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Joey vs. the World

JoeyXSeto ... what else?
von

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Montage sind scheiße!

Es war ein Montag, an dem ich erkannt habe, dass ich auf Männer stehe. Ja, ein Montag in den Sommerferien, es war heiß gewesen, kein Wölkchen am Himmel, hat für Tristan, Duke, Tea, Yugi und mich bedeutet einen Ausflug ins Freibad zu unternehmen. Gott, habe ich mich gefreut. Einfach nur mal mit meinen Freunden zu chillen und den Mädchen in ihren knappen Bikinis hinterher zu schauen. Bitterlich lache ich, wenn ich auf diese Erinnerung zurückblicke. An alles kann ich mich natürlich nicht erinnern, nur an die schlimmen Ereignisse bzw. DAS schlimme Ereignis.
 

Jedenfalls haben Tristan, Duke und ich ein bisschen rumgealbert und uns versucht gegenseitig ins Wasser zu schubsen. Naja und Tollpatsch, wie ich einer bin, werde ich von Tristan geschubst, komme so doof mit dem Kopf gegen irgendeinen harten Gegenstand und bin ins Wasser gefallen. Das ist das Letzte woran ich mich erinnern kann. Und dann waren da weiche, unglaublich weiche Lippen auf meinen und als ich dann meine Augen öffnete, da sah ich IHN. Ich habe gehustet und der Kerl hat mich gestützt. „Alles in Ordnung? “ hat er mich dann noch gefragt und ich konnte nur nicken. Die Menge, die sich um uns beide gebildet hat, habe ich im ersten Moment überhaupt gar nicht wahrgenommen, nur ihn, den Bademeister.
 

Er hat brünettes Haar gehabt, dass etwas über seine Schultern gelegen hat. Er hatte Ähnlichkeit mit Jake Gyllenhaal aus "Prince of Persia". Seine gebräunte Haut hat sein strahlendes Lächeln unterstrichen und von seinem wohlgeformten Körper will ich erst gar nicht anfangen, sonst bekomme ich Nasenbluten. „Du solltest dich nicht so unvorsichtig mit deinen Freunden am Beckenrand kampeln, sonst kann das echt böse ausgehen. Wenn ich das noch mal sehe, dann muss dir ein paar Extrastunden in Sachen ‚Badeordnung‘ geben.“ Er hat mir dabei zugezwinkert und da war auf einmal dieser Gedanke. Dieser Gedanke, der alles auf den Kopf gestellt hat. Ich habe mir dann nur noch gedacht: „Ja, gib mir Extrastunden, nur du und ich und ein kleiner verlassener Raum.“ Gott, wenn jemand meine Gedanken gehört hätte, ich wäre vor Scham in den Boden versunken. Da einzige, was ich noch heraus bekommen habe, war ein schlichtes „Danke.“, mehr nicht, bevor sich Duke und Tristan durch die Menge zu mir hindurch drängelnden. „Gott, hast du uns einen Schrecken eingejagt.“ „Ja, es tut mir voll Leid, ich wollte doch nicht, dass du absäufst.“ Ich schüttelte nur den Kopf und winkte den beiden ab, dass es alles nicht so schlimm gewesen ist. War es ja auch nicht gewesen. Ich habe mir eingestehen müssen, dass, wenn der Typ mir zur Rettung eilt, da würde ich gern ein zweites Mal ertrinken, nur damit er dann wieder seine weiche Lippen auf meine legt.
 

Und seitdem wars das mit Mädchen in knappen Bikinis und ‚Hallo‘ zu Männern in knappen Shorts mit Knackarsch und Sixpack. Monatelang habe ich nicht akzeptieren können, dass ich… schwul bin. Ich bin sogar diverse Internetforen durchgegangen und habe mir Tipps geholt und bevor die Frage kommt, nein, ich habe dem Dr. Sommer-Team NICHT geschrieben. Ein bisschen Würde wollte ich dennoch behalten. Aber, hey, wenigstens habe ich herausgefunden, dass es nicht gerade wenige Leute gibt, die dasselbe Problem wie ich gehabt haben.
 

Um noch einmal sicher zu gehen, dass ich wirklich auf Kerle stand, bin ich sogar ins ‚Blue Moon‘ gegangen. Ja, genau, ins ‚Blue Moon‘, dem Schwulenclub von Domino. Ich bin sogar extra mitten in der Woche gegangen, wo ich niemanden am späten Abend erwartet habe. Nun, als ich reingekommen bin, ist mir zuerst dieser Schall von hässlicher Technomusik entgegen gekommen. Ich hasse Technomusik, immer dieses Bambam Bambam, was eigentlich nicht viel Sinn macht, aber ich glaube, dass man das nicht braucht, wenn man in solche Clubs geht. Ich meine, da geht’s doch drum, zu tanzen, zu flirten, zu knutschen und sich das ein oder andere … lassen wir das, ich will gar nicht dran denken. Also, ich bin reingegangen und sofort an die Bar, um über das ganze Spektakel einen Überblick zu bekommen. Nun ja, war gar nicht so schlecht gewesen. Ich habe mir zuerst einen ‚Red Berry‘ bestellt, weil der Barkeeper nicht gerade schlecht aussah und mein Hals langsam trocken wurde. Außerdem macht es sich schlecht, wenn man an der Bar sitzt und man hat kein Getränk in der Hand. Er hat mir dann mit einem zauberhaftem Lächeln das Getränk vor die Nase gestellt, das mit zwei Strohhalmen und einen kleinen Schirmchen dekoriert war.“Geht aufs Haus, “ hat er mit einem Zwinkern gemeint. Boah, der war voll nett. Ich habe mich bedankt und mit dem Strohhalm die kühle Flüssigkeit hochgesaugt. Ohne was zu merken, hat jemand neben mir einen Caipirinha bestellt.
 

„Joey?“
 

Vor Schreck habe ich meinen Cocktail ausgespuckt. Er hat nur gelacht. Ja, er, DUKE DEVLIN! Wer kann auch ahnen, dass er … naja … in solchen Clubs ist? Der Frauenheld schlechthin ist schwul?

Hat sich dann neben mich gesetzt und mich von oben bis unten angeschaut. Ich war ziemlich angepisst und habe das auch ausgedrückt mit einem „Was?“ Und wisst ihr, was gemeint hat?! „Es überrascht mich nur, dass du auch auf Männer stehst, ich meine, hey, jedem das Seine. Aber eines kann ich dir versichern: Du wirst hier nicht viele Drinks bezahlen müssen.“ Ich möchte gar nicht wissen, wie bekloppt ich ihn in diesem Moment angeguckt habe. Es muss auf jeden Fall sehr lustig gewesen sein, denn Duke hat sich gar nicht mehr eingekriegt vor Lachen. Ich habe es bis heute nicht verstanden, aber er hat Recht behalten, ich musste nicht wirklich viele Drinks bezahlen, weil ich andauernd eingeladen werde.
 

Naja, seitdem hänge ich mit Duke rum. Er hat mir erzählt, dass es auch für ihn ein Schock gewesen war, als er herausgefunden hat, dass er nicht auf das andere Geschlecht steht. Für uns war schon vorweg klar, dass wir nie irgendetwas miteinander anfangen werden, ich bin nicht sein und er nicht mein Typ. Wir haben eher eine …. Homofreundschaft. Und ja, Homofreundschaft rockt! Wenigstens habe ich jemanden, der mich ins ‚Blue Moon‘ begleitet, auch wenn ich nur an der Bar sitze und Duke auf der Tanzfläche ist. Genau wie heute.
 

Der Blonde drehte sich wieder zur Bar, nachdem er seinen schwarzhaarigen Freund mit jemand anders tanzen sah. Er nippte an seiner Cola. Eigentlich hatte er keine Lust gehabt ins ‚Blue Moon‘ zu gehen, zu gerne wäre er jetzt lieber auf seinem Sofa und würde Videospiele zocken. Doch Duke hat ihn ja förmlich angefleht ihn mit ins ‚Blue Moon‘ zu begleiten. Nun ja, wie konnte er denn bitteschön nein zu seinem besten und einzigen Homofreund sagen? So saß er jetzt hier, deprimiert, lustlos und mit einem Glas Cola in der Hand. Plötzlich setzte sich jemand neben ihn.
 

„Na, so ganz allein hier?“
 

Joey blickte ihn nur an ohne etwas zu antworten, er wollte auch gar nicht auf so eine idiotische Frage antworten. Ihm war gerade nicht nach Flirten und sein Typ war er auch nicht. Der Mann neben ihm hatte dunkelblaues, kurzes Haar und wirkte gerade zu selbstüberschätzt.
 

„Was denn, Süßer? Ist dir heute nicht zum Reden zu Mute? Wir können auch etwas anderes tun.“
 

Daraufhin lächelte er ihn unverschämt an und Joey dachte gleich, er müsste ihm eine Ohrfeige verpassen. Aber er versuchte ganz ruhig zu bleiben:
 

„Es tut mir leid, ich möchte hier einfach nur meine Cola trinken und den Abend genießen. Allein.“
 

Doch anstatt wegzugehen, blieb der Typ einfach sitzen und drehte sich auf seinem Barhocker zu Joey. Der scheint echt nicht aufzugeben. Das ist wirklich bewundernswert, aber in diesem Fall einfach nur bescheuert. Denkt er wirklich, dass sich der Blonde seine Aussage noch einmal überdenkt. Wohl kaum, nicht bei ihm. Außerdem hatte er etwas Unheimliches an sich, was Joey ganz und gar nicht gefiel. Er konnte sich das auch nicht gerade erklären, jedenfalls schien er eine Art ‚Ich bin gefährlich‘ – Schild um seinen Hals zu tragen. Auf einmal fasste er ihn am Oberschenkel an und sein Gesicht näherte sich Joeys. Er säuselte ihm etwas ins Ohr:
 

„Wir können auch zusammen allein sein. Bei mir zum Beispiel. Da können wir gerne einen Kaffee trinken.“
 

Daraufhin ließ er seine Hand auf den Oberschenkel des Blonden weiter nach oben gleiten. Er zuckte zusammen und drehte seinen Kopf zu dem Mann und sagte:
 

„Wenn du nicht sofort deine Hände von mir nimmst und gefälligst verschwindest, dann passiert gleich ein Unglück.“
 

Er lachte nur und meinte: „Oh, du bist widerspenstig. Ich mag das.“ Zur Unterstreichung seiner Aussage leckte er ihn am Ohr. Das war zu viel. Er nahm sein Glas und schleuderte den Inhalt ihm ins Gesicht. Dann stand er auf und ging. Ursprünglich wollte er ihm in die Fresse schlagen, doch dafür konnte er sich im Zaum halten. Aber verdient hätte er es. Dass jemand solch eine Ignoranz an den Tag legte und so selbstverliebt war, hatte er lange nicht mehr erlebt. Er schnappte sich seine Jacke aus der Garderobe und verschwand nach Hause. Hoffentlich war Duke nicht ganz zu böse mit ihm, er schrieb noch eine kurze SMS an ihn, in der stand, dass er auf dem Weg nach Hause sei, den Grund werde er ihm morgen berichten.
 

Natürlich war Duke sauer. Aber als er ihm erklärte, warum er ging und ihm von diesem ekelhaften Typen erzählte, da kam Verständnis auf und er sagte, dass der Blonde das nächste Mal sagen sollte, dass Duke sein Freund war, nur so zur Tarnung versteht sich.
 

Das war schon ein paar Tage her. Heute war Montag. Joey seufzte schwer. Montag, ausgerechnet Montag, er verfluchte ihn. Es war besonders schwer an diesem Wochentag aus dem Bett aufzustehen. Deshalb kam er meist zu spät. Heute hatte er noch Glück gehabt, dass sein Wecker rechtzeitig geklingelt und er dadurch den Bus geschafft hat. Die Gesichter seiner Freunde waren sehr amüsant, als sie sahen, dass er rechtzeitig am Schultor angekommen war, bevor es ins Schulgebäude läutete. Als er auf seinen Stundenplan sah, sank seine Laune weiter nach unten. Physik! Er konnte das Fach noch nie leiden, es war wie Mathe, nur mit Federn, Bauklötzen und radioaktiven Teilchen. Mathe war nicht gerade einer seiner Lieblingsfächer und Physik war definitiv schlimmer, dass sagte ihm auch seine Noten jedes Halbjahr. Was sollte er machen? Das Geld für einen Nachhilfelehrer hatte er nicht und bei seinen Freunden … er wusste, dass sie zwar was tun würden, aber bestimmt nicht lernen. Hieß wohl am Wochenende für ihn in die Bücher des Grauens zu schauen.
 

Er schaute aus dem Fenster und seufzte. Früher wäre das wahrscheinlich nicht möglich gewesen, wenn er am Wochenende lernen wollte. Er hätte arbeiten gehen müssen, um sich irgendwie über Wasser zu halten, denn sein Vater war wie ein Fass ohne Boden gewesen. Kaum war das Geld auf dem Bankkonto, da verzog er sich schon in die nächste Kneipe. Wie sehr es der Blonde gehasst hatte zu arbeiten, um am Ende festzustellen, dass sie doch am Rande der Existenz lebten. Als er dann eines Tages müde und erschöpft von der Arbeit nach Hause zurück kehrte, lag da sein Vater da, still, die Augen weit geöffnet und die Arme weite neben dem Körper ausgestreckt. Kein schöner Anblick war es gewesen ihn so zu sehen. Er war wie in Trance gewesen, als er einen Krankenwagen und die Polizei alarmiert hatte. Er dachte einfach nicht gern an diese Zeit zurück, es sollte verdammt nochmal Vergangenheit bleiben und nicht seine Zukunft beeinflussen. Er lebte allein, aber dennoch glücklich. Das war doch die Hauptsache, oder? Er fuhr sich über die Augen und wollte eigentlich nur sein weiches Kissen unter seinem Kopf fühlen.
 

Es läutete zum Unterricht. Der Dozent kam rein. Alle standen auf und begrüßten ihren Physiklehrer.
 

„Nun, wie bereits angekündigt, hat diese Schule einen neuen Physikreferendar, der in den nächsten Wochen den Unterricht beiwohnen und auch lehren wird. Bitte seit nett zu ihm, ich weiß, wie schwer die Zeit ist, als man zum ersten Mal beginnt zu unterrichten.“

Oh, Joey sah förmlich, wie sich der Herr da vorne an seinem imaginären weißen Bart zupfte, um besonders weise auszusehen. Das konnte was werden. Ein neuer Referendar, hieß soviel wie, nicht viel zu tun in den nächsten Wochen.
 

„Mr. Saito, kommen sie doch rein.“
 

Ein junger Mann schritt durch die Tür, drehte sich zur Klasse und hob die Hand zum Gruß. Die Mädchen tuschelten und kicherten, die Jungs schien das nicht weiter zu interessieren, wer ihr neuer Physikreferendar war. Nur Joey richtete sich auf und weitete vor Schreck seine Augen. Scheiße.
 

„Mr. Saito, sie können sich gerne zu Mr. Wheeler nach hinten setzen, wenn ihnen das genehm ist.“
 

Der Angesprochene grinste abartig den Blonden an. Ihm wurde schlecht. Scheiße! Nein, komm bloß nicht hinter, dachte er sich immer wieder. Doch sein Flehen wurde nicht erhört und der Mann ging auf Joey zu und setzte sich neben ihn.
 

„Man sieht sich immer zweimal im Leben, mein guter Joey“, flüsterte er ihm neben ihm zu. Gott, er hasste Montage abgrundtief. Hätte er doch heute früh bloß den Wecker nicht gehört, dann müsste er nicht hier sein. Wieder ein Punkt, warum er den Montag verabscheute. Wer konnte denn auch ahnen, dass der Typ aus dem Club, der ihn so ungeniert angebaggert hat, ihr neuer Physikreferendar sein sollte?

Blau ist eine schöne Farbe

Fuck. Diese Situation wünschte er sich echt keinem. Das war wirklich …. Fuck! Es war ja keine Begegnung wo man sagte: „Hey, was für ein Zufall, du auch hier? Mensch, die Welt ist doch ein Dorf.“ Und dann würde man stundenlang lachen und sich mit einem „Tschühüß~!“ wieder verabschieden. Nein, ganz so toll war es nicht. Es war eher eine Begegnung, wo man sich dachte, eigentlich wollte ich dich nie mehr wieder in meinem Leben sehen, da war der Abschied das Beste, was einem passieren konnte. Im Moment würde er jetzt alles tun nur um hier wegzukommen. Verzweiflung kam bei ihm auf. Er wusste, dass seine Aktion im Club Nachfolgen haben würde.
 

So saß also Joey Wheeler neben seinen neuen Physikreferendar, Taki Saito, der kein geringerer war, als der Obermacho aus dem Club, dem Joey für seine idiotische Penetranz seine Cola ins Gesicht geschüttet hat. Schade war es um seine Cola gewesen. Der Angesprochene rückte Joey näher. ‚Oh Gott, komm mir bloß nicht zu nahe. Bleib weg. Bleib weg! ‘, dachte er sich und rückte weiter nach außen, aber irgendwann ging es nicht mehr weiter. ‚Scheiße, ich will hier weg‘, jammerte der Blonde. Der Dunkelhaarige legte seine Hand auf den Oberschenkel von Joey. Gerade wollte Joey protestieren und dessen Hand mit einer seiner spitzen Bleistifte durchbohren, als Saito ihm plötzlich zuflüsterte: „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.“
 

Verwirrt betrachtete er ihn und sein schadenfrohes Lächeln schien sich nicht ins Negative zu verändern, im Gegenteil, es wurde sogar noch breiter, als würde er den hilflosen Anblick des Blonden regelrecht genießen.
 

„Ich habe deine Schulakte betrachtet, Joey. Sieht ja nicht wirklich rosig aus, Schulnoten sind wohl nicht wirklich deine Stärke, besonders in Physik, nicht wahr? Außerdem habe ich gesehen, dass du vor einigen Jahren bei vielen Prügeleien dabei warst.“
 

„Das kannst du mir nicht vorhalten, dass ist schon drei Jahre her und wer hat dir eigentlich erlaubt, meine Schulakte anzuschauen. Das ist doch-“
 

„Ah, da würde ich mir mal keine Hoffnungen machen. Weißt du, mein Vater ist Vorstandsmitglied einiger Schulen, unter anderem auch dieser hier. Im Übrigen kommen ein Teil der Spendengelder für die Schulen von ihm. Worauf ich hinaus will, ist, wenn du nicht tust, was ich gerne von dir möchte, dann kannst du deinen Abschluss vergessen und du brauchst doch deinen Abschluss, oder? Nur ein Wort von mir reicht und dann hast du den Schulverweis so gut wie sicher. Ich meine, wenn man sie auf die Prügeleien und die schlechten Noten hinweist, wäre das alles gar kein Problem.“
 

Oh, wie er diesen Typen zu hassen begann. Natürlich brauchte und wollte er seinen Abschluss. Dann wäre so gut wie alles offen für ihn. Außerdem würde er endlich seinem toten Vater und seiner Mutter beweisen können, dass er kein hoffnungsloser und beschränkter Fall war. Und was würden die anderen für Augen machen, wenn er ihnen sein Abschlusszeugnis in der Hand halten würde. Natürlich wäre es nicht mit guten Noten übersät, wie bei Tea, aber hätte es zu mindestens. Was Kaiba wohl sagen würde? Seine Meinung interessierte ihn zwar nicht, aber auf seine Reaktion wäre er neugierig.

Auf einmal krallte sich die Hand des Referendars in Joeys Oberschenkel ein, was ihn aufzucken ließ. Gott, tat das weh. Wie krank war der Typ?
 

„Haben wir uns verstanden?“
 

Joey war nicht fähig zu antworten, sonst würde er vor Schmerz schluchzen. Er nickte nur kurz und der Schmerz ließ sofort nach. Das konnte unmöglich war sein. Oh bitte, er musste aus diesem Alptraum aufwachen. Kleine rote Punkte bildeten sich auf seiner Hose. War das Blut? Tatsache, Saito schien spitze Fingernägel zu haben. Elender Mistkerl, ihn mit seinen Abschluss zu erpressen war echt unterstes Niveau. Er musste ihn irgendwie aus dem Weg gehen. Wie viele Wochen blieb er noch hier? Er wollte gar nicht wissen, was in Saitos Kopf so alles vor sich ging. Verdammt nochmal, er hatte schlimmeres erlebt, dass ließ er sich nicht durch diesen Schleimbolzen versauen.
 

Auf den Wecker kann nicht jeden Tag verlass sein. Er konnte leider dem Faustschwung des Besitzers nicht ausweichen, dafür war Technologie noch zu unterentwickelt. Hieß also für Joey Wheeler, dass er verschläft, auf das Frühstück verzichten musste und den Bus verpasste, dementsprechend durfte er zwei Kilometer zur Schule sprinten, um rechtzeitig in der Schule ankommen zu können. Nach einem Kilometer ist er mit den Kräften am Ende, da er weder etwas getrunken noch etwas gegessen hat. Da musste er die Zähne zusammenbeißen und weiterlaufen, obwohl keine Energiereserven vorhanden waren. Mit einer 15minütigen Verspätung kam er kraftlos und völlig aus der Puste im Klassenzimmer an. „Sorry… ich … der Wecker … und … Bus.“
 

„Sie wissen, was das bedeutet, Mr. Wheeler?“
 

Er nickte nur und begab sich auf seinen Platz. Nachsitzen. Schon wieder. Er könnte hier ein Zelt aufschlagen, so oft saß er nachmittags im Klassenzimmer fest, wo sich die anderen gemütlich auf den Heimweg begeben konnten. Man, war das doof.
 

Die Schulstunden verflogen und wie fast jeden Dienstag saß er wieder in der Mittelreihe und machte seine Mathehausaufgaben für den nächsten Tag. Wie gewohnt saß seine Biologielehrerin vorne am Pult und korrigierte einige der letzten Klausuren. Er mochte Biologie wirklich. Nur einige Themengebiete fielen ihm schwer, dass wusste auch seine Lehrerin, dennoch schätzte sie sein Interesse sehr. Er blickte auf die Uhr, 30 Minuten, dann konnte er endlich nach Hause. Plötzlich ging die Tür auf und Joey glaubte seinen Augen kaum.
 

„Ah, Ms Yamada, vielen Dank noch einmal für die Tipps, wenn sie wollen, dann kann ich die letzte halbe Stunde Mr. Wheeler betreuen.“
 

Joey war schlecht. Richtig schlecht, er spürte regelrecht, wie das Blut aus seinem Kopf nach unten sickerte. Nein, nein, nein! Er betete, dass Ms Yamada nichts weiter vor hatte und es auf die letzten 30 Minuten nicht ankommen ließ. Lass bitte ein Wunder geschehen. Saito war einfach nur ein kranker Kerl, der gegenüber den Anderen nicht gefährlich und anomal wirkte. Das hatte er gestern mehr als nur deutlich gezeigt. Er hatte Panik, er gab es zu, aber wer würde denn nicht Panik haben in solch einem Moment.
 

Ms. Yamada schaute Saito erstaunt an, dann schaute sie rüber zu Joey, dann auf ihre Uhr. „Würden sie das wirklich tun? Das wäre sehr nett, dann könnte ich meinen Sohn etwas früher aus dem Kindergarten abholen. Mr. Wheeler, wenn sie freundlich fragen, dann kann ihnen Mr. Saito bestimmt in Physik weiterhelfen. Was behandeln sie gerade? Teilchenphysik? Wie auch immer, ich gehe dann. Vielen Dank. Und Mr. Wheeler vergessen sie ihre Hausaufgaben nicht für Donnerstag.“ Daraufhin nahm sie all ihre Unterlagen, stopfte sie in die Tasche und verschwand aus dem Klassenzimmer.
 

Wie konnte er auch nur so naiv sein auf ein Wunder zu hoffen. Das Leben war unfair, besonders in diesem Moment. Du Tür schloss sich hinter Taki. Die Schritte kamen näher und Joeys Herz pochte von mal zu mal schneller. Noch nie waren seine Mathematikaufgaben interessanter als jetzt. Also die Stammfunktion von f(x)= 3x² + 7x +29 war? Ja, also, F(X)=…

Die Schritte stoppten und er dachte, sein Herz rutscht gleich in die Hose. Er setzte sich neben ihn und fing an Joeys Haaren zu zwirbeln.
 

„Du hast wunderschönes Haar, Joey. Es ist so weich und der Duft ist einfach betörend.“, worauf er sich ganz und gar Joey näherte und an seinen Haaren roch. Der Blonde war wie vor Angst gelähmt. Er wollte sich rühren, konnte es aber nicht, seine Muskeln waren zu abgespannt. Auf einmal zog Taki das Kinn des Jüngeren hoch: „Ich frage mich die ganze Zeit, wie wohl deine Lippen schmecken.“ Genüsslich fuhr er sich mit der Zunge über seine Lippen und Joey weitete die Augen vor Schreck. Gerade als er sich ihm näherte, bebten Joeys Muskeln wieder und er war in der Lage auszuweichen und ihn von sich zu drücken. Der Fluchtversuch scheiterte und im nächsten Moment befand er sich auf den Boden mit dem Dunkelhaarigen über ihn. Man, hatte er ein schnelles Reaktionsvermögen und verdammt noch mal einen starken Griff.
 

„Mein süßer Joey, es bringt nichts zu fliehen, ich kriege dich sowieso. Es ist wie beim Jagen. Am Ende kriegt der Jäger immer seiner Beute.“ Scheiße, er sollte sich seine Metaphern sonst wo hinschieben. Im nächsten Augenblick befanden sich Saitos Lippen und auf seinen. Der Kuss war keine Spur zärtlich, nein, er war hart, fordernd, besitzergreifend, geschmacklos. Er presste die Augen zusammen und versteifte sich automatisch, als die Zunge des Physikreferendars über seine Lippen strich. Vor Schreck keuchte er auf, was er nutzte, um seine Zunge in Joeys Mundhöhle eindringen zu lassen. Gott, war das ekelhaft, es war demütigend und widerwärtig zugleich.
 

Dann biss er zu. Taki löste sich abrupt von ihm und ein dünnes Rinnsal aus Blut bildete sich auf seiner Lippe. Er tastete seine Lippen ab und als er das Blut auf seinen Fingerspitzen sah, gab er dem Jüngeren unter ihm eine kräftige Ohrfeige. Im nächsten Moment umschloss eine Hand Joeys Hals, was ihm kaum ermöglichte, die Luft, die ihm am Leben hielt, zu atmen.
 

„Du denkst wohl, du bist so toll, dass du dich mir widersetzen kannst, nicht wahr? Der furchtlose Joey und am Ende bleibt doch nichts für ihn übrig.“
 

Die Hand schien sich um seinen Hals zu verkrampfen. Die Luft wurde knapp. Er versuchte sich mit den Beinen zu befreien, doch Saito saß auf ihnen. Er umschloss mit beiden Händen das Handgelenk des Blauhaarigen und versuchte, dessen Hand von seinem Hals zu lösen.
 

„Lass mich los!“, forderte und flehte er Saito unter einem erstickenden Laut auf.
 

„Jetzt hör mir mal zu, ich bin mir durchaus bewusst, was ich hier tue, es soll dich beim nächsten Mal daran erinnern zu was ich fähig bin. Wenn wir uns treffen, dann will ich, dass du gehorsam bist und keine Sorge, es wird auch dir Spaß machen, verlass dich drauf.“
 

Endlich ließ er seine Hand von Joey ab und er atmete die ersehnte Luft ein. Saito würdigte ihn keines Blickes mehr, er erhob sich und schritt aus dem Klassenzimmer. Als Joey das Schließen der Tür vernommen hatte, fing er an heftig zu husten. Er dachte noch vor ein paar Sekunden, dass er sterben würde, so knapp war es gewesen. Tränen liefen ihm über das Gesicht, er schluchzte hemmungslos. Einerseits weinte er vor Erleichterung, dass er noch lebte, dass Saito nicht länger auf ihm saß und ihn versuchte zu missbrauchen, andererseits war da der Schmerz, der nicht nachließ. Er dachte nach dem Tod seines Vaters würde alles anders werden, dass alles friedlicher wird. Doch nichts hatte sich geändert, nichts!
 

„Joey, geht es dir nicht gut? Du siehst so blass aus?“
 

Tea sah den Blonden mit einem gesorgten Blick an. Joey lächelte und winkte ihr ab.
 

„Ach was, das ist nichts, ich hab nur ein Halsschmerzen, sonst nichts.“
 

„Deshalb der Schal. Mensch Joey, nicht das du noch krank wirst in der Zeit, wo wir die ganzen Klausuren schreiben, die Nachschreibetermine laufen jetzt nur noch am Wochenende und du willst dir doch nicht den Samstag damit vermiesen, dass du eine Klausur schreiben musst.“
 

„Nein, möchte ich nicht und Tea, wirklich, es ist nicht so schlimm, am Montag bin ich wieder fit. Keine Sorge.“
 

„Nun ja, vielleicht hat Joey auch nur die Knutschflecke von seiner Freundin versteckt.“, meinte Tristan und war schon drauf und dran, das herauszufinden. Im letzten Moment jedoch wich er zurück und rückte seinen Schal zurecht. Dabei gab er ihm einen leichten Schlag auf den Oberarm, welchen Tristan sich wehleidig streichelte.
 

„Halt die Fresse, Tristan!“
 

„Hey, kann man nicht einmal einen kleinen Scherz machen ohne gleich angemeckert zu werden?“
 

Die Schulglocke läutete und sie schritten in das Gebäude ohne, dass jemand Tristans rhetorische Frage beantwortete. Nach ein paar Minuten fand sich Joey auf der Jungentoilette wieder. Er stand vor dem Spiegel und fing an den langen Stoff vom Hals abzuwickeln. Der Schal landete neben dem Waschbecken und der Blonde betrachtete die Spuren von Saito. Die Würgemale hatten sich nach drei Tagen zu einem satten Violett gefärbt und zeigten, wie brutal er Joey gepackt und gewürgt hatte. Die Streifen fingen in der Mitte an und hörten an der Seite des Halses auf. Er spürte nichts, keinen Schmerz, jedenfalls wenn er sie nicht berührte, aber die Angst vor diesem Typen nahm zu. Er hat von Anfang an gewusst, dass der Typ gefährlich war. Weshalb hat er sich ausgerechnet ihn ausgesucht, dieser Psychopath.
 

Plötzlich springt die Tür auf und Joey reagierte sofort, indem er sich seinen Schal wieder um den Hals zu binden versuchte. Ja, ein Versuch war es geblieben. Gerade als der Blonde an Psychopathen dachte, da musste ihm auch unbedingt einer begegnen. Nun, obwohl, er war nicht wirklich ein Psychopath, er war vielmehr jemand, der nicht in der Lage war, soziale Kontakte zu schaffen, was ihn für Joey irgendwie psychopathisch machte. Egal, Seto Kaiba, Firmeninhaber und der Eisberg himself, schritt herein und blickte Joey an.
 

„Wheeler, betrachtest du gerade die Meisterleistung deiner Freundin, oder warum stehst du so unbeholfen mit dem Schal vor dem Spiegel?“
 

Könnte ihn jemand bitte in seine wunderhübsche Visage schlagen, für jeden dummen Kommentar und jedes spöttische Lächeln, dass er ihm gab. Es war zum Kotzen, wie sich der Typ gegenüber verhielt, so arrogant. Dieser selbstüberzeugende Gang war einfach zum Ausrasten. Wenige Schritte verblieben und schon stand er bei ihm. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt, der Brünette war ihm so nah, dass es schon wieder unheimlich war. Mit seinen schlanken Fingern zog er das weiße Ding weg und hatte freie Aussicht auf Joeys entstellten Hals. Sein spöttisches Lächeln verschwand augenblicklich. Er fuhr mit seinem Zeigefinger einer der violetten Streifen entlang. Der Blonde hätte nie gedacht, dass solch eine Berührung von Kaiba so zart und so vorsichtig sein würde. Es fing an zu kribbeln, als er ihn berührte, er wünschte er könnte dieses Beieinander genießen, aber es war schließlich Seto Kaiba, der ihn dieses Gefühl beschaffte.
 

„Wheeler ich dachte dein prügelfreudiger Vater ist tot. Weshalb also und das frage ich mich wirklich, sind eindeutige Würgemale an deinem Hals zu sehen.“
 

Joey blickte den CEO erstaunt an. Machte er sich ernsthaft Sorgen um ihn? Die Frage war mehr als nur paradox. Das sich Kaiba für irgendjemand anders interessierte, als für seinen kleinen Bruder, war einfach nur unmöglich, dass sich Kaiba für Joey Wheeler interessierte, das würde keineswegs geschehen. Noch einmal fuhr er mit seinen Finger über die Male des Blonden. Er bebte förmlich unter seiner Berührung. Mit einer leichten Bewegung zwang Kaiba ihn in die Augen zu sehen. Wow. Was für ein blau das war. Und was für Augen! Man, er dachte, dass Benedict Cumberbatch oder Timothy Omundson wundervolle Augen hatten, aber Kaibas Augen waren einfach unfassbar schön. Er versank in diesem wunderschönen Blau, als würde er gerade in einem Meer tauchen. Und dann dachte er wieder an den Kaiba, der ihn jeden Tag aufs Neue beleidigt und bloßstellt, dem er jeden Tag in die Fresse schlagen möchte für seine Kommentare. Er wollte ihn von sich drücken, doch Kaiba hatte ihn fest in der Hand.
 

„Lass mich los, Kaiba. Es geht dich einen Scheißdreck an, was ich habe und was nicht. Ich sagte, lass mich los!“
 

Er zappelte unter dem Brünetten, wollte einfach nur weg, wenn er noch länger hierbleiben würde, dann würde er wahrscheinlich anfangen zu weinen. Genau dieselbe Enge, dieselbe Bedrängnis, die von Saito ausgegangen war, er hatte Panik, dass Kaiba dasselbe mit ihm tun würde.
 

„Bitte, Kaiba, lass mich los!“, flehte er und er blickte in Kaibas Augen. Er ließ los und Joey nutzte die Chance, schnappte sich seinen Schal und wickelte ihn bei seiner Flucht um den Hals.
 

Seto Kaiba blieb verwirrt zurück. Verwirrt von den Blonden und verwirrt von sich selbst. Als er in die Jungentoilette gekommen ist, da hatte er gar nicht mit Wheeler gerechnet. Da er jedoch den erschrockenen Blick und seine Finger auf den halb umwickelten Schal erblickt hat, konnte er nicht anders, als den Kleineren ärgern zu wollen. Er liebte es, diesen Blonden zu beleidigen und bloßzustellen, weil er die perfekte Person dafür war, denn er war so leicht zu provozieren, was ihn ungemein Freude bereitete. Doch als er den Stoff beseitigt und die violetten Male an seinem Hals gesehen hat, verging ihm das Lachen.
 

Er hatte nicht viel Ahnung davon, doch einst wusste er, dass sie mit einer Brutalität und Unachtsamkeit zugefügt wurden. Der Blonde hat beschämt zur Seite geschaut, als er seine Finger über seine Würgemale gleiten ließ. Er hat eine Antwort von Wheeler gewollt, es hat ihn wirklich interessiert, wer in Gottes Namen den Köter erwürgen wollte. Er hat ihn gezwungen ihm in die Augen zu sehen. Da war zuerst Überraschung in seinen Augen und dann wurde diese von Panik verdeckt. Kaiba hat den Blonden nicht loslassen wollen, er hat ihm gefälligst einen Namen geben sollen. Doch als er ihn angefleht und er in seine glasigen Augen gesehen hat, verließ ihn die Kraft. Verdammt, was war da nur geschehen? Sonst war doch sonst so verbissen, wenn er etwas haben wollte, glasige Augen hin oder her. Er stand wie in Trance. Diese Augen und seine verzweifelte Bitte wollten ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Genervt fuhr er sich über die Augen.
 

Die letzte Stunde war vorbei und Joey war nur glücklich, dass ihm das Wochenende bevor stand. Eine Woche weniger, in der er die Anwesenheit von seinem Physikreferendar erleben musste. Nur noch die Tafel wischen und den Boden fegen und dann konnte er hier verschwinden. Gerade als den Schwamm auswrang, seine Sachen schnappen und aus der Tür gehen wollte, kam ihm die Person entgegen mit der er am wenigsten sprechen wollte in diesem Moment.
 

„Ah, mein lieber Joey, schön, dass du noch hier bist.“
 

Scheiße, er hat sich zu früh aufs Wochenende gefreut. Instinktiv wich er nach hinten zurück, als Saito ihm näher kam. Er näherte sich immer mehr dem Blonden, seine Hände dabei galant in den Hosentaschen versteckt und sein Blick auf seine Beute gerichtet. Auf einmal, konnte er nicht nach hinten zurückweichen, die Heizung mit ihren Heizungsrohren kam ihm in den Weg. Saito nutze die Chance und überquerte das letzte Stück Distanz. Etwas Silbernes kam in seinen Händen zum Vorschein. Er zwang Joeys Arme nach oben, wobei seine Sachen aus den Händen auf den Boden fiel, und befestigte die Handgelenke mithilfe von Handschellen an dem oben gelegenen Heizungsrohren. Er hatte das Gefühl, als würden seine Handgelenke gequetscht werden. Wie ein zappelnder Fisch, der gerade um sein Leben kämpfte hing er vor seinem Peiniger. Er lächelte nur spöttisch.
 

„Lass uns ein wenig Spaß haben.“

Kalte Füße

Mit einem erleichterten Seufzen schloss der Brünette sein Geschichtsbuch und lehnte sich zurück. Wieder einmal saß er nachmittags in der Bibliothek der Domino High, die er so sehr schätzte. Hier wurde er nicht von penetranten Schüler und inkompetenten Personal genervt, er konnte in aller Ruhe seine Hausaufgaben für die nächsten Wochen machen oder sich für wichtige Meetings vorbereiten ohne dass ihn jemand störte. Gerade als er aufstand und gehen wollte, da merkte er, dass sein Mathebuch, welches er am Wochenende wohl oder übel brauchte, immer noch im Klassenzimmer unter seinem Tischpult lag. Eigentlich hätte er sich für diese Vergesslichkeit glatt auf die Stirn schlagen können, was er jedoch nicht tat. Was wäre das für ein Bild, indem Seto Kaiba seine spontanen Reaktionen nicht kontrollieren könnte? Mit einem galanten Handgriff zog er sich seinen Mantel an, schnappte sich seine Schultasche und machte sich auf den Weg zu seinem Klassenzimmer.
 

Da hang er nun, wie ein rohes Stück Fleisch, darauf wartend, dass er ihn loslassen würde. Seine Füße zappelten über den Boden, die eisernen Schlingen bissen sich schmerzvoll in seine Handgelenke, sodass er mehr als qualvoll in die Augen von Saito sehen musste. Dieser hingegen grinste nur triumphierend und fing an ihn zu berühren. Er streichelte seinen Bauch und fuhr mit seinen Fingerspitzen an seinen Seiten lang. Der Blonde zitterte sich vor Ekel, als der Referendar Küsse über seine entblößte Haut verteilte und feuchte Spuren mit seiner Zunge hinterließ.
 

„Ich werde dich ganz und gar zu meinem Besitz machen, Joey. Du wirst auf meinen Befehl hören und wissen, wie man mich am besten befriedigt.“
 

Die reine Vorstellung ließ Joey in Panik geraten. Nein, soweit würde er sich nicht runterlassen, um diesen Typen seine perversen Wünsche von Augen zu lesen und zu erfüllen. Unruhig versuchte er sich von den Handschellen zu befreien, indem er seine Handgelenke bewegte und dabei hoffte, dass sie rausrutschen würde. Verdammt, in diesem Moment war ihm seine Unschuld lieber als sein Abschluss, dafür war er viel zu stolz, um vor ihm auf die Knie zu gehen und seinen Mund aufzumachen. Doch mit einem Male hörte er ein klackendes Geräusch und seine Hose viel auf den Boden. Das klackende Geräusch war definitiv von seinem Gürtel gekommen. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schien der Blauhaarige seine Beute zu bestaunen.
 

„Ich kann es kaum erwarten, dass du mein Eigentum wirst, mein süßer Joey.“
 

Er unterstrich seine Aussage indem er über die Brustwarzen des Braunäugigen leckte und seine Hand in Joey Intimzone gleiten ließ. Wieder zitterte er, versuchte ihn mit seinen Beinen von sich zu drücken, doch es half nicht, Saito ließ nicht von ihm locker, nein, im Gegenteil, er krallte sich nur nach mehr in das Hemd des Blonden und kostete von seiner Haut. Warum musste ihm das passieren? Hatte er nicht schon genug durch gemacht? Er hoffte auf ein Wunder, wie immer, wenn er aus der Situation nicht flüchten konnte und wie immer würde nichts passieren, auch wenn er in Gedanken bitten und flehen würde. Doch zu seinem Erstaunen öffnete sich plötzlich die Tür. Gleichzeitig blickten sie auf ihn. Es war Seto freakin‘ Kaiba. Joeys Mund öffnete sich wie von selbst doch er brachte keinen Ton hervor. Doch auch der Physikreferendar wusste nicht was er sagen sollte. Somit war es Kaiba der den ersten Schritt machte.
 

Der Brünette schritt auf Saito zu und schlug in das erste Mal in den Magen und das zweite Mal ins Gesicht. Windend vor Schmerz fiel er auf den Boden. Der Blonde sah ihn nur erstaunt an, als würde er auf einem Einrad fahren und dabei mit bunten Bällen jonglieren. Diesmal schritt er zum Blonden. Er nahm den kleinen Schlüssel, der auf der Fensterbank lag und befreite ihn von den Handschellen. Dabei merkte er nicht sofort, dass Joey seine Beine um den Körper des Brünetten schlang und als die Handschellen seine Hände freigaben befanden sie sich sogleich um Kaibas Nacken. Joeys Kopf ruhte auf seiner rechten Schulter und sein Körper zitterte förmlich. So kannte er nicht den Blonden, er wusste nicht wie er mit diesem Klammeraffen umgehen sollte. Es war wohl das Beste ihn erst einmal von hier wegzuschaffen.
 

„Wheeler, du solltest besser deine Hose vorher anziehen, bevor wir hier verschwinden.“
 

Wie vom Blitz getroffen, löste er sich von dem Blauäugigen und versuchte mit zitternden Beinen seine Hose anzuziehen. Da weile schnappte Kaiba sich seine und die Tasche des Blonden. Noch immer lag Saito auf dem Boden und er hielt sich die Hände ins Gesicht, an denen eindeutig Blut klebte. Joey hingegen stand da, als wüsste er nicht so recht, was er tun sollte, wie ein Hund, dem sein Herrchen einen Befehl erteilen muss, damit er wusste, was er tun sollte.
 

„Nun komm schon, Köter, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“
 

Statt einer ‚Ich-bin-kein-Köter‘-Schimpftirade kam ein leichtes Nicken und er folgte ihm. Im Angesicht der Umstände würde er wohl kaum glauben, dass Wheeler mal die Klappe halten konnte. Wahrscheinlich ließ ihn der Schock nicht realisieren, dass er nicht mehr länger an den Heizungsrohren hing. Obwohl er es niemals zugeben würde, so hatte sich das Bild des hilflosen Blonden in seinem Gedächtnis eingebrannt. Glasig, fast geschlossene Augen, das Hemd offen, die Hose auf dem Boden, Bissspuren auf seiner Haut, zitternde Beine, violette Würgemale und die Ursache war der neue Physikreferendar?
 

„Master Kaiba?“
 

Roland stand vor der Limousine, in der er eigentlich schon vor zehn Minuten sitzen sollte, auf dem Weg in die Firma. Doch der Köter veränderte seinen Plan.
 

„Fahren sie in die Kaiba Residenz, Wheeler wird mitkommen.“
 

Roland warf einen raschen Blick zu dem Blonden neben ihm und nickte: „Sehr wohl, Master Kaiba.“

Damit stiegen sie alle ein und Roland warf den Motor an und fuhr los. Immer noch schwieg der Köter und Kaiba konnte sich nicht helfen, er musste wissen, wie es dazu gekommen war.
 

„Wheeler!“
 

Sofort blickte er ihn an und er konnte deutlich Panik in seinen Augen lesen. Er atmete tief ein bevor er ihm seine Frage stellte:
 

„Wheeler, wie kam es, dass Saito dich fast vergewaltigen wollte?“
 

Beschämt schaute er nach unten und fuchtelte mit seinen Fingern. Langsam riss Kaiba der Geduldsfaden.
 

„Wheeler, ich habe dir eine Frage gestellt, die ich gerne beantwortet haben möchte. Immerhin habe ich deinen kleinen Hundearsch gerettet.“
 

Der Blonde seufzte hörbar auf, dann lehnte er sich in den Sitz zurück und schloss seine Augen.
 

„Es hatte alles am Freitag angefangen … nein, warte, es war Samstag. Duke und ich wir waren im … in diesem Club und ich hatte eigentlich keine Lust und saß deshalb an der Bar und … dann war da plötzlich Saito. Wie hätte ich auch ahnen können, dass er unser neuer Physikreferendar ist. Naja, er hat mich ziemlich angebaggert und wollte wohl … wie soll ich sagen … mit mir verschwinden. Ich hatte ihm halt gesagt, er solle sich verziehen, doch er war wirklich stur und penetrant, da habe ich ihm meine Cola ins Gesicht geschüttet und bin gegangen. Du brauchst jetzt nicht Augenbraue wieder so skeptisch hoch zu ziehen, das ist wirklich passiert. Jedenfalls hatte ich nicht damit gerechnet ihn am Montag zu sehen. Er setzt sich halt zu mir und ich war wirklich drauf und dran ihm eine in die Fresse zu hauen, weil er immer näher kam und da hat er halt angefangen zu reden … darüber, dass sein Vater wohl Vorstandsmitglied von vielen Schulen wäre und ein Wort von ihm genügt und ich würde meinen Abschluss nicht bekommen oder so… hör auf zu lachen, Kaiba, ich finde das Ganze gar nicht so witzig!“
 

Ja, es stimmte, er machte sich lustig, sowohl über den Köter als auch über diese Eidechse von einem Referendar.
 

„Wheeler, das war Erpressung, das ist gesetzlich strafbar, aber mit deinem unterbelichteten Verstand ist es klar, dass du ihm Folge leistest.“
 

„Ach ja, Prof. Neunmalklug?! Zufälligerweise habe ich leider nicht das Geld mir einen Anwalt zu leisten und Beweise habe ich auch nicht.“
 

„Und was ist mit dem Kindergarten?“
 

„Sie haben mir schon genug geholfen, als mein Vater gestorben ist, ich wollte nicht dastehen, wie der letzte Nichtsnutz, der sich nicht aus dummen Dingen heraushalten kann.“
 

Wieder schaute er zu Boden und Kaiba hatte die passende, spöttische Bemerkung parat, aber sie wollte seinen Mund einfach nicht verlassen. Die, die bereits zu Boden gefallen sind, sollte man nicht treten und Wheeler war mehr als nur gefallen.
 

„Du hast Beweise und um den Anwalt kümmere ich mich.“
 

Erstaunt blickte er den Brünetten an.
 

„Welche Beweise? Heißt das, du stellst mir einer deiner Topanwälte zur Verfügung?“
 

„Die Beweise kannst du in deinem Spiegelbild bewundern, Köter.“
 

Er zuckte auf und berührte seine Würgemale. Dann sah er auf sich hinunter und fing an sein Hemd zu zuknöpfen. Er versuchte es jedenfalls. Seine Finger zitterten noch und konnten den Knopf nicht in das dazugehörige Knopfloch durchstecken. Kaiba konnte dieses, ja schon, hilflose Gezappel nicht weiter ansehen. Er drehte sich zu Wheeler und wartete kurz bis er seine Hände sinken ließ, damit er beginnen konnte sein Hemd zu zuknöpfen. Wenige Sekunden verstrichen und Kaiba hatte auch schon den letzten Knopf eingefädelt, da sah er in seine Augen. Für ihn war braun eigentlich eine gewöhnliche Augenfarbe, gerade zu langweilig, aber seine Augen waren anders. Es war ein so leuchtendes, klares Braun, dass so unterschiedliche Nuancen hatte. Erst waren sie kaffeebraun, doch als die Sonne auf ihn schien, da leuchteten sie auf und die Farbe glich Bernsteinen, wunderschönen Bernsteinen. Auch sein Haar war um eine Spur heller geworden und es schien so, als bestände es aus feinsten Goldfasern. Plötzlich ging ein Ruck durch den Wagen, dass sich der Blonde nur mit Mühe und Not und den Halt, den Kaiba ihm schenkte, auf den Sitz halten konnte.
 

„Sir, wir sind an der Kaiba-Residenz angelangt.“
 

Erst jetzt bemerkte der Blonde, dass ihn Kaiba mit zu sich nach Hause genommen hatte.
 

„Äh, warte, Kaiba, sollte ich lieber nicht nach Hause verschwinden?“
 

„In deinem Zustand? Wohl kaum. Sieh dich doch mal an, du bist kalkweiß. Außerdem brauche ich dich noch, der Anwalt wird morgen kommen und du musst ihm die Tat schildern, damit er die Klage schreiben kann.“
 

Kaiba öffnete die Tür und befreite sich von seinen Schuhen, was ihm Joey gleich tat. Der Blonde bewunderte die Villa. Er hatte nie gedacht, dass er sie auch mal von innen sehen würde, aber die Wirklichkeit überstieg seine Vorstellungen.
 

„Großer Bruder, du bist zu Hause.“
 

Mit einem Male kam ein schwarzes Haarbüschel um die Ecke geflitzt und umarmte Kaiba. Mokuba war aber auch niedlich, wenn er zeigte, wie sehr er seinen großen Bruder liebte und bewunderte. Man bekam ja fast das Gefühl, das Kaiba keine Maschine war. Obwohl, so wie er ihn gerade in der Limousine gemustert hatte, da war irgendetwas, was ihn stutzig machte. Doch bevor er sich mehr Gedanken über die Aktion von Kaiba machen konnte, da rannte auch Mokuba schon zu ihm.
 

„Joey, du bist ja auch da. Du siehst aber blass aus. Komm, Sophie hat gerade eine total leckere Suppe gekocht, die darfst du dir nicht entgehen lassen. Seto, kommst du mit.“
 

„Nein, ich werde nach oben gehen und arbeiten, aber du kannst Roland sagen, dass er mir eine Schüssel nach oben bringen soll, zusammen mit den Akten über die neu entwickelten Fabrikmaschinen.“
 

„Mach ich, Seto.“
 

Joey wusste nicht wie ihm geschieht, aber sogleich wurde er in die Küche gezogen. Der Geruch, der aus der Küche kam, war jedoch himmlisch.
 

„Ach, Mokuba, du hast Besuch?“
 

Sophie war eine zierliche Person, vielleicht gerade mal 35 Jahre alt, aber sie strahlte und versprühte Freude und Wärme, dass Joey ein wohliges Gefühl bekam.
 

„Das ist Joey Wheeler, ein Klassenkamerad von Seto. Sophie wärst du so lieb und kannst du zwei Schüsseln von deiner leckeren thailändischen Currysuppe geben und Seto hätte auch gern eine Portion, die musst du aber Roland geben zusammen mit den Akten von den … ähm … neuen Fabrikmaschinen.“
 

„Alles gar kein Problem. Setzt euch schon mal hin, ich bereite das ganz fix vor.“

Wie gesagt, setzt sich beide an die Küchentheke.
 

„Sophie ist unsere Köchin.“, begann Mokuba, „sie hat schon überall gekocht“, sagte er und hob seine Arme und das Ausmaß ihrer Kenntnisse darzustellen, „und dann hat Seto ihr hier einen Job angeboten.“
 

„Den ich natürlich sofort angenommen habe, bei dem Gehalt.“, sagte Sophie, reichte den Jungen die Suppenteller und zwinkerte dem Blonden zu.
 

„Ähm… Dankeschön,“ brachte Joey heraus. Sein Lieblingsessen in Suppenformat, das war eine neue Erfahrung, mal sehen, ob es seinem Geschmack entsprach. Er kostete von ihr und sie entsprach ganz und gar seinem Geschmack. Die Schärfe brachte ihm wieder Leben in seinen Körper und der Teller war schnell leer.
 

„Danke Sophie, komm Joey, lass uns was spielen, ich habe noch nie den Mehrspielermodus ausprobiert.“
 

Wieder einmal zog der Kleine ihn am Handgelenk nach und gelangten ins Wohnzimmer. Der Mehrspielermodus machte wirklich Spaß und brachte Joey auf andere Gedanken und zum Lachen. Nachdem die Lust zum Spielen vergangen war, schauten sie sich einige Filme an. Das Flackern des Fernsehers machte en Blonden müde und seine Augen schlossen sich automatisch. Ein gleichmäßiges Atmen ging aus seiner Richtung. Als der dritte Film beendet war, schaute er auf den Schlafenden. Er schaltete den Fernseher aus und bevor er selbst zu Bett ging, deckte er Joey noch zu.
 

Gerade wollte sich der Brünette einen Kaffee machen, als er gedämpftes Licht aus dem Wohnzimmer leuchten sah. Es war schon kurz nach Mitternacht und er mochte es nicht, wenn Mokuba so spät ins Bett ging, er braucht den Schlaf dringend. Doch gerade als er seinen kleinen Bruder ermahnen wollte, sah er ihn nicht, nur einen Hund, schlafend auf der Couch mit einer Decke über den Körper. Leise schritt er zu ihm und strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht. Er sah um einiges besser aus, ein wenig Farbe war zurück in sein Gesicht gekehrt. Er strich ihm über die Wange und der Blonde seufzte zufrieden auf. Sofort nahm er seine Hand zurück und war selbst erstaunt über seine Tat. Er stöhnte leise auf und fuhr sich über die Augen. Er legte seine Arme um den Rücken und die Kniekehlen des Blonden und wollte ihn in ein Gästezimmer tragen. Er war auch einmal auf der Couch eingeschlafen und der Morgen war kein sonderlich schöner, mit den Rückenschmerzen, die er hatte.
 

Gerade als er dabei war die Treppen hochzusteigen, da fing Wheeler an zu nuscheln: „…hmmh…Kaiba?“
 

Der Angesprochene stoppte nicht.
 

„Ja?“ Es war als würde der Blonde wie im Schlaf reden.
 

„Kann ich…bei dir schlafen?“
 

Diesmal stoppte er.
 

Eine einfache Bitte, aber bestimmt keine einfache Antwort.
 

„…Bitte, isch will nisch… allein sein.“
 

Er schaute ihn wieder an und seine Augen waren tatsächlich geschlossen. War ihm überhaupt klar, was er da sagte. Bestimmt nicht, auch der Köter hatte seinen Stolz, die Schlaftrunkenheit musste wohl seinen Verstand vernebeln.
 

Kaiba lachte heiser auf: „Wenn du stubenrein bist, dann ja.“ Kaum merklich schlug Joey mit der flachen Hand auf Kaibas Brust und lächelte. „ Du … bist doof.“
 

Es war eine verschlafene, ja, gar nicht ernst zu nehmende Beleidigung und dennoch hatte er etwas an sich, was ihn seltsam fühlen ließ. Er war geradezu … süß, als er das äußerte. Er drückte mit seinem Ellenbogen die Klinke zu seinem Schlafzimmer nach unten und trat in sein Reich. Er legte Joey auf seinem Bett ab und verschwand sogleich ins Bad.
 

Nach 15 Minuten kam er in seinem Pyjama raus und legte sich in sein Bad, wo es sich das Hündchen schon gemütlich gemacht hatte. Die Hose, die er vorhin noch anhatte, lag auf dem Boden. Der Brünette seufzte und fragte sich, warum er ihm erlaubt hatte, bei sich zu schlafen. Er knipste das Licht und grub sich in seine Decke ein. Auf einmal robbte Joey zu ihm, was mehr als nur ungewohnt für ihn war, das er immer allein schlief. Er legte die Arme um Kaiba und wärmte seine kalten Füße an Kaibas Beinen.
 

„Was soll das werden, wenn es fertig ist?“
 

„Isch kann nisch … mit kalten Füßen schlafen.“
 

„Und dir fällt nichts Besseres ein, als mich zur lebenden Fußheizung runter zu stufen?!“
 

Doch es kam keine Antwort von der anderen Seite, nur ein zufriedener Seufzer. Der Blonde kuschelte sich noch mehr näher an ihn heran und ließ seinen Kopf auf dessen Schulter ruhen. Kaiba schaute nur missmutig auf ihn herunter. Was hatte er sich da eingebrockt? Nicht nur das der Köter seine Gedankengänge infiltrierte, nein, auch sein Handeln änderte sich, vielleicht war es eine minimale Veränderung, doch wer weiß, wie das in den nächsten Wochen aussehen würde. Er schlang seine Arme um den Körper des Hündchens.
 

Darüber konnte er sich auch noch morgen Gedanken machen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  MrsJuliaNanba
2011-09-06T16:02:41+00:00 06.09.2011 18:02
Ich kann auch nicht mit kalten Füßen schlafen! XD
Leider lässt Seto Kaiba meine Füße net von ihm warmen :D
Hab es tatsächlich durch alle deine FFs geschafft un warte nun gespannt auf das nächste Kapi ^^
Von: abgemeldet
2011-04-28T18:19:50+00:00 28.04.2011 20:19
Eu, das is ja schnuggelig ^//^
Was man für Schätze hier finden kann... Freu mich aufs nächste Kapi. Bin gespannt wie Joey reagiert, wenn er aufwacht.

lg Fox
Von:  jesdom
2011-01-12T19:07:50+00:00 12.01.2011 20:07
Ohhh mein Gott ....
bin gerade über deine FF gestolpert und total begeistert.
Gerade der Schluss vom letzten Kapitel ist so herz zerreißend *schwerm*
Dein Schreibstil gefällt mir sehr sehr gut...romantisch aber nicht zu kitschig...genau mein Geschmack...
schreib bitte schnell weiter ;)

lg
Jesdom
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2011-01-05T14:57:33+00:00 05.01.2011 15:57
Mal wieder ein echt klasse Kapi *smile*
Jeahr Seto hat es diesem Arsch gegeben richtig so *jubelt* so ist es richtig das hat er auch mehr als verdiehnt *smile* und nun hat unser lieber Seto Joey mit zu sich genommen *freu* *GGG*
Und was ja wirklich zu sweet ist das Joey mit bei Seto im Bett schlafen darf *GGGGGGGG* echt einfach nur zu sweet (*________*)
Bin ja echt mal gespannt wie es bei deiner FF weiter gehen wird X3
Ich würde mich sehr freun wenn du mir wenn es immer bei deiner FF weiter geht eine Ens schicken könntest damit ich auch ja nichts von deiner FF verpasse *smile*
*schon gespannt ist wie es weiter gehen wird*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2011-01-05T14:30:21+00:00 05.01.2011 15:30
Mal wieder ein klasse Kapi von deiner FF *smile*
Arg dieser Arsch (>_<) wie kann er es nur wagen so was mit Joey zu tun *ihn trett*
dieser... dieser... arg *grummel*
Hoffentlich kommt Joey aus dieser Situation jetzt heil wieder raus *es hofft*
Bin ja echt mal gespannt wie es bei deiner FF weiter gehen wird *smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2011-01-05T13:53:22+00:00 05.01.2011 14:53
Eine echt klasse FF *smile* der Anfang gefällt mir echt schon mal sehr gut X3 kannst echt klasse FF schreiben (^___^~)
Bin ja echt schon gespannt wie es weiter gehen wird *smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Shimizu-chan
2011-01-01T18:07:12+00:00 01.01.2011 19:07
waaahhhhhhhhhh joey is soooo was von süüüüß *knuff* >/////<
ok am anfang hat ich echt angst um joey, aber kaiba passt doch auf sein hündchen auf xDDDDD
das nenn ich ma perfektes timing :D kaiba kommt echt immer im richtigen augenblick
ich freu mich schon riesig aufs nächste kappi *freu* ^-^ aber ich hoffe joey muss nich wieder so leiden
gott als er sich an kaiba geklammert hat hat er mir richtig leidgetan *snif* er musste echt was durch machen *seuftz*
aber kaiba hat dem ekelhaften typen eine richtige abreibung verpasst, hach das war sooo geil xDDDDDDD
also ich bin schon echt gespannt aufs nächste kappi *knuff* :] *dir n keks schenk*
nachträglich frohe weihnachten und n gutes neues jahr :D
Von: abgemeldet
2010-12-30T09:03:20+00:00 30.12.2010 10:03
Toll. Einfach nur toll. Ich bin gerade hin und weg. Das Kapitel ist so schön. Du hast genau den richtigen Ton getroffen, nicht zu schwülstig, nicht zu hart. Und Seto als Retter in der Not! <3
Ich musste mindestens fünfmal seufzen vor Rührung. Ich kann mir die Szenen so wunderbar vorstellen!
Weiter so!!
Von:  CherryKiss
2010-12-30T01:29:56+00:00 30.12.2010 02:29
Es gibt nur ein Wort hierfür.
B-E-Z-A-U-B-E-R-N-D
EInfach hinreissend. Ich liebe dich für dieses Kapitel. Also eigentlich für den Schluss... Der Anfang war erschreckend. Aber das Ende...hai Ich hoffe ich habe kein Diabetes mellitus sonst bekomme ich jetzt Hyperglykämie^^
Von: abgemeldet
2010-12-17T21:18:22+00:00 17.12.2010 22:18
Schöne Story, gefällt mir bislang sehr. Deinen Schreibstil mag ich sowieso. Bin schon gespannt wie es mit meinem Lieblingsduo weitergeht. Joey ist dir wirklich hervorragend gelungen!


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