Zum Inhalt der Seite

Silvester mal anders

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auf dem Parkplatz

Silvester mal anders
 

Liebe Dani, diese kleine Story ist für dich. Du magst diese zwei Charas und ich musste einfach etwas über sie schreiben.
 

Es war schon lange dunkel, als Ewen und Robert in den Audi RS5 stiegen. Sie hatten heute Schicht, da sie zu Weihnachten frei hatten.

Heute galt es nun auf alle Kinder, Betrunkene und Verrückte aufzupassen.

Von den Kollegen hatten sie erfahren, dass sie schon einige Festnahmen am Tag machen mussten. Kaum hatte der Tag begonnen, waren viele Betrunkene unterwegs.

Oder aber auch einige Kids mit illegalen Böllern bewaffnet, die andere oder alte Leute erschreckten.

„Na dann los, wollen wir mal sehen, was uns alles erwartet“, meinte Robert und startete seinen geliebten Audi.

Der dunkle Effektlack ließ den RS5 in drei verschiedenen Farben schimmern und zog alle Blicke auf sich. Es gab keinen vergleichbareren Wagen bei der Autobahnpolizei.

Der Diesel brummte leise, erwachte aber zum Leben. Die Kälte zerrte auch an ihm.

„Ich hoffe nur es wird nicht zu schlimm. Wie man sieht ist ja mal wieder nichts gemacht. Denk bitte dran, dass wir bei deiner Mama vorbei fahren müssen“, gab Ewen zurück.

Der junge Mann nahm die Mütze ab und öffnete seine Jacke. Es würde nicht lange dauern und es würde schön warm werden.

Er und Robert waren nun schon über zwei Jahren ein Paar und glücklich. Sie waren Kollegen geworden und hatten sich dann ineinander verliebt.

Da sie heute wieder in Zivil unterwegs waren, konnten sie wenigstens auf die Uniformen verzichten. Beide trugen sie doch recht ungern. Obwohl Ewen seinen Geliebten darin immer sehr faszinierend fand.

Die dunkle, enge Hose und das Hemd standen ihm gut und machten immer wieder Lust auf mehr.

„Ja, ich weiß. Dann fahren wir da gleich hin und drehen dann eine Runde über die Autobahn. Wir müssen uns auf jeden Fall die Rastplätze ansehen. Nur gut das wir nicht in die Stadt müssen.“

Damit bog Robert auf die Autobahn ein. Der Weg zu seinen Eltern war nicht sonderlich weit und sie konnten es gut verbinden.

Ewen stöhnte leise neben ihm und ruckelte sich dann bequemer. Er war heute einfach nur müde und hatte nicht wirklich Lust auf den Dienst gehabt. Aber da musste er eben durch. Schließlich hatte er sich für diesen Beruf entschieden.

„Hey, stöhn hier nicht rum. Ich habe nichts gemacht. Du darfst das nur, wenn ich dich anfasse“, maulte Robert.

Kurz wanderte sein Blick zu seinem Freund. Aber es war zu Dunkel um mehr als dessen Silhouette zu erkennen.

Ein glockenhelles Lachen ertönte, als sich Ewen nach vorn beugte.

„Ach, der großen sexy Ritter bestimmt, wann ich stöhnen darf? Vielleicht sollten wir einfach irgendwo anhalten und du fasst mich an.“

Worte, dunkel und weich wie Schokolade. Reine, pure Sünde schwang in ihnen mit.

Provozieren wackelte der junge Mann mit den Augenbrauen, obwohl Robert es nicht sehen konnte.

Der wechselte in die rechte Spur und wurde etwas langsamer.

Es war nicht wegen der Straßenverhältnisse, nur wegen Ewen.

Seine Hand landete auf dessen Knie und er drückte leicht zu. Aber nicht so, dass es Ewen zum schweigen brachte.

„Sag nicht, dass ist alles? Bin ich nicht mehr begehrenswert?“

Es klang ein wenig beleidigt, aber er wollte seinen Freund nur ärgern. Es machte einfach Spaß, den anderen Mann zu reizen.

Noch nie in seinem Leben war Sex so wichtig gewesen. Sie konnten auch eine Weile ohne auskommen, aber die körperliche Lust gehörte einfach dazu.

Robert biss sich auf die Lippe.

Wieso musste Ewen das immer machen, wenn er fuhr?

„Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich den Sitz nach hinten klappen und mich in dich schieben. Dann würde ich dich zum Stöhnen bringen“, knurrte er.

Am liebsten hätte er noch mehr gesagt, aber er musste sich auf die Straße konzentrieren.

Ewen neben ihm schnaubte nur.

Eine braune Strähne fiel ihm in die Augen, als er sich zu seinem Freund drehte. Er legte seinen Kopf auf dessen Schulter und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Robert hielt einfach nur still. Für ihn war es die reinste Folter und das wusste sein Freund nur zu gut.

Warmer Atem umwehte sein Gesicht und er roch das Aftershave, welches er ihm geschenkt hatte. Der Duft war betörend und passte perfekt zu dem jungen Mann.

„Du willst also in mich? Was würdest du denn noch tun?“

Eigentlich wusste Ewen, dass er den Mund halten sollte, dass er Robert nicht weiter reizen sollte. Aber er konnte nicht anders.

Seine Hand fuhr über Roberts Bein und streichelte über den Oberschenkel.

Dieser stöhnte leise auf, brachte es aber nicht über sich, die Hand weg zuschieben. Auch wenn er es tun sollte.

Gerade, als er antworten wollte, erschien das nächste Raststellenschild. Kurz entschlossen setzte er den Blinker und steuerte seinen Audi auf den dunklen Parkplatz.

Da man dem RS5 nicht ansah, dass es ein Zivilerstreifenwagen war, wurden sie auch nicht weiter beachtet. Zu ihrem Glück war auch nicht viel los.

Ewen hob verwundert den Blick, als er sah wo Robert sie hinbrachte.

Kaum war der Motor aus, drehte sich Robert zu ihm und funkelte ihn an.

Erschrocken wich Ewen ein Stück zurück.

War er nun doch zu weit gegangen? Er hatte Robert doch nur reizen wollen. Schließlich begehrte er diesen Mann und sie beide genossen sonst dieses Spiel.

„Du möchtest also wissen, was ich dann tun würde?“

Nur diese kleinen Wörter, so dunkel, wie die Nacht.

Sein Blick durchbohrte Ewen.

Dieser nickte langsam.

Mit einer schnellen Bewegung verriegelte er den Wagen von innen, bevor er Ewen gegen das Fenster presste.

In seinen dunklen Augen stand pure Lust.

Eigentlich hatten sie nicht die Zeit dieser nachzugehen. Zumal sie im Dienst waren, dennoch konnte Robert Koch nicht anders.

Harsch küsste er seinen Freund, raubte ihm jegliche Sinne.

Die Angst des jungen Mannes war wie weggeblasen. Jetzt zählte nur diese Berührung.

Hart presste er sich an Robert und ließ sich erobern.

Ihr Kuss war erst sanft, wurde aber immer drängender. Beide wollten sie mehr und konnten es im Moment doch nicht haben.

Keuchend lösten sie sich voneinander und sahen sich an.

„Ich wäre jetzt auch viel lieber woanders. Am besten nackt mit dir in der Wanne. Und dann würde ich dich nehmen bist zu mich anbettelst dich zu erlösen“, keuchte Robert.

Wie um seine Worte zu unterstreichen, presste er seine Lippen wieder auf Ewens. Raubte ihm immer wieder kleine Küsse.

Der Wagen wurde erfüllt von wilden Keuchen und dem drängendem Wunsch nach mehr.

Ewen schlang seine langen Beine um seinen Freund und kesselte ihn ein.

„Ich liebe dich, Robert Koch. Weist du das?“ flüsterte er zwischen zwei Küssen.

Sie waren verrückt nacheinander. Das konnten sie nicht leugnen. Es war wie eine Sucht.

Robert grinste, raubte sich dabei noch einen Kuss.

„Und ich dich, Ewen Jannus. Mehr als alles andere auf der Welt.“

Wieder ein Kuss. Hände gruben sich in Ewens Seiten und versuchten die Haut zu erreichen.

Sein Atem raste, als er den Kopf drehte um Robert mehr Platz zu machen.

Es war nicht gelogen, dass er den anderen Mann liebte, begehrte.

Langsam küsste sich Robert über den schlanken Hals, entlockte Ewen damit ein tiefes Stöhnen.

Die Beine, die ihn festhielten machten ihn wahnsinnig.

Wie konnte man nur so verrückt nach einem anderen Menschen sein?

Immer wieder stöhnte er Ewens Namen und rieb sich an ihm.

Wild und nass berührten sich ihre Zungen, kämpfte miteinander.

Nichts um sie herum existierte mehr. Auch die Tatsache, dass sie im Dienst waren, war vergessen.

Im Moment gab es nur sie beide.

Immer wieder fanden sich ihre Münder. Tauschte Küssen, während ihre Finger unter die Kleidung des jeweils anderen krochen.

Erst ein Hämmern gegen das Beifahrerfenster ließ Robert aufschrecken. Der junge Mann hob ruckartig den Kopf, konnte aber im Dunkeln nicht viel erkennen.

Keuchend schob er sich etwas von Ewen herunter und sah sich um.

Vor dem Auto standen zwei Schatten, mehr sah er aber nicht.

Wieder ertönte das Hämmern.

„Scheiße“, fluchte Ewen.

Auch er sah sich aufmerksam um. Konnte aber dank der spärlichen Beleuchtung nicht viel sehen. Die Menschen mussten direkt hinten ihm stehen.

Knurrend richtete er sich seine Sachen. Sie hatten nichts weiter gemacht, als sich zu küssen und ein bisschen zu berühren. Aber Robert wusste, dass es noch hätte mehr werden können.

Ein Gesicht erschien vor der Frontscheibe.

Wütend entriegelte Robert den Audi. Bevor er die Tür öffnete, sah er Ewen an und deutete auf seine Waffe.

Ewen nickte nur als er sich richtig hinsetze. Aufmerksam suchten seine Blicke die Umgebung ab, aber er sah immer noch nichts.

Kaum hatte Robert die Fahrertür geöffnet, stand ein Mann neben ihm.

„Das hier ist ein Parkplatz. Was immer sie machen wollten, tun sie es zu Hause,“ knurrte er wütend.

Der Mann musterte Robert und verzog das Gesicht.

„Ein paar Küsse werden doch wohl noch erlaubt sein? Aber keine Angst, wir fahren wieder. Einen schönen Abend“, gab Robert zurück.

Ohne weiter auf den Mann zu achten, zog er die Tür zu. Ein derber Fluch begleitete ihn, aber das war im Moment egal.

Kurz strich er sich über die kurzen schwarzen Haare, dann startete er den Audi.

Der Diesel erwachte mit einem lauten Schnurren zum Leben. Der V8 Motor brummte und heulte auf, als Robert Gas gab.

Zu Hause bei Mama

Erst als sie wieder auf der Autobahn waren, atmete er tief durch.

So hatte das nicht laufen sollen.

Wütend auf sich selber, machte er das Radio an und gab Gas.

„Es tut mir Leid, Schatz. Ich hätte es nicht provozieren sollen“, sagte Ewen leise.

Er hatte die ganze Zeit geschwiegen, da es ihm peinlich war.

Es war nicht das erste Mal, dass ihnen so etwas passierte, aber sie waren im Dienst.

Würde ihr Chef davon erfahren, würde es eine Abmahnung geben.

„Ist schon gut. Ich wollte es doch auch. Es hätte bloß nicht passieren dürfen. Aber ich bereue gar nichts. Du bist einfach zu heiß.“

Robert zuckte kurz die Schultern, bevor er seinen Partner ansah. Ein Grinsen stahl sich auf seine Züge.

„Schade, dass sie uns unterbrochen haben.“

Verblüfft starrte Ewen seinen Freund an. Damit hatte er nicht gerechnet. Normalerweise hasste Robert solche Sachen.

„Du bist also nicht böse? Ich hätte auch gerne weiter gemacht. Wie konnte die das bitte im Dunkel sehen? Die sollen sich um sich selber kümmern.“

Gespielt beleidigt verschränkte Ewen die Arme vor der Brust.

Wieder musste Robert lachen.

„Nein, ich bin nicht böse. Ich wollte es ja schließlich. Keine Ahnung, wie die das mitbekommen haben. Wir setzten das ganze nach der Schicht zu Hause fort. Jetzt fahren wir erst Mal zu meiner Mutter,“ meinte er.

Ewen seufzte leise und lehnte sich dann wieder an seinen Freund. Seine Hand landete zwar wieder auf Roberts Bein, aber sie blieb ruhig liegen.

Ein paar Kilometer weiter verließen sie die Autobahn. Nun musste sie nur noch ein Stück durch die Stadt.

Überall waren Menschen auf der Straße. Die lachten, tranken oder hatten Knaller in der Hand. Immer wieder musste Robert bremsen um nicht jemanden zu überfahren.

Als sie endlich sein Elternhaus erreicht hatten, parkte er den Audi vor dem Haus.

Hand in Hand erklommen sie die paar Stufen und klingelten.

In den meisten Fenstern brannte Licht.

Es dauerte nicht lange und Martina öffnete ihnen die Tür.

Ihr Gesicht erhellte sich, als sie ihren Sohn erkannte.

„Hallo Schatz, da seid ihr ja endlich. Wir haben schon auf euch gewartet“, sagte sie.

Martina war eine resolute Frau, mittleren Alters die ihr Leben genoss.

Sie wusste schon lange, dass ihr Sohn schwul war und es störte sie nicht mehr. Zumal er endlich mit Ewen den richtigen Mann gefunden hatte.

Fest drückte sie beide Männer an sich und bat sie einzutreten.

Aus dem Wohnzimmer drang Musik und einige laute Stimmen.

„Wir haben Besuch“, erklärte sie auf den fragenden Blick ihres Sohnes.

Damit schob sie die jungen Männer ins Wohnzimmer. Dort war es schön warm und der Duft von Alkohol umwehte sie.

„Guten Abend zusammen“, grüßte Robert.

Auf dem Sofa saßen sein Vater und einige Nachbarn. Zwei von ihnen kannte Robert, dass andere Ehepaar war im unbekannt.

Sie wurden freundlich zurück gegrüßt und neugierig gemustert.

Ewen strich sich durch die braunen Haare und schmiegte sich dann wieder eng an Robert.

Er konnte heute einfach nicht genug von ihm bekommen.

Robert wandte lächelt den Kopf und raubte sich einen kurzen Kuss.

Die neugierigen Blicke ignorierte er dabei. Es war ihm egal, was diese Menschen von ihm dachten. Seine Eltern waren es schließlich gewöhnt.

Martina seufzte theatralisch als sie das Wohnzimmer betrat und ihren Jungen so sah. Aber es machte sie auch glücklich.

Ewen blinzelte immer wieder als er sich küssen ließ. Er spürte die Blicke auf sich, versuchten sie aber zu ignorieren.

Viel lieber umarmte er Robert und presste sich näher. Das kleine Intermezzo auf dem Parkplatz hatte Lust auf mehr gemacht.

Sein Freund erwiderte diese Geste auch nur zu gern. Hungrig schob er seine Finger unter Ewens Pullover und koste die Haut.

Erst ein lautes Räuspern ließ beide Männer wieder aufblicken. Robert blinzelte seinen Vater wütend an. Das war schon die zweite Störung in kurzer Zeit.

„Also bitte, Kinder. Ihr benehmt euch ja, als wenn ihr euch Tagelang nicht gesehen habt. Muss Liebe nur schön sein“, sagte Hennig.

Er warf seiner Frau Martina einen kurzen Blick und schüttelte dann den Kopf.

Die Worte waren nicht böse gemeint, schließlich kannte er die beiden.

Robert kniff die Augen zusammen, dachte aber nicht daran, seine Hände von Ewen zu lösen.

Dieser kicherte leise. Strich seinen Freund liebevoll über die Wange.

„Nach Dienstschluss kannst du mit mir machen, was immer du möchtest. Und dann gibt es keine Störungen, versprochen“, flüsterte Ewen.

Kurz hauchte er einen Kuss auf die sinnlichen Lippen, bevor er einen Schritt zurück trat.

Robert sah ihn einfach nur an, konnte dann aber nur ergeben nicken. Sie mussten noch arbeiten und das was sie jetzt taten, gehörte nicht dazu.

Die Hand immer noch auf Ewens nacktem Rücken, sah er seine Mutter an.

„Warum sollten wir eigentlich vorbei kommen?“ wollte er wissen.

Martina grinste ihn kurz an und deute auf den kleinen Korb.

„Ich weiß ja, dass ihr arbeiten müsst und da dachte ich mir, ich mache euch etwas zu essen. Dann kann sich Ewen mehr um dich kümmern. Haben wir etwas verpasst, dass du heute so anhänglich bist?“ lockte sie.

Das schelmische Grinsen wurde noch breiter, als sie Roberts Blick sah.

Nur zu gut kannte sie ihren Sohn und es machte ihr immer wieder Spaß ihn zu ärgern.

Die neugierigen Blicke der Nachbarn trafen sie. Die ältere Frau starrte das Paar offen an und man sah ihr deutlich an, dass sie nicht begeistert war.

Dennoch sagte sie nichts. Sie wusste, dass der Sohn der Kochs schwul war und einen Partner hatte, aber damit hatte sie nicht gerechnet.

„Danke Martina. Ich war zwar einkaufen, aber ein paar von deinen leckeren Sachen können wir immer gebrauchen. Wir können heute einfach nicht die Finger voneinander lassen“, antwortete Ewen.

Der junge Mann warf einen Blick in den Korb und leckte sich dann die Lippen. Er kochte zwar sehr gerne und es schmeckte meistens auch. Aber die Kochkünste einer echten Hausfrau hatte er eben nicht.

„Aber gerne doch. Wenn ihr heute schon arbeiten müsst. Mein Mann hat Recht, es sieht wirklich aus, als hättet ihr euch lange nicht gesehen. Habt ihr uns etwas zu sagen?“

Wieder lachte sie und musterte ihren Sohn.

Der zuckte nur die Schultern. Er wusste, auf was seine Mutter hinaus wollte.

Sein Blick wanderte zu Ewen, aber der grinste nur. Auch er wusste, an was Martina dachte.

Wenn es nach Roberts Eltern ging und auch noch ein paar anderen Freunden, sollten sie heiraten.

Ein Schritt über den sie auch schon gesprochen hatten.

„Du weist doch, wenn mir Robert den Antrag macht, werden wir heiraten. Aber das hat er leider noch nicht. Ich muss es leider darauf schieben, dass wir heute einfach nur scharf auf einander sind.“

Ewen zuckte die Schultern und lachte dann.

Vor Martina und ihrem Mann redete er gerne offen. Die beiden kannte er nun gut genug um zu wissen, wie sie dachten. Für Ewen war das Ehepaar seine Familie geworden. Zumal seine eigene nicht mit ihm sprach, seit dem er sich von seiner Verlobten getrennt hatte. Aber hier hatte er eine neue gefunden.

Martina sah ihn mit großen Augen an. Kam dann auf ihren Sohn zu und hob den rechten Zeigefinger.

„Willst du ihn nicht endlich mal fragen? Wir warten schon alle darauf“, lachte sie.

In ihren Augen stand gutmütiger Spott. Man sah ihr den Schalk deutlich an.

Robert gab ein genervtes Geräusch von sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich entscheiden wann ich ihn frage, nicht du. Aber keine Angst, ich werde es tun, im neuen Jahr. Und Mum, wenn ich spitz auf meinen Liebsten bin, werde ich ihn mir holen“, erklärte er ruhig.

Auch er musste grinsen, schließlich war dies nicht das erste Mal das sie diese Diskussion führten. Dafür kannte er seine Mama zu gut.

Sie riss die Augen auf und schlug sich die Hand auf die Brust.

„Wir feiern nächstes Jahr Hochzeit? Ach, du machst mich so glücklich.“

Freudestrahlend zog sie ihren Sohn in ihre Arme und drückte ihn.

Robert wusste erst gar nicht was er tun sollte, dann lachte er aber laut. So verrückt war diese Frau eben.

Sein Blick wanderte zu Ewen, der immer noch neben ihm stand und ihn aus schmalen Augen ansah.

„Honey alles OK? Du siehst mich so böse an“, fragte Robert.

Er schob seine Mama von sich und machte einen Schritt auf seinen Freund zu.

Aber der hob nur die Hand.

„Du willst also heiraten? Darf man auch fragen wen? Mich ja wohl nicht, schließlich hast du mich nicht gefragt“, maulte er.

Im ersten Moment war Robert sprachlos. Verwirrt sah er Martina an, die ihn ebenfalls erschrocken musterte.

„Aber ich will dich heiraten und niemanden sonst. Honey, ich liebe dich doch. Das war doch sonst nur alles Spaß. Ich weiß, dass du es möchtest und werde dir einen Antrag machen. Aber sieh mich nicht so an.“

Die Worte waren ruhig, zeigte aber auch leicht die Angst, die Robert verspürt hatte.

Ewen neigten den Kopf ein wenig.

Er hatte schon verstanden was sein Freund gesagt hatte, aber er hatte es dennoch hören wollen.

„Du planst mit deiner Mama Hochzeiten und ich weiß von nichts. Sorry, ich wollte nicht so blöd reagieren. Aber du gehörst mir. Ich liebe dich auch“ sagte er kleinlaut.

Er hatte keinen Streit vom Zaun brechen wollen und nun war es ihm peinlich.

Was sollten bloß diese Leute denken?

Robert atmete tief durch. Überbrückte ihre Distanz und zog seinen Zukünftigen in seine Arme.

„Kleiner Dummkopf.“

Harsch küsste er Ewen, presste seine Lippen auf die seines Freundes und raubte sich einen langen Kuss.

Martina atmete erleichtert aus und setze sich dann zu ihrem Mann.

Im ersten Moment hatte sie wirklich Angst gehabt.

Schwer atmend löste sich beide Männer voneinander und sahen sich in die Augen.

„Ich bin auch Dein, für immer. Ich wollte nie heiraten, aber für dich mache ich es dennoch. Wenn wir jetzt Zeit hätten, würde ich dir zeigen, wie sehr ich dich begehre“, hauchte Robert.

Seine Stimme war nichts weiter als ein dunkles Flüstern.

Der Jüngere nickte leicht, raubte sich noch einen Kuss.

Dann trennten sie sich voneinander. Die Pflicht rief. Sie hatten schon zu viel Zeit verloren.

Freundlich verabschiedete sich sie von allen und wünschte ein gutes neues Jahr.

Ewen entschuldigte sich nochmals bei Martina für die kleine Szene, aber diese winkte nur ab. Sie reichte ihrem Sohn den Korb und brachte sie zur Tür.

Erst als beide ihr das Versprechen gegeben hatte, am Wochenende vorbei zu kommen, ließ sie sie gehen.

Mitternacht

Kaum das sie wieder im Auto saßen, schaltete Robert die Heizung ein. Die Temperaturen waren weiter gefallen.

Der V8 Zylinder brummte und brachte Leben in den großen Wagen.

Vorsichtig fuhr Robert an und lenkte seinen geliebten Audi wieder auf die Autobahn.

In einer Stunde war Mitternacht und bis dahin, wollten sie noch ein paar Raststätten abklappern.

Ewen saß neben ihn und warf einen Blick in den Korb. Zu gut kannte er Martina und er wusste, dass er nur leckere Sachen finden würde.

So war es dann auch.

Unter einem Tuch, war eine Picoloflasche Sekt und zwei Gläser.

Es war aber noch nicht alles. In einer großen Dose war Nudelsalat und einige andere Leckereien.

„Deine Mama ist echt die Beste. Da gibt es nach Schichtende doch noch was zu essen“, meinte Ewen und grinste.

Er stellte den Korb nach hinten und lehnte sich dann wieder an seinen Freund.

Ihm war die Sache von eben immer noch peinlich, aber er sagte nichts. Er hatte nicht vorgehabt, sich zum Affen zu machen. Aber wenn es um Robert ging, setzte sein Denken jedes Mal aufs Neue aus.

Er liebte diesen Mann und würde alles für ihn tun.

Ohne weiter über sein Handeln nachzudenken, lehnte er den Kopf auf Roberts Schulter und schloss die Augen.

Wenn er mit Robert Dienst hatte, konnte er sich gewissen Annehmlichkeiten leisten. Auch wenn es ihm seinen Job kosten könnte.

Robert grinste nur, sagte aber nichts. Viel lieber genoss er die Hand, die über sein Bein wanderte. Es war im Moment nicht die Lust nach Sex, sondern der Wunsch nach Nähe.

Die nächste Stunde verbrachten sie damit zwei Autohöfe zu kontrollieren.

Auf einem erwischten sie einen betrunkenen Autofahrer, sowie zwei randalierende Jugendliche.

Dem Autofahrer nahmen sie unter wüsten Beschimpfungen den Führerschein weg und riefen ihm ein Taxi.

Die Jugendlichen wurden von den Streifenkollegen abgeholt und auf ein Revier gebracht.

Es war kurz vor Mitternacht als Robert einen neuen Rastplatz nahe einer Stadt ansteuerte.

Der Rasthof war leer, sodass sie dieses Mal ungestört waren.

Der junge Mann parkte den Audi und stellte den Motor ab. Dann sah er Ewen an und grinste.

„Ich hatte mir unser Silvester anders vorgestellt, aber egal. Lass uns die Flasche Sekt trinken. Ich will wenigstens mit dir anstoßen“, sagte er.

Sein Blick wanderte über den schlanken Körper und blieb dann an den schönen grünen Augen hängen.

„Und das im Dienst. Also ehrlich. Aber liebend gerne. Ich wäre auch gerne woanders. Aber es ist unser Job und wir machen ihn gern“, gab Ewen zurück.

Er holte die kleine Flasche aus dem Korb und öffnete sie.

Robert hielt ihm die Gläser hin und er schenkte ihnen ein. Es reichte genau für zwei Gläser. Aber das war auch genug.

Im Radio wurde bereist der Countdown gezählt.

Mit einem leisen Klack, ging die Innenbeleuchtung an. So sahen sie sich wenigstens.

„Gesundes neues Jahr“, verkündete der Spreche im Radio.

Robert und Ewen sahen sich in die Augen und stießen an.

„Ein gutes neues Jahr, Schatz. Auf unsere Liebe“, meinte Ewen.

„Auf unsere Liebe und das sie viele Jahre anhalte“, entgegnete Robert.

Sie nahmen beide einen großen Schluck des prickelten Getränkes, bevor sie sich küssten.

Ihre Lippen berührten sich und sofort öffnete Ewen den Mund um der fremden Zungen Einlass zu gewähren.

Augenblicklich kam diese der Aufforderung nach. Wild und leidenschaftlich umzüngelten sie sich. Kosten und neckten sich.

Ein Lustgetränktes Zungenspiel entstand, welches wieder den Wunsch nach mehr weckte.

Mit einer Hand umklammerte Ewen das Glas mit der anderen fuhr er Robert durch die kurzen Haare. Mehr erreichte er im Moment nicht.

Er spürte, wie er wieder nach hinten, gegen die Tür gedrückt wurde. Das Glas in seiner Hand schwankte leicht, aber er ließ Robert gewähren.

Feurig küssten sie sich, konnten einfach nicht aufhören.

Dennoch löste sich Robert nach einer Weile von ihm. Schwer atmend sah er seinen Liebsten in die grünen Augen. Sie schimmerten leicht glasig.

Ewen grinste ihn seelig an. Er war glücklich und das sah man ihm auch an.

Sie hatten noch vier Stunden Dienst vor sich, aber den würden sie schaffen. Danach würden sie dann ihr eigenes neues Jahr feiern.

„Lass uns das Feuerwerk anschauen“, hauchte Robert.

Schnell stahl er sich noch einen Kuss, dann erhob er sich und stieg aus.

Draußen umwehte sie ein kalter Wind.

Grummelt zog Ewen die Jacke feste um sich. Das Sektglas hatte er auf die Motorhaube gestellt.

Als sich starke Arme um ihn schlangen, lehnte er den Kopf nach hinten und genoss die Finger auf seinem Bauch.

Robert legte seinen Kopf auf Ewens Schulter und sah gen Himmel.

Von hier aus hatten sie einen perfekten Blick auf das Feuerwerk. Minutenlang wurde der Himmel von den schönsten Lichtern erhellt.

Die prächtigsten Farben wechselten sich immer wieder ab. Bildeten Muster und verschwammen ineinander.

Es war nichts weiter als das Zischen der Raketen oder die Knaller zu hören.

Beide Männer genossen diesen Anblick und für einen Moment auch die Ruhe. Die richtige Arbeit begann erst jetzt. Wenn alle Betrunkenen nach Hause fuhren oder über die Straßen stolperten. Aber auch das würden sie meisten. So langen sie zusammen waren.

Als Partner bei der Autobahnpolizei oder als Paar waren sie unschlagbar.

Ewen hauchte einen Kuss auf Roberts Wange und drückte dessen Finger feste.

Egal, was das neue Jahr brachte, sie standen es zusammen durch.
 


 

~~~~~OWARI~~~~~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück