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Search Kill Return ~ if only everything was so simple...

Wolf & Cat auf Mission. Ziel - Daimyou im Land des Weines
von

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Mission and Order

Die Uhr schlug noch nicht ganz siebzehn Uhr, als der unfreiwillige Bote endlich seine zwei vermissten Teamkameraden auffand. Beide immer noch sichtlich in ihren lockeren schwarzen Trainingsklamotten unterwegs und somit für die geschulten Augen des Jonin Frischfleisch für eine Mission im Auftrag Tsunades. Eben diese Botschaft würde er den Ahnungslosen in den nächsten Minuten überbringen, freute sich schon auf die Gesichter. Vermutlich hatten beide nur eine kurze Essenspause in ihrer nicht allzu schwachen Trainingsrunde eingelegt, was nun jäh enden würde. Entschieden ließ Genma seinen Senbon auf die andere Seite seines Mundes wandern und musterte noch einen kurzen Moment seine Ziele. Das Training schien für seine Anbuaugen recht anstrengend gewesen zu sein und bestärkte ihn in seinem Willen, beide von diesem kräftezehrenden Zeitvertreib zu erlösen. Und direkt in den Nächsten zu schicken.

Schnell und leicht grinsend sprang er vor beide Shinobi und festigte seinen Stand, bevor sich diese aus der Nebenstraße heraus bewegten, um sich wenigstens etwas an Geheimhaltung, und vor allem eine normale Sprechlautstärke zu sichern.

„Hab ich euch endlich. Irgendwas Spezielles in einer verlassenen, dunklen Gasse vorgehabt?“, versuchte er zum Auftakt etwas zu triezen. Der Umgang der Beiden miteinander und insbesondere die Reaktionen des Braunhaarigen auf derartige Gerüchte forderten Genma immer wieder aufs Neue zu weiteren Sticheleien heraus.

Tenzous Echo blieb bei einem leichten Seufzen und einem gelangweilten Blick, der dem Kakashis Konkurrenz machen konnte. Doch die Art wie er im selben Augenblick seinen Kopf leicht zur Seite drehte und sein Gesicht so unauffällig wie nur möglich in den Schatten der dunklen Gasse verbarg machte klar, dass seine Wangen eine gesunde Rotfärbung annahmen. Und dass er Genma keine verbale Antwort gab, sondern einen kaum vernehmbaren, verächtlichen Ton in seiner Kehle erstickte, ließ auch so seine Schlüsse zu und sorgte für eine gewisse Befriedigung des senbontragenden Shinobi. Ebenso hätte das unmerkliche Zucken in Tenzous Hand noch zu der ausgewachsenen Handlung führen können, dass er sich an seiner Faust räuspern musste, aber dies trat natürlich nicht ein. Auch dieses erstickte er erfolgreich im Keim. Dennoch schien Kakashi seine gewünschte Reaktion zu erahnen, da er ihn schlicht zu gut kannte und legte seine Hand kurz auf die Schulter des Jüngeren. Ob dies als beschwichtigende oder belohnende Geste zu verstehen war, würde wohl immer das Geheimnis des Silberhaarigen bleiben.

Kakashi hingegen sah schlicht nur gelangweilt drein und versuchte definitiv nichts Derartiges zu verbergen, musterte offen den neu aufgetauchten Shinobi und zog fragend die Augenbrauen zusammen.

„Also haben sie dich wieder zu den Sklaven gesteckt, wenn du in deiner Joninkleidung und als Bote unterwegs bist? Was hast du angestellt?“ Er ging nicht die Spur auf die verschwörerische Andeutung Genmas ein. Konterte eher mit der lockeren Frage.

Selbiger ließ ein leicht enttäuschtes Murren verlauten und kratzte sich danach am Nacken.

„Naah…“, sein Gesicht verzog sich unwohl. „Schlimmer. Viel Schlimmer. Bekomm vielleicht demnächst nen Geninteam.“

„Was du? Wie lange soll das überleben?“, erwiderte der Silberhaarige amüsiert, während Tenzou unverhohlen grinste, wusste er doch, dass Genma nicht gern den Lehrer für Jüngere spielte. Ein wenig als Schiedsrichter fungieren und den Kleinen beim Kämpfen zusehen, das war was anderes als diese zu unterrichten und ihnen ordentliche Werte beizubringen. Genmas Gegenantwort überraschte deshalb keinen der beiden Anbu.

„Jo, zumindest denken sie noch, es wäre gesund für die Kids. Werd mein Bestes tun, sie schnell vom Gegenteil zu überzeugen“, grinste er und zwirbelte mit Daumen und Zeigefinger an seinem Senbon.

„Wie wärs wenn du uns die ganze Geschichte heute Abend in der Bar erzählt“, schlug Tenzou vor.

„Nah, sorry. Daraus wird vermutlich nichts. Ihr habt eine Mission und sollt eure Hintern zu Tsunade bewegen“, meldete Genma den Grund für sein Auftauchen.

„ Was? Und… Mal im Ernst, Geninteam? Was soll der Blödsinn bei so jemand kinderfreundlichen wie dir. Wir brauchen doch die Anbu.“, griff Kakashi noch einmal neugierig auf, handelte es sich schließlich um seinen Teamkollegen in Anbu, auf den er sich verlassen musste. Gleichsam aber auch gespannt auf weitere Informationen bezüglich der neuen Arbeitsankündigung.

„Doppelbelastung, nett, nicht? Und ja, jetzt ab zur Godaime. Beziehungsweise in Nicht-Hatake-Sprache vor ner halben Stunde“, beantwortete der Senbonträger wahrheitsgemäß mit einem Schulterzucken. Tenzous rechte Augenbraue hob sich leicht.

„Vor einer halben Stunde? Konnte uns nicht jemand eher Bescheid sagen.“ Seine Vorahnung auf die Laune der Godaime behielt er dieses Mal für sich, wusste aber darum, was sie von zu Spät kommen hielt. Das musste ja passieren, wenn man mit Kakashi Hatake unterwegs war. Ob unschuldig oder nicht.

„Jo. Kotetsu und Izumo konnten euch nicht finden. Deswegen spiele ich den unfreiwilligen Boten. Hab ja mitbekommen wie beide auf der Suche nach euch waren.“

„Mh das Restaurant merk ich mir“, nuschelte Kakashi mit einem leichten Schmunzeln. Unauffindbarkeit war manchmal Gold wert.

„Also, macht euch auf die Socken, es wird ein gut eingespieltes zwei Mann Anbuteam verlangt“, ermutigte Genma eher mehr an den älteren der Beiden gerichtet, sich doch so langsam mal in Bewegung zu setzen. Tenzou teilte diese Ansicht und sein Blick glitt auf ein schräg liegendes Dach, dann zurück zu Genma.

„Danke für die Benachrichtigung, sehen uns… irgendwann.“

„Ja, ihr solltet los. Also, kommt sicher wieder nach Hause. Ich schau mir die Rotzlöffel an“, pflichtete Genma bei, hob verabschiedend die Hand während er sich zur Straße drehte und davon schlenderte.

Ein leises ‚Dann wollen wir mal‘ ließ Kakashi verlauten und sprang dicht gefolgt von seinem Trainingspartner auf das von Tenzou zuvor begutachtete Dach, machte sich ohne Umschweife auf den Weg zu dem weithin sichtbaren Hokageturm.
 

„Der Tag konnte nur mit einer neuen Mission enden, nicht wahr Senpai?“

„Wie zu erwarten war, trainieren wir eben so, ohne sicheres Gelände weiter. Was mich wundert ist, dass wir zusammen eine Mission haben“, stimmte Kakashi dem Braunhaarigen zu. Dieser brummte beipflichtend und grübelte.

„Interessiert mich auch. Und… durch die Tür oder Fenster?“

„Mh, werden wir sehen was es mit der Situation auf sich hat und wenn du schon so fragst, Fenster, wenn es geöffnet ist.“ Keine andere Antwort hatte Tenzou im Grunde erwartet.

„Ihr geht zuerst…“, ließ er die Aussage im Raum stehen.

„Gut, dann jetzt“, meinte der Silberhaarige, als der Hokageturm beinahe erreicht war und verschwand ohne Staubwolke mit einem einfachen Fingerzeichen.

Der Jüngere wartete absichtlich einige Sekunden, bis er es seinem Senpai gleichtat und mitten in ein Gespräch platzte. Oder Monolog…

„…gesteckt?! Ich brauche euch dringend.“, visierte die blonde Frau den Kopierninja an. Dieser versuchte sie abwehrend mit den Händen beinahe fuchtelnd zu beruhigen und setzte sein typisches Lächeln auf, hoffte auch einmal zu Wort zu kommen.

Leicht angespannt ließ der Angekommene sein Chakra konzentriert um im Zweifelsfall bei fliegenden Gegenständen oder Fäusten nicht als Kollateralschaden zu enden und abhauen zu können, während er die halb geschrieenen Worte der Godaime entschlüsselte.

Ein Seufzen erklang. „Naja, wenigstens wart ihr zusammen unterwegs“, setzte die Stimme etwas gedämpfter fort.

„Verzeiht, Tsunade-sama. Es wird nicht mehr vorkommen.“, log Tenzou halbwegs, denn er wusste, dass dies in Gesellschaft Kakashis schlicht und ergreifend nicht einfach so zu sagen war. Dennoch entspannte er sich kaum merklich aufgrund der professionell werdenden Stimmung und verbeugte sich leicht, um seine Bitte um Verzeihung noch zu unterstützen.

„Tsunade-sama…“, begann Kakashi zögerlich, aber prompt folgte noch einmal lauter die Antwort.

„Keine Ausreden mehr, ich brecht sofort auf.“, verließ ihre Kehle und dabei schlug sie auf den Tisch, dass die Teeschale neben ihrer Hand bedenklich klackerte aber wie durch ein Wunder nichts ihrer Flüssigkeit verlor.

„Wohin denn überhaupt, noch fehlen ein paar entscheidende Informationen.“ Kakashi lächelte charmant, trotz der ankreidenden Aussage und versuchte sie dadurch etwas auszuschmücken. Tsunade Gesichtsausdruck wurde noch ernster und sie deutete streng auf eine Schriftrolle und rollte dann eine andere aus, in der sich eine Karte der Länder verbarg.

Kakashi nahm die streng zugewiesene Schriftrolle auf, trat vorsichtig an den Tisch der Godaime, denn man konnte ja nie wissen, und überflog das Dokument und die Stelle, auf der der Finger der Godaime ruhte.

Tenzou blickte für einen Moment fragend zu Kakashi, da selbiger der Anführer ihres kleinen Zweierteams sein würde und somit selbst entschied, ob der Jüngere in alle Informationen eingeweiht werden würde. Doch nach einem kurzen Wink folgte er an den Schreibtisch und besah sich mit ihm zusammen das Dokument, während er parallel so gut wie möglich versuchte, Tsunades Erläuterungen zu lauschen.

"Eure Mission wird als S klassifiziert, ein Attentat auf den Daimyou des Landes des Weines." Tsunade legte leicht die Stirn in Falten. "Er tyrannisiert seine Untergebenen und hat vor, eine Shinobi Armee aufzubauen. Ich denke nicht, dass er dumm genug ist, allzu weit damit zu gehen, doch er beschäftigt bereits einige gesuchte Nukenin soweit wir wissen. Was wir leider nicht wissen, ist, wo genau er sich befindet. Wie ihr seht hat er das unbesetzte Land zwischen dem ehemaligen Otogakure und Takigakure für sich beansprucht. Deswegen wohl auch die leichter aufzufindenden und anschlussbereiten Nukenin…“ Ihr Blick legte sich auf Tenzou. „Er könnte in seinem Anwesen sein, aber sich ebenso gut woanders verschanzt haben. Deswegen brauchen wir dich, Tenzou. Es ist ein altes Bollwerk, fast vollkommen aus massivem Holz errichtet. Bedauerlicherweise verfügen wir trotz seinem historischen Wert über keine Baupläne.“

Tenzou nickte verstehend. „Fehlende Baupläne sind kein Problem, Tsunade-sama.“

Mit einem zustimmenden Laut wanderte der Blick der Godaime zu dem älteren Anbu. „Und wir brauchen dich zum schnellen Ausführen, Kakashi. Niemand darf euch entdecken und wissen, dass Konoha darin involviert ist. Zusätzlich zum Daimyou solltet ihr auch seine beiden Brüder erledigen, die ihn bei seinen menschenverachtenden und verbrecherischen Taten unterstützen und höchst wahrscheinlich seinen Platz einnehmen werden im Falle, dass er unerwarteterweise von uns geht. Und falls sich die Drei nicht in dieser Festung aufhalten sollten, wirst du sicher eine Lösung mit deinen Hunden finden. Schließlich sollten in dem Gebäude noch ansatzweise Geruchsspuren aufzufinden sein. Ich verlass mich auf deine Aufspürfähigkeiten.“

„Sofortiger Aufbruch also“, nuschelte Kakashi grübelnd und nickte, stellte sich dann von seiner leicht gebeugten Haltung gerade und wendete sich an seinen Kohai. „Tenzou du hast alles verstanden. Lass uns gehen?", wobei letzteres weniger eine Fragestellung war als mehr eine Aufforderung zum Aufbruch aufgrund des Ernstes der Lage. Es gab keinen Grund, die dortige Bevölkerung noch unnötig länger unter den scheinbar grausamen Lebensverhältnissen leiden zu lassen.

Mit einem kurzen Nicken bestätigte Tenzou, verbalisierte es dennoch im Anschluss noch. „Hai, Senpai.“

„Viel Erfolg dann und kommt mir gesund zurück.“ Tsunades Blick wanderte zurück zu dem Jüngeren. „Das gilt vor allem für dich, Kakashi.“ Auch wenn sie den Älteren ansprach, so kommunizierte sie doch mehr mit Tenzou, forderte ihn blicklich auf, auf seinen Senpai aufzupassen und ihn wenn nötig zurückzuhalten, sollte er übermütig oder selbstzerstörerisch agieren.

„Verstanden, Tsunade-sama.“, war Tenzous Reaktion darauf, denn er kannte das Prozedere mit dem silberhaarigen Anbu noch zu genüge.

Man konnte es sich fast nicht denken, aber der Blick den Kakashi zwischen die beiden blicklich verbundenen Personen warf, war noch gelangweilter als er sonst durch die Welt wandelte, oder es zumindest vorgab. Wieder musste er anwesend zuhören, dass jemand auf ihn aufpassen musste. In welcher Einheit war er eigentlich?

„Erwartet uns bald zurück“, war seine merklich kurz angebundene Antwort, bevor er in einer leicht beißenden Rauchwolke verschwand, damit das Büro zunebelte und die versiegelte Auftragsschriftrolle mit sich trug. Oder jedenfalls so tat. Für etwas mehr als einen Wimpernschlag blieb er noch, seine Luft angehalten, der Kopf leicht gesenkt, die Augen genießend geschlossen und genoss den ansetzenden Husten der beiden Anderen, bevor er sich schleunigst lautlos davonmachte.

Mit einem leichten Husten folgte Tenzou ihm auf dem Fuß, mit dem Gedanken spielend, irgendwann einmal in einem Wirrwarr aus dornenbesetzten Zweigen zu verschwinden, damit seine treuen Gefährten auch ihren Spaß daran hatten, so wie er sich jedes Mal über die Rauchwolke freute.

Search - Aufbruch

Ich (Sarif) muss euch an dieser Stelle um Entschuldigung bitten. Aufgrund meines Praktikums im Zuge des Studiums und des Lernens auf meine letzte Prüfung bin ich gerade leider nicht mehr sonderlich in der Lage, abends dann noch an dieser Story hier zu arbeiten (oder irgendeiner anderen). Werde aber hoffentlich immer am Wochenende zu etwas mehr kommen, so dass die Story nicht in den nächsten anderthalb Monaten zum Erliegen kommt oder ich Shiroryu nicht die ganze Arbeit überlasse.
 

Viel Spaß mit unserem ersten Kapitel, hoffe es gefällt und ihr hinterlasst uns ein Feedback. Wenn es nicht gefällt, hinterlasst trotzdem eins, sonst können wir schlecht was daran ändern ;)

Und verliert vielleicht auch ein oder zwei oder mehr Wörter darüber, wie ihr die neue Formatierung mit den Absätzen findet. Ob es so besser ankommt oder ob wir es lieber bei dem Fließtext wie im Prolog belassen sollen. Ist ein Experiment für uns und zur Auswertung brauchen wir diese kleine Meinungsumfrage.
 


 

~~*~~~~~~~>S<~~~~~~~*~~

Aufbruch
 

Blonde Haare, zerstrubbelt. Orangener Anzug. Tenzou sah ihn nur aus den Augenwinkeln und beließ es auch dabei. Innerlich erstarrte er halbwegs, während sein Blick auf seinen Weggefährten glitt. Das fehlte gerade noch. Sie waren drauf und dran zu ihrer gemeinsamen Mission aufzubrechen, bereits in voller Anbu Montur, abgesehen von den ihre Identitäten verbergenden Masken, die nur der Silberhaarige schon auf seinen verbliebenen sichtbaren Zügen trug. Würde Naruto sie jetzt so erwischen beziehungsweise es schaffen, sie in ein Gespräch zu verwickeln, würde ihr Aufbruch sich um weitere Minuten verzögern und definitiv Tenzous Nerven anfangen zu leiden.

„Rennen?“, war die knappe, leise Frage, die Tenzous Lippen verließ. Seine Fluchtinstinkte riefen im Moment einfach nur ‚Lauf’, ‚weg von hier’. Nicht die feine Art, aber… sozusagen das Beste für die Mission.
 

Der Blick Kakashis war wohl am ehesten als verwirrt zu bezeichnen, obgleich man ihn durch die präsente Anbumaske nicht sah. Dennoch sprang er, gefolgt von seinem Kohai auf das am Nächsten liegende Dach und machte sich auf den Weg zu Konohas Westtor, um sich für die bevorstehende S-Rang Anbu-Mission abzumelden. Dennoch beschäftigte ihn die geflüsterte Frage Tenzous und er hakte lieber einmal nach. Ein vernehmliches kurzes ‚Mh?‘ würde sicher genügen.
 

„Wenn sich Naruto in mein Blickfeld schleicht, in so einem Moment.“, war Tenzous weitere Erklärung, als er sich beeilte, erneut zu seinem Senpai aufzuschließen.
 

„Naruto? Wo? Wann willst du ihn gesehen haben?“, kam es stutzig von Kakashi, nicht wissend auf was sein Kohai hinauswollte.
 

„Na… er kam gerade um eine Ecke gebogen, habt ihr ihn nicht gesehen?“ Der Braunhaarige blinzelte mehrfach. Er hatte sich sicherlich nicht geirrt, nicht bei dieser doch recht auffälligen Erscheinung des blondhaarigen Shinobis.
 

Am Liebsten hätte sich Kakashi zu Tenzou umgedreht, um ihm seinen Standpunkt zu der Sache klar zu machen. Sein Schüler befand sich nicht einmal im Dorf, und somit musste sich der Braunhaarige sicher versehen haben. Er wurde letztens von Jiraiya mitgenommen, der sich damit einverstanden erklärt hatte, Naruto ein Stück weit zu begleiten und dabei Gai einzuholen. Sein junger Schüler hatte vor, sich dem vielversprechenden Training der beiden grünen Schwarzkappen anzuschließen, zu dem sie aufgebrochen waren und von dem Lee ihn schon das ein oder andere Mal erzählt hatte. Angespornt von der Voraussicht, voller Jugend sprühend und durchtrainiert bis in die letzte Faser wiederzukehren, hatte er seinen Sensei regelrecht angebettelt, mit Jiraiya gehen zu dürfen.

In dem Bewusstsein, dass das Training Naruto nicht schaden würde, ließ er ihn wissend Grinsend mitgehen und verabschiedete sich vor gut zwei Tagen von einem strahlenden Naruto.

„Tenzou… Sicher das alles klar ist? Naruto ist doch…“, brach er den Satz ab und kam in einer minimalen Staubwolke vor dem Tor und somit vor den Wächtern Kotetsu und Izumo zu stehen. Diese nicht wirklich ihrem Job nachgehend. Lächelnd, dennoch mit gerunzelter Stirn schaute er auf das Bild.
 

„Naruto ist was?“ Völlig verwirrt kam Tenzou neben dem Älteren zu stehen und folgte seinem Blick auf die schlafenden Gestalten, während er parallel sein Gesicht nun ebenfalls unter der weißen Anbu-Maske verbarg. Aber anstatt eine Antwort zu geben, schlug Kakashi mit flacher Hand und nicht sonderlich stark auf die tischähnliche Ablage an der Vorderseite des Wachhäuschens.
 

Mit leichtem Amüsement beobachtete er, wie Izumo regelrecht aufschreckte, doch schon nach nicht einmal einer Sekunde in ein herzhaftes Gähnen überging, gefolgt von einem Kratzen seiner Stirn, tief unter seinem dunkelbraunen Haarbüschel und dem Kopftuch mit dem Zeichen Konohas auf der typischen Stahlplatte verborgen. Erst dann wanderte sein Blick zu den beiden Anbu.
 

Währenddessen regte sich auch Kotetsu, unwesentlich, richtete nur leicht seinen in den Nacken gelegten Kopf, um zumindest halbwegs einen Blick auf seinen reagierenden Kollegen werfen zu können. „Wasn los?“, fragte er recht verschlafen wirkend, folgte dann dem Fingerdeuten seines Freundes. „Wasn?“, stellte er dieselbe Frage an die neue Adresse, während er sich dann doch dazu entschloss, sich ein wenig aufzurappeln und seine Gestalt etwas zu straffen, wie man es eigentlich von zwei Wachen erwarten sollte. Allerdings waren beide schon seit Tagen, zwischen gelegentlicher Rennerei auf diesen Posten verdammt worden, da sie milde gesagt Tsunade in leichte Missstimmung gebracht hatten und entsprechend erstmal aus dem Hokageturm verbannt worden waren. Und der Wachdienst war eine beliebte Bestrafung. Nur zu der Berichtabgabe konnten sie sich zusätzliche Arbeit einfangen, trafen sie unglücklicherweise auf ihre Chefin.
 

Der leicht größere Anbu beendete die Grübelei über Tenzous Erlebnis, ging nicht weiter darauf ein, wusste er doch, dass sonst auf den Jüngeren vollstens Verlass war und richtete sein Augenmerk auf die Gestalten vor ihm. Trotz des teilweisen Versuchs, stramm zu stehen beziehungsweise zu sitzen, registrierte Kakashi immer noch die vollste Präsenz der Müdigkeit in den Augen der beiden Chuunin.

„Cat und Wolf melden sich ab. Erwartet uns in voraussichtlich einer Woche zurück.“, war seine knappe Auskunft an die beiden Torwächter, bevor er sich schon wieder leicht abwandte.
 

„Viel Glück euch.“, folgte Kotetsus Erwiderung, während er erneut in eine bequemere Position auf seinem Stuhl zurücksank. „Also hat Genma euch gefunden, nachdem wir uns davongemacht haben. Wusste doch er würde sich als praktisch.“ Seine Augen schlossen sich wieder, ein Lächeln trat auf seine Lippen und er dachte an die verlängerte Pause Dank des senbontragenden Kollegen zurück. „Schreib du auf, Izumo.“
 

„Ja man, ich mach doch schon.“, erwiderte dieser, war bereits dabei in einem versiegelten Buch einigermaßen unleserlich Kakashis Gesagte zu notieren.
 

Die Szenerie beobachtend, wog der Ältere ab, ob er nicht die Chuunin etwas mehr zur Ordnung rufen sollte.

„Ja und anscheinend habt ihr nicht weiter gesucht… Ihr solltet etwas wachsamer sein. Überlasst nicht alles den Anbu.“, ging er ruhig auf die Beiden ein, wissend, dass der Job dennoch nicht der leichteste war. Aber warum dem zugeteilten Anbu, der unsichtbar im Schatten alles beobachte die ganze Arbeit überlassen?
 

„Die werden nicht den ganzen Tag über rumgescheucht, können ruhig auch was tun.“, erklärte Kotetsu sich murrig.

Izumo versiegelte derweil das Buch wieder und packte es zurück in die Ablage unterhalb der Tischoberfläche, sicher verstaut und noch mehr Arbeit für die beiden Chuunin enthaltend, die sie vermutlich dann am morgigen Tag zu erledigen hatten. Egal was sie taten, es endete immer nur in noch mehr Umständen und noch mehr Papierstapeln, die sie in der Gegend herum zu tragen hatten. Es war zum Davonlaufen.
 

Der Teamwork liebende Anbu machte allein durch seine Körperhaltung klar, dass ihm der Ton und das Gesagte ordentlich missfielen. Dennoch blieb seine Stimme ruhig, mit einem vielleicht leicht unterkühlten Unterton, als er Kotetsu fixierte.

„Ja wozu ist die Einheit wohl gut, was tun wir denn nur den ganzen Tag?“
 

„Euch mit Gegnern rumschlagen, gegen die ihr euch wenigstens wehren könnt, beziehungsweise dürft.“ Kotetsu Blick dabei war leicht genervt, es war offensichtlich, dass er seinen Unmut auf ihren persönlichen Gegner bezog, niemand geringeres als der Kage des Dorfes, das versteckt hinter den Blättern lag.

Selbstverständlich wusste er, wie wohl jeder andere, dass Anbu tagtäglich auf ihren Missionen ihren Kopf riskierten, doch im Gegensatz zu Kotetsu und Izumo konnten sie wenigstens kämpfen. Sich hingegen gegen die Godaime aufzulehnen… sinnlos. Sinnlos und höchst gefährlich, bedachte man ihr Temperament. Und sie war nun mal ihre Vorgesetzte.

Alles in allem waren sie nun mal Shinobi und keine Papierträger und die wenigen Missionen die sie außerhalb des Dorfes hatten, waren jedes Mal aufs Neue beinahe wie Urlaub.
 

Irgendwie musste Kakashi zugeben, dass das Gegenargument nicht einmal ansatzweise schlecht war und es stimmte ihn wieder wohlwollender. Trotz allem mussten sie endlich ihre Mission antreten. Sie waren nicht im Jonineinsatz, sondern Anbu, und da musste er zugeben, ein kleinwenig mehr auf die Zeit zu achten.

Mit einem ‚Wenn ihr meint‘, sprang er los. Verabschiedete sich mit einem Handheben, das für ihn als typisch galt. Leicht verdutzt blieb er auf einem Baum gleich nach dem Tor stehen, bereit nach Norden hinter die Felsen aufzubrechen, drehte sich um und musterte seinen Kohai, der noch nicht im Begriff war ihm folgen zu wollen und wartete einen Moment, sah wie Tenzou das Wort an die beiden Wächter richtete.
 

„Ist Naruto im Dorf?“, fragte selbiger, noch nicht über den zuvorigen Zwischenfall hinweg.

„Mh? Naruto? Glaube schon, warum fragt ihr?“ Der bandagierte Chuunin öffnete wieder ein Auge und sah zurück gen Tenzou.
 

„Nicht dass ich wüsste, Kotetsu. Der ist mit Jiraiya-sama mitgegangen.“, korrigierte ihn Izumo.
 

„Ganz sicher?“, hakte Tenzou nach, leicht misstrauisch aufgrund ihrer widersprüchlichen Aussagen.
 

„Ja, hab’s eingetragen. Kotetsu hat da n Nickerchen gemacht. Der kleine Dunkelhaarige hat vorher auch schon nach ihm gesucht.“
 

„Welcher Dunkelhaarige?“, fragte Tenzou leicht irritiert nach. Die Personenbeschreibung der beiden so genannten Wächter war wirklich bedenkenswert, aber vermutlich lag es nur daran, dass sie die Konversation im Moment nicht sonderlich ernst nahmen. Das kurze, auffordernde ‚Cat’ seitens seines schon ein Stück weiter gesprungenen Senpais quittierte er mit einer kurzen Bitte, ihm noch ein, zwei Sekunden zu geben.
 

Izumo verzog leicht sein Gesicht. „Na… Konohamaru. Hat irgendwas erzählt, er müsse wissen wo Naruto steckt und murmelte dann was von wegen ‚Perfekt, dann krieg ich ihn’.“ Erneut kratzte der Chuunin sich an der Stirn. „Ach ja und er hat gefragt, wo Kakashi-san steckt. Völlig vergessen.“
 

Unter der Katzenmaske runzelte Tenzou seine Stirn, doch so langsam bekam er eine grobe Ahnung, was zuvor passiert war. Derjenige, der in der Nähe von Kakashis Wohnung herumgeschlichen war, konnte nicht Naruto gewesen sein, da dieser offensichtlich nicht mehr im Dorf war. Dass Konohamaru allerdings auf der Suche nach seinem Senpai gewesen war… Vermutlich war es der Ansatz eines kleinen Wettstreits gewesen, beinhaltend, dass Konohamaru in Narutos Gestalt was auch immer von dem silberhaarigen Anbu gewollt hatte. Oder von seiner Wohnung. Entweder ging es um die Maske oder um die Bücher, wie einfach immer. Doch beides wurde bestens geschützt, auch wenn der silberhaarige Anbu einmal nicht zu Hause war.

Alles in allem beschloss er, die Sache auf sich beruhen zu lassen und verabschiedete sich kurz von den beiden Wächtern, sprang dann seinem Senpai nach, der mittlerweile aufgebrochen war, beeilte sich, nachzukommen.
 

„Immer dieser Stress.“, seufzte Kotetsu und machte es sich erneut bequem, nicht wirklich an der Aufmerksamkeitsspanne etwas ändernd, wie Kakashi es ihm vorgeschlagen hatte.
 

Dieser indes drosselte etwas das Tempo und ließ Tenzou zu sich aufschließen.

„Und? Gewünschtes erfahren?“
 

„Hai, bin nun informiert. Entschuldigt die Verwirrung.“, antwortete der Braunhaarige, während er seine Position an der Seite des Kopierninjas einnahm, nur einen Schritt hinter ihm um diesem die Führung zu überlassen.
 

„Lässt du mich an deinem Erfahrenen teilhaben?“ Ein wenig Interesse in der Stimme offenbarend.
 

„Vermute, dass ihr das vermutlich längst wisst.“ Dennoch erzählte er in wenigen Worten, was er von den beiden Chuunin erfahren hatte, während er dem doch recht zügigen Tempo, welches Kakashi an den Tag legte, folgte.
 

Kakashi konnte über diese Art von Wettstreit nur schmunzeln. Falls sich etwas ereignen sollte, würde er es nach seiner Ankunft Zuhause sicher von seinem Rudel erfahren, da er es versuchte zu vermeiden, sie in diese Mission mit einzubeziehen. Zu viele Schlüsse konnten gezogen werden, würde man einen seiner Vierbeiner erkennen.
 

Diese Möglichkeit hatte Tenzou nicht und er hoffte eigentlich eher, dass Konohamaru keinen allzu großen Unsinn anstellen würde, insbesondere die Finger von dem Eigentum des silberhaarigen Anbu lassen würde. Nicht nur wegen den Ninken, die sicherlich nicht gerade freundlich auf Eindringlinge reagierten – auch nicht, wenn sie Verbündete oder ‚unschuldige’ Kinder waren – sondern auch, da Kakashi selbst ziemlich rabiat werden konnte, fasste jemand beispielsweise seine Bücher an. Eigentlich sollte sich dies längstens herumgesprochen haben, aber scheinbar gab es immer wieder neue Todesmutige, deren Neugierde größer als ihr Verstand war.
 

Erst nach mehr als zwei Tagen ohne nennenswerte Pausen in einer straffen Geschwindigkeit, drosselte der Silberhaarige sein Tempo. Die Landesgrenze zum Feuerreich längst hinter sich gelassen, hielt Kakashi auf einem Schutz liefernden Baum, in vager Sichtweitweite der Residenz, die nur als kleiner Punkt am Horizont zu erahnen war. Die eingeprägte Karte hatte er dabei immer in seinem Kopf verfolgt. Dies war ihr erstes Ziel, das Herausfinden, ob sich der Herrscher in dem größten Anwesen dieses Landes aufhielt, was sich nicht als allzu schwer herausstellen sollte. Den aufmerksamen Blick seines Kohais hinter sich spürend, drehte er sich zu diesem um.
 

Sobald Tenzou den Blick seines Senpais eingefangen hatte, um zu erfragen, warum sie angehalten hatten, richtete er seinen Blick auf die Landschaft vor ihnen. Sie hatten die Wege gemieden wie stets, weswegen ihnen bisher kein Einwohner dieses Landes in ihr Blickfeld gekommen war. Doch nun sahen sie, was hier eindeutig nicht stimmte.
 

„Keine zwanzig Kilometer mehr und wir erreichen das Anwesen. Vielleicht haben wir Glück, wie ich es im Gefühl habe und er ist einfach zu bequem um sich ein weniger imposantes oder taktisch klügeres Gebäude auszusuchen.“, sprach Kakashi an seinen Kohai gewandt das aus, was er dachte, ohne sich zu diesem umzudrehen.
 

„Hai. Haben wir eine Beschreibung der Zielperson?“, fragte der Jüngere, in Schutze der

des dichten Blätterwerks des Baumes in die Hocke gehend. Sein Blick blieb trotz der Konversation auf das vor ihnen liegende Gebiet gerichtet, sein Körper entspannte sich aufgrund der kurzen Pause und nutzte die Zeit, um wenn auch nur wenig zu regenerieren von der langen Reise.
 

„Ich denke, so wie dieser sogenannte Daimyou sein Volk missbraucht, so wird er auch seinen Reichtum zur Schau stellen. Wir werden ihn und die Wachen erkennen.“ Kakashi indes ließ nichts von Anstrengung sichtlich nach außen dringen, fixierte und sicherte gleichsam die Gegend, und ließ seinem Kohai dafür die kurze Verschnaufpause. Sie hatten die letzten Tage wirklich ein beachtliches Tempo vorgelegt um dieses Gebiet zu erreichen.
 

„Oder er lässt dies sein Double machen, um mögliche Angreifer abzuschrecken.“, mutmaßte Tenzou, auch wenn er selbst nicht wirklich diese Möglichkeit für realistisch hielt. Und Kakashi schien ebenso zu denken.
 

„Das wird die Elite tun. Nach den Informationen hat er einige starke Nukenin rekrutiert. Ebenso denke ich mir, dass seine Brüder bekräftigend um ihn herumschleichen. Diese auch noch zu doubeln würden wir vermutlich erkennen.“, er reichte Tenzou dennoch ein Foto des Gesuchten. Am Rand des Bildes ließ sich einer der Brüder ebenfalls erahnen.
 

Er prägte sich das Foto beziehungsweise die darauf abgebildeten Personen so gut es ging ein, achtete auf jedes noch so kleine Detail. Der Daimyou war schon etwas älter, doch im Vergleich zu den üblichen Inhabern einer solchen Position noch als jung zu bezeichnen. An seinem Gesicht zeigten sich bereits einige Falten, ansonsten deutete nichts darauf, dass der Mann ein schweres Leben gehabt hatte. Eher gegenteilig, die Haut war rein, keinerlei Narben, straff und wenig strapaziert. Dennoch zeugte der sichtbare Teil seines Körpers davon, dass er kein sich nur verwöhnen lassender Faulpelz war, der bequem von seiner Liege aus andere die Drecksarbeit machen ließ. Zumindest nicht nur. Er war kräftig gebaut und die Statur, die Umrisse machten deutlich, dass es sich dabei nicht um Fett handelte, sondern um Muskeln. Dennoch glaubte Tenzou nicht daran, dass dieser Mann ein wirklich ernst zu nehmender Gegner sein würde, eben aufgrund der mangelnden Erfahrung, da er andere für sich kämpfen ließ. „Mit der Elite kommen wir im besten Fall gar nicht erst in Berührung.“, sprach Tenzou seine anknüpfenden Gedanken aus.
 

„Im besten Fall.“, bestätigte Kakashi. „Sehen wir dann.“ Er trat ein klein wenig mehr an den Stamm des Baumes, sah somit besser auf das dünn besiedelte kleine Dorf mit seinen wenigen Hütten. Kein Kinderlachen war zu hören, wie es normalerweise um diese Stunde der Fall hätte sein sollen. Kein fröhlicher abendlicher Ausklang des Tages der Bewohner war zu sehen. Stattdessen sah man Kinder und Alte auf den Feldern stehen, gebückt und leicht ausgemergelt, die Kleidung zerschlissen.

Kakashis Krallen an den Fingerspitzen der linken Hand bohrten sich kaum merklich und ohne Geräusch in den Stamm, seine Haltung äußerlich neutral und nur die übliche Anspannung aufweisend.
 

Hätte Tenzou es bemerkt, hätte er vollstes Verständnis dafür gehabt. Doch dies blieb vor seinen Augen verborgen. Auch wenn er den Silberhaarigen nun schon seit einigen Jahren kannte und schätzte, so war er doch teilweise auch weiterhin so geheimnisvoll und unlesbar wie am ersten Tag ihrer Bekanntschaft.

Er reichte seinem Senpai das Bild zurück, hob selbst seinen Blick wieder und richtete ihn nach vorne.
 

Ein kleines Katon seitens Kakashis zerbröselte das Bild beinahe restlos in der Schwebe zu Asche, welche sofort nach den gleißenden Flammen davongetragen wurde. Kurz darauf brach der Silberhaarige wieder auf, sprang diesmal vorsichtiger und angespannter näher an dem eigentlichen Weg durch das Geäst, dennoch nicht ersichtlich für Außenstehende, das hier zwei Killer auf dem Weg zu ihrem Opfer waren. Kakashis Augenwinkel glitten ab und an für Sekundenbruchteile auf die neben ihnen dahinziehende Umgebung. Die kleinen Hütten hin und wieder durch das Blätterdach in weiterer Ferne sichtbar. Diese Stellen nutzte er um die Bauern des Landes mehr in Augenschein zu nehmen. Er wusste das Tenzou ebenso verfahren würde.
 

Mit jedem weiteren Sprung in Richtung des Anwesens des Oberhauptes dieses Landes wurde dessen zerstörerisches Treiben deutlicher. Tenzou drosselte sein Tempo ein wenig um genauer hinsehen zu können. Er war vielleicht ein Killer, jemand der schon viel Leid gesehen und auch selbst erlebt hatte, aber derartiges berührte selbst ihn auf gewisse Weise. Die Armut der Menschen hier war unübersehbar. Trotz der harten Arbeit die sie auf den Feldern und den Schmieden, den Ställen leisteten, sah man nicht nur an ihrer zerschlissenen, dreckigen Kleidung, dass sie nichts davon hatten. Die Zeichen von akuter Unterernährung waren allgegenwärtig. Eingefallene, müde Gesichter, tiefe Furchen auf den Gesichtern von Männern, die vermutlich noch jünger waren als Tenzou. Teilweise sah er besonders an diesen auch blutige Schlieren, Blutergüsse, nur mangelhaft versorgt und es war klar, dass in diesem Land bereits jeglicher Widerstand gegen den Herrscher bereits im Keim erstickt wurde. Die kampffähigen Männer wurden klein gehalten, wenn er sich nicht irrte mit brutalen Mitteln. Die alten hingegen waren bereits zu erschöpft, um überhaupt den Gedanken fassen zu können, sich zu erheben. Und Frauen sah er auf ihrer gesamten Reise durch das Gebiet kaum mehr, als er an zwei Händen abzählen konnte. Doch bevor er seine Gedanken in Worte fassen konnte, tat sein Senpai dies an seiner statt.
 

„Setzen wir dem ein Ende.“, kam es beinahe lautlos von Kakashi.
 

Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Schweigend setzten sie ihren Weg fort, hielten sich nicht damit auf diesen Menschen im Moment zu helfen. Ihr Ziel war es, das hier ein für alle Mal zu beenden, das Übel dieses Landes mit dem Tod der Verantwortlichen auszumerzen.

Beinahe unfassbar, dass dieses Treiben erst seit im Vergleich kurzer Zeit von statten ging. Ein Volk in einer solch kurzen Dauer so zu zerstören, regelrecht zu versklaven zeugte von tiefster Menschenverachtung. Und es war eindeutig an der Zeit gewesen, dass hiergegen etwas unternommen wurde.



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