Hab ich doch schon gesagt... Nichts", sagte Gaara noch einmal, dieses Mal klang er schon beinahe genervt. "Und weil ich dir genau das nicht glaube folge ich dir", meinte Elli lächelnd.

Wortlos ging Gaara weiter. "Wie lange willst du noch laufen?", fragte Elli nach einigen Metern, da sie eigentlich gehofft hatte, er würde von selbst anfangen, zu reden. "Wenn du keine Lust mehr hast rumzulaufen, dann geh doch zurück", entgegnete Gaara genervt. "Nö. Nicht bevor ich weiß, was du hier machst", nervte Elli weiter. Gaara, welcher einige Schritte vor Elli stand drehte sich um. Sie blieb ebenfalls stehen und sah ihn grinsend an.

Er ging einen Schritt auf sie zu und dann noch einen. "Weißt du, das wird mir langsam zu blöd", sagte er und löste sich nach Einsatz eines Fingerzeichens in Luft auf. "Das hättest du wohl gerne", dachte Elli, überlegte wohin er gegangen sein könnte und löste sich nach kurzem Überlegen ebenfalls in Luft auf. Sie erschien auf dem Dach eines großen Gebäudes hinter einem Turm wieder und sah an der Seite des Turmes vorbei. "Bingo!", flüsterte sie.

Hinter dem Turm hockte Gaara, um ihn herum bloß Sand. Er schien Elli nicht zu bemerken. "Irgendwas stimmt nicht...", dachte Elli. Gaara schien nicht so selbstbewusst und unbesiegbar wie sonst, er schien eher unglücklich zu sein.

Zu erst überlegte Elli, ihn anzusprechen, dann hockte sie sich lieber hinter den Turm um nicht aufzufallen. Einige Zeit später fielen ihr die Augen zu und sie schlief ein. Sie hätte wohl doch besser geschlafen.
 

tapp... tapp... tapp...

Gaara bewegte sich auf den Turm zu, hinter welchem Elli lag. Er nahm sie zu erst nicht wahr, doch als er sie bemerkte schüttelte er bloß den Kopf. "Elli...", sagte er und hockte sich neben sie. Langsam atmete er ein und wieder aus. Ein sanfter Sturm kam auf und trug einige Sandkörner bis auf das Dach. "Du kannst hier nicht liegen bleiben...", flüsterte er, als wenn sie ihn hören könnte.

Kapitel 11

Einige Minuten lang war es ruhig. Alles, was zu hören war waren einige auf das Dach fallende Sandkörner, der Wind und Gaaras und Ellis Atem. Als in der Ferne ein Stück von einem verdorrten Ast abbrach öffnete Elli blitzschnell die Augen und sprang auf. Verwirrt sah sie Gaara an, der neben ihr auf dem Dach hockte. "Was... was mache ich hier?", fragte die Kunoichi, doch langsam erinnerte sie sich wieder, wesshalb sie an diesem Ort gelegen hatte. "Ähm... ich... hab... dir... nicht nachspioniert, wenn du das jetzt denkst", begann sie sofort. Gaara antwortete ihr nicht. Er blieb einfach am Boden hocken und sah Elli an. Der schwache Wind wurde stärker und bließ immer mehr Sandkörner mit sich. Gaara drehte sich um und bemerkte eine Riesige Wolke aus Sand, welche immer weiter nach Suna getragen wurde. "Was ist denn?", fragte Elli, bevor auch sie den riesigen Sandsturm wahrnahm. "So einen Sandsturm hat es hier schon lange nicht mehr gegeben...", erklärte Gaara. "Ich weiß... der letzte war vor Jahren und hat fast ganz Suna verwüstet... jeder der auf der Straße war ist umgekommen...", fügte Elli hinzu. Gaaras Augen überflogen die Straße. Es war noch immer mitten in der Nacht, desshalb war niemand auf den Straßen. Der Sturm kam immer näher und riss die verdorrten Pflanzen der anliegenden Wüsten mit sich.

"Alarm?", fragte Elli. Gaara nickte: "Alarm."Er sah in Richtung des Kugelförmigen Hauptgebäudes von Suna-Gakure und begann ein Fingerzeichen. "Warte mal! Das könnte gefährlich werden...", sagte Elli. "Ich weiß. Aber der Sand kann mir nichts anhaben, darum erledige ich das allein." Mit diesen Worten machte Gaara das nächste Fingerzeichen. "Wenn du jetzt wieder einfach abhaust und meinst, alles allein regeln zu können, dann bleibe ich hier stehen und warte, bis mich der Sandsturm umbringt", meinte Elli trocken. Wie nervig dieses Einzelgängerische Getue doch war.Gaara seufzte. "Du machst es mir echt nicht leicht...", sagte er, "na dann komm", er zog Elli am Arm und löste sie beide zusammen in Sand auf. Auf der Spitze des Kugelgebäudes tauchten die beiden wieder auf. "Es gibt nur einen Zugang zur Alarmglocke", erklärte Gaara, "und dieser ist gut verschlossen, damit sie nicht jeder Windstoß automatisch betätigt..." - "Na dann... ", sagte Elli. Plötzlich tauchten einige Ninja mit Oto-Gakure-Stirnband vor Gaara und Elli auf. "Das Dorf wird untergehen... Suna-Gakure existiert nicht mehr lange...", sagte einer der Fremden. "Wie die Aasgeier", dachte Elli, die das plötzliche Auftauchen der Oto-Nin sehr wunderte. Dann begann sie, eins und eins zusammenzuzählen. "Das ist kein Sandsturm... ", stellte sie verunsichert fest, "das ist Futon-Daitoppa... eine Kunst, die nur Orochimaru beherrscht..."

"Schlau...", sagte ein weiterer Oto-Nin. "Futon-was?", fragte Gaara erstaunt. "Die Kunst einen Sturm zu erschaffen. Ein komplexes Ninjutsu, dessen Auswirkungen einzig und allein vom können des Anwenders abhängen. Wenn es jemand mit großen Fähigkeiten in einer Wüste anwendet, dann kann auch schonmal ganz schnell so was entstehen...", Elli deutete auf immer näher kommenden Sturm. Es war nicht verwunderlich, dass Gaara das Jutsu nicht kannte, Elli selbst hatte nur davon erfahren, weil sie lange Zeit nichts anderes gemacht hatte, als sich über alles zu informieren, was mit ihrem Vater zusammenhing. "Nicht nur ihr seit geliefert, sondern das ganze Dorf", sagte einer der Oto-Nin grinsend. "Aber... warum? Orochimaru will mich LEBENDIG", ein lächerlicher Überzeugungsversuch seitens Elli. "Du wirst überleben... durch das Juin. Jedoch wirst du so schwach sein, dass du nichts mehr unternehmen kannst... Es wird ein leichtes sein, dich mitzunehmen...", antwortete der Oto-Nin, welcher eben bereits gesprochen hatte. Elli war sichtlich beunruhigt. Es würde bei weitem nicht reichen, wenn die Leute in ihren Häusern blieben. Der Sturm musste gestoppt werden. Doch wo sollte Elli anfangen, Orochimaru zu suchen und wie sollte sie ihn dann bitte aufhalten?

"Du fliehst. Ich regle das", sagte Gaara zu Elli. "Nein! Ich werde sicher nicht dabei zusehen, weil Orochimaru dieses Dorf vernichtet! Ich bin hier ebenso aufgewachsen, wie du", schrie Elli verzweifelt. Es schien eine ausweglose Situation zu sein. "Was passiert, wenn ich mich stelle? Wird Orochimaru den Sturm aufhalten?", fragte Elli entschlossen die in Richtung der Oto-Nin. "Ich denke, das würde er durchaus tun", antwortete einer von ihnen.

"Vergesst es!", entgegnete Gaara laut. "Aber... der Sturm wird das ganze Dorf zerstören! Alle werden sterben!", gab Elli zurück, "Wenn ich mich jetzt stelle stirbt niemand! Ich werde gehen!" "Nein, das wirst du nicht! Du kannst dich nicht diesem intriganten Verräter stellen!", Gaara wusste genau so wenig, was zutun war, wie Elli aber wenigstens wusste er, dass sich nicht einfach so stellen konnte. "Was sollen wir sonst tun?", fragte Elli, welche mittlerweile mit ihrer Stimme schon gegen das Geräusch des heftigen Windes ankämpfen musste. Es war eigentlich keine Zeit zum diskutieren. Der Sturm nährte sich zu schnell und während Elli hier über Aufgabe oder Weiterleben ihres momentanen Lebens nachdachte, wurden die außerhalb des Dorfes liegenden einzelnen Hütten bereits zerfetzt.

"Auf der anderen Seite des Gebäudes ist eine Tür. Da ist die Alarmglocke. Du gehst rüber und öffnest die Tür und ich kümmere mich um die hier", erklärte Gaara ruhig. "Eine... Tür?", fragte Elli verunsichert. "Jetzt mach schon", schrie Gaara, während er dem Sand in seiner Kürbisflasche bereits den Befehl zuteilte, die Füße der Oto-Nin zu erfassen. Elli drehte sich um und rannte. Sie wusste nicht genau, welchen Sinn es hatte, das ganze Sanddorf untergehen zu lassen, damit sie nicht gefasst wurde aber sie hatte es nicht gewagt, Gaara zu widersprechen. Als sie die Tür erreicht hatte zerrte sie an dem Doppelgriff, doch er ließ sich nicht bewegen. "Scheiße, wieso funktioniert das nicht?!", rief sie wütend.Als sie am Boden einen Ast sah griff sie schnell danach, bevor alle weiteren auf dem Dach liegenden Äste und Holzsplitter vom Wind davon getragen wurden.

"Gut, dass ich Erfahrung mit Diebstählen habe...", sagte sie und zerknickte den Ast vorsichtig mit ihren Fingern.

"ōgon no Aikagi-no-Jutsu", sagte sie und band den zerknickten Ast in ihre folgenden Fingerzeichen mit ein. Langsam färbte er sich golden und härtete sich. "Endlich", Elli schob den grade erhaltenen Dietrich in das kleine kaum sichtbare Schlüsselloch ein. nach einigen schnellen Handbewegungen öffnete sich die Türe und Elli ging in die Kammer. Mit aller Kraft schlug und tritt sie auf die Alarmglocke im Kämmerchen ein, damit ganz Suna-Gakure erwachte. Nach und nach gingen in einigen Häusern Lichter an und Leute strömten auf die Straße. "Sieh mal, ein Sandsturm..." - "Wo kommt der denn her?" - "Er wird unser Dorf zerstören!", die Leute auf der Straße gerieten in Panik. Schnell verließ Elli die Kammer um zurück zu Gaara zu laufen, doch er war nicht mehr da. Elli sah den Sandsturm immer näher kommen. Unter ihr am Boden des kugelförmigen Gebäudes hörte sie ein quietschen. Eilig rannte sie zum Rand des Daches und nutzte ein Jutsu, um auf den Boden zu gelangen.

Sie sah sich um, konnte Gaara jedoch nicht sehen. Schnell setzte sie erneut ihr Jutsu ein um wieder auf das Dach zu gelangen und so einen besseren Überblick zu haben. Plötzlich sah sie ihn. Er stand abseits der Gruppe von Menschen und sah dabei zu, wie diese flutwellenartig in das große, stabile Gebäude flohen. Sie sprang auf ein tiefer liegendes Haus und noch weiter nach unten, bis sie den Boden erreichte und direkt neben Gaara aufkam.

"In dem Gebäude sind wir in Sicherheit. Es darf nur im äußersten Notfall von allen Bewohnern des Dorfes betreten werden", erklärte Gaara.
 

Als er grade den ersten Schritt in Richtung Türe machte erschienen erneut einige Oto-Nin vor ihnen. "Ihr werdet hier draußen bleiben", sagte einer von ihnen kühl. Gaara machte ein Fingerzeichen und verschwand augenblicklich mit Elli zurück auf das Dach. "In der Kammer mit der Glocke sind wir sicher", äußerte er. Ein lautes Geräusch war zu hören. "Die Türen schließen sich!", stellte Elli fest. "Komm", sagte Gaara und rannte in die Richtung, in welcher sich die Kammer mit der Glocke befand. Eine große Gruppe von Oto-Nin erschien um die beiden und beäugte Elli missbilligend. "Orochimaru wäre dumm, wenn er für diesen Fall nicht vorgesorgt hätte", kicherte einer der Oto-Nin. Der Sturm bewegte sich immer weiter auf Suna-Gakure zu.

Ein Mann mit bleichem Gesicht und tiefschwarzen langen Haaren stand inmitten der Wüste und beobachtete das Treiben aus sicherer Entfernung.

"Es sieht nicht so aus, als würde ihr dieses Dörfchen sonderlich viel bedeuten...", lachte er, "Nicht mehr lange und dieses Versteckspiel ist endlich vorbei." Der Sturm war zu nah als dass man ihm noch entkommen könnte. Die auf Kommando lösten sich die Oto-Nin um Elli und Gaara herum auf. Die ersten Häuser des Dorfes gaben bereits nach und flogen in Einzelteilen durch die Luft, als der Sturm die beiden ergriff.

"Nein!", schrie Elli. Ihre rasche Bewegung welche sehr einem Fall glich wurde plötzlich unterbrochen. Sie spürte Sand um ihren Körper und sah mit abgeschirmten Augen nach vorne.

Gaara hielt sich mit Hilfe des Sandes am Glockenturm fest und hielt so ebenfalls Elli davon ab, fortgetragen zu werden. "Wir schaffen es!", rief er ihr zu, als der Turm langsam nachgab und somit keinen sicheren Halt mehr bot. Einige Sekunden noch reichte das abgebrochene Reststück des Turmes zum festhalten, doch dann flogen Elli und Gaara zusammen mit den Trümmern des Turmes in die endlose Weite der Wüste hinaus...

Kapitel 12

Sand....

Überall bloß Sand...

Sand und einige Steine...

Eine endlos weite Wüste...

Kein Ende in sicht...

Kein Dorf...

Kein Lebenszeichen...

Nichts...
 

Langsam öffnete Elli die Augen. Ihre Kehle war trocken, sie hatte Durst. Die Wunden an ihrer Hand und ihrer Seite pochten, Blut lief ihr über die Stirn. Sie musste während des Falls wohl gegen einen Stein geprallt sein. Sie stützte sich auf und suchte einen Felsen, einen Baum, einen Ast oder irgend etwas, was ihr das aufstehen erleichtern konnte.

Kein Wind, kein Sturm, kein Geräusch. Bloß ihr schwerer Atem.

"Ein Sandsturm... ein gigantischer Sandsturm...", sagte sie. Das war alles, woran sie sich noch erinnerte. "Gaara...", ihre Stimme klang heiser und tonlos.

Sie wollte aufstehen, sie wollte ihn suchen, wissen wo er war. Er hatte ihr Leben vor das Wohl von Suna-Gakure gestellt. Er hatte sie vor den Feinden geschützt. Kaum hatte Elli es geschafft, sich hinzuknien fiel sie wieder vorne über. Sie bekam kaum Luft. "Hilfe...", röchelte sie. "Luft...", langsam fielen ihr die Augen zu. "Nein...", sagte sie, "Ich darf jetzt nicht... schlafen..." Trotz den vielen Schmerzen kniete sie sich erneut in den Sand und schaffte es langsam, aufzustehen. Ihr war schwindelig. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie überflog den Sand mit ihrem Blick. Sie machte einen Schritt nach vorne und torkelte. Beinahe wäre sie wieder umgefallen. Sie bewegte sich schwerfällig auf einen im Sand liegenden Stein zu, über welchem der Mond noch zu sehen war. Ihr Bein schmerzte, ihr Kopf schmerzte, ihre zahlreichen Wunden und Schrammen schmerzten. Sie durfte nicht aufgeben. Sie musste es schaffen. Würde sie das Bewusstsein verlieren könnten die Oto-Nin sie einfach mitnehmen. So konnte sie sich wenigestens noch ein bisschen wehren.

Wo war sie? Wo war Gaara? Was war mit Suna passiert? Zahlreiche Fragen schwirrten in ihrem Kopf umher. Sie fasste sich an die Stirn und bemerkte, dass das Blut, welches aus der Wunde strömte nicht grade wenig war. Sie hatte schon eine Menge durchgemacht, aber das...

Fortgetragen durch ein hochgefährliches Jutsu... Aber das Juin hatte sich nicht ausgebreitet. Warum? Hatte sie selbst dazu zu wenig Kraft? Elli war nur noch wenige Meter von dem Felsen entfernt. Sie schnappte erneut nach Luft. Wie sollte sie das überleben? Alleine in einer gigantischen Wüste... Ganz alleine...

Ihre linke Hand berührte den Fels.

Sie durfte nicht umkippen.

Sie durfte sich nicht ausruhen... Es war zu gefährlich. Sie bewegte sich langsam um den Felsen herum. Sie sah etwas. Es war kein Sand, kein Fels, kein Ast, es war Gaara.

Er lag hinter dem Felsen, die Augen geschlossen. Schlafend? Unmöglich, hatte er doch selbst gesagt, dass er das nicht könnte. Bewusstlos vielleicht? Elli torkelte auf ihn zu. Langsam ließ sie sich in den Sand im Schatten des Felsens sinken. Sie legte sich neben Gaara. Es war im Schatten des Felsens zum Glück wenigstens nicht so heiß wie in der Sonne. Elli atmete noch immer schwer. Sie spürte eine Hand an ihrer Schulter. Es war Gaara.

Langsam zog er sie zu sich. Elli legte ihre Arme um seinen fast reglosen Körper und schloss die Augen. Sie hatte ihn gefunden. Jetzt würde alles gut werden. Sie war in Sicherheit.
 

Die Sonne brannte auf den Sand nieder. Es war eine fast unerträgliche Hitze, niemand war zu sehen, niemand bis auf zwei bewegungslose Menschen, welche neben einem Felsen lagen.

Der Wind trug den Sand quer durch die Wüste, es schien ein endlos weites Meer aus nichts zu sein.
 

"Gaara wird vermisst?!", fragte Temari aufgebracht. "Keiner hat ihn gesehen. Seit die Tore sich gestern geöffnet haben und..." - "Die Tore?!", Temari sah Kankuro fragend an, "Was meist du damit? Willst du etwa sagen, dass er es vielleicht nicht rechtzeitig geschafft hat?" - "Ich sage nur, wir sollten es nicht ausschließen...", antwortete Kankuro ruhig. Gaaras Geschwister standen vor Suna-Gakures kugelförmigem Hauptgebäude, vor dem einzigen Gebäude, das nach dem riesigen Sturm noch unversehrt stand. Um sie herum war bloß Verwüstung und eine Menge unruhiger Menschen, die ihr restliches hab und gut aus den Trümmern bargen zu sehen. "Wir müssen ihn suchen!", bestimmte Temari. "Der Sand kann ihm nicht gefährlich werden. Warum regst du dich so auf?", fragte Kankuro. "Du hast doch auch die Leichen der Oto-Nin zwischen den Trümmern gesehen... Das war sicherlich kein gewöhnlicher Sturm." Erklärte Temari, noch immer unruhig. Plötzlich erschien eine Gruppe von Ninja mit Konoha-Stirnbändern neben den beiden. "Man hat uns gesagt, dass ihr Hilfe braucht.. mann sieht das schlimm aus hier... und wir sollen das jetzt wieder mit aufbauen? Wie nervig..." Sagte ein Junge mit einem Zopf und einer Chu-Nin-Weste. "Shikamaru?", Temari und Kankuro sahen die Gruppe ungläubig an. "Ihr wollt uns helfen?", fragte Kankuro verwundert. "Nicht wollen... sollen. Aber das ist ja echt 'n blöder Sturm gewesen... echt jetzt!", ein Junge mit wild abstehenden blonden Haaren hatte sich zu Wort gemeldet.

"Naruto, sei doch mal ruhig", sagte ein Mädchen mit schulterlangen rosanen Haaren. "Die ganze Konoha-Truppe also?", bemerkte Temari, noch immer leicht ungläubig. "Nicht wirklich. Nur einige, die im Moment nicht verhindert oder verletzt sind", erklärte Shikamaru.

"Ah so... und die wären...?", Kankuro glaubte nicht, dass die Konoha-Nin Suna helfen würden. Sie hatten zwar einen Grund und zwar die Rettung vor dem Oto-Quartett im Wald aber nach der Zerstörung Konohas bei der Chu-Nin Prüfung war nicht wirklich klar, wer jetzt wem etwas schuldig war. "Wir sind zu viert." - "Falsch. Zu fünft", sagte ein Junge mit Kapuze. Sein Argument wurde von einem Bellen unterstützt, welches von einem kleinen Hund in seiner Jacke kam. "Okay... dann eben zu fünft. Da wären Naruto, der euch ja eben schon begrüßt hat, Sakura, hier, Kiba und Akamaru... und ich", stellte Shikamaru die Truppe vor, auch wenn sich eigentlich alle untereinander kannten.Temari musterte die Ninja verunsichert.

"Wir haben von dem Sturm durch schnelle Boten gehört. Die Hokage hat daraufhin sofort ein Team von uns zur Hilfe beim Wiederaufbau hergeschickt." Shikamaru sah sich um. Auch Naruto blickte umher als wenn er etwas suchen würde, "Hey, wo is denn eigentlich Gaara?", fragte er plötzlich. "Tja... als wir grade angefangen haben, uns das zu fragen seit ihr aufgetaucht...", schilderte Temari die Situation. "Wir wissen auch nicht wirklich, wo er ist...", beschrieb Kankuro das Problem genauer. "Echt jetzt?!", fragte Naruto. "Ja... echt", antwortete Temari.
 

Gaara schlug die Augen auf. Sein Körper war über und über mit Sand bedeckt.

Er hatte nicht geschlafen. Er schlief grundsätzlich nie. Aber er hatte die Augen geschlossen gehabt und auf jedes Geräusch im Umkreis geachtet. Sich bei der Hitze zu viel zu bewegen hätte tödlich enden können aber wenn jemand in der Nähe gewesen wäre, der zufällig kein Feind war, dann wäre das die Rettung gewesen. Doch es gab keine Geräusche.

Nur das Geräusch des Windes, und Ellis und sein Atem. Er drehte den Kopf langsam zur Seite. Elli hatte die Augen geschlossen und schlief. Ihr Atem war ruhig und stetig geworden und ihre Wunden bluteten nicht mehr. Langsam öffnete auch sie die Augen. Sie sah direkt in Gaaras Gesicht. "Man... man hat uns noch immer nicht gefunden... stimmts?", fragte sie mit schwacher Stimme. Gaara schüttelte bloß den Kopf. Elli machte einen sehr erschöpften Eindruck und auch Gaara wirkte nicht im geringsten wach. Er hatte zwar den Sand und somit die Wüste in seiner Kontrolle aber wie sollte ihn der Sand ihn vor der Wüste schützen? Ein Sonnenschild würde zu viel Chakra benötigen und der Felsen neben welchem die beiden lagen sorgte für genug Schatten. Elli blinzelte. "Dann... sind auch noch keine Oto-Nin aufgetaucht... oder?", fragte sie. Gaara schüttelte wieder den Kopf. Gerne wäre Elli aufgestanden aber sie hatte zu wenig Kraft. Sogar einen Arm zu Bewegen wäre ein zu großer kraftaufwand. Im Moment konnten sie beide bloß eins tun und das war warten. Warten auf die nächste Person, die vorbei kommen würde... und hoffen. Wäre die nächste Person ein Feind, dann wären sie so gut wie tot... wäre es ein Verbündeter, dann wären sie so gut wie gerettet...

Kapitel 13

In Suna-Gakure hatte sich grade ein Team von Ninja in alle Winde verstreut vom Hauptgebäude entfernt. Sie bildeten einen Suchtrupp. Einige weitere waren in der Stadt geblieben und halfen beim Wiederaufbau. "Wann kommen sie wohl wieder?", fragte Sakura Temari, welche ebenfalls in der Stadt geblieben war. "Ich denke... entweder, wenn sie Gaara gefunden haben oder, wenn es zu spät wird und die Nacht einbricht", antwortete Temari mit einem bedrückten Unterton in der Stimme. "Ah so... und wir müssen so lange hier bleiben?", fragte Sakura weiter. "Ja. Wir müssen beim Dorf bleiben und beim Wiederaufbau helfen... außerdem müssen wir das Dorf schützen, falls ein anderes Dorf unsere momentane Schwäche ausnutzt...", erklärte Temari. "Gut... dann sollten wir wirklich mithelfen", stellte Sakura fest. Sie drehte sich um und ging zu einem Trümmerhaufen, vor welchem ein kleines Kind versuchte, seinen eingeklemmten Stoffbären zu befreien.
 

"Riechst du was, Akamaru?" Rief Kiba seinem Begleiter zu. Er und Akamaru waren auf dem Weg, Gaara und andere Vermisste zu suchen, welche ebenfalls nicht rechtzeitig Schutz vor dem Sturm gefunden hatten. "Waff!", Akamaru bellte ihm etwas zu. Kiba antwortete:" Also nicht... denkst du, wir sollten wo anders suchen?" "Wiff!", eine erneute Antwort von Akamaru veranlasste ihn zum anhalten. "Es ist nicht grade gut, einfach aufzugeben! Wir haben noch niemanden gefunden... Wir sollten wirklich weitersuchen." Kiba sagte das eher, um sich selbst klarzumachen, dass er weitersuchen musste. Akamaru biss ihm ins Hosenbein und zerrte ihn weiter. "Du hast recht, Akamaru. Weiter gehts."
 

"Mann, das ist echt blöd. Hier gibts doch absolut gar Nichts, aber echt jetzt!", rief Naruto empört. Er suchte alleine in einem anderen Wüstenabschnitt. "Wieso muss ich ausgerechnet Vermisste suchen? Ich wette, als Hokage muss man das auch nicht... Da hat man wichtigere Aufgaben. Und überhaupt ist das alles voll blöd", er war nicht besonders zufrieden mit seiner Aufgabe, egal, wie wichtig diese war. Langsam überblickte er den nächsten Wüstenabschnitt. "Das diese blöden Wüsten auch immer so groß sein müssen... echt jetzt..." Auf einmal schien er eine Idee zu haben. "Jutsu der Schattendoppelgänger!", schrie er und auf einmal erschienen tausende andere Narutos um ihn herum, als wenn er in einer Spiegelhalle stände. "Ihr sucht da... ihr da drüben.... ihr geht nochmal zurück... und ihr hier kommt mit mir..." teilte er die Schattendoppelgänger grob auf.
 

"Was ist das denn?!" Fragte Shikamaru, welcher vor einem riesigen Trümmerhaufen stand.

"Es sieht aus... als wäre das mal ein Turm gewesen..." Als er die traurigen Reste überblickte sah er etwas glänzendes. Sofort bewegte er sich darauf zu. "Eine Glocke?!" Fragte er sich selbst. "Aber wie kommt die denn hier ...", er unterbrach sich selbst und dachte an das abgebrochene stück Stein, welches in Suna auf dem Hauptgebäude stand. "Wow... der Sturm muss also wirklich heftig gewesen sein...", bemerkte er. Er sah sich weiter um. Einige Meter entfernt sah er schleifspuren und davon entfernt einen Mauerstein. "Den Turm hats ganz schön erwischt...", stellte Shikamaru fest. "Aber... was ist ... was ist das?", nahe den Steinen sah er Fußabdrücke und getrocknete Blutspuren im Sand. Die Spuren führeten zu einem Riesigen Felsen. "Da muss jemand sein...", sagte er entschlossen und bewegte sich langsam darauf zu.
 

Wieder öffnete Elli die Augen. Ihr war klar, dass sich an der Situation noch nichts geändert hatte. Sie sah Gaara hoffnungsvoll an. "Hast du... jemanden gehört...?", fragte sie schwach. "Ich bin mir nicht sicher...", antwortete Gaara. "Was... meinst du damit...?", Elli war verwundert. Bis jetzt hatte sie als Antwort auf diese Frage immer nur ein kurzes Kopfschütteln bekommen. "Vielleicht... vielleicht ist jemand hier... ich habe... Schritte gehört... aber sie sind... weit weg...", erklärte Gaara. "Schritte?", fragte Elli weiter. "Ja...", antwortete Gaara wieder, "Schritte." Langsam schloss Elli wieder die Augen. Sie war mittlerweile sogar zu schwach, um sich über die Neuigkeiten zu freuen.
 

tapp... tapp... chrrr... chrrr...

Langsam bewegten sich Schritte auf Gaara und Elli zu. Sie trugen bei jedem erneuten Aufkommen ein bisschen Sand mit sich. Gaara, der die Augen kurzzeitig geschlossen hatte riss sie wieder auf. "Da ist jemand...", sagte er mit seiner im Moment sehr heiseren Stimme. Auch Elli machte sich die Mühe, die Augen zu öffnen, jedoch fielen sie ihr sofort wieder zu. Langsam bewegte Gaara seinen Kopf zur Seite und sah sich vorsichtig um. Noch konnte er niemanden sehen. Er bemerkte nur einen immer größer werdenden Schatten. Er konnte diesen Schatten zuordnen. Er wusste, die Person, die näher kam war kein Feind. Er strengte sich an, zu erkennen, wer es war. Langsam verschwamm das Bild des Sandes und des sich darauf abzeichnenden Schattens vor seinen Augen. Sie lagen nun schon fast einen Tag hier. Ein Tag ohne etwas zu essen oder zu trinken. Ein Tag in dieser Hitze. Gaara versuchte angestrengt, das Bild vor seinen Augen wieder scharf sehen zu können aber stattdessen fielen ihm die Augen zu. Er war am Ende seiner Kräfte. Er konnte nicht mehr.
 

"Was ist denn das hier?", Kankuro stand vor einem Berg aus Holzsplittern und Stroh.

"Es sieht aus wie die Überreste eines Hauses...", stellte er fest. Dieses Haus schien nach dem Sturm ein trauriges Ende gefunden zu haben. Es schien zwar noch erhalten zu sein, jedoch war es so stark verknickt, dass man es mit einer einzigen Berührung in seine Einzelteile zerlegen zu können schien. Etwas weiß-silbriges lag in des Trümmern. Es war sehr klein unscheinbar, nur durch seinen Glanz nahm Kankuro es überhaupt wahr.

Er griff nach dem Gegenstand und sah ihn genaustens an. "Eine Haarspange?", fragte er sich. Er holte aus, um damit zu werfen, da es völlig unbrauchbar schien, jedoch nahm er seine Hände ziemlich schnell wieder nach unten und verstaute das Schmuckstück in seiner Tasche. Er griff tiefer in die Trümmer und fühlte etwas weiches. Es verhielt sich in seiner Hand wie ein Stofffetzen. Als er daran zog gaben einige der Trümmerteile nach, bis er den Gegenstand in der Hand hielt. Es war ein Stirnband mit dem Symbol von... "Konoha-Gakure?", Kankuro war sichtlich erstaunt über den Fund. "Dann muss das hier ja einem Konoha-Nin gehören... wieso liegt es dann in einer Hütte in Suna herum?" Fragen über Fragen um die kleine zerfallene Hütte. Und es schien keine Antworten zu geben...
 

"Was soll das heißen, nicht gefunden? Das ihr sie findet gehörte aber genau so mit zum Plan!", rief Orochimaru wütend seinen Gefolgsleuten zu, während er mit der Faust auf den Tisch schlug. "Wir haben sämtliche Teile und Unterteile aller Wüstenstücke in und um Suna-Gakure abgesucht. Sie ist nicht dort gewesen. Es tut mir außerordentlich leid aber ich denke..." - "Es ist mir egal, was du denkst, Kabuto! Das hier ist kein Spiel! Und ich finde es auch keinesfalls lustig!", schrie Orochimaru seinen weißhaarigen Handlanger an. "Oh Mann... das gibt Ärger... in so 'nem Fall wäre ich nicht gerne an seiner Stelle...", kicherte ein Oto-Nin, der in einem Suchtrupp neue Befehle erwartete. "Tja... als rechte Hand hat mans eben auch nicht immer leicht...", antwortete ein Anderer. Orochimaru sah sie giftig an, "Habt ihr ernsthaft nichts besseres zu tun, als zu quatschen?! Ich hatte eigentlich gedacht, ihr wärt klug genug, so etwas nicht herauszufordern!" - "Nein, Orochimaru-Sama! Wir haben bloß die Lage besprochen!", sagten die zwei Oto-Nin gleichzeitig. "Sagt mal..." begann Orochimaru, "FÜR WIE BLÖD HALTET IHR MICH EIGENTLICH?!" Nun war es Kabuto, der grinste. Orochimaru jedoch war auch das nicht entgangen. "Ihr geht jetzt alle - und wenn ich alle sage, dann meine ich auch ALLE - zurück nach Suna. UND WENN IHR JEDES GOTTVERDAMMTE SANDKORN ZWEIMAL UMDREHEN MÜSST, IHR WERDET SIE FINDEN... und falls nicht... IM KERKER IST NOCH JEDE MENGE PLATZ!" Die Oto-Nin standen wie angewurzelt im Raum. Keiner von ihnen traute sich, auch nur ein Wort zu sagen. Als Orochimaru den Mund erneut öffnete, um den Befehl zu wiederholen hatten sich bereits alle Klang-Ninja in Rauchwolken aufgelöst. Orochimaru atmete aus. "Muss man denn hier alles alleine machen?", fragte er sich selbst, bevor er sich auch mithilfe eines Fingerzeichens auflöste.
 

"Ich glaubs nicht... ich hab ihn gefunden." Stellte Shikamaru fest, als er Gaara im Sand liegen sah, "... aber... wer ist denn das hier?" Verwirrt sah er auch das schwarzhaarige Mädchen an, welches nah an Gaara gedrückt ebenfalls im Sand lag. "Schwere Verletzungen... Nun ja... Ich schätze, ich hole Hilfe. Alleine kann ich hier sowieso nicht helfen." Nach dem Gebrauch eines Fingerzeichens verschwand er und ließ die beiden Verletzten liegen.Jedoch nur für einige Minuten.
 

Ssssh - Langsam flog der Sand angetrieben durch den Wind über die Wüste...

Mit einigen Baren und Verbänden erschienen einige Ninja neben Gaara und Elli. "Ich hab doch gesagt, ich hab ihn gefunden", sagte Shikamaru zu Temari, welche ebenfalls mit bei der Gruppe war, die die beiden verletzten betrachtete. "Ah! Aber... Wer ist die da? Die sieht aus wie..." Sakura war geschockt. Sie starrte Elli an und erinnerte sich an den Angriff auf Konoha. "Das habe ich auch schon gedacht...", äusserte sich Shikamaru zu der Lage, "der Angriff auf Konoha... Sie sieht irgendwie wirklich aus, wie dieser komische finstere Kerl, der den Hokage getötet hat..." Sakura lief ein Schauer über den Rücken. Temari sah sich die Situation ebenfalls an. Ein fremdes Mädchen ohne Stirnband, das dem Mann ähnelte, der nicht nur den Hokage sondern auch den Kazekage getötet hatte und nun neben Gaara schwer verletzt im Sand lag. Kein Wunder, dass sogar die Helfer erst innehielten, bevor sie sich um Elli kümmerten.
 

Gaara... ?

wo bist du... ?

es ist kalt...

ich spüre die Sonne nicht mehr...

ich fühle den Sand nicht mehr...

wo bin ich... ?
 

Elli fühlte starke Schmerzen an ihren Armen und ihrem Kopf. Vorsichtig tastete sie nach ihrer Stirn und fühlte einen Verband. Sie öffnete langsam die Augen und zuckte zusammen. Sie lag nicht mehr in der Wüste. Sie lag auch nicht mehr neben Gaara. Ihre Umgebung begrenzte sich auf eine Menge kalten Stein. Elli tastete um sich in der Hoffnung, noch etwas anderes zu fühlen doch da war nichts. Nichts bis auf eine Menge Moos auf den Steinen am Boden und an der Wand. Nichts bis auf die Fugen zwischen den Steinen und die Feuchtigkeit auf denselben. Elli war nicht mehr durstig. Sie war auch nicht mehr hungrig. Auch ihre Schwäche hatte nachgelassen, sodass sie sich problemlos aufsetzen konnte. "Wo bin ich", fragte sie sich selbst. "Orochimaru!", rief sie entsetzt und sprang auf die Beine. Ihre plötzliche Angst ließ jedoch ziemlich schnell nach, als sie ein Fenster mit Gitterstäben bemerkte, durch welches Sand und Trümmer zu sehen waren. "Was mache ich hier?", fragte sie sich selbst und griff nach einem der Gitterstäbe. Sie hörte eine Tür quietschen und drehte sich blitzschnell um. Eine Person kam auf sie zu. Es war ein Ninja mit Suna-Stirnband. Elli rannte auf ihn zu, bremste aber schnell wieder ab, als sie bemerkte, dass sie auch hier wieder Gitterstäbe von der Tür trennten. "Wach?", fragte der Ninja sie knapp. "Sehe ich etwa so aus, als würde ich schlafen? Was soll der Scheiß?! Lass mich hier raus!", Elli war außer sich. Eben noch hatte sie in der Wüste um ihr Leben gerungen und jetzt saß sie hinter Gittern in einer Art Gefängniszelle. "Ruhig", sagte der Suna-Nin. "Wie soll ich bitte RUHIG sein, wenn ich hier im KNAST sitze und das OHNE dass ich weiß was ich angeblich getan habe?" Der Suna-Nin antwortete nicht. er sah Elli zweifelnd an. Als er grade zu einer Antwort ansetzte begann Elli wieder auf ihn einzureden.

"Halt einfach die Fresse! Ich will hier nur raus und wissen, was ich ANGEBLICH getan habe! Ich versteh das nicht! Hab ich einen von euch abgestochen? Nein! Hab ich einen von euch bedroht? Nein. Also!" - "ICH HABE RUHIG GESAGT", donnerte die Stimme des Suna-Nin. Er hatte ein Sper erhoben und damit vor den Gittern in Ellis Richtung zu zeigen begonnen. "Aber... Was... Ich hab doch garnichts...", begann Elli doch der Ninja unterbrach sie. "Nichts?! Schön! Unser Dorf liegt in Trümmern und nach dem Sturm wirst du hier in der Nähe gefunden. ein Glück, dass Gaara dich davon abgehalten hat, auch noch uns alle umzubringen", schrie er. "Ich ... Ich soll euer Dorf zerstört haben? Wie hirnlos ist das denn? Ich lebe selber hier!", versuchte Elli zu erklären. "Und wieso trägst du kein Stirnband?", fragte der Ninja. Er schien darauf zu hoffen, dass Elli mit dem diskutieren aufhören würde, wenn er eine Frage finden würde, die sie nicht beantworten konnte, doch Elli dachte nicht daran. "Ich habe mein Stirnband im Moment nicht an... schön... und? Was ist, wenn du deins zu Hause vergessen hast? Stecken sie dich dann auch einfach in eine Zelle?" - "Jetzt hör aber mal zu..." - "Nein! Ich bin es, der man zuhören soll! Ich habe mit dem Sturm nicht zu tun!", Elli wusste zwar, dass das nur bedingt stimmte aber sie hatte den Sturm nicht verursacht und darum schien es ja im Moment zu gehen. Plötzlich hörte Elli Schritte näher kommen und einige Stimmen, die wild diskutierten "Was heißt hier Sturm verursacht? Es wären gar nicht alle in Sicherheit gekommen, wenn sie nicht die Glocke geläutet hätte!", sagte eine der Stimmen. "Nein, sie trägt kein Stirnband! Sie kann den Sturm nur verursacht haben. Ihr habt gekämpft...", antwortete die andere Stimme. "Wenn wir nach diesem Sturm noch zum kämpfen in der Lage gewesen wären, dann hättet ihr uns nicht suchen müssen", begann wieder die erste Stimme. "EUCH hat auch keiner gesucht. Wir wollten DICH finden", warf daraufhin die zweite ein. "Hör mal, Wärter, um was wetten wir, dass ich Recht habe? Die Sache hier wird gleich geklärt sein", grinste Elli, als Gaara gefolgt von Temari die Treppe in den kalten Gang hinunter kam. Gaara bewegte sich sofort mit schnellen Schritten auf Ellis Zelle zu und stieß den Wärter mit einer unsanften Armbewegung zur Seite. Er drehte sich zu Temari um und sagte:" Also wenn das hier die angebliche Schwerverbrecherin ist, die angeblich unser Dorf verwüstet und gegen mich gekämpft hat, dann muss ich dich leider enttäuschen", sagte er kühl. Ellis Miene erhellte sich. "Dir haben sie das auch erzählt?", fragte Elli. "Ja", antwortete Gaara, der noch immer mit beiden Augen Temari fixierte. Er streckte eine Hand in die Richtung des Wärters aus. "Den Schlüssel", forderte er. Ohne den geringsten Wiederspruch reichte der Wärter ihm den Schlüssel und Gaara drehte sich um um die Gittertür "Ihr habt da eine ganze Menge ziemlich falsch interpretiert", erklärte Elli Temari und dem Wärter, als sie die Zelle verließ.
 

"Diese Idioten hatten Recht. Keine Spur von Elli...", Orochimaru stand neben einem Felsen. Es war genau der Felsen, in dessen Schatten Elli und Gaara Schutz vor der Sonne gefunden hatten. Er hockte sich nieder um ein bisschen Sand in die Hand zu nehmen. "Nur Sand... nichts Besonderes", sagte er. Genau wie Elli es gesagt hatte, als sie einen ihrer Verfolger in der Wüste abgelegt hatte. "Doch manchmal...", redete Orochimaru weiter, obgleich er mit diesen Worten niemanden addressierte, "erzählt sogar der Sand Geschichten... Geschichten von Leuten, die noch am Leben sind, selbst wenn man sie für tot gehalten hat", Orochimaru hatte nun ein kleines Sandkorn fixiert, welches mit getrocknetem aber noch immer deutlich als solches erkennbarem Blut benetzt war. Er fing an zu grinsen. "Nicht mehr lange...", sagte er, "Und du wirst genau das tun, was ich sage..."
 

Gaara und Elli standen zwischen einem Haufen Trümmern in Suna. Elli trug mitlerweile frische Kleidung, welche jederzeit für Verletzte bereit gelegt gewesen war. "Und die haben echt geglaubt, ich hätte diesen Angriff durchgeführt...", lachte Elli. "Ja. Die denken immer das, was für sie am naheliegendsten ist", sagte Gaara. Elli drehte sich um und seufzte. "Ich frage mich, was als nächstes kommt. Wenn er sogar schon ein ganzes Dorf zerstört, dann kann ich mir sicher sein, dass er als nächstes..." - "Mach dir keine Gedanken über so was", Gaara schien die Situation zu genießen.

Ein klarer Himmel, frische Luft, nur der Mond, der am Himmel zu sehen war. Es schien perfekt zu sein. Das genaue Gegenteil zu dem Mittag davor. Elli warf einen Blick zurück über ihre Schulter. "Das mit dem Dorf ist meine Schuld. Genauso wie dass wir fast draufgegangen wären", sagte sie. "Ein Dorf kann man wieder aufbauen und wir leben ja doch noch", antwortete Gaara. "Wenn du meinst...", sagte Elli und drehte sich langsam um. "Ja, meine ich", sagte er. Das Licht des Mondes und die Dunkelheit der Nacht ließ die beiden vergessen, dass das komplette Dorf in Trümmern lag. Lange schwiegen sie und sahen sich an. Elli ließ ihren Blick nach links abschweifen und schloss die Augen. Sie sah verunsichert aus. "Irgendetwas stimmt nicht", sagte sie leise. "Was soll nicht stimmen?", Gaara sah sie fragend an. "Ich weiß nicht... aber... die letzten Tage über hat fast immer irgendetwas nicht gestimmt. Es wäre nur wahrscheinlich, dass der nächste Angriff nur kurz bevor steht...", erklärte Elli. "Unsinn", sagte Gaara. Elli löste ihren Blick wieder vom Boden.
 

"Wer hat das Dorf sonst verwüstet?!", Temari, einige andere Ninja aus Suna-Gakure und die Konoha-Nin saßen an einem langen Tisch und berieten sich über die Lage. "Die Leichen der Oto-Nin in den Trümmern kamen mir schon merkwürdig vor...", äußerte Shikamaru seinen Verdacht. "Und wer ist dann dieses Mädchen ohne Stirnband?", fragte Temari. Kankuro wühlte in seiner Tasche und zog einen Stofffetzen und ein Schmuckstück hervor. "Vielleicht beantwortet das hier deine Frage, Temari", sagte er, währen er die Gegenstände auf den Tisch legte. "Was ist das?", fragte Temari überrascht. "Ich hab's draußen bei den Trümmern gefunden. Es lag in einem Haus. Das eine hier ist eine Haarspange", erklärte Kankuro, während er die silber-weiß glänzende Spange hoch hielt, "und das hier ist ein Stirnband. Ein Stirnband eines Konoha-Nin." Nun hielt er in der anderen Hand das Stirnband nach oben. "Ein Konoha-Stirnband?", fragte Sakura. "Also von uns ist es nicht. Wir haben unsere nicht verloren...", sagte Kiba Naruto fasste sich an die Stirn. "Meins ist es wirklich nicht... Echt jetzt", sagte er. "Das wussten wir auch schon, du Idiot!", schrie Sakura ihn an. "Ich hab's ja nur gesagt... ", begann Naruto aber er hielt inne als er bemerkte, dass ihn alle wütend ansahen. "Können wir jetzt weitermachen?", fragte Kankuro. "Sicher", sagte Naruto. "Na dann... also, wird bei euch im Dorf jemand vermisst oder habt ihr dieses Mädchen zuvor gesehen?", fragte Temari in die Runde. Sie bekam ein einstimmiges Nein von den Konoha-Nin als Antwort.
 

"Es ist schon ziemlich spät. Wir sollten lieber zurück gehen.", Sagte Elli zu Gaara. "Und uns dann zwischen die ganzen Menschen quetschen, die auch im Hauptgebäude schlafen, weil sie kein Haus mehr haben? Nein danke", antwortete dieser. Elli sah ihn fragend an.

"Du hattest mir eigentlich immer noch nicht verraten, wieso du neulich nachts wach warst...", sagte sie grinsend. Es gab Dinge, an die sie sich immer wieder erinnerte und auf die sie nur zu gerne zurückkam, wenn es grade passte. Das war hier der Fall. "Das hatte ich auch nicht vor", meinte Gaara. "Keine Sorge, ich bekomme das noch aus dir raus! Du bist mich noch nicht los!", lachte Elli. Auf Gaaras Gesicht breitete sich ebenfalls ein Grinsen aus. Aber es schien nicht so kühl wie das Grinsen, das er auf den Lippen hatte, wenn er jemand neuen töten konnte, es wirkte eher freundlich. Elli legte den Kopf schief. "Also du gehst nicht rein...?", fragte sie. "Nein", sagte Gaara wieder. "Okay, dann bleibe ich auch noch hier. Ich geh nicht rein, wenn du nicht rein gehst", sagte Elli, noch immer grinsend und setzte sich demonstrativ auf den Boden. "Du bist verrückt", meinte Gaara und ging auf sie zu. "Vielleicht bin ich das aber es ist mir egal", Elli schien glücklich zu sein. Glücklich, dass das alles, der Albtraum nach dem Sturm, endlich vorbei war. Gaara hockte sich neben Elli und atmete tief durch. Plötzlich weiteten sich Ellis Augen und ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Jemand war hinter ihnen aufgetaucht. "Endlich habe ich dich gefunden, Elli", sagte die Person. Und strich sich einige seiner langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht, sodass man seine bleiche Haut noch mehr sehen konnte.

Es war Orochimaru.

Elli sprang auf und drehte sich zu ihm um. Auch Gaara war aufgestanden und sah den San-Nin an. "Es war nicht nett, so lange vor mir davon zu laufen...", Orochimarus Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck von Schadenfreude.

Kapitel 14

Elli und Gaara standen Orochimaru gegenüber. Er grinste noch immer, während Elli mit einem mal verzweifelt wurde. Was sollte sie nun tun? Sie hatte es so lange geschafft, vor ihren Verfolgern davonzulaufen, gegen zahllose Oto-Nin gekämpft und gewonnen...

Sogar Daiki, welcher eigentlich recht stark gewesen war war an der Mission gescheitert, sie zu Orochimaru zu bringen. Sollte das alles nun vorbei sein? War sie nun ihrem Vater ausgeliefert?

Orochimarus Blick fiel auf Gaara. "Ach... du? Du hattest deine Rolle bei dem Angriff auf Konoha, das hier erledige ich jetzt. Wie geht es eigentlich dem Kazekage...? Oh, ich vergaß, der ist ja auf tragische Weise umgekommen...", Orochimaru begann zu kichern.

Gaara machte einen Schritt nach vorne. Er hatte den Kazekage, seinen Vater nie leiden können aber dass Orochimaru glaubte, er würde jetzt mitlachen war zu viel verlangt.

Elli hielt ihn am Arm fest doch er ging weiter und riss sich los. "Du verdammter Bastard... denkst du ernsthaft, ich hätte mit dem Angriff auf Konoha auch nur das Geringste zu tun gehabt, wenn klar gewesen wäre, dass wir alle nach deinem Kommando handeln?", sagte Gaara ernst.

Elli schüttelte hinter ihm den Kopf. Sie wusste, dass es keinen Sinn hätte, sich mit Orochimaru anzulegen. Selbst wenn man noch so viele Jutsus beherrschte und der Mächtigste Ninja der Welt wäre wäre das unmöglich.

"Orochimaru hat den Hokage und den Kazekage umgebracht... Ich schätze... Gaara wird für ihn... kein Problem darstellen... Ich muss irgendwas tun...", Ellis Gedanken rasten und ihr Blick schweifte umher. Irgendwie musste es eine andere Lösung geben. Irgendwo musste etwas sein, das ihr helfen konnte. "Du planst doch nicht etwa, abzuhauen... oder?", Fragte Orochimaru mit hochgezogenen Augenbrauen. Er formte seine rechte Hand vor seinem Gesicht zu einem Fingerzeichen und starrte Elli an. Diese griff sich daraufhin an die linke Schulter, die Stelle, an welcher das Bannmal zu pulsieren begann. Gaara ließ seinen Blick nicht von Orochimaru ab. Langsam fing der Sand am Boden an, sich wie selbstständig zu bewegen.

Elli wusste, was Gaara vorhatte aber sie wusste ebenso, dass es keinen Sinn haben würde.

"Gaara... nicht!", rief sie noch, bevor Orochimaru ihre Schmerzen durch ein weiters Fingerzeichen noch um einiges steigerte. "Du willst mir doch nicht den ganzen Spaß verderben, oder?", fragte er sie, obwohl ihm klar war, dass er darauf keine Antwort bekommen würde. Nun galt seine volle Aufmerksamkeit wieder Gaara und dem Sand am Boden. "Na los, mein junger Freund... zeig mir doch mal, wie gut du den Sandkasten hier im Griff hast...", scherzte er.

Plötzlich schloss sich der Sand um seine Füße.

"Und was kommt als nächstes?", fragte Orochimaru gelangweilt, während er einmal gähnte. Gaara sah ihn noch immer hasserfüllt an. Der Sand kroch an Orochimarus Körper empor. "Kein Problem... so lange ich meine Hände noch bewegen kann...", erklärte Orochimaru und machte ein Fingerzeichen. "Suna-Hebi-no-Jutsu", rief er. Zu seinen Füßen erschienen einige Schlangen welche den Sand durchstießen, als wäre er bloß ein sinnloses schwaches Gebilde. Nun machte er sich zum Angriff bereit. Er rannte in Gaaras Richtung, holte aus und schlug mit voller Wucht zu.
 

Orochimarus Faust knallte auf eine harte Blockade aus Sand. "... ungewöhnlich... und erstaunlich...", stellte er fest. Als er seine Hand zurückziehen wollte bemerkte er, dass sie völlig von Sand umgeben war, welcher sich stetig verfestigte. Dazu kam der Sand zu seinen Füßen, der diese erneut umschloss. "Und wie sieht das ganze ohne Hände aus?", fragte Gaara. "... Ich muss zugeben... ohne Hände sieht die Lage für mich etwas schlechter aus... aber nur etwas", sagte Orochimaru.

Elli schätzte die Lage ab. Sie wusste, dass der Kampf noch lange nicht entschieden war.

Sie hatte sich entschieden. Trotz der Schmerzen blieb ihr keine Möglichkeit, als zumindest etwas zu tun. An sonsten wären ihre zahlreichen Fluchtversuche hiermit vorbei. Nachdem sie einige Fingerzeichen gebildet hatte war sie verschwunden und hinter Orochimaru erneut aufgetaucht. "Pass auf. Deine Lage wird sich gleich noch um einiges verschlechtern!", rief sie.

"Vergiss es, Elli. Das ist mein Kampf", sagte Gaara tonlos.

"Hast du eben auf mich gehört?", fragte Elli, bevor sie die Frage selbst beantwortete, "Nein. Also. Hebi-kase-no-Jutsu!" Einige Schlangen schossen aus den Ärmeln ihres Hemdes hervor und schlangen sich um Orochimarus Hände und Füße und um seinen Hals.

"Drei Sekunden... Und die Sache ist gelaufen", rief sie Orochimaru zu. Drei Sekunden. Unwahrscheinlich. Aber das wusste sie. Alles, was sie tat, war so zu tun, als wäre der Kampf dann vorbei. So, als wäre sie stark genug, übermächtig, mal eben in der Lage, einen der San-Nin außer Gefecht zu setzen oder gar zu töten.

"Denkst du ernsthaft, ich bin so unvorbereitet? Wäre das hier ein richtiger Kampf, dann wäre er bereits vorbei gewesen, bevor er begonnen hatte", antwortete Orochimaru, der den Bluff wohl durchschaut hatte. "Ich frage mich nur, wie du aus dieser Lage wieder rauskommen willst", sagte Elli grinsend, während sie die Rechte Hand wieder auf ihre schmerzende linke Schulter presste.

Plötzlich ließ sie ihre Hand wieder sinken. Angriffsbereit holte sie ein Kunai aus der Tasche und hielt es in der Hand. Genug Chakraverschwendung für heute. Vorerst.

"Ich würde mir darüber nur Gedanken machen, wenn ich wirklich in dieser Lage wäre", sagte Orochimaru selbstsicher. "...Was... was soll da-", noch bevor Elli ausgesprochen hatte beantwortete sich ihre Frage von selbst. Orochimaru zerfiel zu einer schwarzen Masse, die im Sand versickerte.

"... Ein Kagebushin...", stellte Elli fest. Aber wie war das möglich? Sie ließ das Wurfmesser aus ihrer Hand fallen und sackte zusammen. Ihre Schulter schmerzte heftiger.

Hatte Orochimaru mit diesem Auftritt nichts weiter bezwecken wollen als das? Gaara ließ die Sandmauer sinken und Ellis Schlangen lösten sich wieder in nichts auf.

"Alles umsonst...", sagte sie. "Nein... nicht alles", sagte Gaara.

"Was meinst du damit? Er ist weg! Es war ein Doppelgänger! Wir haben ihm nichtmals ein Haar krümmen können!", schrie Elli verzweifelt. Wenn das schon so ablief, wie sollte dann erst ein wirklicher Kampf ausgehen, wenn es jemals soweit kommen würde? "Wenn er kein Doppelgänger gewesen wäre, dann hätten wir ihn besiegen können. Wenn er wieder auftaucht, dann wissen wir, was zu tun ist", sagte Gaara ruhig.

"Er ist nicht blöd! Bis dahin wird er sich für dieses Problem schon eine Taktik zu Recht gelegt haben! Es ist doch sinnlos! Ich ... ich mache das hier doch nicht alles mit, die Schmerzen an meiner Schulter und alles, damit er hinterher wieder verschwunden ist... damit sich hinterher rausstellt, dass er es nichtmals selber war!", Elli hatte den Kopf gesenkt. Im Sand unter ihr zeichneten sich einige Tränen ab, die nach kurzer Zeit versickert waren.
 

Das Thema im Ratssaal von Suna-Gakure hatte sich geändert. "Wann fangen wir mit dem Wiederaufbau an?", fragte Temari. "Und... wie sollen wir die ganzen Häuser wieder aufbauen?", fügte Kankuro hinzu.

"Äääh... wie wär's mit Holz...?", fragte Naruto. Wieder sahen ihn alle wütend an.

"Aber das war doch ´ne gute Idee. Echt jetzt! Wo is'n euer Problem?!", fragte er laut.

"Damit es auch die ganz Dummen verstehen...", begann Kankuro, "woher sollen wir die benötigten Materialien...", er sah zu Naruto, "Also das Holz", er sah wieder zu den anderen, "bekommen. Hier gibt es weder besonders viel noch überhaupt etwas, woher wir das Material nehmen können. Wir sind immerhin mitten in der Wüste. " - "Als wir Konoha wieder aufgebaut haben, haben wir das benötigte Holz aus einem Wald in der Nähe von Konoha geholt. Wir haben eine Menge von dem Wald abgeholzt aber über die Hälfte steht noch", erklärte Shikamaru. "Gut. Wann fangen wir an?", fragte Kiba, während Akamaru aufgeregt bellte. Selbst wenn das Transportproblem noch nicht geklärt war, wenigstens wussten sie schonmal, woher sie das Holz bekommen würden.
 

Ein neuer Tag war angebrochen. Viele Leute, welche soeben das Hauptgebäude verlassen hatte, das momentan ihre einzige Übernachtungsmöglichkeit darstellte machten sich sofort wieder an die Arbeit, weitere Trümmer aus dem Weg zu räumen. Die nicht mehr brauchbaren Reste der Häuser wurden auf einem Haufen zusammengelegt. Noch brauchbare Gegenstände wie wieder gefundene Schmuckstücke, Bücher und anderes wurde ebenfalls zusammen abgelegt. Es fanden sich einige Gefäße, in welche all diese Gegenstände hineingelegt wurden, sodass jeder, der etwas vermisste sich genau das wieder heraussuchen konnte. Zwischen den wieder gefundenen Stirnbändern mit dem Suna-Gakure-Symbol lag ebenfalls eines, das weder farblich zu der gesamten Masse der anderen Stirnbänder passte, da es weder blau, schwarz, grün oder rot war sondern tarnfarben, noch das gleiche Symbol zeigte.

Es war Ellis Stirnband mir dem Konoha-Symbol. Und obwohl sich einige Bewohner Sunas erst nicht sicher waren, wie sie auf diesen Fund reagieren sollten, ließen sie es doch alle liegen und warfen immer wieder einen Blick auf die Stirnbandsammlung, um zu erfahren, wann das Stirnband nicht mehr da sei und wer es wohl nehmen würde. Zwischen den gesammelten Funden an Schmuckstücken lag auch Ellis weiß-silbrige Haarspange und Kankuro, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Person zu finden, der das Stirnband und die Haarspange gehörte stand unweit von den Sammelbehältern und musterte sämtliche Leute, die diese Gegenstände, wenn auch nur kurzzeitig, in Händen hielten. Eine junge Frau, ein kleines Kind, ein alter Mann, ein im ganzen Dorf bekannter Jo-Nin, es waren viele Leute, die diese Gegenstände kurzzeitig oder auch länger beäugten, dann aber wieder zurückwarfen und sich wieder entfernten. "Irgendwem muss dieses Stirnband aber gehören. Und diese Person wird es nicht einfach hier liegen lassen...", sagte Kankuro zu sich selbst.
 

Derweil waren die Konoha-Nin und Temari in Konoha-Gakure angekommen. Sie standen vor einem Tisch hinter welchem Tsunade saß und berieten sich mit ihr über die Lage in Suna. Es schien, als wenn Tsunade damit einverstanden wäre, den Bewohnern von Suna durch die Spende einiger Bäume zu helfen. Zwar war sie sich im Klaren darüber, dass danach nichts mehr von dem Wald übrig wäre aber da dieser Wald schon immer bloß als Holzquelle gedient hatte stimmte sie letztendlich zu. "Holt euch Hilfe beim Transport", hatte sie bloß noch gesagt, bevor die anderen den Raum und das Gebäude wieder verließen. Letztendlich hatte die Entscheidung, das Holz zur Verfügung zu stellen nicht das Geringste mit Großzügigkeit zu tun. Es war eine neue Demonstration des Abhängigkeitsverhältnisses. Ganz nach dem Motto "Wir haben. Wir geben. Aber irgendwann holen wir uns dafür etwas zurück, weil wir Anspruch darauf haben. "

Einige Stunden Später lagen die ersten Bäume schon zum Abtransport bereit und wurden nach Suna transportiert.
 

Noch am selben Abend suchten Gaara und Elli das Hauptgebäude auf, damit Elli nach ihren beiden wichtigsten verloren geglaubten Gegenständen suchen konnte. "Ich hoffe, ich finde das Stirnband...", sagte Elli unsicher. Sie wusste nicht, ob es jemand gefunden hatte, nachdem es durch den Sturm in die Wüste hinausgetragen wurde. "Ich bezweifle eher, dass du es nicht findest... so wie die ganzen Leute in der Wüste nach allen möglichen Dingen gesucht haben...", beruhigte Gaara sie.

"Und.. meine Haarspange hab ich auch verloren... die beiden Gegenstände sind die einzigen Dinge, die ich von meiner Mutter habe...", überlegte Elli weiter.

Endlich standen sie vor den Kisten. Kein Mensch war mehr zu sehen. Dort standen nur die Kisten. Elli warf einen Blick in die erste Kiste.

"Bücher...", stellte sie fest.

Nun ging sie zur zweiten Kiste.

"Kleidung...", sagte sie.

Danach nahm sie die nächste Kiste unter die Lupe.

"Schmuck!", erleichtert griff sie in die Kiste und kramte zwischen zahlreichen Silberkettchen, Armbändern, Ohrringen und anderen Schmuckstücken ihre Haarspange hervor. "Na also", sagte sie. "Was hab ich gesagt?", fragte Gaara.

"Du hattest Rech! Moment... bevor ich noch nicht das Stirnband wiederhabe sollte ich mich noch nicht zu sehr freuen...", antwortete Elli. Sie ging zur nächsten Kiste.

"Schuhe...", und zu der Kiste, welche daneben stand.

"Wow! Das ist aber ´ne ganz schöne Auswahl..." sagte Elli überrascht. Sie hatte die Kiste mit den Waffen und Rauchbomben gefunden. Beinahe ein Wunder, dass die Rauchbomben noch unversehrt waren. Sie hätten sich genauso gut in Rauch auflösen können. "Da ich aber nichts in diese Richtung vermisse...", sie drehte sich zur Seite, "suche ich lieber hier weiter."

Elli warf einen Blick in die nächste Kiste und ihr Mund verzog sich zu einem grinsen.

Die komplette Kiste war leer. In ihr lag nichts. Gar nichts bis auf ein einziges tarnfarbenes Stirnband mit Konoha-Symbol. Elli griff in die Kiste und zog ihr Stirnband heraus.

"Ich hab's", sagte sie beruhigt. "Jetzt kannst du aber zugeben, dass ich Recht hatte", sagte Gaara. "... okay... ich gebs zu. Du hattest wirklich Recht", sagte Elli lachend.

Kankuro, der sich mittlerweile hinter die Kisten gesetzt hatte war erstaunt. "Es ist also wirklich von ihr...", stellte er fest.

Kapitel 15

Es wurde wieder dunkel. Die nächste Nacht brach an.

Seit dem Auftauchen von Orochimarus Doppelgänger war nun schon ein ganzer Tag vergangen. Elli wäre zu gerne in ihre Hütte gegangen und hätte geschlafen aber da die Hütte nach dem Sturm nicht mehr stand war ihr das nicht möglich. In das Hauptgebäude zu den vielen anderen die dort schliefen wollte sie allerdings auch nicht.

"Eins... zwei... ich hab schon drei Nächte nicht mehr geschlafen?! Das gibts doch nicht! Die letzte Zeit war echt anstrengend...", stellte Elli fest. Sie war auch entsprechend ausgelaugt. Es war definitiv wieder nötig, eine Nacht durchzuschlafen. Gaara, der neben ihr auf dem Dach des Hauptgebäudes saß sah sie nur kurz an und blickte danach zu dem abgebrochenen Stück des Glockenturmes, das der Sturm mitgerissen hatte, als er das Dorf verwüstet hatte. "Was meinst du, wie lange das noch so geht?", fragte Elli, "ständig tauchen neue Probleme auf. Neue Probleme für mich und... neue Probleme, die das ganze Dorf in Gefahr bringen..." Gaara sah nach oben, in den sternenklaren Himmel. "Ich weiß es nicht... Aber ich denke nicht, dass das ganze sich mal eben regeln lässt...", sagte er. "Das hatte ich auch nicht erwartet. Aber was für einen Sinn hat das ganze? Das Dorf wird zwar wieder aufgebaut... aber was ist, wenn daraufhin direkt der nächste Angriff von Orochimaru folgt?", Ellis Stimme klang nicht verzweifelt.

Sie klang eher neutral und tonlos. "Du redest über nichts anderes mehr. Hör endlich auf dir Sorgen darüber zu machen, was vielleicht morgen passieren könnte", antwortete Gaara. "Du hast ja Recht...", sagte Elli, "bald ist das Dorf wieder aufgebaut... wir haben diesen Doppelgänger fertig gemacht... und...", sie unterbrach sich selbst, als sie ihre rechte Hand auf die Stelle mit dem Bannmal presste, "... und das bekomme ich schon noch irgendwie unter Kontrolle..."

"Irgendwie? Es gibt Spezialisten für so was. Die wissen, wie man ein Bannmal versiegeln kann", sagte Gaara.

"Ja, ich weiß... aber irgendwie... irgendwie möchte ich diese Kraft gar nicht loswerden. Nicht, dass ich zu Orochimaru gehen würde... Ich bin doch nicht verrückt. Aber... Das Mal kontrollieren zu können wäre schon nicht schlecht. Die Chance, dass man es überlebt, so ein Bannmal zu bekommen liegt bei unter 10%. Ich habe es überlebt und darum werde ich diesen Fluch... oder eher... dieses Geschenk... nicht einfach wegwerfen", erklärte Elli und fragte sich selbst dabei, ob sie das grade eigentlich wirklich so meinte. Gaara schüttelte den Kopf. "Bei jedem Kampf gehst du wegen diesem verdammten Mal zu Boden. Es gibt dir keine Kraft, es nimmt sie", sagte er. "Nicht wenn ich weiß, wie ich das verhindern kann", sagte Elli. "Aber das weißt du nicht", der Tonfall in Gaaras Stimme hatte sich geändert. Er sprach nicht mehr gleichgültig über das Mal sondern eher interessiert und leicht wütend. "Wenn ich immer gleich aufgebe und mich mit allem zufrieden gebe, was passiert, dann werde ich es auch nie wissen. Ich muss es eben versuchen", Elli war aufgestanden. Sie wollte das Mal sofort kontrollieren können. Sie wollte diese Macht nutzen und MIT ihr kämpfen, statt dagegen anzukämpfen. "Jetzt ist es sowieso zu spät. Es ist Nacht. Nicht grade der richtige Zeitpunkt, um irgendwo alleine hinzugehen... besonders wenn man gesucht wird...", versuchte Gaara Elli zu überreden.

"Was schlägst du denn vor?", fragte sie. "Dass du erstmal schläfst und morgen damit beginnst, zu versuchen, das Mal zu kontrollieren", antwortete Gaara. "Wobei wir wieder bei meinem Lieblingsthema wären", Sagte Elli grinsend. Immerhin hatte sie noch immer nicht erfahren, wieso Gaara die eine Nacht wach gewesen war und auch sonst keine Anzeichen von Müdigkeit zeigte.

Gaara verdrehte die Augen. "Frag gar nicht erst", sagte er. "Und was, wenn ich's doch tue?", Elli grinste noch immer. "Dann wirst du wie immer keine Antwort bekommen", meinte Gaara. "Dann werde ich dich eben so lange nerven, bis ich eine Antwort bekomme", mittlerweile hatte Elli angefangen zu lachen.

"Dann fang schon mal an... und pass auf, dass du nicht während deinem Versuch mich zu nerven einschläfst...", sagte Gaara. Auch er grinste jetzt. Irgendwie ein seltener Anblick.

"Okay... du hast gewonnen. Kampflos gewonnen. Ich geh jetzt wirklich besser mal pennen... Aber irgendwann... ach vergiss es", Elli drehte sich um und entfernte sich langsam. Sie brauchte wirklich ein Bisschen Schlaf.
 

Am nächsten Morgen war Elli schon Früh wach. Sie hatte tatsächlich neben zahlreichen anderen Leuten geschlafen, die ebenfalls ihr Haus verloren hatten. Schnell band sie sich ihr Stirnband um und steckte sich die Haare hoch. Außer ihr schien noch niemand wach zu sein. Sie bewegte sich in Richtung Ausgangstür, möglichst ohne dabei einen der am Boden liegenden Leute zu berühren oder gar zu treten. Als Elli die Türe erreicht hatte drückte sie vorsichtig die Klinke nach unten und öffnete die Tür. Sie ging aus der Halle und verließ einige Zeit später das kugelförmige Gebäude. Draußen sah sie sich erst einmal um, um sicherzugehen, dass sie niemand sah, doch plötzlich erschien jemand hinter ihr. Schnell holte sie mit der Faust aus, drehte sich um und schlug zu.

Doch ihre Faust war nur auf Sand getroffen.

"Ganz ruhig... ich bin's", sagte Gaara, während der Sandwall sich wieder senkte. "Was machst du denn hier?", fragte Elli. "Ganz einfach... du hast gestern gesagt, du trainierst heute wegen dem Mal... und ich dachte, bevor du dann, wenn du am Ende bist angegriffen wirst komme ich mit", antwortete Gaara. "Ich brauche keine Hilfe! Das ist normales Training!", sagte Elli.

"Mit einem Haken... und zwar, dass dich dieses Training umbringen kann. Nicht dass du hinterher keine Kraft mehr hast, wieder nach Suna zurückzukommen", ergänzte Gaara den Satz. "Wenn du meinst... dann mach das", sagte Elli. Die beiden nutzten einige Fingerzeichen und verschwanden.
 

"Ich kümmere mich um die Aufteilung", sagte Temari, während sie einige Skizzen ansah. "Gut... und wir übernehmen den Materialtransport in die einzelnen Gebiete!", rief Kiba, während Akamaru schwanzwedelnd zur Tür lief und daran kratzte. "Du kannst es wohl gar nicht erwarten...", scherzte Kiba. "Naruto... kannst du dich nicht darum kümmern, das Material zu Recht zu schneiden? Mit einem Haufen Schattendoppelgängern dürfte das ja nicht so schwer sein...", fragte Sakura Naruto. "Ja klar! Ist ja auch voll einfach, echt jetzt. Ich bin schon unterwegs!", rief dieser daraufhin. "Mann ey, ist das nervig... Ich dachte, wir kommen hier hin, regeln das und verschwinden wieder...", sagte Shikamaru genervt. Er saß in einer Ecke und hatte die Augen geschlossen. Plötzlich öffnete Kankuro die Tür und rannte dabei fast Akamaru über den Haufen, der noch immer vor der Tür gestanden hatte. "Leute! Ich weiß, wem das Stirnband gehört!", rief er aufgeregt in die Runde.
 

Gaara und Elli standen mittlerweile mitten in einem Wald. Das Licht fiel durch die Blätter und zeichnete ein helles Muster am Boden ab. "Ich fang dann mal an...", sagte Elli. "Moment", Gaara unterbrach sie, "planlos einfach drauflos zu trainieren endet meistens in Chaos." "Du musst es ja wissen, Meister der Pläne und Strategien!", Elli lachte. "Das Mal breitet sich also aus, wenn du zu viel Chakra bildest, also...", fing Gaara an. "Also bilde ich jetzt Chakra. Ich hab eine Idee. Ich lege diesen Baum hier um", Elli deutete auf eine wahrscheinlich über einhundert Jahre alte Buche. Gaara bückte sich und hob einen kleinen Zweig vom Boden auf. "Damit", sagte er. Elli nahm ihm den Zweig aus der Hand. "... Ähm... okay... dann versuche ich das mal...", sagte sie leicht verunsichert. Sie formte Ihre Hände zu einem Fingerzeichen, in welches sie den Zweig mit einband. "Mokusei no gama -no-Jutsu", rief sie noch, bevor sich der Zweig verlängerte und zu einem Ast wurde.

Nach und nach bildete sich ein weiterer Ast von diesem Ast ab und bildete eine Klinge. Anschließend verfärbte sich die Waffe noch tiefdunkel, bis Elli eine gigantische, tiefschwarze Sense in der Hand hielt. "Die Schulter... fängt schon an. Dann... schneide ich den Baum jetzt durch... Der wird nachgeben, als wäre er aus Butter...", sagte Elli, sichtlich vom Schmerz des Bannmals ergriffen. Sie holte aus, ließ die Sichel vom Chakra umströmen und schlug zu. Die Sense glitt durch den festen Baumstamm, welcher kaum sichtbar durchtrennt war. Einige Sekunden geschah nichts weiter, dann kippte der Baum langsam zur Seite und begrub einige Büsche unter sich. "Na also", sagte Gaara. Er war sichtlich erstaunt von der Macht dieser, aus einem einfachen Zweig entstandenen Waffe. Ellis Körper war wieder über und über mit dem Juin überzogen.

Beinahe hätten ihre Beine nachgegeben, doch sie hielt sich noch immer. "...nein... ich ... ich werde nicht... aufgeben... Ich will dieses... verdammte Teil ... endlich kontrollieren...", brachte sie unter Schmerzen hervor.

"Na super", sagte Gaara, " Und jetzt legst du noch den hier um." Er deutete auf einen weiteren, gigantischen Baum. "W...was...? Schon...? Ich... ich bin doch kein Holzfäller...", sagte Elli, noch immer durch das Mal geschwächt. "Wieso nicht? Du wolltest üben, nicht ich. Außerdem machst du Fortschritte", antwortete Gaara. Elli antwortete nicht und verfolgte noch einmal die Richtung, in die Gaaras Arm deutete. "Wenn du meinst... dass ich es... schaffe...", sagte Elli und holte mit der Sense aus, doch ließ sie direkt wieder sinken. Gaara sah sie Fragend an.

Elli sah zu ihm und ließ die Waffe fallen. Sie presste wieder ihre Hand auf die Schulter. Die Waffe am Boden verwandelte sich wieder in den ursprünglichen Zweig, da Elli nicht mehr ihr Chakra darauf konzentrierte, sie in dem Zustand zu halten. "Tut mir Leid... Ich hab mich nicht... genug konzentriert...", Elli hatte noch immer nicht aufgegeben, "Warte... Ich ... ich versuch´s noch mal..." Sie griff nach dem Zweig und band ihn erneut in ihr Fingerzeichen ein.

"Mokusei no -gama -no-Jutsu", rief sie erneut und der Zweig begann ebenfalls erneut mit der erstaunlichen Verwandlung.

Das Juin auf Ellis Körper glühte orange auf. "Du willst den Baum... am Boden sehen... hab ich Recht...?" fragte sie in Gaaras Richtung.

"Genau", antwortete dieser. "Okay... aber pass auf... es wird ziemlich schnell gehen…", erklärte Elli. "Dann mach es auch", sagte Gaara, den Blick auf den Baum gerichtet. Elli schloss die Augen, um sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, holte aus und schlug zu. Der Baum zersplitterte an der Einschnittstelle, kippte und am ganzen Boden verteilt lagen Holzspäne. "Wa... was sagst du...?", fragte Elli.

"Wow", antwortete Gaara. Elli grinste schwach. "Dann war's das für heute... jetzt verwandle die Waffe zurück und ruh dich aus", sagte Gaara.

"Nein... ich bin noch nicht fertig", das Juin an Ellis Körper glühte noch stärker. "Was denn noch?", fragte Gaara tonlos.

"Hier stehen mir noch zu viele Bäume...", Ellis Grinsen verzog sich zu einer wütenden Grimasse. "Elli? Das bist nicht du. Hör auf damit und reg dich ab!", rief Gaara ihr zu und ging in ihre Richtung. "Sagt wer?", fragte Elli mit einem aggressiven Unterton in der Stimme. Gaara machte einen weiteren Schritt auf sie zu und stand jetzt genau vor ihr. "Ich", sagte er laut.

"Und?", fragte Elli. "Nichts und. Die Seite an dir gefällt mir einfach nicht", sagte Gaara. Elli antwortete nicht. Einen Augenblick lang herrschte eine unschöne Stille und Spannung lag in der Luft.

"Reg dich einfach ab und leg die Waffe weg", Gaara musterte sie streng. Statt Gaaras Rat zu befolgen erhob Elli die Waffe zum Angriff und machte einen Schritt auf ihn zu. Gaara reagierte ziemlich schnell. er griff nach der Sense und drehte Elli den Arm um, sodass sie die Waffe fallen ließ. "Was soll das?!", schrie Elli, während sie versuchte, nach der Waffe zu greifen. "Ich hab doch gesagt, du sollst sie weglegen...", sagte Gaara ernst und trat mit einem Fuß auf die Sense, "und dich abregen."

Elli überlegte kurz und zweifelte, woraufhin das Juin zurückging. Gaara ließ nun ihren Arm los. Die Waffe am Boden verwandelte sich zurück und Elli fasste sich wieder an die Schulter. Langsam ging das Juin zurück.

"Ah!", sie ging zu Boden. "Geht doch", sagte Gaara und hockte sich vor sie. "Es tut mir leid… ich... ich hatte das ... Mal nicht unter... Kontrolle... Du weißt doch... dass ich... dich niemals... einfach so ... angreifen würde... oder?", sagte Elli unter starken Schmerzen. "Schon gut...", antwortete Gaara nur. "Danke...", sagte Elli noch, dann kippte sie nach hinten um.

"War wohl ein Bisschen viel für heute", sagte Gaara und hob Ellis Körper vom kalten Laubboden. "Verschwinden wir." Sagte er noch. Er bekam ein schwaches, kaum hörbares "Mhm..." als Antwort. Gaara musterte sie noch einen Moment, nutzte dann ein Fingerzeichen und ließ Elli und sich verschwinden.

Kapitel 16

Als Elli erwachte spürte sie starke Schmerzen am ganzen Körper. Sie schienen von der Schulter auszugehen, auf welcher sich das Mal abzeichnete. Elli öffnete die Augen und sah sich im Raum um. Sie lag nicht auf einer Matte in der Halle, in welcher sie am Morgen aufgestanden war, sondern in einem weichen großen Bett.

Der ganze Raum war hell eingerichtet.

Ein weißer Schrank stand an der Wand neben der Türe, einige fröhliche Bilder hingen an den Wänden, neben dem Fenster, das mit einer weißen Gardine behangen war und ein hellgelber Teppich zierte den Boden.

Plötzlich fasste sich Elli an den Hinterkopf. Die Spange fehlte. Auch das Stirnband war nicht mehr an ihrer Stirn. Schnell sah sie neben ihr Bett und bemerkte einen kleinen, hellbraunen Nachttisch, auf welchem sowohl ihre Wertgegenstände lagen als auch eine kleine Lampe stand.

"Ist das ein Traum?", fragte Elli sich selbst, "Oder bin ich schon tot...?", ihre Hand fasste nach der Schulter und sie fühlte einen Verband. Elli bemerkte, dass sie außer einigen Verbänden bloß ein langes, weißes Hemd trug, das vorne mit einigen Knöpfen zugeknöpft war. Auf einem kleinen Hocker neben dem Nachttisch lagen ihre verdreckten Kleidungsstücke. Elli wollte grade aufstehen, als sich die Türe öffnete.

Eine junge Frau mit langem weißem Gewand kam herein.

"W...wo bin ich hier?", fragte Elli verwirrt. "Du befindest dich im Krankenzimmer von Suna-Gakures Hauptgebäude. Da unser eigentliches Krankenhaus mit dem Sturm fortgetragen wurde liegst du nun hier. Dieses Zimmer ist sonst nur für äußerste Notfälle gedacht", erklärte die junge Frau. "Suna... und ich hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet..." dachte Elli. Man wusste doch immerhin nie, was passierte und Orochimaru war wohl kaum so unachtsam, sich eine Chance entgehen zu lassen, Elli endlich mitzunehmen.

"Und wie bin ich hier her gekommen?" Fragte Elli weiter. "Gaara hat dich hergebracht. Er sagte, du wärst verletzt und jemand sollte sich um dich kümmern... Das haben wir dann auch getan", sagte die Frau. "Ah so... ... und... wo ist er danach hingegangen?", Elli sah die Krankenschwester fragend an. "Ich weiß es nicht. Ich denke, du wirst dich sowieso noch eine Weile ausruhen müssen, bevor du wieder nach draußen gehen kannst...", antwortete diese.

"Na toll...", sagte Elli enttäuscht.

Sie wollte weiter trainieren.

Sie wollte nicht nach jedem Trainingstag im Krankenzimmer aufwachen

und sie wollte endlich das Mal kontrollieren können, was aber kaum möglich wäre, wenn sie nicht weiter an sich arbeitete. Also war es nur logisch – aus ihrer Sicht – dass sie nicht das geringste bisschen Dankbarkeit zeigte, dass sich tatsächlich jemand um sie gekümmert hatte. Sie dachte gar nicht darüber nach, wie unfreundlich sie jetzt im Moment eigentlich war."Es sind nur noch ein paar Tage, die du dich schonen musst. Nichts im vergleich zu der Zeit, die du hier schon liegst...", sagte die Frau.

"…?", Elli war verwirrt. Was zur Hölle meinte diese Frau? „Zeit, die ich hier schon liege?! Was soll das heißen? Ich dachte, ich wäre erst wenige Stunden hier", schrie Elli wiedermal viel zu aufgebracht. Unfreundlichkeit war dafür schon gar kein Wort mehr. "Aber nicht doch. Es sind schon ganze vier Tage vergangen, seit du hier liegst", erklärte die Krankenschwester ruhig. "Vier? Bitte was? Sagen sie mir, dass ich mich verhört habe, ich kann doch noch keine verfluchtenvier Tage hier liegen!", schrie Elli weiter. Die Krankenschwester seufzte. "Ich denke, ich kann dich sowieso nicht davon abhalten, nach draußen zu gehen... Nimm noch deine Medizin und dann kannst du gehen. Aber du darfst dich nicht zu sehr anstrengen. Keine Nin-, Gen- und Tai-Jutsu für heute. Kein zu schnelles rennen und vor allem... keine Kämpfe", während die Krankenschwester noch weiter redete zog Elli schnell ihre verdreckten Kleidungsstücke wieder an, band ihr Stirnband um die Stirn und steckte sich mit der Haarspange die Haare zusammen.

"Jaja... Ich streng mich nicht an", sagte sie noch und verließ das Zimmer. "Sie hat mir nicht zugehört...", seufzte die Krankenschwester. Wozu sollte sie auch? In Ellis Augen schien das alles zwar recht logisch – die üblichen Ratschläge, die man Kranken eben gab – aber nicht wichtig genug, um sich daran zu halten. Als Elli das Gebäude verlassen hatte staunte sie nicht schlecht. In den vier Tagen, die sie verschlafen hatte waren die ersten Gebäude wieder aufgebaut worden, andere waren komplett aus dem Weg geräumt worden und es waren auch keine Trümmer mehr zu sehen.

"Wow", sagte sie nur. Statt sich weiter auf die fast komplett neu aufgebaute Stadt zu konzentrieren formte sie nur schnell einige Fingerzeichen und verschwand.

Als sie in einem Wald wieder auftauchte sagte sie grinsend: "Oh... jetzt hab ich ja doch ein Jutsu benutzt... das tut mir aber Leid."

Elli sah sich um. "Diese Stille...", sagte sie und überlegte kurz, "wenn es hier so ruhig ist, dann hab ich wohl genug Ruhe fürs Training..." Sie griff nach dem über ihr hängenden Ast eines Baumes und riss ihn ab.

"Was soll schon so schlimm an einem bisschen Training sein...", murmelte sie.
 

"Dass hinterher vielleicht der Wald nicht mehr steht."
 

Elli drehte sich um. Überrascht ließ sie den Ast fallen.

"Gaara? Was machst du hier?", fragte die Kunoichi überrascht. "Dich davon abhalten, einen großen Fehler zu machen", antwortete dieser. "Ich mache keine Fehler", sagte Elli selbstsicher wie immer. "Dein größter Fehler war es, überhaupt hier her zu kommen", sagte Gaara. "Mein größter Fehler war, vier Tage durch zu schlafen. Das muss ich jetzt wieder aufholen", entgegnete Elli.

"Damit du das nächste mal für vier Wochen im Krankenzimmer schläfst?", Gaara sah sie unsicher an. "Nein, damit ich endlich dieses verdammte Mal unter Kontrolle bekomme", erklärte Elli als wäre das eine unglaubliche Neuigkeit. "Als wenn das so funktionieren würde", Gaara war erstaunlich ruhig. Aber das lag wohl daran, dass er eher zu wissen schien, was er tat als das bei Elli der Fall war.

"Was schlägst du denn vor?!", fragte Elli wütend. "Dass du auf den Rat hörst, den man dir gegeben hat und dich ausruhst", erklärte Gaara.

"Und was bringt mir das?", Elli schien genervt zu sein Was ging es Gaara an, was diese unfähige Krankenschwester geredet hatte? Das waren doch eh nur die belanglosen, üblichen Ratschläge gewesen. Nichts, was man auch nur ansatzweise ernst nehmen müsste.. "Das bringt dir, dass du früher wieder mit dem richtigen Training anfangen kannst", sagte Gaara.

"Oho, der Meister hat gesprochen", Elli grinste. Eigentlich überspielte sie damit nur, wie sehr sie die Situation nervte, andererseits hatte es doch auch keinen Sinn, noch hundert Stunden zu diskutieren.

"Dann hör besser auf den Rat vom Meister...", Gaara erwiderte das Grinsen nicht. "... Ich muss endlich dieses...", Elli wurde von Gaara unterbrochen, "dieses Mal unter Kontrolle kriegen. Ich weiß. Aber das ist kein Grund ausgerechnet jetzt zu trainieren. Wenn du mal für ein paar Tage was anderes machst als immer nur zu trainieren und zu kämpfen, dann hast du hinterher viel mehr Kraft und dann wird das mit dem Mal auch." Elli sah zu Boden. "Wir gehen jetzt zurück nach Suna und du ruhst dich aus. Dann sehen wir weiter", schlug Gaara vor.

"... Du hast... du hast Recht. Ich sollte mich wirklich zurückhalten", sagte Elli. Ob aus Einsicht oder Unlust, weiter zu diskutieren? Gaara formte kurz einige Fingerzeichen und die beiden waren wieder verschwunden...

Kapitel 17

Den letzten Tag hatte Elli damit verbracht, sich einige neue Kleidungsstücke zuzulegen, was allerdings auch nötig war, nachdem alles, was sie noch hatte entweder zerrissen oder vom Sturm davon geweht worden war, etwas ordentliches zu essen, was auch nötig war, da sie die letzten Tage bloß altes Brot oder gar nichts gegessen hatte, und sich ein bisschen auszuruhen. Mittlerweile waren die Arbeiten an Suna-Gakure so weit vorangeschritten, dass der Platz, an dem vorher ihre alte Hütte gestanden hatte nun von einem neuen aber genau so kleinen Haus geziert wurde.

Das Haus war noch ziemlich leer, es gab nicht ein einziges Möbelstück. Elli allerdings störte das wenig. Sie hatte einen kleinen Ausflug nach Konoha gemacht, und sich von dort alte nicht benötigte Möbelstücke einiger Leute mit nach Suna genommen. Es war fast alles wie vorher. Das halbe Dorf stand wieder, Elli hatte wieder ihre kleine Hütte, in den Straßen spielten wieder Kinder, sie musste ihre Nächte nicht länger zwischen einem Haufen anderer Leute verbringen, es war wirklich fast alles, wie vorher.

Fast.

Elli schloss die Augen und ließ sich auf die alte abgenutzte Matratze fallen, die in ihrer Hütte als Bett diente. Sie fühlte sich nicht wohl.

Aber wieso?

In ihrem Leben war zwar eine Menge passiert in der letzten Zeit aber sie hatte doch alles, was sie brauchte, oder?

Sie hob ihre rechte Hand über ihr in die Luft und öffnete wieder ihre Augen.

"Diese Hand...", sagte sie, "diese Hand... Diese Hand ist dazu bestimmt, ihn zu töten... aber...", sie ließ die Hand wieder sinken, "...aber ich bin zu schwach. Ich konnte ihn ja nichtmals von einem Schattendoppelgänger unterscheiden...", beendete sie ihren Satz. "Orochimaru hat genug Schaden angerichtet... Ich muss gegen ihn gewinnen. Ich muss... ich muss dieses Mal unter Kontrolle bekommen und ich denke, die Leute aus Konoha kennen sich besser mit so was aus. Schließlich kommt Orochimaru aus Konoha... Wenn ich nur den dritten Hokage fragen könnte... aber der ist immerhin schon tot...", Elli sprang auf und fasste sich an die Stelle mit dem Mal. dieses mal war es nicht warm und es glühte weder, noch pulsierte es.

"Wenn ich gehe... dann bin ich nicht mehr, als eine Verräterin. Ich gehöre nach Suna. Selbst wenn ich dieses Stirnband trage und nichtmals hier geboren bin... ich bin hier aufgewachsen. Ich kann nicht einfach gehen, nur um stärker zu werden. Das wäre nicht richtig", Elli setzte sich wieder. Sie dachte noch einmal darüber nach, zu gehen, blieb dann aber bei ihrem Entschluss.

Für Suna. Für sich selbst. Elli stand auf und verließ ihr Haus.

Auf der Straße begriff sie wieder, weshalb sie sich so entschieden hatte. Sie genoss die warmen Strahlen der Sonne, die auf ihre Arme und ihr Gesicht fielen und atmete einmal langsam ein und wieder aus. "Ich gehöre einfach hier hin", bestätigte sie sich selbst. Plötzlich hörte sie jemanden neben sich. "Wohin denn sonst?" Schnell drehte Elli sich um und sah Gaara direkt an. "Wo kommst du denn jetzt schon wieder her?! Immer wenn ich mal für ein paar Sekunden irgendein Gebäude verlassen habe stehst du plötzlich neben oder hinter mir und ich kann mir dann irgendeinen dummen Spruch anhören!", sagte Elli.

"Ich weiß eben, wann du grade...", Elli unterbrach ihn, "wann ich grade was? Wann ich grade Lust drauf habe, mir so einen Spruch rein zu ziehen? Oh super, du hast den Zeitpunkt perfekt getroffen!" - "Nein, das meinte ich eigentlich nicht", sagte Gaara, "Aber egal..." - "... Jetzt weiß ich, was du meinst...", Elli grinste diabolisch, "du weißt, wann ich grade Lust hab, dich wieder eine Runde zu nerven..." Gaara seufzte. "Wenn es das war, was du gemeint hast, dann kann ich nur sagen...", Ellis Grinsen verformte sich zu einem Lächeln, "Du hattest... Unrecht! Heute nicht."

"Glück gehabt", scherzte Gaara. "Pass auf, sonst überleg ich es mir anders", sagte Elli. "Bitte nicht", antwortete er. "Okay... dann eben nicht", Elli begann zu lachen.

Nicht, weil die Situation oder das Gespräch so witzig war, sondern, weil sie noch vor einigen Minuten daran gedacht hatte, Suna-Gakure zu verlassen.

Eine jetzt undenkbare Idee. Plötzlich verstummte sie.

"Ich... Sag mal.... ", begann sie, "ach... egal. vergiss es." Ihr Blick hatte sich dem Boden zugewandt.

"Was denn?", fragte Gaara.

"Wie ich schon gesagt hab... nichts. Ich geh trainieren. Tschüss", nach dem nutzen einiger Fingerzeichen war Elli verschwunden. "Hatte diese Ärztin nicht gesagt, kein Training?", fragte Gaara noch, obwohl Elli schon weg war.
 

Wie schon so oft tauchte Elli in einem von Konohas Wäldern wieder auf. Sie stand neben einem kleinen Bach, vor einem Baum. Elli drehte sich um und ließ sich auf den feuchten Boden fallen. Sie wollte nicht trainieren, sie wollte nachdenken.

In Ruhe nachdenken. Aber sie fand keine Ruhe. Sie konnte auch nicht in Ruhe nachdenken.

plitsch... Elli fühlte einen Regentropfen auf ihrer Stirn.

plitsch... noch ein Regentropfen.

plitsch... ein weiterer Regentropfen tropfte auf ihr Gesicht.

Elli stand auf. Sie wollte zurück nach Suna aber sie spürte, wie das Mal an ihrer Kraft zehrte. Dieses Mal kamen ja noch die Verletzungen hinzu, die sie beim letzten Training davon getragen hatte. Elli schüttelte den Kopf.

Sie war alleine in irgendeinem riesigen Wald von Konoha.

Völlig Alleine. Das hatte sie ja schließlich auch nicht anders gewollt. Elli sah nach rechts. Nichts. Bloß Bäume und das, wo der Regen immer stärker wurde.

Links sah man auch nichts als bloß Bäume und den kleinen Bach. Würde Elli dem Bach folgen, dann würde sie vielleicht seine Quelle finden... oder den Teich, in den das Wasser mündete aber keinen Ausgang...

Sie rannte los. Geradeaus. Egal wohin. Raus aus dem Wald. Es fing an, zu donnern und Elli zuckte zusammen. Wäre sie in Suna geblieben, dann wäre sie jetzt nicht diesem Gewitter ausgeliefert.

Es krachte. Hinter Elli war der Blitz in einen Baum eingeschlagen.

Der getroffene Baum fing an zu brennen und kippte zur Seite, wo er einen weiteren Baum erwischte. Elli sprang zur Seite. Grade noch rechtzeitig, um dem herabstürzenden Baum auszuweichen. "Wenn ich doch ein Jutsu anwenden könnte...", verzweifelt sah Elli sich um.

Nichts. Training in Extremsituation könnte man das ganze nennen. Hatte sie nicht ursprünglich, als sie noch unbedingt hatte trainieren wollen, genau das gewollt? Training, für sich alleine, niemand störte, sie musste sich ganz um sich selbst kümmern und es war ihre Sache, ob sie sich verausgabte oder nicht. Nur dass sie jetzt nicht die Wahl hatte. Vor diesem Gewitter musste sie nunmal leider verschwinden.

Es war noch immer kein Ende des Waldes in Sicht. Der nächste Baum stürzte nieder. Er kam direkt neben Elli auf dem Boden auf. Elli stand auf und begann erneut zu rennen. Es musste doch ein Ende geben.

Irgendwo... Etwas... "Bitte...", Elli sah sich wieder um. Noch immer gab es keinen Ausgang. Ellis Schulter schmerzte stärker. "Mist... ich... ich sollte doch nicht rennen!", stellte sie fest, erstmals die Ratschäge wirklich als wichtig wahrnehmend, rannte dann aber doch weiter. Plötzlich hörte sie eine Stimme nach ihr rufen. Sie drehte sich in alle Richtungen, konnte aber nicht ausmachen, wer sie gerufen hatte. Aber so viel stand fest, es war kein Feind. Ein Feind würde ihr auflauern und sie dann mitnehmen. "Hier! Ich bin hier!", rief sie verzweifelt. Plötzlich fiel der nächste Baum. Beim ausweichen knickte Elli um und stürzte. "Scheiße!", sie bemühte sich, aufzustehen. Ihr Knöchel schmerzte. Sie stellte sich trotz der Schmerzen wieder auf und sah sich erneut um. Wieder hörte sie jemanden nach ihr rufen.

"Ich bin hier!", rief sie noch einmal, dieses Mal lauter, ließ sich dann aber zu Boden fallen. "Ich bin hier... verdammt...", flüsterte sie, als sie Schritte näher kommen hörte. "Hier!", Elli stützte sich mit den Händen auf dem nassen Boden ab.

Jemand kam näher. Hinter ihr hielt die Person an. Elli drehte den Kopf nach hinten. "Gaara...", sagte sie. "Was machst du hier?" Fragte dieser.

"... ich... ich hab trainiert", antwortete Elli. "Kannst du aufstehen?", fragte Gaara weiter. "Nein... wenn ich das könnte, dann würde ich nicht hier sitzen", gab Elli zurück. Gaara ging ein Paar Schritte, bis er vor ihr stand. Das Fallen der Bäume, das Donnern, nichts davon nahm Elli wahr. Gaara hatte es seltsamerweise mal wieder geschafft, dass sie ruhiger wurde. Ruhig genug, sich keine Sorgen zu machen. Das Gewitter hörte nicht auf, aber Elli fühlte sich sicher. Jetzt reichte er ihr eine Hand. Sie griff danach und zog sich hoch. Sie hielt sich fest und Gaara stützte sie. "Gehen wir... nach Suna...?", fragte Elli. "Wenn das gehen würde, dann würden wir das machen", sagte Gaara. "Was heißt hier, wenn?", Elli war verwirrt.

"Es regnet", sagte Gaara. Knappe, wenig sagende Antworten wie immer. "Das wusste ich auch schon!", hakte Elli nach, "wo ist das Problem?!" Gaara sah sie an und antwortete: "Regen...? Sand...? Sandjutsu bei Regen...? Problem?" Elli fasste sich mit einer Hand an die Stirn, "Ah ja... und das heißt?" - "Das wir hier nicht wegkommen." - "Toll. Und was jetzt?", fragte Elli. Eigentlich fragte sie sich viel mehr, wie zur Hölle Gaara dann hier hergekomen war, wenn er bei dem Wetter keine Jutsus anwenden konnte. "Wir suchen einfach einen trockenen Platz", antwortete Gaara ruhig. "In einem gigantischen Wald, in dem es in strömen regnet. Nichts leichter als das...", sagte Elli sarkastisch. Langsam bewegten die beiden sich weiter in den Wald hinein. Sie mussten einen trockenen Platz finden. Irgendwo.
 

Gaara und Elli mussten schon eine ganze Zeit gelaufen sein, denn Elli spürte ihre Beine nicht mehr. Jede Bewegung schmerzte. Elli hatte die Schmerzen nicht gezählt. Ihre Füße waren taub vom Weg und ihre Arme schienen nicht mehr zu existieren. Sie spürte sie bloß noch als Last. Sie hatte schon aufgegeben, als Gaara plötzlich anhielt und mit einem Finger gradeaus deutete. "Da. Eine Höhle", sagte er. Elli freute sich über die gute Neuigkeit aber sie konnte ihre Freude nicht ausdrücken. Zu schwach war sie, von dem langen Marsch. Langsam gingen Gaara und Elli eine Erhöhung empor. Es regnete noch immer in Strömen aber als sie unter dem Felsvorsprung der Höhle waren schien der Regen in weite Ferne gerückt zu sein. "Was, wenn hier... ein Tier lebt...?", fragte Elli. "Dann lebt es nicht mehr lange", antwortete Gaara. Tatsächlich hörten die beiden etwas, was in dieser Höhle lebte und langsam und gleichmäßig zu atmen schien. "Ein Bär", stellte Elli fest, als die beiden dem großen, schlafenden Tier näher kamen. Gaara schien sich weder dafür zu interessieren, dass das Tier ein Bär war, noch dafür, dass es sogar ein ziemlich großes Exemplar war. "Wenn der Sand jetzt...", begann Gaara, doch Elli hatte bereits eine Idee. Sie ließ Gaara los und lies sich auf das kühle Gestein fallen, wo sie nach einem Knochen griff, der wahrscheinlich der Beute des Bären gehörte.

"Willst du...", begann Gaara, doch Elli fing bereits an, Fingerzeichen zu bilden.

"Ein Jutsu wird doch wohl noch drin sein...", sagte sie. Mit Hilfe der Fingerzeichen bildete Elli aus dem Knochen ein langes, silbernes Schwert, welches sie Gaara reichte. "Wenn ich aufstehen könnte, dann würde ich das selbst machen", sagte sie, als Gaara nach der Waffe griff.
 

Elli war grade einen Stock ins Feuer, als Gaara die Kürbisflasche neben dem Feuer abstellte. Draußen war noch immer das Geräusch von herabfallendem Regen zu hören. Elli legte sich langsam auf ihr aus Strohresten bestehendes Bett. Sie griff nach einem Stück Bärenpelz, welches sie als Decke benutzen konnte. Gaara setzte sich auf einen Baumstamm. "Was wolltest du heute Morgen eigentlich fragen?", Fragte er. Er konnte also genauso gut nach nervigen Dingen fragen, bis sie beantwortet waren, wie Elli es konnte. "Na ja... ich hatte mir wieder Sorgen gemacht...wegen Orochimaru... und... ich... hatte sogar kurz vor, nach Konoha zu gehen, um dort zu trainieren", begann Elli, doch Gaara unterbrach sie. "Nach Konoha? Wieso nach Konoha?!", fragte er und klang dabei ungewöhnlich aufgebracht. "Ich dachte, vielleicht könnten die mir eher helfen... schließlich kommt Orochimaru ja aus Konoha... ursprünglich... irgendwie...", erklärte Elli weiter. "Du dachtest, die könnten dir eher helfen? Eher als wer denn?", fragte Gaara weiter. Mittlerweile war er von dem Baumstamm aufgestanden und hatte sich neben Elli gesetzt. "Besser... besser als... besser als du eben...", beendete Elli ihren Satz wobei es ihr alleine schon leid tat, das überhaupt gedacht zu haben, immerhin war Gaara doch so gut wie immer dagewesen um ihr helfen zu können. Sie dachte, jetzt wäre es nur logisch, wenn er davon so genervt oder beleidigt wäre, dass er den Rest des Tages kein Wort mehr mit ihr sprach – von jemals wieder stattfindendem gemeinsamen Training ganz zu schweigen. Gaara beugte sich zu ihr und sah ihr in die Augen. "Merk dir eins", sagte er, "besser als ich kann dir keiner helfen." Elli erwiderte seinen Blick. Langsam nährten sich ihre Gesichter. Elli schloss die Augen, als ihre Lippen sich berührten...

Kapitel 18

Sabaku no Elli - Kap. 18

by *SabakuNoElli
 

Kapitel 18
 

plitsch...

Plitsch...

Plitsch...

genau wie der Regen am Vortag begonnen hatte verabschiedete er sich an diesem neuen Tag.

Es war noch immer dunkel...

dunkel und still...

Die Sonne war durch eine beinahe undurchdringliche Wolkenwand verschleiert. Nebel bedeckte den Waldboden und kroch bis beinahe bis in die Höhle, aus welcher noch warmer Rauch kam. Das Feuer war in der Nacht ausgegangen. Es wäre allerdings auch nicht nötig gewesen, dass es noch an wäre, schließlich hatte der Tag die Kälte verdrängt.
 

Elli drehte sich im Halbschlaf auf ihrem Heubett um. Sie hatte trotz des Gewitters fest geschlafen. Langsam drehte sie sich wieder zurück. Sie hatte noch nicht vor aufzustehen. Sie konnte zum ersten Mal seit langem wirklich beruhigt eine Nacht durchschlafen. Irgendwie war es eigenartig, dass sie sich grade dann gut und sicher fühlte, wenn sie abseits jedes Dorfes in irgendeinem Wald war. Eine Müdigkeit schien von dem ganzen grünen Gebiet auszugehen. Kein Vogel bewegte sich, keine Grille wagte es, die Stille zu unterbrechen, nicht Mals ein einziger Frosch wagte einen Sprung. Gaara saß am Höhleneingang, bloß einige Zentimeter von der Stelle entfernt, von welcher langsam Wasser heruntertröpfelte.

Tropfen... für Tropfen... für Tropfen...

Er hatte sie einige Zeit mitgezählt. Später hatte er damit aufgehört, da es bloß ermüdete. Dann hatte er die Funken gezählt, die vom eben noch entzündeten Feuer weg flogen. Auch das machte ihn bloß schläfrig. Selbst das beobachten des Nebels, welcher in langen, dicken Schwaden umhergeisterte hätte ihn beinahe zum Einschlafen gebracht. Er hatte sich diese Nacht so oft gefragt, wie er es all die Jahre ausgehalten hatte, endlose Nächte, nicht zu schlafen.

Aber er wusste, es musste so bleiben. Um jeden Preis. Die Nacht war ihm so lang vorgekommen, wie selten eine Nacht zuvor. Zögerlich kroch die Zeit dahin. Sekunde… für Sekunde… für Sekunde, gleich den Tropfen oder Funken aber bei weitem viel langsamer.
 

Plötzlich raschelte etwas im hinteren Teil der Höhle und Gaara drehte seinen Kopf nach hinten. Elli war aufgewacht. Sie hatte sich in ihrem Heuhaufenbett aufgesetzt und sah nun verwirrt zu Gaara.

"Du... bist schon wach...?", fragte sie. Was sollte sie auch anderes vermuten? Gaara drehte seinen Kopf bloß wieder weg. "Oder... hast du wieder nicht geschlafen?", Elli stand nun auf. Wieder… zumindest so wie in dieser einen Nacht, wegen der sie ihn immer und immer wieder genervt hatte, um zu erfahren, wieso er gegen Mitternacht draußen herumgelaufen war.Vorsichtig ging sie zum Höhleneingang, wo Gaara saß und setzte sich neben ihn.

"Was ist denn?", fragte sie, da er nichts gesagt hatte. "Nichts", antwortete Gaara. Wie immer."Nichts? Komischerweise sieht Nichts für mich anders aus. Wenn Nichts ist schläft man Nachts", sagte Elli daraufhin lächelnd. Für sie war dies nur eine gewöhnliche Diskussion die sowieso keine Ergebnisse mit sich bringen würde, wie immer, wenn Elli wegen irgendwas nachfragte und Gaara eben nicht antwortete. Wenn er nicht antworten wollte, antwortete er einfach nicht, da konnte sie Fragen, so oft sie wollte. Aber dennoch hatte sie irgendwie Spaß daran, ihn immer wieder deswegen zu nerven. Gaara hingegen sah die Situation ernster und war dieses Mal ersrtmals kurz davor, vielleicht wirklich zu antworten, denn er wusste, irgendwann musste er Elli über den Dämon, der in ihm eingeschlossen war erzählen.

Er wusste aber ebenso, dass sich bis jetzt alle die davon wussten von ihm abgewendet hatten. Angefangen bei den Kindern, damals, als er noch klein war, über andere Ninja aus Suna, später, bis hin zu fast allen Menschen, im Moment.

Elli sah ihn nun schließlich doch besorgt an. Statt einfach zum hundertsten Mal zu entgegnen, dass er nichts sagen würde, schwieg er dieses Mal immerhin und irgendwie schien er in Gedanken abgedriftet zu sein. Sie konnte spüren, dass etwas nicht stimmte. "Wir sollten jetzt nach Suna zurückgehen", sagte Gaara und stand auf.

"Moment!", Elli hielt ihn an der Hand fest und zog ihn zurück auf den Boden. "Was ist mit dir los?", fragte sie noch einmal.

Gaara schüttelte bloß den Kopf. Er wusste nicht, wie Elli reagieren würde. Er überlegte erst weitere Male, ob er es jetzt erzählen würde aber er wusste, irgendwann musste er das tun. Wieso also nicht jetzt?

"Hast du... schon mal von Shukaku gehört...?", begann er mit einer Frage. Elli überlegte einen Moment. "... Eines dieser komischen mehrschwänzigen Bestien... wenn ich mich nicht irre…?", sagte sie. Logisch, jeder hatte zumindest Grundkenntnisse. Aber mehr als dass es solche Viehcher sind und dass sie ziemlich stark und enorm gefährlich waren… und ein ganzes Dorf in den Abgrund stürzen konnten, mehr wusste sie nicht. Wozu auch, immerhin waren diese Bestien keine Feinde, denen man auf einer Mission gegenüberstand, nichts, worüber man wirklich viel wissen musste. Normalerweise."Genau", sagte Gaara und schien erstmal so, als würde er doch nicht weitersprechen, dann tat er es doch, "und... weißt du, was ein Jinchuuriki ist?", fragte er als nächstes. "Ähm... ein Mensch, in dem eine dieser Bestien eingeschlossen ist... oder?", äußerte sich Elli unsicher. Diese ganzen komplizierten Begriffe verwirrten sie einfach nur… Und wie sowas funktionieren sollte war ihr auch unbekannt. "Ja... richtig...", antwortete Gaara. Elli schwieg. "Und... du hast dich schon öfter gefragt... weshalb ich Nachts nicht schlafe...", Gaara fiel es sichtlich schwer, das, worauf er hinaus wollte zu erklären. Er wollte es einerseits nicht sagen, andererseits würde sie es wohl irgendwann ohnehin erfahren, immerhin wusste beinahe ganz Suna Bescheid. Elli hatte nur damals wahrscheinlich nichts davon mitbekommen, da sie weder viel mit den anderen Kindern geredet hat, noch von der alten Frau, bei der sie aufgewachsen war mit Vorurteilen bombardiert worden war. Dass irgendwo, wie die anderen Eltern ihren Kindern erzählt hatten, ein 'Monster' herumlief und es eine Gefahr war, mit diesem zu spielen war ihr nicht bekannt.

Elli schluckte. So, wie Gaara darüber sprach konnte das doch nur eins heißen… sie konnte sich bereits denken, was Gaara als nächstes sagen würde. "Das Problem ist... ich kann nachts nicht schlafen, weil... der Dämon... das einschwänzige Ungeheuer Shukaku, das in meinem Körper eingeschlossen ist sonst die Kontrolle über mich übernimmt", Gaara hatte es ausgesprochen. Schon jetzt wünschte er, er hätte es nicht getan.

Elli reagierte nicht. Das, was sie soeben gehört hatte ging ihr durch den Kopf. Nicht weil sie es schlimm fand, sondern weil sie das suchte, was an diesem Satz schlimm sein sollte. Sie wusste von der Bestie. Sie wusste, dass diese Bestie gefährlich war, doch... "Was ändert das?", fragte sie Gaara. Klar, sie wusste jetzt, dass dieser Dämon in Gaara eingesperrt worden war, sie wusste, warum Gaara nachts nicht schlief, aber was genau machte das eigentlich aus? Sollte sie jetzt vielleicht eher entsetzt aufspringen und sich darüber beschweren, dass sie das erst jetzt erfahren hatte? Unsinn. Er war doch immerhin kein anderer Mensch, nur weil sie jetzt etwas erfahren hatte, was sie vorher nicht wusste. Gaara sah sie nur verwundert an. "Was ändert die Sache, dass dieser Dämon in deinem Körper lebt...?", fragte Elli erneut. Gaara antwortete noch immer nicht. "Was ändert das zwischen uns?", Elli sah Gaara fragend an, "Ich meine... das es diesen Dämon gibt ist nichts neues. Und das er in dir eingeschlossen ist ist doch sicherlich auch nicht seit heute so. Was also macht die Sache im vergleich zu Gestern anders?" "Du...", begann Gaara, "Du bist weder verängstigt noch wütend darüber...?"

"Wieso sollte ich das sein?", fragte Elli zurück. "Weil...", Gaara fiel kein Grund ein. Bis jetzt hatte er niemandem einen Grund nennen müssen, wieso jemand vor ihm Angst haben sollte. "Weil Andere so reagiert haben...?", fragte Elli. Das war die einzig logische Schlussfolgerung. Gaara nickte.

"Ich bin nicht wie die. Ich bin die Tochter eines Verräters seines Dorfes, und werde ständig angegriffen. Das ist auch nicht besser", erklärte Elli.

"Es ist...", begann Gaara. "Es ist nicht das Selbe, ich weiß. Aber... Ich hatte vor zehn Minuten keine Angst vor dir und nur weil du jetzt etwas gesagt hast, was eigentlich schon wichtig ist, aber nichts ändert, soll ich jetzt aufspringen und weglaufen? Warum?", fragte Elli und grinste. Gaara sah sie noch immer verwundert an. Er hatte nichts erklären müssen. Er hatte es bloß gesagt und Elli hatte es akzeptiert. Wie einen einfachen Satz. Als wäre es nichts Besonderes. Als wäre es eine einfache Begebenheit, an der man sowieso nichts ändern konnte. Aber... war es das nicht auch?

"Mach dir doch keine Sorgen wegen der Sache", Elli hatte ihn aus seinen Gedanken geschreckt.

"Das... das werde ich nicht...", sagte er. "Dann ist es ja gut", antwortete Elli, "wollen wir jetzt zurück nach Suna?" Gaara nickte.

In einem Sandwirbel verschwanden die beiden.

Der Wald schien nun wieder so still zu sein, wie zuvor. Nichts außer Ruhe. Ruhe und Nebel.
 

Als Gaara und Elli in Suna wieder erschienen trauten sie ihren Augen nicht.

Kankuro, Temari und das Team der Konoha-Ninja standen genau vor ihnen.

Kapitel 19

Sabaku no Elli - Kap. 19

by *SabakuNoElli
 

Kapitel 19
 

"Was... ist denn hier los...?", fragte Elli und sah die Ninjas der Reihe nach an.

"Was hier los ist?", begann Temari, "Du wurdest beobachtet, wie du das Konoha-Stirnband, das nach dem Sturm gefunden wurde an dich genommen hast."

"Und...?", Elli schien sichtlich unbeeindruckt. "Und das heißt, dass du nicht aus Suna kommst", redete Temari weiter. "Wow, erstklassige Schlussfolgerung! Und was willst du mir damit sagen?", Elli schien keine Lust auf Diskussionen zu haben. "Dass du hier nicht hergehörst!", Temari war lauter geworden. Elli seufzte und sah Temari gelangweilt an, "Was soll der Scheiß?", fragte sie. Sie hatte Ewigkeiten hier gelebt und es hatte niemanden interessiert. Jetzt auf einmal gehörte sie hier angeblich nicht her? Temari sah Elli entgeistert an. Mit so einer gleichgültigen Reaktion hatte sie nicht gerechnet. "Für was hältst du dich eigentlich?!", rief Temari. Ellis Gesichtsausdruck änderte sich nicht. Sie schien noch immer unbeeindruckt. "Für jemanden, der hier grade von dir grundlos angeschrien wird...", antwortete Elli. Temaris Miene verfinsterte sich, "Du... du... du...", Kankuro hiel Temari an den Armen fest, als sie kurz davor war, auf Elli loszugehen. "... Ich denke nicht, dass das unser Problem lösen würde...", sagte Er. "Doch! Das würde es!", rief Temari in Ellis Richtung. Elli war nichtmals zurückgewichen. "Das ist lächerlich", sagte sie und ging an der Truppe vorbei. Gaara sah sich die Aktion noch eine Weile an und schüttelte dann den Kopf.

"Was?!", brüllte Temari. Gaara beantwortete ihre Frage nicht wie gewöhnlich mit einem finsteren Blick sondern ignorierte sie.

"Also... das war ja jetzt mal so... Mann... die kann doch nicht einfach... aber echt jetzt!", keiner hatte den Zusammenhang von Narutos Satz verstanden. Er schien jedoch leicht verwirrt und irgendwie auch wütend zu sein. "Die ist aber arrogant... wie nervig...", äußerte sich jetzt auch Shikamaru.

"Vielleicht scheint es so...dachte Gaara, "... wenn man sie nicht kennt..."
 

Elli war in ihre Hütte gegangen. Sie legte sich auf die alte Matratze und schloss die Augen. "Diese Temari ist schon komisch...", sagte sie zu sich selbst, "aber... dass mich jemand nicht leiden kann ist ja nichts neues..." Elli schlief ziemlich schnell ein.
 

"Guck mal! Wieso spielt die nicht mit?", fragte ein kleines Mädchen zwei andere mit denen sie im Sand spielte.

Sie deutete auf eine Stelle unter einem Baum, an der ein dunkelhaariges Mädchen saß.

"Ich weiß nicht, Nanami... bring ihr doch auch etwas Kuchen...", antwortete eins der anderen Mädchen und reichte dem ersten einen Plastikteller mit Sandkuchen darauf.

"Nanami... Yumi... seit ihr sicher?", fragte das dritte Mädchen ängstlich. "Wieso?", Yumi sah sie verwirrt an, "Wir können doch auch zu viert spielen. Dann macht es noch mehr Spaß. Komm doch mit, Hitomi!" - "Ich weiß nicht... ich hab die schon öfter alleine rumsitzen sehen...", erklärte das Mädchen, dass wohl Hitomi hieß. "Vielleicht hat sie nicht viele Freunde. Ich denke, die ist bestimmt ganz nett...", sagte das Mädchen namens Nanami, "Ich geh hin. Ich nehm auch den Kuchen mit...", Nanami lief zu dem fremden Mädchen. "Halloho...?", fragte sie, "möchtest du auch Kuchen?"

Das dunkelhaarige Mädchen rührte sich nicht. "Bist du traurig?", fragte Nanami weiter. Das Mädchen antwortete nicht.

"Möchtest du mit uns spielen?", Nanami lächelte. Das fremde Mädchen hob den Kopf und sah Nanami ins Gesicht. Deren Lächeln verschwand augenblicklich. Ängstlich ließ Nanami den Sandkuchen auf den Boden fallen. Schnell drehte sie sich um und rannte panisch davon, zurück zu den anderen Mädchen. Denen erzählte sie verschreckt, wie gefährlich die Augen des anderen Mädchens ausgesehen hätten.

...Elli senkte wieder den Kopf...
 

Elli öffnete die Augen.

"Ich...", sagte sie, "Ich hatte wirklich keine Freunde... Ich war schon immer alleine..."

Sie fasste sich an den Kopf und vergrub ihre Hand in den tiefschwarzen Haaren. Langsam stand sie auf und bewegte sich in Richtung Tür. Von außen hörte sie Stimmen. Diese Stimmen mussten einigen kleinen Kindern gehören. Elli öffnete die Türe einen Spalt und sah den kleinen zu, wie sie die Straße auf und ab rannten.

"Hehe! Ich bin schneller!", rief ein kleiner Junge.

"Ich hätte wohl jetzt ein gefährliches Jutsu gemacht und du wärst dann tot!", rief ein anderer. "Geht nicht! Ich hab Spiegel!", der erste Junge hielt die flache Hand vors Gesicht. Ein Mädchen sprang hinter den beiden aus dem Gebüsch. "Ich wäre wohl Anbu! Ich nehme euch jetzt fest!", rief sie lachend.

Elli grinste. Diese kleinen Kinder spielten unbesorgt. Es gab ja auch niemanden in ihrem Alter, der ihnen Angst machen konnte. Sie waren die Ninja von morgen. Elli hatte nie Zeit gehabt etwas zu spielen, als sie klein war. Sie hatte höchstens Zeit, davon zu laufen oder sich mit Oto-Nin zu schlagen. Wie wäre sie wohl heute, wenn sie damals so sorglos gewesen wäre, wie diese Kinder? Ellis Grinsen wurde zu einem traurigen Blick. Während ihr diese Gedanken durch den Kopf gingen schloss sie die Türe wieder und setzte sich auf einen alten kaputten Stuhl. "Hätte ich damals so gelebt, dann hätte ich Gaara nie kennen gelernt...", sagte sie, "also ist es gut so."

Durch ein Klopfen an ihrer Tür wurde Elli aus ihren Gedanken geschreckt. Sie sprang sofort auf. Als sie bemerkte, dass an ihrer Wange eine Träne herunterlief wischte sie sich mit dem Ärmel über das Gesicht. "Herein!", rief sie, als sie sich sicher war, dass man ihr die Trauer nicht mehr ansah. Die Tür öffnete sich langsam.

"Gaara?", fragte Elli überrascht, denn sie hatte nicht mehr mit ihm gerechnet. Gaara schloss die Tür wieder und sah Elli an. "Was gibt's neues? Hat deine gestörte Schwester sich wieder beruhigt?", fragte Elli und bemühte sich, glücklich zu wirken.

"Jetzt stimmt mit dir was nicht...", bemerkte Gaara. "Was...? Nein. Alles in Ordnung", versuchte Elli sich rauszureden. "Ich kann dir sogar ansehen, dass mit dir was nicht stimmt", erklärte Gaara. Elli sah zu Boden.

Kapitel 20

Elli sah noch immer zu Boden. Gaara sah sie weiter an und wollte grade etwas sagen, als Elli zu erklären begann. "...Ich... ich hab draußen auf der Straße bloß ein paar Kinder gehört und sie ein bisschen beobachtet..." - "Und...?", fragte Gaara, "Wo ist dann dein Problem?"

"... Ich hab damals nie mit anderen Kindern gespielt...", sagte Elli und lächelte leicht. Jetzt antwortete Gaara nicht. Seine Vergangenheit ging ihm durch den Kopf. "Merkwürdig...", sagte er leise. Elli blickte verwundert zu ihm herüber. "Was denn?", fragte sie. "Diese Zufälle...", sagte Gaara. "Zufälle?", Elli wusste nicht, was er meinte. "Naja... Mir ging es genauso...", erklärte Gaara, "keins von den anderen Kindern hat mit mir gespielt. Entweder lag es am Sand oder an Shukaku selbst..."

Elli sah ihn erstaunt an. "Langsam kann das doch echt kein Zufall mehr sein... oder?", fragte sie. "... Kann sein...", antwortete Gaara. Elli konnte es nicht fassen. Gaara hatte das gleiche durchgemacht, wie sie. Er war genauso allein gewesen wie sie. "Ich hab immer gedacht, ich wäre die einzige Person, die so was durchmachen musste", sagte Elli. "Wieder ein Zufall...", entgegnete Gaara, "Genau das gleiche hab ich auch immer gedacht..."

Gaara und Elli schlossen die Arme um einander. Elli schloss die Augen. Gaara hielt sie fest an sich gedrückt. "So lange es Gaara gibt werde ich das Wort Einsamkeit vergessen. Ich bin nicht mehr allein", dachte Elli.

Gaara hatte das gleiche erlebt, wie sie. Er war allein gewesen und sie war allein gewesen. Jetzt waren beide nicht mehr alleine. Sie hatten sich. Und das war im Moment das wichtigste.

Einige Minuten war es noch still. Weder Gaara noch Elli sagten etwas, doch als plötzlich ein lautes Geräusch, vom Dach zu hören war zuckten sie zusammen.

"W... was war das denn...?", fragte Elli. Sie rechnete wie immer mit einem Angriff der Oto-Nin. Der letzte lag auch schon lange zurück, von daher wäre es sogar denkbar, dass sie sich auf diesen Angriff vorbereitet hatten. Gaara drehte sich in Richtung Türe und wartete auf ein weiteres Geräusch oder eine Bewegung. Elli machte sich ebenfalls zum Angriff bereit und zog ein Kunai aus ihrer Tasche.

...knack...

...knack...

tapp...

tapp...

tapp...
 

Vom Dach waren merkwürdige Geräusche zu hören. "Es ist ein Angriff", stellte Gaara fest, der Ellis Befürchtung bereits durchschaut hatte. "... Na dann...", sagte Elli, "Ich hoffe, es ist wieder nur so ein Schwächling und keine Gefahr..."

"Die sind alle keine Gefahr", antwortete Gaara. "Gut", Elli hielt das Kunai kampfbereit.

...tapp...

...tapp...

...tapp...

Die Schritte auf dem Dach kamen immer näher. Plötzlich war bloß noch das Geräusch eines Absprungs zu hören. Eine Sekunde später hörte man ein weiteres Geräusch vor der Türe. Elli wusste, was jetzt kam. Der Angreifer, sofern es einer war würde die Türe zertrümmern und die beiden angreifen. Die schöne neue Tür…

Sie zog ein zweites Kunai, welches sie in die andere Hand nahm. Nun wartete sie ab.

tapp...

tapp...

tapp...

Die Peron schien der Türe näher zu kommen. Immernoch bereit zum Angriff war Elli nun kurz davor, auf die Person loszugehen, die jeden Moment die Hütte betreten würde.

tapp…

Ein letzter finaler Schritt der unbekannten Person. Elli hob die Kunais höher und Gaaras Sand begann, der Kürbisflasche zu entweichen. Angespannt blickten die beiden zur Tür. Jeden Moment war es so weit.

Jeden...

Moment...

Gaaras Sand schwebte um die Türe herum, fast als würde er auf das Kommando zum Angriff warten.

tok

tok

tok

Jemand hatte an die Türe geklopft. "Welcher Feind ist schon so dumm...?", fragte Elli verwirrt. Sie war noch immer zum Angriff bereit. Gaara zuckte mit den Schultern. Auch der Sand flog noch immer um die Türe herum. Gaara warf Elli einen prüfenden Blick zu. Elli nickte. "Herein", sagte sie in Richtung der Türe. Langsam bewegte sich der Türgriff nach unten. Elli dachte nichtmals dran, ihre Kampfstellung aufzugeben.

squeeeee...

Die Tür öffnete sich quietschend. Sofort schloss sich Sand um den Körper der grade eingetretenen Person.

"Wa...was ist denn das...?", fragte der junge, weißhaarige Mann mit der Brille. Elli erkannte an seinem Stirnband, dass er ein Oto-Nin sein musste. "Nicht vorsichtig genug", sagte Elli provokant zu ihm, "die, die mich bis jetzt angegriffen haben hatten nie vorher angeklopft..." - "Vielleicht der Grund, wieso sie alle tot sind...", antwortete der Fremde grinsend. "Die haben alle mindestens eine Minute überlebt aber du stirbst schon nach einer Sekunde...", erwiderte Elli kühl. Gaara beobachtete den Fremden, der sich im Sand nicht rührte. "Sicher...?", fragte der Fremde. "Sicher", sagte nun auch Gaara. "Ich denke nicht, dass einer von euch mich umbringen will...", begann der Fremde. "Und wieso nicht?", fragte Elli genervt.

"Ich bin Kabuto Yakushi...", redete er weiter, doch Elli unterbrach ihn. "Muss man nicht kennen, oder...?", fragte sie.

Plötzlich erinnerte sie sich. "Du warst doch... bei der Chu-Nin Auswahlprüfung und hast vorzeitig aufgehört... Damals hast du aber noch ein Konoha-Stirnband getragen...", stellte Elli erstaunt fest. Sie war selbst nicht dabei gewesen, aber hatte sich ständig sofern möglich im Publikum aufgehalten um herauszufinden, was die anderen Ninja konnten."Bei der Chu-Nin-Auswahlprüfung?", fragte Gaara und erinnerte sich ebenfalls an Kabutos Gesicht. "Ich will nicht kämpfen. Ich will nur verhandeln...", erklärte Kabuto.

Gaara und Elli sahen ihn ungläubig an.

Was wollte er?

Wieso war er hier?
 

Gaara und Elli musterten den Ninja aus Oto-Gakure ungläubig. "Ich will nicht kämpfen. Ich will nur verhandeln...", hatte er gesagt. Verhandeln? Wozu sollte ein Oto-Nin das wollen? Und wie konnte er der irrsinnigen Annahme sein, dass Elli sich auf Verhandlungen einlassen würde? Elli sah ihn unsicher an. "Verhandeln...?", fragte sie. "Ja. Genau", antwortete Kabuto. "Worüber?", fragte Elli interessiert. Sie wusste, das es so oder so sinnlos wäre, mit dem Ninja Geschäfte zu machen aber seinen Vorschlag wollte sie sich anhören. "Es geht um etwas, was dich sicherlich interessiert...", Kabuto grinste.

"Du hast im Moment keinen Grund, zu grinsen...", sagte Elli.

"Doch, den habe ich", begann Kabuto. Gaara beobachtete den Fremden misstrauisch und hörte dem Gespräch zu. "Ich biete dir an, dass du mit nach Oto-Gakure kommst und dafür...", Elli unterbrach ihn: "Mit nach Oto-Gakure kommen? Oh, großartig, da wollte ich schon immer mal hin! Sag mal, für wie bescheuert hältst du mich? Wozu habe ich mich denn all die Jahre gegen euch verteidigt? Damit ich jetzt einfach mitkomme?"

"Lass mich ausreden...", Kabuto blieb erstaunlich ruhig. "... dafür lassen wir deine Mutter frei", beendete er seinen Satz.

"Meine... meine Mutter?", fragte Elli ungläubig. "Genau", sagte Kabuto. "Du gibst also vor, zu wissen, wo meine Mutter ist? ... Wieso sollte ich dir glauben?", fragte Elli obgleich sie im Moment nun doch ziemlich interessiert war. Ihre Mutter… Ja, sie hatte zwar all die Jahre damit gerechnet, dass ihre Mutter bestimmt noch irgendwie irgendwo lebte, aber dass sie tatsächlich je mehr herausfinden würde…? Wer sie war...? "Du kannst es glauben oder es lassen... Außerdem kannst du dich selbst überzeugen", antwortete Kabuto. "Und wie das?", Elli wollte dem Fremden nicht glauben aber es klang so verlockend, endlich ihr anderes Elternteil kennen zu lernen. Dass ihr Vater ein geisteskranker Psychopath war, war ihr ja mittlerweile mehr als bekannt, aber ihre Mutter… und was hieß überhaupt Freilassen? Wieso war sie gefangen? Nur damit Elli mitkam?

"Ich werde dir zeigen, wo sie ist... dann fällt dir die Entscheidung sicherlich leichter...", erklärte Kabuto. Er schien für alles vorgesorgt zu haben... Elli dachte nach.

Sollte sie Kabuto glauben? Gaara bemerkte Ellis Unsicherheit und schüttelte den Kopf.

"Wenn du weißt, wo sie ist, dann sag es mir", forderte Elli Kabuto auf. "So einfach ist das nicht... Wenn du mitkommst kann ich dich dorthin bringen", erklärte Kabuto.

Elli schwieg.

Was sollte sie machen? Es war doch mehr als offensichtlich irgendwas faul. Oder nicht? Was war, wenn sie ihre Mutter tatsächlich sehen konnte? Wenn das stimmte, was Kabuto sagte, dann war sie im Moment die einzige, die über Freiheit oder Gefangenschaft ihrer eigenen Mutter, die sie nicht Mals kannte bestimmte. Eine aussichtslose Situation.

Kapitel 21

Kabuto musterte Elli verwundert. Er hätte nicht wirklich mit dieser Antwort gerechnet. Nicht jetzt sofort. Es war alles so… einfach. "Du hast dich also für Orochimaru entschieden", sagte er. Elli antwortete: "Nein... ich habe mich für meine Mutter entschieden, nicht für Orochimaru."

"Hm...", Kabuto passte diese Antwort nicht aber wieso sollte er sich beschweren? Er hatte Orochimarus größten Wunsch erfüllen können. Elli hatte sich entschieden, zu bleiben. Plötzlich hörte Elli Schritte, welche von der Öffnung zu kommen schienen, durch welche die Beiden kurz zuvor diese Halle betreten hatte. Die Schritte kamen näher und wurden von einem Lachen begleitet. Elli starrte aggressiv in die Richtung aus welcher sich eine Person nährte. "Orochimaru", fauchte sie. Orochimaru kam noch einige Meter näher und hielt kurz vor Elli an.

"Aber, aber... es scheint ja fast, als würdest du keinen Wert auf meine Gesellschaft legen", sagte er grinsend. Elli versuchte, sich zurückzuhalten und nicht auf ihn loszugehen.

"Gut gemacht, Kabuto", lobte Orochimaru und drehte sich zum eben angesprochenen um.

"Selbstverständlich, Orochimaru. Es war ein Befehl und ich habe ihn ausgeführt", gab Kabuto zurück. Orochimaru wandte sich wieder Elli zu. "Du kennst sie nichtmals und opferst dich trotzdem... merkwürdig...", sagte er leise. Dieser Plan war so wahnsinnig simpel gewesen, kein Wunder, dass er nicht früher darauf gekommen war, Elli so sogar noch vor eine Wahl zu stellen."Ob ich sie kenne oder nicht, sie ist meine Mutter und mir blieb nichts anderes übrig", antwortete Elli. "Nun ja... du hast dich in jedem Fall richtig entschieden", Orochimaru grinste wieder, "Kabuto? Du kannst Anko jetzt gehen lassen..." - "Natürlich, Orochimaru", sagte Kabuto und bewegte sich zu der Türe, hinter welcher Ellis Mutter lag. "Und du kommst mit mir. Wir wollen ja nicht, dass du dich noch einmal umentscheidest...", erklärte Orochimaru.

Elli nickte. "Aber ich möchte wenigstens sehen können, wie sie geht", sagte sie kurz. Sie wollte nicht, dass sie jetzt nach ihrer Entscheidung erfuhr, dass es doch eine Falle war. Also war es nur logisch, dass Orochimaru seinen Teil der Vereinbarung zuerst erfüllen sollte, bevor Elli endgültig blieb – auch wenn sie im Ernstfall keine Wahl gehabt hätte."Das kannst du. Allerdings aus sicherer Entfernung", gab Orochimaru zurück und führte Elli in eine Richtung, in der eine andere Türe lag. Im Raum hinter der Türe konnte Elli durch eine Art Fenster sehen, das von der anderen Seite nicht zu sehen gewesen war.

"Schöner Trick, oder?", fragte Orochimaru. Elli antwortete nicht. Sie stellte sich hinter das Fenster und behielt die Türe im Auge, hinter welcher ihre Mutter lag. Sie wollte sie sehen, wenn sie dieses Gefängnis verlässt. Plötzlich verließ Kabuto das Zimmer. Er bewegte die Lippen, Elli konnte jedoch kein Wort hören. Hinter ihm verließ nun auch Anko den merkwürdigen Raum. Sie schien unsicher zu sein. Sie wirkte so… schwach. Wie lange war sie hier gewesen? Ging es ihr gut? Und würde Elli sie je wiedersehen und mit ihr reden können? Sie legte ihre Hände auf das leichte, zerbrechlich wirkende Glasfenster und hatte das Gefühl, sie würde direkt vor ihrer Mutter stehen.

Anko schien so nah, war jedoch gleichzeitig so endlos weit entfernt. Elli bemerkte, dass Kabuto und Anko wahrscheinlich stritten.

"Wie sollte es auch anders sein... wenn man hier eingesperrt ist, nach einiger Zeit wieder freigelassen wird und wahrscheinlich nichtmals den Grund kennt ist man natürlich wütend...", dachte Elli. Anko drehte sich in Richtung Ausgang und Elli hatte für einen Moment das Gefühl, ihre Blicke hätten sich getroffen. Als Anko sich umgedreht hatte ging sie und verließ das Versteck. Elli atmete erleichtert aus.
 

"Es ist schon spät...", stellte Gaara fest.

Er saß oben auf dem Dach des kugelförmigen Hauptgebäudes von Suna-Gakure, wie er es so oft getan hatte. "Hoffentlich ist ihr nichts zugestoßen...", sagte er tonlos. Es war selbstverständlich, dass er sich Sorgen machte, immerhin war Elli am Nachmittag aufgebrochen, um sich zu überzeugen, ob Kabuto wirklich wusste, wo sich ihre Mutter aufhielt. Mittlerweile war es mitten in der Nacht. "Sie hat doch wohl nicht einfach zugestimmt...", Gaara konnte an nichts anderes denken. Plötzlich stand er auf und sah in die Richtung, in welche Elli und der Oto-Nin verschwunden waren. Er war sich nicht sicher, ob er auch in diese Richtung gehen sollte, um Elli zu suchen. Aber wie lange würde diese wahrscheinlich ergebnislose Suche dauern? Vielleicht war ja auch alles in Ordnung und er war ohne Grund so besorgt.
 

Nachdem Anko das Verließ hinter sich gelassen hatte drehte Elli sich um. Orochimaru grinste sie an. "Bei unserem letzten Zusammentreffen wolltest du mich noch töten und jetzt...", begann er. "Bei unserem letzten Zusammentreffen habe ich gegen einen Doppelgänger gekämpft", gab Elli zurück.

"Was auch immer...", Orochimaru warf einen interessierten Blick auf Ellis Schulter. "Geht es um das Mal?", fragte Elli. "Ja, selbstverständlich. Hast du es versiegeln lassen?", erkundigte sich der San-Nin. "Nein", antwortete Elli und zog ihren Hemdkragen so zur Seite, dass das Mal zu sehen war. "Wunderbar. Dann können wir ja jetzt anfangen, dich richtig zu trainieren", sagte Orochimaru grinsend. "Ich habe richtig trainiert", antwortete Elli. "Und trotzdem hast du das Mal noch nicht unter Kontrolle?", fragte Orochimaru.

Elli blickte zu Boden.

Plötzlich blitzten ihre Augen auf.

Sie hatte eine Idee.

1. After Timeskip-Kapitel

Langsam öffnete Elli die Augen. Sie sah an die Decke ihres Zimmers und dachte nach. Die ganze letzte Zeit über hatte sie trainiert. Sie wusste nicht Mals, wie lange es her war, dass sie sich entschieden hatte, bei Orochimaru zu bleiben, um ihre Mutter zu retten. Ein Jahr? Mindestens. Zwei? Vielleicht sogar das.
 

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Jemand hatte gegen die Türe geklopft. "Ich bin schon wach", sagte Elli genervt. "Beeil dich! Gleich beginnt die Mission", antwortete eine Stimme von draußen. Elli wusste nicht, wie lange sie auf diesen Tag gewartet hatte, auf den Tag, an dem sie endlich wieder eine Mission hatte. Ihre letzte Mission hatte mit einem gescheiterten Fluchtversuch geendet. Und das war schon Ewigkeiten her, da Orochimaru ihr ab dem Moment nicht mehr ausreichend Vertrauen entgegengebracht hatte, sie erneut auf Mission zu schicken. Mittlerweile wusste Elli, wie wenig Sinn es hatte, einfach zu fliehen. So viele Oto-Nin und dann noch Orochimaru selbst, sie alle würden ihrem Verschwinden entgegenwirken. Ellis Gedanken kehrten wieder zur Realität zurück. Sie sprang auf, zog ihre Kleidung an und ging zur Tür. Leise drehte sie den Schlüssel im Schloss um und zog am Türgriff. Zusammen mit der nach innen aufgehenden Türe fiel auch eine Person in ihr Zimmer, die sich aber im Fall noch fing und dann so dastand, als wäre nichts gewesen. Diese Person schien sich an der Tür angelehnt zu haben. Elli sah zu Boden und grinste.

"Sasuke, du Trottel", sagte sie, während der Junge sich zu ihr drehte. "Das kommt davon, wenn man sich für cool hält und sich immer irgendwo anlehnen muss", redete sie weiter, während sie an ihm vorbei ging. Sasuke ging wortlos hinter ihr her, den langen mit geschlängelten Säulen umrahmten Gang entlang. Wie immer, es interessierte ihn nicht das geringste Bisschen, was sie sagte. Es war ja eh nur ein seltsamer Zufall, dass sie beide hier trainierten und Elli wusste, genau, dass er ebenso wenig hier war, weil er Orochimaru so schätzte, wie das ihr Grund war. Während Elli sich die Haare zusammensteckte begann Sasuke zu reden. "Das heute ist nicht bloß eine einfache Mission, wie ich eben irtümlicherweise gesagt habe...", begann er. "Was soll es sonst sein? ", fragte Elli nun hörbar interessiert. Keine normale Mission? Nun, das erklärte dann, warum sie jetzt auf einmal doch gebraucht wurde, obwohl ihr Vater dieses Risiko normalerweise nicht einging. "Das fragst du Orochimaru besser selbst", erklärte Sasuke. Elli schüttelte mit dem Kopf. Wieso sagte er nicht einfach, worum es ging? Er musste es ja wissen.

Die beiden waren bei einer Steintreppe angekommen, welche sie hinabgingen. Unten stand Orochimaru, der sie zu erwarten schien. Elli verschränkte die Arme. "Worum gehts?", fragte sie.

"Wie wäre es erstmal mit einer Begrüßung?", entgegnete Orochimaru. Elli ignorierte die Bemerkung.

"Immer noch genau so stur, wie am ersten Tag...", sagte Orochimaru grinsend, "dich interessiert also das Ziel unserer heutigen Mission?"

"Nein, ich frage nur, weil ich grade sonst nichts zu tun habe… Natürlich will ich wissen, worum es bei der Mission geht", gab Elli bissig zurück. Orochimaru grinste noch immer. "Es geht um eine sehr wichtige Mission. Ich hätte dich nicht mit eingeplant, wenn ich dir in solchen Sachen mittlerweile nicht voll und ganz vertrauen würde...", begann er und Elli dachte sich nur eins: "Heuchler. Als wenn er mir je vertrauen würde." Sasuke hatte sich mittlerweile am Treppengeländer angelehnt.

Er hatte die Augen geschlossen und wartete darauf, dass Orochimaru endlich den Befehl zum Aufbruch gab. "Wir werden einen kleinen Angriff auf das Sanddorf durchführen", sagte Orochimaru und wartete auf Ellis Reaktion.

"Ein Angriff auf Suna? Wozu soll das gut sein?", fragte Elli gelangweilt. "Du regst dich nicht auf? Ich dachte, du würdest mehr an dem Dorf hängen, in dem du aufgewachsen bist...", bemerkte Orochimaru, der über Ellis Reaktion erleichtert zu sein schien. "Werd jetzt bitte nicht sentimental", sagte Elli kühl, "wen interessiert schon dieses unbedeutende Dorf?" - "Dann macht es dir doch auch sicherlich nichts aus, den Kazekage zu erledigen, oder?", fragte Orochimaru mit hochgezogenen Augenbrauen. "Seit wann haben die denn auch mal wieder ´nen Kage? Ich dachte, den letzten hättest du höchstpersönlich vor dem Angriff auf Konoha getötet...", fragte Elli zurück. "Naja, die dachten wohl, sie bräuchten wieder einen Kazekage. Aber wenn es dir nichts ausmacht ihn aus dem Weg zu räumen, dann können wir ja losgehen", erklärte Orochimaru und machte sich zum Aufbruch bereit. Elli überlegte einige Sekunden.

"Moment!", sagte sie. Orochimaru hielt inne. "Wer ist denn der neue Kazekage? Woran erkenne ich mein Ziel?", fragte Elli.

"Keine Sorge, du erkennst ihn spätestens, wenn er vor dir steht", antwortete Orochimaru schnell. In diesem Moment betrat Kabuto den Raum. "Wir können jetzt aufbrechen. Alles ist vorbereitet", sagte er. "Wieso muss ich eigentlich immer die Drecksarbeit machen?", fragte Elli, ohne Kabuto zu beachten. Orochimaru drehte sich zu ihr um.

"Weil ich mich um den Sturm kümmern muss, Kabuto alles im Auge behalten muss, um mich notfalls zu alarmieren und Sasuke sich um sämtliche Wachen kümmert. Außerdem würde ich so eine wichtige Aufgabe nicht als Drecksarbeit bezeichnen", fasste er zusammen und machte sich auf den Weg. Elli ging ebenfalls los und auch Sasuke bewegte sich von dem Treppengeländer in Richtung Türe.
 

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Auch in Suna-Gakure klopfte an diesem Morgen jemand gegen eine Türe. Als keine Antwort zu hören war öffnete die Person, die geklopft hatte die Tür und betrat den Raum, in welchem der Kazekage sich aufhielt. "Was gibt´s, Temari?", fragte der Kage die eingetretene Person. "Schlechte Neuigkeiten, Gaara. Eine Gruppe Ninja aus Oto-Gakure wurde in der Nähe der Grenze gesehen. Keiner von ihnen hat die Erlaubnis, zu passieren aber ich denke, sie werden wie immer nicht darauf achten, was sie dürfen und was nicht...", berichtete Temari.

"Und wo ist das Problem?", fragte Gaara weiter, "Eine Gruppe Oto-Nin sind keine Bedrohung." In diesem Moment betrat auch Kankuro den Raum. "Was sollen wir jetzt tun?", fragte er. Gaara musterte seine Geschwister. "Wenn sie ohne Erlaubnis die Grenze überschreiten, dann bringt sie um, wenn's nicht anders geht", sagte Gaara und wandte den Blick wieder von den Beiden ab.

"Oto-Gakure könnte das als Kriegserklärung sehen. Du kannst nicht einfach den Befehl geben, Oto-Nin umzubringen", versuchte Kankuro, Gaara zu überreden.

"Dann fragt mich nicht sondern macht einfach", gab Gaara zurück. Mürrisch drehten sich Temari und Kankuro um und bewegten sich aus dem Raum. Gaara schüttelte bloß den Kopf und beachtete sie nicht weiter.

2. After Timeskip-Kapitel

Ein Schleier aus Sand verdeckte die Sicht auf Suna-Gakure. Orochimaru und seine drei Anhänger wussten trotzdem, wo ihr Ziel lag. Neugierig sah Elli sich um und musterte jeden vertrockneten Graßhalm und jede Kaktee einzeln. Sie begann, sich wieder an alles zu erinnern. An die Kämpfe gegen die zahlreichen Oto-Nin, die sie zu Orochimaru bringen sollten und an die zahllosen Zusammenbrüche durch das Mal, welches sie damals noch nicht kontrollieren konnte. Die unzähligen Tage, Wochen, Monate, Jahre. "Ich zähle auf euch", sagte Orochimaru plötzlich und Elli zuckte zusammen. Er hatte sie aus den Gedanken an ihr früheres Leben gerissen. Kabuto nutzte ein Fingerzeichen und verschwand auf seinen Posten, das Dach eines Gebäudes in Suna. Orochimaru warf Sasuke einen prüfenden Blick zu, welchen dieser erwiderte. Nun nutzte auch er ein Fingerzeichen und löste sich auf, um wenig später am Haupttor von Suna wieder zu erscheinen und die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich zu lenken. Elli schloss für einen Moment die Augen, um sich auf ihren Auftrag vorzubereiten.

Sie atmete tief durch.

"Dieses Gefühl von absoluter Freiheit...

... ich hatte es schon vermisst", dachte sie. Doch war sie wirklich frei?

"Worauf wartest du?", fragte Orochimaru.

"... Auf genau diesen Moment", antwortete Elli und verschwand. Sie erschien auf dem Dach von Sunas Hauptgebäude, auf welchem sie damals so oft gesessen hatte. Als sie hinter sich ein knacken hörte, das Schritten auf Sand glich drehte sie sich sofort um und blickte direkt in ein überraschtes grünes Augenpaar. Gaara. Es war Gaara. Doch er wirkte so verändert. Und seine Kleidung... viel zu offiziell, ungewöhnlich, anders... Konnte es sein, dass er ihr Ziel war? Gaara... als neuer Kazekage im Sanddorf? Aber wieso? Und seit wann? Elli verstand langsam, dass nicht nur bei ihr die Zeit vorangeschritten war. Auch für Gaara hatte sie nicht stillgestanden und die Dinge hatten sich verändert. Grundlegend verändert. "Elli?", fragte Gaara erstaunt und leicht ungläubig. Er hatte nicht damit gerechnet, sie jemals wiederzusehen. Immerhin war sie vor so langer Zeit einfach verschwunden, keine Meldung, nichts. Und er war sich sicher gewesen, sie hatte alles aufgegeben, wofür sie gekämpft hatte und ihr Freiheit geopfert. Aber jetzt, wo sie wieder da war… hieß das etwa, sie war zurück und alles war in Ordnung? Konnte überhaupt alles in Ordnung sei? Weitergehen wie vorher? "Wo... wo warst du… so lange?", fragte er.

Elli gab keine Antwort. Sie wandte sich ihm jetzt endgültig zu und sah ihm mitten ins Gesicht. Gaara schien nicht zu verstehen und als Elli plötzlich zwei Kunais in ihre Hände nahm war er noch fassungsloser, als ohne hin schon. "Was soll das, Elli?", fragte er. Elli hob die Wurfmesser zum Angriff vor den Körper.

"Du willst doch nicht ernsthaft einen Kampf starten, oder?", fragte Gaara weiter.

Elli antwortete noch immer nicht. Stattdessen zog sie einige merkwürdige Pflanzen aus ihrer Tasche, welche sie mit Hilfe von Fingerzeichen in Waffen verwandelte.

Gaara konnte nicht glauben, dass Elli ihn tatsächlich angreifen wollte. Was war denn das für eine Begrüßung, nach so langer Zeit? Und er hatte tatsächlich geglaubt, es wäre alles in Ordnung. Welch ein Irrtum. War sie doch nicht mehr als eine Verräterin?

Er glaubte erst, dass sie wirklich angreifen würde, als sie bereits mit dem ersten Wurfmesser auf ihn losgegangen war und dieses nun zusammen mit ihrer Hand im Sand steckte. Elli atmete ruhig, die Situation schien ihr nicht das Geringste auszumachen. Plötzlich riss ein Windstoß die ersten Sandkörner und Steinchen mit sich. Gaara erkannte sofort, woher dieser Windstoß kam. "Orochimaru...", sagte er kühl.

Statt zurückzuweichen und sich aus dem Sand zu befreien machte Elli bloß einen weiteren Schritt auf Gaara zu, sodass sie ihm etwas in sein Ohr flüstern konnte. "Ich weiß, was ich tue. Ich habe einen Plan...", sagte sie bloß und wich nun zurück, da der Sand nachgab und zu Boden fiel. Elli ließ eins ihrer Wurfmesser fallen und es wurde zusammen mit einigen knorrigen Ästen und Blättern vom Wind davon getragen.

Das andere Messer hielt sie nun mit der Spitze gegen ihren linken Arm.
 

"Da stimmt was nicht! Sie will doch nicht etwa...", Kabuto, der bis jetzt das Geschehen beobachtet hatte verschwand auf der Stelle und tauchte neben Orochimaru wieder auf. "Wir haben ein kleines Problem. Es scheint, als wenn Elli...", Kabuto wurde von Orochimaru unterbrochen. "Was macht Sasuke?", fragte dieser. "Der schlägt sich bemerkenswert. Bis jetzt hat er noch jede der Wachen beseitigt... aber sollten wir nicht..." - "Das kleine Problem übernehme ich. Elli hat nicht genug Chakra für eine solche Aktion. Sie macht sich lächerlich", erklärte Orochimaru und ließ den Sturm langsam ausklingen.

In diesem Moment war er auch schon verschwunden und in der Nähe von Elli und Gaara wieder aufgetaucht. Wenige Sekunden später erschienen aus riesigen Rauchwolken bereits einige eben so riesige Schlangen, welche unter Orochimarus Kontrolle wild um sich schnappten. "Gib mir Deckung!", rief Elli Gaara zu, welcher sofort ohne die Situation infrage zu stellen eine Barriere aus Sand um Elli zog. Vielleicht, ja, vielleicht konnte ja doch alles weitergehen wie bisher.

"Du schützt eine Verräterin, mein Freund", sagte Orochimaru. Gaara erwiderte seinen strengen Blick, reagierte jedoch nicht auf seine Worte. Nun erschien auch Kabuto auf dem Dach und sah sich die Lage an. "Das gefällt mir ganz und gar nicht...", flüsterte er.

Langsam schnitt das Kunai, welches Elli führte in ihre Haut. Eine größere Menge an Blut verteilte sich auf ihrem Arm und auf der Klinge des Messers. Schnell machte sie einige Fingerzeichen und strich vor der Benutzung des letzten mit ihren Fingern über das Blut, das aus ihrer Wunde kam. Ellis Bannmal schmerzte. Zum ersten Mal seit langem hatte sie eine so gigantische Menge an Chakra eingesetzt. Aber es hatte sich gelohnt.

Das Ergebnis war unglaublich.
 

Ein gigantisches Etwas durchbrach Gaaras Sandschutzwall von innen und bahnte sich den Weg auf die Straßen von Suna, wobei es einige Häuser zertrümmerte. "Das... das hat sie nicht wirklich getan...", Orochimaru war sprachlos, als sich der Rauch um die Kreatur langsam auflöste und er nun von einer riesigen, lilanen Schlange mit grünen Augen angestarrt wurde.

"Manda...", brachte er bloß noch hervor.
 

Elli grinste die Schlange an. "Ich hab es wirklich geschafft...", sagte sie kraftlos. Manda verstand selbst nicht genau, wo er war und sein Blick fiel als erstes auf Orochimaru. "Du hast mich bei unserem letzten Treffen in Gefahr gebracht...", zischte die Schlange, "also, was willst du noch?"

"Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Manda aber dieses Mal hat er dich nicht gerufen. Ich war das!", rief Elli Manda zu. Manda starrte das Mädchen fassungslos an.

"Du erinnerst mich an jemanden, der einst auf meiner Seite war...", sagte die Riesenschlange. "Was soll das? Auf Mandas Seite war? ...", Orochimaru war verwirrt und er fragte sich, wie Manda auf die Umstände reagieren würde. "Ich habe dich gerufen, damit du mir hilfst. Ich verlange nichts mehr als eine kleine Unterstützung. Bitte, Manda, kümmere dich um diese lästigen Schlangen dort. Du hast jederzeit die Möglichkeit, zu gehen", sagte Elli ruhig. Manda überlegte einige Zeit, drehte sich dann jedoch um und griff die Schlangen unter Orochimarus Kontrolle an.

"Und nun zu dir", sagte Elli und sah Orochimaru giftig an.

"Was hast du vor?", fragte Orochimaru, während er versuchte, sich seine Verwunderung nicht anmerken zu lassen. "Wenn ich es dir verraten würde, dann wäre es ja keine Überraschung mehr...", gab Elli zurück.

Gaara sah zuerst zu Elli, dann zu Orochimaru. Er wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Zuerst verschwand Elli spurlos und dann stand sie auf einmal wieder vor ihm und konnte eine gigantische Schlange beschwören? Wie war das möglich?
 

"Heute ist ein besonderer Tag", sagte Orochimaru. "Weshalb?", fragte Elli erstaunt. "Heute wirst du ein besonderes Jutsu erlernen. Das Jutsu des Vertrauten Geistes", erklärte Orochimaru.

"Das... das Jutsu des vertrauten Geistes?", fragte Elli weiter. "Ja, genau. Du lernst, wie du Schlangen beschwörst und sie für dich kämpfen lässt." - "Schlangen also...", sagte Elli in Gedanken. Sie war sich noch nicht sicher, in wiefern das ihr weiter helfen sollte. "Zuerst musst du jedoch einen Pakt mit den Schlangen abschließen, sonst werden sie niemals auf dein Kommando hören", erklärte Orochimaru weiter, während eine gigantische Schriftrolle neben ihm erschien. Elli sah das Schriftstück unsicher an.

"Ein Pakt?", fragte sie. "Ja. Genau", antwortete Orochimaru und rollte die riesige Rolle langsam auf dem Boden aus. Elli sah die vielen Namen der Leute, die sich schon, wahrscheinlich mit ihrem Blut oder rötlicher Flüssigkeit, auf der Rolle verewigt hatten. "Und jetzt du...", sagte Orochimaru.

Elli nickte. Sie verstand, was sie tun sollte.

Mit einem kleinen, fast völlig stumpfen Kunai ritzte sie eine kleine Wunde in die Fingerkuppe, ihres Daumens. Mit dem nun fließenden Blut schrieb sie auch ihren Namen in Kanji-Symbolen auf das vergilbte Blatt und schloss somit den Pakt.
 

Den Pakt, der ihr das erst möglich gemacht hatte, was sie grade jetzt tat.
 

Elli hielt noch immer ein Kunai in ihrer Hand, welches sie nun noch fester umklammerte. Schnell durchdachte sie die Lage und das, was jetzt noch folgen würde, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und rannte in die Richtung, in welcher Manda grade die erste von Orochimarus Schlangen so zurichtete, dass sie am Boden lag und eine Menge Blut verlor. "Wa... Was?", Orochimaru nahm sofort die Verfolgung auf und rannte Elli hinterher. Gaara beobachtete die Szene, noch immer leicht planlos. Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte er noch, dann bewegte auch er sich langsam in die Richtung, in welche die beiden gerannt waren.
 

Knapp einige Meter von Manda entfernt hielt Elli plötzlich an. Sie wartete, bis Orochimaru sie eingeholt hatte. Als er vor nach einem Sprung auf den Füßen aufkam sah er Elli erstaunt an. "Schon aufgegeben?", fragte er grinsend. "Ich denke nichtmals dran...", antwortete Elli, ebenfalls grinsend. Sie hob ihr Kunai in die Höhe, bereit zum Angriff. "Du hast mir eine ganze Menge beigebracht und dafür muss ich mich eigentlich bedanken... aber ich tu´s nicht. Ich sage nur eins: Du wirst hier und heute sterben!", rief sie Orochimaru mit hasserfüllter Stimme entgegen. "Wie willst du das bitte...", Orochimaru wurde durch ein Kunai unterbrochen, das auf ihn zuflog.

Sofort wich er nach rechts aus, doch bevor er auch nur die Gelegenheit hatte, über seinen nächsten Schritt nachzudenken spürte er auch schon, wie ein weiteres Wurfmesser seine rechte Hand durchbohrte und danach in den Stamm eines knorrigen Baumes hinter ihm schlug. Als er sich wieder gefasst hatte bemerkte er, dass Elli mit dem Kunai ebenso ihre eigene Hand durchbohrt hatte und so sich und Orochimaru gleichzeitig an den Baum genagelt hatte. "Ich denke, ich spare mir die Erklärung. Du weißt, was jetzt kommt, oder?"
 

Ha! Ich hab dich!
 

Orochimaru konnte nicht fassen, was Elli da grade tat.
 

Orochimaru, ich nehme deine linke Hand!
 

Er sah in Ellis Augen, doch an Stelle der Unsicherheit, die er erwartet hatte...
 

Ja! Wir werden jetzt gemeinsam sterben.
 

... traf sein Blick bloß auf blanken Hass. Elli hatte unbewusst genau das getan, was Anko bereits während der Chu-Nin- Auswahlprüfung beim Kampf im Wald des Schreckens versucht hatte. Sie hatte ihn an einen Baum genagelt und war nun bereit, sich selbst zu opfern, um Orochimaru zu töten.
 

Plötzlich wurden beide, sowohl Orochimaru als auch Elli duch das Geräusch von Füßen aus den Gedanken gerissen, die auf den Boden aufkamen. Gaara hatte sie eingeholt. "Elli?! Was zur Hölle machst du da?!", rief er Elli entgegen. "Keine Sorge... ich beseitige nur den Abfall hier...", gab Elli trocken zurück. "Mit diesem Jutsu bringst du dich selbst um! Wieso..." Gaara wurde von Elli unterbrochen. "Weil ich keine andere Wahl habe, verstehst du das nicht? Ich muss ihn töten, sonst wird dieses Trauerspiel ewig weitergehen", schrie Elli, jedoch mehr entschlossen als verzweifelt.

Sie begann, die Fingerzeichen mit ihrer freien, rechten und Orochimarus linker Hand zu bilden, welche für dieses Jutsu benötigt worden. "Das... das kannst du nicht tun...", sagte Orochimaru. "Was hindert mich daran?", gab Elli ruhig zurück. "Du..." - "Kannst du wenigstens für ein paar Sekunden mal die Fresse halten? Ich würde meine letzten, verdammten Sekunden gerne noch in Ruhe ausklingen lassen!", gab Elli frech zurück. Sie hatte Orochimaru so weit, dass es kein Problem mehr war, ihn zu töten. Er konnte sich nicht wehren und er war kein Schattendoppelgänger.
 

Plötzlich begann es zu donnern und einige Regentropfen fielen herab. Der vorhin noch in gleichmäßiges hellblau getauchte Himmel wurde tiefgrau. Aus einigen Tropfen wurden mehrere, und so wurde das ganze Geschehen recht schnell in einene Dunklen Mantel aus Wasser gehüllt. Gaara sah Elli fassungslos an. Das konnte sie nicht wirklich tun...

... oder doch?

Elli drehte noch einmal kurz den Kopf zur Seite und sah zu Gaara. "Es tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin...", sagte sie noch, "Ich hoffe, du willst dir das hier jetzt nicht ernsthaft mit ansehen..." Mit diesen Worten schloss sie das letzte Fingerzeichen. Das letzte Fingerzeichen des Soja-Sosai-no-Jutsu, des Jutsus der sich gegenseitig besiegenden Schlangen. Ein plötzliches Zucken erfüllte die Körper von Orochimaru und Elli. Orochimarus Gesichtsausdruck enderte sich in einen Ausdruck des Entsetzens und des Schreckens.

Ellis Blick jedoch schien eher lehr zu sein. Als sie zu Boden sackten ließ das Kunai im Baum nach und fiel ebenso wie Orochimaru und Elli zu Boden. Gaara rannte sofort zu Elli. Er konnte nicht glauben, dass sie das grade getan hatte. Sie hatte sich selbst geopfert, um Orochimaru zu töten. Vorsichtig hob er ihren Oberkörper an und sah ihr in die noch immer leeren Augen. Er starrte sie einfach an. Fassungslos kniete er im Regen und sagte nicht einen Ton. Er gab ihr einen Kuss auf die leblosen, kühlen Lippen, die so schienen, als wäre Elli bereits vor Wochen ums Leben gekommen.

Sie reagierte nicht. Kein Hauch... Keine Bewegung... Nichts.

3. After Timeskip-Kapitel

Stille...

nichts als Stille...

kein einziges Geräusch...

nichtmals ein Atemzug war zu hören...

kein Muskel bewegte sich...

nicht ein Ton löste sich in dieser gigantisch erscheinenden, ewig anhaltenden, gottverdammten Stille.
 

Seit dem Kampf gegen Orochimaru waren nun bereits mehrere qualvoll langsam voranschleichende Wochen vergangen. Die Häuser des Sandorfes, die durch den Kampf zwischen Manda und Orochimarus Schlangen zerstört worden waren standen bereits wieder. Nicht einer der Dorfbewohner hatte einen bleibenden Schaden davon getragen. Ein Wunder, wenn man bedachte, wie die sich windenden Körper der Schlangen sich ineinander geschlagen hatten. Manda, die gigantische violette Schlange, der einstige vertraute Geist von Orochimaru, dessen Macht Elli sich bedient hatte war verschwunden, als ihr Chakra nicht mehr ausreichte, die Beschwörung aufrecht zu erhalten – also mit der Anwendung des Jutsus, welches Orochimaru und auch sie getötet hatte. Nach Orochimarus Tod war Kabuto mit seiner Leiche verschwunden. Auch von Sasuke fehlte seitdem wieder jede Spur. Doch das interessierte niemanden, denn tot ist tot und das bleibt es auch.
 

Tot...

ist tot...

und das bleibt es auch...

dieses Gesetz wird niemals jemand durchbrechen können...

...

oder doch...?
 

"Noch immer keine Reaktion?" - "Nein. Nichts." - "Aber ihr Zustand ist stabil?" - "Ja, das ist er!" - "Wunderbar!" - "Was meinen Sie, wie lange sie das noch durchhält?" -

"Ich habe keine Ahnung." - "Und das heißt...?" - "...Das uns schnell etwas einfallen muss!"

Die Personen, die sich hier so aufgeregt unterhielten waren eine Krankenschwester und Tsunade, die sich im Krankenhaus von Konoha-Gakure um die totgeglaubte Elli kümmerten. Ihr Zustand war wirklich mehr als schlecht. Sie hatte immerhin mit Orochimarus Tod nichts Geringeres als ihren eigenen Tod mitgeplant. Sie hatte selbst Abschied von ihrem Leben genommen. Freiwillig. Nach dem Kampf hatte Ellis Körper jedoch noch nicht sämtliches Leben verlassen und so war es Tsunade, die sich mit der Heilkunst besonders auskannte, gelungen, Ellis letzte Kraft mit einem speziellen Fuin-Jutsu in ihrem Körper zu halten. Somit war Elli zwar noch am Leben, schwebte jedoch eher in einer Art leere. Es schien eine Art Koma zu sein, zumindest war es das, was Tsunade herausgefunden hatte. Und ein solcher Zustand konnte eine Ewigkeit anhalten. So lange die Lebenskraft der betroffenen Person ausreichte. Für alle Außenstehenden wirkte es, als wäre es bereits lange vorbei. Wer erwartete schon Leben in einem Körper, der sich nicht regte? Und wenn Tsunade nicht selbst gewusst hätte, was sie hier versucht und dass Elli eine Chance hat, irgendwann wieder zu erwachen, hätte sie bereits längst aufgegeben. Immerhin war es nicht grade ein simples Unterfangen, jemanden rund um die Uhr versorgen und bewachen zu lassen. So viel Aufwand… Alles nur für dieses Mädchen von dem Tsunade nichtmals wirklich wusste, wer sie war. Gaara hatte die Situation zwar größtenteils geschildert – und hätte er dabei nicht betont, dass es auch Elli gewesen war, die sich hatte opfern wollen, um Orochimaru zu töten wäre es unklar gewesen, was Tsunade getan hatte – aber was genau das alles zu bedeuten hatte, das wusste die Hokage nicht. Genauso wenig wie dass eine der Jo-Nin ihres Dorfes die Mutter des Mädchens war. Aber dieses Geheimnis war ohnehin etwas, was Elli mit ins Grab genommen hatte.
 

Noch immer Stille...

eine bedrückende Leere...

ich fühle nichts...

ich sehe nichts...

ich höre nichts...

ich versuche, einen Gedanken zu fassen, doch sofort verschwimmt er wieder...

fühlt es sich so an, tot zu sein...?

ein nichts wie das hier...?

...

Warum...?

Wo...?

Wann...?

Was hat das ganze für einen Sinn, wenn ich es sowieso nicht wahrnehme...?

...

Ich höre mich nichtmals atmen...

ich höre nichtmals meine eigenen Stimme...

ich versuche, meine Hand zu bewegen, doch ich spüre sie nicht...

ich spüre nichts...

sogar diese Leere scheint nur ein Traum zu sein...

Ein gigantischer, schwarzer Albtraum...

...

Ein gigantisches, schwarzes Nichts...

4. After Timeskip-Kapitel

Gaara stand vor der Türe von Konoha-Gakures Krankenhaus. Eigentlich wollte er eintreten und nach Elli fragen, doch ihm war bereits klar, wie die Antwort lauten würde. Bis jetzt war er jeden Tag mindestens einmal da gewesen und hatte nachgefragt. Immerhin bestand noch Hoffnung und wer aufgab war zu schwach, weiter zu glauben. Aber wie sollte man weiterglauben, nach so langer Zeit? Wahrscheinlich nahm Elli den Besuch ohnehin nicht wahr. Denn auch wenn man sagte, Komapatienten fühlten, wenn jemand in der Nähe war, wie sollte man an dem Gedanken festhalten, wenn man keine Reaktion merkte? Wenn man mit jemandem sprach und es wirkte, als würde man mit einer Wand oder Puppe sprechen? Stille, keine Antwort… Und Gaara war nun mal niemand, der stundenlang von sich und der Welt erzählen konnte, von allem, was passiert war, wie es ihm so ging, was das Dorf so machte und was sonst noch alles. Er war sich sicher so ziemlich jeder Andere könnte mehr erzählen. Es gab sogar Leute, die über so einen uninteressanten Mist sprachen wie den bellenden Straßenköter, der letzte Nacht gekläfft hat. Aber um Himmels willen, wenn man denn wirklich mitbekommt, was einem so erzählt wird, würde man dann hören wollen, dass letzte Nacht ein Hund gebellt hatte? Oder wäre man nicht nach so langer Zeit einfach nur froh, wenn alle einfach mal verschwanden und die Klappe hielten?

So oder so, er hatte nie viel erzählt. Er war da gewesen. Hatte neben dem Bett gesessen, überlegt, ab und zu ein paar Worte darüber verloren, was denn so los war, aber irgendwann kam er sich selbst dabei immer ziemlich lächerlich vor und verstummte. So stand er da heute und überlegte, ob es überhaupt einen Unterschied machen würde, ob er da wäre oder nicht.Er senkte die Hand, welche er bereits nach dem alten Türgriff ausgestreckt hatte und mit der Hand senkte er auch den Kopf. Als er sich grade umgedreht hatte öffnete sich die Türe hinter ihm.

Gaara sah nicht auf. Ihm war ohnehin klar, dass es bloß eine Person sein konnte, die grade jemanden besucht hatte oder grade aus dem Hospital entlassen wurde. Aber nein, es war nicht bloß so eine Person. Es waren zwei. Glückliches Gelächter kam von den beiden Menschen, die soeben das Haus verlassen hatten. Wahrscheinlich endlich eine Entlassung nach langer Krankheit. Oder jemand mit zuvor gebrochenem Bein durfte endlich wieder rumlaufen. Belangloser Mist. Gaara ging weiter die Straße entlang und sah währenddessen noch immer nicht vom Boden auf.
 

Noch immer...

kein Wort...

kein Hauch...

kein Windstoß...

Noch immer...

dieses endlose Schwarz...

diese endlose Dunkelheit...

dieses Endlose nichts...

...

Hätte ich die Wahl würde ich alles tun, um dem zu entkommen aber mir bleibt nichts übrig, als hier zu bleiben, immerhin kann ich nicht mal die Augen schließen, sie sind bereits zu...

ich kann nichtmals einen Muskel bewegen...
 

Gaara war mittlerweile in einem kleinen, an Konoha angrenzenden Wald angekommen. Als er sich genau umsah hatte er das Gefühl, schon einmal dort gewesen zu sein.

Er wusste nicht, wann, er wusste auch nicht wieso. Weil es ihn auch nicht weiter interessierte ging er einfach tiefer in den Wald hinein.

Die vielen Bäume... Die Sträucher... Das alles schien ein endloses Labyrinth zu sein.

Ein endloses Labyrinth?
 

Wo verdammt noch mal bin ich hier?!

Ich halte das nicht länger aus!

Ich kann nichts tun!

Nichts spüren!

...

Bin ich etwa bereits tot...?

Ich will endlich antworten!

Verdammte Antworten!

...

W... was ist das...?

Mein... mein Körper...

ich... ich spüre meine Hand!!!

Ich kann sie zwar nicht sehen aber ich kann sie bewegen.

...

Was...
 

"Eine Höhle...?", Gaara war mittlerweile ziemlich tief in den Wald hineingelaufen und erblickte in einiger Entfernung eine Einhöhlung in der Wand, die tiefer zu sein schien. Warum wusste er selbst nicht. Aber höchstwahrscheinlich um den Kopf freizukriegen. Immerhin war dieser belagert von Gedanken. Und wenn man sogar nachts nicht einfach alle Gedanken abschalten und einfach einschlafen konnte, dann wurden es wirklich verdammt viele Gedanken. Verdammt viele ungewollte, unschöne, belastende Gedanken. Nun war er bei einer Höhle angekommen, welche er eben aus der Entfernung wahrgenommen hatte. "Es ist die Höhle", stellte er fest. Langsam betrat er die dunkle Öffnung im Gestein. Kein Wunder, dass er den Ort nicht gleich wiedererkannt hatte. Beim letzten Mal, als er hier war, hatte es geregnet, gedonnert, geblitzt… Elli und er hatten sich beeilt einfach nur schnellstmöglich irgendwo unterzukommen, wenn Regen die Sicht verschleiert guckt man nicht zweimal hin. Aber jetzt im Inneren der Höhle kannte er sich hier wieder aus. Sie hatten ja auch eine ziemlich lange Zeit hier verbracht.
 

Meine Augen...

Ich kann meine Augen wieder öffnen und schließen…

Aber ich sehe trotzdem nichts…

....

Ich... ich atme wieder...

Ich fühle mich so... so anders...

Was ist das...?
 

Gaara hatte nun die kleine Feuerstelle und den Berg aus Heu und Stroh erreicht, auf welchem Elli geschlafen hatte und hockte sich hin. Sogar das Fell des Bären, der vorher hier in der Höhle gelebt haben musste lag noch da, wo sie es zurückgelassen hatten. Als er von dieser Position aus zum Eingang der Höhle sah erinnerte er sich langsam wieder an alles. Jedes Detail von dem, was geschehen war wurde vor seinen Augen deutlich. Es schien ihm fast so, als würde er Elli und sich dort sitzen und reden sehen. Wie sie ihn einfach zum hundertsten Mal damit nervte, dass sie wissen wollte, wieso er in einer einzigen Nacht in Suna unterwegs gewesen war, statt zu schlafen… und wie sie dann letztendlich gesagt hatte, dass der Umstand, dass der einschwänzige Dämon Shukaku in ihm eingeschlossen war doch eigentlich nichts änderte.
 

Sehe ich da etwa...

Etwas anderes als dieses endlose Schwarz?

Es ist nicht so dunkel, wie zuvor...

...

die Farbe ähnelt der einer Gewitterwolke...

...

eine...

Gewitter...

Wolke...

...?
 

Plötzlich stand Gaara auf und verließ die Höhle. Draußen hatte es wie schon so oft angefangen zu regnen. Es schien, als wäre in letzter Zeit häufiger Regen an der Tagesordnung als sonst. Das schlechte Wetter machte die Benutzung eines Sand-Jutsus zur Rückkehr nach Konoha unmöglich, und so begann Gaara, wieder in die Richtung zu laufen, aus der er gekommen war, in der Hoffnung, den Wald bald hinter sich lassen zu können. Es machte ihm im Moment aber auch nicht sonderlich viel aus, dass es länger dauerte. Die Luft hier war so frisch. Nach einiger Zeit nahm Gaara gar nicht mehr wahr, dass es weiterregnete und seine Kleidung komplett durchnässt war.
 

Sogar das dunkle Grau, das den Gewitterwolken geähnelt hat ist heller geworden...

Ich... ich sehe etwas...

...

Das kann nur ein Mensch sein...

...

Aber...

Warum...?

Wo...wo bin ich jetzt?
 

Gaara meinte, in der Ferne ein Hausdach ausmachen zu können. Ein rotes Hausdach, dem er Schritt für Schritt näher zu kommen schien. Der Regen war noch heftiger geworden, doch Gaara dachte nicht mal dran, sich unterzustellen oder sich auf den Weg nach Suna zu machen. Irgendetwas zog ihn wieder nach Konoha zurück. Vielleicht sollte er doch noch zu Elli? Er dachte nicht darüber nach. Die Frage konnte er sich auch später noch stellen, wenn er wieder nah genug am Dorf war.
 

... Das kann nur ein Mensch sein...

Bitte...

es muss ein Mensch sein!
 

Elli spannte ihren Arm an, um ihn auszustrecken und die Person, die sie zu sehen glaubte anzufassen und sich festzuhalten. "Sie bewegt sich!", stellte eine überraschte aber auch erfreute Stimme fest.

"A... Aber Tsunade, das ist unmöglich!", entgegnete eine weitere Stimme.

"Das habe ich grade eben auch noch gedacht", antwortete Tsunade der erstaunten Krankenschwester.
 

Gaara hatte das Krankenhaus von Konoha erreicht. Es war das Beste, jetzt hier her zu kommen. Der Regen hatte noch nicht aufgehört, also was sollte er woanders? Außerdem hatte er so ein Gefühl… ein Gefühl, dass er jetzt zu Elli musste. Sofort griff er mit seiner vom Regen nassen rechten Hand nach dem Türgriff und riss die Türe auf.

Ohne die verärgert schimpfende Person an der Rezeption zu beachten lief er sofort bis zu dem Raum, in dem Elli lag. Auch hier riss er die Tür auf und stand so auf einmal mit Tsunade und der Krankenschwester in Ellis Krankenzimmer. Während die Beiden nun selbstverständlich den plötzlichen Besucher ansahen, dessen Kleidung vor Regenwasser triefte und Wasserpfützen auf dem Boden hinterließ. Gaaras Blick jedoch lag auf keinem der Beiden. Er sah zum Krankenbett und ging langsam darauf zu. Als er bemerkte, dass Elli den Arm bewegte konnte er das beinahe nicht glauben. Wie konnte das sein?
 

Ich kann...

...

ich kann dich...
 

"Ich... kann dich sehen...", das war das erste, was Elli sagte, als sie endlich ihre Augen öffnete. Obgleich sie zuvor Tsunade und die Krankenschwester immer besser hatte sehen können war es nun doch tatsächlich Gaara.Den Bruchteil einer Sekunde später fand sie sich bereits in seinen Armen wieder. Noch immer leicht benommen legte sie ihre Arme ebenfalls um ihn.

"... Perfektes Timing", scherzte Tsunade noch, bevor sie der Krankenschwester ein Zeichen gab, dass sie den Raum verlassen sollte und ebenfalls hinausging. Jetzt erstmal ein Wenig Sake auf den Erfolg!
 

"Was ist mit den Untersuchungen?", fragte die Krankenschwester vor der Türe. "Die können warten. Ich denke, in diesem Fall dürfte das die richtige Medizin sein", gab Tsunade bloß scherzend zurück.

5. After Timeskip-Kapitel

"Was genau ist eigentlich mit mir passiert... Ich meine... Wieso bin ich hier...?", fragte Elli. Gaara brauchte erst einige Sekunden, um zu realisieren, dass er gefragt wurde. "Das ist eine lange Geschichte...", sagte er schließlich. Es schien also, als hätte Elli wirklich nichts mitbekommen. Keinen seiner Besuche und keins seiner Worte. Sonst wüsste sie zumindest Teile von dem, was sie nun zu wissen verlangte."Eine lange Geschichte...?", fragte Elli weiter.

"Ja. Zu lang, um sie einfach zu erzählen...", antwortete Gaara. Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn sie Tsunade danach fragte. Zumindest was die Versiegelungsmethode und den Medizinischen Teil anging würde sie da deutlich mehr erklären können. Elli wollte zwar wissen, was vorgefallen war, entschloss sich aber dann doch, lieber den Moment zu genießen. Immerhin lebte sie, konnte sich eigenständig bewegen und lag in Gaaras Armen.
 

"Tsunade? Wie hast du das geschafft?", fragte die Krankenschwester welche eben mit Tsunade Ellis Krankenzimmer verlassen hatte. Beide gingen grade in die Richtung eines Besprechungszimmers. Tsunade wollte doch eigentlich bloß einen Schluck Sake und erstmal ihre Ruhe. Das Ganze war aufwändig genug gewesen, war denn eine Pause zu viel verlangt? Typisch blöde Hokage-Pflichten, alles auf einmal und am Besten im doppelten Tempo. Manchmal verfluchte sie es, dass sie sich mit der Heilkunst besser auskannte als beinahe jeder andere. "Es war schon eine komplizierte Sache. Ich war mir nicht sicher, ob es überhaupt funktioniert aber es war der einzige Versuch. Die einzige Möglichkeit", antwortete Tsunade auf die Frage, die ihr zuvor gestellt worden war. Mittlerweile hatten die beiden die Eingangshalle des Krankenhauses erreicht. Von hier würden sie jetzt nur noch einen anderen Gang entlang gehen und dann… Eine weitere Angestellte kam ihnen hastig entgegen gelaufen. "Tsunade! Eben hat jemand das Krankenhaus betreten!", rief diese aufgebracht und gestikulierte wild mit ihren Armen herum.

"Und?", fragte Tsunade. "Die Person schien es eilig zu haben...", war die Antwort.

Tsunade verstand noch immer nicht, wo das Problem lag. "Wenn du mir damit sagen willst, dass sich der Kazekage momentan in Konoha aufhält und eben ins Krankenhaus gekommen ist, dann muss ich dir leider sagen, dass ich das schon weiß...", sagte sie gleichgültig.

"Genau das war es, was ich sagen wollte. Aber... wieso ist der Kazekage nicht in Suna, wo er sein sollte? Wenn es etwas wichtiges zu besprechen gibt, was die Dörfer angeht hätte er doch auch warten können", sagte die Angestellte, die fest davon auszugehen schien, dass irgendwas nicht stimmte und Gaara Tsunade hatte aufsuchen wollen um ihr irgendwas äußerst wichtiges mitzuteilen. "Er besucht hier lediglich jemanden... Das macht man doch so, wenn Bekannte im Krankenhaus liegen, oder? Außerdem war er in den letzten Tagen immer schonmal da. Du hattest wahrscheinlich bloß Pause, als er hereingekommen ist...", erklärte Tsunade. Die Angestellte ließ den Blick sinken.

"Naja...", sagte sie noch und ging zurück auf ihren Platz, wo sie weiter unterlagen sortierte und Dinge notierte.
 

"Wo steckt Gaara denn schon wieder?", Temari kam wütend in Kankuros Zimmer gestürmt. "Was weiß ich denn...", gab dieser gelangweilt zurück.

"Als Kazekage hat er Pflichten! Er kann doch nicht so einfach schonwieder irgendwohin abhauen und sich wieder um nichts kümmern...", sagte Temari, noch immer wütend.

"Wahrscheinlich hat er momentan einfach wichtigeres zutun als diesen ganzen Kram...", erklärte Kankuro und gähnte. Was musste Temari denn ausgerechnet jetzt so einen Aufstand machen? Sie hatte doch auch ständig irgendwas anderes zu tun als ihre Missionen oder die anderen Aufgaben, die auf sie abgefallen waren. Immerhin ging sie mehr als oft einfach mal so ohne Ankündigung nach Konoha und traf sich mit diesem hochbegabten, dauergenervten Typen.

"Wichtiger als dieses Dorf? Was wäre, wenn jetzt einfach jemand angreifen würde?", fragte Temari laut.

"Temari... reg dich doch endlich mal ab! Dieses Dorf hat den letzten Angriff auch überstanden!", schrie Kankuro zurück. So langsam nervte es wirklich.

"Aber nur, weil Gaara sich um die Angreifer gekümmert hat", sagte Temari überzeugt und verschränkte die Arme.

"Hast du es immernoch nicht verstanden? Eine Person unter den Angreifern hat die Sache geregelt. Dieses komische Mädchen, das mal eine Zeit lang hier gelebt hat. Du weißt schon, die mit dem Konoha-Stirnband", begann Kankuro zu erklären.

"Ja, wunderbar. Und wo ist sie jetzt? Wieder weggelaufen, um unser Dorf das nächste Mal im Alleingang zuerstören zu wollen? Erst ist sie mit Konoha-Stirnband dauerhaft hier in Suna, dann kommt sie mit Orochimaru an, glaubst du ernsthaft, dass das alles so stimmt?", fragte Temari.

"Hör auf damit", sagte Kankuro kurz ohne auf Temari Worte genauer einzugehen. "Ja, komm, wo ist sie denn?", fragte Temari.

"Sie liegt wohl halbtot im Krankenhaus von Konoha, weil sie sich ihr Leben gegeben hat, um Orochimaru zu töten", sagte Kankuro.

"Was bitte? Die kleine hat einen der Sannin auf dem Gewissen?", fragte Temari ungläubig.

"Wo bist du eigentlich die ganze Zeit? Bekommst du überhaupt noch irgendwas mit? Aber dann mit Vorwürfen um dich schmeißen, so ist's gut", antwortete Kankuro.
 

"Er ist also wirklich tot...?", fragte Jiraiya. "Ja! Ich hab's gestern erst gehört aber es stimmt! Echt jetzt!", antwortete Naruto.

"Wer soll ihn denn getötet haben?", fragte Jiraiya weiter.

"Äh... ich weiß nicht genau, wie die heißt... irgend so eine Komische eben! Ich hatte die irgendwann mal in Suna gesehen... wie hieß die denn nochmal...?", Naruto überlegte.

"Ich weiß nicht, wen du meinst...", sagte Jiraiya und blickte Naruto fragend an.

"Öhm... tja... äh... Fällt mir nicht ein… aber… genau! Die sah irgendwie fast so aus, wie Orochimaru... So ein komisches Mädchen helt eben...", versuchte Naruto zu erklären.

"Sah aus, wie Orochimaru?", Jiraiya klang erstaunt.

"Ja. Aber obwohl die in Suna war und da wohl gelebt hat hatte die ein Stirnband von Konoha an... Fand ich auch komisch...", erklärte Naruto.

"Ein Mädchen, das so aussieht, wie Orochimaru, in Suna lebt aber ein Stirnband von Konoha trägt? Schon merkwürdig...", überlegte Jiraiya.

6. After Timeskip-Kapitel

Mittlerweile war es schon spät. Der Mond stand schon am Himmel und auch die ersten Sterne waren langsam zu sehen. Gaara und Elli hatten das Krankenhaus verlassen, nachdem Tsunade letzendlich doch noch einige Tests mit Elli gemacht hatte.

"Dir geht es verhältnismäßig gut", hatte sie gesagt und Elli damit vorerst entlassen.

Ihre Kräfte waren zwar noch ziemlich gering aber sie konnte bereits wieder grade stehen und gehen, ohne nach drei Schritten zusammen zu brechen. Grade ging Elli mit Gaara durch die Straßen von Konoha und sah sich um. "Über ein Jahr lang habe ich das alles nicht gesehen...", sagte sie.

Gaara überlegte einen Moment und drehte sich dann zu Elli.

"Wo bist du eigentlich genau gewesen... und warum bist du nicht zurück nach Suna gekommen?", fragte er schließlich. Diese Frage hatte ihn nun lange genug beschäftigt und da er sich sicher war, eine Antwort bekommen zu können stellte er sie nun. Zu oft hatte er sich mit den Gedanken herumgequält, ob Elli wirklich zu Orochimaru gegangen war und das freiwillig. Letztendlich sah doch alles danach aus, immerhin war sie zusammen mit den Oto-Nin zurückgekommen. Allerdings würde das heißen, dass Kabuto die Wahrheit gesagt hatte und wann redeten diese Klang-Ninja schon die Wahrheit?

"Das ist eine lange Geschichte...", antwortete Elli schließlich knapp.

"Wir haben alle Zeit der Welt", entgegnete Gaara. Elli war hier, es ging ihr gut und die Fragen verlangten nach Antworten, egal wie lange es dauern würde.

Elli antwortete nicht.

"Hatte dieser komische Oto-Nin denn Recht, mit seiner Behauptung, er wüsste, wo deine Mutter zu dem Zeitpunkt war...?", fragte Gaara nun.

"Ja", antwortete Elli. Sie war ziemlich wortkarg und Gaara, der es ja normalerweise selbst war, der nicht in ganzen, ausführlichen Sätzen antwortete merkte, wie wenig Spaß es machte, ein Gespräch zu führen, in dem einer ständig fragt und der Andere kaum antwortet.

Elli war mittlerweile in Gedanken abgedriftet. Ihre Mutter. Seit damals hatte sie sie nicht wieder gesehen. Seit sie vor einem Jahr ihre Freiheit gegen das Leben ihrer Mutter eingetauscht hatte, hatte sie diese noch nicht wieder gesehen. Ob es ihr gut ging?

"Jetzt erzähl mir doch wenigstens, was passiert ist", sagte Gaara noch einmal.

"Um es kurz zu machen, der Oto-Spinner hatte Recht, darum bin ich bei Orochimaru geblieben, allerdings nur mit dem Hintergedanken, ihn früher oder später dafür bezahlen zu lassen. Meine Mutter kam frei, ich habe ein Jahr lang von Orochimaru gelernt..." Sie holte kurz Luft, da sie bis zu dieser Pause einfach alles heruntergerattert hatte, "... dann folgte unser Angriff auf Suna und ich habe Orochimaru mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Dabei wäre ich also fast draufgegangen und den Rest kennst du ja."

Gaara schaute Elli an, während er versuchte, in Gedanken überhaupt mitzukommen, immerhin hatte Elli das ganze heruntergeleiert als würde den Text jeder auswendig kennen. "Also hast du dich für deine Mutter und gegen deine eigene Freiheit entschieden...", wiederholte er.

"Genau... und das obwohl ich noch nicht ein einziges Mal mit ihr sprechen konnte und sie auch seit dem nicht wieder gesehen habe", fasste Elli zusammen.

Gaara seufzte.

"Denkst du denn, du wirst sie wiedersehen...?", fragte er weiter.

"Ich hoffe es. Immerhin habe ich wegen ihr ein Jahr nahezu in Gefangenschaft verbracht...", sagte Elli. Sie senkte den Kopf und blickte nun auf den unebenen, von Gras gesäumten Weg. "Was hast du nun vor?", fragte Gaara, "Kommst du wieder nach Suna oder bleibst du in Konoha?"

"Ich weiß es nicht... aber ich denke, ich werde lieber dort leben, wo ich herkomme...", antwortete Elli.

"Also nach Konoha...?", Gaara sah sie fragend an.

"Nein. Ich denke, ich gehöre nach Suna. Schließlich bin ich dort aufgewachsen", sagte Elli, mittlerweile grinsend. Mit diesem Dorf verband sie nicht viel. Natürlich, ihre Mutter stammte hier her und ihr Stirnband trug das Symbol des Dorfes doch was hatte sie hier schon erlebt? Gar nichts.Glücklich, das zu hören legte Gaara seine Arme um sie und drückte Elli an sich, als plötzlich eine merkwürdige durch die Schatten der Nacht kaum erkennbare Person vor ihnen auftauchte...
 

Elli starrte diese Person an und Gaara fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Er hatte Elli wieder losgelassen und sie wirkte wie versteinert. Einige Zeit bewegten sich weder Elli noch Anko, doch dann fiel Elli ihrer Mutter um den Hals.

"Wo warst du die ganze Zeit?", fragte Elli unter schluchzen.

Anko antwortete nicht, sie hielt Elli einfach nur fest an sich gedrückt, als wollte sie ihr jemand wegnehmen.

"Die ganzen Jahre... ich habe dich gesucht", sagte Elli, noch immer schluchzend, während ihr Freudentränen über das Gesicht liefen, "Wieso hast du mich so lange allein gelassen?"

"Ich habe dich nach Suna gebracht, um dich zu schützen", antwortete Anko, "Mir blieb nichts anderes übrig, immerhin hat Orochimaru dich schon damals gesucht..."

"Aber...", begann Elli, doch sie wurde unterbrochen.

"Ich habe dich dort hingebracht, nachdem ich bemerkt habe, wie gefährlich er für dein Leben werden würde..."

Elli sparte sich weitere Worte. Sie wollte einfach das Gefühl genießen, bei ihrer Mutter zu sein.
 

Gaara wendete sich ab. Er wusste zwar, dass er sich für Elli freuen sollte aber irgendwie fühlte er sich nicht sonderlich gut.

Plötzlich setzte er ein Fingerzeichen ein und verschwand.

Elli ließ ihre Mutter augenblicklich los und starrte an die Stelle, an der Gaara noch eben gestanden hatte.

"... Ich... ich glaube, ich muss weg", sagte Elli schnell, bevor auch sie sich durch ein Fingerzeichen auflöste.

"Was... aber...", Anko stand nun alleine auf der Straße von Konoha und sah fassungslos zu, wie Elli verschwand. Ihre Tochter. So lange hatte sie sie nicht sehen können und jetzt, da Orochimaru endlich tot war – eine Neuigkeit, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet hatte – bestand keine Gefahr mehr. Und dennoch war nichts, wie Anko es sich manchmal vorgestellt hatte. Elli war zwar ihre Tochter, aber sie kannte sie doch kaum. Und sie wusste nichts darüber, wie Elli bis jetzt gelebt hatte, wer ihre Freunde waren, wie sie ihre Zeit verbrachte…
 

In einer der endlos scheinenden Wüsten von nahe Suna-Gakure, in welcher eine Menge Kakteen standen tauchte Gaara auf. Den Bruchteil einer Sekunde später erschien auch Elli, einige Meter hinter ihm.

"Was ist denn los?", fragte sie.

Gaara gab keine Antwort, sondern starrte bloß in den Himmel.

"... Was denn?", fragte Elli noch einmal und ging auf ihn zu, wobei sie mit einem Fuß gegen einen Felsen stieß und zu Boden fiel.

"Autsch...", Elli hatte sich am rechten Ringfinger durch einen spitzen Stein geschnitten und stand nun langsam wieder auf, immerhin hatte sie sich noch nicht vollkommen erholt.

Nun drehte Gaara sich um und sah Elli an. Er ging zu ihr und reichte ihr eine Hand, nach welcher sie nach kurzem zögern griff.

Gaara half ihr hoch und begutachtete anschließend ihre rechte Hand. Nur ein Schnitt, eigentlich eine Lapalie, aber es erinnerte ihn an etwas.

"...", noch immer schwieg er. Die Verletzung an Ellis Finger erinnerte ihn nur zu gut an seinen Onkel, Yashamaru.

Langsam hob er ihre Hand in die Höhe seines Gesichtes und begann, das Blut von Ellis Ringfinger zu lecken, so wie er es damals bei Yashamaru getan hatte...

7. After Timeskip-Kapitel

Gaara wandte seinen Blick wieder von Ellis Finger ab und sah ihr in die Augen. Elli erwiederte seinen Blick und versuchte glücklich zu wirken, doch ihre Augen verrieten, dass das nicht stimmte.

"Gehen wir zurück?", fragte sie tonlos.

Gaara sah sie verwirrt an.

"Ich gehe jetzt zurück nach Konoha...", sagte sie, da keine Antwort kam und zog ihre Hand wieder an ihren Körper, um ein Fingerzeichen zu verwenden.

"Was ist nur mit ihr...", dachte Gaara noch, als Elli bereits verschwunden war. Langsam drehte er sich um und bewegte sich ziellos durch die Wüste, wobei er über die vergangenen Tage nachdachte.
 

Elli tauchte an genau dem Platz in Konoha auf, an welchem sie vorhin verschwunden war. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Mutter einfach so stehen gelassen hatte, aber eben in der Wüste hatte sie mit Gaara nichts anderes getan.

Eben noch war ihr klar gewesen, dass sie nach Suna gehörte, doch nun fühlte sie sich hin und her gerissen, zwischen dem Dorf, in welcher ihre Mutter lebte und dem, in welchem sie aufgewachsen war.

Traurig starrte sie in den mit Sternen übersäten Himmel. Er sah fast so aus, wie in der Nacht, in welcher sie Gaara das erste mal getroffen hatte, weil sie ihn und seine Geschwister verfolgt hatte. Elli seufzte.

Was sollte sie machen?
 

"Meine Mutter, eine Jo-Nin aus Konoha-Gakure hat mich hier vor ihm in Sicherheit gebracht, doch seit Orochimaru weiß, wo ich bin lässt er ständig irgendwelche Oto-Nin auf mich los, die mich zu ihm bringen sollen."

"Und wo ist sie jetzt?"

"Entweder in Konoha... oder ... oder...Oder was weiß denn ich..."
 

Ellis damaliges Gespräch mit Gaara ging ihr duch den Kopf. Wer war denn für sie da gewesen, als sie alleine war und Hilfe brauchte? Ihre Mutter war es nicht gewesen.

"Meine Sachen... eigentlich müssten die noch in der Hütte in Suna sein...", überlegte Elli.

"Ich hätte eben nicht so einfach abhauen sollen", stellte sie fest, "Aber momentan kann ich nicht zurück... immerhin habe ich schon zwei Jutsus angewendet, um die Entfernungen zu überwinden... und das sollte ich eigentlich nicht tun... nicht dass ich noch zusammenbreche, wenn das so weiter geht... und dann kann ich überhaupt nicht mehr nach Suna..."

Schnell warf sie einen Blick in eine Seitengasse. Ihr war, als würde sie jemand beobachten.
 

krch...
 

Elli drehte sich einmal um die eigene Achse. Irgendwas war hier und machte Geräusche. Wer oder was war das?
 

ssh...

ssh...

krch...
 

Nun war es hinter ihr. Wieder drehte sie sich auf der Stelle in die Richtung, in welcher sie das fremde Etwas ausmachte. Es bewegte sich mit enormer Geschwindigkeit und so schnell wie es den Standpunkt änderte konnte es nur gefährlich sein.
 

knack...

ssh...

krch...

krch...

krch...
 

Nun war es anscheinend links von Elli. Sie drehte sich wieder um, als die Richtung, aus welcher die Laute kamen sich wieder änderten. Wie zur Hölle konnte sich etwas so schnell bewegen und dabei noch unerkannt bleiben?
 

ssshhh...

ssshhh...
 

Nun kam musste es unmittelbar über Elli sein. Sie wandte ihren Blick zum Himmel und starrte in blendendes Licht, welches nun immer heller wurde, bis Elli nichts mehr sah außer einem grellen Gelbton. Sie senkte ihren Kopf und schützte die Augen mit der Hand, bevor sie einen Sprung zur Seite machte und an der Stelle, an welcher sie noch eben gestanden hatte ein glänzendes Schwert in den Boden einschlug.
 

Elli hörte ein Geräusch, als wenn das Schwert aus dem Boden gezogen werden würde. Sie war noch immer geblendet durch das Licht und konnte nicht das Geringste sehen.

"Wie lächerlich schwach du doch bist... und das immernoch...", sagte eine Stimme, welche Elli schon einmal gehört hatte.

Sie wusste nicht mehr, wo... Sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern...

"Du kannst mich nicht sehen? Liegt das vielleicht an dem Licht?", sagte die Stimme.

Nun erinnerte Elli sich. Vielleicht auch nur durch die besondere Hervorhebung des Wortes Licht... Gegen diesen Kerl hatte sie doch bereits einmal gekämpft, aber hatte sie ihn nicht umgebracht?

"Da... Daiki...?!", stellte Elli fest.

"Genau! Ich bin es! Daiki, der Krieger des Lichts. Du erinnerst dich also doch noch an mich", gab dieser zurück.

8. After Timeskip-Kapitel

Es stimmte also. Daiki war am Leben. Tatsächlich.

"Was...? A... aber... wie ist das möglich?", fragte Elli. Grade jetzt, wo sie nicht kämpfen durfte, weil ihr Leben dadurch in Gefahr geraten könnte. Wieso war Daiki nicht schon längst tot? Elli hatte ihm damals seine eigene Waffe in den Körper gerammt und gesehen, wie er langsam verblutet war.

"Bist du erstaunt, dass ich noch am Leben bin?", fragte Daiki. Elli antwortete nicht. Stattdessen zog sie ein Kunai aus ihrer Tasche, die sie immer bei sich trug und hielt es angriffsbereit.

"Was mache ich denn jetzt?" fragte sie sich selbst, "Soll ich gegen ihn kämpfen oder soll ich verschwinden?"

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als die Klinge eines gelb leuchtenden Schwertes knapp vor ihrem Gesicht vorbei zu schweben schien. Elli wich zurück und landete unsanft auf dem Boden. Sie war noch nicht bereit für einen Kampf auf dieser Ebene, trotzdem blieb ihr jetzt nichts anderes übrig als zu kämpfen. Sonst würde sie durch Daikis Schwert sterben und das wollte sie auf keinen Fall. Langsam begann die Umgebung, um sie herum zu verschwimmen.

Elli konnte nicht mehr klar sehen. Daikis Schwert schien wie die Flamme einer Kerze, die sich unaufhörlich bewegte und er selbst tauchte in Ellis Blickfeld bloß verschwommen auf.

"Was ist los mit mir...?", fragte sie sich selbst, während sie, zur Seite rollend, erneut einem Hieb von Daikis Schwert auswich.

"Ich werde dich umbringen!", schrie Daiki ihr entgegen.

Elli wusste nicht, was sie tun sollte.
 

"Ich kann nichts sehen! Was hast du gemacht?"

"Nichts, Elli. Ich helfe dir lediglich bei deinem Training..."

"Helfen nennst du das, Orochimaru?"

"Wenn du nichts sehen kannst, musst du dich auf dein Gehör verlassen."

"Auf mein Gehör?"

"Ja. Lass dich nicht durch deine Umwelt beeinflussen."

"Aber..."

"Schließe die Augen und konzentriere dich bloß auf die Geräusche. Irgendwann wirst du das sicherlich noch einmal gebrauchen können."

"Wann ist dieses Irgendwann?"

"Wenn du in ernsthafter Gefahr schwebst."

"Und du glaubst wirklich, das mir das jemals etwas nützen wird?"

"Ganz bestimmt. Konzentriere dich."

"... Das werde ich."
 

Elli erinnerte sich, als wäre es erst gestern gewesen, als Orochimaru ihr beigebracht hatte, wie sie auch ohne etwas zu sehen ihre Feinde wahrnehmen konnte. Langsam schloss sie ihre Augen und mit der gesamten verschwommen Welt verschwanden auch der verschwommene Daiki und sein Schwert langsam aus ihrer Sicht. Sie nahm die Hektik nun gar nicht mehr wahr schon war es so weit, das sie bloß noch ihren eigenen Herzschlag, ihr Atmen und die Geräusche von Daiki und seinem Schwert wahrnahm.
 

Ruhe...
 

Ein zischen von rechts oben war zu hören, also drehte sich Elli nach rechts, dem Schwert entgegen, sodass es erst über ihr hinweg durch die Luft schnitt und dann knapp hinter ihr in den Boden einschlug. Elli richtete sich auf und machte, noch immer mit geschlossenen Augen einen Satz rückwärts.

Sie landete im Gegensatz zum vorigen Sprung auf ihren Füßen und hielt das Kunai, welches sie noch immer in der Hand hatte in Daikis Richtung.

"Willst du deinem Albtraum nicht ins Gesicht sehen?", fragte Daiki spöttisch.

Elli antwortete nicht, sondern begann, Chakra zu konzentrieren. Plötzlich spürte sie eine Kraft, wie sie sie schon lange nicht mehr gespürt hatte.

Diese Kraft...

Das letzte Mal hatte Elli sie gefühlt, als das Mal des Fluches zum letzten Mal ausgebrochen war, noch bevor sie zu Orochimaru gegangen war. Ellis Körper war über und über von dem Mal überzogen und die seltsamen Zeichen, die sich immer weiter auszubreiten schienen färbten sich violett.

"Wa... was ist das?", fragte Daiki.

Ellis Füße hoben sich langsam vom Boden und sie schwebte einige Meter über Daiki, mit noch immer geschlossenen Augen. Der verwunderte Feind hielt Elli sein Schwert entgegen und wartete ab, bereit, sie abzuwehren, wenn sie ihn angreifen würde.

Daiki sah, dass Elli ihre Augen wieder öffnete, doch statt ihren Augen selbst wurde er von einer blutrot leuchtenden Farbe überrascht, welche an Stelle der Augen zu sehen war.

Elli funkelte ihn wütend an. Das Mal breitete sich noch immer weiter aus und Elli hatte ihren Blick noch immer auf Daiki gerichtet, als er sich zum Sprung bereit machte und sie in der Luft mit der Waffe attackierte.

Elli wich schwebend einen Meter aus und drehte sich in der Luft, sodass sie Daiki mit einem gezielten Tritt gegen eine Hauswand beförderte. Dieser stieß sich mit seinen Beinen noch vor dem Aufprall wieder ab und wirbelte mit seinem Schwert um sich, während er auf Elli zuflog.

Das Schwert erwischte nicht Elli selbst sondern nur ihr Oberteil, welches nun einen kleinen Riss hatte. Ellis Blick war noch genau so hasserfüllt, wie zuvor.
 

Was war los mit ihr?

Was war das für eine Farbe in ihren Augen?

Woher nahm sie die Kraft für diese Aktion?

9. After Timeskip-Kapitel

Daiki landete wieder auf den Füßen und sah zu seiner Gegnerin, welche unglaubliche Kraft zu haben schien. "Wie macht sie das?", fragte er sich selbst, bevor er sich zum nächsten Angriff bereit machte.

Er drehte sich und nahm Elli ins Visier. Nach bilden eines Fingerzeichens verformte sich sein leuchtendes Schwert und bildete eine gegabelte Spitze. Elli zeigte sich unbeeindruckt und starrte ihn bloß weiter an. Als er sich erneut vom Boden abstieß und auf Elli zukam wich sie schwebend nach rechts aus, doch Daiki verschwand vor ihren Augen und erschien an einer Stelle, die ebenfalls weiter rechts war erneut, um Elli das zweigespaltene Schwert zwischen die Rippen zu stechen. Er hinterließ eine tiefe Wunde und landete auch nach diesem Angriff wieder auf dem Boden. Elli blutete zwar stark, doch zu Daikis Überraschung bildete sich sofort neue Haut, die die beiden Teile der Wunde wieder mit einander verband, sodass nur ein weiterer Riss in Ellis Hemd übrig blieb, der als einziges verriet, das diese Wunde überhaupt jemals existiert hatte...

Elli begann zu grinsen und drehte sich in der Luft, um Daiki weiterhin sehen zu können.

"Du wirst sterben", sagte sie kühl.

"Das werden wir ja sehen" entgegnete Daiki selbstsicher, obwohl er innerlich daran zweifelte, jemanden besiegen zu können, der schweben und sich selbst heilen konnte.

"Wie macht sie das? Wenn ich weiß, wie sie das macht, dann kann ich vielleicht ihre Schwachstelle herausfinden..."

"Schon aufgegeben...?", fragte Elli spottend, doch Daikis Gesichtsausdruck blieb finster.

"Was willst du schon gegen mich ausrichten?" Elli grinste noch immer.

"Ich werde schon etwas finden", gab Daiki schnell zurück. Mit diesen Worten sprang er auf und lief los, um sich in einer Seitengasse unter einem Dach in Sicherheit zu bringen.

Elli reagierte nicht auf seine Bewegungen.

Sie blieb bloß an ihrer Stelle in der Luft und sah ihm nichtmals nach.
 

Tsunade sah aus dem Fenster in die dunkle Nacht, um sich nach getaner Arbeit ein wenig zu entspannen.

Ihr Blick schweifte über den Teil des Dorfes, den sie von dem Fenster aus überblicken konnte.

"Eine beunruhigende Ruhe...", stellte sie fest, bevor ihr Blick auf einen rötlichen Schimmer zwischen einigen Hausreihen fiel.

"Was... ist das...?", fragte sie erstaunt, während sich die Farbe weiter ausbreitete. Tsunade versuchte, ihren Blick auf die Stelle zu Konzentrieren, von welcher das Licht kam aber sie konnte die Quelle nicht ausmachen. "Ich muss wissen, was da vor sich geht", sagte sie, bevor sie das Fenster wieder schloss und sich umdrehte, um auf die Straße zu gehen.
 

Elli hatte die Arme zu beiden Seiten ausgebreitet, als sich das Mal langsam zu einer soliden, blutroten Schicht auf ihrem kompletten Hautbild ausbreitete. Ihre Augen hatten fast die gleiche Farbe wie das Mal und ihr Blick war noch immer genau so hasserfüllt, wie zuvor.

Langsam verlor sie an Höhe und ihre Füße kamen wieder auf dem Boden auf. Die zuvor noch rötliche Bannmalschicht löste sich langsam wieder in die kleineren Teile auf und färbte sich tiefblau.

Elli atmete schwer. Das Geschehene schien sie ziemlich mitgenommen zu haben, doch sie interessierte sich nicht dafür sondern richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Langsam ging Elli den Weg entlang, den zuvor Daiki gelaufen war. Ihr Blick war auf eine Stelle gerichtet, die unmittelbar vor ihr lag und auf welche sie gradewegs zuging.
 

Tsunade rannte die Straße entlang und bemerkte dabei Massen von Menschen, die vor ihren Häusern standen und ebenfalls in die Richtung blickten, in welche sie lief. Das rote Licht hatte aufgehört zu leuchten, doch Tsunade ging noch immer weiter, in der Hoffnung, wenigstens herauszufinden, woher es gekommen war.

Unter den Menschen auf der Straße war auch Naruto, welcher sich natürlich ebenfalls für das Leuchten interessiert hatte und nun durch die Nacht schlich.

"Wenn das jetzt ein Feind ist und ich den besiege und Konoha rette, dann werde ich sicherlich sofort Hokage", fantasierte er aufgeregt, bevor er sich selbst den Mund zuhielt, aus Angst, sich zu verraten. Schnell sprang er auf ein Dach und bewegte sich weiter vorwärts.
 

Elli ging weiter auf den Punkt zu, welchen sie anvisierte, so wie ein Insekt vom Licht angezogen wurde sah es so aus, als würde der Fleck sie anziehen.

Mittlerweile hatte sich das Mal auf ihrem Körper wieder beruhigt und bewegte sich nichtmals ein Bisschen.

Ellis Augen, welche zuvor noch blutrot geleuchtet hatten hatten nun die Farbe der Nacht angenommen.

Es war schien ein dunkler Blauton zu sein, eine Art indigo.

Als sie kurz vor dem Fleck stand, welcher sie so zu interessieren schien kniete sie sich nieder.

"Dieser kleine Versager... denkt er ernsthaft, ich könnte ihn nicht verfolgen?" Sagte sie grimmig, bevor sie mit der Hand über den Boden strich und ein wenig Erde in ihre aufnahm.

Mit ihren Augen starrte sie nun auf den Dreck und überlegte einige Sekunden.

Nun stand sie wieder auf und ging weiter.

Die Farbe des Himmels ging förmlich in die momentane Farbe des Juin über.
 

Einige Schritte machte sie noch, dann sprang Elli auf ein Dach und sah sich von dort aus erneut um. Am Himmel schien der Mond.

Beinahe hätte man ihn für einen Vollmond halten können, jedoch war die linke Seite ein wenig abgeschwächt. Unter dem Licht des Mondes konnte Elli die Straßen mit ihrem Blick nach Daiki absuchen, doch sie bemerkte kein Lebenszeichen.

Plötzlich erschien etwas hinter ihr und riss sie zu Boden.

"Wa-", Elli drehte sich unter dem Griff der Person, um sie sehen zu können, doch bevor sie etwas erkannte stürzte sie zusammen mit dem Angreifer zu Boden.

"Ich werde dich umbringen, Daiki!", schrie sie, bevor sie sich umdrehte und einem überraschten blonden Ninja mit Stachenfrisur ins Gesicht blickte.

"Was machst du denn hier?", fragte Naruto.

Elli starrte den Ninja ebenfalls überrascht an. Als Naruto das seltsame, blaue Funkeln in ihren Augen sah sprang er auf und wich zurück.

"Wa... was is'n das?", fragte er. Elli hörte nicht hin und stand ebenfalls auf.

"Ich hab hier was Rotes gesehen... aber jetzt ist es irgendwie weg... Echt jetzt... du hast nicht zufällig irgendwas gesehen, oder?", fragte Naruto weiter.

Elli reagierte nicht. Sie klopfte sich ihre Kleidung ab und schloss kurzzeitig die Augen. Sie hörte Schritte.
 

tapp...

tapp...

tapp...
 

Die Schritte schienen weit entfernt zu sein aber sie kamen näher. Elli öffnete die Augen, drehte sich um und rannte in die Richtung, aus der die Schritte kamen. Sie beachtete den schreienden Ninja hinter ihr nicht weiter. "Warte mal! Du kannst doch nicht einfach so weglaufen! Ich rede mit dir!! Halloo?", rief Naruto noch, doch Elli hörte ihn schon nicht mehr, da ihre Gedanken sich voll und ganz um die Schritte drehten.
 

tapp...

tapp...

tapp...
 

Tsunade hielt kurz inne. In dieser Seitenstraße standen keine Leute. Nicht eine Person, doch Tsunade hörte trotzdem Schritte. Sie lehnte sich an die Mauer, um plötzlich auftauchende Personen überraschen zu können.

Plötzlich hörten auch die Schritte, die sie noch vor wenigen Sekunden gehört hatte, auf und Tsunade wunderte sich. Sie dachte angestrengt nach, woher die Schritte denn kommen konnten und was wohl das Leuchten vorhin gewesen war.

Sie drehte den Kopf nach rechts...

Nichts.

Sie drehte den Kopf nach rechts...

Nichts.

Als sie danach den Kopf wieder nach vorne drehte und grade ausatmete starrte sie in ein Paar helle Augen.

Sie erschrak.

"Ah... die Hokage...", sagte Daiki und sah Tsunade an. Diese holte einmal tief Luft und öffnete nun den Mund um etwas zu sagen, als auf einmal ein Fuß von oben auf Daikis Kopf knallte und den Ninja zurückweichen ließ. Tsunade erschrak noch einmal, nicht, wegen dem plötzlichen Angriff, sondern wegen der Person, die ihn ausgeführt hatte.

"Elli?!", fragte Tsunade, als sie die seltsame Farbe des Bannmals auf der Haut ihrer Patientin sah.

Elli sagte nichts. Wie bereits bei Naruto eben schien sie Tsunade nichtmals wahr zu nehmen.

Daiki hob den schmerzenden Kopf und sah Elli an. "Du wolltest wohl weglaufen...", lachte diese. Augenblicklich schnellte Daikis Hand nach vorne und packte Elli am Hals.

"Wa... was glaubst du, wer du bist...?!", brachte Elli hervor.

"Die Person, die dich gleich töten wird", sagte Daiki ruhig.

"Haben die mich etwa schon vergessen?", fragte Tsunade sich selbst, als nun auch Naruto in der Gasse ankam.

"Hey! Du kannst doch nicht einfach vor mir weglaufen!", platzte es aus Naruto heraus, bevor er überhaupt die ganze Situation realisiert hatte. Daiki warf dem blonden Ninja einen kurzen Blick zu, welcher Elli genug Zeit gab, erneut Chakra zu konzentrieren.

Das blaue Juin verformte sich, wie zuvor das rote und umschloss nun langsam Ellis kompletten Körper, bevor es sich erneut teilte und wieder verfärbte, dieses Mal jedoch gelblich.

Elli schloss kurz die Augen. Durch Narutos erschreckten Blick, welcher auf Elli gerichtet war und durch das von Elli ausgehende Licht verunsichert änderte Daiki seine Blickrichtung wieder. Sein Blick traf grade wieder auf Elli, welche nun wieder die Augen öffnete.

Ein grelles, stechendes Gelb war nun auch ihre Augenfarbe. Ebenfalls erschreckt drückte Daiki Ellis Hals fester und diese rang nach Luft. Sie griff nach seinem Arm und versuchte, einen Ausweg aus der Situation zu finden.

10. After Timeskip-Kapitel

Elli rang nach Luft. Sie hatte keine Ahnung, ob sie das noch länger durchhalten würde und Daikis Griff schloss sich immer mehr. Auch Ellis Griff um seinen Arm wurde fester, sie hoffte, dass sie ihn irgendwie angreifen konnte, dass er nachgab oder irgendwas...

...irgendwas, was sie retten würde...

"Ah!", Daiki schrie auf. Ellis lange, schwarze Fingernägel hatten sich in seinen Arm gebohrt und somit hatte sie ihn wenigstens ein Bisschen aus der Fassung gebracht. Daiki sah ihr ins Gesicht, doch sie reagierte nicht. Ihr Blick hatte sich wieder verfinstert. Tsunade stand noch immer neben den beiden und sah abwechselnd zu Elli, deren Leben momentan in Daikis Händen lag und Naruto, der immernoch leicht verwirrt Löcher in die Luft starrte. Plötzlich kam auch er endlich auf die Idee, zu handeln.

"Jutsu der Schattendoppelgänger!!", rief er, bevor um ihn herum plötzlich ein ganzer Haufen Abbilder erschienen, welche alle genau aussahen, wie er. Daiki reagierte nicht auf die neu erschienenen Gegner, welche nun zwar noch mehr waren als seine normalen Widersacher, ihm allerdings trotzdem nichts auszumachen schienen.

Der erste Naruto sprang vom Dach auf Daiki hinab, der daraufhin bloß auswich, sodass der Doppelgänger auf dem Boden aufkam und in einer Rauchwolke verschwand. Elli rang noch immer nach Luft und bohre ihre Fingernägel immer tiefer in Daikis Arm.

Der zweite Naruto, welcher knapp hinter Daiki stand versuchte, diesem durch eine geschickte Aktion auf dem Boden die Füße wegzuziehen, Daiki sprang bloß auf und landete genau auf dem Doppelgänger, welcher daraufhin, genau wie der andere in einer Rauchwolke verschwand. Elli wurde unsanft durchgeschüttelt und bekam nun keine Luft mehr.

Nicht ein Atemzug... in ihrem Kopf drehte sich alles, während ihre Fingernägel sich noch immer tiefer in Daikis Arm schnitten.

Der nächste Naruto sprang Daiki von rechts an, während ein weiterer von links auf ihn losging. Um beide Angreifer abwehren zu können musste Daiki Elli wohl oder übel loslassen, was er letztendlich auch tat. Nun hatte er beide Hände frei, um nach den Narutos zu schlagen.

Elli landete derweil unsanft auf dem Boden, die linke Hand blutverschmiert, und tastete nach ihrem Kopf.

"Diese Schmerzen...", stöhnte sie, bevor sie sich langsam aufsetzte. Sie schien die ganze Welt um sich herum vergessen zu haben. Auch Als Daiki bereits wieder seine Hand nach ihr ausstreckte reagierte sie nicht, obwohl sie die Augen geöffnet hatte. Das plötzliche Geräusch eines auf Metall aufschlagenden Kunai ließ sie zusammenzucken und wieder realisieren, in welcher Gefahr sie schwebte. Schnell bewegte sie sich erst zur Seite und stand dann schwerfällig auf.

"Jetzt ist dein Ende gekommen, Daiki...", dachte sie und begann zu grinsen, während sich nun auch die Schicht des gelben Juin vollkommen schloss.
 

Naruto, welcher das Kunai geworfen hatte, dass Elli aus ihren Gedanken geholt hatte, als es auf Daikis Schwert geknallt war, beobachtete Ellis Verwandlung und wusste nicht, wie er reagieren sollte. Wer war hier eigentlich der Feind? Der Großteil seiner Schattendoppelgänger wich zurück, genau wie er selbst. Auch Daiki schien wieder verwirrt zu sein, da Ellis Verwandlung ihm noch immer seltsam vorkam... Elli war mittlerweile voll und ganz von dem Gelbtonton des Bannmals bedeckt und die gelbliche Farbe ihrer Augen wurde langsam dunkler.

"Was ist das?", fragte Tsunade sich selbst leise, als sich die Schicht an Ellis Körper wie schon mehrmals erneut löste und währenddessen eine tieforange Farbe annahm. Sie hatte in ihrem Leben schon eine Menge gesehen aber ein Bannmal, das sich ständig verfärbte war sogar ihr noch nicht untergekommen. "Was hat Orochimaru da nur wieder entwickelt...", fragte sie sich selbst weiter.

Daiki umklammerte sein leuchtendes Schwert nun fester mit der rechten Hand und erhob es gegen Elli, als plötzlich Schritte aus der Entfernung zu hören waren.
 

Jemand rannte in die Richtung, in welcher der Kampf stattfand.

Auf dem Dach, auf welchem der Großteil der Schattendoppelgänger von Naruto sich befand zog plötzlich ein kleiner Wind auf, welcher einige Sandkörner mit sich trug und aus dem Sand materialisierte sich eine Person, doch weder Daiki noch Elli bemerkten das, da sich beide auf die Schritte konzentrierten, die noch immer näher kamen. Tsunades Blick lag auf Daikis Schwert und so war es Naruto, der als einziger Gaaras Ankunft bemerkte, die Blicke sämtlicher Schattendoppelgänger lagen ebenfalls auf dem Kazekage.

Der echte Naruto sprang von seinem Standpunkt auf das Dach, auf welchem Gaara stand, doch niemand außer diesem schenkte ihm Aufmerksamkeit.

"Was machst du denn hier?", fragte Naruto leise. Gaara antwortete nicht, sondern beobachtete die weiterhin die Lage. "Ich hab dich eigentlich grade was gefragt...", redete Naruto weiter.

"Was ist hier los?", fragte Gaara ebenfalls leise zurück. "Ich hab zwar zuerst gefragt aber egal...", begann Naruto, "Das komische Glühwürmchen da unten wechselt jedenfalls alle paar Minuten die Farbe und verwirrt mich total! Ich dachte, du kennst sie und weißt vielleicht, was das soll..."

Gaara sah noch immer nach unten und sein Blick schweifte von Tsunade über Daiki bis hin zu Elli, deren orangenes Bannmal glühte. Ellis Kopf jedoch war wie zuvor in die Richtung gerichtet, aus welcher die Schritte kamen.

"Ich weiß auch nicht, was das ist...", antwortete Gaara auf Narutos Worte.

"Und was heißt das jetzt?", fragte Naruto weiter.

Gaara ignorierte ihn bloß. Er kannte Ellis Bannmal zwar, doch wusste er nicht, was dieser merkwürdige Farbwechsel zu bedeuten hatte, von dem Naruto eben geredet hatte.
 

"Immernoch diese Schritte...", dachte Elli. Ihr Interesse lag nicht auf der Waffe ihres Feindes, welche sich ihr bedrohlich schnell nährte sondern auf der Gasse aus welcher noch immer die Schritte hallten, welche Elli schon seit ihrer Ankunft hier hören konnte.

Sie kamen ständig näher...

mit jeder Minute, ja mit jeder Sekunde ertönte erneut das Geräusch eines auf den Boden aufkommenden Fußes. Die ersten Naruto-Doppelgänger ließen ihren Blick von Gaara, der noch immer auf dem Dach zwischen ihnen stand und sprangen an der Rückseite des Hauses herab. Sie bewegten sich nun in die Richtung aus der die Schritte kamen.
 

Grade noch rechtzeitig konnte Elli ihren Kopf einen Zentimeter nach rechts bewegen, sodass Daikis leuchtendes Schwert knapp neben ihr in die Hauswand einschlug und bloß einige ihrer Haare abschnitt.

"Aber das...", Elli hatte bemerkt, dass das Schwert statt zu schneiden die Haare förmich verbrannte. Überhaupt schien die Waffe keine wirkliche Klinge zu besitzen sondern aus purem Licht zu bestehen.

Die Waffe, die er bei ihrem ersten Zusammentreffen besessen hatte war bloß ein normales Schwert gewesen, das vielleicht mit hellem Chakra aufgeladen werden konnte, aber das es das war, was er momentan in Händen hielt war unmöglich. So konnte man einfach keine Waffen verändern.

Oder?

Ellis Körper schmerzte. Sie hatte bis jetzt zwar ihrem Angreifer ausweichen können aber ob sie das noch länger durchhalten würde wusste sie nicht genau. Erneut schoss die glänzend grelle Klinge des Lichtschwertes auf sie zu und erneut wich sie aus, dieses Mal jedoch so heftig, dass ihre Beine plötzlich nachgaben und sie sich auf dem Boden wiederfand.

Gaara verfolgte die Szene vom Dach aus und er stellte fest, dass er früher oder später eingreifen müsste, da Elli schon jetzt am Ende zu sein schien. Jedoch verstand er nicht, wieso sie hier mitten in der Stadt war und gegen einen Ninja aus Oto-Gakure kämpfte, während ihr Bannmal - laut Naruto - ständig die Farbe wechselte.

Er sah Daiki genau an und bemerkte plötzlich dass eine winzige Hautschuppe in seinem Gesicht leicht abzublättern schien und somit den Blick auf die darunterliegende, knochenbleiche Haut freigab.

"Was zum...", Gaara traute seinen Augen nicht. Er musste reagieren, jetzt, wo Daiki erneut mit dieser merkwürdigen Waffe ausholte. Elli nahm ihr Umfeld erneut nicht richtig wahr. sie erkannte wieder nur grobe Umrisse der Szene und musste die Augen schließen, um sich konzentrieren zu können, jedoch war dies nicht der richtige Moment dafür.Als das Schwert ihres Feindes wieder auf sie zuraste und Tsunade grade einen Schritt nach vorne trat, um den Oto-Nin aufzuhalten versperrte ein Wall aus Sand der Waffe den Weg nach vorne.

Elli riss die Augen auf.

"Gaara...?", fragte sie schwach und sah nach oben, wo sich jedoch nur noch mehr Sand befand.

Sie war voll und ganz abgeschirmt und hatte eine Menge Ruhe für den Moment, was dazu führte, dass das orangefarbene Bannmal sich langsam zurückzog....
 

Elli schloss kurzzeitig die Augen, um sich weiter abzureagieren und Kontrolle über das zu bekommen, was sie tat. Wenn der Sand, der sie schützte wirklich von Gaara kam, was nach ihrer Meinung nicht anders sein könnte, dann war sie in Sicherheit.

Sie fasste mit der rechten Hand an die linke Schulter, von welcher das Bannmal ausging, doch als sich grade die letzten kleinteile des Mals zurückzogen durchbrach eine Klinge aus Licht die Sandbarriere und stoppte genau zwischen Ellis Augen, knapp vor ihrem Gesicht.

Wie durch einen Instinkt stoppte das Mal augenblicklich den Rückzug und umschloss in Sekundenschnelle plötzlich Ellis kompletten Körper, um sich knapp danach hellblau zu verfärben und wieder in seine Bestandteile aufzulösen.
 

Daikis Auge sah durch den Riss in der Sandbarriere.

"Die blaue Färbung des Niji-Juin also...", sagte er. Elli zuckte zusammen. Woher wusste Daiki den Namen des Mals und das, wo er doch anfangs noch so erschrocken darüber war, was mit Ellis Körper passierte.
 

Der Sand begann gegen die leuchtende Klinge anzukämpfen.
 

"Gaara...", wisperte Elli und stand langsam unter ihrem Sanddach auf. Mit der linken Hand griff sie nach Daikis Schwert, ohne darauf zu reagieren, dass sich das Leuchten in ihre Hand hineinschnitt. Gaara schob mit den Händen einige Naruto-Doppelgänger aus dem Weg und ging bis an den Rand des Daches, während Daiki nach oben blickte.

"Du schon wieder? Du und dein nerviger Sand...", fauchte Daiki.

"Er... er kennt ihn?", bemerkte Elli erstaunt und ließ das leuchtende Schwert los. Das Licht schwebte noch einige Zeit um ihre Hand herum, bevor es nach und nach verblasste und bloß noch eine tiefe Schnittwunde zurüchblieb. Gaara sah abwertend zu Daiki nach unten. Er sagte kein Wort.
 

Ellis nicht verletzte Hand berührte den Sand von innen.
 

Daiki wandte seinen Blick noch immer nicht von Gaara ab.

"Du scheinst zu wissen, wer ich wirklich bin...", sagte er.

"War auch nicht so schwer...", gab Gaara kühl zurück.

"Soll ich meine Maskerade aufgeben?", fragte Daiki grinsend.

"Damit ich dein hässliches Gesicht sehen muss?", Gaaras Gesichtsausdruck zeigte keine Änderung.

Daiki ließ das Schwert los. Es glitt durch die durchbrochene Sandbarrikade und fiel auf Ellis Seite zu Boden. Diese Bewegte sich augenblicklich zur Öffnung und blickte hindurch.

Daikis rechte Hand bewegte sich zu seinem Gesicht. Er legte die Fingerspitzen auf seiner Stirn ab und begann langsam, die Hand nach hinten zu ziehen, sodass nach und nach bleiche Hautfarbe zu erkennen war, so wie sie Gaara bereits zuvor an einer Stelle gesehen hatte.

Mit der normalen Hautfarbe verschwanden auch Daikis weiße Haare und längere, schwarze kamen zum Vorschein.
 

Elli machte einen Schritt rückwärts.
 

"Schön, dass es dieses praktische reinkarnations-Jutsu gibt... und das Shoshagan-no-Jutsu...", sagte die Person, die unter der Maske zum Vorschein kam... Orochimaru!

11. After Timeskip-Kapitel

Wie bereits als sich die ersten, roten Teile des Niji-Juins auf Ellis Körper bemerkbar gemacht hatten, begann Elli, mit dem Einsetzen der Verfärbung in einen tiefvioletten Ton erneut, knapp über dem Boden zu schweben. Auf Ellis linkem Arm kristallisierte sich deutlich eine violette Schlange heraus, welche sich langsam zu bewegen und zu atmen schien... Sie reichte vom Handrücken bis hinauf zur Schulter, direkt dorthin, wo das Bannmal im ursprünglichen Zustand lag.
 

"Sie hat sich lange genug angekündigt...", sagte Orochimaru, "endlich wird sie sich zeigen..."

"Wer wird sich zeigen?", Fragte Gaara verwirrt, doch statt zu antworten starrte Orochimaru nur weiterhin fasziniert zu Elli. Das Bannmal begann, sich weiter zu verfärben, bis alle sieben Farben des Niji-Juin, die bisher alle nur einzeln aufgeleuchtet hatten, auf einmal auf Ellis Körper zu sehen waren.

Das Schlangenförmige Symbol wich zurück und wurde in Millionen von kleinen Bannmal-Fetzen zersetzt.Das Grinsen in Orochimarus Gesicht ließ nach. "Was ist das?", fragte er. Was für eine kranke Erfindung des San-Nin zeigte sich diee Mal? Wie konnte jemand so etwas entwickeln? Etwas, das einen eigenen Willen zu haben schien, obwohl es nicht viel mehr als ein normales Bannmal war... Und jetzt spielte es nichtmal mehr so mit, wie Orochimaru selbst es geplant hatte?
 

Unruhig spielten die Farbtöne des Juin auf Ellis Haut. Sie schienen sich, wie ein Schwarm Mücken, beinahe planlos umher zu bewegen.Die kühle Nachtluft wärmte sich langsam auf...

Ein unheimliches Kreischen des Windes wurde immer lauter...

"Was passiert hier?", fragte Gaara sich selbst, als Elli plötzlich die Augen öffnete und mit ihren, ebenfalls regenbogenfarbenen Pupillen Orochimaru anstarrte. Orochimarus Schöpfung hatte sich endgültig gegen ihn gewandt. Seine Tochter und sein Versuchsobjekt. Der arme Mensch, der für diese kranken Experimente und Versuche, für diese abartige Bildung neuer Jutsus, die nichtmals mehr dem eigenen Schöpfer gehorrchten. Ellis Wille war nicht so leicht zu brechen gewesen. Doch jetzt wirkte sie nichtmals mehr Menschlich. Kalt, brutal, gefährlich, das beschrieb den Blick, mit welchem sie ihren Vater fixierte.

Dieser hingegen wirkte wie versteinert. Nun öffnere Elli auch den Mund und sagte mit bebender Stimme bloß ein Wort: "Stirb!"
 

Ein Donner betäubte die Ohren der Anwesenden, als die Umgebung langsam begann, sich in endloses Schwarz aufzulösen...

Als Gaara die Augen öffnete sah er bloß ein Menge Staub und Elli, die bewusstlos neben ihm auf dem Dach lag.

"Er ist weg...", stellte der Kazekage fest und zog Elli zu sich, "Wir haben es dieses Mal wirklich geschafft... Du hast es geschafft..."

Elli antwortete nicht. Auf ihrem Körper waren keine Spuren des Niji-Juin geblieben und auch an ihrer Schulter fehlte jeglicher Hinweis darauf, dass sich dort je etwas anderes als normale Haut befunden hatte. Ellis Augen waren geschlossen, und sie gab kein Geräusch von sich...
 

... kein Geräusch...
 

Gaara schloss ebenfalls die Augen.

"Jemand wird uns helfen. Wie damals in der Wüste...", sagte er noch, bevor er auch das Bewusstsein verlor.

Es schien fast, als schliefe er...
 

... kein Atemzug...
 

"Sicherlich ist dies ein Abschied...

... und es wäre gelogen, zu sagen, dass er nicht für immer ist...

Doch du wirst dich nicht an mich erinnern...

Du wirst mich vergessen haben,

Damit du nicht nach mir suchst...

Wir werden einander nie wieder sehen...

ich habe nie existiert...

es gab nie eine Elli Mitarashi...

...niemals."

Epilog

"Gaara? Wo bleibst du? Du bist doch sonst nicht so langsam!", rief Temari. Sie hatte sich zu ihrem jüngeren Brüder umgedreht, der in die Richtung eines alten, knorrigen Baumes blickte.

"Reize ihn besser nicht...", sagte Kankuro zu Temari.

Diese ignorierte die Bemerkung, drehte sich dann doch zu Kankuro, um ihn etwas zu fragen:

"Was war noch gleich unsere Mission?"

Kankuro begann, in seiner Tasche nach einer Schriftrolle zu kramen.

Endlich wandte Gaara seinen Blick von dem Baum ab.

"Ich hätte schwören können, dass da jemand war...", dachte er.

"Och, Temari... das ist alles ganz einfach...", Begann Kankuro, während er mit seinen Blicken die Schriftrolle überflog, "...Mission... blabal... B-Rang... Suna-Gakure... nördliche Großwüste... undsoweiter... Paket... südliches Wüstendorf... sowieso... maximaldauer 4 Tage..."...

"Und was heißt das jetzt für uns, Kankuro?" Fragte Temari, die von Kankuros Gerede sichtlich genervt zu sein schien...

Gaara schüttelte kurz den Kopf, um seine Gedanken von dem Baum abzulenken, dann drehte er sich um, und begann, seinen Geschwistern zu folgen...Auf das Gerede der Beiden ging er allerdings nicht ein, was dazu führte, dass sie nach einiger Zeit begannen, sich gegenseitig anzuschreien.
 

Wie immer schlief Gaara auch in dieser Nacht nicht. Er und seine Geschwister hatten in der nördlichen Großwüste eine Pause eingelegt, und die beiden schliefen bereits. Gaara bewegte sich langsam auf einen Felsen zu und der Korken seiner Kürbisflasche zerfloss zu Sand, womit das Gefäß nun geöffnet war.

Sofort begann der Sand, sich zu bewegen, beinahe, als würde in ihm ein Herz schlagen. Die Masse schien aggressiv und blutdurstig zu sein, und so blickte Gaara hinter den Felsen, doch er sah… Nichts.

Wieder einmal schüttelte er den Kopf und ging zu seinen Geschwistern, bevor er sich neben sie in den Sand setzte und lange nachdachte...
 

Es war ihm, als hätte er diesen Tag bereits einmal erlebt, nur...

Irgendetwas fehlte...



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2012-03-11T14:32:02+00:00 11.03.2012 15:32
Deine Geschichte ist supergut und einzigartig. Dein Ende war sehr.... nun wie soll ich sagen... ich war sprachlos als ich das Ende gelesen hab :D . Ich wünschte es würde nicht wirklich so enden als ob es Elli nie gab, sondern das du irgendwie weitermachst (einen 2. teil oder so, wobei ich jetzt auch nicht wüsste wie man, mit dem Ende, die Geschichte weiterschreiben sollte). Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut!! Bin gespannt auf weitere Geschichte (wenn welche noch kommen) :)
Von: abgemeldet
2011-11-25T23:00:08+00:00 26.11.2011 00:00
Okay, jetzt wird mal Tacheles geredet! 8D
Ich kann gar nicht glauben, dass außer mir nur eine ein Kommentar verfasst hat. Hab zwar schon jedes Kapitel auf dA kommentiert, aber das heißt nicht, dass ich sie nicht auf Animexx auch noch bewerten könnte (hab sie grade nochmal gelesen <3)
Ich liebe deine FF, sie ist so einzigartig und originell. Es gibt viele FFs, besonders bei Naruto, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Man hat das Gefühl, dass man alle gelesen hat, wenn man eine von ihnen schon mal gelesen hatte. Aber bei deiner ist es irgendwie anders.
Von Anfang bis Ende finde ich es sehr spannend, auch wenn mal nichts passiert. Es ist sehr lebendig umschrieben und das bewundere ich sehr.
Soo, jetzt siehst du mal, wie sehr ich deine FF schätze, den Text hab ich einhändig verfasst und hab mindestens 10 Minuten gebraucht oder so xD

Lg. ^^

Von:  kyuba
2011-10-19T20:04:53+00:00 19.10.2011 22:04
hey!
also ich habe deine ff heute komplett gelesen und ich muss sagen die ist gut! deshalb verstehe ich nicht warum hier nirgends kommis sind.. okay die kapitel sind etwas kurz und der ff-name weckt nicht bei jedem interesse aber man sollte sie trotzdem lesen :)
das ende ist ziemlich aprubt, ich hoffe du schreibst weiter bzw einen 2.teil! ;)
ich speicher mir die als favorit und hoffe du meldest dich bei mir wenn du weiter machst.
elli kann einem schon leid tun orochimarus tochter zu sein, aber so eine ff hab ich noch nie gelesen deswegen bin ich ziemlich gespannt wie es mit orochimaru bzw ohne ihn weitergeht. und was gaara damit zu tun hat macht es noch spannender :)

wie gesagt, verlier nicht den mut nur weil niemand dir einen kommi hinterlässt. die geschichte ist gut und ausbaubar! mach weiter so ;)


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