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Siehst du mein wahres Ich?

Wer bin ich?
von

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Die Vergangenheit holt mich ein

„Papi? Müssen wir wirklich umziehen?“, fragt ein kleines Mädchen ihren Vater, der neben ihr hergeht. Dieser nickt, während ihr aufbauend eine Hand auf die Schulter legt. „Ja, aber du findest dort sicher viele Freunde, abgesehen davon kriegst du dort eine super Ausbildung. Dann wirst du bald eine starke Kunoichi und wirst alle mit deinen Fähigkeiten beeindrucken“, erklärt ihr Vater und die Augen des Mädchens fangen an zu funkeln. „Wirklich? Ich werde zur Kunoichi ausgebildet?“, fragt sie noch einmal nach und freut sich sichtlich.

Die Strahlen der untergehenden Sonne färbt die ganze Landschaft in ein schönes Rot. An einer Klippe sitzt das Mädchen und sieht der großen Sonne beim untergehen zu. „Papi? Wann kommt Mami nach Konoha?“, fragt sie und dreht sich zu ihrem Vater um, der das Lager für die Nacht herrichtet.

Der Vater lächelt sie liebevoll an und setzt sich zu ihr. „Mami muss noch einen Auftrag erledigen für den Mizukage. Nachdem sie den Auftrag erfüllt hat, wird sie nach Konoha reisen“, sagt der Mann und legt dem Mädchen einen Arm um ihre Schulter. „Warum muss der alte Onkel der Mama auch noch einen Auftrag geben bevor wir umziehen?“, fragt das Mädchen traurig und wütend zugleich, während sie einen Schmollmund zieht.

Der Mann lächelt leicht und zieht das Mädchen ein wenig zu ihm hin. Er kitzelt sie ein wenig und das Mädchen lacht ausgelassen. „Papi, hör bitte auf. Ich ergebe mich“, kichert sie und hebt die Hände in die Höhe.

Grinsend sieht der Vater sie an und fragt: „Habe ich jemals gesagt, dass ich dich verschone, wenn du dich ergibst?“

Verwirrt verzieht das Mädchen das Gesicht und verschränkt die Arme vor der Brust. „Jetzt schmoll doch nicht, meine Kleine“, meint der Mann, „Sonst trag ich dich nicht nach Konoha weiter.“

Das Mädchen wird hellhörig und sieht ihren Vater überrascht an. „Du trägst mich nach Konoha?“, fragt sie noch mal nach und der Vater steht schulterzuckend auf. „Ich trage nur kleine fröhliche Mädchen, die Mädchen die schmollen habe ich nicht so gerne“, antwortet er und geht mit langsamen Schritten zum Lagerfeuer zurück.

Sie sieht ihn mit offenen Mund hinterher und springt schnell auf, um ihn nachzulaufen. „Papi! Aber Papi! Ich bin doch fröhlich, siehst du, ich lächle sogar“, sagt sie aufgebracht und grinst wie ein Honigkuchenpferd.

Der Mann lacht leise und kniet sich zum dem Mädchen hinunter. „Na bitte, geht doch. Wenn du morgen auch so glücklich und fröhlich bist trage ich dich nach Konoha“, sagt der Vater und das Mädchen quietscht fröhlich vor sich hin.

„Wenn du jetzt auch schnell schlafen gehst und wir morgen früh abreisen können, kriegst du in Konoha ganz viele Dangos“, macht der Vater einen Vorschlag und streicht ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr.

Mit aufgerissenen Mund und Augen starrt das Mädchen ihren Vater an. Der Mann lächelt kurz und sie zischt schon zu ihrem Schlafplatz. Schnell legt sie sich hin und nach wenigen Minuten sind ihre Atemzüge gleichmäßig und ruhig.

Mit einem liebevollen Lächeln geht der Mann zu dem Mädchen und deckt sie mit seiner Jacke zu. Nachdem er ihr noch einen Kuss auf die Stirn gegeben und ihr über den Kopf gestreichelt hat, legt auch er sich hin und schläft ein.

„Papi!!! Aufstehen! Ich will nach Konoha! Komm schon! Papa!“, ertönt eine Stimme von der Klippe und wird von einem müden Murren begleitet.

Das Mädchen zieht ihren Vater an seinem Shirt und hüpft aufgeregt von einem Bein auf das andere. „Bitte, lass mich los. Ich bin ja schon wach, Kleine“, murmelt der Mann und fährt sich verschlafen mit der Hand über die Augen.

„Komm schon, Papi. Ich will weiter nach Konoha“, drängt sie weiter und springt lachend durch das noch vom Tau nasses Gras.

„Kleine, wenn du dich da jetzt auf den Stein setzt, brav und still bist, bekommst du so viele Dangos wie du willst“, sagt der Vater gähnend, während er anfängt das Lager abzubauen. Das Mädchen hüpft aufgeregt zum Stein und setzt sich drauf.

Sie beobachtet ihren Vater ganz genau, wie er das Lager abbaut und jede Bewegung von ihm. Er bewegte sich elegant und doch strahlten seine Bewegungen eine mächtige Stärke aus, als könnte ihn noch nicht mal ein Taifun von den Beinen fegen.

Nach wenigen Minuten deutet nichts mehr darauf hin, dass hier mal ein Lager war. „Wow, Papi, wie hast du das so gut hinbekommen?“, fragt das Mädchen erstaunt und stellt sich neben ihren Vater hin.

Der Mann lächelt wieder liebevoll und hebt sie auf seine Schultern. „Du weist doch, dass ich eine ANBU-Einheit bin. Wenn man so einen Rang hat, muss man so etwas können. Aber das wirst du auch noch früh genug lernen, da bin ich mir sicher“, versichert ihr Vater und setzt sich in Bewegung.

Das Mädchen nickt abwesend und hält sich am Kragen vom Shirt ihres Vaters an.

„Du, Papi? Glaubst du wirklich ich werde auch mal so eine starke Einheit wie du werden?“, fragt sie nachdenklich und legt ihren kleinen Kopf auf seinen.

Die Frage brachte den Mann zum lachen und das verwirrte das Mädchen noch mehr. „Da kannst du mir blind vertrauen. Du wirst die stärkste ANBU-Einheit, die es je gegeben hat. Weist du auch warum?“, fragt der Vater sie und sie schüttelt den Kopf.

„Du bist etwas ganz besonderes, denn du besitzt zwei Kekken Genkais. Du weist sicher noch, wie wir so viel Spaß hatten im Sommer. Damals hast du das Wasser frieren lassen und uns damit Eis am Stiel gemacht“, erzählt er und das Mädchen erinnert sich gut daran.

Das war der schönste Sommer, den sie jemals hatte. „Das ist das Kekken Genkai von dem Clan deiner Mutter und das von meinem Clan besitz du auch“, erklärt der Mann und sie ist überrascht.

„Wow und was kann dein Kekken Genkai?“, fragt sie und macht sich schon schöne Vorstellung.

„Unser Bluterbe ist etwas ganz seltenes, denn wir können Strom aus unserer Umgebung ziehen. Diesen Strom kann man als Waffe verwenden, aber auch als Heilmittel“, sagt der Vater und die Kleine fragt gleich nach: „Als Heilmittel?“

Der Mann lacht kurz und nickt dann leicht. „Ja, als Heilmittel. Das hat eine alte Iroynin aus unserem Clan herausgefunden. Als ihr Ehemann einen Herzinfarkt erlitt versuchte sie alles um ihn zu heilen, doch das klappte nicht und sein Herz blieb weiterhin stehen. Da kam der alten Frau eine Idee und sie zog aus ihrer Umgebung Strom zu sich und belebte ihren Mann mit Stromschlägen wieder.“

Das Mädchen staunte und stellte sich selber schon als Iroynin in einem Krankenhaus vor.

„Aber du kannst nicht nur ein Kekken Genkai einsetzten. Du, mein Kleines, kannst beide Kekken Genkais gleichzeitig einsetzten. Daher wirst du sicher eine gute ANBU-Einheit werden, weil das sonst niemand kann“, erklärt der Vater weiter und das Mädchen wird wieder hellhörig.

„Nur ich?“, fragt sie verwirrt nach und der Mann nickt bestätigend. „Ja, nur du. Früher waren Beziehungen zwischen verschiedenen Clans verboten. Frag mich nicht, warum das so war. Ich weis es selber nicht. Bei dem Clan deiner Mutter ist das bis heute verboten, doch unsere Beziehung ist eine Ausnahme, da sie die Tochter des Clanführers ist. Dieser hat es ihr erlaubt, aber unter einer Bedingung. Diese lautet, dass du, meine Kleine, beide Kekken Genkais trainieren musst.“

Sie nickt und stellt keine weiteren Fragen, denn sie muss das Gehörte mal verarbeiten. Sie hatte nicht ein Bluterbe, Nein, sie besaß gleich Zwei.

Der Vater setze seinen Weg mit seiner Tochter auf seinen Schultern schweigen fort. Sie kamen durch viele kleine Dörfer, doch sie hatten keine Komplikationen auf der Reise.

Der Abend bricht auf leisen Sohlen herein und die Sonne verschwindet hinter dem Horizont. Das Mädchen saß schon schläfrig auf den Schultern ihres Vaters. Sie konnte sich nur noch schwer wach halten, denn ihre Augenlider wurden immer schwerer.

„Wir sind gleich da, Kleine. Dort vorne kannst du schon das Tor von Konoha sehen“, sagt ihr Vater und das Mädchen war wieder hellwach.

Sie wollte endlich das Dorf, genau so wie seine Bewohner sehen. „Halt dich gut fest“, fordert der Mann sie auf und die Kleine nickt.

Sie klammert sich an seinen Kragen, als er beginnt zu laufen. Der kühle Abendwind lässt die Haare des Mädchens ein wenig fliegen und sie zieht die frische Luft ein.

Sie kamen schnell beim Tor an und wurden freundlich begrüßt. „Sie wurden schon angekündigt, Herr. Bitte folgen Sie mir, ich zeige Ihnen ihre Wohnung“, sagt der Torwächter und geht voraus.

Der Mann folgt ihm gleich und das Mädchen wird schon ganz nervös. „Papi, ich möchte runter“, sagt sie aufgeregt und der Vater setzt sie auf den Boden.

Das Mädchen wollte gleich loslaufen, doch wird von dem Mann am Arm festgehalten. „Du kannst morgen die Stadt mit mir erkunden, doch jetzt zeigt uns der Torwächter mal die Wohnung und dann geht es ab ins Bett“, erklärt der Vater und sie fängt schon an zu murren.

Sie wollte unbedingt schon die Stadt erkunden und alle Bewohner kennenlernen, doch sie folgte brav ihrem Vater, denn sie wusste, er meinte es nur gut.

Schnell gelangten sie zu ihrer Wohnung und kaum schliefen die Zwei ein, brach schon der nächste Morgen herein.

Die ersten Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster und wecken sanft das Mädchen. Verschlafen öffnet sie die Augen und springt schon aufgeregt auf.

„Papi! Aufwachen! Ich will die Stadt erkunden gehen!“, ruft sie aufgebracht und springt auf dem Bett auf und ab.

Der Vater dreht sich verschlafen auf die andere Seite und murmelt: „Zieh dich mal an und wasch dir das Gesicht. Ich komme gleich nach.“

Das Mädchen springt mit viel Schwung über ihren Vater und läuft schon ins Badezimmer. Das kalte Wasser weckte die Kleine noch mehr auf und sie zog sich so schnell wie es ging um.

Hippelig saß sie auf dem Stuhl beim Frühstückstisch und wartet ungeduldig auf ihren Vater, der in Ruhe sein Frühstück aß.

„Papi! Kannst du nicht schneller essen!? Ich will endlich die Stadt sehen“, ruft sie mürrisch und ihr Vater sah sie mit einem bösen Blick an.

„Kleine, was habe ich dir über das Frühstück erzählt?“, fragt der Vater sie streng und nimmt einen Schluck von seiner Tasse Tee.

„Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag und man sollte sich die Zeit dafür nehmen. Wenn man hektisch ist und es hinunterschling bekommt man üble Bauchschmerzen“, sagt die Kleine schon automatisch und seufzt leise.

„Eben, also iss in Ruhe dein Frühstück und dann gehen wir“, meint der Mann und trinkt seinen Tee aus.

Das Mädchen seufzt nochmal und lässt ihren Kopf auf den Tisch fallen. „Papi, ich habe keinen Hunger mehr. Können wir jetzt gehen?“, fragt sie murmelnd und ihr Vater verdreht die Augen.

„Na gut, zieh deine Schuhe an“, sagt er resignierend und räumt das Geschirr in das Waschbecken. Sie ziehen sich fertig an und endlich darf das Mädchen die Stadt erkunden.

„Wow, Papi, da sind so viele neue Leute“, ruft sie erfreut und läuft auf einen blonden Jungen zu, der ganz alleine auf einer Schaukel saß.

„Hallo! Warum sitzt du so alleine auf der Schaukel?“, fragt sie ihn und er traut seinen Augen nicht. „Hallo, keiner mag mich, deswegen sitze ich hier alleine. Warum sprichst du mit mir?“, stellt er eine Gegenfrage und sie setzt sich auf die zweite Schaukel.

„Ich finde dich nett. Wollen wir Freunde sein?“, antwortet sie gleich und er nickt glücklich. Ihr Vater hatte sich auf eine Bank gesetzt und beobachtet seine Tochter von der Ferne aus.

„Mein Name ist Naruto Uzumaki“, sagt er stolz und sie werden dicke Freunde. Das Mädchen hatte viele Freunde wie Ino, Sakura, Shikamaru und noch ganz viele andere Menschen.

Aber Naruto blieb ihr bester Freund, bis sie die schrecklichste Nachricht erfuhr.

„Naruto, wie schaffst du es so viel Nudelsuppe auf einmal zu essen?“, fragt sie ihn lächelnd und schlurft ihre Nudelsuppe weiter.

„Ich bin schon geübt darin, ich habe auch schon genug davon gegessen“, antwortet er stolz und bestellt gleich noch eine Portion.

„Kleines? Komm bitte mit“, begrüßt ihr Vater sie traurig und das Mädchen wusste nicht was los ist. „Papa, was ist los?“, fragt sie verwirrt und der Mann zieht sie einfach mit sich.

Sie wehrt sich nicht, denn sie war viel zu perplex, um auch irgendwas zu sagen oder zu tun. Der Mann zog sie auf eine kleine Lichtung und kniet sich zu ihr runter.

„Kleine, ich weis, es ist schrecklich, aber Mama kommt nicht nach. Sie kommt nicht nach Konoha“, erzählt er und sie fragt gleich: „Warum? Hat sie mich denn nicht mehr liebt?“

Ihr Vater lächelt sie traurig an und streicht ihr kurz über die Wange. „Doch, sie hat dich sehr lieb, aber sie wurde schwer verletzt auf der Mission und hat jetzt keine Schmerzen mehr, denn sie hat ihre Ruhe gefunden“, erklärt er und sie verstand, worauf er hinaus wollte.

„Aber…Aber..“, beginnt sie immer wieder einen Satz bringt ihn jedoch nicht zu Ende. Bittere Tränen sammeln sich in ihren Augen und kullern über ihre Wangen.

„Aber sie kann uns doch nicht alleine lassen“, murmelt das Mädchen traurig und schnief leise. „Es tut mir leid, ich konnte sie nicht beschützen“, sagt der Mann und nimmt sie in die Arme.

„Meine Kleine, ich werde dich jetzt ausbilden. Ich werde dich zur besten Kunoichi auf der Welt ausbilden, damit wenn ich einmal nicht mehr da bin um dich zu beschützen, dir nichts passiert“, erklärt ihr Vater und das Mädchen weint weiter leise vor sich hin.

Das schrecklichste Ereignis ist in dem Leben dieses Mädchens eingetreten und ihr Vater veränderte sich.

Er trainiert sie jeden Tag, bis sie erschöpft umfällt.

„Papa, ich gehe zu Naruto. Er hat mir eine Nudelsuppe versprochen“, ruft das Mädchen zu ihrem Vater und dieser kommt gleich zu ihr hinaus ins Vorzimmer. „Nein, nein und nochmals nein. Du bleibst hier und trainierst mit mir“, sagt er streng und zieht sie an der Hand hinaus in den Garten, um sie dort Stunde um Stunde zu trainieren.

Jeden Tag dasselbe, jeden Tag Training und Ausbildung. Das Mädchen wurde stärker, wurde mit super Noten Genin, gleich ein halbes Jahr später Chunin. Ein ganzes Jahr später meistert sie die Jonin Prüfung erfolgreich und wird mit ihren 15 Jahren schon zur ANBU befördert.

Mit jedem Training wurde sie stärker, schneller und erfolgreicher. Mit jedem Tag voller Trainingseinheiten wurde sie immer einsamer.

„Steh auf! Sofort! Du musst solange üben bis du dieses Jutsu blind beherrscht“, fordert ihr Vater sie weiter. „Das konnte ich schon mit zehn Jahren, also bemüh dich sofort“, waren seine aufbauenden Worte jeden Tag.

Warum rettet niemand dieses arme Mädchen? Warum holt sie niemand aus der Einsamkeit?

Keine Mutter, kein Vater, keine Freunde…

Wer ist dieses Mädchen? Hat es überhaupt eine Persönlichkeit? Existiert dieses Mädchen überhaupt?
 

Mit einem lauten Schreien wache ich auf und mein Atem geht unregelmäßig. „Was war das für ein bescheuerter Traum?“, frage ich mit zitternder Stimme und blicke auf meinen Wecker. Dieser zeigt mit Digitalzahlen 5 Uhr 15 an.

Noch immer von diesem Traum verschreckt, stehe ich auf und mache mich frisch. Wenige Minuten später ziehe ich mir meine Freizeitkleidung an, während ich weiterhin über diesen Traum nachdenke.

Schnell verstaue ich ein paar Kunais und Shuriken in meiner Beintasche, während ich verloren aus dem Fenster blicke. Das mit den Shuriken und Kunais ist doof, aber als ANBU-Einheit muss man auf alles vorbereitet sein.

„Warum denke ich überhaupt über diesen Traum nach? Ich weis, wer ich bin und das ich existiere. Ich bin Lilien Tazuna, ANBU-Einheit von Konohagakure“, sage ich zu mir selber und schüttel leicht den Kopf.

Mit langsamen Schritten gehe ich durch das Vorzimmer und bleibe vor der Wand stehen an der einige Fotos hängen.

Auf den meisten bin ich zu sehen, während ich trainiere mit meinem Vater, auf einem bin ich mit einigen anderen ANBU-Einheiten oben.

Nachdenklich lehne ich mich gegen die Wand und blicke in den Spiegel. Ein Gefühl von Leere breitet sich in mir aus und wieder stelle ich mir die gleiche Frage: „Wer bin ich und warum existiere ich?“

Eigentlich war ich nur ein Mensch ohne Freunde oder Familie, ein Mensch der nur für sein Land dient, der aber kein eigenes Leben hat, genau so wenig eine eigene Persönlichkeit besitzt.

„Jetzt gesteh es dir endlich ein. Ich bin doch niemand, ein nichts, ein Schatten in der Armee vom Hokage. Eine kleine ANBU-Einheit, mehr nicht. Diese Einheit kennt noch nicht einmal irgendwelche Gefühle. Keine Freundschaft, keine Liebe, gar nichts“, murmel ich leise vor mich hin.

„Argh! Was rede ich da?“, reiße ich mich zusammen und trete seufzend aus meiner Wohnung. „Heute ist mein freier Tag, also genieß ihn“, sage ich zu mir selber.

Heute wird sicher ein toller Tag werden…

Das Gefühl der Leere kehrt zurück

Während der Wind mir durch die Haare bläst, schließe ich die Türe leise. Vorsichtig blicke ich auf die Straße und seufze leise.

Eine riesige Menschenmasse drängte sich auf der Straße, als ob jemand dort etwas gratis verteilen würde.

„Warum müssen immer so viele Menschen unterwegs sein?“, frage ich mich selber und lasse kurz den Kopf hängen.

Mit einem kurzen Schulterzucken drehte ich mich zu der Wand um und springe elegant auf das schöne rote Dach.

Kurz beobachte ich die Menschen auf der Straße und schüttele leicht den Kopf. Mit einem Lächeln auf den Lippen hole ich Anlauf und springe von einem Dach auf das andere.

Der Wind peitscht mir kalt ins Gesicht und ich hatte das Gefühl als würde ich fliegen.

Ein leises Geräusch erklingt als ich auf die letzten Dachziegel springe und stehen bleibe. Mit einem leichten Lächeln rutsche ich die Schräge hinunter und hebe die Arme so als würde ich auf einem Surfbrett stehen.

Bevor das Dach aufhört, bleibe ich stehen und halte mich am Schornstein fest. Mein Blick fällt zu den schönen Bäumen, die grüne Blätter trugen. Während ich die im Wind tanzenden Blätter betrachtete tauchte am Himmel ein prächtiger Vogel auf.

Dieser zog mit seinem lauten krächzend schöne große Kreise in der Luft und riss mich mit seinem Krächzen aus meinen Tagträumen.

Seufzend lasse ich leicht den Kopf hängen und lasse den Schornstein wieder los. Ich lies mich mit starren Blick nach vorne in die Tiefe fallen.

Der Boden kam rasch näher und ich schloss die Augen, denn ich mochte das Gefühl, das der Wind machte wenn er an mir vorbeizischt.

Leichtfüßig kam ich am Boden auf und brach mir auch keinen Knochen, da mich mein Vater für solche Aktionen trainiert hat.

Langsam brachten mich meine Beine in den schönen Wald, während ich mein Konohaband, das an meinem Hals baumelte, zurecht ziehe. Durch die kleine Aktion mit dem Hinunterfallen hatte sich der Knoten gelockert.

Als ich tief im Wald war blieb ich stehen und konzentrierte mich auf die Geräusche. Irgendwo raschelte es im Gebüsch, wahrscheinlich eine Maus oder ein Eichhörnchen. Das Heulen des Windes drang an mein Ohr und das leise Plätschern eines Flusses.

Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und drehte mich um meine eigene Achse, während ich mir meine Umgebung besser ansah. Die Blätter, die durch den Wind von den Ästen geweht wurden und normaler weise grün waren, sind jetzt schneeweiß und hingen in der Luft, als würden sie von einem Marionettenspieler geführt werden.

Ich deaktivierte mein Bluterbe und die Blätter wurden wieder grün, während sie sich wieder im Wind drehten und langsam zu Boden fielen.

„So ein Kekken Genkai, mit dem man alles einfrieren lassen kann, ist ziemlich praktisch“, murmele ich leise und beobachte kurz eines der Blätter, wie es sich langsam dem Boden nähert.

Mir wurde etwas mulmig in der Magengegend und ich blickte alarmiert zu den Ästen der Bäume hoch.

Meine Sinne waren zum zerreißen gespannt und ich wurde dieses Gefühl beobachtet zu werden nicht los.

Ich hob meine Hand, während die Luft langsam anfängt sich statisch auf zuladen und dennoch wurde es plötzlich eiskalt. Ein Kunai aus Eis tauchte in meiner Hand auf, in seinem Inneren war das dieses gelb und man konnte die Elektrizität die darin herrschte richtig sehen.

Dies war ein Blitzkunai, eine meiner selbsterfundenen Techniken, die nur ich anwenden konnte, da ich zwei Kekken Genkais besaß.

Schnell drehte ich mich um und lies das Kunai auf einen großen Ast niedersausen. Das Messer traf den Ast und der Strom, der in dem Kunai gespeichert war, übertrug sich auf den Ast. Dieser fing an zu brennen. „Hoppla!“, rufe ich erstaunt aus und springe sofort auf den brennenden Ast, während ich mein zweites Bluterbe aktiviere. So schnell wie das Feuer gekommen ist war es auch wieder verschwunden, denn ich fror es einfach ein.

„Und ich war mir so sicher, dass da jemand stand und mich beobachtet hat“, grummelte ich und saß mich frustriert hin.

Meine Beine baumelten in der Luft und ich schüttelte seufzend den Kopf. „Langsam werde ich schon paranoid“, sage ich leise und blickte hinauf in den Himmel, der nur wenig durch die großen Baumkronen schimmerte.

Ein kitzelndes Gefühl auf meiner Hand lies mich aufmerksam werden und ich erblickte auf meiner Hand einen Marienkäfer, der sich einen Weg über meinen Handrücken bahnte.

„Hey, Kleiner. Liege ich dir im Weg?“, frage ich lächelnd und stehe langsam mit dem Käfer in der Hand auf.

Mit ein paar schnellen Schritten war ich bei einem kleineren Ast und ich setze meinen kleinen Einsiedler auf ein großes grünes Blatt.

„Hier geht es dir viel Besser“, meine ich und wende mich von dem Käfer ab. Ich ging in die Knie und sprang wieder zurück auf den Boden. Von dort ging ich zu dem Fluss, den ich schon vorher gehört hatte.

Am Ufer kniete ich mich runter und schöpfte mir ein paar Hände voll Wasser ins Gesicht. Das kühle Nass brachte meine Gedanken wieder an richtigen Stellen und ich fühlte mich erfrischt.

Langsam stand ich auf und kehrte dem Fluss den Rücken zu, während ich meine Arme auf die Seite streckte.

Meine Augen schloss ich und atmete noch einmal tief ein und aus. Meine Beinmuskulatur spannte sich und ich sprang nach hinten, genau auf das Wasser zu.

Meine Beine kamen auf dem Eis, dass ich mit meinem Kekken Genkai erschuf, auf und ich lobe mich selber grinsend: „Ein perfekter Salto.“

Der eingefrorene Fluss lag nun vor mir und ich holte Anlauf, um auf den Eis herum zu schlittern. „Das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht“, kichere ich und drehe mich im Kreis.

Während ich schnell und präzise über das Eis zische schließe ich meine Augen. Wieder lies mich dieses Gefühl das ich beobachtet werde die Augen öffnen.

Erschrocken zog ich scharf die Luft ein und halte mir meine Hände vor das Gesicht. Mit einem dumpfen Geräusch pralle ich mit dem Jungen zusammen, der ganz plötzlich aufgetaucht war.

Langsam öffne ich meine Augen wieder und blicke dem Fremden genau ins Gesicht. Mein Kopf nimmt die Farbe einer überreifen Tomate an, während mein Blick an mir herunterfällt.

„Es tut mir furchtbar leid“, sage ich und gehe sofort von dem Jungen runter.

„Mein Gott ist das peinlich!!! Wieso musste ich genau auf ihn drauf fallen!!“, hallte es in meinen Gedanken und ich muss mich zusammenreißen nicht laut aufzuschreien.

„Nein, mir tut es leid. Ich hätte nicht so plötzlich auftauchen sollen“, erwidert der Fremde und setzt sich auf, während ich die Sonnenbrille neben mir entdecke.

Etwas peinlich berührt nehme ich die Brille in die Hand und reiche sie ihm. „Ich hätte mehr aufpassen sollen. Tut mir furchtbar leid“, entschuldige ich mich wieder, während ich aufstehe und mich höfflich vor ihm verbeuge.

Ohne auf eine Reaktion von ihm zu warten drehe ich mich blitzschnell um und ergreife die Flucht, indem ich einfach kerzengerade in den Wald laufe.

Ein leises „Warte“ höre ich noch, doch dies spornte mich nur noch mehr an, schneller zu laufen. Die Bäume zischen an mir vorbei, genau so wie die ganze Landschaft und mein Puls steigt langsam aber präzise nach oben.

Der kühle Wind der mir in das Gesicht peitscht kühlt meine schon mit Schweißperlen übersäte Stirn etwas ab.

Keuchend stelle ich mich hinter einen Baum und rutsche langsam an diesem hinunter auf den Boden. „Wieso passiert mir immer sowas peinliches?!“, frage ich mich leise keuchend und versuche meinen Puls etwas zu beruhigen.

Leise Schritte ließen mich den Atem anhalten und ich drückte mich tiefer in den Schatten des Baumes.

„Lilly?“, fragte eine allzu bekannte Stimme und ein riesen Stein fiel mir von meinem Herzen. „Vater, was tust du hier?“, frage ich, während ich aufstehe und aus dem Schatten trete.

„Was ist los? Wieso siehst du so verschreckt aus?“, fragt mein Vater gleich drauf los und ich lehne mich augenverdrehend gegen den Baum.

„Ich bin nicht verschreckt, nur ein wenig außer Atem, denn ich bin gerade am trainieren“, antworte ich und behielt meine kleine Bekanntschaft von eben für mich.

Tenji blickte mich noch kurz an, nickt dann aber und kommt ein paar Schritte näher. „Du bist groß geworden, meine Kleine“, murmelt er, wahrscheinlich eher zu sicher selber als zu mir, denn ich wusste ja, dass ich schon groß bin, ich bin ja auch schon gute 17 Jahre.

Er mustert mich von oben bis unten und ich fühlte mich unter seinem Blick unwohl. „Darf ich dich auf einen kleinen Tee einladen?“, fragt mein Vater und ich blicke noch einmal kurz zurück in den Wald.

„Ich habe ihn also abgehängt, gut“, dachte ich mir und nicke auf die Frage von meinem Vater.

„Gut, dann komm“, sagt er, während er meine Hand nimmt und mich hinter sich herzieht.

Mein Vater und ich wechseln den ganzen Weg zu der Wohnung von ihm kein Wort. „Komm doch rein und fühl dich wie zu Hause“, bricht er das Eis und sperrt die Türe auf.

„Ich fühle mich nicht wie zu Hause, eher wie in einem Gefängnis“, waren meine Gedanken dazu, die ich auch fast laut ausgesprochen hätte.

Tenji verschwindet schnell in der Küche, während er mir zuruft: „Setz dich doch schon an den Tisch.“ Mit langsamen Schritten ging ich durch das Wohnzimmer und betrachte die alten Fotos, die auf Regalen standen.

Fotos von mir und meinem Vater, von seinen alten ANBU Kollegen und auch eines von meiner Mutter.

Traurig wandte ich den Kopf von dem Foto ab, während ich die Tränen unterdrückte. „Wieso musstest du auch gehen?“, frage ich ganz leise und setzte mich auf einen der Stühle. Gleich nachdem ich mich gesetzt hatte, kam mein Vater in dem Raum mit einem Tablett in der Hand.

„Wie sind denn die Missionen so, Kleine?“, fragt er gleich und stellt das silberne Tablett auf den kleinen runden Tisch ab.

„Ganz okay, wieso fragst du?“, erwidere ich ein wenig mürrisch, denn ich mir war nicht danach an meinem freien Tag über Missionen zu reden.

„Ich war nur neugierig. Wie zufrieden ist eigentlich der Hokage mit dir?“, redet er munter weiter und ich verzog kurz das Gesicht. „Vater, es ist mein freier Tag müssen wir genau an diesem über Missionen und der Zufriedenheit des Hokages reden?“, stelle ich eine Frage und nehme mir eine Tasse mit Tee.

„Tut mir leid, du hast ja recht“, gibt sich Tenji geschlagen und setzt sich auf den gegenüberliegenden Stuhl.

Ein Nicken von mir bestätigt, dass ich die Aussage gehört habe, denn mir war nicht danach zu antworten.

Kurzes Schweigen breitet sich in dem Raum aus und ich blicke gedankenverloren aus dem Fenster hinaus. Einige Erinnerungen kommen mir wieder in den Sinn, sowie die ganzen Trainingsstunden mit meinem Vater, der mir nur alle drei Stunden eine Pause gönnte.

„Erledigst du deine Aufträge immer erfolgreich?“, fängt mein Vater wieder mit dem Thema an und ich seufze kurz genervt auf.

„Ja, Vater, ich erledige meine Missionen immer zur vollsten Zufriedenheit des Hokages. Bist du jetzt zufrieden?“, antworte ich schon automatisch und trinke einen Schluck von dem Tee.

„Okay und hast du dich schon ernsthaft bei einer Mission verletzt?“, fragt er weiter und ich atme noch einmal tief ein und aus.

„Das ist doch jetzt egal“, keife ich schon wütend und verschränke meine Arme vor der Brust. „Antworte auf die Frage“, herrscht er mich an und ich blicke ihn überrascht an. „Wieso ist dir das alles so wichtig? Ist doch egal, ob ich meine Aufträge korrekt erfülle oder nicht. Ist doch egal, ob ich auf der Mission verletzt werde oder nicht“, grummele ich und blicke wieder aus dem Fenster.

Mein Vater stellt die Tasse, die er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hat, mit einem lauten Knall auf den Tisch. „Ich sagte, antworte auf die Frage und wiedersprich mir nicht immer!“, schrie er mich an und ich starrte ihn entgeistert an.

So hatte er mit mir noch nie gesprochen und ich konnte in diesem Moment auch nichts erwidern.

„Ja, ich wurde auf der letzten Mission schwer verletzt! Bist du jetzt zufrieden oder was?!“, rief ich wütend, nachdem ich meine Fassung wieder gefunden hatte.

„Wie bitte?! Du wurdest auf deiner letzten Mission schwer verletzt?!“, wiederholt Tenji fassungslos und fuchtelt mit seinen Händen wie wild herum.

„Ja, wurde ich! Was willst du jetzt machen?! Mir Hausarrest aufbrummen?!“, keife ich zurück und sehe ihn herausfordernd entgegen.

Der Gesichtsausdruck von meinem Vater verwandelte sich von überrascht zu stinksauer. „Nein! Aber eine richtige ANBU-Einheit lässt sich nicht so einfach schwer verletzten! Du musst mehr trainieren! Anscheinend bist du noch immer zu schwach und hilflos!“, wirft er mir an den Kopf und ab da sah ich nur noch rot.

„Es kann doch dir egal sein, ob ich auf der Mission sterbe oder nicht! Du bist sowieso nie mit mir zufrieden! Egal, was ich mache, du bist nie stolz auf mich! Auch wenn ich die stärkste Kunoichi auf der Welt bin, hättest du noch etwas auszusetzen an mir! Du bist ein Tyrann, Vater! Wie soll ich endlich erfolgreich sein, wenn du mich andauernd niedermachst?!“, platzt es aus mir heraus, während ich aufstand und zu dem Fenster ging.

Ein letzer Blick zu meinem Vater und schon springe ich aus dem Fenster hinaus in die Freiheit. Wieder lasse ich ein leises „Warte“ hinter mir und stapfe wütend durch die Straßen Konohas.

Wie jedes Mal wenn ich meinen Vater besuchen gehe, kommt in mir dieses Gefühl von Leere hoch. Das ich niemanden wirklich wichtig bin, dass mich niemand liebt.

Die Sonne versinkt langsam hinter dem Horizont und die ersten Sterne funkeln mir schon entgegen. Der Weg nach Hause war nicht weit, doch er kam mir wie eine kleine Ewigkeit vor, denn mich plagten so viele verschiedene Gefühle.

„Mutter! Wieso musstest du auch gehen?“, fragte ich und blicke hinauf zu den Sternen. „So lange es die Sterne gibt, denk daran wirst du geliebt!“, hallt es durch meinen Kopf, währen dich mir die Träne wegwische, die sich schon den Weg über meine Wange gebahnt hat.

Schniefend setze ich meinen Weg fort und komme bei meiner kleinen Wohnung an. Mit diesem Gefühlschaos in mir konnte ich nicht schlafen und so blickte ich noch lange hinauf in den Himmel und sprach mit meiner Mutter.

Wenn mich jemand gesehen hätte, hätte er mich für dumm abgestempelt, doch mir half es über diese Erlebnisse hinwegzukommen.

Nach einer halben Ewigkeit, in der ich in den Himmel geblickt hatte, wurden meine Augenlider immer schwerer und ich schleppte mich in mein Bett.

Schnell war ich zugedeckt und ich drehte mich auf die Seite, um noch ein wenig aus dem Fenster zu sehen. Die dunkle Stadt die vor meinem Fenster lag war wunderschöne, ein paar vereinzelte Lichter brannten.

Meine Augenlider wurden immer schwerer und ich schlief auch nach ein paar Minuten ein. Wie jede Nacht plagten mich dieselben Alpträume.
 

Bittere Tränen sammeln sich in ihren Augen und kullern über ihre Wangen.

„Aber sie kann uns doch nicht alleine lassen“, murmelt das Mädchen traurig und schnief leise. „Es tut mir leid, ich konnte sie nicht beschützen“, sagt der Mann und nimmt sie in die Arme.

„Meine Kleine, ich werde dich jetzt ausbilden. Ich werde dich zur besten Kunoichi auf der Welt ausbilden, damit wenn ich einmal nicht mehr da bin um dich zu beschützen, dir nichts passiert“, erklärt ihr Vater und das Mädchen weint weiter leise vor sich hin.

Das schrecklichste Ereignis ist in dem Leben dieses Mädchens eingetreten und ihr Vater veränderte sich.

Er trainiert sie jeden Tag, bis sie erschöpft umfällt.
 

Verschlafen drehte ich mich auf die andere Seite und die Tränen liefen an meiner Wange hinunter.
 

Mit jedem Training wurde sie stärker, schneller und erfolgreicher. Mit jedem Tag voller Trainingseinheiten wurde sie immer einsamer.

„Steh auf! Sofort! Du musst solange üben bis du dieses Jutsu blind beherrscht“, fordert ihr Vater sie weiter. „Das konnte ich schon mit zehn Jahren, also bemüh dich sofort“, waren seine aufbauenden Worte jeden Tag.

Warum rettet niemand dieses arme Mädchen? Warum holt sie niemand aus der Einsamkeit?

Keine Mutter, kein Vater, keine Freunde…

Wer ist dieses Mädchen? Hat es überhaupt eine Persönlichkeit? Existiert dieses Mädchen überhaupt?
 

Ein Klopfen riss mich aus meinem Traum und ein neuer schrecklicher Tag fing an…

kleine Rettungsaktion

Verschlafen öffne ich die Augen und blinzel kurz, um den restlichen Schlaf aus den Augen zu bekommen. Während ich meine Beine aus dem Bett schwinge, ertönt wieder dieses lästige Klopfen und ich schleppe mich augenverdrehen aus dem Zimmer hinaus ins Vorzimmer.

Meine Hand legt sich auf den eiskalten Türgriff und diesen drückte ich mit einem leisen Seufzen hinunter. Die Türe schwingt ohne einem Laut auf und ich blinke erstaunt in ein ziemlich vertrautes Gesicht.

„Na, du siehst aber ausgeruht aus“, begrüßt mich ein ziemlich gut gelaunter Kotetsu und setzt wieder eines seiner berühmten Mich-kann-nichts-aus-der-Bahn-werfen-Lächeln auf.

„Ja, ich wünsche dir, auch einen guten Morgen“, erwidere ich genervt und lehne mich an den Türrahmen.

Kotetsu grinste weiterhin wie ein Honigkuchenpferd und mir wurde die Sache allmählich zu blöd. „Warum besuchst du mich so früh am Morgen? Sicher nicht, weil du mir sagen willst, wie zerrupft ich gerade aussehe“, frage ich nach und befürchte schon das Schlimmste, was mir an einem freien Tag zustoßen kann.

„Tsunade hat eine sehr wichtige Mission für dich, die leider nicht warten kann. Du sollst sofort zu ihr kommen“, erklärt er sachlich und erwidere nur gelassen, weil ich mir schon so etwas gedacht hatte: „Klar, danke für die Info. Ich mache mich gleich auf den Weg.“

Er nickt mir noch einmal freundlich zu und verschwindet im selben Moment, während ich leise die Türe schließe.

„Na, da kenne ich dich schon gut, Tsunade! Mich an meinem freien Tag einteilen für irgendwelche Missionen, die sicher nicht so wichtig sind, wie du wieder behauptest“, fluche ich vor mich hin und schleppe mich mit trägen Schritten ins Badezimmer, um mich ein wenig frisch zu machen.

Das kühle Wasser brachte meine Gedanken an die richtigen Stellen und ich war endlich richtig wach. Schnell nachdem war ich fertig angezogen und betrachte mich noch einmal im Spiegel.

Ich nicke meinem Spiegelbild zu, dieses macht es mir nach und ich ziehe mir meine ANBU Maske über das Gesicht.

Ein leises Seufzen kommt noch von mir bevor ich meine Wohnung mit einem seltsamen Gefühl verlies.

Vor meiner Wohnung schlage ich den schnellen Weg ein, der über die Dächer der Stadt führt, denn ich kenne Tsunade und ihre kleinen Wutausbrüche. Heute würde ich keinen dieser Ausbrüche überleben, denn ich würde sicher ihr etwas böses ins Gesicht sagen und dann würde sie mich platt machen.

Ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen als ich mir die Szene vorstelle, in der mich Tsunade platt macht mit ihrer Riesenoberweite.

Mit einem Kopfschütteln verbanne ich solche ähnlichen Gedanken aus meinem Kopf und setze meinen Weg trotzdem leicht lächelnd fort.

Nach ein paar Minuten komme ich bei der Hokagenresidenz an und klopfe ungeduldig an das Fenster.

Mit einem genervten Seufzen öffnet Tsunade das Fenster und meint nur gleichgültig: „Lilien, kannst du keine Türen benutzen?“

Kopfschüttelnd komme ich in ihr Büro und antworte brav auf ihre Frage: „Nein, sowas hat mir mein Vater nicht beigebracht.“

Tsunade setzt sich auf ihren Sessel, während sie noch einmal genervt aufseufzt. „Tsunade, was hast du für eine Mission für mich, die so wichtig ist?“, wechsele ich lieber das Thema und verbeuge mich höflich vor ihr.

Sie kramt in ihrem Papierhaufen, der sich auf dem Tisch türmt und erklärt währenddessen: „Eines meiner Joninteams ist auf eine Mission geschickt worden, gestern um genau zu sein. Sie sollten nur einen kleinen Auftrag erledigen, denn sie sollten eine Schriftrolle an ein kleines Dorf überbringen, das nur eine halbe Tagesreise von hier entfernt liegt.“

Ein leichtes Nicken von mir lies sie fortfahren: „Doch dieses Team ist noch nicht zurückgekehrt und ich habe schon die schlimme Befürchtung, dass ihnen etwas zugestoßen ist. Eine Gruppe voller Genins hat für diese Mission letzte Woche nicht so viel Zeit gebraucht. Also bitte ich dich, dich auf den Weg zu machen und unser Team zu suchen.“

„Natürlich, Tsunade. Ich breche sofort auf und gebe mein Bestes“, antworte ich höflich und Tsunade nickt anerkennend. „Lilly, du erfüllt deine Aufträge doch immer zu meiner vollsten Zufriedenheit, also mache ich mir da keine großen Sorgen“, meint sie lobend und streckt mir ein kleines Bündel entgegen, „Hier, das könnte dir vielleicht von Nutzen sein.“

„Vielen Dank! Auf wiedersehen!“, verabschiede ich mich, während ich das Bündel entgegen nehme und verbeuge mich nochmals.

„Viel Glück“, wünscht mir Tsunade und ich verlasse das Büro durch die Türe, sonst bekommt Tsunade einen ihrer Anfälle vielleicht.

Das Bündel verstaute ich in meiner Beintasche und laufe schon mit schneller Geschwindigkeit los. „Das geht ja rucki zucki“, denke ich mir grinsend und renne schon durch den Wald, in dem ich gestern trainiert habe.

Meine Gedanken wandern immer wieder zu dem Jungen von gestern und auch zu Naruto, den ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe.

Schnell mache ich einen Ausfallschritt nach rechts und blicke dem Kunai hinterher, das wackelnd in einem Baum stecken bleibt.

„Gott sei dank, retten mich meine Sinne immer noch vor Gefahr, sonst hätte ich jetzt eine gratis Gesichtsoperation bekommen“, denke ich grimmig und springe auf den nächstbesten Ast, während ich meine beiden Kekken Genkais aktiviere.

Auf die Geräusche meiner Umgebung lauschend drücke ich mich in den Schatten des Baumes und versuche zu schätzen wie viele Gegner mich umzingeln.

„Komm heraus, kleine ANBU! Ich mach dich fertig!“, schrie eine höhere Stimme und ich blicke vorsichtig aus meinem Versteck heraus.

Ein einzelner Mann stand am Boden mit einem alten, schon etwas rostigem, Kunai bewaffnet. „Der sieht mir nicht gerade nach einem Verbrecher aus“, schießt es mir durch meinen Kopf und mustere meinen „Feind“ ein wenig genauer.

Der Mann war nicht gerade groß, höchstens ein paar Zentimeter größer als ich und ich bin auch nicht gerade die Größte mit meinen 165 Zentimetern.

Ich schätze ihn auf gerade mal 35 Jahre, also nicht gerade alt und mit seinen kurzen braunen Haaren wirkte er noch jünger.

„Was versprichst du dir, wenn du mich überwältigst?“, frage ich ihn und forme schnell Handzeichen. Mein „Feind“ lachte leise und kam meinem Versteck näher. Eines muss man ihm lassen, er wusste wie man sich lautlos vorwärts bewegt, er kann das besser als manch eingeschulte ANBU-Einheit.

Mit erhobener Hand, in der er das alte Kunai hielt, sprang er auf den Baum, wo ich stand und sticht auf mich ein.

Mein Schattendoppelgänger verpufft und der Mann stand ziemlich verwirrt da.

„Vergiss nicht! Du hast es mit einer ANBU-Einheit zu tun und nicht mit einem Genin! Abgesehen davon, hast du mir noch nicht meine Frage beantwortet!“, rufe ich ihm zu und stehe schon längst wieder auf einem anderen Ast.

„Glaubst du, ich sage dir, was ich vorhabe?!“, antwortet er mir und nähert sich meinem neuem Versteck.

„Wenn du glaubst, für eine festgenommene ANBU-Einheit zahlt Konoha ein Lösegeld. Dann muss ich dich leider enttäuschen, denn wenn sich eine Einheit so reinlegen lässt und gefangen genommen wird, bezahlt Konoha nichts für diese Person, denn sie ist nur eine Last“, erkläre ich ihm, während ich ihm sein eigenes Kunai an den Hals halte.

„Wie…Wie hast du…das gemacht?“, fragt der Mann ängstlich und ich grinse leicht unter meiner Maske. „Wie gesagt, ich bin eine geschulte Einheit und kein Genin mehr. Wir sind auf solche Aktionen trainiert“, antworte ich auf seine Frage und rieche den Angstschweiß von dem Mann. Eigentlich wollte ich ihn bewusstlos schlagen und einfach im Wald liegen lassen, doch eine Kinderstimme hält mich davon ab.

„Papa?! Warum bedroht dich diese Person?“, fragt ein kleines Mädchen und läuft ein paar Schritte auf ihren Vater zu.

„Bleib dort stehen, meine Kleine!“, hält er sie auf und es versetzt mir einen Stich ins Herz. „Meine Kleine, das hast du auch immer gesagt Vater“, dachte ich wütend und unendlich traurig zugleich. „Aber Papa…!“, wiederspricht die Kleine und kommt noch einen kleinen Schritt näher.

„Diese Person tut nur ihre Pflicht, denn ich habe Sie…“, fängt der Mann an ihr die Sache zu erklären und ich unterbreche ihn barsch:“…nach dem Weg gefragt. Er hat mich nach dem Weg gefragt und ich habe ihn gewarnt, dass viele Räuber hier in der Gegen sind.“

Langsam lies ich das Kunai sinken und stelle mich neben dem Vater hin. „Da habe ich ihm gleich gezeigt, wie er sich verteidigen kann, falls er angegriffen wird“, lüge ich munter weiter und drücke dem Vater das Kunai wieder in die Hand.

„Oh, Papa! Ich dachte, du wolltest diese Person überfallen, weil wir kein Geld für Essen haben“, meint die Kleine und läuft auf ihren Vater zu.

Diesen umarmt sie stürmisch und weint leise vor sich hin. Mein Gewissen meldet sich und der Mann schiebt sie ein wenig weg von sich. „Geh schon mal nach Hause, zu Mama und deiner Schwester. Ich bedanke mich noch schnell bei der Person und komme dann nach“, sagt er und das Mädchen läuft schon wieder in die Richtung aus der sie gekommen ist.

„Ich weis nicht, wie ich Ihnen danke kann“, fängt der Vater an, als das Kind aus der Hörweite war und ich winke mit meinen Händen ab.

„Du musst dich nicht bedanken, ich kann dich und deine Handlung in so einer Situation verstehen. Hier nimm das“, blocke ich gleich ab und drücke ihm ein kleinen Geldbeutel in die Hand, „Für mich ist es nicht viel, aber für dich und deine Familie wird es eine Weile reichen.“

Erstaunt nimmt der Vater den Geldbeutel und starrt ihn verwundert an. „Vielen Dank“, sagt er, „Aber ich kann das doch nicht annehmen.“

„Doch, kannst du. Ich muss jetzt weiter, denn ich habe eine wichtige Mission“, erwidere ich, drehe mich weg von ihm und springe auf den nächsten Ast, „Aja, bevor ich es vergesse. Nimm deine Familie und gehe nach Konoha, dort wirst du sicher einen Job finden und deiner Familie wird es dort gut gehen.“

Nachdem ich ihm das geraten habe, setze ich meinen Weg fort, denn ich habe schon viel zu viel Zeit verloren.

Mit hoher Geschwindigkeit springe ich von einem Ast zum anderen, während ich wieder den Geräuschen lausche.

„Hier irgendwo müssen sie doch sein“, murmele ich leise und bleibe auf einem dicken Ast stehen, während ich meinen Blick über die Landschaft streifen lasse.

Sofort erblicke ich einige Personen, bin mir aber nicht sicher, ob es das Team ist, das ich suche.

Leise näherte ich mich der kleinen Gruppe und versteckte mich hinter einem Baum. Die zwei Personen mit den schwarzen Mänteln auf denen rote Wolken sind erkannte ich sofort, doch die anderen drei Personen konnte ich nicht ganz erkennen.

Schnell zog ich das kleine Bündel aus meiner Tasche, das ich von Tsunade bekommen hatte. Mit ein paar Handgriffen ist es offen und nicht ein Foto fiel mir entgegen, Nein, gleich drei.

„Verdammt! Die Jungs, die dort vorne um ihr Leben kämpfen, bilden das Team, das ich retten soll!“, schießt es mir durch den Kopf, als ich alle drei auf den Fotos wieder erkenne.

Die Fotos steckte ich wieder ein, da fällt noch eine Kette aus dem Bündel von Tsunade und ich betrachte sie genauer.

Ein leichtes Lächeln huscht über meine Lippen, denn es war eine Kette mit den zwei Anhängern, dem Zeichen von dem Clan meiner Mutter und von dem Clan meines Vaters.

„Das erinnert mich irgendwie…Jetzt weis ich es wieder!“, schießt es mir durch meinen Kopf, „Die Kette hab ich schon auf einem Foto gesehen, nämlich auf dem Foto von meiner Mutter. Das ist diese berühmt berüchtigte Kette, die meine Mutter bei ihrem Tod verloren hatte. Dieses Schmuckstück bewirkt eine Steigerung des Bluterbes von den zwei Clans auf das Doppelte!“

Ein schmerzvolles Keuchen lies mich aus meinen Gedanken hochschrecken und ich blicke erschrocken zu den Kämpfenden hin. „Verdammt“, murmele ich und sehe wie der blonde Junge schwankt und sich nur noch schwer auf den Beinen halten kann.

„Jetzt bin ich dran“, sage ich zu mir selber und sprinte schon los. Schnell ziehe ich ein normales Kunai aus meiner Beintasche und stelle mich vor dem blonden Jungen hin, während ich Kisames Schwert abwehre.

„Darf ich mich mal einmischen?“, frage ich sarkastisch, während ich die Kekken Genkais aktiviere. Kisame übt immer mehr Druck auf das Schwert aus, während mir antwortet: „Was will eine kleine ANBU-Einheit wie du gegen mich ausrichten?“

Leise keuchend versuche ich dem Druck standzuhalten und erwidere leicht lächelnd: „Na das hier!“

Ein Kribbeln geht durch meine Arme und die Elektrizität, die ich während des Redens aus der Umgebung entzogen habe, wandert durch meine Hände.

Das Metall des Kunais leitet den Strom weiter und Kisame verzieht augenblicklich das Gesicht. Mit einem Keuchen springt er nach hinten zu Itachi und beschwert sich gleich: „Itachi! Kümmer du dich um die Kleine, die macht noch Fischstäbchen aus mir!“

Schnell laufe ich nach vorne, während in meiner Hand ein Blitzkunai auftaucht. Das Kunai saust mit einer hohen Geschwindigkeit genau auf Kisame zu, dieser kann sich nicht bewegen, denn seine Füße sind am Boden festgefroren.

Ohne auf den Treffer meines Kunais zu warten, laufe ich schon Itachi entgegen. Dieser ist von meiner Aktion nicht wirklich beeindruckt und versucht an mir eines seiner Genjutsus.

Auf seine Tricks falle ich nicht herein und versuche ihn mit Nahkampfattacken zu besiegen. Meine Hand saust nach vorne, um ihn an der Schulter zu treffen, doch Itachi wehrt leicht lächelnd den Angriff ab und hält meine Hand fest.

„War das schon alles?“, fragt er mit seiner eiskalten Stimme und ich blicke ihm entgegen. Schade, eigentlich, dass er mich nicht lächeln sieht, wegen meiner Maske.

„Das war noch lange nicht alles“, antworte ich und schlage mit meiner zweiten Hand zu. Auch diese hält er mühelos fest und jetzt war sein Schicksal besiegelt.

„Hast du Angst vor Stromschlägen?“, frage ich leise und ich spüre ein starkes Kribbeln im ganzen Körper.

„Ich habe keine Angst vor deinen kleinen Stromschlägen, die sind lächerlich“, antwortet er monoton und ich schüttele leicht den Kopf.

„Du unterschätzt mich, Itachi. Sieh doch mal auf den Boden“, fordere ich ihn auf und er sieht verwirrt nach unten.

„Wasser leitet Strom und du stehst in einer Lacke, das ist nicht gut für dich“, erkläre ich grinsend und jetzt fällt ihm erst die große Wasserlacke am Boden auf.

Erschrocken keucht er auf und versucht aus der Lacke zu treten, doch es ist schon zu spät. Der Strom fließt durch meinen Körper durch die Wasserlacke hinüber zu Itachi.

Dieser verzieht das Gesicht schmerzvoll und geht in die Knie, während ich mich ein wenig von ihm entferne.

Leise keuchend beobachte ich wie Itachi sich schwer in die Höhe kämpft und Kisame sich am Schwert abstützt um auf zustehen.

„Kisame wir ziehen uns zurück, wenn die kleine ANBU-Einheit hier ist, können wir uns nicht den Jungen holen“, ruft Itachi seinem Partner zu und ich blicke ziemlich verwundert drein.

„Alles klar“, erwidert Kisame und verschwindet mit Itachi in einer Rauchwolke. Schnell laufe ich nach vorne, doch sie sind schon verschwunden und ich fluche leise vor mich hin: „Verdammt! Das sind vielleicht Feiglinge!“

Kopfschüttelnd drehe ich mich wieder um und mustere die drei Jungs nochmal genauer. Den Einen kenne ich gar nicht, der blonde Junge kommt mir bekannt vor und der dritte…

Erschrocken erkenne ich den Typen von gestern, den ich im Wald niedergelaufen bin. „Wie peinlich“, denke ich mir und bin froh, eine ANBU Maske zu tragen.

„Wer bist denn du?“, fragt der Junge mit dem gelangweilten Blick drauf und ich antworte gleich: „Die Unterstützung. Tsunade schickt, aber das ist euch wahrscheinlich schon klar. Ihr habt viel zu lange für diesen Auftrag gebraucht, dann hat sie sich Sorgen gemacht und mich losgeschickt.“

„Wie nervig, das doch ist“, erwidert er nur noch und geht zu dem blonden Jungen hin, der am Boden liegt.

Mein Blick schweift zu ihm und ich eile schnell zu dem Jungen. „Hey, hörst du mich…ähm“, frage ich ihn und blicke hilfesuchend zu dem gelangweilten Typ hin.

„Er heißt Naruto, Naruto Uzumaki, mein Name ist Shikamaru Nara und das hier ist Shino Aburame“, stellt Shikamaru sich und seine Teamkollegen vor.

Meine Gefühle und Emotionen versteckte ich in diesem Moment, denn vor mir saß mein ehemaliger bester Freund.

„Erstaunt sein kann ich auch später, jetzt braucht er erstmal Hilfe“, denke ich mir und blicke den blonden Jungen kurz an.

„Naruto, also…Hörst du mich?“, frage ich nochmal, doch er antwortet nicht auf meine Frage.

„Verdammt, er ist bewusstlos und mit dem wenigen Chakra was ich noch habe, kann ich ihn nicht heilen“, murmele ich eher zu mir selber und Shikamaru seufzt leise.

„Wie nervig das doch ist“, war Shikamarus Meinung dazu und ich setzte Naruto ein wenig auf. Mit ein wenig Schwung und einer guten Technik habe ich es geschafft mir den nicht gerade kleinen Kerl auf den Rücken zu heben.

„Na los, Jungs, gehen wir zurück nach Konoha“, fordere ich sie auf und versuche einfach alles Gefühle in diesem Moment abzustellen.

„Lilien, du hast dir das wieder etwas ganz tolles eingebrockt!“, schießt es mir durch den Kopf. Da hast du jahrelang keinen richtigen Kontakt zu anderen Menschen und da nimmst du mal eine Mission an. Zack! Schon hast du deinen ehemaligen besten Freund auf dem Rücken liegen und den Jungen, den du einfach mal so niedergelaufen bist, hinter dir gehen.

Der Weg nach Konohagakure kann ja lustig werden, denn Naruto wird ja jetzt schon alle paar Meter schwerer und schwerer.

Zu viel Schreck auf einmal

Der Weg zurück nach Konoha war nicht so schlimm wie ich mir es gedacht habe. Shino war ein ruhiger Kerl, der nur hin und wieder eine Bemerkung fallen lies, genau so wie Shikamaru, dem seine Standardaussage war: „Wie nervig das doch ist.“

Naruto war überhaupt sehr ruhig, da er noch immer bewusstlos auf meinem Rücken lag und ich ihn durch das ganze Feuerreich schleppen durfte.

„Gott sei Dank, dort vorne ist das Tor von Konoha“, meint Shikamaru, während ich schon erstaunt bemerken will, dass er gar nicht gesagt hat, dass dies nervig sei. „Wie nervig diese Mission doch war“, spricht er weiter und ich verziehe das Gesicht kurz.

Während Shikamaru immer wieder meckert, dass das alles so wahnsinnig nervig wäre, setzten wir unseren Weg fort. „Ich gehe zu Tsunade uns erkläre ihr das und bringe Naruto ins Krankenhaus. Ihr geht lieber nach Hause und ruht euch aus“, fordere ich sie auf und die zwei Jungs gingen schulterzuckend ihre Wege.

Seufzend bringe ich Naruto ins Krankenhaus, dort werden mir jede Menge Fragen gestellt. „Kennen Sie diesen Jungen näher?“, fragt mich die Schwester und ich schüttele einfach den Kopf.

„Wissen Sie wie er verletzt wurde?“, stellt sie gleich eine weitere Frage und wieder antworte ich mit einem Kopfschütteln.

„Haben Sie vielleicht gesehen, wie…“, fangt die Frau eine neue Frage an, wird aber jäh unterbrochen. „Ist schon gut, Schwester. Ich kümmere mich um den Jungen“, meint Tsunade und scheucht die Schwester hinaus.

Mit einem tiefen Seufzend lasse ich mich auf den Sessel fallen und ziehe meine Maske hinunter. „Danke, Tsunade. Die Frau kann einem wirklich den Bauch mit Fragen löchern“, bedanke ich mich lächelnd und sie lachte kurz.

„Ich werde mich um ihn kümmern, bitte gib Shizune Bescheid, dass ich im Krankenhaus bin“, bittet Tsunade mich und nicke gleich, während ich wieder meine Maske aufsetze.

Mit schnellen Schritten bin ich wieder aus dem Krankenhaus draußen und muss leicht lächeln. „Da bringt man nur einen Teamkollegen ins Krankenhaus und man wird schon zum Laufboten degradiert“, dachte ich mir und schüttele leicht den Kopf.

„Hey, warte doch mal!“, höre ich eine Stimme rufen und ich fühlte mich irgendwie gleich angesprochen, sodass ich mich umdrehte.

Genau auf mich zugelaufen kommt Shino und ich hätte mich selber ohrfeigen können. „Wärst du nicht stehen geblieben, hättest du diese Situation nicht“, schießt es mir durch den Kopf und ich verdrehe kurz die Augen.

„Du bist doch die ANBU, die uns gerettet hat, oder?“, fragt er leise keuchend als er vor mir stehen bleibt.

„Ja, bin ich. Warum denn?“, stelle ich eine Gegenfrage und gehe langsam weiter. Wie gehofft, geht Shino neben mir her und antwortet auf meine Frage: „Ich wollte nur Fragen, wie es Naruto geht.“

„Dem geht es sicher bald wieder besser“, erwidere ich gelassen, „Tsunade wird ihn schon wieder zusammenflicken.“

„Okay, gut. Ähmm…“, stammelt er ein wenig, „Es ist irgendwie komisch mit dir zu reden, während du eine Maske aufhast. Kannst du sie vielleicht abnehmen?“

Leicht lächelnd schüttele ich den Kopf und sage: „Tut mir leid, aber die Identität der ANBUS muss geheim bleiben.“

Shino bleibt plötzlich stehen und muss lachen. Verwirrt blicke ich ihn an und frage mich, was daran so lustig sei.

„Ich hätte nie geglaubt, dass er so ein schönes Lachen hat. Es ist so beruhigend…“, denke ich mir und hätte fast laut los geschrien. „Hallo?! Hast du sie noch alle? Was sind das bitte für Gedanken?!“, ermahne ich mich selber im Kopf und endlich finde ich meine Fassung wieder.

„Warum lachst du?“, frage ich ein wenig wortkarg und Shino hört endlich auf mit dem Lachen. „Ich weis, wer du bist“, antwortet er und ich weiche erschrocken einen Schritt zurück.

„Du…Du weist wer ich bin?“, frage ich ziemlich verwirrt und mir zischen hunderte von Gedanken durch den Kopf.

„Ja, wir haben uns zufällig im Wald getroffen. Du bist das Mädchen von gestern“, antwortet er brav auf meine Frage und mir entgleisen meine Gesichtszüge.

„Woher weis er das? Wie kann er mich mit der Maske wiedererkannt haben? Wie hat er das gemacht?“, frage ich mich in Gedanken selber.

„Du siehst mich jetzt sicher erschrocken unter der Maske an. Du fragst dich jetzt sicher, wie ich das angestellt habe“, sagt er gelassen und ich frage mich schon ernsthaft, ob er meine Gedanken lesen kann.

„Ich sage es gleich, ich kann nicht Gedanken lesen. Meine Insekten haben dich nur wiedererkannt an deinem Geruch“, erklärt er kurz und bündig, während mir so einiges klar wird.

„Okay…Hast du mich auch zufällig…naja…beobachtet im Wald“, frage ich ein wenig zögerlich und Shino versteift sich ein wenig.

Ich könnte schwören, dass er ein wenig rot im Gesicht geworden ist, aber das könnte ich mir auch einbilden.

„Naja…das ist so eine lustige Sache..“, sagt er und kratzt sich verlegen am Kopf, „Ich habe im Wald trainiert und dann haben meine Insekten dich wahrgenommen. Ich wollte nur kurz nachsehen, wer da noch im Wald trainiert.“

Ein Nicken kam von mir, denn ich musste mir ein Lachen verkneifen. „Er ist richtig süß, wenn er stottert…“, denke ich mir und ich musste breit grinsen.

„Meinen Namen kennst du ja schon, Shino Aburame und wie heißt du?“, fragt Shino und ich schrecke aus meinen Gedanken hoch.

„Mein Name ist Lilien Tazuna, nenn mich einfach Lilly, wie jeder hier in Konoha“, stelle ich mich vor und nehme endlich die Maske runter.

„Darunter ist es aber auch zu stickig“, dachte ich mir belustigt, während ich die Maske an meinem Gürtel befestige.

„So siehst du auch gleich viel besser aus“, sagt Shino und ich wünschte ich hätte wieder meine Maske auf.

Mein Gesicht wurde etwas rot, obwohl etwas ein wenig untertrieben ist, es wurde knallrot. „Alles okay bei dir?“, fragt Shino besorgt und legt mir eine Hand auf die Stirn, „Du glühst ja richtig!“

Erschrocken blicke ich ihn an und nicke nur, denn die Verbindung von meiner Zunge zu meinem Hirn war irgendwie getrennt worden.

Ich öffnete den Mund, doch es kam kein Wort heraus und schüttele leicht den Kopf. „Mir…Mir geht es gut, danke“, antworte ich zögernd, „Es ist nur unter der Maske so stickig und heiß.“

Er zieht seine Hand wieder weg und nickt dann kurz.

„Er glaubt es dir nicht! Er glaubt es dir nicht! Er glaubt es dir nicht!“, hallt es immer wieder in meinem Kopf und ich bemerkte erst jetzt, dass ich Shino die ganze Zeit angestarrt hatte.

„Ich muss jetzt los, denn ich muss dringend zu Shizune“, sage ich schnell und drehe mich schon um. „Ich hoffe, wir sehen uns wieder“, verabschiedet er sich, bevor ich auf das nächste Dach springe, drehe ich mich noch einmal um und winke ihm kurz zu.

Der Wind bläst mir durch die Haare, während mich meine Beine von einem Dach zum anderen tragen.

Ein Lächeln ziert meine Lippen und ich war richtig froh, dass ich Shino niedergelaufen bin. „Hallo!“, ruft ein orangener Schatten, den ich nicht bemerkt habe und stellt sich genau vor mich hin.

Mit einem richtig lautem „WHAAAA!!!“ fiel ich auf mein Hinterteil, während des Fallens aktiviere ich meine Kekken Genkais.

Ein Blitzkunai taucht in meiner Hand auf und schnell öffne ich die Augen. Entsetzt starren wir uns gegenseitig an, während der Wind heulend an uns vorbeizieht.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken“, bricht Naruto das Eis und hilft mir hoch. „Solltest du nicht im Krankenhaus liegen?“, frage ich ihn, noch etwas geschockt und lasse mich von ihm auf die Beine ziehen.

„Tsunade hat mich geheilt und schon hat sie mich wieder rausgeschmissen“, erklärt er kurz und setzt sich auf das Dach.

„Und wie geht es dir?“, frage ich gleich nach und setzte mich zu ihm. „Mir geht es super, ich könnte jetzt nur eine Nudelsuppe vertragen“, antwortet er und legt seine Hand auf seinen Bauch, dieser grummelt zustimmend.

Ich muss leise lachen und streiche mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Darf ich dich auf eine Nudelsuppe einladen?“, frage ich ihn und Naruto ist gleich Feuer und Flamme.

„Ja, gerne. Aber wie heißt du eigentlich?“, sagt er aufgebracht, während er aufsteht und mich an der Hand nach oben zieht.

Kurz gerate ich ins Stocken und Naruto bemerkt es auch sofort. „Alles okay bei dir?“, fragt er gleich nach und ich nicke leicht, schüttel danach aber gleich den Kopf.

Der blonde Junge sieht mich verwirrt an und fragt: „Was jetzt? Ja oder Nein?“

„Ich…Ich…Meine Name ist Lilien“, antworte ich zögernd und blicke auf den Boden. „Wird er mich wiedererkennen oder hat er mich längst vergessen?“, frage ich mich gedanklich selber und befürchte schon das Schlimmste.

„Lilien Tazuna? Lilly?“, fragt Naruto ungläubig nochmal nach und ein leichtes Nicken kommt von mir. Plötzliche werde ich herumgerissen und Naruto umarmt mich stürmisch. Etwas erschrocken halte ich mich an ihm fest, denn wir standen noch immer auf einem schmalen Dach.

„Ich dachte, ich sehe dich nie wieder“, murmelt er vor sich hin und ich lege lächelnd meinen Kopf auf seine Schulter.

„Du hast mir so gefällt, Lilly, das kannst du dir gar nicht vorstellen“, redet er einfach weiter und ich spüre etwas komisches in mir.

Komisch ist nicht das richtige Wort dafür, es fühlt sich plötzlich so warm an. „Das ist es! Mir wird ganz war ums Herz“, schießt es mir durch den Kopf und ich fühlte ein überwältigendes Glücksgefühl in mir.

„Was ist überhaupt passiert? Warum bist du so plötzlich verschwunden?“, fragt er traurig nach und dieses Glücksgefühl wurde schwächer.

Es machte einem anderen stärkeren Gefühl Platz, eines das mir nur allzu bekannt ist. Mach Platz für die Trauer, die unendliche Trauer.

„Das ist eine sehr lange Geschichte, Naruto“, murmele ich leise, denn eigentlich wollte ich nicht darüber reden. Es war viel zu traurig für mich.

„Wir haben Zeit, Lilly. Ich würde gerne wissen, wie es dir in den Jahren ergangen ist“, meint er und lässt mich wieder los.

Ein wenig enttäuscht sehe ich auf den Boden und setzte mich auf das Dach. Naruto machte es mir nach und setzte sich neben mich hin.

Ich fang an die ganze Geschichte zu erzählen, meine Lebensgeschichte und es war keine erfreuliche. Manchmal musste ich die Tränen unterdrücken, während des Erzählens, doch es war nicht mehr so schlimm wie früher.

Naruto der mich gespannt zuhörte nahm mich bei den schlimmen Stellen in den Arm und ich fühlte so etwas wie Glück und Wärme in mir.

„Tja, dann hat mich Tsunade auf diese Mission geschickt und jetzt wären wir wieder in der Gegenwart“, beende ich meine Erzählung und rutsche noch näher an Naruto ran, der mich im letzten Teil meiner Geschichte nicht mehr los lies.

Er streichelt mir über den Kopf und sagt leise: „Aber jetzt hast du ja mich und ich werde dir noch die anderen vorstellen.“

Etwas verträumt blicke ich zu der schon untergehenden Sonne und lächle leicht. „Danke, Naruto. Danke für alles“, sage ich und setzte mich wieder auf.

„Gar kein Problem“, erwidert er, „Ich weis, wie du dich fühlst. Ich habe auch sowas hinter mir.“

Etwas überrascht und fragend blicke ich ihn an, während er einen Arm um meine Schulter legt.

Naruto fängt an über sein Leben zu erzählen und ich höre ihm gespannt zu. Mir kamen bei manchen Stellen die Tränen und kuschele mich an Naruto.

„Wow, das hätte ich nicht erwartet, vor allem, dass du so locker damit umgehst“, sage ich, als er fertig ist mit seiner Erzählung.

„Ich habe mich daran gewöhnt und kann ganz gut damit umgehen, da es die Vergangenheit ist“, erklärt er und ich nicke nur abwesend.

Die Sonne ist inzwischen ganz hinter dem Horizont verschwunden und eine kühle Brise weht über die Dächer.

Lächelnd ziehe ich die frische Luft ein und Naruto legt wieder seine Arme um mich. „Weist du, du warst meine erste Freundin, die ich je hatte. Und du weist gar nicht, wie froh ich jetzt bin, dich wieder zu haben“, sagt er und ich muss lächeln.

„Das hat noch niemand zu mir gesagt“, hallt es in meinem Kopf und ich verscheuche diese Gedanken sofort wieder.

„Komm ich stelle dich den anderen vor“, sagt er auf einmal ganz aufgeregt und zieht mich an der Hand nach oben.

Bevor ich etwas einwenden konnte zieht er mich hinter sich her und springt von einem Dach zum anderen.

„Naruto?“, frage ich, „Muss das wirklich sein?“ Der blonde Junge bleibt plötzlich stehen und ich pralle gegen ihn.

Er dreht sich ein wenig enttäuscht um und fragt dann leise: „Willst du meine Freunde etwa nicht kennenlernen?“

Schnell schüttele ich den Kopf, während ich antworte: „Doch, schon, aber ich weis nicht, ob sie mich mögen werden. Ich war die Jahre lang ein Einzelgänger und bin eigentlich anderen gegenüber sehr schüchtern.“

Naruto setzt wieder sein süßes Grinsen auf und zuckt nur mit den Schultern. „Dann bist du genau bei uns richtig, wir haben für jeden Verständnis und ganz sicher werden sie dich mögen. Shikamaru und Shino kennen dich ja schon und beide mögen dich“, erklärt er und lässt meine Hand los, während er auf das Ende des Daches hingeht.

„Wirklich? Beide?“, frage ich erstaunt und bleibe an derselben Stelle stehen. „Ja, Shikamaru und Shino haben dich richtig gerne, obwohl man da bei Shikamaru eher raten kann, denn den nervt eh alles, aber Shino mag dich. Echt jetzt!“, antwortet er und springt vom Dach.

Etwas schüchtern blicke ich ihm hinterher und gehe einen kleinen Schritt nach vorne. „Komm schon! Du bist eine ANBU-Einheit, das sind nur ein paar Menschen, die sicher ganz nett zu dir sind“, rede ich mir selber ein und atme tief ein und aus.

„Hey! Leute!“, höre ich Narutos Stimme freundlich die anderen begrüßen und ich gehe noch einen kleinen Schritt vor.

„Hast du Angst, dass sie dich nicht mögen würden?“, fragt mich eine Stimme und ich springe erschrocken auf die Seite.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken“, entschuldigt sich Shino und kommt ein bisschen näher.

„Heute haben es alle auf mich abgesehen mich zu erschrecken“, denke ich grimmig und beruhige wieder meinen Puls.

„Macht nichts, du bist nicht der erste heute“, antworte ich und winke mit meiner Han ab, „Und ja, ich habe Angst, dass sie mich nicht mögen.“

Mit traurigem Blick sehe ich hinunter auf die Schatten, die sich hin und her bewegen. „Glaub mir, sie werden dich mögen, da bin ich sicher“, baut mich Shino auf und legt mir eine Hand auf die Schulter.

„Was wenn nicht?“, frage ich nach und er schüttelt den Kopf. „Es müssen dich ja nicht alle mögen“, erklärt Shino und blickt mir ins Gesicht, „Du hast schon Naruto, Shikamaru und mich auf deiner Seite.“

Leise lachend nicke ich und sage: „Das ist schon das dreifache als ich in den letzten paar Jahren hatte.“

Shino sieht mich kurz an und lächelt leicht. „Also was sagst du? Willst du das Risiko eingehen und mit mir runter gehen zu den anderen?“ fragt er und ich überlege noch kurz.

Dann nicke ich entschlossen und Shino nimmt meine Hand. Mein Gesicht nimmt wieder die Farbe einer überreifen Tomate an, denn soviel Körperkontakt mit anderen war ich einfach nicht gewohnt.

Zusammen springen wir hinunter und ich spüre wie mein Herz ziemlich schnell schlägt. Am Boden angekommen blicke ich schüchtern auf den Boden und Shino zieht mich einfach mit sich.

„Hallo Shino!“, ertönt es von mehreren Stimmen und ich spüre wie meine Hand kälter und kälter wird, während Shinos Hand immer schön warm blieb. „Wer ist denn deine kleine Freundin?“, fragt eine weibliche Stimme und ich blicke den Personen, die am Tisch sitzen ins Gesicht. Sie lächelten mich alle freundlich an und Naruto steht grinsend auf.

„Darf ich vorstellen, Leute. Das hier ist Lilien Tazuna, aber nennt sie einfach Lilly, wie es jeder macht“, stellt mich Naruto den anderen vor und ich winke einmal schüchtern in die Reihe.

„So mit einem neuem Gesicht in der Runde kann der Abend ja richtig losgehen“, sagt ein braunhaariger Junge mit zwei roten Streifen im Gesicht.

„Siehst du sie mögen dich“, sagt Shino und zieht mich zum Tisch hin. Er setzt sich und ich setzte mich gleich neben ihn hin, da er noch immer meine Hand hielt.

Der Abend beginnt…

magische Momente...und nervige Feinde

„Lilly hat einfach Kisame mit einem ihrem Kunai beschossen, keine Ahnung, was das für ein Teil war, aber diesen Fiesling hat es gleich erwischt und dann hat sie Itachi mächtig grillen lassen. Sie hat ein wenig Eis um ihn herum erschaffen, während sie ihn abgelenkt hat und dann hat sie es schmelzen lassen. Als Lilly Itachi darauf aufmerksam gemacht hat, war es für ihn schon zu spät und er hat einen richtig schönen Stromschlag bekommen“, erzählt Naruto aufgebracht und zwinkert mir freundlich zu. „Dann sind die zwei Feiglingen einfach verschwunden“, beendet er die Erzählung und die ganzen Leute, die am Tisch saßen waren erstaunt, außer die, die bei dem Kampf dabei waren.

„Wow, so stark bist du?“, staunt Tenten, die gegenüber von mir sitzt und sieht mich überrascht an. Ein schüchternes Nicken kam von mir, denn ich war zu nichts anderem fähig, wenn ich ganz allein im Mittelpunkt stand.

Die Außenstehenden denken sich sicher nichts anderes als: „Das sind vielleicht alle dicke Freunde und alle passen da perfekt hinein!“ Doch so war das nicht, denn ich fühlte mich ziemlich unwohl von sovielen Leuten umgeben zu sein.

Vielleicht liegt es daran, dass ich Jahrelang alleine war und es einfach nicht mehr gewohnt war. Könnte auch daran liegen, dass alle irgendwie auf mich einredeten.

„Willst du mal mit mir trainieren?“, fragt Lee aufgeregt, während er wieder sein Gewinnerlächeln aufsetzt und seinen Daumen nach vorne streckt.

Etwas verwirrt blicke ich ihn an und hätte beinahe laut gelacht. „Er ist wirklich fast schon ein zweiter Sensei Guy, der Unterschied besteht nur noch in der Größe“, denke ich mir und grinse vor mich hin.

„Jetzt frag doch nicht jeden, der etwas auf dem Kasten hat, ob er mit dir trainieren möchte“, tadelt ihn Sakura und schüttelt kurz den Kopf.

„Aber..Sakura…“, stottert Lee leise vor sich hin, doch sie lies ihn keine andere Wahl, denn sie blickte ihn mit einem gruseligen Gesicht an.

„Wo kommst du eigentlich her?“, fragt Choji schmatzend, während er sich schon die nächste Portion Nudeln in den Mund stopft.

Ich öffne gerade meinen Mund, um auf seine Frage zu antworten, da werde ich schon von der anderen Seite angesprochen.

„Möchtest du mal mit mir shoppen gehen? Dein Styling ist nämlich echt der Hit!“, kommt es von Ino, die mich lächelnd betrachtet, während ich mich gerade wundere, dass ich mir schon die ganzen Namen gemerkt habe.

Wieder öffne ich meinen Mund, um ihr zu antworten, werde doch schon wieder etwas gefragt. „Hey, Lilly! Kannst du auch heilen? Ich schon, ich war in der Lehre bei Tsunade“, fragt Sakura interessiert und schon faucht Ino gleich: „Ich rede gerade mit ihr! Breitstirn!“

„Halt die Klappe, Inotussi! Dich hat hier niemand etwas gefragt!“, keift Sakura zurück und beide starren sich böse an.

„Lilly?...Wie…Wie lange kennst du schon Naruto?“, kommt Hinata auch mal stotternd zu Wort und wird leicht rot im Gesicht.

Ich holte schon Luft um auf diese einfache Frage zu antworten, da höre ich schon wieder meinen Namen.

„Lilly! Wie lange bist du eigentlich schon eine ANBU-Einheit?“, fragt Neji freundlich und Tenten erwidert gleich: „Das wollte ich auch fragen. Also wie lange schon?“

Die Frage war noch einfacher zu beantworten, doch mir blieb einfach keine Zeit. „Magst du eigentlich Tiere? Was ist dein vertrauter Geist?“, fragt Kiba, bevor ich noch irgendwas auf Nejis Frage erwidern konnte.

„Es ist schon spät, Leute! Ich werde langsam verschwinden! Kommst du mit, Lilly?“, fragt Shino und endlich konnte ich auf wenigstens eine Frage antworten.

Schnell nicke ich, bevor man mich wieder etwas fragt und ich winke ihnen allen noch zu. Dann flüchte ich so schnell wie es nur ging aus dem Restaurant.

Mit einem leisen Seufzen lehne ich mich gegen die Wand draußen und atme die schöne frische Luft ein.

„Tut mir leid, dass dich alle so zugefragt haben“, höre ich Narutos Stimme und ich zucke nur kurz mit den Schultern.

„Das konntest du ja nicht voraus sehen“, antworte ich leise, während ich mich von der Wand abstoße, „Ich hatte ja Glück, dass Shino mich aus dieser Situation befreit hat.“

Naruto nickt kurz und sagt: „Das war vielleicht für den Anfang ein wenig zu viel für dich. Schlaf dich schön aus und erhol dich mal von den ganzen Fragen.“

Er umarmt mich kurz und verschwindet wieder im Restaurant. „Sie mögen mich doch alles, also habe ich mir ziemlich viele unnötige Sorgen gemacht. Lilly, du bist echt schlimm!“, spreche ich mit mir selber in Gedanken und ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen.

Langsam versinke ich in meinen Gedanken, während ich in den Himmel starre. Etwas legt sich auf meine Schulter und blitzschnell drehe ich mich um, während ich ein Kunai ziehe.

Mit weit aufgerissenen Augen blicke ich in mein eigenes Spiegelbild, das sich auf einer schwarzen Sonnenbrille wiederspiegelt, während mir die Röte ins Gesicht schießt.

„Du bist ziemlich schreckhaft“, sagt Shino lächelnd und ich hätte mich selber ohrfeigen können. Denn solche peinliche Situationen passieren immer nur mir.

„Wer sich an dich heran schleicht schwebt wirklich in Lebensgefahr“, witzelt er weiter, während er seine Hand hebt und das Kunai leicht von seinem Hals wegdrückt.

„Tut mir leid, ich bin…naja…es ist so…eine Eigenschaft von mir…“, stottere ich leise und stecke das Kunai wieder weg, während ich mir wünsche, irgendwo in einem Loch für immer verschwinden zu können.

„Macht doch nichts, solange du niemanden dabei verletzt“, meint Shino gelassen und blickt an sich herunter.

Meine rechte Hand lag noch auf seiner Brust und ich zog sie schnell weg. „Ich sollte langsam nach Hause gehen“, versuche ich von der Situation abzulenken und streiche mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.

„Ja“, sagt Shino ziemlich wortkarg und kratzt sich kurz am Kopf, doch keiner bewegt sich auch nur einen Millimeter.

Nachdenklich blicke ich auf den Boden und wollte gerade etwas sagen, doch da höre ich schon Shinos Stimme: „Darf ich dich nach Hause begleiten?“

Überrascht blicke ich ihn an, nicke dann aber lächelnd. „Das wäre nett von dir“, sage ich, denn etwas besseres fiel mir im Moment nicht ein.

Mit einem leichten Lächeln ging ich voraus, denn er wusste ja nicht wo ich wohnte. Eine angenehme Stille breitet sich zwischen uns aus, denn jeder hing seinen eigenen Gedanken hinterher.

„Wie lange kennst du Naruto schon?“, fragt Shino nach einer Weile und ich musste grinsen. „Schon ziemlich lange, so zirka sieben oder acht Jahre“, antworte ich brav auf seine Frage, denn es war ja nur eine und nicht gleich fünf Fragen auf einmal.

„So lange?! Aber ich habe dich noch nie mit ihm gesehen“, meint er erstaunt und ich nicke kurz. „Das kommt davon, dass ich ihn auch heute wieder zum ersten Mal seit sieben oder acht Jahren gesehen habe“, antworte ich und blicke wieder in den Himmel.

„Wie lange kennst du Naruto schon?“, stelle ich dieselbe Frage und blicke ihn fragend an. „Schon sehr lange“, antwortet er und ich stoße ihn leicht, während ich ihn frech angrinse.

„Hey, für was war das?“, fragt er grinsend und ich erkläre kurz und bündig: „Schon sehr lange ist keine Antwort.“

„Für mich schon“, erwidert Shino und stupst mich ein wenig stärker als ich ihn vorher. „Aber für mich nicht“, bleibe ich stur und stoße ihn ein wenig stärker.

„Aber für mich“, sagt er und sieht mich leicht lächelnd an. Mein Blick fällt zu ihm und wir müssen beide laut lachen.

Leise lachend gehe ich weiter und schon muss es passieren, ich stolpere über einen Stein. Mir kommt es so vor als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Langsam falle ich über diesen dummen Stein, der da einfach so im Weg herumliegt und sehe mich schon mit der Nase voran im Dreck liegen.

„Irgendwie kann man solche Situationen bei mir schon voraus sehen“, denke ich grimmig und spüre etwas an meiner Hand.

Shino hatte meine Hand ergriffen und zog mich nun zu sich. Er hatte seine Hände auf meinen Armen und ich blickte erschrocken und starr gleichzeitig auf seine Jacke, die wenige Zentimeter vor mir lag.

„Alles okay bei dir?“, fragt er leise und ich konnte seinen warmen Atem in meinem Gesicht spüren. Ich musste schwer schlucken, um irgendein Wort herauszubekommen.

„Ja, danke, bei mir ist alles klar“, antworte ich und schaue weiter auf seine Jacke, denn mir war das eindeutig zu peinlich.

Shino nimmt seine Hand von meinem Arm und legt sie mir unter das Kinn. Mit sanfter Gewalt hebt er meinen Kopf an und sagt leise: „Dir muss es nicht peinlich sein.“

Leicht schüttele ich den Kopf und erwidere grinsend: „Ganz sicher, dass du nicht Gedanken lesen kannst?“

Er schmunzelt leicht, während ich leicht mit den Schultern zucke. Ich hätte noch Stunden so stehen bleiben können, doch ein lauter Knall lies uns beide aufsehen.

Verwirrt blickten Shino und ich uns an, dann entdeckten wir beide gleichzeitig die Rauchfontäne. „Das Stadttor“, sage ich leise, während ich schon langsam los laufe, denn ich hatte ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend.

„Lilly! Warte!“, ruft mir Shino hinterher, doch ich hörte ihm gar nicht mehr zu. Meine Geschwindigkeit nahm zu, während ich im Laufen meine Maske wieder aufsetzte. Der Weg war nicht weit und so wurde ich wieder langsamer.

Leise Schritte drangen an mein Ohr und dann hörte ich schon Shino keuchen. „Du kannst dich nicht einfach so alleine in einen Kampf stürzen“, rief er mir zu und ich erwidere gleich angespannt: „Ich bin eine ANBU-Einheit, wir sind immer im Einsatz und schaffen Kämpfe auch alleine.“

Leicht drehte ich den Kopf zu ihm nach hinten, während mir tausend Gedanken durch den Kopf zischten.

„Wer hat das Stadttor gesprengt? Wer greift Konoha mitten in der Nacht an?“, frage ich mich in Gedanken und laufe weiter.

Meinen Kopf hatte ich noch immer zu Shino gedreht und ich erkannte schnell einen erschrockenen Gesichtsausdruck erkennen.

So schnell wie möglich drehte ich meinen Kopf wieder nach vorne und konnte noch gerade so einer explodierenden Bombe ausweichen.

Mit einem Rückwärtssalto brachte ich mich schnell aus der Gefahrenzone und erkannte auf den ersten Blick nichts.

Ein riesiger Rauchnebel hatte sich über die Straße gelegt und ich konnte nur Umrisse erkennen.

Ich versuchte es mit zusammen gekniffene Augen, doch alles blieb so nebelig. Plötzlich schoss ein schwarzer Schatten auf mich zu und ich machte einen einfachen Ausfallschritt nach links.

Das Kunai zischte mit einem leisen Geräusch an mir vorbei und bleibt im Boden stecken.

Kopfschüttelnd blicke ich mich suchend um, irgendwie muss ich aus diesem Rauch rauskommen. Mein Blick fällt auf das Dach und ich laufe zur Hauswand vor. Ein gezielter Sprung und ich sehe wieder alles klar und deutlich.

Mein Blick huscht über den Platz, doch ich kann nirgends einen Gegner entdecken und Shino sehe ich auch nicht mehr.

„Kleine, hier bin ich!“, sagt eine männliche Stimme und ich drehe mich blitzschnell um. Der blonde Typ, den ich gleich als Deidara identifizierte, hielt meine Hand locker auf.

Er grinste mich böse an und verdrehte mir den Arm mit einem Ruck. Ein stechender Schmerz zischt von den Fingern bis hinauf zu meiner Schulter und ich kneife kurz die Augen zusammen.

Das Kunai, was ich in der Hand gehalten habe, fiel klirrend zu Boden, während ich meine Kekken Genkais wieder aktivierte.

Deidara lächelte noch einmal kurz, während er mich zu sich zieht und mir etwas ins Ohr flüstert: „Das mit deinen Kekken Genkais kannst du bei mir vergessen.“

Erschrocken starrte ich gerade aus und war total perplex. „Jetzt fängt deine Flugstunde an“, meint er noch bevor er mich mit viel Schwung vom Dacht stoßt.

Mit rudernden Armen stolpere ich zum Rand des Daches hin und spürte sogleich keinen Boden mehr unter meinen Füßen.

Der Boden kam rasant näher und schließlich prallte ich auf dem harten unnachgiebigen Boden auf. „Die Kleine hat doch nicht so viel Power wie Itachi und Kisame gesagt haben“, redet Deidara mit sich selber und geht vor zum Ende des Daches.

„Du bist auch leicht reinzulegen“, rufe ich, denn unten am Boden verpuffte gerade ein Schattendoppelgänger von mir.

Erschrocken dreht sich mein Feind um, während ich genau auf ihn zulaufe. Er war anscheinend zu erschrocken, um sich zu wehren, denn ich verpasste ihm einen Fußtritt, ohne dass er etwas dagegen unternahm.

Deidara landet unversehrt mit beiden Beinen am Boden und eine Stimme zerreißt die kurze anhaltenden Stille. „Deidara! Hör auf mit ihr zu spielen und erledige sie!“, hallt es durch die Straßen und ich springe zu meinem Feind auf den Boden.

Mit einem bösen Grinsend wirft er eine seiner allzu bekannten Bomben auf mich, diese war kein Problem für mich.

Sie fiel als Eisbrocken auf den Boden und blieb dort auch liegen, während Deidara ein wenig zurück weicht. „Verdammt, davon hat Itachi nichts erwähnt“, ruft er zu seinem Partner, der sich gegen Shino wehren musste.

Während er sich weiter aufregt laufe ich schnell auf ihn zu und hole mit der Hand zum Schlag aus. Ohne Probleme weicht Deidara aus und ich setze ihm ziemlich zu.

Hier ein Schlag, dort ein Fußtritt und schon bringe ich ihn langsam aus dem Konzept. Ich hole gerade für den entscheidenden Schlag aus, da verschwindet Deidara auf einmal vor meinen Augen.

„Ich bin jetzt dein Gegner“, höre ich die Stimme von Sasori und drehe mich schnell um. „Das ist also eure Taktik, die Feinde verwirren, indem ihr andauernd die Positionen wechsel“, rufe ich ihm zu und springe schnell weg, denn eine seiner Marionetten griff mich an.

Ein schmerzvolles Keuchen lies mich schnell aufsehen und ich konnte Shino sehen, der ein wenig in die Knie ging.

„Das war ein Fehler“, höre ich die Stimme von Sasori und spüre seinen Atmen in meinen Genick. „Verdammt!“, fluche ich, während ich mich blitzschnell umdrehe, doch ich war trotzdem zu langsam.

Er schlug mir mit der Faust genau in den Magen, sodass ich ein wenig zurücktaumelte, während er schon zum nächsten Schlag ausholt.

Ein wenig stolpernd versuchte ich ihm auszuweichen, doch ich hatte keine Chance. Auch dieses Mal traf er und ich flog auf den Rücken.

Das leise Geräusch von Holz das über den Boden scharrt dringt an mein Ohr und ich öffne ein wenig die Augen.

Etwas benommen greife ich mir an die Stirn und ziehe die Hand sofort wieder zurück, als es weh tat. Erschrocken reiße ich die Augen auf, während ich mich schon wieder auf die Beine kämpfe. „Verdammt dieses Geräusch war meine Maske, die sich heimlich auf und davon machte“, schießt es mir durch den Kopf und ich blicke Sasori in die Augen.

„Deidara! Lass den Typen, der ist doch viel zu schwach, also schone deine Kraft, denn ich habe gerade unsere Zielperson gefunden“, ruft mein Feind ihm zu, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen.

„Das ist die kleine ANBU die wir entführen sollen?“, kommt es fragend von Deidara und Sasori nickt nur auf seine Frage.

„Gut, dann bringe ich den kleinen Shinobi hier um“, höre ich Deidara sagen und ich drehe mich schnell um.

„Nein!“, rufe ich und werde schon schmerzvoll am Hals gepackt. „Noch ein Fehler, der dich dein Leben kosten könnte“, sagt mein Feind und ich ringe langsam nach Luft.

Sasori drückt immer fester zu und ich versuche panisch mich von ihm zu befreien. „Spürst du schon die Angst, die langsam in dir hoch kriecht? Die Lungen die nach schönem Sauerstoff schreien, hörst du sie?“, fragt er leise und drückt nur noch fester zu.

Leicht schüttele ich den Kopf, während sich schon kleine schwarze Flecken vor meinen Augen bildeten.

„Siehst du schon die schwarze Flecken? Dann ist es bald vorbei für dich, du wirst bewusstlos, dann werden wir dich wegbringen und deinen kleinen Freund dahinten umbringen“, redet er munter weiter und ich fühle plötzlich die Angst, von der er vorhin gesprochen hat.

Meine Hände werden langsam schlaff und ich wende vielleicht mein letztes Jutsu an. Ein extrem starkes Kribbeln macht sich in meinem Körper breit und ich konzentriere mich auf meinen Gegner.

„Nimm das“, flüstere ich ganz leise, sodass es Sasori wahrscheinlich gar nicht verstand, aber es reichte aus, um ihn zu erstaunen.

Er löste nur kurz den Griff etwas und ich hatte wieder Luft.

Mit beiden Hände packte ich sein Handgelenk und lies den ganzen Strom von mir zu Sasori herüber fließen.

Mein Chakra wurde weniger und immer weniger, während ich leise anfange zu keuchen. Ich sinke in die Knie und stütze mich mit den Händen am Boden ab, während ich nach Luft ringe.

Sasori beugt sich zu mir hinunter, während er grinsend meint: „Tja, Kleine damit hast du nicht gerechnet. Ich bin aus Holz und dieses Material leitet keinen Strom.“

Erschrocken blicke ich ihn an, während ich ein wenig anfange zu wanken. „Das kann es doch nicht geben“, keuche ich und Sasori grinst mich nur böse an.
 

Was soll ich nur tun?...

Du bist stärker als du denkst

Ein dumpfer Aufprall hallt durch die kleine Straße, während die ganze Stadt leise vor sich hin schläft.

Mein Blick ist in den Himmel gerichtet, während ich langsam die Kälte vom Boden spüre, die sich langsam durch meine Kleidung kämpft.

„Der Nachthimmel ist richtig schön“, denke ich mir und betrachte weiterhin den Himmel mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, „Ich dachte nicht, dass es so schnell vorbei sein wird. Ich bin erst 17 Jahre, eigentlich wollte ich immer bevor ich sterbe einen Ehemann haben, vielleicht ein oder zwei Kinder.“

„Genießt du die letzten Augenblicke?“, fragt mich eine männliche Stimme, während das Gesicht von Sasori in meinem Blickfeld auftaucht.

Meine Hand ballt sich, wie von selber, zu einer Faust und in mir steigt eine ungeheure Wut auf, wie ein prasselndes Feuer, das gerade frisches Holz zum verbrennen bekommen hat.

Wütend starre ich meinen Feind an, doch dieser lies sich deswegen nicht aus der Ruhe bringen. „Sag „Auf Wiedersehen“ zu deinem Freund“, sagt er und setzt sein böses Lächeln auf.

Sehr langsam drehe ich meinen Kopf in die Richtung von der das Lachen von Deidara zu hören war und erblickte Shino, der am Boden lag.

„Ich konnte dich nicht beschützen, es tut mir so leid, aber ich bin doch ein Nichts“, denke ich mir und immer wieder hallen diese Wörter in meinem Kopf. „Ein Nichts! Ein Niemand! Ein Nichts!“

Mein Blick verschwimmt, bevor ich spüre wie eine heiße Träne aus meinem Auge über meine Wange fließt.

„Du musst doch nicht gleich weinen, nur weil du ihn nicht beschützen konntest. Du wirst ihn im Himmel wiedersehen, auch wenn er dir dort wahrscheinlich so einiges vorwerfen wird, so wie, dass du ein Schwächling bist, ein Nichts, ein Niemand… Aber das wirst du schon überstehen“, meint Deidara, der meine Träne gesehen hat und jetzt böse grinst.

„Es reicht, Deidara. Bring endlich diesen Shinobi um“, weist ihn Sasori zurecht, während er sich auf den Boden kniet und mich an den Armen packt.

„Aber, Sasori, das macht gerade so Spaß, abgesehen davon hat die Kleine, die wir entführen sollen, kein Chakra mehr“, meckert der blonde Akatsuki und kommt Shino bedrohlich nah.

„Bei der ANBU können wir nicht sicher sein, die kann uns jederzeit wieder angreifen“, erwidert Sasori und lässt meine Arme wieder los.

„Weist du was, Deidara? Du kannst deinen Spaß haben, du darfst die ANBU tragen“, meint er daraufhin und blickt zu seinem Partner.

„Das war ein Fehler, der dich dein Leben kosten könnte“, murmele ich leise und lasse meine Hand nach oben schellen.

Sasoris Kopf schnellt zu mir, doch es war schon zu spät und ein Geräusch von splitterndem Holz war zu hören.

Sein Blick fällt nach unten, genau wie meiner, während warmes Blut über meine Hand läuft. „Wie kannst du noch Chakra haben, um ein Kunai aus Eis zu erschaffen?“, fragt er keuchen und blickt auf das Kunai aus Eis, während ich mich leicht aufsetzte.

„Das, Sasori, nennt man reine Willenskraft“, erkläre ich ihm leise und stoße ihn mit Schwung weg. Mein Feind fällt auf den Rücken und drückt seine Hand auf die Wunde, die ihm seinem Bauch klafft. „Auch wenn du aus Holz bist, ein Kunai aus Eis muss auch dich verletzten können“, keuche ich leise, während ich wankend aufstehe mit dem Kunai in der Hand.

„Sasori!“, zerreißt Deidara mit seinem Ruf die kurze Stille und läuft schnell auf den am Boden liegenden Sasori zu.

Ohne zu zögern zieht er seinen Partner auf die Beine, während er einen Arm von Sasori um seine Schulter legt.

„Du kannst uns nicht entkommen!“, ruft er mir noch einmal zu, bevor er mit seinem Partner in der klaren Nacht verschwindet.

Leicht zitternd stehe ich nun da, während mir der Wind leise heulend um die Ohren bläst. Ein Blutstropfen fällt mit einem platschendem Geräusch auf den Boden, dort bilden die schon runtergefallenen Tropfen eine kleine Lache.

Mein Blick verschwimmt wieder, während ich leicht hin und her schwanke. „Irre ich mich oder…?“, rede ich leise mit mir selber, während ich die Augen etwas zusammenkneife, „Ich glaube, meine Sinne spielen mir einen Streicht.“

Leise Schritte drangen an mein Ohr, während ich das Kunai fallen lasse. Leicht schüttele ich meinen Kopf, damit dieser etwas klarer wird und die Gedanken sich endlich ordnen.

Mein Blick klärt sich wieder ein wenig und ich blicke in viele vertraute Gesichter, die sich erstaunt umsehen.

„Ihr habt ganz schön lange gebraucht“, begrüße ich die Dorfbewohner und schwanke wieder ein wenig.

Mein Chakra war vollends aufgebraucht und ich ging wieder in die Knie. „Lilly! Was hast du?“, fragt Naruto gleich besorgt, während auf mich zuläuft und stützend meinen Arm nimmt.

Leise seufzend setzte ich mich auf den Boden und Naruto macht es mir nach. „Mir fehlt nichts, außer ein wenig Schlaf, denn ich habe mein ganzes Chakra aufgebraucht“, erkläre ich leise und drehe meinen Kopf in die Richtung, in der Shino liegt.

Tsunade beugt sich ein wenig über ihn drüber und heilt anscheinend eine Wunde. „Was ist überhaupt passiert?“, fragt Kakashi, der dieses Mal nicht in seinem Flirtparadies vertieft ist, und einige Jonins stellen sich zu ihm.

„Sasori und Deidara haben das Stadttor gesprengt und wir, also Shino und ich, waren ganz in der Nähe, da haben wir sie aufgehalten“, erkläre ich kurz und bündig, während Tsunade wieder zu uns stoßt.

Fragend blicke ich sie an, doch sie versteht nicht was ich von ihr will. „Wie geht es Shino?“, frage ich ein wenig genervt und verdrehe kurz die Augen.

„Oh! Das wolltest du wissen“, sagt sie ein wenig verlegen und räuspert sich kurz, „Ja, der hatte nur eine kleine Verletzung am Arm, die ich sofort geheilt habe. Er ist ein wenig durch den Wind, aber total gesund.“

Ein wenig erleichtert nicke ich, während Tsunade von Kakashi erklärt bekommt, was vorgefallen ist.

„Tsunade ich muss mit Ihnen etwas klären“, sage ich, doch sie geht mit Kakashi ein Stück und so kann sie mich nicht mehr hören.

„Nichts da, du bleibst jetzt da sitzen. Du bist ja total erschöpft“, meint Naruto tadelnd, doch ich höre nicht auf ihn.

Schwankend kämpfe ich mich in die Höhe und tapse Tsunade wackelnd hinterher. Ohne das ich es merkte flog ich über meine eigene Beine und landete schon wieder in irgendwelchen Armen.

„Wenn das so weitergeht, Lilly, fragen die sich noch, wie so ein tollpatschiges Mädchen eine ANBU werden konnte“, schießt es mir durch den Kopf und ich hebe meinen Kopf.

„Alles klar bei dir? Lilly, richtig?“, fragt ein Jonin, den ich nicht kannte und ich nickte nur kurz. „Mein Name ist Asuma, ich habe den Kampf von der Stadtmauer ausgesehen und ich muss sagen, Kleine, du bist richtig gut“, stellt Asuma sich vor und ich werde leicht rot im Gesicht. „Ach, das war doch nicht gut, ich hätte fast verloren“, winke ich ab, während ich wieder auf meinen eigenen Beinen stehen kann.

„Aber trotzdem war das fantastisch, vor allem deine letzte Aktion“, sagt Asuma begeistert und ich lächle leicht darauf hin.

„Danke, aber ich muss jetzt leider weiter zu Tsunade“, verabschiede ich mich und tapse weiter zu ihr.

Naruto geht kopfschüttelnd neben mir her und fragt leise: „Warum ruhst du dich nicht aus? Immerhin hattest du gerade einen schweren Kampf hinter dir, aber du musst wieder auf Achse sein.“

„Naruto? Tust du mir einen Gefallen und würdest bitte den Mund halten“, frage ich ihn nett, „Ich kann mich nicht auf gehen beziehungsweise wackeln und zuhören gleichzeitig konzentrieren.“

„Tut mir leid, ich mache mir nur Sorgen, denn du hast kein Chakra mehr, aber rennst da noch durch halb Konoha um mit Tsunade zu sprechen“, redet der blonde Junge weiter wie aufgezogen und ich verdrehe währenddessen seufzend die Augen.

„Tsunade! Ich muss mit Ihnen reden!“, rufe ich langsam ungeduldig und erhöhe mein Tempo. „Lilly?! Bitte schrei nicht so herum, denn die restlichen Dorfbewohner schlafen noch“, weist mich Tsunade zu recht und ich blicke sie kurz überrascht an.

Leicht schüttele ich den Kopf und fange nochmal an: „Tsunade, ich muss mit Ihnen reden, denn die Akatsukis sind nicht ohne Grund dagewesen.“

Sie blickt mich überrascht an und zieht eine Augenbraue nach oben. „Weswegen waren Sie denn hier?“, fragt sie leise und ich blicke kurz nach links, dann nach rechts, bevor ich beginne zu sprechen.

„Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, aber sie wollten mich entführen“, erkläre ich ihr und versuche in ihrem Gesicht zu lesen, doch es war keine Regung darin zu sehen.

„Das ist merkwürdig, sehr merkwürdig. Was hat den der Leader der Akatsukis mit dir vor?“, fragt sie sich selber leise und ich zucke kurz mit den Schultern.

„Ich weis, es klingt komisch, denn ich bin ja nur eine kleine ANBU-Einheit, abgesehen davon haben sie doch immer Naruto verfolgt, wegen dem neunschwänzigen Fuchs“, sage ich leise und Tsunade nickt kurz.

„Ich werde der Sache auf den Grund gehen und werde einige Spione losschicken, damit wir schnell ein paar Informationen haben. Währenddessen bekommst du nur leichte Aufträge, denn ich kann es mir nicht leisten so eine fähige ANBU wie dich zu verlieren“, meint Tsunade und legt mir aufbauen die Hand auf die Schulter.

„Dankeschön..“, antworte ich lächelnd, gerate dann aber ins Stocken, „Sie geben mir was?!“

Sie blickt mich überrascht an, wiederholt trotzdem ihren Satz: „Du bekommst da weil nur leichte Aufträge.“

Verwirrt blicke ich sie an und sage dann: „Aber…Aber es gibt für ANBU-Einheiten nur S-Rang Missionen allerhöchstens A-Rang Missionen. Was wollen Sie mir für eine geben? Eine D Mission?“

Tsunade zuckt kurz mit den Schultern, während sie grinsend erwidert: „Du wirst die Missionen ausführen, die ich dir gebe, da gibt es keine Wiederworte, verstanden?“

Ich öffne schon meinen Mund, um darauf zu antworten, da legt Tsunade mir schon den Finger auf die Lippen.

„Du musst nicht antworten. Du bist dafür und nickst einfach brav, sonst muss ich dich suspendieren“, meint sie lächelnd und ich nicke wie sie es gesagt hat.

„Gut, also gehst du jetzt nach Hause und ruhst dich mal aus. Morgen bekommst du außerdem frei, denn ich will ja nicht, dass du mir noch irgendwann mal zusammenklappst.“

„Tsunade, du tust ja so, als würde ich beim ersten Schlag von einem Feind in die Knie gehen und laut anfangen zu schreien: „Oh mein Gott! Oh mein Gott! Ich sterbe!““, sage ich grimmig und drehe mich weg von ihr.

„Wer weis, was du auf deinen Mission machst“, erwidert sie lächelnd und ich blicke sie mit offenen Mund an, „Würde jemand bitte hier, die kleine ANBU-Einheit nach Hause bringen?“

„Ich mache das!“, ruft Naruto gleich und nimmt mich an der Hand.

„Nein, sicher nicht! Du bekommst eine andere Aufgabe von mir, abgesehen davon wenn du Lilly nach Hause bringst ist sie von deinem Gerede über Nudeln sicher noch mehr geschwächt als vorher!“, keift Tsunade und ergreift meinen anderen Arm.

„Hilfe!“, rufe ich leise und verziehe kurz das Gesicht. Zwei Hände legen sich auf meine Schultern, während ein: „Ich bringe sie nach Hause.“ hinter mir ertönt.

„Shino, das ist eine gute Idee, du bringst sie nach Hause“, stimmt Tsunade zu und lässt meinen Arm endlich los, während Naruto noch kurz meckert.

Seufzend gehe ich an den ganzen Jonins vorbei, die eigentlich nur in der Gegend rumstehen und nichts tun, während Shino hinter mir her geht.

„Du bist ziemlich stark“, fängt er ein Gespräch an und ich winke gleich ab. „Naja, nicht wirklich, fast hätte ich den Kampf verloren.“

„Aber nur fast, das ist ein Unterschied“, grinst er und ich muss auch leicht lächeln. „Vielleicht hast du Recht und ich bin stärker als ich denke“, antworte ich und stemme meine Hände in die Hüften.

Ein Schmerz zuckt durch meinen Körper und ich nehme die Hände schnell wieder weg. Shino blickt mich kurz an, während er fragt: „Alles okay bei dir?“

„Bei mir ist alles klar“, antworte ich und winke mit beiden Händen ab. „Lilly, deine Hand!“, sagt er erschrocken und mein Blick fällt auf meine Hand, die mit ein wenig Blut besudelt ist, dann auf meine Hüfte.

„Die muss mir wohl entgangen sein“, sage ich und betrachte die Schnittwunde an meiner Seite. „Die müssen wir bei dir zu Hause dann desinfizieren“, meint Shino fürsorglich und ich mache eine wegwerfenden Geste mit der linken Hand.

„Ach, die Wunde tut fast gar nicht weh“, antworte ich gleich und Shino sieht mich skeptisch an. „Ach wirklich?“, fragt er, während er etwas langsamer wird, aber das bemerkte ich nicht.

„Nein, wirklich nicht. Ich bin schon ein…“, fange ich an, beende den Satz aber nicht, weil ich mich erschrocken an Shinos Jacke klammere.

„Shino?“, frage ich leise und halte mich schon krampfhaft an seiner Jacke fest. „Ja?“, meint er genau so leise und ich bitte ihn dann: „Könntest du mich bitte beim nächsten Mal vorwarnen, wenn du mich einfach so hochhebst? Du weist, was passiert, wenn man mich erschreckt.“

Mein Blick fällt nach oben und ich kann ihn lächelnd sehen. „Nein, ich warne dich nicht vor, weil das einfach viel zu lustig ist. Abgesehen davon sind deine Reaktionen in diesem Zustand viel zu langsam. Bevor du ein Kunai ziehst habe ich dich schon nach Hause getragen“, antwortet er lächelnd und ich schüttele nur leicht den Kopf.

Kurz blicke ich ihn noch mal an, dann lehne ich meinen Kopf gegen seine Schulter und träume vor mich hin.

„Lilly? Es wäre nett von dir, wenn du die Türe aufsperren würdest“, holt Shino mit aus meinen Gedanken und ich bemerke erst jetzt, dass wir vor meiner Wohnungstüre stehen.

„Oh! Natürlich“, sage ich und greife schnell in meine Tasche. Schnell stecke ich den Schlüssel ins Schlüsselloch und die Türe öffnet sich.

„Kopf einziehen“, murmelt Shino leise und ich halte mich instinktiv an ihm fest.

Mein Blick fällt nach oben und bleibt an seiner Sonnenbrille hängen. „Darf ich…öhmm…mal deine Augen sehen?“, frage ich ein wenig zögernd und blicke ihn ganz lieb an.

„Du hast sie doch schon mal im Wald gesehen, als wir zusammengekracht sind“, erwidert er überrascht und ich ziehe kurz einen Schmollmund.

„Ja, aber da konnte ich sie nicht richtig sehen“, antworte ich mit meinem Schmollmund, während ich meine Arme um seinen Hals lege.

„Bitte“, hauche ich ganz leise und muss mir ein Grinsen verkneifen. „Ich weis, wie ich mit meinen Reizen spielen kann“, denke ich mir, während Shino kurz überlegt.

„Na gut“, gibt er sich geschlagen und ich grinse über das ganze Gesicht. Vorsichtig hebe ich die Hand und nehme im die Sonnenbrille runter.

Meine Augen weiten sich, während er mich grinsend anschaut. „Bist du jetzt zufrieden?“ fragt er und ich nicke nur kurz.

„Ja, du…du hast schöne Augen“, antworte ich, während er mich wieder auf den Boden stellt. „Danke“, sagt er ein wenig verlegen, aber ich winke nur ab. „Ich danke dir“, erwidere ich, während ich ihm seine Brille in die Hand drücke.

Ohne zu zögern drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange und tapse dann ins Badezimmer. Zurücklasse ich nur einen überraschten, aber zugleich auch verlegenen Shino. „Wir sollten deine Wunde jetzt desinfizieren“, ruft er mir zu und ich komme schon mit dem nötigen Material aus dem Badezimmer.

„Alles da“, antworte ich grinsend und setzte mich auf die Bank, während mir Shino folgt. Er setzt sich neben mich und ich schiebe mein Shirt ein wenig nach oben, damit er die Wunde behandeln kann.

Shino, der etwas rot im Gesicht ist, desinfiziert die Wunde und verbindet sie gleich danach. „Jetzt sollte nichts mehr passieren können“, sagt er und räumt die Sachen wieder in die kleine Kiste, während ich mein Shirt wieder nach unten ziehe.

Shino nimmt die Sachen und trägt sie in das Badezimmer, während ich ihm hinter her rufe: „Leg die Sachen einfach irgendwo hin, ich habe sowieso keine richtige Ordnung.“

Leise gähnend lege ich mich auf das Sofa und meine Augen werden schon langsam schwerer und schwerer.

Meine Augenlider schließen sich von selber und keine Sekunde später bin ich schon in meinen tiefsten Träumen angelangt.

Lächelnd kommt Shino zurück und findet mich schlafen auf der Couch wieder. „Schlaf gut, Lilly“, flüstert er mir zu und haucht mir einen Kuss auf die Stirn.

Dann deckt er mich zu und verschwindet lautlos aus meiner Wohnung.

Das bekam ich alles nicht mehr mit, denn ich hatte endlich meinen lang ersehnten Schlaf…

Zu viel Besuch auf einmal & jede menge Geschenke

Ein leises Murren ertönt von mir, während ich mich verschlafen auf die Seite drehe. Langsam öffne ich ein Augenlid und gähne kurz.

„Wie viel Uhr ist es überhaupt?“, frage ich murmelnd und fahre mir mit der linken Hand über die Augen, während ich mich ein wenig aufsetzte.

Mein Blick war noch etwas verschwommen und ich gähnte noch einmal kurz, während meine Hand auf den Tisch tastet.

Der weiße Zettel hatte mein Interesse geweckt und ich murmele leise: „Der lag aber gestern noch nicht da.“

Es waren nicht viele geschriebene Zeilen auf dem Brief, trotzdem machten sie mich ein wenig verlegen.
 

Liebe Lilly,

du siehst wirklich süß aus, wenn du schläfst. Ich werde dich morgen nochmal besuchen und nach dir sehen.

Shino
 

Ja, es waren nicht viele Zeilen, aber diese waren richtig süß. „Wenn er mich heute noch besucht, werde ich mich ein wenig frisch machen“, nehme ich mir vor und grinse ein wenig, „Sicher sehe ich ein wenig zerdrückt aus.“

Nach dem aufstehen von der Coach, muss ich mich erstmal richtig durch strecken, denn die Bank war nicht gerade groß, geschweige denn bequem.

Mit schlürfende Schritte wandle ich ins Badezimmer und wasche mir mein Gesicht. Das kühle Nass fühlte sich erfrischend auf meiner warmen Haut an.

„Ein Blick in den Spiegel sollte nicht schaden“, denke ich mir und sehe sofort hinein. Mein Mund öffnet sich erschrocken und ich sehe in mein zerknautschtest Spiegelbild.

„Wie siehst denn du aus?!“, frage ich meinen Zwilling und schüttele leicht den Kopf. „So kannst du dich bei niemanden blicken lassen“, mahne ich mich selber und hole schnell meine Bürste raus. Nach dieser uninteressanten Aktion wage ich wieder einen Blick in den Spiegel.

„Na bitte, jetzt siehst du schon viel besser aus“, mache ich mir selber ein Kompliment, während ich die Bürste wieder wegpacke.

Leicht lehne ich mich vor zum Spiegel und betrachte meine Augen genauer. „Naja, die sehen noch ein wenig verschlafen“, meine ich grinsend und stelle mich wieder normal hin, „Und die Druckstellen gehen sicher auch bald weg.“

Eine wegwerfenden Geste mache ich mit meiner Hand und bevor ich mich versehe klopft es schon an meiner Haustüre.

Schulterzuckend beeile ich mich zu Türe hin und öffne mit neugierigem Blick diese. Mein Gesicht verändert sich von neugierig zu überrascht, dann zu verwirrt und Lee grinst vor sich hin.

„Lee? Was machst du denn hier?“, begrüße ich ihn total perplex, während ich ihm mit einer einladenden Handbewegung rein lasse.

Er kommt sofort rein und ich schließe die Türe wieder hinter ihm. „Was ich hier mache?“, wiederholt er meine Frage lächelnd, „Das ist doch nicht schwer zu erraten. Ich besuche dich, was sonst?!“

Noch immer etwas verwirrt lehne ich mich an die geschlossene Türe und betrachte Lee kurz. „Tut mir leid, stimmt, was hättest du sonst hier gemacht? Ich bin es nur nicht gewohnt Besuch zu bekommen“, erwidere ich und gehe vor ins Wohnzimmer. „Möchtest du vielleicht etwas trinken?“, frage ich ihn, doch er schüttelt nur den Kopf.

„Ich wollte nur sehen, wie es dir geht“, meint er und sieht sich ein wenig um, „Abgesehen davon wollte ich dir ein kleines Geschenk geben.“

Jetzt war ich endgültig total verwirrt und so frage ich ein wenig stotternd: „Ein..E-Ein Geschenk?“

Lee nickt heftig und streckt mir ein kleines Päckchen entgegen. „Natürlich, du hast doch unsere Stadt vor den Akatsukis beschützt, also ist das doch das mindeste.“

„Aber…Ich kann das nicht annehmen“, wehre ich gleich ab, nehme trotzdem das Geschenk in die Hand. „Doch, kannst du“, sagt Lee aufgeregt, „Es ist ein Geschenk, abgesehen davon ist es ja nur eine Kleinigkeit.“

Zögernd öffne ich das kleine Päckchen und mir fallen gleich ein paar Manschetten in die Hand. „Ja…Danke, Lee“, sage ich leicht lächelnd, dachte mir aber eigentlich etwas anderes. „Was zum Henker habe ich da in der Hand? Was zum Teufel ist das?!?“, frage ich mich gedanklich, während Lee mich grinsend anschaut.

„Gefällt es dir?“, fragt er aufgebracht und ich nicke nur etwas lächelnd, „Gut, denn das waren die letzten Gewichte zum Trainieren, die der Laden gehabt hat.“

Natürlich! Warum bin ich denn da nicht früher darauf gekommen? Das sind Gewichte zum trainieren, ich bin ja auch doof.

Nickend antworte ich: „Danke, Lee. Wenn ich wieder ein wenig trainiert habe mit den neuen Gewichten, können wir ja mal einen Trainingskampf machen.“

„Super!“, ruft er laut aus und läuft aus der Wohnung, „Ich werde gleich trainieren gehen.“ „Und weg ist er“, sage ich, als er die Türe mit einem lauten Knall ins Schloss fallen lässt.

„Wer braucht bitte schon Gewichte?“, frage ich mich selber und lege sie auf den kleinen Tisch, der vor mir stand.

„So, aber jetzt brauche ich eine Tasse Tee“, grinse ich breit und mache die ersten Schritte zur Küche, als es wieder an meiner Tür klopft.

Seufzend drehe ich mich wieder um und stampfe ein wenig frustriert ins Vorzimmer. Mit einem übertriebenen aufgesetzten Lächeln öffne ich die Türe und blicke in zwei bekannte Gesichter.

„Shikamaru und Choji, was führt euch hierher?“, begrüße ich die Beiden und lasse sie in meine Wohnung.

„Wir wollten sehen wie es dir geht und haben…“, erwidert Shikamaru die Begrüßung und ich unterbreche ihn gleich: „…habt mir keine Geschenke mitgebracht.“

Choji schüttelt den Kopf und stopft sich wieder eine Hand voll Chips in sich rein. „Wir haben dir etwas zu essen mitgebracht“, meint dieser schmatzend und Shikamaru hält mir daraufhin ein kleines Päckchen hin.

„Choji meint, wenn du verletzt bist, hast du sicher Hunger und wir haben dir eine von Ichirakus Nudelsuppen mitgebracht“, erklärt mir Shikamaru mit seinem langweiligen Blick und ich nehme ich nickend das Päckchen aus der Hand.

„Danke, das ist sehr lieb von euch“, bedanke ich mich lächelnd und lege es zu den Gewichten, die noch immer am Tisch lagen.

„So wir werden wieder gehen“, meint Choji, „Ich brauche jetzt eine Nudelsuppe von Ichiraku.“ So schnell konnte ich gar nicht schauen, ist er schon bei der Tür draußen und Shikamaru folgt ihm langsam kopfschüttelnd.

„Okay, das ist irgendwie nett, aber beunruhigend wie ungewohnt zugleich“, sage ich zu mir selber und schließe die Türe hinter ihnen.

„So, jetzt esse ich lieber die Nudelsuppe, die mir die Zwei mitgebracht haben“, sage ich grinsend und reibe meine Hände aneinander.

Bevor ich auch der Box nur nahe kommen konnte, klingelt es an meiner Türe sturm und ich seufze kurz und leise auf.

Mit verzogenem Gesicht wandere ich zur Türe und öffne diese wieder.

„Lilly! Sieh mal, ich habe dir wunderschöne Rosen mitgebracht!“, ruft mir Sakura laut entgegen und habe einen Strauß voller Rosen im Gesicht.

„Nein, Lilly, sieh hier her! Ich habe dir schöne Lilien mitgebracht!“, übertönt Ino die rosahaarige Kunoichi mit ihrer lauten Stimme und schon habe ich einen zweiten Strauß voller Lilien im Gesicht.

„Danke, das ist sehr aufmerksam von euch, aber ich habe Blumen lieber in einer Vase als im Gesicht, denn da machen sie sich nicht so gut“, war meine Aussage dazu und trete einen kleinen Schritt zurück.

Lächelnd nehme ich ihnen die Blumen ab und lasse sie in meine Wohnung. „Ich hoffe, du magst Rosen“, meint Sakura grinsend und Ino sagt daraufhin: „Ich hoffe, du liebst Lilien.“

Ein leiser Seufzer ertönt von mir und ich schlurfe mit leisen Schritten in die Küche, um mir eine Vase zu holen.

„Das ist wirklich nett von euch, dass ihr mir ein paar Blumen vorbeibringt“, bedanke ich mich bei ihnen und grinse ein wenig frech.

Gelassen fülle ich die große Vase mit Wasser an und stelle beide Blumensträuße hinein. „Aber…Aber…Meine Blumen sind viel schöner als ihre!“, ruft Ino aufgebracht, als sie sieht, was ich mit den Blumen gemacht habe, und zeigt anklagend auf Sakura.

„Hast du eine an der Waffel?“, kreischt diese daraufhin und ballt ihre Hand zur Faust, „Deine Blumen sind hässlich!“

„Und deine sind alt und schrumpelig!“, schreit die blonde Kunoichi zurück und ich stehe in der Mitte mit der Vase in der Hand.

„Deine sind hässlich“, beleidigt Sakura wieder Inos Blumen. „Deine sind alt und schrumpelig“, meint Ino daraufhin.

„Hässlich!“ „Alt und Schrumpelig!“ „Hässlich!“ „Alt und Schrumpelig!“ „Hässlich!“ „Alt und Schrumpelig!“

Mit steifen Schritten gehe ich zu dem kleinen Tisch im Wohnzimmer und stelle die Vase mit den Blumen darauf.

Kopfschüttelnd blicke ich aus dem Fenster und zeige mit der Hand nach draußen, während wieder hinter mir ertönt.

„Hässlich!“ „Alt und Schrumpelig!“ „Hässlich!“ „Alt und Schrumpelig!“ „Hässlich!“ „Alt und Schrumpelig!“

„Seht doch! Sasuke geht gerade zu Ichirakus und isst eine Nudelsuppe, ganz ALLEINE!“, rufe ich überrascht aus und schlage mir die Hand vor den Mund.

Sakura und Ino stürmen aus meiner Wohnung wie von der Tarantel gestochen und ich schließe die Türe hinter ihnen grinsend.

„Die Zwei sind echt leicht reinzulegen“, meine ich zu mir selber, während ich wieder ins Wohnzimmer gehe, „Als würde Sasuke alleine Nudelsuppe essen gehen.“

Endlich sitze ich auf meiner Couch und esse die Nudelsuppe von Ichirakus. „Lilly! Lass mich rein!“, höre ich eine Stimme mich rufen und ich blicke überrascht von meinen Nudeln auf.

Ein Klopfen unterstreicht die Rufe und ich stelle genervt meine Nudeln auf den Tisch, während ich kurz aufseufze.

„Ja?“, frage ich augenverdrehend, während ich die Eingangstüre öffne. „Lilly! Bin ich froh, dass du da bist“, begrüßt mich Naruto und kommt sofort in meine Wohnung. An seiner Hand zieht er Hinata mit, die wiedermal total rot im Gesicht ist.

„Die anderen hatten Recht, sie ist ziemlich schüchtern“, schießt es mir durch den Kopf und ich schließe die Türe hinter den beiden.

„Was führt euch hierher?“, begrüße ich die Zwei lächelnd und Naruto blickt sich ein wenig um, währenddessen sieht Hinata bedrückt auf den Boden.

„Alles okay bei dir Hinata?“, frage ich sie ein wenig besorgt und komme einen Schritt näher. Das Mädchen nickt kurz und Naruto umarmt mich plötzlich.

„Ich bin sooooo froh, genau so wie Hinata, dass es dir besser geht!“, murmelt er und ich nicke ein wenig zögernd.

„Wir…Wir h-haben ein paar…“, spricht sie ein wenig schüchtern, wird aber von mir jäh unterbrochen. „…keine Geschenke“, meinte ich, doch Naruto sieht mich grinsend an.

„Doch! Wir haben ein paar Geschenke, die dir bei deiner Genesung helfen sollen“, sagt er und hält mir einige Päckchen hin.

Zögernd greife ich hin und stelle sie gleich auf den Tisch. „Willst du sie gar nicht gleich aufmachen?“, fragt er ein wenig verdutzt und ich blicke auf die Geschenke. „Mach..Mach sie doch auf“, meint Hinata dann auch und ich nehme das größte Päckchen in die Hand.

„Dafür bin ich extra durch ganz Konoha gelaufen“, kommentiert Naruto das Geschenk und ich öffne das Papier.

„Nudeln – Alles über dieses Wunder!“ sieht mir entgegen und ich muss ein wenig grinsen. „Danke, Naruto, so ein Buch über Nudeln ist sicher praktisch“, bedanke ich mich und lege das Buch wieder zurück.

Das kleine Päckchen nehme ich in die Hand und reiße gleich das Papier runter. „Oh! Schokolade, wie nett von dir, Naruto“, sage ich ein wenig überrascht und lege sie auf den Tisch.

„Ich danke euch, dass ist lieb von dir und Hinata“, bedanke ich mich und umarme Naruto kurz. „Ich..Ich habe auch noch ein G-Geschenk für dich“, murmelt Hina leise und streckt mir einen Teddybär entgegen.

„Danke, Hinata“, sage ich zu ihr und umarme sie auch kurz, die sie schüchtern erwidert. „Komm, Hinata! Wir holen uns eine Nudelsuppe bei Ichirakus!“, ruft Naruto laut aus und zieht sie schon aus meiner Wohnung.

Kopfschüttelnd gebe ich der Tür einen kleinen Deut, damit sie ins Schloss fällt, doch eine Hand hält die Türe auf.

„Kiba? Was tust du denn hier?“, frage ich ihn, während er mit Akamaru hineinkommt. „Naja, wir wollten dir ein kleines Geschenk bringen, denn wie wir, also Akamaru und ich, dich kennen gelernt haben, kamst du uns so einsam vor“, erklärt Kiba schnell und sein großer Hund stimmt ihm bellend zu.

„Ein Geschenk?“, wiederhole ich noch einmal kurz und nicke dann. Es war mir sehr unangenehm so viele Geschenke zu bekommen, denn ich war das einfach nicht gewohnt.

„Ja, ein kleines. Hier“, antwortet er und streckt mir ein Hundewelpe entgegen. Mit aufgerissenen Augen starre ich das kleine Fellknäuel an und Kiba sieht mich schon ein wenig besorgt an.

Akamaru stoßt mich mit seiner großen Nase an, doch ich konnte mich nicht rühren.

„Gefällt sie dir nicht?“, bricht Kiba das Eis und setzt den Hund auf den Boden. Kurz schüttele ich den Kopf und habe endlich meine Sprache wiedergefunden.

„Doch, aber ich kann mir keinen Hund nehmen“, erwidere ich und hebe ein wenig fragend die Hände. „Warum nicht? Sie macht auch nicht viel Arbeit und du hast jemanden der dich begleitet und wartet bis du nach Hause kommst“, sagt der braunhaarige Junge darauf und mein Wiederstand fing an, wie eine alte Wand, zu bröckeln.

„Ich bin eine ANBU-Einheit, wir bekommen Missionen die über Tage dauern können und wie soll ich mich da um einen Hund kümmern?“, versuche ich es weiter und Kiba winkt mit der Hand ab. „Wenn du auf einer Mission bist, bringst du sie einfach zum Inuzuka Anwesen und schon kümmert sich meine Familie um den Hund, während du deine Aufgabe erledigst“, antwortet er darauf und ich überlege kurz, während ich von Kiba, Akamaru und dem kleinen Fellknäuel beobachtet werde.

„Na gut, du hast mich überredet“, sage ich nach einer Weile und Kiba grinst wie ein Honigkuchenpferd.

„Gut, viel Spaß mit der Kleinen!“, verabschiedet er sich und verschwindet mit Akamaru aus der Wohnung.

„Na komm mit, Kleine. Du hast sicher Hunger, mal schauen, was sich in meiner Küche so findet für dich“, sage ich zu ihr und gehe durch das Wohnzimmer in die Küche, während mir der kleine Hund hinterher tappst.

Eine kleine Ewigkeit stöbere ich in den Kästen herum und drehe mich fragend zu meinem neuen Hund um. „Sag mal, frisst du auch Trockenfutter für Katzen?“, frage ich sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

Das kleine Fellknäuel sieht mich mit ihren großen Knopfaugen an und ich zucke kurz mit den Schultern. „Ich werde es eh gleich sehen, wenn es dir nicht schmeckt“, meine ich einfach und fülle das Trockenfutter in eine kleine Schüssel, die ich auf den Boden stelle.

Die Kleine stürzt sich gleich darauf und frisst genüsslich, während ich mich gegen die Küchenzeile lehne. „Solange du mir nicht anfängst zu miauen ist das gar kein Problem.“

Ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen und ich steige über die fressende Hündin drüber, um zu meinen heißgeliebten Nudeln zu kommen.

Wieder ertönt ein Klopfen an meiner Türe, bevor ich auch nur der Box greifen konnte und ich seufze genervt auf.

„Das ist der letzte Besuch, den ich herein lasse, bei den anderen tue ich so als wäre ich nicht zu Hause. Das kann einem ja echt auf den Nerv gehen“, murmele ich leise, während ich zur Türe gehe und diese öffne ich gleich.

„Du siehst ein wenig genervt aus“, begrüßt mich Shino und ich lasse ihn hinein. „Kein Wunder, ich bin heute noch zu nichts gekommen“, erkläre ich und schließe die Türe wieder, „Kaum verschwindet ein Besuch, klopft schon der nächste an meine Türe.“

„Ich hoffe, ich bin der Einzige, der dir ein Geschenk mitbringt“, antwortet Shino darauf und ich schüttele leicht den Kopf.

Mit der ausgestreckten Hand zeige ich auf den kleinen Tisch, wo sich langsam schon die ganzen Geschenke anfangen zu türmen.

„Da muss ich dich leider enttäuschen“, sage ich lächelnd und kratze mich kurz am Kopf. „Na gut, aber meines ist ein besonderes“, murmelt er, „Dreh dich um.“

Etwas zögernd drehe ich ihm den Rücken zu und bin ziemlich aufgeregt. Er kommt näher und schon spüre ich seinem Atem in meinem Hals.

„Schließ die Augen“, fordert er mich auf und ich frage leise: „Okay, solange du mir kein Haustier schenkst.“

Shino lacht leise und ich muss auch ein wenig grinsen. Während ich die Augen schließe, denke ich lächelnd nach. Er hat ja keine Ahnung, dass in meiner Küche ein Hund sitzt und Katzenfutter frisst.

Da fällt mir eine Frage ein: „Warum habe ich überhaupt Katzenfutter in meiner Küche?“

Ich hatte doch noch nie ein Haustier, warum habe ich also Trockenfutter für Katzen zu Hause? „Du kannst die Augen wieder öffnen“, höre ich Shino sagen und ich verschiebe die Suche nach den Antworten auf meine Fragen auf später.

Langsam öffne ich die Augen und spüre auch gleichzeitig etwas Kaltes auf meiner Haut. Ich stand so, dass ich mich gleich in den Spiegel sehen konnte und ich öffne ungläubig meine Augen.

„Aber…Das…Wie…Öhmm…“, bekomme ich nur zu Stande und blicke mein Spiegelbild an. „Freust du dich?“, fragt Shino und ich drehe mich blitzschnell um.

Ein wenig zu plötzlich umarme ich ihn, sodass wir beide das Gleichgewicht verloren und schon lagen wir am Boden.

„Das erinnert mich irgendwie an unser erstes Zusammentreffen“, grinse ich und er muss auch lächeln, „Danke, Shino, die Kette wollte ich mir schon lange kaufen.“

„Ich weis“, antwortet er darauf und ich blicke ihn ein wenig misstrauisch an. „Keine Angst, ich habe dir nicht hinterher spioniert, gestern habe ich das Bild von der Kette auf dem Tisch gefunden und ein paar Berechnungen“, erklärt er lächelnd, während ich wieder von ihm runter gehe und nicke verstehend.

Bevor ich etwas darauf erwidern kann, klopft es an der Türe. „Siehst du, was ich meine?“, frage ich ihn und jetzt kommt auch noch mein kleines Fellknäuel aus der Küche gehopst.

„Wer ist denn das?“, fragt Shino und ich grinse breit. „Ja, Kiba hat sie mir vorher gebracht, damit ich mich nicht mehr so einsam fühle“, erkläre ich kurz und stehe vom Boden auf.

Die Türe öffne ich schnell und vor mir steht Tsunade mit ihrer Sekretärin Shizune. „Hallo, Lilly und Shino“, begrüßt sie uns und tritt einfach in meine Wohnung.

So ging das den ganzen Tag weiter, der eine Besucht kommt, der andere geht.

Am Abend lies ich mich erschöpft ins Bett fallen und hebe meine neue Hündin hoch. Sie macht es sich gleich im Bett bequem und schläft kurze Zeit auch schon ein, genau so wie ich.

Schlaf, war jetzt genau das was ich brauchte. Es war eine Nacht ohne Alpträume und erholsamen Schlaf.

Mein neuer Freund! Das Wollknäuel!

Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln mich durch das offene Fenster an der Nase. Etwas Weiches streicht über mein Gesicht.

Noch dösend versuche ich mit der Hand wegzuwischen, doch es erweist sich als hartnäckig. Jetzt radiert ein rauer Stoff über meine Wange, während mir ein übler Geruch, nach altem Hundefutter, in die Nase steigt.

Angewidert öffne ich die Augen, doch das Bild passt definitiv nicht zu diesem Gestank. Zwei große Knopfaugen sehen mich unschuldig an.

„Wie kann etwa so süßes, wie du, so dermaßen aus dem Mund riechen?“, frage ich meinen immer noch namenlosen Welpen. Zur Antwort legt dieser den Kopf schief und schleckt mir nochmals über die Wange.

„Ist ja gut. Du kriegst ja dein Frühstück, solange du mich nicht nochmal abschleckst“, ergebe ich mich. Wie aufs Wort tapst mein Hund vom Bett und geht schon mal in Richtung Küche voraus. Wie jeden Morgen erst mal das Gesicht waschen, diesmal mit sehr viel Seife, und frisch machen.

Danach gibt es wie versprochen Frühstück für das Wollknäuel.

„Friss dich ruhig satt. Wir haben heute noch sehr viel vor...“, beginne ich. Verwirrt sehe ich den Hund an. „Süße oder Süßer?“, frage ich meinen neuen Mitbewohner, aber er gibt mir leider keine Antwort... Schade eigentlich.

Vorsichtig hebe ich den Welpen in die Höhe und grinse dann breit. „Ah! Hallo, kleiner Freund“, stelle ich zufrieden fest. Langsam lasse ich ihn wieder auf den Boden.

Das war doch einfacher herauszufinden, als ich dachte! Erfreut ziehe ich mich um, bevor mir das nächste Problem auffällt.

„Und wie bitte soll ich dich jetzt ausführen ohne Leine? Daran hätte Kiba auch denken können“, grummele ich leise, während ich meine Wohnung nach einem guten Ersatz durchsuche.

„Zwecklos, ich kann dich ja schwer am Schal Gassi führen“, sage ich sarkastisch und lege den besagten Schal zurück in den Kasten.

Mein Freund legt wieder den Kopf schief, schüttelt diesen dann kurz und kratzt mit seiner Pfote an der Türe. „Weißt du, ich mache mir nur Sorgen. Du bist doch noch so klein und jung, dass du dich vielleicht vor etwas erschreckst und wegläufst. Das kann ich doch nicht zulassen, kleiner Freund“, erklärte ich ihm leise meine Angst, nachdem ich mich zu ihm auf den Boden setzte.

Hartnäckig attackiert er meine Türe mit seinen Pfoten. Widerwillig gebe ich nach. „Wehe, du ergreifst die Flucht, dann gibt es für dich kein Katzenfutter mehr“, warne ich den Hund vor, öffne aber dann mit geschlossenen Augen die Türe.

Wenn er schon wegläuft, will ich es nicht sehen...

Nach einigen Momenten öffne ich die Augen doch wieder. Erstaunt sehe ich den Welpen vor mir an, der brav vor der Türe sitzt und mich abwartend ansieht.

„Du denkst dir jetzt sicher deinen Teil und hältst mich für verrückt, stimmt‘s?“, frage ich ihn lächelnd und wie zur Bestätigung wackelt er mit seinem kleinen Schwanz.

„Schön, dass wenigstens du das amüsant findest“, sage ich sarkastisch und schließe hinter mir die Türe, „Mit was fangen wir an, Kleiner? Ich würde mich gerne nochmal bei Shino bedanken wegen der Kette. Das ging gestern in dem ganzen Stress ziemlich unter.“

Etwas verträumt spiele ich mit der besagten Kette. Das klägliche Gebell von dem Wollknäuel reißt mich aus meinen Gedanken. „Tut mir leid, wir gehen ja schon“, grinse ich ihn kurz an. Brav trottet mein Freund neben mir her. Zufrieden genieße ich die Ruhe am Morgen, während wir gemeinsam einen Spaziergang durch Konoha machen.

Relativ zielstrebig steuere ich das Anwesen des Aburame Clans an. Da ich meist über die Dächer unterwegs bin kannte ich dieses Haus schon. .

„Lilly! Du siehst schon viel besser aus!“, begrüßt mich eine bekannte Stimme. Vor Schreck zucke ich zusammen, als Naruto über den ganzen Platz schreit und mir aufgeregt zu winkt. Kurz wechsele ich einen Blick mit meinem Hund.

Anscheinend haben wir gerade denselben Gedanken. Wie peinlich...

„Hey, wie geht es dir?“, fragt mich der Blondschopf nachdem er zu mir gelaufen kommt. „Wieder gut, danke. Du siehst so glücklich aus. Ist etwas Tolles passiert?“, erwidere ich freundlich und gehe neben ihm langsam weiter.

„Kann man wohl so sagen. Ich habe Hinata nach einem Date gefragt!“, erzählt er stolz. Überrascht sehe ich ihn an. „Wow! Ich freue mich ja so für dich!“, bringe ich nur erstaunt raus, während er mich vor Freude umarmt.

„Und was werdet ihr machen?“, bin ich neugierig. Seufzend kratzt Naruto sich am Kopf. „Genau das ist das Problem, das ich habe“, gesteht er traurig, „Kannst du mir nicht ein paar Ideen geben?“ Erschrocken sehe ich ihn an. „Ich? Die einsame Miesmuschel?!“, stoße ich sarkastisch aus, „Ich kann dir nur sagen, dass es etwas Romantisches sein sollte, wie ein Spaziergang am Abend oder in der Nacht.“

Bei meinen Worten muss ich an Shino denken. Verträumt spiele ich wiedermal mit meiner Halskette. „Ich lasse dich wohl mit deinen Gedanken, an jemand bestimmten alleine. Danke, für deine Vorschläge“, verabschiedet sich Naruto breit grinsend. Verwirrt sehe ich ihm hinterher, als er aufgeregt wieder verschwindet.

„Hat man mir es so stark angesehen, dass ich an jemanden dachte?“, frage ich das Wollknäuel, dieser wedelt bestätigend mit dem Schwanz.

Seufzend schüttele ich den Kopf. „So viel zur Anbu Ausbildung, wie keine Gefühle zeigen...“, murmele ich ein wenig verlegen. Nachdenklich setzte ich meine Reise fort und bin auch nach wenigen Minuten da.

Auf mein mehrmaliges Klopfen an der Türe reagiert niemand. „Hörst du das?“, frage ich meinen neuen Freund alarmiert. Irgendwo sind Kampfgeräusche zu hören.

„Vielleicht ist ein Übungskampf im Gange“, sage ich zu meinem Wollknäuel und umrunde das große Anwesen. Dahinter befindet sich tatsächlich ein kleiner Trainingsplatz, der gerade benutzt wird.

„Deswegen hat mich auch keiner gehört“, wird mir alles klar, während ich bei einer kleinen Baumgruppe stehen bleibe. Mir ist es unangenehm, wenn ich einfach so in einen Trainingskampf reinplatze.

Ein wenig abseits versteckt hinter den Bäumen beobachte ich die Shinobis. Shino kämpft gegen seinen Vater Shibi, dem ich schon öfter in Tsunades Büro begegnet bin. Fasziniert sehe ich Shino beim Kämpfen zu.

Es sieht so einfach aus, wie er den Angriffen seines Vaters ausweicht. Die Insekten fliegen um ihn herum. Sie warten nur auf einen Befehl von ihm und wenn er ein Jutsu anwendet, hören sie ihm aufs Wort. Nach mir könnte der Kampf noch Stunden dauern, mir würde das nichts ausmachen!

Plötzlich sieht Shino zu mir, als hätte er meine Gedanken gehört. Mein Herzschlag setzt für einen Moment aus, nur um im nächsten doppelt so schnell zu schlagen.

Diesen kurzen Moment, in dem Shino nicht aufmerksam ist nutzt sein Gegner gnadenlos aus. Ein Jutsu trifft ihn von der Seite und schleudert ihn einige Meter weit weg. Geschockt erstarre ich kurz, bevor ich aufgeschreckt zu ihm laufe.

„Shino! Geht es dir gut?“, frage ich besorgt, während ich mich zu ihm ins Gras fallen lasse und ihm eine Hand auf die Brust lege.

Sein Vater kommt ebenfalls näher, bleibt aber ein wenig abseits stehen. Schnaufend rafft er sich ein wenig nach oben und legt seine Hand auf meine. Erleichtert sehe ich Shino an.

„Du bist ja in guten Händen. Ich lasse euch mal alleine“, sagt Shibi grinsend und verschwindet schnell im Haus.

„Ist bei dir auch wirklich alles gut?“, frage ich mit großen Augen. Leicht lächelnd nickt er. „Meine Insekten haben mich auf dich aufmerksam gemacht. Sie mögen deinen Geruch anscheinend sehr“, erklärt er mir sein Missgeschick. „Shino, tut mir furchtbar leid, dass du wegen mir verletzt wurdest“, murmele ich traurig und betrübt sehe ich auf meine Hände.

„Nicht traurig sein. Ich wurde ja nicht verletzt. Abgesehen davon hätte ich mich nicht ablenken dürfen, aber ich konnte es kaum glauben, dass du hier bist“, muntert Shino mich auf, während er mein Kinn mit seiner Hand anhebt, damit ich ihn ansehe.

„Wieso das denn?“, frage ich neugierig. Sein Gesicht wir augenblicklich rot, als er nur stottert: „Naja, ich... öhmm...wollte dich so schnell wie möglich wiedersehen.“ Jetzt färben sich auch meine Wangen leicht rot.

„Ich wollte mich nochmals für die Kette bedanken“, erkläre ich ihm leise. „Sie gefällt dir sehr, oder?“, meint er fragend, während er die besagte Kette zwischen seinen Fingern hält. „Ja, so sehr, dass ich es gar nicht beschreiben kann“, antworte ich ehrlich.

Überglücklich umarme ich ihn als Dank. Schwungvoll fallen wir zurück ins Gras. Gemeinsam lachen wir ausgelassen. Da meldet sich das Wollknäuel auch zu Wort und springt zwischen uns. „Öhmm.. darf ich vorstellen? Das Wollknäuel“, mache ich die Zwei miteinander bekannt, „Er hat noch keinen Namen, weil ich dich um Rat fragen wollte.“

Überrascht sieht er den Hund an. Kurz überlegt Shino, mach dann aber sogar gleich zwei Vorschläge: „Wie wäre es mit Gou oder Daichi?“

Fragend sehe ich das Wollknäuel an, der beim zweiten Namen zustimmend bellt. „Ich glaube, da sind wir uns einige, Daichi“, erkennt Shino lächelnd und krault den Hund am Kopf.

„Hat Tsunade schon irgendwelche Informationen über die Akatsuki Angriffe?“, spricht Shino das ernste Thema an. Ein leichter Unterton von Sorge ist zu hören.

„Nein, noch nicht. Ich kann aber dadurch nicht als Anbu arbeiten, eher Tsunade lässt mich nicht“, antworte ich seufzend. Traurig sehe ich auf Daichi, der mich mit seinen großen Augen an stuppst. „Ich glaube, da braucht jemand eine Aufmunterung!“, wirft Shino grinsend ein. Bevor ich reagieren kann hebt er mich hoch. „Was machst du?“, frage ich erschrocken, während ich mich in seine Jacke kralle.

„Ich will wieder ein Lächeln in deinem Gesicht sehen“, erklärt er einfach. Schwungvoll dreht Shino sich im Kreis. Daichi, der anscheinend gerne im Mittelpunkt steht, läuft uns bellend nach. Immer wieder springt er hoch und versucht sich in meiner Kleidung fest zu beißen. Gemeinsam lachen wir ausgelassen.

„Nicht so schnell, Shino“, meine ich kichernd, doch er schüttelt nur den Kopf. „Sonst macht es ja keinen Spaß!“, erwidert er, stolpert aber im selben Moment über seine Füße. Wieder landen wir im Gras zusammen und kugeln noch kurz über den Boden.

Lachend bleibe ich in seinen Armen liegen und Daichi gesellt sich hechelnd ebenfalls dazu. Er nimmt den Platz in der Mitte ein, als ob es das selbstverständlichste auf der Welt wäre.

„Ah, da ist ja das Lächelnd wieder“, bemerkt Shino fröhlich grinsend. „Du hast mich wirklich aufgemuntert“, bestätige ich, während ich ihm ein paar orangene Blätter aus den Haaren zupfe. Das Wollknäuel bellt beleidigt auf und zerrt an dem Zipfel meiner Jacke.

„Da ist wohl jemand eifersüchtig“, erkennt Shino, doch Daichi fühlt sich sichtlich angesprochen. Wütend knurrt er Shino an und schnappt nach ihm. „Hey! Daichi, du musst nicht beleidigt sein. Du bleibst mein Wollknäuel und keiner kann dich von deinem riesigen Thron stoßen“, sage ich liebevoll.

Daichi akzeptiert das sofort, kuschelt sich an mich und wirft Shino einen arroganten Blick zu. „Von einem Hund ausgestochen. Super“, ist seine Meinung dazu.

Schnell drehe ich mich auf den Bauch und lehne meinen Kopf auf seine Brust. „Du wirst jetzt doch nicht auch eifersüchtig sein, oder?“, frage ich kokett lächelnd, während ich mit meinem Zeigefinger seine Nase an stupse. Sein Gesicht nimmt zum zweiten Mal heute eine rötliche Färbung an. „Ich...Ich doch nicht“, murmelt er unglaubwürdig dahin.

„Hey, ihr zwei Turteltauben!“, ruft eine laute Stimme uns zu. Vor lauter Schreck springe ich von Shino herunter und Daichi mir in die Arme. Kiba bekommt sich vor lauter Lachen gar nicht mehr ein, als er zu sich zu uns gesellt.

Jetzt haben Shino und ich eines gemeinsam, dieselbe knallrote Gesichtsfarbe. „Eigentlich wollte ich dich, Shino, nur fragen, ob du weißt wo Lilly ist, aber das hat sich ja erledigt“, erklärt er grinsend seinen Besuch.

Daichi legt die Ohren an, wirft Kiba einen bitterbösen Blick zu und knurrt bedrohlich. „Was sind das für Töne, Kleiner? Vor ein paar Tagen habe ich dich noch durchgefüttert“, sagt Kiba überrascht, „Anscheinend hat er dich schon ins Herz geschlossen, Lilly.“

„Daichi ist ein wenig... besitzergreifend“, sage ich wortkarg dazu, weil mir die Überraschung noch immer im Magen liegt. Akamaru kommt schwanzwedelnd näher zu mir und schleckt dem Wollknäuel erfreut über den Kopf.

Genüsslich schließt Daichi die Augen, nachdem ich ihm das Fell am Kopf glatt gestrichen habe. „Wie ich sehe, passt ihr Zwei gut zusammen“, meint Kiba zweideutig, „Ich werde wieder gehen .Akamaru und ich haben noch etwas zu erledigen.“ Mit einem vielsagenden Grinsen zwinkert er mir zu und geht mit Akamaru fort.

Eine peinliche Stille entsteht zwischen mir und Shino, die nur ab und zu von Daichis Bellen unterbrochen wird. Einige Schmetterlinge erlauben sich einen Scherz mit dem Wollknäuel, denn sie fliegen über seinem Kopf hin und her. Angestrengt versucht er sie zu erwischen, doch die Insekten sind schneller als er.

Etwas legt sich auf meine Hand. Mein verwirrter Blick wandelt sich zu überrascht. Shino hat seine Hand auf meine gelegt. „Es war heute wirklich schön mit dir, aber ich muss leider langsam zum Training“, sagt Shino sichtlich traurig.

„Hey, nicht traurig sein. Morgen ist auch noch ein Tag“, muntere ich ihn lächelnd auf. Mutig lehne ich mich vor zu ihm, küsse ihn auf die Wange und stehe dann auf. „Komm, Daichi!“, rufe ich dem Wollknäuel zu, das mir sofort nachläuft.

Die Schmetterlinge fliegen in meinem Bauch auf und ab, meine Wangen sind ganz warm und ich kann nicht mehr aufhören zu grinsen. „Fühlt sich so Liebe an?“, frage ich Daichi, der nur aufgeregt bellt, „Wenn ich doch nur wüsste, ob das jetzt ein Ja oder Nein war.“

Aufgedreht laufe ich mit dem Wollknäuel durch ganz Konoha. Auf dem Weg treffen wir viele unserer neuen Freunde, die alle von Daichi ganz entzückt sind, was ihm nicht ganz unrecht ist.

„Kannst du auch einmal nicht im Rampenlicht stehen?“, frage ich den kleinen Hund, als ich am Abend die Haustüre aufsperre.

Daichi bellt mich beleidigt von der Seite an, danach stapft er als erstes durch die offene Türe. „Ja, ja. Du kannst ja nichts dafür, dass du so süß bist“, erwidere ich grinsend, nehme ihn auf die Arme und kraule ihm am Kopf. Müde gähnt er mir ins Gesicht.

„Der Tag war anstrengend heute, nicht wahr? Komm, Kleiner“, vermute ich und gehe mit ihm ins Schlafzimmer. „Für ein paar Minuten kann ich mich ja zu dir hinlegen“, sage ich leise und lege mich mit ihm ins Bett.

Das Wollknäuel kuschelt sich zu mir hin. Ein paar Augenblicke später sind wir schon beide eingeschlafen...

Thousand hugs from ten million lightning bugs

Selten verläuft mein Morgen so ruhig und entspannt, wie in den letzten beiden Tagen. Seelig trinke ich meinen Tee, während mir Daichi die Füße wärmt. Zufrieden liegt er eingerollt auf meinem Schoß, das ist schon sein Lieblingsplatz geworden.

Strahlendblauer Himmel, die Sonnenstrahlen, die beim Fenster hereinscheinen und Vogelgezwitscher runden das schöne Bild von einem perfekten Morgen ab. „An das könnte ich mich wirklich gewöhnen, Daichi. Du nicht auch?“, meine ich lächelnd zu meinem kleinen Freund.

Dieser hebt nur kurz den Kopf, gähnt mir ins Gesicht und döst wieder weiter vor sich hin. „Der Meinung bin ich auch“, erwidere ich, konzentriere mich dann aber wieder auf die Geschichte in meinem Buch.

Ein sachtes Klopfen an der Türe lässt mich von meinem Buch aufsehen. Daichi hebt ebenfalls den Kopf, springt aufgeregt auf den Boden und bellt die Türe an. „Ist schon gut, Wollknäuel“, beruhige ich ihn mit sanfter Stimme.

Erwartungsvoll öffne ich die Türe. Meine Gesichtszüge entgleisen mir förmlich, als ich mein Gegenüber erkenne. „V...Vater? Was machst du denn hier?“, frage ich total überrumpelt.

„Ich wollte wissen wie es dir geht, nach dem Kampf mit Sasori und Deidara“, erklärt er, „Ich habe gehört, dass du dich sehr gut geschlagen hast.“

Mir fehlen einfach die Worte, so trete ich auf die Seite und lasse ihn in die Wohnung kommen. Daichi sieht meinen Vater mit zusammen gekniffenen Augen an. „Du hast gut gekämpft, Lilien, hat man mir gesagt. Gerne hätte ich es selbst gesehen. Du kannst deine Fähigkeiten und Jutsus gut kombinieren“, versucht Tenji mich zu loben, nur leider gelingt es ihm nicht wirklich.

„Ich kenne dich nun lange genug. Jetzt sag doch endlich, was dir wirklich im Kopf herumgeistert“, fordere ich meinen Vater barsch auf, weil ich weiß, dass ihm etwas anderes auf der Zunge liegt. „Deine Verteidigung ist ziemlich löchrig. Du musst sie mehr trainieren, damit dir nichts geschieht. Nur bei einer kleinen Unaufmerksamkeit kann dein Gegner deine Verteidigung durchbrechen. Du bist eine Anbu Einheit, die angreifen, aber sich auch verteidigen muss. Abgesehen davon, wie kannst du dir bitte ein Haustier zulegen? Das ist doch nur unnötige Ablenkung von deinem Training, das du anscheinend wieder bitter notwendig hast“, kritisiert er meine Technik gleich, während er meinen Wollknäuel mit einem skeptischen Blick mustert.

„Ich wusste sofort, dass du mit mir nicht zufrieden sein wirst. Ich bin gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen und du musst mir gleich wieder Vorwürfe machen. Weißt du was, Vater?! Das muss ich mir nicht anhören, nicht an meinem freien Tag und schon gar nicht in meiner eigenen Wohnung“, schlage ich gleich wütend zurück, „Ich fordere dich hier und jetzt auf meine Wohnung zu verlassen, aber zackig!“

Ohne auf seine Reaktion zu warten öffne ich wieder die Eingangstüre. „So kannst du doch nicht mit mir reden und schon gar nicht rauswerfen! Auch wenn du jetzt alleine wohnst und eine Anbu Einheit bist, bin ich trotzdem dein Vater!“, findet Tenji endlich seine Stimme, aber ich schiebe ihn mit ein wenig Gewalt aus meiner Wohnung. „Einen schönen Tag wünsche ich noch“, sage ich sarkastisch zum Abschied, bevor die Türe mit einem lauten Knall ins Schloss fällt.

Innerlich leer rutsche ich an der Türe hinunter. Daichi spürt meinen Schmerz, genau wie die innere Unruhe. Aufmunternd schubst er mich mit seiner Nase an. Die Tränen versperren mir die Sicht. Mein Wollknäuel ergreift die Initiative und schleckt mir die Tränen von den Wangen, während ich ihm über das Fell streichle. „Wieso kann er mich nicht einfach so, wie ich bin, akzeptieren?“, frage ich meinen Freund, aber antwortet kann er nicht.

Erneut ein sachtes Klopfen an der Türe, das mich ein wenig erschreckt. „Jetzt kann er etwas erleben“, schwöre ich leise, setzte Daichi auf den Boden und stehe wütend auf. Mit viel Schwung reiße ich die Türe auf. Meine Wut gibt mir enorme Kraft, die ich jetzt rauslasse: „Geh doch jemand anderen auf die Nerven oder fahr zu Hölle, aber lass mich doch endlich in Ruhe! Ich hasse dich aus tiefster Seele!“

Als ich mit einem entsetzten Keuchen zurückstoße, erkenne ich meinen Fehler. Shino sieht mich erschrocken an.

„S..Shino?! Oh mein Gott, es tut mir so leid. Ich...Ich dachte... Oh weh“, stottere ich, nachdem ich noch einen Schritt zurückweiche. Am liebsten würde ich mich jetzt in irgendeinem Eck verkriechen oder im Boden versinken... hätte irgendwie denselben Effekt.

„Ich hoffe doch nicht, dass du mich so sehr hasst“, sind seine ersten Worte, die ich gleich mit einem heftigen Kopfschütteln unterstreiche. „Nein! Ich dachte, du wärst jemand anders. Ich habe nicht dich gemeint! Wieso sollte ich dich hassen? Oh mein Gott. Bitte entschuldige“, sprudelt es aus mir heraus, während sich wieder ein paar Tränen aus meinen Augenwinkeln stehlen.

„Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen, Lilly. Bitte weine nicht, ein Lächeln steht dir viel mehr“, versucht Shino mich aufzumuntern. Er streckt seinen Arm nach mir aus und ohne Gegenwehr lasse ich mich umarmen.

Jetzt sind alle Dämme gebrochen und die Tränen laufen nur so über meine Wangen. Sturzbäche oder Wasserfälle können nicht mit mir mithalten.

„Wer hat dich denn so dermaßen verletzt?“, fragt Shino mich nach einigen Augenblicken, in denen er mir zur Beruhigung über die Haare gestrichen hat. In seiner Stimme ist ein leichter Unterton von Wut zu hören. Mit verquollenen Augen sehe ich ihn an. „Mein Vater, aber das ist eine viel zu lange Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir irgendwann mal“, winke ich schniefend ab, „Was wolltest du denn, bevor ich dich so unglücklich begrüßt habe?“

Ein kläglicher Versuch das Thema ganz unauffällig zu wechseln, aber Shino geht ohne zu fragen darauf ein.

„Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du heute Abend etwas vor hast“, beantwortet er meine Frage, „Ich habe da eine ganz kleine Überraschung für dich.“ Damit ich ihn wieder klar sehen kann, wische ich mir mit den Händen über die Augen.

„Eine Überraschung? Für mich?“, frage ich nochmals nach. So viele Geschenke und Fürsorge bin ich jetzt aber wirklich nicht gewohnt. Shino bestätigt es mit einem Nicken. „Natürlich, habe ich Zeit“, sage ich dann. Er muss es ja nicht wissen, aber ich habe sowieso kein Leben ohne meine Anbu Missionen...

„Gut, ich hole dich um 8 genau hier wieder ab“, entscheidet Shino fröhlich, drückt mir einen Kuss auf die Stirn und verschwindet, so schnell wie er gekommen ist, wieder.

„Männer, die soll einer verstehen“, murmele ich lächelnd, aber streiche kurz über die Stelle, die er geküsst hatte. Daichi sieht mich mit schiefem Kopf an. Sein Blick sagt alles...

„Ja, ich war halt noch nie verliebt, Wollknäuel. Jetzt schau mich also nicht so an!“, erzähle ich ihm und schließe die Türe hinter uns, „Wo waren wir, bevor wir gestört wurden?“

Wir nehmen unsere Position von vorher wieder ein, aber anstatt meinem Buch halte ich ein dünnen Fotoalbum in der Hand. Es beinhaltet wirklich nicht viele Bilder, aber das machen die Bilder an sich wieder wett.

Verträumt blättere ich vier bis fünfmal das Album durch. Die ersten beiden Seiten zeigen meine überstolzen Eltern, die mir bei meinen ersten Schritten zusehen. Auf einem Bild laufe ich halbnackt durch das Haus, während mein Vater hinter mir her ist. Mein erster Winter, die ersten Malversuche, meine Großeltern, an die ich mich gar nicht mehr erinnern kann. Bilder, die vor dem Umzug nach Konoha und somit auch vor dem Verlust meiner Mutter gemacht wurde.

Manchmal kann ich mich gar nicht mehr an sie erinnern, sodass ich die wenigen Fotos von ihr wirklich gut behüte. Ihre Haare, die auf den Fotos immer schön im Wind wehen. Sie hat dieselbe Haarfarbe wie ich und ihre Augen strahlen solch Lebensfreude aus, dass es mir fast das Herz zerbricht. „Wieso wurdest du mir so früh genommen?“, frage ich leise. Daichi fühlt sich angesprochen und hebt fragend den Kopf.

„Dafür habe ich nun dich. Es ist nicht dasselbe, aber ohne dich möchte ich auch nicht mehr sein, Wollknäuel“, gestehe ich ihm lächelnd. Er bellt zustimmend, danach macht er sich auf den Weg in die Küche, um sich einen Snack zu gönnen. „Genug von der Träumerei. Ran an die Arbeit“, überwinde ich meinen inneren Schweinehund.

Meine Wohnung gehört endlich mal wieder ordentlich durchgeschrubbt. Eigentlich kommt man als Anbu Einheit meist nicht so oft dazu, aber wenn ich schon mal frei habe nutze ich die Chance gleich. Angefangen wird mit Staubwischen, dann Geschirr abwaschen und ein wenig Ordnung in mein kleines Chaos bringen.

Ich vertiefe mich so in die Arbeit, dass ich gar nicht merke, wie schnell die Zeit vergeht. Kaum sehe ich auf die Uhr ist es wirklich schon fast 8 Uhr. „Oh, Mist! Ich muss mich noch schön machen!“, fluche ich laut los, stürme ins Badezimmer und versuche zu retten, was zu retten ist.

Aufgeregt, gleichzeitig aber gehetzt, stolpere ich ins Schlafzimmer und durchstöbere meinen Kasten nach schöner Kleidung.

„Nein! Nein! Nein! Nein! ... Äh, was zur Hölle ist das?“, sortiere ich die Kleidungsstücke durch. Mit verzogenem Gesicht halte ich ein Shirt aus meiner Kindheit in die Höhe. „Dafür habe ich jetzt aber keine Zeit“, konzentriere ich mich wieder auf die Sache und suche weiter.

Gerade als ich in mein neu zusammengestelltes Outfit springe klopft es an der Türe. Zappelig hüpfe ich zur Türe, sehe noch ein letztes Mal in den Spiegel... Alles sitzt perfekt!

Zufrieden öffne ich die Eingangstüre. Shino mustert mich kurz. „Du siehst heute wieder toll aus“, schmeichelt er mir. „Danke“, erwidere ich schüchtern und ergreife die mir entgegengestreckte Hand. „Wir sehen uns später, Daichi! Und mach ja keinen Blödsinn!“, verabschiede ich mich vom Wollknäuel, der mit einem leisen Knurren in der Wohnung zurückbleibt.

„Und? Was ist jetzt diese Überraschung?“, frage ich neugierig, aber Shino grinst mich nur breit an. „Wenn ich dir das jetzt verrate, ist es doch keine Überraschung mehr“, antwortet er ehrlich, „Folge mir einfach.“

Brav gehe ich hinter ihm her, während er mich immer wieder zum Lachen bringt. „Das ist nicht das erste Mal, das Naruto im Wasser landet“, sagt Shino lächelnd. Die Geschichten über Naruto und seine Unfälle lassen mich ausgelassen lachen.

Zu gerne wäre ich bei diesen ganzen Abenteuern dabei gewesen, anstatt in einem abgelegenen Garten mit meinem Vater zu trainieren.

„Wir sind fast da“, informiert er mich. Interessiert sehe ich mich um, viel gibt es aber nicht zu entdecken. Wir sind im Wald... Bäume, Gras und der Mond, der auf uns herunterscheint.

„Es ist ziemlich dunkel“, sage ich in die Stille hinein. Etwas Dümmeres ist mir nicht eingefallen, oder?! „Das ist das wichtigste heute“, erwidert Shino geheimnisvoll, als er plötzlich auf einer Lichtung stehen bleibt, „Schließ die Augen und vertrau mir.“

Jedem anderen hätte ich jetzt wahrscheinlich den Vogel gezeigt, aber ihm hätte ich sogar nach unserem ersten Zusammentreffen vertraut. Dieses Gefühl in mir...

Wie befohlen schließe ich die Augen. Die Geräusche der Nacht höre ich um mich herum und das Rascheln von Stoff.

Auf einmal fühle ich, dass wir nicht mehr alleine sind. Es ist keine Bedrohung, keine Gefahr, eher etwas Friedliches.

„Überraschung“, flüstert er leise und leises Surren mischt sich unter die anderen Geräusche. Neugierig öffne ich die Augen, die dann vor lauter Staunen immer größer werden. „Unglaublich“, stoße ich überrascht aus.

Die Nacht wird überall von kleinen Glühwürmchen erhellt, die aussehen wie kleine Sterne. Kurz traue ich meinen Augen nicht. „Das ist wundervoll!“, flüstere ich leise, um den Zauber nicht zu zerstören. Erstaunt drehe ich mich um meine eigene Achse. Wirklich überall kleine Glückwürmchen!

„Es sind so viele“, bemerke ich noch immer flüsternd, als Shino näher kommt. Sanft legt er seine Arme um mich.

Wie auf Befehl fliegen die kleinen Sterne um uns herum. Man könnte fast meinen, dass sie uns umarmen wollen. „Sie strahlen fast so schön, wie du immer“, bemerkt Shino leicht verträumt, aber ich bekomme es nur am Rand mit. Die Glühwürmchen ziehen mich in ihren Bann.

Sie fliegen nun durcheinander. „Es sieht so aus, als würden sie miteinander tanzen“, staune ich strahlend, „Wie hast du das nur geschafft?!“

„Sie waren mir sozusagen noch etwas schuldig“, versucht er es zu erklären, „Streck deine Hand aus.“ Nickend halte ich meine Hand vor. Überrascht sehe ich, wie sich ein Glühwürmchen auf meine Hand setzt. „Weißt du, es kommt mir immer vor, als würde meine Welt für einen Augenblick stehen bleiben, wenn ich dich sehe“, beginnt Shino, während er seine Hand auf meine legt.

Bei seinen Worten bleibt mir der Atem weg, sodass ich für einige Momente nichts sagen kann. „Das wir im Wald zusammengestoßen sind ist das Beste, was mir jemals passiert ist. Es ist fast so, als würde mein Leben erst jetzt richtig anfangen. Das klingt sicher ziemlich abgedroschen“, spricht er weiter, aber ich schüttele den Kopf. Mein Kopf will es nicht richtig begreifen.

„Shino, ist das wirklich wahr oder träume ich?“, frage ich ihn, weil ich es einfach nicht glauben konnte, dass mir jemand solch ein Geschenk macht. „Ich kann es selbst nicht wirklich fassen, aber es ist die Wirklichkeit“, antwortet er lächelnd.

Plötzlich nimmt er ein wenig Abstand von mir. Fragend ziehe ich die Augenbrauen nach oben. Einige Glühwürmchen kommen näher und setzten sich auf meine Kleidung.

Man könnte glatt glauben, dass ich ein Kleid aus funkelnden Sternen anhätte. „Es ist wie ein Traum“, flüstere ich leise, aber dafür überglücklich. Das Glücksgefühl breitet sich in meinem ganzen Körper aus und erfüllt mich.

Langsam dreht mich Shino an der Hand im Kreis. Jetzt fühle ich mich wie eine Prinzessin, die mit dem schönsten Kleid auf dem Ball alle Blicke auf sich zieht. Dann lösen sich die Glühwürmchen wieder von mir, steigen in den Himmel auf uns tanzen dort miteinander.

„Danke! Danke! Danke! Danke! Danke!“, rufe ich glücklich aus und überfalle Shino wiedermal mit einer Umarmung. Anscheinend ist das bei uns schon Tradition...

Er legt seine Arme um mich, während ich mein Gesicht in seiner Kleidung vergrabe. „Noch nie hat mir jemand so ein wundervolles Geschenk gemacht“, erzähle ich ihm. „Dann hat dich noch nie jemand so ... gemocht wie ich dich“, meint Shino zögernd, als ob zuerst eigentlich etwas anderes sagen wollte.

Lächelnd sehe ich ihn an. Die Atmosphäre ist einfach magisch.

Langsam nähern wir uns...Doch bevor sich unsere Lippen berühren, schrecken die Glühwürmchen um uns auf und flüchten sich in den Wald.

„Irgendetwas stimmt nicht. Bleib hinter mir“, weist Shino an und stellt sich schützend vor mich hin. Kurz ziehe ich die Augenbrauen nach oben. Noch bin ich eine Anbu Einheit im Dienst, also kann ich mich selbst verteidigen...

Alarmiert sehe ich mich um, doch die Dunkelheit ist schon so vorangeschritten, dass ich kaum noch etwas erkennen kann. Die Geräusche der Natur verstummen nacheinander, als würde alles den Atem anhalten und darauf achten, was als nächstes passiert.

„Ich glaube, wir kriegen Besuch“, flüstert Shino mir zu und nickt in die besagte Richtung. Vorsichtig taste ich die Dunkelheit mit meinen Blicken ab, während ich meinen Arm auf Shinos lege. Jetzt erkenne ich was er meint.

Zwei Gestalten kommen näher auf uns zu. Beide relativ groß, nur die rechte ist um einen Deut kleiner als sein Kumpel.

„Ihr wollt doch nicht eure Party ohne uns schmeißen, oder?“, zerreißt eine tiefe Stimme die Stille. Erschrocken weiten sich meine Augen. Das kann es doch wohl nicht geben...

Ein feuriges Ereignis

Mit langsamen Schritten kommen die zwei Personen näher. Überheblich grinsend stützt sich Hidan auf seiner Sense ab, während Kakuzu uns nur mit seinen grünen Augen ansieht. „Die meisten sagen, dass du so stark sein sollst. Ich bin ja mal gespannt, meine Liebe“, sagt Hidan und grinst mich lüstern an.

Shino spannt sich sichtlich zum Angriff. Erschrocken ergreife ich seinen Arm, seine Muskeln sind zum Zerreißen gespannt. „Ganz ruhig. Diesen Kampf können wir nicht gewinnen, Shino. Wenn ich „Jetzt“ sage, läufst du sofort zurück nach Konoha“, bitte ich ihn flüsternd, lasse aber unsere Feinde nicht aus den Augen.

„Ich werde sicher nicht ohne dich gehen“, besteht er und trotz dieser unangenehmen Situation muss ich lächeln. „Ich werde uns ein wenig Zeit schinden, aber keine Sorge, ich bin immer direkt hinter dir“, erkläre ich ihm meinen Plan.

Während er kurz nickt, kämpft sich mein Eis lautlos voran. „Jetzt!“, rufe ich laut aus. Wie besprochen stürmt Shino mit mir an der Hand los. Flüche werden hinter uns laut. Vorsichtig wage ich einen Blick nach hinten.

So wie ich es wollte sitzen die zwei Akatsukis fest, weil ich ihre Füße am Boden festgefroren habe. „Wir sind fast da!“, versuche ich Shino keuchend zu informieren. Die Stadt leuchtet ein wenig durch die Bäume, trotzdem ist es noch ein kleines Stück bis zu den Toren.

„Achtung!“, warne ich meinen Freund, bevor ich ihn auf die Seite schubse. Hidans Sense zischt nur ein paar Zentimeter vor uns durch die Luft. Mit Wucht gräbt sie sich dort in die Erde, wo wir vor ein paar Sekunden noch gestanden haben.

„Jetzt reicht es mir aber wirklich“, murmele ich wütend und sofort nehme ich meine Kampfposition ein. „Hab ich dich etwa wütend gemacht, Kratzbürste?“, erwidert Hidan grinsend.

Angewidert verziehe ich für einen kurzen Moment das Gesicht. „Bei deinem Gesicht wäre ich lieber eine Kettensäge anstatt einer Kratzbürste“, meine ich sarkastisch. Shino rappelt sich im Hintergrund langsam in die Höhe wird, aber sofort von Kakuzu in einen Kampf verwickelt. „Na warte, du kleines Biest“, knurrt mir Hidan entgegen und greift sich seine Sense, die eigentlich in der Erde festgefroren sein sollte. Ohne mit der Wimper zu zucken reißt er sie trotzdem heraus.

Erschrocken sehe ich den Akatsuki an, weiche aber gewohnt schnell seinem Angriff aus.

„Streng dich ein wenig mehr an, das macht sonst keinen Spaß“, beschwert sich Hidan nach einem kurzen Schlagaustausch. „Hör auf mit der Kleinen zu spielen. Ich will sie noch heute zu Pain bringen“, ermahnt Kakuzu seinen Partner. Sofort werde ich hellhörig, was ich noch bitter bereuen werde.

Mein Feind nutzt seine Chance und schlägt mir seine Faust ins Gesicht. Brutal schlage ich am Boden auf.

Der Schlag raubt mir fast meine Sinne, während ich mit aller Kraft versuche vor Hidan wegzukriechen. „Kriechen hilft dir jetzt auch nicht mehr“, macht er sich über mich lustig, verliert aber relativ schnell den Spaß daran und drückt mich gegen einen Baum. Seine Hand an meinem Hals drückt mir fast die Luft zum Atmen ab.

„Niemand beleidigt mich, ohne seine gerechte Strafe zu bekommen“, erklärt er mir. Zur Antwort spucke ich ihm Blut ins Gesicht, weil ich mir durch den Schlag auf die Zunge gebissen hatte. Vor lauter Zorn drückt er noch fester zu, dass ich nun wirklich nicht mehr atmen konnte.

In mir kriecht die Angst hoch, während ich mich mit aller Kraft, die ich aufbringen kann, wehre. Hidan ist einfach zu stark für mich und auch noch unsterblich...Das ist ja ein unfaires Spiel.

Aus lauter Verzweiflung lasse ich Strom von mir zu Hidan überlaufen, doch dieser drückt meine Hand unbeeindruckt ebenfalls gegen den Baum. Nun geht die Elektrizität von meinem Körper auf die Rinde des Baumes über. In meinem Panikzustand kann ich den Strom auch nicht aufhalten.

Langsam fängt die Rinde an zu rauchen und nach einem Moment beginnt er, wie ich befürchtet habe, zu brennen. „Du wirst leiden, du kleines Biest“, sagt er böse grinsend.

„Hidan! Hidan, lass sie los. Wir brauchen sie noch!“, mischt sich sein Partner wieder ein und stoßt ihn zur Seite.

Kraftlos falle ich nach vorne ins Gras und schnappe nur nach Luft, die meine Lunge so dringend braucht. An den Haaren zieht mich Kakuzu nach oben. „Sieh sie dir mal an. Fast hättest du sie umgebracht. Hast du eine Ahnung was Pain mit dir gemacht hätte?“, führen die zwei ihr Gespräch weiter, als wäre ich gar nicht anwesend.

Um mich einzumischen bin ich sowieso zu schwach. Seufzend lässt er meine Haare wieder los, sodass ich zurück auf den Boden falle. „Jetzt kümmern wir uns um den Shinobi und dann zurück zum Hauptquartier“, befiehlt Kakuzu. „Lauf mir ja nicht weg, Biest“, sagt Hidan noch grinsend, bevor er seine Sense in die Erde rammt. Die Klinge durchbohrt ein Stück meiner Kleidung, sodass ich nicht fliehen kann.

Beide Akatsukis wenden sich Shino zu, während ich weiter am Boden liege und nach Luft schnappe.

Das Feuer breitet sich immer weiter aus und sucht nach Brennmaterial, um zu überleben. In wenigen Augenblicken könnte es mich erreichen, aber mir fehlt einfach die Kraft. Der Rauch wird immer dichter, hängt in dicken Wolken über mir. Immer wieder löst dieser Hustenreiz bei mir aus.

Verzweifelt versuche ich die Sense aus der Erde zu ziehen, aber es gelingt mir nicht, obwohl mir die Todesangst noch mehr Kraft gibt.

Die Flammen züngeln an meiner Kleidung, die sofort ebenfalls zu brennen beginnt. Panisch schlage ich mit den Händen auf das Feuer ein. Meine Aktion hält die rote Glut nicht auf, sie breitet sich sogar weiter aus und stattdessen habe ich mich auch noch verbrannt.

Die Panik in mir schaltet meinen Verstand aus, sonst wäre ich auf die Idee gekommen, das Feuer einfrieren zu lassen. Tränen schießen mir in die Augen. Vor lauter Angst, aber auch durch den Rauch, der immer dichter und dunkler wird.

Mit einem Ruck wird die Sense aus dem Erdreich herausgezogen. Eine grüne Jacke legt sich über die Flammen und erstickt diese dadurch. „Alles ist gut. Ich bin bei dir“, beruhigt mich Shino mit leiser Stimme, legt mir die Jacke um die Schultern und umarmt mich sanft.

Der beinah Feuertod lässt mich aufschluchzen. Wenn einmal die Dämme gebrochen sind, höre ich nicht so schnell mit dem Weinen auf. Geduldig streicht mir Shino über die Haare, redet leise auf mich ein, während ich ihm die Schulter vollrotze.

Langsam beruhige ich mich. Shino wischt mir die Wangen trocken, streicht mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und sieht mich dann erleichtert an. „Ich hatte Angst, dass ich dich verliere“, sagt Shino gedankenverloren, dann fällt sein Blick auf meine Hände, „Tsunade, sieh dir bitte ihre Hände an.“ Jetzt erst sehe ich mir meine Umgebung ein wenig näher an. Überall sind Shinobis verteilt, einige kümmern sich um das Feuer, die anderen sind anscheinend auf der Suche nach den Akatsukis.

Tsunade nimmt meine Hände in ihre, begutachtet diese genauer und heilt sie danach schnell. „Lilien soll sich ein wenig ausruhen. Mir scheint, sie ist noch nicht ganz auf der Höhe. Könnte an dem Rauch vom Feuer liegen, dem sie ja lang genug ausgesetzt war. Shino, kümmere dich noch ein wenig um sie“, bittet sie mein Gegenüber, der bestätigend nickt.

„Ohne dir wäre mein Welt doch nicht mehr dieselbe gewesen“, murmelt mein Retter leise. „Du warst ja da, um mich zu schützen“, sind meine ersten Worte, die ich endlich rausbringe, lege meinen Kopf auf seine Schoß. Das kühle Gras hilft mir beim Ordnen meiner Gedanken, die ein wenig unkoordiniert herumpurzeln.

„Lilly!“, ruft jemand meinen Namen. Mein Hirn arbeitet sogar schon so weit, dass ich die Stimme erkennen konnte. Naruto läuft zu uns hinüber, bleibt dann aber abrupt stehen, als er mich und Shino sieht. „Ohw, du bist ja in guten Händen“, erkennt er ein wenig geknickt.

Traurig wendet sich der Blondschopf zum Gehen, doch ich halte ihn sofort an der Hand zurück. Glücklich lege ihm meine Arme um den Hals. „Ich bin so froh, dass ich euch als Freund habe“, sage ich zu ihm lächelnd. Seufzend erwidert er meine Umarmung. Mit meiner freien Hand ziehe ich Shino zu uns hin. Er wird auch gedrückt. „Gruppenkuscheln“, rufe ich erfreut aus und der Rest der Gruppe fühlt sich angesprochen.

Ino, Sakura, Tenten, Neji, Lee, Kiba, Akamaru, Hinata, Choji und sogar Shikamaru macht mit. „So, aber genug jetzt mit dem Kuscheln. Lilly, wir müssen im Büro reden. Du auch, Shino“, unterbricht Tsunade unser Vorhaben.

Wie ein Schwerverbrecher trotte ich an der Hand von Shino dem Hokage hinter her. Nun stehen wir in ihrem Büro, noch immer Hand in Hand.

„Es gibt Neuigkeiten, die dich vielleicht interessieren können. Wir haben einen Informanten in einem kleinen Dorf. Dieser hat sich ein wenig umgehört und herausgefunden, dass nicht die Akatsuki dich wollen, sondern ein geheimer Auftraggeber. Er hat Pain versprochen, wenn er dich anschleppt kriegt er die Macht, die er braucht um alles zu beherrschen“, erklärt Tsunade sachlich.

Mir schwinden kurz die Sinne, sodass ich mich auf einen der Stühle fallen lasse. „Ein geheimer Auftraggeber? Aber was will denn der von mir?“, frage ich verwirrt, während Shino sich hinter mich stellt und mir seine Hände auf die Schultern legt.

„Das müssen wir herausfinden und zwar wird sich ein Team auf den Weg zu einem Treffpunkt machen mit diesem Informanten. Er soll angeblich wissen, wo der Auftraggeber sich aufhält“, erläutert sie den weiteren Plan.

Entschlossen stehe ich wieder auf. „Ich werde zum Informanten gehen. Es betrifft ja auch mich“, stelle ich fest. Tsunade sieht mich erstaunt an. „Wie bitte? Du bleibst schön hier und hältst die Finger still, bevor dich die Akatsuki doch noch entführen kann. Ich schicke ein ausgewähltes Team dorthin und basta“, wettert Tsunade dagegen, aber ich schüttele stur den Kopf.

„Nein, ich werde gehen. Es sind schon so viele Shinobis wegen mir in Gefahr gewesen. Shino wurde schon zwei Mal angegriffen“, erwidere ich mutig, sonst würde ich mich nie mit dem Hokage anlegen.

„Lilien, du setzt dich jetzt hin, akzeptierst es oder ich werde dich zum Laufburschen von Shizune degradieren“, droht mir Tsunade schon recht genervt von meiner Sturheit.

Kurz ist es still zwischen uns. „Nein“, sage ich nur zu ihr, „Du kannst mich nicht davon abhalten, dann werde ich eben alleine den Informanten aufsuchen. Hoffentlich treffe ich nicht auf Hidan und Kakuzu.“ Wütend starrt mich Tsunade an, bevor sie seufzend nachgibt.

„Wenn du so auf deinen Tod angewiesen bist, bitte. Du wirst noch heute mit Team 8 aufbrechen. Hier sind alle wichtigen Dokumente und jetzt verschwinde, bevor du mir den letzten Nerv raubst“, schmeißt sie uns mit einer Handbewegung raus.

Lächelnd nehme ich die Zettel in die Hand, ergreife mit der anderen Shinos Hand und wende mich zur Türe. „Danke, Tsunade, dass du so gut mit meiner Sturheit klar kommst“, verabschiede ich mich von ihr.

„Viel Glück auf der Mission und bitte komm heil zurück. Du bist doch auch ein wichtiger Teil von Konoha“, erwidert sie flüsternd, nachdem wir das Büro schon längst verlassen haben.

Schnell verlassen wir gemeinsam das Haus. Zielstrebig setzte ich in Richtung Wohnung von mir an, doch Shino rührt sich keinen Meter. „Was ist los?“, frage ich ihn verwirrt. Im Büro hat er ebenfalls kein Wort gesagt, weder zu meiner Entscheidung noch zu Tsunades Gunsten.

„Musst du das immer machen?“, kommt Shino mir mit einer Gegenfrage, die mich stutzig macht. „Könntest du das näher erklären“, bitte ich ihn, weil mir nicht klar ist, was ich nicht immer machen soll. „Dich in Gefahr bringen. Zuerst stürzt du dich in den Kampf bei dem Stadttor, dann verbrennst du mir fast im Wald und jetzt jagst du schon der nächsten Katastrophe hinter her“, sagt er betroffen, gestikuliert mit seinen Händen, während er vor mir auf und ab geht.

„Ich weiß, du machst dir Sorgen, aber ich kann nicht jemand anderen in den Krieg schicken, obwohl ich ihn ausgelöst habe. Verstehst du?“, versuche ich ihm meine Entscheidung näher zu bringen. „Ich verstehe es vollkommen, aber du denkst nicht an die Menschen, denen du wichtig bist. Kiba, Naruto...mir“, erwidert Shino trotzig und verletzt drehe ich mich ein wenig von ihm weg.

„Ich denke sehr wohl an meine Freunde, sonst würde ich ja jemand anderen gehen lassen. Ihr seid mir aber alle viel zu wichtig, um euch sterben zu sehen“, sage ich beleidigt. Shino kommt näher und ergreift meine Hand.

„Lilien, ich wollte dich nicht beleidigen oder verletzten. Es tut mir leid, aber ich mache mir nur solche Sorgen, dass ich manchmal nicht weiß, was ich sage. Verzeih mir. Ich unterstütze deine Entscheidung, eigentlich hätte ich auch so gehandelt“, entschuldigt er sich liebevoll bei mir, sodass ich ihm nicht böse sein kann.

„Ich werde ganz gut auf mich aufpassen, versprochen“, sage ich und lächle ihn süß an, „Ich werde Kiba und Akamaru holen, weil ich Daichi zum Inuzuka Anwesen bringe. Holst du Hinata?“ Er nickt bloß zur Bestätigung. „Gut, wir sehen uns in einer Stunde beim Stadttor“, verabschiede ich mich, werde aber an der Hand zurückgehalten.

Shino zieht mich nochmals zu sich hin. Zart streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kommt immer näher. Fast berühren sich unsere Lippen...

„Nehmt euch ein Zimmer, ihr Turteltauben!“, ruft uns Kotetsu im Vorbeigehen zu und erschrocken hüpfen wir auseinander. Mit rotem Gesicht gehe ich an Shino vorbei, ohne ihn dabei anzusehen, und laufe fast zu meiner Wohnung.

Daichi begrüßt mich herzlich, anscheinend hat er mich vermisst in den paar Stunden. Während er um mich herum springt, bellt er ruhelos und wedelt mit dem Schwanz. „Ich habe dich auch vermisst, Wollknäuel“, erwidere ich seine Begrüßung, nehme ihn auf den Arm und drücke ihn ganz fest an mich.

„Aber ich muss schon wieder los. Da gibt es ein Problem, das ich dringend lösen muss, also wirst du für ein oder vielleicht zwei Tage bei den Inuzukas unterkommen. Keine Sorge, da hast du genug Freunde zum Spielen“, erkläre ich ihm die Situation, doch Daichi sieht mich nur aus großen Augen an, wedelt weiterhin mit dem Schwanz.

In Rekordzeit packe ich die wichtigsten Utensilien ein, ziehe mich um und verlasse die Wohnung wieder. Zielstrebig stapfe ich durch die schon fast schlafende Stadt zum Anwesen des Inuzuka Clans. Überraschst sehe ich, dass im Haus noch überall Lichter brennen.

Zögerlich klopfe ich an die Türe, da es trotzdem schon relativ spät ist. Kiba öffnet mir die Türe, schon werde ich von Akamaru angefallen. Auch dieser begrüßt mich wie Daichi herzlich mit viel Gebell.

„Keine Sorge, Lilly. Dem Kleinen wird es hier sehr gut gehen“, beruhigt mich Kiba grinsend und verwirrt sehe ich ihn an.

„Tsunade hat mich schon informieren lassen, dass wir zu einer wichtigen Mission aufbrechen werden“, erklärt er rasch, nimmt mir Daichi ab und überreicht mein Wollknäuel an eine Frau. „Worauf warten wir noch? Brechen wir auf“, fragt der Shinobi aufgeweckt, läuft dann sofort mit Akamaru los.

Wortlos laufe ich den beiden hinterher. Schnell kommen wir bei dem Stadttor an. „Ihr könnte doch nicht einfach so los laufen“, beschwere ich mich bei Kiba, der darüber nur lachen kann.

„Hey, Hinata!“, übergeht er mich einfach, legt den Arm um Hinata und schlendert mit ihr in Richtung Treffpunkt. Akamaru trottet ihnen hinter her.

„Ist ja nicht so als hätte ich mit dir geredet, Kiba“, grummele ich vor mich hin. Lachend legt mir Shino einen Arm um die Schulter.

„Mach dir nichts draus, das ist halt typisch für ihn“, sagt er grinsend und ich erwidere seufzend: „Das kann ja noch lustig werden mit ihm...“

Mal sehen, was diese Mission so ans Tageslicht bringen wird...

Knall auf Fall in den Abgrund

Eine warme Brise zieht über das Land, lässt Gras und Blätter tanzen. Die Sonne wird bald hinter dem Horizont verschwinden und der Mond die Landschaft erhellen. Bis dahin haben wir aber noch viel zu tun...

„Wir brauchen keine Karte. Akamaru und ich haben unsere Nasen, die uns sicher zu dem Treffpunkt bringen“, meint Kiba stolz. Gemeinsam mit seinem Hund stapft er entschlossen los. Hinata ist sichtlich unsicher, ob sie ihm jetzt hinterher gehen soll oder nicht.

„Wenn ihr solch gute Nasen habt, wieso geht ihr dann in die falsche Richtung?“, frage ich grinsend. Verwirrt bleibt der Shinobi stehen. „Nein, es geht sicher hier lang“, bleibt er beharrlich und zeigt auf die rechte Abzweigung des Weges. Kurz schüttele ich nur den Kopf.

„Es geht hier lang, Kiba. Wenn wir diesen Weg folgen kommen wir nach Suna, aber wir müssen genau in die entgegengesetzte Richtung“, erkläre ich sachlich. „Nur weil es so auf der Karte verzeichnet ist, heißt es nicht, dass es auch stimmt“, erwidert er eingeschnappt.

„Dafür brauche ich keine Karte, Kiba. Ich weiß auch so, dass der Weg nach Suna führt“, antworte ich lächelnd. Hinata nickt zustimmend, was mich überhaupt überrascht, sonst enthält sie sich ihrer Meinung. Den ganzen Weg hat sie kaum ein Wort mit uns gewechselt und wenn doch war es meist nur Gestotter.

„Lilly hat Recht, Kiba“, mischt sich jetzt auch Shino ein, sodass der Shinobi den Kopf hängen lässt. „Ist ja gut! Dann gehen wir halt dort lang!“, grummelt er beleidigt und trottet mit Akamaru voraus.

Seufzend schüttele ich den Kopf. So viel dazu, dass ich stur bin! Kiba ist ja noch um einen Zacken schärfer!

Schweigend setzten wir gemeinsam unsere Reise fort, bis wir endlich den Treffpunkt erreichen. „Hier ist die Hütte, die uns Tsunade auf der Karte eingezeichnet hat. Jetzt müssen wir nur noch auf den Informanten warten“, breche ich das Eis und informiere meine Begleiter, nachdem ich die kleine Holzhütte entdeckt hatte.

Vorsichtig nähere ich mich der Hütte. Zuerst sehe ich bei dem kleinen Fenster hinein, doch drinnen herrscht nur die Dunkelheit. Langsam öffne ich die Türe, die quietschend aufschwingt. Kurz stecke ich meinen Kopf in den kleinen Raum, aber dieser ist leer.

„Niemand hier“, sage ich verwirrt, sehe die anderen Shinobis an und hebe fragend die Schultern. „Vielleicht hätten wir doch den anderen Weg nehmen sollen“, meint Kiba nur leise, bekommt aber Hinatas Ellbogen in die Rippen gestoßen.

„Das darf doch nicht wahr sein“, flüstere ich traurig, drehe mich nochmal zu der kleinen Hütte, „Er muss doch hier sein.“ Wie vom Blitz bleibe ich genau in der Türe der Holzhütte stehen.

„Oder es ist eine Falle“, kommt mir eine Möglichkeit in den Sinn und sehe meine Begleiter ernst an. Ihre Gesichter nehmen einen erschrockenen Ausdruck an. Akamaru legt die Ohren an und knurrt mich bedrohlich an.

Mit ängstlichem Gesicht drehe ich mich langsam um. Keuchend schnappe ich mir ein Kunai, doch bin viel langsamer als die Person hinter mir. Hidan packt mich am Hals und hebt mich ein wenig in die Höhe.

Meine Beine baumeln wenige Zentimeter über dem Boden. „Mit dir habe ich noch eine Rechnung offen, Biest“, meint er grimmig, kneift die Augen ein wenig zusammen und stoßt mich weg.

Hart pralle ich mit dem Rücken am unnachgiebigen Boden auf. Der Aufschlag drückt mir die Luft aus den Lungen. Kurz bleibe ich benommen liegen.

Hier beginnen wir wieder, wo wir bei unserem letzten Treffen aufgehört hatten. Hidan, der Stärkere und ich, die am Boden liegt und nach Luft schnappen muss.

„Ui, du hast dir ja Verstärkung geholt. Das wird dir auch nicht helfen, Biest“, bemerkt er süffisant. Shino kommt zu mir und ergreift meinen Arm. Etwas umständlich lasse ich mich von ihm in die Höhe ziehen.

„Vergiss nicht, Hidan. Wir brauchen sie lebend“, erinnert Kakuzu seinen Partner, als er hinter ihm durch die Türe ins Freie tritt. Ohne eine Vorwarnung greift das Akatsukiteam uns an, sodass wir uns aufteilen müssen.

Hinata, Akamaru und Hinata kümmern sich um Kakuzu, während Shino und ich mit Hidan kämpfen. Konzentriert warte ich auf seinen ersten Angriff, der auch gleich erfolgt. Mit viel Kraft schwingt er die Sense über seinem Kopf. Nur knapp kann ich seinen Attacken ausweichen, bevor ich mein erstes Jutsu einsetzte.

Ein schlecht gezieltes Blitzkunai soll unseren Feind ein wenig ablenken, sodass ich auf ihn zulaufen kann. Hidan durchschaut meine Taktik sofort, kümmert sich nicht um das Kunai, sondern greift nochmals mit seiner Sense an.

Erschrocken halte ich meine Hände hoch, um die nähernde Klinge aufzuhalten. Das Metall gleitet an dem Eis, das sich auf meinen Handflächen bildet ab. Sofort erkenne ich meine Chance, boxe Hidan in den Magen und ergreife seine Waffe schnell.

Schwungvoll befördere ich sie in den Abgrund, der sich gleich in der Nähe der Hütte befindet. „Du kleines Biest! Das wirst du mir büßen“, schwört mir Hidan keuchend, rappelt sich wieder in eine stehende Position und sieht mich aus wütenden Augen an.

Rasend vor Wut läuft er mir entgegen und schlägt wild um sich. Es fällt mir sehr schwer den zahlreichen Schlägen auszuweichen. Da meldet sich Shino mit einem Jutsu zu Wort und schleudert Hidan weg. Schnaufend geselle ich mich schnell zu ihm hin.

„Ich weiß nicht, ob wir den Kampf gegen die zwei gewinnen können“, sage ich besorgt zu Shino. Genau in diesem Moment schreit jemand laut auf. „Kiba!“, ruft Hinata erschrocken und läuft zu ihrem Teamkameraden.

„Ich schaffe es eine Weile Hidan zu beschäftigen. Hilf Hinata und dann sollten wir schleunigst verschwinden“, erklärt mir Shino seinen improvisierten Plan. In Rekordzeit sprinte ich zu meinen Freunden. Mit einer dicken Eiswand schütze ich sie vor Kakuzus Angriff.

„Versuch Kiba aus der Gefahrenzone zu bringen, dann hilf bitte Shino“, bitte ich die schüchterne Kunoichi und weiche einer feindlichen Attacke aus.

Wie wilde Tiere umkreisen wir uns und warten nur darauf, dass der andere den ersten Schritt wagt. Am Rücken laufen mir die Schweißperlen hinunter, während meine Hände so kalt sind, als wären sie im Kühlschrank gelegen.

„Du könntest auch einfach aufgeben und mit uns kommen. Vielleicht lassen wir dann deine Freunde sogar am Leben“, macht mir Kakuzu einen Vorschlag, doch ich lege nur den Kopf schief. „Genau und als nächstes beginnt Hidan Ballett zu tanzen“, erwidere ich sarkastisch.

Der Akatsuki fühlt sich angesprochen und sieht zu uns. „Wie ich tanze Ballett?“, fragt er, bekommt jedoch keine Antwort, weil er gleich wieder von Shino angegriffen wird.

„Du hast es nicht anders gewollt“, grummelt mein Gegenüber, formt einige Fingerzeichen. Mein Feind ist so schnell dabei, dass ich gar kein Jutsu in dieser Zeit zusammenbringe. Seine Haut auf den Händen wird dunkler, mir ist sofort klar, was das bedeutet.

Verzweifelt weiche ich seinen Fäusten aus, springe einige Meter nach hinten und stehe überrascht in der kleinen Holzhütte.

Dummerweise folgt mir Kakuzu, bevor er mich jedoch erreicht springe ich durch das kleine Fenster wieder hinaus. Schnell forme ich Fingerzeichen und erschaffe somit ein Gefängnis aus Strom und Eis, das leider nicht lange halten wird, aber meinen Feind wenigstens für einige Augenblicke beschäftigen wird.

„Lilly! Hilfe!“, ruft mich Hinata in dem Moment, wo ich gerade nach meinen Freunden sehen wollte. Ein riesiger Eisblock fliegt durch die Luft und trifft Hidan seitlich, sodass er benommen umfällt. Keuchend und schweißgebadet komme ich bei den anderen Shinobis an.

Kiba liegt weiterhin bewusstlos am Boden, gleich neben Akamaru. Hinata, die sich um die beiden kümmert, sieht ebenfalls schon ein wenig mitgenommen aus.

„Shino, ganz ruhig. Es wird alles wieder gut“, rede ich beruhigend auf ihn ein, nachdem ich mich neben ihm ins Gras fallen lasse.

Schwach sieht er mich an, nimmt meine Hand in seine und versucht mich aufmunternd anzulächeln. Die Wunde auf seiner Schulter ist nicht groß, doch sie blutet stark. Sanft lege ich meine Hände auf die Stelle und lasse die Verletzung langsam vereisen. „Ich weiß, dass tut weh, aber es wird dir gleich besser gehen, wenn die Blutung gestillt ist“, erkläre ich ihm, doch er hört mich wahrscheinlich gar nicht. Schmerzvoll stöhnt er auf.

Plötzlich werde ich an den Haaren zurückgerissen. Es geht alles so schnell, dass ich nur noch mitbekomme wie ich mit dem Rücken am Boden aufpralle. Die Sorge um Shino gibt mir nochmal einen Kraftschub, so kämpfe ich mich schnell auf die Beine und überrasche Hidan mit einem starken Jutsu.

Er hat keine Chance der riesigen Eiswelle mit einem Stromkern auszuweichen. Mein Angriff reißt nicht nur meinen Feind nieder, sondern auch noch einige unschuldige Bäume.

Gestresst beende ich meine Heilaktion an Shinos Schulter und habe sogar einige Augenblicke zum Luft holen. „Shino, ich bin dir so dankbar dafür, dass du mir in den letzten Tagen gezeigt hast wie schön das Leben ist“, gestehe ich ihm lächelnd und halte seine blutige Hand in meinen. Verwirrt sieht er mich an.

„Ich habe so etwas noch nie gemacht und mit Worten kann ich auch nicht umgehen. Also...“, druckse ich einen Moment herum. Bevor ich etwas Falsches sagen kann, lege ich einfach meine Lippen auf seine.

Shino erwidert den Kuss sofort und legt sanft seine Hand auf meine Wange. Wieder tanzen die Schmetterlinge in meinem Bauch Samba und mein Puls rast. Die Glücksgefühle lassen mich im siebten Himmel schweben. Der Moment hätte meiner Meinung nach ewig dauern können, doch die grausige Realität lässt sich nicht aussperren.

„Hass mich bitte nicht dafür, Shino, aber ich muss das tun, um euch zu retten. Hinata, achte bitte auf die anderen, vor allem auf Naruto“, verabschiede ich mich entschlossen von meinen Freunden und lasse Shinos Hand los.

„Nein!“, ruft dieser erschrocken, als er endlich versteht, was ich vorhabe. „Ich liebe dich“, sage ich ehrlich. Kakuzu reißt in diesem Augenblick mein Gefängnis auseinander und Hidan rappelt sich auch wieder nach oben.

„Bringen wir es hinter uns“, knurre ich emotionslos meinen Feinden entgegen. Wie Hyänen umkreisen sie mich, als wäre ich ihre Beute, die nur auf ihren Tod wartet. Angespannt beobachte ich sie abwechselnd aus den Augenwinkeln. Wie auf Befehl springen mich beide von verschiedenen Seiten an, doch sie haben die Rechnung ohne mich gemacht.

Mein Schattendoppelgänger verpufft unter ihrem Gewicht, während ich aus dem Gebüsch stolpere. Fast überhole ich mich selber beim Laufen, schwungvoll springe ich in die Luft und falle meine Feinde brutal an. Wie gewünscht reiße ich sie nieder und stürze mit ihnen über die Klippen.

Hart schlage ich am Bauch auf und dann herrscht nur noch Dunkelheit um mich.

Schockiert fällt Shino auf die Knie vor dem Abgrund, der gerade mich und unsere Feinde verschlungen hat. Verzweifelt schüttelt er den Kopf, als könnte er nicht verstehen, was gerade geschehen ist. „Lilly...Wir müssen...sie doch retten“, stammelt der Shinobi den Tränen nahe und macht sogar Anstalten die Klippe hinunterzuklettern.

„Bist du verrückt?!“, entfährt es Hinata und hält ihn am Arm zurück, „Das ist dein Todesurteil!“ Kiba, der auch endlich wieder unter den Lebenden weilt, schleppt sich ebenfalls näher an den Abgrund. „Hey, Shino. Meine Worte werden dir jetzt nicht helfen, aber du kannst sie nicht retten. Sie hat es für uns getan. Du willst doch nicht, dass Lillys Opfer umsonst war“, gibt sich Kiba mühe seinen Freund aufzuhalten, an eine Aufmunterung ist in diesem Moment gar nicht zu denken.

Der Himmel verdunkelt sich rasch, als würde auch er um mich trauern. Keinen Augenblick später schüttet es wie aus Eimern und meine Freunde setzten sich unter einen großen Baum. Kiba beobachtet seinen Freund aus der Ferne, Akamaru liegt bei seinem Herrchen und Hinata sieht nur auf ihre Hände.

Shino bleibt alleine bei der Klippe sitzen und starrt weiterhin in die Dunkelheit unter ihm. „Wieso tust du das immer?“, fragt er leise in die Stille, die nur von den Regentropfen untermalt wird. Seine Tränen vermischen sich mit den Wassertropfen, die über sein Gesicht laufen.

„Wie soll mein Leben denn jetzt weiter gehen? Was macht Daichi jetzt ohne dich? Wie...wie soll ich es Naruto beibringen oder deinem Vater? Es hätte sicher eine andere Möglichkeit gegeben! Es hätte anders ausgehen können, aber du reißt alles immer an dich!“, spricht er sich das Leid von der Seele, wird kurze Zeit wütend, aber das legt sich schnell wieder.

Schweigend sieht er in den Abgrund, während er weiterhin vom Regen durchnässt wird. Stumme Tränen der Trauer laufen über sein Gesicht. Verkrampft hält er die Kette in seiner Hand fest. Seufzend lässt er die Schultern hängen, öffnet die Faust wieder und streicht mit seinen Fingern über den silbernen Anhänger.

Bevor ich mich in den Tod gestürzt habe, gab ich ihm die Kette als Andenken an mich. Er soll mich ja nicht vergessen...

„Wie könnte ich dich jemals vergessen, Lilien? Die kurze Zeit, die wir miteinander hatten. Sofort bei unserem ersten Treffen im Wald wusste ich, dass du etwas ganz besonderes bist. Und gestern... Gestern habe ich endlich verstanden, dass du... dass du vielleicht die Liebe meines Lebens bist“, führt er sein Monolog weiter, „Doch jetzt? Jetzt bist du weg und lässt mich alleine hier zurück. Wie soll ich mit dem Gewissen nur leben?“

Wäre ich bei dem Gespräch dabei gewesen hätte ich ihm die Situation erklären können. Es ist egoistisch von mir einfach mal in den Tod springen, um seine Freunde zu retten. Ich könnte es nicht ertragen noch einen geliebten Menschen zu verlieren. Es verändert die Menschen und das meist nicht gerade zum Guten...

Der Regen scheint heute gar nicht aufhören zu wollen. Minute um Minute vergeht, dann Stunde um Stunde. Die Nacht bricht herein, doch das Bild an der Klippe hat sich nicht verändert. Shino sitzt weiterhin im Gras, leidet stumm vor sich hin.

Kiba und Hinata sind am Baum eingeschlafen vor lauter Erschöpfung. Der Kampf hat sie ziemlich mitgenommen. Akamaru hat als einziges noch ein Auge auf Shino, damit der nichts Dummes anstellen kann.

Die Nacht vergeht ereignislos. „Shino, wir müssen zurück nach Konoha. Wir brauchen alle dringend ein Krankenhaus und Erholung“, versucht Hinata ihrem Kollegen gut zu zureden. Dieser reagiert aber kaum auf sie, bloß ein seichtes Kopfschütteln.

„Lilly hätte das nicht gewollt, dass du ihr jetzt hier am Abgrund an einer Grippe stirbst“, mischt sich Kiba ebenfalls ein, doch auch das hilft nicht.

Akamaru winselt leise sein Herrchen an und lässt den Kopf sinken. „Ich weiß, Junge. Shino geht es nicht gut, aber das wird irgendwann wieder“, versucht Kiba seinen Hund zu beruhigen, „Hoffentlich...“

„Bist du dir sicher? Shino sieht aus als wäre sein Herz gebrochen oder ein Teil von ihm ebenfalls gestorben“, erwidert Hinata ernst. „Das wird schon wieder. Es ist Shino, der verkraftet doch alles“, spielt der Shinobi die Situation hinunter, obwohl in ihm ebenfalls die Zweifel hausen.

„Ja, aber so habe ich ihn noch nie erlebt. Er hat sie sehr geliebt“, stellt sie traurig fest. „Wir müssen trotzdem zurück“, bemerkt Kiba eisern, greift Shinos Arm und zieht ihn nach oben. Er ist zu traurig, um sich zu wehren. Was hätte es auch schon für einen Sinn gehabt?!

Gemeinsam schleppen Hinata und Kiba ihren Freund zurück in Richtung Heimat, Konoha. Keine Gegenwehr, kein Wort, nichts kommt von Shino.

Vielleicht braucht er einfach nur Zeit, die angeblich ja alle Wunden heilen kann. Aber der Tod verändert die Menschen, so wie es bei meinem Vater war. Hoffentlich geschieht das nicht mit Shino auch...

Trauer, mein neuer Begleiter

Die Sonne verschwindet hinter den dicken Regenwolken, die über dem Himmel ziehen. Der Wind zieht eiskalt über das Land, als hätte er schlechte Laune. Die Blätter stürzen sich in den Freitod, bevor sie aber am Boden aufkommen können werden sie nochmals vom Wind hochgewirbelt.

Schweigen umhüllt das kleine Team, genau wie die Wolken über ihnen ziehen sie weiter in Richtung Zuhause.

Die triste Stimmung schlägt sich auf die Shinobis nieder, die traurig ihren Weg gehen. Hinata denkt darüber nach, wie Naruto die schlechte Nachricht auffassen wird. Kiba macht sich große Sorgen um Shino. Akamaru würde gerne die Blätter jagen, um somit auch die Kälte zu verjagen, aber er wagt es nicht. Er spürt die Trauer, die von den drei Freunden ausgeht.

Je länger sie durch das Land streifen, desto stärker wird der Wind. Dieser kriecht durch alle Öffnungen, lässt die Freunde frieren. Nur Shino ist das egal. Wenn die Welt hinter oder vor ihm untergehen würde, wäre es ihm auch egal.

Dann müsste er sich wenigstens keine Sorgen mehr um sein weiteres Leben machen. Wie er sein Leben ohne ihr weiterführen soll...

Sein Herz fühlt sich an, als würde es stehen bleiben und ein großes schwarzes Loch seinen Platz einnehmen. Vorsichtig legt er die Hand auf seine Brust, um nach seinem Herzschlag zu fühlen. Es klopft regelmäßig, auch wenn es nicht so anfühlt. Sein Herz schlägt nicht mehr für ihn oder damit er am Leben bleibt... Es schlägt nur noch für sie...

In Gedanken stempelt er sich selbst als Idiot und Versager ab.

Die Stadttore ragen schon von weitem aus dem Boden. Team 8 kommt ihrer Heimat näher, doch noch nie hat Shino das Dorf als so kalt und emotionslos empfunden. Die Schmerzen in seiner Schulter sind das Einzige, das ihm zeigt, dass er noch immer am Leben ist.

Alles um ihn herum ist ihm egal, alles fühlt sich dumpf und leer an. Konoha ist ohne Lilly einfach nicht dasselbe. Es ist als würde eine dunkle Regenwolke über dem Team hängen.

Mit hängenden Köpfen trotten sie durch das große Tor. „Hinata, Kiba, Shino!“, ruft man sie schon erfreut. Naruto läuft ihnen glücklich wie immer entgegen. Erwartungsvoll sieht er an ihnen vorbei, als warte er noch auf jemanden.

„Wo ist Lilly? Erledigt sie noch etwas?“, fragt er neugierig. Kiba sieht Akamaru an, Hinata schaut auf ihre Hände. Nur Shino blickt dem Blondschopf direkt entgegen. „N...Naruto“, stottert die dunkelhaarige Kunoichi.

„Ah, das ist sicher geheim. A-Rang Mission, stimmt’s?“, vermutet er vollkommen falsch und Hinata versucht es nochmal. „N...Naruto..“

„Lilien ist tot“, kommt es emotionslos von Shino. Überrascht sehen Kiba und Hinata ihn an. Das sind die ersten richtigen Worte, seit seine Freundin gestorben ist. „Was?“, fragt Naruto verwirrt nach. Sein Grinsen verschwindet schlagartig. Statt Trauer beherrscht Wut sein Gesicht.

„Sie ist tot?! Wie konnte das passieren?!“, ruft er aufgebracht und gestikuliert wild mit seinen Armen. „Sie hat sich für uns geopfert“, springt Kiba für seinen Freund ein.

„Geopfert?! Ich habe dir gesagt, dass du auf sie aufpassen sollst, Shino! Ich habe es dir ausdrücklich gesagt! Wenn es darauf ankommt, sollst du alles geben, um sie zu retten und nicht umgekehrt!“, brüllt Naruto stinksauer Shino an. Bedrohlich kommt er näher, packt Shino an seiner Jacke und schüttelt den Shinobi.

„Du schaffst nichts! Du kriegst nichts hin, Insektenfutzi!“, schimpft Naruto, sodass Kiba dazwischen geht. „Jetzt halt aber mal die Luft an! Du hast keine Ahnung, was er durchgemacht hat. Reagier dich ab und dann kannst du wieder kommen“, verteidigt er seinen gebrochenen Freund.

Einen Moment projiziert Naruto seine Wut auf Kiba, doch dann dreht er sich um und stapft davon. „Er hat Recht“, sagt Shino leise, lässt den Kopf wieder hängen und geht Richtung Hokageturm. „Ich glaube, dass sich einiges verändern wird in der nächsten Zeit. Er verändert sich schon“, bemerkt Hinata traurig, folgt ihm aber dann brav.

Shino hat keinen Lebenswillen mehr, noch nicht mal Kraft um an die Türe von Tsunades Büro zu klopfen. Hinata übernimmt es und Kiba öffnet die Türe dann.

„Ah, mein Team 8 ist zurück!“, begrüßt der Hokage sie freundlich. Verwirrt runzelt sie die Stirn, als Kiba die Türe hinter Hinata wieder schließ.t „Wo ist Lilien?“, fragt sie vorsichtig.

Shino streckt seine Hand aus, auf dieser befindet sich die Kette von der toten Kunoichi. Das genügt Tsunade als Antwort. „Wie?“, bringt sie nur mit glasigen Augen hervor. „Sie hat sich für uns geopfert. Mutig hat sie sich Hidan und Kakuzu gestellt, dann ist sie mit ihnen eine Klippe hinunter gestürzt“, erklärt diesmal Hinata schnell, um nicht noch mehr in Shinos Wunden zu bohren.

Einen Moment herrscht Stille in dem Büro. Tsunade gibt sich einen sichtlichen Ruck. „Wir werden heute Abend ihren Namen in den Gedenkstein eingravieren. Pünktlich um 20 Uhr und jetzt lasst euch im Krankenhaus versorgen“, beschließt sie. Die Shinobis verlassen das Büro und gehen zum Krankenhaus.

Als die Türe ins Schloss fällt, brechen alle Dämme bei Tsunade. „Es tut mir so leid, Lilly. Ich war nicht stur genug“, flüstert sie schluchzend. Schniefend kommt Shizune mit einer Packung Taschentücher hinein, auch bei ihr fließen die Tränen. Sie hatte alles durch die Türe gehört.

Shino lässt sich stumm versorgen, hält eisern in der einen Hand Lillys Kette und in der anderen die Adresse von ihrem Vater. Shizune gab sie ihm. Shino möchte es ihrem Vater sagen, bevor die Feier beginnt.

Emotionslos verlässt er das Krankenhaus und steuert schnurstracks das Haus von Lillys Vater an. Seine Hand wiegt Tonnen als er an die Türe klopft. Plötzlich geht es ihm gar nicht mehr gut. Sein Magen dreht sich um und seine Hände fangen an zu zittern.

Die Türe öffnet sich, doch er fühlt sich noch nicht bereit dafür. „Ja? Was kann ich für dich tun?“, fragt Tenji freundlich, das macht es Shino nicht gerade leichter.

„Ich...Ich bin ein Freund von Lilien und ich muss... ich muss ihnen leider mitteilen, dass sie...die letzte Mission nicht überlebt hat“, sagt er den schwersten Satz seines Lebens. Sein Gegenüber begreift die Worte nicht gleich.

„Lilien? Meine kleine Lilly?!“, fragt er mit heiser Stimme, dann bricht er zusammen. „Nein! Nein. Nein... Ich habe versagt, meine Kleine“, wimmert er vor sich hin, sitzt am Boden und hält sich am Türrahmen fest. „Es tut mir so leid. Es ist leider alles meine Schuld, weil ich sie nicht beschützen konnte. Die Gedenkfeier ist am Abend um 20 Uhr. Dann wird ihr Name in den Stein graviert“, informiert er ihn noch, bevor Shino die Flucht ergreift und endlich nach Hause geht.

Wenigstens ein Stück Halt und Vertrautes, das ihm hilft.

„Ah, Shino! Schon wieder von der wichtigen Mission zurück?“, begrüßt ihn sein Vater Shibi, als er die Türe öffnet. Sein Sohn antwortet ihm nicht, sodass er verwirrt zu ihm in den Flur komm.

„Hey, Junge. Was ist passiert?“, erkennt er sofort die missliche Lage, in der sich Shino befindet. Sein Sohn sieht ihn mit großen Augen an, stürzt dann auf den Boden und lässt seinen Gefühlen freien Lauf.

„Sie ist tot! Weg, einfach so! ... Was soll ich nur machen ohne ihr?! ... Ich liebe sie doch!“, stammelt der Shinobi weinend. Sein Vater kniet sich zu ihm und nimmt seinen Sohn nur wortlos in die Arme. Gemeinsam sitzen sie so am Boden, bis sich Shino wieder beruhigt.

„Ich musste es Naruto, ihrem besten Freund von früher, sagen. Er...er hat gesagt, dass ich nichts auf die Reihe kriege und er hat auch noch Recht damit. Ich konnte sie nicht beschützen. Ihr Vater...Ihr Vater ist zusammengebrochen vor lauter Trauer, als ich versucht habe es ihm schonend beizubringen. Es war so schwer...fast unmöglich allen in das Gesicht zu sehen, diesen Satz zu sagen... Es ist der schlimmste Satz, den ich je sagen musste“, spricht sich Shino den ganzen Frust von der Seele, der ihm fast die Luft zum Atmen genommen hat, „Sie mochte... liebte mich... so wie ich bin. Keine Angst oder Ekel vor den Insekten. Es hat sie sogar fasziniert, vor allem die Glühwürmchen. Ich vermisse sie ja jetzt schon so sehr. Wie soll ich dann noch ein ganzes Leben ohne ihr auskommen?“

Tieftraurig streicht er über den Kettenanhänger.

„Es ist egal, was ich jetzt zu dir sage, weil nichts diesen unbändigen Schmerz lindern kann, aber ich bin für dich da, mein Sohn. Sie war wirklich ein wunderbares Geschöpf“, sagt Shibi ehrlich, „Aber ruh dich jetzt bitte ein wenig aus bis zur Trauerfeier. Der Kampf hat sich anscheinend sehr mitgenommen. Tsunade hat schon alle im Dorf informieren lassen“, rät er Shino. Er meint nicht nur den Kampf mit Kakuzu und Hidan, sondern auch den inneren Kampf mit den Gefühlen.

Der Shinobi befolgt den Rat seines Vaters, zieht sich um und ruht sich bis zur Feier aus. Bevor er sein Zimmer verlässt, fällt sein Blick in den Spiegel. Er sieht so aus, wie er sich fühlt. Mehr als nur miserabel.

Freudlos nimmt er die Kette vom Tisch und steckt diese in seine Hosentasche. Ganz in Schwarz gekleidet zieht Shino mit seinem Vater los zu dem Gedenkstein, so wie fast das ganze Dorf. Der Himmel ist in ein tiefes Dunkelgrau getaucht, weil große schwarze Regenwolken alles überdecken.

Kiba kommt Shino mit Daichi auf dem Arm entgegen. „Hey, er fühlt sich bei mir nicht allzu wohl. Würdest du?“, begrüßt er seinen Teamkameraden. Sanft nimmt Shino das Wollknäuel auf die Hände und geht ohne ein weiteres Wort fort.

Sein Vater folgt ihm. „Es wird schon, Daichi...Du erinnerst mich so an Lilien“, murmelt Shino leise vor sich hin. „Der Kleine wird sich sicher wohlfühlen bei uns“, bemerkt Shibi ehrlich, doch auch das kann seinem Sohn kein Lächeln entlocken. „Ich bin mir nicht sicher, ob er bei uns leben wird“, sagt der Shinobi nur.

Sein Vater legt ihm dann wortlos die Hand auf die Schulter, als Tsunade mit ihrer Rede beginnt. Daichi winselt leise, als würde er ihre Worte verstehen.

„Lilien Tazuna ist ... war ein toller Mensch. Sie war ehrgeizig, hat immer versucht die Aufträge zur vollsten Zufriedenheit von mir zu erfüllen. Die Freundlichkeit in Person und hilfsbereit. Es gab keinen Tag an dem sie nicht einer alten Frau beim Tragen ihrer Einkaufstaschen geholfen hat. Kein Tag ohne ihre ehrliche Meinung. Wenn ihr etwas nicht passte, hat sie es einem ins Gesicht gesagt. Lilien, eine der besten Eliteeinheiten, die ich je hatte“, fängt Tsunade an die tote Kunoichi zu loben. Immer wieder steigen ihr die Tränen in die Augen, weil sie der Verlust von Lilly sie so schmerzt.

„Sie führte ein recht einsames Leben, bevor sie durch jemand besonderen endlich Anschluss gefunden hat“, spricht sie weiter, mit einem kurzen Seitenblick auf Shino, der verzweifelt Daichi an seine Brust drückt.

Auch wenn dieser Hund ihn so sehr an Lilien erinnert, kann dieser als einziger seinen Schmerz wirklich verstehen und spüren. Winselnd leckt Daichi über Shinos Hand, um ihn Trost zu spenden. Der Shinobi wirft einen unauffälligen Blick zurück. Wirklich das ganze Dorf hatte sich versammelt, um Lilly die letzte Ehre zu ehrweisen.

Fast jeder hält eine kleine Kerze in der Hand, die Lilien den Weg in den Himmel leuchten soll. Das sagt Tsunade immer...

Die kleinen Flammen tanzen im Wind und verleihen dem Bild noch etwas Düsteres. „Sogar als sie dem Tod ins Auge sah, dachte sie zuerst an ihre Freunde. Eine Schande, dass die Akatsukis sie uns genommen haben. Lilien, die Sterne strahlen heute viel dunkler als sonst. Auch sie trauern um dich. Wir werden dich niemals vergessen“, beendet Tsunade ihren Teil der Rede.

Mit einem Taschentuch in der Hand macht sie einen Schritt auf die Seite, um Tenji, Lillys Vater, den Weg freizumachen. Dieser befindet sich ebenfalls in keinem guten Zustand.

Sein Gesicht ist aschfahl, seine Augen verquollen, als hätte er die Stunden bis zur Feier durchgeweint, was sogar sehr wahrscheinlich ist.

„Danke, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Lilien hatte ja nicht allzu viele Freunde, deswegen bin ich so überrascht, dass hier fast das ganze Dorf sich versammelt hat“, sagt Tenji lächelnd, doch es sieht nicht aus wie ein Lächeln, sondern eher wie eine Grimasse. Ein leises Seufzen kommt von ihm, bevor er schniefend weiter spricht: „Da ich mich nicht mehr persönlich bei dir entschuldigen kann, Kleines, muss ich es wohl bei deiner Trauerfeier machen.“

Shino senkt den Kopf ein wenig. Tenji spricht nicht mehr zu den Leuten, die sich hier zur Gedenkfeier versammelt haben. Er spricht zu seiner toten Tochter und bittet sie um Verzeihung.

„Es tut mir so leid, dass ich dir nicht das Leben gegeben habe, dass du wolltest. Mein größter Wunsch war dich zu schützen und zu trainieren, damit du auf dich aufpassen kannst, wenn ich einmal nicht mehr da sein werde. Ich habe kläglich versagt...“, die Trauer übermannt den Vater der toten Kunoichi. Tsunade legt ihm aufbauend die Hand auf die Schulter, doch er bemerkt es nicht einmal. „Ich hoffe, dass es dir gut geht bei deiner Mutter im Himmel. Ich werde dich vermissen, meine Kleine“, sind seine Abschlussworte, bevor er sich weinend auf die Seite begibt.

Alle senken den Kopf ein wenig nach unten, um still an die tote Freundin zu denken.

„Hey, Shino. Ich...Ich wollte mich entschuldigen, wegen dem was ich gesagt habe. Ich...Ich schäme mich so... Du musstest es mitansehen und ich schnauze dich auch noch an...“, spricht eine leise Stimme Shino von der Seite an. Naruto sieht seinen Freund beschämt an, seine Augen sind ebenfalls verquollen und seine Wangen von den Tränen nass. Wortlos legt Shino ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn zu zeigen, dass er ihm verzeiht.

Zum Dank neigt Naruto den Kopf ein wenig nach unten, als würde er eine Verbeugung andeuten. Danach dreht sich der Shinobi um und verschwindet in der Menge. Mit seiner Kerze in der Hand nimmt er neben Hinata, die weinend um Lilien trauert, Platz. Tröstend legt er ihr einen Arm um die Schulter.

Shibi legt seinem Sohn die Arme auf die Schultern. „Du bist sehr gütig, mein Sohn“, lobt er Shino, um ihn wenigstens ein bisschen aufzumuntern. Einige Shinobis stellen sich in einer Reihe auf, anscheinend möchten sie ebenfalls noch etwas sagen, das ihnen am Herzen liegt. Daichi winselt wieder auf, stupst Shino mit seiner feuchten Nase an und sieht ihn aus großen Knopfaugen an. „Ich vermisse sie auch, Kleiner, ich vermisse sich auch sehr“, sagt er zu seinem neuen Freund, streicht ihm über den Kopf und richtet dann seine Aufmerksamkeit auf Ino, die als erstes sagen möchte.

Der Wind bauscht nochmals auf, lässt die Gäste der Gedenkfeier ein wenig frösteln. Es ist als würde er auf etwas aufmerksam machen wollen, aber vielleicht bildet sich das Shino nur ein. Er ist mit seinen Gedanken ein wenig durcheinander.

Genau in diesem Moment, als der Wind sich mit noch mehr Kraft auflehnt, regt sich einige Kilometer von Konoha entfernt etwas im Dunkeln.

Sonnenstrahlen durchbrechen die Dunkelheit

Leise rascheln die Blätter im Wind, der kräftig über die Landschaft fegt. Der Himmel ist weiterhin von dicken, grauen Wolken bedeckt. Wieder regt sich etwas im Dunkeln. Was konnte das nur sein?

Ein leises Stöhnen ist zu hören, als hätte dieses Ding in der Dunkelheit Schmerzen. Nun mischt sich Stoffrascheln unter das Heulen des Windes.

„Ich muss zu Shino“, flüstert eine Stimme. Wie auf Befehl verziehen sich die Wolken für einen kurzen Augenblick und lassen den Mond das Land unter sich erhellen. Der Mondschein fällt auf ein menschliches Gesicht, doch es ist verletzt und viele Schrammen ziehen sich über die schöne helle Haut.

Die junge Kunoichi dreht den Kopf vorsichtig von links nach rechts, doch sie ist ganz alleine. Weit und breit hält sich niemand auf, nicht mal ein paar Tiere, die unterhalb der Klippe Schutz vor dem Wind suchen.

„Zu Shino...“, murmelt das Mädchen nochmals, versucht sich aufzusetzen, aber fällt mit einem un-terdrückten Schmerzensschrei zurück. Jeder einzelne Knochen schmerzt, als hätte sie mit dem Neunschwänzigen selbst gerungen.

„Hilf mir“, bittet sie seufzend, während sie die Hand ein wenig hebt. Unter großem Kraftaufwand schafft sie es einige Fingerzeichen zu formen. Erleichtert fällt ihre Hand wieder auf den Boden.

Durch das grelle Licht des Jutsus kneift die verletzte Kunoichi kurz ihre Augen zu.
 

In Konoha geht die Gedenkfeier weiter mit ein paar Reden von den Shinobis. Ino tritt nach vorne mit einem Strauß Lilien in der Hand. Ihre Augen sind glasig, während sie den Blumenstrauß verkrampft hält. "Wir hatten leider nicht allzu viel Zeit uns kennenzulernen, aber ich bin mir sicher wir wären sicher gute Freunde geworden, Lilly. Du hast so eine ehrliche und gerechte Art gehabt, vor allem wie du den Streit zwischen mir und Breitstirn ... Entschuldige, ich meine Sakura, geregelt hast", spricht die sie einfach drauf los. Die Worte kommen aus ihrem Herzen und sind wirklich ehrlich gemeint. Einige Tränen laufen ihr über die Wangen, nachdem sie den Blumenstrauß vor den Gedenkstein legt.

Gleich neben den Blumen steht ein Bild der toten Kunoichi, die den anderen freundlich entgegen lächelt. Ein schwarzes Band ziert den Bilderrahmen und symbolisiert somit den Tod.
 

Etwas stuppst das Mädchen sanft an, sodass sie langsam die Augen wieder öffnet. Ein großer schwarzer Panther steht vor ihr. Besorgt schleckt die Raubkatze mit ihrer rauen Zunge über die Hand des Mädchens. "Ist schon gut, Tasha. Du musst mir helfen zurück in das Dorf zu kommen", beruhigt sie ihren vertrauten Geist, streicht über ihr weiches Fell und schenkt ihr ein kurzes Lächeln.

Tasha legt sich zu der Kunoichi auf den Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht dreht sich das Mäd-chen auf die Seite, greift mit ihrer Hand das Fell der Raubkatze und versucht sich mit ihrer letzten Kraft auf den Rücken von Tasha zu ziehen.

Ihr vertrauter Gesicht zieht die Lefzen leicht nach oben, da das Mädchen ihr fast dabei das Fehl ausrupft. "Tut mir leid, Kleine", entschuldigt sich die Kunoichi leise bei ihrer Freundin. Ihr Atem geht stoßweise, weil die kurze Anstrengung all ihre Kräfte aufgebraucht hat. Vorsichtig erhebt sich die Katze.

Mit schwachen Fingern verkrallt sie sich in dem weichen Fell. "Bitte, Tasha, bring mich nach Hause", flüstert das Mädchen kraftlos. Zur Bestätigung schüttelt die Raubkatze leicht ihren Kopf und sprintet im gleichen Moment los. Vor Schreck umklammert sie den Hals ihres vertrauten Geistes, den dieser legt ein sichtlich zackiges Tempo vor.

Der Wind peitscht ihr kalt ins Gesicht, doch er hilft ihr beim Ordnen ihrer Gedanken. Ebenfalls ver-treibt die kühle Erfrischung die Müdigkeit, die sich in ihrem ganzen Körper ausgebreitet hat. Nach dem Jutsu hätte sie sich am liebsten wieder auf die Seite gedreht und einfach ihre Augen geschlos-sen. Nur ein Gedanke hat sie davon abgehalten: Shino!
 

Nach Ino tritt Naruto vor den Gedenkstein. Sein Blick ist voller Schmerz, als er seine Hand auf den kalten Stein legt. "Lilly, du warst die erste, die mit mir gesprochen hat. Die erste Freundin, die ich hatte. Du hast mich aus meinem tiefen, schwarzen Loch geholt, als mich jeder gemieden hat. Dir war es egal, was ich bin oder was in mir wohnt. Lilien, du hast einen Menschen immer nach dem Charakter beurteilt, nicht nachdem was er war...", spricht er leise zu dem Stein anstatt zu den Trauergästen, als seine Stimme bricht. Der Shinobi ist den Tränen nahe und nur schwer kann er diese zurückhalten.

"Du fehlst mir jetzt schon, obwohl du nicht mal ein Tag weg bist. Konoha ist doch nicht Konoha, wenn du nicht mehr da bist. Ich werde dich niemals vergessen, Lilien", beendet er seine kurze Trauerrede, streicht nochmals über die kühle Oberfläche des Steines und lässt den nächsten Shinobi vortreten.
 

"Tasha, halt kurz an, bitte", ruft das Mädchen über die Lautstärke des Windes, der in ihren Ohren vorbeizischt. Der Panther horcht aufs Wort, verlangsamt seine Schritte, bis sie schließlich zum Still-stand kommen. Keuchend hält sich die Kunoichi die Hand über die Verletzung an ihrer Seite. Die Schnittwunde ist nicht tief, aber groß. Ein langer Schnitt zieht sich fast von oben bis unten.

"Die muss wohl von einem der dummen Steine sein", murmelt das Mädchen zu sich selber, hält sich wieder am Fell des Panthers fest.

"Tsunade muss sich dann darum kümmern. Geht schon, Tasha", die letzten Worte richtet sie an die Raubkatze. Diese springt mit Eleganz über einen großen Stein und läuft schnell wieder Richtung Konoha. Obwohl die Finger des Mädchen kann kalt, taub und gleichzeitig schmerzten von der verkrampften Haltung, lässt sie nicht los.

Ihr Durchhaltevermögen ist stärker und der Wille nach Hause zu ihren Freunden zu kommen.
 

Shino hörte den Reden nur noch mit einem Ohr zu. Ihm ist kalt, aber nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Diese ganzen Abschiedsworte machen es ihm nicht einfacher, sich von Lilien zu verabschieden. Sie verwandeln es eher in eine Prüfung, die testet wie viel er an Trauer und Depression er aushalten kann.

Daichi winselt in seinen Armen leise vor sich hin, anscheinend hat auch er seine Probleme mit dem Abschied von Lilly. Beruhigend streicht er dem Hund über den Kopf. Dies entspannt das kleine Wollknäuel ein wenig, sodass er mit dem herzzerreißenden Winseln aufhört. Wer vor der den Trauergästen spricht, bekommt Shino schon gar nicht mehr mit.

Lieber hängt er seinen eigenen düsteren Gedanken hinterher, die sich natürlich alle um seine tote Freundin drehen. Die Kälte von innen lässt ihn ein wenig frösteln. Vorsichtig drückt er den kleinen Körper auf seinen Armen noch stärker an sich. Die Wärme, die von dem Hund ausgeht erwärmt Shino ebenfalls ein wenig.
 

Ein wenig entfernt friert noch jemand. Der Wind zieht durch jedes Loch, das sich ihm bittet. Vor Kälte schlottert die Kunoichi schon fast, trotzdem bremst sie ihren vertrauten Geist nicht. Je schneller sie sind, desto eher kann sie sich wärmen lassen von ihrer Familie.

Ihr Gesicht fühlt sich durch die kalte Brise taub an, ebenso ihre Finger, die schmerzen, wenn sie diese ein wenig bewegt.

Auf einmal knurrt Tasha unter ihr leise, als sie ihr Tempo nochmals erhöht. Verwirrt versucht die Kunoichi die Dunkelheit mit ihren Blicken abzusuchen, entdeckt jedoch nichts. "Was ist los, Tasha?", ruft sie über den Wind, aber die Raubkatze reagiert nicht. Läuft nur weiterhin stur gerade aus.

Erschrocken krallt sich das Mädchen in das Fell der Katze, als sie sich zu einem Sprung spannt. Mit Kraft stößt sie sich von der Kante ab, wo sich mal eine Brücke befunden hat, die jetzt aber am Grund der Klippe liegt.

Kurz segeln die zwei Freunde schwerelos durch die Luft. Für diesen Augenblick fällt alles von der Kunoichi ab. Der Schmerz, die Sorge, einfach alles, was sich so angesammelt hat. Es ist als würde sie aus ihrem Körper schlüpfen und nur ihre Seele fliegt weiter durch die Luft.

Der Aufprall reißt sie aus ihrer Trance. Ungeschickt beißt sich das Mädchen auf die Zunge, sodass sich der metallische Geschmack sich im ganzen Mund ausbreitet. Tasha drosselt ihr Tempo ein wenig, um selbst ein wenig Luft zu holen.

"Das machst du super, Kleine", lobt sie ihren vertrauten Geist, streicht ihr über den Kopf und sieht sich dann ein wenig um. Weit dürfte sie nicht mehr vom Dorf entfernt sein, denn die Umgebung kommt ihr bekannt vor.

Jetzt bemerkt das Mädchen erst, dass ihre Verletzung an der Seite aufgegangen ist, wahrscheinlich durch den Sprung. Blut läuft ihr über die Hand, während sie tapfer die Zähne zusammenbeißt. "Das wird schon", spricht sie sich selbst Mut zu.

Tasha kriegt die heikle Situation mit, läuft sofort wieder los, auch wenn diesmal ein wenig langsamer. Immer wieder verschwimmt der Blick des Mädchens. Nach einigen Augenblicken kann sie ihre Umgebung nur noch erahnen. Rauschen übertönt die Geräusche des Waldes, beziehungsweise die des Windes.

Ihre Finger werden immer schwächer, sodass sie sich bald nicht mehr festhalten kann. "Wer ist da?", fragt eine Stimme. Unfähig einen Gedanken zu erfassen, flüstert sie nur: "Muss...zu...Shino."

Alles um sie herum dreht sich, bevor sie kraftlos von dem Rücken des Panthers fällt. Als sie mit dem Rücken am Boden aufkommt, ist sie schon längt bewusstlos.

Ein Shinobi nähert sich dem Mädchen vorsichtig und alarmiert. Kampfbereit den Kopf der ohnmächtigen Kunoichi auf die Seite, damit er ihr Gesicht erkennen kann. "Das kann es doch nicht geben..", murmelt die Stimme des Shinobis überrascht.
 

Hinata beendet ihre Rede ebenfalls mit ein paar Tränen, anscheinend hat auch sie Lilien sehr ge-mocht. Sie hat kein einziges mal gestottert, während sie gesprochen hat. Das grenzt schon an ein kleines Wunder, bemerkt Shino fast lächelnd.

Liliens Vater schafft es nicht nochmal über seine Tochter zu reden. Der Schmerz nimmt ihm die Kraft und die Tränen ersticken seine Stimme, sodass ihn sowieso keine gehört hätte.

Der Wind raut wieder auf und lehnt sich mit viel Kraft gegen die Menschen. Verzweifelt versuchen die Flammen ihrer Kerzen zu schützen, indem sie ihre Hände darum hielten. Daichi legt winselnd die Ohren an, als würde er etwas erwarten.

Verwirrt sehe ich in den Himmel, die Wolken ziehen rasant weiter. Shino fragt sich, was das zu be-deuten habe.

Er ignoriert die Frage wieder, als Tsunade wortlos ein Kunai in die Hand nimmt. Jetzt ist es soweit, Lilly würde als Heldin in unseren Herzen und verewigt am Gedenkstein bleiben. Kurz verharrt der Hokage vor dem Stein, als würde sie es einfach nicht übers Herz bringen, doch sie gibt sich einen sichtlichen Ruck.

Bevor die Spitze des Kunais den Stein berührt, ertönt eine bekannte Stimme. Überrascht drehen sich Köpfe von links nach rechts, um die Richtung auszumachen. Tsuade dreht sich ebenfalls um, als sie ihren Namen hörte.

"Tsunade! Nicht!", ruft eine männliche Stimme. Die Masse teilt sich, als sich jemand durch die Men-schen drängt. "Sie lebt! Lilien lebt!", gibt Kakashi preis, als er mit der besagten Kunoichi am Arm sich durch die Menge kämpft.

Ja, ich lebe. Wie durch ein Wunder habe ich den Sturz von der Klippe überlebt. Das Wie ist jetzt aber nicht wichtig, nur das ich am Leben bin. Mehr oder weniger halt...

Tsunade stürzt dem Shinobi entgegen, jeder der im Weg stand wurde brutal zur Seite gestoßen. Keiner erhebt Protest, weil alle so geschockt oder eher froh sind, dass ich überlebt habe. Mit großen Augen sieht der Hokage auf mich herab, mustert mein Gesicht, konnte aber kein Wort sagen.

"Sie muss auf jeden Fall behandelt werden. Ich weiß nicht, wie es um sie steht. Lilien kam mit ihrem vertrauten Geist, bevor sie die Stadttore aber erreichen konnte fiel sie bewusstlos um", erklärt Kakashi schnell, was sie ereignet hatte.

Shino drückt das Wollknäuel noch enger an sich, geht dann aber mit steifen Schritten in Richtung Lilien. Die Angst schnürt ihm die Luft zum Atmen ab. Tsunades Kopf dreht sich zu dem jungen Shinobi, dann richten sich alle Blicke auf ihn.

Sehr langsam kommt er Schritt für Schritt näher, jeder folgt ihm mit seinen Augen, als würden sie nur darauf warten, dass er mich wieder erkennt. Noch ein paar Meter trennten ihn von Kakashi, der mich noch immer auf den Armen hält. Der Wind weht mir die Haare ins Gesicht.

Der Hokage streckt ihre Hand nach Shino aus, während ihn sein Vater an den Schultern ein wenig nach vorne schiebt. Wie Daichi nah genug ist, um mein Gesicht zu sehen bellt er aufgeregt. Ein Schritt, ein kleiner Schritt, der uns von einander trennt.

Shino streckt seine zitternde Hand nach mir aus. Seine Finger streichen mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ohne seinen Blick von mir zu nehmen reicht er das Wollknäuel seinem Vater, der den Hund sofort in die Hände nimmt und ihn versucht zu beruhigen.

"Du lebst..", murmelt er leise, während ihm die Tränen in die Augen schießen. Seine Hand schwebt einige Zentimeter über meiner Stirn, als hätte er Angst sie zu berühren. Vielleicht löse ich mich ja auf und er erwacht aus seinem Traum.

"Sie muss in...in ein Krankenhaus", stellt Tsunade nochmals fest, sodass auch Shino es endlich mitbekommt. Er kann sich nicht von mir losreißen. Sein Blick hängt an meinem Gesicht, seine Hand liegt jetzt auf meiner Wange und die andere umklammert die Kette, die ich ihm vor meinem vermeintlichen Tod gab.

Vorsichtig nimmt Shino mich auf seine Arme, dreht sich zu Tsunade um und nickt ihr auffordernd zu. Er signalisiert ihr so, dass er mich ins Krankenhaus begleiten wird. Etwas anderes hatte der Hokage gar nicht erwartet und erhofft.

"Ich werde es euch mitteilen lassen, wenn sie über dem Berg ist", ruft Tsunade mit ihrem kräftigen Organ über den Platz. "Wir haben hier noch einen Patienten", macht Sakura auf meinen Vater auf-merksam, der bei der Nachricht, dass ich überlebt habe einfach umgekippt ist.

"Kakashi übernimm Tenji, aber jetzt schnell", befiehlt die Blondine sofort und schon brechen sie ins Krankenhaus auf.

Die Untersuchung ist rasch vorüber. Für diesen Sturz geht es mir eigentlich relativ gut. Außer der Schnittwunde, das Übliche halt, viele Prellungen, blaue Flecken, Schürfwunden und eine mögliche Gehirnerschütterung. Trotzdem bin ich weiterhin ohne Bewusstsein.

"Keine Sorge, sie ist einfach nur sehr erschöpft und braucht Schlaf, um sich zu erholen", erklärt Tsu-nade wie es um mich steht. Shino nickt wortlos, zieht sich einen Stuhl zu meinem Bett hin und setzt sich hin.

"Wenn du etwas brauchst, weißt du, wo du mich findest", verabschiedet sich der Hokage von dem Shinobi und verlässt das schneeweiße Zimmer. Shino nimmt meine Hand in seine, streicht mir wie-dermal eine Haarsträhne aus der Stirn und ein seichtes Lächeln zaubert sich auf sein Gesicht.

"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, Lilly. Vor ein paar Stunden hätte ich nochmal freiwillig alle Akatsukis gekämpft, nur um bei dir zu sein. Du lebst...atmest...liegst vor mir. Es kommt mir vor als wäre das alles nur ein Traum, aus dem ich gleich aufwache. Bitte lass es nicht so sein", fängt er an mit mir zu reden.

"Keine Angst, ich bleibe jetzt bei dir und lasse dich nie wieder alleine. Dir wird nichts mehr passieren. Das lasse ich nicht mehr zu und wenn es das letzte ist, was ich tue", verspricht er mir ehrlich. Sanft küsst er meine Hand, spricht weiter mit mir, als würde ich ihm zuhören. Shino redet sich den Leid von der Seele, alles was er niemanden anvertrauen konnte.

Dann als alles gesagt ist, sieht er mich nur an. Stunden vergehen, in denen er mich nur beobachtet und wartet, dass ich die Augen aufmache.

Aber stattdessen ich aufwache, döst er nach einiger Zeit immer wieder ein, bis er tief schläft und von uns träumt. Diesen Traum und Schlaf hat er sich nun wirklich verdient...



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Kommentare zu dieser Fanfic (31)
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Von:  fahnm
2013-11-24T02:50:02+00:00 24.11.2013 03:50
Spitzen kapi^^
Von:  fahnm
2013-11-19T23:25:04+00:00 20.11.2013 00:25
Spitzen Story.^^
Von:  fahnm
2013-11-17T22:17:29+00:00 17.11.2013 23:17
Hammer Kapi^^
Von:  fahnm
2013-11-17T22:15:05+00:00 17.11.2013 23:15
Hammer Kapi^^
Von:  fahnm
2013-11-14T23:36:46+00:00 15.11.2013 00:36
Hammer Kapi
Von:  fahnm
2013-11-11T23:45:26+00:00 12.11.2013 00:45
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so
Von: abgemeldet
2011-01-27T14:59:58+00:00 27.01.2011 15:59
Oh wie süßßß eine Hündin von Kiba kannst ja villeicht mal ein Bild von ihr reinstellen xD
Eigendlich mag ich Shino nicht abba bei dir ist der i-wie cool^^
Hmpf mal gucken was die Aka´s von ihr wollen
GLG ALina x3
Von: abgemeldet
2011-01-15T12:06:13+00:00 15.01.2011 13:06
Hi,

also so genial xD Sakura und Ino streiten sich wieder xDDDD aber ein super Kapi ^^
Freu mich schon auf das nächste ^^

hdl ^^
Von: abgemeldet
2011-01-15T12:05:15+00:00 15.01.2011 13:05
Hi,

super Kapi, ein schöner Schreibstil ^^ Freu mich schon auf das nächste Kapi ^^

hdl ^^
Von: abgemeldet
2011-01-15T12:04:36+00:00 15.01.2011 13:04
Hi,

also wiedermal ein super Kapi xD tzzz, dass die Zwei stören mussten ist ja unerhört xD Mach sie fertig! xD aber nicht so brutal sein, wenn es geht ^^

Liebe Grüße ^^


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