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Vergangenheit

Wenn das was war, das was ist einholt
von

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Prolog

In den Reihen der Arrancar war es unruhig geworden. Seit dem Tod von White Panther, ihren König, herrschte bei den Hollows Chaos. Niemand wusste etwas über seinen Tod. Doch es gab Gerüchte.

»Hast du schon gehört, die Königin hat den König umgebracht.« flüsterte einer von ihnen.

»Was, unsere Königin? Die ist doch vor Jahren verschwunden. Bist du dir sicher?« antwortete man ihm genauso leise.

Der andere nickte eifrig. »Aber ja, wenn ich es doch sage. Und nun ist sie wieder verschwunden.«

»RUHE JETZT!« Der Stärkste von ihnen war auf das Podium gestiegen, sofort wurde es totenstill. »Wir alle wissen, dass unser König umgebracht wurde. Wir brauchen ihn, nur er hatte sich darauf verstanden die Reihen der Hollows zu kontrollieren. Und auch nur ihm zollen wir alle Loyalität. Was also sollen wir tun?«

»Es gibt noch jemanden, dem wir alle unseren Respekt und auch unsere Loyalität entgegenbringen.« Der Espada stieß sich von der Wand ab und trat aus dem Schatten.

»Und wer soll das sein?« fragte eine andere spöttisch und verschränkte die Arme.

»Unsere Königin. Unser König hat sie einst als diese ausgewählt und seine Wahl gilt bis sie verstirbt oder eine Neue erwählt wird.« Er sah in die Runde. »Geben wir doch zu, dass wir weder dem König noch der Königin das Wasser reichen können. Und sollten die Gerüchte stimmen, die wir alle gehört haben, dann hat sie ihn umgebracht.«

»Du hoffst vergeblich. Die Königin lebt doch gar nicht mehr.«

Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen. »Ein Hollow, der mir ergeben ist und lebend aus dem Diesseits zurückkam, hat mir berichtet ein Mädchen gesehen zu haben, das aussah wie unsere verehrte Königin. Zumindest diesem Hinweis sollten wir nachgehen, bevor wir uns gegenseitig umbringen nur um einen neuen König zu bestimmen.«

Der Stärkste mischte sich wieder ein. »Dann wirst du ins Diesseits gehen und nach ihr suchen.« schlug er vor. Alle riefen zustimmend durcheinander.

Verdacht

Ein halbes Jahr war ereignislos vergangen seit sie aus der Soul Society gekommen waren. Akira führte ein relativ normales Leben als Mensch und erfüllte ihr Pflicht als Shinigami. Auch wenn sie sich dabei schäbig fühlte, da sie ja eigentlich ein Hollow war. Inzwischen war sie glücklich mit Ichigo, und Hichigo gab sich zufrieden wie es war. Ichigos Freunde hatten sie Wohl oder Übel akzeptiert. Doch Freunde waren sie noch lange nicht. Vor allem der Quincy behielt sie ständig im Auge und misstraute ihr. Was Ichigo zu stören schien.

Sie saßen in der Schule und alberten in der Pause rum. Sie hatte es sogar geschafft, dass Ichigo seit neustem hin und wieder zaghaft lächelte oder, wenn es ihm selbst nicht bewusst war, lachte er sogar ausgelassen. Während sie herumalberten hörte Akira Inoue und Ishida zu. Sie unterhielten sich darüber, dass Ichigo sich sichtlich veränderte seit sie da war.

»So ausgelassen, wie er mit Jorin-san umgeht, habe ich Kurosaki-kun noch nie gesehen.« flüsterte die Vollbusige bedauernd.

Ishida schnaufte nur. »Manchmal habe ich das Gefühl, dass es gar nicht Kurosaki ist, sondern jemand anderes.«

»Aber wir sehen ihn doch hier vor uns. Es gibt keinen zweiten Kurosaki-kun.«

»Dass er überhaupt derart gut gelaunt sein kann ist schon seltsam. Erstrecht wenn man bedenkt, dass in letzter Zeit mehr Hollows auftauchen.«

»Da fällt mir ein, dass wir ihn seit damals nicht wieder in seiner Tracht gesehen haben.« Inoue sprach immer nur von damals, weil sie die Zeit nicht benennen wollte, in der sie erkannt hatte, dass ihre Gefühle zunichte gemacht wurden. Und das nur wegen einem Mädchen, das urplötzlich aufgetaucht war.

»Ist es immer noch wegen ihr?« Inoue nickte kaum merklich und sie verfielen in Schweigen. Genau im dem Moment zog jemand Akira den Block unter der Hand weg.

»Was-!?« sie drehte sich um und betrachtete Ichigo, der den Block nur musterte. »Gib ihn wieder her.« bat sie und streckte die Hand danach aus. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein verschlagenes Grinsen, wie es Hichigo manchmal benutzte, doch diesmal war es Ichigo. Sie erkannte es an seinen Augen.

Als sie den Block greifen wollte zog ihn weg. »Hol ihn dir doch.«

Eingeschnappt stand sie auf. »Das nennt man Diskriminierung.« Fröhlich zuckte er mit den Schultern und hielt ihn über den Kopf. Das hatte sie nun davon, dass sie kleiner als er war. Lachend hielt er den Block noch höher und sie musste ihm sehr nahe kommen und auf die Zehenspitzen gehen, aber sie kam einfach nicht ran. Sein Arm, den er um sie gelegt hatte, hielt sie noch zusätzlich zurück. Im Hintergrund hörte sie Ishida etwas von Kindergarten sagen hören. Nur nebenbei registrierten sie, dass die Tür aufgegangen war und jemand eintrat.

»Ichigo, gib mir meinen Block zurück!« Akira konnte nicht mehr anders und lachte mit ihm, während sie immer noch versuchte an ihre Unterlagen zu kommen.

Der plötzlich aufgetauchte spirituelle Druck eines Hollows ließ sie inne halten und zum Fenster sehen. Ichigos Blick war ernst, doch Akira konnte nur betrübt nach draußen sehen. Ruckartig fuhr Ichigo herum und legte ihren Block auf den Tisch.

»Komm« er war schon dabei aus dem Raum zu stürmen.

»Nein, Ichigo.« Verwirrt sah er sie an, packte sie dann am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Dabei kamen sie an der völlig irritierten Tatsuki vorbei. Ichigo hatte einmal gesagt, dass sie über ein halbes Jahr lang nicht in Karakura gewesen war.

»Ich habe keine Lust. Geh du allein.«

»Ein Teufel werd ich tun, du kommst mit.« Wie immer wechselte er irgendwo im Schulhaus zu seiner Shinigamiform. Und um nicht wie eine Verrückte auszusehen, tat sie es ihm gleich.

»Das ist schon der dritte heute, sie gehen mir nur noch auf die Nerven. Lass mich lieber hier.« bettelte sie förmlich. Akira hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache.

»Hast du schon vergessen, was der alte Yamamoto gesagt hat? Außerdem, wenn nur ich gehen würde, wüsste Vater sofort davon und dann macht er uns beiden die Hölle heiß.«

Sie seufzte. »Schon gut.« Als sie gleich auf mit ihm war und er sicher gegangen war, dass Akira nicht gleich wieder stehen blieb, ließ er ihr Handgelenk los. Sie verließen das Schulhaus, durch den normalen Eingang. Vorsichtig sah sie zu ihrem Klassenraum hoch. Ichigos Freunde sahen ihnen verwundert nach, sie hatten ihn seit Hichigos Rebellion nicht mehr im Shihakusho gesehen.

Es war nicht nur ein Hollow auf den sie stießen, es waren zwei, was die Dichte des spirituellen Drucks erklärte. Sie waren mittelmäßig groß und keine wirkliche Bedrohung für Ichigo und sie. Und doch nahmen sie ihre Pflicht ernst, jeder von ihnen kümmerte sich um einen von den Hollows.

Still blieben sie an Ort und Stelle stehen, nachdem sie die Hollows besiegt hatten und suchten nach etwaigen Gegnern, die versteckt lauerten. Aber sie fanden nichts. Ichigo befestigte sein Zanpakutō auf seinem Rücken und wollte gehen. Akira selbst blieb stehen, verstaute Nori nur langsam und dachte nach. Es tauchten von Tag zu Tag immer mehr Hollows auf und dass nicht nur in Karakura. Dennoch konzentrierten sie sich größtenteils nur auf diese Stadt. Sie suchten etwas. Oder doch jemanden? Beunruhig starrte sie auf die Stelle, wo sie den Hollow erledigt hatte. Seit einigen Tagen wehrte sich etwas in ihr gegen die Pflicht eines Shinigami, Hollows zu ›erlösen‹. Sie hatte schon mit Ichigo und seinem Vater darüber gesprochen, aber sie wussten auch nicht weiter.

»Kommst du?« Ichigo schaute zurück zu ihr.

»Ja…« abgelenkt und äußerst besorgt folgte sie ihm zurück in die Schule.

Ankunft

Nachdenklich saß Akira auf ihrem Stuhl. Die Hollowangriffe hatten vor zwei Tagen abrupt aufgehört und sie hatte keine Ahnung, warum. Auch hatte man Ichigo und sie nicht auf ihre Tracht angesprochen, obwohl seine Freunde sie gesehen hatten. Doch darüber machte sie sich weniger Sorgen. Die Hollows waren wichtiger. Es kam ihr vor wie die Ruhe vor dem Sturm. Einem schweren Sturm.

»Es ist Pause und du hast nichts besseres zu tun, als zu grübeln.« Ichigo hockte neben ihrem Tisch und hatte die Arme verschränkt auf die Tischplatte gelegt. »Sag schon, was bereitet dir Kopfzerbrechen?« er legte den Kopf schief. »Doch nicht der eine Hollow vor zwei Tagen?«

»Nein, der hatte nur Glück. Es ist die Flaute. Keine Hollows sind genauso schlimm wie zu viele von ihnen.« Bestimmt sah sie ihn an.

»Ich weiß. Die haben sicherlich was vor.« Etwas berührte leicht ihren Spürsinn und Akira sah auf. Doch in der Tür stand niemand.

»Was hast du?« Auch Ichigo sah zur Tür.

Sie schüttelte den Kopf. »Ach nichts, ich dachte nur… Nicht so wichtig.« sie schaute ihn wieder an und lächelte unbeholfen.

»Du hast es auch gespürt, oder?« Sie nickte stumm.

Die gesamte Pause über behielten sie die Tür im Augen. Es waren jedoch keine Probleme die den Raum betraten, sondern nur ihre Lehrerin. Die Tür ließ sie offen um ein wenig Durchzug zu haben, da es verdammt warm war. Damit sie selbst nicht so viel Arbeit hatte, ordnete sie den Schüler an, sich still mit dem vergangenen Stoff zu beschäftigen.

Akira atmete bewusst ein, als wieder etwas ihr Gespür berührte, diesmal deutlicher. Sie warf Ichigo einen Seitenblick zu und sah dann zu seinen Freunden. Bis auf Ishida schien niemand etwas bemerkt zu haben. Im Augenwinkel sah sie ständig die offene Tür und wartete darauf, dass etwas geschah.

Wie aus dem Nichts tauchte dort ein Mann mit gleichgültigen violetten Augen, weißer Haut, schwarzen Haaren und zum großen Teil weiße Kleidung trat ein. Auf seiner rechten Wange war ein kleiner violetter Bogen auf Höhe des Wangenknochen, von dem mittig ein dünner Strich herunter lief. Niemand sah ihn, nur Ichigos Freunde, Ichigo selbst und sie. Hinter ihm kamen noch zwei weitere.

Der Hollow, denn es war definitiv einer, ließ den Blick schweifen. Als er sie fand verhärtete sich sein Blick und er kam auf sie zu. Die zwei anderen Hollows folgten ihm einfach. Akira vermutete, dass es Arrancar waren und ihr Auftauchen somit nichts Gutes verhieß. Der Arrancar verbeugte sich leicht vor ihr. Die Blicke von denen, die ihn sahen, folgten ihm.

»Ich möchte, Euch bitten freiwillig mitzukommen, ansonsten muss ich Euch einfach mitnehmen.« flüsterte er ihr zu. Ihre Augen weiteten sich.

»Und was ist, wenn ich keine Lust habe, mich mitnehmen zulassen?« Die Augen ihres Gegenübers verengten sich und er kniff sie leicht zusammen und wollte so anscheinend bedrohlicher wirken.

»Dann werde ich es mit Gewalt tun.« er ließ die anderen einen Schritt näher treten. Sein spiritueller Druck war höher, er war ein Espada. Die zwei anderen Arrancar waren wahrscheinlich seine Untergebenen. Ohne weiter auf Ichigo oder den Unterricht zu achten sprang sie auf und rannte aus dem Raum.

Hinter sich konnte Akira hören, wie der Espada die zwei anderen hinter ihr her schickte. »Sie darf nicht entkommen. Schnappt sie, aber lasst sie am Leben!«

Akira rannte so schnell sie konnte durch das Schulhaus, versteckte ihren spirituellen Druck und suchte sich dann einen Weg durch Karakura. Ihr Ziel war das Haus der Kurosakis, aber wenn sie direkt dorthin laufen würde, wären die Arrancar auch schnell dort. Immer wieder bog sie ab und wich den Ceros aus, die auf sie abgefeuert wurden. Diese endeten irgendwann und sie versteckte sich in einer kleinen Gasse. Die Arrancar gingen an der Gasse vorbei ohne sie zu beachten. Nach wenigen Minuten lief sie heraus und zu dem Haus der Kurosakis.
 

Ichigo stand in seiner Shinigamiform vor dem Arrancar und versuchte ihn aufzuhalten. Er war gemächlich aus dem Schulhaus gegangen, als würde er darauf warten, dass die anderen zwei Akira zu ihm brachten.

Hinter ihm waren schnelle Schritte zu hören und er drehte sich um, Hirako kam um die Ecke und sah ihn an. »Wo ist Jorin-sama?« wollte er gehetzt wissen.

»Nicht hier.« antwortete er dem Vizard, dieser eilte gleich weiter. Ihm folgte Hiyori. Sie machte ein finsteres Gesicht, als wäre sie nicht gerade freiwillig da. Was Ichigo seltsamer vorkam und er sich fragte: Woher kannten die Vizards Akira? Bis jetzt sollten sie doch denken, dass sie ein Mensch war, schlimmsten Falls wussten, sie dass sie mit ihm ihrer Shinigamipflicht nachging.
 

Akira rannte um die Ecke, zum Tor rein und riss die Tür auf. Rammte sie wieder zu und lehnte sich mit dem Rücken daran. Isshin Kurosaki sah um die Ecke.

»Du bist schon zurück? Wo ist Ichigo?«

»Wahrscheinlich noch in der Schule. Sollte jemand nach mir fragen, ich bin nicht da.« Eilig stürmte sie die Treppe hoch und schloss die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich. Dort setzte sie sich in die hinterste Ecke, die man vom Fenster aus nicht einsehen konnte.

Lange saß sie noch nicht dort und da hörte sie ein Klingen an der Tür unten. Ichigos Vater öffnete sie und es war zu hören, dass er sich mit jemanden unterhielt. Nur wenig später waren Schritte auf der Treppe zu hören.

Es klopfte. »Akira-chan, hier ist jemand für dich.« Die Tür ging auf und sie konnte nicht glauben wer darin stand.

Schutz

Sie starrte Shinji Hirako an, der sie erleichtert musterte.

»Wir haben Sie schon gesucht, Jorin-sama.« hinter Hirako stand Hiyori Sarugaki. Unweigerlich musste Akira an das erste Mal denken, wo er sie in diesem Zimmer auf gesucht hatte.

Es war spät am Abend und im Haus war es still. Sie war die Einzige, die noch nicht schlafen gegangen war. Selbst Isshin Kurosaki, der die Angewohntheit hatte spät zu Bett zu gehen, war nicht mehr unten. Karin und Yuzu gingen sowieso früh schlafen. Bei Ichigo war es immer so eine Sache wegen den Hollows, mal kam er früh ins Bett und mal gar nicht.

Sie saß über ihren Schulbüchern, am Nachmittag hatte sie keine Lust gehabt ihre Aufgaben zu machen, also hatte sie sie in die Nacht geschoben. Schlafen konnte sie um diese Uhrzeit eh noch nicht.

Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken, erschrocken sah sie sich um, das Klopfen war nicht von der Tür gekommen, sondern vom Fenster. Sie stand auf und öffnete es, Hirako ließ sich auf den Fenstersims nieder.

»Darf ich reinkommen?« fragte er nur. Akira machte Platz und ließ ihn ein. Der Vizard, der eigentlich nichts von ihrer Existenz als Shinigami und Hollow wissen konnte, setzte sich auf das Bett.

»Was willst du von mir? Solltest du nicht eher zu Ichigo gehen?«

»Nein, ich bin wegen Ihnen hier. Wieso eigentlich Ichigo?«

Sie seufzte und fragte sich, ob sie die Rolle als Mensch beibehalten konnte. »Wenn man hier lebt, bekommt man vieles mit.«

»Sie brauchen sich nicht zu verstellen, wir wissen einiges über Sie.« Akira war baff. Wie konnten sie etwas von ihr wissen?

»Was wollt ihr von mir wissen?«

»Die Vizards kennen Ihr kleines Geheimnis. Wir wissen, was Sie mit White Panther zuschaffen hatten. Dass Sie eigentlich die Hollowhälfte sind, die Shinigami hat sich zurückgezogen. Wie gesagt, wir wissen einiges über Sie.«

Verdammt! »Woher? Woher wollt ihr so viel über mich wissen?« Panik machte sich in ihr breit und sie hatte Angst, dass sie gehen musste, nur um den Vizards und den Hollows auszuweichen.

»Ich habe meine Quellen, mehr müssen Sie nicht wissen.« Hirako lächelte ermutigend.

»Was wollt ihr jetzt von mir? Soll ich für euch eine Fürsprecherin sein?«

»Nein, unser Anliegen gilt nicht den Hollows. Wir wollen sie schützen, wenn es notwendig ist. Und das wird es irgendwann sein, wenn Sie weiterhin an diesem Ort bleiben wollen, Jorin-sama.«

Ungläubig sah sie den Vizard an. »Schutz?«

»Ja, wir wollen Ihnen unseren Schutz anbieten. Ichigo-kun muss nichts davon wissen. Noch nicht.«

»Wie soll das funktionieren, dass ihr mir Schutz gebt. Und vor allem, wieso ist euch meinen Sicherheit so wichtig?«

»Wir haben lange gebraucht, um alle Informationen zusammen zubekommen. Daher sind wir so spät darauf gekommen. Aber wir wollen nicht, dass Sie auf der Seite der Hollows stehen. Ohne einen König sind sie chaotisch und leicht zu besiegen, die Reihen der Shinigami sind jedoch gut durchorganisiert, was eine Gefahr bedeutet, sollten sie sich entschließen die Vizards auslöschen zu wollen. Es bedeutet also auch für uns einen gewissen Schutz, wenn wir uns für Sie stark machen.«

»Also, ist das ganze Angebot eine Zweckmäßigkeit?«

»Ja, es sind aber auch persönliche Gründe. Sagen wir es so, wir sehen einen von uns nur ungern bei den Hollows. Die Arrancar sollten uns als Gegner reichen.«

Akira überlegte, sie konnte Ichigo da nicht mit reinziehen, und schon gar nicht, da er nichts davon wusste. Allerdings würde sie sich auch nicht gegen so viele Arrancar wehren können. Immerhin wusste sie, wie viele Vollendete es damals gab und die, die Ichigo und seine Freunde bei ihrem Überfall auf Hueco Mundo getötet hatten, waren inzwischen ersetzt und zahlenmäßig verstärkt wurden.

»Was wollt ihr als Gegenleistung?«

»Jemanden, der bei den Shinigami ein gutes Wort für uns einlegt, wenn sie uns wirklich auslöschen wollen.«

»Sie werden nicht auf mich hören. Ich bin ein Hollow, wie du schon festgestellt hast. So einfach kann ich kein gutes Wort für euch einlegen können.« Akira verschränkte die Arme vor der Brust.

»Wenn sie Ihre Stellung kennen werden sie Ihnen mehr Gehör schenken.«

»Das glaube ich nicht, sie werden mich einsperren und für den Rest meines Lebens wegschließen. Wenn sie mich nicht töten.«

Hirako schwieg und dachte nach. »Nicht wenn sie den Vorteil erkennen, den es hat Sie auf der Seite der Shinigami zu wissen. Man wird Sie nicht töten.«

»Also gut, ich lege ein gutes Wort bei den Shinigami ein, wenn es dazu kommen sollte.«

»Von nun an werde ich Ihre Kontaktperson sein. Die Vizards stehen Ihnen zur Verfügung, Jorin-sama.« Shinji Hirako reichte ihr die Hand und ging auf die Knie. Akira nahm sie entgegen, wenn auch noch nicht ganz überzeugt.

»Eine Bitte noch.«

»Ja?«

»Behandle mich nicht mehr so, als sei ich etwas besseres.« sie sah ihn an. Er würde dennoch weiter so mit ihr reden.

»Ich werde es versuchen.« Mit diesen Worten verschwand Hirako durch das Fenster und ließ sie allein zurück. Schutz… Akira hatte gedacht, sie wäre sicher und bräuchte keinen Schutz. Sie hatte noch nie jemanden mit reinziehen wollen und das hat sich nicht geändert. Dennoch entschied sie in Karakura zu bleiben, Ichigo aber nichts zu sagen.

Das war nun schon fast zwei Monate her und es war nichts passiert, das die Vizadrs auf den Plan rief. Bis jetzt.

Königin

Ohne etwas zu sagen setzte sich Hirako auf das Bett und verschränkte die Finger ineinander, während er sich mit den Ellenbogen auf den Oberschenkeln abstützte. In seinem Blick lag nichts als ernst. Hiyori blieb weiter in der Tür stehen, ebenso Isshin Kurosaki.

»Sie müssen wieder in die Schule, Jorin-sama.«

»Ich werde da ganz bestimmt nicht wieder raus gehen. Du hast gesehen, wer dort auf ich wartet.«

»Ichigo-kun kümmert sich um den Arrancar und wenn der das Warten leid ist, wird er verschwinden.« meint Hirako.

»Nur um später wieder aufzutauchen. Sie werden keine Ruhe geben.«

Hiyori seufzte verächtlich. »Deswegen gibt es doch das Abkommen, zwischen Ihnen und den Vizards.« Akira sah, wie die Augenbrauen von Ichigos Vater nach oben wanderten. Er wusste genauso wie Ichigo von nichts.

»Unser Schutz für Ihr Wort. Und jetzt bewegen Sie sich schon, man wird nicht ewig in der Schule auf Sie warten.« Hiyori war so unfreundlich wie immer und wie zu jedem. Dafür dankte Akira ihr, auch wenn man sie siezte.

»Bitte, Jorin-sama, Sie müssen zurück, leben Sie weiter wie bisher, wir kümmern uns um den Rest. Sollte etwas passieren, dass unser Schutz nicht mehr ausreicht, werden wir uns melden.« Sie zweifelte immer noch. »Ich gebe Ihnen mein Wort darauf.«

»Was ist mit Ichigo? Ich kann es ihm nicht noch länger verschweigen.«

»Ihre Entscheidung.« Hirako stand auf, führte sie aus dem Zimmer und die Treppe runter.

Nach nur einer viertel Stunde - sie mussten auf die Arrancar acht geben - erreichten sie die Schule. Der Espada war verschwunden, genau wie die zwei anderen. Nichts deutete auf sie hin. Bekümmert schaute sie zum Klassenzimmer hoch. Ichigo und seine Freunde sahen aus dem Fenster. In seinem Gesicht konnte sie nur Sorge sehen, doch es hellte sich auf, als er sie sah. Hirako schien er nicht einmal zu beachten.

Im Klassenraum lächelte sie ihn an und setzte sich, niemand stellte eine Frage. Sie wartete auf die Pause, sie musste unbedingt mit ihm reden, als es dann klingelte stand sie nur auf und nahm ihn an der Hand. Eilig zog sie ihn bis aufs Dach.

»Was hast du denn?« wollte er wissen und wahrscheinlich nicht nur er. Hichigo musste sich auch große Sorgen machen, denn es war nicht nur Ichigos Sorge, die sie in seinen Augen las.

»Wir müssen reden. Es ist wirklich wichtig, Ichigo, ich habe schon viel zu lange geschwiegen.«

»Was wollten diese Arrancar von dir?«

»Sie wollten mich mitnehmen. Ichigo, es gibt etwas, das du wissen solltest.« Akira zögerte plötzlich, so oft stand sie kurz davor es ihm zu sagen und nun konnte sie es nicht.

»Hier oben ist es ziemlich gefährlich, finden Sie nicht, Jorin-sama?« Hirako öffnete die Tür und kam auf sie zu. »Aber ich sehe, dass Sie Ichigo-kun etwas erzählen wollten.«

Ichigo sah sie an. »Was willst du mir erzählen?« Akira schwieg, sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Bei der einfachen Aussage oder von Anfang an.

»Der König der Hollows ist gefallen. Nur ihm zollten die einfachen Hollows und auch die Arrancar ihren Respekt und ihren Gehorsam.« fing Hirako an.

»Ja und? Das weiß ich selbst.«

»Es gibt noch jemanden, auf den dies zutrifft. Und das ist die Königin, die er sich erwählt hat. Vor vielen Jahren hat er das getan und sie ist geflüchtet.« Hirako schien darauf zu warten, dass sie es Ichigo sagte oder dass er selbst darauf kam. Betreten sah sie weg.

»Es gibt eine Königin? Akira, das hast du gar nicht-« Ichigo stockte und sie bemerkte, dass er sie entsetzt ansah.

»Erzählt? Warum sollte ich? Sie ist verschwunden und so sollte es auch bleiben.«

Hirako begann mit seiner Geschichte und setzte sich. »Die Königin wurde vor vielen Jahren von White Panther gefunden und großgezogen. Als sie alt genug war, hat er sie zu seiner Königin erwählt. Diesen Posten sollte sie bis zu ihrem Tod behalten. Aber sie ist abgehauen und nach erfolgloser Suche hat man sie als verschollen gemeldet. Nach zwei Jahren hat man es komplett aufgegeben sie zu finden und es kam die Meinung auf, sie sei tot.«

»Bevor ich frage, wer diese Königin ist, will ich wissen, warum die Hollows sie anerkennen und was das mit unserer Situation zu tun hat.« Ichigo warf ihm einen Blick zu, den se nicht zu deuten vermochte.

»Sie wurde nicht anerkannt, weil der König sie erwählt hat, sondern weil sie unter Beweis gestellt hat, dass sie es wert ist.«

»Und was hat das mit uns-«

Akira unterbrach ihn. »Sie wollen ihre Königin zurück. Die Hollows haben herausgefunden, dass sie nicht tot ist.« Sie machte eine kurze Pause. »Sie wissen, dass ich hier bin. Und jetzt werden sie alles versuchen mich wieder nach Hueco Mundo zu bringen.« Traurig sah sie Ichigo an.

»Was…?«

»Ich wollte es dir so oft sagen, aber immer wieder hat mich der Mut verlassen.« Sie legte sie Arme um sich, nur weil sie Angst hatte auf Ablehnung zu treffen. Es musste ein Schock für Ichigo sein zu erfahren, dass sie die Königin der Hollows war. Zu oft hat sie die Chance verstreichen lassen, als dass sie jetzt noch ruhig mit ihm reden zu können. Sie rechnete mit allem.

Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte war, dass er sie in den Arm nahm. »Du hättest schon früher etwas sagen können. Aber ich kann irgendwie nachvollziehen, dass du nichts gesagt hast.« Sie schlang die Arme um ihn und weinte. Dieses Verständnis hatte sie nicht erwartet und schon gar nicht verdient.

»Hören Sie auf, Jorin-sama. Wir müssen reden.«

Vergangenheit

Akira sah auf. Ihre Finger gruben sich noch immer in das Rückenteil von Ichigos Schuluniform.

»Worüber?«

»Über Ihren besser gesagt euren Schutz.«

»Hirako, was willst du damit sagen? Was heißt hier Schutz?« Ichigo verstand offensichtlich nicht, worum es ging.

»Die Vizards haben Jorin-sama Schutz versprochen. Und den wird sie auch erhalten. Nur müssen wir sichergehen, dass auch dir nichts zustößt, Ichigo-kun.«

»Hirako, du weißt, dass ich auf mich selbst auf passen kann.« Beleidig strafte er den Vizard mit einen Blick.

»Trifft das auch zu, wenn dir mehrere Espadas gegenüber stehen?« Er sagte nichts. »Du fragst dich sicherlich, warum die Espadas zu dir kommen sollten. Es ist so, Jorin-sama ist ihre Königin und somit hat sie das Recht sich einen König zu suchen. Als Shinigami hast du jedoch nicht das Recht dich König zu nennen. Sie werden dich beseitigen wollen und dafür sorgen, dass Jorin-sama ihren König aus ihren Reihen sucht.« Der Vizard grinste. »Dazu wird es aber nicht kommen. Jorin-sama wird nicht ihre Königin. Und wenn wir dafür ihren Tod vortäuschen müssen.« Entsetzten trat in Ichigos Gesicht, als hätte er erst jetzt begriffen, was der Vizard gesagt hatte.

»Sie wollen mich töten, damit sie Akira für sich allein haben.« stellte er fest. »Ich werde nicht zulassen, dass man dich nach Hueco Mundo bringt.« er sah sie mitfühlend an. Sie hatte ihn nicht verdient.

»Komm lass uns runter gehen, Hirako hat Recht, wenn er sagt, dass es hier zu gefährlich ist.« Er nahm sie einfach an der Hand und zog sie hinter sich her. Hirako blieb noch.

Kurz vor dem Klassenzimmer holte er sie wieder ein. »Die Vizards behalten Karakura im Auge und achten auf alles. Jorin-sama, ab jetzt werde ich immer in Ihrer Nähe sein. Ich werde mich aber versteckt halten, wenn Sie privat nichts mit mir zu tun haben.«

»Das heißt du wirst ab morgen wieder zur Schule kommen, nicht wahr?« fragte Akira.

»Ja, das heißt es. Zusätzlich werde ich Sie abholen.« Vor der Tür stand Hiyori und sah ihnen schlecht gelaunt entgegen.

»Hirako, ich habe noch eine Bitte.«

»Ja, Jorin-sama?«

»Sag endlich Du zu mir.«

Seine Augen verengten sich. »Natürlich.« Er ging zu Hiyori und redete mit ihr. Doch ihre Reaktion bemerkten sie und Ichigo nicht mehr. Er hatte inzwischen ihre Hand losgelassen und ging zu seinen Platz. Sie wollte sich auf ihren setzten, aber er zog sie auf seinen Schoß und hielt sie fest.

»Wie viel von dem, was Hirako gesagt hat, ist wahr?« wollte er von ihr wissen.

»Alles. White hat mich zu seiner Königin gemacht, da war ich zwanzig Jahre bei ihm. Man hat nach mir gesucht, das wusste ich, deswegen bin ich nie lange an einem Ort geblieben, Karakura ist der erste Ort in dem ich über zwei Wochen bin. Irgendwann hatte ich einen Unfall, ich habe ihnen glauben machen können, ich sei dabei gestorben.«

»Warum hast du bis jetzt nichts gesagt?«

»Ich hatte gehofft, dass sie mich nicht mehr suchen. Was sie getan haben, aber irgendwie müssen sie in den letzten Wochen was spitz bekommen haben. Ich wollte nie ihre Königin sein und ich hatte nie vor in irgendeiner Weise wieder darauf zu sprechen zu kommen oder daran zu denken. Ich hätte es nur dir erzählt, aber der Mut hat mich jedes Mal verlassen als ich kurz davor war. Erst das Auftauchen von Hirako hat mich davon abgehalten wieder auf die Idee zu kommen, es dir zu sagen.«

»Er war schon mal bei dir?«

»Ja, er hat mir den Schutz der Vizards angeboten, wenn ich für sie ein gutes Wort bei den Shinigami einlege. Ich habe ihm gesagt, dass niemand auf mich hören wird. Aber er wollte nicht hören.«

»Du willst ein gutes Wort für sie einlegen? Wie willst du das machen und warum?« Ichigo runzelte die Stirn.

»Er hat Angst, dass die Shinigami die Vizards auslöschen wollen. Das will er verhindern und er glaubt, das meine Stimme mehr zählt, wenn sie erst wissen wer ich bin.« Akira wiederholte nur das, was man ihr gesagt hatte, doch sie vermutete, dass mehr dahinter steckte, als er ihr sagte.

»Daran glaube ich weniger.« Sie sah wie Inoue, Chad und Ishida ihnen interessierte Blicke zuwarfen. Es war wirklich zum verzweifeln, sie hatten sich noch nicht damit abgefunden, was Ichigo und sie für einander empfanden. Bis auf Inoue, sie war eine gute Verliererin. Ishida hegte wie eh und je Misstrauen gegen sie. Und Chad schein einfach nicht mit ihrer Art zu recht zu kommen, was ihn zu den Angenehmsten der drei machte.

Ochi-sensei betrat den Raum und Ichigo entließ sie aus seinen Armen.

Wiederkehr

Drei Wochen ging es gut und sie konnte normal zur Schule gehen, ohne dass etwas passierte. Doch eines Morgens stand Hirako vor der Kurosaki Klinik und wartete angespannt auf sie. Er klopfte sogar schon ungeduldig, so dass Ichigo noch mit den Brot in der Hand öffnen ging. Akira stand im Flur und flocht sich die Haare zu einem Zopf, so hörte sie, was geredet wurde.

»Ist es nicht etwas früh?« fragte er und schluckte.

»Ihr müsst nach der Schule mit zu uns kommen.« meinte der Vizard ernst.

Akira stellte sich zu ihnen. »Was ist passiert?«

»Es wurden bereits drei tote Unschuldige gefunden, alles Opfer von Hollows. Aus Frust greifen sie die Menschen an. Wir haben alles vorbereitet, heute nach der Schule werdet ihr in unser Versteck kommen, aber für die Arrancar und Hollows wird es so aussehen, dass ihr verreist.«

»Wir packen unsere Sachen. Komm solange rein.« Ichigo ließ den Vizard rein und lief nach oben, Akira folgte ihm und packte ihre Sachen. Es dauerte nicht lange und sie konnten gehen. Seinem Vater sagten sie einfach die Wahrheit, was erst seit dem Besuch in der Soul Society möglich war.

Erst in der Pause wurden sie auf ihre Taschen angesprochen.

»Kurosaki-kun, willst du verreisen?« Inoue stellte sich fragend vor ihn und betrachtete die Tasche neben seinem Tisch.

»Nur für eine Weile.«

»Eh?« Sie sah nun auch, dass Akira eine Tasche dabei hatte. »Akira-san, gehst du mit ihm?«

»Ja, wir werden dann auch nicht mehr in die Schule kommen können.« die Angesprochene antwortete.

»Oh, dann wünsche ich euch viel Spaß.« Inoue ging wieder.

Sie waren mit Hirako zu den Vizards und saßen nun schon Tage einfach nur rum. So langsam wurde ihnen langweilig und sie wollten wissen, was die Arrancar trieben. Akira hatte ein Gespräch belauscht und wusste, dass es noch mehr Tode gegeben hatte. Und sie machte sich Sorgen, dass Karakura nicht sicher war, solange sie dort war. Allmählich kam sie zu der Idee sich den Hollows zu stellen und mit ihnen zu gehen, nur damit sie den Stadtteil und seine Bewohner in Frieden ließen. Nach und nach nahm dieser Plan gestalt an und sie wurde immer schweigsamer.

Ichigo saß neben ihr und starrte an die Wand, sah sie dann aber an. »Worüber denkst du nach?«

»Über nichts. Ich mache mir nur Sorgen um die Bewohner von Karakura, immerhin stehen sie wegen mir in der Schusslinie.«

»Du brauchst dir keine Sorgen machen, Kisuke-san, mein Vater und die Vizards kümmern sich um die Arrancar.« er versuchte sie zu beruhigen, doch es klappte nicht.

»Machst du dir keine Sorgen um deine Freunde?« Er schwieg, was für sie eine Bestätigung war. Sie würde noch diese Nacht zu den Arrancar gehen.

Sie gähnte. »Tut mir Leid, ich geh ins Bett.« Mit einem Kuss verabschiedete sie sich und ging zu dem Zimmer, das man ihr zugeteilt hatte.

Lange musste Akira warten bis es still in dem Versteck war, bevor sie wieder heraus kam und schlich sich nach draußen. Sie entdeckte keinen der Vizards, trotzdem lief sie vorsichtig in ihrer Shinigamiform durch die Straßen. Immer auf der Suche nach dem Espada, der sie in der Schule aufgesucht hatte.

Nach mehr als einer halben Stunde fand sie ihn. Er saß gelangweilt auf einem Spielplatz und wartete. Er sah sie näher kommen und grinste.

»Ihr seid gekommen.«

»Nicht ganz feiwillig.« mit finsteren Blick verschränkte Akira die Arme und beobachtete den Espada, wie er vor ihr auf die Knie ging und dort blieb.

»Die Morde an den Unschuldigen haben also Wirkung gezeigt.« das Grinsen wurde immer breiter. Die Gleichgültigkeit nahm sie in besitz.

»Dann war das also ein abgekartetes Spiel? Schön, ich spiel mit, wenn ihr meine Bedingungen erfüllt.«

Er sah leicht nach oben, der Espada hatte den Umschwung in ihrer Stimme gehört und nahm sich nun in Acht. »Vorher möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Arquette Jiang ich bin die Nummer fünf der Espada.«

»Ich weiß. Meinen Namen dürftest du ja nicht vergessen haben, wenn du nach mir gesucht hast.«

»Arika Tamashi, meine Königin.«

»Ich will diesen Namen nie wieder hören. Mein Name ist Akira Jorin. Verstanden?!«

»Wie Ihr wünscht. Wie lauten Eure Bedingungen?« unterwürfig senkte er den Kopf, er war vorsichtig. Sie fragte sich, ob ihre Stimme wirklich so eisig und gleichgültig war.

Kurz schloss sie die Augen und Ichigos Bild tauchte vor ihrem inneren Auge auf. »Die Hollows werden Karakura und seine Bewohner für immer in Frieden lassen. Ganz besonders werdet ihr Ichigo Kurosaki und seine Familie in Ruhe lassen. Wenn ihr das tut bin ich bereit mit euch zu kommen.«

»Ichigo Kurosaki…? Der Shinigami? Damit werden sich die anderen Arrancar nicht einverstanden erklären.« flüstere er.

»Wenn sie ihre Königin haben wollen, dann sollten sie damit einverstanden sein.« drohte Akira und wollte sich um drehen, um wieder zu gehen.

»Bitte, meine Königin, ich werde mit ihnen reden, und auch Ihr könnt ihnen das anweisen. Mein Wort habt Ihr, weder ich noch einer meiner Untergebenen wird einem Bewohner dieses Bezirks ein Haar krümmen.« Er schnipste und zwei Arrancar stellten sich hinter ihn. Auch sie knieten nieder.

»Werdet Ihr mitkommen, meine Königin?« Bedauernd schloss sie wieder die Augen, Akira tat das nur zum Schutz von Karakura und Ichigo. Wenn sie ja sagte, wurde sie zumindest die Hollows beobachten können. Doch wenn ihre Antwort negativ ausfallen würde, wäre es dem Espada ein Leichtes sie jetzt mitzunehmen, ob sie nun wollte oder nicht. Einen Kampf mit ihm wollte sie nicht, nicht wenn sie an früher dachte.

Ihre Lippen bebten als sie sprach und es kam ihr nur schwer darüber. »Ich werde mitkommen, aber halt dich an dein Wort.« Noch bevor sie es ausgesprochen hatte, spürte sie die verschiedenen spirituellen Kräfte. Mit einem kurzen Blick sah sie Inoue, Chad, Ishida, Hirako, Isshin Kurosaki und auch Kisuke Urahara war da. Von Ichigo fehlte jede Spur. Und Akira fand es gut so, das machte den Abschied leichter.

Arquette erhob sich und schuf ein Garganta, das bald groß genug war damit sie durch passten. Sie spürte die Blicke und die würden nur eins sagen, wenn sie hinsah: Verräterin!

Sie machte einen Schritt, da spürte sie Ichigo. Nein! Warum musste er ausgerechnet jetzt auftauchen? Ihr Körper bebte, Arquette reichte ihr die Hand und sie nahm sie.

»Akira…« keuchte ihr Freund.

»Bitte, Ichigo, folg mir nicht.« Gleichgültig versuchte sie die Tränen zurück zu zwingen, doch eine lief ihr über die Wange. Schnell wischte sie sie weg und lief weiter. Sie hatte den Tunnel betreten, die Arrancar folgten ihr.

Der Espada warf den Leuten noch einen finsteren Blick zu. »Euer aller Leben verdankt ihr meiner Königin, niemandem sonst.« meinte er. Der Riss schloss sich und sie hörte nicht nur Ichigo nach ihr rufen, auch Hichigo rief ihr nach.

Die Gefangene

Gelangweilt saß Akira auf dem Thron, sie hatte das Bein über die Armlehne gelegte und lehnte sich an die andere. Zumindest hatten die Arrancar und Hollows sich bisher an ihren Deal gehalten. Sie mimte nun schon seit fast einer Woche die Königin und nichts war in Karakura geschehen. Die erste Zeit hatte sie damit zu gebracht die Reihen der Hollows zu ordnen, besser gesagt um zu strukturieren. White hatte gute Arbeit geleistet, von heute auf morgen würde kein Chaos entstehen, doch nach einer Weile schon. Das hatte sie geändert, sie hatte die Hollows abhängig von sich und ihren Launen gemacht. Keiner von ihnen konnte sagen, was zu tun war. Das Chaos würde sich sofort einstellen, wenn sie verschwand. Manchen Arrancar gefiel dies aber nicht, dass wusste sie.

Die Türen gingen auf und zwei ernst aussehende Arrancar traten ein, sie führten eine dritte Person mit sich, doch Akira achtete nicht darauf. Auch nicht als sie vor ihr standen und nieder knieten.

»Akira-sama, dieses Mädchen hat sich gegen uns gestellt. Aber wir haben sie nicht getötet.« gleichgültig warf sie dem Mädchen einen Blick zu und ihre Augen verengten sich, als sie Inoue sah.

»Alle raus hier, aber lasst sie hier. Ich will allein mit ihr reden.« aus den verschiedensten Ecken kamen Hollows und verließen den Raum. Auch die Wächter von Inoue gingen. Die Tür wurde geschlossen und Akira wartete, ob noch jemand sie stören würde, doch dazu kam es nicht.

»Wie bescheuert kann man eigentlich sein?« Akira setzte sich richtig hin und sah ihr ins Gesicht, sie konnte nur Trotz sehen.

»Du hast uns alle verraten.« flüsterte Inoue.

Sie grinste bösartig. »Hast du etwas anderes von einem Hollow erwartet?« Sie wollte, dass Inoue sie hasste. Sie wollte endlich das Gefühl haben, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.

»Einem Hollow…? Aber du bist doch kein Hollow.« fassungslos wurde sie angestarrt.

»Natürlich bin ich ein Hollow, was sollte ich sonst sein?«

Tränen sammelten sich in den Augen des Mädchens. »Du hast uns allen etwas vorgemacht. Wolltest du uns schwächen? Oder wolltest du einfach nur spionieren?«

»Was glaubst du wer ich bin? Irgend so ein Arrancar, den man mal eben umbringen kann?« Bei dem Anblick der Tränen des Mädchens geriet ihre Fassade leicht ins Schwanken, aber sie konnte sie halten.

»Wir haben alle geglaubt, du seiest ein Shinigami! Und dann sagst du mir jetzt, dass du nicht einfach nur ein Hollow bist, sondern ein Espada?!« Blitzschnell war Akira auf den Beinen, runter von dem Podium und packte Inoue am Kragen und zog sie hoch.

»Vergleich mich nicht mit diesem Abschaum! Die Espadas haben mir zu gehorchen genauso wie die Arrancar und Hollows.«

»Aber Kurosaki-kun ist doch ein Shinigami. Hast du auch mit ihm nur gespielt? Du hast ihm das Herz gebrochen. Seit einer Woche fehlt er in der Schule und wenn man ihn besucht, dann schweigt er nur.« geschockt ließ sie das Mädchen los und drehte sich rum.

»Ich habe nicht die Shinigami gemeint. Weißt du eigentlich wer ich bin?«

»Du bist nicht die Akira-san, die Kurosaki-kun zum lachen gebracht hat.«

»Inoue, ich bin die Königin der Hollows. Ich weiß, dass ich Ichigo das Herz gebrochen habe. Aber um die Leben der Bewohner von Karakura zu schützen, muss ich diese Scharade hier spielen. Ist dir noch nicht aufgefallen, dass seit meinem Verschwinden keine Hollows mehr den Bezirk betreten?«

»Was?«

»Arquette hat es doch schon gesagt, euer Überleben hängt von mir ab. Ganz besonders das von Ichigo und seiner Familie. Dass du jetzt noch lebst, liegt an dem Deal den ich mit den Hollows habe.« Akira zitterte, sie wollte nicht an das Enttäuschte Gesicht von Ichigo denken. Tränen flossen ihr über die Wangen.

»Ein Deal? Du bist die Königin der Hollows, du brauchst keinen Deal mit ihnen.«

Abrupt drehte sie sich um. »Ich wollte nie ihre Königin sein! Und existieren wollte ich auch nie! Glaubst du wirklich es macht mir Spaß, Ichigo das Herz brechen?«

Inoue lächelte plötzlich. »Du kannst kein Hollow sein. Du hast keine Maske, bist nicht weiß und du weinst. Das geht einfach nicht, dass du ein Hollow bist.«

Akira ließ alle Farbe von sich ab und ließ ihre Maske erscheinen. »Bist du nun zufrieden? Bin ich dir nun Hollow genug?« schluchzte sie. »Jetzt hass mich doch endlich, für das was ich getan habe. Was muss ich dir antun, das du mich hasst?«

Das Mädchen sah sie erschrocken an. »Du… Du willst, dass ich dich hasse? Aber Hollows können nicht weinen.« Inoue stand auf und kam zu ihr.

»Ich bin auch eine Shinigami, wie hätte ich sonst mit Ichigo diese Pflicht erfüllen sollen? Aber wenn ich jetzt zu den Shinigami zurück gehe, werden sie mich einsperren. Außerdem muss ich hier noch etwas erledigen. Arrancar!«

Die Tür ging auf und Inoues Wächter kamen rein. »Ja, Akira-sama?«

»Bringt sie in die Kerker, aber versorgt sie gut.« zweifelnd sahen sich die Beiden an. »Los!«

»Sehr wohl.« Man führte sie ab und Akira ließ wieder auf den Thron nieder. Bevor die Arrancar und Hollows wieder kamen, musste sie sich beruhigen. Ichigo schwieg und blieb von der Schule weg, und es war allein ihre Schuld. Aber was hätte sie sonst tun sollen? Einfach zusehen, wie die Arrancar die Bewohner von Karakura töteten?

Flehender Wunsch

Schon wieder langweilte sie sich, die Organisation der Hollows war nun so labil wie noch nie und doch hatte sie das Gefühl, dass sie noch nicht alles getan hatte. Einige zweifelten immer noch an ihr als Königin. Das störte sie jedoch nicht.

Arquette erschien neben ihr und senkte den Blick. »Meine Königin, ich habe soeben gehört, dass einige Arrancar Ichigo Kurosaki auslöschen wollen.«

»Was?!« geschockt richtete sich Akira auf und sah den Espada an.

»Sie wollen nicht, dass Eure Gedanken bei dem Shinigami weilen, daher haben sie beschlossen ihn auszulöschen. Sie wollen sich in seinem Fall nicht an die Abmachung und die Befehle halten.«

»Arquette, wie stehst du dazu?« Sie wollte wissen, ob sie dem Espada, der sich als loyal und zuverlässig erwiesen hatte, immer noch trauen konnte. An seiner Stimme würde sie sofort hören, ob er log oder nicht.

»Ich halte mich an mein Wort, ebenso wie meine Untergebenen. Einen Befehl von Euch nicht zu gehorchen wäre Verrat. Außerdem weiß ich, dass Eure Gedanken noch mehr bei dem Shinigami weilen würden, wenn er stirbt. Dieser Mord ist sinnlos und erreicht sein Ziel nicht.«

»Mit anderen Worten, du bist dagegen, dass sie ihn umbringen wollen.« Akira wusste nicht, was sie tun sollte, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wenn sie etwas unternahm, wären die anderen Arrancar vorsichtig in Arquettes Nähe, so würde er seinen Dienst als kleiner Spion nicht erfüllen können. Doch wenn sie nichts tat, würde Ichigo sterben und das wollte sie nicht.

»Wenn ich etwas sagen darf, meine Königin, Ichigo Kurosaki wird als Shinigami nicht als König anerkannt. Aber wenn er ein Hollow wäre könnten sie ihn nicht abweisen.« Obwohl sie völlig konfus war bemerkte sie, dass Arquette auf etwas bestimmtes hinaus wollte.

»Was weißt du und woher?« sie warf ihm einen finsteren Blick zu.

»Er hat wie Ihr durch einen Unfall eine Hollowhälfte. Ich habe die alten Aufzeichnungen von Aizen gelesen. Keiner sonst tut das.«

»Warum?«

»Um ihn zu kennen. Ich hatte den Auftrag, Euch aus dem Diesseits nach Hueco Mundo zu bringen. Dabei musste ich damit rechnen, dass ich gegen ihn kämpfen musste. Und nun solltet Ihr Euer Wissen über ihn zu Eurem Nutzen machen.«

Akira nickte. »Du hast Recht. Ich werde zu Ichigo gehen.«

»Ich werde Euch begleiten.«

»Nein, das wirst du nicht.« Sie stand auf und verließ das Podium.

»Wenn ich das nicht tue wird es so aussehen, als würdet ihr fliehen und dann wird man den Bezirk wieder angreifen. Außerdem, was ist schon eine Königin ohne Leibwache?« er lächelte gutmütig, etwas, das sie in ihrer ganzen Zeit als Königin noch nie bei ihm gesehen hatte.

»In Ordnung, aber wehe du willst mich von irgendwas abhalten.«

»Solange es keine Flucht ist.« Arquette öffnete das Garganta das sie ins Diesseits bringen würde.

Auf der anderen Seite angekommen rannte Akira los zum Haus der Kurosakis. Arquette folgte ihr, blieb aber stumm.
 

Von seinem Fenster aus konnte er sehen, wie seine Freunde an seinem Haus vorbei gingen und vorsichtig zu ihm hoch sahen. Kon, der ihn schon die ganze Zeit als verantwortungslos, sensibel, kindisch, etc. bezeichnete, hörte er schon gar nicht erst zu. Ichigo wusste, dass es nicht unbedingt die vernünftigste Reaktion auf Akiras Verschwinden war, aber er brauchte eine Auszeit. Auch Hichigo konnte es sich nicht erklären, warum Akira das getan hatte. Inoue war auch verschwunden. Tatsuki war einmal da gewesen um zu fragen, ob er wusste was mit ihr war.

Er hatte sich noch weiter Gedanken gemacht, wenn nicht ein Hollow plötzlich aufgetaucht wäre. Träge wechselte er zu seiner Shinigamiform und lief los. Er hatte es nicht sonderlich eilig. Er konnte spüren, dass der Hollow auf ihn zu kam. Daher machte er sich keine Sorgen ihn nicht finden zu können. Was sein spiritueller Druck sowieso verhinderte, den konnte man einfach nicht übersehen. Es musste also ein Arrancar sein.

»Die haben wohl immer noch nicht genug.« knurrte er. Seit Akiras Verschwinden war kein Hollow mehr aufgetaucht und nun traute sich gleich ein Arrancar her.

Er lief rechts neben der Straße, links neben ihm war eine Mauer. Über die Mauer auf der anderen Straßenseite hingen die Zweige und Blätter verschiedenster Bäume. Bald würde der Hollow mit ihm auf einer Höhe sein. Ichigo wunderte sich, dass er ihn noch nicht sah.

Er war gerade an einer Stelle, wo die Bäume sich lichteten und die Mauer freigaben, da huschten zwei Schatten auf dem Mauer entlang. Der Hollow war an ihm vorbei gerannt, kam aber seltsamerweise zurück. Als die zwei Gestalten auftauchten starrte er sie an. Der Arrancar sprang leichtfüßig auf die Straße und half seiner Begleiterin. Ichigo wollte nicht glauben, wer diese Begleiterin war, das durfte einfach nicht wahr sein. Akira sah zu ihm auf, rannte einfach über die Straße und sprang über das Geländer. Gleich darauf umarmte und küsste sie ihn innig.

Sanft löste er sich von ihr. »Akira, was willst du hier?«

»Dein Leben retten.«

»Und was ist mit ihm?« er deutete auf den Arrancar, der hinter Akira stand.

»Arquette hat mich her gebracht, ansonsten würden die Hollows Karakura sofort angreifen. Ichigo, bitte, du musst mitkommen. Lass Hichigo übernehmen und komm.«

Bedauernd schüttelte er den Kopf, wie konnte sie so etwas von ihm verlangen? »Warum denn?«

»Sie wollen dich gegen meinen Befehl und unsere Abmachung auslöschen. Und das nur, weil du ein Shinigami bist. Als Hollow dürfen sie dich nicht ablehnen.«

»Du weißt, dass ich das niemals bringen könnte, nicht einmal mit Hichigos Hilfe.« Er überging komplett, dass sie etwas von einer Abmachung gesagt hatte.

- Woher willst du wissen, dass wir das nicht schaffen würden? Hichigo klang verärgert.

- Ganz ehrlich, glaubst du, dass wir das schaffen würden? Der Hollow schwieg und Ichigo wusste, dass er ihm zustimmte.

»Bitte, ich habe dir schon genug weh getan. Ich will nicht, dass du stirbst.« flehend gruben sich ihre Finger in seinen Gi. Er stockte, hatte sie ihm absichtlich den Rücken gekehrt? Oder war es eine Art Notwehr gewesen, die sie dazu gebracht hatte zu den Hollows zu gehen?

»Ichigo, bitte… Wenn du als Hollow mit mir kommst, dann lassen sie Karakura in Ruhe.«

»Nein, Akira, egal was du sagst oder tust, ich habe die Pflicht als Shinigami. Ich werde nicht mitkommen.« Akira fing zu schluchzen an. Sie verlangte etwas unmögliches von ihm. Auf ein Leben als Hollowkönig hatte er zudem keine Lust. Der Arrancar ruckte mit dem Kopf zur Mauer, zog Akira dann von ihm weg und nahm sein Zanpakutō zur Hand. Sachte lag die Klinge an Ichigos Kehle.

»Was soll-« setzte Ichigo an, wurde aber unterbrochen

»Meine Königin, bitte macht ein entsetztes Gesicht. Und du bewegst dich nicht, ich will dir nicht die Kehle durchtrennen.« Er sah den Arrancar fest an, doch sein Blick wurde durch ein entstehendes Garganta abgelenkt. Ein ihm bekannter Espada erschien darin.

»Arquette…« keuchte Akira entsetzt.

»Arquette, was fällt dir ein!? Dieser Shinigami darf nicht angegriffen werden. Hast du das schon vergessen?« Ulquiorra rief den anderen zur Vernunft. »Lass ihn los!« langsam sank das Schwert und er wurde aus dem Griff des Arrancars entlassen.

»Verzeih, Ulquiorra, ich wusste nicht, was über mich gekommen ist.« Mit betretener Miene stellte sich der Arrancar zu Akira und senkte den Blick.

»Entschuldige dich bei Akira-sama, nicht bei mir.«

»Schon gut.« Akira winkte ab. Ichigo wusste nicht, was er davon halten sollte, dieser Arquette hatte ihn mit seinem Zanpakutō bedroht und Akira tat es einfach ab. Darüber hinaus hatte er sich nicht bedroht gefühlt, allein die Aussage, Akira solle ein entsetztes Gesicht machen, passte nicht rein. Es war nur eine Tarnreaktion, da Ulquiorra aufgetaucht war.

Dieser half Akira auf die Mauer, Arquette folgte ihnen. Finster sah er den Espada an, woraufhin dieser Akiras Hand los ließ und Arquette sie nahm um ihr in den Tunnel zu helfen. Er streifte Ichigo mit einen warnenden Blick, der zu seiner Hand wanderte. Dann schloss sich der Riss und sie waren weg.

Verwirrt sah Ichigo in seine Hand, darin lag ein zusammen gefalteter Zettel, den er nicht bemerkt hatte.

Nachrichten

Ichigo faltete den Zettel auseinander, etwas war mit einer geschwungenen Schrift darauf geschrieben. Es war eine Nachricht von dem Arrancar.

›Kurosaki-kun, ich möchte mich bei dir vorstellen, mein Name ist Arquette Jiang, ich bin meiner Königin treu ergeben. Ich weiß, was sie vor hat und unterstütze sie in jeder Hinsicht dabei, ihr Ziel zu erreichen. Außerdem möchte ich dir mitteilen, dass ich kein gewöhnlicher Arrancar bin. Ich bin wie meine Königin und du, vor vielen Jahren, kurz nachdem White Akira-sama mitgebracht hatte, habe ich mich in die Reihen der Arrancar eingeschlichen. Weitere Nachrichten werden dich zu späteren Zeitpunkten erreichen.‹

Er wusste nicht, was er sagen sollte. Arquette war kein Arrancar, sondern ein Vizard, der sich in Las Noches eingeschlichen hatte. Er kam auf die Idee zu Hirako zu gehen. Der Vizard würde ihm bestimmt sagen können, ob es einen Arquette Jiang unter den Vizards gab. Eilig lief er zu dem Versteck.

Hiyori sah in finster an, als er vor der Tür stand. Dennoch ließ sie ihn ein.

»Hey, Hirako, du hast Besuch.« rief sie in die Lagerhalle. Hirako steckte den Kopf aus einer Tür.

»Ichigo-kun, was kann ich für dich tun?«

»Kennst du vielleicht einen Vizard namens Arquette Jiang?«

Der andere überlegte und schaute zu den anderen Vizards, die nur mit dem Kopf schüttelten. »Nein, mir fällt keiner ein, der so einen Namen hat.«

»Wurde jemand bei den Arrancar als Espada eingeschleust?«

»Nein, allerdings kennen wir auch nicht jeden. Wieso fragst du?« Ichigo wurde mit seinen Blicken durchbohrt.

»Akira war bei mir und wollte, dass ich mitkomme. Bei ihr war dieser Arquette, als sie gegangen sind hat er mir diesen Zettel gegeben.« er reichte Hirako den Zettel, den er von den Arrancar bekommen hatte. Dieser runzelte die Stirn.

»Hier steht, dass Akira-sama etwas vor hat und du machst dir Sorgen darüber, dass ein unbekannter Vizard in ihrer Nähe ist?«

»Wieso nicht?« Ichigo wollte nicht mit den Vizards über seine Gefühle reden, das ging sie nichts an. Außerdem hätte sie sich schon von vornherein denken können, dass Akira nicht unbedingt freiwillig gegangen war. Er stand auf und ging zum Ausgang.

»Danke trotzdem.«

»Warte, weißt du vielleicht, was sie vor hat?« Hirako rief ihm nach.

Ichigo hob die Hand zum Gruß. »Nö, keinen Schimmer.« Mit diesen Worten verließ er das Versteck und lief nach Hause. Auf dem Weg dorthin dachte er darüber nach, was sie wohl vor haben könnte. Alles Mögliche, gestand er sich ein.

- Es muss etwas mit den Hollows zu tun haben, vielleicht nutzt sie ihre Position aus. Hichigo grübelte ebenfalls und er hatte den besseren Ansatz.

- Die Angriffe auf Karakura, die ausbleiben, könnten auf sie zurückzuführen sein. Oder es ist die Abmachung, die ständig erwähnt wurde. Es gibt so vieles wofür sie verantwortlich sein kann. Die Kurosaki-Klinik kam in Sicht und er fasste sich an den Kopf als er den Krach hörte, der bis nach draußen dröhnte. Manche Leute blieben stehen und sahen sich fragend an. Ein besonders lauter Knall ließ sie zusammen zucken und schnell weiter gehen.

Schnaufend trat er ein und ging in die Küche, wo der Lärm her kam. Sein Vater war in seiner Shinigamiform und scheuchte Kon umher.

»Ist euch beiden noch zu helfen?« fragte er als er einem Fußtritt auswich und selbst austrat. Sein Vater ließ es sich nicht nehmen ihn auf diese Weise zu begrüßen, egal in welcher Situation er gerade war.

»Hier streunt ein Tierhollow herum, wir wollen ihn nur einfangen und fällen.«

»Schon gut, tut mir Leid, dass ich gestört habe.« Er wollte schon wieder aus dem Raum gehen als sich etwas auf seiner Schulter niederließ. Ichigo sah hin und bekam fast einen Schock als er dem echsenähnlichen Hollow ins Gesicht sah.

»Könntest du dem Shinigami sagen, dass er aufhören soll meinen Boten fällen zu wollen.« drang eine Stimme aus dem weit geöffneten Maul. Sie stutzten alle, aber vor allem er, die Stimme kam ihm bekannt vor. Isshin ließ das Zanpakutō in der Scheide verschwinden.

»Boten?« ungläubig starrte er auf den Hollow.

»Dies ist ein Golem in Form eines Tierhollows. So können wir miteinander reden ohne das es groß auffällt.«

»Klar, Selbstgespräche gehören mit in die Tagesordnung bei mir.« meinte er sarkastisch. Außerdem dämmerte ihm nun langsam wer sein Gesprächspartner war.

»Tut mir leid, Kurosaki-kun, vor allem bei uns fällt es so nicht auf. Aber ich möchte mich noch einmal vorstellen, mein Name ist Arquette Jiang. Ich bin ein treuer Untergebener meiner Königin. Durch diesen Golem können wir jederzeit Kontakt zueinander aufnehmen. Deswegen möchte ich dich bitten ihn immer bei dir zu haben.«

»Und wenn ich ihn vergesse oder nicht mitnehmen will?« Ihm gefiel die Idee mit dem Golem gar nicht, auch wenn er so vielleicht mit Akira sprechen könnte oder mehr herausfinden könnte. Das Ding ständig bei sich zu haben, würde auch Probleme mit sich bringen.

»Der Golem ist so programmiert, dass er immer in deiner Nähe sein wird. Er wird sich überall hinbegeben, wo du bist.«

»Super« Wie eine Klette also, dachte er weiter. »Gut, ich hab ihn immer bei mir. Wie erreiche ich dich?«

»Du musst dem Golem nur meinen Namen nennen. Aber tu es so selten wie möglich, ich hole Erkundigungen für meine Königin ein, von denen sie eigentlich nichts wissen sollte.« Der Espada schien ihnen wirklich helfen zu wollen. Irgendwo klopfte es und es stellte sich heraus, dass es von der Seite des Espadas kam.

Eine Tür ging auf. »Hey, Arquette, kommst du mit? Die Arrancar versammeln sich um über den Shinigami zu sprechen.«

»Nein, geht ohne mich.« der Arrancar klang plötzlich distanziert.

»Komm, und wenn du nur da stehst und den Kopfschüttelst. Wir wissen ja, dass du dagegen bist den Shinigami umzubringen.«

»Dann bin ich fehl am Platz, wenn es nur um seine Ermordung geht. Ist euch noch nie in den Sinn gekommen ihn einfach in Ruhe zu lassen?« Eine kurze Pause entstand. »Ihr arbeitet gegen die Königin, das ist euch doch klar. Warum sollte ich mich da einmischen, euer Todesurteil fällen könnt ihr auch selbst.«

»Du wirst dich zum Außenseiter machen, bist du wirklich bereit, dir so viele Feinde anzuschaffen?« Der andere Arrancar schien einen wunden Punkt getroffen zu haben.

»Erwarte aber nicht zu viel von mir.« Dann war es plötzlich still, es waren keine Schritte zu hören oder irgendein anderes Geräusch. Ichigo sah den Golem an, er hatte das Maul geschlossen und saß friedlich auf seiner Schulter, fast wie ein Haustier. Seufzend setzte er sich, sein Vater hatte zwar mitgehört, aber hatte auch das Abendessen gemacht. Missmutig nahm er den Golem von der Schulter und setzte ihn auf den Boden. Sofort suchte er sich ein Versteck.

Nach dem Essen ging er direkt in sein Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen. Die kleine mechanische Knochenechse machte es sich auf der Bettdecke bequem. Sogar im Schlaf dachte er weiter über das gesagte, des Espadas nach.

Struktur

In der Schule wurde er gar nicht erst gefragt, weshalb er weggeblieben war. Die Abwesenheit von Akira schien so ziemlich alles erklären, auch wenn viele ihn nun zu sensibel fanden. Er sah einen Unterschied zwischen verlassen werden und verlassen zu werden um dem Feind zu helfen. Doch seit Akira bei ihm gewesen war, hatte sich seine Meinung geändert, sie war gegangen um etwas zu bewirken: Die Verschonung von Karakura.

Der Golem, den Arquette geschickt hatte, war in seiner Tasche, zumindest hoffte er es. Ichigo musste schon am Morgen feststellen, dass das Ding agiler und flinker war, als er angenommen hatte. Außerdem stahl sich das Vieh immer zu den unmöglichsten Zeitpunkten davon.

Auf dem Gang waren Schritte zu hören und der Klang von Holz auf Stein ließ ihn ungutes ahnen. Ichigo hatte noch nicht einmal genug Zeit um sich von der Tür abzuwenden, als es schon klopfte und besagte Tür aufging. Kisuke Urahara sah durch den Raum und blieb bei ihm hängen.

Ochi-sensei machte auf sich aufmerksam. »Kann ich Ihnen helfen?«

»Ich möchte mir nur einen Ihrer Schüler ausleihen. Ichigo-san, würdest du…?« Ohne Worte packte er seine Sachen. Zu seiner Überraschung war der Golem noch dort wo er sein sollte.

»Kurosaki-kun, ist erst heute wieder zum Unterricht erschienen, ich kann ihn nicht einfach gehen lassen.« Kisuke beugte sich zu Ochi-sensei und flüsterte in ihr Ohr. Sie nickte nur und ließ Ichigo gehen.

Draußen sah er den Shopbesitzer an. »Was hast du ihr gesagt?«

»Dass du Ablenkung von dem plötzlichen Verschwinden deiner Freundin brauchst. Und wir besser gesagt die Polizei vermuten, dass Akira-san entführt wurde.«

»Und was willst du wirklich?«

»Wir haben bemerkt, dass die Organisation der Hollows willkürlich ist. Verschwindet der Verantwortliche bleibt nur Chaos.«

»Akira ist die Verantwortliche.«

»So sehen wir das auch, das heißt aber auch, dass sie mit einem Vorhaben gegangen ist. Außerdem hat dein Vater gesagt, dass du Nachrichten von einem Arrancar erhältst.«

»Wenn er die Wahrheit sagt, dann ist er gar kein Arrancar, sondern ein Vizard. Und wieso mein Vater? Hat der nichts besseres zu tun, zum Beispiel eine Klinik leiten?« Ichigo sah Kisuke zweifelnd an.

»Sieh es ihm nach, er ist für dich und Akira-san verantwortlich. Dass er bei Yamamoto noch nicht bericht erstattet hat, ist schon großzügig genug.«

»Ja, ja, schon gut.« Sie gingen stumm weiter, bis zum Laden war es nicht mehr weit. Und als sie da waren, war auch schon sein Vater anwesend. Der Golem huschte aus seiner Tasche und setzte sich auf Ichigos Schulter. Murrend nahm er ihn dort runter.

Sein Maul öffnete sich weit und Arquettes Stimme drang zu ihm. »Kurosaki-kun, hast du Zeit?«

»Ja, was ist?« Ichigo setzte sich an den Tisch und der Golem setzte sich auf diesen, Auch Isshin und Kisuke setzten sich zu ihm.

»Wir hatten gestern nicht unbedingt genug Zeit um zu reden. Es gibt noch einiges, dass gesagt werden muss.«

»Und was wäre das?« Kisuke mischte sich ein.

»Kurosaki-kun, du bist nicht allein, wie ich höre.«

»Nein, aber du kannst weiter sprechen. Also, was muss noch gesagt werden?« Er störte sich nicht daran, dass der Shopbesitzer und sein Vater mithörten. Es konnte nur etwas gutes haben, vielleicht hörten sie Dinge heraus, die ihm nicht auffielen.

»Zuerst einmal wollte ich dir mitteilen, dass sich ein Mädchen namens Orihime Inoue in unseren Kerkern befindet. Soweit ich weiß kommt sie aus deinem Bezirk, weshalb sie auch noch lebt.« Nun wussten sie, wo sich Inoue aufhielt.

»Sie sitzt in den Kerkern von Las Noches?«

»Meine Königin hat veranlasst, dass das Mädchen gut versorgt wird. Ihr geht es im Grunde gut, sie wird versorgt, lebt und es sieht nicht danach aus, als wolle irgendjemand etwas daran ändern.«

»Okay, hab ich registriert. Was willst du mir noch sagen?« er konnte die Information über Inoue noch nicht richtig verarbeiten, fragte aber schon nach der Nächsten, in der Hoffnung, dass sie leichter zu verstehen war.

»In meiner ersten Nachricht habe ich gesagt, dass ich weiß, was meine Königin vor hat. Sie strukturiert die Reihen der Hollows um und macht sie von sich abhängig. Aber sie hat nicht vor ewig zu bleiben, was die Hollows anfällig machen wird. Ich unterstütze sie dabei, so gut ich kann.«

»Das bringt mich darauf, dass du auch geschrieben hast, du wärest kein Arrancar.« Kisuke sprach wieder rein.

»Ich habe zwar schon länger als meine Königin eine Shinigamihälfte und eine Hollowhälfte, aber ich bin erst einige Zeit später als sie zu den Arrancar gekommen. Den Rang des fünften Espadas begleite ich auch erst seit Nnoitras Tod.« Die Aufmerksamkeit des anderen nahm ab, als würde etwas anderes seine Konzentration beanspruchen.

Tränen der Verzweiflung

Akira war auf dem Weg zu den Kerkern, sie wollte endlich mit Inoue sprechen. Schon seit einiger Zeit wollte sie immer wieder zu dem Mädchen gehen, doch ständig wurde sie aufgehalten. Nun hatte sie es geschafft sich aus dem Thronsaal zu schleichen und war bei der Treppe nach unten angekommen.

Sie setze gerade den Fuß auf die erste Stufe, als zwei Arrancar von hinten kamen. Eilig wollte sie weiter gehen, doch die Hollows waren zu schnell.

»Akira-sama, Ihr könnt da nicht runter gehen.« meinte einer, nur der Unterkiefer der Hollowmaske war noch da.

»Ihr könnt mir nicht verbieten in die Kerker zu gehen.«

»Das Gesindel, das dort unten haust, braucht Euch nicht zu interessieren.« Man nahm sie an den Armen und zog sie die Treppe wieder hoch.

»Loslassen!« Akira zappelte und wollte sich befreien, aber sie schaffte es nicht. Sie fühlte sich schon seit Tagen nicht unbedingt wohl, was sie jedoch niemanden zeigte.

»Ihr sollt mich loslassen habe ich gesagt!« trotz ihres Befehls hörten die zwei Arrancar nicht und wollten sie zurück zum Thronsaal bringen.
 

Nun hörten auch Ichigo, sein Vater und Kisuke, dass es bei dem Espada im Hintergrund laut wurde. Ohne etwas zu sagen stand Arquette auf und schien zur Tür zu gehen. Er hatte anscheinend vergessen, dass sie eigentlich noch ein Gespräch führten. Die Tür ging auf und leise Rufe kamen bei ihnen an, Rufe die sagten, man solle loslassen. Es war ein Mädchen, das dies verlangte.

»Lasst sie los!« Arquettes Stimme hatte einen festen Ton und war gleichzeitig distanziert.

»Aber-«

»Kein aber, ihr sollt die Königin loslassen!« Man schien zu tun, was er verlangt hatte, denn es waren leise Schritte zu hören und es wurde gemurmelt. Schritte kamen wieder näher.

»Bitte, tretet ein.«

»Danke, Arquette. Ich weiß nicht, wieso sie mich nicht in die Kerker lassen.«

»Ihrer Meinung nach sitzt dort Gesindel ein. Aber sie wissen auch, dass dort dieses Mädchen Inoue ist. Vielleicht glauben sie, Ihr könntet mit ihr einen Fluchtplan aushecken.«

Akira klang plötzlich weinerlich. »Arquette, ich weiß nicht, was ich noch tun soll.« Stoff raschelte leise.

»Bitte nicht, das ziemt sich nicht.« Ichigo wollte wissen, was die Beiden taten, doch keiner sagte ein Wort. »Meine Königin, hört auf zu weinen, es wird alles wieder gut.«

»Sei wieder so wie früher, bitte.« Man hörte deutlich, dass Akira weinte, obwohl ihre Stimme gedämpft war. Wahrscheinlich grub sie das Gesicht in irgendeinen Stoff.

»Meine Königin, das ist mir nicht erlaubt.«

Sie schniefte. »Ich will wieder zurück.«

»Vertrau mir, es wird alles wieder in Ordnung kommen, Akira.« für einen Moment war Arquette so vertraut mit Akira, als kenne er sie schon ewig. Jedoch erkannte er seinen Fehler schnell. Ichigo stutzte, woher kam diese Vertrautheit? Was war zwischen den Beiden vorgefallen?

»Arquette…« sie seufzte und schniefte hin und wieder.

»Meine Königin, bitte, hört auf zu weinen.« Das Schluchzen endete und wieder raschelte Stoff.

»Ich werde besser gehen.« Sie klang betrübt und Ichigo fragte sich, ob es daran lag, dass der Espada die Vertrautheit abgelegt hatte. Schritte waren zu hören und eine Tür ging auf. Aber plötzlich rieb Stoff aufeinander und etwas kam auf den Boden auf.

»Akira!« der Espada vergaß jede Förmlichkeit und es hörte sich so an als würde er zu ihr eilen. »Endlich…« Er klang erleichtert und genau das verstand Ichigo nicht.

Bitte

Ichigo versuchte sich vorzustellen, was bei dem Espada los war. Offensichtlich war Akira zusammengebrochen und Arquette hockte nun an ihrer Seite. In dem Moment wünschte er sich bei ihr sein zu können.

Es hörte sich an, als würde Arquette sie hochheben und tragen, da Schritte näher kamen. Ein leises Knarren deutete, dass er sie auf ein Bett oder dergleichen gelegt hatte.

»Kurosaki-kun, ich habe eine Bitte an dich.« die Stimme von Arquette schwankte zwischen Selbstbeherrschung und Bedrücken.

»Was ist passiert?«

»Zwei Arrancar haben meine Königin erwischt wie sie in die Kerker gehen wollte. Ich habe ihr geholfen. Als sie wieder gehen wollte ist sie zusammengebrochen.« Die Selbstbeherrschung gewann die Oberhand über den Espada. »Ich habe sie vorerst in mein Bett gelegt, damit wir uns weiter unterhalten können.«

»Deine Bitte, wie lautet sie?« Ichigos Vater sah den Golem skeptisch an.

»Ich möchte darum bitten, dass ihr meine Königin hier rausholt.« Erschrocken und komplett überrumpelt starrten sie den Golem an. Er wollte tatsächlich, dass sie Akira aus Hueco Mundo herausholten.

»Warum so plötzlich…?« brachte er gerade so heraus.

»Weil sie Fieber hat, deswegen ist sie zusammengebrochen. Ich habe noch nie gesehen, dass meine Königin grundlos krank wurde oder irgendeine Schwäche zeigte. Jedes Mal bekam sie Fieber, wenn sie mit sich selbst haderte. Das Fieber jetzt hat sie schon vor einigen Tagen eingenommen, aber sie hat es sich nicht anmerken lassen.«

»Aber was hat das mit ihrer Rettung zu tun?« fragte Kisuke nach.

»In ihr ist es zu einem Disput gekommen, zwischen Akzeptanz und Unakzeptanz ihrer Situation. Ich hoffe euch ist bewusst, welche Auswirkung es haben wird egal für wen sie sich entscheiden wird.« Arquette machte eine Pause. »Sie ist ein Hollow der als Shinigami tätig war, sie kennt die Reihen der Shinigami, ihre Organisation, ihre Schwächen. Zudem kennt sie die Reihen der Hollows, hat sie umstrukturiert und Schwächen eingebaut. Könnt ihr euch auch nur ansatzweise vorstellen, was passieren würde, wenn sie sich für die Hollows entscheidet?«

Sie schwiegen nur und grübelten, Urahara war der erste der Sprach. »Ein Angriff auf die Shinigami.«

»Nicht nur ein Angriff. Entscheidet sie sich für die Hollows, verschwindet jede Menschlichkeit aus ihr, der Hass auf die Shinigami, die Skrupellosigkeit eines Arrancar gepaart mit dem Wissen und ihre Intelligenz ergeben einen mörderischen Cocktail und bedeutet die vollkommene Auslöschung der Soul Society.«

»Dazu wird es nicht kommen.«

»Das habe ich mir gedacht. Ich werde mich um meine Königin kümmern, während ihr euch einen Plan zurecht legt. Aber lasst euch nicht zu viel Zeit, ich kann Zweifel an der Entscheidung für die Hollows säen, aber ich weiß nicht, wie lange sie dem Druck standhält und im Fieber liegt. Sobald sich etwas Neues ergibt werde ich mich bei dir melden, Kurosaki-kun.«

»Und ich melde mich, sobald wir einen Plan haben. Ich habe nur eine Frage an dich.«

»Bitte, frag ruhig.«

»Wie sollen wir nach Hueco Mundo kommen? Wenn Kisuke-san uns ein Tor öffnet, kommen wir sonst wo an und brauchen bis zum Palast ewig.«

»Ich werde euch von hier aus ein Tor öffnen, es wir euch direkt an die Mauer von Las Noches bringen, weiter jedoch nicht. Als Vizard sind meine Möglichkeiten innerhalb der Maueren einen Riss zuschaffen begrenzt.«

»Danke« meinte Ichigo und sah seinen Vater und den Shopbesitzer an.

»Wenn du nichts dagegen hast, werde ich jetzt meine Königin in ihr Zimmer bringen. Bis später.« Der Golem schloss das Maul und verschwand vom Tisch.

»Dann sollten wir uns also schnell einen Plan ausdenken, der auch was bringt, oder?« Ichigo lehnte sich zurück und fing an, an Plänen zu arbeiten, wie sie Akira zurück ins Diesseits holen sollten.

Dienerin

In den Kerkern von Las Noches war es einsam nur hin und wieder hörte man das Seufzten anderer Gefangener. Sie war nun schon über einer Woche dort und nur einmal hatte sie gehört, dass jemand, sie vermutete, dass es Akira-san gewesen war, nach unten kommen wollte. Doch dieser Jemand war aufgehalten wurden und kam nicht noch einmal. Inoue hatte bemerkt, dass über ihr und am Ende der Treppe, sie hatte gleich die erste Zelle, sehr viel mehr Bewegung seit diesem Tag war als zuvor. Irgendetwas muss vorgefallen sein.

Leise Schritte kamen die Treppe runter und sie schrak auf als sie vor ihre Zelle stehen blieben. Sie sah in ein betrübtes weißes Gesicht mit violetten Augen und einem violetten Strich über die rechte Wange verlaufend. Es war der Arrancar, der Akira-san nach Hueco Mundo geholt hatte.

»Inoue-san, bitte entschuldige meine Störung, aber meine Königin will dich sehen.«

»Wenn sie mich sehen will soll sie herkommen.« Inoue nahm es ihr immer noch übel, dass sie einfach zu den Hollows gegangen war, egal aus welchen Gründen auch immer.

»Ihr geht es nicht gut, sonst wäre sie selbst gekommen. Das hatte sie schließlich schon oft vor, aber man will sie nicht hier herunter lassen. Bitte begleite mich zu ihr.«

Sie schnaufte. »Na gut.« immer noch nicht bereit die guten Absichten zusehen, stand sie auf und ging zur Zellentür, die der Arrancar aufschloss.

»Mein Name ist übrigens Arquette Jiang, derzeit begleite ich den fünften Rang der Espada. Aber ich hoffe, das hat bald ein Ende.« Mit starren Blick folgte sie ihm. Inoue wollte nicht glauben, dass er Rang fünf war. Sie hätte ihn nicht einmal als Espada eingestuft.

Er führte sie die Treppe hoch und durch einen langen Gang, vor einer zweiflügligen Tür machte er halt. Auf der Tür war schwach eine dreizackige Krone zu sehen. Fast so als sei es nur flüchtig aufgetragen wurden, um das Zimmer zu kennzeichnen. Arquette machte eine Seite der Tür auf, alles war weiß. In einem Himmelbett konnte sie jemanden liegen sehen.

»Bitte, tritt ans Bett.« Der Espada deutete auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand. Er selbst ging auf die andere Seite und legte die Hand auf die Stirn der Person.

»Meine Königin, ich habe Euch Inoue-san gebracht.« Keuchend setzte sich Akira-san auf. Sie war weiß, nur ihre Augen hatten noch das schöne Blau. Statt des Shihakushos hatte sie einen schwarzen Yukata an.

»Ich werde draußen warten.« Arquette verschwand und schloss die Tür hinter sich. Inoue setzte sich auf den Stuhl und betrachtete die Andere. Akira-san war schweißgebadet und man sah ihr deutlich an, dass sie krank war.

»Inoue-san, ich hoffe man hat dich in den Kerkern gut versorgt.« Akira zwang sich zu einem Lächeln.

»Ja, das hat man. Aber ich möchte wissen weshalb du mich sehen wolltest.«

»Ich möchte, dass du meine Dienerin wirst. Weißt du-«

Inoue unterbrach sie. »Ich werde nicht deine Dienerin. Vergiss es.« Sie wollte schon aufstehen, doch Akira hielt sie am Saum ihres Shirts fest.

»Lass mich bitte erst aussprechen, dann kannst du immer noch nein sagen.« Verwundert sah sie die Andere an. Sie wollte ihr wirklich die Wahl lassen. Verdattert setzte sie sich wieder.

»Weißt du, ich habe getan, was ich tun wollte. Die Reihen der Hollows sind labiler als jemals zuvor. Außerdem spüre ich, dass Ichigo bald kommen wird. Deine Hauptaufgabe wird sein, dass du auf ein Anzeichen wartest und ihn dann in den Palast lässt. Ich glaube nicht, dass sie noch nicht bemerkt haben sollen, wo du bist.«

»Eh?«

»Hast du wirklich geglaubt, dass ich dich ewig hier behalte? Seit ich bei Ichigo war, bin ich mir sicher, dass er hierher kommen würde. Sei es nun wegen dir oder wegen mir ist gleich. Du hast als meine Dienerin uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, das erlaubt dir Ichigo rein zu lassen.«

»Und was ist mit diesem Espada? Wird er mich nicht an allem hindern wollen?«

»Arquette? Nein, er ist mein engster Vertrauter hier, ich kenne ihn schon sehr lange und weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Du kannst ihn fragen, ob er einen Weg kennt, wie du Ichigo unbemerkt in den Palast lassen kannst. Ich glaube nämlich, dass er etwas vor hat.« Akira-sans Lächeln war aufrichtig, wenn auch erschöpft.

»Kann ich dir irgendwie helfen? Du siehst nicht gut aus.«

»Nein, lass mal. Du hilfst mir schon weiter, wenn du endlich eine Entscheidung triffst.« Sie verlangte eine sofortige Entscheidung, was in Anbetracht der Lage, das Kurosaki-kun bald kommen würde, auch gerechtfertigt war. Inoue musste nicht lange überlegen.

»Ich werde deine Dienerin sein und Kurosaki-kun einlassen.«

»Danke, das erleichtert die Sache für ihn und für uns. Wenn du willst kannst du dir von Arquette eine Uniform geben lassen, ansonsten ist es egal wie du hier rum läufst.«

»Aber eine Uniform würde mir einige Schwierigkeiten ersparen, nicht wahr?«

»Es werden weniger Fragen gestellt. Aber die Frage, warum du nicht in den Kerkern bist, wird dennoch kommen. Die Entscheidung liegt ganz bei dir.«

Inoue stand auf und strich ihren Rock glatt. »Wann soll ich wieder kommen?«

»Konzentrier dich auf Ichigo, ich werde die nächste Zeit sowieso mehr schlafen.«

»In Ordnung.« Sie verließ das Zimmer, bevor sie die Tür geschlossen hatte, hatte sie gehört wie Akira sich wieder hinlegte. Ihr musste es wirklich nicht gut gehen. Vor der Tür wartete der Espada.

»Kann ich weiter helfen oder muss ich dich wieder in den Kerker bringen?«

»Würdest du mir eine Uniform geben?« erstaunt sah er sie an. »Ich bin ab jetzt die Dienerin von Akira-san.«

»Was hat sie noch gesagt?« mit einer Geste bat er sie ihm zu folgen.

Im Gehen sprach sie weiter. »Ich soll Kurosaki-kun helfen in den Palast zu kommen, wenn er in Hueco Mundo eintrifft. Sie sagte, dass du mir vielleicht einen Weg zeigen könntest, wie ich das unbemerkt tun kann.«

»Nun da hat sie recht. Ich kenne die geheimen Gänge, einer von ihnen führt direkt zu ihrem Zimmer. Da du jetzt ihre Dienerin bist solltest du sie in Gegenwart von Arrancar mit -sama anreden.«

»Oh« machte sie und wurde stutzig. »In Gegenwart von Arrancar? Bist du keiner?«

Arquette schaute sich kurz um und schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin kein Arrancar, ich bin wie meine Königin und Kurosaki-kun. Aber hier weiß das keiner, da ich mich vor Jahren eingeschlichen habe.« flüsterte er und schwieg dann, da ihnen immer mehr Arrancar und Hollows entgegenkamen.

Rettung Teil 1

Es waren drei Tage vergangen, seit Arquette ihnen mitgeteilt hatte, dass Inoue ihnen eine geheime Tür öffnen würde. Ichigo, sein Vater und Kisuke hatten entschieden, dass sie zu dritt Akira holen würden. Karin und Yuzu würden sie in Tessais Obhut lassen. Auch wenn er sich immer noch fragte, ob das gut ging. Sie hatten sich auf ein Uhr mitten in der Nacht geeinigt, dann wäre sowohl im Diesseits als auch in Hueco Mundo nicht viel los.

Sie gingen gerade noch mal alles durch, als die Tür zum Shop brutal geöffnet wurde. Mit wütendem Gesicht trat Hiyori in den kleinen Raum, in dem sie sich aufhielten. Hinter ihr war Hirako, der nur eine gelangweilte Miene zog.

»Uns ist zu Ohren gekommen, dass du Akira-sama retten willst, Ichigo-kun.«

»Und weiter? Ich hätt’s euch ja gesagt, aber diese zwei Herren hier wollten mich nicht aus dem Haus lassen.«

»Wir haben entschieden, dass wir mitkommen.« meinte Hirako.

»Ähm, wir haben jetzt nur uns drei eingeplant.« Ichigo wusste nicht was er sagen sollte, hätte er früher gewusst, dass die Vizards mitkommen würden, wäre die Planung einfacher gewesen.

»Jetzt hör mal zu, Kurosaki! Wir sind für den Schutz von Akira Jorin zuständig, das ist der Deal. Und du kannst uns nicht daran hindern unsere Seite des Deals einzuhalten. Entweder du sagst uns freiwillig, was ihr vor habt oder ich prügle es aus dir raus!« fuhr ihn Hiyori an. Hirako schüttelte nur den Kopf und setzte sich. Ichigo sah zu seinem Vater und Kisuke, beide zuckten nur mit den Schultern. Seufzend begann er den zwei Vizards zu erzählen, was sie vor hatten. Um ein Uhr stellten sie sich vor den Laden und warteten. Schon bald öffnete sich ein Garganta. Ohne zu zögern traten sie auf die andere Seite.

Vor ihnen erstreckte sich die Gegend von Hueco Mundo. Hiyori stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Ichigo drehte sich um und sah die Mauern von Las Noches hoch. Nichts deutete auf eine Tür hin und zu ihrem Glück auch nichts, dass sie entdeckt wurden. Leise knarrend und bröckelnd wurde ein Teil der Mauer aufgeschoben. Das irritierte Gesicht von Inoue sah sich vorsichtig um.

»Inoue, hier.« rief er leise und winkte. Zusammen mit den Anderen lief er zu ihr.

»Kurosaki-kun, also hatte Akira-san wirklich recht.«

Verwundert schaute er sie an. »Womit hatte sie recht?«

»Dass du kommen würdest, na ja, Arquette hatte auch so etwas angedeutet.« Leise betraten sie den Palast. Eine Treppe die knapp hinter der Tür begann, führte nach oben.

»Wir müssen fünf Etagen weiter hoch. Aber seid vorsichtig.« Sie nickten und stiegen die Treppe hoch, Inoue führte sie.

Die Etagen waren höher als er gedacht hatte und sie befanden sich knapp über der Hälfte. Plötzlich näherte sich ein spiritueller Druck, den er schon einmal gespürt hatte. Am nächsten Absatz wartete ein altbekannter Espada auf sie.

»Ichigo Kurosaki, ich hätte nicht gedacht, dass du dich noch einmal hier her traust.«

»Was denn, sah ich so verängstigt aus, als ich gegangen bin, Ulquiorra? Noch dazu siegreich.« Er grinste dem Espada entgegen. »Lass uns durch.« forderte er weniger gelassen.

- Ohne Kampf wird hier wohl nichts gehen. Hichigo ahnte dasselbe wie auch er. Ulquiorra würde nicht so einfach Platz machen, nur weil man es von ihm verlangte.

»Versuch doch durch zu kommen.« Er wollte wirklich Zangetsu ziehen und den Espada ein weiteres Mal besiegen. Diesmal würde er nicht so nachlässig sein, den bewegungslosen Körper einfach liegen zu lassen und zu gehen.

Aber sein Vater hielt ihn an der Schulter fest. »Du hast wichtigeres vor, überlass ihn mir.«

»Und uns, er scheint der Einzige zu sein, der sich uns in den Weg stellt.« Hiyori trat zusammen mit Hirako nach vorn.

Ichigo schnaufte. »Na gut.« Er nahm Inoue und war mit einem Shunposchritt auf dem nächsten Absatz, gefolgt von Kisuke Urahara. Sanft setzte er Inoue wieder ab, diese lief sofort weiter die Treppe hoch.

In der Etage, die ihr Ziel war blieben sie vor einer unscheinbaren Tür stehen. Die Tür wurde einfach von ihnen aufgerissen und sie starrten in den Raum dahinter.

Rettung Teil 2

Hinter der Tür war ein komplett weißer Raum. Neben einem Himmelbett saß ein Mann mit schwarzen Haaren auf einem Stuhl. Er sah auf, als sie den Raum betraten und Ichigo erkannte den Espada. Es war Arquette, der neben dem Bett saß.

»Ihr seid da.« Er stand auf und kam ihnen entgegen.

»Du brauchst dich nicht vorstellen. Wie geht es ihr?« Er sah sich um, konnte Akira jedoch nicht finden.

»Den Umständen entsprechend passabel. Sie hat immer noch hohes Fieber, aber sie schläft fest, so dass sie gar nicht bemerken wird, wie sie von hier weggebracht wird.« Der Espada lief wieder zum Bett und schlug die Decke zurück. Hervor kam Akira, schweißgebadet und krank. Sie war so schwach, dass ihre Haut und ihre Haare weiß waren.

»Bringen wir sie hier raus.« murmelte Kisuke statt er. Dennoch war es Ichigo der zu ihr ging und sie anhob. Vorsichtig setzte er sie auf die Bettkante und nahm sie huckepack. So lief er wieder zu den anderen.

»Lasst uns gehen, bevor noch mehr Arrancar außer Ulquiorra auftauchen.« Eilig stiegen sie wieder die Treppen runter.

Akira grub plötzlich ihre Finger leicht in sein Gi. »Ichigo…?« flüsterte sie.

»Scht… Wir holen dich hier raus.«

»Inoue-san ist noch-«

»Sie ist bei uns, mach dir keine Sorge und schlaf jetzt.« Sie sagte nichts mehr und er schloss daraus, dass sie wieder schlief. Unter ihnen war kaum Krach zu hören, was hieß, dass sie sich alle zurückhielten. Als sie auf dem letzten Absatz ankamen, waren sein Vater, Hirako und Hiyori nicht einmal außer Atem und Ulquiorra sah ihnen gleichgültig wie immer entgegen.

»Ihr solltet gehen, ich werde mich um ihn kümmern.« sagte Arquette nur und ging an ihnen vorbei. »Ich kann das Tor nur fünf Minuten offen halten, also solltet ihr euch beeilen um nach unten zu kommen.«

»Wie jetzt? Warst du nicht der fünfte Rang und der da der zweite? Ein ziemlicher Unterschied zwischen euch.« meckerte Hiyori, ihr gefiel offensichtlich nicht, dass ein anderer ihren Gegner übernahm.

»Das tut nichts zur Sache, die Hauptsache ist, dass meine Königin wieder ins Diesseits geht.« Arquette stellte sich vor Ulquiorra. Ichigo lief schnell weiter, Kisuke, Inoue und sein Vater folgten ihm einfach. Hirako nahm Hiyori das Zanpakutō aus der Hand und schleppte sie hinter sich her.

Als sie unten ankamen, war der Riss noch offen und sie sprangen durch. Kaum waren sie auf der anderen Seite, schloss er sich. Besorgt starrte er auf die Stelle, wo der Riss war. Akira würde ihn eigenhändig umbringen, wenn Arquette nicht nachkam.
 

»Stehst du so sehr unter ihrem Pantoffel, dass du sie einfach fliehen lässt? Du warst immerhin derjenige, der vorgeschlagen hatte, sie wieder herzuholen.« Ulquiorra sah ihn unbestimmt an. Arquette machte sich nichts aus den Worten des Arrancar.

»Ich bin der Meinung dies sei das Beste.«

»Wie willst du gegen mich kämpfen? Du hast den fünften Rang und ich den zweiten, der Unterschied ist zu groß, als dass du mich einfach so töten könntest.«

»Mach dir um unseren Kräfteunterschied mal keine Sorgen.« Er ließ seinem spirituellen Kräften freien Lauf und hörte auf sie zu unterdrücken. »Denn mir stände eigentlich Rang eins zu.«

»Wieso hast du dann erst vorgeschlagen, sie wieder herzubringen? Wenn du doch selbst der König sein könntest.«

»Weil ich Akira schon seit jeher diene. Ich werde mir nicht anmaßen ihr den Thron streitig zu machen. Erstrecht nicht, da sie stärker ist als ich.«

»Meinetwegen, aber sie wollte nicht unsere Königin sein, also hättest du niemandem etwas streitig gemacht. Nur den anderen Arrnacar.«

Arquette schnaufte, es brachte nichts mehr sich zu verstellen. »Ihr wollt doch niemanden wie mich zum König, dass überlasse ich liebe euch Hollows.« Er ließ die Maske verschwinden, ließ die Farbe zurückkommen und wischte sich den Strich von der Wange.

»Du bist also kein Arrancar. Gut, wenn du hier raus kommst, hast du Glück.« Ulquiorra zog sein Schwert.

Arquette tat es ihm gleich. »Schade, ich hatte gehofft, dass zumindest diese Erkenntnis deinen Gesichtsausdruck verändern würde.« Ohne weiter etwas zu sagen, gingen sie aufeinander los.

Besuch

Er saß mit seinem Vater und seinen Schwestern in der Küche und aß etwas, etwas anderes konnte er nicht tun. Akira lag in ihrem Zimmer und schlief, das Fieber war einigermaßen zurückgegangen und nun erholte sie sich. Ichigo blieb nichts anderes, als zu warten und zu hoffen, dass sie bald wieder aufwachte. Obwohl er bezweifelte lebend den nächsten Tag zu erleben, wenn Arquette bis dahin nichts von sich hören ließ.

Sie hatten aufgehört darüber zu spekulieren, was aus dem Espada geworden war und hofften nur noch auf eine Nachricht von ihm. Doch die ließ auf sich warten. Ichigo konnte nicht einmal den Golem benutzen, da dieser zu Staub zerfallen war, als er versucht hatte Arquette zu erreichen. Inzwischen waren vier Tage vergangen und nur Inoue kam hin und wieder vorbei um sich nach Akira zu erkundigen.

Und so war es auch dieses Mal, als es an der Tür klingelte. Dachte er zumindest. Ichigo sah verwundert den Besucher an, welcher gerade zur Seite sah und eine streunende Katze betrachtete. Er trug eine schwarze Jeans, an der eine Kette hing, die schwarz-violett gestreiften Ärmel eines Sweatshirts kamen unter einen rein schwarzen T-Shirt hervor und er trug ein violett getönten Sonnenschutz. Alles in allem kam ihn der Junge oder besser junge Mann, zwar bekannt vor, Ichigo wusste aber nicht woher.

»Kann ich dir helfen?« fragte er.

Sofort drehte der Andere den Kopf. »Kurosaki-kun« Diese Stimme… Er wollte es nicht glauben.

»Arquette!?« ungläubig starrte er in die violetten Augen.

»Wer sonst? Ich wollte fragen, wie es meiner Königin geht.« der Espada lief hinter ihm her, als er ihn mit einer Geste bat einzutreten.

»Das Fieber ist gesunken und sie schläft. Vater glaubt, dass sie erst in einigen Tagen wieder aufwacht.« erklärte Ichigo.

»Das freut mich zu hören.«

»Und wieso meldest du dich erst jetzt? Weißt du eigentlich, was sie mit mir gemacht hätte, wenn sie aufgewacht wäre und ich wüsste nicht, wo du bist?« Er setzte sich wieder in die Küche und bot dem Espada einen Stuhl an.

»Wahrscheinlich hätte sie dich umbringen können. Ich war bis heute in einem Krankenhaus, deswegen komme ich erst jetzt.« erst in dem Moment fielen ihm die einzelnen Verbände auf.

»Sag bloß Ulquiorra hat dich einfach gehen lassen.« skeptisch sah er den anderen an. Das würde nicht du dem Arrancar, den er kennen gelernt hatte, passen, jemanden nach einem Kampf zu verschonen.

»Nein, er hat mich ziemlich zugerichtet, aber ich habe ihn deswegen nicht gleich umgebracht. Er lag bewusstlos am Boden als ich gegangen bin.« der Espada zuckte mit den Schultern.

»Warte, du hast ihn besiegt? Obwohl du den fünften Rang hattest.«

»Solltest du dich jetzt fragen, ob er nachgelassen hat, nein, das hat er nicht. Ich bin legendlich dazu in der Lage meine spirituellen Kräfte zu kontrollieren.«

»Dann hättest du also den ersten Rang haben können.«

»Ulquiorra meinte, ich hätte auch König sein können. Davon bin ich allerdings nicht überzeugt, ich reiche nicht annährend an meine Königin heran.« Ichigo seufzte, er hatte keine Ahnung, dass Arquette so stark war. Selbst jetzt war seine Kraft nicht hoch genug um einem Fukutaicho in Bedrängnis zu bringen.

»Wieso wolltest du einen der niedrigen Ränge haben?« Isshin Kurosaki kam um die Ecke, er hatte anscheinend alles mit gehört.

»Ich diene meiner Königin schon seit jeher. Das kann ich allerdings nur, wenn ich keine anderen Pflichten habe, die mich davon abhalten könnten.«

»Wie lange kennst du Akira eigentlich, dass du ihr schon so lange dienen kannst?«

»Ich hatte bereits erwähnt, dass ich einige Zeit nach meiner Königin zu den Arrancar gekommen bin. Seit dieser Zeit kenne ich sie und diene ihr, so hatte es White Panther einmal beschlossen.«

»Und nach Nnoitras Tod hast du den Rang als fünfter Espada eingenommen. Wenn ich mich nicht irre hast du den Arrancar und Hollows doch erst gesagt, dass Akira hier ist, oder?« ergänzte Ichigo.

»Das tut mir immer noch Leid, es war ein Impuls der mich dazu veranlasst hat, ihnen zu sagen, dass sie noch lebt. Dabei habe ich nach ihrem Verschwinden dafür gesorgt, dass alle glaubten sie sei tot. Ihr müsst verstehen, ich war ein Diener, der seine Herrin verloren hatte und keinen Sinn mehr sah.«

»Wenn du zurück nach Hueco Mundo gehst, werden alle über dich herfallen, weil du uns geholfen hast Akira zu retten.« Ichigo lehnte sich zurück und starrte an die Decke.

»Niemand wird über mich herfallen, ich gehe nicht zurück. Ich habe meine Aufgabe beendet, auch meine Königin wird nicht wieder zurückgehen. Aber ich denke, ich sollte Yamamoto-sōtaichō in Kenntnis setzen, dass ich meine Pflichten wieder erfüllen kann.« Auch Arquette sah zur Decke und Zufriedenheit spiegelte sich in seinem Gesicht.

»D-Deine Pflicht?« prompt sah Ichigo ihn an.

»Welche Pflicht?« auch sein Vater war mehr oder weniger sprachlos.

»Als Shinigami. Es ist zwar lange her, dass ich sie erfüllt habe, aber ich habe immer noch mein Pflichtbewusstsein. Im Grunde bin ich nur wegen der Shinigami zu den Hollows gegangen und habe meinem Taichō berichterstattet. Aber nach seinem Tod, wusste ich nicht, an wen ich mich wenden sollte. Er war schließlich der Einzige, der wusste, was ich war.«

»Du bist die Shinigamihälfte? Sorry, aber das hatte ich nicht erwartet.«

»Ich weiß, man sieht es mir auch nicht an.« Ichigo war baff und seinem Vater schien es ebenso zu gehen, denn er sagte nichts mehr und seine Augen waren geweitet. Arquette hingegen lächelte sie nur an.

Epilog

Sie stöhnte und drehte sich um. Erschocken öffnete sie die Augen, ihr ging es wieder gut und sie fühlte sich nicht so, als sei sie zu den Hollows übergelaufen. Verschlafen setzte sich Akira auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie erkannte ihr Zimmer, das hieß sie war wieder im Diesseits. Immer noch verwirrt, wie sie überhaupt dorthin gekommen war, stand sie auf. Ihr fiel auf, dass sie den schwarzen Yukata noch trug. Sie beließ es dabei und lief langsam zur Tür.

Als sie auf dem Flur war, hörte sie die Familie und war froh wieder im Diesseits zu sein. Gähnend stieg sie die Treppe runter. Sie hatte nicht erwartet mit jemandem zusammen zu stoßen. Zwei Hände hielten sie an den Oberarmen fest, als sie drohte das Gleichgewicht zu verlieren.

Irritiert sah sie hoch und direkt in Ichigos Gesicht. Freude nahm sie ein und sie schlang die Arme um seinen Hals.

»Ich habe dich vermisst, Ichigo.«

»Du hättest du wenigstens einen Hinweis da lassen können, dass du einen Grund hattest zu gehen.« Ichigo hielt sie von sich weg und schaute sie fest an.

»War es nicht Grund genug, dass du und alle Bewohner von Karakura überlebten? Muss es denn noch andere Gründe geben?«

»Ein kleiner Hinweis auf deinen Plan.« er ließ nicht locker.

»Ichigo, das Einzige, das ich geplant hatte, war durch mein Verschwinden dein Leben zu retten. Das ich mein Aufenthalt dazu genutzt habe, die Reihen der Hollows umzustrukturieren ist mir erst hinterher eingefallen. Können wir es nicht dabei belassen?« Seine Augen weiteten sich kurz und kaum merklich, aber er schien zu verstehen, dass sie nicht darüber reden wollte.

Ein entschuldigendes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. »Natürlich können wir es dabei belassen. Ich habe dich auch vermisst.« Ohne es zu bemerken setzte Ichigo sich auf eine Treppenstufe und zog sie mit sich.

So saßen sie eine ganze Weile da und lagen sich in den Armen, froh wieder zusammen sein zu können. Akira hatte den Kopf an seiner Brust gelegt und hörte unbewusst auf seinen Herzschlag. Ein Herz von dem sie tief in sich hoffte, dass es für sie schlug. Er küsste sie auf den Scheitel und legte dann den Kopf auf ihren.

Sie ignorierten sogar das Klingeln an der Tür. Kopfschüttelnd darüber, dass sich keiner von ihnen bewegte, ging Isshin Kurosaki öffnen.

»Essen ist fertig.« murmelte er bevor die Tür öffnete. Akira achtete anfangs nicht auf den Besucher. Erst der violette Sonnenschutz ließ sie ihn genauer betrachten, zwar hatte er andere Kleidung an, sie ähnelte in mancher Hinsicht der eines so genannten Emos, aber sie erkannte ihn auf Anhieb.

»Arquette!« vorsichtig löste sie sich aus Ichigos Armen und rannte die Treppe runter, dabei musste sie aufpassen, dass der Yukata sich nicht zu weit öffnete. Sie warf ihn fast um, als sie ihm um dem den Hals fiel und ihn glücklich umarmte.

»Meine Königin, Ihr seid auf.« stellte er fest und legte verhalten einen Arm um sie.

»Ich bin nicht länger deine Königin, du kannst aufhören mich so zu nennen. Nenn mich einfach wieder Akira, das habe ich so lange nicht mehr von dir gehört.«

»Aber-« Arquette wollte widersprechen, doch dies tat sie mit einem Kopfschütteln ab.

»Ich will kein ›aber‹ von dir hören, lass es einfach wieder so wie früher sein.« Sie konnte Ichigos bohrenden Blick in ihrem Rücken spüren, doch sie machte sich nichts daraus. Sie würde Ichigo schon noch über ihre Verbindung zu dem Shinigami aufklären. Denn Akira war seinem Geheimnis schon lange auf die Schliche gekommen, aber nie hatte sie ihm auch nur den kleinsten Hinweis dafür gegeben.

Als er sie liebevoll in den Arm nahm und über den Kopf streichelte, wusste sie, dass er die Förmlichkeiten abgelegt hatte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  fahnm
2011-05-25T00:11:59+00:00 25.05.2011 02:11
Klasse Ende^^
Schade das es schon vorbei.

mfg
fahnm
Von: abgemeldet
2011-05-24T18:25:57+00:00 24.05.2011 20:25
Yeay HaPpY eNd ;D
tolles ende für die Ff ^-^
lg
Von:  fahnm
2011-05-18T00:01:43+00:00 18.05.2011 02:01
Super Kapi^^
Mach weiter so.^^
Von: abgemeldet
2011-05-17T16:01:17+00:00 17.05.2011 18:01
^-^ tolles Kapi
uuuuuh~ er is nich tot, ich hätte nich gedacht das Beide (also Ulquiorra und Arquette) überleben .... nein scherz :D
weiter so :)
lg

Von: abgemeldet
2011-05-10T16:33:12+00:00 10.05.2011 18:33
0.0 ohaaaaaa ich hoffe Ulquiorra stirbt nicht (nochmal ;/ ) ich hab grade erst die Folge hinter mir, in der er gestorben ist :/
aber tolles Kapi ;)
Von:  fahnm
2011-05-08T02:14:46+00:00 08.05.2011 04:14
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2011-04-25T02:06:58+00:00 25.04.2011 04:06
Super Kapi^^
Von:  fahnm
2011-04-12T00:29:08+00:00 12.04.2011 02:29
Hammer Kapi^^
Schreibh bitte schnell weiter.
Von:  fahnm
2011-03-20T23:44:32+00:00 21.03.2011 00:44
Super Kapi^^
Von:  fahnm
2011-03-18T00:26:15+00:00 18.03.2011 01:26
Super Kapi^^
Freue mich aufs nächste kapi^^


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