Zum Inhalt der Seite

kPop Märchen ~

Gegenwart feat. Vergangenheit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Masquerade [P16 +]

Soo, der erste OS meiner "Märchen"-Reihe.

Diese Geschichte hatte ich für eine Freundin geschrieben. :3

Ehm, ja. Viel Spaß beim lesen :)
 

Es war einmal ein sehr bezauberndes Königreich im damals noch unbekannten Süd-Korea. Bis auf ein paar Menschen kannten dieses Land nur wenige. Verschiedene Leute kannten dieses Land nur von Gemälden oder aus alten Inschriften.

Das Königreich lag in der nord-westlichen Himmelsrichtung und war das angesehenste Königreich im ganzen Land.

Das Königspaar, das dort lebte, hatte das größte Ansehen in Süd-Korea und stand sogar über dem Königspaar im nördlichen Teil des asiatischen Gebietes.

Eines Tages vollführte das Königspaar einen großen Ball, der zu Ehren deren jugendlichen Sohnes gehalten wurde.

Viele Könige aus den umliegenden Regionen und Ländern kamen zu Besuch und wünschten dem jungen Prinzen alles Gute zu seinem 21 Geburtstag. Doch kamen sie da nicht an um dem Prinzen zu gratulieren, nein, sie gingen dorthin um fälschlicherweise der Prinzessin zu gratulieren. Niemand wusste, dass die vermeintliche Prinzessin eigentlich der Prinz war.

Jedes Mal auf einem großen Event, gaben die königlichen Eltern ihren Sohn als eine wunderschöne Prinzessin aus. Verstehe jemand warum?! Der Grund ist leider nicht bekannt, aber eins konnte man mit Sicherheit sagen: Die Prinzessin ... eh, pardon, ich meine der Prinz war wunderschön und sehr feminin. Somit verkauften sie ihren geliebten Sohn YoSeob als eine asiatische Schönheit.

Auf dem Ball zu seinem 21 Geburtstag traten viele Männer, ungefähr im selben Alter, an um für die Hand der "Prinzessin" anzuhalten. Es war kaum vorstellbar, dass niemand bemerkte, dass diese Prinzessin eigentlich ein äußerst niedlicher, attraktiver Junge war.

Natürlich wandte YoSeob sich von jedem seiner Anwärter ab, da niemand erfahren durfte wer er wirklich war. Außer es würde ihm jetzt seine große Liebe über den Weg laufen, die er aber immer noch als Frau einstufte. Die Betonung lag auf dem Wörtchen "Noch".

Während des Balles tanzte YoSeob mit den verschiedensten Leuten, aber keiner davon schien ihm zu gefallen. Immer wenn er hoffte, er hatte jetzt die Richtige im Blick, kam der nächste ekelhafte Typ angewackelt, um mit ihm zu tanzen.

Er war doch nicht schwul! Er war ein stattlicher Prinz, dessen Leidenschaft dem weiblichen Geschlecht galt und nicht dem stärkeren, Männlicherem.

Als er mit mindestens fünf Männern getanzt, die ihn allesamt ekelhaft angegrinst und ihn unsanft an irgendwelchen unangenehmen Stellen angefasst hatten, machte er sich auf den Weg zum Thron seines Vaters um diesen zu bitten, dass er endlich auf sein königliches Zimmer gehen durfte, da ihn dieser ganze Ball ziemlich ankotzte.

"Nein, mein Sohn", sagte sein Vater gebieterisch und verwies ihn dazu, erneut auf die Tanzfläche zu gehen und auf Lady Gagas Pokerface zu tanzen. YoSeob tat wie ihm geheißen und ging zurück auf die Fläche zum Tanzen. Auf dem Weg dorthin begegnete ihm ein maskierter Mann, etwas größer als er, in einem schicken Anzug, passend zu seinem Kleid.

Ja, richtig. Er trug ein Kleid. Was sonst? Immerhin musste er sich als Mädchen ausgeben.

Er betrachtete den Mann vor sich mit großen Augen, dachte aber nur daran, dass er so etwas nicht tun durfte, ging an ihm vorbei und suchte sich dieses Mal eine Frau zum Tanzen. War ihm doch egal, was die anderen dachten. Immerhin machte er diese "Ich bin eine Prinzessin"-Sache schon sein ganzes Leben lang. Und wenn? Eine lesbische Prinzessin war ja nicht der Weltuntergang. Gab zwar keine Nachkommen, aber was soll's. Er hatte sich gerade ein 'Mädchen' ausgesucht, da drehte er schon ein paar Kreise auf der Tanzfläche. Mittlerweile lief aber ein anderes Lied. Die fünfte Symphonie von Beethoven. Darauf konnte man so richtig abdancen, sagte seine Mutter immer. Gefolgt von dem "BamBamBamBam", folgten seine Tanzschritte und er wirbelte mit seiner Tanzpartnerin wild herum. Als deren Hände sich kurz lösten, sie beide einzeln einen Tanzschritt machten und YoSeob sich wieder zu ihr drehen wollte, stand plötzlich der Mann von vorhin vor ihm und hielt ihm elegant die Hand hin. Stirnrunzelnd umfasste YoSeob die Hand des Fremden und tanzte weiter mit dem Maskierten.

Geschmeidig bewegten sich die beiden zu den rhythmischen Klängen von Beethovens fünfter Symphonie. Währendessen vergaß YoSeob vollkommen, dass er doch eigentlich hier die Frau spielen sollte. Aber irgendwie kam es ihm so vor, als wüsste sein Gegenüber alles über ihn. Diese wissenden Blicke in den wunderschönen Augen durchbohrten YoSeobs Körper und ließen ihn Unbehagen spüren. Er konnte nicht anders, als diesem Unbekannten die ganze Zeit in die Augen zu starren, auch wenn mehr als drei viertel seines Gesichtes von einer dunkelblauen Maskerade bedeckt waren.

Irgendwie hatte YoSeob in diesem Moment das Verlangen, dem Unbekannten die Maske vom Kopf zu ziehen. Er fühlte eine gewisse Verbindung zwischen dem Tänzer und sich. Die Anmutigkeit und diese stolzen Bewegungen kamen ihm durchaus bekannt vor.

"Wer bist du", fragte er als das Lied von Beethoven endete und die rockigen E-Gitarren Klänge der Rolling Stones ertönten.

Da der Mund frei zu sehen war, sah YoSeob das Grinsen des Maskierten, welcher sich in dem Augenblick zu ihm hinunter beugte und irgendetwas in sein Ohr flüsterte, was er aber nicht verstehen konnte. Verwirrt darüber tanzte YoSeob weiter mit seinem Unbekannten und er wurde sich nur leicht bewusst, dass er hier gerade mit einem Mann tanzte, der eigentlich von ihm glaubte, dass dieser eine Frau war!

Das würde Probleme geben, dachte sich YoSeob. Ich kenn mich ja, wahrscheinlich werde ich mich ausgerechnet in diesen Typen verlieben.

Und verdammt, dann bin ich schwul! Dachte er entsetzt und hörte mitten im Lied auf zu tanzen.

Überrascht blickte der Maskierte die 'Prinzessin' an und griff nach ihrer Hand.

"Wohin des Weges", fragte er als YoSeob sich umdrehte um zu gehen. Diese männliche, attraktive Stimme raubte YoSeob den Verstand und es machte ihn unglaublich an, sodass er geschockt feststellen musste, wie sich in seiner Körpermitte etwas regte.

"Was zur...", fluchte er innerlich und rannte so schnell wie möglich in sein königliches Gemach.

So schnell er konnte flüchtete er an den Gästen vorbei, rot anlaufend vor Scham, die große Wendeltreppe hinauf bis in sein Gemach, das dort seelenruhig auf ihn wartete. Panisch rannte er in sein Zimmer, vergaß aber die Tür hinter sich zu schließen und ging in den königlichen Waschraum. Er brauchte dringend kaltes Wasser!

Er spritzte sich das kühle Nass ins Gesicht und rutschte an der Wand hinunter. "Was zum…? Wieso reagiere ich so extrem auf einen Fremden? Das darf ich nicht! Verdammt!"

Er versuchte sich zu beruhigen, schaffte es aber nicht ganz, weil immer wieder diese attraktive Stimme des Mannes von vorhin in seinem Kopf widerhallte und das maskierte Gesicht ihn verführerisch angrinste.

Schnell, aber ruckartig riss er den Rock seines Kleides ab und pfefferte es in die nächste Ecke. Dieser Anblick gefiel ihm überhaupt nicht. Wie konnte ihn eine Stimme so stark erregen? Noch dazu war es die Stimme eines total fremden Mannes gewesen!

Er schämte sich total, machte sich Vorwürfe und bereute es, dass er so schnell abgehauen war. Das würde bestimmt Ärger geben. Sein Ruf als Prinzessin war ruiniert!

Vorsichtig begann er damit, dem Staufluss der Lust freien Lauf zu lassen. Er wusste ja nicht, wie so etwas ging. Bisher war er immer ein braver Junge gewesen, er hatte so etwas noch nie getan. Zumindest hatte er dabei noch nie an ... ihn gedacht.

Während er sich befriedigte, bemerkte er gar nicht, wie jemand in seinem Zimmer stand und ihn mit hungrigen Blicken beobachtete.

Der Unbekannte stand dort, schaute dem keuchendem Prinzen zu und konnte sich kaum zurück halten. Dieser Anblick war einmalig, seit Jahren hatte er dieses Gesicht, diesen Körper nicht mehr gesehen! Vermisst hatte er ihn. Sogar sehr. Doch verschiedene Gründe hatten ein weiteres Zusammentreffen nicht erlaubt.

Und jetzt? Jetzt saß diese Person stöhnend vor ihm auf dem Boden und befriedigte sich selbst. War das nicht ein herrlicher Anblick? Für den eben Angekommenen schon.

"Soll ich ihnen zur Hand gehen, Majestät", fragte der Maskierte und trat zum Vorschein, wobei der Prinz schrecklich zusammen schreckte und fürchterlich erschocken drein blickte.

Der Maskierte schaute mit einem leicht dreckigen Blick auf das sich darbietende Spektakel und kniete sich sehnsüchtig neben seine Majestät.

"Was wollen sie hier", fragte YoSeob ziemlich geschockt. Sein Gesicht war wahrscheinlich so rot wie eine Tomate zur Erntezeit. Seine Hände waren schlaff zwischen seine Oberschenkel gefallen. Er versuchte gar nicht erst sein bestes Stück zu verstecken, denn der Maskierte hatte anscheinend bereits genug gesehen und irgendwie fand er es nicht annähernd so peinlich wie die Tatsache, dass er diesen Mann eben erregend gefunden hatte. Bzw. er fand es immer noch. Das war auch der Grund, warum der Blick von ihm immer wieder zwischen den Augen des Mannes und seiner Mitte hin und her wanderte.

Unerwarteter Weise nahm der Maskierte plötzlich die Maskerade vom Gesicht und ein wunderschöner, blonder Junge tauchte dahinter auf. Seine Augen funkelten wie der Nachthimmel mit vielen kleinen glitzernden Sternen darin. Seine zart aussehende, cremige Haut glänzte im schwachen Licht der kleinen Öllampe, die auf dem Tisch neben dem Bett stand. So ein wunderschönes Gesicht hatte YoSeob doch schon irgendwo einmal gesehen! Dieses schnuckelige Aussehen, der herrliche Teint und die unnormalen schneeweißen Haare... das alles kam ihm mehr als nur bekannt vor. Er kannte diesen Mann!

"Ich dachte, sie könnten Hilfe gebrauchen, Hoheit", grinste der junge Mann und deutete auf des Mannes bestes Stück.

"Was... was fällt ihnen ein", fragte YoSeob geschockt, aber war gleichzeitig ziemlich erregt. Er wollte ihm helfen dieses 'große' Problem zu beseitigen! Wieso nicht? Die Hilfe kam wie gerufen. Außerdem, was konnte diesen Tag jetzt noch toppen? Guter Sex? So schien es wohl zu sein.

Trotzdem hatte er auch Angst. Immerhin wäre das sein erstes Mal. Und das mit einem MANN!

Würde das seinem Ruf schädigen? Nein, dachte er. Das konnte ja nicht sein. Immerhin hatte er seinen Ruf als Prinzessin des reichsten Königreiches in Süd-Korea gerade eben zunichte gemacht. Was konnte das Volk jetzt noch schocken? Und seine Eltern? Die waren ihm egal. Das hatten sie davon, wenn sie ihren Sohn jahrelang wie ein Mädchen aufzogen und dieser nun so anfing wie ein Mädchen über Männer zu denken.

„Wieso siezen sie mich? Das klingt so förmlich. Als würden wir uns nicht kennen“, grinste der blonde junge Mann immer noch und starrte jetzt länger auf die herausragende Erregung vor seinen Augen.

„Wir kennen uns auch nicht!“ YoSeob zog die Augenbrauen hoch und versuchte jetzt, irgendwie, diesen peinlichen Moment zu untergehen, indem er sich den zuvor abgerissenen Rock wieder über die Beine zog. Was aber keine gute Idee war, wie’s sich heraus stellte. Er strich natürlich unsanft an seinem Freund vorbei und musste leise aufkeuchen.

„Sind sie sicher, dass sie keine Hilfe brauchen“, fragte der blonde Mann erneut und legte vorsichtig seine Hand über die Beule in dem aquamarinblauen Rockfetzen.

„Lassen sie das“, keuchte die vermeintliche Prinzessin auf und haute die Hand von dem, passend zu seinem Rock gekleideten jungen Mann weg. Dabei entstand ein lauter Knall, der durch den nicht großartig ausgestatteten Raum hallte. Kurz war es still. YoSeob rutschte etwas weg, zuckte dabei mehrmals zusammen, da es doch nicht ganz einfach war, sich in diesem Zustand zu bewegen.

„Aber, YoSeob. Kennst Du mich nicht mehr“, fragte der junge Mann etwas enttäuscht, rutschte aber wieder näher auf ‚die Prinzessin’ zu.

„Wieso sollte ich sie kennen!? Außerdem, was glauben sie, mit wem sie reden? Haben sie keinen Respekt?“ Er versuchte, ohne große Überzeugung, dem Fremden auszuweichen, doch dieser kam auf allen Vieren auf ihn zu gekrabbelt. Seine Haltung erinnerte an eine Katze auf Jagd nach ihrer Beute.

„Kommen sie mir nicht näher… o-oder, ich rufe die Wachen“, bibberte YoSeob, als der hübsche Blonde ihm näher kam. Er hatte seine Position jetzt quer über dem zitternden Prinzen eingenommen. Eine Hand hatte er auf die rechte Seite von YoSeobs Seite platziert, ein Bein sachte zwischen seine Beine geschoben (darauf bedacht, nichts Wichtiges kaputt zu machen) und der Rest seiner anderen Körperhälfte lag auf der entgegen gesetzten Seite. Mit einem äußerst hungrigen Blick schaute er YoSeob an und leckte sich über die Lippen, bevor er seinem Ohr näher kam und dort hinein flüsterte:

„Das würdest du doch nicht tun.“ Der Atem des Unbekannten strich YoSeobs Ohrläppchen entlang und kitzelte ihn. Er schauderte und schüttelte sich leicht.

„L-Lass-Lassen sie d-das“, stotterte er. Allein dieses Gefühl hatte alles noch schlimmer werden lassen! Wieso reagierte er so auf diesen Kerl? Er kannte ihn nicht! Aber komischerweise schien dieser Mann ihn zu kennen…

„Tut mir Leid, aber du hast kein Recht, mir Befehle zu erteilen“, hauchte der Blonde wieder und stupste den empfindlichsten Teil des Ohres mit seiner Zunge an.

„Wa-was machen sie da“, fragte YoSeob unsicher und bewegte seinen Kopf leicht zur Seite. Immer noch konnte er sich nicht dazu ringen, einfach aufzugeben.

Das war gegen seinen Stolz! Außerdem … wieso war dieser Mann nicht überrascht darüber, dass er ein Mann war? Wie konnte er das wissen? Unmöglich!

„Ich ärger dich ein bisschen“, lachte er und hauchte YoSeob in die Ohrmuschel hinein.

„Komm, denk nach. Du kennst mich“, er strich mit der linken Hand vorsichtig über die Beule im Rockfetzen, die nun etwas an Größe zugenommen hatte. Seine Mission verlief erfolgreich. YoSeob keuchte erneut auf und zuckte zusammen.

„W-wie soll ich denn da n-naa-nachdenken“, stöhnte YoSeob auf. „Außerdem… ich kenn sie nicht. Ich habe sie noch nie gesehen!“ Doch Bilder tauchten vor seinen Augen auf. Bilder der Vergangenheit. Er schien sich langsam zu erinnern. Doch die Bilder verschwanden ganz schnell wieder, da YoSeob geschockt bemerkte, dass die Lippen des Fremden nun seinen Hals hinunter gewandert waren und ihn dort leicht ärgerten.

„Wieso machen sie das“, YoSeobs Stimme zitterte während der Mann mit den schneeweißen Haaren seine entblößte Schulter mit sanften Küssen überhäufte. Seine Hand wanderte von YoSeobs Oberschenkel bis hinauf zu seiner Taille. Er tastete nach YoSeobs Oberweite, die natürlich nicht wirklich existierte und umfasste sie. Dabei fing er an zu lachen und schob seine Hand in YoSeobs Dekolleté, um etwas hervor zu holen und es in die nächste Ecke zu schleudern. Er hörte kurz auf mit den Küssen und schaute YoSeob genau in die Augen.

„Das steht uns Männern nicht. Und dir erst recht nicht“, grinste er und ließ seine Hand unter dem dünnen Stofffetzen liegen, wo er YoSeob an bestimmten Stellen ärgerte.

„Hm“, meinte YoSeob seufzend und legte seinen Kopf leicht zur Seite. „D-das… bitte“, flehend sah YoSeob sein Gegenüber an. „Sag mir, wer du bist“, flüsterte er.

„Du kennst mich. Du musst nur etwas nachdenken“, lachte der Blonde wieder und küsste YoSeobs Schulter ausgiebig.

„Wie soll ich denken, wenn sie das mit mir tun“, meinte YoSeob leicht lachend, da er an der Schulter leicht kitzelig war.

„Tu mir den Gefallen, Süßer und sieze mich nicht“, hauchte der junge Mann dem schwarzhaarigen Prinzen ins Ohr und strich mit den Fingerspitzen an seiner nun flachen Brust vorbei. „Erinnerst du dich nicht mehr? Damals?“

„W-wieso soll ich si-“.

„Na, na, na“, meinte der Unbekannte und hielt YoSeob den Zeigefinger auf die weichen, rosanen Lippen. „Was habe ich dir gesagt?“

„I-ich… ich soll si- eh, di-dich nicht siezen.“

„Geht doch schon besser“, lächelte der blonde Mann vor sich hin. „Soll ich dir meinen Namen verraten?“ YoSeob nickte ganz schnell auf und ab. „Man nennt mich GD.“

YoSeob schaute den Fremden an und zog die Augenbrauen zusammen. Für einen Moment lang, taten die beiden nichts mehr und starrten sich nur noch an. Irgendwie kam YoSeob dieser Name bekannt vor. Er wusste, er hatte dieses Gesicht schon einmal gesehen! Diese wunderbaren braunen Augen und die vollen, hellrosanen Lippen. Sie machten ihn nicht nur höllisch an, nein, sie erinnerten ihn auch noch an irgendeinen bestimmten Jungen. Aber er wusste nicht an wen.

„GD“, murmelte YoSeob den Namen des Unbekannten und träumte leicht. Bilder von vergangenen Tagen tauchten vor seinen Augen auf und er schien wie in einer anderen Welt zu sein. Die Sonne blitzte durch die Blätterdächer der großen Buchen und Eichen und schien auf den wunderschön weichen Grasboden, der auf einer großen Lichtung wuchs. Ab und zu wuchs ein Busch aus dem Boden und zierte die sonst leer erscheinende Gegend. In der Mitte der Lichtung sah YoSeob zwei ‚kleine’ Gestalten liegen. In ihren bunten Sommersachen fielen sie neben den ganzen bunten Blumen nicht sehr auf. Doch durch ihr lautes, fröhliches Verhalten erregten sie im ganzen Wald großes Aufsehen. Rehe hüpften durch die Büsche an ihnen vorbei und Vögel saßen über ihnen auf Ästen und zwitscherten. Das kindliche Lachen der beiden Gestalten hallte erneut durch das Buschwerk. „Hey, Jiyong! Lass das“, kicherte ein schwarzhaariges Mädchen, dass unter einem brünetten Jungen lag. Dieser kitzelte das Mädchen, so dass ihr wundervolles, helles, fröhliches Lachen von dem Wind davon getragen wurde. „Jiyong! Jiyong! Hör auf“, lachte sie.

„Jiyong“, wiederholte YoSeob verträumt, aber kehrte blitzschnell zurück in die Realität, da er spürte, wie die Lippen des blonden Mannes nun leicht seine berührten. Er schaute diesen geschockt an und drückte ihn leicht weg, aber er schaffte es nicht. Er hatte keine Kraft mehr in seinen Gliedern. So abgelenkt war er gerade gewesen.

„Du hast meinen Namen gesagt“, sagte der Unbekannte überrascht und blieb kurz vor den Lippen des anderen stehen. „Erinnerst du dich, YoSeob“, fragte er liebevoll und strich dem Schwarzhaarigen über die Wange. YoSeob nickte ganz leicht. Er war total benommen und sah nur noch dieses wunderschöne Gesicht des lachenden Jungen von vorhin vor sich. Es war vollkommen identisch mit dem des Unbekannten vor ihm. Das mussten einfach die gleichen Personen sein!

„A-aber… wieso… ich … ich verstehe es nicht“, meinte YoSeob verwirrt.

„Das brauchst du auch nicht.“ Sanft berührten die Lippen von Jiyong die von YoSeob und verharrten dort einen winzigen Augenblick. Doch als YoSeob als Erster begann den Kuss zu erwidern, setzte Jiyong erfreulich mit ein. Er legte seine Hand an YoSeobs weichen Hals und streichelte dort neckend rauf und runter. Sanft bewegte er seine Lippen gegen die des schüchternen Schwarzhaarigen, der den Kuss erst zaghaft erwiderte. Währendessen wanderte die andere Hand von Jiyong hinunter zu YoSeobs Beinen und streichelte ihm dort innerhalb der Oberschenkel entlang.

„Ich will es aber v-ver-verstehen“, seufzte der junge Schwarzhaarige dem Blonden ins Gesicht und legte seine Hand vorsichtig und zaghaft an die Brust seines Gegenübers. Darunter spürte er den schnellen, regelmäßigen Herzschlag dieser Person, der seinen Herzrhythmus ebenfalls höher schlagen ließ.

Er kannte diese Person nicht. Beziehungsweise, er erinnerte sich nicht an sie, aber er fühlte sich so verbunden mit ihr, dass er das Gefühl hatte, als würden sie sich schon seit einer langen Zeit kennen.

„Das hat Zeit“, flüsterte Jiyong. „Immerhin müssen wir jetzt ein Problem beheben, findest du nicht auch?“ Ohne auf eine Antwort abzuwarten, gingen die Hände von Jiyong bereits auf Wanderschaft. Vom Hals bis zur Taille und weiter runter in die Mitte. Sie fanden ihren Weg über den doch schon feminineren Körper von YoSeob und verwöhnten ihn an den außergewöhnlichsten Stellen. YoSeob schien es zu gefallen, da er seinen Kopf in den Nacken legte und ununterbrochen aufkeuchte oder leise vor sich hinstöhnte.

Er konnte diesen Druck in seinem Körper nicht in Worte fassen. Diese Anspannung machte ihn verrückt. Die Berührungen dieser Person brannten wie unlöschbares Feuer auf seiner Haut und hinterließen kribbelnde Spuren. Überall.

„I-ich kann ni-nicht mehr“, hauchte YoSeob fast unhörbar. „Bitte… Tu es.“

„Mit Vergnügen, Majestät“, grinste Jiyong seinen Partner an und riss ihm die letzten paar Stofffetzen vom Körper. Nun sah man, dass diese Prinzessin keinesfalls das war, wofür sie sich ausgab. Muskeln kamen zum Vorschein, männliche markante Züge zeigten sich und die prächtige Erregung in der Mitte des Geschehens setzte unter diese Aussage einen dicken fetten Strich, der alle Missverständnisse davon jagte. Dies hier war keine Prinzessin. Das war ein stattlicher Prinz. Ein Prinz, der seit Jahren von einem nahezu unbekannten Menschen geliebt wurde, ohne es gewusst zu haben.

„Was haben wir denn da“, fies schmunzelte Jiyong. YoSeob schloss seine Augen, als er sah, wie sich der blonde Mann hinunter beugte. Dann überkamen YoSeob tausende Gefühle auf einmal. Überraschung, Lust, Erregung, Freude, Angst und noch viele verschiedene andere Gefühle, die er in diesem Moment aber nicht genau beschreiben konnte, weil sich alles zu einem ganz großen Gefühl aufbaute. Doch er wollte nicht, dass alles so schnell endete… Außerdem, so hatte er sich den Sex mit einem Mann nicht vorgestellt. Ging das nicht normalerweise anders? Wenn er es schon mit einem Mann machte, dann wollte er auch das volle Programm!

„Ji-Jiyo-yong…“, keuchte er und zog den ebenfalls erregten Mann zu sich nach oben. Die Lippen, die nur wenige Zentimeter vor denen von YoSeob lagen, waren feucht. Sehr feucht und es machte den Prinzen unvermeintlich an. Diese weichen, rosanen Kusswerkzeuge hatten gerade eben noch … YoSeob schluckte, bevor er weiter sprach.

„Ich meinte etwas anderes“, flüsterte er leise und schüchtern. Er wollte doch nicht wie ein Verrückter rüberkommen! Jiyongs Gesichtsausdruck wechselte von überrascht zu freudestrahlend.

„Ich dachte, du würdest so etwas nicht wollen und ich wollte nichts überstürzen und-“, er wurde von YoSeob unterbrochen, indem dieser ihm seinen Zeigefinger sanft auf die Lippen drückte.

„Shhht“, brachte der schwarzhaarige Prinz den Blonden zum Schweigen und hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen. „Hör mal, du solltest doch schon eben gemerkt haben, dass du mich unheimlich anmachst“, grinste der sonst so schüchterne Prinz. „Allein deine Stimme jagt mir einen Schauder über den Rücken, mein Freund.“ Ja, sein Freund. Plötzlich war YoSeob klar, dass dieser Junge einmal der eine gewesen war. Der eine, der seinen Gefühlshaushalt schon immer durcheinander gebracht hatte, aber YoSeob nie verstanden hatte, was das bedeutete. Jetzt saß er der gleichen Person nackt gegenüber und ihm wurde klar, dass die Gefühle von damals, die magischen Gefühle der Liebe waren. Heute sind sie es immer noch, doch die große Lust ist neu für ihn und das würde er jetzt kennen lernen. Das erhoffte er sich zumindest.

„Ich bin froh, dass du mich noch kennst“, hauchte Jiyong seiner Majestät ins Ohr und leckte mit seiner Zungenspitze vom Ohrläppchen bis hinunter zum Schlüsselbein, wo er stehen blieb und YoSeob mit großen Hundeaugen von unten anstarrte.

„Bist du dir sicher“, fragte er zur Sicherheit noch mal nach und leckte sich über die immer noch feuchten Lippen. Der Prinz antwortete schluckend:

„So sicher, wie noch nie in meinem Leben.“

Diese Antwort hatte Jiyong gereicht. Er war von großer Überzeugung, dass dieser äußerst schnuckelige Junge ihn wollte. Und er wollte ihn ebenfalls. Schon seit sie sich das erste Mal unter die Augen traten. Diese Liebe existierte seit vielen Jahren und sie wurde endlich erfüllt.

Mit großer Vorfreude zog sich Jiyong alles Unnötige vom Körper und verwöhnte seine Majestät nach allen ihm bekannten Künsten. Und das waren nicht gerade wenige.
 

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. ~ ♥

"Do NOT talk to strangers" doesn't mean you can't kiss them!

Und schon der zweite OS. :)

Ich hab zwar noch mehr, aber ich möchte animexx nicht überlasten. :OO

Viel Spaß beim lesen :)
 

Es war einmal ein kleines Dorf namens Seoul, das damals noch nicht sehr bekannt war, aber einmal die Hauptstadt des Landes werden sollte. Auch wenn es ein sehr kleines Dorf war, die Familien dort waren die Berühmtesten in ganz Süd-Korea. Die meisten davon hatten etwas in der Politik des Landes zu sagen, die anderen waren Führer der Wirtschaft oder eben anders vertreten. Jeder kannte sie und jeder liebte sie. Die zwei größten Adelsfamilien dort, die Lees und die Yangs, die schienen in ihrer eigenen Welt zu leben und hoben sich etwas von den anderen ab. Doch eigentlich war der Rest der Familien ein großer Zusammenschluss, der zusammen viel erreichte.

Nun, ich möchte euch die Geschichte von zwei jungen Männern erzählen, die dort lebten und die sich noch nie über den Weg gelaufen sind, trotz des kleinen Dorfes. Eigentlich kannte jeder jeden, doch diese beiden waren sich noch nie begegnet. Ihre Charaktere waren beide unterschiedlich und sollten eigentlich auch nichts miteinander zu tun haben, doch das Schicksal meinte es gut mit ihnen und führte diese beiden zusammen…
 

„Jiyong! Mach die Tür auf“, befahl die Stimme einer Frau und im ganzen Haus war ein lautes Geklopfe zu hören. „Ich verlange, dass du mich sofort rein lässt, oder es kracht! Jiyong!“ Sie haute ungeduldig mit der geballten Faust gegen die Tür und wartete auf eine Reaktion.

„Was gibt’s“, erklang es aus einem Türspalt, der in der Tür eingesetzt worden war.

„Ich verlange, dass du dich sofort anziehst und einkaufen gehst!“ Die strenge Stimme ließ den jungen Mann hinter der Tür die Augen verdrehen.

„Wieso denn, es ist noch so früh“, meckerte er und öffnete endlich die Tür. Er stand dort in Boxershorts und Unterhemd, betrachtete seine Mutter und wünschte sich wieder ins Land der Träume gleiten zu können. Er hatte von einem Mann geträumt, der ihm die ganze Zeit etwas versuchte zu sagen, er aber nichts verstand. Es schien so, als würde er auf einer Sprache sprechen, die Jiyong nicht verstehen konnte. Die ganze Zeit machte er sich Gedanken darum, was der junge Mann wohl gesagt haben könnte und wieso er in seinem Traum aufgetaucht war. Er hatte immer noch die schönen braunen Augen vor sich, die ihn anschauten.

„Deshalb! Unser Kühlschrank ist leer und morgen ist ein großes Fest! Also beeil dich und geh einkaufen, bevor nichts mehr da ist.“

„Wieso gehst du nicht selber“, fragte er seine Mutter und gähnte.

„Ich muss noch Wäsche waschen und den Haushalt auf Fordermann bringen!“ Sie drehte sich einmal um 180 Grad und ging die Treppe hinunter. Seufzend schloss Jiyong die Tür wieder und zog sich um. Wenn seine Mutter etwas wollte, dann hörte sie nicht auf, bis sie ihren Willen bekam. Also machte er sich fertig und ging dann nach unten in die Küche, wo seine Mutter stand und auf einen Zettel schrieb, was sie alles zu Essen brauchten.

„Ach und Jiyong, mein Schatz? Bitte pass auf dich auf! Da draußen laufen gefährliche Typen rum. Bitte rede mit niemandem, den du nicht kennst. Du weißt ja, die Typen von heute sind skrupellos und holen sich das, was sie wollen.“

„Ja, Mutter. Ich weiß das doch.“ Er verdrehte die Augen. Wie oft hatte sie ihm das schon gesagt? Und nie kamen ihm fremde Leute entgegen, die ihn ansprachen. Nie! Wozu dann die Vorsicht?

„Aber Jiyong, ich mache mir doch nur Sorgen! Du bist nun einmal so süß und unwiderstehlich. Jeder Mann würde so jemanden wie dich einfach mitnehmen!“

„Mutter! Ich bin selbst ein Mann! Kein Mann würde einen anderen einfach so entführen. Du tust grad so, als wäre jeder Mann schwul!“

„Nein, so etwas will ich gar nicht behaupten. Dein Vater, Schatz, war ein atemberaubender attraktiver Mann, der auf keinen Fall homosexuell war. Doch ich sage dir, dass bei deiner Schönheit und deiner Unschuldigkeit jeder Mann gerne schwul werden würde!“

„Mutter!“ Entsetzt sah Jiyong seine Mutter an und nahm den Zettel an sich, den seine Mutter gerade fertig geschrieben hatte. Danach zog er sich eine Jacke über und ging hinaus in den strömenden Regen, um einkaufen zu gehen.

Während er den Weg zum Laden an der nächsten Ecke entlang ging, dachte er über die Worte seiner Mutter nach. Was sie sagte, war völliger Unsinn, meinte Jiyong. Zudem war er bei diesem Thema schon immer sehr empfindlich gewesen. Noch nie hatte er glauben wollen, dass ein Mensch einen anderen einfach so „mitnahm“ und dann Gott weiß was mit ihm tat. Doch nicht ohne Grund! Er selbst, wenn er einem wildfremden Menschen begegnen würde, würde niemals auf die Gedanken kommen, mit diesem Menschen dieses … absurde Zeug zu veranstalten.

Jiyong überlegte, ob er wirklich so unschuldig und anziehend auf andere wirkte. Und wieso ausgerechnet auf Männer? Er war doch nicht schwul! Aber nein, dachte Jiyong und schüttelte den Kopf – nicht nur wegen seinen Gedanken, sondern auch wegen dem kalten Regen, der ihm auf den Kopf prasselte. Nur weil andere Männer, DAS mit ihm tun wollten, war er doch nicht schwul. Er errötete etwas bei dem Gedanken an DAS. Er konnte das Wort nicht denken, irgendwie fand er diesen Gedanken lächerlich. Doch war es allein seine Schuld? Er glaubte nicht, denn ihm wurde nie erklärt, was „Liebe machen“ bedeutet und wie so etwas geht. Seine Mutter hielt ihn von jeglichen Personen fern, da sie ja auf ihn hätten losgehen können. Dabei wollte er unbedingt wissen, wie ES geht… immerhin war er alt genug dafür.

Über ihm grummelte es und er schaute hinauf in den Himmel. Dieser war dunkelgrau, der Regen fiel herab und durchnässte ihm das Gesicht. Helle Streifen zogen sich durch den grauen Hintergrund und erhellten ihn. Er hatte gar nicht bemerkt, dass es auch gewitterte. Wieso nur war das Wetter die letzten Tage so schlecht? Es war doch mittlerweile April! Während er sich über das Wetter ärgerte, lief er weiter und achtete nicht darauf, wohin er lief. Deswegen bemerkte er auch nicht, dass aus der anderen Richtung ebenfalls jemand kam und die beiden knallten prompt zusammen. Mit einem dumpfen Geräusch landeten beide auf dem nassen Boden.

„Hey“, beschwerte sich Jiyong und rieb sich über den Rücken, da dieser nun schmerzte. Seine Hose war jetzt klitschnass und die Jacke voller Schlamm. Na toll.

„Tut mir Leid“, entschuldigte sich der andere und rappelte sich auf. Er trug eine Sonnenbrille, trotz des schlechten Wetters. Seine Haare waren durchnässt und sie schienen ihren Halt schon komplett verloren zu haben. Die dunklen Haare glitzerten immer, wenn ein Blitz durch den Himmel schoss. Der Donner gab seinen Senf dazu und dann war es wieder für einen Moment ruhig.

„Ich habe nicht aufgepasst, also ist es schon gut“, meinte Jiyong beruhigend und stand ebenfalls auf. Er hatte doch wirklich den Zettel seiner Mutter fallen lassen und als er ihn aufhob, war die Schrift verlaufen. „Oh, verdammt!“

„Das tut mir Leid, jetzt sind sie nass und ihren Zettel können sie wohl auch nicht mehr gebrauchen“, bemerkte der Fremde und kratzte sich am Hinterkopf. Da er eine Sonnenbrille bei so schlechtem Wetter trug, machte er Jiyong auf sich aufmerksam. Er schätzte den Fremden in seinem Alter. Irgendwie machte er einen coolen Eindruck und Jiyong war leicht beeindruckt… von einem Mann!

„Nein, ist schon gut. Kann ja mal passieren.“ Er lächelte, zerknüllte den Zettel und steckte ihn zurück in seine Jackentasche. Alles war nass! Jetzt durfte er zuerst zurück nach Hause und dann musste er wieder hier her laufen.

„Eh, das mag zwar jetzt ein bisschen komisch klingen, aber wollen sie vielleicht mit zu mir kommen? Dann können sie sich dort trocknen.“ Jiyong dachte daran, dass sein Haus keine fünf Minuten von hier entfernt war, aber aus irgendeinem Grund wollte er mit diesem jungen Mann mitgehen.

„Von mir aus, gerne“, hörte Jiyong sich selbst sagen und war verblüfft darüber, dass er gerade einem Fremden zugesagt hatte. Er erinnerte sich an die Worte seiner Mutter, aber interessierte sich im Moment nicht mehr dafür. Dieser fremde Mann hatte irgendwie eine besondere Art, die Jiyong gerne besser kennen lernen wollte.

„Gut, dann können wir gehen. Es scheint so, als würde das Unwetter direkt zu uns kommen.“ Er deutete auf die fast schwarzen Wolken, die sich am Horizont auftürmten und dort bedrohlich in die Richtung des Dorfes bewegten. Jiyong nickte, wobei sein unnatürlich blondes Haar Wassertropfen durch die Gegend schleuderte.

Es dauerte nicht lange – sie mussten nur um die Ecke gehen – und dann waren sie bei dem Unbekannten zu Hause. Etwas mulmig war Jiyong schon dabei, aber er versuchte es zu ignorieren. Vielleicht war es auch nur die Aufregung.

„Komm ruhig rein“, meinte der Fremde und öffnete die Tür. Drinnen war es gemütlich warm und es duftete nach Magnolienblüten.

„Sie können ins Bad gehen und sich dort umziehen. Ich bring ihnen ein paar trockene Sachen von mir, damit sie sich nicht erkälten.“

„Bitte nicht siezen, dann komme ich mir so alt vor.“ Jiyong lächelte leicht und zog die nasse Jacke aus. „Ich bin Jiyong.“

„Okay, einverstanden. Man nennt mich Taeyang.“ Der Fremde lächelte und zog seine Jacke ebenfalls aus, nahm Jiyong seine ab und hing beide an den Kamin, der leise vor sich hin brannte. „So, das Bad ist dort drüben.“ Er zeigte auf eine Holztür am Ende des Flures. Der blonde junge Mann nickte und ging dort hinein. Als er die Badezimmertür hinter sich geschlossen hatte, bemerkte er, was er gerade getan hatte. Er war einfach so mit zu einem Fremden gegangen, stand nun in seinem Badezimmer und sollte sich umziehen. Wieso tat er das? Was hatte ihn dazu veranlagt mitzukommen? Dieser Mann… dachte Jiyong und hätte sich selbst für seine Dummheit ohrfeigen können. Doch aus irgendeinem Grund fühlte er sich in diesem Haus wohl. Das unangenehme Gefühl war weg. Mit sicherem Gefühl zog er sich zuerst bis auf die Boxershorts aus und nahm sich dann eins der Handtücher aus dem Regal, um sich etwas abzutrocknen, da er doch schon ganz schön nass geworden war. Das Handtuch roch wunderbar nach Magnolie. Jiyong schaute sich in dem Raum um und fand, dass es für ein Badezimmer ziemlich warm eingerichtet war. Es hatte eine Dusche und eine Badewanne, die nicht weiß, sondern braun waren. Alles war in einer Holzgarnitur eingerichtet und machte die Atmosphäre wunderbar entspannt.

Es klopfte an der Tür und Taeyang kam herein, mit einem T-Shirt und einer Jogginghose in der Hand. Sein Blick wanderte mehrmals über Jiyongs Körper, wobei Jiyong auffiel, dass er nun keine Sonnenbrille mehr trug. Für ihn hatte dieser Mann ein schönes Gesicht mit einem freundlichen Lächeln, doch dass er gerade halbnackt vor diesem stand, war ihm ein wenig peinlich.

Dieses Lächeln kam ihm bekannt vor und er suchte nach irgendetwas Vergleichbarem, doch er erinnerte sich nicht.

„Hier, das kannst du anziehen.“ Er legte ihm die neuen Kleidungsstücke auf den Badewannenrand und ging zum Regal um sich selbst ein Handtuch rauszuholen.

„Ich hoffe, es stört nicht, wenn ich schnell dusche… Du kannst ja so lange ins Wohnzimmer gehen und dich umschauen oder so.“ Es überraschte Jiyong, dass Taeyang ihm alles einfach anvertraute und so direkt war. Er hatte anscheinend keine Probleme damit, dass ein wildfremder Mensch in seinem Bad stand, wo er jetzt gerade duschen wollte. Also, für ihn wäre das ein großes Problem gewesen!

Jiyong sah zu, wie Taeyang sich den nassen Pulli über den Kopf zog, die Hose von den Beinen streifte und auch das Unterhemd einfach so auf den Boden warf. Mit großen Augen bewunderte er diesen Mann und er hatte keine Ahnung wieso. Der Körper sah so männlich und reif aus, das Auftreten war cool und seine Art, die er bisher kennen gelernt hatte, war ruhig und lässig.

Die nassen Haare glitzerten im Licht der Lampe und tropften noch ein wenig vor Wasser. Mit großer Aufregung wartete Jiyong darauf, dass Taeyang sich komplett auszog, doch irgendwie kam es dazu nicht. Denn dieser drehte sich wieder um und sah den Blonden irritiert an.

„Ich fühle mich gerade, als würde ich strippen…“, bemerkte dieser und kratzte sich wieder am Hinterkopf. „Wieso starrst du mich so an?“ Jiyong wusste darauf selbst keine Antwort, aber er lief rot an und begann zu stottern.

„Eh, ähm … keine Ahnung … also, ich … eh~“, er verhaspelte sich und schnappte sich „seine“ Sachen. „Tut mir Leid. Ich geh raus.“ Sein Herz hämmerte gegen seine Brust und er war schon dabei den Türknauf in die Hand zu nehmen, da fielen ihm noch die neuen Sachen ein, die er ja jetzt anziehen sollte. Als er sich umdrehte, stand Taeyang schon keinen Meter mehr von ihm entfernt da und er schaute ihn an, als wollte er sagen, dass er nicht gehen sollte. Aber diesen Blick bildete sich Jiyong sicherlich nur ein und ging an Taeyang vorbei, um die trockene Wäsche vom Badewannenrand zu nehmen. Als er dann wieder zur Tür gehen wollte, fing Taeyang an zu sprechen:

„Du kannst auch zu gucken… wenn du magst.“ Jiyong starrte seinen neuen Bekannten an, als hätte dieser ihm gerade ein Liebesgeständnis gemacht. Hatte er ihm gerade wirklich vorgeschlagen, ihm beim Duschen zu zuschauen? Jiyongs Wangen fingen an zu glühen und er schaute auf den Boden, drehte sich wieder zur Tür und hielt den Türknauf fest. Dazu konnte er doch schlecht ja sagen! Er kannte diesen Mann nicht und das machte man doch nicht, wenn man gerade jemanden kennen gelernt hat. Dazu kam noch, dass sie beide Männer waren und…

Er erinnerte sich wieder an die Worte seiner Mutter. Was hatte er eben noch einmal gedacht?

„Er war doch nicht schwul!“ Diese Aussage stellte er ernsthaft in Frage. Also eigentlich wusste er nicht mehr so genau, ob er sich selbst in diesem Moment noch trauen konnte, da er in dieser Situation völlig anders dachte!

Während er das erkannte, vernahm er das leise Plätschern des Wassers, das aus dem Duschkopf floss und auf die Fliesen tropfte. Taeyang hatte sich also unter die Dusche gestellt und das musste bedeuten, dass er sich komplett ausgezogen hatte… Jiyong war hin und her gerissen. Eigentlich wollte er sich jetzt umdrehen und diesen Mann anschauen, andererseits befand er das als keine so gute Idee und wollte am liebsten wieder verschwinden.

Aber am Ende siegte dann doch die Neugierde und er drehte sich zu Taeyang um, der ihm den Rücken zugedreht hatte und unter dem dampfenden Wasserstrahl stand. Jiyongs Blick wanderte von oben nach unten und wieder nach oben. Rauf und runter, er betrachtete jeden kleinen Muskel des Rückens und wünschte sich näher dran zu sein. Wieso um Himmels Willen fand er einen Mann so attraktiv? Und dazu noch einen, den er eigentlich gar nicht kannte. Außerdem, irgendwo hatte er diesen Rücken schon einmal gesehen, wie dumm es auch klingen mochte.

Jiyong ließ seine Klamotten fallen und machte ein paar Schritte auf Taeyang zu, dieser Anblick war für ihn total neu und er fand es toll, diese Person zu beobachten.

Die Wassertropfen rannen den braunen Rücken hinunter und landeten dann auf den Fliesen. Langsam begannen die Scheiben der Dusche zu beschlagen, aber Jiyong wollte weiter schauen. Irgendetwas in ihm war Feuer und Flamme dafür, sich selbst auch auszuziehen und sich zu Taeyang unter den warmen Wasserstrahl zu gesellen. Doch was würde derjenige dazu sagen?

Jiyong war sich nicht sicher, wie der Dunkelhaarige reagiert hätte, immerhin kannte er ihn seit einer guten halben Stunde. Jedoch wollte er diesen Körper anfassen und ihn entdecken.

Diese Gedanken trieben ihm erneut die Röte ins Gesicht, wenn er daran dachte, was auf der Vorderseite auf ihn wartete.

Taeyangs Hände glitten an seinem Körper auf und ab und verteilten das nach Magnolien duftende Duschgel auf seiner Haut. Jiyong hatte das Bedürfnis, diesen Job zu übernehmen und konnte mittlerweile nicht mehr anders als sich selbst dazu zugesellen und ihm zu helfen. Deshalb zog er sich ebenfalls aus und ging auf Taeyang zu und streckte seine Hände nach ihm aus, doch traute sich nicht wirklich ihn anzufassen. Was, wenn der andere das nicht wollte? Aber er wollte ihn doch auch zusehen lassen! Und wenn das nur ein Scherz gewesen war? Hätte er das dann nicht gesagt? Vielleicht hatte er nicht damit gerechnet, dass Jiyong wirklich zuschauen würde…

Ehe dieser zu Ende denken konnte, drehte sich Taeyang zur Hälfte zu ihm um und sah ihn erstaunt an, fing aber an zu lächeln als er ihn sah und zog ihn sofort mit unter die Dusche. Jetzt standen sie sich gegenüber und schauten sich gegenseitig in die Augen, starrten einander regelrecht an. Das warme Wasser prasselte auf die beiden hinab und schuf eine angenehme Atmosphäre.

„Ich habe keine Ahnung wieso ich das jetzt tue, aber ich würd’ gern was ausprobieren“, erklärte Taeyang und kam Jiyongs Kopf immer näher. Dieser sah sein Gegenüber entgeistert an und fragte sich, was sich hier gerade abspielte. Er hatte nichts dagegen, aber es kam ihm irgendwie komisch vor. Er fand diesen Mann attraktiv und äußerst anziehend und dieser schien ihn doch auch so in der Art zu sehen. Aber er fragte sich gerade wieso…

Taeyang überbrückte die wenigen Zentimeter, die die beiden voneinander trennten und drückte Jiyong die nassen Lippen auf. Ganz vorsichtig berührte er die Lippen des anderen und wartete ab, was passierte. Jiyong war wie erstarrt, er wusste nicht, was er tun sollte. Dass sie sich gerade küssten (oder eher gesagt, dass Taeyang ihn küsste), das wusste er. Doch er hatte keine Ahnung davon, was er jetzt tun sollte!

Taeyang löste den Kuss und grinste leicht.

„Du musst dich mal etwas lockerer machen und deinen Mund leicht öffnen. Nicht so verkrampft.“ Er nahm die Hand des Blonden und drückte sie. Jiyong entspannte sich etwas mehr und machte nun einen Schritt näher an Taeyang heran. Dieser küsste ihn erneut und dieses Mal hatte Jiyong plötzlich das Gefühl als wüsste er, was zu tun war. Er legte seine Hände an Taeyangs Hals und zog diesen dadurch näher und erwiderte den Kuss dann vorsichtig.

In Jiyongs Magengrube brodelte etwas, es durchströmte seinen ganzen Körper und ließ sein Herz schneller schlagen. Als wäre ein Motor angeschaltet worden, der seit seiner Geburt immer still gestanden hatte.

Als die beiden sich erneut lösten, schauten sie sich unsicher an.

„Was ist das?“ Jiyong sah Taeyang mit fragendem Blick an.

„Was ist was“, stellte Taeyang die Gegenfrage und lächelte.

„Na, dieses Gefühl. Das ist total komisch und ich kenne dich doch gar nicht, wieso tun wir das und … oh man!“ Der Blonde war außer sich. Er war verwirrt und überwältigt, er konnte nicht mehr klar denken. Taeyang zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht. Ich hab dich gesehen und hatte das Gefühl dich zu kennen. Ich rede eigentlich sonst nie so sehr mit Fremden und dann bist du mir über den Weg gelaufen und ich konnte nicht anders als dich anzusprechen. Leider war das Anrempeln ein kleiner Nebeneffekt.“ Er lächelte entschuldigend und kratzte sich wieder am Hinterkopf.

„Und… wieso hast du mich geküsst?“ Jiyong lief dabei rot an und drehte den Kopf weg. Es war ihm peinlich, denn immerhin hatte er den Kuss ja auch erwidert!

„Ich glaube, weil ich mich auf den ersten Blick in dich verliebt habe und nicht anders konnte. Ich mein, du stehst hier vollkommen nackt vor mir!“

„Liebe? Auf den ersten Blick?“ Jiyong hatte davon gehört, aber seine Mutter hatte immer gesagt, so etwas gab es nicht. Außer vielleicht, wenn das Schicksal zwei Personen füreinander bestimmt hat. Dann wussten sie angeblich sofort, dass sie zueinander gehörten und jetzt, wo Jiyong darüber nachdachte, kamen ihm die sonderlichen Gedanken, dass es ihm genauso ergangen war. Dieses Gefühl in ihm, der Grund warum sein Herz schneller schlug und er so furchtlos mit diesem Mann gegangen war, das alles war ihm jetzt klar und er musste durch diese Erkenntnis kichern.

„Was gibt es da zu kichern“, fragte Taeyang.

„Ich weiß nicht… Ich~ Ich habe nur gerade festgestellt, dass ich mich auch sofort verliebt hab und es nicht gemerkt habe.“

„Hey, du hast doch nur eine gute halbe Stunde gebraucht um das zu realisieren.“

Taeyang lächelte über Jiyongs Aussage und zog diesen in seine Arme. Er sah ihn lächelnd an und sagte: „Ich liebe dich.“

Jiyong erinnerte sich plötzlich, woher er dieses Lächeln nun kannte! Genau diese Szene hatte er doch letzte Nacht geträumt. Und nun wusste er auch, wieso er diesen Satz nicht verstehen konnte. Immerhin wusste er nicht, was dieser Satz bedeutet. Was es bedeutet, zu lieben. Deswegen verstand er ihn nicht! Doch jetzt wusste er eine Antwort darauf: „Ich liebe dich auch.“

Zwar würde das ein paar Probleme bereiten seiner Mutter zu erzählen, dass er einen wildfremden Mann kennen gelernt und sich in ihn verliebt hatte, aber er wusste, dass seine Mutter das schon verstehen würde.

Außerdem: Wenn man sich nicht kennt, dann lernt man sich eben kennen!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  THEdark_princess
2012-04-28T14:24:35+00:00 28.04.2012 16:24
Ohaaa, das is ja richtig cute *.*
Ich liebe das Paaring GDYB <3 :D

Schöner und witziger Schreibstil ;)
Ich hoffe du machst auch noch was mit B2ST oder 2NE1 ;) Oder SHINee <3
Von: abgemeldet
2011-05-07T18:32:44+00:00 07.05.2011 20:32
Gute Nacht Geschichte . *_*

Du weißt das ich es Liebe oder?
Ich hatte heute Nacht einen Albtraum nur weil ich keine Geschichte hatte du böses Ding du :D
Danke Danke Danke das du sie mir damals geschrieben hast ... *_*
Ich LIEBE es ! :)


Zurück