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An unfinished Life

The Grid - a digital Frontier
von

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The Fall

Ich wünsche viel Spaß mit dem ersten Kapitel!
 

Lg

Tron
 

~*~*~*~*~*~*
 

For every sin, I'll have to pay

I've time to work, I've time to play

I think I'll find another way

It's not my time to go
 

I'm gonna break the cycle

I'm gonna shake up the system

I'm gonna destroy my ego

I'm gonna close my body now
 

Madonna – Die another Day
 

~*~*~*~*~*~*
 


 

Prolog: The Fall
 

Ein Schlag.
 

Und dann fiel er.
 

Sein Gleiter zersplitterte bei dem Aufprall und löste sich innerhalb von Sekunden auf zusammen mit dem zweiten von Clu.
 

Benommen versuchte er wieder seinen Gedanken zu sammeln, doch der harte Zusammenprall war noch deutlich zu spüren und obwohl sein Kopf noch im vollständigen Zwiespalt stand, griff er instinktiv nach seinem Ersatzgleiter. Es war nur ein Satz, der die Grundfesten seines Bewusstseins erschütterte, mit einer Tragweite die er noch nicht begreifen konnte und wollte: „Ich kämpfe für die User.“ Mit diesem Gedanken wollte er den Stab auseinander ziehen, doch ein erneuter Schlag traf ihn. Diesmal war es eine Faust direkt gegen seinen Helm und ehe er sich wehren konnte wurde ihm der Stab entrissen, dann wieder ein Schlag. Wie dieser eine Satz seinen Verstand doch gelähmt hatte. Clu überwältigte ihn in Sekunden, stahl ihm den Gleiter, aktivierte ihn und verschwand - und damit blieb er allein zurück – fallend.
 

Damit war er nun alleine mit sich selbst, einer gespaltenen Persönlichkeit, die nach dem einen Satz lechzte während die andere ihn vollständig ablehnte. Was war das? Dieser brennende Schmerz der Gegensätze breitete sich in seinen Kopf aus, verursachte sogar reale Schmerzen. Selbst wenn er wusste, dass real bei ihm kein Wort war, das wirklich zu traf. Gedankenfetzen fügten sich zu Bildern zusammen und hielten ihm vor Augen was er getan hatte – und wieder spalteten ihn seine Gedanken. Ein Teil in ihm verabscheute sich dafür das getan zu haben, der andere pochte darauf, dass es im Namen von Clu geschehen war und es vollkommen richtig gewesen war, hunderte von Programmen zu löschen.
 

Die hoffnungsvollen Blicke.

Das Flehen.

Das alles hatte Rinzler zunichte gemacht.
 

Er hatte es.
 

Sicherheitsprotokoll.

Sicherheit.

„Ich habe einen neuen Raster geschaffen und bräuchte noch ein Sicherheitsprogramm? Was hältst du von ein paar Updates?“

„Ich bin hier ganz zufrieden.“

„Das System ist veraltet, außerdem würdest du aus ENCOM mal rauskommen.“
 

Es war dieser typische Blick mit dem er Flynn bedachte, dieser wissende und der User erkannte schnell, dass seine Worte ziemlich unsinnig waren.
 

„Du weißt wie ich es meine! Komm schon Tron!“
 

Diese nervige penetrante Stimme von Flynn, das Flehen und er wusste er könne nicht Nein sagen. Die Zeiten in denen er kühl auf jeden der Wünsche von Flynn reagierte waren lang vorbei. Er respektierte ihn, sie hatten gemeinsam viel durchgestanden und er war zu dem noch ein User, schon allein das Wort löste bei ihm Ehrfurcht aus. Vielleicht war Flynn nicht sein User, aber ein Freund, so würde Flynn es nennen. Er war sich des Wortes bewusst, er kannte die Definition dazu, doch ihm fehlte das dazugehörige Gefühl das man damit verband. Das war wohl noch der Unterschied zu ihm, einem inzwischen komplexen Programm und Flynn, einem User.
 

„Was passiert mit den anderen hier?“

„Sie bleiben hier, bleiben weiterhin für das ENCOM Hauptsystem aktiv.“

„Yori?“

„Auch. Ihr Programm ist noch zu einfach, als das ich sie in das neue Raster integrieren könnte, aber das kann ich nachholen. Später wenn alles steht, dann hole ich Yori dazu!“

Schweigen.

„In Ordnung.“

„Ja, das wird Klasse Tron! Wir erschaffen eine neue, perfekte Welt! Das wird großartig! Ich muss dich nur deaktivieren um dich ganz an das neue Raster anzupassen und einen Ersatz für hier hab ich schon.“
 

Da war es wieder. Dieses Gefühl von Flynn ausgespielt worden zu sein. Er hätte ihn jetzt gerne geschlagen, früher hätte er es ohne Zweifel getan, doch da wusste er auch noch nicht, dass er ein User war, dass er ihn beschützen musste. Vermutlich hätte Flynn so lange gebettelt bis er einfach aus Schonung seiner Nerven heraus zugestimmt hätte. Wie primitiv, aber es funktionierte. Dennoch, sein Blick sprach Bände und Kevin ging fast instinktiv auf Abstand. Tron würde ihm nie etwas tun, aber miese Laune konnte der ernste Zeitgenosse durchaus versprühen und ausleben. Er hatte viel mehr mit einem User gemein, als er manchmal ahnte. Alan hatte auch viel dafür getan um weiter an ihm zu arbeiten, sodass er inzwischen fast zu komplex war, um noch weiter in dem Raster zu agieren. Die Generalüberholung des ganzen ENCOM Systems stand bevor, doch Flynn wollte Tron haben, bei sich – da er sich auf ihn hundertprozentig verlassen konnte. Er war das Sicherheitsprogramm.
 

„Ist Alan damit einverstanden?“

Stille.

„Du hast ihn noch nicht einmal gefragt.“
 

Dieser Erinnerungsfetzen zwang Rinzlers gegensätzliche Seite in die Knie. Er, das Programm, wurde sich langsam wieder bewusst wer er war – was er war.
 

Er hatte versagt.
 

Er hatte seine Primärprogrammierung nicht einhalten können. Ein fehlerhaftes Programm, das entweder repariert werden müsste oder gelöscht.
 

Rinzlers Reste schrien dagegen an, es gab nur Clu, nur dessen Befehle, das war die einzige Wahrheit die er benötigte, aber die Erinnerung an seinem Ursprung strömte weiter auf ihn ein als wäre er wieder im I/O Tower. Er hatte User in Gefahr gebracht und war an dem Massenmord der ISOs mit verantwortlich, all das was Flynn nicht gewollt hatte – er hatte ihn verraten. Wie ein Messer schnitt dieser Gedanke durch sein Bewusstsein, das zum ersten Mal seit tausenden von Zyklen klar war. Sein ganzes Programm wurde überlastet als der Virus, Rinzler, dagegen ankämpfte. Er wollte wieder die Kontrolle haben, wollte wieder für Clu und dessen

Überzeugungen kämpfen. Gekrümmt vor Schmerzen wand sich das ehemalige Sicherheitsprogramm und wurde plötzlich von einer Druckwelle mitgerissen.
 

Als wäre er von einer Wand gerammt worden überschlug er sich mehrmals in der Luft und schoss mehrere hundert Meter zurück in die Richtung des Rasters. Aber der See der Simulation war immer noch unter ihm während es so schien als würde der Fall niemals enden. Die Druckwelle beschädigte sein Programm weiter in dem es vereinzelte Codes aus seinem Körper riss, aber sie gab ihm auch etwas zurück, etwas, das ihm Clu genommen hatte.
 

Flynn.
 

Das konnte nur er gewesen sein. Sein Selbst drängte wieder danach seine ursprüngliche Aufgabe zu übernehmen, Flynn zu suchen und ihn zu beschützen, zusammen mit dessen Sohn und Quorra. Rinzlers letztes Zischen verschwand, als er seinen Körper zurück gewonnen hatte. Der Systemadministrator nutzte dies und überschrieb den Virus, doch er fühlte sich unvollständig, fehlerhaft. Doch damit endete Rinzlers Existenz, jetzt gab es nur noch ihn. Tron. Das Sicherheitsprogramm, das er vor langer Zeit einmal gewesen war, das administrative Rechte hatte, aber er war zweifelsohne beschädigt worden durch die erste gewaltsame Umschreibung. So wie von der Jetzigen, in der er hastig Rinzler überschrieben hatte, in der Hoffnung wieder mehr er selbst zu sein. Irgendwie ahnte er jedoch, dass es kein Zurück gab, keinen ursprünglichen Tron, selbst wenn Alan ihn durch ein Back Up reparierte und er vergaß was passiert war. Als hätte er sich gerade selbst weiterentwickelt. Doch...
 

Er war gescheitert und fehlerhaft.
 

Fast hätte er ironisch gelacht unter seinem Helm, der sein Gesicht so lange schon verborgen hatte.
 

Tron, sein Name, setzte sich zusammen aus den Wörter TRACE und ON. Ein Befehl welcher das System dazu veranlasst Zeile um Zeile, Code um Code zu kontrollieren, bis der Fehler im System gefunden war. Dieses Raster und auch er, waren jedoch schon viel zu komplex für diesen simplen Befehl.
 

Aber das war auch egal.
 

Es war als würde er gegen den Boden des Rasters prallen, hart und unnachgiebig, aber das Wasser schloss sich schon Sekunden später um seinen Körper.
 

Zum Glück gab es keine Knochen die brechen konnten, doch die oberste Schicht seine Programmierung splitterte ab. Seine orangen Programmierungszeichen erloschen und verwandelten sich wieder in das helle blau, das ihn einst ausgemacht hatte. Aber auch nur um im selben Moment wieder zu flackern, als hätte er einen Wackelkontakt. Immer wieder erlosch das Licht während er tiefer sank auf den Grund des Sees.
 

Fehler in der Programmierung.

Beschädigt und letztendlich – allein, dürfte er für seine Fehler bezahlen.

Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sein eigenes System innerhalb seiner Programmierung zusammenbrach und er einfach verschwand, als hätte es ihn niemals gegeben.

Code um Code.

Zeile um Zeile.

Zahl um Zahl würde er verschwinden.

Isomorphe Algorithmen

~*~*~*~*~*~*~*
 

I remembered black skies

The lightning all around me

I remembered each flash

As time began to blur

Like a startling sign

That fate had finally found me

And your voice was all I heard

That I get what I deserve
 

In every loss

In every lie

In every truth that you'd deny

And each regret

And each goodbye
 

So give me reason

To prove me wrong

To wash this memory clean

Let the floods cross the distance in your eyes
 

Linkin Park – New Divide
 

~*~*~*~*~*~*~*
 


 

1. Isomorphe Algorithmen
 

Systemguardian disconnected.

Shut down.

Access: Master Key authorized by Kevin Flynn

Loading emergency Programm ...

Atlantis.

Reading Code.

Compress full Back up.
 

Welcome to the Grid, Programm.
 

Er fühlte sich schwach. Ausgelaugt, als würde sich seine Energie kontinuierlich verflüchtigen.
 

Aber das war unmöglich, er war ein vollständiges Programm.
 

Doch innerhalb eines Augenblickes wurde er eines besseren belehrt, von sich selbst. Druck breitete sich in seinem Kopf aus, lähmte seine Gedanken und bereitete ihm Schmerzen indem es ihn überlastete. Schneller als ihm lieb war wurde ihm bewusst, dass es seine unsaubere Arbeit war, die noch versuchte ihre Befehle auszuführen. Rinzler.
 

Und dabei hatte er gehofft er wäre weg, eigentlich sollte er das auch sein. Er hätte gelöscht werden müssen.
 

Obwohl er sich darum bemühte die Augen zu öffnen um sich zu orientieren, dauerte es fast einen Minizyklus bis er es schaffte oder zumindest glaubte er das. Noch bevor er langsam in den bewölkten Himmel blicken konnte hörte er das Wasser des Sees der Simulation, der wohl inzwischen unter ihm lag. War er an Land gespült worden? Er war sich nicht sicher und während der Schmerz ihn noch daran hinderte, starrte er weiter in den Himmel, dessen dunkles Antlitz immer wieder von einem hellblauen Entladungsblitz gespalten wurde. Der Virus war also immer noch da, weshalb er die Augen schloss um ihn erneut und diesmal ordentlich zu überschreiben. Gerade als er sich darauf konzentrierte – wurde ihm der Zugang verweigert. Er hatte keine Berechtigung mehr an seinem Programm zu arbeiten!
 

Aber er hatte doch seine Administratorrechte wiederbekommen.
 

Hastig richtete er sich auf, eine schlechte Idee, da er im selben Moment zur Seite kippte, jedoch von einer Wand gestoppt wurde. Schwer atmend öffnete er wieder die Augen und sah an sich hinab. Die komplette oberste Programmierungsschicht war herausgebrochen und immer mal wieder splitterte ein Stück von ihm ab. Wenn er sich jetzt schon nicht mehr selbst programmieren konnte, dann vielleicht aber sein System stabilisieren. In seinem Innersten, neben den brennenden Protestschreien von Rinzler, hoffte er dass es Flynn gut ging, nicht nur weil sie Freunde waren, sondern weil er Hilfe brauchte.
 

Mit einer langsamen Bewegung wollte er nach seinem Identitätsdiskus greifen, doch als er seine Hand sah schob er den Gedanken schnell beiseite. Die Finger seiner linken Hand sahen verstümmelt aus. Zwei fehlten sogar schon ganz und als er versuchte sie zu bewegen brach noch etwas heraus. Seine rechte Hand ähnelte der linken dabei sehr, jedoch hatte er dort noch alle Finger. Seine Arme, wie Beine waren da nicht besser und ihn beschlich das Gefühl das er lieber nicht wissen wollte wo genau er sich befand. Doch das Rauschen des Sees war nah und mit einem Blick zur Seite erkannte er, dass er nur auf einer Klippe am Rand des Sees saß. Entweder war er jetzt so gut wie tot, weil er sich auf der Seite des Portals befand oder er war so gut wie tot, weil er auf der anderen Seite war. In jedem Fall an einem einsamen Ort auf dem Raster.
 

Er konnte also oben sterben, auf dem Weg dorthin oder hier unten auf den Klippen.
 

Es war Rinzler, der ihm einen mentalen Tritt verpasste und ihm erklärte, dass er nicht hier sterben wollte, doch es war Tron, der die endgültige Entscheidung traf. Er entschied sich dafür, vielleicht gab es noch Hoffnung für ihn und wenn Flynn noch hier war, dann könnte er vielleicht noch einen letzten Zweck erfüllen indem er ihn zum Portal brachte. Mit einem Seitenblick korrigierte er sich jedoch, das Portal war bereits geschlossen, dann würde er Flynn eben beschützen und an einen sicheren Ort im Raster bringen. Der Virus in ihm fauchte sofort gereizt auf, da er Flynn eher über eine Klippe schubsen würde, anstatt ihm zu helfen.
 

Stöhnend zog er sich an der Wand hoch und lehnte sich gegen die kühle Wand der Rasterklippe. Sein Kopf dröhnte, nicht nur wegen Rinzler sondern auch wegen der Beschädigung an seinem ganzen Programm. Seine ehemals leuchtend blauen Streifen flackerten gefährlich auf und erloschen teilweise für kurze Zeit. Genau in dieser Zeit bekam er bedrohliche Gleichgewichtsstörungen, die ihn fast wieder in die Knie gezwungen hätten. Doch er blieb stehen und griff mit dem Rest der von seinen Händen übrig war an den nächsten Vorsprung um sich hochzuziehen. Entgegen seiner Erwartung lösten sich seine restlichen Finger unter der Belastung nicht auf, doch ihm selbst fehlte fast schon die Kraft, um sich zu bewegen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit für ihn, auch wenn sein System ihm die konstante der Zeit erklärte und das es für ihn, als logische Programm kein „vergehen wie im Flug“ gab oder auch das bekannte „ziehen“ gab.
 

Jede Bewegung war ein Kampf mit sich selbst und jeder Vorsprung eine Rasterreise von ihm entfernt. Einzig sein Wille war es, der ihn immer wieder dazu brachte aufzustehen und weiterzumachen. Er hatte lange genug seine Aufgabe schleifen lassen, 20 Userjahre und tausende von Zyklen. Fast hatte er schon nicht mehr daran geglaubt die Klippen hinter sich zu lassen, doch irgendwann griff seine Hand nach dem letzten Vorsprung und zog ihn hoch über den Rand des Rasters.
 

Seufzend blieb er dort liegen, hob seine rechte Hand und besah sich diese etwas genauer. Vorhin war sie verstümmelt gewesen, jetzt brachen sichtbar kleine Cluster aus ihr heraus und lösten sich in blauen Staub auf. Es war so weit. Sein System brach zusammen. Das Flackern des Lichtes seiner Hand war fast ganz erloschen und nur noch schwach konnte man es sehen, als hätte man es gedimmt.
 

Er richtete sich noch ein Stück auf und griff nach seinem Diskus, der ebenso mitgenommen aussah, sackte wieder zurück in die alte Position und aktivierte diesen. Kurz darauf flackerte sein eigenes Gesicht in Form eines Datenstromes auf. Mit der zweiten Hand schob er es zur Seite, zusammen mit den weiteren Bits die alles Upgrades von Alan darstellten und von Flynn. Sie waren noch nicht in sein Grundprogramm eingearbeitet gewesen. Unterdessen stolperte er auch über Rinzlers Programmierung, doch er konnte sie nicht entfernen oder den Druck in seinem Kopf lindern. Dieses Ding blieb weiterhin aktiv in seinem Bewusstsein, also blieb ihm keine andere Wahl als das zu akzeptieren und weiter zu seinem Aufbau zu blättern. Es dauerte einen gefühlten Zyklus bis er diesen erreichte und noch einen, bis er ihn komplett gemustert hatte. Fast seine kompletten Codes leuchteten in dem bedrohlichen Orange auf, nur ein kleiner Teil in einem schimmernden Hellblau und ein paar wenige in einem aggressiven Rot.
 

Vorsichtig zog er ein paar orange Codes heraus, die seine Energie steuerten und schnippte sie einfach aus dem Anzeigefeld des Diskus heraus. Erneut wurde er von Schwäche und Schwindel übermannt, die wieder nachließen als die verschwunden Codes sich einfach neu schrieben und zwar im hellem Blau. Wenigstens blieb ihm das bisschen Kraft noch und verflüchtigte sich nicht im Datenstrom des Rasters. Es genügte leider nicht mehr um den Rest seiner Problemzonen wiederherzustellen, dafür hatte er schon zu viel Energie verloren.
 

Er steckte den Diskus wieder zurück an seinen Platz, wofür er sich dieses Mal auf die Seite rollte um an seinen Rücken zu kommen.
 

„Und jetzt steh auf Tron!“, flüsterte er sich selbst zu, während er mit seinen Augen die Stadt in Visier nahm. Es dauerte seine Zeit und benötigte noch einige Versuche, doch letztendlich stand er. Wankend und mit gekrümmter Haltung, doch seine tauben Füße bewegten sich in die gewünschte Richtung. Allgemein fühlte er nichts mehr, was vermutlich daran lag, dass der Teil seiner Programmierung, die fühlen konnte, bereits zerstört war. Wie aufmunternd doch die ganzen Feststellungen waren, da konnte er doch glatt seinen Diskus gleich zerstören und sich löschen.
 

Ihm war sowieso so, als wäre sein ganzes kleines System heruntergefahren und nur noch sein Basisprogramm aktiv. Hoffentlich verlor er nicht auch noch seine Persönlichkeit – Rinzler könnte aber gerne in den Weiten des Rasters verschwinden. Die Antwort auf diesen Gedanken war ein stechender Schmerz von dem Virus, der ihn sofort in die Knie zwang.
 

„Argh~“, rief er fast schon wütend während er sich die Hand an den Kopf presste.
 

Es dauerte viel zu lange bis die überlasteten Codes sich wieder einfingen, ebenso Rinzler dessen Wut deutlich zu fühlen war. Eine gespaltene Persönlichkeit. Schlimmer konnte es gar nicht mehr werden.
 

Dieses Mal schaffte es Tron jedoch nicht mehr aufzustehen. Er kniete schwer atmend auf dem Boden, bis er sich dazu entschloss, sich einfach zur Seite fallen zu lassen. Warum knien, wenn er sowieso nicht mehr hoch kam? Dank der gelöschten Codes spürte er den Aufprall sowieso nicht mehr. Jetzt konnte er nur noch in den Himmel starren, zusehen wie sich dort die Blitze des Rasters entluden. Bewölkt. Früher war er einmal klar gewesen, zwar mit Blitzen, aber klar und ohne Wolken. Hatte Clu das bewerkstelligt? Vermutlich, so wie damals der MCP.
 

Irgendwann verlor er jedes Gefühl für den Augenblick und im Nachhinein hätte er auch nicht mehr sagen können wie viele Zyklen er am Boden lag und darauf wartete, dass er sich auflöste. Sein Kopf fühlte sich leer an, sogar der Druck, welcher ihm sagte, dass Rinzler immer noch da war wurde schwächer. Er hatte sich viel mit Usern beschäftigt auch mit deren Wissenschaften, Büchern und dem Verhalten. Flynn hatte ihn damit versorgt und ihm auch viel von der Welt der User berichtet, sofern bei all der Arbeit noch Zeit blieb. Obwohl, wenn Tron es recht bedachte, war Flynn schon immer darauf aus gewesen nicht zu viel zu arbeiten.
 

Alan. Was sein User jetzt wohl machte? Enttäuscht wäre er sicherlich, besonders weil er Flynn nicht hatte beschützen können und dann noch dessen Sohn angegriffen hatte, wenn man mal allgemein von den ganzen Morden absah, die er im Namen von Clu begangen hatte. Ja, Alan wäre enttäuscht gewesen und Flynn sicherlich auch. Was hatte er nur getan? Seufzend schloss er die Augen, in der Hoffnung vielleicht schlafen zu können. Etwas, das er eigentlich nicht benötigte, da er kein User war und seine Energie generell konstant blieb, abgesehen von einigen Kraftschüben die meistens für Kämpfe nötig waren oder wenn er sich regenerieren musste. Aber sich zu „erholen“, im Sinne der User hatte er nicht nötig, doch er konnte. Viele Basics taten das, schon allein um dem „Erschaffer“ nachzueifern.
 

Flynn hatte die Menschlichkeit in das Raster gebracht und das im Guten wie Schlechtem Sinne. Die Programme hatten sich selbstständig weiterentwickelt und damit auch Gefühle wie Zuneigung, aber auch Eifersucht und Hass oder Neid. Er selbst war davon nicht verschont geblieben, aber sein Pflichtgefühl und auch die Ethik die ihm Flynn predigte, zusammen mit Alans Programmierung ließen nicht zu, dass er sich zu so etwas wie Clu entwickelt hatte, zumindest nicht von alleine. Er kannte seine Aufgabe – für Ordnung auf dem Raster sorgen und die User beschützen. Rinzler widersprach dem ganzen natürlich, aber das ignorierte er einfach und konzentrierte sich auf das Schlafen.
 

Er hatte es schon öfters getan und dabei erschrocken feststellen müssen, dass er zu der Zeit Bilder gesehen hatte. Unzusammenhängende Dinge, unrealistische Handlungen von Personen die er kannte, aber auch teilweise wieder so realistisch, dass er nach dem Aufwachen kontrollieren ging ob das nun die Wahrheit war oder nur eine Illusion. Als er Flynn das erste Mal davon berichtete und ihm auch erklärte, dass er nicht mehr schlafen würde, hatte dieser amüsiert gelacht. Es dauerte einen Microzyklus bis Tron ihn soweit hatte ihm endlich zu erzählen was daran genau so lustig war. Im Nachhinein zeigte sich Kevin unglaublich begeistert davon, da diese Schatten seines Systems sich selbstständig gemacht hatten. Er nahm an dass es unvollständige Querverweise oder temporäre Codes gab, die das verursachten, aber genau konnte er es nicht sagen. Einige Programme berichteten dasselbe Phänomen, doch die meisten sahen es nur als verschwendete Zeit an.
 

Ganz im Gegensatz zu den ISOs. Ausnahmslos alle von ihnen träumten und ähnelten auch sonst sehr den Usern, was auch Flynn immer wieder bestätigte.
 

„Sie sind unglaublich Tron. So was hätte ich niemals programmieren können! Freier Wille, Träume, Wünsche, Hoffnungen! Sie sind perfekt!“, schwärmte ihm Flynn vor, so wie fast jedes Mal wenn er da war und die ISOs beobachtete. Ihn selbst störten die ISOs nur, wenn sie mit den Basics aneinander gerieten, eigentlich war es immer umgekehrt. Die Programme hielten diese Wesen für überflüssig, da sie keine zweckdienliche Aufgabe erfüllten und griffen sie deshalb auch gerne an. Obwohl Flynn es offiziell verboten hatte, kämpfte Tron inoffiziell sehr damit. Es oblag ihm und seinen Systemwächtern die streitenden Parteien zu trennen und dabei hatte er schon oft einige Clusterstücke an den Kopf bekommen. Sei es jetzt in Form eines Steins oder einer Flasche gewesen. Oft genug hatte er ein paar seiner Codes erneuern und sie regenerieren müssen. Das alles hatte nicht nur ihn besorgt sondern auch Flynn.
 

Und dann gingen die Morde los und Abraxas war aufgetaucht, dicht gefolgt von Clus Putsch.
 

Während er nachdachte geschah es – er schlief ein.
 

Nicht für lange, da ihn ein beunruhigendes Gefühl weckte und zwar glaubte er beobachtet zu werden. So weit draußen vor Tron City war das zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Die Systemuhr sagte ihm, dass er 3 ganze Zyklen hier gelegen war, ehe er die Augen wieder öffnete und in das verwirrte Gesicht eines Programmes sah. Es starrte ihn direkt an, man könnte sagen es hatte ihn fixiert. Aber nicht nur das eine war da, um ihn herum standen dutzende Programme, alle mit dem Stoff von Usern bekleidet, verwirrt und gleichzeitig völlig abwesend.
 

„Wer seid ihr?“, flüsterte Tron schwach und musterte das Programm das nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht weg war. „Wer seid ihr?“, echote es im selben Tonfall und starrte ihn weiterhin an, doch inzwischen mit so etwas wie Neugierde auf dem Gesicht. Ein leeres Programm? Tron war sich nicht sicher, aber er konnte sich nicht aufrichten um es möglicherweise zu überprüfen. „Wer seid ihr?“, fragten weitere Stimmen und ein Raunen ging durch die Programme, die immer wieder dieselbe Frage stellten. Solange, bis irgendwann die Person vor ihm die Frage umstellte: „Wer bist du?“. Verwundert zog das fast gelöschte Sicherheitsprogramm die Augenbrauen hoch, antwortete jedoch mit einem knappen: „Tron.“ Erneut wiederholte die Menge seinen Namen, solange bis plötzlich verschiedene Wörter oder eher Namen durch die Luft flogen und auch das Programm vor ihm stellte sich praktisch vor. „Rel. Ich bin Rel.“, kam es schließlich von ihm und er sah auch zu den anderen, die sich ebenfalls vorstellten. Tron konnte sich sowieso nicht die ganzen Namen merken, abgesehen von Rels, mit seinen schwarzen Haaren und den tief blauen Augen, die ihn schon so eindringlich gemustert hatten.
 

Gerade als dieser sich zur Seite drehte und die anderen ansah fiel Tron etwas an seinem Arm auf, ein leuchtendes Symbol.
 

ISO

Isomorphe Algorithmen.

„Unmöglich zu programmieren.“, hallte Flynns Stimme in seinem Kopf wieder, zusammen mit dem starken Druck von Rinzler der die Programme am liebsten auf der Stelle zerfetzt hätte. Sein Kopf begann wieder zu brennen als er versuchte dagegen anzukämpfen – er war ein Friedenswächter! Stöhnend hielt er sich den Kopf mit seinen fast aufgelösten Händen und drehte sich auf die Seite. Ihm war als würde er gleich platzen, während Rinzler es genoss wie er litt und noch weiter seine Wut auslebte, über die Existenz der ISOs. Anscheinend waren neue entstanden, was ihn auch nicht wunderte schließlich wusste niemand, wie sie beim ersten Mal entstanden waren. Flüsternde Stimmen erreichten sein Ohr, bis sie anschwollen zu besorgten Stimmen. „Es geht ihm nicht gut.“, vernahm Tron und plötzlich spürte er wie man ihn hoch hob. „Helft mir mal!“, rief Rel, den er eindeutig zuordnen konnte und kurz darauf fühlte, nur als Druck nicht als tatsächliche Berührung, wie man ihn auf einen Rücken verfrachtete. „Dort ist etwas. Vielleicht finden wir dort Hilfe für dich.“, sprach Rel zu ihm, dessen Stimme so nah war das Tron sich sicher war, dass dieser ihn trug.
 

Rinzler sprang unterdessen in seinem Kopf im Dreieck. Nicht nur das ISOs wieder aufgetaucht waren, nein sie trugen ihn auch noch, diese Fehler halfen ihm! Ja, für den Virus war es ein schlimmer Albtraum und für Tron irgendwie auch. Diese Überlastung! In seiner ganzen Existenz als Programm hatte er noch nie solche Schmerzen gespürt und er war das älteste Programm hier! Rel entging nicht, wie sich der beschädigte Tron auf seinem Rücken weiter krümmte und schmerzhafte Laute von sich gab. Obwohl er noch immer verwirrt war und nicht wusste wie er hierher kam, konnte er klar erkennen, dass es ihm nicht gut ging und er Hilfe benötigte. Der ISO hatte keine Ahnung wie er das anstellen sollte, aber dieser Ort dort vorne – vielleicht gab es dort jemanden der ihnen helfen konnte, ihnen allen.
 

„Du musst durchhalten Tron!“, ermahnte Rel den Basic, während Rinzler diesem noch weiter die Hölle heiß machte. Schon allein bei dem Satz des ISOs tickte der Virus erneut aus und übersah dabei eines – er übertrieb. Nach der großen Wut kam der Fall. Die Sicherungen von Tron deaktivierten ihn als sich der erste Code auflöste, da er durch die Überlastung beschädigt wurde. Regungslos sackte das Sicherheitsprogramm auf dem Rücken des ISOs zusammen. Sein Kopf ruhte auf der Schulter von Rel während seine Arme schlaff herunter hingen. In Gedanken glaubte sein Träger auch, dass es so vielleicht besser war, was auch immer diesen Tron gequält hatte.
 

Zuerst liefen sie alle nur schweigend in die Richtung der schemenhaften Stadt, doch dann begannen sie zu reden. Verschiedene Dinge gab es zu bereden, doch das Wieso und Weshalb waren dabei die Hauptfragen. Rel war nicht entgangen wie Tron auf sein Mal am Arm gesehen hatte, das alle anderen auch hatten. Vielleicht wusste dieser etwas und der Rest der Gruppe ahnte das auch. Immer mal wieder wurde ihm Tron abgenommen und sie machten auch Pausen weil sie erschöpft waren, doch in der Zeit wachte er leider nicht auf. Es gab so viele Fragen. Je näher sie der Stadt kamen, desto aufgeregter wurden sie und Rel bekam auch wieder das Gefühl er müsse jetzt wieder Tron tragen, weshalb er ihn Avir abnahm.
 

Von dem Moment an als sie den Stadt betraten herrschte Stille unter ihnen. Schweigend und ohne wirkliches Ziel durchquerten sie die Straßen, während sie von den Basics ungläubig angestarrt wurden. Immer wieder vernahm Rel das Wort „ISO“ als sie durch die Straßen schritten und die anderen normalen Programme tuschelten. Irgendwann, einfach so, blieb er stehen und ging auf zwei dieser Basics zu. „Wer sind wir?“, fragte er ganz simpel und erntete dafür ungläubige Blicke, doch nicht nur er, sondern auch Tron, den er trug, wurde misstrauisch gemustert. „Ihr seid ISOs.“, antwortete schließlich eine der beiden weiblichen Programme vor ihm. Sie trug weiße Kleidung, so wie weiße Symbole, während die andere schwarze mit grünen Symbolen trug. Rel vermutete, dass es etwas zu bedeuten hatte, da Tron ähnliche hatte, diese jedoch blau glühten, wenn auch sehr schwach.
 

„Was sind ISOs?“, fragte Rel unwissend weiter und meinte so etwas wie Ablehnung aus ihrer Stimme herauszuhören, wobei er nicht wusste warum. „Das sind Programme, die niemand geschrieben hat – ihr habt keine Aufgabe und seid im Raster überflüssig.“, erklärte sie ihm ruhig weiter während ihre ganze Aufmerksamkeit jedoch auf Tron ruhte. Rel folgte ihrem Blick zu Tron und sprach sie nun auf ihn an: „Wir haben ihn gefunden, er scheint ziemlich beschädigt zu sein. Kannst du ihm helfen?“. Doch zu seinem Bedauern schüttelte sie den Kopf: „Nein, ich bin nur eine Sirene. Er muss zum primären A Sektor, dort gibt es Diagnose- und Regenerationsprogramme. Sie können ihn vielleicht wieder herstellen, doch er ist schon fast deintegriert. Vermutlich kann man ihn gar nicht mehr ganz herstellen. Er ist … aber kein ISO.“
 

Neugierig ging sie in einem ungewöhnlich, abgehackten Maschinengang auf ihn zu und hob Trons Kopf etwas hoch um dessen Gesicht genau zu sehen. „Gem! Geh von ihnen weg! Clu wird das nicht gefallen.“, warnte das andere Programm, doch die Weißhaarige hörte nicht darauf. „Er ist aber nicht hier.“, erwiderte sie monoton und musterte Tron weiter. „Wer ist Clu?“, wand schließlich Rel wieder ein, hinter dem sich nun die ganze ISO Gruppe versammelt hatte um zu erfahren, was sie waren und sie hier machten. „Er kontrolliert den Raster, er hat unseren Erschaffer Flynn getötet und Tron, zumindest hat das Zuse vor vielen Zyklen verkünden lassen.“, seufzte sie leise und erinnerte sich daran wie Flynn den End of Line Club betreten hatte. Ob er noch lebte? Gem wusste es nicht, doch sie hoffte es, besonders nach dem sie nur knapp überlebt hatte nach dem Clu das Gebäude gesprengt hatte.
 

„Tron.“, wiederholte Rel und machte misstrauisch einen Schritt zurück.
 

Aber auch Gem hob den Kopf als sie zwangsweise von dem deaktivierten Programm ablassen musste.
 

„Du kennst ihn.“

Es war keine Frage sondern eine Feststellung, schließlich sollte dieser Rel, ein ISO, Tron nicht kennen, doch er reagierte wissend auf den Namen und dann wurde der Sirene bewusst warum ihr das Gesicht so bekannt vorkam. Mit einem Mal war es auch gar keine so gute Idee mehr ihn in den A Sektor zu bringen, schon allein weil er viel zu nah am Zentrum lag, in dem auch Clu lebte. Zwar war dieser im Moment nicht in der Stadt – um genau zu sein wusste keiner wo er gerade war, doch die strenge, unsichtbare Faust des Systemadministrators schwebte immer noch über allen. In dieser Zeit hatten auch einige Rebellen versucht das Regime von Clus Soldaten, die ihren Vorgesetzten vertraten zu stürzen, leider noch ohne Erfolg. Im Stillen wussten alle Basics das der Aufstand nicht mehr weit war und jetzt tauchten wieder ISOs auf, bald würde der Kessel überkochen und die Stadt in ein Schlachtfeld verwandeln. Doch nicht wenn … es wieder jemanden gab der Frieden garantierte.
 

„Komm.“, flüsterte Gem schließlich leise mit einem verschmitzten Lächeln. „Wohin?“, entgegnete Rel und bewegte sich keinen Zentimeter – er traute dieser Frau, diesem Programm, nicht. „An einen Ort wo euch Clu nicht findet, er hatte alle eurer Art töten lassen.“, antwortete sie immer noch lächelnd, wandte sich um und betrat die nächste Seitengasse. „Gem? Sind dir die Cluster durchgebrannt?“, fragte die andere Basic und starrte sie ungläubig an. „Vielleicht, doch mir ist nach all der Zeit nach Frieden.“, kam es von ihr ohne sich noch einmal umzudrehen. Sie wollte ihr Quartier auch einmal verlassen können ohne irgendwelche Sicherheitsfreigaben oder einfach mal wieder außerhalb der Stadt die Ruhe genießen. Doch Clu hatte alles außerhalb der Stadt zu Sperrzonen erklärt, nicht einmal mit Solarzügen konnte man in andere Städte reisen. Was ihm nicht gefiel oder beschädigt war wurde zerstört. Egal welches Programm oder welches Gebäude, es war zerstört worden und Clu war ein Tyrann. Jeder wusste es, jeder dachte es, aber alle fügten sich. Sogar Zuse hatte es getan, in seinem Machthunger. Wo auch immer er sich noch befand – schließlich waren sie beide entkommen, dort sollte er auch bleiben.
 

Es dauerte nicht lange, da vernahm die Sirene die Schritte der ISOs die ihr durch die Gasse folgten und durch das Labyrinth von weiteren. Mit jedem Schritt den Rel ging wurde die Umgebung unheimlicher, aber auch defekter. Ein paar Gebäude wiesen Störungen in ihrer Grundstruktur auf und offene Cluster wurden sichtbar. Auch konnte man hin und wieder sehen, wie reine Codes sich im blauen Dunst auflösten. Immer schmäler und düsterer wurde der Weg den sie gingen, bis sie schließlich vor einem heruntergekommenen Haus standen. Ein paar Gestalten huschten um die Ecke und nur schwach konnte man das Leuchten ihrer Symbole sehen.
 

Rel schluckte als er vor Angst erschauderte, einem Gefühl das er zum ersten Mal wahrnahm. Es gefiel ihm hier nicht, doch vorher wo die ganzen Basics ihn angestarrt hatten war es auch nicht besser gewesen. Gem klopfte fast schon seelenruhig an die Tür und das auch nicht einfach irgendwie, sondern in einem gewissen Takt. Es dauerte einen kurzen Moment bis eben jene aufging und eine im Mantel verhüllte Gestalt darin zu sehen war. „Was?“, fragte diese streng und starrte Gem böse an. „Ich hab hier ein paar die Hilfe brauchen.“, antwortete sie unbeeindruckt und drehte sich dabei um, um auf die Gruppe von ISOs zu zeigen. „Neue ISOs und jemanden der für euren Clown von Anführer etwas wäre.“, fuhr sie fort und schritt wieder auf Rel zu, packte jedoch den regungslosen Tron an den Haaren um dessen Kopf hochzuheben damit der Mann sein Gesicht sehen konnte.
 

„Tron.“, war das einzige was er voller Ehrfurcht hauchte. „Er ist tot!“

„Das war Flynn auch.“, warf Gem ein und ignorierte dabei die völlig verwirrten ISOs welche sich nur blind darauf verließen, endlich auch etwas zu erfahren, außer, dass sie überflüssig waren.
 

„Die ISOs haben ihn gefunden und hergebracht, er ist schwer beschädigt.“

„Das ist nicht zu übersehen.“, murrte der Mann, machte aber einen Schritt zur Seite und wies mit der Hand ins Hausinnere. „Nach links und die Treppe runter.“
 

„Kommt.“, wandte sich die Weißhaarige wieder an die Gruppe ISOs und betrat als erstes das Haus, dicht gefolgt von Rel mit Tron. Wie der Unbekannte gewünscht hatte, führte sie Gem hinab in den Keller. Schon auf halben Weg begann Rel zu staunen. Das Haus an sich war von außen so klein und unbedeutend gewesen, dass er niemals gedacht hätte, dass sich hier unten ein so großer Raum befand, der noch weitere Türen besaß die vermutlich in weitere Räume führten. Der Saal, so konnte man es schon fast nennen, war überfüllt von Programmen in weißer Kleidung, aber da waren auch noch andere die ähnliche Kleidung wie sie trugen.
 

Auch Gem blieb überrascht am Fuße der Treppe stehen und sah zu wie sich beschädigte Basics um die ISOs kümmerten und versuchten Ordnung in das Chaos zu bringen. Man gab ihnen Decken und Kissen, wies ihnen einen Platz zu, an den sie sich hinsetzen sollten. Andere verteilten Kleidung oder beschrieben die notwendigen Identitätsdiskusse, aber es gab auch Programme die durch die Reihen gingen und Namen aufschrieben. „Ja, du bist nicht die erste!“, lachte der Mann von der Türe und quetschte sich einfach an den ISOs vorbei die noch auf der Treppe standen, auch an Rel und Tron.
 

„Wie viele sind das, Cache?“, fragte Gem und machte einen Schritt zur Seite, damit die restlichen ISOs an ihr vorbei konnten. „Wir schätzen auf mindestens 200 Stück und mit deinen hier sind es vermutlich noch einmal 50.“, kam es von Cache der inzwischen seine Kapuze abgenommen hatte und sein Gesicht offenbarte, das auf der linken Seite offene Codes aufwies. „Ich hab schon einige Programme raus geschickt um weitere ISOs abzufangen, doch diese Nachricht wird sich ausbreiten wie ein Lauffeuer. Wenn Clu wieder zurück ist, wird er Jagd auf sie machen. Aber vielleicht war diese enorme Explosion am Portal ein Zeichen und das ist auf jeden Fall eines.“
 

Mit diesen Worten drehte er sich zu Rel um, der unsicher einen Schritt zurück machte. Anscheinend kannte hier alle Tron und das verwirrte ihn. Weshalb war dieser so weit weg von der Stadt wenn man hier auf ihn baute?
 

„Wer … Nein, was ist dieser Tron?“, wollte Rel jetzt endgültig wissen, während er zusah wie Cache zwei Programme herwinkte. „Kümmert euch um die Neuankömmlinge.“, sprach er gedämpft zu ihnen um Rel beim sprechen nicht direkt zu unterbrechen und wandte sich diesem dann auch gleich zu.
 

„Dieser Ort, das Raster wurde von Flynn erschaffen. Wir alle, mit Ausnahme von euch. Keiner weiß wer die ISOs erschaffen hat, plötzlich seid ihr aufgetaucht und der Erschaffer nannte es ein Wunder. Flynn hat uns jedoch nicht alleine geschaffen, neben ihm gab es von Anfang an Clu, ein Programm das zu ihm völlig identisch aussah und Tron, dem Systemwächter.“
 

Cache entging nicht wie die ISOs ihn auch weiterhin verwirrt anstarrten, also holte er noch einmal weiter aus.
 

„Flynn hat diesen Ort erschaffen – alles. Die Gebäude, uns – die Programme. Alles was ihr hier seht. Er ist ein User und kommt aus der Welt in der alle User leben. Als er begann diese Stadt zu bauen und uns Basics zu programmieren erschuf er ein Programm das so aussah wie er und ihn vertreten sollte so lange er in der Userwelt war. Außerdem brachte Flynn jemanden mit aus einem anderen System – Tron.“, mit diesen Worten zeigte er auf das fast gelöschte Programm das deaktiviert von Rel getragen wurde.
 

„Tron war der oberste Systemwächter. Ihm oblag die Sicherheit aller Programme und ihn unterstützten weitere Sicherheitsprogramme, die er koordinierte. Aber hauptsächlich schützte er Flynn und achtete auf seine Unversehrtheit. Außerdem bekam Tron nicht alle Updates von Flynn, es gab noch eine weitere Person, seinen User. Ich weiß nicht wer es war. Jeder hier schätzte Tron, schon allein weil er älter war als alle hier und außerdem von einem anderen Raster kommt. Man könnte ihn eine Legende nennen – wenn du es so willst.“
 

„Aber wieso lag er vor der Stadt?“, warf Avir ein während die anderen ISOs murmelten und zustimmend nickten.
 

„Vor mehreren tausend Zyklen brach ein Virus im System aus und tötete viele ISOs wie Basics. Clu ließ verbreiten, dass dieser auch Flynn und Tron getötet hat, aber es gab zwei Zeugen die gesehen hatten, wie Clu die beiden mit mehreren Programmen angegriffen hat. Tron hielt die Masse in Schach und befahl Flynn zu fliehen. Bis vor kurzen glaubten wir noch das beide dabei gestorben sind, doch Flynn wie Tron leben noch. Ich hoffe Clu hat unseren Erschaffer und dessen Sohn nicht bekommen, der vor ein paar Microzyklen im Raster auftauchte. Mit Tron können wir die Truppen endlich zurück schlagen und uns unsere Freiheit zurückholen!“
 

Schweigend musterten die ISOs Cache, der ihnen trotz der Geschichte noch suspekt blieb, aber nun wussten sie wer Tron war – jemand wichtiges, zumindest für das Programm vor ihnen.
 

„Aber jetzt braucht ihr erst einmal richtige Kleidung und einen Identitätsdiskus, damit ihr euch verteidigen könnt solltet ihr angegriffen werden – Gem zeig ihnen den Weg.“, befahl er schließlich und wandte sich dann allein Rel zu. „Komm mit mir, wir bringen ihn in die Krankenstation.“ Mit einem zustimmenden Nicken folgte der ISO dem Basic, auch wenn ihm die Sache nicht geheuer war. Es schien zumindest einmal so, dass sie Tron nichts tun würden, also wäre es auch nicht falsch Cache zu folgen. „Wie habt ihr ihn gefunden?“, fragte schließlich der Türwächter, ein dunkelhäutiges Programm mit fast schwarzen Augen. „Er lag auf dem Boden am Rand eines Sees, als ich näher hin bin um zu sehen was mit ihm ist – ist er zu sich gekommen.“, erzählte ihm Rel und holte sich dabei die Erinnerung wieder ins Gedächtnis. „Tron war in dem Zustand noch wach?“, hakte Cache ungläubig nach und ließ sich einen Schritt zurück fallen um sich das ganze Ausmaß genauer anzusehen. „Ja.“, nickte der ISO und blieb daraufhin stehen, schließlich wusste er nicht einmal wohin Cache ihn führen wollte. „Er wollte wissen wer wir sind und ich fragte ihn wer er sei. Er hat mit Tron geantwortet, worauf wir uns dann vorgestellt hatten. Doch bevor wir weiter reden konnten fasste er sich an den Kopf und krümmte sich vor Schmerzen. Wir haben ihn mitgenommen, in der Hoffnung man könne ihm hier helfen – wir wussten nicht wer er war.“, „Schmerzen? Wir sind Programme – wir haben keine Schmerzen, außer es stimmt mit unserer Programmierung etwas nicht, aber dafür müsste man zwei gegensätzliche Befehle programmieren – das wäre unlogisch.“, erklärte ihm der Dunkelhäutige, während er wieder weiter ging und Rel in einen Raum führte, in dem einige Programme auf Tischen lagen. Basics nahmen deren Identitätsdiskusse vom Rücken und begannen diesen zu scannen; wiederum andere diagnostizierten das Problem und weitere versuchten es zu beheben.
 

„Wir können nicht viel machen, da Clu alle Reparaturprogramme gefangen hält und für sich nutzt. Rebellen wie wir oder Tron hätten keine Chance. Er würde uns sofort töten lassen. Allen anderen hier fehlt die Zugriffsberechtigung um im Systemcode von anderen Programmen etwas zu ändern. Tron könnte es – er ist Systemadministrator, sogar auf höherer Ebene als Clu. Doch mit genügend Energie sollte er sich selbst regenerieren können.“, „Dann ist er wirklich wichtig und stark.“, schlussfolgerte Rel und legte Tron auf dem Untersuchungstisch ab auf den Cache zeigte. „Er ist es in jeder Hinsicht auch wenn er im Moment nur die Moral unter uns allen heben kann, zu mehr wird er vorerst nicht fähig sein. Flynn könnte ihn schneller wiederherstellen oder sein User, doch wir wissen nicht wer das ist.“, „Dann fragen wir ihn doch einfach wenn er wach ist und dann versuchen wir Kontakt mit ihm aufzunehmen.“, „Ha! Etwas zu einfach. Findest du nicht?“, „Es erscheint mir sinnvoll den einfacheren Weg zu nehmen, als sich einen schweren auszudenken – wir sollten seinen User finden!“.
 

„Clu überwacht die I/O Tower, selbst wenn wir über den Wächter eine Nachricht schicken können, ist es erstens fraglich ob dieser sie bekommt und zweitens können wir nicht einfach so an hunderten von Clus Wächtern vorbei marschieren, dazu bräuchten wir eine Armee.“, „Oder eine Person die sich einschleicht und verkleidet.“, antwortete Rel, als handelte es sich hier um das natürlichste der Welt. „Ein Trojaner? Das klingt nach einer Möglichkeit, doch alleine wäre das zu riskant, aber lass uns später darüber reden – jetzt ist etwas anderes wichtig.“, beendete Cache das Thema und sah wieder zu Tron der deaktiviert auf dem Tisch lag. Inzwischen hatte sich auch ein Diagnoseprogramm zu ihnen gesellt und dem Systemwächter den Identitätsdiskus abgenommen, um mit der Routineuntersuchung der Daten zu beginnen.
 

Der Diskus glühte auf und das unverkennbare Gesicht von Tron erschien, dicht gefolgt von den Updatebits, die noch nicht in seiner Matrix fest eingegliedert waren. Es dauerte seine Zeit bis das Diagnoseprogramm sich durchgeblättert hat zu Trons Urcodes. „Das sieht nicht gut aus.“, seufzte das weibliche Programm mit den weißen Haaren und der dunkleren Haut, deren Symbole auf der Kleidung grün leuchteten. „Seine ganze Struktur ist schwer beschädigt und an diesen Stellen instabil.“, fuhr sie fort und die gefährdeten Bereiche vergrößerten sich, um zu verdeutlichen, wovon sie sprach. „Sein Energielevel ist fast völlig aufgebraucht und hier sind einige Sektoren von ihm überschrieben worden – ein Virus. Es tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten habe, doch kein Reparaturprogramm, selbst wenn wir die von Clu zur Verfügung hätten, könnte diesen Schaden beheben. Seine administrativen Rechte für das Raster sind zusätzlich noch gesperrt, so wie die ganzen Bits die man vorhin gesehen hat. Nur der Erschaffer könnte sie wieder freischalten.“
 

Cache ließ den Kopf hängen – was für eine vernichtende Diagnose.
 

Sie hatten Tron lebendig gefunden und doch war er zur Löschung verdammt, sollte er etwas anderes tun außer liegen.
 

„Ich habe ihn nie persönlich kennen gelernt, aber einige seiner Sicherheitsleute. Sie beschrieben ihn als jemanden der sehr auf seine Pflicht achtet und diese auch akribisch erfüllt. Am schlimmsten war er da im Bezug auf Flynn, dort duldete er keine Fehler.“, begann Cache und fürchtete, dass sie einen wachen Tron kaum dazu bringen konnten, untätig herum zu liegen. „Jeder musste ganz genau arbeiten? Aber Fehler passieren!“, fragte Rel nach und musterte das leere Gesicht des braunhaarigen Systemwächters. „Natürlich passieren sie. Ich will damit eigentlich nur sagen das er sich in dem Zustand nicht bewegen darf, aber er es wird, wenn wir ihn nicht festbinden. Als Basic erfüllt man einen gewissen Zweck und der von Tron ist es das System zu schützen und Flynn. Er wird es also trotz seines Zustandes versuchen.“, erklärte ihm Cache, während er mit verschränkten Armen zusah wie das Diagnoseprogramm einige Eingaben am Kopfende des Tisches machte. Kurz darauf leuchteten dieselben blauen Symbole wie auf Trons Anzug am Tisch auf nur in einem starken Energiestrom der sich auf das Sicherheitsprogramm übertrug.
 

Ich stabilisiere sein System damit er sich nicht plötzlich deintegriert.“, erläuterte die Frau und versuchte kurz danach ein paar orange Codes aus Trons Anzeigefeld zu ziehen. Doch der Code leuchtete jedes Mal blau auf und in großer Schrift erschien vor ihr „Access denied“. Mit einem ärgerlichen Murren versuchte sie es mit unwichtigen Codes, die sich zu ihrer Verwunderung entfernen ließen und nach kurzer Zeit weiß aufleuchteten, als Zeichen das sie da waren und sich installierten, sobald Tron wieder seinen Diskus bekam. „Scheint doch etwas zu funktionieren.“, meine Rel der dem ganzen fasziniert zusah. „Es sind nur Kleinigkeiten in der Energiespeicherung und Grundstruktur. Nichts was tatsächlich mit seinem Programm und seinen Fähigkeiten an sich zu tun hat. Außerdem kann ich auf den Virus auch nicht zugreifen und auf diese Stellen auch nicht.“, mit den Worten zeigte die Weißhaarige auf ein paar Codesequenzen die zwar als Grundfarbe blau hatten aber mit roten Punkten gesprenkelt waren. „Sieht aus als hätte man versucht den Virus zu überschreiben – schlampige Arbeit.“
 

„Und das heißt?“, fragte Rel und beobachtete wie Tron zur Seite gedreht wurde und man den Diskus an seinem Rücken befestigte. Seine Zeichen flackerten kurz auf, erhielten jedoch dank der Energiezufuhr über den Untersuchungstisch sofort wieder Kraft die der Wächter sofort umsetzte. Wie in Zeitlupe konnte Rel zusehen wie sich die Finger wieder regenerierten und bildeten, zusammen mit seinem restlichen Körper. Innerhalb kürzester Zeit lag vor ihm wieder ein vollständiges Programm, zumindest äußerlich. Schließlich hatte die Frau alle Euphorie schnell wieder zerschlagen. „Danke Flav. Sag uns Bescheid, wenn er wach ist, denn du brauchst noch einen Diskus.“, die letzten Worten von Cache galten definitiv Rel, der nicht wirklich etwas damit anfangen konnte.
 

Doch er folgte ihm ohne Widerworte aus dem Raum, jedoch nicht, ohne sich vorher noch einmal umzudrehen. Jetzt wo Tron wieder vollständig als Person dort lag strahlte er eine gewisse Aura von Macht aus. Keine Furchteinflößende, eher etwas ruhiges und sehr, sehr altes.
 

„Ahhhhhhhhhh!“, brüllte eine Stimme quer durch den Raum und Rel wurde aus seiner Gedankenwelt gerissen. Noch bevor der ISO sich, der Stimme folgend, umdrehen konnte rannte etwas Kleines an ihm vorbei und sprang auf den leeren Untersuchungstisch neben Tron. „Nein!“, schrie sie und stampfte mit dem Fuß. „Das tut weh! Das will ich nicht!“, protestierte die Kleine und starrte ihren Verfolger, einen blonden Basic, böse an. „Aber jeder braucht einen Diskus!“, verteidigte er anscheinend sein Handeln und hielt dabei einen dieser besagten Diskusse in der Hand. Das kleine Programm wirkte trotz seiner Größe vollständig und wies keine sichtbaren beschädigten Stellen auf. Sie trug wie der Rest der Programme die typische eng anliegende, weiße Kleidung deren Symbole in einem intensiven blau leuchteten.
 

Ihre langen haselnussbraunen Haare wallten über ihre Schultern während ihre saphirblauen Augen versuchten den Mann aufzuspießen.
 

Der Basic schnappte nach ihrer Hand und versuchte sie herzuziehen um ihr gewaltsam den Diskus anzulegen, doch das kleine ISO Programm trat ihm einfach ins Gesicht und sprang zum nächsten Tisch – den von Tron. Sie landete auf der Tischkante und sprang über den Wächter auf die andere Seite ohne ihn zu beachten, doch bevor sie den nächsten Satz machen konnte fing sie Flav ab. Das Diagnoseprogramm hielt sie fest, obwohl sie wie wild zappelte und der blonde Basic legte ihr den Diskus am Rücken an. Erneut schrie das kleine Programm auf, doch diesmal war ihre Stimme voller Qual. Ein Leuchten breitete sich im Raum aus und als Ursprung konnte Rel den Diskus am Rücken des Mädchens ausmachen. Aber nicht lange da es so hell wurde das er sich zur Seite drehen musste.
 

Es knallte und man konnte hören wie Splitter durch den Raum schossen und an den verschiedensten Gegenständen abprallten. Im selben Moment verschwand auch das Licht und zurück blieb – nichts. Die Kleine bewegte sich nicht mehr, war aber ihren Augen nach noch aufgeschlagen und sie wirkte so, als wäre sie wach.
 

„Was zur Hölle war das?“, fragte Cache halb schimpfend hinter Rel.
 

„Sie hat den Diskus zerstört.“, stellte die Weißhaarige verwirrt fest und ließ das Mädchen los um eine Scherbe aufzuheben. Das Mädchen selbst stand wie benommen daneben und gab keinen Laut mehr von sich. „Selbst für eine ISO ist das ungewöhnlich.“, murmelte sie leise vor sich hin und musterte weiter die Scherbe. „Tja, ist wohl eine fehlerhafte ISO!“, brummte Cache und drehte sich wieder um, damit Rel auch endlich zu den Sirenen kam. Doch der Schwarzhaarige bewegte sich keinen Zentimeter, dafür war er noch viel zu fasziniert von diesem kleinen Programm. Vorsichtig ging er auf sie, so als hätte er Angst, dass sie aus ihrer Trance aufwachen könnte und erneut schrie. „Kleines?“, fragte er ruhig und die beiden Basics die ihr den Diskus hatten anlegen wollen wichen zurück um ihn Platz zu machen. Vielleicht brachte er diesen Wildfang zur Vernunft, schließlich zeterte sie schon seit Tagen herum. „Mein Name ist Rel. Wie ist deiner?“, redete er weiter auf sie ein und sie wachte auch tatsächlich aus ihrer Starre auf.
 

Das Mädchen zuckte zusammen und wich vor ihm zurück, sie hatte Angst, das konnte Rel sehen auch wenn er sich nicht sicher war woran er das erkannte. „Wie heißt du?“, probierte er es noch einmal, während sie den Tisch ängstlich umrundete und er nur noch ihren Kopf sehen konnte. „A …“, begann sie, sah dann aber zu der Tür hindurch wo man sah wie die Basics die ISOs versorgen. „Atlantis.“, murmelte sie vor sich hin und wandte sich dann wieder Rel zu, jedoch nicht lange da fand sie nämlich etwas neues Interessantes. „Wer ist das?“, fragte sie neugierig und tippte gegen Trons Arm als wäre er etwas neues Unbekanntes das man erst anstupste bevor man es richtig berührte. „Hör auf!“, ermahnte sie Flav gleich und als Antwort bekam diese einen bitterbösen Blick des Mädchens. Wie aus Trotz tippte sie weiter gegen die Hand und wanderte weiter hoch bis zu seinen Arm. „Und wenn nicht?“, fragte sie herausfordernd, wobei ihr Gesicht wieder ernst wurde.
 

„Dann wird auch nichts passieren!“, warf Rel hastig ein, ehe Flav antworten konnte. „Lass uns einfach gehen, ja?“, schlug er freundlich vor und ging zu ihr auf die andere Seite. Diesmal ließ sie zu, dass er sich ihr näherte und hörte auch auf Tron anzutippen. „Komm.“, wiederholte der ISO und hob das Mädchen einfach hoch um sie wegzutragen. Sofort legte sie ihre kleinen Arme um ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter während sie noch einen Blick auf Tron erhaschte, bevor sie den Raum verließen. „Wer war das?“, fragte Atlantis irgendwann nachdem Rel schon lange zu Cache aufgeholt hatte. „Tron, er ist ein Systemwächter.“, antwortete er ruhig und hörte sich dabei ihr Gähnen an aus dem sie keinen Hehl machte. „Und wieso liegt er dann da rum?“, „Er ist verletzt.“, „Wieso?“, „Das weiß ich nicht.“, „Warum weißt du das nicht?“, „Ich war nicht dabei.“, „Mhm.“
 

In Gedanken schloss Rel schon mit dem Gespräch ab, doch Atlantis war wohl noch nicht fertig.
 

„Warum?“

„Ich habe ihn nur gefunden – ich weiß nicht was davor war.“

„Ich bin auch gefunden worden!“, erklärte sie ihm aufgeregt und Rel begann sich langsam über das seltsame Verhalten des kleinen Programmes zu wundern. Abwartend sah ihn die Kleine weiter an, doch er antwortete nicht mehr darauf und als sie das begriff seufzte sie leise. Gelangweilt spielte sie an seiner Kleidung und gähnte immer mal wieder vor sich hin.

„Wie hast du das gemacht?“, fragte Cache irgendwann den ISO, der das inzwischen schlafende Mädchen trug. „Was?“, „Na ja du trägst sie und sie lässt es zu. Diese ISO traktiert das Lager schon seit ein paar Zyklen mit ihrem lauten Geschrei. So brav, ruhig und zutraulich war sie noch zu niemanden, nicht einmal der Gruppe ISOs mit der sie hier angekommen ist.“, erzählte ihm der Basic und ging mit ihm in einen etwas abgelegenen Raum wo Rel zusehen konnte, wie die anderen seiner Art eingekleidet wurden und einen Diskus bekamen.
 

Vier Frauen gingen auf die Person in der Mitte zu, schnitten dieser wortwörtlich die Kleidung vom Leib, welche im selben Moment durch einen dieser Anzüge ersetzt wurde die alle hier trugen. Der Stoff oder was auch immer es war kletterte am Körper der jeweiligen Person hoch bis diese gänzlich damit bedeckt war, dabei schien sie wahllos auch ihre Form, den Schnitt und das Muster zu ändern. Auch die leuchtenden Symbole die nach dem Anlegen des Identitätsdiskus aufleuchteten waren nicht immer gleichfarbig. „Was hat es mit den Farben auf sich?“, fragte Rel schließlich und sah dabei immer noch zu, wie ein ISO nach dem anderen wortwörtlich angezogen wurde. Nach kurzer Zeit ging eine der Sirenen weg und wurde durch Gem ersetzt die nahtlos weiter machte. „Das hat mit dem persönlichen Status und dem Systemstatus zu tun. ISOs haben meistens weiße wie du sehen kannst, da sie neutral sind und eigentlich keine Funktion haben. Einige entscheiden sich jedoch im Laufe der Zeit eine Aufgabe zu übernehmen oder entwickeln bestimmte Charakterzüge. Blau ist zum Beispiel ein deutliches Zeichen für einen Systemwächter oder jemand der dafür arbeitet bzw. in diese Richtung neigt. Grün bedeutet, dass man zur Diagnose oder Heilabteilung gehört. Dann gibt es noch gelb für reine Bereichsadministratoren die Dinge überwachen für die sie eingeteilt werden. Was gibt es den noch mhm … violett für technische Programme die Strukturschäden reparieren und dann noch rote. Die roten solltest du meiden, da sie entweder zu Clu gehören oder Viren sind.
 

Doch das ist nur eine ganz grobe Übersicht und man kann niemals genau sagen das jemand mit gelben Zeichen ein Bereichsadministrator ist – es gab schon einen selbstständigen Virus mit gelben Symbolen.“, erläuterte Cache und wies nach einiger Zeit auf die Mitte des Raumes – Rel war dran. Behutsam legte er Atlantis an der Seite ab und ging dann zu den Sirenen. Wie die anderen verlor er seine ursprüngliche Kleidung und bekam einen schwarzen Anzug.
 

Achtung Programm.

Du erhältst einen Identitätsdiskus.

Alles was du tust oder lernst wird darauf gespeichert.

Verliert ein Programm diesen Diskus oder leistet einem Kommando nicht Folge wird dieses Programm mit sofortiger Wirkung gelöscht.
 

„Spiegelung abgeschlossen. Diskus aktiviert und synchronisiert.“, diagnostizierte Gem und trat wieder von ihm zurück. Seine eigenen Symbole flackerten kurz auf bis sie ein intensives blau annahmen, wie bei Tron und Atlantis.
 

„Gelöscht? Was soll das heißen?“, rief er fast schon verärgert. „Ich lasse mich nicht einfach so löschen!“. „Schon klar.“, beschwichtigte ihn Cache. „Aber der Erschaffer könnte es oder ein anderer User. Ein Programm muss dich schon zerstören um dich zu löschen.“. „Also kann ich nicht einfach so gelöscht werden nur weil ich einem Befehl nicht folge?“, „Nein, man, du bist ein ISO! Du hast keinen Befehl wie ein Basic!“, grinste Cache zum ersten Mal, wobei es seltsam wirkte, da seine linke Gesichtshälfte ja fehlte. Rel versuchte es zu ignorieren, doch immer wieder starrte er dabei auf die offenen Codes. „Ja, üble Sache.“, meinte der Türwächter irgendwann und zeigte demonstrativ auf sein Gesicht. „Hat mir einer von Clus Leuten verpasst, als wir ihn stürzen wollten. Wie du siehst hat es nicht geklappt.“, „Ich habe gar nichts gesagt.“, „Aber ich kenne die Blicke von anderen Programmen, deswegen wollte ich einfach der Frage vorbeugen.“
 

„Mhm.“, kam es nur noch von Rel und er ging wieder zu Atlantis um sie vom Boden aufzuheben, da sie immer noch schlief – etwas das Programme eigentlich nicht taten.
 

Schweigend verließen sie wieder den Raum, der ISO wollte sich noch zu Gem umdrehen um sich zu verabschieden, doch sie war bereits verschwunden zusammen mit den anderen drei Frauen. Auf dem ganzen Weg zurück oder wohin auch immer es ging redeten sie kein Wort mehr, es war Flav die ihnen entgegenlief und mit einem Satz die Stille unterbrach:
 

„Tron. Er ist wach.“

Der Input/Output Tower

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They can't break me

As long as I know who I am
 

And I want a moment to be real,

Wanna touch things I don't feel,

Wanna hold on and feel I belong.

And how can the world want me to change,

They’re the ones that stay the same.

They can’t see me,

But I’m still here.
 

John Rzeznik – I’m still here
 

~*~*~*~*~*~*~*
 


 

2. Der Input/Output Tower
 

„Wach …“, gähnte das Mädchen verschlafen und hob den Kopf von Rels Schulter. „Du bist wieder wach!“, stellte dieser auch gleich fest, bekam aber keine Antwort sondern nur ein weiteres Gähnen. Die ISO rieb sich kurz die Augen und streckte sich ehe sie sich tatsächlich dem Programm zuwendete das sie trug. „Scheint so.“, antwortete sie und sah sich ihre Umgebung genau aus ihrer neuen Position an. An dieses Tragen durch den Schwarzhaarigen konnte sie sich durchaus gewöhnen und er war ihr auch viel lieber als die anderen die ihr einen Diskus aufzwängen wollten. Schon allein wenn sie einen von ihnen sah lief es ihr eiskalt über den Rücken, nein, sie durfte keinen haben. Warum das so war konnte sie selbst nicht sagen, aber es war so – sie brauchte keinen, sie hatte schon einen, er war nur nicht hier.
 

Es dauerte noch etwas bis ihr auffiel, dass Rel nun auch andere Kleidung trug, mit den lustigen blauen Zeichen gegen die sie nur zu gerne tippte, auch gegen ihre eigenen. Jedes Mal wenn sie das bei sich tat leuchtete der Punkt an diesem Symbol kurz hellblau auf ehe es sich wieder verflüchtigte und ganz langweilig blau weiter leuchtete. „Wo gehen wir hin?“, fragte sie schließlich und sah zu Rel auf, der Cache zurück in die Krankenstation folgte. Um sie herum waren immer noch unzählige ISOs die einen freien Platz am Boden suchten und auch etwas zur Ruhe kommen wollen. „In die Krankenstation.“, antwortete Rel leicht angespannt, schließlich würde er Tron jetzt wirklich treffen und wenn man bedachte was für eine hohe Meinung alle von ihm hatte – dann war er wirklich gespannt.
 

Fast schon bedächtig betrat Rel nach Cache die Krankenstation und sah den Systemwächter der noch auf dem Tisch lag und praktisch von Diagnoseprogrammen umschwärmt war, die nicht glauben konnten, was Flav diagnostiziert hatte. „Hey, hey hört auf!“, rief Cache irgendwann und schob ein paar Programme zur Seite damit Tron auch wieder so etwas wie Luft zum Atmen bekam. Man sah ihm deutlich an, dass er nicht ganz glücklich damit war, dass er von den anderen so eingekreist war und bedrängt wurde. „Hier sind noch genügend die nicht versorgt sind – kümmert euch erst einmal darum! Los hier!“, schimpfte der Türwächter und die Gruppe um Tron begann sich aufzulösen, jedoch nicht ohne einem missmutigen Murren oder einem abfälligen Kommentar ihm gegenüber. Aber Cache scherte sich nicht darum sondern sah sie streng an, außer Flav sie blieb dort um den Wächter im Auge zu behalten.
 

„Warum gehst du nicht näher hin?“, weckte Atlantis Rel mit ihrer Frage aus seiner Trance, schließlich starrte dieser einfach nur Tron an. „Ich … ich weiß nicht. Ich denke ich bin dort fehl am Platz.“, „Aber du kennst ihn doch, das hast du gesagt?“, „Schon, doch ich habe ihn nur gefunden.“, „Mhm, aber ich mag hin!“, beschloss das kleine Programm und fing an zu zappeln, damit er sie runterließ. „Schon gut hör auf!“, sprach er schnell und ging zu ebenfalls zu dem Untersuchungstisch hin, blieb jedoch am Fußende stehen.
 

„Wir dachten du wärst tot.“, begann schließlich Cache und Tron wandte seinen Kopf von Flav zu ihm. „In gewisser Weise war ich das auch.“, seufzte dieser leise und versuchte sich erst einmal aufzurichten. Fast wäre er in eine sitzende Position gelangt, doch plötzlich sackte er wieder zusammen und Cache fing ihn auf. „Das ist vielleicht keine so gute Idee.“, meinte dieser und verhalf Tron in eine aufrechte Position. „Ich war lange genug untätig.“, war dessen ruhige Antwort während er sich an den Kopf fasste und die Augen zusammenkniff. Flav und Cache tauschten wissende Blicke aus und Rel beschlich das Gefühl, dass dessen Einschätzungen wohl nicht ganz falsch waren. Tron würde man festbinden müssen. „Und das wirst du auch weiterhin sein.“, kam es streng von Flav, die ihn mit einem todernsten Blick musterte. Etwas ungläubig sah Tron zu ihr auf, schließlich verbot sie ihm etwas und das hatte noch kein Programm ihm gegenüber gewagt. „Du bist schwer beschädigt – ich kann es nicht zulassen, dass du diesen Ort verlässt. Keine deiner Funktionen konnten wiederhergestellt werden und ohne ein User, wirst du nur ein einfaches Programm sein.“, fuhr die Weißhaarige fort und man konnte deutlich sehen wie wenig Tron das gefiel. Doch er schwieg, weil sie Recht hatte. Rinzler war immer noch in seinem Kopf, er verhielt sich ruhig, doch ihm gefiel die Situation nicht, während er selbst noch einige offene Fragen hatte und das betraf nicht seinen Zustand – den kannte er.
 

„Wo bin ich?“, fragte er schließlich und beendete damit das Thema, ohne wirklich auf das Verbot einzugehen. Den anderen Programmen entging der plötzliche Wechsel nicht, sogar Rel fiel er auf – nur Atlantis war wieder mit etwas anderen beschäftigt. „Am äußersten Stadtrand im Sektor Q4 – oder auch den Slums - dank Clu.“, antwortete schließlich Cache und musterte Trons Reaktion genau, besonders da man deutlich sah wie er seinen Schultern etwas hängen ließ als der Name Clu fiel. Danach herrschte erneutes Schweigen und irgendwie hatte Cache etwas anderes von dem Systemwächter erwartet. Was genau das wusste er nicht, doch etwas mehr Elan war es auf jeden Fall. Tron wirkte in seinen Augen einfach nur noch schwach und gebrochen, ersteres nicht nur wegen der Beschädigung allgemein an ihm, sondern auch weil er immer mal wieder die Augen zusammen kniff.
 

Tron war schwach.
 

Cache traf diese Erkenntnis wie ein Faustschlag und mit einem mal fühlte er sich wieder auf sich gestellt mit seinem Kampf gegen Clu. Er konnte nicht auf den Wächter zählen.
 

„Bleib einfach hier bei den ISOs.“, seufzte er schließlich resignierend und wand sich enttäuscht ab.
 

Fast schon geschockt über diese Aussage, die Tron klar machte wie unerwünscht seine Hilfe wäre oder eher sagte, dass er nicht im Weg stehen sollte, was er würde, wenn er etwas tun würde. Ein Satz, der ihm all das sagte und ihn tief traf. „Das werde ich nicht!“, rief er dem dunkelhäutigen Programm hinterher das den Raum schon fast verlassen hatte. Wütend darüber sprang er vom Behandlungstisch und versuchte ihm hinterher zu laufen, doch in dem Moment als seine Füße den Boden berührten, knickten sie ihm weg. Unsanft stürzte Tron zur Seite und blieb für ein paar Sekunden benommen liegen. „Tron!“, rief Rel erschrocken und setzte Atlantis auf dem Boden ab, um dem Sicherheitsprogramm wieder auf zu helfen. Er packte ihn an den Armen und setzte ihn auf, so dass er mit dem Rücken an den Untersuchungstisch lehnen konnte. „Alles in Ordnung?“, fragte der ISO besorgt und musterte Tron. Auch Flav kniete sich neben ihnen auf den Boden um zu sehen ob noch alles an ihm dran war. „Sieh dich an – du hast keine Wahl!“, schnaubte Cache und verschränkte die Arme.
 

Er sah Tron abfällig an, der verdammt wütend zurück starrte.
 

„Du hast nicht zu entscheiden was ich tue!“, knurrte Tron bedrohlich. „Doch habe ich! Weil du uns – den Untergrund in Gefahr bringst wenn du einen Fuß vor die Tür setzt. Sogar dieser Fehler da“, mit diesen Worten zeigte er auf Atlantis die etwas abseits stand, „könnte dich überwältigen. Man wird uns durch dich finden und alle hier sind dem Tod geweiht. Wir sind schon ziemlich lange allein, wir schaffen es auch weiterhin.“

Damit drehte sich Cache endgültig um und verschwand aus dem Raum.
 

Obwohl Tron am liebsten aufgesprungen wäre um die Cluster des Kerls neu zu sortieren, saß er einfach nur da und sah ihm wütend hinterher.
 

„Was sollte das denn?“, murrte Rel verstimmt, weil ihm ganz und gar nicht gefallen hatte was hier geschehen war. Zuerst waren alle unglaublich froh gewesen, dass Tron wieder da war und dann sperrten sie ihn praktisch ein? Natürlich war dieser geschwächt, doch deswegen wollte man doch den User von ihm kontaktieren. Was hatte er verpasst? „Ich glaube er hat einfach etwas anderes erwartet.“, mischte sich Flav ein, die ebenfalls noch zu der Tür sah, die sich automatisch wieder geschlossen hatte, nachdem Cache hindurch gegangen war. „Und was?“, fragte der ISO immer noch verärgert. „Einen strahlenden Helden und kein Programm das nicht einmal stehen kann.“, sprach sie nüchtern und traf mit ihrer Aussage Tron am härtesten.
 

„Muss man den stehen können um ein Held zu sein?“, kam es plötzlich ganz naiv von Atlantis, die die ganze Zeit an sich hinab gesehen zu haben um zu erkennen was für einen Fehler Cache meinte. „Mhm also ich kann hier nichts entdecken … da sind keine Fehler.“, redete sie weiter während sie versuchte ihren Rücken zu sehen in dem sie den Kopf verrenkte und etwas wankend ein paar Schritte zur Seite machte um mehr zu sehen. Doch nur weil sie ihren Körper bewegte würde sie nicht automatisch mehr von ihrem Rücken sehen. „Das verstehe ich nicht!“, seufzte sie entnervt und atmete demonstrativ aus. Diese ganzen Großen hier waren wirklich seltsam und auch verdammt anstrengend. „Vermutlich.“, flüsterte Tron und musterte das Mädchen das inzwischen direkt vor ihm stand. „Also dann sind Helden alle Leute die stehen? BOAH ich bin ein Held!“, rief sie freudig und hüpfte auf der Stelle, worauf sie von drei Programmen völlig entgeistert angestarrt wurde. Nur Tron lächelte dabei auch noch schwach.
 

„Ich glaube so war das nicht gemeint.“, versuchte Rel die Euphorie des kleinen Programms etwas zu dämpfen. „Wie dann?“, fragte sie, stand plötzlich wieder ruhig auf der Stelle und legte den Kopf schief. „Verstehst du das absichtlich falsch?“, kam Flav dem ISO zuvor, da sie langsam genug hatte von der ungewöhnlichen und vor allem anstrengenden Art des Kindes. „Falsch verstehen?“, echote sie und man sah ihr an, dass sie nicht verstand worauf die Frau hinaus wollte. „Du bist ein Kind.“, es war Tron der das sagte und sich dabei an Flynn zurück erinnerte, der ihm von Sam erzählt hatte. Dieser hatte aus den Erzählungen heraus ähnliche Anwandlungen gehabt, doch Kevin entschuldigte dies immer mit einem „Er ist noch ein Kind.“
 

„Was ist ein Kind?“, wand Rel ein, der mit dem Wort nichts anfangen konnte. „User haben Kinder, die wie kleine Programme sind - die noch alles lernen müssen. Praktisch als würde sich ein Bit zu einem Basic weiter entwickeln im Lauf der Zeit in dem es andere Basics nachahmt. Sie verstehen immer nur direkte Dinge und denken weder weit in die Zukunft, noch sorgen sie sich um die Vergangenheit. Bis du ein Kind?“. Die letzten Worte galten wieder dem kleinen Programm vor ihm das ihn immer noch ziemlich verwirrt ansah. „Das … das weiß ich nicht.“, stammelte sie vor sich hin und wirkte mit einem Schlag sehr verunsichert. „Sie … sie sagen ich bin eine ISO und … und … ich weiß nicht.“
 

Traurig sah sie zu Boden, weil sie die Frage nicht beantworten konnte. Niemand wusste wer oder was sie war, außer eben das sie ungewöhnlich war.
 

„Ist das schlecht?“, fragte sie schniefend und verzog das Gesicht, so als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Weder Flav noch Rel wussten darauf zu reagieren und schauten sich daher auch verwirrt an.
 

„Nein. Komm her.“, antwortete Tron ruhig und streckte eine Hand nach dem Kind aus. Der Virus in seinem Kopf setzte wieder einmal diesen brennenden Schmerz frei, von dem sich der Wächter nicht beeindrucken ließ. Natürlich hätte er sich am liebsten wieder den Kopf gehalten und wäre vor Schmerzen eingeknickt, die seinen ganzen Körper erfüllten, doch die Kleine würde gleich weinen. Und so wie die beiden neben ihm aussahen, hatten sie keine Ahnung was Kinder betraf. Er selbst hatte auch noch nie eines getroffen, doch er hatte sich genug von Flynn anhören können um zu wissen, dass sie alle bald am Ende waren wenn sie in Tränen ausbrach und das vermutlich auch lautstark.
 

Und irgendwie ging es ihm gerade genauso wie dem Mädchen. Er fühlte sich völlig fehl am Platz, überflüssig, fehlerhaft und allein. Der Drang Flynn zu suchen gewann Überhand, doch Rinzler rief ihn zurück in die Gegenwart - dank der brennenden Schmerzen, die sich bis zu den Fingerspitzen zogen. Nur zögerlich ergriff Atlantis Trons Hand und ließ sich von ihm zu sich ziehen, doch mit einem Satz sprang sie ihn auch an. „Uff~“, stöhnte der Wächter, der das nicht erwartet hatte und auch weil ihr Knie direkt in seinem Magen gelandet war. Im selben Moment war auch schon das Schluchzen von ihr zu hören, während sie ihr Gesicht an Trons Brust vergrub. Nun doch etwas überfordert sah er Rel hilfesuchend an, doch dieser zuckte nur mit den Schulter, ebenso wie Flav. Er wusste nicht wirklich was er jetzt tun oder sagen sollte, also legte er pauschal einfach mal die Arme um sie, worauf sie noch mehr zu weinen anfing.
 

Langsam aber sicher bekam Tron so etwas wie einen verzweifelten Gesichtsausdruck, weil er nicht wusste was er tun konnte um dieses Weinen abzustellen. „Kinder sind unberechenbar und tun immer das was man ihnen verbietet.“, hallte Flynns Stimme durch den Kopf, zusammen mit einem Erinnerungsfetzen. Irgendwie half ihm das jetzt nichts, also musste er warten bis sie von selbst aufhörte – hoffentlich tat sie das!
 

Und sie tat es – glücklicherweise!
 

Obwohl Tron nicht wirklich etwas zu tun hatte und er noch länger so hätte sitzen können, wollte er jetzt endlich etwas tun, entgegen Cache Worten. Doch vorerst wandte er sich an Rel, der inzwischen auch neben ihm saß, nachdem Flav sich nach einiger Zeit wieder ihren anderen Aufgaben gewidmet hatte. „Danke, dass du mich gerettet hast.“, „Ich habe nichts getan.“, winkte der ISO ab, doch Tron schüttelte den Kopf: „Ohne dich wäre ich nicht mehr hier her gekommen. Ich wäre schon am See deintegriert.“, „Nun ja das ist schon wahr.“, gab Rel schließlich zu.
 

Und dann herrschte wieder Stille, sogar Atlantis war wieder ruhig geworden und starrte teilnahmslos vor sich hin.
 

„Wir … jetzt wohl nur noch ich, wollte dich fragen wer dein User ist. Sie meinten er könne dich reparieren, doch niemand weiß wer das ist, außer eben, dass es sich nicht um diesen Flynn handelt. Über den I/O Tower soll man mit ihnen Kontakt aufnehmen können.“, brach Rel erneut das Schweigen und bekam auch sofort ungeteilte Aufmerksamkeit von Tron, der ihn erstaunt aber auch ernst anschaute. „Nein, das ist zu gefährlich.“, entschied dieser sofort, aus Angst er könne seinen User in Gefahr bringen. Er hatte ja nicht einmal Flynn beschützen können! „Aber es kann dich keiner reparieren – du würdest immer so bleiben.“, entgegnete ihm der ISO und sah ihn etwas unverständlich an. „Ich bin sicher dein User ….“, er brach ab, weil er nicht wusste was User eigentlich taten, aber er musste irgendetwas sagen damit sich der Wächter es anders überlegte. „Clu muss besiegt werden, so viel weiß ich und alle hoffen das du es sein wirst, der ihn besiegt.“, „Das tun sie nicht Rel, du hast ihn gehört.“, widersprach ihm Tron und zeigte auf die Tür durch die Cache gegangen war.
 

„Na … na gut dann tue ich es! Lass mich in den I/O Tower gehen und deinen User Bescheid geben, dass du seine Hilfe brauchst!“
 

So schnell gab sich Rel nicht geschlagen, auch wenn Tron so aussah als würde er weiterhin blocken, doch er wirkte leicht verunsichert. „Nein, ich kann Alan nicht in Gefahr bringen.“, „Alan? So heißt er? Gut, das wird reichen, ich werden jetzt dieses Ding suchen!“, beschloss Rel voller Tatendrang und sprang auf um aus der Türe zu gehen. Hatte Tron gerade richtig gehört? Ihm stand tatsächlich der Mund offen und auch Atlantis hatte den Kopf angehoben um Rel hinter her zu sehen. „Was für ein … er wird sich umbringen, noch dazu hat er keine Ahnung! ISOs! Ständig bringen sie sich in Gefahr.“, murrte er und schob Atlantis von seinem Schoss runter, die sofort zu quengeln begann. „Hör auf!“, fauchte Tron sie sofort an, als sie noch nicht einmal den Mund aufgemacht hatte. Augenblicklich schluckte das Kind schwer und sah ihn schuldbewusst an. Wie befohlen blieb sie stumm neben ihm sitzen, während er sich damit abmühte aufzustehen.
 

Es ging besser als draußen beim See der Simulation, doch er war immer noch ziemlich erschöpft, trotz der vielen Energie die ihm über den Untersuchungstisch zugeführt worden war. „Was tust du?“, fragte das kleine Mädchen, das ebenfalls aufgestanden war und neben dem schwankendem Wächter her lief. „Ihm hinterher gehen! Rel begeht gerade Selbstmord!“, antwortete er und ging mit eisernem Willen zur Tür. Kurz vor ihr tauchte Flav auf und stellte sich ihnen in den Weg. Eingeschüchtert von ihrem ernsten Gesicht und den verschränkten Armen versteckte sich Atlantis hinter Trons Bein, an das sie sich auch klammerte.
 

Etwas genervt von der hinderlichen Aktion des ISOs sah Tron kurz an seinem Bein hinab, wandte sich dann aber auch schon wieder Flav zu. „Geh aus dem Weg!“, befahl er ihr streng, doch sie ließ sich davon nicht beeindrucken. „Nein. Du bist zu beschädigt!“, entgegnete sie ihm und wollte ihn schon an den Schultern packen um ihn zurück zur Liege zu schieben. Doch Tron schlug ihre Hände weg, mit einer Kraft die sie nicht erwartet hatte. Taumelnd versuchte sie ihr Gleichgewicht zu halten, doch sie stürzte zu Boden und sah etwas verwirrt zu ihm auf. Woher hatte er plötzlich diese Kraft? Tron wusste es im ersten Moment auch nicht, vor allem weil es ihm auch auf einen Schlag besser ging und das Brennen in seinem Körper etwas nachließ.
 

Verwundert starrte er auf seine Hände und sah das sich die Symbole weiß verfärbt hatten und langsam wieder ihre Ursprungsfarbe annahmen. Das Weiß zog sich aus seinen Händen zurück und wanderte über seinen ganzen Körper zurück in sein linkes Bein – zurück in den Körper von Atlantis. Er fühlte seine Schwäche wieder etwas stärker werden, doch Rinzler war ruhig gestellt und nur noch als Druck in seinem Kopf spürbar. „Ich bin übrigens Tron.“, stellte er sich dem Mädchen vor, das er jetzt auf jeden Fall mitnehmen würde. Er brauchte sie, oder eher gesagt ihre Fähigkeit ihm Kraft zu geben. Doch vorher musterte er sie noch einmal genau ob sie nicht gleich einfach umfallen würde, da sie diese Kraft jetzt ja an ihn verloren hatte. Doch sie grinste ihn quietsch lebendig an und stellte sich vor: „Und ich bin Atlantis!“, „Gut – kommst du mit um Rel vor dem sicheren Tod zu bewahren?“, fragte er sie und hängte in Gedanken ein „Und ihm etwas Verstand einzuprügeln.“
 

Vermutlich würde er Rel nichts tun wenn er diesen fand, abgesehen von der schlechten Laune die dieser dann ertragen müsste.
 

„Jawohl!“, nickte die Braunhaarige und griff nach Trons Hand, welche er ihr anbot. Sofort hastete er aus dem Raum in den großen Saal in dem sich die ganzen ISOs befanden welche gefunden worden waren. Einen Augenblick lang blieb Tron stehen und versuchte sich zu orientieren, jedoch etwas erfolglos. Der Saal war riesig und dazu noch überfüllt an Programmen. „Dort entlang!“, rief Atlantis und zog an der Hand des Systemwächters, während sie auf die Treppe auf der anderen Seite des Raumes zeigte. Mit unglaublicher Geschicklichkeit zog sie ihn durch die ganzen ISOs und Basics durch, ohne darauf zu achten ob Tron überhaupt mitkam. Dieser stolperte ihr eher hinterher, als das er lief, schließlich war er nicht so klein um sich zwischen den ganzen kleinen Lücken hindurch zu quetschen. Also rempelte er die Hälfte der Programme zwischen der Treppe und der Krankenstation an. „Nicht so schnell Atlantis!“, ermahnte er die Kleine, doch sie hörte nicht auf ihn, sondern sprang schon die ersten beiden Stufen hoch.
 

Tron blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.
 

Unterdessen war immer noch die Frage offen warum plötzlich ein Programm in Form eines Kindes aufgetaucht war und um genau zu sein noch hundert andere. Cache hätte sie ihm beantworten können, wenn dieser nicht so schnell verschwunden wäre. Und Rel … nun er war ein ISO, der gerade einmal ein paar Zyklen alt war. Dieser hatte noch weniger Ahnung von all dem hier als er selbst. Der Beweis dafür war, dass Rel sich Hals über Kopf in etwas stürzte von dem er nichts wusste. Tron wollte Alan nicht in Gefahr bringen solange es nicht nötig war und vor allem solange er nicht auf dem neuesten Stand war – mit allem. Dabei fiel ihm auch wieder ein, wie unberechenbar Kinder doch waren, laut Flynn und er zweifelte daran, dass es klug wäre Atlantis mitzunehmen. Andererseits hatte sie ihm einen Kraftschub verpasst, unbewusst, da war er sich sicher.
 

„Halt! Atlantis!“, rief Tron nun streng und zog sie mit einem Ruck zurück. Sie stolperte rückwärts die Treppe herunter, wurde aber sofort von dem Wächter aufgefangen und wieder auf die Beine gestellt. „Du darfst nur unter einer Bedingung mit!“, begann er und sah ihr direkt in die aufgeweckten, blauen Augen. „Du tust was ich dir sage. Hast du verstanden?“. Etwas zögerlich nickte das Mädchen, wollte aber das zweite Programm das sie mochte nicht enttäuschen und fügte sich somit seiner Bedingung. „Okay, dann lass uns weiter. Rel kann noch nicht weit sein!“
 

Sofort sprang das kleine Programm wieder los, doch diesmal ohne Trons Hand zu halten. Sie hüpfte zur Eingangstüre, öffnete diese und lief nach draußen. Erst dort wartete sie auf den Wächter, der ihr praktisch direkt gefolgt war. „Und wohin jetzt?“, fragte sie und ging auf die Straße um sich umzusehen. „Dort!“, rief Tron und zeigte auf eine Gestalt in der Gasse, die sich schnell von ihnen entfernte. „Das muss er sein!“. Mit diesen Worten rannte er los, spürte jedoch fast unverzüglich wie seine Erschöpfung ihn einholte und er sich erneut kraftlos und müde fühlte, doch er wollte Rel noch erreichen, bevor er in bewohntere Gebiete der Stadt kam. Er hatte sicherlich keine Ahnung wie man überhaupt zu dem Tower gelangte, ganz zu schweigen von seiner noch unerfahrenen ISO Art. Die Basics würden es spüren und dann wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wachen ihn holen würden.
 

Tron war so in seinem Sprint vertieft, dass er gar nicht bemerkte wie er Atlantis innerhalb von einem Microzyklus abgehängt hatte. Sie versuchte mit ihm Schritt zu halten, doch ihre kleinen Füße waren nicht für so etwas ausgelegt und außerdem war sie auch kein Wächterprogramm, das für körperliche Aktivitäten programmiert worden war. „Warte!“, versuchte sie Tron hinterher zu rufen und achtete dabei auch nicht auf ihre Beine. Gerade als sie noch einmal den Mund aufmachen wollte stolperte sie über ihre eigenen Füße und fiel mit einem Aufschrei der Länge nach hin. Doch nicht einmal darauf reagierte Tron, sondern sprintete noch einige hundert Meter weiter, ehe er mit einem letzten Satz Rels Arm zu fassen bekam und ihn nach hinten riss. Augenblicklich verlor der ISO das Gleichgewicht und kippte nach hinten, zusammen mit Tron, auf dem er teilweise landete.
 

Verwirrt und schwer atmend drehte sich Rel um und sah zu dem Schuldigen, der gerade ziemlich nach Atem rang. Entweder war Tron gerade richtig aus der Übung oder seine Beschädigung war doch noch gravierender als eigentlich gedacht. Er war außer Atem!
 

„Tron!? Was machst du hier?“, fragte Rel schließlich nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte und Tron gleich mit auf die Beine half. „Dafür sorgen, dass du dich nicht umbringst!“, keuchte er und stütze seine Hände auf den Knien ab, als er sich nach vorne beugte. Außer Atem, das konnte Tron einfach nicht fassen. Nun gut, es gab vieles was er nicht wirklich fassen konnte, angefangen mit Clus Putsch und seinem ganz persönlichen Virus, der ihm als dauerhafter Schmerz das Leben schwer machte. Verwirrt sah Rel den Wächter an und zuckte dann mit den Schultern: „Aber es muss doch jemand in den Tower!“, „Schon …“, gab Tron nach ein paar Sekunden zerknirscht zu, „Doch kopflos darauf losrennen wird dich nur umbringen! Lass uns gemeinsam dorthin.“, „Gemeinsam? Aber du hättest noch nicht einmal den Keller verlassen dürfen. Flav hat es sogar verboten!“, „Atlantis …“, gerade als Tron den Namen ausgesprochen hatte fiel ihm auf das etwas fehlte.
 

Erschrocken richtete er sich vollständig auf und drehte sich um. Nur entfernt war das kleine Programm noch zu sehen wie es auf dem Boden saß und … Tron war sich nicht sicher, aber er hatte sie wohl abgehängt. „Komm wir müssen sie noch holen.“, beendete er schließlich den Satz und winkte Rel mit der Hand zu. Diesmal verzichtete der Wächter jedoch auf das Rennen, sondern lief einfach nur schnell in ihre Richtung. „Sie kommt auch mit? Das gibt doch nur Ärger, wenn du schon sagst, dass ich in den sicheren Tod laufe.“, sprach der ISO und musterte ebenfalls die Braunhaarige am Boden. „Das ist die einzige Möglichkeit wie ich mit kann!“, „Was? Wie … wie das?“, „Als Flav mich aufhalten wollte dir zu folgen klammerte sich das Mädchen an meinen Fuß. Ich konnte Flav weg schlagen, fühlte mich wesentlich stärker und kräftiger und vor allem konnte ich sehen wie über Atlantis die Energie in mich floss. Keine Ahnung wie sie es anstellt, aber so können wir gemeinsam zum Tower gehen und überleben auch – hoffentlich.“, fügte er noch etwas pessimistisch hinzu. Ein Himmelfahrtskommando war es allemal, aber jetzt würde Rel nur noch zu 96% sterben.
 

„Was ist los Atlantis?“, fragte der Wächter das kleine Mädchen das auf dem Boden saß und mal wieder weinte. In Gedanken fragte er sich ob es nicht einen Code gab, um das abzustellen. „Ich bin hingefallen.“, schniefte sie und rieb sich die Tränen etwas aus den Augen, doch es kullerten weitere schimmernde Tränen über ihre Wangen. „Dann musst du wieder aufstehen.“, seufzte Tron verständnislos und zog sie einfach auf die Beine. „Jetzt komm, wir müssen weiter!“, „Aber mein Bein!?“, quengelte das Mädchen und schon beim ersten Schritt sah man das ihr Knie eine gekräuselte Oberfläche hatte und ganz schwach blau leuchtete. „Du bist nur hingefallen, das kann kaum zu einer Beschädigung deiner Cluster führen!?“, antwortete Tron, der zwar das Knie sah, aber nicht wirklich glauben konnte wie man so schnell verletzt werden konnte.
 

Er war bereits mehrere Meter tief gestürzt, hatte Kämpfe hinter sich gehabt, die ihn schon öfters mal einen Arm oder ein Bein gekostet hatten oder er bereits kurz vor Deintegrierung stand, was daran lag das er mehrere hundert Meter tief hinab in den See der Simulation gefallen war. Das Kind aber war nur gestolpert! Wieso sollte das Raster so etwas Zerbrechliches erschaffen – selbst für ISOs war das ungewöhnlich. Sollte Flynn das programmiert haben? Irgendwie war das ebenfalls nicht einleuchtend. Als Basic würde sie schließlich einen Zweck erfüllen, doch es sah nicht so aus als würde sie unbewusst in eine Richtung tendieren.
 

„Aber es tut weh!“, jammerte sie und knickte beim ersten Schritt etwas ein.
 

„Ist wohl sehr ungewöhnlich das ein Programm gleich verletzt ist.“, murmelte Rel vor sich hin, der bis jetzt daran noch gar nichts ungewöhnlich gefunden hatte – Tron jedoch schon. Dem ISO war schon klar, dass er überhaupt keine Ahnung von alle dem hier hatte, der Stadt, den Basics, Flynn, Clu, Tron und was ISO sein bedeutete. Doch er wollte nützlich sein und Tron helfen. Er war das erste Programm das er getroffen hatte und er hatte seine Hilfe benötigt. Der Systemwächter hatte wohl Recht wenn er sagte, dass er tot wäre, sollte er versuchen den Tower alleine zu erreichen.
 

Zerknirscht schnappte sich Tron einfach das Mädchen und trug es auf dem Arm. „Wir müssen los.“, murrte er und ging einfach los, ohne auf die Proteste zu achten oder auf den leicht abwesenden Rel, der noch ein paar Augenblicke brauchte bis er begriff, dass Tron schon wieder unterwegs war. „Mhm?“, verwirrt drehte er sich um und holte dann aber schnell zu den beiden auf. Unterdessen hatte auch Atlantis ihre Proteste eingestellt, aber sie sah immer noch ziemlich verweint aus und zog eine Schnute.
 

Schweigend liefen sie nebeneinander her, während Tron die Richtung vor gab und oft irgendwelche dunklen Gassen wählte, auch als sie die Innenstadt betraten. Dort wechselte er zusätzlich noch einige Stockwerke höher. Die Stadt war zwar an die Userwelt angelehnt, jedoch wesentlich vielschichtiger und komplizierter. Straßen gab es nicht nur am Boden sondern auch auf „höheren“ Ebenen zwischen den Gebäuden. Nach dem fünften Stock hattees Flynn jedoch nur noch auf Fußwege belassen, die mitten durch eigentliche Kreuzungen liefen und der Physik zum Trotz dennoch bestehen blieben. Das Raster hatte seine eigenen Regeln um genau zu sein die von Flynn. Somit war es möglich auch Brücken ins Nichts zu bauen, ohne Stützpfeiler. „Lauf normal neben mir her, lass dir nicht anmerken das du ein ISO bist.“, ermahnte Tron Rel, der doch etwas unsicher und scheu neben ihm her ging.die Blicke der anderen Programme machten ihn nervös. „Aber sie starren uns an!“, „Nein, sie starren Atlantis an! Verhalte dich normal, dann schauen sie dich auch nicht mehr an!“
 

Was war denn normal? Rel wusste es nicht, aber er versuchte den selbstsicheren Gang von Tron und dessen ausdrucksloses Gesicht zu imitieren. Atlantis selbst wurde immer noch getragen, wehrte sich jedoch nicht mehr dagegen, sondern lehnte teilnahmslos gegen Trons Brust und gähnte hin und wieder mal. Schon nach den ersten Metern die Atlantis von ihm getragen worden war, hatte man sehen können, dass sich das intensive Wächterblau in ein Hellblau verwandelt hatte und Rel hatte natürlich nachgehakt. Tron bestätigte ihm, dass Atlantis ihm wohl wieder Kraft gab, da die Schmerzen die Rinzler in seinem Kopf ausgelöst hatte verschwunden waren und er auch keine Erschöpfungsanzeichen mehr zeigte. Daraufhin hatte der ISO natürlich Atlantis gefragt ob ihr das den nichts ausmachen würde, schließlich gab sie einfach so ihre Kraft her und irgendwo müsste sie ihr ja dann wieder fehlen. Doch sie hatte nur den Kopf geschüttelt.
 

Immer wieder warfen die Basics Atlantis seltsame Blicke zu, aber auch Tron der vielen so unglaublich bekannt vorkam, doch niemand konnte ihn wirklich einordnen. Ab und zu konnte man sie tuscheln hören mit Worten wie „Fehler“, „Was sind die?“, „Siehst du das kleine Programm da?“ Mehr war es jedoch noch nicht.
 

„Sie sollen aufhören …“, flüsterte Atlantis und versuchte ihr Gesicht zu verstecken. „Das werden sie nicht.“, antwortete Tron nüchtern und ging einfach weiter. Er selbst blendete soweit es ging alles einfach nur aus, es war nur wichtig, dass sie den Input/Output Tower erreichten. Im alten ENCOM System waren die Türme einfach zu finden gewesen, da ein konstanter blauer Strahl von ihnen aus zum Himmel ging, doch jetzt sahen sie aus wie jedes andere Gebäude. Die Nachricht selbst würde dann zum Strahl werden und in den Himmel des Rasters geschleudert werden. Es gab nicht viele Möglichkeiten mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen, doch der Pager von Alan war eine. Nur was sollten sie schreiben? Die Zahl der Buchstaben war begrenzt und ob er „Help Tron“, verstand war auch fragwürdig. Seit seinem letzten Kontakt mit ihm waren über 20 Userjahre vergangen. Konnte Alan überhaupt noch etwas mit Tron anfangen?
 

Der Systemwächter wusste es nicht und das ärgerte ihn am meisten. Die Chancen etwas zu erreichen waren so verdammt gering, doch von selbst würde nichts passieren. Der Raster war aber nicht frei, nicht solange Clus Herrschaft nicht beendet war. Ob Flynn lebte oder nicht, die Programme sollten wieder frei sein und sollte sein bester Freund noch leben, dann würde Tron alles daran setzen um ihn zu finden und heil in die Userwelt zu bringen. In all der Zeit, die er auch schon hier war, gab es noch jemanden den er schmerzlich vermisste: Yori. Flynn hatte sie noch in dieses Raster eingliedern wollen, doch Clus Putsch hatte das verhindert.
 

Mit einem Kopfschütteln versuchte er seine Wehmut zu vertreiben. Er war ein Programm, er musste sich auf das Wesentliche konzentrieren – seine Aufgabe.
 

„Wie weit ist es noch?“, fragte Rel irgendwann der sich schon ein paar Mal in Gedanken gefragt hatte ob Tron sich vielleicht verirrt hatte. „Nicht mehr weit, doch wir mussten einigen Patrouillen ausweichen, weswegen wir Umwege gemacht haben. Siehst du das Gebäude da vorne?“. Tron verlagerte Atlantis Gewicht auf seinen linken Arm, damit er mit der rechten Hand auf den großen Turm vor ihnen zeigen konnte. Es lag noch etwas von ihnen weg, war aber schon deutlich zu erkennen, vor allem weil er so hoch war. „Ja … ist es das?“, „Mhm. Das ist der I/O Tower und gleichzeitig das Zentrum der Stadt.“
 

Tron bemühte sich noch die restlichen Wachen geschickt zu umgehen oder sich einfach mit Atlantis im richtigen Moment wegzudrehen, um eine Bank ganz fasziniert anzusehen oder eine Straßenlaterne. Dabei lief Rel natürlich immer weiter und bemerkte erst ein paar Sekunden später das Tron versuchte unscheinbar zu wirken.
 

Als sie endlich den Tower erreicht hatte, blieb Tron etwas abseits im Schatten eines Gebäudes stehen und musterte die Wachen am Eingang. „Ich vermute mal die stehen an jedem Eingang oder?“, seufzte Rel und kratzte sich am Kopf. „Wie sollen wir nur an ihnen vorbei kommen?“, „Ich habe schon eine Idee, doch das wird dir nicht gefallen - Atlantis.“, antwortete der Wächter und sah zu dem Mädchen das mit Fallen ihres Namens wieder aus ihrer Trance erwacht war. Etwas ängstlich sah sie zu ihm hoch in sein ernstes, verschlossenes Gesicht. „Was hast du denn vor?“, fragte Rel, der im nächsten Moment einen Satz zurück machte, als er zusah wie sich plötzlich ein Helm um Trons Kopf bildete. „Wie … wie hast du das gemacht?“, „Gehört zur Ausrüstung. Jeder hat einen du musst deinen auch aktivieren – denk einfach daran das du ihn im Moment tragen willst.“
 

Noch etwas überrascht davon nickte Rel und ließ auch seinen Helm erscheinen, der sein Gesicht verdeckte. „So erkennen mich die Wachen nicht und wir gehen in der Masse unter.“, erklärte er schließlich und ließ Atlantis auf den Boden runter. Im selben Moment färbten sich auch die Symbole beider wieder dunkelblau. „Du darfst unter keinen Umständen unsere Namen sagen! Hast du verstanden Atlantis? Egal was jetzt passiert!“, wandte er sich an das Mädchen, das ihn nun eindeutig ängstlich ansah. „Wie…“, doch bevor sie die Frage beenden konnte hatte sie Tron am Kragen der Kleidung gepackt. „Bleib bei mir Rel!“, befahl er diesem und schritt mit dem ISO auf die Straße.
 

„Was soll das?“, rief Atlantis und zappelte wie wild, doch Tron hielt sie weiter fest, jedoch eher so als hätte er etwas schmutziges in der Hand das man schnell wegwerfen wollte. „Lass mich runter!“, entgegen aller Proteste lief er weiter und herrschte sie auch noch wenige Meter vor den Wachen an: „Sei still! Fehler werden gelöscht und aus dem System entfernt.“

Die Aussage genügte um Atlantis zum Weinen zu bringen und zum Schreien. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib wie gemein das doch alles wäre und innerhalb von Sekunden klingelten Tron, aber auch Rel die Ohren. Die Wachen hatten das Schauspiel natürlich auch bemerkt und kamen ihnen entgegen. Sie trugen schwarze Anzüge mit roten Symbole und lange Stabwaffen, mit deren Spitzen sie Schocks verteilen konnten und was für welche. Bei längeren Anwendungen konnten damit Programme ganz einfach gegrillt werden, da durch die Energieüberlastung ihre Codes einfach dahin schmolzen – in dem Fall half auch keine Sicherheitsdeaktivierung.
 

„Was ist hier los?“, herrschte eine der Wachen Tron an. „Wir haben hier dieses – Ding gefunden und wollten es zur Untersuchung bringen oder auch zur Löschung.“, erklärte der Systemwächter, während es schon ziemlich schwer war, die Worte der Wache zu verstehen. In Gedanken hoffte er das die Kleine langsam wirklich die Klappe hielt, weil er bestimmt nicht der einzige war, den das nervte. „Sei still Programm!“, befahl nun die andere Wache Atlantis, die sich davon natürlich nicht beeindrucken ließ. Obwohl Tron schon erwartet hatte, dass sein Name fiel, brüllte sie nur heraus, dass er sie loslassen sollte. „Ich sagte sei still!“, wiederholte die Wache und schlug gleichzeitig mit der Spitze seines Waffenstabes zu. Schmerzhaft schrie Atlantis auf, krümmte sie unter den plötzlichen Stromschock und dann war es still. Die ruckartige Bewegung von Rels Kopf entging Tron dabei nicht, doch er zog es vor ruhig darauf zu reagieren, damit die Wachen keinen Verdacht schöpften. „Endlich.“, kam es von ihm kalt und er ließ Atlantis etwas sinken, so dass er sie mehr oder weniger hinter sich her schliff. „Bringt sie rein. 12 Stock, das ist Javis Labor er wird sich darum kümmern wenn er wieder da ist.“, sprach die zweite Wache zu ihnen und gab den Weg in den Tower frei.
 

Eine drückende Stille breitete sich über Tron und Rel aus als sie den Turm betraten. „Schau gerade aus!“, zischte ihm der Systemwächter zu. Glücklicherweise konnte man Rels Gesicht durch den Helm nicht sehen, da dieser sicherlich geschockt wie besorgt aussah. Doch sie konnten es sich nicht leisten aufzufliegen, selbst wenn er selbst sich auch seine Sorgen um Atlantis machte. Schlaff rutschte ihr Unterkörper über den Boden, während er sie immer noch am Kragen hielt und durch die Lobby zog.
 

In der Lobby befanden sich nur wenige Programme. Die meisten waren damit beschäftigt etwas in die Konsolen einzutippen oder sie liefen mit Pads durch die Gegend um Nachrichten zu überbringen. Ein paar standen auch abseits und unterhielten sich. Der Raum an sich war bis auf eines nicht besonders ungewöhnlich und sah aus wie jeder andere Teil der Stadt auch – schwarz mit blauen Symbolen an den Wänden. In der Mitte des Stockwerkes, was auch der zentrale Punkt des Rasters darstellte, befand sich eine durchsichtige Röhre. Tron wusste das sie sich durch den ganzen Turm zog und als dessen Spitze enden würde. Der I/O Kanal.
 

„Sie ist …“, „Ich weiß! Aber wir sind tot wenn sie misstrauisch werden!“, unterbrach ihn Tron während er seinen Hand auf das Aufzugssymbol legte. Augenblicklich leuchtete dieses auf und kurze Zeit später öffneten sich auch schon die Türen vor ihnen.

Bedächtig trat er ein, drehte sich um und drückte das Symbol für das unterste Stockwerk. In der Lobby hatten sie noch andere Programme befunden die sie noch ungläubig anstarrten, nun ja eher Atlantis, aber sie waren zweifelsohne der Mittelpunkt gewesen. Erst als die Türen sich schlossen ging Tron in die Hocke und drehte das bewusstlose Kind auf den Rücken. Ihre blauen Symbole flackerten leicht, als Zeichen das sie beschädigt war, doch sie blieb im gesamten stabil. „Atlantis? Hörst du mich?“, fragte er und tätschelte ihr leicht auf die Wange. Auch Rel gesellte sich neben ihm und nahm ihre Hand. „Wie konntest du das zulassen?“, warf ihm der ISO vor uns selbst mit Helm wusste Tron das dessen Blick voller Zorn und Unglauben war. „Das war nicht geplant!“, verteidigte er sich, musste aber schwer schlucken weil für ihn der Satz noch wesentlich mehr bedeutete.
 

Er hatte vieles zugelassen und Rinzler erinnerte ihn jede Sekunde daran. Es schnürte ihm den Hals zu, als er daran dachte wie er seine Aufgabe, seine Programmierung missachtet hatte. Sofort schoss der qualvolle Schmerz erneut durch seinen Körper und er sackte nach vorne. „Tron? Was?“, rief Rel und stütze den Wächter so, dass dieser nicht einfach vornüber kippte. „Es geht schon.“, keuchte er und richtete sich wieder auf. Diese gegensätzlichen Gedanken waren tödlich, vor allem weil er ein Basic war. Womöglich war er einem ISO ähnlicher als nur irgendein Basic es jemals sein könnte – dank seiner langen Existenz, doch er blieb ein Programm, das sich an Regeln zu halten hatte.
 

Nur langsam schob er die Gedanken zur Seite und auch der Schmerz benötigte seine Zeit bis er abebbte. „Sicher?“, hakte Rel nach und ließ den Wächter nur ungern wieder los. „Ja.“, beschwichtigte ihn dieser und wand sich wieder Atlantis zu. „Es ist wichtiger, dass es ihr gut geht, aber im Moment können wir nichts tun. Sie ist stabil und wir ...“, Tron brach ab, als das gewünschte Stockwerk mit einem leisen Kling erreicht wurde. „Los hoch!“, fuhr er Rel an, stand selbst auch auf und packte Atlantis wieder an ihrem Kragen. „Aber …“, „TU ES!“, wiederholte Tron mit Nachdruck. Ihm gefiel es bei weitem auch nicht, aber es gab immer noch eine 90 % Chance, dass sie drauf gingen. Nach dem einbrechen kam nämlich immer noch das ausbrechen!
 

Rel lag schon eine bissige Antwort auf der Zunge, doch der plötzliche Ton den der Systemwächter an den Tag legte, ließ ihn hochschnellen und seine Position einnehmen. Ja, Tron strahlte Autorität aus und wusste auch genau wie man damit umging.
 

Als sich die Türen öffneten und den Raum freigaben konnte man nur drei Personen erkennen. Ein alter Mann mit weißen Symbolen auf dem Anzug, der in einem Stuhl saß und auf eine Konsole tippte und zwei Wachen. Ohne zu zögern verließ Tron den Aufzug und betrat den Raum. „Hey du!? Was tust du hier? Dieser Raum ist Sperrzone.“, rief ihm einer der Soldaten zu, während beide auf sie zugingen. „Ich denke ich muss auf den falschen Knopf gekommen sein.“, antwortete Tron ruhig und mit einem sehr naiven Tonfall. Rel hätte dabei fast gelacht, weil es absolut lächerlich war das Tron so etwas passieren würde. Cache hatte Recht behalten, der Wächter war viel zu korrekt um gravierende Fehler zu machen. „Natürlich den falschen Knopf!“, höhnte die zweite Wache und stand nun direkt vor ihnen. „Was ist das denn?“, fragte der andere und beugte sich zu Atlantis hinab.
 

Ohne ein weiteres Wort hob Tron langsam seinen Arm und griff damit auf seinem Rücken nach seinem Diskus. Innerhalb von Augenblicken war das Surren des Diskus zu hören während er der ersten Wache diesen direkt gegen die Brust rammte. Dieser splitterte sofort und die roten Symbole der Wache erloschen. Noch bevor diese sich deintegrierte ließ Tron Atlantis los, sprang vom Boden ab und schlug den zweiten Soldaten mit voller Wucht. Dieser war nun vorgewarnt und riss im letzten Moment den Stab hoch und blockte Trons Diskus. Zwangsweise sprang dieser einige Meter zurück, doch nur um sofort wieder auf die Wache loszusprinten. Diesmal sprang er jedoch ein einem Salto über den Soldaten und zerschnitt dessen Diskus, noch bevor er wieder den Boden erreichte.
 

Das Leuchten der roten Symbole verschwand, zusammen mit dem Soldaten der sich einfach auflöste.
 

„Das … das war unglaublich!“, rief Rel der dem Ganzen mit offenem Mund zugesehen hatte. Doch anstatt einer Antwort kippte Tron nur nach vorne und blieb auf dem Boden liegen. „TRON!“
 

Ohne zu überlegen schnappte sich der ISO Atlantis und rannte zu Tron, wo er schlitternd stehen blieb. Das andere Programm das sich in dem Raum befand ignorierte er dabei völlig. „Hey~ Tron!“, rief Rel erneut und schüttelte den Wächter mit einer Hand, während er mit der anderen Atlantis an sich drückte. „Ich bin wach, also hör auf!“, murrte dieser und sein Helm löste sich auf. „Nur ein Schwächeanfall aufgrund des kleinen Intermezzos hier!“, „Okay … ich … ich dachte schon du würdest … vielleicht …“, „Ich bin Okay!“, unterbrach ihn Tron und er dreht sich auf den Rücken.
 

„Tron?“, fragte eine Stimme leise und Rel drehte sich zu dem alten Mann um, der inzwischen aufgestanden war. „Dumont!“, antwortete er auch gleich und lächelte den alten Mann an. Auch wenn es nicht der Dumont aus dem alten ENCOM Raster war, so handelte es sich hier um eine Kopie von ihm. Flynn hatte genau denselben erschaffen und Tron war früher viel bei ihm gewesen. Der richtige Dumont war vielleicht nicht hier, aber dieser hier, war ebenfalls ein guter Freund. „Du lebst!“, grinste dieser. „Mehr oder weniger. Wir müssen Kontakt mit Alan aufnehmen! Kannst du das tun?“, „Du meinst deinem User? Natürlich kann ich das, aber wenn ich unautorisiert etwas tue, dann wird es hier bald von Wachen wimmeln.“
 

„Aber es muss sein! Tron ist so schwer beschädigt, das nur Alan ihn wieder herstellen kann.“, antwortete Rel anstatt Tron. „Mhm.“, murmelte Dumont und ging wieder zurück zur Konsole. „Ich sehe schon du bist ein keiner guten Verfassung … doch ob du es noch lebend aus dem Turm schaffst wenn ich das tue?“, „Das werde ich!“, seufzte Tron und richtete sich wieder auf. Alles drehte sich in seinem Kopf, aber er schaffte es zu sitzen. „Nimm den Helm ab Rel, Dumont ist in Ordnung – lass uns lieber nach Atlantis sehen!“
 

„Okay.“, stimmte ihm der ISO zu und auch sein Helm löste sich auf. „Atlantis?“, hauchte er der Kleinen entgegen die er immer noch im Arm hielt. Doch sie reagierte nicht, nur ihre Zeichen flackerten auf. „Sie … sie wird doch ….“, fing Rel mit abgehackten Worten an und Tron wusste was dieser andeuten wollte, doch er schüttelte schnell den Kopf: „Nein, sie ist stabil. Es war nur ein kurzer Schlag – uns hätte er gar nichts getan, vielleicht ein paar Kopfschmerzen, doch bei ihr … ist ein Schaden entstanden.“

Schon vorhin bei Sturz hatte sie sich verletzt und langsam aber sicher wurde Tron bewusst, dass wenn er nicht besser auf sie Acht gab, sie sich deintegrieren würde. Doch diese Kraft die von ihr aus ging, sie war so enorm, das sie schon längst gelöscht sein müsste. Je länger Tron darüber nach dachte desto weniger Sinn er gab das Ganze für ihn, aber umso mehr glaubte er das es sich um eine Basic handelte, die einen Zweck erfüllte. Diese Gegensätzlichkeit war ein Beweis dafür.
 

„Ah! Hier ist Alans Pagernummer!“, unterbrach Dumont sie und sah danach Tron auch schon abwartend an. Dieser reagierte nicht sofort sondern war noch auf Atlantis fixiert: „Hey, Atlantis – wach auf!“. Seine Worte waren leise und umsichtig, da ihn ein mulmiges Gefühl beschlich wenn er zurück dachte und daran wie sie geschrieen hatte. Vielleicht hätte er ihr sagen sollen, dass alles nur gespielt wäre, schließlich war sie ausgeflippt und zwar so, dass man gemeint hat sie würden sie wirklich ausliefern. Es war nicht wirklich eine Reaktion zu erwarten, zumindest nahm Tron das an, doch er täuschte sich. Langsam und nur sehr zögerlich öffnete sie die Augen und seufzte schwer. „Du bist wach!“, grinste Rel und drückte die Kleine sofort an sich, „Ich hab mir wirklich sorgen gemacht!“. Noch benommen erwiderte sie seine Umarmung und lehnte sich weiterhin an ihn an als er diese wieder löste. Ihre Symbole flackerten immer noch leicht, doch sie war bei Bewusstsein, was ein ungemein gutes Zeichen war. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte schließlich Tron, doch ehe er sich versah schrie sie auf und versuchte sich in Rels Armen zu verstecken. Dicke leuchtenden Tränen kullerten über ihre Wangen, doch sie wagte es nicht auch nur einen Laut von sich zu geben.
 

Das war wohl eine ziemlich eindeutige Sache.
 

„Atlantis! Das ist Tron – er tut dir nichts!“, versuchte sie der ISO zu beschwichtigen aber sie versteckte sich nur weiter in seinen Armen und wandte dem Systemwächter den Rücken zu. „Er ist gemein!“, antwortete sie nach einigen Augenblicken in ihrem kindlichen Trotz, der noch nicht verstand was „Mittel zum Zweck“ bedeutete – glücklicherweise. Vermutlich wäre sie dann wütend gewesen anstatt enttäuscht. „Ich habe das getan damit wir hier rein kommen!“, erklärte sich Tron und bekam dabei langsam aber sicher ein richtig, richtig schlechtes Gewissen.
 

„Ich wusste nicht das sie dich verletzen … aber …“, er brach ab und starrte vor sich auf den Boden. Was aber? Er hätte danach abbrechen sollen, doch dann wären sie aufgeflogen und die Chance Dumont zu erreichen wäre vertan. Er hatte sie also zu einem Ding degradiert und in Kauf genommen das sie verletzt wird. „Entschuldige … es war ein Fehler.“, seufzte Tron schließlich, „Das wird nicht wieder vorkommen.“
 

Auch wenn sie nicht darauf reagierte, ließ zumindest das Schluchzen nach und sie versuchte nicht mehr ganz so verzweifelt sich in Rels Armen zu verstecken.
 

„Ich will euch ja nicht stören, doch in einem Zyklus ist Schichtwechsel – ihr solltet euch beeilen wenn ihr noch eine Nachricht abschicken wollt.“, mischte sich nun wieder der Turmwächter ein. „Genau – eine Nachricht! Aber was schicken wir?“, fragte Rel, der immer noch neben Tron auf dem Boden saß, jedoch Dumont ansah. „Meinst du dein Name genügt?“, „Ich bin mir nicht sicher.“, „Mhm … Hilf Tron?“, schlug Rel weiter vor, doch so wirklich reagierte das Sicherheitsprogramm nicht, also entschied der ISO. „Na gut, dann schreib Alan: Help Tron!“, beschloss dieser einfach und Dumont, der noch kurz Tron musterte nickte zustimmend. Seine Finger flogen über die Tastatur bis er zustimmend nickte: „In Ordnung, aber jetzt geht wieder zum Aufzug! Ich gebe euch etwas Vorsprung bis ich die Nachricht abschicke.“, „Okay! Los komm Tron!“
 

Mit diesen Worten sprang der ISO auf, zusammen mit Atlantis auf dem Arm und wollte schon losrennen, doch er stockte. „Was ist?“, „Ich kann nicht aufstehen.“, seufzte dieser geknickt. „Na gut … dann … Hey Atlantis! Hör mal Tron braucht Kraft hast du noch etwas übrig?“, die Frage kam von Rel sehr vorsichtig, schließlich flackerten ihre Symbole ab und zu leicht und außerdem war sie gerade nicht sonderlich gut auf den Systemwächter zu sprechen. „Er ist gemein!“, beharrte die Kleine und starrte Tron finster an. „Aber er wollte es nicht und er hat sich entschuldigt!“, verteidigte er ihn, auch wenn es nicht ganz seiner momentanen Überzeugung entsprach. Tron hatte einen Fehler gemacht, aber er schien ihn wenigstens ehrlich zu bereuen. „Aber es tut immer noch weh!“, „Schau mal – Tron hat auch Schmerzen und sein User muss ihn reparieren, aber wenn wir nicht hier weg können, dann werden ihn die Wachen finden und … wer weiß was dann passiert.“, „Schmerzen?“, wiederholte sie verwirrt und sah Tron an, der inzwischen den Kopf wieder gehoben hatte und die Beiden ansah. Obwohl Atlantis sich alle Mühe gab etwas von diesen Schmerzen bei Tron zu sehen, so sah er doch wie immer aus. „Aber er weint ja gar nicht!“, beschwerte sie sich und schob die begangene Tat langsam von sich weg. Kinder vergaßen schließlich schnell wieder etwas.
 

Bei der Antwort musste Rel lachen und auch Tron grinste leicht vor sich hin, so wie Dumont. „Also …“, begann Rel, nach dem er sich wieder etwas im Griff hatte, aber ihm fiel nicht so Recht ein was er sagen sollte, „Tron ist … Ein Systemwächter, der passt eigentlich auf das alles richtig läuft hier in der Stadt und wenn man ein Wächter ist dann muss man stark sein, dann darf man nicht weinen!“. Irgendwie war die Erklärung absolut lächerlich, doch anders konnte er es kaum begründen, okay, das war auch kein Grund, aber mehr als nichts. Atlantis verstand einfach so vieles falsch oder verband so vieles direkt mit ihrer Art.
 

„Ach so.“, murmelte sie als wäre der Groschen endgültig gefallen, doch Rel glaubte das es sich nur auf diese Situation bezog. Aber wenigstens hatte er etwas erreicht: Sie dachte nach. Hoffentlich beeilte sich die Kleine und das tat sie auch. Unruhig zappelte sie auf Rels Armen, der das als Zeichen verstand das sie herunter wollte. Sofort lief sie nach dem sie den Boden unter den Füßen hatte zu Tron, stockte jedoch vor ihm noch einmal. Misstrauisch beäugte sie ihn und schlich sich die letzten Meter zu ihm. „Und … du machst das nicht noch einmal?“, fragte sie ihn, um auch wirklich sicher zu gehen. „Es kommt nicht wieder vor.“, wiederholte er sich erneut, „Ab sofort passe ich auf das dir nichts geschieht, das ist meine Aufgabe.“, „Mhm. Na gut.“, seufzte sie und berührte noch etwas zögerlich die Schulter des Wächters. Nur langsam floss ihre Energie in dessen Körper, aber man konnte über die Symbole den Fluss der Kraft verfolgen, bis er wieder gänzlich hellblau glühte, zusammen mit ihr. Der Energieschub machte sich sofort bemerkbar und Tron fühlte sich erheblich besser, aber auch Atlantis. Ihr flackern hatte aufgehört und sie leuchtete nun wieder ruhig und konstant. Etwas misstrauisch nahm er das zur Kenntnis und stand auf. Dabei hob er auch gleich Atlantis hoch, so dass er sie wieder auf dem Arm trug.
 

Noch etwas ängstlich sah sie zu ihm hoch, aber er lächelte sie an und das beruhigte das kleine Programm ungemein.
 

„Danke Dumont!“, wand sich Tron diesem noch zu, als er sich auf dem Weg zum Aufzug machte. „Bring dem Raster die Freiheit wieder!“, antwortete dieser nur mit voller Überzeugung, die nichts anderes sagte, als das er an Tron glaubte und es immer getan hatte. Der Wächter zweifelte zwar noch daran ob dieses Vertrauen in ihn noch gerechtfertigt war, doch es gab ihm zumindest schon einmal Zuversicht. „Das werde ich!“, antwortete er und erlebte ein Deja vu, jedoch ein sehr reales. Das gleiche hatte er dem alten Dumont im ENCOM System schon einmal gesagt und er hatte sein Wort gehalten. Damit wandte sich Tron endgültig um und folgte Rel in den Aufzug, der bereits das Stockwerk ausgewählt hatte von dem sie gekommen sind und nur noch die Tür für ihn blockierte.
 

Gerade als sie die Türen hinter ihm schlossen konnte man einen massiven blauen Strahl sehen, der durch die zentrale Röhre des Turm schoss. „Wow!“, rief Atlantis während Rel ein paar Schritte zurück machte. „Was ist das?“, staunte er und starrte weiter auf den Strahl. „Die Nachricht an Alan. Sie wird in dieser Form aus dem Raster geschossen.“, erklärte Tron, der in diesem Strahl auch die Hoffnung sah für ihn und das Raster, vielleicht auf Flynn. Es dauerte nicht lange bis der Outputstrahl wieder verschwand und nur noch ein leichtes glimmen zurück ließ. Fast im selben Moment färbten sich auch alle Symbole an der Aufzugswand rot und ein Alarm ertönte. Der hohe summende Ton war vermutlich im ganzen Turm zu hören und alarmierte sämtliche Wachen.
 

„Jetzt geht’s los.“, seufzte Tron und griff mit seiner freien Hand nach seinem Diskus auf dem Rücken. Mit einem surren aktivierte sich der Diskus, aber kein Helm erschien, es gab nur diesen einen festen Blick in den tief blauen Augen des Sicherheitsprogramms. Rel schluckte schwer als er das sah, denn so hatte er den Wächter noch nicht erlebt. Dieses Mal tat es der ISO jedoch Tron nach und nahm seinen Diskus in die Hand, dessen Ränder ebenfalls aufglühten. „Was ist den Helmen?“, fragte ihn Rel noch als das Klingen wieder das gewünschte Stockwerk ankündigte. „Du kannst gerne, aber mich sollen sie dieses Mal erkennen!“
 

Dann öffneten sich die Türen.
 

Es hatten sich schon einige Soldaten in der Lobby versammelt, doch es sah noch so aus als wüssten sie nicht in welches Stockwerk sie gehen sollten um die Eindringlinge zu fassen oder eher Dumont. Doch das erledigte sich als die Beiden den Aufzug verließen mit gezogenem Diskus. Atlantis, welche die Wachen nun ebenfalls bemerkt hatte drückte sich fest an Tron und hielt sich auch entsprechend an ihm fest. Der Wächter müsste aufpassen, dass sie ihn mit ihrem Klammergriff um den Hals nicht erwürgte, doch es schien als würde sie ihre Grenze kennen was das betraf.
 

„Da! Nicht autorisierte Programme waren im Kommunikationstower!“, rief einer der Soldaten und zeigte auf die Drei.
 

„Um genau zu sein – bin ich sehr wohl autorisiert dazu!“, antwortete Tron und sah die Wache mit einem Blick an der ganze Bände sprach. Etwas verwirrt machte der vermummte Soldat einen Schritt zurück und öffnete schließlich den Mund für nur ein Wort: „Tron.“
 

Dann brach die Hölle los.
 

Zuerst wichen ein paar Soldaten zurück, doch im nächsten Moment stürmten sie auf die Drei zu.
 

Tron wich dem ersten Stabangriff aus in dem er hoch sprang und gleichzeitig seinen Diskus warf. Dieser spaltete den Stab, den die Wache zur Verteidigung hoch gehoben hatte, sofort entzwei und den Soldaten gleich mit. Atlantis Kraft schien sich auch auf seinen Diskus und seine Kampfkraft auszuwirken, etwas das ihm sehr Recht war, vor allem weil er sich jetzt unzähligen Gegnern stellen musste. Geschickt wich er weiteren Angriffen, mit Atlantis auf dem Arm, aus und fing seinen Diskus wieder auf als dieser zurückkam. Nicht ganz so gut stellte sich Rel an, der von den Soldaten schon längst in die Defensive gezwungen worden waren.
 

Ihm fehlten die Upgrades von Alan und Flynn, das merkte Tron ziemlich deutlich als auch er anfing sich gegen die Massen an Programme zu verteidigen. Er brauchte zwei Hände, doch wenn er Atlantis los ließ dann war das ihr Todesurteil und er hatte versprochen auf sie aufzupassen. „Atlantis, los klettere auf meinen Rücken!“, befahl er ihr, als er sich unter einer Stabwaffe hindurch duckte und darauf einen Rundumschlag mit seinem Diskus durchführte. Der kurze Abstand den die Wachen darauf zu ihm hatten reichte aus das er ihr helfen konnte auf seinen Rücken zu klettern. „Lass auf gar keinen Fall los!“. Auch wenn die Worte sinnlos waren, weil dann nicht nur sie verloren wäre sondern auch er, ermahnte Tron sie. „Ja!“, flüsterte sie ihm leise ins Ohr während sie sich festhielt und ihr Gesicht an seinen Rücken presste. Diesen Kampf wollte sie nicht sehen, schon allein weil sie sich so fürchtete.
 

Wieder ein Blick zur Seite – Rel wurde immer mehr bedrängt.
 

Tron musste zu ihm!
 

Der Systemwächter wich den nächsten beiden Soldaten aus, wobei Atlantis ihm ins Ohr schrie als er einen Überschlag nach hinten machte und in einer enormen Geschwindigkeit den Attacken auswich. Nur mühsam bahnte er sich auf diese Art einen Weg zu dem ISO, der bereits in die Knie ging da er wieder von einer Stabwaffe getroffen wurde. Ein gezielter Tritt in die Seite von Tron ließ den Soldaten einige Meter weit fliegen bis er von der Wand aufgehalten wurde. Schnell schnappte er sich Rels Hand und riss ihn vom Kampfplatz weg, dabei musste er sich nun den Weg mit dem Diskus frei schlagen. „Komm schon Rel! Wir müssen hier weg!“, rief er dem geschwächten ISO zu und löste sich mit ihm gemeinsam aus dem Kampffeld heraus zum Treppenhaus. Dort nahm er mit einem Satz gleich mehrere Treppen, bei denen Rel erst einmal noch benommen stolperte. Einzig die Kraft mit der ihm der Wächter mit schleifte hielt ihn auf den Beinen.
 

„Das sind zu viele!“, stöhnte Rel nach dem sie das erste Stockwerk nach oben gelaufen waren und natürlich verfolgt wurden. „Ja! Wir müssen irgendwie anders raus!“, antwortete Tron der versuchte über die nächste Ebene den Tower zu verlassen, doch auch hier standen schon Wachen und er rannte weiter hinauf ins nächste Stockwerk. Noch zwei Ebenen weiter spielte sich dasselbe Bild vor ihnen ab – sie waren gerade am Treppenabsatz angekommen, als die Soldaten schon auf sie los stürmten und vor allem hatten sie gerade den letzten Ausgang passiert. Jetzt gab es nur noch springen als Ausweg – was ein wenig an Selbstmord grenzte.
 

„Halt!“, rief Rel irgendwann mitten auf der Treppe und sah nach unten. Der nächste Trupp Soldaten lag noch ein Stockwerk unter ihnen. „Ich halte sie auf – du fliehst!“, keuchte der ISO atemlos, aber mit Nachdruck. „Nein!“, schoss es sofort aus Trons Mund der gar nicht einsah das Programm zurück zu lassen. „Du kannst sonst nicht auf Atlantis aufpassen und was soll Alan reparieren wenn wir beide hier drauf gehen? Wenn ich keine Aufgabe habe und sie mir also heraus suchen kann, dann will ich dich und Atlantis beschützen! Das wird meine Aufgabe sein! Tu das was Dumont gesagt hat – befreie den Raster!“
 

Noch bevor Tron antworten konnte oder Rel am Arm packen hatte dieser sich umgedreht und lief den Wachen entgegen. „Rel, du Idiot! Komm zurück!“, schrie Tron und folgte ihm ein paar Stufen, aber als er sah wie sich dieser in den Kampf stürzte blieb er stehen. Er wollte keine Opfer und schon gar nicht wegen ihm … doch es war ausweglos! Selbst wenn er jetzt Zeit hatte, so musste sie mindestens noch fünf Stockwerke bis zur ersten Fußgängerebene springen, direkt durch das Fenster.
 

Ihm blieb nicht mehr wirklich Zeit zum Denken, denn inzwischen kamen die Wachen auf von oben auf sie zu.
 

„Rel! Rel!“, rief Atlantis verzweifelt auf seinem Rücken, hielt sich jedoch noch weiter fest.
 

„Wir … müssen weg.“, seufzte Tron und ihm fiel es schwer diese Worte zu sagen. „Aber was ist mit Rel?“, „Wir kommen wieder … ihn holen.“, „Wirklich?“, „Ja.“
 

Bei diesem letzten Wort schnürte es ihm die Kehle ab, da es wohl kein Zurück mehr für Rel gab. Er würde in dem Gefecht sterben, vom System deintegriert werden.
 

„Halt dich gut fest!“, flüsterte er mit erstickter Stimme und steckte seinen Diskus weg, achtete jedoch drauf das er Atlantis mit diesem nicht traf. „Wir müssen springen.“
 

Er hatte keine Updates mehr zur Verfügung mit denen er diesen Sprung hätte überstehen können, weshalb er auf Atlantis vertraute. Sie müsste ihm die Kraft geben, also schnappte er sie am Arm und zog sie wieder nach vorne. Mit ihr auf dem Rücken könnte er sich nicht abrollen ohne sie schwer zu beschädigen, als würde er sie anders schützen müssen. „Aber das ist zu tief!“, wisperte sie ängstlich und klammerte sich trotzdem noch an ihn. „Wir haben keine Wahl, aber lass Rel das nicht umsonst gemacht haben!“, flüsterte er ihr zu und legte beide Arme schützend um sie.
 

„Und jetzt mach die Augen zu!“
 

Als diese Worte seinen Mund verließen schloss er ebenfalls kurz die Augen und holte tief Luft, dann nahm er Anlauf. Seine Beine stießen ihn mit voller Kraft vom Boden ab und er konnte fühlen wie die Codes der Treppe unter ihnen beschädigt wurden. Da war sie wieder, seine Kraft.
 

Er sprang vom Boden ab auf das Treppengeländer und stieß sich erneut ab.
 

Kurz vor dem Aufprall mit der Scheibe zog er den Kopf ein und drehte sich um um Atlantis so gut wie möglich abzuschirmen. Mit dem Rücken schoss er durch das codierte Glas –
 

Und fiel.

Home of Space Paranoids

Okay, kleine Info zu Lora Baines, also Alans Freundin. Ich wusste - als ich das Kapitel geschrieben habe - nichts von den Comics und so. >_< Natürlich wird in Betrayal sehr plausibel erklärt warum sie in Legacy fehlt, aber Herr Gott ich hätte die Autoren mit einem Diskus verprügeln können für den Mist. Es reicht ja schon das dieser Film (er heißt TRON ihr erinnert euch) so mehr oder weniger völlig OHNE Tron spielt. Gott ging mir das auf die Nerven. Ich könnte den ersten Teil zu Beruhigung gar nicht so oft schauen wie ich mich aufgeregt habe. Bruce Boxleitner geht völlig unter~ Q_Q
 

Und ich frage mich immer noch wie Flynn es geschafft hat Tron einfach einzupacken ohne das Alan davon was bemerkt. Wenn man bedenkt das Flynn ja irgendwann angefangen hat einfach Tron zu Alan zu sagen. xD War wohl einfacher. Ich finds ja auch lustig wie die Schauspieler (Bruce und Jeff) sich betiteln~ mit Tronski und Flynnister. Ich glaub die haben sich in dem Film selbst dargestellt.
 

Lg

Tron
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

I've been dreaming for so long,

to find a meaning to understand.

The secret of life,

why am I here to try again?
 

Will I always, will you always

see the truth when it stares you in the face?

Will I ever, will I never free myself

by breaking these chains?
 

Within Temptation – Jillian (I’d give my heart)
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

3.The Home of Space Paranoids


 

Der plötzliche Schlag auf seinen Rücken raubte ihn dem Atem, doch ihm blieb keine Zeit dem Beachtung zu schenken. Splitter rieselten über ihn und Atlantis, einige davon schnitten sogar in seinen Anzug, aber eines hatten sie alle gemeinsam – sie fielen.
 

Noch im Flug drehte sich um zu sehen wie und wo sie landen würden, aber auch wann. Der Klang der splitternden Scheibe durch die er gerade gesprungen war, konnte er immer noch hören und ehe er sich versah war er bereits fünf Stockwerke tief gefallen. Obwohl alles wie in Zeitlupe wirkte, kam er kaum dazu einen Arm von Atlantis wegzunehmen um ihn auszustrecken. Das Gefühl wieder gegen eine Wand zu prallen kam ihm verdammt bekannt vor. Seine Fingerspitzen berührten den Boden als erstes und es war wie ein Schlag der seinen ganzen Körper stauchte. Noch im selben Moment rollte er sich ungeschickt ab, weil er nur eine Hand zur Verfügung hatte, mit der anderen hielt er ja noch Atlantis fest. Um genau zu sein schlug er ziemlich plump mit dem Rücken auf und blieb auch liegen. Der Aufschlag löste einen stechenden Schmerz in seinem ganzen Oberkörper aus und presste ihm die Luft aus den Lungen. Er war vielleicht ein Programm und brauchte keine wirkliche Luft, es gab auch keine hier auf dem Raster, jedoch existierte der Atemreflex. Das alles war programmiert auch der schmerzhafte Druck der sich ausbreitete als er einfach nicht wieder Luft holen konnte. Der Schlag auf dem Rücken lähmte diesen Reflex einfach und er achtete auch nicht auf Atlantis die sich in seinem erschlafften Arm regte.
 

Tron konnte seinen Namen hören, doch auch sein Kopf war noch ganz betäubt, aber wenigstens war er lebendig.
 

Endlich kündigte ein brennendes Kribbeln im Hals die zurückkehrende Atemfähigkeit an und der Wächter rollte sich auf den Bauch, stützte sich jedoch mit den Armen ab um Atlantis nicht zu erdrücken, die kurz aufschrie als sie auf den Boden fiel. Aus Reflex begann Tron zu Husten und wrang nach Atem, doch es dauerte noch einige Microzyklen bis er sich endlich wieder so weit im Griff hatte das er wieder klar sah. Sein Kopf dröhnte immer noch, doch ihm war bewusst, dass er jetzt wieder aufstehen musste bevor die Wachen aus dem Tower rennen würden. „Tron! Tron!“, rief das kleine Mädchen ganz aufgeregt, das vor ihm auf dem Boden lag. „Schon gut.“, presste er hustend hervor und richtete sich dabei auf. Er merkte sofort, dass ihm die Kraft des Mädchens fehlte, schließlich lag sie noch auf dem Boden und so fiel es ihm auch schwer direkt vor ihr zu knien. Besorgt stand Atlantis auf und tapste leicht wankend zu ihm hin. Anscheinend hatte der Sturz sie auch ganz schön mitgenommen obwohl er versucht hatte alles abzufangen. Als hätte Rinzler nun seine Chance gewittert schlug er mit aller Kraft zu.
 

Plötzlich begrenzte sich Trons Existenz nur noch darauf seinen Drang zurück zu halten auf Atlantis los zu gehen. Für Rinzler war sie ein Dorn im Auge, schließlich konnte sie ihn blockieren und jetzt wo Tron durch den Sturz angeschlagen war, war das der Augenblick ihr den Diskus zwischen die Augen zu rammen und sie zu deintegrieren. Es war dieser Virus in ihm und nicht nur der Kampf gegen ihn, sondern auch diese schmerzliche Vorstellung Atlantis etwas an zu tun. Noch ein Versprechen brechen, noch einmal Vertrauen missbrauchen. Tron konnte es vielleicht nicht mehr sehen, aber Atlantis sah wie er mit beiden Händen seinen Kopf hielt und den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet hatte. Die Symbole auf seinem kompletten Anzug hatten sich inzwischen in ein aggressives rot gefärbt und der wahre Tron wurde wieder zurück in eine Ecke des Verstandes gedrängt. Rinzler wollte Atlantis Tod sehen und er tat alles dafür um das zu erreichen. Auch dem Mädchen entging die plötzliche Veränderung nicht und sie begann sich wieder vor Tron und seiner veränderten Ausstrahlung zu fürchten. Doch er hatte Schmerzen, diesmal sah es sogar das kleine Mädchen und außerdem hatte der Wächter versprochen auf sie auf zu passen. In Gedanken schrie Tron gegen Rinzler, versuchte ihn abzulenken nur damit dieser nicht bemerkte, dass er die Kontrolle nun hatte.
 

„Tron ...“, flüsterte Atlantis und ging vorsichtig zu ihm hin. „Du ... du machst mir Angst.“ Als hätte sie mit dieser Antwort Rinzler direkt ins Gesicht geschlagen, wandte dieser sich von dem nur noch mental existierenden Tron ab. Es waren eisige Augen die Atlantis plötzlich ansahen und das Gesicht des Wächters war versteinert als dieser die Arme sinken ließ. „Tron ....“, ihre Stimme war noch ein wispern, vor allem als er die Hand hob und nach seinem Diskus auf dem Rücken griff. Die Hand bewegte sich nur zögerlich, so als würde jemand versuchen die Bewegung zu unterbinden und Tron tat auch alles dafür. Er wollte nicht, dass ihr etwas passierte, selbst wenn Rinzler Momentan stärker war als er. „Hör auf!“, schrie sie schließlich und umarmte ihn einfach in der Hoffnung, dass er wieder normal wurde und mit ihr redete. Der Kraftschub von Atlantis warf Rinzler wieder raus, verbannte ihn in einer unsichtbaren Zelle am Rande von Trons Bewusstsein. Erleichtert über diese Berührung ließ der Wächter die Hand wieder sinken, aber nur um die Umarmung zu erwidern. „Es ist alles wieder gut!“, flüsterte er ihr ins Ohr und große Erleichterung schwang in seiner Stimme mit. „Was war das?“, fragte sie und das zittern ihrer Stimme war kaum zu überhören. „Das ...“, doch Tron konnte den Satz nicht mehr beenden. Das Getrampel von vielen Füßen ließ ihn aufsehen und ihm wurde klar, dass diese Aktion sie einiges an Zeit gekostet hatte.
 

Zwar war Rinzler weg und er fühlte sich so weit wieder gut, doch die Schmerzen die der Sturz verursacht hatte verschwanden nicht einfach so. „Verdammt.“, fluchte er und stand auf, dabei nahm er Atlantis natürlich wieder auf den Arm. Den ersten Schritt strauchelte er, doch er fing sich schnell wieder und rannte zum Geländer dieser Ebene. Mit einem Satz sprang er über dieses drüber und fiel einen Stock tiefer auf das nächste. Kurz knickten seine Füße ein, aber er konnte einen Moment später wieder weiter laufen. So schnell wie möglich wechselte er Stockwerk um Stockwerk nach unten um abgelegenere Gassen zu erreichen in denen er verschwinden konnte. Es war nicht sonderlich schwer die Wachen wieder auf Abstand zu bringen und schon gar nicht mit Atlantis auf dem Arm, die immer noch kontinuierlich Kraft an ihn abgab. Sein Anzug hatte sich inzwischen auch schon längst wieder hellblau gefärbt als Zeichen von Atlantis Energie. Wie sie das machte war noch immer schleierhaft und warum ausgerechnet bei ihm, den bei Rel war nie etwas geschehen. Gut, vielleicht weil er auch nicht beschädigt war zumindest damals nicht. Nur kurz ließ Tron zu das in ihm das Gefühl der Trauer aufkeimte, schließlich hatte sich der ISO für sie geopfert und er hatte Atlantis gesagt sie würde zurückkommen und ihn holen. Worte die er kaum einhalten konnte, so Leid es ihm tat. Er hatte Fehler gemacht und war zu Rinzler geworden. Wäre er aufmerksamer gewesen, dann wäre das nicht passiert.
 

Aber er hatte jetzt keine Zeit für diese Gedanken, er musste hier weg und dann möglichst auch noch an einen taktisch klugen Ort. Jetzt wo ihn die halbe Stadt verfolgte und es auch bald alles wissen würden das er noch lebte, war es viel zu gefährlich zu dem Haus des Untergrunds zurück zu kehren.
 

Wenn Alan die Nachricht erhielt, dann würde es noch einige Zyklen dauern bis dieser kommen würde, falls überhaupt. Die Zeit hier im Raster verlief wesentlich schneller, auch wenn ein User deswegen nicht schneller Älter wurde. Zeit war immer noch eine konstante, aber ebenso sehr relativ und das hatte Flynn hier ausgenutzt. Würde Tron die Hauptuhr des Systems umstellen, dann würden beide Welten wieder synchron zueinander verlaufen, doch ihm fehlten erstens die notwendigen Rechte dazu und er würde es niemals zum Kontrollpad kommen um das zu tun. Das hieß also er konnte nichts anderes tun als warten und hoffen, an dem Ort an dem alle User hier ankamen wenn sie keine Ahnung hatten. Flynn konnte es über die Zeit steuern, doch zu beginn war er immer in der Spielhalle erschienen, seiner Spielhalle deren virtuelles Ebenbild im Raster stand. Ohne weiter nachzudenken sprang er hinunter auf die letzte Ebene und entschwand in den kleinen Gassen zwischen den Hochhäusern. Von den Wachen selbst hatte er nichts mehr gehört und gesehen, schon seit einer längeren Zeit.
 

In Gedanken hoffte er natürlich sie abgehängt zu haben, doch er wartete lieber noch einen Moment bevor er tatsächlich zu der Spielhalle ging. Ziemlich außer Atem lehnte er sich flach an eine Häuserwand und beobachtete aufmerksam seine Umgebung. „Sind sie weg?“, flüsterte Atlantis ihm zu, die sich zum ersten Mal seit Beginn der Flucht wieder regte. „Ich nehme es mal schwer an.“, antwortete er und setzte sich wieder in Bewegung. Diesmal wesentlich langsamer und auch mit der Zeit mal seine Umgebung zu begutachten, ging er zur Spielhalle. Arg viel hatte sich an der Stadt nicht verändert, außer das sie vielleicht stiller geworden war, ernster. Tron vermutete das es an Clu und seiner Diktatur lag, so wie das auslöschen sämtlicher Programme die ihm nicht gefielen oder beschädigt waren. Die Gebäude selbst in diesem Teil der Stadt waren in tadellosen Zustand und man könnte fast sagen es sah aus wie immer oder auch früher. „Gehen wir jetzt zurück in das Haus zu den gemeinen Leuten?“, fragte sie nach einigen Metern wieder in normaler Lautstärke. Ihr war nicht entgangen das Tron immer noch unruhig war, was sie ebenfalls ruhelos machte. Das Haus mit den gemeinen Leuten? Tron zog etwas amüsiert eine Augenbraue nach oben, schüttelte jedoch gleich den Kopf: „Nein, wir gehen woanders hin. In die Spielhalle von Flynn, dort werden wird dann wohl warten müssen.“, „Auf Alan?“, „Ja. Ich hoffe er kommt.“, seufzte er leise und eher zu sich, aber Atlantis war viel zu nahe als das es nicht gehört hätte. „Das wird er bestimmt.“, antwortete sie ihm zuversichtlich und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Irgendwie fühlte sie sich jetzt total müde und kaputt. „Alles in Ordnung?“, fragte Tron nach einiger Zeit, da sie immer mal wieder gähnte und für längere Zeit die Augen schloss. War das vielleicht ein Anzeichen dafür, dass sie ihm zu viel Kraft gab? Am liebsten hätte er sie sofort abgesetzt um zu sehen ob es ihr dann besser ging, doch noch waren sie nicht in der Spielhalle oder an einem anderen sicheren Ort wo sie sich verstecken könnten. In den Outbacks, dort hätte er nur eine Spalte gesucht und sie wären verschwunden gewesen, so lange bis sie sich erholt hätte. Oder war der Tag einfach zu anstrengend gewesen? Sie war schon so zerbrechlich. Wieder dieses Rätsel raten und Tron fielen nur mehr fragen ein, als das eine Schlussfolgerung ihm eine annehmbare Antwort geliefert hätte.
 

„Ich bin nur müde.“, murmelte sie als wäre es selbstverständlich, was es für ein Programm definitiv nicht war. „Du weißt schon das Programme nicht schlafen?“, „Ich aber schon.“
 

Sie also schon. Tron wusste damit nichts weiter anzufangen – sie benahm sich wie ein User.
 

„Bist du ein User?“, fragte er schließlich als ihm einfiel das auch Flynn im alten ENCOM System Yori zurückgeholt hatte als sie zu viel Energie verloren hatte. „Nein.“, flüsterte sie leise im Halbschlaf, aber es klang sicher, endgültig. Zum ersten Mal hatte sie einem Programm würdig geantwortet, ohne nachzufragen, ohne ihre Naivität oder gar dem Trotz. Kein Geschrei nichts, nur ein simples Nein, als wäre er auf einen Grundbefehl gestoßen. „Bist du eine Basic?“, machte er weiter nur um zu sehen ob sie erneut reagieren würde. „Ja.“
 

Tron stockte und sah zu ihr hinab.
 

„Was ist deine Aufgabe?“

„Das hat er nicht gesagt.“

„Wer?“
 

Doch die Antwort blieb sie ihm schuldig, denn Atlantis reagierte nicht mehr und ihren geschlossenen Augen nach zu urteilen war sie eingeschlafen. Leise seufzte der Wächter, jetzt war er kurz davor gewesen zu erfahren wer sie erschaffen hat, wobei es irgendwie logisch war, dass es sich um Flynn dabei handelt. Anscheinend musste sie unbewusst eine Aufgabe erfüllen und ihm fiel nur eines dazu ein: Taktik. Ein Programm das nicht bewusst handelte war gefährlich und gleichzeitig getarnt, dazu noch ihr kindliches Erscheinen und Verhalten. Jeder glaubte an eine ISO und diese Illusion war wirklich gut geworden niemand wäre auf die Idee gekommen das sie zu etwas gut wäre. Jedoch musste Flynn sie schon lange vorher geschaffen haben. Vielleicht in seiner Zeit im Exil? Das konnte Tron nun nicht sagen, nur das sie höchst wahrscheinlich von Flynn kam und eine Basic war.
 

Es half aber nichts. Er würde keine Antwort mehr bekommen und es wäre so wie so besser wenn er Flynn dazu selbst befragte, sollte er ihn treffen ... sollte dieser noch leben. Momentan hatte er mehr Probleme und Sorgen als er jemals gedacht hätte. Diese Gedanken drehten sich immer im Kreis, drückten ihm auf das Gemüt, etwas das er überhaupt nicht gewohnt war. Natürlich, er hatte sich immer gerne um etwas gesorgt, besonders um Flynn der selbst immer viel zu sorgenfrei war. Dieser hatte zwar auch Probleme, nahm jedoch alles immer auf die leichte Schulter. Hoffentlich ließ sich Alan nicht allzu viel Zeit, ansonsten würden ihn seine eigenen Gedanken ersticken. Das erreichen der Spielhalle war zumindest schon mal ein Anfang. Mit ein paar Seitenblicke vergewisserte Tron sich das niemand sonst auf der Straße war und betrat erst dann die Spielhalle.
 

Gerade als er sie betrat spürte auch er seine Erschöpfung und er sah direkt Atlantis an, deren leuchtende Symbole wieder dunkler geworden waren zusammen mit seinen eigenen. Sie war also doch müde geworden weil sie ihm zu viel Kraft gegeben hatte. Tron fühlte auch wieder die Anwesenheit von Rinzler, doch dieser verhielt sich weitgehend ruhig, so als hätte er sich von Atlantis plötzlichem Schlag noch nicht erholt.
 

In der Spielhalle sah es aus wie noch vor 20 Userjahren, nur eben das sie geschlossen war und keiner sich mehr hier aufhielt. Einen sinnvollen Zweck erfüllte dieses Gebäude nicht, es war nur hier weil Flynn sehr viel damit verband. Mit einer gewissen Eile schritt Tron durch die Gänge mit den Spielautomaten und ging in den ersten Stock hinauf. Dort befand sich das Zimmer in dem Flynn einmal gelebt hatte und es auch vor zog wenn er sich hier befand bzw. befunden hatte. Es sah hier immer noch nach dem Raster aus, doch der Raum hatte ein normales Bett mit Kissen und Bettdecke. Er selbst hatte auf so etwas Unnützes bei seinen Schlafversuchen verzichtet und auch Flynn nahe gelegt das Überflüssige wegzulassen, aber er bestand auf seine Gewohnheiten. Jetzt waren diese Gewohnheiten der User doch nützlich. Am liebsten hätte er sie hier ins Bett gelegt, aber wer weiß, wenn Rinzler wieder erschien brauchte er sie in der Nähe. Doch er wollte im Keller auf Alan warten, also nahm er das Kissen und die Bettdecke mit seiner freien Hand und ging mit ihr runter.
 

In dem „Ankunftsraum“ selbst befanden sich nur ein Stuhl und ein Schreibtisch, während durch das kleine Kellerfenster fahles Licht fiel.
 

Erschöpft rutschte Tron an der Wand gegenüber dem Schreibtisch herunter, so dass Atlantis auf seinem Schoß saß. Etwas unruhig regte sie sich wieder in seinem Arm und versuchte sich zu orientieren. „Wo sind wir?“, murmelte sie noch ganz benommen. „In der Spielhalle. Sollte Alan das Raster betreten wird er höchst wahrscheinlich hier landen.“, erklärte er ihr und legte das Kissen direkt neben sich, zusammen mit der Decke. „Hier kannst du schlafen.“

Vorsichtig hob er sie hoch und legte sie auf das provisorische Bett und deckte sie mit der überschüssigen Bettdecke zu. Mit ihrer Größe hätte er sie zu einem Paket verschnüren können und das mehrmals. Sofort wurde sie etwas quengelig, aber auch nur bis sie das weiche Kissen wahrnahm, das viel flauschiger war als Trons Schulter. Sie kuschelte sich direkt hinein und suchte dennoch seine nähe. Innerhalb von einem Microzyklus schlief sie wieder tief und fest und ließ Tron allein mit seinen Gedanken zurück. Jetzt war es deutlich zu fühlen, dass der direkte Kontakt zu ihr fehlte und Rinzlers Gegenwart wurde wieder stärker. Seine Symbole glühten wieder in dem tiefen Blau das ihn als Sicherheitsprogramm aus wies, als einfaches Programm.
 

Als er noch Systemadministrator war hatte er eine andere Farbe gehabt.
 

Schnell schob Tron den Gedanken wieder beiseite, er dürfte darüber nicht nachdenken, da es ihn wahnsinnig machen würde. Er konnte es sich gar leisten wirklich darüber zu sinnieren ohne das Rinzler weiter Salz in die Wunde streute oder gar wieder die Kontrolle übernahm. Es gab rein gar nichts was er außer warten tun konnte. Nicht einmal aufstehen war eine gute Idee, also blieb er sitzen und starrte vor sich hin.
 

Es war wie damals am See der Simulation wo er einfach nur da gelegen war und gehofft hatte, dass etwas passierte. Auch wenn es immer wieder Momente gab an denen sich flüchtige Gedanken bildeten in Form von Fragen wie: Was ist mit Flynn? Kommt Alan? So war er doch die größte Zeit inaktiv. Ihm war als würden zig Zyklen an ihm vorbei ziehen ohne das etwas tatsächlich geschah. Selbst Atlantis blieb ruhig neben ihm liegen und bewegte sich so gut wie gar nicht. Irgendwann als die Unruhe in seinem Inneren doch zu groß wurde stand er auf um sich diese Gedanken eben „weg zu laufen“. Er durfte sich damit nicht belasten um Rinzler keine Angriffsfläche zu bieten, damit er ihn wieder zurückdrängen konnte, doch diese Gefühle wollten nicht verschwinden. „Tron? Wo gehst du hin?“, fragte ihn Atlantis, die mit einem Mal wach war und zu ihm auf sah. „Die Beine vertreten – ich komme bald wieder.“, lächelte er schwach und verließ den Raum. Er ging wieder ins Erdgeschoss wo er ziemlich energisch durch die Gänge der Spielhalle marschierte. Immer wieder auf und ab.
 

Es gefiel Atlantis nicht das sie hier alleine zurück blieb, doch sie war noch viel zu müde um ihm zu folgen. Tron selbst war schwach, hatte furchtbare Kopfschmerzen, doch diese Unruhe in ihm selbst ließ nicht zu das er längere Zeit ruhig auf einer Stelle saß. Immer wieder versuchte er sich selbst zu ermahnen, sich daran zu erinnern, dass er mental nicht wanken durfte. Es war definitiv Angst die ihn zur Ordnung rief. Angst Programme zu verletzten oder vielleicht Alan wenn er auftauchte. Es traf ihn schon heftig das er Flynn nicht helfen konnte, aber wenn er Alan etwas tat? Nein, das würde er nicht überleben.
 

In diesem Fall gäbe es für ihn nur die Möglichkeit der Löschung.
 

~*~*~*~*~*~*
 

In Gedanken war Alan froh, dass Sam zu der Spielhalle gegangen war. Mit einem Mal interessierte er sich für ENCOM, für das Vermächtnis seines Vaters, auch wenn dieser Umschwung ungewöhnlich schnell von statten gegangen war. Irgendetwas musste in der Spielhalle geschehen sein, doch Sam erzählte es ihm nicht. Einerseits beunruhigte ihn das, besonders da die Pagernummer nur Kevin hatte, andererseits – ja was? Er wusste es nicht. Er war mit einer Freundin zu der Spielhalle gefahren, einer die er dort zum ersten Mal gesehen und kennen gelernt hatte. Seit dem war er ihr schon öfters begegnet und sie war ungewöhnlich. Das beschrieb sie am Besten und das machte ihn noch stutziger.
 

„Alan?“, seufzte Lora und legte das Besteck zur Seite um ihren Mann ernst anzusehen. „Alan!“, wiederholte sie mit Nachdruck und erst dann schreckte dieser aus seinen Gedanken hoch und sah sie fragend an. „Entschuldige ich war in Gedanken.“, „Das habe ich bemerkt. Seit du die Nachricht auf deinem Pager erhalten hast bist du ... anders.“, warf sie ihm fast vor und legte das Besteck zur Seite. Sie war mit ihm schon über 10 Jahre verheiratet und noch viel länger waren sie ein Paar, demnach konnte er ihr gar nichts mehr vor machen. „Kevin ist und bleibt verschwunden. Lass es gut sein.“, murmelte sie schließlich traurig. Es hatte damals nicht nur Sam getroffen oder ihn, sondern auch Lora. Bevor Alan und sie ein Paar geworden waren hatte sie eine Beziehung mit Flynn gehabt. Natürlich gefiel es ihm damals nicht das Lora noch weiter darauf bestand ihm zu helfen nach dem Dillinger ihn aus der Firma geworfen hatte. Nichtsdestotrotz waren sie Freunde, sie alle drei.
 

„Sam hat sich verändert.“, antwortete er schlicht darauf und tat es seiner Frau nach. Noch immer hatte sie dieses schelmische Lächeln auf den Lippen wie vor 20 Jahren, doch auch sie war wie er Älter geworden. Nicht ganz so grau wie er, aber in ihren blonden, engelsgleichen Haaren waren die ersten weißen Strähnen nicht mehr zu verstecken. Er hatte sie damals nicht heiraten wollen, auch Lora wollte es nicht. Sie hatten sich noch keine Gedanken darüber gemacht zu heiraten, doch Flynns verschwinden hatte ihre Zukunftsplanung in der Hinsicht beschleunigt. Um die Firma noch zu halten brauchten sie die Mehrheit im Vorstand. Laura und ihm genügten die Anteile von ENCOM um die Firma zusammen mit Sam zu halten, doch der Junge war minderjährig gewesen. Man wollte ihn in eine Pflegefamilie geben da seine Großeltern für zu alt befunden worden waren, als Alan sich anbot. Er wurde abgelehnt, denn dafür bräuchte er eine Frau, schließlich musste er ein völlig korrektes Leben wie aus dem Bilderbuch vorweisen. Es genügte dem Amt nicht das er in einer langjährigen Beziehung war, es musste eine Ehefrau sein, der Junge bräuchte eine offizielle Mutter.
 

Also hatten sie es getan. Da war kein Widerwillen dabei, sie liebten sich, hatten es nur nicht für nötig befunden zu heiraten. Vielleicht hätten sie es heute noch nicht einmal, wenn Kevins verschwinden nicht gewesen wäre.
 

„Ich weiß. Ich sehe ihn jetzt offiziell jeden Morgen in der Arbeit, zusammen mit seiner Freundin – Quorra.“, antwortete sie lächelnd und fragte sich worüber sich Alan so viele Sorgen machte. „Ich habe sie nirgends gefunden. Keine Sozialversicherungsnummer – nichts.“, „Du spionierst ihr nach? Findest du das nicht übertrieben?“, „Vielleicht, doch irgendetwas ist in dieser Nacht passiert und Menschen tauchen auch nicht einfach so aus dem Nichts auf. Jeder hinterlässt in der heutigen Zeit seine Spuren.“, „Alan, du bist vielleicht genialer Softwareingenieur aber hier übertreibst du!“, „Lora! Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl und es macht die Vergangenheit so lebendig.“, fast hätte er den letzten Teil des Satzes verschluckt, so leise war er geworden, doch die blonde Frau hatte es durchaus gehört. Sie schluckte schwer und starrte dabei auf das restliche Essen in ihrem Teller. „Es war für uns alle schwer, besonders Sam. Er ist das erste Mal vernünftig und tut etwas für seine Zukunft. Quorra hat ganz sicher etwas damit zu tun, doch so lange es ihm gut tut ist es mir egal wer oder was sie ist.“, „Dann willst du es einfach so auf sich beruhen lassen?“, „Du klingst schon fast so besessen wie Kevin damals! Natürlich! Und ich will, dass du es auch tust. Lass dem Jungen sein Glück.“
 

Lora sprach mit so viel Nachdruck das Alan klar war das jede weitere Diskussion darüber einen massiven Streit auslösen würde, so wie wenn sie heraus fand wie viel er schon versucht hatte über Quorra herauszufinden. Das Thema war beendet, alles zusammen, mit Kevin wurde es begraben. Ihn beschäftigte es dennoch, weil ihm das mit seinem Pager nicht in den Kopf ging. „Entschuldige mich.“, murmelte Alan und stand einfach so vom Esstisch auf. „Was? Wo gehst du hin?“, „In die Firma.“, antwortete er mit einem gewissen Wehmut in der Stimme. Lora wusste sofort, dass für ihn die Sache nicht erledigt war, doch momentan waren sie beide aufgewühlt.
 

„Okay.“, kam es nur von ihr. Es hatte keinen Sinn jetzt ihren Mann an den Tisch zu ketten und so tun als ob nichts wäre. Wenn man Kevin wenigstens Tod gefunden hätte, dann hätten sie alle mit der Sache abschließen können. Doch so hatte man immer die Hoffnung er würde irgendwo noch leben, vielleicht am anderen Ende der Welt, aber lebendig und gesund. Die Gedanken waren absurd, doch man wünschte es sich und diese Ungewissheit nährte die Unruhe – selbst nach 20 Jahren. Lora konnte noch hören wie er seine Schlüssel nahm und dann die Haustür hinter sich zu zog. Kevin hatte ein großes Loch hinterlassen, bei allen und sie hatten es nicht wieder füllen können.
 

Alan hatte fluchtartig das Haus verlassen einzig seine Jacke und den Pager nahm er mit. Momentan trug er diesen immer bei sich, falls Kevin sich doch noch einmal melden sollte. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und Alan hoffte noch. In letzter Zeit war er viel zu oft mit Flynn wieder konfrontiert worden, angefangen von der Pagernachricht bis zu der Spielhalle die er nach Jahren wieder betreten hatte. Noch immer befand sich der Schlüssel dazu an seinem regulären Schlüsselbund, so als würde er jeden Abend dorthin fahren und absperren weil Flynn – müde vom spielen oben schlief, gemeinsam mit Sam. Doch dem war nicht so.

Wie in Trance fuhr er zum ENCOM Konzern und ging dort in sein Büro um noch irgendetwas zu arbeiten, egal was Hauptsache er lenkte sich ab. Sämtliche Mitarbeiter waren schon längst nach Hause gegangen, nur der Nachtpförtner hatte ihn noch begrüßt ehe er in den Aufzug gestiegen war. Nach dem er die oberste Etage erreicht hatte stieg er aus und lief direkt an den Büros der anderen Vorstandsmitglieder vorbei. Ausnahmslos alle waren bereits leer und dunkel, nur hinten im letzten Büro brannte noch Licht. Was machte Sam hier?
 

Alan hörte noch die imaginäre Stimme von Lora die ihn ermahnte und er entschied sich nicht zu ihm zu gehen. Seufzend sperrte er sein großzügiges Büro auf und schaltete das Licht ein. Er hängte seine Jacke an die Garderobe und schaltete seinen Computer ein ehe er sich setzte und die Augen schloss. Obwohl Alan sich mühe gab konnte er dennoch nicht abschalten. Einschlafen jedoch schon.
 

Es war Sam der ihn mit einem frechen: „Bist du schon wieder am Arbeitsplatz eingeschlafen?“ weckte, was Alan noch im Halbschlaf mit einem „Halt die Klappe Flynn.“ konterte. Sofort stutzte Kevins Sohn und auch dessen ehemaliger Vormund wachte langsam wieder auf. „Sam! Du bist es!“, rief er etwas erschrocken und versuchte sich wieder zu orientieren. Sam stand zusammen mit Quorra in seinem Büro, wobei Quorra doch in der Tür stehen geblieben war. Es war so wie so ein seltsames erstes zusammen treffen mit ihr gewesen. Sie hatte ihn lange und ausgiebig angestarrt, so dass es ihm sehr unangenehm gewesen war. „Tut mir Leid ich dachte du ...“, „Ich wär mein Vater?“, beendete Sam den Satz etwas gereizt. „Ja, er hat das ständig zu mir gesagt.“, antwortete Alan noch einmal entschuldigend ehe er aufstand und den Computer abschaltete. Für was war er noch gleich hier her gefahren? Ah ja um seinen Rechner einmal an zu machen und dann wieder aus.
 

„Er hat Sie kaum erwähnt.“, platzte es plötzlich aus Quorra heraus, die augenblicklich von beiden angestarrt wurde. Einerseits weil Sam ihr klar machen wollte, dass sie Flynn offiziell nicht kannte und andererseits weil Alan wusste das sie ihn nicht kennen gelernt hatte bzw. es nicht möglich wäre. „Na vielleicht weil du ihn gar nicht kennen gelernt hast?“, versuchte Sam die Situation zu retten, doch es stand Alan auf der Stirn geschrieben das Quorra im Vertrauensbarometer den Gefrierpunkt geknackt hatte. Mit gekräuselten Lippen schob der Softwareingenieur die Brille auf seiner Nase wieder zu Recht und ging zur Garderobe. Es war immer ein schlechtes Zeichen wenn Alan Bradley zu etwas schwieg und nur seine Brille richtig rückte. „Ich werde jetzt nach Hause fahren.“, ignorierte dieser das ganze einfach und zog sich seine Jacke an. Gewohnheitsmäßig griff er dabei in die Tasche und zog seine Schlüssel heraus zusammen mit dem Pager. Gerade als er diesen wieder zurück in die Tasche legen wollte viel ihm die Nummer darauf auf. Er war angepiepst worden? Doch viel mehr schockte ihn die eigentliche Nummer die darauf stand.
 

„Alan? Was ist los?“, fragte ihn Sam der bemerkt hatte wie dieser seinen Pager anstarrte.
 

„Help Tron.“, antwortete dieser nur und schluckte schwer. Tron? Was war mit ihm? Sein Sicherheitsprogramm befand sich noch immer im ENCOM System. Was bedeutete das also? Und wieso sollte er von Kevins Anschluss so etwas erhalten. Was war mit Tron!?
 

„Wie bitte?“, hackte diesmal Quorra nach.
 

Doch Alan ignorierte sie erneut und kehrte wieder zu seinem Rechner zurück um ihn einzuschalten. Für seinen Geschmack fuhr dieser auch im Moment viel zu langsam hoch. „Wie kommst du darauf? Alan!“, versuchte es Sam und als Antwort warf ihm der Grauhaarige einfach den Pager zu damit er selbst lesen konnte. Sogar Quorra hatte sein Büro betreten um die Nachricht sehen zu können. „Sie stammt erneut vom Anschluss aus der Spielhalle. Ich weiß nicht was dort passiert ist, doch es ist etwas passiert – das weiß ich nun und ich will endgültig wissen was hier los ist!“, sprach Alan streng und sah auch Sam dementsprechend an, der sofort schluckte. Wenn der Ingenieur eines konnte, dann Respekt einflössend sein. „Das ist doch nur eine Nachricht.“, beschwichtigte Sam, doch Alan schüttelte den Kopf und loggte sich als Administrator in das ENCOM System ein.
 

Er antwortete erst als er sich sicher war – Tron fehlte!
 

Den Daten nach zu Folge befand sich dieser seit über 20 Jahren nicht mehr im System und war durch ein simples Programm ersetzt worden, doch sein Tron fehlte und Flynn hatte ihn genommen, das waren seine Zugangsdaten die den Befehl dafür gegeben hatten. Er selbst hatte immer wieder an ihm gearbeitet, doch seine Updates waren nicht auf Tron gespeichert worden sondern auf das neue Sicherheitsprogramm. Kevin hatte ihn tatsächlich reingelegt und dann eine Kopie der Updates gemacht. Wieso?
 

„Wo. Verdammt. Noch. Einmal. Ist. Tron?“
 

„Du kennst Tron?“, fragte Quorra die nicht erkannte das Alan kurz davor stand auszuflippen. „Natürlich!“, antwortete dieser aufgebracht und stand dabei auf. „Woher?“, diesmal war es Sam der ihn ungläubig ansah. „Woher? Ich habe ihn geschrieben! Tron ist mein Programm und dein Vater hat ihn vor 20 Jahren aus dem ENCOM System entfernt!“, zischte Bradley und lief zu Tür. „Jetzt bekomme ich eine Nachricht: Hilf Tron. Ob du dich weiter quer stellst oder nicht – ich werde selbst herausfinden was hier läuft.“

Noch bevor Sam oder Quorra etwas tun konnten war der Ingenieur an ihnen vorbei gerauscht. „Stimmt. Flynn hat erwähnt das Tron von einem Gewissen AlanOne geschrieben worden war.“, dachte die ehemalige ISO laut. „Lieber nicht, aber wenn die Nachricht aus dem Raster stammt kann es eine Falle sein! Wir wissen nicht was mit Clu passiert ist oder meinem Vater! Alan muss aufgehalten werden!“

So schnell wie möglich rannten die beiden ebenfalls zu den Aufzügen, doch Alan war bereits weg und ihnen blieb nichts anderes übrig als sich auch zu der Spielhalle zu begeben.
 

Er war aufgebracht und wie!
 

Egal was Flynn angestellt hatte, diesmal hatte es ihm das Genick gebrochen. Der Antwort was damals vor 20 Jahren passiert war, war Alan zum ersten Mal so nah wie nie zuvor. Hastig parkte er das Auto vor der Spielhalle und sperrte diese auf. Es war stockdunkel, doch das schummrige Licht von der Straßenlaterne reichte aus um den Sicherungskasten zu finden und ihn einzuschalten. Augenblicklich flackerten die Lichter der ersten Spielautomaten auf und die Deckenlampen erhellten den Raum. Etwas unsicher kehrte er zurück in den Hauptflur und sah sich um. Tron, war alles woran er denken musste. Nach dem Flynn der CEO von ENCOM geworden war hatte er ein gewisses Fable für ihn entwickelt und sogar ein Spiel geschrieben. Natürlich, Tron hatte dafür gesorgt das der MCP ausgeschaltet worden war, doch im nach hinein hatte er sich immer gewundert. Erst als er Kevin darauf angesprochen hatte starb das Thema Tron komplett. Sein bester Freund hatte ihn nie wieder erwähnt. Deshalb zog ihn auch der Spielautomat von Tron magisch an.
 

Die Abdeckplane lag auf der Seite und man konnte deutlich sehen dass etwas bewegt worden war. Einen Vorteil hatte der Zentimeter Staub auf dem Boden – man konnte nichts tun ohne das es Spuren hinterließ. Der Automat war verschoben worden vor nicht allzu langer Zeit und es würde ihn nicht wundern wenn es Sam gewesen wäre. Noch bevor er den Gedanken zu Ende dachte packte er den Spielautomaten und zog ihn zur Seite. Fast hätte er gelacht als er den Luftzug spürte und den Gang sah. Da hatte er Kevin so lange gekannt, aber das hier war sogar neu für ihn.
 

„Alan!“, rief Sam der in den Laden gerannt kam und sah wie dieser vor dem Eingang des Kellers stand. Gerade als er die Stimme des Jungen hörte ging er einfach weiter, wie aus Trotz. „Hey Alan! Da ist nichts das ist nur das Büro meines Vaters!“, fuhr dieser fort und folgte ihm zusammen mit Quorra. „Einem Büro von dem ich nichts wusste.“, antwortete er als er den Raum am Fuße der Treppe betrat. Er bestand nur aus einem Schreibtisch, einen Rechner und ... einem Laser? Lora hatte daran gearbeitet vor fast 30 Jahren – noch lange vor Sams Geburt. Das hier war ein Nachfolgemodell, doch Alan erkannte es, schließlich hatte sie von nichts anderes damals gesprochen. Noch bevor Sam etwas einwenden konnte setzte sich sein ehemaliger Vormund an den Schreibtisch und begann an dem Rechner zu arbeiten. „Bitte geh da weg!“, flehte Sam schon fast und traute sich kaum näher hin zu gehen aus Angst wieder im Raster zu landen. Selbst Quorra blieb auf Abstand. „Bitte Mr. Bradley hören sie auf Sam!“, bat sie ebenfalls, doch Alan reagierte nicht er tippte weiter und versuchte herauszufinden ob sich Tron in diesem System befand. Doch irgendwie reagierte es seltsam, anstatt fragen zu beantworten stellte es selbst welche:
 

„Who are you?“

Verwirrt darüber runzelte er die Stirn, tippte jedoch seinen Namen ein.
 

AlanOne.
 

Dann summte die Maschine hinter ihm auf. Das komplette Tastenfeld vor ihm wurde gesperrt und Alan konnte nur noch Sams Aufschrei hören. Für einen Augenblick verschwamm seine komplette Umgebung und als er wieder klar sah saß er an einem Schreibtisch – ohne Rechner.
 

„Verdammt!“, fluchte Sam, der auf dem Boden gelandet war zusammen mit Quorra. Beide hatten noch versucht den Ingenieur zu erreichen um ihn dort wegzuziehen, doch es war zu spät gewesen und sie waren ebenfalls in die Schussbahn des Lasers geraten. Am liebsten hätte Sam seine Hände gar nicht gesehen, doch er tat es und sah den alten Anzug, den er beim ersten Mal bekommen hatte. Auch Quorra trug wieder ihre alte Kleidung und einen Identitätsdiskus auf dem Rücken – Flynns Diskus. Ihrer war im Raster geblieben. „Wie seht ihr aus?“, fragte Alan plötzlich der sie ungläubig anstarrte. „Willkommen auf dem Raster.“, seufzte Sam und ließ den Kopf genervt hängen. „Dem was?“, hackte Alan nach und stand auf.
 

„Wer seit ihr?“, fragte plötzlich eine ganz andere Stimme.
 

Ruckartig drehte sich die drei um und sahen zu einem kleinen Mädchen das in eine Decke eingewickelt war und sie anstarrte.
 

„Ein Kind?“, murmelte Quorra und ging auf sie zu. „Wie bist du hierher gekommen?“, fragte sie, doch Atlantis hatte nicht gesehen wie die Leute hierher gekommen waren und wo war Tron? Die ganze Situation gefiel ihr überhaupt nicht und noch viel weniger das die Frau einfach so auf sie zukam. Ängstlich rutschte Atlantis weiter nach hinten bis sie die kühle Wand an ihrem Rücken spürte. „Du brauchst keine Angst haben, ich tu dir nichts.“, redete die ISO weiter ruhig auf sie ein, doch das Mädchen sah sie immer noch panisch an. „Geh weg…“, schniefte Atlantis und die erste Träne rollte über ihre Wange. „Aber hier tut dir niemand etwas!“, versuchte Quorra es weiter, wagte jedoch nicht noch ein Stück näher zu dem Kind zu gehen. „Das sagen sie immer.“, flüsterte Atlantis, die immer noch die Schwarzhaarige anstarrte.
 

„Sam – wo sind wir und wie siehst du aus?“, begann Alan wieder, der zwar das Kind misstrauisch musterte aber sich doch fragte wo er war. „Im Raster. Das ist eine digitale Welt, die mein Vater erschaffen hat. Programme sehen hier aus wie Menschen. Mein Vater ein Programm erschaffen das völlig außer Kontrolle geraten ist und …“, „Diese Welt völlig an sich gerissen hat. Er vernichtete eine ganze Art und hat Flynn gejagt um an seinen Master Key Code zu kommen damit er den Raster verlassen kann um in die Userwelt zu kommen.“, beendete Quorra die Kurzfassung versuchte aber immer noch das Kind anzulächeln. „Das ist …“, fing Alan an, doch wenn er bedachte was er gerade sah war er völlig unter Drogen, er träumte oder … es war real? Nein, so wirklich konnte er das nicht glauben! „Programme können keine Menschen sein!“, „Sind sie auch nicht. Sie sehen nur aus wie welche.“. Es war Quorra die wieder mit ihm redete und zum ersten Mal so etwas wie ehrliche Aufmerksamkeit von Alan bekam. „Flynn war hier eingesperrt. Er konnte nicht raus, was mit ihm jetzt ist wissen wir nicht. Doch die letzte Nachricht auf deinem Pager war von Clu, der dich rein locken wollte damit du das Portal öffnest mit dem man das Raster verlassen kann, aber es war Sam der gekommen ist. Das Portal ist nur eine bestimmte Zeit offen – verpasst man den Zeitpunkt bleibt man hier gefangen.“
 

„Kevin lebt?“, hauchte Alan der so langsam aber sicher einen Schock erlitt.
 

„Tron auch.“, seufzte Sam und ließ zeitgleich den Kopf hängen, „Aber Clu hat ihn umprogrammiert und er heißt jetzt Rinzler. Er hat uns gejagt und fast getötet – mehrmals. Tron existiert nicht mehr. Aus diesem Grund glaube ich das es eine erneute Falle war von Clu der wohl noch ganz lebendig ist.“ Sein Programm sollte versucht haben Sam zu töten? Es klang so dermaßen absurd, dass es fast schon der Wahrheit entsprechen musste.
 

„Das ist nicht wahr!“, mischte sich plötzlich das kleine Mädchen ein die trotzig aufgestanden war und die Arme verschränkte. „Mhm. Ich habe noch nie ein so kleines Programm gesehen.“, merkte Quorra an die solche Trotzanfälle schon von Userkindern kannte. „Ein User kann sie nicht sein, da sie alleine das Raster gar nicht hätte betreten können und sie trägt normale Kleidung.“, „Normal?“, wiederholte Alan ungläubig, der als einziger noch Userkleidung trug. „Ja, alle Programme tragen diese Kleidung und haben einen Identitätsdiskus. Darauf werden alle Daten gespeichert, die Persönlichkeit, die Fähigkeiten und vor allem man kann mit ihnen kämpfen. User bekommen auch einen so bald sie den Raster betreten, damit das System sie anerkennt und nicht als Virus sieht und die Sicherheitsprogramme los schickt. Wir sollten schnell zusehen das du einen bekommst!“
 

Irgendwie hatten alle drei das Kind völlig außer Acht gelassen, welches immer noch da stand und ein finsteres Gesicht machte.
 

„Tron ist nicht böse!“, beharrte sie weiter und stampfte mit dem Fuß auf dem Boden, so dass sie wieder die vollständige Aufmerksamkeit hatte. „Tut mir Leid Kleines das ich dich da enttäusche, doch Tron ist Tod – es gibt nur noch Rinzler.“, entgegnete ihr Sam ziemlich schonungslos. Er selbst wäre fast mehrmals durch Rinzlers bzw. Trons Hand gestorben und so Leid es ihm Tat er wusste wovon er redete. „Tron … Tron …“, stammelte das Mädchen völlig unter Schock und schrie im nächsten Moment. Nein er war nicht Tod, das wollte sie nicht wahr haben er war doch vorhin noch da und meinte er wäre nur kurz weg.
 

„NEIN!“, schrie sie mit voller Kraft und so dass es sämtliche Programme im Umkreis hören konnten, auch Tron.
 

Sie waren schon so unglaublich lange in dieser Spielhalle und er war schon so oft die gleiche Strecke gelaufen, hatte schon so oft denselben Satz zu Atlantis gesagt. Normalerweise müsste der Boden schon einige Zentimeter durch gelaufen sein, aber zumindest fühlte er sich körperlich schon besser. Vom Sturz war nach den vielen Zyklen bereits nicht mehr zu spüren und allgemein war er kräftiger geworden. Immer noch ein Schatten seiner selbst, aber er benötigte nicht mehr so schnell Atlantis Kraft wenn es um alltägliche Dinge geht.
 

Erschrocken zuckte der Wächter zusammen, da er diesen plötzlichen Schrei überhaupt nicht erwartet hatte. Alarmiert zog er seinen Diskus vom Rücken, der sofort surrend aufflammte. Fast im selben Moment überkam ihn eine kleine Schwäche, hatte er doch seinen Körper aus dem Gleichgewicht gebracht als er wieder Energie in den Diskus leitete. Er hasste es so unglaublich schwach zu sein, doch das war ein panischer Schrei von Atlantis. So schnell Tron konnte rannte er die Treppe hinunter in den Keller, was natürlich nicht unbemerkt blieb. Jahrelange Übung ließen Quorra so schnell reagieren als sie die hastigen Schritte auf der Treppe hörte. Gerade noch so wich Tron dem Diskus aus der auf ihn zuschoss, in dem ein Stück auf dem Boden entlang schlitterte – direkt auf Quorra zu. Noch bevor der Diskus zu ihr zurückkam sprang er wieder auf und trat sie weg. Unsanft landete sie auf den Rücken und sah gerade noch wie Tron den zweiten Diskus auffing, ihren, Nein, den von Flynn. Dem Wächter war es als wäre er einen Marathon gelaufen so erschlagen fühlte er sich nur nach dieser Aktion.
 

Dennoch war Sam mit dem Aufschrei mit welchen er auf ihn zu rannte nicht zu überhören. Fast schon gelangweilt machte Tron einen Schritt zur Seite um dem Diskusschlag auszuweichen und ihn mit einem Tritt direkt neben Quorra zu Boden zu schicken. Er wollte gerade nach deren Anwesenheit fragen als er sich dem zweiten Diskus, der sich in seinem Besitz befand zuwendete. Er kam ihm so bekannt vor und deshalb aktivierte er diesen auch – und starrte direkt in Flynns holographisches Gesicht. Erschrocken ließ Tron den Diskus fallen und machte einen Satz zurück. Flynns Diskus! Warum hatte die Frau diesen?
 

„Wer bist du?“, fragte Tron streng und brachte sich erneut in Angriffsstellung. So wirklich ernst zu nehmend sah er nicht mehr aus, da seine Symbole leicht zu flackern begonnen hatten unter der Belastung. Doch keine Antwort kam, zumindest von der Frau, der junge Mann wetterte darauf los und packte seinen Diskus den er drohend auf Tron richtete. „Stell dich du dich lieber mal vor! Greifst hier einfach so jemanden an!“, fauchte Sam, den Tron das erste Mal auch wirklich musterte. Ihm kam das Gesicht bekannt vor, doch eher wie aus einem entfernten Traum an den er sich nur vage erinnerte. Rinzler hingegen begann zu toben.
 

Schmerz.
 

Tron ließ seinen Diskus fallen und ging in die Knie um sich mal wieder den Kopf zu halten. Egal was der junge Mann jemals getan hatte – Rinzler hasste ihn noch mehr als Atlantis und die ISOs zusammen. Verkrampft presste Tron das Kiefer zusammen und schloss die Augen, doch der Schmerz übermahnte ihn.
 

„Okay … was ist das?“, fragte Sam verwirrt und entspannte sich langsam, schließlich ging von dem Programm das vor ihm kniete keine Gefahr mehr aus.
 

„Oh Gott!“, hörte er nur von Quorra die ihre Hände vor den Mund geschlagen hatte. „Was ist?“, doch bevor die ISO sagen konnte was Sache war flackerten die Symbole auf Trons Körper weiter und wechselten zwischendurch in ein dunkles rot. „Was geschieht mit ihm?“, diesmal war es Alan der sich einmischte und entsetzt zu sah wie die Person vor ihm litt. Er hatte noch gar nicht dessen Gesicht gesehen, doch das brauchte er nicht, man konnte auch so sehen das er sich vor Schmerz krümmte.
 

„Tron!“, rief das kleine Mädchen und rannte zu ihm damit es ihm wieder besser ging. Es war nicht das erste Mal dass das geschah während sie sich in der Spielhalle aufgehalten hatten. Es war für den Wächter schwer gewesen das Kind bei Laune zu halten über die lange Zeit, doch er hatte es geschafft mit ein paar Aussetzer. So sehr er es versucht hatte irgendwann stemmte Rinzler sich wieder gegen ihn und brach aus seinem mentalen Gefängnis aus. Nach dem dieser das erste Mal Atlantis tatsächlich geschlagen hatte – es jedoch durch die Berührung mit ihr sofort bereut hatte erklärte Tron ihr alles. Schließlich ließ sie sich von ihm daraufhin längere Zeit nicht berühren und schrie als er zu nahe kam. Er war Zyklus um Zyklus in der Mitte des Kellers gesessen und hatte es irgendwann übers Herz gebracht ihr davon zu erzählen. Selbst wenn es sich nur um ein Kind handelte, er musste sich selbst gegenüber die Existenz von Rinzler zugeben und das eingestehen was er getan hatte, selbst wenn sein Gedächtnis da einige Lücken aufwies.
 

Daraufhin war es okay. Atlantis wusste wenn sich seine Zeichen rot färbten dann war dort dieser andere, der Tron so leiden ließ.
 

Jetzt war es auch wieder so weit und das kleine Mädchen drückte sich wie schon so oft fest an ihn. Sie waren wieder weg, die Schmerzen und Rinzler. Erleichtert über diese Tatsache sackte Tron in sich zusammen und zog Atlantis in die Arme, während er die Augen wieder öffnete und Sam weiter musterte zusammen mit der Frau die ihn anstarrte. Ihr Name lag ihm auf der Zunge, er kannte sie, ihre Stimme, ihr Gesicht nur eines nicht – ihre Faust die er mitten ins Gesicht bekam. „Ich hab dich sterben sehen!“, brüllte sie ihn während der Wächter sie wieder unbeeindruckt ansah. Ohne Atlantis hätte ihn der Schlag vermutlich schwer getroffen doch jetzt reagierte er darauf wie früher – gar nicht. Noch bevor er sich die nächste einfing mischte sich Sam ein der Quorra packte in ein Stück nach hinten zog.
 

„Quorra! Beruhig dich!“, rief er ihr halb ins Ohr damit sie endlich aufhörte zu zappeln und den versuchen Tron wieder zu schlagen.
 

„Das habe ich verdient.“, war seine schlichte Antwort und wand sich wieder Atlantis zu, die Quorra giftig anstarrte. Fast so als würde sie diese gleich anfallen und ins Bein beißen. Doch die Kleine wagte es nicht Tron loszulassen. Die vier waren so mit sich beschäftigt, dass keiner bemerkte wie Alan Tron musterte – völlig fassungslos. Vor ihm auf dem Boden kniete ein absolutes Ebenbild seiner selbst nur 20 Jahre jünger.
 

„Tron!“, rief die ISO irgendwann und hörte auf sich gegen Sam zu wehren. Flynns Sohn selbst starrte den Wächter geschockt an, da er niemals erwartet hatte ihn wirklich zu treffen und noch eines – er sah aus wie Alan. Clu war die direkte Kopie von seinem Vater und Tron die von Alan. Gerade als Sam den Mund aufmachen wollte um etwas zu sagen hörte er einen dumpfen Aufschlag und drehte den Kopf zur Seite. Alan war bewusstlos nach hinten gefallen und lag nun regungslos auf dem Boden. „Alan!“, erschrocken ließ Sam Quorra los und rannte zu diesem. „Es hat ihn umgehauen!“
 

Bei dem Namen blendete Tron alles aus und starrte nur noch auf den bewusstlosen User – seinen User! Augenblicklich sprang er auf, zog Atlantis mit und ging zu Alan um sich neben ihn hinzuknien. Es schien ihm nichts zu fehlen, dennoch war er nicht mehr bei Bewusstsein, was den Wächter besorgte. „Schau! Er schläft auch!“, kam es nach ein paar Schweigeminuten von Atlantis die Alan mit dem Finger anstupste. „Und du sagst immer ich sei komisch.“, „Er ist auch ein User!“, seufzte Tron leicht verzweifelt. Wie konnte man nur so vieles verdrehen? „Außerdem schläft er nicht.“, „Was tut er denn dann?“, „Bitte. Atlantis – jetzt nicht!“, „Mhm jetzt nicht. Na gut.“, grummelte sie leicht und zog eine Schnute.
 

„Wir müssen hier weg!“, wandte sich Tron an die anderen beiden und sah dabei Quorra an. Er konnte noch nicht wirklich etwas mit Sam anfangen, also hielt er sich an eine Person die er wenigstens vom sehen her noch kannte. „Bald werden die ersten Wächter kommen um ihn zu holen – er ist noch fremd für das System.“, „In Ordnung! Doch wo können wir hin? Vor allem brauchen wir Sirenen die ihn Eingliedern!“, „Ich weiß schon wohin.“, antwortete Tron, stand auf und ging zusammen mit Atlantis zu seinem Diskus um ihn wieder an seinen Platz zu stecken. Er nahm auch den von Flynn und wusste zu erst nicht ob er ihn Quorra wieder reichen sollte, doch ihren hatte sie nicht bei sich. Etwas unsicher reichte er ihn ihr. „Ich weiß nicht warum du ihn hast, doch ich hoffe es hat einen guten Grund.“, „Den hat es.“, murmelte sie und nahm ihn wieder an sich.
 

„Und wer bist du?“, fragte der Wächter schließlich als er zu Alan und dem jungen Mann zurückkehrte. „Ich? Kannst du dich nicht mehr erinnern? Ich war derjenige den du in der Arena fast umgebracht hast.“, „Nein.“, kam es nur schlicht von Tron der bei den Worten augenblicklich den Kopf senkte. Eines seiner fast Opfer also. „Mein Gedächtnis weißt Lücken auf besonders im Bezug der letzten Aktivitäten von … Rinzler.“, er sprach den Namen mit Abscheu aus, doch dieses Ding war ein Teil von ihm. „Mhm. Ich bin Sam. Sam Flynn.“, antwortete er schließlich und sah wie Tron geschockt den Kopf wieder hob und ihn anstarrte. Er hatte Flynns Sohn fast getötet! Dieser plötzliche Schmerz in seiner Brust, der ihn fast schon wieder lähmte war fast schon unerträglich, aber nur weil er den Sohn seines besten Freundes fast getötet hatte! Er fühlte sich so schlecht dabei, dass er gar nicht wusste wie er sich jemals bei all den Usern und Programmen für seine Taten entschuldigen sollte.
 

„Entschuldige … Sam. Ich wollte ganz sicher nicht, dass du verletzt wirst, schließlich … hat … Flynn viel von dir erzählt und ich hatte gehofft dich auch einmal zu sehen. Nur anders.“, sprach der Wächter erstickt und sah selbst für ein Programm gebrochen aus. Je länger Sam ihn ansah, desto mehr wurde ihm klar das Tron sich wohl am meisten Vorwürfe machte. „Das hätte ich auch gerne. Mein Vater hat immer von dem Raster hier erzählt, später hielt ich es nur für eine Geschichte, doch es ist real. Lass uns einfach Alan hier wegbringen bevor die Wachen kommen.“, beendete der junge Flynn das Thema ohne Trons Entschuldigung offiziell anzunehmen. „Okay.“, flüsterte dieser erstickt und schluckte seine Gefühle herunter.
 

Tron wäre im Moment gerne wieder ein einfaches Programm das gar nicht fähig wäre Emotionen zu fühlen.
 

„Gehst du wieder auf meinen Rücken?“, flüsterte er Atlantis zu, die ihn die ganze Zeit besorgt angesehen hatte. Stumm nickte sie und wie schon bei der Flucht aus dem I/O Tower half er ihr auf den Rücken bis sie sich von selbst wie ein Affe wieder festklammerte. Ohne große Kraftanstrengung hob Tron Alan einfach hoch und ging mit ihm zur Treppe wo er sich noch einmal umdrehte. „Kommt ihr?“, fragte er leicht verwirrt, da die beiden ihn einfach nur anstarrten. Er trug Alan einfach so als wäre dieser ein Fliegengewicht oder eben eine Frau und er tat es so als würde ihn das nicht einmal anstrengen. „Was?“, wollte er schon fragen, doch die beiden hatten schon aufgeholt und schoben ihn mit der Hand an der Schulter die Treppe hoch. „Nichts.“, antwortete Quorra schnell die hinter Trons Rücken Sam angrinste und eine stummes: „Er ist einfach gut.“ mit ihren Lippen formte. Noch immer warf Atlantis Quorra ein paar abfällige Blicke zu besonders als diese eine Hand auf die Schulter des Wächters legte um ihn mit sanfter Gewalt zum Ausgang zu schieben.
 

Draußen auf der Straße war es immer noch ruhig, doch in der Entfernung konnte man schon den ersten Recognizer sehen.
 

„Hier entlang.“, meinte Tron nach dem er den Trupp kurz gemustert hatte und sich wieder abwandte. Schnell bog er links ab und lief in die Richtung der Slums, dabei schlug er einen ziemlichen strengen Schritt an. Es war nicht besonders weit, doch der Wächter würde sich erst wieder wohler in seinem Anzug fühlen wenn Alan im System aufgenommen wäre. Schweigend gingen sie durch die Stadt, sogar Atlantis sagte nichts mehr, nicht einmal als sie vor dem Haus standen. „Das ist wohl das Ghetto der Stadt oder?“, meinte Sam abfällig und sah sich die beschädigten Häuser an. „Früher war das nicht so.“, seufzte Quorra und folgte seinem Blick. „Es war …“, doch weiter kam sie nicht, da Tron einfach die Tür eintrat und hinein ging. Erschrocken drehten sich die beiden um und sahen wie ein vermummter Mann seinen Diskus auf Tron richtete. „Ich bin wieder da.“, murrte der ehemalige Sicherheitschef und Cache steckte den Diskus weg. Er zog seine Kapuze wieder vom Kopf und musterte die am Boden liegende Tür. „Du hättest auch klopfen können.“, knurrte dieser der gar nicht mehr daran gedacht hatte den Wächter jemals wieder zu sehen. „Hatte keine Hand frei.“, kam es genau so freundlich von Tron zurück.
 

„Das kann ja heiter werden.“, flüsterte Sam zu Quorra, dem die offensichtliche Feindschaft nicht entgangen war. Die ISO seufzte nur und betrat mit Flynns Sohn das Haus und grüßte Cache mit einem Nicken ehe sie Tron in den Keller folgte. Fluchend hob das beschädigte Programm die Tür wieder auf um sie wieder einzusetzen und dabei wollte Sam auch nicht mit einem simplen Gruß stören. Cache war so wie so schlecht gelaunt und anscheinend schlecht auf Tron zu sprechen.
 

Diesmal sah es ganz anders aus. Zwar war Tron bei seiner Ankunft bewusstlos gewesen, doch als er mit Atlantis und Rel den Keller verlassen hatte, hatte es hier von ISOs nur so gewimmelt. Überwiegend waren sie auch noch da, doch der große Saal war mit Sofas und Tischen durchzogen und nicht mehr mit provisorischen Schlafplätzen oder anderen Programmen die nach Namen fragten und notierten. „Es gibt hier doch Sirenen! Wo sind sie?“, fragte Tron das nächst beste Programm, das ihn und Alan erst einmal verwundert musterte. „Dort hinten.“, antwortete es und starrte weiter auf Alan. Obwohl dieser 20 Jahre älter aussah wie Tron war die verblüffende Ähnlichkeit zwischen Programm und User nicht zu leugnen.
 

Der Wächter wusste eigentlich nur wegen Rel das sich hier Sirenen befanden oder der Untergrund zumindest Kontakt zu ihnen hatte. Das erste Mal als er dem ISO begegnet war trug dieser noch die Systemfremde Kleidung und dann als er hier erwachte war sie bereits weg. Eigentlich hatte Tron es nicht mit Sicherheit sagen können, er hatte nur gehofft. Wenigstens ließ ihn sein Instinkt nicht im Stich – dank Atlantis, fügte er noch schnell sarkastisch hinzu.
 

Hastig betrat er den Raum auf den das Programm gezeigt hatte und sah sich um. Er war ganz typisch viereckig mit den vier Kammern der Sirenen, die hochoffiziell Identitätsdiskusse vergaben. Nun hier vielleicht nicht ganz so offiziell wie in der Arena, aber es reichte aus. „Sirenen!“, rief er und hoffte das sie darauf reagierten. Es dauerte einen Moment ehe sich eine öffnete und Gem aus ihr trat. „Was ist?“, fragte sie und wandte sich den beiden anderen zu die den Raum betraten. „Sam.“, sprach sie weiter und sah den jungen Mann an der Gem auch gleich erkannte. „Du hast mich in eine Falle gelockt!“, brach es sofort aus Sam heraus, doch davon ließ sich die Sirene nicht beeindrucken. „Das war Zuse. Ich hatte es nicht erwartet.“, antwortete sie emotionslos und wandte sich wieder Tron zu. „Er muss ins System!“, unterbrach dieser Sam der gerade wieder den Mund geöffnet hatte.
 

Gem nickte zustimmend, bewegte sich jedoch nicht.
 

Sie wartete darauf, dass Tron Alan auf die Plattform in der Mitte des Raumes stellte. Dieser setzte seinen User auch dort ab und winkte dann Sam her. „Hilf mir – wir müssen ihn halten.“, erklärte er dem verwunderten, aber immer noch leicht angesäuerten Sam. Beide packten den bewusstlosen Alan an den Oberarmen und hielten ihn in einer aufrechten Position. Es dauerte nicht lange da öffneten sich die Türen der anderen Kammern und drei weitere Sirenen betraten den Raum und gingen auf Alan zu. Bei dem Anblick der Programme wurde Atlantis wieder unruhig auf seinem Rücken, schließlich verband sie mit der Diskussynchronitation nichts Gutes. Mit einem Grinsen bemerkte das Gem, doch sie konzentrierte sich vorerst auf den User Tron und Sam hielten. Es war etwas umständlicher ihn von der Userkleidung zu befreien und Flynns Sohn wandte sich dann auch höflicherweise ab. Alan war vielleicht nicht ganz nackt, aber es gab da so grenzen die man für sich persönlich nicht übertreten wollte. Auch Quorra hatte sich mit dem Kopf abgewandt – nur Tron gab sich völlig ungerührt und wartete darauf, dass der Stoff des neuen Anzuges sich endlich über den ganzen Körper zog. „Er hat wieder etwas an.“, schmunzelte er leicht über Sams Reaktion, der sich danach leicht zögerlich den Kopf wieder her drehte. Im Gegensatz zu Sams oder Trons simplen Kampfanzug wuchs der Stoff weiter und legte eine zweite Schicht über Alans Oberkörper. Binnen Sekunden trug dieser noch einen langärmligen Mantel der ihm bis zu den Knien ging. Es bildete sich ein hoher Kragen der den nach vorne gekippten Kopf fast gänzlich verdeckte, wenn der Mantel vorne nicht offen wäre. Auch wurde seine Brille ersetzt, die Gem ihm abgenommen hatte, durch ein wesentlich moderneres Modell, das fast schon aussah wie eine Taucherbrille nur mit runden Gläsern.
 

Obwohl Alan bewusstlos war erklärte das System den Identitätsdiskus den die Sirenen ihm gerade anlegten.
 

„Spiegelung abgeschlossen. Diskus aktiviert und synchronisiert.“
 

Wie oft Gem das die letzten Zyklen schon gesagt hatte durch die Ankunft der vielen ISOs – sie wusste es nicht mehr. „Er ist fertig.“, fügte sie unnötigerweise hinzu und ging wieder zurück in ihre Kammer. Ehe sich die Vier versahen waren die Sirenen auch schon wieder darin verschwunden. Vorsichtig ließen Sam und Tron, den frisch integrierten Alan zu Boden. „Und jetzt?“, fragte Quorra die mit ein paar Schritten wieder bei ihnen war. „Na muss Alan Tron reparieren!“, rief Atlantis wie selbstverständlich und rutschte von Trons Rücken herunter und tapste zu Alan, dessen Symbole in einem hellen weiß leuchteten, welches einen leichten Blaustich aufwies. Selbst seine Brille glühte weiß. Aus dem Augenwinkel sah Atlantis wie Tron, der sich in der Hocke befunden hatte sich ganz auf den Boden sinken ließ. Atlantis wollte gerade fragen als er den Kopf schüttelte und abwinkte. Ihm ging es gut, er war erschöpft aber völlig okay.
 

Nur langsam kam Alan zu sich und starrte natürlich gleich in Atlantis grinsendes Gesicht, da sie sich über ihn gebeugt hatte.
 

„Du bist wach!“, flötete sie fröhlich und hüpfte quer durch den Raum. Verwirrt drehte Alan den Kopf zur Seite um ihr hinterher zu sehen, doch statt dem Kind sah er das Sicherheitsprogramm. Gebannt starrte er ihn an – eine Kopie von sich selbst. Ruckartig richtete er sich auf und ignorierte dabei die Einwände von Sam, der meinte er müsse langsamer machen. Natürlich war es auch Tron nicht entgangen das sein User wieder wach war und ihn ansah, doch er schaffte es nicht etwas zu sagen. Zumindest brachte er kein Hallo raus.
 

„Tron.“
 

Es war eine Feststellung von Alan und mit ihr zusammen akzeptierte er die absurde Situation. Schon beim aufwachen war ihm der seltsame Raum und die Symbole an den Wänden aufgefallen die so grell leuchteten im Gegensatz zum dunklen Rest und dann war da natürlich das Kind noch gewesen.
 

„Ja.“, nickte der Wächter und seufzte lautlos.
 

Dann herrschte wieder Stille, doch nicht in Trons Kopf. Rinzler war wieder zu fühlen und er konnte nicht weiter hier sitzen und …
 

Alan war sein User. Dieses Gefühl ihm alles zu sagen, dieses bedingungslose Vertrauen in jeder Hinsicht übermannte ihn. Er war schon immer stark auf ihn fixiert gewesen, nicht so wie Clu der irgendwann eine Wut gegen Flynns Abwesendheit entwickelt hatte. Obwohl er Jahrzehnte keinen Kontakt mehr mit ihm gehabt hatte fühlte er sich seinem User gegenüber immer noch verpflichtet.
 

„Ich habe versagt.“, brach es schließlich aus Tron heraus und er sank in sich zusammen.

TRace ON

Für die Unwissenden - der Name Tron ist eine Zusammensetzung aus dem Computerbefehl: Trace On. Damals (als die Gummistiefel noch aus Holz waren) waren die Computer ja noch wesentlich einfacher gestrickt (1982~ das waren nur überdimensionale Taschenrechner xD). Trat ein Fehler auf gab man eben jenes Trace On ein, worauf der Computer jede Zeile der Codierung las bis er auf den Fehler stieß. Hat so was von meinem RegistryCleaner etc. oder auch TuneUp Optemizer, der hat viele lustige (Smarties) Optionen.
 

Lg

Tron
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

Nichts wird Dir die Last abnehmen,

Du hast sie als der zu tragen,

Der Du bist, Du hast Dich auf der

Weltenbühne zu verbeugen.

Dies ist deine Rolle, und Du

Kennst die Antwort auf die Fragen,

Denn die Schläge deines Herzens

sind es, die von Leben zeugen.
 

Du weißt, dass du Leben musst.

Selbst als ich sterben wollte...
 

Samsas Traum – Der Fährmann (Nur ein einziger Gefallen noch)
 

~*~*~*~*~*~*~*
 


 

4. TRace ON
 

Noch während er diese Worte aussprach sackte der Wächter in sich zusammen. Er fühlte sich so schwach, überflüssig und schlecht. Als hätte er kein Recht mehr auf diesem Raster umher zu wandeln. Bei einem Menschen hätte man jetzt gesagt, dass er depressiv wäre, doch vor ihnen saß ein Programm, eines das unter seiner Schuld litt. Doch am meisten traf Tron die Tatsache, dass er nicht seine Aufgabe erfüllt hatte.
 

Flynn hatte ihn auf das Raster gebracht um es zu beschützen und er hatte es nicht getan! Seine Primärcodes bauten darauf, deshalb hatte Clu ihn auch nicht ganz überschreiben können, doch es hatte gereicht. Gereicht um diese quälende, gegensätzliches Gefühl in ihm auszulösen. Es zerriss ihn förmlich, weil alles in ihm darauf hinwies was er hätte tun sollen und doch nicht getan hatte. Ob ein User verstand wie es war wenn es einen entzwei riss? Wenn der einzige Existenzgrund im Nichts verschwindet? Bei diesem einen Gedanken der ihn überfiel wünschte er sich die sofortige Löschung. Sein Recht zu existieren war verwirkt und jetzt saß er hier Alan gegenüber und musste ihm sagen das seine Schöpfung ... das er ... Trons Gedanken stockten, er wollte nicht mehr darüber nachdenken. Waren es bei Rinzler wenigstens reale Schmerzen, fühlte sich das hier so abstrus an. Es war kein Schmerz im Sinne überlasteter Codes, sondern etwas tief ihm das wie ein großer schwerer Stein der ihn herunter zog. Als würde er wieder im See der Simulation untergehen.
 

Tron wartete auf irgendetwas, ein Wort oder einen Wutanfall von Alan – nur er sollte reagieren. Doch es herrschte eisige Stille und nicht einmal Atlantis bei ihm wagte es sich auch nur zu bewegen. Schwer schluckend hob der Wächter den Kopf um seinen User anzusehen, vielleicht konnte er dann eine Reaktion erkennen. Aber bevor er das tun konnte vernahm er das Rascheln von Kleidung und Schritte die auf ihn zukamen. Dann als er ihn endlich hob sah er direkt in Alans Gesicht, der ihm die Hände auf die Schultern legte und sich vor ihn kniete um mit ihm auf einer Augenhöhe zu sein. Er wusste nicht was er von der Situation halten sollte und schon gar nicht als Alan ihm die Hände auf die Schulter legte und ihn milde anlächelte. „Ich bin sicher das du alles getan hast was in deiner Macht stand.“ Tron konnte die Worte seines Users gar nicht wirklich einordnen. Natürlich hatte er alles getan, doch es hatte nicht gereicht. Alan sah, dass sein Programm dennoch seinen Kopf niedergeschlagen senkte und irgendwie hatte er mit seinen Worten nicht den gewünschten Effekt erzielt. „Manchmal, da ist man einfach machtlos!“, fügte er hinzu auch wenn er nicht wusste weshalb Tron versagt haben sollte – er war auf jeden Fall schwer mitgenommen deswegen.
 

Machtlos. Das war genau das Wort welches die Situation von damals beschrieb und alles was danach folgte. Er hatte sich nicht gegen die Überschreibung wehren können zumindest am Schluss nicht mehr. Irgendwann hatte ihm die Kraft gefehlt Clu weiter zu trotzen, doch das was nach dem kurzen Kampf mit ihm geschehen war, das konnte Tron niemanden erzählen. Er hatte die Zyklen in denen Clu ihn mit der Überschreibung gefoltert hatte so weit wie möglich aus seinem Gedächtnis verbannt. Es gab Dinge die man vergessen wollte, doch das ging bei einem Programm nicht so leicht. Nicht das erinnern ist schwer ... sondern das vergessen.
 

„Ich wollte Flynn gerade zum Portal bringen, als Clu uns in einen Hinterhalt lockte.“, flüsterte Tron erstickt und zum ersten Mal konnten auch Sam und Quorra eine weitere Sicht hören. Sie gingen ebenfalls zu dem Wächter, setzten sich jedoch neben ihn auf dem Boden. „Er hatte es geahnt, doch Flynn dachte weiter an Auseinandersetzungen zwischen ISO und Basics. Aus diesem Grund schrieb er Anon. Er sollte mich unterstützen, doch gerade als dieser das erste Mal das Raster betrat tauchte der Abraxas Virus auf. Ich weiß bis heute nicht was er war und wo er hin ist. Anon beschützte Clu bei einer Ansprache – Quorra du warst dabei.“, begann er gebrochen zu erzählen, so als würde ihm gleich die Stimme versagen. „Ja. Wir sind gemeinsam aus Tron City geflohen nach Arija um Radia zu warnen. Ich dachte ... Flynn und du, ihr wärt Tot. Anon hat mich beschützt und ist dabei gestorben.“, seufzte die ISO traurig und dachte an das Opfer des Wächters, der für sie gestorben war. Tron wunderte sich nicht darüber das Anon gestorben war, es hätte ihn viel mehr gewundert wenn dieser nach all der Zeit noch leben würde. „Sie griffen uns an und ich rief Flynn zu er solle verschwinden.“, fuhr Tron und sank noch weiter in sich zusammen. „Ich besiegte die Systemwachen von Clu ohne Probleme, doch er griff Flynn an. Ich schaffte es noch Clu von ihm wegzureißen damit er fliehen konnte. Aber ich verlor den Kampf mit Flynn und danach ... danach ...“.

Tron wrang deutlich nach Luft, doch er brach ab.
 

„Wurdest du Rinzler.“, beendete Sam die Erzählung und so wütend er vielleicht auf Rinzler war, an diesem Punkt tat ihm Tron Leid. „Nicht sofort.“, flüsterte der Wächter und erschauderte dabei. „Nicht sofort?“, fragte Alan nach doch Tron blieb stumm und damit war klar das es sich um Dinge handelte die er versuchte zu vergessen.
 

„Weshalb wurde ich angepiept?“

Wenn Tron darüber nicht reden wollte, dann würde er ihn auch nicht dazu zwingen und bevor er diesen jetzt fragte warum er die seltsame Kleidung trug oder was die Scheiben auf dem Rücken der Personen bedeuteten kümmerte er sich lieber um den Wächter und ein paar grundlegende Dinge. „Weil es ihm nicht gut geht.“, antwortete Atlantis leise, die ihren Kopf an Trons Arm gelehnt hatte und diesen auch immer wieder verstohlen ansah. Es machte sie traurig, dass es dem Wächter nicht nur körperlich schlecht ging und beunruhigte sie auch sehr. „In wie weit?“, fragte er nach und sah dabei Atlantis an, die jedoch nur mit den Schultern zuckte. Sie war ungewöhnlich, das wusste Alan einfach als er direkt in ihre blauen Augen sah, deren Farbe so intensiv war das sie fast leuchteten. Es würde ihn nicht wundern, schließlich leuchtete die Symbole auf ihrem Anzug auch und seine ebenfalls. Doch es war wie ein Deja vu, als würde er in einen Spiegel blicken in eine weibliche, kindliche Kopie seines Selbst. Das Gefühl bei ihr war auch um einiges Stärker als bei Tron, der ihm wie ein Zwilling glich, wenn man mal vom Altersunterschied absah. Trons Stimme war es die ihn aufschrecken ließ und er damit auch den Blickkontakt mit Atlantis brach. „Ich habe sie verfolgt mit einem Lichtgleiter und dort war Flynn – ich sah ihn und es war als würde Rinzler vertrieben werden. Ich drehte ab, war verwirrt und als ich von der Seite Clu sah, seine Stimme hörte, da wusste ich wieder wenn ich zu beschützen hatte. Ich rammte ihn mit meinem Gleiter und wir stürzten ab, noch bevor ich nach meinem Ersatzgleiter greifen konnte schlug er mich nieder und nahm ihn mir ab. Danach stürzte ich in den See der Simulationen. Ich weiß nicht mehr fiel, doch ich wurde an den Klippen angespült. Ich kletterte nach oben und wollte zur Stadt ... doch ich begann mich zu deintegrieren. Mit letzter Kraft schaffte ich es meine beschädigten Energiecodes zu reparieren, danach wartete ich ... auf meinen Tod. Doch ich wurde gefunden – von ISOs.“, „ISOs?“, wiederholte Quorra und war dabei mehr als nur verblüfft. „Ja, es sind wieder welche aufgetaucht. Unzählige. Sie haben mich hier her gebracht, aber man konnte mich nicht vollständig wiederherstellen. Mir fehlt alles. Meine Fähigkeiten, Updates, die Systemrechte. Ich bin nur noch ein einfaches Programm, das ohne Atlantis Energieabgabe kaum laufen kann.“, seufzte er und sah kurz, aber dankbar zu dem kleinen Programm das schon fast im stehen an seinem Arm gelehnt schlief.
 

Selbst ein User schlief nicht so viel, zumindest nahm er das an.
 

Lag es an ihm? Musste er sich wieder wegen etwas schuldig fühlen? Ein Kind das ihm Kraft gab und selbst darunter litt. Tron hoffte wirklich das er bereits seinen Tiefpunkt erreicht hatte, nicht einmal mehr Alans Anwesenheit munterte ihn da auf. Er wollte schon das Mädchen wieder hochheben damit sie in seinen Armen schlafen könnte, doch dann fiel ihm ein warum sie vermutlich schlafen musste. „Alan? Kannst du sie nehmen?“, fragte er vorsichtig und zeigte mit seiner freien Hand auf Atlantis, die tatsächlich im stehen bereits schlief. „Wenn ich sie halte dann gibt sie kontinuierlich an mich Energie ab und ich nehme an das sie deshalb ständig schlafen muss.“ Kurz musterte der User das kleine Mädchen das den Wächter praktisch für sich beanspruchte, so wie sie bei ihm stand. „Natürlich.“, antwortete er sanft, nahm seine Hände von Trons Schultern und hob Atlantis hoch. Unterdessen setzte er sich auch bequemer hin, für das lange knien war er einfach zu halt geworden.
 

In dem Moment als Alan Atlantis berührte glühte sie so stark auf das sich alle wegdrehen mussten um nicht zu erblinden. Nur für einen Augenblick erfüllte das strahlende Licht den Raum, dann war es vorbei. Verwirrt blinzelte der User, doch es war vorbei und er konnte nicht einmal ungefähr sagen was passiert war. „Was war das?“, fragte Quorra und die Frage lag ausnahmslos allen auf der Zunge. „Ich weiß es nicht, aber anscheinend ist nichts passiert.“, murmelte Tron nachdenklich und zuckte mit den Schultern. Atlantis hatte sich überhaupt nicht verändert, alles wirkte wie vorher und so nahm Alan das Mädchen auch zu sich. Gähnend schreckte sie hoch als man sie aus ihrer schlafenden Position riss, doch mit einem Blick zu Alan kuschelte sie sich tiefer in seine Arme und schlief weiter. Nach dem die Verbindung zu Tron wieder abgebrochen war, verfärbten sich beide Anzüge wieder in das tiefe blau.
 

„Wer ist eigentlich sie?“

Diesmal stellte Sam die Frage und wenn Tron sich so die Gesichter der drei ansah dann hatten sie noch viele. Er versuchte sich zu konzentrieren, schon allein weil Alan hier war. „Ich weiß es nicht. Sie war bei Rel, der ISO der mich hier her gebracht hat und es hieß sie wäre eine ISO, weil es ein Kind war. Zu dem Zeitpunkt glaubten sie alle noch es wäre ein beschädigtes Programm, besonders weil sie jeden Identitätsdiskus zerstörte den man ihr anlegte. Erst als ich ihnen sagte es wäre ein Kind und das eigentlich nur User so etwas hätten beruhigten sie sich langsam. Ich glaube sie hatten Angst dass das System die Wachen hierher schicken würde wenn sie es nicht schaffen ihr einen Diskus anzulegen, schließlich wird jeder Fremdkörper von der Firewall angegriffen. Eine Truppe von Soldaten die nicht einmal Clu steuern kann.“
 

Tron ließ bewusst weg das er der einzige war der sie im Griff hatte, aber auch nur weil er der einzige administrative Systemwächter war. Doch es half einem nichts wenn man keine Rechte mehr besaß.
 

„Sie ist handelt so unlogisch, das ich am Anfang auch an eine ISO geglaubt hatte. Aber sie gibt mir Kraft wenn ich sie berühre und das war der Punkt an dem ich an ihrer ISO Existenz zweifelte. Nach der Flucht aus dem I/O Tower war sie so erschöpft das sie seltsam ruhig und klar auf Fragen reagierte. Ich fragte sie direkt ob sie vielleicht ein User sei oder eine ISO, aber beides beantwortete sie mit Nein. Dann fragte ich ob sie eine Basic wäre und sie antwortete mit ja. Ich wollte wissen ob sie für einen bestimmten Zweck erschaffen worden wäre, aber das wusste sie nicht „Er hat es nicht gesagt“. Ich weiß bis jetzt nicht wer „er“ ist, aber ich nehme an es wird Flynn sein. Niemand sonst kann ein Programm auf dem Raster erschaffen, abgesehen von euch beiden.“
 

Damit meinte er Alan und Sam, da beide ebenfalls User waren. Die ganze Zeit in der Tron redete wurde er schwächer, müde, um genau zu sein.
 

„Mein Vater.“, flüsterte Sam leise und sah Tron dabei erwartungsvoll an, doch er schüttelte sofort den Kopf. „Niemand hat Flynn gesehen oder auch Clu. „Sobald der Raster von den restlichen Vertretern von Clu befreit worden ist werde ich den Raster nach ihm absuchen, mit so vielen Programmen wie möglich.“, versuchte er ihn zu trösten, aber auch sich selbst. Schließlich war Flynn sein bester Freund. „Und wie willst du das machen?“, mischte sich Quorra ein die sich noch ziemlich gut an seine Worte erinnern konnte, das er nur noch einfaches Programm sei. „Wir sind gerade einmal zu dritt.“, „Damals im ENCOM Raster waren wir auch nicht mehr.“, antwortete Tron und grinste zum ersten Mal wieder seit dem Hinterhalt von Clu. „Es kommt nicht auf die Masse darauf an.“, „Jaja, sondern wie gut man ist.“, kam es fast schon genervt von Alan der gerade Flynn aus seinem Programm heraushörte. „Kevin hat dir ja ganz schön seinen Stempel aufgedrückt.“, seufzte der Softwareingenieur. „Wenn man lange genug mit ihm unterwegs ist, dann lernt man gewisse Ansichten von ihm schätzen und ich habe es auch nicht geglaubt – bis wir den MCP besiegten!“, „Ihr? Flynn war…“, „Dort! Nur deswegen kenne ich ihn und bin ihm hierher gefolgt.“, „Er hat dich gefragt?“, „Gelinkt trifft es jetzt wohl eher – du wusstest nichts davon.“, „NEIN!“, empörte sich Alan der aussah als hätte er in eine Zitrone gebissen. Für einen kurzen Moment sahen sich Programm und User an ehe sie gleichzeitig nur ein Wort stöhnten:
 

„Flynn.“
 

„Okay. Jetzt mal was anderes! Warum wurde Alan angepiepst?“, unterbrach Sam die beiden, der nicht ganz wusste worauf sie anspielten. Aber er kannte seinen Vater ja auch noch nicht als dieser jung und verdammt wild unterwegs gewesen war. „Das war ich. Wir … ich hoffte Alan könnte mich wiederherstellen und so lange niemand weiß was mit Flynn geschehen ist und wo er sich befindet, war es die einzige Möglichkeit. Ich weiß nicht einmal wie lange dieser Zustand noch anhält.“, die Sorge war in seiner Stimme deutlich zu hören, als ging es dem Programm schlechter als es anscheinend zugab. „Und Rinzler. Er ist noch da.“, flüsterte Tron erstickt und fast augenblicklich sah man wie Quorra und Sam sich anspannten. „Wie meinst du das?“, hackte sie nach und musterte ihn. „Manchmal verliere ich die Kontrolle und er übernimmt sie wieder – Atlantis kann ihn verbannen, deshalb ist noch nicht eskaliert.“, „Noch so eine seltsame Fähigkeit von ihr?“, mischte sich Alan wieder ein und sah kurz zu dem schlafenden Kind in seinen Armen. „Ja. Doch ich denke es gehört alles zusammen, nur ich weiß noch nicht wie genau. Kannst du mich reparieren?“, wechselte Tron wieder das Thema und auch relativ schnell. Er fühlte sich nicht wohl wenn er von jemanden abhängig war, aber momentan hatte er nichts anderes und so bald Alan ihn wieder richtig programmiert hatte würde alles besser werden. Zumindest hoffte er darauf.
 

„Ich weiß gar nicht wie das geht!“, antwortete dieser ziemlich ahnungslos und bevor Tron seinen Diskus nehmen konnte, schnappte ihn sich auch schon Quorra um ihn Alan zu reichen. „Hier! Mit diesem Diskus kann man auf die Codes zugreifen.“, erklärte sie dem User und Tron saß etwas perplex da. Das hätte er schon gemacht, doch Quorra hatte es anscheinend eilig – verständlicherweise. Schließlich gab es auch noch das Zeitfenster für das Portal einzuhalten. „Und jetzt?“, fragte Alan weiter, schließlich war das auch nicht hilfreicher. „So aktiviert man den Diskus.“, sprach die ISO weiter und Trons holographisches Bild auf dem Diskus. Quorra blätterte mit der Hand weiter und man konnte deutlich an der Seite von jedem der Updates lesen das es gesperrt war. Erst als sie die Hauptcodes erreichten verschwand es, dafür wurde es von unzähligen orange leuchtenden Codes ersetzt und einige davon waren feuerrot. „Die beschädigten Codes müssen entfernt und ersetzt werden!“. Zur Demonstration berührte sie einen davon, doch fast augenblicklich erschien dasselbe Symbol wie schon bei Flav. Der Zugriff wurde ihr verwehrt.
 

„In Ordnung und ich muss jetzt einfach nur das probieren was du versucht hast?“, fragte er nach und zu seiner Bestätigung nickte Quorra. Etwas misstrauisch sah er zu den Codes und nahm direkt einen der roten in die Hand. Zu dem Zeitpunkt war ihr Zugriff schon zu Ende gewesen, doch bei Alan reagierte der Cluster und ließ sich bewegen. Gerade als er ihn heraus ziehen wollte glühten alle Codes rot auf und versetzten ihm einen Energieschlag. Trons User schoss durch die Wucht, zusammen mit Atlantis quer durch den Raum und knallte gegen die Wand. Benommen rutschte er an der Wand hinunter und kippte mit geschlossenen Augen zur Seite. „Alan!“, riefen Quorra und Sam, die zuerst aufsprangen um zu ihm zu laufen, dann jedoch noch einmal stehen blieben. Trons Diskus, der immer noch auf dem Boden lag glühte weiterhin rot auf, doch der Wächter war ebenfalls bewusstlos zur Seite gesackt. „Bleib bei ihm.“, bestimmte Sam, der weiter zu Alan lief. Dieser lag zwar auf der Seite, doch seine Augen flackerten bereits wieder und auch Atlantis regte sich mit einem Stöhnen. „Hey! Alan!? Alles in Ordnung?“, fragte ihn sein ehemaliger Schützling und half ihm auf. „Es geht schon. Fühlt sich etwas an als wäre man gebraten worden.“, sprach Alan ziemlich mitgenommen und sah zu Atlantis die sich auch langsam wieder aufrichtete. „Was war das?“, murmelte sie und sah sich desorientiert um. Von dem unfreiwilligen Flug waren ihre Haare ganz durcheinander geraten und sie ähnelte gerade ziemlich einer kindlichen Vogelscheuche. Doch sie störte sich daran nicht sondern ging einfach wieder zu Alan hin um ihren Schlafplatz einzufordern. Noch ehe sich dieser versah saß das Kind schon wieder auf seinem Schoß und kuschelte sich an ihn. „Bei Quorra hat sie geschrieen, aber du wirst gleich von ihr beschlagnahmt.“, stellte Sam kopfschüttelnd fest und musterte die Kleidung des Kindes. Eigentlich bestand es nur aus einem simplen Anzug ohne zusätzliches wie bei Alan oder Quorra. Wie Tron aber gesagt hatte fehlt ihr der Identitätsdiskus, sogar die Stelle an den man ihn befestigen würde war nicht vorhanden. Sie sah einfach aus wie ein ganz normales Kind, mit einem blau leuchtendem Anzug. „Was bist du nur?“, fragte Sam leise, mit dem Gedanken ihm Hinterkopf das sie vermutlich von seinem Vater erschaffen wurde. „Ein Programm.“, murmelte sie leise und gähnte dabei. „Das war anzunehmen, aber was für eines.“
 

„Back up.“
 

Verwirrt sahen sich Alan und Sam an. Ein Back up Programm? Aber von was?
 

„Von wem?“, versuchte es Sam weiter doch Atlantis kuschelte sich fester an Alan so als wolle sie nicht weiter darüber nachdenken. Wie damals bei Tron hatte sie die Antworten ganz unbewusst gegeben, doch jetzt war sie nicht so müde das es ihr nicht aufgefallen wäre. „Ich darf das nicht sagen.“, „Wer hat dich erschaffen?“, mischte sich Alan ein und das kleine Mädchen sah zu ihm auf. Ihre Lippen bebten, doch sie schien sich nicht dagegen wehren zu können also redete sie: „Flynn.“

„Tron hat dasselbe gefragt, doch sie hat nicht geantwortet.“, gab der junge Flynn zu bedenken. „Vielleicht hatte der Lichtblitz doch etwas zu bedeuten.“, „Und was glaubst du?“, „Weiß ich nicht, frag sie doch. Anscheinend beantwortet sie die Fragen wenn du sie stellst.“, „In Ordnung. Warum hast du geleuchtet als ich dich berührt habe?“, fragte er Atlantis die ihn weiter ansah. Aber sie brach den Augenkontakt und schüttelte den Kopf. „Nein, Nein! Ich habe versprochen nichts zu sagen. Er hat gesagt es wäre gefährlich!“, sträubte sie sich, doch Alan ließ nicht locker. „Antworte!“, „Ich soll dir helfen, hat er gesagt. Und du mir auch.“, „Ein Programm für Alan?“, es war Trons Stimme die sich einmischte und die Drei drehten sich um. Quorra hatte dem inzwischen wachen Tron aufgeholfen und stützte ihn in dem sie seinen rechten Arm über ihre Schulter gelegt hatte und ihren linken um seine Hüfte. Er war wirklich in einem schlechten Zustand, dessen wurde sich Alan langsam bewusst. „Dann wusstest du von Anfang an wer er war?“, fragte sie Tron, doch dieses Mal schüttelte Atlantis den Kopf für ein ehrliches Nein. „Er meinte ich würde es wissen wenn ich ihn treffe.“, „Und wobei sollst du mir helfen?“, kam es wieder von Alan, aber auch hier gab es nur ein Kopfschütteln. „Das weiß ich nicht.“
 

„Das hilft uns jetzt auch nichts.“, seufzte Sam und sah aus dem Augenwinkel wie Tron und Quorra sich zu ihnen setzten und die ISO dem Wächter wieder seinen Diskus reichte. Schuldbewusst sah Tron zu Alan, der das natürlich registrierte, doch im Moment fragte er sich viel mehr bei was Atlantis ihm helfen sollte. Es war auch irgendwie nicht einleuchtend wenn das Programm selbst nicht genau wusste wie, warum und was. „Wann hat dich Flynn geschrieben?“, fragte er nach dem er etwas überlegt hatte. „Das war nach der Userzeit vor über 20 Jahren.“, „Aber ein Kind wäre im Raster aufgefallen!“, mischte sich Quorra ein, die selbst nach der langen Zeit die sie mit Flynn verbracht hatte nichts von ihr gewusst hatte. „Ich wurde auch erst aktiviert.“, antwortete das Mädchen wie selbstverständlich. „Aber noch bevor Alan hier ankam! Was war der Auslöser?“, war es Tron der die Überlegung weiterführte. „Mhm. Weiß nicht.“, murmelte Atlantis die sich inzwischen deutlich unwohl in ihrer Situation fühlte.
 

„Also gut. Zusammenfassend bedeutet dass das mein Vater ein Programm erschaffen hat außerhalb der üblichen Norm auf dem Raster. Du bist zwar geschrieben worden, aber erst später aktiviert worden. Du sollst Alan helfen weißt aber nicht bei was.“, es klang fast schon wie ein Anklage als Sam den Text herunter ratterte und auch Atlantis verstand das so, weshalb sie sich schon halb unter Alans Mantel versteckte. „Dann fragen wir Flynn nach ihr so bald wir ihn finden.“, „Falls er noch lebt.“, dämpfte Tron schnell Alans Aussage und man konnte förmlich sehen wie sich dessen Blick verfinsterte. Zum ersten Mal seit 20 Jahren bestand eine realistische Chance Flynn wieder zusehen und egal wie schlecht es genau um das Leben seine Freundes stand, er hatte jetzt nichts übrig für pessimistische Einwürfe, selbst wenn sie von Tron kamen, also überging er ihn einfach so wie sonst Quorra. Zumindest was dieses Thema betraf. „Es scheint so als könnte ich auch nichts tun.“, wechselte er abrupt das Thema und sah zu dem Identitätsdiskus in Trons Hand. „Aber du hast Zugriff!“, widersprach Quorra die nicht ganz verstand was dieser Energieschlag war. „Rinzler wehrt sich dagegen – sehr stark sogar.“, seufzte Tron und legte den Diskus wieder an. „Das war Rinzler?“, „Ja.“, „Mhm sagtest du nicht Atlantis würde Rinzler in Schach halten können?“
 

Verwundert blickte der Wächter zu Quorra hoch, die selbst auf die kleine Basic starrte die sich immer noch unter Alans Mantel versteckte. „Sollte sie vielleicht deshalb Alan helfen? Aber woher hätte Flynn das wissen können?“, wand Tron ein. „Gar nicht. Es war eine Absicherung und deshalb ist sie jetzt erst erschienen, vermutlich bist du jetzt erst beschädigt worden oder?“, es war Alan der alles zusammenfasste und Tron genau musterte. „Clu hat mich bereits beschädigt vor 20 Jahren, dann müsste sie schon viel länger aktiv sein.“, widersprach Sam, der sich darauf keinen Reim machen konnte, so wie eigentlich alle. „Warte! Als Clu mich überschrieben hat, da war ich nicht so weit das ich mich deintegrierte – vielleicht war das der Auslöser.“, warf Tron ein und es war auch die einzig logische Erklärung. „Im Übertragenen Sinne auch verständlich warum sie dann für Alan ist – damit er dich reparieren kann!“, stimmte Sam zu, der auch erleichtert darüber war das es anscheinend eine Hoffnung für Tron gab. Wenn es ihm wieder gut ging, dann könnte man sich auf seinen Vater konzentrieren und nach ihm suchen. Vielleicht lebte er noch und so winzig die Chance auch war, er hoffte darauf.
 

„Wir sollten es einfach ausprobieren.“, beschloss Alan schließlich und sah zu Atlantis, die eingeschüchtert zurück blickte. „Gibst du Tron wieder etwas von seiner Kraft, damit ich ihn reparieren kann?“, fragte er mit einem freundlichen Lächeln, schließlich war sah sie für ihn immer noch wie ein Kind aus und erzielte auch dabei den gewünschten Beschützerinstinkt. Dem Ingenieur war klar das es ihre Niedlichkeit war die Atlantis noch zusätzlich helfen sollte. Nickend löste sich die Kleine von ihm und ging zu Tron an den sie sich sofort kuschelte, der auch gleich einen Arm um sie legte, während er mit dem anderen den Diskus vom Rücken zog. Nur zögerlich reichte er ihn Alan, der dieses Mal auch gleich wusste was zu tun war. Es gefiel dem Wächter nicht das sie noch einen Versuch starteten, vor allem weil sein User schon einmal quer durch den Raum geflogen ist. Doch letztendlich hatte er nicht wirklich eine Wahl, Alan wollte seinen Diskus und er würde ihn auch von Tron bekommen. Mit Flynn hatte ihn Freundschaft und auch Pflichtgefühl verbunden, aber mit seinem User war es doch noch ganz anders. Ihm gegenüber zu sitzen war mehr als Tron jemals erwartet hätte, trotz der Umstände und seiner Fehler. Alan hatte ihm nichts vorgeworfen, kein böses Wort, nichts. Obwohl Rinzler immer noch versuchte Misstrauen zu säen, war Tron felsenfest von seinem User überzeugt. Bedingungsloses Vertrauen brachte er ihm entgegen, dennoch sorgte er sich. Er wollte Alan nicht verletzen, nicht seinen User, seiner Erschaffer.
 

Rinzler wurde unruhig. Trotz Atlantis Berührung und ihrer Kraft spürte Tron den Virus ganz deutlich, der sich anscheinend gerade austobte um zu verhindern, dass er gelöscht wurde. War es vielleicht doch möglich?
 

Tron wusste es nicht und das machte ihn nervös. Es wurde richtig anstrengend Alan zuzusehen wie er sich zu seinen Codes vorarbeitete und zuerst einige orangen Codes in die Hand nahm. „Was soll ich mit ihnen machen?“, fragte er Quorra, schließlich waren sie letztes Mal nicht weiter gekommen. „Einfach heraus schnippen.“, „Einfach so? Aber dann fehlt der Code und er müsste völlig neu geschrieben werden.“, „Nein. Geh mal nach unten bis zum Ende der Codestränge.“, sprach Quorra und Alan tat sofort wie ihm gesagt wurde. Ganz unten befand sich eine Kugel deren Oberfläche sich immerzu wellte und aus dieser brachen alle Codestränge heraus. „Das ist der Kern jeden Programmes. Wird er zerstört kann es nicht wieder her gestellt werden.“, erklärte die ISO, doch Alan verstand kein Wort und mit einem Mal kam er sich richtig blöd vor und er war schon wirklich lange Softwareingenieur, doch das hatte nichts mit dem schreiben von Programmen zu tun so wie er es kannte. „Okay, also diese Codes die du oben siehst sind nichts weiter als diese Kugel. Diese Codes sind das sichtbare an einem Programm, also Trons aussehen, aber auch seine Fähigkeiten die im Kernspeicher sind. Die Updates von eben gehören nicht dazu, man müsste sie einschreiben. Die Kugel ist praktisch ein Schutz davor das bereits geringfügige Schäden das Programm nicht instabil machen und es deintegriert wird. Alle äußeren Codes können verändert werden, doch was den Kern betrifft kann nur ein Administrator diesen überschreiben oder der entsprechende User. Keiner von uns ist Administrator, deshalb können wir auch nicht Tron überschreiben, du schon, weil du sein User bist.“, „Dann sind die sichtbaren Stränge nur das was man eigentlich sieht.“, „Ja und Nein. Charakterzüge kann man nicht sehen, aber sie machen ein Programm dennoch aus.“, „In Ordnung das heißt also ich kann alle Codes entfernen, doch der Kern stellt sie wieder her und zwar in der ursprünglichen Programmierung.“, schlussfolgerte Alan und bekam ein zustimmendes Nicken als antwort.
 

„Na gut.“, seufzte er und bewegte das Anzeigefeld wieder nach oben und zog die ersten orangen Codes einfach heraus. Sofort wurden diese durch weiß blinkende ersetzt. Es reichte nur ein fragender Blick zu Quorra aus damit diese ihm das Phänomen erklärte: „Erst wenn Tron den Diskus anlegt werden die Veränderungen aktiv.“ Ohne Unterbrechung arbeitete Alan weiter, berührte jedoch nur die orangen Codes, da die roten ihm doch suspekt waren, vermutlich auch weil es Rinzler war. „Kann man die Updates auch wieder aktivieren?“, fragte Alan nach dem er sämtliche orangen Codefelder ausgetauscht hatte. „Ja, doch da musst du wieder zurück zu den Anfangsfeldern und sie auf aktiv schalten.“

Mit einem Nicken folgte er ihrer Anweisung und versetzte alles wieder in den aktiven Zustand, nur eines nicht. Selbst ihm wurde es verwehrt Tron die Systemadministratorrechte wieder zurück zu geben. Anscheinend konnte das nur Flynn und es war noch nicht einmal sicher ob dieser überhaupt lebte. Es wurde Alan ganz flau im Magen als er zurück zu den Codesträngen kehrte und auf die Roten sah. Vorsichtig berührte er den ersten Code und beobachtete dabei ganz genau Tron, aber es war nicht er der sich bewegte sondern Atlantis die sich an ihn krallte. Kein Energieschlag. So schnell er konnte schmiss Alan einen Code nach dem anderen aus dem Wächter heraus, doch als er das letzte berührte krümmte sich auch Tron unter Schmerzen. „Schnell!“, rief er und hielt sich seiner freien Hand den Kopf.
 

Der letzte Code flog aus dem Diskus von Tron und in dem Moment entriss Quorra ihn auch schon Alan. Das Anzeigefeld deaktivierte sich und sie setzte den Diskus wieder an den Rücken des Wächters der immer noch Höllenqualen unter dem instabilen Rinzler litt.
 

Doch dann war es vorbei.
 

Sein Diskus synchronisierte sich mit ihm und er kippte einfach zur Seite zusammen mit Atlantis die regungslos neben ihm lag. Für einen Moment erloschen die leuchtenden Symbole der beiden und Quorra hielt schon die Luft an, doch dann glühten beide wie Alan in einem hellen weiß mit leichtem Blaustich. Augenblicklich sprang Alan auf, taumelte einen Moment und lief zu den Beiden wo er auf die Knie ging. Etwas verwundert musste er feststellen das die beiden sich nicht mehr berührten und Atlantis ihm damit keine Kraft gab, was wiederum hieß, das dies Trons reguläre Farbe war und anscheinend auch die von ihr. Also hing sie enger mit Tron zusammen als man bis jetzt geahnt hatte. „Was ist mit ihm?“, fragte Alan verwirrt, da er nicht erwartet hatte das Tron einfach zusammenbrach. „Nichts weiter, er rebootet nur. Wenn er wieder aufwacht sollte er wieder der Tron sein den ich kenne. Vielleicht kein Administrator mehr, aber das ist egal.“, lächelte Quorra und lehnte sich dabei erleichtert an Sam an. Sie erinnerte sich einfach nur zu gut daran wie sehr Flynn unter Trons Verlust gelitten hatte.
 

Es war schon faszinierend wie sich beide am meisten Schuld gaben. Flynn glaubte all die Jahre für Trons Tod verantwortlich zu sein, schließlich war Clu seine Schöpfung gewesen und er hatte es auch nicht vorher gesehen. Auch als sie wussten das Tron noch lebte war es nicht besser geworden. Vielleicht war damals kaum Zeit gewesen um genau darüber nachzudenken, doch er hatte nicht verhindern können das Clu Rinzler erschaffen hatte. Jetzt hatte er sich nicht mehr den Tod seines Freundes vor zu werfen, sondern er hatte ihn ihm Stich gelassen. Tron hingegen gab sich die Schuld nicht ausreichend etwas getan zu haben. Flynn hatte es nicht mehr zum Portal geschafft und war über 1000 Zyklen hier gefangen gewesen. Doch viel schlimmer waren die Dinge die er im Auftrag von Clu getan hatte und dann auch noch der Kampf mit Sam, die Verfolgung über die Lichtgleiter.
 

„Wie lange ... Was zum?“

Alan wollte gerade Quorra fragen wie lange der Neustart braucht als Atlantis zu wachsen begann. Ein gutes Stück streckte sich ihr ganzer Körper und zum Glück passte sich ihre Kleidung diesem plötzlichen Wachstum an. Erst als es aufhörte wagten die Drei sich Atlantis genau anzusehen. Noch immer hatte sie kindliche Züge, doch man sah das sie vom Alter her sich nun im Übergang zwischen Kind und Jugendliche befand. Besonders ersichtlich war das durch die ersten Andeutungen von weiblichen Proportionen. „Egal was Flynn jemals mit ihr bezwecken wollte – es funktioniert.“, hauchte Quorra ehrfürchtig, da vor ihr gerade ein Programm einfach so gewachsen ist. Sogar die Haarlänge von Atlantis hatte zugenommen und anstatt ihr nur noch über die Schultern zu fallen, endeten ihre Haarspitzen an ihrer Taille, die bereits deutlich zu sehen war. „Ob das ihr einziger Zweck ist? Alan bei der Reparatur zu helfen? Irgendwie bin ich mir da nicht mehr so sicher.“, wandte Sam ein, „Schließlich hat sie immer noch keinen Identitätsdiskus und sie ist aktiv, obwohl Tron wieder der Alte sein dürfte.“, „Es spielt keine Rolle wer oder was sie ist, nur Flynn kann uns das beantworten und deshalb sollten wir ihn auch suchen!“, „Aber vorher sollte einer zum Portal! Wenn es sich schließt sind wir alle drei hier eingesperrt, bleibt einer draußen und versucht von dort aus zu helfen kann man es wenigstens wieder öffnen.“, „Das Portal?“, fragte Alan der immer noch nicht genügend über das Raster wusste um sich ein Gesamtbild zu machen. „Um das Raster wieder zu verlassen gibt es ein Portal in unsere Welt, doch es bleibt nur acht Stunden offen – in Userzeit. Das ist hier deutlich mehr. Ich glaube die Umrechnung war das eine Minute dort etwa 8 Stunden im Raster entsprechen.“, erklärte im Quorra, die noch immer völlig fasziniert Atlantis anstarrte.
 

„Dann haben wir noch genügend Zeit um uns hier etwas umzusehen.“, „Nur wenn du schnell sterben willst, Alan! Der Raster ist gefährlich und ich bin wirklich froh ihn damals lebend verlassen zu haben. Zeitweise dachte ich schon das es nicht der Fall ist.“, schnaubte Sam der sich sehr gut an das letzte Abenteuer erinnerte. Natürlich er hatte Dinge tun können die nur hier möglich waren, doch bis jetzt hatte er nichts Gutes mit dieser Welt verbunden. „Wir sollten auch nicht durch die Stadt schreien wer wir sind und was wir hier tun.“, konterte der Softwareingeneur, der den Raster erst verlassen würde wenn er brauchbare Antworten hatte. Wenigstens hatte er schon ein paar. „Ja, aber ...“. Sam wollte ihm widersprechen, doch er tat es nicht. Im Grunde seines Herzens wollte er auch nach seinem Vater suchen, obwohl er eigentlich mit dem ganzen hier abgeschlossen hatte und seinem Vater. Diese Welt brachte alles wieder zurück, doch was passierte wenn er wirklich die Userwelt wieder betrat? Er würde sich doch niemals wieder dort zu Recht finden. Und wie erklärte man sein verschwinden? Nur weil er ihn hier vielleicht wieder fand, hieß das nicht das er seinen Vater wieder bekam und vor allem – brauchte er ihn noch? Er war jetzt 27 Jahre alt, Kevin hatte alles wirklich Wichtige in seinem Leben verpasst.
 

Schließlich nickte er geschlagen. Alan hatte Recht, sie mussten Flynn finden um Gewissheit zu bekommen.
 

Sie wussten nicht wie lange sie neben Tron und Atlantis saßen, doch es fühlte sich lange an. Langsam aber sicher wurde Alan unruhig, doch Quorra erklärte ihm das sein langer Neustart damit zusammenhängt das er so schwer beschädigt war. Erst als Atlantis sich wieder regte atmete der Ingenieur etwas auf. Vorsichtig richtete sich das Mädchen auf und versuchte sich etwas zu orientieren. „Oh? Was ist passiert?“, fragte sie verwirrt als ihr auffiel wie lange ihre Haare doch plötzlich waren. Sie nahm diese in die Hand und drehte eine Strähne in ihren Fingern hin und her. Erst als sie eine Weile an ihnen herum gespielt hatte sah sie wieder zu den anderen die ihr dabei zugeschaut hatten. „Was mit dir ist wissen wir nicht.“, antwortete Alan wahrheitsgemäß, als er ihre naiven, fragenden Augen sah. „Okay.“, kam es von ihr völlig ruhig ohne eine weitere Frage zu der Kinder gerne neigen. „Die Haare sind aber unpraktisch.“, beschwerte sie sich stattdessen und stand auf um genau zu sehen wie lange sie geworden sind. „Ich kann gerne eine Schere holen und sie dir stutzen.“, grinste Quorra und ahmte dabei die Scherenbewegungen nach. „Ich dachte eher daran das man sie zusammenbindet.“, kam es von ihr relativ ruhig und ohne das sie auf Quorra weiter einging. „Tja Quorra. Sie ist eben kein Kind mehr!“, lachte Sam als er sah wie die ISO ihr Gespräch Kindgerecht gestaltete und Atlantis überhaupt nicht darauf reagierte. „Lach nicht so! Programmier lieber einen Haargummi für so oder irgendwas in der Art!“, murrte die Schwarzhaarige und boxte dem jungen Flynn frech in die Seite. Als Alan das sah musste er unwillkürlich an grinsen, weil die beiden ihn an Lora und Kevin erinnerten. Er hatte auch oft freche Kommentare abgegeben und dafür irgendwas kassiert und wenn auch nur ein Kissen geflogen, natürlich hatte sie ihm auch schon genügend hinterher geworfen.
 

„Ich weiß auch gar nicht wie das überhaupt geht.“, „Hand auf den Boden legen und vorstellen – ich hab es schließlich schon oft genug bei Flynn gesehen wenn er es gemacht hat.“, „Na gut.“, seufzte Sam und tat genau das was Quorra zu ihm gesagt hatte. Innerhalb von Sekunden bildete sich ein kleines Raster in Form des Haargummis, welches dann noch von der endgültigen Materie überzogen wurde. So wie vieles hier war er schwarz, mit einem weiß leuchtenden Querstreifen. „Hier bitte Madam. Beehren sie Flynns Haarstudio wieder!“, witzelte er herum und reichte ihm der ISO, die ihm den Haargummi aus der Hand schnappte und zu Atlantis ging. Die Basic hatte dem ganzen nur schweigend zugesehen ohne einen Kommentar abzugeben, genau sowie Alan der neben ihr auf dem Boden saß. Erst als Quorra aufstand merkte sie wie groß Atlantis doch tatsächlich geworden war. Sie ging ihr jetzt nicht mehr bis zur Hüfte sondern sogar schon bis zu den Schultern – fast das doppelte. „Weißt du wie es geht?“, fragte Quorra die Kleine, obwohl das war sie nun nicht mehr. „Was den?“, „Na die Haare zusammenbinden.“, „Nein nicht wirklich.“, schüttelte Atlantis den Kopf, schließlich hatte sie es noch nie gemacht und in ihrer Programmierung war so etwas auch nicht vorher gesehen. „Okay, dann mach ich es dir.“, lächelte die Schwarzhaarige und nahm die kompletten Haare in die Hand. Ein paar kürzere braune Strähnen fielen wieder zurück ins Gesicht, doch der Großteil war nach hinten verbannt. „So, jetzt hängen sie nicht mehr so herum.“, „Danke.“, erwiderte Atlantis das Lächeln der ISO und wollte sich gerade neben Alan wieder auf den Boden setzen als sich Tron regte.
 

„Er wacht auf!“, rief sie sofort und gerade als sich der Wächter aufrichten wollte sprang sie ihn an.
 

„Wie war das mit sie ist kein Kind mehr?“, fragte Quorra ziemlich trocken in die Runde als sie sah wie Tron wieder nach hinten kippte – geplättet von der jungen Basic. „Ich nehms zurück.“, grinste Sam schief und sah zu wie Tron sich aufrichtete zusammen mit dem Klammeraffen. „Atlantis ist gut! Du kannst wieder los lassen!“, war der erste Satz von dem Wächter als er begriffen hatte wer ihm um den Hals gefallen ist. „Okay.“, murmelte diese leise und ließ von Tron ab, blieb jedoch weiter auf seinem Schoß sitzen. „Alles in Ordnung?“, meldete sich schließlich Alan zu Wort der das ganze schweigend beobachtet hatte. Tron wollte schon nicken, doch so lange Atlantis ihn berührte war das nicht möglich also hob er sie einfach hoch und setzte sie neben sich auf dem Boden. Dabei entging ihm nicht der plötzliche Wachstum von ihr und er runzelte misstrauisch den Stirn, sagte jedoch nichts dazu und ließ sie los. Wie zu erwarten blieb alles wie vorher und er fühlte weder Rinzlers Anwesenheit noch eine Schwäche die ihn plötzlich befällt. „Es bleibt!“, rief er aus Freude, aber auch Erleichterung und sprang mit einem Satz auf.
 

Die anderen taten es ihm nach, nur etwas langsamer, Alan war nun doch nicht so sportlich wie sein programmiertes Ebenbild.
 

„Ob du auch wieder kämpfen kannst?“, fragte Quorra mit einem Grinsen und es klang schon fast wie eine Herausforderung. „Das werden wir früh genug herausfinden. Spätestens wenn wir den Raster befreien beziehungsweise ich – ihr solltet wieder in die Userwelt zurück damit euch nichts geschieht.“, „Nein, wir lassen dich jetzt nicht allein! Alan kann zurückgehen und uns von draußen unterstützen, besonders wenn wir über der Zeit sind!“, widersprach ihm Sam und Tron wollte gerade den Mund wieder aufmachen als er noch etwas hinzufügte: „Ich. Gehe. Nicht!“. Damit schloss der Wächter wieder seinen Mund. Entweder er würde Sam zum Portal tragen und reinwerfen, wofür er keine Zeit hätte oder er akzeptierte es einfach. „In Ordnung.“, nickte er schließlich zustimmend und wandte sich zu Alan um, was dieser dazu zu sagen hätte. Man sah ihm direkt an das er nicht gehen wollte, doch sollte sie es am Schluss wegen Zeitmangel nicht mehr aus dem Raster schaffen hätten sie wirklich ein Problem. Außerdem hatte er kaum wissen über diese Welt und zusätzlich war er kein Kämpfer, dafür war er zu alt. Also blieb ihm nichts anderes übrig und Tron atmete dabei auch erleichtert auf. Wenigstens musste er sich um seinen User nicht weiter sorgen. „Gut, dann bringen wir ihn jetzt zum Portal wir müssen dort so wie so hin, weil wir meinen Vater dort zuletzt gesehen haben.“, sprach Sam und lief währenddessen zur Türe, dicht gefolgt von Quorra.
 

Seufzend folgte ihnen auch Alan und Atlantis, so dass er zum ersten Mal den Rücken seines User sah oder eher gesagt den Identitätsdiskus und das ließ ihn grinsen. Innerhalb des Diskus, also eigentlich auf seinem Mantel befand sich da „T“ das er auf der Brust trug. Man hätte wirklich direkt drauf schreiben können das er sein User war, das wäre genau so auffällig gewesen. „Tron?“, es war Atlantis die sich noch einmal umgedreht hatte und ihn erwartungsvoll ansah. Sie war wirklich gewachsen und das wohl nicht nur körperlich, zumindest ein bisschen. „Wann suchen wir nach Rel?“, fragte sie und der Wächter musste unwillkürlich schlucken. Stimmt, damit hatte er sie beruhigt als sie geflohen waren. „Ich fürchte ... Rel wurde deintegriert.“, rückte er mit der Wahrheit heraus und holte zu ihr auf. Man konnte direkt sehen wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte und leider konnte Tron sie auch nicht ganz einschätzen. „Du hast gesagt wir würden ihn holen!“, schniefte sie schon halb, als durchsickerte was wirklich passiert war. „Ja, ich weiß. Doch wir mussten fliehen und ich hatte keine Zeit um ...“, „Um mir die Wahrheit zu sagen?“, beendete sie seinen Satz und sah ihn enttäuscht an. „Ja.“, antwortete er Monoton. Er hatte nichts mehr dazu zu sagen, weil er gelogen hatte damit sie Ruhe gab. Atlantis kräuselte ihre Lippen ehe sie schmal wurden und deutlich zeigten, dass sie sauer war. Doch sie schwieg, es war nur noch ein wütender Blick von ihr und dann drehte sie sich wortlos um.
 

Trotz ihrer Reaktion hatte er kein schlechtes Gewissen was die Lüge betraf, wegen Rel schon. Die Lüge war einen Notwendigkeit gewesen und er würde es jeder Zeit wieder tun.
 

Schweigend folgte er ihr und gemeinsam durchquerten sie den Keller des Untergrunds bis hin zur Treppe wo Cache mit verschränkten Armen stand. „Wohin so schnell wieder?“, fragte er herausfordernd und schob Alan, wie Sam unsanft zur Seite um direkt vor Tron zu stehen. „Meine Arbeit erledigen.“, antwortete der Wächter mit einem scharfen Unterton. „Das hast du über 1300 Zyklen nicht getan – und was willst du noch erreichen? Wo ist den Rel ist er unterwegs verloren gegangen?“, kam es zurück genau so gefährlich und vor allem mit dem Seitenhieb was Rel betraf. „Wenigstens tue ich etwas.“, „Oh ja. ISOs sterben lassen, was ist mit denen hier? Willst du zwei User auch umbringen? Wobei um den Fehler-“, er zeigte wieder einmal demonstrativ auf Atlantis die inzwischen wütend die Arme verschränkt hatte, „wäre es nicht Schade.“
 

Der Wächter war kurz davor Cache mit einem Handgriff durch den Raum zu befördern und das könnte er auch, was der Kerl vor ihm anscheinend nicht beeindruckte – oder eher realisierte. „Das kann dir egal sein. Kümmere dich um deine Angelegenheiten.“, sprach Tron ruhig, fast schon ein wenig zu ruhig. Damit ging der Wächter auch schon an Cache vorbei um die Treppe hoch zu gehen, doch er drehte sie noch einmal um. „Entschuldige das ich dich beim „Nichts-Tun“ gestört habe.“, setzte er noch nach und ging dann endgültig die Treppen hoch, dicht gefolgt von den anderen die es vorzogen zu schweigen. „Das muss ich mir von dir nicht sagen lassen!“, rief ihm Cache hinterher und sprang ein paar Treppen mit einem Satz hoch, wobei er Atlantis einfach zur Seite schubste, die nur nicht fiel weil Alan so gegenwärtig war und sie am Arm packte. „Ich hatte keine Wahl!“, verteidigte Tron, der sich noch einmal umdrehte und das Programm wütend anstarrte. „Aber ich sitze hier nicht weiter herum und warte, sondern ich versuche meine Fehler zu beheben oder eher deren Folgen zu mildern!“
 

Tron war wirklich wütend, obwohl er nicht lauter gesprochen hatte. An seinen Händen, die sich zu Fäusten geballt hatten, konnte man es aber sehen und an den Augen, die wie zwei geschliffene Saphire wirkten.
 

Cache schwieg und versuchte ebenso gefährlich den Wächter anzusehen, doch es gelang ihm nicht und wer wand sich mit einem „Tz“ ab.
 

„Wenn du etwas für das Raster tun willst, dann sammel deine Programme und greif Clus übrige Truppen an! Es reicht schon wenn kleine Patrouillen gelöscht werden.“, rief er ihm noch hinter her, ehe er noch ein paar Mal tief Luft holte und sich dann wieder umdrehte. Tron war klar das ihm Rinzler bis zur Löschung des Rasters verfolgen würde, selbst wenn sein Kopf frei von ihm war. Programme vergessen gewisse Dinge nicht und Monster schon gar nicht. Hoffentlich würde es niemand erfahren.
 

Es war eine drückende Stille die auf ihnen lag als sie das Haus verließen und durch die Stadt gingen. Keine traute sich etwas zu sagen, dafür sah Tron auch viel zu ernst aus, fast finster. Selbst Atlantis hielt zu ihm Abstand und suchte die Nähe von Alan, der sich langsam fragte warum Kevin ihm ein persönliches Anhängsel verpasst hatte. Immer öfter begegneten sie anderen Programmen, welche die Gruppe verwundert musterten, ihnen jedoch nicht so viel Aufmerksamkeit schenkten wie damals als Atlantis noch ein richtiges Kind war. Jetzt war sie eben nur ein kleines Programm, doch kein richtiges Kind mehr. „Wohin gehen wir?“, fragte Alan irgendwann, der absolut keine Ahnung hatte wo sich das Tor befand oder wie sie da überhaupt hinkommen sollten.
 

„Zu den Solarseglern. Wenn wir einen kleinen nehmen sind wir schnell dort und mit der richtigen Codierung wird er uns direkt hinbringen.“, antwortete Tron und mit einem Mal viel die bedrohliche Aura von ihm ab. Obwohl Alan nur etwas gefragt hatte, war der Wächter sofort wieder ruhig geworden. Sam warf Quorra einen fragenden Blick zu, doch sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich werde es später versuchen zu erklären.“, flüsterte sie ihm zu, denn was User und Programm betraf – Nun das war eine Sache für sich. Alan hatte einfach einen positiven Einfluss auf den Wächter, der sein inneres Gleichgewicht verloren hatte, trotzt Reparatur.
 

„Dort ist das Gebäude.“, sprach Tron nach einer Weile und zeigte auf ein Hochhaus am Rande der Innenstadt, an dessen Seite große Plattformen herausragten. Einige blau leuchtende Solarbeams gingen in verschiedene Richtungen und viele große Solarsegler befanden sich an den Stationen. Man sah sogar wie ein etwas kleinerer gerade im Bahnhof einfuhr und dessen große Segel sich zusammenfalteten. „Unglaublich.“, hauchte Alan und starrte auf die mehr oder weniger schwebenden Züge mit den Segeln. Ob sie jetzt doch eher Booten glichen oder Zügen auf Schienen, das konnte er nicht genau sagen, aber es war in jedem Fall beeindruckend. „Kommt – wir können den kleinen gleich nehmen!“, rief Quorra und rannte voraus zu den Aufzügen welche sie hochbringen würden. Mit nicht ganz so viel Elan folgten ihr die anderen in den Aufzug und ließen sich hochfahren. Erst jetzt bekam Trons User einen wirklichen Einblick von der Größe der Stadt und auch von dem allgemeinen Raster. Wenn nicht die blauen Entladungsblitze am Himmel wären, dann hätte man denken können er würde sich in irgendeiner Stadt in der Userwelt befinden. Wenn nur dieser Server von Flynn schon so eine große Welt beherbergte was war dann mit den Programmen im Internet? Wie wäre es dort? Würden Nachrichten in Form von Solarseglern von einem Ort zum anderen gebracht werden?
 

Erst als diese Fragen durchsickerten wusste Alan, dass er diesen Ort noch oft besuchen würde um zu lernen, vor allem von Tron.
 

Er hatte ihn vor Jahrzehnten geschrieben, fast schon vergessen, doch jetzt stand er neben ihm – eine Person. Tron war eine Person, mit Charakterzügen und Gefühlen! Ganz unbewusst starrte er diesen an und war völlig fasziniert von dieser Tatsache. So sehr das er gar nicht bemerkte wie der Aufzug hielt und Atlantis nach draußen sprang. „Man hier sind ja viele Leute!“, rief sie hüpfend und versuchte über die Menge zu schauen. Hier auf der Plattform standen so viele Programme dicht gedrängt, dass es kaum möglich war zu den Seitenplattformen zu gelangen oder gar zu sehen was vor ihnen lag. Erst als Tron den Blick seines Users fast schon spüren konnte drehte sich dieser zu ihm um und sah ihn fragend an. „Alles in Ordnung?“, „Mhm?“, „Alan?“, „Oh Natürlich. Ich bin noch ein wenig … überwältigt.“, lächelte er und schüttelte den Kopf um nicht weiter sein Programm anzustarren.
 

„Und ich erst.“, murmelte Tron und verließ den Aufzug um Atlantis noch an der Schulter zu erwischen ehe sie sich durch die Menge quetschte. „Bleib hier, nicht das wir dich verlieren!“, ermahnte er sie und bekam ein genervtes Seufzen als antwort. „Okay.“
 

Nach dem die anderen aufgeholt hatte begann sich Tron, der Atlantis immer noch festhielt einen Weg durch die Programme zu bahnen um zu sehen was los war. Auch Alan, Sam und Quorra quetschten sich mehr schlecht als recht an den Basics vorbei die alle absolut todernst aussahen und auch ängstlich. Der Systemwächter brauchte ein paar Meter innerhalb der Menge um das zu bemerken und es beunruhigte ihn sehr. Egal was dort vorne war, es war nichts Gutes.
 

„Er hat das Raster verraten!“, rief eine Stimme und Tron blieb sofort stehen, auch Quorra und Sam. Die Hand auf Atlantis Schulter verkrampfte sich und zog sie ein Stück zurück. Verwirrt und fragend sah sie zu Tron auf – in ein versteinertes Gesicht und in Augen in denen sich Angst spiegelte. Nur Alan registrierte es nicht sofort und ging noch ein Stück, leider zu weit.
 

„Alan!“, flüsterte Sam, der sich nicht traute lauter zu reden um seinen Mentor daran zu hindern aus der Menge zu treten oder eben in die erste Reihe zu gelangen. Aber es war zu spät, Alan stand schon ganz vorne. Erst als Sams Stimme Tron aus seiner Versteinerung weckte, wurde dieser direkt noch einmal geschockt in dem er sah das Alan vorne stand! Auf seiner Brust und auf dem Rücken seiner Kleidung war sein – Trons Emblem! Er würde es erkennen. Beide würden es.
 

„Statt uns in den dunkelsten Stunden des Abraxas Virus beizustehen ist er geflohen!“
 

Wieder diese Stimme und Tron zuckte unwillkürlich zusammen und auch wenn er es nicht wollte, so machte er einen Schritt seitlich um die Person zu sehen welche gesprochen hatte.
 

C.L.U. 2.0

Er stand aufrecht, stolz und mit diesem selbstgefälligem Grinsen am anderen Ende der Plattform und vor ihm auf dem Boden lag, mit den Händen auf dem Rücken gefesselt, der gealterte Flynn. „Dad!“, hauchte Sam und machte einen Schritt vorwärts, doch Quorra hielt ihn augenblicklich fest. Rings um Clu herum standen noch einige seiner Wachen um genau zu sein einige viele Wachen. „Wieso lebt Clu noch? Flynn … er hatte ihn doch vernichtet!“, wisperte sie und fügte in Gedanken hinzu das auch Kevin das nicht hätte überleben dürfen. Die Kopie des echten Flynn ließ zufrieden den Blick durch die Menge schweifen, über die geschockten Gesichter der Programme.
 

Es war so leicht sie zu manipulieren, sie alle.
 

„Ich bin nicht vor dem Virus geflohen!“, zischte Kevin und sah mit einer Mischung aus Enttäuschung und Wut zu Clu auf. Ihm war klar das es reine Manipulation war die das Programm betrieb, aber er war enttäuscht weil er es nicht hatte verhindern können das aus ihm so etwas wurde – er, Flynn, hatte das Monster Clu erschaffen. Langsam ging Clu vor seinem Erschaffer in die Knie und lächelte in süffisant an: „Das wird nie jemand erfahren und dein Sohn wird kommen um dich zu retten, dann kann ich diese Welt endlich verlassen“. Flynn erbleichte bei den Worten, doch er schluckte die Befürchtung, dass das geschieht herunter. „Er war schon einmal hier – er wird nicht so dumm sein und den gleichen Fehler wieder begehen.“
 

„Das werden wir sehen.“, grinste Clu und sah wieder auf zu der Menge. Sein Blick blieb fast augenblicklich an der Person ganz vorne hängen, die seitlich in die Menge sah. Tron? Nein, dafür war die Person dort zu alt und trug eine Brille, aber sie sah ihm verdammt ähnlich. Noch bevor Clu ein weiteres Wort an die Programme auf der Plattform richtete stand er auf und drehte sich um. Es war kaum zu übersehen wie der blaue Lichtstrahl des Portals in dem Himmel schoss. Fast hätte er gelacht – vor allem als er hörte wie Flynn die Luft scharf einsog.
 

„Perfektes Timing, findest du nicht?“, wandte er sich an Kevin und zeigte im selben Moment auf die Menge. „Ihn!“, rief Clu und die zwei Wachen mit den roten Symbolen auf den Anzügen zu seiner linken setzten sich in Bewegung.
 

„Schnell Alan! Du musst weg!“, sprach Tron leise und ließ um seinen Kopf einen Helm erscheinen, damit man ihn nicht am Gesicht erkannte – sein Anzug wurde glücklicherweise von den Programmen vor ihm verdeckt. Hoffentlich bemerkte Clu nicht wie er sich zu verstecken versuchte, auch Quorra tat es ihm nach so wie Sam. Nur Atlantis blieb wie sie war, schließlich kannte Clu sie nicht und sie registrierte die gefährliche Situation auch nicht richtig. Gerade als Alan sich durch die Menge weg wollte – er war inzwischen auf der Mittelpunkt der ganzen Szene geworden, schnellten die Wachen vor und packten ihn an den Armen.
 

Noch ehe sie ihn richtig hatten bekam der erste den Ellenbogen des Users zu spüren, aber es war ein Tropfen auf dem heißen Stein. Der zweite Soldat drehte ihm mit eisernem Griff den Arm auf den Rücken und Alan presste den Kiefer zusammen um nicht aufzuschreien. Sofort ging er leicht in die Knie um sich aus dem Griff zu wenden, doch die zweite Hand der Wache packte ihn an der Schulter und hielt ihn in Position. Er versuchte sich noch zu wehren, doch je mehr er es tat, desto weiter wurde sein Arm verdreht. Innerhalb von Nanozyklen stellte er jede Gegenwehr ein, einfach nur damit dieser ziehende Schmerz in seiner Schulter nachließ. Doch der Soldat verstärkte den Druck noch und Alan schnappte nach Luft. Gewaltsam wurde er herum gerissen und zu Clu – wie Flynn geschoben.
 

Er bekam nicht mehr mit wie Atlantis versuchte zu ihm zu gelangen, aber von Tron festgehalten wurde. Der Wächter hielt ihr sogar den Mund zu damit sie nicht nach ihm rief.
 

Mit einem kräftigen Stoß in den Rücken, des zweiten Soldaten landete der User mit einem kurzen Aufschrei auf dem Boden vor Clu. Er brauchte ein paar Augenblicke um sich von dem Schmerz zu erholen und sich etwas aufzurichten. Das erste was er sah war das blanke Entsetzen auf Flynns Gesicht der vor ihm lag. „Alan! Was machst du hier?“, fragte er nach einiger Zeit, in der nicht einmal Clu geredet hatte. „Ich dachte ich komm dich besuchen.“, zischte Alan leicht genervt von der leicht dämlichen Frage. „Das war keine gute Idee!“
 

„Du bist also AlanOne – Trons User.“, mischte sich Clu ein, der befand das die zwei genug geredet haben.
 

„Scheint wohl jeder zu wissen.“, seufzte Alan und richtete sich auf, so dass er direkt vor Clu kniete. Er wollte schon ganz aufstehen, doch die Hände der Wachen waren sofort auf seinen Schultern, so dass ihm keine Wahl blieb als in der Position zu verharren.
 

„Das ist kaum zu übersehen.“, lächelte Clu zufrieden und sah dabei auf das Emblem auf Alans Brust.
 

Innerlich tobte Tron.

Jetzt war nicht nur Flynn in Clus Gewalt sondern auch noch Alan und er hatte nichts tun können.
 

„Schade, dass du ihn nicht kennen lernen wirst, er hat uns leider verlassen müssen.“, sprach Flynns Ebenbild weiter, der noch genau wusste wie Rinzler in den See der Simulation gestürzt war. Selbst wenn dieser den Sturz überlebt hätte – er würde sich immer noch irgendwo am Grund des Sees befinden. Er wartete auf Alans Reaktion, doch dieser starrte ihn einfach nur stur und vor allem … dieser Blick. Clu hasste ihn! Er hatte ihn schon zu oft bei Tron gesehen, diese Mischung aus Überlegenheit und Kraft. Bevor dieser zu Rinzler geworden war hatte er ihn sich Zyklus um Zyklus ansehen müssen, doch er hatte ihn gebrochen.
 

Dieser allmächtige Tron – er hatte ihn manipuliert.
 

Alan musste nichts mehr sagen, sein Blick war Antwort genug und er war auch so schlau um nicht zu erwähnen wer in der Menge stand.
 

„Du wirst auch fallen!“, knurrte Clu und nickte den Wachen zu, „Räumt die Plattform.“, befahl er ihnen und starrte weiter hasserfüllt in diese blauen Augen.
 

„Lass ihn! Es war mein Fehler Clu, nicht der von Alan!“, versuchte Flynn die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch er wusste noch bevor er das sagte das sich seine Schöpfung nicht dafür interessieren würde. Dafür hatte sich der Blick des Programmes zu sehr verdunkelt. Blanker Zorn kochte in Clu, vor allem weil ihn Rinzler letztendlich doch verraten hatte. Tron. Er war schon immer Flynns Favorit gewesen, egal wie sehr er sich bemüht hatte dem „Erschaffer“ alles Recht zu machen und jetzt sah ihn Trons User genau so an. Der Zorn kochte über und ehe sich Alan versah schoss eine Faust direkt auf ihn zu. Noch bevor er den Schmerz spürte fühlte er wie die Wachen ihn losließen und er durch die Wucht gänzlich zu Boden geworfen wurde.
 

Der Schmerz explodierte in seinem Kopf und er blieb betäubt liegen.
 

Wütend schrie Flynn auf, doch Alan nahm das gar nicht so wahr wie dieser versuchte Clu zu Recht zu weißen. Obwohl er kaum noch etwas von seiner Umgebung wahr nahm konnte er das vibrieren des Bodens fühlen, das von der Menge ausgelöst wurde, welche die Wachen gerade vertrieben.
 

„Tron.“, flüsterte Alan benommen und schloss die Augen.

Don't let go

Letztes Kapitel - jetzt gibt es nur noch den Epilog.

Danke an die Falterchen, ich weiß meine Kapitel sind lang und so bald ein Kapitel kurz vor dem fünfstelligen Bereich ist bzw. ihn überschritten hat ist das so ... äh ... ich weiß. xD" Muss das sein. Ja, ich bin so. Gomene. Aber hey, positiv sehen. Ich hatte auch schon ein Kapitel mit 18000 hochgeladen, ein einfaches. xD Deswegen~ dicker Teller Kekse, großer Knuddler für die fleißigen Kollegen. (Die sich meinen Mist reinziehen müssen.) xD

Chaka Chaka~
 

Lg

Tron
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

But there's something in the air

They share a look in silence and everything is understood.

Susie grabs her man and puts a grip on his hand

as the rain puts a tear in his eye.
 

Driving through the city to the temple station,

Cries into the leatherseat,

And Susie knows her baby was a familiy man,

But the world has got him down on his knees.
 

She says:

Don't let go! Never give up - it's such a wonderful life.

Don't let go! Never give up - it's such a wonderful life.
 

Hurts – Wonderful life
 

~*~*~*~*~*~*~*
 


 

5. Don’t let go
 


 

Atlantis zappelte um frei zukommen, doch sie wurde festgehalten. Eine Hand lag auf ihrem Mund und ein Arm schlang sich um ihre Schultern und drückte sie fest an den Wächter. Sie konnte deutlich spüren wie sich Trons Griff verstärkte als Alan einen Schmerzenslaut von sich gab und Clu praktisch vor die Füße geworfen wurde. In dem Moment war sich Atlantis nicht sicher ob Tron sie festhielt oder doch eher sich an ihr, um nicht kopflos auf Clu zu zurennen. Als sich die Soldaten, welche hinter Flynns Ebenbild standen, in Bewegung setzten und geschlossen auf die Mengen zu gingen, wich diese automatisch zurück. Sie wussten das die Vorstellung jetzt vorbei war, selbst wenn Clu nichts gesagt hatte und sie nicht wussten um wenn es sich bei der Person, die dieser gerade niederschlug handelte. Natürlich hatte das Emblem am Rücken einige misstrauisch gemacht oder auch das Gesicht, aber sie konnten es nicht einordnen und bevor sie wegen ungehorsam gelöscht wurden liefen sie alle zu den Aufzügen.
 

Auch Tron zerrte das Mädchen mit sich, nur nicht besonders weit. Für ein paar näher kommende Soldaten war er zu langsam und bekam einen Schlag in den Rücken zusammen mit einem Energiestoß. Kurz schnappte Tron nach Luft und lockerte den Griff um Atlantis, die sofort ihre Chance erkannte. Sie wand sich noch kurz und war dann auch schon frei. Noch bevor Tron wieder nach ihr greifen konnte duckte sie sich auch schon unter seinem zweiten Arm hindurch direkt an den Wachen vorbei. Für den Moment hätte er sie gerne geschlagen um sie dann an den Haaren zurückzuziehen. Atlantis war einfach – ihm fehlten die Worte! Jetzt brachte sie sich auch noch in Gefahr und Tron blieb keine Wahl mehr, er musste bleiben. „Quorra!“, rief er letztendlich und sah wie die angesprochene zusammen mit Sam umdrehte. Inzwischen war so etwas wie eine Massenpanik ausgebrochen und die Aufzüge konnten gar nicht so viele Programme aufnehmen um sie nach unten zu bringen. Die ISO folgte Trons Nicken in Richtung Atlantis, die gerade einer Wache zwischen den Beinen durch rutschte, welche nach ihr greifen wollte. Er brauchte nicht ihr Gesicht zu sehen um zu wissen, dass sie geschockt aussah. Noch einmal wollte der Soldat hinter Tron zuschlagen um ihm zu sagen, dass er endgültig zu gehen hatte, doch Tron wich ihm einfach aus und bahnte sich einen Weg zu Quorra. „Bring Sam und dich hier weg – versteckt euch!“, sprach er etwas lauter um die Schreie der flüchtenden Programmen zu übertönen, besonders jetzt wo das erste Programm deintegriert worden war.
 

„Nein, du hast keine Chance!“, widersprach Sam und auch Quorra war nicht gewillt zu gehen. „Denk nur daran was das letzte Mal geschehen ist!“, „Bring den Master Key Code in Sicherheit nur so kann verhindert werden das Clu den Raster verlässt, das ist viel wichtiger!“, „Okay.“, nickte Sam und wand sich der ISO zu. „Verschwinde! Ich bleibe bei Tron!“, „Was? Bist du verrückt Sam?“, rief sie erschrocken und schüttelte den Kopf. „Ihr sollt beide gehen!“, mischte sich wieder der Systemwächter ein, doch Sam löste sich aus Quorras Griff und ging zu Tron. „Nein!“, „Ich kann dich nicht beschützen!“, „Das sollst du auch nicht“, antwortete Sam und drehte sich wieder zu Quorra um. „Glaubt nicht ich lasse euch beide zurück.“, „Das glaube ich schon! Du ahst den Diskus meines Vaters – Clu darf ihn nicht bekommen, da hat Tron Recht.“

Die Schwarzhaarige merkte schon das sie bei beiden gegen eine Wand lief und irgendwie hatte sie auch Recht, selbst wenn es ihr überhaupt nicht gefiel. „Ich gehe zum sicheren Haus in den Outbacks.“, seufzte sie schließlich und Sam nickte zustimmend. „Wir kommen nach.“
 

Es klang nicht wirklich überzeugend, doch Quorra drehte sich um und verschwand in der aufgewühlten Menge.
 

„Nicht!“, schrie Atlantis als sie sah wie Clu, Alan mit dem Fuß auf den Rücken drehte und diesen auf dessen Brust setzte. Ohne nachzudenken war sie sich mit voller Wucht gegen das Programm, welches sie fasziniert aber auch erschrocken musterte. Aber auch nur weil er nicht erwartet hatte das er von einem kleinen Programm angefallen wurde. Dadurch das Atlantis mit voller Wucht gegen ihn gesprungen war taumelte Clu ein paar Schritte nach hinten, fiel jedoch nicht. Niemals hätte er gedacht, dass ihn ein Programm angreifen würde, so dreist war keines hier, aber war sie überhaupt ein Programm? Sie griff ihn an weil er AlanOne – nun ja noch etwas leiden sehen wollte, also musste sie etwas mit ihm zu tun haben. Dazu war sie noch relativ klein und sprang völlig aus der Norm sämtlicher Basics, was ihn stutzig machte. Eine Userin? Es wäre das erste Mal das er einer weiblichen begegnen würde, doch bevor er sich sicher sein konnte musste er es testen. Es war kein Reflex mehr von Clu, dafür hatte er zu offensichtlich das Mädchen angestarrt, welches äußerst aggressiv zurück sah und bereit war ihn sofort wieder anzuspringen. Doch bevor sie überhaupt noch reagieren konnte hatte Clu ausgeholt und zugeschlagen. Er würde sich nicht von so etwas aufhalten lassen und schon gar nicht wenn es darum ging endlich das Raster zu verlassen. Mit einem Aufschrei stürzte sie direkt neben Alan zu Boden, doch im Gegensatz zu ihm fing sie sich noch mit den Armen ab und sah wieder zu Clu auf mit den gleichen Augen! Blau, Stolz und Trotzig. Es war ihm als würde Tron ihn verfolgen und sie war ein Programm das sah er nun deutlich. Vielleicht eines von AlanOne?
 

Von ihrer Unterlippe waren ein paar Cluster abgebrochen und sie sah an der Stelle nun fransig aus.
 

„Du weißt wohl nicht wem du zu gehorchen hast.“ Clus Stimme war eisig und sein Blick war nicht mehr überheblich arrogant, sondern so düster und herablassend das Atlantis vor ihm erschauderte. Sie hatte mit einem Mal Angst vor ihm, aber hinter ihr war Alan und sie konnte ihn nicht allein lassen. Es war wie damals als er sie gefragt hatte und sie seiner Anweisung gehorchen musste. Mit einem Seitenblick zu diesem sah sie, dass der User immer noch die Augen geschlossen hatte, während ihm Blut an seinem Mundwinkel hinab lief. „Hör auf!“, bat Flynn noch einmal, der sich endlich von Atlantis abwenden konnte und versuchte sich aufzusetzen. Doch Clu würdigte ihn nicht mal eines Blickes, sondern starrte weiter auf das Programm vor sich. Ja jetzt spiegelte sich Angst in dem intensiven Blau wieder, aber das war nicht genug. Sie sollte betteln und sich unter Schmerzen, unter ihm, winden. Kein Programm hatte es jemals gewacht sich so aufzulehnen. „Ich … ich gehorchte niemanden!“, trotzte sie ihm dennoch und das genügte um Clu erneut ausholen zu lassen.
 

Seinen ganzen Frust über Sams entkommen, Rinzlers Verrat und auch den Verlust seiner Truppen würde sie zu spüren bekommen, sie und AlanOne. Dieser Zorn hatte sich über all die Zyklen tief in ihm gesammelt, noch bevor er Flynn gestürzt hatte war dieser entstanden. Darüber das er keine Zeit mehr für ihn hatte, für das Raster und wenn er hier war, dann gab es nur noch diese ISOs und Tron. Seine Arbeit und seine Meinung fanden nur selten Anerkennung und dabei sollte ER das perfekte System erschaffen, was durch solche Fehler wie die ISOs völlig unmöglich war. Und dann wurde er von Flynn noch als fehlerhaft bezeichnet, seine Programmierung war nicht ausreichend genug um das zu verstehen. Man hatte ihn übergangen, ihm nicht geglaubt. Dieser Zorn hatte ihn über all die Zyklen zerfressen und neben Flynn war noch Tron, der ach so gute Systemwächter, Flynns bester Freund, der zum Ziel seines Hasses wurde. Aber dieser hatte sich in seiner Gewalt befunden, hatte dafür gelitten und wurde dann zu seiner rechten Hand. Clu hatte es genossen ihn herum zu kommandieren, mit ihm zu machen was er wollte, egal was es war – Rinzler hatte gehorcht. Er hatte den großen Tron zu Fall gebracht und es fühlte sich sogar jetzt noch gut an.
 

Gerade als Clu sie endgültig zu Boden schicken wollte rammte ihn erneut etwas, doch diesmal mit deutlich mehr Kraft. Augenblicklich wurde er von den Füßen gerissen und schlitterte mit der Person über den Boden bis sie den Rand der Plattform erreichten. Clu kannte das Symbol auf der Brust, dafür musste er nicht einmal in das Gesichten blicken, das von dem Helm verdeckt wurde.
 

„Tron.“, sprach er süffisant aus und lächelte diesen an, obwohl ihm innerlich gar nicht danach war. Aber andererseits hatte er alle drei, Nein, vier dieses seltsame Mädchen auch. Schon allein die Vorstellung Tron erneut zu brechen gab ihm einen Aufschwung der die leuchtenden Symbole auf seinem Anzug kurz aufglühen ließ. Der Helm um den Kopf des Wächters verschwand und tatsächlich, er war es. Im Gegensatz zu Alan oder dem Programm bei ihm war in Trons Augen deutlich Verachtung zu sehen und Wut. Kein Trotz, nicht diese unglaubliche mentale Stärke mit der er ihm widerstanden hatte vor über 1300 Zyklen. Tron hatte also Bekanntschaft mit etwas anderen Gefühlen gemacht und das ließ ihn noch einmal persönlich triumphieren. Er war auf die Sicherheit von Flynn und dem Raster bedacht gewesen, hatte niemals zugelassen das etwas persönlich wurde nicht einmal als Clu seinen Spaß mit ihm gehabt hatte. Doch jetzt war es persönlich und wenn der Wächter nicht aufpasste dann würde er bald selbst vom Hass zerfressen sein.
 

„Clu.“, zischte Tron und dem genannten lief bei der Art wie er es aussprach kalt den Rücken herunter, nicht im negativen, dafür gefiel es ihm zu gut.
 

Wut kochte in dem Wächter, nicht nur was er alles durch Clu erdulden hatte müssen, sondern auch weil dieser Alan geschlagen hatte und Atlantis, selbst wenn es Eigenverschulden war. Sie hätte sich einfach nicht einmischen dürfen! Seine Gefühle lenkten ihn ab und Clu nutzte die Chance um sich mit Tron zu drehen, der mit einem Mal auf dem Rücken lag während sich eine Hand um seinen Hals schloss und zudrückte. Seine zweite wanderte zu seinem Diskus, damit der den Wächter betäubten konnte, doch so einfach wie das letzte Mal würde es nicht für ihn werden. Noch bevor Clu mit dem Diskus zuschlagen konnte hatte Tron seinen Arm mit der Hand abgefangen und trat ihm mit dem Knie in die Flanke. Das Programm schwankte in seiner Position, doch der Griff um Trons Hals lockerte sich nicht, stattdessen fühlte er wie die Cluster zusammen gequetscht wurden und zu bröckeln begannen. Einen Trost hatte die Situation für ein Programm – er konnte nicht ersticken, weil er gar nicht wirklich atmen brauchte. Dennoch dort befand sich seine Sprachcodierung und sie wurde langsam aber sicher durch den Druck in Mitleidenschaft gezogen.
 

„Du wirst das Raster nie verlassen!“, presste der Wächter zwischen den Zähnen hervor und stemmte sich mit voller Kraft gegen Clu, der sie keinen Zentimeter bewegte. „Mir hast du schnurrend besser gefallen, das werde ich als erstes wieder an dir ändern.“, grinste das Programm überlegen und sah für einen kurzen Augenblick Angst in Trons Augen, welche er in sich aufsog und aus ihr Stärke gewann. „Ich bin dir in so vielem überlegen und du wirst mir wieder zu Füßen liegen.“, hauchte er direkt in Trons Ohr, der für einen Moment erstarrte ehe er alle Kraft sammelte und mit einem Ruck Clu wegdrückte. Er flog zur Seite und der Wächter sprang mit einem Satz auf, hielt aber Sicherheitsabstand zu Clu. „Nein!“, keuchte Tron mit einer metallenen Stimme, die leicht verzerrt klang von der Beschädigung.
 

Inzwischen hatte Sam auch seinen Vater befreit, der noch etwas hin und her gerissen war zwischen blankem Entsetzen und Erleichterung. Gemeinsam halfen sie Alan hoch der noch etwas taumelte, aber schon wieder alleine stehen konnte. „Du bist alt geworden.“, grinste Flynn schelmisch und es war wirklich lange her seitdem er Alan das letzte Mal aufziehen konnte. „Du hast dich auch nicht sonderlich gut gehalten.“, konterte dieser und hielt sich an ihm fest, da er noch etwas wackelig auf den Beinen stand. „Das ist nur der Bart, der macht alt.“, „So? Ich dachte das wäre das Grau.“, „Könnt ihr das auf später verschieben?“, unterbrach Sam die beiden, während er Atlantis wieder auf die Beine half, die wie gebannt zu Tron sah, der von Clu angegriffen wurde. Beide hatten nun ihren Diskus in der Hand und lieferten sich einen schnellen Kampf, bei dem man nicht sehen konnte wer im Vorteil war. Immer wieder sah man wie Clu mit Tron sprach und dieser daraufhin ein Stück zurückwich. Genau dann versuchte er immer die Deckung des Wächters zu durchbrechen, doch er hielt noch stand.
 

Jedes der Worte die Clu zu ihm sprach brachte ihn weiter aus dem Gleichgewicht und die Schuld lastete schwer auf seinen Schultern.
 

„Glaubst du jemals das Raster wird Rinzler vergessen? Oder das du das dir Flynn jemals verzeihen wird?“, höhnte Clu und sprang nach einem Angriff ein Stück zurück. „Er hasst dich für deine Taten.“ Tron schluckte. Er verstand es vollkommen wenn Flynn ihn jetzt hasste, das war in Ordnung, dennoch traf es ihn. Kevin hatte jedes recht dazu, er hatte ihn verraten und seine Schöpfung zerstört. Mit einem Seitenblick sah er zu diesem wie er Alan stützte, aber Sam ansah der auf einen der Aufzüge zeigte. Der User löste sich von Atlantis als eine der restlichen Wachen auf sie zustürmte, die noch nicht ausgelöscht worden war. Er zog seinen Diskus vom Rücken und wich etwas ungeschickt dem ersten Angriff der Wache aus und konterte ihn. Weiter konnte Tron nicht mehr zuschauen, hatte er sich doch schon zu lange ablenken lassen. Er sah nur noch aus dem Augenwinkel Clus Diskus direkt auf sich zurasen und duckte sich instinktiv. Tron startete augenblicklich einen Gegenangriff und packte das Programm, hob ihn hoch und ließ ihn nach hinten fallen, so dass dieser sich überschlug. Noch unter dem Fall löste der Wächter seinen Griff und rammte ihm zusammen mit dem Aufprall seinen Ellenbogen in die Brust.
 

„Sam!“
 

Flynns Ruf ließ Tron wieder aufsehen, der gerade mit einem Rückwärtssalto aufgesprungen war um Clu seinen Diskus direkt in die Brust zu schlagen. Er landete neben dem benommenen Clu, hatte sogar schon die Hand gehoben um es zu beenden, doch er folgte dem Ruf und sah auf. Alan hatten nun ebenfalls seinen Diskus gezogen und versuchte sich gegen die immer mehr werdenden Soldaten zu verteidigen, aber auch Flynn hatte einen in der Hand, wobei er nicht wusste woher er diesen hatte – schließlich war seiner bei Quorra. Sam stürzte zu Boden, nachdem er von der Stabwaffe einer Wache frontal getroffen wurde und seine Symbole auf dem Anzug im gleichenden Licht aufgeglüht hatten. Kevin schlug den Soldaten zurück, der ihn gerade bedrängte und rannte zu seinem Sohn, der nach einer Drehung der Wache zum zweiten Mal getroffen wurde. Erneut leuchtete er auf als ihn der Stab in die Flanke traf und bevor Sam von den Füßen gerissen wurde wusste Tron das die Wucht ihn über die Kante schleudern würde. Ohne Clu noch einmal anzusehen sprintete er los, steckte unter dem Laufen seinen Diskus weg und streckte die Hand nach Sam aus, der an ihm vorbei flog. Seine Finger schlossen sich um das warme Handgelenk des Users und genau in dem Moment riss ihn der Schwung noch ein paar Schritte mit – direkt über die Plattform.
 

Sie fielen, doch Tron griff im letzten Moment mit der freien Hand nach der Kante.
 

„Nein! SAM! TRON!“, schrie Alan und auch wenn es Tron nicht sehen konnte, so hörte er doch hastige Schritte auf ihn zukommen. Vor Anstrengung hielt der Wächter die Luft an, was irgendwie absurd war wenn man daran dachte das er anatomisch gesehen es gar nicht „wirklich“ tat. Es fiel ihm schwer sich mit nur einer Hand an der glatten Oberfläche der Plattform festzuhalten und obwohl er sich schon fast hineinkrallte, verlor er langsam den Halt. Selbst den bewusstlosen Sam konnte er nur schwer halten und ihm drohte auch hier das abrutschen. Tron versuchte sich nach oben zu ziehen, doch als er es versuchte sackte er ein Stück mit der Hand ab bis er sich nur noch mit den Fingerspitzen festhielt. „Ahhhh!“, ein erneuter Aufschrei hallte durch den Solarseglerhafen, diesmal war es Atlantis, die getroffen wurde. Im Gegensatz zu Flynn oder Alan besaß sie überhaupt keinen Diskus und sie konnte nur ausweichen. Noch einmal versuchte es Tron, doch er fiel nur wieder zurück in die alte Position und schwankte gefährlich hin und her. Wenn Sam wenigstens aufwachen würde und sich an ihm festhielt.
 

Unter ihnen und Tron schätzte es auf 20 Stockwerke, lag der Boden der ersten Fußgängerebene. Wenn sie fielen, dann würde er zu Staub zerfallen, während Sams Knochen alle zertrümmert werden würden. Keine gute Aussicht für die Zukunft, also sah der Wächter schnell wieder nach oben – direkt in Alans Augen, der gerade seinen Arm packte. Er hatte nicht die Kraft um Tron und Sam hochzuziehen, doch er konnte verhindern, dass beide abstürzten, zumindest vorerst. „Alan! Nimm Sam!“, kam es von Tron, wieder mit dem verzerrten Klang seiner Stimme und dieser hielt Flynns Sohn hoch, so dass der User ihn nehmen konnte. Gemeinsam hievten sie ihn hoch, auch wenn Tron dafür immer weiter gefährlich mit seiner Hand abrutschte. Mit aller Kraft zog Alan Sam über die Kante wieder zurück auf die Plattform, bis dieser wieder sicher auf ihr lag. Schwer atmend von der Anstrengung sah er gerade noch wie Tron mit seinen Fingern abrutschte. Sie verschwanden aus seinem Blickfeld und aus Reflex stürzte sich Trons User vornüber. Gerade noch so erwischte er die Hand des Wächters, wurde aber ein Stück mit nach unten gezogen, so dass sein Oberkörper fast ganz über der Kante hing.
 

Tron sah deutlich wie schwer es seinem User fiel ihn zu halten und dabei nicht selbst zu fallen. Obwohl er sich auch an Alan festhielt, gab es für ihn nur einen logischen Entschluss damit er ihn nicht mitzog – er musste loslassen. Fast augenblicklich ließ der Wächter auch einfach los, was zur Folge hatte das Alan sich noch stärker in das Handgelenk krallte. „TRON! Was tust du?“, rief er angestrengt und drohte zu fallen. „Lass los AlanOne, du fällst sonst auch.“, flüsterte Tron und ließ den Kopf hängen. „Natürlich falle ich wenn du dich jetzt nicht festhaltest!“, „Dann lass los!“, „NEIN und jetzt hör auf mit was auch immer und halt dich fest!“, befahl er schon fast, während er noch ein Stück weiter abrutschte. „Ich lass dich nicht los! Halt dich fest!“, fügte er noch hinzu, doch das Programm tat nichts außer ihn anzustarren. Tron fragte sich warum Alan nicht einfach los ließ, schließlich war er nur ein Programm. Bei Flynn verstand er es … Nein, das hätte er im Moment auch nicht. Clu war zwar nicht zu trauen, doch das ihn sein bester Freund dafür was er getan hatte hassen würde, war ihm dennoch einleuchtend.
 

„Alan!“, rief Flynn und kniete sich neben ihn. Er sah wie verzweifelt dieser versuchte Tron festzuhalten der selbst überhaupt keine Ambitionen zeigte. Augenblicklich streckte er die Hand zu diesem aus und bot sie Tron an. „Los komm schon! Wir ziehen dich hoch Tron!“. Aus Flynns Stimme konnte der Wächter keinen missfallen hören, keinen Vorwurf – gar nichts. Er meinte es ehrlich und er wollte, dass dieser jetzt seine Hand nahm und sich auch endlich wieder festhielt. „Beeil dich! Ich weiß nicht wie lange Quorra noch durchhält!“, bat er und sah wie Trons Augen sich weiteten. Die ISO war zwar bis zu den Aufzügen gegangen, doch als sie gesehen hatte wie Sam und Tron über die Kante gestürzt waren hatte sie sofort kehrt gemacht um Clu zu beschäftigen. Dieser hatte sich auf Flynn gestürzt, aber auch nur weil er sich vor Alan gestellt hatte. Jetzt war es Atlantis, die schon ziemlich mitgenommen war und die Wachen auf Trap hielt während Quorra die ihm und Alan den Rücken freihielt. „Warum auch immer du dich nicht festhalten willst – bitte lass uns das später klären!“, versuchte es Alan erneut und Flynn nickte zustimmend.
 

Seufzend nickte der Wächter, ja sie hatten Recht und beide hätten auch die Kraft ihn hochzuziehen. Mit einem Schwung griff er nach Kevins Hand, während er sich mit der zweiten wieder bei Alan festhielt. Gemeinsam zogen sie ihn hoch und als er endlich mit dem Oberkörper wieder über der Kante war sah er als erstes wie Clu Quorra die Füße weg zog, so dass sie nach hinten kippte und betäubt auf dem Boden liegen blieb. Er winkte eine Wache her, welche die ISO sofort packte und zu fesseln begann. Mit einem letzten überheblichen Blick lächelte er Quorra an, wobei es eher wie eine Drohung aussah oder ein Versprechen das sie noch viel zu leiden hatte. Inzwischen hatten die Wachen auch Atlantis überwältigt die von zwei Soldaten gehalten wurde, jeweils an einer an einem Arm. Sie zappelte und kämpfte gegen den Griff an, doch sie war zu schwach um noch etwas zu erreichen. Tron war noch nicht vollständig auf der Plattform und es gab niemanden der die drei schutzlosen User mehr verteidigen könnte außer ihm. Sam war noch immer bewusstlos und Alan wie Flynn waren keine Gegner.
 

Es war das überhebliche Lächeln und das Wissen der Letzte zu sein.
 

Tron entriss sich dem Griff der Beiden und sackte ein Stück nach hinten ab, doch nur kurz. Mit aller Kraft stieß er sich mit seinen Händen von der Plattform ab und sprang somit wieder hinauf. Noch währenddessen zog er seinen Diskus und als er landete sprintete er sofort auf Clu zu der ihn weiterhin überheblich anlächelte. Auch das Programm direkt vor ihm zog seinen Diskus und es brach erneut ein hitziger Kampf aus, nur dieses Mal blieb Clu keine Zeit mehr um zu reden. Der Wächter schlug mit voller Wucht zu und jeder seiner Schläge saß präzise. Er musste Alan, Flynn, Quorra, Sam und Atlantis beschützen! Er musste einfach! Es war nicht nur seine Programmierung die ihn dazu zwang sondern auch die Emotionen für die Personen die er beschützen wollte.
 

Da gab es Flynn, seinen besten Freund. Alan, seinen Erschaffer und User. Sam, Flynns Sohn von dem er so vieles schon gehört hatte und er war ihm auch schon begegnet für über 20 Jahren. Ein einziges Mal hatte er schon ein Kind gesehen. Quorra, die letzte ISO und natürlich Atlantis, das Mädchen das viele Zyklen bei ihm gewesen war und wohl als einzige seinen absoluten Tiefpunkt miterlebt hatte. Ja, sie alle waren ihm wichtig, wichtiger als es für ein Programm vielleicht sein sollte. Doch das war egal, völlig egal.
 

Frontal zielte er mit seinem Diskus auf Clus Gesicht, der den Angriff blockte und beide Scheiben wurden zur Seite gedrückt. Zuerst wollte Tron ihn mit einem Faustschlag treffen und sein Gegner hatte schon die Hand gehoben zur Verteidigung, doch letztendlich trat er mit seinem Fuß direkt in dessen Bauch. Clu flog ein paar Meter zurück und rutschte über den Boden. Hastig drehte sich der Wächter um, damit er sah ob es den anderen gut ging. Nur langsam begann sich Sam wieder zu regen, doch Alan zerrte ihn ohne Gnade auf die Beine während Flynn eine Hand auf dem Boden legte. Kurz leuchtete schimmerte sein Körper hellblau auf, ehe das Licht über seine Hand in dem Boden der Plattform verschwand und sämtliche Wachen von den Beinen riss. Atlantis, die wieder frei war rannte sofort zu Alan, der mit dem Kopf auch gleich zu Sam nickte damit sie ihm half. Kevin befreite auch Quorra von den Fesseln die ihm sofort in die Arme fiel.
 

„FLYNN! LAUF!“, rief Tron und drehte sich auch schon weg um sich erneut auf Clu zu stürzen.
 

Er konnte nicht sehen wie geschockt der User auf die Worte reagierte, dieselben wie vor 20 Jahren. „Nein! Nein diesmal nicht!“, trotzte Flynn nicht nur ihm sondern auch sich selbst. Er würde nicht zu lassen das sich die Fehler wiederholen würden und schon gar nicht wenn es seiner war. Clu war von ihm erschaffen worden, also würde er dieses Mal die Konsequenzen tragen. „Alan – du musst Sam wegbringen!“, wand er sich an diesen und ließ unterdessen Quorra wieder los die ihn ebenso entsetzt ansah. „Flynn? Was hast du vor?“, hauchte sie und hatte da so ein dumpfes Gefühl. „Bei Tron bleiben! Heute werde ich nicht weglaufen und ihn im Stich lassen.“, „Aber Clu! Er wird dich töten oder wer … erinnere dich nur daran was er mit Tron gemacht hat.“, „Genau deswegen werde ich bleiben, damit er das nicht wieder durchstehen muss! Ich habe ihn im Stich gelassen Quorra … und-“, doch er kam nicht weiter, da sich Alan einmischte. Vielleicht nicht in das Gespräch, aber anders. „Kannst du Sam nehmen?“, fragte er Atlantis und lächelte sie sanft an. Verwirrt sah sie zurück nickte jedoch und bekam auch gleich das volle Gewicht des Users zu spüren. „Was tust du?“, „Tron helfen.“, antwortete er und Atlantis wollte schon den Mund aufmachen um zu antworten, doch er schüttelte den Kopf.
 


 

Alan löste seinen Diskus vom Rücken und rannte auf Clu zu.
 

Obwohl er kein Wort zu Flynn gesprochen hatte, schwieg dieser, als hätte er gerade mal wieder eine Argumentation mit Alan verloren.
 

Es war Quorra die sich am schnellsten wieder ein Herz fasste und an Kevins Kleidung zog. „Los! Wir müssen zum Solarsegler um das Portal zu erreichen!“, „Nein! Alan! Tron!“, widersprach er, doch die ISO blieb hartnäckig und zerrte an dem Erschaffer. „DOCH!“, rief sie laut um dem ganzen ein Ende zu setzen. Sie würde noch ewig hier stehen und sich darum schlagen wer zurück bleiben sollte, doch die Entscheidung war gefallen. Denn hätte Alan noch etwas zu Flynn gesagt, dann wäre es ein: „Ich hatte deinen Sohn jetzt schon 20 Jahre, es wird Zeit das du dich um ihm kümmerst. Und sag Lora das es mir Leid tut.“
 

Ja das wären seine Worte gewesen und es schmerzte Kevin umso mehr das beide hier blieben.
 

Mit sanfter, aber bestimmender Gewalt brachte Quorra den immer noch geschockten Flynn endlich zu einer Seitenplattform zu dem kleinen Solarsegler. Es war ihr kaum möglich ihn auf den Segler zu bringen, doch sie schaffte es und drehte dann auch schon wieder um. Atlantis trug immer noch Sams ganzes Gewicht und kam nur schwer voran, bis die ISO zu ihr kam und ihr half.
 

Keine von beiden konnte sehen wie Alan und Tron gemeinsam Clu richtig in Bedrängnis brachten. Nicht weil der User tatsächlich kämpfen konnte, Nein, sondern weil Clu zwei Diskussen ausweichen musste und auch noch Trons restlichen Beine und Arme. Erst als er dem User seinen Ellenbogen ins Gesicht rammte und dieser taumelte konnte er einen Angriff starten. Er hatte es sich nicht erhofft, doch Tron war für einen Augenblick abgelenkt als er zu Alan sah um zu sehen ob dieser ernsthaft getroffen worden war. Danach war es wie ein Film, eine nervige Wiederholung, die man sich ansah weil nichts anderes im Fernsehen lief.
 

Ihm wurde mit einem Ruck die Beine weggezogen und er knallte rückwärts auf den Boden. Er konnte Flynns Aufschrei mit seinem Namen hören, doch dann raste auch schon der orange Diskus von Clu auf ihn nieder. Tron erwartete den betäubenden Schmerz schon und schloss die Augen, aber er kam nie. Es war ein seltsames Geräusch wie der Diskus sich durch den Körper eines Users fraß. Noch bevor der Wächter die Augen öffnete ahnte er das schlimmste. Da waren sie wieder! Alans Augen – seine Augen! Er konnte nur in diese Augen sehen, das schwache glühen hinter den Pupillen, das nur User hatten und dann war da das Blut, das aus seinem Mundwinkel tropfte.
 

„Und dabei hätte ich Tron gar nicht getötet.“, seufzte Clu und zog seinen Diskus mit einem Ruck aus dem Körper von Alan heraus. Es war wirklich Schade das es jetzt den User getroffen hatte anstatt das Sicherheitsprogramm. Tron konnte gar nicht auf Clu reagieren, viel zu sehr war er von dem Anblick geschockt. Alan hatte sich zwischen ihn und Clu geworfen. Hustend sackte der Braunhaarige direkt auf Tron zusammen, der ihn sofort auffing. Mit einer ungeschickten hastigen Bewegung setzte sich der Wächter auf und hielt seinen Programmierer weiter fest. Wesentlich mehr Blut lief dem User aus dem Mund als noch vor wenigen Microzyklen, doch nicht nur da. Als Tron seine Hand wegzog mit der er Alan festhielt war sie komplett mit roter Flüssigkeit überzogen. Blut. Er blutete so stark das es bereits zu Boden tropfte und sich dort in einer Pfütze sammelte. „Nein.“, hauchte Tron, der wusste was es bedeutete wenn eine User blutete und dann … dann aufhörte zu atmen.
 

Clu sah seine Chance den Wächter endgültig auszuschalten.
 

Doch wieder kam er nicht dazu. Vor Wut schrie er auf als sich Quorra und Atlantis auf ihn warfen und zu Boden zwangen. Noch im Fall löste die ISO ihren Diskus und hielt ihn Clu an den Hals. „Wenn du auch nur zwinkerst werde ich dich deintegrieren!“, zischte sie bedrohlich und setzte sich dreist auf das Programm drauf. Atlantis hielt nun nichts mehr und sie sprang auf um zu Alan zu rennen, der schwer atmend in Trons Armen lag. Sie ging neben ihn in die Knie und fing fast augenblicklich an zu weinen, aber noch bevor sie sich an Alan schmiegen konnte schob sie Flynn zur Seite. Er hatte den Solarsegler sofort verlassen als Tron gefallen war und jetzt bangte er um Alan. „Lass mich sehen – ich muss wissen wie schwer er verletzt ist!“, keuchte er und drehte ihn zur Seite. Tron brauchte noch einen Moment ehe die Worte durchsickerten und er ihm half.
 

Auf Alans Rücken klaffte eine Halbmondförmige Wunde, aus der stetig Blut sickerte. Nicht nur auf dem Boden war eine deutliche Spur der Lebensflüssigkeit zu sehen, sondern auch allgemein auf Tron. „Er wird doch … er …“, weinte Atlantis erstickt, da sie versuchte noch die Schluchzer zurück zu halten. Doch Flynn reagierte nicht auf sie sondern nahm dem halb bewusstlosen Alan den Diskus aus der Hand und aktivierte ihn. Auch wenn er kein Programm war, so ließ sich vielleicht die Blutung positiv beeinflussen. „Er muss in ein Krankenhaus.“, kam es von ihm nach dem er ein paar Codes aus der Registrierung von Alan genommen hatte. Er schloss das holographische Feld wieder und legte dem User den Diskus wieder an, der sich zu synchronisieren begann. Alan würde nicht schlagartig wieder gesund werden wie ein Programm, doch es zählte im Moment nur das er stabil blieb und nicht zu viel Blut verlor. Die Symbole auf seinem Anzug wurden nun deutlich schwächer und fingen an zu flackern. Nicht sehr stark, aber hin und wieder.
 

„Wir müssen zum Portal.“, „Okay.“, nickte Tron, stand auf und hob seinen User hoch. Auch Flynn erhob sich, dessen Hände voll von Alans Blut waren. Er zog Atlantis auf die Beine, die wenn er sich nicht täuschte erneut ein Stück gewachsen war, denn irgendwie sah sie jetzt aus wie eine junge Frau, auch wenn sie wie ein Kind weinte. „Quorra!“, rief Kevin und sah sie noch kurz an ehe sie zum Segler aufbrachen. „Du wirst…“, doch Clu verstummte, da die ISO kurz nickte, den Diskus wegsteckte und ihm noch einmal ordentlich ins Gesicht zu schlagen damit dieser nicht auf die Idee kam noch etwas Unvorhergesehenes zu machen. Schnell sprang sie auf und lief an Tron vorbei zu dem Segler um ihn gleich startklar zu machen.
 

Sie hörte es.

Flynn hörte es und auch Atlantis.

Sam hingegen sah es.
 

Flynns Sohn war gerade wieder aufgestanden um zu sehen was passiert war, als es geschah.
 

Clu drehte sich auf die Seite, aktivierte seinen Diskus den Quorra ihm, unachtsam wie sie in dem Moment war, nicht aus der Hand geschlagen hatte und warf ihn. Tron konnte das Surren in der Luft noch hören, doch es war zu spät. Wie bei Alan wurde er in den Rücken getroffen, doch anstatt Blut, brachen aus seinem Rücken Cluster die sich in blauen Staub verwandelten und einfach im nichts verblassten. Sein kompletter Energiehaushalt brach zusammen und er fiel mit Alan in den Armen vorüber. Noch bevor Tron auf dem Boden landete verlor er das Bewusstsein und blieb regungslos neben seinem User auf dem Boden liegen.
 

Jetzt hatte Clu beide: Das Programm und den User! Für ihn persönlich war es ein Triumph und wenn er das Raster schon nicht verlassen sollte, dann würde die zwei das auch nicht tun. Einige Cluster brachen aus seiner Schläfe, noch von Quorras Schlag und er versuchte aufzustehen um den Diskus zu fangen, doch schon als er seine Arme ausstreckte sackte er wieder zurück. Die ISO hatte zweifelsohne einen harten Schlag drauf und trotzdem hatte es nicht gereicht um ihn ganz auszuschalten.
 

Völlig entsetzt starrte Flynn auf Tron, dessen Symbole zuerst stark geflackert hatten, doch jetzt eher im Takt eines Herzschlages. Immer langsamer wurde das glühen und ab und zu schimmerte seine Oberfläche weiß auf als Zeichen der Deintegration, die kurz bevor stand. Atlantis neben ihm blieb ebenso unbeweglich stehen und auch Quorra die den dumpfen Schlag gehört hatte vom Aufprall der beiden. Es war als würde die Zeit still stehen, sie alle konnten nur auf die Beiden am Boden sehen. Erst Sam der den Solarsegler verlassen hatte brachte wieder leben in die anderen, wenn auch nur sehr verhalten. „Alan …“, hauchte Sam und kniete sich neben seinen bewusstlosen Mentor. „Krankenhaus!“, rief plötzlich Quorra und erwachte aus ihrer Starre. „Flynn du kannst doch … damals hast du mich auch wieder zurückgeholt!“, „Doch du warst nicht so beschädigt.“, flüsterte dieser und setzte sich ebenfalls in Bewegung um sich zu Tron herunter zu beugen. Vorsichtig berührte er dessen Schulter und das flackern der Symbole wurde Schwächer bis sie wieder konstant aber schwach glühten. „Sein System … vielleicht … kann man es noch reparieren!“
 

Aber schon als er die Worte sagte sah man wie große Cluster aus Trons Beinen heraus brachen und zu Staub zerfielen. Kurz darauf begannen sich seine Beine auch konstant aufzulösen, was alle wieder Stocken ließ. „Nein!“

Flynns Worte waren voller Verzweiflung und er versuchte so viel Kraft in den Körper des Programms zu schicken wie er nur konnte, doch er war schon so ausgelaugt. Noch immer spürte er die Nachwirkungen der Explosion, mit welcher er Clu hatte töten wollen! Aber er konnte Tron jetzt nicht sterben lassen, nicht einfach so! Das deintegrieren verlangsamte sich deutlich bis es fast zum Stillstand kam und nur noch wenige Cluster heraus brachen. „Auf das Schiff!“, rief plötzlich Quorra, welche zu den Aufzügen sah aus denen Wachen stürmen. Sie half Flynn Tron hochzuheben und sie hielten ihn jeweils am Arm fest, die sie über ihre Schultern gelegt hatten. Sam versuchte auch Alan hochzuheben, doch allein viel es ihm ziemlich schwer und Atlantis reagierte erst auf ihn nach dem er sie angeschrieen hatte.
 

Das Mädchen, Nein, die junge Frau korrigierte er sich, da sie plötzlich weibliche Rundungen zeigte die vorher bestimmt noch nicht da waren. Gemeinsam zerrten sie die beiden verletzten zu dem Segler, den Quorra sofort nach betreten startete. Dabei ignorierte sie das augenblickliche zusammen sacken von Flynn der Tron jetzt allein trug oder eher in die Mitte des kleinen Seglers schleifte und dort auf dem Boden legte. Für seinen Geschmack setzte sich der Solarsegler viel zu langsam in Bewegung und die großen Segel klappten erst zur Seite nach dem sie den Hafen verlassen hatten. Noch einmal sah Flynn kurz auf, doch die Wachen konnten ihnen bereits nicht mehr folgen oder gar auf den Segler hinauf springen. Mit einem kurzen, aber heftigen Ruck schoss der Solarsegler nach vorne und nahm seine Standardgeschwindigkeit auf. „Ich weiß nicht wie ich den Beam programmieren soll damit wir das Portal direkt erreichen!“, rief sie nach wenigen Minuten in denen sie verzweifelt versucht hatte das über das Kontrollfeld herauszufinden. „FLYNN!“, setzte sie nach, nach dem niemand darauf reagierte. Nur träge stand der Erschaffer auf und ging zu ihr hin. Er war völlig abwesend während er den Segler neu programmierte und sie bei der nächsten Beamkreuzung auf den nächsten übersprangen.
 

Ein weiterer Ruck ging durch das Schiff nach dem sie den Beam gewechselt hatten und in Richtung Portal flogen. So schnell wie möglich kehrte er zurück zu Tron, der durch seine Abwesenheit wieder an Energie verlor. Erst als er den Wächter wieder berührte stabilisierte sich dessen Zustand und so ließ sich Flynn neben ihm auf dem Boden fallen. Mit gesenktem Kopf sah er zu dem Emblem auf Trons Brust und fragte sich was er nun tun sollte. Die Antwort war klar und deutlich vor ihm, doch er war sich nicht sicher ob sie richtig war. Seufzend hob er den Kopf und blickte zu seinem Sohn der neben Alan auf dem Boden saß. Ein Gefühl sagte ihm das sein Vater ihn beobachtete und so hob er den Kopf. Direkt neben Sam saß noch Atlantis die Alans Hand hielt und bitterlich weinte. Die Basic konnte noch nicht einmal sagen warum sie das tat, doch sie fühlte sich so unglaublich schlecht wegen dem User. Aber auch wegen Tron. Sie wusste gar nicht um wenn sie mehr weinen sollte, aber je mehr Tränen ihr über die Wangen liefen, desto unruhiger wurde sie innerlich.
 

Als würde ein Sturm kommen und das Geflüster des Himmels kündigte ihn an.
 

Verloren stand Quorra am Kopfende von den beiden verletzten bis sie sich niederließ und ihr auch Tränen in die Augen traten. Natürlich, sie war stark, doch Atlantis Verzweiflung schwabbte auf sie über. Obwohl ihr die Frage auf der Zunge lag, schwieg sie. Quorra wollte nicht etwas Fragen das die Zukunft für beide schon als gescheitert erklärte. Flynn hatte immer zu ihr gesagt das die Hoffnung zuletzt starb, doch wenn sie zu Tron sah, der sich zwar langsam aber kontinuierlich auflöste, dann sagte ihr die Logik das er gerade starb. Mit einem tiefen Atemzug, hob sich die Brust des Programmes und er öffnete die Augen.
 

Desorientiert drehte Tron den Kopf etwas zur Seite und sah direkt in das besorgte Gesicht von Flynn. Es war so lange her als er ihn das letzte Mal gesehen hatte – damals vor Rinzler. Und das wichtigste war das es ihm gut ging, was man von Alan leider nicht sagen konnte. „Tron …“, flüsterte Atlantis, die gesehen hatte wie der Wächter wieder zu sich gekommen war. Mit einem Lächeln sah er die junge Frau an, die langsam aber sicher zu einem vollen Programm heran reifte. Gerne hätte er gewusst was es damit auf sich hat, doch er wollte die letzten Zyklen seines Lebens nicht damit verschwenden. „Wird … wird er es schaffen?“, fragte der Wächter und wand sich wieder an Flynn ihn direkt ansah. „Ich weiß es nicht.“, flüsterte er und ein zittern ließ seinen Körper erschaudern. Die Tatsache, dass es beiden so schlecht ging ließ ihn frösteln.
 

„Tron?“, schon allein wie er den Namen des Wächters aussprach machte deutlich das er etwas wichtiges zu sagen hatte. „Schon gut, ich werde deintegriert, das weiß ich.“, seufzte dieser leise und versuchte so etwas wie aufmunternd zu lächeln, doch es misslang ihm etwas. Aber Flynn schüttelte den Kopf: „Ich wollte etwas anderes sagen.“

Der User schwieg nach diesem Satz für ein paar Augenblicke, doch Tron traute sich nicht nachzufragen. Egal was es war, Flynn fiel es schwer darüber zu reden oder zumindest sah es so aus. „Ich habe dich zurück gelassen, bei Clu und ich dachte du wärst tot. Doch er hat …“, wieder stockte er und schluckte. „Ich hätte umkehren sollen, damit er dir das nicht antut. Ich weiß nicht … ob du mir das jemals verzeihen kannst.“

Dann brach Flynns Stimme und Tron blickte in unglaublich alte Augen, die so viel Leid gesehen hatten und auch Schuld in sich trugen.
 

„Und ich dachte … du hasst mich dafür, dass ich … dich verraten habe.“, murmelte Tron und schloss für einen Augenblick seine Augen. Er fühlte sich so unglaublich schwach, so wie am See der Simulation als noch Rinzler in seinem Kopf war. „Verraten? Du hast die geopfert Tron und ich bin nur geflohen, vor einem Monster das ICH erschaffen habe. Mein eigener Hochmut … hat mich zu Fall gebracht und du hast den Preis dafür bezahlt.“, entgegnete ihm der Grauhaarige hastig. „Und du warst hier eingesperrt. Wir beide haben dafür bezahlt.“, beendete Tron die Vergangenheit und vielleicht auch seine Zukunft. Seine Deintegration hatte bereits seinen Unterkörper erreicht und auch die Fingerspitzen lösten sich langsam auf. Nur dank Flynns Kraft konnte er sich überhaupt noch so weit halten, ansonsten wäre er schon längst gelöscht gewesen.
 

Je näher der Moment kam in dem nicht einmal mehr Flynn den Vorgang aufhalten konnte, desto schwerer fiel es ihm sie nicht darum zu bitten. Die junge Frau hatte einen Charakter entwickelt und sie weinte um Alan! Er wollte nicht … er wollte nicht. Er musste!
 

„Atlantis.“
 

Gerade so bewegten sich seine Lippen, doch die Basic hob den Kopf und sah ihn ernst an. Jeder ihrer Gesichtszüge war erloschen und sie sah völlig emotionslos aus. Nur noch die Tränen die ihr über die Wangen liefen zeugten davon, dass sie um Alan und Tron fürchtete. Der Erschaffer senkte den Kopf, holte tief Luft und hob dann den Wächter vor ihm etwas an. Er zog dessen beschädigten Diskus vom Rücken und schluckte schwer. „Dad?“, fragte Sam, der ebenfalls zu dem Diskus sah und auch zu Atlantis die so verändert wirkte. Aber sein Vater reagierte nicht auf ihn, sondern streckte nur die Hand zu der Braunhaarigen aus die diese sofort ergriff.
 

Mit einem Seufzen schloss sie die Augen und ihre Symbole glühten auf, während sie vollends die Gestalt einer Erwachsenen annahm. Nach dem er sie wieder los ließ streckte er ihr Trons Diskus entgegen, den sie sofort in die Hand nahm. „Flynn was …?“, diesmal war es Quorra die zu Atlantis sah und erkannte das, diese abwesend auf den Diskus starrte. Ein erneutes glühen ging durch den Körper der jungen Frau, doch es war so als würde der Diskus in ihren Händen das ganze Licht absorbieren. Man sah wie die Energie, die durch die glühenden Symbole auf ihrem Anzug, sichtbar in Richtung des Identitätsdiskus floss. Nach und nach verschwand die Kraft aus ihrem Körper und die eigentlichen Energieflüsse erloschen an ihren Füßen und wanderten über ihre Beine hoch.
 

Uploading …

Synchronize Back up Data with Systemguardian.

Activate adminsitrative Code: Tron

Reset Tron with his last Back up.

Derezz Atlantis.
 

Mit jedem der Worte die das Raster von sich gab entgleisten Quorras Gesichtszüge mehr. Sam hingegen war verwirrt, während Flynn traurig den Kopf senkte.
 

„Bitte verzeih Atlantis.“

„Schon in Ordnung.“, lächelte sie wehmütig und hielt den Diskus weiter fest in der Hand. „Das war der Sinn meiner Programmierung.“

In dem Moment als sich die Symbole auf ihren Füßen ganz erloschen, begann sie sich auch aufzulösen. Wesentlich schneller als bei Tron verwandelte sich ihr Körper in Staub, der bläulich vor sich hinschimmerte ehe der Fahrtwind ihn davon trug. „Du bist ein Back up von Tron!“, keuchte die ISO entsetzt, denn plötzlich gab alles Sinn! Ihr Wachstum, die Reaktion auf Alan und Tron, ja sogar das sie keinen Identitätsdiskus hatte! Ihre Dateien waren wegen der Inaktivität komprimiert worden um sie besser im System zu verstecken und Alans Berührung muss den Wiederherstellungsprozess in Gang gesetzt haben. Sie war auf ihn auch so fixiert gewesen weil er Trons User war und wenn man es genau nahm – war sie Tron! Eine Kopie, daher also auch die Augen und die Ähnlichkeit mit ihm. Und einen Diskus hatte sie nicht, weil Tron diesen trug und sie daher keinen mehr benötigte … sie war Tron.
 

Auch der Wächter begriff das und starrte die junge Frau, sich selbst, sprachlos an.
 

„Weißt du – Atlantis ist eine Stadt der Menschen gewesen. Sie versank an einem Tag und in einer Nacht im Meer. Es heißt der Hochmut der Menschen, die in ihr gelebt hatten, hätte sie versinken lassen. Zwar ist es wahrscheinlicher, dass es sich um eine Naturkatastrophe handelte, doch es wurde zum Mahnmal für die Geschichte. Genau so wie der Turmbau zu Babel.
 

Das soll ich auch sein. Eine Mahnung.
 

Deswegen heiße ich Atlantis und war von Anfang an zur Deintegration verurteilt.“
 

Wenn sie genau ansprach wusste Quorra nicht, doch die Gesichte von Atlantis musste ihr Flynn erzählt haben, denn sie sah ihn traurig an. Immer mehr ihres Körpers verschwand und das glühen um den Diskus in ihren Händen wurde stärker, bis selbst diese sich auflösten und er von alleine schwebte. Ein paar Tränen liefen über Atlantis Gesicht und dann …
 

… dann war sie fort.
 

Der blau leuchtende Dunst der in der Luft lag schwebte noch kur vor ihnen und dann war auch er weg.
 

Langsam sank der Diskus zu Boden und nach einem tiefen Atemzug nahm ihn Flynn in die Hand und befestigte ihn wieder an Trons Rücken. Die Augen des Wächters leuchteten kurz auf, ehe sie sich schlossen und er das Bewusstsein verlor. Sein Körper schimmerte hell und es sah so aus als würde das Back up zu spät kommen und er sich doch noch löschen. Flynn wusste nicht ob es ausreichen würde, ob Tron leben würde oder ob sie Alan rechtzeitig in ein Krankenhaus bringen könnten.
 

Die Stille lag drückend auf ihnen, während das Portal näher kam und sich eine weitere Frage stellte. Was soll mit Tron passieren? Wenn er hier blieb dann würde er wieder in die Hände von Clu fallen. Sollte er ihn wieder zurück ins ENCOM System bringen … oder … Nein. Erst einmal musste er überleben und so wie Tron vor ihm flackerte schien es als würde er gänzlich verschwinden.
 

Tron. Alan.

Another Game

So, damit endet der Tronausflug. Meine Fanseele ist beruhigt, ich geh mir jetzt noch die Comics auf Ebay holen und könnte dann theoretisch glücklich sterben. xD"

Reine Theorie natürlich, ich hab noch ein paar wichtige Sachen zu erledigen. XD
 

Lg

Tron
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

My friends are beside me; there's nothing to fear
 

Bravo! Bravo! The treasure we've found

Bravo! Bravo! Is the smiles we've shared with each other

Bravo! Bravo! We're peas again today

Bravo! Bravo! Let's gather the wind and go

Escape, escape, we won't let go of this

Escape, escape, they won't catch us

Soon I'll have to go, so I'll say goodbye before the sun rises
 

We'll meet again tomorrow; I believe
 

NEWS – Sayaendou (English Lyrics)
 

~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Epilog: Another Game


 

Mit einem tiefen Atemzug drehte er sich auf die Seite damit ihn die Sonne nicht weiter an der Nase kitzelte. Die Bettdecke raschelte bei seiner Bewegung und irgendwie wurde er trotzdem wach, obwohl er sich dagegen sträubte. Der Untergrund fühlte sich seltsam weich an und sein Rücken wurde gewärmt. Mit einem Schlag wachte der Braunhaarige auf und saß kerzengerade in dem Bett. Noch bevor er vollständig saß kippte er wieder zur Seite, da ihn eine Welle von Übelkeit und Schwindel überrollte.
 

Noch nie in seiner ganzen Existenz hatte er diese Dinge an seinem Körper gespürt und ihm gefielen sie jetzt schon nicht. Stöhnend öffnete er die Augen und sah sich von seiner liegenden Position etwas in dem Raum um in dem er sich befand. Er war seltsam, schon allein die vielen Farben oder eher das viele weiß irritierten ihn. An den Wänden waren keine Energiesymbole zu sehen und das helle Licht das vom Fenster hereinkam kannte er ebenfalls nicht. Es war warm und je länger es ihm ins Gesicht schien, desto wärmer wurde. Nur langsam sickerte die Tatsache durch seinen Verstand, dass es sich um die Sonne handelte. Die Sonne! Es gab auf dem Raster keine Sonne!
 

Noch einmal richtete er sich auf, nur um dieses Mal nach vorne zu kippen. Dieses Gefühl als würde sich der Magen nach außen stülpen lähmte ihn. Wieder wurde ihm schwindelig, doch es legte sich nach einigen Microzyklen und er schaffte es sich wieder ganz aufzurichten. Erleichtert atmete er auf und sah zu seinen Händen, die völlig frei waren von den Energiesymbolen an seinen Fingern. Wenn ihm nicht bei jeder Bewegung schlecht werden würde, dann wäre er spätestens jetzt aufgesprungen um zu sehen wo er sich befand. Viele Möglichkeiten gab es nicht und als er mit seiner Hand nach seinem Identitätsdiskus greifen wollte, jedoch nichts vorfand, war er sich endgültig sicher.
 

Jetzt sprang er tatsächlich auf.
 

Der Schock über die Tatsache wo er sein musste gewann überhand und gerade als seine Beine den Boden berührte sackte er wieder zur Seite. In letzter Zeit war es ihm viel zu oft passiert das er nicht laufen konnte, doch dieses Mal lag es daran das er das Gefühl hatte zu sterben. Seine Sicht verschwamm erneut und es dauerte lange bevor er sich wieder bewegen konnte.
 

Seine Beine! Sie trugen auch keine Energiesymbole mehr und um genau zu sein trug er ein gewöhnliches weißes T-Shirt und eine lange graue Jogginghose.
 

Userkleidung!

Userzimmer!

Userwelt!
 

Er war nicht mehr auf dem Raster!
 

Tron musste ein paar Mal nach Luft schnappen um sich langsam wieder zu beruhigen und schon als er spürte wie das Gasgemisch seine Lungen füllte wurde ihm auch bewusst, das er sie jetzt brauchte zum Leben. Userwelt, er war in der Userwelt. Sein Verstand weigerte sich noch und wollte nicht wahrhaben das es tatsächlich so war. Doch der Großteil in ihm der sich langsam von dem Schock erholte wollte es wissen, wollte die Welt kennen lernen oder eher gesagt den Ort an dem er sich befand. Es dauerte eine Zeit bis er sich an das helle Zimmer gewöhnte oder an sich selbst, wobei sein Körper immer noch seltsam war. Der Schwindel hatte nachgelassen, doch ihm war noch ganz schwummrig und seine Beine zitterten. Jeder User hätte gewusst das es nur sein Kreislauf war der nicht auf der Höhe war, doch Tron hatte das Gefühl beschädigt zu sein. Wobei es war absurd dieses Wort in dem Zusammenhang noch zu benutzen, User waren verletzt, aber nicht beschädigt. Gedanklich korrigierte sich Tron hierbei und je länger er auf dem Boden saß und darüber nachdachte wie das sein konnte, desto mehr kehrte sein Gedächtnis zurück.
 

Zu beginn war es nur sehr vage, doch da war Rinzler, Rel, Atlantis … Alan!
 

Es war ein ungewohntes Gefühl so viele Dinge auf einmal wahrzunehmen.
 

Die Schuld die er durch Rinzler die ganze Zeit gefühlt hatte, doch durch Alan fast gänzlich verschwunden war und nur noch ein Schatten in seinem Hinterkopf gewesen war kehrte zurück. Es war fast wie ein körperlicher Schmerz, direkt auf der Höhe seines Herzens, aber gleichzeitig war er so unendlich froh zum ersten Mal Alan getroffen zu haben und dieser war nicht wütend auf ihn gewesen. Dann war da noch Sam, Quorra, Atlantis und schließlich Flynn. Er lebte auch wenn er dafür Clu wieder getroffen hatte. Sofort überwog wieder der Schmerz, aber auch Wut und Hass gegenüber dem Programm. Je mehr sich der Wächter erinnerte desto schlechter fühlte er sich, bis er an dem Punkt an kam wie seine Hände voller Blut waren – Alans Blut. Sein Herz setzte aus und er schnappte nach Luft als würde er zu wenig davon bekommen. Obwohl er schon viele menschliche Eigenschaften als Programm gehabt hatte, jetzt waren es irgendwie alle … das was er immer bei Flynn gesehen hatte.
 

Und er selbst! Er war von Clus Diskus in den Rücken getroffen worden, denn er gehört hatte, er hatte gewusst, dass er ihn treffen würde. Doch er konnte nicht ausweichen ohne Alan in Gefahr zu bringen, also war er stehen geblieben und hatte sich treffen lassen.
 

Atlantis. Sie war die Back up Datei von ihm gewesen und hatte sich aufgelöst nach dem sie all ihre Codes auf seinen Diskus aufgespielt hatte. Sie war gestorben, wobei es nicht stimmte, weil sie niemals richtig gelebt hatte, selbst für ein Programm war sie nur ein Schatten gewesen, sein Schatten um genau zu sein. Danach setzten seine Erinnerungen aus, egal wie sehr er versuchte sie zurück zu holen.
 

Mit zitternden Beinen stand Tron auf, taumelte zur nächsten Wand und stütze sich an ihr ab. Das Zimmer in dem er sich befand war nicht sonderlich groß. Es wies ein Doppelbett auf in dem er bis eben noch geschlafen hatte, so wie eine kleine Sitzgruppe mit einem Sofa, einem Sessel und einem kleinen Tisch. Diese stand direkt an einer großen Fensterfront von der aus man direkt in einen Garten sehen konnte. Der Wächter hatte noch nie in seinem Leben Pflanzen gesehen oder gar den blauen Himmel. Er wusste, auch wenn Alan im Moment wichtiger war – dort draußen würde er auf jeden Fall noch sein. Flynn hatte immer viel von dieser Welt erzählt und es gab so ein paar Dinge die er auch wissen wollte. War Gras wirklich so weich wenn man darauf lief? Wie fühlte sich warmer Regen auf der Haut an? Was ist Couscous? Wie schmeckte es? Oder Pizza?
 

Eigentlich war es immer Atlantis oder die ISOs die so neugierig waren, doch jetzt spürte er selbst diesen Wissensdrang und Tron war sich bewusst, dass das nur so war weil er jetzt ein Mensch war. In seiner Programmierung war Neugierde nicht vorhanden gewesen, er hatte es auch nicht gebraucht als Sicherheitsprogramm. Sicherheitsprogramm … bei dem Gedanken fiel ihm auf das er gar nicht wusste war er jetzt tun sollte. Bis auf einige Dinge die ihn hier in der Userwelt interessierten hatte er keine Aufgabe mehr und das störte den Wächter, schließlich war das der Sinn seiner Existenz.
 

Vielleicht würde ihm diese Frage Alan beantworten können oder Flynn – so fern sie hier waren.
 

Mit noch zittrigen Beinen ging er zu der Türe, die sich ungewöhnlicherweise nicht von selbst öffnete als er sich ihr näherte. Er brauchte ein paar Minuten um zu verstehen, dass er die Klinke herunter drücken musste. Zum Glück gab es nicht so viel Auswahl bei einer einfachen Türe, doch was war hier noch anders? Tron wurde klar das er wirklich, wirklich gar keine Ahnung von der Userwelt hatte. Das bisschen das er von Flynn wusste würde vermutlich nicht reichen um allein durch den Alltag zu kommen. Hilflos. Das beschrieb den Zustand des Wächters ziemlich gut und es brachte ihn erneut um den Verstand auf jemanden angewiesen zu sein.
 

Es irritierte ihn schließlich auch noch der kühle Fliesenboden, da er Barfuss lief und eigentlich die angenehme Temperatur des Rasters gewöhnt war. Hier war einfach so vieles das er nicht kannte und das verunsicherte ihn sehr. Auf der Suche nach irgendeinem bekannten User folgte er einer Lärmquelle, die er seit dem öffnen der Türe vernahm, aber nicht wirklich verstand. Langsam lief er mit seinen zittrigen Beinen die Treppe hinab und blieb stehen als er plötzlich Flynns Stimme hörte. „Sam! Ich bin wieder zurück.“, rief er quer durch das Haus, während er die Jacke an die Garderobe hängte. „Flynn!“, hauchte Tron, der eigentlich vorgehabt hatte laut zu rufen, doch seine Stimme versagte beim ersten Versucht – vermutlich weil er noch niemals wirklich geredet hatte. Aus eigener Kraft die Stimmbänder zum schwingen gebracht, denn wenn man es genau nahm hatte seine Programmierung eine Stimme erschaffen, die der von Usern ähnelte.
 

Etwas zu hastig wollte er die Treppe herunter rennen und vergaß dabei das er eigentlich die Wand oder das Geländer als stütze braucht um den Schwindel unter Kontrolle zu halten. Es war nur ein kurzer Augenblick in dem ihm schwarz vor Augen wurde und sein Kreislauf versagte, doch es reichte um kopfüber das komplette Stockwerk hinab zu segeln. Er bekam den Aufprall auf der Steintreppe gar nicht mehr wirklich mit, dafür die Schmerzen nach dem er in sich verknotet unten lag, zumindest fühlte es sich so an. Schallendes Gelächter holte ihn langsam wieder zurück aus seinem benommenen Zustand und obwohl mit ihm die Schmerzen kamen, verzog Tron nicht einmal das Gesicht. Das war also bei Programmen und Usern gleich, das Gefühl wenn einem alles wehtut. Der Wächter lag mit dem Kopf und den Schultern bereits auf dem hellen Parkett im Erdgeschoss, während seine Füße noch halb auf der Treppe lagen. Kopfüber konnte er Sam sehen, der auf dem Sofa lag und sie köstlich darüber amüsierte wie er die Treppen herunter gefallen war.
 

„Hmpf.“, grummelte der Wächter mit stummer Stimme und versuchte sich ungeschickt aufzurichten, doch seine Arme gehorchten nicht ganz wie er wollte. Userkörper waren unzuverlässig, das wusste er schon mal. „Tron!“, rief Flynn der durch den plötzlichen Lärm und auch Sams Gelächter zur Treppe geeilt war. Auch er lachte im ersten Moment bei dem Anblick, schließlich sah der sonst todernste und absolut korrekte Wächter nicht so, zerknautscht aus und befand sich schon gar nicht in solch einer Situation. „Alles in Ordnung?“, fragte Kevin und half dem noch etwas benommenem Tron auf die Beine. Sofort stütze sich dieser auf seinen alten Freund, da ihm sein Kreislauf schon wieder Schwierigkeiten bereitete. So schnell wie möglich brachte ihn dieser ins Wohnzimmer zu Sam, das direkt vor ihnen lag und verfrachtete ihn auf einen Sessel dort.
 

„Tron? Alles in Ordnung?“, fragte er noch einmal, da dieser noch nicht auf ihn reagiert hatte. „Ja.“, es war nur ein flüstern, doch Flynn hörte es und wunderte sich ein bisschen. „Du kannst auch normal reden.“, antwortete er etwas verwirrt und bekam ein Augenrollen von dem Wächter, was so viel hieß: „Ich würde, wenn ich könnte.“
 

„Das war ja eine reife Leistung!“, lachte Sam immer noch, schaltete den Fernseher aus und legte die Fernbedienung auf den Tisch. Jetzt gab es ein viel besseres Programm, das hieß Tron und konnte nicht mal wirklich stehen oder reden.
 

Das Wohnzimmer des Hauses war ziemlich großzügig und nahm fast das ganze Erdgeschoss ein, aber auch nur weil die Räume nicht getrennt waren und der Essbereich und die Küche offen waren. Die ganze Einrichtung war in hellen Farben gehalten und gestaltete die Umgebung freundlich. Nur hier und da waren ein paar farbliche Akzente in kräftigem rot, in Form eines Bücherregals oder grün zu sehen. Meist war es nur ein beiläufiger Gegenstand, wie ein Bild oder blau-grüne Obstschale auf dem Esstisch. Aber nicht nur die helle Einrichtung ließ dem Wohnbereich leuchten, sondern auch die Fensterfront, welche die Außenwand darstellte. Nur im Küchenbereich befand sich eine Wand, der Rest war aus Glas und flutete den Raum förmlich mit Licht.
 

Tron war alles andere als so viel Licht gewöhnt, doch im Moment achtete er auf seinen Körper. Sein Kopf pochte um Rhythmus seines Herzschlages, genau so wie sein linkes Handgelenk das bei dem Versuch es zu bewegen sofort schmerzte.
 

„Ist was mit deiner Hand?“, fragte Flynn, der bemerkte wie Tron diese anstarrte und versuchte sie zu bewegen. Eigentlich bemerkte es der User nur weil dieser die Stirn in Falten zog, als wäre er sich nicht sicher. „Ich …“, der Wächter setzte noch einmal an und legte etwas mehr Kraft in seine Worte, „Ich weiß es nicht.“

Seine Stimme klang rau, so als hätte er gerade eine Heiserkeit hinter sich, doch man verstand ihn. „Es pocht.“, fügte er hin und versuchte noch einmal sie zu bewegen, doch er verzog leicht das Gesicht und Flynn war klar das er sich weh getan hatte. Jetzt musste Tron in Gedanken auch noch zerbrechlich hinzufügen und er wünschte sie zurück auf das Raster, dort passierte ihm nämlich nichts wenn er die Treppe herunter fiel. Mal ganz davon abgesehen dass er das dort nicht tat!
 

„Ich hab keine Ahnung wo hier die Kühlakkus liegen. Kannst du einen holen Sam?“, bat der Softwareingenieur und setzte sich auf das Sofa, direkt neben Tron. Sein Sohn sprang sofort auf, ging aber dann doch recht gemütlich in die Küche zum Kühlschrank um den Akku zu holen und ein Handtuch.
 

Tron sah Sam nur kurz hinterher, viel eher interessierte ihn Flynn, der irgendwie normal aussah – so wie früher, wie immer, nur ohne leuchtende Symbole und Diskus. Sam sah hingegen ganz anders aus als auf dem Raster, wobei für User war es wieder normal. Diese Kleidung ähnelte in den Augen von Tron sehr dem von Flynn und Alan, aber an sich war sie schon anders. User kleideten sich so hackte er das Thema für sich ab und außerdem trug er selbst so ungewöhnliche Sachen. Der Dunkelblonde trug jedoch im Gegensatz zu ihm eine dunkelblaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt, ebenso wie Flynn, nur das dieser ein Hemd an hatte.
 

„Hier.“, kam es von Sam der Tron den eingewickelte Kühlakku reichte. Als der Wächter nicht reagierte sondern einfach nur auf das Handtuch starrte und überlegte was er damit anfangen sollte, wurde es ihm auf die schmerzende Hand gedrückt. „Damit dein Handgelenk nicht so anschwillt und es lindert die Schmerzen.“, erklärte ihm Sam grinsend und setzte sich neben seinen Vater auf die Couch, nach dem Tron ihn fast angefallen hätte. Bei dem plötzlichen Druck nahm der Schmerz explosionsartig zu und er musste erst einmal nach Luft schnappen um nicht aufzuschreien. Doch er blieb still und nahm dann das Handtuch mit dem Kühlakku um es wesentlich sanfter auf sein Handgelenk zu legen. Fast augenblicklich wurde der Schmerz schwächer und er fühlte wie auch das pochen nachließ.
 

„Wo bin ich?“, fragte Tron schließlich, nach dem er seine Umgebung lange genug gemustert hatte. Flynn hatte in der Zeit geschwiegen um dem Wächter seine Zeit zu lassen, damit dieser sich an seine neue Umgebung gewöhnen konnte. „In der Userwelt, wie du wohl schon weißt und das hier ist Alans und Loras Haus.“, antwortete Flynn, der sah wie Tron bei dem Wort Alan seinen Kopf sofort zu ihm drehte. In seinen Augen stand schon die stumme Frage und bevor er sie stellte antwortete Kevin: „Er liegt im Krankenhaus auf der Intensivstation. Im Moment ist er stabil – ich war gerade bei ihm und die Ärzte sind auch guter Hoffnung, doch sicher sind sie sich nicht.“
 

Irgendwie beruhigte Tron das nicht wirklich, denn es klang an sich nicht sonderlich gut, auch wenn er mit dem Wort „Intensivstation“ nichts anfangen konnte. „Er könnte dennoch gelöscht werden … sterben.“, korrigierte sich der Wächter noch schnell und Flynn nickte. „Es ist gerade einmal ein Tag her, dass wir das Raster verlassen haben und es dauert seine Zeit bis ein User heilt. Die Ärzte haben nur Angst, dass er zu viel Blut verloren hat, doch bis jetzt hält er sich gut.“, versuchte er ihm die Angst um seinen User zu nehmen. Mit einem stummen Seufzen nickte die jüngere Ausgabe von Alan und rieb sich die Augen. Am liebsten würde er jetzt sofort wieder schlafen, dieses Gefühl war so stark das er fast weggenickt wäre. Hoffentlich war das kein Dauerzustand, schließlich hatte er bei Atlantis gesehen wie viel man schlafen konnte.
 

„Müde?“, grinste Sam der sah wie der Wächter gegen die Müdigkeit kämpfte. „Ja, aber ich bin gerade eben aufgewacht es ist unlogisch bereits wieder müde zu sein.“, „Nicht für einen User.“, schmunzelte Flynn, der es ebenso interessant fand Tron einfach nur zu beobachten. „Ein Grund mehr um wieder ein Programm sein zu wollen.“, murmelte er während seinen Hand langsam taub wurde durch die Kälte. Nur zögerlich nahm Tron den Kühlakku weg, doch so langsam aber sicher verwandelte sich die angenehme kühle in kalten, stechenden Schmerz. Als er wieder auf sie sah war sie bereits angeschwollen und verfärbte sich rötlich. Etwas anderes als wenn einem die Cluster heraus brachen.
 

„Wo ist Quorra?“, fragte er, während er weiter auf seine Hand starrte und erst nach ein paar Minuten wieder den Kopf hob. „Bei Lora, sie sind noch im Krankenhaus.“, sprach Flynn und stand auf. „Hast du Durst?“, „Durst …“, wiederholte Tron und überlegte woran man Durst eigentlich erkannte. Mit einem resignierendem Seufzen winkte der User ab und ging in die Küche um sie auf den Kopf zu stellen. Immer mal wieder hörte man ein: „Hier findet man ja gar nichts.“ oder „Das ist viel zu aufgeräumt.“
 

„Vielleicht weil es auch nicht dein Haus ist.“, murmelte Sam und schüttelte den Kopf als er seinem Vater zusah. „Warum bin ich hier?“, wandte sich Tron an Sam und überging dessen Kommentar. „Weil wir Angst hatten das wenn wir dich im Raster lassen Clu dich wieder umprogrammieren könnte. Dad wollte das Risiko nicht eingehen – er macht sich noch Vorwürfe weil er dich damals zurück gelassen hatte und deshalb beschlossen wir dich einfach mitzunehmen. Damit bist du aus Clus Reichweite und na ja du lernst mal die Realität kennen.“, „Die Userwelt ist bestimmt interessant, aber dieser Körper ist nichts das ich auf Dauer behalten möchte.“

Obwohl er die Beschwerde an seinen Körper vorsichtig formulierte, verstand Sam sofort was der Wächter meinte und das Grinsen wurde noch breiter. „Quorra ging es am Anfang nicht anders, na ja schon, sie hatte nicht solche Gleichgewichtsprobleme, doch sie fand das der Körper „unzuverlässig“ ist.“, „Das kann ich bestätigen.“, murmelte Tron und tippte mit dem Zeigefinger gegen sein geschwollenes Handgelenk. Schon allein die Berührung schmerzte, aber es war einfach viel zu faszinierend das sich das Volumen seiner Hand vergrößerte – etwas das einem Programm niemals passieren würde. Natürlich hatte er so etwas schon bei Flynn gesehen und ihn mehr oder weniger zum Portal tragen müssen, doch am eigenem Leib eben nicht.
 

Wieder wurde Tron etwas hingehalten, diesmal von Flynn ein Glas Wasser und er nahm es auch in seine unbeschädigte Hand. Er wusste was man damit machte, doch … er trank einfach. Tron vertraute einfach darauf dass Flynn mehr Ahnung hatte und wusste was für ihn gut war. Das kühle Wasser schmeckte nach nichts und nach schon wenigen Schlücken sagte ihm sein Gefühl das es jetzt genug war. Er folgte diesem einfach und behielt das Glas in der Hand bis Flynn ihm erklärte dass man es auch ruhig auf den Tisch stellen konnte.
 

Schweigend saßen sie im Wohnzimmer und obwohl Tron gerne zu Alan ins Krankenhaus gegangen wäre sprach er den Wunsch nicht aus. Er saß einfach da und wusste nichts mit sich anzufangen.
 

Erst das Klingeln von Sams Handy durchbrach die Stille und Tron zuckte unwillkürlich zusammen. Er hatte keine Ahnung um was es sich handelte und starrte deshalb auf das kleine Gerät das sich Sam ans Ohr hielt und jemanden grüßte. Wie ein Headset, dachte sich Tron der normalerweise über Comlinks Gespräche geführt hatte, doch das hatte nicht so seltsame Musik von sich gegeben und gesungen. „Alan ist aufgewacht!“, verkündete Sam freudig nach dem er wieder aufgelegt hatte und somit Tron aus seinen Gedanken riss. „Wie geht es ihm?“, fragte Flynn sofort und sah seinen Sohn abwartend an. „Schwach, aber Quorra meinte das er Loras Ausraster gut überstanden hat.“, „Mhm, das war zu erwarten. Es hat mich gewundert das sie mir kein Messer zwischen die Rippen gerammt hat.“, „Es war auch ungünstig sie beim kochen zu unterbrechen.“, grinste Sam, der daran zurück dachte wie Lora seinen Vater angesehen hatte. Danach hatte er sich auch schon die erste Ohrfeige eingefangen, dicht gefolgt von einem Wutanfall und Tränen der Erleichterung. Nur um sofort wieder an die Decke zu gehen nach dem sie erfahren hatte das Alan im Krankenhaus lag.
 

Nach dem die Besucherzeiten vorbei gewesen waren hatten sie ihr die ganze Nacht erklären müssen was geschehen war und wäre Tron nicht die exakte Kopie von Alan gewesen, dann hätte sie es immer noch für eine große Lüge gehalten. Aber selbst Sam hatte ihr das mit dem Raster und der Computerwelt bestätigt und Quorra, wobei nun klar war warum diese so seltsam war. Sie hatten bis zur Morgendämmerung im Gästezimmer gesessen und darüber geredet, während Lora hauptsächlich den schlafenden Tron angestarrt hatte. Sie hatte einfach nicht glauben können, dass es DER Tron war und dazu auch noch so aussah wie Alan. Flynn hatte in dem Atemzug auch erklärt, dass es zu ihr ein Gegenstück im alten System von ENCOM gab – Yori. Was mit ihr war hatte er noch nicht herausfinden können, schließlich war er jetzt 20 Jahre lang selbst weg gewesen, doch er würde sie suchen und hoffentlich wieder zu Tron bringen.
 

Er hatte es dem Wächter schließlich vor langer Zeit versprochen.
 

Laut Lora hatte es außerdem nur Erneuerungen gegeben und keine komplette Neugestaltung der Hauptrechner von ENCOM, also müsste Yori noch existieren.
 

Doch vorher –
 

„Komm Tron! Ich muss dir etwas zeigen.“, grinste Flynn und packte das ehemalige Programm am Arm um ihn hochzuziehen. Verwirrt stand der Wächter auf, blieb aber erst einmal stehen und hielt sich an Kevin fest. Sofort kehrte der Schwindel zurück, aber wesentlich schwächer als noch auf der Treppe. Fast schon willenlos ließ er sich von diesem zur Terrassentüre ziehen und schließlich in den Garten. Eine leichte Brise wehte durch den Garten und brachte die Blätter der Bäume zum rauschen. Fast augenblicklich bekam er eine Gänsehaut von der kühlen Umgebung, die doch zur gleichen Zeit warm war, weil die Sonne schien und seine Haut wärmte. Wie konnte es gleichzeitig warum und kalt sein?
 

Flynn zog ihn über die geflieste Terrasse hinab in den eigentlichen Garten, aber vor allem auf das weiche Gras.
 

„Und?“, fragte er und zog eine Augenbraue hoch, während Tron auf den Boden sah und versuchte das Gefühl zu verinnerlichen wie sich der weiche Boden seinen Füßen anpasste. „Es ist wirklich nicht zu programmieren.“, antwortete Tron und lief selbstständig ein paar Schritte nur um zu fühlen wie die Grashalme bei jedem Schritt nachgaben, so wie die Erde unter ihm. Der Boden des Rasters war unnachgiebig und hart, ganz im Gegensatz zu dem hier. „Was tut ihr da?“, kam es plötzlich von Sam der ihnen nach draußen gefolgt war. „Eine Wette gewinnen!“, grinste Flynn Tron frech an der erschrocken aufsah. „Ich habe nie zugestimmt.“, „Du hast aber so zustimmend geschaut.“, „Was? Werden jetzt meine Blicke schon wieder als Antwort missbraucht?“, knurrte Tron und verschränkte die Arme. Das hatte der User schon öfters gemacht und ihn mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt.
 

Als Antwort zuckte Flynn nur mit den Schultern.
 

„Und außerdem ist Sam jetzt erwachsen – er braucht keinen Babysitter mehr.“, fügte er Wächter noch hinzu und sah zu dem Dunkelblonden der überhaupt keine Ahnung hatte worum es überhaupt ging. „Na jetzt wohl eher eine Anstandsdame.“, murmelte Flynn und dachte dabei an Quorra und Sam. „Was? Ich brauch keine Anstands ….“, die letzten Worte schluckte Sam herunter als er sah wie finster Tron dreinblickte. Ihn überkam das Gefühl das er gar nichts mehr sagen brauchte, denn der Wächter würde Flynn gleich anfallen, der wie früher auf Sicherheitsabstand ging.
 

„Hey ich weiß ja nicht um was es ging, aber ich denke … das kann man doch getrost … vergessen.“, versuchte es Sam, klang dabei aber doch etwas verunsichert. „Ja, ich weiß, aber das Gesicht ist immer wieder einmalig!“, lachte Flynn, der den tödlichen Blick von Tron immer wieder göttlich fand. Es machte wie bei Alan einfach viel zu viel Spaß ihn zu ärgern um es zu lassen. Und beide reagierten immer wieder gleich. „Hab ich das vermisst!“
 

Kopfschüttelnd wandte sich Tron ab, der jetzt begriffen hatte, dass es sich nur um einen Scherz gehandelt hatte. Diese Halbwette – Tron hatte schließlich nie zugestimmt, war schon über 20 Jahre her. Der Wächter hielt es für möglich warmes Gras zu programmieren, doch Flynn hatte dagegen gesprochen – es gab nichts das dieses Gefühl auslösen könnte als die wirkliche Sonne auf der Haut und das warme Gras unter den Füßen. Kevin sollte Recht behalten, denn Tron hatte es versucht, doch es war nicht mit dem hier zu vergleichen.
 

Es war so … wirklich.
 

Ungewohnt.
 

„Tron?“
 

Flynn legte dem Wächter eine Hand auf die Schulter und riss ihn aus den Gedanken. Fragend musterte er den User und wartete darauf das dieser ihm das sagte wofür er ihn angesprochen hatte. Doch es kam nicht, es war nur dieses Lächeln und obwohl Flynn alt geworden war kam es ihm so vor als wäre das mit Clu niemals passiert. „Würdest du hier bleiben?“, fragte er schließlich nach ein paar Minuten. „Nein.“, seufzte Tron, sah zur Sonne und schloss die Augen um das warme Gefühl auf der Haut zu genießen. „So bald es Alan wieder gut geht möchte ich zurück ins Raster, es gibt vieles zu erledigen. Clu muss deintegriert werden, damit wieder Frieden herrscht. Es würde mir keine Ruhe lassen wenn ich hier bleiben würde und außerdem hätte ich hier keine Aufgabe, keinen Zweck. Ich bin ein Programm.“
 

Flynn wollte ihm schon sagen, dass sie bestimmt etwas für ihn finden würden, doch Tron hatte Recht und er würde ihm nicht weiter widersprechen. Ob er jemals wieder ein wirkliches Programm werden würde – Kevin glaubte es nicht, Nein, er wusste das Tron kein einfacher Basic mehr war, genau so wie der Wächter es wusste. „In Ordnung. Aber ich werde dir von draußen helfen, damit dir nichts passiert.“, seufzte Kevin und wenn er für Tron eine Armee programmieren musste, aber Clu würde niemals mehr die Gelegenheit bekommen ihn umzuprogrammieren. „Aber ich könnte Hilfe gebrauchen. Der Raster ist groß und ich kann nicht überall sein.“, fügte Tron hinzu und sah wieder zu Kevin. „So?“, „Ja, ein weiteres Sicherheitsprogramm.“, „Du hast bestimmt schon wenn vor Augen, nicht wahr?“, „Nein, wie kommst du darauf?“, „Keine Ahnung. Nur so ein Usergefühl.“
 

Schweigend stand Sam neben den Beiden und schüttelte nur den Kopf. Es war als wären sie ein altes Ehepaar und in Gewisserweise waren sie das wohl auch.
 

„Sam! Kevin!“, rief Lora, die gerade wieder nach Hause gekommen war mit Quorra und gesehen hatte das die Terrassentüre aufstand. Sie war direkt nach draußen gegangen und auch gleich stehen geblieben als sie Tron sah. Fast hatte sie den Namen ihres Mannes gehaucht, nach dem sich der Wächter umgedreht hatte und sie mit dem gleichen ruhigen Blick musterte wie es ihr Mann immer getan hatte. Noch bevor sie etwas sagte kam ihr Quorra zuvor: „TRON!“
 

„Yori.“, flüsterte dieser und erkannte seinen Irrtum sofort, aber auch Flynn korrigierte ihn. „Lora! Das ist Lora und nicht Yori.“
 

Es war wie ein Deja vu, nur das diesmal umgekehrt war. Im alten ENCOM System hatte er Yori eine zeitlang mit Lora angeredet und jetzt machte Tron es bei Lora. Ihm wurde das Herz schwer, als er daran dachte was Alan hatte und ihm fehlte.
 

„Wie geht es Alan?“, fragte Flynn und sah dabei zu wie Quorra die Treppen zum Garten hinunter sprang. „Ganz … ganz gut.“, stotterte Lora und brauchte etwas um sich von Trons Anblick loszureißen. „Du kennst ihn ja, er wäre am liebsten mit gekommen.“, lächelte sie schließlich und folgte Quorra etwas langsamer. „Ja natürlich.“, „Und … er hat sofort nach dir gefragt.“, seufzte sie und blieb vor Tron stehen, der nichts anderes tun konnte als Lora anzustarren. „Nach mir?“, flüsterte er verwirrt. „Ja, ob es dir gut geht – Quorra hat ihm gleich erzählt das du auch hier bist.“
 

Der Wächter wollte schon antworten, als etwas knurrte und zwar er. Verwirrt sah er an sich hinab und wunderte sich darüber das obwohl er nicht sprach sein Körper solche Geräusche von sich geben konnte. Fast Augenblicklich brachen Sam, Flynn und Quorra in Gelächter aus nur Lora schmunzelte über den fast schon entsetzen Gesichtsausdruck von ihm. „Klingt so als hätte jemand Hunger.“, lächelte sie, „Ich werde dann mal etwas kochen. Quorra? Hilfst du mir?“. Die ISO brauchte noch ein paar Augenblicke um der Herrin des Hauses mit einem Nicken zu folgen.
 

Obwohl ihn sein Körper noch irritierte sah er wieder zu Lora auf oder eher ihr hinterher.
 

„Vielleicht könnte ich hier öfters Urlaub machen?“, fragte er und sah zu Flynn der immer noch mit Lachen beschäftigt war. Sofort wurde dieser ernst und sah zu Lora, die gerade im Haus verschwand. „Glaub mir – Alan kann sehr eifersüchtig sein und du bist so was wie ein potentieller Feind was Lora betrifft.“, „Das verstehe ich nicht.“, „Du hast Lora angestarrt und zwar sehr offensichtlich.“, mischte sich Sam ein. „Nur weil sie Yori so ähnlich sieht.“, „Mhmmmmm~“, kam es von Flynn der sich noch gut an die beiden zusammen erinnerte.
 

„Willst du mir etwas sagen?“

„Ja und zwar das ich meine Versprechen halte!“
 

Tron war sich nicht sicher worauf Kevin anspielte, aber er hoffte das es das war woran er dachte.
 

„Du wirst Yori wieder sehen.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  _Feena_
2011-07-19T22:04:23+00:00 20.07.2011 00:04
UHHHHHHHHHHHHHHHHHHH♥
*_*
>//////////////////////<
*dich anhüpf*
*kiss*
*sich so dolle freut, dass es sich kaum beschreiben lässt*
Danke, danke danke ,danke danke danke
Ich kann dir eigentlich gar nicht sagen, wie sehr ich mich über die Geschichte freue.
Und zwar immer wieder.
Ich hab dich sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo lieb
*kiss*
♥♥♥♥♥♥

Haaaaaaaaaaaach ja
Die Userwelt.
Oh mein Gott, der arme Tron. Er kann einem schon ein bisschen leid tun, das muss ja wirklich einSchock für ihn sein. Aber er leeeeeebt *_*
Er leeeeeeebt!!
*Tron knuddel*
Er lebt und das ist einfach nur toll
*freut sich*
Auch wenn Atlantis weg ist
*sniff*
Ich mochte die Kleine wirklich total gerne. Und Rel mochte ich auch so gerne
*seufz*
Dennoch, ein fantastischer Auftakt in deinem Epilog.
Du beschreibst wie immer ganz wundervoll und ich finde es absolut klasse, dass du Trons Unbeholfenheit so gut darstellen kannst. Dass du ihm eben so mit den ganz alltäglichen DIngen Hüürden stellst. Das geht schon los, als Tron zum ersten mal erkennt, dass er die Sonne sieht und dann versteht dass er in der userwelt ist.
Es ist so anschaulich und amüsant geschrieben und man ist sofort wieder im Lesefluss.
Ich finde es auch gut, dass ihm manches am Anfang schwer fällt.

Interessant finde ich den Aspekt das Tron jetzt Gefühle und Neigungen entwickelt, die er als einfaches Programm nicht hatte. Ich meine das ging ja schon im letzten Kapitel los, als Tron nicht mehr einfach nüchtern seine Aufgabe erledigt hat, sindern seine Freunde beschützt hat. Und nun bestzt er Neugier und den Drang etwas zu entdecken, das ist so toll und anschaulich geschrieben- was soll ich sagen? Ich liebe es.
Die Tür!
Das ist eine lustige Szene und sie passt so verdammt gut. Ja es ist völlig logisch, dass es für Tron eine Herausforderung ist :)
Hast du echt klasse gemacht.

Genau so wie mit dem Sprechen. Es ist ...interessant und auch fasznierend zu lesen, was Tron erst noch alles entdecken und lernen muss, Und das er einfach noch ein paar Anlaufschwierigkeiten hat- aber es ist gleichzeitig auch total schön, dass er sich so an alles erinnern kann und auch gleich Flynns Stimme erkennt, auch wenn er dann eon wenig unglücklich und zum Amusement von Sam die Treppe runter segelt.
Gott, da tut mir Tron schon leid, aber ich fürchte ich hätte ebenso wie Tron und Flynn erst einmal gelacht und Tron dann aber auch geholfen.
Der arme verletzt sich gleich mal
*knuddel*
Auch das Gespräch auf der Couch macht einfach Spaß zu lesen, weil die alltäglichsten dinge, über die man sich einfach keine Gedanken zu machen braucht für tron ja neu sind. Und du schaffst es auch auf geniale Art und Weise genau das rüber zu bringen.
Geil find ich ja auch ,dass Sam Tron als Kino missbraucht XD Frecher Kerl ey XD

Ahhh
Und dann Alan.
Es ist so schön, dass auch er es geschafft hat, auch wenn es ihm noch nicht gut geht.
Aber das lässtnatrülich das Beste hoffen. Er ist hoffentlich genau so zäh wie Tron XD
Immerhin ist Alan Trons User~
*smile*

Auch die Erklärung finde ich schn, die von Sam. Dass sie Tron nicht zurück lassen wollen wegen Clu. Es ist einfach toll zu lesen wie so eine enge Freundschaft entstanden ist und dass sie sich alle um einander sorgen. Das ist wirklich eine meiner Lieblingsszenen obwohl ich natürlich zugeben muss, dass ich die Story insgesamt schon sehr liebe
*smile*
nd du denkst immer noch weiter daran...Trons Unerfahrenheit in der Userwelt einfließen zu lassen, das bekommst du wirklich super hin. Man kann das richtig gut nachvollziehen und sich auch sehr bildlich vorstellen, Respekt!
Erleichterung, als die Nachricht ankommt, dass Alan wach ist, ich kann mir vorstellen, dass das aucb Tron sehr freut :)
Genau wie alle anderen
Und die Geschichte um Lora, die voll ausgerastet ist hahahahahahha
*wegbrech*
Ich könnt mich da jedes Mal wieder drüber wegfetzen, weil... ach es passt einfach so verdammt gut XDDD
Yori...
ich will immernoch dass sie sich wiedersehen~


Wahahahahaha XDDDDDDDDD
Flynn!!!!!!
Ey die Szene im Garten XD Das ist echt so zum schießen XD Gott, der arme Tron, der muss auch ganz schön was mitmachen. Aber die Szne ist einfach wunderbar und fräöhlich so ausgelassen, das ist echt schön :)
Und total lustig, auch wegen Sam und so, der das ja gar nicht versteht
*grins*
Ich finde das ja herrlich. So toll gemacht XD
Und ja...ich weiß auch nicht- ich kann mir sogar das Gesicht dabei richtig gut vorstellen.
Einfach klasse!
Und friedlich.
Es ist einfach eine wirklich schöne Szene, die einen ein bisschen zur Ruhe kommen lässt sag ich mal.
Und dennoch ist Tron sehr entschieden zurück zum Raster zu gehen.
Um ehrliich zu sein finde ich das nicht so überraschend, aber ich finde es sehr gut, dass sich alle anwesenden zusammen darauf einigen und Tron Hilfe an seiner Seite erwarten kann :3
*grins*
"So ein Usergefühl"
*griiiins*

Oh! Loras Auftritt!
Sie ist süß und gleichzeitig so lebendig und gar nicht auf den Mund gefallen, ich mag sie und ich finde ihre Reaktion im Bezug auf Tron extrem niedlich dargestellt, dass es ihr selbst schwer fällt ihn nicht Alan zu nennen.
Viel interessanter find eich natürlich Trons Reaktion, der natürlich Yori in Lora sieht, obwohl er weiß, dass sie nicht seine Yori ist.
Aber das muss trotzdem sehr seltsam und eigenartig für ihn sien, weil er ja Yori schon so lange nicht mehr gesehen hat und jetzt eine etwas ältere, menschlichere Version vor sich stehenn hat.
Und wenn sein Magen knurrt, herrlich.
Diese Szene ist so süß>/////<
*kicher*
Und Tron vollkommen überfordert.
Aber wirklich ganz herzlich geschrieben.
Man muss sofort schmunzeln und kann mit ihm fühlen.

*kicher*
Himmel, Tron ist niedlich. Aber ich finde seine Reaktion auch verständlich. Immerhin vermisst er Yori offenbar mehr als ihm bewusst war.
Aber Flynn schießt wieder den Vogel ab XDDDD
*lach*
Ich hab ja vorher shcon mal gesagt- aber ich wiederhole mich gerne wieder- dass ich es mag, wie du es immer noch schaffst Witz in eine bestimmte Situation zu bringen. Das ist eines von vielen DIngen, die ich so an deinem Schreibstil liebe.

Und dann...
muahahahahaha
*freut sich wie blöde*
*rumfiep*
*freu freu freu*
Der epischste Satz ever *______*


Du wirst Yori wieder sehen.

KYAAAAAAAAAAAAH
>/////////////////////////////////<
*schmacht*
Ja die müssen sich wieder sehen
>//<
*keisch*
Bitte bitte biiiiiiiiiitteeeeeeeeeeee
Die zwei sind einfach so süß
Und.
es gibt auch noch so viel zu erzääähleeeeeeeeeen
;___;
Deine Story darf einfach noch nicht gänzlich vorbei sein.
Dafür ist sie einfach zu toll und hat ein Suchtpotential, dass einen immer wieder aufs Neue überflasht.
Aber was erzähl ich dir da?
Du weißt schon seit gut 4 Monaten oder so, dass ich mir wünschen würde, es würde weiter gehen, ganz einfach weil ich deine Geschichte so sehr liebe.

Ich wünsche dir jede Menge Leser und noch ganz viele Kommentare, denn die Geschichte hat es einfach verdient gelesen zu werden, weil sie eben absolu fantastisch ist.

Ich weiß gar nicht recht wo ichjetzt anfangen soll ._.
*lach*
Ich denke ich wiederhole mich wenn ich dir sage, dass ich diese Story liebe.
Aus so vieleri Gründen.
Ich fange vielleicht einfach mal damit an, dass du sie geschrieben hast. Ich mochte deinen Stil und deine Geschichten shcon, bevor ich dich persönlich kennen gelernt habe und daher hab ich mich auch einfach gefreut, wieder etwas von dir lesen zu können. Als nächstes hast du auch noch über ein tolles Thema geschrieben und ich würde mir echt wünschen, dass du mit dieser Fanfic noch viele Leser erreichen kannst.
Und klar...natürlich freue ich mich, dass du diese Fanfic mir gewidmet hast
T///T
*kann jedes Mal weinen vor Freude*
Aber eigenlich steckt zumindest für mich noch viel mehr dahinter.
Für mich ist diese Story nich etwas besonderes, weil du sie damals geschrieben und mich damit unheimlich motviert hast. Und sie war - neben einigen anderen Dingen die zwar genau so wichtig sind, aber von denen ich jetzt nicht rede- eine der Grundlagen für das was unsere Freundschaft so stark macht. Das hat sich auch mit dieser FF hier entwickelt, und mit unseren Gesprächen und Telefonaten und all dem~
Aber auch das hier.
*kicher*
*freu*
*umarm*
*anherz*
Für mich ist es einfach auch ein wundervolles Erinnerungsstück~
♥♥♥

Also....DANKE
>///////////////////////////////<
Danke für diese Story~
Ich hab dich SO lieb
*nicht mehr hergeben wird*


Dein treuer Fan
deine Frau XD
Feenchen
*hug*
Von:  _Feena_
2011-07-19T09:06:48+00:00 19.07.2011 11:06
*Kuss gebs*
*sich freu*
*lieb habs*



Maaah~
Atlantis XD Es passt so gut zu ihr, als sie sich von Ton wegreißt um Clu anzufallen. Tron tut mir so leid, er hat echt Ärger mit ihr, wie mit einem kleinen Kind XD
Aber trotzdem is die Kleine soo cool XD
Oah und Clu ey Ò_ó
Dieser eingebildete~ arghhhh
Ich mag ihn trotzdem*lol*
Aber nichts geht eben über Tron ^^
hihi~

Nah~ ich muss ja schon zugeben, dass Clu mir etws leid tut. Er hat wohl ganz schön darunter gelitten, wie Flynn mit ihm umgegangen ist und irgednwie ist es so auch nachvollziehbar, warum sich dieses Programm so entwickelt hat. Ich meine immerhin war er immer allein und hat sich nutlos gefühlt. Sehr realistisch, dass er aus diesen Gründen in dieses hassverstrickte Muster gefallen ist. Ich finde du bringst abermals die Stimmung ganz fantastisch rüber, man kann den Schmerz in Clu fast schon fühlen und auch irgendwie total gut nachvollziehen.
Ich meine das rechtfertigt seine Taten natürlich nicht, aber man kann dennoch Verständnis für ihn aufbringen.


TROOOOOOOOOOOOOON
*____________________________________*
Eeeeeeeeeepischer Auftritt!
Oaah diese Szene ist sooo toll geschrieben.
Auch wenn Clu diesen innerlichen Triumph verspürt weil es nun eine persönlcieh Auseinandersetzung zwischen ihm und Tron ist. Und Tron mit diesem Blick, oah~
Ich kanns mir genau vorstellen!
Obwohl Clus Reaktion darauf wie Tron seinen Namen ausspricht..naja XD
*lach*

Ah
der Kampf
Omg!
OMG!!!!!!!!!!!
OMG OMG OMG OMG!!!!!!!!!
Ahhhhhhh
@_@
Dafür find eich einfach keine Worte. Wie Clu Tron ein schlechtes Gewissen einredet und wie dieser darunter immer wieder zurück steckt und ahhh
>__<
Oah ich leide so mit~
Wenn du mich hören könntest während ich hier sitze und lese ung gleichzeitg Kommi schreibe, das wär Kino für dich ey XD

*wie gebannt weiter les*
ALAN T__T
Tron
Saam~
Ahhh~
T___T
Waah das ist so tolol geschrieben wenn Alan da an tron fest hält und an ihng laubt, während Tron das gar nicht verstehen kann und Flynn >.<
Endlich kommt der auch mal und können Tron endlich hoch ziehen ~
Ich liebe diese Szene. Ich liebe dieses ganze Kapitel- ok ich liebe die ganze Story man XD
>.<
Ich hoffe Tron checkt jetzt endlich mal wie sehr ihn alle brauchen! Das wird einfach mal Zeit.

Altaaaaaaaaaaa
das wurde aber auch verdammt nochmal Zeit Tron!
Endlich kämpfst du richtig!
Na los!
*anfeuer*
Ich finde es klasse dass Tron sich endlich dazu aufraffen kann und er so die die ihm wichtig sind beschützt
Er ist immerhin Tron *_*
Die Emotionen die da durch Tron hindurch gehen sind fast greifbar so gut hast du sie beschrieben. Es macht solchen Spaß das zu lesen und mit Tron mit zu ..leiden sag ich jetzt mal. Und es wieder absolutes Kopfkino, weil du einfach total anschaulich und mitreißend schreibst, wie auch in den Kapiteln zuvor. Man kann sich gar nicht wirklich von dem Schreibfluss losreißen und es ist wieder mal überhaupt nicht anstrengend es zu lesen, sondern geht richtig flott.
Ich muss mich selbst immer wieder daran erinnern, dass ich dir ja eigentlich auch immer meinen Kommentar direkt mitteilen möchte- und ehe ich mich versehe bin cih im Kapitel schon ein gutes Stück weiter ohne es bem,erkt zu haben- waqs natürlich ein Kompliment ist.
*knuddel*
Weißt du..besonders gefällt mir einfach diese Wendung in Tron. Ich finde man kann es nicht ganz greifen, aber ich nenne es jetzt einfach mal 'Aufwachen'. Das ist so toll~
Ich finde kaum ein Wort dafür...

Flynn.Lauf.
Oah episch wie du das wieder mit eingebaut hast- und krass dass sich Flynn dieses Mal so sehr dagegen wehrt- einfach klasse geschrieben
*schon wieder total gebannt ist*
Und Alan auch *_*
Boaaaaaaah
*schmacht*
Du schreibst das soooo toll T__T
Alaaaaaan ;_;
Und Lora und ahhhhhhh
*mit leidet und halb sterb*
T___________________T
Neiiiin
*heul*
Das ist so furchtbar
ich meine es ist so heldenhaft wie alan sich zwischen tron und clu wirft aber...
oh mein gooott
*heul*
Alaaaaaaan T_T Neiiin~
Zum Glück gibts Flynn und zum Glück hat Tron Freunde auf die er sich verlassen kann


Ich.Hasse.lClu.
Oh mein Gott ih hasse ihn gerade so sehr.
Troooooooooooooooooooon
*heul*
Oh Gott, du und deine Dramen, du machst mich fertig, echt mal Mina
*sterb*
Und dabei kenne ich das Kapitel schon und leide trotzdem mit ;_;
Ich muss weiter lesen..

Diese Taubheit..
man fühlt richtig mit..und oh gott..das ist gerade voll schlimm.
._.
*nicht wirklich viel schreiben kann gerade*


T___________T
Die Szene zwischen Tron und Flynn
*heul*
Bei diesem Kapitel kann man so viel weinen
Und Atlantis
T_T
Ich wusste es ja schpn aber es ist jedes mal wiederaufs Neue so traurig und emotional~
Sie war so süß und niedlich.
Ich mag sie so gerne.
Aber so ist es nun mal v.v
*seufz*
*schnieeeeeeeeeeef*
Ach ja... ich bin traurig, das Kapitel ist toll, aber sooo traurig.
Jetzt ist sie weg T___T


.,.und das Ende des Kapitels ist auch nicht besser
*seufz*
Man geht mit einer solch bedrückten Stimmung aus dem Kapitel, weil es einfach nur so furchtbar emotional ist.
Und trotzdem war es so klasse geschrieben. Einfach absolut fantastisch. Du kannst einen wirklich mitreißen, auch in den traurigen Momenten. Ahhhhhhhh~
ich freu mich soooooooooooo sehr auf den Epilog >.<
*umknuff*
Bitte lad den gaaaaaaaaaaanz ganz gaaanz schnell hoch~

Ich liebe diese Geschichte einfach und freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind wenn ich sie lese. Und auch die Widmung bedeutet mir unheimlich viel
>///<
*freu*
Ich hab dich so lieb
♥♥♥


*kissu*
Feena
Von:  _Feena_
2011-07-18T19:37:59+00:00 18.07.2011 21:37
*umarm*
*kissu*
*lieb habs*
*chu*




T___T
Määääääääh~
der arme Tron, Gott er leidet so furchtbar- dabei ist er so ein toller Charakter. Aber sein gewissen T__T Das ist so heftig. Man leidet total mit~
*Tron schnapp und knuddel*
Uahh ich find es so heftig wie du diese Hilflosigkeit von tron beschreibst und wie er sich fühlt, weil er einfach keinen Halt hat und sich einfach nur wünscht dss Alan reagiert.
ich lrieg da immer wieder auf's Neue eine Gänsehaut~


Und Alaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan *_*
Alan ist sooooo eine cooler Charakter!!!
Wah~ Seine Reatktion ist einfach so Liebe *__*
*anschmacht*
Ich leibe diese szene
ich lieb die soo sehr ey XD
So voll die Vater / Sohn Szene irgendwie. Das ist so klasse geschrieben, du rinst einfach absolut fantastisch die Gefühle rüber und ich weiß nicht woie ich es sagen soll- ich finde einfach man kann sich es bildlich so gut vorstellen- wie Kopfkino halt.
Ich glaube ich hab schon mal erwähnt, wie sehr ich deinen Schreibstil liebe oder? Wenn nicht, ich sags dir gern nochmal XD

Ich finde es toll, dass du tron dann seine Version der Geschichte erzählen lässt, do dass der Leser nachvollziehen kann, was in der Zeit wirklich passiert ist. Und wieder läuft dabei alles wie im Kopfkino ab. Und wenn tron dann mitten im Satz abbricht- oaaaaah episch *_*
Und noch viel toller ist dann diese kryptische Andeutung von tron- du setzt mich immer wieder gerne auf die Folter ( und dabei weiß ich schon wie's weiter geht man! und ich leide trotzdem wieder mit XDD)
Atlantis ist auch wieder süß, als sie ihre Sorge um tron mitteilt, ehe dieser dann erklärt was ihm zugestoßen ist.
Ich kann es nicht so wirklich in Worte fassen, ich mag diese Szene einfach total gerne und lese sie auch immer wieder gerne :D

Die schlafende Atlantis ist niedlich und wenn Alan sie dann das erste mal berührt und sie so leuchtet-- höhö
Das ist wieder so ne epische szene XD
Hach ich freu mich drauf wenn da mehr erklärt wird *_*

*wegfetz*
Es ist soo lustig wie Tron und Alan sich unterhalten und dann nur dieses synchrone: Flynn! kommt
Ich kann mir das sooo gut vorstellen. Und allein dabei könnte ich mich wegfetzen.
Ahhh Kopfkino ist toll *___*
Wie sie da hocken sich einen Moment angucken und dann beide im gleichen Tonfall und mit dem gleichen Gesichtsausdruck nyahhahahaha XD

Oah...
der Versuch Tron zu reparieren ist auch toll geschrieben. Ich find es gut, dass es eben nicht einfach so funktioniert, nur weil es Alan ist der es versucht. Das gibt der ganzen story noch mal etwas Würze.

O verdammt, ich bin so gebannt von der Story, dass ich immer wieder vergesse, zwischen durch an meinem Kommentar zu schreiben XD
Ich bin jetzt shcon einige Seiten weiter und lese gerade über Atlantis. Es ist so fasznierend etwas über sie zu erfahren und zieht mich gerade total in seinen Bann. ich kann gar nicht wirklich meinen Lesefluss unterbrechen, nur um dir zu sagen, wie toll ich deine Story finde. XD

Nimm es einfach als ein weiterres Kompliment wenn ich in meinem Kommentar immer wieder springe, weil ich einfach zu fasziniert von deiner Story bin. Endlich!! Alan hat es geschafft die roten Codes zu entfernen! Juchuuuuu!
Oah es ist so scheiße spannende gerade!!!
>_<
Ich muss erst noch ein stück weiter lesen, ehe ich ordentlich kommentieren kann- ah und um mich zu wiederholden. ich sterbe gerade OBWOHL ich das Kapitel schon kenne Ö_________Ö
XD

Und da Atlantis wird größer und alles
*nebenbei murmelt weil zu gebannt*
*weiterlesen muss*
Und sie benimmt sich so erwachsen- es ist cool dass sie auch eine Veränderung durch gemacht hat
Und ah tron wacht endlich auf XD
Atlantis ey XD Die is so niiiiiedlich
*kciher*
Und ja ich mag die Situation sehr.
Auch das kleine Geplänkel zwischen Tron und Sam x3

Cache ey -_______________-
BoahhXD
*tret*


Yeah :)
Solarsegler.
Die Szene ist wieder total klasse geschreieben, auch wie Alan auf einmal wirklich versteht, was um ihn herum geschieht. Einfach super und s anschaulich. Ich fühl mich die ganze Zeit als würde ich einen Film sehen und alles läuft an mir orbei. Bei deiner Story hat man einfach einen so guten Lesefluss, dass man gar nicht mekt, wie viel man eigentlich shcon gelesen hat, weil man einfach immer wissen will, wie es weiter geht *_*


Oah
und dann schlägt die Situation um.
Das kann man richtig fühlen ö.ö
Boah ist das krass- immer wieder, egal wie oft man es liest oder schon gelesen hat.
Clu.
Clu ey...
alter legt er einen Auftritt dahin.
So übel.
Und trotzdem so geil ey XD


Alta XD die zwei ey XD
Alan was machst du denn hier?
Ich wollte dich besuchen.
Oh , keine guter Zeitpunkt
XD
Ich liebe es, wie du immer noch Witz in die beschissensten Situationen bringen kanst XD

Clu tut mir zwar auch ein bisschen leid... aber ich steh nun mal auf Trons Seite.
Und dieses Ende.
Oah! Du und deiner verdammten Cliffhänger, aber ich erwarte EPISCHES im nächsten Kapitel (ich rede immer noch so als würde ich es nicht kennen *wegbrech* XD)
Oh Gott Minaaaaaaaaaaaaa
*rumhibbel*
Lad weiter hoch!!!
Man, sonst sterb ich hier!
Ist doch verrückt oder?
Du hast mich vor 3 Monate mit dieser Story hier geflasht und schaffst es gerade schon wieder mich von vorne zu flashen!!!!!
*sterb*
Ügeflasht ist*
*___*
Oaaaaaah~
*umkipp*
Ich muss weiter leseeeeeeeen >_________<

Ich hab dich sooooooooooooo lieb
*kiss*
*knuddel*
*umknuff*
*anherz*
Feenchen~
Von:  _Feena_
2011-07-17T22:00:15+00:00 18.07.2011 00:00
>//////////////////////////////////////////////<
*anhüpf*
*schnapp*
*knuddel*
*kiss*
Ich lieb dich auch~
*umknuff*
Aber das weißt du ja als zweifacher Mann und ich sags dir oft genug *höhö*

So, jetzt das Kapitel XD
Hier XD
Man! XD

Oh Gott dieser Anfang. Dieser Fall. Ich hab ja den Cliffhänger am letzten Kapitel schon gehasst- und irgendwie trotzdem geliebt. Woah, ey ich finde du beschreibst alles immer gut, so das man es bildlich vor Augen sieht und sich auch das Gefühl total gut vorstellen kann.
Und dann Rinzler Ò_ó
Ein Schock nach dem anderen! Die arme kleine Atlantis und dann dieser ARGH! boah ich hasse ihn- obwohl ich ihn auch ganz cool fand- aber ey hau ab! Das ist Tron, TRON- nicht Rinzler! Auch wenn sie im selben Körper sind und iregdnwie die gleiche Person sind. Man ey XD Trooooon~
Zum Glück gibt's Atlantis XD
Aber die Kleine ist auch einfach genial~
Hihihi~
x3
Yeah! Atlantis rulez!!!!!

Ich finde es interessant wie Tron während der Flucht einerseits so rational denkt und zum anderen doch so emotional auf den Leser einwirkt. Das fnde ich wirklich toll und wieder einmal finde ich auch deine Beschreibung sehr gut. Armer Rel so nebenbei~
Die Spielhalle <3
Schön dass du Tron dort hin bringst. Und ich finde auch das Gespräch zwischen Atlantis und Tron interessant, als er glaubt sie sei ein User. Es ist unheimlich sapnnend nicht zu wissen was das kleine Programm ist ( ja ja ich weiß es ja aber trotzdem) und welche Theorien aufgestellt werden. Und das Atlantis zum esten mal wie ein >Programm< verhält aber immerhin nicht verrät wer sie programmiert hat :)

Tron wiederum scheint sich in dem Abschnitt der Geschichte viele Sorgen zu machen und es macht spaß seine Gedanken lesen zu können, genau so auch wie seine Ängste. Ich finde es auch süß wie e sich um die jetzt erschöpfte Atlantis kümmert und sie mit nach unten in den Keller nimmt. Man merkt dass sie wichtig ist ^^
Es ist sehr überzeugend wie hart Ton mit sich ins Gericht geht und es wird sehr deutlich rüber gebacht, welche Angst in ihm ist. Ich finde es gut, dass bei deiner Geschichte nicht alles sofort Friede, Freude, Eierkuchen ist- das ist einer von vielen Gründen, die deine Geschichte so interessant und lesenswet machen.

"In diesem Fall gäbe es für ihn nur die Möglichkeit der Löschung"

Der Satz ist so heftig und trotzdem so passend. ich denke es wäre für Tron wirklich eine absolute Katastrophe sollte er je seinem User etwas tun. Daher finde ich diesen Satz klasse. Weil er irgendwie die Angst in Tron und dennoch seine Entschlossenheit ausdückt.

Wi wechseln in die Userwelt und treffen auf Alan und Lora <3
Die Geschichte und die Gefühle die du über Alan vermittelst sidn wirklich anschaulich und diese alltägliche Szene passt dennoch ganz hervorragend ind die gesamte Story hinein. Es st schön die beiden als Ehepaar zu sehen :D
Es ist auch ...so väterlich wenn Alan mit Lora über Quorra redet und sich Sorgen um Sam macht, da er Quorra für eigenartig hält. Wirklich eine kleine Familie.
Lora hingegen geht viel lockerer mit der Situation um, was auch irgendwie den Charakter von Tron und Yori widespiegelt. Ich mag die zwei- abe ich glaube das weißt du ja <3
Aber es ist auch etwas traurig, dass de Verlust von Flynn immernoch so heftig an den zwei nagt, was es dennoch wieder authentisch wirken lässt.


Uhhhhhhhhhhh
Alan hat gemekt das Tron weg ist.
Woah, ich kanns mir richtig vorstellen, wie er da vor dem Rechner hockt.
Und verdammt nochmal, ja ich wäre auch verdammt sauer, wenn ich so etwas nach 20 jahren erfahren würde. Böser Flynn XDD
*lach*
Aber man, Alan hat schon recht.
Ich wäre auch ausgetickt, ehrlich mal.
Aber ich finde es toll wie du es beschreibst und auch, dass Alan sich auf den Weg in die Spielhalle macht um heraus zu finden was passiert ist. Er gibt Tron nicht auf!
Ich finde es ja edel dass Sam Alan helfen möchte, aber es war echt an der Zeit dass er mal auf's raster kommt!
Und dann ist da auch shcon die kleine Atlantis. SO süüüß
XD

Interessante Schlussfolgerungen von Sam- nur leider völlig falsch. Und der arme Alan hat bestimmt einen Schock.
Und wieder Atlantis. Hach, die kleine Zicke is so schön stur und hartnäckig und es ist auch verdammt gut, dass sie das dieses mal ist, denn ja Tron ist ja auch zurück!
Heldenhaft rettet Tron dann Atlantis ...vor Freunden XD
Nein aber ehlrich mal, dafür das Tron so geschwächt ist, kämpft er fantastisch. Und mann sehr wohl sehen, das er das Hez am rechten Felck trägt!


Huuuh.
Quorra pfeffert Tron eine ._.
Krass. Und Trons Reaktion noch viel gelassener: Die habe ich verdient.
Ja ._.
Ich meine das Alan umkippt ist logisch und Trons Reaktion ist toll beschieben aber---- XDDDDDd Atlantis ist mal wieder die geilste XD
"Guck mal er schläft auch" XDDDDDD
Dieses Kind, echt, zu cool XD
Und ihre Abneigung Quorra gegenüber is niedlich

Auch Alans Intergration lässt sich super lesen und ist sehr anschaulich beschiben, ich finde es niedlich wie alle den Blick abwenden außer Tron und wie Atlantis nachher zu ihm geht, als Alan wach wird x3
Und dann treffen Tron und Alan wieder aufeinander. Allein die Vorstellung ist krass. Ich würde das wirklich zu gerne mal in einem Film sehen.

"Ich habe versagt."
Schon wieder so ein übler Satz mit dem du da aufhörst.
Du liebst es echt Menschen auf die Folter zu spannen und sie damit hibbelig auf das nächste Kaitel warten zu lassen >__<
*rumhibbel*
Ahhh~
Lad bitte bitte bitte bald wieder was hoch~
Die Story hat einfach zu viel suchtpotenzial!!
Ich liebe diese Story, ich glaub ich es muss es dir mindestens noch 100000000000 mal sagen, wie toll ich die Gesichte finde.


Und es wäre so schön wenn Tron auf Yori treffen würde~
Nyaaa

>//////////<
*anhüpf*
*sich immernoch wie blöd über die Widmung freut*
*abschleck und anpapp*
*lieb habs*



Feenchen


Von:  _Feena_
2011-07-17T18:16:28+00:00 17.07.2011 20:16
yaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaay
Neues Kapiiiiiitel *freu*
*rumhüpf*
Nyahahahahahahahahahahaa *___*
*zu dir hüpf*
*knuddel*


Haaaach Atlantis ist am Anfang soooo niedlich wenn sie an Rel rumtatscht XDDD
Ach ich liebe das kleine Ding einfach. Sooo süß >.<
Und wenn sie dann rum zappelt weil sie zu Tron will XD

Der selbst mal wieder nur sein Veratwortungsgefühl im Kopf hat v.v Aber Flav sagt ihm ja erst mal gehörig die Meinung, das ist sehr symathisch.
Aber es hätte mich auch gewundert wenn der Sturkopf auch nur einmal auf das hören würde was man ihm sagt. Aber nein, er muss ja gleich wieder aufstehen- was aber selbstverständlich sehr gut zu seinem Charakter passt. Ich kann seinen kleinen Wutausbruch auch verstehen, auch wenn es natürlich erst mal das Beste für ihn ist, wenn er sich ausruht. Ich finde das Rel auch sehr fürsorglich reagiert ;)

Und dann Atlantis wieder XD
"Boah ich bin ein Held!" XDDDDD
Das ist so verdammt niedlich. Sie ist so süß und unschuldig naiv, daher ist sie auch direkt so sympathsich. Auch wenn sie so im Kreis läuft um ihren eigenen Rücken begutachten zu können, herrlich ^^
Sie ist wirklich wie ein Kind, daher finde ich auch trons Frage berechtigt. Ich mag es wie er sich um sie kümmert...das ist so fürsorglich und liebenswert. Passt einfach total gut zu Tron, da er ja auch eigentlich ein ruhiger und besonnener Charakter ist. Aber ich finde es auch gleichzeitig wieder sehr realistisch, dass Tron eigentlich- wie auch die anderen anwesenden Programme- mit Atltantis kleinem Gefühlsausbruch nicht richtig umgehen können, weil sie so etwas wie ein kind nicht kennen.
Ich finde du bringst sie aber dadurch total authetisch rüber, so dass man gleich Lust hat noch weiter zu lesen. Ich bin so wieso der Meinung, dass sich deine Geschichte gut lesen lässt. Vom Stil her und auch vom Schreibfluss. Es ist überhaupt nicht anstrengend oder so :D

Zurück zum Kapitel.
Es ist amüsant wie Rel Tron helfen will und letztlich auch in Alan in Kontakt treten will. Ich meine es ist absolut logisch das Tron Hilfe braucht und ich inde Rel so klasse, weil er ihm eben helfen will. Und dabei auch mal ignoriert was Tron sagt. Obwohl ich auch andererseits Tron wieder verstehen kann, dass er alan nicht in gefahr bringen will- ujnd er sich dadurch mal wieder den ärztlichen Ratschlägen widersetzt (nur dass er die kleine atlantis so anfaucht ist nicht nett Ò_ó)
Bis er dann endlich kapiert was die Kleine für ihn tut. Ich find es toll, dass du so phasenweise beschreibst wie Trons Kraft zurück kehrt und atlantis ihmn dabei behilflich ist- und sie dann Freundschaft schließen. So auf ihre eigene Art und Weise.
Dennoch bleibt Tron der Beschützer. Und das ist auch gut so.

Eine interessante Wendung erfolgt als sich Atlantis am Bein verletzt. Da wird man wieder hellhörig, das mit dem kleinen programm etwas anders ist, als mit den anderen die man so allgemein kennt. Genau so dass sie Tron weiter hin Kraft überträgt.
Alles noch reichlich mysteriös :)
Die Beschreibung in der Innenstadt, das die Kleine so auffällt ist wieder sehr authentisch gemacht ^^
Und dann erwähnst du auch Yori- was natürlich noch viel toller ist <3



Tja der I/O Tower- eine cleverer Schachzug den Tron da anwendet um unbemerkt weiter zu kommen, wirklich toll gemacht, auch wenn das Atlantis natürlich mal so gar nicht gefällt. Ich denke aber jedes "Kind" würde so weinend und schreiend reagieren
Die arme Maus~
*knuddel*
Obwohl ich ja schon sagen muss, das Tron da echt abgebrüht ist - gut muss er auch damit sie nicht auffliegen, aber Atlantis tut mir schon unheimlich leid und ich wäre wohl genau so geschockt gewesen, wie Rel es zu dem zeitpunkt auch war. Auch wenn hinter Trons Verhalten natürlich ein Plan ist.

Wie Tron dann jedoch die Wachen erledigt ist einfach genial, wie auch simpel. Aber unheimlich anschaulich und toll geschrieben.
Und Dumont *_*
Ich freu mich so dass er auch vorkommt hihi~
Tja und ich kann auch Atlantis verstehen, die erst mal Angst vo Tron hat. Hätte vermutlich jedes andere Kind auch wenn ein Freund sie so behandelt hätte- auch wenn es nur gespielt war. Daher ist Trons Entschuldigung mehr als nur angemessen v.v
Aber es ist auch sehr süß, als sich Atlantis dann wieder mit dem Wchter verträgt und ihm hilft.
:D

Und Ton ist so cool.
Man kanns echt nicht anders sagen wenn er kämpft und so
*einfach hin und weg*
Und Rel ;_;
Der Idiot, man XD
T__T
Mäh~
Heldenhaft aber soooo gefährlich


Und Tron Und Atlantis!!!
Ö__Ö
Du und deine Cliffhänger Ò_ó
Ich sterb dann immer voll!!!!!

"Und fiel"

*den Satz immer wieder anglotz*
Schon als cih das Kapiel zum ersten Mal gelesen hab bin ich bei dem Satz fast ausgerastet- weil du alles offen lässt
Woaaaaaaaaaaaaaaah
>___<
Lad bloß schnell weiter hoch!!!!!!!
Boah. ich LIEBE deine Story so *_____________________*
Ich finde die soo tollig~
...
...

Fortsetzung? Na ? Naaaaaaaaa?
XD

Aaach ja, so ein tolles Kapitel
mäh~
*umknuff*
Ich freu mich darauf wenn das nächste hoch geladen wird <3

HDGGGGGGGGGDL
Feena
PS: Es steht I/O auf meinem Lockenstab XDDD
Von:  _Feena_
2011-07-12T20:53:39+00:00 12.07.2011 22:53
Atlantis *_*

Ich liebe die kleine Zicke xD
Ich find sie ja klasse.
Sie ist so niedlich >3<
*grins*


Ich mag das Kapitel allgemein sehr gerne, weil vieles erklärt wird. Und vor allem wegen dem letzten Satz- so ein Epic-Faktor eben.
Und Rel XD
Rel is so coooooooool.

Hach ja, ich hab dir ja schon mal groß und breit erklärt wie sehr ich deine Geschichte liebe. Die hat mich im Februar echt gerettet. Und dahe lieb ich sie gleih noch viel mehr.
Ich freu mich sehr auf das nächste Kapitel :)

Ich hoffe du hast ganz bald noch weitere Leser, weil diese Story einfach fantastisch ist und eben auch absolutes Suchtpotenzial besitzt!
Und außerdem - um mich zu wiederholen- Atlantis ist sooooooooooo knuffig >.<
*anherz*

HDGDL
Feena :)
Von:  _Feena_
2011-07-12T19:58:57+00:00 12.07.2011 21:58
Tron....

;__;

Gott, erst einmal danke für die Widung *kissu*
*freut sich darüber immer noch wie wahnsinnig*
Ich freue mich ja sooooo dass du sie doch hochlädst, weil diese Fanfic verdient es einfach gelesen zu werden, sie ist nämlich absolut fantastisch!
*____________*

Du weißt ja schon wie sehr ich jedes einzele Kapitel liebe und dass ich von deinen Geschichten gar nicht genug bekommen kann *_*
Und gerade die hier hat eine ganz besondere Bedeutung für mich...aber das erzähl ich dir lieber mal in einem privateren Gespräch. Obwohl du das ja eigentlich auch schon weißt.
*anherz*

Der Prolog ist ein fantastischer Auftakt zu den nächsten Kapiteln. Ich liebe den Schreibtsil und die Art und Weise wie du die Gefühle und Erinnerung von Tron rüber gebracht hast. Ich freue mich auch, dass Yori erwähnt wurde, du weißt ja schon warum.
Ich freue mich sehr darauf die Fortsetzung (nochmal) zu lesen und zu genießen.
*breit grins*

Ich hab dich lieb
*chu*

Dein treuer Fan
Feena



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