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Der Lebensenergie roter Saft

Eine Entscheidung die alles verändert
von

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Kapitel 1 - „Das ist doch wie in einem schlechten Horrorfilm!“

Disclaimer:
 

- Titel: Der Lebensenergie roter Saft

- Autor: Pusteblume1991 vorher 1991Rin

- Genre: Romanze, Drama, Action

- Kurzbeschreibung: //Ein Tag. Eine Fahrt. Ein stehengebliebendes Auto. Ein Fremder.//

So hatte sie die junge Frau ihren Abend nicht vorgestellt. An jenem Tag trifft sie ihn zum ersten Mal. Sofort ist er fasziniert von dem jungen Geschöpf, das plötzlich in der Bar steht und um Hilfe bittet.

Ihr Geruch ist ebenbso anregend wie gefährlich für beide. Aber sein entschluss steht fest, er muss sie kennen lernen, auch wenn die junge Frau alles andere als begeistert von ihm zu sein scheint. Kein Wunder, denn immerhin ist er ein Vampir.

- Disclaimer: Die Charaktere dieser Story sowie die Handlung habe ich mir selbst ausgedacht. Ähnlichkeiten mit anderen Charakteren und Storys ist zufall und nicht absichtlich von mir gewollt.

- Sonstiges: Kritik und Lob sind ausdrücklich erwünscht! :o) Als Neuling wären Tipps und Anregungen hilfreich… Updates wird es unregelmäßig geben.
 


 

Aber jetzt viel Spaß. =)
 


 

Kapitel 1 - „Das ist doch wie in einem schlechten Horrorfilm!“
 


 

Reges Gedrängel herrschte an den Kassen und den Gängen der Läden, die alle in einem Centro untergebracht waren. Supermärke, Juweliers, Klamottenläden, alles fand man in dem großen Gebäude das aus mehreren Läden bestand. In einem dieser Modeläden, arbeitete sie. Seufzend pustete sie sich eine ihrer Gold-blonden Strähnen aus dem Gesicht, während sie unentwegt weiter die Kleidungsstücke abkassierte. Sie war ja so froh, wenn dieser Tag vorbei war. Nun zumindest würde es ihr schon einmal besser gehen, wenn sie ihre Arbeitszeit hinter sich gebracht hätte. Nachdem auch der zurzeit letzte Kunde seine Kleidung erhalten hatte und gegangen war, trat sie hinter der Kasse hervor und schritt langsam durch die langen Gänge um das Chaos das veranstaltet worden war, wieder einigermaßen zu beseitigen. Abermals seufzte sie. Sie verstand nicht, wieso die Menschen Unmengen an Geld für eine Halloween Verkleidung ausgaben. Nicht das es sie stören würde, denn immerhin bezahlten diese Menschen ihren Lohn, aber dennoch. Was fanden alle daran? Sie war der letzte Mensch der sich so albern verkleiden würde. Niemals!
 

Leicht lächelte sie. Genau das hatte sie auch ihrer Freundin gesagt, als diese sie zu ihrer alljährlichen Halloween Feier eingeladen hatte. Julia – ihre beste Freundin – hatte sich nur widerwillig damit abgefunden und sie dennoch zum kommen verdonnert. Darauf hatte sie überhaupt keine Lust. Generell hatte sie sich in den letzten zwei Jahren immer mehr zurück gezogen. Nur noch selten Vertraute sie neuen Bekanntschaften. Ihre letzte neue Bekanntschaft hatte sie heute vor genau zwei Jahren kennengelernt. Eine Gänsehaut durchfuhr sie noch heute, wenn sie an den Vampir dachte. Missmutig hängte sie die Prinzessinnenverkleidung zurück auf den Ständer. Ja richtig. Vampir! Vor zwei Jahren haben sich diese der Öffentlichkeit preisgegeben. Sie erinnerte sich noch gut an die Allgemeine Panik die wohl auf der ganzen Welt ausgebrochen war und bis heute nur leicht abgeklungen war. Sie hatte nie an Vampire geglaubt, aber der Mann den sie getroffen hatte damals hatte sie eines besseren belehrt. Noch immer konnte sie sich seine roten Augen genau Vorstellen. Seit dem, ging sie nur selten unter „Leute“. Ganz anders war da Julia, die regelrecht begeistert von den Vampiren ist.

„Helena, du kannst dann auch Schluss machen für Heute.“, Greg, ihr Chef trat aus seinem Büro heraus und verschwand daraufhin sofort hinter der Kasse. Sicherlich holte er das Geld aus der Kassette, denn immerhin würden sie bald schließen. „Danke, Greg.“ Helena schlenderte zu ihren Chef und guten Kollegen herüber. Dieser war eindeutig Mensch! Frustriert stützte sie sich mit den Ellenbogen auf der Ladentheke ab. „Ich habe keine Lust.“, verkündete sie missmutig. Greg sah lächelnd zu ihr herüber, ehe er sich wieder seiner Arbeit zuwandte. „Du musst nicht lange bleiben, Hel.“, Hel, so nannte er sie immer wenn sie alleine waren. „Ich weiß.“, seufzte sie. Sie hatte sowieso nicht vorgehabt lange auf der Halloween Party zu verweilen. „Ich kann einfach nicht glauben, dass ich mich habe überreden lassen.“, murrte sie, was ihr Chef mit einem lächelnd quittierte. „Sie ist eben deine Freundin. Und nun geh. – Na los! Husch. Husch.“
 

Helena schlenderte an den verschiedensten Fensterläden vorbei. Sie wollte nicht! , jammerte sie in Gedanken. Warum nur konnte sie nicht einmal nein zu etwas sagen? Sie seufzte. Sie konnte Julia einfach keinen Gefallen abschlagen, leider ganz zu ihrem Leid. Helena fuhr mit den Rolltreppen nach unten, ehe sie durch eine Tür im Erdgeschoss verschwand, die zu dem Parkhaus führte. Wie immer wenn sie abends alleine, den langen Gang entlang zu ihrem Auto lief, überkam sie ein beklemmendes Gefühl. Und wie immer schritt sie instinktiv immer schneller, öffnete hastig mit der Funkfernbedienung ihr Auto, stieg ein und verschloss sofort die Türen. Erst dann erlaubte sie es sich wieder auszuatmen. Dennoch startete sie schnell den Motor ihres Autos und fuhr rasch aus dem Parkhaus und fädelte sich in den fließenden Verkehr ein. Es hatte geregnet, weswegen sich die Lichter der Ampeln und Schilder, verzehrt auf dem Boden wiederspiegelten. An einer roten Ampel, schaltete sie ihr Navigationssystem ein. Mit einem flüchten Blick auf ihren Zettel, den sie in der Hand hielt tippte sie die Straße ein, in der das Haus lag in dem ihre Freundin feiern wollte.

„Was?!“, entsetzt starrte sie auf das Navigationssystem. Hatte ihre Freundin einen Knall? „Es ist nicht weit Helena, glaub mir.“, äffte sie ihre beste Freundin nach und warf einen missbilligen Blick auf das Navi. Das Haus befand sich außerhalb der Stadt. Mehr als 1 ½ Stunden würde sie bis dahin brauchen. Und sie schwor sich, sie würde nur dorthin fahren um Julia zu erwürgen. Das schwor sie sich spätesten dann, als sie bereits seit einer halben Stunde die gleiche ohne Lichter verlassende Landstraße entlang fuhr. Das sie in einem alten verlassenen Haus feierte, hatte sie ihr gesagt, aber nicht, das man dazu noch eine Landstraße entlangfahren musste, die kein Ende mehr zu nehmen schien. Das Würgen und langsamer werden ihres Motors, ließ sie wütend mit der flachen Hand aufs Lenkrad schlagen. „Komm schon!“ Ohne Erbarmen hielt das Auto jedoch mitten im nirgendwo an. Zu allem Überfluss hatte es auch noch begonnen zu regnen. Einen Moment sah Helena den sich bewegenden Scheibenwischern zu, ehe sie einen wütenden Laut ausstieß. Das gab es doch nicht! Warum sie! Hektisch drehte sie immer wieder den Schlüssel im Zünder herum, in der Hoffnung das der Motor anspringen würde. Leider gab dieser nichts mehr als gurgelnde Geräusche von sich. „Verdammt!“ Fluchend fischte sie ihr Handy aus der Handtasche, die auf dem Beifahrersitz neben ihr lag. Ein wehleidiger Ausdruck erschien in ihrem Gesicht. „Nein!“, quengelte sie, als sie bemerkte das ihr Handy natürlich keinen Empfang hatte. „Das ist doch wie in einem schlechten Horrorfilm!“, fluchte sie daraufhin wieder wütend. Warum auch hatte sie sich bereit erklärt zu dieser blöden Party zu kommen? Seufzend griff sie unter das Lenkrad und betätigte den Hebel, damit die Motorhaube aufging. Sie hatte ja so überhaupt keine Ahnung von Autos! Dabei war ihr Golf noch nicht einmal so Alt.
 

Im Regen über den Motor gelehnt stehend, war Helena leider noch immer nicht viel schlauer, was der Wagen den nun hatte. Fluchend warf sie die Haube wieder zu und schloss ihr Auto ab. Vor einigen Metern war eine Ausfahrt gewesen, vielleicht hatte sie Glück und es gab dort irgendwo ein Haus, indem sie um ein Telefon bitten konnte. Sicherlich würde sie zwar klatschnass werden und sich erkälten, aber immer noch besser als nachts alleine auf einer einsamen Landstraße zu stehen. Es dauerte keine zwei Minuten da war sie von oben bis unten nass bis auf die Knochen. Ihre zuvor blonden Locken, klebten nun nass in ihrem Gesicht. Immer wieder warf sie wütende Blicke auf ihr Handy. Konnte dieses Mistding nicht endlich einmal Empfang bekommen? Sie verlangte doch wirklich nicht viel.

Sie wusste nicht, wie lange sie bereits den dunklen Weg entlang lief, ohne das auch nur irgendjemand ihr entgegenkam. Aber sie wusste das ihr unendlich kalt war. Ihre Kleidung war mehr als nur nass, sie könnte wahrscheinlich eine ganze Badewanne damit füllen. Dennoch lächelte sie leicht, als sie endlich ein leuchtendes Schild ausmachte. „Endlich.“, mehr als erleichtert, beschleunigte sie ihren Schritt ein weiteres mal. Zwar war es kein Haus, aber eine Kneipe kam ihr auch ganz gelegen. Das leuchtende Schild über der Tür, blinkte in kräftigen rot, aber das bemerkte sie nur nebenbei. Zu sehr waren ihre Augen auf die erlösende Tür fixiert. Rasch schlüpfte sie durch einen kleinen Spalt hindurch. Die Luft die ihr entgegenschlug, war nicht einmal halb so unangenehm wie sie erwartet hatte. Eilig lief sie zum Tresen. Die Bar war nicht voll. In einigen der Sitzgruppen saßen Leute und unterhielten sich leise. Zwei weitere saßen an dem Tresen. Der Barmann stand mit dem Rücken zu ihr. „Entschuldigung?“, fragte sie, wobei ihr Hals unangenehm kratzte. Sie würde ja sowas von eine Erkältung bekommen. „Haben Sie ein Telefon das ich kurz benutzen könnte? Mein Auto ist stehen geblieben?“ Lächelnd drehte sich der Barmann zu ihr um, „Natürlich." Keuchend wich sie zurück. Dunkel rote Augen blitzten ihr entgegen. Vampir! „Hab ich dich erschreckt?“, lächelte der Mann, während Helen einen weiteren Schritt zurück ging. Sie spürte selbst wie ihr Herz immer schneller schlug. „I-ich…I- ich….“, stammelte sie. „Du?“, fragte der Vampir und stand innerhalb eines Wimpernschlages vor ihr, was sie erschrocken aufschrien ließ. Ihre Haut brannte, als der Vampir eine Strähne aus dem Gesicht strich und dabei ihr Gesicht berührte. Sicherlich, die Vampire haben bei ihrer Bekanntgabe der Existenz versprochen keinen Menschen zu beißen, der es nicht auch wollte, aber dennoch. Wer sagte ihr das sich aber auch jeder daran hielt?

„Erschrecke das arme Mädchen nicht.“, einer der Männer die am Tresen saßen drehte sich zu ihnen herum. Mit Schrecken musste sie feststellen das auch dieser, dunkelrote Augen hatte. Wo war sie denn hier gelandet? Noch einmal strich der Barmann über ihr Gesicht, ehe er wieder hinter die Theke trat. Trotzdem erlaubte sie es sich nicht aufzuatmen. Beinahe panisch drehte sie sich herum und verließ fluchtartig die Kneipe. Nichts wie weg, war ihr einziger Gedanke!
 

„Warte!“, rief eine männliche Stimme. Helena lief schneller. Sie würde ganz bestimmt nicht warten! Sie war doch nicht Lebensmüde. Sie vernahm die Schritte des anderen, die jedoch plötzlich verstummten. Rasch wandte sie einmal den Kopf und musste feststellen das der andere verschwunden war. Das sollte ihr nur recht sein! Seufzend wandte sie sich um und schrie im selben Moment auf, als der Fremde direkt vor ihr stand. Kalte Schauer liefen über ihren Rücken. Sie wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. „Bitte.“, flehte sie. „Lassen Sie mich in R-ruhe.“ Fröstelnd sah sie leicht zitternd zu dem Fremden auf, auch wenn sie es nicht schaffte ihm in die Augen zu sehen. Sie wollte einfach nicht in die roten Augen ihres Gegenübers sehen. Sie betrachtete in Misstrauisch, als er sich seine schwarze Jacke auszog und ihr hinhielt. Sie rührte sich nicht, sah lediglich zu der Jacke. Als Helena noch immer nicht nach der Jacke griff, trat er langsam einen Schritt vor und legte die Jacke über ihre Schultern. „Ich b-brauche keine Hilfe.“, krächzte sie. Und schon gar nicht von einem Vampir! Das Helena einen Schritt zurück wich, schien er einfach mal zu übersehen.

Helena ließ die Jacke dort wo sie war, auch wenn der Grund nur darin bestand das sie ihre vor der Brust gekreuzten Arme nicht wegnehmen wollte. Sie wollte ihm keine Angriffsfläche bieten, wer wusste schon auf was für Gedanken er kommen würde. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. – Ich möchte dir nur helfen.“, meinte der Vampir ruhig, ohne jedoch seine Augen von Helena abzuwenden. Sie nickte lediglich. Was sollte er auch anderes sagen? „G-gut.“, stotterte sie und wollte sich umdrehen um zu ihrem Auto zurück zu gehen. Unsicher warf Helena einen Blick über ihre Schulter als er ihr wortlos folgte. Unwillkürlich begann sie immer schneller zu ihrem Auto zurück zu laufen. Sie wollte doch einfach nur dass er sie in Ruhe ließ!
 

Helena warf in Sekundenabständen unsichere Blicke in ihren Rückspiegel. Wann ging er denn endlich? Nachdem sie zu ihrem Wagen zurück gefunden und sich darin eingeschlossen hatte, saß sie da und starrte abwechselnd in die Ferne und in den Rückspiegel. Der Vampir stand lässig gelehnt an ihrem Kofferraum. Die Kälte und der Regen schienen ihm nichts auszumachen. Frustriert schluck sie auf ihr Lenkrad. Was war das nur für ein bescheuerter Tag. Missmutig sah sie auf das Display ihres Handy, das noch immer keinen Empfand hatte, ehe sie wieder in den Rückspiegel sah. Helena schloss kurz die Augen. „Ich werde es bereuen.“, murmelte sie, ehe sie ausstieg. Unsicher lag ihr Blick auf den Fremden. „Sie sagten Sie würden mir helfen. Wie?“ Gemütlich drehte sich der Vampir zu ihr herum. „Ich habe ein Auto.“, erklärte er Schulterzuckend. „Ich könnte dich fahren.“ Helenas Augenbrauen zogen sich aus zwei verschiedenen Gründen zusammen. Sie hatte ihm nie erlaubt sie zu duzen! Aber was viel wichtiger war, er wollte das sie mit ihm in ein Auto stieg! Ihre Haare sträubten sich alleine bei dem Gedanke, neben einem Vampir sitzen zu müssen und ihm ausgeliefert zu sein.

Einen weiteren Blick riskierte sie auf ihr Handy, das noch immer tot war. Seufzend schlug sie die Autotür zu und drückte auf die Fernbedienung, damit sich der Wagen selbst abschloss. Erst dann ging sie in kleinen Schritten um das Auto herum und blieb in einigen Abstand zu dem Vampir stehen. Ihr Blick glitt einmal an ihm herunter. Er hatte schwarzes, kurzes, struwweliges Haar. Sein Gesicht war Markant aber dennoch hätte man es sicherlich als schön bezeichnen können, wären da nicht die dunklen roten Augen die sie ebenfalls ansahen. Zudem trug er ein schwarzes T-Shirt, eine schwarze Hose und Schuhe. Alles in schwarz. Wie passend, dachte sich Helena, ehe sie seufzte. Sie würde das auf jeden Fall noch bereuen!! Helena ging einen weiteren Schritt auf den Vampir zu, der sich noch immer nicht rührte.

„Also gut.“, sagte sie schließlich, auch wenn ihr Verstand danach schrie zu fliehen. Sie musste Lebensmüde sein, einfach nicht mehr bei Sinnen. Warum sollte er ihr einfach ohne Hintergedanken helfen wollen? Unsicher trat sie einen weiteren Schritt auf ihn zu.

„Fahren Sie mich.“

Kapitel 2 – „Sie können tun was Sie wollen. - Fast.“

Weiter gehts =)....
 


 

@sunny12:Vielen Dank für dein Kommi, freut mich das dir das erste Kapitel soweit gefallen hat. Hier ist nun das zweite und das dritte ist auch bald fertig^^. Ich bin selbst gespannt wie es weitergeht, denn meistens kommen mir die Ideen spontan^^. Lg Stella
 

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Kapitel 2 – „Sie können tun was Sie wollen. - Fast.“
 


 

Helena war alles andere als wohl dabei, als sie sich auf den Beifahrersitz seines Wagens hat gleiten lassen. Unsicher und um ihn nicht ansehen zu müssen, hatte sie sich gespielt interessiert im Auto umgesehen. Es schien ihn nicht zu stören das die ledernden Sitze des schwarzen und mit Sicherheit teuren Wagens innerhalb weniger Minuten ebenfalls nass waren. Immer wieder blickte sie auf ihr Handy das sie fest umschlossen in der rechten Hand hielt, ganz so als würde ihr Leben daran hängen. Ihre Augen glitten an der vorbei sausenden Landschaft entlang.
 

Es würde noch gut eine halbe Stunde dauern, bis sie an dem alten Haus ankamen indem Julia – ihre beste Freundin - feierte. Ihre Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen. Sie würde Julia ja sowas von zusammenstauchen wenn sie ihr begegnete. Helena blickte flüchtig zu dem Vampir. Wenn er sie nicht vorher tötete, schoss es ihr durch den Kopf und ihre Nackenhärchen stellten sich bei dem Gedanken daran auf. Unruhig rutschte sie noch weiter an die Tür um so viel Platz wie möglich zwischen ihr und dem Vampir zu bringen. Der Gurt der eigentlich Sicherheit versprechen sollte fühlte sich für sie im Moment an wie eine eiserne Fessel, die Tonnen zu wiegen schien. Seufzend lehnte sie ihre Stirn gegen die kühle Autoscheibe. Was hatte sie da nur getan? War sie Lebensmüde geworden? Wenn sie sich umbringen wollte gab es bestimmt auch einen einfacheren Weg. Am liebsten hätte sie vor Frust laut geschrien, aber sie wollte lieber nichts tun was ihr die Aufmerksamkeit des Vampirs sichern würde.
 

Einen kurzen Blick erlaubte sie sich dennoch auf den Tachoanzeiger. 70 km/h. Konnte er nicht etwas schneller fahren? Oder legte er es darauf an sie nervös zu machen? Spielte er mit ihr? Abermals seufzend sackte sie in den Sitz zurück. Wieso wurde sie eigentlich so bestraft? Was hatte sie denn getan? „Da abbiegen.“, wies sie den Vampir leise an und streckte ihren Arm aus um ihm die Ausfahrt zu zeigen, die zu einer weiteren dunklen Straße führte. Helena wartete bis der Vampir genickt hatte und zog dann ihren Arm zurück um ihn wieder auf ihrem Schoß abzulegen. Ihm ihr Handgelenk fast vor die Nase zu halten klang für sie nämlich nicht nach einer ausgezeichneten Idee. Helena schielte zu ihrem Fahrer herüber. Es war seltsam ihn anzusehen, aber den Rücken wollte sie ihm auch nicht zukehren. Helena hielt die Luft an und sah schnell beiseite, als der Vampir den Kopf in ihre Richtung drehte. Hatte er ihre Blicke etwa bemerkt?
 

Inständig hoffte sie das es nicht so war, aber das leise lachen des Vampirs sagte ihr etwas anderes. Bei dem Geräusch seiner leisen dunklen lachenden Stimme stellten sich ihr prompt ein weiteres mal die Nackenhaare auf. Außerdem fing ihr Herz an verräterisch schneller zu schlagen. Sein schmunzeln machte das Ganze auch nicht besser. „Bist du aufgeregt?“ Helena warf dem Vampir einen bösen Blick zu. Wie schön das er sich über sie lustig machte, bevor er sie wahrscheinlich tötete. „Nein.“, meinte sie überrascht fester als gedacht, doch reichte es nicht um ihn zu trügen. Leider. Der Vampir nickte und blickte sie mit seinen dunklen roten Augen. „Du bist eine miserable Lügnerin.“ Hätte sie Sehnsucht nach dem Tod hätte sie ihm jetzt wohl eine Ohrfeige verpasst. „Wie schön das Sie sich amüsieren.“, erwiderte sie mit einem kurzen Blick auf seine noch immer schmunzelnden Lippen. Wieso nur hatte sie dem ganzen zugesagt? Wäre sie lieber dort draußen irgendwo erfroren.
 

„Verzeih, wie unhöflich von mir.“ Helena nickte. „Da müssen Sie abbiegen.“, sie deutete auf eine weitere schwer erkenntliche Abbiegung. Sie wollte nur noch hier weg. Unwillkürlich atmete sie auf, als sie der langen Straße folgte und in weiter Ferne das Haus sah, indem einige Lichter brannten. Endlich würde sie von dem Vampir wegkommen. „Eine Halloween Feier?“ „J-ja, eine Freundin feiert.“, sie war etwas überrascht von dieser Frage. Der Vampir nickte, sah dann jedoch kurz zu ihr herüber und ließ sein Blick über ihre Kleidung gleiten. „Du verkleidest dich nicht?“ Helena zog eine Augenbraue in die Höhe. Was sollte das werden Smalltalk?
 

„Nein.“, meinte sie dann entschieden. „Ich hasse Halloween.“ „Und dennoch gehst du auf eine Halloween Feier, etwas widersprechend oder nicht?“ Klugscheißer, dachte sie sich. Was ging ihn es an was sie wann tat. „Das ist nicht Ihr Problem!“, meinte sie patzig. Die Sicht auf das Haus und die damit eingehende Sicherheit musste sie wohl dazu veranlassen mutiger zu werden. „Nein natürlich nicht.“, erwiderte ihr Fahrer und fuhr schweigend um den riesigen Brunnen und blieb gegenüber dem Eingang stehen. Helena schnallte sich ab. Endlich. „D-danke… Fürs fahren.“ Ihr Gegenüber nickte. „Gern geschehen.“, lächelte er dann.
 

„Helena!“, die Beifahrertür wurde geöffnet und eine völlig überdrehte Julia steckte ihren Kopf in das Auto. „Endlich bist du da, ich dachte schon du kommst nicht.“, erst dann glitt ihr Blick zu dem Vampir. „Oh.“, meinte sie mit einem Blick auf seine Augen. Ihre Lippen zogen sich zu einem fiesen Lächeln. „Dein Freund?“, fragte sie so nebensächlich wie möglich und erntete einen bösen Blick ihrer besten Freundin. „Nein.“ „Schade, naja.“ Julia sah wieder zu dem Vampir herüber. „Danke das Sie Helena heil hier abgesetzt haben. Wenn Sie wollen können Sie noch mit reinkommen.“ Helenas Kopf ruckte in die Höhe. „Julia.“, zischte sie. Julia jedoch lächelte.
 

„Bis gleich.“, damit schlug sie die Tür wieder zu und ging zu Eingang zurück. „Tja.“, meinte Helena. „Ich werde dann mal gehen. Nochmal danke das Sie mich gefahren haben.“ Rasch stieg sie aus und schlug sachte die Autotür zu. Geschafft. Helena ging auf ihre Freundin zu. „Was sollte das?!“, meckerte sie sogleich. „Ich weiß nicht was du meinst.“, unschuldig sah Julia zu ihr herüber. „Ich habe lediglich die Gelegenheit beim Schopf gepackt.“ Helena schüttelte den Kopf. „Ja uns alle umzubringen.“ „Ich glaube nicht das Sie das tun werden, oder?“, Julia richtete ihren Blick auf jemanden hinter Helena. Diese musste nicht lange überlegen, um zu ahnen wer da wohl stand. Konnte er nicht einfach fahren? „Wie siehst du überhaupt aus?“, wechselte sie das Thema um der unangenehmen Situation zu entgehen. Julia seufzte. „Ich bin ein Vampir Helena, das sieht man doch.“ Perfekt, dachte sie sich. Einfach perfekt. „Du bist leicht betrunken, das ist alles. Wo ist die Bar?“ Sie brauchte nun auch dringend einen Drink. „Oh ja, kommt ich zeige sie euch.“
 

Es war eindeutig zu viel für sie. Überall liefen fast erwachsenen Menschen verkleidet herum und benahmen sich wie kleine Kinder. Lustlos spielte sie mit dem Strohhalm an ihrem Cocktail. Der Vampir den Julia zu ihrem Leidwesen eingeladen hatte saß ihr Gegenüber und beobachtete sie. Es war eindeutig unangenehm, dennoch ignorierte sie ihn und seine Blicke so gut es eben ging. Stattdessen begnügte sie sich damit die bunten Farben ihres Getränks zu beobachten die sich mit einander vermischten. Sie wollte nach Hause. Leider würde Julia sie jetzt nicht gehen lassen, zumal sie überhaupt kein Auto hatte um hier weg zu kommen. Wie konnte ein einziger Tag nur so vollkommen aus dem Ruder laufen?
 

„Darf ich mich zu dir setzten?“ Überrascht sah sie auf. „Sie können tun was Sie wollen. - Fast.“, fügte sie noch hinzu. Geschmeidig nahm der Vampir neben ihr platz und stellte sein Glas, anscheinend mit Whiskey oder etwas dergleichen gefühlt, auf der Theke ab. Nervös trank Helena von ihrem Cocktail der erfrischend süß schmeckte. „Woran denkst du?“ Helena sah zu ihrem Gegenüber auf, hielt seinem Blick aus dunklen roten Augen jedoch nicht lange stand. „Wieso?“ Wieso unterhielt er sich mit ihr? Wieso wollte er das wissen? Wieso ließ er sie nicht in Ruhe? Da gab es so viele „Wieso´s“, die sie gerne beantwortet hätte.
 

„Alles und nichts.“, weichte sie aus. Die meisten Menschen fragten dann auch nicht weiter und nickten nur. Leider war ihr „Gesprächspartner“ kein Mensch. Der Vampir schmunzelte wieder. „Verzeih, aber du wiedersprichst dir schon wieder.“ Wies er sie dezent drauf hin und trank aus seinem Glas. Klugscheißer, eindeutig. Helena sagte einfach nichts dazu. Mit einem Vampir zu diskutieren hatte wohl wenig Sinn. Sie tat lieber einfach so als würde sie es nicht gehört haben. „Helena, ein hübscher Name.“, ihr Name aus seinem Mund ließ ihren Blick wieder zu ihm zurück gleiten. Er schien einen Moment zu überlegen. „Das bedeutet die Strahlende, nicht?“ Perplex sah sie ihn einfach nur an. Nie hatte jemand ihr gesagt das ihr Name hübsch war. „Äh j-ja, kann sein.“, sie hatte sich nie wirklich für ihren Namen interessiert.
 

„Und Sie sind?“, fragte sie aus Höflichkeit. Der Vampir trank einen weiteren Schluck. „Ich heiße Joseph.“ Helena nickte, was tat sie hier eigentlich? Unterhielt sich mit einem Vampir. Die laute Musik konnte die seltsame Stille zwischen den beiden nicht wirklich durchbrechen. In großen Schlucken trank sie ihren Cocktail. Tja, dachte sie sich noch, ehe sie etwas nach hinten gezogen wurde, ihre Haare zur Seite gestrichen wurden und sie Zähne an ihrem Hals spürte. Ihre Augen weiteten sich, während ihr Herz schneller schlug. All das dauerte nur einige Sekunden ehe sie wieder losgelassen wurde und einer lachenden Julia gegenüber stand. „Oh man du hättest dein Gesicht sähen sollen.“, das ein echter Vampir neben ihr saß schien sie nicht zu interessieren, aber so war Julia nun mal.
 

Immer verrückt, immer aufgedreht und spontan. Helena warf ihr einen bösen Blick zu. „Das war nicht lustig!“ „Für mich schon.“, Julia wandte sich an Joseph der das Ganze mit unbewegter Miene beobachtet hatte. „Oder nicht?“, fragte sie. Helena schüttelte den Kopf. Sie wollte nur nach Hause und diesen Tag für immer aus ihrem Gedächtnis löschen. Julia schlug Helena sachte auf den Oberarm. „Komm schon, immerhin muss ich meinem Kostüm gerecht werden.“ „Jaja, passt schon.“, murrte Helena und fasste sich ohne es wirklich zu bemerken an den Hals. Für einen Moment hatte sie wirklich gedacht das alles vorbei war. „Wie viel hast du getrunken?“ Julia schüttelte ihre braune Haarpracht. „Nicht so viel. Nur ein bisschen. – Mehr als ein bisschen.“ „Denke ich auch.“ Sie wusste das Julia gerne mal über die strenge schlug wenn sie feiern ging.
 

„Hast du Sarah gesehen?“, Helena überflog die tanzende Menge. „Nein.“ Julia zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat sie ein kleines Stelldichein mit Philip. Du verstehst schon.“ „Julia.“, empörte sich die Blonde. Als wenn ihre Schwester hier irgendwo in der Öffentlichkeit etwas so Intimes tun würde. „War nur ein Gedanke du Spießerin. – Oh.“ Julia verschwand ohne weiteren Blick auf Helena in die Menge. Helena schüttelte den Kopf. War sie eigentlich die einzig normale hier? „Tut mir Leid das Sie das miterleben mussten.“ Julias Lebensfreude war eben nicht für alle ertragbar. Joseph schüttelte lediglich den Kopf. „Nicht doch, es war…. Interessant.“ Das seine Augen dabei funkelten blieb ihr nicht verborgen. Sie nickte und bestellte sich rasch einen weiteren schönen bunten Cocktail.
 

Eine gute Stunde blieb sie noch auf der Feier, ehe sie sich bei Julia verabschiedete, die Helena zum tanzen überreden wollte. Joseph, der sich ebenfalls verabschiedet hatte, trat hinter ihr aus dem Haus in die kühle Nachtluft. Immerhin hatte es aufgehört zu regnen. „Ich fahre dich.“ Helena drehte sich überrascht um und schüttelte den Kopf. „Danke i-ich komme zurecht.“ „Ich bestehe darauf. Ich kann dich doch nicht alleine durch die Nacht laufen lassen.“ Helena biss sich auf die Unterlippe. Er hatte recht, sie müsste wirklich dumm und naiv sein alleine von hier bis nach Hause zu laufen. Aber es war mindestens genauso gefährlich mit dem Vampir zu gehen, zumal seine Nähe in ihr immer wieder ein unsicheres, nervöses und beklemmendes Gefühl auslöste.
 

„Okay.“, seufzte sie dann. Sie musste eindeutig verrückt werden. Schweigend wie zuvor auch folgte sie dem Vampir und nahm wieder auf dem Beifahrersitz platz. Aus ihrer Hosentasche fischte sie ihr Handy das sie beim aussteigen dorthin gesteckt hatte. Noch immer hatte man hier kein Empfang. Scheiß Technik. „Fahren Sie bis in die Stadt, dann sage ich Ihnen wo lang.“, meinte sie auf den fragenden Blick des Vampirs. Leises Surren ertönte als der Motor anspring. Sie müsste sich morgen auch mal um ihr Auto kümmern, immerhin konnte es da nicht einfach stehen bleiben, zumal sie noch immer ihre Handtasche darin hatte. Manchmal war sie wirklich dumm. „Ich hoffe Julia war ertragbar.“ Mehr als einmal war ihre beste Freundin angekommen und hatte den Vampir mit belanglosen Dingen bequatscht, weswegen Helena nun das Gefühl hatte sie müsste sich für das Benehmen ihrer Freundin entschuldigen.
 

„Sie war nett.“, schmunzelte Joseph und sie fragte sich an was er wohl gerade dachte. Fragen würde sie natürlich nicht, weswegen sie sich auf die Unterlippe biss und aus dem Fenster sah. Die vorbeiziehende Dunkelheit machte sie nervös. Sie hasste die Dunkelheit. „Machen Sie sich wegen mir keine Umstände. Sie können mich auch Unterwegs irgendwo raus lassen.“ Sie wollte nicht das er wusste wo sie wohnte. Gut, vielleicht war dies auch etwas übertrieben und paranoid, dennoch fühlte sie sich nicht wohl bei dem Gedanken das ein Vampir wusste wo sie wohnte. „Das macht mir nichts.“ Helena seufzte. Damit hatte sie fast gerechnet. „O-okay, aber… ich werde Sie nicht mit hinein beten.“ Joseph sah kurz zu ihr herüber und nickte. „Ich werde es überleben.“, Helena lächelte bei dem leichten klang der Ironie in seinen Worten. „Gut.“, zufrieden lehnte sie sich im Sitz zurück.
 

„Danke fürs fahren, jetzt zum dritten Mal.“, bedankte sie sich nachdem sie ausgestiegen war. Joseph nickte und sah sie wieder aus funkelnden Augen an. „I-ich gehe dann mal.“, sie atmete tief durch nachdem sie sie die Autotür zugeschlagen hatte. Home, sweet Home, dachte sie sich als sie die Treppen erklomm, bis sie im 3. Stock angekommen war. Am besten war es doch Daheim. Das erste was sie tat nachdem sie ihre Wohnungstür aufgeschlossen hatte, war das Licht im Flur einzuschalten und sich einmal kurz umzusehen.
 

Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie war wirklich dumm. Ihre Schuhe pfefferte sie in die nächst beste Ecke und zog sich rasch ihr Nachthemd an. Den Tag wollte sie einfach nur noch streichen und schlafen. Sie lächelte als sie an die Reaktion von Greg denken musste, wenn sie ihm erzählen würde was passiert war. Wahrscheinlich dürfte sie sich einen Ellenlangen Vortrag darüber anhören wie leichtsinnig und naiv sie war. Als wenn sie das selbst nicht wüsste, zumal sie ganz sicher nicht darum gebeten hatte, dass ihr so etwas passiert.
 

Als sie wenig später im Bett lag, war sie mehr als froh den Ersatzschlüssel unter der Matte versteckt zu haben. Die Nacht irgendwo auf der Straße zu verbringen darauf hatte sie nämlich überhaupt keine Lust. Nachdenklich betrachtete sie ihre kleine Nachttischlampe, die ein warmes Licht abgab. Ohne Licht ging wirklich nichts, dachte sie seufzend.
 

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tbc

Kapitel 3 – „Ich dachte du brauchst sie vielleicht.“

next Chapter
 


 

@Black:Huhu, vielen Dank für dein Kommi, freut mich das die Story soweit ganz gut ankommt.^^
 

@sunny12:Auch dir danke ich natürlich herzlich für dein Kommi^^. Jaja man hat es eben nicht immer leicht im Leben..=) Die Arme hat aber auch immer ein Pech, bleibt nur zu hoffen das es irgendwann besser wird...^^ Viel Spaß beim Lesen.
 

Lg Stella
 

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Kapitel 3 – „Ich dachte du brauchst sie vielleicht.“
 


 

Genervt seufzte Helena auf. Der schwarze Hörer des Telefons fest an ihr Ohr gedrückt. „Ja, ja das verstehe ich. Nein, können wir nicht...“, sie stoppte als sie am anderen Ende der Leitung unterbrochen wurde. Ihre Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen. „Ja. Nein, schönen Tag noch.“, frustriert schlug sie den Hörer auf das schwarze Telefon. „Und, Hel?“ Greg, der im hinteren Laden die Hosen sortierte sah kurz fragend zu Helena herüber, die vorn an der Ladetheke stand.

„Jemand hat meinen Wagen gestohlen. Kannst du dir das vorstellen? Und das blöde Abschleppunternehmen, will die Anfahrt trotzdem bezahlt haben. Ganze 500€, solche Abzocker, die blöde Kuh am Telefon kann froh sein, das ich sie nicht durch den Hörer gezogen habe.“ Woher sollte sie nur so viel Geld auf einmal nehmen? Sie besaß nun mal keine Reichtümer. Ratenzahlung akzeptierte der Saftladen leider auch nicht.

Helena rieb sich die Schläfen, in der Hoffnung ihre Kopfschmerzen würde davon langsam weggehen.
 

Schon seit sie am Morgen aufgestanden war, hatte ihr Kopf leicht geschmerzt, doch nachdem sie auf der Arbeit angekommen war hatten sich die Schmerzen verschlimmert. Als wenn sie nicht schon genug Probleme hatte. „Ich leihe es dir.“, Greg lehnte sich zu ihr an die Theke und sah sie aufmunternd an. „Nein! Nein, ich schaff das schon.“ Sie wollte sich kein Geld von ihrem Chef leihen, auch wenn dieser ein guter Freund von ihr war. Sie hasste es Schulden bei jemandem zu haben egal welcher Art.
 

Nachher würde sie noch zur Polizei müssen um ihren Wagen als gestohlen zu melden. Nur den gestrigen Tag aus ihrem Gedächtnis zu entfernen würde wohl nichts bringen, wie sie sich eingestehen musste. Wohl besser wenn sie gleich den heutigen Tag auch aus ihren Erinnerungen strich. „Morgeeeen.“, ertönte es freudig vom Eingang her. „Morgen.“, grummelte Helena und rieb sich abermals ihre Schläfen.

„Was los?“, Julia trat besorgt neben ihre beste Freundin, während sie sich den grünen Mantel auszog und über den Arm hang. Helena grummelte unzufrieden. „Kopfschmerzen, Auto geklaut, das übliche ebenen.“ „Oh.“, einen kurzen Moment sah Julia traurig aus, ehe sie wieder lächelte so wie sie es immer tat „Das wird schon.“ Na klar, dachte Helena ironisch. Es war ja auch nicht ihr Auto das gestohlen worden war.

„Hey Chef!“, Julia folgte Greg ins Hinterzimmer, indem sich der Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter befand, sowie die Toiletten. Helena schloss die Augen und genoss die Stille, die in dem leeren Laden herrschte. So konnte es eigentlich auch bleiben. Generell war heute nicht viel los in dem Einkaufszentrum, was wohl an dem anhaltenden starken Regen und Gewitter liegen könnte. Helena ließ sich auf dem Hocker hinter der Verkaufstheke nieder.
 

Einen kurzen Moment drehte sich der Laden um sie selbst. Ihre Kopfschmerzen würden sie noch umbringen, denn bei ihrem Glück wurden die Schmerzen noch zu einem Migräne-Anfall so wie es immer war. Seufzend rieb sie sich abermals an diesem Tag die Schläfen, die Augen dabei geschlossen haltend.

Die Glocke über der Ladentür klingelte und kündigte einen Kunden an. Gequält kämpfte sie sich in eine stehende Position und lächelte. „Guten Morgen.“, begrüßte sie die ältere Frau, die Helena kurz zunickte. Helena krallte sich an die Theke, ganz so als würde ihr Leben davon abhingen. Das Schwindelgefühl in ihrem Kopf wollte einfach nicht nachlassen. „Helena?“, Greg trat an die blasse Frau heran. „Geh nachhause.“ „Nein.“, sie schüttelte den Kopf. „Ich schaffe d..“ „Julia und ich schaffen das. Ruh dich etwas aus.“ „Okay.“, gab sie sich geschlagen. „Wir sehen uns dann morgen.“, lächelte Greg sie an und trat dann an die Frau, die sich suchend im Laden umsah.
 

Die Gardinen an den Fenstern waren zugezogen, sodass das meiste Licht davon verschluckt wurde und es dämmrig in dem kleinen Wohnzimmer war. Auf dem grauen gemütlichen Sofa lag Helena. Die Augen geschlossen, der Atem ging gleichmäßig. Mittlerweile ging langsam wieder die Sonne unter. Sie hasste den Herbst, denn dann wurde es immer so schnell dunkel aber nie wirklich hell. Einfach grauenvoll.

Der rote feuchte und mittlerweile warme Waschlappen auf ihrer Stirn brachte nicht wirklich etwas. Eigentlich genauso viel wie die Schmerztablette die sie genommen hatte. Eigentlich wollte sie die Bank anrufen um ihre Karte sperren zulassen, die in ihrer Tasche im Auto gelegen hatte, aber nicht einmal das hatte sie getan. Nachdem sie die Treppen hinter sich gebracht hatte, war das „da“ liegen auf dem Sofa alles gewesen, was sie tat. Und es wurde noch immer nicht besser.

Die große Stehlampe neben dem Sofa, spende warmes angenehmes Licht, das ihre Augen zum Glück nicht zu sehr schmerzen ließ.

Das Klingeln an der Tür riss sie aus ihrem ohnehin leichten schlaf. Helena blieb jedoch einfach liegen und hoffte der Besucher würd einfach wieder gehen, sobald er bemerkte das niemand die Tür öffnete. Allerdings klingelte es nach einigen Minuten wieder und wieder. Seufzend zog sie sich den Waschlappen von der Stirn und schlug die Augen auf. Das Schwindelgefühl erfasste sie prompt. „Oh man.“, murrte sie und erhob sich vorsichtig. Wieder klingelte es.
 

„Jajaja.“ Hatte man denn niemals seine Ruhe? Sie stützte sich an der Wand ab und tastete sich zur Haustür vor. Wenn das nun nicht wichtig war, dachte sie bei sich. Helena schob die Kette der Tür beiseite und öffnete diese. Ihre Augen schmerzten vom grellen Licht des Hausflures.
 

„Was wollen Sie?“ Unwillkürlich trat sie etwas weiter in ihre Wohnung zurück. Der hatte ihr auch noch gefehlt. „Ich wollte dir deine Tasche vorbeibringen.“, damit hielt er ihr ihre schwarze Ledertasche entgegen. „Ich dachte du brauchst sie vielleicht.“ Helena nickte abwesend, sich zwingend auf seine Worte zu achten und nicht nur dem Klang seiner Stimme zu lauschen. Samtig, dunkel, gefährlich. „D-danke.“, ihr Kopf pochte schmerzend, als sie mit zittrigen Fingern nach der Tasche griff, immer darauf bedacht ihre Wohnung nicht zu verlassen. Erst als sie ihre Tasche in der Hand hielt, fiel ihr auf was ihr beim Anblick ihrer Tasche merkwürdig vorgekommen war.

„Die Tasche war in meinem Auto.“, flüsterte sie eher zu sich selbst und blickte dann wieder auf ihren Besucher der noch immer im Hausflur stand. „Woher haben Sie die? Die lag in meinem Auto und mein Auto ist gestohlen worden!“ Der Vampir ließ seine Hände lässig in seine schwarzen Hosentaschen gleiten. „Ich habe mir erlaubt dein Auto zu reparieren.“ Helena zog verärgert ihre Augenbrauen zusammen. „Sie haben was!?“, sie schnaubte aufgebracht. „Wissen Sie eigentlich, das ich ein Abschleppunternehmen beauftragt habe? Wissen Sie das sie kein Auto gefunden haben und nun trotzdem den vollen Preis wollen!“ Am liebsten hätte sie ihm den Hals umgedreht.

„Das tut mir leid.“ Helena lachte auf.

„Ja dafür kann ich mir auch nichts kaufen. Gehen Sie einfach.“ Wütend stellte sie ihre Tasche neben der Tür auf dem Boden ab. „Willst du dein Auto nicht wiederhaben?“, fragte er als die Tür beinahe geschlossen hatte. Helena seufzte, es drehte sich alles um sie herum. „Gut. Was wollen Sie für die Reparatur haben?“ Ihre Hand hatte wieder begonnen ihre Schläfen zu massieren. „Nichts.“, aus seiner rechten Hosentasche zog er ihre zweiten Autoschlüssel mitsamt ihres Hausschlüssels und reichte sie ihr. „Dein Auto steht vor der Tür.“
 

Zum Glück waren die Kopfschmerzen am nächsten Tag weg. Eine Weile hatte sie damit verbracht in ihrem Auto zu sitzen und einfach nur immer wieder das Armaturenbrett zu betrachten. Dieses verdammte Auto, fluchte sie innerlich seufzend. Wer sich auf die Technik verließ hatte wirklich schlechte Chancen. Ihr Blick wanderte an ihr herunter, sie konnte nicht glauben das sie das tat. „Nun fahr schon los Helena.“, quengelte Julia neben ihr auf dem Beifahrersitz.

„Ja ja! – Dafür schuldest du mir aber etwas.“ Widerwillig startete sie den Motor. Wäre sie doch einfach zuhause geblieben und nicht zur Arbeit gegangen. Dann hätte Julia sie auch nicht mit ihrem Wunsch überfallen können und sie hätte sich einen schönen Abend zuhause gemacht. Leider war sie jedoch zur Arbeit gegangen und leider konnte sie Julia einfach nichts abschlagen. Und was hatte sie nun davon? Sie saß in ihrem Auto, in Kleidung gehüllt die sie nie freiwillig anziehen würde und war auf dem Weg in irgendeine Bar. Sie lag am Rande der Stadt und hatte erst vor kurzem geöffnet. Julia war sofort Feuer und Flamme für diesen Schuppen gewesen, was Helena nicht wirklich beruhigte. Irgendwas musste heute noch schief gehen.
 

„Komm das wird bestimmt lustig.“ „Bestimmt.“, Helenas ironischer Ton war ihrer besten Freundin nicht entgangen. „Du bist so ein Langweiler.“ Helena lächelte, „Wir können auch wieder umdrehen, dann kannst du alleine dorthin.“ „Nein! Das wird unser Abend.“ Helena seufzte. Sie würde ihre Freundin wohl nie verstehen. „Aber das er dir das Auto repariert hat und vorbei gebracht hat war wirklich nett von ihm.“ Helena verdrehte die Augen. Hätte sie mal lieber nichts gesagt.

„Hmh.“, war alles was sie dazu sagte. Immerhin hatten sie dieses Thema auf der Arbeit bereits ausführlich besprochen. Julia hatte den ganzen Tag damit verbracht sie anzumeckern, warum sie den netten Vampir-Typen denn nicht in ihre Wohnung eingeladen hatte oder sich wenigstens richtig bedankt hatte. Sie hatte Stunden damit verbracht ihr zu erklären, dass sie wegen ihm das Abschleppunternehmen für nichts bezahlen müsste, das allerdings überhörte Julia gekonnt und lebte weiterhin in ihrer ganz eigenen Welt.
 

Sie fühlte sich auch nicht besser, als sie schließlich auf dem Parkplatz vor der Kneipe parkten. „Wieso sind wir nicht einfach zu unserem Stammlokal gegangen?“ Julia seufzte. „Weil wir mal was neues ausprobieren wollen.“ „Weil du etwas neues ausprobieren willst.“ „Wie auch immer.“, winkte Julia ab.

Der Laden sah von außen soweit ganz normal aus, die Lila Leuchtschrift blinkte immer wieder mal auf, sodass man den Namen des Ladens lesen konnte. Lunae sanguine. Von innen war der Laden in Schwarz, Lila, Silber und Weiß gehalten. Und auch wenn sie es nicht zugegeben hätte, wirkte der Schuppen auf den ersten Blick ganz nett. Direkt gegenüber der Eingangstür befand sich die Theke und davor war eine kleine Tanzfläche. Ansonsten gab es mehrere Sitzecken, oder auch einfache Tische.

Eine kleine Treppe führte nach oben, wo sich weitere Sitzmöglichkeiten befanden. Außerdem konnte man von oben den unteren Laden sehen. In einer der hinteren Sitzecken auf der oberen Etage nahmen die beiden schließlich platz. Die bereits anwesenden Gäste führten Gespräche oder lauschten einfach nur der Musik. „Und wie findest du es?“, fragte Julia schließlich als sie sich gesetzt hatten. „Nett.“ Helena störte sich nicht an das Augenverdrehen ihrer Freundin.

„Guten Abend, was kann ich euch bringen?“, fragte die Kellnerin die sich neben dem Tisch positioniert hatte und die beiden freundlich anlächelte. „Ich hätte gerne ein Pina Colada und für meine beste Freundin ein Swimming Pool.“ Julia zwinkerte Helena zu. Sie wusste einfach was sie mochte.
 

Alles in allem war der Laden ganz nett und auch der Abend war ausgelassen. Julia erzählte mal wieder ohne Punkt und Komma von irgendwelchen Dingen, wobei sie die Themen so schnell wechselte das Helena nicht immer gleich mitkam. „Wollen wir tanzen? Und danach an die Bar gehen?“ Helena seufze, nickte aber dennoch. „Also gut aber nur ein Lied.“ Julia hob schwörend die Hand. „Versprochen.“
 

Die Tanzfläche war gut gefüllt, aber dennoch nicht so voll als das man sich hätte nicht bewegen können. Das Lied das gespielt wurde war ganz okay, auch wenn sie weder Lied noch Band kannte. Über den Abend hinweg hatte sich der Schuppen gut gefüllt und Helena war sich sicher das er noch einige Zeit bestehen würde, wenn der Andrang weiterhin so positiv war. „Ich bin mal eben auf der Toilette.“, schrie Julia ihr entgegen. „Okay.“ Helena bahnte sich ihren Weg zur Theke und ließ sich dort auf einen der Barhocker nieder. Der Barkeeper wandte sich ihr fragend zu.

„Wir saßen dort.“, Helena deutete nach oben in die hintere Ecke. „Wir setzen uns aber jetzt hier an die Theke, ist das ok?“ Der junge Mann nickte. „Kein Problem.“

„Ist das dein Laden?“ Der Barkeeper lachte auf. „Schön war´s.“ Helena zuckte mit den Schultern.

Der Barkeeper blickte über sie hinweg und wandte sich danach mit einem weiteren Blick auf sie hastig ab. Helena runzelte die Stirn.
 

„Wenn du deine Tasche nicht benötigst, musst du mir das nur sagen dann bringe ich sie dir nächste mal nicht, aber ich dachte du brauchst sie vielleicht.“

Erschrocken fuhr Helena auf ihrem Sitz herum. „Sie! – Verfolgen Sie mich?“

Ihr gestriger Besucher schüttelte den Kopf. „Nein, leider scheint deine Tasche mich zu verfolgen.“ Helena nahm ihm die Tasche ab. „Danke.“, abweisend drehte sie sich wieder um, im Stillen betend das er einfach wieder gehen würde. Leider war dem nicht so und er nahm neben ihr, auf dem Hocker, platz.

„Wie ich sehe geht es dir wieder besser.“ „Auch wenn es Sie nichts angeht. Ja.“ Es schien ihn überhaupt nicht zu stören das sie ihn nicht einmal ansah. „Alleine hier?“ Helena seufze und blickte zu ihm herüber, ohne ihm dabei in die roten Augen zu blicken. „Nein und Sie?“ Der Vampir – Joseph - schüttelte leicht den Kopf. „Nein.“

Zugegeben damit hatte sie nicht gerechnet, aber sie fing sich schnell. „Mit Ihrer Freundin? Frau?“ Joseph bestellte sich in aller Ruhe ein Whiskey, ehe er ihr Antwortete. „Weder noch. Mit einem Freund.“ „Oh.“ Helena blickte sich suchend nach ihrer Freundin um.
 

„Suchst du etwas Bestimmtes?“ „Meine Freundin.“, antwortete sie knapp. „Die von der Halloweenparty.“, ergänzte sie dann. Joseph nickte.

„Da wirst du wohl noch länger warten müssen.“ Ihr Kopf ruckte zu ihm zurück. „Wieso? Haben Sie ihr etwas getan?“ Helenas Herz begann schneller zu schlagen. „Nein.“, antwortete er dann ernst. Gut. Sie wollte schon erleichtert ausatmen als er wieder zu sprechen begann.
 

„Sie ist mit meinem Freund weg.“, lässig nahm er einen Schlug von dem braunen Getränk. „Vampir?“, ihre Stimme zitterte. Julia war einfach zu leichtsinnig.

„Er wird ihr nichts tun. Nichts was sie nicht möchte. – Trinken wir etwas zusammen und warten auf die beiden.“ Helena hätte am liebsten hysterisch gelacht, aber sie zwang sich zur Ruhe. „Fein.“

Sie würde diesen Laden eh nicht verlassen bis Julia wieder hier war. Seufzend bestellte sie sich ein Wasser, sie wollte unbedingt bei klarem Verstand bleiben, vor allem da der Vampir sie die ganze Zeit betrachtete. Was mochte er wohl denken. „Erzählen Sie etwas von sich.“, die Worte waren raus, ehe sie nachgedacht hatte. Anscheinend hatte sie doch schon zu viel getrunken.
 


 

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tbc

Kapitel 4 – „Bitte kommen Sie doch hinein.“

So ihr Lieben. Das neue Kapitel kommt frisch aus meiner Fantasy und ich hoffe es gefällt euch. Wenn ja dann lasst es mich doch wissen, ich würde mich jedenfalls darüber freuen=). Und auch wenn nicht würde ich mich über Kritik und Anregungen freuen.

Viel Spaß beim Lesen.
 

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@ Black: Hey, freut mich das dir das Kapitel soweit gefallen hat. Ich hoffe das neue Kapitel sagt dir auch wieder zu. Über ein Kommi freue ich mich immer=).
 

@ sunny12: Huhu, schön das es dir gefallen hat. Bei soviel Lob werde ich glatt rot.^^ Der Grund warum sie zurück geweicht ist, wird denke ich in dem Kapitel erklärt... Julia lebt eben nach dem Motto "No risk, no fun" =), die arme Helena trifft den Vampir aber auch immer ungewollt. Mal sehen was dieses Kapitel bringt. Ich hoffe es gefält.
 

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Kapitel 4 – „Bitte kommen Sie doch hinein.“
 


 

Mit jeder Minute in der Julia weg war stieg ihre Angst stetig. Ein Gefühl als würde sie von innen heraus platzen, als wenn sich eine eiserne Hand um ihr Herz klammern würde und ununterbrochen zudrücken würde. Helena trank schneller als sie eigentlich wollte, aber die Nervosität und die Angst und Unsicherheit taten ihr übriges.

„Ich bewohne mit einigen anderen ein kleines Anwesen außerhalb der Stadt.“ Josephs Stimme riss sie aus ihren Überlegungen wie es Julia wohl gerade ging. Helena nickte und trank abermals etwas von ihrem Cocktail, das sich ihre freie Hand in die schwarze Tasche geklammert hatte bemerkte sie nicht einmal. Einen Moment fragte sie sich wie dieses „kleine Anwesen“ wohl aussah, dann aber schob sie den Gedanken beiseite. Was interessierte es sie?
 

„Arbeiten Sie?“, abermals nippte sie an dem bunten Getränk. Der Vampir neben ihr, trank sein Whiskey in einem Zug leer. „Gelegentlich repariere ich Autos.“ Seine dunkelroten Augen blickten sie unentwegt an, etwas das ihr mehr als unangenehm war. „Achso.“, wich Helena aus und ließ ihren Blick einmal durch den Club schweifen. „Wie lange glauben Sie, bleiben die beiden weg?“, sie versuchte kläglich ihre Unsicherheit zu überspielen. Joseph musterte sie durchdringend. „Du machst dir sorgen.“, stellte er dann trocken fest und trank etwas aus seinem neuen Whiskyglas.
 

„Ihnen entgeht auch nichts.“, der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Aber sie war sich auch sicher das sie mit dem Vampir nie so geredet hätte, wenn sie alleine gewesen wäre. Helena durchsuchte ihre Tasche nach ihrem Handy. Als sie dieses endlich in ihrer Tasche gefunden hatte seufzte sie zufrieden. Flink flogen ihre Finger über die Tasten und wählten Julias Nummer. Das Freizeichen ertönte, ehe sie weggedrückt wurde. Verärgert nahm sie das Handy von ihrem Ohr und starrte den Display wütend an. Was sollte das? Schnaufend wählte sie die Wahlwiederholung und wartete. Die konnte was erleben wenn sie Julia zwischen die Finger bekam.
 

„Helena?“ Julia kicherte am anderen Ende. „Wie schön das du dich noch an mich erinnern kannst.“, zischte sie wütend. Sie machte sich sorgen während Julia irgendwo ihren Spaß hatte. - Mit einem Vampir! Joseph lehnte sich lässig mit einem Arm auf der Theke ab und musterte Helena neugierig. Wahrscheinlich hörte er alles was Julia am anderen Ende sagte. „Wo bist du?“ Helena bedeutete dem Barkeeper das sie zahlen wollte. „Ich habe jemanden kennengelernt und.. sei mir nicht böse ja?“ „Nein, wie kommst du darauf? Weißt du..“, sie legte die Summe die zu bezahlen war auf den Tresen, schnappte sich dann Tasche und Jacke und ging nach draußen.

„..es ist mir egal. Ich fahre jetzt nach Hause. Melde dich morgen wenn du dann noch leben solltest.“ Sie wusste es war nicht fair Julia ein schlechtes Gewissen zu machen, aber das war ihr in diesem Moment egal. „Helena, ich..“ „Ich weiß mit wem und was du mitgegangen bist! Pass auf dich auf.“, damit legte sie auf und stopfte ihr Handy wütend in die schwarze Tasche.
 

Was für ein Abend! Auf dem Weg zu ihrem Auto fluchte sie leise vor sich hin, Julia sollte es nie wieder wagen sie zu bitten irgendwo mit ihr hinzugehen! „Macht es dir etwas aus mich mitzunehmen?“ Helena fuhr erschrocken herum, dann seufzte sie. „Ja, das tut es.“, meinte sie hart. Joseph nickte verstehend. „Gute Nacht.“, er wandte sich ab. „Nacht.“

Helena trommelte unentschlossen auf dem Lenkrad herum, während sie durch den Rückspiegel den Vampir beobachtete, welcher sich an die niedrige Mauer gelehnt hatte.

Eigentlich hätte sie schon seit Minuten auf dem Heimweg sein können. Verdammt!, frustriert schlug sie mit der flachen Hand auf das Lenkrad. Sie würde es noch bereuen! Geschickt startete sie den Wagen und fuhr aus der Parklücke. Sie lehnte sich über den Beifahrersitz und öffnete die Tür. „Steigen Sie ein.“
 

Helena starrte wütend die rote Ampel an, während ihre Hände auf dem Lenkrand trommelten. Was hatte sie da nur geritten! Der Vampir neben ihr auf dem Beifahrersitz lehnte sich etwa nach vorn, sodass sie ihn aus den Augenwinkeln sehen konnte.

„Mache ich dich nervös?“ Helena schnaubte. Als wenn er das nicht wüsste! „Nein.“, gab sie patzig zurück und fuhr los. Helena heftete ihren Blick auf die nicht befahrende Straße. „Wo soll ich Sie hinbringen?“ Helena wagte einen kurzen Blick zu ihrem Beifahrer. „Fahr einfach geradeaus, ich sage dir Bescheid wann du abbiegen musst.“ Sie wusste nicht wirklich wie lange dieser verdammte Vampir sie nun schon durch abgelegene Straßen dirigierte, jedenfalls waren sie allesamt verlassen und stockdunkel.

„Leihst du mir kurz dein Handy?“ „Wieso?“, Helena sah skeptisch zu dem Vampir, reichte es ihm aber im selben Moment. „Dort die Auffahrt hinauf.“, meinte er und deutete auf die nächste Abbiegung. Helena war überrascht was sie natürlich nicht zugegeben hätte als sie das „kleine Haus“ sah.
 

Sie kannte es. Früher als sie noch ein Kind gewesen war, waren sie immer durch den Wald zu diesem damals verlassenen Herrenhaus gelaufen und hatten sich dort vor der ganzen Welt versteckt. Es gibt mehrerer dieser Häuser in der Umgebung, eines davon war das Halloween-Haus gewesen indem Julia gefeiert hatte.

Nun sah es gepflegte aus, die wild gewachsenen Pflanzen waren verschwunden, das Dach ausgebessert und auch die Fassade hatte einen neuen Anstrich bekommen. Der damals mit dreckigem Wasser befüllte Brunnen, der vor dem Haus stand, war gereinigt und führte nun sauberes Wasser. Eine Leuchter erhellten die Auffahrt zu dem Haus. Helena sah auffordernd zu ihrem Beifahrer, nachdem sie halb um den Brunnen herum gefahren war. „Wir sind da.“ Joseph ließ sich von ihren Worten, wie sonst auch nicht, nicht aus der Ruhe bringen. Ihr war es noch immer unbehaglich wenn seine roten Augen sie so intensiv musterten.
 

„Magst du noch mit hinein kommen?“ Einen Moment fühlte sie sich beschwipst, seltsam von ihm angezogen und war der Versuchung zu zustimmen. Dann allerdings schüttelte sie den Kopf. „Ich denke ich fahre besser.“ Joseph nickte schließlich und einen Moment dachte sie er wäre darüber enttäuscht gewesen das sie nicht mitgekommen war. „Wir sehen uns.“, prophezeite er ihr mit einem kurzen geheimnisvollen Lächeln.
 

Helena war mehr als froh, als endlich die Haustür aufschloss. Natürlich glitten ihre Gedanken immer wieder zu Julia, ob es ihr gut ging und wo diese wohl gerade steckte. Ihre Tasche schepperte gegen jede Treppe, als sie schlurfend die Treppen hinauf schritt. Ihr Blick war auf die Schlüssel in ihrer rechten Hand geheftet wo sie nach dem Wohnungsschlüssel suchte. Sie seufzte als sie ihn gefunden hatte. Helena sah auf. - Und erstarrte.

Die Wohnungstür stand weit auf. Ihre Tür! Ihre Hände begannen zu schwitzen, ihr Körper zu zittern und doch war ihr mit einem mal kalt. Der Schlüssel entglitt ihren Händen, ebenso wie die Handtasche. Sie spürte wie ihr Herz immer schneller schlug und das Adrenalin durch ihre Adern gepumpt wurde. Helena schloss kurz die Augen um sich zu beruhigen. - Vergeblich. Obwohl sie am liebsten weggerannt wäre, trat sie die letzte Stufe hoch und taste sich langsam zu ihrer Tür vor.
 

Bildfetzen verdrängter Erinnerungen blitzen vor ihrem Auge auf. Die Geräusche die ihre hohen Schuhe auf dem Steinboden verursachten, klangen unnatürlich laut in ihren Ohren, in welchen das Blut rauschte. Helena streckte ihre zittrigen Hand aus, um nach dem Lichtschalter, der gleich neben der Wohnungstür war zu tasten. „Helena?“

Die angesprochene fuhr mit einem erschrockenen Aufschrei, der in dem Treppenhaus widerhallte, herum und strauchelte kurz. „Was wollen Sie? Gehen Sie!“, stammelte sie. Joseph hob unbeeindruckt eine Augenbraue, obwohl seine dunkelroten Augen besorgt funkelten. - Zumindest etwas. Helena schrie ein weiteres mal erschrocken auf, als Joseph plötzlich neben ihr stand.

„Was ist los?“ Helena wich zurück als er sie am Arm berühren wollte. Hektisch strich sie sich durch das Haar. „M-mir geht es gut, wahrscheinlich ist nur jemand bei mir eingebrochen.“ Sie klaubte ihre Tasche und den Schlüssel vom Boden auf. Sie hoffte inständig das man ihr nicht ansah das es ihr alles andere als gut ging. Leider schienen Vampire alles zu wissen, das zumindest sagte ihr seine skeptisch erhobene Augenbraue. „Warum sind Sie eigentlich hier?“ Vor allem so schnell? Joseph zog ein kleines schwarzes Handy aus seiner Hosentasche. - Ihr Handy. „Oh. - Danke.“, sie nahm das kleine Gerät entgegen.
 

„Willst du nicht nachsehen gehen?“ „Was?“, sicherlich wirkte sie so wie sie sich fühlte. Verwirrt und zerstreut. Der Vampir deutete mit dem Kopf auf ihre Tür, wobei seine Augen jedoch noch immer auf ihrem Gesicht lagen. „Deine Wohnung. Willst du nicht nachsehen gehen ob etwas fehlt?“ „Oh. Sicher.“ Helena nickte, bewegte sich jedoch kein Stück. Sie konnte einfach nicht. Was wenn noch immer jemand in der Wohnung war? „Ich könnte auch nachsehen gehen.“, schlug Joseph mit ruhiger und dunkler Stimme vor. Helena nickte.

„Bitte.“, flüsterte sie, da sie befürchtete ihre Stimme könnte brechen. Sie würde dort nicht hinein gehen, ehe nicht jemand nachgesehen hat. Joseph blickte zur Tür. „Du müsstest mich hinein bitten.“ Helena erstarrte und blickte erschrocken zu dem Vampir auf. Richtig, sonst könnte er die Wohnung nicht betreten. Joseph wartete geduldig, während Helena rasch abwog. Sie seufzte, ehe sie mit der Hand auf die offene Tür deutete.

„Bitte kommen Sie doch hinein.“ Joseph schritt sicher über die Schwelle und verschwand in der Wohnung, während sie selbst draußen wartete. Welch schrecklicher Abend. Ab wann hatte es eigentlich angefangen, das ihr Leben so durcheinander gebracht worden war?
 

„Komm, es ist niemand mehr da.“ Helena glitt an Joseph vorbei, der an dem Eingang stand, und schlug die Tür hinter sich zu. Helena betätigte den Lichtschalter und stellte ihre Tasche ab. Sie blickte kurz zu Joseph auf, „Danke.“ Der Vampir nickte, und drückte sich von der Wand ab. „Du solltest schauen ob etwas fehlt.“

Joseph wartete geduldig auf dem kleinen Sofa im Wohnzimmer, bis Helena einmal durch die Wohnung gegangen war um zu schauen ob etwas fehlte. Mit verschränkten Armen erschien sie schließlich im Türrahmen. „Und? Fehlt etwas?“ Sie war sich sicher das er bemerkte wie sie eine Gänsehaut bekam, so wie es meisten war wenn er sie ansprach. Helena seufzte. „Schmuck meiner Oma und etwas Geld.“ Irrsinniger weise war ihr das egal, solange nur niemand mehr in der Wohnung gewesen war. Joseph nickte verstehend.
 

Helena seufzte abermals. Hoffentlich war es kein Fehler gewesen den Vampir in ihre Wohnung zu bitten. „Wollen Sie etwas trinken?“, es wäre unhöflich gewesen ihn nun einfach herauszuschmeißen. Der Vampir, der auf ihrem kleinen grauen Sofa irgendwie fehl am platz aussah, nickte. „Gerne. Mache dir aber keine Umstände.“ Helena war froh das sie in die kleine Küche flüchten konnte, wo sie Teewasser aufsetzte. Der Vampir in ihrer Wohnung machte sie nervös, immerhin konnte er nun jederzeit ihre Wohnung betreten.

Kurz zuckte der Gedanke eines Umzugs durch ihren Kopf, doch das stempelte sie dann als paranoid ab. Noch immer fing ihr Körper zu zittern an, wenn sie an die offen stehende Tür dachte. Helena schüttete das kochende Wasser in die bereitgestellten schwarzen Tassen, in denen jeweils ein Beutel des Früchte-Tees hing. Die beiden Tassen stellte sie auf das kleine silberne Tablett und stellte den Zuckerstreuer dazu. Sie registrierte das der Vampir sich wohl nicht einen Zentimeter bewegt hatte. Erst jetzt als sie das Tablett zum Wohnzimmertisch balancierte, setzte er sich etwas mehr auf. „Ich hoffe Sie mögen Früchtetee.“ Helena verstand selbst nicht wieso sie so aufgeregt war. Helena reichte ihm eine der beiden Tassen und den Zuckerstreuer. „Ich wusste nicht ob Sie den Tee mit Zucker trinken oder nicht.“ Helena zögerte, ehe sie sich neben den Vampir auf das Sofa setzte. Schweigend betrachtete sie wie der Dampf aus der Tasse nach oben stieg. „Darf ich Sie um etwas bitten?“, wagte sie es endlich ihn das zu sagen was sie wohl schon sagen wollte seid er ihre Wohnung betreten durfte. „Sicher.“ Helena sah zu ihrem „Gast“ auf.
 

„Ich bitte Sie nie in meine Wohnung ohne meine Erlaubnis zu kommen, auch das weiß ich wenn Sie es nun können.“ Um ihre Nervosität zu überspielen pustete sie öfter als nötig in den Tee. Der Vampir neben ihr stellte in aller Ruhe seine Tasse auf den Tisch ab. „Darum musst du mich nicht bitten. Natürlich werde ich hier nicht einfach auftauchen. Helena.“ Es lief ihr wohlig den Rücken hinunter, als er ihren Namen mit seiner dunklen und samtigen Stimme aussprach. „Danke.“, flüsterte sie und trank von dem Tee. Helena lag später lange wach. Ob sie überhaupt geschlafen hatte bezweifelte sie. Nachdem der Vampir gegangen war, hatte sie noch eine Weile nachdenklich die beiden Tassen auf dem Tisch angesehen.

Es war so surreal. Sie, die sich immer von den Vampiren ferngehalten hatte, hatte nun einen in ihre Wohnung eingeladen. Vehement redete sie sich ein, das sie ihn nie eingeladen hätte wenn die Situation anders gewesen wäre. Wenn sie nicht so verängstigt und verwirrt gewesen wäre. Nun war er schon eine ganze Weile gegangen und sicherlich schon zuhause, wenn er denn nachhause gegangen war. Und Sie? Sie lag hier in ihrem Bett, die Nachttisch Lampe leuchtete warm, und starrte an die Wand. Sie brauchte dringend wieder etwas Normalität in ihrem Leben. Deswegen würde sie morgen ihre Eltern besuchen fahren, nachdem sie ihre Schicht im Laden beendet hatte.
 

„Haalloo!“ Helena sah wütend funkelnd auf, als Julia munter den Laden betrat. „Lebst du auch noch?“ Helena ließ die Bluse der Kundin in die Tüte verschwinden und reichte ihr diese dann. „Schönen Tag noch.“ „Hast du den Verstand verloren?!“, fauchte sie sogleich nachdem die Kundin den Laden verlassen hatte. „Och Helena.“, Julia trat jammernd zu ihr. „Ich weiß du bist sauer, aber der Typ war so was von heiß, da hättest du auch nicht anders gehandelt.“ Helena zog eine Augenbraue empor.

„Oder vielleicht doch.“, fügte Julia hinzu und winkte dann mit der Hand ab. „Wie auch immer. Es tut mir auch Leid das ich dich alleine gelassen habe.“ Julia grinste nun frech. „Aber sag mit lieber was du noch getan hast.“ „Nichts.“, knurrte Helena und fand es auf einmal wichtig die Geschenkkarten zu sortieren. Julia währenddessen sortierte die Kleidungsstücke in den Regalen, kam aber schon nach kurzer Zeit wieder zu Helena herüber. „Ich weiß du bist sauer, das ich dich sitzen lassen habe aber ich will es wieder gut machen.“
 

Das Julia über das ganze Gesicht strahlte ließ Helena skeptisch die Augenbraue heben. „Wie?“ Sie nickte freundlich den beiden jungen Mädchen zu, die soeben den Laden betreten hatten. „Eine Überraschung.“ Helena seufzte. Wenn Julia eine Überraschung plante konnte das für sie selbst nichts gutes heißen, diese Erfahrung hatte sie das erste mal in der 6. Klasse gemacht. Julia hatte sie als Überraschung in den See gestoßen, damit ihre damaliger Schwarm kam und sie rettete. Das ganze ging dermaßen daneben, da sie nicht schwimmen konnte und ihr Schwarm nicht an ihr interessiert war. „Wann?“, seufzte sie dann, da sie auch wusste das Julia ein „Nein“ nicht akzeptieren würde. „Heute.“

„Da kann ich nicht.“, wehrte Helena ab und ergriff die Jeans und das T-Shirt des einen Mädchens. „Wieso?“ Julia schob den einen Wäscheständer in die richtige Position. „Ich fahre meine Eltern besuchen. - Das macht dann 25 Euro.“, wandte sie sich an das Mädchen. „Das kannst du morgen auch machen.“ Julia trat zu ihrer Freundin hinter die Theke. „Du musst ja sagen.“ „Ich muss.“, erwiderte Helena ironisch und wechselte den 50 Euroschein. „Ja.“ „Fein.“
 

Helena stand ratlos zuhause vor ihrem Kleiderschrank und überlegte was sie wohl anziehen sollte. Julia hatte ihr leider nicht gesagt wohin es ging, sondern nur das sie sich schick anziehen sollte. Keine Information mit der sie viel anfingen konnte. Schließlich entschied sie sich für ein cremefarbenes Kleid mit schwarzem Gürtel, sowie schwarzen High Heels und einer kleinen schwarzen Tasche.

Ihre Haare steckte sich sich aufwendig nach oben und ließ nur einige Strähnen herunter fallen. Sie schminkte ihre Augen mit schwarzen Lidschatten, Mascara und Eyeliner. Ansonsten nur kleine Perlenohrringe und dazu eine passende Kette, sowie Armkettchen. Helena betrachtete sich seufzend im Spiegel. Eigentlich stylte sie sich nie so sehr auf wie heute. Aber Julias Blick hatte Bände gesprochen. Wie zum Stichwort klingelte es an der Tür.

„Wow! Wie hübsch du doch sein kannst.“ Helena lächelte verlegen. „Du siehst auch super aus.“ Julia strich sich einmal über das schwarze Minikleid, das mit einem roten Gürtel abgehoben wurde. „Also wohin geht es?“ Helena schloss die Wohnungstür zweimal ab, so paranoid war sie schon geworden. „Das wirst du dann sehen wenn wir da sind. Sei nicht so neugierig.“ Sie lächelte gequält. Sie wusste eben gerne welchen Anschlag Julia heute wieder auf sie plante.
 

„Ich fahre!“ Julia schnappte sich Helena Autoschlüssel. „Okay.“, seufzte diese und setzte sich auf den Beifahrersitz. „Aber bitte lass die Laterne heute stehen. Das Auto hat genug Probleme gemacht. Genau wie du.“ Julia streckte ihr kindisch die Zunge heraus. „Ich Versuchs.“, meinte sie dann ernst und startete den Wagen. Helena, die zunächst angenommen hatte das Julia sie in ein schickes Restaurant führte, wurde langsam skeptisch als sie die Stadtmitte verließen und auf eine Landstraße fuhren. Ihr Bauchgefühl meldete sich grummelnd. „Julia?“ „Hmh?“, lächelte diese unschuldig. - Zu unschuldig. „W-wohin fahren wir? Sag es mir!“ Diese schüttelte jedoch nur den Kopf und beschleunigte etwas. „Wir sind fast da.“
 

„Nein!“, entfuhr es Helena. „Niemals. Bist du wahnsinnig?“ „Nein. - Nicht das ich wüsste. Ach komm das wird ein total schöner Abend.“ Helena schwankte zwischen lachen und weinen. Außerdem überlegte sie ernsthaft ob sie Julia nicht den Hals umdrehen sollte. Verdient hätte diese es jedenfalls. „Ich bringe dich um.“, zischte sie nachdem sie von Julia aus den Wagen gezerrt wurde. „Entspann dich.“ Helena schnaubte.

„Fahr zur Hölle!“ Gemeinsam schritten sie auf die Veranda des Herrenhauses und klingelten obwohl ihre Anwesenheit bestimmt schon bemerkt worden war.
 

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tbc

Kapitel 5 - „Für einen Vampir?“

Shooo! Ein frohes neues Jahr wünsch ich euch.

Endlich habe ich es geschafft ein neues Kapitel fertig zu bekommen. Ich weiß, ich weiß es hat auch lange genug gedauert=). Das tut mir auch schrecklich Leid aber immoment habe ich nur selten Momente in denen ich lust zum schreiben habe.

Viel Spaß.
 


 

@sunny12:Hey, freut mich das dir das letzte Kapitel soweit ganz gut gefallen hat. Ja, der Retter in der Not. =) Julias Überraschung kommt wohl nur bei ihr selbst gut an, aber immerhin etwas^^. Ich hoffe du hast interesse an einem neuen Kapitel, denn das findest du etwas weiter unten. ;-)
 

@Black:Danke, danke ich freue mich über jeden Kommentar, egal ob spät oder nicht=). Joseph, der rettende Engel? Na wenn du dich da mal nicht täuscht :p.... Also Weiter geht´s..=)
 


 

Kapitel 5 - „Für einen Vampir?“
 


 

Helena fühlte sich elend. Sie wäre am liebsten auf der Stelle umgedreht und gegangen. Julia allerdings würde das wohl kaum zulassen. Sie faste sich unwohl an den Hals. Hätte sie nur mal einen Schal mitgenommen, aber sie konnte nicht ahnen was Julia vorhatte. Die Tür würde mit einem leisen knacken geöffnet und riss Helena so aus ihren nicht sehr schönen Gedanken.

„Hallo.“, ein junger Mann hatte ihnen lächelnd die Tür geöffnet. Seine weißen perfekten Zähne strahlten mit seinen aschblonden Haaren, die durcheinander lagen, um die Wette.

Helena allerdings waren ebenso die roten dunkelroten Augen aufgefallen. - Vampir. Sie seufzte. Was auch sonst. „Florian!“ Julia fiel dem Vampir lächelnd um den Hals, was Helena die Augenbraue heben ließ.

Die beiden kannten sich? Der Vampir erwiderte die Umarmung lachend, drückte Julia dann jedoch höflich weg.

„Hallo.“, wandte er sich dann an Helena. Diese nickte einfach nur und sah auffordernd zu ihrer Freundin. „Woher..-?“ Julia kicherte. „Der Abend als ich dich in der Bar alleine gelassen habe.“ „Oh.“ Helena wusste nicht wirklich welche Reaktion nun angebracht gewesen wäre.

„Kommt doch herein, es muss euch kalt draußen sein.“ Julia zog Helena in das Innere des Hauses und kannte sich, wie Helena missmutig feststellen musste, ganz gut in dem Haus aus.
 

Erst in dem Salon ließ Julia Helena los, sicher das diese nun nicht mehr flüchten konnte. Der Raum wurde von gemütlich warmen Kaminfeuer, sowie von einigen Kerzen beleuchtet. Viele dunkle Regale standen an den Wänden, die mit wahrscheinlich alten Büchern gefüllt waren. Eine Sitzgruppe aus mehreren Sesseln und einer Couch standen mit einem kleinen Tisch vor dem Kamin. Der Esstisch gegenüber des Kamins war hübsch gedeckt.

Für Helena ein weiterer Grund am liebsten gleich zu verschwinden und ihrem Drang nachzukommen. Das Glück schien ihr jedoch nicht vergönnt, den in dem Moment öffnete sich eine der drei Türen in dem Zimmer.

„Hallo.“ Helena warf Julia einen mörderischen Blick zu.

„Hallo.“, erwiderte sie dann höflicher weise. Helena blickte von Joseph zu Florian und schließlich zu Julia, während sie nervös an ihrer Tasche herum fummelte. „Setzt euch doch.“, bot Joseph schließlich an. „Gern. Danke.“

Helena wurde von Julia zu dem Tisch gezogen auf den Joseph zuvor gedeutet hatte. „Das Essen ist auch fertig.“ Florian zwinkerte den beiden zu und verschwand mit Joseph aus dem Raum.
 

„Bist du wahnsinnig!“, zischte Helena sogleich. „Hel, ..-“ „Ich glaub es nicht das du mich hierhin schleifst!“ „Entschuldige.“ Julia lächelte tatsächlich etwas verlegen.

„Ich wollte nur... -“ „Du wolltest was?!“ Helena sackte auf dem bequemen Stuhl zusammen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? „Ich wollte..Helfen.“ „Helfen?“ Helena wandte den Kopf, als die beiden Vampire mit beladenen Tellern wieder den Raum betraten. „Wir reden später!“, zischte sie noch Julia zu.

„Ihr könnt ruhig weiter reden, wir haben sowieso jedes Wort mitbekommen.“ Helena schnaubte und warf dem blonden Vampir einen bösen Blick zu. „Danke, wir verzichten.“
 

Während des Essen, das wie Helena einsehen musste absolut lecker war, herrschte weitesgehend schweigen. Einzig Julia und Florian unterhielten sich angeregt.

Joseph warf ab und an mal seine Meinung in die Runde, während Helena ruhig war. Sicher die Vampire konnten nichts für ihre Situation, dennoch wollte sie kindischer weise allen zeigen, wie unzufrieden sie mit der Situation war.

Außerdem störte es sie gewaltig das Joseph sie immer wieder ansah, sodass seine roten Augen im Kerzenschein schimmerten und ihn noch unnatürlicher erschienen ließen. Sie versuchte weites gehend den Tisch anzustarren oder ihren Blick durch den Raum streifen zu lassen.

„Fühlst du dich nicht gut?“ Helena schreckte aus ihren Gedanken und sah geradewegs zu dem blonden Vampir, der sie fragend ansah. Helena brauchte einen Augenblick um ihre Gedanken zu ordnen.

„Nein..Nein! - Alles in Ordnung.“, sie zwang sich zu einem Lächeln.

„Hat es dir geschmeckt?“ Helena lächelte. „Ja, es war sehr lecker. - Du kochst nicht schlecht für ei...-“, sie stoppte und biss sich auf die Lippe. Florian lachte als er ihren beschämten Gesichtsausdruck sah.

„Für einen Vampir? - Danke, aber gekocht hat unser lieber Joseph. Ich habe eher dabei gestanden und ihn genervt.“
 

Helena errötete und war sich sicher das die Anwesenden es bemerkten. Sie warf einen raschen Blick auf Joseph, der leicht schmunzelte und sie intensiv musterte. „Nachtisch?“, lachte der Blonde und stapelte die Teller um sie in die Küche zu tragen.

Julia warf ihrer Freundin einen vielsagenden Blick zu, ehe sie ebenfalls aufstand. „Ich helfe dir.“ Helena atmete tief durch. Wenn sie Julia in die Finger bekam. „Wein?“ „Hmh?“, schreckte sie hoch, wobei sie unbewusst mit ihren Fingern an ihren Hals fasste, so wie sie es schon den ganzen Abend machte. Joseph beobachtete sie aufmerksam.

„Möchtest du noch etwas Wein?“, fragte er ein weiteres mal und schenkte ihr ein. „D-danke. - Ein schönes Haus.“, sie fühlte sich gezwungen etwas zu sagen denn immerhin, auch wen er ein Vampir war, konnte er nichts für ihre Situation. Nein, dafür war Julia bestimmt ganz alleine verantwortlich und würde dafür noch büßen.

„So.“ Julia und Florian kamen mit prall gefüllten Eisbechern wieder. Helena beobachte wie sie feststellen musste faszinierend wie die Vampire das Eis aßen.

„Es ist so einfach zu sehen, was du denkst.“, lachte Florian und schob sich genüsslich einen Löffel Eis in den Mund. „Was denke ich denn?“, war sie ein so offenes Buch?

„Du fragst dich, warum wir all das Essen können.“ Helena nickte, „Das trifft es ganz gut.“ Der Blonde Vampir neigte sich zu Helena herüber.

„Naja weißt du, solange wir unseren Körper mit genügend...Blut versorgen funktioniert er soweit ganz normal.“, als Bestätigung schon er sich einen weiteren Löffel mit Eis in den Mund und schloss wie in einer schlechten Werbung genüsslich die Augen, sodass Helena nicht anders konnte als zu lachen. „Das solltest du übrigens öfter machen.“

„Was?“ „Lachen.“ Helena erstarrte und biss sich wieder auf die Lippe, ein Zeichen das sie Verlegen war oder am Nachdenken.
 

Etwas später hatte man sie und Julia auf die Sessel verfrachtet, die vor dem flackernden Kaminfeuer standen. Das dunkelbraune Leder war leicht gewärmt. Helena drehte ihr Glas ununterbrochen in ihren Händen. Sie war ganz froh das sie auf einem Sessel saß, sodass keiner der Vampire ihr zu nah kam. Sie betrachtete Julia und Florian eine Weile, die fast schon vertraut miteinander waren, dass sie es nicht nachvollziehen konnte.

„Ich hoffe doch das wir das mal wiederholen können.“ Helena sah Florian einen Moment einfach nur an, ehe sie langsam den Kopf schüttelte. „I-ich denke...“

„Sie würde sich freuen.“, unterbrach Julia Helena und ignorierte ihren Blick. Sie unterhielten sich noch etwas, über all das was ihnen gerade einfiel. Irgendwann entschuldigten sich Julia und Florian dann mit einem schelmischen Grinsen. Auf Helenas Frage, erklärte Julia ihr das sie nicht warten brauchen würde. Helena nickte und schnaubte lediglich. Die Stille die zurück blieb war leicht erdrückend wie Helena fand.

„Es tut mir Leid, falls Julia Sie hiermit überfallen haben sollte.“, sie trank den Rest des Weins und stellte anschließend das Glas auf dem Kaffeetisch ab. „Das hat sie keineswegs.“ „Gut.“ Helena blickte zu dem knisternden Feuer, das ihre Haut angenehm wärmte.

„Ist dir kalt?“ Helena rieb sich über die Arme auf die sich eine leichte Gänsehaut verbreitet hatte. „Es geht.“, gestand sie. Helena sah Joseph nach, der den Raum verließ und hinterher mit einer schwarzen Strickjacke wiederkam. - Für Männer, wie sie hinterher feststellen konnte, nachdem er ihr die Jacke über die Schultern gelegt hatte.

„Danke, das ist wirklich nicht nötig.“ „Bitte; es macht mir keine Umstände.“ Helena ließ die Jacke, die angenehm roch, also da wo sie war und lehnte sich etwas zurück. Helena sah immer wieder vom knisternden Feuer zu dem Vampir, der ebenfalls in das Feuer zu starren schien.

„Jemanden anzustarren ist nicht sehr höflich.“, schmunzelte Joseph und fixierte sie. Helena schaffte es nicht seinem Blick standzuhalten. „Ich starre nicht!“, protestierte sie. Außerdem war er es gewesen der sie beim Essen immer wieder angesehen hatte. „Ich denke ich werde jetzt auch langsam fahren.“ Joseph erhob sich mit ihr.

„Bitte, lass mich fahren, du hast etwas getrunken.“ Helena winkte ab, niemals würde sie sich als schwach darstellen lassen. „Das geht schon.“ Joseph schüttelte den Kopf. „Nein. Ich fahre.“ Helena gab nicht zuletzt nach, weil er plötzlich ihren Autoschlüssel in der Hand hielt. Streiten wollte sie nun auch nicht, immerhin war sie nur Gast hier und gab deswegen nach.
 

Nie wieder, schwor sie sich, nie wieder würde sie hierher kommen und wusste im selben Moment das sie Julia nichts abschlagen konnte.

„Danke.“ Helena nahm dem Vampir den Schlüssel aus der Hand, nachdem dieser ihren Wagen perfekt in die Parklücke gelenkt hatte. Unentschlossen sah sie zu ihrer Wohnung empor und verfluchte im selben Moment ihre Mutter, das diese sie zu einem höflichen Menschen erzogen hatte. Vampir hin oder her.

„Wollen Sie noch mit hinein kommen?“ Helena hoffte das Joseph die Einladung ablehnen würde, leider schien er einfach zu viel freie Zeit zu haben. „Gern.“

Helena schaltete das Licht ein, ehe sie ihre Wohnung betrat und eine einladende Geste in Richtung des Vampirs machte.

„Danke.“ Helena nickte. „Setzen Sie sich.“, sie deutete auf das Sofa. „Haben Sie Durst? - I-ich meine, .. also ..-“

„Bitte.“, unterbrach Joseph ihren Versuch sich für die zweideutige Frage zu entschuldigen. „Bitte du brauchst dich nicht zu schämen. Außerdem kannst du mich ruhig duzen.“ Helena stand einfach nur da und sah ihn an. Der Wein den sie getrunken hatte, zeigte wohl seine Wirkung, zumal sie noch nie viel vertragen hatte. „Ok.“, nickte sie, da ihr Kopf immer noch irgendwie leer war und setzte sich in den Sessel, der am Fenster stand.

„Julia wird nichts geschehen, oder?“, fragte sie in die Stille hinein und war sich seinem Blick durchaus bewusst. „Nein.“, die Antwort kam schnell und überzeugt. „Wohnen nur Sie..- ihr beide dort?“ Helena biss sich auf die Lippe, der Wein musste ihre Zunge wohl gelockert haben.

Ob das auch zu Julias Plan gehörte? Sie ab zufüllen, immerhin wusste sie das sie nichts vertrug, hatte sie aber auch nicht davon abgehalten zu trinken. „Insgesamt sind wir Vier.“ Vier? Helena schluckte bei dem Gedanken das noch zwei weitere Vampire durch die Straßen liefen. „Oh.“
 

Helena drehte sich seufzend auf die andere Seite. Irgendwie konnte sie die ganze Nacht nicht so richtig schlafen. Nachdem Joseph ihre Wohnung verlassen hatte, lag sie eine gefühlte Ewigkeit da und starrte an die Decke. Erst als sie so Müde gewesen war, dass ihr die Augen zufielen schlief sie endlich ein. Lange geschlafen hatte sie allerdings nicht. Frustriert setzte sie sich auf und fuhr sich mit der Hand durch ihr Haar.

Helena duschte ausgiebig und Frühstückte entspannt. Sie liebte Sonntage. Einfach rumhängen und nichts tun. Das Beste das man sich wünschen konnte, um die eine Woche zu beenden und die nächste anzufangen. Helena saß gerade am Frühstückstisch als es an ihrer Tür klingelte. Sie verzog genervt das Gesicht. Hatte man eigentlich nie seine Ruhe? Barfuß tapste sie in den Flur.

„Du?“, ihre Augen weiteten sich überrascht. Der Mann an ihrer Tür lächelte schräg. „Stör ich?“ Helena lächelte. „Nein, nein. - Komm rein.“ „Wie geht’s dir, Hel?“ Die Angesprochene nickte. „Gut. Ich bin gerade am Frühstücken. Möchtest du auch etwas?“ „Gern.“
 

Helena stellte einen weiteren Teller mit Besteck und Tasse auf den Tisch. „Setz dich.“ Der Mann in ihrer Küche kam der Aufforderung lächelnd nach.

„Also erzähl, was gibt es neues?“ Helena zuckte mit den Schultern. „Nichts und bei dir, Philipp?“ Philipp schüttelte lachend den Kopf. „Oh Hel, du vergisst das ich mit Sarah zusammen bin. Julia erzählt ihr alles und sie mir. Also Schwesterchen, was gibt es neues?“ Helen verzog abermals das Gesicht.

Richtig, wie hatte sie das nur vergessen können? „Naja,“, begann sie schließlich. „,dann bist du ja auf dem neusten Stand.“ Philipp nickte. „Und du bist okay damit? Ich meine Julia ist eben....Julia.“ „Ich komme klar, keine Angst.“ Was sollte sie auch anderes sagen.

„Also ist dieser... Joseph ganz okay?“ Helena wiegte den Kopf hin und her. „Er ist eben ein Vampir, ich denke soweit die okay sein können ist er das. Aber du brauchst dir keine Gedanken zu machen.“ Sie und Joseph? Wohl kaum. Sie wollte sich von denen immer fernhalten und hatte es auch nur Julia zu verdanken das Joseph immer wieder in ihrem Leben auftauchte.

„Wenn ich dein Gesicht sehe, bin ich mir da nicht so sicher.“, neckte Philipp seine Schwester die prompt errötete. „Quatsch! Du spinnst.“ „Kein Grund rot zu werden.“ „Halt die Klappe und iss!“
 

„Also ist bei dir und Sarah alles okay?“, fragte sie irgendwann in die Stille hinein. „Ja, manchmal zanken wir uns aber ich denke das ist in jeder Beziehung normal.“ Helena nickte nachdenklich. Sicherlich, aber Sarah war das komplette Gegenteil von Julia, das sie Julias Anwesenheit der ihrer Schwester vorziehen würde.

Sarah war einfach ein eifersüchtiges, Besitzergreifendes Miststück. Das hatte selbst schon Julia eingesehen. „Dann ist ja gut.“ Es ging sie nichts an. Ihr Bruder war alt genug um zu wissen was er tat. „Also, was machen wir heute?“

„Wir? Heute?“ Philipp nickte. „Ja, ich habe mir den ganzen Tag für dich frei gehalten. - Was hältst du davon wir leihen uns Filme aus und machen es uns auf dem Sofa gemütlich. Wie früher?“ Helena nickte nach einiger Zeit ergeben. „Also schön.“ Immer noch besser als etwas mit Julia machen zu müssen. Außerdem verschaffte sie ihrem Bruder so einen Sarah-freien-Tag.

„Gut, also geh dich duschen Hel, ich räume den Tisch ab.“ „Jaja.“ Nur kein Stress an einem Sonntag. Morgen würde sie davon wieder genug haben. „Ich suche aber die Filme aus!“ Phillip lachte. „Das werden wir ja sehen. Gegen dich habe ich doch schon immer gewonnen.“ Helena biss sich auf die Lippe. Arsch. „Ich geh duschen.“

Das Lachen ihres Bruders verfolgte sie bis ins Bad.
 


 

tbc

Sechstes Kapitel - „Du weißt etwas?“

Sechstes Kapitel - „Du weißt etwas?“
 


 

Helena zog sich eine einfache Jeans, Turnschuhe und einen Pullover an. Sie hatte einfach keine Lust gehabt sich großartig auf zu stylen. Immerhin war es Sonntags und sie fuhren nur in die Videothek. Die Stimmung im Auto war gelassen. Philipp redete ununterbrochen, allerdings auf eine solche Art und Weiße das Helena einfach nur lachen konnte. Philipp war schon immer der lustigere von ihnen beiden gewesen. Er fuhr seinen Wagen geschickt auf den Parkplatz der Videothek.

„Das wird ein super Tag.“, freute er sich während Helena einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte.

Gemütlich schlenderte Helena durch die Gänge der Videothek. Zwei Filme hielt sie bereits in ihren Händen. Sie liebte diesen Eigenen Geruch einer Videothek oder auch einer Bibliothek. Suchend sah sie sich um. Wo war Philipp nur?

„Und was gefunden?“ Helena drehte sich erschrocken um. „Erschrecke mich nicht so! - Ja habe ich und du?“ Ihr gefiel das freche Grinsen überhaupt nicht das sich auf dem Gesicht ihres Bruders ausbreitete. Seine Augen funkelten amüsiert, als er ihr die Hülle hinhielt. Helena schnaubte.

„Nicht dein Ernst!“ Der machte sich doch über sie lustig! „Komm schon Helena.“ „Nein. Vergiss es!“ Philipp entriss ihr die beiden Filme und ging zur Kasse vor. - Lachend.

„Philipp!“, zischte Helena und folgte ihrem Bruder verärgert. Obwohl sie protestierte lieh er alle drei Filme aus.
 

„Ach komm schon Hel. Nun sei doch nicht sauer.“, lachte Philipp während er ihr die Treppe hinauf folgte, von der sie ihn im Moment gerade gerne stoßen würde.

„Du bist blöd Philipp.“ Alles was er darauf erwiderte war ein schadenfrohes Lachen, sodass sie ihm gerne eine rein gehauen hätte. „Also was wollen wir gleich sehen? Ich würde sagen die Komödie damit du wieder bessere Laune bekommst.“ Helena nickte. Ja dafür war sie auch. Seufzend schloss sie die Tür auf, etwas fester als eigentlich gewollt schubste sie die Tür beiseite.

„Ach Hel, Hel, Hel!“, lachte Philipp noch immer. „Sei einfach leise und schmeiße die DVD rein.“, knurrte sie und entledigte sich ihrer Jacke.

„Schmeißen? Aber Hel, dann geht die CD doch kaputt!“, hörte Helena ihn gespielt empört rufen und kurz darauf vernahm sie sein lautes, langes Lachen. Arsch! Den hatte man als Kind doch zu heiß gebadet! Helena suchte in der Küche einige Snacks zusammen und trug alles mit den Getränken ins Wohnzimmer.
 

Helena genoss den Tag mit ihrem Bruder. Früher als sie noch Kinder und Teenager gewesen waren, haben sie die Sonntage oft dazu genutzt um einfach auf dem Sofa vor dem Fernseher zu chillen. Mit den Jahren allerdings hatten sie immer weniger Zeit für einander. Als Philipp dann mit Sarah zusammen gezogen war, war er gar nicht mehr erreichbar gewesen.

Philipp schien den Tag ebenso zu genießen, was Helena noch mehr freute. Ihre Familie war ihr eben wichtig. Philipp richtete sich lachend aus seiner halb liegenden Position auf, als der Abspann über den Bildschirm flimmerte. „Oh man!“, schüttelte er den Kopf. „Welchen sehen wir jetzt?“ Helena griff prompt nach dem Horrorfilm den sie ausgesucht hatte. „Den? Wieso nicht meinen zweiten?“ Helenas Augen verengten sich wütend.

„Philipp!“, knurrte sie. „Ich sehe mir doch keinen Vampirfilm an!“ Philipp zuckte grinsend mit den Schultern.

„Schade. Der soll ganz gut sein!“ Ergeben nahm er seiner Schwester den Film aus der Hand.

Helena hatte sich an die Schulter ihres Bruders gelehnt, denn obwohl sie Horrorfilme eigentlich gerne sah, hatte sie jedes mal etwas bammel. Philipp lachte sie deswegen schon die ganze Zeit aus. „Sei endlich still!“, zischte sie ihm zu.

„Entschuldige.“ Philipp lehnte sich wieder zurück und war tatsächlich leise, was Helena etwas überraschte.
 

Etwas vibrierte, weswegen Helena sich seufzend aufrichtete. „Dein Handy Philipp.“ Wie konnte man das vibrieren des eigenen Handy nicht mitbekommen, wenn man es in der Hosentasche trug? „Oh.“ Helena drückte den Film auf Pause und sah ihren Bruder erwartungsvoll an.

„Ja?“, meldete sich dieser gerade zu Wort. „Nein, bei Helena.“ Seine Augenbrauen kräuselten sich verärgert? Skeptisch? Helena beobachtete wie Philipp seufzend nickte. „Also schön. Ja, ja ich komme.“

„Was ist?“, fragte Helena. „Ich muss los, Sarah sie...“ „Ist okay.“, unterbrach sie ihn und winkte ab. Sie hatte sich so etwas schon gedacht. Sarah war eben eine Kontrollsüchtige Egoistin, der es egal war was Philipp wollte oder wie es ihm ging.

„Meld´ dich mal.“ Philipp nickte und schloss den Reißverschluss seiner Jacke. „Mache ich Hel. Pass auf dich auf.“ Helena legte den Kopf schief. „Klar. Immer doch.“ „Und Hel?“ Philipp drehte sich noch einmal um als er an der Tür war. „Ja?“

„Beim nächsten Mal möchte ich Joseph kennenlernen.“ Philipp war aus der Wohnung verschwunden, ehe Helena ihn mit dem Sofakissen treffen konnte. Seufzend streckte sie sich auf dem Sofa aus. Jetzt fing Philipp auch noch damit an! Hatten sich denn alle gegen sie verschworen?
 

Seufzend fuhr sie sich durch das Haar. Jetzt noch ihre Eltern zu besuchen lohnte sich nicht, zumal sie auch keine Lust mehr dazu hatte. Helen griff nach ihrem Telefon und wählte die Wahlwiederholung. „Ja?“, meldete sich die Stimme am anderen Ende. „Julia?“ „Helena? Was kann ich für dich tun?“, lachte sie.

„Hast du Zeit?“ Helena hörte Stimmen im Hintergrund, die sie nicht wirklich zuordnen konnte. „Wieso? Ist was passiert?“ Helena schüttelte den Kopf, obwohl Julia dies nicht sehen konnte. „Nein. Ich dachte nur vielleicht könnten wir etwas machen, aber ist nicht so wichtig!“ „Ja entschuldige, aber wir holen das nach ok? Versprochen.“

„Mach dir keinen Stress.“ Frustriert schmiss sie ihre Handy auf den Tisch zurück.

Helena hatte das Wohnzimmer etwas aufgeräumt, Philipp hatte nämlich die Eigenschaft gerne den Verpackungsmüll überall herum liegen zu lassen, sodass es aussah wie auf einem Schlachtfeld.

Eine Weile stand sie nutzlos in ihrer Küche herum, während ihre Finger ununterbrochen auf dem Tresen trommelten. Sie hasste es wenn sie dermaßen langeweile hatte.
 

Helena war schon mehr als nur leicht genervt, als sie am nächsten Morgen den Laden betrat. „Hel. Einen wunderschönen guten Morgen.“ „Greg.“, seufzte sie und setzte ihre Tasche unsanft auf dem Tresen ab. Gregs Lächeln schwand. „Schlechten Morgen gehabt?“ Helena pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.

„Frag nicht.“ Den Kopf schüttelnd nahm sie ihre Tasche wieder auf und verschwand im Nebenraum, indem schon eine grinsende Julia auf sie wartete. Helena wurde in eine stürmische Umarmung gezogen.

„Hel.“, quietschte Julia und drückte sie noch etwas mehr. „Luft.“, japste Helena und drückte Julia von sich. „Wie geht es dir?“ „Gut.“ Helena kräuselte die Stirn als Julias Grinsen breiter wurde. „Das passt dann Prima.“, klatschte sie aufgeregt in die Hände. Helena seufzte ergeben. „Wieso passt das Prima?“ Hatte sie irgendetwas verpasst?

„Weil..“, begann Julia und trat dicht an Helena heran. „..ich eine Überraschung für dich habe.“

„Nein!“ Helenas Augen blitzten wütend. „Ich habe deine letzte Überraschung noch lebhaft in Erinnerung. Das genügt für einige Jahre. Danke.“ Julia hüpfte Helena hinterher. „Och bitte Hel, das wird wahnsinnig toll.“ Helena schüttelte den Kopf. „Nein!“
 

Julia gab die nächsten Stunden Ruhe. Helena wusste nicht recht ob sie das nun beruhigen sollte oder nicht. Nur einmal verschwand Julia kurz im Nebenraum und kam mit einem beängstigenden Grinsen wieder, das sie vergeblich zu unterdrücken versuchte.

Helena schüttelte den Kopf, lieber sie machte sich darüber keine Gedanken, sonst würde sie noch Kopfschmerzen bekommen. Greg verließ das Geschäft am frühen Nachmittag und bat die beiden den Laden abzuschließen.

Helena wusste das ihr Chef es im Moment auch nicht leicht hatte. Er hatte ihr erzählt, das seine Freundin ihn verlassen hatte und nun das alleinige Sorgerecht für deren gemeinsames Kind beantragen wollte.

„Julia!“ Helena fuhr aus ihren Gedanken und blickte auf die Situation vor sich. Julia wurde stürmisch von dem blonden Vampir umarmt. Helena seufzte leise auf, als sie Joseph am Eingang des Laden bemerkte. Hatte sie es doch gewusst! Irgendwas führte Julia im Schilde.

Wenn Julia aufgab war dies nie ein gutes Zeichen.

Helena versuchte die beiden zu ignorieren, indem sie sich der Kundin zu wandte, die sich für eine Jeans interessierte. „Haben Sie die noch eine Nummer größer?“ Helena lächelte gezwungen und nahm der Kundin die dunkle Hose ab. „Ich schaue einmal nach. Einen Moment bitte“

Die Hose war leider nicht mehr in der gewünschten Größe vorhanden. Helena lief noch weitere vier mal nach hinten um nach der passenden Größe zu suchen. Sie ward der Kundin einen bösen Blick zu, als diese den Laden verließ. Nachdem sie sich durch das Lager gewühlt hatte und bei der Fünften Jeans Erfolg hatte, wollte die Kundin die Jeans doch nicht mehr kaufen.

„Anstrengend?“ Florian grinste Helena frech an. „Nein.“, grummelte sie. Florian flüchtete mit einem Augenrollen zu Julia die im hinteren Teil des Ladens die Kleidung sortierte.

„Willst du etwas kaufen?“, wandte sie sich irgendwann an Joseph, der noch immer an derselben Stelle verharrt hatte, nun aber zu ihr an den Tresen kam. „Nein, ich bin nur die Begleitung.“ Helena nickte und sortierte die Flyer, obwohl es eigentlich nichts zu sortieren gab.
 

„Du bist genervt.“ „Etwas.“, gab Helena zu, da Lügen bei einem Vampir sowieso nichts brachte. „Von mir?“ Helena blickte überrascht auf, mit einer solchen Frage hatte sie überhaupt nicht gerechnet. „Ähm..nein. - Es ist nur... Julia, ich bin mir sicher das sie etwas geplant hat.“

Helena seufzte und stütze sich auf dem Tresen ab. Sie war froh das der Tresen zwischen ihnen beiden stand. Etwas Abstand musste gewahrt werden, auch wenn sie zugeben musste das sie seine Anwesenheit nicht mehr ganz so schlimm war, wie noch vor einigen Tagen.

Helena entging nicht das sich um seine Lippen ein kleines Lächeln bildete. „Du weißt etwas?“ Joseph dunkelrote Augen fixierten Helena. „Ja.“ „Erzähl.“, forderte sie auf und vergaß sogar einen Moment mit wem sie sprach. Joseph schüttelte lediglich den Kopf. „Nein.“ Helena schnaubte.

„Wieso nicht?“ Joseph blickte sie ernst an. Helena war schon auf gefallen das er generell immer ernst aussah, nur ab und an lächelte er kurz. Richtig Lachen hatte sie ihn jedoch noch nie gesehen. „Ich habe es deiner Freundin versprochen.“

Helena zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Fein.“, knurrte sie und verschwand im Privatbereich des Ladens. Dieser verdammte Vampir!
 

„Du bist wütend, generell bist du schnell aufbrausend.“ Helena fuhr wütend zu Joseph herum, der in der Tür stand. „Ich bin nicht..“, brauste sie auf, stoppte sich dann aber selbst.

„Geh! Der Bereich ist nicht für Kunden.“ Joseph schien das herzlich egal zu sein, denn er schloss die Tür hinter sich. „Ich bin kein Kunde.“ „Dann hast du hier auch nichts im Laden zu suchen.“ „Ich verrate dir nicht was sie geplant hat, aber ich kann dir helfen dem zu entkommen.“

„Und wie?“ Sie hatte wirklich keine Lust auf diese Spielchen. „Verabrede dich mit jemand anderen.“ Helena rollte mit den Augen. Was für ein toller Plan. „Das wird Julia nicht so hinnehmen.“ Josephs Mundwinkel zuckte verdächtig. „Lass das meine Sorge sein.“

Joseph wandte sich an der Tür noch einmal zu ihr um. „Zieh dir etwas nettes an, ich hole dich um 20.00h ab.“ Helena stand da wie ein begossener Pudel.

War das gerade wirklich passiert? Hatte Joseph gerade wirklich einfach über sie bestimmt? Helena schnaubte verärgert. Dieser hinterlistige Vampir! Dem würde sie noch was erzählen.
 

Als Helena wieder nach vorne in den Laden ging, waren die beiden Vampire schon wieder weg. Etwas das Helena im Moment sehr begrüßte. Julia sah sie mit einem breiten Grinsen an. „Was ist!?“ Julia zuckte unschuldig mit den Schultern.

„Du bist so leicht zu durchschauen, das es schon zu einfach war.“ Helena rieb sich die Schläfen. „Was war zu einfach?“ Julia seufzte gespielt. „Du gehst mit Joseph aus nur um meiner Überraschung zu entgehen.“

„Und!?“ Julia lachte laut auf. „Dabei hatte ich genau das geplant. Ich wollte das du mit ihm ausgehst.“ Helena warf Julia einen vielsagenden Blick zu. „Wie Bitte?!“ „Alle wussten Bescheid außer dir.“ Julia zuckte ein weiteres mal mit den Schultern.

„Sieh es ein, du fällst auf jeden meiner Tricks rein. Außerdem weiß ich das du gut einen neuen Freund gebrauchen könntest.“ „Sei am besten einfach leise!“ Helena wandte sich wütend ab. Wie konnte sie nur auf einen solchen Trick reinfallen?
 


 

Tbc

Siebtes Kapitel - „Vielleicht mag ich dich einfach.“

Siebtes Kapitel - „Vielleicht mag ich dich einfach.“
 


 

Sie konnte nicht glauben, das sie sich dem ganzen Kinderkram wirklich beugte. Kritisch sah sie sich aus dem Spiegel heraus an. Etwas nettes anziehen... Was sollte sie darunter nur verstehen? Seufzend strich sie sich über das Kleid. Der leichte Stoff fiel in langen Wellen und endete an ihren Knien.

Der dunkle blaue Stoff stand in gutem Kontrast zu der weißen Tasche und den weißen Pumps. Die Haare steckte sie sich locker aber dennoch elegant nach oben und war pünktlich fertig.

Helena schreckte aus ihren missmutigen Gedanken, als es an der Tür klingelte. Seufzend schnappte sie sich ihre kleine Tasche. Helena atmete noch einmal tief durch ehe sie die Tür öffnete, „Hallo.“

Joseph nickte zur Begrüßung. „Bist du fertig?“ „Sicher.“ Helena trat auf den Hausflur hinaus und schloss die Tür hinter sich. „Können wir?“ Helena starrte überrascht auf den Arm der ihr hingehalten wurde, ehe sie ihn schließlich ergriff. „Sicher.“
 

Anders als gedacht war Joseph mit dem schwarzen Auto gekommen, indem er sie bei ihrer ersten Begegnung zu der Halloween-Party gefahren hatte. Diesen Tag würde sie wohl nie vergessen. Helena ließ sich in den ledernen Sitz zurück sinken.

„Wo fährst du hin?“ Joseph lächelte leicht. „Eine Überraschung.“ „Ich hasse Überraschungen.“ „Ich weiß.“, Joseph sah zu ihr herüber.

„Du wirst es mögen.“ Helena schluckte. Der Blick aus seinen Augen ließ sie jedesmal wieder erschaudern. An die roten Augen würde sie sich wohl nie gewöhnen.

„Fein.“, knurrte sie und erntete ein kurzes Lachen seinerseits. Helena begnügte sie damit aus dem Fenster zu schauen. Verwirrt sah sie sich um, als Joseph den Wagen auf einen leeren Parkplatz lenkte.

„Was machen wir hier?“ Joseph antwortete ihr natürlich nicht, sondern schaltete den Wagen aus. Helena beobachtete ihn, wie er beneidenswert elegant aus dem Wagen stieg, ehe er in der nächsten Sekunde vor ihrer Wagentür stand und ihr diese aufhielt. Er verschmolz beinahe perfekt mit dem schwarzen Hintergrund.

„Danke.“ Sie ergriff seine Hand und ließ sich aus dem Wagen helfen. Schaudernd sah sie sich um. Was sollte hier denn sein? „Komm.“ Joseph führte sie auf ein hohes Gebäude zu, indem jedoch nirgendwo ein Licht brannte. Wirklich wohl war ihr bei alldem nicht. Helena sah sich unruhig um. „Was wird das hier?“ Joseph Schritte verstummten plötzlich. Lächelnd drehte er sich zu ihr um und ergriff Helena bei der Hüfte.

„Halt dich fest und schließe deine Augen.“ Helena war so perplex das sie tat was er sagte und die Augen schloss. Ihre freie Hand klammerte sie an seiner schwarzen Lederjacke fest. „Wa-..“ Helena spürte wie Joseph sich vom Boden abstieß, der kalte Wind der ihr Gesicht plötzlich umspielte ließ sie erschrocken einatmen. „Du kannst die Augen wieder öffnen.“
 

Helenas Augen wurden immer größer, je mehr sie von ihrer Umgebung sah. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse, ehe sie wieder zu Joseph sah der sie schweigend beobachtete.

„Wie..?“ „Unwichtig.“ Joseph deutete auf den runden Tisch, an dem zwei Stühle standen. Die weiße Tischdecke hob sich von den roten Servietten ab. Die beiden Kerzen flackerten aufgeregt in dem leichten Wind.

Für den Fall das sie ausgehen sollten, waren mehrere Laternen aufgestellt die das Dach erhellten. Helena schmunzelte. Sie stand tatsächlich auf dem Dach des hohen Hauses. Vorsichtig beugte sie sich vor und blickte in die Dunkelheit unter ihr hinab. Die Lichter der Stadt konnte man ebenfalls gut erkennen, es wirkte irgendwie unrealistisch. War das hier eigentlich ein Einbruch?

„Ich hoffe Pasta ist in Ordnung?“ Helena drehte sich zu Joseph um, der zwei Teller in der Hand hielt. Woher er die plötzlich hatte war ihr nicht klar. „Sicher.“ Gegen ihren Willen musste sie Lächeln. „Gut. Antonio wird sich freuen das zu hören?“ Helena setzte sich mit fragendem Gesichtsausdruck. „Antonio?“ „Einer der anderen Vampire hier.“ „Oh.“ Joseph schüttete schweigend den Wein ein.
 

Das Essen war wirklich lecker. Unvorstellbar das Vampire so gut kochen können. Eigentlich war alles perfekt. Wer konnte immerhin sagen er hat auf dem Dach eines Hochhauses ein so tolles Essen gehabt? Aber dennoch... Helena sah ihr Gegenüber an.

„Wieso tust du das alles?“ „Was meinst du?“ Joseph saß locker auf dem Stuhl und blickte sie unentwegt an.

„Das hier. Wieso spielst du mit Julia diese Spielchen? Du solltest dich nicht von ihr zu solchem Kinderkram überreden lassen.“ Joseph lächelte und gewährte Helena einen Blick auf seine perfekten Zähne, die im Moment so aussahen wie bei jedem anderem Menschen auch.

Dann beugte er sich plötzlich vor und blickte sie intensiv an. „Vielleicht mag ich dich einfach.“

Helena wich überrumpelt etwas zurück. Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet. Sie fasste sich jedoch schnell wieder und schüttelte entschieden den Kopf. „Du kannst mich nicht mögen.“ „Wieso?“ Sie zuckte unschlüssig mit den Schultern. Joseph hob wissend eine Augenbraue.

„Weil ich ein Vampir bin?“ Helena nickte nach einigen Sekunden. - Ja genau deswegen. Joseph lehnte sich wieder etwas zurück ohne den Blick von ihr abzuwenden. „Sicher. Das schlagen deines Herzens, das Blut in deinen Körper pumpt ist wirklich verlockend.“ Helena zuckte erschrocken zusammen, schaffte es jedoch nicht den Blick von ihm abzuwenden.

„Es bedeutet jedoch nicht das wir wilde Tiere sind, wenn dies so wäre wärst du bei unserer ersten Begegnung schon Tod gewesen. Auch wir können fühlen, wenn auch etwas anders.“ Helena erhob sich wackelig und ging auf das Geländer zu. Wieso ihr plötzlich so schwindelig war, konnte sie selbst nicht genau sagen. Vielleicht waren es seine Worte. Vielleicht war es seine eindringlich, dunkle Stimme.

Vielleicht war es weil sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Helena sah erschrocken auf, als sich plötzlich etwas auf ihre Schulter legte. - Josephs schwarze Jacke. Joseph selbst musterte sie besorgt.

„Habe ich dich verschreckt?“ „N-nein. E-es ist nur...Ich dachte immer...“ Joseph schüttelte den Kopf. „Du tust gut daran dich von uns fern halten zu wollen. Natürlich sind wir gefährlich. Aber ich werde mich nicht von dir fern halten.“ Helena nickte einfach nur. Sie atmete mehrmals tief durch. „Es geht schon.“ Sie schüttelte sanft seine Hand von ihrer Schulter. Das hier änderte nichts an der Tatsache das sie einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte. - Wirklich. „Dessert?“ „Sicher.“ Ihr Kreislauf war im Keller und etwas Zucker war sicher nicht schlecht.
 

Joseph führte Helena wieder an den Tisch herüber und ging sicher das sie saß ehe er sie losließ. Kurz verschwand er in einer der dunklen Ecken und kam mit einer wunderschönen Torte wieder. „Auch selbstgemacht?“ „Nein, die habe ich gekauft. Aber schmecken sollte sie trotzdem.“ Helena schnappte sich etwas der Sahne, die oben auf dem Kuchen als Dekoration thronte. Lächelnd nickte sie schließlich. „Schmeckt.“ Joseph lächelte verhalten. „Gut.“
 

„Noch etwas?“ Helena hob die Hände. „Nein. Noch ein bisschen, dann platze ich.“, lachte sie und leerte ihr fast leeres Weinglas. Wie viel hatte sie nun eigentlich schon getrunken? Zwei, Drei Gläser? Wollte er sie etwas betrunken machen? Sie spürte schon wie ihre Wangen ganz warm waren und sicherlich leicht rosé schimmerten. „Hast du etwas Wasser?“ Wein würde sie heute nicht mehr trinken. Immerhin wollte sie bei klaren Verstand bleiben. „Sicher.“ Helena schlang die schwarze Jacke etwas fester um sich. Ihr Blick wanderte in den mit Sternen besetzten Himmel. Schließlich jedoch wanderte ihr Blick zu Joseph.

„Was machen wir jetzt?“ Sie setzte sich aufrecht hin und wartete auf eine Antwort. „Ist dir kalt? Wir können auch gehen.“ Helena blickte über den Tisch. „Und die Sachen?“ Joseph schüttelte den Kopf. „Die hole ich später.“ Helena nickte.

„Also gut. Gehen wir irgendwo hin wo es wärmer ist. Bitte.“ Sie würde es nicht zugeben aber ihre Beine froren schrecklich, aber wie hätte sie auch ahnen können das sie hier landen würde. Helena stellte die Teller aufeinander und blies die Kerzen aus, die erstaunlicherweise nicht aus gegangen waren. „Nun komm.“, Joseph stand bereits am Rande des Daches und wartete auf sie. „Okay.“

„Halt dich fest.“ Helena spürte seine Hand an ihrer Hüfte, die andere auf ihrem Rücken, während sie selbst sich zaghaft an seinen Oberarmen festhielt. Diesesmal jedoch schloss sie die Augen nicht und blickte nach unten als Joseph vom Dach sprang. Mulmig wurde ihr schon als sie sah das der Boden sich rasch nährte. Der Sprung wurde Von Joseph abgefangen der leichtfüßig auf dem Parkplatz landete. „Wow.“, sie strauchelte einige Schritte zurück.
 

Helena war froh in dem warmen Wagen zu sitzen. Für Joseph war es sicher kein Problem eine ganze Nacht draußen zu verbringen, aber leider war ihr das nicht möglich.

„Wo fahren wir hin?“ Helena sah nachdenklich von der dunklen Landstraße zu Joseph. „Zu mir.“ Sie rutschte nervös auf dem Sitz hin und her. „Wieso?“ Joseph schaltete in den 5 Gang, ehe er ihr Antwortete, so ernst das Helena unwillkürlich so weit wie möglich zurück wich.

„Weil ich dich noch nicht gehen lasse.“ Helenas Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Was?! „G-geht es dir gut?“ Joseph zeigte einige Sekunden keine Regung, dann erst blickte er zu ihr herüber. Das Lächeln das sich langsam auf seinem Mund ausbreitete konnte sie in diesem Moment nicht zuordnen.

„Sicher, ich wollte dich nur etwas ärgern.“ Helena zog wütend die Augenbrauen zusammen. „Wieso?!“ Joseph zuckte mit den Schultern. „Ich mag es wenn dein Herz schneller schlägt.“ „Ach!“ Helena war so perplex das sie ihn einfach nur anstarren konnte. Erst einige Minuten später hatte sie endlich begriffen was passiert war.

„Das war Hinterhältig!“ „Ich bin ein Vampir.“ Helena hob fragend eine Augenbraue. „Und?“

„Man kann Vampiren nicht vertrauen. - Vertrau mir.“ Helena konnte wegen des Widerspruchs einfach nur leicht lächeln. Helena wandte ihren Blick wieder nach draußen. Sie konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich Spaß heute hatte. Sie konnte sich noch gut an ihre erste Begegnung mit ihm erinnern. - An Halloween in dieser seltsamen Kneipe. Und dass alles nur, weil ihr blödes Auto liegen bleiben musste. Seitdem hatte er immer wieder ihre Wege gekreuzt. Sie war selbst überrascht das sie sich mittlerweile in seiner Gegenwart entspannen konnte. - Zumindest ab und an.

„Helena?“ Erschrocken fuhr sie aus ihren Gedanken und starrte direkt in Josephs Gesicht, der vor der offenen Beifahrertür kniete. „Was?“ „Alles in Ordnung?“ Helena nickte hastig. „Ja.“
 

Das große alte Herrenhaus ragte unheimlich aus der Dunkelheit empor, wie Helena fand. Ihr war dieses Gemäuer schon immer unheimlich gewesen. Helena und Joseph hatten gerade das Wohnzimmer betreten, indem sie am Samstag schon gesessen hatten, als die Tür ein weiteres mal geöffnet wurde.

„Ah, die Turteltäubchen.“ Helena blickte zwischen den beiden Männern hin und her. „Sei still Antonio. - Helena das ist Antonio.“ Helena lächelte verlegen.

„H-hallo.“ Antonio trat mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. „Ah Bella mia.“ Ehe sie reagieren konnte, wurde sie schon in eine freundliche Umarmung gezogen. Unwillkürlich spannte sie sich an. „Antonio basta!“ Antonio lächelte Helena charmant an.

„Immer ist er so verklemmt.“ Helena lachte. Antonio boxte Joseph sachte. „Viel Spaß euch zwei.“ Helena wartete bis Antonio das Zimmer verlassen hatte.

„Ist er immer so?“ Joseph setzte sich in einen der Sessel, die vor dem Kamin standen. „Eigentlich ist er schlimmer.“ Irgendwo von der obrigen Etage ertönte nur ein, „Das hab ich gehört!“ Helena wandte sich lächelnd ab und trat an das Bücherregal heran, das ihr schon beim ersten mal aufgefallen war. So viele Bücher, in den verschiedensten Sprachen. Einige Titel waren Deutsch, andere Englisch. Wiederrum andere klangen Lateinisch oder Italienisch und wieder andere..Französisch? Sachte fuhren ihre Finger über die alten Buchrücken. Wie alt die Bücher wohl waren?
 

„Irgendetwas interessantes?“ Helena zuckte leicht zusammen. Joseph stand plötzlich so dicht hinter ihr, dass sie sein Atem an ihrem Hals spüren konnte. Seine Hände stützte er neben ihr an dem Bücherregal ab.

Sie traute sich nicht sich umzudrehen, selbst das Atmen fiel ihr plötzlich schwer. Sie fühlte seinen Oberkörper an ihrem Rücken und realisierte in diesem Moment nur eines. Er war zu nahe. - Viel zu nahe.

Abermals spürte sie wie sein Atem über ihren nackten Hals und ihrer Schulter strich. Machte er das etwas extra?

Helena raffte ihren Mut zusammen und drehte sich langsam zu ihm um. Er war so nahe das sie aufsehen musste um ihm ansehen zu können.

Sie war gefangen in seinen Augen, bemerkte nicht einmal das er näher kam....
 


 

tbc..

Achtes Kapitel - „Sie gehört zu mir!“

Achtes Kapitel - „Sie gehört zu mir!“
 


 

Ihr Herz schlug so schnell und ebenso schmerzhaft gegen ihre Brust, als würde sie gerade einen Marathonlauf hinter sich haben. Eigentlich wollte sie Joseph weg stoßen, ihn anschreien was er sich den einbilde, aber stattdessen stand sie einfach steif da, unbeweglich und mit weit aufgerissenen Augen.

Alles schrie danach irgendwas zu tun. Unwillkürlich schlossen sich ihre Augen als er näher kam, so dass seine Lippen die ihre berührten. Etwas schien in ihrem Inneren zu explodieren, dieser Kuss war einfach so anders, als alles was sie je erlebt hatte. Sie fühlte sich als würde sie schweben, jede Berührung von Joseph löste ein neues Feuerwerk an Gefühlen in ihr aus, ganz abgesehen von dem Kribbeln das ihren ganzen Körper zu überziehen schien. Als würde sie in Flammen stehen.

Sie spürte wie seine Hand mit einer Locke spielte und dann durch ihr Haar fuhr, während die andere auf ihrem Rücken lag und sie näher an ihn zog. Sie wollte ihn stoppen, aber über ihre Lippen kam nur ein undefinierbares Geräusch.

Helena suchte halt an ihrem Gegenüber, indem sich ihre Hände in den schwarzen Stoff vor seiner Brust krallten. Ihr Kopf wanderte von alleine in den Nacken, als er kleine Küsse an ihrem Hals abwärts hinterließ. Wie konnte ein Mann nur so gut Küssen? Sie schaffte es einfach nicht, für längeren Zeitraum einen klaren Verstand zu behalten.

Joseph zog sie mit einem Ruck ganz an sich heran. Helena japste erschrocken als sie sich innerhalb eines Wimpernschlages auf dem Rücken liegend wiederfand. Das Sofa unter ihr war mit dunkle roten Samt überzogen, doch dies war nebensächlich als er sie abermals küsste, das sie glaubte den Verstand zu verlieren. Vielleicht hatte sie ihn auch schon verloren, denn ansonsten würde sie dies hier nie tun!

Lag es an Joseph, oder konnten einfach alle Vampire so gut küssen? Ihre Hand fuhr durch sein mittellanges Haar, als Joseph abrupt denn Kopf hob. Seine Augen blieben an ihrem Gesicht hängen, musterten sie aufmerksam.

„Joseph?“, sie hörte sich etwas stockend an. Joseph´s Gesichtsausdruck verhärtete sich.
 

„Hallo Gabriél.“

Helena sah fragend über Joseph´s Schulter, als dieser leicht den Kopf nach hinten wandte, um zu sehen mit wem er denn da sprach. „Abend Joseph.“, die dunkle, teilnahmslose Stimme passte perfekt zu dem Mann, der dort im Türrahmen stand. Er hatte langes schwarzes Haar, das mit einem Band zusammen gehalten wurde. Sein maskulines Gesicht war ebenso neutral wie seine Stimme es gewesen war. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt während er an dem dunklen Türrahmen lehnte.

Dies musste wohl der letzte und vierte Mitbewohner sein, von denen Joseph gesprochen hatte. Von all den Vampiren die sie hier in diesem Haus gesehen hatte war dieser mit Abstand der furchterregendste. Dem wollte sie lieber nicht Nachts auf der Straße über den Weg laufen.

Joseph erhob sich elegant und zog Helena in einer einzigen Bewegung in eine sitzende Position. Die beiden schienen nicht wirklich gerade Freunde zu sein, oder aber sie täusche sich. Nach zwei Minuten konnte man sich kein Urteil erlauben.

„Dein Abendessen?“, schmunzelte Gabriél während er auf Helena deutete, welche still zwischen den beiden hin und her sah. Auf seine Bemerkung hin zuckte sie leicht zusammen und errötete. Erst jetzt drang ihr Bewusstsein klar an die Oberfläche. Oh Gott! Sie hatte einen Vampir geküsst und es auch noch genossen. Was war nur in sie gefahren? Julia färbte eindeutig zu viel auf sie ab.

„Sie gehört zu mir!“ Helena blickte bei Joseph´s eindringlicher Stimme auf. Sie hatte das Gefühl das hier etwas ablief das man nur richtig verstehen konnte, wenn man selbst ein Vampir war.

„Wirklich? - Zu Schade.“ Gabriél kniete plötzlich neben Helena, ihr Kinn in seiner Hand. „Dabei riecht sie so gut.“

Helena zuckte im gleichen Moment zurück, als sich Joseph´s Hand um Gabriél´s Handgelenk legte. Gabriél erhob sich in aller Ruhe.

„Schon gut. Reg dich nicht gleich so auf. - Ich lasse dir dein Spielzeug.“, das Lächeln von Gabriél war eindeutig kein freundliches. Es wirkte provozierend und herablassend zu gleich.
 

Die Stille die sich im Raum ausbreitete nachdem Gabriél gegangen war, war unangenehm. Helena schnappte sich ihre Tasche, die sie vom Boden fischte und erhob sich. Sie wollte weg! „I-ich gehe jetzt.“ Das alles war zu viel für einen Abend.

„Ich fahre dich. - Komm!“ Selbst zum Streiten fehlte ihr die Kraft. Sie fühlte sich nur noch so schwach und irgendwie hasste sie sich selbst.

Mit einem Vampir!

Helena rieb sich fröstelnd über die Arme, das sie dies bereits zum dritten mal tat bemerkte sie dabei nicht. Wie konnte sie nur einen Vampir küssen? Am liebsten würde sie im Erdboden versinken und nie wieder heraus kommen. Was wäre noch passiert wenn Gabriél sie nicht gestört hätte?

Helena ließ seufzend den Kopf gegen die Nacken Lehne fallen. Sie könnte sich selbst Ohrfeigen.

„Ist dir kalt?“ Joseph´s Stimme riss sie gedanklich in das Auto zurück.

„Etwas.“ Schweigend beobachtete sie wie er die Heizung anstellte. Die wärme die durch die Luftschächte geblasen wurde, ließen sie gleich etwas entspannen.

„Danke.“ Sie wusste das er die Wärme nicht spüren konnte, oder er konnte schon aber ihm wurde nicht warm sowie er auch nicht fror. Das alles jedoch war im Moment egal. Vorsichtig schielte sie zu ihm herüber.

„Woher kennst du Gabriél?“ „Ich traf ihn vor langer Zeit.“ Helena verdrehte sie Augen. Wieso redete er immer in solchen Sätzen, die nie die Frage beantworten die man stellte? Lag es an den Vampiren oder redete Joseph einfach gern in Rätseln?

„Das heißt?“ Helena stutzte. Wieso interessierte sie das eigentlich? War er ihr vor wenigen Tagen nicht noch völlig egal gewesen? „Ich traf ihn kurz nachdem ich ein Vampir geworden war.“ „Echt?“, fragte Helena ehrlich überrascht. Joseph nickte.

„Er brachte mir bei, was ich wissen musste.“ „Hat er dich...“

„Verwandelt?“ Helena nickte. „Nein.“ Okay. Helena drehte die Heizung aus, mittlerweile war es warm genug. „Seit dem „wohnt“ ihr also zusammen?“ Wie viele Jahre mussten das wohl sein?

„Nein, viele Jahre war jeder für sich unterwegs. Ich weiß nicht was er in der Zeit getrieben hat. Vor einigen Jahren dann tauchte er auf.“

„Du hast ihn aufgenommen? Wieso? Er ist...“ Helena unterbrach sich selbst. Gabriél schien nicht wirklich auf Gesellschaft wert zu legen, aber trotzdem schien Joseph mit ihm auszukommen.

Joseph lächelte kurz, entblößte so seine perfekten Zähne. „Er half mir als niemand für mich da war, ich stand in seiner Schuld.“ „Hmh.“ Helena spielte mit dem Band ihrer Tasche. Ihr schoss plötzlich das Bild vor Augen wie sie beide auf dem Sofa lagen, weswegen sie prompt errötete. Wie sollte sie ihm je wieder unter die Augen treten?
 

„Alles in Ordnung?“ Joseph schaltete den Motor aus, nachdem er den Wagen zwischen ihrem und einem anderen geparkt hatte. „Sicher. I-ich bin Müde, e-es ist wohl b-besser wenn ich gehe.“, log sie. Helena versuchte noch einmal zu lächeln, öffnete dann aber die Wagentür.

„Warte.“ Ehe sie reagieren konnte, umfasste Joseph ihr Kinn, zog ihren Kopf sachte zu sich und küsste sie. Im ersten Impuls drückte sie ihre Hand gegen seinen Oberkörper.

„Nicht.“ Das war einfach nicht richtig! Helena rückte etwas von ihm ab. „Ich kann das jetzt nicht, ich....“

„Shht. Du musst mir nichts erklären. Ich warte.“, Joseph fuhr sachte über ihre Wange. Helena lächelte unwillkürlich.

„Gute Nacht.“, rasch gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und stieg dann aus. Sie sah ihm nach, als er mit dem schwarzen Wagen davon fuhr.

Seufzend stampfte sie die Treppen hinauf. Sie war ja so blöd!
 

Nachdem sie ihre Wohnung betreten und hinter sich verschlossen hatte, zog sie sich ihr Nachthemd an. Schließlich saß sie auf dem Sofa, eine Tasse Tee in den Händen und würde ihre Wohnung am liebsten nicht mehr verlassen. Sie würde ihren Kopf so gerne gegen die nächste Wand donnern, in der Hoffnung das alles nur ein Traum war. Als ihr Handy klingelte, zuckte sie erschrocken zusammen. Sie warf einen kurzen Blick auf den Namen des Anrufers.

„Ja?“ „Helena!“ Diese verzog schmerzhaft das Gesicht, das sie immer so schreien musste.

„Julia, schreie nicht so.“ „Jaja. Ich wollte wissen wie es dir geht? Stör ich gerade?“ „Mir geht’s gut danke. Rufst du deswegen an?“ Sie kannte Julia gut genug um zu wissend das diese immer aus einem bestimmten Grund anrief.

„Ich wollte wissen wie dein Date mit Joseph war? Habt ihr schmutzige Dinge getan, würde dir bestimmt gut tun? Seit ihr gerade noch zusammen? Stör ich?“

„Stopp.“, unterbrach Helena ihre Freundin. Was dachte diese sich eigentlich?Julia sollte wissen, dass sie nicht sofort mit jemanden ins Bett ging. Schon gar nicht mit einem Vampir. Niemals mit einem Vampir, dass hatte sie sich geschworen! „Es war... okay. Wir haben weder schmutzige Dinge getan, selbst wenn würde dich das nichts angehen und er ist auch nicht mehr bei mir. Außerdem störst du nicht.“ Selbst wenn, würde es Julia eh nicht interessieren. Julia´s Fragen waren meistens nur theoretischer Natur. „Keine schmutzigen Details? Da musst du dich aber ran halten.“ Helena hörte Julia am anderen Ende der Leitung laut lachen. Hmh. „Sonst noch etwas?“

„Wir müssen morgen unbedingt etwas zusammen machen, Hel.“ Helena seufzte und zog skeptisch eine Augenbraue empor. „Wir? Was heißt das genau? Du und ich?“ Sie konnte sich vorstellen wie Julia am anderen Ende der Leitung kräftig nickte, während ihre Lippen ein breites Grinsen zierte.

„Ja! Was denkst du denn? Du und ich..... und vielleicht noch Joseph und Florian.“ Es war so vorhersehbar gewesen! Wenn es um Julia ging könnte sie Hellseherin werden.

„Mal sehen Julia, ich will nur noch schlafen.“ Außerdem wusste sie nicht wie sie Joseph wieder unter die Augen treten sollte. Nicht nachdem sie sich geküsst hatten, zumal sie nicht daran denken wollte was noch hätte passieren können. „Wir sehen und Morgeen.“ „Ja. Bis Morgen.“ Seufzend schmiss sie ihr Hand neben sich auf das Sofa.
 

Frustriert fuhr sie sich durch die Haare, ehe sie sich auf die andere Bettseite rollte. Sie konnte einfach nicht schlafen. Immer wieder wenn sie langsam in den Schlaf driftete, sah sie sich wie sie auf dem Sofa lag während Joseph sie küsste. Musste dieser Vampir neben ihrem Leben nun auch noch ihre Träume beeinflussen?

Das war nicht fair!

Helena starrte auf die Schatten, die durch das Licht ihrer Lampe auf die Wand geworfen worden waren. Wenn sie jetzt einschlief konnte sie noch ungefähr Vier ein halb Stunden schlafen. Seufzend rollte sie sich auf den Rücken und schloss abermals die Augen.
 


 

Tbc....

Neuntes Kapitel - „Ich bin sicher das man auch einen Vampir töten kann.“

@Shenya:Hey, wow freut mich das dir meine Story soweit gefällt. Nein keine Sorge, die Lust am schreiben verliere ich nicht, auch wenn es immer etwas länger dauert bis ich etwas neues Poste, aber abbrechen werde ich diese und auch andere Story´s nie, denn ich weiß selbst wie blöd dies auch für den Leser ist.^^ Jedenfalls hoffe ich das dir das neue Kapitel auch wieder gefällt. Bis zum nächsten mal^^.
 

Viel Spaß beim Lesen.
 


 

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Neuntes Kapitel - „Ich bin sicher das man auch einen Vampir töten kann.“
 


 

Als sie am nächsten Tag mittags in den Laden kam traf sie fast der Schlag. Von überall vernahm man das Durcheinander an Geräuschen, Stimmen die lauter wurden um andere zu übertönen. Der Laden sah aus als hätte jemand einen Tornado durch den Verkaufsraum fegen lassen. Überall lagen zerknittere Kleidungsstücke. Helena war im ersten Moment so perplex das sie ihre Tasche langsam, beinahe in Trance, von ihrer Schulter gleiten ließ.

„Hel, Gott sei dank bist du da!“ Greg drückte sich durch die Menschentraube zu ihr durch. Helena nickte.

„Bricht bald der nächste Weltkrieg aus oder warum herrscht hier so an Ansturm?“ Greg seufzte und verdrehte die Augen. „Nein. Es ist nur, ich habe für heute die Preise gesenkt.“

Ahja, das erklärte einiges. Diese Tage verdrängte sie immer wieder gerne aus ihrem Gedächtnis und wenn sie sich so umschaute erinnerte sie sich auch wieder wieso. „Naja, dann wollen wir mal.“ Helena brachte ihre Jacke und die Tasche nach hinten, auf dem Weg kam ihr Julia grinsend mit mehreren Kleidungsstücken entgegen.

Etwas Gutes hatte dieser Tag jedenfalls schon bewirkt, Julia war zu beschäftigt um sie zu nerven. Greg teilte sie an die Kasse ein, während er selbst mit Julia das beraten und hoffnungslose aufräumen übernahm.
 

Sie hatte gehofft das dieser Andrang bald vorbei war, allerdings schien es so das auch nach vier Stunden immer mehr Leute da zu sein schienen als am Anfang. Leicht genervt strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Entschuldigen Sie bitte.“ Helena wandte während des Kassierens kurz den Kopf um zu der älteren Frau zu sehen, die neben der Kasse stand.

„Ja?“, fragte sie und kassierte das nächste Mädchen ab, die zu einer Gruppe von Vier Teenagern gehörte.

„Haben Sie das Oberteil auch in 38? Vielleicht auch in Gelb?“ Helena lächelte das Mädchen an und sah wieder zu der Frau.

„Fragen Sie bitten einen meiner Kollegen ich kann hier gerade nicht weg.“

„Entschuldigen Sie aber ich warte nun schon seit einer Viertelstunde, ihre Kollegen sind mit anderen Kunden beschäftigt!“ Helena gab dem Mädchen das Restgeld zurück.

„Schönen Tag noch.“, erst dann wandte sie sich der Frau zu. „Dann müssen Sie noch etwas warten.“

„Also hören Sie mal...“ Helena´s Augen verengten sich gefährlich. Oh, wie sie solche Kunden hasste. „Nein Sie hören mir jetzt zu. Dieses Oberteil in gelb? Größe 38?“ Helena wartete bis die Frau nickte, sah dann an dieser hinab und ließ ihren Blick wieder hinauf wandern.

„Gelb steht Ihnen nun wirklich nicht, zumal es Sie nur noch dicker erscheinen lässt. Größe 38? Wollen Sie das Oberteil nur an ihrem rechten Oberarm tragen?“ Auch wenn die Frau etwas dicker war, sollte sie eigentlich nicht so etwas sagen, Helena wusste auch das ihre Bemerkung absolut unhöflich war, aber warum musste man ihr auch permanent auf die Nerven gehen?

„Also so etwas unhöfliches...“ Die Frau wandte sich ab, schmiss das Oberteil auf einen der Tische und stampfte auf den Ausgang zu. „Ihre Kollegin ist so was von unfreundlich! Raus schmeißen müsste man sie!“ Greg lächelte und ging mit einem, „Ja, weiß ich.“, weiter. Er war es bereits gewöhnt das sie ab und an ihre kleinen Ausraster hatte, aber niemals würde er sie feuern!
 

Nach weiteren drei Stunden war der Laden endlich leer. Es war noch gut eine Stunde bis sie schließen würden. Diese Zeit verbrachten Sie damit den Laden etwas aufzuräumen und sich über die Kunden auszutauschen, das war doch sowieso der beste Part an diesem Job.

„Entschuldigt mich bitte.“, Helena nickte abwesend als Greg eilig mit seinem Handy am Ohr in den Privatbereich verschwand. „Also Helena.“ Julia erschien lächelnd neben ihr und legte das Hemd auf dem Stapel ab. „Ja?“, fragte sie genervt. Konnte man nicht Fünf Minuten seine Ruhe haben? „Wollen wir nun heute Abend etwas unternehmen?“

„Kommt darauf an was du gerne machen möchtest.“ Julia zuckte mit den Schultern. „Ich dachte das wir vielleicht ins Kino gehen könnten. Danach vielleicht etwas trinken?“ Helena legte den Kopf schief, „Alleine?“ Nun lag es an Julia den Kopf hin und her zu wiegen. „Eher weniger.“ Helena schüttelte den Kopf, Julia war einfach zu leicht zu durchschauen. „Bringt es etwas wenn ich nein sage?“ „Nein.“ Julia klatschte freudig in die Hände. „Ich gehe gleich mal einen Anruf tätigen.“ Hmh.

„Welchen Film wollen wir denn schauen?“, fragte Julia die es sich auf Helena´s Sofa gemütlich gemacht hatte. Ihre Beine lagen über der Lehne gegen den Himmel gestreckt. Helena die seufzend aus dem Badezimmer kam zuckte lustlos mit den Schultern.

„Ich weiß nicht.“ Sie war schon so lange nicht mehr im Kino gewesen. „Also ich wäre für diesen hier.“ Julia drückte ihrer besten Freundin das Prospekt in die Hand und deutete gleichzeitig auf einen der Filme. Helena überflog die Beschreibung und zuckte abermals mit den Schultern. „Von mir aus.“

„Gut.“ Julia entriss ihr das Prospekt und stopfte es sich in ihre Tasche.
 

Ein Klingeln an der Tür ließ Helena den Blick von ihrer Freundin nehmen und auf den hohen Schuhen zur Tür gehen. Wie nicht anders zu erwarten standen dort zum einen der Vampir, der es Julia so sehr angetan hatte und zum anderen Joseph. Wie sollte sie nur reagieren? „Einen Moment noch.“ Helena deutete mit dem Kopf in die Wohnung. Schweigend beobachtete sie wie Joseph eintrat, während Florian im Hausflur stehen blieb und von Joseph zu ihr sah. Einen Moment sah sie ihn fragend an, bis ihr einfiel wieso er noch immer im Flur stand.

„Achso. Komm doch herein Florian.“ Es wäre unhöflich gewesen ihn vor der Tür stehen zu lassen, auch wenn sie nicht noch mehr Vampiren eintritt in ihre Wohnung gewähren wollte. „Danke.“ Helena nickte.

„Ihr könnt euch zu Julia setzen. Ich bin gleich soweit.“ Sie geleitete ihre Gäste in das Wohnzimmer und verschwand dann nur zu gern in ihrem Schlafzimmer.

Was sollte sie nur anziehen? Ihr Blick glitt an ihren Klamotten auf und ab. „Stör ich?“, erschrocken fuhr sie herum und betrachtete Joseph der mit verschränkten Armen am Türrahmen lehnte. Helena verstand selbst nicht wieso sie den Kopf schüttelte. Natürlich störte er, er hatte einfach nichts in ihrem Schlafzimmer zu suchen.

„Ich bin gleich soweit, ich weiß nur nicht was ich für ein Oberteil anziehen soll.“, gestand sie dann und drehte sich wieder zu dem offenen Schrank um. Sie zuckte abermals zusammen als Joseph neben sie trat. Es gefiel ihr gar nicht wie eingehend er ihre Kleidung betrachtete. Perplex konnte sie einfach nur zuschauen wie er in ihren Schrank griff und ein Oberteil heraus holte.

„Zieh dieses hier an.“ Helena sah von dem dunkelblauen Oberteil zu Joseph. Eigentlich wollte sie ihn anschreien, aber als sich dann dieses absolut höfliche lächeln auf seinen Lippen ausbreitete konnte sie das nicht mehr. Er schien einfach nur helfen zu wollen. „Fein.“
 

Eigentlich wollte sie mit ihrem eigenen Auto fahren, einfach nur um nicht von den anderen Abhängig zu sein, aber Julia hatte sie konsequent zu Joseph schwarzen Schlitten geschliffen und auf den Beifahrersitz gedrückt. All ihre Prostest wurden von ihr und Florian zunichte gemacht. So saß sie nun also neben Joseph, der über die Schnellstraße fuhr, die zu dem Kino führte, das etwas außerhalb lag.

„Ist das nicht schön, das wir alle mal etwas zusammen unternehmen?“ Helena zuckte leicht zusammen als Florian´s Kopf plötzlich zwischen den Sitzen erschien. Nur weil sie nicht schreiend davon lief, hieß das noch lange nicht das sie sich nicht unwohl fühlte wenn man ihr zu nahe kam.

„Du solltest dich vielleicht besser anschnallen. Nur für den Fall.“ Florian lachte und klopfte Helena auf die Schulter was sie abermals zusammen zucken ließ. „Glaub mir so schnell bin ich nicht klein zu kriegen. - Zumal ich mit übermenschlicher Geschwindigkeit gesegnet bin.“ Florian hob beide Augenbrauen.

„Ich bin unsterblich, Schätzchen.“ Helena schüttelte den Kopf.

„Ich bin sicher, dass man auch einen Vampir töten kann.“ „Sicher, aber du nicht.“ „Und wieso das?“ „Du bist zu langsam. Ich würde deine Versuche erahnen ehe du sie richtig ausführen könntest.“

„Warst du in deinem vorherigen Leben Kriegsherr?“ „Tzt nein, aber ich Lebe schon lange und habe eine Menge Erfahrungen sammeln können. - Sieh es ein, du hättest keine Chance gegen mich und schon gar nicht gegen einen meiner Mitbewohner.“

Helena erwiderte nichts darauf. Sie wollte sich nun wirklich nicht streiten, weswegen sie einfach schwieg. Der Klügere gab bekannter maßen nach. Ihr Blick fiel auf Joseph der während der Unterhaltung leicht zu lächeln angefangen hatte. Was er wohl dachte?
 

Helena trat von einem Fuß auf den anderen, während sie Julia zuhörte die ihr etwas über neue Schuhe erzählte die sie sich kaufen wollte. Florian und Joseph waren ohne ein Wort verschwunden, vermutlich um die Karten zu holen.

„Also was denkst du?“ Julia´s Frage riss sie aus ihren Gedanken.

„Hmh ja, klingt gut.“ Julia legte den Kopf schief und sah Helena anklagend an. „Du hast überhaupt nicht zugehört.“ „Stimmt.“, Helena lächelte entschuldigend. „Es ist einfach zu kalt um sich auf ein Gespräch zu konzentrieren.“ „Du bist unmöglich!“, lachte Julia und fixierte einen Punkt hinter Helena. Kurz darauf traten die beiden Vampire zu ihnen.

„So, wollen wir hinein gehen?“ Helena sah von Florian zu Joseph der ihr seinen Arm hinhielt. „Wollen wir?“ „Sicher.“ Zögernd hakte sie sich bei ihm unter und ließ sich von ihm in das Kino führen. Sie beobachtete Julia wie sie sich an Florian festhielt und immer wieder über das lachte was er sagte. „Sie scheint glücklich, oder?“ Helena sah fragend zu Joseph auf.

„Er passt gut auf Julia auf, mach dir keine Sorgen. - Magst du etwas Popcorn?“ Helena nickte. Sicher zu einem Kino gehörte Popcorn.

Helena runzelte ihre Stirn verwirrt. Dieser Film hatte überhaupt nichts mit dem zu tun, den Julia ihr gezeigt hatte. Dieser Film handelte über Vampire! Helena beugte sich leicht zu Julia herüber, das leichte Gefühl wieder beschissen worden zu sein.

„Ist das nicht der falsche Film?“ Julia grinste breit, als sie den Kopf schüttelte.

„Nein ich habe dich verarscht. Freiwillig wärst du nie mitgegangen.“ Stimmt! Grummelnd ließ sie sich in ihren Sitz zurück sinken. Wieso auch hatte sie geglaubt das Julia dieses Mal hielt was sie sagte? Nach einigen Minuten schien auch Joseph zu bemerken, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung war, denn ihr Gesicht war immer noch eine verärgerte Maske.

„Alles okay?“ „Nein.“, zischte sie patziger als nötig. „Hätte ich gewusst was das für ein Film ist, wäre ich nicht mitgegangen.“ Ihr reichte es wirklich das sie im realen Leben mit Vampiren zu tun hatte, da musste sie sich nun wirklich nicht irgendwelche Teenager-Schnulzen-Filme ansehen, in der Vampire in der Sonne funkelten und alles ja so schön ist.

„Wir könnten gehen?“ Skeptisch sah sie zu ihm auf. „Und Julia und Florian?“ „Ich bin sicher sie kommen zurecht.“ Helena blickte von Joseph zu der Leinwand und dann zu Julia, ehe sie nickte. „Also gut.“, alles war besser als das hier, sollten sie doch sehen wie sie nachhause kamen.
 

Helena spielte an dem Radio herum, während Joseph vom Parkplatz fuhr. „Die beiden werden nicht sauer sein, oder?“ „Nein.“ Helena lehnte sich in dem gemütlichen schwarzen Sitz zurück und starrte auf die dunkle Straße, von dort zu Joseph und dann wieder auf die Fahrbahn.

„Vampire glitzern nicht in der Sonne, oder?“ Joseph schüttelte den Kopf. „Nein, sicherlich nicht.“ Ihre Finger spielten unwillkürlich mit dem Henkel ihrer Tasche.

„Und was würde passieren wenn ihr in die Sonne geht?“ „Wir verbrennen langsam, ehe wir in Flammen aufgehen.“ „Hast du ... schon mal jemanden...Ich meine..“ „Ja habe ich.“ Joseph warf ihr einen flüchtigen Blick zu.

„Ihr könnt nie in die Sonne?“ Joseph wiegte den Kopf hin und her. „Es gibt einige Vampire denen es möglich ist in die Sonne zu gehen.“ „Wirklich? Wieso?“ Helena seufzte. Warum interessierte sie das überhaupt. Eigentlich sollte es ihr egal sein, aber irgendwie war es das nicht. Und das machte ihr Angst. Sie geriet immer mehr in diese Welt mit der sie eigentlich nie etwas zu tun haben wollte. Joseph schwieg, ehe er wieder zu ihr herüber sah.

„Hast du etwas Zeit?“ Helena nickte, runzelte aber fragend die Stirn. „Ja. Wieso?“ Sie seufzte als er nichts mehr sagte, sondern einfach abbog.

„Einige Vampire haben die Macht von Hexen auf ihrer Seite.“ „Hexen? Wirklich?“

„Du wärst überrascht wenn du wüsstest welche Mythen Gestalten echt sind.“ Helena gefiel der Gedanke überhaupt nicht, das es irgendwo auf der Welt noch mehr magische Wesen gab. Reichten Vampire und nun Hexen nicht aus? Noch mehr Bedrohungen brauchte die Menschheit wirklich nicht.
 

Sie schwieg während Joseph den Wagen vor dem Herrenhaus parkte und den Motor ausschaltete. Sie beobachtete wie er ausstieg und um den Wagen herumging um ihr die Tür aufzuhalten. „Danke.“ Joseph nickte und führte sie ins Innere.

„Kennst du jemanden der in die Sonne gehen kann?“ Helena folgte ihm in das Zimmer mit dem warmen Kaminfeuer. „Wein?“, überging er ihre Frage. „Gerne.“ Joseph schüttete den Rotwein in zwei der Gläser ein, die auf einer kleinen Kommode standen. „Danke.“, lächelte sie als er ihr das Glas reichte.

„In der Tat kenne ich jemanden. Du hast ihn bereits ebenfalls kennengelernt.“ Helena hob fragend eine Augenbraue. Sie sollte jemanden kennen? Außer Joseph und seinen Mitbewohnern kannte sie keine Vampire und das war auch gut so.

„Wer?“ „Gabriél.“ „Wirklich?“, ihre Augenbrauen hoben sich verwundert.
 

„Wirklich.“ Helena fuhr erschrocken herum. Wen man vom Teufel sprach. Gabriél stand mit verschränkten Armen im Türrahmen. Sein Blick glitt von Helena zu Joseph, während er leicht lächelte.

„Dein Mensch scheint sehr Neugierig zu sein.“ Helena schluckte als Gabriél sich in Bewegung setzte und erst dicht vor ihr zum stehen kam, sodass sie aufsehen musste um ihn ansehen zu können.

„Eine Eigenschaft die einem das Genick brechen kann.“ Helena war froh das Joseph sie an seine Seite zog und den Arm um ihre Schulter geschlungen ließ.

„Es reicht Gabriél.“ Dieser zuckte nur unschuldig mit den Schultern.

„Ich wollte mein Wissen nur mit deinem Menschen teilen. Wozu das ganze Wissen wenn man es nicht weitergeben kann?“

Helena sah ihm nach bis er das Zimmer verlassen hatte.

Wieder einmal musste sie feststellen das sie ihn immer weniger leiden konnte.
 


 


 

Tbc...

Zehntes Kapitel – „Spring über deinen Schatten und mache einmal in deinem Leben etwas riskantes.“

Zehntes Kapitel – „Spring über deinen Schatten und mache einmal in deinem Leben etwas riskantes.“
 


 

Es breitete sich eine unangenehme Stille aus wie Helena fand. Sie selbst sah sich im Raum um, nur um nicht zu Joseph sehen zu müssen, während er noch immer an den Fleck starrte an dem Gabriél den Raum verlassen hatte. Helena seufzte lautlos und starrte auf das Glas Wein in ihren Händen.

Was tat sie eigentlich hier? Warum nur begab sie sich immer wieder in seine Nähe? Am Anfang, dass musste sie sich eingestehen, war sie immer negativ eingestellt gewesen wenn es um Vampire ging, aber mittlerweile, wenn sie an Vampire dachte, musste sie an Joseph denken. - Ein scheinbar charmanter netter Mann. Seit wann nur hatte sich ihre Einstellung geändert? Nach der ersten Begegnung? Der Zweiten? Dem Essen? Abermals seufzend musste sie feststellen, dass sie es nicht wusste. – Etwas das sie ärgerte.

„Ich denke es ist besser wenn ich jetzt gehe.“, meinte sie schließlich entschieden und stellte ihr Glas auf dem Tisch ab. „In Ordnung.“, nickte ihr Gegenüber und griff nach den Autoschlüsseln. Richtig! – Sie war ohne ihr Auto hier.
 

Wenn Joseph merkte das sie sich anders benahm, ließ er sich das nicht anmerken. Er sagte nichts und fragte auch nicht, warum sie nichts sagte, warum sie starr aus dem Fenster sah und auch sonst distanzierte als vorher war. Helena war das nur recht. Sie konnte und wollte gerade nicht mit ihm sprechen. Alles was sie wollte war nachhause und einen Strich unter der Vampir-Sache zu ziehen.

„Danke.“, murmelte sie und löste ihren Gurt. „Gern geschehen.“ „Gute Nacht.“ Fluchtartig verließ sie das Auto und stürmte in ihre Wohnung. Sie war sich durchaus bewusst das er jederzeit hier auftauchen könnte, aber sie vertraute darauf das er dies nicht tat, das er sein Versprechen hielt.

Helena schmiss ihre Schuhe achtlos in die nächste Ecke. Die nächsten Tage wollte sie einfach nur ihre Ruhe. Sie musste einfach mal über alles nachdenken und ergründen was sie denn nun wollte. In ihr herrschte ein Chaos, das sie zuletzt in der Pubertät gefühlt hatte, als sie nicht wusste ob sie den Jungen aus ihrer Klasse nun mochte oder doch lieber blöd finden sollte. Kopfschüttelnd verschwand sie im Bad. – Sie würde sich einfach mit genug Arbeit ablenken.
 

Drei Tage war es nun her. Drei Tage seitdem sie ihre letzte Begegnung mit Joseph hatte. Drei Tage seitdem sie Julia gesagt hatte, das sie keine Lust mehr auf ihre Verkupplung-Spielchen hatte und drei Tage seit Julia deswegen nicht mehr mit ihr redete. Helena war das Recht und sie würde auch keinen Rückzieher machen. Sie hatte erfolgreich jeden Gedanken an Joseph verdrängt und war nicht gewillt in wieder in ihre Leben zu lassen.

Greg bat Helena ihm etwas unter die Arme zu greifen, was Helena gerne tat. Zum einen weil Greg ein guter Freund und nicht nur Chef war und zum anderen musste sie so weniger Zeit zuhause verbringen und damit rechnen das es an der Tür klingeln könnte.

Den Freitagnachmittag hatte sie jedoch frei. Sie war gerade dabei gewesen ihre Tasche zu packen und ihre Jacke anzuziehen als es an ihrer Tür klingelte. Einen Moment stand sie einfach nur steif da und starrte zu der Tür. Mach dich nicht verrückt, mahnte sie sich selbst. Dennoch haderte sie einen Moment und die Tür öffnete.

„Es ist nicht sehr höflich seine Besucher vor der Tür warten zu lassen.“ Helena schluckte.

„Was wollen Sie?“, ihre Stimme klang gereizt, trotzdem schaffte sie es nicht ganz ihre Unsicherheit zu verbergen.

„Magst du mich nicht herein bitten?“

„Nein.“, antwortete sie prompt. „Ich wollte gerade gehen, welch ein Pech.“ Helena schnappte sich ihre Tasche und trat nach einem letzten langen Atemzug auf den Flur hinaus. Rasch schloss sie ihre Tür ab und rannte beinahe die Treppen nach unten.

„Es ist unhöflich nicht zu fragen was denn mein Anliegen ist, immerhin bin ich extra hierher gekommen.“

„Leider interessiert es mich nicht.“ Konnte er sie nicht in Ruhe lassen? „Trotzdem wirst du zuhören.“

Innerhalb eines Wimpernzuges stand der Vampir vor ihr und versperrte ihr den Weg.

„Also schön.“, zischte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie haben Eine Minute.“ „Ich brauche nur eine halbe. – Es ist nicht sehr höflich sich nicht mehr zu melden. Mich interessiert es eigentlich herzlich wenig, allerdings ist Joseph ein guter Kerl. Vielleicht solltest du deinen jämmerlich wenigen Mut zusammen nehmen und dich melden.“ Helena schnaubte. Sie war sich durchaus bewusst das Joseph sie mehrmals versucht hatte anzurufen, aber niemals hatte sie abgenommen.

„Dann nehme ich nun meinen jämmerlichen Mut zusammen und sagte Ihnen damit folgendes. Halten Sie sich aus meinem wahrscheinlich in ihren Augen ebenfalls jämmerlichen Leben heraus. – Mischen Sie sich nicht in Dinge ein, die Sie einen Scheiß angehen. Schönen Tag noch.“ Helena drückte sich mit klopfenden Herzen an Gabriél vorbei und suchte Schutz in ihrem Auto. Sobald sie saß betätigte sie die Zentralverriegelung und startete den Motor. Was bildete sich dieser eingebildete Vampir eigentlich ein? Oder hatte Joseph ihn geschickt? Sie mitten am Tag so zu überrumpeln war kein feiner Schachzug. Konnte man sie nicht in Ruhe lassen?
 

Helena hatte ihren Wagen gerade geparkt und noch nicht einmal den Motor ausgeschaltet, als die Tür zu dem kleinen Häuschen aufging, auf dessen Einfahrt sie stand.

„Meine Helena.“ Lächelnd stieg sie aus und empfing die ältere Dame mit einer Umarmung. „Ich freue mich auch dich zu sehen Mama.“

„Mein Kind, solange haben wir uns nicht mehr gesehen.“ „Ich weiß.“, murmelte Helena und atmete den Duft ihrer Mutter ein, den sie schon als Kind immer geliebt hatte. „Was verschlägt dich hier her?“ Helenas Mutter umfasste das Gesicht ihrer Tochter mit beiden Händen und sah sie lange an.

„Was liegt dir auf dem Herzen, Kind? Ist etwas mit deinem Bruder?“ „Nein, alles in Ordnung.“ Ihre Mutter stemmte die Hände in die Hüften. „Lüg mich nicht an Helena! – Aber nun komm erst einmal herein.“ Auf dem älteren Gesicht bildete sich ein fürsorgliches Lächeln aus.

„Hallo Papa.“ Helena fand ihren Vater im Wohnzimmer mit einem Buch vor. „Helena. Kind.“ Überrascht nahm er sich die Brille von der Nase und legte das Buch beiseite. „Wie geht es dir?“

„Gut, ich wollte nur mal sehen wie es euch so geht.“ „Dafür hättest du den Weg aber nicht auf dich nehmen müssen.“ Helena zuckte mit den Schultern. Diese Eineinhalb Stunden Fahrt waren wirklich nicht viel.

„Freu dich doch das sie hier ist Eduard.“, rügte ihre Mutter ihren Vater, die ein Tablett mit dampfenden Tee trug. „Das tu ich doch Eileen, Liebling.“ Helena lächelte und stützte ihr Kinn auf ihrer Hand ab, den Arm auf dem Tisch gestützt. Sie liebte es ihre Eltern zu besuchen. Sie fand es einfach nur niedlich wie die beiden nach all den verheirateten Jahren sich noch immer liebevolle Blicke zuwarfen. Als kleines Kind hatte sie immer von einer Ehe geträumt wie die, die ihre Eltern führten.

„Also Kind, erzähl was macht die Arbeit.“ Eduard sah seine Tochter über den Rand der Tasse an, die er zu seinem Mund führte. „Alles bestens Papa. Kann mich nicht beklagen.“ „Was macht dein Bruder?“ Helena zuckte mit den Schultern.

„Was er immer tut, denke ich. Zuletzt habe ich ihn vor einigen Wochen gesehen.“ Gemeinsam trank sie mit ihren Eltern den Tee. Hörte sich Dinge an, die ihre Mutter ihr schon mehrmals erzählt hatte und tat dennoch überrascht.

Ihr Vater unterdessen sagte immer wieder wie schnell sie doch groß geworden sei und wo die ganzen Jahre nur geblieben wären, ehe er sich verabschiedete und seinen Schlaf abhielt. Besorgt musste Helena schon feststellen das er in den letzten Monaten immer mehr schlief und dennoch schnell wieder erschöpft war.
 

„Also Kind nun erzähl was dich bedrückt.“, forderte Eileen ihre Tochter auf, nachdem Eduard das Zimmer verlassen hatte. „Nichts Mama.“ „Ist es wegen Julia?“ „Nein.“ „Einem Mann?“ Helena sah zu ihrer Mutter auf und wiegte den Kopf hin und her. „Irgendwie schon.“

„Irgendwie?“, fragte Eileen. Helena seufzte und ergab sich ihrem Schicksal. „Naja, an Halloween sollte ich zu Julias Party. Auf dem Weg ging mein Auto kaputt. Auf der Suche nach einem Telefon fand ich eine kleine Kneipe. Ein Mann dort bat mir an mich zu fahren. Seitdem treffe ich diesen Mann immer wieder.“ „Und das ist schlecht?“

„Nein Mama, also ja. – Was ich meine ist, das dieser Mann….er ist ein Vampir.“ Helena hatte mit allem gerechnet. Damit das ihre Mutter umkippte, aufsprang oder schrie. Stattdessen allerdings machte sie nur ein fragendes Gesicht. „Naja du weißt doch das ich nie damit etwas zu tun haben wollte.“, erklärte Helena ruhig.

„Helena, Schätzchen. Du kannst nicht alle Leute über einen Kamm scheren, das weißt du. – Ich weiß wie du darüber denkst und ich muss zugeben das der Gedanke daran nicht leicht ist, aber…wenn du ihn magst und er nett zu sein scheint, dann spring über deinen Schatten und mache einmal in deinem Leben etwas riskantes. Du warst immer ein Mädchen das nie ein Risiko eingegangen ist, aber nun ist vielleicht die Zeit dazu.“ Helena sah ihre Mutter perplex an.

Mit einer solchen Rede hatte sie nicht gerechnet. Eigentlich, insgeheim, hatte sie gehofft ihre Mutter würde ihren Standpunkt teilen, ihr sagen sie solle sich von ihm fern halten. Aber das veranlasste sie dazu, doch wieder darüber nachdenken zu müssen. Schließlich nickte Helena nur und bedankte sich für den Tee, ehe sie aufstand und sich verabschiedete.
 

Auf der Fahrt zurück kreisten immer wieder die Worte ihrer Mutter in ihrem Kopf herum. Warum nur konnte sie nicht einfach ihr zustimmen? Nun musste sie sich fragen, was war wenn ihre Mutter recht hatte? Was hatte sie zu verlieren? Vielleicht klappte es, trotz ihrer bedanken. Vielleicht sollte sie mal etwas wagen und nicht immer den Kopf einziehen? Was wenn sie es irgendwann bereute kein Risiko eingegangen zu sein? Sich nicht auf ihn eingelassen zu haben?

Helena bremste und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Sie hatte eine Entscheidung getroffen! Entschlossen stieg sie aus und ging die wenigen Treppen der Veranda hinauf. Schließlich klopfte sie und wartete. Helena biss sich auf die Unterlippe als sie Geräusche hinter der Tür vernahm.

„Helena.“ Helena hob die Hand. „Hi.“ „Komm rein.“ Dankend trat sie in den, wie immer nur mit Kerzen beleuchtenden, Flur.

„Ist Joseph da?“ Florian sah überrascht auf, nickte dann jedoch und deutete nach oben.

„Die Treppe hoch, rechts den Gang hinunter, die letzte Tür auf der rechten Seite.“ „Danke.“Helena umgriff ihre Tasche und ging mit wackeligen Beinen die Treppe hinauf. Vor der dunkelbraunen, schweren Tür blieb sie dann stehen und klopfte zaghaft ehe sie die Tür öffnete.
 

„Hallo Joseph.“ Der gesuchte Vampir saß in einem Sessel, ein Buch in der Hand und ein Glas mit dunkler Flüssigkeit stand auf dem kleinen Tisch daneben.

„Helena.“ Überrascht legte er das Buch beiseite und kam zu ihr herüber.

„Ich weiß ich habe mich lange nicht gemeldet.“, begann sie und suchte schließlich seine Augen.

„Dafür wollte ich mich entschuldigen. Es war nicht fair nicht auf deine Anrufe zu reagieren.“ Helena begann nervös an den Henkeln ihrer Tasche zu spielen. „Das macht doch nichts.“ Sie lächelte sachte. Obwohl er jedes Recht hätte wenigstens etwas wütend zu sein, war alles was sein Gesicht wiederspiegelte Freude, Verständnis und Zuneigung. Helena nickte.

„Gut.“ Sie atmete tief durch und legte ihre Tasche auf dem Boden ab. „Ich bin noch wegen etwas anderem gekommen.“, gestand sie dann zögerlich und rief sich in Erinnerung das sie mal etwas riskieren wollte. „Weswegen?“ „Ich war immer sehr distanziert dir gegenüber und das hatte seine Gründe wie du vielleicht weißt, oder dir denken kannst. Ich habe mir lange Gedanken gemacht und war heute bei meinen Eltern zu Besuch. – Ich möchte nicht mehr über alles nachdenken. Ich möchte Leben.“

Helena überbrückte die letzte Distanz und trat an ihn heran, schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Ihre Augen schlossen sich als Joseph den Kuss erwiderte. Es war genau so wie sie es in Erinnerung hatte. Sie lächelte, löste sich kurz um Luft zu holen ehe sie ihre Lippen abermals sachte auf seine legte. Langsam zog sie Joseph in Richtung seines Bettes. Sie kam schließlich mit dem Rücken auf der Matratze auf. – Joseph über ihr.

„Bist du sicher?“, flüsterte Joseph, seine Hand streichelte sanft über ihren Kopf. „Ich möchte nicht…“ „Psst.“ Helena legte ihm einen Finger an die Lippen.

„Ich bin mir sicher Joseph. – Bitte.“ Ihr ganzer Körper kribbelte vor Aufregung.

„Also schön.“, lächelte er und beugte sich wieder zu ihr um seine Lippen auf ihre zu drücken, dieses mal nicht mehr sanft sondern Leidenschaftlicher. - Gieriger.
 


 


 

Tbc....

Elftes Kapitel – „Nichts worüber du dir den Kopf zerbrechen musst.“

Elftes Kapitel – „Nichts worüber du dir den Kopf zerbrechen musst.“
 


 

Als Helena die Augen öffnete brauchte sie einen Moment um zu verarbeiten wo sie sich befand. Erst dann, als ihr die letzte Nacht bewusst wurde, sah sie neben sich nur um enttäuscht festzustellen das die Bettseite leer war. Irgendwie hatte sie schon gehofft… erwartet das er noch immer da sein würde. Mit der einen Hand fuhr sie sich durch ihr offenes Haar, während sie ihren Blick zur anderen Seite wandern ließ. Die dunklen roten Vorhänge, die vor die großen Fenster gezogen waren, sperrten das Sonnenlicht beinahe vollkommen aus. In einem der beiden Sessel, die vor den hohen Fenstern standen, saß Joseph. Die Enttäuschung in ihrem Inneren nahm ab und machte etwas anderen Platz. – Scham.

In der einen Hand hielt er ein Glas mit rötlicher Flüssigkeit und Helena musste nicht lange überlegen um zu erahnen was sich dort drin befand. – Blut. Er schwenkte das Glas sachte hin und her, während seine Aufmerksamkeit auf die Seiten des Buches gerichtet waren, das er in der anderen Hand hielt. Helena konnte den Titel nicht erkennen, aber das Buch an sich sah bereits sehr alt aus. Sie bezweifelte das es in einer Sprache geschrieben worden war, der sie mächtig war.

Erst als Helena sich auf die Ellbogen stützte und dabei mit der Decke raschelte, wandte Joseph ihr den Blick zu und in der selben Bewegung, legte er das Buch auf den Tisch. Einige Sekunden sahen sie sich einfach nur an.

„Wie lange bist du schon wach?“, fragte sie schließlich um die peinliche Stille zu unterbrechen und wickelte sich die ebenfalls weinrote Decke um den Körper, als sie sich aufrichtete. Auch wenn er sie gestern nackt gesehen hatte, war es ihr nun wieder peinlich wenn er sie so sehen sollte. Vielleicht war sie einfach Prüde, aber dafür konnte sie nichts. „Eine Weile.“ Helena nickte und fand das Muster der Decke plötzlich sehr interessant. Wie sollte sie ihm denn jetzt gegenüber treten? Was erwartete er nun von ihr, oder was wollte sie eigentlich? „Ähm.. Wie spät ist es?“, fragte sie, mit ihrem Fingern kleine Kreise auf die Decke zeichnend. Joseph lächelte sanft, auch wenn sie es wegen ihres gesenkten Kopfes nicht sehen konnte. „Zeit zum Frühstücken. – Natürlich nur wenn du magst.“ Er wollte nicht dass sie ging, wollte Helena aber auch nicht in eine unangenehme Situation bringen, in der sie sich wieder einigeln würde.

Helena sah langsam auf und nickte. Etwas zu essen könnte sie wirklich vertragen, außerdem mussten sie noch darüber sprechen was die Nacht passiert war. Wie es weitergehen sollte, ob es weiter gehen sollte. „Gerne. Kann ich mich irgendwo waschen?“ „Sicher.“ Joseph deutete auf eine dunkle Tür, die sie gestern nicht wahrgenommen hatte. „Komm runter wenn du fertig bist, ich mache etwas zu essen.“ Helena nickte und wartete bis Joseph das Zimmer verlassen hatte. Auch wenn sie sich bewusst war, das er sie immer noch hören könnte, fühlte sie sich wohler wenn er nicht anwesend war, wenn sie sich anzog. Seufzend fuhr sie sich abermals durch das Haar und begann ihre Kleidung vom Boden auf zu sammeln.

Erst im Badezimmer ließ sie die Decke von ihren Schultern gleiten und stellte sich länger als nötig unter die warme Dusche. Die Haare hatte sie sich mit einem Haargummi zu einem Dutt gebunden, damit diese nicht nass wurden.
 

Wenig später verließ sie die sicheren Wände seines Schlafzimmers und trat auf den Gang hinaus. Außer einigen Leuchten an den Wänden, war es dunkel auf dem Gang und Helena kam nicht umhin festzustellen das dieses Bild absolut perfekt zu den Vampiren passte, die hier hausten. – Wie Klischeehaft. Dunkler Boden aus Holz, dunkle Vertäfelungen an den Wänden, verziert mit mehreren alten Bildern und einigen Leuchten. Wer das wohl eingerichtet haben mochte?

Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen und umfasste das Treppengeländer krampfhaft, ganz so als würde ihr Leben davon abhängen.

Am unteren Treppenabsatz angekommen, folgte sie den Geräuschen die aus der Küche zu kommen schienen. Das Bild das sich ihr bot, war bizarr. Joseph stand am Herd und rührte in einer Pfanne herum, Helena konnte nur erahnen was das braune darin war, oder werden sollte. – Rührei. Lächelnd trat sie ein und schloss die Tür hinter sich.

„Soll ich helfen?“ Joseph drehte sich um, auch wenn sie sich sicher war das er ihre Anwesenheit vorher schon bemerkt hatte. „Meine Kochkünste scheinen etwas eingeschlafen zu sein.“ „Etwas?“, lächelte sie und ergriff die Pfanne um das angebrannte Ei in den Mülleimer zu werfen. Helena griff nach einem neuen Ei und schlug es in der Pfanne auf, ehe sie mit einem Pfannenwender das Ei umrührte. „Hast du gut geschlafen?“ Joseph fragte ließ sie einen Moment Aufsehen. „Ja.“ Helena seufzte und rührte das Ei abermals um, ehe sie den Herd ausschaltete. „Setz dich.“ Sie folgte seiner ausgestreckten Hand mit ihren Augen und entdeckte den gedeckten kleinen Tisch in der hinteren Ecke der Küche.
 

Helena kaute langsam auf ihrem Brot herum, sich Josephs Blick durchaus bewusst. „Hab ich etwas im Gesicht, oder warum siehst du mich so an?“, ihre Frage war keineswegs böse gestellt, sie klang eher fragend und sogar ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie konnte nur erahnen das für sie beide die Situation etwas ungewohnt, unangenehm und seltsam war. „Ich frage mich ob du nachher gehst und nicht mehr wieder kommst.“ Helena trank etwas ihres Orangensafts. „Ich…ähm…“ „Du musst dich nicht rechtfertigen, oder eine Entscheidung treffen.“ Helena nickte dankbar.

„Lass uns einfach sehen wohin das hier…“, sie machte eine Geste die die Situation umfasste. „..führt. Ja?“ „Abgemacht.“ Joseph nickte zustimmend, auch wenn sie nicht wusste ob ihm das wirklich recht war, oder ob er aber etwas anderes wollte. Aber das konnte sie nicht. – Im Moment nicht. Auch wenn sie in seiner Gegenwart nicht mehr so panisch war, so hieß das nicht das sie in Gegenwart der anderen Vampire nicht das Gefühl verspürte flüchten zu wollen wenn sich ihre Nackenhaare aufstellten. Was auch immer zwischen ihnen passiert war, so war er noch immer ein Vampir. – Und damit eindeutig gefährlich!

„Morgen ihr Turteltäubchen.“ Helena sah überrascht auf, als der blonde Vampir lächelnd die Küche betrat. Florian blieb hinter Joseph stehen und klopfte ihm auf die Schulter, während sein Blick Helena galt. „Wie geht’s dir Helena? Lange nichts von dir gehört. – Bis auf gestern Abend.“, zwinkerte er und erreichte damit das was er beabsichtigt hatte. Helena lief rot an und spürte wie ihr Herz schneller schlug. „M-mir geht’s gut. – Danke.“ „Oh bitte, kein Grund gleich rot zu werden.“, lachte Florian und nahm sich ein Glas aus dem Schrank. „Florian.“, zischte Joseph, dem natürlich auch nicht entgangen war, wie unangenehm ihr die Situation war. „Schon gut, schon gut.“ Florian schüttete sich etwas rotes Dickflüssiges in das Glas, ehe er die Karaffe wieder in den Schrank stellte. Helena konnte ihre Augen nicht von dem Glas abwenden. Ob sie das Blut aus einem Krankenhaus entwendet hatten? Gespendet bekommen hatten? Sie wollte sich lieber nicht vorstellen wie sie noch daran gekommen sein konnten. „Entschuldige Helena.“ Florian nahm das Glas und hielt es so, dass sie es nicht mehr sehen konnte. „Nicht nötig.“, murmelte sie und aß etwas Rührei.

Helena und Joseph saßen schweigend beieinander, nachdem Florian gegangen war, aber dieses Mal war es keine unangenehme Stille. „Was ist?“, fragte Helena, als Joseph plötzlich den Kopf drehte, ohne das sie selbst etwas gehört hatte. „Entschuldige mich kurz.“ Helena nickte und sah ihm nach als er seufzend im Gang verschwand. Tief durchatmend lehnte sie sich zurück. Wie es wohl sein musste, ein solch feines Gehör zu haben? Generell derart ausgeprägte Sinne? Sie konnte sich das nicht vorstellen wie es sein musste damit zu leben.

Helena erhob sich und begann das Geschirr zu spülen, sie wusste nicht wie lange Joseph noch weg sein würde, allerdings konnte sie auch nicht einfach gehen, er würde sicherlich gleich wiederkommen. Helena sah sich zufrieden um, als sie fertig war, ehe sie nachdenklich auf ihre Uhr sah. Joseph war nun schon eine ganze Weile weg. Ob er noch im Haus war?
 

Helena beschoss nach längerem zögern in das Wohnzimmer zu gehen, immerhin hatte man ihr nicht gesagt, das sie sich nicht frei bewegen dürfte. Der Kamin knisterte und war die einzige Lichtquelle im Raum, denn auch hier waren die schweren Gardinen vor die Fenster gezogen worden. Helena konnte sich nicht vorstellen wie es war nie in die Sonne gehen zu können. Sie würde wahnsinnig werden!

„Ganz allein?“ Erschrocken fuhr sie herum und sah zu dem Neuankömmling, der mit verschränkten Armen auf der anderen Seite des Raumes an der Tür lehnte. „Nein.“, meinte sie und trat etwas zurück, als er einen Schritt in den Raum machte. „Mache ich dich nervös?“ „Nein.“, meinte sie abermals und versuchte ihr Herz unter Kontrolle zu halten. „Joseph musste nur kurz weg.“ „Ah.“, machte ihr Gegenüber gelangweilt.

„Nicht sehr höflich, findest du nicht?“ Helena gefiel es nicht wie er sie ansah. „Nicht deine Angelegenheit, findest du nicht?“, konterte sie ohne darüber nachzudenken. Ihr Gegenüber lächelte scheinbar amüsiert. „Ganz schön Mutig und dumm, für ein Schwächlingen Menschen.“ Helena wich abermals zurück, als er einige Schritte auf sie zu ging. Ihr fiel plötzlich nichts mehr ein, was sie hätte darauf erwidern können und das bemerkte ihr Gegenüber auch. „Hat es dir die Sprache verschlangen? Vielleicht bist du doch nicht so dumm wie ich dachte.“, lächelte er.

„Vielleicht solltest du sie endlich in Ruhe lassen, Gabriél.“ Helena sah dankbar zu Joseph, der alles andere als erfreut aussah. „Ich werde mich wohl noch mit deinem Menschen unterhalten dürfen.“ Joseph durchquerte den Raum um sich neben Helena stellen zu können. „Ich denke wir haben andere Dinge, um die du dir mehr Gedanken machen solltest, als darum Helena zu verwirren.“ Gabriél zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Warum also sollte ich mich über seinen Besuch ängstigen?“ „Jeder sollte das und das weißt du.“ „Wir werden sehen.“ Gabriél lenkte seinen Blick auf Helena, dann wieder zu Joseph, ehe er lächelte und den Raum verließ.

„Alles in Ordnung?“ Helena nickte noch immer verwirrt. „J-ja, bei dir?“ Joseph seufzte und wusste worauf ihre Frage abzielte. „Nichts worüber du dir den Kopf zerbrechen musst.“ „Was meinst du als du sagtest, jeder sollte sich vor seinem Besuch ängstigen? Bist du in Schwierigkeiten?“ Joseph lächelte.

„Du bist ganz schön Aufmerksam.“ „Ich gebe mein Bestes. – Also?“ Joseph schüttelte den Kopf. „Es ist nicht weiter von Belang.“ Helena nickte, auch wenn sie ihm nicht ganz glaubte. Oder nicht wusste was sie glauben sollte. Mehrere Fragen schwirrten ihr im Kopf herum. Wer kam? Warum schien Joseph das so zu beschäftigen? Warum schien Gabriél das nicht zu beschäftigen? Warum wollte Joseph ihr nicht sagen wer kam? Jemand gefährliches? Ein alter Bekannter? Ein Vampir? Mensch? Hexe?

Helena seufzte und sah nachdenklich zu Joseph der sie ebenfalls betrachtete. „Du denkst noch immer darüber nach.“, stellte er fest und legte den Kopf schief. „Naja, ihr redet nur in Rätseln, da sind meine Gedanken nun mal beschäftigt herauszufinden was ihr meint.“ „Du bist ganz schön neugierig.“ Helena zuckte mit den Schultern. „Julia färbt ab.“ Joseph lachte und strich ihr eine Strähne des Haares zurück. „I-ich sollte langsam nachhause gehen.“, murmelte sie, schloss aber die Augen als Joseph näher kam. „Hmh.“, murmelte er und küsste Helena auf die Stirn. „Du kannst natürlich auch bleiben.“

Helena spürte seine Arme, die ihren Körper umschlossen, einen Luftzug und dann eine weiche Matratze unter ihr. Als sie überrascht die Augen wieder öffnete fand sie sich in Joseph Zimmer auf seinem Bett wieder. „Belästige ich dich nicht mit meiner Anwesenheit?“, fragte sie lächelnd und legte den Kopf schief. „Niemals.“

Helena schloss ihre Augen und genoss seine Brührungen, sie hatte zwar nicht geplant ihren Samstag so ausklingen zu lassen, fand aber das dies eine weit bessere Möglichkeit war, als alleine vor ihrem Fernseher zu sitzen und Tee zu trinken.
 


 


 


 

Tbc...

Zwölftes Kapitel – „Ich dachte ich sehe nach dem Rechten.“

Zwölftes Kapitel – „Ich dachte ich sehe nach dem Rechten.“
 


 

Helena saß in ihrer Wohnung auf dem Sofa und starrte durch die Fenster in die Dunkelheit. Erst am Morgen hatte sie Joseph verlassen und war nach Hause gefahren. Joseph hatte ihr gesagt er würde sich melden, sobald er konnte. Für Helena bedeutete das, dass der mysteriöse Besuch wohl bald eintreffen würde. Ob es ihnen gut ging? Sie war zwar nicht sonderlich besorgt um Gabriél aber die anderen drei konnte sie mittlerweile doch ganz gut leiden, auch wenn sie ab und an noch immer das Gefühl hatte flüchten gehen zu wollen.

Erst als es an ihrer Tür klingelte schreckte sie aus ihren Gedanken und erhob sich schwerfällig mit dem Gedanken, das dies unmöglich Joseph sein konnte.

„Hey ich dachte schon du bist nicht da.“, wurde Helena begrüßt als sie ihre Tür öffnete. „Komm doch rein.“; meinte sie sarkastisch nachdem Julia ihre Wohnung betreten hatte. „Komm ich ungelegen?“, fragte ihre Freundin und entledigte sich ihres Mantels und der Schuhe. „Nein und wenn würde es dich doch auch nicht stören.“ „Stimmt.“; grinste Julia und trat in das warme Wohnzimmer.

„Florian hat mir erzählt das du zwei Nächte bei Joseph warst.“, platzte es schließlich aus ihr heraus. „Deswegen bist du hier.“, langsam verstand Helena worauf Julia hinaus wollte. „Aber ja war ich, auch wenn dich das wohl weniger etwas angeht.“

„Ach komm schon.“, Julia schlug Helena lachend auf die Schulter. „Und wie war´s?“ „Wie war was?“, fragte Helena und wickelte sich wieder in ihre Decke ehe sie etwas von ihrem Tee trank um so ihr grinsen verstecken zu können.“ „Na du weißt schon.“, Julia verdrehte die Augen. „Okay.“, meinte Helena schulterzuckend auch wenn dies gelogen war. Das mit Joseph war tausendmal besser und anders als das was sie bisher hatte.

„Jetzt lügst du. – Aber erzähl mir lieber weshalb der Sinnes wandel?“ „Einfach so.“, meinte Helena schulterzuckend und trank abermals etwas ihres Tees.

„Sicher.“, meinte Julia ironisch. „Bei dir passiert nie etwas einfach so. – Also erzähl oder ich bekomm es anders heraus.“ Helena seufzte und sah aus dem Fenster. Das Julia immer so neugierig sein musste.
 

Die Stimmung in dem alten Herrenhaus war alles anderes als das man sie als entspannt hätte bezeichnen können. Joseph stand an dem Kamin und sah in die Flammen, während Florian mit einem Glas Blut in einem der Sessel saß und die rote Flüssigkeit anstarrte. Gabriél war nicht zu sehen, wohingegen jedoch Antonio den Raum betrat und eines der Bücher aus dem Regal zog. Wohl einfach nur um sich etwas abzulenken. Eine Weile hörte man nur das knistern des Feuers, sowie die Seiten die Antonio ab und an umblätterte.

Alle sahen auf als Gabriél plötzlich in ihrer Mitte auftauchte, die störrische ruhige Miene wie immer. „Er ist da.“ Die Vampire hielten in ihrem tun inne während Antonio und Florian sich erhoben.

Nur ein kleiner Luftzug verriet das soeben jemand den Raum betreten hatte. Josephs Blick wanderte von dem Feuer zu der Person die in der Mitte des Raumes erschienen war. Er war groß und schlank. Er hatte kürzeres braun-schwarzes Haar. Seine dunkel roten Augen sahen nach der Reihe in die der anderen Vampire. Man konnte deutlich erkennen wie sich die anderen anspannten immer bereits sich zu verteidigen oder auch anzugreifen.

„Was bringt Euch hierher?“, fragte Gabriél schließlich, immerhin war er der älteste der Vier. „Gabriél.“, sagte der fremde Vampir mit einem seltsamen Akzent. Und obwohl der fremde Vampir keine Regung zeigte konnte man dies beinahe als Begrüßung zählen. „Ich dachte ich sehe nach dem Rechten.“, meinte der Fremde und sah sich die anderen Vampire noch einmal an. „Bitte.“, meinte Gabriél und machte eine einladende Geste. „Wir haben nichts zu verbergen.“ Der fremde Vampir nickte.
 

„Also haben wir deiner Mutter zu verdanken das du aus deinem Schneckenhaus gekrochen bist.“, lächelte Julia. „Hmh.“, murmelte Helena und stellte ihre leere Tasse auf den Tisch. „Also was machen wir nun?“, fragte Julia und richtete sich aus ihrer halbliegenden Position aus dem Sessel auf. „Weiß nicht, ich habe auch ehrlich gesagt gar keine Lust irgendetwas zu machen.“, gestand Helena. Sie wollte einfach nur etwas ihre Ruhe und über einiges nachdenken. „Ach komm, lass uns feiern gehen.“ „Ne.“ Helena verzog angewidert das Gesicht. „Ich möchte wirklich nicht.“ Julia verzog das Gesicht und sank in den Sessel zurück.

„Dann lass uns nach Joseph gehen!“, schlug Julia plötzlich aufgeregt vor. „Nein!“, konterte Helena prompt. „Wieso nicht? Willst du nicht wissen wer der mysteriöse Besuch ist?“, fragte Julia und legte den Kopf schief. „Wieso weißt du denn davon?“, seufzte Helena. „Florian. – Na los lass uns gehen.“ „Nein. – Julia du weißt nicht wer da ist. Sie werden schon ihre Gründe haben uns nicht dabei haben zu wollen. Ich für meinen Teil bleibe dem ganzen dann doch lieber fern.“ Helena hatte wirklich keine Lust sich noch mehr in diese Welt zu stürzen von der sie sich jetzt schon fürchtete. „Ach komm. Ich gehe und würde mich sicherer fühlen wenn du mitkommst.“, bettelte Julia und wusste das sie so immer gewann. Helena selbst hasste sich im Moment selbst, aber noch mehr hasste sie Julia. Julia wusste eben genau das sie diese nicht alleine gehen lassen würde. Das war schon immer so und würde wohl auch immer so bleiben. – „Fein.“, knurrte Helena zwischen ihren Zähnen hindurch. „Aber nur ein kleiner Blick, dann gehen wir.“ „Abgemacht!“, Julia klatschte freudig in die Hände während Helena sich wünschte niemals die Tür geöffnet zu haben.

„Ich habe noch immer kein gutes Gefühl.“, meinte Helena als sie eine halbe Stunde später die Auffahrt hinauf fuhren. „Das wird schon.“ Wenn Helena nicht zu viele Gedanken durch den Kopf gegangen wären dann hätte sie jetzt wohl gelacht.

„Nur ein kurzer Blick.“; knurrte Helena als sie das Auto abschloss. „Jajaja.“, meinte Julia und machte eine wegfegende Geste. Noch ehe Helena etwas sagen konnte, klingelte Julia bereits an der Tür. Es dauerte ehe jemand die Tür öffnete. „Was macht ihr hier?“, knurrte Florian und schien alles andere als erfreut. „Ihre Idee.“; meinte Helena und deutete auf Julia.

„Ich wollte dich sehen.“, meinte sie und umarmte Florian. „Ihr müsst gehen.“, zischte er und schob Julia wieder zur Tür hinaus. „Wieso?“, fragte Julia und runzelte verwirrt die Stirn.

„Florian.“

Der angesprochene versteifte sich und wandte den Kopf. „Ja?“ Der fremde Vampir erschien im Türrahmen und betrachtete die beiden Mädchen eine Weile. „Gehören sie dir?“, fragte er mit starkem Akzent ohne den Blick von den beiden zu lösen. „I-ich…“, stotterte Florian und schien nach einem Plan zu suchen. „Ja aber sie m-müssen wieder gehen.“ Florian wollte die Tür schließen wurde aber von dem fremden Vampir daran gehindert. „Das ist doch nicht nötig.“, meinte dieser und reichte Julia die Hand, da Helena noch immer am Treppenansatz stand und am liebsten wieder zu ihrem Auto flüchten wollte. „Komm.“ Julia zögerte und sah von Florian zu dem Fremden ehe sie die Hand nahm und langsam in das Haus trat.

Helena spielte nervös mit ihrem Schlüssel als er auf sie zu trat. „Du brauchst dich nicht zu fürchten.“, meinte er und hielt Helena die Hand hin. Diese empfand die Worte alles andere als Vertrauens erweckend, griff jedoch mit ihrer zittrigen Hand nach seiner.
 

„Helena.“, Joseph stand das Entsetzen im Gesicht geschrieben als er beobachtete wie sie nach Florian und Julia in den Raum trat. Der fremde Vampir war dich hinter ihr, etwas das ihr gar nicht gefiel. „J-julia wollte mal vorbei schauen.“, stotterte sie und sah ihn entschuldigend an. Helena lief an Gabriél vorbei und flüchtete sich in seine Arme. „Entschuldige.“, flüsterte sie und sah zu dem ihr fremden Vampir. Seine Augen waren zuerst auf Julia gerichtet wanderten dann aber zu ihr. Helena wollte wegsehen aber sie konnte nicht. Erst als Joseph sich vor Helena schob und somit den Blickkontakt unterbrach konnte Helena schließlich wegsehen.

„Interessanten Menschen den du dort hast.“, lächelte der Fremde sodass es Helena eiskalt den Rücken hinunter rann. „Was dagegen wenn ich mit ihr ein Gespräch führe?“ Die Spannung im Raum nahm deutlich zu. „Sie gehört zu uns.“, mischte sich Gabriél seufzend ein und schien dabei mehr genervt als alles andere. Helena musste nicht lange raten um zu ahnen das ihm ihre und Julias Anwesenheit nicht passte. – Egal ob mit oder ohne fremden Vampir.

„Ich habe nicht vor eurem Menschen etwas zu tun. – Ich finde ihre Erinnerungen interessant.“, erklärte der Fremde. „Ihre Gedanken sollten auch die ihre bleiben.“, sagte Joseph ruhig.

„Lasst den Menschen, Zarin.“, sagte Gabriél und trat etwas näher. „Ihr könnt meine Erinnerungen haben.“ „Oh das weiß ich.“, sagte Zarin während das Lächeln von seinen Lippen wich.

Helena beobachtete wie der fremde Vampir – Zarin – seine Aufmerksamkeit komplett Gabriél widmete. Eine Zeitlang standen die beiden sich einfach gegenüber und sahen sich an. Erst als Zarin einen Schritt zurück machte löste sich auch Gabriél aus seiner starre. „Interessant.“ Zarin richtete seinen Blick auf Joseph. Etwas das Helena ganz und gar nicht gefiel. „Joseph würdet Ihr?“, fragte Zarin und ließ seinen Blick abermals über Helena schweifen.

Am liebsten wäre sie mit Joseph gegangen als er in die Mitte des Raumes trat, wurde jedoch von Antonio daran gehindert. „Nicht.“, flüsterte dieser ihr ins Ohr, sodass sie heftig zusammen zuckte und etwas Abstand zwischen sich und ihm brachte. Helena zitterte was sie erst bemerkte als sie sich eine Strähne aus dem Gesicht strich. Was nur wollte dieser Vampir? Was passierte da zwischen ihm und Joseph? Waren sie in Gefahr? Helena wusste nicht welche Frage sie zuerst beantwortet haben wollte, denn irgendwie wollte sie alles wissen aber irgendwie auch doch nicht.

„Ich kann gut verstehen das Ihr sie töten wolltet.“ Helenas Kopf fuhr ruckartig hoch. Ihr Blick traf den von Joseph. „Ihr Blut schreit danach gekostet zu werden. – Und doch bin ich froh das ihr den Menschen nicht getötet habt.“ Helenas Herz setzte einen Moment aus. „Was?“, flüsterte sie entsetzt. Joseph wollte sie töten?

„Wenn Ihr erlaubt?“, fragte Joseph ohne von Helena wegzusehen. „Sicher.“ Erst als Joseph Zarins Zustimmung hatte trat er auf Helena zu und schob sie aus dem Raum.
 

„Was meinte er?“, fragte sie sobald sie in Josephs Zimmer waren. Sie lief auf und ab während er an der Tür stand und ihr dabei zusah. „Du wolltest mich töten? – Hättest du mir das irgendwann erzählt?“, Helenas Stimme zitterte. „Bitte, setz dich.“ „Ich will mich nicht setzen!“, schnappte sie. „Ich will antworten.“ Helena fuhr sich durch das Haar während Joseph nickte und einen Moment überlegte wie er anfangen sollte. „Also?“, fragte sie.

„Helena, ich… - Als ich dich das erste mal sah…“ „In der Bar?“, fragte sie. Joseph nickte. „Ja in der Bar, ich wollte…- Ich wollte…“ „Mich töten?“, schnappte sie.

„Du musst verstehen, dein Blut es…“ „Ich muss gar nichts verstehen! – Wie konntest du mir das verschweigen?“, Helena hätte geschrien, aber ihre Stimme zitterte zu sehr. „Noch während der Fahrt wurde mir klar das ich dem Drang nicht nachgeben durfte. – Du hast mich fasziniert. Du warst so gegen das was ich war, aber ich wollte in deiner Nähe sein. Wie hätte ich dir das sagen sollen?“, fragte Joseph und trat auf Helena zu.

„I-ich weiß nicht was ich denken soll.“ „Es tut mir Leid, Helena.“

Helena schüttelte den Kopf. „Nein mir tut es Leid, das ich nur einen Moment denken konnte du könntest anders sein. – menschlicher. Aber ihr seid alle gleich, oder?“ Helena spürte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. „Ich denke ich gehe jetzt.“

„Nicht.“ Joseph umfasste sachte ihre Oberarme. „Es tut mir leid das ich dir dies verschwiegen habe, aber das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.“ Ehe Helena etwas sagen konnte beugte er sich vor und drückte seine Lippen sachte auf ihre. „Nicht, ich kann nicht.“, Helena wandte den Kopf ab. „Ich möchte jetzt gehen.“, murmelte sie.

„Ich lass dich so nicht Autofahren Helena.“, entschied Joseph. „Bleib hier. Lass uns reden.“

„Was bringt reden wenn du mir nicht alles erzählst?“, meinte sie. Was hatte das dann noch für einen Sinn?

„Keine Geheimnisse mehr ab jetzt.“, versprach Joseph und wartete geduldig auf Helenas Antwort. Diese wusste nicht was sie tun wollte. Einerseits wollte sie stark bleiben aber auf der anderen Seite wollte sie ihm eine letzte Chance geben. Wie sollte sie sich entscheiden.
 


 

Tbc...



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Shenya
2012-06-08T21:25:30+00:00 08.06.2012 23:25
Hallöchen, ich hab die Fanfic auf mein Ebook geladen und es beim Arzt komplett durch gelesen. Es liest sich wirklich sehr gut. Ich mag die Handlung. Ein wenig Klischee, Romantik und ein wunderbares Gesamtpaket. Ich hoffe wirklich, du verlierst nicht die Lust daran, weiter zu schreiben, denn mich interessiert es wirklich sehr, was aus der gesamten Geschichte wird.
An dieser Stelle , Liebe Grüße
Shenya
Von:  Black
2011-12-20T15:26:31+00:00 20.12.2011 16:26
Hiya!
Sorry, später Kommi.
Wieder ein schönes Kapitel ^^ Wie auch sunny12 schon geschrieben hat, Joseph ist immer wieder der rettende Engel :P
Ich bin gespannt was an dem Abend sonst noch so passieren wird :)
lg Black
Von:  sunny12
2011-11-22T16:33:13+00:00 22.11.2011 17:33
Hey!
Ein super Kapitel :)
Ich habe wieder nichts daran auszusetzen.
Irgendwie hat Helena echt Glück, dass Joseph immer zur rechten Zeit am rechten Ort ist - und dieses Mal nur, weil sie ihr Handy vergessen hat.
Na, ob das so eine gelungene Überraschung von Julia war? Helena scheint bis jetzt ja nicht sehr begeistert... Mal sehen, wie der Abend dann so verläuft :)
Freu mich jetzt schon wieder auf das nächste Kapitel.
lg sunny12
Von:  sunny12
2011-10-12T12:41:16+00:00 12.10.2011 14:41
Hey!
Das war wieder ein sehr schönes Kapitel. Es war wieder alles sehr schön formuliert und beschrieben. Und ich finde es interessant, wenn man liest, dass Helena eigentlich noch skeptisch ist, was Joseph betrifft, sich aber anscheinend doch zu ihm hingezogen fühlt ("Unwillkürlich trat sie etwas weiter in ihre Wohnung zurück." und "[...]nicht nur dem Klang seiner Stimme zu lauschen. Samtig, dunkel, gefährlich.").
Hat es eigentlich einen bestimmten Grund, dass Helena ein Stück weiter in ihre Wohnung geht, als sie sieht, wer vor der Tür steht?

Julia ist wirklich ein bisschen leichtsinnig, wenn sie einfach so mit dem Freund von Joseph mitgeht. Hoffentlich geht da alles gut.
Ist das wirklich Zufall gewesen, dass Helena Joseph jetzt schon wieder trifft? Aber jetzt erfährt sie ja vielleicht mal ein bisschen von ihm. Darauf bin ich schon sehr gespannt.
Mal sehen, wie häufig die beiden sich noch wiedersehen und was noch alles auf sie zukommt :)
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel,
lg sunny12
Von:  Black
2011-10-11T17:16:42+00:00 11.10.2011 19:16
Hiya!!
Ist ja voll dramatisch was alles passiert o.o Ich hoffe demnächst wird es besser gehen ^^ Und ich bin gespannt was da mit der Freundin passiert xD
War wieder ein schönes Kapitel ^^
LG, Annet
Von:  sunny12
2011-10-07T11:11:23+00:00 07.10.2011 13:11
Hey!
Ein sehr schönes Kapitel.
Die arme Helena.... Erst muss sie sich von einem Vampir zu der Party ihrer Freundin bringen lassen, dann lädt ihre Freundin den noch zu ihrer Party ein und erlaubt sich dumme Scherze mit ihrer Freundin und dann wird sie auch noch von dem Vampir wieder nach Hause gebracht. Ich weiß nicht, ob ich an Helenas Stelle die Nacht über ruhig schlafen könnte. Aber Joseph scheint ja ein bisschen seinen Spaß daran zu haben, oder?
Die FF gefällt mir wirklich sehr gut. Und bin schon gespannt, was noch weiter passiert :) Auch dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen (auch wenn zwischendurch ein paar Fehler sind, aber die sind nicht so tragisch). Mach weiter so.
Ich freu mich auf das nächste Kapitel,
lg sunny12
Von:  Black
2011-10-06T19:20:21+00:00 06.10.2011 21:20
Hiya!
Deine Geschichte ist echt cool ^^ Ich bin gespannt wie es weitergeht! ^^
LG Annet
Von:  sunny12
2011-08-02T09:25:30+00:00 02.08.2011 11:25
Hey!
Ein sehr interessantes erstes Kapitel.
Unglaublich, wie viel Pech man an einem Abend haben kann. Helena tut mir richtig leid. Erst bleibt ihr Auto liegen, dann landet sie in einer Vampir-Kneipe und jetzt muss sie sich auch noch von einem Vampir helfen lassen. Und das alles, obwohl sie denen nicht traut.
Ich bin ja mal gespannt, wie es weitergeht :)
Freu mich auf das nächste Kapitel,
lg sunny12


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