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Wenn Freunde mehr als Freunde sind...

(Natsu x Lucy), (Gajeel x Levy)
von

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Prolog

Die Tür sprang auf. Durch den Raum schreitend, spürte er alle Blicke auf sich gerichtet, doch er ignorierte sie. Er ließ sich am Thresen auf einem Hocker nieder.

Mirajane kam zu ihm und stellte ihm ein Glas hin. Er brachte mühsam ein trauriges Lächeln zustande, ehe er das Glas umfasste und in die Flüssigkeit starrte, als könne dies alles wieder besser machen.

Mira seufzte. Ihre Hand legte sich tröstend auf seine. "Hör mal, Natsu... Wie wäre es, du gehst mit Erza und Gray auf eine Mission?"

"Hmmm..."

"Es hat doch keinen Sinn, wenn du hier rumsitzt! Das geht schon 3 Wochen so!"

Natsu nickte, schien aber gar nicht zuzuhören.

Sie sah ihn lange an, ehe sie zu den neuen Gästen ging, die sich an der anderen Seite niedergelassen hatten. Eine Frau in einer Rüstung hatte es sich bequem gemacht, jedoch war das auffälligste an ihr ihr dunkelrotes Haar. Sie grüste Mira kurz und sah zu Natsu herüber.

"Und? Kommt er mit?", fragte sie, ohne den Blick von ihm zu wenden.

"Ich weiß nicht", antwortete Mira. Langsam beugte sie sich vor. "Nehmt ihn doch einfach mit! Ansonsten wird das nichts mehr. Ich meine, seit Lucy..."

Erza nickte sofort und drehte sich weg. Sie wollte es nicht hören! Viel zu tief saß der Schmerz. Hätte Mira weitergesprochen, hätte sie womöglich angefangen zu weinen. Sie, die starke Erza!

Gray, der neben ihr stand, stampfte auf und ging genervt auf Natsu zu. "Hey, du elende Feuerechse!", rief er provozierend, aber als Natsu keine Anstalten machte darauf zu reagieren, packte er ihn am Schal. "Ich rede mit dir!"

"Hm?", machte Natsu, zog eine Augenbraue hoch. "Was willste?"

"Du...!" Er stieß ihn gegen die Wand. "Glaubst du, du bist der Einzige, der betroffen ist? Dein Verhalten macht das ganze nur noch schlimmer! Rappel dich auf, du verdammter Dickkopf. Außerdem ist Lucy's Miete bald fällig!"

Natsu starrte zu Boden und ließ sich schließlich auf diesen sinken. "Miete? Wozu...Wozu sollten wir eine Wohnung mieten, die sowieso leer bleibt?"

Gray platze der Kragen. Musste Natsu das aussprechen? Er verpasste ihn eine gepfefferte Ohrfeige. "DANN FRAG DICH MAL, WER LUCY MIT AUF DIESE MISSION GENOMMEN HAT!! Master hatte nicht zugestimmt. Die Mission stand in Frage für den SS-Rang! Und du Idiot...du konntest mal wieder nicht deine Finger davon lassen! Wegen diesem doofen Drachen..."

Normalerweise wäre Natsu nun auf ihn losgegangen, denn niemand beleidigte Igneel in seiner Anwesenheit, doch diesmal nickte Natsu sogar. "Ich wünschte, ich hätte die Mission nicht angenommen...Ich...wegen mir ist Lucy..."

"Na also! Jetzt kümmer dich wenigstens um ihre Sachen."

"Hmmm...", machte Natsu wieder, stand auf, die Hände in den Hosentaschen, und ging hinaus an die Luft... Als er alleine draußen stand, ging es nicht mehr. Die erste Träne bahnte sich ihren Weg hinab an seinen Wangen, um auf den harten Boden zu prallen und zu zerplatzen. "Lucy...es tut mir so leid. Bitte..."

SS-Mission

Natsu saß alleine auf dem Bett. Es roch noch nach ihr, trotz der 3 Wochen Abwesenheit. Er starrte an die Zimmerdecke, völlig in Gedanken versunken. Gedanken...an die Mission:
 

"Lucy! Lucy, schau mal!" Fröhlich wedelte der Dragon Slayer mit einem Blatt Papier.

Lucy, die gerade an ihrem Roman geschrieben hatte, zuckte zusammen, ehe sie wütend aufstand. "Natsu! Das hier ist mein Zimmer! Platz nicht immer so rein! Bald sterb ich an einem Herzinfakt. Und überhaupt! Wo bleibt da meine Privatsphäre?"

"Aber Lucy", sagte Natsu, "sieh doch mal! Die Belohnung!"

Lucy seufzte und nahm den Zettel. Sie rieß überrascht die Augen auf. 900.000 Jewels und ein goldener Schlüssel!? Ihre Augen begangen zu glänzen, doch dann sah sie es. Knallrot, sodass man es kaum übersehen konnte. S und S, ein SS-Quest!

"Bist du noch ganz bei Trost?", fragte sie wütend. "Das schaffen wir nie. Ich will noch nicht sterben!"

"Ts, wie oft waren wir schon in Gefahr? Master hat doch nur Angst. Wir schaffen das!" Plötzlich wurde Natsu's Gesicht ernst. "Und sprich nicht so oft übers sterben!"

Sie stöhnte. "Natsu! Wir schaffen nicht mal eine S-Mission. SS steht doch schon für Superschnellen Selbsmord!"

Er grinste sie an. "Ach was! Lass uns gehen! Happy wartet schon."

Ihr Blick war zweifelnd. Irgendwie sagte ihr Bauchgefühl, dass es diesmal nicht gut gehen würde, aber seinem bittenden Blick konnte sie auch nicht ertragen. "...O...Ok..."

"Jaaaa!" Freudig sprang er in die Luft. "Pack dein Zeug! Wir gehen sofort!"
 

Sie wanderten bereits seit Stunden durchs Gestrüpp. Happy lag erschöpft auf Natsus Kopf, während dieser und Lucy immer öfter Pausen einlegen mussten. Dadurch, dass sie beide total müde waren, wurde Lucy total maulig.

"wah, wie lange müssen wir noch wandern? Lass uns Pause machen. Natsu! Pause!"

Dieser ignoriert das Jammern seiner Freundin, reduzierte jedoch seine Schrittgeschwindigkeit, um es Lucy etwas angenehmer zu machen. Er warf ihr immer wieder Blicke zu, um sicher zu gehen, dass es ihr gut ging. Dennoch strapazierte ihn ihr Gejammer sehr. Nach weiteren 15 Minuten ununterbrochenem Gestöhne und Gefluche drehte er sich um.

"Nun sei endlich mal ruhig!", schrie er sie an. Erschrocken verstummte sie. Noch nie hatte Natsu sie derart angeschrien. Es machte ihr Angst, es erinnerte sie zu sehr an ihren Vater! Heftig schluckend, um ihre Tränen zurückzuhalten, starrte sie zu Boden. Das er sie angeschrien hatte tat einfach nur weh!

Er bemerkte, dass sie zu zittern anfing und fuhr sich durchs Haar. "Lucy...entschuldige..." Sie setzte ein schwaches Lächeln aus. "Schon gut. Ich hätte nicht so nerven sollen."

Beide sahen am jeweils anderen vorbei und wussten nicht, was sie sagen sollten. Happy gefiel das nicht, aber auch ihm viel nichts ein. So setzten sie schweigend ihren Weg fort.

Stunden später, als es schon recht dunkel war, machten sie in einer Höhle Pause. Natsu war Holz suchen gegangen und so saß Lucy an die Steinwand gelehnt mit Happy auf dem Schoß und betrachtete die dunkle Umgebung. Sie streichelte Happy. Wie lange würde Natsu wohl noch brauchen? Wo blieb er nur?
 

Ein Ruckeln weckte Lucy. Müde rieb sie sich über die Augen. "Was...?"

Mit Mal bemerkte sie, dass sie auf etwas weichem lag und es die ganze Zeit ruckelte. Sie schaute sich um. Ein Schrecken fuhr ihr durch den Körper, als sie sich aufsetzte. Sie saß auf einem Heuwagen. Verwirrt schaute sie umher und erblickte neben sich Natsu, der ihr ins Gesicht grinste.

"Morgen Lucy!"

"Was? Wie?" Sie verstand die Welt nicht mehr. "Wo fahren wir hin?"

"Na in diese Schneestadt! Unsere Mission! Die Wagenfahrerin ist auch auf dem Weg dorthin und hat uns freundlicherweise mitgenommen. Da du geschlafen hast, wollten wir dich nicht wecken."

Lucy fuhr sich durch das vom Schlaf durchwurschelte Haar. "Ah..." Sie hob eine Augenbraue und drehte sich zur Fahrerin des Wagens. Diese hatte genau wie sie blondes Haar, trug ein grün-schwarzes Oberteil und eine Hose. Sie sah ganz normal aus. Normal? Lucy fasste sich nachdenklich ans Kinn. In der Stadt des Schnee's sollte es Monster geben, die von einem mächtigen Magier kontrolliert wurden. Jeder war von dort geflüchtet... Wieso wollte jemand normales mit einem Heuwagen in diese Richtung? Sie überlegte. Sollte sie ihre Zweifel äußern? War es lächerlich? Ja, wahrscheinlich. Manchmal sollte man eben doch nicht soviel lesen! Sie sah schon Hirngespinster. Dennoch, ein ungutes Gefühl blieb zurück.

Happy landete auf ihrem Kopf. "Morgen Lucy."

"Morgen..."

"Alles okay?", fragte Happy.

"Jaja, es ist nichts", sagte sie, auch wenn sie nicht sehr überzeugend klang.

Aber davon bekam Natsu ja nichts mit. Er sprühte mal wieder vor Energie und prahlte davon, wie er die Monster fertig machen würde.

Typisch Natsu, dachte Lucy, musste dabei aber lächeln. Das mochte sie an ihm! Er zeigte sich genau so, wie er war, ohne sich zu verstellen.

"Wir sind da", sagte die Fahrerin.

All ihre Sorgen vergessend setze Lucy sich auf und schaute nach vorne. Da lag sie! Eine wunderschöne Stadt mit einer Mauer aus reinem Kristall. Das Tor, durch das sie nun fuhren, reichte mindestens sieben Meter in die Höhe und war mit allerlei Schnörkelzeug verziert. Lucy war begeistert. Es schien hier richtig schön zu sein. Auch die Häuser waren durch ihren kunstvollen Bau ein Augenschmaus ohne Ende. Die Statd hatte einen altmodischen Touch, auch wenn kein Haus wirklich sehr alt aussah. Aber keines war eingestürzt oder beschädigt. Beschädigt...? Lucy sprang vom Wagen ab und schaute sich um. Es sah perfekt hier aus. Wie konnte das sein? Natsu kam zu ihr.

"Wieso springst du einfach ab? Hätte Happy das nicht gesehen, wären wir einfach weitergefahren, Dummerchen."

"Sssch", zwischte sie ihm zu. Er schwieg und sie hörten nichts. Verwirrt drehte sich Lucy zu allen Seiten. Nirgends sah sie etwas auffälliges. "Natsu..."

"Hmmm?"

"Hier stimmt etwas nicht."

"Deshalb sind wir doch hier", sagte er vergnügt.

"Nein, so meine ich das nicht. Schau, wenn hier Monster hausen, wie kann die Stadt so aussehen?"

Natsu schaute sie lange an, dann schnüffelte er. "Ich rieche nichts...nicht mal dich..."

"Was?" Perplex starrte sie ihn an, während er die Stirn runzelte.

"Hier gibt es keine Gerüche. Weder Happy, noch Clover, noch dich!"

"Clover?"

"Unsere Fahrerin!"

Lucy blickte zu dieser. Sie stand am Wagen, guckte zu den beiden herüber und...grinste? "Wer bist du?"

Clover, wie sie sich nannte, lächelte immer breiter und kam langsam auf die Beiden zu. "Willkommen, Fairy Tail!"

Natsu merkte jetzt wohl auch, dass irgendetwas mit dieser Person nicht simmte. "Wer bist du?"

"Zweimal die selbe Frage! Ts ts ts, was besseres fällt euch nicht ein? Aber schön, da ich eine herrliche Erziehung genossen habe, stelle ich mich euch vor: Ich bin Clover, die mächtigste Magierin der Galaxie."

"Pah!", machte Natsu verächtlich. "Fairy Tail ist stärker als du. Kämpfen wir! Los!"

Clovers Gesicht zierte ein grässliches Grinsen. "Oh, du bist noch hier, Dragon Slayer? Geh mit deinen Fairies spielen, ich muss mich", sie zeigte auf Lucy, "und wichtigeres kümmern."

"WAAAS?" Natsu ballte die Faust und rannte auf sie zu. Feuer umrahmte seine Hand, doch kurz bevor er bei ihr ankam, wurde er von einer Art unsichtbarer Welle meterweit weg geschleudert.

Lucy fasste zu ihren Schlüsseln. "Hat dich mein Vater beauftragt?", fragte sie, bereit Lokis Schlüssel zu ziehen.

"Dein Vater?" Die Angesprochene begann zu lachen. "Te, den kenn ich nicht. Aber...ich hab gehört, du kannst mehrere Spirits aufeinmal rufen. Und du sollst das Urano Metria eingesetzt haben!"

"Selbst wenn! Was heißt das für dich?"

"Das du mir im Weg stehen könntest", gab Clover mit einer derart gruseligen Stimme zurück, dass Lucy eine Gänsehaut überkam. Clover streckte die Hand aus. "Noir Night!"

Schwarzrote Schlangen schossen auf Lucy zu, die ihren Schlüssel zog. "Tor des Löwen, öffne dich!" Doch Loki erschien nicht!

Die Schlangen bissen sich an Lucy fest, die aufschrie. Ein Schmerz schoss ihr durch den Arm und das Bein, indie die Schlangen ihre Zähne gegruben hatten. Die Körper der Schlangen wickelten sich fest um sie. "Loki!" Wieso erschien er nicht? Taurus? Sie versuchte es, doch auch er erschien nicht.

"Hahaha, wie herrlich!", amüsierte sich Clover. "Ohne deine Spirits bist du wirklich nichts weiter als ein kleines Mädchen!"

Lucy schnappte nach Luft. Aus irgendeinem Grund wurde ihr schlecht und atmen fiel ihr schwer. "Ver...dammt..."

"LUCY!" Natsu rannte zu ihr, versuchte sie von den Schlangen zu befreien, aber diese waren wie an sie festgewachsen. Er starrte darauf, dann wütend auf Clover. "LASS LUCY IN RUHE!!!"

Mit wahnsinniger Geschwindigkeit raste er wieder auf sie zu, um sie zu attackieren und Lucy somit zu helfen, doch wie auch zuvor wurde er einfach weggestoßen. "Natsu Dragneel, du jämmerlicher Wurm hast hier nichts verloren. Deine Kraft bedeutet gar nichts. Aber...wie wäre es, du darfst mit meinem Haustier spielen?" Clover pfiff.

Ein wahnsinniges Beben folgte. Auf dem Boden erschien ein magischer Kreis, aus dem etwas rauskam. Etwas großes, dunkles. Natsus und Lucys Augen weiteten sich. Das war...ein Drache!

"Los Metallicana, bring diesen Hitzkopf Manieren bei."

Oh Gott!, dachte Lucy. Der Drache wird Natsu töten! "NEIN! NATSU!"

Natsu grinste. Er glaubte, er könne es schaffen. "Karyuu no...Houkou" Natsu schoß eine riesige Flamme aus seinem Mund. Der Drache tat nichts, als es ihn traf, machte es ihm nichts aus. Natsu benutzte alle Angriffe, die er kannte, doch sie schadeten dem Drachen überhaupt nicht. Entsetzt überlegte er, was er tun sollte. Hatte er sich überschätzt? Lucy...Sie war in Gefahr!

Inzwischen war Lucy zu Boden gegangen und schrie hysterisch. Immer neue Schmerzen durchzuckten sie sekündlich, während Clover über ihr stand und ihren Stiefel auf Lucys Kopf gestellt hatte.

"Ich hab mehr von dir erwa..." Ein saftiger Tritt traf Clover im Bauch, sodass sie rückwärts stolperte und sich gerade noch auffangen konnte. "Du..."

Irgendwie hatte Lucy es geschafft, dass steife Bein mit der Schlange in Clovers Magen zu rammen. Diese ballte wütend die Fäuste. "Zickig oder was?", zischte sie. "Gut, dass kann ich auch."

Was darauf folgte war ein kräftiger Tritt in Lucys Seite, ehe Clover sie an den Haaren packte und hochzog. Ihre Augen trafen sich. "Wärst du nicht Laylas Tochter, dürftest du dir die Radischen direkt von unten ansehen. Aber...tja, beschwer dich bei deiner Mutter, dass du leiden wirst. Diese Schnepfe..."

Lucys tränenden Augen weiteten sich. Diese Frau, die eigentlich wie 19 aussah, sollte ihre Mutter gekannt haben? Länger konnte Lucy nicht darüber nachdenken, denn schon durchfuhr sie wieder eine neue Schmerzwelle.

Clover warf sie zurück zu Boden. "Wie lass ich dich sterben? Hmm...Oh...Oh ja, dass ist es. Ich schick dich ins Hōru no Jigoku! Einmal in dieses Nichts geschmießen, verschwindest du für immer!"

Natsu, der schwer verletzt am Boden lag, streckte die Hand in Richtung Lucy. "Lu...Lucy! Ver...schw...inde...LAUF WEG, LUCY!!!"

"Hōru no Jigoku", rief Clover und ein magischer Kreis erschien. Es folgte ein schwarzrotes Loch, aus dem ein Gefühl der völligen Einsamkeit drang. Lucy spürte, wie sie eingesaugt wurde. Schreiend streckte sie ihre Hand aus. "NAATSUU!!"

Dieser war nicht in der Lage, ihr zu helfen. "LUCY!"

Sie wusste es. Sie wusste, dass er ihr nicht helfen konnte. Hastig griff sie noch zu ihrem Schlüsselbund und warf es Natsu zu. Vielleicht konnte er noch fliehen und mit ihm ihre Spirits, ihre Freunde. Sie lächelte unter Tränen. "Gomen'ne, Natsu..."

Mit diesen Worten wurde sie in das Loch gezogen, welches sich daraufhin schloss. "LUCY!!!"
 

Ihm liefen die Tränen über die Wangen, während er die Schlüssel anschaute. Er wusste es. Wusste, dass Lucy nicht zurückkommen würde. Das Hōru no Jigoku war schwarze Magie und schickte einen in einen sicheren, aber qualvoll langen Tod. Niemand war je zurückgekehrt aus diesem Loch! Das wusste er vom Master! Diese Last hatte nur er. Die Anderen sollten nicht wissen, wie Lucy gestorben war. So hatten er und der Master entschieden! Es wäre zu schrecklich für alle, für die ganze Familie. Sie wussten nur, dass Lucy verschwunden war. Mehr brachte Natsu nicht übers Herz. Und irgendwo tief in ihm drin hoffte auch er, dass Lucy noch lebte...

Don't leave my side!

Das Feuer prasselte und knisterte. Drei Magier saßen drumherum. Die beiden Männer versuchten die einzig weibliche Person aufzumuntern. Diese jedoch starrte hinab und beachtete sie nicht.

"Levy, schau mal", sagte Jet und zog eine Fratze, bei der sein Kumpel Droy lachen musste.

Sie hingegen verdrehte die Augen. Es nervte! Und war unpassend! Wieso kümmerten sich die Zwei nicht um ihren eigenen Kram? Nun gut, eigentlich taten sie es, schließlich waren die drei ein Team und auf dem Rückweg einer gemeinsamen Mission. Aber Levy war eben nicht nach lachen zumute, eher das Gegenteil. "Lu-chan..."

Jet und Droy sahen sich bedröppelt an, als Levy die Beine an den Körper zog, die Arme um ihre Beine schlang und ihre Gesicht in den Knien verbarg. Ein Zittern durchfuhr die zierliche, sonst so fröhliche Magierin, und ein Schluchzen drang hervor. Sie vermisste sie so! Lucy war eine sehr gute Freundin geworden! Sie teilten die selbe Leidenschaft, sie merkten, wenn es dem anderen schlecht ging, sie lagen einfach auf der selben Wellenlänge.

"Ähm..." Ihre Begleiter waren ratlos. Was sollten sie schon tun? Wie hätten sie Levy helfen können? Lucy war verschwunden und es gab kein Zeichen von ihr. Und ohne Anhaltspunkte konnte man auch keine Suchaktion starten!

Levy erinnerte sich an alle Momente zusammen mit Lucy... als sie Lucy kennen gelernt hatte, sie ihr als erstes ihren Roman geben wollte (bzw. Levy sie darauf drängte), der Kampf mit Phantom Lord, Laxus und so viel mehr. So viel Spaß hatten sie gehabt, so viel Leid geteilt! Lucys Verschwinden bedeutete für Levy, dass ihr ein Teil ihrer Familie genommen worden war. Ein wichtiger Teil! Sie wischte sich über die Augen, obwohl das eine vergebliche Handlung war, denn sofort purzelten neue Tränen.

Ihre Augen brannten schon, als jemand sie von hinten packte und hochhob. Überrascht riss sie die Augen auf, denn Jet und Droy standen mit fassungslosen Gesichtern vor ihr. "Wer...?"

"Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst mir nicht von der Seite weichen?", fragte eine harte Stimme.

Überrascht drehte sie ihren Kopf nach hinten. Gajeel blickte sie kurz an, dann sah er weg. Ihr verweintes Gesicht gefiel ihm gar nicht, deshalb konzentrierte er sich nun auf Levys zwei Gefährten, die nun wieder wie üblich vor Eifersucht zu kochen schienen. "Und ihr Idioten? Zwei Jammerlappen, die'n Gör nicht vom weinen abhalten. Lasch!" Seine Augen funkelten böse.

Levy begann zu zappeln. "Gajeel, lass mich runter. Und ich bin KEIN GÖR!" Irgendwie erinnerte sie das an den Moment, als es um das Exam zum S-Magier ging. Da hatte er sie auch so hochgehoben.

"Erstens: Nein. Zweitens: Jemand, der nicht hört, ist ein Gör." Er zog sie noch ein Stück höher, allerdings nur, um sie relativ sanft über die Schulter zu heben. Sie hämmerte mit ihren Fäusten auf seinen Rücken ein und forderte ihn auf, sie runter zu lassen. Ein Grinsen trat in sein Gesicht. Wortlos packte er Levys Beutel, der am Baum gelegen hatte. Dieser war ganz schön schwer, wie Gajeel überrascht feststellte. Doch dann verdrehte er die Augen. Bestimmt hatte Levy unmengen von Büchern mit!

"Lass sie runter", schimpfte Droy, zuckte aber beim Anblick von Gajeels wütenden Augen zurück. Dieser verdammte Dragen Slayer machte ihm Angst!

"Wir gehen", verabschiedete sich Gajeel und verschwand mit Levy im Gepäck im Wald.
 

Nach einer Weile hatte Levy es aufgegeben, auf Gajeel einzuhämmern. Stattdessen kämpfte sie erneut mit den Tränen.

"Wir sind gleich da."

Das wusste Levy auch so, dennoch nickte sie. "Woher wusstest du, wo wir waren?"

Wie froh er war, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Dieses hatte sich augenblicklich gefärbt und sah nun aus wie eine überreife Tomate. "Bin von meiner Mission zurückgekommen", kam die brummelige Antwort. Das er ihnen gefolgt war, sagte er lieber nicht. Seit ganzen 3 Wochen verfolgte er das Trio immer unauffällig zu ihren Missionen. Die zwei Spinner waren ihm dabei ganz egal. Er wollte nur auf Levy Acht geben. Seine Antwort beantwortete allerdings nicht ihre Frage.

"Hmmm?", brohte sie nach.

"Dich riecht man meilenweit."

"Was?" Was sollte das denn jetzt heißen?

"Ich meine...für Dragon Slayer ist es nicht schwer, jemanden anhand seines Geruchs zu finden."

"Dann...könntest du doch..."

"Nein." Kurze und knappe Antwort. Er wusste genau, wonach sie hatte fragen wollen. Als hätte er das nicht schon versucht! Aber sein Geruchssinn war eben auch begrenzt.

"Wieso...Wieso nicht? WIESO NICHT!?" Sie fing wieder an, seinen Rücken zu malträtieren. Wenn er doch so gut war, sollte er seine Fähigkeiten nutzen und Lucy finden.

Gajeel stöhnte. Manchmal ging ihm diese kleine Leseratte tierisch auf den Geist. Mit Mal hatte er eine Idee. Er packte ihre Knöchel und hielt sie überkopf. Levy, völlig überrascht über den plötzlichen Positionswechsel, stütze sich automatisch mit den Händen am Boden ab. "Lass mich runter!"

"Pass mal auf", knurrte er, "Ich lass mir von niemandem Befehle erteilen. Auch nicht von dir, Shrimp!"

"Du...! Du Baca! Du Idiot! Du...du..." Sie hätte ihm am liebsten eine verpasst, aber in ihrer jetzigen Lage war das unmöglich.

"Ruhe! Jetzt hörst du mir zu! Entweder wir bleiben die restliche Nacht so stehen und du darfst Kopfstand üben oder du bist ruhig und wir gehen nach Hause. Du hast die Wahl!"

Levy wurde richtig wütend, jedoch wusste sie, wann sie verloren hatte. Er bemerkte ihre Entscheidung und ließ sie zu Boden.

"Lass uns gehen."
 

Obwohl die beiden inzwischen in Magnolia angekommen waren, durfte Levy nicht geradewegs nach Hause gehen. Gajeel hatte sie am Arm gepackt und zerrte sie mit sich. Widerwillig folgte sie ihm, was anderes blieb ihr sowieso nicht übrig.

Schließlich standen sie vor Gajeels Wohnungstür. Levy blickte ihn aus dem Augenwinkel heraus an. Wozu hatte er sie hierhin mitgeschleift?

"Du übernachtest bei mir", meinte Gajeel, während er die Tür aufschloß.

"Wie bitte? Warum?"

Sein Blick war merkwürdig warm. "Keine Widerworte."

Sie betraten die kleine, gemütliche Wohnung. Ohne Levy die Wohnung näher zu zeigen, schob er sie ins Schlafzimmer. Sie fing an zu lachen. Das konnte doch nicht wahr sein!? Das Bett...war groß genug für mindestens drei Personen! Darauf verteilt lagen weiche Decken, Unmengen an Kissen und ein riesiges Plüschmonster. Dieses war nur etwa einen Kopf kleiner als Levy selbst! Was sie jedoch nicht wissen konnte war, dass Gajeel das Zeug nur aus einem Grund besorgt hatte. Alleine zu sein war einsam, vor allem wenn man trauerte. Also hatte er sich bemüht, ein schönes Lager für Levy zu bauen. Das mit diesem Plüschdingsda, wie Gajeel es nannte, war Mirajanes Idee gewesen. Er hatte sie gefragt, wie man ein Zimmer gemütlicher machen könne, aber seine Absicht verriet er ihr natürlich nicht. Dennoch...gefiel es ihr? Er schielte zu ihr herüber und sah erfreut, dass sie wenigstens wieder lachte.

"Was ist denn hier passiert? Wozu hast du so ein großes Bett?" Ihre fragenden Augen stachen in seine.

Verlegen schubste er sie aufs Bett. "Ist doch egal. Heute schläfst du hier."

Sie setzte sich auf. "Gajeel...wieso?"

Er warf ihr einen Blick zu, der sie zusammenzucken ließ. "Frag nicht. Versuch zu schlafen."
 

Levy lag wach im Bett. Gajeel war wohl im Wohnzimmer, jedenfalls war er nicht bei ihr. Sie starrte an die Zimmerdecke, im Arm ein Kissen. Das Bett war sehr angenehm und auch die Decken, doch wie jeden Abend seit 3 Wochen dachte sie an Lucy. Wie es ihr wohl ging? Was sie machte? Wo war sie? Lebte sie? War sie in Gefahr?

Nachdenklich begann Levy sich auf dem Bett von einer Seite zur anderen zu drehen. Wenn sie es genau nahm, so hatte Natsu Schuld an Lucys Verschwinden. Wie hatte er nur mit ihr auf eine SS-Mission gehen können? Andererseits...Lucy musste selbst zugestimmt haben, denn Natsu hätte zwar genöllt, sie aber niemals dazu gezwungen. Schuld...konnte man die wirklich jemandem zuschreiben?

"Lu..." Erschöpft sank Levy in einen unruhigen Schlaf, geplagt von Albträumen.
 

Gajeel saß gelangweilt auf seinem Sofa. Als er das letzte Mal nach Levy geguckt hatte, war diese am schlafen gewesen. Zufrieden mit seiner Leistung hatte er es vorgezogen, sich leise ins Wohnzimmer zurück zu ziehen, um sie nicht zu wecken.

Seine Gedanken kreisten nun ebenfalls um Lucy. Er erinnerte sich, wie sie ihm damals gesagt hatte, dass Fairy Tail ihm niemals verzeihen würde, wenn er ihr etwas tat. Damals hätte wohl keiner von beiden gedacht, dass er genau dieser Gilde beitreten würde. Während seiner Zeit in der Gilde merkte er, dass Lucy gar nicht so schwach war, wie er vermutet hatte. Sie überraschte ihn mit ihrer Hartnäckigkeit. Außerdem ärgerte er sie gerne, weil sie sich richtig aufregte. Da machte das erst recht Spaß!

"Ga...Gajeel..."

Er drehte sich um. Mit einem Kissen, dass sie mit beiden Armen umklammerte, stand Levy verweint neben dem Sofa. Offenbar war sein Plan doch nicht so erfolgreich, merkte er niedergeschlagen. "Geh wieder schlafen."

"Ich...Ich kann nicht..." Tränen kullerten über ihre Wangen. "Ich...I...Ich..."

Brummend stand er auf und stellte sich vor sie. Wie ein kleines Kind schaute sie aus ihren geröteten Augen zu ihm auf. Sehr vorsichtig legte er einen Arm um ihre Hüfte und brachte sie zurück ins Schlafzimmer, wo er sie ins Bett legte und mit zig Decken zudeckte. Was konnte er noch tun? Er wusste etwas, was er in so einem Comic von Mira gelesen hatte. Ob das wirklich half? Ein Versuch konnte nicht schaden!

Er griff nach ihrer Hand. Völlig perplex weiteten sich ihre Augen, aber dann brachte sie ein leichtes Lächeln zustande und schloss sie. Sie spürte, wie er mit der anderen Hand immer wieder sanft über ihre Stirn strich. Aus irgendeinem Grund beruhigte sie das ziemlich. Nach keiner ganzen Minute war Levy wieder eingeschlafen.

Gajeel verwirrte es. War das eine Art Magie? Er zuckte die Schulter. Es wirkte, von daher!

Hoffnungsschimmer - Teil 1

Mira wischte mit einem Tuch über die Theke. Sie lächelte jeden an, der sie anschaute, und begrüßte jeden, der reinkam, gewohnt freudig.

Elfmann saß ihr gegenüber. „Nee-chan...“

„Hmm?“ Mira schenkte auch ihm ein Lächeln.

Ihr Bruder wollte irgendetwas sagen, doch dann schloss er den Mund wieder. Es hatte keinen Sinn! Mirajane sprach nicht über Lucy, sie verdrängte es. Das einzige Mal, als sie Lucy bewusst erwähnte, war als sie mit Erza sprach, die Natsu auf die letzte Mission mitgenommen hatte.

Erza blickte zu ihnen herüber. Die letzte Mission war ein richtiger Flop gewesen. Natsu war keine Hilfe, er hatte nur rumgestanden und zu spät reagiert. Ohne Lucy lief es nicht, jedenfalls nicht in ihrem Team. Und nicht nur sie schienen zu leiden. Levy erfüllte nur noch die halbe Menge an Quest's wie zuvor, Gray hingegen verdrängte alles durch übertriebenen Arbeitsehrgeiz, Wendy fragte von Zeit zu Zeit, ob ein Suchtrupp unterwegs sei, Bisca, Reedus, Alzack, … jeder dachte daran. Es war fast so wie damals mit Lisanna, nur hatte man ja gewusst, dass sie tot war. Was mit Lucy passiert war, wusste keiner...außer Natsu. Doch er schwieg, erzählte nur, dass sie verschwunden sei. Aber irgendetwas stimmte da nicht!

Erza hörte Miras Stimme, wie diese freudig anfing, über das schöne Wetter zu reden. Sie blickte ihr ins Gesicht. Mira strahlte...bis auf ihre Augen. Diese wirkten seltsam leer!

Es reicht!, dachte die rothaarige Magierin, stand auf und trat zu den zwei Geschwistern an der Theke. Die Art ihres Auftreten ließ beide verstummen und sich ihr zuwenden.

„Hallo Erza“, grüßte Mira. „Möchtest du...?“

„Wir müssen reden.“

Überrascht über den todernsten Ton legte sich ein Schatten über Miras Lächeln. „Wieso?“

„Alleine! Komm mit...bitte.“

Mira warf ihrem Bruder einen Blick zu, ehe sie Erza nach draußen folgte. Sie gingen schweigend durch die Stadt, bis sie bei den Sakurabäumen waren.

„Worüber willst du denn mit mir sprechen?“, fragte Mira mit ihrer typisch unschuldigen Art, jedoch verrieten ihre Augen, dass sie ahnte, was Erza wollte.

Diese begann auch sofort zu sprechen. „Mira, ich weiß, dass mit...“ Sie schluckte. „...dass mit Lucy nimmt...“

Mirajanes Gesicht wandelte sich schlagartig. Sie wurde eisig. „Ich gehe!“

„Mira!!!“ Ihre Gesprächspartnerin packte sie fest am Arm. „Es kann nicht so weitergehen! Jeder leidet! Aber Natsu und du! Ihr beiden...ihr fresst das in euch rein! Ich will...dir helfen!“

„Hör auf“, flüsterte Mira tonlos.

„Mira...“

„HÖR AUF!“ Sie riss sich los und starrte Erza wutentbrannt und in Tränen aufgelöst an. „HELFEN? Wie denn? Lucy ist nicht einfach verschwunden!“ Mirajane zitterte. „Sie kommt nicht...zurück...“

Alle Farbe wich aus Erzas Gesicht. „Was?“

Mira ballte die Fäuste. „Sie...sie kommt nie wieder...“ Ihr Blick war furchtbar, so sehr getrübt von Trauer. „Master weiß es. Natsu auch. Lucy ist...für immer verschwunden!“

„Was redest du da?!“, schrie die Andere sie an. „Lucy ist nicht tot! Und mir reicht's! Ich werde sie suchen gehen, trotz Masters Verbot! Mit Gray, Wendy und Natsu! Wir sind ein Team! Und Lucy gehört zu Fairy Tail!“

Das Zittern wurde heftiger. „Du...Du begreifst es einfach nicht...“

„Wie kannst du so sicher sein, dass sie tot ist? Bei Lisanna warst du dir auch sicher.“

Eine Faust traf Erza hart. „Du...!“ Mira schlug schluchzend auf sie ein. „Lucy ist tot. Tot, tot, tot, tot, tot...“ Sie wiederholte dieses Wort solange, bis sich ihre Stimme überschlug und sie zu husten anfing.

Völlig entsetzt starrte Erza sie an, nahm sie dann jedoch in den Arm und drückte sie wider ihres Willen an sich. „Mira, beruhig dich.“
 

Sie saßen schweigend im Gras. Mirajane hatte ihr den Rücken zugedreht und starrte in den Himmel. Ihre Gedanken waren beim Gespräch vom Master und Natsu...
 

“Natsu...wie konntest du das tun?“ Die Stimme Makarov war sehr leise und mühsam beherrscht.

„Ich...Lucy ist...Lucy...“ Er war in Tränen aufgelöst, völlig fertig. „Clover...diese Hexe...Sie hat Lucy verschwinden lassen!“

„Verschwinden?“, fragte Makarov. Er fasste sich ans Kinn. „Es gibt einige Magien, die ihre Gegner in andere Dimensionen sperren können. Jedoch fällt mir keine ein, die tödlich wäre.“

„Aber...Aber Clover sagte...sagte...Einmal in dieses Nichts geschmissen, verschwindet man für immer!"

„Ins...Ins Nichts?“ Plötzlich weiteten sich die Augen des Masters. „Natsu! Weißt du, wie diese Magie hieß!“ Er wirkte angespannt und schien sich vor der Antwort zu fürchten.

Natsu fasste sich an den Kopf. Ihm schoss so viel durch den Kopf. Lucy in ihrem Zimmer, ihre erste Mission mit ihm zusammen, Lucy im schicken Outfit, Lucy...Lucy, die ins Loch gezogen wurde. „Horu no ...“

Makarov musste sich setzen. „Horu no Jigoku.“

Natsu nickte.

„Natsu...Es ist vorbei...Lucy...“ Er kämpfte mit sich. Wie sollte er das sagen? „Lucy ist tot.“

„Was? Nein! Nein, dass kann nicht sein! Master, ich werde nach ihr suchen! Sie ist nicht tot. Wenn, dann wüsste ich das. Ich war doch bei ihr. Wie könnte sie tot sein?“

„Du Idiot! Aus dem Horu no Jigoku kann man nicht entkommen! Es verschlingt die ihm dagebotene Seele sofort und lässt diese jahrmillionen leiden, ehe es sie völlig zerstört in die Hölle schickt. Das Horu no Jigoku ist DIE Hölle...und niemand überlebt sie.“

„Nein...nein...NEIN! Lucy...Lucy...LUUUUCYYY!!!“
 

Mirajane wischte sich über die Augen. „Erza...Du brauchst nicht suchen“, flüsterte sie.

Diese sah sie sehr besorgt an. „Warum? Wie kannst du glauben...?“

„Horu no Jigoku...eine Magie, dass den Angegriffenen verschlingt und sofort physisch umbringt. Die Seele hingegen...wird solange leiden, bis sie zerstört ist.“

„Das...Das Horu no Jigoku ist eine legendäre schwarze Magie. Und es existiert nicht mehr bzw. konnte nicht bewiesen werden, dass es sie gibt.“

„Natsu...hat sie gesehen...“

„Was?“ Erza begriff. „Nein...Aber...Aber dann ist Lucy...!“

Mira nickte stumm.

„Lucy...ist...wirklich tot...“, sagte Erza Minuten später. „Woher weißt du das?“

„Ich...hab das Gespräch vom Master und Natsu...gehört... Es war ein dummer Zufall! Als ich es hörte, wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte... Wie könnte ich das erzählen? Wendy, Happy, Reedus, Levy...sie alle leiden schon am bloßen Verschwinden...Wie könnte ich da nicht versuchen, mich normal zu geben und ihnen den Alltag zu erleichtern? Wir...wir sind eine Familie. Fairy Tail ist eine Familie...aus der jemand nun derart verstorben ist!“

„Aber das Leiden hört nicht auf, wenn keiner etwas darüber erfährt! Allein Lucy zu Ehren sollten es alle erfahren! Dann...könnte man sich...“ Sie schluckte und wischte sich über die nassen Augen. „...verabschieden.“

„Bitte...schweig darüber...“
 

Gray musste sich gegen den Baum lehnen, hinter dem er sich versteckt hielt. Seine Augen entsetzt aufgerissen, starrte er zu Boden. Das konnte nicht sein! Die Wut schoß in ihm hoch. Natsu...wegen diesem Volltrottel... Unverzeihlich! Er ballte die Hände zu Fäusten. Dafür würde er Natsu verprügeln. Mit vielem hatte er gerechnet, aber mit sowas... Lucy war tot und würde doch Jahrhunderte nach ihnen noch leiden... Und das, weil dieser dumme Sturkopf ein Quest versuchen musste, an das sich kaum einer heranwagt.

Er stand auf. „Natsu“, flüsterte er eisig. Mit diesem neuen Ziel machte er sich auf den Weg zur Gilde, wo Natsu bestimmt herumlungern würde.
 

Natsu war nicht in der Gilde. Er saß auf dem Boden von Lucys Zimmer. Seine Gedanken kreisten um diese dumme Mission. SS... ja, SS stand wirklich für superschnellen Selbsmord! Nur sah er es zu spät ein.

„Natsu...“ Happy saß zur Ausnahme neben ihm. Normalerweise ging Natsu alleine und säuberte die Wohnung, doch Happy hatte darauf bestanden mitzukommen.

„Happy...Die Mission...“

Happy senkte den Kopf. „Aye...“

„Es ist alles meine Schuld. Sie hatte nicht mitgewollt. Und nun...“ Er nahm ihre Schlüssel aus seiner Tasche und hielt sie in die Luft. „...ist kaum mehr etwas von ihr geblieben.“

„Aye.“

„Wie soll ich das wieder gut machen? Wie könnte ich es? Lucy ist tot. Das kann nicht wieder gut gemacht werden.“

„Da hast du verdammt recht!“

Erschrocken drehten sich Natsu und Happy um. Loki stand mit mal vor ihnen.

„Loki...“

„Lucy ist...im Horu no Jigoku, weil ihr mal wieder übertrieben habt!“ Seine Stimme überschlug sich und er packte Natsu am Schal. „Du hast sie sterben lassen!“

„Ich...Ich weiß...“ Mehr wusste er nicht zu sagen. Was auch? Das es ihm leid tat? Das er sich wünschte, an ihrer Stelle zu sein?

Loki ließ ihn wieder los. „Du hast aufgegeben, Natsu.“

„Ja...einmal ins Nichts, kommt man nie mehr zurück...sogar Master wusste das...“

Mit großer Überwindung atmete Loki tief ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es war nicht deine Schuld. Du konntest nicht ahnen, dass Clover dort ist. Clover ist...“

„Du kennst sie?“

Er nickte. „Clover ist...die Schwester von Karen, meiner vorherigen Besitzerin.“

„Dann ist sie auch in der Gilde Blue Pegasus?“

„Nein...Clover ist einziges Mitglied und Master der Gilde Spirit Imperation. Aber sie hat früher viel mit Ivan zu tun gehabt.“

„Mit...Laxus Vater...?“

„Egal, vergiss es. Natsu! Ich muss dir etwas sagen! Du weißt doch, wie Verträge bei Spirits funktionieren, oder?“ Er nickte verwundert, ließ Loki aber weiterreden. „Ein Vertrag bindet einen an den Magier, mit dem man ihn eingeht. Stirbt der Magier, sind die Spirits wieder frei...und können neue Meister annehmen. Aktuell ist es so, dass...“
 

Juvia starrte Gray an. Dieser war gerade dabei, die Gilde zu demolieren und schrie immer wieder „Wo ist diese elende Feuerechse?“. Die Anderen, die sich zu dieser Zeit in der Gilde befanden, konnten ihn nicht beruhigen. Er war außer sich.

Jemand trat ein. „Gray...was machst du da?“ Makarov starrte den sonst relativ beherrschten Eismagier an. Ok, scheinbar ging es um Natsu, da war Gray nie wirklich ruhig.

„Was ich mache?“, schrie dieser ihn an. „Ich suche Natsu! Und dann...dann räche ich Lucy!“

„Lucy?“ Makarov wich einen Schritt zurück. Gray musste erfahren haben, was passiert war. Doch durch wen?

„Lucy ist tot, weil dieser Volltrottel es wieder nicht sein lassen konnte!“

Ein Raunen ging durch die Gilde. „Tot?“ Ein spitzer Aufschrei. Zwei Gestalten hatten gerade die Gilde betreten, eine relativ groß, kräftig und mit langem dunklen Haar, die Andere klein und zierlich. Von Letzterer kam der Aufschrei.

„Lu-chan...ist tot...?“ Levy rannen die Tränen über die Wangen. „Nein!“

Gray stockte. Was tat er da? Er betrachtete Levy fassungslos. Wie konnte er so unsensibel diese Tatsache hinausposaunen? „Äh...“

„Nein...Nein...“ Levy schlug die Hände vors Gesicht und sank auf die Knie. „Nein...Lu-chan...“ Eine Hand legte sich um sie und zog sie an eine große, warme Schulter.

Auch die anderen Gildenmitglieder stürzten sich auf Gray, um zu erfahren, wie er darauf kam. Von überall her kamen Fragen, Verwünschungen, Unglaube – bis Marakov eingriff.

„Es stimmt! Lucy ist...von uns gegangen.“

Hoffnungsschimmer? - Teil 2

Die Tür zur Gilde flog mit einem lauten Knall auf und festen Schrittes trat er ein, während alle ihn erschrocken ansahen.

Als Gray klar wurde, wer da vor ihm stand, kochte die Wut wieder in ihm hoch. "Du!"

Natsu warf ihm einen kalten Blick zu, jedoch merkwürdig entschlossen. Dieser Blick...das war nicht der Natsu der letzten Wochen, der in seinem Leid zerflossen war. Jeder sah es, irgendetwas hatte sich geändert. Nur was?

Hinter ihm stand Loki, um dessen Lippen ein leises Lächeln spielte. So kannte er Natsu und nicht wie den Jammerlappen von vorhin, der alles mit sich machen ließ.

"Natsu!", brüllte Gray und wollte schon mit Fäusten auf ihn losgehen, als Levi sich plötzlich auf ihn warf. Ihre Arme umschlugen seinen Oberkörper. Überrascht und verwirrt versuchte er, sie von sich zu stoßen, doch sie ließ nicht locker. "Lass los! Ich werde diesem Feuerfloh eine Abreibung verpassen, die..."

"Hör auf!", heulte Levi und verstärkte den Druck an ihrem Griff. "Das bringt nichts! Und Lucy hätte das niemals gewollt!"

Gray knurrte, aber er wagte nicht, sie mit Gewalt von sich zu stoßen.

Der Feuermagier ballte die Fäuste, warf sich dann aber zu Boden und kniete vor der gesamten Gilde nieder. "Es ist meine Schuld! Lucy ist...!"

Mira funkte ihm dazwischen. "Wir wissen es, Natsu. Du brauchst es uns nicht sagen."

Dieser schüttelte den Kopf. "...wegen mir in eine Art magisches Todesloch gezogen worden. Ich trage die Verantwortung! All das ist die Konsequenz meines verdammt noch mal idiotischen Handelns. Nur hat die Konsequenz die falsche Person getroffen und Auswirkungen auf Fairy Tail! Also muss ich das korrigieren! ICH werde die mir mögliche Konsequenz tragen."

Makarov starrte ihn, wie alle anderen, entsetzt an. "Natsu...Wovon redest du? Ja, du warst überheblich und hast deine Kraft überschätzt. Aber das DAS passieren würde, konnte niemand ahnen."

"Nein!", unterbrach er den Master. "Es gibt keine Entschuldigung. Deswegen..." Er stand auf, warf einen entschiedenen Blick in die Runde. "...verlasse ich Fairy Tail!"

Stille. Niemand sagte etwas. Alle, wirklich jeder außer Loki, trauten ihren Ohren nicht. Natsu trat aus Fairy Tail aus? Fairy Tail ohne Natsu?

Erza meldete sich ernst zu Wort. "Das kann nicht dein Ernst sein! Natsu! Wir haben schon Lucy verloren. Nun dich auch? Das...!"

"Meine Entscheidung steht fest", sagte er und nickte noch einmal bestätigend.

"Aber..." Elfman schüttelte den Kopf. "Ein Mann läuft nicht weg, er stellt sich Problemen!"

"Das habe ich." Natsu schien wirklich nicht umstimmbar zu sein.

"Wie kannst du gehen?! Erst lässt du Lucy im Stich, jetzt Fairy Tail?!", fragte Gray. Natürlich war er noch sauer und wollte Natsu eine reinhauen, jedoch wollte er auf gar keinen Fall, dass Natsu Fairy Tail verließ. Er gehörte dazu! Wie konnte er überhaupt auch nur daran denken, seine Freunde zu verlassen? "Lucy...Lucy hätte das nie gewollt."

Natsu nickte. "Wahrscheinlich."

"Ist das alles, was du zu sagen hast?!"

"Nein." Der Rosahaarige schaute zu Boden, ehe sein altbekanntes Grinsen erschien. "Ich gehe nach Alcalypha zur Gilde Love&Lucky"

Makarov verstand sofort. "Ich habe bereits mit ihm geredet! Du brauchst nicht..."

"Ich gehe jetzt." Mit diesen Worten drehte er sich um, aber bevor er endgültig die Gilde verließ, drehte er sich noch mal um, schaute jeden traurig an und sagte: "Sayōnara, Fairy Tail." In ihm drin schrie schon alles danach, seinen Austritt zurück zu nehmen, aber er tat es nicht, auch wenn es fürchterlich schmerzte, dass er seine Freunde scheinbar verließ.

Draußen stand jedoch noch jemand. "Bist du dir sicher?", kam die kalte Frage. Rote Augen stachen in seine. Gajeel hatte die Arme verschränkt und lehnte am Gemäuer.

"Ja."

Gajeel zuckte mit der Schulter. "Aha", sagte er nur, doch seine Augen folgten den beiden Gestalten, die sich nun entfernten. Gemeinsam mit Loki machte Natsu sich nun auf den Weg nach Alcalypha.
 

"Glaubst du, dass war richtig so?"

Natsu brummte nur. Natürlich war seine Aktion etwas übertrieben rübergekommen, nur wussten sie ja nicht, was er vor hatte. Wüssten sie es, hätten sie ihn bestimmt aufgehalten.

Loki zuckte die Schulter, schließlich war es Natsu's Angelegenheit, wie er seinen Plan durchsetzte. Solange es funktionierte und er seine Rache bekam, war ihm alles recht.

"Glaubst du, Master schickt uns noch jemanden hinterher."

"Bestimmt", lächelte Natsu. "Das ist Fairy Tail!"

Loki lächelte zurück, ehe er aus dem Fenster des Zuges schaute.
 

Nach einer langen Fahrt waren sie in Alcalypha angekommen. Nun mussten sie ihn nur noch suchen. Erster Anhaltspunkt war die Gilde Love&Lucky, daher gingen zielstrebig darauf zu.

Innen drin sah es sehr gemütlich, aber auch zu sehr nach Poststelle aus. Natsu schaute sich um. Wo war er? Da er ihn nirgends sah, fragte er eine junge Frau.

"Entschuldigung, ich suche einen Herrn."

"Aha. Wie heißt er denn?"

"Heartphilia-sama."

"Ah. Tut mir leid. Er ist im Urlaub und kommt erst morgen zurück."

"Wohin ist er denn?"

"Mmmm...ich glaub zum Grab seiner Frau. Wissen Sie, vor ein paar Wochen ist auch noch seine Tochter verstorben. Das hat ihn hart getroffen, vor allem, da sie sich erst vor kurzem versöhnt zu haben scheinen. Jedenfalls sagte er, dass er bei Layla m besten damit klar kommen würde."

Natsus Herz wurde schwer. Wie sehr hatte ihr Vater wohl schon gelitten? Und das nur wegen ihm! Er senkte beschämt den Blick, fuhr sich durchs Haar und murmelte: "Ah. Ok. Danke."

"Sir, alles in Ordnung?"

"Hä? Oh, jaja, danke. Auf Wiedersehen." Er wollte schon gehen, als die Frau ihn sanft am Arm packte.

"Bitte warten Sie. Sie sehen nicht gut aus. Möchten Sie sich nicht vielleicht kurz setzen?" Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie ihn mit sich und drückte ihn auf einen Stuhl. "Warten Sie kurz, ich hole Ihnen ein Glas Wasser."

"Nein, wirklich, ich..."

Die Frau sah ihm in die Augen. "Darf ich fragen, was Sie von Heartphilia-sama wollen?"

"Mmmm...nichts besonderes."

"Das erscheint aber anders." Sie setzte sich neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sir, ich weiß ja nicht, was bei Ihnen los ist, aber manchmal hilft es, sich anderen mitzuteilen."

"Kein Bedarf", flüstere er und wich ihrem stechenden Blick aus.

"Sind Sie sicher?"

"Ja..."

Sie seufzte, stand dann jedoch auf. "Ok. Aber ein Glas Wasser hole ich Ihnen. Ansonsten könnte ich nicht verantworten, Sie gehen zu lassen."

Er zuckte die Schulter. Er hatte keinen Durst, aber sie schien ja darauf zu bestehen, also nahm er es eben an.

Just in diesem Moment trat ein Mann mit blondem Haar ein. Die Frau sah das und lächelte. "Sie sind ja früher zurück als erwartet. Sehen Sie, Sie haben Besuch." Dabei wies sie auf Natsu.

Lucy's Vater schaute ihn verwirrt an, aber als er ihn erkannte, verfinsterte sich sein Gesicht. Dennoch gaben sie sich die Hand und entschieden, draußen zu sprechen.

"Was willst du?", fragte der ehemals reiche Mann in einem Ton, der Grays Eis alle Ehre machte.

Natsu schaute in den Himmel. "Ich weiß, was Sie von uns und insbesondere mir denken."

"Ach echt? Vielleicht, dass ihr der Grund seid das ich keine Tochter mehr habe?"

"Nein, ich bin der Grund."

Sein Gesprächspartner verpasste ihm eine Ohrfeige. "Glaubst du, ich wüsste das nicht? Du, Natsu Dragneel, bist der Mörder meiner Tochter. Sie hat euch vertraut, von Familie gesprochen! Und dir, einem sogenannten Familienmitglied, fällt nichts besseres ein als dich mit ihr in Lebensgefahr zu begeben!"

Was sollte er sagen? Oder vor allem...wie? "Ich...Ich weiß und bin mir bewusst, wie schwachsinnig ich gehandelt habe. Nur..."

"Was?", brüllte der Andere.

"Lucy kann nicht tot sein!"

"Wie bitte? Du leugnest...!"

"Nein, aber...Warten Sie, ich erkläre es Ihnen in Ruhe, ok?"

"Da bin ich aber mal gespannt", sagte Lucy's Vater sarkastisch.

Doch was er dann zu hören bekam, ließ ihn stocken. Tränen traten ihm in die Augen. Gab es doch noch eine Möglichkeit?

"Lasst uns rein gehen", meinte er, nachdem Natsu und Loki, der etwas später erschienen war, ihm alles erzählt hatten.
 

Als er abends das Gebäude verließ, traf ihn fast der Schlag. Sofort stürmten sie auf ihn zu und redeten wild durcheinander.

Mit so einer Horde hatte er nicht gerechnet. Erza, Gray, Mirajane, Elfman, Kana, Alzack, Bisca, Levi, sogar Gajeel war dabei, auch wenn sich eher dieser Abseits hielt!

"Komm zurück, Natsu!"

"Keiner macht dir einen Vorwurf!"

"Bitte..."

Gray packte ihm am Schal. "Lucy liebte Fairy Tail! Und sie liebte dich! Du warst ihr bester Freund!"
 

Heftiges Keuchen, Schluchzen.

"Bevor deine Seele nun endgültig stirbt, hast du einen Wunsch. Wähle!"

"..w...Wunsch...?"

"Ja. Bisher hat sich jeder gewünscht, frei zu sein oder sein Leid zu beenden. Das geht nicht, aber du kannst es minimieren."

"Mein...Mein...Leid..."

"Beeile dich, sonst verfliegt deine Chance. Wünsch es dir einfach."

Sie fühlte sich elend. Alles tat ihr weh, sie war nichts als eine einzige Wunde und doch! Ein Funke sprühte in ihr, wärmte sie. Niemals würde sie ihn verlieren, in all der Zeit ihr hatte er ihr geholfen.

Leid?, fragte sie sich. Ja, sie hatte gelitten, leidete immer noch. Diese Dunkelheit um sich, Einsamkeit, gepaart mit Schmerzen, Trauer und Sehnsucht, eine einzige Kälte. Aber wenn sie einen Wunsch frei hatte...

"Wer...wirklich leidet..." Trotz der nie aufhörenden Tränen musste sie lächeln. Ja, sie wusste den einzig richtigen Wunsch! Das war sie allen und sich selbst schuldig. "...bin nicht ich...Sie haben so oft um mich gekämpft...mich beschützt..."

"Bist du fertig mit deinem Gelaber und wünschst dir endlich etwas?"

"Bitte...Lass alle..." Sie schluckte, sprach dennoch weiter. Es musste sein! Nur so würde sie hundertprozentig sicher sein, dass es ihrer geliebten Gilde gut gehen würde. "...mich vergessen...Es soll sein...als...habe es mich...nie gegeben..."

Eine kurze Pause, dann ertönte die Stimme. "Deinen Wunsch verschwendest du für Menschen, die du so oder so nie wieder siehst?"

Sie grinste leicht. "Ich sehe sie...vielleicht nicht mehr...aber..."

"Schluss, interessiert mich sowieso nicht! Dein Wunsch wird erfüllt! Jeder wird dich vergessen. Keiner wird an dich denken, während du wirkliche Qualen erleidest. Das ist dein Wunsch!"
 

Alle zuckten, als wären sie vom Blitz getroffen. Minuten vergingen, ehe Natsu als erster verwirrt aufsah.

"Wo...Worüber...haben wir gerade gesprochen?", fragte er. Sein Kopf fühlte sich merkwürdig wirr an.

Keiner, nicht ein einziger konnte antworten.

Leben, ohne zu wissen?

Levy saß an einem Tisch und las vor sich hinsummend ein neues Buch. Rechts hinter ihr standen Jet und Droy, die missmutig nach links schielten, wo Gajeel mit verschränkten Armen stand und sie hin und wieder, wenn er mal nicht zu Levy schaute, mit seinem stechenden Blick musterte. Seit dem Vorfall, wo sie alle vor der Gilde Love&Lucky gestanden hatten, ohne zu wissen warum, wich Gajeel dem Team kaum noch von der Seite. Er begleitete sie auf alle Missionen und wenn Jet und Droy es richtig verstanden hatten, dann "entführte" er ihre Levy sogar desöfteren zu sich nach Hause.

"Hey Shrimp!", sagte Gajeel plötzlich. Mit einem Seufzen drehte sie sich um.

"Nenn mich nicht Shrimp!"

"Was lieste da?"

"Hm? Seit wann interessiert dich das?", fragte sie, ehe sie lächelte. "Ein Buch von Kemu Zaelon! Es wurde erst Jahre nach seinem Tod, also vor kurzem von dessen Sohn veröffnetlicht. Es ist derart ergreifenf. Eigentlich ist es ja direkt an seinen Sohn gerichtet, aber..." Ihr Lächeln wurde breiter. "Dear Kaby ist einfach genial."

Jet und Droy nickten begeistert. Sie freuten sich über Levys Lächeln.

Gajeel verzog das Gesicht. "Ts. Was für'n blöder Titel!"

"Na und?", fragte sie schnippisch. "Wenigstens hat das Buch Geschichte. Und Fairy Tail ist auch involviert!"

"Echt?" Das interessierte Gajeel, auch wenn er sofort wieder so tat, als würde ihn das nicht wirklich interessieren.

"Ja. Das Buch bzw das Original ist einmalig und war Jahre lang im Besitz von einem Verbrecher und hieß damals Daybreak. Der Sohn beauftragte Fairy Tail, das Buch zu zerstören. Damals wollten wir den Auftrag annehmen, aber Natsu hatte ihn schon, um ihn mit..." Plötzlich schmerzte ihr Kopf. "Autsch!"

Ihre beiden Freunde umringten sie sofort. "Levy, alles in Ordnung?"

"Äh...ja..." Merkwürdig, dachte sie. Sie erinnerte sich, dass Natsu den Auftrag genommen hatte, um ihn gemeinsam mit jemandem zu erledigen. Aber mit wem?

"Was hast du?", fragte Gajeel und beugte sich vor, sodass ihre Gesichter einander sehr nah kamen.

"Ach, nichts. Wirklich." Sie winkte ab. Was brachte es schon, sich darüber Gedanken zu machen, mit wem Natsu eine Mission erfüllt hatte? Dennoch, irgendwie hinterließ allein der Gedanke ein ungutes Gefühl...

Gajeel gefiel das nachdenkliche Gesicht nicht. Er packte sie am Kinn, drehte ihren Kopf in alle Richtungen und betrachte schließlich ihren Bauch. Konnte es sein...?!

"Wa...Was...?", kam es ganz verdattert von Levy. Das Gajeel desöfteren merkwürdig war, wusste sie.

"Haste Hunger?"

"Wie kommst du darauf?"

Er kratzte sich am Kopf. Wenn er Hunger hatte, benahm er sich auch komisch. Das musste es sein! Und sie wich ja sogar der Frage aus. Ganz klar, sie hatte Hunger, da war er sich sicher. "Lass uns Essen gehen."

Droy und Jet fielen entsetzt die Kinnladen herunter. Dieser dreiste DragonSlayer wollte doch allen Ernstes mit ihrer Levy Essen gehen? Ein Date?

Sie bemerkte die neidischen Blicke ihrer Freunde und verdrehte die Augen. "Ich hab keinen Hunger, Gajeel. Ich will lesen!"

Er zog mit mal eine Schnute, ehe er sie am Nacken packte. "Wenn ich sage, wir gehen essen, dann machen wir das", schimpfte er sie aus und zog sie mit sich zu Mira, die der Szene belustigt gelauscht hatte.

"Bring uns was zu futtern und das dalli!"

"Jaja", gab Mirajane gutgelaunt zurück und zwinkerte Levy vielversprechend an.

Diese seufzte. "Ist gut, aber lass mich los."

Tatsächlich kam er ihrer Bitte nach. Seine Augen ruhten auf der im Vergleich recht kleinen Magierin. "Haste Probleme? Nerven dich die zwei Idioten wieder?"

"Gajeel! Machst du dir etwa Sorgen um mich?"

Sofort lief er rot an und wendete sich ab. "Quatsch! Als ob ich mir um jemand so kleinen Sorgen machen würde!"

Sie grinste. Inzwischen war es ja schon mehr als eindeutig, dass sie ihm wichtig war und wenn sie ehrlich war, so bedeutete ihr Gajeel auch viel. Er hatte sich inzwischen wirklich verändert und zählte nun, trotz seiner eher groben Art, zu ihrem engeren Freundeskreis. Sie genoss die Zeit mit ihm, obwohl er sich manchmal benahm, als sei er ihr Vormund.
 

Am Thresen saß Natsu. Er trank gerade gemeinsam mit Happy einen Saft. Natsu hatte sich seit diesem Vorfall stark verändert. Er erledigte selten Mission, immer nur gerade so zum Monatsende. Wunderlich dabei war jedoch eher, dass er immer Ausschau nach Missionen mit einem Wert von 7000Jewels hielt. Die Summe erschien unlogisch, vor allem, da er und Happy keine Miete zu zahlen brauchten, da sie ein kleines Häuschen besaßen. Das Team mit Erza und Gray hatte sich aufgelöst bzw er war ausgestiegen. Irgendwie verspürte er eine tiefe Leere in sich, die er zwar nicht erklären konnte, aber sie ließ ihn alle Lust an Mission verschwinden. Und da war noch dieses Haus! Durch Magnolia floss ein Flusszeig und wenn er dort entlang ging, blieb er immer an einem Haus stehen und starrte es an. Warum? Er wusste es nicht! Es tat einfach nur weh, machte ihn furchtbar traurig.

Happy trank den letzten Schluck mit einem lauten Schlucken, ehe er sich zu seinem Partner wendete. "Natsu, lass uns auf eine Mission gehen!"

"Häää? Wozu? Muss das sein?"

"Natsu!"

Er brummelte. "Keine Lust."

"Aber Natsu...der Monat endet bald."

Natsu blickte auf. "Ah, stimmt, wir brauchen 7000 Jewels für...für..." Er fasste sich an den Kopf. "Ach Mensch, ich weiß nicht wofür." Missmutig stand er auf und ging zum Questbrett, als er Levy mit Gajeel über das Buch Dear Kaby reden hörte. Dear Kaby... Er erinnerte sich. Damals war er mit Happy auf diese Mission zu diesem Mann gegangen, der von ihnen verlangte, ein Buch zu zerstören, Daybreak. Sie stahlen es und wollten es zerstören, aber dann hatten sie es nicht zerstört, da ... ja, warum eigentlich nicht? Wie waren Happy und er denn darauf gekommen, dass das Buch nicht wirklich das war, als was es erschien? Jemand hatte es ihnen entschlüsselt. Er selbst? Wie? Natsus Augenbrauen zogen sich zusammen. War er mit Levy unterwegs gewesen? Nein, dass wüsste er, denn dann wären Jet und Droy auch dabei gewesen. Erza? Nein, die konnte sowas nicht. Evergreen...damals hatte er rein gar nichts mit ihr zu tun! Also, mit wem?

"Natsu?" Happy schaute ihn besorgt an. "Was hast du?"

"Happy...Erinnerst du dich an unsere Mission mit diesem Buch Daybreak?"

"Hmmm...nicht so richtig. Sollten wir es nicht zerstören und haben es dann nur zu unserem Auftragsgeber gebracht?"

"Aber warum?"

Happy schwieg kurz. "Ich weiß es nicht."

"Ich auch nicht." Natsu seufzte. "Ach was, vergiss es. Lass uns unsere Mission aussuchen."

"Aye!"
 

Beide aßen, während sie sich unterhielten. Jet und Droy standen hinter ihnen, einen eisigen Blick auf den Dragon Slayer. Er nervte sie extrem. Wieso konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Als ob Levy ihn wirklich mochte! Wahrscheinlich war sie einfach nur zu nett, um ihm zu sagen, dass er sie störte.

Levy blickte immer mal wieder nach hinten. Ihr gefiel es nicht, wie wütend ihre Freunde aussahen. Sie hatte sie schon gebeten, sich einfach dazu zu setzen, doch die beiden hörten sie gar nicht und starrten weiter Gajeel an. Sie schaute auf ihren Teller. Mira hatte ihnen einen leckeren Eintopf gebracht, wobei Gajeel dazu anstatt Brott einen Metallklotz verspeiste.

Der DragonSlayer streckte sich genüsslich. Metall war doch das Beste! Als er merkte, dass Levys Teller noch halb voll war, verschwand sein zufriedener Gesichtsausdruck schlagartig. Seine Hand legte sich auf ihre Stirn.

"Was machst du da?"

Er nahm die Hand wieder weg. "Kein Fieber. Aber du isst schlecht."

"Ich esse langsam, Gajeel", lächelte sie ihn an, doch er schüttelte beinahe beleidigt den Kopf. Sie musste lachen. Manchmal war er echt komisch, vor allem, wenn es ums essen ging. Er sollte es doch wissen, dass sie niemals so schnell essen könnte wie er. Plötzlich hielt er ihr den gefüllten Löffel vor den Mund.

"Mach auf!", befahl er. Mira streckte den Daumen hoch und zwinkerte, was jedoch nur Levy sehen konnte. Jet und Droy hingegen fielen fast in Ohnmacht vor Wut.

"Mach auf oder ich zwing dich dazu", wiederholte Gajeel sich mit drohender Stimme. Levy fragte sich, ob er sie wohl wirklich zwingen würde, aber ausprobieren wollte sie es lieber nicht, denn zuzutrauen war es ihm allemal. Deshalb folgte sie seiner Aufforderung, jedoch nicht ohne vorher noch ein "Das ist nicht nötig" abzugeben.

Er zuckte mit der Schulter. Es war ja nicht das erste Mal, dass er dies machte. Zuhause bei sich fütterte er sie sowieso fast immer, weil sie seiner Meinung nach sonst nicht genügend aß. Und Essen hatte bei Gajeel eine sehr hohe Priorität!
 

Eine Frau trat ein. Diese hatte blondes Haar, trug ein grün-schwarzes Oberteil und eine schlichte Hose. Sie ging zielstrebig auf Mirajane zu.

"Hallo", grüßte diese sie, auch wenn sie dieses Gesicht noch nie zuvor gesehen hatte.

"Hallo", grüßte die Fremde zurück. "Bin ich hier richtig bei Fairy Tail?" Die Frage erschien ein bisschen dumm, denn draußen stand es in großen Buchstaben über der Tür.

"Ja, dass hier ist die Gilde Fairy Tail. Kann ich Ihnen weiterhelfen?"

"Mmmm, wissen Sie, ich suche jemanden und soweit ich weiß, ist er Magier in dieser Gilde."

"Wen denn?"

"Seinen Namen weiß ich nicht." Die Fremde lächelte unschuldig. "Ich kannte nur seinen Vater."

"Oh. Wie hieß dieser denn? Vielleicht kann ich Ihnen ja weiterhelfen."

Die Fremde musterte Mirajane durchgehend, ehe sie anfing zu lachen. "Sie mir helfen? Bestimmt nicht, Fräulein. Dafür sind Sie auf einem viel zu geringem Level."

Mira war perplex. Nicht, weil sie gerade derart beleidigt worden war, sondern weil wieso kam diese Frau hierher, wenn sie keine Hilfe haben wollte? "Und was wollen Sie dann?"

"Nichts", sagte die Angesprochene und verließ die Gilde wieder mit einem eigenartigen Grinsen auf den Lippe.
 

Verdammt!, dachte sie, während sie auf den Ausgang der Gilde zusteuerte. Er hatte sie angesehen und dann...hatte er sich einfach wieder weggedreht und dem Questbrett zugewandt! Wie konnte er!? Fairy Tail galt doch als Kameradenliebend, als Patchworkfamilie! Wie konnte er sie ignorieren? Sie, die doch die Schuld trug für ihr Verschwinden. Mit mal stockte sie. Konnte es sein...? Niemals! Wer die drei Wochen in diesem Leidloch verbrachte, hatte nur noch einen Wunsch und dass war Freiheit und Schmerzfreiheit! Sie hätte niemals den einzig richtigen Wunsch finden können, egal wie stark das Band zwischen ihr und ihren Freunden war. Oder doch? Es erschien als die einzig logische Erklärung für das Verhalten des DragonSlayers. Dieser galt als impulsiv! Er hätte sie niemals gehen lassen, würde er sich erinnern... Aber wenn sie den richtigen Wunsch gehabt hatte, dann...!

"Layla, du...! Deine Tochter ist taffer als ich dachte. Aber egal, wenn sich keiner erinnert, wird auch keiner suchen. Ich muss ihn finden! Wo bist du...Ivans Sohn?"
 

Gray saß neben Erza. Die Beiden waren ein Team geblieben, auch wenn Natsu aus unerfindlichen Gründen ausgestiegen war.

"Sag mal", fing er an, "findest du nicht auch, dass Natsu komisch geworden ist?"

Erza nickte. "Ja. Seit dem Tag in Alcalypha! Aber...irgendwie verstehe ich es. Etwas muss passiert sein! Wieso waren wir alle da? Und warum weiß kein einziger, wieso wir da waren?"

"Hmm...meinst du, da ist Magie im Spiel?"

"Vielleicht." Erza verschränkte die Arme. "Wenn, dann sind dafür mehrere Magier verantwortlich. Kein Magier allein ist in der Lage, so viele zu kontrollieren. Und wenn das der Fall ist, stellt sich die Frage, was das gebracht hat. Nichts ist seitdem mehr passiert!"

Gray starrte gen Himmel. "Ich hab das Gefühl, dass manche Erinnerungen schwammig sind. Anderen geht es genauso."

"Ja. Aber insgesamt hat sich nur etwas bei Natsu verändert. Ihm macht das schwer zu schaffen. Vielleicht war die Magie gegen ihn gerichtet?"

Gray sagte nichts, dennoch machte er sich seine Gedanken dazu. Konnte man jemanden finden, der das nachzuprüfen vermochte?
 

Makarov saß auf dem Thresen und hielt einen Krug in der Hand. Er blickte zufrieden durch die Gilde. Es schien allen mehr oder weniger gut zu gehen. Um Natsu machte er sich etwas Sorgen, aber ansonsten lief alles relativ friedlich ab.

Er nahm einen Schluck. "Mira."

"Hm?", kam es fragend von der Angesprochenen, die gerade ein Glas abtrocknete.

"Natsu hat sich verändert. Er ist soviel stiller geworden."

Sie lachte. "Er hat wohl die Pubertät überstanden", grinste sie und stellte das Glas an seinen ursprünglichen Platz.

Der Master schaute in sein Getränk. "Pubertät, he?" Sein Blick ruhte auf dem DragonSlayer, der eher widerwillig nach einer Mission schaute. "Keine Depression?"

"Depression?", fragte Mira erstaunt. "Wie kommt Ihr darauf, Master?"

"Hmm...ich weiß nicht."

Mirajane überlegte, wobei sie ihren Zeigefinger an die Lippe hob. "Vielleicht hat er ja Liebeskummer."

Makarov hatte gerade einen weiteren Schluck genommen, doch diesen spuckte er überrascht wieder aus. Er hustete, wischte sich über den Mund und drehte sich zu Mirajane. "Lie...Liebeskummer?"

Sie nickte. "Wer weiß, vielleicht ist unser Natsu verliebt."

Cana, die ein paar Meter entfernt saß, dennoch aber diesen Satz verstanden hatte, lachte hell auf. "Verliebt? Natsu?"

Mira strahlte. "Ja ja, bestimmt!"

"Und in wen?"

Mira dachte nur kurz nach. "In wen wohl? In Juvia!"

Cana verdrehte die Augen. "In Juvia? Dann wird seine Liebe ewig unbeantwortet bleiben, denn..." Alle drei warfen einen Blick zu Juvia, die bei Bisca und Alzaak am Tisch saß, jedoch heimlich ein Foto von ihrem Schwarm Gray anstarrte.

"Ich weiß", meinte Mira, doch in ihrer Phantasie spielte sie dieses Liebesszenario weiter und musste kichern. Sicher wären die Kinder von den beiden sehr süß!
 

Loki saß auf dem Boden. Er blickte gen Himmel, aber eigentlich war er in Gedanken versunken. In Gedanken...

"Verdammt!", fluchte er und schlug mit der Faust auf den Boden ein. "Was ist passiert?"

Er spürte, wie ihm die Tränen kamen. Seine einzige Hoffnung war erloschen! Er konnte nicht mehr durchs Tor, wie er wollte. Er saß fest! Fest in der Welt, die er so lange Jahre nicht gesehen hatte und nur durch sie wieder betreten konnte. Sie hatte ihn gerettet! Und was gab er zurück? Nichts!

Verdammt, dachte er wieder. Wenn er nicht rauskam, würde alles so verbleiben, wie es war. Das durfte er nicht zulassen! Entschlossen stand er auf. "Taurus! Aquarius! Virgo! Cancer! Sagittarius! Scorpio! Gemini! Capricorn! Und du auch, Aries! Kommt her! Ich muss mit euch reden!" Alle versammelten sich um ihn, auch die Silver-Key Spirits.

Loki blickte alle durchgehend an. "Wir müssen handeln."

Taurus schnaufte vor Energie. "Ja! So einen Körper kann man nicht verschwinden lassen!"

Aquarius grinste. "Ich hab sowieso noch eine Strafe offen. Wie kann sie es wagen, meinen Schlüssel wieder zu verlieren?!"

Virgo verbeugte sich. "Braucht unsere Hime Bestrafung?"

Cancer lächelte. "Ihre Haare sind ein Traum, ebi."

Sagittarius nickte nur zustimmend, während Scorpio, Gemini, Capricorn Und Aries alle gestärkt wirkten.

Sie sahen einander gegenseitig an, ehe die sonst so schüchterne Aries die Faust in die Luft schwang und rief: "Lasst uns ausbrechen!"
 

Natsu stand wieder vor dem Haus. Tränen brannten in seinen Augen. "Warum...? Was bedeutet dieser Ort?"

"Ähm...junger Mann?" Ein Herr trat hervor und beäugte Natsu interessiert. "Sind Sie wegen der Wohnung hier?"

"Wohnung?"

"Na wegen der Mietwohnung." Der Herr lachte und schlug dem verwirrten Natsu auf die Schulter. "Ein wirkliches Prachtexemplar, mit herrlichem Blick aufs Wasser. Zudem verfügt die Wohnung über ein Wannenbad, dass hat man heutzutage nicht überall. Und der Preis ist wirklich der Hammer!" Der Mann redete, ohne Natsu zuzuhören, der versuchen wollte zu erklären, dass er nur zufällig hier vorbei gekommen war. Doch der scheinbare Vermieter ignorierte ihn und führte ihn schließlich sogar noch in die Wohnung.

Natsu schrack zusammen. Was war dieses warme Gefühl, dass ihn plötzlich durchfuhr? Es war kein Feuer, nicht solch eine Wärme, eine ganz andere Wärme... "...und sie kostet nur 7000 Jewel pro Monat! Ein Schnäppchen, junger Mann!"

7000 Jewel und dieses Gefühl - Natsu wusste nicht, was ihn ritt, doch er warf sich dem Vermieter zu Füßen und sagte: "Ich nehme sie! Ich nehme sie!"

Verdutzt über die merkwürdige Handlung seines neuen Mieters starrte er diesen an, ehe er lächelte. "Willkommen in Ihrer neuen Wohnung!"
 

"Natsu...du sollst leben..." Sie lächelte, denn wenigstens alle anderen schienen in Ordnung zu sein. Sie blickte auf den Dragon Slayer hinab, der auf dem Boden lag und zur Decke, also eigentlich zu ihr, aufstarrte. Könnte er mich doch nur sehen!, dachte sie, aber sie fühlte dennoch Wärme in sich. Als sie ihm eben eine Hand auf die Schulter gelegt hatte, hatte er gewirkt, als fühle er ihre Anwesenheit. Allein diese Tatsache machte sie glücklich, auch wenn sie wusste, dass er sie nie wieder sehen würde, außer... Doch das geschah nie! Lucy spürte, wie sie Wehmut packte. Natürlich freute sie sich für ihre Freunde, freute sich daran, dass diese weiterlebten ohne zu leiden, aber gleichzeitig wünschte sie sich, ein Teil von ihnen zu sein.

"Hör auf", versuchte sie sich zu beruhigen. "Es geht ihnen gut und das ist die Hauptsache. Wenn sie ohne mich glücklich leben können, so soll das auch so sein." Vorsichtig strich ihre Hand über die Wange des Dragon Slayers. Sie war ihm nah und doch so fern. Aber einmal musste sie das tun! Nur einmal wollte sie es! Deshalb umfasste sie sanft sein Gesicht, starrte ihm in die Augen, in seine schönen Augen, die sie jedoch niemals mehr anblicken würden, und kam ihm näher. Ihre Lippen waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt...

Lost

Sein gelangweilter Blick wanderte durch die Stadt. Die Tasche über die Schulter geworfen stolzierte er herum. Wie lange war er nicht hier gewesen? Er lächelte. Eine Art Vorfreude sprudelte in ihm. Als er Magnolia verlassen hatte, waren Fried, Bickslow und Evergreen am Boden zerstört gewesen, doch auch wenn sie ihm ein wenig Leid taten, so hatte er alleine gehen müssen. Zu dieser Entscheidung stand er auch jetzt noch! Nichts desto trotz freute er sich schon auf ihre Gesichter, wenn er die Gilde betreten würde.

Während er seinen Blick von einer Seite zur anderen drehte und feststellte, dass alles so geblieben war wie zuvor, merkte er nicht, wie sich ihm eine junge Frau näherte. Sie ging zügig, aber nicht ein Ton war zu hören. Es war, als schwebe sie lautlos über den Boden. Ihre weit aufgerissenen Augen stachen in seinen Rücken.

"Wer ist da?", kam es plötzlich von Laxus, der ohne sich umzudrehen bemerkt hatte, dass da jemand war.

Die Frau blieb überrascht stehen. "Du hast mich bemerkt? Wie?"

Er wandte sich langsam um. "Ich hab dich was gefragt, Weib!"

Sie grinste und warf das lange Haar zurück. "Ts, benimmt man sich so einer Dame gegenüber?"

Laxus zog unbeeindruckt die Augenbraue hoch. "Häh? Dame? Wo?"

In ihrem Gesicht zuckte es kurz, doch sie fing sich augenblicklich wieder und setzte ihr Grinsen auf. "Vor deinen Augen. Kommen wir zum geschäftlichen!"

"Ich wüsste nicht, dass ich etwas mit dir zu tun hätte", knurrte Laxus, kehrte ihr den Rücken zu und ging davon. Plötzlich blieb er erschrocken stehen. Diese Magie, die in der Luft lag. Ihm, einem der stärksten S-Magiern, schauderte es. Entsetzt ließ er seine Tasche fallen und drehte sich zu der Quelle seines Schauderns.

Sie hatte den Zeigefinger erhoben und wedelte damit tadelnd herum. "Ts ts ts, kein Benehmen, der junge Herr. Dabei war dein Vater ein wahrer Gentleman."

"Mein...Vater...?" Laxus ballte die Fäuste.

"Ein hervorragender Magier. Hätte was werden können. Willst du mehr wissen?"

"Was willst du?"

Sie lächelte immer breiter und kam langsam auf ihn zu, bis nur noch Millimeter ihre Gesichter trennten. "Dein Vater hat dir vor Jahren etwas geschenkt, dass mir gehört. Ich will es zurück. Das Dragon Slayer Lacryma!"
 

Gray stand alleine auf der Wiese, vollauf konzentriert. Er feilte an einer neuen Technik, die er selbst entwickelt hatte. Sie ähnelte Juvias WaterLock, nur eben aus Eis. Außerdem unterdrückte sie in einem Gewissen Maße die Magie des Gefangenen. Je nachdem wie stark derjenige war, konnte dieser keine Magie mehr anwenden. Aber dazu musste Grays Ice Lock perfekt ausgeführt werden. Darum übte er, doch... es gelang ihm nicht. Obwohl er sich vorgenommen hatte, sich voll und ganz darauf zu konzentrieren, waren seine Gedanken nicht bei der Sache.

Er hielt inne, verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust. Wie sollte er Natsu helfen? Diese Feuerechse brachte ihn zur Verzweiflung. Egal was er tat, Natsu ignorierte ihn. Jede Provokation blieb unbeachtet. "Natsu...Du Idiot! Sag uns doch, was dir fehlt! Du musst es doch wissen!" Gray sprach einfach weiter, obwohl die Person, an die diese Worte gerichtet waren, von Anfang an nicht anwesend gewesen war. "Wir haben so viel durchgestanden! Jetzt reiß dich endlich zusammen! Natsu!!!" Er rammte seine Faust gegen den Boden, atmete tief ein. "Verdammt!"

Mit mal bebte die Erde. Erschrocken sprang Gray auf. Was war los? Der Himmel verfinsterte sich in einem dunkellila, wie er es noch nie gesehen hatte. Blitze schossen herum, während im Himmel etwas zu leuchten began. Grays Augen weiteten sich. Das war...ein Magischer Kreis?! Glänzend hing dieser Kreis Meter über ihm. "Was...Was ist das? Was passiert hier?"

"GRAAYY!!!"

"Wer...?"

"Gray, du musst...aufhalten...retten...vergiss...nicht...VERGESSE SIE NICHT!"

"Sie? Wen? Wer bist du...?" Verwirrt starrte Gray zu der Stimme auf, die aus dem magischen Kreis tönte. Er kannte diese Stimme, dass wusste er, nur wem sie gehörte, wusste er nicht.

"ERINNER DICH! VERGISS LUCY NICHT!!!"

Es knallte heftig und aus dem Glänzen wurde ein derart grelles Licht, dass Gray sich abwenden musste. Als er seine Augen wieder öffnete, war alles wieder normal. Alles? Er starrte vor sich hin, dann auf seine Hände. Zitternd holte er tief Luft und fuhr sich fahrig durchs Haar. "Lu...Lucy."
 

Laxus keuchte und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Diese Frau hatte ihn übel zugerichtet, doch er war lange nicht bereit, sich geschlagen zu geben.

Sie hingegen wirkte gelangweilt, spielte beinahe mit einem Ballen aus schwarzer Schatten, die sie immer wieder gegen ihn verwendete, wenn er ihr zu nah kam. Nicht einen Treffer hatte er bisher zu verbuchen.

"Scheiße!"

Ihre Augen richteten sich verachtend auf ihn. "Und du willst Ivans Sohn sein?", fragte sie herablassend. "Ts, dein Vater war um meilen besser als du Würmchen. Er hatte recht! Du bist schwächlich! Wie konnte er meinen kostbaren Dragon Slayer Lacryma für sowas minderwertiges verwenden?"

"Du...!" Er sammelte alle seine Reserven. Blitze zuckten um ihn herum.

"Du gehörst wirklich zu Fairy Tail, alles ein Haufen voll Memmen. Ihr solltet euch auf Fairy Fail umtaufen lassen!"

"Was weißt du schon?!"

"Ihr könnt mit Magie nicht umgehen. Selbst eure DragonSlayer sind ein Witz, dabei beherbergen sie wahnsinnige Magie. Eine Verschwendung!"

"Halt deinen Mund! Fairy Tail ist..." Energie, wie er sie noch nie zuvor verspürt hatte, schien sich mit mal in ihm breit zu machen. Sein Körper wurde immer mehr von Blitzen umgeben, während sein wütender Blick auf Clover traf. "...MEINE FAMILIE!!!"

Mit enormer Kraft schoss er auf die überrascht wirkende Clover zu und verpasste ihr einen Schlag, der sie mehrere Meter weit durch die Luft fliegen ließ. Unsanft knallte sie gegen eine Wand, fiel zu Boden und hustete. Sie richtete sich nur langsam auf, doch als sie ihre Augen hob, war der Spott verschwunden. Sie kochte.

"Du hast es gewagt, mich zu schlagen! Du kümmerliches Stück...! Jetzt werde ich dir zeigen, warum man sich nicht mit Frauen meines Niveaus anlegt! STIRB!!!"
 

Er saß im Gras, krallte fast schmerzlich seine Finger in sein Haar. Es tat weh, tat so weh. Wieso? "Lucy..."

Wieder zuckte eine Schmerzenswelle durch ihn hindurch. Was hatte es mit dieser ominösen Lucy auf sich? Der Name kam ihm so vertraut vor, ließ ihn lächeln, während gleichzeitig sein eigener Körper zu schmerzen began, als wolle er jeden Gedanken an diese Person vertreiben. Gray zwang sich weiter über sie nachzudenken, wobei das schwierig war. Eigentlich wiederholte er nur immer wieder diesen Namen in Gedanken. Lucy, Lucy, Lucy...Seine Augen weiteten sich.
 

"Nun ja, Töchter von reichen Familien sind automatisch ein Ziel. Es ist die Aufgabe eines Mannes sie zu beschützen!"

"Sag nicht solche Sachen!"

...

"Wein nicht, dass steht dir nicht."

...
 

"Eh? He-Gray?"

"Huh? Was ist?"

"Ich wusste das Lyra die Gefühle von anderen zum Ausdruck bringen kann..."

"Ich habe nicht geweint!"

...
 

"Happy, pass auf Lucy auf!"

...
 

"Man, ich war total besorgt über nichts!"

"Äh...Deine Klammoten???"

...
 

"Gray!"

Tränen liefen über sein Gesicht. "Gomenne...Lucy..."
 

Sie packte ihn an den Haaren und zog ihn hoch, damit sie ihm ins Gesicht schauen konnte. Wie so oft zierte ihr Gesicht ein grausames Grinsen. "Thihihi, so erbärmlich. Jetzt wird es aber Zeit, mir meinen Preis zu holen, nicht wahr?" Ihre Hand legte sich auf seine Brust. Rote Funken sprühten hervor, dann durchbohrte ihn ein roter Strahl.

Er brüllte vor Schmerzen, sogar Tränen rannen über das sonst angeberische Gesicht.

Clover zog ihre Hand zurück und hielt einen tennisballgroßen Lacryma in der Hand, der gelblich leuchtete. Laxus verstummte. Sein Mund und seine Augen waren aufgerissen, sein Körper hingegen schien komplett erschlafft zu sein. Als sie ihn losließ, fiel er leblos zu Boden. Sie wollte sich aufrichten, schaute aber noch einmal zurück und beugte sich zu ihm herunter. Ihre Lippen berührten sanft und beinahe liebevoll seine Schläfe. "Sayonara...mein Sohn."

Shikashi... anata wa dare desu ka? (Aber...Wer bist du?)

Gray stieß die Tür zur Gilde auf. Schweiß perlte auf seiner Stirn, keuchend versuchte er nach Luft zu schnappen.

Die Blicke der anderen hatten sich überrascht zu ihm gewendet.

"Gray, was ist denn los?", fragte Mirajane.

Statt direkt zu antworten, packte er sie an den Armen. Seine Finger krallten sich regelrecht an ihr fest.

"Gray?"

"Erinnerst du dich...an eine Lucy?"

"Lucy?" Ein stichartiger Schmerz durchzog Mirajane. "Wer ist das?"

"LUCY!" Er wandte sich an alle. "ERINNERT SICH DENN KEINER MEHR AN LUCY??? LUCY HEARTHPHILLIA!!! Leseratte, reagiert oft über, blondes Haar, Tochter eines reichen Mannes und Natsu's..." Er ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen. "...Natsu's Freundin!"

"Lucy? Lu...Lu-chan..." Levy starrte ihn an, als ihr plötzlich Tränen aus den Augen strömten. Wie ein Bach bahnten sie sich ihren Weg über das Gesicht der blauhaarigen Magierin, die sich die Hände über den Mund legte. Lucy! Wie hatte sie sie vergessen können? Sie waren doch Freunde! Wieso hatte sie sie vergessen? Wieso?

Levy sank auf die Knie und fing richtig an zu heulen. Auch wenn der Vorwurf in ihrem Hirn pochte, ihr Weinen befreite sie irgendwie. Es nahm ihr eine Last, die sie seit Wochen verspürt hatte, ohne ihren Grund zu wissen. Sanft legte sich ein Arm um ihre Schulter.

Gajeel kratzte sich mit der freien Hand im Gesicht. "G-Geht's wieder? Hey..." Er wusste nicht, was er tun sollte. Lucy? Wer sollte das denn sein? Aber das es irgendetwas mit dieser Lucy auf sich hatte, war ihm klar. Sie musste jemand wichtiges sein, wichtig für Levy. Vielleicht eine alte Freundin?

Mira schüttelte den Kopf. "Wer ist das? Lucy? Autsch!" Sie fasste sich an den Kopf.

"Ignoriert diesen Stich!", rief Gray aufgebracht. "Denk an sie! Erinnert euch!"
 

Ihre Augen weiteten sich, Tränen tropften über ihre Wangen. "Nein...Gray, hör auf!" Sie schluchzte. Allein Levy so zusammenbrechen zu sehen tat ihr unglaublich weh. Wieso erinnerte sich Gray plötzlich wieder an sie? Warum? Wieso ließ er es nicht sein? Das brachte doch nichts, nur neues Leid!

"Das...das war doch nicht der Sinn...meines Wunsches...", schniefte sie. "Ich wollte...Ich wollte doch nur, dass ihr glücklich werdet!"

Obwohl sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte, rannen immer mehr hinaus. "Aufhören! Bitte..."


 

"Lucy...Du meinst...das Cheerleadergirlie?" Bickslow schaute auf seine Hand.

"Du erinnerst dich?"

DerAngesprochene schaute auf seine Hand. "Es fühlt sich komisch an, aber...sie und Loki haben mich damals besiegt! Das weiß ich."

"Loki? Wo ist Loki eigentlich?"

"Ich hab ihn seit Wochen nicht mehr gesehen!"

Juvia fasste sich an den Kopf. "Loki?" Sie schnappte nach Luft, ehe auch sie anfing zu weinen. "Loki...ist Leo, einer der stärksten StellarGeister von Lucy..."

Immer mehr Gildenmitglieder erinnerten sich.
 

Natsu lag nachdenklich auf dem Bett seiner gemieteten Wohnung. Was fehlte ihn? Wieso verspürte er diese Lustlosigkeit? Er seufzte.

Draußen wurde es langsam dunkel. Sollte er nach Hause? Happy wartete bestimmt schon auf ihn. Aber eigentlich wollte Natsu lieber hier bleiben, im Bett liegen und über alles und nichts nachdenken. Sein Kopf war voll, aber gleichzeitig völlig leer. Ein eigenartiges Gefühl...
 

"Aber warum? Warum haben wir alle sie vergessen?", fragte Bisca, die sich unbewusst an Alzack festhielt.

Gray fasste sich an den Kopf. "Was weiß ich!" Er atmete tief ein. Irgendwie fühlte er sich befreiter als zuvor. Das alle sich wieder zu erinnern schienen, freute ihn. Jetzt konnten sie nach Lucy suchen und herausfinden, was los gewesen war und vielleicht kamen sie dabei ja auch hinter das Geheimnis ihres Vergessens. Voller Elan ballte Gray die Fäuste. "Leute! Wir haben keine Zeit zum heulen! Lasst uns Lucy suchen! Jetzt, da alle wieder..." Er brach ab und starrte nach vorne. Alle? Sein Blick wanderte suchend durch die Gilde, wobei er seinen Kopf so schwungvoll von einer Seite zur anderen drehte, dass seine Haare sich wie eine vom Wind gestrichenen Wiese bewegten. Das durfte nicht wahr sein! Der Spinner fehlte! "Wo ist Natsu?"
 

Sie saß auf dem Boden, inmitten ihrer Freunde. Das Gesicht in den Händen verborgen versuchte sie sich zu sammeln. War es wirklich so schlimm, dass alle sich erinnerten? Würde sie vielleicht doch wieder richtig bei ihnen sein können? Schluchzend wischte sie sich abermals über die Augen. Nein! Das ging nicht. Sie wusste die Bedingung und die war unerfüllbar. Sie würde niemals wieder bei ihnen sein!

"Vergesst mich doch wieder! Dann...dann tut es euch nicht...weh...Ich wollte nur das richtige tun! Wieso...Wieso also...War es falsch? Oder richtig?" Sie hob den Blick und sah direkt in Levys Gesicht. Allein der Anblick ihrer zerheulten Freundin ließ sie verzweifeln. Das durfte nicht sein!

Lucy atmete tief ein. Langsam streckte sie die Hand aus und berührte Levys Wange. "Es tut mir leid, Levy. So leid!"
 

Levy zuckte zusammen. Was war das? Was war dieses warme Gefühl, dass sie plötzlich durchfuhr? Es fühlte sich so schön und so vertraut an, als habe jemand ihr die Tränen aus dem Gesicht gewischt.

"Was hast du?", fragte Gajeel, der das zucken bemerkt hatte, ehrlich besorgt. Levy sah erstaunt aus, jedoch fing sie an zu kichern.

"Gar nichts, gar nichts."

Das wurde immer verrückter! Müsste sie nicht total am Boden sein wegen Lucy? Die Beiden waren sich relativ nah gewesen. Wie konnte sie plötzlich anfangen zu kichern? "Sag die Wahrheit! Warum bist du zusammengezuckt und wieso kicherst du jetzt? Los, spucks aus!"

Sie lächelte ihn warm an. "Ich...Ich weiß nicht. Da war plötzlich dieses Gefühl, eine so schöne Wärme, als wäre Lucy mitten unter uns."
 

"Waaaas?!" Sie schreckte zurück. Ungläubig waren ihre Augen auf Levy gerichtet. Hatte ihre Berührung so viel ausgelöst?

Mit Mal musste sie ebenfalls lächeln. Eigentlich hätte es ihr klar sein müssen, schließlich hatte auch Natsu in gewisser Weise auf ihre Anwesenheit reagiert. Ob es doch noch Hoffnung gab? Wenigstens für das Glück ihrer Freunde?

Etwas unsicher näherte sie sich Levy wieder. Sie wollte sie umarmen, sich bei ihr ausweinen, nur...was, wenn eine Umarmung etwas schlechtes in Levy aufkommen ließ, ein unangenehmes oder beklemmendes Gefühl? Was sollte sie tun?"
 

"Vielleicht ist sie das ja auch!"
 

Lucy starrte Gajeel an, der das gesagt hatte. Dieser schaute Levy lange an, bevor er durch den Raum blickte.
 

"Lucy? Lucy, bist du hier?"

"Lucy?"

"Lucy, zeig dich, wenn du hier bist!"

Alle sahen durch den Raum, auf der Suche nach einem Anzeichen von ihr.
 

Die Blicke ihrer Freunde gaben ihr den Rest. Sie umarmte Levy und brach schon wieder in Tränen aus. "Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid..."
 

Die Augen der kleine Magierin weiteten sich. War das...? "Lu-chan? Bist du das?"

Die Anderen umringten sie, wollten wissen, was nun los war. War dort Lucy? War sie wirklich da?

Levy erhielt natürlich keine Antwort, doch das Gefühl umarmt zu werden verstärkte sich. "Lucy! Lucy, keine Angst, wir helfen dir. Wir machen dich wieder sichtbar. Und...und..." Etwas nasses und warmes versprerrte ihr die Sicht und machte es ihr schwer zu sprechen. "Lu-chan!" Sie legte die Arme um jemanden und drückte sie. Sie umarmte die Luft und doch nicht die Luft. Ihre Arme waren nicht durch Lucy hindurch gegangen, sondern hatten sich sanft um sie gelegt.

"Da ist wirklich jemand!"

"Lucy!" Mirajane schrie auf und umarmte Levy und die unsichtbare Lucy.
 

So warm! Sie wusste gar nicht, wie lange sie nicht mehr dieses geile Glücksgefühl gespührt hatte!

"Bin wieder da", flüsterte sie mit heiserner Stimme.
 

"Bin wieder da...", hauchte eine Stimme nahe Levys Ohr. Diese zitterte und antwortete mit brüchiger, aber freudiger Stimme: "Willkommen Zuhause!"

Plötzlich vibrierte das Gildengebäude und lautes Donnern war zu hören. Ein magischer Kreis erschien an der Decke und rotschwarze Blitze stießen hinab, gefolgt von einem grellroten Schein, der alle die Augen zukneifen lief.

Als sie langsam die Augen öffneten, hörten sie lautes Wimmern und sahen eine völlig aufgelöste Lucy in den Armen von Levy und Mirajane. "Lucy!!!"
 

Natsu schlenderte gerade durch die Gasse, als er von der Gilde ein lautes Donnern und einen Lichtstrahl sah. Was war passiert? Wurden sie angegriffen?

Hastig lief er zur Gilde. Seine Gedanken überschlugen sich. Wurden sie angegriffen? War jemand verletzt? Hatte das wirklich etwas zu bedeuten?

Er stieß die Tür auf. "WAS IST PASSIERT? WELCHER SCHWEINEHUND...hä?" Vollkommen perplex starrte er seine Kameraden an, ehe sein Blick auf eine blondhaarige Person fielen, die scheinbar am weinen war. Diese drehte sich zu ihm um und bekam große Augen.

"Na...Natsu..."

Natsu fasste sich an den Kopf. "Ähm...ja, ääh, hallo... Moment! Woher kennst du meinen Namen?!"

"Natsu!", schrie Gray. "Natürlich kennt sie deinen Namen! Sie kennt dich und..."

"Aber wer bist du?", fragte er mit verwirrter Stimme, was man ihm eigentlich nicht übel nehmen konnte, doch die Atmosphere wurde nach dieser für Lucy sehr verletzenden, wenn auch nachvollziehbaren Frage sehr bedrückend...

7 Tage

"Natsu!" Gray ballte die Fäuste. Dieser Schwachkopf!

Lucy senkte den Blick. "Gray...lass ihn, er..." Doch der Angesprochene hörte nicht zu. Auch wenn er wusste, dass er ungerecht handelte, schließlich konnte Natsu ja nichts für seine verlorene Erinnerung, doch Lucy hatte einfach genug gelitten. Gerade von Natsu durfte sowas nicht kommen!

Gray verpasste Natsu eine Ohrfeige. Dieser starrte Gray an, ehe er zurückschlug. "Was geht denn mit dir ab?!"

"Du Idiot!", brüllte Gray, während er weiter auf Natsu einschlug. Warum hat er sie nicht sofort erkannt? Er selbst hatte sich allein durch den Namen erinnert! Natsu sah sie! Rüttelte es ihn denn wirklich nicht wach?

Plötzlich legten sich Arme um Gray und versuchten ihn festzuhalten.

"Bitte...Gray...Hör auf...", flüsterte Lucy. "Er kann nichts dafür! Schließlich bin ich Schuld daran!"

Mitten in der Bewegung erstarrte Gray. Hatte sie gerade gesagt, sie sei Schuld? Wie sollte sie denn Schuld daran haben? Machte sie sich Vorwürfe? "Lucy..."
 

Hastig rannte Romeo durch die Stadt. Das konnte nicht sein! Er musste schnell zu den Anderen und bescheid geben, ansonsten sah es schlecht aus. Nein, eigentlich sah es auch so schlecht aus.

Er würde alles sagen, auch wenn er Ärger bekam, denn er war durch eine Straße gegangen, die sein Vater ihm verboten hatte. Aber irgendwie hatte er heute durchgemusst. Und was er gefunden hatte, ließ ihn immer noch eisige Schauer über den Rücken laufen.

"Mist. Mist. MIST!"
 

"Wie meinst du das, du bist Schuld daran?", fragte Gray perplex.

Sie ließ ihn los, schaute zu Boden und musste sich zusammenreißen, um nicht wieder in Tränen auszubrechen. "Das...ist kompliziert..."

"Kompliziert? Lucy! Weißt du eigentlich, was alles passiert ist wegen diesem Spinner hier? Du warst verschwunden, dann hieß es, du wärst tot, plötzlich vergessen dich alle und jetzt sagst du, du hast Schuld daran?! Die einzige Person, die Schuld an diesem Disaster hat, ist Natsu!"

"Nein!" Sie schüttelte heftig den Kopf. "Natsu konnte doch nichts davon ahnen! Außerdem bin ich mitgegangen, weil ich das entschieden habe!"

Mirajane stellte sich zwischen die Beiden. "Schluss jetzt!" Sie sah Lucy an. "Du siehst mitgenommen aus. Komm mit." Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie sie mit sich mit in die hinteren Räume der Gilde und ließ Gray einfach stehen. Sie führte sie in einen kleinen Raum mit einem Bett und einer Kommode.

"Ruh dich etwas aus, Lucy."

"Mira...ich..."

"Später!" Ihre Stimme ließ keinen Widerspruch mehr zu. Lucy seufzte, aber einerseits war sie doch ganz froh, endlich Ruhe zu haben. Es fühlte sich einfach ganz anders an als wenn sie unsichtbar war. Außerdem musste sie nun nicht mehr Natsu sehen. Und vielleicht würde sich dieser schon wieder an sie erinnern, wenn sie sich das nächste Mal sahen.
 

Gray guckte den beiden noch etwas nach, dann wandte er sich Natsu zu. Dieser warf ihm einen wüttenden Blick zu.

"Was sollte der Scheiß, Gray?"

"Erinnerst du dich wirklich nicht? Lucy ist unsere Freundin!"

"Ich kenne keine Lucy!", schimpfte der DragonSlayer. "Seit wann ist sie Mitglied bei uns?" Er hatte vorhin an der Hand dieser Lucy das Gildenzeichen gesehen und sich gewundert, seit wann sie zu ihnen gehörte. War sie vielleicht ein Neuling?

"Schon länger", antwortete Gray. "Du hast sie mitgebracht. Eure erste Mission war die Rettung von Macao. Von da an seit ihr ein Team gewesen! Und..."

"Ein Team?" Natsu fuhr sich durchs Haar. Lucy...Der Name sagte ihm etwas, dass musste er zugeben. Außerdem tat es weh, wenn er an dieses Mädchen dachte. Etwas in seiner Brust schmerzte, stärker sogar als nach Lisannas vermeintlichen Tod. "Ich kenne keine Lucy! Ich kenne dieses Mädchen nicht! Und ich habe immer nur mit Happy oder mit dir und Erza im Team gekämpft!"

Gray konnte es nicht fassen. Alle hatten sich erinnert, nur dieser Dummkopf schien es nicht zu schaffen.

Mirajane kam wieder zu den Anderen. Sie warf den beiden Streithähnen einen Blick zu, kümmerte sich aber nicht mehr um sie. Was hätte sie auch tun sollen? Natsu erinnerte sich anscheinend immer noch nicht. Gray würde es schon schaffen, aber dazu musste sie sie machen lassen, auch wenn das bedeutete, dass eventuell die halbe Gilde danach demoliert sein würde.

Levy stand auf und ging zu ihr hinüber. "Mira...wie geht es ihr?"

"Sie schläft. Ist gleich eingeschlafen", antortete sie lächelnd. "Der Raum ist zwar klein, aber willst du dich zu ihr setzen?"

Sofort nickte Levy. Der Vorschlag gefiel hier, schließlich hatte sie genau das fragen wollen. Als Gajeel ihr folgen wollte, schüttelte sie den Kopf und drückte ihn etwas von sich. "Ich gehe alleine. Das wird sonst noch zuviel für Lucy."

Gajeel knurrte. "Du willst mir befehlen, Shrimp?"

Sie seufzte. "Ich bitte dich, Gajeel!"

Er verschränkte die Arme. Das gefiel ihm nicht, aber er sah ein, dass er ihr ihren Freiraum einräumen musste. "Zisch ab."

Levy lächelte, schaute kurz nachdenklich zu Jet und Droy, ehe sie sich zu etwas entschloss. Sie ging auf die Zehenspitzen, küsste Gajeel auf die Wange und sagte "Danke", bevor sie schnell verschwand, um nicht die entsetzten Blicke ihrer Freunde sehen zu müssen.

Jet hob langsam den Finger und zeigte auf die Stelle, wo Levy eben gestanden hatte. Stotternd fragte er: "Hat...Hat..ha..a..tt...sie...ge...gerade...?"

Droy war zu Boden gesunken. Noch nie hatte ihn Levy auf diese Weise geküsst, nicht mit so einem Blick. Einen Schmatzer auf seine Wange hatte er mal gekommen, aber nur flüchtig und zum Geburtstag. "Sie hat!"
 

Die Tür zur Gilde stand offen, so konnte er einfach reinlaufen. Alle Blicke richteten sich auf den Jungen, der keuchend nach Luft schnappte.

"Romeo! Was hast du?", fragte Macao.

"Laxus! Laxus ist..." Romeo hustete. Er war so schnell wie möglich gelaufen, musste jetzt erstmal wieder Luft kriegen.

"Laxus? Was ist mit ihn?", fragte Freed.

Romeo wies nach draußen. "Er...liegt am Boden und...sieht...komisch aus...Wie tot!!!"

"WAS?"
 

Gray, Natsu, Erza, Evergreen, Bickslow und Freed rannten durch die Straßen, bis sie dort ankamen, wo Romeo Laxus gesehen hatte. Inzwischen hatte sich eine Menschentaube gebildet, die um etwas herum standen. Als die Bürger die Mitglieder von Fairy Tail sahen, traten sie mit teils bedrückten, teils mitleidenden Gesichtern zur Seite. Und dort lag er!

Sie stürmten auf ihn zu. Erza versuchte seinen Puls zu fühlen, doch es war vergebens. Ihr Körper begann zu beben. Wer hatte das getan? Wer hatte es gewagt?!

"Laxus! Laxus!" Evergreen konnte es nicht glauben. Sie rüttelte an dem leblosen Körper, als könne sie ihn damit wieder lebendig machen, bis Bickslow ihr eine Hand auf die Schulter legte. Dieser schüttelte den Kopf. Es war zu spät. Das sah er. In diesem Augenblick verfluchte er seine Fähigkeit, Seelen sehen zu können. Laxus Körper war leer!

"NEEEEEEEEIIIIN!!!"
 

Lucy fühlte sich nicht gut, als sie aufwachte. Erschöpft fasste sie sich an den Kopf. Wie lange hatte sie geschlafen? Da bemerkte sie, dass ihre Beine schwer waren. Überrascht schaute sie sie an, ehe sie lächelte. Levy lag halb auf ihrem Bett und schlief. Sie war wohl an ihrer Seite geblieben und dabei eingeschlafen.

Leise quietschte die Tür. Mira spickte ins Zimmer. Als sie bemerkte, dass Lucy wach war, kam sie leise rein. "Wie geht es dir?", fragte sie flüsternd.

"Gut", log Lucy und schenkte Mirajane ein Lächeln.

Diese musterte sie. "Bist du sicher?"

"Ja."

Mirajane setzte sich ans Bett. "Es ist schon spät. Schlaf weiter."

Lucy schaute sie lange an. "Mira, ich..."

"Hmm?"

"Ich...Ich bin Schuld daran, dass alle Erinnerungslücken..."

Eine Hand legte sich über ihren Mund, um sie zum schweigen zu bringen. "Lucy, niemand trägt Schuld daran. Du solltest dich erstmal vollkommen erholen, bevor wir darüber reden, ok?"

Lucy zog Miras Hand von ihrem Mund herunter. "Aber es war mein Wunsch!"

"Dein Wunsch?"

"Ja! Ich habe mir gewünscht, dass ihr mich alle vergesst!"

Mirajane war erschrocken. Wieso sollte sie sich sowas gewünscht haben? "Ok, jetzt erzähl doch."

"Als ich...mit Natsu auf der Mission war, sind wir einer Frau begegnet, die sich Clover nannte. Wir kamen in der Stadt an. Es war seltsam, man merkte sofort, dass etwas nicht stimmt und plötzlich hat uns diese Clover angegriffen...Dabei...Dabei wurde...ich in ein Magieloch gezogen..."

"Das Horu no Jigoku!"

"Woher weißt du das?", fragte Lucy erstaunt.

"Egal. Erzähl weiter." Mirajane fing an, Lucy über die Stirn zu streichen. Die junge Magierin sah so schrecklich müde und erschöpft aus.

"Du...Du weißt, was das ist, oder?"

"Ja."

Lucy atmete tief ein. "Nach drei Wochen dortdrin erscheint eine Stimme. Man hat einen Wunsch frei und empfohlen wird, sich weniger Schmerzen zu wünschen. Aber...aber..."

"Aber du hast dir gewünscht, dass wir dich vergessen?" So ganz verstand Mirajane diese Logik nicht.

Lucy nickte.

"Wieso, Lucy?"

"Ich...Ich hab gedacht...selbst wenn ich leide...meine Freunde leiden auch...und Schmerzen hätte ich trotzdem noch gehabt. Also wollte ich wenigstens euch das alles ersparen! Wen man nicht kennt, um dessen Willen kann man nicht leiden!"

"Du Dummerchen!" Mirajane zwickte ihr in die Wange. "Wirklich, du bist richtig dumm, Lucy. Hast du wirklich geglaubt, es wäre besser dich nie gekannt zu haben? Ich bin froh, dass ich dich kenne! Und ich will dich niemals vergessen! Niemals! So geht das uns allen. Du gehörst zu unserer Familie!"

Lucy drehte sich weg, damit Mira nicht sah, dass sie schon wieder weinte. Seit wann bin ich nur so eine Heulsuse?, fragte sie sich, während sie spürte, dass Mira ihr beruhigend über den Rücken strich. "Mira...es ist noch nicht vorbei..."

"Was?"

"Die Stimme im Horu no Jigoku sagte, ich kann aufgrund des richtigen Wunsches als Seele zurück in diese Welt. Sollte sich jedoch mein Zustand ändern, hab ich noch genau sieben Tage bis...bis..."

Sollte das heißen, dass sie wieder von ihnen ging? "Das lassen wir nicht zu, Lucy! Wir finden eine Lösung, das verspreche ich dir!"

Erst schwieg Lucy noch, doch dann meinte sie: "Es...es gibt eine...Möglichkeit...der Magie des Horu no Jigoku zu entfliehen..."

"Wie?"

"In diesen sieben Tagen muss...sich derjenige finden...der einen am meisten geliebt hat und den man selbst am meisten liebt...und..."

Mira nickte. "Also Natsu! Was und?"

Sofort lief Lucy knallrot an und zog sich peinlich berührt die Decke über den Kopf. "Was hat das denn mit Natsu zu tun?" Alles, antwortete sie in Gedanken zu sich selbst. Jedenfalls auf meiner Seite! "...und man muss sich..." Ihre Stimme wurde leiser. "...aus freien Stücken küssen."

Entwicklungen

Zwei ganze Tage vergingen,ehe Lucy mit mulmigen Gefühl wieder in die Gilde trat. Sie setze sich an die Theke und betrachtete die Leute um sie herum. Macao unterhielt sich mit Kana. Levy saß über ein Buch gebeugt an einem Tisch, hinter sich auf der einen Seite Gajeel, auf der anderen Jet und Droy, die den DragonSlayer zur Abwechslung mal nicht musterten, sondern zu Lucy hinübersahen. Lucy bemerkte den Blick und wandte sich leicht errötend wieder ab.

"Hey!" Der Eismagier ließ sich auf dem Hocker neben sie fallen und warf ihr einen Seitenblick zu. "Geht's wieder?"

Sie nickte.

Er fuhr sich durchs Haar. "Dieser Trottel sollte auch bald da sein!"

Ihr huschte ein Lächeln übers Gesicht, welches jedoch nur kurz hielt, denn schon betrat Natsu die Gilde. Seine Augen wanderten durch den Raum und als er Lucy sah, drehte er sich demonstraktiv um. Ihr versetzte das einen Stich, auch wenn sie versuchte es zu verheimlichen. Er kann nichts dafür, sagte sie sich.

Natsu fasste sich an die Brust. Wieso tat es nur so weh? Er schnaubte. Was kümmerte ihn diese Lucy? Er kannte sie doch gar nicht! Und doch... Langsam und vorsichtig darauf bedacht, dass niemand es merkte, schielte er zu ihr herüber. Sie sprach mit Gray und lächelte, aber der Ausdruck ihrer Augen verriet, dass ihr Lächeln gespielt war. Sie wirkte traurig und verletzt! War er Schuld? Irgendwie tat sie ihm leid. Angeblich hatten sie sich gekannt, waren Freunde gewesen. Nur...nur wieso fiel es ihm selbst nicht ein? Jeder erinnerte sich an sie, nur er nicht!

Er setzte sich in eine Ecke und starrte zu ihr herüber. Lucy...Dieser Name allein schmerzte, ihr blondes Haar, ihr rosanes Gildenzeichen, ihr Gesicht... Seine Faust traf seinen Kopf. Er schlug sich, war so verwirrt, wusste sich nicht zu helfen. Dann entschloss er etwas!

Natsu stand auf. Mit entschiedenen Schritten trat er auf Gray und Lucy zu. Die Beiden bemerkten ihn sofort. Gray zog die Augenbrauen hoch, während Lucy halb verschämt, halb ängstlich zu Boden stierte. Ihr Anblick schmerzte tief in ihm drin. Er öffnete seinen Mund, wollte etwas sagen, schloss ihn wieder, nur um ihn direkt wieder zu öffnen. Was sollte er sagen?

"Was willst du?", fragte Gray, um der bedrückenden Stimme Herr zu werden.

Natsu seufzte. "Ähm...also..." Seine Hand streckte sich aus. Er hielt sie Lucy hin. "Ich...Natsu. Freut mich." Sein Gesicht lief purpurrot an.

Ihre Augen wurden groß. Sie ergriff die Hand, als würden sie sich heute zum ersten Mal sehen und sagte: "Lucy, freut mich ebenfalls."

Sie sahen einander an, ehe beide wie auf Kommando nach rechts schauten, um dem jeweils anderem zu entkommen.

Natsu sprach als erstes. "Also...hast...hast du Lust etwas...mit mir spazieren zu gehen...?"

Wortlos nickte sie und verließ gemeinsam mit Natsu die Gilde, während ihnen alle nachschauten.

Gray drehte sich zu Mirajane. "Glaubst du, dass geht gut?"

Sie zuckte die Achseln. "Das weiß keiner. Aber es ist ein Anfang. Viel Zeit bleibt uns nicht."

Gray verschränkte die Arme. Er wusste, dass ihnen nur noch 5 Tage blieben. Sie mussten es schaffen. Er knirschte mit den Zähnen. "Wieso muss es auch ausgerechnet diese Feuerechse sein? Der versteht von..." Gray errötete leicht. "...von Liebe doch gar nichts!"

Mirajane schaute verdutzt, bevor sie anfing zu lachen. "Eifersüchtig?"

Gray drehte sich blitzartig um. Sein Kopf machte einer Tomate deutlich Konkurrenz. "Was? Ich? Eifersüchtig? Auf den? Nie!" Schnell stand er auf und verließ das Gildengebäude.

Mit einem wissenden Grinsen widmete sich Mira dem Abwasch. "Natürlich nicht."
 

Sie gingen schweigend durch die Straßen, schienen in Gedanken versunken.

Lucy wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie kannte Natsu, wusste viel über ihn, aber sein Benehmen verwirrte sie. Was war mit dem sonst so energiegeladenen DragonSlayer? Ok, sonst energiegeladen war irgendwie nicht mehr das richtige Wort. Selbst nach dem Vergessen hatte er sehr antriebslos gewirkt. Wie konnte sie ihn aufmuntern? "Ähm...Natsu?"

"Hm?", kam es aus seiner Richtung, wobei der tunlichst bemüht war, sie nicht anzuschauen.

"Wollen...wir nicht irgendwo etwas essen gehen? Ich...lade dich ein." Sie lächelte ihn scheu an.

Er nickte. "Von mir aus."

Doch bevor sie das Lokal betraten, packte Natsu Lucy am Handgelenk. Überrascht wollte sie sich zu ihm hindrehen, doch er sagte: "Nicht! Bitte...dreh dich nicht um." So standen sie vor dem Eingang ins Lokal, Lucy zur Tür gerichtet, während Natsu hinter ihr sie am Handgelenk festhielt. Man merkte, wie Natsu nach Worten suchte. Welchen? Es vergingen mehrere Minuten, ehe er endlich wieder zu sprechen begann. "Ich...kenne dich nicht." Ein verbaler Schlag, jedenfalls fühlte es sich so für Lucy an. Er spürte, wie ihr Arm in seinem Griff leicht zuckte. "Und egal wie sehr ich es versuche, ich erinnere mich nicht daran, dich je gekannt zu haben. Aber...aber es tut weh!" Er atmete tief ein. "Es tut weh, dich so zu sehen. Dein Blick, als ich dich fragte, wer du bist. Überhaupt...wirkst du unglücklich und das..." Natsu stammelte herum, bis er leise fortfuhr. "...tut mir in der Seele weh. Ich würde mich liebend gerne an dich erinnern, wenn ich dir dadurch deinen Schmerz nehmen könnte. Aber ich kann nicht. Es funktioniert nicht! Egal was ich mache! Aber...aber..." Seine Augen begannen nass zu werden. "Aber wir könnten versuchen, eine neue Freundschaft aufzubauen. Ein neuer Anfang." Er ließ sie los.

Sie stand da und fühlte sich einerseits erfreut, andererseits unglaublich traurig. Sie würden sicher NIE zu ihrer alten Beziehung finden, denn diese Lücke stand wie eine unüberwindbare Schlucht zwischen ihnen. Dennoch wusste sie, dass sie ihre Zeit nutzen sollte. Und wenn es nur 5 Tage waren! Sie zusammen mit Natsu zu verbringen würden aus ihnen die schönsten Tage machen, die sie seit langem gehabt hatte. Selbst wenn es bedeutete, dass...

Lucy drehte sich zu ihm um und lächelte. "Das ist eine gute Idee."

Er grinste. Sein Herz wurde warm und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich richtig gut. Voller Elan nahm er ihre Hand und zog sie mit sich ins Lokal. "Lass uns essen!"

Seine plötzlich energiegeladene Reaktion verblüffte sie. Ein Lachen entfuhr ihr. Das würden wirklich die schönsten Tage werden, davon war sie nun überzeugt!
 

Am Abend betrat ein gutgelaunter Natsu die Gilde. Er setzte sich an die Theke, an der Gajeel mit Levy saß, die von hinten von Jet und Droy belagert wurden.

Mirajane kam zu ihm. "Wo warst du solange? Wo ist Lucy?"

"Bei mir Zuhause", antwortete er mit glücklicher Stimme.

Miras Augen weiteten sich. "Natsu...Kann es sein...?"

"Nein...aber wir haben beschlossen, neu anzufangen. Sie ist ganz nett." Er grinste frech. "Irgendwie erinnert sich mich etwas an Lisanna."

"Ach echt?" Mirajane schenkte ihm ein freundliches Lächeln. "Das heißt, du magst sie?"

Natsu schaute sie an. "Lucy gehört zu Fairy Tail. Sie gehört zur Familie. Wir sind Freunde...oder auf dem Weg, welche zu werden."

Nachdenklich polierte seine Gesprächspartnerin ein Glas. "Ich will dir ja nicht die Laune verderben, aber...bitte sei vorsichtig. Ihr wart sehr gute Freunde. Allein diese Tatsache kann schmerzlich für sie sein."

Er nickte. "Ich weiß...ich...hab es gesehen...Sie schaut manchmal richtig traurig. Ich denke, der Tag heute hat ihr trotzdem gefallen. Wir waren mit Happy angeln."

"Happy? Hat Happy sich erinnert?"

"Nein."

Sie seufzte. "Schade."

Levy hatte von ihrem Buch aufgeschaut und betrachtete Natsu nachdenklich. Ob das so gut war? Neue Freundschaft? Gleichzeitig konnte sie sich vorstellen, dass allein die Tatsache, mit Natsu zusammen sein zu können, Lucy sehr glücklich machte, auch wenn es sicherlich noch schmerzte.

"Was hast du?", fragte Gajeel besorgt und beugte sich vor, sodass ihre Gesichter einander sehr nah kamen.

"Ach, nichts. Wirklich." Sie winkte ab.

Gajeel gefiel das nicht. Er packte sie am Kinn, drehte ihren Kopf in alle Richtungen und betrachte schließlich ihren Bauch. Konnte es sein...?!

Wa...Was...?", kam es ganz verdattert von Levy. Irgendwie kam ihr diese Situation bekannt vor.

"Biste schwanger?"

Glas versplitterte, denn Mira hatte vor Schreck das Glas fallen gelassen. Jet und Droy liefen kreidebleich an, Kana ließ von ihrem Fass ab, Bisca und Alzack drehten wie eigentlich alle ihre Köpfe zu Levy, die mit knallrotem Kopf Gajeel anguckte. Wie konnte er sowas vor allen fragen?

"Spinnst du?!", schrie Jet, der nun knallrot geworden war. "Wie könnte Levy schwanger sein, du Schwachkopf!? Von wem denn, hä?"

Gajeel zuckte genervt mit der Schulter. "Von mir!"

Mirajanes Augen wurden noch größer. Wenn Gajeel vermutete, dass Levy von ihm schwanger sein könnte, dann... Sie quitschte auf und wandte sich zu Levy, die so rot wurde wie noch nie zuvor. Diese wirkte, als würde sie am liebsten sofort im Erdboden verschwinden und nie wieder auftauchen.

Für Jet und Droy war das zu viel. Sie kippten um. Ein Aufruhr kam auf. Alle umdrängten sie Levy und Gajeel, wollten wissen, ob es denn wirklich wahr war.

Gajeels Blick fiel auf Levy, die ganz verschüchtert wirkte. War seine Antwort unpassend gewesen? Er packte sie und zog sie auf seinen Arm, um ihr etwas Sicherheit zu geben. Dann sprang er auf die Theke und marschierte mit Levy im Arm, die er nun wie eine Prinzessin trug, auf den Ausgang zu.

Levy fühlte sich nicht ganz wohl, aber Gajeels starken Arme taten gut. Sie schluckte. "Gajeel...ich..."

"Hmm? Was ist?"

Sie wich seinem stechenden Blick aus. "Ich...also...wegen der Sache..."

Gajeel blieb stehen, um sie in Ruhe zu betrachten. Dadurch konnten sich wieder alle um die beiden drängen.

Levys Wangen färbten sich noch mehr. Ich muss dazu stehen!, dachte sie und flüsterte: "Ich bin schwanger."

Ich hätte es sein müssen!

Gajeel starrte auf die kleine Person in seinen Armen hinab. Um sie herum jolten und gratullierten die anderen Gildenmitglieder.

Levy schaute unsicher in Gajeels Augen. Wie würde er reagieren? Würde er sie nun fallen lassen und für immer aus ihrem Leben verschwinden? Derartiges traute sie ihm nicht zwingend zu, aber Gajeel als Vater...diese Vorstellung erschien ihr albern und doch war es nun eine Tatsache. Er würde Vater werden! Wie nahm er es auf?

Bitte, reagier endlich, dachte sie verzweifelt. Als hätte er ihre Gedanken gelesen fing er an breit zu grinsen, packte sie an der Hüfte und wirbelte sie herum. War das stolz in seinen Augen? Freude?

Er lachte und rief: "Ey Wendy! Natsu! Ich krieg'n Baby! Vor euch! Ha! Ihr hattet als erstes eine Katze, aber ich krieg als erstes 'nen Baby!"

Wendy lief rot an, denn sie dachte noch gar nicht an so etwas.

Natsu jedoch zeigte sich ungewöhnlich streitsüchtig. "Willste dich mit mir anlegen?", fragte er, wobei er Feuer um seine Fäuste flammen ließ. Wie früher so oft fing er eine Prügelei an, in die immer mehr Gildenmitglieder hineingezogen wurden. Mirajane, die mit Verwunderung zusah, runzte verwirrt die Stirn. Natsu benahm sich wie früher, glücklich, zufrieden und ausgeglichen. Tat ihm seine neu-alte Beziehung mit Lucy derart gut? War das ein gutes Zeichen?

Levy saß auf der Theke und spielte an einer Haarsträhne herum. Freute sich Gajeel etwa nur, weil er vor den anderen beiden DragonSlayern Vater werden würde? Freute er sich nicht über das Kind als solches? Verstand er es überhaupt? Sie seufzte und drehte sich zu Mirajane, um sich etwas zu trinken zu bestellen, aber sie schwieg, als sie Miras nachdenklich besorgtes Gesicht erblickte. Nach kurzem Zögern wollte Levy sie doch ansprechen, jedoch vereitelte Gajeel ihr diesen Entschluss. Er packte sie wieder und hob sie hoch.

"Hey Shrimp, du musst hier weg."

"Was? Wieso?"

Ein merkwürdig zarter Blick landete auf ihr und dann auf ihrem Bauch. "Na, ich kann ja meine Mädchen nicht in Gefahr bringen."

"Mädchen? Was...Moment mal! Deine Mädchen?"

Gajeel grinste. "Klar."

Levy fühlte sich verwirrt, auch wenn sie sich insgeheim fürchterlich freute. "Seit wann bin ich dein Mädchen, Gajeel? Und wieso deine Mädchen?"

"Erstens bist du mein! Vernein das ja nicht wieder", brummte er mit leicht bösem Ausdruck. "Zweitens...Ich will'ne Tochter, die genauso süß ist wie du."

Umher stehende Gildenmitglieder wurden ruhig. Hatte Gajeel gerade wirklich "süß wie du" gesagt? Mit welchem Zauber hatte Levy ihn belegt?

"Das ist ja wohl die Höhe!", schrie Jet, der inzwischen wieder zu sich gekommen war. "Wie konntest du es wagen!" Und mit diesen Worten stürmte er auf Gajeel zu, um ihn zu schlagen. Wut spiegelte sich in seinem Gesicht, unendliche Wut, gepaart mit maßloser Enttäuschung. Wie hatte sich Levy, seine Levy, mit so einem abscheulichen Typen abgeben, ja sich ihm sogar hingeben können?

Seine Faust traf auf eine Wange, aber die getroffene Person war nicht Gajeel...
 

Happy starrte in das Gesicht des auf der Couch schlafenden Mädchens. Ihr blondes Haar fiel ihr ins Gesicht und bewegte sich leicht durch ihren Atem vor und zurück. Sie war hübsch, fand er. Doch seit wann gehörte sie zu Fairy Tail? Er kratze sich mit seiner Pfote am Kopf. Mirajane hatte es ihm erklärt, nur warum erinnerte weder Natsu noch er selbst sich an sie, wenn sie Freunde gewesen waren? Warum?
 

Freed, Bickslow und Evergreen befanden sich in einer dunklen Gasse. Bickslow saß auf einer Gartenmauer, Evergreen lehnte daneben, während Freed unruhig auf und ab ging. Sie waren erschüttert! Wie hatte Laxus nur sterben können? Wer hatte das getan?

Evergreen warf immer wieder kurze, traurige Blicke auf Freed, ehe sie den Blick wieder zu Boden senkte. Diesmal hatten sie Laxus wirklich verloren! Er würde nicht wiederkommen, niemals wieder der Anführer ihres Teams sein. Ohne ihn erschien ihr irgendwie alles unwichtig. Wozu blieben sie? Solange sie offiziell zu Fairy Tail gehörten, würden sie kein Recht haben, den Täter zu jagen und ihn den Gar aus zu machen. Sie wollte ihn nicht fangen. Sie wollte diesen Dreckskerl leiden sehen, ehe er die Welt verlassen sollte. Ihr Hass auf den Unbekannten kannte keine Grenzen!

Bickslow wusste nicht, wie er seinen Freunden helfen sollte. Gewiss, auch er selbst litt, aber seine beiden Kameraden nun so zu sehen, erschien ihm als zusätzliche Folter. Verdammt!, fluchte er ärgerlich, riss sich jedoch zusammen, um sich nichts anmerken zu lassen.

Freed konnte es nicht fassen. Laxus und tot? Wie? Warum? Wieso gerade er? Wer war so mächtig, dass er es geschafft hatte Laxus derart zuzurichten? Es musste ein starker Magier gewesen sein, dessen war er sicher. Er würde Laxus rächen! Koste es was es wolle!
 

Sie flog zu Boden, ihr langes, grünes Haar verdeckte ihr Gesicht, als sie unten aufkam. Alle starrten auf sie hinab, aber Alzack hechtete an ihre Seite. "Bisca!"

Vorsichtig setzte sie sich auf. Ihre Hand fuhr hoch und legte sich auf ihre schmerzende Wange.

Jet murmelte Entschuldigungen, jedoch achtete keiner auf ihn.

"Bisca, bist du ok?", fragte Alzack besorgt und verspürte das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen, wagte es aber nicht, weil er nicht sicher war, ob ihr das nicht missfallen könnte.

"Ja ja", flüsterte sie heiser. Ihre Wange pochte, denn Jet hatte heftig zugeschlagen. Darum verwunderte es auch nicht, dass ihr Tränen in den Augen brannten, welche sie aber tapfer hinunterschluckte. Sich aufrichtend wandte sie sich an Jet. "Bist du bescheuert?", fuhr sie ihn an. "Dich derart gehen zu lassen! Als Levys Freund solltest du wenigstens versuchen ihre Entscheidung zu respektieren und dich für sie freuen. Aber anscheinend siehst du nur dich! Und sowas nennt sich Freund?!" Ihr war klar, dass ihre Worte nict gerade freundlich waren und ihn eventuell hart trafen, aber ihr reichte es! Über seine Eifersüchtelei verlor er die aus den Augen, die ihm doch angeblic so wichtig war! Würde Alzack sich ihr gegenüber so benehmen, würde sie ihn trotz ihrer Gefühle meiden. Wie Levy sich wohl fühlte? Bestimmt nicht gut, bei diesen lächerlichen Streitereien mit Jet und Droy! Sie tat ihr leid.
 

Der Abend kam. In der Gilde hatte sich die Situation beruhigt bzw. Gajeel hatte sich mit "seiner" Levy davongeschlichen.

Levy saß bei Gajeel Zuhause auf dem Sofa, während dieser sich ums Essen bemühte.

"Soll ich dir nicht doch helfen?", fragte sie etwas besorgt, als sie zum wiederholten Male Scheppern aus der Küche hörte.

"Beweg dich und es setzt was", kam es leicht gereizt aus Gajeels Richtung. In Wirklichkeit hätte er sie niemals geschlagen, jedoch sollte sie sich schonen. Außerdem konnte er kochen, wenn auch nur relativ einfache Gerichte.

Levy seufzte und streckte sich auf dem sofa aus. Sie wusste, wann man ihn besser in Ruhe ließ und dies war einer dieser Momente. Ihre Augen wanderten auf ihren Bauch. Dort drinnen entwickelte sich ein neues Leben, dass Ergebnis ihrer gemeinsamen Stunden. Unvermittelt kamen ihr wieder Gajeels Worte in den Sinn. "Erstens bist du mein! Zweitens...Ich will'ne Tochter, die genauso süß ist wie du." Sie schmunzelte. Es machte sie glücklich, richtig glücklich. Aber dann dachte sie an Bisca, die sich im letzten Moment vor sie und Gajeel gestellt und eine Ohrfeige von Jet kassiert hatte. Gleich morgen würde sie sich bei ihr für Jet entschuldigen, dass war sie ihr schuldig!
 

Natsu saß mit Happy auf seinem Schoß vor der weiterhin schlafenden Lucy.

"Sie sieht glücklich aus", murmelte er.

Happy nickte und sagte "Aye!"

"Aber wieso erinnere ich mich nicht an sie?" Natsu strich ihr sanft über die Wange. "Jeder außer wir scheint sie zu kennen."

Weniger froh gab Happy sein "Aye" zu hören.

"Sehe ich sie an, spüre ich einen Stich. Mit ihr zusammen zu sein tut gut, derart gut, dass es beinahe unheimlich ist. Als hätten wir eine starke Bindung. Gleichzeitig kenne ich sie gar nicht."

"Natsu..."

Er lächelte seinen kleinen Freund an. "Es lässt sich nicht ändern. Wir fangen neu an. Und jetzt lass uns schlafen gehen."
 

Weit von sich entfernt stand eine Gestalt. Sie war nur ein Schatten, die Silhouette von einer Frau.

Eine ihm vertraute Stimme rief: "Natsu!"

Nach Luft schnappend sprang er auf. Was war das gewesen? Wer war dieser Schatten, wer hatte ihn gerufen? Weshalb?
 

Die nächsten Tage waren gefüllt von Lachen, Geschichten und kleineren Abenteuern. Natsu und Lucy verbrachten einige Zeit zusammen. Natürlich wollten auch die anderen Gildenmitglieder ihre Zeit mit Lucy. Levy las ihr aus einem Buch vor, welches sie selbst geschrieben hatte und wollte die Meinung ihrer Freundin dazu. Sie lud sie sogar zu Gajeel zum Essen ein, was dieser allerdings erst erfuhr, als Lucy bereits vor der Tür stand. Erza und Gray versuchten dauerhaft lustig zu sein und ihr jeden Tag zu verschönern.

Die Gespräche mit Mirajane jedoch waren meist ernst, denn sie machte sich große Sorgen, ob Natsu rechtzeitig das Richtige tun würde.

"Wieso sagen wir es ihm nicht einfach?", schimpfte sie vor sich hin, doch ihr war klar, dass das nichts daran ändern würde, dass er sich nicht erinnerte und somit auch nicht solche Gefühle für Lucy hegte. Im Gegenteil, wahrscheinlich würde er sich unter Druck gesetzt fühlen und das könnte die Situation nur verschlimmern. Aber egal wie lange sie recherchierte, sie fand keine andere Methode, um Lucy vor dem Fluch zu schützen.

Lucy löffelte ihre Suppe vom Teller. "Weil es nichts bringt."

Mira seufzte. "Ich weiß, Lucy." Aber dich noch mal zu verlieren, hält keiner von uns aus!, fügte sie in Gedanken hinzu und musste sich stark zusammenreißen, um an sich zu halten und nicht zu weinen. Bitte nicht noch mal...
 

"Gomen'ne, Natsu..."

Mit diesen Worten wurde der Schatten in ein Loch gezogen, welches sich daraufhin schloss.

Er starrte aus dem Fenster, sein Herz schlug immer noch heftig. Verflucht! Was war nur los mit ihm? Wieso plagten ihn jede Nacht so merkwürdige Träume, die ihm vertraut vorkamen, doch die er nicht einzuordnen wusste. Nur eines spürte er. Es war wichtig!
 

Sie bedankte sich für irgendetwas. Sie saßen gemeinsam in einem Lokal, in dass sie sie zum Dank für eine Rettung eingeladen hatte. Während sie von irgendeiner Gilde vor sich hin schwärmte, schlagen Happy und er das köstliche Festmahl herunter.

"Kennst du die Gilde Fairy Tail?", fragte sie und ihre Augen bekamen ein Strahlen. "Das ist die coolste Gilde überhaupt in ganz Fiore! Kyah~ Ich will unbedingt beitreten. Und bla bla..."

Schweißgebadet sprang er auf. Sein Atem ging schnell, sein Herz schlug heftig gegen seine Brust. Lucy! Seine Augen waren geweitet und spiegelten sein Entsetzen. Lucy...wie hatte er sie vergessen können! All die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, all die Abenteuer, ihre Freundschaft. Einfach vergessen! Sie mit ihrem Schmerz allein gelassen, ihr jetzt sogar noch eine neue Beziehung angeboten. Wie sehr musste sie das verletzt haben! Und er war Schuld! Alle anderen hatten sich wieder an sie erinnert, alle kannten sie, nur er, ihr vielleicht sogar bester Freund, schien sie aus seinem Leben verbannt zu haben. Tränen brannten ihm in den Augen. "Warum?", fragte er flüsternd. Mit seinen Fäusten schlug er sich gegen den Kopf. Das würde er nie wieder gut machen können! Nie wieder!!!

Er musste los. Sofort! Er musste sie sehen, mit ihr sprechen, auch wenn er nicht wusste, was er ihr sagen sollte. "Lucy..."
 

Lucy stand vor ihrem Haus und sah hinüber zum Kirchenturm. Nur noch fünf Minuten, dachte sie, aber aus ihr unerfindlichen Gründen verspürte sie keine so große Furcht wie erwartet. Gut, Angst hatte sie schon, das war nicht zu leugnen, doch die letzten Tage hatten ihr ein Gefühl gegeben, welches ihr über diese Angst hinweg half. Sie schmunzelte beinahe, während sie dem Uhrzeiger mit den Augen folgte. Seltsam, dachte sie, ich fürchte mich nicht, dabei müsste ich doch Panik haben. Panik vor meinem Ende!

"LUCY!!!"

Ihre Augen weiteten sich, als sie sich erschrocken umdrehte. Diese Stimme... "Natsu? Was machst du denn hier? Weißt du eigentlich, wie spät...?"

"Das ist jetzt nicht wichtig! Lucy...ich..."

Sie runzelte die Stirn. "Ist dir nicht kalt?"

Natsu packte sie an den Armen. "Lucy!" Er schrie beinahe. Lucy starrte ihn an. Was war los? Warum musste er jetzt kommen? Sie hatte sich ihren Abgang still und ruhig ausgemalt, dieses Schicksal des Verschwindens akzeptiert, doch würde sie es nun ertragen können, wo Natsu bei ihr war? Würde er es ertragen? "Na...Natsu...Was ist in dich gefahren?"

"Ich weiß es!"

"Du weißt was?"

"Alles! Alles, verdammt nochmal!"

"Worüber redest du denn da?"

"Ich erinnere mich!", erklärte er mit einem traurigen Blick.

Ungläubig öffnete sich ihr Mund. Ihr Gesicht sprach von Unglaube, Erstaunen. Plötzlich brannte es ihr in den Augen, sie fing an zu zittern, ihr ganzer Körper bebte. "Na...Natsu..? Du...du weißt...?"

Wortlos nickte er.

Sie lächelte. Er erinnert sich wenigstens in meinen letzten Minuten an mich! Dieser Gedanke erfreute sie, obwohl es gleichzeitig sehr schmerzte! "Natsu!" Sie wollte ihn umarmen, jedoch trat er zurück. Überrascht guckte sie zu ihm auf. Sein Gesicht war leicht rosa und sein Blick wirkte gequält. "Was hast du?"

"Lucy...ich...es tut mir leid. Die letzten Tage...waren so schön. Und dennoch...ich hab es gesehen. Hab gesehen, wie sehr ich dich verletzte. Dabei.." Er schniefte, kämpfte um seine Fassung. "...hätte ich es sein müssen!"

"Hä?", kam es verwirrt von Lucy, denn sie wusste nicht, was er meinte.

"Ich hätte es sein müssen, der sich als erstes an dich erinnert! Es war meine Aufgabe! Wir sind ein Team, Freunde! Doch stattdessen...stattdessen bin ich es gewesen, der sich nicht erinnerte. Alle anderen wussten es, als sie dich sahen. Nur ich...ich nicht. Das...das kann ich mir niemals verzeihen! Niemals!" Tränen fingen an, seine Wangen hinab zu perlen. "Ich...habe versagt...hab versagt..."

"Du Idiot", schimpfte sie und unterbrach ihn somit. "Was redest du da? Du kannst dir das nicht verzeihen? Du kannst dir was nicht verzeihen? Meinen Wunsch?! Natsu!" Sie schlang ihre Arme um ihn, verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. "Natsu, wenn du dir das nicht verzeihen kannst, verzeihst du mir nicht. Du trägst keine Schuld daran!"

"Aber ich...!"

"Nein! Nein, hör auf. Beschmutz dich nicht. Mach unsere Zeit, unsere Erinnerung nicht kaputt. Bitte...Gib dir nicht die Schuld!"

"Lucy..."

"Versprich es. Verspreche es mir!"

"Ich...verspreche es."

"Danke, Natsu. Danke", flüsterte sie und umarmte ihn stärker. Sein Blick ruhte auf ihr und als würde sie das spüren, hob auch sie ihre Augen zu den seinen. Dieser Moment war magisch, eine ganz eigene Magie. Ihre Umgebung bedeutete nichts mehr, es gab nur noch die Beiden. Ihre Lippen kamen sich näher, so nah, waren nur noch Milimeter voneinander entfernt.

Die Uhr schlug Mitternacht...

One second...

Fried, Bickslow und Evergreen blickten noch einmal zurück. Ihre Entscheidung stand fest! Sie würden Laxus rächen! Zuvor hatten sie aber Fairy Tail offiziell verlassen - per Brief - damit der Ruf der Gilde nicht beschmutzt wurde, schließlich planten sie etwas unmoralisches, was sie eigentlich selbst verabscheuten. Aber Laxus Tod musste gesühnt werden! Anders würden sie nicht darüber hinweg kommen, soviel stand fest! Sie wollten sich gerade wieder von ihrer Stadt abwenden...
 

Sie verließ gerade die Stadt, in ihrer Hand immer noch den Lacryma haltend, als sie hinter sich ein lautes Donnern hörte. Pechschwarze Wolken ballten sich in einem Zentrum und ließen blutrote Blitze sprießen. Überrascht sah Clover hinüber. "Das ist nicht möglich...", murmelte sie mit aufgerissenen Augen, ehe sie in ein hämmisches Gelächter ausbrach. "Gahahaha, ihr verdammten Idioten! Durch und durch Fairy Fail!" Sie bog sich vor Lachen und schien sich nicht mehr zu beruhigen, während sich in Magnolia ein Drama abspielte...
 

Ihre Lippen hatten sich fast berührt, als Lucy wie vom Blitz getroffen zusammenzuckte und nach Luft rang. Sie zitterte, wimmerte leise.

"Was...?" Natsu starrte auf Lucy, die zu Boden gesunken war, schaute dann immer wieder nach oben. Genau über ihnen ballten sich die düsteren Wolken und von überall schossen rote Blitze hinab und hinterließen dort, wo sie aufkamen, einen dunklen Schatten.

Lucy hingegen war von einem giftgrünen Licht umhüllt, ihre Hände pressten sich an ihre Brust. Natsu fasste ihre Oberarme, als wolle er sie festhalten und stützen.

"Lucy! Lucy, was passiert hier? Wieso...?" Er verstummte, denn sie hob ihr Gesicht, das voller Tränen war, während doch ein Lächeln um ihren Mund spielte.

"Danke, Natsu. Für alles! Ich hab es genossen..."

"Was redest du da? Komm schon! Wir werden noch viel mehr erleben. Als Team!"

"Nein...", flüsterte sie, einfach nur Nein.

Die Gefahr lag in der Luft, er konnte sie riechen. Etwas stimmte nicht, nicht mit ihr! "Lucy!"

Sie legte den Kopf schief, grinste beinahe und streichelte ihm durchs Haar. "Es tut mir leid, Natsu."

Plötzlich wusste er, was an Lucy nicht stimmte. Ihr Körper schien transparent zu werden! Voller Schreck schrie er auf: "Nein!"

Ihr war klar, wieso er aufschrie. Er hatte es also bemerkt!

"Wieso? Du warst doch wieder da! Tu mir das nicht an! Nein! Du darfst nicht verschwinden! Bitte!"

"Lucy..." Eine Stimme nur ein paar Meter entfernt von ihnen. Beide blickten auf. Mirajane war diejenige, die gesprochen hatte, aber hinter ihr standen Erza, Gray, Master Makarov, Juvia, Alzack, Bisca, Levy, Gajeel, eigentlich die ganze Gilde. Ohne auf die überraschten Gesichter der beiden zu reagieren, stürmte Mira auf Lucy zu und umarmte sie. "Nein...", flüsterte sie in Tränen aufgelöst. "Lucy...es tut mir leid. Ich konnte dir nicht helfen. Ich..."

"Gomenne, Mira", sagte Lucy bedrückt, zwang sich jedoch sie anzulächeln. "Danke!" Ihr Blick wanderte zu Levy, die sie entgeistert betrachtete. "Dir auch, Levy." Sie schwieg kurz, wusste nicht was sie noch sagen sollte, als ihr etwas ganz banales in den Kopf fuhr. "Mein Buch ist fertig."

Man konnte inzwischen die Struktur des Bodens durch Lucys Körper hindurch erkennen.

"Du darfst es als Erste lesen."

Levy schlug die Hände vor den Mund, um nicht laut aufzuschreien. Ihre beste Freundin verschwand zum wiederholten Male und hatte nichts anderes im Kopf als ein dummes Buch? Levy nickte, brach jedoch nun aus der Masse hervor und umarmte die inzwischen fast durchsichtige Lucy.

Natsu fasste sich an den Kopf. "Warum? Verflucht!" Seine Fäuste trafen verzweifelt den Boden. "Warum?"

Mirajanes Blick huschte zu ihm, doch sie schwieg. Sollte sie ihm etwa sagen, dass er Schuld war? Doch das grausamste daran war für sie die Tatsache, um wie knapp Lucy der Rettung vor dem Tod entgangen war!

Gray aber konnte nicht schweigen. Seine Trauer und Wut ließ ihn die Gefühle seines Gegenübers völlig vergessen. "Du! DU! Du bist Schuld, Natsu! Hättest du dich früher an sie erinnert, müsste sie nicht...nicht...verschwinden." Er konnte es nicht aussprechen, konnte nicht sagen, dass Lucy nicht einfach verschwand, sondern starb. Sein Herz fühlte sich an, als sei es von Eis umklommen, kälteres und härteres Eis, als selbst er je ertragen könnte. Jetzt waren sie verloren, sie war verloren, würde nun wegen Natsu's Dummheit erneut von ihnen gehen!

Lucy umarmte Levy und Mirajane, ehe sie eine Hand nach Natsu ausstreckte. Ihre Stimme war nur noch ein leises Flüstern. "Versprich mir etwas."

Er starrte sie nur an.

"Lebe..."

Nur noch ein sanfter grünlicher Schimmer deutete die Silhoutte von Lucy an.

"Ich versprech es!", rief er laut, wollte unbedingt, dass sie ihn noch hörte.

"Danke...", hauchte es durch die Luft, "...jetzt kann ich...gehen..."

"Vergiss es!", brüllte Loki, der wie aus dem Nichts auftauchte und Mirajane und Levy nicht gerade sanft zur Seite stieß. "Das lass ich nicht zu!" Hinter ihm erschienen alle Stellar Spirits.

Er streckte seine Handfläche zu der Stelle, an der Lucy gewesen war, umfasste mit der anderen Hand sein Handgelenk und konzentrierte sich. Über und unter ihm erschienen magische Kreise, die hell leuchteten.

"Kraft des mir verleihendem Amtes als Anführer der goldenen Spirits..." Der Boden vibrierte, die pechschwarzen Wolken wurden von einem grellen Lichtstrahl, welcher genau auf Lucy gerichtet war, durchbrochen. "...verleihe ich dir, Lucy Heartphilia,..." Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er durfte nicht falsch machen, sonst wären sie beide verloren! Es musste klappen! Sein Entschluss stand fest, trotz des relativ leichten Protestes des Königs, auch wenn er dafür alles geben musste! Alles! "...die Macht..." Die magische Energie, die ganz Magnolia erfüllte, war gigantisch. "...als Anführerin...der Stellar Spirits! SOUL CHANGE!!!"

"Soul Change!" Natsu schrie freudig auf. Loki hatte ihm diese Magie erklärt. In einfacher Form hieß das, dass ein Mensch zu einem StellarSpirit wurde. Was Natsu allerdings nicht wusste, sonst hätte er nie einen Freundensschrei ausgestoßen, war die Tatsache, dass Loki ihm nicht alles erzählt hatte. Doch das ging ihm jetzt auf und seine Augen weiteten sich entsetzt! Denn während nämlich Lucy langsam wieder auftauchte, verschwand Loki genauso langsam. Es war ein Tausch! "Loki..."

Dieser lächelte schwach. "Sorry...Ich konnte es dir nicht sagen."

"Du Idiot! Hätte ich das gewusst..."

"Hättest du mich aufgehalten. Ich weiß." Er blickte entschuldigend zu Gray. "Tut mir leid, Gray. Ich kann mein Versprechen nicht halten."

Dieser konnte es nicht fassen. Zwar tauchte Lucy immer mehr auf, doch dafür verschwand Loki. Konnte man ein Leben höher werten als ein anderes? Er wollte keinen von beiden, überhaupt niemanden verlieren! Tränen brannten ihm in den Augen.

"Lucy wird nicht sofort bei euch sein", erklärte er allen. "Ihr Schlüssel muss sich erst manifestieren, solange wird sie in der Spiritwelt sein. Ihr Schlüssel ist der Löwe! In spätestens einer Woche sollte es ihn geben. Bitte sucht sie und kümmert euch um sie." Er schwieg kurz, ehe er noch etwas verlegen hinzufügte: "Sie wird sauer auf mich sein."

Loki verschwand, ohne das jemand noch etwas sagen konnte, aber sein Gesicht zeigte Zufriedenheit und war geziert mit einem strahlenden Lächeln.

LL, LeonLucy

"Warum?", schrie sie ihn an. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und sie starrte ihn verzweifelt an. "Wieso musste Loki das tun? Warum hast du ihn nicht aufgehalten? Wes..."

"Lucy!", unterbrach er sie ihm barschen Ton. "Loki lebte, um dich zu schützen. Das war seine Entscheidung! Mein alter Freund wusste, worauf er sich einließ, als er SoulChange benutzte."

Lucy zitterte. Sie fühlte sich zu aufgebracht, um den Erklärungen zu lauschen. "Loki ist ein Idiot! DU, du bist der König! Warum hast du ihn nicht zurückgehalten?"

"LUCY HEARTPHILLIA!"

Sie zuckte erschrocken zusammen.

"Leo kam und warf sich mir vor die Füße, mit der Bitte ihm zu verzeihen. Er könne es nicht hinnehmen..."

"Das ist doch belanglos. Hättest du..."

"Hinter ihm warfen sich alle anderen Spirits auch zu Boden. Jeder Einzelne wäre bereit gewesen, dasselbe zu tun wie Leo. Also akzeptiere sein Geschenk, denn nun bist du Lucy, die Löwin!"

Bei seinen Augen weiteten sich ihre Augen. Alle Spirits? "Aber..." Ihre rollten die Tränen die Wangen hinunter. "Womit habe ich es verdient? Wie soll ich an seiner Stelle leben?"

"Das schaffst du, ebi!", kam es aus den hinteren Reihen, wo alle ihre Spirits gespannt warteten.

"Lucy, Anführerin der goldenen Spirits, geh nun. Deine Freunde werden dir alles zeigen und erklären. Dein Schlüssel sollte die nächsten Tage fertig sein."
 

Natsu saß in der Bibliothek und starrte angestrengt in ein Buch. Mira, überrascht über diesen seltenen Anblick, kam zu ihm herüber, anstatt die Bücher, welche sie im Arm hielt, wegzupacken.

„Was machst du?“, fragte sie ihn.

Er brummte kurz, ohne aufzusehen.

„Falls du nach einem Weg suchst...nein, darin findest du nichts.“

Endlich schaute Natsu auf. „Woher weißt du das? Du kennst doch nicht jedes Buch auswendig und...“

„Ich kenne jedes Buch von hier“, unterbrach sie ihn ungewohnt barsch. „Schließlich hab ich nach einem Weg gesucht, Lucy zu retten. Hier in den Büchern werden wir nichts finden.“ Sie wies auf das Buch in ihrem Arm. „Das war das Letzte, aber da steht nichts hilfreiches drin.“

Enttäuscht ließ Natsu das Buch, das er in der Hand gehalten hatte, achtlos zu Boden fallen. „Ich muss einen Weg finden. Ob Lucy oder Loki ist völlig wurscht! Wir müssen ihm helfen.“

Mirajane stellte ihr Buch nun ins Regal und warf ihrem Gesprächspartner einen merkwürdigen Blick zu. „Völlig wurscht, ob Lucy oder Loki? Meinst DU das ernst?“

„Hä?“

„Hätte Gray das gesagt...obwohl...hätte Alzaak das gesagt, ok, aber das sowas von dir kommt! Ich dachte, Lucy bedeutet dir...mehr als alles andere.“

Er wusste, worauf sie hinaus wollte. „Ich werte niemanden über jemand anderes! Lucy ist mir wichtig, verdammt wichtig. Genauso wichtig ist aber Fairy Tail für mich und dazu gehört Loki!“

Mira nickte. „Ja, schon, so meine ich das ja nicht...“

„Wie dann?“, fragte Natsu gereizt. „Wie ist das denn bei dir? Bist du froh, dass Loki an Lucys Stelle verschwunden ist?“

Eine Bombe explodierte. Mira schoss auf ihn zu und verpasste ihm eine kräftige Ohrfeige, die ihn durch die Luft fliegen ließ. „Froh? Natürlich nicht!“, schrie sie. „Aber verschwunden? Begreifst du es nicht? Er ist tot! TOT!“ In ihr brodelte es. Eigentlich hatte Natsu ja gar nicht mal so unrecht, dass man niemanden über einen anderen wertete, doch wenn man jemanden so liebt wie Natsu es tat, sollte diese Person das Wichtigste sein, was nicht hieß, das alles andere egal war. Aber Mirajane konnte nicht objektiv sein, obwohl sie wusste, wie ungerecht es war. Irgendwie stimmte Natsus Aussage. Sie war froh. Nicht weil Loki weg war, es tat weh, egal wer es war, doch Lucy zu verlieren hätte sie nicht verkraftet. Sie war ihr zu wichtig!

Zu wichtig... Mirajane starrte zu Boden.

Natsu rappelte sich auf und wollte schon auf sie losgehen, als er ihren verzweifelten Ausdruck sah. Sie litt schon so entsetzlich.
 

„Lucy-sama“, rief Aries suchend. Sie lief durch die Gänge, genau wie Aquaries und Lyra.

Aquaries verschränkte die Arme. „Diese Göre! Ich versohle ihr den Hintern, wenn ich sie finde.“

Schüchtern spielte Aries an ihren Fingernägeln herum, sagte: „Wenn sie das hört...kommt sie erst recht nicht aus ihrem Versteck.“

„Das weiß ich selbst“, fuhr Aquaries sie an und seufzte. Seit mehreren Stunden suchten sie nach ihr, doch sie war nirgends zu finden. Lucy hatte sich nach der Aufforderung des Königs wortlos umgedreht und war aus dem Raum gerannt. Überrascht hatten ihr alle nur nachgeschaut, statt ihr hinterher zu laufen, und nun hatten sie den Salat. Sie konnte überall sein! Ein besorgter Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. „Ob sie weint?“
 

Gray saß unten am Fluss und stocherte mit einem Stock in der Erde herum. Seine Gefühle waren ein einziges Chaos. Er wusste, wie wichtig Lucy für Loki gewesen war. Lokis Handlung verwunderte ihn nicht, dennoch...Wie sollte er nun damit umgehen? „Loki, du bist ein Idiot...aber danke! Ich werde mich um Lucy kümmern, das verspreche ich dir.“
 

Erza stand neben dem Master und sah ihn eindringlich an. Dieser starrte zurück, bevor er zu seufzen begann.

"Egal wie sehr du mich anstarrst, ich kann es nicht ändern."

Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Master, es muss einen Weg geben."

Er grummelte was von "Du bist wie Mirajane", doch einen Hinweis konnte er ihr nicht geben. Hätte er irgendeine Ahnung, wie man Loki helfen könnte, so wäre er schon längst aktiv geworden. Aber er wusste nichts! Er hatte selbst schon einen alten Bekannten, den er nicht wirklich mochte, um Rat gefragt, da dieser ein StellarMagier war. Jedoch brachte er ihn keineswegs weiter. Wenn ein Spirit starb, war er tot, genau wie ein Mensch tot ist. Man konnte niemanden wieder zum leben erwecken, das war ausgeschlossen.

"Aber...Aber als Jellal...er wollte mich dafür verwenden, Zeref wiederzuerwecken."

Der Master warf ihr einen bitterbösen Blick zu. "Das ist schwarze Magie, Erza! Und seine These ist sehr waghalsig gewesen. Zudem wurde er..."

Erza nickte nur. Das wusste sie selbst! Aber vielleicht gab es ja doch irgendeine Möglichkeit.
 

Lucy kauerte sich zusammen. Um sie herum standen tausende von alten Büchern, fein säuberlich und dem Alphabet nach sortiert.

Ihr Magen rumorte. Sie schaute auf und blickte traurig in die unterste Reihe des Regals. Alle Titel sagten ihr nichts, so zog sie zufällig „Construction of Return“ heraus und schlug es planlos auf, einfach um sich etwas abzulenken. Relativ lustlos begann sie zu lesen. Minuten vergingen, aber obwohl sie las, erreichte sie nichts. Irgendwie waren es nur leere Worte, Worte ohne Bedeutung, jedenfalls für sie. Die Informationen kamen nicht zu ihr durch.

Plötzlich legte sich ein Schatten über sie. Überrascht blickte sie auf, ehe sie erschrocken aufschrie und das Buch aus ihrer Hand fiel. Mit bösem Gesichtsausdruck stand Aquaries vor ihr, die Hände in die Hüfte gestemmt und sichtlich genervt. Beschämt senkte Lucy den Kopf und starrte den alten, roten Teppich an, auf welchem sie saß.

„Aha! Alle in Sorge zurücklassen und es sich mit einem Buch gemütlich machen...“ Sie kam ihr sehr nah und fasste sie am Kinn, um sie zu zwingen sie anzusehen.

Lucy fühlte sich sehr unwohl. „Mmm...“

Mit Mal wurde Aquaries Gesicht merkwürdig sanft und völlig überraschend zog sie Lucy an sich. „Dummes Ding“, flüsterte sie, während sie ihr beruhigend übers Haar strich.

Lucy zitterte und brach in Tränen aus. Schon jetzt hatte sie Sehnsucht nach Loki. Erinnerungen zogen an ihr vorbei. Loki, der sie mied. Loki, der sie vor Gajeel zu beschützen versuchte. Loki vor Karens Grab. Loki... „Loki!“

"Sein Tod hatte einen Sinn. Er ist gestorben, um dich zu schützen! Deshalb ist es nun deine Aufgabe, dieses Beschützte zu hüten."

"Ich vermisse ihn...", hauchte Lucy tränenüberströmt.

"Ja. Das ist richtig so. Du darfst ihn vermissen, aber du musst wieder auf die Beine kommen, das bist du ihm schuldig."
 

Die Sonne glitt leise hinab und ließ den Himmel über Magnolia ein letztes Mal rot erglühen, ehe ein dunkles, kälteres Blau als üblich einen Schatten über die nächtliche Stadt legte.

Dunkle Wolken zogen voran und ließen einen Schauer nach dem anderen fallen. Es begann zu blitzen und ein Grollen erfüllte die eisige Luft.

Und dennoch...mitten auf dem Kirchenplatz strahlte eine Lichtkugel schwach, aber freundlich. Glitzernde Funken sprühten hervor. Langsam, sehr langsam, von immer mehr bunten Funken umgeben, erschien der Umriss eines Schlüssels.

Ein neuer Spirit war geboren.

It goes on

Draußen tobte wie seit Tagen ein Gewitter. Levy saß mit Lesebrille auf der Nase und einem Buch in der Hand auf dem Sofa. Gajeel hatte es sich auf der Fensterbank niedergelassen und betrachtete sie.

Gefühle, die er vorher noch nie verspürt hatte, durchfuhren ihn. Er wurde Vater! Er und Levy wurden Eltern eines gemeinsamen Kindes! Ein Mädchen, da war er sich sicher. Sie würde das Ebenbild ihrer Mutter werden, schönes, weiches blaues Haar, liebevolle Augen, eine süße Nase, kleine Fingerchen, die mit den Jahren größer werden würden.

"Wie nennen wir sie?", fragte er plötzlich.

Levy hob den Blick zu ihm. "Einen Namen...und wenn es doch ein Junge wird?"

Gajeel stand genervt auf und trat zu ihr. "Es wird kein Junge! Ich will eine Tochter, die aussieht wie du."

Levy musste lachen. Wie Gajeel darauf bestand, dass es ein Mädchen werden sollte, war irgendwie niedlich. "Mir ist es egal, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Es bleibt unser Kind, deshalb sollten wir beide Möglichkeiten in Betracht ziehen."

Nachdenklich schaute er sie an. Natürlich hatte sie recht. "Hmmm..."

"Hast du schon einen Namen im Sinn?"

"Levi, Lavy, Lawi, Lavigail,..."

Diesmal fing Levy lauthals an zu lachen. Er war zu drollig! "Du spinnst doch!"

Er wurde leicht rot. "Hä? Warum?" Mit peinlich berühtem Blick wandte er sich ein wenig ab.

Sie erhob sich und legte ihre Arme von hinten um ihn, ehe sie sich an seinen Rücken schmiegte. "Wie wäre es mit Ushio? Das ist sowohl ein Jungen- als auch ein Mädchenname."

"Ushio...", wiederholte er, doch lange brauchte er nicht zu überlegen. "Machen wir."

Sie grinste. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie egal welchen Namen hätte vorschlagen können. Wäre es nicht Gajeel gewesen, hätte sie sich vielleicht geägert, dass er ihr die Entscheidung indirekt überlassen hatte, aber er war nun einmal Gajeel und genau so benahm er sich auch. "Unser Ushio..."

"Unsere Ushio!", berichtigte Gajeel sie derart überzeugt, das man ihm einfach nicht widersprechen konnte.

Mit einem Mal zuckte er. Levy schaute zu ihm hoch. "Gajeel?"

"Wir brauchen eine neue Wohnung. Oder ein Haus. Am besten mit Garten."

"Ich denke, eine Wohnung muss reichen", sagte Levy, "Ein Haus können wir uns nicht leisten."

Gajeel knurrte. "Ach was! Ich geh einfach auf mehr Missionen!"

"Eine Wohnung ist doch gut", behaarte sie.

Er fasste sie am Nacken. "Ich will das Beste." Für euch, fügte er in Gedanken hinzu.

Sie beugte den Kopf zurück. "Gajeel, lass los."

Vorsichtig legte er seinen Arm um ihre Schulter und den anderen unter ihre Knie, um sie sanft hochzuheben. "Ich suche für uns nach einem Haus. Salamander hat auch eins."

"Das ist doch etwas anderes. Natsu..."

"Mir egal. Ich werde uns eines besorgen."

Sie seufzte laut. Dieser Sturrkopf, dachte sie.
 

Ein merkwürdiges Gefühl durchfuhr sie. Ein kräftiges, berauschendes Gefühl. Sie starrte auf ihre Hände hinab.

Aries, die neben ihr saß, bemerkte es und lächelte. "Ich glaube, dein Schlüssel ist fertig."

Lucy wandte sich ihr zu. "Das fühlt sich so an. Ein komisches Gefühl."

Aquaries blickte herüber. Sie stand zusammen mit ihrem Freund. "Dann müsstest du jetzt auch die Kraft von...die Kraft des Schlüssels nutzen können."

"Und wo ist der Schlüssel?"

"Natürlich schon unterwegs. Man muss ihn finden."

"Und wenn Natsu ihn nicht finden?", fragte Lucy fast erschrocken.

Doch die anderen lachten nur. Sie bezweifelten nicht, dass Natsu ihn schon besaß, da der Schlüssel ihren Geruch haben würde. Er hatte es bestimmt sofort bemerkt, als er aufgetaucht war.
 

Master Makarov stand alleine auf dem Friedhof von Magnolia. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und bittere Tränen rannen seine Wangen hinab.

Hier lag er nun, sein einziger Enkel. Er hätte nicht vor ihm sterben dürfen! Und diese Magie... Er kannte sie!

Zornig und kochend vor Wut weiteten sich Makarovs Augen. Das konnte nicht wahr sein! Wie hätte sie das gewagt? Aber tief innen wusste er, dass nur sie es gewesen sein konnte, denn ihre Art der Magie war einzigartig. Dazu ihre Brutalität... "Clover...", murmelte er, "wie konntest du die Hand an deinen eigenen Sohn anlegen? Doch das wirst du bereuen. Ich lass dich dafür bezahlen, du Monstrum von Frau!"
 

Jet und Droy saßen an einem Tisch in der Gilde. Ihre Gesichter zeigten alles andere als Begeisterung.

"Wahrscheinlich hat Bisca recht", murrte Jet.

Beide blickten sich an. "Aber mit dem?!", schoss es ihnen gleichzeitig aus dem Munde.

"Was findet sie nur an ihm?"

"Schwanger..."

Wieder kreuzten sich ihre Blicke. Dann seufzten sie wie auf Kommando. Jetzt war es sowieso zu spät...
 

Gajeel trat fröhlich pfeifend in das Gildengebäude. Dabei steuerte er automatisch Mirajane an.

"Hey!"m grüßte er knurrig.

Sie strahlte ihm entgegen. "Hm?"

Er fuhr sich durchs Haar. "Ich such 'n Haus."

"Ein Haus?", fragte Mira überrascht, ehe sie ihn grinsend musterte. Irgendwie wusste sie, worauf Gajeel aus war. "Kannst du dir das leisten?"

"Tse, wozu gibt es denn Jobs?"

"Kaufen oder mieten?", kam es ohne Umschweife von Mirajane, während sie im Kopf bereits die möglichen Objekte durchging.

Gajeel schaute kurz gen Decke und schien ernsthaft zu überlegen, bevor er sagte: "Kaufen. Keinen Bock auf Miete."

Mirajane lächelte. "Ich wüsste da ein preiswertes Haus. Müsste zwar renoviert werden, aber teuer ist es allemal nicht."

Er zog die Augenbrauen hoch und verschränkte die Arme, nickte aber zum Zeichen, dass sie weitersprechen sollte.

"Es liegt hier im Westen, drei Zimmer, Küche, das Bad ist recht klein, aber ein großer Garten gehört dazu. Soll ich mal für dich anfragen?"

"Mach mal. Ich gehe auf diese Mission." Mit diesen Worten knallte er einen Zettel vom Questboard auf die Theke.

Mira lächelte und nickte. "Viel Glück."
 

"Und wie setze ich meine Kraft ein? Was muss ich machen? Wie...?"

Aquaries hielt die Fragerei nicht mehr aus. Wutentbrannt wandte sie sich zu der ihr anvertrauten "Schülerin". "Halt die Luft an! Du gehst mir auf die Nerven! Wegen so einer Göre muss ich meine kostbare Zeit mit Scorpio opfern." Ein böser Blick landete auf Lucy, die zusammen zuckte und die Lippen zusammenkniff. Diesen Ausdruck kannte sie nur zu gut. Den hatte Aquaries ihr immer gezeigt, bevor sie ihr zum Beispiel den Hintern versohlte, weil sie ihren Schlüssel verloren hatte. Schlüssel...Lucy blieb stehen. "Was passiert mit euren Schlüsseln?"

Aquaries seufzte. Die Frage war berechtigt. "Sobald du in die Menschenwelt gerufen wirst, werden unsere Schlüssel wohl an den entsprechenden Magier gehen, der dich ruft. Oder sie werden auf der Welt verteilt. Am Ende entscheidet das der König."

Lucy sah sie ensetzt an. "Aber...wenn ihr verteilt werdet, müssen wir ja vielleicht gegeneinander kämpfen!"

"Natürlich kann das sein", sie grinste fies, "und dann ist dein werter Hintern sowas von dran!"
 

Natsu stand am Kirchenplatz. Dieser Geruch...kein Zweifel! Er kannte ihn nur zu gut. Suchend schaute er sich um. Hier irgendwo musste doch etwas zu finden sein...

"Suchst du das hier?" Im Schatten der Kirche stand jemand, der Stimme nach eine Frau. In der Hand hielt sie einen Schlüssel.

"Wer bist du?", knurrte Natsu. Er kannte sie, doch fiel ihm nicht mehr ein, woher.

Die Frau trat vor. Ihr kurzes weißes Haar umrahmte ihr arrogantes Gesicht, welches ein übertriebenes Lächeln zeigte. Das war doch...!

Natsu ballte seine Hand zu einer Faust und Feuer loderte auf. "Gib mir den Schlüüsel."

Sie zog die Brauen hoch. "Warum sollte ich? Was willst du überhaupt damit? Du bist kein StellarMagier. Oder gehört er etwa deiner verdammten Freundin? Wenn ja, bring mich zu ihr. Ich würde mich liebend gerne mit ihr unterhalten..." Das Gesicht der Frau verfinsterte sich. "Schließlich hat sie mir damals zwei goldene Schlüssel abgenommen."

"Aries und Gemini sind freiwillig zu Lucy übergegangen!", brüllte der DragonSlayer wütend.

Seine Gesprächspartnerin zischte leise etwas, dann stemmte sie die Hände in die Hüfte. "Was weißt du denn schon, du banaler Feuerschopf. Ihr mögt Oracion Seis zwar aufgelöst haben, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht weiterhin Magier sind. Und dieser schöne Schlüssel hier...Zusammen mit Aries und Gemini werde ich drei haben."

"Komm unserer Gilde nicht zu nah!" Und Lucy schon gar nicht!, beendete er den Satz in Gedanken.

"Hey Hey." Sie hob beschwichtigend die Hände. "Ich will nur reden und meine Schlüssel zurück."

"Gib mir den Schlüssel und dann verzieh dich!"

Sie schüttelte den Kopf. Natsu gefiel das nicht. Sobald sie den Spirit rufen würde, würde Lucy erscheinen und dann hatten sie ein Problem. Nein, er konnte Lucys Schlüssel nicht in den Händen dieser Person, überhaupt in anderen Händen als den seinen lassen. Er schaute sie an. "Worüber willst du reden?"

Sie sah ihm geradewegs in die Augen. Er konnte keinerlei List in ihnen entdecken. "Ich will das verstehen."

"Das?"

"Die Beziehung von Lucy zu ihren Spirits. Ich versteh das nicht. Wie konnte sie Gemini zu sich rüberziehen, obwohl ich sie eigentlich schon besiegt hatte?"

"Sie sieht sie eben nicht als Werkzeuge, sondern als Freunde!"

"Freunde...Ihr benutzt dieses Wort viel zu leichtfertig. Warum sollte man einander vertrauen?"

Natsu war überrascht. Die Frage schien erst gemeint zu sein. Sie versuchte, Antworten zu finden. Ihm kam ein Gedanke. "Tritt Fairy Tail bei, dann wirst du es begreifen."

Völlig perplex starrte sie ihn an, total ungläubig, dass gehört zu haben, was sie meinte gehört zu haben. Er kam auf sie zu und zog sie mit sich Richtung Gilde.

Gewiss barg seine Aktion ein derbes Risiko, aber er meinte zu spüren, das sie genau das brauchte, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
 

Schließlich ergatterte er den Schlüssel und Fairy Tail ein neues Mitglied...

The Child, that will be never born?

"Das kann ja wohl nicht wahr sein!" Aquaries kochte vor Wut. "Ein Spirit, der..."

"Dies ist meine Entscheidung!", wies der König sie streng zurecht und warf einen Blick zu Lucy, die sich den Bauch hielt vor lachen. Zwar wusste sie, dass es nicht besonders klug war derart zu lachen, aber die Situation war einfach zu komisch. Vor etwa drei Stunden hatte Natsu sie mit einigen Mühen in die Menschenwelt gerufen und erstaunlicher Weise schien es, als könne er ihre Schlüssel nicht nutzen. Überrascht war sie nach einiger Zeit zurück in die Spiritwelt gegangen, um der Sache nachzugehen. Und so war sie hier gelandet und hatte es erfahren! Sie rutschte zu Boden und konnte einfach nicht aufhören zu lachen. An sich freute sie sich ja, aber als sie Aquaries Entsetzen erblickt hatte, war es mit ihr durchgegangen.

Der König schüttelte den Kopf, lächelte aber, als er sich wieder Aquaries zuwandte. "Dein Zorn wird nichts ändern, also zügle dich. Desweiteren wird sich unsere Freundin wohl nicht wieder beruhigen, wenn du weiterhin so ein Gesicht machst."

Aquaries knirschte mit den Zähnen. "Dabei hab ich mich schon darauf gefreut, ihr den Hintern zu versohlen!"
 

"Nee-chan!" Elfman stand hinter Mirajane in der Bibliothek von Magnolia. Er machte sich Sorgen um seine Schwester. Diese verbrachte immer mehr Zeit außerhalb der Gilde und alleine. Ihre neue Gesellschaft schienen alte Bücher zu sein, doch warum wollte sie nicht sagen.

Mirajane blickte nur kurz auf. "Hm?"

"Es ist bereits spät abends. Komm, lass uns nach Hause gehen."

Sie schüttelte den Kopf und blätterte die Seite um. "Geh voraus, ok? Ich bleibe noch ein wenig hier."

"Nee-chan! Lisanna wartet auf uns."

"Sag ihr bescheid", kam es von Mira. Sie konnte jetzt nicht aufhören. Ihre Studien hatten höchste Priorität. Sie hatte sich Bücher aus vielen anderen Bibliotheken hierher bestellt, doch da viele von ihnen sehr wertvoll und selten waren, durfte sie sie nur hier lesen und nicht mit nach Hause nehmen. Diese Bücher enthielten Informationen, die sehr wertvoll waren. Sie schrieb sich alle scheinbar notwendigen Sachen heraus, wodurch sie bereits einen dicken Stabel Pergament besaß.

"Komm mit."

"Nein."

"Nee-chan...bitte!"

Sie schaute ihn kurz an. "Elfman, ich kann nicht. Jetzt geh. Es ist schon spät."

"Genau! Du brauchst auch mal Ruhe, deshalb..."

"Es reicht!", wies sie ihn streng und laut zurecht, so dass sich die Bibliothekarin mit wütendem Blick bedachte. Mira senkte ihre Stimme, doch die Strenge in ihr blieb hart. "Du gehst jetzt nach Hause zu Lisanna. Ich komme bald nach. Diskutiere ja nicht mit mir! Los, geh!"

Elfman starrte sie wütend an, ehe er sich umdrehte und aus der Bibliothek stampfte.

Mirajane sah ihm nach und seufzte, bevor sie sich wieder ihrer Lektüre zuwandte und leise vor sich hin murmelte. "Soul Change..."
 

Sie warf den gelben und tennisballgroßen Lacryma fröhlich pfeifend immer wieder in die Luft.

Ah, wie gut sie sich fühlte. Nachdem sie den Himmel in Magnolia gesehen hatte, war sie bester Laune. Layla's Tochter hatte es erwischt! Die Flaschen von Fairy Fail hatten es nicht geschafft. Das Balg würde ihr nie wieder im Wege stehen. Lucy...niemand wusste, welche Gefahr dieses dumme Mädchen hätte werden können. Gefährlich wie Layla... Clover schaute in den Himmel. Layla... "Hast du deinen Frieden? Ich wette nicht. Dein Kind schmorrt in der Hölle. Und jetzt..." Sie packte den Lacryma fest und hielt ihn sich an der Wange. "...werde ich es endlich aktivieren können. Du konntest mich einige Zeit stoppen, Layla, aber jetzt ist die Zeit reif. Die Zeit, die restlichen Drachen zu erwecken und zu unterwerfen. Metallicana besitze ich bereits...Grandine und Igneel...und..."

Glücklich ging sie weiter und sprang von einem Fuß auf den anderen.
 

Levy saß bis eben noch in der Gilde. Jetzt war sie auf dem Weg nach Hause und zupfte an ihrem Haar herum. Gajeel war zu einer Mission aufgebrochen, sodass sie sich wohl damit abfinden musste, alleine nach Hause zu gehen.

Sie seufzte und legte eine Hand auf ihren Bauch. "Na, Ushio? Vermisst du deinen Papa auch schon?" Plötzlich wurde sie sich bewusst, was sie da gesagt hatte und lief rot an. Energisch schüttelte sie den Kopf. "Was ist los mit mir? Er ist doch erst gestern aufgebrochen! Manno..." Sie regte sich über sich selber auf, musste aber lachen. "Deine Mama ist auch nicht besser. Weißt du, wie Mama und Papa sich kennen gelernt haben? Das war so..." Und so sprach sie zu ihrem noch ungeborenen Kind in einer Vertrautheit, wie es sie nur zwischen Mutter und Kind gibt.
 

"Tor der Löwin, öffne dich", rief Natsu und fuchtelte mit dem Schlüssel herum. Happry lächelte.

"Natsu, du fuchtelst zu wild."

"Hä? Aber so hat es Lucy auch immer gemacht! Oder nicht?"

Er versuchte es, doch erst nach vier weiteren Versuchen klappte es. Lucy erschein und lehnte sich sofort an ihn. Sie war am kichern und schien sich mit Mühe ein Lachen zu verkneifen.

Natsu sah sie an. "Was ist los?"

"Das Gesicht hättest du sehen müssen. Erzählen bringt gar nichts." Sie grinste breit.

"Hast du etwas über die Schlüssel erfahren?"

Sie brach wieder in Lachen aus. "Oh ja. Das sind weiterhin meine Schlüssel. Oh, sie war so sauer!"

"Wer?", fragte Natsu verwirrt.

"Aquaries."

"Die griesgrämige Fischfrau?" Jetzt grinste auch Natsu. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was für einen Gesichtsausdruck der Spirit machte, wenn sie sauer war.
 

Die Uhr schlug Mitternacht. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und erschreckt fuhr sie hoch. "Was...?"

"Mira-nee..." Lisanna schlang ihre Arme um ihren Hals. "Wir warten auf dich."

Mirajane schaute sie lange an, ehe sie seufzte. "Entschuldige. Ich bin völlig in die Bücher vertieft gewesen."

"Lass uns nach Hause gehen."

"Lisanna, ich kann nicht. Ich habe gerade..."

Mit ausschwengender Armbewegung schlug Lisanna die Bücher vom Tisch, sodass sowohl die Bücher als auch Mirajanes Notizen zu Boden flogen und ein Durcheinander hinterließen.

"Lisanna!"

"Es reicht", fuhr Lisanna ihre Schwester an. "Schau dich mal an. Du gehst auf dem Zahnfleisch. Du hast Ringe unter den Augen. Und wann hast du gegessen? Du warst vor dem Frühstück bereits weg!"

"Ich habe heute morgen...oder war es gestern abend...?" Mirajane fuhr sich fahrig durchs Haar. "Ah, was solls? Schau dir an, was du angerichtet hast."

"Und ich werde es wieder tun, wenn du jetzt nicht mit mir nach Hause kommst."

Mirajane starrte Lisanna wütend an. "Du verstehst nicht. Ich muss..."

"Schlafen! Essen! Dich ausruhen!", unterbrach Lisanna sie und drückte sie fester an sich. "Bitte."

"Lisanna!" Mira wurde langsam ungehalten. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.

"Nein, ich lass mich nicht umstimmen. Wir gehen jetzt!"

Die Hand ihrer Schwester fuhr in die Luft, doch Lisanna packte sie am Handgelenk. Wäre Mirajane nicht so müde gewesen, hätte es nichts gebracht, doch so rangen die Mädchen miteinander. Kräftige Arme schlangen sich plötzlich um Mirajanes Körper und hoben sie hoch.

Überrascht schrie sie auf. "Elfman!"

Lisanna sammelte Mirajanes Blätter auf, legte die Bücher auf den Tisch und steckte die Notizen in ihre Tasche, während Mira sich nun mit Elfman stritt, der sich jedoch einfach auf taub stellte und seine Schwester mit sich schleifte. Lisanna runzte die Stirn, als sie sich die heutigen Titel der Bücher anschaute. Einige davon...Sie schluckte, ehe sie ihren Geschwistern folgte.
 

"Was soll das heißen?", zischte Clover wütend.

Sie stand an einem Vulkan, um das Siegel des Feuerdrachen zu brechen, aber es funktionierte nicht. Sie knirschte mit den Zähnen. In der Luft waren Runen erschienen. "Tribut das Blut eines Ungeborenen? Wo soll ich das her kriegen?"

"Ich wüsste wo", sagte eine leise Frauenstimme.

Clover drehte sich um. "Ach, kommst du endlich aus deinem Loch, Elende."

"Seit wann weißt du, dass ich dich verfolge."

"Tse", kam es hochmütig von Clover. "Dein Akt war eine grauenhafte Farce! Dich wieder zu sehen..."

"Hm!", machte die Andere. "Aber ich kann dir sagen, wo du schnell herbekommst, was du brauchst."

Clover hob arrogant die Augen. "Wo?"

"Nicht so hastig! Bevor ich es dir sage, musst du meinen Bedingungen zustimmen."

"Pah! Ne Schwangere finde ich auch alleine."

"Hör mich doch erst an. Es wird dir gefallen, was ich möchte."

Clover gähnte übertrieben und winkte gelangweilt mit der Hand. "Ach was?"

"Du besorgst mir den Schlüssel der Löwin und ich sage es dir."

Überrascht schaute Clover sie an. "Der Löwin? Der Anführer der Spirits ist der Löwe, Leo!"

"War", berichtigte ihre Gesprächspartnerin sie. "Nun nicht mehr. Du kennst die Magie."

Die Augen Clovers weiteten sich amüsiert. "Willst du sagen...Nein...Das kann..."

Die Andere freute sich, solche Reaktionen hervorgerufen zu haben. "Scheinbar habe ich dein Interesse geweckt. Die Löwin, Lucy!"

"Warum sollte ich sie dir aushändigen? Wenn ich sie in die Finger kriege, werde ich sie erledigen." Clover knurrte. Warum schien Lucy immer doch durchzukommen?

"Wenn ich sie habe, wird sie dir nie im Wege stehen."

"Hmm...Wozu soll ich sie suchen?"

"Das brauchst du nicht. Er hat sie."

"Er?"

"Die Feuerechse."

Clover fing an zu grinsen. "Langsam gefällt mir die Sache. In Ordnung, ich besorge sie dir. Und nun zur anderen Angelegenheit..."

"In Fairy Tail gibt es gerade eine Schwangere."

"Ach, noch ein Schlag gegen Fairy Fail!? Mach ich sofort! Wer?"

"Levy McGarden heißt sie."

"Levy McGarden...Hmm...Die Idee gefällt mir." Ein teuflischer Ausdruck zog über Clovers Gesicht. „Danke, Angel.“

Father or my Girl? Gajeels decision!

Natsu stand zusammen mit Lucy und Happy vor dem Questbrett. Er war bester Laune, doch seine Hand hatte ihr Handgelenk umspannt, als habe er Angst, sie könne erneut verschwinden. Ok, er hatte Angst! Sein Gefühl war seit heute morgen nicht besonders gut. Irgendetwas lag in der Luft. Der Master war auf unbestimmte Zeit unterwegs, um etwas privates zu erledigen. Niemandem schien er genaues gesagt zu haben, aber jeder hatte den gleichen Eindruck. Es hatte mit Laxus zu tun! Laxus...Natsu runzte die Stirn. Was man Laxus angetan hatte, war unmenschlich, grausam. Diese Brutalität erschien ihm schlimmer, als alles was er bereits erlebt hatte und dabei hatte die Gilde schon vielen schwierigen Situationen und gefährlichen Personen gegenübergestanden.

"Natsu?" Lucy wedelte ihm vor dem Gesicht herum. "Alles in Ordnung?"

Er schreckte auf und blickte ihr in die Augen. "Ja. Ja, alles ok. Ich dachte...nur gerade an Laxus."

Sie verzog das Gesicht und wandte sich ab. Laxus tat ihr leid. Sowieso...im Moment schien Fairy Tail dauernd Pech zu haben. War sie daran Schuld? Irgendwie fühlte sie sich schuldig für das Unglück, welches die Gilde traf. Aber austreten konnte sie nicht! Fairy Tail war ihre Familie. Nochmal gehen...das würde sie nicht durchstehen. Sie senkte die Augen. War sie zu egoistisch? Zu selbstsüchtig?
 

Müde öffnete Mira die Augen. Sie drehte sich zur Seite und warf einen Blick auf die Uhr. Vor Schreck schrie sie auf. Schon so spät? "Ich muss in die Biblio...Hä?" Erschrocken starrte sie auf die geöffnete und leere Schublade ihres Tisches. Wo waren ihre Notizen? Die von gestern hatte Lisanna, aber hier waren all ihre Forschungsdaten der vorherigen Tage gewesen. Sie fasste sich an ihren Kopf. Er schmerzte. Brummend stand sie auf und ging in die Küche. Dort saß Elfman, der ihr einen nervösen Blick zuwarf und ein "Morgen" murmelte.

"Wo ist Lisanna?", fragte Mirajane und ließ sich auf den Stuhl gegenüber ihres Bruders fallen.

"Sie ist schon los zur Gilde. Alles in Ordnung?", fügte er fragend hinzu, als Mira leise stöhnte.

"Ach, es ist nichts." Sie rieb sich die Stirn. "Elfman, wart ihr in meinem Zimmer?"

Er schüttelte den Kopf, aber sein Blick verriet ihn.

"Elfman! Wo sind meine Notizen?!", schrie sie direkt aufbrausend. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie war kurz davor, die Lösung gefunden zu haben, dass wusste sie!

"Mmmm", kam es nur von ihrem Bruder.

Sie sprang mit so einer Wucht auf, sodass der Stuhl scheppernd zu Boden flog. "Wo ist Lisanna wirklich?! Was habt ihr mit meinen Notizen gemacht?"

"Nee-chan..."

"Was habt ihr getan?!" Mira trat gegen den Tisch. Dann plötzlich lehnte sie sich dagegen und musste die Augen schließen. Ihr Kopf fühlte sich wie eine Bombe an, kurz davor zu explodieren.
 

Zufrieden mit sich wanderte Gajeel durch den Wald von Magnolia. Seine Mission hatte er schnell und gründlich erledigt. Der Auftraggeber war so zufrieden gewesen, dass er sogar einen Bonus auf die eigentliche Belohnung gegeben hatte. Damit war Gajeel seinem Ziel, ein schönes Haus zu kaufen, schon einen gutes Stück näher gekommen. Und wenn er genügend Geld hatte, würde Levy nichts mehr sagen. Obwohl, selbst wenn, so würde er ihren Protest eben ignorieren und ihr und ihrem Kind das beste Zuhause in ganz Magnolia besorgen.
 

Natsu zuckte zusammen. Überrascht sahen Lucy und Happy ihn an. Er wirkte plötzlich angespannt.

"Natsu?", fragte Lucy leise und ein wenig scheu.

Er brummte etwas, zog ihren Schlüssel und murmelte "Tor der Löwin, schließe dich."

"Natsu?!", fragte Lucy erschrocken, ehe sie gezwungen war, in die Spiritwelt zurückzukehren.

"Natsu? Warum?", fragte nun auch Happy, der deutlich merkte, dass etwas nicht stimmte.

Ein prüfender Blick landete auf ihm, bevor er wieder zum Eingang der Gilde blickte.

"Sie ist hier", knurrte er.

Nun wurden auch die anderen Gildenmitglieder aufmerksam. Bisca und Al standen auf, Kana zog ihre Karten. Dort stand eine Frau, die sie schon einmal gesehen hatten. War das nicht die merkwürdige Person, die damals mit Mira gesprochen hatte ohne etwas zu wollen? Aber diesmal spürten alle die überwältigende Energie, die von ihr ausging.

Natsus Fäuste fingen Feuer. "Clover!"

Alle schracken zusammen. Clover? Etwa die, die verantwortlich für Lucy's Verschwinden gewesen war? Die diese bosartige Magie beherrschte, die ihnen Loki für immer genommen hatte?

Clover grinste, während ihr Blick umher wanderte und erst auf Natsu, dann auf Levy stehen blieb. "Da sind ja meine kleinen Puppen."

"Du! Karyuu no...Houkou" Natsu schoß sofort eine riesige Flamme aus seinem Mund, doch Clover gähnte und wehrte seine Attacke mit einer lässigen Handbewegung ab.

"Nichts dazu gelernt. Dabei gehörst du dieses Mal sogar mit zu meinem Ziel." Sie fing an zu lachen und ließ magische Schlangen erscheinen, die die anderen Gildenmitgliedern, die gerade zum Angriff angesetzt hatten, fesselten und völlig wehrlos machten. Nur Natsu und Levy waren verschont geblieben. "Jetzt pass auf. Du gibst mir was ich will oder..." Ein kurzer Blick zu den am Boden liegenden Menschen, die sofort aufschrien, denn die Schlangen finden an sie zu quetschen. Ihre Augen wanderten zurück zu Natsu. "...oder deine lieben Freunde werden nicht mehr lange unter uns weilen."

"Du miese...", brüllte er, doch er wagte nicht, sie anzugreifen.

"Na na na, sei lieber froh, das ich dir die Chance gebe, deine mickrigen Loser zu retten. Und viel musst du auch nicht tun."

"Was willst du?", presste er hervor. Dabei überlegte er, wie er seinen Freunden helfen konnte. Ihm fiel nichts ein. Er konnte nicht das Leben all seiner Freunde aufs Spiel setzen.

"Gib mir den Schlüssel." Clover grinste übertrieben harmlos. "Den Schlüssel der Löwin...und die Kleine hinter dir!"

Natsu starrte sie an, ehe er kurz hinter sich schaute. Levy? Was wollte sie von ihr? "Vergiss es! Ich händige keinen meiner Freunde aus!"

"Zwei Mädchen gegen alle hier? Du kannst nicht gegen mich gewinnen. Wenn du sie mir nicht gibst, nehme ich sie mir eben und bringe alle anderen um. Du hast exakt fünf Minuten Zeit, dich zu entscheiden. Ich wollte sowieso noch etwas essen." Als sei nichts los, setze sie sich an den Tresen und schnippte mit den Fingern, woraufhin ein Teller Eintopf, ein Becher Saft und ein Brot zu ihr schwebte. Genüsslich begann sie zu essen.

Natsu ballte die Fäuste. Was fiel der denn ein? Aber was sollte er tun? Sobald er sich bewegte, zogen sich die Schlangen enger um ihre Opfer.

Die Uhr tickte...
 

"Geht es dir besser, Nee-chan?", fragte Elfman, der am Bett seiner Schwester saß.

Sie schaute ihn an und musste lächeln. "Ja, schon besser. Tut mir leid." Ihre Augen wanderten wieder zur Zimmerdecke. "Diese Notizen sind sehr wichtig, Elfman."

"Du suchst nach einer Nullification für Soul Change, richtig?"

"Hast du sie gelesen?"

"Nein", antwortete er und sah weg. "Aber es ist am logischsten."

Mirajane seufzte und setzte sich auf, um ihre Arme um ihre Beine zu ziehen und ihr Kinn auf die Knie zu stützen.

"Nee-chan...Lisanna glaubt...dass du Bücher zu Rate ziehst, die...nun ja... verbotene Zauber enthält."

Mira warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. "Schwarze Magie. Magie der Zeit von zeref..."

"Also stimmt es?!" Er konnte es nicht glauben.

Sie strich sich durchs Haar. "Ich verwende diese Zauber nicht, Elfman. Jedoch bin ich dabei eine Formel zu entwickelt, mit der wir es schaffen könnten, Loki zurückzuholen, ohne Lucy oder sonst wen als Preis zu zahlen."

"Und wie willst du sie testen? Woher willst du wissen, das dabei nichts schief geht?"

Mirajane runzte die Stirn. "Deshalb mach ich meine Recherche doch so überaus gründlich, Elfman. In meiner Formel müsste ich einen Teil verwenden, der an schwarze Magie grenzt. Bevor ich das riskiere, muss ich genügend Informationen über mögliche Folgen sammeln. Und ob es wirklich klappt..." Sie schloss kurz die Augen.

Ihr Bruder musterte sie. "Nee-chan...Vielleicht finden wir einen anderen Weg..."

"Nein! Daran glaube ich sowieso nicht mehr. Weißt du, wie lange ich nach einer anderen Möglichkeit gesucht habe? Für Soul Change gibt es keine Gegenmagie. Deshalb muss ich sie erfinden."
 

"Fünf Minuten sind um", sagte Clover und stand auf. Ihre Augen blickten zu Natsu, der kreidebleich war und mit den Zähnen knirschte. Sie schaute weiter zu dem Mädchen, welches sie als Opfer erwählt hatte. In welchem Monat sie wohl war? Am besten würde das Siegel zu brechen sein, wenn sie es kurz vor der Geburt benutze. Das Mädchen würde die Prozedur nicht überleben, soviel stand fest. Doch Clover wollte sie jetzt besitzen, um ganz sicher zu sein, im richtigen Moment handeln zu können, selbst wenn das hieß, dieses Mädchen solange am Leben zu erhalten und in ihrer Nähe zu behalten.

Plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. "Los Mädchen, komm her."

"Levy, nein! Tu das nicht!"

Sie starrte sie an, doch dann senkte sie die Augen und ging auf Clover zu. Sie konnte gar nicht anders. Wie hätte sie all ihren Freunden noch mehr Leid zufügen können? Aber sie zitterte am ganzen Körper, während sie auf Clover zuging. Levy hatte Angt, furchtbare Angst.

Jet und Droy schrien verzweifelt, sie solle stehen bleiben, jedoch ignorierte sie sie. Natsu fasste sich ins Haar.

Clover griff Levys Oberarm und zog sie dicht an sich. Ihr Kinn legte sich auf Levys Schulter. "Zitter nicht so, Kindchen. Wir werden sicher gute Freunde sein!" Dann brach sie in eiskaltes, gackerndes Lachen aus. "Und nun gib mir den Schlüssel", zischte sie Natsu zu. Mit einem Mal aber lächelte Clover noch mehr. "Nein, warte. Behalte sie. Behalte sie...sie wird zu mir kommen, das weiß ich. Schließlich..." Ihre Hand glitt über Levys Gesicht, "...sind die beiden Mädchen doch Freunde, nicht wahr? Kann die kleine Layla verantworten, dass ich ihre Freundin behalte, wo sie doch nur zu mir zu kommen braucht um sie zu holen." Oder besser ihre Überreste, fügte sie gehässig in Gedanken hinzu.

Sie drehte sich um. Ein Schrei schnitt durch die Luft, als Clover gerade noch zur Seite ausweichen konnte. Ein langer Metallarm war auf sie zugeschoßen.

Levys Augen weiteten sich, als sie ihn in der Tür sah. "Gajeel!"

"Pack nicht nochmal mein Mädchen an, Weib", knurrte er.

Clover ballte die Fäuste. Sie hatte keine Lust auf dieses Affentheater. "Es reicht! Ihr wollt wohl unbedingt, dass eure Freunde sterben. Nun denn..."

"Nein", schrie Levy auf und fasste flehend nach Clover. Diese ließ sie gewähren, schließlich wollte sie sie mitnehmen und so war sie wieder schön in ihrer Nähe.

Gajeel erstarrte. Er bemerkte erst jetzt, dass alle anderen außer Natsu und Levy stöhnend und von einer Art Schlangen gefesselt am Boden lagen. Seine Aufmerksamkeit hatte nur Levy, seiner Levy gegolten, die zittern bei dieser Frau stand. Diese Frau roch gefährlich!

Mit Tränen in den Augen drehte Levy sich zu Gajeel. "Gajeel...bitte tu nichts. Bitte! Ich will nicht...das darf nicht..."

Er musterte sie. Ihre Stimme drückte viel mehr als diese Bitte aus. Sie vibrierte vor Furcht und schrie unbewusst um Hilfe. "Levy..."

Sie starrte ihn nervös an und musste sich zurückhalten, um nicht ihre Hand nach ihm auszustrecken und nach ihm zu rufen.

Seine roten Augen verengten sich. "...Halt die Klappe!"

Überrascht zuckte sie zurück. "Gajeel?"

Er trat näher und wandte sich Clover zu, die der Szene nun etwas interessierter lauschte. "Du hast mein Mädchen zum heulen gebracht, Weib! Dafür wirst du büßen!"

"Pah! Deine Freunde..."

Ein teuflisches Grinsen a la Phantom Lord glitt über Gajeels Gesicht. "Freunde? Wie blöd biste eigentlich?! Diese Idioten..." Sein rechter Arm wurde von einem Metalmantel überzogen. "...sind unsere Familie! Die gehen nicht einfach drauf, du Pute!" Und ein harter Schlag traf Clover mitten auf die Nase, obwohl sie versucht hatte auszuweichen. Sie knallte gegen die Wand und konnte auch der nächsten Attacke nicht ausweichen. Sofort schritt Natsu ein, um Gajeel zu helfen. Sie schlugen auf Clover ein mit allen ihren Attacken. Eine Luftwelle schoss die Beiden heftig davon. Langsam kam Clover auf und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, aber ihr Grinsen wich nicht.

"Beeindruckend", fauchte sie amüsiert, "Fairy Fail scheint ja doch mehr Unterhaltung zu bieten als erwartet. Also gut, wollen wir eben ein bisschen spielen." Sie streckte den linken Arm in die Höhe. Alle gefesselten Gildenmitglieder wurden grob in die Höhe gerießen. Clovers Zeigefinger richtete sich auf Kana. Diese schrie auf und schoss in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit auf die DragonSlayer zu, sodass diese nicht ausweichen konnten. Und schon folgte das nächste Gildenmitglied...und das nächste...und...

Levy schrie auf und warf sich Clover zu Füßen. Sie ertrug das nicht. "Bitte, hör auf. Ich komme mit! Ich komme freiwillig mit! Nur hör auf! Bitte hör auf!"

Clover trat nach Levy, die zu Boden stürzte. Dann besann sie sich. "Geh zum Ausgang, aber bleib in meinem Sichtfeld, verstanden? Du willst doch nicht, dass einer deiner Freunde stirbt."

Levy schluckte, tat aber, was Clover sagte. Clover sah ihr nach, während sie gleichzeitig weiterhin Gildenmitglieder als Waffe benutze. Als Levy am Ausgang angekommen war, ließ sie alle übrigen auf ihre Gegner zuschießen und schlenderte selber zu Levy, packte sie am Oberarm und spazierte pfeifend nach draußen, wo eine Kutsche auf sie wartete. Grob stieß sie Levy hinauf, stieg selber auf und fuhr los.

Gajeel erschien taumelnd am Ausgang und rannte der Kutsche so gut wie möglich nach. Er war geschafft, fühlte sich schwach. Aber aufgeben konnte er nicht. Aufgeben? Das war ein Fremdwort für Fairy Tail!

Clover warf einen abschätzenden Blick auf ihren Verfolger. "Tse...also gut." Sie pfiff. Der Boden bebte und ein magischer Kreis erschien, dem etwas entstieg. Etwas großes, dunkles. Levy schrie auf. Das war...ein Drache!

Gajeel blieb wie angewurzelt stehen. Zum ersten Mal sah Levy, wie Gajeel sprachlos war. "Metallicana", flüsterte er entsetzt. Wie konnte das sein? Wieso war er bei Clover?

Der Drache spie. Gajeel wich gerade noch aus. "Ich...kann dich nicht angreifen...", murmelte er. Metallicana schien keine Probleme zu haben, seinen Ziehson anzugreifen.

Gajeel spürte Verzweiflung in sich aufsteigen. Er musste Levy folgen! Er musste sie retten. Aber hier war sein vater, Metallicana, den er so lange gesucht hatte, ja gar vermisst. Stand Levy über ihm? Levy...

Gajeel spukte zu Boden. Was für eine Frage! Er richtete seine Augen auf Metallicana, ehe er losstürmte.

"Iron Dragon Spear: Deamon Firewood!"

Er griff Metallicana an. Levy... Für ihn stand sie über allem! Allem, selbst über seinem Vater! "Levy!", schrie er, als seine in Eisenspeere verwandelte Arme in unglaublicher Geschindigkeit den Drachen trafen...

Mirajane's Fehler

Gajeel sah noch, wie Levy ihre Hand nach ihm ausstreckte und weinend nach ihm schrie, ehe die Kutsche grell leuchtete und verschwand.

Metallicana stieß ein Brüllen aus und erhob sich in die Luft. Gajeel versuchte noch, sich an ihm festzuhalten, doch der Drache schlug ihn heftig mit seinem Schwanz herunter und verlor sich im Gewirr der Wolken.

Der DragonSlayer schrie auf. Das konnte, das durfte nicht wahr sein! "Levy..."
 

Mirajane riss alle Schubladen von Lisannas Schrank heraus, hob die Matratze vom Bett hoch, öffnete jede Tür, während Lisanna am Türrahmen lehnte und ihr zusah. Sollte sie nur suchen! Sie würde sie nicht finden, soviel stand fest.

Das schien auch Mira klar zu werden, denn sie wandte sich wieder ihrer Schwester zu. "Wo sind sie, Lisanna?"

"Weg", gab diese zurück und schaute weg, als Mira sie wütend anfunkelte. Gerade wollte sie zum sprechen ansetzen, als Elfman keuchend ins Zimmer stürzte.

Die Schwestern schauten sich verwirrt an. "Wolltest du nicht zur Gilde?"

"Le...Levy ist weg!"

Die beiden starrten ihn entgeistert an. "Was?"

"Clover...Clover war...da...Sie hat die Gilde angegriffen und wollte...Lucy's Schlüssel und Levy...Ich.."

Mirajanes Augen weiteten sich. Clover? Die Frau, die Natsu und Lucy bei der SS-Mission angegriffen hatte? Sie ballte die Fäuste und rannte aus dem Haus. Sie musste zu Fairy Tail. Ihre Geschwister folgten ihr.
 

Lucy schaute suchend umher. Wo war Crux nur? Durch ihn konnte sie vielleicht erfahren, was in Fairy Tail geschah. Sie schauderte. Natsu hatte so wütend gewirkt. Sein Gesicht war verzerrt gewesen. Warum? Wieso hatte er sie zurück in die Spiritwelt gezwungen, ohne etwas zu erklären? Sie musste wissen, was passiert war!

"Aries!" Sie trat auf Aries zu und fing sofort an. "Wo ist Crux? Ich muss ihn finden! Natsu hat mich zurückgeschickt. Irgendetwas stimmt nicht. Sag, wo ist er?"

Aries schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht."

Lucy fluchte und rannte weiter. Vielleicht würde sie ihn in der Bibliothek finden. Hoffentlich, dachte sie, hoffentlich ist nichts ernsthaftes passiert und es ist nur eine Laune Natsu's, der sie ärgern wollte!
 

Die Atmosphere in der Gilde war zum zerreißen gespannt.

"Verdammt!", knurrte Macao. "Wäre nur der Master da! Der hätte es ihr gezeigt!"

Jet und Droy schwiegen, doch in Gedanken waren sie bei ihrer Freundin.

Natsu starrte zu Boden. Er hatte nichts tun können. Schon wieder war er nicht in der Lage gewesen, seine Freunde zu beschützen! Schon wieder zu schwach! Clover war reinspaziert, hatte sich eine Mahlzeit gegönnt und war mirnichts dirnichts mit Levy im Schleptau nach draußen marschiert.

Verzweifelt ballte er die Fäuste. Das konnte er nicht ertragen! Und dann noch... Er schaute auf. "Leute, hört mal...erzählt Lucy nichts davon!"

"Was?", fragte Gray erschrocken. "Natsu, die Beiden sind...!"

"Genau deswegen! Du hast Clover doch gehört! Sie WILL, dass Lucy kommt. Und wenn Lucy weiß, was passiert ist, wird sie sie suchen."

Erza nickte langsam. "Das stimmt."

Gray packte Natsu am Schal. "Du kannst es ihr nicht vorenthalten! Wir werden Levy befreien."

"Ja, werden wir", brüllte Natsu. "Aber ohne Lucy! Du hast gesehen, wie stark Clover ist. Wenn wir den Schlüssel mitbringen, ist das Risiko zu hoch, dass..."

Grays Faust traf den Tresen. "Wir werden nicht verlieren!"

Erza legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Wir retten Levy. Aber ich muss Natsu zustimmen. Wenn wir Lucy das erzählen, spielen wir in Clovers Hand."

"Erinner dich an die Sache mit PhantomLord! Wir haben Lucy zurückgelassen und prompt wurde sie entführt..."

Bisca und Alzack erhoben sich. "Ich stimme Erza zu. Wir sollten schweigen."

Die anderen Gildenmitglieder stimmten ihnen zu. Gray knirschte mit den Zähnen und knurrte: "Wenns sein muss. Aber gut heiße ich es nicht."
 

Es war Abend geworden.

Mirajane konzentrierte sich und sammelte ihre Magie. Sie wusste, dass sie nur eine Chance hatte. Ihr Zauber würde fast alle ihre Magie verbrauchen.

Sie bückte sich, formte einen magischen Kreis, in den sie sich stellte. Kleine Blitze zuckten nun sie herum. Auch rechts, links, hinter und vor sich ließ Mirajane magische Kreise erscheinen, in welchen sich ihre Formel in der antiken Runenschrift verarbeitet fanden.

Mirajane spürte ein plötzliches, schmerzhaftes Ziehen im Bauch. Das ziehen zog sich immer höher. Sie kniff die Augen zusammen und fing nun an, die Formel aufzusagen: "Rito Mahou Un-n-du giisei spirit..." Schmerz durchzuckte sie, doch es musste klappen. Ihr Leid war ein geringer Preis, wenn es funktionierte. Sie würden ihn wiedersehen. Er würde leben!

Die Magierin ballte die Fäuste. Jetzt kam der gefährlichste Teil ihrer Formel, die Magie, die an die verbotene Magie angrenzte. Eine Magie, die angeblich von Zeref selbst stammte. Sie tat es! Sie war bereit, das Risiko einzugehen. Donnern erfüllte die Luft. Luft? Mira rang nach Atem. Die Luft fühlte sich wie versteinert an. Sie zitterte. Es tat so weh. Nur noch ein Wort fehlte...nur ein Wort... "Iijeshite-Life..."

"Hör auf, du dummes Kind!", schrie eine vor Zorn donnernde Stimme und die Hand eines Riesens stieß Mirajane gut einen halben Meter davon, gerade noch rechtszeitig, denn eine giftgrüne Flamme schoss aus den magischen Kreisen. In den Flammen flackerte etwas undefinierbares...

Sie flog zu Boden und spukte Blut. Makarov trat schnell zu ihr. "Bist du wahnsinnig!? Mirajane..."

Die Angesprochene hielt sich die Hände an die Brust gedrückt. Hustend und keuchend schien sie nach Luft zu ringen. Sie konnte kaum atmen. Ihre Lunge brannte. Ihr Hirn schrie nach Luft. Luft! Luft!

Makarov flösste ihr etwas seiner eigenen Magie ein, damit sie freier atmen konnte. Eile war geboten. Mira war schwach. Sie würde sterben, wenn sie nicht schnellsmöglichst zu Porlyusica kam und verarztet wurde. Sterben...

Plötzlich legte sich eine andere Hand auf Mirajanes Bauch. Makarov schnellte herum. Seine Kinnlade fiel herunter.

"Wir müssen uns beeilen...", sagte Loki mit Gesichtsausdruck, der den Ernst der Lage nur allzu deutlich wiederspiegelte.

Angels Fäden

Angel führte sich ein Glas an den Mund und trank einen kleinen Schluck, während sie die letzten Stunden Revue passieren ließ
 

Sie war gerade durch eine Straße geschlendert, um zu Fairy Tail zu gelangen und Clovers Aktion zu beobachten, als ein weißhaariges Mädchen an ihr vorbeilief, in der Hand einen Haufen Papiere haltend. Angel war stehen geblieben. Das Mädchen...gehörte es nicht zu Fairy Tail? Interessiert blickte sie ihr nach, dann entschied sie, ihr zu folgen. Clover würde sowieso keine Probleme in der Gilde haben, also konnte sie getrost etwas anderes machen.

So folgte sie dem Mädchen bis zu einer einfachen, rundlichen Strohhütte, die dort schon einige Jahre stehen musste.

Angel versteckte sich hinter einem Felsen und spähte hinüber. Das Mädchen wickelte die Papiere in ein Tuch und legte sie unter eine Ladung von Heu. Nachdem sie das erledigt hatte, sagte sie "Hier wird Mira sie nicht finden" und rannte wieder davon, zurück in die Stadt.

Erst als Angel sicher war, das das Mädchen wirklich weg war, kam sie hervor. Neugierig schlüpfte sie in die Hütte. Ihre Ahnung, dass diese alt sein musste, bestätigte sich auch hier drinnen. So wie es hier aussah, war es eher ein Versteck wie von Kindern gebaut.

Sie zog das Tuch mit den Papieren hervor, wickelte sie aus und begann zu lesen. Ihre Augen weiteten sich. Das war...!

Ein Grinsen überzog ihr Gesicht. Mira...Das war die Thresentante von Fairy Tail. Ihr gehörten anscheinend diese Dokumente.

Angel lachte. "Ich glaub, ich geb jemandem etwas zurück." Noch einmal überflog sie diese komplizierte Formel. "Wenn sie das benutzt, sind wie eine Sorge mehr los!"
 

Angel stellte ihr Glas ab. Ob die dumme Pute die Magie wohl wirklich ausprobiert hatte?

Mit einem Mal sah Angel wieder das Gesicht von Natsu vor sich, wie er sie zu Fairy Tail einlud.

Sie nahm wieder das Glas und drehte es in ihrer Hand, während sie nachdenklich auf ihr sich bewegendes, schwappendes Getränk blickte. Wie hatte dieser Idiot sie auch in die Gilde einführen können? Sie waren Feinde gewesen. Sie hatte seine Freunde verletzt. Sie hatte Lucy umbringen wollen. Sie hatte...

Angel schaute gen Himmel. "Warum? Ich versteh dich nicht. DU hast mir die Informationsquelle beschafft, mit der ich die derzeit größte, schwarze Magierin auf meine Seite ziehen konnte. Warum hast du mir nicht misstraut?"

Sie erinnerte sich an ihre Frage "Warum sollte man einander vertrauen?" Sie war ernst gemeint!

Jetzt würde sogar der DragonSlayer begreifen, dass man einander nicht vertrauen sollte. Man wurde immer verraten. Immer! Dennoch spürte sie plötzlich einen Hauch von Wehmut. Hätte sie es begreifen können, wenn sie nichts getan hätte? Hätte sie verstanden, was das Wort "Vertrauen" bedeutete?
 

Sie hatte die Unterlagen gerade eingeworfen, als sie Schritte hinter sich hörte. Eilig versteckte sie sich in einer dunklen Ecke und spähte vorsichtig hervor.

Mirajane kam gerade nach Hause, ihr Gesicht war blass und ihr sonst so großes Lächeln war verloren gegangen. Dennoch öffnete sie den Briefkasten. Man konnte ihr ihre Verwunderung ansehen, als sie den dicken Umschlag zu Hand nahm und ihre eigenen Notizen heraus zog. Dann ballte sie die Fäuste, stürmte nach drinnen, nur um kurz darauf wieder mit noch einer handvoll mehr Papiere nach draußen zu treten und Richtung Kirchenplatz verschwand.
 

Nachdenklich lehnte sie sich zurück. Der Kirchenplatz...der Schlüssel der Löwin...als was würde der Löwe zurückkehren? Gab es dann zwei Schlüssel? Konnte man einen Spirit wiederbeleben? Wiederbeleben? War nicht allein dieser Gedanke lächerlich? Tote gehörten dem Tod. Dennoch...interessant war dieser Aspekt schon. Wie mächtig, wie gewaltig konnte die Magie über ihre Grenzen hinaus agieren? Wo lagen die wirklichen Grenzen der Magie?

Sie dachte an Urtear, Mitglied bei Grimoire Heart. Diese dumme Gans war derart von Zeref besessen. Zeref...er, der größte Magier aller Zeiten, war den Grenzen näher gekommen. Seine Magie...seine Zauber...aber nur Idioten würden es wagen, seine Zauberformeln zu gebrauchen, ohne die nötwendige Magie zu besitzen. Magie bedeutet leben. Verlor ein Magier all seine Magiereserven, bestand die Gefahr zu sterben. Sterben...Lucy hätte bereits hundertmal tot sein müssen und doch lebte sie, nun als Spirit. Sie war beschützt worden! Beschützt von Freunden. Sie vertrauten einander...aber was war Vertrauen? Wie konnte man es so bedingungslos tun, wie es bei Fairy Tail Gang und Gebe war? Wie und warum?
 

Angel sah ihr nach. Ob sie nachforschen gehen würde? Aber in Richtung Kirche? Die Bibliothek lag genau in der anderen Richtung. Aber was sollte es sie kümmern, was eine Fairy Tail Tante tat? Es bedeutete nichts für sie. Fairy Tail war und würde immer ihr Feind bleiben. Ihr würden alle Schlüssel gehören. Alle, und damit hätte sie den Grundstein für die Lüftung dem geheimnisvollen Tor. Schon seit sie denken konnte, hatte sie nur dieses eine Ziel verfolgt. Hätte Oracion Seis ihr Ziel verwirklicht, eine rein magische Welt zu erschaffen, wäre es viel einfacher gewesen.

"Du bist doch..."

Angel drehte sich um.

Makarov stand hinter ihr, sein Gesicht war ernst. "Was tust du hier?"

Sie hob die Brauen. "Spazieren."

"Gerade hier?"

"Warum nicht? Magnolia ist groß."

"..." Makarov blickte nur kurz zu der Behausung der Strauss, ehe er sie wieder musterte.

"Ich geh dann mal", sagte Angel und ging ein paar Schritte. Aus einer Laune heraus drehte sie sich noch einmal um und murmelte: "In der Nähe der Kirche wird etwas großartiges passieren. Vielleicht sollten Sie es sich ansehen."

"Was soll das heißen?", fragte Makarov, doch Angel antwortete nicht mehr und spazierte weiter. Heimlich warf sie einen Blick zurück und sah, dass Makarov Mirajanes Weg folgte, einen besorgen Ausdruck in der Miene.
 

Warum sie das getan hatte? Aus einer Laune heraus!, entschied sie energisch und warf das Glas achtlos zu Boden. Aus einer Laune...

Liebst du Lucy, Gray-sama?

Sie schluchzte. Sie hatte sich nicht zurückhalten können, als sie Gajeel gegen den Drachen hatte kämpfen sehen. Wie ein Kind hatte sie nach ihm geschrien. Doch natürlich hatte es nichts gebracht. Nun saß sie hier alleine in der Kutsche, die Hände hinter dem Rücken gefesselt, während Clover vorne auf der Bank saß und die Kutsche lenkte. Obwohl...Levy war sich nicht sicher, ob die Kutsche nicht von alleine den Weg wusste, denn wenn sie durch das Fenster zu der Magierin sah, erschien ihr Clover recht desinteressiert.

Levy hatte Angst. Sie wusste nicht, was Clover von ihr wollte. Clover hatte ihr eine Ohrfeige verpasst und "Hör auf zu heulen! Das hält man ja nicht aus so'n Geflehne!" geschimpft, ehe sie sie allein in der geräumigen Kutsche gelassen hatte. Das war nun schon Stunden her. Sie fuhren durch eine Gegend, die Levy nicht kannte. Der Weg war steinig und von riesigen schwarzen Felsen umsäumt. Blattlose Äste versperrten der Sonne den Weg zum Boden und ließ nur kleine Schimmer durchdringen. Ein herrliches Horrorszenario, dachte Levy schaudernd. Dann fuhr sie zusammen. Ihr Bauch tat weh. Ushio schien sie getreten zu haben und das nicht zu knapp. Levy musste nach Atem ringen. "Kräftig wie dein Vater, wie?", flüsterte sie leise und schloss die Augen. Endlich war Gajeel zurück gekommen und nun war sie weg. Was würde alles passieren? Wann konnten sie sich wiedersehen? Würde Ushio das Ganze gut überstehen? Wenn nicht...
 

Die Heilerin schüttelte entsetzt den Kopf, während sie murmelnd durch eines ihrer dicken, etwas verstaubt wirkenden Bücher blätterte.

Makarov starrte sie an. "Wie sieht's aus?"

Sie warf ihm einen durchdringenden Blick zu. "Ich konnte die Auswirkung ein wenig eindämmen, aber wir sprechen hier von einer Todesmagie."

"Wird sie...?", fragte er erschrocken.

Ihre Augen schlossen sich kurz, ehe sie gen Zimmerdecke schaute. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Die Magie frisst sich durch den Körper wie ein feines Gift."

Der Master schüttelte den Kopf. "Wäre ich nur früher zurückgekommen!"

"Deine Gilde ist wirklich voller Idioten!", schimpfte Porlyusica.

Makarov wies zu Loki. "Und...er? Ist er wirklich...?"

Porlyusica runzte die Stirn. "Ein Mensch? Nach meinen Untersuchungen ja. Allerdings brauch ich diese Formel, die das Mädchen benutzt hat. Ich kann mir keine Magie vorstellen, die einen toten Spirit in einen Menschen verwandelt."

Loki sah auf. Seinetwegen hatte Mirajane sich einer solchen Gefahr ausgesetzt. Er schämte sich beinahe, der Gilde so zur Last zu fallen. Hoffentlich kommt sie durch, dachte er.

Mirajane, die in einem Bett lag, stöhnte offenbar unter Schmerzen.

"Kannst du ihr nicht etwas gegen die Schmerzen geben?", fragte Makarov, der deutlich mitlitt.

Energisch schüttelte sie den Kopf. "Zu riskant. Ihre Überlebenschancen liegen vielleicht mal bei fünf Prozent. Im schlimmsten Fall würde ich sie umbringen!"
 

Die Kutsche hielt an.

"Steig aus", befahl Clover.

Levy stieg ängstlich aus der Kutsche und warf einen Blick auf die Umgebung. Sie standen vor einer kleinen, schäbig wirkenden Holzhütte, drum herum nur kahle Bäume.

Clovers Augen wanderten über das Gesicht ihrer Gefangenen. Sie war recht hübsch, auch wenn ihr die Angst ins Gesicht geschrieben stand. "Komm."

Die beiden Frauen betraten die Hütte. Diese besaß nur karges Mobiliar. Ein groß gezimmerter Tisch samt Stuhl, neben dem ein Herd mit einer einzigen Kochstelle stand. Ein schlichtes Bett stand auf der gegenüberliegenden Seite. Geradeaus befand sich noch eine Tür, vielleicht das Badezimmer.

Levy zitterte, während Clover gelassen zum Tisch ging und sich im Schneidersitz auf diesem niederließ. Was würde nun passieren?

"Willste Wurzeln schlagen, Mädchen?", keifte Clover mit hochgezogenen Augenbrauen. "Oder glaubste, die Metallnase könne dich besser riechen, wenn du an der offenen Tür stehen bleibst? Vergiss es. Dieser Ort ist magisch gesichert. Also komm richtig rein!"

"Was...Was willst du von mir?"

"Nichts. Die Frucht ist noch nicht reif, um gepflückt zu werden."

Was sollte das heißen? Levy ballte die Fäuste. Ihr war, als müsse sie gleich heulen, doch das wollte sie nicht, nicht hier in Gesellschaft dieser Frau.

Clover musterte sie wieder. "Du bist hübsch", sagte sie in einem beiläufigen Ton. "Aber klein. Zart. Schwach. Was macht jemand wie du in einer Magiergilde?"

Schwach und klein...wie oft hatte Levy das schon zu sich selbst gesagt. Und doch...wäre er hier, so würde er solche Worte nicht auf sich sitzen lassen. "Du kennst mich gar nicht! Was weißt du schon? Du..."

Ein warnender Blick traf sie und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. "Treib es nicht zu weit!"
 

Porlyuscia und Makarov standen draußen und starrten gen Himmel.

"Du hast...sie gesucht?", fragte die Heilerin mit einem beinahe schmerzlichen Gesichtsausdruck.

"Mmm", kam es von Makarov, dessen Stirn eine Sorgenfalte mehr offenbarte. "Sie hat ihren Sohn auf dem Gewissen." In seinen Augen brannten bittere Tränen."Sie hat Lucy die Hölle angetan, indirekt Mirajane dazu getrieben, sich umzubringen..."

"Noch ist das Mädchen nicht tot", unterbrach Porlyuscia. "Jetzt kommt es auf ihren Wilen zu Überleben an! Und deine Gilde ist voll von Idioten, die selbst in der aussichtslosten Situation nicht aufgeben..." Sie schwieg kurz, bevor sie hinzufügte: "...dich eingeschlossen."

Er musste ein bisschen schmunzeln,jedoch nur kurz. Die Lage war viel zu ernst, wenn man bedachte, wie gering die Überlebenschancen standen. "Sie ist wie eine Tochter für mich."

"Sind sie nicht alle deine Kinder?"
 

Juvia saß neben Gray, der mit verschränkten Armen und einem grimmigen Ausdruck das Treiben in der Gilde betrachtete.

"Gray-sama..."

"Mm."

"Ich denke...", fing sie an, doch als sie sah, das er ihr nicht zuhörte, brach sie ab. Tränen der Enttäuschung brannten ihr in den Augen. Wie oft hatte sie ihn ihre Liebe schon gezeigt, sich nach kleinen Ausmerksamkeiten seinerseits gesehnt. Doch er schien an ihr kein besonderes Interesse zu haben. Sie war für ihn nur ein weiteres Mitglied der Gilde, eine Bekannte, vielleicht auch eine Freundin, aber nicht DIE Freundin. Würden ihre Gefühle ihn denn nie erreichen? Nie... Sie straffte die Schultern. Es reichte ihr! Jetzt würde es um alles oder nichts gehen!

"Gray, liebst du Lucy?!", fragte Juvia so laut, das alle sie hören konnten.

Gray, der in Gedanken versunken war, wandte sich mit geweiteten Augen zu ihr. "Wah...was? W-Wie kommst du darauf?" Er lief knallrot an.

Sie ballte die Fäuste so stark, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. "Du denkst nicht an Levy, sondern an Lucy, der wir nichts sagen, stimmt's?!"

Peinlich berührt darüber, erwischt worden zu sein, drehte er sich weg. "So'n Quatsch! Ich denke an Levy..."

"...und Lucy!"

Er fuhr sich durchs Haar. "Ich finde es nicht richtig, ihr nichts zu sagen."

"Liebst du sie?"

"N..Nein..."

Juvia spürte, wie ihre Tränen sich ihren Weg über ihr Gesicht bahnten. "Du liebst sie!"

Wütend drehte er sich wieder zu ihr und packte sie an den Armen. "Ja, ich liebe sie. Ich liebe sie wie ich jeden hier liebe! Wie kannst du, gerade DU mich fragen, wen ich liebe!? Das ist doch schon offensichtlich, dass ich dic..." Plötzlich wurde ihm bewusst, was er da gerade sagte. Rasch ließ er sie los und fasste sich ans gerötete Gesicht. Hatte er wirklich gesagt...?

Sie starrte ihn ungläubig an. "A-Aber...ich...du...und Lucy..."

Gray schaute weg. "Retten wir Levy!", sagte er, fasste Juvias Hand und zog sie mit sich, um sich endlich aktiv an den Vorbereitungen zu beteiligen. Ihre Hand ließ er jedoch nicht mehr los...
 

Levy saß auf dem Bett. Um das Bett herum waren Runen geschrieben worden, sodass sie nicht hinaus konnte. Clover war bereits vor Stunden wieder gegangen. Zunächst hatte Levy versucht, die Runen umzuschreiben, aber sie konnte keine Magie wirken. Die Runen spielten in einer ganz anderen Liga als die von Freed.

Sie knetete ihre Hände nervös. Wann würde Clover wiederkommen? Was wollte sie von ihr? Die Frucht... "Moment...", stieß Levy erschrocken hervor. Das würde es nicht sein! Das war absurd! Eine Spinnerei von ihr selbst, hervorgerufen durch die Angst. Clover konnte mit der Frucht unmöglich meinen...

Levy legte ihre Arme kräftig um ihren Bauch. "Dir passiert nichts. Nein, alles, nur das nicht! Das lasse ich nicht zu." Sie blickte suchend um sich, obwohl ihr klar war, dass sie nichts finden würde, schließlich hatte sie dies bereits mehrere Male getan. Dennoch, wenn es hier wirklich um ihr Kind gehen sollte, so würde sie solange suchen wie möglich, um es zu retten. "Ushio, hab keine Angst. Wir kommen hier raus! Du wirst deinen Papa kennenlernen. Und unsere Familie, die ganze Familie von Fairy Tail."
 

Die Gilde sammelte sich zum Angriff...

Horu no Jigoku

Erza ließ nachdenklich das Wasser über ihren Körper rieseln. Taten sie das Richtige? Was sollten sie mit Lucys Schlüssel machen, während sie Clover suchten? Und was wollte diese unheimliche Frau von Levy? Konnte man hoffen, dass es Levy den Umständen entsprechend gut ging? Lebte sie überhaupt noch?

Nein, halt!, wies Erza sich selbst streng zurecht. Diese Clover hätte sich doch nie die Mühe gemacht, Levy zu entführen, nur um sie umzubringen. An diesen Gedanken musste sie einfach glauben!

Sie ging noch einmal durch, was sie noch vorzubereiten hatten. Clover war eine ernstzunehmende Gegnerin. Daher gebot es sich, vorsichtig zu sein und überlegt vorzugehen. Gleichzeitig durften sie keine Zeit verschwenden, denn diese Zeit ging auf Kosten von Levy.

"Erstmal müssen wir herausfinden, wo die Beiden sind."
 

Angel saß in einer hinteren Ecke der Gilde und beobachtete das Treiben in der Gilde. Wieso war sie hier? Sie wusste es selber nicht. Würde Makarov sie nicht sofort hinauswerfen, wenn er sie sah? Andererseits hatte sie offiziell nichts getan, ihm sogar einen Tipp gegeben. Der Tipp...eine Laune, nur eine Laune. Was anderes war es eben nicht gewesen, nicht wahr?

Angel stützte das Kinn ab. Warum wollten alle hier in den Kampf für eine Person ziehen? Sie würden allesamt ihr Leben verlieren, eine andere Option würde es nicht geben. Wobei...sie hätte niemals vermutet, dass es Natsu und seiner Clique gelingen würde, Meister Zero zu besiegen. Sie besaßen irgendeine Kraft, die sie nicht begriff. Eine Kraft, die sie aus ihrem Vertrauen zu ihren Freunden zogen. Was war das?

Plötzlich drehte sich Gray suchend herum. "Wo ist Mira?"

Vermutlich tot, dachte Angel, aber die Genugtuung, die sie normalerweise verspührt hätte, blieb unerwartet aus. Fast fühlte sie etwas wie Mitleid...Mitleid? Angel stockte. Sie und Mitleid?! Warum dachte, warum fühlte sie diesen Unsinn? War das noch sie selbst?
 

Lucy saß nachdenklich in der Bibliothek. Stunden waren vergangen, seit Natsu sie uplötzlich zurück geschickt hatte. Den Grund wusste sie immer noch nicht. Irgendwie tat das weh! Sicherlich mochte er seine Gründe gehabt haben, dennoch fragte sie sich, ob man so eine Beziehung führen konnte. Beziehung...sie fasste sich an den Kopf. Wie früh war Mira klar gewesen, dass da wirklich etwas zwischen den beiden lief? Sie hatte es ihr ja angedeutet... hatte sie es gewusst? Oder war es nur eine von ihren unsinnigen Phantasien, die beiden zu verkuppeln?

Lucy blätterte durch eines der Bücher. Die Bücher aus der Spiritwelt befassten sich häufig mit neuen Techniken wie auch mit der Geschichte. Dieses hier gehörte zur ersten Kategorie. Sie las nicht wirklich interessiert, auch wenn sie sonst eine Leseratte war, im Moment war ihr Kopf mit anderem voll. Doch plötzlich sprang ihr ein Wort förmlich ins Auge. Entsetzt las sie den Abschnitt durch, dann noch einmal, dann wieder. Wie konnte das sein? Ein Tor zum Tod? Lucy fasste sich ans Kinn. Im Soul Change konnte man, mit dem Opfer des eigenen Lebens, jemand aus der Hölle ziehen. Loki hatte es bei ihr angewandt. Bedeutete das, das die Magie des Horu no Jigoku wirklich der Hölle glich? Und hieß es wirklich...

"Ich muss Clover finden! Ich muss sie aufhalten...sonst sind wir alle verloren!"
 

Makarov starrte gen Himmel. Loki, der neben ihm stand, blickte hinab zu seinen Händen. Seine magischen Fähigkeiten als Spirit hatte er beim Soul Change an Lucy weiter gegeben. Dennoch verspürte er Magie in sich, wenn auch eine andere Art als zuvor. Aber sie war angenehm.

"Master, ich..."

Er schloss kurz die Augen. "Loki, ich bin froh, dass du wieder da bist. Wirklich! Niemand hat erwartet, dich je wieder zu sehen. Dennoch müssen wir deine Rückkehr mit Vorsicht genießen. Wer weiß, in wie weit Mirajanes Zauber gewirkt hat..."

"Ich fühl mich gut", murmelte Loki.

Makarov lächelte ihm zu, als Porlyusica mit ernstem Gesicht aus der Hütte trat. "Makarov! Es bringt rein gar nichts, hier herum zu sitzen. Ich werde dich informieren, wenn sich ihr Zustand verändert."

Der Angesprochene nickte langsam, wenn auch ungern. Wenn Mirajane sterben würde... Er schüttelte den Kopf. "Ja, informier mich, wenn sich ihr Zustand verbessert."

"Und wenn er sich verschl...?"

"Das passiert nicht!" Er sah zur Hütte hin. Hast du gehört, Mira?, fragte er sie in Gedanken. Du darfst nicht sterben!
 

"Magie bedeutet eine Macht im Gleichgewicht von Gut und Böse, Licht und Dunkel, Himmel und Hölle. Dennoch kann Magie sich von einer Seite mehr beeinflusst sehen als von der anderen. In extrem negativen Fällen spricht man von schwarzer, verbotener Magie. Es gibt nur einen Fall, der über diese schwarze Magie hinausgeht bzw. diese perfektioniert hat. Das Horu no Jiguko! Es öffnet eine direkte Verbindung zu dem Ort, der Hölle genannt wird. Diese Magie ist in ihrer Anwendung eine überdimensionale Störung aller geltenden Gesetze und ruft wider Willen der Welt den Tod hervor. Sowohl der Angegriffene wie auch der Angreifende erleiden einen irreparablen Schaden in Form von Tod und Leere. Mit der Leere jedoch macht sich der Angreifer solange unsterblich, wie der Seelenkörper des Opfers in irgendeiner Form existiert. Zudem kann er durch die Leere greifen und jegliche Menge an magischer Kraft verbrauchen, ohne deren müde zu werden. Um so jemanden zu besiegen, muss der Seelenkörper an sich in den endgültigen Tod übergehen. Danach oder zur gleichen Zeit bedarf es einem weiteren Horu no Jigoku, um den vorherigen Angreifer zu beseitigen. Diese Magie gilt als die schwärzeste Magie aller Zeiten und der einzige schwarze Zauber, der in keinerlei direkten Verbindung zu Zeref steht..."

Lucy warf den Kopf in den Nacken und lachte. Sie lachte, bis ihr die Tränen kamen. Unergründlicher Weise fühlte sie, dass es richtig war. Ja, als habe sie gewusst, was sie tun musste. Der einzige Schmerz, den sie bei diesem Gedanken verspürte, war, dass sie ihre Freunde, ihre Familie und insbesondere Natsu verlieren würde. Trotzdem...diesmal kannte sie die einzig richtige Entscheidung. Auch wenn es schmerzte!

Sie ging eilen Schrittes zum König der Spirits...
 

Gajeel hatte die Arme vor den Armen verschränkt, doch er ging pausenlos auf und ab. Wie schwach er war! Er hatte sie nicht beschützen können! Wie sollte er das je wieder gut machen können? Und was...wenn er es niemals wieder gut machen konnte? Wenn sie...starb?

Er fuhr sich aufbrausend durchs Haar, ehe er die Arme erneut verschränkte. Sein Kopf war nur noch von dieser einen Instanz besetzt: Levy! Seine Levy! SEINE! Und was tat er? Er versagte. Versagte und lief nun Gefahr, sie für immer zu verlieren.

"Graaah!!!"
 

Makarov betrat die Gilde. Sofort bemerkte er, dass etwas nicht stimmte.

Erza kam schnellen Schrittes auf ihn zu. "Master, wir..." Sie hielt inne. Das konnte doch nicht wahr sein...!? Ihr klappte der Mund auf und sie deutete auf die Person hinter Makarov. "L-L-Lo...ki...?"

Alle Köpfe wanderten in seine Richtung. Er lächelte beschämt. "Yo Leute."

"Loki!", kam es synchron von allen. Ihre Freude über seine Rückkehr war riesig, doch irgendetwas stimmte hier eindeutig nicht.

"Erza, was ist hier los?", fragte Makarov, um zurück zum Thema zu kommen. Die Angelegenheit mit Loki würde er ihnen früh genug erklären.

Die Angesprochene sah ihn an und begann zu erzählen.
 

"Nein", sagte Porlyusica entsetzt, während sie ihr eine Medizin einflößte. "Nein, das darf nicht wahr sein. Komm schon, Mädchen. Halt durch! Hörst du!? Halt durch!"

Die Medizin rann aus Mirajanes Mundwinkel heraus...
 

Er sank zu Boden. Wie hatte all das nur passieren können? Erst Lucy, Loki, nun Mirajane und Levy...und Laxus.

Makarov spürte, wie sich purer Hass um sein Herz legte. Hass und unendliche Wut! Nein! Er würde nicht zulassen, dass auch nur eines seiner Kinder noch weiter leiden würde. "Wir machen Clover fertig", knirschte er mit Mühe beherrscht.
 

Zum ersten Mal rastete der Spiritkönig aus. "Das Horu no Jigoku einsetzen? Bist du des Wahnsinns? Das ist gleich dein Leben wegwerfen!"

"Nur so haben wir eine Chance, Clover loszuwerden!", unterbrach Lucy ihn hitzig. "Sie ist unsterblich, solange es keiner tut! Und dann geht es von vorne los! Diesen Teufelskreis kann man nur durchbrechen, indem das Opfer den Angreifer mitzieht. Also ich sie!"

"Loki schenkte dir sein Leben!", mischte sich Aquaries ein

Sie nickte. "Wäre er an meiner Stelle, würde er das genauso machen."

Alle schwiegen, denn sie wussten, dass Lucy recht hatte. Lucy sah sich um, dann legte sie ihre Schlüssel ab und verbeugte sich. "Ich danke euch allen."

Die Spirits senkten den Kopf. "Keiner von uns heißt gut, was du vorhast, ebi."

"Ich weiß", flüsterte sie und lächelte traurig.

Der König schloss kurz die Augen. "Ich könnte dein Tor sperren."

Lucy schaute zu ihm hoch. "Loki gab mir seine Fähigkeiten. Ich kann das Tor durch eigene Kraft öffnen."

"Glaubst du, deine Magie ist stärker als meine?"

Sie schüttelte den Kopf. "Im insgesamten nicht, aber im Detail schon. Wenn ich all meine Magie anwende, kann ich durch."

"Aber danach wäre das Horu no Jigoku nicht mehr möglich", warf Aries ein in der Hoffnung, das Lucy es sich anders überlegte.

"Trotzdem würde ich sterben."

Der Spiritkönig seufzte. "Du hast wohl überlegt. Ich stehe dir nicht im Weg." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Dein Zeichen, die Löwin, passt zu dir."

"Danke...AUf Wiedersehen passt eher nicht, ne?" Mit einem letzten Lächeln verlasste sie den Saal, in welchem ihre Freunde zu weinen begannen.
 

Die Gildenmitglieder umringten die Karte, die Makarov auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Er umkreiste drei Gebiete.

"Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie an einem dieser Orte ist."

"Sollen wir das auskundschaften?"

"Nein...", murmelte Makarov, "...ihr würdet nicht lebend zurückkehren. Wir müssen zusammen zu allen Orten gehen."

Angel, die sich im Hintergrund hielt, warf einen raschen Blick auf die Karte. Drei Orte...so ein Quatsch. Zwei der eingekreisten Gebiete waren nichts als Fallen. Aber das begriff diese Gilde ja nicht, schließlich kannten sie diesen Trick nicht. Oracion Seis hatte es ebenfalls immer so gemacht. Daher wusste sie, welcher Punkt Clovers Station sein würde. Aber weshalb sollte sie es sagen? Sie hatte ihnen bereits einmal aus Lust und Laune einen Hinweis gegeben. Nochmal würde sie das nicht tun. Wobei...brauchte sie Clover für ihre Rache noch? Rache? Sie starrte gegen die Decke. Ihr drängendes Bedürfnis nach Rache...schien abgeklungen zu sein. Aus ihr unerfindlichen Gründen fühlte sie keinen Hass mehr auf diese Gilde.

Angel nickte. Ja, jetzt war Clover ein Dorn in ihrem Auge, nur darum würde sie etwas sagen. Aus keinem anderen Grund! Helfen wollte sie Fairy Tail auf gar keinen Fall. Sie würde sie für ihre Zwecke missbrauchen, ohne das die das wussten. Sie trat vor und rammte ihren Finger auf einen der Orte. "Sie werden hier sein." Nachdem sie dies geäußert hatte, drehte sie sich um und verließ das Gebäude, gefolgt von vielen verdutzten Blicken.

Makarov sah ihr nach und plötzlich musste er lächeln. Vielleicht war Natsus Entscheidung doch nicht so falsch gewesen. Aus einem ihm unerfindlichen Grund vertraute er darauf, dass sie die Wahrheit sagte.

"Auf zum Angriff!"
 

Porlyusica richtete sich auf. Sie war müde und erschöpft. Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Ihre Augen ruhten auf Mirajane. Sie hatte alles versucht, alle ihre Möglichkeiten ausgeschöpft, um dieses Mädchen zu retten. Mehr konnte sie nicht tun.

Sie seufzte. Die Angst, Mirajanes Leben nicht retten zu können und deren beinahe Sterben in den letzten Stunden, nagte an ihr. Porlyusica ging noch einmal durch Mirajanes Formel und musste wie beim ersten Mal den Kopf schütteln. Das Mirajane das überhaupt überlebt hatte, grenzte an ein Wunder. Hätte Makarov nicht eingegriffen, wäre ihr Schicksal wohl vollends besiegelt gewesen. Und dennoch...eine solche magische Formel zu konzipieren war grausamster Weise ein Geniestreich. Sowas schaffte nicht jeder. Porlyusica konnte keinen Fehler entdecken, was irgendwie auch gruselig war. Diese Formel war gefährlich. Sie widersprach jeglicher Logik, denn sie entkräftete den Tod. Man würde mit ihr zwar keine Menschen wiederbeleben können, jedoch tote Spirits in Menschen verwandeln. Obwohl es eher ein Tausch mit dem Tod war.

"Mmm..." Mirajane öffnete die Augen einen Spalt weit. Sie brannten.

Porlyusica beugte sich über sie.

"Wo...ist Loki? Hat es...?", flüsterte Mira kraftlos.

"...geklappt? Ja, hat es. Und du kannst von Glück reden, nicht tot zu sein, du dummes Ding! Ich weiß schon, warum ich keine Menschen um mich herum mag. Wie kann man so dumm sein!?"

"Loki...lebt...?"

Porlyusica nickte. Ein Lächeln trat auf Mirajanes Gesicht, welches Porlyusica empört auffahren ließ: "Was fällt dir ein!? Wie kannst du dein Leben wegwerfen!"

Mirajane setzte sich auf. Schmerz schoss durch jede Faser ihres Körpers und sie stöhnte.

"Leg dich wieder hin!"

Mira biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. "Ich...muss zur...Gilde..."

"Die sind alle weg."

"Was?"

Die Heilmagierin zog die Augenbrauen missbilligend hoch. "Sie sind auf dem Weg Clover zu bekämpfen."

Mira riss die Augen auf. Die Quittung in Form von einem heftigen Stich am Kopf folgte auf dem Fuße. "Clover?"

"Ja. Und jetzt leg dich hin und ruh dich aus. Das ist das Einzige, was du für sie alle tun kannst."

"Aber...wieso folgen sie Clover?!"

Porlyusica seufzte, ehe sie erzählte, was sie auch erst seit kurzem wusste. Mirajane schnappte entsetzt nach Luft, als sie von Levy's Verschwinden erfuhr...
 

Levy warf sich zum x-ten Mal gegen die unsichtbare Wand. Clover gähnte übertrieben. "Wirste dem Quatsch nicht müde? Du kommst da nicht raus."

"Lass mich sofort hier raus", schrie Levy sie an und hämmerte gegen diese verfluchte Runenwand.

Clover betrachtete ihre Fingernägel. "Tse, tse, keine Manieren, ihr Flaschen von Fairy Fail."

"Was willst du von mir? Hast du es wirklich auf mein Kind abgesehen?"

Überrascht hob Clover den Kopf, ehe sich ein satanisches Grinsen auf ihr Gesicht legte. "Du hast es erfasst. Freu dich! Dein Kind wird das Siegel des Schattens eines Drachens öffnen!"

"Das wird nicht passieren!", kreischte Levy und umklammerte ihren Bauch.

Clover lachte böse. "Werden wir ja sehen."

Levy ballte die Fäuste. "Was ist ein Schatten vom Drachen?"

Die Angesprochene ließ die Füße vom Tisch baumeln. "Hmm..." Eigentlich war es gleichgültig, es ihr zu erzählen, aber da sie damit Zeit totschlagen konnte, ließ sich Clover auf dieses Gespräch ein. "Die perfekte Replikation eines Drachen. Du hast bereits einen gesehen."

Levy stockte der Atem. Hieß das, Gajeel hatte nicht gegen seinen Vater gekämpft? Sie wusste, dass die Tatsache, das der Drache sein Vater war, ihn beeinflusst hatte. "Das war eine Replikation? Aber..."

"Eine perfekte Kopie des Originals", sagte Clover grinsend. "Dein Freundchen war schön entsetzt, nicht?" Und wieder entfuhr ihr ein Lachen. "Das Gesicht dieses Metallheini's war einmalig. Wie es wohl sein wird, wenn er sein totes Kind...?"

Eine gewaltige Faust, die durch die Wand des Hauses brach, traf wuchtig Clover und ließ diese zu Boden fliegen.

Clover richtete sich auf und sah zum Loch. "Makarov...und seine Spinner!"

Die Halsschlagader an Makarov's Hals pulsierte heftig. "Clover!"

Der heftigste Kampf, den die Gilde je erlebt hatte, begann.
 

Die schwarze Magierin rief nach ihrem Drachen.

Gajeel und Natsu starrten den Drachen an, der erschien. Gajeel zitterte sogar. Schon wieder musste er gegen seinen Ziehvater kämpfen. Dennoch hatte er bereits entschieden, was er tun würde, auch wenn es ihm selbst weh tat.

Plötzlich erklang Levys Ruf: "Gajeel! Das ist nicht Metallicana! Es ist nur eine Replikation! Eine Fälschung!"

Wütend drehte Clover sich zu ihr. "Du mieses..." Die Runen begannen sich zu bewegen und mit einem Mal rang Levy nach Luft. Sie konnte kaum atmen.

"Hahaha, schau mal, DragonSlayer. Deine Freundin erstickt!"

Freed versuchte, die Runen zu bearbeiten, doch er brauchte Zeit. Zeit, die er nicht hatte!

Clover grinste. "Besiegt meinen Drachen besser schnell, sonst sieht es übel für die Kleine aus."

"Du...!" Gajeels Blut broddelte vor Wut. Das würde er nicht zulassen! Niemals! Er sammelte all seine Energie und da spürte er etwas. Etwas gewaltiges, dass tief in ihm geschlafen zu haben schien! Eine Kraft, der er sich noch nie bewusst gewesen war. Er aktivierte DragonForce!

"Gajeeel", brüllte Jet. "Konzentrier dich mit Natsu auf den Drachen. Wir kümmern uns um Clover!"

Natsu und Gajeel nickten. Die beiden DragonSlayer legten sofort los. Mit all ihren Attacken griffen sie den Drachen an. In seiner DragonForce-Form richtete Gajeel viel mehr Schaden an als bei ihrem letzten Zusammentreffen, in dem er so kläglich versagt hatte. Er prügelte auf den Drachen ein. Jetzt, da er wusste, dass dies nicht sein Vater war, konnte ihn nichts mehr, auch nicht unbewusst, zurückhalten! Er musste Levy retten! Sie und sein Kind!
 

Der Drache brach zusammen und löste sich auf. Die Runen zersprangen und hinterließen kleine, funkelnde Lichter, die zu Boden rieselten und dort zu Luft zerfielen.

Gajeel eilte zu Levy, die keuchend und hustend am Boden hockte. "Levy..."

Diese sah erschöpft zu ihm auf, lächelte aber. "Gajeel...Gyaaaah!" Sie fasste sich krampfhaft an den Bauch.

"Was hast du?"

"Mein Bauch...ah...es tut so weh...mein Unterleib..."

Clover fing an zu lachen. "Das Kind kommt! Das Opferlamm!"

"Uuuuh..."

"Levy. Äh, keine Sorge...wir...oh Gott, was machen wir jetzt?!" Gajeel starrte zu Levy, die starke Schmerzen zu haben schien. War ein Kind zu gebären immer derart schmerzhaft?

Der DragonSlayer schaute zu Jet und Droy. "Bringt sie hier weg!"

"Gajeel?", fragte Levy leise.

"Du musst hier weg!", sagte er, nahm sie vorsichtig in die Arme und übergab sie an Jet. Die zwei Männer blickten sich an. "Pass gut auf sie auf!"

"NEIN!", kreischte Clover wütend. Rote Schlagen schossen aus einem magischen Kreis auf die Gruppe zu, aber Alzack warf sich dazwischen. "Haut ab!"

Jet nickte und rannte, die sich vor Schmerzen krümmende Levy in seinen Armen.

Gajeel wandte sich zu Clover. "Nun zu dir, du abartige Hexe!" Er knackte mit den Fingern. "Ich mach dich fertig."
 

Die Gilde leistete sich einen wackeren Kampf, doch mit Clover war nicht gut Kirschen essen.

Nur noch wenige Gildenmitglieder standen, die meisten lagen am Boden und fanden nicht mehr die Kraft, um sich aufzurichten.

Makarov starrte Clover zornig an. Auch er war am Ende. "Sag mir...hast du wirklich Laxus ermordet?!" Er wusste es schon, doch er wollte es hören. Er hoffte - trotz jeder Vernunft - eine Spur Reue in ihr zu sehen!

Clover zog die Brauen hoch. "Ivan gab ihm meinen Lacryma, als ich von magischen Rat festgesetzt war. Ich hab mir nur geholt, was von Anfang an mir gehörte."

"Wegen...dem Lacryma? Du hast ihn deshalb getötet?!" Makarov war fassungslos. Ein DragonSlayer-Lacryma war zwar selten und teuer, aber nicht einmalig.

Sie grinste. "Ein schöner Grund, nicht wahr?"

"Er war dein Sohn!", schrie der Gildenmeister.

"Von dem ich nichts hatte", gab sie kalt zurück. "Blutsverwandt, das war's auch schon! Mehr nicht!"

"Du...!"

Sie zuckte mit der Schulter und richtete ihre Aufmerksamkeit Natsu zu, der als einziger noch fest auf den eigenen Beinen stand.

Natsu stürmte auf sie zu. "Karyuu no Ho...!" Doch er wurde unterbrochen. Eine magische Kugel schoss brutal auf ihn zu und traf ihn in der Magengegend. Keuchend fuhr er zusammen.

"Schwächling!"

Er grinste. "Vielleicht bin ich schwach alleine. Aber ich hab all meine Freunde um mich herum. Für sie darf ich nicht verlieren!" Mit diesen Worten rannte er wieder auf sie zu und sammelte seine Magie. Mit einer gewaltigen Welle flammte ein Feuermeer in Clovers Richtung. Sie versuchte es mit einer schwarzen Kugel abzuwehren, aber Natsus Angriff war stärker als erwartet. Eine gewaltige Explosion folgte und riss sowohl Natsu als auch Clover zu Boden.

Aber während Natsu sich nur noch unter größten Anstrengung halb aufrichten konnte, stand Clover komplett auf. Sie spukte Blut aus und wischte sich über den Mund, doch sie lachte gackernd. "Ihr Narren! Ihr könnt mich nicht besiegen!"

"Das stimmt", sagte jemand.

Natsu, der sowohl Stimme wie auch Geruch sofort erkannte, drehte sich entsetzt um.

Lucy sah ihn nicht an, sie konnte nicht. Ihr Blick war deshalb auf Clover gerichtet, die sie mit einem teuflischen Grinsen betrachtete.

"Die kleine Layla taucht doch noch auf, um ihre Freundin zu retten."

Lucy trat langsam auf sie zu. "Du wirst niemandem mehr etwas tun!"

Clover lachte grausam. "Ach nein? Wie wäre es, ich bringe alle deine Freunde hier um? Wie willst du mich daran hindern? Nur zur Info, alleine deine Existenz bedeutet den Tod für sie."

"Ich weiß", antwortete Lucy, worauf Clover überrascht zurückfuhr. Was wusste Lucy davon? Wieso wirkte sie so entschlossen, wenn ihr klar war, dass sie nur Leid über ihre Freunde brachte?

"Was...?" Plötzlich riss sie die Augen auf. Wusste diese Göre etwa von ihrer Unsterblichkeit? Und von dem einzigen Mittel, diese zu umgehen? Aber selbst wenn...sie wäre nicht in der Lage dazu, jetzt nicht mehr. Man brauchte nur sie und diesen DragenSlayer anschauen um zu begreifen, das die Beiden sich näher standen als Freunde. Sie würde es nicht über ihr schwächliches Herz bringen, ihren Schatz zurück zu lassen. Niemals würde sie bereit sein, sich selbst zu opfern, nur um sie, Clover, loszuwerden!

Natsu starrte Lucy an. "Lucy...wieso? Ich hab dich..."

Lucy nickte. "Ich benutze meine Magie. Du...Natsu, du weißt noch, was du mir versprochen hast?"

"Hä?"

"Auf dem Kirchenplatz."

"Natürlich...wir werden beide leben..."

Der Ausdruck in ihren Augen sprach Bände. Er konnte es nicht fassen. "Warte...Was? Wieso? Nein...Lucy..."

Diese wandte sich zu Loki. "Ich bin froh, das du lebst, Loki." Nun guckte sie doch zu Natsu hin. "Ich liebe dich."

Gray drückte sich mühevoll vom Boden ab. "Lu...Lucy...Das hört sich...wie'n Abschied..." Er ballte die Fäuste. "Verarsch uns nicht! Das kann nicht dein Ernst sein!? Wir..."

Lucy senkte die Augen. "Clover ist unsterblich."

"Was?"

Clover knirschte mit den Zähnen. "Du weißt zu viel." Sofort wollte sie angreifen, aber schon trat Lucy näher an sie heran. Clover wusste nun, was kommen würde. Sie wusste es, doch glauben konnte sie es nicht. Sie war viel wertvoller als dieser Haufen von Vollidioten! Und nun sollte sie von Laylas Tochter besiegt werden?!

"Horu no Jigoku!", rief Lucy und ließ all ihre magische Energie frei. Clover schrie auf, als die Magie sie und zugleich Lucy traf und langsam Richtung Loch zog.

"LUCY!",brüllte Natsu und versuchte sich aufzurappeln. Er schaffte es nicht, sondern ging gleich wieder zu Boden. Pure Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Sie warf ihm einen bittenden und zugleich liebenden Blick zu. "Gomen ne, Natsu..."

"Nein...du kannst nicht...NEIN!"

"Denk bitte dran...was du versprochen hast..."

"Lucy! Nein, du darfst nicht...bitte..."

Ein Stich fuhr ihr durch die Brust. Heftig brannte es in ihren Augen, doch noch hielt sie ihre Tränen zurück. Sie wollte nicht vor ihm weinen. Seine letzte Erinnerung an sie sollte nicht ihre eigene Angst und ihre Trauer sein. Und so schenkte sie ihm ein Lächeln, das von Herzen kam.

Natsu starrte sie an. Aber er begriff ihr Lächeln! Schmerzlich verstand er die Botschaft darin. Obwohl sich sein Schmerz tief in ihn hinein bohrte, zwang er sich, zurück zu lächeln. "Ich...liebe dich..."

"Ich dich auch...Deshalb lebe!"
 

Dies war der Moment, in dem Fairy Tail einen der größten schwarzen Magier besiegte...und eine Freundin endgültig verlor...

Epilog

Tiefe Wunden vernarben, doch ganz heilen, das tun sie nie.

Bittere Tränen und Gefühle von Trauer und Schmerz,

versperrt von einer dünnen Schicht,

die jedes Mal bricht, wenn man ihr zu nahe kommt.

Und dennoch birgt diese Schicht eine Erinnerung,

die alles in den Schatten stellt und die Gefühle tanzen lässt...

...die Erinnerung...an das hübscheste und herzzerreißenste Lächeln, welches er je gesehen hatte...



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Von:  kathiritsch
2015-03-13T13:04:52+00:00 13.03.2015 14:04
Wow. Also ich bin geflasht. Eine richtig mega geile Fanfic!

Das Ende war überraschend aber sehr gut, trotz meines Ärgernisses die ersten Sekunden danach. Die ganze Story war tiefgründig und behandelte viele Charaktere intensiv. Es war fesselnd, stellenweise emotional und berührend. Zudem bot sie jede Menge Fanservice was ich am meisten an ihr liebte <3 Dein Schreibstil konnte mir gutes Kopfkino vermitteln, da du alles typisch Fairy Tail artig dargestellt hast wie im Manga und Serie des Originals. Wirklich fantastisch. Die umschriebenen Worte oder einzelnen Beleidigungen waren einmalig aber passend. Das du dir auch Gebrauch der Japanischen Sprache gemacht hast, brachte den eindeutigen Manga und Anime Flair mit sich.

Außerdem noch anzumerken noch: die Story war abgeschlossen so wie auch viele andere von dir, was ich hier selten bisher gesehen habe.
Von: abgemeldet
2014-11-29T22:59:30+00:00 29.11.2014 23:59
Schöne Geschichte. Habe sie gerade zum zweiten mal gelesen eig mag ich Laxus ja nicht wirklich aber sein tod hat mich wirklich berrührt. Was ich nicht verstehe wenn alles so ist, als hätte es Lucy nie gegeben, wieso sind Gajeel und Juvia noch in der Gilde. Ich meine Gajeel un Juvia hätten nichts mit Firy Tail zutun Ghabt, wäre ihr vater nich auf die idee gekommeb sie suchen zu lassen oder? Oder hab ich was falsch ferdtanden?
Von:  Feuerblut
2014-02-19T20:11:28+00:00 19.02.2014 21:11
Hey!!
Also ich hab deine Geschichte nun endlich zu Ende gelesen und finde, dass du einige tolle Handlungsstränge aufgebaut hast, mit der Schwangerschaft von Levy, die Liebe zwischen Natsu und Lucy und auch dem Tod von Laxus... Ich fand halt nicht schön, dass du sie in den letzten beiden Kapiteln alle einfach hast fallen lassen, anstatt sie zu Ende zu führen! Es hätte den Leser interessiert, was mit Levy passiert ist... Ist es nun ein Junge oder ein Mädchen geworden?
Wie geht Natsu speziell mit der Situation um?
Ja, auch dass Lucy im Endeffekt gestorben ist fand ich doof... Eigentlich mag ich keine Geschichten ohne Happy End. Und doch fand ich deine Geschichte sehr mitreißend!
Wie schon gesagt: Runde deine Enden noch ab, dann ist's supi :-)

Viele Grüße

Feuerblut
Von:  -Akira-
2013-10-04T12:23:39+00:00 04.10.2013 14:23
Eines der emotionalsten FF's die ich gelesen habe. Ich muss ehrlich zugeben, auch wenn es jetzt etwas komisch klingt, beim lesen habe ich Tränen vergoßen, weil die meisten Stellen ziemlich traurig waren. Ich hätte nie erwartet, dass Lucy wirklich für immer tot sein würde. Aber auch wenn die FF so ein trauriges und dramatisches Ende hat, ist sie gelungen.
Ein Lob an dich
LG.
Von:  Rapheli
2013-04-07T20:49:45+00:00 07.04.2013 22:49
Ich hab die FF jetzt in einem Ritt gelesen.
Dein Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, auch baust du schön viele Absätze hinein. Deine Ideen sind sehr gut durchdacht und du hast dir viel Mühe gegeben, die einzelnen Handlungen auszubauen.
Aber jetzt kommt die Kritik.
Es ging alles ZU schnell. Der Kampf, Lucys auftauchen, das Ende. Clover war, deiner Beschreibung nach, unendlich stark. Und dann schafft es Lucy einfach so sie zu besiegen? Ohne Widerstand? Und vor allem Natsu ... er hätte es niemals zugelassen das Lucy sich opfert. Eher wäre er dazwischen gesprungen und hätte es verhindert. Ich erinnere mich nur an die Szene als Gray sich auf der Mondscheininsel opfern wollte.
Dann, was ist mit Levys Kind? Wenn ich richtig gerechnet habe müsste sie erst im 6-7 (?) Monat sein. Wenn überhaupt. Leider sind deine Zeitangaben sehr schwammig gewesen. Eine normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen - demnach 10 Monate. Warum bekam sie es dann jetzt schon? Ist alles gut ausgegangen? Was ist mit Mirajane und den anderen aus der Gilde? Mit Angel? Was geschah nach den beinah Geständnis von Gray?

Ich habe, leider, das Gefühl das du bei den letzten drei Kapiteln die Lust verloren hast und es nur noch schnell beenden wolltest. Lucys Tod war, meiner Ansicht nach, vollkommen Sinnlos. Vor allem da sie erst "starb", dann wiederkam, dann wieder dabei war zu sterben, dann gerettet wurde nur um dann doch richtig zu sterben. Ich denke das hätte man irgendwie anders machen können. Hier fehlt ein wenig die Logik. Und das es so plötzlich endete stört sehr und macht die, eigentlich sehr schöne Geschichte, um einiges schlechter als sie verdient hätte. Du bist zu wenig auf die einzelnen Charaktere und deren Beziehungen eingegangen. Vieles war um einiges mehr ausbaufähiger. Mit einmal war Levy von Gajeel Schwanger. Wann ist das passiert? Wann sind sie sich näher gekommen? Du beschriebst das Levy weiß das sie Gajeel viel bedeutet und sie ihn auch als Freund ansieht und dann - Bamm! Schwanger, Glücklich. HÄ?
Du springst zu oft in der Handlung hin und her und das ist sehr verwirrend gewesen und wie gesagt, das plötzliche Ende hat sehr gestört und zu viele Fragen offen gelassen.
Lg Rapheli
Von:  CherryLikeAHeart
2012-12-10T21:53:14+00:00 10.12.2012 22:53
Find das Ende auch irgendwie enttäuschend. Rest Top Ende Schrott. Dafür das es am Anfang so toll geschrieben war und auch mittig war das Ende ja wie ein schneller cut. Ganauso wie es schien das am Ende so bissl Lust verlorgen ging da nix zu Levys Kind etc gesagt wurde. Nicht über nehmen ist halt meine Meinug das es so rüber kommt. Aber wie gesagt bis aufs Ende wars großartig.
Von:  Makanii
2012-11-26T20:27:23+00:00 26.11.2012 21:27
°A° ach Lucy das tut mir so leid und noch mehr Natsu >.< aber das ich echt süß von ihm... ich weiß nicht er ist einfach süß egal was er macht xD Aber da sind mir ein paar Sachen aufgefallen als erstes ist Natsu gar nicht auf dem Wagen schlecht geworden °A° und Metallicana ist doch der Drache von Gajeel oder ?
Von:  Makanii
2012-11-26T19:54:20+00:00 26.11.2012 20:54
°A° also allein schon am Anfang find ich ihn traurig dabei weiß ich noch nicht was mit Lucy losist ... Natsu ;A; Aber echt gut geschrieben mir gefällt dein Stil und deine Idee hört sich jetzt schon gut an :D Werde den ff sicher weiter lesen :D

Nii
Von:  Moorleiche
2012-08-25T09:15:50+00:00 25.08.2012 11:15
hallo? bitte lass das jetzt noch einfach so im raum stehen XD

ich will wenigstens ein kapitel von der zuklunft lesen ^^

oder eine fortsetzung =)
Von:  Moorleiche
2012-08-25T09:14:09+00:00 25.08.2012 11:14
oh gott war das traurig. ich bin jetzt noch am weinen. die arme lucy. und der arme natsu...


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