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Rache und Vertrauen

Wie der Tod alles ändern kann.
von

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Prolog

Manchmal können Ereignisse, die klein beginnen zu etwas sehr großem werden und dein Leben und auch dich selber so sehr verändern, das du nie wieder so sein wirst wie zuvor und auch dein Leben wird danach ein anderes sein.

Das letzte Jahr brachte für mich gleich mehrere Ereignisse, die mein Leben grundlegend veränderten und ich bin definitiv nicht mehr die Gleiche. Meine heile Welt wurde erschüttert und als ich in Angst und Kummer unter zu gehen drohte, bekam ich Hilfe von einer Seite, von der ich es niemals erwartet hätte. Ja, jetzt war fast alles anders und auch vorbei, denn nun bleibt mir nur noch die Erinnerung.
 

Hermoine Granger
 


 

Mein ganzes Leben lang trug ich eine Maske. Alle tragen Masken, nur meine war so perfekt, dass ich ihr am Ende sogar selber geglaubt habe.

Da musste ich mich erst mit meinem baldigen Tod abfinden um wirklich zu mir selbst zu finden. Jetzt weiß ich wer ich bin und wie ich sein will, doch muss ich jetzt um jeden Preis meine alte Maske wieder aufsetzten um weiter leben zu können.

Erst als ich mich aufgegeben hatte, fand ich einen Grund weiter zu leben. Ironie des Lebens. Am Ende ist es jedoch egal ob ich das ganze hier überlebe, Hauptsache sie wird glücklich und übersteht den Krieg.
 

Draco Malfoy

Auf in ein neues Schuljahr

1. Kapitel: Auf in ein neues Schuljahr
 

Es war der 1. September. Wieder begann ein neues Schuljahr in Hogwards. Hermoine war wie immer viel zu früh am Bahnhof. Sie hatte sich auf dem Bahnsteig des Gleises 9 ¾ auf ihren großen Koffer gesetzt. Sie beobachtet wie nach und nach die Schüler und auch einige Eltern den Bahnsteig durch das magische Portal betraten. Da waren die neuen Erstklässler, man noch deutlich an ihren staunenden Gesichtern erkennen konnte, und dann die älteren Schüler, die nach den langen Ferien freudig ihre Freunde begrüßten. Auch einige Schüler aus ihrem Jahrgang hatte sie schon gesehen, aber die Weaslys und Harry kamen mal wieder erst kurz vor knapp.

Bis vor ein paar Tagen war Hermoine noch bei ihnen gewesen, aber sie hatte die gedrückte Stimmung im Grimmauldplatz Nr.12 nicht mehr ausgehalten. Sie hatte sich von allen verabschiedet und dann das Ende der Ferien bei ihrer Oma an der See verbracht. Die letzten 1 1/2 halb Wochen hatte sie die Seele baumeln lassen und einfach nur das Meer, die Sonne und die Einsamkeit genossen.

Dieses Verhalten war zwar nicht typisch für die wissbegierige Hermoine, aber nach den Ereignissen im Ministerium und Sirius Tot hatte sie sich verändert.

Endlich erschienen auch ihre Freunde auf dem Bahnsteig. Nach einer herzlichen Umarmung von Ron, Harry, Ginny und Molly Weasly, hoben sie mit vereinten Kräften ihre Koffer in den Zug und suchten sich ein freies Abteil.
 

Die Zugfahrt verlief relativ Ereignislos und die Freunde hatten sich auch nicht viel über die Ferien zu erzählen, schließlich hatten sie fast die gesamten Ferien gemeinsam verbracht. Hermoine und Ron patrouillierten ein paarmal aus Vertrauensschüler durch den Zug, während sich Harry mit Ginny, Neville und Luna unterhielt. Neville erzählte begeistert von seinen Ferien, da ihm seine Oma eine Botanik-Bildungsreise geschenkt hatte. Luna hingegen berichtete von den neusten Erkenntnissen über Wesen, an die sowieso nur sie und ihr Vater wirklich glaubten.
 

Draco Malfoy saß währenddessen gedankenverloren am Ende des Zuges mit den Slytherins in einem Abteil. Sein Gepäck war von einem der Hauselfen in den Zug gebracht worden, schließlich machte sich ein Malfoy mit sowas nicht die Hände schmutzig. Eigentlich hätte auch er durch den Zug patrollieren müssen, denn er war einer der beiden Vertrauensschüler von Slytherin. Draco hatte keine Lust durch den Zug zu laufen und Erstklässler zurecht zu weisen, daher ließ er es einfach bleiben.

Neben ihm brabbelte Pansy ohne Unterlass irgendwas aus ihren Ferien und hing dabei an Dracos Arm. Er hatte ihren Ausführungen von Anfang an nicht zugehört.

Ihm gegenüber saß Blaise, der den neusten Tagespropheten lass. Neben Blaise hatte es sich Daphne gemütlich gemacht und war ganz versunken in einem Roman. Die Letzten beiden Plätze besetzten Crabby und Goyle, die mal wieder Süßigkeiten in sich hinein stopften.

Draco war genervt. Sie waren noch nicht mal in Hogwards angekommen und schon raubte ihm Pansy den letzten Nerv. Nur weil seine und ihre Eltern sie vor Jahren verlobt hatten, glaubte dieses dümmliche, moppsgesichtige, dürre Mädel doch wirklich er würde ihr gehören und sie sogar mögen. Nicht mal Grobheiten und Beleidigungen konnten sie wirklich vertreiben.

Draco seufzte schwer. „Hörst du mir überhaupt zu Dray?“ fragte Pansy skeptisch. „Hmpf, ja, was auch immer.“ Sagte Daco, noch immer in Gedanken versunken. Hätten seine Eltern im nicht wenigstens eine Verlobte aussuchen können die hübsch – und wenn schon nicht das – wenigstens intelligent ist. Schließlich bewiesen er selber, Blaise und Daphne doch das Reinblütigkeit, gutes Aussehen und Intelligenz durchaus möglich waren.

Im Prinzip war das jedoch mittlerweile eh alles egal, denn er nahm nicht an dass er die Schulzeit überleben würde, vielleicht sogar dieses Jahr nicht mal. Wenn der Krieg sich so weiter entwickelte, und nicht bis Weihnachten die „gute“ Seite gewann, wäre für ihn eh alles zu spät.

Draco schwieg die weitere Zugfahrt und auch auf dem Weg von Hogsmead nach Hogwards sprach er kein Wort. Nur gut das Pansy wenigstens aufgegeben hatte ihn zu nerven. Blaise und Daphne fiel zwar sein Schweigen auf, aber sie wussten, dass man ihn in solchen Momenten lieber nicht störte.

Die Feier in der großen Halle verlief ruhig und friedlich, wie immer. Die Slytherins freuten sich über die Nachricht dass Prof. Snape jetzt endlich Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten würde. Der neue Lehrer für Zaubertränke, Prof. Slughorn, wurde hingegen von allen mit Applaus begrüßt.
 

Hermoine hörte, entgegen ihres sonstigen Verhaltens, nur halbherzig zu. Sie dachte über den Krieg nach und die Frage ob wohl von den Slytherins schon einige Todesser waren. Sie wusste das Malfoy noch nicht Volljährig war und somit sicher noch kein Todesser war, aber vielleicht einige der Schüler aus dem 7. Jahrgang.
 

Draco ließ währenddessen seinen Blick durch die Halle schweifen. Da saßen sie, am Griffindortisch, das auch so gefeierte goldenen Trio. Sankt Potter, der Blutsverräter Weasly – wie konnte man mit reinem Blut nur so tief sinken – und Miss Neunmalklug, Schlammblut, Granger. Sein Blick blieb kurz an Granger hängen. Sie sah abwesend und kaputt aus „ob es wohl Ärger im Paradies gab“ fragte sich Draco.

Er grinste fies, vielleicht könnte er ja einen Keil zwischen die drei treiben, das wäre zumindest eine tolle Ablenkung von seinem eigenen Problem. Mit dem Ellbogen stieß er Blaise neben sich an: „Schau mal, Ärger im goldenen Trio. Mal sehen ob wir da nicht was draus machen können!“ Blaise schaute rüber zu Hermoine und sagte skeptisch „Vielleicht ist Granger einfach nur müde? Was hast du denn vor?“ Draco grinste weiter „Mal sehen, ich wird schon heraus finden was da los ist und dann schlage ich zu.“ Damit war das Gespräch zwischen Blaise und ihm wieder beendet und Draco widmete sich schweigend seinem Essen.

Nach dem Essen gingen alle Schüler in ihre Gemeinschaftsräume. Während Hermoine sofort zu Bett ging, da sie keine Lust auf die Feier im Gemeinschaftsraum hatte, saß Draco noch mit Blaise und Daphne zusammen im Gemeinschaftsraum der Slytherins.
 

Autorsnote: Ich hoffe es hat euch gefallen.

Die erste Schulwoche

2. Kapitel: Die erste Schulwoche.
 

Am nächsten Morgen verteilten die Hauslehrer beim Frühstück die neuen Stundenpläne. Hermoine seufzte, auch dieses Jahr würden sie viele Fächer mit den Slytherins zusammen haben. Sie freute sich aber auf ihre neuen Fächer, auch wenn sie viel Arbeit bedeuten würden. Harry und Ron ärgerten sich währenddessen lauthals, dass sie auch ohne Zaubertränke weiter bei Snape Unterricht haben würden.

Besonders Harry ärgerte sich, denn jetzt würde Snape auch noch sein Lieblingsfach Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten. Er fragte sich was Dumbledore sich dabei wohl gedacht hatte, schließlich war Snape ein Todesser und auch wenn er ein Spion des Ordens sein sollte, vertraute Harry ihm trotzdem nicht. Die Fledermaus würde ihm also dieses Jahr auch sein Lieblingsfach vermiesen.

Hermoine freute sich auf ihre erste Stunde im neuen Schuljahr. Beschwingt verabschiedete sie sich von Harry und Ron und machte sich auf den Weg zu Alte Runen, ihrem ersten neuen Fach. Der kleine Klassenraum war schon gut besetzt als sie ihn betrat. Die ersten drei Reihen waren bereits von Ravenclaws und Hufflepuffs belegt. Seufzend ließ sich Hermoine in der vorletzten Reihe nieder. Ihr passte das gar nicht, denn sonst saß sie meistens in der ersten oder zweiten Reihe. Sie war gerade beim Auspacken ihrer Unterlagen als Malfoy den Raum betrat. Hermoine drehte sich um und dachte: „Das Frettchen hat mir gerade noch gefehlt!“

Draco grinste und dachte, „Das trifft sich ja gut“, er setzte sich neben Hermoine.

„Muss das sein, Malfoy?“ maulte Hermoine. „Ich kann sitzen, wo ich will, Granger!“ sagte er gelangweilt. Gerade als Hermoine etwas erwidern wollte, betrat Prof. Sinistra den Raum. Die Lehrerin stellte sich vor und begann dann damit eine Übersicht des Lehrplanes für die nächsten zwei Jahre an die Tafel zu schreiben und dabei genauere Details zu erklären.

Hermoine hörte nur halbherzig zu. Diese Woche würde so gut wie gar nichts Neues lernen. Alle Professoren würden entweder ihre Lehrpläne vorstellen oder den letzten Stoff des vergangen Schuljahres widerholen.

Draco beobachtete Granger aus den Augenwinkeln, denn auch ihn interessierte der Lehrplan wenig. „Aus der Nähe betrachtet sah sie noch erschöpfter aus als er gestern vermutet hatte. Da war definitiv was im Busch. Klar wusste er von seinem Vater genauestens was im Ministerium passiert war und auch das Tante Bellatrix Sirius Black getötet hatte. Black war jedoch Potters Pate gewesen und nicht Grangers, also konnte das kaum der Grund sein warum sie Monate später so schlecht drauf war.“ Überlegte Draco. „Er würde heraus finden was los war und es für sich nutzen.“ Zufrieden grinsend widmete er seine Aufmerksamkeit dann doch dem Unterricht.
 

Die erste Woche verlief recht Ereignislos. Noch gab es kaum Hausaufgaben, aber Hermoine wusste das dies nur die Ruhe vor dem Sturm war. Ab nächster Woche würden sie wieder reichlich zu tun haben und deshalb verbrachte Hermoine auch die Abende der ersten Woche bereits mit lernen in der Bücherei. Zwischen ihren Büchern fühlte sie sich wenigstens etwas sicher und wohler als sonst.

Während Ron sich wegen ihrer Lernerei über sie lustig machte, nahm Harry es nur schulterzuckend hin. Harry redet sowieso nicht viel seit Sirius Tot war er in sich gekehrter denn je. Hermoine hatte oft versucht mit ihm zu reden, aber am Ende der Ferien hatte sie es endgültig aufgegeben.
 

Auch für Draco und die anderen Slytherins verlief die erste Woche recht Ereignislos. Draco beobachtet Grangers weiter und ihm fiel auf das sie meistens nur wenig aß, weiterhin blass war und dunkle Ringe unter den Augen hatte. Mit Wiesel lieferte er sich die typischen Anfeindungen, doch Potter ließ sich nicht aus der Reserve locken und schien irgendwie neben sich zu stehen. Granger war, wenn er sie auf den Gängen traf angriffslustig und schlagfertig wie eh und je. Er war sich sicher, dass Grangers Auftreten momentan eine Maske war. Mit Masken kannte er sich schließlich gut aus, er trug ja selber seit Jahren schon eine. So gut wie Niemand konnte hinter seine Maske blicken, die einzige Ausnahme war wohl seine Mutter. Granger jedoch schien keine Übung darin zu haben den anderen etwas vor zu spielen, denn immer wenn sie sich unbeobachtet zu fühlen schien, verrutschte ihre Maske und Draco sah Trauer und Schmerz in ihren Augen.
 

Zu Beginn der zweiten Woche hatten sie ihre zweite Doppelstunde Zaubertränke bei Slughorn. Da nur noch wenige Schüler Zaubertränke gewählt hatten, hatten nun alle vier Häuser zusammen Unterricht. Auch Harry und Ron hatten überraschend weiterhin Zaubertränke belegen können, da Slughorns Anforderungen nicht so hoch waren wie die von Snape.

Nachdem Slughorn in der ersten Woche seinen Lehrplan und die Lehrziele erklärt hatte, wollte er nun ihren Wissenstand testen. Er ließ sie in Einzelarbeit einen schweren Zaubertrank aus dem 5. Jahrgang brauen. Außerdem verteilte er verschieden Aufsatzthemen, wobei er jedes Thema zwei Mal vergab. Prof. Slughorn betonte jedoch dass er keine Partnerarbeit wünsche, sie sich aber bei Problemen mit dem Thema so besser gegenseitig helfen könnten. Hermoine vermutete jedoch das er einfach keine Lust hatte Fragen zu beantworten und sich noch mehr Themen aus zu denken. Harry hatte ihr nämlich erzählt das Slughorn nur äußerst wiederwillig und nach langem bitten von Dumbledore zurück nach Hogwards gekommen war.

Draco und Hermoine bekamen dasselbe Thema zugeteilt. Sie sollten einen Aufsatz über die Schwierigkeiten beim brauen des Vielsafttrankes und die Vermeidung von Nebenwirkungen schreiben. Hermoine freute sich über das Thema, hatte sie diesen Trank doch bereits gebraut, außerdem was sie froh, dass sie trotzdem nicht mit Malfoy zusammen arbeiten musste. Harry und Ron waren hingegen sehr froh das gleiche Thema zu haben und wollten den Aufsatz zusammen schreiben.

Hermoine beschloss noch heute Abend mit dem Aufsatz zu beginnen und ihn dann schnell hinter sich zu bringen.

Eine seltsame Begegnung in der Bibliothek

3. Kapitel
 

Während Ron und Harry nach dem Unterricht beim Quidditschtraining waren, ging Hermoine in die Bücherei um ihre Hausaufgaben zu machen. Sie suchte sich aus den Regalen die passenden Bücher heraus und machte es sich mit einem großen Stapel Bücher an ihrem Lieblingsplatz bequem.

Sie saß immer an einem kleinen Tisch, der mit einer Bank und einem bequemen Stuhl unter einem der großen Fenster stand.

Hermoine arbeitet konzentriert und effektiv, war jedoch so versunken in ihre Arbeit, dass sie gar nicht merke, wie sie das Abendessen verpasste und es schon dunkel draußen wurde.
 

Draco hatte eigentlich keine Lust schon heute mit dem Aufsatz für Zaubertränke zu beginnen, doch Pansy hatte in heute bereits den ganzen Tag über genervt und in der Bibliothek würde er wenigstens jetzt vor ihr sicher sein.

Beim Abendessen hatte sie ihm mir ihrem gequängel und geklammere vollkommen den Rest gegeben. Er hätte zwar auch in seinen Schlafsaal gehen können, aber auf schlafen oder auf seinem Bett liegen und lesen hatte er noch weniger Lust als auf den Aufsatz.

Schlecht gelaunt betrat er also die Bibliothek und begann sich die Bücher für seinen Aufsatz zusammen zu suchen. Anscheinend arbeitet Granger schon an dem Aufsatz, denn viele der Bücher, die er brauchen würde, standen nicht im Regal. „War ja klar das Miss Neunmalklug heute schon anfängt“ grummelte er.

Missmutig machte er sich auf die Suche nach ihr und hoffte, dass sie die Bücher nicht mit in ihren Gemeinschaftsraum genommen hatte um dort zu arbeiten. In der letzten Reihe der normalen Bibliothek fand er sie dann auch endlich.

Sie hatte sich an einem der kleinen Arbeitsplätze unter den großen Fenstern total hinter den Büchern verschanzt. „Was soll das Granger, du kannst doch nicht alle Bücher über den Vielsafttrank an dich reißen“ zischte er wütend.

Die Griffindor schreckte von ihrer Arbeit hoch. „Was willst du Malfoy? Als ob du heute schon an deinem Aufsatz arbeiten willst! Geh, und nerv mich nicht, Frettchen“ sagte sie leise und genervt, aber bestimmt. Wut kochte in Draco hoch. Wie konnte sich dieses kleine Schlammblut nur so etwas heraus nehmen.

Nur mit Mühe schaffte er es gerade noch so leise zu sprechen – Madame Pince hätte ihm gerade noch gefehlt- „Werd nicht frech, Schlammblut. Und jetzt, her mit den Büchern!“ Auch Hermoine musste sich sichtlich zusammen reißen um nicht laut zu werden „Diese Bücher kannst du haben und hör auf zu nerven Malfoy“ und deutet dabei auf den kleineren der zwei Bücherstapel. Grummelnd nahm sich Draco die Bücher und verzog sich an den Arbeitsplatz am anderen Ende des Ganges.
 

Eigentlich hatte er jetzt endgültig keine Lust mehr an dem Aufsatz zu arbeiten. Sein Streit mit Granger hatte seine Laune nur noch weiter sinken lassen. Statt an dem Aufsatz zu arbeiten, dachte er über seine Rachepläne nach. Leider hatte es sich bisher als äußerst schwierig erwiesen heraus zu finden war das goldene Trio plagte.

Der Klatsch in Hogwards ließ nur verlauten dass Potter momentan extrem launisch war. Laut Pansy – manchmal ist sie dann doch zu was nutze – vermuteten die Patil Zwillinge das Granger eine Diät machte um mit der Figur ihrer sportlichen Wiesel-Freundin mit zu halten und auch endlich mal einen Kerl ab zu bekommen. Sie vermuteten auch das Granger unglücklich verliebt sei, doch hatten sie noch nicht heraus gefunden in wen. Natürlich glaubte Pansy diesen Mist, aß sie doch selber oft so gut wie nichts um noch ein paar Kilos ab zu nehmen. Dabei war sie in Dracos Augen schon viel zu dürr.

Nachdenklich betrachtete er die Griffindor bei der Arbeit. Für ihn war es offensichtlich, dass da noch etwas anderes sein musste als enttäusche Liebe. Ohne ihre Maske wirkte sie verloren und tottraurig, das war ihm in der letzten Woche mehrfach aufgefallen. „Ob ihre Freunde das wohl nicht merken?“ sinnierte er. Draco beschloss das er wohl mit dem Klatsch und über seine normalen Informationsquellen nicht weiter kommen würde. Die Wahrheit würde er leider nur von Granger persönlich erfahren können, oder vom goldenen Trio, aber Granger war wahrscheinlich das einfachste Opfer von den dreien. Sie war schließlich auch nur ein Mädchen und bisher hatte er mit seinem Charme noch immer bekommen was er wollte. Draco grinste siegessicher. Er musste nur noch Grangers Vertrauen gewinnen und dann würde er sich an den drein für die letzten fünf Jahre rächen.
 

Der Slytherin erhob sich von seinem Platz und schlenderte zu der Griffindor. „Bist du mit noch mehr Büchern durch Granger?“ fragte er kalt. Wortlos blickte sie auf und reichte ihm zwei weitere Bücher.

„Du siehst echt beschissen aus Granger, du solltest lieber schlafen gehen anstatt hier zu lernen.“ spottete Draco. Granger funkelte ihn böse an „Halts Maul, Frettchen“ zischte sie.

Draco grinste schelmisch, „ich meins doch nur gut mit dir Granger!“ „Wers glaubt….“ erwiderte sie und widmete sich wieder ihren Büchern.

Draco ging zurück zu seinem Arbeitsplatz. Er war zufrieden mit sich und sich sicher das Granger über seine Worte nachdenken würde. Zu freundlich durfte erschließlich auch nicht werden. Granger war ja nicht dumm und würde sonst misstrauisch werden.
 

Eine viertel Stunde später klappte Hermoine das letzte Buch zu und weitere fünf Minuten später beendete sie ihren Aufsatz. Sie packte ihre Sachen zusammen und warf einen Blick rüber zu Malfoy. „Soll ich ihm die Bücher rüber bringen“ fragte sie sich. Sie zuckte mit den Schultern, griff die letzten drei Bücher und brachte sie rüber zu Malfoy, so musste sie sie wenigstens nicht zurück ins Regal stellen. „Bild dir bloß nicht darauf ein Malfoy“ zischte sie und verließ mit schnellen Schritten die Bibliothek.

Hermoine ging zurück in den Gemeinschaftsraum. Harry und Ron spielten schweigend Zaubererschach und Ginny lass gerade einen neuen Hexenroman. Hermoine hatte wenig Lust sich noch mit jemandem zu unterhalten, also ging sie direkt in den Mädchenschlafsaal.

Dort angekommen suchte sie ihre Schlafsachen und ihren Kulturbeutel zusammen und ging dann ins Bad um sich ihr leichtes Makeup ab zu waschen und die Zähne zu putzen. Außerdem bürstete sie ihre Haare bis sie schön glänzten. Nachdenklich betrachtete sie sich im Spiegel über dem Waschbecken. Malfoy hatte recht, sie sah wirklich beschissen aus. Sie hatte dunkle Augenringe, die sich schon längst nicht mehr mit Makeup vertuschen ließen und außerdem war sie Blass, obwohl der Sommer gerade erst vorbei war. Ihre großen braunen Augen blickten sie traurig und erschöpft aus dem Spiegel an.

Aber warum hatte gerade Malfoy gemerkt wie fertig sie aus sah, während ihre Freunde nichts zu merken schienen. Oder fragten ihre Freunde einfach nicht? Von Ron erwartete sie nichts anderes. Er hatte sowieso kein Gespür für zwischenmenschliches und ging wohl davon aus, dass jeder unliebsame Erfahrungen genauso verdrängte wie er.

Von Harry hatte sie sich aber mehr erhofft, hatte sie doch die letzten Monate oft genug versucht mit ihm zu reden. Sie wollte nicht nur um ihretwillen mit ihm reden, sondern auch um Harry zu helfen. Er versank jedoch in Selbstmittleid und Hermoine war es leid und wusste auch nicht wie sie ihm noch helfen sollte. Sie hatte ihm sogar vorgeschlagen zu einem Therapeuten zu gehen, aber auch bei dem Gespräch hatte er wieder nicht richtig zu gehört. „Vielleicht hätte sie das selber auch tun sollen“, dachte sie „aber jetzt war es zu spät, in Hogwards gab es sowas nicht.“

Hermoine seufzte, nicht mal Ginny hatte bisher etwas gemerkt. Zwar war ihr aufgefallen das sie abgenommen hatte, schien aber wohl davon aus zu gehen dass sie eine Diät machte. Sie hatte ihr zu ihrem Diäterfolg gratuliert und Hermoine hatte es nicht für nötig gehalten sie über die wirklichen Gründe auf zu klären. Sie wollte Ginngy nicht belasten, da sie doch schon genug mit Harry litt.

Hermoine ging zurück in den Schlafsaal, zog die Vorhänge an ihrem Bett wie jeden Abend zu und legte sich hin.

Sie würde auch heute lange nicht einschlafen können. Ihre Gedanken kreisten um ihre angeblich besten Freunde. Sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben mal wieder eine Nacht durch zu schlafen und keine Albträume zu haben. Sie träumte jede Nacht vom Krieg, von den Todessern und von ihren Freunden, um die sie schreckliche Angst hatte. Als letztes glitten ihre Gedanken noch mal zu Malfoy. „Warum hatte gerade er ihre Verfassung bemerkt?“. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, fiel sie in einen Schlaf voller Albträume.
 

So vergingen Wochen in denen Hermoine immer wieder Albträume hatte. Der Unterricht und die Hausaufgaben wurden stressig wie immer, aber wenigstens lenkte sie das ab. Sie aß wenig, schlief schlecht und stürzte sich in die Arbeit.
 

Draco beobachtete sie weiter, aber Hermoine merkte davon nichts. Ihm entging nicht das ihre Verfassung nicht besser wurde und er nahm an, dass sie wirklich nicht mit ihren Freunden redete, jedenfalls nicht über das was sie belastete. Bisher hatte sich für ihn keine weiter Gelegenheit ergeben die Griffindor an zu sprechen, aber sein Plan hatte ja auch noch etwas zeit. Die richtige Gelegenheit würde schon noch kommen.
 


 

So, das wars erstmal wieder. Ich hoffe es gefällt euch. Die nächsten Kapitel werden wohl recht schnell folgen, da ich gerade viel Zeit zum schreiben habe.

Ein ganz normaler Schultag

Kapitel 4: Ein ganz normaler Schultag
 

Total erschöpft und verschwitzt erwachte Hermoine diesen morgen mal wieder aus ihren Albträumen. Noch verschlafen ging sie ins Bad. Sie duschte lang und heiß in der Hoffnung die Schwere aus ihren Gliedern zu vertreiben.

Sie trocknete ihre Haare mit einem Zauber, legte Makeup auf und zog ihre Schuluniform an. Mit ihrer Schultasche über der Schulter verließ sie wenig später den Griffindortum Richtung große Halle.

Mit einer großen Tasse Kaffee vor sich, von der sie hoffte, dass sie ihre Lebensgeister wecken würde, begann sie in ihrem Lehrbuch für Arithmantik zu lesen.
 

Nach und nach füllte sich die große Halle. Harry und Ron kamen erst 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn in die Halle gestürmt. Im Laufen diskutierten sie noch über das gestrige Quidditschtraining. Ginny begleitete die beiden und setzte sich dann neben Hermoine. „Guten Morgen Hermoine.“ Sagte Ginny freundlich und lächelte ihre Freundin an. „Guten Morgen“ erwiderte Hermoine.

„Sag mal Hermoine, könntest du mir einen Gefallen tun? Würdest du meinen Aufsatz für Verwandlung lesen?“, fragte Ginny und setzte ihren Dackelblick auf. Eigentlich wollte Hermoine nicht, aber sie konnte ihrer Freundin nichts abschlagen. Sie nickte und Ginny fiel ihr freudestrahlend um den Hals. Kurz dachte Hermoine das es mal wieder typisch war, sie halt Ginny, aber ihre Freunde taten doch eigentlich seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten schon nichts mehr für sie. Sie war mal wieder zu gutmütig gewesen.
 

Gemeinsam mit Harry und Ron machte sich Hermoine dann auf den Weg zu Verwandlung. Sie waren spät dran und auch wenn sie Griffindors waren, würde McGonagall ein zu spät kommen mit Punktabzug bestrafen. Als sie den Klassenraum betraten saßen die meisten anderen Schüler schon an ihren Plätzen. Malfoy rief ihnen, als sie an seiner Reihe vorbei gingen, zu „Na Potter, mal wieder verschlafen? Wenn ihr nächstes Wochenende auch so verpennt spielt, wird das das kürzeste Quidditschspiel in der Geschichte von Hogwards und sogar die Hufflepuffs fegen euch ganz schnell von den Besen!“ höhnte er mit fiesem grinsen. Gerade als Ron etwas erwidern wollte, betrat Prof. McGonagall den Klassenraum und bat um Ruhe.

Draco hatte Granger während des kurzen Geplänkels beobachtet. Sie hatte nur kurz und erschöpft aufgesehen und war dann weiter nach vorne auf ihren Platz gegangen. Potter und Wiesel mussten wirklich noch blöder und blinder sein als er dachte, denn Granger wirkte in den letzten Tagen noch kränklicher und die beiden schienen es nicht zu merken. Wirklich dumme Freunde hatte sie sich da wohl ausgesucht. Aber eigentlich konnte ihm das ja egal sein, oder sogar freuen, denn durch ihre Dummheit würde er Granger auf seine Seite ziehen. Er überlegte ob seine Bemerkung von neulich in der Bibliothek gewirkt hatte, ob sie wirklich über seinen Kommentar nachgedacht hatte. Schließlich hatte er damit zugegeben dass er sie zumindest so genau ansah um zu sehen dass es ihr nicht gut ging. Wenn er es erstmals geschafft haben würde in ihren Gedanken zu sein, wäre der Weg zu ihrem Vertrauen nur noch kurz. Draco grinste zufrieden.

Prof. McGonagall betrat den Klassenraum und begann mit dem Unterricht und Draco konzentrierte sich erstmals darauf, denn er wollte auf keinen Fall Punkte für sein Haus verlieren, weil er Unaufmerksam war.
 

Nach Verwandlung hatten sie Kräuterkunde. Draco ging mit Crabby, Goyle und Daphne zu den Gewächshäusern. Seine Laune sank merklich, denn Kräuterkunde war für ihn eines der langweiligsten und überflüssigsten Fächer überhaupt. Nur Muggelkunde wäre wohl noch langweiliger und auch überflüssiger gewesen, wenn er es belegt hätte. Kräuterkunde musste er aber belegen, denn zu seinem bedauern hatte seine Mutter darauf bestanden, da sie wollte das er alle Elemente verstand die fürs Zaubertrankbrauen nützlich waren.

Prof. Sproud begann mit dem Unterricht und erzählte ihnen etwas über die Wachstums- und Erntezyklen bestimmter Kräuter und wie man sie lagern musste. Draco hörte nicht richtig zu, denn es interessierte ihn ja auch nicht wirklich. Als Prof. Sproud in die Hände klatschte und sie laut aufforderte sich einen Partner für das Ernten der Kräuter zu suchen, fing das übliche Gemurmel und Stühle rücken an.

Draco grinste, dass war seine Chance, jetzt musste er nur noch sicher gehen dass keiner ihm zuvor kam. Er ging nach vorne und stellte sich an Grangers Tisch bereit jeden mit einem unfreundlichen Blick zu vertreiben. Solange noch andere Schüler frei waren, würde Granger wohl kaum mit ihm zusammen arbeiten, also musste er zusehen dass erst alle aufgeteilt waren, bevor er sie ansprach. Doch das Glück schien auf seiner Seite zu sein, denn Granger machte sich gar nicht erst die Mühe sich nach einem Partner um zu sehen. Sie schien die Aufgabenstellung gar nicht richtig mit bekommen zu haben und kramte nur gedankenverloren in ihrer Schultasche, wohl um ihr Arbeitsmaterialien raus zu suchen.
 

Nachdem Hermoine ihre Sachen aus gepackt hatte, blickte sie sich an ihrem Tisch um und erwartet eigentlich Neville neben sich zu sehen, denn normalerweise arbeitet sie in Kräuterkunde mit ihm zusammen, schließlich war er richtig gut in diesem Fach. Neben ihr saß jedoch Niemand. Suchend blickte sie sich um uns sah das Neville wohl heute mit Padma zusammen arbeiten würde. Wie immer bildeten Ron und Harry ein Arbeitspaar, aber auf die beiden hätte sie eh keine Lust gehabt.

Sie freute sich eigentlich schon leise, dass sie alleine arbeiten könnte, als auf ein Mal Malfoys schnarrende Stimme neben ihr erklang: „Tja, da bleiben wohl nur noch wir beide übrig Granger.“ Hermoine konnte nicht verhindern, dass sie wütend wurde, was bildete sich der überhaupt ein. „Verpiss dich Malfoy. Meine Laune ist sowieso schon auf dem Nullpunkt. So ein paar Kräuter kann ich auch noch alleine ernten.“, zischte sie. Draco setzte sein typisches, fieses grinsen auf und antwortet: „Pech gehabt, Anweisung von Prof. Sproud. Du willst doch wohl nicht riskieren das deinem Haus Punkte ab gezogen werden, nur weil du bockig bist. Du wirst mich halt die zwei Schulstunden ertragen müssen.“, und setzte sich neben ihr an den Tisch.

Hermoine resignierte. Sie zog ihre Schutzhandschuhe an, schob Malfoy die Hälfte der Kräutertöpfe hin und begann mechanisch die Blätter an ihren Kräutern ab zu schneiden. Sie hoffte das die Stunde schnell und schweigen vorbei gehen würde, Malfoy sollte sie bloß in Ruhe lassen.

Den Gefallen tat ihr Malfoy jedoch nicht. „Heute Nacht wieder schlecht geschlafen?“, fragte er leise. Hermoine sah in verwirrt an, „Was soll das denn? Der verarscht mich doch.“, dachte sie und sagte, „Das geht dich gar nichts an Malfoy und wie kommst du überhaupt darauf?“. Sie rechnete mit einer fiesen Antwort, einer Beleidigung oder einfach nur Spott, aber nichts davon kam über seine Lippen.
 

Er sah sie nicht an und arbeitet einfach schweigend weiter. Hermoine dachte schon er hätte sie nicht gehört oder würde es einfach auf sich beruhen lassen, als er leise und fast schon freundlich anfing zu sprechen: „Man sieht es dir an, du siehst müde aus und das schon länger. Wenn du also nicht krank bist, schläfst du also einfach nur schlecht. Albträume? Ich wette Potter und Wiesel haben es nicht mal gemerkt.“. Den letzten Satz spuckte er förmlich triefend vor Abscheu aus. Hermoine hatte währenddessen ihre Arbeit unterbrochen, zu sehr hatte sie seine relativ freundliche Stimme überrascht.

Sie sah Malfoy an und auch er blickte nun auf. „Wer bist du?“, fragte Hermoine leise. Das konnte einfach nicht Draco Malfoy sein. Malfoy war nie freundlich zu ihr und schon gar nicht gab er zu sie beobachtet zu haben, denn genau das hatte er gerade getan. Seine, für ihn untypisch netten Worte hatten sie wirklich überrascht. Machte er sich am Ende sogar noch Sorgen über sie? Hermoine schüttelte den Kopf, das war absurd.

Draco hatte sich währenddessen weiter seiner Arbeit gewidmet. „Es ist nicht jeder so blind wie Potter und Wiesel und wird endlich erwachsen Granger, auch ich kann freundlich sein.“, sagte er ernst.

„Aber…aber normalerweise doch nicht zu mir. Ich meine… ich bin doch eine Griffindor und das ein Schl…..“, stotterte sie und bekam das letzte Wort nicht über die Lippen. „Meinst du Schlammblut? Soll ich dich lieber wieder so nennen Granger?“, er schüttelte den Kopf und fuhr fort, „Nimms einfach hin, dass ich dich gerade nicht beleidige, sondern versuche ein normales Gespräch mit dir zu führen.“

Hermoine wusste nichts zu erwidern und so schwieg sie. Sie arbeiten schweigend bis zum Rest der Stunde. Am Ende nickte Draco Hermoine zu und ging dann wieder zu den Slytherins. Hermoine war immer noch in Gedanken und versuchte zu verstehen was das gerade gewesen war, als Harry und Ron schon aufgeregt auf sie zu gestürmt kamen.

„Was wollte denn Malfoy von dir und warum habt ihr zusammen gearbeitet? Hat er dich beleidigt?“, fragte Ron forsch. Hermoine beruhige sie: „Wir haben kaum miteinander gesprochen und es war ja sonst niemand mehr über.“
 

Langsam gingen die drei über die herbstlichen Ländereien zurück zum Schloss. Ron sagte skeptisch: „Das hat aber ganz anders ausgesehen, als ob ihr euch unterhalten hättet.“ Hermoine verdrehte genervt die Augen: „Malfoy hat nur angegeben das sie uns dieses Jahr beim Quidditsch fertig machen werden.“ Das war das richtige Stichwort, stellte sie fest, denn Harry und Ron verfielen erst in wüste Beschimpfungen um dann in eine Diskussion über neue Spielzüge gegen Slytherin über zu gehen. Sie diskutieren immer noch als sie die große Halle erreichten und sich zum Mittagessen an den Griffindortisch setzten.

Hermoine nahm sich nur etwas Suppe, aber trotzdem hatte sie schon nach wenigen Löffeln eigentlich keinen Hunger mehr sie schob den Teller weg und stand auf. Sie verabschiedete sich von Harry und Ron mit den Worten: „Ich muss noch in die Bücherei um vor Arithmantik noch etwas nach zu schlagen.“, und verließ eilig die große Halle, jedoch nicht in Richtung Bücherei, sondern in Richtung des Arithmantikklassenraumes. Sie musste jetzt alleine sein und nachdenken, viel zu sehr verwirrte sie das Gespräch in Kräuterkunde.
 

Die Tür zum Klassenraum war glücklicherweise offen und so konnte sie sich schon auf ihren Platz setzten. Sie verkreuzte die Arme auf dem Tisch und legte ihren Kopf auf den Armen ab. Was war das nur vorhin gewesen. Was wollte Malfoy damit erreichen? Er würde doch nie freundlich zu ihr sein ohne einen Plan zu haben. War ihm ihre wochenlange Müdigkeit wirklich aufgefallen, oder hatte er nur ins Blaue geschossen? Sie wusste keine Antworten, aber ihr war klar, dass sie Malfoy trotzdem nicht trauen würde und ganz sicher würde sie mit ihm nicht über ihre Sorgen reden.
 

Hermoine merkte nicht wie sich der Klassenraum füllte, erst als sie von der Seite am Ellenbogen angestoßen wurde, wurde ihr bewusste das Prof. Vektor bereits vor der Klasse stand und gerade mit dem Unterricht begann. Sie wollte sich gerade fürs „wecken“ bedanken, als ihr einfiel das auch in Arithmantik Malfoy neben ihr saß, weil sie mal wieder die einzigen Slytherins und Griffindors im Kurs waren. Also zog sie einfach nur ihre Arbeitsmaterialien aus ihrer Tasche und konzentrierte sich auf den Unterricht.

Draco musterte sie während der ganzen Stunde immer wieder aus den Augenwinkeln. Als er sie anscheinend schlafend auf ihrem Platz gefunden hatte, wollte er sie eigentlich erst mit einem blöden Spruch unsanft wecken. Aber dann hatte er wieder ihre müden und traurigen Augen im Kopf, die ihn in Kräuterkunde angesehen hatten. Sie musste wirklich sehr müde sein, wenn sie schon im Klassenzimmer einschlief. Er hatte sich einen Moment Zeit genommen um die schlafende Griffindor zu mustern und ich gefragt ob sie wohl in den letzten Wochen noch mehr abgenommen hatte.

Außerdem war ja auch kein Slytherin da, vor dem er den harten spielen musste und die Hufflepuffs und Ravenclaws in den vorderen Reihen beachteten ihn sowieso nicht. Letztendlich hatte er sie nur leicht am Ellenbogen angestoßen und sich innerlich gegen eine Beleidigung von ihr gewappnet, doch die kam nicht.

Innerlich fluchte er über sich selber, er befürchtete das sein Racheplan langsam aus dem Ruder lief, denn viel zu oft hatte er die kleine Griffindor in den letzten Wochen beobachtet, nicht weil er endlich hinter ihr „Geheimnis“ kommen wollte, sondern weil er sich wohl irgendwie Sorgen um sie machte.
 

Er schämte sich für seine Gefühle und Gedanken ihr gegenüber und redete sich oft selber abends im Bett ein das sie immer noch nerv tötend war. Schließlich war sie immer noch Miss Neunmalklug, ein Schlammblut –auch wenn ihm dieses Wort heute seit Wochen das erste Mal wieder über die Lippen gekommen war und er es am liebsten auch da nicht ausgesprochen hätte- und einfach ätzend, aber in Wirklichkeit machte er sich Sorgen um sie. Keiner durfte von diesen Gedanken erfahren, denn er, ein Malfoy dürfte so nicht denken, sie war wertlos für Seinesgleichen, daher versuchte er die meiste Zeit seine Gefühle so gut es ging zu unterdrücken.
 

Er würde sich an Potter und Wiesel denn noch schrecklich rächen müssen, mittlerweile war er sogar noch mehr wütend auf sie als früher. Morgens stieg in ihm oft die kalte Wut hoch, wenn er sah wie Granger manchmal nur mit zitternden Händen ihre Kaffeetasse halten konnte, weil sie so müde zu sein schien. Ihre tollen Freunde bekamen wirklich auch gar nichts mit, wie blind konnte man nur sein und nicht sehen das die beste Freundin so abbaute. Sie schien sich wirklich an zu strengen ihre Fassade aufrecht zu erhalten, beteiligte sie sich doch meistens immer noch rege am Unterricht.

Uns sowas wie Potter und Wiesel nennt sich Griffindor, wo doch in Griffindor angeblich Freundschaft und Mut herrschen. Er musste sich zusammen reißen um nicht lauft auf zu lachen über diese Ironie.
 

Ihm tat es wirklich leid, dass er Granger nicht helfen konnte und beschloss daher sich das Ganze nicht mehr lange an zu sehen. Er würde eine Möglichkeit finden, dass sie sich Hilfe suchte.


 

So, das wars auch wieder. Ich hoffe, das es konsequent geschafft habe Hermoine in Dracos Geanken nur als Granger oder ähnliches zu bezeichnen und auch Hermoine nicht als Draco an ihn denkt. Momentan passt das einfach noch nicht.

Der unbekannte Freund und eine überraschende Erkenntnis

Kapitel 5:
 

Während Hermoine nach dem Arithmantikunterricht wieder in die Bücherei ging um sich in ihren heiß geliebten Büchern zu vergraben, machte sich Draco auf den Weg zum Quidditschfeld um etwas zu fliegen.

Auch wenn er zu Beginn des Schuljahres war er zwar aus der Mannschaft ausgetreten, aber das fliegen liebte er immer noch und seine Sportsachen befanden sich immer noch in den Umkleideräumen der Slytherins, genauso wie sein Besen. Er musste den Kopf frei kriegen und das ging am besten auf dem Besen und in der Luft.

Er ging in die Umkleide der Slytherins und nahm einen wärmeren Umhang und seine Sportbekleidung aus dem Spind. Er zog sich um, überlegte kurz ob er auch noch die Handschuhe brauchen würde, denn es war schon unangenehm kalt draußen für Ende Oktober. Auf dem Besen würde es sicher noch kälter sein. Er streifte die Handschuhe um, griff zu seinem Besen und ging raus aufs Spielfeld.
 

Der Slytherin stieg auf seinen Besen und stieß sich kraftvoll vom Boden ab. Schnell gewann er an Höhe. Er genoss die Geschwindigkeit und den Wind, der ihm entgegen peitschte. Er flog halsbrecherische Manöver, Sturzflüge und Runde um Runde ums Stadion. Nach gut einer Stunde landete er erschöpft, durchgefroren aber glücklich wieder auf dem Boden. Er ging zurück in die Umkleiden und gönnte sich eine ausgiebige heiße Dusche. Er zog seien Schuluniform wieder an und ging zurück ins Schloss zum Abendessen.
 

Das Abendessen hatte bereits begonnen als Draco die Halle betrat. Er setzte sich zu Blaise und Daphne, die ihn freundlich begrüßten und ihn in ein Gespräch über das nächste Hogesmeadwochenende verwickelten. Draco war sich noch nicht sicher, ob er nächstes Wochenende wirklich nach Hogsmead gehen wollte, denn eigentlich brauchte er nichts und die Durchsuchungen von Filch, die Dumbledore zu ihrer aller Sicherheit eingeführt hatte, waren echt nervig.

Nachdem Daphne sich aus ihrem Gespräch ausgeklinkt und in ein Buch vertieft hatte, fragte Blaise ihn leise: „Du bist wieder normal ansprechbar? Die letzten Wochen warst du ja richtig in dich gekehrt. Was ist passiert? Hast du eine Lösung für dein Problem gefunden?“

Draco seufzte, er wusste genau was Blaise meinte, auch wenn er dieses Problem hartnäckig versuchte zu unterdrücken, er konnte ja doch nichts daran ändern. Wer dachte schon gerne an seinen baldigen Tot. „Nein, ich Versuchs zu verdrängen, aber ich war gerade fliegen, das macht den Kopf frei.“, erklärte Draco. Blaise sah ihn wissend an und erwiderte: „Du weißt schon das dein Vater seine Meinung nicht ändern wird und das man sich ihm – Du Weißt schon Wer - nicht wiedersetzten sollte und auch der Wunderling da vorne,“, dabei deutet er mit dem Kopf auf Dumbledore, „wird dir gegen du Weißt schon Wen nicht helfen können oder wollen, schließlich sind deine Eltern bekannte Todesser.“ „Ja, ich weiß.“, zischte Draco genervt, „Ich denke oft darüber nach, aber egal was ich tun könnte, ich werde es eh nicht überleben.“ Blaise nickte traurig, schließlich war Draco seit langen Jahren sowas wie ein Freund für ihn, soweit man unter Slytherins halt Freundschaften hatte.

Ihm waren die Blicke, die Draco der Granger zuwarf nicht entgangen, aber er hoffte einfach das sein Freund schon wüsste was er tut und sich nicht noch mehr in Probleme verstrickte. Er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben das am es am Ende doch noch ein gutes Ende mit Draco nehmen würde, auch wenn dafür schon fast ein Wunder nötig wäre.

Draco suchte währenddessen mal wieder den Griffindortisch mit seinen Augen nach ihr ab. Sie war schon wieder nicht zum Essen erschienen. Wahrscheinlich war sie wieder in der Bücherei und hatte die Zeit vergessen, oder wollte gar einfach nichts essen. Einer Eingebung folgend griff er nach zwei Sandwichten und wickelte diese in eine Servierte ein, dann nahm er noch eine Flasche Kürbissaft und verabschiedete sich von Blaise und Daphne.

Er verließ die Große Halle in Richtung Bibliothek. Er hatte Glück, denn Madame Pince befand sich gerade nicht in ihrem Büro, anscheinend war sie selber gerade beim Abendessen. Hätte sie ihn mit den Broten und der Saftfalsche in der Hand in der Bücherei gesehen, hätte er sich sicher eine ihre Predigten über ihre wertvollen Bücher anhören müssen. Er ging zielstrebig zum letzten Gang an dessen Ende der Tisch stand an dem Granger immer arbeitete.
 

Er fand eine schlafende Hermoine vor, die ihren Kopf auf ihre Arme gelegt hatte. Sie schien ruhig zu schlafen und er beschloss, ihr diesen Schlaf zu gönnen, denn wenn sie schon in der Bücherei einschlief, war sie sicher wirklich sehr müde. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, wenigstens schlief sie jetzt mal, auch wenn die Bücherei sicher nicht der richtige Ort dafür war.

Kurz entschlossen zog er Feder und Pergament aus seiner Tasche, tauchte die Feder in Hermoines offenes Tintenglas und schrieb eine kurze Notiz. Er stellte die Flasche auf die Bank neben Hermoine, lege die Sandwichtes dazu und lehnte die Notiz an die Flasche. Mit schnellen Schritten verließ er, nach einem letzten Blick auf die Schlafende, zufrieden die Bibliothek.
 

Er ging in zurück in die Kerker. Im Gemeinschaftsraum saßen bereits Blaise und Daphne vorm Kamin. Draco setzte sich zu ihnen an den Kamin und seit langer Zeit redete er mal wieder richtig mit ihnen.

Es tat gut mal wieder richtig Zeit mit den beiden Menschen zu verbringen, die er wohl am ehesten als seine Freunde bezeichnen würde, denen er sogar relativ viel privates anvertraute. Eigentlich waren sie seine engsten Vertrauten, auch wenn es richtig Freundschaften unter Slytherins selten gab, so waren sie wohl doch seine Freunde. Blaise kannte er schon so lange, schon in Kindertagen hatten sie sich kennen gelernt, bevor sie nach Hogwards gekommen waren. Auch Blaise kam aus einer alten Zaubererfamilie, und auch seine Eltern waren Todesser, doch hatten sie sich bei der Rückkehr des dunklen Lords im letzten Jahr ins Ausland abgesetzt.
 

Heute Abend war Draco mal wirklich zufrieden mit sich. Er lobte sich selber für seine Aktion in der Bibliothek, schließlich würde Hermoine – ja, er wollte es zwar nicht, aber immer öfter ertappte er sich dabei sie in Gedanken Hermoine zu nennen – so nicht wissen von wem das Essen war und hoffentlich etwas davon essen. Vielleicht würde er es schaffen ihr noch mehr zu helfen und ihr würde es bald besser gehen, das hoffte er jedenfalls.

Leider glitten seine Gedanken dann wieder zu dem Gespräch, was er mit Blaise in der großen Halle gehabt hatte und die Ausweglosigkeit seiner Situation wurde ihm wieder klar. Er hatte sich vor genommen die letzten Monate zu genießen, ein Mal im Leben nur das zu tun was er wollte. Er würde dafür sorgen dass es Hermoine gut gehen würde, einmal wollte etwas wirklich Gutes tun, etwas Nützliches. Er wollte sein wie er wirklich war, keine Maske mehr tragen, wenigstens manchmal. Sich offen und direkt den Slytherins zu stellen traute er sich nicht wirklich, aber vielleicht könnte er es schaffen wenigstens vor seinen Freunden seine Maske vollkommen fallen zu lassen.

Schon seit Wochen dachte er immer weniger abfällig über Hermoine, schließlich war ihm in den Ferien bewusst geworden, dass auch seine Reinblütigkeit ihn am Ende nicht schützen würde.
 

Während Draco so versunken in seinen Gedanken im Gemeinschaftsraum saß, wachte Hermoine in der Bibliothek, kurz vor Beginn der Sperrstunde, auf.

Mit einem Blick auf die Uhr musste sie feststellen, dass sie nicht nur das Abendessen verschlafen hatte, sondern auch in 20 Minuten in ihrem Gemeinschaftsraum sein musste. Sie wollte gerade nach ihrer Tasche greifen, um ihre Sachen darin zu verstauen, als ihre die Flasche, das Serviertenpäckchen und die Notiz auf der Bank neben ihr auffielen. Neugierig nahm sie das Pergament in die Hand und entrollte es. Dort stand in spitzer, klarer Schrift:
 

Du warst heute Abend Nicht beim Abendessen, aber du solltest etwas essen, bitte. Bitte iss ein wenig.

In Sorge,

ein Freund.
 

Verwundert lass Hermoine die Zeilen. Sie kannte die Schrift nicht. Wer hatte ihr das hier wohl gebracht? Weder Ron, Harry noch Ginny oder Luna und Neville hatten so eine schöne und klare Schrift. Grübelnd schob sie die Notiz in ihre Umhangtasche, packte ihre Schulsachen ein und verließ mit der Flasche und den Sandwichtes in der Hand die Bücherei. Auf dem Gang wickelte sie die Servierten auf und stellte fest, dass sie beim Anblick der Sandwichtes doch Hunger bekam. Sie steckte die Flasche Kürbissaft in ihre Tasche und begann im gehen zu essen.
 

Als sie das Portrailoch des Griffindorturms erreichte, hatte sie die Brote bereits aufgegessen und auch der Kürbissaft war fast leer. Hermoine betrat den Gemeinschaftsraum, begrüßte ihre Freunde und ging weiter in den Schlafsaal. Seit neustem hin Lavander Brown dauernd an Rons Lippen. Seit dem letzten Quidditschspiel, waren die beiden ein Paar und Lavander drängte sich wirklich nervig in ihre Clique. Auf sie und auf Harrys Trübsinnigkeit hatte sie heute wirklich keine Lust. Außerdem war sie müde und erschöpft.
 

Hermoine machte sie bettfertig und kuschelte sich in ihr weiches Kissen, bevor sie die Vorhänge ihres Bettes zu zog. Sie lass noch mal die Notiz, die sie zuvor aus ihrem Umhang genommen hatte. Ihr wollte einfach nicht einfallen woher sie diese schöne Schrift kannte. War es am Ende noch Malfoy gewesen, der ihr das Essen gebracht hatte? Mit diesem Gedanken im Kopf schlief sie ein. Diese Nacht war eine der wirklich schlimmen Nächte.

Mehrmals wachte sie schweißgebadet auf und als sie schließlich um fünf Uhr morgens erneut wacht wurde, beschloss sie, dass es besser war auf zu stehen, als weiter zu schlafen. Bis zum Frühstück waren es noch 1 ½ Stunden, aber sie würde sich einfach Zeit lassen. Sie gönnte sich mal wieder eine lange Dusche, zog sich langsam an und setzte sich zum Schluss noch etwas in den Gemeinschaftsraum und beobachtet e wie die Reste des gestrigen Feuers im Kamin glommen.
 

Um kurz nach sechs machte sie sie auf den Weg in die Große Halle. Sie hatte sich gerade am Griffindortisch, an dem, genau wie anderen Tischen, noch niemand saß, nieder gelassen und ihr Buch aus ihrer Tasche gezogen, als vor ihr das Frühstück erschien. Mit zittrigen Händen goss sie sich eine große Tasse heißen Kaffees ein und legte ihre Hände, wie um sich zu wärmen um die Tasse. Sie trank begierig, so schnell es ging ohne sich zu verbrennen den Kaffee und spürte schon bald wie er sie belebte und von innen wärmte. Zufrieden vertiefte sie sich in ihr Buch.
 

Während Hermoine schon ihren Kaffee genoss, war Draco noch auf dem Weg in die große Halle. Er hatte richtig gut geschlafen und war heute sehr früh, aber voller Tatendrang und erholt aufgewacht. Er hatte nicht mehr länger im Bett liegen können und somit beschlossen heute sehr früh zu Frühstücken.
 

Er betrat die Große Halle und war wirklich überrascht dass schon jemand da war. Er hatte gedacht dass er so früh der Einzige sein würde. Noch mehr überraschte es ausgerechnet sie hier jetzt schon an zu treffen. Normalerweise kam sie doch sogar oft noch nach ihm zum Frühstück. Er setzte sich an seinen üblichen Platz am Slytherintisch und begann zu frühstücken.

Er beobachtet Hermoine und hoffe, dass sie die Brote gestern Abend gegessen hatte. Jetzt schien sie ja wieder nur Kaffee zu trinken, denn der Teller vor ihr war leer und sauber. Gedankenverloren legte sie das Buch beiseite und griff nach der Kaffeekanne. Als er sah, dass ihre Hände schon wieder vor Erschöpfung leicht zitterten, keimte wieder diese Wut in ihm auf. Ihr ging es immer noch nicht besser. Bisher hatte er heute Morgen keinen Blick auf ihr Gesicht werfen können, denn sie hatte den Kopf zu sehr in das Buch gesteckt und ihre Haare fielen ihr wie ein Vorhang vors Gesicht, aber er war sich sicher, dass es immer noch Blass war und er wieder dunkle Rinte unter ihren Augen entecken würde.
 

Sein Entschluss von vorigen Abend kam ihm wieder in den Sinn und er beschloss, dass er jetzt handeln musste. Jetzt war der perfekte Zeitpunkt, niemand war da um ihn zu stören und sich zu wundern warum er mit Granger sprechen würde. Er würde jetzt dafür sorgen dass sie sich Hilfe sucht, wenn sie schon seine Hilfe sicher nicht zulassen würde. Ihm war egal, dass er sie dafür vielleicht unter Druck setzten müsste, aber am Ende würde es ihr gut gehen.
 

Entschlossen stand er auf und ging mit schnellen Schritten zum Griffindortisch. Ihr gegenüber blieb er stehen und baute sich vor ihr auf. Er stütze eine Hand auf dem Tisch ab und nahm ihr mit der Andren das Buch aus der Hand. Sie funkelte ihn böse, an doch er stoppte jegliche Bemerkung von ihr mit einer herrischen Handbewegung und auch sein entschlossener Blick trug wohl seinen Teil bei. Er legte das Buch bei Seite und stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab. Wütend funkelte er sie an und sage bestimmt: „Wenn du mit mir nicht reden willst und mir nicht vertraust, verstehe ich das sehr gut, doch du solltest wenigstens deinen Freunden vertrauen und mit ihnen reden. Lass dir helfen. Ich kann es wirklich nicht mehr mit ansehen wie du kaputt gehst.“

Hermoine blickte ihn aus großen Augen geschockt an und sagte nur: „Du warst das gestern in der Bibliothek?!“ Draco nickte, drehte sich um und verließ eilig die Halle. Er musste raus, sonst hätte es kein Zurück mehr gegeben. Er hatte schon mehr gesagt und preis gegeben als geplant. Aufgewühlt verließ er das Schloss und lief bis zum Beginn des Unterrichtes über die Längerrein und versuchte seine Gedanken und Gefühle zu ordnen.

Hermoine sah Draco hinterher, der fast schon fluchtartig die Halle verließ. Hatte Draco Malfoy gerade wirklich direkt zugegeben das er sich Sorgen um sie machte? Waren ihre Vermutungen nach ihren letzten Gesprächen etwa doch richtig gewesen? Sie hatte so viel Wut in seinen Augen gesehen, aber auch Sorge und Trauer, oder war es etwas anderes gewesen?
 

Den ganzen Tag über war sie tief in Gedanken versunken. Natürlich hatten Harry, Ron und Ginny es bemerkt, aber Hermoine hatte sich in den letzten Wochen ja sowieso zurück gezogen. Ron was der festen Meinung das sie es ihnen schon sagen würde, wenn es etwas wichtiges währe, außerdem hatte er momentan eh nur Lavander im Kopf. Ginny hingegen vermutete das Hermoine traurig war weil Ron nun mit Lavander zusammen war und sie in Ron verliebt war. Ginny wollte sie jedoch nicht drängen darüber zu reden, denn schließlich drängte Hermoine sie auch nicht über Harry zu reden, sondern wartet einfach bis Ginny dazu bereit war. Sie hatte Harry von ihren Vermutungen erzählt und er hatte alles einfach nur so hin genommen und gemeint das Hermoine klug genug war das alles selber hin zu bekommen. Außerdem meinte er das Ginny sicher recht hätte, denn schließlich war sie ihre beste Freundin und außerdem auch eine Frau, die eine andere Frau sicher besser einschätzen könnte als Ron oder er.
 

Am Abend saß Hermoine wieder in der Bibliothek und Arbeitet an ihren Hausaufgaben. Sie saß gerade an einem Aufsatz für Snape für Verteidigung gegen die dunklen Künste, als sie durch ein räuspern unterbrochen wurde.

Vor ihrem Tisch stand Draco Malfoy und musterte sie kritisch. „Hast du mit ihnen gesprochen?“, fragte er monoton. Sie schüttelte den Kopf. „Wirst du heute noch mit ihnen reden?“, frage er weiter und jetzt eindringlicher. Wieder schüttelte sie nur den Kopf. Er war ratlos, was wollte sie mit ihrem Verhalten erreichen? „Wieso willst du nicht mit deinen Freunden reden?“, fragte er leise. Sie wusste zwar nicht warum sie ihm ehrlich antwortet oder überhaupt mit ihm sprach, schließlich war er ihr Feind, aber sie antwortet flüsternd: „Es hat doch sowieso keinen Sinn, sie wollen es nicht hören.“ Draco schüttelte ungläubig den Kopf. So dumm konnten nicht mal zwei Weaslys und Potter sein.

Er war wieder wütend, auch wenn er sie so jetzt von sich weg treiben würde, er musste sie jetzt zum handeln zwingen, anders würde es nicht gehen. Gepresst sage er: „Du wirst jetzt zu ihnen gehen und mit ihnen reden, sonst gehe ich zu McGonagall!“ Hermoine blickte ihn entsetzt und überrascht an. „Geh, sofort Hermoine und wenn sie wirklich so dumm sind und dir nicht zu hören, dann komm zurück. Ich bin hier. Bitte, Hermoine, geh!“, eindringlich redete er auf sie ein.

Entsetzt musste er feststellen, dass er schon wieder zu viel gesagt hatte und dass er sie Hermoine genannt hatte.
 

Hatte sie ihm zu Anfang noch ihre Meinung sagen wollen, denn schließlich war seine Drohung zu McGonagall zu gehen schlicht und einfach Erpressung, so war ihre Wut jetzt vollkommen verflogen. Er hatte sie Hermoine genannt und sie hatte in seinen Augen keinen Hass, keinen Zorn und keine List erkennen können und auch die Maske, die er sonst immer trug, war verschwunden. ER hatte sie wieder so angesehen wie am Morgen. In seinen Augen hatten sich Sorge und Mitgefühl gezeigt. Sie konnte nur nicken, denn seine Worte hatten ihr die Sprache verschlagen. Eilig verließ sie die Bücherei in Richtung Griffindorturm.


 

Ich hoffe, euch gefällt auch dieses Kapitel.

Wut, Trauer und neues Vertrauen

Kapitel 6:
 

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum überlegte Hermoine fieberhaft wie sie anafangen sollte. Eigentlich würde sie aufgrund so einer Erpressung nicht reagieren, aber Malfoy hatte ja recht und vielleicht war der Tritt in den Allerwertesten, den sie brauchte um es noch ein Mal zu versuchen.

Letzte Woche hatte sie schließlich schon Prof. McGonagall angesprochen und sie gefragt ob es ihr gut ginge. Zum Glück war sie mit ihrer Lüge vom Stress mit dem Lernen und mit den Vertrauensschüleraufgaben einfach überlastet war. Nachdem Prof. McGonagall sie gebeten hatte sich auch mal eine Pause vom lernen zu gönnen, hatte sie sie gehen lassen.
 

Kurz überlegte sie ob sie Malfoy einfach anlügen sollte. Sie könnte morgen so tun sollte als ob alles gut wäre, aber sie wusste, dass sie eine schrecklich schlechte Lügnerin war und Malfoy nicht dumm; auch wenn er ein arrogantes Arschloch war, obwohl er in den letzten Wochen ja eigenartiger weise recht freundlich zu ihr gewesen war und schien sich sogar Sorgen um sie zu machen.
 

Sie betrat den Gemeinschaftsraum und schob ihre Gedanken um Malfoy fürs erste beiseite, jetzt brauchte sie einen klaren Kopf. Sie atmete noch einmal tief durch und ging dann auf die Sitzgruppe zu, in der Harry mit Ginny und Ron mit Lavander zusammen saßen. Jetzt musste sie nur noch Lavander los werden. „Hallo!“, begrüßte Hermoine ihre Freunde. „Hallo Hermoine, was gibt’s?“, fragte Ginny. Allen Mut zusammen nehmend sagte Hermoine: „Ich muss mit euch reden, alleine.“, und sah dabei nacheinander ihre drei Freunde an. Als letztes fiel ihr Blick auf Lavander „Würdest du uns bitte alleine lassen.“, sagte sie zu ihr. Lavander wollte protestieren, doch Ron sagte sanft zu ihr: „Bitte Lavander, ich komme gleich zu dir.“ Er drückte ihre Hand und küsste sie kurz, bevor sie beleidigt aufstand und ging.

Als sie an Hermoine vorbei kam, zischte sie leise: „Ron gehört mir!“ Hermoine tat als habe sie nichts gehört und setzte sich neben Ron auf das Sofa. „Was willst du uns erzählen?“, fragte Ginny freundlich. „Ich möchte, dass ihr mir jetzt gut zuhört und mich nicht unterbrecht, denn das hier ist für mich absolut nicht einfach. Vielleicht ist euch ja aufgefallen, dass es mir seit einiger Zeit nicht gut geht.

Seit unserem Besuch im Ministerium habe ich fast jede Nacht strake Albträume und kann kaum noch schlafen. Dauernd muss ich an den Krieg denken und habe Angst euch alle zu verlieren. Sirius Tot, der so plötzlich kam, hat mir so schrecklich deutlich gemacht, wie schnell alles zu Ende sein kann und ich euch verlieren könnte.“ Hermoine hoffte, dass dies als Einstieg für das Gespräch reichte und sie nun beginnen würde mal wirklich wieder alle miteinander zu reden.

Ginny sah sie geschockt an, während Harrys Miene relativ Ausdruckslos blieb. Ron zog Hermoine in seinen Arm und Sagte: „Warum hast du nicht mit uns gesprochen? Wir wussten ja nicht das dich so etwas schlimmes belastet.“ Ginny nickte und sagte leise: „Oh, Hermoine und ich dachte du wärst nur unglücklich verliebt und wolltest nicht mit mir darüber reden.“, dabei ging ihr Blick zu Ron. Harry stimmte Ginny stumm zu. Hermoine sah ihre Freunde traurig an und begann erneut zu sprechen: „Ich habe doch versucht in den Ferien mit euch zu reden, aber Ron hat mich mal wieder nicht verstanden und alles herunter gespielt. Du, Ginny, warst so in Sorge um Harry, dass ich dich nicht damit belasten wollte und du, Harry, “, sie sah ihn traurig an, „du hast komplett dicht gemacht. Ich wollte dir eigentlich helfen und hatte gehofft, dass wir uns gegenseitig helfen könnten. Ich dachte, du würdest von allen meine Ängste am besten verstehen. Ich dachte, nachdem was du alles durch gemacht hast, würdest wenigstens du zu mir halten und mir helfen können. Sirius Tot hat uns alle so sehr getroffen...“
 

Harry war wütend aufgesprungen und schrie: „Wie kannst du es wagen mir die Schuld zu geben? Du hast doch keine Ahnung wie es ist auch noch den letzten Teil der Familie zu verlieren, du hast ja noch Eltern, du solltest glücklich sein. Stattdessen machst du hier einen auf Mitleidstour und verängstigt. Du solltest dich schämen.“ Damit endete er und stürmte aus dem Gemeinschaftsraum hoch zum Jungenschlafsaal.

Alle Schüler im Gemeinschaftsraum hatten Harrys Ausbruch mit bekommen und musterten die drei Freunde nun neugierig. Als jedoch Ginny nur leise aufstand und Hermoine entschuldigend Anblickte um dann Harry zu folgen und auch Hermoine und Ron ruhig blieben, wandten sich die Mitschüler wieder ihren eigenen Dingen zu.

Hermoine fragte Ron leise: „Und was denkst du Ron?“ Sie konnte sehen wie es in seinem Kopf arbeitet und dann begann er sanft, aber mit Bedacht zu sprechen: „Es tut mir leid, dass ich dich in den Ferien nicht verstanden habe, aber langsam solltest du wirklich über Sirius Tot hinweg sein, schließlich ist es schon fast ein halbes Jahr her und er war ja nicht dein Pate, sondern Harrys. Du solltest in deinem klugen Kopf auch wissen, dass es unsinnig ist jetzt Angst vor dem Krieg zu haben, denn es ist doch alles gut. Wir sind in Hogwards und hier ist es sicherer als sonst wo. Also beruhige dich Hermoine, Harry braucht momentan viel dringender unser Hilfe.“ Hermoine war sprachlos. Ron verstand sie schon wieder nicht, wie konnte er nur so wenig Einfühlungsvermögen haben.

Noch bevor sie etwas erwidern konnte war Ron schon aufgestanden und zu Lavander gegangen. Er sah nicht mehr das Hermoine dicke Tränen über die Wangen liefen und er nahm auch keine Notiz von ihr, also sie eilig den Gemeinschaftsraum durch das Portrailoch verließ.
 

Hermoine überlegte kurz wo sie denn jetzt hin gehen sollte. Der Astronomieturm war um diese Jahreszeit schon recht kalt und in den Raum der Wünsche wollte sie auch nicht. Sie wollte nicht alleine sein, sondern endlich mit jemandem reden, jetzt, nachdem sie es seit langem mal wieder wirklich versucht hatte. Sie wollte mit jemandem reden der sie verstanden. Ihr kamen Malfoys Worte wieder in den Sinn: „Ich bin hier.“ Sie glaubte zwar nicht, dass er sie verstand, aber vielleicht war er zumindest nicht so unsensibel wie Ron. Sie hoffte, dass er noch immer in der Bibliothek sein würde, schließlich war es nicht mehr lange bis zur Sperrstunde. Schell, aber auch mit immer neuen Tränen im Gesicht, lief sie zur Bibliothek.
 

Der Gedanke mit Malfoy zu reden war zwar absurd, aber ansonsten wusste sie keinen, mit dem sie jetzt hätte reden können. Die Tränen auf ihrem Weg immer mehr, aber sie konnte sie nicht zurück halten. Alles, was sie die letzten Wochen unterdrückt hatte kam jetzt heraus und dann waren da auch noch die letzten so verletzenden Worte von Ron und Harry. Sie erreichte die Bücherei und ging schnell in die Reihe, in der Malfoy immer saß.
 

Draco war die ganze Zeit in der Bücherei geblieben und hatte versucht zu lernen und seine Hausaufgaben zu machen. Seine Gedanken waren immer wieder zu Hermoine gewandert. Sie war jetzt schon über eine Stunde weg und in wenigen Minuten würde Madame Pince die Bücherei schließen und er müsste zurück in die Kerker gehen.

Er hoffte, dass bei Hermoine alles glatt gehen würde und sie jetzt gerade mit ihren Freunden redete und sie ihr helfen würden, was immer auch ihr Problem war.
 

Als er gerade anfing seine Sachen zusammen zu packen, hörte er schnelle Schritte näher kommen. Er blickte auf und sah Hermoine auf sich zu eilen. „Oh, Gott, wie sah sie denn aus.“, dachte er erschrocken. Ihr Gesicht war nass von Tränen, ihre traurigen Augen waren gerötet vom weinen und immer noch liefen dicke Tränen über ihre Wangen. Ihr Schultern zucken verdächtig, also ob sie ein lautes Schluchzen unterdrückte.

Schnell ging Draco auf sie zu. Sie musste nichts sagen, er wusste auch so, dass alles schief gegangen war und er schuld war, doch für Wut auf sich selber war jetzt kein Platz, zu groß war seine Sorge um sie. Draco zog ein edles Stofftaschentuch, in das sogar sein Monogramm gestickt war, aus seiner Umhangtasche und gab es Hermoine.

Dann ging er zurück zum Tisch, packte eilig seine Sachen ein und Hänge sich seine Tasche um. Er griff nach Hermoines Hand und führte sie schnell und bestimmt aus der Bücherei.

Hier war nicht der richtige Ort um zu reden und Hermoine ließ sich widerstandslos führen. Auf dem Gang angekommen begann Draco wahllos an Klassenzimmertüren zu rütteln, bis er schließlich bei der dritten Türe Glück hatte. Er führte Hermoine in das kleine Klassenzimmer für Alte Runen. Zielstrebig dirigierte er sie vorsichtig auf einen Stuhl, dann ging er vor ihr in die Hocke und sah sie voller Sorge an. Sie weinte immer noch und jetzt schluchzte sie auch laut. Irgendwie schien sie abwesend zu sein, jedenfalls reagierte sie nicht auf seine Fragen oder darauf das er sie ansprach.

Draco war unsicher was er jetzt tun sollte. Noch nie hatte er ehrliches Mitgefühl gezeigt oder jemanden getröstet, doch jetzt wollte er nichts sehnlicher als dafür zu sorgen, dass es ihr besser ging.

Vorsichtig legte er eine Hand auf ihre, in der sie krampfhabt das Taschentuch fest hielt. Behutsam öffnete er ihre Hand und nahm das Taschentuch. Während er seine andere Hand um ihre Hände schloss, fuhr er ihr zärtlich mit dem Taschentuch über die Wangen und trocknete sie von den Tränen. Leise murmelte er immer wieder: „SchtScht, alles wird gut Hermoine, ich bin ja jetzt da.“ Anscheinend schien er sich richtig zu verhalten, denn sie beruhige sich immer mehr. Als ihre Tränen vollständig versiegt waren und sie auch aufgehört hatte zu schluchzen, fragte er vorsichtig: „Geht’s besser? Möchtest du mit mir reden?“ Hermoine nickte. Draco erhob sich, zog sich einen Stuhl heran und ließ sich Hermoine gegenüber nieder. Er rückte so nahe an sie heran, dass sie mit ihren Knien zwischen seinen Knien saß. Er wollte ihre Hände halten können um sie zu beruhigen und ihr Sicherheit zu geben. Liebevoll lächelnd beute er sich vor und legte langsam seine Hände auf ihre und hielt sie in seinen. Er hoffte auch, dass diese Geste ihr Vertrauen zu ihm so weit stärken würde, dass sie ihm alles erzählen würde.
 

Leise begann Hermoine zu sprechen. Zuerst berichtete sie von den Ereignissen des vergangen abends. Als sie bei Harrys Reaktion auf ihre Worte ankam musste sich Draco sehr stark zusammen reißen um nicht vor Wut auf zu springen und etwas zu zerschlagen.

Am liebsten wollte er in den Griffindorturm stürmen und Harry eine rein hauen oder etwas anderes tun, damit er genau so litt wie Hermoine. Als sie dann auch noch von Rons unmöglicher Reaktion sprach, konnte er ein wütendes Schnauben nicht mehr unterdrücken und auch nicht die Worte: „Diese dummen Idioten….“, den Rest schluckte er herunter, schließlich wollte er das Hermoine weiter sprach. Lediglich bei der kleinen Weasly sah er noch eine Chance, dass sie das richtige tun würde. Ihm tat sein handeln so leid, hätte er sie bloß nicht dazu gezwungen mit ihnen zu reden. Er hätte einfach weiter versuchen sollen selber ihr Vertrauen zu gewinnen und ihr selber helfen sollen. Als Hermoines Bericht über den Abend endete, sagte Draco leise und traurig: „Bitte glaub mir Hermoine, das wollte ich nicht. Ich wollte doch nur das du Hilfe bekommst und es dir wieder besser geht. Du sollst wieder fröhich sein können.“

Er sah ihr eindringlich in die Augen und empfand tiefe Reue, Mitgefühl und Schuld. Eigentlich waren ihm diese Gefühle immer noch sehr neu, aber es fühlte sich richtig und real an. Ihm wurde klar. Spätestens jetzt war alles zu spät, spätestens jetzt war der alte Draco Malfoy gestorben. Hermoine versucht zu lächeln, aber so recht schien ihr das nicht zu gelingen. „Wollte sie für ihn lächeln, weil er sie lächeln sehen wollte?“ fragte sich Draco.

Leise begann Hermoine weiter zu sprechen: „Schon ok Draco, dich trifft keine Schuld, den Anschubs brauchte ich und so wie es aussieht hast du dir ja mehr Sorgen um mich gemacht und warst aufmerksamer als meine angeblichen Freunde. Schon traurig.“, seufze sie. „Darf ich dir auch den Rest erzählen? Ich will dich nicht mit meinen Problemen belasten.“ Draco konnte es nicht glauben: „Sie vertraute ihm, konnte er es wirklich geschafft haben ihr Vertrauen zu gewinnen? Hoffentlich würde er ihr helfen können.“, dachte er, denn seine Rachepläne waren schon längst vergessen.

Er sagte: „Erzähl. Ich bin da und höre dir zu, was immer dir auch auf der Seele liegt. Vertrau mir.“ Er lächelte sanft und Hermoine begann wieder leise zu berichten: „Du hast ja von Dumbledore als auch aus dem Tagespropheten und wahrscheinlich auch von deinem Vater von den Ereignissen im Ministerium gehört. Dort musste ich zum ersten Mal wirklich um mein Leben kämpfen. Klar haben Harry, Ron und ich in den letzten Schuljahren viele Kämpfe bestritte, aber nie war es so knapp und wir so auf uns allein gestellt. Harry hatte uns zwar erzählt wie es bei Chedric Tot war und wie es war gegen Voldemort zu kämpfen, aber dann wirklich den Todessern gegenüber zu stehen, war etwas ganz anderes.

Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich hatte solche Angst und die habe ich bis heute noch. Währen nicht in der letzten Sekunde die Auroren, Sirius, Lupin und Dumbledore aufgetaucht, hätten sie uns sicher alle getötet. Ron, Ginny, Harry, Neville, Luna und mich. Jede Nacht sehe ich uns in meinen Träumen sterben. Ich kann das einfach nicht mehr ertragen. Der Tod kam so schnell bei Sirius. Seit dem ich gesehen habe wie Bellatrix Sirius mit einem einzigen Fluch, dem Todesfluch von einer auf die andere Sekunde getötet hat, kriege ich diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Jede Nacht sehe ich wider wie das Leben aus Sirius Augen gewichen ist und er dann in den Schleier gekippt ist.

Vielleicht wäre das alles einfacher, wenn ich mit den anderen reden könnte, aber das klappt irgendwie nicht. Luna lebt in ihrer eigenen Welt, so richtig kann ich mit ihr nicht reden. Neville war beim entscheidenden Kampf so verletzt, das er kaum etwas mit bekommen hat. Ron, dieser Gefühlslegastheniker, versteht mich einfach nicht, er verdrängt alles und meint nur Harry hätte das Recht zu leiden und ich soll mich halt zusammen reißen. Mit Ginny wollte ich nicht reden, sie hat schon genug Sorgen wegen Harry, auch wenn ich dachte, dass sie als meine Freundin auch so erkennen würde das es mir schlecht geht. Ja und dann ist da noch Harry. Ich dachte das er wohl am ehesten verstehen würde und wir uns gegenseitig da raus helfen könnten, aber Harry hört nicht zu, oder blockt jedes Gespräch darüber ab.“

Die ganze Zeit hatte Hermoine mit gesenktem Kopf gesprochen, doch jetzt hob sie den Kopf und sah dem überraschten und traurigen Draco direkt in die Augen. Eindringlich sagte sie: „Ich habe Voldemort gesehen. Es war schrecklich. Er ist zurück, und ich weiß, dass ich an Harrys Seite mit Ron gegen ihn kämpfen werde, aber ich habe solche Angst. Angst, das ich nicht schnell genug, oder richtig reagieren werde, wenn wir wieder auf ihn treffen. Angst, dass das nächstes Mal wieder jemand stirbt. Vielleicht jemand der mir noch näher steht als Sirius. Was ist wenn er Ron oder Harry oder Ginny tötet. Was ist wenn die Todesser meine Eltern töten, weil ich Harry helfe?“ Wieder standen Tränen in ihren Augen und flüsternd sagte sie: „Ich stehe sie jede Nacht sterben Draco, sie alle.“ Nach diesen Worten liefen ihr die Tränen wieder über die Wangen. Draco hob das Taschentuch wieder an ihre Wangen und versuchte liebevoll die Tränen zu trocknen. Er wusste nicht, was er auf all das sagen sollte und auch nicht wirklich was er tun sollte. Schließlich fasste er all seinen Mut zusammen und zog Hermoine in seine Arme.

Er konnte ihre Tränen nicht stoppen und so ließ er sie einfach weiter weinen, während der versuchte ihr wenigstens beruhigend über den Rücken zu streicheln. Nach einiger Zeit wurde ihr schluchzen weniger und sie schien sich zu beruhigen. Es fühlt sich gut an sie im Arm zu halten. Sie fühlte sich zahnt und zerbrechlich an und ihre Haare dufteten wunderbar frisch. Während er sie so hielt, hatte er einen Entschluss gefasst. Er würde ihr helfen und er hatte auch schon eine Idee was er für sie tun könnte, damit sie zumindest fürs erste wieder ruhig schlafen könnte.

Vorsichtig löste er sich aus der Umarmung und schob Hermoine etwas von sich. Ihre Hänge langen immer noch auf seiner Brust, wo sie sich während sie weinte in sein Hemd gekrallt hatten. Er entfernte sich so weit von ihr, dass er in ihre großen braunen Augen sehen konnte. „Hermoine, ich werde dir helfen. Ich habe schon eine Idee, wie du zumindest fürs erste wieder ruhig schlafen wirst. Lass uns morgen nach dem Frühstück beginnen, wir müssen ein bisschen recherchieren, aber wir kriegen das schon hin.“ Zu gerne hätte er sie weiter im Arm gehalten, aber es war sicher besser wenn sie jetzt in ihr Bett ginge und sich zumindest etwas ausruhte, damit sich morgen fit für ihre Recherche war. Außerdem fühlte er sich momentan total überfordert von der Situation. Er würde es nicht schaffen, wirklilch tröstende Worte heraus zu bekommen. Also sprach er weiter: „Ich werde dich jetzt zu deinem Gemeinschaftsraum bringen, denn so fertig, wie du bist, läufst du noch Filch in die Arme und bekommst eine Strafe. Du solltest dich zumindest etwas ausruhen, auch wenn du lieber nicht schlafen willst. Wir haben morgen viel vor und auch viel Zeit weiter miteinander zu reden, vertrau mir, wir kriegen das hin.“ Draco lächelte sanft, stand auf und hielt ihr seine Hand hin.
 

Hermoine konnte nur schweigen da sitzen und ihm nickend zustimmen, zwar wäre sie gerne noch mit ihm hier sitzten geblieben, aber sie wollte ihr Glück für den Abend nicht überstrapazieren und außerdem hatte ihr schon das darüber reden und seine tröstende Umarmung sehr gut getan.

Ihr Hals schmerzte vom weinen und sie war überwältigt von seinen Worten. Aus seinen Worten klang so viel Mitgefühl und Sorge, wie sie es niemals bei ihm erwartet hatte. Er würde ihr helfen, sie konnte es kaum glauben, die Situation war so surreal. Alleine schon das sie ihm alles erzählt hatte, war unglaublich. Das sie, vor dem Sohn von Lucius Malfoy, dem Sohn eines Todessers, der wahrscheinlich selber bald ein Todesser werden würde, zugegeben hatte das sie sich vor ihnen fürchtet. Und auch wenn es wahnsinnig gut getan hatte von Draco im Arm gehalten zu werden, sagte ihr Verstand ihr doch das an all dem Hier doch ein Harken sein musste. Das alles konnte er doch niemals ernst meinen… Doch dann lächelte er sie an. Er grinste nicht, nein er lächelte und dieses Lächeln war so ehrlich, so offen und verschlug ihr fast den Atem. Nie hätte sie gedacht, dass er so gut aussehen konnte. Dieses Lächeln stand ihm wirklich gut. Diesem Lächeln konnte sie nicht misstrauen, auch wenn nachher in ihrem Schlafsaal die Zweifel ganz sicher wieder kommen würden.
 

Langsam gingen die beiden zum Griffindorturm. Hermoine schien tief in Gedanken zu sein und auch Draco hatte viel nach zu denken, aber fürs erste musste er noch aufmerksam bleiben, denn schließlich wollte er nicht bei Nacht auf den Gängen erwischt werden. Ohne Zwischenfälle erreichen sie das Portrait vor dem Eingang des Griffendorturms. Draco erschien es nicht richtig jetzt „Gute Nacht“ zu sagen und suchte daher nach den Richtigen Abschiedsworten, doch Hermoine kam ihm zuvor. Flink ging sie auf ihn zu umarmte ihn und flüsterte: „Danke, Draco.“ Genau so schnell wie sie gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden und öffnete flüsternd das Portraitloch um schnell darin zu verschwinden. Draco war sehr überrascht von ihrer Verabschiedung, aber auch irgendwie glücklich. Leise ging er zurück in die Kerker und hatte ein weiteres Mal diese Nacht Glück. Er wurde nicht erwischt.


 

Das wars schon wieder. Viel Spass damit.

Nächtliche Gedanken

Da morgen Nikolaus ist, habe ich beschlossen, heute noch ein weiters Kapitel hoch zu laden, so zu sagen als kleines Bonbon. Ich muss euch jedoch warnen, es ist ziemlich düster.
 

Kapitel 7:
 

Tief in Gedanken setzte er sich in einen der Sessel vor dem großen Kamin im Gemeinschaftsraum. Heute hatte sich so viel ereignet und er hatte das Gefühl jetzt viel zu wenig Zeit übrig zu haben. Hatte er bis vor einigen Tagen noch vor gehabt einfach die Tage ab zu warten um nach seinem 17. Geburtstag in den Tod zu gehen, so hatte er jetzt eine Aufgabe und er befürchtet gehen zu müssen bevor er sie erledigt hatte. Er fürchtet, dass es ihr bis dahin nicht wieder gut gehen würde. Eins wusste er nach diesem Abend noch sicherer, er würde eher sterben als ein Todesser zu werden.
 

Niemals wollte er für so viel Leid verantwortlich sein, wie er es heute Abend in ihren Augen gesehen hatte. Wütend dachte er an seinen Vater, der so viel Leid erzeugt hatte und diese aus noch genoss. Sein Vater war immer streng gewesen in der Erziehung, aber als Draco klein gewesen war, war da wenigstens noch seine liebevolle Mutter gewesen, die ihren kleinen Sohn beschützt hatte.

Draco wusste nicht was mit ihr passiert war, dass sie nun so lethargisch war, aber er befürchtet das sein Vater mit seinen Grausamkeiten auch vor ihr nicht Halt machte. Je älter er geworden war, desto mehr hatte sein Vater seine Erziehung übernommen und seiner Mutter oft auch verboten sich ein zu mischen oder ihn zu verhätscheln.

Sein Vater wollte nur eins, einen starken und stolzen Erben, der es würdig war seine Nachfolge an zu treten und durch Angst und Gewalt die Macht und das Ansehen der Malfoys sicher konnte. Sein Sohn sollte genau so rücksichtslos sein wie er.

In den letzten Jahren, seit er in Hogwards war und hier quasi die Familie Malfoy repräsentierte, hatte sein Vater ihm oft genug eingetrichtert welches Verhalten er von ihm erwartet. Lange war Draco stolz auf seine Familie und sein reines Blut gewesen. Er hatte seinen Vater bewundert, selbst wenn er ihn zur Bestrafung von Fehlverhalten geschlagen hatte. Schließlich hatte sein Vater ihm immer wieder eingebläute das er ein Reinblut war und daher stark zu sein hatte um gegen die Schlammblüter an zu kommen und für das Überleben der wirklichen Zauberer zu sorgen.

Lange Zeit hatte er die Schläge seines Vaters als eine gerechte Strafe für seine Unzulänglichkeiten gehalten. Eine Strafe, die seinen Schwächen angemessen war und die er verdient hatte, wenn er mal wieder die Familie blamiert hatte.
 

Sein ganzes Weltbild hatte sich jedoch im letzten Jahr gedreht. Seit dem der dunkle Lord zurück war, was sein Vater zu einem unterwürfigen Diener mutiert und sein Vater hatte Angst vor dem Dunklen Lord. Niemals hatte er gedacht seinen Vater je so schwach zu sehen, das er überhaupt so schwach war und nicht in der Lage war seinen Sohn und seine Frau zu schützen.

Er war nicht enttäuscht das sein Vater schwach war, nein, er war enttäuscht von seinem Vater weil er nicht den Mut hatte seine Familie zu schützen und sich auf die Seite der Guten zu stellen. Sein Vater war feige, das enttäuschte ihn sehr.
 

Hatte sein Weltbild im letzten Jahr schon Rissen bekommen, so war es am Anfang der Sommerferien total zusammen gebrochen. An einem der ersten Ferientage hatten seine Eltern ihn nachmittags in das Büro seines Vaters gerufen. Sein Vater hatte in seinem Sessel hinter seinem imposanten Schreibtisch gesessen und ihn gefühllos angesehen. Seine geliebte Mutter hatte hinter ihm gestanden, ihre Hände auf den Schultern ihres Mannes und ihren Sohn traurig angeblickt. Fast, als wolle sie sich an ihrem Mann festhalten hatte sie gewirkt.

Sie hatte versucht zu lächeln, aber Draco wusste schon, dass dies kein angenehmes Gespräch werden würde, denn das wurde es nie, wenn sein Vater ihn in sein Büro bestellte. Sein Vater hatte ihm kurz und emotionslos eröffnet das der dunkle Lord erwartet ihn sobald er volljährig würde in seinen Reihen zu sehen.
 

Er sollte ein Todesser werden. Draco hatte dies zwar schon geahnt, hatte sich aber eigentlich mehr Zeit erhofft. Er hatte seinem Vater gesagt das er diese Entscheidung selber treffen würde und auch das wann nur er entscheiden könnte, da er dann volljährig sei und außerdem ein Reinblüter, dem eh nichts passieren könne, schließlich war sein Vater ja im innersten Kreis des dunklen Lords. Sein Vater hatte nur höhnisch gelacht und gesagt: „Du, mein Sohn, hattest nie eine Wahl, die habe erst ich dir genommen und nun ist es am Dunklen Lord für dich zu wählen. Entweder du folgst ihm, oder du wirst zum Blutsverräter und dann wirst du sterben. Und jetzt, mein Sohn, werde ich dir den nötigen Respekt beibringen, damit du mich und unsere Familie vor dem Dunklen Lord nicht blamierst.“
 

Nach diesen Worten hatte sein ihn zum ersten Mal ein Fluch aus dem Zauberstab seines Vaters getroffen. Er war in keinster Weise auf die folgenden Schmerzen vorbereitet, die der Curtiatus-Fluch in ihm auslöste und so schrie er vor Schmerzen laut auf. Wahrscheinlich waren es nur Sekunden, aber ihm kam es vor wie Stunden, bis sein Vater den Fluch beendete. Sein Vater war aufgestanden und stand nun über ihm, da er unter den Schmerzen zusammen gebrochen war.

Grob hatte er ihn wieder auf die Füße gezogen und ihm kalt ins Gesicht gesagt: „Du wirst lernen den Crutiatus still zu ertragen und auch alle anderen Foltern, ein Malfoy schreit nicht vor Schmerz und nun geh, ich will dich erstmal nicht mehr sehen. Wenn ich es für richtig halte, werde ich dich rufen.“

Nach diesem Nachmittag hatte er noch oft in den Ferien in das Büro seinen Vaters kommen müssen und jedes Mal bekam er erneut den Curitatus ab und später auch andere Flüche.
 

War er sich vor diesen Wochen noch unsicher gewesen ob er ein Todesser werden wollte, weil er befürchtete dem nicht stand halten zu können, so war er sich nach den Ferien absolut sicher, dass er niemals einer werden würde.

Niemals würde er so grausam werden wie sein eigener Vater, der sogar nicht davor Halt machte seinen eigenen Sohn zu foltern. Er würde niemals Menschen foltern können, die er liebte, seine Familie, sein eigen Fleisch und Blut. Er würde aber auch niemals Muggel oder Schlammblüter foltern können. Und was nützte ihm den jetzt noch sein Hass auf die Schlammblüter und seine Reinblütigkeit, wenn man ihn trotzdem wie ein wertloses Schlammblut folterte und töten würde.
 

Er würde in seinen letzten Monaten etwas Sinnvolles tun und vielleicht durfte er ja noch einmal diese wunderschöne Gefühl spüren, das Hermoine Verabschiedung in ihm Ausgelöste hatte.

Auch wenn seine Abneigung gegen Hermoine immer eigentlich nur daher gerührt hatte, dass sie ein Schlammblut war und manchmal auch daraus das sie Potter und Wiesel verteidigte und ihre Freundin war, so war sein Hass gegen Harry ganz andere Natur. Der Potter Junge hatte ihm immer wieder den Rang abgelaufen. War es im ersten Schuljahr noch einfach die Feindschaft zwischen Griffindor und Slytherin gewesen, und im zweiten Schuljahr auch Abneigung dazu gekommen, weil er Potters Art einfach nicht mochte, so war nach dem zweiten Schuljahr daraus Hass geworden.

Erst hatte es Draco mit dem Geld seines Vaters geschafft ins Quidditschteam der Slytherins zu kommen, eine Leistung, auf die er heute in keinster Weise mehr Stolz war. Er war zwar ein guter Spieler, aber das war im Endeffekt nicht der Grund gewesen warum sie ihn aufgenommen hatten, es war nicht seine Leistung gewesen und das ärgerte ihn. In den Freien nach dem zweiten Schuljahr war sein Vater wirklich wütend gewesen und zu seiner Wut kam dann auch noch hinzu, dass er im Quidditsch von Potter geschlagen worden war.

Sein Vater hatte ihn in seiner Wut wirklich hart bestraft. Er hatte ihn geschlagen und erst in den folgenden Weihnachtsferien wirklich wieder Notiz von seinem Sohn genommen. Draco hatte in seiner Wut und seiner Ohnmacht Potter an allem die Schuld gegeben und auch wenn er wusste, dass dieser daran nicht schuld war, sondern nur sein brutaler Vater, so wollte er doch damals um jeden Preis das sein Vater stolz auf ihn war. Aus einfacher Häuserfeindschaft war so Hass geworden, den Draco bis heute nicht ablegen konnte. Nur seine Abneigung gegen Hermoine hatte sich immer weiter gelegt, je mehr er sie beobachtete und kennen lernte.
 

Draco blieb auch noch den Rest der Nach in dem Sessel sitzen und hin seinen Gedanken nach. Als die Sonne auf ging stand er auf, ging ins Bad, duschte und zog sich frische Klamotten an. Dann machte er sich auf den Weg zum Frühstück.

Versöhnung im Morgengrauen

Kapitel 8:
 

Auch Hermoine schlief in dieser Nacht nicht. Sie kuschelte sich zwar in ihr Bett, hing aber ihren Gedanken nach. Der Abend war eigenartig gewesen. Erst hatten ihre Freunde sie so sehr verletzt und sie hatte nichts Besseres zu tun als zu ihrem Erzfeind zu laufen und ihm alles zu erzählen.

Sie konnte sich weder Malfoys, noch ihr eigenes Verhalten erklären und sie befürchtete auch, dass er morgen wieder der Alte sein würde und sie mit allem aufziehen würde. Anderseits hatte er ihr doch gestern auch schon geholfen, er hatte ihr etwas zu essen in die Bibliothek gebracht und ihm war aufgefallen, dass sie nicht beim Essegewesen war und sonst auch wenig aß.

Sie war hin und her gerissen. Irgendwie wollte sie ihm so gerne glauben, denn heute Abend hatte er ihr wirklich geholfen. Er war so einfühlsam gewesen und auch so ehrlich, hoffte sie jedenfalls. Wie würde jetzt nur alles weiter gehen? Würde er ihr morgen wirklich helfen? Und was hatte er für eine Idee, auf die sie noch nicht gekommen war. Sie grübelte die ganze Nacht und verbot sich aber den Gedanken das Malfoy wirklich nett zu ihr sein wollte, sich sogar Sorgen um sie machte. Zu groß wäre die Enttäuschung, wenn er sich morgen wieder als Arsch entpuppen würde.
 

Sie überlegte wie sie die Freundschaft mit Ginny, Harry und Ron wieder kitten konnte. Als es dämmerte, hörte sie Geräusche aus dem Nachbarbett. Hermoine schob die Vorhänge an ihrem Bett zur Seite und schaute was bei Ginny los war. Ginny saß verschlafen im Bett. Als sie bemerkte das Hermoine sie beobachtet, flüsterte sie: „Oh, Hermoine, ich wollte dich nicht wecken.“ Hermoine lächelte: „Schon ok, ich habe nicht geschlafen, aber Ginny, könntest du vielleicht hier rüber kommen? Ich möchte so gerne mit dir reden.“, bat Hermoine ruhig. Auf einmal war ihr klar, dass sie ab jetzt jede Chance nutzen würde und gerade waren ihre Gedanken so klar, dass sie sicher war mit Ginny reden zu können.

Ginny schien zwar überrascht, griff sich jedoch dann ihr Kissen und ihre Decke und kam zu Hermoine rüber. Hermoine schob ihre Vorhänge noch ein Stück mehr zurück und Ginny kletterte am Fußende in ihr Bett. Mit dem Kissen im Rücken machte es sich Ginny sitzend unter ihrer Decke bequem. Jetzt saßen sie genauso beisammen, wie sie es im Fuchsbau immer getan hatten, wenn sie sich abends noch Geschichten erzählt hatten.
 

Hermoine zog die Vorhänge wieder zu, sie wollte Lavander und Pavati mit ihrem Gespräch nicht wecken und außerdem nicht belauscht werden. Schon lange hatte sie die Vorhänge ihres Bettes mit einem Schweigezauber belegt, so das keine Geräusche nach außen dringen konnten, was äußerst praktisch war wenn sie schlecht träumte, oder Musik hören wollte. Mit ihrem Zauberstab machte sie ein wenig Licht, damit sie Ginny an sehen konnte.
 

Lange sahen sich die beiden Freundinnen schweigend an, bis Ginny zu sprechen begann: „Es tut mir so leid Hermoine, dass ich es nicht gesehen habe. Ich war so blind in meiner Sorge um Harry, dass ich nicht mal gesehen habe wie meine beste Freundin so sehr leidet. Kannst du mir verzeihen Hermoine?“ Hermoine lächelte sie an und erwiderte: „Ich hätte auch mit dir reden sollen, aber ich konnte nicht, Lass es uns nachholen, lass uns miteinander reden und alles klären. Du bist meine beste Freundin und mir wahnsinnig wichtig und auch du musst doch jemanden zum reden haben. Natürlich verzeihe ich dir.“ Erleichtert krabbelte Ginny zu Hermoine und schloss sie in ihre Arme. Hermoine flüsterte: „Ich hab dich vermisst.“ Ginny drückte sie fester an sich uns erwiderte: „Ich dich auch.“

Die beiden Mädchen reden lange und ausführlich miteinander. Hermoine schüttet ihr ihr Herz aus und erzählte von all ihren Ängsten.
 

Ginny war sichtlich geschockt und als Hermoine dann auch noch von Rons verhalten am vergangen Abend erzählte, wollte sie ihrem Bruder am liebesten gleich den Marsch blasen. Nur mit Mühe konnte Hermoine sie davon Abhalten. Eigentlich hatte Ginny gedacht, dass sich Ron um sie kümmern würde, wären sie bei Harry war. Als sie dann wieder in den Gemeinschaftsraum gekommen war, war Hermoine jedoch weg gewesen und Ron hatte mal wieder an Lavanders Lippen geklebt.

Da sie auch schon müde gewesen war, war sie dann schlafen gegangen und hatte aufgrund der zugezogenen Vorhänge vermutet das Hermoine auch schon schlafen würde. Hermoine beschloss ihrer Freundin soweit sie konnte die Wahrheit über den Abend zu sagen, aber von Draco konnte sie ihr noch nicht erzählen, zu groß wäre die Blamage gewesen, wenn sich seine Worte als Lügen heraus stellen würden. Hermoine erzählte Ginny also das sie Hals über Kopf den Gemeinschaftsraum verlassen hatte und dann in einem Klassenzimmer gelandet war.
 

Dort hatte sie lange geweint und dann nachgedacht und das sie zu dem Schluss gekommen war das sie um ihre Freunde kämpfen würde, wenn schon Ron und Harry so einfach aufgaben, sie würde das nicht tun. Ginny nahm ihre Freundin wieder in die Arme, all das Leid, das Hermoine die letzten Monate alleine ertragen musste, tat ihr so leid und Ron sollte ihr heute besser nicht über den Weg laufen.
 


 

Ziemlich kurz, ich weiß, aber vielleicht gibts heute Abend noch ein zweites ;-), da mir jemand so liebe Kommentare geschrieben hat. Viel Spaß erstmal mit diesem Kapi.

Zaubertrankzutaten, Hogsmead und ein kleiner Papierschmetterling

Es ist zwar noch nicht Abend, aber das Kapi ist fertig und außerdem schaffe ich es sonst heute wohl nicht mehr es hoch zu laden. Nachdem das letzte so kurz war, hier jetzt ein sehr langes Kapi und es geht endlich wirklich weiter in der Geschichte. Das ist was fürs Herz, viel Spass dabei.
 

Kapitel 9:
 

Gemeinsam gingen Hermoine und Ginny in die Große Halle zum Frühstück. Es tat gut ihre Freundin wieder richtig an ihrer Seite zu haben. Ginny erzählte ihr von der Letzten Stunde Zaubertränke und beschrieb mit großen Gesten, wie einer ihrer Klassenkammeraden es geschafft hatte seinen Kessel in die Luft zu jagen und sich dabei mit dem herumspritzenden Trank die Haare rosa zu Färben.

Das Bild war wirklich zu witzig und zum ersten Mal seit Wochen konnte Hermoine wirklich frei lachen. Es hatte gut getan ihre Ängste und Sorgen mit jemandem zu teilen. Und auch wenn sie es eigentlich nicht wollte, hatte sie sich in Dracos Armen sehr wohl gefühlt.
 

Hermoine hatte das Gefühl beobachtet zu werden und als sie zum Slytherintisch sah, konnte sie gerade noch sehen das Draco sich schnell weg drehte, aufstand und mit schnellen Schritten die Halle verlies.
 

Hermoine wollte noch mit Ginny auf Ron und Harry warten und erst in die Bibliothek gehen, wenn sich die drei zum Quidditschtraining auf gemacht hätten. Sie war im Stillen froh, dass die drei heute Training hatten, so würden wenigstens nicht auffallen, dass sie mit Draco in der Bibliothek saß. Sie wollte ihre Freunde zwar nicht anlügen, aber vorerst wäre es sicher besser wenn sie nichts von ihrer Zusammenarbeit mit Malfoy wussten, wo sie doch noch nichtmal selber wusste, ob sich alles heute nicht in ein Desaster verwandeln würde.
 

Harry und Ron kamen so spät zum Frühstück, dass sie kaum noch Zeit hatten wirklich etwas zu essen. Sie schlangen schnell ein Toast herunter und machten sich dann mit Ginny zusammen auf den Weg zum Quidditschfeld. Hermoine schlenderte langsam zur Bibliothek, irgendwie hatte sie bammel, das Malfoy sie gleich auslachen würde und sie verhöhnen, weil er so dumm gewesen war ihm zu glauben.
 

Langsam trat sie an Malfoys Tisch heran, anscheinend saß er schon länger hier, denn er hatte bereits einige Bücher um sich gestapelt und das Pergament vor ihm war schon zur Hälfte beschrieben.
 

Nachdem Draco die Große Halle verlassen hatte, war er sofort in die Bibliothek gegangen, schließlich musste er noch recherchieren. Was er vor hatte, war schließlich schwere, höhere, weiße Magie. Er hatte Hermoine beobachtet wie sie mit der kleinen Weasly die Halle betreten hatte. Anscheinend hatten sie sich ausgesprochen und seine Vermutung über das Weasly-Mädchen war also richtig gewesen. Hermoine hatte fröhlich ausgesehen, zwar sah man ihr ihre Erschöpfung immer noch an, aber sie hatte gelacht und gelächelt. Ihm war richtig warm ums Herz geworden, als er sie so fröhlich gesehen hatte.
 

Danach hatte er sich hier in die Arbeit gestürzt, denn schließlich wollte er dafür Sorgen das sie jeden Tag wieder lachen konnte. Er wusste zwar nicht wie er sie von ihren Ängsten befreien könnte, aber vielleicht würde sie die ja unter Kontrolle kriegen, wenn ihre Freunde wieder an ihrer Seite waren.

Jetzt stand sie vor ihm und wusste anscheinend nicht was sie sagen sollte. Schmunzelnd musterte er sie. Wahrscheinlich hatte sie Angst, dass er heute wieder wie immer zu ihr sein würde, aber nach gestern Abend würde er nie wieder so zu ihr sein. Er beschloss sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien und sagte sanft: „Guten Morgen, Hermoine, geht es dir heute besser?“ Die Erleichterung war deutlich in ihrem Gesicht zu sehen und sie antwortete: „Dir auch einen guten Morgen, Draco. Und ja, mir geht es schon etwas besser, danke.“ Irgendwie war es noch eigenartig seinen Vornamen aus ihrem Mund zu hören, auch wenn es sich sehr schön anhörte.
 

„Setz dich.“, forderte er sie auf und deutete auf den Stuhl neben sich. Hermoine setzte sich und sah in fragend an. Draco griff nach einem der dicken Bücher vor ihm und reicht es Hermoine. Sie lass „Heilende Zaubertränke.“ Draco sagte: „Seite 250.“, und grinste. Er war gespannt was sie zu seiner ersten Idee sagen würde.

Hermoine schlug das Buch bis zur genannten Seite auf und lass. Überrascht und auch zweifelnd sah sie ihn an. „Traumloser Schlaf? Du willst diesen Trank brauen?“, fragte sie skeptisch. Draco nickte. Sie sprach weiter: „Du weißt schon das dieser Trank extrem schwierig ist, schwieriger als alle Tränke die wir in der Schule je brauen werden und davon mal abgesehen, dass einige Zutaten recht teuer sind, sind andere für Schüler verboten.“ „Das mit den Zutaten lass mal meine Sorge sein.“, sagte Draco und fuhr fort: „Von dir will ich eigentlich nur wissen ob du dir zutraust den Trank zu brauen, meinst du wir kriegen das hin?“ Hermoine überflog noch mal die Anleitung zum brauen des Trankes, dann nickte sie und sagte: „Ja, ich denke schon, aber wir werden das nur zu zweite schaffen und ein Wochenende wird dafür drauf gehen, außerdem muss ich vorher auch meine Trankzutaten ergänzen, denn selbst von den erlaubten Zutaten habe ich nicht annähernd alle.“ Draco warf ein: „Auch ich habe nicht alle Zutaten, vielleicht sollten wir sie heute besorgen, die Gelegenheit wäre perfekt. Es ist Hogsmeadwochenende und wenn wir alles kriegen, können wir schon nächstes Wochenende mit dem brauen beginnen. Wir könnten beide etwas Ablenkung brauchen, was meinst du, begleitest du mich nach Hogsmead?“
 

Hermoine sah ihn mit großen Augen an. „Du willst wirklich mit mir zusammen nach Hogsmead gehen, wo uns jemand zusammen sehen könnte?“ fragte sie ungläubig. Draco zuckte mit den Schultern und sagte: „Warum nicht, es ist doch nicht verboten.“, und grinste schelmisch. Hermoine sagte zögernd: „Aber du bist ein Slytherin und ich bin eine Griffindor, wir beide feinden uns schon seit Jahren nur an, wenn uns jemand zusammen sieht, sind wir das Klatschthema Nummer eins in Hogwards.“ Dracos grinsen wurde breiter. „Dann werden wir uns einfach nicht erwischen lassen Hermoine, wenn es dir dann besser geht.“, Draco stand auf und sagte noch, „In 15 Minuten in der Halle, zieh dich warm an, heute ist es schon ziemlich kalt.“, drehte sich um und verließ die Bibliothek um seine Warmen Sachen zu holen.
 

Er wusste selber nicht so recht was ihn geritten hatte, aber irgendwie hatte ihn der Tatendrang gepackt und außerdem wollte er gerne mit Hermoine nach Hogsmead gehen, auch wenn auch er hoffte, dass sie unentdeckt bleiben würden.

Auch Hermoine stand auf und eilte in den Griffindorturm um ihre warmen Sachen zu holen. Irgendwie konnte sie es noch nicht ganz glauben. Sie würde mit Draco nach Hogsmead gehen um Zutaten für den Trank für einen Traumlosen Schlaf zu kaufen, denselben Trank, den auch Madame Pomfry immer einsetzte.

Er schien sein Hilfeangebot gestern wirklich ernst gemeint zu haben, oder trieb ein wirklich fieses Spiel mit ihr. Sie schob diese Gedanken weg, denn eigentlich wollte sie sich gerade keine Sorgen machen. Schnell lief sie zur Eingangshalle. Da die meisten anderen direkt nach dem Frühstück nach Hogsmead aufgebrochen waren oder jetzt irgendwo im Schloss beschäftigt waren, war die Eingangshalle absolut leer. Hermoine atmete erleichtert auf, wenigstens hier würden sie nicht entdeckt werden. Wenige Sekunden später betrat auch Draco die Eingangshalle. Gemeinsam verließen sie schweigend das Schloss und machten sich auf den Weg nach Hogsmead.
 

Minutenlang liefen sie ruhig nebeneinander her bis Hermoine das Schweigen nicht mehr ertragen konnte und unbedingt eine Frage los werden musste. „Warum machst du das alles Draco? Warum warst du gestern für mich da? Warum hilfst du mir?“

Draco zuckte mit den Schultern und antwortete: „Ich weiß es nicht, irgendwie erschien es mir richtig für dich da zu sein und ich hätte dich in so einer Verfassung doch nicht alleine lassen können, schließlich war ich ja auch zum Teil mit Schuld daran. Und warum ich wollte, dass du Hilfe bekommst und dir jetzt selber noch viel mehr helfen will? Vielleicht weil ich wenigstens ein Mal das richtige tun will, weil ich ein Mal nicht feige davon laufen will und etwas Sinnvolles tun will. Außerdem,“, seine Stimme wurde deutlich leiser, „will ich, dass du wieder so wunderschön lachen kannst.“ Hermoine war sich nicht sicher ob sie die letzten Worte richtig verstanden hatte, aber schon seine Antworten davor hatten sie total überrascht. Anscheinend wollte auch er zu ihr ehrlich sein. So langsam begann sie wirklich zu hoffen, dass er es ernst meinte und ihr wirklich ein Freund sein wollte und sie ihm vertrauen könnte. Sie wusste nicht worüber sie mit ihm reden könnte, also schwieg sie weiter.
 

In Hogsmead angekommen gingen sie direkt zu dem Laden in dem sie die Zutaten bekommen würden. Draco hielt ihr die Tür auf und Hermoine betrat das Geschäft. Hier mussten sie keine Angst haben gesehen zu werden, denn die meisten Schüler kaufen nicht freiwillig Trankzutaten und wenn kaufen sie sie vor Beginn des Schuljahres in der Winkelgasse. Draco betrat hinter ihr das Geschäft und zog eine Pergamentrolle aus seinem Umhang. Hermoine fiel siedeheiß ein, dass sie sich gar nicht aufgeschrieben hatte welche Zutaten sie brauchte. Draco lächelte sie an und sagte: „Ich hab dir doch gesagt, lass die Zutaten mal meine Sorge sein.“ Er trat an den Theresen, hinter dem eine kleine, alte Hexe stand, die sie freundlich ansah. „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“, frage sie. „Ich würde gerne einige Zutaten kaufen.“ Draco legte das Pergament auf den Theresen und schob es der Verkäuferin hin. Sie nahm es, entrollte es und begann zu lesen. Skeptisch sah sie ihn an. „Sie sind doch Schüler aus Hogwards, oder?“ fragte sie. „Ja, wir sind noch Schüler, aber machen sie sich keine Sorgen, ich habe genug Geld um die Zutaten zu bezahlen.“, antworte Draco.

Er hatte die verbotenen Zutaten erst gar nicht aufgeschrieben, denn diese würde er sich wo anders besorgen. Die Verkäuferin nickte. „Ich habe alles da war sie haben wollen, aber das abwiegen und heraus suchen, wird ein paar Minuten dauern.“ Draco nickte wieder und sagte: „Kein Problem, wir warten so lange.“ Die Hexe begann mit der Liste in der Hand im Laden herum zu wuseln. Immer wieder zog sie kleine Schubladen auf und entnahm ihnen kleine Kistchen oder holte Gläser oder Krüge aus den Regalen aus denen sie dann Zutaten abmaß. Nach ca. einer viertel Stunde, in der Draco und Hermoine sich schweigend im Laden umgesehen hatten, waren alle Zutaten auf dem Theresen zusammen getragen. Nun begann die Hexe auf einem Pergament zu rechnen und packte jede Zutat, die sie schon notiert hatte, in eine kleine Papiertüte, die sie dann in einer größeren Tüte verstaute. Hermoine stieß Draco vorsichtig von der Seite an und flüsterte: „Draco, ich kann mir die Zutaten doch gar nicht leisten, was soll das?“ Er lächelte sie jedoch nur kurz an und sagte dann genau so leise: „Ich hab dir doch gesagt, die Zutaten sind meine Sorge, ich bezahle das.“ Hermoine sah ihn ungläubig an. Wollte er wirklich so viel Geld für sie ausgeben, das konnte sie nicht annehmen. Leise erwiderte sie: „Ich zahl es dir zurück.“, doch er schüttelte nur den Kopf.
 

Er trat an den Theresen und zahlte den Betrag, den ihm die Hexe am Ende ihrer Rechnung zeigte. Hermoine sah nur das es mehre Galeonen waren und bekam ein noch schlechteres Gewissen. Draco nahm die Tüte, sie verabschiedeten sich und gemeinsam verließen sie den Laden. Hermoine setzte nochmal an zu sprechen: „Draco, ich zahle es dir…“ er unterbrach sie: „Das hatten wir doch schon, ich habe das gerne bezahlt und außerdem bedeutet mir Geld nichts. Hauptsache du kannst bald wieder gut schlafen.“, sagte er bestimmt aber sanft.
 

„Und was machen wir jetzt?“, fragte er. Hermoine sagte: „Ich will eigentlich noch kurz Pergamente und Tinte kaufen, wenn ich schon mal hier bin und noch kurz in den Buchladen.“ Draco erwiderte: „Ok, würde es dich stören wenn wir jetzt kurz getrennt einkaufen gehen und uns dann für den Rückweg wieder treffen?“ Hermoine war das ganz recht, so würden sie wahrscheinlich nicht zusammen gesehen, auch wenn sie die Zeit mit ihm heute sehr genossen hatte. Sie verabredeten sich in einer Stunde am Dorfrand und dann ging jeder seinen Erledigungen nach.
 

Hermoine kaufe als erste ein paar Pergamente und Tinte um danach in Ruhe in den Buchladen zu gehen. Im Buchladen entschied sie, dass sie Ginny eine Freude machen würde und ihr ihre Lieblingszeitschrift mit bringen würde, denn gestern war die neuste Ausgabe erschienen und da Ginny heute nicht nach Hogsmead gehen konnte, würde sie sie bestimmt noch nicht haben. Außerdem kaufte sie sich noch einen neuen Muggelroman und blätterte in den Neuerscheinungen der Zaubererwelt. Die Stunde war sehr schnell herum und irgendwie freute sie sich auch auf Draco.
 

Draco hatte zwar nichts bestimmtes mehr vor gehabt, aber er hatte befürchtet, dass im Buchladen oder im Schreibwarenladen andere Schüler waren. Er schlenderte nur durch das Dorf und besah sich die Schaufenster. Vor dem Schaufenster des Honigtopfes war er länger stehen geblieben. Er hatte etwas entdeckt, das Hermoine sicher gefallen würde. Kurz entschlossen betrat er den Honigtopf und kaufte es. Er nahm sich vor ihr dieses kleine Geschenk nachher beim Abschied zu geben in der Hoffnung, dass sie ihm dafür noch ein so ein zauberhaftes Lächeln schenken würde wie heute Morgen in der Bücherei, als ihr klar geworden war das er weiterhin auf ihrer Seite war.
 

Schon viel zu früh war Draco am Treffpunkt. Er hatte keine Lust mehr auf die Schaufenster gehabt, stattdessen war er zum Treffpunkt gegangen und hatte sich auf eine Bank gesetzt um auf sie zu warten. Hermoine kam pünktlich nach einer Stunde zum Treffpunkt. Sie sah schon viel besser aus als in den letzten Tagen, anscheinend taten ihr die frische Luft, das essen und die Gesellschaft ihrer Freundin wirklich gut. Draco stand auf als er sie sah, begrüßte sie mit einem Lächeln und sie machten sich auf den Weg zurück nach Hogwards.
 

Wieder liefen sie schweigend nebeneinander her, doch diesmal wirkte das Schweigen nicht bedrückend auf Hermoine. Sie fühlte sich einfach wohl und der Tag hatte ihr wirklich gut getan. Als sie, zu ihrem erstaunen ohne jemanden zu treffen, die Länderrein von Hogwards erreichten, blieb Draco stehen. Hermoine war überrascht, blieb aber ebenfalls stehen. „Lass uns noch zum See gehen.“, sagte Draco. Er wollte sich nicht hier von ihr verabschieden, oder vorm Portal, denn die Gefahr gesehen zu werden war viel zu groß und den Trubel und Klatsch wollte er Hermoine um jeden Preis ersparen und auch sich, wenn er ehrlich war. Hermoine nickte und so gingen sie gemeinsam am Rand des verbotenen Waldes entlang zum schwarzen See.

Im Schatten des Waldes blieben sie am See stehen, hier würde sie vom Weg aus niemand sehen. Einige Minuten standen sie einfach nur nebeneinander und sahen auf den See hinaus, bis Hermoine anfing zu sprechen: „Danke Draco, vielen Dank das du das alles für mich tust. Ich verstehe zwar nicht wieso du mir so hilfst, aber ich bin dir sehr dankbar dafür. Der Tag heute mit dir hat mir wirklich gefallen und ich muss dir recht geben, du kannst ja wirklich auch nett sein, sogar zu mir.“, sie grinste breit, als er sich zu ihr drehte und sie ansah. Dunkel erinnerte sich an die Stunde Kräuterkunde, als er ihr gesagt hatte, dass auch er nett sein konnte.
 

Draco nahm Hermoines Hand in seine und sah ihr weiter in die Augen. „Mir hat der Tag auch gut gefallen und vielleicht können ja auch gut Erinnerungen deine Albträume für einige Zeit vertreiben.“ Bei den Worten hatte er mit der freien Hand in seine Manteltasche gegriffen und ein kleines goldenen Schächtelchen heraus geholt. Er legte es Hermoine in die Hand und sagte sanft: „Das ist für dich, ich hoffe, ich kann dir damit eine kleine Freude machen. Ich habe es vorhin in Hogsmead entdeckt und es einfach für dich kaufen müssen und schließlich soll Schokolade ja Glückshormone ausschütten, oder so ähnlich.“ Während Draco so aufmerksam beobachtete, besah sich Hermoine die kleine goldene Schachtel in ihrer Hand.

Die Schachtel glänzte leicht und auf dem Deckel saß ein kleiner, zarter und wunderschöner Papierschmetterling aus pastellfarben marmoriertem Papier. Ein Zauber verlieh dem Schmetterling leben, sodass es aussah als würde er auf dem Kistchen rasten. Langsam bewegten sich seine Flügel auf und ab. Das war wirklich ein sehr schöner Zauber. Hermoine sah Draco lächelnd an und umarmte ihn. „Danke, das ist wirklich schön.“, flüsterte sie.
 

Draco war Glücklich, denn seine Hoffnung hatte sich erfüllt, sie hatte ihn angelächelt, genauso wie sie heute Morgen gelächelt hatte und umarmt hatte sie ihn auch noch. Er bedauerte es, das dies für heute erst mal der Abschied war, denn bis zum Abendessen war es nicht mehr lange hin und nach dem Abendessen musste er einen Brief an seine Mutter schreiben. Beide lösten die Umarmung und Draco sagte: „Du solltest ins Schloss gehen, das Abendessen beginnt gleich. Ich komme dann nach, dann fallen wir nicht so auf.“ „Ja, ist wahrscheinlich besser so. Sehen wir uns nach dem Abendessen noch?“ fragte Hermoine.

Draco antwortet: „Nein, leider nicht, ich muss noch was erledigen, aber lass uns doch morgen nach dem Frühstück wieder in der Bibliothek arbeiten, es sei denn du willst zum Quidditschspiel deines Hauses.“ Hermoine überlegte: „Hm, eigentlich mache ich mir ja nichts aus Quidditsch, aber Ron, Harry und Ginny spielen für Griffindor, sie wären sicher enttäuscht, wenn ich nicht dabei zusehe. Wenn du willst, könnten wir uns ja nach dem Spiel noch in der Bibliothek treffen, wenn die andern feiern, ist es da wenigstens schön leer.“ Draco antwortete: „Ok, dann sehen wir uns nach dem Spiel und falls du es dir anders überlegen solltest, ich bin wahrscheinlich in der Bibliothek und wenn nicht, komme ich später dort hin. Bis morgen dann also Hermoine. Danke, für diesen schönen Tag.“ Noch einmal umarmten sie sich kurz, wobei dies mal die Umarmung von Draco aus ging, dann dreht sich Hermoine um, winkte im gehen noch und lief Richtung Schlossportal davon.

Wahrheiten unter Freundinen

Ich kanns einfach nicht lassen.... ;-)
 

Kapitel 10:
 

Hermoine und Draco betraten nacheinander mit ein paar Minuten Abstand die große Halle. Hermoine setzte sich zu Harry, Ron und Ginny, die nach ihrem angstengenden Quidditschtraining schon am essen waren. „Hey Jungs, Hallo Ginny.“, begrüßte Hermoine sie und begann gut gelaunt sich erst mal etwas Blumenkohlcremesuppe auf zu tun. Sie hatte heute so richtig Hunger, da sie sich seit langem mal wieder richtig gut fühlte. „Wie war euer Training?“, fragte Hermoine.

Im Moment könnte ihr nicht mal das Gerede über Quidditsch die Laune verderben. Harry und Ron begannen begeistert von neuen Spielzügen zu erzählen, die sie heute Trainiert hatten und Harry erzählte das er eine ganz neue Spieltaktik entwickelt hatte um Hufflepuff morgen zu schlagen. Die beiden Jungs vertieften sich immer mehr in ihre Erzählungen über Quidditsch, das sie gar nicht merken wie Ginny und Hermoine ihr eigenes Gespräch begannen.

„Du siehst schon viel besser aus Hermoine und gute Laune scheinst du auch zu haben.“, sagte Ginny leise. Hermoine nickte strahlend und sagte: „Ja, mir geht es schon viel besser.“ „Was hast du denn heute so gemacht?“, fragte Ginny. Hermoine beschloss auch jetzt so weit wie möglich die Wahrheit zu sagen und Ginny bei der nächsten Gelegenheit auch von Draco zu erzählen. Bevor sie antwortete, stellte Hermoine jedoch noch ihren leeren Suppenteller weg und lud sich auf ihren großen flachen Teller Kartoffelpüree, in Butter geschenkte Möhren und ein Stück gebratenen Fisch und begann mit Genuss zu essen.

Sie antwortete Ginny zwischen zwei Bissen: „Erst war ich in der Bibliothek und habe etwas für Zaubertränke nach geschlagen und da meine Zutaten ziemlich zu Neige gehen, habe ich beschlossen noch nach Hogsmead zu gehen und mir auch etwas neues zu lesen zu kaufen.“ „Du warst alleine in Hogsmead?“, fragte Ginny leicht beleidigt und überrascht.

Hermoine nickte und um weitern peinlichen Fragen vor zu beugen, lenkte sie Ginny ab. Sie zog die Zeitschrift, die sie für Ginny gekauft hatte, aus ihrer Tasche und hielt sie der Freundin hin: „Hier, ich hab dir aber etwas mit gebracht.“, sagte sie lächelnd. Ginny nahm die Zeitschrift und fiel Hermoine um den Hals „Danke, du bist die beste. Das ist die neue Ausgabe, die ist erst gestern erschienen und ich hätte sie mir frühestens in zwei Wochen kaufen können, wenn wir wieder nach Hogsmead dürfen.“ Hermoine erwiderte: „Das hab ich mir auch gedacht und gehofft, das du dich drüber freust.“
 

Beide Mädels widmeten sich wider ihrem essen und Ginny sagte noch: „Ich hab meinen Geldbeutel im Schlafsaal, wenn wir nachher zurück sind, geb ich dir das Geld.“, doch Hermoine winkte nur leicht mit der Hand und sagte: „Brauchst du nicht Ginny, ich wollte sie dir eigentlich schenken.“ Freudestrahlend bedankte sie Ginny noch mal bei ihrer Freundin. Hermoine war glücklich, das war eine der vielen Seiten die sie an ihrer besten Freundin so liebte, man konnte ihr mit kleinen Sachen eine riesen Freude machen.
 

Mittlerweile waren die vier beim Nachtisch angekommen und Hermoine nahm sich etwas Schokoladenpudding und dachte: „Wie war das noch mit dem glücklich sein und der Schokolade? Sie würde nachher im Schlafsaal auf jeden Fall noch von den Pralinen von Draco probieren.“ Ihre Gedanken wanderten zu dem kleinen Pralienschächtelchen in ihrer Umhangtasche. Sie freute sich wirklich über diese kleine Aufmerksamkeit von Draco, vor allem weil er ihr einfach so etwas geschenkt hatte und an sie gedacht hatte. Glücklich lächelte sie.
 

Sie redete noch einige Zeit mit Ron, Harry und Ginny und merkte wie sehr sie es eigentlich vermisst hatte ganz unbeschwert mit den dreien zu reden, obwohl sie sich schon wunderte das Ron und Harry sich so normal verhielten. Sie beschloss gleich mit Ginny alleine zu reden und sie bei der Gelegenheit nach den beiden zu fragen und ihr zumindest etwas von Draco zu erzählen. Gemeinsam gingen die vier nach dem Abendessen zurück in den Griffindorturm.

Auf dem Weg zum Turm fragte Hermoine Ron leise: „Wo ist eigentlich Lavander?“ Ron grinste: „Sie muss Strafarbeiten machen, geschieht ihr ganz recht.“ Fragend sah Hermoine ihn an und Ron begann zu erklären. „Sie hat sich beim Training mit einem Hufflepuff an gelegt. Die Tribünen waren heute recht voll und die Huffelpuffs haben versucht mich zu verunsichern, damit ich morgen Bälle durch lasse, aber so unsicher bin ich schon lange nicht mehr. Jedenfalls ist Lavander mit einem der Huffelpuffs in Streit geraten und zum Schluss standen sie sich mit gezückten Zauberstäben gegenüber.

Madame Hooch hat das gesehen und sie beide dann zum polieren der Quidditschtrophäen im Pokalzimmer verdonnert.“ Ginny kicherte und sagte: „Geschieht ihr ganz recht, wie kann man nur so dumm sein und vor einem Lehrer einen Streit vom Zaun zu brechen. Naja, heute Abend muss unser WonWon, wohl auf sie verzichten.“, und armte Lavander erschreckend gut nach. Beide Mädels lachten und Ron schloss leicht beleidigt zu Harry auf.
 

Hermoine nutzte diese Gelegenheit und harkte sich bei Ginny ein. „Lass uns gleich mal alleine reden Ginny, ich hab dir was zu erzählen.“, sagte sie zu ihrer Freundin. Ginny nickte und freute sich das sie endlich wieder richtig miteinander redeten.

Im Gemeinschaftsraum angekommen setzten sich die Jungs an einen der kleinen runden Tische und begannen Zaubererschach zu spielen, während sie Ginny und Hermoine in eine Ecke in zwei große Sessel verzogen um ungestört sprechen zu können.

Hermoine wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und wusste auch gar nicht wie sie hätte anfangen sollen, daher fragte sie Ginny erst mal: „Was ist eigentlich mit Harry und Ron passiert? Die beiden waren so normal heute Abend, sogar Harry hat sich am Gespräch beteiligt. Es war als ob der Mist gestern gar nicht passiert wäre.“ Ginny grinste: „Ich hab ihnen gehörig die Meinung gesagt und ihnen klar gemacht das sie sich endlich um uns kümmern müssen und ich habe ihnen gedroht Molly zu schreiben das sie dich schlecht behandeln, das hat gewirkt. Außerdem habe ich ja gestern Abend noch lange mir Harry gesprochen und er hat zum ersten Mal wirklich über seine Gefühle und Ängste geredet und ich glaube, das hat ihm gut getan.“ Hermoine lacht und erwiderte: „Du bist wirklich voll und ganz Mollys Tochter, sowas schafft nur eine Weasly. Deine Taktik scheint auf jeden Fall auf zu gehen und ich hoffe, das Harry auch mit mir wieder reden wird.“ „Ich hab den beiden auch eingeschärft sich bei dir zu entschuldigen für gestern Abend, aber das kommt wohl noch.“, sagte sie wissend.
 

Hermoine beschloss, das weiteres heraus zögen auch nichts bringen würde und sie hoffte, das Ginny sie verstehen würde und begann zu erzählen: „Ginny, ich will noch über etwas wichtiges mit dir reden und ich hoffe wirklich, das du mir nicht zu böse sein wirst und versuchst mich zu verstehen.“ „Immer doch.“, erwiderte Ginny locker. Hermoine atmete tief durch und sagte: „Ich war heute nicht alleine in Hogsmead, ich war mit einem Jungen unterwegs.“ Ginny quietschte: „Das ist ja toll Hermoine, warum hast du das nicht gleich gesagt? Wie war es? Wer ist es? War es ein Date? Ich will alles darüber wissen.“ Ginny schien total begeistert zu sein, aber Hermoine befürchtete das die Begeisterung schnell ins Gegenteil umschlagen würde, wenn sie ihr sagte mit wem sie unterwegs war. Langsam begann sie: „Nein, eigentlich war es nicht so wirklich ein Date, wir sind einfach nur zusammen in die Stadt gegangen, weil wir für ein Projekt in den Zaubertränkeladen mussten. Und Ginny, bitte sei mir nicht böse wenn ich dir jetzt sage mit wem ich unterwegs war. Es ist Malfoy.“
 

Hermoine traute sich nicht wirklich Ginny an zu sehen und befürchtet schon, dass sie jetzt eine Schimpftirade aller Molly Weasly über sich ergehen lassen musste, aber Ginny sagte nur ruhig: „Warum warst du mit Malfoy in der Stadt, was hast du mit ihm zu tun?“ Hermoine begann zu erklären. Sie erzählte ihrer Freundin von den letzten Wochen, von seinen Versuchen mit ihr zu reden, das ihm aufgefallen war wie es ihr ging. Ginny war skeptisch, sagte jedoch nichts. Als Hermoine bei dem Abend vor zwei Tagen angekommen war, zog sie das Pergament mit der kurzen Notiz von ihm aus ihrem Umhang und reichte sie Ginny. Dann erzählte sie ihr wie er sie in der Großen Halle angefahren hatte sich Hilfe zu suchen und wie er abends noch mal nach gefragt hatte.
 

Ginny unterbrach sie: „Bist du dir sicher das Malfoy nicht unter einem Imperius steht oder so?“, fragte sie skeptisch. Hermoine lächelte: „Nein, ich denke er ändert sich momentan wirklich.“ Hermoine erzählte weiter was passiert war nachdem sie den Gemeinschaftsraum verlassen hatte. Sie beschrieb wie Draco sie getröstet hatte und wie liebevoll und zärtlich er gewesen war. Ginny seufzte. Zum Schluss erzählte sie von seiner Idee den Trank für traumlosen Schlaf zu brauen und was heute passiert war. Sie zog die kleine Pralinenschachte aus ihrem Umhang und reichte auch diese an Ginny.

Verzückt betrachtete Ginny den kleinen Papierschmetterling und sagte: „Das ist wirklich ein süßes Geschenk und einfach nur so, sowas hätte ich ihm gar nicht zu getraut. Seit ihr denn jetzt zusammen?“ Hermoine sah sie geschockt an: „Nein, natürlich nicht, wir sind, wenn überhaupt nur Freunde. Er hilft mir und darüber bin ich sehr froh und ich hoffe, ich täusche mich nicht in ihm.“ Ginny nickte: „Ich weiß, du bist intelligent und wirst schon wissen was du machst, aber sei vorsichtig, es ist Malfoy. Aber jetzt erzähl mir genau, wie fühlt es sich an von ihm Umarmt zu werden?“ Hermoine sah sie verwirrt an und Ginny fuhr lachend fort: „Na, hast du dir ihn noch nie genau angesehen? Auch wenn er ein Ekel und ein Slytherin ist, gehört er doch zu den Best aussehensten Jungs hier an der Schule.“ Hermoine grinste und sagte nur: „Es war schön, aber wohl eher, weil ich mich geborgen gefühlt habe.“ Ginny erwiderte: „Wenn du mir von einem andern Jungen erzählt hättest, dass er das alles für dich tut, würde ich sagen er hat sich in dich verknallt, aber bei Malfoy kann ich mir das nicht vorstellen.“

Hermoine sagte, und redete es sich auch selber ein: „Das hoffe ich, ich bin zwar froh das er mir hilft, aber schon die Vorstellung das wir wirklich Freunde sein könnten ist absurd, geschweige denn ein Paar. Wahrscheinlich wird er, wenn er volljährig ist ein Todesser werden, denke ich, und ich werde mit Harry gegen Voldemort kämpfen. Ich könnte niemals mit einem Todesser zusammen sein.“ Ginny nickte und dann redeten die beiden noch eine Weile weiter über alles Mögliche, bis sie beschlossen ins Bett zu gehen.
 

Sie gingen zu Ron und Harry, um ihnen gute Nacht zu sagen. „Guten Nacht Jungs.“, sagten die beiden gleichzeitig, doch bevor sie sich umdrehen konnten antwortet Harry: „Hermoine, könnten wir noch kurz mit dir reden?“ Hermoine nickte. Ron und Harry sahen sie betreten an und man sah ihnen deutlich an, dass das folgende ihnen schwer fiel. „Wir möchten uns für gestern Abend und auch für unser Verhalten in den letzten Monaten entschuldigen. Wir hätten wirklich mehr auf dich achten sollen und unseren Freundschaft nicht so vernachlässigen sollen.“, sagte Harry und fuhr fort, „ich hätte auch zulassen sollen das ihr, du und Ginny mir helft, dann wäre es mir sicher schon viel eher gut gegangen.“ Ron sah betreten zu Boden und murmelte: „Es tut mir leid Hermoine, bitte verzieh mir.“ Hermoine war überwältigt von dieser anscheinend ehrlich gemeinten Entschuldigung, auch wenn Ginny sie erst dazu anstoßen musste. Sie ging auf ihre beiden Freunde zu und schloss sie glücklich in die Arme.

Auch Harry und Ron umarmten Hermoine. Sie flüsterte in die Umarmung: „Versprecht mir eins Jungs, wir schweigen uns nie wieder so an und wenn etwas ist, kommt ihr zu mir und redet mit mir.“ Beide nickten und Harry sagte: „Danke Hermoine.“ „So, jetzt gehen wir aber schlafen, morgen wird ein anstrengender Tag.“, unterbrach Ginny die Umarmung. Die Mädels verabschiedeten sich und gingen in ihren Schlafsaal.
 

Als sie wenige Minuten später in ihren Betten lagen, fragte Ginny Hermoine noch leise: „Du, Hermoine, bist du dir sicher, dass du dich nicht doch in Malfoy verschossen hast?“ Hermoine drehte sich zu ihrer Freundin um und antworte leise: „Ich denke nicht. Gute Nacht, schlaf gut.“ Hermoine kuschelte sich in ihre Kissen und zog zum ersten Mal seit langem die Vorhänge nicht zu. Sie hatte mir Ginny aus gemacht das sie sie wecken würde, wenn sie von Albträumen geplagt unruhig schlafen würde, oder gar im Schlaf reden oder schreien würde. Die Vorhänge, die sonst alle Geräusche in ihrem Himmelbett eingeschlossen hatten, würde sie nun nicht mehr brauchen. Hermoine schlief in dieser Nacht zuerst ruhig und erholsam, doch zum frühen Morgen hin kamen die Albträume wieder und plagten sie schrecklich, doch Ginny weckte sie und war für sie da. So wurde die Nacht bei weitem nicht so schlimm, wie andere.
 


 

Freut euch drüber, doch wenns schnell vorran geht, ist auch schnell das Ende da.

Warum auch ein Malfoy auch mal seine Mutter braucht.

Kapitel 11:
 

Draco war nicht lange in der Großen Halle geblieben. Er hatte sich zu Blaise, Daphne und Crabby gesetzt, leider war auch Pansy da nicht weit. Er hatte kurz etwas gegessen und mit großer Freude gesehen das Hermoine wirklich gelöst und fröhlich mit der kleinen Weasly quatschte.

Ihr schien es schon deutlich besser zu gehen. Erleichtert war ihm auch aufgefallen das sie endlich wieder richtig aß und anscheinend redeten sogar Potter und Wiesel wieder mit ihr. Die beide hätten ihm zwar gestohlen bleiben können, aber wenn es ihr dadurch besser ging, nahm er es hin, schließlich würde er nicht ewig an ihrer Seite sein können. Zumal er sogar jetzt nicht bei ihr sitzen konnte und auch ihr Zeit so begrenzt war, da sie ja eigentlich verfeindet waren.
 

Nachdem er etwas gegessen hatte, hatte er fluchtartig die Halle wieder verlassen, den Pansy nervte ihn schrecklich. Die ganze Zeit versuchte sie aus ihm heraus zu bekommen wo er den ganzen Tag über gewesen war und ob er wohl mit einem anderen Mädchen unterwegs gewesen war. Er blockte das Gespräch mit Pansy so gut es ging ab, aber Pansy kapierte einfach nichts.
 

Jetzt saß er im Gemeinschaftsraum der Slytherins an einem der großen Tische und hatte seinen Federkiel in der Hand. Ein blankes Pergament lag vor ihm und er überlegte wie er seinen Brief beginnen sollte. Er wollte seine Mutter bitten ihm die restlichen Zutaten für den Trank zu besorgen ohne ihr jedoch zu sagen welchen Trank er brauen wollte. Er war zuversichtlich, dass ihm seine Mutter die Kräuter ohne großes nachfragen schicken würde, schließlich beschäftigte er sich ja mit dem persönlichen Lieblingsfach seiner Mutter. Sie würde sich freuen, dass er sich freiwillig intensiver mit Zaubertränken beschäftigte. Nach kurzem überlegen begann er mit dem Brief.
 

Liebe Mutter,
 

ich weiß, ich habe dir schon lange nicht mehr geschrieben. Ich hoffe, dir und Vater geht es gut. Hier in Hogwards läuft alles wie immer. Meine neuen Fächer sind wirklich spannend und gefallen mir sehr gut. Prof. Snape unterrichtet dieses Jahr endlich Verteidigung gegen die Dunklen Künste, wodurch wir in diesem Fach zum ersten Mal wirklich etwas lernen.

Auch in Zaubertränke haben wir einen neuen Lehrer. Prof. Slughorn, ein alter Zaubertrankmeister, der wohl schon vor Jahren schon mal in Hogwards unterrichtet hat. Der Prof. erwähnte in einer der ersten Stunden das er auch dich und Vater unterrichte hat, vielleicht erinnerst du dich ja noch an ihn. Jedenfalls macht er einen guten Unterricht und da wir nur noch sehr wenige Schüler in Zaubertränke sind, kommen wir auch gut im Stoff voran.

Ich hätte eine Bitte an dich Mutter. Ich möchte gerne ein paar etwas schwierigere Zaubertränke aus probieren, bzw. einige, die nicht im Lehrplan stehen, jedoch kann ich in dem kleinen Laden in Hogsmead nicht alle Zutaten bekommen. Könntest du mir ein paar Zutaten aus deinem persönlichen Vorrat schicken oder für mich in der Winkelgasse kaufen? Ein paar Kräuter dürfte ich eigentlich nicht kaufen, aber ich will endlich lernen auch schwarz magische Tränke zu brauen und wen könnte ich da besser um Hilfe bitten als dich. Anbei lege ich eine Liste der Zutaten, die ich noch brauche.

Bitte richte Vater schöne Grüße von mir aus.
 

Mit lieben Grüßen, dein Sohn, Draco
 

Draco lass den Brief noch einmal durch und befand ihn für gut. So würde es gehen, dann nahm er sich noch mal die Zutaten Liste vor und fügte noch ein paar Kräuter hinzu von denen er wusste das sie nicht verboten, aber selten waren und das seine Mutter sie in ihrem eigenen Gewächshaus zog. Er hoffe, seine Mutter würde so nicht anhand der Zutaten auf den Trank kommen, den er brauen wollte. Alle Zutaten auf der Liste wurden durchaus auch für schwarzmagische Tränke verwendet, daher war er sehr zuversichtlich. Seine Mutter war eine Spezialistin was das brauen schwarz magischer Tränke betraf und sie liebe es seltene Kräuter in ihren Gewächshäusern zu ziehen.
 

Draco rollte die beiden Pergamente zusammen und versiegelte sie mit dem Wappen der Malfoys, dann stand er auf und machte sich auf den Weg in die Eulerei. In der Eulerei angekommen rief er seine wunderschöne Schneeeule Aurora zu sich. Diese Eule war sein ganzer Stolz. Seine Mutter hatte sie ihm vor zwei Jahren zu Geburtstag geschenkt. Das große Eulenmädchen kam in großen Kreisen aus dem Dach des Turmes zu ihm runter geschwebt und ließ sich auf seinem ausgestreckten Arm nieder. Zärtlich strich er der Eule über das weiche Gefieder, was sie mit einem gurren belohnte. „Na meine kleine, hast du mich vermisst?“ flüsterte er. Er zog den Brief an seine Mutter aus seinem Umhang und band ihn der Eule an den Fuß, dann beugte er sich nähe zu ihr und flüsterte: „Bring den Brief schnell zu meiner Mutter, er ist sehr wichtig.“ Die Eule schuhte leise, breitet ihre Flügel aus und flog elegant aus dem Turm. Draco sah seiner Eule hinterher, wie sie in der Dunkelheit verschwand. Vielleicht würde er ja schon am Montag eine Antwort von seiner Mutter bekommen und, wenn er Glück hatte, würde sie sogar die benötigten Zutaten mitschicken.
 

In Gedanken an den vergangen Tag ging Draco zurück in den Gemeinschaftsraum. Er hoffte am Kamin noch einen Sessel ergattern zu können und die Ruhe zu genießen. Heute schien er wirklich Glück zu haben, denn einer der Großen Ohrensessel am Kamin war noch frei. Seufzend ließ er sich in den Sessel sinken und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Er sah Hermoines Gesicht vor sich, wie sie gestern verweint vor ihm gestanden hatte, wie er ihr die Tränen von den Wangen gewischt hatte und wie sie ihn heute angelächelt hatte. All diese Erinnerungen riefen starke Gefühle in ihm hervor.

Eigentlich sollte er sich immer noch schämen sich mit ihr ab zu geben, aber er konnte daran nichts mehr Schlimmes finden. Seine alten Ansichten gehörten zu seinem alten Ich, das wollte er nicht mehr sein. Klar, er hasste Potter und Wiesel immer noch, weil sie ihn so oft gedemütigt hatten, weil sie so oft daran Schuld waren das er zu Hause Schläge bekam und weil er irgendwie auch neidisch auf sie war, aber das wollte er nicht so recht zugeben. Hermoine konnte er hingegen nicht mehr hassen. Nie hätte er gedacht, dass sie so verletzlich, so hilfsbedürftig und auch so liebevoll, freundlich und vor allem so wenig nervig sein konnte. Er dachte, wahrscheinlich hat sich einfach meinen Beschützerinstinkt geweckt, wenn ich sowas überhaupt habe. Anders wollte er sich seine Gefühle und Gedanken nicht erklären, obwohl er tief in seinem inneren befürchtete, dass er auf dem besten Weg war sich zum ersten Mal in seinen Leben zu verlieben. Er wusste, dass sie keine Zukunft haben würden, daher wollte er erst gar nicht irgendwelchen Gefühlen nach geben. Er würde ihr helfen und mehr nicht.
 

Er hatte schon die ein oder andere Freundin gehabt und auch die nervige Pansy hin ja immer an seiner Seite, aber auf keines der Mädchen hatte er sich wirklich eingelassen. Sie waren nette Ablenkungen gewesen, bis auf Pansy, die hatte sich nur als Nervensäge heraus gestellt. Leider entkam er ihr auch heute nicht. Mit ihrer schrecklichen, quäkenden Stimme riss sie ihn unsanft aus seinen Gedanken: „Dray, da bist du ja, ich hab dich schon überall gesucht. Gehst du mir etwa aus dem Weg? Wir haben so lange nicht mehr miteinander geredet. Du kannst mich nicht so behandeln, schließlich bin ich deine Verlobte. Magst du mich denn gar nicht mehr?“ Draco seufzte, wäre ja auch zu schön gewesen wenn der Tag auch noch ruhig geendet hätte. Genervt antwortet er Pansy: „Du störst mich, merkst du das nicht? Ich hatte heute zu tun und keine Lust mich mit kleinen nervigen Mädchen ab zu geben. Und merk dir eins Pansy, ich mochte dich noch nie und mit dir reden würde ich auch nicht freiwillig, du langweilst mich mit deinem Erbsenhirn.“ Pansy sah in entsetzt und traurig an und sagte leise: „Aber Dray, was ist denn los, warum sagst du sowas? Haben Potter, Wiesel und das Schlammblut dich geärgert?“ Wut kochte in Draco hoch und er zischte: „Nenn sie nicht so und selbst wenn, das würde nichts daran ändern das ich dich nicht sehen will und du mich nervst, es reicht schon das ich dich irgendwann ertragen muss.“ Er stand auf und ließ Pansy einfach stehen. Schnell ging er in seinen Schlafsaal und ließ sich erschöpft auf sein Bett fallen. Nach wenigen Minuten war er eingedöst.

Quidditsch und Recherchen

Kapitel 12:
 

Am nächsten Morgen stand Hermoine mit Ginny zusammen auf und ging mit ihr zum Frühstück. Ron und Harry waren überraschender weise schon beim frühstücken. Harry sagte: „Wir sind einfach nervös wegen dem Spiel und konnten nicht mehr schlafen und außerdem will ich mit der Mannschaft noch mal die Taktik fürs heutige Spiel durchgehen.“
 

So verließ die Quidditschmannschaft der Griffindors schon wenig später die große Halle. Erst jetzt erlaubte Hermoine sich ihren Blick über den Slytherintisch schweifen zu lassen. Sie entdeckte Draco an seinem angestammten Platz. Er unterhielt sich mit Blaise und schien guter Dinge. „Was er wohl gestern Abend noch zu erledigen hatte?“ dachte Hermoine.

Ihr Blick auf Draco wurde auf einmal von einem schmalen Mädchen mit extrem helleblonden Haaren verdeckt. „Hallo Hermoine“, sagte Luna fahrig, „gefällt dir Draco?“ Überrascht sah Hermoine Luna an, die sich gerade ihr gegen über hinsetzte. „Na, du schaust doch rüber zu ihm, oder gilt dein Blick Blaise? Zugegeben, er sieht auch nicht schlecht aus, aber ich stehe eher auf blonde Haare.“, sagte Luna ernst. Hermoine hatte sich wieder gefangen und antwortete: „Hallo Luna. Naja, ich weiß nicht, eigentlich habe ich nur nachgedacht.“ „Na wenn du meinst.“, sagte Luna schulterzuckend und fuhr fort: „Gehen wir zusammen zum Spiel? Neville müsste auch gleich kommen. Es wird sicher ein spannendes Spiel, auch wenn mein Haus leider keine Chance gegen die Griffindors hat. Ja, schau doch nicht so entsetzt, ich sehe das einfach realistisch und schließlich ist es nur ein Spiel.“ Wenig später setzte sich Neville zu Luna und Hermoine und nachdem er gefrühstückt hatte, machten sich die drei Gemeinsam auf den zum Quidditschstadion.
 

Während ein Großteil der Schüler sich das Quidditschspiel ansah, ging Draco in die Bibliothek. Quidditsch ansehen machte ihm nicht sonderlich viel Spaß, ihm war es immer nur ums fliegen gegangen und darum Potter eins aus zu wischen. Zu den Spielen seines Hauses ging er natürlich, das war auch irgendwie Ehrensache, aber wenn Griffindor gegen Hufflepuff spielte, wo der Sieger eigentlich schon fast vor dem Spiel fest stand, könnte er auch getrost etwas besseres tun.
 

Er suchte sich die Bücher vom vorherigen Tag wieder raus und führte seine Recherchen da weiter, wo er gestern angehört hatte. Nach einiger Zeit beschloss er auch in der verbotenen Abteilung nach Büchern zu sehen, wie gut das er als Vertrauensschüler diese Abteilung nutzen durfte. In der Verbotenen Abteilung wurden nicht nur ausschließlich schwarzmagische Bücher gelagert, sondern auch solche die zauber enthielten, die zu kompliziert für die Schüler waren und somit schief gehen konnten und schwere Folgen haben konnten.

Draco arbeitete sich nach und nach durch die Regale der Verbotenen Abteilung und wurde auch hier fündig. Je weiter er mit seinen Recherchen kam, desto klarer wurde ihm, das er wohl Hermoines Hilfe brauchen würde um seinen Plan durch zu führen. Er hatte eigentlich vor gehabt sie zu überraschen, aber gemeinsam würde es einfach schneller gehen die ganzen Bücher durch zu arbeiten und den Zauber zu lernen. Draco war zwar ein guter Zauberer und auch gut in der Schule, aber ausgedehnte Recherchen waren nicht so seine Stärke. Und nicht zuletzt war der Zauber kompliziert und er wollte keinen Fehler machen, da war es besser noch jemanden an seiner Seite zu haben, der wusste wie der Zauber funktionierte.
 

Das Quidditschpiel war nicht besonders lang und auch nicht wirklich spannend, fand Hermoine. Schon eine gute Stunde nach Spielbeginn fing Harry den Schnatz und Griffindor gewann mit 240 : 60 Punkten. Die Hufflepuff hatten sich wacker geschlagen, aber Griffindor hatte einfach die Stärkere Mannschaft und Harry war heute in wirklich guter Form. So waren die feiernden Griffindors schon am frühen Nachmittag zurück in ihrem Gemeinschaftsraum und nachdem Hermoine mit Harry, Ron und Ginny mit einem Butterbier auf den Sieg angestoßen hatte, versuchte sie sich unbemerkt aus dem Staub zu machen.

Sie wollte unbedingt mit Draco weiter an der Vorbereitung für den Zaubertrank arbeiten. Harry und Ron feierten mit ihren Mannschaftskameraden und auch Ginny feierte, aber sie merkte das Hermoine den Gemeinschaftsraum verlassen wollte. Sie lief hinter Hermoine her und erreichte sie gerade noch als sie durch das Portraitloch steigen wollte. Sie sagte: „Hermoine, warte mal.“ Hermoine drehte sich um und sah ihre Freundin an. „Gehst du zu ihm?“, fragte Ginny. Hermoine befürchtete, dass ihre Freundin ihr jetzt eine Standpauke halten würde und nickte einfach nur. Doch Ginny sagte nur: „Ok, aber pass auf dich auf, ja. Ich vertraue ihm nicht, aber du wirst schon wissen was du tust. Ich finde es zwar nicht gut, aber ich werde dich wohl kaum vom Gegenteil überzeugen könne. Mich kann ja auch keiner davon abhalten, mich mit Jungs zu treffen, die meinem Lieben Bruder nicht passen.“ Ginny grinste frech. Hermoine war erleichtert und antwortet: „Natürlich werde ich weiter aufmerksam sein, ich bin ja nicht dumm. Aber danke Ginny, danke das du mir nicht böse bist.“ Damit drehte sich Hermoine um und verließ den Gemeinschaftsraum.
 

Irgendwie vorfreudig machte sich Hermoine auf den Weg in die Bibliothek und sie war sich sicher, dass sich ihre Vorfreude nicht nur auf ihre geliebten Bücher bezog, die sie gleich wieder aufschlagen würde. Sie dachte an den vorigen Tag mit Draco und freute sich gleich noch mehr auf die bevorstehenden Recherchen. Aufgeregt betrat sie die Bücherei und suchte ihn. Er saß in der letzten Reihe, an dem Tisch an dem sie normalerweise lernte, um ihn herum waren viele Bücher gestapelt und er hatte auch einige aufgeschlagenen Bücher auf dem Tisch verteilt.

Er bemerkte Hermoine nicht und schien ganz vertieft in seine Arbeit. Sie betrachtete ihn, während der so vertieft über den Büchern saß. Irgendwie sah er gar nicht so aus wie der Arrogante Draco, den er sonst oft zeigte. Er trug heute keine Schuluniform, sondern einen dunkelgrünen Pullover mit V-Ausschnitt und da runter ein schwarzes Hemd, dessen oberste Knöpfe offen waren. Hermoine lächelte: „Ja, Luna hatte recht, er sah wirklich gut aus.“, dachte sie. Sie trat an den Tisch heran und begrüßte ihn: „Hallo Draco, kommst du gut voran.“ Überrasch, aber mit freundlicher Miene hob er den Kopf. Hermoine grinste, seine sonst so penibel gestylten Haare waren total durcheinander, anscheinend hatte er sich mehrmals die Haare gerauft. Draco antwortete: „Ja, geht so, ich glaube zu zweit würde es besser voran gehen und du hast wesentlich mehr Erfahrung mit Recherchen als ich.“ Hermoine setzte sich auf den Stuhl neben ihm und erwiderte: „Dann solltest du mir vielleicht erst mal erklären was du vor hast.“ Zögernd begann er zu berichten und hoffte, dass Hermoine seine Idee auch gut fand: „Du weißt ja sicher was ein Denkarium ist, oder? Ein Denkarium kann man nicht nur dazu nutzen um Gedanken und Erinnerungen quasi als Kopie zu speicher, man kann es auch nutzen um unliebsame Erinnerungen ganz aus seinem Kopf zu entfernen. Ich hatte nun gedacht, dass du vielleicht so die schlimmsten Erinnerungen vor dem Schlafen gehen ins Denkarium packst und dann ruhig schlafen kannst, denn auf Dauer solltest du sicher nicht den Trank nehmen, schließlich haben auch Träume ihre Aufgabe damit es uns gut geht.“
 

Hermoine war wirklich überrascht, denn auf die Idee war sie wirklich noch nicht gekommen, doch bevor sie antworten konnte, sprach Draco schon weiter: „Ich weiß, dass das immer noch nicht gegen deine Ängste hilft, aber du wirst wieder schlafen können und Kraft gewinnen. Ich bin mir sicher, dass du deine Ängste in den Griff bekommst, wenn deine Freunde wieder an deiner Seite sind und ihr zusammen haltet und außerdem ist ein bisschen Angst auch gut um nicht leichtsinnig zu werden.“

Hermoine sagte: „Na dann, lass uns mal mit der Recherche beginnen, was hast du denn schon heraus bekommen. Und Draco, ich finde deine Idee einfach klasse. Ich bin bisher wirklich nicht darauf gekommen und wir sollten das gemeinsam sicher hin bekommen. Obwohl ich denke, dass der Zauber um ein Gefäß in ein Denkarium zu verwandeln sicher höhere weiße Magie ist, oder? Der Zauber um eine Erinnerung zu extrahieren, dürfte dagegen einfacher sein, auch wenn es sicher ZAG Niveau übersteigt.“ Draco war erleichtert, sie fand seine Idee gut und sie würde ab jetzt mitarbeiten.

Draco begann seine Notizen vor Hermoine aus zu breiten und ihr zu erklären was er schon heraus gefunden hatte. Leider hatte er feststellen müssen, dass sein erster Ansatz total in Leere gelaufen war und das er als aller erstes heraus finden musste welche Voraussetzungen ein Gefäß erfüllen muss, das zu einem Denkarium werden kann und er musste Grundbegriffe der höheren weißen Magie nachlesen. Vieles würden sie erst in den nächsten zwei Jahren in Alte Runen lernen, was sie für das Denkarium aber jetzt schon brauchen würden.
 

Hermoine wurde langsam klar das dies Projekt wirklich umfangreicher war als der Zaubertrank, den die brauen wollten, aber sie wollte auf jeden Fall weiter daran arbeiten, alleine schon weil sie so weiter mit Draco zusammen arbeiten konnte. Sie fühlte sich gut bei ihm und dachte, dass es ihr auch einfach durch die Arbeit mit ihm schon besser gehen würde und sie endlich wieder ein Ziel außerhalb des Schulstoffes hatte, auf das sie gerne hinaus arbeiten wollte. Nach Dracos Ausführungen arbeiteten sie mehrere Stunden schweigend nebeneinander. Hin und wieder sprachen sie über eine Detail, oder Draco, der gerade versuchte einen Runen-Text zu übersetzten, fragte Hermoine ob sie eine Rune genau so übersetzten würde wie er. Langsam wurde es dunkler in der Bibliothek und schließlich klappte Draco geräuschvoll das Buch vor ihm zu und streckte sich, dann sagte er: „Wir sollten für heute aufhören. Das Abendessen hat schon begonnen und ich glaube, ich kriege keine einzige Rune mehr in meinen Kopf.“ Hermoine schlug ebenfalls ihr Buch zu und begann ihre Sachen zusammen zu packen. „Du hast recht.“, sagte sie. „Ich merke jetzt erst, dass ich wirklich Hunger habe.“ Draco lächelte und erwiderte: „Schön, dass es dir endlich besser geht.“
 

Auf dem Weg zur großen Halle begegneten die beiden Ginny, die Hermoine erleichtert abfing und sagte: „Gut das ich euch finde, Harry und Ron suchen nach dir und ich bin schon mal vor gelaufen, damit nicht sie euch finden.“ Sie zwinkerte den beiden zu und ging dann wieder in Richtung Halle. „Kommst du Hermoine?“ rief sie noch im gehen. Hermoine lächelte Draco noch kurz an und lief dann schnell hinter Ginny her. Als Hermoine neben ihr ankam und sie sicher sein konnte das Draco außer Hörweite war, fragte sie: „Und, wie wars? Hattet ihr einen schönen Nachmittag?“ Hermoine grinste sie an und sagte nur: „Später, ich erzähle dir alles, aber das dauert etwas.“ Gemeinsam betraten die beiden Freundinnen die Halle und setzten sich zu Ron, Harry, Neville, Luna und – leider – Lavander an den Tisch. Es wurde ein schöner Abend. Nach dem Abendessen saßen die Freunde noch lange zusammen in der Großen Halle und redeten über allesmögliche. In dieser Nacht konnte Hermoine relativ gut schlafen, auch wenn sie nicht ganz von ihren Albträumen verschont blieb.

Zaubertrankstunde mit Folgen

Kapitel 14:
 

Mittlerweile war es Anfang November und wilde Herbststürme tobten über das Land. Der Himmel in der Großen Halle war von Stürmen aufgewühlt, während die Schüler mit dem Frühstück in eine neue Woche starteten. Am Slytherintisch wartete Draco Malfoy ungeduldig auf die Posteulen, denn er hoffte, seine geliebte Schneeeule zu sehen mit einem Brief von seiner Mutter an ihrem Bein.

Schon wenige Minuten später wurde Draco erlöst, denn ein lautes Rauschen, das die vielen Eulenflügel verursachten, erfüllte die Halle. Suchend sah er zur verzauberten Decke und entdeckte unter den vielen braunen und grauen Schuleulen auch seine weiße Aurora.

Mit ausgebreiteten Flügeln schwebte sie auf den Slytherintisch zu und landete dann sanft vor Draco. Sie hob ihr Bein an, an die eine Pergamentrolle mit dem Siegel von Narzissa Malfoy hin. Draco nahm der Eule den Brief ab, gab ihr einen kleinen Eulenkeks aus seiner Umhangtasche und streichelte ihr liebevoll über die Flügel, was sie mit einem gurren genoss. Die Eule breitete die Flügel aus und flog mit kraftvollen Flügelschlägen davon.
 

Draco ließ den Brief in seiner Umhangtasche verschwinden und wollte gerade aufstehen um die Halle zu verlassen und in Ruhe irgendwo den Brief zu lesen, als Pansy in an sprach: „Dray, wer hat dir geschrieben?“ Draco dachte: „Die hat mir gerade noch gefehlt!“, antwortet Pansy aber: „Das geht dich gar nichts an Parkinson.“ Er verließ die Halle, ungeachtet dessen, das Pansy ihm weitere Fragen hinterher rief.

Draußen angekommen macht er sich auf den Weg zum Klassenzimmer für Alte Runen, dem Fach das er heute in der ersten Stunde haben würde. Der Klassenraum war wie immer unverschlossen. Draco ging zielstrebig auf seinen Platz zu und zog noch im gehen den Brief aus seinem Umhang. Mit seinem Zauberstab öffnete er das magische Siegel seiner Mutter und entrollte dann das Pergament. Ihm fiel ein kleiner Stoffbeutel in die Hände, der anscheinend magisch verkleinert war, denn für so einen kleinen Beutel, war er ziemlich schwer. Draco steckt den Beutel in seine Umhangtasche und begann dann zu lesen.
 

Mein lieber Sohn,
 

wir freuen uns, dass du uns geschrieben hast und das es dir gut geht. Auch deinem Vater und mir geht es gut. Wir haben schon von Severus gehört, dass er dieses Jahr endlich Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichtet und freuen uns, dass ihr endlich einen Fähigen Lehrer in diesem Fach habt. An Prof. Slughorn kann ich mich noch gut erinnern. Er ist ein sehr guter Zaubertrankmeister, aber manchmal ein schrecklicher Lehrer. Er hatte früher immer seine Lieblingsschüler, die leider oft nicht aus Slytherin, seinem Haus, kamen.

Es freut mich zu hören, dass du dich mit Zaubertränken auch außerhalb des Unterrichtes beschäftigen willst. Anscheinend waren meine Anstrengungen dir die Kunst des Zaubertrank brauen nahe zu bringen doch nicht erfolglos. Daher entspreche ich auch sehr gerne deinem Wunsch dir die Kräuter zu schicken. Einige der Kräuter solltest du als Schüler zwar nicht besitzen, aber ich bin mir sicher das du sowohl mit den verbotenen, als auch mit den sehr seltenen Kräutern (die aus meiner eigenen Zucht sind) verantwortungsvoll umgehen wirst. Vielleicht können wir ja in den Weihnachtsferien ein paar Tränke brauen, denn ich denke schwarzmagische Tränke werden in der Schule auch heute leider noch nicht unterrichtet.
 

Viele Grüße,

Deine Mutter
 

Draco grinste, seine Mutter hatte ihm wirklich ohne große Überzeugungsarbeit die Zutaten zu geschickt. Er hatte recht gehabt, sie wollte ihn unterstützten, da sie hoffte er würde ihr Interesse für schwarzmagische Tränke teilen. Lächelnd erinnerte er sich wie er seiner Mutter als kleiner Junge beim brauen der Tränke zugesehen hatte. Er seufzte, damals war seine Mutter noch wirklich seine Mutter gewesen und nicht diese leere Hülle und Marionette seines Vaters.

Draco hoffte das Hermoine bald in den Klassenraum kommen würde, denn er wollte ihr gerne noch vor dem Unterricht erzählten das sie mit dem Vorbereitungen für den Trank beginnen könnten. Hermoine betrat jedoch erst kurz vor Unterrichtsbeginn den Klassenraum. „Sie sah heute Morgen schon viel besser aus als in den letzten Wochen.“, fiel Draco auf.
 

Da Prof. Vektor bereits kurz nach Hermoines Eintreten den Unterricht begann, hatte Draco keine Möglichkeit mehr ihr von den guten Neuigkeiten zu erzählen, da er sie aber unbedingt los werden wollte, riss er von seinem Pergament ein kleines Stück ab und schrieb eine Notiz: „Ich habe die fehlenden Zutaten heute Morgen bekommen.“ Er schob Hermoine den Zettel langsam hin, darauf bedacht sich nicht von Prof. Vektor erwischen zu lassen. Hermoine legte ihre Hand auf das Stück Pergament und als Prof. Vektor sich gerade zur Tafel drehte um ein Paar Runen an zu schreiben, lass sie die Notiz und kitzelte eine Antwort dazu: „Wie hast du das geschafft?“ Sie schob den Zettel zurück und Draco lass ihn lächelnd und flüsterte als Antwort: „Später, Bibliothek.“ Hermoine nickte und verstand. Schweigend folgten sie dem Unterricht.

Hermoine war wirklich überrascht das er die Zutaten wirklich so schnell besorgen konnte, wie er das wohl geschafft hatte? Sie wollte eigentlich gar nicht wissen auf welche dubiosen Quellen er dabei zurück greifen musste. Hoffentlich würden sie keinen Ärger dafür bekommen.
 

Nach Alte Runen hatten sie Verwandlung, wo Hermoine sich wieder zu ihren Freunden gesellte. Mit Harry und Ron verstand sie sich seit der Aussprache am Sonntag wieder gut und sie war wirklich froh jetzt all ihre Freunde wieder an ihrer Seite zu haben. „Vielleicht gewann sie ja momentan sogar einen neuen Freund dazu.“, überlegte sie. Es würde zwar sicher noch eine Weile dauern, bis sie Draco wirklich vertrauen würde und wahrscheinlich würden Harry und Ron davon nicht begeistert sein, aber daran würde sie später arbeiten. Diese Woche würde sie mit dem brauen des Zaubertranks schon genug beschäftigt sein. Prof. McGonagalls Unterricht war heute wirklich spannend, weswegen Hermoine ziemlich schnell ihre Gedanken an den Zaubertrank und Malfoy vergaß und sich dem Unterricht widmete.

Da sie den Zauber, den sie heute lernen sollten, schnell hin bekam, gab Prof. McGonagall ihr 15 Punkte für Griffindor. Aber auch Draco lernte den Zauber schnell und kassierte 10 Punkte für Slytherin. Triumphierend grinste Hermoine Draco an, doch anstatt ihr wie sonst eine höhnischen Blick zu werden, nickte er ihr nur zu und sah sie freundlich an, auch wenn er nicht lächelte. Hermoine war überrascht, zeigte er doch so sogar in der Öffentlichkeit das er ihre Leistung würdigte, auch wenn sicher keiner ihrer Mitschüler diesen stillen Dialog mit bekommen hatte. Hermoine wandte sich wieder Harry, Ron und Neville zu. Letzter saß verzweifelt vor seiner Kröte, die er immer noch nicht verwandeln konnte. Hermoine versuchte ihm leise den Zauber noch mal zu erklären. Bis zum Ende der Stunde beherrschte sogar Neville den Zauber.
 

Die Mittagspause verbrachte Hermoine mit Ginny, Harry und Neville. Ron klebte mal wieder an Lavander und das geknutschte hätte ihr heute wirklich den Appetit verdorben, deshalb war sie froh, dass sich die beiden in der Pause nicht in der großen Halle blicken ließen. Sie alberte mit Ginny rum, während Harry relativ ruhig bei ihnen saß. Nach einiger Zeit bemerkte Hermoine das Harry wieder sehr in sich gekehrt war und fragte zuerst mal Ginny ob sie wisse was los sei. Ginny erklärte ihr sehr leise: „Er sieht überall Gespenster, ich glaube er ahnt das du dich mit Malfoy triffst, anscheinend hat er dich auf der Karte des Rumtreibers mit Malfoy in der Bücherei gesehen.“ Hermoine war geschockt und fragte ebbend so leise: „Und was hast du ihm gesagt?“ „Na was schon, dass es sicher eine vernünftige Erklärung dafür gibt, er sich keine Sorgen machen soll und du ein kluges Mädchen währst und wissen würdest was du tust und er dir vertrauen sollte, vor allem jetzt, wo eure Freundschaft gerade wieder im Lot ist.“ Hermoine lächelte dankbar, Ginny jedoch fuhr fort: „Aber Hermoine, du solltest bald mit ihm reden, denn wenn er durch Zufall mehr heraus findet, wird es wirklich schlimm.“ Hermoine flüsterte: „Ja, ich weiß. Ich werde mit ihm reden, versprochen.“ Ginny war zufrieden damit und die Freundinnen versuchten Harry in ein Gespräch zu verwickeln, was nach einem Versuch auch gelang und so verging die restliche Pause recht schnell.
 

Draco Nutzt die Pause um einen kurzen Dankesbrief an seine Mutter zu verfassen. Danach ging er schnell in die Große Halle um wenigstens noch etwas zu essen und kam dann fast zu spät zu Zaubertränke. Slughorn ließ sie in der Doppelstunde den Trank der lebenden Toten brauen. Einen sehr komplizierten Schaftrank.

Hermoine hatte mit dem Trank wirklich zu kämpfen, denn obwohl sie die Arbeitsanweisungen im Buch penibel befolgte, schien ihr der Trank nicht zu gelingen. Sie hoffte, dass sie mit dem Trank für traumlosen Schlaf nicht auch solche Probleme haben würde.

Harry schien mit dem Trank überhaupt keine Probleme zu haben, worüber Hermoine etwas sauer war, benutzt er schließlich schon wieder dieses Eigenartige alte Lehrbuch, das ihm Slughorn am Anfang des Schuljahres gegeben hatte. Da er Zaubertränke ja eigentlich abwählen wollte, hatte er sich kein Buch gekauft und bis sein eigenes Exemplar von Flurish und Blodts eintreffen würde, hatte er ein altes Buch der Schule geliehen bekommen. Anscheinend hatte einer der vorherigen Besitzer zu jedem Trank seine eigenen Anweisungen geschrieben und Harry befolgte diese auch noch unvorsichtig wie er war. Hermoine war sauer darüber, in ihren Augen schummelte er und das auch noch heute, wo Slughorn für den Besten Trank einen Preis ausgesetzt hatte.

Der Gewinner würde eine Phiole Felix Feices bekommen, einen Glückstrank. Zwar war sie nicht so scharf auf den Trank, aber Harry wurde so mit unfairen Methoden Klassenbester. Wenn Hermoine eins nicht leiden konnte, dann war es sich mit unfairen Methoden gute Noten zu erschleichen.
 

Am Ende der Stunde gewann Harry die Phiole, denn sein Trank der Lebenden Toten war perfekt gelungen. Hermoine war sauer und auch die Aussicht auf ihr Treffen mit Draco in der Bibliothek konnte ihre Laune nicht wirklich heben.

Hermoine verließ eilig das Klassenzimmer für Zaubertränke und ging in die Bibliothek, sie hatte wirklich keine Lust noch mit Harry und Ron über sein Zaubertränkebuch zu diskutieren und anmeckern wollte sie sie auch nicht, also ging sie lieber.
 

In der Bibliothek begab sie sich direkt zu ihrem angestammten Platz, packte ihre Bücher und Schreibsachen aus und begann mit den Hausaufgaben, da sie nicht annahm das Draco auch sofort vom Unterricht in die Bücherei gehen würde. Sie irrte sich jedoch. Schon wenige Minuten nach ihr setzte Draco sich an den Tisch und grinste sie spitzbübisch an. Er sagte: „Wir können beginnen, ich habe alle Zutaten beisammen, jetzt müssen wir nur noch einen Platz finden, an dem wir ungestört brauen können.“

Hermoine sah ihn skeptisch an und erwiderte: „Ich weiß zwar schon wo wir arbeiten können, aber woher hast du so schnell die Zutaten bekommen. Du hast doch sicher dutzende Schulregeln und auch Gesetzte dafür gebrochen, eigentlich will ich gar nicht wissen aus was für dubiosen und vielleicht Illegalen Quellen du die Sachen bekommen hast. Deine Familie schreckt ja sonst auch vor nichts zurück, wieso sollte es da bei dir anders sein.“ Sie redete sich richtig in Rage und obwohl Draco ihr nichts getan hatte, ließ sie unbewusste ihre Wut auf Harry an ihm aus. Draco war geschockt: „Was hab ich denn jetzt wieder falsch gemacht? Ich helfe dir doch nur und so wird es mir gedankt? Du hältst ja wirklich viel von mir, wenn du denkst, dass ich nicht auf einem einigermaßen legalen Weg etwas organisieren kann. Hältst du mich wirklich für so schlecht? Ich bin wirklich enttäuscht. Und nur zu deiner Information, ich habe einfach meiner Mutter geschrieben und sie gebeten mir die Kräuter aus ihrem Vorrat zu geben, wodurch es nicht mal gesetzeswiedrig war, da ja so ein Erziehungsberechtigter entschieden hat, dass ich diese Kräuter verwenden darf. Gut, dass ich so früh merke wie undankbar du bist, bevor wir noch richtige Freunde geworden sind, geh doch zu deinen Griffindors. Und Merk dir eins, ich bin und werde niemals wie mein Vater.“ Wütend und enttäuscht sah er sie an, stand auf und verließ die Bibliothek.

Versöhnung?

Kapitel 14:
 

Draco ging zurück in den Gemeinschaftsraum der Slytherins und setzte sich in einen der großen Sessel am Kamin. Er merkte nicht wirklich das Crabby und Goyle ihn zum Abendessen mit nehmen wollten, erst als Blaise mit seinen Händen vor seinem Gesicht rum winkend seinen Namen rief, schreckte er aus seinen Gedanken hoch.

Er konnte es einfach nicht glauben das alles so aus dem Ruder gelaufen war und er befürchtete, das Hermoine wirklich noch so von ihm dachte, vielleicht sogar für möglich hielt das er ein Todesser werden würde. Er hatte so gehofft, dass sie ihre Vorurteile mittlerweile hinter sich gelassen hatten. Blaise sagte zu ihm: „Eh, man, so in Gedanken? Wenn ich dich nicht besser kenn würde, würde ich fast sagen du schmollst, oder hattest Stress mit einer Frau.“ Draco sah ihn entgeistert an und erwiderte: „Lass mich in Ruhe, ich bin heute nicht zu Scherzen aufgelegt.“ Blaise wehre ab: „Schon ok, ich gehe ja schon.“ Blaise ging und setzte sich zu einigen anderen Slytherins an einen der großen Arbeitstische.
 

Draco war schon wieder in Gedanken, als er eine Hand auf seiner spürte. Er sah auf und befürchtete schon Pansy vor sich zu sehen, doch im Sessel ihm gegenüber saß Daphne und sah ihn wissend und mitfühlend an. „Es ist wegen Hermoine, oder? Habt ihr euch gestritten?“, fragte sie vorsichtig. Draco war wirklich überrascht und auch geschockt. „Woher weißt du…?“ Daphne lächelte sanft: „Draco, ich kenne dich fast so lange wie Blaise und in manchen Dingen sicher besser als er dich kennt. Ich bin wirklich gut im Beobachten und habe die Veränderungen in dir durchaus mit bekommen, auch wenn du schon lange nicht mehr wirklich mit mir redest. Ich habe gesehen wie du sie angesehen hast, sie beobachtet hast. Doch seit ein paar Tagen ist es anders, sie beobachtet dich genauso und außerdem habe ich euch Sonntagnachmittag, nach dem Quidditschspiel in der Bibliothek gesehen.“, erklärte ihm Daphne. Draco fragte leicht stockend: „Weiß, weiß Blaise davon?“ Daphne schüttelte den Kopf: „Draco, du sollest mich gut genug kennen um zu wissen das ich die Geheimnisse meiner Freunde für mich behalte, auch wenn sie selber noch nicht mal wissen, dass sie sie mir offenbart haben.“ „Und was wirst du jetzt tun Daphne, was denkst du jetzt?“, fragte Draco. Daphne lächelte: „Nun, mein lieber, werde ich das tun was Freunde füreinander tun. Ich werde dir zuhören, falls du mir erzählen willst was vorgefallen ist und falls ich kann, werde ich dir helfen.“
 

Draco überlegte ob er es ihr wirklich erzählen sollte, ob er ihr so sehr vertrauen konnte, vielleicht könnte sie ihm ja Hermoines Verhalten von heute Abend erklären, oder ihm helfen. Draco atmete tief durch und begann zu erzählen: „Hermoine und ich wollten uns heute Abend für ein Projekt in der Bibliothek treffen. Wir wollen einen Trank zusammen brauen und ich habe ein paar der schwer zu bekommenden Kräuter besorgt. Sie hat mir vor geworfen das ich dazu irgendwelche dubiosen Quellen genutzt hätte, oder gar Gesetzte gebrochen. Das wäre ja noch nicht mal das schlimmste, wenn sie nicht noch gesagt hätte, das ich genauso bin und werde, wie mein Vater.“ Daphne nickte: „Ich verstehe, was dich so wütend macht, aber überleg doch mal, wie lange zeigst du ihr nun schon den wirklichen Draco? Ein paar Tage? Sie kennt dich noch nicht wirklich und vielleicht war sie ja auch wegen etwas anderem Sauer. Sie hat zwar deswegen kein Recht das an dir aus zu lassen, aber vielleicht solltest du ihr die Möglichkeit geben sich zu entschuldigen. Und Draco, jeder, der dich wirklich kennt, weiß dass du niemals so sein könntest wie dein Vater, gib ihr die Möglichkeit dich kennen zu lernen. Ich glaube sie mag dich und sie schien heute Abend beim Essen absolut nicht glücklich zu sein. Ich bin mir fast sicher, dass es ihr leid tut. Ich denke, Hermoine Granger mag zwar oft nervig oder besserwisserisch sein, aber sie ein sehr loyaler und ehrlicher Mensch. Wer sie erst mal als Freund gewonnen hat, kann sich wirklich glücklich schätzen und in Zeiten des Krieges sind wahre Freunde wichtiger denn je. Vertrau dem Gespür einer Frau“, sie zwinkerte, „und rede morgen mit ihr, falls sie nicht von selber schon auf dich zu kommt.“ Draco sah sie verblüfft an: „Woher weißt du das alles Daphne?“ Sie grinste und antwortete: „Naja, ich bin zwar eine Slytherin, aber ich rede auch mit den Mitgliedern andere Häuser, sogar manchmal mit Hermoine, außerdem habe ich schon immer ein Gespür für solche Dinge gehabt.“ Draco nickte und lächelte Daphne an. „Danke, dass du mir Mut machst. Du hast mir gerade viel zum Nachdenken gegeben, bitte sei mir nicht böse, wenn ich jetzt schlafen gehe. Der Tag war wirklich anstrengend.“ „Schlaf gut!“, wünschte sie ihm und Draco erhob sich aus seinem Sessel und ging zu Bett.
 

Hermoine war an diesem Abend wieder in ihr tiefes Loch gefallen. Wie hatte sie nur ihre Wut so an ihm auslassen können? Er hatte einfach nur seine Mutter gefragt, darauf hätte sie aus kommen können. Natürlich hatten Zaubererfamilien auch Zutaten für Zaubertränke zu Hause. Und dann war sie noch so dumm gewesen ihm vor zu werfen er sei wie sein Vater, wo er doch in den letzten Tagen gezeigt hatte, dass er anders war. Sie wusste zwar nicht, ob er nicht doch Einestages ein Todesser werden würde, aber im Moment war er keiner und er war für sie da und lieb und freundlich zu ihr, das war doch das einzige, was jetzt zählen sollte. Lethargisch hatte sie heute am Griffindortisch ihr Abendessen eingenommen. Sie hatte schon befürchtet, dass er nicht da sein würde. Nach dem Abendessen war sie in ihren Schlafsaal zurück gegangen, sie wollte jetzt mit niemandem reden.
 

Sie hatte sich in den Schlaf geweint, verzweifelt, wie ihr bewusst wurde, dass ihr seine Gesellschaft und seine Hilfe extrem fehlen würden. Sie hatte zwar noch den Entschluss gefasst ihm am nächsten Morgen einen Brief zu schreiben, aber sie befürchtete, dass er nicht darauf reagieren würde.

Diese Nacht waren ihre Albträume wieder so schlimm wie seit Tagen nicht mehr. Mehrmals wachte sie von selbst auf, oder wurde sanft von Ginny geweckt.

Ihre Nacht endete früh, nachdem sie wieder von einem Albtraum aufgeweckt worden war. Sie beschloss sich schon jetzt fertig für den Tag zu machen und dann in die Eulerei zu gehen um Draco einen Brief zu schreiben. Sie traute sich nicht ihm ihren Brief direkt zu geben, befürchtete sie doch, dass er ihn nicht mal annehmen würde. Sie hoffte, dass er einen Eulenbrief wenigstens erst mal annehmen würde.
 

In der Eulerei setzte sich Hermoine an das kleine Pult und begann ihren Brief an Draco zu schreiben. Sie setzte mehrmals an, dachte sie doch nicht die richtigen Worte gefunden zu haben. Letztendlich war sie zumindest einigermaßen zufrieden mit ihrem Brief. Sie versiegelte ihn, adressierte ihn und band den Brief einer Schuleule an den Fuß.

Langsam ging Sie in die Große Halle. Zwar war es noch sehr früh für das Frühstück, doch sie würde jetzt nicht mehr schlafen können. Ungeduldig saß sie am Griffindortisch und wartete, dass ihre Freunde zum Frühstück kommen würden und das auch endlich Draco erscheinen würde. Sie hoffte wirklich inständig, das er ihren Brief lesen würde und ihr verzeihen könnte.
 

Ihre Freunde betraten schon wenig später die Große Halle und Hermoine bemühte sich, mit ihnen ein Gespräch zu führen um sich wenigstens etwas ab zu lenken. Ginny bemerkte ihre eigentlich schlechte Verfassung und sagte: „Es wird schon werden, er wird dir sicher verzeihen, vertraue mir.“ Hermoine nickte. Sie war froh, dass sie ihrer Freundin gestern Abend noch von dem Streit erzählt hatte.

Draco betrat erst kurz vor Ende der Frühstückszeit die Halle, gerade als die Eulen in die Halle flogen. Er war noch nicht an seinem Platz am Slytherintisch angekommen, als eine braune Schuleule auf ihn zu flog. Vorsichtig nahm er ihr den Brief ab und als er die Schrift sah, mir der dort fein säuberlich sein Name geschrieben war, erkannte er, dass der Brief von Hermoine war.

Er drehte sich um zum Griffindortisch und suchte ihren Blick. Mit gespannter Erwartung aber auch unsicher schien sie ihn an zu sehen. Er konnte nicht anders als sie an zu lächeln und man sah ihr deutlich an, dass nach seinem Lächeln ein Teil der Anspannung von ihr wich.

Draco nickte ihr noch zu und verließ dann die Halle. Diesen Brief wollte er in Ruhe lesen, ohne die Gefahr von Pansy gestört zu werden. Er begab sich zum Klassenraum in dem er seine erste Stunde haben würde. Neben der Tür ließ er sich an der Wand auf den Boden sinken und öffnete dann mit dem Zauberstab den Brief.
 

Guten Morgen Draco,
 

bitte ließ diesen Brief, und wirf ihn nicht gleich wieder weg. Ich möchte mich für mein Verhalten von gestern entschuldigen. Es tut mir so leid dich so beleidigt zu haben. Ich habe meine Wut an dir ausgelassen, das war extrem unfair, warst du doch gar nicht schuld an meiner Wut. Ich hoffe, du wirst mir verzeihen, denn ich habe die Zeit mit dir sehr genossen und es macht mir wirklich Spaß mit dir zusammen zu arbeiten. Bitte gib mir die Chance dich besser kennen zu lernen, vielleicht können wir ja sogar Freunde werden.
 

Es tut mir leid.

Hermoine.
 

Draco lächelte, Daphne hatte wirklich recht gehabt. Hermoine hatte den ersten Schritt gemacht und sich entschuldigt. Er würde jetzt den nächsten machen, heute Abend würden sie beginnen den Trank zu brauen. Mittlerweile war es voll auf dem Gang geworden, denn es warteten schon viele Schüler darauf von den Lehrern in ihre Klassenzimmer gelassen zu werden. Draco erhob sich und sah sich suchend um. Nicht weit von ihm standen Blaise, Daphne, Crabby und Goyle. Er ging auf die vier Slytherins zu. Still nickte er Daphne zu und diese flüsterte nur: „Ich habe also recht gehabt.“ Wieder nickte er. Als bereits Prof. Snape schon um die Ecke kam und seine Schüler in den Klassenraum scheuchte.
 

Vor dem Mittagessen hatte Draco Verteidigung gegen die dunklen Künste und Pflege Magischer Geschöpfe. Am Ende von Pflege Magischer Geschöpfe, schaffte er es Hermoine eine Notiz zu zu stecken in der Stand das er sich heute nach dem Abendessen am Raum der Wünsche treffen wollte.
 

Am Nachmittag hatten sie noch Geschichte der Zauberei. Danach ging Draco zurück in seinen Schlafsaal um alle nötigen Dinge fürs Zaubertrankbrauen zu holen. Er leere seine Schultasche komplett aus uns verstaute in ihr die Zutaten aus Hogsmead und den Beutel von seiner Mutter. Danach ging er in die Bibliothek um die beiden Bücher aus zu leihen, die sie brauchen würden. Im ersten Buch wurde beschrieben wie sie die Sude, Essenzen und anderen Kräuterauszüge herstellen müssten, die sie brauchen würden. Das andere Buch war „Heilende Zaubertränke“ und enthielt die Brauanleitung für den Trank. Gut vorbereitete für den Abend ging er in die Große Halle zum Abendessen.
 

Hermoine saß schon mit ihren Freunden beim Abendessen und sie schien wirklich gut Laune zu haben. Draco freute sich, anscheinend war sie wirklich wegen ihrem Streit traurig gewesen und jetzt wieder froh, weil er mit ihr reden wollte.

Als Hermoine nach dem Abendessen im siebten Stock am Raum der Wünsche ankam, wartete Draco schon auf sie. Er lehnte an der Wand, neben ihm war eine große, dunkle Holztür erschienen. Hermoine begrüßte ihn: „Hallo. Danke, dass du mir zuhören willst.“ Daco nickte nur und sagte: „Komm, ich habe uns schon den perfekten Raum gewünscht. Wir können mit der Arbeit anfangen und währenddessen reden, was hältst du davon?“ Hermoine war einverstanden und erleichter und so betraten sie gemeinsam den Raum der Wünsche.

Versöhnung und viel Arbeit.

Kapitel 15:
 

Hermoine war überrascht. Der Raum war gemütlich und doch zweckmäßig. Auf der einen Seite befand sich ein großer Kamin, vor dem zwei dunkelrote Sessel mit goldenen Details und ein kleiner Tisch standen. An der Wand stand ein großes, dunkelrotes Sofa, das ebenfalls goldenen Details aufwies und, genau wie die Sessel, sehr bequem aussah.

Im Kamin brannte bereits ein Feuer und so war es gemütlich warm in dem Raum. Die andere Hälfte des Zimmers wurde von einem Großen, sehr massiven und schweren Holztisch eingenommen, der fast schon schwarz war, so dunkel sah das Holz aus. Auf dem Tisch standen mehre Kessel in verschieden Größen, Waagen und allerlei anderes Werkzeug, dass sie zum Zubereiten der Tränke benötigen würden. Hinter dem Tisch standen zwei hohe Hocker, sodass man auch im Sitzen in die Kessel würde schauen können, außerdem standen am Tisch noch zwei bequeme Lehnstühle und rechts vom Tisch befand sich ein Schmales Regal in dem sich Phiolen und kleine Glasfalschen befanden in die sie die Essenzen und später den fertigen Trank füllen konnten.
 

Hermoine, die zuerst den Raum betreten hatte, drehte sich zu Draco um und sagte voller Freude: „Das ist ja perfekt zum Arbeiten. Wir können den Trank vorbereiten und haben noch Platz zum lernen und zum ausruhen.“ Draco grinste: „Genau so war es auch gedacht, außerdem hab ich aus eurer Nutzung des Raumes letztes Jahr gelernt, also wird außer uns auch keiner, der nicht eingeladen ist, in den Raum kommen. Lass uns also anfangen und wenn die ersten Kräutersude köcheln, können wir reden.“ Während Draco aus seiner Tasche die verschiedenen Zutaten auf dem Tisch ausbreitete und die benötigten Kräuter raus suchte, füllte Hermoine zwei der kleinen Kessel mit Hilfe eines Zaubers mit Wasser und setzte sie aufs Feuer.

Draco schob ihr ein Brettchen hin auf dem einige Kräuter lagen und sagte: „Schneide diese Kräuter bitte in schmale Streifen und dann kannst du sie im Wasser kurz aufkochen, dann müssen sie 10 Stunden bei nicht mehr als 60 Grad ziehen.“ Hermoine nickte und begann zu arbeiten. Draco stand ihr gegenüber am Tisch und bereitete die Kräuter für den zweiten Sud vor. Nachdem beide Sude auf dem Feuer leise vor sich hin köchelten, machten sie es sich in den großen Sesseln vorm Kamin bequem. Lange sahen beide einfach nur schweigend ins Feuer, denn keiner von beiden wusste so recht wie sie anfangen sollten.
 

Schließlich war es Hermoine, die das Wort ergriff: „Draco, bitte verzeih mir meine Worte von gestern. Ich habe mich in Rage geredet und dir Dinge an den Kopf geworfen, die einfach zu weit gingen, es tut mir leid. Bitte gib mir die Möglichkeit dich kennen zu lernen, vielleicht schaffen wir es ja wirklich Freunde zu werden.“ Draco sah weiter ins Feuer, antwortet aber trotzdem: „Ich hab dir schon verziehen, Hermoine, aber bitte, vergleiche mich nie wieder mit meinem Vater. Ich werde nie sein wie er, ich will und werde kein Todesser werden, das kann ich dir sogar versprechen, wenn du willst.“ Hermoine unterbrach ihn: „Das musst du nicht, auch du kannst dich sicher den Wünschen deiner Familie nicht entziehen, du solltest nicht etwas versprechen, das du nicht halten kannst.“ In Draco kochte die Wut hoch, doch dann kamen ihm Daphnes Worte in den Sinn.

Hermoine kannte ihn noch nicht wirklich, sie musste ja so über ihn denken. „Hermoine, glaub mir wirklich, ich werde kein Todesser werden. Ich werde niemals die Ansichten dieser kranken Zauberer vertreten können, auch wenn ich lange die Ansichten meines Vaters nachgeplappert habe, aber wie ich schon neulich sagte, ich bin erwachsen geworden, ich habe jetzt eine eigenen Meinung. Ich werde niemals foltern und töten können, wie es die Todesser tun.“, sagte er ruhig. Hermoine sah ihn überrascht an, so viel Offenheit hatte sie nicht erwartet. „Du vertraust mir auch.“, sagte sie überrascht. Draco lacht: „Natürlich, sonst müsste ich doch jetzt dauernd Angst haben das du von dem hier allen erzählst und außerdem ist es doch nur gerecht, wenn ich dein Vertrauen in mich mit Vertrauen dich erwidere. Vielleicht können wir wirklich Freunde werden, auch wenn das Zeit brauchen wird.“ Draco und Hermoine unterhielten sich an diesem Abend noch über alles Mögliche. Die meiste Zeit sprach jedoch Draco, da Hermoine ihn gebeten hatte ihr zu erzählen wie es war in einer Zaubererfamilie auf zu wachsen.

Sie kannte zwar die Weaslys, aber bei ihnen war es ganz anders als bei den Malfoys, dass erkannte sie sehr schnell. Draco erzählte ihr zwar viel über seine Kindheit, aber eigentlich kratzte er nur an der Oberfläche, er ging nie auf seine Beziehung zu seinen Eltern ein, statt dessen berichtete er davon wie oft ihn Blaise und Daphne als Kinder besucht hatten, da ihre Mütter befreundet waren. Blaise Mutter war mit seiner Mutter zur Schule gegangen und die beiden hatten auch nach ihrem Abschluss engen Kontakt gehalten. Blaise war quasi sein bester Freund und da auch Daphne mit ihrer Mutter oft zu Besuch war, waren auch sie gute Freunde geworden, auch wenn er mit Daphne so gut wie nie so offen redete wie mit Blaise. Er erzählte ihr auch von seinem großen Hobby, dem fliegen und wie sehr er sich über seinen ersten Besen gefreut hatte und danach Monate lang jeden Tag stundenlang geflogen war.
 

Zum Schluss unterhielten sie sich noch ein bisschen über ihre neuen Fächer und stimmten beide darüber ein das Arithmantik und Alte Runen sicher noch spannend werden würde. Außerdem beschossen sie sich beide in das Studium der Alten Runen zu vertiefen um die Zauber für das Denkarium lernen zu können.

Kurz vor Beginn der Sperrstunde kontrollierten die beide noch mal ihre Sude, verabredeten das Draco morgen früh nach dem Rechten sehen würde und Hermoine in der Mittagspause und sie sich am nächsten Tag schon nach dem Nachmittagsunterricht hier treffen würden. Hermoine warf dann auch noch ein, dass sie in den nächsten Tagen trotzdem nicht ihre Hausaufgaben vernachlässigen sollten und schlug vor, diese gemeinsam hier zu machen. Zufrieden verabschiedeten sich die beiden noch im Raum mit einer kurzen Umarmung, bevor sie aus dem Raum der Wünsche in verschiedenen Richtungen zu ihren Gemeinschaftsräumen gingen.
 

Die nächsten Tage verliefen ähnlich ruhig. Am Nachmittag trafen sie sich im Raum der Wünsche. Sie bereiteten die weiteren Zutaten für die Tränke vor und wenn die Essenzen und Sude köchelten, setzten sie sich entweder vor den Kamin und redeten miteinander, jedoch verbrachten sie noch deutlich mehr Zeit damit ihre Hausaufgaben zu machen. Sehr schnell erkannten die beiden, dass sie sich intellektuell durchaus ebenbürtig waren. Hermoine was etwas überrascht, zwar wusste sie das Draco auch immer gute Noten hatte, aber sie hätte nie damit gerechnet das er sich für vieles auch wirklich interessierte und auch viel lernte.

Grinsend sagte er: „Na, überrascht. Ich lerne zwar viel, aber nicht so Offensichtich wie du, meistens lerne ich im Gemeinschaftsraum, oder am Schreibtisch in meinem Schlafsaal. Ich mag es nur halt nicht mich mit meinem Wissen in den Vordergrund zu spielen, mir reicht es, dass ich weiß, dass ich das alles kann. Ein guter Schüler zu sein ist in Slytherin nicht unbedingt das wofür man Ansehen erntet, weißt du. Den Slytherins ist das ziemlich egal, da sind eine alte Familie, ein Name und Geld wichtiger.“ Hermoine war traurig, wie konnte man nur in so einem Haus glücklich werden und genau das sagte sie Draco auch: „Ich würde niemals glücklich in Slytherin sein, das ist einfach nicht meine Welt.“ Draco erwiderte sehr leise: „Meine auch eigentlich nicht mehr, aber als wir zugeteilt wurden, was es genau das was ich immer wollte. In meinen Augen damals das einzig richtige Haus.“

Hermoine seufzte, manchmal bezweifelte sie das der Sprechende Hut mit seiner Wahl wirklich recht hatte. Auch in Griffindor gab es Idioten und Feiglinge, dabei sollten Griffindors doch Mutig und Gerecht sein.
 

Am Donnerstag schließlich beendeten sie die letzten Vorbereitungen und könnten somit, wie geplant, am nächsten Tag mit dem brauen des Trankes beginnen und ihn übers Wochenende fertigstellen. Heute wollte Hermoine bereites nach dem Abendessen zurück in den Gemeinschaftsraum der Griffindors gehen, weil sie noch etwas Zeit mit Ginny, Ron und Harry verbringen wollte. Sie würde am Wochenende dazu keine Zeit haben aber auch ihre drei Freunde würden wenig Zeit haben, da sie sich auf das Quidditschspiel gegen Slytherin am nächsten Sonntag vorbereiten wollten.
 

Der Abend verlief recht ruhig für Hermoine. Erst spielte sie mit Ron, Harry und Ginny eine Runde Mensch ärgere dich Nicht, das Hermoine mit gebracht hatte. Im Anschluss spielten Ron und Harry noch eine Runde Zauberschach, während Hermoine sich wieder mit Ginny in eine der Ecken verzog. Sie machten es sich in den großen Sesseln bequem und quatschen über die letzten Tage. Ginny erzählte Hermoine das sie endlich bei Harry etwas voran kam und sie hoffte, ihn spätestens in den Weihnachtsferien, die er im Fuchsbau verbringen würde, für sich zu gewinnen. Harry sprach mittlerweile auch offen mit ihr über seine Trauer und das schien ihm wirklich gut zu tun. Ein großer Teil seiner Verbitterung und auch seiner Wut auf sein Leben war wohl fürs erste verflogen. Hermoine dachte bei sich, sicher taten ihm auch die Extrastunden bei Dumbledore gut, da er ihr erzählt hatte, dass es jetzt das Gefühl hatte wenigstens etwas weiter zu kommen.
 

Dumbledore schien einen entscheidenden Auftrag für ihn zu haben, aber bis jetzt hatte er ihm noch nicht eröffnet was er tun sollte. As Ginny mit ihrem Bericht fertig war, fragte sie Hermoine: „Und, was ist mit dir und Malfoy? Ich habt euch wieder vertragen? Und nun?“ Da Ginny sowieso Bescheid wusste, erzählte Hermoine ihr ohne Umschweife was sich in der letzten Woche ereignet hatte. Am Ende fragte Ginny: „Dann werdet ihr wohl das ganze Wochenende zusammen verbringen oder?“ Hermoine antworte grinsend: „Mehr oder weniger. Ich bin schon gespannt. Bis jetzt haben wir sehr harmonisch zusammen arbeiten können, aber jetzt kommt es wirklich drauf an, denn der Trank ist echt kompliziert. Und nächste Woche, wenn wir nicht mehr mit dem Trank beschäftigt sind, haben wir dann vielleicht Zeit uns mit dem Denkarium zu beschäftigen.“ Entspannt unterhielten sich die beiden Mädels noch einige Zeit, bis sie beschlossen ins Bett zu gehen. Harry und Ron hatten sich schon vor einiger Zeit verabschiedet.

Schachspiel und Griffindor und Slytherin verstehen sich doch manchmal. Teil 1

Kapitel 16, Teil 1:
 

Am Freitag begannen sie nach dem Unterricht mit dem brauen des Trankes. Sie arbeiteten einträchtig nebeneinander, schnitten Kräuter und Wurzeln, zerdrückten und mörserten verschiedene Zutaten und begannen mit dem brauen des Trankes. Beide genossen sie die Stille und die Zusammenarbeit. Wie an den Tagen zuvor gab es immer Phasen in denen sie viel Sprachen und andere, in denen sie schweigend Arbeiteten. Hermoine war in den ersten Tagen wirklich überrascht gewesen, aber sie arbeiteten wirklich gut zusammen.
 

Nachdem sie den ersten Teil des Trankes angesetzt hatten, begann wieder die schwierige Arbeit, denn nun mussten sie den Trank genau nach der Anweisung umrühren, erhitzen, oder abkühlen lassen. Während Hermoine weiter an dem Trank arbeitete, zog Draco sich in einen der großen Sessel zurück und arbeitete weiter an der Übersetzung des Runenzaubers für das Denkarium.
 

Als es Zeit fürs Abendessen wurde, stand er auf. Er ging zurück zu Hermoine und sagte: „Es ist Zeit fürs Abendessen, wir sollten etwas essen. Was hältst du davon wenn ich in die große Halle gehe und uns etwas zu Essen hole, dann essen wir gemeinsam hier und können den Trank weiter brauen.“ Hermoine antwortete: „Das hört sich gut an, wir müssen uns sowieso überlegen wie wir das in den nächsten Tagen organisieren, schließlich müssen wir nicht immer beide den Trank beaufsichtigen.“ Draco sah etwas betrübt aus und sagte: „Ich dachte, wir machen das hier komplett gemeinsam, aber wenn du zwischendurch Zeit ohne mich brauchst, ok, dann teilen wir uns halt die Aufsicht über den Trank auf.“ Hermoine grinste, das hätte sie von Draco wirklich nicht erwartet, er wollte wirklich die ganze Zeit mit ihm zusammen arbeiten. „Ich dachte nur, du würdest zwischendurch sicher gerne mal etwas anderes tun als hier rumsitzen, ich langweile dich sicher schon.“, warf sie ein. Draco schüttelte lächelnd den Kopf: „Mit dir, langweile ich mich nie Hermoine.“ Sie war froh, denn auch sie empfand die Zeit mit Draco nie als langweilig. Draco drehte sich um, rief im gehen: „Bis gleich.“, und verließ den Raum der Wünsche.
 

Auch das Lernen machte mir ihm noch mal mehr Spaß, sinnierte Heroine weiter, vor allem weil sie so jemanden hatte mit dem sie über die Sachen diskutieren konnte. Keiner ihrer andren Freunde konnte mit ihrem wissendurst und ihrer Intelligenz sonst mithalten und hatte so viel Interesse an der Zauberei außerhalb des Unterrichtsstoffes. Draco hingegen konnte sogar Hermoine manchmal noch was beibringen, denn dadurch, dass er bei Zauberern aufgewachsen war, ging er an so manchen Zauber ganz anders heran als sie. Jemanden zu haben, der mit Freuden bei ihr in der Bücherei saß oder momentan hier im Raum der Wünsche mit ihr lernte, genoss sie sichtlich.
 

Eine halbe Stunde später betrat Draco den Raum wieder. Er trug einen großen Stapel Sandwiches vor sich her auf einem Teller und hatte zwei Flaschen Kürbissaft unter die Arme geklemmt. „Ich soll dich von Daphne grüßen.“, sagte er grinsend. „Sie weiß es?“, fragte Hermoine überrascht. Draco grinste weiter und Antwortete: „Sie bemerkt eine Menge und sie ahnt jedenfalls sehr viel. Sie hat mich nach unserem Streit aufgebaut, da sie gemerkt hatte wie es mir geht und sie hat die richtigen Schlüsse gezogen. Sie dachte sofort, dass ich mich mit dir gestritten habe.“ Hermoine grinste nun auch: „Frauen halt…., Ginny weiß es auch. Wie steht Daphne zu uns?“ Draco lachte: „Ich weiß, das Ginny es weiß und anscheinend ist sie ja einverstanden mit uns, jedenfalls habe ich noch keinen ihrer legendären Flederwichtflüche ab bekommen. Über Daphne müssen wir uns jedenfalls keine Sorgen machen, sie freut sich für mich und hofft, dass wir richtige Freunde werden.“, erklärte er. Hermoine bemerkte: „Na dann, dann haben wir ja wenigstens beide jemanden zum Reden.“
 

Sie setzten sich an den Tisch und begannen zu essen. Sie redeten über den vergangen Schultag und planten das Wochenende. Sie würden sich abwechseln mit dem Überwachen des Trankes, während sich der andere mit den Hausaufgaben oder anderen Dingen beschäftigen könnte, aber beide versicherten, dass sie keine Auszeit voneinander brauchen würden.
 

Spät am Abend überlegten sie was sie denn über Nacht machen sollten, schließlich könnten sie den Trank nicht alleine köcheln lassen. Der Raum der Wünsche reagierte auf ihre Überlegungen und auf ein Mal erschien eine Tür neben dem großen Sofa. Hermoine ging überrascht auf die Tür zu und öffnete sie. Hinter der Tür befand sich ein Raum in dem ein großes Himmelbett stand, und ein warmes Feuer im Kamin prasselte. Draco stand hinter ihr und sagte: „Der Raum scheint ganz genau zu wissen was wir brauchen.“, er grinste kurz anzüglich, wurde dann aber wieder ernst und fuhr fort: „Du solltest als erstes Schlafen, ich wecke dich dann nach einigen Stunden und wir wechseln.“ Hermoine nickte, sagte jedoch: „Aber erst mal können wir beide noch gemeinsam ein bisschen auf den Trank aufpassen und an der Übersetzung arbeiten.“
 

Gegen Mitternacht ging Hermoine ins Bett und Draco übernahm die erste Schicht. Gedankenverloren saß er in einem der bequemen Lehnstühle und beobachtete den Trank. Sie schlief jetzt im Raum nebenan. Wie verlockend es war rüber zu gehen und sie beim Schlafen zu beobachten, aber er musste ja auf den Trank aufpassen und außerdem war er sich sicher, dass sie recht böse werden würde, wenn sie aufwachen würde und er sie anstarrte. In den letzten Tagen konnte er Hermoine wirklich nicht mehr aus seinem Kopf kriegen. Er träumte von ihr, er sah ihre wunderschönen braunen Augen vor sich und ihr himmlisches lächeln. Er seufzte, könnte er sie doch nur aus seinem Kopf bekommen. Er überlegt, ob sie wohl zu einem Date ja sagen würde? Schlecht sah sie nicht aus und auch Köpfchen hatte sie. Er beschoss, er würde sein Glück versuchen, wenn sich die Gelegenheit ergab sie nach einem Date zu fragen. Er müsste sich jedoch etwas Besonderes einfallen lassen, denn sie einfach nur nach Hogsmead aus zu führen, fand er zu langweilig und unorginell für ein erstes Date mit ihr.
 

Kurz vor fünf Uhr morgens konnte Draco seine Augen nicht mehr offen halten, er war so müde. Er beschloss Hermoine jetzt zu wecken, damit auch er noch etwas Schlaf bekommen würde. Er erhob sich, streckte seine verspannten Glieder und ging auf die Tür zu.

Vorsichtig öffnete er sie und sah ins Zimmer. Da lag sie, die Decke bis zum Kinn herauf gezogen und schlief tief und fest. Draco ging zum Bett. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Schuler und rüttelte sie sanft. „Wach auf Hermoine, du musst jetzt ein bisschen auf den Trank achten, ich kann wirklich nicht mehr wach bleiben. Wach auf.“, sagte er ruhig. Hermoine erwachte langsam, anscheinend wusste sie im ersten Moment nicht wo sie war, doch dann schien sie sich zu besinnen. „Übernimmst du jetzt bitte?“, fragte Draco. Hermoine nickte verschlafen und streckte sich. „Wie spät ist es?“, fragte sie. „Kurz nach fünf. Wenn es geht, würde ich gerne den Rest der Nacht schlafen, ich bin wirklich müde.“, sagte er. Hermoine stand auf und ging in Richtung Tür, während Draco sich aufs Bett setzte und seine Schuhe aus zog. „Du hättest mich ruhig schon eher wecken können.“, sagte sie. Er nickte und sie fuhr fort: „Schlaf gut Draco.“ Sie schloss die Tür hinter sich und setzte sich an den Tisch.
 

Anscheinend hatte Draco an den Übersetzungen der Runentexte gearbeitet. Hermoine zog die Bücher und Pergamentrollen zu sich und überflog seine Arbeit. Auf den ersten Blick hatte er, wie immer, sehr gewissenhaft und korrekt gearbeitet, doch sah man deutlich ab wann er einfach zu müde zum arbeiten gewesen war. Seine Schrift war fahriger geworden und er begann kleine Fehler zu machen, nichts gravierende, aber doch Fehler.

Mit ein paar kleinen Änderungen korrigierte Hermoine hier und da die Übersetzung und begann dann weiter zu übersetzten. Mittlerweile hatten sie zumindest die Anleitung so weit übersetzt, dass sie wussten was für eine Schale sie für das Denkarium benötigen würden und auch einen Teil der Vorbereitungen hatten sie schon übersetzt. Sie würden sicher noch einige Tage brauchen um die Texte komplett zu übersetzten und dann müssten sie sich noch genauer mit dem ganzen Zauber vertraut machen, damit auch nichts schief ginge.
 

Um kurz nach sieben beschloss Hermoine kurz in ihren Schlafsaal zurück zu kehren um sich etwas Frisches an zu ziehen und zu duschen, danach würde sie in die Große Halle gehen und etwas zu essen für sie beide besorgen. Der Trank war jetzt so weit, dass er erst mal abkühlen musste, bevor sie mit den nächsten Schritten weiter machen konnten. Hermoine nahm also den Trank vom Feuer und verließ den Raum der Wünsche.
 

Als sie den Schlafsaal der Mädchen betrat, kam gerade Ginny aus dem Bad: „Guten Morgen, so früh schon wach.“, begrüßte Hermoine ihre Freundin. Ginny antworte grinsend: „Jupp, ich konnte nicht mehr schlafen. Und, wie sieht’s bei dir aus? Klappt alles mit dem Zaubertrank, verhält sich Malfoy ordentlich?“ Hermoine lächelte: „Ja, er ist sehr nett und zuvorkommend. Die Arbeit mit ihm macht wirklich Spaß. Du kannst uns ja heute mal besuchen, wenn du Zeit hast.“ Ginny nickte und antworte: „Aber erst muss ich nachher zum Quidditschtraining, wir spielen doch nächstes Wochenende gegen Slytherin und Harry hat heute ein Extratraining angesetzt. Mir graut schon vor dieser Kälte, diese Woche soll noch der erst Schnee fallen, sagt jedenfalls Luna. Naja, eigentlich ist Luna ja eher eigenartig, aber recht haben könnte sie, denn wir haben ja schon fast Ende November in gut fünf Wochen ist ja schon Weihnachten und so viel Schnee, wie es hier sonst gibt, schneit es sicher bald. Kommst du gleich mit zum Frühstück.“
 

Hermoine nickte grinsend: „Ja, Luna ist immer für eine Überraschung gut. Warte bitte auf mich, ich werde zwar in der großen Halle nicht frühstücken, aber ich nehme für Draco und mich etwas zum Frühstücken mit.“ Damit verschwand sie im Badezimmer und erschien eine viertel Stunde später frisch geduscht und in ihren Bademantel gewickelt wieder im Schlafsaal.

Sie zog sich eine dunkle Jeans mit modischen Waschungen, eine dunkelrote Bluse und eine warme, graue Strickjacke an. Über die Jeans zog sie sich ihre neuen, dunkelbraunen Winterstiefel an, dann glättete sie noch mit einem Zauber ein bisschen ihre Locken und trug ein leichtes Makeup auf. Eine halbe Stunde nachdem sie ins Bad gegangen war, erschien sie im Gemeinschaftsraum, in dem Ginny schon auf sie wartete.Ginny neckte sie grinsend: „So chic, hast du noch was vor?“
 

Gemeinsam gingen die beiden Freundinnen in die große Halle, die aufgrund der frühen Stunde am Samstag noch ziemlich leer war. Hermoine entschied zumindest kurz einen Kaffee mit Ginny zu trinken, bevor sie für sich und Draco etwas zum frühstücken zusammen stellte und wieder zum Raum der Wünsche ging.
 

Draco war in der Zwischenzeit aufgewacht und sehr überrascht, als er feststellte, dass er alleine war. Anscheinend war Hermoine beim Frühstück oder hatte doch noch etwas zu erledigen. Sie hatte das Feuer unter dem Trank gelöscht, denn wie es aussah war er nun weit genug um erst mal ab zu kühlen. Er setzt sich an den Tisch und überflog Hermoines Übersetzungen. Lächelnd stellte er fest, dass sie den letzten Absatz seiner Übersetzung verbessert hatte. Er war wirklich schon sehr müde gewesen, musste er feststellen. Während er noch weiter die Übersetzung lass, betrat Hermoine den Raum der Wünsche. „Guten Morgen, Draco.“, sagte sie freudig, „Ich dachte, du hast sicher Hunger und da der Trank soweit war ab zu kühlen, habe ich die Zeit genutzt um mich um zu ziehen und in die große Halle zu gehen. Achja, und wir kriegen heute eventuell Besuch von Ginny.“ „Dir auch einen guten Morgen Hermoine. Ein Frühstück könnte ich jetzt wirklich gut vertragen und ich glaube, danach werde ich auch kurz in die Kerker gehen um zu duschen und mich um zu ziehen. Die kleine Weasly kann uns ruhig besuchen kommen, solange sie nicht ihren Bruder mit bringt, sie ist noch am erträglichsten von den Weaslys.“, antworte Draco grinsend, denn momentan konnte ihm selbst die Ankündigung das Ginny Weasly sie besuchen würde nicht die Laune verderben.

Er hatte sehr gut geschlafen und Hermoine, die ihm auch noch Frühstück brachte, sah heute Morgen wirklich wunderschön aus. Ihre Haare waren glatter, als normalerweise, das dunkelrot ihrer Bluse stand ihr wirklich gut und die enge Jeans betonte wunderbar ihre Beine und ihren Po. „Sie ist wirklich eine Schönheit, schade nur, dass sie sich sonst nicht so viel Mühe gibt und die Robe der Schuluniform ihre Figur sonst sehr versteckte.“, dachte Draco.
 

Sie setzten sich an den großen Tisch und begannen gemeinsam zu frühstücken. Hermoine stellte fest, dass es wirklich angenehm war mit ihm zusammen zu essen. Sie unterhielten sich über die Textpassagen, die sie in der Nacht übersetzt hatten und planten den kommenden Tag. Nach dem Frühstück verließ Draco den Raum der Wünsche und machte sich auf den Weg in die Kerker. Im Gemeinschaftsraum begegnete er Daphne, die gerade auf dem Weg zum Frühstück war. „Hallo Daphne, schön dass ich dich treffe, sag mal willst du heute Nachmittag nicht zufällig in den Raum der Wünsche kommen? Dann muss ich Wieselmini wenigstens nicht alleine ertragen. Wenn Hermoine schon ihre Freundin einlädt, kann auch ich eine Freundin einladen.“, sagte er grinsend. Daphne war überrascht und antwortete: „Was macht ihr denn im Raum der Wünsche? Erzählst du es mir nachher, denn dann komme ich auch.“ Draco nickte und sagte im gehen: „Dann also bis nachher.“ Er eilte in den Schlafsaal, ging duschen und Zog sich etwas Frisches an, dann ging er zurück zu Hermoine.
 

Hermoine war bereits dabei weitere Zutaten für den Trank vor zu bereiten, da er jetzt ganz abgekühlt war und sie die zweite Phase des Brauens beginnen konnten. Sie hatte bereits ein verschiedene Messgefäße Essenzen und Sude abgemessen und schnitt jetzt Kräuter. Draco beobachtete sie kurz bei ihrer Arbeit. Sie schien genau zu wissen, was sie tat und war sehr konzentriert, sodass sie sein Eintreten nicht mal bemerkt hatte. „Da bin ich wieder.“, sagte er um auf sich aufmerksam zu machen. Er setzte sich neben sie, griff nach einer Wurzel, einem Brett und einem Messer und begann dann die Wurzel fein säuberlich in dünne Streifen zu schneiden. Wieder arbeiteten die beiden Schweigend. Als alle Zutaten vorbereitet waren, stand Hermoine auf und entzündete das Feuer unter dem Kessel erneut. Sie begann die Zutaten laut Anweisung zum trank zu geben, während sie ihn so weiter erhitzte, wie nötig und auch an die Rühranleitungen hielt sie sich penibel. Draco reichte ihr währenddessen immer die gewünschten Zutaten an und nach knapp einer Stunde, waren sie wieder so weit den Trank einfach köcheln zu lassen.
 

Da sie jetzt wieder einige Stunden Zeit haben würden, fragte Draco: „Kannst du eigentlich Schach spielen?“ Hermoine antwortete: „Ich kann es nicht wirklich

gut, gegen Ron und Harry verliere ich immer, aber wenn du willst, können wir gerne eine Runde spielen. Später will ich allerdings noch meine Hausaufgaben für nächste Woche fertig machen und dann kommt ja noch Ginny.“ Draco grinste, ihm viel wieder ein das er Daphne eingeladen hatte. Während er aus seiner Schultasche, sie er auf einem der Sessel abgestellt hatte, das Schachspiel auspackte, informierte er Hermoine: „Achja, ich habe übrigens Daphne eingeladen, dann wird die Runde noch spannender.“ Hermoine war zwar überrascht, aber ihr war es recht, denn Daphne war eine der angenehmsten Slytherins. Sie mochte das ruhige, einfühlsame und kluge Mädchen und war gespannt, wie der Nachmittag mit den dreien werden würde.
 

Draco baute inzwischen das Schachspiel auf dem kleinen Tisch zwischen den Sesseln auf. Sie beobachtete Draco dabei und nahm auf dem Sessel ihm gegenüber Platz. „Willst du Schwarz oder Weiß spielen.“, fragte er. Hermoine zuckte mit den Schultern und antwortete: „Ist mir egal.“ „Ok, dann nimmst du Schwarz, ich eröffne.“ Draco machte den ersten Zug. Hermoine gab sich wirklich mühe gegen ihn zu gewinnen, aber Draco spielte wirklich gut, sogar sie erkannte das er deutlich besser spielte als Ron und Harry. Aber im Gegenteil zu den beiden, die sie oft ins Messer laufen ließen, sich freuten wenn sie gewannen und dann immer schnell die Lust verloren mit ihr zu spielen, versuchte Draco ihr Tipps zu geben indem er ihr verschiedene Züge erklärte.

Normalerweise wäre Hermoine über solche Belehrungen sauer gewesen, aber da seine Einwürfe nicht belehrend klangen, sondern eher so als ob er versuchte ihr das Spiel wirklich bei zu bringen, nahm sie es ihm nicht krumm. Sie musste überrascht feststellen, dass dieses Schachspiel dann auch deutlich länger dauerte als alle, die sie mit Ron und Harry je gespielt hatte und sie begann wirklich Spaß an dem Spiel zu haben.

Trotzdem verlor sie die erste Partie, jedoch hatte sie jetzt der Ehrgeiz gepackt, sie wollte dieses Spiel lernen und so forderte sie Draco zu einer Revanche auf. Hermoine freute sich, wenn sie das nächste Mal gegen Ron oder Harry spielen würde, würde sie zumindest eine würdige Gegnerin sein. Das zweite Spiel ging dann auch schon deutlich knapper aus und Hermoine war sichtlich stolz auf sich. Draco grinste und sagte: „Ich wusste doch, du lernst schnell und wirst richtig schnell besser. Wäre ja gelacht, wenn jemand, der so klug ist wie du, nicht Schach spielen kann.“ Auch Hermoine hatte gute Laune, sie erwiderte: „Bisher hat sich halt niemand die Mühe gemacht mein Interesse an dem Spiel zu wecken und es mir richtig zu erklären, aber ich hätte niemals gedacht, das ich mal mit dir Schach spielen würde.“ Draco frage: „Wollen wir noch eine Partie spielen, vielleicht schlägst du mich dann schon.“ Hermoine willigte ein und antworte: „Ja, aber nur wenn du mir jetzt keine Tipps mehr gibst und dich nicht mehr zurück hältst.“ Draco nickte und baute schon seine Figuren wieder auf.
 

Sie waren gerade sehr vertieft in die dritte Partie, als die Tür des Raumes geöffnet wurde. Sie hatten doch wirklich die Zeit vergessen, denn es war schon später Nachmittag und Daphne und Ginny betraten den Raum.
 

Den Zweiten Teil dieses Kapitels hab ich heute Abend fertig, dann stelle ich ihn auch online. Ich hoffe, bis hier hin gefällt es euch schonmal.

Schachspiel und Griffindor und Slytherin verstehen sich doch manchmal. Teil 2

Kapitel 16 Teil 2:
 

„Hallo ihr zwei, stören wir?“, fragte Daphne. „Nö.“, antwortete Hermoine gut gelaunt: „Ich mache Draco nur gerade fertig.“, feixte sie. „Warum kommt ihr eigentlich zusammen?“, fragte jetzt Draco. „Wir haben uns vor dem Raum der Wünsche zufällig getroffen.“ Ginny und Daphne grinsten sich an und Daphne stellte ein paar Flaschen Butterbier auf den Tisch. Ginny sagte: „Dann spielt mal erst zu Ende, wann gewinnt Hermoine denn sonst schon mal ein Schachspiel.“ Daphne fügte hinzu: „Obwohl ich nicht glaube, das sie gewinnen wird, Draco ist der beste Schachspieler in Slytherin.“ „Wir werden ja sehen.“, antwortet Ginny gespielt schnippisch. Hermoine gewann das Spiel ganz knapp und sie vermutete, das Draco sie hatte gewinnen lassen.
 

Während Hermoine begann das Spiel zusammen zu packen, stand Draco auf um sich ein Butterbier vom Tisch zu holen und nach dem Trank zu sehen. Als er an Hermoine vorbei ging, beugte er sich kurz runter zu ihrem Ohr, seine Lippen berührten es fast als er flüsterte: „Du lernst schnell, warst eine würdige Gegnerin und ich verlange Revanche.“ Grinsend ging er zum Tisch und kontrollierte die Temperatur und Farbe des Trankes.
 

Hermoine erschauerte als er ihr so nahe kam. Sein Handeln hatte sie total überrascht und seine Lippen so nahe an ihrer Haut zu spüren, sorgten bei ihr für eine Gänsehaut und sie überlief ein wohliges kribbeln. Daphne ergriff nun wieder das Wort: „So, jetzt will ich aber mal wissen was ihr hier tut.“
 

Alle vier nahmen auf der Sitzgruppe an der Wand Platz und Draco begann zu erzählen. Er berichtete was für einen Trank sie hier brauten, doch er verschwieg den Grund, denn er war der Meinung, dass es nicht in seiner Entscheidung lag es Daphne zu erzählen. Am Ende fragte Daphne jedoch: „Und wofür braucht ihr diesen Trank? Ich meine, ihr macht das ja sicher nicht aus Spaß, schließlich ist dieser Trank wirklich schwer zu brauen.“ Draco sah fragend zu Hermoine und sagte dann: „Hermoine muss entscheiden, ob ich oder sie das auch noch erzählen.“ Hermoine und Draco sahen sich an. Sie nickte und flüsterte: „Du vertraust ihr, oder?“ Draco antworte: „Ja, absolut, sie ist eine meiner ältesten Freundinnen.“ Hermoine holte tief Luft und sagte: „Nagut, dann vertraue ich ihr auch, aber bitte, erzähl du es.“ Draco Nickte und begann zu sprechen.
 

Er redete lange und ruhig, erzählte von Anfang an, wie er sich Sorgen um Hermoine gemacht hatte und wie es letztendlich zur Aussprache gekommen war. Hermoine rückte währenddessen näher an ihn heran. Ihr war unwohl dabei noch einmal an den Streit mit Harry und ihren Zusammenbruch danach erinnert zu werden. Draco bemerkte wie unruhig Hermoine neben ihm war und ergriff, während er redete, ihre Hand und drückte sie sanft. Nachdem Draco mit seinem Bericht fertig war, war Daphne sichtlich geschockt. Draco sah besorgt zu Hermoine, die sich mit ihrer Hand förmlich an ihn klammerte. Er beugte sich langsam zu ihr runter und flüsterte: „Alles in Ordnung Hermoine, ich bin doch da, beruhig dich, wir alle helfen dir.“ Hermoine nickte leicht und sah Daphne an. Sie war gespannt auf ihre Reaktion. Daphne sah Hermoine mitfühlend an und sagte leise: „Da bin ich aber froh, das dir Draco jetzt hilft. Haltet zusammen, ihr schafft das, ihr seid wirklich ein süßes Paar.“
 

Hermoine und Draco fuhren vor Schreck auseinander und sagten fast gleichzeitig: „Wir sind nicht zusammen.“ Daphne war verwirrt. „Ihr seid nicht zusammen? Aber ihr wirkt als ob ihr ein Paar währet, jedenfalls erscheint ihr heute hier sehr verliebt.“ Draco und Hermoine waren beide hoch rot geworden. Hermoine begann zu sprechen: „Wir sind kein Paar, nur wohl mittlerweile gute Freunde und ich würde mich freuen, wenn auch wir beide Freunde werden könnten, Daphne.“ Daphne lächelte: „Das fände ich auch toll und nehmts mir nicht krumm, manchmal bin ich etwas zu direkt.“
 

„Schon ok.“, sagte Hermoine. Ginny verteilte die restlichen Butterbiere und sagte an alle gerichtet: „Na dann, auf einen schönen Nachmittag und hielt ihre Flasche zum anstoßen in die Runde.“ Sie prosteten sich zu und tranken. Es wurde wirklich ein schöner Nachmittag. Sie scherzen und quatschen über alles Mögliche, während Hermoine und Draco immer mal wieder nach dem Trank sehen mussten und die Temperatur regulieren mussten. Es war ein eigenartiges Bild so die Griffindors und Slytherins in Ruhe zusammen sitzen zu sehen. Am Abend verließen Ginny und Daphne gut gelaunt den Raum der Wünsche und gingen zum Abendessen.
 

Die beiden waren sich einig, dass Hermoine und Draco ein schönes Paar abgeben würden und es sicher nur noch eine Frage der Zeit währe, bis sie zusammen kommen würden.
 

Hermoine hatte Ginny gebeten eventuelle Fragen von Harry und Ron nach ihr ab zu blocken. Doch Ron war mit Lavander beschäftigt und kümmerte sich mal wieder wenig um seine Freunde, worüber Ginny ausnahmsweise mal froh war. Harry jedoch, fiel auf das Hermoine fehlte. Er versucht Ginny aus zu fragen, die letztendlich genervt sagte: „Harry, lass sie doch mal, wir Frauen haben halt manchmal Geheimnisse und glaub mir, die Frauendinge willst du gar nicht wissen. Sie weiß schon was sie tut und braucht manchmal halt ihre Ruhe.“ Harry war zwar nicht zufrieden mit der Erklärung, doch er ahnte, wo oder zumindest bei wem Hermoine sein könnte, aber wenn sich Ginny da so vehement für sie einsetzte, war sie sicher davon überzeugt, das alles ok war. Er vertraute Ginnys Urteil, auch wenn es ihm hier sehr schwer viel, schließlich hatte er in der letzten Woche öfters Hermoine mit Draco Malfoy auf der Karte des Rumtreibers zusammen in einer Ecke der Bibliothek gesehen. Er wusste zwar nicht, was er davon halten sollte, aber er erinnerte sich noch gut an das vierte Schuljahr und wie allergisch sie reagiert hatte, als sie sie über Krum ausfragen wollten. So einen Streit wollte er nicht wieder riskieren, deswegen würde er warten, bis sie zu ihm kam.
 

Ihm war auch nicht entgangen, dass Hermoine den Slytherin beim Essen öfters beobachtete, aber auch das behielt er für sich, nur gut das Ron momentan sowieso nichts mit bekam. Zumindest schien ja Ginny Bescheid zu wissen, sie würde schon eingreifen, wenn etwas schief lief und wahrscheinlich dann auch ihn einweihen, das hoffte er zumindest. Er würde die Situation auf jeden Fall weiter beobachten.

Draco und Hermoine bereiteten inzwischen die nächsten Schritte für den Trank vor. Sie mussten ihn jetzt kontrolliert bis zu einem Bestimmten Punkt einkochen lassen und dann die restlichen vorbereiteten Sude dazu geben, danach müssten sie die Temperatur des Trankes über die nächsten 12 Stunden stufenweise senken, bis der Trank komplett ausgekühlt wäre. Sie würden als erst am nächsten Abend fertig mit dem Brauen sein.
 

Während Hermoine sich weiter um den Trank kümmerte, ging Draco in die große Halle um etwas zum Abendessen zu besorgen. Recht vom Eingang zur großen Halle lehnten Ron und Lavander an der Wand und waren gerade wild am knutschen. „Der Anblick ist echt zum kotzen.“, dachte Draco und höhnte: „Hey, nehmt euch ein Zimmer, das ist ja echt ekelhalft. Da hat das hässliche, dumme Wiesel ja wirklich mal wen ab bekommen, auch wenns nur Brown ist, aber eine Frau mit Klasse würde dich eh nicht ansehen Wiesel.“ Während Draco sich lustig machte, traten von hinten Crabby, Goyle und Pansy zu ihm. Sie hatten seinen Kommentar mit bekommen und lachten. Pansy fügte hinzu: „Nur das kleine Schlammblut Granger, würde dich warhscheinlich auch ran lassen Weasly, sicherlich währe der Schuppen in dem deine Eltern hausen sogar noch ein Aufstieg gegenüber ihrem Muggelverschlag.“ Crabby, Goyle und Pansy lachten höhnisch, doch Draco sah Pansy wütend an. Ron hatte seinen Zauberstab gezückt und sagte: „Dafür werdet ihr büßen….“, er wollte gerade seinen Zauberstab schwingen, als Draco ihm einfach den Rücken zudrehte, Pansy am Arm griff und mit sich zog.
 

Er ließ Crabby und Goyle, die nicht kapierten was gerade passierte und den Wütenden Ron und Lavander einfach stehen. Vor Wut kochend zog er Pansy mit sich in den nächsten Korridor. Er schubste sie gegen die Wand und baute sie bedrohlich vor ihr auf. Seine Augen funkelten bedrohlich, als er sage: „Ich hab dir schon oft genug gesagt Parkinson, misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein. Und verwende das Wort Schlammblut nie wieder in meiner Gegenwart, es sei denn du willst mich richtig kennen lernen.“ Ruckartig stieß er sich von der Wand ab und ließ die geschockte Pansy stehen. Als er wieder am Eingang zur großen Halle ankam standen da immer noch Ron und Lavander und knutschten wieder. Draco knurrte: „Ich hab doch schon gesagt, nehmt euch ein Zimmer, der Anblick ist echt zum kotzen.“ Noch bevor Ron antworten konnte, war Draco schon in der großen Halle verschwunden und er würde ganz sicher keinen Streit unter den Augen der Lehrer weiterführen, da hatte er aus Lavanders Fehler beim Quidditschtraining gelernt.

Draco ging zum Slytherintisch. Grinsen begrüßte er Blaise und Daphne und setzte sich kurz zu ihnen. Blaise begrüßte seinen Freund und frage: „Wo warst du eigentlich den ganzen Tag?“ Draco grinste weiter, während der zwei Abendessen zusammen stellte. „Ich hatte zu tun.“, antwortete er und fuhr fort: „Frag Daphne mal, die kann dir mehr erzählen.“ Er zwinkerte Daphne zu und verließ die Halle. Obwohl er gerade mit Pansy aneinander geraten war und das Wiesel ihm über den Weg gelaufen war, heute würde er sich seine gute Laune nicht verderben lassen. Der Nachmittag hatte ihm wirklich gute gefallen, auch wenn es einen kurzen Moment gab, an dem er dachte Hermoines Stimmung könnte kippen, so tat es ihm doch gut zu wissen, dass sie sich in der Situation so hilfesuchend an ihn gewandt hatte. Vielleicht könnten sie ja heute Abend noch eine Runde Schach spielen, denn eigentlich hatte er keine Lust heute noch zu lernen oder Hausaufgaben zu machen.
 

Gut gelaunt kehrte er in den Raum der Wünsche zurück, wo Hermoine gerade die letzten Anweisungen ausführte, die sie vor der Abkühlphase noch durchführen mussten.

Draco Deckte den Tisch und nachdem Hermoine soweit fertig war, aßen die beiden zu Abend. Draco fragte grinsend: „Bist du gleich bereite für eine kleine Revanche?“ Hermoine freute sich und gab aber zu bedenken: „Ja klar, wir können gerne noch eine Runde Schach spielen, aber wir sollten den Trank nicht aus den Augen behalten, wir müssen in den nächsten 12 Stunden jede Stunde die Temperatur senken, das dürfen wir auf keinen Fall vergessen, vor allem weil bisher alles so gut gelaufen ist. Es wäre wirklich schade, würden wir es in der Endphase versauen.“ Draco nickte und stand auf um schon mal das Schachspiel auf dem Tischchen zwischen den Sesseln auf zu bauen.
 

Er hoffte, dass der Abend trotz der Arbeit gemütlich werden würde und er Hermoine vielleicht auf nächstes Wochenende ansprechen könnte. Während er das Schachspiel aufbaute und Hermoine ihm gegenüber Platz nahm fasste er seinen Mut zusammen und fragte sie: „Wann wollen wir eigentlich die Schale für das Denkarium besorgen. Wir wissen ja jetzt sicher was wir brauchen, also könnten wir doch nächstes Wochenende in Hogsmead nach dem richtigen suchen, schließlich ist das nächste Hogsmeadwochenende erst eine Woche vor Weihnachten.“ Hermoine sah Draco betrübt an: „Eigentlich hatte ich Ginny versprochen mit ihr einen Weibertag zu machen und nach Hogsmead zu gehen, aber du kannst ja mit kommen.“ Draco schüttelte den Kopf, er überlegte, dann vielleicht am Sonntag, also erwiderte er: „Ist schon ok, ihr solltet das wirklich zusammen machen. Ich gehe alleine oder mit Daphne nach Hogsmead und besorge die Schale. Hättest du denn dann Lust den Sonntag mit mir zu verbringen?“ Er sah sie nicht an, zu groß war die Angst vor einer Zurückweisung. Er konnte es sich ja selber nicht wirklich erklären, schließlich war er noch nie Schüchtern gewesen, aber das hier war etwas anderes, zum ersten Mal bedeutete es ihm etwas ob er eine Zusage bekam.

Hermoine sprach leise: „Sehr gerne würde ich den Sonntag mit dir verbringen.“, und unsicher fragte sie: „Ist das ein Date?“ Sie befürchtete, dass er sie gleich Auslachen würde, aber das tat er nicht. Auch Hermoine hatte Draco nicht ansehen können bei ihrer Antwort, doch als auf ihre Frage nur Stille folgte, sah sie auf. Sie blickte direkt in seine sturmgrauen Augen, die sie liebevoll und voller Freude ansahen. Draco nickte nur, anscheinend wusste auch er nicht was er sonst sagen sollte. Hermoine war glücklich, fühle sich aber gleichzeitig auch etwas unwohl, daher brach sie das Schweigen: „Lass uns anfangen zu spielen, ich nehme wieder schwarz.“

Damit richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das Schachspiel und auch Draco schien erleichtert, dass die Stimmung sich gelöst hatte. Sie spielten lange schweigend bis Hermoine nach der dritten Partie, die alle Draco gewonnen hatte, da sie viel zu sehr in Gedanken war, verkündete das sie jetzt schlafen gehen würde. Sie bat Draco sie heute früher zu wecken, als in der Nacht zuvor, denn sie wollte ihm nicht wieder eine so lange Nacht zumuten. Er wünschte ihr eine gute Nacht und sie verschwand im Nachbarzimmer.
 

Auch wenn sie müde war, lag sie lange noch wach im Bett. Sie konnte es nicht glauben, er hatte sie um ein Date gebeten. Draco Malfoy wollte mit ihr ausgehen. Was sie wohl unternehmen würden? Sie war aufgeregt, denn sie hatte schon seit langem kein Date mehr gehabt und dann auch noch mit einem Slytherin, nie hätte sie sich das träumen lassen. Wenn sie an den Nachmittag dachte, als sie neben Draco auf dem Sofa gesessen hatte, spürte sie, wie sich Schmetterlinge in ihrem Bauch breit machten und ihr ganz flau wurde. Er hatte ihre Hand gehalten und mal wieder hatte er ihr Stärke und auch Vertrauen in sich selber gegeben. Ihre letzten Gedanken vor dem Einschlafen galten seinen sturmgrauen Augen, die sie vorhin so freudig angesehen hatten. Hermoine schlief diese Nacht wieder sehr unruhig. Sie hatte zwar auch in den letzten Nächsten Albträume gehabt, doch schon lange nicht mehr so schlimm.
 

Sie wälzte sich im Bett rum und als sie schließlich mit einem erschreckten Schrei total verschwitzt und mit Tränen den Augen erwachte, kam Draco panisch ins Zimmer gestürzt. Er setzte sich auf die Bettkante und versuchte Hermoine zu beruhigen. Seine Hände legte er auf ihre Schultern und sprach leise auf sie ein: „Es ist ja gut Hermoine, du hast nur geträumt, allen geht es gut.“ Hermoine flüsterte unter Schluchzern: „Diesmal warst du auch dabei, sie haben dich auch getötet.“ Er zog sie in seine Arme und versuchte ihr Sicherheit zu geben. „Mir wird nicht passieren Hermoine, ich bin stark, das weißt du doch.“ Langsam beruhigte sich Hermoine in seiner Umarmung und nach einiger Zeit war sie wieder

eingeschlafen. Vorsichtig legte er sie wieder hin und deckte sie zu. Jetzt sah sie so friedlich aus und er hoffte, dass sie nun ruhig schlafen würde. Tief besorgt ging er zurück in den anderen Raum.
 

Bis gerade hatte er noch überlegt, was er am Sonntag zu ihrem Date machen könnte, doch nun hatte die Sorge um Hermoine das alles verdrängt. Auch wenn er die Zeit mit ihr so sehr genoss, so hatte er langsam das Gefühl einen riesigen Fehler zu begehen. Sie bedeutete ihm jetzt schon zu viel und auch er schien ihr mittlerweile etwas zu bedeuten, das durfte nicht sein. Er würde sie nur wieder traurig machen, wenn er ginge. Vielleicht sollte er ihr einfach eine unvergessliche Zeit bescheren, aber dann währe der Abschied sicher noch schlimmer. Er schob seine Gewissensbisse ganz tief weg. Er wollte nicht mehr dran denken, er wollte sich diese Freude nicht verwehren und er konnte sowieso nicht mehr zurück, dafür war es längst zu spät, auch wenn er es jetzt beenden würde, was er nicht vor hatte, würde sie leiden. Er konnte nur hoffen, ihr den Abschied so leicht wie möglich zu machen, denn auch wenn er es jetzt wollte, eine Zukunft für sie gab es nicht. Seine Familie würde sie niemals akzeptieren und er dachte, dass auch ihre Freunde und Familie ihn nie akzeptieren würden, schließlich hielten ihn doch alle schon für einen Todesser.
 

Draco ließ Hermoine, entgegen ihrer Bitte, lange schlafen, da er sowieso nicht hätte schlafen könne und er ihr den jetzt ruhigen Schlaf nur zu gerne gönnte. So weckte er sie wider erst um fünf Uhr morgens, als er richtig müde war. Hermoine beschwerte sich zwar, dass er sie so lange hatte schlafen lassen, aber im Grunde genommen, war sie froh darüber, schließlich hatte sie nach dem Albtraum ruhig und gut geschlafen.
 

Der Sonntag verlief relativ ruhig. Als Draco erwachte, machte sich Hermoine auf den Weg in die große Halle um Frühstück zu besorgen. Sie traf auf Ginny, Harry, Neville und Luna. Ginny begrüßte sie zwinkernd, Harry musterte sie argwöhnisch, sagte jedoch freundlich: „Guten Morgen Hermoine.“ Neville schloss sich Harry Gruß an und Luna meinte: „Ich habe dich das ganze Wochenende nicht gesehen, warst du lernen oder hast du Schlickschlupfe in den Kerkern gesucht?“ Heroine sah sie verwirrt an und sagte dann schnell: „Ich habe gelernt und muss noch an einem Projekt arbeiten.“ Schnell stellte Hermoine ein Frühstück für sich und Draco zusammen, sie wollte möglichst wenig Zeit in Lunas Gegenwart verbringen, denn die schien heute mal wieder total in ihrer Welt zu sein. Als sie die Halle verließ, hörte sie Schritte hinter sich. Es war Harry, er rief ihr hinterher: „Hermoine, warte bitte mal kurz, ich würde gerne mit dir reden.“
 

Hermoine blieb stehen und sah ihn wartend an. „Ich weiß, dass du in den letzten Tagen wohl viel Zeit mit Malfoy verbracht hast, eigentlich müssten bei mir da alle Alarmglocken läuten, denn von dem kann ja nichts Gutes kommen, aber anscheinend weiß Ginny bescheid was läuft und hält es für ok. Ich würde dich zwar gerne fragen was los ist und hoffe inständig, dass du dich nicht in irgendwas verrennst, aber ich werde mich nicht einmischen, auch wenn mir das extrem schwer fällt. Ich vertraue dir und will unsere Freundschaft nicht schon wieder auf Spiel setzten. Ich möchte dich nur um eines bitten, vertraue du Ginny und rede mit ihr, und wenn du Hilfe brauchst, komm bitte auch zu mir. Ich habe nicht die kleinste Ahnung was da läuft, aber solange Ginny es für gut hält, werde ich nicht einschreiten, denn ich vertraue auf Ginnys Urteil. Ich wollte nur, dass du weißt, ich bin für dich da. Ich kann verstehen, dass du nicht mir davon nichts erzählt hast und ich hoffe, Ron kriegt nichts mit. Ich verstehe zwar absolut nicht was das soll, denn schließlich ist er unser Feind, daher solltest du dir wirklich gut überlegen was du da tust, aber vorerst bewahre ich Ruhe.“ Harry wollte sich gerade umdrehen und gehen, als Hermoine ihn zurück hielt. „Woher weißt du davon?“ Harry lächelte: „Die Karte und ich habe eure Blicke in der großen Halle gesehen.“ Hermoine nickte und sagte: „Danke Harry. Ich weiß deine Ehrlichkeit zu schätzen und bin froh, dass du mich nicht verurteilst und mir zutraust, dass ich schon das richtig tue. Glaub mir, es ist alles ok. Mir geht es gut und ich passe auf mich auf. Aber spionier mit nie wieder hinterher, hörst du.“
 

Nun drehte Hermoine sich um und ging zurück zum Raum der Wünsche. Sie dachte noch lange über Harry Worte nach. Einerseits war sie froh, dass er es so leicht nahm, andererseits traute sie dem ganzen nicht und vermutete eher, dass er zuvor von Ginny zurück gepfiffen wurde. Niemals hätte sie gedacht, dass Harry es ohne Geschrei und Gezeter aufnehmen würde, sie vermutete, dass das später noch was auf sie zukommen würde. Ginny musste sich sehr für sie eingesetzt haben, dass Harry so ruhig blieb, sie würde sich dafür noch bei ihrer Freundin bedanken müssen. Sie befürchtete aber, das sie Ruhe nicht lange halten würde und spätestens wenn Ron etwas merken würde, wäre der Streit da.
 

Der Tag verlief sehr ruhig. Hermoine und Draco behielten gemeinsam den Trank im Auge, der am frühen Abend fertig sein würde. Währenddessen arbeiten sie schweigend an ihren Hausaufgaben oder übersetzten den Runentext für das Denkarium. Am frühen Abend begannen sie dann den fertigen Trank in Phiolen ab zu füllen und suchten ihre Sachen zusammen. Das gemeinsame Wochenende war nun also vorbei. Beide wurden etwas schwermütig. Hermoine bedankte sich bei Draco für seine Hilfe.
 

Sie verabschiedeten sich kurz, denn keiner von beiden wusste so recht was er tun oder sagen sollte. Hermoine brachte die Phiolen in den Schlafsaal und verstaute sie in ihrem Nachtschränkchen. Draco ging währenddessen auch in seinen Schlafsaal. Er brachte seine Schultasche weg und verstaute das Schachspiel wieder in seinem Koffer. Bevor er es weg legte, strich er noch mal andächtig über die Holzkiste. „Es hatte wirklich Spaß gemacht mit ihr Schach zu spielen.“, dachte er lächelnd.

Sie sahen sich erst in der großen Halle beim Abendessen wieder, doch hier taten sie wieder so, als ob sie sich nicht kannten. Draco aß mit seinen Freunden am Slytherintisch zu Abend und Hermoine saß bei ihren Freunden am Griffindortisch.
 

So, ich hoffe, euch hat auch der zweite Teil gefallen.

Schweigende Zusammenarbeit

Kapitel 17:
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Hermoine nutzte den Trank für einen Traumlosen Schlaf noch am Sonntagabend. Sie schlief wirklich gut und erwachte so am Montagmorgen sehr ausgeruht und entspannt. Gut gelaunt ging sie mit ihren Freunden zum Frühstück und begann den Tag.
 

Vor ihrer ersten Schulstunde des Tages traf sie auf Draco, der in alte Runen neben ihr saß. Sie lächelte ihn an und er lächelte ebenfalls. „Wie geht es dir? Du siehst gut aus, hast du den Trank heute Nacht benutzt?“, fragte er neugierig. Hermoine nickte freudestrahlend. „Ja, und er wirkt richtig gut. Ich habe seit Monaten nicht mehr so gut geschlafen und mich so fit und stark gefühlt.“ Draco freute sich riesig, dass es ihr wieder so gut ging, befürchtete aber, dass sie jetzt die Arbeit am Denkarium abbrechen würde, da es ihr gut ging.

Draco fragte sie vorsichtig: „Willst du trotzdem noch am Denkarium weiter arbeiten.“ Hermoine nickt erneut und sagte: „Ich sollte den Trank ja nicht auf Dauer verwenden, außerdem haben wir jetzt schon so viel daran gearbeitet, es wäre doch dumm, jetzt auf zu geben.“ Draco war erleichtert, sie würden also weiter zusammen arbeiten, aber Hermoine schien noch nicht fertig zu sein, denn sie setzt erneut leise zu sprechen an, während sie beobachtete ob Prof. Sinistra auch nichts davon mitbekam flüsterte sie: „Außerdem macht es mir sehr viel Spaß mit dir zusammen zu lernen und Hausaufgaben zu machen und ich hoffe, das können wir auch weiter tun.“ Draco war wahnsinnig glücklich, sie lerne gerne mit ihm, sie wollte auch ohne das Projekt weiter Zeit mit ihm verbringen. Er flüsterte Hermoine zu: „Sehr gerne, mir geht es genauso.“
 

Schweigend konzentrierten sie sich beide auf den Unterricht, schließlich brauchten sie Alte Runen dringend um die Texte zu übersetzten. Der restliche Schultag verlief zumindest zwischen den beiden weiter schweigend. Hermoine aß mit ihren Freunden zu Mittag und ging dann mit ihnen zum Nachmittagsunterricht. Slughorn gab ihnen einen schweren trank zu brauen als Aufgabe und Harry nutzte mal wieder sein Buch als Hilfe, Hermoine ärgerte das zwar, sagte jedoch wieder nichts.

Nach der Zaubertrankstunde ging Hermoine direkt in die Bibliothek und schon auf dem Weg dorthin schloss Draco zu ihr auf. Schweigend gingen die beiden in die letzte Reihe und breiten ihre Bücher auf dem Tisch aus. Zuerst begannen beide mit ihren Hausaufgaben, die sie relativ schnell erledigt hatten. Im Anschluss machten sie mit der Übersetzung der Runentexte weiter und als es Zeit fürs Abendessen wurde, packten sie zusammen und verließen gemeinsam die Bibliothek. Sie sprachen wenig in diesen Stunden, aber das störte keinen von beiden. Sie genossen einfach die Gegenwart des anderen, das gemeinsam lernen und die kurzen Fachgespräche zwischendurch. Bevor sie die große Halle erreichten, trennten sie sich wieder und beide betraten getrennt die Halle.

Am Slytherintisch wurde Draco schon von einer zappeligen Pansy erwartet, die ihn auch sofort ansprach. „Draco, ich muss mit dir reden und ich lasse mich diesmal nicht abschütteln oder weg schicken, also entweder reden wir jetzt, oder es wird später nur noch schlimmer für dich.“, sagte sie ernst. Draco nahm seufzend neben ihr Platz und sagte genervt: „Dann sprich, aber mach’s kurz, ich hab echt keine Lust darauf.“ Pansy begann: „Ich habe dich mit dem Schlammblut Granger heute in der Bibliothek gesehen und am Wochenende warst du sicher auch mit ihr zusammen, denn ihr wart beide dauernd verschwunden, außerdem ist mir durchaus aufgefallen, dass du sie mittlerweile zwei Mal vor mir Verteidigt hast. Ich lass mich von dir weder einschüchtern noch erpressen.“

Draco unterbrach sie fies grinsend: „Das sah Samstagabend aber noch anders aus, da warst du ganz schön verängstigt.“ Auch Pansy wirkte jetzt genervt und erwiderte: „Da war ich nur überrascht von deiner heftigen Reaktion, aber wenigstens bin ich mir seit dem sicher, dass mit der Kleinen was läuft. Ich warne dich, unterschätze mich nicht, ich bin deine Verlobte und selbst wenn du mich nicht magst, geschweige denn liebst, so appelliere ich doch an deine Ehre, dich und somit auch mich nicht mit so einer Affäre in den Schmutz zu ziehen. Ich werde, falls du das nicht bis spätestens morgen Abend regelst, unsere Eltern von deinem treiben informieren und glaube mir, auch Hermoine wird es büßen, wenn du so weiter machst.“

Draco war zwar geschockt, hatte er Pansy doch noch nie so ernst und bestimmt gesehen, aber er behielt seine Maske auf und sagte nur gelangweilt: „Pansy, glaubst du wirklich ich lasse mich ernsthaft mit solchem Dreck ein? Ich habe einen Plan, ich will dem Dunklen Lord doch nur jetzt schon dienen, damit er mich wenn ich volljährig bin, sofort in den inneren Kreis aufnimmt. Ein Malfoy gibt sich immer nur mit dem besten zufrieden, das solltest du wissen. Ich will über Granger an Potter ran kommen und erfahren was er plant, für diese Informationen wird mir der Lord sehr dankbar sein. Nerv mich also nicht weiter damit Pansy und sei nie wieder so dumm zu glauben mir würde ernsthaft etwas an dem Schlammblut liegen.“ Pansy fragte skeptisch: „Und warum beleidigst du sie dann nicht mal mehr wenn sie nicht dabei ist oder wenn sie mit ihren Freunden unterwegs ist?“ Draco grinste fies: „Weil sie auf keinen Fall Verdacht schöpfen soll, denn wenn sie glaubt, wir seien wirklich Freunde, verrät sie mir viel mehr und wenn ich dann die Freundschaft beende, kann ich sie sogar noch weiter demütigen und ihr weh tun. Du siehst also Pansy, ich bin momentan in Hochform und Gnade dir Gott, wenn du mir dazwischen funkst.“
 

Draco stand auf und verließ die Große Halle, dieses Gespräch hatte ihm wirklich die Laune und den Appetit verdorben. Mürrisch ging er in den Gemeinschaftsraum und setzte sich an den Kamin. Er genoss es den Raum ganz für sich alleine zu haben, während die anderen beim Abendessen waren, doch schon zwanzig Minuten später kamen die ersten vom Essen zurück und der Raum füllte sich wieder.
 

Auch Daphne kam zurück und als sie Draco alleine am Kamin sitzen sah, beschloss sie mit ihm zu reden, schließlich hatte sie sein Gespräch in der großen Halle mit bekommen. Sie machte sie sorgen um ihn, denn sie befürchtete, dass all seine Bemühungen um Hermoine kein gutes Ende nehmen würden, denn seine Eltern hatten einfach anderes für ihn geplant. Die ließ sich im Sessel gegenüber von Draco nieder und sprach ihn leise an: „Draco, ich habe dein Gespräch mit Pansy vorhin mit bekommen, solltest du nicht bei Hermoine in der Bibliothek sein.“ Draco nickte traurig und erwiderte: „Eigentlich wollten wir uns noch mal treffen, aber Pansy ahnt schon so viel, ich will nicht riskieren, das wir auffliegen.“ Daphne sah in mitfühlend an: „Und hast du Hermoine Bescheid gegeben das du nicht kommen wirst und wohl auch in den nächsten Tagen nicht?“ Draco schüttelte nur den Kopf.
 

Daphne verstand und überlegte, eigentlich wollte sie sich nicht einmischen, entschloss sich dann aber doch ihm einen Vorschlag zu machen: „Was hältst du davon wenn ich jetzt in die Bibliothek gehe und ihr sage, dass du heute Abend leider nicht kommen kannst und du gehst jetzt in euren Schlafsaal und schreibst einen Brief an sie, in dem du ihr erklärst was los ist, denn sie verdient es die Wahrheit zu kennen. Und ich muss dir auch sagen, dass wohl Blaise was ahnt, aber es scheint ok für ihn zu sein“ „Das ist eine gute Idee Daphne, würdest du das wirklich für mich tun? Und du meinst Blaise ahnt wirklich was?“, fragte Draco. Daphne lächelte: „Natürlich, wenn du schon mal verliebt bist, muss ich dir doch helfen. Und Blaise ist ein wirklicher Freund, ihm kannst du vertrauen, schließlich sind seine Eltern sogar vor den Todessern geflohen.“ Draco wollte protestieren, doch Daphne winkte nur zwinkernd ab und sagte: „Denk drüber nach, ich hab euch doch am Wochenende zusammen gesehen.“ Dann stand sie auf und verließ den Gemeinschaftsraum Richtung Bibliothek.
 

Sie fand Hermoine an ihrem Stammplatz, ging auf sie zu und frage: „Kann ich mich kurz setzten? Draco schickt mich.“ Hermoine nickte verwundert, wieso schickte Draco Daphne und kam nicht selber. Daphne setzte sich neben sie und begann zu berichten. „Draco kann heute Abend leider nicht kommen, es gab da einen Vorfall mit Pansy. Er wird dir morgen alles genauer in einem Brief erklären. Bitte sei ihm nicht böse, er würde grade nirgendwo lieber sein als bei dir, aber er will, dass du in Sicherheit bist. Ich habe ihn noch nie so gesehen, wie er in deiner Gegenwart ist, dabei kenn ich ihn schon von Kindesbeinen an. Sei dir einfach bewusst, dass du ihm sehr wichtig bist und er aber sicher sich noch oft ungeschickt anstellen wird, denn du bist ihm wirklich wichtig und das ist neu für ihn. Ich denke, ihr werdet das schon schaffen, auch wenn ihr noch auf viele Widerstände treffen werde.“

Daphne war zwar selber nicht überzeugt davon, dass sie es schaffen würden, aber sie wünschte es den beiden, auch wenn sie noch nicht zusammen waren, aber selbst ihre Freundschaft war es ja schon wert zu kämpfen. Die Freundschaft zur Hermoine hatte Draco schließlich wirklich positiv verändert. Sie sprach weiter: „Falls du Hilfe brauchst oder auch Draco erreichen willst und ihn nicht findest, oder mit ihm reden willst, sprich mich ruhig an, ich helfe dir. Ich werde dich jetzt weiter lernen lassen, sei ihm bitte nicht böse, morgen wird sich alles klären. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“ Daphne stand auf aber noch bevor sie gehen konnte, hatte Hermoine ihr Hand ergriffen und sage: „Danke Daphne, dass du her gekommen bist. Meinst du wirklich, dass er mich ehrlich mag?“ Daphne nickte und lächelte sanft, dann drehte sie sich um und verließ die Bibliothek.
 

Draco saß währenddessen schon in seinem Schlafsaal und überlegte, wie er Hermoine alles erklären sollte. Gerade, als er zum dritten Mal beginnen wollte, hörte er Schritte hinter sich. Er dreht sich um und sah Blaise, der auf ihn zu kam. Blaise grinste und sagte: „Ich soll dir von Daphne ausrichten das alles gut gelaufen ist und sie jetzt schlafen geht. Was immer sie damit auch sagen will.“ Draco nickte und erwiderte: „Ich habe sie nur gebeten jemandem etwas für mich aus zu richten.“ Blaise antwortet unintessiert: „Aha, ist doch auch egal, was machst du?“ „Einen Brief schreiben und ich hätte dabei gerne meine Ruhe.“ „Ist ok, Kumpel, ich bin wieder unten, bis später.“ Damit drehte sie Blaise um und ging zurück in den Gemeinschaftsraum. Draco begann erneut mit dem Brief und diesmal gelang er ihm. Er verstaute ihn in seiner Umhangtasche und verließ den Schlafsaal. Er musste sich beeilen, denn schon in 20 Minuten begann die Sperrstunde.
 

Er wollte den Brief jetzt schon in die Eulerei bringen, wahrscheinlich würde Hermoine dann zwar heute Abend ihn noch erhalten, aber so konnte sie ihn wenigstens in Ruhe lesen. Er hätte sonst morgen sehr früh aufstehen müssen, wenn sie den Brief zum Frühstück bekommen sollte, außerdem würde ihm jetzt dieser kleine Spaziergang sicher gut tun. Er wollte ihr den Brief ungern selber geben, denn er befürchtete, sich das nicht zu trauen, oder von ihren Freunden beobachtete zu werden. Er hoffte inständig, sie würde ihn verstehen und ihre Freundschaft trotzdem weiter führen.
 

Hermoine saß schon auf dem Bett in ihrem Schlafsaal und war dabei ihre Schultasche für den nächsten Tag zu packen, als es ans Fenster des Saales pochte. Hermoine sagte: „Ginny, könntest du mal das Fenster öffnen, da scheint etwas rein zu wollen.“ Auch Ginny war gerade dabei ihre Tasche zu packen antwortet aber: „Klar, mache ich.“ Ginny ging zum Fenster und öffnete Es. Eine wunderschöne weiße Schneeeule flog ins Zimmer. „Schau mal Hermoine, eine Schneeeule. Sie ist genau so schön wie Hedwig. Wer schickt hier denn Briefe mit einem so schönen Vogel her? Schau mal Hermoine, der ist für dich und der Brief stammt sicher von jemandem aus der Schule. Wer hat denn so eine schöne Eule, außer Harry?“ Hermoine lächelte, sie konnte sich schon denken von wem der Brief war und spätestens beim Anblick der Schrift mit der ihr Name auf dem Pergament stand, wusste sie, dass er von Draco war. Hermoine öffnete die Pergamentrolle und entrollte sie. Sie setzte sich zurück auf ihr Bett und begann zu lesen.
 

Liebe Hermoine,
 

bitte verzeihe mir, dass ich heute nicht persönlich zu dir kommen konnte und mit dir reden und dass ich dich versetzt habe. Ich hoffe, Daphne konnte dir fürs erste alles Wichtige sagen. Momentan geht es etwas drunter und drüber und ich will erst mal hier Ruhe einkehren lassen, damit keiner mehr Verdacht schöpft.

Pansy scheint uns am Wochenende auf die Schliche gekommen zu sein und hat uns anscheinend auch heute in der Bibliothek beobachtet. Sie hat mich heute beim Abendessen bedrohen und aushorchen wollen, doch das lasse ich mit mir nicht machen. Sie hat gedroht zu unseren Eltern zu gehen, aber davon konnte ich sie abhalten, allerdings denkt sie jetzt, ich würde über dich an Potter heran kommen wollen. Falls du ähnliches hören solltest, nimm es bitte nicht ernst, denn du bist mir wirklich wichtig.

Wir sollten in den nächsten Tagen vielleicht vorsichtiger sein, eventuell lieber getrennt an unserem Projekt weiter arbeiten. Ich arbeite zwar viel lieber mit dir zusammen, aber bis sich alles etwas beruhig hat, vor allem Pansy nicht mehr nervt, muss es so gehen. Bitte hab Verständnis. Wir sollten beide weiter an dem Runentext arbeiten und vergleichen am Wochenende unsere Ergebnisse. Ich bin trotzdem für dich da und wenn du mit mir kontakt aufnehmen willst, dann sprich mit Daphne, oder schick mir Aurora, die weiße Schneeeule, die dir diesen Brief gebracht hat. Ich habe ihr gesagt, dass sie auch für dich fliegen soll.
 

Ich freue mich auf den Sonntag,

bis dann,

Draco
 

Hermoine seufzte, sie überlegte kurz, ob sie Ginny den Brief zeigen sollte, doch da stand ja nichts Schlimmes drin, also ging sie zu Ginny und gab ihn ihr. Ginny lass schweigend und fragte dann überrascht: „Habt ihr Sonntag ein Date?“ Hermoine nickte, doch Ginny schaute böse: „Und was ist mit dem Quidditschspiel?“ Hermoine sah ihre Freundin entschuldigend an und fragte: „Wirst du wirklich böse sein, wenn ich nicht zusehe?“ Ginny grinste: „Natürlich nicht, ich will doch nicht deinem Glück im Wege stehen,“, sagte sie zwinkernd, „aber, du musst mir alles erzählen danach.“ Hermoine umarmte ihre Freundin und versprach ihr, ihr alles zu erzählen. Sie ging ins Bett und schlief auch diese Nacht wieder traumlos, dank des Zaubertrankes.
 

Hermoine schickte Draco am nächsten Morgen in aller Frühe eine Antwort mit Aurora, die er beim Frühstück erhielt. Zur Vorsicht hatte sie den Brief so verzaubert, dass nur Draco den Brief würde lesen können.

Draco sah Aurora sofort, als die Eulen in die Halle geflogen kamen, anscheinend hatte Hermoine ihm wirklich eine Antwort geschickt. Die Eule landete vor ihm und er band den Brief von ihrem Bein ab, bevor er aufstand, die Halle verließ und draußen auf dem Gang alleine den Brief laß.
 

Hallo Draco,
 

danke, dass du mich so ehrlich und schnell über alles informiert hast. Natürlich verzeihe ich dir, auch wenn es da eigentlich nichts zu verzeihen gibt. Ich werde in den nächsten Tagen weiter an den Runentexten arbeiten, auch wenn die Arbeit ohne dich nur halb so viel Spaß machen wird.

Ich hoffe, du kriegst das mit Pansy schnell geregelt. Wir kriegen das schon hin, vertrau mir.
 

Ich freue mich auch schon auf Sonntag,

bis dann,

Hermoine
 

Die nächsten Tage verliefen sehr ruhig. Draco und Hermoine gingen sich aus dem Weg, wodurch Hermoine wieder alleine, oder manchmal mit Ginny zusammen in der Bibliothek saß. Einen Abend begleitete sogar Harry sie, wohl weil er sich Hilfe bei seinem Aufsatz für Verwandlung erhoffte. Hermoine war die Ablenkung nur recht. Jeden Abend arbeitete sie weiter an der Übersetzung, aber es macht nicht annähernd so viel Spaß wie an den Abenden mit Draco, außerdem hatte sie das Gefühl weniger gut voran zu kommen. Sie vermisste ihn, das wurde ihr am Ende der Woche bewusst.

Sie war sich nicht sicher, ob dies Gefühle gut für sie sein würden, aber mittlerweile mochte sie Draco wirklich und vertraute ihm, außerdem freute sie sich wahnsinnig auf das Date am Sonntag. Wenn sie an den Sonntag dachte, bildeten sich Schmetterlinge in ihrem Bauch und ihr wurde ganz flau.
 

Auch Draco vermisste Hermoine, mehr als er vor sich selber zugeben wollte und noch ein anderes Problem plagte ihn, er hatte noch immer keine Idee was sie am Sonntag machen sollten, schließlich wollte er ihr einen ganz besonderen Tag schenken. Ihr erstes Date sollte unvergesslich werden, aber bei so hohen

Ansprüchen, war es noch schwieriger das richtige zu finden. Er wurde immer nervöser. Das einzig Gute war, das Pansy ihn nicht weiter nervte, anscheinend hatte sie seine Ausrede geschluckt und gab sich damit zufrieden.

Ein Samstag in Hogsmead und das erste Date?

Kapitel 18:
 

Ginny war glücklich, dass Harry für heute kein Training mehr ansetzten konnte, denn die Slytherins hatten den Platz reserviert. Morgen würden sie gegen Slytherin spielen, aber heute hatte sie einen freien Tag und würde ihn mit Hermoine verbringen. Sie wollten nach Hogsmead gehen, bummeln und wahrscheinlich auch noch ein Outfit für Hermoine für das Date kaufen.
 

Sie waren schon auf dem Weg nach Hogsmead. Beide hatten sich dick in ihre Winterklamotten eingepackt, denn vor zwei Tagen war der erste Schnee gefallen. Es war ja auch schon Ende November und es waren nur noch vier Wochen bis zu den Weihnachtsferien. Sie überlegten was sie für Harry und Ron zu Weihnachten kaufen wollten. Ginny fehlten auch noch Geschenke für ihre anderen Brüder und ihre Eltern, nur Hermoines Geschenk hatte sie schon vor einigen Wochen besorgt. Hermoine hingegen musste noch etwas für Ginny besorgen und sie war sich noch unsicher ob sie Draco etwas schenken sollte und wenn ja was. Was schenk man jemandem der eigentlich alles hat und Geld wie Heu hat? Sie überlegte auch ob sie ihm als guter Freund etwas schenken sollte, oder ob sie zusammen kommen würden und sie ihm etwas persönlicheres schenken sollte.
 

Sich angeregt unterhaltend kamen die Freundinnen in Hogsmead an. Sie beschlossen, zuerst in die Boutique und vielleicht auch in den Schuhladen zu gehen, denn ein neues Outfit aus zu suchen, würde sicher etwas dauern. Sie betraten die Boutique und begannen zu suchen. Hermoine war sich nicht ganz sicher, was sie tragen wollte. Es war schon richtig kalt draußen, daher würde es wohl eher auf einen Pullover oder anderes hinaus laufen. Sie wusste ja noch nicht mal wohin es gehen würde, was sie unternehmen würden. Sie hatte zwar einen gut gefüllten Kleiderschrank, aber sie würde sich morgen in etwas neuem einfach wohler fühlen. Nach langem suche probierte Hermoine einen kurzen Strickbolero in dunkelbraun und eine rosane, figurbetonte Bluse an.
 

Ihr standen die Kleidungsstücke wirklich gut, dazu würde sie eine enge Röhrenjeans kombinieren und ihre caramel braunen Wildlederstiefel mit Fellbesatz. Nachdem auch Ginny einen neuen Pullover gefunden hatte, gingen sie noch in den Bücherladen, wo Hermoine sich neuen Lesestoff besorgte und sie kauften noch ein paar Weihnachtsgeschenke. Danach machten sie sich auf den Weg in die drei Besen. Hier war es wie immer sehr voll. Warm Luft strömte ihnen entgegen und an vielen Tischen saßen Hogwardsschüler beisammen und tranken Butterbier oder Kürbissaft. Hermoine und Ginny endeckten Luna und Neville, die ihnen zuwinkten sich zu ihnen zusetzten, Hermoine ging zum Theresen um für sie und Ginny ein Butterbier zu holen, während Ginny sich schon zu ihren Freunden setzte.

Sie unterhielten sich lange über die Schule, Neville erzählte von seinen neusten Pflanzen und Luna fragte, direkt wie sie immer war: „Wie läuft’s eigentlich mit dir und Draco, Hermoine? Warum sitzt er nicht hier bei dir sondern da drüben mit Daphne? Habt ihr euch gestritten?“ Hermoine drehte sich um, sie hatte gar nicht gesehen wie Daphne und Draco die drei Besen betreten hatten. Die beiden schienen sich ruhig zu unterhalten, ob er alles für das Denkarium bekommen hatte.
 

Hermoine wandte sich wieder ihren Freunden zu und versuchte Luna zu antworten. Neville sah sie neugierig an, während Ginny leicht grinste. „Naja Luna, wir sind ja nicht zusammen oder so, er kann doch nach Hogsmead gehen mit wem er will, außerdem soll eigentlich keiner davon wissen, dass wir befreundet sind.“ Luna nickte wissend: „Seinen Eltern würde das ja auch sicher nicht gefallen.“ Neville schien nicht mehr mit zu kommen und fragte daher: „Du bist mit Malfoy befreundet? Seit wann denn das? Wissen Harry und Ron denn davon?“ Hermoine seufze und antwortete: „Das ist eine längere Geschichte Neville, wir arbeiten zusammen an einem Projekt, alles andere ist erst mal unwichtig. Wir sind erst seit ein paar Wochen befreundet und Harry weiß zumindest zum Teil davon. Ron weiß es glücklicherweise nicht, außerdem ist er doch genug mit Lavander beschäftigt. Bitte Neville, sag ihnen nichts davon, ich weiß schon was ich tue.“ Neville nickte und sagte: „Wenn du meinst, aber ich denke, du solltest aufpassen und auch mit den beiden reden. Es ist Malfoy, der führt immer was im Schilde, dem kann man nicht trauen Hermoine.“ Hermoine nickte traurig: „Vertrau mir einfach Neville, ich weiß was ich tue.“ Luna schien die entstehende Stille nicht zu gefallen, denn fing an von Schlickschlupfen zu erzählen. Hermoine war ihr im Stillen dankbar für die Ablenkung, und Ginny flüsterte ihr zu: „Sie machen sich halt alle Sorgen um dich, das wird schon.“ Hermoine nickte. Sie blieben noch eine halbe Stunde im Tropfenden Kessel, bevor sich zu viert zurück zum Schloss gingen. Sie aßen zusammen mit Ron und Harry zu Abend und genossen einen wirklich heiteren Abend.
 

Als sie an diesem Abend mit Ginny im Schlafsaal saß, pochte es erneut ans Fenster. Aurora brauchte erneut einen Brief von Draco. Aufgeregt entrollte Hermoine die Pergamentrolle und lass:
 

Liebe Hermoine,
 

ich habe das perfekte Gefäß für das Denkarium heute bekommen, aber das zeige ich dir morgen. Wir treffen uns morgen um 12 vor dem Raum der Wünsche, dann sollten fast alle beim Quidditschspiel sein.
 

Ich wünsche dir eine gute Nacht, Schlaf gut,

bis morgen,

Draco.
 

Auch an diesem Abend nahm Hermoine wieder den Trank, denn sie wollte morgen richtig ausgeruht sein. Am nächsten Morgen stand sie früh auf, denn sie wollte mit Ginny zusammen vor dem Spiel frühstücken. Die Mädchen hatten beschlossen, den Jungs nicht zu sagen, dass sie nicht beim Spiel zusehen würde. Alle vier waren Aufgeregt und gespannt auf den Tag. Ginny, Ron und Harry hofften, dass sie Slytherin besiegen würden und sie so endlich den Quidditschpokal in greifbarer Nähe hätten. Hermoine hingegen fieberte ihrem ersten Date seit Jahren zu. Sie würde gleich zurück in den Griffindorturm gehen und sich noch umziehen, ein leichtes Makeup auflegen und ihre Haare etwas glätten, sie hoffte nur, dass sich ihre drei Freunde früh genug verabschieden würden um sich auf das Spiel vor zu bereiten. Zu ihrem Glück verließen die drei die große Halle bereits um kurz nach 10, sodass Hermoine nun genug Zeit haben würde.
 

Am Slytherintisch saß Draco immer noch seelenruhig bei seinem Frühstück mit Daphne, Blaise, Crabby und Goyle. Seine Ruhe war jedoch nur aufgesetzt, denn er war extrem nervös. Würde es ihr gefallen was er sich ausgedacht hatte? Hoffentlich würde alles gut laufen. Er hatte sich bereits heute Morgen für das Date fertig gemacht und würde gleich in den siebten Stock gehen, damit nachher auch wirklich alles perfekt wird.
 

So fieberten sie beide ihrem Date entgegen und um kurz vor zwölf Stand Hermoine vor einer Tür im siebten Stock, die zum Raum der Wünsche gehörte. Sie war gespannt, was sie dahinter erwarten würde. Vorsichtig klopfte sie an und schon wenige Sekunden später öffnete Draco die Tür. Mit einer galanten Bewegung bat er Hermoine herein.
 

Sie betrat den Raum der Wünsche, der momentan eher wie eine Halle aussah. Ringsherum waren an den Wänden große, hohe Bogenfenster zu sehen, die einen Blick auf die verschneiten Ländereien von Hogwards vorgaukelten. Der Himmel war ähnlich verzaubert wie der in der großen Halle, bildete er nicht den Himmel draußen ab, sondern zeigte Schneewolken, aus denen es unaufhörlich in großen flauschigen Flocken schneite. Ein Großteil der Halle wurde von einer Eisfläche eingenommen, die wie ein Spiegel glänzte.

Im Hintergrund spielte leise, ruhige Musik und an den Wänden hingen zwischen den Fenstern große Kerzenleuchte, in den dicke, dunkelrote Stumpenkerzen brannten. Auch über der Eisfläche schwebten Kerzen in der Luft, doch dies waren lange, schmale Kerzen, wie sie sonst in Lüstern steckten. Am Rand der Eisfläche stand eine gemütliche Sitzgruppe, die aus zwei roten Sofas und einem flachen Tisch bestand. Der Tisch war wunderschön geschmückt mit einem dreiarmigen silbernen Kerzenständer in dem die gleichen dunkelroten Kerzen brannten, die unter der Decke schwebten, außerdem standen auf dem Tisch allerlei silberne kleine Schalen in denen Pralinen, Früchte und Süßigkeiten lagen.

Hinter der Sitzgruppe erhob sich ein großer Kamin, in dem ein Feuer brannte, dass dafür sorgte, dass es im ganzen Raum angenehm warm war. Trotz der wärme schmolz das Eis nicht, es musste wohl verzaubert sein. Hermoine jedenfalls war total hin und weg. Der Raum sah wirklich wunderschön aus, sie war sprachlos. Draco bot ihr seinen Arm an, sie hakte sich ein und er führt sie zu einem der Sofas. Auf dem Weg zum Sofa beugte er sich leicht zu ihr herunter und flüsterte: „Du siehst wunderschön aus.“ Hermoine wurde rot und traute sich nicht ihn an zu sehen, spürte sie doch noch immer seinen Blick auf sich.

Sie setzten sich nebeneinander und da Hermoine ihn anscheinend weiter nicht ansehen wollte, legte Draco liebevoll seine Hand an ihr Kinn und drehte ihr Gesicht in seine Richtung. Sie lächelte schüchtern und die Röte war noch deutlich auf ihren Wangen zu sehen. Draco lächelte liebevoll und sah ihr tief in die Augen, sanft sagte er: „Sagt dir sonst niemand, dass du wunderschön bist?“ Hermoine schüttelte ganz leicht den Kopf, woraufhin Dracos lächeln noch größer wurde, dann flüsterte er: „Na dann werde ich das ab jetzt immer tun.“ Schweigend sahen sie sich an, Hermoine versank fast in seinen sturmgrauen Augen, die sie jetzt so liebevoll und zärtlich ansahen. Sie hatte ihm zwar in den letzten Wochen schon ein paarmal tief in die Augen geblickt, aber so wie jetzt, hatte er sie noch nie angesehen.

Er unterbrach die Stille und fragte: „Kannst du Schlittschuh laufen?“ Er lehnte sich nach hinten und griff hinter die Sofalehne und Hielt zwei Paar Schlittschuhe an ihren Schnürsenkeln in die Höhe. Hermoine nickte und sagte: „Ich liebe Schlittschuhlaufen.“ Beide begannen sich die Schlittschuhe an zu ziehen, Draco, der als erstes fertig war, stand auf und stellte sich vor sie, er streckt seine Hände ihr entgegen und Half ihr auf. Hand in Hand liefen sie unsicher über den Steinboden zur Eisfläche. Gemeinsam betraten sie das Eis und begannen langsame Runden auf dem Eis zu drehen.

Draco zog seinen Zauberstab und die Musik wurde etwas lauter. So schwebten sie zu wunderbaren klängen über das Eis, Draco begann mit ihr zu tanzen, er wirbelte sie in Pirouetten und Drehungen herum, zog sie in seine Arme und glitt mit ihr rückwärts übers Eis. Auch er liebte das Schlittschuhlaufen. Sie versanken total in der Musik und im Tanz. Draußen wurde es langsam schon dunkel und da die magischen Fenster die Realität draußen abbildeten, wurde es langsam auch in der Halle dunkler. Nun kamen die vielen hundert brennenden Kerzen erst richtig zur Geltung. Sie zauberten ein wunderbar warmes Licht und auch die Schneeflocken kamen jetzt noch besser zu Geltung.

Kurz bevor sie den Boden berührten lösten sich die Flocken immer wie von Zauberhand auf. Mittlerweile war die Musik deutlich langsamer geworden und die beiden tanzten eng aneinander geschmiegt über die Eisfläche. Schließlich schob Draco sie leicht von sich um sie an zu sehen. Er blickte ihr tief in die wunderschönen braunen Augen, die ihn verträumt und liebevoll anlächelten. Er genoss es wahnsinnig diesen Tag mit ihr zu verbringen und es war bis jetzt sogar noch viel schöner als er es sich vorgestellt hatte. Sie standen auf dem Eis, er hatte seine Arme Locker um ihre Hüfte gelegt, während ihre auf seiner Hüfte ruhten.

Langsam näherte Draco sein Gesicht dem ihren, er gab ihr einen hauchzarten Kuss auf die Stirn und legte dann seine Stirn gegen ihre. So versunken standen sie Minutenlang voreinander. Hermoine genoss den Augenblick, sie wagte kaum sich zu rühren, fürchtete sie doch etwas falsch zu machen. Es fühlte sich wunderschön an hier mit ihm zu sein, zu tanzen, in seinen Armen zu liegen und das hier alles einfach nur zu genießen.
 

Schon seit sie den Raum der Wünsche betreten hatte, flogen hunderte Schmetterlinge in ihrem Bauch und sie konnte sich kaum vorstellen, dass sie sich noch besser fühlen könnte. Auch Draco genoss es ihr so nahe zu sein, er wollte sie am liebsten sofort küssen, aber er ließ sich Zeit, er wollte es genießen, er wollte jeden Schritt ganz bewusst gehen und sich jede Kleinigkeit von ihr einprägen. So hatte er sich noch nie gefühlt, und wenn er es vorher noch leugnen, oder verdrängen konnte, so war er sich jetzt doch bewusst, er war verliebt. Noch nie hatte ihm ein Mädchen so sehr den Kopf verdreht, so sehr gefallen, nicht mal annähernd.
 

Nach schier unendlichen Minuten schloss Draco seine Augen und überwand langsam auch den letzten kleinen Abstand zwischen ihren Lippen. Er legte seine Lippen gefühlvoll auf ihre und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf, bevor er sich von ihr trennt und einen kleinen Abstand zwischen sie brachte. Auch Hermoine hatte die Augen geschlossen, sie begann gerade seine Berührung zu genießen, als der Kuss auch schon endete. Sie öffnete wieder die Augen und sah sein liebevolles Lächeln vor sich und sie sah wahnsinnig viel Gefühl in seinen Augen. Wie um ihn auf zu fordern sie wieder zu küssen, schloss sie die Augen wieder und er verstand ihr stilles Einverständnis und ihre Aufforderung. Er legte seine Lippen erneut zärtlich auf ihre und begann mit ihren Lippen zu spielen. Hermoine erwiderte den Kuss genau so zärtlich wie er.

Beide genossen es und vertieften den Kuss nur sehr langsam. Mittlerweile hielten sie sich eng umschlungen in den Armen und Draco hatte eine Hand in ihren Nacken, in ihre Haare wandern lassen und hielt sie so, die andere ruhte auf ihrem Rücken. Hermoine hielt ihn einfach nur an den Hüften fest. Viel zu früh lösten sie sich aus dem Kuss. Draco sah sie sanft lächelnd an, löste die Umarmung und griff ihre Hand, er flüsterte „Komm“ und zog sie mit sich vom Eis. Sie gingen zurück zum Sofa und ließen sich darauf nieder. Beide zogen die Schlittschuhe aus und Hermoine zog ihre Füße auf Sofa. Draco legte den einen Arm um sie und zog sie an seine Brust, Hermoine lehnte sich an ihn und nahm seine andere Hand in ihre. So aneinander gekuschelt saßen sie lange schweigend da und genossen es einfach. Hermoine dachte an den Kuss, der so viel anders und besser gewesen war, als jeder, den sie mit Krum geteilt hatte.
 

Nach einer Weile löste sie sich aus seiner Umarmung und drehte sich zu ihm um. Sie sah ihm tief in die Augen. Er sah so entspannt und glücklich aus, niemals hätte sie gedacht, dass er so liebevoll sein könnte. Draco zog sie zu sich und diesmal war der folgende Kuss viel leidenschaftlicher und stürmischer. Als er mit seiner Zuge in ihren leicht geöffneten Mund eindrang, verstärkten sich Hermoines Glückgefühle noch mal um ein vielfaches und gerne erwiderte sie auch diesen Teil des Kusses.

Leicht außer Atem lösten sie sich nach einiger Zeit voneinander und beide lächelten Glücklich. Draco war überglücklich, denn die Zeit, die er heute hier verbracht hatte, toppte alles, was er erwartet hatte. Er dachte, dass es sicher jetzt der richtig Zeitpunkt wäre ihr das kleine Geschenk zu geben, das er gestern für sie besorgt hatte. Als erstes holte er jedoch ein schweres, großes Pakte hinter dem Sofa hervor. Hermoine sah in verwirrt an, doch er sagte nur: „Mach es auf, dann siehst dus.“ Hermoine zog erst das schwere Packpapier von dem Pakte und legte dann mehrere Lagen Seidenpapier frei. Unter dem Papier kam eine etwa 20 cm große, weiße, flache Schale aus Marmor zum Vorschein. Auf einem schmalen Rand standen ringsherum Runen.

Das war eindeutig eine Schale für ihr Denkarium, doch eine viel kostbarere, als sie sie benötigt hätten. Hermoine hob den Kopf und sah Draco an, sie sagte leise: „Das kann ich nicht annehmen, wir brauchen doch nur eine Steinschale, sie muss doch nicht aus Marmor sein.“ Draco schüttelte jedoch nur den Kopf und lächelte amüsiert: „Hermoine, nimm es einfach an, ich schenke es dir wahnsinnig gerne und außerdem hätte keine andere so gut zu dir gepasst. Für dich ist das Beste grade gut genug und diese Schale hat sogar schon die Runen im Rand, es spart uns also einen der schwierigsten Schritte des Zaubers.“ Hermoine lächelte, dann stellte sie die Schale beiseite und fiel Draco in die Arme. Sie verteilte kleine Küsse auf seinem ganzen Gesicht, bevor sich wieder ihre Lippen trafen. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, scherzte Draco: „Vielleicht sollte ich dir jeden Tag ein Geschenk machen, wenn du dich so dafür bedankst, dabei war das ja noch nicht mal das eigentliche Geschenk, denn das war ja eine nötige Anschaffung.“ Diesmal griff er neben sich, denn er hatte das zweite Paket vorhin auf dem Sofa abgelegt, wären sie das Denkarium auspackte. Er reichte ihr ein kleines Päckchen. Vorsichtig entfernte Hermoine die silberne Schleife und dann das dunkelgrüne Geschenkpapier.

Unter dem Papier kam eine kleine Holzschachtel zum Vorschein. Andächtig nahm sie den Deckel von der Schachtel und fand ein kleines dunkelgrünes Samtkissen vor, auf dem ein filigranes Silberarmband lag. Es war ein schlichtes, aber sehr fein gearbeitete Armband, etwas, dass sie jeden Tag würde tragen können. Langsam nahm sie es aus dem Schächtelchen und stellte diese auf dem Tisch ab. Sie betrachtete das Armband und ließ es durch ihre Finger gleiten. Schließlich hielt sie es Draco hin und schob den Bund ihres Ärmels etwas nach oben, damit er ihre das Armband anlegen konnte. Er legte ihr das Armband an und fragte sie vorsichtig: „Gefällt es dir?“ Hermoine nickt nur andächtig und sagte dann: „Du schenkst mir Schmuck?!“ Draco lächelte: „Natürlich, wieso denn auch nicht. Ich wollte dir gerne etwas schenken, was du jeden Tag tragen kannst und dieses Armband passt einfach zu dir. Du trägst sonst fast nie Schmuck, nicht mal heute, da durfte es nicht zu auffällig sein, aber dieses Armband passt perfekt zu dir.“ Hermoine umarmte ihn wieder stürmisch und sie versanken erneut in einem langen Kuss. Nach diesem Kuss hatten sie noch lange aneinander gekuschelt auf dem Sofa gelegten und zwischendurch von den Früchten und Pralinen genascht.
 

Letztendlich war es Draco, der mit großem Bedauern ihre Umarmung löste und sagte: „Wir sollten zurück in unsere Gemeinschaftsräume gehen, denn die Sperrstunde beginnt gleich schon. Deine Freunde werden sowieso schon bemerkt haben das du noch nicht zurück bist und ich will auch nicht das Pansy wieder nervt. Wir haben zwar heute über nichts geredet, aber das können wir auch noch in den nächsten Tagen tun.“ Hermoine nickte. Beide standen vom Sofa auf und Hermoine überlegte, wo sie das Denkarium verstauen sollte, doch schließlich nutzte sie ihren Zauberstab und verkleinerte es Magisch, sodass sie es in etwas Papier gewickelt unauffällig mitnehmen konnte. Sie umarmten sich und küssten sich ein letztes Mal. Überglücklich kehrten beide in ihre Gemeinschaftsräume zurück. Wo zumindest Hermoine schon erwartet wurde.

Böse Folgen.

Kapitel 19:
 

Als Hermione den Gemeinschaftsraum betrat, erwartete sie eigentlich, das dort immer noch die Siegesfeier steigen würde, denn sie hofft, das Griffindor gewonnen hätte und so niemand ihr fehlen bemerkt hätte, doch der Raum war fast leer und es war ruhig. Ron, Harry und Ginny saßen auf den zwei Sofas vorm Kamin und starrten alle drei mürrisch in der Gegend herum, anscheinend hatte es Streit gegeben. Hermione versuchte trotzdem schnell in den Schlafsaal zu kommen indem sie flink an ihnen vorbeilief und im Laufen „Gute Nacht“ rief. Ihr Plan schlug jedoch fehl. Sie hatte die Treppe noch nicht mal annähernd erreicht, als Ron sie an der Schulter zurück hielt und sagte: „Bleib hier, wir müssen reden.“
 

In seiner Stimme war deutlich seine Wut zu erkennen und Hermione ahnte schon, worum es gehen würde. Resigniert ging sie zurück und setzte sich zu den dreien. „Also, was gibt’s.?“, versuchte sie locker zu fragen. „Warum warst du heute nicht beim Spiel?“, begann Harry. Hermione begann: „Aber ich war….“, doch sie wurde von Ron unterbrochen: „Lüg nicht, wir wissen, dass du nicht da warst und wir wissen auch wo du warst.“ Ron wedelte mit der Karte des Rumtreibers. Hilfesuchtend drehte sie Hermione zu Ginny, doch diese flüsterte nur: „Tut mir leid Hermione, aber sie haben mich ganz schön in die Zange genommen und sie haben eh schon was geahnt.“ Hermione nickte.

Nun sprach wieder Harry: „Also, sei ehrlich. Ich hatte dir zwar versprochen mich nicht ein zu mischen, aber das geht zu weit. Anstatt zum wichtigsten Quidditschspiel des Jahres zu kommen und deine Freunde an zu feuern, bist du mit Malfoy unterwegs. Und dann verspasst du sogar noch die Siegesfeier, achja ich vergaß, du weißt ja sicher noch nicht das wir Haushoch gewonnen haben, aber leider jetzt einer unsere Treiber im Krankenflügel liegt, weil Slytherin wie immer unfair gespielt hat. Was, wie ich dir ja anscheinend in Erinnerung rufen muss, eine der typischen Eigenschaften der Slytherins ist. Sie sind unfair, hinterlistig und fies.“

An dieser Stelle wurde Harry von Ron unterbrochen: „Ich bin wirklich enttäuscht und dass nicht nur von dir Hermione, sondern auch von Harry und Ginny. Ginny wusste was läuft und sagt nichts und selbst Harry erzählt mir bis heute nichts von seinen Vermutungen. Wieso haben wir uns eigentlich vor ein paar Wochen versprochen ehrlich zueinander zu sein, wenn du jetzt so ein großes Geheimnis vor uns hast und damit auch noch Streit unter uns anderen verursachst? Malfoy ist unser Feind und du hängst ständig mit ihm zusammen. Wir wollen jetzt die ganze Wahrheit wissen was da läuft und lüg uns nicht wieder an.“
 

Ron war wirklich sauer und das sah man ihm auch an, aber Harry schien nicht weniger in Fahrt zu sein, nur Ginny war ruhig, schien aber ein sehr schlechtes Gewissen zu haben. Hermione überlegte fieberhaft was sie den Jungs sagen sollten? Wahrscheinlich würden sie ihr weniger als die Wahrheit sowieso nicht glauben, vor allem weil Harry schon einiges zu wissen schien. Hermione sah ihre Freunde nacheinander an, atmete tief ein und begann leise zu sprechen: „Ich weiß gar nicht wie ich euch das erklären soll, den letztendlich werdet ihr sowieso sauer auf mich sein. Ich werde euch erzählen was die letzten Wochen geschehen ist.“

Hermione begann von den Wochen vor den Ferien zu berichten, in denen Draco versucht hatte auf sie zu zu gehen, von seinen Hilfeversuchen und von dem Abend an dem sie sich mit Harry und Ron gestritten hatte. Immer wieder wurde sie von Harry und Ron unterbrochen mit einwürfen wie: „Du glaubst dem das doch nicht etwa!“ oder „Wie konntest du nur?“. Schließlich kam sie zu seinem Vorschlag den Trank zu brauen, dem Tag in Hogsmead und dem letzten Wochenende.

Mittlerweile war Ron aufgesprungen und sah sie wütend an, er unterbrach sie erneut und schrie: „Sag mal bist du so dumm, er ist unser Feind und du arbeitest nicht nur mit ihm zusammen, sondern gehst auch noch mit ihm alleine nach Hogsmead, da hätte sonst was passieren können. Er ist der Sohn eines Todesser, vielleicht ist er selber schon einer.“

Auch Hermione wurde nun laut: „Er ist kein Todesser, ihr kennt ihn ja überhaupt nicht und er wird niemals ein Todesser werden.“ Harry schüttelte nur traurig den Kopf und sagte leise: „Hermione, wir machen uns Sorgen um dich. Was ist letzte Wochenende passiert und warum warst du heute nicht beim Spiel.“ Hermione berichtete weiter und als sie erklärte, dass auch Ginny letztes Wochenende auch dabei gewesen war, unterbrachen sie sie erneut. Ron wandte sich an Ginny: „Wie lange wusstest du schon von alldem und wieso lässt sogar du dich darauf ein? Er beschimpft dich doch seit dem du an dieser Schule bist und am schlimmsten von uns beschimpft er doch immer dich Hermione, hast du das etwa vergessen?“
 

Leise antwortete Hermione: „Er beschimpft mich doch schon lange nicht mehr, er verteidigt mich sogar.“ Ginny antworte hingegen patzig: „Du lässt mich doch sowieso nie selber entscheiden Ron, ich darf keinen Freund haben und dauernd versuchst du zu kontrollieren, was ich tue, da ist es doch klar, dass ich dir nichts mehr erzähle.“ Ron war beleidigt und antwortete: „Ich will doch nur dein Bestes.“ Worauf Ginny zickte: „Dann kapier endlich mal das ich alt genug bin um selber zu entscheiden.“, worauf Ron wieder wütend wurde und rief: „Wenn du dich mit Malfoy abgibst, zeigt das ja wohl deutlich, dass du noch nicht alt genug bist um selber zu entschieden.“ Harry unterbrach den Streit der beiden: „Könnt ihr das später ausdiskutieren? Ich würde jetzt gerne wissen was denn heute so wichtig war, das Hermione sogar unser Spiel verpasst. Ich verstehe immer noch nicht warum du dich mit ihm abgibst, schließlich hast du ja Freunde, aber wissen will ich trotzdem was da läuft.“

Hermione nickte und versuchte sich noch mal zu sammeln, denn sie ahnte, dass es jetzt noch schlimmer werden würde, sie sagte vorsichtig: „Wir hatten ein Date.“ Geschockt sahen Ron und Harry sie an, ihnen schien es die Sprach verschlagen zu haben. Ron stand auf, ging auf Heroine zu, er öffnete den Mund, wie um zu sprechen, machte ihn jedoch schnell wieder zu und setzte erneut an.
 

Hermione konnte Wut, Enttäuschung und Unglauben in seinem Blick sehen. Schließlich drehte sich Ron einfach um und stürmte aus dem Raum. Harry hingegen schien sich inzwischen wieder etwas gefangen zu haben, er fragte tonlos: „Warum Heroine, erklärs mir, ich wills einfach nur verstehen. Er hat uns so oft übel mit gespielt und jetzt arbeitest du nicht nur mit ihm zusammen, du vertraust ihm sogar und jetzt, bist du sogar in ihn verliebt?“ Hermione antwortete: „Er hat sich geändert, wirklich. Er ist erwachsen geworden und plappert nicht mehr die dummen Ansichten seines Vaters nach.“ „Aber er ist immer noch ein Todesser, oder er wird sehr bald einer sein.“, warf er ein. Hermione schüttelte den Kopf: „Glaub mir Harry, er wird keiner werden, er hat es mir sogar versprochen.“ Ungläubig fragte Harry: „Und du glaubst ihm das etwa?“ „Ja, sonst könnte ich gar nicht mit ihm befreundet sein, geschweige denn mich auf ein Date mit ihm treffen.“, antwortete Hermione leise.

Harry fragte traurig: „Ich verstehe es immer noch nicht. Hast du dich in ihn verliebt, ist es das?“ Hermione überlegte, sie sollte sie das jetzt erklären, begann dann jedoch: „Zu Anfang war es einfach Neugier und ich war froh, dass jemand wirklich für mich da war und sich ernsthaft um mich kümmern wollte. Es tat einfach gut mit ihm zu reden, denn er scheint meine Ängste sehr gut zu verstehen. Je mehr Zeit wir miteinander verbracht haben, desto näher sind wir uns gekommen und sicher Freunde geworden. Ja, ich denke, ich habe mich mittlerweile in ihn verliebt, aber ich kann dir bei bestem Willen nicht sagen wann das passiert ist.“ Harry nickte traurig: „Ich habe es befürchtet. Was wirst du jetzt tun? Du hast gesagt ihr hattet ein Date, ging das von ihm aus?“
 

Hermione nickte und Harry sprach weiter: „Dir ist hoffentlich bewusst, auf was du dich da einlässt, oder? Er ist Malfoy, die Gefahr, dass er es nicht ernst meint und fiese Hintergedanken hat, ist sehr groß, wir sind schließlich immer noch Feinde und außerdem im Krieg. Es ist ja nicht, dass ich dir kein Glück gönne Hermione, aber ich befürchte, er wird es nicht ernst mit dir meinen und das er dich ausnutzt um uns zu schaden.“ Hermione antwortete energisch: „Ich weiß aber, dass er mich nicht verarscht und er meint es ernst, glaub mir, er hat sich geändert.“ Harry schüttelte den Kopf: „Ich würde das gerne glauben, kann es aber nicht. Ich werde ihn sehr genau im Auge behalten und eigentlich will ich dir sagen; dass du dich von ihm fernhalten sollst, aber ich weiß, darauf würdest du nicht hören und ich würde dich damit nur in seine Arme treiben, also kann ich dir nur anbieten für dich da zu sein. Ich bitte dich nur, sei Vorsichtig, er darf nichts von unseren Plänen wissen.“
 

Hermione sah ihn erstaunt an: „Was denkst du denn von mir, natürlich erzähle ich ihm nichts davon, so blind bin ich nicht.“ „Nagut!“, Harry stand auf und wollte gehen, doch er drehte sich nochmal um und fragte: „Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?“ Hermione flüsterte: „Ich weiß es nicht.“, und sah traurig zu Boden. „Ich werde mich jetzt um Ron kümmern, du hast ihn mit deinem Verhalten sehr verletzt Hermione, er wird dir nicht so schnell verzeihen, denn bis heute hat er nichts von alldem geahnt. Ich selber werde auch Zeit brauchen dir zu verzeihen und mein Vertrauen musst du dir erst wieder verdienen, aber wenn du mich brauchst, bin ich trotzdem für dich da, immer.“ Damit verließ er den Gemeinschaftsraum.
 

Er war einerseits erleichtert jetzt alles zu wissen, aber andererseits auch geschockt, wie konnte sie nur. Er konnte nicht verstehen, wie sie, auch wenn sie in ihn verliebt war, mit ihm zusammen sein konnte, er war doch ihr Feind. Er selber hatte sich schließlich auch von Cho getrennt, als sie sie verraten hatte. Es hatte ihn sehr verletzt das sie ihm so lange nichts gesagt hatte und eigentlich hatte er sie heut Abend am liebsten angeschrien, aber nach dem Streit am Nachmittag mit Ginny, hatte er dazu keine Kraft mehr gehabt. Am Ende wollte er es einfach nur noch verstehen, warum seine beste Freundin sie so hintergangen hatte. Er bereute es, dass er sich so lange von Ginny hatte vertrösten lassen. Hätte er früher mit Hermione geredet, hätte er vielleicht alles noch stoppen können, jetzt befürchtete er, das Malfoy Hermione schrecklich verletzten würde. Er machte sich große Sorgen um sie.
 

Als er den Schlafsaal betrat, waren an Rons Bett die Vorhänge zugezogen, ein deutliches Zeichen, dass er seine Ruhe wollte. Harry respektierte dies, kannte er seinen Freund doch gut genug, dass in dieser Stimmung kein Gespräch mit ihm möglich war. Er ging selber auch zu Bett, aber er dachte noch lange nach. Ihm war bewusst, dass wenn er versuchen würde einen Keil zwischen Hermione und Draco zu treiben, er wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machen würde, außerdem würde ihm Hermione das wohl nie verzeihen. Er beschloss, in den nächsten Wochen sehr auf sie zu achten. Er hoffte, es würde gut gehen, aber glauben konnte er es nicht. Trotz aller Verletzung und Enttäuschung, war Hermione doch seine beste Freundin und er musste sie jetzt beschützen und unterstützten, außerdem befürchtete er, dass sie ihn bald brauchen würde, wenn es wieder vorbei war und er hoffte, dass der Schaden nicht zu groß werden würde. Weit nach Mitternacht schlief er ein und auch im Traum beschäftigte ihn der heutige Abend noch weiter.
 

Hermione hatte währenddessen noch lange mit Ginny geredet. Ihr tat es wahnsinnig leid, dass Ron und Harry sie dazu gebracht hatten alle zu zugeben. Hermione befürchtete, dass ihre Freundschaft mit Ron irreparabel geschädigt war und sie hatte auch Angst um ihre Freundschaft mit Harry.
 

Dracos war nach ihrem Date zufrieden und glücklich in den Gemeinschaftsraum der Slytherins zurück gekehrt. Anscheinend hatten die das Quidditschspiel verloren, denn der Gemeinschaftsraum war so gut wie leer und keiner feierte. Er zuckte nur mit den Schultern, eigentlich war es ihm mittlerweile egal wer den Quidditschpokal holte. Er überlegte, ob er sich noch etwas an den Kamin setzten sollte, entschied sich dann jedoch lieber für sein Bett im Schlafsaal, denn dort würde ihn Pansy wenigstens nicht stören.
 

In seinen Bett liegend dachte er noch lange an den vergangen Tag. Zaghaft strich er mit seinen Fingerspitzen über seine Lippen, er hatte das Gefühl ihre Berührung dort immer noch spüren zu können. Es war wirklich wunderschön gewesen, sie war wunderschön gewesen und er hatte es aufs tiefste genossen mit ihr in den Armen auf dem Sofa zu liegen und zu kuscheln. Auch der Tanz auf dem Eis war so traumhaft gewesen. Er hatte zwar gehofft, dass er den Mut haben würde sie heute zu küssen und auch das sie seinen Kuss erwiderte, aber das es ein so entspannter und schöner Nachmittag geworden war, übertraf all seine Wünsche. Sie waren jetzt ein Paar, jedenfalls hoffte er, dass auch sie es so sehen würde.
 

Eigentlich hätte sich ja alles in ihm dagegen sträuben müssen, aber er war einfach nur glücklich darüber. Er verdrängte die Gedanken an die Reaktionen seiner Mittschüler oder seiner Eltern, wenn sie heraus finden würden, dass er mit Hermione zusammen war. Sie würden ihre Beziehung wohl geheim halten müssen, aber auch das störte ihn nicht wirklich. Er war einfach nur bis über beide Ohren in sie verliebt und glücklich, da es ihr anscheinend ähnlich ging. Zumindest schienen ihre Gefühle ja zumindest für einen Tag wie heute zu reichen. Er erwartete nicht, dass sie genau so sehr in ihn verliebt war, wie er in sie, schließlich kannte sie ihn immer noch nicht wirklich und er würde ihr auch nichts von seinen Erlebnissen des letzten Jahres und seinen Plänen erzählen, denn im Grunde schämte er sich vor ihr für seine Schwäche.
 

Die Starke Hermione Granger, die sie meistens war, würde sicher nicht so einfach aufgeben wie er. Er dachte, sie würde ihn sicher nicht verstehen und ihn aufhalten wollen, aber das wollte er auf gar keinen Fall. Außerdem war er es doch, der sie Jahrelang geärgert, gedemütigt und beleidigt hatte, da er wartete er gar nicht, dass sie ihm genau so tiefe Gefühle entgegenbrachte wie er ihr. Trotz alle dem, war er über glücklich. Mit ihrem Bild vor Augen, wie sie auf der Tanzfläche auffordernd die Augen wieder geschlossen hatte, schlief er schließlich glücklich ein.
 

Der Nächste Morgen brachte Hermione die Gewissheit, dass zumindest die Freundschaft mit Ron vorerst schwer geschädigt war. Als Hermione sich zu ihren Freunden an den Griffindortisch setzte, stand Ron demonstrativ auf. Harry blieb zwar bei ihr und Ginny sitzen, redete jedoch nur sehr wenig mit ihr und hörte stattdessen Neville zu, der über seinen Aufsatz für Kräuterkunde redete. Auch ein Lächeln von Draco konnte sie nicht Aufmuntern.
 

Heroine ging alleine zu Alte Runen und freute sich gleich zumindest Draco zu sehen. Er erwartete sie schon im Klassenraum und strahlt sie an. Es waren noch nicht viele Schüler im Klassenraum und noch ein paar Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. Flüsternd begrüßten sie sich und Draco fragte: „Was ist los? Ich dachte nach gestern wärst du genau so glücklich wie ich.“ Hermione lächelte: „Ich bin ja auch glücklich, aber Ron und Harry wissen jetzt alles und sie sind total sauer auf mich.“ Draco nahm liebevoll ihre Hand in seine und sagte: „Das wird schon werden, wir kriegen das wieder hin, ich helfe dir, schließlich sind wir jetzt ein Paar, oder?“ Hermiones lächeln wurde noch breiter: „Du meinst auch, dass wir jetzt zusammen sind?“ Draco grinste: „Na, klar, nach gestern sind wir jedenfalls nicht mehr nur Freunde. Also nimms nicht so schwer, das wird wieder und auf mich kannst du immer zählen.“ Hermione nickte und sagte: „Wir schaffen das.“ Leider betrat jetzt ihr Lehrer den Raum und der Unterricht begann

Hermione war zumindest wieder etwas beruhig. Draco und Sie waren jetzt also wirklich zusammen, auch wenn sie ihre Beziehung sicher nicht an die große Glocke hängen würden.

Angespannte Stimmung

Kapitel 20:
 

Das Verhältnis zu Ron, wurde auch in den nächsten Wochen nicht wieder besser. Sie versucht mehrfach mit ihm zu reden, doch er blockte immer ab. Er wollte nicht mehr mit ihr reden, zu sehr hatte sie ihn verletzt. Wann immer er auf Malfoy traf, kam in ihm Wut hoch und er musste sich stark zusammen reißen,um ihm nicht sofort einen Fluch auf zu halsen, statt dessen beließ er es jedoch bei Beldeidigungen, schließlich wollte er keine Strafarbeit riskieren.
 

Auch ihre Zusammenarbeit mit Draco konnten sie nicht aufmuntern, nicht mal als sie am Ende der Woche mit dem übersetzten fertig waren und den Zauber anwenden wollten. Nach dem Freitagsunterricht traf sich Hermione mit Draco vor dem Raum der Wünsche. Gemeinsam betraten sie ihn und sie ließ sich sofort erschöpft auf eines des Sofas fallen.
 

Sie sah in den letzten Tagen wieder übermüdet und traurig aus, hatte Draco fest gestellt. Ihm machte das große Sorgen und er befürchtete auch, dass sie vielleicht nicht mit ihm zusammen sein wollte. Er setzt sich zu Hermione und nahm sie in den Arm. „Was ist los, Kleine? Was bedrückt dich schon seit Tagen, sag es mir. Sprich wenigstens jetzt mal mit mir, seit Tagen schweigst du schon, eigentlich schon seit dem Morgen nach unserem Date. Bereust du es?“ Hermione schmiegte sich an ihn. „Nein, ich bereue keine Minuten mit dir, du gibst mir so viel, aber ich bin traurig, weil ich wohl meine Freundschaft mit Ron zerstört habe und auch die mit Harry steht auf der Kippe.“, erklärte sie. „Sie wissen alles, denke ich mal.“, sagte Draco. Hermione nickte traurig, während sie ihr Gesicht an seine Brust lehnte. Er gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, nahm ihr Gesicht liebevoll zwischen seine Hände und Küsste sie voller Gefühl auf die Lippen. Hermione genoss den Kuss.

Seit letztem Sonntag waren dies die ersten Minuten, in denen sie wirklich ungestört waren und der erste Kuss seit dem. Sehnsüchtig vertiefte Hermione den Kuss und ließ ihre Zunge über seine Lippen gleiten. Draco ließ gerne zu, dass sie diesen Kuss so intensivierte und ließ sich langsam rückwärts aufs Sofa sinken. Er zog sie mit, sodass sie nun auf ihm lag. Langsam löste er den Kuss, und zog sie in eine feste Umarmung. Während sie so lagen und sich tief in die Augen sahen, gingen seine Hände ein bisschen auf Wanderschaft.

Er ließ sie ihren Rücken runter gleiten, dabei begann er sie erneut zu küssen. Leidenschaftlich spielte er mit ihrer Zunge, während seine Hände unter ihren Pullover wanderten und auf ihrer nackten Haut auf dem Rücken liegen blieben. Mit den Daumen zeichnete er leichte Kreise auf ihre Haut und genoss es, ihre weiche Haut zu fühlen, während er beim Kuss ihren süßen Duft einatmete. Nach Luft ringend, lösten sie sich nach einiger Zeit aus dem Kuss und Hermione kuschelte sich wieder an ihn.
 

Draco flüsterte: „Warte nicht wieder so lange, bis du mit deinen Sorgen zu mir kommst, ich bin da, immer.“ Er hauchte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich wieder aufrichtete und sich so auch Hermione wieder aufrichten musste. Draco hielt sie weiter im Arm und begann zu sprechen: „Wir sollten anfangen mit dem Denkarium, dann können wir unsere nächsten Treffen gerne nur noch so wie gerade verbringen.“ Er zwinkerte ihr lächelnd zu und fuhr fort: „Ich hätte nämlich absolut nichts dagegen, dich jeden Abend so in den Armen halten zu dürfen.“ Hermione knuffte ihn spielerisch in die Seite und sagte: „Typisch Mann.“ Draco grinste breit: „Na wenn du meinst, aber wenn ich Typisch Mann wäre, würde ich jetzt über dich herfallen.“ Hermione sah ihn verwirrt an und er näherte sich ihr langsam und flüsterte: „Du weiß wohl gar nicht wie schön du bist und wie sehr mich das gerade erregt hat.“ Heroine lief ein wohliger schauer über den Rücken, aber irgendwie fühlte sie sich gerade der Situation nicht gewachsen. Draco schien zu merken, dass sie momentan sehr nervös war. Um sie etwas zu beruhigen und auch weil er es so meinte, sagte er: „Keine Angst Hermione, wir werden nichts tun, was du nicht willst.“ Heroine sah ihn schüchtern an und sagte leise: „Es ist nur, ich hatte noch nie wirklich einen Freund.“ Draco nickte und zog sie sanft in seiner Arme, er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und nuschelte: „Das hatte ich mir schon gedacht.“ Sie saßen noch einige Zeit so versunken aneinander gekuschelt und genossen die gemeinsame Zeit.
 

Schließlich erhoben sie sich und begannen mit dem Denkarium. Hermione baute die Marmorschale auf dem Tisch auf. Draco füllte sie mit einer Flüssigkeit, die später als Träger für die Erinnerungen dienen würde. Dann sprach Hermione einen Zauber um die Flüssigkeit im Denkarium zu halten, selbst wenn es umkippen würde. Im Anschluss begann sie, während sie den Zauberstab schwang, die Runen, die auch auf dem Rand eingraviert waren, zu sprechen. Es hörte sich wie ein Singsang an und dauerte mehrere Minuten. Als der Zauber fertig gesprochen war, verwandelte sich die Oberfläche der Flüssigkeit und sah nun aus wie Quecksilber. Glatt und glänzend von bunten Schlieren durchzogen. Hermione sagte erleichtert: „Das war ja einfacher als gedacht, aber hätte ich nicht genau gewusst, was die einzelnen Runen bewirken und wir auch noch die Schale hätten verzaubern müssen, dann hätte ich es nicht hin bekommen.“ Der Zauber war wirklich schwer gewesen und Hermione hatte den Singsang viele Male zuvor geprobt um ihn jetzt fehlerfrei ausführen zu können. Draco antwortet fröhlich: „Wir haben es geschafft, jetzt wirst du jede nach gut schlafen können. Wie viel Phiolen hast du eigentlich noch von dem Trank?“
 

Heroine antwortete: „Noch fünf, ich habe ihn nicht zu oft nutzen wollen, weil er eventuell Nebenwirkungen hat, wenn man ihn so oft verwendet. Außerdem sind die Albträume, seit einiger Zeit sowieso weniger geworden.“ Draco ging auf sie zu und zog sie wieder in seine Arme, leise fragte er: „Und wie ist es mit deinen Ängsten?“ Hermione seufzte: „Ich versuche sie zu verdrängen und außerdem gaben meine Freunde und du mir immer noch Halt.“
 

In den nächsten Tagen trafen sie sich noch öfters im Raum der Wünsche. Sie kuschelten, redeten oder spielten manchmal sogar Schach. Eines Abends, es schneite gerade wieder, schlug Draco vor doch lieber einen Spaziergang über die verschneiten Ländereien zu machen, bei diesem Wetter würde sowieso kaum einer draußen sein. Gemeinsam verließen sie schon eine viertel Stunde später warm eingepackt das Schloss. Sie liefen Arm in Arm über die Wiesen und genossen den frisch fallenden Schnee.

Draco sagte leise: „Ich liebe den Schnee und besonders mag ich es wenn es gerade schneit.“ Hermione schmiegte sich näher an ihn und pflichtete ihm bei: „Ich liebe das auch. Es ist so ruhig und alle Geräusche werden vom Schnee so schön gedämpft. Alles wirkt so friedlich, wenn der Schnee es zudeckt.“ Langsam stapften die beiden durch den Schnee zum Ufer des schwarzen Sees. In den letzten Wochen war es kalt genug gewesen, sodass sich sogar auf dem See Eisschollen gebildet hatten. Einträchtig standen sie nebeneinander und sahen auf den See hinaus, bis Hermione sich aus der Umarmung löste und sich vor Draco stellte.
 

Sie legte ihm die Arme um den Hals, wobei sie sich etwas strecken musste, denn er war deutlich größer als sie. Lächelnd beute er sich zu ihr herunter und langsam versanken sie in einen zärtlichen Kuss. Lange standen sie so voreinander, sahen sich immer wieder tief in die Augen nur um sich dann erneut zu küssen. Kurz vor Beginn der Sperrstunde, gingen sie gemeinsam zurück ins Schloss. In der Eingangshalle angekommen trennten sie sich ohne weitere Zärtlichkeit voneinander und gingen zurück in ihre Gemeinschaftsräume.
 

Keiner von beiden hatte bemerkt, dass sie beobachtet worden waren. Pansy hatte gesehen, wie sie gemeinsam die Halle verlassen hatten und war ihnen vorsichtig gefolgt. Sie hatte auch gesehen, wie innig sie am See beieinander gestanden hatten und sich geküsst hatten. Sie wusste noch nicht, was sie mit diesen Informationen anfangen würden, aber sie war sich sicher, jetzt hatte sie Draco endlich in der Hand. Sie würde noch weiter beobachten und dann zuschlagen, wenn sie den größten Vorteil heraus schlagen könnte. Zufrieden ging Pansy zurück in den Gemeinschaftsraum, wo Draco schon am Kamin saß. Sie beachtete ihn heute jedoch nicht weiter.
 

Hermione wurde von einer kalten Stimmung im Gemeinschaftsraum empfangen. Ginny und Ron hatten sich immer noch nicht wieder vertragen. Ginny war immer noch sauer, dass Ron nicht einsehen wollte, dass sie mittlerweile erwachsen war und, dass er ihr ihre eigenen Entscheidungen lassen sollte. Harry fühlte sich als ob er zwischen den Fronten saß, denn er verstand Ron sehr gut, aber auch Ginny, außerdem wusste er nicht wie er sich Hermione gegenüber verhalten sollte.

Da Hermione in den letzten Tagen bei Ron immer wieder auf Granit gebissen hatte, würde sie ihn heute nicht wieder ansprechen. Sie setzte sich nicht zu ihren Freunden, sondern ging sofort zu Bett.
 

Die nächsten Tage wurden nicht einfacher, doch wenigstens schien sich die Stimmung zwischen Ginny und Ron zu besser, wodurch auch Harry und Ron wieder ungezwungener miteinander umgingen. Nur Hermione konnte nicht zu Ron durchdringen. Sie fühlte sich die meiste Zeit des Tages einsam, denn mit Draco konnte sie den Tag über fast nicht offen sprechen und Harry war mit Ron zusammen unterwegs, wodurch sie auch mit Harry nicht reden konnte.

Auch ihre Abende mit Draco wurden zunehmend bedrückter, denn die letzte Woche vor den Ferien hatte begonnen und sie würden sich bald für zwei Wochen voneinander trennen müssen. Draco versuchte die Gedanken an das Ferienende aus seinem Kopf zu verbannen und genoss die Stunden mit ihr. Sie kuschelten und schmusten und langsam wagte sich sogar Hermione etwas weiter vor und genoss es, Draco so nahe zu sein. Gemeinsam beschlossen sie am Mittwoch vor den Ferien, am letzten Abend vor den Ferien ihr gemeinsames Weihnachten zu feiern.

Der Abschied

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Abschied, ohne Adult

Hermione war sehr aufgeregt, dies würde der letzte Abend vor den Ferien werden. Sie war sich noch nicht sicher, ob sie das, was ihr im Kopf rumschwirrte wirklich tun sollte, schließlich würde es ihr erstes Mal sein. Andererseits war sie sich sicher, dass sie dafür keinen Anderen als ihn haben wollte, schließlich liebte sie ihn. Mal abgesehen von Krum, der eine Mädchenhafte Schwärmerei war, hatte sie vorher kein Junge interessiert. Sie hätte es niemals für möglich gehalten, dass sie sich Einestages in Draco Malfoy verlieben würde und sie das Gefühl haben würde, er ist der richtige.
 

Nervös machte sie sich fertig für den Abend. Sie hatte sich ein schlichtes dunkel rotes Kleid angezogen und sich gegen die Kälte im Schloss einen breiten, grau-schwarzen Pashminaschal um die Schultern geschlungen. Sie trug ein leichtes Makeup und das Armband, das Draco ihr geschenkt hatte. Außer dem Armband hatte sie keinen Schmuck an. Ihre schwarzen Pumps klackerten auf dem Steinboden, während sie mit schnellen Schritten zum Raum der Wünsche lief. Wieder würden sie sich hier treffen, auch wenn es einfallslos war, sich immer dort zu treffen, so war es doch einer der wenigen sicheren Orte und außerdem war der Raum ja extrem wandelbar.
 

Als Hermione im siebten Stock ankam, lief vor dem Raum schon ein offensichtlich nervöser Draco auf und ab. Er wartete schon auf sie. Kurz nahm sich Hermione die Zeit ihn zu betrachten. Er sah wirklich gut aus. Anscheinend hatte auch er sich für den heutigen Abend chic gemacht, schließlich wollten sie heute ein vorgezogenes Weihnachten zu zweit feiern. Er trug eine dunkelgraue Stoffhose und ein dunkelgrünes langärmliges Hemd dazu. Anscheinend hatte er sogar ein Sakko getragen, die hing jedoch an einem Finger über seiner Schulter. Anscheinend war er sich overdressed vorgekommen, denn zu warm konnte ihm bei der Kälte in den Gängen nun wirklich nicht gewesen sein.
 

Hermione ging auf Draco zu, der sie jetzt aus bemerkte. Sofort erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. Er ging auf eine Tür zu, die bereits in der Wand erschienen war. Galant öffnete er die Türe und führte Hermione in den Raum. Hermione drehte sich um, aber die Tür war verschwunden. Draco grinste: „Und soll doch keiner stören oder?“ Hermione nickte. Der Raum sah so aus wie schon so oft in den letzten Wochen. Eine Gemütliche Sitzgruppe vor dem Kamin und ein großes Himmelbett bestimmten den Raum, doch diesmal war er um die Sitzgruppe weihnachtlich geschmückt, sogar einen Tannenbaum gab es. Um das Bett herum sah es jedoch anders aus. Überall standen und schwebten brennende Kerzen. „Ein Weihnachtsbaum und Weihnachtsdeko? Ich dachte du magst das nicht.“, frage Hermione. Draco grinse: „Die Weihnachtstage über mache ich da eine Ausnahme, das gehört die Deko dazu und außerdem wollen wir doch heute Weihnachten feiern.“ „Dann lass uns mal beginnen.“, sagte Hermione. Sie zog Draco mit sich zu der Sitzgruppe. Sie hatten beschlossen, heute keine Geschenke aus zu packen, denn dies wollten sie wirklich Weihnachten tun, aber sie würden einen schönen Abend zusammen verbringen.
 

Sie kuschelten sich vor den Kamin auf das große, bequeme Sofa und genossen fürs erste schweigend den letzten gemeinsamen Abend vor den Ferien. Leise brach Draco die Stille schließlich und flüsterte: „Ich habe mich niemals so gut und wohl gefühlt wie an deiner Seite.“ Hermione kuschelte sich noch mehr an ihn, drehte sich zu ihm und küsste ihn sanft. Draco stand auf und zog Hermione mit sich, sich weiter küssend schob er sie langsam Richtung Himmelbett. Als Hermione in ihren Beinen die Bettkante spürte, ließ sie sich langsam auf den Rücken aufs Bett sinken und zog Draco mit sich. Sie küssten sich weiter und wurden immer leidenschaftlicher. Während Hermione ihre Hände über seinen Rücken gleiten ließ und durch seine Haare fuhr, begann Draco seine Lippen von ihrem Mund zu lösen. Er bedeckte ihre Wangen und ihren Hals bis hinauf zu den Ohren mit kleinen Küssen.

An ihren Ohren angelangt flüsterte er: „Nur ein Wort von dir, und ich höre sofort auf. Ich werde absolut nichts tun, was du nicht willst, aber vertraue mir, es wird dir gefallen.“ Hermione antwortete nicht, sondern zog sein Gesicht nur behutsam wieder vor ihres, blickte ihm tief in die Augen und küsste ihn dann. Dracos Hände, mit denen er sich bis jetzt auf der Matratze abgestützt hatte, um nicht zu schwer auf ihr zu legen, begannen nun über ihre Arme, ihre Hüften und ihren Bauch zu streicheln. Hermione Schob sich unter ihm weiter aufs Bett und er folgte. So lagen sie nun beide vollkommen auf dem Bett. Hermione begann mit zittrigen Händen langsam Dracos Hemd auf zu knöpfen und er ließ sie in Ruhe gewähren. Vorsichtig strich sie mir ihren Händen über seine Brust, erkundete seinen Oberkörper.

Draco konnte die Fragen und Verwunderung in ihren Augen sehen, als sie die vielen Naben auf seinem Oberkörper entdeckte, doch er schüttelte nur den Kopf und sagte sanft: „Bitte nicht jetzt.“ Hermine nickte. Sie ließ sich wieder in die Kissen sinken und Draco begann sie erneut zu küssen, diesmal ließ er seine Küsse noch weiter wanden, sanft saugte er an der Haut über ihrem Schlüsselbein. Hermione seufzte wohlig. Er küsste sich runter bis zum Ausschnitt ihres Kleides, während der sich seines Hemdes entledigte.

Zärtlich fuhr er ihr mit den Fingern an ihrem Ausschnitt entlang und ließ seine Hände dann über ihre Brüste gleiten. Sie fühlte sich so wahnsinnig gut an und ihr Duft, machte ihn schier wahnsinnig.

Er verführte sie zärtlich und liebevoll, bis sie sich fallen lassen konnte. Sie genossen die Berührungen des Anderen und vergaßen total die Zeit. Sie gaben sich ihrer Lust hin und Hermione hätte nie gedacht, dass er so zärtlich und liebevoll sein konnte. Sie hätte sich kein schöneres erstes Mal vorstellen können und war überglücklich mit ihm zusammen zu sein. Sie liebten sich lange und intensiv und als Hermione schließlich glücklich und erschöpft in den Kissen lag und die Nachwirkungen genoss, zog Draco sie zu sich und Schloss sie in seiner Arme.
 

Sie kuschelte sich mit dem Rücken an seine Brust und er schloss seine Arme noch fester um sie. Müde, aber überglücklich und erschöpft, schliefen sie aneinander gekuschelt nach ihrem Liebesspiel ein.
 

Sie schliefen beide bis weit in den Morgen, sodass sie sich beeilen mussten, als sie dann endlich aufwachten. Draco küsste sie liebevoll und flüsterte: „Guten Morgen mein Engel.“ Heroine antwortete leise „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“ „So gut, wie noch nie.“ Flüsterte Draco. Als Hermiones Blick jedoch auf seine Armbanduhr auf dem Bett neben sich fiel, wurde sie bleich. In einer Stunde mussten sie sich bereits auf den Weg zum Hogwardsexpress machen. Beide bedauerten es nicht länger die Zweisamkeit genießen zu können und noch etwas zu kuscheln, oder sogar die letzte Nacht zu widerholen. Nach einigen leidenschaftlichen Küssen standen sie daher beide auf und begannen sich an zu ziehen. Draco zog sie zum Abschied nochmal in seine Arme und küsste sie lange und zärtlich. Bevor er jedoch gehen konnte, drückte sie ihm noch ein kleines Päckchen und ein großes Paket in die Hand und sagte: „Frohe Weihnachten, Draco.“ Er küsste sie, und erwiderte: „Danke. Dein Geschenk wird per Eule kommen.“ Heroine lächelte. Er wollte grade gehen, als er sich entschied es zu wagen, jetzt oder nie, er braucht einfach Gewissheit.
 

Er drehte sich noch mal zu ihr um, zog sie in eine weitere Umarmung und gab ihr einen langen leidenschaftlichen Kuss. Als er sich aus dem Kuss löste, sah er ihr tief in die Augen und flüsterte: „Ich liebe dich.“ Er hofft, sie würde sein Geständnis erwidern, doch Hermione sagte nichts.
 

Hermione war währenddessen so überrascht von seinem Geständnis, das hatte sie nicht zu träumen gewagt, auch wenn sie es hoffte, denn sie liebte ihn auch. Nach der letzten Nacht war ihr das klarer denn je. Anstatt ihm zu antworten, küsste sie ihn nur liebevoll, doch viel zu früh löste er sich aus dem Kuss und verließ eilends den Raum. Hermione wunderte sich, was denn jetzt passiert war, hatte er sie nicht verstanden, sie wollte ihm doch gerade auch ihre Liebe gestehen.

Draco konnte nicht mehr, anstatt ihm zu sagen, dass sie ihn auch liebte, hatte sie ihn einfach nur geküsst, deutlicher konnte es ja wohl nicht sein. Sie mochte ihn, vielleicht war sie auch verliebt, aber sie liebte ihn nicht. Es war, wie er es immer befürchtete hatte, sie würde sicher nicht über die Vergangen Jahre hinweg sehen können. Verzweiflung überfiel ihn, denn er dachte, auch der letzte Grund um weiter zu leben war nun gestorben. Sie liebte ihn nicht.

Die Heimreise, Gespräche im Zug.

Kapitel 22:
 

Dracos Laune war auf einem Absoluten Tiefpunkt. Zwar hatte er grade die schönste Nacht seines Lebens verbracht, aber jetzt würde er nach Hause fahren, zu einer Familie, die ihn ins Verderben rennen ließ.
 

Er hoffte, alleine ein Abteil im Zug zu bekommen, doch bereits auf dem Bahnsteig gesellte sich Daphne zu ihm. Er hoffte, dass er Pansy für heute vertrieben hatte. Mit Daphne als Mitfahrerin, würde er leben können, sie würde lesen und er könnte seinen Gedanken nachhängen. Gemeinsam mit Daphne stieg er in den Zug. Blaise hatte sich vorhin am Bahnsteig schon verabschiedet. Da seine Eltern auf der Flucht waren, würde er nicht mit dem Hogwardsexpress nach Hause fahren, sondern in Hogsmead von jemandem abgeholt werden um dann zu seinen Eltern zu gelangen. Crabby und Goyle, hatte er klar gemacht, dass er alleine sein wollte und wie immer, taten die beiden was er wollte.
 

Sie suchten sich gemeinsam ein Abteil, doch Daphne ließ ihm nicht die erhoffte Ruhe, sie frage: „Hast du es ihr gesagt?“ Er wusste genau wovon sie sprach, wusste jedoch nicht wirklich wie er antworten sollte, schließlich sagte er: „Nein, wieso sollte ich. Ich wollte sie damit nicht belasten und außerdem würde sie mich nur aufhalten wollen, aber das will ich nicht.“ Daphne fragte traurig weiter: „Warum willst du selbst jetzt nicht kämpfen, jetzt hast du doch etwas für das es sich zu leben lohnt.“ „Ich kann nicht Daphne. Ich kann nicht kämpfen, ich habe nicht die Kraft dafür und nicht den Mut.“, sagte er gequält. Daphne sprach weiter: „Du bist wirklich ein Idiot Draco Malfoy, sie liebt dich und du willst sie aufgeben, einfach gehen?“ Draco schüttelte den Kopf: „Nein, sie liebt mich nicht, sie hat es nicht erwidert.“, sagte er leise. „Wann hast du es ihr gesagt und wie?“, fragte sie.

Sie befürchtete, dass er sie missverstanden haben könnte, oder so überfallen, dass sie nicht in der Lage war zu sprechen. Er antwortete genau so leise wie zuvor: „Heute Morgen. Wir haben die Nacht miteinander verbracht und heute Morgen habe ich es ihr gesagt.“ Daphne wurde laut: „Du bist ein noch größerer Idiot als ich dachte,“, fuhr dann jedoch leiser und traurig fort: „vielleicht war sie überrascht, oder einfach noch nicht bereit es zu sagen, aber glaubst du Hermione Granger würde die Nacht mit einem Mann verbringen den sie nicht liebt? So eine ist sie nicht, das weißt du. Gibs zu, du willst nicht wissen, dass sie dich liebt, dann ist es für dich leicht zu gehen, denn ansonsten müsstest du kämpfen. Aber glaube mir Draco, wenn du gehst und sie alleine lässt, wird sie in ein tieferes Loch stürzen als das, aus dem du sie gezogen hast. All deine Hilfe, wird dann umsonst gewesen sein. Sie wird mehr leiden, als sie es jemals getan hat, denn dann wird ihr größte Angst wahr, es stirbt jemand, den sie liebt.“
 

Daphne sprach sehr eindringlich. „Du musst es ihr sagen, sei nicht so ein Feigling, stell dich deinem Leben, sie wird diesmal dir helfen, das weiß ich.“ Draco schüttelte traurig den Kopf, er konnte und wollte es nicht glauben, sie hatte auf seine Liebeserklärung nichts erwidert, also liebte sie ihn auch nicht. Daphne stand auf und sagte sauer: „Eigentlich wollte ich nicht mit dir streiten, aber gerade machst du den größten Fehler deines Lebens, handle endlich, oder ich tue es.“ Sie wollte gerade das Abteil verlassen, als Draco sie zurück hielt: „Ich kann nicht, ich kann nicht mehr kämpfen. Versprich mir eins Daphne, kümmere dich um sie, ja.“ Daphne sah ihn traurig an, nickte jedoch und verließ dann das Abteil. Draco wollte nicht darüber nachdenken ob auch sie ihn liebte, er scheute sich vor der Entscheidung kämpfen zu müssen, er war zwiegespalten zwischen dem so kaputten und seelisch fertigen Draco, der all die Demütigungen und Gewalt die letzten Jahre erleben musste und dem Draco, der in den letzten Monaten begonnen hatte Hermione zu lieben und der mit allen Mitteln für diese Liebe kämpfen wollte.
 

Auf dem Gang sank Daphne an der Wand auf den Boden. Sie wollte ihm helfen, doch sie wusste nicht wie. Sie und Blaise versuchten seit einem Jahr ihm seinen Lebenswillen zurück zu geben, aber sie hatten keinen Erfolg, sie hatte gehofft, das Hermione es schaffen würde, aber als er sich in sie verliebte hatte er sich wohl schon zu sehr aufgegeben. Daphne war sich sicher, dass Hermione in liebte und das es sie zerstören würde, wenn er sterben würde, aber wen könnte sie fragen, der wirklich helfen konnte. Hermione hatte ihn nicht davon abbringen können, sie wusste es zwar nicht, aber die Zeit mit ihr hatte wohl nicht genügt. Und wenn sie jetzt zu ihr gehen würde und sie bitten würde ihm ihre Liebe zu gestehen? Würde er es wahr nehmen?

Er wollte es doch auch so nicht wahr haben, er wusste, dass sie ihn liebte, doch er verdrängte es. Seine Feigheit und seine Angst waren wohl stärker. Wären sie doch noch in Hogwards, dann könnte sie zu Dumbledore gehen, oder würde er sie wieder abweisen, wie von einigen Monaten, als er ihr gesagt hatte er können nur helfen wenn Draco um Hilfe bitten würde. Sie beschloss auch Hermione könne ihr nicht helfen, denn ihre Verbindungen in der Zaubererwelt waren noch geringer als ihre. Doch damit irrte sie sich leider. Daphne entschied in den nächsten Wochen nicht locker zu lassen und ihn zum umkehren zu bewegen. Er hatte sich aufgeben, aber sie ihn noch lange nicht.
 

Ich hoffe, jetzt seht ihr schon nicht mehr so schwarz für ein Happy End ;-)

Weihnachtsmorgen

Kapitel 23;
 

Hermione war am ersten Ferientag von ihren Eltern am Bahnhof abgeholt worden. Zuhause warteten schon ihre Tante und ihre Cousine, die mit ihnen Weihnachten und Sylvester feiern würden. Sie hatte nicht wirklich viel Lust darauf, denn ihre Cousine war ein nerviges, hohles Modepüppchen, die Hermione immer nervte, weil sie auf ein Internat ging und kaum etwas aus der Schule erzählte, geschweige denn einen Freund hatte. Ihre Tante war eigentlich nett, aber seit dem ihr Mann sie verlassen hatte, schleppte sie ständig neue Männer an, einer nerviger als der andere. Da war Hermione froh, dass sie ihre Tante nur zwei bis drei Mal im Jahr sah.
 

An Heiligabend arbeiteten Hermiones Eltern noch und Hermione ging eher unfreiwillig mit ihrer Tante und Cousine in die Stadt zum shoppen. Ihre Cousine wollte unbedingt noch ein neues Outfit für Sylvester haben, denn sie wollte Sylvester in einer Disco feiern. Hermione hatte wenig Interesse daran und wollte auch nicht wirklich ein neues Kleid kaufen, und andere Kleidung brauchte sie auch nicht. Während ihre Tante sich in der Stadt von den beiden Mädels trennte, weil sie noch ein paar Geschenke für den nächsten Morgen besorgen wollte, gingen Hermione und ihre Cousine Nadja in die nächste Boutique. Nadja suchte lange, ließ sich von Hermione immer wieder neue Kleider in die Kabine bringen und schien mit nichts wirklich zufrieden zu sein. Während Hermione die Kleiderstangen weiter nach einem Outfit für ihre Cousine absuchte, fiel ihr Blick auf ein dunkelgrünes Satinkleid mit silbernen Stickereien. Hermione musste lächeln, erinnerten sie diese Farben doch an Slytherin und Draco.
 

Kurzentschlossen ging sie zu den Kabinen um das Kleid an zu probieren. Es hatte dünne, silberne Träger, die auf dem grünen Satinstoff endeten. Über der Brust saß es eng, wie ein breites Band, darunter lag es eng am Bauch an und wurde dann langsam weiter. Es endete über den Knien in einem weiten Rock. Hermione fand, dass es wie ein klassisches Cocktailkleid aussah. Auf dem Rock waren weiter Silberapplikationen, die kleine, geschlängelte Linien bildeten. Hermione lächelte: „Fast wie kleine Schlangen.“ Eigentlich brauchte sie kein neues Kleid, aber sie beschloss dieses zu kaufen, vielleicht würde es irgendwann einen Abend mit Draco geben, an dem sie es tragen könnte. Ihre Cousine hatte inzwischen auch ein passendes Kleid gefunden, gemeinsam verließen sie die Boutique und trafen sich wieder mit ihrer Tante. Als sie zu Hause ankamen, waren bereits Hermiones Eltern aus der Praxis zurück und gemeinsam saßen sie bei Plätzchen, Kaffee und Lebkuchen zusammen. Nadja versuchte immer wieder Hermione nach ihrer Schule aus zu fragen, aber sie blockte ab und hielt sich zum Großteil aus dem Gespräch heraus.
 

Sie war froh, als der Tag vorüber war und sie schlafen gehen konnte, so zog sie sich schon früh in ihr Zimmer zurück.

Am nächsten Morgen war Hermione schon früh wach. Sie war gespannt, ob sie heute wirklich eine Eule von Draco bekommen würde. Bis zum Frühstück kam jedoch keine Eule, doch als Sie von einem langen Frühstück mit der Familie, bepackt mit Geschenken von ihren Eltern und ihrer Tante zurück aufs Zimmer kam, saßen zwei Schleiereulen auf ihrem Fenstersimms. Freudig rannte Hermione zum Fenster und ließ Aurora und Hedwig herein.

Beide Eulen forderten eindringlich ihre Aufmerksamkeit. Hermione nahm zuerst Hedwig die Päckchen von Harry und Ginny ab und sogar Ron und Ms. Weasly hatten ihr etwas geschickt. Hedwig flog schon wieder aus dem Fenster, als Hermione Aurora das Paket abnahm. Auch Aurora verließ danach schnell wieder ihr Zimmer. Hermione schloss das Fenster und überlegte welche Geschenke sie als erste öffnen sollte. Sie zog das Pakte von Draco aus dem Stapel und setzte sich damit aufs Bett. Langsam begann sie das dicke Packpapier zu entfernen unter dem sie grünes Geschenkpapier entdeckte. Sie zog das Geschenkpapier ab und vor ihr lag eine Holzschatulle, die etwa halb so groß war wie eine DINA4 Seite.

Die Schatulle bestand aus dunklem, edlem, leicht glänzendem Holz. Der Deckel war mit einer filigranen Malerei verziert, der zwei Löwen zeigte. Einen großen männlichen Löwen, mit wallender Mähne und eine etwas keiner Löwin, die sich an den Löwen lehnte. Andächtig strich Sie mit den Fingern über das Bild des Löwenpärchens. Sie öffnete das Kistchen und fand zwei weitere Päckchen. Sie nahm das größer, flache Päckchen heraus und packte es aus. Sie hielt einen schlichten silbernen Bilderrahmen in Händen, in dem sich ein Bild von Draco befand auf dem er ehrlich und offen lächelte.

Ihr gefiel das Bild wirklich gut. Sie liebe es wenn Draco so lächelte. Sie stellte es auf ihren Nachttisch und nahm das zweite Päckchen heraus. Nach dem entfernte des Geschenkpapieres hielt sie ein kleines Holzkästchen in Händen, ähnlich dem, in dem Ihr Armband gelegen hatte. Sie war gespannt, schenkte er ihr etwa wieder schmuck? Langsam öffnete sie das Kästchen und auf einem schwarzen Samtkissen lag ein silbernes, ovales Medaillon. Sie nahm das Medaillon, an dem noch eine lange, feingliedrige Silberkette hing, die genau zu ihrem Armband passte aus dem Kistchen. Auf der Vorderseite des Medaillons waren mit feinen Linien Rosen eingraviert. Vorsichtig öffnete sie das Medaillon. Innen lag eine kleine Version des Bildes von Draco, dass nun auf ihrem Nachtisch stand. Als letztes zog sie noch einen Briefumschlag aus der Kiste. Sie öffnete den Brief und begann neugierig zu lesen.
 

Liebe Hermione,
 

ich wünsche dir Frohe Weihnachten. Hoffentlich gefallen dir meine Geschenke. Du trägst zwar wenig Schmuck, aber das Medaillon hängt an einer so langen Kette, dass du es jeden Tag unter deiner Kleidung verschwinden lassen kannst, wenn du willst. Ich finde die Idee schön, dass du mich so jeden Tag bei dir tragen kannst. Ich hoffe, dir gefallen die Bilder.

Ich denke jeden Tag an dich und vermisse dich. So gerne du es auch willst und ich mich freuen würde, bitte schreib mir nicht, denn ich will einfach nicht riskieren, dass wir entdeckt werden.
 

Bis bald und genieße deine Ferien,

in Liebe,

dein Draco.
 

Hermione lass die Zeilen noch ein paarmal. Besonders freute sie sich über seinen Gruß. Er liebte sie. Noch einmal rief sie sich sein Liebesgeständniss von vor zwei Tagen ins Gedächtnis. Zu gerne würde sie ihm auch sagen, dass sie ihn liebte, aber per Eule hielt sie das nicht für richtig, schließlich wollte sie ihm dabei in die Augen sehen. Sie ärgerte sich immer noch darüber, dass sie bei ihrem Abschied ihn als Antwort erst geküsst hatte, um ihm danach auch ihre liebe zu gestehen. Sie war nur so überrascht von seinem Geständnis gewesen, dass ihre Gefühle sie überrannt hatten und sie ihn einfach küssen musste. Sie konnte nicht verstehen, warum er dann so schnell die Flucht ergriffen hatte.
 

Sie packte auch noch ihre anderen Geschenke aus. Von Ms. Weasly bekam sie einen selbst gestrickten Schal und Kekse und Ron, Ginny und Harry schenkten ihr zusammen ein Buch über Verwandlungszauber.
 

Fast zur gleichen Zeit saß Draco in seinem Zimmer und war dabei Hermiones Geschenk aus zu packen. Beim lieblosen Frühstück mit seinen Eltern, hatte er ein paar Geschenke von ihnen bekommen, aber die waren unpersönlich wie jedes Jahr, seit dem sich seine Mutter nicht mehr wirklich um ihn kümmerte. Sie kannten ihn nicht. Er war gespannt, was Hermione ihm Schenkte. Erst nahm er sich das große Paket vor.

Vorsichtig zog er das bunte Weihnachtsgeschenkpapier ab und zum Vorschein kam ein großes, schweres, ledergebundenes Buch. Andächtig schlug Draco das Buch auf. Doch anstatt das erwartete starre Pergament im inneren zu finden, leuchteten ihm große Hochglanzbilder entgegen. Überrascht betrachtete er die Aufnahme einer wunderschönen Schneelandschaft. „Anscheinend war das ein Muggelbuch, getarnt als ein Buch aus der Zaubererwelt.“, überlegte er, denn so ein Buch hatte er noch nie gesehen. Er blätterte weiter und auf jeder Seite fanden sich neue Bilder von Schneelandschaften und kurze Erklärungen dazu wo die Fotos gemacht worden waren. Fasziniert blätterte er das Buch durch. Er fand dieses Geschenk wirklich schön, denn offensichtlich hatte Hermione sich gemerkt, dass er Schnee liebte und die Aufnahmen waren wirklich schön. In der Zaubererwelt gab es solche Bildbände nicht. Als er jedes Foto im Buch betrachtete hatte, nahm er sich das zweite, deutlich kleinere Geschenk vor. Er öffnete es und hielt einen dunklen Holz Bilderrahmen in Händen. Er musste lächeln, schließlich hatte er Hermione auch ein Bild geschenkt. In diesem Bilderrahmen befand sich jedoch kein Bild von Hermione, sondern ein Bild des Ausblickes, den sie bei ihrem Spaziergang im Schnee am See genossen hatten. Außerdem lag diesem Geschenk noch ein Brief bei.
 

Lieber Draco,
 

ich wünsche dir Frohe Weihnachten. Ich hoffe, meine Geschenke gefallen dir. Ich habe diesen wunderschönen Bildband über Schneelandschaften in England so verzaubert, dass er für jeden aussieht wie ein Buch aus der Zaubererwelt, sodass auch deine Eltern keinen Verdacht schöpfen, weil du ein Muggelbuch besitzt. Ich hoffe, du hast die Szene, die ich fotografiert habe, wieder erkannt. Nur wir beide wissen, was es mit diesem Bild auf sich hat und vielleicht solltest du mal das Bild aus dem Rahmen nehmen.
 

Ich freue mich, dich bald wieder zu sehen,

deine Hermione
 

Draco legte den Brief auf den Schreibtisch vor sich und nahm den Bilderrahmen in die Hand. Er löste auf der Rückseite des Rahmens die Metallklammern, und nahm die Rückwand heraus. Das Bild blieb im Rahmen liegen und er entdeckte ein Bild von Hermione, dass sie auf die Rückseite des eigentlichen Bildes im Rahmen gelegt hatte. Es war ein Muggelbild, denn sie bewegte sich nicht. Anscheinend war es relativ neu, denn sie trug die Bluse und den Bolero, den sie bei ihrem Date getragen hatten. Draco lächelte, er hatte sich wirklich gewünscht ein Bild von ihr zu haben und nun hatte sie ihm eins geschenkt und dann auch noch so geschickt vor den Augen seiner Eltern versteckt.

Er würde zwar auch so das Schneebild nicht aufstellen, da seine Eltern sicher wieder erkennen würden, dass es Hogwards zeigt, aber er würde es in Hogwards aufstellen. Über Hermiones Geschenke freute er sich wirklich. Sie hatte sich ehrlich Gedanken darüber gemacht, was ihm gefallen könnte und sich etwas sehr schönes Ausgedacht. Diesen Weihnachtstag würde er zum größten Teil in seinem Zimmer verbringen, beschloss er. Er nahm den großen Bildband und setzte sich mit ihm auf dem Schoss in seinen großen, gemütlichen Sessel am Kamin. Langsam und versunken begann er den Bildband wieder durch zu blättern und driftete immer wieder in Gedanken zu dem Schneespaziergang, den er mit Hermione gemacht hatte.
 

Abends gaben seine Eltern das alljährliche Weihnachtsdinner, vor dem er sich leider nicht drücken konnte, da sie Gäste bekamen, aber schon kurz nach dem Nachtisch verabschiedete er sich. Es war ihm egal wenn seine Eltern deswegen am nächsten Tag meckern würden, er hatte wirklich keine Lust auf Gesellschaft.
 

Die Restlichen Weihnachtstage verliefen für beide recht eintönig. Hermione verbrachte sie mit ihren Verwandten und ihren Eltern. Ihre Cousine nervte sie immer wieder und Hermione war froh, wenn sie sich in ihr Zimmer zu ihren Büchern zurück ziehen konnte. Sie war erleichtert, als es endlich Sylvester war, denn am nächsten Tag würden ihre Tante und ihre Cousine abreisen und am 3. Januar würde sie bereits zurück nach Hogwards fahren und endlich ihren Draco und ihre Freunde wieder sehen.
 

Draco hingegen wurde von Tag zu Tag griesgrämiger, zog sich in sein Zimmer zurück und versuchte nicht mal mehr zu den Mahlzeiten nach unten zu gehen, aber seine Eltern beorderten ihn zumindest zum Abendessen jedes Mal nach unten. Jeden Tag schickte ihm Daphne eine Eule und versuchte ihn zu überzeugen sich für sein Leben zu entscheiden. Sie schrieb zwar nie direkt über Hermione, da sie wusste, seine Eltern könnten den Brief lesen, aber sie ließ nicht locker, doch Draco konnte nicht glauben, dass Hermione in liebte und er kam einfach nicht über die erlebten Grausamkeiten hinweg. Er würde kein Todesser werden, er würde die Folgen in Kauf nehmen und davon würde ihn keiner Abhalten.

Silvester

Kapitel 24:
 

Der Silvesterabend war für Hermione relativ ereignislos. In Ruhe saß sie mit ihren Eltern, deren besten Freunden, die ihre zwei Söhne mit gebracht hatten beim Raclette und unterhielt sich. Als sie dann kurz nach 11 mit dem Essen fertig waren, begaben sich alle gemeinsam in Wohnzimmer und unterhielten sich noch bis es 12 Uhr wurde. Die Erwachsenen stießen mit Sekt an, während Hermione und die beiden Jungs Orangensaft bekamen. Bereits kurz nach 12, nachdem sie sich alle ein Frohes Neues Jahr gewünscht hatten, und sich das Feuerwerk angesehen hatten, verabschiedete Hermione sich und ging auf ihr Zimmer.
 

Draco beschäftigte sich währenddessen mit einem Brief an Hermione. Sylvester wurde in der Zaubererwelt meistens nicht so groß gefeiert und auf die Dinnerparty seiner Eltern hatte er sowieso keine Lust. Er hatte sich schon kurz nach Beginn verabschiedet, Übelkeit vorgetäuscht und war auf sein Zimmer gegangen. Schon heute Morgen hatte sein Vater ihm eröffnet, dass er am Abend des 2. Januars bereits zum dunklen Lord gerufen werden würde und auch schon einen Treueschwur würde leisten müssen. Anscheinend wollten sie sich seiner Loyalität so früh wie möglich versichern.

Er hatte gehofft, noch bis nach seinem 17. Geburtstag Zeit zu haben, noch ein paar schöne Tage mit Hermione verbringen zu können, aber anscheinend blieb ihm nichtmal das Vergönnt. Mehrfach hatte er in den letzten beiden Tagen mit den zwei Briefen an sie begonnen, doch er kam nicht so recht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Die Erinnerungen, die er ihr Schicken wollte, hatte er jedoch schon ausgesucht und in die Phiolen gefüllt, die er danach versiegelt hatte. Er hatte beschlossen ihr außerdem noch sein Amulett zu schicken, das ihm seine Mutter kurz vor seinem ersten Jahr in Hogwards geschenkt hatte.

Es war ein wirklich altes Erbstück, ein magisches Amulett, das mit einem mächtigen Schutzzauber versehen war, der sich, wenn das Amulett aktiviert wurde, mit der getroffenen Zauberenergie sogar noch weiter auflud. Es schützte vor vielen Flüchen und jeder Fluch, der es traf, machte es wieder stärker. Das Amulett war schon lange im Besitz der Familie Black und wurde eigentlich im Zweig seiner Mutter an den erstgeborenen männlichen Nachkommen weiter gegeben. Da die Eltern seiner Mutter jedoch drei Mädchen bekommen hatten, hatten sie es ihrer Ältesten Tochter gegeben, die es dann an ihren Sohn weiter geben sollte. Draco hatte das Medaillon seit er es bekommen hatte, jeden Tag getragen.

Auch diesen Abend fand er nicht die Richtigen Worte für die Briefe. Schließlich beschloss er kurz nach Mitternacht am nächsten Morgen einen neuen Versuch zu starten und dann am Abend die Briefe an Hermione ab zu schicken.

Neujahr, das Ende ist in Sicht.

Im folgenden Kapitel werden euch einige Passagen sicher schon bekannt vorkommen, aber bisher wurden sie entweder nur angeutet, oder ich muss sie jetzt nochmal hier einfügen, damit der Teil der Geschichte verständlich wird.
 

Kapitel 25:
 

Am Neujahrsabend schließlich schickte Draco den Brief an Hermione los und auch die Phiolen mit den Erinnerungen, damit er sie am nächsten Morgen erreichen würde. Wieder nutzt er hierfür seine Schleiereule Aurora. Flüsternd schickte er sie auf die Reise: „Flieg meine kleine, flieg ein letztes Mal für mich zu ihr und bring ihr dieses Paket sicher, es muss ankommen, es ist sehr wichtig.“ Damit entließ er sie aus dem Fenster. Jetzt konnte er nur noch auf den nächsten Abend warten.
 

Der Morgen des 2. Januars begann für Hermione sehr früh, da sie bereits um 8 Uhr morgens von einem Klopfen an ihrem Fenster geweckt wurde. Verschlafen ging sie zum Fenster und öffnete es. Auf dem Fenstersimms saß die Eule von Draco. Hermione freute sich, er schrieb ihr. Sie ließ die Eule in Zimmer, die sich auf ihrem Schreibtisch nieder ließ. Erst jetzt erkannte sie, dass die Eule nicht einen Brief, sondern ein Paket transportierte. Schnell band die das Pakete los und die Eule verließ sie sofort wieder. Anscheinend hatte Draco ihr auch dieses Mal aufgetragen nicht auf eine Antwort zu warten. Hermione entfernte das Paketband und das Packpapier. Unter dem Papier kam eine Holzkiste zum Vorschein, die genauso verziert war wie die, die er ihr zu Weihnachten geschickt hatte, nur war sie doppelt so groß. Außerdem lag auf der Kiste ein Brief, der das Siegel der Malfoys trug. Hermione brach das Siegel und öffnete den Brief. Sie begann zu lesen.
 

Meine geliebte Hermione,
 

ich schicke dir hier etwas sehr wertvolles, doch noch ist nicht der richtige Zeitpunkt das du erfährst, was es ist. Die beiliegende Holzkiste habe ich so verzaubert, dass sie sich erst heute Nachmittag öffnen wird. In ihr liegt unter anderem ein Brief, den du jedoch erst lesen können wirst, wenn du dir alle Erinnerungen, die ich dir geschickt habe, angesehen hast. Du wirst mich danach besser kennen und mein Handeln sicher verstehen. Du solltest also dein Denkarium vorbereiten.
 

Bis später also,

dein Draco.
 

Hermione war verwirrt und aufgeregt. Draco hatte ihr Erinnerungen geschickt, doch warum tat er das? Hermione nahm die Kiste und legte sich wieder auf ihr Bett, sie würde noch bis heute Nachmittag warten müssen, auf ein Mal kam ihr der Tag unendlich lang vor. Andächtig strich sie über die wunderschöne Malerei auf der Kiste. Auch diesmal waren wieder zwei Löwen abgebildet. Wie schon auf dem Deckel der kleinen Schatulle, lehnte sich auch hier die kleinere Löwin an den großen Löwen. Sie seufzte, sie würde ja jetzt eh noch nichts heraus finden, also stand sie auf und ging erst mal duschen. Im Anschluss zog sie sich einen warmen Pulli, Jeans und dicke Socken an, bevor sie in die Küche zum Frühstücken ging. Nach dem Frühstück mit ihren Eltern zog sie sich wieder in ihr Zimmer zurück. Sie lege ihre momentan lieblings CD ein und vertiefte sich in ein neues Buch, dass ihre Eltern ihr zu Weihnachten geschenkt hatten. Neben ihr auf dem Bett lag die Kiste von Draco. Sie wollte auf gar keinen Fall verpassen wenn die Kiste sich öffnete.
 

Hermione lass stundenlang und endlich, schon weit nach drei Uhr nachmittags, erklang neben ihr ein leises klicken mit dem sich das Schloss der Kiste öffnete. Aufgeregt zog Hermione die Kiste zu sich und öffnete den Deckel vollends. In der Kiste befanden sich mehrere Phiolen, in denen silbrige Erinnerungsfäden schwebten. Die Phiolen waren alle sorgfältig mit einem Glaskorken verschlossen und mit Wachs versiegelt, außerdem lag ein weitere Brief bei und ein silbernes Medaillon, dass ein Geflecht aus Runen zeigte, in deren Mitte sich ein großer, geschliffener Edelstein befand. Das Medaillon hin an einer relativ grobgliedrigen, langen Silberkette. Heroine betrachtete das Medaillon verwundert. Warum schickte er ihr ein so offensichtlich altes und wertvolles Schmuckstück. Sie würde es wohl erst erfahren, wenn sie den Brief lesen könnte, aber dafür musste sie sich die Erinnerungen ansehen. Sie war aufgeregt und sehr gespannt, was er ihr wohl geschickt hatte.
 

Sie stand auf und ging zum Schreibtisch, auf dem die bereits ihr Denkarium aufgebaut hatte. Sie besah sich noch einmal die Phiolen und überlegte, welche sie wohl als erste nehmen sollte, als sie erkannte das Draco jede mit einer Zahl und einem Datum beschriftet hatte.
 

Sie entnahm die erste Phiole, die dem Datum nach eine Kindheitserinnerung enthalten musste. Damals waren sie noch nicht in Howards. Vorsichtig brach sie das Wachssigel, entkorkte die Phiole und gab die Erinnerung in das Denkarium, dann tauchte sie ein. Sie stand in einer hellen, großen Küche. Auf einem wuchtigen, dunkeln Holztisch köchelten Mehrere Kessel über kleinen Feuern. Eine Frau stand vor den Kesseln und schien die Tränke zu überwachen. „Mama, was machst du da?“, fragte ein kleiner, schmächtiger, blonder Junge von etwa 8 oder 9 Jahren, der unruhig auf einem Stuhl herumrutschte. Immer wieder zog er seine Beine auf den Stuhl um sich auf die Knie zu setzten und in die Kessel schauen zu können. „Sitz still, Draco, oder noch besser, wir finden jetzt gemeinsam raus was ich braue.“ Die dunkelhaarige, hübsche und noch relativ junge Frau lächelte ihn liebevoll an, Hermione erkannte, dass es wohl Narzissa Malfoy war. „Also mein Sohn, was ist das für ein Trank?“

Sie deutete auf den ersten Kessel und zählte eine Reihe Zutaten auf. Der Junge grinste freudig und wurde immer Unruhiger: „Ich weiß es Mama,“ , rief er freudig, „das ist ein Trank, der einem für Tage den Schlaf raubt.“ Seine Mutter lächelte stolz und sagte: „Gut mein Sohn, und jetzt dieser hier, sieh ihn dir genau an.“ Sie deutete auf einen großen Kessel, in den der Junge nicht hinein sehen konnte, also nahm sie eine Schöpfkelle und schöpfte etwas von dem Trank ab, dann hielt sie die Kelle so, dass der Junge den Inhalt sehen konnte. Er schien nach zu denken und betrachtete genau den Inhalt der Kelle, sowie die grünen Dampfschwaden, die von dem Trank aufstiegen.

„Das ist einfach Mama, das ist der Trank, den du immer an deine Rosen gießt, damit sie so gut wachsen.“ Auch diesmal nickte Nazissa Malfoy und deutete dann auf den kleinsten Kessel: „Beobachte den Rauch und die Farbe.“, gab sie ihm einen Tipp. Der Junge besah sich den Trank nur kurz und sagte dann bestimmt: „Verita Serum, der wirkungsvollste Wahrheitstrank, den es gibt, zu erkennen an seiner schillernd silbernen Farbe und den in Schlieren aufsteigenden silbernen Dampf, den braust du oft.“ Draco wirkte wirklich stolz auf seine Leistung und auch seine Mutter sah ihn stolz an. „Gut gemacht, mein kleiner.“ Sie legte ihm die Hand auf den Rücken und deutete auf den letzten Kessel. „Und nun, rieche mal an dem letzten Trank.“

Vorsichtig beuge sich Draco vor und wedelte sich mit der Hand die Duftschwaden des letzten, rosanen Trankes zu. „Hmm, der riecht gut, nach Rosen, dem Holz von meinem Besen und frischem Schnee. Mutter, was ist das für ein Trank? Kein Trank kann nach Mahagoni und frischem Schnee riechen.“ Seine Mutter sah in liebevoll an und sagte: „Wie klug du doch bist, willst du wissen wonach der Trank für mich riecht?“ Draco nickte. „Für mich riecht er auch nach Rosen, aber außerdem nach den Kräutern in meinem Gewächshaus, nach dem Aftershave, das dein Vater trug als wir zusammen kamen und nach dir mein Sohn.“ Draco blicke sie verwirrt an: „Warum riecht der Trank für dich so anders Mutter?“ Sie antwortete: „Dies, mein Sohn, ist Amor tensia, der wirkungsvollste und gefährlichste Liebestrank der Welt. Er verursacht natürlich keine Liebe, aber extreme Besessenheit. Der Trank riecht für jeden nach den Dingen, die er besonders mag. Du liebst das Fliegen und deinen Besen, am Rosenduft bin sicher ich schuld, weil ich Rosenblütenparfüm trage. Den Schnee hast du schon immer geliebt und bist schon als kleines Kind bei den ersten Flocken freudig nach draußen gelaufen. Für mich riecht der Trank nach meinen Rosen, die ich so liebe, das Aftersave deines Vaters, das er früher trug, es erinnert mich an den Mann, in den ich mich dereinst verliebt habe und er duftet nach dir, mein Sohn, denn ich habe wahnsinnig lieb.“

Sie drückte ihren Sohn an sich, als auf einmal geräuschvoll die Küchentür aufgestoßen wurde.

Ein großer, imposanter Mann mit blonden langen Haaren und herrischem Auftreten, stand in der Tür, offensichtlich Lucius Malfoy. Seine schlechte Laune war ihm deutlich an zu sehen noch in der Tür stehend polterte er los: „Was ist denn hier los? Verhätschelst du meinen Sohn schon wieder? Ich habe dir doch deutlich gesagt dass damit Schluss sein muss, ich will kein verweichlichtes Muttersöhnchen, sondern einen starken Erben, ab heute übernehme ich seine Erziehung. Wir reden später noch darüber Narzissa, das wird ein Nachspiel für dich haben.“ Narzissa sah ihren Mann erschrocken an, fing sich jedoch schnell und erwiderte dann: „Ich habe unseren Sohn nur in Zaubertränke unterrichtet und ihn für sein ausgezeichnetes Wissen gelobt.“ Lucius Malfoy sah sie böse an: „Widersprich mir nicht Frau, du hast ihn verhätschelt, ein Malfoy braucht kein Lob, er weiß das seine Leistungen gut sind. Würdest du dich verhalten wie es sich für die Ehefrau eines Malfoys gehört, müsste ich nicht in die Küche kommen, sondern du hättest mich im Salon begrüßt. Wenn dein Mann von der Arbeit kommt, hast du ihn zu begrüßen, verstehe das endlich.“ Damit drehte sich Malfoy Senior um und verließ den Raum, wobei er laut die Tür zuknallte.
 

Hermione fand sich in ihrem Zimmer wieder. Irgendwie war es rührend zu sehen wie liebevoll Narzissa mit ihrem Sohn umgegangen war, aber es war wirklich traurig, dass Lucius Malfoy so ein Rabenvater war. Warum musste er seinen Sohn nur so drangsalieren? Sie beförderte die Erinnerung mit dem Zauberstab zurück in die Phiolen und öffnete die nächste.
 

Sie fand sich in einem Großen Büro wieder und Stand neben Draco, der vor dem Schreibtisch seines Vaters stand. Laut dem Datum auf der Phiole, musste sich dieses Ereignis nach dem 2. Schuljahr ereignet haben.

„Ich bin zutiefst enttäuscht von dir Sohn. Du hast versagt. Nicht nur im Quidditsch, sondern auch dabei die Familie Malfoy zu repräsentieren. Ich erwarte von dir, dass auch in Hogwards jeder Schüler zu dir aufsieht, du bist ein Malfoy. Da bringe ich dich schon ins Quidditschteam und du lässt dich von einem unfähigen Potter schlagen, wie tief kann man sinken. Und von einem richtigen Slytherin hätte ich erwartet, dass er selber die Kammer des Schreckens findet und das Monster dort drinnen für sich nutzt, du hast dir eine einmalige Gelegenheit entgehen lassen die Schule von Schlammblütern zu befreien. Da fädle ich schon alles ein und du versagst trotzdem.“, Lucius Malfoy war bei seinen Worten immer lauter geworden und auf Draco zugegangen, der im Büro seines Vaters zu vorm Schreibtisch stand. Draco war bei jeder neuen Beschimpfung durch seinen Vater weiter zusammengezuckt, bis sein Vater direkt vor ihm stand. „Was bist du nur für eine Schande für die Familie, nicht mal jetzt zeigst du Rückgrat. Und sei dir gewisse, deine wirklich Strafe bekommst du noch, jetzt habe ich keine Zeit dafür, sei froh darüber.“, brüllte er dem Jungen direkt ins Gesicht. Es knallte und Lucius Malfoy hatte Draco mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Dann sagte er unglaublich kalt: „Jetzt geh, ich will dich nicht mehr sehen. Diese Ferien will ich keinen Mucks von dir hören und Gnade dir Gott, wenn ich bis Weihnachten Beschwerden über dich aus der Schule höre. Geh, Weihnachten sehen wir uns wieder.“

Ein zutiefst getroffener Draco verließ das Büro und ging in ein Zimmer, das wohl sein Zimmer war. Er legte sich aufs Bett, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und wenig später sah Hermione das ihm Tränen über die Wangen liefen. Am liebsten wäre sie zu ihm gegangen um ihn zu trösten, aber dies war ja nur eine Erinnerung. Den weinenden Draco vor Augen wurde sie wieder in die Realität zurück gebracht. Hermione war wirklich geschockt von dem gesehenen. Wie konnte man seinem eigenen Kind nur sowas antun, kein Wunder, das Draco immer so ein Ekel gewesen war. Auch Hermione kamen jetzt die Tränen.
 

Erst als sie sich etwas beruhigt hatte, konnte sie die Erinnerung zurück in die Phiolen führen, sie verkorken und zu der nächsten Phiole greifen. Mit zitternden Händen öffnete sie diese und hoffte, dass die nächste Erinnerung weniger traurig war. Sie schüttete vorsichtig die Erinnerung ins Denkarium und tauchte ein.
 

Diese Erinnerung gehörte in die Ferien nach dem 4. Schuljahr, der dunkle Lord war also gerade mit Wurmschwanz Hilfe zurück gekehrt.

Sie fand sich anscheinend im Esszimmer der Malfoys wieder. An einem langen Tisch saßen an einem Ende Lucius Malfoy am Kopf des Tisches, rechts von ihm seine Frau Narzissa und links von im Draco. Draco aß mit gesenktem Kopf, während Narzissa Malfoy kalt und Arrogant in der die Wand musterte und immer wieder kleine Bissen von ihrem Essen abschnitt. Lucius Malfoy aß ebenfalls schweigend, bis er sein Besteck beiseitelegte und zu sprechen begann: „Wie du sicher bereits aus den Gerüchen vernommen hast, mein Sohn, ist der dunkle Lord zurück gekehrt. Wir, seine treuen Diener werden ihm jetzt helfen zu alter Macht zurück zu kommen. Wir werden alles tun was der dunkle Lord von uns verlangt, denn dies ist der einzige Weg den Reinblütern zum Sieg zu verhelfen.“ Sein Vater sah in streng an, aber Draco konnte offensichtlich einfach nicht anders als etwas zu erwidern: „Aber Vater, du hast doch gesagt das der Dunkle Lord grausam ist und selbst seine Anhänger unterdrückt und ihre Familie quält, warum schützt du Mutter und mich nicht vor ihm?“ „Schweig Sohn,“ donnerte Lucius Malfoy und fuhr in gleichem Ton fort, „du hast keine Ahnung von der Macht des dunklen Lords. Niemand hat die Macht sich gegen ihn zu stellen und du solltest gar nicht mal darüber nachdenken. Ich weiß sehr gut was richtig für deine Mutter und dich ist. Ihr werdet den dunklen Lord genauso unterstützten wie ich und wenn ihr für eure Aufgabe in den Tod gehen müsst, weil es der Wunsch des dunklen Lords ist, dann werdet ihr das tun.“ Hermione hatte das Gefühl Ehrfurcht, aber auch Angst in der Stimme von Malfoy Senior zu hören. Hatte er am Ende Angst vor dem Dunklen Lord und war nicht mutig genug seine Familie zu schützen, ihr zuliebe sich gegen den dunklen Lord zu wenden? Die Erinnerung endete und sie fand sich in ihrem Zimmer wider.
 

Sie atmete durch. Diese Erinnerung war zwar bedrückend gewesen, aber bei weitem nicht so brutal wie die vorherige. Auch diese Erinnerung führte sie zurück in die Phiole, um dann die nächste in das Denkarium zu geben.
 

Diese Erinnerung stammte aus dem 5. Schuljahr und anscheinend fand sie sich im Gemeinschaftsraum der Slytherins wieder. Draco saß mit Blaise in großen, grünen Sesseln vor dem Kamin. Sie ähnelten denen im Griffindorgemeinschaftsraum, nur das sie nicht dunkelrot waren. Es schien schon spät am Abend zu sein, denn das Feuer im Kamin war schon sehr weit runter gebrannt. Draco unterhielt sich leise mit Blaise.

Hermione ließ sich neben Dracos Sessel in die Knie sinken und begann andächtig dem Gespräch der beiden Freunde zu folgen. Gerade sprach Draco leise: „Und deine Eltern sind wirklich einfach geflüchtet?“ Blaise nickte und erwiderte: „Ja sie sind weg und ich werde auch gehen, sobald ich hier fertig bin. Momentan bin ich in Hogwards sicherer als irgendwo sonst. So lange Dumbledore hier Schulleiter ist, kann mir nichts passieren und sollte sich das einmal ändern, dann gehe ich.“ Draco sah seinen Freund traurig an und sagte: „Ich wünschte, mein Vater währe auch so stark für seine Familie zu fliehen, statt dessen sieht er zu wie wir in die Fänge dieses Verrückten gerraten. Meine geliebte Mutter geht ganz kaputt an dem allen.“ Blaise antwortete: „Mein Vater würde niemals etwas zulassen das mir oder Mutter weh tut. Er würde eher sterben als zu zulassen das wir in die Fänge des Dunklen Lordes geraten. Natürlich war er früher ein Todesser, genau wie dein Vater. Genau wie dein Vater geriet er durch seine Eltern in diese Kreise, aber er stäubte sich immer gegen all das, er hasste es ein Todesser zu sein, es machte ihn kaputt. Er ist genauso sanftmütig und lebenslustig, wie ich es bin. Dein Vater hingegen genießt die Macht, die er als Todesser hat. Würde er zu eurem Schutz die Seiten wechseln, so würde er auch Ansehen und Macht verlieren, das gibt er nicht auf. Du tust mir wirklich leid Draco und ich wünsche, ich könnte dir helfen. Flieh mit mir, wenn es so weit ist, geh einfach.“ Draco schüttelte traurig mit dem Kopf. Solange es noch die Möglichkeit gibt etwas zu tun, werde ich meine Mutter nicht im Stich lassen: „Ich werde das, was von meiner Familie noch übrig ist, nicht kampflos aufgeben.“
 

Hm, Hermione war überrascht, die Eltern von Blaise hatten sich also entschieden auf keinen Fall wieder Todesser zu sein, das war ja interessant. Sie war gespannt auf die nächst Erinnerung, schließlich war diese aus den Ferien nach dem fünften Jahr. Was wohl in der Familie Malfoy los gewesen war, nachdem die Todesser im Ministerium versagt hatten und dabei führend Lucius Malfoy. Außerdem war sie beeindruck von Dracos Kampfgeist, er wollte also für seine Mutter kämpfen, das gefiel ihr.
 

Sie zog die Erinnerung wieder aus dem Denkarium und gab die nächste hinein und tauchte auch gleich ein.

Es war Hochsommer und Hermione fand sich wieder in Lucius Malfoys Büro wieder. Diesmal waren Narzissa und ihr Mann anwesend. Sie stand hinter ihrem Mann und hatte ihre Hände auf seine Schultern gelegt, während er auf seinem Ledersessel hinter dem Schreibtisch thronte. Narzissa sah aus, als wollte sie ihrem Sohn zumindest ein gutes Gefühl geben, Lucius hingegen sah kalt und gefühllos aus. Hermione stand direkt neben Draco, der sich unwohl zu fühlen schien. Sie ging einen Schritt zur Seite um ihn besser beobachten zu können. Lucius Malfoy begann zu sprechen: „So mein Sohn, ich habe eine erfreuliche Nachricht für dich. Dir wird die Ehre zuteilwerden schon bald in die innersten Reihen des Dunklen Lordes aufgenommen zu werden. Sobald du volljährig bist, wirst du das dunkle Mahl erhalten.“ Draco schluckte, er schien sichtlich geschockt zu sein und er antwortete trotzdem fest: „Das Vater, ist ja wohl immer noch meine Entscheidung. Ich werde dann volljährig sein und selber entscheiden wann und ob ich dem Dunklen Lord folgen werde, außerdem bin ich ein Malfoy und ein Reinblüter, selbst wenn ich mich dem Dunklen Lord nicht anschließe, wird mir wohl kaum etwas geschehen, denn du Vater bist ja außerdem auch noch einer seiner ergebensten Diener.“ Lucius Malfoy brach in höhnisches Gelächter aus und antwortet seinem Sohn: „Du, mein Sohn, hattest nie eine Wahl, die habe erst ich dir genommen und nun ist es am Dunklen Lord für dich zu wählen. Entweder du folgst ihm, oder du wirst zum Blutsverräter und dann wirst du sterben. Und jetzt, mein Sohn, werde ich dir den nötigen Respekt beibringen, damit du mich und unsere Familie vor dem Dunklen Lord nicht blamierst.“

Lucius Malfoy war bei diesen Worten aufgestanden und hatte den Zauberstab gezogen. Was dann kam, konnte Hermione kaum fassen. Er sprach laut und bestimmt: „Curtius“ und der Fluch raste auf Draco zu. Hermione schrie auf und sank neben Draco auf den Boden, der vor Schmerzen gekrümmt auf dem Boden lag und schrie. Sie wollte das das aufhörte und auch wenn dies nur eine Erinnerung war, so begann sie doch Lucius Malfoy an zu schreien, er sollte den Fluch von Draco nehmen.

Einige Sekunden später nahm er den Fluch von seinem Sohn. Mittlerweile war er um den Tisch herum gegangen und stand nun vor ihnen. Grob packte er Draco an den Schultern und zog ihn auf die Füße und sagte ihm kalt in Gesicht: „Du wirst lernen den Crutiatus still zu ertragen und auch alle anderen Foltern, ein Malfoy schreit nicht vor Schmerz und nun geh, ich will dich erst mal nicht mehr sehen. Wenn ich es für richtig halte, werde ich dich rufen.“
 

Damit endete diese Erinnerung und Hermione fand sich in ihrem Zimmer wieder. Sie war total aufgelöst, das konnte doch nicht sein, sein eigener Vater hatte ihn gefoltert, hatte er sich deswegen so sehr gegen die Todesser entschieden? War er deswegen so anders geworden? Hermione konnte das gesehen kaum glauben, niemals hätte sie Lucius Malfoy für so böse gehalten, auch wenn sie nie einen Zweifel hatte, dass er böse war.
 

Sie traute sich fast nicht die nächste Erinnerung in das Denkarium zu geben, denn sie war nur auf wenige Wochen nach der gerade gesehen datiert und sie fürchtete sich vor weiteren Gewalttaten. Was würde sie zu sehen bekommen? Ängstlich kippte sie die nächste Erinnerung in die Schale.

Hermione fand sich wieder in Dracos Zimmer wieder. Auch wenn die Poster und Bücher sich verändert hatten, so standen doch immer noch die gleichen Möbel in den Räumen. Draco saß auf seinem Bett und seine Mutter im Sessel in der Ecke des Zimmers. Er hatte Das Gesicht n seine Hände gelegt. Langsam hob er den Kopf und sah seine Mutter an. Hermione erschrak.

Er sah blass aus, fast schon weiß, seine Augen warten rot unterlaufen und da sein Hemd nur halb zugeknöpft war, konnte man seine Brust sehen, auf der sich viele rote Striemen und fische Schnittwunden abzeichneten. Wer hatte ihm das angetan, waren das die Folterwunden von denen er die Narben zurück behalten hatte, die sie auf seiner Brust entdeckt hatte. Hatte ihm etwas sein Vater das angetan. Leise begann Draco zu sprechen: „Warum Mutter? Warum tust du nichts? Warum beschützt du mich nicht vor ihm, wie du es früher immer getan hast? Warum lässt du das zu? Lass uns fliehen Mutter, noch können wir noch weg von hier. Trenn dich von ihm, er reißt uns doch nur beide in den Tod.“, flehte er seine Mutter an.

Sie schüttelte nur traurig mit dem Kopf: „Draco, ich tue alles für dich mein Sohn. Ich versuche es dir so leicht wie möglich zu machen, aber ich tue schon alles, was ich kann. Ich kann nicht fliehen, es ist zu spät. Ich bin schon viel zu sehr involviert.“ Sie öffnete die Knöpfe am Ärmelbund ihrer Bluse auf und schob langsam den Stoff nach oben. Das Dunkle Mal kam zum Vorschein. Hermione konnte den Schock in Dracos Gesicht deutlich sehen, sowie den Schmerz und wie etwas in ihm zu zerbrechen schien. Nun flüsterte er nicht mehr, nein, er schrie, verzweifelt schrie er: „Nein, Mutter, das kann nicht wahr sein, wann hast du das getan und warum? Du hast dich ihm angeschlossen? Weißt du denn nicht dass er selbst vor den Familien der Todesser keinen Halt macht? Willst du das er mich auch noch Foltert? Reicht es nicht schon aus das ich den Crutiatus aus dem Zauberstab meines Vaters ertragen muss?“

Er war immer leiser geworden und sackte langsam in sich zusammen. Auch Dracos Mutter war traurig. Sie flüsterte: „Mein Sohn, ich bin schon lange tot. Als der Dunkle Lord zurück kam, traf dein Vater für uns die Wahl und kehrte zu ihm zurück. Genau wie du jetzt, konnte ich nicht mehr zurück. Ich wollte dich schützen, dich und deinen Vater. Glaub mir mein Sohn, ich wollte es nicht, aber die Frau, die einst deine liebende Mutter war, ist schon lange gestorben. Ich musste so werden, um zu überleben. Erst hat mir dein Vater dich weg genommen und jetzt wird der Dunkle Lord mir dich wieder weg nehmen. Ich werde dir nicht helfen könne. Du wirst bald erwachsen werden und du wirst das Los deines Vaters teilen, ob es dir nun gefällt oder nicht. Und ich werde ihn unterstützen und dafür sorgen, dass du ein Todesser wirst und der Familie Ehre machst, denn nur so werden wir überleben. Hörst du Draco, du wirst ein Todesser werden, denn ich will meinen Sohn nicht ganz verlieren.“ Narzissa Malfoy stand auf uns verließ das Zimmer, während Draco zusammengesackt mit hängendem Kopf auf dem Bett saß. Hermione trat näher an ihn heran. Draco flüsterte, so leise das sie es fast nicht gehört hätte: „Ich habe alles verloren, jetzt gibt es nichts mehr wofür es sich lohnt zu kämpfen.“
 

Hermione war überrascht. Eine Frau, die wirklich eine Todesserin war, die das dunkle Mahl hatte. Außer Bellatrix Lestrange war ihr bisher noch keine Frau im innersten Kreis des dunklen Lords bekannt. Narzissa Malfoy war nun also auch eine wahre Todesserin. Sie konnte verstehen, warum Draco das sie sehr geschockt hatte. Grade hatte er wahrscheinlich seine letzte Hoffnung verloren und Hermione glaubte zu wissen, dass er niemals alleine die Kraft haben würde zu kämpfen. Sie beschloss, ihm zu helfen, sie würde ihn überzeugen zu Dumbledore zu gehen und vielleicht könnte der Orden ihn ja verstecken. Sie fragte sich, was denn jetzt noch kommen könnte und betrachtete die nächste Phiole. Es waren nur noch drei Erinnerungen übrig und alle aus diesem Schuljahr. Die nächste entstammte der zweiten Schulwoche.
 

Hermione goss sie ins Denkarium und tauchte ein.

Erneut war sie wieder im Gemeinschaftsraum der Slytherins, doch war seit dem letzten Gespräch, das sie hier belauscht hatte, ein Jahr vergangen. Draco und Blaise saßen wieder zu später Stunde in den gleichen Sesseln vor dem Kamin. Wieder redeten sie leise. Hermione ließ sich zwischen den Beiden Sesseln auf den Boden sinken um genau hören zu können was sie redeten. Draco sprach: „Meine Mutter will unbedingt, dass ich ein Todesser werde. Das ist nicht mehr die liebevolle Frau, die ich so sehr geliebt habe, das ist nicht mehr meine Mutter. Meinen Vater verachte ich schon lange und nun ist mit meiner Mutter auch noch der letzte Teil meiner Familie gegangen.

Ich habe niemanden für den es sich noch zu kämpfen lohnt und wenn ich auf die gute Seite wechseln sollte, was mir sowieso nicht offen steht, werde ich am Ende genau so alleine da stehen wie jetzt.“ Blaise sah ihn traurig an und erwiderte: „Ich weiß, vielleicht sollten wir doch zu Dumbledore gehen, ich würde mit kommen. Und Draco, glaub mir, es lohnt sich immer zu leben.“ Draco schüttelte den Kopf: „Nicht für mich, nicht mehr. Die letzten Ferien haben mich für immer gezeichnet, darüber werde ich nicht hinweg kommen und bevor ich jemand anderem so etwas antun muss, sterbe ich lieber.“ „Glaubst du wirklich, dass es sich nicht lohnt zu leben?“, fragte Blaise vorsichtig. „Ja, schau doch mal. Ich bin der Sohn eines Todessers des inneren Kreises. Sollte Dumbledore mit seinen Leuten gewinnen, wird mir doch niemand glauben das gerade ich kein Todesser sein wollte und wer weiß was ich bis dahin tun muss, das halte ich nicht aus. Ich werde Weihnachten nach Hause fahren müssen, denn da bin ich noch nicht volljährig und ich vermute, dass der Dunkle Lord sich meine Loyalität schon sichern wird, bevor ich selber darüber entscheiden kann, bevor ich volljährig sein werde. Ich werde da nicht heil heraus kommen, egal was ich tue. Blaise, ich war immer ein Feigling und so werde ich leider auch enden, ich habe nicht den Mut weiter zu leben und zu kämpfen, vielleicht bin ich da doch wie mein Vater. Er kämpft wenigstens für das Böse, auch wenn es die falsche Seite ist, so gibt er nicht einfach auf, so wie ich es tun werde.“ Blaise schien erkannt zu haben, dass er Draco nicht überzeugen konnte. Er sagte: „Egal wie du dich entscheidest, auf meine Hilfe kannst du zählen.“
 

Die Erinnerung Endete und Hermione wurde zurück in ihr Zimmer befördert. Das gerade gehört ließ sie vollkommen die Fassung verlieren. Sie würde ihn vielleicht nie wieder sehen. Sein Vater brachte ihn eventuell heute Abend schon zum Dunklen Lord. Sie fürchtete sich davor auch noch die beiden verbliebenen Erinnerungen an zu sehen. Was würde ihr noch alles Schreckliches offenbart. Das waren also die Dinge, über die er sogar in ihren vertrautesten Momenten nicht mit ihr sprechen wollte. Wie viel Leid hatte er mit sich herum getragen. In der Muggelwelt hätte man ihn sicher schon längst in eine Therapie gesteckt, aber sowas gab es ja bei Zauberern leider nicht, vielleicht sollte man sowas mal einführen, überlegte Hermione sehr traurig und erschüttert. Sie musste da jetzt durch, schweren Herzens tauchte sie in die nächste Erinnerung ab, der Tag an dem die Weihnachtsferien begannen.
 

Sie stand im siebten Stock in Hogwards im Gang vorm Raum der Wünsche. Draco verließ gerade den Raum. Anscheinend war es der Morgen vor den Weihnachtsferien, nach ihrer gemeinsamen Nacht. Er kam auf sie zu und ging an ihr vorbei, als aus einem Schatten ein schmales Mädchen heraus trat. Es war Pansy und sie sah ganz und gar nicht zufrieden aus. Böse funkelte sie Draco an und fuhr ihn mit hoher Stimme an: „Was hattest du mit dem Schlammblut im Raum der Wünsche zu tun, bist du schon so weit gesunken das du dich jetzt mit den Schlampen von Griffindor wirklich einlässt?“ Wütend ging Draco auf sie zu und drängte sie zurück in die Ecke, drohend erwiderte er: „Nenn sie nie wieder so Parkinson. Du hast nicht das Recht so mit mir zu reden und ein Wort zu irgendwem hier rüber und ich mache dir das Leben zur Hölle.“ Pansy lachte schrill: „Du meinst, du kannst mein Leben noch mehr bestimmen als du es sowieso schon tust? Unterschätze mich nicht Draco, was meinst du was unsere Eltern davon halten würden, wenn sie erfahren das du ein Schlammblut vögelst, oder sogar noch schlimmer, anscheinend sogar mit ihr zusammen bist. Ich habe euch beobachtet, ich weiß was ich gesehen habe, ich lasse mich nicht noch mal von dir linken. Glaube mir Draco, dafür wirst du zahlen.“ Umständlich wand sie sich unter Dracos Armen durch und verschwand den Gang hinunter zu den Kerkern. Draco drehte sich um, Hermione erkannte das er wirklich blass im Gesicht war. Er ließ sich an der Wand entlang auf den Boden gleiten, legte den Kopf auf die Arme und blieb so sitzen.
 

Wieder hatte sie den Drang ihn zu trösten, hätte sie doch damals nur gewusst wie es ihm ging, während sie auf Wolke sieben schwebte, sie hätte ihn trösten können, ihm beistehen müssen. Mit Tränen in den Augen verließ sie die Erinnerung und zog sie mit Zitternden Händen mit ihrem Zauberstab zurück in die Phiolen. Was würde sie in dieser letzten Erinnerung noch erwarten. Sie wagte fast nicht die Phiole zu öffnen, doch bevor sie nicht auch diese Erinnerung gesehen hätte, würde sie den Brief nicht lesen können. Sie Atmete tief durch, öffnete mit zitternden Fingern die Phiole und goss die letzte Erinnerung in das Denkarium. Zögernd tauchte sie ein.
 

Erneut stand sie mit Draco in Büro von Lucius Malfoy, doch die Erinnerung war erst wenige Tage alt. Mürrisch und fast schon trotzig sah Draco seinen Vater an, der in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch thronte. „Mein Sohn, ich habe dir eine Wichtige Ankündigung zu machen. Es sollte uns eine Ehre sein, denn der dunkle Lord will dich schon vor deiner Volljährigkeit in seine Reihen aufnehmen, obwohl du ihm dann noch nicht mal wirklich nützlich sein kannst. Fühle dich geehrt. Wir werden in ein paar Tagen, noch vor Schulbeginn wohl von ihm gerufen und dann wirst du alles weiter erfahren. Nun, soweit zu den Erfreulichen dingen, jetzt zu weniger erfreulichen Neuigkeiten. Deine Mutter erhielt gestern einen Brief von deiner Verlobten. Im Endeffekt stört es mich ja nicht, wenn du dich mit Schlammblütern vergnügst, aber wie kannst du nur so dumm sein dich mit der kleinen Granger sehen zu lassen? Hab ich dir nicht beigebracht, dich nicht erwischen zu lassen? Miss Parkinson unterstellt dir zwar sogar Gefühle für diese Granger, aber so dumm kannst du gar nicht sein, schließlich bist du ja mein Sohn. Also, in Zukunft, lass dich nicht erwischen und sieh zu, dass du deine Verlobte unter Kontrolle hast. Du kannst gehen.“ Lucius Malfoy wandte sich übergangslos wieder seiner Arbeit zu und Draco verließ mit hängenden Schultern das Büro. Als sie die Tür durchschritten hatte, endete die Erinnerung und Hermione war zurück in ihrem Zimmer.
 

Pansy wusste also von ihnen, naja, mit der würde sie fertig werden, auch wenn sie sich vor der eifersüchtigen Ziege sicher in Acht nehmen würde. Aber das er wirklich mit Pansy verlobt war, konnte sie nicht glauben, wieso hatte er ihr das nie gesagt? Darüber würde sie unbedingt mit ihm reden müssen. Sie konnte jedoch nicht glauben, dass er jetzt, wo sie ein Paar waren, immer noch sterben wollte.

Niemals werde ich zum Todesser….

Kapitel 26:
 

Nun konnte sie auch den Brief lesen, obwohl sie sich nicht mehr sicher war, ob sie das wirklich wollte. Mit zitternden Händen öffnete sie ihn und begann zu lesen.
 

Meine geliebte Hermione,
 

mit dem, was du in den letzten Stunden gesehen hast, kennst du mich besser als jeder andere Mensch auf der Welt. Du kannst jetzt verstehen, warum ich früher so war und was mich bis heute zu dem gemacht hat, der ich jetzt bin. Ich war immer ein Feigling, dafür schäme ich mich nicht, aber auch meine Letzte Tat wird von meiner Feigheit beeinflusst. Bitte verzeih mir, dass ich nicht den Mut hatte mit dir zu reden. Ich hoffe, du kannst das gesehene verarbeiten. Ich habe nicht den Mut und auch nicht die Kraft mich dem Leben zu stellen, nicht unter diesen Bedingungen. Ich sehe keinerlei Zukunft für uns, denn sie werden uns niemals zusammen sein lassen. Meine tiefste Hoffnung ist, dass der Orden des Phönix und Harry Potter den dunklen Lord vernichten werden, aber eine Chance, sehe ich dafür nicht. Selbst beim Orden wäre ich nicht sicher, wenn sie mich überhaupt aufnehmen würden.
 

Meine Entscheidung, eher aus diesem Leben zu gehen, als ein Todesser zu werden, traf ich bevor ich dich kennen lernen durfte, bevor ich mich in dich verliebte. Am Ende, bin ich jetzt fast froh, dass du diese Gefühle anscheinend nicht in der gleichen Weise erwiderst, denn so stürze ich dich wenigstens nicht ins Unglück. Du wirst über mich hinweg kommen, eine jugendliche Verliebtheit. Du wirst den Mann fürs Leben noch finden und mit ihm glücklich werden. Ich bin dir sehr dankbar für unsere letzten Wochen und Monate, denn mit dir war mein Leben lebenswert. Du schenktest mir die schönsten Momente und Erlebnisse meines Lebens und ich hoffe, auch du nimmst schöne Erinnerungen an uns mit.
 

Ich werde heute Nacht dem dunklen Lord vor geführt und ich werde mich ihm nicht anschließen. Darauf steht, selbst für mich, den Reinblüter Draco Malfoy, den Sohn eines so hohen Todessers, der Tot. Ich habe das bereits vor langem akzeptiert. Ich bitte dich, trauere nicht so lang, vertraue auf deine Freunde, sie werden für dich da sein. Halte dich, soweit du kannst aus den Kämpfen raus und überlebe diesen Krieg für uns beide. In der Holzkiste liegt ganz unten noch ein Medaillon auch Koboldsilber mit einem großen Saphir in der Mitte. Dieses Medaillon ist ein altes Erbstück der Familie Black. Meine Mutter gab es mir vor vielen Jahren, ich trug es jeden Tag. Du erinnerst dich sicher daran, denn du hast es an unserem letzten gemeinsamen Abend gesehen. Der Saphir in diesem Medaillon ist mit Magie aufgeladen und das Medaillon wird dich zumindest vor normalen Flüchen schützen, bitte trage es und lege es niemals ab. Dies ist eins der wertvollsten Stücke des Familienerbes meiner Eltern und ich gebe es nun dir, denn du solltest niemals Schutzlos sein und so kann ich dich sogar wenn ich gegangen bin noch etwas schützen.
 

Mein größter Wunsch ist, dass du glücklich wirst.

Ich liebe dich Hermione und wünsche dir ein erfülltes, langes Leben,

auf Ewig, dein Draco
 

Hermione brach zusammen. Das konnte nicht sein, er würde sterben, noch heute Nacht, vielleicht war er jetzt schon beim dunklen Lord, vielleicht war er schon tot. Sie geriet in Panik, sie musste etwas tun, aber nur wie? Eine Eule würde viel zu lange brauchen um Hilfe zu holen. Sie konnte das Flohnetzwerk nicht benutzen, da ihr Kamin nicht angeschlossen war, und um in die Winkelgasse zu gehen, war es auch schon zu spät, ihre Eltern würden sie nicht raus lassen. Hermione ging zu ihrem Bett, setzte sich darauf und nahm Dracos Foto aus dem Nachttisch. Wie sollte sie ihm helfen, irgendeine Idee musste sie doch haben. Sie brauchte dringend Hilfe.

Zu dumm, das die Weaslys oder anderen Zauberer kein Telefon haben. Hermione liefen immer mehr Tränen über die Augen, sie überlegte ob ihr ihre Eltern helfen könnten. Aber wen sollte sie denn Informieren? Die Weaslys, Dumbledore oder sollte sie einen Alleingang versuchen. Hermione verzweifelte immer mehr sie verfiel in eine tiefe Verzweiflung und weinte bitterlich. Warum nur hatte er damals so überstürzt reagiert, sodass sie gar nicht mehr die Möglichkeit gehabt hatte ihm zu sagen, dass sie ihn auch liebte? Wieso holte er sich keine Hilfe? Dumbledore hätte ihm doch sicher geholfen, oder Snape, war er nicht sogar sein Patenonkel?

Die Gedanken und Fragen ratterten nur so durch ihren Kopf, aber ihr wollte keine Lösung einfallen, wie sie ihm helfen könnte. In ihrer Erschöpfung fiel sie irgendwann in einen unruhigen, von Albträumen geplagten, seichten Schlaf. Immer wieder sah sie Todesses in ihren dunklen Kutten und mit den silbernen Masken vorm Gesicht. Sie sah Draco, wie der grüne Todesfluch auf ihn zuraste. Dann sah sie wieder sein Gesicht, wie er sie angesehen hatte, als er ihr seine Liebe gestanden hatte, hört, wie er ihren Namen gestöhnt hatte, als sie miteinander Schliefen und im nächsten Bild lag Draco tot vor ihr. Schreiend erwachte sie. Ihre Mutter saß an ihrem Bett und versuchte sie zu beruhigen. „Schht, meine kleine, du hast nur schlecht geträumt.“ Sie nahm Hermione in die Arme und wiegte sie beruhigend hin und her. „Erzähl mir doch was los ist, du warst den ganzen Tag hier in deinem Zimmer und nun schreist du dir in der Nacht die Seele aus dem Leib und wer ist eigentlich Draco?“

Bei der Erwähnung seines Namens begann Hermione noch mehr zu schluchzen. Hermione versuchte ihrer Mutter zumindest etwas zu erklären, aber sie bekam nur heraus: „Er ist mein Freund Mama, ich liebe ihn.“ Sie weinte noch bitterlicher und ihre Mutter versuchte sie weiter zu beruhigen, doch Hermione beruhigte sich lange nicht. Immer wieder dachte sie, dass sie ihn verloren hätte, hätte sie ihm doch nur sagen können, dass sie ihn liebt. Sie machte sich vorwürfe und sie war so sauer auf sich, sie war eingeschlafen und hatte ihre letze Chance ihn zu retten Versteichen lassen, auch wenn sie wusste, sie hätte ihn nicht mehr erreicht, so hatte sie es doch nicht mal versucht. Diese Gedanken nagten an ihr, doch ihre Mutter hielt sie immer noch im Arm und beruhigte sie weiter: „ Mione, du brauchst jetzt nichts zu erzählen, ich sehe doch, wie es dich fertig macht, beruhig dich, wir können auch noch morgen reden, jetzt solltest du erst mal schlafen.“ Ihre Mutter hielt sie weiter im Arm und beruhigte sie, bis sie erschöpft eingeschlafen war.

Am nächsten Morgen erwachte sie erst spät. Als sie aufstehen wollte, sah sie, das ihre Eltern schon ihren Koffer für Hogwards vom Boden geholt hatten und in ihr Zimmer gebracht. Sie müsste gleich noch packen, denn heute würde es zurück zur Schule gehen. Hermione ging erst mal duschen und zog sich an. Sie ging zum Schreibtisch und griff in die Holzkiste, die ihr Draco gestern geschickt hatte, sie wollte das Amulett tragen, das er ihr geschickt hatte. Irgendwie fühlte sie sich ihm so näher und schließlich hatte er es sich geschenkt um sie zu schützen. Sie legte es um und ging dann runter in die Küche. Ihre Mutter saß am Küchentisch und frühstückte gerade, ihr Vater war wohl schon in der Praxis. „Guten Morgen.“, sagte Hermione noch leicht verschlafen. „Guten Morgen, Schatz.“, sagte ihre Mutter. „Komm, frühstücke mit mir, danach packen wir deine Sachen und vielleicht willst du mir ja etwas von Draco erzählen.“ Hermione seufzte: „Mama, bitte frag heute nicht nach ihm, ich will jetzt nicht daran denken, ich hoffe einfach, ich sehe ihn nachher.“ Schweigend aßen die beiden und gingen danach in Hermiones Zimmer. Während ihre Mutter ihre Kleidung zusammen suchte, die letzten Kleidungsstücke bügelte und ihren Kulturbeutel packte, packte Hermione ihre Bücher, Arbeitsmaterialen und als letztes, sehr wehmütig, die Geschenke von Draco ein und auch seine Erinnerungen und das Denkarium verstaute sie.
 

Hermiones Mutter machte sich Sorgen um ihre Tochter, hatte sie sie doch noch nie so aufgelöst gesehen. Dieser Draco musste ihr wirklich wichtig sein, wenn sie wegen ihm so aus der Fassung geriet. Hoffentlich hatte er ihr das nicht angetan, ihr weh getan das sie so weinen musste. Sie hoffte, Hermione würde es wieder besser gehen, wenn sie ihn heute wieder sehen würde, denn sie konnte sich dunkel erinnern den Namen Draco schon mal gehört zu haben als ihre Tochter von ihren Mitschülern sprach. Vielleicht sollte sie Prof. McGonagall einen Brief schreiben. Sie beschloss, gleich morgen der Hauslehrerin zu schreiben.

Wenig später brachen sie auf zum Bahnhof Kings Cross und ihre Mutter begleitete sie noch bis zum Portal, wo sie sich mit einer Umarmung verabschiedeten. Hermiones Mutter sah sie besorgt an: „Pass auf dich auf mein Schatz und denk immer dran, wir sind für dich da wenn irgendwas sein sollte.“ Hermione nickte und sagte: „Danke Mama, ich weiß. Ich schreibe euch, versprochen.“ Sie winke und schritt mit ihrem Koffer auf dem Wagen durch das Portal zu Gleis 9 3/4.
 

Während Hermione seinen Abschiedsbrief lass, holte sein Vater Draco ab um mit ihm zur Versammlung der Todesser zu apparieren. Schon am Nachmittag hatte seine Mutter ihm eine schwarze Todesserrobe gebracht, die er jetzt trug. Er apparierte mit seinem Vater in einen verschneiten Wald. Sie stiegen eine kleine Anhöhe hinauf, bevor sie auf einer Lichtung ankamen, auf der sich schon einige Todesser versammelt hatten. Sein Vater sagte leise: „Ich denke, wir sind fast vollzählig, er wird bald erscheinen. Du weißt, was ich dir beigebracht habe, du wirst uns nicht blamieren und demütig sein. Und vergiss nicht, du sprichst nur, wenn du gefragt wirst.“ Draco nickte. In Gedanken war er noch mal bei Hermione, er hoffte, sie würde es verstehen und vor allem würde sie über ihn hinweg kommen. Auf ein Mal kam Bewegung in die Todesser um ihn, die Stimmen verstummten und sie stellten sich im Kreis auf. Lucius Malfoy zog seinen Sohn nach vorne, in die erste Reihe und zwang ihn sich neben sich hin zu knien. Draco hörte ein Proppen, wie es beim Apparieren entsteht. Absolute Stille trat ein, keiner wage zu sprechen, bis die kalte, schnarrende Stimme des Dunklen Lords ertönte. Meine treuen Diener, wie schön, dass ihr alle hier seid.“ Die Stimme schien sich zu bewegen, anscheinend schritt der Dunkle Lord im Kreis herum. Draco wagte nicht auf zu sehen.

Er sprach verschiedenen Todesser an und ließ sich von ihren Aufträgen berichten. Draco hoffte, dass das hier bald alles vorbei sein würde. Nun sprach der Dunkle Lord wieder laut in die Runde: „So, kommen wir jetzt zu dem freudigen Ereignis, wegen dem ich euch heute alle hier her gerufen habe. Wir bekommen heute ein neues Mitglied, auch wenn der junge Mann zu meinem Bedauern noch nicht das dunkle Mal erhalten wird, da er erst in ein paar Wochen volljährig wird, so wird er sich doch schon heute uns anschließen.“ Bei diesen Worten war der Dunkle Lord auf Draco und seinen Vater zugeschritten. „Steh auf junger Malfoy und sieh mich an.“ Draco erhob sich. „Ah, genau so stark und gut aussehend wie sein Vater, ein wahrer Malfoy.“ Sagte der Dunkle Lord bedrohlich. „Du wirst mir jetzt die treue schwören und danach bekommst du deinen ersten Auftrag. Normalerweise würde ich warten bis du volljährig bist, doch die Zeit drängt. Also, sprich mir nach.“ Draco hielt die Anspannung nicht mehr aus und so unterbrach er sein Gegenüber: „Nein, ich werde euch nichts schwören, niemals werde ich einer der euren werden.“ „Du wagst es, mich zu unterbrechen, mich den mächtigsten Zaubere aller Zeiten zu unterbrechen und du widersprichst mir auch noch? Lucius, du solltest deinen Sohn wirklich besser unter Kontrolle haben.“ Lucius Malfoy antwortete gepresst: „Ja, Meister.“ „Und nun wieder zu dir Draco,“ wandte sich Voldemort wieder an ihn: „ich werde dir schon Benehmen beibringen und du wirst, so wie es mein Wunsch ist, einer von uns werden und es sollte dir eine Ehre sein, denn ich habe einen ganz besonderen Auftrag für dich. Du wirst mir gehören und mir dienen, genau wie alle hier.“ Der Dunkle Lord macht eine ausschweifende Bewegung um auf die Todesser um sie herum zu deuten, dann wandte er sich wieder Draco zu und sagte: „Und nun, wirst du Respekt lernen. Crutio.“, rief er und schwang den Zauberstab.

Draco durchzuckten schreckliche Schmerzen, seine Knie gaben nach und er sank auf den Boden, doch er schrie nicht. Der Fluch des Dunklen Lords war noch um einiges schmerzvoller, als die seines Vaters gewesen waren, aber Draco war fest entschlossen ihm nicht die Genugtuung zu geben zu schreien. Auf einmal waren die Schmerzen verschwunden und der Dunkle Lord stand über ihm. „Für erste sollte das reichen, denn nun, wirst du mir Treue schwören.“ Draco sah ihn an und erhob sich wieder. Als er zwar noch etwas zittrig wieder stand, antwortete er: „Ich würde lieber sterben als mich euch an zu schließen.“ Der Dunkle Lord lachte höhnisch: „Die Wahl, hast du aber nicht. Du wirst mir folgen. Falls du überlegst dich weiter zu wiedersetzten, sollte ich dir vielleicht etwas sagen das überzeugender ist als Schmerzen? Meine Quellen berichten, dass du eine kleine Freundin in Hogwards hast, das kleine Schlammblut Granger, Potters Freundin. Es wäre mir ein leichtes sie in die Finger zu kriegen, noch heute Nacht, schließlich ist sie gerade zu Hause, bei ihren Eltern, ungeschützt. Und glaube nicht, sie würde gnädig und schnell sterben, nein, es wäre mir eine Freude sie persönlich zu Foltern.“ Entsetzt sah Draco zu seinem Vater, der leise erklärte: „Ich habe dir doch gesagt, du solltest deine Verlobte wirklich besser im Griff haben.“

Draco sackte zusammen, es war alles vorbei. Sie wussten von Hermione, er konnte sie niemals denen ausliefern, er würde ein Todesser werden müssen. „Nimm Haltung ein Sohn.“, fuhr Lucius ihn scharf an. Draco straffte sich und sah dem Dunklen Lord ins Gesicht. „So, wirst du mir jetzt die Treue schwören? Ich denke, meine Argumente sind doch sehr überzeugend, oder?“ Draco nickte. „Dann schwören: Ich werde dem Dunklen Lord dienen und seine Befehle erfüllen, was immer er mir auch aufträgt.“, sprach Voldemort vor. Draco widerholte die Worte mit zitternder Stimme und der dunkle Lord sagte: „Schön schön, das sollte reichen, bis du in zwei Wochen das Mal erhältst, schließlich weiß du ja, was mit deiner kleinen Freundin geschieht, wenn du mir nicht gehorchst.“ Der dunkle Lord drehte sich von Draco weg und lief wieder an seinen Todessern vorbei, nach und nach entließ er sie und löste die Versammlung soweit auf bis nur noch der innerste Kreis und Draco anwesend waren. „Und jetzt, Draco Malfoy, erhältst du deine erste Aufgabe und ich warne dich, erfülle sie gut, außerdem ist deine Aufgabe sehr ehrenhaft. Du solltest stolz sein, das man dich erwählt hat.“ Der Dunkle Lord sprach weiter und erklärte Draco seine Aufgabe, dann entließ er auch die restlichen Todesser und Draco apparierte mit seinem Vater zurück nach Malfoy Mannor.
 

Schweigend gingen die beiden Männer zurück ins Haus. Lucius Malfoy hielt seinen Sohn, der gerade die Treppe rauf in sein Zimmer gehen wollte noch am Arm zurück und sagte: „Auf deinem Nachttisch steht ein Stärkungstrank, trink den um die Folgen des Fluches zu mildern, schließlich musst du morgen zurück in die Schule. Ich werde dich in zwei Wochen am Wochenende aus der Schule abholen, damit du das Mal empfangen kannst. Du hast unsere Familie heute bis aufs Blut blamiert, das wirst du nie wieder tun, glaub mir, ich werde persönlich für den dunklen Lord das Schlammblut aus der Schule holen, wenn es sein muss. Du wirst dich um deine Verlobte kümmern und die Granger vergessen. Ich will nie wieder auch nur das kleinste Gerücht hören, das du dich weiter mit ihr abgibst. Du wirst gehorsam lernen. Ich bin wirklich enttäuscht von dir Sohn.“ Damit ließ er Draco los und ging mit schnellen Schritten auf die Tür zum Salon zu. Draco schlich geknickt nach oben in sein Zimmer. Es war alles aus. Er musste diese Leben, vor dem er sich so fürchtete und ekelte, leben, er musste ein Todesser werden um sie zu schützen. Ab morgen würde alles anders sein, er würde sie wieder sehen, doch nun musste er sie hassen, sie von sich stoßen. Verzweifelt ließ er sich auf sein Bett fallen, griff mit schwacher Hand nach der Phiole auf seinem Nachttisch und trank, dann sank er erschöpft in einen Schlaf voller Albträume.

Ich darf dich nicht kennen.

Kapitel 27:
 

Hermione stand alleine am Bahnsteig 9 ¾ und hoffte inständig, dass er kommen würde, das er noch lebte. Sie sah gebannt auf das Portal zum Gleis. Gerade betraten die Weaslys gefolgt von Harry das Gleis. Als sie Hermione sahen, liefen sie freudig auf sie zu. Hermione jedoch, schien sie gar nicht zu sehen. Sie hatte hinter den Weaslys einen silberblonden Schopf entdeckt und daneben eine dunkelblonden Frauenkopf. Das konnten nur Draco und seine Mutter sein. Während die Weaslys und Harry sie begrüßten, nur Ron hielt sich zurück, versucht Hermione einen Blick auf Draco zu bekommen. Als Draco und seine Mutter jedoch an ihr vorbei gingen, konnte sie sich nicht mehr halten, hoffnungsvoll machte sie einen Schritt auf Draco zu, doch er sah sie nur traurig an und schüttelte den Kopf. Hermione war irritiert, konnte er denn nicht verstehen wie glücklich sie war das er noch lebte? Störten ihn gerade wirklich nur die Blicke der anderen und seine Mutter? Traurig stieg Hermione mit den anderen in den Zug.
 

Draco hatte genau die Freude und Hoffnung gesehen und auch die Erleichterung, die sich bei Hermione breit machten, als sie ihn sah, doch er konnte jetzt nicht mit ihr reden, eigentlich nie mehr. Er hatte nicht nur sein Versprechen an sich gebrochen, sondern auch das an sie. Er musste sie schützten, er durfte sie nicht in Gefahr bringen. Nie wieder würde er so wie vor den Ferien mit ihr zusammen sein. Es schmerzte ihn sehr, aber für ihre Sicherheit wollte er es schaffen. Auch er stieg traurig in den Zug und setzte sich zu den Slytherins ins Abteil.

Hermione musste unbedingt mit jemandem reden, daher war sie froh, dass Ron sich sobald sie im Zug waren von ihnen verabschiedete, weil er zu Lavander gehen wollte. Sie beschloss, dass sie auch Harry von allem erzählen würde, schließlich hatte er ihr deutlich gesagt, dass er da wollte und für sie da sein wollte. Die drei suchten sich ein leeres Abteil und Ginny nahm neben Harry Platz.
 

Sie kuschelte sich an Harry und lächelte Hermione an. Harry sah Hermione freudig an und sagte: „Wir haben dir was zu erzählen, wir sind seit Sylvester ein Paar.“ Hermione freute sich wirklich für die beiden, schließlich war das schon längst überfällig. „Das ist ja super.“ Sagte Hermione, klang dabei jedoch wenig überzeugt. Verwirrt sahen die beiden sie an. „Was ist los?“, fragte Ginny. Hermione holte tief Luft: „Ich glaube, es ist aus zwischen Draco und mir, ich weiß es nicht. Ich hatte gestern solche Angst, dass ich ihn nie wieder sehe und gerade hat er nicht mal ein klein bisschen gezeigt das er sich freut mich zu sehen.“ „Naja, seine Mutter war doch auch dabei.“ gab Ginny zu bedenken. Hermione nickte und antwortet: „Vielleicht hast du recht. Darf ich euch erzählen was seit dem letzten Schultag passiert ist?“ Harry und Ginny nickten.
 

Leise begann Hermione zu erzählen. Sie berichtete in groben Zügen von ihrem letzten Abend und schließlich von ihrem Abschied, davon dass sie so überrumpelt war, dass sie nicht sofort sagen konnte, dass sie ihn auch liebte. Sie berichtete von seinen Weihnachtsgeschenken und von dem Brief und letztendlich erzählte sie von dem gestrigen Tag und den Erinnerungen, wobei sie zu private Details ausließ, sondern nur grob beschrieb wie seine Erziehung und sein Leben gewesen waren. Während sie sprach war ihre Stimme immer brüchiger geworden und Ginny hatte sich zu ihr gesetzt und sie in die Arme gezogen. „Das tut mir so leid Hermione, aber wir finden schon raus, was da los ist. Schließlich muss irgendwas passiert sein, er lebt ja noch.“ Harry meinte tonlos: „Ist doch klar was passiert ist, er ist ein Todesser geworden, anders kommt man da nicht raus.“ Hermione schüttelte heftig den Kopf und sagte jetzt aufgebracht: „Nein, er kann kein Todesser geworden sein, das hat er mir versprochen und außerdem ist er noch nicht mal 17. Er hat erst in knapp zwei Wochen Geburtstag.“
 

Harry sah sie traurig an: „Hermione, du musst der Wahrheit ins Gesicht sehen und selbst wenn er das dunkle Mal jetzt noch nicht hat, so wird er es doch kriegen, der wird ein Todesser werden.“ Hermione antwortet trotzig und traurig: „Ich glaube das nicht.“ Damit drehte sie sich weg und beendete das Gespräch. Sie wollte nicht weiter mit ihm reden, nicht mal er schien sie zu verstehen. Ginny hielt sie weiter in den Armen und als sie spürte, dass jemand nach ihren Händen griff, sah sie sich suchend um. Harry hocke vor ihr und sah sie traurig an, er hielt ihre Hände in seinen und sagte leise: „Hermione, bitte, wir wollen dir doch nur helfen, aber es bringt nichts, wenn du dich da weiter rein steigerst. Er kann nicht aus dem fliehen, was seine Familie für ihn will, es sei denn er geht wirklich zu Dumbledore und fragt nach Hilfe. Ich glaube nicht, dass er bereit ist seine Familie auf zu geben, mag sie ihn auch noch so schlecht behandelt haben. Ich weiß, dass du ihn auch weiterhin liebst, aber du musst darüber hinweg kommen. Wir werden für dich da sein, aber bitte, sei nicht böse auf uns, auf mich.“ Hermione seufzte: „Ich bin ja auch nicht böse auf dich, ich bin doch nur so hilflos, ich fühle mich so schwach. Meinst du Dumbledore hilft ihm, wenn ich ihn darum bitte?“ Harry schüttelte den Kopf: „Ich habe ihn bereits vor den Ferien gefragt ob er Draco helfen könnte, schließlich ahnte ich, dass er letztendlich doch ein Todesser werden muss und da er dir so viel bedeutet, wollte ich ihm helfen, aber Dumbledore sagte das er selber um Hilfe bitten muss. Aber er wird alles tun, was er kann.“
 

Hermione war überrascht das Harry Draco helfen wollte, weil sie ihn liebte und Harry schien zu erraten was in ihr vor ging, er lächelte und sagte, mit einem Blick auf Ginny: „Manches verstehe ich in den letzten zwei Monaten besser, da sie Einblicke einer Frau oft tiefer gehen als meine.“ Dabei zwinkerte er Ginny zu: „Und außerdem hat sie viel von Mollys Überzeugungskraft geerbt.“ Hermione lachte und sagte: „Danke Ginny.“ Danach verlief die Fahrt recht ruhig. Sie überlegten, was sie für Draco tun könnten und was sie die nächsten Wochen unternehmen könnten um Hermione von ihrem Kummer ab zu lenken.
 

In Hogwards angekommen, gingen sie alle in die Große Halle um das alljährliche Essen zum Schulbeginn im neuen Jahr zu genießen. Hermione konnte jedoch nicht wirklich viel essen, ihr war der Appetit vergangen und auch Dumbledores Rede fand sie dieses Mal wenig interessant. Schon früh verließ sie die Halle und schlenderte durch die Korridore. Sie merkte nicht, wie sie direkt auf Draco zulief, der in einem der Bogengänge am Fenster stand und die Schneelandschaft betrachtete.
 

Er war erst gar nicht in die Große Halle gegangen, das konnte ihm eh alles nichts mehr geben. Er durfte Hermione nicht mehr zu nahe kommen und auch ansonsten würde in wenigen Tagen alles vorbei sein, denn wenn er erst mal das dunkle Mal hätte, gäbe ein kein Zurück mehr. Draco hatte zwar überlegt zu Dumbledore zu gehen, aber er wollte das Risiko nicht eingehen, dass die Todesser dann trotzdem Hermione etwas tun würden, schließlich wäre es selbst in Hogwards bald nicht mehr sicher. Traurig blickte er auf die Schneelandschaften von Hogwards. Noch vor wenigen Wochen war er mit Hermione über die Länderein gelaufen und hatten den Schnee genossen, den sie beide liebten. Er hing seinen Erinnerungen an sie nach, wieder dachte er an ihre einzige gemeinsame Nacht. Niemals hätte er gedacht, dass er etwas so schönes erleben würde. Er merkte nicht, wie sich jemand neben ihn stellte. Erst als die Person seine Hand ergriff, wurde ihm bewusst, dass er nicht alleine war.
 

Er sah in die traurig lächelnden Augen von Hermione, die neben ihm stand. Einerseits war er froh, dass sie zu ihm gekommen war, andererseits musste er sie von sich stoßen, die durften nicht zusammen sein. „Du darfst nicht zu mir kommen.“, sagte er traurig und fuhr fort: „Lass mich alleine und komm nie wieder, bitte.“ Hermione war geschockt. „Was soll das Draco? Ich habe gestern Todesängste ausgestanden und gedacht du würdest heute nicht mehr leben. Kannst du dir vorstellen welche Angst ich um dich hatte? Ich liebe dich, ich will dich nie wieder verlieren und ich werde um dich kämpfen, egal was alle um uns sagen.“ Draco schaute sie mit Schmerz verzerrtem Gesicht an: „Lass das Hermione, es geht nicht. Ich kann und will nicht mit dir zusammen sein. Lass mich in Ruhe, du bedeutest mir nichts.“ Grob stieß er sie von sich weg und rannte davon. Es tat ihm wahnsinnig weh ihr so weh zu tun. Als er sie von sich gestoßen hatte und ihr gesagt hatte, dass sie ihm nichts bedeutete, hatte er deutlich sehen können wie sie zerbrach. Am schlimmsten traf ihn jedoch, dass sie jetzt gesagt hatte, dass sie ihn liebte.

Daphne hatte recht gehabt, er war so ein Feigling. Hätte er sich doch nur anders entschieden, hätte er doch nur gekämpft. Er überlegte, ob er zu Onkel Severus gehen sollte, aber er war sich nicht sicher, ob die Gerüchte über ihn, dass er in Wirklichkeit für Dumbledore arbeitete, wirklich stimmten. Er wollte das Risiko nicht eingehen beim nächsten Mal wieder von Voldemort gefoltert zu werden oder das sie gar Hermione etwas antun würden, weil er an Verrat gedacht hatte, daher beschloss er fürs erste sich keine Hilfe zu suchen. Er würde Hermione beschützen und vielleicht würde sie irgendwann verstehen warum er das getan hatte und ihm verzeihen, wenn er nach dem Krieg noch lebte.

Traurig und wütend auf sich selber ergab er sich in sein Schicksal, wiedermal war er nicht stark genug.
 

Hermione konnte es nicht fassen, er hatte ihr gesagt, dass sie ihm nichts bedeutete. Nach all dem was er ihr in den letzten drei Wochen gesagt hatte, was er ihr geschenkt hatte und wie offen er zu ihr gewesen war, sollte sie ihm nichts bedeuten. Bedeutete ihm etwa ihre gemeinsame Nacht aus nichts, obwohl er doch gesagt hatte, dass er sie liebte. Niedergeschlagen und tot unglücklich, schlich sie sich in den Griffindorturm. Die anderen waren wohl noch in der großen Halle, denn der Gemeinschaftsraum war leer. Sie ging in den Schlafsaal, wo sie sich aufs Bett schmiss und sich in den Schlaf weinte.

Jetzt ist es endgültig aus.

Kapitel 28:
 

Die nächsten Tage ignorierte Draco sie vollkommen. Hermione hatte Harry und Ginny von dem Gespräch erzählt und beide hatten versucht sie zu trösten. Sie hielten zu ihr und versuchten sie auf zu bauen, auch wenn es kaum möglich war. Sie vermisste Draco und sie konnte noch immer nicht glauben, dass sie ihm so egal sein sollte. Am Freitagnachmittag saßen die drei zusammen in der Bibliothek. Sie hatten sich in die letzte Reihe, an Hermiones Lieblingsplatz verzogen und machten die Hausaufgaben des Tages. Auf einmal trat Draco um die Ecke. Hermione war überrascht und auch er schien überrascht, er hatte sie wohl nicht an diesem Platz erwartet.
 

Schnell drehte er sich um und ging zum anderen Ende des Ganges. Er ließ sich am Tisch dort nieder und begann zu arbeiten. Er konnte sich nicht richtig konzentrieren, saß Hermione ihm doch gegenüber genau an dem Platz, an dem sie gemeinsam so oft gelernt hatten. Traurig blickte er immer wieder zu den dreien rüber, doch Hermione sah ihn nie an, nur Ginny und Harry sahen auf. Während Harry ihn wütend anfunkelte, wirkte Ginny einfach nur traurig. War ja klar, dass die beiden wahrscheinlich das meiste wussten, aber so hatte Hermione wenigstens Beistand. Im Grund war er ja froh darüber, dass sie zu ihr hielten. Schon wenig später stand er auf und verließ die Bibliothek wieder. Er konnte hier ja doch nicht lernen, geschweige denn überhaupt lernen. Sein Kummer über die Trennung von Hermione fraß ihn förmlich auf.
 

Ginny sagte zu Hermione nachdem Draco gegangen war: „Er hat dich die ganze Zeit beobachtet, ich glaube, du bedeutest ihm immer noch was.“ Hermione seufzte: „Das bringt doch nichts, er will mich doch trotzdem nicht sehen.“
 

Währenddessen kehrte Draco in den Gemeinschaftsraum der Slytherins zurück, wo ihn eine wütende Pansy erwartet. Draco hatte keine Lust mit ihr zu reden, doch sie war heute wirklich wütend und ließ sich nicht abschütteln. Seufzend ließ sich Draco in einen der Sessel am Kamin nieder, während Pansy sich mit den Händen in den Hüften vor ihm aufbaute. Sie fuhr ihn aufgebracht an: „Was denkst du eigentlich wer du bist Draco Malfoy. Du magst vielleicht die anderen täuschen, aber mich nicht. Du siehst das Schlammblut immer noch an und vorhin bist du wieder in die Bibliothek zu ihr gegangen, gibs zu. Du sollst sie nicht mehr sehen, sie ist deiner nicht würdig und du zerstörst unseren Ruf. Kapiers endlich, deine Affäre ist zuende. So schwer kann das doch nicht sein. Du hattest deinen Spaß und jetzt kommt halt der Ernst des Lebens. Du wirst ja vor einigen Tagen gemerkt haben, was der Dunkle Lord mit dir macht, wenn du nicht gehorchst, wie wäre es, wenn ich meinen Eltern wiedermal stecke, dass du noch immer an dem Schlammblut hängst? Aber vielleicht stehst du ja darauf wenn deine Betthäschen gefoltert werden.“
 

Draco sprang nun wütend auf und schrie Pansy an: „Ich lasse mich nicht von dir Nichtsnutz erpressen. Ich bin immer noch dein zukünftiger Mann und du hast das zu tun was ich von dir will. Was der Dunkle Lord mir aufgetragen hat, geht dich nichts an. Hör endlich auf mich wegen der Granger zu nerven, sie ist nichts und bedeutet mir nichts und ich habe, weil du so dumm warst deine Hirngespinste in der Welt herum zu posaunen, meinen genialen Racheplan aufgeben müssen, also komm mir nicht in die Quere. Ich bin sowas von wütend auf dich. Wenn du mich nicht wirklich zornig kennen lernen willst, dann lässt du mich in Ruhe.“

Keiner von beiden ließ sich durch die Worte des anderen Beeindrucken. Draco war viel zu Wütend auf Pansy und er ließ sich von keinem seiner dummen Mitschüler etwas sagen. Pansy hingegen war zerfressen von ihrere Eifersucht und so zu allem bereit um ihren Draco auf ihre Seite zu ziehen.
 

Auch die nächste Woche verging, ohne das es eine weiter Annäherung oder auch nur im entferntesten eine Freundliche Begegnung zwischen Draco und Hermione gab.

In der zweiten Schulwoche des Jahres wurde Draco schließlich volljährig. Er wollte seinen Geburtstag verständlicherweise nicht Feiern und versuchte ihn zu vergessen, doch die Slytherins gratulierten ihm und sogar das ein oder andere Geschenk bekam er. Lustlos öffnete er sie und bedanke sich äußerst halbherzig. Hermione wusste, dass er an diesem Tag Geburtstag hatte und als sie am Morgen in der großen Halle an ihm vorbei ging, murmelte sie ihm ein „Alles Gute“ zu, das er jedoch nur zur Hälfte verstand. Ihn traf es tief, nicht mit ihr feiern zu können und ihre gemurmelten Glückwünsche, gingen ihm sehr unter die Haut. Traurig verließ er schon früh die Halle und begab sich zum Klassenzimmer. Die restliche Woche zog er sich immer weiter zurück, wohl wissend, was ihn am Wochenende erwarten würde. Freitagabend war es schließlich so weit, das ihn sein Vater im Gemeinschaftsraum der Slytherins erwartete und ihm mitteilte, dass er ihn jetzt mit nach Hause nehmen würde. Draco fügte sich in sein Schicksal, was sollte er seiner Ansicht nach auch anderes tun. Sie gingen vor den Grenzen Hogwards und Apparieren. Sein Vater hatte ihm mitgeteilt, dass Dumbledore darüber informiert war, und das er bis Sonntag aufgrund dringender familiärer Angelegenheiten freigestellt war.
 

Draco kam mit seinem Vater in Malfoy Mannor an, wo ihn seine Mutter schon freudig erwartete. Ihm war jedoch nicht nach Gesellschaft. Er entschuldigte sich und ging sofort auf sein Zimmer und beschloss, bis zum nächsten Abend in seinem Zimmer zu bleiben. Seine Mutter versucht am nächsten Tag zwei Mal mit ihm zu reden, doch er wollte sie nicht mehr sehen, und nicht reden. So zog er sich gegen Abend wieder die Todesserrobe über und wartete, dass sein Vater ihn abholte. Schweigend ging er mit ihm an die Appariergrenze und apparierte.

Sie schienen die letzten zu sein, die zu der Versammlung stießen, denn nur wenige Sekunden später erschien schon der Dunkle Lord. Draco erlebte die nächste Stunde wie in Trance. Der Dunkle Lord sprach zu seinen Anhängern, dann ging er au Draco zu, er forderte ihn auf ihn direkt an zu sehen und seinen linken Arm vor zu strecken. Er drückte ihm die Spitze des Zauberstabes auf den Arm und mit einem ungesagten Zauber brannte er ihm das Dunkle Mal ein. Draco zuckte vor Schmerz zusammen, biss sich jedoch auf die Zunge um nicht zu schreien. Nachdem die Zeremonie beendet war, apparierten die meisten Todesser. Auch Draco wollte sich gerade umdrehen um zu gehen, als sein Vater in zurückhielt und flüsterte: „Wir sind noch nicht entlassen.“ Draco fürchtete schon, nun wieder gefoltert zu werden. Doch der Dunkle Lord erinnerte ihn nur noch einmal an seinen Auftrag und schärfte ihm ein gehorsam zu sein. Nachdem der Dunkle Lord appariert war, kehrten auch Draco und Lucius Malfoy zurück nach Hause. Draco verschwand sofort in sein Zimmer, wo er, seit Jahren zum ersten Mal, in Tränen ausbrach. Nun was es also endgültig. Angeekelt betrachtete er das Dunkle Mal, das nun seinen Unterarm verschandelte. In dieser Nacht bekam er nur wenig Schlaf und wenn, sah er Hermione vor sich, wie sie unter seinen Worte und seine Zurückweisung litt. So war er am nächsten Morgen froh, als ihn seine Mutter zurück nach Hogwards brachte.
 

Draco wollte alleine sein und Ruhe haben. Er beschloss in die Bibliothek zu gehen und sich dort zu verkriechen, da würde ihn eh keiner suchen, außer vielleicht Daphne.

Erleichtert stellte er fest, dass sein angestammter Platz wirklich leer war und dachte nicht darüber nach das dies ja auch Hermiones Stammplatz war. Er ließ sich einfach nur auf die Bank fallen, ohne überhaupt ein Buch aus den Regalen genommen zu haben. Er legte den Kopf auf seine Arme und begann nach zu denken was er jetzt mit seinem Leben anfangen sollte. Er wusste nicht, wie lange er so da gesessen hatte, als er Schritte auf sich zukommen hörte. Vor ihm stand Hermione mit einem Stapel Bücher in den Händen, wütend funkelte sie ihn an und schimpfte laut: „Reicht es dir nicht schon mir weh zu tun, musst du jetzt auch noch an den Plätzen auftauchen von denen du genau weißt das es meine Rückzugsorte sind? Reicht es dir nicht mich jeden Tag im Unterricht leiden zu sehen? Und ich war so dumm zu glauben, dass du dich wirklich geändert hättest. Was willst du hier Malfoy? Ich dachte, du würdest um uns kämpfen, als du nach den Ferien zurück kamst. Ich hatte gehofft, wir hätten noch eine Chance, aber dein Verhalten die letzten Wochen war eindeutig.“ Wütend wollte sie sich umdrehen, doch Draco hielt sie zurück. „Willst du wirklich wissen was los ist, was mit mir passiert ist und warum du dich nie wieder mit mir sehen lassen solltest, ja, willst dus wissen?“ Hermione nickte bedrückt. „Da..“ spie er aus und schob seinen Ärmel hoch. Vor Schreck taumelte Hermione ein paar Schritte zurück. „Das..das kann doch nicht wahr sein, du hast es doch versprochen. Warum?“ Draco ließ die Schultern hängen: „Bitte frag mich nicht, ich kann das nicht erklären. Lass mich in Ruhe, sprich nie wieder mit mir. Ich kann dir nicht mehr in die Augen sehen. Geh, ich hasse dich, so wie ich es immer hätte tun sollen.“
 

Weinend verließ Hermione die Bibliothek. Sie konnte ihm nicht glauben was er gesagt hatte, doch er hatte so ernst aber traurig geklungen.

Freunde halten zusammen.

Kapitel 29
 

Hermione wusste nicht, wo sie hin lief. Schließlich fand sie sich auf dem Astronomieturm wieder. Zwar war es hier sehr kalt, aber sie spürte es nicht, zu aufgewühlt war sie. Sie war enttäuscht, verletzt und so wahnsinnig traurig. Bei dem Gedanken an das Mal auf seinem Arm, überfiel sie unbändige Wut. Wie konnte er sie nur so sehr anlügen. Sie war sich sicher, dass er nicht auf Abstand ging, weil er sie nicht mochte, sondern wegen der Todesser, trotzdem tat es nicht weniger weh.
 

Laut schluchzend weinte sie immer weiter. Sie hörte die Schritte auf der Treppe nicht und bekam auch nicht mit, wie Ron und Lavander den Turm betraten. Genauso wenig bekam sie mit wie Ron geschockt Lavander weg schickte und dann zu Hermione ging. Er kniete sich neben sie und erst als er ihr die Hand auf die Schuler legte, bemerkte sie ihn. Erschrocken zuckte sie zusammen. Leise fragte Ron: „Was ist denn los Hermione? Du bist ja schon ganz kalt und deine Lippen ganz blau, du solltest nicht hier in der Kälte sitzen. Komm, lass uns erst mal wieder rein gehen.“ Hermione hatte nicht die Kraft sich zu wehre, also ließ sie sich von Ron auf die Füße ziehen und folgte ihm wieder ins Schloss. „Lass uns in den Turm gehen, wir finden einen ruhigen Platz zum sprechen und wenn du lieber mit Harry oder Ginny reden willst, hole ich die beiden.“, bat Ron ihr an.

Hermione nickte und sagte: „Ja, meinetwegen können wir in den Turm gehen…. Ron, er ist ein Todesser, er hatte mir doch versprochen nie einer zu werden, er hat mich angelogen.“ Hermione schluchzte und Ron versucht unter ihren Schluchzern etwas zu verstehen. Tröstend zog er sie in seinen Arm, während sie weiter zum Griffindorturm gingen. Er führte sie durch das Portraitloch und da der Gemeinschaftsraum sehr voll war, brachte er sie in den Jungenschlafsaal, hier würde zu dieser Zeit niemand sein.

Er dirigierte Hermione zu seinem Bett und sie setzte sich auf die Bettkante. Ron hockte sich vor sie und sah sie an, dann sagte er: „Ich werde jetzt erbend Harry und Ginny holen, sie sollten auch hier sein, kann ich dich kurz alleine lassen, schaffst du das?“ Hermione nickte schluchzend. Mit schnellen Schritten verließ er den Schlafsaal und als er sich an der Tür noch mal zu ihr umdrehte sah er, dass sie sich in sein Bett gelegt hatte.
 

In großer Sorge um sie lief er in die Bibliothek, wo Harry und Ginny gemeinsam ihre Hausaufgaben machen wollten. In aller Kürze erklärte er was geschehen war und alle drei eilten zurück zu Hermione. Sie fanden sie weinend und schluchzend auf Rons Bett. Ginny eilte zu ihr und schloss sie in ihre Arme, sie legte sich zu ihr aufs Bett und begann beruhigend auf sie ein zu reden. „Alles wird gut Hermione, wir schaffen das schon gemeinsam, beruhig dich.“ Ron und Harry hatten sich währenddessen auf Harrys Bett nieder gelassen. Sie wussten nicht wirklich, was sie tun sollten und waren froh, das Ginny die Initiative ergriffen hatte. Es dauerte eine Weile, bis Hermione begann sich zu beruhigen. Als sie der Ansicht war, ihre Freundin habe sich beruhig, fragte Ginny leise: „Geht es jetzt? Kannst du uns erzählen was passiert ist?“ Hermione nickte und gemeinsam richteten sich die Freundinnen auf. Hermione sah Ron an und flüsterte: „Danke das du mir geholfen hast, dass du nicht einfach wieder gegangen bist, als du mich gefunden hast. Ich hätte es verdient, so sehr wie ich dich verletzte habe und wie ich dich behandelt habe.“ Ron schüttelte nur den Kopf und Hermione sprach weiter: „Ihr hattet recht, er hat mich angelogen. Er ist ein Todesser, er hat mir vorhin sein Mal gezeigt. Ich kann es einfach nicht glauben. Es war schon schlimm genug in den letzten Tagen zu wissen, dass er mich wegstößt, obwohl er mich liebt, aber das jetzt, das kann doch nicht sein. Er hasst mich, hat er gesagt.“

Sie brach wieder in Tränen aus und Ginny legte einen Arm um sie und tröstete sie. Harry und Ron mussten sich etwas zusammenreißen um nicht zu sagen: „Haben wirs doch gewusst.“ Ginny jedoch fragte sie: „Er hat dich die letzten Tage also schon von sich gestoßen?“ Hermione Nickte. „Warum hast du nichts gesagt? Wir wären doch für dich da gewesen.“ Hermione antwortete: „Ich weiß nicht, ich glaube, ich wollte alleine damit klar kommen. Ich liebe ihn, auch jetzt noch, doch es tut so weh, dass er so gelogen hat, dass er jetzt ein Todesser ist und nun wirklich alles aus ist. Dabei wollte er mich doch sogar über seinen Tod hinaus schützen.“ Ihre Freunde verstanden nicht und Hermione fiel ein, dass sie ihnen nicht alles erzählt hatte und das Ron noch gar nichts wusste. Hermione berichtete also für Ron noch mal in groben Zügen von ihren Ferien und den Erinnerungen.

Er schien wirklich geschockt zu sein, doch konnte sie nicht ahnen ob es wegen der tiefe ihrer Gefühle für Draco war, oder wegen der schlimmen Dinge, die sie in den Erinnerungen gesehen hatte. Wie auch im Zug ließ sie zu private Details aus und beschrieb nur oberflächlich das Draco unter der Erziehung durch seinen Vater sehr gelitten hatte. Sie endete damit, dass sie das magisch Amulett, dass sie von ihm bekommen hatte, an der Kette unter ihrem Pullover hervor zog und die Kette abnahm.

Sie reichte es Ron, der es ehrfürchtig betrachtete und sagte: „Das ist echt alt und sicher sehr mächtig. Ein wirklich wertvolles Geschenk, aber warum gibt er dir so etwas, wenn er jetzt dann doch ein Todesser ist und sich von dir trennt? Irgendwas muss das schief gelaufen sein.“ Harry begann zu sprechen: „Wir werden alle zu dir stehen und dir helfen heraus zu finden, was da los ist. Wir sind deine Freunde, selbst wenn wir die letzten Wochen Krach hatten, so sind wir doch immer noch Freunde.“ Ron nickte und sagte: „Es tut mir leid, dass ich dich so sehr ignoriert habe, aber ich war so verletzt.“ Harry sagte: „Ich weiß, jetzt ist zwar nicht der richtige Zeitpunkt dafür, aber es ist wirklich sehr früh das Malfoy jetzt schon ein Todesser ist, er ist doch gerade mal 17 geworden, oder? Irgendwas muss da im Busch sein, ich denke, wir sollten ihn im Auge behalten und wenn wir erkennen sollten, dass er nur unter Druck handelt und einer von ihnen geworden ist, können wir ihm ja vielleicht sogar helfen.“ Er glaubte zwar nicht wirklich daran, hoffte jedoch Hermione damit beruhigen zu können.
 

Sie redeten noch lange in dieser Nacht, auch wenn Hermione während des Gespräches irgendwann einschlief, da sie von all den Ereignissen einfach zu erschöpft war. Letztendlich trug Harry sie in ihren Schlafsaal und legte sie in ihr Bett. Sie würden auch morgen noch weiter reden können und erst mal müssten sie sowieso heraus finden was Malfoy plant. Harry machte sich große Sorgen um seine Freundin, hatte ihr Zusammenbruch heute ihm doch nur zu deutlich gezeigt, wie viele Gefühle sie in diese Beziehung investiert hatte und wie ernst sie diese nahm.
 

Am gleichen Abend saßen im Gemeinschaftsraum der Slytherins Blaise, Daphne und Draco zusammen. Daphne fragte vorsichtig, da sie Dracos ausgesprochen schlechte Stimmung spürte: „Was ist passiert?“ Traurig antwortete Draco: „Du hattest recht Daphne, sie liebt mich, aber ich habe es versaut. Es ist endgültig aus. Sie hat es gesehen.“ Dabei deutete er auf den Arm mit dem Dunkel Mal.

Blaise und Daphne wussten sofort was er meinte und sahen ihn betrübt an. „Ich habe ihr gesagt, dass ich sie hasse, damit sie sich von mir fern hält.“, erklärte Draco weiter. Blaise sah ihn fragend an: „Ist es Hermione?“ Draco Nickte. „Ich habe zwar gemerkt, dass du dich verändert hast, zum positiven und mir schon gedacht, das eine Frau dahinter steckt aber das es Hermione sein könnte, ist mir lange nicht aufgefallen. Ich dachte, du kommst irgendwann zu mir und redest mit mir, aber anscheinend hast du ja mit Daphne geredet. Ich habe dich nie gedrängt über etwas mit mir zu reden, weil ich weiß, dass du dann zu mir kommst, wenn du reden kannst, aber diesmal hätte ich es doch gerne eher gewusst. Du hast dich also für eine Seite entschieden?“ Draco sah seinen besten Freund traurig an: „Ja, ich musste, sie wussten von Hermione, Pansy hat gepetzt und ich kann sie doch nicht in Gefahr bringen. Ich habe zwar zu Anfang noch gedacht, ich könnte es heimlich weiter führen, aber am Ende der Ferien hat mein Vater mir gedroht, dass er sie selber zum Dunklen Lord bringen würde, wenn er nur das kleinste Gerücht hört.“ „Du wirst also auf Voldemorts Seite kämpfen?“, fragte Daphne. Draco nickte stumm.

Sie fuhr fort: „Ich habe so gehofft, dass Hermione es schafft in dir den Kampfgeist zu wecken und du den Mut findest zu Dumbledore zu gehen, aber anscheinend hast du zu lange gezögert, obwohl ich denke, dass es immer noch nicht zu spät ist. Du weiß, wenn es zum Kampf kommt, und ich denke einer der Kämpfe wird auch in Hogwards stattfinden, werden wir auf gegnerischen Seiten stehen. Ich wer an Blaise Seite Kämpfen und er wird mit dem Wiederstand kämpfen. Ich war nie ein Verfechter der Todesser Ansichten und meine Eltern hielten sich damals größtenteils aus dem Krieg heraus, doch wenn Blaise kämpft, bin ich bei ihm.“ Während Daphne redete, hatte Blaise ihre Hand genommen und zustimmend genickt. Feierlich sagte er: „Ich werde auch nicht von Daphnes Seite weichen und ich wünschte du würdest zu uns stoßen.“ Draco sah sie traurig an, leise sagte er: „Ich kann nicht, wegen mir wäre sie so noch mehr in Gefahr. Ich muss sie beschützen, nichts anderes ist wichtig.“

Verzweifelt sah ihn Daphne an und sagte: „Dann komm zu uns und geh zu Dumbledore und lass dir helfen, denn wenn du an ihrer Seit kämpfst, kannst du sie am besten beschützen.“ Draco schüttelte den Kopf: „Wie wollen die sie denn schützen, schließlich ist nicht mal Hogwards sicher, denn mein Vater kann hier immer her kommen, da ich Schüler hier bin. Er braucht nur eine kleine Ausrede und schon ist er drin. Außerdem würde ich ihr doch so die Möglichkeit nehmen hier weiter zur Schule zu gehen, einen Abschluss zu machen, wenn sie irgendwo in Sicherheit gebracht werden würde und ich bin mir Sicher, dass sie sich nicht einfach irgendwo verstecken wollen würde. Ich kann nicht, ich habe einfach zu viel Angst um sie.“ Blaise und Daphne wussten nicht, wie sie ihrem Freund helfen sollten. Daphne hatte bereits mehrfach mit Prof. Dumbledore gesprochen, aber er sagte immer wieder, das Draco selber um Hilfe bitten müsse, und anscheinend würde er das nicht tun. Sie resignierte hoffte jedoch weiter, dass er noch rechtzeitig zur Besinnung kommen würde. Schweigend saßen sie noch eine Weile vor dem Kamin, bis Draco schließlich aufstand, seinen Freunden eine gute Nacht wünschte und zu Bett ging.
 

Draco lag noch lange wach und dachte über die vergangen Tage nach. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn liebte, er hatte damals alles falsch verstanden, weil er es falsch verstehen wollte. Er würde niemals wirklich ein Todesser sein können. Er würde an seiner Aufgabe arbeiten, aber er wollte versuchen in der Zwischenzeit eine Lösung zu finden. Aber er konnte nicht glauben, dass ein Seitenwechsel das richtige sein würde, er befürchtete, dass Hermione dann noch mehr in Gefahr wäre.
 

Harry und Ron beobachteten Draco die nächsten Tage genau und versuchten auch seine Schritte mit Hilfe der Karte des Rumtreibers zu verfolgen. Harry fiel jedoch nur auf, dass er anscheinend oft von der Karte verschwand, weswegen er Annahme, dass er im Raum der Wünsche war. Harry war schon vor einigen Monaten aufgefallen, dass die Karte den Raum anscheinend nicht zeigte, damals hatte er Hermione auf der Karte gesucht und sie nicht finden könne, als sie dann auf einmal auf dem Korridor im 7. Stock auftauchte und Draco direkt neben ihr. Er überlegte, was Malfoy wohl im Raum der Wünsche tun könnte, doch weder Ron noch Ginny oder Hermione konnten sich einen Reim darauf machen.
 

Außerdem beobachteten sie oft, dass er sich wohl nach dem Unterricht noch bei Snape aufhielt. Hermione hatte ihnen erzählt, dass Snape sein Patenonkel war. Harry überlegte ob Malfoy wohl wusste, dass sein Onkel ein doppeltes Spiel spielte. Vielleicht war er ja schon dabei sich Hilfe zu suchen.
 

Draco nahm währenddessen bei Severus Unterricht in Okklumentik. Zwar hatte er schon zuvor Okklumentik Stunden gehabt, aber nie war es ihm so ernst gewesen. Er wollte auf gar keinen Fall riskieren, dass der dunkle Lord seine Erinnerungen an Hermione oder seine Gefühle für sie erkennen konnte. Draco wusste, dass sein Onkel ein ausgezeichneter Okklumentiker war. Oft wurden die Übungsstunden für Draco jedoch zur Farce, denn er konnte sich nicht konzentrieren, sobald Severus bei seinen Versuchen in seinen Geist ein zu dringen, erst mal an den Erinnerungen an Hermione gerührt hatte. Er hatte jetzt bereits seit einigen Wochen Unterricht und war frustriert, da er keinerlei Fortschritt wahrnahm, als sein Onkel ihn versucht zur Besinnung zu rufen.

Er redete eindringlich auf ihn ein: „Draco, du musst dich konzentrieren. Du musst sie aus deinem Geist verbannen. Ich weiß, was du für sie empfindest, doch das darf dich nicht beeinflussen, jedenfalls nicht wenn du zum Dunklen Lord gerufen wirst.“ Draco war wütend und antwortete patzig: „Was willst du mir denn von Liebe erzählen, du hast doch keine Ahnung davon wie schwer es ist das alles weg zu schließen.“ Severus sah ihn traurig an und sagte: „Oh, doch Draco, ich weiß nur zu gut wie schwer das ist. Auch ich war einmal sehr verliebt, habe geliebt. Ich habe sie verloren und damit es dir nicht ähnlich geht, musst du kämpfen. Schütze deinen Geist, arbeite hart an dir, ich weiß, dass du es kannst, du musst dich nur konzertieren. Wenn du es nicht um deinetwillen schaffst, dann tu es für sie. Ich bin zwar überrascht gewesen von deiner Wahl, aber Gefühle lassen sich halt nicht lenken und im Endeffekt passt ihr wirklich sehr gut zusammen. Also gib nicht auf.“ Draco sah seinen Onkel erstaunt an, denn so offen hatten sie noch nie miteinander gesprochen. Draco war neugierig wen Severus verloren hatte und fragte daher: „Wer war sie und was ist mit ihr passiert?“ „Der dunkle Lord hat sie getötet. Und wer sie war werde ich dir ein andermal erzählen, wenn es uns beide nicht mehr in Gefahr bringen wird.“, antwortete Severus traurig. Nach diesem Gespräch strengte Draco sich noch mehr an endlich die Okklumentik richtig zu beherrschen, denn er wollte auf jeden Fall verhindern, dass Hermione das gleiche Schicksal ereignete, wie die Frau, die sein Onkel geliebt hatte.

Am Anschluss an die Stunde, dachte Draco zum wiederholten male noch lange darüber nach, ob die Gerüchte über seinen Onkel wohl wahr sein könnten, ob er wirklich ein Doppelagent für Dumbledore war und nicht für den dunklen Lord. Doch leider konnte er auch diesmal keine Entscheidung treffen. In den letzten Monaten hatte er seit langem endlich wieder engeren Kontakt zu seinem Onkel knüpfen können. Zwar war er die letzten Jahre in Hogwards für ihn da gewesen, aber er vermutete, dass sein Vater ihm verboten hatte sich in familiäre Angelegenheiten ein zu mischen. Schließlich war es seine Mutter gewesen, die Severus Snape als seinen Patenonkel ausgewählt hatte und nicht sein Vater.
 

Als er vor ein paar Monaten ein Todesser geworden war, hatte Severus ihn zu sich gerufen und ihm versichert, dass er ihn auf jede ihm mögliche Weise bei der Erfüllung seiner Aufgabe helfen würde. Bei dieser Gelegenheit hatte Draco ihn um Okklumentikunterricht gebeten, denn er hatte damals noch gehofft, im geheimen mit Hermione zusammen sein zu können, nachdem er dann aber das dunkle Mal bekommen hatte und ein zweites mal vor dem dunklen Lord gestanden hatte, hatte er diesen Plan auf gegeben. Nun wollte er nur noch seine Erinnerungen und Gefühle schützen.
 

Die Wochen gingen ins Land, mittlerweile war es Frühling geworden und die Osterferien standen vor der Tür. Auch wenn es Draco weh tat, er ignorierte Hermione und wenn er sich unbeobachtete fühlte, konnte er nicht anders als sie zu beobachten.
 

Hermione hingegen versucht konsequent ihm aus dem Weg zu gehen, was leider oft nicht richtig gelang, denn sie hatten ja zusammen Unterricht. Ron und Harry feindeten Draco noch mehr an als früher, wohl auch um ihrer Wut auf ihn Luft zu machen, denn sie wussten sehr gut, wie sehr Draco Hermione verletzt hatte. Draco reagierte jedoch kaum auf die Streitereien, er schien sowieso sehr verändert. Er war ruhig, wurde blasser und schien absolut nicht glücklich. Im Stillen machte sich Hermione große Sorgen um ihn und fragte sich, was ihn wohl so belasten konnte, ob er wohl wirklich kein Todesser werden wollte. Sie konnte sich nur keinen Grund vorstellen, warum er es dennoch geworden war. Sie liebe ihn immer noch und war oft unglücklich und traurig, dass sie ihn verloren hatte. Ihn jeden Tag zu sehen, machte es nicht wirklich leichter, aber sie versuchte sich so gut ab zu lenken, wie es ging.

Begegnung mit Dumbledore

Kapitel 30:
 

Hermione war gerade auf dem Weg zur Bibliothek, als Prof. Dumbledore ihr im Gang entgegenkam. „Miss Granger, wie schön das ich sie antreffe, ich wollte sie gerne in mein Büro bitten, da ich etwas mit ihnen zu besprechen habe.“ Hermione nickte: „Gerne doch Professor, wollen sie jetzt sofort mit mir sprechen?“ Dumbledore lächelte freundlich und antwortet: „Wenn sie Zeit haben, dann gerne jetzt.“ Hermione nickte erneut und sagte: „Ich habe jetzt Zeit Professor.“ Hermione folgte Dumbledore zu dem Verborgenen Aufgang zu seinem Büro. Er murmelte das Passwort und der Wasserspeier glitt zur Seite und gab die Treppe zum Büro frei.

Sie stiegen die Treppe hinauf und Dumbledore hielt Hermione die Tür zu seinem Büro auf. Ehrfürchtig betrat sie das Büro des Direktors. Irgendwie überfiel sie hier immer eine ganz besondere Stimmung unter dem Blick der ehemaligen Schulleiter von Hogwards und erst recht wenn sie Dumbledore gegenüber auf einem der Besucherstühle saß. Auf einen dieser Stühle deutete nun auch der Direktor, während der sich hinter seinem Schreibtisch nieder ließ. „Miss Granger,“, begann er freundlich und ruhig, „sie wissen, oder ahnen sicher, das mir in den Mauern dieses Schlosses nur sehr wenig entgeht, so bekomme ich sogar eine Menge dinge mit, die den Augen der meisten verborgen bleiben. So habe ist mir durchaus nicht entgangen das sie und Mr. Malfoy anscheinend vor Weihnachten Freunde waren. Ich hatte zwar sehr gehofft, dass sie beide die Kluft zwischen den Häusern Griffindor und Slytherin überwinden könnten, doch ist mir auch nicht entgangen, dass ihre Freundschaft jetzt beendet zu sein scheint und auch den Grund dafür glaube ich zu kennen. Nun, Miss Granger, bitte seien sie einem alten Mann nicht böse, dass er sich einmischt, aber ich denke, das hier,“, er öffnete eine Schublade und nahm ein kleines, leder gebundenen Buch heraus, „werden sie eines Tages brauchen. Geben sie Mr. Malfoy nicht vollkommen auf, er wird sie brauchen und sie auch ihn. Er ist, so bin ich mir sehr sicher, ein Opfer der Umstände und seiner Familie geworden und solange er mich nicht um Hilfe bittet, kann ich ihm nicht helfen. Ich hoffe, sie werden für ihn da sein, wenn es nötig wird.“ Hermione war sprachlos. So etwas hätte sie von dem Direktor nicht erwartet. Sie wusste zwar, das er oft in Rätseln sprach und oft auch Dinge zu wissen schien, die andere noch nicht wussten, aber sie hätte nie gedacht, das seine Pläne einmal sie so direkt betreffen würden. „Nun Miss Granger, haben sie noch Fragen?“, fragte Dumbledore. Hermione antwortet: „Nein Professor, im Moment nicht.“ Mit einem Lächeln entließ sie der Direktor aus seinem Büro.
 

Hermione hatte völlig vergessen das sie auf dem Weg in die Bücherei gewesen war, stattdessen ging sie zurück zum Gemeinschaftsraum und verkrümelte sich mit dem Buch das ihr Dumbledore gegeben hatte in einen Sessel. Was wollte er ihr mit dieser Ansprache nur sagen? Woher wusste er von ihr und Draco und wusste er am Ende auch das Draco jetzt ein Todesser war? Aber was sollte sie jetzt tun, was hatte er versucht ihr zu sagen. Hermione grübelte, doch dann beschloss sie sich erst mal mit dem Buch zu beschäftigen, vielleicht würde sie ja dort Antworten finden. Sie besah sich das Buch genauer. Es schien sehr alt zu sein, nicht wirklich wie ein Buch, fast schon eher wie eine Sammlung von Handschriften. Vorsichtig klappte sie das Buch auf. Das alte Leder knarzte ganz leise und die Pergamentseiten verströmten den typischen Geruch nach altem Pergament und ein bisschen auch nach Muff und Schimmel.

Vorsichtig blätterte sie die Seiten um. Das Buch war von außen unbeschriftet gewesen und so fand sie den Titel erst innen. Vor ihr lag das Buch „Bannung dunkler Flüche“, dass, wenn das Datum unter dem Titel der Veröffentlichung entsprach, über 2000 Jahre alt war. Hermione begriff was für einen Wert sie in Hängen halten musste. Das was Dumbledore ihr gesagt hatte musste wirklich wichtig sein, wenn er ihr ein so wertvolles Buch gab vielleicht sogar das einzige Exemplar des Buches, das es noch gab. Hermione seufzte. Konzentriert, gespannt und mit der nötigen Vorsicht blätterte sie Seite um Seite in den Buch um. Nur wenig konnte sie entziffern, denn es war komplett in Alten Runen geschrieben. Auch wenn ihr Wissen über Runen jetzt schon das des Abschlussjahres überstieg, so lag die Übersetzung dieser Texte deutlich über ihrem Können. Als sie ca. 1/3 des Buches durchgeblättert hatte, schlug sie eine Seite auf, auf der ein rotes Lesezeichen und ein kleiner Zettel lagen. Vorsichtig nahm sie den Zettel aus dem Buch und lass die Kurze Notiz:
 

"Dies hier, dürfte einst sehr wichtig für sie werden, auch wenn sie sicher sowieso das ganze Buch lesen werden, sollten sie sich die nächsten Seiten genauestens einprägen, sodass sie den Zauber und das Ritual auch ohne Buch durchführen können. Sollten sie noch Hilfe bei den Runen brauchen, fragen sie mich einfach. Aber ich denke, sie schaffen das auch alleine."
 

Hermione versuchte wenigstens den Titel des Kapitels zu entziffern. Wenn sie die Runen richtig deutete, stand dort „Bindungsritual“. Sie verstand nur wenig von den folgenden Runen, fragte sie aber wieso Dumbledore ihr solches Ritual zeigte und wieso sie es auswendig lernen sollte. Ein Bindungsritual, das hörte sich für sie wie Hochzeit an, aber dafür gab es doch staatliche Stellen und die Kirche, dafür würde sie keine altes, weißmagisches Ritual brauchen und außerdem würde sie niemals Draco Malfoy heiraten. Sie seufzte, sie würde die nächsten Wochen damit verbringen diesen Text zu übersetzten und zu verstehen, das sollte eine wirklich Herausforderung werden, vor allem weil sie dieses Mal niemanden haben würde mit dem sie über die Bedeutung und Auslegung einzelner Runen diskutieren könnte. Wehmütig dachte sie an die Nachmittage und Abende mit Draco, als sie gemeinsam den Zauber zur Erstellung des Denkariums übersetzt hatten. Die Arbeit hatte sehr viel Spaß gemacht und der Austausch mit Draco hatte das Lernen zu einer wirklich schönen Zeit gemacht. Traurig dachte sie an die Zeit mit ihm und konnte noch immer nicht wirklich glauben dass er nur mit ihr gespielt haben sollte.
 

Beim Abendessen trat Prof. Snape zu Draco an den Slytherintisch und übereichte ihm eine Pergamentrolle. „Eine Nachricht vom Direktor“, sagte der Professor und entfernte sich wieder eilig. Draco rollte das Pergament auf und lass:
 

Guten Abend Mr. Malfoy,
 

bitte kommen sie nach ihrem Abendessen doch in mein Büro, ich habe etwas mit ihnen zu besprechen. Achja, ich liebe Lakritzschnecken.
 

Mit freundlichen Grüßen,

Direktor Albus Dumbledore
 

Draco war verwirrt, was sollte der alte Wunderling denn von ihm? Er beendete sein Abendessen und machte sich auf den Weg zum Büro des Direktors. Er sprach das Passwort „Lakritzschnecken“ und stieg die Treppe hinauf. Oben angekommen klopfte er an die Bürotür und trat ein nachdem ihn der Professor herein gebeten hatte. Der Direktor bot ihm einen der Besucherstühle an und Draco setzte sich hin und wartete was er ihm wohl zu sagen hatte. Der Direktor lächelte Draco wissend an und begann zu sprechen: „Nun Mr. Malfoy, sie wissen sicher, dass mir in den Mauern dieses Schlosses fast nichts entgeht. Ich weiß von ihrer momentanen Situation und auch wie unfreiwillig sie dort hinein geraten sind. Ich frage sie daher, haben sie mir etwas zu erzählen?“ Draco war sehr überrascht von der Direktheit und Offenheit des Direktors, aber er war sich sicher, auch er würde ihm jetzt nicht mehr helfen können. Er hatte das dunkle Mal und Hermione wäre in Lebensgefahr, wenn er sich jetzt auf die gute Seite stellen würde. Sie war mit Potter als Freund zwar auch in Gefahr, aber wenn er zum Verräter würde, würden die Todesser sehr schnell alles daran setzten sie zu bekommen. Die Gefahr für sie würde sehr steigen. Also antworte Draco: „Nein Professor, ich habe ihnen nichts zu sagen.“ Dumbledore nickte wissend: „Danke Mr. Malfoy, sie haben mir bereits genug gesagt. Ich habe dennoch eine Bitte an sie.“ Er reichte ihm eine dicke Pergamentrolle und sprach weiter: „Ich weiß, dass sie sehr gut in alte Runen sind und sie werden es sicher schaffen diesen Text zu übersetzten. Sehen sie es als eine Extraaufgabe in ihrem Vertrauensschülerdienst an und um sie an zu spornen den Text auch wirklich zu übersetzten, bekommen sie für die Übersetzung,“, Dumbledore tat so als müsse er darüber kurz nachdenken: „sagen wir 50 Hauspunkte. Prägen sie sich gut ein, was sie da übersetzten und wahrscheinlich sollten sie danach den Texte besser vernichten, ich glaube es wäre nicht gut wenn ihre Familie oder ihre besonderen Freunde diesen Text bei ihnen finden würden. Achja und ich werde es merken, wenn sie von Miss Granger abschreiben. Und nun, können sie gehen, es sei denn, sie haben noch etwas zu sagen.“ Draco schüttelte den Kopf und nachdem der Professor ihn entlassen hatte, verließ er eilig das Büro.
 

Auch er ging zurück in seinen Gemeinschaftsraum und suchte sich eine ruhige Ecke, wo er das Pergament entrollte. Auf dem Pergament stand ein Runentext, den er jedoch nur sehr bruchstückhaft lesen konnte. Viele der Runen überstiegen sein können um weites. Er beschloss, den Text später zu übersetzten, fürs erste hatte er keine Lust auf die Spinnereien von Dumbledore, schließlich hatte der Direktor ihm keinen Zeitpunkt genannt zu dem er den Text übersetzt haben sollte. Außerdem fragte er sich was denn seine letzte Bemerkung zu bedeuten hatte, dass er bei Hermione nicht abschreiben durfte, musste sie also auch diesen Text übersetzten. Das ganze ergab keinen Sinn für ihn.

Alleine Übersetzten macht keinen Spaß.

Kapitel 31:
 

Hermione war neugierig was wohl das Buch von Dumbledore beinhalten würde. Zwar interessierten sie alle Kapitel und Aufsätze des Buches, aber da Dumbledore ihr einen bestimmten markiert hatte, würde sie diesen als erstes übersetzten. Sie hatte sich mit dem Buch gleich nach dem Unterricht in ihrer Lieblingsecke in der Bibliothek verkrochen mit diversen Wörterbüchern und Übersetzungshilfen für Alte Runen. Nur sehr langsam kam sie voran und es machte so gar keinen Spaß hier alleine zu arbeiten.

Viel zu sehr erinnerte sie dies Übersetzungsarbeit an die Stunden mit Draco, die sie gemeinsam in der Bibliothek verbracht hatten. Sie ließ sich von ihrer Arbeit ablenken und dachte wehmütig daran wie sie gemeinsam nach Übersetzungen für besonders schwere Passagen gesucht hatten, wie sie rumgelabert und gelacht hatten und wie Draco sie immer wieder auf gebaut hatte, wenn es ihr schlecht ging. Zu gerne wäre sie jetzt zu ihm gegangen und hätte ihn bei den schwierigen Passagen um Hilfe gebeten.

Seufzend wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu, denn eigentlich wollte sie ja fertig werden. Bisher hatte sie nur einen kleinen Teil des Textes übersetzt und anscheinend nur eine grobe Beschreibung worum es in dem Ritual überhaupt ging. Offenbar war der erste Teil des Textes eine Warnung vor den Folgen. Der Verfasser warnte eindringlich davor diesen Zauber leichtfertig an zu wenden, da er die Ausführenden für immer verändern würde, jedoch hatte sie bisher noch nicht heraus bekommen in welcher Weise. Offensichtlich war das Ziel des Rituals die Seele eines Zauberers von seinem dunklen Schatten zu befreien, was dieser Schatten war, hatte sie aber noch nicht heraus gefunden. Aber sie wusste schon, dass beide den Zauber aus freien Stücken ausführen mussten und es nur funktionierte, wenn der, der den Schatten von der Seele des andren nehmen wollte, dies aus selbstlosen Gründen tat, ansonsten würde es nicht funktionieren, oder sogar schlimme Folgen haben, aber auch über diese Folgen wusste sie bisher nichts weiter.
 

Sie arbeitete noch bis zum Abendessen weiter, entschied dann nach dem Essen mit Harry, Ginny und Ron zurück in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Sie hatte keine Lust zu lernen oder weiter zu übersetzten und wollte einfach einen ruhigen Abend genießen.
 

Draco fing jedoch nach dem Abendessen an ebenfalls den Text zu übersetzten, denn irgendwie war er schon neugierig was Dumbledore ihm da gegeben hatte und vor allem warum auch Hermione den gleichen Text bekommen hatte. Anders als Hermione, lieh er sich die Bücher zur Übersetzung jedoch aus und wollte im Schlafsaal in den Kerkern arbeiten.
 

Auch er kam mit der Übersetzung nur langsam voran. An vielen Stellen fluchte er entnervt und wünschte sich, Hermione könnte ihm helfen. Er war zwar durch ihre intensive Arbeit an den Runentexten für das Denkarium sehr gut, aber dennoch nicht gut genug und vor allem nicht weit genug im Stoff, um diesen wirklich alten Text schnell übersetzten zu können. Nachdem er jedoch den ersten Absatz fertig hatte und die Zeilen noch mal gelesen hatte, war er wirklich von der Neugier gepackt worden, denn der Verfasser warnte eindringlich davor diesen Zauber leichtfertig aus zu sprechen.

Er fragte sich, warum ihm Dumbledore wohl die Übersetzung für ein gefährliches Ritual aufgab. Er arbeitete bis spät in die Nacht weiter, bis ihm die Augen zu fielen. Er war mit seiner Übersetzung so schon um einiges weiter als Hermione und hatte eine leise Ahnung davon, worum es sich um den dunklen Schatten handeln könnte, auch war ihm mittlerweile bewusst geworden, das dieses Ritual noch viel gefährlicher war, als er geglaubt hatte. Er hatte es inzwischen so weit verstanden, dass derjenige, der befreit wird, sich wirklich und wahrhaftig gegen das Böse wenden wollen muss und die Entscheidung ehrlich, ohne Druck und am aller besten, aus Liebe gefällt werden musste. Der Befreiende, musste selbstlos handeln und das Ritual ließ ein Band zwischen beiden Teilnehmern entstehen, nur wurde nicht weiter beschrieben wie sich dieses Band äußerte. Aber offensichtlich war es dieses Band, was der Verfasser als die Veränderung der beiden Teilnehmer beschrieb. Er fragte sich zwar noch, was ihm dieses Ritual nützen würde, aber er hoffte, dass dies nachdem er den Rest übersetzt hätte, klar wäre.
 

Noch einige Tage arbeiteten sie beide weiter an der Übersetzung. Draco wünschte sich oft doch einfach Hermione um Hilfe bitten zu können, wo sie doch gerade am gleichen Text arbeitete. Hermione hingegen versucht konsequent nicht daran zu denken, dass sie damals mit Draco zusammen gearbeitet hatte. Am Ende der Woche waren sie mit der Übersetzung fertig, jedoch verstand Hermione nicht den Inhalt und Draco fragte sich, was der alte Trottel, für den der Dumbledore bisweilen hielt, ihm damit sagen wollte.
 

Hermione grübelte den ganzen Samstagvormittag in der Bibliothek über verschiedenen Büchern und versuchte heraus zu finden, was mit dem dunklen Schatten gemeint sein könnte. Sie hatte sich auch schon Bücher aus der verbotenen Abteilung geholt und so langsam begann sie zu vermuten, dass es mit dem dunklen Mal der Todesser zusammen hängen könnte. „Aber wieso sollte ihr Dumbledore ein Buch geben, mit dem sie ein dunkles Mal entfernen könnte?“ Außerdem fragte sie sich, warum er sie so direkt auf Draco angesprochen hatte. Wenn man die Voraussetzungen für das Ritual betrachtete, kam er doch eh nicht dafür in Frage, schließlich war er anscheinend nicht bereit zur guten Seite über zu treten, sonst hätte er doch sicher Dumbledore um Hilfe gebeten und außerdem würde er sicher nicht etwas tun wollen, was ihn ein Leben lang mit ihr verband.
 

Hermione war traurig, hatte Dumbledore ihr doch einen Weg gezeigt, wie sie Draco zumindest von dem Zeichen der Todesser befreiten konnte, sie sah jedoch keine Chance dieses Wissen auch zu nutzen. Aber sie war froh darüber, dass sie durch diese Recherchen viel mehr darüber wusste, wie das dunkle Mal funktionierte und hoffte, das ihr dieses Wissen vielleicht bei ihrem Kampf gegen Voldemort nützlich sein würde. Am Ende waren ihre Bemühungen dann vielleicht doch nicht so nutzlos. Hermione beschloss, sich in den nächsten Wochen auch an die Übersetzung der restlichen Texte zu machen, vielleicht wäre ja etwas Hilfreiches dabei. Sie versuchte zuversichtlich in die Zukunft zu sehen, denn Dumbledore schien nie etwas ohne Grund zu tun und manchmal vermutete sie, dass er in die Zukunft sehen könnte, oder zumindest sehr gute Menschenkenntnis hätte.
 

Draco hingegen war sauer, als er den Text komplett übersetzt hatte und ihm klar wurde, das Dumbledore ihm einen Weg gezeigt hatte, das Mal los zu werden. Wozu macht er ihm denn Hoffnungen? Würde er sich jetzt gegen die Todesser stellen, würden die doch Hermione etwas an tun. Außerdem war er sich gar nicht sicher, ob Hermione ihn wirklich noch liebte, oder ob sie, falls sie das noch tat, so weit gehen würd und mit ihm dieses Ritual durchführen würde. Außer Hermione wüsste er niemanden, dem er genug vertrauen würde und mit dem er sich vorstellen konnte sein Leben lang, auf welche Weise auch immer, verbunden zu sein. Wollte ihm Dumbledore etwas Hoffnung machen, dass sie irgendwann wieder zueinander finden würden? Manchmal fragte er sich wirklich ob der Direktor in die Zukunft sehen könnte, oder einfach einen eigenartigen Sinn für Humor hatte. Er fragte sich auch welche Schlüsse Hermione wohl zog, da sie ja sicher den Text auch übersetzt hatte, denn so eine Aufgabe würde ihre Neugier sicher anstacheln. Wieder dachte er, dass er zu gerne zu ihr gehen würde und mit ihr reden, aber das wollte er einfach nicht riskieren und er befürchtete auch, dass er sich nicht mehr von ihr würde fernhalten können, wenn er erst mal wieder mit ihr mehr Zeit verbrachte. Außerdem hatte er die Befürchtung, dass sie sowieso nicht mit ihm würde reden wollen.

Wochen gehen ins Land

Kapitel 32:
 

Harry hatte in den nächsten Wochen weiter Unterrichtsstunden bei Dumbledore und nach jeder Stunde saß er mit Hermione und Ron zusammen und erzählte ihnen, was Dumbledore ihm gezeigt hatte. Mit ein bisschen Felix hatte es Harry letztendlich auch geschafft die wichtigste Erinnerung von Slughorn zu bekommen und nachdem er sich diese mit Dumbledore zusammen angesehen hatten, lagen die entscheidenden Fakten alle vor ihnen und sie wussten nun, dass Voldemort mehrere Horkurxe hergestellt hatte. Horkurxe waren Teile seiner Seele, die er durch einen Mord abgespalten hatte. Da diese Seelenteile weiter existierten, selbst wenn sein Körper zerstört wurde, war er quasi unsterblich, solange noch ein Horkurx übrig war. Die drei rätselten gemeinsam wie sie wohl die restlichen Horkurxse finden könnten, denn bisher hatte Dumbledore wohl zwei, als erstes war das das Tagebuch von Tom Riddel, dass Harry im ersten Jahr zerstört hatte und als zweites der Ring von Slytherin. Der Direktor war, wer er sagte auf der Spur eines dritten Horkuxes, doch er würde noch etwas Zeit brauchen diesen nächsten Horkrux zu finden.
 

Die drei konzentrierten sich immer mehr auf ihre gemeinsamen Recherchen und so kam es das sowohl Rons Beziehung zu Lavander, als auch Harrys zu Ginny etwas zu kurz kam. Während Ginny jedoch vollstes Verständnis zeigte, da ihr, auch wenn sie nicht wusste was sie genau taten, bewusst war, dass Harry eine wichtige Aufgabe hatte und sie ihn unterstützten wolle, zeige Lavander in keinster Weise Verständnis. Ständig belagerte sie Ron, quängelte rum oder machte ihm Eifersuchtsszenen, weil er seine Zeit mit Hermione verbrachte, obwohl ja auch Harry dabei war, schien sie sich dauernd aus zu malen, dass Hermione ihr Ron weg nehmen könnte. So kam es ein paar Wochen später dazu, dass Ron sich von Lavander trennte. Sie nervte ihn und er wollte Harry mit all seiner Zeit helfen, für Lavander empfand er sowieso nicht mehr viel. Er genoss hingegen die Zeit mit Hermione, denn der Streit mit ihr und die Zeit, in der sie nicht miteinander geredet hatten, hatten ihm gezeigt wie sehr er Hermione mochte, doch traute er sich nicht ihr das zu sagen. In Ruhigen Momenten konnte man noch immer sehen, dass sie traurig war und er hoffte, dass sie bald über Malfoy hinweg kommen würde.
 

Hermione versuchte sich in diesen Wochen mit den Hausaufgaben und den Recherchen für Harry ab zu lenken, doch das klappte nur teilweise. Immer wieder versank sie in Gedanken an Draco. Sie beobachtete, dass er traurig zu sein schien und es ihm nicht gut ging. Sie machte sich große Sorgen um ihn. Außerdem vermisste sie ihre erste große Liebe, sie dachte wehmütig an die gemeinsamen Tage und Stunden. Oft saß sie gedankenverloren auf ihrem Bett und betrachtete das Foto, das Draco ihr geschenkt hatte, oder lass seine Briefe. Sie versank an manchen Tagen förmlich in ihrem Liebeskummer, doch an anderen Tagen schaffte sie es zumindest sich tagsüber so weit ab zu lenken, dass sie für kurze Zeit den Schmerz vergessen konnte. Die Hoffnung, aus ihnen könnte doch noch etwas werden, wenn Draco sich nur endlich für ihre Seite entscheiden würde, hatte fast schon aufgegeben.

Draco ging es in diesen Wochen ähnlich, nur wurde er zusätzlich noch von der Angst geplagt, sie könnten Hermione etwas antun und er machte sich Sorgen was wohl mit ihm geschehen würde, wenn er seine Aufgabe nicht erledigte. Er hoffte, Severus hatte recht und Hermione würde in Sicherheit sein, selbst wenn er seine Aufgabe nicht erfüllen konnte. Auch er versank an vielen Tagen in seinem Liebeskummer aber er hoffte im Stillen immer noch, dass sie noch eine Chance hätten und irgendwann wieder zusammen kommen würden.
 

So gingen die Wochen ins Land, bis es nur noch drei Wochen bis zu den Sommerferien waren. Die alljährlichen Prüfungsvorbereitungen setzten ein und Hermione stürzte sich noch mehr als zuvor in die Arbeit. Während Draco dieses Jahr die Prüfungen vollkommen egal waren.

Sie kommen......

Kapitel 33:
 

Schon seit zwei Tagen versuchte Draco Hermione ab zu fangen oder sie irgendwo alleine zu treffen, denn seit zwei Tagen wusste er, dass sie Sonntagabend ins Schloss eindringen würden, schließlich war es seine Aufgabe ihnen Zutritt zu verschaffen und seit dem er das Verschwindekabinett repariert hatte, mussten sie nur noch einen geeigneten Termin finden und der schien Sonntag zu sein. Draco wusste zwar nicht warum, aber anscheinend würde Dumbledore in den Abendstunden nicht in Hogwards sein und wenn er wieder zurück käme, würden sie ihn bereits erwarten. Draco sollte dann den zweiten Teil seiner Aufgabe erfüllen, den vor dem er sich am meisten fürchtete. Er würde Dumbledore töten müssen. Jetzt war es bereits Samstagnachmittag. Ihm rannte die Zeit davon, er musste unbedingt Hermione sprechen. Ziellos irrte er durch die Gänge.

Er war heute bereits mehrfach in der Bibliothek gewesen, doch sie war nicht da. Mittlerweile war es ihm sogar egal ob er sie alleine antreffen würde, denn er musste sie einfach sprechen. Er wollte ihr Sagen, dass sie sich morgen nicht einmischen sollte, dass sie sich alle in Sicherheit bringen sollten und sie sich aus dem Kampf heraus halten müsse. Niemals würde er es sich verzeihen können, wenn sie von einem der Todesser verletzt oder gar getötet würde, die er nach Hogwards gelassen hatte. Auch wollte er, dass alle anderen Schüler in Sicherheit waren. Er konnte sich selber nicht mehr retten, aber wenigstens die anderen.

So in Gedanken war er wieder auf dem Weg zur Bibliothek, als er vor sich braune, buschige Locken schnell um die nächste Ecke verschwinden sah. Er begann zu rennen, er musste sie einfach einholen. Sie war schon fast um die nächste Ecke gebogen, als er sie erreichte: „Hermione, warte, ich muss mit dir reden.“, rief er ihr hinterher. Er sah, dass sie zögerte, doch sie blieb stehen. Erleichtert schloss er schnell zu ihr auf und begann leicht außer Atem zu sprechen.
 

Hermione war überrascht, dass er auf einmal alleine mit ihr sprechen wollte. Was hatte er wohl jetzt wieder zu sagen, wollte er sie weiter beleidigen? Schon seit Wochen hatte er kein Wort mehr an sie gewandt, nicht mal beleidigt hatte er sie im letzten halben Jahr. Irgendwie fühlte es sich gut an, ihren Namen wieder aus seinem Munde zu hören und das war es auch, was sie veranlasste stehen zu bleiben. Abwartend blickte sie ihn an. Er sah nicht gut aus, stellte sie fest. Abgekämpft, übernächtigt und seine sonst so penibel gestylten Haare hingen im nachlässig ins Gesicht. Eindringlich begann Draco zu sprechen: „Hermione, sie kommen morgen.“, dabei deutete er mit seiner Hand auf das Mal an seinem Arm. „Verstehst du? Sie kommen morgen Abend, bitte bring dich in Sicherheit, du darfst nicht kämpfen.“ Damit drehte er sich um und bevor sie etwas erwidern konnte, war er schon um die nächste Ecke verschwunden. Nur langsam verstand sie, was er ihr gerade hatte sagen wollen. Das konnte doch aber gar nicht möglich sein, denn Hogwards war sicher, es sei denn, jemand in Hogwards würde ihnen helfen. Und warum wollte er bloß nicht, dass sie kämpfte, hielt er sie etwa für so schwach, oder hatte er etwa doch noch Gefühle für sie. Hermione riss sich mühsam aus ihren Gedanken. Sie musste Hilfe organisieren.

Fieberhaft überlegte Hermione zu wem sie gehen konnte.

Von Harry wusste sie, dass Dumbledore erst morgen früh zurück kehren würde, denn der Direktor hatte ihm in seiner letzten Unterrichtsstunde gesagt, dass er am weitere Recherchen betreiben würde und erst kurz vor der nächsten Unterrichtsstunde, die morgen Nachmittag sein würde, zurück käme. Hermione beschloss, dass die beste Wahl wohl Prof. McGonagall war, also machte sie sich auf direktem Weg zu ihr. Sie hoffte, dass die Hauslehrerein noch in ihrem Büro sein würde. Energisch klopft sie an ihre Tür und schon wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet und die Lehrerin sah sie streng aber freundlich an. „Wie kann ich ihnen Helfen Miss Granger? Was führt sie denn an einem Samstag zu mir?“ Hermione antworte: „Könnten ich sie kurz sprechen, darf ich rein kommen?“ Sie nickte und trat beiseite um Hermione eintreten zu lassen, dann schloss sie die Tür hinter ihr und bat sie Platz zu nehmen. Hermione setzte sich auf einen der Besucherstühle, während Prof. McGonagall sich wieder in ihrem Sessel hinter dem Schreibtisch nieder ließ. „Was führt sie also zu mir?“, fragte die Lehrerin erneut. Hermione holte tief Luft und überlegte noch wie sie beginnen sollte: „Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass morgen Abend Todesser in Hogwards eindringen werden und sie es auf Prof. Dumbledore abgesehen haben.“
 

Prof. McGonagall sah sie geschockt an, sagte dann jedoch: „Können sie mir verraten wer ihnen das zugetragen hat?“ Hermione schüttelte den Kopf und erwiderte: „Ich würde es vorziehen, die Quelle nicht zu nennen, aber glauben sie mir, er ist zuverlässig.“ „Woher kommt ihre Sicherheit, dass sie nicht einer Lüge aufgesessen sind, Miss Granger.“ Hermione überlegte, ob sie ihrer Lehrerin hier ehrlich antworten sollte, beschloss dann so ehrlich wie möglich zu sein: „Weil er erreichen wollte, das ich in Sicherheit bin, ich denke, er würde nie mit meiner Sicherheit spielen.“ Prof. McGonagall lächelte sanft: „Darf ich dann annehmen, dass ihre Quelle Mr. Malfoy ist?“ Geschockt sah Hermione sie an und sagte leise: „Woher wissen sie….?“ „Nun Miss Granger, ich habe immer ein Auge auf meine Schüler und wenn meine beste Schülerin sich so verändert, wie sie im letzten Jahr, dann fällt mir das schon auf, außerdem habe ich mit Albus über meine Beobachtungen gesprochen und er brachte mich auf die Richtige Spur. Dazu kommt noch, dass ihre Mutter mir Anfang diesen Jahres einen Brief geschrieben hat, in dem sie mich bat auf sie zu achten, denn sie machte sich große Sorgen um sie. Sie erwähnte Mr. Malfoy und schrieb auch, dass sie ihr gesagt hatten, dass er ihr Freund sei. Nun, mir ist auch aufgefallen das sie und Mr. Malfoy sich seit Anfang diesem Jahres wohl nicht mehr verstehen und ich befürchte, seine Entscheidung ein Todesser zu werden, ist daran nicht ganz unschuldig, oder?“ Hermione nickte, sie war geschockt, hatte ihre Lehrerin anscheinend alles durchschaut und das Dumbledore offensichtlich genauestens wusste was vor ging, hatte sie ja schon nach dem Gespräch mit ihm gewusst.

Wer wohl noch davon wusste. Hermione fragte leise: „Glauben sie mir also Professor?“ Prof. McGonagall sagte: „Ich werde ihnen glauben, vor allem auch, da Prof. Dumbledore ähnlich Vermutungen geäußert hat wie sie. Wir werden morgen Vorkehrungen treffen, dass alle Schüler in Sicherheit sind und der Direktor kann sicher selber für seine Sicherheit sorgen. Sie sollten jetzt zurück in ihren Gemeinschaftsraum gehen, sie müssen morgen die Aufgaben, die wir ihnen als Vertrauensschüler aufgeben gewissenhaft erfüllen und nicht versuchen mit Mr. Potter und Mr. Weasly irgendwelche Alleingänge zu starten, haben sie das Verstanden?“ Hermione nickte und verließ dann das Büro. Schnell kehre sie in den Gemeinschaftsraum zurück, wo sie begann Harry, Ron und Ginny von allem zu berichten.
 

Die vier berieten lange, wie sie morgen vor gehen könnten, letztendlich beschlossen sie, dass sie, während Harry bei Dumbledore wäre, Dumbledores Armee zusammen rufen würden und sich vorbereiten würden. Sie schmiedeten an diesem Nachmittag noch lange Pläne und alle vier waren sich einig, an McGonagalls Anweisung sich nicht ein zu mischen, würden sie sich nicht halten.

Am nächsten Nachmittag ging Harry zum Unterricht zu Dumbledore, während die Hauslehrer in ihren Häusern verkündeten, dass es heute in den Gemeinschaftsräumen Abendessen geben würde und aufgrund besondere Vorkommnisse die Ausgangssperre bereits um 18 Uhr beginnen würde. Die Schüler stellten zwar Fragen und schnell waren viele Gerüchte im Umlauf, aber die Lehrer schwiegen beharrlich über den wirklichen Grund für die Vorsichtsmaßnahmen. Am späten Nachmittag kam Harry dann sehr aufgeregt von seiner Unterrichtstunde bei Dumbledore zurück.
 

Eilig begab er sich in den Schlafsaal und forderte Hermione und Ron auf ihm zu folgen. In kurzen Sätzen erklärte er ihnen, dass er mit Dumbledore das Schloss verlassen würde, da er anscheinend endlich einen Horkrux gefunden hatte. Besorgt sahen die beiden Freund Harry an, der dabei war in seinem Koffer zu kramen. Er zog die kleine Phiole heraus, in der der Felix Felices war, den er in Slughorns Unterricht gewonnen hatte. Während er seinen Umhang sucht, Hermione die Karte des Rumtreibers aushändigte und sich schon auf dem Weg aus dem Saal befand, drückt er Ron die Phiole in die Hand und sagte zu seinen Freunden: „Nehmt beide davon, gebt auch Ginny, Neville und Luna etwas ab. Die Todesser werden sehr sicher heute Abend kommen, das ist die perfekte Gelegenheit, wenn Dumbledore nicht da ist. Ich will, dass ihr unseren Plan umsetzt, ruft die DA zusammen. Passt auf euch auf.“

Damit verließ er eilends den Schlafsaal und den Gemeinschaftsraum. Hermione und Ron beschlossen mit dem Zusammenrufen der DA sofort zu beginnen, den Trank aber erst kurz vor Beginn des Kampfes zu nehmen. Hermione nahm ihre magische Münze aus ihrem Umhang, berührte sie mit ihrem Zauberstab und berief so ein sofortiges Treffen der DA im Raum der Wünsche an, danach machten sie sich gemeinsam auf dem Weg in den siebten Stock und warteten dort mit der Karte der Rumtreiber auf die anderen. Nach und nach kamen immer mehr Schüler an, die Ron dann in den Raum brachte, während Hermione noch die Karte beobachtete. Als sie sich sicher war, das alle, die helfen wollten da waren, und keine Schüler mehr auf der Karte unterwegs waren zu ihnen, ging auch sie in den Raum der Wünsche.
 

Tuschelnd standen die Schüler in kleinen Grüppchen zusammen und spekulierten über die Geschehnisse. Schließlich war es Hermione, die sich vor ihre Mitschüler stellte und zu erklären begann: „Ihr wundert euch sicher schon, wo Harry ist. Er hat Ron und mich gebeten die DA wieder ein zu berufen, denn der Ernstfall wird wohl in ein paar Stunden eintreten, daher auch die verfrühte Ausgangssperre. Wir haben geplant, dass ihr alle vor Beginn der Ausgangssperre wieder in den Gemeinschaftsräumen seid, daher haben wir jetzt nicht viel Zeit. Wir wollen heute die Lehrer unterstützen, die Jüngern Jahrgänge zu schützen, denn anscheinend halte die Lehrer es nicht für nötig uns ein zu setzten. Ihr sollte darauf vorbereitet sein gegen Todesser zu kämpfen, die in Hogwards eindringen werden. Ihr habt im letzten Jahr hier alle viel gelernt, wendet es heute an und seid nicht zimperlich. Also, seit heute Abend wachsam und passt auf euch auf. Ihr solltet jetzt alle schnell in die Gemeinschaftsräume zurück gehen und vielleicht findet ihr ja noch Mitschüler aus den höheren Jahrgängen, die jetzt nicht hier sind, aber trotzdem helfen können. Wir sehen und hoffentlich morgen alle wieder und ich wünsche euch viel Glück.“ Hermione schlängelte sich zwischen den Schülergrüppchen hindurch und ging zu Luna, Neville und Ginny, die gemeinsam aus der Bibliothek in den Raum gekommen waren.
 

Fragend sah Ginny Hermione an: „Geht es Harry gut?“ Hermione nickte und antworte: „Er ist sicherer als der Rest von uns, er ist bei Dumbledore.“ Ginny nickte erleichtert. Als die anderen den Raum verlassen hatten, zog Ron die Phiole aus seinem Umhang und erklärte Ginny, Luna und Neville was es damit auf sich hatte. Als erstes nahm Ron selber einen kleinen Schluck von dem Trank, reichte ihn dann er Hermione weiter, die in die Runde sagte: „Jeder nur einen kleinen Schluck, damit er für uns alle reicht.“ Nachdem sie getrunken hatte, kam Ginny dran und dann Luna und Neville. Neville reichte die Phiole wieder an Hermione zurück, die sie einsteckte, jedoch zuvor bemerkte, dass noch etwas von dem Trank da war. Gemeinsam beschlossen sie, selber nun auch zurück in die Gemeinschaftsräume zu gehen.
 

Kurz bevor die vier Griffindors im Gemeinschaftsraum ankamen, hielt Hermione sie auf und bat Ron ihr die Karte des Rumtreibers zu geben. Er händigte sie ihr aus und mit den Worten: „Ich habe noch eine Idee und muss noch etwas erledigen.“ Verabschiedete sich Hermione sehr schnell. Als sie um die nächste Ecke gebogen war, lehnte sie sich an die Wand und öffnete die Karte. Mit ihrem Zauberstab aktivierte sie sie. Fieberhaft suchte sie die Karte ab und hoffte, dass er nicht in seinem Gemeinschaftsraum wäre. Sie fand ihn schließlich auf dem Weg zum Raum der Wünsche. Schnell begann sie zurück zum Raum der Wünsche zu laufen. Zwar war sie sich unsicher, ob sie wirklich das Richtige tat, schließlich unterstützte sie so den Feind, aber er hatte sie doch auch gewarnt. Als sie im siebten Stock angekommen war, sah sie erneut auf die Karte und stellte fest das Draco noch einige Korridore von ihr Entfernt war.

Sie lehnte sich an die Wand und wartete auf ihn. Schon wenige Minuten später betrat er den Flur und blieb, als er sie sah, stehen. Kurz schien es, als wolle er gleich wieder umdrehen, entschied sich dann doch offensichtlich um und ging direkt auf Hermione zu. „Was willst du hier? Hast du mich nicht verstanden, bring dich in Sicherheit.“, fuhr er sie an. Hermione lächelte traurig und sage: „Solange ich dich nicht in Sicherheit weiß, ist das sehr schwer für mich, daher will ich, dass du das hier nimmst. Ich weiß, dass du nicht wirklich böse bist und du wirst, genau wie wir anderen, heute großes Glück brauen um heile hier heraus zu kommen. In der Phiole ist jetzt noch sehr wenig Trank, nimm ihn. Pass auf dich auf.“ Schnell hatte sie sich umgedreht und verließ rennend den Korridor. Sie rannte, bis sie das Portraitloch des Griffindorturms erreichte.
 

Draco sah verwunderte die kleine Phiole in seiner Hand an. In ihr befand sich eine klare, goldfarbene Flüssigkeit. Er erkannte die Phiole als die wieder, die Prof. Slughorn an Harry übergeben hatte. Erstaunt fragte er sich ob sie ihm gerade wirklich etwas Flüssiges Glück gegeben hatte. Ihre Worte kamen ihm wieder in den Sinn. Sie wollte, dass auch er in Sicherheit war und sie hielt ihn nicht für böse. Irgendwie war er erleichtert, doch jetzt war keine Zeit für Freude, er musste das Verschwindekabinett vorbereiten, damit die Todesser in einer Stunde kommen konnten. Er Entkorkte die Phiole und nahm vorsichtig einen kleinen Schluck. Ihm kam der Gedanke, dass sie ihm sicher nicht geholfen hätte, wenn sie auch nur ahnen würde, was er tun sollte, außer die Todesser nach Hogwards zu bringen. Er war sich jedoch sicher, dass er Dumbledore nicht würde töten können und hoffte, dass er durch den Trank heile hier raus kam. Er betrat den Raum der Wünsche und begann mit seiner Arbeit.

Das Ende eines großen Mannes.

Kapitel 34:
 

Nachdem Draco das Verschwindekabinett vorbetet hatte, verließ er den Raum der Wünsche wieder, denn weder wollte, noch musste er anwesend sein, wenn die Todesser ankamen. Er würde sich jetzt auf die Suche nach Dumbledore machen um es wenigstens so aussehen zu lassen, als ob er seinen Auftrag ausführen wolle. Leider wusste er nicht, was er wirklich tun sollte, wenn er den Direktor fände. Er lief ziellos durch Schloss, doch irgendwas zog ihn immer mehr zum Astronomieturm. Diesem Gefühl nachgebend, machte er sich auf den Weg zum Turm. Mittlerweile war es später Abend und die Ausgangssperre eigentlich schon längst in Kraft getreten, doch wie durch ein Wunder, war Draco bisher auf keinen Lehrer getroffen. Langsam stieg er die Stufen zum Astronomieturm rauf und bliebt dann auf dem letzten Absatz stehen. Er konnte das nicht, niemals würde er einen Todesfluch abgeben können. Seine Knie gaben nach und er ließ sich auf die Treppe sinken. Deprimiert und unfähig zu handeln, saß er auf der Treppe und versuchte verzweifelt einen Ausweg aus seiner Situation zu finden, als er auf ein Mal Stimmen oberhalb von sich auf der Plattform des Turmes hörte. Langsam stand er auf und ging mit leicht zittrigen Beinen nach oben.
 

Geschockt sah er, das Dumbledore auf der obersten Plattform des Turmes stand. Er hatte so sehr gehofft, ihn einfach nicht zu finden und sich so aus seiner Aufgabe zu stehlen. Mit zitternden Händen erhob er seinen Zauberstab, während der Direktor in nur freundlich anlächelte und sagte: „Guten Abend Draco.“ Er wusste nicht was er tun sollte, suchend sah er sich nach der Person um, mit der der Professor geredet hatte, doch da war niemand, also fragte er: „Mit wem haben sie geredet?“ Dumbledore lächelte schelmisch: „Wissen sie Draco, ich bin alt und manchmal hilft es mir Selbstgespräche zu führen um meine Gedanken zu ordnen. Doch was wollen sie so spät hier oben Draco? Sollten sie nicht in den Kerkern bei ihren Freunden sein.“ Verzweifelte Wut kochte in Draco hoch. „Sein sie still, sie wissen ja gar nichts, ich soll sie töten. Expeliarmus.“, rief Draco. Der alte Zauberer lächelte ihn weiter freundlich an, während sein Zauberstab einige Meter von ihm entfernt auf den Boden fiel. „Sie werden mich nicht töten, Draco, sie sind kein Mörder. Denken sie an das, was ich ihnen gegeben habe, sie müssen das anwenden können.“, sprach der Professor ruhig, als sie Schritte hinter sich auf der Treppe hörten.

Draco blickte sich ängstlich um. Einerseits hoffte er, dass man ihn nun erwischen würde und alles aus währe, andererseits hoffte er, dass es die Todesser waren, die ihm seine Aufgabe abnahmen. Er wollte eigentlich nur noch hier weg. Erleichtert sah er wie sein Patenonkel den Raum betrat. Sein Onkel sah ihn kurz traurig an, doch schon Sekunden später hatte er seine Maske wieder aufgesetzt und blickte Dumbledore kalt an. Draco verstand nicht mehr, was hier passiert, aber er war erleichtert, dass Severus nun da war, schließlich hatte ihm dieser Versprochen ihm bei zu stehen. Auf ein Mal war lautes gepolter auf der Treppe zu hören und mehrere Todesser stürmten die Treppe herauf. Draco war geschockt, jetzt musste er doch handeln, währenddessen war ihm nicht entgangen, dass der Direktor und sein Onkel sich musterten, als ob sie sich still austauschten. Schließlich sagte Severus leise, sodass es nur Draco hören konnte: „Ich übernehme das jetzt.“ Draco fiel ein Stein vom Herzen, doch gleichzeitig war er entsetzt, wollte er wirklich Dumbledore töten? Erst als er den grünen Blitz aus dem Zauberstab seines Onkels strömen sah, wurde ihm bewusst, dass er es wirklich getan hatte. Sein Onkel hatte vor Dumbledore zu töten, aber warum tat er das, anscheinend verstand er sich doch gut mit dem alten Zauberer.
 

Draco war geschockt und so erlebte er auch nur wie in Trance, dass Severus ihn am Arm gegriffen hatte und ihn die Treppe runter zog. Am Fuß des Astronomieturmes tobte ein wilder Kampf zwischen Todessern und Schülern und Lehrern. Draco bemerkte nicht wirklich, wie er von seinem Onkel getrennt wurde und auch seinen Zauberstab hielt er nur nutzlos nach unten gesenkt in der Hand.

Auf einmal wurde er heftig am Arm gepackt und zur Seite in eine Ecke gerissen. Durch den Schreck erwachte er endlich aus seiner Trance. Er wollte protestieren, doch als er sich umdrehte und den Eingreifer ansah, sah er Hermione vor sich, die ihn panisch ansah. „Sag mal spinnst du? Da sausen Flüche auf dich zu und du weichst nicht mal aus? Willst du jetzt doch noch sterben, oder was ist mir dir los? Hast du mir nicht zugehört, du sollst auf dich aufpassen.“, fuhr sie ihn aufgebracht an.

In ihren Augen funkelte Wut und Trauer. Stürmisch fiel sie ihm um den Hals und drückte sich so nah an ihn, wie sie konnte. Draco war total überrumpelt von ihrer Standpauke und ihren aufgewühlten Gefühlen wegen ihm. Nur langsam konnte er ihre Umarmung erwidern. Er schloss die Arme um sie und zog sie noch enger an sich. Ein unbeschreibliches Hochgefühl durchflutete ihn, er hatte gedacht sie niemals wieder so in den Armen halten zu dürfen. Auf einmal spürte er, wie sich Hermione langsam von ihm löste, viel zu früh für seinen Geschmack, entfernte sie sich von ihm, nur um sich ihm dann erneut zu nähern und ihn zu küssen. Voller Leidenschaft und drängend legte sie ihre Lippen auf seine und küsste ihn stürmisch.

Nur zu gerne erwiderte er den leidenschaftlichen Kuss und begann mit ihrer Zunge zu spielen. Beide vergaßen für einen kurzen Moment das Kampfgetümmel um sich. Bedauernd lösten sie sich beide recht schnell wieder aus dem Kuss. Er sah ihr tief in ihre wunderschönen braunen Augen, die ihn so liebevoll und voller Angst ansahen. Hermione flüsterte: „Ich liebe dich Draco, bitte pass auf dich auf.“ Sie wollte sich umdrehen und gehen, doch Draco hielt sie zurück. Zärtlich und unglaublich süß, küsste er sie erneut und sagte dann leise: „Ich liebe dich auch Hermione, bitte verzeih mir.“ Dann drehte er sich um und war schnell verschwunden.
 

Hermione blieb traurig zurück. Der letzte Kuss, hatte sich wie ein Abschied angefühlt, dabei hatte sie ihm doch eigentlich zeigen wollen, dass sie immer noch für ihn da war, ihn liebte und sie kämpfen würde. Sie stürzte sich wieder ins Kampfgetümmel, erkannte jedoch schnell, dass sich die Todesser bereits auf dem Rückzug befanden. Draco lief schon in Richtung des großen Portals und die anderen Todesser hatten zum Teil das Schloss schon verlassen. Als letztes folgte ihnen Snape, der wohl um seine Tarnung nicht auf zu geben, mit ihnen kämpfen musste.
 

Erst als die Todesser das Gelände von Hogwards verlassen hatte, drang die schrecklich Nachricht, dass Dumbledore getötet worden war, zu Hermione und den anderen durch. Sie konnte es nicht fassen, Dumbledore war tot und Draco hatte ihn töten sollen, jedenfalls hatte Harry es ihnen so erklärt und auch, dass letztendlich es Snape gewesen war, der ihn getötet hatte.
 

Zum Glück war außer Dumbledore niemand von den Schülern und Lehrern zu Schaden gekommen und auch die Schäden am Schloss waren minimal. Als der Kampf beendet war und die Lehrer sich sicher waren, dass keine Todesser mehr im Schloss waren, brachten die Hauslehrer alle Schüler in die Große Halle. Prof. Slughorn übernahm anstatt Prof. Snape das Haus Slytherin. Die Schüler waren in heller Aufregung als sie in ihren Morgenmänteln in der großen Halle erschienen. Die meisten von ihnen hatten schon in ihren Betten gelegten und zum Großteil nichts vom Kampf mit bekommen. Prof. McGonagall hielt es jedoch für richtig sie alle offen über die Geschehnisse des Abends zu unterrichten und zudem auch auf weiteres den Unterricht aus zu setzten. Noch war nicht klar, wann die Beerdigung und Trauerfeier für Dumbledore stattfinden würde, doch hatte das Ministerium schon sein Einverständnis gegeben, dass er auf den Ländereien von Hogwards bestattet werden durfte. In den nächsten Tagen gab es in der Schule viel zu tun. Gäste für die Trauerfeierlichkeiten reisten an und über allem hing die Trauer über Dumbledores Tot.
 

Zur Trauerfeier schließlich erschienen Zauberer und Wesen aus den verschiedensten Ländern und auch die Schüler nahmen an den Feierlichkeiten teil. Harry sah unter den Trauernden viel bekannte Gesichter, aber noch viel mehr unbekannte Gesichter. Die Leere und Trauer, die er über den Verlust seines Mentors empfand, konnte er nur mit Ginny an seiner Seite ertragen.

Hermione war in den Tagen sehr in sich gekehrt. Sie dachte an Draco und hatte schreckliche Angst um ihn, denn er hatte seine Aufgabe nicht erfüllt, denn er würde sicher dafür bestraft werden. Als Harry an ihrem letzten Tag vor der Heimreise verkündete, dass er im nächsten Jahr nicht wieder zurück nach Hogwards kommen würde, sondern nach den Horkruxen suchen, war es für Hermione und Ron klar, dass sie in begleiten würden.
 

Am Tag nach der Trauerfeier schickte Prof. McGonagall alle Schüler mit dem Hogwardsexpess in frühe Sommerferien, denn sie sah sich nicht im Stande nach allem was passiert war, den Schülern weitern Unterricht und Prüfungen auf zu bürden. Sie wollte, das alle bei ihren Familien die Gelegenheit bekamen das geschehene zu Verarbeiten.

Dracos Flucht

Kapitel 35:
 

Draco rannte aus dem Schloss und weiter zu den anderen Todessern, die die Appariergrenze gerade erreichten und apparierten. Er rannte weiter, bis auch er außerhalb der Grenzen war, doch blieb er dann unschlüssig stehen, denn er wusste nicht wohin er apparieren sollte. Er wollte nicht nach Hause, wo seine Eltern und andere Todesser warten würden und man sein Versagen diskutieren würde. Er wollte ihnen nicht Rede und Antwort stehen müssen. Er hörte Schritte hinter sich und als er sich umdrehte sah er wie sein Onkel gerade die Grenze überschritt. Schnell kam er zu ihm, griff seinen Arm und gemeinsam apparierten sie. Alles verschwamm vor Dracos Augen und als er wieder klar sehen konnte, fanden sie sich in einer menschenleeren Straße wieder, in der sich ein Haus an das andere reihte und jedes sah aus wie seine Nachbarhäuser.

Die Gegend wirkte trostlos und verlassen. „Wo sind wir hier?“, fragte Draco. Severus antwortete: „Ich wohne dort hinten und nun komm, wir sollten hier nicht so lange auf der Straße herum stehen.“ Schweigend folgte Draco seinem Onkel, der auf eines der Reihenhäuser zusteuerte. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes öffnete sich die Tür und nacheinander betraten sie das Haus. Severus deutete auf eine Tür auf der rechten Seite und sagte: „Dort geht es ins Wohnzimmer und gegenüber ist ein Bad. Machs dir erst mal bequem. Ich komme gleich wieder und dann sollten wir uns unterhalten.“ Draco nickte und Severus verschwand hoch in den ersten Stock. Draco ging auf die Tür zu, die zum Wohnzimmer führen sollte. Er öffnete sie und betrat einen gemütlichen Raum, der von einem großen Kamin dominiert wurde. Die Wände waren in Creme und Dunkelgrün gehalten, während die Möbel altmodisch und aus dunklem Holz waren. Vor dem Kamin stand ein großes, dunkelbraunes Ledersofa, auf dem cremefarbenen Kissen verteilt lagen und das von zwei Ledersesseln flankiert wurde. In einer Ecke des Raumes stand ein großer ledernen Ohrensessel der vor hohen, dunklen Bücherregalen eingerahmt wurde und daneben ein kleiner runder Tisch. An der Wand links von der Tür waren große Fenster zu sehen, die wohl auch eine Tür in den Garten bildeten. Am Tag musste es in dem Zimmer sicher schön hell sein. Draco fiel auf, dass nirgendwo Bilder oder Fotografien hingen. Ihm gefiel das Zimmer, es war gemütlich.
 

Noch während Draco sich alles ansah, betrat sein Onkel das Zimmer und sagte: „Setz dich doch.“ Mit einem Schwenk seines Zauberstabes entfachte er ein Feuer im Kamin und ließ sich dann in einen der Sessel sinken. Draco nahm auf dem Sofa Platz und schwieg. Er wusste nicht, was er sagen sollte und er erwartete ein Standpauke oder ähnliches von seinem Onkel, doch dieser sah ihn nur traurig an. Nach Minuten des Schweigens begann er schließlich zu sprechen. „Ich denke, hier fühlst du dich sicher wohler als in Malfoy Mannor und fürs erste kannst du gerne hier bleiben. Wir sind nun beide auf der Flucht.“ Draco nickte still, fragte dann jedoch: „Wieso? Warum hast du ihn getötet?“ Severus sah traurig in die Flammen, dann sagte er leise: „Er wollte es so.“ Draco verstand nicht, hatte er wirklich gesagt, dass Dumbledore es so gewollt hatte? Fragend sah er ihn an und sein Pate sprach weiter: „Du bist genau so wenig ein Todesser wie ich Draco. Wir beide wurden durch die äußeren Umstände dazu getrieben und auch wenn ich ihnen als junger Mann freiwillig beitrat, so bereute ich diesen Schritt doch sehr schnell. Ich hatte mich aus Kummer, Einsamkeit und verletztem Stolz auf die falsche Bahn bringen lassen und habe es bitter bereut. Die Frau, die ich liebte, liebte einen anderen und damit kam ich nicht klar. Als ich jedoch erfuhr, dass der Dunkle Lord sie, ihren Mann und ihren Sohn töten wollte, flehte ich um ihr Leben, doch er lachte mich nur aus. In meiner Verzweiflung über ihren Tot, ging ich zu dem einzigen Mann, vor dem der dunkle Lord Angst hatte, ich ging zu Dumbledore.

Ich wurde zu seinem Spion und nun Heute, Jahre später, musste ich meinem Freund seinen letzten Willen erfüllen. Dumbledore war krank, er überlebte die letzten Monate nur noch durch Tränke, die ich ihm brauen musste, um die Ausbreitung eines Fluches in seinem Körper zu verhindern. Sogar noch vorhin auf dem Astronomieturm bat er mich erneut darum es zu tun. Und glaub mir Draco, es war das schwerste, das ich je tun musste, denn Dumbledore war wohl mein einziger wirklicher Freund. Ich hätte dir so gerne geholfen, dass dich nicht dieses Schicksal ereilt, dass du kein Todesser werden musst, aber ich musste meine Tarnung aufrecht erhalten. Dumbledore und ich hofften beide, dass du nachdem was ich dir in den Okklumentikstunden gesagt hatte, zu ihm gehen würdest oder spätestens als er dich selber in sein Büro bat, um Hilfe fragen würdest. Ich kann verstehen, warum du dich nicht zu diesem Schritt entschließen konntest, aber ich wünschte, du hättest um Hilfe gebeten. Hermione wäre sicher gewesen, jedenfalls soweit man in diesen Zeiten als Muggelgeborene und Freundin von Harry Potter sicher sein kann. Jetzt kann ich dir nur noch helfen nicht auf zu fliegen und versuchen dich aus dem gröbsten raus zu halten. Ich habe euch gesehen, heute Abend in Hogwards, sie liebt dich immer noch, oder?“ Draco nickte und Severus fuhr fort: „Kämpfe dafür, halte durch, das ist es wert. Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben. Im Vergleich zu mir, geht es dir um einiges besser, den sie liebt dich, auch wenn es vielleicht noch lange dauern wird, bis ihr zusammen sein könnt, so lohnt es sich doch die Hoffnung nicht auf zu gebe. Ich habe nun keine Verbindung mehr zum Orden, daher können wir uns von ihnen keine Hilfe erwarten, aber wenn sich dir die Möglichkeit bietet dem allem zu entfliehen, dann tu es.“ Draco sah seinen Onkel geschockt an, es war wirklich alles wahr was die Gerüchte erzählten. Hätte er doch nur eher auf alle gehört, aber nun war es zu spät. Allerdings war er erleichtert, dass er ihm beistehen wollte. Draco beschäftigte jedoch eine Frage, die er unbedingt stellen musste: „Wer war sie? Wer war die Frau, die du geliebt hast?“ Severus überlegte, ob er es ihm wirklich sagen sollte, andererseits wusste er jetzt sowieso schon alles wichtige, da würde ihn diese Information auch nicht mehr in Gefahr bringen, als die Tatsache das Draco jetzt wusste, dass er ein Spion war.

Er würde ihm in den nächsten Tagen noch weiter Okklumentikstunden geben, damit seine Geheimnisse bei ihm sicher waren. Nach Jahren des Schweigens tat es ihm jedoch sehr gut, mit jemandem darüber zu reden. Schließlich sagte Severus leise: „Harrys Mutter. Lily Evans.“ Draco war sehr überrascht. Sein Patenonkel war in Harrys Mutter verliebt gewesen. Er überlegte, wahrscheinlich waren sie zur selben Zeit in Hogwards gewesen, vielleicht sogar in einem Jahrgang. Draco fragte vorsichtig: „Woher kanntet ihr euch?“ Severus lächelte leicht: „Wir waren Nachbarskinder und schon Freunde, bevor wir nach Hogwards kamen, ich war vom ersten Tag an von ihr fasziniert, und lange Zeit waren wir die aller besten Freunde, doch dann verliebte sie sich in James Potter. Ich habe damals viele Fehler gemacht, die sie mir nicht verzeihen konnte und ich mir bis heute auch nicht. Ich rede nicht gerne darüber und auch jetzt würde ich es eigentlich gerne vermeiden, auch wenn es gut tut.“ Draco sah seinen Onkel nachdenklich an.
 

Auf einmal konnte er vieles an ihm so viel besser verstehen. Er verstand warum er oft so verbittert wirkte, warum er manchmal so traurig war und warum er niemals eine Frau an seiner Seite gesehen hatte. Er verstand nun auch, warum er Harry im unterrichtig noch fieser behandelte als alle anderen Griffindors und warum er ihn schon in der ersten Unterrichtsstunde bloß gestellt hatte. Er hatte mit bekommen, dass alle Welt sagte Harry würde wie sein Vater aussehen und das Severus James Potter sicher nicht gemocht hatte, konnte er sich denken. Es war sicher nicht einfach für seinen Onkel gewesen in den letzten 6 Jahren fast täglich daran erinnert zu werden wer ihm die einzige Frau weg genommen hatte, die er je geliebt hatte. Schweigend saßen die beiden Männer noch lange vor dem Kamin und starrten ins Feuer.
 

Draco fasste an diesem Abend den Entschluss weiter um Hermione zu kämpfen, er wollte eine Zukunft mit ihr und er würde sie bekommen, vorher würde er nicht aufhören zu Kämpfen. Die Worte seines Onkels hatten ihn aufgerüttelt und gaben ihm Hoffnung.
 

Hallo ihr Lieben,

dies ist das letzte Kapi des 1. Teils. Morgen werde ich noch einen Epilog online stellen und dann in einigen Tagen mit dem 2. Teil beginnen.

Wer schon mal einen kleinen Vorgeschmack bekommen will, der Prolog zum zweiten Teil: Magie des Blutes, Eine Entscheidung fürs Leben, ist schon online.

Hoffnungsschimmer

Hermione saß in ihrem Zimmer und lass in einem Roman. Die Ferien hatten vor zwei Wochen begonnen. Sie würde nur noch ein paar Tage in diesem Haus verbringen, dann würde sie ihre Eltern in Sicherheit bringen und danach zu den Weaslys gehen. Harry, Ron und sie würden in den Krieg ziehen. Sie hatte Tage lang über Draco nachgedacht. Er hatte sie alle gewarnt und dennoch war er mit den Todessern geflohen. Hermione war erleichtert, das er Dumbledore nicht töten konnte. Er war kein Mörder und Hermione war froh das ihre Vermutungen dahingehend bestätigt wurden. Sie hoffte nur, er würde den Krieg überleben, auch wenn es extrem Schwierig danach für ihn werden würde. Eigentlich war es irrsinnig weit an ihm zu hängen, ihn weiter zu lieben und vor allem ihn zu vermissen und sich damit unglücklich zu machen, aber sie hatte noch Hoffnung, seine Warnung vor dem Kampf hatte ihr diese gegeben und auch ihre letztes kurzes Zusammentreffen während des Kampfes. Draco war nicht vollkommen verloren, das wusste sie. Eine weiße Schleiereule pochte an ihr Fenster, doch es war nicht Hedwig, Harrys Eule, es war Aurora, Dracos Eule. Was konnte sie nur hier wollen. Aufgeregt lief Hermione zum Fenster und öffnete es. Die Eule flog ins Zimmer und ließ sich auf Hermiones Schreibtisch nieder. Sie ging zu dem Tier und nahm ihr vorsichtig die Pergamentrolle vom Bein ab. Die Eule erhob sich, sobald sie von dem Pergament befreit war wieder und flog aus dem Zimmer. Anscheinend hat Draco ihr gesagt, dass sie nicht auf eine Antwort warten sollte.

Hermione setzte sich in ihren Schreibtischsessel, brach das Siegel und entrollte das Pergament, ihr fiel ein kleiner Stoffbeutel entgegen. Zögernd öffnete sie den Beutel und fand eine Weiße Schachfigur. Sie betrachtete die Figur genauer und erkannte die Dame aus Dracos Schachspiel. Was sollte sie denn mit der Figur, gespannt nahm sie das Pergament wieder in die Hand und zu lesen.
 

Meine geliebte Hermione,
 

ich bin sehr erleichtert, dass du den Kampf um Hogwards unverletzt überstanden hast. Ich möchte mich hier von dir verabschieden. Bitte behalte mich fürs so in Erinnerung, wie ich in unseren wenigen gemeinsamen Wochen war und nicht als das Monster, dass ich werden musste um dich zu schützen. Ich wollte kein Todesser werden, so wie ich es dir versprochen habe, doch sie erpressten mich, sie drohten mir dich zu foltern und zu töten, das konnte ich nicht riskieren. Im Krieg ist zwar jeder in Gefahr, doch ich konnte dich doch nicht zu einem ihrer direkten Ziele machen.
 

Ich möchte, dass du unsere gemeinsame Zeit in guter Erinnerung behältst, mich aber vergisst, denn ich kann dich nicht bitten auf eine Zukunft zu hoffen, die wir vielleicht nicht haben werden. Ich kann dich nicht bitten, auch mich zu warten, das wäre nicht fair.
 

Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dich so sehr weg stoßen habe, aber ich erwarte nicht, das du mir das wirklich verzeihen kannst. Es tut mir leid dir so weh getan zu haben.
 

Ich habe dich davor geliebt, ich habe dich währenddessen geliebt und ich liebe dich auch jetzt noch. Ich werde kämpfen in diesem Krieg, aber weder auf der guten, noch auf der bösen Seite. Ich werde einzig und alleine für dich kämpfen und alles tun was mir möglich ist, damit du überlebst und wir hoffentlich am Ende zusammen sein können.
 

In liebe,

dein Draco.
 

PS.: Ich will meine Dame wieder zurück, pass gut drauf auf, die Schachfiguren sind ein Erbstück und sehr wertvoll, zumindest für mich, denn in ihnen liegen für mich viele Erinnerungen.
 

ENDE
 

Hallo ihr Lieben,
 

das was erstmal. Der 1. Teil ist vorbei und ich hoffe, ihr hattet Spass daran, mir jedenfalls hat das Schreiben sehr viel Spass gemacht. Der Prolog zum zweiten Teil ist schon online und in den nächsten Tagen werden auch dort weitere Kapi online kommen. Vielleicht mögt ihr ja die Fortsetzung auch lesen: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/508143/265047/
 

Ich möchte mich ganz lieb bei -DracoMalfoy- und xSasuSakux führ ihren vielen langen Kommis bedanken. Auch vielen Dank an lil-fary, Moonshine und JO89 für eure Kommis.

Und zu guter letzt, meiner lieben Beta (die hier leider nicht Mitglied ist): *küsschen* und vielen vielen Dank, dass du meine Texte immer so schnell gelesen hast und das obwohl du gar kein Harry Potter magst. Danke Ann. :-)



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Kommentare zu dieser Fanfic (109)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:35:38+00:00 20.12.2018 14:35
Oh wie süß!!! Das kann er aber vergessen, dass Hermine ihn kampflos aufgibt! Es wird Zeit, in den Krieg zu ziehen!
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:34:05+00:00 20.12.2018 14:34
Uuuuh auf ins letzte Kapitel!
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:31:11+00:00 20.12.2018 14:31
Hermine hat hier absolutes Rückgrat bewiesen! Und Draco damit einen Hoffnungsschimmer geschenkt.
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:27:01+00:00 20.12.2018 14:27
Oh hoffentlich geht alles gut!
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:22:15+00:00 20.12.2018 14:22
Halt dich ja von Hermine fern Ron!!!
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:20:48+00:00 20.12.2018 14:20
Ok. Beide sind ziemlich verbohrt und glauben, den jeweils Anderen bestens zu kennen... Fail!
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:18:06+00:00 20.12.2018 14:18
Jetzt wird es spannend! Hat Dumbledore einen Weg gefunden, Draco aus seiner misslichen Lage zu befreien?
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:11:10+00:00 20.12.2018 14:11
Ich hoffe es geht bald wieder bergauf...
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:06:55+00:00 20.12.2018 14:06
Hermine du dumme Kuh! Lauf zurück zu ihm und hilf ihm verdammt nochmal! Die Verzweiflung in der Stimme hörst doch selbst du!
Von:  sama-chan
2018-12-20T13:03:03+00:00 20.12.2018 14:03
Ach Hermine! So dämlich bist du doch nicht! Denk mal nach! Hätte dir Draco vorher so viel Aufmerksamkeit geschenkt, nur um dich jetzt fallen zu lassen? Nie im Leben!


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