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Schwarze Sonne

KakaSaku // NaruHina
von

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Das unsichtbare Band

Ninja. Was verstand man unter das Wort Ninja?

Ein bitteres Lächeln schlich sich um ihre Züge.
 

Natürlich, den kleinen Anwärtern erzählte man, ein Ninja wäre jemand, der sein Dorf schützte und ihn mit Stolz entgegen tritt. Die kleinen Kinder freuten sich auf dieses Dasein. Es versprach einen Ruhm und Anerkennung. Die Tradition spielte irgendwo auch eine Rolle.

Doch sobald man in das Leben eines Ninja´s einstieg, indem man zum Genin wurde, klärte sich dieses Bild völlig auf.
 

Es bedeutete nicht Ruhm und Anerkennung, man war lediglich ein Werkzeug unter vielen. Diejenigen, die mit Fähigkeiten ausgestattet waren – und das waren die wenigsten, denen kamen der Ruhm und die Anerkennung zu. Aber auch nicht immer.

Das Leben war nicht einfach. Tagelange Missionen, ständiges Training und das Behaupten gegenüber anderen, zerrten an Nerven.

Es zerrte und riss so sehr, dass jeder Ninja im Laufe seiner Karriere, mal früher oder später, abgestumpft wurde.
 

Zwei Persönlichkeiten entstanden in einer Person.

Der monotone Ninja und die private Person.
 

Das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb völlig.

Das alles hatte seine Richtigkeit. Natürlich, sie war selbst ein Ninja.

Doch sie wusste eines. Es gab keinen perfekten Ninja.

Die zwei Persönlichkeiten vermischten sich zu oft, dass man rational handeln könnte. Immer war irgendwo ein Gefühl, eine Erinnerung oder nur ein einfacher Gedanke.

Das alles führte dazu, dass die meisten es nicht bereuten, diese Laufbahn angeschlagen zu haben.

Denn mit diesem Chaos war man nicht alleine. Jeder Ninja in Konoha, vielleicht ausgenommen die Anbu, hatte damit zu kämpfen.
 

So hatte man ein unsichtbares Band. Es war keine Freundschaft, die meisten kannte man gar nicht.

Es war tiefstes Verständnis füreinander.

Und das, war es, was sie als normale Bürger missen würden.

Dieses unsichtbare Band, welches am intensivsten im eigenen Team war.
 

So geschah es, dass Teams 7, welches in seiner ursprünglichen Formation gar nicht mehr gab, aneinander hingen. Sie hassten sich, kämpften gegeneinander und verletzten sich gegenseitig.

Doch den weitesten Schritt vermochte keiner zu tun. Weder Sasuke, noch Sakura und Naruto die an einer gemeinsamen Seite kämpften.
 

Es war immer noch vorhanden. Das unsichtbare Band, welches wohl immer bestehen würde.

Das war der Grund, warum Sakura und Naruto so hartnäckig um Sasuke kämpften.
 

Sie blieb nun völlig stehen. An einen alten Brunnen, wo die Steine teils zerbröckelt waren und schmutziges Wasser heraus kam. Der Brunnen war vermutlich älter als die Hokage selbst.

Diese Bauweise wurde schon seit geraumer Zeit nicht mehr benutzt.
 

Vorsichtig, als könnte sie diesen Brunnen noch mehr schaden, setzte sie sich auf den Rand.

Ihr Blick schweifte zum Wald, der gegenüber lag und gerade sein schönstes Grün präsentierte.

Es roch sehr gut. Die Vögel zwitscherten ihre Liebeslieder und das Rascheln der Blätter, vom Wind verursacht, hatte eine angenehme Wirkung.
 

Automatisch schloss sie ihre grünen Augen. Um einmal ihren wirren Gedanken zu entkommen.

In letzter Zeit tauchten sie viel zu oft auf und benebelten ihren sonst so glasklaren Verstand.

Doch egal, worauf sie sich konzentrierte, sei es auf ihre Arbeit im Krankenhaus, ihre Freunde oder ihrem Haushalt. Nichts verhalf Ablenkung.
 

Es gab genau einen Knackpunkt an ihren Gedanken. Sie führte ihn nicht aus. Konnte diese Macht, die dieser Gedanke über sie hatte, nicht begreifen. Es ließ sich nicht in Worte fassen, obwohl diese längst da waren. Tief, irgendwo in ihr drinnen.
 

Doch sie bräuchte diesen Gedanken nicht ausführen. Sie könnte weiterhin in der Welt leben, in der sie jetzt schwirrte. Irgendwo zwischen der Realität und der Irrealität.

Eine richtige Blockade, wie ein Jutsu, könnte verhindern, dass sie sich an etwas erinnerte.

So plausibel, dass man ahnen konnte, dass es keinen Nutzen haben wird.

Denn dieser Gedanke war mächtiger. Überwältigend, nicht begreifbar.
 

Sakura öffnete ihren Augen wieder. Sie hatte keine Kraft mehr, diesen Gedanken einzuschränken.
 

Unwillkürlich reißt jedes Band, egal wie stark dieses war.

Es gab nichts schlimmeres, als dass man so abrupt von seinem Band gelöst wurde.

Es war nicht mehr vollkommen.

Und so veränderten sich auch die Träger des Bandes.

Das unsichtbare Band, war mächtig. Aber machtlos gegen den Tod.
 

_______________

4 Tage, 6 Stunden, 50 Minuten

Wie lange war er schon wach? 10 Minuten oder waren es doch schon mehr?

Der Wecker, mit den digitalen Zahlen schien nicht mehr zu funktionieren. Obwohl ohne jegliches Zeitgefühl konnte er behaupten, dass der Wecker stehen geblieben war.

Die Zahl brannte sich in seinen Kopf ein. Denn sie hatte eine Wirkung auf ihn. Eine schlichte Zahl und er war wieder zum Weinen zumute.
 

Seine geröteten Augen sprachen schon ihre eigene Geschichte. Seine blasse Hautfarbe war ein starker Kontrast zu seiner aufgeweckten Natur.
 

Sein nicht vorhandener Hunger würde jeden dazu bringen, ihn verdutzt anzuschauen.

Das war nicht mehr er. Das war kein Naruto Uzumaki mehr.

Es war so, als würde er daneben stehen und ihn dabei beobachten, wie er langsam den Wecker in seine Hände nahm.
 

Diesen gelben Wecker, den er seit seiner Kindheit hatte, funktionierte nicht mehr.

Und ausgerechnet zeigte er die Uhrzeit an, die er nicht sehen wollte.

Eine Uhrzeit die ihm damals von einem fremden Medic-nin so an den Kopf geworfen worden ist.

Er schaute zu seiner anderen Uhr, die an seiner Wand hing und noch intakt war.

Unwillkürlich rechnete er aus, wie viel Zeit vergangen war.
 

4 Tage, 6 Stunden, 50 Minuten
 

Naruto konnte sich nicht dran entsinnen, dass dazwischen Nächte lagen. Dass er geschlafen haben sollte.

Zumindest fühlte es sich nicht so an.

Das waren also die Zahlen, diese bescheuerten Zahlen, die ihn lächerlich machten!

Würde es sie nicht geben, so würde ihn keiner daran erinnern. Nie wäre es geschehen, in einer Welt ohne Zeit und Raum.

Verdammt!
 

Der Wecker in seinen Händen wurde verflucht. Alles in seinem Leben war verflucht.

Er war es wohl nicht wert, dass das Schicksal es mit ihm gut meinte.

Nein. Er hatte immer versucht, sein Schicksal selbst in die Hände zu nehmen.

Doch anscheint gab es etwas, was weder mit Kraft noch mit Mut zu bewältigen war.

Dieses Etwas floss in ihn hinein, beeinflusste sein Denken und Handeln, veränderte seine Umwelt.
 

Ein langer Seufzer entwich seiner Kehle.

Wer hatte das geglaubt?

Naruto Uzumaki ließ sich von Zahlen besiegen. Und war noch nicht mal bereit, dagegen etwas zu unternehmen.

Stillschweigend schaute er wieder zum Wecker hin.
 

10:00 Uhr
 

Lächerlich. Das war reiner Zufall, was anderes konnte es nicht sein. Woher sollte sein Wecker wissen, dass diese Uhrzeit ein Todeszeitpunkt war?

Was wollten sich nur für absurde Gedanken einmischen? Sollte er darüber lachen, dass er dachte, dass sein Geist in diesen Wecker steckte?

Wirklich lächerlich und erniedrigend. Ein Gehirngespenst nach dem anderen folterten seine Gefühle.

Es war nur ein Zufall.
 

Todeszeitpunkt 10:00 Uhr
 

Die Stimme des Medic-nins schallte unerbittlich in seinen Gedanken wieder. Er konnte nicht anders, als seine Hände in die Bettdecke zu greifen.
 

Wären sie damals 15 Minuten früher dagewesen, hätte alles anders sein können.

Wer war Schuld für die Verspätung? Das Team, welches abgesehen von Sakura und ihm, zu langsam war?

War das Wetter Schuld? Es hat gestürmt, wie sonst selten. Der eisige Wind hatte man durch die Klamotten gespürt.

Oder war es letztendlich gar die Schuld von Sakura und ihm?
 

Sie hatten ihn als erstes erreicht. Sahen das Grauen auf dem Feld. Sie waren bestimmt einige Minuten vorher dagewesen.

Doch keiner der beiden konnten handeln. Erst das Entsetzen und dann der Angriff des Feindes.

Der Feind war nicht geschwächt gewesen. Er kannte die Tricks von Konoha Ninja´s.

Sakura und er mussten sich zurück ziehen, warteten auf die Unterstützung des langsameren restlichen Teams.

Die Größe des Teams und wohl die scheinbare Niederlage veranlassten den Feind im Dickicht des Waldes zu verschwinden.
 

Die erste Träne verließ sein Gesicht und tropfte auf die Bettdecke.

Niemand galt die Schuld. Es war unfair von ihm, deswegen jemanden auf die Anklagebank zu setzen.

Es sollte schlichtweg so sein.
 

09:57 Uhr
 

Naruto schätzte, es mussten drei Minuten vorher gewesen sein, als Sakura damals aufsprang und zu ihm rannte.

Wie in Trance folgte er seiner besten Freundin, setzte sich neben ihr und schaute in sein Gesicht.

Rot. Überall war es Rot gewesen. Der grünliche Schimmer schwebte über seinen Körper, es sollte seine Wunden heilen.

Wie Sakura, schaute er in sein Gesicht. Ein Lächeln zierte es. War er wohl glücklich, dass sie wieder zusammen waren?

Der Verletzte sprach etwas, alle konnten es verstehen. Doch den Sinn hinter den Worten sollten sie erst viel später realisiert haben.
 

09:58 Uhr
 

Es musste wohl eine weitere Minute vergangen sein, als ein anderer Medic-nin Sakura ablöste.

Sie ließ es sich gefallen. Ihre Kraft hätte nicht mehr gereicht.

Der Medic-nin war ruhig und routiniert, was alle wohl beruhigt hatte. Doch es sollte für kurze Dauer sein.

Hustenkrämpfe durchbrachen die Stille.Er verkrampfte sich und holte hektisch Luft.

Sakura wollte sofort den Medic-nin wegreißen, doch dieser ließ sich nicht beirren.

Es vergingen wohl keine 10 Sekunden, dann war es völlig still. Nur das Rauschen von dem grünen Chakra war zu hören. Es war nicht zu übersehen, dass der Medic-nin versuchte, ihn wiederzubeleben.

Sakura half ihm, doch ihre Hände hatten so stark gezittert, dass sie ihr Chakra nicht kontrollieren konnte.
 

09:59 Uhr
 

Es war immer noch still. Die Hoffnung bahnte sich wohl durch jeden Kopf und ließ einen erstarren.

Naruto nahm neben dieser Stille etwas anderes wahr. Das Kopfschütteln des Medic-nins.

Wie er die Hände hochhob und ihm in die Augen schaute. Er öffnete seine Lippen, wollte etwas sagen. Doch Sakura hatte mit einem lauten „Nein“ angefangen, dort weiter zu machen, wo der Medic-nin aufgehört hatte.

Es folgten Sekunden und doch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an.

Jemand packte Sakura an der Schulter, unterband damit ihr Handeln.
 

Todeszeitpunkt 10:00 Uhr
 

Erbarmungslos kamen die Wörter. Es folgten weitere, wie es war zu spät und das die Verletzung zu schwerliegend war.

Doch Naruto erinnerte sich danach an nichts mehr. In seinen ohnmächtigen Zustand schwirrte ein Satz. Der Satz wurde lauter.
 

Sasuke Uchiha war tot
 

„Naruto-kun?“, plötzlich eine Stimme und ein zaghaftes Klopfen an der Tür. Er senkte wieder seinen Kopf, setzte sich auf das Bett.

Es war spät nachmittags und er stieg gerade aus dem Bett. Untypisch.

„Ich…hab dir was zum Essen mitgebracht“, wieder diese Stimme und Naruto stand langsam auf, begrüßte kurz die Kälte vom Fußboden.

Sein Mund war staubtrocken und in seinen Kopf hämmerte es.

„Es liegt…vor der Tür. Tschüss“, dieses Mal erkannte Naruto die Stimme. Hinata. Warum machte sie das wohl?

Er schüttelte mit dem Kopf und lief Richtung Tür. Hoffentlich war sie schon weg, denn am wenigsten brauchte er jetzt Gesellschaft.
 

Langsam drehte er den Türknopf um und erwartete bereits Hinata. Doch es stand niemand davor. Nur ein Korb vor seiner Tür.

Er verspürte keinen Hunger, denn nichts würde ihn aufheitern. Auch keine Ramen.

Doch aus Respekt hob er den Korb an, schloss die Tür wieder zu und stellte den Korb auf einen kleinen Tisch im Flur.
 

An der Tür zu seinem Schlafzimmer blieb er stehen, ließ sich an diese runterrutschen.
 

Schwach
 

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Moin^^
 

Vielen lieben Dank für die Kommentare ;D
 

LG

Zwecklos

„Ich weiß Sakura, du möchtest das jetzt am wenigsten hören“, seufzte Tsunade und blickte noch einmal vorsichtig ihre Schülerin an. Ein grausames Bild bot sich der Hokage.

„Eigentlich willst du gar nichts hören“, korrigierte sich Tsunade selbst und auch selbst jetzt kam keine Reaktion seitens der Rosahaarigen. Sie schien ihr nicht einmal zuzuhören.

„Es ist ja nur für eine kurze Zeit…“, es war kaum ein Hauchen und diesmal zuckte sie zusammen.
 

Kurze Zeit? Was verstand ihre Meisterin darunter schon? Sie brauchte die Arbeit, wie die Luft zum atmen. Warum wollte man es ihr wegnehmen?

„Tsunade-sama“, sprach sie monoton und schaute durch Tsunade hindurch. Sakura wollte kein Mitleid, denn das brachte ihn auch nicht zurück. Sie merkte, dass Tsunade wohl darauf wartete, dass weitere Wörter ihren Mund verlassen. Doch es kam nichts.
 

„Ruhe dich aus. Ich sage dir Bescheid“, ein indirekter Befehl und Verabschiedung. Sie hatte es verstanden. In ihren Zustand war sie nicht zu gebrauchen, noch nicht mal im Krankenhaus, wo viel Arbeit anfiel.

War sie überhaupt zu was gebrauchen?

Sakura drehte sich ohne ein Wort um, nahm die Türklinge in die Hand und erstarrte kurz.

Hinter der Tür standen wohl zwei weitere Besucher, die eine lauthalse Diskussion führten.
 

„Hast gehört? Der Plan…Sasuke Uchiha…gut „, nur Bruchstücke nahm sie wahr und ein Zittern folgte in ihrem Körper. Mit einem gewaltigen Stoß öffnete sie die Tür und erwischte einen Mann, der sich zähneknirschend den Kopf rieb.

„Pass auf!“, zischte er und wurde von seinen Begleiter in den Raum geführt. Sie blickte den jungen Männern kurz hinterher, versuchte ihre bebende Hand unter Kontrolle zu bringen. Zwecklos.
 

Ihre Schritte führten sie hinaus in die Kälte. Hinein in den weißen, reinen Schnee der über ganz Konoha lag. Einzeln sah sie kleine Kinder, die vergnügt Schneemänner bauten.

Schreckliche Erinnerungen krochen in der Haruno auf, die verräterisch ähnlich waren.
 

Blond, Schwarz, Rosa
 

Sie biss auf ihre Lippen. Reichte es nicht schon aus, dass sie ihn gestern zu Grabe tragen mussten? Mussten jetzt auch noch die scheußlichen Erinnerungen aufkeimen?

Sie vermied weitere Blicke der Kinder zu schenken, ansonsten bestand die Gefahr, dass sie vollkommen zusammenbrach.
 

Sie lief schnell weiter, vorbei an paar ihrer Freunde die sie freundlich begrüßten. Doch das erste Mal in ihren Leben hatte Sakura kein offenes Ohr für sie.

Sie spürte, dass es anders werden würde. Alles. Selbst…die anderen Teammitglieder von Team 7. Irgendetwas lag unausgesprochen zwischen ihnen und würde bestehen bleiben.
 

Sie waren auseinander gebrochen.
 

„Sakura!“, tatsächlich wagte es sich jemand, sie anzusprechen. Sie blieb stehen, drehte sich allerdings nicht um. Gelangweilt erwartete sie Lee, der sie unsensibel in seine Arme drückte.

„Möchtest du reden?“, seine Stimme triefte vor Sorge und Sakura drückte ihre Hände gegen seine Brust, ging ein paar Schritte zurück und zuckte mit der Schulter.

„Es gibt nichts zu bereden“, ihre trockene Stimme verursachte ein Zucken bei Lee. Doch ihr war es egal. So egal wie alles in ihrem jetzigen Leben.

„Aber…“

„Tschüss“, schnell formten ihre Lippen die Wörter und gleitend drehte sich auf dem Schnee wieder um, sprang auf einen schneebedeckten Dach. Sie hätte gleich diesen Weg nehmen sollen…
 

Anders als Naruto konnte sie sich zu Hause nicht verkriechen. Die Decke würde ihr auf den Kopf fallen und zusätzlich weiter an ihren Nerven zerren.

Und sie war auch nicht der Typ, der sich tagelang im Zimmer verkroch.

Sie wollte nach draußen, an die frische Luft und zwar alleine. Dass sich dies in Konoha schwer anstellt, war ihr bewusst.

Doch kaum jemand würde ihr nun verübeln, dass sie etwas grob ist.
 

Ab und zu keimte ihr der Gedanke auf, einfach aus dem Dorf zu verschwinden. Draußen im Wald zu stehen und so laut wie möglich zu schreien. Ihre Wut und Trauer zum Ausdruck bringen.

Doch ihre Pflicht hielt sie im Dorf. Ihre Pflicht als Ninja, der Treue gelobte zu seinem Dorf.

Etwas Kaltes landete auf ihren Kopf, verwundert schaute sie hinunter zu der Richtung hin.

Ein grinsender blonder Junge schaute sie unschuldig an, ehe er lauthals anfing zu lachen. So unbeschwert und frei, wie es nur Kinder konnten.

Sakura schaute ihn nur stumm an. Sein Lachen, es war nicht nur unbeschwert und frei, sondern auch schmerzvoll in ihren Ohren.

Der blonde Junge hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Naruto.
 

Bevor noch etwas anderes sie treffen konnte lief Sakura weiter. Eine Träne lief ihr bereits vom Gesicht hinunter und krampfhaft biss sie auf ihre Lippen.

Würde Naruto auch je wieder so lachen?

Sie war sich sicher, dieser Verlust traf ihn noch mehr als sie. Sasuke war wie ein Bruder und der ewige Rivale für ihn.

Ein Kopfschütteln und sie hatte sich wieder gefangen. Sie war zu sensibel. Jetzt wollte sie schon weinen, weil es Naruto schlecht ging.

Ihnen beiden ging es miserabel. Jeder drückte das anders aus.

„Pass auf, dass du mit dieser Geschwindigkeit nicht vom Dach fällst“, kam eine Stimme wie aus dem Nichts und verursachte wirklich, dass sie kurz rutschte ehe ihre Beine wieder völlig die Kontrolle hatten.

Vor ihr stand Kakashi, lässig mit einer Hand in der Hosentasche und mit der anderen rückte er seinen grünen Schal zurecht.
 

Sakura schaute ihn nur an. Er strahlte die alte Vertrautheit aus, die sie schmerzlich vermisste.

Kakashi hatte schon früher eine ausgesprochene gute Wirkung auf sie gehabt. Er war ihr Sensei gewesen.

Ihre Augen suchten seinen Blick, der ihr leicht freundlich entgegen schaute. Sie wusste, dass er auch litt. In all den Jahren konnte sie ihn einschätzen.

Schnell senkte sie ihren Blick wieder, als hätte sie etwas Verbotenes gesehen. Ihre Hand legte sich unbewusst auf ihre Brust und spürte ihren stetigen Herzschlag. Da war er wieder. Dieser Schmerz, der alles in sich einnahm. Der die Sonne aus ihrem Herz stahl.
 

„Sensei…“, wie lange war es her gewesen, dass sie ihn so nannte? Schon vor zwei Jahren hatte er ihnen das Duzen angeboten und Naruto und sie, hatten sich darüber gefreut. Aber aus einem Instinkt heraus, musste sie ihn jetzt so nennen. Sie erhoffte sich eine Antwort.

Es raschelte etwas und plötzlich stand Kakashi etwas näher vor ihr. Sein Blick war unverändert.
 

„Du brauchst nichts sagen“, erwiderte er und legte seine Hand auf ihren Kopf, spürte wie sie zitterte.

Doch sie schüttelte vernehmend den Kopf und stolperte einige Schritte zurück. Die heißen Tränen brannten in ihrem Gesicht und ein Schluchzen konnte sie nicht verhindern. Kakashi hatte etwas ausgelöst. Er weckte Erinnerungen, die sie verdrängen wollte…verdrängen musste.

„Warum? Warum er?“, stammelte sie und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
 

Kakashi stand unbewegt vor ihr und schaute ihr stumm zu. Er kannte nur allzu gut die Schmerzen.

Der Verlust von Sasuke traf ihn auch, aber er musste nun Stark für seine ehemaligen Schüler sein.

„Sag es mir! WARUM?“, sie fiel auf ihre Knie und schlug sich die Hände vors Gesicht.
 

Erbärmlich war sie. Sie wollte doch niemand ihre Schwäche zeigen. Doch bei Kakashi reichte ein einziger Augenblick und nichts konnte ihrer Trauer Einheit bieten.

Sakura holte tief Luft und versuchte ihre Tränen den Dienst zu verweigern. Sie war nicht nur erbärmlich, vermutlich machte sie es gerade Kakashi ebenfalls schwer. Er trauerte doch auch und er war der Sensei gewesen, der Verantwortliche. Hatte er wohl Schuldgefühle?
 

„Ich kann dir viel erzählen…“, hörte sie ihn sprechen und sah, wie er sich in Entfernung vor ihr hinhockte.

„…doch es wird dir nicht helfen. Du musst selbst eine Antwort finden“, beendete er sein Satz und schaute ihr in die Augen.

Sakura wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und biss sich auf die Lippen. Natürlich wusste Kakashi von was er sprach, er hatte seine Antwort längst gefunden.

„Entschuldigung“, murmelte Sakura und wich seinem durchbohrenden Blick aus. Eine Hitze stieg in ihr auf.

„Es gibt nichts zu entschuldigen, Sakura“, lächelnd erhob sich Kakashi wieder, blickte noch einmal zu Sakura hin und hob seine Hand.

„Vergess nicht, Naruto ist noch da. Ihr braucht euch gegenseitig“, mit diesem Satz verschwand Kakashi und ließ eine verwirrte Sakura zurück.

Sie war ganz ruhig und hörte ihrem eigenen Atem zu.
 

Vielleicht sollte sie Naruto aufsuchen um einfach da zu sein. Mit jemanden Gesellschaft führen, der keine Fragen stellen würde und genauso wenig anfangen würde zu reden.

Entschlossen stand sie wieder auf und rannte über die Dächer. Vollkommen übersah sie ihre Stimmungsschwankungen, die unberechenbar waren.
 

Es dauerte nicht lang und sie stand vor seiner Tür. Bekannte Gerüche und Erinnerungen kamen wieder hoch und sie traute sich nicht anzuklopfen. Was sollte sie sagen? Was tun?

Sakura sank wieder ihren Blick, als würde sie etwas Verbotenes tun. Als wollte Naruto sie nicht hier haben.

Ein plötzliches Knicken und Sakura wurde wieder aufmerksamer, als Naruto vor ihr stand.

„Woher wusstest du?“, fragte sie ihn perplex und ein müdes Lächeln zog sich um seine Lippen.

„Es war so ein Gefühl. Komm rein“, er öffnete die Tür eine Spalte weiter, so dass Sakura eintreten konnte.

Im Flur fiel ihr zwei Korbe gefüllt mit Essen auf. Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, dass diese noch unberührt waren und folgte Naruto danach in sein Zimmer.

Sie setzte sich neben ihm aufs Bett. Sein Zimmer war schon immer unordentlich gewesen, dass kannte sie beinahe nicht anders.

Doch nun war es sauber, schon beinahe steril. Das Foto vom Team 7 hatte er umgedreht.

„Es macht kein Sinn mehr…“, hauchte Naruto und verkrampfte seine Hand.

„Wir haben trainiert um ihn zurück zu holen. Wir haben Missionen erledigt und uns Prüfungen gestellt. Das alles für ihn…doch…das alles hat keinen Sinn mehr“, fügte er hinzu und blickte ihr starr in die Augen. Sakura nickte ihm leicht zu.
 

„Es wird kein Team mehr geben“, sagte Sakura und schloss ihre Augen. Eine bittere Realität holte sie ein, doch trotzdem war sie gefasst. In Narutos Anwesenheit musste sie nicht weinen. Naruto wusste auch so, was mit ihr los war.

„Warum noch Ninja sein?“, kam die Frage und erschrocken fuhr Sakura zusammen. Geweitete grüne Augen blickten Naruto an, der verbittert lächelt.

Sakura schüttelte leicht ihren Kopf. Wie konnte er so etwas sagen? Sein Traum…Hokage zu werden?

„Naruto, du…“

„Ich weiß, Sakura. Aber wie soll ich ein Hokage sein, der es nicht einmal schafft, seinen Freund zu retten?“, emotionslos hob Naruto seine Stimme. Noch nie hatte sie Naruto so gesehen.
 

„Was hast du vor?“, ihre Stimme zitterte leicht, als befürchtete sie eine unangenehme Antwort zu bekommen. Ein Schauer jagte ihr über den Rücken.

„Ich werde das Ninja-Leben aufgeben“, wieder dieses bittere Lächeln in sein Gesicht und Sakura riss ihre Augen auf. Ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust und der Schmerz nahm zu. Irgendetwas schrie in ihr, sie solle ihn aufhalten. Ihn motivieren. Doch wie sollte sie das? Sie war kraftlos, selbst ohne Antrieb.

Sie konnte nur ohnmächtig daneben stehen und…ein Lächeln bildete sich ebenfalls auf ihren Gesicht.

Eine Möglichkeit hatte sie.

„Ich ebenfalls“, entschlossen nickte sie ihm zu, als auch Naruto seine Augen aufriss.

„Das kannst du nicht machen, Sakura-chan“, widersprach er sofort, doch Sakura schüttelte mit ihren Kopf und verkrampfte ebenfalls ihre Hand.

„Ohne euch will ich es auch nicht mehr sein. Ich möchte bei dir sein und wenn das bedeutet, dass wir zusammen im Garten sitzen und uns die Natur anschauen“
 

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Huhu ^^ Ich melde mich mal wieder zurück mit einem Kap was mir nicht sonderlich gefällt >.< Ist eben nur so ein Übergang ;)

Vielen lieben Dank für die Kommentare ^^
 

LG

Schrittweise

Es war gewiss nicht ihr schwerster Schritt. In ihren Leben hatte sie viele schwere Schritte gehen müssen, die unangenehm und gefährlich waren.

Manche steckten voller Risiko, andere waren von Trauer überhüllt.

Sie war sich bewusst, dass sie erst vor wenigen Tagen den schwersten Schritt getan hatte.

Wieso aber fühlte sie Unbehagen als sie vor der Tür der Hokage stand?

Wieso fühlte sich ihre Hand so schwer wie Blei an?

Sakura wusste die Antwort.

Sie wollte zu Tsunade um sich von ihren Dienst als Ninja zu verabschieden.

Sie wollte sich von ihren Lebensinhalt trennen.

Der Lebensinhalt, der sie seit Jahren begleitete und den sie immer gerne ausgeführt hatte.

Plötzlich war da wieder diese Hoffnung, die sie als kleines Kind hatte dass sie eines Tages ein guter Ninja wäre. Das Gefühl war wieder da, wie es an sich anfühlte, wenn man durch die Baumkronen sprang.

Das Herzklopfen bei einem Kampf und der Lob für eine gute Arbeit.

All das kam hoch und sie war nicht mächtig genug um paar Erinnerungen aus dem Weg zu gehen.
 

Flashback
 

„Ich werde eines Tages Hokage. Der größte aller Zeiten und nichts wird mich aufhalten!“, schrie ein blondhaariger Junge und streckte seine Hand nach oben. Ein Schwarzhaariger genervter Junge stand neben ihn seufzte nur auf.

Viel zu oft hatten sie diesen Satz gehört.

„Hör auf damit!“, pikste Sakura ihm in die Seite und sofort schaute Naruto sie schmollend an.

„Wieso? Es ist doch nur normal. Was für Träume hast du denn?“, seine Stimme klang naiv und hatte doch etwas bedenkliches an sich.

Sakura runzelte ihre Stirn.

„Na, eben ein guter Ninja zu sein, was sonst?“, blaffte sie zurück und schaute aus dem Blickwinkel zu Sasuke. Sein Traum war allen bekannt und ein Schauer fuhr ihr über den Rücken.

„Wir werden bestimmt das beste Team!“


 

Flashback Ende
 

Alle Muskeln zogen sich bei ihr zusammen und ihre Hand entfernte sich immer weiter von der Tür.

Sie musste kurz einatmen um wieder Herr ihres Gedanken zu werden und wieder in die Realität finden.

„Sakura-chan?“, fragte nun Naruto, der neben ihr stand und sie etwas fragend anblickte.

„Äh…ja“, stotterte sie und klopfte nun an die Tür. Sie hatte es Naruto versprochen. Es führte kein Weg vorbei.

„Herein!“, kam sofort die harsche Stimme von Tsunade und durchbrach weitere Gedanken von Sakura.

Sie schüttelte einmal mit dem Kopf und folgte Naruto, der als erstes hinein lief.
 

„Ihr beiden? Das wundert mich etwas“, gestand Tsunade offen und legte sofort ein Dokument weg.

Sakura nickte ihr einmal zu und schaute sich das Chaos im Büro an.

Anscheint war Shizune öfters nicht mehr hier gewesen, vermutlich wurde sie im Krankenhaus gebraucht.

„Was führt euch hierher?“, fragte sie immer noch recht verwundert und Naruto räusperte sich als Erster.

Sakura blickte ihn nur an. Sie würde kein Wort hinaus bringen gegenüber ihrer Meisterin, die diesen Wunsch nicht sehr tolerieren würde.

„Wir bitten dich um die Entlassung aus dem Dienst“, sagte Naruto schnell darauf und wieder blickte Sakura ihn an.

Seit wann konnte er so förmlich sprechen? Hatte Naruto in den Tagen so eine starke Veränderung gemacht?
 

„WAS wollt ihr?“, wie immer konnte sich Tsunade, auch in ungünstigen Moment nicht zusammen reißen.

Sakura war sich durchaus bewusst, dass Tsunade wusste um welchen Zeitraum es sich handeln würde. Sie konnte sogar sehen, wie eine Wutader entstand.

„Es macht für uns kein Sinn mehr. Wir wollen uns anderen Tätigkeiten widmen, Tsunade-sama“, antwortete nun Sakura um die Situation etwas zu entschärfen.

„Und welche andere Tätigkeiten sollen das sein?“, fragte diese allerdings scharf nach.
 

Sie konnte Tsunade verstehen. Sie war Hokage und natürlich brauchte jedes Dorf Ninja´s. Naruto und sie waren in den letzten Jahren sehr kostbar für das Dorf gewesen. Natürlich spielte auch irgendwo die enge Verbindung von Tsunade zu ihnen eine Rolle.

„Wir werden Gärtner“, sagte Naruto trocken und Tsunade zischte ihre Luft raus. Eine heikle Atmosphäre hat sich in den Raum gebildet, die kaum einer ignorieren konnte.

„Ich weiß um eure Trauer Bescheid, das ist aber längst noch kein Grund, deswegen alles hinzu werfen. Ihr habt euch etwas aufgebaut und wollten es einfach so wegwerfen? Was denkt ihr werden Kakashi, Sai und Yamato dazu sagen?“, schüttelte sie mit dem Kopf und biss sich auf die Lippe.
 

Kakashi, Sai und Yamato. Auf diesen Gedanken war sie nie gekommen.

Yamato und Sai hätten sicherlich nicht so viele Probleme wie Kakashi.

Er war immer für sie da gewesen und auch seine Zeit investiert.

Eigentlich wäre jetzt die Zeit dran, sich bei ihm zu bedanken. Doch stattdessen würden sie ihn fallen lassen. So, als würde er gar nicht existieren.

„Sie werden es verstehen. Du kannst uns nicht zwingen oder wir gehen zu den Dorfs älteren!“, drohte Naruto mit einer etwas dunkleren Stimme und Sakura nickte ihm sachte zu.
 

„Natürlich kann ich euch nicht zwingen…“, seufzte Tsunade und drehte sich mit ihren Stuhl zum Fenster hin, blickte aus diesem.

„Viele haben ihre Liebsten verloren. Der Tod ist der ständige Begleiter von uns Ninja´s. Doch die Menschen haben weiter gemacht und gelernt mit der Trauer umzugehen. Eure Wunden sind noch sehr frisch. Geht ein paar Tage in Urlaub“, fügte sie an und plötzlich haute Naruto mit dem Fuß auf den Boden, so dass auch Sakura neben ihn zusammen zuckte.

„Du verstehst uns nicht! Unsere Bindung zu Sasuke war besonders! Wir…können nicht von ihm loslassen, solange wir aktive Ninja´s sind!“, brüllte Naruto laut und schnaufte angestrengt durch seine Nase. Es herrschte Stille, in der Sakura schon glaubte, dass Tsunade gar nichts mehr sagt.
 

„Sakura Haruno…“, kam die monotone Stimme von Tsunade und sie drehte sie wieder zu ihnen um.

„…und Naruto Uzumaki. Ich frage euch offiziell, ob ihr den aktiven Dienst austreten wollt. Beantwortet die Frage“, es klang gequält aus dem Munde der Hokage und sie verkrampfte sich mit der Hand in ihren Schreibtisch.

„Ja“, antwortete Naruto harsch und schaute zu Sakura.

Sie biss sich auf die Lippe um ihre kleine Unsicherheit zu überspielen.

Ihr Leben war in Scherben verstreut. Diese eine Scherbe müsste nun auch aus den Rahmen fallen, wie die anderen. Doch sie war noch nicht gut darin, sich von etwas zu verabschieden.
 

„Ja“, hauchte sie und vermied den Blick zu Tsunade. Sie hörte etwas Rascheln und sah augenblicklich später zwei Papiere, die ihnen gereicht wurde.

„Ihr seid entlassen. Ich heiße es nicht gut, aber mir bleibt keine andere Möglichkeit. Vielleicht besinnt ihr euch wieder“, seufzte sie und massierte sich ihre Schläfen.

„Schönen Tag noch“, wünschte Naruto ihr und drehte sich um, wie Sakura.

Sie konnte es keine Sekunde länger im Zimmer aushalten und raste förmlich aus der Tür.
 

„Naruto?“, hörte sie eine fragende Stimme und augenblicklich stand Sai vor ihnen. Er lächelte nicht wie er es sonst tat. Sein Ausdruck wirkte etwas monoton, aber Sakura ahnte dass er es merken konnte.

„Tut mir leid“, sagte Naruto schlicht und lief einfach an ihm vorbei, ließ Sakura mit ihm alleine.

„Hat er sich immer noch nicht beruhigt?“, fragte Sai stirnrunzelnd und sie schnaubte auf.

„Natürlich nicht!“, brummte sie ihm entgegen und schallte sich im selben Moment dafür. Sai wusste mit Trauer nicht viel anzufangen, sie sollte weniger gereizt reagieren.

„Man sieht sich“, winkte sie ihm und lief genauso wie Naruto weg.

Weg von der schweren Last es allen im Team gerecht zu machen.
 

Sie hatte immer das Gefühl gehabt, dass sie für die Atmosphäre im Team verantwortlich war.

Insgeheim war es immer eine Last gewesen, Naruto weinen zu sehen und Kakashi bei seiner stillen Trauer zu beobachten.

Sie hatte aufbauende Worte gefunden und hatte gelächelt.

Ein verzweifeltes Lächeln.

Hatte jemand sie gesehen, wenn sie heimlich nachts weinte? Oder wenn sie gerade vor Wut Bäume auspflanzte?

Jeder ahnte es und doch keiner verlor ein Wort darüber.

Es war erst paar Tage her und jetzt zeigten sich plötzlich die schlechten Eigenschaften.
 

Sollte sie sich nicht an die guten Erinnerungen erinnern? Und sich nicht plötzlich an die schlechten Eigenschaften verkrallen?

Sakura schüttelte ihren Kopf und nahm weiter ihren Weg durch die überfüllten Straßen von Konoha.

Alles schien so voller Leben zu sein, dass sie es kaum glauben mochte.

Sie taten alle so, als wäre nichts passiert und die Welt heile wäre.

Aber wenn sie ehrlich zu sich war, hatten die meisten Bewohner keine sonderliche Bindung zu den Uchiha Clan gehabt.

Ebenso ihre eigene Mutter, die vor Jahren ebenfalls aus den Dienst getreten war um ihre kleine Tochter genügend Aufmerksamkeit zu schenken.
 

Ihre Mutter war es immer ein Dorn im Auge gewesen, dass Sasuke mit ihr in einen Team war. Er war nicht gut genug und sie spürte seine kalte Aura.

Sakura hatte nie diese Abneigung verstanden, vielleicht hatte es einen Zusammenhang mit ihren verstorbenen Vater.

Dieser verstarb als sie gerade drei Jahre alt war.

Sie schüttelte ihren Kopf kaum sichtbar. Es führte zu keinem Ergebnis, egal wie sehr sie sich Gedanken machte.
 

Ihre Schritte führten sie zu ihrer eigenen Wohnung, die seit paar Monaten mietete.Irgendwie brauchte sie Abstand zu ihrer Mutter, die kaum noch erträglich war. Während sie, ihre eigene Tochter, den Sinn des Lebens verloren hatte, wollte ihre Mutter den Tod schon graturlieren.

Ein Lächeln hatte sich auf ihr Gesicht gestohlen und Sakura hatte nur Rot gesehen. Ein Streit, der seit Tagen anhielt.

Doch es war ihr egal.
 

Sie stand gerade vor ihrer Tür, als plötzlich ein „Flopp“ hinter ihr auftauchte. Mühselig drehte sie sich nach hinten um und schaute direkt gegen eine Jonin Weste.

„Ich möchte mit dir reden“, seine Stimme klang ernst und sie wusste, dass Kakashi sich jetzt nicht abwimmeln würde.

Schulterzuckend drehte sie sich wieder um, öffnete ihre Tür und lief hinein. Kakashi hatte diese nonverbale Einladung verstanden und folgte ihre eilig.

„Lass dich nicht von der Unordnung beirren“, sagte Sakura schlicht, als Kakashi unsicher in ihrem kleinen Wohnzimmer stehen blieb.

Sie hatte schon eine leichte Ahnung, weswegen er hier war.

„Ich war schon bei Naruto“, sagte er und setzte sich auf ihren Sofa und schaute zu ihr hoch.
 

„Möchtest du was trinken?“, fragte sie und Kakashi verkrampfte seine Hand.

„Lenke nicht vom Thema ab, Sakura“, es klang streng und mit einer gering schwindenden Erfolgsrate vom Thema abzulenken setzte sie sich vor ihm.

„Welches Thema?“, normalerweise hätte sie ihn damit geneckt und er hätte gelacht. Doch Kakashi wusste bestimmt, dass sie dieses Thema abschließen wollte.
 

„Das weißt du genau. Tsunade hat mir ein Brief zukommen lassen. Was habt ihr euch dabei gedacht?“, seine Tonlage wurde bitter, ein leichter Hauch von Enttäuschung lag darin. Sie wich geschickt seinem Blick aus, immerhin hatte sie es selbst noch nicht verarbeitet.

„Du weißt am besten, welches Ziel wir seit Jahren verfolgen. Es…macht nun kein Sinn mehr“, ihre Stimme wurde etwas brüchiger und verzweifelt biss sie sich auf die Lippe. Natürlich kannte Kakashi die Antwort, aber wohlmöglich wollte er das nicht wahr haben.
 

„Es macht gerade nicht den Anschein, aber es kommt der Tag wo ihr diesen Schritt bereuen werdet“, seufzte Kakashi und schaute sich seine ehemalige Schülerin genauer an. Sie wirkte fast wie immer.

Anders als Naruto war ihre Körperhaltung gestrafft und ihre Antworten waren noch genauso exakt wie früher.

Einzig ihre grünen Augen verrieten ihren Gemütszustand.

Sie waren matt und ständig wich sie seinem Blick aus.

Es strahlte ihre Trauer, ihren Schmerz, aber genauso zeigte es ihm ihre Unsicherheit.
 

Sakura hatte sich in den Jahren entwickelt, nicht nur körperlich oder von ihren Fähigkeiten her. Er vermutete, dass Sakura sich in diesen Jahren auch von Sasuke etwas abgekapselt hatte. Längst tat sie es größtenteils für Naruto, den sie nicht enttäuschen wollte.

Natürlich vermisste sie Sasuke, aber auch da war sie eher in ihren Erinnerungen gefangen von ihren Kindheitstagen.

„Ich habe es Naruto versprochen“, flüsterte sie leise und Kakashi senkte auch sein Blick. So etwas hatte er sich schon gedacht.

Es war ein typisches Verhalten von Sakura.

„Ein edles Versprechen. Denkst du trotzdem nicht, dass es ein bisschen eilig war?“

„Du kennst doch Naruto…“, schmollte sie etwas und wirkte plötzlich wie ausgewechselt.
 

„Du hast Recht“, lachte er kurz und lehnte sich in das Sofa rein.

Auch Sakura entspannte sich wieder etwas und blickte ihn nun an.

„Es tut mir Leid, sollten wir dich damit verletzt haben“, sagte sie nun und diesmal schwieg Kakashi.

Das Schweigen war nicht unangenehm, aber symbolisierte das Unausgesprochene zwischen ihnen.

„Überlege es dir. Sasuke hätte es sicherlich nicht gewollt, dass ihr eure ganze Zukunft so wegwerft“, er stand auf und schaute noch einmal Sakura an, ehe er schleichend wie eine Katze die Wohnung verließ.
 

Sein Herz schlug kräftig gegen seine Brust und seine Hände zitterten. Seine Schritte waren mechanisch und führten ihn zu dem Gedenkstein.

Er hatte sein Team wieder verloren.

Er war nicht nur ein schlechter Freund, ebenso war er ein schlechter Sensei.
 

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Moin Moin ^^

Hat etwas länger gedauert, aber mir ist kaum etwas eingefallen >.<

Naja ^^
 

LG

Fassade

Seit Stunden lag sie wach in ihrem Bett und starrte gegen die Decke.

Das Ticken der Uhr, welche an der Wand hing, zog sich wie ein klebriger Nebel in ihren Kopf hindurch.

Sie war lustlos, denn ihre noch einzige Motivation in ihrem Leben hatte sie verloren.

Was bedeutete verloren? Sie hatte sich bewusst für diesen Zustand entschieden.

Doch nicht einmal ansatzweise hatte sie an die Wirkung gedacht.

Ein Loch umhüllte sie und zeigte in seiner unschönsten Wahrheit, was sie angerichtet hatte.

Kopfschüttelnd senkte sie langsam die Füße auf den kalten Boden ab und schaute nochmals zu Uhr.

Es war bereits Mittag und normalerweise steckte sie mitten im Training.
 

Mühselig schlüpfte sie in ihrer Kleidung hinein und zuckte kurz zusammen, als sie die schrille Klingel ihrer eigenen Wohnung ausmachen konnte.

Verwundert und leicht verärgert, dass es sich jemand wagte zu stören, begab Sakura sich zu Tür und wurde dort überraschenderweise von Hinata empfangen.

„Was möchtest du?“, fragte Sakura prompt und blickte ihre Freundin an.

Seit etwa einen halben Jahr trainierte sie Hinata in medizinischen Justus.

Sie war eine Schülerin und besten Falls, eine Freundin.

Doch mehr hatte Sakura nicht in ihr gesehen. Hinata hatte auch nicht ansatzweise etwas angedeutet.
 

„Mit…dir reden“, kam es leise und verschüchtert von Hinata, die wie üblich ihr Blink senkte.

„Komm rein“, sagte Sakura monoton, obwohl sie sich solch ein Gespräch ruhig sparen konnte.

Es dauerte lange bis Hinata in ihr Flur eintritt.

Noch nie zuvor war die Hyuuga in dieser Wohnung gewesen.

„Möchtest du einen Tee?“, fragte Sakura aus reiner Höflichkeit und blickte über ihrer Schulter, als Hinata nur nickte.
 

Es vergingen keine 10 Minuten und die beiden jungen Frauen saßen stillschweigend in Sakuras kleinem Wohnzimmer.

Während Sakura genüsslich an ihren Tee schlürfte und die Ruhe genoss, hielt Hinata ihre Teetasse verkrampft in der Hand.

Sakura hob eine Augenbraue in die Höhe und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie langsam ungeduldig wurde.

Sie schätzte Hinata als Arbeitskollegin wirklich sehr, doch ihre schüchterne Art passte nicht zu ihrer Natur.
 

„Die Ruhe zu ehren mag zwar sehr schön sein, aber wir beide haben sicherlich nicht den ganzen Tag Zeit“, platzte es dann doch genervt von der Haruno raus und lächelte bitter. Im Gegensatz zu Hinata hatte sie schon Zeit…

„Tsunade-sama hat mir Bescheid gegeben. Ich…wollte…dich bitten, mich…weiter zu unterrichten“, sie errötete während ihrer Antwort und setzte die Teetasse langsam an ihren Mund an.

Ein langer Seufzer entwich Sakura und sie stellte ihre Teetasse auf den kleinen braunen Wohnzimmertisch ab.

„Sie wird dir dann auch erklärt haben, dass ich für…die nächste Zeit völlig außer Dienst sein werde.

Zudem sind Tsunade-sama und Shizune auch wunderbare Lehrerinnen“, ihre Stimme war streng und unwillkürlich zuckte Hinata bei ihren Worten zusammen.
 

„Ich…möchte aber von dir unterrichtet werden…Ich hab das Gefühl…es tut dir…gut…und das ich…helfen kann“, Hinata´s Gesicht glich nun völlig einer Tomate, denn sie wusste, dass sie ein Thema ankreuzte, welches tabu war.

Vermutlich hätte Sakura in solch einer Situation nicht anders reagiert als Hinata, doch bei ihr schien nun völlig der Nerv abhanden gekommen zu sein.

„Es wird kein „Wir“ mehr geben. Ich habe sowohl das Ninja-Dasein aufgeben, als auch meine Karriere als Medic-nin. Das bedeutet auch, dass du darunter fällst“, kalt und messerscharf trafen die Worte Hinata, die verbittert auf ihre Lippen biss.

Doch Sakura konnte keine Rücksicht geben.

In ihr entflammte die Wut. Erst Kakashi und nun auch noch Hinata, die sichtlich noch weniger mit ihr oder Sasuke zu tun hatte. Wirkte sie wirklich so schwach?
 

„Ich sehe euch…Naruto und dich…Ich…wir alle…können uns das nicht ansehen“, obwohl Hinata immer noch stotterte, wirkte sie etwas entschlossener und sie wich auch nicht mehr dem Blick von Sakura aus.
 

Sakura schwieg und nippte wieder an ihren Tee. Die anderen also auch.

Sie hatte es sich schon gedacht und trotzdem…irgendwo kränkte es sie zutiefst.

„Weißt du…wie es Naruto geht?“, kam es leise von ihrer Gesprächspartnerin und ein leichtes Lächeln zog sich um Sakuras Lippen.

Daher wehte der Wind…

„Gehe zu ihm. Ich wäre dir nämlich sehr verbunden, wenn ich meine Ruhe wieder haben könnte“, ihre Tonlage war plötzlich ganz ruhig und wirkte etwas entspannend auf die Hyuuga. Sie trank in Eile denn letzten Schluck ihres Tees und lief zur Tür.

„Wenn du…was brauchst…dann rufe mich“, hörte sie die zaghafte Stimme von Hinata, ehe die Tür ins Schloss fiel und eine vollkommene Ruhe in ihrer Wohnung herrschte.

Sakuras Lächeln erstarb auf ihrem Gesicht und die Teetasse in ihrer Hand begann stark zu zittern.
 

Eine plötzliche Reue Gefühl in ihr verursachte leichte Magenkrämpfe.

Sie hätte Hinata nicht so anfahren müssen. Im Gegensatz zu Ino – sie hatte sie immerhin als beste Freundin betitelt, kam keinerlei Hilfe.

Enttäuschung machte sich breit und betrübt blickte Sakura aus ihrem Fenster.
 

~~~~

Er war gerade dabei gewesen seine Schriftrollen gut zu verstauen, als es an der Tür klingelte. Beinahe konnte Naruto schon sagen, wer da vor seiner Tür stand.

In den letzten zwei Wochen kam sie etwa alle 2 Tage und brachte stets ein Korb mit. Nie hatte er sie herein gelassen.

„Mach die blöde Tür auf!“, brummte es stattdessen gegen die Tür und es war nicht die zaghafte Stimme die Naruto erwartet hatte.

Verwundert über den strengen Befehlston schlenderte er zur Tür, wo ihn dort ein genervter Shikamaru entgegen blickte.

„Was gibt es denn?“, fragte Naruto und konnte nicht verhindern, dass er ein bisschen überrumpelt war. Was suchte Shikamaru hier?
 

„Tsunade-sama hat mir angeordnet dir deine neue Aufgabe zu bringen“, seine Tonlage war stetig dieselbe. Ihm schien dieser Botengang sehr zu missfallen. Trotz der genervten Stimmung seines Freundes, freute sich Naruto. Shikamaru behandelte ihn nicht anders, wie vorher.

„Welche soll das sein?“, den leichten Klang von Freude lag in seiner Stimme, denn er genoss es mal mit jemanden zu reden, der einen nicht Mitleid wünschte.

„Du und Sakura sollt in der Akademie unterrichten und-„

„WAS? Hat Tsunade uns so falsch verstanden?“, unterbrach Naruto ihn barsch, während Shikamaru leicht seine Finger gegen seine Stirn tippte.

„Nein hat sie nicht. Sie möchte aber euer Talent nicht vollkommen aufgeben. In zwei Tagen beginnt ihr. Wärst du so freundlich und sagst es Sakura?“, man sah ihn deutlich an, dass er es sehr bevorzugen würde, wenn Naruto diese Freundlichkeit übernehmen würde.

„Natürlich…“, flüsterte Naruto und senkte sein Blick zum Boden hin.
 

Warum konnte es keiner verstehen? Alle fühlten sich berechtigt dazu ihnen helfen zu wollen, doch das einzige was er und Sakura wollten, war ihre Ruhe.

„Es schadet euch bestimmt nichts. Nur auf paar kleine Kinder aufpassen“, der Nara lächelte etwas schräg was wohl zur Motivation dienen sollte. Doch Naruto senkte noch mehr seine Schulter.

„Sehr schöne Vorstellung…“, brummte er und verabschiedete kurz um seinen Freund.

Mit schnellen Schritten war Naruto in seine eigenen Schuhe geschlüpft und verließ seine Wohnung.
 

Ihm missfallen zwei Sachen. Die Tatsache dass er als Lehrer nun dienen sollte und das andere, dass er es Sakura mitteilen musste.

Ein Schauer lief ihm über seinen Rücken. Nur allzu oft hatte Naruto die Stimmungsschwankungen seiner Freundin ertragen müssen.

Doch hatte es ihn gestört? Nicht wirklich.

Sakura und er führten eine etwas komische Freundschaft.

Doch Naruto wusste, dass sie ihn mochte und nie ernsthaft verletzen würde.

Ja, er war sich sicher in ihr eine gute Freundin gefunden zu haben.

Doch trotzdem entwich ihm ein langer Seufzer, als er vor ihrer Wohnungstür stand und langsam mit seinen Finger gegen die Klingel drückte.
 

„Du?“, begrüßte ihn Sakura etwas argwöhnisch und trat einen Schritt zur Seite, um ihn in das Innere der Wohnung zu lassen. Sie trug nur einen Bademantel und ihre Haare hatte sie mit einem Handtuch umwickelt. Naruto schaute lieber nicht genauer hin.

Zwar hatte er seine Gefühle für Sakura dämpfen können, aber vermutlich in der nächstbesten Situation könnten sie wieder auftauchen.

„Ich zieh mir eben was an“, sie lief an ihm vorbei und knallte die Tür des Badezimmers zu. Ein leichtes Lächeln schlich sich um seine Züge und gewohnt lief er in ihr kleines Wohnzimmer hinein.

Sakura hatte eine sehr schlichte Wohnung. Keine auffälligen Möbeln oder Farben, aber dennoch gemütlich.
 

Seine Wohnung war im Vergleich zu ihrer sehr bunt. Schwerfällig ließ er sich auf das hellbraune Sofa fallen und blickte zur Wand hin.

„Und?“, fragte Sakura neugierig und rieb sich ihre Haare trocken.

Naruto stellte missmutig fest, dass sie um einiges lebendiger wirkte als er.

Leicht lief sie ins Wohnzimmer ein und setzte sich neben ihn.

„Shikamaru war bei mir“, antwortete Naruto, während Sakura ihre Füße zu sich zog und ihn musterte.

„Was wollte er denn?“, runzelte Sakura die Stirn, die es nicht gewohnt war, ihm alles aus der Nase ziehen zu müssen.
 

„Er sollte mir-besser uns, eine Aufgabe von Tsunade bringen“, seine Stimme klang etwas zorniger und auch sein Blick verengte sich.

„Ich nehme an, nichts Gutes?!“, diesmal klang auch ihre Stimme nicht mehr so freudig und neugierig, sondern eine leise Ahnung hatte sich hinein geschlichen.

„Wir sollen in der Akademie unterrichten“

„WAS?“, prustete Sakura sofort raus und hustete einmal durch.

Vorsichtig schlug Naruto ihr auf den Rücken.

„Das machen wir nicht! Das kann Tsunade vergessen!“, donnerte sie sofort weiter und Naruto hätte am liebsten mit gestimmt, wenn sein Verstand sich nicht gemeldet hätte.

„Das wird sie nicht machen. Zudem hast du dich schon mal gefragt, wie du das alles bezahlen sollst? Ich bin jetzt schon knapp bei Kasse“, jammerte er etwas und erinnerte sich ungerne an sein Geldbeutet, wo höchstens mal paar Münzen lagerten.

„Hm“, brummte sie und umschloss ihre Hände mit ihren Knien.
 

Sie wusste, dass er Recht hatte. Sie war auch knapp bei Kasse, mal gerade konnte sie die Miete zahlen. Und auf gar keinen Fall wollte Sakura ihre Mutter um Hilfe bitten.

Ein plötzliches Knurren weckte Sakura wieder aus ihren Gedanken und perplex schaute sie zu Naruto.

„Wie lange hast du schon nichts mehr gegessen?“, fragte sie ihn und ihr Blick wurde wieder weicher.
 

„Seit paar Tagen nicht“, sein Blick wurde etwas verlegen. Hinata brachte ihm jeden zweiten Tagen was zu Essen und er war zu stolz um es an zu nehmen.

„Komm. Ich lad dich ein“, lächelte sie ihm entgegen und stand vom Sofa auf.

„Sakura-chan? Du hast selbst kaum Geld“, entgegnete Naruto ihr sofort. Auf keinen Fall wollte er ihr das auch noch nehmen.

„Macht nichts! Wir haben ja einen neuen Job und irgendwann lädst du mich auch ein“, wieder dieses Lächeln. Mit diesem hatte sie auch immer versucht, Sasuke aufzuheitern.

„Willst du wirklich den Job machen?“

„Nur wegen dem Geld…“
 

~~2 Stunden später~~
 

Etwas bereute sie es doch Naruto eingeladen zu haben. Aber hätte sie es nicht vorher wissen müssen?

Mittlerweile leerte er seine vierte Schale Ramen und Sakura sah wirklich ihr letztes Geld weg laufen.

„Ich kann…dir gar nicht…genug danken“, sagte er zwischen seinen Schlucken und schielte zu ihr.

Da war er wieder. Der alte Naruto, der sich über Ramen freute.

Ihr Lächeln wurde breiter. Dafür hatte es sich gelohnt, ihr letztes Geld hinzu geben. Nur damit Naruto paar Stunden abschalten konnte.

„Ich muss dir danken“, flüsterte sie und hörte, wie er mit dem Schmatzen aufhörte und sie nun perplex anschaute.
 

„Wieso?“

„Ich hab es dir nie gesagt, all die Jahre“, lächelte sie milde und legte nun ihre Essstäbchen beiseite.

Naruto antwortete ihr nicht, das war aber auch nicht schlimm. Seine Anwesenheit beruhigte sie ungemein.

„Hier“, sie legte ihm Geld auf den Tresen und stand vom Barhocker auf.

„Willst du nicht noch bleiben?“

„Nein, ich muss noch was erledigen. Schönen Abend noch“, sie winkte und verließ schnell das kleine Geschäft um gleich in den abendlichen Menschentummel unter zu gehen.

Eine Zeit lang blickte Naruto ihr noch hinterher, schaute dann auf das Geld.

„H-Hallo“, grüßte ihn eine andere Stimme von hinten. Hinata. Er schaute ihr etwas zu, wie sie sich auf den Platz setzte, wo vor wenigen Minuten noch Sakura saß. Es störte ihn ein wenig.

„Ich hab dich lange…nicht gesehen, Naruto-kun“, sagte sie leise und bestellte ebenfalls Ramen und blickte unauffällig auf seine Schüssel.

„Möchtest…du auch noch eine?“, fragte sie ihn und wurde etwas rot, als er sie starr anblickte.
 

Naruto konnte es sich nicht erklären. Er wollte nicht, dass Hinata ihn so behandelte, wie Sakura.

„Nein“, sagte er, obwohl er noch locker etwas essen kann. Komischerweise wollte er auch nicht aufstehen.

Sie drehte sich wieder von ihm weg. Eine leichte Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Doch Naruto fühlte eine Mauer vor sich. Er konnte nicht so offen mit Hinata sprechen.

Er mochte sie, aber…Hinata könnte nach seiner Auffassung ihn nicht verstehen.

„Naruto-kun?“, fragte sie wieder und blickte nun beschämt in ihre Schüssel rein. Naruto runzelte die Stirn. War sie immer schon so schüchtern gewesen? Hat es ihn immer schon so gestört?

Als er nichts erwiderte, schien es sogar noch, dass Hinata noch weiter in sich zusammen sackte.

Ein komisches Mädchen.
 

„Wie…kommst du…damit klar?“, bei ihrer Frage erstarrte er vollkommen.

Es war die einzige Frage, die er nie hören wollte.

Und schmerzlich stellte er fest, dass er diese Frage auch nicht aus ihrem Munde hören wollte. Doch sie tat es. Es zeigte ihm, wie wenig Verständnis Hinata für ihn hatte.
 

Abrupt stand er auf, warf einen letzten Blick auf Hinata, die verwirrt schien.

Doch Naruto konnte nichts zu ihr sagen und lief weg.

Einfach nur weg von Hinata.

„Oi, Naruto!“, rief ihn Kakashi von weiten, doch Naruto reagierte nicht darauf.

Verdammt, er hatte so einen schönen Abend gehabt und Hinata traf mit einer Frage ins Schwarze und ließ ihn zurück in das Loch fallen.

Seine Schritte führten ihn zum alten Trainingsplatz von Team 7.

Erschöpft ließ er sich an einen der Balken nieder und lehnte sich dort an.

Es steckten so viele Erinnerungen hier und Naruto wünschte sich nichts sehnlicher, als in diese Zeit zurück zu können.

Er wollte seine Augen schließen.

Doch ein plötzliches Geräusch alarmierte ihn zutiefst.

Schnell stand er wieder auf seinen Füßen und schaute in die Dunkelheit hinein, wo er ein undeutliches Schema wahrnehmen konnte. Routiniert griff er zu seiner Kunai-Tasche, die er aus alter Gewohnheit noch immer trug.

„Zeig dich!“, schrie er den Fremden an und verfestigte seinen Griff um den Kunai. Tatsächlich schritt der Fremde näher auf ihn zu und als das Mondlicht auf ihn schiente, ließ Naruto das Kunai fallen und starrte ehrfürchtig in das Gesicht hinein.
 

„Sasuke…“

Neue Mission

Sein Herz schien stehen zu bleiben. Um ihn herum war nichts mehr, außer Sasuke. Naruto war unfähig irgendetwas zu sagen oder zu denken.

Einzig allein die Gefühle sprachen Geschichten.

Freude übermannte ihn wie eine Welle, Erleichterung seinen besten Freund lebend zu sehen, aber auch Verwirrung schwebte in seinen Kopf und in der hintersten Ecke spürte er einen Stich von Schmerz.
 

„Wie…“, er wollte was sagen, befürchtete schon fast, dass Sasuke wieder verschwinden könnte. Doch Sasuke schaute ihn nur an, er zuckte nicht einmal mit der Wimper.

„…kann das…sein?“, hauchte er seine Frage und ging ein Schritt auf ihn zu.

Seine Beine zitterten stark, doch auch jetzt machte Sasuke keine Anstalten.

„Falsche Frage“, wie vom Blitz getroffen erstarrte Naruto.

Das war nicht die Stimme seines Freundes, nein, diese Stimme klang…mechanisch.

„Was bist du?“, es kratzte im Hals bei ihm, nicht gewillt dazu eine Enttäuschung zu erleben.

„Eine Illusion“, antwortete Sasuke prompt und nun erkannte es auch Naruto.

Seine Haut schimmerte komisch und lebendig wirkte er auch nicht sonderlich.

„Was soll das?“

„Falsche Frage“, wieder diese bescheuerte Antwort, die Naruto nicht hören wollte. Warum sagte Sasuke so etwas? Nach seiner Meinung gab es keine falschen Fragen…

„Welche Frage ist denn richtig?“, schrie er seinen Freund an, lief auf ihn zu und wollte sein Handgelenk anpacken, doch er traf nur ins Leere. Seine Augen weiteten sich.
 

„Falsche Frage“, monoton und mechanisch schoss es aus seinem Mund und Naruto hätte ihm nun schon an die Schulter gepackt und gerüttelt.

„Was soll das, Sasuke?“, rief er verwirrt, wütend und verletzt.

Wollte Sasuke ihn ärgern und hat es nach seinem Tod veranlasst?

Wütend biss er sich auf seine Lippen.

„Er plant die Herrschaft an sich zu nehmen“, beinahe hätte Naruto gelacht, als er andere Wörter

hörte, doch der Inhalt war nicht unbedingt gerade zum schreien. Wovon redete Sasuke nur?
 

„Was meinst du?“

„Falsche Frage“, vorbei die Freude über eine längere Antwort und betrübt ließ Naruto seine Schultern sinken und fuhr sich durch die Haare. Wäre doch nur Sakura da, sie würde diese Botschaft sicherlich verstehen.

Doch hier war meilenweit keine Sakura zu sehen und Naruto traute sich nicht, sie aufzusuchen. Aus der einfachen Begründung, dass er Angst hatte.

„Wer plant es?“, ging Naruto auf den bisherigen Inhalt ein und schaute wieder zu seinen geisterhaften Freund.

„Der Leader von Akatsuki“, antwortete Sasuke lose und Naruto zuckte kurz zusammen. Wieso tat Sasuke dies eigentlich? In den letzten drei Jahren hatte er so oft gesagt, er würde nichts mehr für Konoha übrig haben.

Nicht mal für sein ehemaliges Team...

„Wie sollen wir ihn finden?“

„Er findet euch“, wieder einmal ließ Naruto seine Schulter hängen.

Nicht nur, dass die Stimme stetig monoton war, sondern dass Sasuke es auch jetzt bevorzugte es knapp zu halten.

„War er es, der dich…getötet hat?“, die Frage tauchte so plötzlich in seinen Gedanken auf, dass Naruto erst nicht begriff das Sasuke die Frage bejahte.

Erst nach und nach sickerte die klitzekleine Information in ihn durch und erweckte seinen verlorenen Willen.
 

„Wie hat er dich gefunden?“, seine Stimme gewann wieder an Stärke, so als würde Naruto gleich in einen Kampf rennen. Eine ungeahnte Kraft, die er nicht namentlich nennen konnte, übermahnte seinen Körper.

„Durch ein Spion von Konohagakure“, doch so plötzlich wie Narutos Kraft kam, schwand sie auch wieder als Sasuke antwortete. Ein Spion? In Konoha der für Akatsuki arbeitete? So etwas passte nicht in der Welt von Naruto.

„Wer ist der Spion?“, rief er etwas kräftiger heraus und ging einen Schritt auf Sasuke zu.

„Falsche Frage“

„Sasuke! Du warst doch ein Mitglied von Akatsuki. Zumindest wurde das behauptet! Wieso warst du dem Leader ein Dorn im Auge?“, er raufte sich die Haare, weil Naruto daraus nicht schlau wurde.

„Ich wollte sein Plan vereiteln“, überrascht weitete Naruto seine Augen und öffnete kurz seinen Mund um ihn danach wieder zu schließen.
 

Also hatte Sasuke doch noch was übrig für Konoha.

Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht und seine Stimmung hob sich sichtlich.

„Was sollen wir machen?“

„Ihr müsst den Spion ausfindig machen. Er enthält wichtige Informationen für euch“, diesmal klang die Stimme von Sasuke nicht mehr monoton und ein leichtes Lächeln war im Gesicht.

Erschrocken musste Naruto feststellen, dass Sasuke´s Gestalt durchsichtiger wurde.

„Warte! Geh noch nicht!“, rief er und griff nach Sasuke, doch es war zu spät. Naruto stand mutterseelenallein da.
 

~~~~~~

„MACH DIE TÜR AUF!“, hörte sie die Stimme von Naruto und brummend drehte sich Sakura wieder um. Was sollte die Aktion?

„JETZT!“, schrie Naruto weiter und hämmerte wie ein Verrückter gegen die Tür und klingelte wohl tausendmal an die Klingel.

Entnervt und total geladen schlenderte Sakura zur Tür hin, öffnete sie gewaltsam und wollte Naruto eine verpassen, als er sie wieder reindrückte.

„Sag mal spinnst du?“, fragte sie ihn und ballte ihre Faust schon mal zusammen. Wenn er jetzt keine passable Ausrede hätte, dann könnte er sich auf einiges gefasst machen.

„Ich habe mit Sasuke gesprochen“, es herrschte kurz Stille nach dem Naruto ihr erwidert hatte. Sakura war am überlegen, ob sie lachen oder doch eher weinen sollte, weil Naruto verrückt wurde.

„Lass solche Witze!“, giftete sie zurück und schob ihn wieder zur Tür hin, als Naruto mit seinen Gewicht dagegen drückte.

„Das ist kein Witz. Ich hab mit einer Illusion von Sasuke geredet. Er hat es nach seinem Tode veranlasst und ich hab neue Informationen“, etwas hart packte Naruto die Handgelenke der Haruno an, zwang sie damit ihn anzuschauen.
 

Sie erkannte es exakt in diesen Moment. Das Naruto keine Späße machte. Überfordert mit dieser Wahrheit rutschte sie an der Wand ab und blieb auf den kühlen Boden sitzen. Naruto setzte sich ihr gegenüber.

„Was…hat er gesagt?“, flüsterte sie und vergriff ihre Hand in ihren Schlafanzug.

„Der Leader von Akatsuki will die völlige Herrschaft. Er hat einen Spion in Konoha, dadurch konnte er Sasuke ausfindig machen, weil dieser sein Plan vereiteln wollte“, hastig und ohne Punkt und Komma sprach Naruto. Sakura hatte Mühe ihm zu folgen, doch irgendwann sickerten auch bei ihr die Informationen durch. Unmöglich.

„Das würde bedeuten…der Leader hat Sasuke…?“, hauchte sie und fuhr sich mit der Hand durch ihre Haare. Sie hatte in den letzten Jahren in Sasuke nur den Abtrünnigen gesehen, es gab auch keinerlei Zweifel, dass er dieser Rolle nicht gerecht werden würde. Es passte nicht ins Konzept von Sasuke, es war etwas falsch daran. Es musste falsch sein.
 

„Wir sollen den Spion ausfindig machen…“, lenkte Naruto vom Thema ab und malte mit seinen Finger auf den Boden unsichtbare Kreise.

„Wie sollen wir das anstellen?“, zog Sakura eine Augenbraue in die Höhe und überflog einige Personen, doch die eine Idee war unglaubwürdiger als die andere. Auf der einen Seite konnte Sakura keinen nennen, doch auf der anderen Seite gab es schon Feinde der jetzigen Regierung in Konoha.

„Jemand, der Konoha nicht leiden kann“, rätselte Naruto und verzog nun auch sein Gesicht.

„Was aber sollte diesen jemanden dazu bringen für Akatsuki zu arbeiten?“, fragte Sakura zurück und versuchte sich krampfhaft an irgendjemand zu erinnern, der einen Groll gegen Konoha hatte. Ihr fiel nichts ein, zudem diese Person auch noch in einer höheren Position sein müsste. Immerhin erhielt er wahrscheinlich die vertraulichen Informationen von Konoha.

„Wir müssen was finden! Wir schulden es Sasuke“, rief Naruto energisch zwischen ihren Gedanken und auch Sakura nickte ihm sachte zu.
 

„Komm…“, sie stand etwas mühselig vom Boden wieder auf und schaute herab auf Naruto.

„…wir gestatten den Uchiha Viertel einen kleinen Besuch ab“, lächelte sie matt, lief an Naruto vorbei ins Badezimmer.

Es vergingen wenige Minuten, ehe Sakura angezogen aus dem Badezimmer kam und die beiden zur Türe liefen.

„Es darf uns keiner sehen“, mahnte Sakura ihn zur Vorsicht an, ehe sie mit einem Sprung auf einen der zahlreichen Dächer landete.

Mit einer Windeseile rasten die beide über die Dächer, bedacht so wenige Geräusche wie möglich zu machen.

„Stopp!“, rief Sakura und drückte sich schnell an einen Kamin, als sie einen Anbu ausmachen konnte. Beide hielten den Atem an, als der Anbu ebenfalls auf dem Dach sprang und Ausschau hielt. Anscheint war er von irgendetwas alarmiert worden.

„Saku-„, fing Naruto an, doch Sakura schlug schnell ihre Hand auf seinen Mund um weitere Geräusche zu vermeiden, doch plötzlich stand der Anbu direkt vor ihnen mit einem Schwert.

„Was sucht ihr hier?“, fragte er scharf nach und umzingelte die beiden, während sich Sakura und Naruto unsicherer Blicke zuwarfen.

„Wir suchen unsere Katze“, plapperte Naruto drauf los und zog damit die Aufmerksamkeit des Anbu auf sich.

„Katze? Fällt dir keine bessere Ausrede ein? Was wollt ihr?“, der Anbu beugte sich immer bedrohlicher vor und bevor der Anbu sich versah, verspürte einen Schlag im Nacken und landete bewusstlos neben Naruto.

„Schnell weg hier!“, sagte Naruto hektisch, schnappte nach ihrem Arm und raste fast alleine über die Dächer, da er Sakura mehr mit sich zog.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie das Viertel. Sakura konnte ihre Augen nicht von den teilweise zerstörten Häusern nehmen, die einst so viel Glanz ausgestrahlt haben.

Sie hatte keine großartigen Erinnerungen mehr über diese Familie. Schemenhaft sah sie das Gesicht von Sasuke´s Mutter vor sich, die ab und an mit ihrer eigenen Mutter einkaufen gewesen war.

„Wo hin?“, durchbrach Naruto flüsternd die Stille und erst zuckte Sakura mit der Schulter.

Es könnte Stunden dauern, überhaupt ein Indiz zu finden. Das Anwesen war riesig und sie müssten Geheimverstecke finden. Sicherlich hatte man damals schon alles untersucht.

„Wir teilen uns auf. Du gehst links und ich rechts“, erwiderte sie und lief zu der rechten Seite des Anwesens.
 

In ihrer Kunaitasche kramte sie eine kleine Kerze hervor und vorsichtig wie eine Katze schlich sie den langen Flur entlang. Wie sie es erwartet hatte. Alles verstaubt und zerbrochen. Hier und da konnte man Einbrecherspuren erkennen und in ihr stieg Wut auf. Aufgeregter lief sie weiter und öffnete die erste Tür, die sie sah und stockte als sie erkannte um welches Zimmer es sich handelte.

Überall lagen Spielsachen verstreut, kleine Kunai’s aus Plastik und verschiedene Plüschtiere. Doch daran hatte sie es nicht erkannt. Auf einem Schreibtisch stand eine blaue Tasche. Die Tasche, die Sasuke immer mit zur Akademie hatte.

Mechanisch tritt sie weiter ins Zimmer ein, der hölzerne Fußboden knackste gefährlich laut auf.
 

Sakura dachte, sie müsste Wehmut fühlen. Doch irgendwie beruhigte sie dieser Raum auf seine eigene Art und Weise. Lächelnd bückte sie sich runter zu einen Mal Block und runzelte verwundert die Stirn. Zwar malten bestimmt viele Kinder, aber bei Sasuke hatte sie dies nie in Betracht gezogen.

Sie blätterte die erste Seite um, erkannte die kricklige Schrift eines Kleinkindes und trotzdem die Symbolik war unverfallbar.

Es war ein kleiner Junge, der Sasuke darstellen sollte drauf und neben ihn wohl sein größerer Bruder.

Im Hintergrund waren zahlreiche Bäume, wahrscheinlich spielte es im Wald und als Sakura weiter runter blickte, sah sie kaum noch lesbar.
 

Nii-san
 

Als hätte Sakura sich daran verbrannt ließ Sakura das Blatt wieder fallen und schlug sich mit der Hand auf ihren Mund. Itachi. Vielleicht war Itachi der Leader. Es wäre zumindest eine Option.

Wie von der Tarantel gestochen stolperte Sakura aus dem Zimmer und rannte in den Flur hinein, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte.

„AHH!“, rief sie panisch und schlug mit voller Kraft hinter sich, doch ihr Treffer ging ins Leere.
 

„Beruhig dich, Sakura. Ich bin´s“, erkannte sie plötzlich die Stimme von Kakashi und entspannt holte sie tief Luft. Doch in der gleichen Sekunde zischte sie die Luft wieder raus und ging einen Schritt beiseite von ihm.

„Was…suchst du hier?“, fragte sie ihn skeptisch und beobachtete ihn, wie er abwehrend seine Hände hob.

„Ich habe euch auf dem Dach beobachtet und bin euch aus purer Neugierde gefolgt“, seine Tonlage wurde wieder ernster und geschickt lehnte sich Kakashi gegen die Wand.

„Nun, was ist euer Anliegen dieses Viertel zu besuchen? Immerhin wart ihr sehr bedacht darauf, dass euch keiner sieht“

Sakura schielte zur Seite und lehnte sich an der gegenüberliegenden Wand an, ehe sie tief Luft holte und ihm alles von Narutos abendlichen Besuch von Sasuke erzählte.

„Viel zu umständlich“, fuhr sich Kakashi durch die Haare und schaute Sakura ins Gesicht,„ihr unterschätzt mich. Als ehemaliger Anbu kenne ich alle geheime Orte in Konoha. Such Naruto auf“.
 

Nickend drückte sich Sakura wieder von der Wand ab, als Kakashi ihr erneut an die Schulter packte.

„Bitte, erwarte nicht zu viel“

Abruptes Ende

Sie konnte sich nicht seinen Ratschlag zu Herzen nehmen. In ihr schlummerte die Hoffnung wie ein entfachtes Feuer, welches sich seinen Weg nahm.

Vertrauensvoll folgte sie Kakashi, der sie praktisch unsichtbar in die Regierungsgebäude brachte.
 

Naruto war mit Eifer dabei und lief energisch Kakashi hinterher.

Es war wie eine Mission. Zwei Schüler die ihren Sensei vollkommen vertrauten. Beinahe wie früher.

Doch in ihr stiegen Zweifel auf, als sie Kakashi näher betrachtete. Ein ganz kleines Zeichen, was ihn vermutlicher Weise verriet. Sein kleiner Finger trippelte stetig gegen sein Bein.

Dieses Zeichen hatte Sakura bisher nur bei ihm gesehen, wenn er sehr nervös war.

Doch warum sollte Kakashi nervös sein? Er hatte Missionen gemeistert, die für andere unmöglich gewesen wären. Was war da schon ein Einbruch? Besonders für einen so erfahrenen Shinobi?

Sie verengte ihre Augen und zog die Augenbraue zusammen.

In ihr läuterte es gefährlich auf, als Kakashi in eines der zahlreichen Fenster stieg und Naruto ihm folgte. Sie blieb am Boden stehen.

War sie schon so weit ihren eigenen Sensei, mittlerweile ihrem Freund zu misstrauen?
 

Trotz ihres schlechten Gewissens verschärfte Sakura ihre Sinne und sprang ebenfalls hoch. Doch da standen nur Kakashi und Naruto, die sie starr musterten.

Sie hatte sich alles eingebildet. Erleichert holte sie Luft und nahm die ersten Treppen hinunter zu den Kellerräumen. Vereinzelt spendeten Kerzen Licht, doch in Wirklichkeit musste Kakashi das sehen übernehmen.
 

„Sind wir bald da?“, fragte Naruto ungeduldig und nahm zwei weitere Treppen hinunter, als Kakashi stehen blieb.

„Es ist nicht mehr weit“, flüsterte er und Sakura meinte Wehmut gehört zu haben. In ihren Magen krampfte es sich zusammen, doch mittlerweile hatte die Hoffnung ihre Handlungen übernommen und sie lief weiter. Stufe für Stufe bis sie an einer schweren schwarzen Eisentür ankamen.

„Wow“, staunte Naruto nicht schlecht und Sakura nickte sachte.
 

Tsunade war stets darum bemüht ihr nicht zu verraten, dass es solche Räume gab. Doch insgeheim konnte Sakura es sich immer denken.

Kakashi legte seine Hand auf die schwere Eisentür und leitete etwas Chakra hinein. Paar gemurmelte Wörter dazu und die Eisentür öffnete sich wie ein leichter Schleier. Viel erkennen konnten sie nicht, denn das Innere verbarg sich im Dunkeln.
 

Kakashi deutete mit einer leichten Handbewegung an, dass sie vorgehen sollten.

Hoffend schauten sich Sakura und Naruto sich an, nahmen einen Schritt ins Innere, als Kakashi ihnen sofort folgte und die Eisentür verschloss.

Plötzlich ging ein grelles Licht auf, beide junge Ninja´s schlossen sofort ihre Augen und spürten einen hartnäckigen Griff um ihre Handgelenke.

Verwundert blinzelte Sakura ihre Augen, während Naruto seine Augen aufriss und mit geöffnetem Mund die Personen beobachtete.

„Tsunade-sama?“, hauchte Sakura leicht zitternd und schaute erst die wütende Hokage an, dann die vier Anbu´s die neben ihr standen.

„Ihr wart nie einfach zu handhaben“, seufzte sie und trat mit ihren Füßen auf den Boden auf. Ihre Wutader schien nicht weiter zu pochen und innerlich holte Sakura tief Luft.
 

„Was denkt ihr euch dabei? Einfach mal hinein zu sparzieren und Gesetze brechen?“

„Das war doch gar nicht unsere Idee!“, brüllte Naruto ihr entgegen und drehte seinen Kopf zu Kakashi. Dort wurde Sakura es schlagartig klar.

Kakashi war eingeweiht gewesen.

„Er sollte euch reizen. Ich habe ihn auf euch angesetzt damit ihr keine Dummheiten macht. Mitten in der Nacht in das Anwesen der Uchiha´s einzubrechen und nebenbei ein Anbu angreifen. Das geht zu weit!“, reizvoll erhob die Hokage die Wörter und die zwei Angeklagten zuckten kräftig zusammen.

Doch Sakura kümmerte es eher weniger, welche Predigt sie von Tsunade kriegen sollten, vielmehr war wichtig, dass Kakashi sie verraten hatte.

„Das war keine Dummheit! Ich habe mit Sasuke gesprochen“, posaunte Naruto zurück und auf seiner Stirn war ebenfalls eine Wutader. Kakashi legte Naruto eine Hand auf die Schulter, doch dieser schüttete sie energisch ab.
 

Verstehend nickte Kakashi und gesellte sich zu Tsunade, dessen Augenbraue eine Etage höher gelangte.

„Mach dich nicht lächerlich, Naruto. Das war ein Gehirngespenst“, antwortete sie nüchtern und verschränkte ihre Arme miteinander. Unglaube stand in den blauen Augen von Naruto, während die grünen Augen von Sakura Kakashi musterten.

Wut stieg in ihr auf.

Kein Wunder, dass er zu ihr gesagt hatte, sie solle sich nicht zu viele Hoffnungen machen. Denn sie würden ihr Ziel nie erreichen.

„Er hat mit einer Illusion von Sasuke gesprochen. Du weißt genau, dass es diese Technik gibt“, scharf und bedacht wanderten ihre Augen wieder zu Tsunade.

„Willst du mir sagen, dass du ihm diesen Unfug glaubst?“, ihre Stimmlage wurde schriller und leicht lächerlich, wenn man ihre straffe Körperhaltung sah.

„Ja, denn im Gegensatz zu anderen hier, halte ich zu Naruto“, sie lächelte provozierend und schaute zu Kakashi, der diese Anspielung sehr recht verstanden hatte.
 

„Genauso ist dir bewusst, dass du uns keine Strafe auferlegen kannst. Du bräuchtest Beweise, welche du sicherlich nicht besitzen kannst“, ja, in Sakura zeigte sich der Ninja. Ihre Analyse war schon immer präzise gewesen.

Sie wusste, dass ihre unhöfliche Anrede gegenüber Tsunade provozierend wirkte und genauso war sie sich im Klaren über die Gesetze. Sie verspürte eine verräterische Sicherheit die gepaart mit der Wut auf Kakashi ein unklares Bild ihrer selbst formte.
 

„Natürlich haben wir einen Zeugen, sonst hätten wir euch gar nicht verfolgt“, doch der Moment war verflogen. Vorbei der Zauber, denn sie gerade selbstsicher angewandt hatte.

„Da war keiner!“, behauptete Naruto sofort, doch Tsunade schüttete mit dem Kopf.

„Ein alter Mann hat dich beobachtet wie du Selbstgespräche im Wald geführt hast. Seine Beschreibungen passen exakt auf dass, was Kakashi in Erfahrung bringen konnte“, ihr Kopf schellte zu Kakashi, der kaum sichtbar nickte.
 

Sakura öffnete ihren Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Sie vermied es den aufkommenden Tränen ihren Dienst zu gewähren und biss verbittert auf ihre Lippe. Sie hatte ihm alles verraten! Verdammt, er war es, der ihr Mut zugesprochen hatte! Er wollte immer seine Freunde beschützen!

Waren das alles nur lose Versprechen gewesen um kleine nervige Kinder zu beruhigen?

„Wann sollte Kakashi das gemacht haben?“, funkte Naruto plötzlich zwischen ihren Gedanken und versuchte das Gespräch etwas zu lenken.

„Ihr unterschätzt ihn immer noch“, kommentierte Tsunade nüchtern und trat ein Schritt auf die beiden zu.

„Kein Schritt weiter!“, schrie Sakura verzweifelt und wich selbst einen zurück von Tsunade. Die Augenbraue von Tsunade wanderte hoch, als Sakura ihre Faust ballte.

„Du kannst mir deine Predigt ersparen, Tsunade! Ich habe keine Lust auf diese ganzen Lügen hier!“, ihre Stimme bebte heftig und ihr Brustkorb vibrierte.
 

„Das ist die reine Wahrheit, Sakura. Soll ich dich in einer Scheinwelt leben lassen?“, entgegen des lautstarken Protest von Sakura lief sie noch einen Schritt weiter.

Kakashi hatte bisher stillschweigend die Situation beobachtet. Er verstand Sakura und Naruto. Er hätte nicht anders reagiert, wenn sein Sensei ihn so verraten hätte. Doch wie konnte Kakashi sich gegen die ganze Regierung wehren, die alle befehligt hatten seine ehemaligen Schützlinge zu beobachten? Er wusste, dass die beiden ihm verzeihen würden, wenn sie erst einmal einsehen werden dass es für ihren Schutz war.
 

„Ich stelle euch beiden unter Beobachtung“, es war der letzte Satz von Tsunade und er war endgültig. Mit einer Handbewegung verschwanden die Anbu´s und Tsunade wollte gerade selbst gehen, als Naruto ihr brüllend hinter her rief:„Was bist du für ein Hokage? Es gab voll bisher kein schlechteren als dich. Du besitzt noch nicht einmal Vertrauen in deine Leute!“

„Mit kommen!“, befahl Tsunade noch strenger und deutete auf den Letzt verbliebenen Anbu, der bisher stillschweigend an der Eisentür stand.

„Du bewachst Naruto bis morgen früh! Es wird dich jemand ablösen“, nicht lange zögernd stand der Anbu vor Naruto und drückte seine Hand auf seine Schulter.

„Ich kann selber laufen!“, schüttelte Naruto diese scharf ab und lief zur Tür hinaus.
 

Kakashi wartete ab bis er keine Geräusche mehr wahrnehmen konnte und trat an Sakura heran.

Ihre Aura signalisierte eindeutig Abneigung und absolute Wut. Auf ihn.

Doch er sagte nichts.

Erfahrungsgemäß traf man nicht die richtigen Wörter und Kakashi ersparte sich gerne zusätzlichen Ärger.

Besonders wenn er es mit einer jungen temperamentvollen Frau zu tun hatte.

Lässig steckte er seine Hand in die Hosentasche und wartete auf eine Bewegung ihrerseits, doch sie starrte ihn einfach an. Plötzlich fuhr ihre geballte Faust direkt auf ihn zu, doch Kakashi entwich diesen Chakra geladenen Angriff in letzter Sekunde und hielt ihre Handgelenke fest zusammen.

Doch als er in ihr Gesicht schaute fuhr ihm ein leichter Schauer über den Rücken.

Sie weinte.
 

~~~
 

Sie wusste nicht mehr wie sie nach Hause gekommen war. Doch seit Stunden saß sie zusammen gekauert auf ihrem Bett, während Kakashi in ihrem Wohnzimmer saß und jede Aktivität ihrerseits beobachtete. Ihre Augen waren vollkommen gerötet, denn ebenso konnte sie sich in den Stunden nicht beruhigen. Sakura wusste, dass es nicht nur der Schmerz eines Verrats war. Doch konnte sie auch genaueres definieren?
 

Langsam und behutsam hievte sie ihren erschöpften Körper aus dem Bett und lief zu ihren Schreibtisch, wo das Bild von Team 7 stand. War die Welt nun völlig verrückt geworden?

Warum brachte ein Ereignis ein anderes ins Rollen?

Sie verkrampfte ihre blasse Hand um den Rahmen, der unter ihren Druck nicht lange stand hielt und zerbrach. Die Holzsplitter bohrten sich in ihre Handfläche hinein, während die Glasscherben klirrend auf den Boden fielen.

Sakura war so nachdenklich, dass sie nicht bemerkte dass Kakashi am Türrahmen stand und die Szene wehmütig mit angesehen hatte.
 

~~~~
 

„Aufwachen, Naruto!“, weckte ihn eine bekannte Stimme und perplex blickte er in das Gesicht von Neji hinein.

„Wa…was machst du hier?“, kratzig klang seine Stimme und langsam richtete sich Naruto auf und blickte zur Uhr. Es war bereits Mittag.

„Dein Babysitter spielen“, brummte der Hyuuga schlecht gelaunt und lehnte sich an der Wand an. Erst wollte Naruto nachfragen, doch die nächtliche Aktion erschien sofort wieder. Seine Hand verkrampfte sich in der Bettdecke.

„Den ganzen Tag?“

„Abends wird mich jemand ablösen“, nicht weiter interessiert warum er Naruto eigentlich überwachen soll, fuhr Neji mit seinen Finger über die Schrankoberfläche. Wie lange hatte Naruto schon nicht mehr sauber gemacht?
 

„Du folgst mir aber nicht überall hin, das ist klar!“, ein leichter Roteschimmer bildete sich auf Narutos Gesicht und seine Schritte führten ihn ins Badezimmer. Er schloss die Tür hinter sich, doch er konnte eindeutig die Aura von Neji fühlen die vor der Tür stand.

Naruto stellte den Wasserhahn an und füllte seine Hände mit Wasser. Er fühlte sich eingesperrt und das in seiner eigenen Wohnung. Natürlich, er hätte auch jemand anderen als Wache bekommen können, aber ob Neji die Situation entschärfen könnte? Fraglich.
 

Naruto schaute in den Spiegel hinein. Seine blauen Augen strahlten noch immer so intensiv wie früher, doch durch seine monotone Haltung wirkte er älter.

Er schüttelte mit dem Kopf und schnappte sich die Zahnbürste, als er wieder über die Nacht dachte.

Bisher hatte er kaum über Kakashi nach gedacht, denn ihn hatte vielmehr der Unglaube von Tsunade gestört. Doch wenn er es sich recht überlegte, musste Kakashi ihm auch nicht glauben. Ein Treffer voll in die Magengegend.

Seine rhythmischen Bewegungen mit der Zahnbürste wurden schneller, als er eines bitter feststellen musste.

Er war Kakashi nicht einmal richtig böse. Vielmehr war er enttäuscht und vermutlich war das Vertrauen hinüber, aber Naruto verspürte keine Wut.

Er ließ die Zahnbürste fallen und lächelte. Das war noch nie seine Art gewesen nachtragend zu sein.
 

„Ja, ich bin gleich fertig!“, rief Naruto entnervt, als Neji kräftig gegen die Tür klopfte und ungeduldig mit seinem Fuß aufstampfte.

Doch trotzdem sollte er Kakashi erst einmal aus dem Weg gehen.

Zumindest sollte er keine vertraulichen Informationen mehr mit ihm austauschen.

„Das wurde aber auch Zeit. Ich hab Training mit Hinata und du, kommst mit!“, befahl Neji streng und ohne eine Bejahung zu warten, schleifte der junge Hyuuga Naruto mit.

Hinata. Er schluckte heftig. Wie würde sie wohl reagieren, nachdem er sie so sitzen gelassen hatte.

Eine bedeutsame Reue schlich sich ein und noch ein Kopf kleiner wurde er, als Hinata schon draußen an der Tür wartete.

„Hallo Neji-kun und Naruto-kun“, irrte sich Naruto oder war ihre Stimme seltsam sicher und ruhig? Sie wurde nicht einmal rot und wedelte panisch mit ihren Händen. Was war da los?
 

„Wir sollten uns beeilen, immerhin…muss Naruto-kun noch seine Arbeit vorbereiten“, schlug sie weiterhin vor und stirnrunzelnd wandte er sich an ihr.

„Welche Arbeit?“

„Du…bist doch morgen in der Akademie“, sie versuchte zu lächeln, doch irgendwie sah Hinata dabei nicht sehr glücklich aus.

„Hinata?“, er packte ihr leicht auf die Schulter, als sie kurz zusammen zuckte und knallrot bis zu ihren Ohren wurde.

„Es tut mir leid“, seine Augen trafen direkt in ihre erstarrten Augen. Sie bewegte sich keinen Millimeter, sondern schaute ihn nur an.

„Na los!“, feuerte Neji plötzlich an und Hinata drehte sich schnell um und folgte Neji auf die Trainingswiese.
 

~~~
 

Bei Sakura herrschte eisiges Schweigen. Sie weigerte sich schlicht mit Kakashi eine Unterhaltung zu führen, so als wäre nichts passiert.

Er sollte eindeutig spüren, wie wütend sie auf ihn war.

Während er im Wohnzimmer saß und in seinem Buch rumblätterte, versuchte Sakura in der Küche ein Frühstück zu machen.

Ihre Wut ging sogar soweit, dass sie kategorisch nur sich selbst mit einplante. Immerhin war sie nicht für Kakashi verantwortlich und sie hatte ihn auch nicht eingeladen.
 

Sollte er doch zusehen, woher er was zum Essen bekommt. Zwar schlich sich bei ihr das altbekannte Gefühl des schlechtes Gewissens auf, doch sie schluckte es hinunter und verwandelte es gekonnt in Wut über.

Als sie ihr Frühstück fertig hatte, setzte sie sich demonstrativ ins Wohnzimmer und schaute kurz zu Kakashi.

Doch dieser hatte nicht mal seinen Blick von seinem Buch genommen, was Sakura nur noch mehr ärgerte.

„Wirst du auch mal abgelöst?“, fragte sie scharf nach und mit einer unterschwelligen Wut in der Stimme.

„Tsunade hat mich von anderen Missionen befreit“, sagte er ruhig und gelangweilt, während er wieder eine Seite im Buch umblätterte.
 

„Und was ist mit Naruto?“, sie empfand es als ungerecht, dass sie Kakashi hier hatte, während Naruto von sonst wem beobachtet wurde.

„Der Hyuuga-Clan übernimmt die Überwachung“, wieder diese ruhige Stimme die Sakura zu Weißglut brachte.

Voller Wut warf sie das Tablett, wo ihr Frühstück drauf war, vom Tisch und stellte sich angriffslustig vor Kakashi hin.

Doch diese hob nur die sichtbare Augenbraue hoch und schaute kurz zu ihr hin.

„Du bist ein elendiger Lügner, Kakashi! Weißt du das?“, rief sie aufgebracht und ballte ihre Faust zusammen, während Kakashi das Buch weg legte.
 

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Ah, sorry. Das hat jetzt etwas länger gedauert :/. Irgendwie hatte ich ein Schreibtief, aber jetzt geht es wieder ;)
 

Hm, das Verhalten von Kakashi ist vermutlich nicht sehr typisch, aber die Geschichte muss mehr ins Rollen kommen :)
 

Liebe Grüße

Trennung

Langsam erhob sich Kakashi von der Sitzgelegenheit und schritt auf Sakura zu, die ihn mit Argusaugen beobachtete.

Genau vor ihr kam er zum stehen und Sakura schluckte leicht ihre nun aufkeimende Nervosität runter. Was wollte er? Sie konnte in seinem Gesicht nichts ablesen.

Was bei ihr wohl nicht der Fall war, denn sie spürte selbst, was in ihren Augen stand. Wut, Verwunderung und Verunsicherung.

Plötzlich bewegte er sich langsam nach unten und hockte sich vor dem Tablett, welches zusammen mit dem Frühstück auf den Boden gelandet war.

„Du solltest mit deinem Eigentum besser umgehen“, mahnte es dann von ihm, während er die Teile wieder auf dem Tablett abstellte.

Sakura stand wie angewurzelt da und bewunderte ihn zum Teil für seine Coolness. Für mehr war sie gerade nicht fähig, denn seine Handlung war so abstrakt im Vergleich zu ihrer Anschuldigung.

Dieser kurze Moment hielt nicht lange inne, denn Kakashi stand in wenigen Sekunden samt Tablett wieder vor ihr und drückte es ihr praktisch in die Hände.
 

„Eh…“, stammelte Sakura und war völlig aus ihrem Konzept gebracht, weiterhin Kakashi anzugreifen und ihre scheinbare Wut damit zu bestärken, womit sie sich gleichzeitig selbst eine Trophäe geben könnte, wenn es gelungen wäre.

Doch sie hätte es besser wissen müssen. Kakashi aus der Reserve zu locken konnte man nicht mit Naruto vergleichen, der schon beim ersten lauten Laut auf sprang.
 

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Naruto fühlte sich in derselben Zeit als fünftes Rad am Wagen und vergnügte sich mit dem Gedanken, dass zumindest der Tee gut schmeckte. Er saß auf einer Holzbank und beobachtete Hinata und Neji beim Training, die sichtliche Veränderungen in den letzten Jahren hinter sich hatten.

Neji war zwar immer noch überlegen und verfügte über große Kapazitäten, aber Hinata erwies sich als hartnäckig und hatte ebenfalls paar neue Techniken, die er noch nicht gesehen hatte.

Doch es änderte nichts an der Situation, dass ihm langweilig war und dies einen unangenehmen Beigeschmack hatte.

Seine Gedanken führten unausweichlich zu Sasuke hinüber und diese Botschaft vor einigen Tagen. Das war kein Gehirngespenst gewesen und es war definitiv kein Zeuge vorhanden. Als Ninja bemerkte man schnell eine andere Anwesenheit und besonders nachts war man aufmerksam.
 

„N-Naruto-kun, diese Blätter sollst du dir durchlesen“, lächelnd hielt Hinata ihn ein Stapel von Blättern hin und perplex schaute er hoch. War das Training schon vorbei?

„Was ist das?“, fragte er skeptisch und entnahm forsch die Blätter aus ihren Händen. Anstatt die Antwort selbst zu suchen schaute er Hinata intensiv an, der paar Schweißperlen von der Stirn liefen und ihre Atmung verlief schneller als normal. Das Training setzte sich wohl voll durch.

„Anweisungen für…die Arbeit in der Akademie“, erwiderte sie und setzte sich langsam neben ihn hin.
 

Hinata verhielt sich still, während Naruto die Blätter durchlas und geduldig wartete sie auf Neji der duschen war.

Ihr wurde nicht erklärt, weshalb sie auf Naruto aufpassen müsste und im Prinzip ging es sie rechtlich gesehen nichts an.

Es würde nichts an der Tatsache ändern.

Doch ihre Fragen häuften sich und nicht gerade wenige waren mit Sorge geprägt.

Mit Enttäuschung hatte sie damals die Nachricht vernommen, dass Naruto seine Ninjakarriere aufgibt und damit ihr eigenes Versprechen weniger Bedeutung erfuhr. Doch die Enttäuschung wich schnell der Besorgnis und Hinata hatte sich vorgenommen etwas offener auf Naruto zuzugehen.

Wie sollte sie es nur anstellen, wenn diese beinahe schon lächerliche Schüchternheit auf ihr lag wie ein Fluch?
 

Sie hatte so viel trainiert in den letzten Jahren und wollte immer besser werden, aber was brachte einem Anerkennung im Beruf, wenn man selbst auf der Strecke blieb und nicht hinterher kam?

In vielen Momenten wollte sie so vieles erreichen und doch quälte dieser Gedanke schon, weil die Ausführung immer scheiterte. Besonders wenn es um Naruto ging.

„Naruto-kun?“, ohne nachzudenken erhob sich ihre zierliche Stimme und sorgte für seine vollste Aufmerksamkeit. Die Hitze stieg auf und unwillkürlich kam ihr der Sinn der Sache.

„W-warum…bist…du unter…Beobachtung?“, stammelte sie vor Angst vor noch so einer Reaktion seitens Naruto, der sie schon mal sitzen gelassen hatte. Doch stattdessen hoben sich seine müden Mundwinkel etwas nach oben.

„Das glaubst du mir eh nicht“, lächelte er wehmütig und schaute wieder auf die Unterlagen. Hinata verkrampfte ihre Hände die auf ihrem Schoss lag. Jetzt könnte sie es ihm beweisen, wenn nicht jetzt, wann dann?

„Ich…werde dir glauben. Immerhin macht man das nicht aus Spaß“, ausdrucksstark, wie sie es immer in ihren Leben sein wollte, erwiderte sie seinen perplexen Blick und schaffte es auch noch zu einem Lächeln, als Naruto tatsächlich anfing zu erzählen.

„Sakura war die einzige, die zu mir gehalten hat“, beendete Naruto die Geschichte, die für Hinata keineswegs unglaubhaft war. Mit Erschrecken hatte sie gelauscht und jeden wütenden Ton verstanden.
 

„Was habt ihr nun vor?“, fragte sie zaghaft und ihre aufgebaute Selbstsicherheit entwickelte sich zurück im Betracht zu der Geschichte. Sie hatte geahnt, dass Naruto und Sakura irgendetwas Verbotenes getan hatten, doch diese Emotionalität dahinter war viel schrecklicher als die Beobachtung überhaupt. Der eigene Sensei verrät sie und das sogar noch bis in den Grundsubstanzen des Teams.

„Ich weiß es nicht. Zurzeit kann ich mich ja schlecht mit Sakura unterhalten“, zuckte Naruto die Schulter und legte die Unterlagen weg.

„Könntest du mir ein Gefallen tun?“, fragte er und Hinata erhöhte automatisch ihre Konzentration um die darauffolgende Aufgabe vernehmen zu können.

„Erzähl das keinen mit Kakashi. Das wird nur ein Tratschthema“, grinste er zu ihr hin und Hinata entspannte sich wieder. Da war ihr Naruto wieder, der sich trotz Ärger noch um andere sorgte.

„Ich verspreche es“
 

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Es waren mittlerweile drei Stunden vergangen und Sakura hatte ihr Schweigen nicht gebrochen. Kakashi hatte zweimal versucht ein Gespräch anzufangen, doch diesen Sieg würde sie unter keinen Umständen noch mal abgeben.

Ihr Verhalten war kindisch und es wäre nur logisch gewesen die Situation zu klären, bevor es vollkommen eskaliert.
 

Sakura hatte sich auf ihren Fenstersims gesetzt und beobachtete die annähende Dämmerung, die sich auf ihren Gemütszustand deutliche beruhigende Spuren hinterließ.

Trotzdem war sie nicht gewillt Kakashi in irgendeiner Form ein Schritt entgegen zu kommen, da er auch nicht den Anschein machte, dass ihn etwas störte.

Zumindest blätterte er nun seelenruhig durch die Tageszeitung, dessen aktuelles Hauptthema nicht „Naruto Uzumaki und Sakura Haruno unter Beobachtung“ war, sondern dass die Wirtschaftslage sich deutlich verbesserte.

Sakura war sich ziemlich sicher, dass die Regierung ihre Finger im Spiel hatten. Immerhin wurde für diese Aktion viel Personal benötigt und irgendwo gab es immer eine Schwachstelle, die sich bei Journalisten ausheulten.

Wirklich interessant oder relevant fand Sakura es trotzdem nicht, sondern ihr Augenmerk galt Kakashi, der es nicht zu schätzen wusste.

„Hm!“, brummte sie laut um ihr eigenen Kodex nicht zu brechen am heutigen Tag ein Gespräch anzufangen, welches ihrer Laune entsprach. Sie wollte nur ein Gespräch, wovor Kakashi sich aber drückte und nicht weiter drauf einging.

„Ahja, bevor ich das vergesse“, stand Kakashi plötzlich auf und legte die Zeitung beiseite und schlenderte zu Sakura hin. Kurz vorher holte er etwas aus seiner kleinen Tasche und dieses etwas entpuppte sich als geknickte Unterlagen.
 

„Diese sollst du bis morgen lesen“, gelangweilt streckte Kakashi ihr die Papiere entgegen, die Sakura als Aufforderung ansah sich ihrer Wut erneut Platz zu schaffen.

Sie riss ihm die Blätter weg und haute sie achtlos auf den Boden um in Wirklichkeit Kakashi zu erwischen. Sie hatte nicht wirklich vor ihn anzugreifen, doch er sollte sehen was er ausgerichtet hat.

Wie erwartet konterte Kakashi zurück und hatte mit Leichtigkeit ihre Handgelenke in seinen Händen.

„Ich kann dich verstehen, Sakura. Aber ich hätte es nicht getan, wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre“, sagte er laut und Sakura wollte seinen Griff entwinden, doch Kakashi verstärkte seinen Griff.

„Sicher? Wo sollst du dir sicher sein? Das Naruto und ich verrückt geworden sind, oder was?“, keifte sie wütend zurück und wehrte sich weiterhin gegen seinen Griff und unmittelbar auch gegen seine Nähe, die sie gerade nicht haben wollte.

„Ich bin mir sicher, dass es für euern Schutz ist. Überleg doch mal, wenn diese Sache einen größeren Radius angenommen hätte. Sasuke war ein Verbrecher und viele andere Nationen hätten euch gefangen genommen“, antwortete Kakashi ruhig und hoffte Sakura damit beruhigen zu können, doch sie spürte eine lähmende Enttäuschung in sich, die jegliche Vernunft blockierte.
 

„Gerade du! Du hättest an uns glauben müssen, verdammt, wir haben keinen mehr vertraut als dir!

Jahrelang warst du unser Vorbild und was stellt sich raus? Du bist ein Lügner, wie alle anderen! Wir…hatten nur noch dich“, ihre Stimme brach beim letzten Satz und ihre Schultern fielen schlaff zusammen. Diese Erkenntnis tat weh und symbolisierte einen neuen Verlust innerhalb im Team.
 

Kakashi schaute auf Sakura, die mittlerweile keine Kraft mehr hatte sich zu wehren. Ihre Anschuldigungen gingen nicht an ihn vorbei und hinterließen eine bittere Spur. Doch er durfte sich keine Schwäche erlauben und somit Sakuras Anschuldigungen verstärken.

„Sakura“, sagte er langsam und versuchte sich selbst zu beruhigen, indem er sie losließ und seine Hände gleitend ihren Weg in seine Hosentasche fanden.

Sie ging ein Schritt zurück und Kakashi spürte in diesen Moment die wahrhaftige Entfernung, die nicht nur aus einem Meter bestand. Sakura hatte sich meilenwert von ihm entfernt, desgleichen es ihr anscheint selbst schmerzte.

„Lass mich in Ruhe…Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben“
 

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Am nächsten Tag
 

Sakura spürte einen Ansatz von Freude als sie vor der Akademie stand und fast sehnsüchtig auf Naruto wartete. Ihr kam es wie Ewigkeiten vor ihn nicht gesehen zu haben und dabei gab es etliche Sachen zu besprechen, doch aus relativ simplen Gründen konnten sie manches nicht besprechen.

Kakashi saß wohlbehütet auf einen der Bäume und schien diesmal auch konzentrierter zu sein als sonst, immerhin trafen die Übeltäter gleich aufeinander.

Zu gerne würde Sakura ihm ein Strich durch die Rechnung machen und Naruto links liegen lassen, doch ihre Freude und auch ihr Bedrängen mit Naruto zu sprechen waren zu groß um diese ignorieren zu können.
 

Sie hatte sich nämlich paar Gedanken um Sasuke gemacht und begrenzt versucht Anhaltspunkte zu finden. Doch jegliche Versuche waren zum Scheitern verurteilt, wenn solche Stolperfallen wie der Hyuuga-Clan und Kakashi vorhanden waren.

Beide Parteien sind optimiert dazu Personen zu überwachen und nötigenfalls auch außer Gefecht zu setzen, was ihr sicherlich mehr Probleme bereiten wird als Naruto.

„Du guckst in die falsche Richtung“, hörte sie die vertraute Stimme hinter sich lachen und rasch drehte sich Sakura zu ihm um. Neben ihn stand ein unbekannter Hyuugamitglied, trotzdem ließ Sakura es sich nicht nehmen Naruto herzlich zu begrüßen.

„Ich schlafe mehr oder weniger bei denen, deshalb die falsche Richtung“, meckerte Naruto sinnlos und wedelte abwertend mit seinen Händen, obwohl Sakura es sich schon gedacht hatte. Machte auch mehr Sinn, wenn Naruto bei den Hyuugas übernachtete um somit zahlenmäßig im Kontrast zu Narutos Stärke zu stehen.

„Frag mich mal. Kakashi hat es sich bei mir gemütlich gemacht“, ihre Stimme schien eingefroren zu sein und auch Naruto suchte nun Kakashi, der jetzt vom Baum runter sprang.

„Guten Morgen“, wünschte dieser gutgelaunt und trat der kleinen Gruppe bei, wo einzig und allein der Hyuugamitglied ihn ebenfalls begrüßte.

„Komm, wir sollten los“, entschloss Sakura energisch und schnappte Narutos Ärmel um weitere Peinlichkeiten mit Kakashi zu entgehen.
 

In den Räumlichkeiten angekommen waren sie auf sich selbst gestellt und mussten ohne weitere Vorbereitungen die erste Klasse unterrichten, die sie von einer Mitarbeiterin der Akademie überreicht bekommen hatten.

„Guten Morgen“, lächelte Sakura zufrieden in die Klasse als sie durch die Gesichter gegangen war und mit einem erleichterten Seufzer keine Störenfriede ausmachen konnte.

„Zu meiner Rechten ist Naruto-sensei und mich nennt ihr Sakura“, irgendwie hatte Sakura das Gefühl das Sprechen zu übernehmen, denn Naruto stand auffälliger Weise ziemlich verkrampft neben ihr.

Die verhältnismäßig sehr große Klasse begrüßte die beiden sehr verhalten und eine unkomplizierte Stille schwebte im Klassenraum.

„Da wir neu sind und euern bisherigen Leistungsstand nicht kennen, schreibt ihr nun ein Test“, kündigte Sakura streng an, womit sie die friedvolle Stimmung zerstörte und gleich Antisympathie sammelte.
 

Naruto verteilte einen kleinen Test mit sehr einfachen Fragen, die eigentlich jedes Kind schon in diesem Alter beantworten könnte.

Mit dieser kleinen Pause lehnte sie sich am Fenstersims an und neigte ihren Kopf hinaus zum Fenster. Diese Arbeit würde sie gleichsetzen mit der Hölle. Im Allgemeinen kam sie zwar gut mit Kindern klar und sah auch nicht die Problematik darin, einzig und allein störte sie der Gedanke den Kindern etwas vorzutäuschen.

In den Unterlagen stand es so glasklar den Kindern eine sehr harmlose Version von Missionen zu erzählen, so dass einfache Gartenarbeit im Vergleich gefährlich war.

Einfach tatenlos zusehen wie diese Kinder sich auf ihr Abgrund freuten und es schon jetzt jeden Erwachsenen klar war, dass nicht alle Kinder ein lang erfülltes Leben haben werden und es einfach zu ignorieren um die militärische Stärke nicht zu brechen, machte Sakura wahnsinnig.
 

Ein hinterhältiger Gedanke kam Sakura und ein leichtes Grinsen schlich sich in ihrem Gesicht. Sie könnten den Kindern einfach die Wahrheit erzählen, mit allen grausamen Details. Zwar garantierte keiner mehr die gesunde Psyche der Kinder, aber es hätte zwei effektive Vorteile.

Zum einen könnte man der Regierung kräftig zum Wackeln bringen, immerhin waren diese Kinder die Zukunft und unverzichtbar als Waffe. Zum anderen würde Tsunade dann keinen weiteren Gedanken mehr daran verschenken Naruto und sie weiterhin als Lehrer zu beschäftigen.

„Wie lange sollen sie schreiben?“, fragte Naruto leise und Sakura zuckte mit den Schultern.

„Ich habe einen Plan“, flüsterte sie so leise wie möglich und drehte sich wieder vom Fenster weg, allerdings um mehr Kakashi zu beobachten als die Kinder.

„Was für einen?“, hakte Naruto sofort nach und verspannte sein Unterkiefer, als Sakura mit ihren Kopf auf die Kinder deutete.

„Zwar passt mir diese Arbeit nicht, aber hier werden wir uns öfters sehen. Hier in der Akademie werden wir alles planen für…“, sie ließ ihren Satz offen und wendete ihren Blick wieder vom Kakashi ab, der anscheint was auffälliges bemerkt haben musste.
 

„Für was?“, fragte Naruto und innerlich klatschte sich Sakura an die Stirn. Doch stattdessen mündlich zu antworten lief sie zum Schreibtisch, kramte in den Schubladen rum und schrieb mit ihrer anderen Hand unauffällig was auf einen Zettel. Dabei wühlte sie noch andere Sachen auf, sodass ihre Tätigkeit mehr als verdeckt war und schaute auffordernd zu Naruto hin.

„Hast du die Kreide gesehen?“, fragte sie unschuldig und perplex lief Naruto auf Sakura zu, die ihm prompt den beschrifteten Zettel in sein Blickfeld legte.

Narutos Augen huschten zügig über den Satz und ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund.
 

Für eine Flucht aus Konoha
 

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Moin ^^

Sorry, es hat schon wieder so lange gedauert >.< Mir ist aber nichts eingefallen und daher finde ich dieses Kap...naja ^^
 

Kleine Anmerkung: Die (noch nicht) geplante Flucht von Naruto und Sakura wird noch etwas dauern, hat nun aber ihren "Anfang" gefunden :)
 

Vielen lieben Dank für die Kommis ;)
 

LG

Energie

Seit einer halben Stunde beugte sich Sakura über die Aufsätze die in ihrer kindlichen Schrift kaum zu entziffern war. Bisher war ihr kein sogenanntes Wunderkind aufgefallen und dieser Jahrgang symbolisierte nur den Durchschnitt. Die Generation der Außergewöhnlichen hatten sie selbst wohl beendet, denn krasser ging es kaum. In ihrem Jahrgang waren alle Kinder der wichtigsten Clans in Konoha vertreten, den letzten Uchiha und natürlich Naruto. Sakura war damals die einzige gewesen die aus einen namenslosen Clan entstammte und ihre Fähigkeiten sich meist nur theoretisch gut hielten.

Vielleicht hatte sie sich immer selbst daran gehindert und vermutlich war es ein Fehler gewesen sie ins Team 7 zu stecken. Neben Naruto und Sasuke wirkte sie immer wie ein hilfloses Kätzchen, was sie in der Tat auch war. Kakashi hatte nie ein Einzeltraining mit ihr gemacht und bis zu einen gewissen Tag hatte sie sich nicht weiter daran gestört.
 

Sie umklammerte etwas ihren rotschreibenden Stift und schaute aus den gegenüberliegenden Fenstern. Die Frage geisterte schon eine gewisse Zeit in ihren Kopf herum, was wäre wohl passiert wenn sie nicht in diesem Team wäre?

Auf der einen Seite hätten sich einige Ereignisse nicht verändert und ihre frühere Vernarrtheit wäre auch geblieben, aber was wäre aus ihr geworden? Wenn sie Asuma oder Kurenai als Sensei gehabt hätte?

Sie wäre kaum mit Kakashi in Kontakt getreten und die jahrelange Demütigung wäre ihr auch erspart geblieben.

Trotzdem konnte sie sich ein anderes Leben in ein anderes Team nicht vorstellen, auch wenn ihr jetziges Leben mehr wie ein Marionettenspiel ähnelte. Sie hatte Naruto schätzen gelernt und auch Kakashi war als Sensei alles andere als schlecht gewesen. Keiner konnte diese verworrene Situation voraussagen, so dass diese neuen, ungemütlichen Eindrücke bitter waren.
 

Sie drehte sich mit ihren Stuhl zu Kakashi um, der auf ihr Sofa saß und irgendwelche Notizen machte. Ihre Gedanken waren plötzlich wieder sehr klar und auch richtig. Kakashi hatte es nie böse gemeint, wenn sie irgendwelche Strafen erledigen mussten und so gehörte diese auch darunter. Im Prinzip ging es auch nicht um die Bestrafung, vielleicht wäre sie unter anderen Umständen auch zu Stande gekommen, aber es ging ihr um den Verrat. Kakashi musste sehr wohl bedacht haben, dass Naruto und sie nicht gerade freundlich gesinnt reagieren und provozierte einen Bruch, der von ihrer Seite vorhanden war.

„Musst du heute noch einkaufen?“, seine Stimme klang so vertraut und so gewöhnlich, dass ihre positive Ader wieder vergangen war. Machte er sich keine Gedanken darüber?

Sie antwortete ihm nicht, sondern drehte sich wieder zu ihren Schreibtisch um und korrigierte weiter.
 

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Naruto hatte es sich in der zwischen Zeit angewöhnt ein kleines Mittagsschläfchen zu machen um der Langeweile zu entgehen. Es war nicht unbedingt attraktiv ständig unter Beobachtung stehen, selbst wenn man einfache Dinge erledigt. Besonders die männlichen Hyuugamitglieder waren sehr erpicht darauf um ein Versagen des Clans zu scheuen.

Heute jedoch übernahm die Rolle des Aufpassers Hinata, die es etwas lockerer nahm. Ob dahinter Vertrauen oder doch Naivität steckte realisierte Naruto nicht, sondern nutzte die Chance aus um sich zu informieren.

Er konnte Sakura nicht die ganze Arbeit aufdrücken und selbst auf der faulen Haut liegen, so hatte er beschlossen die kleine Bibliothek aufzusuchen die nicht weit vom Anwesen entfernt war. Natürlich hatte Hinata überrascht reagiert, als ausgerechnet er sagte, er wolle Bücher lesen.
 

„Was möchtest du denn lesen?“, fragte sie leise, als Naruto die Tür zur Bibliothek öffnete und leicht unwissend im Eingangsbereich stehen blieb. Er gab es ganz offen zu, dass er selten solche Aktivitäten ausgeübt hatte und wenn überhaupt hatte er meistens Sakura gesucht.

Hinata blickte ihn immer noch freundlich an und erwartete eine Antwort, die er mit einer logischen Begründung nicht liefern konnte.
 

Vielleicht war er in diesen Moment in irgendeiner Form nicht wirklich anwesend, seine darauffolgende Antwort vertrieb jeden guten Spion jegliche Funktion.

„Sakura und ich planen eine Flucht. Ich wollte eben nach Bauplänen oder so was gucken“, er schaute ihr direkt ins Gesicht um ihre Reaktion abfangen zu können, die sehr verständnisvoll war. Sofort hatte sie sein Arm geschnappt und führte ihn in eine kleine Ecke hinein und suchte selbst in den Regalen.

Es dauerte einige Zeit, ehe sie verstaubte Schriftrollen auf den kleinen Tisch ausbreitete und sich auf einen Stuhl setzte. Naruto setzte sich ebenfalls hin und verstand nicht ihre Handlung.

„Es gibt einen alten Ausgang, der früher von den Postboten benutzt worden ist“, mit ihren zierlichen Finger zeichnete sie eine Linie auf der Karte nach und redete zielsicher weiter.

„Dieser wird kaum bewacht, jedoch befinden sich davor viele Wachtürme“

„Warum machst du das?“, seine Frage war im Angesicht der Informationen etwas fehl am Platz, doch Hinata lächelte leicht und schob eine weitere Schriftrolle in sein Blickfeld.

„Weil ich eure Behandlung als unfair empfinde…und weil ich dir glaube“, in diesen Moment erkannte Naruto das erste Mal Hinata´s Stärke, obwohl sie immer noch nervös sprach und stetig den Blick senkte und im selben Moment war einfach dieses dankbare Gefühl da.

„Doch ihr solltet euch zuerst Gedanken machen, wie ihr da hin kommt. Kakashi-sensei wird Sakura kaum alleine lassen…und bei uns komme ich nur in Frage, aber in zwei Wochen hab ich eine Mission“, erklärte sie weiter, während Naruto an ihren Lippen hängte. Er konnte immer noch nicht verstehen, wieso sie dies tat immerhin war sie überhaupt nicht davon betroffen und könnte im Gegenzug viel Ärger einkassieren.

„Ihr müsst ein Weg finden um euch auszutauschen, am besten schriftlich da Kakashi-sensei und auch ein Hyuugamitglied Lippen lesen können“, sie wirkte wie ausgewechselt und die Schüchternheit war einer neuen Sicherheit gewichen die unglaublich beruhigend war.
 

~~~~
 

„Der allgemeine Durchschnitt ist eher miserabel als gut. Es gibt keinen einzigen Schüler der hervorragende Leistung gezeigt hat, obwohl diese Fragen sehr einfach waren“, demonstrativ knallte Sakura den Papierstapel auf ihren Lehrerpult und hielt Blickkontakt mit der Klasse. Für sie war es nur eine weitere Lüge, dass sie sich um diesen Zustand wirklich sorgte. Doch dem Schein einer wahrhaftigen Lehrerin müsste sie solange standhalten bis der diskrete Plan vorhanden war. Die Schüler waren wie erwartet sehr betroffen von dieser Situation und als Naruto die Tests austeilte herrschte eisige Stille im Klassenraum.

„Daher haben wir beschlossen eure Disziplin zu schärfen. In der nächsten halben Stunde werdet ihr ein Kapitel im Buch nachlesen und danach veranstalten wir ein Training“, bereits am zweiten Tag hatten die Schüler gelernt, dass Sakura nicht Iruka war und Naruto ihr bejahender Assistent ist.
 

In den ersten zehn Minuten verlief alles ohne Probleme, doch spätestens als Kakashi sich zu Sakura stellte und ein Gespräch anfing war es um ihre ruhige Fassade getan.

„Seid ihr nicht ein bisschen zu streng? Sie hatten vorher Iruka und kennen solche Maßnahmen nicht“, flüsterte Kakashi Sakura zu die am Fenster stand.

„Das müssen sie lernen und Iruka war schon immer viel zu nett“, zischte sie wütender zurück als bedacht und erntete ein weiteres Zischen von Naruto, der direkt neben ihr stand und unmittelbar das Gespräch verfolgen konnte.

„Sie sollen die Wahrheit kennen, dass nicht jeder zu ihnen nett ist und ein Auge zudrückt, wenn etwas schief geht! So ist das Leben nicht!“, heute war ihre Laune wirklich mehr dem Keller zugeneigt, was automatisch ihre Wut zurück holte. Jedoch musste sie sich daran halten nicht lautstärker als ohnehin schon zu werden, dann wäre jegliche Option verschwunden mit Naruto in Kontakt zu treten.

„Ihr müsst ein wenig leiser sein“, von der anderen Seite des Klassenzimmers war Hinata zu ihnen gestoßen und zeigte mit dem Finger auf die Kinder, die allesamt interessiert hoch schauten.

„Wir beenden das hier und gehen nun hinaus zum Trainingsplatz“, schnell war Sakura wieder zum Lehrerpult gegangen um einen Wutausbruch zu vermeiden, der sicherlich alles andere als positiv gewertet werden konnte. Die Klasse war etwas perplex über ihre zügige Entscheidung, allerdings verließen sie eilig das Klassenzimmer als Sakuras Wutader zu platzen schien. Ihre heutige Geduldsfaser war sehr gering und zudem war sie eine laufende Gefahr Witze in Kriegserklärungen umzuwandeln. Eine sehr schlechte Kombination.

„Passt du kurz auf Sakura auf, Hinata? Ich möchte eben mit Naruto alleine reden“, sprach Kakashi ernst und umfasste mit seiner rechten Hand die Schulter seines ehemaligen Schülers und führte ihn hinaus.
 

Hinata stand etwas unschlüssig mit der wütenden Sakura im Klassenzimmer herum.

Eigentlich verband sie nichts mit Sakura, vielleicht eine flüchtige Bekanntschaft und diese war auch sehr zaghaft. Trotzdem wusste sie von Ino, dass Sakura durchaus gewillt war anderen zu vertrauen und in diesem Fall musste sie aus.

„Es kommt mir so vor, als müsstest du meine Babysitterin spielen“, prustete Sakura ihre Wangen auf und ließ Hinata etwas zu Ruhe kommen. Sie fürchtete Sakura nicht, aber einen gewissen Respekt zollte sie schon und das schwang nicht nur daher, dass Sakura sehr stark war. Viel mehr bewunderte sie die Willensstärke der Haruno, die unaufhörlich sich Gedanken über ihr Team machte. Desgleichen vertraute Naruto ihr sehr und er war auch in ständiger Sorge wenn es um Sakura ging, wobei es manchmal wirkte als wäre sie sein letzter Halt.

„Naruto-kun hat mich…über euren Plan informiert“, ihr erster Satz war nicht bedacht, dass merkte sie spätestens dann als Sakuras Augen gefährlich aufblitzten und sie gedanklich Naruto vor ihren Augen hatte.

„Ich möchte euch helfen…wir haben schon etwas vorbereitet“, fügte sie schnell hinzu und trotzdem vermochte sich die Laune ihres Gegenüber nicht verändern. Es war ein bisschen fremd eine derartige Unterhaltung mit Sakura zu führen, besonders in einer hitzigen Atmosphäre.
 

„Bist du dir im Klaren darüber welche Konsequenzen es für dich haben könnte?“, fragte Sakura sehr scharf nach und Hinata nickte knapp. Darüber müsste sie nicht nachdenken, es war eine reine Entscheidung ihres Gefühls gewesen mit der Sicherheit, dass es nicht verkehrt war.

„Notiert alles auf einer Schriftrolle. Naruto soll sie mir unauffällig im Unterricht geben und versuche öfters Narutos Begleitperson zu sein und…“, fing Sakura an zu reden und lief mitten in ihren Satz zur Tür um diese zu verschließen“,…zudem benötigen wir ein Ablenkungsmanöver für Kakashi und für deinen Clan. Ich hatte mir schon etwas ausgedacht, vielleicht eine Art von Krankheit die ich entwickeln würde zum Vorwand einer Untersuchung. Es müsste hier in der Akademie stattfinden“

Hektisch lief Sakura im Klassenzimmer rauf und runter, schien viel mehr in ihre Gedankenwelt verwickelt zu sein, als noch weiterhin mit Hinata zu sprechen. Diese war durchaus überrascht, inwieweit Sakuras Gedankengänge schon gingen und neue Türen öffnete. Sie wäre nicht auf die Idee gekommen Sakuras Fähigkeiten zu bedenken, obwohl sie einige Zeit von ihr gelehrt worden ist.

„Es wäre ein bisschen einfacher, wenn Shikamaru eingeweiht wäre“, lachte sie plötzlich laut los und schaute zu Hinata rüber, die leise mit lachte.
 

~~~~
 

„Ich kenne euch gut genug um zu wissen, dass ihr etwas plant“, immer noch in Flüsterton lehnte sich Kakashi an den Baumstamm ab und schaute zu Naruto, der direkt neben ihn stand. Dieser war augenscheinlich damit beschäftigt die Kinder beim Kunai Training zu beobachten, aber auch hier waren die Sinne von Kakashi nicht getrübt.

„Und?“, es war ein lächerlicher Versuch seitens Naruto desinteressiert zu wirken, dazu hatte er im ersten Moment viel zu überrascht reagiert.

Eigentlich hatte er Naruto alleine raus gepickt, weil dieser noch eher zu entschlüsseln war als Sakura und somit eine Barriere für die Sicherheit darstellte. Er glaubte an die Kenntnisse seiner ehemaligen Schülerin und genauso kannte er ihre Wut, die sich in falschen Ehrgeiz wandelte. Doch das Wohlbefinden seines Teams war ihm wichtig und wenn es in diesen Bezug auch bedeutete, dass manchmal zwischenmenschliche Beziehungen auf der Strecke blieben.
 

Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Hinata und Sakura ebenfalls auf dem Trainingsplatz ankamen, wobei Sakura auffällig bleich war ansonsten aber einen gesunden Eindruck machte.

„Lasst es sein!“, zischte Kakashi Naruto zu und vermied seine eigentliche, relevantere Antwort. Ein Nicken von Naruto beruhigte ihn nicht, denn die Vergangenheit hatte ihn über Narutos Ehrgeiz aufgeklärt, dass wie ein Feuer in ihm loderte, gepaart mit absoluter Loyalität.
 

Er schloss gerade die Augen um die lauten Kinderstimmen zu verdrängen und seine Gedanken in die richtige Bahn zu lenken, denn eine Welle der Sympathie überrollte ihn. Doch in derselben Sekunde hörte er ein lautes Aufprallen, die Kinderstimmen wurden lauter und auch Narutos Stimme kristallisierte sich deutlich heraus.

Es waren keine drei Sekunden vergangen als er die Augen kurz geschlossen hatte, doch nun waren sie weit aufgerissen vor Sorge und sein Herz schlug höher.
 

Sakura lag kreidebleich auf den Boden und bewegte sich nicht mehr.
 


 

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Moin ^^
 

An dieser Stelle möchte ich mich für die lange Wartezeit entschuldigen :(.

Meine Kreativität ist irgendwie auf der Strecke geblieben, obwohl diese Geschichte durch geplant ist. Doch die Umsetzung verlief nicht nach meinen Vorstellungen.

Ich werde versuchen einen besseren Rhythmus zu finden und vielleicht schaffe ich noch ein weiteres Kapitel in den Ferien ^^
 

Liebe Grüße

Start

Im ersten Moment realisierte er nur die lauten Kinderstimmen und Hinata, die diese wieder in den Klassenräumen begleitete. Naruto hatte sich schon längst zu Sakura hingehockt, als auch Kakashi sich neben ihn gesellte.

„Ihr Puls ist normal“, seufzte er erleichtert und ließ ihr Handgelenk wieder sachte auf den Boden fallen. Eine Falte hatte sich auf seine Stirn gebildet und demonstrierte seine Unwissenheit.

Als Medic-nin hätte sie Vorbereitungen treffen müssen, wenn es Symptome gab.

Doch warum ist sie ohne ersichtlichen Grund ohnmächtig geworden?
 

„Was hat sie nur?“, murmelte Naruto und klatschte ihr leicht gegen die Wange um sie aus ihrer vermutlich traumlosen Dimension zu holen. Schlussendlich rüttelte er an ihrer Schulter, was mehr Erfolg brachte da sich die Atmung von Sakura beschleunigte und sie ihre matten grünen Augen öffnete.

„Sakura-chan! Geht es dir gut?“, die pompöse laute Stimme von Naruto warf ein unangenehmes Echo in seinen Ohren wieder und sachte legte er die Hand vor Narutos Brustkorb um weitere überstürzte Handlungen zu unterbinden.

„J-Ja…ich war nur müde“, antwortete sie heiser und fuhr sich mit ihrer Hand durch ihre Haare und quickte im selben Moment auf als Kakashi sie hochhob.

„Was hast du vor?“, ihr Oberkörper schellte nach vorne und in seinen Augen war es der erste Verdachtsmoment, dass sie genauso schnell wieder hochfahren konnte.

Jedoch kannte er nicht ihre Spielregeln und er befand sich auf unsicherem Gebiet, da Sakura eindeutig einen gewissen Vorteil besaß aus der einfachen Begründung, dass sie eine Medic-nin war. Auf der einen Seite war er vielleicht nur vorsichtig.

Doch weiterhin sollte er es als eine Warnung interpretieren.
 

Er lief mit ihr zusammen in das Gebäude hinein, wo sich direkt in der ersten Tür im Flur ein kleines Krankenzimmer befand. Es war nur eine alte, schon leicht rostige Liege da und ein Verbandkasten um zumindest die Erste Hilfe zu gewähren.

Sakura ließ sich nicht gerne auf die Liege legen lassen, dennoch hielt sie ihre vermutliche Maske aufrecht und ihre angedeutete Wut war verpufft.

„Danke“

„Soll dich jemand untersuchen? Man fällt nicht ohne Grund bewusstlos auf den Boden“, seine Frage war nicht nennenswert für Sakura, da sie bereits lächelte und mit den Kopf schüttelte.

„Einfach nur ein bisschen Ruhe“
 

~~~~

Hinata hatte leicht nervöse Herzschläge als sie mit den Kindern zurück zum Klassenzimmer lief, wohl wissend darüber, dass es Sakura gut ging. Die aufgeregten Kinder hatten zum Glück nicht den Willen ihr die Aufmerksamkeit zu schenken, sondern konzentrierten sich auf die Unterhaltung dessen Thema Sakura war.

Unauffällig aktivierte sie ihr Byakugan um eine Annäherung von Kakashi zu bemerken, der effektiv etwas gegen sie ausrichten könnte.
 

Schnell bückte sie sich unter den Schreibtisch und montierte die erste Schublade ab. Dieses Versteck war erst einmal ein Provisorium um die schriftlichen Informationen vor Uneingeweihten zu schützen.

Sie holte aus ihrer Kunai-Tasche ein papierähnliches Schriftstück, das in Wirklichkeit ein Siegel war was bei der Berührung dieser Schublade künftig ein Gen-Jutsu auslösen wird.

Für einige Zeit sollte es ausreichen um Kakashi zu täuschen.

Plötzlich näherten sich Kakashi und Naruto an und zügig setzte sie die Schublade wieder an der richtigen Stelle an und deaktivierte ihr Byakugan.

„Hoi, Hinata“, winkte Kakashi sie zu sich und mit senkendem Blick lief sie langsam durch die wirre Klasse.

„Kannst du Sakura im Auge behalten?“

„Sicher“, lächelte sie zaghaft und versuchte das nervöse Zittern ihrer Unterlippe zu kontrollieren. Es war schon eindeutig, warum ihre Präferenzen nicht bei der Spionage lagen.

Sie lief an Naruto vorbei, der etwas blass im Gesicht war und am liebsten wollten die Wörter nur so aus ihrem Mund sprudeln, doch das müsste zumindest für den restlichen Vormittag warten.
 

In den großen Flur angekommen holte sie tief Luft und lief zielstrebig, aber langsamer zu dem Krankenzimmer. Dort würde der nächste Schritt bearbeitet werden, der die Flucht ermöglichen sollte.

Dennoch geisterte die Frage in ihren Kopf rum, wie eine lästige Fliege und würde wohlmöglich erst zu Ruhe kommen, wenn besagte Aktion vor der Türe stehen wird.

War diese Flucht überhaupt machbar oder würden sie in der relativ kurzen Vorbereitungszeit Fehler übersehen oder gar welche einplanen?
 

„Das hast du gut gemacht“, sagte Sakura als erstes, als sie die Tür zum Krankenzimmer öffnete und diese leise wieder schloss. Im Prinzip war die heutige Aktion schon sehr kurzfristig geplant gewesen und Kakashi war, nach ihrem Gefühl, nicht ganz so überzeugt wie es hätte sein sollen.

„Wie lange brauchst du um das Siegel zu besorgen?“, fragte Sakura weiter und untersuchte den Raum nach möglichen Verstecken. Das Siegel für das Gen-Jutsu, welches eindeutig größer werden wird, als das was sie vorhin an der Schublade angebracht hatte.

„Je nachdem. Mein Vater müsste außer Haus sein“, antwortete sie erstaunlich sachlich und setzte sich auf die Liege. So ein Siegel erhielten nur die stärksten Ninja´s im Dorf um für einen Notfall, also einen Angriff auf Konoha, schnelle effektive Maßnahmen für den Schutz der Familie treffen zu können.

Bisher hatte sie es nur einmal gesehen und konnte daher behaupten, dass der Hyuuga-Clan zwei solcher Siegel besitzt. Also würde trotz alledem keine Gefahr bestehen, einzig und allein müsste sie ihre Spuren beseitigen.

„Wir müssen noch dafür sorgen, dass dich keiner erwischt. Am besten macht Naruto einen Aufstand“, mit weniger zaghaften Händen entriss Sakura das Schild von der Wand und hielt es Hinata entgegen.

„Das wäre passend“
 

~~~~

„Ähm, ihr werdet jetzt einfach weiter im Buch nachlesen“, perplex ordnete Naruto die Klasse an irgendwas Produktives zu machen, doch deren Aufmerksamkeit erlangte er nicht. Das Gesprächsthema war immer noch Sakura und auch die eigentlich imponierende Stimme Kakashi´s änderte nichts an dieser Situation.

Naruto fühlte sich etwas überrumpelt. Kakashi, der das Ganze nicht ernst nahm fragte ihn aus, obwohl er selbst keine Ahnung hatte. Ging es Sakura wirklich schlecht? War es nur gespielt?

Es sollte in keinen Zusammenhang stehen, da weder das eine noch das andere abgesprochen war. Seine Augen huschten immer wieder zur Tür und zu Kakashi hin, der anscheint dieselben Gedankengänge hatte.

„Naruto-sensei?“, fragte ein Mädchen und erst reagierte er nicht auf die seltsame Ansprache, so dass sich das Mädchen sehr frech vor ihm stellte.

„Dürfen wir nach Hause?“

„Nein, natürlich nicht!“, es war die Reflexantwort, die er von Iruka übernommen hatte und unweigerlich stellte Naruto fest, wie viel er von Iruka übernommen hatte.

Er fühlte etwas Wehmut wenn er an diese Zeit zurück dachte, die unbeschwert und frei war. Iruka war der erste Mensch gewesen der ihn ernst nahm und gleichzeitig eine gewisse entscheidende Rolle in seinen Leben eingenommen hatte. Zwar schätzte er Kakashi als Sensei genauso hoch ein, aber Iruka war noch etwas anderes.

„Wir machen eh nichts mehr und Sakura-sensei hat Zeit sich zu erholen“

„Unter der Bedingung, dass ihr die Aufgaben zu Hause erledigt“, er lächelte warm, als die Klasse daraufhin hektisch und freudig das Klassenzimmer verließ.

Vielleicht war es die Mischung die Team 7 immer so besonders gemacht hatte und sie von anderen Teams differenzierte.

Naruto wurde von Iruka geprägt, Sasuke von seinen traumatischen Erlebnis, Sakura späterhin von Tsunade und Kakashi´s Sicht rundete das ganze ab.
 

Sie waren nie perfekt gewesen und die Risse waren am ersten Tag vorhanden.

Doch welche menschliche Beziehung enthielt keine Risse?

Es war die Aufgabe solche Risse zu behandeln mit Zeit und Geduld.
 

Naruto glaubte daran, dass die Risse eines Tages versiegelt gewesen wären. Nicht in der Dimension, dass es perfekt wäre, doch zumindest das es für das Leben reichen würde.

Mit einen glücklichen gemeinsamen Leben, dass trotzdem immer wieder ein Gewitter heimsuchen würde.

Doch ihnen wurde auf grausame Weise die Zeit genommen, die Geduld war hinfort und der Traum gestorben. Es gab nur noch die Vergangenheit und die Gedanken, wie sich alles hätte entwickeln können.

Keiner im Team hatte sein Ziel erreicht, stattdessen mussten sie lernen mit der dauerhaften und ewigen Abwesenheit des Anderen zu leben.

„Wenn du dich entscheiden müsstest, für uns oder für das Dorf. Was würdest du wählen?“, er zuckte selbst kurz zusammen, als er die Bedeutung dieser Fragestellung bemerkte und die eindeutige Anspielung war nicht zu übersehen. In diesen Moment war es für ihn relevant, wie weit Kakashi hinter ihnen stand.
 

Kakashi ließ sich Zeit mit der Antwort, obwohl er gewillt war zu antworten. Im Prinzip musste er auch nicht über die Antwort nachdenken, denn sie war offensichtlich, dass er sich für sein Team entscheiden würde. Seinem Team gehörte seine absolute Loyalität, welches Teil vom Dorf war.

Somit würde er sich auch für das Dorf entscheiden, denn weder das eine noch das andere würde er angreifen.

„Du wirst es im richtigen Moment merken“
 

_________________________________________________________
 

Moin (:
 

Es ist etwas kurz, aber ein kleiner Anfang ^^

Liebe Grüße ;)

Alltag

Er streckte seine müden Arme etwas und schaute beiläufig in das nächste Schaufenster hinein.

Die Ereignisse in den letzten Tagen hatten sich überschlagen und die Rolle als Babysitter missfiel ihm nun doch.

Mittlerweile rühmte sich Sakura mit absoluter Sturheit, ein Merkmal was einst zu Naruto gehörte und unwiderruflich einen die Nerven raubte.
 

Seit dem Vorfall vor drei Tagen, als Sakura grundlos bewusstlos geworden ist, war die Atmosphäre zwischen ihnen noch kälter geworden.

Dabei hatte er sich nichts anmerken lassen von seinem Verdacht und war relativ fürsorglich mit ihr umgegangen, doch an ihren Gemütszustand nagte es überhaupt nicht.

Vielleicht überspielte sie einfach nur ihre Trauer und er als ihre einzige Kontaktperson musste darunter leiden. Hinzu kam die aufgestaute Wut über den Verrat, den sie eindeutig von Tsunade übernommen hatte.

Zurzeit konnte er wirklich nicht viele gute Eigenschaften an Sakura erkennen, obwohl sie stets sein Vertrauen genossen hat und ohnehin als einziges Mädchen im Team einen besonderen Stellenwert besaß.
 

Für die Zukunft musste er diese Erinnerungen über den Bord werfen, denn plötzlich stellte sich raus, dass sie unglaublich wandlungsfähig war und ihn verwirrte.

Kakashi hatte es sich nicht träumen lassen, doch schon die kleinste Tätigkeit die Sakura ausübte beschäftigte ihn. Ständig geisterte die Frage in seinem Kopf rum, ob es irgendeine Intrige war und ertappte sich öfters dabei sie zu beobachten.

Diese Naivität, die er schon als Genin abgelegt hatte kehrte wieder zurück und das erbarmungslos.
 

Zumindest konnte er heute etwas Abstand gewinnen, denn er musste dringend die Missionsberichte abgeben, die seit Tagen auf den Schreibtisch von Sakura standen. Sie hatte sich nicht an diesen Zustand gestört und dementsprechend war seine Aufmerksamkeit anderweitig verlagert.

Tsunade würde wenig begeistert sein, immerhin waren diese Aufzeichnungen wichtig für die weitere Einplanung seiner ehemaligen Schützlinge.

Ein Seufzer verließ zischend seinen Mund, als der Hokageturm immer näher kam.
 

Vielleicht war es keine gute Idee gewesen, Sakura in dieser Zeit unter die Obhut von Yamato zu geben, zumindest war sie darüber sehr erfreut gewesen.

Hoffentlich ließ er sich nicht um die Finger wickeln, denn trotz der Anbu-Ausbildung war Yamato nicht immer konsequent.
 

~~~~

„Ich will doch nur zu Ino, ein paar Mädchensachen besprechen und dann komm ich auch ganz schnell wieder. Kakashi wird nichts merken“

Ihr Grinsen wurde breiter, als Yamato seine Stirn runzelte und vorsichtig wieder zu seinem Glas griff.

Es würde nicht mehr lange dauern bis seine Mauer ganz gebrochen war und sie wieder die Freiheit genießen durfte.

Einfach nicht erwähnen wohin sie wirklich gehen wollte ohne dabei Aufregung zu produzieren.

„Ich weiß nicht. Er wird ziemlich sauer sein, sollte es heraus kommen“, erwiderte Yamato ruhig und schaute zu Sakura hin, die betrübt in ihren Tee schaute.

„Du kennst mich doch, warum sollte ich lügen? Ich fühle mich einfach eingeengt und Kakashi erlaubt mir gar nichts“, sie musste auf ihre Tonlage achten, denn beinahe klang es verräterisch. Trotzdem war es ihre Möglichkeit um an Utensilien heran zu kommen, die sie ohne die Aufsicht von Kakashi ergattern könnte.
 

„Ich kann einen Doppelgänger hier lassen, falls du dich damit sicherer fühlst“, das sollte genügen um ihm endgültig von seiner Unsicherheit zu befreien. In der Tat erweichte sich der Gesichtsausdruck von Yamato und schwerfällig landete seine Hand auf den Tisch. Das ganze verlief doch schneller als geplant.

„In Ordnung. Aber nicht länger als eine halbe Stunde“

Das genügte ihr um schnell alles zu organisieren. Freudestrahlend erhob sie sich von ihrem Stuhl, tätschelte Yamato kurz auf die Schulter und formte eilig einen Doppelgänger, der ohne Frage sofort erkennbar war. Das sollte nicht ihr Problem sein.
 

Noch eiliger verließ sie ihre Wohnung und verschaffte sich einen Überblick über die Straße. Es war nun wichtig, dass keiner sie sah der wohlmöglich an der Mission beteiligt war. Damit würde sie nicht nur sich Ärger einhandeln, sondern auch Kakashi und dies gönnte sie ihm wirklich nicht.

Zu ihrem Glück befanden sich nur Bewohner auf der Straße die ihren Einkäufen hinter her gingen und Sakura mischte sich einfach unten ihnen.
 

Das kleine Waffengeschäft war unter diesen Tempo in fünf Minuten zu erreichen, in der sie vorsichtshalber paar Waffen und Siegel kaufen wollte. Es war nur fraglich, ob Kakashi auf so ein einfaches Gen-Jutsu reinfallen würde, doch auf der anderen Seite konnte sie kein stärkeres entwickeln. Eine solche Ausbildung hat sie nie erteilt bekommen, obwohl es ihr Talent war.

„Sakura!“, das gab es doch nicht. Sie war keine zwei Minuten auf den Straßen und schon wurde sie schonungslos angesprochen. Sollte sie einfach weiter laufen oder sich zu der Stimme umdrehen?

Merkwürdigerweise entschied sich für das letztere und drehte sich zu Lee um. Dieser strahlte ihr entgegen und überbrückte die kleine Entfernung.

„Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir? Wo ist Kakashi?“, seine Stimme überschlug sich vor Aufregung und gleichzeitig klopfte ihr Herz vor Nervosität. Er war also eingeweiht und es war durchaus möglich, dass es mehrere wussten.
 

„Er hält sich versteckt. Es soll ja nicht so auffällig sein“, lachte sie komisch auf und wedelte mit der Hand. Hoffentlich glaubte Lee ihr das.

„Wie wunderbar, dass er dir deinen Freiraum lässt. Hättest du dann nicht Lust mit mir zu trainieren?“

„Ein anderes Mal“, winkte sie schnell ab und duckte sich, als ein Anbu in ihr Sichtfeld geriet.

Darüber hatte sie keinen Gedanken verschwendet, ob zur Sicherheit auch paar Anbu´s auf Naruto und sie angesetzt wurde. Die Sache wurde heikler.

„Du kannst mich gerne begleiten. Ich muss nur paar Sachen einkaufen“, ihr spontaner Plan einfach mit Lee durch die Straßen zu laufen und den Anschein erwecken, er wäre ihr Aufpasser war nicht wirklich charmant. Lee wurde sofort rot im Gesicht und lächelte geschmeichelt.
 

„Sakura?“, eine weitere Stimme kam hinzu und diesmal klingelten alle Alarmglocken in ihr auf. Shikamaru stand fragend vor ihnen und versperrte somit den Weg. In kürzester Zeit beschleunigte sich ihr Herz nochmal.

„Solltest du nicht in der Akademie sein?“

War das jetzt sein Ernst? Beinahe hätte sie erleichtert aufgeatmet, doch im letzten Moment unterdrückte sie dieses Gefühl von Erleichterung.

„Nein, die Kinder haben heute einen Ausflug mit Iruka gemacht“, lächelte sie und zählte innerlich die Sekunden bis sie endlich weiter laufen konnte.

„Denk dran, dass sie die Kinder bald Prüfungen haben“, ermahnte Shikamaru und lief kurz an ihr vorbei.
 

„Pass auf dich. Die Anbu´s sind unruhig“, flüsterte er weiter im Beigehen und ertappt schreckte Sakura auf. Wie konnte sie nur so unvorsichtig sein? Mit einem Nicken bedankte sie sich bei ihm.

Sie stellte die überflüssige Frage schon gar nicht, woher Shikamaru über ihren Alleingang Bescheid wusste. Vielleicht war es nur offensichtlich und Lee war einfach zu gutgläubig.

Ohne weiter das Wort an Lee zu wenden lief sie weiter. Er würde ihr eh folgen und somit ihr ein Schutz bieten, den er gar nicht ahnte.
 

Ihre Hand zitterte nervös, als der Waffenladen endlich in Sicht kam. Sie traute sich nicht umzudrehen, allein schon der Gedanke dass sie unter nervöser Beobachtung von Anbu´s stand, war eine reine Anspannung. Lee lief ruhig neben ihr her und öffnete ihr die Tür zum Waffenladen.

Es sollte nur noch alles schnell verlaufen. Mit raschen Händen suchte sie sich die Waffen und die wenigen Siegel aus, die sie sich leisten konnte. Lee stand selbst vor einen Regal und begutachtete irgendetwas. Das dauerte ihr eindeutig zu lange.

„Ich bezahle schon einmal“, rief sie durch den Laden und stellte sich ungeduldig vor die Kasse hin, als ein weiterer Faktor ihr den Wind aus den Segeln nahm.

Wie sollte sich der Rückweg gestalten mit einer Tüte, dessen Aufschrift schon kennzeichnete was sich in dieser befand?

Der Kassierer vor ihr zählte das Geld, was sie bereits auf den Tresen hingelegt hatte und überreichte die Tüte, die angemerkt durchsichtig war.

Sakura drehte sich wieder zu Lee um, der ebenfalls zur Kasse kam.

„Ich muss gleich zum Training“, dabei schaute er auf die Uhr und fast ängstlich wagte auch Sakura einen Blick drauf. Jedoch stellte sie zufrieden fest, dass noch genug Zeit vorhanden war.
 

Zusammen verließen sie den Laden wieder, dabei fiel die Verabschiedung etwas kurz aus.

Sakura beschleunigte ihren Schritt und drängelte sich durch die Menschen. Es war auffallend, doch sie konnte es nicht mehr unterbinden ihre Nervosität zur Schau zu stellen.

Die Menschen um sie herum wurden immer mehr und nahmen ihr etwas die Sicht. Sie musste noch schneller werden und gleichzeitig eine Ausrede finden, wenn ein Anbu sie anhalten sollte.

Ihre vorherige Aussage, Kakashi würde sich versteckt halten, konnte sie vergessen. Die Anbu´s hätten die Präsenz von ihm gespürt und wären nicht so unruhig gewesen. Dennoch haben sie bisher nicht eingegriffen, weswegen es einen Grund geben muss. Vielleicht war ihnen etwas dazwischen gekommen?
 

Die Gruppe von Menschen wurde weniger, als sie beinahe ihre Wohnung erreicht hatte, die in einer Seitenstraße lag.

Unter den Schatten der Häuser fühlte sie sich eindeutig wohler und sie holte ihre Tasche hervor, die sie bisher verkrampft hinter den Rücken gehalten halte.

Sie wollte gerade ihren Schlüssel heraus holen, als sie zufällig hoch blickte und direkt Kakashi vor sich sah.

Automatisch blieb sie stehen und unterband ihr Handeln. Kakashi war ebenfalls in seiner Bewegung erstarrt, dennoch verriet seine Mimik nichts Unruhiges.

„Ich hab es mir schon gedacht“, seufzte er nach endlosen schweigenden Sekunden und vorsichtig holte Sakura tief Luft.

„Jetzt aber schnell rein“, mit seiner Hand deutete er auf die Haustür und ohne Widerworte lief sie vor. Jetzt war es schlauer nicht noch mehr anzurichten, denn eigentlich erschien Kakashi ihr nicht so missgelaunt, wie sie es sich vorgestellt hatte.
 

Sie holte tief Luft und blieb letztlich noch einmal vor der Tür stehen. Sie litt heute eindeutig unter Stimmungsschwankungen, fraglich wovon es ausgelöst worden ist.

Mit einem selbstsicheren Lächeln drehte sie sich wieder zu Kakashi um, der ebenfalls stehen geblieben war. Sie war bereit-bereit um es mit ihm aufzunehmen.

„Denk nicht, dass es einfach werden wird“
 

~~~~

In seinen ganzen bisherigen Leben hatte er nie so viel Tee getrunken wie in seiner jetzigen Wohnlage.

Mal trank er alleine oder mit Hinata zusammen, dennoch immer stillschweigend. Er befand sich in einer eingeengten Einöde, die lediglich aus dem Gästezimmer, Esszimmer, Badezimmer und Küche bestand. Dazu eine permanente Überwachung, die größtenteils Neji übernahm.

Ein wenig Abwechslung würde ihm bestimmt nicht schaden.

„Können wir heute etwas unternehmen?“

Hinata schaute ihn perplex an, stellte elegant ihren Tee wieder ab und blickte in den Garten hinein.

Mit einem kleinen Lächeln schellte er mit seiner Hand zu den Keksen und wartete ab. Mit Hinata musste er einfach etwas geduldiger umgehen, obwohl es ihm sichtlich schwer fiel.

Doch wenn er zu forsch auftreten würde, dann würde sie irgendetwas vor sich hin stottern und wohlmöglich seine Frage verneinen. Aus diesem Fehler hatte er schon gelernt.
 

„Wir könnten vielleicht ein Teehaus besuchen gehen“, antwortete sie leise und wohlbedacht, doch Naruto verzog sein Gesicht. Noch mehr Tee? Dann könnte er lieber hier bleiben.

„Wir könnten doch trainieren!“, freudig streckte er seine Hand aus und verformte diese. Es wurde wieder nötig für ein Training, immerhin musste er in wenigen Wochen eine wagemutige Flucht begehen.

„Wir würden…unsere ganzen Pläne in Gefahr bringen. Man könnte es damit in einer Verbindung bringen, da du aus dem Dienst ausgetreten bist“

Ihr Blick hatte sich wieder gesenkt und nervös biss sie sich auf die Lippe. Wahrscheinlich musste sie denken, dass er sich hier unwohl fühlte. Doch ihre Argumentation war die reine Tatsache, wenn schon allein Kakashi ihn beim Training sehen würde.

Mit einem Lächeln rückte er näher zu ihr hin, legte freundschaftlich seine Hand auf ihre Schulter.
 

„Teehaus klingt gut“, während er lächelte wurde Hinata wieder rot im Gesicht, vermied aber jede Bewegung und starrte ihn einfach an.

Mit einem Mal wurde ihr noch wärmer und automatisch erwiderte sie sein Lächeln.
 

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Moin ^^

Mir gefällt es nicht so, jedoch müssen sich die Beziehungen langsam verändern ^^

Ansonsten gibt es nichts weiter zu sagen ^^

Vielen lieben Dank :)
 

Liebe Grüße ;)



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Kommentare zu dieser Fanfic (39)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lunasan
2013-01-09T19:11:05+00:00 09.01.2013 20:11
wann geht es weiter????

Von:  fahnm
2011-07-24T02:59:36+00:00 24.07.2011 04:59
Super Kapi^^
Von:  kleinYugi5000
2011-07-16T08:45:05+00:00 16.07.2011 10:45
na jetzt geht es los was??^^
mach schnell weida

deine Soph-chan
Von:  JustCookie
2011-07-14T02:34:07+00:00 14.07.2011 04:34
*_______________*
ich will weiter lesen >_______<

bitte bitte bittee~
schreib ganz GAAANZ schnell weiter!!!
*umknuddel*
*hundebilick aufsetz*
bitteeeee~
Von:  fahnm
2011-07-13T23:29:30+00:00 14.07.2011 01:29
Super Kapi^^
Von:  narutoistcool
2011-05-12T18:14:31+00:00 12.05.2011 20:14
Ahh der letzte Satz ist irgendwie sau geil. Als ob es gleich Irgendwie schmutzig zugeht :D *rot werd*
Von:  narutoistcool
2011-05-12T18:06:13+00:00 12.05.2011 20:06
:o Es ist Klasse wirklich aber eines vermisse ich.
Bei dir steht romatik. Bis jetzt hab ich keine Romatik bemerkt :(
Ich hab mich irgendwie voll gefreut ein KakaXSaku FF vorzufinden aber irgendwie streiten sie sich nur :D
Es ist keine Kritik nur eine Veststellung.
Wenn dies aber noch kommt bin ich gespannt :D
Von:  fahnm
2011-04-29T00:48:09+00:00 29.04.2011 02:48
Klasse Kapi^^
Von:  CatAngel
2011-03-13T20:37:55+00:00 13.03.2011 21:37
yay das ist echt geil x3
Irgendwie kommt Naru bei dir nach und nach immer niedlicher rüber xDD
und die Flucht klingt echt interessant -^-^-
glg Cat
Von:  Jacward
2011-03-13T05:05:41+00:00 13.03.2011 06:05
yeah es geht weiter!
tolles chapter!!
flucht aus konoha...hört sich interessant an...hehe
sakuras gedanken haben mir besonders gut gefallen... den kindern einfach mal so eben die wahrheit erzählen hihi
mach weiter so!


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