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The Narfallah Story

von

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Die Hexe und der alte König

Das Land liegt in Dunkelheit.

Die bedrohliche Ruhe breitet sich immer mehr aus.

Der leichte Wind schlängelt sich über die seichten Hügel, über die staubige Wüste, bringt leicht die wenigen Wasserstellen in Bewegung und oben in den Bergen peitscht er durch die Felsspalten.

Nichts kann die Ruhe die die Götter übers Land gelegt haben stören.

Doch, wenn man genau dem Wind lauscht trägt er ein Flüstern übers Land.

Hier bin ich. Komm. Komm her. Komm zu mir.
 

Hoch im Norden erloschen die letzten Lichter der Burg Cher Con. Die wenigen Bewohner der Festung betteten sich zur Nachtruhe. Auch Nura folgte dem Beispiel von Zareas, der sich an ihrem Bettende zusammenrollte und sich die ganze Nacht nicht fortbewegen würde. Vor dem Fenster machten es sich Taristra und Sotras bequem, gähnten ausgiebig und ließen sich vom schlaf besiegen.

Stunden verstrichen. Immer wieder warf Nura sich unruhig hin und her.

Zareas wachte auf, knurrte und sah zum Fenster. Sein knurren weckte auch seine beiden Kinder.

„Was ist Vater?", fragte Taristra.

„Hier stimmt was nicht. Irgendwas ist da draußen."

„Pandox?"

„Nein, der nicht. Etwas Unbekanntes. Etwas Mächtiges und altes."

„Schlaf wieder Vater. Du weckst sie noch auf. Den Schlaf brauch sie dringender als alles andere."

„Du hast recht."

Und wie sie recht hatte, schon tagelang konnte Nura nicht richtig schlafen, schreckte immer wieder aus dem Schlaf hoch. Zareas hatte Pandox im Verdacht, doch hatte Nura ihn nicht in ihren Träumen entdeckt. Erklären konnten sie es sich nicht. Aber sorgen machten sie sich trotzdem. Nura aß kaum noch was, wurde immer dünner und ihr Gesicht erinnerte an eine weiße Wand. Helfen konnte ihr niemand, das einzige was sie wollte war nicht allein sein. Sie fürchtete die Einsamkeit. Und so blieben ihre Wächter immer an ihrer Seite.

Die drei KatzenLöwenSeelenHunde schliefen wieder tief und fest. Zareas streckte sich und nahm nun fast das ganze Bett ein. Doch nie berührte er Nura, er wusste dass sie es nicht mochte. Nur wenn die Berührung von ihr ausging war es erlaubt.
 

Der Wind nahm zu. Pfeifte nun um die Burg. Es hörte sich an wie ein vergessener Gesang.

Hörte man genauer hin konnte man die Worte erkennen die von längst vergangener Zeit erzählten. Doch nicht nur die Stimme des Windes war zu hören.

Komm her. Ich warte auf dich. Nur auf dich.

Und schon riss Nura die Augen auf. Wieder diese Stimme. Und warum hörten sie die anderen nicht? Diese bittende und doch starke flüsternde Stimme. Wieder zog sie Nura in den Bann.

Ohne nachzudenken stand sie auf, zog sich an und ging aus ihrem Zimmer. Leise ging sie den langen Gang entlang, auf den Balkon zu um der Stimme weiter zu lauschen.

Finde mich, komm zu mir. Ich erwarte dich. Ich sehne mich nach dir.

Die blonde Hexe schloss ihre Augen, atmete die kühle Nachtluft ein und marschierte schnurstracks los. Hinunter zur Eingangshalle, holte ihren Mantel und ging auf den riesigen Wandteppich zu ihrer linken zu. Sie zog ihn leicht zur Seite und er gab eine alte, enge Treppe frei. Sie ging durch die Öffnung und zündete eine Fackel an. Das Licht erhellte die Treppe. Die Stufen und die Wände glitzerten durch die nässe. Die Stufen waren jedoch so breit das man gefahrlos hinabsteige konnte. Die einzigen Geräusche machten ihre Schuhe auf dem feuchten Stein. Eine schiere Ewigkeit dauerte es die Treppe hinunter zu gehen. Doch nun mischten sich andere Geräusche zu dem Klackern der Schuhe. Schnauben, leise und bedächtige Schritte waren zu hören. Die Fackel konnte Nura nun ausmachen, der Gang am Ende hell erleuchtet.

Sie nahm die letzten Stufen und fand sich nun in einer Höhle wieder. Überall an den Wänden flackerten kleine Kerzen und an der Decke schwirrten kleine Lichter umher. Die Höhle war sehr groß, doch nahm sie nur einen kleinen Teil unter dem Berg ein. Nura ließ ihren Blick durch die Höhle streifen. Kahle Wände, ein paar Wassertropfen von der Decke fanden ihren Weg zum Boden. In einer kleinen Ecke war alles mit Stroh ausgelegt, Decken hingen von dem kleinen Geländer hinab sodass sie die Handläufe fast vollständig bedeckten. Doch die Ecke, die einen Ruheplatz glich, war leer.

Und wieder ließ sie ihre blauen Augen durch die Höhle wandern bis sie entdeckte was sie suchte.

„Was tust du so spät hier?"

„Wir müssen weg Storkar."

Nura ging auf ihren großen Hengst zu, sah ihm tief in seine türkisen Augen und griff nach einer Strähne seiner feinen schwarzen Mähne.

„Wo willst du hin?"

„Das weiß ich noch nicht. Das kann ich dir erst sagen wenn wir aufgebrochen sind."

„Weiß Zareas bescheid?"

„Nein, er schläft."

„Und das solltest du auch tun. Und nicht nachts umherwandern nur weil du nicht schlafen kannst! Weißt du was ich für einen Ärger bekomm? Was wenn wir unterwegs angegriffen werden? Was wenn du schwer verletzt wirst? Zareas prügelt mir meine Seele aus dem Leib und gibt sie einen seiner Kinder zum fressen!"

„Das lass ich nicht zu du alter Angsthase. Aber du scheinst wirklich besorgt zu sein. Ich hab dich noch nie so viel reden hören."

„Natürlich mach ich mir sorgen."

„Das musst du nicht. Ich bin mir sicher das, wenn wir zurück sind, es mir viel besser gehen wird. Und nun komm. Ich will vor Sonnenaufgang zurück sein. Und ich will nicht von einem Gott gesehen werden."

„Also schön, Wohin?"

„Zur großen Schlucht."

Storkar sah sie entsetzt an.

„Was willst du denn da?"

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nur dass ich da hin muss. Versteh doch."

„Was immer du willst."

Nura nickte und schwang sich auf Storkars Rücken. Sie preschten aus der Höhle hinaus in die kalte Nacht. Der Weg zur Schlucht dauerte nicht lang, Nura stieg von Storkars Rücken ab und beäugte misstrauisch die Pechschwarze Schlucht.

Nicht hier. Komm zu den Gräbern, hier hoch im Norden. Hier wirst du mich finden. Komm.

„Wir sind hier falsch. Wo sind hier Gräber Storkar?"

„Überall. Überall liegen in Bauch der Erde die Toten."

„Ich such die Gräber im Norden."

Storkar überlegte kurz und sah Nura dann mit großen Augen an.

„Du meinst doch nicht etwa Die Gräber des Nordens?"

„Wohl doch. Reicht die Schlucht soweit?"

„Sie endet ein paar Meilen vor der Küste. Was willst du da?"

„Lass uns aufbrechen. Wir haben nicht mehr viel Zeit."

Und sie galoppierten die Schlucht entlang, darauf bedacht nie zu nah an ihr zu sein. Denn niemand wusste wann der weiße Geist nach oben kommen würde. Und sie wollten es auch nicht hinaufbeschwören.

„Beeil dich, bald bricht der Tag an."

„Schneller geht nicht. Und der Tagesanbruch ist noch einige Stunden entfernt."

Der Mond stand hoch am Himmel und leuchtete ihnen den Weg. Sie sahen plötzlich den Boden glitzern und steuerten direkt darauf zu.

Je näher sie kamen desto mehr konnten sie sehen. Der glitzernde Boden war ein See der das Licht des Mondes spiegelte.

„Storkar? Wo sind wir hier?"

„Siehst du den See hinter diesem?"

Nura nickte.

„Das sind die Zwillingsseen, auch als Gräber des Nordens bekannt."

„Das sind die Gräber?"

„Dort unten auf dem Grund der Seen liegen tausende Kreaturen, verdammt ihr Dasein zu fristen und erst dann wieder hinaufzukommen wenn ihr Herr erwacht ist."

„Und wer ist ihr Herr?"

„Nura das ist eine Legende, ne Schauergeschichte. Erfunden um neugierige Lebewesen wie dich davon abzuhalten die Seen zu untersuchen"

„Aber der Name muss doch seine Begründung haben."

„Ich versuch mal was darüber raus zu finden."

„Und wie?"

„Parakorn, der liebt es zu quatschen."

„Tz, der Clown der Götter."

„Los guck was du hier willst und dann lass uns abhauen."

Sie schritten auf die Schlucht zu, Nura kniete sich an den Abgrund der Klippe und sah hinunter.

Von unten drang nichts nach oben und das Licht was der Mond spendete wurde von der Finsternis verschluckt.

„Verdammt, hier ist auch nichts. Ich gebe auf. Los lass uns nach Hause großer."

„Endlich wirst du vernünftig."

Nura drehte sich um und machte ein paar Schritte auf Storkar zu und da hörte sie es wieder.

Komm hier runter. Komm, es ist nicht mehr weit. Steige die geheimen Stufen hinab.

Nura sah über ihre Schulter noch einmal zur Schlucht.

„Was ist? Komm lass uns los."

„Nein, ich gehe runter!"

„Was? Bist du bescheuert?!"

„Ich gehe runter, warte hier."

„Vergiss es! Du gehst da nicht runter!"

„Ich muss!"

„Dann komm ich mit."

„Wie willst du denn da runterkommen?"

„Wozu bist du ne Hexe? Du bekommst mich da schon runter."

„Du bleibst hier."

„Entweder ich komm mit oder wir gehen jetzt nach Hause!"

„Man du bist ja schlimmer als Zareas! Also gut komm her."

Nura stieg auf Storkars Rücken und ließ ihm mit einem Zauber Flügel wachsen. Sie sanken beide nun hinab in die Dunkelheit. Nura ließ kleine Lichter erscheinen, die ihnen die Dunkelheit erhellen sollten, doch selbst die Lichter hatten Schwierigkeiten mit dieser Aufgabe.

„Es hilft wohl nichts. Du brauchst mehr Licht", flüsterte Storkar.

„Warum flüsterst du?" Sie nahm seinen Rat an und vergrößerte die Lichter. Und tatsächlich es half, wenn auch nur ein wenig.

„Ich hab Angst."

„Musst du nicht Storkar. Ich bin ja da."

Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor als sie in die tiefen der Schlucht vordrangen. Und dann, nach wer weiß wie vielen Meilen, kamen sie am Grund der Schlucht an

„Ich glaube nun kann ich mehr Licht riskieren. Storkar du zitterst ja."

„Wir sollten nicht hier sein. Das ist nicht gut."

Nura ließ die kleinen Lichtkugeln verschwinden und eine große auftauchen. Sie trauten ihren Augen nicht. Sie standen vor einem riesigen Tor. Nura ging näher an das Tor heran und konnte die Figuren darauf erkennen.

„Was ist das?"

„Ich fass es nicht. Das ist die Geschichte des Landes. Alles was je passiert ist. Nura wir sollten verschwinden."

„Sieh dir das an, so sah Narfallah mal aus? Es muss ein schönes Land gewesen sein. Was ist nur passiert?"

Sie sahen sich die Bilder auf dem Tor genauer an doch konnten sie sich trotz der Bilder nicht erklären was damals passiert ist.

Komm herein. Keine Angst. Dir wird nichts geschehen. Ich habe Antworten auf all deine Fragen. Ich kann dir geben was immer du willst.

„Komm wir versuchen das Tor aufzumachen."

„Was??", piepste Storkar entsetzt, „Vergiss es. Lass uns abhaun!"

Doch Nura hörte nicht auf ihn sie berührte das steinerne Tor und es gab nach. Öffnete sich und gab einen langen, mit Fackeln beleuchteten Gang frei.

„Los du Angsthase. Vorwärts!"

„Ich kann mich nicht bewegen. Wir werden bestraft wenn wir hier hinein gehen."

„Nun hab dich nicht so. Wer soll uns schon bestrafen!?"

Nura kletterte auf Storkars Rücken, bedacht seine Flügel nicht zu treffen, und trieb ihn vorwärts. Vorsichtig und voller Angst setzte Storkar einen Huf vor den anderen.

Das einzige Geräusch gaben Storkars Hufe von sich als sie durch den Gang liefen.

Wie lange sie unterwegs waren vermochten sie nicht zu sagen. Sie sahen nichts weiter als Gestein und Fackeln. Doch dort hinten, fast am Ende des Pfades konnten sie einen Lichtstrahl sehen.

Nuras Augen leuchteten vor Aufregung, was man von Storkar nicht behaupten konnte. Seine Angst hielt ihn gefangen, er war nur noch nicht umgedreht und abgehauen weil Nura ihn nicht ließ.

Sie hatten das Licht erreicht und beiden stockte der Atem. Vor ihnen stand ein Pferd aus Metall. Riesig und eindrucksvoll. Nura stieg von Storkars Rücken ab und sah sich die Skulptur näher an.

„Wer ist das?"

„Ich weiß es nicht. Und ich will es nicht wissen. Können wir endlich von hier weg?"

„Pst. Hier wirken Zauber."

Nura ging auf die Skulptur zu, legte ihre Hand auf den Kopf und sagte: „Wer bist du? Was bist du?"

Ich bin der den Daimian fürchtet. Ich bin der der ihn vom Thron stürzen kann. Ich bin der einzige der ihm gewachsen ist. Und deshalb wurde ich weggesperrt. Hilf mir den Gott zu stürzen und das Land wieder erblühen zu lassen. Hilf mir und du wirst unter meinem Schutze stehen.

Die Erkenntnis sich nicht mehr mit Daimian und seinen Dienern herumschlagen zu müssen erfreute Nura und so ignorierte sie die Stimme in ihr. Die Stimme die ihr sagte das dass war sie hörte nicht stimmen konnte.

„Ich löse die Ketten die dich gefangen halten. Ich geb dich frei, erwache zu neuen Leben. Erwache. Erwache."

Die Augen der Skulptur begannen zu glühen und alle Zauber die auf ihr langen erlischten. Das Metall floss von seinem Körper und gab das weiß schwarze Fell frei. Die Pechschwarzen zuckten vor Freude und Wahn.

Jetzt wusste Nura was es war. Ein TorKail. Ein TorKail der nicht umsonst eingesperrt war.

„Ich danke dir,", säuselte er, seine Stimme war wie Eis das sich durch das Fleisch bohrte,„ Ja ich danke dir das du mich befreit hast. Aber leider wird nun jemand meinen Platz hier einnehmen müssen."

Nura konnte sich nicht bewegen, ganz zu schweigen von Storkar der zusammengebrochen war.

„Und wer könnte dafür besser geeignet sein meinen Platz einzunehmen, als die Person die mich befreit hat?"

„Aber ich … ich … das wollte ich nicht."

„Dafür ist es zu spät. Deine Rolle in dieser Geschichte ist vorbei. Sie endet nun damit dass du hier dein Dasein fristen musst. Abgeschnitten von der Außenwelt. Versteckt vor allem."

Der TorKail grub seine Zähne in Nuras Schulter und warf sie gegen das Gestein. Sie sackte zusammen und fiel genau auf die Stelle wo eben noch der TorKail als Skulptur gestanden hatte. Nura sah auf, doch sie konnte sich nicht mehr bewegen. Ihr Körper überzog sich mit Metall und bedeckte sie vollständig.

Jetzt erinnerte nur noch diese eine neue Skulptur an die Hexe die alles zerstörte was der schwarze Gott jemals aufgebaut hatte.

Der TorKail ging auf Storkar zu der langsam wieder zu Bewusstsein kam. Sein erster Blick fiel auf Nura die in Metall eingeschlossen auf dem Boden lag.

„Nein.", flüsterte er.

„Sie hätte auf dich hören sollen. Doch ist dies nun mal das Los der Menschen. Nie können sie einschätzen was das Beste für sie ist. Doch du konntest das. Blöd nur, dass ihr das nun nichts mehr nützt. Und auch du nützt mir nichts."

„Wer bist du?"

„Ich bin Parkur, Leithengst der TorKail, Herr der toten Armee und der neue Herrscher Narfallah's. Jedenfalls wenn ich Daimian endgültig erledigt hab."

„Das schaffst du nicht. Niemals!"

„Das werden wir sehen."

Parkur ging einen weiteren Schritt auf Storkar zu, hob seinen riesigen Huf und ließ ihn mit voller Wucht auf Storkars Bein knallen. Storkar schrie, als seine Knochen brachen und Parkur seinen Kopf senkte und ihm das Fleisch aus dem Hals riss.

„Ah, frisches Fleisch, der Geschmack des Blutes. Wie habe ich euch vermisst."

Kichernd ließ Parkur die beiden Figuren hinter sich zurück. Wanderte durch die Schlucht, passierte das Tor das ihn gefangen hielt. Und er sprang die Felswände nach oben. Wie eine Feder tanzte er auf den Felsen bis er schließlich vor der Schlucht stand.

Die frische Luft sog er in sich hinein und seine Augen loderten vor Vergeltung. Nicht konnte ihn jetzt noch aufhalten. Er sah zu den Zwillingsseen und trabte auf sie zu. Sein Blick fiel auf einen Felsvorsprung. Auf diesen schritt er zu, kletterte nach oben und ließ seinen Blick über das Land streifen. Verändert hatte sich nicht viel. Doch das kümmerte ihn nicht. Seine ganze Konzentration richtete er nun auf den See.

„Aus der Tiefe drang heraus,

was einst vorborgen war.

Erhebt euch nun aus eurem Schlaf.

Wacht auf meine Brüder und Schwestern, meine Kinder und Verbündeten.

Es ist an der Zeit uns das zurück zu holen was man uns einst nahm.

Wie ein Feuer fegen wir übers Land,

nicht wird uns aufhalten.

Erwacht nun und steigt aus eurem Grad empor."

Das Wasser des Sees wurde unruhig, hohe Wellen entstanden und aus dem Wellen kamen sie. Hunderte, Tausende TorKail die am Grund des Sees verborgen waren. Der Boden wurde mit weiß schwarzen Leibern bedeckt, so wie es einst vor hunderten von Jahren war. Zufrieden ließ Parkur den Blick über die wohl größte und mächtigste Herde wandern die es jemals gegeben hatte.

Er war bereit. War bereit sich das zurückzuholen was ihm gestohlen wurde.

Die Rückkehr der TorKail

Sie kamen. So zahlreich wie in vergangenen Zeiten. Sie drängten sich aus den Fluten, jeder wollte an Land. Ein Meer aus Pferdeleibern die begierig die Zähne bleckten, die frische Luft einsogen. Tausende von Hufen klapperten auf dem Gestein, es hörte sich an wie Donnergrollen. Sie alle sahen auf zu ihrem Leithengst, fauchten, kreischten und knurrten.

„Die Zeit ist gekommen meine Brüder. Zu lange wurden wir gefangen gehalten. Zu lange mussten wir ausharren, doch jetzt ist der Moment gekommen. Holen wir uns alles wieder. Üben wir Vergeltung an jenen die uns so schändlich verraten hatten. Reißen wir Ihre Kehlen auf. Denn anders als wir konnten sie ihr Leben in Freiheit verbringen. Seht was aus diesem Land geworden ist. Ein Land was Verräter, Schwächlinge und andere verdammte Kreaturen beherbergt. Doch damit ist Schluss wir haben genug gewartet. Ziehen wir in unsere letzte Schlacht."

Zustimmung kam von jeden TorKail. Sogar die wenigen Fohlen die in dem See gefangen waren machten sich zum Kampf bereit. Parkur sprang von seinem Felsen hinunter und landete genau vor seiner Herde.

„Aber erst holen wir unsere Brüder zurück. Zulange mussten sie, wie ich, in dieser Verdammten Schlucht ausharren."
 

Thiugothika hatte es sich auf dem weichen Gras bequem gemacht, schlafen konnte sie nicht. Hier brauchte sie keinen Schlaf. Sie hörte ein leises Rauschen und kurz darauf waren vom Gras gedämpfte Schritte zu hören. Sie spitzte ihre Ohren und schnaubte leise.

„Hab ich dich geweckt?", hörte sie eine vertraute Stimme sagen. Sie richtete sich auf und sah in die schwarzen Augen ihres Gefährten. Noch immer konnte sie es nicht fassen dass sie von Daimian ausgewählt wurde an seiner Seite zu leben.

„Nein, ich war wach."

„Gut, ich hätte mir Vorwürfe gemacht wenn ich dich aus deinem Schlaf gerissen hätte."

Er ließ sich neben Thiugothika nieder und legte seinen riesigen Kopf auf ihren Rücken und schloss die Augen. „Sag wenn es zu schwer wird", murmelte Daimian.

Einige Zeit langen sie so da, niemand sagte etwas. Die Stille wurde wieder von Hufschlägen durchbrochen.

„Daimian, hey Boss! Da ist was Blödes passiert. Hey pennt ihr? Boss?!"

„Ach halt doch die Klappe was willst du? Du störst!"

„Sorry, aber da ist echt was bescheuertes passiert."

„Und was? Wenn nicht wichtig ist kannst du was erleben."

„Kurzform oder ausführlich?"

„Man nerv nicht."

„Parkur ist wieder da."

„Blödsinn kann er gar nicht."

„Wenn ich es doch sage.

„Der ist eingesperrt, kann sich nicht mal bewegen."

„Aber…", weiter kam Parakorn gar nicht, schon wurde er von Lance, der gehetzt zu Daimian rannte, umgeworfen.

„TorKail- Armee marschiert auf uns zu. Was willst du machen?"

Schon hob Daimian den Kopf und starrte Lance entsetzt an.

„Was? Parakorn warum hast du das nicht gleich gesagt?"

„Aber hab ich doch. Nie hört ihr mir zu!"

Daimian sprang auf rannte zu seiner Quelle und sah hinein. Was er sah konnte er nicht glauben. Tausende TorKail's, angeführt von Parkur, marschierten auf die Urdos-Pforte zu.

„Zeig mir die Schlucht", sagte er zur Quelle. Das Wasser kräuselte sich und zeigte die versteinerte Nura und ihren Hengst dort liegen.

„Fuck, das kann doch wohl nicht wahr sein! Dieser dumme Mensch!! Parakorn geh zu meinen Brüdern, berichte ihnen alles, sie sollen her kommen. Und halt dich nicht zu lange auf. Danach evakuierst du alle Bewohner des Landes. Sie sollen über den Pass verschwinden. Ich will niemanden mehr hier sehen."

„Klar, bin schon weg."

„Änder aber deine Gestalt, Die TorKail's dürfen dich nicht erkennen."

Parakorn nickte und weg war er.

„Was machen wir jetzt Daimian?"

Schweigen. Daimian sah zu Thiugothika, in ihren Augen konnte er nichts erkennen. Er ging zu ihr rieb seinen Kopf an ihrem und seufzte.

„Ich danke dir, für alles. Aber nun ist die Zeit gekommen, wir müssen nun getrennte Wege gehen."

„Müssen? Du musst gar nichts. Ich bleibe bei dir."

„Nein das wirst du nicht. Ich verspreche dir dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. Auch wenn es nicht das von dir erhoffte Treffen sein wird. Und nun bitte ich dich, mein Herz, durch das Portal zu gehen. Es ist zu deinen besten."

„Nein, ich will nicht. Nicht ohne dich."

„Es ist besser so, glaub mir doch."

„Noch gehe ich nicht."

„Deine Sturheit ist beeindruckend, gut dann bleib. Aber trotzdem wirst du noch heute das Portal passieren. Spätestens wenn ich loszieh. Ob es dir nun passt oder nicht."

Beide wussten dass niemand nachgeben würde, also verschoben sie die Diskussion.

„Was machen wir jetzt Daimian?", fragte Lance.

„Warten bis meine Brüder kommen. Dann sehen wir weiter."

Und wieder schwiegen sie. Daimian spielte an Thiugothika's Mähne herum und ließ seinen Gedanken freien lauf. Aus seinen Gedanken wurde er gerissen als seine Brüder eintrafen.

„Stimmt es?, fragte Rajim, „Sie sind wieder da?"

Daimian nickte, „Ich fürchte ja."

„Und worauf warten wir noch?", kam es von Volcor, „machten wir die Stinker fertig."

Und da schoss es Daimian in den Kopf.

„Ich fürchte du wirst mich dafür hassen Volcor, aber es geht nicht anders."

Verwirrt sah Volcor seinen Bruder an, in seinen Kopf ratterte es, versuchte zu verstehen was er meinte und dann machte es Klick.

„Vergiss es! Niemals. Lieber noch mal verbannte sein als mit denen zusammenzuarbeiten!"

„Wir haben keine Zeit, mach dich auf den Weg und bring den Ältesten her. Sofort!"

„Tz, ich verreck, das kann's doch nicht sein."

„Los jetzt!"

„Is ja gut."!

Volcor verschwand und Giley und Rajim sahen ihn verwundert an.

„Wahrscheinlich werden wir gleich erfahren was in deinem Kopf vorgeht, wobei ich eine Ahnung hab.", sagte Rajim.

„Was ist los Giley? Du bist so ruhig.", fragte Daimian seinen Bruder.

„Ich fass es nicht dass du das vorhast. Denkst du nicht an uns? An Thiugothika? Was ist nur in dich gefahren?"

„Ich muss alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Ich hab die Verantwortung für dieses Land!"

Gerade als Giley antworten wollte hörten sie ein Grollen. Sie sahen auf die Säulen aus dem das Grollen kam und sahen Volcor und den Ältesten der Drachen. Leichtfüßig kam er auf die Götter zu und sah sie aus seinen trüben Augen an.

„Was wollt ihr?"

Daimian richtete sich auf ging zu ihm und sagte:" Ich will das du mich beißt und dann mit deiner Horde die TorKail's angreift. Wenn du mein Blut in dir trägst wirst du die TorKail's die das Land bedrohen vernichten können. Auch deine Horde wird sie vernichten können. Allerdings wird Volcor euch begleiten. Als Lohn schenke ich euch die Freiheit."

„Bitte was??? Also das is ja wohl nich dein ernst oder?", schrie Volcor.

„Doch ist es. Ich verlange keine Dienste ohne Gegenleistung. Sie hatten ihre Strafe lang genug. Ende der Diskussion."

Der Drache brachte ein leichtes grinsen zustande und sagte zu Daimian: „Das könnte etwas wehtun. Vielleicht bekommst du ein paar Verbrennungen."

„Gut, dann los."

Der Kopf des Drachen schnellte nach vorn und grub die Messerscharfen, langen Zähne in Daimian's Schulter. Daimian ließ sich den Schmerz nicht anmerken, zuckte nur einmal kurz. Aus dem Maul des Drachen lief das dickflüssige schwarze Blut heraus. Der zog sofort seinen Kopf zurück schüttelte den Kopf und zog angewidert die Lippen hoch.

„Dein Blut schmeckt nicht."

„Ich weiß. Versammle deine Horde und greif die TorKail's sofort an. Lass niemanden am Leben. Wenn ich erscheine zieht ihr euch zurück."

Wieder nickte der Drache, drehte sich um und schlängelte sich zurück durch die Säulen. Davor hielt er inne, drehte den Kopf und sah Volcor an.

„Kommt es gibt viel zu tun."

„Jetzt muss ich mir von nem Drachen sagen lassen was ich zu machen hab. Tz.", Volcor schüttelte nur den Kopf und ging los.

„Wartet!", sagte Daimian.

„Was denn noch?"

„Giley begleite sie. Wenn einer der Drachen stirbt wirst du ihn gleich wieder erwecken."

„Gut, also los."

Sie sahen den dreien nach bis sie verschwunden waren.

„Und was mach ich?", kam es Rajim.

„Hol Storjo von der Pforte ab und begleite ihn zu Parakorn und den anderen."

„Schon unterwegs."

Schon waren sie wieder zu dritt.

„Lass uns mal schauen wie weit Parakorn ist.", sagte Daimian und ging zur Quelle, dicht gefolgt von Lance und Thiugothika.

Was sie sahen überraschte sie nicht im Geringsten. Die Massen die Parakorn aus dem Land hinausführte scherten sich einen feuchten Dreck um das was er sagte. Drei KatzenLöwenSeelenHunde allerdings mussten mitgeschleift werden. Sie wehrten sich heftig und wollten immer wieder zurück rennen. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Daimian wusste warum doch war es ihm egal. Jeder machte was er will, doch die meisten folgten widerstandslos sie folgten ihm. Wenigstens etwas.

„Sollten wir Rajim nicht hinschicken damit er Parakorn hilft? Oder soll ich gehen?", fragte Lance.

„Nein, Parakorn schafft das schon allein. Außerdem brauch ich dich für den Ernstfall hier."

„Wenn du meinst. Sind die Drachen unterwegs?"

„Das werden wir gleich sehen."

Das Wasser der Quelle kräuselte sich wieder und zeigten nun die TorKail's die schon bei der Wüste angekommen waren.

„Wo bleiben die denn? Die müssten schon längst da sein."

Und schon sahen sie den ersten Feuerstrahl.

Feuerland

„Zusammenbleiben, sie können euch nichts anhaben!", schrie Parkur seiner Herde zu. Doch hatte er sich geirrt die ersten TorKail's verbrannten.

„Wie ist das nur… Daimian. Du elender Bastard! HASST DU UNS SO SEHR DAS DU DICH MIT DEINEN FEINDEN VERBÜNDEST??? DAS WIRST DU MIR BÜSSEN!!!!!!!!!"

Der Himmel hatte sich weiß gefärbt, überall wo man hinsah waren Drachen. Die, die nicht aus der Luft angriffen warteten am Boden und spien Feuer. Doch selbst die Drachen hatten mit so einer Überzahl an TorKail's ihre Probleme. Einige Drachen sanken im Sturzflug hinab um besser zielen zu können, doch wurden sie von TorKail's auf den Boden gezogen und in Stücke gerissen.

Die weiß-schwarze Armee schrumpfte immer mehr, doch brauchten die Drachen für das Feuerspucken zu viel Energie. Einige stürzten ab und wurden unter TorKail's begraben.

Giley war überfordert, er konnte nicht alle auf einmal wiederbeleben.

„Verdammt. Volcor es sind einfach zu viele!"

„Es sind schon weniger geworden. 10 Minuten noch dann ist nur noch ein Bruchteil von denen übrig."

„Meinst du das die Drachen durchhalten?"

„Sie müssen."
 

„Si machen ihre Sache gut, Daimian."

„Die Aussicht auf Freiheit treibt sie voran. Wenn sie verlieren können sie diese vergessen und das wissen sie."

„Warum kämpfen wir nicht?"

„Unsere Zeit wird noch kommen keine Sorge."

„Hoffentlich bald."

„Früher als du glaubst. Die Drachen schaffen es nicht allein, aber sie haben die Zahl der TorKail's soweit gesenkt das es einfach sein wird sie zu vernichten. Alle zu vernichten."

„Alle? Aber du…"

„Richtig."

„Das kannst du nicht machen!"

„Ich kann und nun komm es geht los."

„Du bist verrückt!"

„Komm ich will dir was zeigen."

Lance sah Daimian fragend an und ging hinterher. Sie gingen auf die beiden Portal-Bäume zu und blieben vor ihnen stehen.

„Thiugothika muss dadurch es öffnet sich in 15 Minuten. Von da an hat sie 1 Stunde zeit durchzugehen. Begleite sie hierher und pass auf das sie durchgeht. SO und nun komm weiter."

Lance nickte und sie gingen an den Bäumen vorbei bis zu von Efeu behangenen Säulen. In mitten dieser Säulen war ein kleiner See.

„Was ist das?", fragte Lance.

„Das wonach wir Jahre gesucht hatten. Beantworte mir Bitte eine Frage. Liebst du dieses Land?"

„Es ist meine Heimat. Natürlich. Aber worauf willst du hinaus?"

Daimian senkte den Kopf, berührte mit der Schnauze kurz das Wasser und sah wieder zu Lance.

„Es tut mir Leid mein Freund das ich dir das Antun muss."

Lance hatte keine Zeit auf diesen Satz zu reagieren, schon wurde er am Hals gepackt und in den See geworfen.

Thiugothika kam angerannt schaute mit Entsetzen zu Daimian und Lance der im Wasser versank.

„Was hast du getan??", schrie sie.

„Das richtige. Warten wir kurz."

Sie schauten beide auf den See der wieder still war, nach einigen Minuten wurde das Wasser unruhig, die Wellen wurden immer größer, als Lance aus dem Wasser sprang.

Doch es war nicht mehr der Lance der er mal war. Um einiges gewachsen und am Hals schwarze schräge Streifen, der Schwanz nicht mehr dreigeteilt sondern siebenfach, um seine Augen die gleiche Markierung wie bei Daimian nur schwarz.

„Ich grüße dich Lance. Fünfter Gott von Narfallah."

Lance sah Daimian ungläubig an.

„Das ist nicht dein Ernst. Ich? Ein Gott? Warum?"

„Nun übernimmst du die Verantwortung für das Land, allerdings erst wenn ich abgedankt hab." Daimian sah nun zu Thiugothika und sagte: „Die Zeit ist gekommen. Du kannst hierbleiben bis Lance das Land regiert. Dann musst du gehen. Er wird dich zum Portal begleiten."

Bis er regiert? Also heute noch?"

„Ja das ist unsere letzte gemeinsame Stunde mein Herz."

„Nein, das kannst du nicht machen. Wieso? Das ist nicht fair!"

„Lance wir müssen los. Du kannst es nicht mehr ändern. Die andere Seite hab ich nur für dich geschaffen. Bleib solange hier bis Lance wiederkommt."

„Warte, was ist mit dir? Du kommst doch wieder oder etwa nicht?"

Doch sie bekam keine Antwort. Sie wurde stehen gelassen. Tränen bildeten sich in ihren Augen und durch den Tränenschleier konnte sie gerade noch sehen wie die beiden verschwanden. Ohne nachzudenken rannte Thiugothika auf die Felsen zu versuchte hochzuklettern um Daimian wenigstens noch sehen zu können.
 

Mittlerweile waren Daimian und Lance bei der Urdos-Pforte angekommen und standen oben auf einem Felsvorsprung.

„Misch dich nicht ein, egal was ich jetzt mache. Sieh es positiv damit hast du nen Rivalen weniger. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder mein Freund."

Und schon ist Daimian hinab gesprungen und leichtfüßig gelandet. Er schloss die Augen und stellte sich die Schlucht vor. Als er sie klar vor Augen hatte ließ er die Erde brechen. Durch die tiefen Risse schoss Lava hervor die sich rasend schnell in der Schlucht ausbreite. Während er die Schlucht mit Lava füllen ließ rannte er los. Der Boden bebte unter seinen riesigen Hufen. Er sprang auf einen Felsen der mitten in der Wüste aus der Erde ragte und blieb dort stehen.

Die Lava der Schlucht wird nicht reichen, dachte Daimian und so ließ er die Erde in ganz Narfallah brechen.

Volcor, Giley sagt den Drachen das sie sich alle zurückziehen sollen, auch ihr verschwindet auf eure Berge

Seine Brüder stimmten zu, doch das war ihm egal. Seine Konzentration lag nun auf Parkur und den wenigen verbliebenen TorKail. Auch sie standen auf Felsen, gar nicht weit von Daimian entfernt. Die Lava die Daimian hatte aufkommen lassen bedeckte nun den ganzen Boden. Das Land war ein einziges Feuermeer.

„Was bezweckst du damit?", rief Parkur Daimian zu.

„Den Untergang aller TorKail. Die in der Schlucht sind schon in der Lava eingeschlossen."

Dieser Satz entfachte erneut Parkur's Wut.

„Wie kannst du es wagen deine Familie zu ermorden? Wie Kannst du es wagen dich deinem Vater entgegenzustellen?"

„Ihr habt es nicht anders verdient!"

„Denkst du die Lava könnte uns töten? Da liegst du falsch!"

„Noch nicht. Noch kann sie euch nichts anhaben.", es war mehr ein flüstern. Parkur sollte es nicht hören.

Daimian richtete sich nun zu seiner vollen Größe auf, grinste siegessicher, bleckte seine scharfen Zähne und biss sich in die Schulter. Er riss ein Stück Fleisch hinaus und lies es in die Lava fallen.

Parkur verstand nicht was Daimian da tat und sah seinen Sohn zornig an. Direkt zwischen den restlichen TorKail und Daimian tat sich erneut eine Erdspalte auf und spuckte noch mehr Lava. Die Wucht der Erschütterung war so gewaltig das die Felsen auf denen sie standen zerstört wurden und sie alle in der Lava versanken.
 

Thiugothika hatte es geschafft die Felsen zu erklimmen und musste mit Entsetzten sehen wie Daimian in den Fluten der Lava versank. Unfähig irgendetwas zu sagen, zu denken oder auch zu handeln brach sie zusammen. Lance der sie aus dem Augenwinkel heraus sah sprang auf sie zu, versuchte ihr zu helfen doch sie war so verzweifelt das sie sich nicht aufraffen konnte.

„Komm lass uns gehen."

„Wie – wie konnte er…", schluchzte Thiugothika.

„Anders hätte er dem kein Ende bereiten können. Komm ich bring dich hier weg."

Sie waren wieder bei der Oase, die nun Lance gehörte. Das Portal war offen und Thiugothika sah auf den lilafarbenen Nebel.

„Ich möchte mich noch von den anderen verabschieden."

„Die anderen?"

„Giley, Rajim und Volcor."

„Sie werden nicht kommen. Sie starben mit Daimian."

Unter Tränen schüttelte Thiugothika den Kopf und rannte auf das Portal zu. Was sie auf der anderen Seite erwarten würde wusste sie nicht. Und es war ihr egal, ohne Daimian war nun alles trostlos und leer. Wie damals als sie zusehen musste wie ihre Schwester gestorben war.

Lance wartet bis Thiugothika verschwunden war und dann kehrte er zum Lavameer zurück.

„Wenn ich jetzt ein Gott bin hab ich auch die Macht die Lava wieder verschwinden zu lassen. Also los."

Und so war es auch. Die Lava verschwand und hinterließ nichts als Asche.

Ein leichter Wind wehte und trieb die schwarzen Wolken weg. Es würde noch dauern bis hier jemand leben konnte aber Lance nahm sich vor den Prozess zu beschleunigen. Doch erst wollte er dem Land Ruhe gönnen.
 

Es sind viele in diesem Kampf gestorben, nicht nur die die hiergeblieben sind um zu kämpfen, auch die die in Sicherheit gebracht wurden. Entweder fielen sie Teruna zum Opfer oder sie wurden getötet als sie Evakuiert wurden.
 

Nura, Storkar, Dyel, Farth, Aresiah, Maloon, Manolo, Garth, Aureth, Pollos, Syskal, Nairo, Natoka, Quirina, Falin, Nobu, Aren, Barus, Ranuras, Sephyros, Marcur, Romanell, Shay, Negran, Teret, Volcor, Giley, Rajim und Daimian,

Sie alle sind Opfer des Krieges und werden den Überlebenden in Erinnerung bleiben.

5 Götter

„Es ist einsam hier. Und mein bester Freund ist tot."

Seit Wochen verschanzte sich Lance in der Götteroase. Zwar hatte er alle Kreaturen Narfallah's wieder in Land gelassen und ihnen erzählt was passiert war, doch hörten sie ihm nicht zu. Er hatte kaum sein Maul zum sprechen geöffnet, da fingen sie schon wieder an sich zu zerfetzten. Ganz vorn dabei der neuste Sprössling des Todessterns. Oh, wie er diese Stute und ihre Nachkommenschaft hasste. Wann immer etwas passiert, man konnte sicher sein das entweder sie oder ihre Brut dahinter steckten. Man sollte sie auf eine weit entfernte, einsame Insel sperren und zusehen wie sie aufeinander losgingen. Würde bestimmt nicht lange dauern.

Geduld hatte Lance noch immer nicht und so war es nicht verwunderlich das er sie anschnauzte endlich ihre verdammten Fressen zu halten.

„DAIMIAN IST TOT!", schrie Lance, „ Er ist krepiert um euch Dreckspack am Leben zu erhalten. Niemand von euch Viechern hat das verdient. Und wie dankt ihr es ihm? Indem ihr euch sofort wieder das Fleisch aus euren Leibern reißt! Dafür hat er die Hufe hochgerissen? Für euch?"

Es war still als Lance seine Worte sprach, fast still.

Man hörte nur ein leises Kichern. Lance musste nicht lange überlegen, er wusste von wem es kam.

Rydur.

Von wem auch sonst?

„Was gibt's denn nun wieder zu lachen?"

„Ach nichts.", sagte Rydur, „ es hörte sich nur grad an als wenn ein kleines bisschen verliebt wärst. Wie niedlich."

Schallendes Gelächter.

„Oh ja.", kam es von einer süß säuselnden Stimme. „Ist das nicht Herzerweichend? Mir würden vor Freude glatt Tränen in die Augen steigen, wenn mein Herz nicht schon mit wichtigeren gefüllt wär. Ich verpiss mich jetz, laber mal weiter du Möchtegerngott!"

Lance konnte nur mit seinen Kopf schütteln als er Scythe mit hoch erhobenem Kopf davon traben sah.

Dämonen waren eine echte Plage. Wie zum Teufel noch mal hatte Daimian es geschafft diese Meute in Schach zu halten? Das war doch nahezu unmöglich. Die machten doch eh was sie wollten.

Möchtegerngott.

Oh man, er hatte keinen Bock mehr auf diesen Job. Warum konnte nicht wieder sein altes Leben in der Schlucht leben?

Ach ja, da gab es ja nichts mehr zu bewachen.

„Man das ist doch alles scheiße. Ich will nicht mehr."

Doch wie sollte man so einen Job an den Nagel hängen wenn niemand da war der ihn hätte ersetzen können?

Lance sah zu den Bäumen. Das Portal durch das Thiugothika gegangen ist hatte sich nicht mehr geöffnet. Wie auch?

Daimian war tot.

Tot.

Und der Tod war endgültig.

Für alle.

Wieder sah Lance zur Quelle, diesmal konnte er nicht anders. Er stand auf, ging zur Quelle und sah hinein.

„Zeig mir Thiugothika."

Das Wasser kräuselte sich und was Lance dann sah gefiel ihm gar nicht.

„Scheiße, was hast du dir dabei gedacht Daimian?"

Lance kannte die Landschaft, ja er kannte sie sogar sehr gut. Und da sah er sie. Verwirrung in ihren Augen und auf der Flucht.

Auf der Flucht vor Daimian und seinem alten Ich.

Lance Herz, sofern er noch eins besaß, sackte ihn in die Klauen.

„Oh verdammt. Das hat er bestimmt nicht bedacht."

Lance musste handeln, aber was sollte er schon ausrichten. Das Portal ließ sich von ihm nicht öffnen. Er hatte es ja schon oft genug versucht.

Der Tod ist endgültig. Für alle.

Außer man war ein Gott. Giley konnte das ja auch. Und man konnte nun nicht gerade sagen das Giley die Intelligenz in Person war.

Lance hatte Giley schon oft genug dabei zugesehen und sich auch die Formeln gemerkt.

Ein Versuch war es wert. Also setzte Lance seinen Plan, welchen er trotzdem für eine Schnapsidee hielt, in die Tat um.

Fast die ganze Nacht hatte Lance gebraucht um die Formeln zu sprechen, hatte fast einen Knoten in der Zunge, und nun starrte er auf diesen massigen Körper vor ihn.

„Komm schon mach die Augen Dai."

Da fiel Lance ein dass er Daimian ja noch gar nicht berührt hatte, so konnte das ja auch nichts werden.

Schnell stupste Lance Daimian an und sofort ging ein zucken durch dessen Körper. Mit erschienen noch drei weiter Körper. Nun konnte Lance sich sicher sein das es geklappt hatte.

Daimian riss die Augen auf und sah sichtlich verwirrt aus.

„Was'n nu los?"

„Ich hab dich zurückgeholt."

„Ja das seh ich, ich bin enttäuscht von dir Lance."

Lance sah zum Boden, er hätte es wohl besser lassen sollen.

„Ich bin enttäuscht das du das nicht früher gemacht hast. Wie lange wolltest du uns in der Hölle verrotten lassen? Zu viel Zeit musste ich mit Parkur verschwenden."

„Du bist nicht sauer das ich dich zurückgeholt hab?"

„Nee, ich bin froh das du das gemacht hast."

„Boah zum Glück. Schön euch wieder zu sehen."

„Also, eigentlich müssten wir dich jetzt in die Hölle schicken, damit du dich auch mal mit Parkur amüsieren kannst.", sagte Rajim, „So Leute war schön mit euch. Ich such jetzt aber Seva. Man der Knochenhaufen wird Augen machen."

Daimian hatte ihm gar nicht zugehört, sein Blick ruhe auf den Bäumen.

„Lance?"

„Hol sie zurück. Sie steckt sicherlich in Schwierigkeiten. Ich hatte mal etwas spioniert. Sie wurde von uns gejagt."

Daimians Augen verengten sich und er stürmte auf die beiden Bäume zu.

„Los Lance, steh hier nicht so doof rum!"

„Ja. Ich komm ja schon!"

Daimian öffnete das Portal, packte Lance am Hals und stürmte durchs Portal. Sie wurden aus dem lila Nebel herausgeschleudert und sahen in die weite Landschaft des alten Narfallah's.

„Los, suchen wir sie.", sagte Daimian, „Zum Glück bist du jetzt so schnell wie ich. Sonst könnte das ewig dauern."

Lance und Daimian galoppierten durch die Vergangenheit. Lange waren sie nicht unterwegs, schon rochen sie Thiugothika, und nicht nur sie.

„Boah, sag mal hab ich damals echt so gestunken? Das ist ja ekelhaft.", stellte Daimian fest.

„Oh ja, manchmal sogar noch schlimmer."

„Und warum hast du nie was gesagt?"

„Du hättest es doch eh nicht ändern können."

„Stimmt, so und nun beeilen wir uns. So wie ich dich kenne bist du kurz davor meine Stute umzubringen."

„Ach ich doch nicht. Sag mal weißt du schon wie wir hier wieder abhaun können?"

„Klar, im Gegensatz zu dir weiß ich immer was zu tun ist."

„Tz, Angeber."

Lance und Daimian rannten nun schneller und kamen vor Thiugothika und ihren eigenen Gestalten schliddernd zum stehen.

„Hey, Lance! Rühr sie nicht an!"

Verwirrung trat auf das Gesicht des in der Vergangenheit lebenden Lance.

„Komm kleine wir gehen nach Hause."

Thiugothika ging ein paar Schritte zurück, „Aber… wie… Du bist tot."

„Nicht mehr, Dank Lance."

„Lance ich danke dir.", Thiugothika stürmte nun auf Daimian zu, sie konnte es kaum fassen.

Lance sah sein Ebenbild an und sagte: „Viel Spass noch, war schön dich mal wieder zu sehen. Los Leute haun wir ab."

Und schon machten sie sich auf den Rückweg, Daimian öffnete erneut das Portal und wenige Augenblicke später waren sie wieder in der Götteroase.

Daimian sah Thiugothika an, kein Wort kam über seine Lippen.

Lance lächelte, drehte sich um und sagte zu Giley: „Wenn er fragt wo ich bin kannst du sagen das ich meinen Platz in der Schlucht wieder eingenommen habe."

„Klar mach ich. Wir sollten sie wohl besser alle lassen. Volcor? Kommst du?"

„Ja, ich werd dann mal meine beiden Schnüffler suchen. Man sieht sich Leute."
 

In der Wüste von Narfallah türmen sich die Kadaver die Angmar zusammengesucht hatte. Die übereinander gestapelten Leiber begannen sich zu bewegen. Am Gipfel des Leichenberges schoß ein Kopf heraus. Die schwarzen Augen glühten vor Vergeltung.

„Noch hast du nicht gewonnen Daimian. Noch bin ich nicht am Ende."
 

Der Tod ist endgültig. Es sei denn man ist ein Gott oder mit einen Gott verbunden.„Es ist einsam hier. Und mein bester Freund ist tot."

Seit Wochen verschanzte sich Lance in der Götteroase. Zwar hatte er alle Kreaturen Narfallah's wieder in Land gelassen und ihnen erzählt was passiert war, doch hörten sie ihm nicht zu. Er hatte kaum sein Maul zum sprechen geöffnet, da fingen sie schon wieder an sich zu zerfetzten. Ganz vorn dabei der neuste Sprössling des Todessterns. Oh, wie er diese Stute und ihre Nachkommenschaft hasste. Wann immer etwas passiert, man konnte sicher sein das entweder sie oder ihre Brut dahinter steckten. Man sollte sie auf eine weit entfernte, einsame Insel sperren und zusehen wie sie aufeinander losgingen. Würde bestimmt nicht lange dauern.

Geduld hatte Lance noch immer nicht und so war es nicht verwunderlich das er sie anschnauzte endlich ihre verdammten Fressen zu halten.

„DAIMIAN IST TOT!", schrie Lance, „ Er ist krepiert um euch Dreckspack am Leben zu erhalten. Niemand von euch Viechern hat das verdient. Und wie dankt ihr es ihm? Indem ihr euch sofort wieder das Fleisch aus euren Leibern reißt! Dafür hat er die Hufe hochgerissen? Für euch?"

Es war still als Lance seine Worte sprach, fast still.

Man hörte nur ein leises Kichern. Lance musste nicht lange überlegen, er wusste von wem es kam.

Rydur.

Von wem auch sonst?

„Was gibt's denn nun wieder zu lachen?"

„Ach nichts.", sagte Rydur, „ es hörte sich nur grad an als wenn ein kleines bisschen verliebt wärst. Wie niedlich."

Schallendes Gelächter.

„Oh ja.", kam es von einer süß säuselnden Stimme. „Ist das nicht Herzerweichend? Mir würden vor Freude glatt Tränen in die Augen steigen, wenn mein Herz nicht schon mit wichtigeren gefüllt wär. Ich verpiss mich jetz, laber mal weiter du Möchtegerngott!"

Lance konnte nur mit seinen Kopf schütteln als er Scythe mit hoch erhobenem Kopf davon traben sah.

Dämonen waren eine echte Plage. Wie zum Teufel noch mal hatte Daimian es geschafft diese Meute in Schach zu halten? Das war doch nahezu unmöglich. Die machten doch eh was sie wollten.

Möchtegerngott.

Oh man, er hatte keinen Bock mehr auf diesen Job. Warum konnte nicht wieder sein altes Leben in der Schlucht leben?

Ach ja, da gab es ja nichts mehr zu bewachen.

„Man das ist doch alles scheiße. Ich will nicht mehr."

Doch wie sollte man so einen Job an den Nagel hängen wenn niemand da war der ihn hätte ersetzen können?

Lance sah zu den Bäumen. Das Portal durch das Thiugothika gegangen ist hatte sich nicht mehr geöffnet. Wie auch?

Daimian war tot.

Tot.

Und der Tod war endgültig.

Für alle.

Wieder sah Lance zur Quelle, diesmal konnte er nicht anders. Er stand auf, ging zur Quelle und sah hinein.

„Zeig mir Thiugothika."

Das Wasser kräuselte sich und was Lance dann sah gefiel ihm gar nicht.

„Scheiße, was hast du dir dabei gedacht Daimian?"

Lance kannte die Landschaft, ja er kannte sie sogar sehr gut. Und da sah er sie. Verwirrung in ihren Augen und auf der Flucht.

Auf der Flucht vor Daimian und seinem alten Ich.

Lance Herz, sofern er noch eins besaß, sackte ihn in die Klauen.

„Oh verdammt. Das hat er bestimmt nicht bedacht."

Lance musste handeln, aber was sollte er schon ausrichten. Das Portal ließ sich von ihm nicht öffnen. Er hatte es ja schon oft genug versucht.

Der Tod ist endgültig. Für alle.

Außer man war ein Gott. Giley konnte das ja auch. Und man konnte nun nicht gerade sagen das Giley die Intelligenz in Person war.

Lance hatte Giley schon oft genug dabei zugesehen und sich auch die Formeln gemerkt.

Ein Versuch war es wert. Also setzte Lance seinen Plan, welchen er trotzdem für eine Schnapsidee hielt, in die Tat um.

Fast die ganze Nacht hatte Lance gebraucht um die Formeln zu sprechen, hatte fast einen Knoten in der Zunge, und nun starrte er auf diesen massigen Körper vor ihn.

„Komm schon mach die Augen Dai."

Da fiel Lance ein dass er Daimian ja noch gar nicht berührt hatte, so konnte das ja auch nichts werden.

Schnell stupste Lance Daimian an und sofort ging ein zucken durch dessen Körper. Mit erschienen noch drei weiter Körper. Nun konnte Lance sich sicher sein das es geklappt hatte.

Daimian riss die Augen auf und sah sichtlich verwirrt aus.

„Was'n nu los?"

„Ich hab dich zurückgeholt."

„Ja das seh ich, ich bin enttäuscht von dir Lance."

Lance sah zum Boden, er hätte es wohl besser lassen sollen.

„Ich bin enttäuscht das du das nicht früher gemacht hast. Wie lange wolltest du uns in der Hölle verrotten lassen? Zu viel Zeit musste ich mit Parkur verschwenden."

„Du bist nicht sauer das ich dich zurückgeholt hab?"

„Nee, ich bin froh das du das gemacht hast."

„Boah zum Glück. Schön euch wieder zu sehen."

„Also, eigentlich müssten wir dich jetzt in die Hölle schicken, damit du dich auch mal mit Parkur amüsieren kannst.", sagte Rajim, „So Leute war schön mit euch. Ich such jetzt aber Seva. Man der Knochenhaufen wird Augen machen."

Daimian hatte ihm gar nicht zugehört, sein Blick ruhe auf den Bäumen.

„Lance?"

„Hol sie zurück. Sie steckt sicherlich in Schwierigkeiten. Ich hatte mal etwas spioniert. Sie wurde von uns gejagt."

Daimians Augen verengten sich und er stürmte auf die beiden Bäume zu.

„Los Lance, steh hier nicht so doof rum!"

„Ja. Ich komm ja schon!"

Daimian öffnete das Portal, packte Lance am Hals und stürmte durchs Portal. Sie wurden aus dem lila Nebel herausgeschleudert und sahen in die weite Landschaft des alten Narfallah's.

„Los, suchen wir sie.", sagte Daimian, „Zum Glück bist du jetzt so schnell wie ich. Sonst könnte das ewig dauern."

Lance und Daimian galoppierten durch die Vergangenheit. Lange waren sie nicht unterwegs, schon rochen sie Thiugothika, und nicht nur sie.

„Boah, sag mal hab ich damals echt so gestunken? Das ist ja ekelhaft.", stellte Daimian fest.

„Oh ja, manchmal sogar noch schlimmer."

„Und warum hast du nie was gesagt?"

„Du hättest es doch eh nicht ändern können."

„Stimmt, so und nun beeilen wir uns. So wie ich dich kenne bist du kurz davor meine Stute umzubringen."

„Ach ich doch nicht. Sag mal weißt du schon wie wir hier wieder abhaun können?"

„Klar, im Gegensatz zu dir weiß ich immer was zu tun ist."

„Tz, Angeber."

Lance und Daimian rannten nun schneller und kamen vor Thiugothika und ihren eigenen Gestalten schliddernd zum stehen.

„Hey, Lance! Rühr sie nicht an!"

Verwirrung trat auf das Gesicht des in der Vergangenheit lebenden Lance.

„Komm kleine wir gehen nach Hause."

Thiugothika ging ein paar Schritte zurück, „Aber… wie… Du bist tot."

„Nicht mehr, Dank Lance."

„Lance ich danke dir.", Thiugothika stürmte nun auf Daimian zu, sie konnte es kaum fassen.

Lance sah sein Ebenbild an und sagte: „Viel Spass noch, war schön dich mal wieder zu sehen. Los Leute haun wir ab."

Und schon machten sie sich auf den Rückweg, Daimian öffnete erneut das Portal und wenige Augenblicke später waren sie wieder in der Götteroase.

Daimian sah Thiugothika an, kein Wort kam über seine Lippen.

Lance lächelte, drehte sich um und sagte zu Giley: „Wenn er fragt wo ich bin kannst du sagen das ich meinen Platz in der Schlucht wieder eingenommen habe."

„Klar mach ich. Wir sollten sie wohl besser alle lassen. Volcor? Kommst du?"

„Ja, ich werd dann mal meine beiden Schnüffler suchen. Man sieht sich Leute."
 

In der Wüste von Narfallah türmen sich die Kadaver die Angmar zusammengesucht hatte. Die übereinander gestapelten Leiber begannen sich zu bewegen. Am Gipfel des Leichenberges schoß ein Kopf heraus. Die schwarzen Augen glühten vor Vergeltung.

„Noch hast du nicht gewonnen Daimian. Noch bin ich nicht am Ende."
 

Der Tod ist endgültig. Es sei denn man ist ein Gott oder mit einen Gott verbunden.

Rückkehr

Er lebte wieder. Ihm war egal wie es möglich war, wichtig war das er wieder da war. In der Hölle hatte er es ohne weiteres mit allen Göttern aufgenommen. Dort konnte er sich sicher sein das er sie auf ewig verfolgen könnte. Er wollte sie nie wieder gehen lassen, seine ganze Wut an ihnen auslassen. Sie in Stücke reißen, dabei zusehen wie sie sich selbst wieder zusammensetzten. Nur um erneut von ihm zerstückelt zu werden. Doch das ging irgendwie nicht. Er wollte Daimian gerade den Schädel spalten, als er sich einfach auflöste. Ebenso wie die anderen Missgeburten, seine Brüder. Sie waren weg. Weg.

Sein ganzes Wesen schrie, verfluchte die Mistmade die ihm den Plan versaut hatte. Er war zu wütend um zu bemerken dass er sich ebenfalls auflöste. Plötzlich wurde der feine Staub, zu dem er geworden war, in einer unglaublichen Geschwindigkeit nach oben gedrückt. Alles wurde schwarz. Alle Sinne versagten.
 

Als er zu sich kam roch er als erstes Fleisch. Fleisch was seit Tagen in der Sonne gelegen hatte und einen dementsprechenden Geruch absonderte. Ein Geruch der ihm sehr vertraut war. Den er tief einsog, durch seine aufgeblähten Nüstern filterte. So etwas wie Glück breitete sich in ihm aus. So fern er etwas wie Glück empfinden konnte.

Trotz der Dunkelheit die ihn umgab konnte er die Maden sehen die sich durch das Fleisch wühlen. Wahrlich, sie hatten ihr Paradies gefunden. Er sah ihnen eine Zeit lang zu wie sie durch das Fleisch krochen, aus den Nüstern und Augenhöhlen hervortraten.

Er wusste dass er unter einen Berg von Kadavern lag, doch machte er keine Anstalten daran etwas zu ändern. Er lag einfach nur da, sah den Maden zu, genoss den Geruch, spürte wie sich die verwesenden Leiber um seinen massigen, kräftigen Körper schmiegten.

Er dachte nach.

Wie war er hierher gekommen? Er erinnerte sich nur dass er sich aufgelöst hatte, irgendwie die Hölle verlassen hatte.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als er schwere Schritte hörte. Ein dumpfes Geräusch drang an seine feinen Ohren. Es klang als wenn ein neuer Körper dazugekommen war.

Jetzt hielt er es nicht mehr aus. Er wühlte sich durch die Leiber, brach mit seinen riesigen Hufen Knochen, Er fühlte sich als ob er aus dem Wanst seiner Mutter hervor kroch. Seine schwarzen Augen glühten vor Aufregung. Er hatte eine Ahnung. Irgendwas in ihm sagte ihm was gleich kommen würde.

Und tatsächlich, der erste Lichtstrahl war zu sehen. Er grub sich weiter vor und stieß den Kopf heraus. Er sog die frische Luft ein, sah sich kurz um und gab ein markerschütternden Schrei von sich.

„Noch hast du nicht gewonnen Daimian. Noch bin ich nicht am Ende."
 

„Oh, da lebte ja doch noch jemand. Raus aus meinen Häufchen, sofort!"

Er drehte den Kopf um zu sehen von wo die Stimme kam, fand schließlich ihren Ursprung.

„Angmar. Es ist lange her alter Kumpel."

„Kumpel ist zuviel gesagt."

„Immer fleißig bei der Arbeit nicht war?"

„Was sollen wir sonst machen. Wir? Ich. Nicht ihr!"

„Und immer noch etwas Shizo?"

Angmar reagierte nicht auf den Kommentar sonder beschäftigte sich wieder mit seinen ‚Freunden'.

„Was willst du hier Parkur? Du solltest tot sein. Genau wie dein Sohn. Ihr wärt mein ganzer Stolz in meiner Sammlung gewesen. Unsere Sammlung, nicht deine! Nein meine."

„Kannst du das nicht abstellen? Ich weiß nicht warum ich wieder lebe und es ist mir auch egal. Hauptsache ich bin wieder da und kann zu ende bringen was ich angefangen hatte."

„Du lebst wieder weil Lance die anderen zurück geholt hat. Falls du es wissen wolltest."

„Lance? Der kann das gar nicht!"

„Doch er ist jetzt auch nen Gott. Ziemlich schlechter sogar. Kam nicht klar als er hier regierte."

„Warum? Warum ist er ein Gott? Was ist hier los?"

„Daimian musste sichergehen dass das Land einen Regenten hat und so schmiss er Lance in die Quelle. So konnte Daimian sich darauf konzentrieren dich und deine Armee zu vernichten. Was er letztendlich ja auch geschafft hatte. Ich muss sagen dass dein Sohn mich überrascht hatt. Hätte es ihm nicht zugetraut für sein Land zu sterben. Wie auch immer Lance fühlte sich überfordert und so beschloss er Daimian und die anderen zurück zu holen. Auch das klappte, aber auch du bist zurück. Liegt wohl daran das dein Sohn und du immer noch eine Verbindung haben. Welche kann ich nicht sagen. Ich weiß auch nicht ob das für dich von nutzen wär. Aber ich weiß wie Daimian dich besiegen könnte ohne selbst zu sterben und andersrum."

„Und wie?" Parkur wurde hellhörig. Angmar war eine Plaudertasche, mit den richtigen Fragen würde er seine Antwort bekommen.

„Vergiss es. Durch meine neuste Seele die ich absorbiert habe, kann ich Gedanken lesen. Ich fall nicht mehr auf deine Tricks rein."

„Hätt ja klappen können."

Angmar drehte sich nun weg um seine Leichen wieder ordentlich zu stapeln.

„Kommt meine Freunde. Mit euch hab ich großes vor. Wahrlich großes."

„Du bist verrückt Angmar weißt du das?"

„Du etwa nicht?"

„Wer ist das nicht. Hör mal du solltest doch etwas für mich verwahren…"

„Ja ich hab es auch noch."

„Gut, bring mich hin."

„Wer von uns ist denn nun verrückt? Du willst doch nicht echt die beiden …"

„Würde ich sonst fragen?"

„Aber erst muss ich sie verstecken. Nicht das jemand auf die Idee kommt meine Babys zu entführen."

„Such dir nen Hobby Angmar."

„Hab ich schon."

„Leichen stapeln und mit ihnen reden ist kein Hobby."

„Das meinte ich nicht. Ich hab nen Schützling."

„Du?"

„Ja, los komm ich erzähls dir aufn Weg. Also, eines Tages, genauer gesagt letzte Woche, streifte ich so im Land herum als mir so nen kleines Würstchen vor die Hufe lief. War noch fast nen Fohlen. Also ich fragte ihn was er da machte und er pöbelte mich an. Ganz schön fies ne. Sag ich ja fies, misch dich nicht ein!"

Parkur verdrehte die Augen, er würde sich nie daran gewöhnen.

„Also, ich hab rausgefunden das der kleine Magie begabt ist. Guck nicht so Parkur, du lässt ihn schön ihn Ruhe. Gut wo war ich? Ah ja, also der kleine wollte trainieren, kam aber nicht so wirklich klar. Ich beschloss ihm zu helfen. Er ist erstaunlich mächtig für sein alter."

„Und wer ist das?"

„Verrat ich dir nicht."

„Ach komm schon."

„Hör auf zu betteln ich sag es dir nicht."

Parkur war augenblicklich still, er wusste dass es nichts bringen würde. Außerdem wollte er Angmar nicht zum Feind haben, es hatte lange genug gedauert ihn für sich zu gewinnen.

Parkur grübelte weiter und rannte gegen Angmars Hinterteil.

„Wieso bleibst du stehen?"

„Wir sind da."

„Hier ist nichts."

„Sieh genau hin."

Parkur sah sich um und sah nichts. „Willst du mich grad verarschen???"

Er knurrte Angmar an der viel zu gelassen wirkte, obwohl er eigentlich wissen müsste das man Parkur nich verärgern sollte. Parkur wollte gerade etwas sagen da wurde ihm der Boden unter dem Hufen weggerissen. Sie fielen, tiefer und tiefer. Kurz vor dem Aufprall verlangsamte sich ihr Tempo sodass sie sicher zu stehen kamen. Parkur sah sich um, seine Augen mussten sich nicht an die Dunkelheit gewöhnen. Er war die Dunkelheit, hier fühlte er sich wohl.

Sein Blick wanderte zu dem breiten Gang, sein Kopf schaltete automatisch. Er wusste was hier versteckt war. Versteckt vor den Augen aller, niemand außer ihm selbst und Angmar wusste davon. Auch nicht die Götter.

Er lief los, dicht gefolgt von Angmar.

„Wir müssen noch 2 besorgen. Die Seelen brauchen wir auch.", sagte Parkur.

„Schon erledigt."

Parkur sah jetzt misstrauisch zu Angmar. Warum hatte er schon alles vorbereitet?

„Ich wusste das du zurückkommen würdest. Du weißt ja deine Verbindung zu deinem Sohn."

„Stimmt."

Sie liefen weiter den Gang entlang, keiner sagte nun etwas. An den Wänden konnte man einige Verzierungen erkennen. Für gewöhnliche Augen waren sie feine Muster die in den Stein geritzt waren, doch bei genaueren hinsehen konnte man sehen dass es Klauen waren die für die Spuren verantwortlich waren.

„Wir sind fast da Angmar."

Parkur spürte das Angmar nervös wurde. Verständlich, normalerweise mischte er sich nicht in das geschehen des Landes ein, doch dieses Mal war er mit in die Handlung verstrickt. Etwas Neues für ihn.

Sie erreichten das Ende des Ganges und fanden sich in einer Höhle wider. Vor ihnen türmten sich zwei Statuen auf. In Stein geschlagen. So sah es auf den ersten Blick aus. Doch Parkur wusste das sie mal lebendig waren. Aus Fleisch und Blut wie er selbst. Auch er kannte es gefangen zu sein, doch im Gegensatz zu den beiden vor ihm war er lebendig begraben worden, eingeschlossen in Metall. Diese beiden dagegen bestanden komplett aus Stein. Hatten keine Möglichkeit zu entkommen, hatten nichts mehr. Sie waren tot.

Parkur ging zu der ersten Steinstatue. Ein Ibir. Der erste Ibir der jemals existiert hatte. Ein Drache gefangen im Körper eines Pferdes. Welch erbärmliches Schicksal, dachte Parkur. Die zweite Statue war ein Pferd. Größer als Parkur, anmutig stand die da. Selbst als Stein strahlten die Augen Boshaftigkeit aus. Vor ihm stand das Böse in Pferdeform. Er wusste das wenn er es erweckte, würde es alles kurz und klein schlagen.

Parkur hörte ein leises Atmen und sah kurz nach links. Dort langen zwei Pferde, so schwer verletzt das sie sich kaum rühren konnten. Doch sie lebten noch.

„Wer sind die beiden?"

„Noburo und Selin vom Meluna-Clan."

Parkur erinnerte sich schwach an den Stuten- Clan. Er hatte sie mal kurz gesehen aber mehr auch nicht.

„Fang mit dem Ritual an Angmar. Ich überlege derzeit wie es weitergehen soll."

Angmar nickte und schleifte die beiden Stuten zu sich.
 

Wenn die beiden wieder lebten würden sie da Land in Grund und Boden stampfen, dachte Parkur, doch mussten sie auf mich hören. Ich habe sie erweckt. Naja eigentlich Angmar, doch ich bin der jenige den sie folgen müssen. Diesmal muss ich es aber gut durchdenken, ich darf nicht wieder so einen Blitzangriff starten. Ich muss langsam anfangen und mich weiter vorarbeiten. Hach zum Glück bin ich so ein guter Stratege. Auf jeden Fall darf Daimian nicht mitkriegen was ich vorhabe. Wahrscheinlich weiß er dass ich wieder lebe, ich darf nicht so auffällig sein. Meine Armee kann ich eh vergessen, die wird wie wieder kommen, egal was ich versuch.

Ich hörte einen schmerzerfüllten Schrei, kurz darauf ein weiterer. Ich beendete meine Gedanken und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Angmar. Die Statuen waren weg. Angmar faselte etwas in der alten Sprache und leitete die Seelen in ihre Körper. Angmar sah mich kurz an und dann war er verschwunden.

„Den Rest musste du allein machen."

Parkur stellte sich nun auf Angmars Platz und wartete. Er hörte leises atmen, ein leises Grollen kam aus einer Kehle. Er sah kurz auf die Leichen der beiden Stuten, sie waren zerfetzt, die Eingeweide lagen in der ganzen Höhle rum.

"Wer bist du? Wer bist du das du es wagst zu uns zu kommen. Uns aus unserem Schlafe zu reißen."

„Mein Name ist Parkur, ehemaliger Leithengst der TorKail und euer Erwecker."

„Parkur", sagte eine Stimme, hoch und ruhig war sie, „Was willst du von uns?"

„Daimian vernichten."

„Daimian. Erwähn diesen Namen nicht."

„Wieso nicht. Auch er ist mein Feind."

„Dein Feind und dein Sohn."

„Er ist nicht mein Sohn, er war es mal doch er ist nichts weiter als ein Elender Verräter. Natoka und Punto Omega, vernichten wir ihn gemeinsam. Wollt ihr nicht wieder frei sein? Wollt ihr nicht wieder durch Narfallah streifen und Angst und Schrecken verbreiten?"

„Und was ist wenn Daimian tot ist? Ich glaube kaum das du uns dann noch gebrauchen kannst."

„Dann könnt ihr tun was ihr wollt."

„Wir werden sehen.", sagte Natoka, „Doch bevor wir irgendetwas machen will ich meinen alten Körper zurück."

„Den kann ich dir nicht geben. Ich weiß nicht wo er ist."

„Ich schon."

Parkur schaute leicht verwirrt als Natoka plötzlich verschwand.

„Wo ist sie?"

Punto Omega antwortete ihm nicht sonder vergnügte sich mit den Gedärmen die in der Höhle rumlagen. Tagelang.

Die ganzen Tage sagte Punto Omega kein Wort bis er plötzlich von den Kadavern abließ.

„Sie ist wieder da."

Parkur sah sich um, er konnte Natoka weder hören, sehen, riechen noch konnte er sie spüren.

Und wieder hörte man ein Grollen. Diesmal gehörte es aber nicht mehr zu einem Ibir.

Vor Parkur stand nun der der Drache Natoka. Riesig, mit langen Messerscharfen Klauen. Einen schwerer imposanten Kopf, ein athletischer schlanker Körper und dunkelgrauer Haut.

„Los",sagte sie, „Zerfetzten wir etwas. Und dann geh ich meine Brüder und Schwestern erlösen."

Etwas Speichel tropfte aus ihrem Maul, als es den Boden berührte Ätzte der Stein weg.

„Nieder mit den Göttern!", murmelte Parkur.

Punto Omega und Natoka sahen sich kurz an und grinsten. Sie folgten Parkur aus der Höhle, konnten ihr grinsen nicht verbergen.

Wie lange wollen wir ihm folgen?, fragte Natoka Punto Omega in Gedanken.

Nicht sehr lange. Er wird sich wüschen uns nie erweckt zu haben.

Nebel der Vergangenheit

Der Himmel war pechschwarz gefärbt. Schon seit Tagen hingen schwere schwarze Wolken am Himmel sodass kein einziger Lichtstrahl nur ansatzweise durchkommen konnte. Die Spitzen der Urdos-Pforte wurden von ihnen verschluckt, als ob sie gar nicht existierten.

Am Boden spielte sich das gleiche Schauspiel ab, nur dass das weiße Zeug, das fast schon am Boden klebte, noch fast undurchsichtiger war als die Wolken am Himmel. Man sah nichts. Jeder der durch diesen Nebel stampfte war praktisch blind. Als wenn das noch nicht genug war hinderte der Nebel einen am atmen. Irgendeine Substanz war in diesem Nebel das die Atemwege so sehr reizte das jeder noch so kleine Atemzug die reinste Höllenqual war.
 

Durch diesen Nebel kämpften sich jetzt die fünf riesigen Gestalten die über das Land herrschten. Daimian, der älteste und mächtigste, Giley der über die Mächte des Tages und des Lebens verfügt, Rajim dessen Fähigkeit es ist die Nacht und den Wind zu beherrschen, Volcor den Herren des Himmels und der Pflanzen und schließlich Lance, der erst kürzlich zum Gott wurde und sich an sein neues Leben noch nicht gewöhnt hatte, der Herrscher der Erde und des Todes. Man mag es als einen schlechten Witz sehen das Lance die Macht des Todes hatte, so hatte er doch in der Vergangenheit fast jedem Wesen das ihn über den Weg lief genau diesen gebracht. Volcor machte desöfteren Witze darüber das er nun sein Hobby zum Beruf gemacht hatte, doch fand Lance das nicht ansatzweise lustig. Er wollte kein Gott sein, sträubte sich dagegen, weigerte sich wie die anderen Götter auf den Bergen zu leben. Lieber hauste er weiter in seiner Schlucht vor den aufgebrochenen Toren des TorKail Gefängnisses. Doch nun musste Lance sich zusammenreißen. Er konnte die Zeit nicht zurückdrehen und musste sich nun der Verantwortung stellen die sein Leben als Gott mit sich brachte.

Man hörte nur ein leises Scharren von Hufen und Klauen auf den Boden, der Nebel verschluckte fast alle Geräusche. Nun hat einer von euch Intelligenzbolzen eine Ahnung was hier los ist?, fragte Daimian seine Brüder. Er sprach sie durch seine Gedanken an um nicht mehr von diesem Nebel einzuatmen als nötig. Wenn wir es wüssten wär der Nebel schon längst weg, also von mir nen klares nein. Wow, sehr aufschlussreich Volcor, man könnte meinen das du all das Wissen dieser Welt im Kopf hast. Wenn ich dich um deine Meinung gebeten hätte, hätt ichs dir gesagt Giley! Seit ruhig ihr beiden. Streiten könnt ihr wenn wir zu hause sind. Richtig Daimian, ich kann das ständige Streiten auch nicht mehr ertragen., dachte Rajim. Schleimer!, kam es von Volcor und Giley im gleichen Moment zurück. <i>Statt sich hier anzuzicken und einzuschleimen würde ich vorschlagen ihr benutzt eure überschüssige Energie um diesen Nebel verschwinden zu lassen. kam es von Daimian energisch. Denkst du wir haben das noch nicht versucht? Alles was wir ausprobiert haben ist fehlgeschlagen. "Kein Wunder. Dieser Nebel ist dafür gemacht um zu töten. Keiner eurer lächerlichen Versuche wird diesen verfickten Nebel etwas anhaben können.", flüsterte Lance,"und es bringt auch nichts wenn ihr euch in euren Gedanken darüber unterhaltet. Wenn dieser Nebel etwas in Erfahrung bringen will kann er es." "Oaha, da spricht der Experte", spottete Volcor. "Was weißt du darüber?",fragte Daimian.

"Nichts konkretes. Ich spüre das eine alte Macht diesen Nebel verursacht hat, doch um wen es sich handelt kann ich nicht sagen. Aber ich weiß das, wenn wir nicht bald etwas unternehmen, wir verdammt noch mal in der Scheiße stecken. Entschudigt mich, ich zieh mich zurück. Melde mich wenn ich was weiß." Kaum hatte Lance seinen Satz zuende gesprochen war er auch schon verschwunden. "Das er immer alles schwarz malen muss. Ich glaub der braucht dringend mal Urlaub.", sagte Rajim. "Nein, wohl eher brauch er irgendetwas das er zerstückeln kann.", kam es von Volcor. "Lasst ihn, er braucht noch etwas Zeit." "Noch mehr? Er muss sich endlich damit abfinden. Es gibt für ihn kein zurück mehr.", sagte Giley.

"Wie dem auch sei, ich verschwinde jetzt. Versucht was über diesen Nebel rauszukriegen egal wie.", kam es von Daimian der sich schon in Bewegung gesetzt hatte und Richtung Urdos-Pforte ging. "Kanns wohl nich erwarten zu seiner Herzdame zu kommen. Hach muss Liebe schön sein.", sagte Giley. Die anderen lachten und verschwanden ebenfalls.
 

Lance war mittlerweile an seinen Platz in der Schlucht zurückgekehrt und starrte die Pforte an die Daimian für ihn erschaffen hatte. Sie ermöglichte es ihm in jede Welt zu kommen in die er wollte, desweitern kam er damit in die Oasen der Götter.

Er drehte sich hin und her und überlegte was das für ein Nebel war. Er kannte ihn, wusste das er ihn schon einmal gesehen hatte. Doch erinnerte er sich nicht, seit er die Göttlichkeit erlangt hatte schwand seine Erinnerung an die letzten Jahrhunderte immer mehr. Doch es brachte nichts tatenlos rumzuliegen und vor sich her zu grübeln. Stattdessen stand er auf und lief in der Schucht herum. Er wusste nicht wie lange er gelaufen war, die Schucht erstreckte sich schließlich direkt durch das Reich Daimians welches nicht gerade klein war, als er unbewusst an die Wände der Schlucht sah. Seine Augen waren tadellos, da er selbst in der Finsternis tadellos sehen konnte, fielen in die Zeichnungen an den weänden auf. Sie spielgelten die Geschichte des landes detailiert auf und erschienen immer von selbst. Ein kleiner Spass den Daimian sich erlaubt hatte, als er die Herrschaft übernommen hatte. Lance ging näher zu den Erzählungen und lief langsam an der Wand entlang. Ab und zu musste er leicht grinsen wenn er etwas sah was er damals amüsant fand, und sich kurz in den noch verbliebenen Erinnerungen verlor. Er war grad in seinen Gedanken versunken als sein Blick antomatisch auf ein Zeichen fiel. Es waren dreizehn seicht geschwungenen Linien über denen einige fleckenartige Punkte zu sehen waren. Er konnte seinen Blick nicht mehr davon abwenden, in seinem Kopf gegang sein Gehirn unter Hockdruck zu arbeiten. Aber egal wie sehr er überlegte er konnte sich nicht erinnern. Hinter ihn erklang ein leises Geräusch das wie das aufkommen von Klauen auf den harten Boden erinnerte. Ein leises knurren war zu hören, Lance scharfes Gehör konnte sogar das Tropfen des Speichels auf dem Gestein ausmachen. Das zischen als der Speichel den Stein wegätzte. Er wusste was hinter ihm stand und ihn beobachtete, doch es kümmerte ihn nicht. "Wassss sssiehsst du dir an?", zischte es. "Nichts bestimmtes.", bekam der Drache als antwort. "Dasss glaube ich dir nicht. Du bissst nicht der Typ der einfach in Erinnerungen sssschwelgt." "Was kümmerts dich eigentlich Tsedin?" "Esss interesssssiert mich." Lance konnte sich ein amüsiertes grinsen nicht verkneifen, seit die Drachen ihnen geholfen hatten Pakur und seine Herde zu bekämpfen hatte er sich mit ihnen etwas angefreundet, doch Tsedin war ihm am sympatischsten. "Dieses Zeichen hier. Mir will nicht einfallen woher ich es kenn." Tsedin folgte Lance Blick und blieb ebenfalls an diesen Flecken hängen. "Dassss isssst dassss Zzzzeichen von Punto Omega." "Punto Omega?" "Ja, ihr hattet sssie ihn Ssstein gesssperrt alsss ssssie dasss Land verwüssstet hatten und fassst alle getötet hatten. Alsss sssie Volcor getötet hatten." "Sie? Hilf mir auf die Sprünge. Ich kann mich nicht erinnern." "Du erinnerssst dich doch sssicherlich an Volcorssss Verbannung und an den Grund oder? Natoka hatte ihn umgebracht um euch zzzzu bekämpfen und hat ssssso den Zzzorn Daimiansssss auf sssich gezzzogen. Doch sssie war damalssss nicht allein. Ssssie hatte einen Verbündeten namensss Punto Omega. Er hatte die Fähigkeit einen undurchwindbaren, giftigen Nebel zzzzu erzzzeugen dessssssen Ssssubsssstanzzzzen sssich früher oder ssspäter in den Körpern festssssetzzzte und einen von innen aufrassss." "Ah stimmt. Aber das hilft mir nicht weiter. Dieser Nebel den wir jetzt haben kann nicht die Tat Punto Omegas sein. Niemand weiß wo die beiden versteckt sind und sie können nicht zurück." "Ich hörte von einen halbsssstarken Hengst der vor kurzzzzen in der Ssschlucht war dassss Natoka und Punto Omega befreit wurden. Ssssie haben ssssich dem Leichenssssammler und diessssem Hexenkind angesssschlosssssen. Parkur war auch dabei." "Das kann nicht sein. Beides nicht. Parkur ist tot." "Nein, er lebt. Und ich könnte dir sssagen warum. Und diessssen Nebel kann nur Punto Omega erzzzzeugen, glaub mir ich war damalssss dabei. Ich bin hunderte Jahre alt und ich vergessssse nichtsssss." "Ich hoffe du irrst dich. In beiden Fällen." Tsedin drehte sich bereits um zu gehen, hielt aber noch einmal inne und sagte" Hör auf dich dagegen zzzzu weigern, dassss machtssss nur noch sssschimmer. Akzzzzeptiere wassss du nun bisssst und dir wird essss besssssser gehen." Lance drehte sich um, wollte Tsedin schon ein paar beleidigungen an den Kopf werfen, doch er hielt inne. Er wusste das tsedin recht hatte. Tsedin sah das er ins schwarze getroffen hatte, grinste und ging davon. Lance stand wieder allein in der dunkelheit und ließ sich das Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Was wenn Tsedin recht hatte? Er spürte wenn ihn jemand anlog, aber Parkur konnte nicht wieder leben. Das war unmöglich. Plötzlich drehte Lance sich um, rannte auf das Portal zu und sprang hinein.
 

"Was das ist alles was von uns übrig ist?", fragte Natoka entsetzt als sie die wenigen Ibir sah die vor ihr standen. "Volcor jagt uns wann immer ihn danach ist." kam es von Nairo dem Anführer der Ibir. "Volcor", zischte Natoka," wenn ich diesen Namen hör könnte ich kotzten."

Und wieder ließ Natoka ihren Blick über die wenigen Ibir schweifen, sie konnte es nicht fassen dass das die letzten waren. "Wir müssen die restlichen Drachen finden. Sie werden sich uns anschließen." "Nein werden sie nicht", erklang eine verbitterte Stimme. "Wer bist du das du es wagst MIR zu widersprechen?" "Mein Name ist Natoka, und die Drachen haben den Göttern geholfen Parkur und die TorKail zu besiegen." "Natoka? Soso, bild dir nichts drauf ein meinen Namen zu tragen! Im übrigen glaube ich dir nicht. Deshalb werde ich mich selbst zu den ältesten begeben. Pjörkuz ist mein Vater und ich weiß das er sich nie den Götrtern anschließen würde." Kaum hatte sie das gesagt deutete sie Punto Omega, Parkur und Angmar ihr zu folgen. "Das ist doch lächerlich, mein Volk hilft den Möchtegerngöttern nicht." "Und doch haben sie es getan!",spie Parkur aus. "Schweig! Ich will nichts davon hören." Natoka sah kurz zu Punto Omega der wie immer wortkarg war und grimmig schaute.
 

Lance war mittlerweile bei Daimian und Thiugothika angekommen und hatte auch die anderen gerufen.

"Ich weiß woher der Nebel kommt." Die gespräche verklangen und alle warteten das Lance weitersprach. Lance war sich der Blicke bewusste und sagte schnell" Punto Omega." Kaum kamen die Worte aus seinem Maul ertönte ein schallendes Gelächter von Volcor. "Guter Witz. Schlechte Theorie." "Hast du einen Beweis?" Lance nickte und erzählte ihnen von seinem Gespräch mit Tsedin und seiner Tour durch die Schlucht. Als er fertig war herrschte Schweigen. "Klingt irgendwie logisch.", sagte Daimian. Thiugothikas Blick schoß sofort zu Daimian, sie hatte Angst ihn wieder zu verlieren. Bei der Erwähnung von Parkurs Namen lief es ihr eiskalt den Rücken herrunter. "Also wie sieht unser Plan aus?", fragte Rajim und sah erwartungsvoll in die Runde. "Lasst mich raten es gibt keinen Plan. Hab ich recht?" "Noch nicht.", erwiderte Daimian. Er war kurz davor weiterzusprechen als sich das Portal zur Oase erneut öffnete und Pjörkuz durchkam. Alle Augen waren auf den Drachen gerichtet der einfach so und ohne Vorwarung in die Oase des mächtigen Gottes kam. "Sag mal was fällt dir eigentl ... " "Schweig Volcor.", sagte Daimian. "Was wollt ihr?" "Meine Tochter war gerade bei mir.", sagte Pjörkuz," und wollte dassss ich und meine Rassssse unsss ihr anssschließen." " Also ist es wahr?", fragte Thiugothika. Pjörkuz nickte," Und wassss habt ihr jetzzzzzt vor?" "Das wissen wir noch nicht." "Ich hätte da eine Idee. Es gibt eine Möglichkeit Natoka und Punto Omega losssszzzzuwerden ohne die beiden zzzu töten. Sssso kann man verhindern dassss jemand sssie wieder erweckt." "Und wie lautet deine gloreiche Idee Drache?", fragte Volcor der noch immer Drachen hasste und es nicht verstehen konnte wie man diese Viecher leben lassen konnte. "Das werde ich nur dem schwarze Gott erzählen. Niemand anderen." Empörung breitete sich unter den anderen aus, nur Lance und Thiugothika blieben ruhig. Daimian nickte schließlich und deutete auf die knochigen alten Bäume in der Oase. Kaum hatte er sie angesehen, erschien ein lilafarbenes Licht und es öffnete sich ein Portal. Pjörkuz und Daimian gingen darauf zu und verschwanden schließlich. "Toll, ich fühl mich wie nen Außenseiter.", sagte Volcor und fing an wüst zu fluchen. Doch niemand beachtete ihn, es blieb ihnen nichts anderes übrig zu warten. Es mussten mehrere Stunden vergangen sein als sich das Portal erneut öffnete und Daimain und Pjörkuz zurückkamen. "Und was ist nun?", fragte Giley. "Lasst sie nur kommen. Ich bin vorbereitet.", sagte Daimian.

Lance, Thiugothika, Rajim, Giley und Volcor sahen sich sich besorgt an. Doch sie fragten nicht nach dem Plan den sich Daimian und Pjörkuz zurechtgelegt hatten.



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