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Anshin

von

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Suimin

gewidmet: Shion-chan
 

Nemui... er war so unendlich müde. Und dennoch: Schlaf fand er keinen. Jedes Mal, wenn seine Lider zufielen und er drohte ins Reich der Träume abzudriften, brachte ihn irgendetwas dazu, doch wieder in die harte, kräfteraubende Realität zurückzukehren. Was das war? Hätte er es gewusst, hätte er es abgestellt, aber er hatte keine Ahnung. Vielleicht ein Traum, an den man sich nicht erinnerte? Vielleicht etwas, das von außen auf ihn einwirkte, was er aber in seinem Wachzustand nicht realisierte? Vielleicht etwas, das er vergessen hatte, was aber wichtig war? Er überlegte und überlegte - seine Ruhe brachte ihm das aber auch nicht und je mehr er sich den Kopf zermaterte, desto mehr schien die Lösung seiner Frage in immer weitere Entfernung zu rücken. Egal, was er versuchte, er scheiterte, fand keine Antwort. Und dabei wollte er doch nur ein bisschen Schlaf. Nur ein kleines bisschen! Er hätte alles dafür gegeben. Alles!! Denn wenn er daran dachte, was ihn morgen wieder erwartete... Probe, Krach, Interview, Streit, Kopfschmerzen und zum krönenden Abschluss ein Abend mit den Anderen, also anders ausgedrückt: Stress, Stress und nochmals Stress... Ihm graute jetzt schon. Wie sollte er es denn schaffen, den folgenden Tag zu überstehen, wenn er jetzt nicht endlich schlief? So, wie er die letzten Wochen rumgekriegt hatte? Nein, so konnte es nicht weitergehen. Er musste schlafen und sei es auch nur für ein paar Stunden. Hoffnungsvoll und betend schloss er die Augen und probierte verzweifelt, in die Welt des Schlummers zu gleiten, doch wie schon etliche Male zuvor, gelang ihm dieses Vorhaben auch diesmal nicht.

Resigniert schlug er die Bettdecke zurück und fand sich wenige Augenblicke später unter der Dusche wieder. Wenn es schon nicht klappte zu nächtigen, dann würde er wenigstens sein Möglichstes tun, um den folgenden Tag mit soviel Elan wie er aufbringen konnte, zu begehen. Nicht auch noch die Menschen, die zu seinem Umfeld zählten, sollten unter seinen Problemen leiden. Es reichte doch schon, dass er sich mies fühlte... Also stellte er den seichten, wohltemperierten Wasserstrahl an und ließ sich berieseln - versuchte so, die Müdigkeit und Erschöpfung von sich zu waschen... Als er das guttuende Nass wieder abstellte, lag das gesamte Badezimmer in einen alles durchziehenden Nebel gehüllt, der das vorherrschende, gedimte Licht in alle Richtungen brach und dem Raum somit eine romantische Aura verlieh. Ohne aber großartig von diesem Umstand Notiz zu nehmen, schnappte er sich ein Handtuch und trocknete sich ab, zog sich an. Dann führte ihn sein Weg in die kleine Küche. Er hatte sich dazu entschieden, dass ein Tee ganz angebracht wäre, wenn er sowieso die ganze Nacht munter sein würde... Nachdem das Getränk also aufgebrüht worden war und er sich in seinen Lieblingssessel vor dem Stubenfenster verkrochen hatte, starrte er unentwegt in den Sternenhimmel. Auch wenn ihm diese Lichtpunkte da am Firmament nicht dabei halfen, einfach die Augenlider zufallen zu lassen und wegzudriften, so hatten sie dennoch eine beruhigende Wirkung auf ihn...

Plötzlich schrillte die Türglocke und riss ihn ungemütlich aus seinen Gedanken. Wer um Himmels Willen besaß die Unverfrorenheit und stattete Menschen um diese Uhrzeit noch Besuche ab? Das grenzte ja schon an Frechheit... Widerwillig erhob die grazile, blonde Gestalt sich und schlurfte zur Tür. Bevor er allerdings öffnete, wollte er wissen, wer ihn in seinem Nichtstun störte und wagte deshalb einen kurzen Blick durch den Spion seines Hauseingangs... Das, was ihn "begrüßte", war rotgefärbtes Haar und zwei große, braune, neugierig schauende Augen. Verdutzt entriegelte er die Holztür und zog sie am Knauf einen Spalt breit auf, nur um sich gleich darauf dem grinsenden Gesicht eines großgewachsenen Gitarristen gegenüber zu sehen. Durch diese Sachlage noch verwirrter, brachte er gerade mal die beiden wichtigsten Fragen heraus, die ihm nun durch den Hirnskasten schossen: "Was? Die?" "Ja, das bin ich, Terachi-san", grinste der noch immer, "Ich hoffe, ich hab dich nicht geweckt." In Anbetracht der Tatsache, dass der Jüngere von beiden vollständig angezogen im Türrahmen stand, erübrigte sich die Antwort eigentlich, doch Shinya schüttelte dennoch leicht mit dem Kopf: "Iie, hast du nicht, aber was machst du überhaupt hier? Es ist gleich drei Uhr morgens!" "Ich weiß, aber Klein-Die hatte keine Lust, ins Bettchen zu gehen und da hatte ich die glorreiche Idee, dass ich ja mal wieder einen mit dir kippen könnte!" Noch während er diese Worte sprach, zauberte er hinter seinem Rücken eine Weinflasche hervor. Der Blonde glaubte, seinen Augen und Ohren nicht zu trauen. Das konnte doch echt nicht wahr sein! Es war Mittwoch-Nacht, das heißt, eigentlich war es schon Donnerstag-Früh und dieser verrückte Kerl, der sonst nichts besseres zu tun hatte, als ihn mit dummen Sprüchen zu nerven und ihn zu ärgern, wollte jetzt mit ihm Rotwein trinken?! "Also, was ist?", hakte der Ältere mit einem Dackelgesicht nach und schlüpfte schon einmal aus seinen Schuhen, während Shinya ihn nur vollkommen konsterniert, überrumpelt in die Wohnung ließ. Viel schlimmer konnte es ja kaum noch werden...
 

Übersetzung:

Anshin - Ruhe, Beruhigung

Suimin - Schlaf

Nemui - müde

-san - Anhängsel für Personennamen

Iie - Nein

Hama

gewidmet: Shion-chan, Neko-chan, Calu-chan, To_Kyoto und snickers
 

Einen tiefen Atemzug nehmend und somit den erfrischenden Geruch des Salzwassers, der die Luft erfüllte, inhalierend, ließ der junge Drummer sich aus seinen Plateau-Schuhen gleiten, fühlte dadurch den mittlerweile kühlen Sand an seinen Füßen... Er war Stunden ziellos durch die Nacht geirrt, bis sein Weg hier endete. Hier, wo es ihn seit einiger Zeit öfter hinverschlug, wo er Ruhe hatte, wo er nachdenken konnte. Nachdenken... Zum Beispiel über Dinge, wie diese Nacht mit dem Akustikgitarristen. Sie lag nicht lange zurück - um genau zu sein drei Tage - aber irgendwas war anders... Die war noch nicht lange da gewesen, sie hatten jeder gerade erst ein Gläschen Rotwein genossen, als den Jüngeren auf einmal eine wohlige Müdigkeit überkam und er von milder Wärme umhüllt einschlief... Am nächsten Morgen erwachte er - im ersten Moment nicht wissend, wo er sich befand - durch die grellen Sonnenstrahlen, welche das Zimmer fluteten und ihn an der Nase kitzelten. Es war ungewöhnlich warm um ihn herum, aber es fühlte sich angenehm an und als er seinen Blick hob, um herauszufinden, woher diese "Hitze" rührte, realisierte er erst, dass sein Kopf die ganze Zeit im Schoß des älteren Rotschopfs geruht hatte, der da auf dem Sofa lag - oder besser "fläzte" - und leicht schnarchte. Wäre ihm die Situation nicht zu peinlich gewesen, hätte er vielleicht sogar über den noch immer Schlafenden gekichert, aber er konnte in diesem Augenblick nur daran denken, welche Sticheleien er sich von seinem neuen, 1,79m großen "Kopfkissen" für sein Einschlafen auf dessen Beinen die folgenden Tage über wieder anhören musste... Erstaunlicherweise blieb das Erwartete aber aus. Der Größere verlor nicht ein einziges Wort darüber - weder während der Proben, noch bei anderen Anlässen, die sich boten. Stattdessen ärgerte er das Bandküken anderweitig weiter, so wie Shinya es eben gewöhnt war...

Gedankenverloren schloss er seine Lider, ließ alles um sich herum auf ihn einwirken, sich zu dessen Gefangenen nehmen. Da war nichts - nichts, außer dem beruhigenden Geräusch der Wellen, die stetig gegen das Ufer schlugen, nichts, was ihn hätte ablenken können, nichts, was ihn störte... Genauso, wie an diesem Donnerstag-Morgen. Er wusste nicht, wieso, aber aus irgendeinem Grund konnte er plötzlich schlafen. Aus irgendeinem Grund war dieses Gefühl, welches er noch wenige Stunden zuvor verspürt hatte - das Gefühl, er hätte etwas vergessen oder es würde etwas fehlen - weg. Es kam ihm plötzlich alles so wahnsinnig perfekt vor - so, als wäre es das Normalste auf der Welt, wochenlang kaum Schlaf zu finden, dann mitten in der Woche des nachts von seinem Arbeitskollegen besucht zu werden und mit ihm Alkohol zu trinken, während man sich angeregt über "Gott und die Welt" unterhielt... Über sein Gesicht zog sich ein müdes Grinsen, als ihm dieser Gedanke kam. Es klang so lächerlich und doch war es wahr. Er fühlte sich so extrem wohl in diesen Minuten und auch als er dann mit der Nähe des Anderen schlief, suchten ihn keine Träume heim, die ihn wieder aufschreckten, erneut aus der Traumwelt verjagten. Das einzige, was er spürte, war diese unendliche Wärme, dieses Geborgenheitsgefühl und dieser Seelenfrieden... Eben all das, was er seit drei Tagen wieder vermisste, was ihm seine Nachtruhe raubte... Langsam sank er auf die Knie, setzte sich auf seine Fersen, nahm eine handvoll der winzigen Steinchen des Meeressandes auf und ließ sie sich dann durch die fragilen Finger rinnen, schaute fasziniert zu, wie sie wieder eine Vereinigung mit ihresgleichen eingingen. Diese Szenerie wiederholte sich mehrere Male und somit bekam der junge Mann nicht mit, dass man ihn schon seit geraumer Zeit aus sicherer Entfernung beobachtete...
 


 

Übersetzung:

Hama - Strand

Utagai

gewidmet: Shion-chan und ChichiU
 

Der Rothaarige war gerade auf dem Weg von seiner Stammkneipe nach Hause gewesen, als er am Strand eine zerbrechlich wirkende Silhouette - der eines Mädchens ähnlich - im Schein des Mondes ausmachte. Wie sie da so saß, verträumt die kleinen Gesteinskörnchen durch ihre wunderschönen Hände gleiten ließ und das spärliche Licht über ihre feinen Züge tanzte, die sanfte Brise verspielt durch ihre hellen Haaren streifte, zog sie ihn sofort in ihren Bann. So etwas Schönes hatte er noch nie gesehen, da war er sich sicher und doch: irgendwie kam sie ihm bekannt vor! Da er allerdings an diesem Abend bereits mehr als reichlich in den Genuss von alkoholischen Getränken gekommen war, schob er seine Ahnung, seinen plötzlich aufgetretenen Gedankenblitz auf diesen Umstand zurück. Ab einer gewissen Promillezahl im Blut kam einem doch jeder irgendwie bekannt oder vertraut vor... Gerne wäre er zu ihr gegangen, hätte sie angesprochen, aber irgendetwas hielt ihn auf. Irgendetwas tief in ihm drinnen sagte, dass er diese Schönheit in ihrer Nachdenklichkeit, in ihrem Tun nicht stören durfte, also verharrte er einfach, wo er stand und beobachtete sie. Schließlich konnte er ein solch junges Mädchen um diese Tageszeit nicht einfach ohne Beaufsichtigung am Strand zurücklassen. Wer wusste schon genau, was sich hier sonst noch für Gestalten rumtrieben, die Böses im Schilde führten?

Währenddem der zweite Gitarrist von Dir en grey so vor sich hin sinnierte, hatte sich der Jüngere dazu entschieden, endlich wieder nach Hause zu gehen. Die Zeit, die er hier verbracht hatte, half ihm auch nicht wirklich weiter, brachte ihm nur eine melancholische Stimmung ein und das war jetzt wirklich das Letzte, was er brauchte. Er sehnte sich nach jemandem, der für ihn da war, wenn er von der Arbeit heim kam, wenn er in den Arm genommen werden und den gesamten Stress um sich herum vergessen wollte, jemanden, der ihn liebte und den er liebte... Und wieder endeten seine Gedankengänge darin, dass er sich selbst für seine Dummheit schalt. Wieso schweiften seine Gedanken nur immer und immer wieder zu diesem Kerl? Warum war der Rothaarige seit diesem Donnerstag nur ständig in seinem Kopf präsent? Eigentlich kannte der zierliche Mann die Antwort auf seine unausgesprochenen Fragen bereits, aber das konnte, das durfte einfach nicht sein! Das war doch total absurd! Immerhin handelte es sich hier um einen Mann und obwohl sie seit Jahren diesen sogenannten Fan-Service betrieben, waren doch alle Mitglieder der Band heterosexuell. Sie stellten sich zwar so manches Mal in ziemlich zweideutigen oder auch ab und an mal eindeutigen Posen dar und wurden so auch abgelichtet, aber das war bisher nie tiefer gegangen. Es war ein Job und damit basta! Und nun? Nun... Mit einem Mal wurde das Überschlagen seiner Gedanken, sein innerer Konflikt unterbrochen. Das einzige, was er noch wahrnahm, war, wie plötzlich viele kleine schwarze Punkte vor seinen Augen zu tanzen begannen und er die Kontrolle über seinen Körper verlor. Alles ging wie im Zeitlupentempo vor sich und nachdem er gerade noch den harten Aufprall auf dem kalten Steinboden mitbekommen hatte, war durchdringende Dunkelheit sein einziger Begleiter...
 

Übersetzung:

Utagai - Zweifel

Shisshin

gewidmet: Shion-chan, -mokona- und To_Kyoto
 

Samui! Das war das erste, was er spürte, bevor er langsam wieder zu sich kam. Von irgendwoher strich ihn ein kühlkalter Luftzug, obwohl es um ihn herum sonst so unermesslich warm war und von weit weg nahm er das leise Plätschern Dutzender kleiner Wassertropfen, sowie den angenehm frischen Duft nach Regen, der sich mit einer anderen, wunderbar duftenden, wohlbekannten Essenz vermischte, wahr. Er fühlte sich schwach, dennoch schmiegte er seinen dünnen Körper unbewusst gegen die Wärmequelle, somit an diesen atemberaubenden Geruch und seine Lider flatterten stockend auf, als plötzlich weiche Finger seine Wange und Stirn tangierten und er ein stilles Giggeln an seinem Ohr ausmachte. Verdutzt drehte der Hellhaarige seinen Kopf, um zu sehen, wer ihn da berührte, allerdings bereute er diese Handlung schon im nächsten Augenblick bitterlich. Alles um ihn herum fing an sich rasend schnell zu drehen und wurde unschärfer, doch bevor die schützende Schwärze wieder Besitz von ihm ergriff, erkannte er noch vage einen roten Haarschopf vor sich...

Der großgewachsene Gitarrist schüttelte kapitulierend den Kopf. Was war nur mit dem Bandküken los? Der zierliche Blonde war doch sonst nicht so leicht umzuhauen, aber in der letzten Zeit hatte sich das grundlegend geändert. Auf der Arbeit war der junge Drummer sowohl launischer als auch ungesprächiger wie sie es von ihm gewohnt waren und nun verlor er auch noch ständig das Bewusstsein. Darum bemüht, den Jüngeren wieder ins Hier und Jetzt zu holen, strich der Größere ihm ein paar verirrte Strähnen aus dem makellosen Gesicht und flüsterte ihm sanfte Worte ins Ohr. Aber offensichtlich war der Schmächtigere von beiden zu weit weg, als dass er zu ihm hätte durchdringen können. Genauso, wie schon einmal in dieser Nacht...

Die war seiner vermeintlichen Traumfrau in einigem Abstand bereits ein Stückchen gefolgt, als die grazile Schönheit plötzlich, wie aus heiterem Himmel, zusammenbrach und regungslos auf dem kalten, kaum beleuchteten Asphalt liegen blieb. Er überlegte nicht lange und stürzte sofort zu ihr hin, um zu helfen... Zwar war ihm die ganze Zeit über nicht bewusst gewesen, weshalb er dieses Mädchen beinahe schon "observierte", aber nun schien es klar auf der Hand zu liegen. Es war Schicksal! Er war dazu auserkoren, ihr Beistand zu leisten und genau das tat er nun. Behutsam zog er die junge Frau in seine Arme und geriet ins Stocken, als er ihre feinen Gesichtszüge sah. Das konnte doch nicht wahr sein. Halluzinierte er etwa oder hatte er ganz einfach nur zuviel Alkohol intus? "Shinya?", verlieh er seiner Verdutztheit flüsternd, kaum hörbar Worte und schüttelte ungläubig den Kopf, nachdem er sich über das soeben Gesagte klar wurde. Es war einfach nur absurd. Die gesamten letzten Stunden - oder waren es nur Minuten gewesen - er wusste es nicht und es war ihm auch egal - sollte er den jungen Drummer, den er schon so lange kannte, für eine Frau und ihn für so extrem anziehend gehalten haben? Das war unmöglich! So blöd konnte man doch gar nicht sein. Das ging doch nicht! Nein, er konnte sich doch nicht in einen Mann verlieben. Alles, nur das nicht... Mit diesen wirren Reflexionen, die durch seinen Kopf geisterten, hob er das kleinere Leichtgewicht, das sich noch immer nicht regte oder auch nur eine Andeutung von Bewusstsein - außer seinem flachen Atmen - zeigte, auf und trug ihn zu sich nach Hause. Allzu weit war das ja nicht mehr und hier liegen lassen konnte er ihn ja schlecht - das hätte mit ziemlicher Sicherheit böse Schlagzeilen gegeben...

Noch während er so über die Geschehnisse der letzten Stunden nachdachte, fielen ihm bleiern die Augenlider zu und er schlief selig an den Jüngeren gekuschelt ein - auch, wenn er sich seiner Gefühle bei weitem noch nicht im Klaren war - der, seitdem er hier in diesem Bett lag, friedlich zu schlummern schien. Jedenfalls ließen seine gleichmäßige Atmung und die entspannte Miene darauf schließen...
 


 

Übersetzung:

Shisshin - Ohnmacht

samui - kalt

Yume

gewidmet: Shion-chan und -mokona-
 

Vorsichtig schaute er sich um. Es war dunkel und die Nachtluft, die unerbittlich über die freie Haut seiner Oberarme streifte, ließ ihn erzittern. Für die vorherrschende Jahreszeit war es verdammt kalt hier und dazu kam auch noch die Tatsache, dass sich der junge Mann aus irgendeinem, ihm unbekannten Grund unwohl fühlte. Woher das kam, wusste er nicht genau, aber es schien ihm, als würde er beobachtet werden. Nur handelte es sich hierbei nicht um die Form von Beobachtung, an die er bereits gewöhnt war - die der Presse und der zahlreichen Fans seiner Band - sondern um eine, die nichts Gutes verhieß. Deshalb begann der Blonde auch zu laufen - nicht sonderlich schnell, aber eben auch nicht gerade langsam. Wäre er nämlich gerannt, so hätten seine "Zuschauer" oder was auch immer dieses Unbehagen in ihm auslöste, das ja schließlich ebenfalls mitbekommen und ihn möglicherweise sogar verfolgt. Zumal er ja alleine war!!! Und außerdem: Wer wusste denn schon, um was für kranke Hirne es sich hier handelte? Höchstwahrscheinlich verwechselten sie ihn zu allem Überfluss auch mal wieder mit einem Mädchen oder einen jungen Frau, rechneten sich womöglich noch Chancen auf ein kleines "Abenteuer" aus und hätten sie ihn dann in die Finger bekommen und herausgefunden, dass er in Wirklichkeit ein Mann war, hätte es keineswegs gut für ihn ausgesehen. Ihm waren diese Situationen bekannt, genau wie er mit den Reaktionen der meisten nur allzu gut vertraut war und schon die bloßen Erinnerungen daran trieben dem 25-jährigen eiskalte Schauer den Rücken hinunter... Noch während ihn seine schlanken Beine so durch die recht spärlich beleuchteten Seitenstraßen trugen - immer in Richtung seines Wohnhauses - wurde das flaue Gefühl in seiner Magengegend plötzlich von etwas wesentlich Stärkerem vertrieben, unterdrückt. Das Herz des 1,70m großen Japaners tat mit einem Mal so weh, zog sich zusammen - fast so, als hätte er mit ansehen müssen, wie jemand seines engsten Verwandten- oder Bekanntenkreises starb. Von außen allerdings konnte er keinerlei Ursachen erkennen, die zu diesem Zustand hätten führen können und selbst wenn es welche gegeben hätte, er konnte sie nicht ausmachen...

Egal, er wollte, musste heim. Dort hatte er immer noch genügend Zeit, sich über das Chaos, das in diesen Augenblicken in seinem Inneren wütete, den hübschen Kopf zu zerbrechen, Gedanken zu machen... Jetzt war sein physisches Wohlbefinden erst einmal wichtiger und dieses war zweifelsohne nicht gewährleistet, wenn ihn diese Typen oder was auch immer erwischten. Im Gegenteil, also zwang er sich, weiter durch die finsteren Straßen zu hasten - allzu weit war es ja nicht mehr...

Nach einiger Zeit kam er an der Stelle an, die er an diesem Weg am meisten hasste, diesen für Tokio typischen Fußgängertunneln, in denen man Platzangst bekommen konnte, wenn man nur hineinschaute. Er hasste diese Unterführungen. Sie machten ihm auf eine eigenartige, unheimliche Art und Weise klar, wie hilflos der Mensch als einzelnes Individuum doch war. Schon wenn er nur einen einzigen Fuß in einen dieser Gänge setzte, ergriff mit einem Mal ein unbeschreiblich mieses Beklommenheitsgefühl Besitz von ihm und er wollte nur noch eines: so schnell wie möglich ans andere Ende gelangen. Das Komische an der Sache war, dass er sonst nie an Klaustrophobie oder dergleichen litt - nur in diesen dämlichen Tunneln! Wieso? Tja, das war eine gute Frage. Wahrscheinlich hing es damit zusammen, dass man nur zwei Möglichkeiten hatte, aus diesen "Röhren" zu entkommen und dass man kaum freie Entscheidungsgewalt darüber hatte, wie man seinen Weg gehen wollte. Er war schließlich vorgegeben, begrenzt von stabilen Wänden an den Seiten und oben, wo sie den wunderschönen Himmel verdeckten... Darüber hinaus hatte dieser blöde Tunnel hier in seiner Mitte auch noch einen Knick, sodass man das, was sich am anderen Ende gerade so tat, nicht sehen konnte. War man also auf der Flucht, konnte es gut möglich sein, dass man seinen Verfolgern direkt in die Arme lief, wenn diese Schleichwege kannten, von denen man als Normalsterblicher nichts wusste. Genauso konnte man aber auch anderen Idioten oder Besoffenen oder Drogenabhängigen begegnen, die einen dann anpöbelten oder anderweitig belästigten... Resignierend schüttelte er den Kopf. Wenn jemand seine Gedanken in diesem Moment auch nur andeutungsweise hätte erahnen können, derjenige hätte ihn aufgrund von unbegründetem Verfolgungswahn in die nächste Anstalt eingeliefert. Das war ja schon nicht mehr normal. Seit wann war er denn so überängstlich?

Ohne weiter darüber nachzudenken, betrat er nun doch den Tunnel und lief so schnell er konnte hindurch - jedenfalls bis zu der 90°-Biegung... Weiter kam er nicht, denn das Bild, was sich ihm ab da bot, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das durfte einfach nicht der Realität entsprechen. Dort stand Die! Und ihm gegenüber eine junge, zierlich gebaute und äußerst attraktive Frau, deren Herkunft nicht eindeutig festzustellen war. Sie schaute ihn lächelnd an, er flüsterte etwas in ihr Ohr, daraufhin kuschelte sie sich an ihn... Das war zuviel! Der 25-jährige wendete geschockt seinen Blick ab. Es tat weh, das mit anzusehen - tat weh, genauso wie schon kurz zuvor, noch bevor er am Tunnel angelangt war... Seit wann hatte der durchgeknallte Gitarrist überhaupt eine Freundin? Er hatte doch nie etwas Derartiges verlauten lassen, beharrte immer strickt darauf, ein glücklicher Single zu sein und nun das... Da stand er mit irgend so einer dummen Ziege, sah ihr verliebt in die Augen und senkte schließlich seine wunderschön geformten Lippen auf die ihren... Wieso? Wieso sie? Wieso konnte nicht er an ihrer Stelle sein? Diese Fragen schossen dem Jüngeren plötzlich durch den Kopf, ließen ihn hart zu der Erkenntnis gelangen, die er schon seit Wochen zu unterdrücken versuchte, die ihm den Schlaf raubte. Er liebte den Älteren - trotz all seiner sinnlosen und fiesen Scherze, trotz der Tatsache, dass der Rothaarige sich so oft wie ein Kleinkind aufführte, ... - oder vielleicht gerade deswegen? Tränen zwangen sich in seine Augenwinkel und ohne großartig davon Notiz zu nehmen, setzten sich seine Füße plötzlich in Bewegung - zunächst ganz langsam stolperte er nach hinten, nur weg von diesem Szenario, dann fing er an zu rennen. Wieder in die Richtung, aus der er gekommen war. Einfach nur weg von diesem schrecklichen Bild, das sich in seine Zellen brannte wie ein heißes Eisen in die Haut und direkt in die Arme der Dunkelheit, die noch immer thronend über der Stadt hing. Völlig vergessen waren seine Observanten und die möglichen Gefahren, die von ihnen ausgingen. Sollten sie ihn doch kriegen - es war ihm egal - er wollte nicht mehr leben. Nicht, wenn er den Akustikgitarristen nicht für sich haben konnte, wenn ihn diese blöde Kuh bekam... So eilte er ziellos durch die Finsternis und als er schließlich kaum noch Luft bekam, sank er kraftlos an einer verdreckten Hauswand in sich zusammen, ließ der salzigen Flüssigkeit aus seinen Augen freien Lauf und wimmerte währenddessen immer nur einen einzelnen Namen: "Die..."
 

Übersetzung:

Yume - Traum

Shiawase

gewidmet: Shion-chan
 

"Nein... Die... bitte nicht... Die." Der Angesprochene schreckte von dem durchdringenden Wimmern des Jüngeren aus seinem leichten Schlaf hoch und sofort schossen Fragen durch seinen Kopf, die er sich in seinem gerade erst erworbenen oder besser aufgezwungenen Wachzustand kaum ausreichend erklären konnte... Was war hier los? Wieso weinte der Schlagzeuger denn und weshalb sprach er dabei unentwegt und dennoch nur bruchstückhaft seinen Namen? Vorsichtig rüttelte der ältere Rotschopf an dem noch immer Schluchzenden, in der Hoffnung, ihn munter zu bekommen und ihn somit aus den Fängen seines offensichtlichen Albtraumes zu befreien. Was ihn allerdings verwirrte, war die Tatsache, dass er in dieser Art von Traum augenscheinlich eine große Rolle zu spielen schien. Machte es dem Bandküken etwa so sehr zu schaffen, dass er ihn tagein tagaus foppte, ihn mit Kleinigkeiten ärgerte und aufzog? Das war doch nur Spaß und das Letzte, was er damit erreichen wollte, war, dass sich der Kleinere deshalb fertig machte. Ihn nur ein wenig aus der Reserve locken, ihn auf sich aufmerksam machen - das war alles, was er damit bewirken wollte. Aber so? "Shinya... Hey, wach auf! Es ist alles okay! Hier passiert dir nichts. Das verspreche ich dir..." Er schüttelte den 25-jährigen zunehmend heftiger und endlich zeigte es Wirkung. Langsam kam der junge Mann zu sich, allerdings schien er zunächst noch etwas orientierungslos zu sein: "Was?... Wo bin ich?", sprach er teils unbegreifend, teils verdattert. "Bei mir! Und ehe du fragst, weshalb... Du bist zusammengebrochen und ich hab dich gefunden!", folgte die Erwiderung prompt auf dem Fuße. Shinya nickte teilnahmslos und nach einigen Augenblicken schien er sich zu erinnern, denn plötzlich schweifte sein Blick ins Leere und er blieb völlig regungslos, während der Gitarrist seine Augen von einem Moment auf den anderen nicht mehr von seinem Gegenüber lösen konnte. Es war wie schon einmal in dieser Nacht, als er den Drummer fälschlicherweise für eine Frau gehalten hatte und ihn am Strand im fahlen Licht des Mondscheins die ganze Zeit über beobachtete. Und auch diesmal blitzte es in ihm auf, dass er noch nie etwas so Hübsches gesehen hatte. Diese langen, blonden Haare, die sanft um die schmalen Schultern und das makellose Gesicht des Kleineren spielten, der verträumte Blick aus diesen wundervollen, hellen Augen, die schneeige, beinahe schon weiße und gerade jetzt tränennasse Haut, die vollen, geschwungenen Lippen... Alles, einfach alles an ihm war wunderschön, perfekt, brachte sein Herz zum Rasen... So vergingen sekundenlange Ewigkeiten, in denen jeder der beiden seinen eigenen Gedanken nachhing, bis Dies Hand mit einem Mal, ohne bewusstes Zutun des Größeren zögernd ihren Weg zur noch immer von Tränen glitzernden Wange des Blonden fand und durch unendlich sanfte Berührungen die salzigen Rinnsale mit dem Daumen wegwischte, während sein Blick noch immer an dem jüngeren Musiker haftete. Der schaute Die nun mit einer Mischung aus Angst und Nichtverstehen an. Angst deshalb, da er nicht wusste, wie er auf diese Handlung reagieren sollte und Nichtverstehen, da ihm die Bilder seines Albs noch immer lebendig im Kopfe herumschwirrten. Er wusste es nicht recht einzuordnen. War es nun Realität gewesen, was er gesehen hatte oder reine Fiktion? Hatte der Ältere eine Freundin oder nicht? Hatte er ihn womöglich gestört? War der Gitarrist ihm nachgerannt? Seine Denkvorgänge überschlugen sich regelrecht, doch letztendlich endeten sie alle im selben Ergebnis: Seine Erinnerung reichte nur noch bis zu der Stelle, an der er kraftlos in der kleinen, kalten Seitenstraße in sich zusammensank. Ab da hatte er einen Filmriss... Stockend brachte er einziges Wort zustande: "Wo?" Allerdings schien der Rothaarige es nicht einmal mitbekommen zu haben, denn seine Finger ruhten noch immer auf der sich mittlerweile rötendenden Wange Shinyas, streichelten ihn zart und auch der verträumte Ausdruck seiner dunklen Augen ließ nicht darauf schließen, dass der Ältere die ihm gestellte Frage beantworten würde. Leise seufzend wollte der Drummer gerade die Hand des 1,79m-großen Japaners von seinem Gesicht wegschieben, als der plötzlich immer näher kam, den Blick des Blonden mit seinem eigenen fesselte und ihm schließlich den weichen, wohlgeformten Mund aufpresste, ohne sich darum zu scheren, was der Andere dazu sagte... Zunächst waren Shinyas Augen vom Schock geweitet, doch schon nach wenigen Momenten flatterten seine Lider zu und er gab sich dem immer inniger werdenden Kuss vollständig hin. Federartig berührte die fremde Zungenspitze bereits nach kurzer Zeit seine Lippen, spaltete sie und tauchte schließlich allmählich in seine Mundhöhle ein, erkundete sie. Dann spürte er, wie sie zaghaft die eigene Zunge anstupste, diese reagierte und sie sich in einem feurigen Spiel verloren, welches urplötzlich ein jähes Ende fand... "Oh mein Gott, Shinya! Das... tut mir leid... es tut mir so unendlich... leid. Ich wollte das nicht... Es kam einfach so über mich. Ich hab... die Kontrolle verloren. Es... tut mir leid." Beschämt stammelte der Größere von beiden diese Entschuldigungen vor sich hin, versuchte dem wütenden Blick des Anderen auszuweichen, doch als er mit einem Mal einen schmalen Finger unter seinem Kinn spürte, der seinen Kopf sachte nach oben dirigierte und dann schließlich in ein lächelndes Augenpaar sah, war er vollkommen verwirrt. Wieso schrie Shinya ihn nicht an? Wieso war da diese Wärme in seinen Augen? Und wieso... Weiter kam er nicht, denn nun war es an dem Jüngeren mit seinem ruhigen, gleichmäßigen Atem die Wange des Akustikgitarristen zu streifen und seine Lippen auf die des Rotschopfes zu legen... Erneut versanken sie in innigen Liebkosungen, erforschten sich, schmeckten und kosteten einander, bis sie den Kuss diesmal zwar im Einklang, aber dennoch widerwillig beendeten, da ihnen die Luft zu knapp wurde... Unmittelbar danach tuchte Hell- in Dunkelbraun, nicht willig, sich voneinander zu lösen und das einzige, was zählte, waren sie beide. Nichts von außen konnte sie noch stören oder das Band, was sie jetzt zusammenhielt, noch trennen... Beinahe nichts, denn plötzlich wurde Shinyas beseelter Blick wieder ernst, traurig und er stotterte schon beinahe die Worte, die ihm auf der Seele brannten: "Die, hast du eine Freundin?" Der Gefragte konnte es nicht fassen. Was wollte er da gerade von ihm wissen? Ob er eine Freundin hatte? Und das obwohl sie bis eben noch in heißen Zärtlichkeiten gefangen waren? Aber die Frage klang so verzweifelt ehrlich, dass er gar nicht anders konnte, als den Schmächtigeren milde in eine Umarmung zu ziehen, dann sanft an dessen Ohrläppchen zu knabbern und schließlich leise, wie ein Windhauch zu flüstern: "Kleiner Baka, du hast es echt drauf, den romantischsten Augenblick zu zerstören! Nein, ich habe keine Freundin und...", er hielt kurz inne, ehe er weitersprach: "Aishiteru!" Dann wanderten seine Lippen ein weiteres Mal zu denen des Anderen...
 


 

Übersetzung:

Shiawase - Glück (im Sinne von Gefühl)

Baka - Trottel

Yoake

gewidmet: Shion-chan, -mokona-, ChichiU, To_Kyoto
 

Vogelzwitschern und das wohlige Empfinden von etwas, das seinen bloßen Oberkörper kitzelte, sowie der angenehm vermischte Duft aus Regen und einem einmaligen Aroma begrüßten ihn, als er mit den ersten Sonnenstrahlen - welche die Skyline der Stadt und Landschaft blutrot ummalten, sie küssten, und sich in den Tausenden und Abertausenden von Tropfen, die der Regen der letzten Nacht zurückgelassen hatte, brachen - erwachte. Verschlafen blinzelte er sich die Müdigkeit aus den Augen, wollte sich aufrichten, doch etwas Schweres auf seiner Brust hinderte ihn an diesem Vorhaben, drückte ihn zurück in die Kissen. Als er an sich nach unten schaute, um seiner Verwirrung Abhilfe zu verschaffen, wurde sein Blick sofort sanft! Der friedliche Gesichtsausdruck des Anderen war auch im fahlen Licht des Morgengrauens auszumachen und stimmte ihn unendlich glücklich, doch mit einem Mal kehrten die Erinnerungen an die vergangenen Stunden zurück, zogen alles in ihm zusammen, ließen ihn sich innerlich verkrampfen. Hatte er richtig gehandelt? War seine Entscheidung nicht zu übereilt gewesen? Er wusste es nicht - das einzige, worüber er sich im Klaren war, war die Tatsache, dass sein Herz wild, fast tobend gegen seinen Brustkorb hämmerte, ihn von innen heraus zu zerreißen drohte, genauso wie noch wenige Stunden zuvor...

Die Küsse zwischen ihnen wurden von Mal zu Mal brennender, leidenschaftlicher und schon bald darauf gingen sie immer weiter. Dennoch schwirrten diese unzählbar vielen Fragen und Ungewissheiten durch seinen Kopf. Er wusste nicht mehr, was er noch glauben sollte. Waren seine Gefühle wirklich echt? Oder hatte er sich da einfach nur etwas eingeredet? Wollte er das wirklich? Und wenn ja, so schnell? War es das wirklich wert? Seine Karriere, sein bisheriges Leben zu gefährden, umzustellen? Seine Gedankenflut erstarb, als der Blonde - sein Engel - die Lippen auf die nackte Haut seiner Halsbeuge senkte, zu saugen begann und ihm so ein zaghaftes Stöhnen entlockte. Es war ungewohnt, dennoch wunderschön. So anders eben... Aber es war so verdammt falsch! Das ging doch nicht. Wieso machten ihn diese Lippen, die mittlerweile seicht über seine Bauchdecke flogen und scheinbar keinen Zentimeter der samtweichen Haut ausließen, und der heiße Atem, der ihn sachte streifte, nur so wahnsinnig verrückt? Wieso prickelte es überall? Und weshalb schien sein Herz stillzustehen und noch im selben Moment so schnell gegen seine Brust zu schlagen, wie nie zuvor, so sehr, dass es drohte seinen Brustkorb zu sprengen? War dies das Gefühl wahrer, tiefster, innigster Liebe? Das Gefühl, von dem es sich so viele wünschten, es wenigstens einmal in ihrem Dasein spüren zu dürfen? Wenn ja, wollte er das nicht. Es tat weh! Das alles tat weh. Er war nicht gut genug für den Kleineren, hätte ihn früher oder später nur verletzt, war nicht annährend dazu bereit, es öffentlich zu machen, da er sich selbst erst einmal darüber klar werden musste. Selbst dann, wenn er... wenn er... Sicherlich, er hatte gesagt, dass er ihn liebte, aber das waren nur Worte. Worte wie so viele andere auch. Mit ihnen konnte man lügen, die Wahrheit verschleiern, verschönern oder verschlimmern! Es waren einfach nur Worte gewesen - und sie waren wahr! So wahr, wie noch etwas in seinem Leben... Dies war der letzte klare Gedanke, den er noch fassen konnte, bevor sein Verstand sich ausschaltete und die beiden sich einander völlig hingaben, in ihre eigene kleine Welt eintauchten...

Langsam, fast bedächtig tangierten seine Fingerkuppen die samtene Haut des Blonden, fuhren behutsam die Konturen des Drummers nach, während er begierig den Duft inhalierte, der ihn wenige Stunden zuvor noch eingehüllt hatte. So falsch konnte sein Handeln gar nicht gewesen sein und auch wenn er noch nicht sicher war, was auf sie zukommen würde, er würde zu seinen Gefühlen stehen, schließlich hatte sein kleiner, schlafender Engel das - und nichts anderes - verdient...
 

Owari
 


 

Übersetzung:

Yoake - Morgendämmerung/ Tagesanbruch

Owari - Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (49)
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Von: abgemeldet
2008-05-26T12:28:18+00:00 26.05.2008 14:28
Das war so wunderschön...
*Gänsehaut habz*
Ich liebe dieses Ende, das verleiht deiner FF irgendwie etwas ganz besonderes. Damit ist sie nicht übermäßig lang, hat irgendwie noch ein offenes Ende. Und trotzdem ist man traurig, dass sie vorbei ist, wenn man nicht komplett logisch nachdenkt...
*seufz*
Shinya und Die sind wirklich kawaii und mit den beiden schreibst du echt tolle Sachen, anders kann man das nicht sagen. Ich kenne nicht viele, die so einen schönen, gefühlvollen Schreibstil haben wie du, daher musst du eindeutig neue Sachen schreiben und mir vielleicht, wenn dir das nicht zu viel Arbeit macht, kannst du dann auch Bescheid sagen?
*lieb schau*
*dich flausch*
Wie gesagt, einfach super, mach weiter so^^
lg anael-hime
Von:  oelfe
2006-04-27T03:58:52+00:00 27.04.2006 05:58
Toll! *schnief* Ach das war sooooooo niedlich. Aber das war viel zu kurz... ich koennte ewig weiterlesen.
Von: abgemeldet
2006-03-17T14:50:11+00:00 17.03.2006 15:50
wie süss *schwärm*
total niedlich die ff^^
Von:  whiskers
2005-08-15T16:40:38+00:00 15.08.2005 18:40
Seufz, schon zu Ende?
Wirklich wunderschön... *.*
JiskA
Von: abgemeldet
2005-06-26T07:05:10+00:00 26.06.2005 09:05
unglaublich süße ff!
sehr gewählt ausgedrückt und wunderschön beschrieben! schaaaade, das es zu ende ist ..einsame spitze!!
Von: abgemeldet
2005-06-15T00:23:52+00:00 15.06.2005 02:23
Eine unglaublich wunderschöne Ff...
Selten dass mich eine so sehr Tangiert wie diese hier...
Dazu ist dein Schreibstil ist einmalig spitze...
Respekt... ich fand es schlcihtweg genial...
Weiter so!
Von: abgemeldet
2005-06-01T17:16:41+00:00 01.06.2005 19:16
Wow....mich hat schon lange keine FF mehr so in den Bann gerissen, aber deine hats tatsächlich geschafft ^^
Du hast echt nen tollen Schreibstil, wenn man das liest kribbelt gleich alles in einem xD
Die Kussszenen sind zwar einfach, aber wunderschön **
Ich find die FF echt voll lieb, und Die und Shin echt total kawaii ^-^
Von: abgemeldet
2005-05-25T17:17:46+00:00 25.05.2005 19:17
*sprachlos begeistert is*
boooah..wow.. sooo sweeet
*ganich einkrieg* wie kriegst dat nur hin??? *staun*
des is soo waiii *sich wiedahol*
*snüff* nur leida scho zuende.. *snüffsnüff*
nyau
>>> des desu
Von: abgemeldet
2005-04-13T21:06:21+00:00 13.04.2005 23:06
mo... wow.. ich mag deine ausdrucksweise!
Du hast die story wirklich toll geschrieben, ohne dich zu wiederholen und du hast aus etwas kleinen so viel reingesteckt das es extrem interessant war und sehr gut klang! also ich konnte mich ned davon trennen die story ned zu ende zu lesen ^^'
du hast weder die namen oder wörter in jedem satzt wiederholt das war toll.. das machen ja leider viele mit dem, "Die sagte:" "Die wollte" und bla.. weiß ja wat ich mein..
*nod*
Von:  myoujou-chan
2005-01-30T21:04:51+00:00 30.01.2005 22:04
Die Story gefällt mir total gut! So romantisch und einfach wunderschön geschrieben!
Mach weiterso!
Will noch ganz viel von dir lesen!


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