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Der Uchiha trägt Prada

Nicht nur der Teufel kann Prada tragen- eine SasuNaru FF
von

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Welcome to the World of Beauty and Fakeness

Der Gebäude ragte Kilometer weit in die Höhe und schon das hätte mir ein Zeichen sein sollen, den anscheinend heiligen Boden der Modefirma nicht zu betreten. Ich hatte Höhenangst. Trotzdem tat ich es, nicht zu letzt deswegen, weil man mich buchstäblich reinzerren musste.

"Jetzt stell dich nicht so an, Naruto."

"Sei endlich ein Mann!"

"Es ist nur ein Bewerbungsgespräch."

"Oder bist du eine Pussy?"

"Es wird nur die 'Frage-Antwort' Methode verwendet. Dass solltest du ohne Probleme hinbekommen."

Ich starrte Shikamaru und seine Verlobte düster an. Temari lächelte nur leicht gehässig und Shikamaru sah ziemlich gelangweilt und erschöpft drein. So wie immer. Ich verstand zwar nicht, was die hübsche Blonde in meinen ehemaligen Schulkollegen sah, aber ich musste ihn (zum Glück) auch nicht heiraten. Trotzdem könnte man es denken, denn statt das Temari mit ihm zusammen wohnte, tat ich es. Ganz unmännlich. Ich war pleite nach New York gezogen, hatte verzweifelt an seine Tür geklopft und ihn angefleht mit aufzunehmen. Ich hatte Glück gehabt, dass es geregnet hatte, sonst hätte er mich erbarmungslos wieder weggeschickt. Bis heute war es ihm ein Rätsel, wie ich überhaupt seine Adresse heraus bekommen hatte.

Seit dem hatte ich weder Miete bezahlt, noch hatte ich mich nach Arbeit umgesehen. Okay, doch, aber die Arbeit hatte ich schnell wieder verloren. Kellner ist schwerer als es aussieht. Damals war ich siebzehn gewesen. Heute war ich neunzehn.
 

Temari sah mich noch einmal prüfend an, dann packte sie ihren Verlobten an der Hand und ging wieder Richtung Ausgang. Ein 'Viel Glück' rief sie mir noch über die Schulter zu und weg waren die beiden. Ich starrte ihnen noch hinterher, sogar als mehr als zehn Minuten vergangen waren und sich mir Stöckelschuhe bedrohlich näherten.

"Bist du Uzumaki Naruto?"

Beim Klang der weiblichen Stimme drehte ich mich um und erstarrte. Das Mädchen vor mir war schön. Nicht sonderlich hübsch mit den vielen Make-Up und dem falschen Lächeln, aber schön. Sie hatte eine geniale Figur und ihre Haare saßen perfekt. Wie viel Haarspray sie am Morgen jedoch dafür brauchte wollte ich lieber nicht wissen.

"Ja."

Sie runzelte kurz die Stirn auf meine gnadenlos dumme Antwort, bevor sie das fälschliche Lächeln vertiefte.

"Freut mich. Ich bin Sakura und werde dich zu der Chef-Etage begleiten."

Sie murmelte danach noch etwas, was ich aber nicht ganz verstand. Also nickte ich nur, in der Annahme, dass ich das Gemurmel nicht verstehen musste und folgte ihr zu den Fahrstühlen, die uns in weniger als drei Sekunden die 27 Etagen hochkatapultierte. Ein leises 'Pling' ließ uns dann wissen, dass wir angekommen waren. Da uns ja nicht sehr viel Zeit gegeben war, hatte ich auch keine Zeit nachzufragen, was sie überhaupt von mir verlangten. Oder ob ich ihr meine Unterlagen geben sollte, oder was auch immer. Die Umhängetasche um meine Schultern fühlte sich jetzt auf einmal unnatürlich schwer an.

"Komm, zack, zack. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit," loste mich die rosahaarige Sakura durch die modern eingerichteten Gänge der Chefetage. Es standen manchmal Kleiderwagen im Gang oder Angestellte gingen hastig durch die Gänge. Sie sahen alle so fein aus, dass ich mehr als nur unwohl in meinem abgewetzen Blazer und Jeans fühlte. Alles war Vintage außer die Schuhe. Die waren von Prada und von Shikamaru geliehen.

Während wir durch etliche Gänge schritten konnte ich mir die Frage nicht verkneifen.

"Wie schaffst du es auf zehn Zentimeter hohen Schuhen der Hölle so schnell zu gehen?"

Die gefühlte zehn Meter vor mir gehende Frau blieb stehen und warf mir einen genervten Blick über die Schulter. Die grünen Augen funkelten mir giftig entgegen.

"High-Heels sind keine Schuhe der Hölle. Sie lassen eine Frau elegant wirken. Und hast du noch nie von dem Spruch 'Für Schönheit muss man leiden'? gehört?"

Bevor ich antworten konnte, schmunzelte sie schadenfroh, als sie mich von oben bis unten musterte. "Anscheinend nicht."

Damit drehte sie sich mit einem gekonnten Schwung der Haare um, wobei sie aussah, als ob sie gerade frisch aus einer Haarshampoowerbung entflohen wäre und stöckelte weiter. Ich folgte ihr nur seufztend. Schon da war es für mich besiegelt: Hier würde ich nicht angenommen werden.
 

Die Tür machte nicht einmal das kleinste Geräusch, als ich sie aufstieß. Sakura hatte mich vor dem Chefraum abgesetz, mir ein Modellächeln zugeworfen und war dann wieder weggeklackert, den Hintern übertrieben schwingend. Ich sah ihr hinterher, aber nur, weil ihr Hinter einer reifen Aprikose glich, dann klopfte ich mit leicht schwitzigen Händen an. Auch wenn ich hier nicht bleiben wollte war ich nervös. Das Schlimmste, was passieren konnte war doch, dass sie mich annahmen, oder? Nein. Das Schlimmste wäre wohl, wenn der Chef mir ins Gesicht lachen würde. Oder wenn- Ich hatte nicht genug Zeit mir die schlimmsten Szenarien auszudenken, denn von drinnen erklang schon ein 'Herein!'

Unwohl fiel die Glastür hinter mir ins Schloss und sperrte mich zusammen mit dem Chef ein. Er sah genauso aus, wie auf den vielen Plakaten von Uchihaway. Groß, schlank, schwarze Haare, blasse Haut und ein ansteckendes Lächeln, was jedoch leicht ins Wanken geriet, als er mich genauer musterte. Doch es fing sich wieder, als er meine Schuhe sah.

"Prada," sagte er erfreut und sah mir wieder in die Augen, "die habe ich auch." Ich wusste nicht, ob ich lachen sollte (Shikamaru und der Chef hatten den gleichen Schuhgeschmack!) oder mich schämen sollte (schließlich hatte ich die Schuhe aus Shikamaru's Schrank ausgesucht).

"Du bist also dieser..." Er sah sich die Unterlagen an, wobei sich mein Bewerbungsbild in seinen Brillengläsern spiegelte, "Uzumaki Naruto?"

"Ja," sagte ich heiser und setze sich auf die Aufforderung hin.

"Hast du irgendetwas für mich dabei? Zeugnis? Werke von dir?"

Ich sah ihn kurz an, als ob ich auf dem Schlauch stehen würde. Der Chef, dessen Namensschild auf dem dunklen Ebenholztisch ihn als Itachi Uchiha auswies, hob ungeduldig eine Augenbraue.

"Und?"

"Ä-Ähm, klar." Hastig öffnete ich meine Tasche, holte mein letztes Zeugnis, paar wahllose Zeitungsartikel, die ich geschrieben hatte, heraus und legte sie Itachi hin. Dieser sah sie eine Millisekunde an, dann schob er sie achtlos in den Mülleimer. Als ich den Mund öffnen wollte um zu protestieren, hob er einen Finger tadelnd.

"Sag nichts."

"A-"

"Nichts!"

Der Ton erinnerte mich in dem Moment etwas an meinen früheren Mathelehrer Kakashi Hatake. Der war auch immer so streng gewesen. Aber Itachi Uchiha erinnerte mich an noch jemanden. Hm. Ich kam nur im Moment leider nicht darauf, an wen.

Statt weiter zu reden, musterte mich der Inhaber der Modefirma. Er schien mich genau zu studieren und ich könnte schwören, er hatte schon mit dem ersten Blick auf mir gewusst, dass ich hier nicht reinpasse.

"Uzumaki Naruto. Ich verstehe nicht, wieso du hier bist."

"Ich auch nicht, Sir," murmelte der Blonde leise, doch Itachi schien es gehört zu haben, denn er sah ihn düster an. Das erfreute Lächeln auf seinem Gesicht war verschwunden.

"Dann verschwende nicht meine Zeit! Ich habe Besseres zu tun, als mich mit Milchbubis abzugeben."

Genau. Nämlich die neuste Ausgabe von 'Mens Health' zu lesen, die so schön unter ein paar Papiere lag. Ich war mir sicher, dass er sie gerade gelesen hatte, bevor ich hinein gekommen war.

Gerade als ich aufstand, meine Tasche zuknöpfte und ein: "Diese Firma ist eh nichts für mich, wenn hier alle so penetrant und heuchlerisch sind wie Sie!", nicht verkneifen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und 'er' kam herein. Mit den perfekt sitzenden Armanijeans, dem lockeren sitzenden Karohemd von Abercrombie und einem perfekten Haarstyle stand er mir gegenüber. Zuerst sah er genauso perplex aus wie ich, dann ungläubig und dann wirklich genervt. Ich schien Leute schon nur durch meine Anwesenheit annerven zu können. Hm, vielleicht war ich ja so etwas wie ein Jediritter! Statt Dinge mit meinem Verstand schweben lassen zu können, konnte ich Menschen über eine gewisse Distanz hin annerven. Träumen war ja wohl noch erlaubt.

"Was machst DU denn hier?"

"Das Gleiche könnte ich dich auch fragen."

Sasuke Uchiha krauste die Nase abstoßend, bevor er die Arme lässig vor der Brust verschränkte.

"Ich arbeite hier.

Noch ein Grund, wieso ich mir gleich zu einem Muffin gönnen würde. Und einen großen Vanilla-Shake. Mit meinem Ex-Klassenkameraden zu arbeiten, der mich die ganze High-School-Zeit gepisackt hatte und mir mein Leben zur Hölle gemacht hatte konnte ich nicht arbeiten. Auf gar keinen Fall!

"Du kennst diese lächerliche Entschuldigung für einen Jungen?" kam es von hinter mir. Itachi klang erstaunt und mehr als nur verwirrt. War ja auch schon ein ziemliches Privileg mich kennen zu dürfen.

"Leider," seufzte Sasuke, schritt an mir vorbei und beugte sich über den Schreibtisch zu seinem Chef rüber.

"Wir müssen reden."

Itachi sah seinen Angestellten kurz an, dann warf er mir einen Blick zu. So lange wie er mich ansah, hatte mich wahrscheinlich noch nie jemand angesehen und es machte mich nervös. Wenigstens bekam ich da den Geistesblitz, auf den ich gewartet hatte. Itachi Uchiha war Sasuke's großer Bruder! Gott, es würden zwei Muffins werden.

"I-t-a-c-h-i," drängte Sasuke und sah mich ebenfalls kurz an. "Verschwinde, Uzumaki."

Nichts lieber als das. Ich murmelte noch ein 'Einen versauten Tag noch', drehte mich um und legte die Hand schon auf die rettende Türklinge, als Itachi sich hinter mir mit einem teuflischen Lächeln räusperte.

"Weißt du was, Uzumaki Naruto? Du bist angestellt."

Stille.

Sasuke drehte sich in Zeitlupe zu seinem Bruder um und ich tat es ihm nach. Beide starrten wir ihn ohne wirklichen Sinn an, dann schienen wir beide Luft zu holen. Und im nächsten Augenblick war die ganze Etage von nur einem Wort erfüllt.

"HÄ?!?"

Their High-School days are over

Und so kam es, dass ich bei Uchihaway arbeitete. Und zwar als Model, weil ich in den anderen Abteilungen keinerlei Erfahrungen hatte. Okay, als Model auch nicht. Aber dafür hatte Sakura die perfekte Ausrede.

„Du wirst also modeln.“

Es war eine Feststellung, trotzdem konnte ich einfach nicht darum herum kommen um mir selber zu sagen, dass ich ja eigentlich ein ganz lustiger Bursche war. Ich verstand viel von Humor und mit mir konnte man lachen- oder über mich, kam ganz darauf an. Aber nicht einmal ich konnte diesen bizarren Verlauf meines Lebens in irgendeiner Art und Weise witzig finden. Wahrscheinlich kam das jedoch auf den Winkel an, in dem man ihn betrachtete, denn Itachi konnte vorher im Büro nicht aufhören zu grinsen, als er Sasuke’s und mein entsetztes Gesicht gesehen hatte.

„Jetzt schau nicht so blöd. Für’s Model braucht man nur das Aussehen und kein Gehirn.“

„Danke,“ murmelte ich weniger enthusiastisch und ließ mich in den Ankleideraum von ihr führen. Anscheinend war Sakura auch Model, was die Vermutung von vielen Frauen bestätigen würde: Model wissen, dass sie gut aussehen und benehmen sich auch dem entsprechend. Und die Zeit, in der ich Sakura hübsch gefunden hatte war eindeutig vorbei. Von näherer Betrachtung sah man das viele Make-Up, die kaputten Haare und die leicht rissigen Lippen. Egal, wie viel Lipbalsam sie draufschmierte.

„Okay, also hier wird man dich an- und auskleiden. Wir sind gerade Mitten in der Vorbereitung für die New Yorker Fashion Week und brauchen jedes männliche Model, was man haben kann.“

Ich nickte.

„Das ist der einzige Raum, den du hier brauchst, also wehe ich erwische dich, wie du durch die Gänge huschst- verstanden?“

„Was machst du denn eigentlich hier, Sakura?“

Sie sah mich kurz an, dann rückte sie ihre Bluse zurecht und presste die Lippen in Missbilligung auf einander.

„Ich bin Model, falls man das nicht sieht.“

„Muss man hier immer als Model, die Neuen rumführen?“

„Nein- ich springe für eine kranke Kollegin ein. Aber sie wird morgen hier sein. So und jetzt ab- rein in den Raum. Man wird deine Maße nehmen wollen.“

Ich hoffte sehr, dass die neue Empfangsdame freundlicher und nicht so fake war, wie Sakura. Und auch, dass ich die richtigen Maßen hatte. Klar, ich hatte den Job nicht gewollt und wollte ihn noch immer nicht, aber wenn ich schon mal hier war, wollte ich auch versuchen es richtig zu machen. Außerdem war der Lohn hier ziemlich hoch.

Im Raum befanden sich zwei Menschen. Ein Junge in meinem Alter mit schokoladenbraunen Haaren und perfekter Jakob Black Figur und dann noch ein etwas älterlich aussehender Herr mit weißem Haar und auffälliger japanischen Kleidung an.

„‘allo? Wer bist du denn?“

Der Mann straffte die Schulter und ließ das Maßband zurück schnallen. Ich schluckte.

„Naruto Uzumaki-. I-Ich bin das neue Model.“

Dunkle Augen sahen mich prüfend an, dann schmunzelte der Schneider.

„Perfekt! Endlisch mal ein neues Modél!“

Er war ganz klar Franzose und hatte so einen starken Akzent, dass ich mir ein Grinsen verkneifen musste. Das andere männliche Model hatte mich bis dahin schweigend gemustert, doch lächelte mich jetzt auch willkommend an.

„Hey, dude. Ich bin Kiba Inuzuka. Wieso kommst du in die Hölle, die dieses Gebäude erfolgreich repräsentiert?“

Perplex schwieg ich, dann musste ich tatsächlich grinsen. Ich hatte jemanden gefunden, der genauso wie ich über diesen Ort dachte! Erleichtert kam ich den Raum.

„Geld,“ nickte ich erklärend und ich hörte Kiba seufzen, während mein Blick durch den Raum glitt.

„Kenn ich, kenn ich.“

Kiba stieg von dem kleinen Podest, auf dem erstand, herunter, zupfte seinen Hoodie zurecht und kam zu mir.

„Ich bin hier eh gerade fertig, also steig ruhig auf das Ding. Monsieur Jiraya beißt nicht.“

„Zumindest wenn isch nischt bedrunken bin, im Bettschen liege und einen `übschen Jungen neben mir liegen `abe,“ sagte der Schneider beiläufig und holte sein Maßband. Unsicher stieg ich auf das Podest und warf Kiba einen Blick zu. Dieser grinste nur und fuhr sich durch das Haar.

„Ich hol mir jetzt erst einmal einen Bissen zu essen- wollt ihr was?“

„Isch esse schon in zwanzisch Minuten, mon cheri. Aber vielleischt will ja dieses Sahneschittschen etwas essen?“

Mit wakelnden Augenbrauen sah der Mann zu mir und bekam sofort einen Spitznamen. Perverser Eremit. Er sah so alt aus, wie ein Eremit und war ganz sicher schwul. Und pervers, womit er das Klischée aller französischen Männer erfüllte. Wer so eine Schmalzsprache sprach (als Mann), konnte doch nur schwul sein.

„Ich hätte gerne einen Bagel mit Lachs und Frischkäse.“

Kiba nickte freundlich und schnappte sich seine Jacke von einem Stuhl. Mit einem flüchtigen ‚Bin gleich wieder da‘ verschwand er aus dem gläsernen Raum. Ich hörte seine eiligen Fußschritte noch auf den Gang hallen.

„Also, Milschbubi, spreize deine Ärmschen für misch.“

Spreizen. Wären es die unteren Extremitäten gewesen hätte ich ihm ohne Zögern eine gescheuert. Aber so hob ich meine Arme im 90 Grad Winkel zur Seite und ließ meine Maßen nehmen, die Monsieur Jiraya sehr zu erfreuen schien.

„Das erste Projekt, dass Herr Uchiha geplant `atte war unter dem Thema: Schultage. Ich seh disch schon vor mir zusammen mit dem kleinen Sas`ke Uchiha. Ihr passt perfekt zusammen mit dem dunklen und `ellen `aar.“

Wütend starrte ich ihn an. Wir passten nicht perfekt zusammen! Nicht nachdem er mir meine Schule ruiniert hatte und mein Leben. Alles hat er mir genommen! Okay, dass war etwas übertrieben, aber der erste Punkt stimmte und ich würde ihm nie-nie-niemals verzeihen. Egal, was passierte.
 

"Ich bin wieder da!"

Erschöpft ließ ich meine Tasche neben der Tür zu Boden gleiten, schlürfte zum Sofa und ließ mich fallen. Das weiche Leder fing mich auf und erfüllte meine Nase mit dem vertrauten Duft von Lavendel. Temari musste hier geputzt haben. Ich hörte leichte Schritte und das ächzen des Sofa's, als sich die Putzfrau neben mich setze.

"Und? Wie ist es gelaufen?"

"Schrecklich," murmelte ich in den Sofabezug hinein und kniff die Augen zusammen.

"Es war die Hölle."

Die blonde Schönheit seufzte und strich mir kurz und flüchtig durch das Haar. Für sie war ich so etwas wie das Babyersatz, denn Herr Nara sträubte sich noch vor einem Kind.

"Das wird wieder. Im Notfall arbeitest du einfach bei mir."

"Ha-ha-ha, wetten nicht?"

Shikamaru lehnte sich gegen die Küchentheke und sah seine Verlobte amüsiert an.

"Du wirst es nicht einmal einen Tag mit dem Chaoten aushalten."

"Dafür bin ich bekannt."

Seufzend setze ich mich auf und legte mein Gesicht in meine Hände.

"Außerdem wird das gar nicht nötig sein. Ich wurde genommen."

Betretenes Schweigen herrschte, indem mich beide fassungslos ansahen. Temari war die erste, die etwas sagte. Oder eher schrie und es war auch nur ein Vokal.

"AAHHH!!!"

Überglücklich schloss sie mich in ihre Arme und wiegte mich vor und zurück. Wie gesagt: Babyersatz.

"Ich bin SO stolz auf dich, Naru-chan!" Babyersatz.

"Das hast du SO gut gemacht." Babyersatz.

Shikamaru runzelte nur seine Stirn, doch ihm war sehr wohl bewusst, dass ich hab heute Miete bezahlen würde.

"Lasst es uns feiern- Sollen wir essen gehen?"

Die hellen Augen der Blonden schienen nur so zu leuchten. Überschwänglich stand sie vom Sofa auf, ging zu ihrem Verlobten und küsste ihn.

"Kommt. Lasst uns Ramen essen gehen und Naru-chan bezahlt."

"YAY!" rief ich erfreut aus und erst, als wir alle schon unsere Jacken anhatten, fiel mir der kleine Haken auf.

"Warte-was?"

Aber obwohl ich am späten Abend mit 60 Dollar weniger in meinem Geldaccount wieder kam, war es ein sehr netter Abend gewesen. Ausnahmsweise mal. Es lag vielleicht auch daran, dass Shikamaru mehr Sake als sonst getrunken hatte und ziemlich gut dabei war. Und vielleicht daran, dass Temari eine Beförderung bekommen hatte und deswegen auch ziemlich gut dabei war. Und worin beide ziemlich gut dabei waren war später im Bett. Jedoch will ich das an dieser Stelle nicht wirklich weiter ausweiten, denn es hat mich schon meinen kostbaren Schlaf gekostet. Es muss nicht auch noch euren Köpf mit verhängnisvollen Bildern füllen, die ihr nie im Leben mehr vergessen werdet. Und die euch für's Leben zeichnen. Ich weiß wovon ich rede, denn sobald ich auch nur an diese Nacht zurück denke, bekomm ich eine Gänsehaut. Ew.
 

"Bitte etwas weiter nach rechts, Naruto-kun."

Models waren ja auch nur die Puppen von den Fotografen. Egal, wie hässlich das Model, der Fotograf konnte es immer gut aussehen lassen. Ich war wohl das perfekte Beispiel.

Mit einem kleinen Schritt versetze sich mich nach rechts und sah etwas genervt um mich herum. Die Lokation war schön- ich kannte so oder so nichts schöneres als den Central Park, doch die vielen Leute um uns herum, der Lärm der Straße und die gewisse Person neben mir zerstörten diese Idylle.

"Nicht SO weit nach rechts," seufzte der Fotograf Iruka, setze die Kamera ab und rieb sich müde über die Augen. Sasuke neben mir konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen und verharrte schon, wie die etlichen Minuten davor, in seiner perfekten Pose. Das Thema war, wie der perverse Eremit schon gesagt hatte: High-School. Und ich und Sasuke posierten in Schuluniform mitten im Park und sollten 'relaxed', wie Iruka es gesagt hatte, aussehen. Aber wie konnte man denn relaxed sein, wenn einem buchstäblich gesagt wurde, wie man zu auszusehen und zu stehen hatte!

"Soll ich es ihm zeigen?"

Sasuke löste sich von seiner göttergleichen Starre und sah den Fotografen an. So hilfsbereit. Es war so bizarr, dass ich schnaubte und mich von ihm abwandte.

"Fass mich bloß nicht an, baka."

"Keine sorge. Ich steh nicht auf nervige, immer noch in der Pupertät steckende Blonde, die nicht einmal genug Gehirn zum 'Schön-aussehen' haben."

Überrascht drehte ich mich zu dem Schwarzhaarigen um, der sich die Brille zurecht rückte. Für das Shooting sollte er nämlich 'schlau' wirken. Dass ihm die Brille meiner Meinung nach so gut wie nicht stand er damit alles andere als schlau wirkte war wohl weniger von Belangen.

"Du findest mich schön?"

Ein Stöhnen vom Fotografen, der seine Kamera den Assistenten Konohamaru in die Hände drückte und sich mit einer schmerzlichen Miene wegbewegte.

"Ich brauche Alkohol. Ganz, ganz schnell."

Konohamaru sah kurz überfordert zu uns beiden Models, dann rannte er seinem Idol hinterher. Ich wartete, bis beide außer Hörweite waren, dann sah ich Sasuke weiter mit meinem 'Na-komm-sag's-schon'-Blick an. Dieser kannte den Blick schon von früher. Und erwiderte ihn mit einem bösen 'Laber-mich-nicht-weiter-an'- Blick und drehte sich weg. Wobei er verdächtig verlegen aussah. Ob er sich versprochen hatte? Vielleicht wollte er das ja auch gar nicht sagen... Würde auch gar nicht zu dem Mr. Cool passen und trotzdem konnte ich mir kein Schmunzeln verkneifen, als ich ebenfalls weg sah. Ha! Und schon wurde geschossen. Verwirrt blinzelte ich in die Kamera hinein und Iruka, zusammen mit einem Glas Vodka-Cola in der Hand lächele mich zufrieden an.

"Wir packen ein. Ein Besseres als das bekomme ich wahrscheinlich nicht."

Sasuke sah ebenfalls ziemlich perplex aus, ließ seine Tasche doch dann einfach auf den Boden fallen und sich von den vielen Ankleiderinnen auskleiden. Scheiß Frauenschwarm. Zu mir kam nur eine und das war bei weitem nicht die Schönste. Trotzdem lächelte ich sie an und händigte ihr eigenhändig meinen Blazer und das Hemd und die Hose als ich in der Ankleide stand, die eigentlich nur ein Stückstoff war, was an vier Eisenstangen angebunden wurde und somit einen Raum bildete. Sasuke befand sich direkt neben meiner Ankleide, doch aus der kam mehr als nur ein bewunderter Seufzer, als die Mädchen ihm halfen. Also echt. War er schon so eitel geworden, dass er sich nicht mal selber ausziehen konnte? Wie ein Baby. Aber seine Assistenten hatten wahrscheinlich keine 12 Zentimeter fetten Finger, so wie meine.

Dinner at Uchiha's

Laut dröhnte mir Panic! At the Disco mein Hirn weg, was wahrscheinlich auch besser so war. Denn wenn ich kein Hirn mehr hatte, dann hatte ich auch keine Fähigkeit mehr zu denken. Und man wollte wirklich nicht wissen, was ich im Moment dachte. Zum Ersten von mir selber. Immer wenn ich aufsah und mich im Spiegel betrachtete, sah ich mir nicht entgegen. Muwahaha Vampiiiiiiiiiir! Okay, nein, Scherz. Aber annährend so hübsch wie Edward Cullen sah ich schon aus mit dem dunklen Anzug an, dem blütenweißen Hemd und der makellosen Haut. Sogar etwas Glitzer konnte ich erkennen. Scheiß auf die Cullens, wenn ich Glitzer im Gesicht haben will komm ich einfach hier her! Hätte Bella Swan auch mal ausprobieren sollen...

Während ich meine Stirn auf die gefalteten Arme legte und mit dem Fuß zu dem Beat wippte, dachte ich intensiv nach. Noch hatte die Band es nicht geschafft mein Leiden zu beenden. Ich, Naruto Uzumaki, hatte so viel Pech im Leben, davon konnte man einen ganzen Kontinent ins Unglück stürzen! Ich meine, ganz ehrlich, wer trifft seinen verhassten High-School Mitschüler denn bitte in einer wahllos ausgesuchten Modefirma?! Und dazu gehört sie auch noch seinem großen Bruder. Und dazu muss ich auch noch modeln. Und dazu bin ich total pleite und muss das machen, bis ich wieder etwas finanziell unabhängig bin. Ein mitleidiges Seufzen entschlüpfte meine Lippen. Ich hätte bei Temari in die Lehre gehen sollen. Ich wette da wäre kein Mr. Cool anwesend. Hm, oder vielleicht gab es den ja überall. Aber, konnte ich meiner inneren Stimme kontern, dann wenigstens würde es nicht in jeder neuen Ausgabe der GQ ein Bild von mir und besagten Mr. Cool geben. In. Jeder. Ausgabe. Der. F-ing. Welt! Das mich der Gedanke nur noch mehr deprimierte war wohl selbstverständlich.

„...ruto..... Na...“

Eine sanfte Stimme mischte sich in den lauten Tönen. Hm, nicht schlecht, aber es passte nicht. Wie Knäckebrot und Erdnussbutter. Es schmeckte besser auf einem Brötchen.

„.......TO!...RU....NARUTO UZUMAKI!“

Mit Gewalt riss Pinky mir die Kopfhörer aus den Ohren und starrte mich wütend an. Die zierlichen Fäuste waren in die Seite gestemmt und die grünen Augen sahen furios aus.

„Ja?“

Sakura seufzte und fuhr sich durch das kurz geschnittene Haar. War es bei den letzten Malen nicht lang gewesen? Als sie meinen Blick sah, schmunzelte sie.

„Perücke.“

Ah, okay. Klar. Du hast ein schönes Gesicht, aber neee wir mögen deine Haare nicht. Zu lang. Perücke! Es wunderte mich, dass sie ihr nicht gleich die ganze Haarpracht abschnitten.

„Das Shooting geht gleich los- Sasuke ist schon draußen.“

„Es ist verdammt kalt draußen!“

„Na und? Für Schönheit muss man leiden,“ zitierte sie anscheinend einen wohlbekannten Satz von ihrem Agenten.

„Und jetzt komm. Hep, hep. Mein Shooting findet mit Hinata wo anders statt.“

„Hin- wer?“

„Das Mädchen, das ich am Freitag vertreten habe.“

Resigniert verdrehte Sakura die Augen, packte mich an der Schulter und hob mich hoch. Natürlich stand ich freiwillig auf, ihre Baumastärmchen konnten wahrscheinlich nicht mal einen Kieselstein hochheben und mehr als ein Meter werfen.

„Und jetzt geh! Iruka-san wartet.“

Schon wieder der Alkoholiker? Aber natürlich sagte ich es nicht laut, sondern behielt in meinem Hirn, was immer noch in Takt war. Hm, vielleicht hätte ich die Lautstärke noch lauter drehen sollen.

Schwermütig erhob ich mich aus dem gepolsterten Drehstuhl und marschierte beinahe schon mechanisch zum Set nach draußen- aus dem Wohnwagen mit der wohligen Wärme. Eine kalte Windböe begrüßte, fuhr mir über die gegelten Haare. Doch diese klebten wie Sekundenkleber an meinem Kopf, also konnte ich den warnenden Blick meiner Stylistin Tsunade beruhig mit einem Lächeln erwidern.

„Weniger lächeln, mehr posen,“ wurde mir dann jedoch von Iruka zugegrufen, der eine neue Linse auf seine Spiegelreflex draufschraubte. Nickend trotte ich, mit krummen Rücken, zu dem Geländer. Dahinter erstreckte sich die Skyline von New York, die Lichter der Hochhäuser zusammen mit den Sternen war beinahe schon genug Licht für ein gutes Foto. Nur noch ein kleiner Scheinwerfer beleuchtete unsere Gesichter, Sasuke’s und meins. Das Thema, diesmal für die Interview- Men’s Copie wa Dinner-Time. Szene? Zwei erfolgreiche Geschäftsmänner treffen sich außerhalb von New York um, halt, Männergerde zu voll richten. Obwohl ich von Sasuke etwas ganz anderes verrichten wollte (vielleicht ein Häufchen Scheiße, was er war. Ein Stylist konnte ja sogar ein Haufen Dreck gut aussehen lassen und aus Sasuke haben sie ja auch etwas Schönes draus gemacht.) gesellte ich mich zu ihm. Der Wind schob meine Jacke nach hinten, ließ sie herum flattern. Sasuke, ob in seiner Rolle, oder nicht, lehnte sich gegen die Eisenstange, legte den Kopf in den Nacken und seufzte. In der Hand hatte er ein Bier.

„Ist das voll?“ fragte ich mit einem Seitenblick zu ihm. Dieser sah mich mit gerunzelter Stirn an.

„Wieso?“

„Weil ich Alkohol brauche.“

„Iruka färbt ab,“ murmelte der Uchihaerbe grinsend, trank dann jedoch selber von der Bierdose. Hm, anscheinnt war sie voll genug für ihn.

„Okay, tut einfach so, als ob ihr Spaß habt. Beachtet mich nicht.“

Klar, beachtet die Menschen nicht, die euch mit Adleraugen beobachten und jede gelöste Haarsträhne mit drei Liter Gel zurück streichen.

Dem entsprechen schnaubte ich amüsiert und ließ den Kopf hängen. Sofort erklang ein Kleffen von hinten.

„Spaß, Naruto! Spaß! Du weißt doch was das ist?!“

„Ja,“ knurrte ich zurück, ließ den Kopf jedoch immer noch hängen.

„Schau Sasuke an, der macht es besser!“

Er macht es immer besser, gottverdammt! Von Wut angestachelt schoss ich meinem Partner einen Blick zu. Dieser erwiderte ihn mit einem sanften Lächeln, das so echt aussah, dass mein Herz kurz stehen blieb. Der Mond an Himmel schien seine Haare Silber zu färben, die schwarzen Augen funkelten. Ein... Engel. Mit geröteten Wangen drehte ich sofort den Kopf weg und biss mir auf die Lippen. Ein Foto wurde genommen.

„Naruto?“

Skeptisch sah unser Fotograf hoch, doch auf seinen Lippen lag ein freundliches Lächeln. Das Erste.

„Wirst du da etwa rot?“

Mit einem Schmunzeln hob er die Spiegelreflex hoch und zeigte mir- und allen anderen, denen es interessierte (und das waren anscheinend doch mehr, als nur mich)- das Foto. Tatsächlich! Sasuke lächelte mich an und ich wurde rot!

„Löschen,“ krächzte ich und wurde noch röter, „sofort!“

Iruka lachte, schüttelte den Kopf.

„Dann gib mir ein besseres Motiv.“

Das ein Foto, wo ich rot war, nur weil der verflixte Uchihaknabe mich anlächelte, vielleicht um die Welt herum geschickt wurde in Form eines berühmten Magazins! Oh Gott. Ich hab gerade in meinem Mund gekotzt und ich glaube meine Kotze hatte auch noch mal eine kleine Kotzeinlage. Schluckend drehte ich mich zu dem schwarzhaarigen Engel, der unschuldig an seinem Bier nippte, mich dann wieder ansah und lächelte. Dann beugte er sich zu mir. Ganz automatisch beugte ich mich ihm entgegen, sah ihm wie ein verliebtes Mädchen in die Augen.

„Es ist wirklich schwer, Spaß mit dir zu haben, wenn du dich so dagegen wehrst, so unglaublich süß auszusehen,“ flüsterte er, fast schon anziehend. Locker hatte er sich gegen das Geländer gelehnt, die Krawatte wehte in der kalten Nachtluft umher. Verdattert riss ich meine Augen auf, stolperte nach hinten. Während mein Herz mir davon rennen wollte, so schnell schlug es, presste ich mir meine Hände auf den Mund. Ich musste das Seufzen von Iruka nicht zu hören, um zu wissen, dass dieser gleich darauf von Konohamaru verlangen würde, etwas zum Trinken zu holen. Etwas, was min. 4,5% Alkohol intus hatte.

Sasuke grinste in der Zwischenzeit kurz, trank sein Bier aus und legte den Kopf in den Nacken- immer noch locker gegen die Stange gelehnt. Ich tat es ihm gleich, nur nach vorne. Davor zog ich mir jedoch meine Anzugsjacke aus. War nur mir auf einmal so heiß? Verwirrt knöpfte ich auch noch die ersten Knöpfe meines Hemdes aus. Es konnte dauern, bis Iruka wieder da war, denn wir hatten hier eine eigene Alkoholbar. Nicht mal sein kleiner Assistent konnte so viel schleppen.

Der Mond stand schon in der Mitte des Himmels, als Iruka wieder kam. Er sah überraschend nüchtern aus, bis auf die Fahne, die er hinter sich her zog. Nun, mit seinen Fotos konnte er es sich auch leisten.

Ooooookay,“ trällerte er, hob die Kamera auf und sah sich das Bild an, das sich bot. Und schoss.

„Fertig!“ rief er erfreut und presste die Kamera Konohamaru gegen die Brust.

„Wie kann es sein, dass man nur ein gutes Foto von euch bekommt, wenn man nicht hinsieht?“

Verwirrt drehten sich die ganzen Setleute nach uns um. Jedoch beachteten wir sie nicht. Wütend, vielleicht eher konkurenzbereit sahen wir uns in die Augen. Der Mond beleuchtete seine Haare, meine wahrscheinlich auch. Aber ich konnte mich kaum auf die Schönheit konzentrieren, denn dieses Arsch...! Mir einfach zu sagen, dass ich... dass... Also, ich konnte viel vertragen, aber keiner forderte mich so dermaßen heraus und denkt wirklich, dass er damit davon kommt!

Zufrieden stieß sich Sasuke vom Geländer ab, streckte sich und drückte die leere Dose einem Mädchen in die Hand. Wahrscheinlich Praktikantin.

„Tschüss und danke.“

„Sasuke, warte! Wir gehen jetzt noch zusammen mit dem Team essen.“

Mit einem süffisanten Lächeln kam der Ältere der Uchiha’s seinem kleinen Bruder entgegen, stopte die Hände in die großen Manteltaschen seines Trench-Coats.

Es begann das aufregendeste Augenduell meines Lebens. Ich sah den beiden dabei zu, wie sie versuchten sich mit Blicken zu ermorden. Zu viel Star Wars gesehen in der Kindheit; wahrscheinlich war ihr Vorbild wirklich Darth Wader.

Nach einiger Zeit gab Sasuke jedoch auf, weswegen Itachi triumphierend das Kinn reckte und meinem Blick begegnete. Ertappt räusperte ich mich, hob die Designerjacke vom Boden auf und zog sie mir wieder an, während Itachi’s Augen mich genau musterten.

„Du kommst auch mit.“

„Ich kann ni-“

„Das war keine Frage, Naruto. Kommst du nicht mit, bist du gefeuert.“

Damit drehte mein Chef mich um und ging zurück zu seinem Mercedes. Über die Dreistigkeit so verwirrt, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos war, starrte ich ihm hinterher.

„Ich hoff es gibt Alkohol,“ sprach Sasuke den Gedanken aus, den ich zur gleichen Zeit gedacht hatte. Viel, viel Akohol. Iruka färbte wirklich ab.
 

Second Part- While you were sleeping
 

Oh Gott. An so viel Alkohol würde ich nicht einmal mehr denken! Man davon abgesehen, dass ich ausnahmslos unter den Tisch getrunken wurde. Ich weiß nicht einmal, was wir gefeiert haben oder haben wir etwas gefeiert? Keine Ahnung mehr. Aber es gab Alkohol und das war auch gut so. Sonst wäre ich nie dazu gekommen neben Sasuke, sturzbesoffen und halb bekleidet, auf dem Boden zu sitzen, den Rücken gegen das Sofa gelehnt in der Karaokebar, in der wir was auch immer feierten. Der große Tisch war beladen mit Finger-Food, Gläsern gefüllt mit Alkohol, getarnt als harmloses Apfelsaft. Lallernd und lachend hob ich mein Glas, wo mehr Vodka als Red Bull drin war- wenn überhaupt noch etwas Red Bull drin war, und fiel gegen Sasuke's Schulter. Dieser hätte mich sicher weggestoßen, doch mit all dem Alkohol, denn er intus hatte, legte er seinen schlanken Arm um meine Schultern und drückte mich an sich. Ich wurde rot, räusperte mich, doch es war viel zu angenehm, als dass ich mich wegbewegen konnte.

Zufrieden musterte uns Itachi, schlug die Beine elegant über einander und schwenkte sein zweites Weinglas, während alle um ihn das Koma-Saufen starteten. Wortlos trat Tsunade neben ihn, die Augen auf Sasuke und mich fixiert.

"Wieso wolltest du sie abfüllen?"

"Weil es mir Spaß macht... Ich will sehen, was passiert."

"Hast du ihnen deswegen die Pillen in den ersten Shot geschmuggelt?"

Itachi Uchiha grinste darauf nur, jedoch war ich zu betrunken, um seine Worte genauer zu realisieren. Verflucht seist du Vodka-Red Bull!

"Willscht du noch mehr, Milschbubi?"

Schwankend kam Jiraya auf mich zu, zusammen mit einer Sakeflasche. Grinsend hob ich mit geschlossenen Augen mein Glas.

"IMMER REIN DAMIT, ALTER!"

"Wer ist 'ier alt?"

Empört plusterte mein Schneider seine Wangen auf, während er mir mehr Alk einschüttete. Als er damit fertig war, legte er die Flasche weg und kam mir ungeniert nahe. Viel zu nahe. Schluckend wich ich so gut es ging nach hinten aus und presste meinen Rücken an die weichen Kissen.

"'Üsser Milschbubi."

"Jaaaa," sagte ich nur gedehnt, drehte meinen Kopf zu Sasuke, der Jiraya schon wütend anstarrte. Dann, unerwartet, legte er einen zweiten Arm um mich, zog mich auf seinen Schoss (wenigstens so halb) und presste mich an sich.

"'Ol dir einen eigenen Milschbubi," äffte er den Französischenakzent feindselig nach.

Dieser sah Sasuke geschockt an, dann verzog er sich jedoch ganz schneller wieder. Aber nicht so Sasuke's Arme. Wie ein Gitter? Nein, wie ein warmer Rettungsring lagen seine Arme um mich, drückten mich an seine Brust. Ich hatte nichts dagegen, trotzdem...

"Hast du vor mich irgendwann los zu lassen?"

Der Uchihajüngling schmunzelte und zog provokant seine Augenbraue hoch.

"Nein."

Immer wieder diese dreisten, direkten Antworten! Dafür war ich doch bekannt! Und da ich total überfordert war, ließ ich einfach den Sasuke Sasuke sein und Alkohol Alkohol sein und lehnte mich an ihm, ließ seine Hand meinen Rücken rauf und runter wandern. Den Blick eines gewissen Ähem's bemerkte ich natürlich... nicht.
 

The Next Day
 

Heiß. Mir war so heiß. Schweiß klebte an meinem Körper, eine Bettdecke war um meinen Leib gewickelt worden. Oh Gott, ich ersticke! Frustriert schlug ich um mich, befreite mich aus dem Gefängnis von Decken und Laken und... und.. etwas andrem. Aber das Andere war angenehm. Mit einem zufriedenen Grinsen kuschelte ich mich an die Person, wobei die Süßigkeitenpackungen auf dem Bett etwas knisterten. Heute war Fitness-Studio angesagt. Aber zuerst kuscheln.Ich legte mein Bein über das der Person, den Arm um die Brust. Der Atem streichelte mein Gesicht, so nahe waren wir an einander. Ich spürte die Wärme, aber sie war angenehm. Vertraut. Doch so sehr ich wieder einschlafen wollte, konnte ich nicht. Ich war ausgeschlafen, aber da war noch etwas. Ich glaube... es waren viele, viele Schmetterlinge in meinem Bauch. Gaaaanz, ganz viele. Außerdem wollte die Decke mich nicht in Ruhe lassen! Also noch mal. Wieder fing ich an mit der Decke zu kämpfen, sie von meinen Beinen zu streichen. Ganze zehn Minuten dauerte es. Müde schlug ich die Augen auf, erschöpft von dem für mich aussichtslosen Kampf und drehte meinen Kopf dahin, wo die unerträgliche Wärme herkam. Ein Engelsgesicht sah mir entgegen und es war ganz sicher nicht weiblich. Und nicht fremd.

Wie eine Frau riss ich die Augen auf, Adrenalin pumpte durch meine Adern. Ich riss die Decke von seinem Körper, zog sie bis zu meinem Kinn. Dabei sah ich schnell nach, ob ich, nun, nackt war. Ob man mein bestes Stück sehen konnte. Wenigstens in diesem Aspekt hatte ich Glück, denn ich trug eine ausgeleiherte Jogginghose und ein weißes T-Shirt, was mir etwas zu groß war. Mir gehörten die Sachen nicht, aber ihm...

Vorsichtig sah ich zur Seite, der Engel sah zurück.

"Morgen," murmelte er schlecht gelaunt wie eh und je, drehte sich auf den Rücken und fasste sich auf den Kopf.

"Nie wieder Vodka Schwarze Dose."

"Nie wieder neun Gläser Vodka Schwarze Dose," korrigierte ich nuschelnd und lehnte mich so weit es ging von ihm weg. Sasuke sah wieder zu mir, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. Doch es verschwand schnell wieder, als er meine Position genauer musterte.

"Und ich dachte, du wärst gestern nur so weiblich wegen dem Alkohol gewesen."

Mit pur pur rotem Gesicht ließ ich die Decke fallen, rieb mir einmal über die Arme und sah weg.

"HaltdeineKlappe," nuschelte ich wieder und biss mir auf die Lippen. Der Uchiha schüttelte den Kopf, setze sich im Bett auf und schwang die Beine vom Bett. So wie ich war er zum Glück angezogen, trotzdem musste ich wieder die Frau in mir raushängen lassen.

"Wir haben doch nicht...?"

Sasuke sah über seine Schulter.

"Was?"

"N-Nun... du weißt schon. Wir haben nicht..."

Ich machte eine viel sagende Handbewegung, doch Sasuke zog nur belustigt die Augenbrauen hoch.

"Ich verstehe nicht... Sag mir genau was du meinst, Naruto."

"Hatten wir Sex?," knurrte ich zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor und verengte die Augen. Der Schwarzhaarige war wirklich....!

"Nein, hatten wir nicht."

Erleichtert seufzte ich auch.

"Zumindest am Anfang nicht."

Damit stand das Model auf, streckte sich und marschierte in Richtung Badezimmer. Ich blieb auf dem Bett liegen, ließ seine Antwort durch meinen Kopf rasen. Hieß das etwa...? Oder spielte er mit mir...?

"SASUKE!!!"

Let's pretend we're all stars in the sky, all the same and shining bright

Einschübe der Autorin= (....)
 

Sex. Mit Sasuke. ICH! Mein Gott, ich war ein MANN! Ich war und bin keine Schwuchtel. Die Vorstellung, dass jemand IN mir war, als ob ich ein Mädchen wäre... Oh Gott. Ohgottohgottohgottohgottohgottohgott IIIIHHH! Nun habe ich ein mentales Bild vor Augen und IM Kopf, was nie wieder verschwinden wird. Nie, nie, nie wieder. Okay, wo ist der nächste Kotzbeutel?

"Uzumaki, wach auf!"

Tadelnd sahen mich grüne Augen an. Schlanke Fäuste waren in die Seite gestemmt worden und das rosane Haar fiel ihr vor die Augen. Ich fragte mich wirklich, was ihre natürliche Haarfarbe ist. Wohlmöglich rot oder so.

"Ich habe nicht geschlafen," maulte ich und lehnte mich in den Sessel zurück. Wir befanden uns im Wartezimmer, da Itachi etwas von uns wollte, doch zuvor ein Geschäftsgespräch hatte. Sakura, Ino (ein weiteres Model, was mir verblüffend ähnlich sah (okay, abgesehen von den Augen und der etwas helleren Hautfarbe), Hinata (das Mädchen, dass eigentlich die Neulinge rumführen sollte, doch an meinem ersten Tag krank war) Ten Ten (ein angeheuertes Model aus China- anscheinend stand ein Modelshooting bevor), Kiba und Sasuke. Und dieser beachtete mich keines Blickes. Wirklich unmöglich, nachdem wir (wahrscheinlich) mit einander geschlafen haben!

"Wen starrst du denn da an?"

Kiba rutschte näher zu mir und sah mich freundlich an. Sakura rollte nur mit den Augen und hielt sih genervt den Kopf, während Ino zum dritten Mal versuchte, ein Gespräch mit Mr. Cool anzufangen. Ten Ten lächelte nur seelig in die Runde und Hinata schoss mir ab und zu immer mal wieder einen Blick zu, wurde rot und wandte sich an Tsunade- die Stylistin, die auch mit von der Partie war.

"Ich starre KEINEN an," fauchte ich viel zu schnell und viel zu feindselig. Kiba blinzelte ein paar Mal und sah in die Richtung von Sasuke, wo neben ihn Ino und Sakura saßen.

"Ah, Ino also."

"Wa- NEIN! Ich starre doch nicht Ino an!"

Kiba grinste.

"Sakura, die Zicke?"

"NEIN!"

Alle hörten kurz auf zu reden und starrten mich an. Nun, alle bis auf Sasuke. Dieser ließ nur wehleidig den Kopf hängen und fragte sich wohl gerade, wie er es geschafft hatte, mit so einem Trottel ins Bett zu steigen. Nun, abgesehen davon, dass er sehr wahrscheinlich schwul war, der Alkohol. Der beste Freund jeden Mannes. Nein, stopp. Das war ja der Hund...

"... Sasuke?"

Perplex starrte Kiba mich an und rutschte etwas weg. Also echt! Als ob ich etwas von dem haben wollte. Mehr als Freunde war da nicht, aber trotzdem... ich wurde rot, räusperte mich und versuchte genauso laut ein 'Nein' zu kreischen, wie vorher, doch da ging schon die Tür auf und Sasuke in Großversion (Itachi) erschien in voller Pracht.

"Alle anwesend? Gut. Also ihr sollt nach Bayern reisen zum Schloss Greifenberg. Dort wird das nächste Shooting statt finden. Es wird das Cover für die Teen-Vogue werden und das Thema soll zum neuen Film von Natalie Portmann passen."

"Black Swan?"

"Freundschaftsplus?"

"Thor?"

Wir sahen Itachi erwartungsvoll an. Dieser seufzte nur, drehte sich um und schlug die Tür wieder zu. Perplex blinzelte ich noch einmal, dann sah ich Kiba an.

"War's das?"

"Gute Frage."

"Nächste Frage," murmelte ich mit einem kleinen Grinsen. Doch es wurde mir von Tsunade aus dem aus dem Gesicht gewischt, als sie aufstand und sehr, sehr schadenfroh aussah.

"Was?" fragte Kiba, dem die Angst ins Gesicht geschrieben war.

"Tsunade macht mir Angst," murmelte Hinata zu Ten Ten, die einfach nur das Gesicht verzog.

"Nun, das Cover soll Dienstmädchen zeigen."

Wir schwiegen.

"Und, na ja. Da wir nur Ten Ten buchen konnten und sonst keinen müssen die Jungs aushalten."

Tsunade kicherte fröhlich und wartete, bis der Groschen fiel. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf. Sechs. Sieben. Acht. Neun. Ze-

"WAS?!"

Sogar Sasuke sah schockiert auf und seine Augen weiteten sich etwas. Hm. Langsam verstand ich die Kunst der Schadenfreue. Ich grinste, bis mir auffiel, dass ich auch ein Junge war. Und auch hier saß und nicht nur der stille Beobachter war.

"Oh Gott."

"Ich bezweifle, dass Gott etwas damit zu tun hat," seufzte Kiba und streckte seine Beine aus. Tsunade schmunzelte nur, dann klatschte sie in die Hände.

"Nun, meine hübschen Mädchen und... nun, Mädchen. Auf zum Flughafen!"

"Ich bin kein Weib," knurrte Sasuke warnend in Tsunades Richtung, doch sie sah ihn nur amüsiert an.

"Unterschätze mich nicht, Sasuke Uchiha. Ich werde dich nicht verschonen."
 

//Bayern- viele, viele, VIELE Stunden später//

"Oh Gott."

"Das sagst du in letzter Zeit ziemlich oft, Naruto."

Ich warf Kiba einen wütenden Blick zu, dann nahm ich meinen Koffer vom Fließband und hievte ihn runter. Kiba lehnte sich schon gegen seinen, ganz lässig mit den Armen vor der Brust verschränkt. Die vielen Mädchenblicke versuchte er zu ignorieren, aber ich konnte es nicht. Denn mir vielen sie so sehr auf, weil mich keine einzige anstarrte. Oder anschmachtete. Wieso wusste ich auch nicht.

"Okay. Können wir los?"

"Ino hat noch nicht ihren fünften Koffer."

"Haha, guter Witz."

"Ich wünschte es wäre so," seufzte Kiba und nickte in die Richtung des blonden Mädchens. Ich sah etwas desinteressiert dahin und schmunzelte. Tatsächlich. Vier Koffer, drei große und ein kleiner, standen neben ihr und sie sah ziemlich verzweifelt aus, dass ihr letztes Baby noch nicht kam.

"Wo ist eigentlich Sasuke?"

"Pinkeln," gähnte der Braunhaarige und rieb sich über die Augen. "Beschissener Flug, ich bin sau müde," kam noch leise und muffig hinzu. Ich nickte zustimmend, dann stand ich auf.

"Ich muss auch mal auf Klo."

"Heißt das nicht Klosett?"

"Das klingt genauso schlimm wie Toilet."

"Das war englisch, du Schwachi."

"Na und?" Ich grinste. "Wenigstens hat es sich gereimt."

Damit ging ich zum Flughafenklo und sofort als ich die Tür aufstieß sah mir Sasuke mit seinen schwarzen Augen entgegen.

"Was zu-"

"Geh mir aus dem Weg," knurrte der Schwarzhaarige.

"Selber," giftete ich zurück. Seit unserem One-Night-Stand (wenn es wirklich einer gewesen wäre) behandelte er mich wie Dreck. ganz ehrlich, wenn ich ihm nicht gefallen habe im Bett, dann hätte er nicht mit mir schlafen sollen! Also echt.

"Du nervst, Idiot."

"Okay, DAS reicht."

Ich packte den Schönling am Kragen, schob mich an ihm vorbei und zog ihn gleich hinter mir her. Die Tür fiel klappernd ins Schloss und erfüllte den Raum, während ich mich zu ihm umdrehte. Wütend starrte ich Sasuke Uchiha an, dieser erwiderte meinen Blick. Feurige Wut loderte in seinen schwarzen Augen auf, bevor er seine Hand durch meine blonden Haare gleiten ließ. Es fühlte sich so vertraut an, wie er sie mit Gewalt packte und mich an ihn zog. Unsere Lippen berührten sich fast, ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, an meinen Wangen. Mein Herz schlug immer schneller, je länger ich seine Wärme und Nähe spürte. Immer schneller, bis er seine Lippen zu meinem Ohr bewegte und ich das Grinsen förmlich hören konnte.

"Freust du dich so, mich zu sehen, Dope?"

Zuerst wusste ich nicht, woran er anspielen wollte. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, bei dem perversen Grinsen, was er mir tatsächlich zeigte, als er mich abrupt los ließ. Mit hochroten Kopf stand ich ihn gegenüber, starrte ihn verwirrt und fassungslos an. Sasuke merkte relativ schnell, dass ich gerade nicht in der Lage war zu denken (mein Blut floss in die untere Region meines Körpers, statt, nun, in die Obere, wo es gebraucht wurde) und sah dann vielsagend auf meinen Schritt. Erst jetzt fiel mir die unangenehme Enge in der Jeans auf. Ich wollte schreien. Irgendetwas, dass den Blick des Models von meinem Schritt nahm. Zum Glück kam Kiba in dem Augenblick rein, schob seinen Kopf in den Raum.

"Das Taxi ist da, folks. Kommt ihr?"

"Klar," sagte Sasuke betont langweilig, drehte sich mit den Händen in den Hosentaschen um und stalkste an Kiba vorbei. Ohne sich daran zu stören, betrachtete der braunhaarige Junge mich weiter, kommentierte meine Versuche weniger rot im Gesicht zu werden jedoch nur mit einer gerunzelten Stirn.

"Ich sag dem Taxi, dass es warten soll."

Damit verschwand auch das bekannte Gesicht und ich blieb alleine auf einem Männerklo im Flughafen zurück mit einer Latte in der Hose und einem Gesicht so rot wie eine Tomate. Die Latte hatte aber zum Glück noch keine Milch.
 

"Krank groß."

"Hier LEBT jemand?"

"Gräfin Manuela Perfall war so frei uns dieses Anwesen zur Verfügung zu stellen," erklärte die Stylistin und führte uns an das Schloss vorbei zu einem etwas kleineren Häuschen. Aber 'etwas kleiner' im Vergleich zu einem Schloss war immer noch 'etwas größer' als ein normales Haus. Hm, machen wir aus dem 'etwas' ein 'viel'.

(Kurzer Einschub der Autorin: Das Schloss gibt es wirklich <3 Manuela Perfall ist meine allerliebste Patentante und ich finde das Anwesen sooo schön <3 Außerdem fand ich es ganz passend zu dem Fotoshoot :3)

Die Gastgeberin erwartete uns schon mit einem freundlichen Lächeln. Anscheinend wollte sie gerade zu einem Spaziergang aufbrechen, denn ihre Füße waren bedeckt von dicken Gummistiefel, ihr Körper eingehüllt in einen dicken Wintermantel. Drei Hunde, zwei Labradore und ein Terrier, bellten, schnaubten und sprangen um sie herum.

"Ihr kommt gerade rechtzeitig," lobte uns Gräfin Perfall und schüttelte Tsunade die Hand, "ich wollte gerade los zu einem Spaziergang und hatte mir schon Sorgen gemacht, dass ich früher wieder hier sein muss."

"Ach was," lächelte Tsunade ebenfalls und ließ Manuela's Hand los. Ihr Deutsch war verblüffend gut. Ich hatte Deutsch nur in der Schule gehabt, also war alles, was ich verstand 'Ihr kommt', 'Spaziergang' und 'Sorgen'.

"Auf uns ist Verlass."

Manuela nickte zustimmend und stieß die Tür hinter ihr noch etwas weiter auf.

"Nun, das Bad auf der rechten Seite steht euch allen zur Verfügung. Genauso wie die Küche und das Wohnzimmer. Bitte haltet euch aber fern von meinem Atelier und meinem Schlafzimmer."

Streng blickte uns die Gräfin an, dann nahm sie die Leinen der Hunde von einem Haken und ging an uns vorbei.

"Viel Erfolg!" rief sie noch, bevor sie die Treppen neben dem Schloss nach unten ging und zwischen den Bäumen verschwand. Etwas länger war noch das Bellen der Hunde zu hören.

Sehnsüchtig sah Kiba den Vierbeinern nach.

"Ich würde so viel lieber mit spazieren gehen..."

"Aber dafür wirst du nicht bezahlt!"

Tsunade funkelte uns an.

"Und nun auf! Die Kostüme sind schon im Badezimmer. Mädchen ziehen sich zuerst um, dann die Jungs. Dann habe ich genügend Zeit für die Maske."

Sakura, Hinata, Ino und Ten Ten nickten gehorsam und rollten mit ihren Koffern Richtung Badezimmer. Dabei unterhielten sie sich angeregt über das Schloss und wie es wohl wäre, darin zu wohnen. Ich fand es zu groß. Man musste sich doch total verloren und einsam vorkommen, wenn man es ganz alleine bewohnte, so wie Tsunade es uns gesagt hatte. Anscheined wohnte dort der Vater von Manuela zusammen mit seinem Sohn. Tja, groß genug war es, aber... Neeee, für mich war das nichts. Ich war so oder so eher der City-Typ und Greifenberg war wohl ganz klar Land. Hier gab es nicht einmal ein 7/11! Oder, wie es hier in Deutschland hieß, ein Edeka. Also echt- woher sollte ich denn jetzt meine nötigen Süßigkeiten bekommen, um diesen Tag zu überstehen? Immer hin war es dank der Zeitverschiebung erst 13 Uhr.

bei dem Gedanken an die Uhrzeit wurde ich müde. Verdammt müde. Dementsprechend sah ich wohl auch aus, als ich mich auf dem Sofa plumpsen ließ. Kiba und Sasuke folgten mir ins Wohnzimmer, doch während Kiba sich zu mir gesellte, ging Sasuke einfach wieder aus dem Raum. Anscheint war er wohl der Erste, der in die Maske musste.

"Du siehst müde aus," lächelte Kiba mich mitfühlend an. Im Gegensatz zu mir schien er frisch und munter zu sein. Vielleicht hätte ich auch vier statt nur zwei Becher Starbucks-Kaffee am Flughafen trinken sollen.

"Keine Sorge, man gewöhnt sich recht schnell ans Reisen."

"Ich nicht. Ich hasse fliegen," grummelte ich und schloss die Augen. Das Licht brannte und die sich anbahnenden Kopfschmerzen konnten dadurch nur noch schlimmer werden. "Ich hasse diesen Job jetzt schon."

Kiba seufzte und sah aus dem Fenster, welches sich gegenüber des Sofa's befand auf ein Waldstück direkt hinter dem 'Häuschen' der Gräfin. Am Horizont konnte man sie erkennen, eine ganz kleine Gestalt mit drei kläffenden Hunden.

"Jeder hat mal das Sasuke-Syndrom. Aber das geht wieder weg."

"Sasuke... Syndrom? Was ist das?"

"Das ist, wenn der Job einen so sehr ankotzt, dass man am Liebsten sterben will."

"Oh."

"Ich hab's zusammen mit Sakura erfunden."

"Ich dachte die steht so auf ihn?"

"Ja, aber das war nachdem er mit ihr was hatte und sie dann abgeschoben hat. Da hatte die Liebe so eine Phase wo sie annähernd erträglich war."

"Die Zeit hätte ich gerne miterlebt."

Kiba lachte, doch es klang nicht wirklich fröhlich. Dann klopfte er mir auf den Oberschenkel und erhob sich. Fragend sah ich ihn an, während er sich streckte und dabei ein kleines Bisschen durchtrainierten Bauch entblößte.

"Was ist?"

"Ich saß so lange, da brauch ich etwas Bewegung. Ich schau mir das Grundstück an, kommst du mit?"

"Ne, ich-" Gähnend lehnte ich mich in das gemütliche Sofa zurück und schloss demonstrativ die Augen, "dös noch eine Runde."

"Klar, klar," grinste der Junge und zog sein Hemd zurecht. "Faulpelz."

Ein paar Schritte, das Geräusch einer schließenden Tür und ich war alleine im Raum. Doch statt die Einsamkeit auszunutzen, zum Beispiel damit, Sasuke's Koffer nach irgendetwas Peinlichem zu durchforsten (kein mensch war perfekt! Auch nicht ein Uchiha-Teufelchen), nahm ich mir die zusammen gefaltete Decke am Ende des Sofas, warf sie über mich und versuchte tatsächlich etwas zu schlafen. Das Letzte, was ich ertragen konnte war, dass Tsunade mich fertig machte wegen meiner schlaffen und müden Haut.
 

Ein paar Stunden später hatte ich den wahrscheinlichsten längsten Lach-Flash meines Lebens. Die ganze Situation fing damit an, dass ich doch nicht auf das Foto musste, weil zu viel Blond das ganze Bild zerstört hätte (wie Tsunade es mir so schonungslos mitteilte) und ich kurz davor war zu explodieren. Statt zu Hause bei Shikamaru zu hocken, mir den Bauch mit unnötigen Kalorien voll zustopfen und Fern zu schauen wie jeder normale Amerikaner, musste ich im kalten Bayern rum hocken für nichts. NICHTS! Okay, ich bekam Geld für dieses Nichtstun (wieso auch immer), aber es war trotzdem so endlos unnötig, dass ich jeden, den ich sah an die Wand klatschen konnte. Wahrscheinlich hatte ich nicht nur das Sasuke-Syndrom, sondern die Sasuke-Krankheit.

Aber dann sah ich Kiba und Sasuke in Mädchen-Klamotten und das Leben war wieder lebenswert. Okay, auf dem Bild würden sie ganz hinten stehen, aber dass sie Perücken aufsetzen, sich falsche Brüste in die Kleider stecken und auch noch auf High-Heels gehen mussten war einfach der absolute WAHNSINN! Und so heiße Transvestiten habt ihr sicherlich noch nie in eurem Leben gesehen. Ich zumindest nicht und ich komme aus New York. Da gibt es eigentlich alles.

"HAHAHAHAH! IHR SCHWUUUCHTELN!"

Okay, ich hätte ihr Selbstwertgefühl als guter Freund eigentlich unterstützen oder zumindest helfen sollen, es zu erhöhen, aber ich bezweifelte stark, dass ihr Selbstwertgefühl gesteigert werden konnte. Das war so tief, dass es wahrscheinlich nie wieder das Licht der Welt erblicken würde.

"Halt die Fresse, Naruto,"knurrte Kiba mich an, bevor er den Kopf hängen ließ. "Das ist einfach nur erniedrigend."

Genau das Selbe dachte Sasuke auch, denn so sehr er sich anstrengte, neutral auszusehen, erkannte ich die pochende Ader an seiner Schläfe, die ganz stark darauf hinwies, dass er dieses Shooting so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. Und wenn er seinen Willen nicht bekam, stand ein Amoklauf bevor.

"Ich finde, ihr seht sieht niedlich aus," kicherte Ino, doch weder sie noch Sakura konnten das Lachen wirklich für sich behalten.

"Ja, wirklich wie Zucker," fügte ich ironisch hinzu. "Also, es wird niemals bessere Transen geben als euch!"

Der Fotograf, diesmal ein Herr Kakashi Hatake, seufzte hinter der Linse.

"Would you all please concentrate? I can't shoot a picture with you all gagging and jumping around!"

Er war eingefleischter New Yorker und sah auch genauso aus. Eine Zigarette zwischen den Lippen, auf seinem Schoss irgendein Pornobuch. Er saß noch auf einem Stuhl, um die perfekte Perspektive heraus zu bekommen, was sicherlich schwer war, wenn alle zwei Sekunden die Stylistin ins Bild rannte, um die Frisuren und Rüschen zurecht zu machen.

"Oh, fuck y'all! Just stay in the damn picture, when all you do is be in it anyway," schnauzte der Fotograf Tsunade an. Diese sah kurz perplex aus, doch dann lachte sie triumphierend.

"Thank you," trällerte sie und Kakashi seufzte wieder resigniert. Auf seiner Stirn hätte auch ganz groß stehen können: I hate this job. Denn eindeutiger hätte sich Gesichtsausdruck zu dem Zeitpunkt nicht sein können.

Letzten Endes wurde das Bild eigentlich ganz lustig. Alle standen vor dem Schloss, doch es war auf dem Foto nicht zu erkennen, was doch die Frage aufwarf, wieso man dann überhaupt hierher gereist war.

Herr Hatake hatte es vom Boden aus gemacht, also von unten. Sakura musste natürlich ihre viel zu kleinen Brüste größer wirken lassen und quetschte sie zusammen, während sie sich nach vorne beugte. Hinata, die natürliche Schönheit, lächelte eher schüchtern in die Linse. Hinter ihr lachte Ten Ten immer noch über Kiba und Sasuke, während Ino sich künstlich über mein Kommentar aufregte, was ich zuvor gebracht hatte. Kiba sah niedergeschlagen aus wie schon vor dem Shooting und Sasuke hatte seine typische Pose eingenommen: Arme vor der neugewachsenen Brust verschränkt, den Blick kühl und distanziert. In der hintersten Ecke, ganz klein und eigentlich kaum bemerkbar, stand dann Tsunade, die immer noch triumphierend lachte. Wahrscheinlich war sie ebenso schadenfroh wie ich, dass man nun zwei der hottesten Jungs in ganz New York in Mädchenkleider begaffen konnte.

"Eigentlich ist das ja unfair," sagte Kiba leicht aggressiv, während er sich den Lidschatten von den Augen entfernte.

"Ich meine, du bist nur hierher gekommen um uns schlecht zu machen! Meine nicht ausgelassene Schadenfreude leidet gerade extrem."

"Ich bin halt zu cool dafür," grinste ich und zog Kiba die Perücke vom Kopf. Dieser schoss mir durch den Spiegel nur einen wütenden Blick zu und holte sich die Plastikbrüste aus dem Kleid.

"Ja, klar."

Sasuke enthielt sich, schminkte sich still und desinteressiert neben dem Braunhaarigen ab. Gerade als er sich auch die Perücke vom Kopf nehmen wollte, kam Tsunade rein und schnalzte missbilligend mit der Zunge.

"Sasuke, na, na, na! Komm- ich brauch dich noch für ein Bild."

Der Uchiha verharrte mit der Hand an seinen künstlichen Haaren und seufzte.

"Ich hab mich schon abgeschminkt, Tsunade."

"Na und? Etwas Mascara hier und Rouge da und du bist wie neugeboren."

Sie lächelte und wartete bis Sasuke bei ihr war, bevor sie mich mit ihren Blick fixierte. O-oh. Ooooh nein. Nein, nein, nein, nein, nein, zur Hölle, NEIN!

"Dich brauch ich auch."

Und da ging meine Welt langsam, aber sich unter. Nur Kiba lächelte und die Schadenfreude, die ja so in ihm gelitten hatte, konnte sich endlich entfalten.

"Zu cool, hm?" wiederholte er meine Worte und erntete dafür ein 'Fick dich' von mir. Die Schadenfreude nahm ich ihn dadurch leider nicht.
 

"Wofür ist das noch mal?" fragte ich zwischen zusammen gepressten Zähnen und raffte meinen Rock etwas hoch. Ich war erfolgreich zur größten Schwulette der Welt umgekleidet worden.

"Ein Foto für die 'AnimaniA'. EIn Magazin, wo es sich um Animes und Mangas dreht. Ihr sollt zwei berühmte Charaktere aus einer Serie darstellen."

"Sind die zufällig schwul?"

"Nein- sie sind weiblich und die besten Freunde und jetzt bitte lächeln!"

"Das Letzte, was ich tun werde, ist ein Kleid zu tragen und dann noch zu lächeln," fauchte ich wieder, doch Tsunade schoss mir einer ihrer berühmten 'Tu-was-ich-sage-oder-ich-töte-dich-' Blicke zu und ich verstummte. Lächeln, klar. Spaß haben. Hm-mh. Verarschen konnte ich mich auch sehr gut selber.

Skeptisch sah ich zu der Mauer auf, auf der Sasuke im Kleid stand und schon war das Lächeln da. Hey! Das war ja leichter, als gedacht. Wenn ihr mal nicht lächeln könnt, schaut euch Sasuke im Kleid an. Klar, es ist ein Lächeln aus purer Schadenfreude aber immer hin etwas. Dieser sah emotionslos zu mir nach unten, schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust.

"So, you will jump into Naruto's arms. I wanna see joy in your face, blonde guy and embarassement in your eyes, black beauty. Understood?"

Wir beiden nickten, Kakashi hob die Kamera und zählte von drei abwärst.

"Three, two, one- Jump!"

Damit sprang Sasuke. Und während er auf mich zuflog, streckte ich instinktiv meinen Arm nach ihm aus und lächelte. Nicht vor Schadenfreude, aber... ich weiß nicht genau, was es war. Freude vielleicht? Aber in dem Augenblick, wo ich seinen Körper in meinen Armen hielt, ihn davor bewahrte sich bei dem Sprung etwas zu tun, hatte ich das Gefühl, von ihm gebraucht zu werden. Und es fühlte sich schön an.

Natürlich empfand Mr. Eiskönig das alles ganz anders. Er hatte nur seinen Job getan, mehr nicht. Aber das schnelle Klopfen seines Herzens, als seine Brust gegen meine drückte gab mir Hoffnung. Sie wurde jedoch sofort wieder niedergeschmettert, als Sasuke sich aus meinen Armen löste und sich von mir wegdrückte.

"Are we finished?" fragte er in einem sanften, aber bestimmten Ton, während Kakashi sich die Bilder auf der Spiegelreflex ansah. Abwesend nickte er.

"Sure, sure," murmelte er und Sasuke war schneller wieder im Haus, als das die Hunde, die gerade mit Manuela wieder die Treppe hochkamen, ihn hätten einholen könnten. Dafür erwischten sie mich, sprang mich an und zerrissen beinahe das teure Dior-Kleid, was meinen Körper bedeckte. Ich hätte sie vielleicht kommen gehört, wäre ich nicht so eingenommen von dem, was ich gerade gesehen, oder wohl eher, bemerkt hatte. Sasuke Uchiha war rot geworden. Genau in dem Augenblick, als ich ihn in die Arme geschlossen habe, war er rot geworden. Das Lächeln konnte auch dann nicht von meinem Gesicht verbannt werden, als drei schleimige Zungen mir die Hände und das Gesicht abschleckten. Obwohl das zugegeben ziemlich widerlich war.

"Na? Wie war das Shooting?"

Manuela gesellte sich zu Tsunade und wickelte die Leine um ihre Hand.

"Perfekt," sagte sie zufrieden und ihr Blick lag dabei auf mir. Manuela folgte ihrem Blick und sah direkt in meine blauen Augen. Dann fragte sie etwas zu Tsunade, was ich sogar verstand.

"Soll er eine Transe darstellen?"

Give me sugar, give me spice

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

My Sugar, my Spice-LIGHT!

Ich hatte nicht vorgehabt mit Sasuke zu schlafen. Wirklich nicht. Es... kam einfach. Okay, es war nicht so, dass er auf einer Bananenschale ausgerutscht und dann in mich reingefallen wäre (was ich mir sehr schmerzvoll und überhaupt nicht anturnend vorstelle) aber genauso überraschend.
 

Es hatte damit angefangen, dass wir uns ein Zimmer teilen mussten. Es gebe nicht genug für alle und die Mädchen müssten sich ja schließlich auch eins teilen.

Aber ich war kein Mädchen. Ich war männlich und hatte einen Penis UND hatte auch mal das Bedürfnis nicht immer umringt von Menschen zu sein. Auch wenn ich die Aufmerksamkeit mag (und sie mag mich, wir sind praktisch verheiratet, obwohl ich langsam mehr negative als positive Seiten an ihr entdecke), ich muss ja nicht dauernd umgeben von ihr sein. Oder?

"Usuratonkachi, könntest du aufhören wie ein Depp durch das Zimmer zu gehen? Du machst mich nervös."

"Lass mich doch," maulte ich und fing an schneller zu laufen. Die Dielen unter meinen Füßen knarrten lauter und hielten sichlicher nicht nur Sasuke vom Schlafen ab. Ich wusste nicht, ob ich das tat um ihn noch weiter zu nerven, aus Trotz, oder ob es mir wirklich beim Nachdenken hielt. Wenn ich mich jetzt so recht daran erinnere... ich weiß gar nicht mehr, worüber ich nachgedacht hatte. Oder worüber ich im Übrigen NICHT nachdenken wollte- nämlich, dass Sasuke Uchiha und ich zusammen in einem Bett schlafen mussten. Klar, es gab Matrazen doch jetzt war es schon kurz vor zwölf und ich lief sicherlich nicht in der Dunkelheit zu dem gruseligen Schloss um dort nach einer bescheuerten Matraze zu suchen! Dort gab es über vier Etagen und ich war mir auch ganz sicher, dass es da auch Geister gab. Ein Schloss ohne Geister war kein Schloss. Und vor dem Abendessen waren wir irgendwie alle zu faul gewesen. Deswegen mussten Tsunade und Kakashi auch in einem Bett schlafen, nur bezweifelte ich sehr, dass es ihnen etwas ausmachte.

Iiihh. Jetzt habe ich zumindest ein Bild im Kopf, was mich für den Rest meines Lebens verfolgen wird.

"Ich lass dich aber nicht, denn ich will pennen. Also beweg deinen hübschen Arsch hierher und mach deine schönen Äuglein zu, okay?"

Tatsächlich. Dabei dachte ich, mich könnte nichts aufhalten, sobald ich angefangen hatte durch das Zimmer zu tigern, doch ich blieb wirklich stehen und sah Sasuke mit hochroten Wangen an.

"W-W-W-W... hä?!"

"Na endlich," seufzte Sasuke zufrieden, drehte mir den Rücken zu und deckte sich zu. Ich konnte jedoch noch erkennen, dass er bis auf die Boxershorts nichts trug. Gar-nichts.Immer noch hochrot und etwas verdattert starrte ich Sasuke's Rücken an. Ob er das ernst gemeint hatte? Er würde mir wohl eh nur antworten, wenn... ach egal. Ich schaltete das Licht aus, huschte über die Dielen und krabbelte über Sasuke rüber um mich unter die Decke zu kuscheln. Dieser gab ein leises Knurren von sich, als ich ausversehen auf seinen Fuß getreten war, doch behielt die Augen geschlossen. Ich konnte es aber nicht. Also, schlafen. Ich sah den Jungen neben mir mit großen Augen an, betrachtete das blasse Gesicht und die langen Wimpern. Zögernd holte ich meine Hand von unter der Decke hervor und schob sie unter meinen Kopf.

"Du kannst nicht anders, du musst einfach die Leute in deiner Nähe nerven, oder? Ist das eine Krankheit? Kann ich mich darauf einstellen, dass sich das irgendwann ändert?"

Der junge Uchiha öffnete ein Auge und sah mich genervt an. Ich fühlte mich ertappt, woher sollte ich denn wissen, dass er nicht so schnell einschlief? Oder hatte ich wirklich nicht so lange neben den Bett gestanden und ihn angestarrt, wie es sich angefühlt hatte? Schluckend senkte ich meinen Blick und schob meinen Arm wieder unter die Decke.

"A-Also... ich wusste ja nicht, dass ich dich nerve. Und so."

"Jetzt weißt du es. Und könntest du jetzt bitte schlafen?"

Damit schloss Sasuke sein Auge wieder und kuschelte sich, wie ich vorhin, in die Decke. In mir wurde langsam doch das Mädchen wach, was ich versucht hatte zu verstecken, und ein schmachtener Seufzer entschlüpfte meinen Lippen. Zum Glück war es so leise, dass Sasuke es nicht wahrnahm (oder das hoffte ich zumindest). Aber er sah so süß aus! Wie in kleines Kind... nun, mi einer großen Portion Arroganz gemischt mit Egoismus. Ich ließ noch mal ein paar Minuten verstreichen, nahm sein Gesicht mit meinen Augen ein, bevor ich beschloss, dass ich hellwach war und es einfach unfair war, dass Sasuke schlief.

"Hast du das ernst gemeint?"

"HÖLLE! Naruto, kannst du nicht sehen, dass ich schlafen will oder bist du nicht nur dumm sondern auch blöd?!"
 

Wäre ein Hund, hätte ich ihn für tollwütig gehalten, wie er mich anstarrte, die schwarzen Augen voller, nun, Wut. Und vielleicht auch Hass. Eine Menge Hass.
 

"Ich bin nicht blind!" protestierte ich und verzog meinen Mund.
 

"Aber ich kann nicht schlafen, wenn ich über etwas nachdenke."
 

Zitternd vor Wut und wahrscheinlich auch, weil er ungeduldig war (ob er einen schön Traum gehabt hatte? Oder hatte er auch solche perversen Träume wie Kiba, der mir davon im Flugzeug erzählt hatte? Hm. Bei Sasuke konnte ich mir eigentlich gar nicht sicher sein, worüber er träumte. Nicht, wie zum Beispiel, bei Shikamaru. Der träumte sicherlich von Schach und Soduku. Und Kreuzworträtsel) seufzte Sasuke.
 

"Also," er holte Luft, "Was habe ich ernst gemeint?"
 

"Das mit den schönen Augen."Das mit dem hübschen Arsch lies ich weg. Aus keinen besonderen Grund, aber, nun, dass würde ihn ja wissen lassen, dass ich wollte, dass er dachte, dass ich einen hübschen Arsch habe. Und es erschreckte mich etwas, dass er überhaupt über meinen Arsch nachdachte. Oder das ich tatsächlich, zu 100% wollte, dass er ihn hübsch fand.
 

Sasuke blinzelte einpaar Mal, bevor sich seine Gesichtszüge glätteten und er mit eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Seine Fingerspitzen fühlten sich warm an. Vertraut. Ob er das in der Nacht, wo ich bei ihm geschlafen hatte, auch getan hatte? Mein Körper schien sich auf jeden Fall an diese Berührung zu erinnern, denn ich streckte automatisch meinem Gesicht seinem entgegen.
 

Sasuke hielt meinem Blick stand, bevor er meine Kopfbewegung nachahmte, seine Hand griff in seine blonden Haaren und er zog mich zu sich. Bevor sich unsere Lippen traffen, lächelte er und hauchte ein sanftes 'Ja'. Dann war es um mich geschehen. Nun, nicht ganz, aber ich fühlte, wie eine heiße Woge in mir entfacht wurde. Fast schon automatisch legte ich meine Arme um seinen Hals, zog ihn zu mich. Seine nackte Haut presste gegen mein Schlafhemd und ich schloss die Augen. Irgendwie stand mir die Männlichkeit gar nicht zu...
 

Doch als der Kuss zu lange andauerte, löste sich Sasuke. Ich schnappte ebenfalls nach Luft, erst jetzt erkannte ich, wie sehr meine Lungen nach Luft geschrien hatten.
 

"Usuratonkachi, du bist wirklich ein Depp."
 

"Das sagt der Richtige," zischte ich zurück. "Du liegst hier doch so süß wie ein Kleinkind im Bett!"
 

Sasuke hob eine Augenbraue hoch und stütze sein Gesicht in der Hand ab, den Ellenbogen in die Matraze grammt. Die Decke bedeckte seinen göttlichen Körper nicht mehr und ein aufreizendes Lächeln lag auf seinen Lippen.
 

"Kleinkind, hu? Sind wir etwa pedoph-"
 

"NEIN!"
 

Das Model lachte sanft und küsste mich auf die Stirn.
 

"Wirklich, du Depp, hör auf alles so ernst zu nehmen, was ich sage."
 

"Stimmt, weil eh nur scheiße raus kommt."
 

"Dann sage ich nie wieder, dass ich deine Augen mag," flüsterte Sasuke und küsste mein Nacken. Rarw. Oh Gott, das... fühlte sich gut an.
 

"Oder das ich dich immer bei mir haben möchte."
 

Einen Kuss auf das Schlüsselbein.
 

"Oder das ich dein Lächeln liebe."
 

Die ersten Knöpfe meines Hemdes waren auf und er glitt mit der Hand hinein, untersuchte meinen Oberkörper, wobei seine Hände bei meinen Brustwarzen angehalten sind.
 

"Oder das ich dich hier und jetzt spüren will."

Jetzt war es hin mit der Zärtlichkeit. Mit roher Gewalt drehte er mich auf meinen Bauch, setze sich auf meinen ach so schönen Hintern und grinste zu mir runter. Zumindest glaube ich, dass er gegrinst hat, denn so wie ich lag, konnte ich es nicht sehen.
 

"Sasuke, nicht-!"
 

"Du bist so süß. Ein typisches Sexobjekt."
 

Das Erste war ja ganz... nett, aber der zweite Teil des Satzes erschreckte mich. Gerade eben war er doch so nett gewesen, so sanft.
 

"Sa...suke?"
 

Meine Stimme klang fragend, wenn nicht etwas brüchig, doch der Uchiha antwortete nicht mit Worten. Stattdessen zog er mit meine Hosen aus und glitt mit einem Finger verlockend über meine Öffnung.
 

"Nicht, Sasuke."
 

Ich wollte nicht in einem fremden Bett entjungfert werden! Das hier, war alles falsch. Ganz... falsch.
 

"Als ob du es nicht schon die ganze Zeit darauf abgesehen hättest."
 

"Soll ich ehrlich sein?! NEIN, HABE ICH NICHT!"
 

Doch ich hatte keine andere Wahl. Sasuke schlief mit mir, ob ich es wollte oder nicht. Ich hoffte wirklich, dass niemand uns hörte, aber während des Aktes war es mir egal.

Erst als ich schwitzend neben ihn lag, außer Atem und ziemlich ratlos in seine nachtschwarzen Augen sah, kam die Schamesröte. Ob das jetzt jedes Mal passierte, wenn ich ihn weckte?

"You're my sugar, Naruto."

Das hatte er geflüstert, als er gekommen war. Ich war sein Zucker. Statt etwas zu erwidern, habe ich geschrien. Vor Lust? Vor Angst? Ich weiß es nicht mehr.

Aber ich wollte nicht darüber denken, oder reden. Und er auch nicht. Aber er küsste mich wieder- sanft, wie vor meiner Entjungferung. Er küsste mich so sanft auf meine Lippen, dass ich nicht einmal mehr weiß, ob er sie überhaupt berühte, oder ob ich es mir nur eingebildet hatte. Denn ich hatte die Augen geschlossen und als ich sie wieder öffnete, hatte Sasuke seine schon geschlossen und fing an, wieder ruhig ein und aus zu atmen. Während ich immer noch wach war, aber viel erschöpfter als vor gewissen Ereignissen, knöpfte ich mein Hemd wieder zu, zog mir die Hose wieder richtig an und kuschelte mich neben ihn. Ich hatte nicht erwartet, dass Sasuke mich in den Arm nahm, aber ich wollte ihm nahe sein. Dem richtigen Sasuke, denn ich hatte das Gefühl, dass ich bis jetzt nicht wusste, wer der echte Sasuke war, oder ob ich ihn überhaupt schon kennen gelernt habe. Denn ich wollte nicht glauben, dass der echte Sasuke SO war. Arrogant, egoistisch, notgeil und etwas gewaltätig. Ich wollte glauben, dass er sanft war. Wie der Kuss.
 

"You're my spice," flüsterte ich gegen seine nackte Brust und schloss langsam die Augen.
 

Und Sugar und Spice gehörten doch irgendwie zusammen, oder nicht? Sie waren Gegensätze aber ohne das eine, würde man das andere ja nicht haben.
 

Während ich so an Sasuke gekuschelt war hoffte ich, dass es wirklich so sein konnte. Irgendwann musste Sasuke seinen Arm mich gelegt haben, denn ich spürte kurz vor dem Einschlafen eine Wärme, die mich einhüllte. Ich hätte ewig so bleiben können, doch auch eine Ewigkeit endete irgendwann.
 

Am nächsten Morgen öffnete ich die Augen, hatte mich den ganzen Schlaf über gefreut in das vertraute Gesicht zu sehen, den Jungen zu sehen, in den ich mich ganz klar verliebt hatte (gegen alle Gesetze der Natur), doch was ich vorfand war nichts. Die Stelle neben mir war leer. Kein Sasuke, kein vertrautes Gesicht. Und die Worte, die mir auf der Zunge langen schmolzen dahin, wie die Wärme, die der Kälte wich.

Please kiss me all night

Bei dem ersten Fotoshooting habe ich mich an etwas erinnert. An unsere Schultage- also die von mir und Sasuke. Wir waren nicht in der selben Klasse gewesen, aber da es ein reines Jungeninternat war, sah man sich untereinander relativ oft. Ich war aber mit Shikamaru in einer Klasse, was erklären würde, wieso ich gerade bei ihm untergekommen war. Damals war er mein bester Freund gewesen.
 

Die Schultage waren... anstrengend und wahnsinnig lange gewesen, was aber wo anders sicherlich nicht anders war. Sasuke hatte sich auch nicht anders verhalten als jetzt- arrogant, egoistisch, gut aussehend und umschwärmt. Ich war eher ein kleiner Nerd, blieb für mich und hielt mich meistens auf dem Sportfeld auf, wo ich mit ein paar Freunden Fußball spielte. Das Übliche halt. Bis auf einen Tag, wo Sasuke mit uns spielte. Ich weiß nicht mehr wieso, vielleicht sollte ich mal nachfragen, aber er wollte unbedingt in das gegnerische Team, obwohl ich ihm angeboten hatte, mit uns zu spielen. Auch wenn es wahnsinnig kindisch war, so habe ich doch versucht, immer nur IHM den Ball abzunehmen. Wenn Neji den Ball hatte, oder Choji, war mir das relativ egal, ich blieb auf meiner Position. Aber wenn Sasuke ihn hatte, dann raste ich los und es entstand ein kleiner Zweikampf. Das ging so lange, bis der Schwarzhaarige mich durchschaute, den Ball wegrollen ließ und mir gegen das Schienbein trat. Bis heute bin ich mir sicher, dass er es absichtlich getan hatte.

So oder so, ich brach mit schmerzerfüllter Miene zusammen, hielt mit das Fußgelenk und verfluchte Sasuke für alles. Die schlechten Noten, die wegbleibenden Mädchen, meine Selbstkomplexe wegen meinen Haaren, die nie so perfekt sitzen konnten, wie die von Sasuke und das schmerzende Fußgelenk. Er war wahrscheinlich nur für eines dieser Sachen wirklich verantwortlich.

"Faul!" rief Gaara, obwohl er in der selben Mannschaft wie Sasuke war, hockte sich zu mir und sah mich aus grünen Augen prüfend an. Ich erwiderte den Blick nicht, sondern begnügte mich damit, Sasuke Todesblicke zuzuwerfen, die er jedoch gekonnt mit seiner Arroganz ignorierte.

"Stell dich nicht so an."

"ICH soll mich nicht so anstellen?!" hatte ich zurück gebellt, die Augen weit aufgerissen vor Zorn.

"Du hast mir meinen Fuß gebrochen!"

Okay, dass war übertrieben. Aber kommt- wenn jemand euch absichtlich treten würde, dann hättet ihr genauso reagiert!

Sasuke seufzte wehleidig, zerrte mich mit Hilfe meines Handgelenkes, was er wahrscheinlich bei der Gelegenheit ebenfalls brechen wollte, auf die Beine, umschlang meine Taille mit seinem linken Arm.

"Du Meme, ich bring dich jetzt zur Krankenstation."

„FASS mich nicht an, die Knochenbrecher!“

Trotz meiner lautstarken Proteste, wo ich wahrscheinlich eher meine Klappe aufriss, als mich wirklich gegen seinen Griff zu wehren, hatte mich der Schwarzhaarige ins Krankenzimmer geschleppt, was zurzeit leer stand. Prüfend hatten seine ebenso dunklen Augen sich im Zimmer umgehen, mich dann auf das Bett geschmissen und seine Finger hatten angefangen mein Hosenbein hochzukrempeln. Die kühlen Finger berührten die geschwollene Stelle, umkreisten sie kurz, bevor Sasuke schon aus dem Zimmer verschwunden war. Ich hatte ihm hinterher gesehen, doch die Wut war auf einmal einfach verpufft. Sogar als er mich abschätzig gemustert hatte, während er meinen Fuß verarztete konnte ich ihm nicht böse sein. Vielleicht hatte er es wirklich nicht mit Absicht getan, hatte ich in dem Moment getan. Wieso denn auch? Ich war keine Bedrohung für ihn, ich war ein Nichts für ihn.

„Du bist so wahnsinnig nervig, Naruto.“

„Wie bitte?“

Meine Stimme klang nicht einmal wütend, sondern eher... interessiert? Gott, irgendetwas muss damals wirklich falsch mit mir gewesen sein. Sasuke hatte von dem verarzteten Fuß aufgesehen und mich gemustert.

„Nervig und unheimlich dumm.“

„Danke.“

Kurz hatten Sasuke’s Mundwinkel gezuckt, doch das war alles gewesen. Danach hatten wir nichts gesagt, sondern nur dagesessen (ich hatte mich hingelegt) und aus dem Fenster gestarrt. Es war keine unangenehme Stille entstanden, nein, eher das Gegenteil. Wir respektierten uns gegenseitig so weit, dass wir einfach nur die Nähe des Anderen genießen wollten. Auch wenn wir wussten, dass sobald wir dieses Zimmer verließen wir wieder Rivalen sein würden. Dass wir uns wieder die Köpfe einschlagen würden, dass wir uns hassen würden. Aber in diesem kleinen Krankenzimmer im Westflügel der Jungenherberge konnten wir für einen kleinen Zeitraum so tun, als ob wir gute Bekannte wären, als ob wir uns mögen würden.

Natürlich verschwand diese Illusion sobald Shizune- die Krankenschwester- ins Zimmer kam nach ihrer Mittagspause und uns beide verwirrt angesehen hatte. Es war immer bekannt gewesen, dass Sasuke Uchiha und Naruto Uzumaki die größten Streithähne an dem ganzen Internat waren, wahrscheinlich war der Anblick für sie deswegen so verstörend. Er hielt auch nicht lange, denn Sasuke erhob sich wortlos und verschwand aus dem Zimmer. Wir beide- Shizune und ich- hatten ihm hinterher gesehen und das war das erste Mal, dass ich Sehnsucht für den kalten Jungen empfand, den ich nicht lieben wollte.
 

Kurz nach dem Fußballmissgeschick schien es, als ob Sasuke mich noch mehr hassen würde. Er legte sich immer wieder mit mir an, provozierte. Und ich? Ich ging nur zu gerne darauf ein, denn nach einigen Tagen des Anschreiens und Niedermachens wussten wir beide, dass wir es nicht so meinten. Nein, es machte uns gerade zu Spaß uns gegenseitig vor anderen nieder zu machen. Wir gingen sogar manchmal so weit, dass wir uns prügelten und dann ins Krankenzimmer waren- immer dann, wenn Shizune nicht da war. Zuerst sagten wir wieder nichts, verarzteten unsere geplatzten Lippen gegenseitig, bis ich irgendwann das Wort ergriff und Sasuke Fragen stellte. Er beantwortete jede Einzelne mit einer Gegenfrage.

„Wie heißt deine Mutter?“

„Wieso willst du das wissen?“

„Hattest du mal ein Haustier?“

„Hast du eine Tierhaarallergie, oder was?“

„Magst du Äpfel?“

„Magst du sie etwa?“

Es gab nur eine einzige Frage, auf die er mal nicht mit einer Frage antwortete.

„Wieso tun wir das?“

Es war der letzte Tag vor den Sommerferien. Wir hatten uns so sehr zusammen geschlagen, dass seine Lippe blutete und bei mir lief die rote Flüssigkeit von der Nase runter, doch ich wischte sie schnell mit dem Handrücken weg. Der schwarzhaarige Schönling saß aus dem Bett und hatte aus dem Fenster gesehen. Stille hüllte uns wieder ein, bis er antwortete. Dann klang seine Stimme zum ersten Mal etwas amüsiert- doch positiv und nicht weil er Schadenfreude mir gegenüber empfand.

„Weil deine Dummheit abfärbt.“

Wie schon gesagt, irgendetwas konnte mit mir damals nicht stimmen, denn diese Antwort hat mich irgendwie... glücklich gemacht. Zufrieden hatte ich mir Toilettenpapier in die Nase gestopft, meinen Kopf nach vorne gelehnt und gewartet, bis das ganze Blut raus gelaufen war. Ja, dass waren schönere Tage gewesen, als jetzt.
 

Jetzt, wo er mich wieder ignoriert.

Jetzt, wo er mich behandelt wie ein Stück Dreck und mich dann doch Entjungfert.

Jetzt, wo er mich benutzt, wie ich ihn damals immer benutzt habe.
 

Damals, ja da war alles schöner gewesen.
 

Damals, wo wir zusammen sein konnten, wenn auch nur kurz.

Damals, wo er mir zum ersten Mal im Frühling sein wahres Lächeln geschenkt hatte. An Valentinstag.

Damals, wo wir im Regen zusammen getanzt hatten, weil Mathe ausgefallen war.

Damals, wo er mir seine Liebe gestanden und ich ihn abgewiesen hatte.
 

Es war nach unserer ersten Nacht zusammen gewesen- nein, wir hatten nicht mit einander geschlafen. Es war rein platonisch gewesen. Ich war in seinen Armen eingeschlafen, während Sleepy Hollow im Fernsehn lief. Chipskrümmel bedeckten das Sofa, Popcorn lag auf den Boden und drei Colaflaschen gesellten sich zu den aufgegangenen Mais. Mein Hund 'Jay' hatte natürlich das Popcorn, fürsorglich wie er war, schon aufgegessen und lag zu unseren Füßen, als Sasuke mich mit einem leichten Schütteln geweckt hatte. Irgendwann, nach einem Jahr glaube ich, hatten wir eingesehen, dass wir aufhören mussten uns dauerhaft zu verprügeln, weil wir sons

erstens von der Schule fliegen würden und wir uns dann sicherlich nie wieder sehen würden

und

zweitens wir keinen Grund hatten unsere 'Liebe', wenn man es denn so nennen konnte, zu verstecken hatten. Schließlich war es ein reines Jungsinternat und wenn dort nicht der eine oder andere schwul wurde, dann wo?

Müde hatte ich die Augen aufgeschlagen und in ein Engelsgesicht geblickt, was mich anlächelte. Er tat dies in letzter Zeit oft und auch wenn ich es liebte, so vermisste ich seine neckische Art ab und zu schon.

"Was... ist?"

"Wir sollten ins Schlafzimmer gehen. Auf dem Sofa schlafen bringt nichts als Rückenschmerzen."

"Aber ich schau den Film doch," hatte ich tot müde gemurmelt und mich wieder dem Fernsehr gewidmet, den Sasuke schon ausgetsellt hatte. Der gefallene Engelsjunge strich mir mit seiner Hand durch das goldene Haar und verwuschelte es leicht.

"Naruto?"

"Hm?"

"Ich liebe dich."

Diese drei Worte. Jetzt gab es nichts mehr, was ich hören wollte aus seinem Mund, doch damals... damals stimmte etwas mit mir nicht. Ich hasse mein früheres-ich dafür, denn es hatte sich nur total schockiert zu dem Engel umgedreht und ihn angestarrt. Mehr nicht. Es hatte den Engel nicht aufgehalten, als dieser unsicherer wurde, bis er total gebrochen, wütend und frustriert aufgestanden war. Es hatte nicht nach seiner Hand gegriffen, als der Engel, nun ein gefallener Engel, aus dem Wohnzimmer und aus der Wohnung gerannt war. Es war ihm nicht hinterher gerannt, als die Tür ins Schloss gefallen war und es war nicht nächtelang wegen dem Engel wach geblieben. Stattdessen hatte sich mein Früheres-Ich von dem Sofa erhoben und war in sein Zimmer gegangen, um dort ungerührt schlafen zu gehen.
 

Vielleicht lasse ich ein paar Sachen aus, vielleicht habe ich damals noch mit ihm gesprochen, aber ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur, dass das Geräusch der zufallenden Tür immer in meinem Herzen blieb und noch bleiben wird. Ich weiß nur, dass immer wenn ich Sasuke ansehe Schuld empfinde. Sicherlich ist das der Grund, wieso ich ihn so mit mir umspringen lasse.

Weil ich es verdient habe?

Das ironische ist, dass ich, kurz bevor Sasuke zu mir rübergekommen war, gedacht habe, dass heute die Nacht ist. Heute wäre die Nacht, wo wir uns im Schatten der Dunkelheit lieben würden, wo ich ihm sagen könnte, dass er mich die ganze Nacht küssen sollte.

Stattdessen hatte der damals in der Nacht fallende Regen die Lippen des gebrochenen Engels geküsst, hatte seine Sachen durchtränkt. Wahrscheinlich hatte er sogar noch darauf gewartet, dass ich ihm hinterher laufe, wahrscheinlich hatte er auf der Bushaltestelle auf mich gewartet. Und ich war nicht gekommen.

So wie er jetzt nicht kommen wird, wenn ich ganz alleine im Zugabteil sitze. Der Zug bringt uns zurück zum Flughafen und ich sitze hier ganz alleine mit meinem iPod und meinem Buch. Die anderen haben sich im Speisewagong niedergelassen, aber ich wollte meine Ruhe. Ich wollte die Ruhe, die wir zusammen immer geteilt haben- früher, im Krankenzimmer.

Doch wenn ich aufblicke, dann sehe ich ihn nicht. Er ist nicht da und er wird nicht kommen. Egal, wie lange ich darauf warte. Und ich werde warten, aber noch mehr: Ich werde das tun, was Sasuke nicht getan hat: Ich werde zurückgehen. Ich werde zu ihm gehen und ich werde ihm in sein göttliches Gesicht sagen, dass es mir leid tut. Genau.

Ich erhebe mich aus dem Sitz, schließe bestimmt mein Buch, als Kiba ins Abteil kommt und mich angrinst.

"Wir haben Pommes und Burger bestellt- Hunger?"

Hm, vielleicht werde ich mir sein göttliches Gesicht erst später vornehmen.

Tricky Angel

"Was möchtest du essen?"

"Mir egal. Einfach nur Brot mit Käse?"

Entsetzt starrte sie mich an.

"Wie bitte was?! Du hast das Glück- nein, den SEGEN- mit einer Köchin zusammen zu wohnen und du willst Brot mit Käse?!"

Kopfschüttelnd und mit erhobenen Händen flüchtete die blonde Frau in die Küche, wo ihr Verlobter schon am Zwiebelschneiden war. Wie er es schaffte nicht dabei eine Träne zu vergießen, war mir unklar. Zusammen gelümmelt in einer Kuscheldecke mit einem heißen- wohl langsam kälter werdenden- Kakao in der Hand starrte ich in die Glotze, wo irgendeine Reality Show lief. Amerika halt. Seufzend nippte ich an meiner Tasse und seufzte. Dieses Geräusch haben meine beiden Mitbewohner wohl in der letzten Stunde öfters gehört als sonst in ihrem Leben.

„Wir können ihn hier doch nicht versauern lassen!“

„Was solln’ wir denn tun? Ich kann ihn wohl kaum von dem Sofa runterschupsen. Dafür bräuchte ich einen Kran!“

„Er ist dein Freund, nicht meiner- tu was!“ zischte Temari warnend und ich sah sie vor mir, wie sie mit dem Küchenmesser umher wedelte. Shikamaru zuckte nur kurz mit den Schultern, doch seine ungeteilte Aufmerksamkeit lag ganz klar bei der Zwiebel.

„Shikamaru,“ erklang die Stimme seiner Verlobten wieder, drohend.

„Wenn du nicht sofort zu deinem besten Freund raus gehst und dafür sorgst, dass ich den Staffel Marathon von ‚Sex and the City’ heute Abend auf der Couch alleine gucken kann schwör ich bei Gott gibt es drei Monate keinen Sex. Und dieser Marathon dauert die ganze Woche.“

Das Geräusch von dem schneidenden Messer verebbte. Shikamaru starrte die Köchin in einer Mischung aus Entsetzen und Unglauben an.

„Das würdest du nicht tun...“

Temari schmunzelte provozierend.

„Wollen wir wetten?“

Zehn Minuten später und Shikamaru und ich waren auf unserem Weg zu irgendeiner Bar. Min Brot hatte ich jedoch nicht bekommen.

Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, den Kopf zwischen den aufgestellten Kragen versteckte, schlenderte ich neben dem Braunhaarigen her, nicht wirklich viel Wert auf meine Umgebung achtend. Shikamaru redete auch nicht, zumindest solange nicht, bis wir ein Kissen unter den Hintern und ein Bier in der Hand hielten. Der Name der Bar, Banana Splice kam mir bekannt vor, doch mein Kopf war zu blank, als das ich das Bedürfnis hätte, länger darüber nachzudenken.

„Es ist drei Wochen her, Naruto...“

Grummelnd nahm ich einen großen Schluck von dem Bier und wischte mir anschließend den Schaum mit dem Handrücken von der Lippe. Griesgrämig sah ich in das Glas hinein, ohne überhaupt daran zu denken, zu antworten. Heute war wirklich ein schlimmer Tag- und eine schlimme Nacht. Es war der 6.6. Die Zahl vom Teufelskind, wo nur schlechte Sachen passieren konnten. Ich war nicht abergläubisch, aber ich würde definitiv beten, wenn Gott mein Leid an diesem Tag minimieren würde. Wenigstens ein bisschen. Oder er schenkte mir Freisuff für den Rest des Abends- damit konnte ich meine Qualen auch sehr gut ersticken.

„Du sitzt zu Hause rum und vergammelst wie ein altes Stück Brot. Was ist denn bitte auf der Deutschlandreise passiert, dass du dich so gehen lässt?“

Es waren Fragen, die mir beide damals schon gestellt hatten, als ich total durchnässt vor der Wohnungstür standen. Itachi Uchiha hatte zwar angeboten mich nach Hause zu fahren, doch ich hatte mit einem stolzen Grinsen geantwortet, dass es mir überhaupt nichts ausmachen würde, durch den strömenden Regen und Windstärke 5 zu meiner Wohnung in Down Town zu laufen. Natürlich hätte ich auch ein Taxi nehmen können, doch ich hatte mein Gehalt noch nicht erhalten und die U-Bahnen fuhren dank einem Stromausfall nicht. Also hieß es: laufen oder mit den Uchiha’s fahren. Da war es ja wohl klar, welche Option ich nahm.

„Nichts von Bedeutung.“

Es war die Standartantwort gewesen. Ich war noch nicht einmal in der Firma gewesen, um mir meinen Check abzuholen, aus Angst, Sasuke wieder zu begegnen. Klar, im Zug hatte ich noch Mut gehabt, aber der war so schnell verflogen, wie mein Hunger bei dem Burger. Außerdem schüchterte mich seine Präsenz ein. Gerade, als ich zu einem weiteren Seufzer ansetzen wollte, schob mir Shikamaru ein paar Brezeln in den Mund, die bei den Bars immer auf den Tresen in Schüsseln standen. Warnend schoss mir mein bester Freund einen Blick zu.

„Wage es ja nicht, Naruto.“

Mit einem Grinsen kaute ich das Gebäck, doch wir wussten beide, dass es nicht lange anhalten würde. Jedoch machte sich der Braunhaarige schnell aus dem Staub, entschuldigte sich aber dafür, dass seine Blase nicht groß genug war, um einen Seufzer von mir erdulden zu können und verschwand im Bad. Der Barkeeper sah mich nur leicht vorwurfsvoll an. Alleine an der Bar gelassen, trank ich nun also mein Bier und hatte das Bedürfnis, mir so richtig die Kante zu geben, als die Tür aufschwang. Man musste wirklich schon mein Pech haben. Oder vielleicht hatten gerade in diesem Moment so viele Menschen auf der Welt Glück, weil all ihr Pech sich mit meinem verbündete um Shikamaru und mich genau in die Bar gehen zu lassen, in der auch er auftauchen würde. Und auf einmal fiel mir wieder ein, woher ich diese verdammte Bar kannte.

Er sah mich nicht, dass tat er wohl nie. In einer schlichten schwarzen Jeans und einem lockeren V-Neck-Shirt sah er wirklich aus wie ein Gott, auf die Erde gesandt, um den Mädels zu zeigen, dass ja- auch Männer Selbstkomplexe entwickeln konnten. Mein Knurren hätte nicht lauter sein können, als ich mich auf dem Drehhocker umdrehte und mein Bier in einem Zug austrank. Na, Prost!

„Und ich dachte schon du wärst tot,“ begrüßte mich Sasuke Uchiha mit einem schiefen Lächeln, als er sich auf Shikamaru’s Platz setzte. Ich wollte ihn höflichst (mit einer schönen Priese: FICK DICH) darauf hinweisen, dass der Platz schon belegt war, aber hielt mich dann zurück. Ich rede mir gerne ein, es hätte daran gelegen, dass Shikamaru seinen Platz schon selber verteidigen würde, wenn er wieder kam, doch in Wahrheit lag es wohl eher an diesen dunklen Augen, die mich schon wieder in eine Art Trance zu versetzen schienen. Ich sah, wie sich diese sinnlichen Lippen bewegten, die ich damals abgewiesen hatte, doch mein Gehör hatte sich selbst auf ausgestellt. Keine Chance. Die Augenbraue wurde auf meine nicht vorhandene Reaktion skeptisch hochgehoben.

„Naruto? Hörst du mir zu?“

„Hm?“

„Dabei dachte ich immer, du tust nur so blöd,“ schmunzelte das Supermodel und nahm einen Schluck von seinem Longdrink, von dem ich nicht wusste, dass er ihn bestellt hatte. Ich wusste nicht, warum er neben mir saß. Es konnte nicht daran liegen, dass es niemanden Besseren als mich gab, schließlich war die Bar erfüllt von hübschen Damen und, ja, auch ein paar ganz nett aussehenden Männern. Also- wieso? Er sah es sicherlich in meinen blauen Augen, dass ich voller Fragen war. Statt sie mir zu beantworten, trank er in Ruhe sein Glas aus und nickte Shikamaru höflich zu, als dieser sich auch endlich mal entschloss aus dem Bad zu kommen. Besitz ergreifend schnappte er sich sein Bier, das ich ihm zuschob, da sein Platz schon belegt war. Ohne ein Kommentar von sich zu geben, setze er das Gefäß an seine Lippen und trank.

„Was willst du hier, Sasuke?“

„Es ist mein Geburtstag.“

Es war eine schlichte Antwort, obwohl sie mir noch einen Grund gab, den 6.6. zu einem neuen Unglückstag zu ernennen. Dunkle Augen waren auf mich gerichtet, verpassten mir eine Gänsehaut. Ich hatte wirklich Mühe mir nichts anmerken zu lassen, als mein Finger über den Rand des Bierglases strich.

„Ach? Hab’ ich glatt vergessen.“

Das junge Model nickte nur.

Die Spannung, die zwischen uns entstand, war wirklich unangenehm. Es war, als würde einer von uns etwas von anderem erwarten, doch dieser hatte keine Ahnung was. Kurz, bevor ich vor Nervosität etwas Dummes wie ‚Ich habe eine Gummiente in meiner Badewanne’ sagen konnte, stand Shikamaru auf. Das Bier war leer und ein Zweites ebenfalls.

„Das ist wirklich nicht zum Aushalten,“ grunzte er, seine durchdringenden Augen auf uns beide gerichtet. Ich fühlte mich auf einmal wieder in die Grundschule zurück versetzt, wo der strenge, böse Lehrer die beiden Störenfriede zurrecht wies.

„Bekommt eure ganze... Beziehung mal im Griff. Ich meine, nicht mal ein Blinder könnte übersehen, dass irgendetwas zwischen euch läuft. Hass, Liebe- mir egal. Aber ich bekomme keinen Sex, solange Naruto nicht aufhört wie der letzte Penner auf dem Sofa rumzuhocken. Und wenn er es nicht macht, solange ihr Sex habt, dann bezahl ich auch gerne für das Hotel.“

Ich hatte nicht zufällig irgendwann erwähnt, dass Shikamaru kein Alkohol abkann, oder? Nicht? Nun, ich denke dieser Moment hat es ziemlich deutlich dargestellt. Entsetzt starrten Sasuke und ich meinen Freund an, wie er das Geld für die zwei Bier auf den Tisch knallte und dann aus der Bar verschwand. Man hätte denken können, er hätte einen Shot nach den anderen in sich hinein gebechert.

„Meinte er das ernst?“

Verblüfft wandte ich mich an Sasuke, der seine dunklen Augen auf mich gerichtet hatte.

„Was?“

Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf diese sinnlichen, sündigen Lippen. Klar, der Teufel und das Böse ist wirklich schon eine Versuchung, aber nur, wenn man Sasuke Uchiha nicht kannte. Er war die pure Sünde der Lust.

„Bezahlt er wirklich das Hotel?“
 

Drei Longdrinks, ein Bier und sechs Shots später befanden wir uns in einer Sexhotellobby wieder. Von den Getränken hatte ich natürlich am Meisten getrunken, weswegen ich mich wie ein Kind auf Drogen verhielt. Hyperaktiv und voller Elan. Oh, und total angeturned. Ich hatte Sasuke versprochen ihm das Geld für das Hotelzimmer zu bezahlen, nachdem er mir das Versprechen abgenommen hatte, dass ich ihn mit auf sein Zimmer begleiten würde. Was in meinem betrunkenen Zustand eigentlich nichts anderes war, als: Ich verspreche mit dir Sex zu haben.

Da es ein Sexhotel war, konnte man auch erwarten, dass gewisse... ‚Mittel’ vorhanden waren. Das Zimmer war ausgestattet mit ihnen und sah wirklich so aus, wie es in einem Puff üblich war. Dunkelrote Wände, schwarzes Seidenbett, goldene Umrandungen, wo sich noch welche unterbringen ließen. Ich war jedoch viel zu betrunken, als das ich die Inneneinrichtig bestaunen konnte und schälte mich schon aus meiner dünnen Sommerjacke. Die Schuhe war ich auch irgendwie losgeworden. Während ich mich also entblößte, es stand nun wirklich außer Frage, dass ich die Nacht noch irgendwo anders verbringen würde, verbrachte der Schönling seine Zeit am Telefon, wisperte leise hinein, bevor er auflegte und mir dabei half, das Hemd über meinen Kopf zu streichen. Direkt danach befanden sich seine kühlen Lippen schon an meinem Nacken.

Er sagte nichts, als seine Hände meinen Rücken runter glitten. Und ich protestierte im Gegenzug nicht, als er mich zum Bett drängte und drauf schupste. Anzüglich und wirklich quälend langsam entledigte sich Sasuke sein T-Shirt. Ich sah ihn nur an, als wäre er Gottes Sohn, gebannt von seiner Schönheit. Gerade als seine schlanken Fingern bei der Hose angekommen war, klopfte es an der Tür. Frustriert ließ ich mich mit einem Seufzen in die Kissen fallen. Sasuke lachte nur, bevor er den Unbekannten hinein bat. Es war der Roomservice mit einer Schokoladenfontäne. Zusammen mit Erdbeeren, Kirschen und-

„Bananen?“ fragte ich leiernd, als der Mann in der Uniform schon wieder aus dem Zimmer verschwunden war. Sasuke zog langsam die Schale der gelben Frucht an, nachdem er sich auf die Bettkante platziert hatte. Die Schokoladenfontäne stand mit all seinen Köstlichkeiten auf dem Nachttisch. Ohne zu antworten tunkte er die Spitze der einzigen Frucht, die mich an einen Penis erinnerte, in die Schokolade und leckte sie ab. Ich konnte nicht anders, als bei diesem Anblick verlangend zu stöhnen. Dafür erntete ich zwar einen triumphierenden Blick von dem gefallenen Engel, aber ich war betrunken. Da ließ man halt gerne alle Hüllen fallen. Vorfreudig krabbelte ich also über das Bett neben ihn. Sasuke schien dies zu erwartet haben, denn er übergoss die Banane noch einmal mit Schokolade und hielt sie mir hin.

„Mein Geburtstagswunsch von dir, Naruto, ist Sex.“

Kurz hielt ich inne, den Blick aus Saphiraugen auf die Banane ruhen lassen. Jetzt, wo es so eindeutig ausgesprochen wurde, klang es weniger... verführerisch. Ich verzog leicht mein Gesicht.

„Können wir danach über Gefühle und so reden?“

„Seh’ ich so aus, als ob ich der Typ dafür wäre?“

„Früher schon,“ sprach ich ungeniert meine Gedanken aus und sah den Schwarzhaarigen an. Er hatte sein Pokerface bei meinen Worten nicht abgenommen, auch wenn ich in seinen Augen sah, dass er sich erinnerte. Damals war ich er gewesen- und er ich. Ich wollte mich entschuldigen. Ich wollte ihn lieben, doch es wäre vielleicht nicht die beste Entscheidung emotional zu werden, wenn man mit einer Schokoladenbegossenen Banane in einem Sexhotel ein Zimmer genommen hatte- nicht wahr?

„Gut. Sex- aber ich leck die Schokolade nicht von der Banane ab.“

„Das gehört dazu,“ schmunzelte Sasuke nur, mir die Banane auffordernder hinhaltend.

„Leck.“

„Nein!“

Ich rutschte zurück auf’s Bett. Sasuke folgte mir. Bald war sein halbnackter Körper auf meinen gedrückt, seine Wärme brachte mich zum kochen. Und die Banane, die er mir in den Mund schob zum Husten. Lachend fuhr er mir durch das störrische Haar, während ich versuchte ihn von mir zu drücken. Obwohl es gleichzeitig einer der heißesten Nächte sein würde (mit Sasuke), tat es weh ihn lachen zu sehen- oder zu hören. Es erinnerte mich zu sehr an die Vergangenheit, an das, was ich weggeworfen hatte.
 

Seine Hände zogen mir das Shirt aus, während ich dafür sorgte, dass wir beide die Hosen loswurden. Schokolade verteilte sich auf seiner schneeweißen Haut, wie auch auf meiner. Seine Lippen schmeckten sündig nach Erdbeeren, als ich ihn hungrig zu mir zog. Seine kühlen Fingerkuppeln verpassten mir eine Gänsehaut, während sie meinen Rücken entlang strichen und rote Striemen verursachten. Bald gab es nichts zwischen uns, nicht einmal Luft. Ich konnte meine Lippen nicht von seinen lassen und Sasuke rieb seine Hüfte immer wollender gegen meine. Und weil es sein Geburtstag war, dauerte es auch nicht all zu lange, bis die Banane am Anfang von Sasuke durch etwas sehr viel ‚männlicheres’ ersetzt wurde. Nichts desto trotz entlockte es mir ein Stöhnen.

Wir sprachen nicht. Außer heißes Stöhnen, der Geruch nach Sex und die vibrierende Lust erfüllte nichts die Luft in diesem Zimmer, als Sasuke langsam in mich glitt. Meine Hände krallten sich an seinen Schultern fest, seine Hände stützen sich neben meinen Kopf auf der Matraze ab. Für einen kurzen, wirklich sehr kurzen Augenblick, konnte ich etwas in seinen Augen erkennen, doch mein betrunkener Zustand erlaubte es mir nicht, weiter darauf einzugehen. Wie auf die Worte, die er mir ins Ohr flüsterte und die ich genau in den Moment vergass, indem er in mich hineiß stieß.

Eine Sache wurde mir jedoch schon während dem Sex klar: Sasuke und ich konnten nicht mit und auch nicht ohne einander. Also mussten wir wohl oder übel Sexfreunde werden. Dafür, dass mein Hirn benebelt von Leidenschaft, Lust und Sasuke war (was eigentlich genau das Gleiche war wie Lust), fand ich die Idee nur halb so blöd, wie am nächsten Morgen.

Doch Sasuke war nicht mehr da, ich hatte die Bettdecke für mich allein und der Rauschzustand vom Alkohol war verschwunden und hinterließ nur pochende Kopfschmerzen. So schön dieser Sasuke Engel auch war- er war ein verdammt gerissenes Miststück.



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Kommentare zu dieser Fanfic (43)
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Von:  sasunarufangirl1990
2013-01-23T15:09:33+00:00 23.01.2013 16:09
Einfach nur WOW
Di Ff ist der Hammer, dein Schreibstil richtig toll und die Ideen einfach nur supi.
Jiraiya als perverser Franzose einfach nur genial (wie kommt man nur immer auf solch lustigen Sachen), Temari und Shikamaru sind ja süß die passen auch ganz gut zusammen, Nauto hat Sasuke in der Vergangenheit ja ganz schön verletzt, jetzt rächt er sich also indem er Naru genauso behandelt? Na ganz toll.
Ich hoff dass Sasuke Naruto verzeiht und das sie glücklich werden das wär toll.
Danke fürs hochladen dieser amüsanten FF hab schon lange keine mehr gelesen die so toll ist
Mach auf jeden Fall weiter so
Ich freu mich schon auf nächste Kapi
Kannst du mir nen ENS schicken wenns weitergeht wär echt nett von dir
Glg sasunarufangirl
Solange ich aufs neue Kapi warte werd ich mich mal deine anderen Geschichten lesen:D
Von:  Kanra-sama
2012-01-15T11:59:51+00:00 15.01.2012 12:59
Yay!

Endlich komm ich mal dazu, meinen Senf abzulassen^^

Ich muss leider sagen, dass ich totaaal den Zusammenhang verloren habe, da ich mich nicht an das vorherige Kapitel erinnern konnte ... But who cares!
Der Teil war einfach spitzen klasse!
Mach weiter so mein Usuratonkachi^^

dein Baka
Von: abgemeldet
2011-12-07T20:30:22+00:00 07.12.2011 21:30
geiles kapi
wobei mich wahnsinnig interessieren würde was sasuke da geflüstert hat xD
temari und shikamaru sind einfach mega xD
ich liebe die beiden ^^
ich würde so sehr lachen wenn dann mit der post die rechnung vom sexhotel kommen würde xD

lg
kleinkyubi
Von:  Tayuya
2011-11-24T22:43:20+00:00 24.11.2011 23:43
Halli hallo hallöle. :)
Wirklich wieder ein gelungenes Kapitel.
Temari ist einfach eine absolute Powerfrau, so wie du sie dastellst
finde ich einfach klasse.
Shikamarus asbruch finde ich auch klasse, auch wenn ich nicht das Gefühl
hatte das er unbedingt etwas mit dem Alkohol zutun hatte.
Das Sasukes Geburtstag an dem unglückstag ist, passt perfekt.
Sehr heiss das sie in ein Sex Hotel fahren, nur das Shika' es echt bezahlen soll.. ?
Eine wirklich schöne Einrichtung hat es ja. :)
Besonders schön ist ja auch das mit dem Schokobrunnen -
ich LIEBE Schokobrunnen !
Ich würde gerne wissen was Sasuke geflüstert hat, nur das mit der Sex beziehung ist scheisse...
Sasuke ist so ein Arsch das der einfach weg ist am morgen..
Naja, aber wenn Naruto wirklich mal Sasuke war & Sasuke Naruto war, dann
hat Naruto es vielleicht ein bisschen verdient.
So, ich freue mich auf das nächste Kapitel, das es wieder so wunderbar wird wie dieses.

Liebe Grüße, Tayuya
Von:  Raishyra
2011-11-24T19:03:14+00:00 24.11.2011 20:03
Ein super Kapi.^^
Von:  Shanti
2011-11-24T18:42:22+00:00 24.11.2011 19:42
heyyyyyyy

wowwwwwwwwww da hat er doch noch sein b-day geschenk bekommen hahahahahah
omg ich hoffe das die beiden richtig zusammen kommen das wär super hahaha
bis dann^^

lg
shanti
Von:  OikawaToru
2011-10-18T18:19:28+00:00 18.10.2011 20:19
NEIIIIIIIIN DAS ENDE v.v Ich fasse es nicht, es soll weiter gehen >.< Ich kann es kaum erwarten wie Sasuke auf Naruto reagieren wird :D Bitte schreib schnell weiter *-*
Von: abgemeldet
2011-07-24T20:38:05+00:00 24.07.2011 22:38
so geil echt
naruto lässt sich von jeder kleinigkeit ablenken xDDDD
okay gut wenn es um das essen geht
dann ist das vollkommen okay xDDDDD
narutos altes Ich ist ja mal mega xDDDD
ja ich weiß sasuke tut mir ja auch iwie leid aber das naruto nach dem abhauen von sasuke einfach schlafen gegangen ist war einfach zu geil xDDD
es kam iwie schräg rüber das naruto wissen wollte wie die mutter von sasuke heißt xDDD
aber typisch narulein ^^
freu mich schon auf das nächste kapi xD

lg
kleinkyubi
Von:  o0_Hidan_0o
2011-07-19T00:06:33+00:00 19.07.2011 02:06
BWAHAHA!! Jiraiya als schwuler Franzose! Ich kann nicht mehr! XD
Ich habe mit meinem Gelächter wahrscheinlich das ganze Haus aufgeweckt... >_>
Hach, es macht mich so glücklich, deine Geschichten zu lesen ^-^ (Sorry, dass ich wie ein Stalker rüberkomme XD)
Von:  o0_Hidan_0o
2011-07-18T23:35:14+00:00 19.07.2011 01:35
Aaah, ich hab total versäumt, dass du eine neue FF hast!
Danke, jetzt werde ich nicht schlafen können, bevor ich alles gelesen habe! XD
Es fängt schon mal toll an, höhö^^ Ich muss dir ganz ehrlich sagen: Nach deiner Titanic-FF habe ich viele Bücher gelesen... und keins hat mich annähernd so befriedigt (mir ist kein nicht-so-perverses Wort dafür eingefallen, sorry^^) wie deine FFs es tun. Ich kann kein Buch mehr lesen ohne zu denken "Hm. Alyss schreibt besser *Buch in Ecke schmeiß*"
Ich fühl mich viel besser, jetzt, wo es wieder etwas von dir gibt ^-^
Freu mich schon aufs weiterlesen <3


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