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Kishibo Wunschträume

von Kaya-Sozosha und Sorina
von

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Rettet Aikyo

Schlürfend aß Naruto die letzten Nudeln aus seiner Schüssel und trankt die übrig gebliebene Suppe. Mit einem klonk stellte er die Schüssel zurück auf den Tresen und wischte sich über den Mund während Yurei ihn mal wieder mit einem Tadelndem Blick ansah. „Ich kann echt nicht verstehen warum Oma Tsunade uns immer so leichte Missionen gibt. Ich will endlich wieder eine schwierige Mission!“

„Du solltest dich nicht darüber beschweren. Jede Mission ist wichtig für das Dorf.“ Aikyo sprach wie immer, wenn sie mit Naruto redete, sehr ruhig. Sie wurde nur etwas lauter, wenn er mal nicht in ihrer Nähe war oder jemand sie echt nervte, obwohl sie inzwischen gegen so etwas immun war. „Ai-chan hat recht! Hör auf so rum zu jammern. Wir müssen uns auf die nächste Mission vorbereiten.“ Langsam trank Yurei den Rest ihrer Suppe und achtete nicht auf den Blick ihrer besten Freundin. Es geschah selten, dass sie beide einer Meinung waren.

„Aber Aikyo-chan, wie soll ich denn ein besserer Ninja werden, wenn ich immer nur so langweilige Missionen machen soll?“ Yurei verdrehte die Augen.„Oh nein, jetzt fängt er gleich wieder mit seiner „Ich werde schließlich mal Hokage“ Rede an.“ Aikyo bedachte ihre Freundin mit einem finsteren Blick und legte Naruto, um ihn zu besänftigen, eine Hand auf den Arm. „Aber Naruto-kun, du bist doch sowieso schon einer der Stärksten Shinobi! Außerdem brauchst du doch auch noch einige andere Fähigkeiten um ein guter Hokage werden zu können. Du musst auch mal langweilige Dinge tun können.“

„Spar dir das doch, Ai-chan. Er wird es sowieso nicht lernen.“ Unter dem bösen Blick Narutos stand Yurei auf. Doch bevor er etwas erwidern konnte sagte Aikyo: „Lass ihn doch endlich mal in ruhe Yurei-chan.“

„Jetzt beruhigt euch mal wieder. Streiten bringt euch auch nicht weiter“, sprach Kakashi. „Ja genau, außerdem sollten wir den Tag für etwas sinnvolleres verwenden“, stimmte Aikyo zu. „Hey wollen wir noch trainieren gehen Aikyo-chan?“ Breit grinste Naruto sie an.

„Klar“, lächelte Aikyo. „Ok, dann werd ich mal Shikamaru-kun suchen und ihn daran erinnern das er mir noch eine Trainingsrunde schuldet. Wir sehen uns dann später du Hokage der 6ten Generation.“ Mit einem Grinsen im Gesicht und einem kurzen Winken verließ Yurei die Beiden. Aikyo schüttelte den Kopf und blickte zu Naruto. Dieser sah sich um und bemerkte überrascht das Sensei Kakashi verschwunden war. „Na toll er haut ab ohne vorher zu bezahlen. Das wird er noch zurück kriegen!“, sagte Aikyo und zahlte Kakashis Portion mit. Während sie Ichiraku verließen, sagte Naruto: „Typisch Kakashi-sensei.“ Sie liefen zusammen durch Konoha, denn so war es Aikyo am liebsten. Nur sie und Naruto. Schon lange war sie in ihn verliebt, doch er ahnte nichts davon. Für ihn war sie nur die beste Freundin. Bald kamen sie am Trainingsplatz an.

Sie nahmen etwas Abstand von einander. „Also bist du bereit?“, stachelte Aikyo Naruto an. Seine Antwort war eine Beschwörung von 10 Kage Bunshin. Alle 10 stürmten auf sie zu. Einen nach dem anderen besiegte sie mit schnellem Taijutsu. Naruto beschwörte weitere 10 Kage Bunshin und griff zusammen mit ihnen an. Wieder kämpfte sich Aikyo durch die Doppelgänger. Dabei vergaß sie auf den echten Naruto zu achten.

Als sie die zehn Doppelgänger besiegt hatte schaute sie sich blitzschnell nach Naruto um, doch sie sah ihn nicht. Fast war es zu spät als sie bemerkte, dass er in die Höhe gesprungen war und sich über ihr befand. Mit einem Hechtsprung und anschließendem Salto wich sie ihm, gerade noch rechtzeitig aus.

„Gar nicht schlecht“, lachte Naruto. „Ich kann nicht fassen, dass du mich mit den Doppelgängern ausgetrickst hast Naruto-kun“, meckerte Aikyo. Naruto war darüber sichtlich erfreut. „Na warte, das werde ich dir heimzahlen“, grinste Aikyo, zückte einen Kunai und rannte direkt auf Naruto zu. Naruto machte sich, ebenfalls bewaffnet mit einem Kunai, bereit sie abzuwehren .Mit einem klirren schlugen die Kunai aufeinander. Mit ein paar Faustschlägen und Tritten heizte sie ihm ein, doch sicher wehrte er sie ab. Aikyo war mitten in einer Drehung als sie mit voller Geschwindigkeit umknickte und gegen den überraschten Naruto knallte.

Beide flogen zu Boden. Aikyo landete auf Naruto. Beide schnappten erst einmal nach Luft. Plötzlich wurde Aikyo klar, dass sie auf Naruto lag und rollte sich panisch von ihm herunter. Schnell setzte sie sich auf. Er ebenfalls.

„Tut mir echt leid. Habe ich dir wehgetan?“, stammelte sie. „Keine Sorge alles in Ordnung“, grinste er. Plötzlich verblasste sein Grinsen. „Habe ich dich verletzt?“, fragte er besorgt und rückte näher an sie heran. „Was meinst du?“, fragte Aikyo verwirrt. Mit einer Hand griff er nach Aikyos Gesicht. Sein Gesicht kam ihrem immer näher.
 


 

In der Zwischenzeit ging Yurei mit gedankenverlorenen Schritten durch Konoha und war auf der Suche nach Shikamaru. Sie hatte sich immer noch nicht an das Dorf und die Bewohner gewöhnt schließlich war sie in einem Wald, fern jeglicher Zivilisation groß geworden. Ihre Gedanken wanderten zu Ai und Naruto und sie hoffte dass ihre schlechte Laune vorhin nicht allzu viel Schaden angerichtet hatte.

Plötzlich wurde sie von einer lauten Stimme aus ihren Gedanken gerissen. Einige Schritte weiter standen Shikamaru, Choji und Ino und so wie es sich anhörte regte sich Ino mal wieder über irgendetwas auf. In Yureis Augen war Ino eine durchschnittliche Kunoichi und eine nervige blöde Ziege, aber diese Meinung behielt sie lieber für sich. Außer gegenüber Ai. „Hey Shikamaru-kun!“ wie blöde winkend rannte Yurei auf ihn zu und als er ihre Stimme hörte flüsterte er leise zu Choji: „Och nö, nicht die schon wieder. Ich verdrück mich hier.“ Schnell wollte Shikamaru um die Ecke verschwinden, weil er genau wusste was ihn erwartete, wenn er stehen blieb. Doch er hatte vergessen, dass er es mit einer Kunoichi zu tun hatte und nicht nur mit irgendeiner. Noch bevor er auch nur einen Schritt machen konnte stand sie schon mit einem fetten Grinsen im Gesicht vor ihm.

„Du wolltest doch wohl nicht etwa abhauen, oder?“ Schmerzhaft stieß sie Shikamaru ihren Zeigefinger in die Brust. Statt einer Antwort brummelte er nur irgendwas von wegen “er müsse noch etwas wichtiges erledigen“und versuchte erneut sich zu verdrücken. Aber so schnell ließ sich Yurei nicht abwimmeln und baute sich vor ihm auf. „Du hast mir doch versprochen dass wir mit dem Training weitermachen wenn ich wieder da bin! Oder hast du das vielleicht vergessen?“ Hinter ihr lachten Ino und Choji über die Szene. „Nein hab ich nicht. Aber jedesmal wenn ich mit dir Trainiere artet das Ganze aus und das ist echt nervig.“ Mit schiefgelegtem Kopf sah sie ihn an und Shikamaru sah mit erstaunen so etwas wie Traurigkeit in ihren Augen.

Er hatte noch nie etwas Derartiges bei ihr gesehen, da sie eher ein Mensch war der seine Gefühle für sich behielt. „Wenn es dich so sehr nervt hättest du das nur mal sagen müssen. Dann hätte ich dich schon längst in Ruhe gelassen.“ Sie ließ die Schultern hängen und mit einem letzten traurigen Blick drehte sie sich um und ging die Straße zurück. Mit einem Seufzer lief Shikamaru ihr nach und hielt sie an der Schulter zurück. „So war das doch gar nicht gemeint.“ Als sich Yurei immer noch nicht wieder umdrehte versuchte er es mit einem versöhnlicheren Ton. „Ich trainiere gerne mit dir, aber manchmal wirst du einfach zu übereifrig. Wenn du immer noch trainieren willst, dann können wir das gerne machen.“ Shikamaru lächelte doch sein Lächeln verblasste sehr schnell wieder als sich Yurei mit einem Schwung umdrehte und er ihr triumphierendes Grinsen sah. „Klar will ich noch trainieren!“ Überschwänglich zog sie ihn mit sich zu ihrem Lieblingsplatz.

Shikamaru wurde klar, dass er mal wieder auf sie reingefallen war. Immer wieder schaffte Yurei es ihn mit ihren Schauspielkünsten reinzulegen. Aber jetzt wo er schon mal da war konnte er ja auch das Training mit ihr durchziehen und er hoffte, dass es diesmal nicht wieder so schmerzhaft für ihn enden würde.

Yurei hatte sich einige Meter von ihm entfernt aufgestellt und beobachtete den jungen Chunin. Schon wenige Tage nachdem sie nach Konoha gekommen war hatte sie ihn kennen gelernt und sich sofort in ihn verliebt. Seitdem war Yurei ihm überall hin gefolgt und hatte ihn solange genervt bis er endlich damit einverstanden war mit ihr zu trainieren. Zwar war sie sich nicht sicher ob Shikamaru es wirklich nur tat damit sie ihn in Ruhe ließ, aber im Grunde war Yurei das auch egal, denn sie würde einen Weg finden ihm zu zeigen, dass sie auch eine gute Seite hatte.

Mit einer schnellen Bewegung zog sie das Katana aus der Halterung auf ihrem Rücken und rief zu ihm rüber: „Bist du wirklich sicher das du mit mir trainieren willst?“

„Naja, versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen, oder? Aber sei bitte etwas vorsichtiger diesmal.“ Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte rannte Yurei auf ihn zu und mit einem letzten Seufzer gab er sich seinem Schicksal hin.
 


 


 

„Naruto-kun was hast du vor?“Aikyo war inzwischen knallrot angelaufen. „Es tut mir leid, als wir gestürzt sind habe ich dich mit meinem Kunai verletzt“, sagte Naruto und zog seine Hand zurück an der nun etwas Blut klebte.

Aus ihrem unsicheren Gesichtsausdruck wurde ein verwirrter. Mit der rechten Hand griff sie sich an die Wange. „Oh das habe ich gar nicht bemerkt.“

„Ich hoffe die Wunde ist nicht tief“, sprach Naruto besorgt. „Ach nein. Keine Sorge Naruto-kun ist nur ein Kratzer“, lachte Aikyo. Dieser schien sichtlich beruhigt und begann ebenfalls zu lachen. „Wir sollten weiter trainieren“, grinste er und stand auf. Darüber war Aikyo irgendwie traurig. Sie hatte es sehr schön gefunden einfach so neben ihm zu sitzen.

Langsam stand auch sie vom Boden auf.

„Aber dieses Mal werde ich standfester sein“, scherzte Aikyo. Naruto lachte erneut und nahm dann wieder eine Kampfpose ein. „Ich muss schon zugeben, er sieht wirklich ziemlich gut aus“, dachte Aikyo. So oft hatte sie das nun schon gedacht, aber nie hatte sie den Mut gehabt es ihm zu sagen. Schon als sie ihn das erste Mal gesehen hatte war sie in seinen blauen Augen beinahe versunken.

Auch sie nahm wieder eine Kampfhaltung ein. Gerade wollte sie einen Angriff starten, als eine bekannte Stimme hinter ihr sie unterbrach. „Hey Naruto-kun!“ Es war Sakura. Sofort ließ Naruto alles stehen und liegen und lief auf sie zu. „Hey Sakura-chan was gibt’s denn?“ Aikyo verdrehte die Augen. „Typisch kaum taucht sie auf der Bildfläche auf, bin ich Schnee von gestern“, dachte sie beleidigt.

Eigentlich waren Aikyo und Sakura ebenfalls Freundinnen, doch Aikyo hatte die Angewohnheit entwickelt, jedes Mal wenn Naruto Sakura mehr Aufmerksamkeit schenkte als ihr, eine innere Abneigung gegen sie zu entwickeln.

Man hätte es auch Eifersucht nennen können, aber dass würde Aikyo niemals zugeben. „Tut mir leid wenn ich störe, aber ich dachte ich erzähle dir, dass Gaara-kun in Konoha ist.“

Naruto wurde aufgeregt. „Was Gaara-kun ist hier? Das ist ja klasse!“, schrie er aus.

Auch Aikyo freute sich. Gaara war ein guter Freund von ihr, doch seit er Kazekage war, hatte er Konoha nicht besuchen können.

„Wie kommt es, dass er hier ist?“, fragte Aikyo. „Ich bin mir nicht sicher, aber wenn er Persönlich kommt muss es sehr wichtig sein“, schlussfolgerte Sakura.

„Ja da hast du sicher Recht Sakura-chan“, pflichtete ihr Naruto bei. Da war es schon wieder. Dieses Gefühl in Aikyos Bauch. „Tolle Schlussfolgerung, darauf wäre ich auch gekommen“, dachte sie beleidigt.

„Wollen wir ihn nicht begrüßen?“, fragte Sakura. „Na aber sicher“, brüllte Naruto überschwänglich aus. Auch Aikyo wollte Gaara gerne begrüßen, doch das Gefühl in ihrer Magengegend verbot ihr mit den Beiden zu gehen. „Geht ihr Beide nur“, begann sie. „Mir ist eingefallen, dass ich noch was Dringendes erledigen muss, aber grüßt ihn ganz lieb von mir.“ Bei diesen Worten lächelte Aikyo und hasste sich innerlich selbst dafür. „Bist du sicher, dass du nicht mitkommen willst Aikyo-chan? Das ist schade“, sagte Naruto und zog mit Sakura ab. Zurück blieb Aikyo, die sich, nachdem sie Narutos ernst gemeintes Bedauern gehört hatte, noch mehr hasste. „Ganz toll gemacht Aikyo“, nuschelte sie leise und begab sich auf den Weg zurück nach Konoha.
 


 


 

Yurei spürte wie etwas von ihrem Körper besitz ergriff. Sie konnte nichts dagegen tun, als ihr Körper in eine hockende Haltung gezogen wurde.

Shikamaru hatte es also geschafft und sie mit seinem Jutsu überrascht. Wo er war konnte sie nicht sehen, da er im laufe des Kampfs zwischen den Bäumen verschwunden war. Doch jetzt trat er wieder zwischen ihnen hindurch auf sie zu während sich Yurei weiter auf ihn zu bewegte. Er hatte ein triumphierendes Lächeln auf dem Gesicht und sie ahnte bereits, dass er sich jetzt dafür rächen würde dass sie ihn letztes Mal so hart angegangen war.

Gerade als er seine Hand hob und einen Angriff vorbereiten wollte, kam Ino auf den Platz gerannt. „Shikamaru du sollst zu Tsunade kommen, sie muss irgendwas mit dir klären.“ Shikamaru ließ den Kopf hängen und ließ wieder einmal einen genervten Seufzer hören. „Geht klar, ich komme sofort.“

Er löste das Jutsu und Yurei war wieder frei. „Wollen wir weiter trainieren wenn Tsunade mit dir fertig ist?“ Shikamaru dachte einen Moment darüber nach. Zu seinem eigenen Erstaunen musste er zugeben, dass das Training richtig Spaß gemacht hatte. Yurei war gar nicht so nervig wie er immer gedacht hatte, aber daran war sie schließlich selber schuld. „Ich denke nicht, dass das so schnell gehen wird also lass uns wann anders weitermachen, ok?“ Als Antwort nickte Yurei nur kurz und blickte Ino und Shikamaru hinterher und wieder einmal machte sich ein komisches Gefühl in ihr breit.

Auch wenn sie wusste dass die Beiden nur Teamkameraden waren und Shikamaru Ino meist auch sehr nervig fand, wollte sie nicht dass die Beiden alleine waren. Sie würde alles dafür geben um im seinem Team und immer in seiner Nähe sein zu können. Aber ihr war klar, dass erst ein Wunder geschehen musste damit er sie aufnehmen würde. Traurig seufzte sie auf und machte sich langsam wieder auf den Weg ins Dorf zurück. Sie wusste, dass es noch einige Zeit dauern würde bis die Ninjas aus Konoha ihr wirklich vertrauten. Ihre Freundschaft zu Ai hatte schon sehr geholfen, doch würde es noch eine Menge Zeit und Arbeit kosten bis auch die anderen ihr gegenüber nicht mehr so feindselig sein würden. Während sie langsam zu ihrer Wohnung ging versuchte sie die Blicke der Menschen zu ignorieren. Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt aber es war trotzdem echt nervig.
 


 

Ein wenig verloren lief Aikyo durch die Straßen ihres geliebten Dorfes. Sie war sich sicher in diesem schönen Dorf ihr zu Hause gefunden zu haben. 5 Jahre lebte sie nun schon hier. Sie hatte hart an sich gearbeitet und war so zu einer starken Kunoichi geworden.

Besonders beliebt war sie allerdings nicht, weil sie so prima kämpfen konnte sondern, weil sie ein offenes Ohr für jeden hatte. Doch was machte das Ohr Konohas, wenn es selbst mal einen zum reden brauchte? Ganz einfach es ging zu Kakashi Hatake.

Aikyo war auf dem Weg zu ihm. Einerseits, weil sie gerne mit ihm reden wollte, andererseits, weil er ihr das Geld für eine Nudelsuppe schuldete. Ja, Aikyo konnte unwahrscheinlich nachtragend sein. Sie bog in die Straße ein in der Kakashi wohnte. Sie war schon beinahe an dem Haus angekommen in dem er wohnte, als sie hinter sich eine bekannte Stimme hörte. „Hey Ai-chan, wolltest du nicht mit Naruto-kun trainieren?“ Es war Yurei. „Hey Yurei-chan. Ach naja, wir haben für heute Schluss gemacht. Aber sag mal, wolltest du nicht mit Shikamaru-kun trainieren?“ Yurei sah ein wenig bedröppelt aus. „Tsunade hat nach ihm gerufen, darum mussten wir aufhören.“

Im nächsten Moment begann sie breit zu grinsen. „Naja, eigentlich war das ja meine Rettung, er hatte mich grad mit seinem Jutsu erwischt.“ Aikyo lachte, dann seufzte sie. „Was ist los?“, fragte Yurei. „Ach naja. Gaara-kun ist in Konoha…“ „Hey das ist doch toll, oder? Ich dachte ihr wärt gute Freunde?“, unterbrach Yurei sie. „Ich freu mich ja auch riesig dass er da ist…“ „Aber?“, unterbrach Yurei sie erneut. „Wir waren mitten im Training als Sakura-chan vorbei kam um es uns zu erzählen.“ Aikyo brauchte gar nicht mehr weiter zu sprechen. „Alles klar. Naruto-kun hat dich stehen lassen und ist mit ihr abgezogen. So eine Bàka!“Yurei begann sich mächtig aufzuregen. „Nein, nein so war das nicht“, beruhigte Aikyo ihre Freundin. „Sakura-chan hat gefragt, ob wir Gaara-kun nicht zusammen begrüßen wollen, doch ich wollte nicht mitgehen.“ Yurei war verwirrt. „Wieso nicht?“ „Ach Yurei-chan. Schau dir Sakura-chan doch nur mal an. Sie ist viel hübscher und klüger als ich. Mal ganz davon abgesehen ist Naruto-kun schon so lange in sie verliebt… na so lange kenne ich ihn nicht mal.“

Yurei verdrehte die Augen. „Weißt du was Ai-chan? Du hast recht. Nicht Naruto-kun ist ein Idiot. Du bist einer.“ Mit diesen Worten machte sich Yurei wieder auf den Weg und ließ ihre Freundin stehen. Aikyo stand noch einen Moment wie ein begossener Pudel da. „Verdammt!“, fluchte sie leise. Sie hasste es wenn Yurei mal wieder Recht hatte.
 


 

Yurei war vor ihrer Wohnung angekommen und hoffte das ihre Worte nicht zu hart gewesen waren. Sie hatte Ai sehr lieb aber manchmal benahm sie sich einfach nur idiotisch, besonders wenn es um Naruto ging. Aber vielleicht schaffte sie es durch solche Kommentare Ai endlich mal dazu zu bringen Naruto ihre Gefühle zu gestehen. So gedankenverloren brauchte Yurei einige Versuche um den Schlüssel in das Schloss zu bekommen.

Als sie in die Wohnung trat empfing sie eine angenehme Kühle. Sie hatte wie immer alle Fenster verdunkelt um die Wärme draußen zu lassen. Schnell zog sie sich aus und ging unter die Dusche. Das Wasser lief an ihrem Körper hinunter, nahm den Dreck der letzten Mission und den Kämpfen mit sich. Nachdem sie fertig geduscht hatte machte sich Yurei etwas zu Essen. Ohne großen Hunger fing sie an zu essen und als sie fertig war machte sie eines der Fenster auf und setzte sich auf die breite Fensterbank.

Sie fing an die Wolken zu beobachten. Früher hatte sie so etwas nie getan doch aus irgendeinem Grund hatte sie vor kurzem damit angefangen. Yurei merkte nicht wie ihr auf einmal die Augen zufielen. Plötzlich befand sie sich in einem Meer aus Blut. Auf einmal verschwand das ganze Blut und ihre Eltern standen vor ihr. Sie unterhielten sich und ihre Mutter lachte laut auf. Sie beugte sich über Yurei und lachte nur noch freudiger, doch plötzlich verblasste ihr lachen und ein blutschwall schoss aus ihrer Kehle.

Sie gab ein wimmerndes Geräusch von sich und brach zusammen. Yurei versuchte etwas zu sagen aber kein Wort kam über ihre Lippen und als sie versuchte aufzustehen versagten ihre Beine. Sie sah ihren Vater wie er versuchte sich den Angreifern in den Weg zu stellen. Als das lange Schwert des einen, den Körper ihres Vaters durchbohrte, wollte Yurei wieder schreien, aber wieder drang kein Ton aus ihrem Mund. Mit einem Ruck zog der Mann das Schwert wieder aus dem Körper ihres Vaters und Blut schoss aus der Wunde. Der andere Angreifer wandte sich jetzt Yurei zu und schlug ihr mit einer Faust hart ins Gesicht. Der Schlag war so hart, dass sie einige Meter weit über den Blutgetränkten Boden rutschte.

Sie blieb liegen, mitten im Blut ihrer Eltern, doch plötzlich tauchte über ihr ein Gesicht auf und mit einem Schrei erwachte Yurei aus ihrem Traum.

Sie erschrak so doll, dass sie nicht mehr die Chance hatte sich festzuhalten und aus dem Fenster fiel. Ein brennender Schmerz schoss durch ihr Bein als sie auf dem Boden landete. Mit geschlossenen Augen blieb sie liegen und wartete, dass der Schmerz nachließ. „Hey alles in Ordnung?“ verblüfft hörte sie die Stimme Shikamaru´s und öffnete nun doch ihre Augen. Er hatte sich über sie gebeugt und blickte besorgt auf sie runter. „Ich denke schon.“ Langsam stand sie auf doch als sie ihr Bein belastete knickte es ein und Shikamaru hielt sie auf bevor sie wieder auf den Boden fiel. Yurei blickte ihn an und erkannte das außer Besorgnis noch etwas anderes in seinem Blick lag. Er starrte an ihr herunter und blickte dann eilig zu Boden. Yurei folgte seinem Blick und stellte fest, dass sie ja nur ein Handtuch um hatte. Wärme schoss ihr ins Gesicht und sie wusste dass ihre Wangen knallrot wurden. Plötzlich ließ Shikamaru sie wieder los und eine peinliche Stille machte sich breit während Yurei ihr Handtuch festhielt und als sie anfing zu sprechen war ihre Stimme brüchig. „Dankeschön. Ich glaube ich sollte wieder nach oben gehen.“ Schnell wandte sie sich um und wollte wieder in ihre Wohnung zurück gehen doch Shikamaru hielt sie zurück. „Und was ist mit deinem Bein? Vielleicht solltest du es lieber untersuchen lassen.“

„Es tut schon fast nicht mehr weh. Mach dir keine Sorgen.“ Aus irgendeinem Grund seufzte er genervt auf, aber bevor Yurei noch etwas sagen konnte ging er weiter. Sie hatte ihn noch fragen wollen, was Tsunade von ihm gewollt hatte, aber eigentlich ging es sie nichts an. Mit einem letzten Blick, Shikamaru hinterher, ging sie wieder in ihre Wohnung.

Mit einem Ruck warf sie sich auf Sofa und überlegte was sie den Rest des Tages machen könnte. Ai war bei Kakashi und sie wusste dass es dauern konnte bis sie wieder für jemand anderes erreichbar war. Andere Freunde hatte Yurei nicht wirklich und ein Gefühl der Einsamkeit machte sich in ihr breit. Vielleicht konnte sie ein bisschen in die Stadt gehen und versuchen sich mit jemandem anzufreunden.
 


 

Einen Moment stand Aikyo noch wie bedeppert da. Ihr war klar, dass Yurei Recht gehabt hatte und das ärgerte sie. Langsam ging sie zu Kakashis Haus hinüber und klopfte an seine Wohnungstür.

„Hoffentlich ist er da“, dachte Aikyo. Langsam ging die Tür auf. „Ja was gibt’s? Ach du bist es Aikyo-chan. Was ist los?“ Kakashi war es schon gewohnt, dass Aikyo vorbei kam, wann immer ihr danach war. Am Anfang hatte er es etwas lästig gefunden, doch inzwischen fand er ihre Gegenwart recht angenehm. Hin und wieder kochte sie auch mal für ihn, als Dank dafür, dass sie zu jedem Zeitpunkt mit ihm reden konnte.

„Hallo Kakashi-sensei“, sagte Aikyo lächelnd. „Störe ich dich?“ „Ähm nein, wenn du möchtest komm doch herein.“ Kakashi ging ein Stück zur Seite und ließ Aikyo herein. Sie trat in seine Wohnung. Es war angenehm kühl. Erst jetzt bemerkte Aikyo wie heiß es draußen gewesen war.

„Möchtest du etwas trinken.“ „Ja gerne“, lächelnd setzte sich Aikyo auf einen Küchenstuhl. „Warum bist du vorhin einfach verschwunden“, begann Aikyo mit einem hinterlistigen Blick den sie in Kakashis Richtung warf. Er konnte diesen Blick in seinem Nacken spüren. „Och naja… ich fühlte mich etwas überflüssig und dachte mir ich lass euch allein.“

„Ohne zu bezahlen?“ Kakashi zuckte bei der Frage leicht zusammen, drehte sich zu Aikyo um fasste sich mit der rechten Hand an den Nacken. „Naja also…“, begann er.

Der „Na was kommt jetzt wieder für eine Ausrede“ Blick wich von Aikyos Gesicht und gab ein Lächeln preis. „Schon gut Kakashi-sensei, die Suppe ist geschenkt.“ Lächelnd bedankte er sich bei ihr und reichte ihr ein Glas kalter Limonade. Eigentlich war ihm klar gewesen das Aikyo ihm nicht böse war, aber diesmal hatte sie echt gut geschauspielert. Kakashi setzte sich ihr gegenüber.

„Bist du nur zu mir gekommen um mir das zu sagen?“, fragte er nun ernst. Aikyo sah ihn an. „Ich erinnere mich, dass du mit Naruto-kun trainieren wolltest.“ „Ja klar, daran erinnern sich irgendwie alle“, dachte sie sarkastisch. „Wir haben eher aufgehört, als Sakura-chan kam und uns erzählte, dass Gaara-kun hier ist. Sakura-chan und Naruto-kun sind auf dem Weg zu ihm um ihn zu begrüßen.“

„Und du nicht?“

„Naja, ich dachte mir ich schau lieber noch bei dir vorbei.“

„Ist das so?“, fragte er eindringlich. Er hatte sie durchschaut und das wusste sie auch. Sie wollte ihm gerade ihr Herz ausschütten, als es an der Tür klopfte. „Man du bist ja heute richtig gefragt, was Kakashi-sensei“, lachte Aikyo. Er erhob sich von seinem Stuhl und ging zur Tür. Aikyo konnte nicht hören wer an der Tür war. Kakashi kam zurück. „Und war es wichtig?“, fragte Aikyo neugierig. „Ich weiß nicht. Es ist für dich.“ Erstaunt starrte sie Kakashi einen Moment an, bevor sie aufstand und zur Tür lief. An der Tür wartete Sai. „Hey Sai-kun, was gibt es denn?“ Sai grüßte Aikyo und berichtete ihr das sie sofort zu Tsunade gehen solle. „In Ordnung ich mache mich gleich auf den Weg“, sagte sie und wollte die Tür schließen vor der Sai noch immer wie angewurzelt stand. „Ist noch was?“ „Ich dachte wir könnten gemeinsam gehen, da ich ebenfalls zu ihr gerufen wurde.“ „Oh“, begann Aikyo. „Na sicher. Entschuldige, dass hatte ich jetzt total verpeilt. Ich komme sofort“, sagte sie eilig und lief zurück in Kakashis Wohnung. Hastig trank sie das Glas leer und verabschiedete sich von Kakashi. Dann machte sie sich zusammen mit Sai auf den Weg zu Tsunade.
 


 

Wieder einmal streifte Yurei durch die Gassen Konohas. Sie hatte es zuhause nicht mehr ausgehalten und hatte einfach wieder raus gemusst. Langsam ging sie die Straßen entlang und versuchte etwas freundlicher als sonst auszusehen. Vor sich konnte sie Ino und Choji sehen. Als sie näher kam konnte sie hören das Ino sich mal wieder über Choji lustig machte. Sie musste zugeben das Choji ziemlich cool darauf reagierte. Als Ino endlich weg war ging sie zu ihm.

„Hey Chòji-kun, warum war Ino denn so schlecht drauf?“ Verblüfft sah er Yurei einen Moment lang an, dann lächelte er. „Ach weißt du, ich habe sie gefragt ob wir nicht zusammen was essen gehen wollen und sie meinte, ich solle nicht zu viel essen. Ich habe aber nun einmal so großen Hunger.“

„Dann geh doch einfach etwas essen. Nur weil Ino es sagt, musst du ja keine Diät machen.“ Chòjis Gesicht wurde traurig. „Oh je, dass sieht aus als wollte er mir gleich sein Herz ausschütten", dachte Yurei und da ging es auch schon los. „Weißt du, sie hat Recht. Als Asuma-sensei starb habe ich ihm versprochen eine Diät zu machen“

„Ich denke, dass du mit deiner Diät auch morgen anfangen könntest. Was hältst du davon, wenn ich dich einlade?“ Bei ihren Worten blickte er sie noch verblüffter an, aber schon bald machte sich ein freudiges Grinsen auf seinem Gesicht breit und Yurei bekam Zweifel ob es so eine gute Idee gewesen war. Wenige Minuten später saßen sie in einem Restaurant und Choji ließ sich das gegrillte Fleisch schmecken. Während er sich schmatzend immer mehr Fleisch in dem Mund schob, beobachtete Yurei ihn.

Sie konnte sich denken, dass er oft unterschätzt wurde aber trotzdem hatte sie irgendwie das Gefühl das in ihm eine große Kraft schlummerte. „Warum bist du eigentlich auf einmal so nett zu mir?“ Choji hatte zwischen zwei Bissen kurz Zeit gehabt um seine Frage zu stellen. Yurei zuckte mit den Schultern und erinnerte sich dann daran, dass sie etwas offener sein wollte. „Um ehrlich zu sein, ich hab wirklich nicht allzu viele Freunde hier und wollte mal versuchen einfach ein bisschen netter zu sein.“ Zu ihrem Erstaunen nickte Chòji zustimmend mit dem Kopf ,als wenn er sich mit diesem Thema gut auskennen würde. „Du solltest dich nicht verstellen nur damit die Leute dich mögen.“

„Das weiß ich.,aber ich hab echt keine Lust ständig alleine zu sein. Immer wenn Ai mit ihrem Team auf einer Mission ist gibt es niemandem mit dem ich mich unterhalten kann.“ Traurig ließ Yurei ihre Schultern hängen. „Aber du hast doch Shikamaru.“ Yurei lachte kurz auf. „Ja klar, der trainiert doch nur mit mir damit ich ihn endlich in Ruhe lasse.“

Langsam griff sie nach ihrem Glas, das auf dem Tisch stand, führte es an ihren Mund und trank einen schluck des süßen Tees. Sie kam meistens nur wegen dem Tee hierher denn niemand sonst bekam ihn so gut hin. Doch leider war er auch sehr teuer. Yurei behielt das Glas in der Hand und betrachte die Flüssigkeit.

„Ja Shikamaru wirkt oft genervt, aber ich glaube eigentlich trainiert er sehr gern mit dir.“ Erstaunt blickte Yurei Chòji an. „Wenn er wirklich keine Lust hätte mit dir zu trainieren, dann würde er das auch nicht tun. Ganz einfach.“ Yurei dachte einen Moment über Chòjis Worte nach. Langsam aber sicher stapelten sich in der zwischen Zeit die Teller und Yurei betrachtete sie nachdenklich. „Er ist ein unglaublicher Chunin. Vielleicht nicht unbedingt der Stärkste aber auf jedenfalls der Klügste.“ Schnell verstummte Yurei wieder bevor sie sich noch verriet. Aber Choji war viel zu sehr auf das Essen konzentriert um den schwärmenden Unterton zu bemerken.

„Hey Chòji-kun, ich dachte du wolltest eine Diät machen?“ Yurei schreckte hoch als der Gegenstand ihrer Schwärmerei an ihren Tisch trat. Choji nuschelte eine Entschuldigung doch Yurei unterbrach ihn. „Ich hab ihn eingeladen und es ist doch ziemlich unhöflich eine Einladung von jemandem Abzuschlagen, oder?“ Als Shikamaru sie an sah wurde sein Gesicht plötzlich etwas Rosa und Yurei erinnerte sich wieder an ihren Sturz vorhin. Schnell blickte sie runter, da auch ihr wieder die röte ins Gesicht schoss. Chòji blickte von einem zum anderen als sich wieder eine drückende Stille ausbreitete.

„Was willst du denn von mir Shikamaru?“ Schnell wandte Shikamaru seine Aufmerksamkeit auf Chòji. „Deine Vater schickt mich er braucht unsere Hilfe bei irgendwas.“ Chòji stand auf und wollte mit Shikamaru das Restaurant verlassen aber Shikamaru blieb stehen und blickte zu Yurei. „Bist du dir sicher, dass du das alles alleine Bezahlen kannst?“ sie nickte schnell, noch immer etwas rosa im Gesicht. Kurz nachdem die Beiden das Restaurant verlassen hatten, kam der Kellner mit der Rechnung. Yurei zückte ihr Portemonnaie doch als ihr Blick auf den Rechnungsbetrag fiel stieß sie einen Schrei aus und lies den Kopf hängen. „War ja klar, dass meine erste nette Geste mich gleich erstmal wieder in Schwierigkeiten bringt.“ Schoss es ihr durch den Kopf, als sie in ihr gähnend leeres Portemonnaie blickte.
 


 

Schon nach wenigen Minuten waren sie bei Tsunade angekommen. Naruto, Sakura und Yamato waren bereits dort und warteten. „Da ihr nun alle versammelt seid, kann ich euch erklären worum es geht“, begann Tsunade.

„Ich hoffe es ist diesmal wenigstens ne schwierige Mission Oma Tsunade“, unterbrach Naruto sie. „Sei still Naruto-kun“, fauchte Sakura Naruto an. „Es tut mir wirklich leid Tsunade“, sagte sie noch schnell um Tsunade zu besänftigen. Diese räusperte sich und begann Team Kakashi seine Mission zu erklären. „Wie ihr wisst ist der Kazekage heute zu uns gekommen, doch er will auch heute wieder abreisen. Ihr werdet ihn begleiten und sicher nach Hause geleiten…“

„Wie lahm Oma Tsunade. Hast du nicht ne bessere Mission?“, nörgelte Naruto sofort herum. „Hör gefälligst zu Naruto!“, herrschte sie ihn an. „Das war noch nicht alles. Sobald ihr in Sunagakure angekommen seid wartete ein Goldtransport auf euch. Ihr werdet ihn nach Kirigakure eskortieren. Ich erwarte das ihr eure Mission erfolgreich beendet und dann zurückkehrt, verstanden?“

„Jawohl“, antworteten alle fünf im Chor und verließen Tsunades Büro. Aikyo verließ es als Letzte und schloss hinter sich die Tür. „Also wir werden den Kazekage und die anderen in einer halben Stunde am Tor von Konoha treffen. Bereitet euch gut vor“, sagte Yamato und verschwand in einer Rauchwolke. Die anderen verabschiedeten sich voneinander um ihre Ausrüstung zu holen. Eilig lief Aikyo nach Hause. Sie musste ihre Ausrüstung nicht lange zusammensuchen, denn sie lag schon bereitgelegt auf ihrem Tisch. Sie hatte sie nach ihrer letzten Mission dort hingelegt und nicht weiter wegpacken können. Schnell machte sie sich bereit und verließ eilig ihr Haus. Sie packte nur noch den Müllsack aus dem Mülleimer und nahm ihn mit heraus.

„Wer weiß wie lange ich wieder weg bin, der muss hier ja keine neuen Lebensformen bilden“, dachte sie und schmiss ihn draußen in die Tonne. Da Aikyo 20 Minuten zu früh am Treffpunkt erschien, war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie die erste dort war. Doch schon 5 Minuten später kamen Gaara, Temari und Kankuro auf sie zu. „Oh, hallo ihr drei“, rief sie fröhlich.

„Nanu sollst du uns etwa zurück nach Suna begleiten?“, fragte Temari. „Nicht so ganz. Mehr ich und mein Team, aber die kommen erst in ca. 15 Minuten würde ich sagen.“Aikyo lächelte die Drei an. „Sag mal, ist nicht Naruto-kun in deinem Team?“ Kankuro sah Aikyo fragend an. „Ja stimmt.“ Kankuro schlug sich eine Hand vor den Kopf. „Na da haben wir ja was vor uns“, sagte er schmunzelnd. Aikyo blickte zu Gaara er stand schweigend da und erwiderte ihren Blick. Da fiel ihr wieder ein, dass er eigentlich gar nicht hier sein sollte. „Was hat dich den eigentlich zu uns verschlagen Gaara-kun?“

„Ein wichtiger Vertrag musste unterschrieben werden und es ist üblich, dass dieser persönlich unterschrieben wird“, erklärte er mit trockenem Ton. „Ich verstehe“, sprach Aikyo mit sanfter Stimme. „Hey Aikyo-chan!“, rief hinter ihnen plötzlich eine lautstarke Stimme und Naruto, Sai und Sakura kamen auf sie zu. „Dann sind wir ja fast komplett“, sagte Aikyo und noch während sie dies aussprach trat Yamato aus dem Nichts hervor. „O.k ich korrigiere den Aussagesatz. Wir sind komplett“, verbesserte sich Aikyo und die Reise ging los.

Sie waren ziemlich schnell unterwegs und keine besonderen Vorkommnisse störten ihren Weg. So kamen sie nach 2 ½ Tagen in Sunagakure an.

Die andere Hälfte des Tages der übrig war nutzen sie noch einmal um sich auszuruhen, bevor ihre eigentliche Mission begann. Die sichere Eskorte des Goldtransportes. „Das wird bestimmt eine echt langweilige Mission“, maulte Naruto herum. Sakura stöhnte genervt auf. „Hör doch endlich mal mit dem Gemecker auf Naruto-kun. Tsunade hat uns nun mal diese Mission zugeteilt und die haben wir zu erledigen“, schimpfte Sakura ihn streng aus. Er wollte gerade widersprechen, als Yamato mit einem Haufen Männer auf die 4 zu trat. Insgesamt waren es 15 Männer. „Diese Leute werden wir beschützen und nach Kirigakure begleiten. Lasst uns also losgehen“, leitete Yamato die 4 an und die Mission ging los.

Sie waren schon seit einem Tag aus der Wüste raus und Kirigakure lag immer noch 3 Tage von ihnen entfernt. Sie hatten gerade eine Pause eingelegt als einer der 15 Männer ein Gespräch mit Aikyo begann.

„Und du bist also eine Kunoichi. Du siehst ja gar nicht so stark aus“, musternd sah er an Aikyo auf und ab. „Ja, ich bin eine Kunoichi und dass ich gut bin bestätigt die Tatsache, dass ich hier bin“, frech grinste sie den Mann an.

„Na auf jeden Fall hast du ein gesundes Maß an Selbstvertrauen wie mir scheint“, der Mann grinste. „Danke“, sagte Aikyo knapp und grinste zurück. „Wie unhöflich, mein Name ist übrigens Kikkèn und mit wem habe ich das vergnügen?“ Kikkèn lächelte noch immer, doch irgendetwas an ihm störte Aikyo. „Mein Name ist Aikyo Kobito, freut mich.“ Kikkèn wollte gerade noch etwas zu ihr sagen als Yamato die Pause für beendet erklärte und sie wieder aufbrachen.

Eine ganze Weile kam Kikkèn immer wieder auf Aikyo zu und versuchte ein Gespräch mit ihr anzufangen. Aikyo versuchte möglichst immer das Gespräch abzuschmettern, doch Kikkèn versuchte es wieder und wieder. Auch Yamato bemerkte dies und beobachtete Kikkèn. Als es Dunkel wurde beschlossen sie ein Lager zu errichten und als Yamato gerade sein Holzversteckjutsu nutzte um eine Hütte zu bauen, rief Kikkèn plötzlich zum Angriff aus. Sofort stürmten die anderen 14 Männer, die sich in diesem Moment als Shinobis herausstellten, die 5 überraschten Konohaninjas an.

Aikyo wollte gerade aufspringen als sie von Kikkèn irgendetwas schweres über den Schädel gezogen bekam und bewusstlos zusammensank. Naruto sah das tragische Schauspiel zu erst und versuchte ihr zur Hilfe zu eilen, als Kikkèn sich die bewusstlose Aikyo über die Schulter warf und mit ihr entschwand. „Aikyo-chan!!!“, brüllte er und versuchte sich durch die Angreifer zu boxen, doch es waren zu viele.

Auch Sai, Sakura und Yamato kämpften gegen die Männer. Erst nach 10 quälenden Minuten gelang Sakura ein gekonnter Schlag auf den Boden, der eine gewaltige Menge Erdreich wegsprengte und die Männer, die genug Zeit für die Flucht ihres Anführers herausgeschlagen hatten, in die Flucht schlug. „Schnell wir müssen sie sofort verfolgen“, sprudelte Naruto hervor und war schon ein paar Meter in ihre Richtung gelaufen. „Warte Naruto, dass hätte keinen Sinn. Unsere Angreifer sind in der Überzahl.“ „Yamato-daishou sehen sie sich das an“, rief Sai hinter Yamatos Rücken.

Yamato und Naruto liefen sofort auf ihn zu. Er hatte das vermeintliche Gold unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es gar keins gab. „Also waren sie von Anfang an hinter Aikyo-chan her. Wir müssen sie sofort retten Yamato-daishou“, sagte Naruto und wollte am liebsten sofort aufbrechen. „Das werden wir auch, aber bei der Anzahl unserer Gegner wäre Verstärkung zu rufen zu nächst die bessere Lösung.“ Diese Antwort gefiel Naruto überhaupt nicht, doch er wusste, dass er keine Wahl hatte als zu warten.
 

Yurei gähnte ausgiebig und wäre beinahe vom Stuhl gefallen, wenn sie nicht von dem neben ihr sitzenden Shikamaru aufgehalten wurde. Sie hatte gerade ihre letzte Schicht in dem Restaurant, in dem sie mit Choji gegessen hatte, beendet. Seit sie mit Choji dort essen gewesen war und die Rechnung nicht hatte bezahlen können, arbeitete sie dort jeden Abend. Yurei war gerade auf dem Weg nach Hause, als sie Shikamaru über den Weg lief, oder besser gesagt umrannte.

Sie hatte den ganzen Tag mit Rock Lee trainiert und hatte eine ziemlich anstrengende Schicht hinter sich. Shikamaru hatte sie auf eine Nudelsuppe eingeladen, doch Yurei war ziemlich müde und irgendwie kam kein richtiges Gespräch in Gange. „Tut mir leid. Aber ich hatte einen ziemlich anstrengenden Tag.“ Shikamaru lächelte leicht. „Ich weiß. Ehrlich gesagt hab ich mich gewundert das du dich schon so lange nicht mehr hast blicken lassen.“

Verblüfft blickte Yurei ihn an, doch wieder überkam sie ein Gähnen. „Ich glaube es ist besser wenn du ins Bett gehst. Soll ich dich noch nach Hause bringen, oder schaffst du das alleine?“ „Ich glaube das schaffe ich noch alleine.“ Es war ein verlockendes Angebot aber Yurei wollte nicht das ihr noch irgendwas peinliches passierte.

Schnell stand sie auf stolperte aber über ihre eigenen Füße und konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten. „Ich glaube es ist besser wenn ich dich nach Hause bringe.“ Shikamaru zahlte die Suppe und nahm Yurei am Arm. Schweigend gingen die beiden durch das dunkle Konoha. „Ich liebe die Nacht. In der Nacht ist alles so friedlich und leise.“ Yurei blickte nach oben während Shikamaru sie am Arm weiter führte. „Mir ist der Tag lieber. Da kann man die Wolken besser erkennen.“ Yurei lachte leise auf. Einige Minuten später waren sie vor ihrer Wohnungstür angekommen und Shikamaru half ihr die Tür aufzuschließen. „Dankeschön, für alles.“ Sie lächelte ihn an und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. „Mach, dass du ins Bett kommst und schlaf dich mal aus. Was bringt das ganze Training wenn du irgendwann zusammen brichst. Wir sehen uns dann irgendwann mal wieder zum Training.“ Er wandte sich um und ging mit langsamen Schritten nach Hause. Yurei schmiss sich aufs Bett und bevor sie sich ausziehen konnte schlief sie ein.

Einige Stunden später als die Sonne bereits wieder hoch am Himmel stand wurde sie von einem lauten Klopfen geweckt. Für einen Moment verwirrt, stand sie auf und als ihr klar wurde was sie geweckt hatte ging sie schnell zur Tür und öffnete diese. Draußen stand Shikamaru.

„Guten Morgen Yurei-chan. Tut mir leid, falls ich störe, aber wir haben eine Mission bekommen die sehr dringend ist.“ Yurei bemerkte Shikamarus ernstes Gesicht. „So wie du guckst muss sie ja besonders ernst sein“, zog Yurei einen ihrer typischen Sprüche. „Das ist es. Wir sollen uns in 10 Minuten mit Kakashi und den anderen am Tor von Konoha treffen.“

„Na gut, dann werde ich mich beeilen“, sagte Yurei und kramte sogleich ihre Ausrüstung, die aus verschiedensten Waffen bestand, hervor, putzte sich in Windeseile die Zähne und lief aus dem Haus.

Shikamaru hatte gewartet. „ Na los beeil dich. ich habe keine Lust zu spät zu kommen, dass wäre doch echt nervig“, trieb Shikamaru Yurei an. Sie rannten die Strecke zum Tor. „Ach wenn wir zu spät kämen wär´s doch auch nicht so wild. Kakashi kommt schließlich nie pünktlich“, sagte Yurei. Sie schafften es rechtzeitig am Tor zu sein und tatsächlich verspätete sich Kakashi um 10 Minuten. Er endschuldigte sich mit der Ausrede, dass er noch einer alten Frau hatte helfen müssen. Diese grauenhafte und so typische Ausrede ignorierte das Team Ino-Shika-Chò, welches sich, plus Yurei, am Tor versammelt hatte.

„ So und nun hört gut zu“, begann Kakashi die drei einzuweihen. „Es ist eine sehr dringende Mission. Wir werden als Verstärkung zum Team Kakashi stoßen.“

„Team Kakashi braucht Unterstützung?“, fragte Yurei besorgt, mit den Gedanken bei ihrer Freundin Ai. „So ist es, denn um es euch gleich zu sagen, die Lage sieht so aus: Aikyo-chan wurde auf der Mission entführt.“

Yurei erschrak als sie begriff, was Kakashi ihr und den anderen gerade erklärt hatte. „Aikyo-chan wurde entführt? Wieso?“,fragte sie. „Genauere Informationen haben wir nicht“, sagte Kakashi knapp und deutete seinem Team, dass es Zeit wurde sich auf den Weg zu machen. Kakashi redete von eile und trieb sein Team nun unheimlich an. Das alles machte Yurei stinksauer. „Wie kann er es wagen in einem solchen Notfall auch noch zu spät zu kommen?“, dachte Yurei wütend und musste nun an ihre Freundin Aikyo denken. Sie schwor sich sie zu retten und rannte so schnell sie konnte.

Es dauerte einen ganzen Tag bis sie auf das Team Kakashi stießen. „Na endlich seit ihr da. Los beeilt euch wir dürfen keine Zeit verlieren“, rief ihnen Naruto entgegen.

„Jetzt bleib mal ruhig Naruto. Wir finden sie“, mit diesen Worten formte Kakashi einige Fingerzeichen und beschwor seinen Ninken Pakkun herbei.

„Da gibt es nur ein Problem“, sagte Yamato plötzlich. „ Wir haben nichts das nach Aikyo riecht.“ „Das wird in diesem Fall nicht nötig sein. Pakkun kannst du dich an Aikyos Geruch erinnern?“ „Ja Kakashi. Aikyos Geruch kenne ich.“ „Gut, dann mach dich auf die Suche. Wir werden dir folgen.“ Gesagt getan und so ging die Suche los.

So schnell sie konnten rasten sie hinter Aikyos Entführer hinterher. Sie musste inzwischen einen Tag Vorsprung haben, doch Pakkuns Nase entging nichts. Durch ihre enorme Geschwindigkeit schafften sie es die Entführer binnen eines Tages einzuholen. Die Entführer kamen also nur sehr langsam voran, wobei es Kakashi war der einen Verdacht hatte woran dies liegen könnte. „Ich bin mir sicher, dass Aikyo-chan wieder bei Bewusstsein ist. Mit Sicherheit macht sie es ihren Entführern richtig schwer sie zu entführen.“

Schon Bald hatten sie das derzeitige Lager der Entführer erreicht. 4 Mann bewachten das Lager zwei bewachten Aikyo. Sie war tatsächlich wieder bei Bewusstsein. An einen Baum gefesselt saß sie da. Als sich der vermeintliche Anführer der Truppe, Kikkèn ihr näherte, hob sie den Kopf den sie bis dahin gesenkt gehallten hatte.

„Was willst du“, giftete sie ihn an. „Wer wird denn gleich so schlecht gelaunt sein. Lächle doch mal und mach es uns nicht dauernd so schwer. Immerhin bringen wir dich nach Hause zurück“, sagte Kikkèn und setzte ein hämisches Grinsen auf. Als er begann Aikyo auszulachen übersah er, dass er zu dicht an ihr dran stand. Aikyo aber nicht und so trat sie ihn so fest sie konnte gegens Bein. Sein hämisches Lachen wich einem ausgeprägten Schmerzensschrei.

„Bindet dem Biest die Beine fest!“, schrie er und sogleich eilten noch 2 Männer herbei, dem Befehl ihres Anführers folge zu leisten. So gut sie konnte wehrte sich Aikyo, doch an einen Baum gebunden gegen 2 Männer war ihre Lage hoffnungslos.

Shikamaru hatte nach einer kurzen Analyse der Lage, schnell einen Schlachtplan aufgestellt. Er, Yurei, Sai und Sakura würden die Wachen überwältigen, so wären 4 Männer ausgeschaltet.

Naruto und Yamato würden den Kampf gegen die anderen Männer aufnehmen. Chòji würde sich um Aikyos Wachen kümmern und diese befreien und Kakashi würde sich um den Anführer kümmern.

Gesagt getan. Leise und unbemerkt schlichen sich alle in Position. Dann gab Shikamaru ihnen ein Signal und der Kampf begann.

Sai beschwor sofort 3 von seinen Chōjū Giga –Bestien, die sofort auf seinen Gegner lospreschten. Sein Gegner wich den Bestien geschwind aus und besiegte eins mit einem rasch geworfenen Kunai und ein weiteres mit einem harten Fausthieb. Die dritte Bestie allerdings bekam er nicht zu fassen und wurde von ihr zu Boden geschleudert. Schnell zog Sai sein Tanto und besiegte seinen Gegner.

Ebenso schnell besiegt auch Sakura ihren Gegner. Er machte den großen Fehler sie zu erst anzugreifen. Ein paar mal wich sie gekonnt aus, sammelte eine riesige Menge Chakra in ihrer Hand und schlug ihren Gegner mit einem Schlag zu Brei.

Shikamaru erledigte seinen Gegner noch bevor er bemerken konnte, dass er angegriffen wurde. Mit seinem Kage Kubi Shibari umschlang er seinen Gegner und erwürgte ihn noch eher er sich wehren konnte. Yamato und Naruto übernahmen die Meisten Gegner. Naruto benutzte sofort seine Schattendoppelgänger und warf sich in Getümmel. Mit seinem Rasengan machte er sogar gleich 2 Gegner platt und stürzte sich auf einen dritten mit seinen Doppelgängern. Yamato gab sein Holzversteck zum Besten und konnte so gleich mehrere Gegner besiegen. Hinter Aikyos Wachen war nun Chòji mit dem Baika no Jutsu aufgetaucht und zerquetschte beiden Wachen im Handumdrehen und machte sich daran Aikyo zu befreien.

Yurei hatte die Verwirrung genutzt und sich hinter ihren Gegner geschlichen. Schnell hatte sie ihr Kunai gezogen, einen Arm um den Feind gelegt und mit einer schnellen Bewegung seine Kehle durchschnitten. Kakashi hatte sein Shinjū Zanshu no Jutsu benutzt um hinter einem der Feinde versteckt auftauchen zu können um ihn dann mit einem Ayatsuito no Jutsu an einen Baum zu fesseln. Innerhalb weniger Sekunden waren alle Feinde besiegt und Aikyo war wieder frei. Bevor noch einer ein Wort sagen konnte gab es einen lauten schrei und Yurei fiel ihrer Freundin um den Hals.

Kakashi trat auf den Anführer zu, den er an den Baum gefesselt hatte. „So und du wirst uns jetzt erklären, aus welchen Gründen ihr Aikyo-chan gefangen nehmen wolltet.“ Kikkèn drehte wütend den Kopf zur Seite um Kakashi nicht ansehen zu müssen. „Von mir erfahrt ihr sicher nichts“, knurrte er.

„Ist mit dir auch alles in Ordnung Aikyo-chan?“, fragte Naruto besorgt? „Es geht mir bestens“, sagte sie mit dankender Stimme, doch man sah ihr sofort an, dass irgendetwas nicht stimmte. Yamato trat nun ebenfalls auf Kikkèn zu. „Es war von Anfang an geplant, dass ihr Aikyo-chan entführt. Du solltest besser reden. Also, was habt ihr von ihr gewollt?“ Wieder schwieg Kikkèn hartnäckig.

„Nun ganz wie du willst“, sagte Kakashi in einem Ton das die Hölle zu fror und formte einige Fingerzeichen um sein Chidori anzuwenden. Als Kakashi diese enorme Menge Chakra in seinen Händen hielt und damit drohte Kikkèn umzubringen, überlegte dieser es sich spontan noch einmal anders und begann wie ein Wasserfall zu plappern. „Also gut, also gut ich rede!“Panik war in Kikkèns Augen zu sehen. Zum besseren Verständnis löste Kakashi das Chidori in seiner Hand wieder auf und Kikkèn begann zu erzählen. „Ich wurde von einem der mächtigsten Clans aus Kusagakure angeheuert dieses Mädchen zu entführen.“

Aikyo´s Gesicht wirkte nun irgendwie verstört. „Ach und welcher wäre das?“, fragte Yamato trocken.

Einen Moment zögerte Kikkèn, doch bei dem Gedanken an Kakashis Chidori war ihm der Verrat an seinem Auftraggeber doch irgendwie lieber. „Mich beauftragte der Kobito-Clan.“ Einen Moment trat betretenes schweigen ein, dann wanderten die Blicke zu Aikyo. Diese sah ein wenig so aus, als wolle sie gleich zu weinen anfangen. „Ihre Eltern beauftragten mich damit, ihre Tochter ausfindig zu machen und sie mit allen Mitteln zurück nach Hause zu bringen.“

„Aikyo-chan ich denke, dass solltest du uns erklären“, sagte Kakashi, doch diesmal klang seine Stimme freundlich und vertrauensvoll. Aikyo antwortete nicht, sondern nickte nur stumm. „Seht ihr, es ist so“, begann sie zu erzählen. „Meine Eltern gehören einem der mächtigsten Clans Kusagakures an. In Kusagakure erfreut sich mein Clan an großem Respekt, weil er nur großartige Ninja hervorgebracht hat. Dies liegt nicht zu letzt an dem schrecklichen Kekkei Genkai, welches in unserem Clan existiert. Dem Tamashikagami. Damit ist es möglich in die Gedanken eines anderen einzudringen und sie auch zu zerstören. In meinem Clan hat es größte Priorität diese Technik zu erlernen und andere damit zu besiegen. Mein Vater sagte immer, dass es einen Shinobi aus dem Kobito-Clan mit Stolz zu erfüllen hat, einen anderen Shinobi mit dieser Technik zu quälen und zu töten. Doch ich war niemals seiner Ansichten. Das man andere einfach quälen darf, oder in das heilige Reich seiner Gedanken eindringen darf, dass geht doch nicht.“ Sie machte eine kurze Pause und setzte dann erneut zu sprechen an. „Meinem Vater war es egal, wie meine Ansichten der Dinge aussahen. Wenn ich nicht seiner Ansicht war, oder nicht tat was er von mir verlangte, begann er mich zu verprügeln. Er hat mir so einige Knochen gebrochen und es war ihm scheiß egal. Es machte ihn so wütend, dass ich seine Ansichten nicht teilen wollte. Eines Tages, dieser ist jetzt ca. 5 Jahre her, da fragte er mich, was ich denke, dass aus mir werden solle? Ob ich nicht endlich auch ein anerkanntest Mitglied dieses Clans werden wolle? Ich wüsste ja was dafür zu tun sei.“

„Was ist dafür zu tun?“, mischte sich Sakura ein.

„Ich muss mit dem Kekkei Genkai einen anderen töten.“ Es herrschte kurz schweigen, welches Aikyo erneut unterbrach um ihre Geschichte fort zu setzten. „ Ich habe ihm geantwortet, dass ich unter diesen Bedingungen lieber ein Niemand bleiben wollte, als Jemanden für diese falsche Ehre zu töten. Daraufhin ist er ausgerastet. Er packte mich bei den Haaren und schleuderte mich durch den ganzen Raum. Er schrie mich an, wie er nur so eine verdorbene, nichtsnutzige Tochter haben könne. Er hat halb Kusagakure zusammen gebrüllt, was ich doch für eine kleine, widerwärtige Missgeburt sei. Er prügelte mich von einer Ecke in die anderen und ich dachte diesmal kriegt er sich nicht wieder ein. Ich habe wirklich gedacht ich müsste sterben. Als ich halb bewusstlos und zusammengekauert auf dem Boden liegen blieb, hat er schließlich von mit abgelassen. Der ganze Raum war mit meinem Blut verschmiert, dass vor allem aus meiner gebrochenen Nase tropfte. Als er mich liegen ließ und den Raum verließ, beschloss ich, dass ich nicht warten wollte bis er mich eines Tages vierleicht totschlagen würde und bin abgehauen. Ich war sehr schwach, doch meine Angst ließ mich laufen und laufen über Stunden. Ich weiß nicht wie lange genau ich so rannte. Nur, dass ich irgendwann gestolpert bin und dann alles schwarz wurde. Aufgewacht bin ich dann in Konoha. Es war mir klar, dass wenn ich euch verraten würde woher ich komme, ihr mich zurück schicken würdet. Nur aus diesem Grund habe ich geschwiegen.“ Mit diesen Worten beendete Aikyo ihre Ausführungen und verstummte.

Eine ganze Reihe von mitleidigen Blicken fing sich Aikyo, doch die waren ihr egal. Es war etwas anderes das ihr nun auf der Seele brannte. „Sag mir Kakashi-sensei, werdet ihr mich jetzt zurück nach Kusagakure schicken und muss ich Konoha für immer verlassen?“ Obwohl sie Kakashi angesprochen hatte war es Naruto der mit seinem losen Mundwerk als erstes Antwortete. „Natürlich nicht! Du gehörst schließlich zu uns und Konoha ist dein zu Hause!“ „Naruto hat Recht, wir lassen auf keinen Fall zu dass du zurück nach Kusagakure gehst“, pflichtete Yurei Naruto zu und das die Beiden einer Meinung waren, grenzte schon an ein Weltwunder.

„Damit hätten wir das wohl geklärt“, sagte Kakashi ebenso freundlich wie einfühlsam. Aikyo hatte sich fest vorgenommen stark zu sein, doch nun kamen ihr doch die Tränen. Sie stand einen Moment so da und die Tränen liefen an ihren Wangen herab und tropften auf den Boden. „Ich danke euch. Naruto-kun, Yurei-chan und Kakashi-sensei ihr seit so…“, ihre Stimme brach und nur noch ein schluchzen kam heraus. Naruto kam einen Schritt auf sie zu, doch noch eher er etwas tun konnte fiel ihm Aikyo weinend um den Hals. „Ihr seit die besten Freunde die man sich wünschen kann.“

Konohas Rettung

Sie waren bereits seit 2 Tagen wieder in Konoha. Aikyo hatte mit Unterstützung ihrer Freunde auch Tsunade in die Geschehnisse der Vergangenheit eingeweiht. Diese stimmte ebenfalls zu, dass sie in Konoha bleiben konnte, schickte aber eine Brieftaube aus, ihren Eltern von dieser Entscheidung in Kenntnis zusetzten, damit diese nicht wieder versuchen würden ihre Tochter zu entführen. Aikyo fragte sich, wie Tsunade den Kobito-Clan dazu überreden wollte dies nicht mehr zu tun, aber Tsunade hatte so ihre Mittel und Wege (um nicht zu sagen, dass sie da noch etwas gegen den Kobito-Clan in der Hand hatte. Ihnen also drohte). Doch nicht nur für Aikyo, gab es gute Nachrichten, sondern auch für Yurei, auch wenn sie dass noch nicht so ganz wusste.“Beeil dich!“, triezte Aikyo ihre Freundin Yurei und zog sie eilig hinter sich her. „Wo willst du denn nur so eilig hin?“, fragte diese genervt. Aikyo hatte ihr eine Augenbinde umgelegt und zog sie nun durch die Straßen Konoha´s. Wo es hingehen sollte hatte sie aber natürlich nicht verraten. Nach einigen endlosen Minuten blieb Aikyo endlich stehen und Yurei konnte hören das sie irgendeine Tür aufstieß. Vorsichtig betraten sie den Raum und Aikyo musste ein Lachen unterdrücken. Es hatte alles super funktioniert, genauso wie sie sich das gedacht hatte. Yurei konnte spüren das außer ihr und Ai noch jemand anwesend war und endlich nahm Aikyo ihr die Augenbinde ab. Bevor sich ihre Augen an das Licht gewöhnen konnte, sah sie einige Schatten und auf einmal riefen sie ganz Laut: „Überraschung!“ Vor schreckte zuckte Yurei zusammen und stieß mit Aikyo zusammen. „Was zur Hölle…“ Jetzt fing Aikyo doch noch an schallend zu lachen. „Tsunade möchte dir was sagen.“ Sie trat zur Seite um Platz für den Hokage zu machen. Die Beiden hatten sich noch nicht oft gegenüber gestanden, da Yurei nur ein Ninja auf Probe war. Etwas perplex verbeugte sie sich gegenüber Tsunade und diese sah sie lächelnd an. „Yurei, du bist nun schon seit fast einem Jahr in Konoha. Du erinnerst dich, dass wir es dir gestattet haben, dich als Kunoichi für Konoha zu beweisen um hier bleiben zu dürfen. Nach deiner letzten Mission und nach einigen Gesprächen, mit den Teamkameraden, mit denen du diese Mission erfüllt hast, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass du eine Bereicherung für unser Dorf darstellst und möchte dich einladen hier bei uns zu bleiben.“ Um sie und Tsunade herum, begannen alle, vor allem Ai und Naruto zu jubeln, aber sie entdeckte auch Freude bei Chòji, Sakura und auch Shikamaru. „Ich bin noch nicht fertig“, mahnte Tsunade freundlich. „Selbstverständlich muss du auch zu einem Team gehören. Da es sich gezeigt hat, dass ihr als Team gut funktioniert, wirst du künftig ein Team mit Ino, Shikamaru und Chòji bilden. Das wäre dann alles“, beendete Tsunade ihre Erklärung. Sprachlos vor Freude und mit Tränen in den Augen blickte Yurei zu Ai und den anderen. Tsunade hielt ihr ein Stirnband hin doch bevor Yurei es entgegen nahm schmiss sie ihre Arme um Aikyo und drückte ihre Freundin fest an sich. „Hey lass mich am leben.“ Aikyo lachte. Immer noch mit Tränen in den Augen löste sich Yurei von ihr und stürzte sich jetzt auf Naruto und die anderen. Auch Shikamaru kam nicht zu kurz doch als Yurei klar wurde was sie da eigentlich gerade tat, dass sie ihre Gefühle vor all diesen Menschen zeigte und kurz davor war zu heulen ließ sie ihn schnell los und wurde knallrot im Gesicht. Bedröppelt blickte sie zu Ai die sie mit einem fetten Grinsen im Gesicht ansah. „Ich meine… vielen Dank Tsunade-sama.“ Wieder verbeugte sie sich und nahm endlich das Stirnband. Mit zitternden Fingern und etwas ungeschickt legte sie das Band um ihren Hals und knotete es zu.

Einige Minuten später stand Yurei, immer noch überglücklich, bei Naruto und Shikamaru und unterhielt sich mit ihnen. Aikyo hatte sich in der Zwischenzeit zu Tsunade durchgekämpft und hatte sie gefragt ob der Hokage der 3ten Generation nicht schon, als sie nach Konoha kam, bemerkt hatte zu welchem Ninja-Clan sie gehörte. Schließlich war es bei ihrem Nachnamen ja sehr leicht dies herauszufinden. „Klar wusste er das, aber er hatte einen Jonnin beauftragt dich zu überwachen. Sarutobi wusste um die Kraft eures Kekkei Genkai und die Grausamkeit deines Clans. Er wollte dir aber eine Chance geben zu beweisen das du anders bist.“

„Ich verstehe“, nickte Aikyo. Sie erinnerte sich noch gut an den Hokage der 3ten Generation. Er hatte immer diese liebenswerte Art an sich gehabt. Sie hatte immer bereut, dass ihre letzten Worte zu ihm so hässlich ausgefallen waren. Damals wollte sie unbedingt auch an der Chuninauswahlprüfung teilnehmen, aber Sarutobi wollte lieber, dass Aikyo damit noch wartete. Aus Wut darüber, weil sie seine Endscheidung unfair fand, war sie mit den Worten „Sie wollen mich nur nicht an der Prüfung teilnehmen lassen, weil sie mir nicht zutrauen, dass ich eine gute Kunoichi bin, aber da irren sie sich!“, aus der Tür gestürmt und hatte diese nebenbei noch so laut zugeknallt, das sogar die Wachen angestürmt kamen um zu überprüfen, ob da einer den Hokage angriff. Sie hatte ihm nicht mehr sagen können, dass sie ihn sehr schätzte und vor allem, dass sie ihm dankbar war. „Sie sagen, dass ein Jonnin auf mich aufgepasst hat. Wer ist es?“ Tsunade blickte Aikyo an. „Inzwischen bist du hier eine sehr geschätzte Kunoichi und darum ist das völlig unwichtig“, sagte sie und verabschiedete sich dann, um noch einige wichtige Dinge zu erledigen. Aikyo überkam plötzlich ein Gefühl, als hätte sie etwas wichtiges aufgeschoben und müsse es beenden. Sie wusste genau was sie zu tun hatte, doch sie würde es erst morgen tun. Heute ging es nicht um sie. Es ging nur um Yurei. Sie war sehr froh darüber, dass ihre beste Freundin nun für immer in Konoha blieb. Sie setzte ein strahlendes Lächeln auf und warf sich ins Getümmel. Es wurde ein sehr fröhlicher Abend. Alle aßen, scherzten und lachten miteinander. Sehr spät gingen alle nach Hause.

Tot müde fiel Aikyo auf ihr Bett. „Morgen muss ich unbedingt ein paar Blumen kaufen“,dachte sie müde, bevor sie auch schon einschlief. Am morgen, hatte Aikyo eine merkwürdig gemischte Laune. Sie war sehr glücklich und zufrieden, aber diese Sache die sie noch erledigen musste, drückte ihr ein wenig aufs Gemüt. Summend stand sie am Herd und brutzelte sich ein Spiegelei. Es war noch sehr früh am Morgen. Erst 5 Uhr. Aikyo stand immer so früh auf um noch eine Runde zu trainieren, eher das Dorf erwachte. In lockeren Trainingsklamotten joggte sie durch Konoha zum Trainingsplatz. Sie liebte diese friedliche, ruhige Atmosphäre am morgen. Am Trainingsplatz angekommen, trainierte sie an ihrem Taijutsu. Sie war im Taijutsu am schlechtesten, aus diesem Grund trainierte sie dies am meisten. Eine Begabung hatte sie für verschiedenste Ninjutsu. Sie war auch in der Lage Ninjutsu auf Elementenbasis anzuwenden. Ihr Element war das Feuer. Ihr Jutsu des Flammenstoßes und das Jutsu der flammenden Höllenbestie waren inzwischen sogar in anderen Dörfern bekannt und sehr geachtet. Diese Techniken hatte sie mit Hilfe von Kakashi erlernt, der ihr ein wirklich guter Lehrer war. Nach 2 Stunden beendete sie ihr Training und machte sich auf den Weg zurück nach Hause. Das Dorf begann zu erwachen. Verschiedene Händler bereiteten bereits ihre Stände vor. Zu Hause angekommen hüpfte Aikyo zunächst unter die Dusche und zog sich ihre üblichen Klamotten an. Vor allem die auberginenfarbene Weste liebte sie sehr. Sie war nämlich ein Geschenk von Kakashi gewesen, nachdem man ihr erlaubt hatte als Kunoichi in Konoha zu bleiben. „Es wird Zeit, diese Sache endlich zu erledigen“, sagte sie zu sich selbst und machte sich auf den Weg.
 


 

Wieder einmal schrak Yurei mit einem Schrei aus ihrem Traum hoch. „Verdammt. Warum hab ich diesen Traum eigentlich immer noch ständig?“ schoss es ihr durch den Kopf als sie die Füße auf den Boden stellte. Mit einem schnellen Blick auf den Wecker stellte sie fest, dass sie mal wieder viel zu lange geschlafen hatte. Sie würde vermutlich mal wieder erst in letzter Minute zum Training auftauchen. Lee würde stocksauer sein, also ließ Yurei das Frühstück aus und zog sich nur schnell an. Die Hand schon auf der Türklinke fiel ihr ein das sie beinahe etwas vergessen hatte. Mit schnellen schritten ging sie ins Schlafzimmer zurück und nahm das Stirnband vom Nachttisch hoch. Lee vollkommen aus ihren Gedanken verbannt stellte sie sich vor den Spiegel und legte gekonnt das Band um ihren Hals. Schnell probierte sie noch ein paar Posen vor dem Spiegel, bis ihr Blick wieder auf die Uhr fiel. Jetzt würde sie endgültig zu spät kommen. Yurei nahm die Beine unter den Arm und rannte schnell aus ihrer Wohnung und stieß vor der Tür mit jemandem zusammen. Übereinander kugelnd fielen sie auf den Boden und Yurei blieb erstmal mit geschlossenen Augen liegen. „Dieser Tag fängt ja schon super an.“ Dachte sie als von der Person die sie über den Haufen gerannt hatte ein Stöhnen kam. Yurei erkannte es sofort schließlich hatte sie es schon oft genug gehört. Schnell setzte sie sich wieder auf und sah das sie Recht hatte. „Alles in Ordnung? Oder hab ich dir Wehgetan?“ Shikamaru stand auf und klopfte sich den Dreck von den Hose. „Alles in Ordnung. Aber musst du hier so kopflos rum rennen? Das nervt!“ trotz seines ärgerlichen Tonfalls hielt er Yurei seine Hand hin und zog sie auf die Beine. „Wo wolltest du eigentlich hin?“

„Zum Training, ich bin viel zu spät dran.“ Auch Yurei klopfte sich den Dreck aus den Klamotten, jetzt konnte sie sich sowieso Zeit lassen, denn Lee wäre so oder so echt sauer auf sie. „Meinst du dein Training mit Lee?“ sie nickte. „Das kannst du vergessen, der ist vorhin mit seinem Team zu einer Mission aufgebrochen.“

„Was? Und warum weiß ich nichts davon?“ brauste Yurei auf. Shikamaru grinste, drehte sich zu der Wohnungstür um und riss einen Zettel von der Tür ab. „Weil du deine Augen nicht aufmachst.“ Und klebte mit diesen Worten den Zettel auf ihrer Stirn fest. „Naja ich muss weiter sonst komm ich noch zu spät und das wär echt nervig.“ Er winkte noch einmal kurz während sich Yurei mit einer schnellen Bewegung den Zettel von der Stirn zupfte. „Hey warte mal, du solltest vielleicht mitkommen, denn ich treff mich mit Ino und Chòji und du gehörst ja jetzt schließlich mit zu unserem Team.“ Bei seinen Worten blickte Yurei erstaunt auf und mit einem Glücksgefühl im Magen rannte sie ihm hinterher. Sie gingen zu einem der Trainingsplätze und konnten schon aus einiger Entfernung Ino und Choji erkennen. Choji war wieder einmal am essen und Ino hatte einige Blumen gepflückt und band sie zu einem Kranz zusammen. „Hey Choji leg die Chips weg und komm mal rüber und du auch Ino.“ Sie kamen beide sofort rüber wobei Ino, Yurei mit einem komischen Gesichtsausdruck bedachte. „Was macht die denn hier?“ Yurei ballte die Hände zu Fäusten doch sie hielt sich zurück. „Sie ist seit gestern in unserem Team, falls du das vergessen hast. Und als Team Mitglied nimmt sie heute am Training teil.“ Auf Yureis Gesicht machte sich ein gehässiges Grinsen breit und sie sah rüber zu Ino.

„Pff.“ Ino wandte sich ab und Shikamaru blickte genervt gen Himmel. Wie gerne würde er jetzt einfach im Gras liegen und die Wolken beobachten statt sich hier mit diesen nervigen Zickereien zu beschäftigen. Er durfte nicht vergessen dass er nachdem Training zu Kurenai gehen wollte. Er hatte die letzten Tage nicht die Zeit gehabt nach ihr und dem Baby gucken zu können und wollte das heute nachholen. „Wir trainieren heute erstmal nur unsere Jutsus. Yurei-chan du trainierst am besten erstmal mit Ino-chan damit du ihre Jutsus kennen lernen kannst.“ Shikamaru war klar das es Zickenterror geben würde aber irgendwie hatte er die Hoffnung das sich die Beiden mal etwas erwachsener benehmen würden. „Chòji-kun und ich machen dort weiter wo wir letztes mal aufgehört haben.“ Mit diesen Worten ging er, Inos und Yureis Protest überhörend, in eine Kampfstellung.
 


 

Sie lief durch die Hauptstraße Konohas und machte an einem Blumenladen hallt. Es war der Blumenladen der Inos Eltern gehörte. Aikyo wusste, dass man hier die schönsten und günstigsten Blumen erstehen konnte. „Guten Morgen“, grüßte Aikyo. Freundlich grüßte die Verkäuferin zurück. „Kann ich helfen?“, fragte diese als sie merkte, dass Aikyo sich nicht Endscheiden konnte. „Ich bräuchte einen schönen Blumenstrauß“, sagte Aikyo. „ Ist er für eine besondere Gelegenheit?“, fragte die junge Frau. „Nein, keine besondere Gelegenheit. Aber die Blumen sind für einen guten Freund“, antwortete sie lächelnd. „Hm, ich denke, da habe ich genau das richtige da.“ Mit diesen Worten begann die junge Frau einige Blumen auszuwählen und zu einem Strauß zusammen zu stecken. „So fertig“, sagte sie und überreichte Aikyo den wunderschönen Blumenstrauß. „Vielen Dank.“ Einen Moment betrachtete sie bewundernd den Strauß, dann bezahlte sie und machte sich auf das Geschäft zu verlassen. In der Tür blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um. „Das ist wirklich der schönste Strauß den ich je gesehen habe. Ich bin sicher er wird meinem Freund sehr gefallen. Ino-chan hatte Recht, das hier ist der beste Blumenladen in ganz Konoha“, grinste sie die Verkäuferin an und ging. Sie schlenderte durch Konoha. Ein wenig nervös war sie schon. Auch wenn sie nicht wirklich wusste warum. Vielleicht war es der Gedanke daran, dass sie diese Sache nun zu Ende brachte, die sie nun schon seit fast 5 Jahren erfolgreich aufgeschoben hatte. So gedankenverloren lief sie durch Konoha. Gleich würde sie am Ziel sein.
 


 

Geschickt wich Ino dem Kunai aus, rollte sich locker auf dem Boden ab und warf nun ihrerseits ein Kunai. Yurei machte einen Schritt zur Seite und wich locker aus. „Du musst dir schon ein bisschen mehr einfallen lassen um mich…“ weiter kam Yurei nicht den irgendetwas war in ihren Geist eingedrungen. Sie hatten nun schon einige Zeit trainiert und Shikamaru wollte langsam aufhören da er noch einiges vorhatte. Er löste das Kage Mane no Jutsu mit dem Choji gerade festgesetzt hatte. „Lass uns für heute aufhören.“ Choji nickte glücklich. Denn jetzt konnte er endlich nach Hause gehen und das leckere Essen seiner Mutter genießen. „Hey ihr Beiden , wir beenden das Training für heute.“ Shikamaru ahnte das irgendetwas nicht stimmte den Ino lag auf dem Boden und Yurei reagierte nicht auf ihn. Langsam ging er zu Ino´s Körper und wandte sich dann an Yurei. „Hast du nicht gehört? Wir beenden das Training für heute.“ Endlich hob Yurei ihren Kopf und grinste ihn an. „Ich hab doch gar nichts mehr gemacht und was mit Ino los ist weiß ich nicht.“ Shikamaru kniff die Augen zusammen, stand auf und zog ein Kunai. „Versuch nicht mich zu verarschen, Ino. Das Nervt echt. Lass Yurei wieder frei.“ Als sie immer noch nicht reagierte, warf er blitzschnell das Kunai auf sie. In demselben Moment als das Kunai seine Hand verlies löste Ino das Jutsu der Gedankenübertragung. Yurei hatte zwar wieder die Kontrolle über ihren Körper doch hatte sie nicht mehr die Zeit dem Kunai auszuweichen. Sie konnte fast sehen wie es sich in ihre Schulter bohrte und spürte einige Sekunden später den Schmerz. „Oh verdammt!“ Shikamaru sah wie Yurei zu Boden ging und rannte schnell zu ihr rüber. „Yurei-chan.“ Er ging vor ihr auf den Boden und konnte hinter sich Ino erschrocken aufschreien hören. Auch Choji war so schnell er konnte rüber gerannt gekommen. Das Wurfmesser steckte tief in der Schulter und war nahe am Herzen. Yurei keuchte auf und kniff vor Schmerzen die Augen zusammen. „Komm hoch ich bring dich ins Krankenhaus.“ Shikamaru stützte sie beim aufstehen. Ino kam rüber um zu helfen aber Shikamaru winkte ab. „Ich bring sie schnell ins Krankenhaus.“ Auf dem Weg dorthin musste er sie immer weiter stützen und spürte das Yurei immer mehr Schwierigkeiten hatte sich auf den Beinen zu halten. „Werd jetzt ja nicht Ohnmächtig, klar?“

„Das hab ich nicht vor.“ Presste sie zwischen den Zähnen durch und war froh als sie endlich beim Krankenhaus angekommen waren. Shikamaru brachte sie zu einem Stuhl und holte schnell eine Krankenschwester. Als sie Yurei wegbrachten ging er hinter her doch mit ins Krankenzimmer durfte er nicht. Also setzte er sich auf einen der Stühle im Warteraum. Plötzlich bekam er Schuldgefühle da es sein Kunai gewesen war das sie verletzt hatte. Nach einigen Minuten kam die Schwester zurück und als er aufsprang und zu ihr ging lächelte sie freundlich. „Es ist alles in Ordnung. Das Kunai ist zwar tief eingedrungen aber Yurei wurde nicht allzu schwer verletzt. Sie kommt gleich.“ Gerade als die Krankenschwester zuende gesprochen hatte kam Yurei aus dem Krankenzimmer. Sie hatte eine Schlinge um den Arm aber als sie Shikamaru erblickte breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Langsam kam sie auf ihn zu. „Geht’s dir gut?“ Sie konnte den besorgten Unterton gut hören. „Ja klar, es tut nur noch ein bisschen weh. Ich hab nicht all zu viel Blut verloren.“ Er nahm sie wieder am Arm und führte sie aus dem Krankenhaus. „Hoffentlich bleibt da keine Narbe von über. Von Narben hab ich nun wirklich schon genug.“ Yurei lachte hell auf und Shikamaru war erleichtert das es ihr wirklich schon wieder besser ging. „Ich wollte dich immer schon mal fragen woher du die Narbe im Gesicht eigentlich hast?“ Yurei war stehen geblieben und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. „Lass uns woanders hingehen dann erzähl ich es dir vielleicht.“ Wieder lächelte sie und diesmal erwiderte er ihr Lächeln.
 


 

Langsam durchschritt sie die Tore dieses stillen Ortes. Ein Schauen lief ihr über den Rücken. „ Er mag sehr gepflegt sein, aber ich mag Friedhöfe einfach nicht“, dachte sich Aikyo während sie klopfenden Herzens an allen Gräber vorbei lief. Sie wollte zu dem Grab, dass abseits aller anderen lag. Vor dem Grab der Hokage blieb sie stehen. Warum wusste sie nicht, aber sie zitterte. Dann legte sie den Blumenstrauß vor das Denkmal und kniete nieder. „Ich weiß, dass ich spät dran bin. Ich hätte schon viel früher kommen sollen.“ Einen Moment schwieg sie. Hunderte Male hatte sie sich durch den Kopf gehen lassen, was sie jetzt sagen wollte. „Also schön, ich sag’s ihnen jetzt einfach. Also Meister Hokage, gestern haben wir eine riesige Feier für meine beste Freundin veranstaltet, die jetzt offizieller Konohaninja ist und da habe ich ein Gespräch mit Tsunade gehabt. Sie hat mit erzählt, dass ihr schon lange davon gewusst habt, woher ich gekommen bin. Ihr habt mich nicht zurück geschickt, weil ihr mir eine Chance geben wolltet. Und was hab ich zum Dank getan? Ich habe euch vorgeworfen, dass sie keine Ahnung hätten wer ich bin und was ich kann, dabei wussten sie es vielleicht besser als ich selbst. Ich bin gekommen, weil ich mich endschuldigen wollte. Ich habe mich ihnen gegenüber wie eine Vollidiotin verhallten und auch wenn es etwas spät erscheint, tut es mir wirklich leid, was ich damals sagte. Außerdem bin ich gekommen um mich zu Bedanken. Nur ihrer Gutherzigkeit verdanke ich, dass ich heute Konoha mein zu Hause nennen darf. Vielen Dank… Meister Hokage.“ Sie blieb noch einen Moment sitzen und begann zu beten. Danach erhob sie sich und verließ diesen Ort. Noch immer hatte sie eine Gänsehaut, aber sie fühlte sich erleichtert. „Endlich habe ich das vom Herzen“, dachte sie während sie den Friedhof verließ.

Vor dem Friedhof hörte Aikyo zwei ihr bekannte Stimmen. Sie lächelte als sie die Stimmen erkannte und wollte auf sie zu gehen. „Hast du Aikyo-chan erzählt, dass ich dieser Jonnin bin?“, fragte Kakashi Tsunade. Das freudige Lächeln entschwand und wich einem Gesichtsausdruck des Entsetzens. Wie angewurzelt blieb Aikyo stehen. „Nein, dass habe ich ihr nicht erzählt“, antwortete Tsunade. „Auf jeden Fall, entbinde ich dich jetzt dieser Aufgabe. Sie hat uns nun oft genug bewiesen, dass sie keines Falls wie ihr Clan ist. Ab jetzt musst du sie nicht mehr beobachten Kakashi“ „Ich verstehe Tsunade“.
 


 


 

Yurei hielt ihre Nase in die Luft, sog sie tief ein und ließ den Blick über die wunderschöne Aussicht schweifen. Shikamaru neben ihr hatte sich mit dem Rücken zur Aussicht gegen das Geländern gelehnt. Sie hatten nur wenige Minuten hoch zu den Steingesichtern gebraucht. Yurei blickte nach unten zu dem einige Meter entfernten Boden und spürte einen leichten schwindel. Schnell hob sie wieder den Kopf und nahm jetzt die gleich Position wie Shikamaru ein. „Ich habe die Narbe schon solange ich mich erinnern kann. Meine Oma hat mir erzählt das ich sie von einem Angriff auf meine Eltern zurück behalten habe.“ Als sie angefangen hatte zu sprechen hatte Shikamaru zu ihr geblickt. „Waren deine Eltern Shinobi?“ Yurei schüttelte den Kopf. „Nein waren sie nicht. Meine Mutter war eine Kräuterheilerin genau wie meine Oma und mein Vater war ein Schmied. Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr an sie erinnern. Meine Oma hat mir erzählt was damals passiert ist. Ich war noch ein Baby und wir waren gerade unterwegs zu meiner Oma, als wir im Wald von einigen Banditen angegriffen wurden. Sie wurden beide getötet aber mich haben sie am Leben gelassen. Kurze zeit später kamen einige Schülerinnen meiner Oma am Kampfplatz vorbei und fanden mich. Seitdem habe ich bei meiner Oma gelebt.“ Shikamaru fiel auf das Yurei dies alles ziemlich locker und distanziert geschildert hatte. Vielleicht lag es nur daran das sie es verdrängte und wieder einmal ihre Gefühle verstecken wollte. „Das ist ja echt…. Nervig.“ Zu seinem erstaunen lachte sie auf. „Stimmt. Wie gesagt ich kann mich nicht an sie erinnern und die Zeit bei meiner Oma war eigentlich ziemlich schön, wenn auch ziemlich langweilig. Das einzige was mir noch von damals geblieben ist, sind die Narbe und dieser lästige Albtraum.“ Gerade als Shikamaru den Mund öffnen wollte konnten sie einige Schritten hören die, die Treppe hochkamen. Kurenai kam langsam die Treppe hoch. Man konnte inzwischen deutlich sehen das sie Schwanger war. Als sie Shikamaru erblickte lächelte sie und kam zu ihnen rüber. „Hallo Shikamaru, ich hab dich ja schon lange nicht mehr gesehen.“ Yurei bedachte sie mit einem netten Lächeln, da die beiden sich vorher noch nicht über den Weg gelaufen waren. „Hallo Kurenai, ja ich weiß, es tut mir leid ich hab viel um die Ohren seit ich das Team Ino-Shika-Chò gegründete habe. Ach, darf ich dir Yurei-chan vorstellen? Sie ist unser neues Teammitglied.“ Wieder lächelte Kurenai ihr zu und Yurei erwiderte das Lächeln. „Naja, ich muss langsam los. Hab noch was zu erledigen. Wir sehen uns Später Shikamaru-kun.“ Wieder machte Shikamaru den Mund auf doch bevor er etwas sagen konnte war Yurei verschwunden.
 


 

Kakashi und Tsunade verabschiedeten sich voneinander und gingen von dannen. Sie hatten Aikyo nicht bemerkt, die nun langsam auf die Knie sank. „Das darf nicht war sein“, nuschelte sie vor sich hin. Sie hatte immer geglaubt, dass Kakashi sie mögen wurde und das sie deshalb zu ihm kommen konnte, wann immer sie mit ihm reden wollte. „Also, hat er mich nur geduldet, weil er auf mich aufpassen sollte.“ Aikyos Gedanken waren verwirrt. Langsam stand sie wieder auf. Was sollte sie jetzt tun?

Ohne zu wissen wohin, lief sie durch Konoha. Es war ihr auch egal, denn sie wusste sowieso nicht wohin sie gehen sollte. Die ganze Sache nahm ihre Gedanken vollkommen in Anspruch. Ohne es zu wissen, lief sie direkt auf ihren Lieblingsplatz zu. Es war die Brücke, die über den kleinen Fluss führte. Dort blieb sie stehen lehnte sich mit den Armen auf das Geländer und starrte Gedanken verloren ins Wasser.

Eine halbe Stunde stand sie, ohne auch nur die Position zu verändern, einfach da. Ihr Blick war leer. Von einer Seite näherte sich plötzlich Naruto. Als er Aikyo bemerkte blieb er stehen. Als ihr bester Freund, wusste er, dass sie immer zu dieser Brücke kam, wenn sie traurig war. Vorsichtig ging er auf sie zu. „Hey Aikyo-chan, was führt dich hierher?“, fragte er sanft. Erst schien als habe sie ihn gar nicht gehört, dann hob sie den Kopf und drehte in langsam in seine Richtung. „Oh, hallo Naruto-kun“, war alles was sie sagte. Naruto lehnet sich neben Aikyo ans Geländer und suchte ihren Blick. Diese starrte bereits wieder ins Wasser. „Was ist los mit dir, du bist so abwesend. Ist es wegen deiner Familie?“ Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den Beiden und es schien nicht, als würde Aikyo Narutos Frage überhaupt beantworten. Er öffnete den Mund um sie noch einmal zu fragen „Weißt, du Naruto-kun, gestern auf Yurei-chans Party habe ich mit Tsunade gesprochen. Es machte mich stutzig, dass obwohl man meinen Nachnamen kannte, niemand darauf gekommen ist, wo ich herkam. Tsunade bestätigte meinen Verdacht, denn sie erzählte mir, dass man es ziemlich schnell heraus gefunden hatte. Meister Hokage, wollte mir eine Chance geben zu beweisen, dass ich nicht wie mein Clan bin und deshalb durfte ich bleiben. Außerdem erzählte sie mir, dass ein Jonnin, damit beauftragt war mich im Auge zu behalten, doch welchen wollte sie mir nicht verraten“, sie machte eine kurze Pause. „Und was macht dich daran so traurig? Es ist doch super, dass er dir diese Chance gegeben hat.“ „Das ist es auch nicht“, unterbrach Aikyo Naruto. „ Es geht um den Jonnin, der mich beobachten sollte. Weißt du vorhin war ich auf dem Friedhof um ein paar Blumen zum Grab der Hokage zu bringen, als ich ein Gespräch zwischen Tsunade und Kakashi-sensei hörte. In dem Gespräch hat Tsunade Kakashi-sensei von der Pflicht entbunden ein Augen auf mich zu haben. Weißt du, es klingt sicher albern, aber ich habe Kakashi-sensei wirklich gern. Immer wenn mir etwas auf dem Herzen liegt konnte ich zu ihm gehen und er hat mir geholfen. Ich meine, was ist wenn er das nur getan hat, weil er auf mich aufpassen sollte? Was ist wenn er mich in Wahrheit gar nicht mag und ich ihm die ganze Zeit auf den Geist gegangen bin.“ Aikyo schwieg. Naruto betrachtet sie einen Moment. „ Ich verstehe gar nicht warum du so schlecht von Kakashi-sensei denkst Aikyo-chan.“ Verwirrt sah Aikyo in Narutos Gesicht. Zu ihrer Verwunderung lächelte er. „Kakashi-sensei ist einfach super und er würde niemanden so etwas antun. Auf Kakashi-sensei ist immer verlass! Aber wenn du mir nicht glaubst, dann geh zu ihm und rede einfach selbst mit ihm. Ich meine, wenn deine Befürchtung stimmen würde, dann würde er dich sicher gar nicht erst reinlassen.“ Naruto lachte und nach einem Augenblick in dem Aikyo absolut nicht wusste was sie tun und denken sollte stimmte sie mit ein. „ Weißt du was Naruto-kun? Du hasst völlig Recht.“ Dann stieß sie sich mit Schwung vom Geländer ab und Dankte ihm. Gleich drauf verabschiedete sie sich und ging nach Hause.
 


 

Die Sonne war bereits unter gegangen und in Konoha war ruhe eingekehrt. Die Straßen waren leer und hoch über ihnen funkelten die Sterne. Yurei warf sich von einer Seite auf die andere doch trotzdem wollte der Schlaf nicht kommen. Den ganzen Tag hatte sie sich schon so unruhig gefühlt und langsam wurde dieses Gefühl immer stärker außerdem fing ihre Schulter wieder an zu pochen. Sie hatte eine der Kräuterpasten ihrer Oma drauf getan und dadurch war der Schmerz sehr schnell abgeklungen. Mit einem Ruck setzte sie sich auf und griff zur Seite. Sie nahm das Glas Wasser, das sie immer auf dem Nachttisch stehen hatte, und trank einen Schluck. Wieder wanderten ihre Gedanken in alle Richtungen. Plötzlich packte sie eine unglaubliche Wut und sie schleuderte das Glas an die Wand. Yurei ließ ihren Kopf hängen aber nur eine Minute später stand sie auf. Sie zog sich ihre Sachen an und ging leise vor die Tür. Auf leisen Sohlen ging sie die Straßen entlang. Es war wie damals in Getsugakure. Sie war glücklich gewesen aber irgendwann hatte sie gespürt das es besser wäre das Dorf zu verlassen. Yurei wusste das dieses Gefühl nur von ihrer eigenen Unsicherheit ausgelöst wurde. Sie hatte einfach Angst davor, dass irgendetwas zu ernst werden könnte und genau das geschah jetzt wieder. Plötzlich sah sie einen Schatten über die Dächer vor sich springen. Dem Schatten folgten noch drei weitere. „Das ist ja seltsam. Wer würde sich denn sonst noch um die Uhrzeit hier aufhalten?“ fragte sie sich. Schnell nahm sie die Verfolgung auf und schon bald wurde ihr klar wohin die Schatten wollten. Sie rannten in Richtung Tsunade´s Büro. Jetzt war sich Yurei sicher das es keine Konohaninjas waren. Noch leiser als zuvor folgte sie ihnen durch die Nacht, keinen Gedanken daran verschwendet, dass es gefährlich sein könnte.
 


 

Voller Energie riss sie die Tür auf und betrat ihre Wohnung. Sie konnte gar nicht verstehen, wie sie so viel Misstrauen gegenüber Kakashi gehabt haben konnte. Sie kam sich sogar richtig albern vor als sie darüber nachdachte. Plötzlich kam Aikyo ein Lied in den Sinn und sie begann die fröhliche Melodie zu Summen, während wie sich etwas zu Essen bereitete.

Es war schon sehr spät in der Nacht. Aikyo wälzte sich von einer Seite zur anderen. In ihrem Traum stand sie vor Kakashis Tür und klopfte an. Er öffnete und gab ihr zu verstehen, dass seine Mission vorbei sei und er nun keinen Bock mehr darauf habe, sich ihre langweiligen Probleme anzuhören. Mit einem lauten Knall flog die Tür vor ihrer Nase zu. „Ahhh“, schrie Aikyo und saß mit einem Satz senkrecht im Bett. Schweiß lief ihren Nacken herunter und ihr Herz raste. „Nur ein Traum. Aikyo es war nur ein dummer Traum. So etwas gemeines würde Kakashi-sensei niemals sagen“, redete sie sich zu. Aus irgendeinem Grund aber konnte sie ihren eigenen Worten nicht glauben. „Nein, Schluss jetzt Aikyo!“, sagte sie sich und versuchte wieder zu schlafen, doch es gelang ihr nicht. Irgendwann stand sie aus reiner Verzweiflung auf und rannte in ihrem Haus auf und ab. Sie öffnete ein Fenster ließ sich die kühle Brise ins Gesicht wehen. Beschloss nach 5 Minuten, dass es zu kühl war und schloss es wieder. Setzte sich hin, stand wieder auf und lief weiter kreuz und quer durch den Raum. „O.k Aikyo Kobito, das Reicht. Du gehst jetzt auf der Stelle zu Kakashi Hatake und klärst die Sache!“, maulte sie sich an. Rasch zog sie sich an und war auch schon auf dem Weg zu Kakashi.
 


 

„Verdammt!“ Yurei schimpfte leise vor sich hin. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie hatte die Angreifer tatsächlich aus den Augen verloren. Geduckt rannte sie weiter, in Gedanken schimpfte sie weiter über sich selbst. Aber plötzlich spürte sie wie etwas sich um ihre Beine wickelte und sie stürzte zu Boden. Beim Sturz biss sie sich schmerzhaft auf die Zunge und schmeckte wie ihr Blut in die Kehle lief. Als sie den Kopf etwas anhob konnte sie vor sich die Füße eines Ninjas erkennen. Dieser Ninja beugte sich nun zu ihr hinunter und sie konnte das Grinsen in seinem hässlichen Gesicht sehen. Er sah aus als wenn er schon oft, sehr oft Prügel bezogen hatte. Sein Gesicht schien nur aus Dellen zu bestehen und sein Grinsen war sehr zahnlos. Mit einer Hand griff er nach Yureis Kragen und zog sie hoch. Doch das war ein Fehler denn ihre Arme waren noch frei. Mit einer Hand umschloss sie sein Handgelenk und mit der anderen Schlug sie ihm erst in den Magen und dann mit einer Aufwärtsbewegung in seine Visage. Als er unter Schmerzen zusammenbrach ließ er Yurei los und fiel zu Boden. Schnell wickelte sie das Seil von ihren Füßen und sprang wieder auf die Füße. Yurei war sich sicher, dass er einer der Typen gewesen war die sie verfolgt hatte. Doch wo waren die anderen geblieben. Schon in der nächsten Sekunde wurde ihre stumme Frage beantwortet, als vor ihr drei Gestalten landeten. Sie bewegten sich exakt gleich, als wenn es nur eine einzige Person sei. Yurei blickte wieder zu dem Mann zu ihren Füßen. Er trug ein Stirnband und sie konnte darauf die vier Quadrate erkennen. Das Zeichen Yukigakures. Plötzlich zerfloss der Körper des Mannes und Yurei sprang erschrocken zurück. Sie stieß mit dem Rücken gegen etwas hartes, fleischiges. Langsam sah sie sich um. Es war der Mann mit dem Dellengesicht. Er grinste diabolisch auf sie hinunter. Schnell wich Yurei einen Schritt zurück und holte gleichzeitig mit ihrer Faust aus. Sie wollte ihm wieder einen Schlag in den Magen verpassen aber ihre Faust traf nur auf hartes Metall. Mit einem Schmerzensschrei trat Yurei noch einen weiteren Schritt zurück. „Wer zur Hölle seit ihr und was wollt ihr hier?“ Das Dellengesicht lachte nur auf und kam Schritt für Schritt auf sie zu. Yurei wollte zurück weichen aber hinter ihr standen auf einmal die anderen Ninja. Also gab es nur noch einen weg. Sie musste kämpfen. Sie langte nach hinten zu dem Griff ihres Katanas und war froh das sie es mitgenommen hatte. Die lange Klinge glänzte im Mondschein als Yurei sie langsam zog. Plötzlich sprang ihr Gegner mit einem mächtigen Satz über sie hinweg und landete auf einem Dach. Sofort nach der Landung rannte er wieder auf den Palast des Hokagen zu. Yurei wollte ihm folgen, doch da hatte sie die Rechnung ohne die anderen Ninja gemacht. Kurz ließ sie ihren Kopf hängen doch mit einer sehr schnellen Bewegung hob sie ihr Schwert über ihren Kopf sprang vor den ersten der Ninja und ließ die Klinge runter sausen. Der Stahl durchdrang das Fleisch des Mannes wie Butter und teilte ihn sauber in der Mitte durch. Doch bevor sich Yurei ihrem nächsten Gegner widmen konnte zerflossen die beiden auf dem Boden liegenden hälften ebenfalls zu wasser. Mit einem Aufschrei fing Yurei an auf die anderen Ninja einzuhacken und auch diese zerflossen zu Wasser. Als sie leicht außer Atem in mitten einiger Pfützen stand konnte sie hinter sich ein lachen hören. Mit einem seufzen ließ sie die Schultern hängen und wandte sich langsam um. Dort vor ihr standen wieder drei Ninja. Allesamt schwarz gekleidet wie die, die sie gerade zerhackt hatte. „Was soll das, hm? Noch mehr Doppelgänger? Seit ihr so feige, dass ihr euch noch nicht mal traut persönlich gegen mich zu kämpfen?“ verschwommen nahm sie war wie einer der schwarz gekleideten einige Fingerzeichen machte. Da hatte sie sich wohl geirrt, diesmal stand sie keinen Doppelgängern gegenüber. Eine Eiseskälte kroch langsam ihre Beine empor und als Yurei nach unten blickte konnte sie sehen, dass das Wasser als Eis langsam ihre Beine hochkroch. Mal wieder verfluchte sie sich für ihre große Klappe und dafür das sie nicht besser auf ihre Umgebung achtete. Mit einigem hin und her Geruckle versuchte sie ihre Beine zu befreien, aber es half nichts. Wieder ließ Yurei ihre Schultern hängen. Es war ein Fehler gewesen sie alleine zu verfolgen. Sie war noch ein Genin und das nicht ohne Grund. „Jetzt verlier nicht die Nerven, klar?! Du wirst es schon irgendwie schaffen. Denk dran was Omi immer gesagt hatte. Vertrau auf deine Stärke und denk dran du bist nicht alleine. Du wirst niemals alleine sein, wenn es in deinem Leben Menschen gibt die dich lieben.“ Yurei legte ihren Kopf in den Nacken und blickte nach oben. Im selben Moment zogen die Wolken weiter und gaben den Blick auf den Vollmond frei. Er leuchtete Hell am Himmel und mit entsetzen stellte Yurei fest, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. „Was soll das denn jetzt? Heul nicht rum du dumme Kuh, sondern mach endlich irgendwas. Anscheinend bist du doch ganz alleine, aber das wusstest du ja schon vorher. Aber wer will auch schon was mit so jemandem wie dir zutun haben? Am besten wäre es, wenn du, falls du das hier überlebst, morgen gleich deine Sachen packst und verschwindest.“

„Hey, alles in Ordnung mit dir?“ Plötzlich wurde sie von einer ihr bekannten Stimme aus den dunklen Gedanken gerissen. Endlich konnte sie den Blick wieder von dem strahlendem Mond nehmen. Ihre Angreifer lagen am Boden und auch ihre Beine waren wieder frei. Verwirrt blickte sie umher und einige Meter hinter sich konnte sie Shikamaru sehen. Mit lässigen Schritten kam er näher, doch als er vor ihr stand verwandelte sich sein Grinsen in einen besorgten Gesichtsausdruck. „Yurei-chan, was ist los?“ er streckte seine Hand aus, aber bevor er Yurei berühren konnte senkte sie den Kopf und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Shikamaru legte den Kopf schief und blickte besorgt auf Yurei herunter aber er wollte ihr Zeit geben. Er war sehr lange bei Asumas Grab gewesen und hatte sich erst auf den Weg nach Hause gemacht, als es schon dunkel war. Endlich hob sie wieder ihren Kopf. Die Tränenspuren waren immer noch zu sehen, aber sie konnte wenigstens wieder lächeln. „Alles in Ordnung, mach dir keine sorgen Shikamaru-kun. Aber wir müssen uns beeilen, da ist noch ein Ninja. Er ist beim Palast des Hokagen.“ Shikamaru nickte, doch der besorgte Gesichtsausdruck blieb. Schnell rannten die beiden Seite an Seite zu dem Gebäude. Aber Yurei hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde Konoha wieder verlassen. Noch heute Nacht.
 


 

Schon nach kurzer Zeit, stand sie vor seiner Haustür. Da stand sie dann mindestens 10 Minuten rum unentschlossen dessen, was sie tun wollte. Einerseits wollte sie diese Sache klären, andererseits hatte sie Angst sich lächerlich zu machen. Immerhin war es mitten in der Nacht. Sie hob die Hand um anzuklopfen, zögerte und senkte sie wieder. „ Was mache ich hier eigentlich?“, flüsterte Aikyo zu sich selbst. Sie entschloss sich wieder zu gehen drehte sich herum und bekam den Schreck ihres Lebens.

„Ahhh! Oh, meine Gute bist du verrückt mich so zu erschrecken?“,brüllte Aikyo aus. „Nun schrei hier nicht so rum du wirst noch die ganze Nachbarschaft wecken“, sagte Kakashi, der urplötzlich hinter Aikyo aufgetaucht war. Diese war vor Schreck zur Schnappatmung übergegangen. „Wolltest du zu mir?“, fragte Kakashi als wäre die Tatsache, dass Aikyo vor seiner Haustür rumstand nicht eindeutig genug gewesen. Für einen Moment überlegte Aikyo aus Wut über den Schreck so etwas wie: „Nö ach was, ich stand hier nur grad so rum und hab mir überlegt wo ich wohne“, zu antworten, doch sie beruhigte sich wieder. „Nun ja, deshalb bin ich hier“, räusperte sie sich. Kakashi schob sie zu Seite und öffnete die Haustür. „ Na dann komm doch rein.“

Mit einem großen Unbehagen trat sie ein. Kakashi ging voran in seine Wohnung und setzte sich auf die Couch. „Setzt dich“, sagte er und deutete neben sich auf die Couch. Das Unbehagen in Aikyo wurde größer, als sie langsam neben ihm platz nahm. „ Also, was kann ich für dich tun?“, fragte Kakashi. „Mir verzeihen?“, brachte Aikyo mit erstickter Stimme heraus. Es sollte eigentlich eine Entschuldigung für die späte Störung werden, doch das war es was dabei herauskam. „Dir verzeihen? Was hast du angestellt.“ Aikyo begann knallrot anzulaufen. Das durfte einfach nicht war sein. Wie konnte sie Kakashi nur Misstrauen. Am liebsten hätte sie angefangen sich zu Ohrfeigen. „Naja, zu nächst mal für die späte Störung und wo wir schon dabei sind vielleicht, weil ich ein Idiot bin?“, brachte Aikyo leise, ja schon fast flüsternd hervor. Kakashi verstand noch immer nicht. „Du weißt doch, dass du zu mir kommen kannst, wann immer du möchtest. Es ist also nicht schlimm das du um diese Uhrzeit gekommen bist.“ Er sah Aikyo interessiert an, dabei bemerkte er, dass sie krampfhaft zu Boden stierte und sich ihre Finger vor lauter Nervosität in die Oberschenkel drückte. Sie wollte es ihm erklären, wollte ihm sagen, was sie von ihm geglaubt hatte und wie leid es ihr tat, doch ihre Stimme versagte gänzlich. Stattdessen sprang sie von der Couch, fiel auf die Knie legte ihren Kopf in seinen Schoß und begann zu weinen.
 


 


 

Ihre Schritte klopften dumpf auf dem Boden. Nur noch wenige Meter und sie wären endlich am Palast. „Warte kurz, Yurei.“ Shikamaru blieb stehen. Leise schlich er zu einer der Häuserwände, presste sich daran und spähte um die Ecke. Er winkte Yurei zu und sie kam auf Zehenspitzen zu ihm. Stumm zeigte er mit dem Finger auf einen Umriss. Yurei erkannte das Dellengesicht sofort auch wenn er mit dem Rücken zu ihnen stand. Sie wollte schon los rennen aber Shikamaru hielt sie zurück. Er zog Yurei ein Stück mit sich und flüsterte ihr leise ins Ohr. „Ich werde ihn mit meinem Jutsu außer Gefecht setzen und dann überwältigst du ihn von hinten. Wir müssen zusehen das er am leben bleibt, schließlich brauchen wir einige Informationen von ihm. Hast du das verstanden?“ er hatte ihren abwesenden Blick bemerkt aber etwas falsch gedeutet. „Klar, keine sorge ich werde ihn am leben lassen, wie nervig.“ Sie grinste ihn an und er konnte nicht anders und erwiderte es. Yurei sprang hoch und geduckt lief sie über die Dächer. Shikamaru war inzwischen um die Ecke getreten und formte einige Fingerzeichen. Er sah wie sich sein Schatten ausdehnte und in den Schatten des feindlichen Ninjas eindrang. Dieser Ruckte plötzlich hoch und unwillig drehte er sich um. Wieder grinste Shikamaru. Als er das ungläubige Gesicht des anderen sah. Langsam ging er auf den anderen zu und dieser folgte seinen Bewegungen stockend. Hinter ihm sprang ein dunkler Schatten von den Dächern und eine lange, silbern glänzende klinge legte sich von hinten an seine Kehle. Shikamaru konnte hören das Yurei etwas flüsterte. Doch seine Aufmerksamkeit wurde nach oben gezogen. Der Mond verdunkelte sich wieder und er spürte wie sich das Kage Mane no Jutsu löste. Der Angreifer schien es auch zu bemerken und noch bevor Shikamaru eine Warnung rufen konnte hatte er die Klinge des Katanas gepackt und es Yureis Händen entrissen. Mit einem Ruck drehte er sich zu ihr um und hob nun seinerseits das lange Schwert. Shikamaru zog einige Shuriken und warf sie auf ihn doch mit einem Klirren prallten sie von ihm ab. Den großen Ninja juckte der Angriff gar nicht und er bedrängte Yurei weiter. Mit einer schnellen Bewegung zog Shikamaru Asumas Chakramesser. Es war zwar normalerweise nicht seine Art einen Gegner direkt zu attackieren aber dieser lies ihm keine andere Wahl. Leise schlich er sich von hinten an ihn ran. Als Shikamaru nur noch wenige Meter von ihm entfernt war konnte er Yurei leise wimmern hören. Nur eine Sekunde später stand er direkt hinter dem Ninja doch bevor er einen Angriff starten konnte wirbelte dieser herum und Shikamaru musste sich ducken um nicht enthauptet zu werden. Langsam wich er einige Schritte weiter zurück und zog so die Aufmerksamkeit auf sich. Erleichtert sah Shikamaru wie sich Yurei wieder gefasst hatte. Mit einem entschlossenen Schritt trat Yurei hinter den Mann, klopfte ihm auf die Schulter und als er sich wieder zu ihr umdrehte schlug sie ihm mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Immer und immer wieder. Plötzlich flutete silbriges Mondlicht über den Platz und Shikamaru sah seine Chance gekommen. Schnell benutzte er wieder sein Kage Mane no Jutsu und hielt den Ninja fest. Als Yurei noch einmal zuschlagen wollte ließ er den Mann ausweichen. Es reichte, denn Shikamaru konnte sehen das sich Yurei immer weiter Reinsteigerte. Yurei blickte erstaunt zu ihm hin. „Es reicht. Fessel ihn schnell solange noch genug Licht da ist.“ Schnell ließ sie ihren Blick über den Platz wandern konnte aber nichts finden. „Nimm das hier.“ Shikamaru warf ihr das Seil zu, das noch wenige Minuten zuvor um ihre Beine gewickelt gewesen war. Geschickt wickelte sie das Seil mehrmals um seine dicken Handgelenke und knotete es fest zu. Danach hob sie das Katana hoch das er fallen gelassen hatte. „Wir sollten ihn zu Tsunade-sama bringen.“ Yurei nickte nur. Shikamaru konnte wieder diesen gehetzten Gesichtsausdruck von vorhin sehen aber darum konnte er sich gleich noch kümmern. „Wo könnte sie denn jetzt sein?“ Yurei sprach leise mehr zu sich selbst als zu Shikamaru. „Wahrscheinlich in ihrer Stammkneipe. Komm mit ich kenne den Weg.“ Sie brauchten nur wenige Minuten da sich ihr Gefangener seinem Schicksal hingegeben hatte und keine Gegenwehr leistete. Tsunade und Shizune guckten beide ziemlich dämlich als Yurei und Shikamaru mit ihrem Gefangen die Kneipe betraten. „Shizune hol die Anbu. Sie sollen den da bis morgen früh in Gewahrsam nehmen. Ich werde ihn dann morgen befragen.“ Shizune erhob sich sofort und eilte hinaus. „Das habt ihr beide gut gemacht. Ich sehe schon, es zahlt sich aus das ich dich zu einem Konohaninja gemacht habe, Yurei.“ Tsunade lächelte wohlwollend und Yurei versuchte ein fröhliches Lächeln, aber so ganz schien es ihr nicht zu gelingen. Sie war froh als endlich Shizune mit den zwei Anbus zurück kam. Schnell verließ sie das Gebäude wieder. Doch Shikamaru eilte ihr hinter her. „Yurei, warte. Bitte.“ Stockend blieb sie stehen und drehte sich langsam zu ihm um. „Was willst du Shikamaru-kun?“ Shikamaru öffnete seinen Mund aber es dauerte noch ein bisschen bevor er anfing zu sprechen da er gähnen musste. „Bitte bleib hier.“ Yurei fühlte sich ertappt aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Was meinst du damit, ich bin doch noch hier.“

„Du weißt was ich meine. Du willst Konoha verlassen nicht wahr?“ Als Antwort ließ Yurei den Kopf hängen und spürte wie ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. „Du verstehst das nicht Shikamaru. Niemand versteht es.“

„Dann erklär es mir! Warum willst du dein Heimatdorf verlassen? Warum willst du Aikyo und die anderen verlassen? Erklär es mir bitte.“ Er war einige Schritte auf sie zugetreten und nun hob sie endlich wieder ihren Kopf und wieder flossen die Tränen in strömen. „Ich… ich muss es einfach tun! Ihr seit besser dran ohne mich.“ Wieder schlug sie sich die Hände vor das Gesicht aber diesmal wartete Shikamaru nicht bis sie sich wieder beruhigt hatte. Entschlossen ging er auf sie zu, packte ihre Hände und zog sie ihr vom Gesicht. „Hör auf so rumzuspinnen! Du bist Aikyo´s beste Freundin, wie soll sie denn ohne dich besser dran sein? Sie alle brauchen dich! Konoha braucht dich! Ich… ich brauche dich.“ Mit einem Ruck sah sie zu ihm hoch. Yurei hatte schon längst weg sein wollen. Sie hatte schon längst auf dem Weg in ein neues Leben sein wollen. Aber doch war sie immer noch hier obwohl eine Stimme tief in ihr versuchte sie davon zu überzeugen einfach abzuhauen. Doch die Stimme wurde leiser, wurde verdrängt von einer anderen Stimme, Shikamarus stimme. Plötzlich hatte Yurei das Gefühl umzufallen. Sie fiel in eine dunkle schwärze. Shikamaru sah es kommen und fing sie auf. Er hob Yurei hoch und trug sie langsam zu ihrer Wohnung. In einer ihrer Taschen fand er den Schlüssel, schloss die Tür auf und trat vorsichtig ein. Selbst im dunklen konnte er das Chaos erkennen. Sehr vorsichtig bahnte er sich einen Weg zum Schlafzimmer und legte Yurei vorsichtig aufs Bett. „Ich komm morgen wieder vorbei. Bitte bleib solange hier.“ Mit einem letzten Blick auf ihren zerbrechlich wirkenden Körper verlies er ihr Zimmer, Ihre Wohnung und ging langsam, in Gedanken versunken nach Hause.
 


 


 

Kakashi war von Aikyos Reaktion vollkommen überrascht. Liebevoll legte er ihr eine Hand auf den Rücken und streichelte ihr mit der anderen sanft übers Haar. Er sagte nichts. Er saß einfach nur so da und streichelte ihr die Haare. „Kakashi-sensei ich war vorhin auf dem Friedhof und habe das Gespräch zwischen dir und Tsunade gehört. Sie sagte, dass du von deiner Mission, auf mich auf zu passen, nun entbunden seist und da habe ich gedacht, du hättest mir nur zugehört, weil du das tun musstest. Naruto-kun hat mir gesagt, dass du so etwas nicht tun würdest und ich wusste, dass er Recht hatte aber trotzdem konnte ich es nicht glauben. Darum bin ich her gekommen, doch jetzt ist mir klar wie blöd ich bin, dir Misstraut zu haben“, diese Worte sprudelten einfach so aus ihr heraus. Kakashi musste einen Moment über das nachdenken, dass Aikyo von sich schluchzte und versuchte aus den Schlüsselworten, den richtigen Sinn zu ziehen. „Jetzt warte mal Aikyo-chan. Also du hast vorhin gehört wie ich mit Tsunade gesprochen habe und darauf hin hast du geglaubt, ich würde dich nun nicht mehr bei mir haben wollen?“ „Es tut mir Leid“,weinte sie. Liebevoll sah er sie an. „Jetzt hör mal zu Aikyo. Es stimmt am Anfang war es sehr ungewohnt, dass du zu mir kamst um mich um Rat zu bitten. Normalerweise distanzieren sich Lehrer von ihren Schülern und versuchen keine persönlichen Gefühle mit ins Spiel zu bringen. Es hat meine Mission sehr vereinfach, dass du so offen mit mir gesprochen hast und darum habe ich es zu gelassen.“ Aikyo hob den Kopf etwas an und betrachtete fragend Kakashis Gesicht. Sie hatte Angst vor dem was er noch sagen würde. „Ich muss zugeben, irgendwann gewöhnte ich mich daran, dass du hin und wieder bei mir vorbei kamst und ich gewöhnte mich an deine Gesellschaft. Ich glaube, auch wenn ich das nicht wollte, habe ich angefangen dich zu mögen. Du bist ein netter Mensch und das wurde mir auch sehr schnell klar. Ich habe schon dem Hokage der dritten Generation gesagt, dass du nichts von deinem Clan hast. Ja, ich sah sogar großes Potenzial in dir und bat ihn darum dich trainieren zu dürfen. Tja Aikyo ich glaube wohl oder übel, dass ich dich gern habe.“ Aikyo hatte inzwischen aufgehört zu weinen und blickte in mit großen Augen an. „Eines verspreche ich dir. Du kannst immer zu mir kommen und mit mir reden, wann immer du mich brauchst“, damit endete er. Immer noch starrte Aikyo Kakashi aus großen Augen an. Einen Moment dachte sie darüber nach, wie sie auf das reagieren wollte, was sie gerade gehört hatte. Sollte sie sauer sein, glücklich oder traurig? Plötzlich wurde ihr klar, wie sie reagieren wollte. Sie stand vom Boden auf setzte sich wieder neben Kakashi auf die Couch und lehnte sich an seine Schulter. Sie genoss einen Moment seine Nähe, schloss dann ihre Augen und sagte leise: „Ich bin so froh, dass du mich magst. Weißt du, du warst von Anfang an Jemand dem ich unbedingt vertrauen wollte. Ich wusste nicht warum, doch irgendwann ist es mit dann klar geworden. Du bist der Vater den ich mir immer gewünscht habe und als ich hörte, dass du diese Mission von Tsunade hattest, dachte ich, ich würde diesen Vater wieder verlieren. Ich bin froh, dass ich mich da geirrt habe. Kakashi-sensei? Ich habe dich lieb.“
 


 

Die Sonne schien schon hell in das Zimmer als Yurei wieder ihre Augen öffnete. Die Bilder der vergangenen Nacht stürzten auf sie ein. Aber trotzdem war es wie ein Traum. Yurei fühlte sich seltsam traurig und gleichzeitig auch fröhlich. Als laut an ihre Tür geklopft wurde zuckte sie zusammen, stand so schnell sie konnte auf und ging zur Tür. Wieder klopfte es und Yurei riss schnell die Tür auf. Draußen stand Shikamaru zusammen mit Ai. „Siehst du, ich hab doch gesagt das sie da ist. Guten Morgen Yurei-chan.“ Ai wirkte fröhlich und drängte sich an ihr vorbei in die kleine Wohnung. Shikamaru folgte ihr. „Ja, aber in der Nacht hatte sie vorgehabt Konoha zu verlassen, hab ich recht?“ Yurei blickte verdattert von einem zum anderen. Sie könnte jetzt einfach lügen aber dann wäre Shikamaru sauer auf sie und dann wär es wirklich besser wenn sie abhauen würde. Aber sie könnte auch einfach die Wahrheit sagen, doch dann müsste sie erklären warum sie es vorgehabt hatte und das wusste sie ja selber nicht mehr so genau. „Ich…. Shikamaru hat recht. Aber bevor du jetzt sauer auf mich bist, ich weiß selber nicht mehr warum ich gehen wollte. Es war diese Stimme in mir. Ich habe sie bis jetzt in jedem Dorf in dem ich gewesen war irgendwann gehört. Aber bis jetzt hat noch nie jemand versucht mich aufzuhalten.“ Aikyo´s Fröhlichkeit war auf einmal wie weggeblasen. „Yurei-chan…. aber warum hast du denn nie mit mir darüber gesprochen? Wahrscheinlich sollte ich mich bei dir bedanken, Shikamaru-kun.“ Sie wandte sich zu ihm um. „Jetzt schwing mal keine langen reden, ich kann halt nun mal nicht zulassen das sich jemand aus meinem Team einfach verzieht. Yurei, wir sollen nachher zu Tsunade kommen. Ich werde vor ihrem Büro auf dich warten also sei bitte pünktlich.“ Er hob grüßend seine Hand und verließ die Wohnung. Ai und Yurei blickten ihm erstaunt hinterher. „Komisch, als er vorhin zu mir kam und mir sagte das er Angst hätte du würdest das Dorf verlassen hat er noch ganz anders geklungen. Aber egal was war denn letzte Nacht bei dir los?“ Aikyo wandte sich zu ihrer Freundin, doch diese starrte immer noch auf die Wohnungstür. Leise fing sie an zu sprechen. „Ich weiß es nicht, wirklich. Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht schlafen und wollte spazieren gehen aber dann hab ich gesehen wie einige Ninja versucht haben in Tsunades Büro einzubrechen. Ich wollte sie aufhalten aber sie haben mich überwältig Und dann kam Shikamaru-kun und hat sie aufgehalten.“ Während sie sprach hatte sich Aikyo neben Yurei auf das Sofa gesetzt. „Und warum war er dann der Meinung das du vorhattest das Dorf zu verlassen?“ Yurei seufzte und ließ den Kopf hängen. Ai kannte die pose bereits. Jedesmal wenn Yurei etwas von sich und ihren Gefühlen preisgab vermied sie es den andern in die Augen zu sehen. „Ich hatte es wirklich vorgehabt. Frag mich bitte nicht wieso, ich weiß es selber nicht. Ich habe in mir diese Stimme gehört die mich gedrängt hat das Dorf zu verlassen aber Shikamaru… er… er hat mich aufgehalten und die Stimme zum Schweigen gebracht. Ich… ich bin einfach kein Konohaninja und ich werde nie so stark sein um einer sein zu können. Es tut mir leid Ai aber ich denke, ich werde das Dorf trotzdem verlassen.“ Aikyo hatte schon lange gewusst das Yureis Fröhlichkeit und auch ihre frechen Sprüche nur ihre Unsicherheit verbergen sollte. Aber das es so schlimm war hätte sie nicht gedacht. „Hör mal auf so einen Schwachsinn zu erzählen. Tsunade hat dich nicht ohne Grund zu einem Ninja gemacht, außerdem habe ich noch nie jemanden gesehen der so gut mit einem Katana umgehen kann.“ Sie fing an zu lachen als Yurei sie dämlich ansah. „Jetzt steh auf du sollst dich gleich mit Shikamaru treffen schon vergessen? Auf dem Weg dahin kann ich dir ja mal erzählen was letzte Nacht bei mir los gewesen ist.“ Mit einem freudigen Lächeln stand Aikyo wieder auf und zog Yurei mit sich. Doch diese wollte, bevor sie dem Hokage gegenüber trat noch schnell etwas erledigen. „Warte kurz. Ich bin gleich wieder da.“ Schnell ging sie ins Badezimmer putzte sich die Zähne und kämmte ihre Haare.

Auf dem Weg zu Tsunade erzählte Aikyo ihr von dem Gespräch das sie mit angehört hatte, von ihrem Verdacht gegenüber Kakashi und ihrem Gespräch mit ihm. Als sie auf dem Platz vor dem Palast des Hokagen angekommen waren blieben sie kurz stehen und Ai beendete ihre Geschichte. „Ich beneide dich, Ai-chan.“ Verwunderte sah die angesprochene ihre Freundin an, normalerweise bekam sie von Yurei nur andere Sachen zu hören und nicht so etwas. „Wieso das denn?“

„Naja, du bist bei allen beliebt, alle mögen dich und du hast so etwas wie eine Familie. Aber naja, ich muss los. Wir sehen uns später.“ Mit ihrem typischen Yurei-Grinsen verabschiedete sie sich und rannte die Treppen zum Palast hoch. Kurz vor Tsunades Büro konnte sie vor sich Shikamaru sehen. Er ging neben einem Mann. Der Mann war etwas größer als er und um einiges Älter. Yurei schätzte das es Shikamarus Vater war. Leise ging sie den beiden hinter her doch übersah sie dabei einen auf dem Boden stehenden Eimer. Scheppernd fiel dieser um als sie dagegen trat und die beiden vor ihr sahen sich um. Yurei spürte wie ihr Gesicht warm wurde und wusste das sie mal wieder rot anlief. Schnell hob sie den Eimer auf und stellte ihn wieder an seinen Platz doch als sie auf sah konnte sie sehen das die beiden Männer sich nicht wegbewegt hatten. Shikamaru grinste. „Na wenigstens bist du mal pünktlich.“ Yurei sah ihn böse an, doch dann grinste sie ebenfalls und ging an ihm vorbei. „Es ist nie zu spät was neues dazu zu lernen und irgendwann musste ich ja damit anfangen.“ Erstaunen machte sich auf Shikamarus Gesicht breit und Yurei ging lachend an ihm vorbei. Sie konnte hören das er noch einige Worte mit seinem Vater wechselte und ihr dann hinterher kam. „Ich hab vorhin ganz vergessen dich zu fragen wie es deiner Schulter geht. Aber anscheinend war die Verletzung wirklich nicht allzu schlimm.“

„War sie auch nicht, aber ich habe einige Kräuter drauf getan deswegen ist es so gut wie verheilt.“

„Du kennst dich mit Kräutern aus?“ Sie waren vor dem Büro angekommen und Yurei blieb kurz stehen. „Ich hab dir ja schon von meiner Oma erzählt. Sie hat mir, als ich bei ihr aufwuchs, einiges Beigebracht. Ich fand es zwar ziemlich langweilig und hab lieber trainiert aber konnte trotzdem so einiges mitnehmen.“

„Warum bist du von da weg?“ Shikamaru sah sie mit einem forschenden Blick an. Er wollte sichergehen das Aikyo es geschafft hatte sie zum bleiben zu überreden. „Naja, meine Oma hat oft für Kunden Medizin und solche Sachen hergestellt und einer diese Kunden war ziemlich unfreundlich zu uns…“ sie stockte.

„Und du hast ihn auf deine charmante Art darauf hingewiesen das er nicht so unfreundlich sein sollte?“ Yurei lachte auf und Shikamaru war sich sicher das sie wieder ganz die alte war. Mit einem Grinsen klopfte er an die Holztür und öffnete sie.

Die Chuninauswahlprüfung

Vier Wochen war es nun her, dass Yurei und Shikamaru die Spione gestellt und besiegt hatten. Alle Mädchen waren gerade auf den Weg zu den heißen Quellen. Es war Sakuras Idee gewesen, dass doch alle Kunoichis gemeinsam mal einen Mädelstag einlegen könnten und dieser ging gerade in seine heiße Phase im wahrsten Sinne des Wortes.

Gemeinsam traten sie hinaus zu den Quellen. Als die anderen ihre Bademäntel auszogen und zur Seite legten, spürte Aikyo wie sich etwas in ihr zusammen zog. Sie hatte Angst davor ihren Körper zu entblößen. Mit einem beklemmenden Gefühl beobachtete sie Sakura, Ino, Yurei und die anderen. Keine von ihnen war so gezeichnet worden wie sie. Schnell ließ sie den weichen Mantel zu Boden gleiten und stieg ins Wasser bevor die anderen die Narbe sehen konnten.

Sie lief direkt an ihrer Wirbelsäule hinab. Den ganzen Rücken entlang. Noch immer konnte sie sich an den Tag erinnern als ihr Vater sie im Zorn erst durch ein Fenster geworfen und hinter her mit einem langen Ledergürtel ausgepeitscht hatte. Der Grund für seinen Zorn war eine einfache, kleine Frage gewesen. So in Gedanken bemerkte sie nicht das Yurei ihre Bewegungen beobachtet und die Narbe gesehen hatte. Doch diese sagte kein Wort. Es war klar dass Ai nicht wollte dass die anderen diese Narbe sahen und Yurei wollte sie nicht in Bedrängnis bringen.

Als sie alle im heißen Wasser saßen fingen Sakura und Ino an sich über Sai zu streiten. Die Beiden hatten schon den ganzen Tag kein anderes Thema und so war es kein Wunder das die anderen schon nach wenigen Minuten ihr Interesse verloren. Schon bald hatten sie ein anderes Thema gefunden und unterhielten sich über ihre Missionen und das Training. Yurei erzählte von ihrem Unterricht bei Rock Lee. Sie hatte ihn vor einiger Zeit gebeten ihr Unterricht zu geben damit sie etwas stärker werden könnte.

Nach einer halben Stunde entschieden sie sich dafür das Bad zu beenden und etwas essen zu gehen. Es war auch besser so, denn Sakura hatte Ino im Streit den Kopf unter das Wasser gedrückt. Also stiegen sie aus dem Wasser. Aikyo kam als letzte heraus und gerade als sie sich nach ihrem Bademantel bücken wollte hörten sie einige Stimmen und ein lautes Poltern. Plötzlich brachen zwei gestalten durch den Zaun und landeten vor den Füßen der Mädchen. Als sie sahen das es Naruto und der Ero-Sennin waren, schrien sie alle gleichzeitig auf und Aikyo zog Ino das Handtuch vom Kopf, das diese sich um die Haare gewickelt hatte.

Verdutzt sahen die Beiden Shinobi auf. Bei dem Anblick der vielen, halbnackten, jungen Mädchen schoss Jiraya das Blut in den Kopf und aus der Nase hinaus. Naruto aber blieb einfach verdattert dort stehen und konnte den Blick nicht von Ai wenden. Aikyo starrte ihn aus großen Augen an. Sie wollte sich von ihm wegdrehen und ihm den Rücken zu wenden als ihr klar wurde, dass er nun die Narbe gesehen hatte. Innerhalb weniger Sekunden war sie knallrot angelaufen.

Sie gab einen erstickten Aufschrei preis, bevor sie kopflos davon lief.

Endlich öffnete Naruto den Mund um etwas zu sagen. "Oh Gott das tut mir leid. Äh ich sehe überhaupt nicht hin, ahhhh.“ Doch weiter kam er schon nicht mehr da eine Faust hart in seinem Gesicht landete und er weggeschleudert wurde. Er flog einige Meter durch die Luft und landete dann in einem Gebüsch wobei das Handtuch, das er sich um die Hüfte geschlungen hatte, an einem Zweig hängen blieb. Als Yurei sich wieder gerade hinstellte und sich die Faust rieb konnte sie sehen dass aus der Heißen Quelle, in der die Männer gesessen hatten, Blasen aufstiegen. Also musste da noch jemand anderes drin gewesen sein. Am liebsten wäre sie in das Wasser gesprungen und hätten diesen Jemand herausgezogen, doch die anderen Mädchen liefen bereits schreiend davon. Nur Sakura nahm sich noch kurz die Zeit Jiraya eine zu verpassen, der in etwa in die gleiche Richtung segelte wie Naruto. Zufrieden folgten die Yurei und Sakura den anderen.
 


 

Gerade hatte Naruto seine Nudelsuppe vertilgt und sich von Ichiraku verabschiedet, als er, vor dem Nudelsuppenrestaurant, beinahe mit Jemanden zusammengestoßen wäre. „ Na das ist ja wieder mal typisch für dich. Du passt wie immer kein Stück auf wo du hin läufst Naruto“, meckerte eine ihm wohlbekannte Stimme. „Jiraya-sensei“, rief Naruto freudig aus. „ Es ist schon eine ganze Weile her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Es freut mich dich zu sehen Ero-sennin“, sagte Naruto freudig. „Seit wann bist du denn schon wieder in Konoha?“, fragte er aufgeregt. „Ich bin praktisch gerade erst gekommen“, grinste Jiraya. „Tja wie ich sehe komme ich zu spät um dich zu einer Nudelsuppe einzuladen.“ „Ja also da hättest du schon früher hier sein müssen“, grinste Naruto. „Hm na schön, wie wäre es dann mit einem schönen Bad in den heißen Quellen?“ „Ach du willst doch nur wieder die Frauen Bespannern Ero-sennin“, sagte Naruto. „Na gut wenn du nicht willst gehen ich eben allein“, sagte Jiraya. natürlich ging Naruto mit ihm zur heißen Quelle.

Er und Jiraya betraten gerade die heißen Quellen als sie bemerkten, dass sie nicht allein waren. „Hey Shikamaru, nimmst du auch ein Bad?“ Dieser verdrehte leicht genervt die Augen. „Hallo Naruto, na das sieht man doch oder nicht?“ Die Jungs hatten sich Handtücher umgebunden. Naruto und Jiraya stiegen ins Wasser. Es brauchte nur ein paar Sekunden, bis Jiraya sich ein Loch im Zaun suchte, durch das er die Frauen Bespannern konnte.

„Also das würde ich an deiner Stelle lieber sein lassen“, begann Shikamaru Jiraya zu waren, da er die Mädels zufällig gesehen hatte, als sie gerade zu den heißen Quellen gegangen waren. „Wieso denn?“, fragte Naruto neugierig. „Weil, praktisch alle Mädchen die wir kennen gerade da drüben baden. Tja und wenn sie bemerken, dass du sie bespannst, werden sie dich vermutlich auseinandernehmen und das wäre echt nervig.“

„Was echt, alle?“, fragten Naruto und Jiraya gleichzeitig und begannen sich um das Loch im Zaun zu prügeln. „Lass mich da ran!“, maulte Naruto. „ Das kannst du vergessen, dass ist nichts für kleine Jungs“, versuchte Jiraya Naruto wegzustoßen. „Ach quatsch, dass ist nichts für alte Knacker wie di...“, diesen Satz brachte Naruto nicht zu Ende, den während er versuchte Jiraya wegzustoßen gerieten Beide ins Taumeln und knallten mit voller Wucht durch den Zaun. Sie landeten genau zu den Füßen der Mädchen. Als Shikamaru das Gekreische der Mädchen hörte bevorzugte er es, zur Sicherheit einfach unterzutauchen und so blieb von ihm nichts weiter als ein paar Blubberblasen.

Beim Anblick der vielen jungen, halb nackten Mädchen schoss Jiraya das Blut in den Kopf und aus der Nase heraus. Naruto stand wie angewurzelt da und starrte Aikyo an, die sich gerade noch rechtzeitig um nicht völlig nackt dazustehen, das Handtuch schnappte, welches sich Ino bereits um die Haare gewickelt hatte. Voller Charme drehte Aikyo ihm den Rücken zu und dabei sah er sie. Diese unverschämt große Narbe, direkt an ihrer Wirbelsäule. Er öffnete den Mund und stammelte: Oh Gott, das tut mir leid. Äh ich sehe überhaupt nicht hin, ahhhh.“, doch das half ihm nun auch nicht mehr. Yurei hatte bereits ausgeholt und schleuderte ihn, mit einem harten Faustschlag, einige Meter durch die Luft.

Gerade als er sich wieder aufrappeln wollte landete neben ihm auch noch Jiraya, der ebenfalls nicht verschont blieb. Als Naruto wieder aufstand bemerkte er, dass sein Handtuch verschwunden war und begann es in den Büschen zu suchen. Shikamaru tauchte wieder auf, als er sich sicher war, dass die Gefahr vorüber war.
 


 

Schnell rannte sie weiter und stieß dabei fast einen jungen Mann um. Doch leider hatte Yurei keine Zeit um stehen zu bleiben und sich zu entschuldigen. Also musste ihre kurze, dahin gerufene Entschuldigung reichen. Innerlich verfluchte sie sich wieder einmal dafür nicht besser auf die Zeit geachtet zu haben. Schnell rannte sie die Treppen hinauf und übersprang dabei einige Stufen. Vor der Tür zu Tsunades Büro blieb sie kurz stehen und holte tief Luft. Yurei ahnte bereits das es Ärger geben würde, weil sie schon wieder zu spät war. Doch was Tsunade überhaupt von ihr wollen könnte, wusste sie nicht. Schnell klopfte sie an und öffnete die Tür.

Erstaunen machte sich in ihrem Gesicht breit als sie Naruto, Ai und Shikamaru in dem Büro stehen sah. Shikamaru blickte genervt gen Himmel während sich auf Narutos Gesicht ein Grinsen breit machte. Yurei blickte ihn böse an, denn sie hatte den letzten Tag in der heißen Quelle nicht vergessen. „Da bist du ja endlich. Gut, dann kann ich ja endlich Anfangen. Ihr seid hier, weil die Chuninauswahlprüfungen bald beginnen. Shikamaru, du wirst hiermit wieder mit der Planung beauftragt“, Shikamaru gab einen genervten Seufzer von sich. „Und ihr drei“, sie wies auf Aikyo, Naruto und Yurei. „Ihr werdet diesmal daran teilnehmen um Chunin zu werden.“ Naruto jubelte laut auf. „ Na endlich, das wurde auch Zeit.“ Aikyo lächelte, sie war ebenso froh darüber, endlich diese Möglichkeit zu kriegen, nur Yurei blieb ruhig wieder einmal überkamen sie Selbstzweifel. „Ruhe!“, die zwei verstummten. „Ich bin noch nicht ganz fertig“, fuhr Tsunade fort. „Ihr drei werdet an der Prüfung als Team teilnehmen.“ Aikyo drehte sich erst zu Yurei, dann zu Naruto. „Das ist echt super von dir Oma Tsunade“, grinste Naruto. „Das ist ja klasse, wir werden als Team an der Prüfung teilnehmen“, wiederholte Aikyo Tsunades Worte.

„Ihr braucht keine Angst zu haben Mädels, ich kenn mich da schon aus“, begann Naruto anzugeben. „Hey Ai, hast du das gehört? Wir können aufhören mit dem ständigen Training denn der Hokage der 6ten Generation wird uns Beschützen.“ Yureis stimme hatte einen bissigen Ton und Naruto sah sie leicht gekränkt an. Doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf Aikyo gelenkt „Aber Tsunade-sama, ist es nicht eigentlich so, dass ein Team immer aus zwei Shinobi und einer Kunoichi besteht?“

„Du hast Recht Aikyo, aber wir werden diesmal eine Ausnahme machen. Du hättest schon beim letzten Mal teilnehmen sollen, doch leider lagst du ja mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.“ Die drei verließen zusammen das Büro und blieben unschlüssig davor stehen. „Vielleicht sollten wir uns auf die Prüfung vorbereiten.“ Aikyo blickte von Naruto zu Yurei. „Klar sollten wir tun aber ich möchte noch kurz mit Shikamaru-kun sprechen. Geht schon mal vor ich komme dann nach.“ Die beiden nickten und gingen dann Richtung Ausgang, doch Yurei hielt Naruto noch kurz zurück. „Sag mal, wer war eigentlich gestern bei euch noch mit in der heißen Quelle?“ Jetzt wo Yurei davon sprach spürte Naruto irgendwie wieder Yureis Faust in seinem Gesicht. „Also das mit gestern, dass tut mir echt Leid Yurei-chan, ich wollte wirklich nicht...“ Ja, ja schon klar Naruto-kun, ich will wissen wer da noch im Bad war. „Ja also, äh außer mir und Ero-sennin war da noch...“

„Solltet ihr euch nicht auf die Prüfung vorbereiten?“ Yurei zuckte zusammen als sie Shikamarus Stimme nah hinter sich hörte, er hatte sich unbemerkt angeschlichen. Yurei sah sich zu ihm um. Er schien ein wenig rot im Gesicht zu sein, aber vielleicht war es auch nur Einbildung. Yurei wollte immer noch wissen wer nun der andere gewesen war. Aber Naruto war bereits verschwunden. Mit einem aufstöhnen ließ Yurei ihren Kopf hängen. „Du solltest dich auch auf die Prüfung vorbereiten. Es wird nicht leicht, außerdem musst du dich an ein neues Team gewöhnen.“ Er wollte an ihr vorbeigehen doch Yurei ging ihm hinterher. „Deswegen wollte ich sowieso mit dir sprechen. Du bist doch einer der Prüfer, oder?“ Shikamaru nickte. „Kannst du das denn überhaupt machen? Ich meine, immerhin gehöre ich eigentlich zu deinem Team dazu und…“ sie ließ den Satz unvollendet. „Mach dir keine Gedanken darum, das ist meine Sache. Diese ganzen Vorbereitungen nerven sowieso. Wir sehen uns dann später.“ Er hob noch kurz die Hand und verschwand dann. Yurei seufzte kurz auf ging dann aber schnell zum Übungsplatz.
 

Aikyo wartete vor dem Palast des Hokagen auf Naruto. Dieser kam plötzlich ziemlich eilig auf sie zugerannt. „Nanu, warum plötzlich so eilig“, wollte Aikyo wissen. „ Ach nicht so wichtig“, sagte er eilig und zusammen liefen sie zum Trainingsplatz. „ Ähm Aikyo-chan?“ „Hm, ja?“, fragte Aikyo. „ Also ähm, wegen gestern“, Aikyo wurde hellhörig. Sie wollte eigentlich nicht daran erinnert werden. „Oh nein, fragt er mich jetzt etwa nach der Narbe?“, dachte sie leicht panisch. „Vergeben und vergessen“, sagte sie schnell um ihn abzuwürgen. „Naja weißt du“, begann er erneut.

„ Oh nein, er gibt nicht so einfach auf“, dachte Aikyo und begann sich nach links und rechts umzusehen und nach einer Möglichkeit zu suchen, dass er die Klappe hallten könnte. „Was weiß ich?“, fragte sie mit einem zittrigen Lachen auf den Lippen. Der Angstschweiß stand ihr auf der Stirn.

„ Ich finde, du bist echt zu nett.“ Eben noch voller Panik und bereit Notfalls einen Sprint einzulegen, dass er nur noch ihren Staub hätte sehen können, riss sie nun die Augen auf. „Hä?“

„ Naja, weißt du, ich kann mich nicht erinnern, dass du je sauer auf mich gewesen wärst und für das gestern, hätte ich es doch echt verdient, oder?“

Einen Moment trat Schweigen zwischen sie. Aikyo unterbrach diese Stille. „Hä?“

„Ist das alles? Hast du nicht mehr zu sagen außer „hä“?“, wurde Naruto ungeduldig.

„Ich hätte zu dem „hä“ noch ein „was genau willst du mir damit sagen“ im Angebot“, versuchte Aikyo es ins Lächerliche zu ziehen. „ Warum machst du das? Ich habe die Frage ernst gemeint, du warst noch nie sauer.“ Aikyo war verwirrt. „Warum willst du unbedingt dass ich sauer bin. Bist du gestern etwa nur mit Jiraya-sensei mal eben zu den Frauen rüber gehüpft, damit ich sauer bin?“

„Nein Natürlich nicht“, sagte Naruto. „Ich, na ich weiß auch nicht. Du hast gestern so geschockt gewirkt, als ich dich sah.“

„Ob das wohl daran gelegen haben könnte, dass, gerade als ich spliternackt da stand, zwei Kerle ins Bad geflogen kamen?“ Naruto starrte Aikyo an. Plötzlich lachte er los. „Was ist jetzt?“, fragte Aikyo noch verwirrter als vorher. „Mir ist nur grad aufgefallen, dass du auch richtig frech sein kannst“, lachte er. Aikyo lief rot an.

„Weißt du was? Das steht dir richtig gut“, damit lief er los. „Wetten ich bin schneller am Trainingsplatz als du?“, rief er ihr zu. „ Das werden wir sehen“, begann Aikyo zu lächeln und sah zu, dass sie ihn einholte.

Sie lieferten sich ein Rennen bis aufs Blut. Keiner wollte den anderen Gewinnen lassen. Das Ende vom Lied war, das Beide gleichzeitig ankamen. „Erster!“; schrie Naruto aus. „Träum weiter!“, gab Aikyo zurück. „Du warst nie im Leben schneller als ich“, grinste sie breit. „Ich war so was von schneller, ich hab dich abgehängt“, neckte er sie. „O.k pass auf. Wir machen einen Kompromiss. Unentschieden?“, fragte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen. Einen Moment stand Naruto nachdenkend da, dann ergriff er Aikyos Hand. „Unentschieden“, stimmte er zu.

Beide begaben sich in Kampfposition und wollten gerade aufeinander losgehen, als eine Stimme sie unterbrach. „Hey, ich gehöre auch zum Team. Wartet auf mich!“ Yurei kam zügig zu ihnen herübergelaufen.

„Na los keine Müdigkeit vortäuschen wir fangen sofort an“, befahl Aikyo und schon ging’s los. Jeder gegen Jeden. So lernten sie die Kampftechnik des anderen und konnten außerdem noch stärker werden. Yurei bewies, dass sie Taijutsu Technisch echt eine Menge bei Lee gelernt hatte. Jedem Angriff wich sie schnell und sicher aus. „Buschige Augenbraue scheint ja echt ein guter Lehrer zu sein“, sagte Naruto. „ Wie du siehst“, sagte Yurei kurz angebunden und schlug mit ihrem Katana Richtung Naruto. Sie traf ihn perfekt und halbierte ihn, bevor er sich in einer Rauchwolke auflöste. „Ein Doppelgänger, ich wusste es!“, dachte sie. Den echten Naruto hatte Aikyo gerade am Wickel. Aikyo versuchte es nur mit Taijutsu. Sie musste es unbedingt vor der Prüfung noch verbessern. Sie Schlug nach Naruto. Mit einer Linken. Ausgewichen. Mit einer rechten. Abgewehrt. Sie trat nach ihm. Verfehlt.

„Das gibt’s nicht“, dachte sie. Gerade machte Naruto eine schnelle Bewegung nach Rechts, als Yurei mit einem Satz im Geschehen war. Sie ließ ihr Katana durch die Luft sausen direkt auf Aikyo herab. Mit einem Rückwertssalto wich sie aus, zog einen Kunai hervor und konnte so den zweiten Versuch Yureis, sie in zwei Hälften zu zersäbeln abblocken. Hinter sich sah sie einen Angriff von Naruto kommen. Er benutze ebenfalls einen Kunai. Mit aller Kraft stieß sie Yureis Katana in die Höhe, sprang ein Stück in die Höhe und verpasste Yurei einen Tritt vor die Brust, dass diese nach hintern fiel.

Bei der ersten Berührung mit dem Boden, sah Aikyo wie nahe Naruto ihr bereits gekommen war. Drehte ihren rechten Arm, in dessen Hand sie noch immer den Kunai hielt, mit vollem Schwung zurück und wehrte Narutos Kunai ab. Schweiß lief ihr über die Stirn. Naruto und Aikyo sahen sich in die Augen. Ihre Blicke waren ernst und keiner wollte nachgeben. Inzwischen war Yurei wieder aufgestanden und wollte sich erneut ins Getümmel werfen. „Lasst uns eine Pause machen“, sagte Naruto und wurde so plötzlich wieder locker, dass Aikyo, die noch immer mit voll gespannten Muskeln gegen den feindlichen Kunai drückte, einfach Vorwärts auf die Fresse flog.

„Oh Entschuldigung“, sagte er und lachte Aikyo frech in Gesicht. „Wäre es zu viel verlangt, wenn du mich das nächste mal warnst bevor du so etwas tust?“, fragte sie. „Hm, mal sehen“, scherzte Naruto und reichte Aikyo eine Hand um sie wieder nach oben zu ziehen. Naruto lächelte sie an. „Hey, du warst viel schneller als noch beim letzten Mal“, stellte er fest. „Findest du?“, lachte Aikyo.

Yurei verdrehte die Augen. „Hey flirten könnt ihr auch wann anders“, meckerte sie und beide liefen sofort rot an bevor sie laut protestierten: „Wir flirten überhaupt nicht!“ „Hm“, Naruto grinste und hatte einen fernen Blick drauf. „Ich wäre jetzt für ein Bad“

„Legst du es grad drauf an, von mir noch eine gefenstert zu kriegen?“, Yurei zog eine Augenbraue hoch. „Sei nicht so unfair ich habe meine Tracht Prügel gehabt. Ero-sennin auch.“ Plötzlich war er tief in Gedanken und nuschelte leise. „Nur Shikamaru ist ohne davongekommen.“ „Wer?“, fragte Yurei. Es war keine Frage die eine Antwort benötigte, denn sie hatte schon verstanden. „Shikamaru-kun war es also“, dachte sie.
 


 


 

Sie trainierten noch einige Zeit weiter. Doch als es langsam dunkler wurde beschlossen sie einstimmig eine Nudelsuppe essen zu gehen. Auf dem Weg zu Ichiraku begegneten sie Rock Lee und Neji Hyùga. Yurei blieb kurz stehen um mit ihrem Sensei zu sprechen. „Hallo Lee-Sensei, ich trainiere ab jetzt wieder mit Ai-chan und Naruto-kun. Wir werden als Team in der nächsten Chuninauswahlprüfung teilnehmen.“ Aikyo und Naruto sahen sich erstaunt an. Keiner von ihnen hatte Yurei je so respektvoll mit einem gleichaltrigen sprechen sehen. „"Ihr werdet an der Chuninauswahlprüfung teilnehmen? Dann müsst ihr in jedem Fall euer bestes geben. Zeigt ihnen die Kraft der Jugend.“

Schnell verabschiedete sich Yurei von ihm bevor er anfangen konnte wieder seine Show abzuziehen. Gemächlich gingen sie weiter und Yurei ließ sich von der guten Laune ihrer Freunde anstecken. Als sie endlich bei Ichirakus angekommen waren konnte sie sehen das Shikamaru, Ino und Choji den kleinen Laden gerade verließen. Auf Yureis Gesicht breitete sich ein diabolisches Grinsen aus.

Immer noch sehr gemächlich gingen sie auf die anderen zu. Doch bevor noch einer etwas sagen konnte ging Yurei auf Shikamaru zu immer noch das diabolische Grinsen im Gesicht. „Shikamaru, lauf!“ Naruto schrie doch es war bereits zu spät.

Shikamaru stand da ein lächeln auf den Lippen und die Hand zum Gruß erhoben. Doch plötzlich landete eine harte Faust in seinem Gesicht und er wurde einige Meter durch die Luft geschleudert. „Das ist dafür dass du nicht besser bist als Naruto und der Ero-Sennin!“ Shikamaru kam mit einem aufstöhnen wieder auf die Beine und funkelte Yurei mit einem bösen Blick an. „Das ist ja schön und gut, aber was habe ich damit zu tun, das die Beiden nicht hören können. Ach, ich wusste dass so etwas passieren würde. Wie nervig.“ Plötzlich grinste Yurei ihn an. „Du bist selber Schuld. Kapier endlich das wenn Naruto und der Ero-Sennin auftauchen es eigentlich nur peinlich und nervig werden kann.“ Jetzt lachte sie laut und Shikamaru musste unwillkürlich mit einstimmen und auch die anderen stimmten mit ein.
 

Eine Woche verging. Eine Woche in der sie trainierten und sich vorbereiteten. Obwohl Naruto ihnen immer wieder versicherte, dass man für die Schriftliche Prüfung weiter nichts wissen müsste, lernten sie sogar dafür. Auch Naruto, wenn auch gegen seine Willen. Die Damen konnten nun einmal sehr überzeugend sein.

Nun war es so weit. Sie trafen sich in dem Gebäude in dem die Schriftliche Prüfung statt finden sollte. Den Raum zu finden war nicht schwierig und die Massen an potenziellen Gegner, die sich in diesem angesammelt hatten waren im ersten Moment schon etwas viel. Naruto sagte nun schon zum tausendsten Mal, dass nur ein Bruchteil der Leute bis zum Ziel kommen würde. Yurei und Aikyo konnten es schon nicht mehr hören.

„Ich sag euch, dass wird ein echter Kindergeburtstag“, sagte er zum gefühlten 5 Tausendsten Mal. „Ist gut Naruto-kun wir haben verstanden“, sagte Aikyo in einem versöhnlichen Ton. „Ich kann es gar nicht abwarten bis es los geht“, dies sagte er zum gefühlten 1 Millionsten Mal.

„Ja Naruto-kun, du bist der Checker, du weißt was abläuft. Könntest du mir also einen Gefallen tun?“, fragte Yurei zuckersüß.

„Was denn, soll ich dir noch irgendeine Frage beantworten?“

„Nicht so ganz“, sagte sie noch immer im süßen Ton. „Du könntest deine Erfahrungen … FÜR DICH BEHALTEN DU NERVENSÄGE!“, brüllte sie ihn an und alle sahen sich zu ihnen um. Aikyo hielt sich eine Hand vor Gesicht. „Na toll, jetzt wissen definitiv alle das wir hier sind“, sagte sie entnervt. Gleich darauf kam der Prüfer ins Zimmer. „Ha es ist noch derselbe Prüfer wie…“

„Naruto-kun halt die Klappe!“, führ Yurei aus ihrer Haut. Dann drehte sie sich um und suchte sich einen Sitzplatz weit entfernt von Naruto. Aikyo wollte ihn nicht dazu verleiten, dass er mit ihr quatschte, also suchte auch sie sich einen Platz etwas weiter von ihm entfernt. Dies schien Naruto aber keineswegs zu stören, denn er kannte sich ja aus.

Die Prüfung war so schnell vorbei wie sie angefangen hatte. Alles hatte Aikyo nicht gewusste, aber Naruto hatte wenigsten Recht behalten, darauf kam es nicht an. Auch Yurei hatte zur Vollständigkeit der Aufgaben lediglich eine Lösung gefehlt. Von Naruto brauchen wir glaube ich nicht zu sprechen. Nein, ganz so schlimm war es dann doch nicht. Von den 9 Fragen hatte er immerhin 4 beantworten können. Nun jedoch wurde es Zeit für das 44ste Kampfgebiet, oder wie es passender genannt wird, dem Wald des Schreckens. Die Regeln waren schnell erklärt und die Rollen verteilt.

Aikyo war es die sich die Himmelsschriftrolle einsteckte. Ohne einen Funken Nervosität gingen sie in den Wald. Nachdem sie ein wenig tiefer in ihn hineingelaufen waren, deutete Aikyo, dass sie stehen bleiben sollten. „Ist da Jemand?“, fragte Yurei überrascht, denn sie hatte nichts gehört. „ Nein, nein, aber wir sollten eine Strategie entwerfen oder?“, fragte Aikyo. „ Du klingst schon wie Shikamaru-kun“, sagte Yurei. „Also ich denke wir suchen uns ein Team, besiegen es und holen uns die Schriftrolle“, schlug Naruto vor. „Endlich hat der Knallkopf mal Recht“, prustete Yurei hervor.

Aikyo fühlte sich irgendwie unverstanden. „ Na schön wie wär’s mit einem Kompromiss? Wir suchen jetzt erstmal einen ruhigen Ort und bleiben da eine Weile, bis sich die anderen Teams entkräftet haben. Dann legen wir uns auf die Lauer und…“

„Ich will mir die ersten Gegner vornehmen“, begann Yurei sich mit Naruto zu Streiten. „Nein, ich übernehme die ersten, ich bin schließlich der Einziegste Junge im Team.“

„Na und? Dafür hast du schon mal teilgenommen und außerdem Ladys First.“ Die Beiden unterhielten mit diesem Gespräch vermutlich den ganzen Wald. „ Sagt mal, geht’s noch? Wir arbeiten gefälligst zusammen. Außerdem werden uns gleich alle Gegner, die es jetzt hier gibt gefunden haben, so wie ihr herumkrakeelt“, schaltete sich Aikyo wieder ein. „Aikyo-chan hat Recht“, sagte Yurei, was Aikyo schon fast erstaunte. „ Wenn wir uns streiten finden sie uns, lass es uns lieber ausknobeln.“

„Hm“, überlegte Naruto einen Moment. „Schere-Stein-Papier?“ Aikyo gab auf und ließ die Beiden die Sache einfach ausknobeln, wobei Naruto gewann. „Naja wenigstens schreien sie nicht mehr herum“, dachte Aikyo und sie schlichen durch den Wald. Es war aber auch nicht nötig sich sorgen zu machen.

Noch am selben Tag wurden sie von einem Team angegriffen, welches gerne mit Taijutsu arbeitete. Sie hatten nicht die geringste Chance gegen Narutos Enthusiasmus. Yurei war schwer beleidigt, denn so hatte sie nichts zu tun. Der Gegner besaß, eine Erdschriftrolle und so war auch diese Mission erfüllt und sie machten sich auf zum Turm. Dort angekommen, waren sie sogar, dass erste Team. Als sie die Schriftrollen öffneten, erschien ihnen Sensei Iruka. „Nun, diesmal habe ich euch wohl nichts zu erklären. Ich bin überrascht, ihr seit sogar die ersten hier“, sagte er mit einem stolzen Ton. „Tja, da bleibt mir wohl gar nichts anderes über, als euch Glück zu wünschen“, lächelte er und ließ sie eintreten.
 


 


 

Zusammen mit den anderen betraten sie die Halle und stellten sich in ihren Teams auf. Tsunade trat vor und begann zu sprechen: „Ich freue mich das ihr es bis hierher geschafft habt. Leider sind wieder zu viele Teams durchgekommen deswegen müssen wir eine Vorrunde einschieben. Ich gebe euch jetzt noch fünf Minuten Zeit aufzugeben und nach hause zurück zukehren. Es ist keine Schande aufzugeben. In der Vorrunde werden jeweils zwei von euch gegeneinander antreten.“

„Oh man, muss Oma-Tsunade das ganze nochmal erklären? Ich meine, es…“

„OH NARUTO! Außer dir war noch keiner von uns bei so einer Prüfung also ja, sie muss es nochmal erklären!“ Aikyo ging in Deckung denn sie wusste dass ihre Freundin kurz vor dem Platzen stand. „Beruhig dich doch, Yurei-chan. Er meint es doch nicht so.“ aber Yurei ließ sich nicht mehr so schnell beruhigen. „Ich weiß dass er es nicht so meint aber es nervt trotzdem!“

Sie konnten sich nicht mehr weiter streiten denn Tsunade hatte wieder angefangen. „Nun, da also niemand mehr aufgeben will, werden wir jetzt die ersten zwei Kämpfer ermitteln.“

Alle Augen richteten sich auf eine Tafel auf der die Namen ausgewürfelt wurden.

Als es schon niemand mehr aushalten konnte blieben endlich zwei Namen stehen. Ein Schrei gellte durch die Halle aber es war ein Schrei der Freude. Yurei sprang hoch in die Luft, als sie ihren Namen sah.

Ihr Gegner, ein Shinobi namens Habuku Shiranai, stöhnte bei dem Anblick genervt auf. Während sich Yurei immer noch freute und Naruto genervt etwas brummelte von wegen ´er käme ja bestimmt wieder als letzter an die Reihe´ gingen die anderen nach oben auf die Tribünen. Gerade als sich die beiden Gegner gegenüberstellten hörte man plötzlich einen lauten Knall und Shikamaru erschien in einer Rauchwolke. Er blickte überrascht von Habuku zu Yurei als eine Stimme von oben ertönte. „Du bist zu früh, Shikamaru. Die ersten Kämpfe wird noch Genma übernehmen.“

„Ich werde mir solange die Kämpfe ansehen.“ Shikamaru blickte noch einmal zu Yurei und ging dann ebenfalls auf die Tribüne. Yurei spürte wie sich plötzlich Nervosität in ihr ausbreitete. „Ihr könnt anfangen.“ Der Prüfer sah jeden von ihnen nochmal an doch trotzdem bewegten sie sich beide keinen Zentimeter. Yurei war so in Gedanken, dass sie nicht bemerkte dass der Kampf bereits begonnen hatte.

„Hey, du. Willst du den ganzen Tag hier so rumstehen oder denkst du gerade darüber nach was du morgen anziehen sollst?“ Habuku lachte laut über seinen eigenen Scherz. Mit einem Blinzeln blickte Yurei zu ihm. „Was hast du gesagt? Ich hab dir nicht zu gehört.“ Sie hatte wieder diesen zuckersüßen Ton drauf. „Jetzt steh da nicht so rum, zeig ihm was du drauf hast Yurei!“ Naruto schrie so laut er konnte und mit einem genervten Seufzen blickte Yurei zu ihm auf. Shikamaru hatte sich inzwischen zu ihnen gestellt und sah ebenfalls zu ihnen hinunter. Er war hin und hergerissen zwischen seinem Wunsch das Yurei gewinnt und seiner gezwungen Parteilosigkeit.

„Jetzt hör auf hier so rumzuschreien! Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich werd das hier schon schaffen außerdem nervst du!“ Yurei schrie zurück doch ihr Gegner nutzte diesen Augenblick zum Angriff. Er rannte von links auf sie zu und dachte, dass sie abgelenkt wäre aber als er sein Katana zog und ausholte sah sie seine Bewegung.

Narutos neue Schreiattacke ignorierend wartete sie den richtigen Zeitpunkt ab, zog dann blitzschnell ihr Katana und klirrend prallten die Klingen aufeinander.

Habuku sprang zurück und Yurei sah ihn grinsend na. Plötzlich sprang Yurei auf ihn zu und schlug mit ihrer Klinge auf ihn ein, doch er wehrte jeden ihrer Schläge ab. Immer und immer wieder prallten die Klingen aufeinander, immer und immer schneller. Nach kurzer Zeit blieben sie einige Meter voneinander stehen. Langsam langweilte sie der Kampf und Yurei entschied ihn in eine andere Richtung zu lenken.

Sie fing an ihr Chakra zu sammeln und ließ es über ihre Hand in das Katana laufen. Sie sah wie die Klinge sich leicht verlängerte und unter den Anfeuerungsrufen Ai´s und Narutos lief sie auf ihn zu. Shikamaru war der erste der das Chakra bemerkte. Er konnte sehen dass sie nicht viel benutzte denn sie hatte die Klinge nur um einige Millimeter verlängert. Er hatte nicht gewusst, dass sie diese Technik kannte und war ziemlich beeindruckt.

Yurei holte weit aus und wollte ihren Gegner mit einem Treffer an der Schulter treffen doch er blockte ihren Schlag ab. Es gab ein hohes klingen und erschrocken stellte Yurei fest das die Klinge ihres Katanas brach. Mit einem seltsamen Gefühl sah sie die abgebrochene Klinge zu Boden fallen. Ihr Vater hatte dieses Schwert kurz vor seinem Tod geschmiedet. Es sollte ein Geschenk für sie werden, doch war es ihre Oma gewesen die es ihr bei ihrem Rausschmiss überreichte. Sie blieb stehen und blickte stumm auf die Klinge runter.

Oben auf der Tribüne sah Aikyo entsetzt zu wie Yurei langsam auf die Knie sank. „Was soll das denn jetzt? Sie kann doch nicht einfach so aufhören zu kämpfen.“ Naruto schüttelte ungläubig den Kopf. „Was ist so besonders an diesem Katana?“ Shikamaru hatte zum ersten Mal gesprochen seitdem er sich zu ihnen gestellt hatte.

„Es war das letzte Schwert das ihr Vater geschmiedet hatte.“ Ai sprach leise. Unten hatte sich Yurei wieder erhoben und blickte nun hasserfüllt zu ihrem Gegner. „Gegen eine mit Chakra verstärkte Waffe hat so ein kleines Messerchen keine Chance.“ Lachte dieser. „Das wirst du noch bereuen. Du wirst den Tag deiner Geburt verfluchen.“ Sie presste die Worte zwischen zusammen gekniffenen Lippen hindurch. Ohne Vorwarnung rannte sie auf ihn zu, tauchte unter seinem Schwert hindurch und trat ihm die Beine weg. Als er zu Boden fiel lies er sein Schwert fallen. Yurei hob es hoch und betrachtete es.

„Was für eine schlechte Qualität.“ Mit einer schnellen Bewegung warf sie es weg und scheppernd blieb es einige Meter von ihnen liegen. Habuku guckte seinem Schwert hinterher doch das war ein Fehler denn Yurei nutzte den Moment um ihm mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Schnell ließ sie ihr Chakra in die Beine fließen um schneller zu werden. Habuku hatte seinen Sturz abgefangen doch jetzt landete Yureis Fuß in seinem Magen und wieder wurde er weggeschleudert. Shikamaru verfolgte mit geballten Fäusten wie sie ihn immer und immer wieder nachsetzte und auf ihn einschlug.

Selbst als er am Boden lag und nicht mehr aufstehen konnte ging sie auf ihn zu. Gerade als Shikamaru einschreiten wollte blieb sie stehen.

„Der Kampf ist beendet. Sieger ist Yurei Aiso!“ Aikyo und Naruto jubelten und auch Shikamaru konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. Doch sie konnten sehe das Yurei alles andere als fröhlich war. Langsam ging sie zu den zerbrochenen stücken ihres Katanas und hob sie auf. Als sie oben auf der Tribüne stand legte ihr Ai eine Hand auf die Schulter um sie zu trösten. „Er hat das Schwert meines Vaters zerstört.“ Ihre Stimme war brüchig. „Du wirst schon noch ein neues finden.“ Narutos Worte sollten sie aufheitern doch der Schuss ging nach hinten los. „Ein Neues? EIN NEUES? Das war das letzte Schwert meines Vaters! Er hatte es extra für mich geschmiedet! Er hatte es sogar extra gravieren lassen!“ Yurei war auf ihn zu gegangen und es sah fast so aus, als würde sie ihn angreifen aber dann lies sie die Schultern hängen. „Es war das letzte was ich vom ihm hatte.“ Sie flüsterte es leise und Aikyo legte ihr tröstend den Arm um die Schultern. Shikamaru wollte noch etwas sagen, doch wurde seine Aufmerksamkeit von der Tafel abgelenkt. Die zwei nächsten Kämpfer wurden ausgewählt während Habuku von zwei Medic-nins ins Krankenhaus gebracht wurde.
 


 

„Die nächsten Kämpfer sind Orì Himà und Tabì Nikushìmi.“ Alle sahen gebannt zu wie zwei Jungs in die Kampfarena liefen und sich zum Kampf bereit machten. Der eine den sie Orì nannten schien sehr unscheinbar. Er trug ein Stirnband von Otogakure. Sein Gegner, Tabì hatte ein bischen was von einem Hippie. Sein langes Haar war nur ein Grund für diese Wirkung, denn auf seinen Schultern saßen 4 kleine Vögel herum. Und auf seinen Armen noch mehr. „Der Kampf wird schnell beendet sein“, meinte Orì. Tabì erwiderte mit einem lächeln: „ Möge der Bessere gewinnen.“ Genma gab den Kampf frei und es ging los. Es war nur eine einzige Bewegung nötig, diesen Kampf zu beenden und die kam von Orì. Parktisch ohne sich mühe zu geben kniete er sich auf den Boden und legte seinen Handflächen darauf. Im nächsten Moment brach der Boden unter Tabìs Füßen und der Kampf war gelaufen. „Der Gewinner ist Orì Himà“, verkündete Genma und 2 Medic-nins stürmten herbei um den bewusstlosen Tabì davon zu tragen.

Wieder wurde die Tafel in Gang gesetzt. „Oh man, jetzt will ich aber Kämpfen“, sagte Naruto der ungeduldig von einem Bein auf das nächste hüpfte. Aikyo lächelte in an. Sie fand diese Art an ihm immer wieder super niedlich. „ Die nächsten zwei Kämpfer sind Nukeru Fumu und Shizuka Umi.“ Beide liefen auf die Kampffläche und machten sich bereit. Nukeru war ein smarter Junge, der nicht zu eingebildet wirkte, aber ein selbstsicheres Auftreten besaß. Shizuka wirke dagegen so Arrogant wie man nur sein konnte. Als Nukeru ihr viel Glück wünschte, bedachte sie ihn nicht einen Blickes. „Also, es kann losgehen“, sagte Genma und das tat es. Shizuka rannte selbstsicher auf ihn zu. Obwohl sie ihre eigene Deckung dabei immer wieder vernachlässigte griff sie Nukeru unaufhörlich an. Dieser wich ihr sicher aus und formte in einer passenden Gelegenheit ein paar Fingerzeichen. Aus seinen Händen schossen Wasserpeitschen hervor, mit denen er Shizuka schnell erwischte. Diese zischte vor Wut, doch das brachte ihr auch nichts. „Deine Technik ist gegen mich nicht geeignet“, sagte Nukeru in einem respektvollen Ton. „Denn wie auch immer sie wirken würde, wie mir scheint musst du mich dazu erst einmal berühren.“ Damit war der Kampf für Shizuka gelaufen. Nach wenigen Minuten hatte Nukeru Shizuka mit Hilfe der Wasserpeitschen besiegt.

Seine Teamkameraden freuten sich für ihn. „Nun will ich aber endlich kämpfen“, begann Naruto erneut zu jammern. „Dein Wunsch sei mir Befehl“, lachte Aikyo als sie die Namen sah, die nun auf der Tafel zu lesen waren. „Die nächsten zwei Kämpfer sind Naruto Uzumaki und Niwatori Jigoku.“

„Ja ich bin dran“, sagte Naruto und nahm sich nicht die Zeit für die Treppe, sonder sprang vom Geländer direkt in den Kampfbereich. „Gib dein bestes Naruto“, feuerte Aikyo ihn an. Sie hörte wie Yurei hinter ihr so etwas sagte wie: „Ach, unser Hokage der 6ten Generation macht das schon.“

Auch Niwatori war inzwischen im Kampfbereich angekommen. Er kam aus demselben Team wie zuvor Shizuka. „Also dann, gebt euer Bestes.“ Genma war gespannt, was Naruto alles gelernt hatte. Er konnte sich noch gut an den Kampf damals gegen Neji erinnern.

„Also los“, sagte Niwatori und formet einige Fingerzeichen. Naruto tat es ihm gleich und beschwor sofort 10 Schattendoppelgänger und ließ sie Angreifen. Sie kamen jedoch nicht bis zu ihrem Ziel, weil Ranken aus dem Boden auftauchten und sie durchbohrten. Einer nach dem andern löste sich auf.

Naruto sah ein, dass dies zu einer echten Herausforderung werden könnte. Sofort beschwor er wieder eine Scharr von Doppelgängern und ließ 4 davon das Rasengan beschwören. Mit diesem arbeitete er sich sofort durch das Rankengeflecht. Er hatte seinen Gegner beinahe erreicht, als dieser noch Ranken aus dem Boden nachwachsen ließ. Naruto holte mit der Faust aus und versuchte seinem Gegner ins Gesicht zuschlagen, doch die Ranke spießte ihn einfach auf. Naruto gab einen ersticken Aufschrei von sich.

„Naruto, nein!“, schrien Aikyo und Yurei entsetzt aus, doch ihre Sorge war umsonst. Im nächsten Augenblick sahen sie schon wie Naruto sich dem Gegner von hinter näherte und das was die Ranke aufgespießt hatte verschwand. Irritiert blickte Niwatori sich um, doch es war zu spät und Naruto verpasste ihm einen schweren Schlag mitten ins Gesicht. Damit war auch dieser Kampf vorbei und Naruto jubelte vor Freude über seinen Sieg.

„Na Mädels, was hab ich euch gesagt? War doch klar das ich gewinne“, grinste er Yurei und Aikyo an. „Hast klasse gekämpft“, lobte ihn Aikyo. Yurei nickte nur kurz mit dem Kopf, „War ja klar, dass du gewinnst.“ Neben ihnen stieß sich Shikamaru von der Wand ab gegen die er gelehnt stand. „So wird Zeit, dass ich einspringe“, sagte er und lief nach unten. Genma nickte ihm kurz zu und dann verschwand er in einer Rauchwolke. „Ab jetzt übernehme ich den Prüfer Job“, sagte Shikamaru. „Genma musste auf eine Mission aufbrechen, deshalb werde ich hier für ihn einspringen“, sagte er genervt.

Danach setzte sich die tafel wieder in gang und spuckte zwei neue Namen aus. „Wie es aussieht sind die nächsten zwei Kämpfer Kazumi Satsuki und Hitode Nigìri“, sagte Shikamaru. Kazumi schien eine ziemlich niedliche Kunoichi zu sein und fröhlich lief sie in die Arena. Gefolgt von einem Jungen der eher gelangweilt wirkte, aber trotzdem ein niedliches Lächeln hatte. „Also ihr könnt dann Anfangen“, eröffnete Shikamaru den Kampf. „Also ich lasse dir den ersten Schlag, denn wie heißt es noch Ladys First“, sagte Hitode selbstbewusst. „Wie du meinst“, lächelte Kazumi frech und zog ein Musikinstrument hervor. Eine Querflöte. Diese erinnerte Shikamaru sofort an Tayuya. „Was war das doch für ein nerviger Kampf“, dachte er. Kazumi begann auf der Flöte zu spielen und sofort fühlten sich alle, die die Klänge dieser Flöte hörten müde. Hitode begriff, dass er einschlafen und verlieren würde, wenn er nicht handelte und zog seine spezial Wurfsterne hervor. Sie waren aus speziellem Metall, welches Chakra speichern konnte und diese nutze er nun. Er hatte sie mit seinem Chakra gefüllt und warf sie nach Kazumi. Sie wirkten erst wie normale Wurfsterne, doch mitten im Wurf setzte sich das Chakra frei und sie schossen auf ihren Gegner wie Blitze zu. Einer der Wurfsterne erwischte Kazumi schwer und damit war der Kampf gelaufen. Wieder eilten Medic-nins herbei und schafften sie weg.

„Damit steht der Gewinner fest. Es ist Hitode Nigìri“, stellte Shikamaru fest und der nächste Kampf wurde ausgelotet.

„Jetzt wird es aber Zeit, dass du mal dran kommst“, sagte Yurei.

„Werde ich schon noch früh genug, oder ich komme gar nicht an die Reihe“, verwirrt sahen Naruto und Yurei sie an. „Na habt ihr mal gezählt wie viele wir sind? Wir haben einen zu viel, dass heißt einer wird nicht Kämpfen müssen um weiter zu kommen. Vierleicht bin das ja ich“, sie grinste.

„Hey du strengst dich gefälligst genauso an wie wir“, sagte Yurei. „Wie kannst du nur so etwas sagen? Willst du dich den gar nicht beweisen?“, fragte Naruto verständnislos. Sofort hob Aikyo beschwichtigen die Hände. „War doch nur ein Witz“, sagte sie. Da hörte sie wie Shikamaru sagte: „Die nächsten zwei Kämpfer sind Omòi Tatakài und Aikyo Kobito.“ Sie begab sich nach unten, ebenso wie ihr Gegner. Als sie ihm gegenüberstand, grinste er sie breit an. „ Hey Süße, ich bin Omòi-kun. Ich werde versuchen dir nicht wehzutun.“ Aikyo sah ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Belustigung an.

„Freut mich dich kennen zu lernen Omòi-kun. Ich bin Aikyo-chan und du solltest besser darauf aufpassen, dass du dir selbst nicht weh tust“, lachte sie. „Ihr könnt dann anfangen“, seufzte Shikamaru. „Hey, weißt du was kleine Lady? Du siehst gut aus, wir sollten mal zusammen ausgehen“, machte Omòi Aikyo an. In diesem Moment begann Naruto auf der Tribühne zu toben. „Mach ihn fertig Aikyo-chan. Lass dich von dem blöden Kerl nicht ablenken. Schlag ihn zusammen!“

Yurei blickte ihn erstaunt an. „Wow, was geht den jetzt mit dem ab“, dachte sie doch sogleich wurde ihre Aufmerksamkeit auf den Kampf gerichtet. „Also schön Baby, ich fang mal an“, mit diesen Worten begann er einige Fingerzeichen zuformen und es sah im nächsten Moment so aus als wollte er Aikyo Luftküsse zuwerfen, doch in Wahrheit schoss er Feuerbälle auf sie. Geschickt wich sie ihnen aus. Sie nutzte die komplette Fläche die sie hatte um eine ganze Palette an Saltos und irgendwelchen Verrenkungen zu machen, um ihm auszuweichen. „Willst du die ganze Zeit weglaufen?“, fragte Omòi siegessicher.

„Nein, ich wollte nur sehen, ob das schon alles war, dass du kannst. Weißt du ich gebe dir einen Rat. Wer mit dem Feuer spielt, kann sich schnell daran verbrennen“, mit diesen Worten begann auch sie einige Fingerzeichen zu formen. Omòi setzte wieder zu seinem Jutsu an. „Jutsu des Flammenstoßes“, rief Aikyo aus und in ihren Händen erschienen Feuerschwaden die sie gekonnt gegen ihren Gegner schleuderte. Mit den ersten wehrte sie die Technik ihres Gegners ab, danach traf sie ihn direkt und er ging zu Boden. „ Das war’s“, sagte sie und nahm eine lockere Haltung ein. „ Der Kampf ist entschieden. Gewonnen hat Aikyo Kobito“, sagte Shikamaru. „ Gut gemacht Aikyo-chan, dem blöden Angeber hast du es gegeben“, schrie Naruto zu ihr herunter. Sie sah zu ihm hinauf und lächelte.
 


 

Schnell lief sie die Treppe hoch. Oben angekommen fielen sich die Mädchen in die Arme während die letzten beiden Namen ausgewählt wurden. „Die nächsten Kämpfer sind Satsujin Ashita und Usagi Kyofu.“ Shikamaru hatte etwas lauter sprechen müssen, da Yurei und Aikyo etwas zu überschwänglich waren. Die beiden Kämpfer traten vor. Satsujin war ein fies aussehender Junge und er blickte Usagi grimmig an. Usagi war ein etwas schüchternes Mädchen das unter dem grimmigen Blick noch kleiner wirkte. „Fangt an.“

„Wenn du willst kannst du gleich aufgeben.“ Satsujin sprach genauso grimmig wie er blickte und Usagi blickte ihn nur noch ängstlicher an. Aber sie machte trotzdem keine Anstalten aufzugeben.

„Sie schauspielert nur.“ Yurei murmelte leise vor sich hin. „Was?“ Aikyo hatte sich zu ihr gedreht. „Sie tut nur so als ob sie so unschuldig ist. Aber das ist sie gar nicht.“

„Woher willst du das wissen?“ auch Naruto beteiligte sich an dem Gespräch.

„Keine Ahnung. Nenn es Instinkt oder wie du willst, aber ich weiß es einfach.“ Yurei blickte düster vor sich her und zuckte die Schultern. „Vermutlich weiß sie es so genau, weil sie selber so drauf ist.“ Aikyo grinste. Unten hatte Satsujin eine Schriftrolle aus seiner Tasche gezogen und sie auf dem Boden ausgebreitet. Blitzschnell machte er einige Fingerzeichen und aus der Schriftrolle schossen einige grüne, schleimig aussehende Fontänen.

Mit einigen Armbewegungen ließ er sie auf Usagi zu schnellen. Als sie nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt waren hob sie ihren Blick und alle Unsicherheit war aus ihrem Gesicht gewichen. Schneller als zuvor schon Satsujin, machte sie einige Fingerzeichen und die schleimige Substanz fiel zu Boden. Satsujin stand einen Augenblick verwirrt herum, doch plötzlich fing er an herum zulaufen als wenn er nicht mehr wüsste wo er wäre. In aller Ruhe zog Usagi einen Shuriken und warf ihn auf den immer noch verwirrt umher irrenden Satsujin. „Der Kampf ist beendet. Gewonnen hat Usagi Kyofu.“ Shikamaru klang etwas erstaunt als er den am Boden liegenden Shinobi untersuchte. Er wurde von einigen Medic-Nins hinaus getragen und Tsunade ließ die übrig geblieben zu sich nach unten kommen. „Ich weiß, dass die Auswahl der nächsten Gegner normalerweise gleich im Anschluss ansteht aber wir sind gezwungen es diesmal anders zu machen. Morgen werdet ihr euch auf dem Platz vor dem Palast des Hokage´s versammeln und dann werden wir die Auswahl dort treffen. Damit seit ihr für heute entlassen.“

Yurei zuckte zusammen als wieder ein lauter Knall ertönte und sah sich um. Shikamaru war verschwunden. Er hatte noch etwas vor. Jetzt verließen auch die anderen die Halle. Yurei schloss sich ihrem Teamkameraden an. Auf dem Weg zurück zum Dorf diskutierten sie darüber warum es schon wieder so eine Ausnahme gab.
 


 


 

Am nächsten Tag schien die Sonne heiß auf den Palast des Hokagen. Auf dem Platz vor dem Gebäude hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt und einige Händler boten Getränke und Lebensmittel an. Yurei stand etwas abseits und beobachtete das bunte Treiben. Naruto und Aikyo waren zu einem der Stände gegangen und holten sich etwas zu trinken. Schnell erblickte sie auch die Shinobi der anderen Teams.

Auf einer Bühne stand eine Holzkiste und zwei Jonnin bewachten sie. Die Auslosung sollte bald beginnen. Als Naruto und Aikyo mit Getränken in den Händen zurück kamen betrat Shikamaru die Bühne und flüsterte einem der Jonnin etwas ins Ohr. Dieser verließ daraufhin die Bühne und Shikamaru stellte sich an seinen Platz. „Hoffentlich geht das langsam mal los. Ich will endlich wissen gegen wen wir als nächstes kämpfen müssen.“ Naruto blickte ebenfalls zur Bühne. Aikyo nickte zustimmend. „Mich würde eigentlich mehr interessieren warum sie es auf einmal so öffentlich machen.“ Yurei blinzelte in die Sonne und bekam nicht mit das Shikamaru zu ihnen hinüber blickte.

„Vielleicht ist irgendetwas dazwischen gekommen.“ Aikyo zuckte desinteressiert mit den Schultern gerade als Tsunade ebenfalls die Bühne betrat. „Wir werden jetzt mit der Auslosung der jeweiligen Kampfgegner beginnen. Ihr werdet Nacheinander aufgerufen, kommt dann bitte hoch und zieht eine Kugel aus der Kiste. Die darauf stehende Nummer gibt an, wann ihr Kämpft.“ Sie gab Shikamaru eine Liste und dieser räusperte sich kurz. „Nukeru Fumu aus Kirigakure, komm bitte nach oben.“

Der smarte Junge mit den Wasserpeitschen trat aus der Menge heraus und auf die Bühne. Er steckte die Hand in die Holzkiste und zog eine handgroße, schwarze Kugel raus. Nach einem kurzen Blick darauf warf er sie geschickt Shikamaru zu und dieser fing sie auf. „Nummer 3.“ Shikamaru klang wie immer ziemlich genervt und Yurei lächelte. Der andere Shinobi schrieb Nukeru´s Namen auf eine Tafel und der Anwärter verlies die Bühne. „Die nächste ist Usagi Kyofu ebenfalls aus Kirigakure.“ Die junge Kunoichi, die so gut schauspielerte, betrat die Bühne. „Ich würde zu gerne wissen was für ein Jutsu sie benutzt.“ Aikyo beobachtete jede ihrer Bewegungen während sie ebenfalls eine Kugel aus der Kiste zog. „Es muss ziemlich mächtig sein. Ihr Gegner sah aus als wenn er völlig vergessen hätte wer er ist und wo er war.“ Yurei hatte sich bereits Gedanken gemacht. Naruto nickte heftig und zustimmend.

Usagi hatte inzwischen eine Kugel herausgefischt. Ihr Name wurde auf die sechste Stelle der Tafel geschrieben. „Der nächste ist Naruto Uzumaki aus Konoha Gakure.“

„Endlich.“ schrie der ausgerufene. Yurei verdrehte genervt die Augen und Aikyo lachte während Naruto ungestüm auf die Bühne zu hastete.

„Als ob er solange hat warten müssen.“

„Lass ihn doch. Er freut sich einfach.“ Aikyo guckte ihm immer noch belustig und leicht verliebt hinter her. Yurei lächelte als sie den Blick ihrer besten Freundin sah. Oben auf der Bühne hatte Naruto endlich seine Kugel gezogen. „Oh man super ey“ überschwänglich warf er die Kugel zu Shikamaru und dieser hatte Schwierigkeiten sie zu fangen. Er warf Naruto einen bösen Blick hinter her und seufzte mal wieder genervt auf bevor er wieder einen Blick auf die Liste warf. „Aikyo Kobito aus Konoha, kommst du bitte nach oben.“ Aikyo atmete noch einmal ein bevor sie langsam zur Bühne ging. Yurei und Naruto drückten ihr die Daumen. Shikamaru lächelte sie leicht an als sie die Hand in die Kiste steckte.

Es waren nicht mehr viele Kugeln drin und schnell griff sich Aikyo eine von ihnen. Als sie die Kugel herausgezogen hatte drehte sie, sie kurz in der Hand und entdeckte dann die Zahl 5 darauf. Mit einem Lächel reichte sie die Kugel an Shikamaru weiter und dieser rief die Nummer laut aus. Der Shinobi schrieb auch ihren Namen auf die Tafel und alle konnte sehen ,dass das erste Kampfpaar gefunden war. Aikyo gegen Usagi. Als Aikyo die Bühne verlies konnte Yurei sehen das ihre Gegnerin sie musterte. Mit einem selbstgefälligen Grinsen wandte diese sich ihrem Teamkameraden zu und sagte etwas zu ihm.

„Ihr solltet Ai-chan nicht unterschätzen“, dachte Yurei als Aikyo wieder zu ihnen kam. „Du musst unbedingt herausfinden welches Jutsu sie benutzt.“ Aikyo nickte und wollte etwas erwidern, aber da wurde auch schon Yurei aufgerufen. Selbstbewusst ging diese auf die Bühne und lächelte Shikamaru an. Er erwiderte ihr Lächeln leicht. Schnell steckte sie ihre Hand in die Kiste und konnte nur noch vier Kugeln spüren.

Nach kurzem Zögern wählte sie eine aus und zog sie heraus. „Na super, ich bin Vorletzte“, dachte sie und guckte genervt auf die Kugel runter. Mit einer schnellen Bewegung warf sie die Kugel in Shikamaru´s Richtung und verlies die Bühne gerade als er ihre Position laut ausrief. Sie ging wieder zu ihrem Team zurück und bevor einer der beiden etwas sagen konnte kam sie wieder auf das vorige Thema zu sprechen. „Wie gesagt Ai-chan, du musst so schnell wie möglich herausfinden was für Jutsu´s sie benutzt.“

„Das weiß ich Yurei-chan. Aber ich weiß nicht wie ich das anstellen soll.“ Aikyo zuckte mit den Schultern. „Das werden wir schon noch irgendwie schaffen.“ Naruto lächelte sie optimistisch an. „Der Nächste ist Orí Hima aus Otogakure.“ Sie konnte sehen das der Junge, der es geschafft hatte den Boden in der Halle komplett aufbrechen zu lassen auf die Bühne zuging. Er zog eine Kugel aus der Kiste und warf sie ohne einen Blick drauf zu werfen zu Shikamaru. „Nummer 2.“ Orí´s Name wurde neben den Naruto´s geschrieben. Also stand jetzt das zweite Kampfpaar fest. Naruto gegen Orí. „Er scheint auch ein ziemlich starker Gegner zu sein. Ich meine, er hat es geschafft mit nur einer Hand den gesamten Boden in der Kampfhalle zu zerstören.“ Aikyo guckte besorgt zu Naruto doch dieser schrie überheblich: „Na super, den werd ich doch locker besiegen.“

Yurei seufzte. „Du solltest deinen Gegner nicht unterschätzen. Kannst du dich dran erinnern das haben sie früher mit dir auch immer gemacht.“

Yurei hatte die Arme vor der Brust verschränkt und Naruto verstummte. „Hitode Nigíri ebenfalls aus Otogakure komm bitte auf die Bühne.“ Shikamaru klang langsam immer genervter. Der Junge mit den unglaublichen schnellen Shuriken trat auf die Bühne. Er hatte nur noch zwei Kugeln zur Auswahl und traf eine schnelle Entscheidung. „Nummer 4.“ Shikamaru’s Stimme klang laut über den Platz. Sein Gegner würde Nukeru Fumu sein. Die letzte Anwärterin brauchte gar nicht mehr auf die Bühne zu kommen da ihr Gegner sowieso feststand.

Tsuráí Kotoba war die Einziegste die in der Vorrunde nicht hatte kämpfen müssen und Yurei musterte sie. Es war nicht auszumachen mit welcher Technik sie kämpfte. Mit lauter Stimme verlas Shikamaru noch einmal die einzelnen Kampfpaarungen. Plötzlich stieß Aikyo einen kleinen Schrei aus, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Naruto und Yurei zuckten zusammen und zogen beide ein Kunai.

Doch hinter Aikyo stand nur Kakashi. „Kannst du mir mal sagen warum du mich immer so erschrecken musst?“ Aikyo schrie ihn erschrocken an. Kakashi grinste entschuldigend und legte seine Hand in den Nacken. „Ah, tut mir wirklich leid Aikyo-chan.“ Aikyo folgte ihm, mit einem letzten Gruß zu Naruto und Yurei. „Was er wohl mit ihr zu besprechen hat?“ Naruto guckte den beiden irritiert hinter her. Yurei zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, vielleicht will er ihr einige Tipps für ihren Kampf geben.“ Sie blickte zur Bühne doch Shikamaru war bereits verschwunden.

„Ich werde erstmal eine Runde trainieren gehen.“ Naruto ging Richtung Trainingsplatz davon und Yurei blickte ihm hinterher. Sie sollte irgendwie versuchen herauszufinden welche Kampftechnik ihre Gegnerin benutzte.

In Gedanken wollte sie gehen, doch eine Stimme hielt sie zurück. „Hey Yurei-chan, warte kurz.“ Shikamaru kam zu ihr hinüber. „Hallo Shikamaru-kun. Was willst du denn?“ ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Naja, Ich hab mir gedacht, dass du bestimmt ein neues Katana gebrauchen kannst, jetzt wo das deines Vaters zerstört wurde.“

Aus irgendeinem Grund schien er nervös zu sein und blickte zu Boden. „Ja du hast Recht, aber ich habs bis jetzt nicht über mich gebracht mir ein neues zu kaufen.“ Yurei war immer noch traurig über den Verlust. Sie hatte die Stücke ihres Katana´s zu Hause auf ihrer Anrichte Aufgebart.

„Ich… ich hab dir das hier besorgt.“ Mit leicht rotem Kopf hielt er ihr eine Schwertscheide hin. Erstaunt und Sprachlos nahm Yurei sie und zog zwei schwarze Katana’s heraus. Die Klingen waren sehr dünn und an der Spitze leicht gebogen. Die Griffe waren aus Holz und der Rest der Klinge war von einigen Zähnen gesäumt. „Ich weiß dass du normalerweise nur mit einem Schwert kämpfst. Wenn du sie nicht haben willst kann ich sie gerne wieder zurück geben.“ Shikamaru kratzte sich im Nacken und blickte nervös zu ihr. „Oh, ähm… Sie sind… unglaublich cool. Danke Shikamaru-kun. Aber womit hab ich das verdient?“ Shikamaru lachte erleichtert auf als er sah wie sehr sich Yurei freute. „Naja ich hab gesehen wie niedergeschlagen du gewesen bist und hab gedacht ich könnte dich damit etwas aufheitern. Ich hoffe du kannst sie in deinem nächsten Kampf gebrauchen.“

„Das kann ich auf jeden Fall. Ich weiß gar nicht wie ich mich bei dir Bedanken kann.“

„Schon ok. Ich bin froh das…“ Aber weiter kam er nicht denn Yurei war ihm überschwänglich um den Hals gefallen. Mit klopfendem Herzen spürte er ihre Umarmung und sog den Duft ihres Haares ein. Etwas zu schnell für seinen Geschmack löste sie sich wieder. „Ich werde ich sofort anfangen zu trainieren. Vielen Dank Shikamaru-kun.“ Nach einem letzten winken rannte sie davon und Shikamaru hoffte das die Wärme in seinem Gesicht nicht davon kam das er schon wieder rot anlief.
 


 

Aikyo lief neben Kakashi her. „Was gibt’s denn so dringendes?“, fragte Aikyo neugierig. „Sag mal, diese Usagi-chan gegen die du kämpfen wirst. Mit welchen Techniken kämpft sie?“ Aikyo lies den Kopf hängen. „Ich habe nicht die geringste Ahnung. Als sie gegen diesen Satsujin gekämpft hat, konnte man nichts erkennen. Es war von jetzt auf gleich, als habe er vergessen wo er ist, er ist nur noch Kopflos rumgerannt“, sagte sie missmutig. „So etwas dachte ich mir. Als ich ihren Namen hörte und woher sie kommt, dachte ich mir, dass sie zu diesem Clan gehört.“ Interessiert sah Aikyo Kakashi an. „ Heißt das, du kennst den Clan dem sie angehört?“ „Nun ja ich habe einmal gegen jemanden aus diesem Clan gekämpft.“ Aikyos Augen wurden groß. „Heißt das, dass du weißt welche Technik sie benutzen wird?“ Es sah aus als würde Kakashi Aikyo anlächeln. „Ich denke schon.“

Nach ein paar Tagen des Ausruhens und des Trainings war es so weit, Die Prüfung ging in die nächste Runde. Alle waren pünktlich erschienen und standen in mitten dieser riesigen Arena. Shikamaru war wieder als Prüfer gekommen. Er war sichtlich genervt und freute sich darauf, dass die Prüfungen bald vorbei sein würden. „Also ihr erinnert euch, sicher daran, wer welchen Gegner hat und sicher auch an die Reihenfolge, also bleiben die Kämpfer der ersten Runde hier und alle anderen gehen nach oben.“ So geschah es dann auch. Naruto stand Orì gegenüber. Dieser wirkte schon beinahe gelangweilt. „Also es kann losgehen“, sagte Shikamaru und Naruto legte als erster los. Er beschwor eine Scharr Doppelgänger und ließ sie auf Orì zustürmen.

Wie beim Kampf gegen Tabì kniete er sich, beinahe gelangweilt, auf den Boden und legte seine Hände darauf. Noch bevor Narutos Doppelgänger ihn erreicht hatten, brach der Boden unter ihnen und alle lösten sich auf. „Das wird nicht so leicht an ihn heran zu kommen“, dachte Naruto. Wieder beschwörte er eine menge Doppelgänger und ließ sie nun gezielter Angreifen. Sie kamen von allen Seiten. Orì, dessen Hände noch immer auf dem Boden lagen, wartete geduldig und sprengte nach und nach den Boden unter allen Doppelgängern weg. Der echte Naruto war ebenfalls auf ihn zu gestürmt und er nutze einige seiner Doppelgänger um in die Höhe zu springen. „ Sein Jutsu beeinflusst den Boden, nicht aber die Luft. Scheinbar kann er dies auch nur tun, wenn seine Hände auf dem Boden liegen. Also muss ich versuche ihn vom Boden wegzukriegen, doch wie soll ich das anstellen?“

Noch in der Luft erschuf einen neuen Doppelgänger. Dies schien Orì schon nicht mehr so locker zu sehen. Naruto ließ alle seine Doppelgänger Shuriken ziehen und warf sie nach seinem Gegner. Dieser hatte nun keine Wahl mehr und musste ausweichen. Dafür nahm er die Hände von Boden.

Hinter Orí tauchten urplötzlich weitere Doppelgänger auf und begannen ihn zu attackieren. Orì verteidigte sich gut, doch die Doppelgänger die noch von oben kamen waren zu viel und der Kampf für Orì damit gelaufen. Shikamaru trat auf den Bewusstlosen zu. „Der Sieger steht damit fest es ist Naruto Uzumaki.“Kaum hatte Shikamaru diese Worte ausgesprochen begannen alle Zuschauer zu jubeln. Auch Aikyo und Yurei jubelten mit.
 


 

Als nächstes Betraten Nukeru und Hitode den Kampfplatz. Hitode begann den Kampf in dem er einige seiner Shuriken auf Nukeru warf und sie mit seinem Chakra blitzschnell werden ließ. Doch Nukeru wich locker aus und ließ seine Wasserpeitschen auf seinen Gegner zu schnellen. Er erwischte ihn am Bein als dieser versuchte auszuweichen und riss ihn zu Boden.

Schnell zog er einige seiner Kunais, sprang in die Luft und warf sie von dort auf Hitode. Dieser brachte sich mit einer rolle in Sicherheit aber trotzdem erwischte ihn eines der Wurfmesser an der Schulter.

Nukeru landete wieder auf dem Boden und konnte aus dem Augenwinkel sehen das Hitode noch einmal seine Shuriken nach ihm warf. Diesmal war er nicht schnell genug um auszuweichen und wurde voll erwischt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde er nach hinten geschleudert. Als er auf dem Boden aufschlug wurde ihm die Luft aus den Lungen gepresst und er brauchte einige Sekunden bis er wieder hoch kam. Aber sobald er auf den Beinen war griff er Hitode mit seinen Wasserpeitschen an. Er ließ sie einige Mal auf den Körper seines Gegners schlagen bis dieser am Boden lag. Als er nicht mehr aufstand ging Shikamaru zu ihm und untersuchte ihn kurz. „Damit ist Nukeru Fumu der Sieger.“ Die Menge jubelte und Nukeru ging wieder zu den anderen.

Als nächstes war es Zeit für den Kampf zwischen Aikyo und Usagi. „Sei bloß vorsichtig, du weißt immer noch nicht, was sie tun wird“, warnte sie Yurei noch ein letztes Mal bevor es Zeit für Aikyo wurde nach unten zu gehen. „Hey Aikyo-chan. Du wist sie fertig machen!“; grinste Naruto und Aikyo spürte eine große Freude in sich. „Vielen Dank, Naruto-kun“, sagte sie und lief nach unten.

Usagi stand bereits unten als Aikyo dort ankam. Diesmal machte sie sich keine Mühe, dass Unschuldslamm zu schauspielern. „Mach dich bereit zu verlieren Schätzchen“, sagte sie giftig in Aikyos Richtung. „Wow, was geht den mit der ab?“, dachte Aikyo, blieb aber ganz entspannt. „Der Kampf kann jetzt losgehen. Gebt euer bestes“, sagte Shikamaru und Aikyo bereitet einen Angriff vor. Sie formte schnell die Fingerzeichen ihres Lieblingsjutsus und versuchte dies anzuwenden, doch Usagi war schneller.

Mitten in der Bewegung die Aikyo soeben gemacht hatte um ihre Technik abzufeuern blieb sie wie erstarrt stehen. Ein breites Grinsen ging über Usagis Gesicht. „Hab dich“, sagte sie und war sich ihres Sieges nun sicher. Aikyo begann kopflos durch die Gegen zu laufen. Es schien, als hätte sie keine Ahnung mehr wo sie war „Hilfe, ich kann nichts mehr sehen, sie hat mich in einen dunklen Raum gesperrt“, sagte sie panisch.

Usagi zog in aller Ruhe einen Kunai hervor und rannte im nächsten Moment auf die orientierungslose Aikyo zu. „Aikyo-chan steh nicht so da, tu irgendwas!“, schrie Naruto hektisch zu ihr herunter. „Man siehst du dass nicht, sie kann gerade gar nichts tun. Ach so ein verfluchter Mist!“,fluchte Yurei. Usagi hatte Aikyo schon beinahe erreicht. Sie holte mit dem Kunai aus und ließ es auf Aikyo hernieder sausen.

Als Usagi sie schon beinahe getroffen hatte, wich diese ganz plötzlich aus und verpasste ihrer überraschten Gegnerin im Anschluss einen perfekt getroffenen Schlag ins Gesicht. Einige Meter flog Usagi über den Boden, bis sie hart gegen die Mauer der Arena prallte. Das Publikum hielt für einen Moment den Atem an. Auch Shikamaru konnte sich dieses Schauspiel nicht erklären, weniger noch Yurei und Naruto. Irgendwo im Publikum, gab es nur einen der in diesem Moment vollkommen unbeeindruckt und zufrieden mit dem Kopf nickte. Es war Kakashi. Usagi kämpfte sich mit aller Kraft wieder auf die Beine. Unsicher stand sie da. „Wie hast du das nur gemacht? Wie konntest du meinem Genjutsu entkommen?“, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor.

Aikyo ging einen Schritt auf sie zu. „Nun ja, lass es mich dir so erklären. Ich habe ein Kekkei Genkai, zugegeben ich benutze es nicht, weil ich seine Wirkung für falsch halte, aber es verleiht mir auch ohne seine Anwendung einen interessanten Nebeneffekt. Ich kann Genjutsus durchschauen oder einfach gesagt, sie haben auf mich keine Wirkung.“

„Aber woher wusstest du, was du sehen würdest, wenn du doch nicht eine Sekunde in meinem Genjutsu gefangen warst?“, fragte Usagi, die aus dem letzten Loch pfiff. „Es gibt da Jemanden, der schon einmal gegen Jemandem aus deinem Clan gekämpft hat. Er ist ein Freund von mir und war sich ziemlich sicher, dass auch du diese Technik einsetzten würdest.“ Aikyo begann zu grinsen. „Siehst du ich kann genauso gut Schauspielern wie du.“ Noch während Aikyo diese Worte sagte viel Usagi auf die Kniee und wurde ohnmächtig. Der Kampf war gelaufen. „Und die Siegerin des Kampfes ist Aikyo Kobito“, sagte Shikamaru und vor allem auf der Tribüne brach riesen Freude aus.
 


 

„Als nächstes Kämpfen Yurei Aiso und Tsuráí Kotoba.“ Noch bevor Shikamaru seine Worte zu Ende gesprochen hatte stand Yurei schon mitten im Ring. In ihrer Überschwänglichkeit war sie einfach hinunter gesprungen. Ihre Gegnerin brauchte etwas länger um nach unten zu kommen aber schließlich standen sie sich doch noch im Ring gegenüber. „Ich habe keine Ahnung wie sie kämpft aber sie konnte sehen was ich drauf habe.“ Dachte Yurei während sie ihre Gegnerin musterte. „Ihr könnt jetzt anfangen.“ Innerlich war Shikamaru wieder hin und hergerissen zwischen seinem Wunsch das Yurei nichts geschah und seiner Parteilosigkeit. Er musste einfach fair sein.

Yurei zog ein Kunai während ihre Gegnerin immer noch bewegungslos dastand. Plötzlich sprang sie auf Yurei zu und zog im selben Moment zwei Fächer. Die völlig überraschte Yurei konnte im letzten Moment ausweichen und stolperte nach hinten. Sie hatte keine Zeit einen Gegenangriff zu starten da Tsuráí sofort wieder angriff.

Immer und immer wieder hieb sie auf Yurei ein und gab ihr keine Zeit um sich zu sammeln. Irgendwann schaffte sie es trotzdem unter den Fächern durchzutauchen und ihrer Gegnerin einen Tritt zu verpassen. Diese rutschte einige Meter weit weg und blieb kurz liegen bevor sie wieder auf die Beine sprang. In der Zwischenzeit hatte Yurei ihre neuen Katanas gezogen. Sie sammelte ihr Chakra und lies es in die Beiden klingen fließen. Doch diesmal verlängerte sie, sie nicht sondern verstärkte die Klingen.

Mit einem Schrei rannte sie auf Tsuráí zu und hieb nun ihrerseits auf die Kunoichi ein. Diese schaffte es aber jeden ihrer Schläge zu blocken. Nach einigen Minuten blieben beide einige Meter von einander entfernt. „Du musst echt mal ein bisschen mehr zeigen damit du überhaupt eine Chance hast zu gewinnen.“ Tsuráí klang sehr überheblich und grinste Yurei eingebildet an. „Als ob sie so viel mehr drauf hätte.“ Dachte Yurei bei ihren Worten doch sie sagte nur: „Du willst das ich mehr zeige? Dann pass mal schön auf. In einer Minute liegst du dahinten in der Ecke und bist besiegt!“ Jetzt war es an Yurei zu grinsen.

Sie ließ ein bisschen Chakra in ihre Füße wandern und rannte von Links auf ihre Gegnerin zu. Diese wandte sich gelangweilt zu ihr und hob ihre Fächer. Doch als Yurei plötzlich hoch sprang war sie überrascht. Yurei schlug mit beiden Katanas zu doch trotz allem schaffte es ihre Gegnerin wieder auszuweichen und einen Gegenangriff startete.

Aber Yurei hatte damit gerechnet und mit einer schnellen Bewegung schlug sie ihr den Fächer aus der Hand und auch der andere segelte kurz darauf durch die Luft. Um ihre Gegnerin nicht zu schwer zu verletzen Steckte Yurei ihre Katanas wieder weg und trat Tsuráí in den Magen. Sie flog einige Meter bis sie KO auf dem Boden landete. „Damit ist der Gewinner Yurei Aiso.“ Yurei hob kurz die Faust und grinste in die Zuschauerränge. Dann rannte sie wieder nach oben zu den anderen. „Du hast es geschafft.“ Ai erwartete ihre Freundin bereits. „Ja schon, aber du warst viel, viel besser als ich.“ Sie fielen sich in die Arme und auch Naruto gratulierte Yurei: „Der hast du gezeigt, das war echt super Yurei-chan.“

„Vielen dank, Naruto-kun. Aber… Ai, du weißt was das heißt?“ Yurei blickte ihre Freundin an und wirkte traurig.

„Was meinst du Yurei?“ Aikyo sah sie verwundert an. „Naja, sie dir doch mal die neue Reihenfolge an… wir beide müssen als nächstes gegeneinander kämpfen!“ Aikyo´s Augen weiteten sich. „Oh… aber… ich werde mein bestes geben! Das verspreche ich dir!“ Yurei nickte „Ich auch!“ Naruto hatte die Unterhaltung stumm verfolgt und gerade als er seinen Mund öffnen wollte drang die Stimme von Shikamaru von unten zu ihnen hoch. „Der nächste Kampf wird zwischen Naruto Uzumaki und Nukeru Fumu stattfinden. Ihr habt 15 Minuten Zeit um euch auf den Kampf vorzubereiten.“ Mit einem lauten Knall verschwand er. „Du bist doch Naruto oder?“ Nukeru war auf sie zugetreten. „Ja, genau der bin ich“ antwortete der Angesprochene mit einem grinsen.

„Ich freue mich schon auf den Kampf.“ Nukeru lächelte freundlich.

„Ich auch.“ Naruto grinste überschwänglich. Nukeru ging wieder zurück auf seinen Platz und schloss meditierend die Augen. „Hey Ai, versprich mir das du dich wenn wir kämpfen nicht zurück hältst.“ Aikyo blickte überrascht zu Yurei. „Wieso sagst du so etwas?“

„Versprich es mir einfach. Ich möchte nicht dass du nur mit halber Kraft kämpfst nur weil ich deine Freundin bin. Es soll ein fairer Kampf sein.“ Yurei sah sie freundlich an. Aikyo nickte zögerlich „Ok, ich verspreche’s dir.“ Nach einigen Minuten erklang wieder der Knall und Shikamaru erschien in einer Rauchwolke wieder in der Arena. „Naruto, Nukeru würdet ihr bitte in die Arena kommen.“ Schnell gingen die beiden nach unten in die Arena und stellten sich auf.

Nukeru und Naruto standen sich gegenüber. „Das wird sicher ein spannender Kampf werden“, sagte Aikyo fröhlich, doch in Wahrheit war sie das überhaupt nicht. Sie warf ihrer Freundin verstohlene Blicke zu. „Ich kann doch unmöglich gegen meine beste Freundin kämpfen“, dachte sie verzweifelt.

Naruto und Nukeru nahmen beide eine Kampfhaltung ein. „Na dann, ihr könnt anfangen“, sagte Shikamaru und Naruto stürzte los. Er beschwörte einige seiner Doppelgänger und Nukeru machte blitzschnell ein paar Fingerzeichen für sein Lieblingsjutsu. „Ich hoffe du bist bereit Naruto“, sagte Nukeru und es erschienen seine Wasserpeitschen. Er setzte gerade an Narutos Doppelgänger zu erledigen als plötzlich: „Sofort aufhören!“, Tsunade mitten im Ring stand. Verwirrt waren alle Blicke auf sie gerichtet. „Was gibt’s den Oma Tsunade?“, wollte Naruto wissen. „Ihr werdet nicht gegeneinander Kämpfen und auch der Kampf zwischen Yurei und Aikyo findet nicht statt.“ Aikyo viel ein Stein vom Herzen, ebenso wie Yurei. Dennoch fragte sich alle was diese Endscheidung zu bedeuten hatte. „Der Rat, der darüber zu Endscheiden hat, wer Chunin wird und wer nicht, war der Ansicht genug gesehn zu haben und erklärt euch alle 4 zu Chunin.“ Tsunade begann zu lächeln. „Ich gratuliere euch. Ab heute seit ihr Chunin!“

Das Stadion begann zu toben und Yurei und Aikyo fielen sich in die Arme. „Wir sind Chunin“, schrien sie laut vor Freude aus. In der Arena begann Naruto einen Freudentanz aufzuführen. „Ich hab’s geschafft jetzt bin ich Chunin. Nächster Schritt Hokage!“, schrie er und sprang in die Luft

Eine Falle

Es war Tsunades Idee, anlässlich der so gut gelaufenen Chuninauswahlprüfung ein großes Fest in Konoha zu veranstalten. Alle Shinobi aus ganz Konoha sollten daran teilnehmen. Abendgarderobe erwünscht.

Alle freuten sich schon riesig darauf, denn heute Abend schon würde es soweit sein. Yurei und Aikyo liefen durch Konoha. „Weißt du schon was für ein Kleid du anziehen wirst?“, fragte Yurei aufgeregt ihre Freundin. „Ähm naja, ich denke schon“, sagte Aikyo und ärgerte sich darüber, dass sie ihre Freundin belog. „Soll ich dich nachher abholen, oder wollen wir uns vorher irgendwo treffen?“, fragte Yurei. „Aikyo lächelte. „Ach nein, lass nur. Wir treffen uns dann einfach auf der Feier.“

Yurei wurde etwas stutzig, bei dem verhalten ihrer Freundin, doch sie schob es darauf, dass sie einfach nervös war. Sie zuckte mit den Schultern. „Hm, na schön, dann treffen wir uns eben da. Bis nachher“, winkend lief Yurei davon und Aikyo blieb allein zurück. „Oh man. Alle sind so aus dem Häuschen wegen dieses Balles und ich? So kann ich da einfach nicht hingehen“, dachte sie und trottete von dannen. Sie lief schnurstracks auf ihren Lieblingsplatz zu. Die Brücke.

Sie lehnte sich ans Geländer und starrte dem Wasserlauf hinterher, so wie immer wenn sie Kummer hatte. „Hey Aikyo-chan, gut das ich dich treffe“, hörte sie eine bekannte Stimme sagen. Sie blickte auf. „Oh Kakashi-sensei du bist es.“

„Stimmt was nicht? Sonst klingst du irgendwie begeisterter mich zu sehen.“ Aikyo zog eine Augenbraue hoch. „Bist du jetzt etwa beleidigt?“ Sie wollte damit ablenken, doch Kakashi kannte alle ihrer Tricks.

„Die Ablenkung kannst du dir sparen, damit kannst du Naruto-kun vielleicht austricksen, mich aber nicht.“ Sie Seufzte. „Also schön, es ist so, dass ich nicht zu dieser Feier gehen werde.“ Kakashi sah sie einen Moment an. „Ich verstehe und gibt es dafür auch einen Grund?“ Sie fragte sich, ob sie es Kakashi wirklich erzählen wollte. „Sicher wirst du mich auslachen“, sagte sie dann.

„Nein, dass werde ich nicht.“

„Na klar, dass würde ich auch behaupten“, sagte sie in schmollenden Ton. „ich werde nicht lachen, versprochen“, lächelte er. „Also schön“, gab Aikyo auf. „Es ist so, dass ich kein bisschen tanzen kann“, sage sie mit immer nuschelnderem Ton. Kakashi jedoch hatte sie verstanden. Er lachte nicht. „ Hm, also wenn das dein Problem ist, kann ich vielleicht etwas tun.“ Aikyo legte den Kopf schief. „Du machst dich über mich lustig oder?“ Kakashi schüttelte leicht genervt den Kopf. „Komm einfach mal mit.“
 


 

Yurei lief nach Hause. Sie hatte noch einige Stunden Zeit bevor das Fest beginnen sollte. Schnell schloss sie ihre Wohnungstür auf und lief in ihr Schlafzimmer. Mit einem Ruck riss sie ihren Kleiderschrank auf. Irgendwo hier musste es sein.

Laut fluchend durchwühlte sie das Chaos in ihrem Schrank und warf einige Kleiderstücke hinter sich durchs Zimmer. Yurei wusste, dass es irgendwo hier sein musste. Plötzlich richtete sie sich auf. Vielleicht hatte sie es auch in dem anderen Kleiderschrank. Stolpernd wühlte sie sich durch die Klamottenhaufen und riss jetzt auch den anderen Schrank auf und dort hing es. Ihr Lieblingskleid. Vorsichtig zog sie es aus dem Schrank und hängte es an die Tür. Es war das einzige nicht zerknitterte Kleidungsstück, da sie stets darauf achtete das es sauber im Schrank hing.

Mit einem letzten glücklichen Blick auf das Kleid drehte sie sich um und wollte in ihr Badezimmer gehen doch verfing sich ihr Fuß in einem, auf dem Boden liegenden, Pullover und sie flog der Länge nach hin. Mit einem erneuten Fluchen kam sie wieder auf die Beine und rieb sich das schmerzende Knie. „Vielleicht sollte ich hier erstmal ein bisschen aufräumen. Genug Zeit hab ich ja noch.“ Dachte sie während sie sich das Chaos in ihrem Schlafzimmer ansah. Schnell sammelte sie die auf dem Boden verteilten Kleidungsstücke zusammen und warf sie in den Schrank. Dann ging sie in die Küche und fing an das dreckige Geschirr abzuwaschen.

„Ich sollte mir wirklich mal angewöhnen das gleich zu machen und nicht erst noch zu warten.“ Dachte Yurei wütend als sie an einem Teller rumschrubbte. Genervt blickte sie zur Uhr und sah, dass sie immer noch etwas Zeit hatte und räumte auch noch das Wohnzimmer auf. Stolz blickte sie auf ihr Werk und ging dann endlich duschen. Sie beeilte sich etwas, denn sie wollte nicht schon wieder zu spät kommen. Diesmal nicht. Ebenso schnell trocknete sie sich ab und föhnte ihre Haare. Dann zog sie sich ihr Kleid an und die dazugehörigen, langen Strümpfe. Als Yurei dann wieder im Badezimmer vor dem Spiegel stand wusste sie nicht was man aus ihren Haaren machen konnte. Leicht frustriert fuhr sie sich mit den Fingern durch die Haare als ihr eine Idee kam.

Schnell setzte sie, sie um und als Yurei fertig war warf sie noch einmal ein Blick in den Spiegel. Als sie sich die Schuhe anzog bemerkte sie die Kunai in ihren Stiefeln. Yurei überlegte ob sie die Wurfmesser herausnehmen sollte doch es war besser auf alles vorbereitet zu sein also ließ sie, sie drin. Draußen vor der Tür hörte sie schon die Geräusche des Fests und eine freudige Nervosität machte sich in ihr breit als sie die Tür Abschloss.
 


 

Kakashi schloss die Tür zu seiner Wohnung auf. Etwas missmutig lief Aikyo an ihm vorbei. Er schob sie in sein Wohnzimmer. „So und nun?“, fragte Aikyo, die noch immer fest davon überzeugt war, dass Kakashi sie reinlegen wollte. „ Nun, werde ich dir tanzen beibringen.“ Aikyos Augen wurden groß, dann zogen sie sich zu engen Schlitzen zusammen. „Ich wusste es, du machst dich über mich lustig.“

Wieder schüttelte Kakashi genervt den Kopf. „Das ist kein Witz. Ich Kakashi Hatake werde dir Aikyo Kobito jetzt das Tanzen beibringen.“ Als Aikyo noch immer ganz buff, von dieser Idee, wie erstarrt da stand, nahm Kakashi ihre Hände in seine und legte ihre linke Hand auf seine Schulter und hielt die rechte mit seiner linken fest, während er mit seiner rechten Hand an ihre Hüfte fasste. Nun wurde es Aikyo mit einem Schrecken klar. „Der Mann meint es ernst“. Schon im nächsten Moment zeigte er ihr die Grundschritte und es dauerte gar nicht lange, da schwebten sie förmlich durch Kakashis Wohnzimmer. Nach einer Stunde ließ sich Aikyo müde auf die Couch fallen.

„So weit so gut Kakashi-sensei, aber es gibt da noch immer zwei Probleme“, hechelte Aikyo. „Und um welche handelt es sich dabei?“

„Also erstens, bin ich durch die Tanzerei jetzt so durchgeschwitzt, als wäre ich in heißer Lava geschwommen und zweitens habe ich nichts, dass ich anziehen könnte.“ Kakashi grübelte einen Moment. „Hm ich verstehe“, nickte er. „Also zu Problem eins, da im Nebenraum ist eine Dusche und Problem zwei, überlass es einfach mir.“ Aikyo klappte die Kinnlade runter. „Ich…soll…bei dir…duschen…jetzt?“

„Keine Sorge, ich will da ja nicht mit rein. Was denkst du von mir? Ich kümmere mich derweil um Problem zwei. Handtücher findest du auch im Bad“, sagte er und ging in sein Schlafzimmer. „Also mal echt, kommt das nur mir so vor oder läuft hier was falsch?“, fragte sie sich und ging ins Badezimmer.
 

Langsam ging Yurei durch die Straßen Konohas. Überall waren Stände aufgebaut und es gab einige Spiele. Lachend beobachtete sie einige Kinder die an einem der Stände standen und um die zu gewinnenden Preise spielten. Plötzlich machte sich wieder eine unerklärliche Traurig in ihr breit und Yurei ging weiter. Einige Schritte vor sich konnte sie Naruto und Shikamaru ausmachen. Die beiden sahen aus als wenn sie jemanden oder etwas suchten. Yurei schlich sich von hinten an. „Hey ihr beiden, habt ihr Ai-chan gesehen?“ sie zuckten Beide zusammen und drehten sich erschrocken zu ihr um. Shikamaru riss die Augen auf und sein Mund blieb etwas offen stehen. Naruto ließ seinen Blick über Yurei wandern und grinste dann "Hey Yurei-chan das Kleid steht dir wirklich richtig gut, echt jetzt!"

„Dankeschön, Naruto-kun.“ Lachend strich sich Yurei eine Strähne aus dem Gesicht. Shikamaru ließ den Blick sprachlos über sie streichen. Sie hatte ein schwarz-weißes, kurzes Kleid an. Über der Brust war es geschnürt und der Rock spielte leicht um ihre Beine. Seine Aufmerksamkeit wurde auf die ebenfalls schwarzen Strümpfe gelenkt. Sie gingen ihr bis über die Knie und ließen ihre Beine wunderbar zu Geltung kommen. Nur die Stiefel passten irgendwie nicht dazu, da es dieselben Stiefel waren die sie sonst auch immer trug aber irgendwie machte dieser Kontrast das ganze Outfit perfekt. Um den Hals trug sie ein dünnes schwarzes Band und ihre Haare hatte sie mit einigen Klammern hochgesteckt. „Hey Shikamaru, langsam solltest du den Mund aber wieder zu machen, bevor du noch eine Fliege oder sowas verschluckst“ Shikamarus Gesicht wurde knallrot und schnell blickte er zu Boden. „Du siehst echt hübsch aus Yurei-chan.“

„Vielen dank, Shikamaru-kun.“ Yurei lächelte denn auch wenn sein Kompliment etwas schwach ausfiel sagte sein hochroter Kopf mehr als Tausend Worte. „Also habt ihr Ai-chan nun gesehen oder nicht?“ Shikamaru blickte jetzt wieder hoch aber als er Yureis blick kreuzte sah er schnell zur Seite und schüttelte den Kopf. Naruto sah sich um. „Nein wir haben euch gerade gesucht. Ich dachte eigentlich das ihr zusammen auftaucht.“

„Naja sie meinte das wir uns hier treffen aber als ich mich vorhin von ihr verabschiedet habe hat sie sich ein bisschen komisch benommen. Ehrlich gesagt hab ich die Befürchtung das sie gar nicht mehr auftaucht.“

„Das kann sie doch nicht machen. Ich meine, das Fest wird doch extra für uns Veranstaltet da kann sie doch nicht einfach verschwinden!“ Naruto fing an meckernd herumzulaufen. „Statt hier wie doof rumzulaufen sollten wir sie vielleicht lieber suchen gehen!“ Shikamaru hatte endlich seine Stimme wieder gefunden aber sein Gesicht hatte immer noch einen leichten Rosaton. Zu dritt gingen sie die Straßen entlang auf der Suche nach Aikyo. Mit jeder Minute wurde Naruto unruhiger.

Unterwegs trafen sie die anderen Konoha-Nins doch keiner von ihnen hatte Aikyo gesehen. Langsam bekam Yurei wirklich das Gefühl das ihre Freundin nicht mehr auftauchen würde. Als sie die Straßen entlang gingen spürte sie auf einmal wie etwas ihre Hand berührte. Shikamaru ging neben ihr und ausversehen waren sie immer näher beieinander gegangen. Wieder lief er Knallrot an und nuschelte eine Entschuldigung. Auch Yurei spürte wie ihr Gesicht knallrot wurde. Inzwischen waren sie auf dem Platz vor dem Palast des Hokagen angekommen. Hier war eine große Bühne aufgebaut wurden und eine Band spielte langsame Musik. Gerade wollte Yurei sagen das sie ihre Suche vielleicht aufgeben sollten doch dann sah sie, sie.
 


 

Aikyo kam sich ziemlich blöd vor, als sie nur mit einem Handtuch bekleidet, aus der Badezimmertür linste. „Ähm Kakashi-sensei? Ich hätte dann doch gerne etwas zum anziehen“, rief Aikyo bereit die Tür wieder zuzuschlagen, falls Kakashi um die Kurve kam. „Komm mal her“, rief er ihr aus dem Schlafzimmer entgegen. Langsam wurde Aikyo die Sache echt zu komisch. „Du hast aber schon bedacht, dass ich bis auf ein Handtuch nichts anhabe oder?“

„Ja habe ich. Stell dich nicht so an und komm her“, meckerte er. Total beschämt lief sie zu ihm ins Schlafzimmer. Langsam steckte sie den Kopf zur Tür herein. „Komm rein“, sagte er.

„Ich habe immer noch nur ein Handtuch um“, meckerte sie. „Gleich nicht mehr. Ich sehe auch gar nicht hin und nun komm rein, sonst wirst du es nie sehen.“ Aikyo war es unwahrscheinlich peinlich durch die Tür zu gehen und vor Kakashi nackt bis auf ein Handtuch dazustehen, doch sie musste wissen was er ihr zeigen wollte. Langsam ging sie ins Zimmer und da hing es. Das schönste Kleid, dass Aikyo je gesehen hatte. „Aber Kakashi, sag wo hast du das so schnell her bekommen?“, fragte Aikyo geblendet von dem Anblick dieses Kleides. „Ich will ehrlich zu dir sein. Dieses Kleid ist ein Familienerbstück. Es wird von Generation an Generation weitergegeben. Zu letzt trug dieses Kleid meine Mutter, als sie in deinem Alter war.“ Aikyo starrte auf das Kleid, dann zu Kakashi. „Du willst es mir geben? Ist das dein ernst?“ Aikyo konnte es nicht glauben, doch Kakashi nickte.

Völlig vergessen war, dass sie nur in einem Handtuch herumstand und sie sprang ihm um den Hals. „Danke Kakashi-sensei, danke.“ Das Handtuch rutschte etwas. „Vielleicht ziehst du dich jetzt besser um“, sagte Kakashi und ließ sie allein. Dass ließ sich Aikyo nicht 2mal sagen und ruckzuck hatte sie es angezogen. Vorsichtig lief sie mit dem Kleid ins Wohnzimmer. Kakashi blickte sie prüfend an. „Ich wusste es würde dir stehen“, sagte er. Aikyo sah an sich herunter. „Ja aber Kakashi, dass Kleid gehört deiner Familie. Bist du sicher, dass du willst das ich es trage.“ Er ging einen Schritt auf sie zu. „Wieso denn nicht. Du bist doch praktisch wie meine Tochter, oder?“ Aikyo begann zu strahlen, ja heller als die Sonne strahlten ihre Augen, bevor sie Kakashi erneut um den Hals viel. „Nun ist aber Schluss, du willst doch schließlich nicht das Beste verpassen oder?“, fragte er und sie lachte: „Nein Kakashi-sensei. Natürlich nicht.
 


 

Langsam kam Aikyo durch die Menge auf sie zu. Es sah aus als würde sie schweben. Das lange, schwarze Kleid umspielte ihren Körper. Yurei lächelte als ihre Freundin auf sie zu kam. Von Shikamaru kam ein leises und bewunderndes „Wow.“ Naruto hatte sie immer noch nicht gesehen und Yurei klopfte ihm auf die Schulter. „Hey Naruto, guck mal wer da kommt.“ Endlich sah er sie und ein ungläubiges Staunen machte sich auf seinem Gesicht breit. Naruto öffnete den Mund als wenn er etwas sagen wollte aber kein Ton drang über seine Lippen. In der Zwischenzeit hatte Aikyo sie entdeckt und kam nun zu ihnen. „Wow, Ai-chan, du siehst einfach klasse aus.“ Yurei sah sie bewundernd an und Aikyo strahlte. Shikamaru nickte zustimmend. „Yurei-chan hat recht, du siehst echt toll aus.“ Langsam kroch die röte in Aikyos Gesicht. Naruto stand immer noch vollkommen sprachlos in der Gegend rum. „Ich glaube jetzt hast du sein Gehirn endgültig gegrillt.“ Yurei lachte.

„Hey Naruto bist du noch bei uns?“ Shikamaru war zu ihm rüber getreten und wedelt ihm mit der Hand vor dem Gesicht herum. Naruto blinzelte ein paar Mal bevor er endlich seinen Mund schloss. „Oh mein… wow… Aikyo-chan du siehst einfach… wow…“ stammelte er vor sich hin als er Aikyo von oben bis unten musterte. „Danke Naruto-kun.“ Inzwischen war Aikyo komplett knallrot angelaufen. Es war das erstemal das sie ihre Haare offen trug und eine Windböe ließ sie in ihr Gesicht wehen.

„Und was wollen wir jetzt machen?“ Yurei sah von einem zum anderen. Im Hintergrund hörten sie immer noch die Band spielen. „Wir könnten ja tanzen gehen.“ Aikyo lachte denn eigentlich meinte sie ihren Vorschlag nicht ernst, aber plötzlich ergriff Naruto ihre Hand und zog sie mit sich. Yurei und Shikamaru blickten den beiden lachend hinterher.

„Möchtest… möchtest du auch tanzen?“ Er sah sie etwas nervös von der Seite an. „Gerne.“ Yurei lächelte ihn erfreut an. Zärtlich nahm er ihre Hand und sie gingen auf die Tanzfläche. Yurei konnte Aikyo und Naruto sehen. Es sah fast aus als wenn sie schweben würden. Wahrscheinlich hatte niemand gedacht, dass Naruto so gut tanzen könnte.

Shikamaru nahm ihre Hand und zog damit Yurei´s Aufmerksamkeit wieder auf sich. Seine andere Hand legte er ihr auf die Hüfte. Langsam begannen sie sich zu der Musik zu bewegen. Yurei spürte wie ihr Herz klopfte. So nah war sie Shikamaru bisher selbst im Training selten gekommen. „Du siehst wirklich wunderschön aus.“ Er lächelte sie an und mit roten Wangen sah sie zu ihm auf, da er einige Zentimeter größer war als sie. „Vielen Dank. Du hast dich auch echt schick gemacht.“ Er hatte einen schwarzen Anzug an.

Sie tanzten noch einige Lieder durch aber irgendwann wurde Yurei durstig und so gingen sie zu einem der Stände. Dort trafen sie dann auch Aikyo und Naruto. Die beiden unterhielten sich und Yurei und Shikamaru gesellten sich zu den ihnen. Nach einigen Minuten nahm Shikamaru Aikyo beiseite. Als Yurei das sah breitete sich in ihr Eifersucht aus. „Was haben die beiden wohl so geheimes zu besprechen?“ Sie sprach eigentlich eher zu sich, aber Naruto hatte sie trotzdem gehört. „Keine Ahnung, vielleicht irgendwas wegen der Prüfung oder dem Training.“ Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seinem Getränk zu. Yurei aber beobachtete die beiden weiter und wünschte sich sie könnte hören was die beiden zu bereden hatten.

„Naruto-kun hast du lust noch eine Runde zu tanzen?“ Erstaunt blickte Naruto zu ihr und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Zusammen gingen sie auf die Tanzfläche. Die Band hatte inzwischen angefangen eine etwas schnellere Musik zu spielen. Ausgelassen tanzten die beiden miteinander und Yurei vergaß für einen Moment ihre Eifersucht.
 


 


 

Noch immer etwas außer Atem vom tanzen folgte Aikyo Shikamaru. „Was gibt es Shikamaru-kun?“, fragte sie. Dieser wirkte sichtlich angespannt. „Naja, ich dachte du könntest mir vielleicht einen Rat geben“, sagte er vorsichtig.

Aikyo lächelte übers ganze Gesicht. Nichts hatte sie lieber, als wenn sie jemand um Hilfe bat, denn dann fühlte sie sich wirklich gebraucht. „Das tue ich doch gern Shikamaru-kun. Um was geht es denn?“ Dieser räusperte sich. „Weißt du es ist so. Seit ich Yurei kenne, fand ich sie immer irgendwie total nervig und anstrengend, doch seit einiger Zeit hat sich das geändert. Ich werde nervös in ihrer nähe. Kannst du dir das vorstellen? Ich werde nervös. Naja und immer wenn wir zusammen sind, dann macht mein Herz einen Hüpfer und ich benehme mich anders als sonst.“ Aikyo nickte und lächelte ihn sanft an. „Das Gefühl kenne ich gut.“ Shikamaru blickte sie verdattert an. „Wenn Naruto-kun in meiner nähe ist, dann geht es mir genauso. Mein Herz klopft ganz schnell und jedes Lächeln, das er mir zuwirft ist wie ein unbeschreibliches Glück. Ich weiß, dass klingt sicher kindisch und albern für dich, aber mit einem einzigen Lächeln, da bringt er Licht in meine Welt.“

Shikamaru nickte. „Nein, es klingt nicht alber. Genauso fühlt es sich an. Aber was soll ich jetzt tun? Nein, was sollen wir jetzt tun Aikyo-chan?“, sagte er in seinem typischen „nachdenk Ton“. „Ich weiß, was du tun solltest“, strahlte Aikyo. „Und was?“, fragte er. „Du solltest zu Yurei gehen und ihr sagen, wie du fühlst. Du kannst mir vertrauen Shikamaru-kun, da kann nichts schiefgehen“, grinste sie. „Und was ist mit dir?“, fragte Shikamaru und blickte zu Aikyo. Diese sah in diesem Moment wie Naruto und Yurei tanzten. „Ich? Ich bin seine beste Freundin und daran wird sich auch niemals etwas ändern.“ Sie sah Shikamaru direkt in die Augen. „Weißt du, ich bleibe lieber für immer seine beste Freundin, als ihn wegen so dummer Gefühle für immer zu verlieren.“
 


 

Als die ersten Stände schlossen machten die vier sich auf den Weg nach hause. Irgendwann gingen Yurei und Shikamaru dann in eine etwas andere Richtung. Sie gingen schweigend nebeneinander her. „Sag mal warum kommst du eigentlich mit in diese Richtung? Ich dachte du wohnst in der anderen Richtung.“ Yurei unterbrach die Stille und ihre Stimme klang merkwürdig laut in der Ruhe des Ortes. „Ich wollte noch zum Friedhof. Zu dem Grab meines Senseis.“ Shikamaru sprach leise. Er dachte immer noch über sein Gespräch mit Aikyo nach. „Darf… darf ich dich begleiten?“ jetzt sprach auch Yurei leise, sie flüsterte fast und Shikamaru blieb überrascht stehen. „Wenn du möchtest, gerne.“

Er lächelte und sie erwiderte es. Wieder schweigend gingen sie weiter. Als sie am Friedhof angekommen waren führte er sie zu dem Grab Asumas. Shikamaru blieb stehen und senkte seinen Kopf als wenn er ein Gebet sprechen würde. Yurei sah ihn von der Seite an. Er sah wirklich unglaublich toll aus in seinem schwarzen Anzug.

Als Shikamaru seinen Kopf wieder hob blickte sie schnell nach vorne. „Hab ich dir überhaupt schon zum bestehen der Prüfung gratuliert?“ Er hielt den Blick weiter auf das Grab gerichtet. „Nein hast du noch nicht. Aber du warst ja auch ziemlich schnell weg nachdem wir es geschafft hatten.“ Yurei lächelte aufmunternd. „Das tut mir echt leid. Ich freue mich wirklich das du es geschafft hast.“ Endlich sah er sie wieder an und lächelte ebenfalls.

Yurei hatte langsam das Gefühl das er lieber alleine sein wollte, also verabschiedete sie sich und ging zu ihrer Wohnung. Dort angekommen schloss sie die Tür auf und lehnte sich dann von ihnen mit einem Seufzen dagegen. Endlich hatte sie es geschafft. Sie war ein Chunin aber trotzdem fühlte sie sich nicht richtig Glücklich.

Yurei wusste was ihr fehlte, doch sie wusste auch das sie niemals den Mut aufbringen würde ihm ihre Gefühle zu gestehen. Aber jetzt hatte sie nun wirklich nicht die Zeit sich darum zu kümmern. Vermutlich würde sie morgen bereits ihre nächste Mission bekommen und darauf musste sie gut vorbereitet sein. Also stand Yurei auf und ging ins Schlafzimmer. Sie zog sich aus und den Schlafanzug an und legte sich ins Bett. Doch trotz des langen Abends konnte sie nicht schlafen und irgendwann stand sie wieder auf. Yurei ging in die Küche und nachdem sie sich etwas zu trinken geholt hatte machte sie ihr Fenster auf. Der kühle Wind pfiff sofort in den kleinen Raum und Yurei setzte sich auf das Fensterbrett. Entspannt legte sie ihren Kopf in den Nacken doch plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt.

Shikamaru ging mit gesenktem Kopf die Straße entlang. Yurei´s blicke folgten ihm bis er um eine Ecke verschwand. Einige Minuten später schloss sie das Fenster wieder und ging ins Bett und sofort als ihr Kopf das Kissen berührte schlief sie endlich ein.
 


 

Aikyo und Naruto liefen die Straße endlang. Immer wieder schielte Naruto zu ihr herüber. An Aikyos Lieblingsplatz, der Brücke blieben sie stehen. Um nach Hause zu kommen musste sie hinüber gehen, Naruto aber nicht. Sie standen voreinander und irgendwie lag Nervosität zwischen den Beiden. „Es war ein sehr schöner Abend findest du nicht?“, fragte Aikyo etwas unbeholfen. „Ja, es hat viel Spaß gemacht“, grinste er. „Ich fand es cool, wie mich die Leute angesehen haben“, fügte er hinzu.

Aikyo war verwirrt. „Die Leute haben dich angesehen? Wieso das denn?“ Narutos Grinsen verwandelte sich in ein charmantes Lächeln. „Naja, weil ich als Einziger mit dem hübschesten Mädchen des Abends getanzt habe.“ Aikyo wusste, dass sie gemeint war und wurde etwas rot. Sie war so nervös, dass sie einfach aussprach was sie dachte. „Ich habe dich gar nicht mit Sakura-chan tanzen sehen.“ Narutos Lächeln verschwand und er sah seine Freundin verwirrt an. „Wie kommst du den auf Sakura-chan?“ Nun lächelte er wieder. „Ich habe doch dich gemeint.“ Aikyos Augen weiteten sich etwas. Nie hätte sie damit gerechnet, dass Naruto es aussprechen würde. Sie wollte etwas erwidern da drehte er sich plötzlich um.

„Es ist schon spät, wir sollten jetzt nach hause gehen. Gute Nacht. Aikyo-chan.“

„Gute Nacht Naruto-kun“, rief sie ihm nach und fühlte sich, wie ein Hund den einer angebunden und sitzen gelassen hatte. Langsam trottete sie nach Hause. Sie zog das Kleid aus und legte es behutsam über einen Stuhl. Dieses Kleid, würde sie irgendwann an ihre Tochter weitergeben, dass wusste sie. Müde kroch sie unter ihre Bettdecke und kuschelte sich ein. Schnell war sie eingeschlafen.

Klopf…klopf…klopf.

Was war das? Noch im Halbschlaf setzte sich Aikyo auf. Klopf…klopf…klopf. Langsam drehte sie ihren Kopf in die Richtung aus der das Geräusch kam. „Was ist das?“, fragte sie sich und konnte sich nicht erklären um was für ein Geräusch es sich handeln könnte. Klopf…klopf…klopf. „Aikyo-chan bitte mach auf“, hörte sie eine Stimme sagen.

„Die Tür!“ Ihr wurde klar, dass das Geräusch nur von der Tür kommen konnte. Sie sprang aus dem Bett und lief in ihrem Nachthemd zur Tür um sie zu öffnen. Vor ihr stand ein völlig aufgeregter Naruto. „Naruto-kun was ist los?“, fragte Aikyo.

„Hier, dass ist los“, sagte er und drückte ihr ein Stück Papier in die Hand. Langsam faltete sie es auseinander und las es. „Meinst du, dass ist echt?“, fragte sie ihn als erstes. „Keine Ahnung, aber ich muss es herausfinden. Ich meine, was ist wenn die wirklich etwas wissen?“, fragte er und trat dabei von einem Bein auf andere. Sie sah ihn besorgt an.

Insgeheim fragte sie sich, warum er zu ihr gekommen war. „Du solltest da nicht allein hingehen“, begann sie. „Ja, das weiß ich. Aber wenn ich jetzt zu Oma Tsunade gehe, wird sie mir sicher kein Team für so etwas zusammenstellen. Oder schlimmer, sie würde es mir verbieten.“ Aikyo sah ihn eindringlich an. „Schön, rühr dich nicht vom Fleck“, sagte sie und rannte zurück in ihre Wohnung. In Windeseile zog sie sich ihre Klamotten an, band sich ihr Haar zu einem Zopf zurück und band sich das Stirnband an die Stirn. Sie griff schnell nach ihrer Ausrüstung und rannte vor die Tür.

Ihr Herz setzte einen Moment aus. Naruto war weg. „Wo ist er? Er wird doch nicht wirklich allein losgegangen sein?“, fragte sie sich, doch er war eindeutig weg. Schnell rannte sie hinaus und blickte sich um. Sie wusste jetzt kam es auf jede Minute an.

„Da kann ich nicht allein hinterher, doch ich habe keine Zeit jemanden aus dem Bett zu trommeln.“ Hastig entschied sie sich ihm nachzulaufen. Sie verlor keine Sekunde. Kurz hinter den Toren Konohas biss sie sich in den Daumen und formte einige Fingerzeichen. „Jutsu des vertrauten Geistes“, rief sie aus und in ihrer Hand saß ein Vogel. „Du musst mir jetzt helfen, Rioku“, begann sie. Der Vogel sah sie an. „Flieg so schnell du kannst zu Yurei und gib ihr das.“ Sie überreichte dem Vogel das Stück Papier und dieser erhob sich in die Lüfte. Einen Moment sah sie ihm nach und machte sich dann wieder auf den Weg.
 


 


 

Wieder einmal hatte sie ihren altbekannten Traum und wie immer warf sich Yurei in ihrem Bett hin und her. Plötzlich landete vor ihrem Fenster ein Vogel und fing an mit seinem Schnabel gegen die Scheibe zu pochen. Zuerst sah es so aus als wenn Yurei nicht aufwachen würde doch als der Vogel etwas doller gegen die Scheibe klopfte sahs sie mit einem Ruck aufrecht im Bett. Schlaftrunken rieb sie sich die Augen und starrte dann verwirrt zu ihrem Fenster. Gähnend stand Yurei auf als sie erkannte welcher Vogel dort vor dem Fenster hockte. „Hallo Rioku, was machst du denn hier?“ Der Vogel kam herein geflattert und setzte sich auf Yurei´s Bett. „Ich habe eine Nachricht für dich von Aikyo-shishò.“ Yurei war wieder einmal überrascht das der vertraute Geist ihrer besten Freundin so eine angenehmen, ruhige Stimme hatte. „Na dann zeig sie mal her.“ Rioku hatte den Zettel bereits auf ihr Bett fallen lassen. Yurei hob ihn hoch und faltete ihn auseinander.
 

„Wenn du Informationen über deinen Freund Sasuke haben willst, dann triff dich mit uns eine Stunde entfernt in westlicher Richtung von Konoha. Komm allein!“
 

Die Worte waren sauber geschrieben und es war eindeutig das der Brief an Naruto gerichtet war. Sie brauchte einige Minuten bevor ihr klar war was das alles bedeutete.

Naruto hatte natürlich nicht anders gekonnt und war auf dem weg dorthin und Aikyo war ihm gefolgt. Plötzlich machte sich Yurei große Sorgen um ihre beiden Freunde und schnell stand sie auf. „Danke, Rioku. Ich glaube den Rest schaffe ich alleine.“ Yurei lächelte den Vogel an und schon verschwand er in einer Rauchwolke. Sofort als er weg war verblasste das Lächeln auf dem Gesicht Yurei´s. Schnell zog sie sich an. Ihr war klar, dass sie nicht alleine hinter her kommen sollte. Doch ihr fiel nur einer ein den sie mitnehmen wollte und Zeit um zu Tsunade zu gehen hatte sie keine.

Mit schnellen Schritten rannte sie durch die Nacht und nur kurze Zeit später stand sie vor Shikamaru´s Haus. Sie wollte seine Eltern nicht aufwecken, doch wusste Yurei auch nicht welches Fenster zu seinem Zimmer gehörte. Also musste sie doch klopfen und zu ihrem Erstaunen öffnete sich die Tür ziemlich schnell. Shikaku blickte erstaunt auf die Kunoichi runter. „Entschuldigen sie bitte, dass ich sie jetzt störe, aber ich muss unbedingt mit Shikamaru sprechen.“ Yurei verbeugte sich leicht und Shikaku holte seinen Sohn.

Shikamaru hatte als er an die Tür kam noch seinen Schlafanzug an und Yurei blieb für einige Sekunden die Spucke weg. Am liebsten hätte sie ihn sofort zu Boden geknuddelt so süß sah er aus.

„Hallo Yurei-chan. Was gibst denn so dringendes?“ er gähnte und sie hatte Zeit kurz zu schlucken. „Hier ließ dir das durch. Ich glaube Naruto-kun und Ai-chan sind auf dem Weg dorthin.“ Shikamaru nahm den Zettel in die Hand und las ihn schnell durch.

„Warte kurz hier.“ Er machte die Tür zu aber nur kurze Zeit später öffnete er sie wieder. Jetzt hatte er nicht mehr seinen Schlafanzug an, sondern seine normalen Klamotten. „Ok, wir sollten uns beeilen.“ Yurei nickte und Seite an Seite rannten sie zum Tor. Dort angekommen konnten sie die Fußabdrücke Aikyo´s erkennen und folgten ihnen.
 


 


 

Sie rannte und rannte immer weiter. Sie war stinksauer. „Wieso hatte er nicht gewartet, wie er es sollte und wenn er sowieso alleine losrennen wollte, warum stand er vor meiner Tür. Verdammter Idiot!“, dachte sie. Ihr Herz war ihr schwer wie Blei. Was geschah wenn sie nicht rechtzeitig kam. Es konnte sich in ihren Augen nur um eine Falle handeln.

Plötzlich hörte sie Stimmen, die sie aus ihren Gedanken rissen. Lautlos blieb sie auf einem Ast sitzen und lauschte. „Was wollt ihr Ärsche von mir!“, schrie eine Stimme die Aikyo sogleich als Narutos identifizierte. „Was denkst du denn Kleiner? Dich töten, Mann. So ein Abschaum wie du sollte hier nicht rumrennen“, lachte eine andere Stimme. Aikyos Herz setzte einen Moment aus. Diese Stimme, war das nicht? Nein, das konnte er unmöglich sein. „So und nun sprich dein letztes gebet Jinchuuriki!“ Als Aikyo diese Worte hörte bewegten sich ihre Beine wie von allein und sie sprang vom Baum herunter.

„STOP!“, schrie sie durch den ganzen Wald. „Lasst ihn zu frieden!“

Es waren insgesamt vier Angreifer. Sie waren alle vier vermummt weshalb man ihre Gesichter nicht zu sehen vermochte. Naruto war festgebunden an einen Baum. „Wer bist du?“, fragte die Stimme, die Naruto soeben töten wollte und bei dessen Klang sich Aikyos Eingeweide zusammen zogen. Einen Moment schwieg sie. Einer von den anderen Angreifern war es der für sie antwortete. „Das ist diese Aikyo Kobito.“ Der, der die Frage gestellt hatte riss die Augen auf. „Kobito“, wiederholte er langsam.

Aikyo schluckte. „Überlasst die Sache hier mir“, platzte der Typ plötzlich heraus.

„Was aber warum?“

„Halt dein Maul und verzieh dich! Das hier ist meine Angelegenheit“, sagte er mit hasserfüllter Stimme. „Gut wie du willst, aber wage es nicht zu versagen“, sagte eine Frauenstimme und die drei anderen verschwanden. Langsam ging der Typ der übrig war ein paar Schritte auf Aikyo zu. „Heute ist es also so weit. Ich werde für meine Organisation nicht nur den Jinchuuriki töten, sonder meinem Clan auch noch große Ehre erweisen können“, ein wahnsinniges Grinsen ging über sein Gesicht, dann nahm er die Kapuze ab. Aikyo begann zu zittern. Sie hatte sich nicht geirrt, es war wirklich seine Stimme gewesen. „Mach dich bereit zu sterben, Schwesterchen“, sagte er und brachte ein irres Lachen hervor.

Naruto riss die Augen auf und starrte verdattert zu Aikyo. „Schwesterchen?“, fragte er. Aikyo senkte den Kopf. „Hey Zankoku-nisan. Es ist lange her nicht war? Wie geht es Mutter und Vater?“, fragte sie leise.

„Besser als es dir gleich gehen wird. Ich werde dich, die den Namen unseres Clans beschmutzt hat, ausradieren.“

„Hör zu Zankoku-nisan. Du bist mein Bruder und ich will nicht gegen dich Kämpfen“, erklärte sie. „Genau wie ich sagte, eine Schande für unseren Clan“, mit diesen Worten griff er an. Aikyo wich ihm aus. Zankoku begann sie zu attackieren. Immer wieder wich sie ihm aus, doch sie wusste, dass sie das nicht ewig durchhalten würde. Sie hatten diesen Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, da bekam Zankoku sie zufassen.

Er packte mit einer Hand ihre Kehle und drückte sie gegen einen Baum. „Dies, meine liebe Schwester, ist dein Ende!“, sagte er kalt, schlug einen Moment die Augen zu und öffnete sie wieder. Seine Augen hatten sich in ein schwarz und weiß zusammenlaufendes Muster verfärbt.

Das Kekkei Genkai Tamashikagami des Kobito Clans. Er blickte in ihre Seele. „Nein bitte tu das nicht“, flehte sie.

„Aikyo-chan! Hey du verdammter Mistkerl, lass sie sofort los!“, schrie Naruto und versuchte alles sich zu befreien. Zankoku blickte tief in Aikyos Seele.

Plötzlich begann er zu lachen. „Was für eine Versagerin du doch bist. Es kann nicht wahr sein, dass so ein Nichtsnutz wie du auch noch in einen Jinchuuriki verliebt ist.“ Es verschlug Naruto sofort die Sprache. Er starrte entsetzt auf das Geschehen. „Du bist dem Kleinen doch wirklich nur nach gelaufen, weil du ja so große Angst hattest ihn zu verlieren. Verrate mir warum du glaubst, dass irgendwer Jemanden wie dich lieben könnte?“, lachte Zankoku. „Soll ich dir was über dein Herzblatt verraten? Er wird dir schon bald folgen“, mit diesen Worten begann er das Kekkei Genkai erst richtig einzusetzen. Er begann Aikyos Seele zu zerstören. Schmerzen durchzogen ihren Körper. Sie spannte jeden Muskel vor Schmerz an. Doch der Schmerz war einfach überall. Sie begann Blut zu weinen. Es lief über ihre Wangen und tropfte auf den Boden. Naruto konnte es nicht sehen, doch er hörte ihre Schreie. Schreie, die ihm tief in die Glieder fuhren und jeden Gedanken einfroren. Ein Schrei, des Folterns und der Begegnung mit dem Tot.
 


 

Ein markerschütternder Schrei gellte durch den Wald und Shikamaru gefror das Blut zu Eis. Yurei beschleunigte ihre Schritte. „Das war Aikyo-chan!“ rief sie ihm zu als sie an ihm vorbei rannte. Jetzt wussten sie, dass sie nicht mehr weit weg waren.

Noch im laufen zog Yurei ein Kunai bereit sich auf jeden zu stürzen der ihrer besten Freundin schmerzen zufügte. Plötzlich kamen sie auf eine Lichtung. Sie konnten Naruto an einen Baum gefesselt sehen, er schrie und zappelte wie wild herum um sich zu befreien. Doch dabei hatte er die ganze zeit seinen Blick auf etwas anderes gerichtet. Yurei sah es zuerst.

Ein Mann hatte Aikyo gepackt und drückte sie gegen einen Baum. Aikyo schrie noch einmal und der Typ lachte wie irre auf. Yurei wollte auf ihn zu stürzen, doch Shikamaru schrie ihr zu sie solle Naruto befreien, machte einige Fingerzeichen und benutzte sein Kage Kubi Shibari no Jutsu um Aikyo´s Angreifer zu packen. Yurei sprang zu Naruto und durchschnitt die Seile mit denen er an den Baum gefesselt war.

Bevor sie auch nur einen Ton sagen konnte rannte er auf den Typen zu und schlug ihn hart von Aikyo weg. Diese rutschte an dem Baum hinunter und blieb liegen. Shikamaru ging zu ihr und zog sie schnell hinter einige Bäume in Sicherheit. Yurei blieb auf der Lichtung stehen und sah wie sich um Naruto rotes Chakra sammelte.
 

Zankoku stand unbeeindruckt da. Er glaubte, dass er es mit seinem Kekkei Genkai sehr leicht gegen Naruto haben würde. Aus dem roten Chakra bildete sich das Fuchsgewand mit einem Schweif. Yurei stand wie erstarrt da. Sie hatte bereits vom Fuchsgewand gehört, doch noch nie hatte sie es mit eigenen Augen gesehen. Sie wusste, dass es gefährlich war sich Naruto in diesem Zustand zu nähern und so blieb sie zurück.

Ohne irgendeine Vorwarnung ging Naruto auf Zankoku los. Dieser wich Naruto immer wieder aus, doch es fiel ihm, aufgrund Naruto’s unglaublicher Geschwindigkeit, die er dem Fuchsgewand verdankte, sichtlich schwer. So schwer es auch war, er schaffte es einen geeigneten Augenblick abzupassen und mit seiner Hand an Narutos Kehle zu gelangen.

Er versuchte ihn, wie schon zuvor auch Aikyo, gegen einen Baum zu drücken.

Als er seine Hand ein paar Sekunden an Narutos Kehle gedrückt hatte, begann die Haut seiner Hand zu verbrennen. Schmerzerfüllt schrie Zankoku auf und ließ Naruto los. Er war nun völlig ungeschützt.

Dies nutzte Naruto sofort aus. Er prügelte wie wild auf Zankoku ein. Immer wieder und immer stärker, bis dieser regungslos liegen blieb. Er war tot, doch Naruto konnte sich nicht beruhigen. „Yurei-chan, Aikyo-chan muss dringend ins Krankenhaus“, rief Shikamaru Yurei zu. Diese sah noch immer mit entsetzten, wie Naruto randalierte. Sie lief auf ihn zu. „Naruto-kun beruhige dich. Wir müssen Ai-chan ins Krankenhaus bringen, sie braucht unsere Hilfe. Hörst du?“ Diese Worte hatten gezogen und Naruto bekam die Kontrolle zurück. Als das rote Chakra verschwunden war, ging er auf die Knie und atmete angestrengt.

Shikamaru trat hinter den Bäumen hervor. Aikyo in den Armen haltend lief er auf Yurei und Naruto zu und setzte sie dann vorsichtig vor ihnen ab. Sie atmete flach, ihr Gesicht war voll mit dem Blut, das aus ihren Augen gedrungen war, doch sie war noch bei Bewusstsein. Schnell rutschte Naruto an sie heran. Er sah ihr in ihre müden und langsam zufallenden Augen. „Bist du in Ordnung Naruto-kun“, keuchte sie.

Ihre Stimme war nur noch ein einziges Flüstern. Naruto liefen Tränen in die Augen. „Ja, es ist alles gut. Mach dir um mich keine Sorgen.“ Ein sanftes Lächeln huschte mühsam über ihr Gesicht. Es war nicht zu übersehen, Aikyo hatte keine Kraft mehr. Langsam aber sicher würde sie sterben.

Langsam fielen ihre Augen immer mehr zu. „Hey Aikyo-chan. Du darfst jetzt nicht aufgeben. Wir bringen dich nach Konoha und dann wird alles gut“, sagte Yurei und mit den letzten Worten brach ihre Stimme. „Ich war nicht stark genug, Naruto-kun.“ Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, es ist meine Schuld. Ich hätte nicht herkommen dürfen, bitte Aikyo-chan... bitte verzeih mir.“ Wieder lächelte sie. „Da gibt es nichts zu verzeihen. Ich wünschte nur, du wärst jetzt einen Schritt näher an Sasuke dran. Tut mir wirklich leid...Naruto-kun“, hauchte sie hervor. Auch Yurei begann zu weinen und Shikamaru kämpfte noch mit seinen Tränen. Naruto hatte nun gänzlich angefangen zu weinen und nahm Aikyo aus Shikamarus Armen in seine. Er drückte sie ganz fest an sich und fühlte, wie schwach ihr Herz nur noch schlug. Sie wussten es alle drei. Es war ihnen bei dem Anblick ihrer Freundin klar. Sie hatte keine Chance.

Ihre Augen waren fast gänzlich zugefallen. Naruto wischte ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem blutverschmierten Gesicht. Sie war gekommen um ihn zu retten und würde nun mit ihrem Leben dafür bezahlen. „Warum, warum hat es nur dich getroffen, wo es doch um mich ging?“, fragte sich Naruto verbittert. Er sah seiner besten Freundin in die Augen. Obwohl sie blutverkrustet waren, erkannte man noch immer die Freundlichkeit, die sie allen Menschen immer endgegengebracht hatte darin und man erkannte noch etwas. Etwas, dass nur Naruto jemals so zu Gesicht bekommen würde. Es war Liebe. langsam beugte er sich zu ihr hinunter. Ihre Augen waren bereits bis auf einen kleinen Schlitz geschlossen. „Ich wünschte ich wäre nicht so blind gewesen“, flüsterte er zu ihr, bevor er sie sanft küsste. Er war sich sicher, sie hatte es gar nicht mehr mitbekommen. Ihre Augen waren geschlossen. Sie war tot.

„Los, lasst sie uns nach Konoha bringen“, knurrte Shikamaru und Naruto trug sie huckepack nach Konoha zurück.

In Konoha angekommen rannten sie als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her zum Krankenhaus. Obwohl sie annahmen, dass Aikyo bereits tot war, wollten sie nichts unversucht lassen.

Als die Schwester an der Rezeption die Vier hereinkommen sah, sprang sie entsetzt vom Stuhl auf und rief einige Schwestern herbei. Diese kamen mit einer Liege angeschossen, auf die Naruto Aikyo vorsichtig ablegte. Noch einmal streichelte er ihr übers Gesicht, als eine der Krankenschwester plötzlich ausrief: „Sie ist am Leben, schnell bereitet einen Operationssaal vor“, und die anderen Schwestern Aikyo davon schoben. Die Drei blieben mit großen Augen stehen. Obwohl sie noch immer voller Sorge waren, fiel ihnen doch ein Stein vom Herzen. Aikyos Behandlung dauerte mehrere Stunden und weil die Ärzte nicht wusste, wie sie eine Verletzung der Seele behandeln sollten, wurde noch Tsunade gerufen, die auf diese Art erfuhr, was geschehn war.

Sie schaffte es mit ein paar schwierigen Techniken Aikyo wieder herzustellen. Allerdings wusste keiner genau, ob und wann sie wieder aufwachen würde. Ein paar Schwestern fuhren sie in die Intensivstation, während Tsunade Shikamaru, Yurei, aber vor allem Naruto in die Mangel nahm. Eine Ewigkeit schrie sie Naruto an, was er sich dabei gedacht hatte Konoha alleine zu verlassen und einfach so blindlings in eine so offensichtliche Falle zu laufen. Als sie merkte wie schlecht es den Dreien ging, ließ sie es schließlich gut sein.

Müde sanken Naruto und Shikamaru auf zwei Stühle die vor Aikyos Zimmer standen. Sie durften noch nicht zu ihr, weil Tsunade sie noch einmal untersuchen wollte. Voller Sorge warteten sie darauf, dass Tsunade endlich wieder aus dem Raum herauskam. Yurei lief, wie ein Tiger im Käfig, auf und ab. Naruto ließ den Kopf hängen. Yurei hielt es plötzlich nicht mehr aus. Sie hatte so viel Angst um ihre Freundin in ihrem Bauch, dass sie sich unbedingt abreagieren musste. Ohne Vorwarnung packte sie Naruto am Krage. „Du dämlicher Idiot, wie konntest du nur so leichtfertig in so eine eindeutige Falle tappen? Es ist deine Schuld, dass Ai-chan jetzt da drin ist!“, brüllte sie ihn an. Shikamaru sprang von seinem Stuhl auf. Yurei holte mit der Faust aus, doch noch ehe sie Naruto treffen konnte, hielt sie jemand fest. Wütend blickte sie zur Seite. „Kakashi-sensei?“ Es war Kakashi, der Yurei zurückhielt. „Das würde Aikyo-chan auch nicht weiter helfen“, sagte er. Immer noch wütend ließ Yurei Naruto los. Sie blickte ihm in die Augen. „Wenn sie es nicht schaffen sollte, werde ich dir das nie verzeihen“, sagte sie noch, bevor die Tür aufging und Tsunade heraus trat.
 


 

Tsunade blieb stehen und betrachte das Szenario vor sich. Sie räusperte sich kurz bevor sie sprach. „Sie hat großes Glück gehabt. Sie hat überlebt, doch ich kann nicht sagen, ob und wann sie aufwachen wird. Außerdem kann ich nicht sagen welche Folgen das für ihre Seele noch haben wird. Wenn sie wieder aufwachen sollte, könnte sie ein ganz anderer Mensch sein.“

Die Versammelten atmeten erleichtert aus und Yurei ließ sich mit dem Rücken an der Wand zu Boden gleiten. Stumm liefen ihr Tränen über die Wangen und Naruto fragte mit brüchiger Stimme: „Können wir zu ihr?“ Tsunade nickte. „Ja, aber nur kurz.“

Schnell aber leise ging Naruto vor in das Zimmer seiner besten Freundin. Yurei und Kakashi folgten ihm, Shikamaru war der letzte der das Zimmer betrat. Aikyo lag ganz ruhig in dem schneeweißen Bett. Einige Medizinische Geräte waren an ihr angeschlossen. Yurei schluchzte leise auf als sie ihre beste Freundin sah. Mit der Hand vor dem Mund wandte sie ihren Blick ab und Shikamaru nahm sie in den Arm.

Naruto war inzwischen an das Bett getreten und hatte Aikyo´s Hand genommen. Auch ihm liefen Tränen über die Wangen. Kakashi stand hinter ihm und hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. Yurei´s Schultern zuckten als sie von Schluchzern geschüttelt in Shikamaru´s Armen lag. So standen sie einige Minuten da, bis sich Yurei wieder von Shikamaru löste und sich neben Naruto kniete. Sie legte ihre Hände auf das Krankenbett ihrer Freundin und flüsterte leise: „Hey Ai-chan, hör mir mal zu. Du wachst schnell wieder auf, ok? Wir brauchen dich, Konoha braucht dich!“ Sie zog schniefend die Nase hoch um dann etwas lauter fortzufahren: „Naruto-kun, bitte verzeih mir was ich draußen gesagt habe. Aber Aikyo ist meine Familie, sie ist alles was ich noch habe!“

Naruto sah zu ihr hinunter. Als er sprach kam auch nur ein flüstern über seine Lippen: „Ist schon ok, Yurei-chan. Aber du hast noch mehr Freunde hier in Konoha!“ langsam hob Yurei ihren Kopf und sah von Naruto zu Kakashi und zum Schluss zu Shikamaru. Kakashi nickte zustimmend und Shikamaru lächelte sie traurig an. Mit einem Schniefen stand Yurei wieder auf. „Ich werde alles dafür tun damit Ai-chan wieder aufwacht und dieselbe bleibt wie sie war!“ Mit einer schnellen Bewegung hob sie ihre Faust und stieß sie nach vorne sodass sie genau über Aikyo schwebte. Naruto stand ebenfalls auf und tat es ihr gleich. „Ich auch!“ Als eine Krankenschwester hereintrat mussten sie das Zimmer verlassen.

Vor dem Krankenhaus verschwand Kakashi mit einem lauten Knall. Er hatte die ganze Zeit keinen Ton gesagt, doch Yurei wusste das er sich ebensolche Sorgen machte wie sie alle. Er sah in Aikyo seine Tochter. Wieder schweigend gingen sie weiter und nach einiger Zeit trennte sich Yurei von ihnen und wollte zu ihrer Wohnung gehen. Doch Shikamaru kam ihr nach und hielt sie auf. „Ich wollte dir nur sagen, dass du jederzeit zu mir kommen kannst. Falls du mal jemanden zum reden brauchst oder so.“ er lächelte und Yurei´s Herz machte einen Sprung. Aber sofort fühlte sie sich schuldig da sie so etwas wie Freude empfand. „Danke Shikamaru-kun. Aber ich denke ich möchte erstmal alleine sein.“

Sie versuchte das Lächeln zu erwidern, aber ihre Augen blieben trotzdem traurig und Shikamaru konnte wieder Tränen in ihnen erkennen. Bevor er noch etwas sagen konnte ging sie weiter und ließ ihn stehen. In ihrer Wohnung schmiss sie sich auf ihr Bett und ließ den Tränen freien lauf. Erst spät in der Nacht schlief sie ein, zusammen gerollt unter ihrer Decke die Gedanken bei ihrer besten Freundin.
 


 

Es war nun schon fast eine Woche vergangen.

Naruto hatte in jeder freien Minute bei Aikyo am Bett gesessen. Auch ihre anderen Freunde kamen wann immer sie konnten um ihr Blumen zubringen und ein bisschen mit ihr zu reden, auch wenn sie das vielleicht gar nicht hören konnte.

Auch nun saß Naruto wieder an ihrem Bett. Er war mit ihr allein. Er redete mit ihr, auch wenn der größte Teil nur irgendwelcher Quatsch war, den er nur sagte um etwas zu sagen. Er hielt ihre Hand. Es war ihm nie aufgefallen, wie weich ihre Haut war. Hin und wieder schien es, als würde sie Träumen. Albträume. Sie krampfte dann ein wenig zusammen und stöhnte und wimmerte, doch wenn man sie zu wecken versuchte, hörte es einfach auf und sie lag noch genauso regungslos dort wie zuvor.

Das Licht schien durch das Fenster, direkt neben ihrem Bett. „Die Sonne scheint heute so richtig schön“, sagte Naruto. „Wenn du jetzt wach wärst konnten wir gemeinsam trainieren oder eine Nudelsuppe bei Ichiraku essen. Ach ja, ich soll dir gute Besserung von ihm wünschen. Wenn du wieder aufwachst bekommst du ne Nudelsuppe umsonst bei ihm.“ Er blickte sie mit einem Gemisch aus Tauer, Sorge, Übermüdung und lächelnd an.

Hinter ihm ging die Tür auf. Sakura trat herein. „Hallo Naruto-kun“, sagte sie mit gesenkter Stimme. „Wie geht es ihr?“ Naruto lächelte sie kurz an. „Wie immer. Sie liegt da und hört mir zu“, sagte er.

Sakura hörte den traurigen Unterton in seiner Stimme. „Tsunade wird nachher noch einmal selbst vorbeikommen und nach ihr sehen. Doch jetzt, soll ich das übernehmen.“

„Ich verstehe“, sagte Naruto kurz und machte etwas platz, damit Sakura genug Raum hatte Aikyo zu untersuchen. „Alles ist unverändert. Tut mir leid“, sagte sie zu Naruto der sie hoffnungsvoll angesehen hatte. Er ließ etwas den Kopf hängen. „Ich verstehe.“

Sakura wollte den Raum gerade verlassen als sie sich in der Tür noch einmal zu Naruto umdrehte. „Vielleicht, solltest du raus gehen und etwas frische Luft schnappen. Sicher würde dir das gut tun.“ Es kam keine Antwort. „Hör mal, du kannst im Moment eh nichts für sie tun, du solltest dich ein wenig ablenken. Sie ist hier in den besten Händen, dass versicher ich dir.“ „Das weiß ich Sakura-chan, aber ich bleibe bei ihr“, sagte er und Sakura verließ den Raum.

Aikyo stand in einem dunklen Raum. Es war so finster und kalt. Aikyo fror. Ihr ganzer Körper zitterte vor kälte. „Wo bin ich?“ Obwohl sie die Frage nicht aussprach, hallte sie lautstark durch das Nichts und kam dröhnend zu ihr zurück. Sie versuchte einige Schritte zu gehen, doch es gelang ihr nicht. Es war als wäre sie festgenagelt. Plötzlich begann in der Dunkelheit ein Licht zu erglühen. Ihre Beine klebten nicht mehr am Boden und gingen wie von selbst auf das Licht zu. Das Licht weitete sich aus und sie fand sich in einem Raum wieder.

Einen den sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. „Du nichtsnutziges Stück Dreck!“, schrie eine Stimme und sie hörte, wie jemand vor Schmerz aufschrie. „Aber Daddy wieso soll ich den in die Gedanken anderer sehen? Damit würde ich anderen doch wehtun“, hörte sie die Stimme eines kleinen Mädchens sagen. KLATSCH. Das Bild vor Aikyos Augen wurde deutlicher. Das kleine Mädchen wurde so eben mit einem Faustschlag ins Gesicht gegen die Wand geprügelt und sank zu Boden. Ein böse dreinblickender Mann ging auf sie zu und packte sie bei den blonden, langen Haaren. „Ist das so schwer zu verstehen du dreckiges Miststück? Weil du zum Kobito Clan gehörst!“, brüllte er sie an, bevor er sie an den Haare auf die Füße zog und ihr noch einmal mit der Faust ins Gesicht schlug. Das Mädchen knallte rücklings auf den Boden und Blut schoss aus ihrer Nase. Der Mann trat erneut auf das Mädchen zu. „Nein, bitte Daddy, bitte hör auf“, wimmerte sie. „Es wäre besser für diesen Clan, wärst du gar nicht geborne worden!“ Mit diesen Worte packte er sie am Kragen und schlug ihr mit der flachen Hand mehr Mals ins Gesicht. KLATSCH…KLATSCH…KLATSCH. Immer wieder schlug er sie. Aikyo sah diese Szene an und Tränen liefen über ihre Wagen. Sie lag mitten im Raum, blutüberströmt. Ihr Vater verließ den Raum. Aikyo sprach aus ihrem entsetzten die Worte mit, die das kleine Mädchen nun von sich gab. „Warum Daddy, warum hast du mich nicht lieb?“ Er drehte seinen Kopf ganz leicht zurück und sagte eiskalt: „So etwas wie dich, wird niemals von irgendwem geliebt werden“, dann schob er die Tür hinter sich zu. Das kleine Mädchen weinte und weinte und auch Aikyo weinte. „Jemanden wie mich, kann niemand lieben? Warum nicht? Was ist falsch an mir?“, fragte sie sich. Das Bild um sie herum veränderte sich. Sie war wieder in diesem Wald, stand wieder vor ihrem Bruder. Zankoku lachte. „Verrate mir warum du glaubst, dass irgendwer Jemanden wie dich lieben könnte?“, Seine Frage hallte durch ihren Kopf. Sie dröhnte in ihren Ohren.

Das war zu viel. Sie begann zu schreien. „Bitte, bitte aufhören! AUFHÖREN!!!!“ Plötzlich spürte sie etwas. Die Stimme in ihrem Kopf wurde leiser. Sie riss die Augen auf, denn sie musste sehen, was es war. Etwas Glänzendes war auf ihre Hand getropft. „Es tut mir leid Aikyo-chan. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das du wieder aufwachst. Ich möchte, dass du aufwachst und mich anlächelst, so wie du es immer tust. Mit diesem Blick der sagt, schön das du da bist. Warum ich das möchte? Willst du das wissen? Weil du mir fehlst. Du fehlst mit Aikyo-chan.“ Es war eine angenehme Stimme.

Aikyo schloss die Augen um ihren Klang so lange wie möglich zu hören. Ich kenne sie. Diese Stimme, aber das ist doch…“

„Naruto-kun?“ Leise ganz schwach erklang Aikyos Stimme in dem Krankenzimmer in dem sie sich befanden. „Ai…Aikyo-chan?“Zuerst verstand Naruto es nicht, doch als er begriff, was gerade geschehen war sprang er vom Stuhl auf. „Aikyo-chan!“, brüllte er. Ihre grünen Augen waren geöffnet und sahen Naruto an. Es war dieser Blick, genau der Blick, den Naruto so unbedingt hatte sehen wollen, denn er sagte ihm „Schön das du da bist.“ Er beugte sich vor und schloss Aikyo, die ja noch immer im Bett lag in seine Arme. „Schön das du da bist Aikyo-chan“, flüsterte er.
 

Shikamaru und Yurei hatten das Training frühzeitig beendet und rannten nun Seite an Seite zum Krankenhaus. Sie waren fast an Aikyos Zimmer angekommen als sie jemanden brüllen hörten. Mit rasendem Herzen riss Yurei die Tür zum Zimmer ihrer Freundin auf. Sie war auf das schlimmste gefasst gewesen, doch als sie jetzt sah das Naruto über Aikyo gebeugt da stand und sie im Arm hielt blieb die Welt für eine Sekunde stehen. Als Naruto sich wieder löste sahen sie das Aikyos Augen offen waren.

Sie war endlich wieder aufgewacht. Mit einem Schrei rannte Yurei auf das Bett zu, stolperte über ihre eigenen Füße und fiel vor dem Bett auf die Knie. Tränen der Freude rannen ihr übers Gesicht als sie sich versuchte aufzurappeln und die Hand Aikyo´s ergriff. Unfähig zu sprechen vor Glück und Erleichterung ließ Yurei ihren Kopf auf das weiche Bett fallen. Sie spürte eine Hand auf ihrem Rücken war aber nicht in der Lage ihren Kopf zu heben und sich um zu sehen.

Shikamaru war inzwischen ebenfalls an das Bett getreten und auch in seinen Augen konnte Aikyo das glitzern einiger Tränen sehen. Er lächelte sie breit und überglücklich an. „Du bist endlich wieder wach, Ai-chan. Wir haben uns solche Sorgen gemacht, dass du vielleicht nie wieder aufwachst“, nuschelte Yurei immer noch das Gesicht in den weichen Lacken vergraben. Shikamaru ging ebenfalls auf die Knie runter, legte Yurei einen Arm um die Schultern und flüsterte ihr ins Ohr: „Schon ok, beruhig dich mal langsam wieder und steh auf.“ Endlich schaffte sie es ihren Blick zu heben und sah zu ihm auf. Yurei nickte und versuchte aufzustehen doch ihre Beine versagten und Shikamaru stützte sie um zu verhindern, dass sie wieder auf dem Boden landete. Aikyo sah den liebevollen Blick mit dem er Yurei ansah doch keiner sonst bemerkte ihn.
 


 

Aus Yurei’s Tränen wurde schnell ein Lachen und sie erfreute sich bald wieder ihrer alten Kräfte, die sie so gleich auch nutzte um eine Feier organisieren zu wollen. Sie war völlig aus dem Häuschen und das obwohl ihre Freundin noch nicht ein Wort gesagt hatte.

Sie eilte davon um gleich alle Freunde von Aikyo einzuladen und dann auch alles weitere zu planen. „Hey jetzt warte mal“, rief Shikamaru ihr nach und lief ihr eilig hinterher. Wieder waren Naruto und Aikyo allein. „Sag wie fühlst du dich?“, fragte er sanft. Aikyo wirkte noch etwas abwesend und plötzlich erinnerte Naruto sich an Tsunades Worte. „Außerdem kann ich nicht sagen welche Folgen das für ihre Seele noch haben wird. Wenn sie wieder aufwachen sollte, könnte sie ein ganz anderer Mensch sein.“

Naruto starrte Aikyo entgeistert an. Diese hatte ihren Blick zum Fenster gewannt. „Aikyo-chan? Ist alles in Ordnung? Soll ich dir vielleicht etwas bringen? Möchtest du etwas essen oder trinken?“, er fragte sie einen Haufen Sachen, in der Hoffnung sie zu einer Antwort zu kriegen. Noch immer starrte sie aus dem Fenster. „Wie geht es meinem Bruder?“, fragte sie plötzlich.

Naruto schluckte aber schwieg und da war es Aikyo klar. „Er ist tot, nicht war?“ Ihre Stimme klang, trotz all dem was er ihr angetan hatte, tief betrübt. „Ich habe gegen ihn gekämpft. Ich war es, der ihn getötet hat“, flüsterte Naruto. „Das dachte ich mir.“ Einen Moment kehrte erneut Schweigen ein. „Ich schätze es ist besser so. Sicher wird der Kobito Clan nicht sehr erfreut darüber sein.“

„Tsunade kümmert sich darum“, sagte Naruto. Zwischen den Beiden, war etwas wie eine Mauer. Aikyo sah ihn nicht einmal an, sondern hielt ihren Blick immer noch zum Fenster gewannt. „Würdest du mich allein lassen?“, fragte sie. Naruto riss die Augen auf. Er wollte etwas sagen, doch er spürte, dass es keinen Zweck hatte. „Ja natürlich“, sagte er traurig und verließ den Raum.

„Hey Yurei-chan, jetzt bleib doch endlich mal stehen!“, rief Shikamaru Yurei genervt hinterher. „Was ist denn? Ach jetzt beeil dich doch mal Shikamaru-kun. Ich muss noch so viel erledigen, ich habe keine Zeit zu trödeln.“ Shikamaru hatte Yurei eingeholt. Sie standen mitten auf der Brücke, die Aikyos Lieblingsplatz war. „Also was ist nun?“, fragte Yurei ungeduldig.

Er räusperte sich und kratzte sich dann verlegen mit der rechten Hand den Kopf. „Naja siehst du es ist so…“

„Was ist so?“, unterbrach sie ihn. „Wegen dem was mit Aikyo-chan passiert ist. Es hat mir etwas gezeigt.“ Er räusperte sich erneut. „So was denn?“

„Aikyo-chan hat Naruto-kun nicht gesagt, was sie für ihn empfindet und um ein Haar, hätte sie das auch gar nicht mehr tun können. Deshalb möchte ich nicht länger warten, bis es irgendwann vielleicht zu spät ist, denn dann würde ich es sicher bereuen.“ Yurei wagte nicht ihn noch einmal zu unterbrechen, denn was nun Geschah, war für sie wie ein schöner Traum. „Yurei-chan es ist so, dass ich dich Liebe.“

Der Kampf gegen die Hakike Shakai

Seine Worte hallten durch ihren Kopf und die Welt blieb stehen. Yurei sah Shikamaru mit leicht geöffnetem Mund an. Wie oft hatte sie davon geträumt diese Worte von ihm zu hören. Ja natürlich, es musste auch dieses mal ein Traum sein, was anderes war gar nicht möglich. Gleich würde ihr Wecker klingeln und sie würde feststellen das Aikyo noch gar nicht wach war und Shikamaru ihr auch nicht seine Liebe gestanden hatte.

Doch statt das ihr Wecker klingelte lächelte Shikamaru sie an, hob seine Hand und strich ihr zärtlich über die Wange. Er senkte seinen Kopf und Yurei´s Herz gab endgültig seinen Geist auf. Als sich ihre Lippen berührten und Shikamaru sie zärtlich küsste, wurde Yurei endlich klar das es kein Traum war. Es war viel zu schön für einen Traum. So schön, dass sie sich nicht wundern würde wenn sie gleich tot umfallen würde. Aber nichts geschah bis auf das Shikamaru sich irgendwann von ihr löste. Yurei lächelte ihn verwirrt an.

Shikamaru wartete darauf, dass sie etwas sagte oder tat. Ein paar mal öffnete sie ihren Mund um etwas zu sagen aber kein Ton drang heraus und Yurei schloss ihn wieder. Langsam wurde Shikamaru traurig und dachte, dass Aikyo vielleicht doch falsch gelegen hatte, doch plötzlich schlang Yurei ihre Arme um ihn und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Verdattert aber Glücklich legte er seine Arme um ihren Körper und drückte sie fest an sich. „Ich liebe dich auch, Shikamaru. Von der ersten Sekunde an.“ Yurei nuschelte etwas, aber trotzdem verstand Shikamaru jedes Wort. Er legte seinen Kopf auf ihren und sah auf einmal Naruto aus dem Krankenhaus kommen.

Naruto sah traurig aus und hatte den Kopf gesenkt. Er schien die beiden nicht wahrzunehmen. Shikamaru löste sich wieder von Yurei auch wenn sie es etwas zögerlich zuließ aber als sie Naruto ebenfalls entdeckte zog sie schnell ihre Arme zurück. „Naruto-kun, was ist denn los? Ist etwas mit Ai-chan?“ Yurei ging zu ihm hinüber und endlich sah Naruto wieder auf. "Ich weiß auch nicht, Aikyo-chan wollte, dass ich sie allein lasse, aber ich will euch zwei jetzt nicht damit stören." Shikamaru und Yurei blickten sich an und wurden beide rot.

„Du störst uns nicht. Aber ich glaube nicht dass du dir wegen Aikyo-chan Sorgen machen musst. Wahrscheinlich steht sie noch unter Schock und vergiss nicht, dass ihre Seele angegriffen wurde, vielleicht hat sie noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Sie ist bestimmt bald wieder ganz die Alte.“ Yurei lächelte ihn aufmunternd an.

Ihre Worte schienen zu wirken, denn auch Naruto lächelte etwas erleichtert. Mit einem Gruß verschwand er schnell. „Was meinst du sollen wir ihm lieber hinter hergehen?“ sie blickte ihm hinterher. Shikamaru seufzte. „Er braucht wahrscheinlich einfach ein bisschen Zeit für sich. Zeit zum nachdenken oder so.“ Yurei nickte zögernd, dann fiel ihr wieder ein warum sie eigentlich das Krankenhaus verlassen hatte. „Ich werd dann mal anfangen die Party zu planen. Du wirst bestimmt zu faul sein um mir zu helfen oder?“ Verschmitzt lächelnd blickte sie zu ihm hoch. Shikamaru drehte genervt die Augen zum Himmel. „Schon gut, ich helfe dir.“ Yurei freute sich und zusammen gingen sie in die Stadt um die Vorbereitungen zu treffen.
 


 

Aikyo lag noch immer in ihrem Bett und sah aus dem Fenster. Sie konnte nicht, sie konnte Naruto jetzt einfach nicht in ihrer Nähe ertragen. Er wusste es, er wusste alles, denn Zankoku hatte es ihm gesagt. Es klopfte an der Tür und sie ging auf. Jemand trat ein, der nicht damit gerechnet hatte Aikyo in wachen Zustand vorzufinden. „Wie schön, du bist erwacht. Warum nur hat mir niemand etwas davon gesagt?“, Kakashi setzte sich an Aikyos Bett.

Nur langsam wand sie den Kopf zu ihm um. „Es geht dir wohl noch nicht so besonders?“ Irgendwie hatte sie das Gefühl, vor Kakashi nicht so daliegen zu wollen und versuchte sich aufzusetzen. Ihre Knochen waren schwer und ihre Muskeln verkrampft. Es war als wollte sie mit Armen aus Gummi einen Zementblock anheben.

„Besser wäre es du bleibst noch liegen und ruhst dich aus“, sagte Kakashi, doch schon saß Aikyo aufrecht vor ihm und schüttelte eifrig den Kopf. „Möchtest du reden?“, fragte er sanft. Wieder schüttelte sie den Kopf, dabei sah sie ihn nicht an. Kakashi blickte traurig drein. „Ich verstehe, du wärst wohl lieber etwas allein. Nun, wenn das so ist, würde ich mich darauf freuen, dass du mich bald mal wieder besuchen kommst.“ Nur langsam und sehr abwesend nickte sie. Kakashi erhob sich wieder von dem Stuhl neben Aikyos Bett und verließ den Raum. „Ruh dich aus Aikyo-chan“, sagte er und schloss die Tür.

„So etwas wie dich, wird niemals von irgendwem geliebt werden“. Sie hörte diese Worte noch immer. Sie hallten durch ihren Kopf und nahmen jeden Platz für andere Gedanken. „Dieser Raum ist zu eng. Er erdrückt mich“, dachte Aikyo. Sie zog ihre Beine an ihre Brust heran und hielt sich mit den Händen den Kopf.“ So etwas wie dich, wird niemals von irgendwem geliebt werden“. Sie presste die Augen zusammen. Diese Worte hatten sich tief in ihre Seele gebrannt, dass wusste sie.

Naruto hatte lange über Yureis Worte nachgedacht. Sicher hatte sie Recht. Darum hatte er sich entschieden am Abend noch einmal ins Krankenhaus zu gehen und nach Aikyo zu sehen. Er war fast an ihrem Zimmer angekommen als eine aufgebrachte Schwester aus dem Zimmer stürzte und ihn beinahe umrannte. Sofort dachte er an das schlimmste. „Was ist den los?“, fragte er mit klopfendem Herzen. „Sie ist weg, einfach weg. Wir müssen sofort nach ihr suchen!“ Naruto riss die Augen auf. „Wie weg?“ Die Schwester rannte von dannen um sofort Bericht zu erstatten, während Naruto in Aikyos Zimmer rannte. Er sah sich um. Das Fenster war geöffnet und ein leichter Windhauch ließ die Gardinen tanzen. Naruto konnte nicht glauben was er sah beziehungsweise, was er nicht sah. Das Bett war leer und Aikyo verschwunden. „Was ist denn nur hier los? Aikyo-chan, wo bist du?“
 


 

Shikamaru saß an dem Tisch in dem kleinen Wohnzimmer. Vor sich hatte er einen Teller mit etwas das aussah als wenn er es lieber nicht berühren sollte. Yurei kam zu ihm und setzte sich ebenfalls. „Du hast ja immer noch nichts gegessen.“ Sie sah ihn enttäuscht an und Shikamaru hob langsam die Gabel. „Glaub mir es schmeckt besser als es aussieht.“ Jetzt klang sie eher belustig. Yurei wusste das ihre Kochkünste was das aussehen der Gerichte anging nicht sehr gut waren, aber dafür schmeckten sie umso besser.

Doch bevor einer von Beiden auch nur einen Bissen essen konnten klopfte jemand hektisch an die Tür. Yurei stand mit einem seufzen auf und ihre Gabel fiel auf den Tisch. Vor der Tür stand Kakashi und bevor sie auch nur einen Ton sagen konnte fing er an zu sprechen. „Du musst sofort mitkommen, Aikyo-chan ist aus dem Krankenhaus verschwunden! Das ganze Dorf sucht sie schon.“ Yurei riss ihre Augen auf und Shikamaru, der die Worte des Jonnin gehört hatte, kam jetzt ebenfalls zur Tür. „Aikyo-chan ist verschwunden? Ist sie denn überhaupt schon in der Lage dazu?“

„Anscheinend ja wohl schon, sonst wär sie ja nicht weg.“ Yurei fuhr ihn an. Klar sie liebte ihn, aber wenn es um ihre Ai ging war das egal. Ganz egal. Shikamaru sah sie gekränkt an. „Wir kommen sofort mit.“ Mit einer schnellen Bewegung und einem entschuldigenden Lächeln schubste Yurei ihn vor die Tür und zog diese hinter sich zu. Zu dritt rannten sie über die Dächer Konoha´s und riefen nach der jungen Kunoichi. „Hab ihr schon ihre Lieblingsplätze abgesucht?“ rief Yurei laut zu Kakashi dieser nickte. „Naruto ist gerade dabei sie abzusuchen.“

„Was machst du nur für Sachen, Aikyo-chan? Wo bist du nur?“ dachte sich Yurei als sie weiter durch die dunkle Nacht liefen. „Bitte lass dich schnell finden.“
 


 

Naruto rannte und rannte, durch die Dunkelheit, die es inzwischen geworden war und suchte an allen Plätzen an die Aikyo normalerweise gehen würde. Die Brücke zuerst. Nein, da war sie nicht. Weiter zu Aikyo nach Hause. Kein Anzeichen von ihr. Weiter zu Kakashis Haus. Auch nichts von ihr zu sehen. Was ist das? Naruto blieb einen Moment stehen. Etwas war ihm ins Gesicht getropft.

„Nicht das auch noch“, sagte er. Regen, der hatte noch gefehlt. Noch tröpfelte es nur und Naruto hoffte, dass es dabei blieb. „Wo könnte sie denn noch sein? Ich war jetzt überall wo sie normalerweise hingeht, wenn sie sich nicht wohl fühlt. Ach was soll ich nur machen?“ Plötzlich kam ihm eine Idee. „Und wenn sie nun? Aber warum sollte sie das denn machen, dafür gibt es keinen logischen Grund?“

Wie ein Blitz rannte er zu den Toren Konohas. Er suchte nach Spuren die darauf deuteten, dass sie das Dorf verlassen haben könnte. Aber da waren keine. „Also muss sie noch in Konoha sein“, dachte er. Plötzlich fiel es ihm ein. Ein Ort wäre da noch. Ein Ort, an dem sie sich so oft herumtrieb, dass Naruto sich sofort fragte, warum er ihm nicht gleich einfallen war. Er verlor keine Zeit und rannte los. Schneller und immer schneller. Beinahe wäre er auf dem langsam immer nasser werdenden Boden ausgerutscht. Sie musste da sein, sie musste einfach. Denn, wenn sie es nicht war, würde er sie gewiss nicht mehr wieder sehen, davon war er überzeugt. Langsam näherte er sich dem Platz.

Wie vom donnert gerührt blieb er stehen. Da war sie. Sie war barfuß und trug noch immer das schneeweiße Krankenhausnachthemd. Sie stand einfach da, vor den Pfählen, die hier mitten auf dem Trainingsplatz standen, auf dem sie fast jeden Tag trainierten. Ihre Erscheinung glich fast der eines Geistes.

„Aikyo-chan? Aikyo-chan?!“, rief Naruto während er auf sie zu lief. Langsam drehte sie sich um. Ein paar wenige Schritte vor ihr blieb Naruto stehen. Für eine Moment wusste er nicht was er denken, oder tun sollte. Sie stand einfach so da und ihre Augen wirkten so unendlich leer. „Was ist mit dir Aikyo-chan?“, fragte er zittrig.

„Du hast mich gesucht?“, fragte sie, als könne sie es nicht glauben. „Ja natürlich. Das ganze Dorf sucht bereits nach dir. Wir haben uns alle große Sorgen gemacht, aber das müsstest du doch wissen.“

„Warum?“ Das war alles was sie dazu zu sagen hatte. „Warum? Du fragst mich Warum?“ Sie nickte. „Weil wir dich gern haben, aber das weißt du doch“, wiederholte er.

„Du willst mir sagen, dass ihr mich liebt?“ Ihre Augen umspielte ein eisiger Blick. „Ja“, antwortete Naruto.

„Sag mir Naruto-kun, wie kann man so etwas wie mich denn lieben?“ Es verschlug Naruto die Sprache. Das was sie da sagte, meinte sie ganz offensichtlich ernst. Plötzlich erinnerte er sich an Zankokus Worte. „Verrate mir warum du glaubst, dass irgendwer Jemanden wie dich lieben könnte?“ Mitleidig sah Naruto die völlig benommen Aikyo an. „Ist es das was passiert, wenn Jemand versucht die Seele eines anderen zu zerstören? Er zeigt einem die schlimmste Augenblicke des ganzen Lebens und brennt sie einem so lange ein, bis man sie glaubt und daran zerbricht?“, fragte er. Aikyos Augen blieben leer. Entschlossen ging er einen Schritt auf sie zu.

Es hatte inzwischen zu gießen angefangen. „Sie mich an Aikyo-chan, sie mich an!“, brüllte er. „Du bist nicht irgendetwas, du bist Aikyo und wir alle hier in Konoha lieben dich, weil du genau der Mensch bist der du bist. Daran wird sich nie etwas ändern, hörst du?!“ Sie sah ihn an. „Nein, dass kann nicht sein. So etwas wie mich, kann man nicht lieben. Ich bin nichts wert, ich kann es niemandem Recht machen. Sicher hatte mein Vater recht. Besser wäre es gewesen, wäre ich nie geboren.“ Narutos Blick wurde wütend und noch ehe er, über das was er tat nachdenken konnte, holte er aus. KLATSCH. Aikyo starrte ihn an. „Sag so etwas nie wieder! Du bist nicht wertlos, du bist ein wundervoller Mensch und jeder der das Gegenteil behauptet hat sie nicht mehr alle!“ Aikyo hielt sich mit der linken Hand ihre Wange und blickte Naruto schockiert an.

Er packte sie bei den Schultern. „Die Menschen, die dir diese saublöden Gedanken eingetrichtert haben, die sind nichts wert, aber nicht du.“ Er begann sie zu schütteln. „Wach endlich auf Aikyo-chan. Du weißt doch genau, dass es nichts so ist. Wir lieben dich. Ich liebe dich“, rutschte es ihm plötzlich heraus. Aikyo starrte ihn noch immer an. Plötzlich wurden ihre Augen müde und ihre Beine gaben nach.

Naruto fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlagen konnte und hielt sie in seinen Armen. Er schaffte es auch noch, sich seine Jacke auszuziehen und sie ihr um die Schultern zu legen. Er wollte sie gerade aufheben und zurück ins Krankenhaus tragen als sie wieder zu sich kam. „Naruto-kun?“

„Aikyo-chan? Alles in Ordnung?“ Es fiel ihm sofort auf, dass in Aikyos Blick etwas anders war. „Hast du das ernst gemeint?“, fragte sie. Ihre Stimme klang nicht mehr so leblos und verzweifelt. In ihr war wieder leben. „Ja, jedes Wort“, stimmte er zu. Sie kuschelte ihren Kopf an sein nasses T-Shirt. Plötzlich lächelte sie. „Danke Naruto-kun. Ich dachte, aus dieser Dunkelheit käme ich nicht mehr raus.“

„Solange du uns, deine Freunde hast, wirst du überall wieder rauskommen.“ Aikyo lächelte wieder. „Würdest… würdest du… mich küssen?“, fragte sie zögerlich und leise. Langsam beugte Naruto sich zu ihr herunter und legte vorsichtig seine Lippen auf ihre.
 


 

Sie rannten immer noch durch das Dorf, als die Nachricht das Aikyo gefunden wurde die drei erreichte. Erleichtert rannten sie nun durch den aufgekommenen Regen zum Krankenhaus. Doch als sie dort ankamen wurde ihnen gesagt, dass jetzt keiner zu ihr durfte.

Yurei protestierte aber irgendwann sah sie ein, dass es doch besser war. Kakashi verschwand wie immer und Shikamaru und Yurei gingen langsam nach Hause. Der Regen störte die beiden nicht, da sie sowieso schon durchnässt waren.

Irgendwann verabschiedete sich Shikamaru mit einem Kuss und Yurei ging alleine zu ihrer Wohnung. Plötzlich hörte sie ein Geräusch wie ein stöhnen. Horchend blieb sie stehen aber das Geräusch wiederholte sich nicht. Doch gerade als sie weiter gehen wollte war es wieder da.

Yurei blickte in eine dunkle Gasse, denn aus dieser Richtung schien das Stöhnen zu kommen. Auf einmal sah sie einen dunklen Schatten durch die Gasse auf sich zu gekrochen kommen. Schnell zog sie ein Kunai und beobachtete weiter den Schatten. Wieder hörte sie das Stöhnen und jetzt war sich Yurei sicher das dieses Geräusch von dem Schatten kam. Er kroch weiter vorwärts und sie spannte jeden Muskel in ihrem Körper an, bereit sich zu verteidigen. Plötzlich fiel ein Lichtstrahl auf den Schatten und beleuchtete das zerschlagene, blutige Gesicht.

„Jiraiya-sama.“ Yurei schrie auf als sie den Sannin erkannte. Sie steckte das Kunai wieder weg, rannte zu ihm und ging auf die Knie. Sofort sah sie das Blut auf seiner Kleidung, es war viel, sehr viel. Schnell half sie ihm auf die Beine doch als er sich nicht halten konnte nahm sie ihn auf den Rücken und rannte zurück zum Krankenhaus.

Dort angekommen rief sie einige Schwestern und als diese Jiraiya wegbrachten rannte sie hinaus, zum Palast des Hokage’s. Sie flog buchstäblich die Treppen hinauf und den Gang entlang zu Tsunade´s Büro und hoffte dass der Hokage noch dort war.

Ohne anzuklopfen riss sie die Tür auf. Tsunade hob mit einem Ruck den Kopf. „Jiraiya-sama ist schwer verletzt! Ich habe ihn gerade gefunden und ins Krankenhaus gebracht!“ Yurei stieß die Worte schnell heraus und mit einem Ruck stand Tsunade auf. Ohne Zeit zu verlieren kam Tsunade zu ihr und gemeinsam rannten sie wieder zum Krankenhaus. Eine Schwester sagte ihnen dass der Sannin in großer Gefahr schwebte und die Verletzungen sehr schlimm waren. „Bring Naruto hierher. Er müsste inzwischen wieder zu Hause sein.“ Tsunade rief die Worte über die Schulter Yurei zu und diese machte sich auf den Weg Naruto zu holen.

Bei seiner Wohnung angekommen klopfte sie mehrmals an die Tür aber niemand öffnete. Yurei überlegte wo er um diese Uhrzeit noch sein könnte und dann fiel es ihr ein. Schnell rannte sie den Weg zurück den sie her gekommen war in Gedanken mal wiedermal sauer auf sich selbst, dass sie nicht schon früher drauf gekommen war.

Sie war wieder beim Krankenhaus und ihr schoss der Gedanke durch den Kopf dass sie heute schon echt oft hier gewesen war, aber schnell schob sie ihn beiseite. Es gab wichtigeres. Leise ging sie durch die Krankenhausgänge zu dem Zimmer ihrer besten Freundin.

Davor angekommen überlegte sie kurz ob sie anklopfen sollte und tat es dann auch. Sie hörte leises Geflüster bevor Aikyo sie herein bat. Langsam trat Yurei ins Zimmer.

Ihre beste Freundin saß aufrecht im Bett und endlich sah man wieder leben in ihr. Es war kalt da eines der Fenster geöffnet war. „Yurei-chan was machst du denn noch so spät hier?“ Ohne ein Wort zu sagen ging Yurei zu dem Bett, fiel auf die Knie und sah unter das Bett. Irgendwo hatte er sich versteckt, da war sie sich sicher. „Yurei-chan was soll das?“ Aikyos Stimme war jetzt lauter geworden und Yurei kam wieder hoch. „Wo ist Naruto? Er muss sofort mitkommen.“

„Woher willst du wissen dass er hier ist? Und warum soll er mitkommen?“ Aikyo sah ihre Freundin nicht gleich an sondern blickte erst zum geöffneten Fenster. „Naja, ich habe Stimmen gehört und da er es gewesen war der dich gefunden hat, war ich mir sicher er ist auch derjenige der hier bei dir ist. Es ist wirklich wichtig, dass er mitkommt. Es geht um Jiraya, ich habe ihn ebengerade schwer verletzt gefunden und hierher gebracht. Vermutlich ringt er gerade mit dem Tod.“ Yurei´s Stimme war immer leiser geworden bis sie am Ende nur noch flüsterte.
 

Naruto sprang zum Fenster herein. „Was ist mit Ero-Sennin?“ Yurei sah ihn an. „Los komm mit.“ Beide verließen, dass Zimmer. Aikyo wäre ihnen gerne gefolgt, doch mit ihren wahren Gefühlen, waren auch wieder ihre echten Schwächen zurückgekehrt. Sie liefen schnell zu Tsunade. Sie war in einem Operationssaal und behandelte Jiraya. Naruto und Yurei stürzten durch die Tür. „Was ist passiert Oma Tsunade?“

„Yurei hat ihn so aufgefunden, ich bin dabei ihn zu operieren.“ Jiraya öffnete die Augen, er war nur noch ganz schwach bei Bewusstsein. „Ero-Sennin, was ist passiert?“, fragte Naruto aufgebracht. „Die Typen nannten sich Hakike Shakai und sie wollten den Kyuubi. Ich traf auf sie in Takigakure und … und“, er verlor das Bewusstsein.

„Raus hier aber sofort“, schrie Tsunade die Beiden an, die sofort den Raum verließen. Yurei blieb bei Naruto und unterhielt sich ein wenig mit ihm um ihn zu beruhigen und um herauszufinden, wie genau er zu dem Sannin stand. „Mach dir keine Sorgen Naruto-kun. Tsunade-sama bekommt ihn schon wieder hin“, lächelte sie ihn zuversichtlich an.

„In Tsunade´s Händen ist er jedenfalls in den besten“, sagte er, was Yurei doch ein wenig überraschte. Plötzlich wurde ihr Blick ernst. „Schon wieder diese Typen“, begann sie.

Naruto ballte die Faust, als er an ihre letzte Begegnung dachte. „Das ist nun schon der zweite“, sagte er in einem nachdenklichen, aber auch wütenden Ton.

„Was meinst du?“, fragte Yurei. „Es ist nun schon der zweite geliebte Mensch, der mir nahe steht, den sie verletzt haben. Erst Aikyo-chan“, er dachte an die grausamen Schmerzensschreie, die Aikyo ausgestoßen hatte, als Zankoku versuchte ihre Seele zu zerstören, „Und jetzt Ero-Sennin“, endete er.
 

„Weißt du was meine Meinung dazu ist?“ Yurei blickte kampfeslustig und mit Zorn in den Augen zu ihm. „Ich denke wir sollten denen Mal zeigen was passiert wenn man sich mit Konoha-Nins anlegt und besonders wenn diese Naruto Uzumaki und Yurei Aiso heißen!“ Ihre Stimme klang hart und entschlossen.

Naruto blickte sie erstaunt an, doch dann nickte er. „Du hast Recht Yurei-chan, aber dieses Mal sollten wir nicht alleine gehen.“ Diesmal war es an Yurei zu nicken. aber bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte hörten sie eine Stimme hinter sich. „Naruto hat wirklich Recht, wenn ihr euch schon auf eine solch gefährliche Mission begebt, solltet ihr wirklich nicht alleine gehen. Ich werde zwei Teams zusammenstellen. Kommt in einer halben Stunde in mein Büro.“ Tsunade ging an ihnen vorbei.

Naruto und Yurei sahen sich an und beide grinsten breit. „Lass uns vorher nochmal schnell zu Ai-chan gehen.“ Er ging vor und sie folgte ihm. Bei Aikyo´s Zimmer angekommen klopfte er an die Tür und ging leise herein. Aikyo saß noch immer genau im Bett wie als sie, sie verlassen hatten. Die Beiden erzählten ihr von Jiraiya-sama und der Mission und wie nicht anders zu erwarten war, wollte Aikyo sie begleiten, aber sie war noch zu schwach. Nach zwanzig Minuten wollten sie das Zimmer verlassen und zu Tsunade gehen, aber Yurei blieb an der Tür noch einmal stehen.

Aikyo blickte den beiden traurig hinterher. „Es tut mir leid, Ai-chan. Aber du musst dich erst richtig erholen bevor wir dich mitnehmen können. Aber ich versprech dir, dass ich sie für dich extra in den Arsch treten werde.“ Aufmunternd lächelte sie ihre beste Freundin an und auch Naruto versuchte sie mit einem Lächeln aufzumuntern aber allzu gut wirkte es nicht. Auf dem Weg zum Palast des Hokagen sagten beide kein Wort und erst als sie vor der Tür angekommen waren sahen sie sich wieder an.

Yurei konnte in Naruto´s Augen dieselbe wilde Entschlossenheit sehen, die sie in sich selbst spürte und schnell klopfte sie an. Naruto trat als erster in den Raum und Yurei folgte ihm. Doch allzu viel Platz war dort nicht mehr, weil bereits einige Shinobi anwesend waren. Yurei konnte sehen, dass das gesamte Team Ino-Shika-Chò und auch fast das gesamte Team Kakashi anwesend waren. Nur Aikyo fehlte und Yurei spürte einen kleinen Stich in ihrem Herzen, als wenn sie ihre Freundin hinter gehen würde. Doch plötzlich bemerkte sie, dass noch jemand fehlte. Choji war ebenfalls nicht da. Schnell ging sie zu Shikamaru und stellte sich neben ihn. Im vorbeigehen lächelte sie die anderen an.

„Weißt du was hier los ist?“ Shikamaru flüsterte leise als sie neben ihm stand. Aber bevor Yurei antworten konnte trat Tsunade in ihr Büro und fing an zu sprechen. „Yurei hat vorhin Jiraiya gefunden, er war schwer verletzt. Wir haben inzwischen herausgefunden wo er angegriffen wurde und wie sich die Leute nennen. Er konnte uns noch sagen, dass sie es auf den Kyuubi abgesehen haben. Ihr werdet jetzt nach Takigakure gehen und nach ihnen suchen. Bringt sie her, am besten Lebendig.“ Damit entließ sie die beiden Teams. Vor der Tür trennten sie sich kurz damit alle ihre Ausrüstung holen konnten. Zehn Minuten später traf Yurei beim Tor von Konoha ein.

Sie war ausnahmsweise eine der ersten. Um genau zu sein war sonst nur Shikamaru da. Langsam ging sie auf ihn zu. Erst jetzt verstand sie was vor ein paar Stunden passiert war und das er ihr wirklich seine Liebe gestanden hatte. Ohne ein Wort zu sagen nahm er sie in die Arme und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Pass gut auf dich auf. Diese Typen sind gefährlich.“ Yurei nickte mit einem Lächeln im Gesicht und stellte sich auf Zehenspitzen um ihm einen Kuss zu geben.

Plötzlich hörten sie ein Räuspern und schnell trennten sie sich. Die anderen waren inzwischen auch dazu gekommen und blickten die beiden belustigt an. Yurei spürte wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg und auch Shikamaru wurde Knallrot. „Wir sollten langsam mal los oder wollt ihr beide noch ein Paar Zärtlichkeiten austauschen?“ Ino klang etwas eifersüchtig aber bevor Yurei ihr einen Spruch entgegen schleudern konnte packte Shikamaru sie am Arm und zog sie mit. Die anderen folgten ihnen und schnell rannten sie durch die Nacht.
 


 


 

Aikyo saß noch immer traurig in ihrem Bett. Sie machte sich große Sorgen um ihre Freunde. Sie ahnte, dass diese Typen, wenn sie sogar einen Sannin besiegen konnten, sehr stark sein mussten.

Es klopfte an der Tür und Tsunade trat ein. „Gute Abend Tsunade“, sagte Aikyo. „Guten Abend Aikyo-chan. Ich bin gekommen um dich zu untersuchen.“ Sie kannte die Prozedur inzwischen und ließ Tsunade an sich herumtasten. „Dein Körper hat sich offensichtlich am schnellsten erholt, aber das ist auch nicht verwunderlich, immerhin hatte er am wenigsten abbekommen. Wie ist es mit den Gedanken?“, fragte Tsunade und sah Aikyo ernst an, damit die gar nicht erst in Versuchung kam sie zu belügen. „Es geht mir schon viel besser. Ich kann die Stimmen nicht mehr hören, die versucht haben mir einzureden, dass mich niemand liebt.“ Tsunade blickte noch immer ernst. „Ehrlich Tsunade-sama.“

„Na schön. Hier schluck das“, sagte Tsunade und überreichte Aikyo ein Glas mit einer Flüssigkeit darin. „Es ist eine Mixtur aus verschiedenen Heilkräutern, damit du schnell wieder fit wirst.“

„Aber Tsunade-sama ich bin wieder fit. Bitte ich möchte auch auf diese Mission gehen.“ Flehend blickte Aikyo Tsunade an. „Du bist wohl doch nicht so fit wie du glaubst. Wut und Rache passt nicht zu dir.“ Aikyo blickte verdutzt. „Aber ich will doch keine Rache. Ich möchte nur, dass den anderen nichts geschieht. Das ist alles.“ Ihr Blick war traurig. „Nein, für dich gilt strengste Bettruhe. Vertraue deinem Team. Sie schaffen das schon“, sagte sie und ging hinaus.
 


 

Sie liefen immer noch durch den dichten Wald aber langsam lichteten sich die Bäume. Vor sich konnten sie bereits die ersten Häuser erkennen. Als sie kurz vor dem Tor Takigakure´s standen blieben sie kurz stehen.

„Ich denke es ist das Beste wenn wir uns aufteilen. Dann können wir das Dorf schneller absuchen. Aber denkt dran unsere Gegner sind stark, sehr stark.“ Shikamaru sah noch einmal zu Yamato. Dieser Nickte zustimmend. Schnell teilten sie die Teams auf.

Ino war erst dagegen das Yurei und Shikamaru zusammen in einem Team sein sollten, da sie der Meinung war das die beiden ihre Zeit mit anderen Sachen verbringen würden, aber Shikamaru konnte ihre Zweifel schnell beiseite wischen.

Endlich konnten sie mit der Suche beginnen. Zu viert rannten sie durch die Straßen des kleinen Dorfs. Sie erwarteten jeden Moment auf einen der Typen zu treffen. Naruto führte das Team Ino und Sai an Kakashi hatte kurz vorher eine sehr wichtige Mission bekommen und hatte nicht mitkommen können. Yamato dagegen das Team Sakura, Shikamaru und Yurei. Ihre Nerven waren gespannt wie Drahtseile. „Wo können diese Typen nur stecken?", fragte sich Naruto und blickte ungeduldig in alle Richtungen. Auch Yurei wollte unbedingt auf sie treffen. „Für das was ihr Ai-chan angetan habt, werdet ihr bezahlen“, dachte sie.

„Bleibt sofort stehen“, sagte Sai plötzlich und vor ihnen erschien eine vermummte Gestallt. Naruto erkannte diesen Typen sofort. „Das ist einer von den Typen“, knurrte er.

Sofort wollte er sich auf ihn stürzen aber Ino hielt ihn zurück. „Wir brauchen einen Plan.“ Flüsterte sie leise.

Doch Naruto schüttelte ihre Hand, die sie ihm auf die Schulter gelegt hatte, ab und rannte auf den Typen zu. Im laufen beschwor er zwei Schattendoppelgänger und alle zogen einige Shuriken. Gleichzeitig warfen die drei Narutos sie auf ihren Gegner. Sie trafen ihn perfekt, doch plötzlich gab es einen lauten Knall und der Typ verschwand.

Mit erschrecken bemerkte Naruto das es nur ein Doppelgänger gewesen war. Hinter sich hörte er Ino seinen Namen schreien und sah sich um. Eine Faust traf ihn hart in den Magen und Naruto spürte wie er einige Meter durch die Luft geschleudert wurde bis sein Körper schmerzhaft auf den Boden auftraf.

Der Vermummte zog ein Kunai und rannte schnell auf den am Boden liegenden zu. Ino und Sai zogen beide ebenfalls ihre Kunais doch bevor auch nur einer von ihnen einen Finger rühren konnten, sprang eine Gestallt vor ihren Gegner. Die Gestalt holte aus, der vermummte wollte noch stoppen, rannte aber ungebremste in die jetzt ausgestreckte Faust. Er flog weit, ungefähr so weit wie zuvor Naruto. Dieser kam langsam wieder auf die Beine und sah erstaunt zu der Kunoichi die ihn gerade gerettet hatte.
 


 

„Aber was machst du denn hier?" Fragte er verwirrt. „Na was denkst du? Natürlich den zukünftigen 6ten Hokage retten, damit er das auch werden kann." Aikyo grinste breit. Naruto stand der Mund offen, Sai verstand nicht, wieso Aikyo nun aufgetaucht war und Ino war sowohl erleichtert als auch wütend. „Aikyo-chan Tsunade hatte dir doch verboten mit auf diese Mission zu gehen, du musst dich ausruhen!", meckerte sie drauf los.

Wieder grinste Aikyo. „Ich schätze ich habe eine Schwäche dafür, aus Krankenhäusern auszubrechen." Naruto hatte sich direkt vor Aikyo gestellt und sein Blick war besorgt. „Du hättest nicht herkommen sollen", sagte er.

Aikyo zog eine Augenbraue hoch. „Hab ich doch gern gemacht."

„Genug gequatscht!", brüllte eine Stimme hinter ihnen. Es war ihr Gegner, der offenbar ohne es zu merken, nun ohne Maske dastand. Naruto und Aikyo fiel es wie Schuppen von den Augen. „Aber, das ist doch der eine Kerl von der Chuninauswahlprüfung." Ino und Sai fragten gleichzeitig: „Wie ihr kennt den?" Naruto und Aikyo nickten. „Der ist schon in der ersten Runde rausgeflogen", sagte Aikyo verdattert. „So sah sein Schlag eben gerade aber nicht aus", sagte Sai.

Der Typ begann zu grinsen. „Hast du wirklich geglaubt ich und mein Team wären so schwach? Wir haben nur so getan. Wir wollten lediglich erfahren wie du kämpfst um dich so besser besiegen zu können." Naruto sah ihn ziemlich unbeeindruckt an und begann dann zu überlegen, bis er sich zu Aikyo drehte. „Sag mal, was konnte denn der noch gleich so?" Dem Typen fiel vor entsetzten fast die Kinnlade bis auf den Boden. „Jetzt sag nicht, dass du dich nicht daran erinnerst", schrie er beleidigt aus. Aikyo drehte sich zu Naruto. „Aber Naruto, dass ist doch der Typ der so eine komische Substanz herbeibeschwören konnte." Als Naruto immer noch überlegte fügte Aikyo hinzu. „Der Kerl, der wie ein blindes Huhn durch die Arena gelaufen war, als er von dem Genjutsu seiner Gegnerin getroffen wurde. Warte er hieß... ähm sein Name war... er war?"

Der Typ war knallrot angelaufen. „Mein Name ist Satsujin Ashita klar!" Naruto begann zu lachen. „Der hat auf jeden Fall nicht absichtlich verloren, der hatte einfach nur keine Chance." Jetzt wurde Satsujin richtig sauer. „Du bist wohl genauso ein Komiker wie dein Sensei was?" Im Bruchteil einer Sekunde verstummte Naruto. „Naja, aber deinem Sensei habe ich sein Lachen ja auch ausgetrieben." Sein Grinsen wurde zu einem wahnsinnigen Lachen. Aikyo wollte ihn gar nicht ernst nehmen und sagte: „Na toll und wieder ein Irrer mehr auf der Welt", während sie die Augen verdrehte. Naruto allerdings sah das ganze mehr als ernst und so war es nicht verwunderlich, dass er sofort auf seinen Gegner zustürmte.
 


 


 

„Für das was ihr Ai-chan angetan habt, werdet ihr bezahlen“, Kurz nachdem Yurei diese Worte gedacht hatte sahen sie vor sich plötzlich eine vermummte Person. Yamato blieb stehen und auch die anderen hielten an. Er blickte zu Shikamaru und Yurei und die beiden nickten. Dieser sah genauso aus wie der, der Aikyo angegriffen hatte.

Yurei ballte ihre Hände zu Fäusten. Am liebsten wäre sie sofort auf ihn zugestürmt und hätte Aikyo, Naruto und den Sannin gerächt, denn sie war sich sicher, dass er einer der Angreifer war. Shikamaru fing an einen Plan auszuarbeiten während Yurei von einem Fuß auf den anderen trat.

Sie wollte endlich etwas tun. Immer mehr spannte sie ihre Muskeln an, bis sie wehtaten und fixierte dabei ihren Gegner. Plötzlich sah sie wie er sich bewegte, langsam, sehr langsam drehte er sich auf sie zu und Yurei fasste einen Entschluss. Mit schnellen Schritten ging sie auf den Typen zu ohne auf die anderen zu achten. „Hey du, gehörst du zur Hakike Shakai?“ Es kam keine Antwort, die vermummte Gestalt schien sie nur anzustarren.

Mit einer schnellen Bewegung hob er die Hand und Yurei zog ein Kunai, bereit es jederzeit auf ihn zu werfen. Shikamaru stand auf einmal neben ihr: „Kannst du mir vielleicht mal sagen was das soll?“ zischte er ihr zu. Gerade als Yurei ihm antworten wollte sah sie wie der vermummte seine Kapuze abnahm.

Irgendwoher kam ihr dieses Gesicht bekannt vor, irgendwo hatte sie diesen Typen schon mal gesehen. Schnell durchforstete sie ihre Gedanken danach. „Du bist doch dieser Shiwatori, du hast bei der Chuninauswahlprüfung teilgenommen.“ Shikamaru stutzte, Sie hatte Recht dieser Typ hatte bei der Prüfung mitgemacht aber er bezweifelte das Shiwatori sein richtiger Name war.

Der angesprochen lies seinen Kopf hängen und seufzte. „Also erstens: Ja, ich bin bei der Hakike Shakai, was dagegen? Zweitens: Mein Name ist nicht Shiwatori sondern Niwatori Jigoku und drittens: wirst du für deinen Fehler bezahlen.“ Er lachte leicht diabolisch und Irre auf.

Yurei blinzelte ein paar Mal mit den Augen. „Also, ehrlich gesagt hab ich keine Angst vor dir, ich meine selbst Naruto hat dich innerhalb kürzester Zeit besiegt. Ich denke nicht das du all zu viel drauf hast.“ Shikamaru sah zu ihr hin. Yurei hatte Mut das musste man ihr lassen, aber sie sollte endlich mal lernen ihre große Klappe zu halten, denn es war nicht gut einen Gegner zu reizen. „Ich habe nur so getan als wenn ich schwach wäre um zu sehen wie der Jinchuuriki des Kyuubi kämpft. Wir, die Hakike Shakai haben es uns zur Aufgabe gemacht alle Bijugeister samt ihren Jinchuuriki zu finden und zu töten!“ er hatte in einem stolzen Ton gesprochen. Yurei lachte auf. „Und warum wollt ihr das tun?“

„Weil nur dann endlich Friede in diese Welt gelangen kann.“ Shikamaru schüttelte den Kopf. „Wisst ihr nicht, dass man einen Biju nicht töten kann?“

„Man muss nur die richtige Waffe haben.“ Murmelte Niwatori vor sich her. Shikamaru starrte ihn weiter sprachlos an während Yurei vorsichtig ein Katana zog. Sie versuchte keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wieder spannte sie ihre Muskeln an und ließ etwas Chakra in ihre Beine fließen. Mit einem Schrei rannte sie auf ihren Gegner zu und hob das Schwert, bereit den Feind zu töten.
 


 

Wütend holte Naruto mit seiner rechten Faust aus und schlug nach seinem Gegner. Er traf ins Schwarze oder anders ausgedrückt, die Nase seines Gegners, der im selben Moment vor Schmerz aufschrie und noch einen Meter weit flog.

Aikyo blickte finster drein, es machte sie geradezu wütend, wie leicht Naruto sich doch manchmal manipulieren ließ. „Naja, der Typ hatte heute wenigstens ein paar gratis Flugstunden", scherzte Aikyo, doch niemand hörte ihr zu.

Ino und Sai betrachteten diesen Kampf mit großer Sorge. Satsujin rappelte sich wieder auf und griff gekonnt zu seiner Schriftrolle um seine Substanz zu beschwören, dies tat er auch und attackierte sofort den, vor Wut außer sich geratenen, Naruto. Satsujin nutze seine Substanz, die durchtränkt war mit Chakra, wie eine Peitsche und schleuderte sie immer und immer wieder Naruto entgegen.

Naruto war schnell und wich ihr immer wieder aus. „Also ich denke hier rumstehen und Däumchen drehen wird uns jetzt nicht weiterbringen, also hat einer ne Idee was wir jetzt tun können?", fragte Aikyo frei heraus und Sai wand sich ihrer Frage zu. „Wissen wir etwas Genaueres über diese Substanz?" Ino begann den Beiden mit halbem Ohr zu zuhören. Aikyo überlegte einen Moment. „Nicht wirklich, wie gesagt noch ehe der merkwürdige Vogel seine Technik einsetzten konnte, hatte er auch schon verloren."

„Hey! Ich bin kein merkwürdiger Vogel!", schrie Satsujin ihnen entgegen. Aikyo grinste. „Aber ich denke unser kleiner Choleriker hat uns bereits seine Schwachstelle präsentiert", flüsterte sie Sai und Ino zu. Die beiden nickten. „Also hast du einen Plan?“ fragte Sai. „Ich denke fast, das habe ich." Wieder lächelte Aikyo und weihte Sai und Ino in ihren Plan ein. Naruto kämpfte währenddessen noch immer gegen Satsujins Substanz.

„Du wirst bezahlen, für das was du Ero-sennin angetan hast!", schrie er ihm entgegen und beschwor 2 Doppelgänger. Einer von Beiden, begann sofort das Rasengan in Narutos Hand zu formen. Der andere zog einen Kunai herbei und wieder stürzte er auf Satsujin zu.

Dieser schleuderte ihm die Substanz entgegen. Einer von Narutos Doppelgängern sprang ihr entgegen und blieb sofort daran kleben.

Die Flüssigkeit verschlang den Körper des Doppelgängers bis dieser sich auflöste. Nun war also auch klar, was diese Substanz konnte. Der echte Naruto war inzwischen weiter auf Satsujin zu geprescht und versuchte ihn mit dem Rasengan zu treffen.
 


 

Yurei rannte mit gezücktem Katana auf Niwatori zu. Niwatori machte blitzschnell einige Fingerzeichen und plötzlich spürte Yurei wie im laufen etwas von ihrem Körper besitz ergriff. Sie wurde in die Knie gezwungen und, hätte sie das nicht schon oft im Training mitgemacht, hätte sie vermutlich Angst bekommen.

Vor ihren Füßen schossen Ranken aus dem Boden und Yurei spürte wie Shikamaru sie mit seinem Jutsu nach hinten zog. Endlich spürte sie wie das Schattenjutsu seine Kraft verlor und ihren Körper wieder frei gab. Sofort startete sie einen neuen Angriff.

Plötzlich schossen hinter Niwatori einige Holzranken hervor und schlossen seinen Körper ein. Yurei blieb verwundert stehen. Hinter ihrem Gegner konnte sie Sakura und Yamato sehen und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Es war kein fröhliches lächeln, da sie sich gewünscht hatte den Typen selber zu besiegen.

Fest schloss sich eine Hand um ihren Arm und Yurei wurde herumgewirbelt.

Shikamaru stand mit vor Wut verzehrtem Gesicht vor ihr. „Kannst du mir mal erklären was das sollte?“ fuhr er sie an. Wütend darüber das sie einfach so einen Gegner angegriffen und ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatte.

Mit leicht geöffnetem Mund sah sie ihn an. „Es tut mir leid.“ Yurei sprach leise und blickte zu Boden. „Du solltest nicht immer so kopflos losstürmen!“ immer noch wütend aber etwas erleichtert streichelte Shikamaru ihr zärtlich über die Wange.

Yamato rief etwas und Shikamaru wandte sich von seiner Freundin ab um zu ihm zu gehen. Yurei blickte ihm hinterher ein unglaublich tolles Gefühl im Magen. Zum ersten Mal seit langem hatte sich jemand solche Sorgen um sie gemacht. Immer noch lächelnd wollte sie zu ihren Teamkameraden gehen doch auf einmal sah sie einen Schatten vor sich auftauchen. Ein Kribbeln breitete sich in ihrem Nacken aus und Yurei blieb wie versteinert stehen.

Auch als ein Kopf neben dem ihren auftauchte und jemand ihr ins Ohr flüsterte konnte Yurei sich nicht bewegen. „Ich habe dir doch gesagt dass du für deinen Fehler bezahlen wirst.“ Wieder lachte Niwatori auf, leiser diesmal.

Yurei wollte schreien aber bevor auch nur einen Ton aus ihrem Mund drang spürte sie einen Schlag im Rücken und sie fiel nach vorne. Sie prallte hart mit dem Kopf auf und schmeckte Blut ihm Mund. Plötzlich wurde sie mit einem Ruck wieder nach oben gerissen und gegen eine Wand geschleudert. Wieder landete sie auf dem Boden und mit einem Stöhnen versuchte sie wieder auf die Beine zu kommen.

Irgendjemand schrie ihren Namen doch als Yurei sich umsah konnte sie erkennen, dass ihr Gegner ein Jutsu angewandt hatte. Überall waren Ranken, hoch, sehr hoch ragten sie in den Himmel und hatten die beiden vom Rest des Teams abgeschottet.

Langsam trat Niwatori vor sie und ein diabolisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Mit einem Sprung kam Yurei auf die Beine, holte aus und wollte ihn angreifen aber er fing den Schlag locker ab. Er schleuderte Yurei in Richtung der Ranken aber sie hatte damit gerechnet und fing den Sturz ab.

Schnell zog sie ihre Katana´s und rannte auf Niwatori zu. Im Rennen ließ sie Chakra in die Klingen fließen. Die beiden teilten einige Schläge aus und nach einigen Minuten schaffte Yurei es ihren Gegner zu verwunden. Hinter sich konnte sie ein Geräusch hören und als Yurei sich umsah konnte sie sehen dass die Ranken sich zurück zogen. Shikamaru, Yamato und Sakura standen auf der anderen Seite aber als sie sahen das Yurei unverletzt war breitete sich Erleichterung auf ihren Gesichtern aus.

Yurei grinste die drei an doch auf einmal schoss wieder eine Ranke aus dem Boden, umschlang ihren Körper und zog sie mit sich nach unten.
 

In letzter Sekunde sprang Satsujin zur Seite und Narutos Rasengan sprengte einen Teil des Erdbodens weg. Wütend stand Naruto da. „Das nächste Mal werde ich dich nicht verfehlen." Noch einmal machte Naruto sich bereit einen Doppelgänger dazu zu beschwören, doch es kam ganz anders. „Ich weiß gar nicht warum wir gegen so einen Loser überhaupt kämpfen sollten?", fragte Aikyo laut genug, dass Satsujin es auch hören konnte.

„Ja da hast du sicher Recht. Wir vergeuden doch nur unsere Zeit mit ihm", fügte Ino hinzu. „Außerdem ist kaum anzunehmen, dass die anderen stärker sind als er", sprach Sai und setzte dabei sein Pokerface auf. „Das ist sicher nur so ein Haufen von Möchtegernen, also ich finde wir sollten sie einfach ignorieren", kam es nun wieder von Aikyo.

Ino lachte. „Wie heißt es doch gleich? Hunde die bellen beißen nicht."Naruto blickte seine Freunde verdattert an. „Was soll das?", fragte er. Zu einer Antwort kam es nicht, denn in dieser Sekunde rastete Satsujin völlig aus. „Was bildet ihr euch ein? Ihr habt doch keine Ahnung! Ich werde es euch zeigen, ihr werdet alle bezahlen." Nun wand er seinen Blick dem immer noch verdatterten Naruto zu.

Sein wutverzehrtes Gesicht verwandelte sich in eine merkwürdig lachende Fratze. „Bezahlen, genau wie dein erbärmlicher Sensei." Dies ließ Naruto natürlich nicht auf sich sitzen, doch damit hatte Aikyo gerechnet. „Dein Stichwort Sai.", rief sie und dieser malte auf eine Schriftrolle eine Schlange und rief: „Ninpō Chōjū Giga ", und die Schlange aus Tinte wurde lebendig und fesselte sofort Naruto.

„Hey, sag mal spinnt ihr?", rief dieser wütend aus. „Tut mir leid Naruto, aber das ist nur zu deinem Besten", sagte Aikyo, die plötzlich neben ihm stand. „Hm scheint mir, als ob du wirklich nichts Besseres drauf hättest, als andere zu provozieren, damit diese vor lauter ausrasten, den Überblick verlieren."

Satsujin´s Gesicht lief vor Wut rot an. „Oh du kleines Miststück, dass werden wir ja sehen", damit schnappte Aikyos Falle zu. Sie blieb einfach stehen und wartete. Satsujin gab sein Jutsu auf und rannte direkt auf Aikyo zu. Naruto wand sich herum um einen Ausweg aus dem Schlangengefängnis zu finden, doch es war vergebens.

Aikyo stand immer noch wie angewurzelt da und als Satsujin schon ausgeholt hatte um ihr einen Schlag mitten ins Gesicht zu verpassen, schnippte sie einfach mit dem Finger und der Boden begann einen Moment zu beben, bevor ein langer Drache aus Feuer aus dem Boden stieg und seinen Gegner umschloss. Satsujin hatte dieser Bestie nicht mehr ausweichen können und war gefangen. Er erwartete zu verbrennen, doch das tat er nicht.

„Aber was ist passiert?", stammelte Naruto und auch Ino, die obwohl sie von dem Plan wusste, war sichtlich beeindruckt von diesem Feuerdrachen.

„Das ist mein absolutes Lieblingsjutsu. Es heißt, dass Jutsu der flammenden Feuerbestie und ist sehr nützlich wie ihr seht. Ich habe sie aus Vorsicht schon vorhin beschworen und unter die Erde geschickt." Zufrieden lächelte Aikyo. „Warum verbrennt er nicht?", fragte Naruto. „Naja, obwohl mein Drache aus Feuer besteht, ist die Schicht aus Chakra die ihn zusammenhält und ihm einen festen Körper verleiht so dicht, dass keine Hitze herausdringen kann."

„Was für ein Jutsu", gab Ino bewundernd zu, doch sie hatten sich zu früh gefreut. Plötzlich erhob sich Satsujins Substanz vom Boden und prallte mit voller Kraft gegen den Drachen. Der Drache wurde über und über mit dieser Substanz bedeckt, bis er wie der Doppelgänger von Naruto verschwand. „So ein Mist!", rief Aikyo aus, als die Substanz nun auf sie zu schoss. Aikyo wurde im Bruchteil einer Sekunde schmerzhaft bewusst, dass Naruto nicht ausweichen können würde, weil ihr Plan gerade vollends versagte.

Die Substanz schoss auf sie zu und Aikyo sprang gegen den gefesselten Naruto um ihn zur Seite zu stoßen und wurde sofort von der Substanz erfasst. Die Substanz begann sie zufesseln und Satsujin, der unverletzt da stand begann erneut wie irre zu lachen. Er ließ die Substanz Aikyo von den Füßen und auf sich zu reißen.

Unsanft landete diese auf dem Boden. Sai und Ino wollten etwas unternehmen, doch sie wussten nicht was und hielten sich zurück. Naruto der noch immer gefesselt am Boden lag, beobachtete angespannt die Situation. Es wurde ihm klar, dass Aikyo in großer Gefahr war und dass machte ihn rasend vor Wut. Wieder dachte er an Sensei Jiraya und plötzlich konnte er sich nicht mehr bremsen.
 

Shikamaru musste mit ansehen wie Yurei von den Ranken in den Boden gezogen wurde. Er zog ein Chakramesser und rannte auf sie zu, doch ehe er bei ihr ankam war sie schon verschwunden. Verzweifelt sank er auf die Knie. „Was hast du mit ihr gemacht?“ Sakura schrie Niwatori an, doch dieser achtete nicht auf sie. Sein Blick war auf Shikamaru gerichtet der ihn mit leeren Augen erwiderte.

„Hol sie auf der Stelle zurück oder du wirst es bereuen.“ Langsam stand Shikamaru auf, den Blick weiter auf Niwatori geheftet. Dieser fing wieder an zu lachen. „Was willst du schon machen? Mich mit deinen Schatten dazu bringen ein paar komische Figuren zu machen?“ er lachte nur noch lauter. Shikamaru´s Finger schlossen sich noch fester um das Messer, doch dann steckte er es wieder weg. Er kniete sich auf den Boden und formte einige Fingerzeichen. Plötzlich schossen die Schatten auf Niwatori zu. Mit einem kleinen Lachen sprang dieser nach hinten. Doch er hatte nicht auf alle Schattenranken geachtet und so konnte sich eine um seinen Körper schlingen.

Sofort stoppten sie Niwatori´s Bewegungen. Shikamaru zog wieder seine Chakramesser. Gerade als er auf seinen Gegner zu gehen wollte um dem ganzen endlich ein Ende zu bereiten, öffnete dieser seinen Mund und leise sagte er: „Wenn du mich tötest, wird sie auch sterben.“ Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Shikamaru blieb stehen. „Was willst du?“ er stieß die Worte zwischen zusammen gepressten Zähnen heraus.

„Ich will die Schwachstelle des Kyuubi.“ Niwatori beobachtete seinen Gegner genau. Er konnte fast sehen wie sich die Rädchen in dessen Kopf in Bewegung setzten. Jetzt musste er sich entscheiden zwischen dem Leben seiner Freundin und dem Leben des Kiyubi und seines Jinchūriki.

Niwatori war sich sicher das er sich für das Mädchen entscheiden würde, denn für Menschen wie ihn ging die Liebe vor allem. Doch plötzlich senkte Shikamaru seinen Kopf und steckte das Chakramesser weg. Zögernd sah er sich nach seinen Teamkameraden um. Sakura und Yamato sahen ihn an.

Beide konnten in seinem Blick eine unausgesprochene Frage sehen. Yamato nickte während Sakura ihn ängstlich an sah. Durch Yamato´s nicken bestärkt blickte Shikamaru wieder zu Niwatori. „Es tut mir leid aber ich kann dir Naruto´s Schwachstelle nicht verraten.“ Niwatori lachte. „Dann wirst du deine Freundin nie wieder sehen.“ Doch sein Lachen verstummte als Shikamaru ihn angrinste. „Das denkst aber nur du.“

Yurei bekam von dem allem nichts mit. Sie war gefangen in einer alles verschlingenden Dunkelheit. Mit aller Kraft versuchte sie sich aus den Ranken zu befreien aber alles war vergebens.

Langsam ließen ihre Kräfte nach und irgendwann ließ Yurei ihren Kopf hängen. Wie immer wenn sie sich in einer schwierigen Situation befand erklang diese Stimme in ihrem Kopf. Die Stimme machte sich über sie lustig aber dieses Mal ignorierte Yurei sie. Mit einer Hand versuchte sie an eines ihrer Kunais zu kommen, doch plötzlich verschwand die Dunkelheit. Sie befand sich in einem Wald und dieser Wald kam ihr bekannt vor, sehr bekannt. Dann wurde es ihr klar, es war der Wald den sie jede Nacht in ihren Träumen besuchte.

Jede Nacht war sie dort wenn sie den Mord an ihren Eltern sah.

Doch dies hier war kein Traum. Viel zu Real waren die Ranken um ihren Körper, zu real waren die beiden Personen die jetzt wie aus dem Nichts auftauchten. Yurei erkannte die beiden sofort, auch wenn sie in ihren Träumen etwas anders aussahen. Verwirrt blieb sie starr in den Ranken hängen. Warum zeigte er ihr, ihre Eltern? Was sollte das?

Jetzt tauchten noch mehr Leute vor ihr auf. Es waren die Angreifer, doch statt wie in ihrem Traum ihre Mutter zu töten standen sie einfach nur da und sprachen mit den beiden. Sie wollten ihre Eltern dazu bringen ihnen einfach das Geld zu überlassen, denn sonst würde ihnen und ihrem Kind etwas geschehen. Als der eine diese Worte aussprach wurde er von einem anderen zurück gehalten. Es war ein etwas älterer Mann und dieser sagte seinem jüngeren Gefährten nun das er die kleine nicht anrühren solle.

Yurei beobachtete diese Szene sprachlos. Plötzlich packte ihr Vater das Bündel das ihre Mutter die ganze Zeit an sich gedrückt hatte und schleuderte es den Angreifer entgegen. Er packte Yurei´s Mutter am Arm und zog sie mit sich. Sie verschwand ins Nichts und nur noch die Angreifer waren zu sehen.

Der Älteste von ihnen, allem Anschein nach der Anführer, wickelte das Bündel aus und alle konnten das kleine Baby sehen. Es war ganz ruhig und lächelte die Männer an. Dieses Lächeln ließ selbst das stärkste Herz erweichen und die Männer beratschlagten was sie nun tun sollten. Einer von ihnen kam auf die Idee das Baby zu seiner Mutter, einer Kräutermeisterin, zu bringen. Yurei spürte wie ihr Tränen über die Augen liefen, sie wusste dass dieses Baby sie gewesen war. Doch warum wurde ihr immer erzählt ihre Eltern wären getötet worden? Warum hatte man sie angelogen? Dass ihr hier die Wahrheit gezeigt wurde, wusste Yurei aus irgendeinem Grund sofort.

Ihre Eltern hatten sie diesen Männern überlassen um ihr eigenes Leben zu retten. Etwas in ihr zerbrach.
 


 

Rotes Chakra begann ihn zu umgeben und schnell war Sais Schlange aus Tinte ihm zum Opfergefallen. Er bekam gleich drei Schweife. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern griff er Satsujin an. Satsujin nahm seine Substanz zur Hilfe und schleuderte einen Teil davon in Narutos Richtung um diesen abzufangen, doch er lief durch sie hindurch als wäre es Wasser. Im Bruchteil eines Augenblicks war er bei Satsujin und schlug ihm seine Faust ins Gesicht. Dieser wurde durch die Luft geschmettert, durchschlug 4 Bäume und blieb regungslos an einem 5ten liegen.

Die Flüssigkeit um Aikyo löste sich auf, sie war außer Gefahr, doch dass alles war Naruto egal, er konnte es überhaupt nichts mehr wahrnehmen. Sai und Ino halfen Aikyo auf die Beine. „Was machen wir jetzt?", fragte Ino. „Yamato kann sehen, wie viele Schweife Naruto bekommt, nur er kann ihn aufhalten",erklärte Sai. Aikyo ballte die Hände zu Fäusten. „Und wenn der nicht kommt? Er ist mitten in einem Kampf, er wird keine Zeit haben um mal eben herzukommen. Sein Team braucht ihn", meinte Aikyo und Ino und Sai wurde klar, dass sie Recht hatte.

Naruto begann unterdessen die Umgebung platt zu machen. Immer wieder knallte es und der Boden bebte. „Das nicht zu bemerken, ist wahrlich sehr schwer", sagte Sai während sich die Drei ein Stück zurückzogen. „Wir müssen irgendetwas tun, sonst schlägt er noch die gesamte Umgebung kurz und klein", sagte Ino. „Ja, leichter gesagt als getan. wir können ja nicht einfach zu ihm hin spazieren und ihn bitten sich zu beruhigen", wurde Aikyo sarkastisch. Plötzlich fiel er in ihren Blick. Satsujin, der wieder halb bei Bewusstsein war versuchte sich am Baum aufrecht zu setzten.

Er blutet stark und es war klar, dass er sich nicht vom Fleck bewegen konnte. Sofort war es wieder da. Dieses Gefühl in Aikyo, dass ihr sagte, dass jedes Lebewesen ein Recht auf das freie Leben besaß. Naruto randalierte genau in seine Richtung und das Mitleid in Aikyo wurde zum beißenden Schmerz. Ohne über die Folgen ihres Handelns noch weiter nachzudenken, lief sie los. Sprang gekonnt von Ast zu Ast, bis sie sich vor Satsujin fallen ließ um vor ihm zu landen. „Schluss jetzt Naruto-kun hör auf damit!", schrie sie ihm entgegen.
 


 

„Wusstest du eigentlich, dass auf deiner kleinen Freundin ein Siegel liegt?“ Niwatori stand immer noch regungslos auf demselben Fleck. Shikamaru fixierte ihn mit seinem Blick, er spürte wie seine Kraft langsam nachließ, lange würde er das Kage Yose no Jutsu nicht mehr aufrecht erhalten können. Aber inzwischen war er sich nicht mehr sicher ob sein Gegner dann überhaupt angreifen würde. Bisher hatte er nicht versucht sich zu befreien oder etwas ähnliches. „Was meinst du damit?“ Shikamaru achtete darauf seinen Gegner nicht aus dem Blickfeld zu verlieren. „Naja, irgendjemand hat ein Siegeljutsu benutzt um ihre Erinnerungen zu manipulieren. Aber es war nicht sehr stark und ich denke es ist inzwischen schon gebrochen.“ Jetzt stutzte Shikamaru für einen Augenblick und hätte beinahe das Jutsu zurück gezogen doch Niwatori machte keine Anstalten sich zu bewegen. „Was hast du mit ihr gemacht?“

„Garnichts. Du wirst sie sogar gleich wiedersehen die Frage ist nur was die Siegelbrechnung bei ihr verursacht hat. Wird sie noch dieselbe sein wie vorher?“ Niwatori lachte leise auf. Plötzlich brach der Boden vor Shikamaru auf.

Ranken schossen hervor und er wich ihnen aus. In dem Moment löste sich das Jutsu und Niwatori war wieder frei. Doch er blieb auf derselben Stelle stehen. In den Ranken hing Yurei, unverletzt aber Shikamaru konnte sehen das etwas nicht stimmte, denn sie starrte einfach vor sich her. Die Ranken zogen sich wieder zurück und gaben ihren Körper frei. Sie stolperte nach vorne und fiel auf die Knie.

Sofort waren Sakura und Shikamaru bei ihr. Yurei spürte wie ihr Körper zusammen brechen wollte. Sie kämpfte innerlich. Entweder sie gab ihrem Körper nach und ließ die anderen im Stich oder sie stand auf, ließ ihre Vergangenheit endlich hinter sich und nahm ihr Leben endlich in den Griff.

Yurei fasste einen Entschluss. Sakura wollte gerade ein Jutsu anwenden als Yurei ihre Hand fest hielt. „Mir geht’s gut, keine Sorge.“ Sie sah auf und lächelte. Shikamaru atmete erleichtert auf. Er half Yurei beim aufstehen während Niwatori ihnen dabei zu sah. Plötzlich hörten sie einen lauten Knall und Geräusche als wenn ein riesiges Tier beschlossen hatte das Dorf zu zerstören.

Niwatori lauschte mit einem Grinsen im Gesicht. Wahrscheinlich hatte sein Partner den Jinchūriki getötet und damit den Kyuubi befreit. „Das hört sich an als wenn Naruto die Kontrolle verlieren würde.“ Yamato sah in die Richtung aus der das Geräusch kam. „Ich muss dorthin und das Chakra des Kiyubi unter Kontrolle bringen.“ Shikamaru nickte und Yamato verschwand schnell.

Yurei zog eines ihrer Katana und wandte sich wieder Niwatori zu. „Was immer du mit mir gemacht hast, du hast mich noch nicht besiegt.“ Sie grinste ihn an. Niwatori lächelte.

„Haltet euch bitte aus dem Kampf raus. Das ist jetzt meine Sache.“ Shikamaru wollte ihr widersprechen, aber schweren Herzens nickte er dann doch. Er konnte immer noch eingreifen wenn es zu gefährlich werden würde. Auch Sakura nickte zögerlich. Die Beiden traten einige Schritte zurück und Yurei stellte sich vor Niwatori auf. „Du willst wirklich gegen mich Kämpfen? Und das nachdem ich deinen Geist befreit habe?“

„Du hast meinen Geist nicht befreit. Kann ja sein, dass du mir etwas gezeigt hast, das schon lange in meinem Bewusstsein vergraben gewesen war, aber du hattest bestimmt nicht vorgehabt mich stärker zu machen. Doch genau das ist passiert. Ich werde herausfinden was damals wirklich passiert ist, aber jetzt werde ich dich erstmal töten.“ Sie grinste ihn selbstbewusst an.

Als Antwort formte Niwatori einige Fingerzeichen und Ranken schossen auf Yurei zu. Statt ihnen auszuweichen schlug sie die Ranken mit ihrem Katana zu Kleinholz. Der Kampf ging immer weiter, immer und immer wieder ließ Niwatori seine Ranken auf Yurei zu schnellen doch jedesmal wehrte diese sie ab. Dabei kam sie ihm immer näher.

Doch dann beschwor Niwatori einige dünnere Ranken und ließ diese durch die Erde auf Yurei zu kriechen. Derweil lenkte er sie ab und erst als die Ranken aus dem Boden schossen und ihren Körper durchlöcherten wurde Yurei klar das sie in eine Falle getappt war.

Schmerzen schossen durch ihren gesamten Körper und Yurei schrie. Schrie so laut sie konnte, während Blut über ihren Körper lief und das Leben aus ihrem Körper sickerte.
 


 

Naruto lief weiter auf sie zu. „Bleib wo du bist Naruto-kun hörst du nicht?!“, doch Naruto konnte sie nicht hören. Ein paar Meter von Aikyo und Satsujin entfernt blieb er stehen und Aikyo ahnte, dass er vorhatte mit seinem Schwanz auszuschlagen. Sai und Ino landeten neben Aikyo. „Schnell weg hier“, rief Ino. „Los bringt Satsujin hier weg“, sagte Aikyo und fing sich fragende Blicke ein. „Warum sollten wir ihm helfen“, fragte Sai.

„Keine Zeit für Fragespielchen.“ Naruto holte mit einem seiner Schweife aus. „Los bringt ihn weg!“, schrie sie und Sai und Ino taten es. Sie halfen ihm auf und stützen ihn.

„Schnell weg hier Aikyo-chan“, rief Ino, doch Aikyo machte keine Anstalten ihnen zu folgen. Mit rasender Geschwindigkeit flog der Schweif auf sie zu. Sai begriff, dass Aikyo irgendetwas vor hatte, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte was. „Weg hier Ino-chan“, sagte er und widerwillig tat sie was er verlangte.

Der Schweif hatte Aikyo fast erreicht und im letzten Augenblick sprang sie noch mit einer Rolle zur Seite und nutze einen Kunai, denn sie fest in den Boden rammte, um sich an ihm festzuhalten. Andernfalls wäre sie davon geschleudert worden. Hinter ihr war allein durch diesen Stoß mit dem Schweif fast 200 Meter nichts mehr. Wie von einem Orkan davon getragen.

Ehe Naruto seinen Schweif noch einmal losschicken konnte sprang Aikyo wieder auf die Beine und machte schnell einige Fingerzeichen. „Jutsu der flammenden Feuerbestien“, rief sie aus und einige Wirbel aus Feuer wanden sich um ihre Handgelenke bevor sie sich von Aikyos Armen abkapselten und zu Drachen wurden. Es waren 5 Drachen die Aikyo soeben beschworen hatte. Einen ließ sie mit einer Handbewegung sofort in der Erde verschwinden. Die anderen vier flogen brüllend um Aikyo herum und erwarteten ihren Einsatz.

Naruto öffnete sein Maul, in dem er nun riesige Mengen an Chakra zu sammeln begann. Aikyo wollte lieber nicht darauf warten, was passierte, wenn er diese enorme Menge an Chakra auf sie abschoss.

„Also schön, jetzt oder nie“, dachte sie und holte tief Luft. Das letzte das sie wollte, war gegen Naruto zu kämpfen, doch eine Wahl hatte sie nicht. Sie streckte kurz ihre Hand in die Luft und rief so einen der Drachen herbei. Während er auf sie zu flog, begann sie zu laufen, direkt auf Naruto zu.

Sie ließ den Drachen überholen und mit einem Pfiff auf ihren Fingern rief sie nach den anderen Drachen, die sich von oben dem Geschehen näherten. Der Drache, der sie gerade überholt hatte ließ einen Feuerstoß auf Naruto los. Dieser hörte auf Chakra zu konzentrieren und nahm die Menge die er bereits gesammelt hatte um auf den Drachen zu schießen. Die Chakramenge war nicht groß genug um mehr Schaden anzurichten, als Aikyos Drachen samt seiner Attacke verschwinden zu lassen.

Nun musste alles ganz schnell gehen. Aikyo pfiff noch einmal auf ihren Fingern und die drei Drachen aus der Luft packten jeweils einen von Narutos Schweifen. Der vierte Drache schoss aus dem Boden hervor und fesselte so Narutos restlichen Körper.

Er war bewegungsunfähig, doch Aikyo wusste, dass dies nur einen Moment andauerte. Schnell lief sie auf ihn zu. „Naruto-kun ich bitte dich beruhige dich. Der Kampf ist vorbei, es gibt hier keine Feinde mehr. Es ist alles gut Naruto-kun“, sagte sie.

Naruto ließ ein markerschütterndes Brüllen hören. „Bitte Naruto-kun ich bin es doch Aikyo-chan. Erkennst du mich denn nicht?“ Naruto ließ sich nicht beruhigen und erkannte auch Aikyo nicht. Sie konnte spüren wie das Chakra ihrer Drachen schwächer wurde.

Langsam trat sie auf Naruto zu. Ino und Sai beobachteten das Geschehen. „Was hat sie den nur vor?“, fragte Ino. „Ich schätze sie wird versuchen Naruto festzuhalten bis Yamato kommt, aber das wird sie sicher nicht lang genug durchhalten können.“ Sai war nun einmal Realist und sicher hätte er mit seiner Vermutung Recht gehabt, hätte Aikyo auf Yamato gewartet, was sie nicht tat.

Schon bevor sie zu Satsujins Rettung aufgebrochen war, war ihr klar gewesen, dass Yamato vermutlich niemals rechtzeitig da sein konnte. Sie ging langsam aber sicher, Schritt für Schritt immer näher an Naruto heran. Bis sie nur noch einen Atemzug von ihm entfernt war.
 


 

Niwatori zog seine Ranken zurück und Yurei´s Körper fiel leblos zu Boden, doch bevor er dort auftraf fing Shikamaru sie auf. Ihr gesamter Körper war von kleinen Löchern übersät und Blut sickerte aus ihnen auf den Boden. „Sakura!“ Shikamaru rief über die Schulter nach der Kunoichi aber Sakura war schon längst bei ihm. Vorsichtig ließ er Yurei auf den Boden gleiten und Sakura begann ihre Wunden zu versorgen. Shikamaru stand auf. Langsam ging er auf Niwatori zu, diesem war das Grinsen vergangen. „Woher wusstest du von dem Siegel?“ Shikamaru sprach langsam. Innerlich bereitete er sich auf den Kampf vor. „Yurei kann sich wahrscheinlich nicht daran erinnern, aber… wir sind zusammen aufgewachsen. Mein Vater brachte sie, nachdem ihr Vater sie im Wald zurück gelassen hatte zu seiner Mutter. Ich wohnte zu dem Zeitpunkt ebenfalls bei ihr und wir wuchsen einige Jahre zusammen dort auf. Bis ich mich der Hakike Shakai anschloss. Vor kurzem habe ich meine Oma mal wieder besucht und sie erzählte mir das Yurei die Schule verlassen hatte. Aber bevor sie hatte gehen könnten hatte meine Oma ein Siegeljutsu auf sie anwenden können.“

„Und warum hat sie das getan?“ Shikamaru unterbrach ihn rüde. Er konnte sich noch daran erinnern wie Yurei ihm von dem Überfall auf ihre Eltern erzählt hatte. Damals hatte sie das alles sehr kalt und Distanziert erzählt und Shikamaru kam der Gedanken, dass es daran lag, dass all das nie wirklich geschehen war. „Sie wollte Yurei beschützen. Beschützen vor den Eltern die sie einfach irgendwelchen Vandalen überlassen hatten und sich nicht ein bisschen für ihre Tochter interessierten.“ Niwatori blickte traurig zu der am Boden liegenden Yurei. „Wie waren wie Bruder und Schwester.“

„Achja? Warum willst du sie dann töten?“ Shikamaru stemmte die Hände in die Hüften. „Wir haben einfach verschiedene Ziele entwickelt.“ Niwatori zuckte mit den Schultern, doch der traurige Ausdruck in seinen Augen blieb. Shikamaru fand, dass es Zeit war den Kampf zu beenden. Ohne noch einen Ton zu sagen zog er Asumas Chakramesser und warf sie auf seinen Gegner. Dieser wich gelangweilt aus und die Messer blieben im Boden stecken. Doch in den Sekunden in denen Niwatori abgelenkt war formte Shikamaru wieder Fingerzeichen und ließ Schattenranken auf seinen Gegner zuschnellen. Zwar verfehlten sie dessen Körper aber Shikamaru ließ sie sich um ihn schlingen und fesselte so den Shinobi. Niwatori konnte sich nicht mehr bewegen. „Sakura, ich brauch mal deine Hilfe.“ Sofort stand Sakura neben ihm, zog einige Shuriken und warf sie auf Niwatori. Die Wurfsterne zischten auf ihn zu, doch bevor sie ins Ziel treffen konnten wurde Niwatori von jemanden zur Seite gestoßen. Trotz ihrer Verletzung hatte Yurei es auf die Beine geschafft und ihren Feind gerettet. Doch die Shuriken hatte sie nicht mehr aufhalten können und so wurde sie von ihnen getroffen aber trotzdem blieb sie auf den Beinen. „Yurei!“ Shikamaru schrie entsetzt auf. Niwatori fiel auf den Boden und sah verwundert zu Yurei auf. „Du hattest Recht ich konnte mich nicht an dich erinnern, aber… du hast das Siegel gebrochen und die Erinnerung ist wieder da. Gibt es eine Möglichkeit dich von deiner Mission abzubringen?“ Yurei ignorierte ihre Teamkameraden und ging langsam zu dem am Boden liegenden. Sie hatte immer noch große Schmerzen aber trotzdem kniete sie sich neben Niwatori. „Sag schon, gibt es eine Möglichkeit dich davon abzubringen den Kyuubi zu töten?“ sie griff nach seiner Hand. Als Sakura sich um ihre Wunden gekümmert hatte, war sie zu Bewusstsein gekommen und durch Niwatori´s Worte waren die Erinnerungen wieder hochgekommen. Yurei hatte sich wieder daran erinnern können wie sie beide immer miteinander gespielt und später trainiert hatten. „Nein! Wir können nur dann in Frieden leben wenn die Biju nicht mehr existieren.“ Yurei ließ den Kopf hängen. „Dann werde ich dich töten müssen, Bruder.“ Schnell stand sie auf und zog Niwatori mit sich. Er nickte kurz. „Aber versprich mir, dass du mal wieder Oma besuchen gehst. Sie vermisst dich sehr.“ Yurei nickte doch plötzlich warf sie die Arme um Niwatori und drückte ihn mit Tränen in den Augen an sich. Shikamaru und Sakura beobachteten die beiden sprachlos. Ebenso schnell wie sie ihn umarmt hatte löste sich Yurei wieder von ihrem Bruder. Mit einem letzten Blick in seine blauen Augen drehte sie sich um. Sie zog ein Katana, spürte das feste Metall in ihrer Hand, erhob es und mit einer sehr schnellen Bewegung wirbelte sie herum und durchtrennten den Hals Niwatori´s. Er hatte sich nicht vom Fleck gerührt als wenn er nur darauf gewartet hätte von ihr getötet zu werden. Sein kopfloser Körper sank zur Erde und auch Yurei sank, nun hemmungslos weinend, auf die Knie. Shikamaru war sofort bei ihr und hielt sie in dem Armen. „Es tut mir leid, mein Bruder. Mein geliebter Bruder. Aber es musste sein. Ich hoffe du kannst in jetzt Frieden ruhen.“ Yurei nuschelte, an Shikamaru´s Brust gepresst, während ihre Tränen die Erde zu ihren Knien aufweichten.
 


 

Langsam streckte sie ihre Hände nach ihm aus und berührte sanft sein Gesicht. Durch das Chakra begann ihre Haut sofort zu verbrennen, doch das war ihr egal. „Naruto-kun bitte sieh mich an. Ich bin es. Die liebe Aikyo-chan.“ Naruto wurde für einen Augenblick ganz ruhig. Die Haut an Aikyos Händen zischte und ein Geruch von verbrannter Haut machte sich breit. Ein paar Tränen liefen Aikyo in die Augen. Sie sah in seine Augen, die nicht mehr seine waren. „Was auch immer solche Typen sagen, ich weiß, dass meine Welt nur mit dir Frieden finden kann“, flüsterte sie ihm zu und stellte sich auf ihre Zehenspitzen. Während ihr Gesicht dem seinen immer näher kam, hauchte sie ihm die Worte: „Ich glaube den schulde ich dir noch“, entgegen schloss ihre Augen und küsste ihn sanft auf den Mund. Ino und Sai waren absolut sprachlos. Langsam löste sich das rote Chakra des Kyuubi auf und unter diesem kam nun langsam wieder Naruto zum Vorschein. Auch seine Haut war verbrannt, doch nicht allzu schwer. Narutos Augen wurden wieder blau und als er Aikyos Kuss zu fühlen begann schloss er sie. Dann lösten sich beide voneinander. Naruto sah Aikyo an. Sofort bemerkte er ihre verbrannten Hände. In seine Augen lag Schuld. „Ich habe dich und die anderen in Gefahr gebracht, es tut mir leid.“ Plötzlich packte er Aikyo am Arm und zog sie in eine Umarmung. „Es ist nicht deine Schuld und außerdem sagte ich doch bereits, jetzt ist alles gut.“ Nie hatte sich Aikyo wohler gefühlt als in Narutos Armen. Ino und Sai waren noch immer absolut sprachlos, doch Ino begann zu lächeln. „Na da hätte ich ja gar nicht kommen brauchen.“ Sai und Ino drehten sich erschrocken um und erblickten Yamato. „Yamato-daishou?“, fragte Sai. „Ja ich habe bemerkt, dass Naruto sich in den Kyuubi verwandelt hat und bin sofort gekommen, aber meine Gegenwart ist wohl überflüssig“, erklärte er und grinsend sah er zu Naruto und Aikyo. Die Beiden kamen nun zu ihnen herüber. „Yamato-daishou, du kommst leider etwas zu spät“, sagte Aikyo als sie bei ihnen ankamen. „Das habe ich bemerkt“, gab er zurück. Dann aber verging die freudige Stimmung. „Was ist mit den anderen?“,fragte Aikyo. „ Die kämpfen noch. Wir sollten uns beeilen, sie brauchen vierleicht noch unsere Hilfe.“ „Ino-chan sollte erst einmal Satsujin heilen“, wand Aikyo ein. „Warum sollen wir ihn noch heilen? Ich weiß nicht mal warum du unbedingt dein Leben riskieren musstest um ihn zu retten“, meckerte Ino. Yamato blickte zu Aikyo. „Du hast gut mitgedacht, er könnte noch wichtige Informationen für uns haben“,lobte er sie. Schnell nickte Aikyo, doch sie lief aufgrund ihrer Lüge etwas rot an, doch niemand außer Naruto bemerkte es. Er wollte sie aber lieber nicht darauf ansprechen. „Ino-chan und Sai-kun können ja auf ihn aufpassen und nachkommen und wir gehen schon mal los“, sagte Yamato und alle stimmten ein. Ino machte sich sogleich an Satsujins Heilung und Sai beobachtete sie dabei. Die anderen drei brachen auf, ohne zu wissen was sie erwartete.
 


 

Sakura beobachtet die beiden. Shikamaru hielt Yurei immer noch im Arm. Der Kampflärm des anderen Teams war inzwischen verklungen und eine drückende Stille breitete sich über dem Dorf aus. Plötzlich tropfte etwas auf Sakura hinunter und sie blickte zum Himmel. Es fing an zu regnen. „Shikamaru wir sollten langsam zu Yamato-daishou zurückgehen.“ Shikamaru nickte ohne sich umzudrehen. „Yurei?“ er flüsterte leise. Keine Reaktion kam. „Yurei?“ jetzt sprach er lauter aber immer noch kam keine Reaktion. Er drückte Yurei etwas von sich weg und jetzt konnte er ihre geschlossenen Augen sehen. Vermutlich war der Kampf zu anstrengend gewesen, dachte Shikamaru gerade als er bemerkte das ihr Atem ganz flach ging. „Sakura, komm bitte her.“ Sie war sofort bei ihm und vorsichtig legte er Yurei wieder auf den Boden. Sakura sah sie sich genau an und fühlte ihren Puls. „Ihr Herzschlag ist sehr schwach. Ich glaube die Verletzungen gehen tiefer als ich zuerst gedacht hatte.“ Shikamaru´s Herz setzte kurz aus und Angst machte sich in ihm breit. Es regnete immer heftiger. „Wir müssen sie sofort nach Konoha zurück bringen.“ Shikamaru stand auf und nahm Yurei auf den Rücken. Zusammen rannten er und Sakura durch die Straßen in die Richtung in der Yamato verschwunden war. Der Boden wurde immer nasser und plötzlich hörte Shikamaru eine Stimme. „Bitte lass mich kurz runter.“ Es war Yurei, sie war wieder wach. Sofort blieb er stehen und legte sie vorsichtig vor sich auf den Boden. Yurei lächelte ihn schwach an und ergriff seine Hand. „Was ist los? Wir müssen uns beeilen und dich schnell nach Konoha bringen.“ Shikamaru drückte ihre Hand fest. „Ich… ich wollte dir nur sagen… Shikamaru… ich liebe dich. Egal was passiert ich werde dich immer Lieben!“ Yurei zog ihn zu sich nach unten und gab ihm einen Kuss. Sie spürte wie ihre Lebensenergie mit dem Blut aus ihrem Körper sickerte. „Sag so etwas nicht, klar? Ich werde dich jetzt nach Konoha bringen und alles wird wieder gut.“ Er spürte wie ihm der Regen über das Gesicht lief. „Ich habe meinen Bruder getötet. Nichts wird mehr gut werden.“ Yurei schniefte, die Augen nur leicht geöffnet. „Du hast das richtige getan und er weiß wie sehr du ihn geliebt hast. Aber jetzt hör auf zu reden, ich bring dich nach Konoha.“ Bevor sie noch etwas sagen konnte nahm er sie wieder hoch und schnell liefen sie weiter durch den Regen. Plötzlich konnten sie vor sich einige Leute sehen. Shikamaru hoffte das es keine neuen Feinde waren. Als sie näher kamen sah er mit Erleichterung das es Yamato, Naruto und zu seinem Erstaunen Aikyo waren.

Aikyo sah sofort, dass etwas mit ihrer Freundin nicht stimmte. Noch ehe irgendwer noch irgendetwas sagen konnte stand sie vor Shikamaru und Yurei. „Was ist mit ihr?“,fragte sie. „Sie wurde verletzt, sie muss sofort nach Konoha.“ Shikamaru blickte sich um. „Wo sind Sai-kun und Ino-chan?“ „Heilen gerade unseren Gefangenen“, antwortete Yamato. Aikyo sah wie schlecht es Yurei ging und traf die einzige vernünftige Endscheidung, die getroffen werden konnte. „Geht ihr schon nach Hause. Ihr müsst Yurei schnell ins Krankenhaus bringen. Ich hole Sai-kun und Ino-chan ab.“ Sie sah Shikamaru in die Augen. „Verliert keine Zeit, sie braucht jede Minute die sie kriegen kann und bitte pass mir gut auf sie auf“,sagte Aikyo und Shikamaru nickte. Aikyo griff eilig in ihre Hosentasche und zwei Glöckchen kamen zum Vorschein. „Hey Yurei-chan sieh mal. Diese Glöckchen sind meine Glücksbringer, meine Mutter hat sie mir zu meinem Geburtstag geschenkt, weißt du?“ Vorsichtig nahm Aikyo Yureis Hand und legte ihr in diese die Glöckchen. „Sie werden ab jetzt dir Glück bringen“, lächelte sie sanft, welches Yurei aus schwäche nicht so recht erwidern konnte. Dann lief Aikyo los und auch Shikamaru und die anderen setzten sich in Bewegung. So schnell sie konnten rannten sie durch den Regen und gegen Mittag erreichten sie endlich die Tore Konohas. Yurei war bereits im Krankenhaus und wurde in einer schweren Operation wieder zusammen geflickt, als Aikyo mit Ino, Sai und Satsujin erschien. Tsunade war auch im Krankenhaus und bestellte sofort ein paar Anbus um Satsujin bewachen zu lassen als dieser abgeführt wurde sah er noch einmal zu Aikyo. „Ich würde es begrüßen noch einmal mit dir zu sprechen“, sagte er zu ihr bevor die Anbus ihn wegbrachten. Tsunade fiel erst jetzt auf, dass Aikyo mit im Team war und nicht wie sie sollte in ihrem Bett. So begann für Aikyo erst einmal eine Ellen lange Standpauke, die damit endete, dass auch sie, schon allein wegen ihrer Hände, sofort wieder ein Krankenzimmer aufzusuchen hatte. „Und Naruto-kun kannst du gleich mitnehmen“, sagte sie und beide gingen voller Sorge um Yurei zurück in Aikyos Krankenzimmer.

Erinnerungen

Aikyo durfte das Krankenhaus schon nach 2 Tagen wieder verlassen und auch Yurei war nach einer schweren Operation und einer Woche Krankenhausaufenthalt wieder fit. Yurei wollte zu Aikyo’s Genesung ja noch eine Party schmeißen und nun wurde es eine für zwei genesene Kunoichis. Der Abend verging wie im Flug, doch beide wussten, dass ihnen noch unangenehme Dinge bevorstanden.

Seit der Party war nun eine Woche vergangen und sie hatten sogar schon wieder die ersten Missionen bekommen und zur Zufriedenheit Tsunades erfüllt. Heute ging Aikyo den ersten dieser unangenehmen Wege, von denen sie wusste, dass sie einfach zu gehen waren.

Ein Jonnin führte sie in einen Raum, der von zwei Anbus bewacht wurde. Satsujin wartete bereits. Er sah sie erstaunt an, so als habe er nicht erwartet, dass sie tatsächlich kommen würde. Der Jonnin wand sich um und verließ den Raum. Aikyo und Satsujin waren allein. Sie setzte sich ihm gegenüber. „Du wolltest mich sprechen?", fragte sie und wartete neugierig auf eine Antwort. „Ja das ist richtig", nickte Satsujin. „Es geht um das, was während unseres Kampfes geschehen ist." Aikyo legte den Kopf schief. „So und um was genau?" Satsujin wich ihrem Blick aus. „Es ist nur dir zu verdanken, dass ich noch lebe. Du hast mich gerettet, und wenn ich ehrlich bin, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass du deinen Arsch nur für ein paar Informationen in Gefahr gebracht hast." Aikyo blickte in schief an. „Ja und?" „Warum? Warum hast du das Leben deines Feindes gerettet?" „Wie soll ich dir das jetzt erklären? Du und deine Organisation ihr kämpft für das, was ihr euch unter Frieden vorstellt nicht war?" Satsujin nickte. „Nun und was ich getan habe, das war der Kampf um das, was ich unter Frieden verstehe." Satsujin sah sie gespannt an. „Was ist deine Vorstellung von Frieden?", fragte er leise. „Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder das Recht auf ein freies Leben hat. Jeder Mensch wie auch jedes Tier. Alle haben das gleiche Recht darauf glücklich und zufrieden zu leben. Ich denke, ich wollte dir beweisen, dass eure Theorie über den Frieden falsch ist."

„Es gibt da noch etwas, das ich mich schon die ganze Zeit gefragt habe", begann er. „Schieß los, ich höre zu." „Nun ja, du sagtest zum Jinchuuriki, dass in deiner Welt nur dann Frieden herrschen kann, wenn er bei dir wäre." Aikyos Augen funkelten, als ihr bewusst wurde, welche Frage Satsujin gleich formulieren würde. „Jinchuuriki sind Monster. Wie könnte also so ein Monster Frieden in deine Welt bringen?" Aikyo begann zu lächeln. „Nun zu nächst ist es so, dass der Jinchuuriki, wie du ihn so gerne bezeichnest, einen Namen hat. Sein Name ist Naruto Uzumaki und den Namen solltest du dir echt merken, denn irgendwann wird er einmal Hokage werden. Naja und zweitens ist er definitiv kein Monster. Nachdem was ihr ihm antun wolltet, macht euch das in meinen Augen mehr zu Monstern. Es ist genau das, was ihr nicht versteht, denn nur weil jemand anders ist, macht ihn das nicht zu einem Monster. Monster sind Wesen, die Schlechtes denken, und tun. Ich kann dir versichern Naruto-kun hat weder das eine noch das andere." Aikyos Blick wurde ganz weich, als sie weitersprach. „Als ich von zu Hause geflohen bin, hatte ich den Glauben an eine friedvolle Welt verloren. Ich dachte, eine Welt in der alle einander verstehen können oder für andere Ansichten wenigstens Verständnis aufbringen könnten, gibt es nicht." Aikyo brach ab. „Ja, aber was hat, deine Meinung geändert?" Sie lächelte. „Ist dir das wirklich nicht klar? Na schön ich verrate dir jetzt ein Geheimnis, dass bis heute nur ich und Naruto-kun kennen. Es ist das Geheimnis, wie er und ich Freunde wurden."
 


 

Einige Wolken zogen über den blauen Himmel und die Mittagssonne schien hell auf Konoha Gakure hinunter. Shikamaru wanderte langsam durch die Gassen. Er hatte Yurei besuchen wollen, da sie sich schon seit einigen Tagen nicht mehr gesehen hatten. Aber sie war nicht zu Hause gewesen und auch Lee, mit dem sie inzwischen wieder trainierte, hatte sie nicht gesehen. Langsam begann sich Shikamaru sorgen, um sie zu machen und etwas schneller ging er weiter. Nur wenige Meter weiter oben saß Yurei auf einem Dach und spielte gedankenverloren mit den beiden Glöckchen, die ihr Aikyo gegeben hatte. Immer und immer wieder ließ sie, sie gegeneinanderstoßen. Inzwischen war ihre Erinnerung vollständig zurückgekehrt. Yurei konnte sich wieder an ihre Kindheit erinnern, eine fröhliche, von Lachen erfüllte Kindheit. Doch irgendwie schien immer ein dunkler Schatten über ihr gehangen zu haben. Jetzt wusste sie, was für ein Schatten es gewesen war, es war die Erinnerung an ihre Eltern gewesen. Eltern, die sie einfach zurückgelassen hatten. Daher kam vermutlich auch dieses Gefühl niemals gut genug zu sein und ihre Selbstzweifel. Aber nun, wo sie wusste, was diese Gefühle auslöste, konnte Yurei endlich anfangen sie, zu bekämpfen. Langsam schob sie die Glöckchen in ihre Tasche und spürte etwas an ihrem Finger. Sie zog es hinaus und betrachtete es im Licht der Sonne. Es war ein zartes, goldenes Armband. Niwatori hatte es ihr, ohne das es jemand mitbekam, in die Hand gedrückt, kurz bevor sie ihn getötet hatte. Yurei spürte, wie ihr wieder Tränen in die Augen traten. Er war immer wie ein großer Bruder für sie gewesen und sie hatte es ihm gedankt in dem Sie ihn getötet hatte. Mit einem Seufzen lehnte Yurei sich zurück und blickte nun in den Himmel. Sie würde Tsunade um Urlaub bitten und dann ihre Oma besuchen. Yurei musste einfach die ganze Geschichte erfahren, sie musste wissen, ob ihre Eltern noch lebten. Plötzlich wanderten ihre Gedanken zu einem anderen Zeitpunkt. Nämlich zu dem Moment, als sie das erste Mal Konoha Gakure betreten hatte. Yurei hatte nur wenige Schritte ins Dorf getan, als sie bereits auf Aikyo traf. Aikyo unterhielt sich gerade mit den beiden Wachen am Tor. Anscheinend suchte sie gerade nach jemandem und kam leicht panisch rüber. Ohne auf sie zu achten, ging Yurei an ihr vorbei, gerade als Aikyo einen Schritt zurückgehen wollte. Natürlich stießen die beiden zusammen und Yurei, damals noch um einiges Zickigerer, schubste Aikyo zu Boden. Das konnte Aikyo natürlich nicht auf sich sitzen lassen und sprang sofort wieder auf die Beine. Doch statt sich auf Yurei zu stürzen und sich dafür zu rächen grinste Aikyo sie nur an. „Sag mal hast du hier so einen blonden Typen gesehen? Er trägt eine orangene Jacke.“ Missmutig sah Yurei zu ihr rüber. „Nein, und selbst wenn was geht, dich das an?“ mit einem letzten hochnäsigen Blick ging sie an Aikyo vorbei. Diese guckte ihr sprachlos hinterher. So jemand Genervtes und Hochnäsiges hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Aber das war jetzt auch nicht so wichtig, denn sie musste Naruto suchen. Tsunade wollte sie beide auf eine Mission schicken, doch er schien, wie vom Erdboden verschluckt. Entnervt ging Aikyo durchs Dorf. Plötzlich hörte sie vor sich Geschrei und rannte schnell in die Richtung, aus der er kam. Schon von Weitem konnte sie das komische Mädchen von eben erkennen. Sie hatte Naruto am Kragen gepackt und schrie ihn an. Naruto blickte sie vollkommen unbeteiligt an, was sie aber nur noch mehr anzustacheln schien. Wütend schleuderte sie ihn von sich, aber natürlich schaffte er es den Sturz ab, zufangen. Aikyo rannte auf die Beiden zu und hielt Yurei, die sich gerade wieder auf Naruto stürzen wollte, zurück. „Hey lass mich los!“ mit einem schnellen Ruck befreite Yurei sich aus Aikyo´s Griff und zog ein Kunai. „Wow, was für eine Cholerikerin“, dachte Aikyo. „Was soll das denn? Kannst du mir vielleicht mal verraten, was er dir getan hat?“ Mit in die Hüften gestemmten Armen, stellte sie sich vor Yurei auf und sah sie zornig an. „Geh mir aus dem Weg! Dieser kleine Möchtegern Ninja hat mich angerempelt! Sag mal besteht euer Kampfstil daraus eure Gegner zu tote, zu rempeln?“ Aikyo sah ihr gegenüber verwirrt an. Sie hatte wirklich noch nie jemanden gesehen der sich wegen so etwas so sehr aufregte und irgendwie musste sie lachen. Yurei sah sie erst noch missmutiger an, doch plötzlich breitete sich auch auf ihrem Gesicht ein breites Grinsen aus. „Ich mein das ernst, also, habt ihr hier alle keine Augen im Kopf oder warum wurde ich innerhalb von fünf Minuten zwei Mal angerempelt?“ Endlich steckte sie ihr Kunai weg und blickte nicht mehr ganz so böse zu Aikyo. „Es tut mir leid, dass ich dich angerempelt habe und ich glaube auch Naruto tut es leid. Aber warum regst du dich eigentlich so sehr darüber auf?“ Als Yurei mit den Schultern zuckte, wurde Aikyo nur noch verwirrter, und als Yurei auch noch auf sie zukam und ihr eine Hand hinstreckte, wurde die Verwirrung noch größer. „Mir tut’s auch leid, aber ich hab einige ziemlich anstrengende Tage hinter mir. Mein Name ist übrigens Yurei Aiso. Wen muss ich hier denn ansprechen, um Arbeit zu bekommen?“ Mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht und unter den ungläubigen Blicken Naruto´s ergriffe Aikyo die Hand der Fremden. „Hallo Yurei, mein Name ist Aikyo Kobito. Es kommt drauf, an was für eine Arbeit du haben möchtest. Am besten ist es du kommst mal mit, dann kann ich dich zum Hokage bringen.“ Yurei nickte nur. Aikyo wandte sich zu Naruto um. „Und du kannst auch gleich mitkommen, Tsunade wollte sowieso mit uns sprechen.“ Immer noch leicht sprachlos schloss sich Naruto den beiden an und zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Palast des Hokage.
 


 


 

Satsujin sah sie gespannt an. „Nun also wie gesagt floh ich von zu Hause und brach irgendwann zusammen. Naruto-kuns Team hat mich damals aufgegabelt, als ich bewusstlos irgendwo im nirgendwo lag. Ich kam erst wieder in Konoha zu mir. Ich war völlig fertig und dachte, dass ich in einer vollkommen hoffnungslosen Welt leben würde. Zunächst redete außer der Krankenschwester keiner ein Wort mit mir. Klar wenn einen keiner kennt, kommt auch keiner einen besuchen. Als ich mich erholt hatte, kam ein Chunin zu mir, der mich zum Hokage bringen sollte. Dieser wollte meine Geschichte erfahren, die ich aus Angst, er könne, mich nach Hause zurück schicken, nicht preis gab. Als er mich fragte, was ich den glaube, dass aus mir werden sollte, antwortete ich ihm, dass ich dazu trainiert worden war Ninja, zu werden. Er verlangte von mir, dass wenn ich in Konoha bleiben wollte, ich mich sinnvoll in die Gemeinde mit einbringen müsse. Naja, und weil ich eben nichts anderes konnte, als Ninja zu sein, ließ er mich an Missionen teilnehmen. Meine erste Mission war zusammen mit Naruto-kun." Aikyo begann zu lachen. „Es ist schon komisch, denn Naruto-kun und ich, wir konnten uns vom ersten Moment an kein bisschen ausstehen." Satsujin sah sie verblufft an. „Das meinst du nicht ernst, oder? Du willst mir sagen, dass du den Kerl, dem du einen Kuss gegeben hast nicht ausstehen konntest." Aikyo grinste. „Nein, ich will dir sagen, dass wir uns gegenseitig nicht ausstehen konnten. Es war die Art, wie er herüberkam. In meinen Augen war er nur ein kleiner Spinner, der unbedingt ein starker Ninja werden wollte. Ich meine wozu? Damals waren alle Ninjas für mich Monster, denn es ging ihnen nur darum, ihren Feind auszuschalten." „Und warum konnte Naruto-kun dich nicht leiden?", unterbrach Satsujin Aikyos Erzählung. „Naja, das könnte daran gelegen haben, dass ich bis auf meinen Namen, kein Wort mit keinem aus dem Team gesprochen habe. Mein Vater war ein einprägsamer Grund, niemanden Gefühle zu zeigen, oder das Falsche zu sagen. Um es zu vermeiden das Falsche zu sagen, schwieg ich und das konnte Naruto-kun an mir nicht leiden. Er hielt mich für hochnäsig und arrogant. Naja auf dieser Mission ist aufgrund meiner ablehnenden Haltung gegenüber Shinobis, einfach alles schief gegangen. Naruto-kun war deshalb stinksauer, und als wir das zweite Mal zu einer gemeinsamen Mission aufbrachen, boykottierte er die Zusammenarbeit mit mir komplett. Natürlich mussten wir trotzdem zusammen auf die Mission gehen und Kakashi-sensei und Sakura-chan waren ja auch noch dabei, aber er zeigte, dass er mich nicht ausstehen konnte und mich machte das sehr traurig. In dieser Nacht schliefen wir im Wald. Ich konnte nicht schlafen und fand sehr dicht am Lagerplatz einen kleinen Bach, an den ich mich setzte. Ich dachte noch lange nach, wie es denn nun weitergehen sollte und ich beschloss, dass ich in so einer Welt eigentlich gar nicht leben wollte. In dieser Nacht kam Naruto-kun zu mir. Er hatte wohl einfach ein bisschen Durst bekommen und wollte aus dem Bach etwas trinken und da sah er mich sitzen. Er sagte mal zu mir, ich hätte in jeder Nacht so traurig ausgesehen, dass er mich einfach ansprechen musste. Mitten aus dem Nichts kam seine Stimme an mein Ohr. Er fragte mich, warum ich nicht schlafen würde. Einem Gespräch konnte ich hier nicht mehr aus dem Wege gehen. Ich habe ihm geantwortet, dass ich einfach nicht schlafen könne. Ich weiß bis heute nicht, wieso er auf den Gedanken kam, mich das in so einer Situation zu fragen, aber tat es. Er fragte mich, warum ich ihn nicht leiden könne. Ja also, wenn das nicht eine Situation ist, wo man nur das Falsche sagen kann, dann weiß ich es auch nicht. Ich entschied mich ehrlich, zu sein. So sagte ich ihm, dass ich von Shinobi nicht sehr viel halten würde und eigentlich selbst keiner sein wollte, ich brachte ihm meine ganze falsche Weltansicht entgegen, und als ich zu Ende geredet hatte, meckerte er mich an und brachte mir seine Sicht der Dinge entgegen. Ich musste zu meiner Schande feststellen, dass ich ihn absolut falsch eingeschätzt hatte. Er war alles andere als einer dieser selbstgerechten Shinobi, wie ich sie kannte. Trotzdem vertraute ich ihm nicht. Schließlich kann man viel sagen, wenn der Tag lang ist. Während dieser Mission kamen wir in eine ziemlich miese Situation. Naruto-kun bewies, dass er sein Wort hielt und was er sagte sehr ernst meinte. Und dabei erinnerte ich mich daran, dass seine Sicht der Dinge auch meine war. Ich hatte sie nur aus lauter Angst und Verzweiflung von mir gewiesen. Ich fühlte mich schuldig, weil ich meine eigene Weltanschauung verleugnet und verraten hatte. Unser Kampf fand an einer Schlucht statt. Plötzlich wurde Naruto-kun von einer Attacke des Gegners voll erfasst und fiel in die Schlucht. Er konnte sich gerade noch so retten und da wusste ich, was ich zu tun hatte. Ich kämpfte und ich gab alles. Mit meiner vollen Kraft schaffte ich es meinen Gegner für einen Moment außer Gefecht zu setzten und rannte auf die Klippe zu. Naruto hing, sich an einer Baumwurzel festklammernd, in der Schlucht mitten über dem Nichts. Ich reckte und streckte mich, um ihm meine Hand zu reichen. Die Wurzel begann unter seinem Gewicht nachzugeben und in der letzten Sekunde erwischte ich endlich seine Hand und zog ihn hoch.

Naja was soll ich sagen, wir haben diese Mission gemeistert, und als wir wieder in Konoha waren, wollte ich mich bei Naruto-kun bedanken und er wollte dasselbe tun. Wir mussten so lachen, dass wir einige Blicke auf uns zogen. Er streckte mir seine Hand entgegen und sagte, lass uns doch ab jetzt Freunde sein. Ich nahm seine Hand und fortan vertraute ich ihm und er mir. Wir wurden beste Freunde, und auch wenn er es lange Zeit nicht bemerkt hat, verliebte ich mich in ihn“, damit endete Aikyo. Satsujin war sprachlos. Er konnte einfach nicht glauben, dass Naruto und Aikyo, die alles füreinander getan hätte sich einst nicht hatten ausstehen können. „Aber sag mal, so geheim ist dein Geheimnis ja gar nicht, denn alle anderen zu mindest aus Naruto-kuns Team haben das doch auch gewusst.“ „Das Geheimnis ist nicht, dass wir uns nicht ausstehen konnten, sondern das meine Weltansicht mal ganz anders war, bis Naruto-kun kam. Er hat mich gerettet und nur dank ihm, kann ich heute der Mensch sein, der ich bin“, Aikyo grinste. Langsam nickte Satsujin: „Ich verstehe.“
 


 

Yurei fröstelte etwas, denn ein kalter Wind zog über die Dächer. Sie zog ihre Knie an und legte die Arme darum. Plötzlich spürte sie einziehen im Nacken und ohne sich umzudrehen, wusste Yurei, dass sie nicht mehr alleine war. Shikamaru trat neben sie und setzte sich wortlos hin. Sie konnte spüren das etwas zwischen ihnen stand aber ihr wollten nicht die richtigen Worte einfallen, um das Eis zu brechen. „Ich hab nach dir gesucht.“ Es klang nicht wie ein Vorwurf sondern, eher wie eine Feststellung. „Naja, ich war die ganze Zeit hier.“ Yurei klang etwas zickiger als sie eigentlich wollte und Shikamaru sah sie von der Seite her an. „Ist alles in Ordnung?“ Shikamaru sah in den Himmel und Yurei atmete tief ein. Sie lehnte sich wieder zurück, blickte ebenfalls in den Himmel und lächelte. „Ja, es ist alles in Ordnung. Ich denke ich werde Tsunade bitten mir Urlaub zu geben, damit ich meine Oma besuchen kann. Das bin ich Niwatori schuldig.“ Es war nicht nur eine einfache Aussage, sondern eine nicht ausgesprochene Frage. Yurei beobachtete Shikamaru genau und dieser lehnte sich jetzt auch zurück. „Ok, das wird vermutlich wirklich das Beste sein. An was hast du gerade gedacht?“ bevor sie antwortete, rutschte Yurei etwas näher zu ihm und legte ihren Kopf auf seinen Bauch. „Ich musste daran denken, wie ich hierher kam. Obwohl es nur ein halbes Jahr her ist, kommt es mir vor, als wenn es in einer anderen Zeit gewesen wäre. Damals war ich noch um einiges Cholerischer …“

„Und verdammt nervig.“ Unterbrach Shikamaru sie lachend und Yurei stimmte mit ein. „Was ist damals eigentlich genau passiert?“

„Naja, ich hatte dir ja schon erzählt das Ich mich gleich nach nur wenigen Minuten erst mit Ai und dann mit Naruto angelegt hatte. Aikyo hatte mich dann mit zum Hokage genommen, weil ich als Ninja arbeiten wollte. Aber auf dem Weg dorthin haben wir Neji getroffen. Er stand eigentlich einfach nur rum, aber da ich irgendwie noch nicht genug Dampf abgelassen hatte, starte ich ihn die ganze Zeit an.“ Seine Augen waren ihr natürlich sofort aufgefallen und Yurei konnte sich einen Spruch nicht verkneifen. „Hey du, sag mal was ist denn mit deinen Augen? Trägst du Kontaktlinsen oder was? Dann musste mir aber unbedingt mal sagen, wo du die herhast.“ Sie hatte laut gelacht und deswegen nicht gehört das Aikyo aufgestöhnt hatte. Neji hatte Yurei nur stumm angestarrt und diese hatte sich daraufhin zu Aikyo umgewandt. „Kann der nicht sprechen oder warum guckt der nur so doof?“ Gerade als Aikyo etwas sagen wollte, flogen schon mehrere Kunai auf die Beiden zu. Yurei zog schnell ihr Katana und schlug die Kunai zur Seite. Sie grinste Neji frech an, bereit zu kämpfen. Aber so weit kam es gar nicht denn Aikyo zog sie schnell am Arm weiter. „Was soll das? So einen Typen besiege ich doch locker.“

„Dieser `Typ´ ist ein Jonnin und du solltest ihn nicht so unterschätzen“, zischte Aikyo leise während Naruto laut lachte. „Du musst nur die richtige Taktik haben, dann kannst du den auch ganz leicht besiegen.“ Er grinste noch breiter. „Halt dich da raus, Strohkopf.“ Fuhr Yurei ihn sofort an und wenn Aikyo nicht dazwischen gegangen wäre, wären die beiden wahrscheinlich aufeinander losgegangen. Vor der Tür von Tsunade´s Büro blieben sie kurz stehen und Aikyo ermahnte Yurei, dass sie vor Tsunade etwas mehr Respekt haben sollte. Sie traten ein. Kakashi und Sakura warteten bereits auf Naruto und Aikyo. „Du hast ihn endlich gefunden, na dann könnt ihr ja endlich zu eurer Mission aufbrechen …“

„Die beiden sind Ninja?“ Yurei unterbrach Tsunade rüde, während Aikyo die Augen nach oben rollte, und blickte von Kakashi zu Sakura. „Oh man, ihr hier in Konoha habt echt ne tolle Ninja-Mannschaft. Ein Strohkopf, ne Sturmfrisur, ein Möchtegern-Zombie und ein Pinki und die einzige Normale hier scheint Aikyo-chan, oder wie immer du heißt, zu sein.“ Yurei zeigte auf Aikyo, während Sakura und Naruto sie mit offenem Mund anstarrten. Sakura verschränkte beleidigt die Arme. „So wirst du dich aber nicht gerade beliebt machen“, sagte sie und spielte mit dem Gedanken Yurei eine reinzuhauen. Naruto schrie sofort: „Wer ist hier ein Strohkopf“ und Kakashi schüttelte mit dem Kopf. „Du solltest Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen“, sagte Kakashi. Aikyo lachte, dann räusperte sie sich und stellte Yurei kurz vor während Yurei jeden in der Runde frech angrinste. Tsunade schüttelte entnervt mit dem Kopf. „Ihr könnt jetzt aufbrechen, Yurei du bleibst bitte noch kurz hier.“ Yurei nickte während die Anderen, Naruto immer noch meckernd, verschwanden. „Du wirst erstmal ein Ninja auf Probe sein und einige leichte Missionen übernehmen. Deine erste Mission wirst du bald noch bekommen und danach werden wir dann weiter sehen.“ Tsunade blickte sie über verschränkten Fingern an und Yurei nickte stumm. Sie wollte gerade gehen, als die Tür aufgestoßen wurde. Asuma trat in das Büro gefolgt von Ino, Chòji und Shikamaru. Sofort als Yurei den jungen Chunin sah, klopfte ihr Herz plötzlich bis zum Hals. Sie blieb wie angewurzelt stehen und blickte Shikamaru hinterher, als er sich neben Asuma stellte. „Team Zehn, ihr bekommt heute nur eine leichte Mission. Yurei, du kannst gehen.“ Yurei erwachte wie aus einem Traum, weil sie die ganze Zeit Shikamaru angestarrt hatte. Etwas perplex verbeugte sie sich und verlies das Büro. Draußen vor der Tür blieb Yurei wieder stehen. Sie hatte vollkommen vergessen zu fragen, wo sie schlafen sollte, und ging wieder nach oben. Mit den Gedanken bei Shikamaru ging sie die Treppe hoch und stieß sofort mit Ino zusammen. Durch den Aufprall stolperte sie einige Stufen nach unten und landete auf ihrem Hintern während Ino von Shikamaru aufgefangen wurde. Mit knallrotem Kopf sprang Yurei auf die Beine, zog einen Kunai und stellte sich kampfbereit auf. „Sag mal kannst du nicht deine Augen aufmachen?“ der Spruch kam weder von Ino noch von Yurei sondern von Shikamaru. Er half Ino wieder auf die Beine und sah genervt zu Yurei runter. Diese fing sich schnell wieder. „Tut mir leid aber ich war gerade so benebelt von der Parfumwolke dieser Tussi, dass ich darum gekämpft hab nicht tot umzufallen.“ Meckerte sie. Mit einem Ruck stieß Ino Shikamaru von sich und ging wütend zu Yurei hinunter. „Was bildest du dir denn ein du eingebildetes Großmaul?" sie stieß Yurei ihren Zeigefinger gegen die Brust. Jetzt ging alles ganz schnell. Yurei schnappte sich Ino´s Hand bog diese nach unten und dann auf ihren Rücken. Sie schob den Arm an der Wirbelsäule nach oben bis Ino um gnadenflehend zu Boden ging. „Wer ist hier das Großmaul?“ mit einem letzten Grinsen ließ Yurei Ino wieder los, wandte sich hochnäsig um und ging mit schnellen Schritten weg. Sie wusste nicht wohin, sie wusste nur, dass sie ruhe und Zeit zum Nachdenken brauchte.

Plötzlich spürte Yurei, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Lange hatte sie, sie zurück halten können aber irgendwann ging das nun nicht mehr.

Yurei hatte ihre Geschichte kurz unterbrochen und holte Luft. „Ja ich kann mich noch gut an unsere erste Begegnung erinnern. Ich glaube Ino hat dir die ganze Sache immer noch nicht verziehen.“ Er grinste und auch Yurei musste grinsen.
 


 

Satsujin dankte Aikyo für ihr kommen und das Gespräch. Er wusste, er hatte noch über einiges nachzudenken. Der Jonnin begleitete Aikyo wieder hinaus. Sie konnte sich nicht unterstehen einen tiefen Seufzer der Erleichterung von sich geben, als sie endlich wieder an der frischen Luft war. Dann lief sie durch Konoha. „Ja, es ist schon war. Dass ich hier bin, so viele Freunde habe, dass ich glücklich bin, all das verdanke ich Naruto-kun", dachte sie. Plötzlich hörte sie ein Lachen und blickte nach oben. Yurei und Shikamaru saßen auf einem Dach. Erst wollte sie weiter gehen, um die Beiden nicht zu stören, entschied sich dann aber dafür zu ihnen hinauf zu springen. „Hey hier zwei, was ist so lustig?", fragte sie. Yurei und Shikamaru erschraken doch als sie, sie erkannten grinsten die beiden. „Yurei erzählt mir grad davon, wie ihr Freunde geworden seit." Aikyo überlegte einen Moment. Erst dabei fiel Aikyo auf, dass Yurei ja noch gar nicht so lange in Konoha war wie sie. Als sie an diese Zeit dachte, als Yurei gerade nach Konoha kam, musste sie schmunzeln. „Ja, daran erinnere ich mich noch sehr gut", sagte sie, während sie sich zu den Beiden setzte. „Du warst unausstehlich und hast dich mit jedem angelegt. Wie hast du Neji-kun noch gleich genannt? Möchtegern Zombie? Dass Sakura-chan dir für "Pinki" keine reingehauen hat, hallte ich immer noch für ein Wunder. Naruto-kun hat sich über den Strohkopf noch ein paar Stunden lang aufgeregt“, lachte Aikyo. „Naja was will er denn, er mag ein super Kerl sein, aber er ist und bleibt ein Strohkopf." Einen Moment schwiegen sie. „Tja, ich schätze da ist nichts dran zu rütteln", meinte Aikyo plötzlich, worauf hin Shikamaru und Yurei sie verdattert anstarrten. „Hey, ich würde ihn gar nicht so sehr lieben, wenn er ein Genie wäre, denn dann wäre er eben nicht Naruto", lachte sie plötzlich. Yurei und Shikamaru stimmten mit ein. „Deine erste Mission für Konoha ist ja wohl auch nicht so gut gelaufen oder?", fragte Aikyo und zog eine Augenbraue hoch. Shikamaru fasste sich sofort mit der Hand an den Kopf. „Ich will lieber gar nicht dran denken." Yurei hustete, dann begann sie, zu erzählen.
 


 

Ihre erste Mission hatte sie nur wenige Tage später gehabt. Anfangs freute sie sich wirklich über diese Mission, da sie diese Mission mit Team Zehn ausführen sollte. Ino zickte zwar etwas rum und Shikamaru war ständig von allem genervt aber trotzdem freute sich Yurei auf die Mission mit ihnen. Die Mission bestand daraus, dass sie einen entlaufenen Sträfling wieder einfangen sollten. Tsunade meinte, dass es keine allzu schwere Mission werden würde und sie hatten den flüchtigen auch schnell gefunden. Doch dann stellte er sich als etwas zäher heraus, als sie gedacht hatten. Shikamaru und Chòji wollten ihn zusammen festsetzen aber ihr Gegner schaffte es mit einem Jutsu beide gleichzeitig außer Gefecht, zu setzen. Asuma wurde ebenfalls von dem Jutsu getroffen während Ino versuchte ihn mit ihrem Shintenshin no Jutsu zu erwischen. Leider bewegte er sich in dem falschen Moment und sie verfehlte ihn. Yurei hatte sich während des gesamten Kampfes im Hintergrund gehalten aber jetzt stand sie ihrem Feind ganz alleine gegenüber. Selbstzweifel kamen hoch und sie unterdrückte sie mit einem frechen Grinsen. „Endlich bin ich an der Reihe.“ Langsam zog sie ihr Katana und ging auf ihren Gegner zu. Der Kampf entbrannte sehr schnell doch ebenso schnell merkte Yurei, dass sie keinerlei Chance gegen ihren Gegner hatte. Plötzlich wachte Shikamaru wieder auf und half ihr. Zu zweit schafften sie es dann endlich den geflohen wieder ein, zufangen. Schnell brachten die beiden ihre Verletzten Gefährten und den Gefangenen nach Konoha. Am Tor wurden sie bereits von Tsunade erwartete, was Yurei etwas stutzen ließ. Tsunade erklärte ihr dann auch gleich ohne Umschweife das diese Mission nur gefaket und ein Test gewesen war. Der vermeintliche Gefangene stellte sich als Jonnin heraus und lieferte auch gleich einen Bericht ab. „Also ich muss ganz ehrlich sein, sie ist nicht unbedingt schlecht. Aber Yurei hat noch sehr viel Training nötig und vor allem sollte sie mal trainieren ihren Mund geschlossen zu halten.“ Wie aufs Stichwort klappte sich Yureis Mund auf und sie starrte den Jonnin sprachlos an. Shikamaru sah einige Tränen in ihren Augen aufblitzen aber schnell blickte Yurei nach unten. Sie drängte sich an Tsunade und den anderen vorbei und rannte weg. Im Rennen spürte sie wie ihr die Tränen über die Wangen liefen und schnell wischte sie, sie weg. Gerade noch rechtzeitig denn als Yurei um die nächste Ecke lief rannte sie fast in Aikyo und Naruto hinein. Die beiden waren gerade von ihrer Mission zurückgekommen. Aber nicht alleine denn Gaara, Temari und Kankuro waren mit ihnen gekommen. Yurei stutzte und grinste Aikyo dann an. Sie wollte nicht das einer von ihnen mitbekam, wie schlecht es ihr eigentlich ging. „Hallo Aikyo-chan. Wusste gar nicht, dass du von deiner Mission zurück bist.“ Aikyo grinste sie überrascht an. „Ja, wir sind auch erst vor ein paar Minuten angekommen. Achja, darf ich dir den Kazekage vorstellen? Und das sind Temari-chan und Kankuro-kun Sabakuno.“ Yurei blickte sie der Reihe nach an, beugte sich dann etwas zu Aikyo und flüsterte sehr gut hörbar: „Sag mal, guckt der immer so als ob er einen gleich auffrisst?“ Aikyo und Kankuro fingen prustend an zu lachen während Gaara nur noch böser drein blickte.
 


 

„Hat der Angst vor Falten oder warum lacht er nicht?" In diesem Moment verging Aikyo das Lachen und auch Kankuro fand die Sache nur noch bedingt komisch. Gaara blickte Aikyo an. Sie sah, dass mehr in seinem Blick lag, als nur Unverständnis. In seinen Augen sah sie, dass Yurei ihn mit diesen Worten getroffen hatte. „Er soll der Kazekage sein?", jetzt verschluckte Kankuro sein letztes bisschen lachen, denn jedem, außer Yurei war klar, was auch immer sie sagte, würde ihn zu tiefst beleidigen. „Für mich sieht er mehr aus wie gerade der Gruft ent..." „Halt die Klappe!", brüllten Naruto und Aikyo gleichzeitig. Sie wussten, Gaara hätte Yurei nichts getan, aber er würde sich zu tiefst gekränkt fühlen und beide wussten nur zu gut, wie grausam dies vor allem für Gaara war. Eigentlich war es Aikyo die ein paar ernste Worte mit Yurei sprechen wollte, allerdings war Narutos loses Mundwerk wie so oft schneller gewesen. „Es nervt total, dass du Menschen beurteilst, ohne sie auch nur ein Stück zu kennen. Du weißt doch gar nicht, was Gaara für ein Mensch ist. So was wie dich macht mich echt krank!" Aikyo hätte gewiss einen sanfteren Weg gefunden, Yurei mitzuteilen, dass der direkte Weg nicht immer der sinnvollste war, doch Narutos direkte Art hatte Yurei immerhin schon mal die Sprache verschlagen. Naruto stand mit geballten Fäusten da und Yurei begann auf ihrer Unterlippe rum, zukauen. „So ich mache dich also krank?" Naruto antwortete gar nicht, aber das war auch absolut unnötig, denn ohne zu zögern griff Yurei ihn an. Die drei Sabakuno Geschwister hielten sich raus, als Yurei ihr Katana zog. Zur Verteidigung zog Naruto im selben Moment einen Kunai. Aikyo fühlte, wie sich ihr Bauch krampfhaft zusammenzog und tat schon im nächsten Moment etwas, das nicht nur absolut untypisch für sie war, sonder allen Beteiligten die Sprache raubte. Noch ehe Naruto und Yurei die Klingen kreuzen konnten, holte Aikyo kräftig aus und donnerte beiden einen vor den Latz. Naruto, wie auch Yurei gingen sofort k.o. „Sag mal geht’s eigentlich noch?!", brüllte sie die zwei Streithähne an und die Sabakuno Geschwister gingen sicherheitshalber ein paar Schritte zurück. „Das kann doch nicht war sein. Ihr führt euch auf wie kleine Kinder. Aber wisst ihr was? Wenn ihr euch unbedingt prügeln wollt, dann nicht vor meiner Nase. Geht irgendwohin, wo ihr keinen dabei stört, wenn ihr euch gegenseitig die Schädel einschlagt. Ist das klar?!" Beide saßen noch am Boden. Noch ehe einer der Beiden etwas sagen konnte, drehte Aikyo sich zu Gaara, Temari und Kankuro um. Sie trat einen Schritt auf Gaara zu, dann verbeugte sie sich vor ihm. „Es tut mir wirklich leid. Ich entschuldige mich im Namen der Beiden dafür. Yurei-chan ist neu hier in Konoha und hat sich noch nicht eingewöhnt. Für Naruto-kun habe ich keine Entschuldigung. Er ist eben Naruto-kun." Gaara schloss kurz die Augen. „Ist schon in Ordnung", sagte er dann und mit einem bösen Blick wand Aikyo sich noch einmal zu Yurei und Naruto um. „Ach ja und ich will euch beide heute nicht mehr sehen. Wagt es ja nicht auch nur in meine Nähe zu kommen", mit diesen Worten deutete sie den Sabakuno Geschwistern, dass es nun Zeit wurde, zu Tsunade zu gehen. „Aber Aikyo-chan ...", setzte Naruto an, aber als sie sich mit einem aufgesetzten "Noch ein Wort und ich werde dich auf den Mond katapultieren" Blick zu ihm umwand, hielt er es für besser, die Klappe zu halten. Mit Temari, Kankuro und Gaara ging sie davon. Yurei und Naruto standen vom Boden auf. Während sich Yurei die Sachen abklopfte, starrte sie Aikyo noch immer hinterher, obwohl diese schon gar nicht mehr zu sehen war. „Man hat die nen harten Schlag und ich dachte, die wird nie mal wütend. War das nicht Aikyo-chan, dieses dauer freundliche Mädchen?" Langsam aber bestimmt nickte Naruto. „Hier kannst du sehen was passiert, wenn man sie ärgert und es schafft sie wütend, zu machen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass es äußerst schwierig ist, Aikyo-chan wütend zu machen?" „Und was heißt das jetzt genau?", fragte Yurei sofort nach. „Wenn dir an deiner Gesundheit was liegt, solltest du ihr mindestens 24 Stunden aus dem Weg gehen." Yurei blickte skeptisch drein. „Andernfalls wird sie was?" Naruto sah Yurei an als hätte sie, sie nicht mehr alle. „Andernfalls wird sie dich vermutlich in der Luft zerreißen." Yurei zog eine Augenbraue hoch. „Ist nicht dein Ernst? Du verarscht mich doch. Die Kleine soll so gut sein. Sie sieht zwar besser aus als ihr anderen, aber auch nicht viel stärker und vor allem nicht so, als ob sie das wirklich tun wollte." Naruto schaute sie genervt an. „Ich habe nichts davon gesagt, dass sie das wirklich tun will. Fakt ist, dass sie es tun wird, allein schon deswegen, weil sie es angedroht hat. Eines musst du über Aikyo-chan nämlich unbedingt wissen. Sie hält immer ihr Wort, genau wie ich", grinste er stolz. Yurei überdachte ihren Spitznamen für Naruto noch einmal. „Hm ich sehe ein, ein Strohkopf bist du nicht." Naruto grinste zufrieden. „Du bist ein Quatschkopf", klatschte sie ihm an den Kopf und machte sich aufzugehen. Naruto warf ihr noch ein paar wüste Flüche hinterher, doch das interessierte Yurei nicht.
 


 

„Du hast dich damals ja wirklich mit jedem angelegt. Aber es wundert mich, dass du eigentlich nur von Aikyo-chan, jemals eine dafür gelangt bekommen hast.“ Shikamaru grinste und Aikyo und Yurei lachten. „Ja ich weiß, aber ich denke ich war den anderen viel zu egal, als das sie sich überhaupt interessiert hätten, was ich sage. Aber du darfst auch nicht vergessen, dass Ino-chan es auch versuchte hatte. Ai-chan hat es aber auch nur gemacht damit ich aufhöre mich über den Kazekagen lustig zu machen, oder?“ sie sahen fragend zu Aikyo. „Stimmt, du hast recht. Damals wusste ich ja noch nicht, dass du auch eine andere Seite hast.“ Yurei lachte und erzählte weiter.

Sie ging langsam durch Konoha, wohin wusste sie nicht. Yurei ließ ihre Füße entscheiden, wohin es ging. Irgendwann kam sie an einen Fluss und setzte sich auf das Geländer. Sie starrte hinunter ins Wasser und einige Tränen fielen in den Fluss. Yurei schniefte und lies ihre Gedanken schweifen. Es war noch gar nicht so lange her, das sie glücklich gewesen und Freunde gehabt hatte. Freunde, die sie mochten, wie sie war. Doch dann hatte sie Getsugakure verlassen, einfach so. Mitten in der Nacht. Immer schneller flossen die Tränen während der Himmel über ihr dunkler und dunkler wurde. Ein kalter Wind fuhr durch die Straßen Konoha´s und durch Yurei´s Kleidung. Das Wasser kräuselte sich und langsam beruhigte sich sie sich wieder. Doch dann schossen ihr die Worte des Jonnin, der Typ aus der Mission, durch den Kopf und wieder liefen die Tränen ungehemmt. Yurei schluchzte laut auf und wünschte sich einfach wieder verschwinden zu können aber wo sollte sie jetzt noch hin? In den Jahren seit ihrem Rauswurf aus der Kräuterschule war sie in vielen Dörfern gewesen und nur in einem hatte sie sich wirklich zu Hause gefühlt. Warum konnte sich nicht noch einmal von vorne anfangen und alles anders machen? Ihr ganzer Körper wurde jetzt geschüttelt von den lautlosen Schluchzern.

Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffte sie es, sich wieder zu beruhigen. Ein günstiger Zeitpunkt, denn plötzlich erschien ein Junge neben ihr. „Bist du Yurei Aiso?“, fragte er. „Kommt ganz drauf an. Wer will das den wissen?“, fragte sie bissig. Tsunade hatte Lee schon gewarnt, als sie ihn losgeschickt hatte Yurei auszurichten, sie möge bitte zu ihr kommen. „Ich bin Rock Lee“, sagte er streckte den Daumen in die Luft und grinste. Natürlich war ein Spruch von Yurei auch hier nicht aufzuhalten. „Wow, ein waschechter Froschmensch“, begann sie ihn auszulachen. „Hey, ich bin kein Froschmensch. Diesen unglaublichen coolen Kampfanzug habe ich von meinem Sensei bekommen“, meckerte Lee, doch Yurei lachte nur noch lauter. „Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass Tsunade dich sehen will“, sagte er und versuchte Yureis Lachen zu ignorieren. „Na schön“, begann Yurei, „dann gehe ich gleich zu ihr und werde ihr sagen, dass der Froschmensch mir ihre Nachricht überquakt hat.“ Yurei bekam sich nicht mehr ein, während Lee beleidigt einfach ging.

Kaum war er weg, machte sich Yurei auf den Weg zu Tsunade. Vor ihrer Bürotür klopfte sie kurz an und riss auch gleich die Tür auf. „Ah da bist du ja Yurei-chan“, sagte diese Knapp und Yurei trat vor ihren Schreibtisch. „Also ich habe entschieden was aus dir werden soll“, sagte Tsunade. „Du wirst von heute an Ninja auf Probe werden. Dein Kampfstiel ist nicht schlecht, aber es gibt noch viel zu verbessern. Vor allem deine große Klappe. Mir ist zu Ohren gekommen, wie du dich sogar über den Kazekagen lustig gemacht hast.“ Tsunade sah Yurei direkt in die Augen. „Ein solches Benehmen dulde ich einfach nicht!“, schrie Tsunade sie plötzlich an und knallte ihre flache Hand auf den Tisch. „Du wirst dich zusammen reißen hast du verstanden?“, fragte sie Yurei, die wie festgewachsen vor Tsunade stand. „Äh, ja … ja habe ich“, stammelte sie und Tsunade beruhigte sich wieder.

Tsunade ließ Yurei gehen. Diese war von Tsunades plötzlichem Wutausbruch noch immer komplett neben der Spur und lief ein wenig apathisch durch Konoha. Inzwischen war es Abend geworden und die untergehende Sonne färbte ganz Konoha in ein wunderschönes Rot. Wieder kam Yurei am Fluss an und wieder begann sie, zu weinen.
 


 

Aikyo hatte sich noch schätzungsweise 100 Mal bei den Sabakuno Geschwistern entschuldigt, aber der Auftritt, vor allem von Yurei, war ihr äußerst unangenehm. Aikyo hatte die Drei gerade zu der Unterkunft gebracht, die Tsunade für ihre Besucher bereitgestellt hatte. „Nun, dann sehen wir uns morgen früh. Ich wünschte euch eine angenehme Nacht“, lächelte Aikyo und drehte sich um. Temari und Kankuro waren schon hineingegangen, nur Gaara noch nicht. „Hättest du noch einen Moment Zeit“, fragte Gaara. Aikyo drehte sich wieder zu ihm um. „Natürlich, für meine Freunde habe ich immer Zeit“, antwortete sie mit einem Lächeln, dann wurde sie ernst. „Um was geht es denn?“, fragte sie. „Ich frage mich nur, was das vorhin für ein merkwürdiges Mädchen gewesen ist“, sagte er. „Yurei-chan meinst du? Naja um genau zu sein weiß ich eigentlich auch nicht viel über sie. Sie ist wie gesagt gerade erst ein paar Tage hier in Konoha und ihr Hobby ist es ganz offensichtlich, jeden den sie trifft zu beleidigen.“ Aikyos Blick war traurig. „Vermutlich ist es unnötig dir das zu sagen, aber ich denke das hinter ihren Anfeindungen mehr stecken könnte.“ Tatsächlich stimmte Aikyo ihm zu. „Dasselbe denke ich auch. Ich fürchte allerdings, selbst wenn sie Probleme hat, würde sie es nie und nimmer einer Fremden erzählen.“ Gaara blickte skeptisch drein. „Ich denke, dir würde sie es erzählen Aikyo-chan“, sagt er und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Aikyo in seinem Gesicht ein Grinsen gesehen, zu haben. „Wie kommst du darauf?“, fragte sie. „Wie wirst du hier in Konoha noch gleich genannt? Das Ohr Konohas? Ich denke, der Name ist treffend.“ Mit diesen Worten wünschte er ihr eine gute Nacht und ging ins Haus.

Traurig lief Aikyo durch die Straßen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und in einem solchen Augenblick, gab es nur einen Platz, an den sie immer ging. Es war die Brücke, die über den Fluss führte. Sie hörte ein Schluchzen, und als sie aufsah, sah sie ein Mädchen auf dem Geländer sitzen. „Yurei-chan?“, fragte Aikyo vorsichtig. Diese zuckte sofort zusammen.
 

Als sie Aikyo´s Stimme hörte zuckte Yurei zusammen, versuchte schnell sich die Tränen von den Wangen zu wischen und drehte sich dann um. Aber natürlich hatte Aikyo schon längst gemerkt das Yurei weinte. Sie trat langsam und zögerlich auf die Kunoichi zu. „Alles in Ordnung?“ Yurei versuchte ein freches Grinsen „Ja klar, ich brauch deinen Kummerkasten nicht.“ Doch nur wenige Sekunden später rutschten ihre Schultern wieder nach unten und das Grinsen verschwand. Bevor Aikyo auch nur ein Wort sagen konnte, kam etwas mit dem sie nie gerechnet hatte. „Tut mir leid. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Um ehrlich zu sein, nichts ist in Ordnung. Am liebsten würde ich wieder verschwinden.“ Yurei drehte sich wieder um und starrte weiter auf das Wasser. Sie erwartete nicht das Aikyo sich für ihre Geschichte interessieren würde. Deswegen war sie mehr als überrascht, als Aikyo plötzlich neben ihr stand. „Warum? Was ist los?“ Yurei blickte zu ihr runter und überlegte, ob sie sich wirklich dieser vollkommen Fremden anvertrauen sollte. „Naja, Tsunade hat mir gerade ziemlich den Marsch geblasen, weil ich mich angeblich über den Kazekage lustig gemacht habe und …“ weiter kam sie gar nicht denn Aikyo unterbrach sie ziemlich rüde. „Angeblich? Du hast behauptet er sei einer Gruft entstiegen!“ Yurei lachte kurz auf, was ihr einen sehr bösen Blick von Aikyo einhandelte. „Das war doch nicht ernst gemeint. Ich wollte euch nur mal zum Lachen bringen. Ich hab das Gefühl ihr Ninja hier in Konoha seit alle viel zu ernst. Damals in Getsugakure…“, plötzlich stoppte Yurei, sie hatte ein Gefühl, als wenn eine eiserne Faust sich um ihr Herz geschlossen hätte und es zerquetschte. „Du hast in Getsugakure gewohnt?“ Aikyo sah interessiert zu ihr auf. Sie hatte noch nie jemanden aus dem Reich des Mondes kennengelernt. „Ja hab ich. Aber nicht allzu lange.“ Ihr Ton verriet, dass sie nicht weiter darüber sprechen wollte. Doch Aikyo gab sich damit nicht geschlagen. „Und warum lebst du jetzt nicht mehr dort?“

„Ist doch egal. Das braucht dich nicht zu interessieren.“ Auf einmal war Yurei wieder so zickig wie immer. Mit einem Ruck wandte sie sich um, sprang von der Brüstung und wollte gehen. Aikyo blickte ihr kopfschüttelnd hinterher doch dann ging sie ihr doch hinterher. „Sag mal was, ist eigentlich los mit dir? Jedesmal wenn mal jemand versucht freundlich zu sein bist du total zickig und beleidigend. Ist das der Grund, warum du jetzt hier bist und nicht mehr in Getsugakure?“ Das saß. Yurei blieb stehen, den Rücken immer noch zu Aikyo gewandt und diese stemmte die Hände in die Hüften. „Sprich nicht über Dinge, von denen du keine Ahnung hast, klar?“ sie presste die Worte heraus. „Du hast recht, ich verstehe es nicht. Warum versucht du nicht es mir, zu erklären?“

„Du würdest es sowieso nie verstehen.“ „Ich schätze, dass wir das beide nur dann herausfinden können, wenn du es versuchst“, sagte Aikyo und Yurei begann zu erzählen. Zuerst erzählte sie ihr die Geschichte ihrer Eltern, oder besser gesagt die Geschichte, die ihr damals ins Gedächtnis gepflanzt wurde. „Naja, ich bin dann halt bei meiner Oma aufgewachsen, bis eines Tages so ein reicher Schnösel vorbei kam. Er wollte irgendeine Medizin haben und war total überheblich. Meine Oma konnte natürlich nichts sagen und musste tun, was er wollte, schließlich war er ein einflussreicher Mann. Aber irgendwann kam der Punkt, als er übertrieb und ich ihn angriff. Nachdem ich ihn besiegt hatte, blieb meiner Oma natürlich nichts anderes über als mich zu verstoßen. Seitdem bin ich ziellos durch die Wälder gestreift.“ Yurei holte kurz Luft und endlich drehte sie sich zu Aikyo um. Sie ging an ihr vorbei zurück zur Brücke und setzte sich wieder auf die Brüstung. Aikyo folgte ihr etwas gespannt darauf, wie es weiter ging. Yurei seufzte, es viel ihr nicht leicht über so etwas Privates zu sprechen. „Nach einigen Jahren kam ich dann nach Getsugakure. Ich fühlte mich von der ersten Sekunde an wohl. Ich fand auch schnell einige Freunde und ein neues Team. Zusammen schlossen wir einige Mission mehr als nur erfolgreich ab. Aber irgendwann passierte es. Während einer Mission ging irgendetwas unglaublich schief und einer meiner Teamkameraden fand beinahe den tot. Wir hatten ihn nur ganz knapp retten können und seine Ninjakarriere war von dem Moment an beendet. Keiner von uns hatte Schuld gehabt, aber trotzdem fühlte ich mich so, als wenn alles nur meine Schuld gewesen wäre. In der Nacht danach konnte ich nicht schlafen und entschied mich das Dorf für immer zu verlassen. Einer meiner Teamkameraden bemerkte mich und kam mir hinterher. Ich dachte erst er würde versuchen mich aufzuhalten aber genau das Gegenteil geschah. Er sagte mir das Ich mich nie wieder in diesem Dorf blicken lassen sollte und er mir einen Qualvollen tot wünschte. Natürlich war mir klar das Er noch unter Schock stand und seine Worte nicht so ernst meinte, aber trotzdem trafen sie mich direkt ins Herz. Es war der Tag, an dem ich mir schwor, nie wieder Freundschaft mit jemandem zu schließen. Kurz darauf kam ich hierher und so wie es aussieht hab ich es geschafft meinen Schwur einzuhalten. Ihr hasst mich alle und niemanden von euch würde es stören, wenn ich einfach verschwinden würde.“ Yurei grinste unglücklich zu Aikyo.

„Du machst es uns ja auch nicht gerade leicht dich zu mögen“, begann Aikyo und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Brückengeländer. „Außerdem muss ich dich da sehr enttäuschen, denn du bist uns nicht egal. Ja es ist wirklich nicht leicht mit dir, aber alle hier möchten gerne mit dir befreundet sein.“ „Ja na sicher“, Yurei verdrehte die Augen. „Scheinbar hältst du wohl sehr viel von diesen Heinis hier.“ Aikyo begann breit zu grinsen. „Absolut und nur um das Mal zu erwähnen, dass sind nicht „diese Heinis“, sonder meine Heinis“, lachte sie. Yurei war erstaunt. Diese Mädchen war so unglaublich nett. „Außerdem hast du deinen Schwur schon gebrochen.“ Ungläubig starrte Yurei Aikyo an. „Was habe ich? Spinnst du?“, fragte Yurei. Aikyo schloss kurz die Augen, und als sie, sie wieder öffnete, sah Yurei in ihnen aufrichtige Gutmütigkeit. „Naja, ich bin deine Freundin. Weißt du ich, mag dich. Vor allem jetzt wo ich endlich weiß, was hinter deinen Beleidigungen steckt. Ich konnte mir von Anfang an nicht vorstellen, dass man so cholerisch sein kann. Gaara-kun hat es auch gleich durchschaut.“ Yurei klappte der Mund herunter. „Der Kazekage? Du hast mit dem Kazekagen über mich gesprochen?“ Wieder lächelte Aikyo. „Nicht so ganz. Viel mehr hat der Kazekage mit mir über dich gesprochen.“ Yurei war verblüfft und sprachlos.

„Tja und so sind wir Freunde geworden“, endete Yurei. „Es ist wirklich nicht zu fassen, ich weiß bis heute nicht, warum ich mit dir gesprochen habe“, sagte Yurei. „Ich auch nicht, aber wenigstens hat es Gaara-kun gewusst“, zuckte Aikyo mit den Schultern und lachte. „Aber seitdem du mit Aikyo-chan befreundet bist, bist du um einiges Netter geworden. Auch wenn du mich am Anfang immer noch echt genervt hast.“ Shikamaru stimmte in Aikyo´s lachen ein und sah seine Freundin belustigt an. Yurei grinste und fühlte sich unbeschreiblich glücklich.
 

Am nächsten Morgen ging sie gemütlich zum Büro Tsunade´s. Erstaunlicherweise war sie sehr früh aufgewacht und hatte noch sehr viel Zeit. Als sie vor der Tür zum Büro stand, hörte sie einige Stimmen und konnte sehen, dass die Tür nicht ganz geschlossen war. Yurei wollte nicht lauschen also wandte sie sich um, doch dann hörte sie das jemand, der Stimme nach zu urteilen Kakashi, Aikyo´s Namen sagte. Jetzt war ihre Neugier doch geweckt und vorsichtig begann sie, zu lauschen.

„Ich werde euch auf die Mission nach Kusagakure schicken. Ich möchte, dass ihr äußerst bedacht vorgeht. Das gilt vor allem für dich Naruto!", Tsunade funkelte ihn böse an. „Sind sie sicher, dass es eine gute Idee ist, wenn ausgerechnet Naruto mit auf die Mission kommt. Immerhin hat er diesen Zankoku getötet", wand Sakura ein. „Ach um mich musst du dir keine Sorgen machen Sakura-chan. Immerhin gehe ich ja nicht allein", sagte Naruto. Tsunade nickte. „Aber denkt dran, Aikyo-chan darf von dieser Mission nichts erfahren. Ich hallte es für zu gefährlich, wenn sie zu ihren Eltern gehen würde. Außerdem könnte es genau das sein, dass der Kobito Clan will. Aikyo-chan ist von dort geflohen. In den Augen ihrer Familie ist sie eine Verräterin. Also sagt ihr nichts davon." „Jawohl Tsunade-sama", antwortete das Team. „Hast du schon eine Idee wie du vorgehen wirst Kakashi?", fragte Tsunade mit einem vielsagenden Blick zu Kakashi. „Ich denke, es wird sehr schwierig mit dem Kobito-Clan zu verhandeln, aber wir werden einen Weg finden. Im Notfall müssen wir es eben auf eine andere Weise lösen." Yurei blieb ein Kloß im Hals stecken. „Sie haben, doch nicht vor den Kobito-Clan, Ai-chans Familie ... umzubringen?", dachte Yurei, und obwohl ihr die Grausamkeiten dieses Clans bekannt waren, war sie entsetzt. „Na schön ihr könnt jetzt gehen. Macht euch bereit in einer Stunde aufzubrechen", sagte Tsunade scharf und ließ das Team Kakashi gehen. Yurei löste sich blitzschnell aus ihrer Starre und klopfte an die Tür. Alle starrten sie einen Moment an, als fragten sie sich: „Weiss sie etwas?", doch Yurei setzte ein breites Grinsen auf und trat locker ein. „Oh guten Morgen Team Kakashi, geht’s auf eine Mission?", fragte sie, als wenn nichts wär. „Ja, aber nur was Langweiliges", sagte Naruto, doch an seinem Unterton konnte man hören, dass etwas an seinen Worten nicht stimmte. „Na dann wünsche ich viel Erfolg"; grinste Yurei sah noch einmal jeden aus dem Team an und stellte, um sicher zu gehen, dass niemand darauf kamen, dass sie von der Mission gehört hatte, die eine Millionen Euro Frage. „Nanu, ist Ai-chan diesmal gar nicht dabei?" Sofort wurde alles ganz still. Sogar der vorlaute Naruto wusste nichts zu sagen. „Sie wird noch auf eine andere Mission geschickt werden, auf der ich sie dringender brauche", sagte Tsunade und Erleichterung wurde im Team Kakashi sichtbar. Wieder grinste Yurei. „Ach so. Na dann, wie gesagt viel Erfolg."

Damit verabschiedeten sie sich voneinander und Yurei trat auf Tsunade zu, um nun ihr eigenes Anliegen preiszugeben. „Tsunade-sama, ich wollte dich bitten mir Urlaub zu geben. Ich würde gerne zu meiner Oma reisen, um einige Dinge zu klären.“ Tsunade sah die Kunoichi nachdenklich an. „Willst du alleine gehen?“ Yurei stockte kurz, denn darüber hatte sie bereits nachgedacht. Es war nicht unbedingt gefährlich alleine zu ihrer Oma zu reisen, aber ungefährlich würde es auch nicht werden. Es gab nur zwei Menschen, die sie auf diese Reise mitnehmen würde. Aber ihr war klar das Aikyo, sollte sie ihr von dem Gespräch, das sie gerade angehört hatte, erzählen, ihrem Team folgen würde und Yurei konnte das gut verstehen. Der anderen Mensch, den sie fragen würde, wäre Shikamaru und sie wusste, dass er sofort mitkommen würde. „Ich hatte vor Shikamaru zu fragen, ob er mich begleitet.“

„Aber du hast es noch nicht getan?“ Yurei schüttelte den Kopf. Sie hatte Angst, dass Tsunade eine Mission für sie hatte und nicht wollte, dass sie geht. „Nun gut, ich werde dir gerne Urlaub geben. Aber vergiss nicht Shikamaru zu fragen, ob er dich begleitet.“ Tsunade lächelte als Yurei freudestrahlend ihr Büro verlies. Wie sehr hatte sich diese Mädchen nur verändert, seitdem sie hier wohnte. Kein vergleich mehr zu der zickigen, cholerischen und sehr eingebildeten Kunoichi war mehr festzustellen.
 

Unten auf der Straße rannte Yurei durch die Straßen Konoha´s. Sie war hin und hergerissen. Auf der einen Seite wollte sie sofort zu Aikyo rennen und ihr von dem Gespräch erzählen. Auf der anderen Seite wollte sie nicht gegen einen Befehl des Hokagen verstoßen, schließlich hatte Tsunade extra angeordnet das Aikyo nichts von der Mission erfahren soll. Yurei schob die Entscheidung noch etwas auf und rannte erstmal zu Shikamaru nach Hause. Dort angekommen klopfte sie an die Tür und Shikaku öffnete ihr. Shikaku wusste bereits, wer Yurei war und so lächelte er sie freundlich an und ließ sie sofort ins Haus. Er führte sie in den Garten, wo er gerade mit Shikamaru Shogi spielte. Die beiden Männer unterbrachen das Spiel kurz damit Shikamaru und Yurei in ruhe sprechen konnten. Shikaku ging ins Haus und Yurei gab ihrem Freund einen zärtlichen Kuss. „Was machst du hier? Irgendetwas passiert?“ er sah sie etwas besorgt an. „Darf ich dich etwa nicht mal einfach so besuchen kommen?“ Yurei grinste frech und Shikamaru erwiderte es etwas genervt. „Natürlich darfst du mich auch mal einfach so besuchen, aber deinem Gesichtsausdruck nach gibt es irgendetwas über das Du dir Gedanken machst.“

„Du hast recht,“ Yurei seufzte auf, „Ich hab vorhin ein Gespräch mit angehört. Es ging darum das, das Team Kakashi auf einer Mission ist, die etwas mit dem Kobito Clan zu tun hat aber sie wollen nicht, dass Ai-chan etwas davon mitbekommt.“ Sie ging zu der Treppe die von der kleinen, überdachten Veranda, in den ebenso kleinen Garten führte, und setzte sich auf die zweite Stufe. „Und du weißt nicht, ob du es ihr erzählen sollst oder nicht?“ Shikamaru folgte ihr und setzte sich hinter sie. Er legte seine Arme um ihre Schultern und zog sie zu sich. „Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich es wissen wollen, aber … ich kann mich doch nicht dem Hokage wiedersetzen.“ Er schwieg für eine Weile und streichelte über ihre Arme. „Ich denke, du hast die Antwort schon selbst gefunden.“Sie nickte langsam und bedächtig. „Da fällt mir gerade ein, Shikamaru-kun, würdest du mich zu meiner Oma begleiten?“ Yurei drehte ihren Kopf zu Shikamaru und konnte sein lächeln sehen. „Na klar. Wann willst du denn los?“

„Naja, erstmal will ich noch zu Aikyo-chan, und ich denke danach würde es dann losgehen.“

Wieder schwieg er kurz. „Ok, dann denke ich mal es reicht, wenn wir uns so in zwei Stunden am Tor treffen. Weiß Tsunade-sama bescheid?“ Yurei lachte auf. „Natürlich weiß sie bescheid. Dann werd ich mich mal auf den Weg zu Ai-chan machen. Vielen Dank, Shika-kun.“ Sie stand auf, auch wenn Shikamaru sie nur zögerlich freiließ. Aber dann stand auch er auf und führte sie zu Tür. Dort Verabschiedenden sie sich mit einem Kuss und Yurei machte sich auf den Weg zu Aikyo´s Wohnung. Dort angekommen klopfte sie laut gegen die Tür und hoffte das ihre Freundin da war und Tsunade sie nicht wirklich auf eine andere Mission geschickt hatte. Als ihr nicht geöffnet wurde, klopfte Yurei noch einmal aber dann hörte sie Schritte in der Wohnung.
 


 

Aikyo war gerade dabei gewesen, ihren Haushalt in Ordnung zu bringen. Wobei man das bischen Abwasch, dass bei der so reinlichen Kunoichi, anfiel, kaum als großen Aufwand sehen konnte. Fröhlich lief sie zur Tür. Sie hoffte innerlich, dass es Naruto war, denn er wollte sie noch zu einer Nudelsuppe einladen. Sie hatte sich nicht die Zeit genommen, die Kaffeetasse, die sie gerade abtrocknete, aus der Hand zu legen. Als sie fröhlich die Tür aufriss, entdeckte sie stattdessen ihr beste Freundin. „Hey, guten Morgen Yurei-chan." Ihr fröhliches Lächeln verging, als sie Yureis ernstes Gesicht sah. „Was ist denn los?", fragte Aikyo. Yurei wusste nicht, wie sie anfangen sollte zu erklären. „Willst du vierleicht einen Moment reinkommen? Ich habe gerade einen Tee aufg..." „Das geht nicht", unterbrach Yurei ihre Freundin. Gespannt wartete diese darauf, was Yurei ihr zu sagen hatte. „Team Kakashi wird in etwa einer halben Stunden zu einer Mission aufbrechen", begann sie. „Und mir hat man nichts gesagt? Ach du meine Güte und schon in einer halben Stunde, da muss ich mich aber beeilen." „Ohne dich", führ Yurei fort. Aikyo war etwas verwirrt. „Ach ich soll gar nicht mit auf die Mission? Warum erzählst du mir dann davon?" „Weil ich es, an deiner Stelle, wissen wollen würde." Langsam aber sicher wurde es Aikyo zu blöd. „Hör mal Yurei-chan, ich habe eine Menge Geduld, aber ich wüsste jetzt dann doch gerne, was du mir eigentlich zu sagen hast", sie sprach ruhig und freundlich. „Team Kakashi wird nach Kusagakure gehen. Geradewegs zum Kobito Clan." Mit einem lauten Scheppern ging die Kaffeetasse zu Boden und zerbrach. Aikyo stand wie erstarrt da und starrte der Tasse, die aus ihren zitternden Händen gefallen, war hinterher. „Wieso?", begann sie ihrem entsetzten Ausdruck zu verleihen. „Wieso um alles in der Welt, wird Team Kakashi zum Kobito Clan gehen?" Yurei schüttelte den Kopf. Das hatte sie nicht mitbekommen. „Es muss wohl Ärger gegeben haben." Ein kurzes Schweigen ging über die Beiden. Zittrig ließ Aikyo sich auf die Knie falle, um die Scherben der Tasse einzusammeln. „Hör mal, eigentlich, wollte Tsunade gar nicht, dass du davon erfährst, aber ich an deiner Stelle hätte so etwas Wichtiges auch erfahren wollen." Ohne ein Wort ging Aikyo zurück in ihre Wohnung, wo sie die Scherben in den Müll warf. Aus ihrer zittrigen Haltung wurde eine entschlossene. Yurei überlegte, ob sie ihr lieber nachgehen sollte, doch als sie gerade einen Schritt hineingehen wollte, trat Aikyo wieder heraus. Sie hatte sich ihre Ausrüstung geschnappt und ihr Stirnband umgebunden. „Aikyo-chan?", fragte Yurei überrascht, aber schon im nächsten Moment begann sie, zu grinsen. „O.k Aikyo-chan, du gehst zu Tsunade und sorgst dafür, dass du dabei bist und ich hallte Team Kakashi hin." Aikyo und Yurei nickten sich zu und rannten los.

In nur wenigen Minuten war Aikyo bei Tsunades Büro angekommen und klopfte energisch gegen die Tür. „Herein", hörte sie Tsunade von drinnen rufen. Schnell riss Aikyo die Tür auf, und als Tsunade sie sah, stöhnte sie auf. „Oh nein, aber woher weißt du ...", ihr Blick wurde finster, „Yurei-chan." Entschlossen trat Aikyo vor Tsunade. „Hör mal Aikyo-chan, ich, weiß, dass du mit auf diese Mission willst, aber das ist einfach viel zu gef." „Mit Sicherheit", unterbrach Aikyo sie rüde und Tsunade blieb für einen Moment die Luft weg. „Aber denken sie für Naruto-kun ist die Sache weniger gefährlich? Außerdem handelt es sich um meine Familie. Auch wenn ich keine guten Erinnerungen an sie habe, auch wenn sich mich hassen, ja selbst wenn sie nach meinem Leben trachten, so bleiben sie doch meine Eltern. Ich wünsche, dass ich wenigstens die Möglichkeit bekomme, selbst etwas zu tun." „Weißt du denn überhaupt, worum es geht?", fragte Tsunade. „Ich habe keine Ahnung, aber ich will dabei sein", sagte sie und Tsunade seufzte. „Nun da kann man wohl nichts machen." Aikyo begann zu lächeln. „Aber", begann Tsunade streng, „du wirst genau auf das hören, dass Kakashi dir sagt und auf gar keinen Fall eigenmächtig handeln. Haben wir uns da verstanden?", fragte Tsunade scharf. „Jawohl Tsunade-sama", sagte Aikyo und rannte auch schon Richtung Tür. Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um. Tsunade-sama?" Diese sah sie fragend an. „Vielen dank", hauchte Aikyo hervor und verschwand.

Sie rannte wie ein Blitz zum Tor und sah auch schon von weitem, wie Yurei sich mit Naruto anlegte. „Was ist eigentlich los mit dir?", wollte Naruto wissen. Sakura versuchte verzweifelt ihn dazu zu bringen, dass sie endlich losgingen, doch Naruto hörte ihr nicht zu. Es waren Sai und Kakashi, die Aikyo zu erst sahen. „Kakashi-sensei", sagte Sai und Kakashi antwortete nur schlicht mit einen "Ich weiß". „Lass uns jetzt gehen", befahl Sakura Naruto, der nun endlich aufhörte mit Yurei, zu streiten. Shikamaru stand ebenfalls am Tor. Er legte Yurei eine Hand auf die Schulter um sie darauf aufmerksam zu machen, dass Aikyo jetzt gleich da war. Aus ihrem ernsten "Ich suche Streit" Gesicht, wurde ein breites Grinsen. Naruto und Sakura hatte sie immer noch nicht bemerkt. „Keiner rührt sich!", schrie Aikyo, als sie nur noch einige Meter von ihren Freuden entfernt war. Naruto und Sakura staunten nicht schlecht, als eine total außer Atem geratene Aikyo bei ihnen eintrudelte. „Äh Aikyo-chan, was machst du denn hier?", fragte Naruto stotternd und versuchte schnell eine geeignete Ausrede zu finden. „Du solltest auf eine andere Mission geschickte werden", lächelte Sakura. „Strengt euch nicht an, sie weiß es", hörten sie Kakashi hinter sich, in gelassenem Ton sagen. Beide drehten sich zu ihm um und starrte dann wieder Aikyo an. Diese ging an beiden vorbei und blieb vor Kakashi stehen. „Sie hat es erlaubt", keuchte sie hervor. Yurei freute sich und verlieh ihrer Freude mit einem Typischen „Yurei Spruch“ Ausdruck. „Mein Gott, was hat den da so lange gedauert? Musstest du Tsunade-sama erst noch verführen, damit sie dich auf diese Mission schickt?" Sie begann laut über ihren Witz, zu lachen. „Sehr komisch", brachte Aikyo noch immer keuchend hervor. „Also kommst du mit?", fragte Naruto noch immer etwas verwirrt. „Und ob! Du glaubst doch nicht, dass ich mein Team im Stich lasse, oder?"
 

„Moment, dann hat Yurei-chan nur mit mir rumgestritten, damit wir nicht weggehen konnten?", fragte Naruto. „So ist es", grinste Yurei frech. Naruto sah sie böse an, aber Aikyo lachte fröhlich. Gerade als sie sich mit ihrem Team aufmachen wollte, hielt Yurei ihre Freundin noch einmal zurück. Sie zog die Glöckchen aus ihrer Hosentasche und betrachtete sie. „Du hast mir gesagt, dass du diese Glöckchen mal von deiner Mutter geschenkt bekommen hast und sie dir seitdem Glück gebracht haben. Du hattest recht, mir haben sie auch Glück gebracht, aber ich denke du kannst bei deiner Mission auch ein bisschen Glück gebrauchen.“ Sie lächelte und Aikyo erwiderte das Lächeln. Yurei zog ein Kunai und durchtrennte das dünne Band, das die beiden Glöckchen miteinander verband. Sie hielt Aikyo ein Glöckchen hin und diese ergriff ihre Hand. Die beiden Kunoichi sahen sich für einige Augenblicke in die Augen. Sie beide ahnten das Sie, wenn sie sich wieder sehen würden, nicht mehr dieselben sein würden. Aikyo zog ihre Hand zurück und wandte sich ihrem Team zu. Zusammen rannten sie in den Wald Richtung Kusagakure. Yurei sah sich zu Shikamaru um. Er lächelte sie freundlich an und kam zu ihr. „Bist du bereit?“ Yurei atmete noch einmal tief ein und aus, blickte zurück nach Konoha und schwor sich, egal was auch geschehen, möge wieder hierher zu kommen. Hier war ihr zu Hause, hier wollte sie für immer bleiben. Langsam wandte sie den Kopf wieder zu Shikamaru und nickte. Gemeinsam machten sie sich langsam auf den Weg nach Kirigakure.

Familientreffen

Mit gemischten Gefühlen lief Aikyo zusammen mit ihrem Team Richtung Kusagakure. In ihrem Kopf schwirrten Tausende von Fragen umher. Was würde geschehen, wenn sie ihrem Vater gegenüberstand? Würde er sich sofort auf sie stürzen? Würden sie überhaupt bis zur Haustür kommen, oder würde er sie vielleicht sogar freundlich empfangen. Ja wäre es vierleicht möglich, dass er sich darüber freuen könnte, seine Tochter zu sehen?

Bis jetzt hatte sie noch keinen Ton gesagt. Normalerweise begann sie irgendwann mit Naruto herumzualbern oder redete mit Sakura. Manchmal schmiedete sie zusammen mit Kakashi und Sai Schlachtpläne, doch diesmal nicht.

„Ist alles in Ordnung Aikyo-chan?", fragte Naruto vorsichtig. Er hatte Aikyos ernstes Gesicht schon die ganze Zeit beobachtet. Mit dieser Frage hatte er sie aus ihren Gedanken gerissen. Etwas desorientiert sah sie ihn an. „Ja alles in Ordnung", sagte sie schließlich und setzte ein Lachen auf. „Hör auf damit", sagte Naruto streng. Ihr Lachen verging und sie blickte ihn verwirrt an. „Du musst nicht so tun als wäre alles o.k. und so ein falsches Lachen aufsetzen. Dieses aufgesetzte Grinsen kannst du Sai-kun überlassen." In diesem Moment starrte Sai Naruto verwirrt hat. „Stimmt etwas nicht?", fragte Sai und setzte wie auf's Stichwort sein Pokerface auf.

„Genau das!", feigste Naruto. Plötzlich begann Aikyo, zu lachen. Sie prustete einfach los. Zufrieden über sein Werk, stimmte auch Naruto mit ein. „Ihr seit wirklich unglaublich", lachte sie. „Genug mit den Albernheiten", begann Kakashi streng und alle sahen ihn an. „Es wird Zeit dir zu erklären, warum wir dem Kobito Clan einen Besuch abstatten müssen." Aikyos Gesicht war wieder ernst geworden.

„Der Kobito Clan hat Drohungen gegen Konoha geschickt, weil einer unserer Ninjas ihren Sohn Zankoku getötet hat. Ihre Drohung übermittelten sie über einen kleinen Jungen. Er war mithilfe des Tamashikagami gefoltert und dann zu uns geschickt worden." erschrocken starrte Aikyo Kakashi an. „Hat der kleine Junge überlebt?", fragte sie mit erstickter Stimme. „Wie man es sehen will. Er lebt, doch seine Seele ist tot. Er kann nichts mehr von selbst tun. Er weiß nicht einmal, wer er ist und woher er kam. Seit er die Nachricht überbracht hat, kann er auch nicht mehr sprechen."

Naruto ballte wütend die Hände zu Fäusten. „Wie kann man nur so grausam sein?"

„Und darum ist es Team Kakashis Mission mit dem Clan zu verhandeln?", fragte Aikyo. Kakashi nickte. „Und was werden wir tun, wenn die Verhandlungen scheitern?" Alle schwiegen und keiner wagte es Aikyo zu sagen, welchen Befehl sie hatten. „Dann werden wir meine Familie töten, richtig?", flüsterte sie traurig und wieder nickte Kakashi. „Ich verstehe", sagte Aikyo und sie liefen weiter.
 


 

Shikamaru fluchte und versuchte noch einmal die Flamme des Feuerzeugs zu entzünden. Endlich funktionierte es und er hielt es an das trockene Holz.

Es dauerte einige Sekunden doch dann griffen die Flammen über. Shikamaru legte es zwischen die anderen Scheite und setzte sich vor das Feuer. Er hörte ein Knacken und Yurei trat zwischen den Bäumen hervor.

Sie hielt einige Trinkflaschen in der Hand. „Hast du einen Fluss gefunden?“ Sie legte die Flaschen neben ihren Schlafplatz und setzte sich dann zu Shikamaru ans Feuer. „Ja hab ich. Er ist gar nicht so weit von hier also kann ich morgen eine Runde baden gehen bevor wir uns wieder auf den Weg machen können.“ Die beiden waren schon seit einiger Zeit unterwegs und die Tatsache dass man während der Missionen nicht die Zeit hatte sich ausgiebig um die Körperpflege kümmern zu können, war ein Fakt den Yurei hasste.

„Wie weit ist es denn noch bis zu der Kräuterschule deiner Oma?“ Shikamaru sah zu ihr rüber aber Yurei musste etwas überlegen, bevor sie antwortete. „Es ist nicht mehr allzu weit. Ich denke nur noch ein oder zwei Tage dann sind wir da.“ Jetzt legte er ihr einen Arm um die Schultern und sie kuschelte sich etwas an ihn. Das Feuer wärmte die beiden zwar aber trotzdem würde die Nacht kalt werden.

„Was genau erwartest du von diesem Treffen eigentlich?“ Yurei legte sich, mit dem Kopf auf seinen Schoß, lang hin und schloss die Augen. Das war eine gute Frage. Irgendwie erwartete sie dass ihre Oma sie wieder verstoßen würde, denn schließlich hatte sie deren Enkel getötet. Aber sie hoffte auch dass ihre Oma es ihr verzeihen würde. „Ich möchte wissen, ob meine Eltern noch leben.“ Sie traute sich einfach nicht ihre wahren Gedanken mit Shikamaru zu teilen, noch war sie dazu einfach nicht bereit.

„Und dann? Was wird sich dadurch ändern?“ Yurei hatte das Gefühl etwas Angst aus seiner Stimme zu hören, aber wahrscheinlich irrte sie sich. „Überhaupt nichts wird sich dadurch ändern. Vielleicht werde ich nach ihnen suchen, vielleicht auch nicht, aber auf jeden Fall werde ich, wenn mein Urlaub zu Ende ist, nach Konoha zurückkehren.“

„Was wirst du tun, falls du sie finden solltest?“ Yurei öffnete ihre Augen wieder und sah zu Shikamaru hoch. Er hatte den Blick aufs Feuer gerichtet. Sie streckte eine Hand aus und streichelte ihm zärtlich über die Wange. „Ich weiß es nicht. Irgendwie möchte ich sie fragen, warum sie mich zurückgelassen haben, aber andererseits hab ich Angst vor der Antwort.“ Shikamaru sah jetzt zu ihr hinunter.

Ein liebevolles Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Was immer du auch tun willst, ich werd dich dabei begleiten.“ Yurei lächelte jetzt auch und er beugte sich zu ihr hinunter, um ihr einen Kuss zu geben.

Die beiden blieben noch einige Minuten schweigend so sitzen bis sie sich entschieden schlafen zu gehen. Yurei war etwas nervös. Sie war bisher nie so nah an einem männlichen Wesen gewesen und hatte mit diesem auch noch die Nacht verbracht. Alleine, ganz alleine. Shikamaru hatte ihre Schlafplätze aufgebaut. Sie lagen nicht direkt nebeneinander aber doch sehr nah.

Etwas verlegen sah er sich zu Yurei um und diese legte sich ohne ein Wort zu sagen hin. Mit einem Gefühl der Erleichterung legte er sich neben sie. Shikamaru hatte Angst gehabt das Yurei diese Nähe etwas zu nah gewesen wäre. Bevor sie einschlief, kuschelte sich Yurei etwas an ihn. Mit einem heftigen Kribbeln im Bauch schlief sie ein, doch Shikamaru blieb wach. Er wollte nicht dass irgendjemand oder irgendetwas, sie beide, im Schlaf überraschte. So blieb er die ganze Nacht wach und hing seinen Gedanken nach.
 


 

Kusagakure lag nicht weit entfernt von Konoha und so erreichten sie es Mitte des zweiten Tages. Mit klopfendem Herzen lief Aikyo durch die Stadt. Wo ihr Elternhaus lag, hatte sie nicht vergessen. Einige neugierige Blicke verfolgten das Team. Aikyo ging voraus und ihre Schritte wurden immer schneller. Am liebsten wäre sie losgerannt. Niemals hätte sie für möglich gehalten, dass sie ihr zu Hause so sehr vermisst hatte.

„Aikyo-chan warte“, sagte Kakashi in strengem Ton. Sie blieb stehen, schließlich war die Voraussetzung dafür, dass hier war ja, dass sie auf Kakashi hörte. „Es tut mir leid“, sagte sie kurz. „Sag mal Aikyo-chan, was glaubst du eigentlich was passiert, wenn du jetzt einfach bei deinen Eltern rein platzt?“, fragte Sakura.

„Ich habe keine Ahnung“; begann Aikyo. „Ich wünsche mir, dass sie sich freuen, doch ich befürchte, dass sie mich gar nicht sehen wollen.“ Aikyo ballte ihre Hände zu Fäusten. „Am besten ist es, wenn ich als Erstes mit ihnen rede“, meinte Kakashi und Aikyo stimmte zu. Etwas langsamer gingen sie weiter. Das große Anwesen des Kobito Clans lag etwas außerhalb, war aber schon von Weitem zu erkennen. „Boa, das ist dein Elternhaus?“, fragte Naruto staunend, als sie näher kamen. „Ja, das ist es.“

„Der Kobito Clan ist einer der mächtigsten Clans, die du in Kusagakure finden kannst. Sie sind sehr einflussreich und auch reich“ erklärte Sakura, die sich offensichtlich in der Bücherei schlau gelesen hatte.

„Ja das stimmt“, pflichtete ihr Aikyo bei.

Langsam schritten sie einen kleinen Weg zum Gebäude hinauf. „Habt ihr auch Diener?", fragte Naruto und lachte. „Nein, auch wenn das meinem Vater sicher Recht gewesen wäre", sagte Aikyo und ihr Ton war leicht bitter. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, erreichten sie die Tür. Kakashi trat vor und klopfte an. Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür und eine hübsche Frau stand in der Tür. Sie wirkte traurig und erschöpft und diese Umstände ließen sie mindesten 20 Jahre älter aussehen, als sie eigentlich war.

„Guten Tag. Ich bin Ka ...", begann Kakashi, doch in diesem Moment entdeckten die Augen der Frau Aikyo und schrie auf. Für einen Moment war nicht klar, ob sie dies aus Freude oder Schrecken tat.

Im nächsten Augenblick drückte die Frau Kakashi grob zur Seite und stürzte auf Aikyo zu. Direkt vor ihr blieb sie stehen und nahm Aikyos Gesicht in ihre Hände. Vorsichtig streichelte sie ihr über die Wangen. „Du ... du bist es wirklich", sagte sie und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Aikyos Herz war für einen Moment stehen geblieben, doch nun machte es vor Freude einen großen Sprung. „Ja, ich bin es Mama", sagte Aikyo und die junge Frau nahm ihre Tochter in die Arme.

„Und ich dachte schon, dass ich dich nie wiedersehen würde", sagte Aikyos Mutter mit tränenerstickter Stimme. Dann drückte sie sich von ihrer Tochter weg.

„Lass dich ansehen. Wie groß du geworden bist und wie hübsch", begann die Frau ihre Tochter zu mustern. „Eine richtige junge Frau bist du geworden", sagte sie, bevor sie gänzlich die Beherrschung verlor und Rotz und Wasser heulte. Aikyo spürte dieses Verlangen ebenfalls zu weinen, doch unterdrückte es und blieb eisern.

„Wir sind wegen ernster Dinge hier Mutter", begann Aikyo „Dies ist mein Team", sagte sie und wies auf ihre Freunde. „Dies ist Sakura Haruno. Das dort ist Sai. Der blonde, meistens vorlaute Junge, ist Naruto Uzumaki", sie wies auf Naruto und danach auf Kakashi. „Und dies hier ist mein Sensei. Sein Name ist Kakashi Hatake." Absichtlich sprach sie seinen Namen etwas liebevoller aus als die der anderen und ihre Mutter verstand. Sie ging einen Schritt auf Kakashi zu und musterte ihn. Sie wollte etwas sagen, doch in diesem Moment wurde sie von einer wütenden Stimme unterbrochen.

„Sieh an. Ein Besuch von Konoha Ninjas. Was verschafft mir die Ehre? Kann ich davon ausgehen, dass meine Nachricht eingetroffen ist?", fragte er und begann höhnisch zu lachen.

Hinter ihnen lehnte ein Mann in der Tür. Die Arme verschränkt und mit einem triumphierenden Lächeln im Gesicht stand er da und auch nach all den Jahren erkannte Aikyo ihren Peiniger sofort.

„Hallo Vater", sprach sie im Flüsterton.
 


 

Yurei holte tief Luft und tauchte noch einmal unter. Sie schwamm mit einigen kraftvollen Zügen durch das klare, kalte Wasser.

Auf dem Boden sah sie etwas glitzern und schnell tauchte sie noch ein Stück herunter. Yurei schnappte sich das glitzernde Ding und tauchte dann wieder auf. Mit dem Rücken zum Ufer konnte sie nicht sehen das Shikamaru inzwischen auch aufgestanden war und ihr zusah. Ihre ganze Aufmerksamkeit war auf das Ding in ihrer Hand gerichtet.

Schnell spülte sie den Schlamm weg und sah es sich dann noch mal genau an. Es war ein kleiner, goldener Ring, ohne irgendwelche Verzierungen oder Sonstiges. Den Blick immer noch auf den Ring gerichtet ging Yurei durch das Wasser auf das Ufer zu, immer noch nicht den dort sitzenden Shikamaru bemerkend.

Erst als er durch ein lautes „Guten Morgen.“ Auf sich aufmerksam machte zuckte sie zusammen und sah zu ihm auf. Sofort breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus und ihre Schritte beschleunigten sich. „Guten Morgen, Shikamaru-kun.“ Er hob ihr Handtuch vom Boden auf und ging auf sie zu. „Was hast du denn da?“ Shikamaru blickte sie neugierig an während Yurei nach dem Handtuch griff.

„Ein kleiner Ring. Ich hab ihn auf dem Seeboden gefunden.“ Sie streckte ihm ihre Hand hin, ließ den Ring dann in seine Hand fallen und begann ihre Haare abzutrocknen. Shikamaru sah sich den Ring genau an. Man konnte eine Gravur erkennen aber was genau dort gestanden hatte, war nicht mehr zu entziffern.

Mit einem Achselzucken gab er Yurei den Ring zurück und diese steckte ihn sich auf den kleinen Finger. Shikamaru ging wieder zurück zu ihrem Lager und begann die Sachen zusammen zu räumen während Yurei sich anzog. Zusammen frühstückten sie noch ein paar Bissen, wobei sie sich über belanglose Kleinigkeiten unterhielten. Danach machten sie sich dann wieder weiter auf den Weg nach Kirigakure.

Yurei spürte eine Unruhe in sich aufkommen. Sie war nervös, sehr nervös und hatte keine Ahnung was auf sie beide zu kommen würde. Auch Angst machte sich in ihr breit, während sie der Schule ihrer Oma immer näher kamen.
 


 

Erst jetzt bemerkte der Mann, wer da vor ihm stand. Sein Blick wurde kalt und wütend. Es war genau dieser Blick, den er bekam, bevor er seine Tochter früher geschlagen hatte. Eigentlich wartete sie innerlich sogar darauf, dass er auf sie zu Schritt und sie verprügelte. „Du wagst es tatsächlich, hierher zurück zukommen? Nach all den Jahren?“

Plötzlich ging er einen Schritt auf Aikyo zu. Im selben Augenblick zogen Naruto und Sai einen Kunai und auch Kakashi und Sakura gingen in Kampfposition.

„Ich komme, wegen Zankoku-nisan“, sagte Aikyo und sie erkannte sofort Neugierde in den Augen ihres Vaters. „Ich hoffe du bist Stolz zu den Ninjas zu gehören, die deinen Bruder getötet haben?“, fragte er scharf und zog seine Augen zu schlitzen zusammen.

„Dazu gibt es einiges zu besprechen“, sagte Aikyo ruhig und zu ihrer Überraschung, und auch der ihres Teams, willigte ihr Vater ein.

„Setzt einen Tee für die Gäste auf“, herrschte er seine Frau an und führte Team Kakashi in einen kleinen Raum. In ihm befand sich nicht viel. Ein Tisch und ein paar Sitzkissen, auf denen sie nun platz nahmen. Keiner sagte ein Wort. Nach einigen Minuten kam Aikyos Mutter mit einem Tablett herein. Auf dem Tablett befanden sich einige Tassen und eine Kanne voll heißem Tee, denn sie sogleich an ihre Gäste verteilte.

Nachdem sie allen eingeschenkt hatte, nahm sie neben ihrem Mann platz.

„Also, du bist gekommen, um mir etwas über deinen Bruder zu sagen? Vielleicht solltest du damit anfangen mir zu sagen, welcher eurer Ninjas ihn getötet hat!“, sein Blick war finster. Aikyo hatte sich lange darüber Gedanken gemacht, ob sie ihm sagen sollte, dass es Naruto gewesen war, der Zankoku getötet hatte.

Nun aber war sie sich sicher darüber, was sie zu tun hatte. Sie öffnete den Mund um es ihm zu sagen, als auch Naruto zum Sprechen ansetzte.

„Es ist so Mister Kobito, dass i …“

„Ich habe Zankoku-nisan getötet“, fiel Aikyo ihm ins Wort. „Aber Aikyo-chan“, setzte Naruto geschockt von ihrer Aussage an, doch wieder unterbrach sie ihn. „Nein Naruto-kun ist schon gut. Meine Eltern sollten erfahren, dass ich es war und nicht irgendein Fremder.“ Sakura, Kakashi und Sai starrten nun ebenfalls verwundert zu Aikyo.

„So, du hast also deinen eigenen Bruder getötet?“, fragte er und die Ruhe in seiner Stimme wirkte äußerst bedrohlich. Sein Blick war noch immer finster. „Ja Vater, dass habe ich. Er hat Konoha angegriffen um den Jinchuuriki des Kyuubi, zu töten. Dies konnte ich unmöglich zu lassen und so stellte ich mich ihm in den Weg. In dem Kampf, der daraus folgte, ging ich als Sieger hervor“, Aikyo beendete ihre Erzählung. Sie hatte dabei mehr als kalt geklungen.

Naruto starrte sie noch immer entsetzt an und auch die anderen Drei wurden aus ihrem Handeln nicht schlau.

Der Blick ihres Vaters war eisig, doch plötzlich wurde er ganz weich und freundlich. „Ich habe gewusst, dass dieser Tag kommen würde“, rief er freudig aus. Aikyo starrte ihren Vater verwirrt an. „Du hast endlich bewiesen, dass du es würdig bist, eine Kobito zu sein“, lachte er und Aikyo wurde von einem Gemisch aus Freude und Verwirrung übermannt.

Sie grub ihre Fingernägel zitternd in ihre Knie, während sie ihren Vater stotternd fragte: „Wieso?“ Ihr Vater sah sie zu frieden an. „Ist das nicht klar? Du hast einen Menschen getötet, deinen eigenen Bruder sogar, dies zeugt von deiner inneren Größe. Du hast ihn aus dem Weg geräumt um deine Initiale zu schützen und das, obwohl er ein Familienmitglied war. Ich bin mehr als stolz auf dich Aikyo-chan“, lächelte er.

Eigentlich wollte Aikyo ihn fragen, was das alles mit innerer Größe zu tun hatte, aber ihr Vater war schneller und sagte voll Stolz: „Willkommen in der Familie, meine Tochter.“

Zu überwältigend war das Gefühl endlich akzeptiert zu sein und so schwieg sie. Ihr Vater schickte ihre entsetzte, den Tränen nahen, Mutter los um einige Schlafquartiere fertigzumachen.

Es war sein Wunsch, dass seine Tochter die Nacht bei ihm verbrachte und dass es am nächsten Tag ein großes Fest für sie geben sollte. Das Team sah es als Chance, den Streit zwischen Konoha und dem Kobito Clan friedlich zu lösen und so blieben sie.
 


 

Sie rannten bereits wieder seit einigen Stunden durch die Wälder bis Yurei plötzlich anhielt. Shikamaru blieb neben ihr stehen und sah sie fragend an. Er wusste, dass sie sehr nervös und angespannt war, denn sie hatte bereits seit einigen Stunden kein Ton mehr gesagt. Mit einer zitternden Hand zeigt sie jetzt auf einen kleinen Pfad, der noch tiefer in den Wald führte. Shikamaru hatte ihn überhaupt nicht bemerkt. „Am Ende von dem Pfad steht die Kräuterschule meiner Oma. Hier fängt ihr Land an und ab hier müssen wir uns an ihre Regeln halten.“

„Ihre Regeln?“, er sah Yurei fragend an, doch diese ging einfach auf den Pfad zu. „Sei einfach immer höflich und zuvorkommend, dann kann dir nichts passieren.“ Sie betrat den Pfad und spannte die Muskeln an.

Es würde nicht mehr lange dauern, dann wäre sie wieder an dem Ort ihrer Kindheit. Shikamaru hatte jetzt zu ihr aufgeschlossen und zusammen gingen sie, wieder schweigend, den dunklen Pfad entlang. Nach einer Stunde kamen sie an eine Lichtung. Schon von Weitem hatten sie, sie sehen können denn der Wald wurde langsam lichter.

Ein schwacher Geruch nach verschiedenen Kräutern hing in der Luft und die beiden sogen die Luft ein. Ein Lächeln breitete sich auf Yurei´s Gesicht aus. Sie war wieder zurück, doch wünschte sie sich aus einem glücklicheren Grunde wieder da, zu sein. Langsam traten die beiden aus dem Wald auf die Lichtung. Kein Mensch war zu sehen weder in den Kräuterfeldern noch in den Gewächshäusern. Shikamaru folgte Yurei über einen Weg zur Eingangstür des großen Gebäudes. Es war vollkommen von verschiedenen Gewächsen umrankt und sah etwas aus wie ein riesiger, grüner Felsen. Sie klopfte etwas zögerlich an und ein junges Mädchen öffnete die Tür. Sie riss sofort, als sie Yurei sah, die Augen auf und auch ihr Mund blieb offen stehen. „Yurei-chan?“

„Hallo, Adana-chan. Ist Hanawa-bachan da?“ Yurei lächelte und verbeugte sich leicht. Adana nickte nur und trat einige Schritte zurück.

Shikamaru und Yurei traten ein und zogen ihre Schuhe aus, bevor das junge Mädchen sie dann durch einige Gänge führte. „Du brauchst mir einfach zu sagen, wo sie ist, den Weg dorthin finde ich schon selber.“ Yurei klang etwas sauer. „Tut mir leid, Yurei-chan aber du bist keine Schülerin, also darf ich dich hier nicht alleine rum rennen lassen, du kennst doch die Regeln.“ Adana klang ziemlich eingebildet.

Shikamaru griff nach der Hand seiner Freundin um sie zu beruhigen und damit sie nichts Dummes tat. Es half auch denn das Zittern ihrer Hand wurde etwas weniger. Nachdem sie noch eine Treppe hoch gegangen waren und einige Türen durchquert hatten blieb Adana endlich stehen.

Den gesamten Weg dort hoch war ihnen nicht eine andere Peron begegnet. „Bitte wartet kurz hier. Ich werde Hanawa-sama fragen, ob sie jetzt Zeit hat und bitte Yurei-chan denk an die Regeln.“ Unter dem wütenden Blick der Kunoichi betrat das junge Mädchen leise den Raum. „Am liebsten würde ich sie …“ Yurei flüsterte leise und ballte die Hände zu Fäusten. Sie war stinksauer.

Shikamaru trat zu ihr, legte seine Hände auf ihre Schultern und streichelte sie zärtlich. „Lass es lieber, ich denke deine Oma wird nicht erfreut sein, wenn du eine ihrer Schülerinnen angreifst.“ Sie lehnte sich etwas zurück und atmete einige Mal tief durch. „Ja ich weiß, aber sollte ich die Chance dazubekommen, werde ich sie fertigmachen!“

Jetzt musste er leise Lachen. „Ja, tu das.“ Plötzlich konnten die Beiden aus dem Raum einige Stimmen hören. Es waren die Stimmen Adanas und einer anderen Frau. Die Beiden waren ganz ruhig und konnten hören, wie sich die beiden Stimmen stritten. Es ging um Yurei, denn Adana wollte sie nicht hereinlassen.

Shikamaru blickte verwirrt zu der Tür. „Dieser Raum ist sozusagen das Allerheiligste dieser Schule. Meine Oma bewahrt alle ihre Rezepte und solche Dinge dort auf. Deswegen ist es nur bestimmten Schülern und meiner Oma erlaubt diesen Raum, zu betreten.“

Sie sprach leise, um die Stimmen aus dem Raum nicht zu übertönen. Doch bevor Shikamaru auch nur eine Antwort geben konnte, löste sich Yurei aus seinen Armen und ging auf die Tür zu.

Ohne zu klopfen, ging sie in den Raum und Shikamaru, folgte ihr schnell. Yurei durchschritt mit langen Schritten den vollgestellten Raum. Adana und Hanawa waren bei ihrem Eintreten sofort verstummt.

Während Adana die Kunoichi mit wütendem Blick anstarrte, breitete sich auf dem Gesicht der alten Frau ein fröhliches Lächeln aus. Yurei war indessen vor ihr stehen geblieben, ging auf ein Knie runter und verbeugte sich dann tief. „Entschuldigt, Hanawa-sama, dass ich einfach so hereinplatze, aber ich habe etwas Wichtiges mit euch zu besprechen.“ Ihre Stimme klang etwas gedämpft und Shikamaru beobachtete das Ganze mit leicht offen stehendem Mund. „Schade, und ich hatte gedacht, dass du mich einfach nur mal wieder besuchen wolltest.“ Hanawa lachte freundlich auf als Yurei verwundert den Kopf hob.

Sie trat um den Schreibtisch herum, auf ihre Nichte zu und hielt ihr eine Hand hin. Yurei ergriff sie, stand auf und wurde von ihrer Oma in eine Umarmung gezogen. Adana beobachtete das Ganze skeptisch. Als sich die Beiden wieder trennten, konnte Shikamaru auch auf Yureis Gesicht ein freundliches Lächeln sehen, aber auch einige Tränen liefen ihr über die Wangen. „Adana, du kannst gehen und du Yurei erzählst mir jetzt mal was du so Wichtiges mit mir zu besprechen hast. Aber vorher würde ich noch gerne wissen, wer der junge Mann dort ist.“ Hanawa nickte zu Shikamaru, der trat nun an der herausstürzenden Adana vorbei, zu ihnen. „Sein Name ist Shikamaru Nara, und er ist der Anführer meines neuen Teams.“

„Dann hast du also ein neues Zuhause gefunden?“ Die Stimme der Alten klang erfreut. „Freut mich dich kennenzulernen, ich bin Hanawa Aiso, Yureis Oma.“ Sie streckte Shikamaru eine Hand hin und er ergriff sie. Der Händedruck der alten Frau war stark und fest. „Ja ich habe ein neues Zuhause gefunden. Aber worüber ich eigentlich mit dir sprechen wollte, Oma ist … Nun ja ..., “ Sie druckste etwas rum, den Kopf gesenkt, während ihre Oma sie mit schief gelegtem Kopf ansah. „Jetzt sag schon.“

Yurei steckte ihre Hand in die Hose und zog einen kleinen Gegenstand heraus. Es war das Armband Niwatoris. Sie hielt es ihrer Oma hin. „Es geht um Niwatori, ich habe ihn vor kurzem getroffen und er hat das Siegel gebrochen. Ich kann mich wieder an alles Erinnern.“ Hanawa seufzte auf. Sie ging in eine Ecke des Raums zu einigen Sesseln und ließ sich auf einen davon nieder. Shikamaru und Yurei folgten ihr und setzten sich ebenfalls. „Ich habe dieses Siegel damals benutzt damit du aufhörst nach deinen Eltern zu suchen und damit du endlich ein friedliches Leben führen kannst.“

„Sind meine Eltern noch am Leben?“ sie musste es endlich wissen, musste endlich Klarheit haben.

„Ja.“ Es war nur eine kurze Antwort aber sie ließ Yurei das Herz in die Hose sinken. „Kurz, nachdem mein Sohn dich zu mir brachte, habe ich die beiden aufgesucht, schließlich konnte ich dich nicht einfach bei mir behalten aber deine Mutter schickte mich wieder fort. Sie meinte es wäre besser so.“ in Hanawas Augen traten einige Tränen. „Ich wollte nicht, dass du jemals wieder zurück zu diesen herzlosen Menschen gehst, von diesem Tag an warst du meine Tochter und das bist du auch noch heute. Ich werde niemals zulassen, dass diese Menschen dir noch einmal wehtun.“

Shikamaru hatte Hanawa als sie sprach beobachtet, doch jetzt ließ er den Blick wieder zu Yurei schweifen und sah, dass sie hemmungslos aber stumm weinte. Die Tränen liefen wie Sturzbäche über ihre Wangen und er spürte einen Stich in seinem Herzen. „Was ist los, Yurei-chan?“ Er wollte schon aufstehen aber da fing sie an mit tränenerstickter Stimme zu sprechen: „Es tut mir leid Obachan, aber … ich … ich habe Niwatori getötet … ich habe meinen Bruder, deinen Enkel getötet.“ Mit einem Schluchzen fiel sie auf die Knie. Shikamaru war sofort bei ihr ebenso wie Hanawa.

Die Beiden versuchten sie zu beruhigen und irgendwann schafften sie es auch, dass sich Yurei wieder in den Sessel setzte. „Es ist in Ordnung, mein liebes Mädchen. Niwatori hatte, als er uns verließ, geahnt das dieser Tag kommen würde. Kannst du dich denn nicht an diesen Tag erinnern? Du hast versucht ihn aufzuhalten und es endete in einem Kampf. Niwatori verletzte dich sehr schwer und seine letzten Worte an mich waren: „Irgendwann werde ich sie wiedersehen und dann wird sie sich dafür rächen, auch wenn sie sich vielleicht gar nicht mehr daran erinnern kann.“ Er hat es wirklich geahnt.“ Yurei starrte ihre Oma entgeistert an.

„Aber … warum …“

„Wir sollten morgen darüber weiter sprechen, ich denke du und dein Begleiter seit etwas erschöpft. Sobald ihr euch ausgeruht habt, können wir über alles sprechen.“ Hanawa lächelte ihre Nichte an, doch diese wollte ihr wiedersprechen. „Nein Obachan, ich will …“

„Hanawa-sama hat recht. Wir sind beide sehr erschöpft von der Reise und ich denke auch, dass es besser ist, wenn wir uns erstmal schlaf legen und morgen weiter sprechen.“ Shikamaru sah Yurei sanft und gleichzeitig sehr bestimmt an. Diese nickte dann doch und ergab sich ihrem Schicksal. Hanawa brachte sie beide zu zwei nebeneinanderliegenden Schlafräumen. Nachdem sie verschwunden war, ging Yurei ruhelos in ihrem Zimmer auf und ab mit den Gedanken immer bei den Worten ihrer Oma. Plötzlich klopfte es leise an ihre Tür.
 


 

Am nächsten Tag veranstaltete ihr Vater ein kleines Familienfest für seine Tochter. Es war ein merkwürdiges Gefühl aus Freude und schlechtem Gewissen, dass Aikyo den ganzen Tag über begleitete. Sie wusste, dass es falsch war, doch ihr Vater war zum ersten Mal in ihrem ganzen Leben stolz auf sie. Als das Fest begann, trat ein kleines Mädchen, ca. 5 Jahre alt, durch die Tür. Sie war noch keinem bis lang aufgefallen. Sie lief eilig zu Aikyos Mutter und flüsterte ihr leise etwas ins Ohr.

Aikyo lehnte sich zu ihrem Vater herüber, der gerade große Lobreden schwang und dazu laut lachte. „Sag mal Vater, wer ist denn das kleine Mädchen, dort drüben bei Mutter?“

Wieder begann er laut zu lachen. „Dies dort ist deine Schwester. Ihr Name ist Sanja.“

Aikyo starrte das Mädchen an. Sie hatte ebenso blonde Haare wie Aikyo. Sie waren schulterlang und sie trug es offen. Sie wirkte schüchtern und zurückhaltend.

„Wie alt ist sie?“, fragte Aikyo. „Sie ist 5 Jahre alt. Sie kam zur Welt, etwas ein halbes Jahr, nachdem du uns verlassen hattest“, sagte er und blickte zu seiner kleinen Tochter hinüber. „Sie ist dir gar nicht mal so unähnlich. Ich meine so, wie du früher warst“, betonte er und klopfte Aikyo anerkennend auf die Schulter. „Ich hoffe auch sie findet noch den rechten Weg“, sagte er und kümmerte sich dann um andere Dinge.

Sanja blieb die ganze Zeit bei ihrer Mutter und sah nur selten zu Aikyo herüber. Wie gern hätte Aikyo mit Sanja gesprochen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass sie eine Schwester hatte und sie bekam ein noch schlechteres Gewissen.

„Bestimmt hat sie es auch nicht leicht“, dachte Aikyo traurig. „Und ich war nicht da, um ihr beizustehen.“

„Hey Aikyo-chan, kann ich mal mit dir reden“, unterbrach Naruto ihre Gedanken. Aikyo drehte sich zu ihm um und lächelte ihn an. „Was gibt es denn?“, fragte sie ihn.

„Es geht um die Sache mit Zankoku“, sprach er etwas leiser. Aikyo blickte sich schnell verstohlen um, ob auch niemand etwas gehört hatte. „Ein schlechter Moment Naruto-kun. Lass uns später reden“, sagte sie und ließ ihn einfach stehen.

Langsam ging sie hinüber zu ihrer Mutter. Ihre Gedanken kreisten nur noch um die kleine Sanja.

„Hey Mutter, wer ist denn die junge Dame bei dir?“, fragte Aikyo und setzt ein Lächeln auf. Sanja versteckte sich ein wenig hinter ihrer Mutter. Als sie Aikyos freundlichen Blick sah, trat sie vorsichtig hinter ihrer Mutter hervor. „Ich heiße Sanja Kobito“, sagte sie leise. Aikyo ging in die Hocke und streckte ihr eine Hand hingegen. „Freut mich dich kennenzulernen Sanja-chan. Mein Name ist Aikyo Kobito.“ Sanja sah sie etwas verblüfft an und blickte dann zu ihrer Mutter, ohne Aikyo die Hand zu reichen.

„Das ist ähm …“, begann ihre Mutter. „Das ist deine große Schwester. Sie ist schon vor langer Zeit auf eine Reise gegangen und gestern ist sie nach Hause gekommen“, versuchte ihre Mutter zu erklären. „Ich habe eine große Schwester?“, fragte Sanja und sah mit großen Augen zu Aikyo.

„Ich habe bis jetzt auch noch nicht gewusst, dass ich eine kleine Schwester habe“, sagte Aikyo mit freundlicher Stimme. „Umso mehr freut es mich jetzt, dich kennenzulernen“, betonte sie.

Lächelnd ergriff Sanja nun die, noch immer ausgestreckte Hand, ihrer Schwester.

„Freut mich auch Aikyo-nesan.“

Sie unterhielt sich noch eine Weile mit ihrer Schwester, doch diese erwähnte kein Wort über ihren Vater. Die eigentliche Mission war noch immer nicht erfüllt und so beschloss Team Kakashi, sehr zur Freude von Aikyos Vater, noch eine Nacht zu bleiben.

In dieser Nacht konnte Aikyo nicht schlafen. Sie wusste, dass sie ihren Vater belogen hatte. Auch wenn es nur gewesen war, um Naruto zu beschützen, sie hatte ihn belogen. Der Respekt, den er ihr entgegenbrachte, war in ihren Augen nicht nur falsch, weil sie es nicht getan hatte, sondern auch noch für etwas, das in ihren Augen mehr als falsch war. Das Anwesen war so groß, dass jeder von ihnen ein eigenes Zimmer zum Schlafen bekommen hatte. Leise schlich Aikyo aus ihrem Zimmer heraus und ging hinaus an die kühle Nachtluft. Wo auch immer sie hinsah, sah sie schlimme Erinnerungen.

Sie wollte so sehr von ihrem Vater akzeptiert werden, dass sie ihm sogar verziehen hatte. Ohne es zu bemerken, oder zu wollen. Aber ihr schlechtes Gewissen erinnerte sie daran, dass alles mehr als nur Lug und Trug war. Es war schlicht und ergreifen irreal. Nur ihrer Einbildung und ihrem Glauben entsprungen.

„Was machst du hier?“, hörte sie eine Stimme hinter sich fragen und zuckte zusammen. Schnell drehte sie sich um. „Naruto-kun, was machst du hier?“ Sein Blick war besorgt und müde, trotzdem lächelte er sie an.

„Ich habe zu erst gefragt“, sagte er frech und auch Aikyo musste schmunzeln.
 


 

„Shikamaru-kun, was machst du denn hier?“ Yurei trat zur Seite und ließ ihn herein. „Ich hab mir ein bisschen sorgen um dich gemacht.“ Shikamaru lächelte sie entschuldigend an und Yurei erwiderte es. „Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Es ist alles in Ordnung, ich bin nur etwas verwirrt.“ Sie legte ihre Arme um ihn und er zog sie an sich. Zärtlich gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Was hältst du davon, wenn wir ein paar Schritte gehen?“ Shikamaru sah zu ihr hinunter und Yurei nickte. Zusammen verließen sie das Zimmer und gingen einen dunklen Gang entlang. Nur einige wenige Lampen waren erleuchtet und schufen mehr Schatten, als sie erhellten. Yurei führte Shikamaru in den kleinsten Garten, der sich in der Mitte des Hauses befand. Hier wuchsen die seltensten Kräuter.

Die Beiden beobachteten eine der Schülerin, die sich um einige blaue Blüten kümmerte. „Das ist Salvia patens oder auch blauer Salbei. Er ist sehr selten und wird nur für wenige Medikamente und Salben benutzt. Manche Menschen nennen ihn auch Blauer Engel.“ Als die Schülerin Yureis Stimme hörte, blickte sie kurz auf, aber nach nur einem kurzen Blick wandte sie sich wieder den Blumen zu.

„Du kennst dich sehr gut mit den Kräutern aus.“ Yurei lachte kurz auf. „Eigentlich nicht. Ich habe immer lieber trainiert und hatte eher wenig Interesse an den Kräutern. Mich überrascht selber, wie viel hängen geblieben ist.“

„Ist es normal, dass die Schülerinnen hier auch mitten in der Nacht arbeiten?“ Shikamaru sprach zwar leise aber dennoch hörte das Mädchen seine Worte, und bevor Yurei seine Frage beantworten konnte, sagte sie: „Nein, das ist nicht Normal, aber ich konnte nicht schlafen und die Pflanzen beruhigen mich.“ Sie lächelte die Beiden an und Yurei ging langsam zu ihr. „Das kenn ich nur zu gut. Ich bin früher auch immer hierher gekommen, wenn ich nicht schlafen konnte.“ Das Mädchen sah sie überrascht an während Yurei neben ihr auf die Knie ging. „Warst du hier ebenfalls Schülerin?“

„Naja nicht ganz. Hanawa-sama hat mich aufgezogen.“ Yurei lächelte sie freundlich an. Shikamaru beobachtete die beiden Mädchen mit einem kleinen Lächeln. „Dann musst du Yurei-chan sein. Hanawa-sama hat uns schon viel von dir erzählt. Sie meinte, dass du sehr begabt bist.“ Jetzt trat Shikamaru zu den beiden und setzte sich ebenfalls dazu, während Yurei nach einer der Blüten griff.

Es war eine große, runde und rote Blume, von der ein betörender Duft ausging. „So begabt kann ich gar nicht sein, denn mir will einfach nicht einfallen, was das für ein Kraut ist.“ Sie lächelte zu dem Mädchen hin doch diese starrte ihre Hand an. „Dieser Ring …“ sie sprach wie zu sich selbst. „Stimmt etwas nicht?“ Yurei sah sie leicht verwirrt an und zog ihre Hand zurück. „Darf ich mir deinen Ring mal genauer ansehen?“ Das Mädchen streckte bittend ihre Hand aus, Yurei zog zögerlich den Ring von ihrem Finger und ließ ihn in ihre Hand fallen. Das Mädchen hob ihn hoch während sich Shikamaru und Yurei einen Blick zuwarfen. Plötzlich schlug sich das Mädchen eine Hand vor den Mund und Tränen liefen über ihre Wangen. Yurei öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber das Mädchen kam ihr zuvor. „Woher hast du den Ring?“

„Ich habe ihn in einem See nicht weit von hier gefunden. Weißt du, wem er gehört?“

„Ja … er … er … er gehört mir.“ Shikamaru war erstaunt und Yurei rückte ein wenig näher. Das Mädchen fing mit tränenerstickter Stimme an, zu sprechen.
 


 

„Ich weiß einfach nicht, wie du das machst. Egal wie schlecht es mir geht. Ein Wort von dir und ich muss lachen“, sagte Aikyo. Naruto trat neben sie. „Sieh nur, wie wunderschön der Mond heute scheint“, sprach sie verträumt.

„Lenkst du ab?“, fragte Naruto frei heraus. Verblüfft starrte Aikyo ihn an. „Ablenken? Wovon den?“, fragte sie unschuldig.

„Warum hast du deinem Vater erzählt, dass du Zankoku-kun getötet hast?“, fragte er ernst. „Du kennst meinen Vater nicht“, begann Aikyo leise und mit ihrem Blick immer noch verträumt Richtung Himmel. „Wenn wir ihm gesagt hätten, dass du Zankoku-nisan getötet hast, dann wäre seine Forderung mit Sicherheit, dein tot gewesen. Ich habe gedacht, dass meine Chancen, als seine Tochter da besser stehen.“ Sie setzte ein Lächeln auf. „Und außerdem hat es doch geklappt oder nicht?“, sie blickte zu Naruto herüber.

Obwohl sie ein Lächeln aufgesetzt hatte, schrien ihre Augen förmlich. „Warum tust du das?“, fragte er. „Warum versuchst du, deine wahren Gefühle zu verstecken?“

Aikyos Blick wanderte zu Boden. Sie konnte ihn einfach nicht ansehen. „Ich verstecke meine Gefühle doch nicht. Ich bin sehr glücklich, dass mein Vater mich jetzt akzeptiert. Ich wollte immer, dass er stolz auf mich ist“, sagte sie, doch Naruto erkannten, dass ihre Worte unehrlich waren.

Vorsichtig nahm er ihren Kopf in seine Hände und hob ihr Kinn, sodass sie ihn ansah. Sie versuchte noch immer zu lächeln, doch ihr Gesichtsausdruck wirkte eher verkrampft.

Er sah sie mitfühlend an. „Du belügst dich selbst. Ist dir das klar?“, fragte er sanft. „Nein, das ist doch Quatsch“, entgegnete sie ihm und versuchte ihren Kopf wegzuziehen, doch Naruto hielt ihn fest.

„Sag’s mir. Sag mir, was dich bedrückt. Sag mir, wie du dich fühlst und zeig dich mir“, sagte er und blickte ihr eindringlich in die Augen.

„Ich … ich kann es einfach nicht vergessen“, begann sie und das verkrampfte Lächeln verschwand. „Wo ich auch hinsehe, da sehe ich, wie er mich verletzt, mich peinigt und mir mein Leben zur Hölle macht. Ich bin in dieser Nacht vor fast 6 Jahren gerannt, als wäre ich besessen. Ich hatte solche Angst, dass ich immer weiter gelaufen bin.

Als ich ihm sagte, dass ich Zankoku-nisan getötet habe, da hat er mich voll stolz angesehen und ich dachte, dass es endlich vorbei sei. All die Schmerzen und die Angst. Ich dachte, endlich würde ich ein Teil dieser Familie sein. Aber er liebt nicht mich, sondern ein Mädchen, von dem er denkt, dass es seinen Sohn getötet hat. Er … er wird niemals mich lieben können. Er mag mich nur, weil ich ihn belogen habe. Dann ist da noch Sanja-chan. Ich bin mir sicher, dass sie dasselbe erleiden, muss wie ich damals“, sie machte eine kurze Pause. Naruto hatte ihr Gesicht losgelassen und hörte einfach zu.

„Ich bin ihre große Schwester. Ich hätte für sie da sein müssen, stattdessen wusste ich nicht einmal, dass es sie gibt. Sie war ganz allein, obwohl ich für sie hätte da sein können. Ich bin eine Verräterin und eine Lügnerin“, sagte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Was bin ich nur für ein schlechter Mensch.“

Aikyos Stimme brach, doch sie hielt ihre Tränen zurück. Naruto trat auf sie zu und nahm sie in seinen Arm. „Das ist nicht deine Schuld“, sagte er.
 


 

„Ich habe diesen Ring vor einiger Zeit geschenkt bekommen. Seht ihr“, das Mädchen hielt den Beiden den Ring hin. „unsere Namen sind dort eingraviert, Daphne und Aikoka. Ich habe ihn leider vor kurzem beim Baden verloren. Aikoka hat ihn mir damals als Zeichen seiner Liebe geschenkt.“ Sie lächelte gedankenverloren und Yurei sah Shikamaru von der Seite her an. Er blickte Daphne an und lächelte leicht. „Unsere Eltern waren gegen unsere Liebe und erst recht gegen unsere Beziehung.“

„Das muss sehr hart gewesen sein.“ Yurei blickte zu Boden und hoffte dass die Geschichte ein gutes Ende nahm, aber die Tatsache, dass Daphne jetzt hier war, ließ vermuten, dass es kein gutes Ende gab.

„Ja das war es, aber wir dachten unsere Liebe sei stark genug, um das alles zu überstehen. Wir wollten zusammen weggehen und eine Familie gründen aber leider …“ Daphne blickte traurig mit Tränen in den Augen zu den blauen Blüten. „Ich nehme an das eure Eltern von der geplanten Flucht erfahren haben?“ Shikamaru sprach leise und sehr taktvoll trotzdem fing er sich einen bösen Blick von Yurei ein. „Kannst du nicht ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen haben?“

„Schon gut, er hat ja recht. Unsere Eltern haben herausgefunden, dass wir fliehen wollten und mein Vater … er war so wütend, dass er sofort zu ihm ging.“ Daphne stockte und rieb sich über die Augen. Yurei wollte etwas sagen aber ihr fielen einfach nicht die richtigen Worte ein. „Was hat er getan?“ Daphne sah Shikamaru schweigend an, bevor sie antwortete. „Er hat ihn getötet. Einfach so. Mein eigener Vater hat den einzigen Mann, den ich je geliebt hatte, getötet.“

Yurei schlug sich die Hand vor den Mund. „Das tut mir so leid.“ Jetzt ergriff sie Daphnes Hand und diese lächelte sie traurig an. „Es ist schon okay. Ich habe gelernt damit zu leben und widme meine ganze Aufmerksamkeit jetzt den Blumen und Kräutern. Es beruhigt ungemein, auch wenn ich manchmal trotzdem nicht schlafen kann.“

„Du hast nicht vor diese Schule noch einmal zu verlassen und vielleicht einen neuen Mann zu finden?“ Shikamaru fing sich bei seinen Worten nicht nur einen bösen Blick, sondern auch einen Klaps von Yurei ein. „Wie kannst du sie so etwas fragen? Hast du ihr denn nicht zugehört? Er war der einzige Mann, den sie jemals geliebt hat, so etwas vergisst man nicht so einfach.“

„Ich habe ja nicht davon gesprochen, dass sie ihn vergessen soll, aber sie kann doch nicht ihr ganzes Leben damit zu bringen hier zwischen den Blumen zu sitzen und sich vor anderen Menschen zu verstecken. Was für ein nerviges Leben soll das denn sein?“

Während Yurei sich weiter aufregte und Shikamaru ihr Konter gab beobachtete Daphne die beiden und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht auf. Sie konnte fast die tiefe, ehrliche Liebe spüren, die zwischen den beiden herrschte.

Genauso wie damals bei ihr und Aikoka.

„Ich danke dir Yurei-chan. Dafür, dass du dich so einsetzt, aber er hat recht. Ich kann und darf mich nicht den Rest meines Lebens vor anderen Menschen verstecken. Irgendwann werde ich diese Schule verlassen und vielleicht jemanden kennenlernen. Aber eins steht fest, ich werde Aikoka niemals vergessen. Darf ich diesen Ring behalten?“ Sie sah Yurei so bittend an das die kurz sprachlos war. „Aber … natürlich darfst du ihn behalten, er gehört doch sowieso dir!“ Daphne lächelte fröhlich und steckte den Ring auf ihren Finger.

„Ich werde langsam doch ins Bett gehen. Ich wünsche euch beiden noch eine gute Nacht und ich hoffe, dass eure Liebe niemals vergeht.“ Yurei lief knallrot an und Shikamaru bedankte sich lächelnd. Nachdem Daphne gegangen war, blieben die beiden noch einige Minuten sitzen.

„Die Geschichte ist echt traurig … aber auch echt romantisch.“ Yurei lachte leise auf und Shikamaru schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Ich hoffe, dass sie jemanden findet, der ihre Liebe erwidert. Aber du solltest aufhören dir darüber Gedanken zu machen und lieber mal überlegen, was du wegen deiner Eltern machst.“ Sofort breitete sich ein dunkler Schatten auf Yurei´s Gesicht aus und sie blickte wieder die blauen Blüten an. „Sollten sie noch am Leben sein werde ich mich auf die suchen nach ihnen machen. Ich möchte wissen, warum sie mich einfach so einer fremden Frau überlassen haben.“

Shikamaru nickte. „Gut, ich werde mit dir kommen.“ Sie wandte sich ihm wieder zu. „Vielen Dank. Aber ich denke wir sollten vielleicht langsam auch ins Bett gehen. Ich denke der Tag morgen wird anstrengend.“ Irgendetwas Seltsames lag in ihrer Stimme aber bevor Shikamaru etwas sagen konnte stand Yurei auf und er folgte ihr. Vor ihrem Zimmer angekommen wandte sich Yurei zu ihm um. Gerade als sie etwas sagen wollte, zog Shikamaru sie an sich und küsste Yurei zärtlich. Ihre Finger verschränkten sich ineinander und bevor sie auch nur wusste was sie tat, öffnete Yurei ihre Tür und zog Shikamaru mit sich ins Zimmer.
 


 

„Du bist ein Dummkopf", begann er. „Du gehst viel zu hart mit dir zu Gericht. Du kannst nichts, für all das, was dein Vater getan hat. So schwer es dir auch fällt, du wirst akzeptieren müssen, dass du das alles nicht mehr ändern kannst. Was geschehen ist, ist nun einmal geschehen."

„Warum bin ich nur so schwach?", nuschelte sie.

Narutos Blick wurde ernst. „Du bist nicht schwach!", schimpfte er streng. Langsam hob Aikyo den Kopf an, um ihn anzusehen. Mit dem Kinn ruhte sie auf seiner Brust. Er lächelte sie an, doch sein Ton blieb streng.

„Allein die Tatsache, dass du hier bist, zeigt, wie stark du bist."

„Vierleicht hast du recht, aber was ändert das jetzt noch? Ich kann hier nichts erreichen", sagte sie.

„Aber das hast du schon. Dein Vater wird Konoha nun nichts mehr tun", versuchte Naruto Aikyo aufzuheitern.

Auf ihrem Gesicht erschien nun ein bitteres Lächeln. „Wir haben noch nicht verhandelt. Er wird noch seine Forderungen stellen", sagte sie.

„Was kann er schon wollen? Er ist doch sichtlich stolz auf dich, also wird er keine Strafe fordern."

Langsam schloss sie die Augen. „Keine, die in seinen Augen eine wäre", begann sie.

„Wie meinst du das?", stutze Naruto.

Nun öffnete Aikyo die Augen wieder und löste sich aus Narutos Umarmung, drehte sich von ihm weg und sah zu den Sternen.

„Er wird fordern, dass ich hier bleibe. Ich bin nun ein vollwertiges Mitglied dieses Clans, deshalb ist es meine Pflicht, im Dienste des Clans, hier zu bleiben und ihm hörig zu sein", sagte sie und ihr Ton klang kalt und emotionslos.

„Machst du dir deswegen Sorgen? Das musst du nicht. Ich und auch die anderen würden das niemals zulassen." Er ging auf sie zu und wollte ihr eine Hand auf die Schulter legen, doch Aikyo schlug sie aus.

„Was ist los?", fragte er verwirrt.

Sie sah ihn nicht an, denn sie konnte nicht. „Ich werde diesen Handel aber eingehen", sagte sie trocken.

„Wie bitte?", seine Augen wurden groß. „Aus welchen Grund? Was soll das?", wollte er von ihr wissen.

„Weil ich es meiner kleinen Schwester schulde. Ich werde hier bleiben, denn wenn ich das tue, dann kann ich sie beschützen."

Aikyo zitterte, denn es war sehr kalt geworden. Mitleidig und ein wenig hilflos sah Naruto seine Freundin an.

„Wenn du hier bleibst, dann wirst du dich damit selbst zerstören", seine Stimme war entschlossen.

Ein bitteres Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ja, dass weiß ich, doch Sanja-chan, werde ich retten können." Ohne Vorwarnung nahm Naruto Aikyo von hinten in den Arm. „Ich werde nicht zulassen, dass du das tust", begann Naruto. „Ich werde nicht einfach dastehen und mit ansehen, wie du dich selbst zerstörst. Aikyo-chan ich liebe dich und ich werde dich beschützen", sagte er und seine Entschlossenheit traf Aikyo, wie einen Pfeil ins Herz.

Sie spürte, dass sie weinen wollte, doch sie unterdrückte es.

„Du kannst nichts daran ändern. Meine Entscheidung steht." Ruckartig löste sie sich von Naruto und blieb mit dem Rücken zu ihm gewannt stehen.

„Am besten wird es sein, wenn du mich vergisst", meinte sie und ihre Stimme war voll Eiseskälte. Ich werde hier bleiben, denn hier gehöre ich hin. Der Kobito Clan ist meine Familie und ich werde hier sicher sehr glücklich werden." Aikyo drehte sich um und ein strahlendes Lächeln umschmeichelte ihr Gesicht. „Würdest du Yurei-chan wohl von mir ausrichten, dass sie sich keine Sorgen machen braucht und dass sie mich gerne einmal besuchen kommen kann?", fragte Aikyo unverblümt. Naruto blieb sprachlos der Mund offen stehen. „Außerdem wäre da noch etwas Naruto-kun. Etwas, dass uns beide betrifft." Ihr Blick wurde ernst.

„Ich bin dir sehr dankbar, für alles was du für mich getan hast und mit Sicherheit, werde ich all das niemals wieder gut machen können, aber ich muss dir sagen, dass ich dich nicht liebe."

Bei dieser Aussage bekam Naruto seine Fassung zurück. Er wusste es. Es konnte nicht anders sein. Wenn sie so etwas sagte, musste sie lügen. Ihr Blick aber machte ihn trotzdem nervös. Ihr Blick war hart und sie versuchte nicht, dem seinen auszuweichen.

„Ich habe dich nie geliebt, was ich für dich empfand, war lediglich Dankbarkeit, die ich aus Unwissenheit mit Liebe verwechselt habe. Es tut mir sehr leid, dass du es so erfahren musst", sagte sie und ihr Blick war unverändert kalt. Sie spielte gut. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie Naruto wirklich verunsichert, doch dieser ließ sich schlussendlich nicht von ihr täuschen.

„Du belügst dich nur selbst. Aber glaubst du wirklich, dass du deine Schwester beschützen kannst, wenn du dich in einem Haufen Lügen selbst verlierst?" Er ging blitzschnell auf sie zu und packte sie bei den Schultern.

„Aikyo-chan ich werde nicht zulassen, dass es soweit kommt. Wir werden einen Weg finden deine Schwester zu retten, aber nicht so, hörst du?", seine Stimme war liebevoll aber bestimmt.

Plötzlich wurde ihr Blick weich. „Glaubst du wirklich wir, können einen Weg finden?"

Als Aikyo diese Frage ausgesprochen hatte, war Naruto so erleichtert, wie nie zuvor in seinem Leben. Er lächelte. „Natürlich werden wir das. Du und ich und unser Team", sagt er.

Noch ehe er etwas Weiteres sagen oder tun konnte, fiel ihm Aikyo in die Arme. Sie weinte. Sie weinte all die Tränen, die sie die ganze Zeit über versteckt hatte.

„Naruto-kun bitte halt mich fest", bat Aikyo ihn und Naruto tat es. Von Tränenausbrüchen geschüttelt klammerte sie sich an Naruto fest.

„Bitte lass mich heute nicht allein", flehte sie leise und sanft sagte er zu ihr: „Ich werde bei dir bleiben. Versprochen."

Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, führte er sie nach drinnen und in ihr Zimmer. Er blieb die ganze Nacht an ihrer Seite sitzen, während sie in ihrem Bett endlich schlief und ein wenig inneren Frieden fand.

Als sie am Morgen schon sehr früh erwachte, saß Naruto etwas zusammen gesunken neben ihr auf dem Bett. Er hatte die ganze Nacht dort gewacht, bis er schließlich vor Erschöpfung eingeschlafen war.

Wie sie ihn so ansah, wurde ihr bewusst, dass sie niemals einen Menschen so sehr geliebt hatte wie ihn und dass sie ein Leben ohne ihn nicht mehr leben wollte.

Vorsichtig stand sie sie auf und brachte ihn von seiner unbequemen, sitzenden Position, in eine liegende und deckte ihn liebevoll zu.

„Du hast die ganze Nacht über mich gewacht und jetzt werde ich über dich wachen", flüsterte sie leise und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
 


 

Shikamaru erwachte, als die ersten Sonnenstrahlen auf die Kräuterfelder fielen. Langsam und vorsichtig, darauf achtend, dass Yurei nicht aufwachte, stand er auf. Leise zog er sich an und ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er an die letzte Nacht dachte.

Shikamaru schloss die Tür hinter sich als er Yurei´s Zimmer verlies und hoffte das niemand in sah. Vermutlich wäre es nicht gut gewesen, wenn eine der Schülerin ihn gesehen hätte und Gerede aufgekommen wäre. Barfuß ging er zur Eingangstür, zog sich seine Schuhe an und ging nach draußen. Sofort wehte ihm eine kühle, morgendliche Brise entgegen und er atmete tief ein. Die Luft roch nach frischem Gras, Blumen und Kräutern.

In einem der Gewächshäuser sah Shikamaru eine Gestalt. In der Hoffnung vielleicht wieder auf Daphne zu treffen und ihr Gespräch fortzuführen ging er hinüber und trat ein. Die Tür wurde mit einem Knall zugeschlagen und die Frau, die zwischen den Kräutern stand, sah sich um. Shikamaru konnte jetzt sehen das es sich um Hanawa-sama handelte. Mit einem freundlichen Lächeln grüßte sie in fröhlich. „Guten Morgen Shikamaru-kun. Ich hätte nicht gedacht, so früh morgens schon jemanden zu sehen.“

„Guten Morgen Hanawa-sama. Ehrlich gesagt hätte ich gedacht, dass eure Schülerinnen etwas früher aufstehen.“ Shikamaru verneigte sich leicht und ging dann über die weiche Erde zu der alten Frau rüber. „Viele meiner Schülerinnen wurden von ihren Eltern hierher geschickt damit sie ein besseres Benehmen lernen, aber nicht alle schaffen es ihre alten Gewohnheiten so schnell abzulegen.“ Hanawa lächelte nachsichtig und wandte sich wieder den Blumen zu. Sie streichelte zärtlich mit einem Pinsel über die Blüten und etwas Blütenstaub blieb an dem Pinsel hängen. „Ich liebe die frühen Morgenstunden, es ist dann immer so ruhig und friedlich.“

Shikamaru beobachtete den Rücken der alten Frau, während diese den Blütenstaub in ein Glas klopfte. „Kann ich euch Helfen, Hanawa-sama?“

„Ja, das könntest du wirklich. Du könntest diese Kisten dort hinten in den alten Schuppen hinter dem Haus bringen.“

Er stöhnte innerlich auf, eigentlich hatte er sein Angebot nur höflich gemeint und gehofft die alte Dame hätte es abgelehnt, aber natürlich tat er es sofort. Nachdem er die Kisten weggebracht hatte, hatte Hanawa noch einige Aufgaben für ihn und so vergingen die Stunden sehr schnell. Irgendwann legte sie den Pinsel weg, nahm das Glas in die Hand und wandte sich um. „Ich denke wir könnten in die Küche gehen und eine Tasse Tee trinken, was hältst du davon Shikamaru-kun?“

Shikamaru richtete sich stöhnend auf. „Sehr gerne, Hanawa-sama.“

Schweigend bereitete Hanawa den Tee für sie beide vor. „Rei-chan hat mir auch oft morgens bei der Arbeit geholfen. Danach ist sie dann immer zum Trainieren in den Wald gegangen. An meinem Unterricht hat sie eher selten teilgenommen.“ Hanawa stellte eine reich verzierte Kanne auf den Tisch. „Ja, sie ist lieber auf den Beinen und tut etwas statt rumzusitzen und zu zuhören“, lächelte er.

„Auch wenn es nicht immer gut ist, was sie tut.“ Die Beiden lachten. „Also hat sie schon früher nicht oft über ihre Taten nachgedacht?“ Shikamaru sah in das Gesicht der alten Dame. Im Gegensatz zu Yurei hatte sie schwarzes Haar und ebenso schwarze Augen. Sie blickten freundlich und weise. „Und ich hätte gedacht, sie hätte in den Jahren, seit sie uns verlies, etwas dazu gelernt.“ Sie schüttelte den Kopf und schenkte dann mit einer gekonnten Bewegung den Tee ein. „Ich bin froh, dass Rei-chan jemanden gefunden hat, mit dem sie glücklich ist und der sie so sehr und aufrichtig liebt.“

Shikamaru verschluckte sich bei ihren Worten und fing an zu husten. Hanawa musste lachen. „Du brauchst dich doch nicht deswegen zu schämen. Ich weiß, was Rei-chan für ein verführerisches Wesen sein kann.“

Jetzt wurde er knallrot und stammelte leise vor sich hin: „Ich schäme mich nicht für meine Liebe, aber …“ Shikamaru wusste einfach nicht, wie er es ausdrücken konnte, ohne dass es seltsam klang.

„Du hättest nicht gedacht, dass ich es weiß, oder? Glaub mir, ich weiß alles, was in dieser Schule vor sich geht. Was wäre ich denn für eine Schulleiterin.“ Wieder lachte Hanawa leise und Shikamaru stimmte mit ein. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Yurei trat in die Küche. „Guten Morgen Hanawa-bachan, guten Morgen Shikamaru-kun.“ Mit einem Lächeln im Gesicht trat sie zu Shikamaru und gab ihm kurzerhand einen Kuss, wodurch er nur noch röter im Gesicht wurde.
 


 

Als Naruto die Augen aufschlug, stellte er fest, dass er lag und nicht saß. Langsam sah er sich um.

„Guten Morgen Naruto-kun", sagte Aikyo und lächelte ihn an.

Mit einem Ruck setzte er sich auf und grinste breit von einem Ohr zum anderen. „Guten Morgen Aikyo-chan."

„Hast du gut geschlafen?", fragte sie ihn und ihr Ton klang besorgt. „Du hast die halbe Nacht in einer ziemlich unangenehmen Position gesessen. Ich hoffe, du hast jetzt keinen steifen Nacken", ergänzte sie.

Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe sehr gut geschlafen. Ich hoffe du auch", grinste er.

„Wenn man behütet wird, schläft man wie auf Wolken", lachte sie.

Stille trat zwischen die Beiden. Keiner wusste, was er sagen sollte. „Naruto-kun ich ...", setzte Aikyo an. Naruto sah sie neugierig an. „Ich wollte mich für gestern entschuldigen. Ich habe mich dumm benommen und außerdem absichtlich versucht, deine Gefühle zu verletzten und so etwas ist unverzeihlich", meinte sie.

„Ist schon gut. Mich konntest du damit eh nicht täuschen", sagte Naruto mit stolzem Unterton und mit einer kurzen Armbewegung zog er Aikyo an sich heran. Diese legte den Kopf auf seine Schulter und schloss einen Moment die Augen.

Wenn er bei ihr war, dann war alles gut. Selbst wenn die Welt um sie herum unterginge, für sie wäre an seiner Seite alles gut.

Auch er genoss Aikyo’s Nähe. Für ihn war es, als ob er an der Seite eines zerbrechlichen Engels sitzen würde. Ein Engel auf den er gut aufpassen -und ihn beschützen musste und wollte.

„Ich denke, wir sollten langsam mal zu den anderen gehen, die werden sicher schon beim Essen sitzen", sagte Naruto, doch beide blieben noch einen Moment sitzen.

„Vermutlich hast du recht", stimmte Aikyo zu, doch sie konnte sich einfach nicht erheben. Nach 10 Minuten, in denen sie einander immer wieder sagten, dass sie aufstehen musste, standen sie endlich auf und gingen zu den anderen.

Diese hatten bereits im Speisesaal platzgenommen. Vor ihnen auf dem riesigen Tisch war ein gigantisches Buffet aufgebaut, und als Naruto dies sah, saß er blitzschnell am Tisch und rieb sich die Hände.

„Oh man sieht das alles gut aus. Na los Aikyo-chan, setz dich endlich, damit wir anfangen können", grinste er.

Aikyo sah ihn liebevoll an.

„Ist ja schon gut, ich fliege. Nicht dass du mir noch verhungerst", sagte sie und nahm schon neben ihm platz.

Naruto hatte schon nach seinen Stäbchen gegriffen, als Sakura ihm einen bösen Blick zu warf.

„Naruto-kun wir können noch nicht anfangen", sagte sie.

„Wieso nicht?", fragte dieser verwirrt. Ihr Blick wurde noch finsterer.

„Sie dich doch mal um", fauchte sie ihn an und gehorsam tat er, was ihm aufgetan wurde. „Ja und?", fragte er und in diesem Moment begann Aikyo neben ihm, zu lachen.

„Was ist so lustig?", fragte er noch verwirrter als zuvor.

„Aber Naruto-kun, meine Eltern sind noch gar nicht hier. Es wäre unhöflich ohne sie anzufangen."

Naruto ließ den Kopf hängen, doch schon im nächsten Moment taten Aikyo’s Eltern zu Tür herein, gefolgt von Sanja.

Es fiel Aikyo sofort ins Auge, dass sie humpelte.

„Ist alles in Ordnung mit dir Sanja-chan?" Es war nicht Aikyo, die diese Frage gestellt hatte, sondern Sakura. Gespannt sah sie Sanja an.

„Ähm nein, nein. Es ist alles in Ordnung, ich bin nur umgeknickt", stammelte sie sehr genau den Blick ihres Vaters beobachtend. Auch alle anderen im Raum bemerkten es.

Aikyo spürte sofort einen stechenden Schmerz in ihrem Magen. Für den Bruchteil einer Sekunde hätte sie geschworen, sich statt Sanja gesehen zu haben.

„Guten Morgen meine Gäste, lasset uns mit dem Frühstück beginnen", lächelte Aikyo’s Vater zufrieden und alle begannen zu essen.

Aikyo wusste genau, was Sanja zugestoßen war und das ganze Frühstück über beobachtete sie ihre Schwester genau.

Sie würde warten. Darauf warten mit ihrer Schwester einen Augenblick allein, zu sein. Sie wusste, was auch immer geschehen würde, sie würde ihre kleine Schwester nicht im Stich lassen
 


 

Yurei hatte sich eine Tasse geholt, sich neben Shikamaru gesetzt und sich Tee eingegossen. Jetzt saß sie dort, hatte die Tasse bis zu Nase hochgehoben und sog den Duft des frisch gebrühten Tees in sich auf.

Über den Rand hinweg blickte sie zu ihrer Oma, doch diese tat so, als wenn sie den Blick nicht bemerkte, und unterhielt sich weiter mit Shikamaru. „Sag mal Hanawa-bachan, musstest du eigentlich weit reisen um sie zu finden?“ Yurei unterbrach Shikamaru der ihr daraufhin einen Blick zuwarf. „Wen meinst du, Rei-chan?“ Hanawa sprach zuckersüß und blickte sie mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an.

„Du weißt wen ich meine.“ Plötzlich klang Yurei´s Stimme, eben noch freundlich und respektvoll, eiskalt und Shikamaru hatte das Gefühl als wenn auch die Luft kühler wurde. „Wieso fragst du?“ auch Hanawa klang jetzt kühler.

„Du hast mir gesagt, du würdest mir verraten wo sie wohnen.“

Jetzt schüttelte die alte Frau langsam ihren Kopf. „Nein Rei-chan, Ich habe gesagt das wir heute weiter über die ganze Sache reden können, nicht das ich dir verraten würde wo deine Eltern sind.“ Shikamaru blickte von einer zur anderen und zuckte zusammen als Yurei´s Stuhl neben ihm mit einem lauten Knall zu Boden ging.

„WO SIND SIE?“ sie war aufgesprungen und knallte die Hände auf den Tisch. „Warum sollte ich dir das verraten? Und was hast du eigentlich vor zu tun wenn du weißt wo sie sind?“ Hanawa blieb sitzen und blickte zu dem Mädchen auf.

„Was ich vorhabe? Ich werde sie suchen was denkst du denn? Sie sind meine Eltern und ich will den Wahrheit wissen über das was damals passiert ist.“

„Ich habe dir bereits die Wahrheit gesagt.“

„Ja klar, du hast ein Siegel über mich gelegt und mich angelogen! Du hast mir alles, einfach ALLES vorenthalten!“ Yurei hatte bei jedem Wort wild mit den Händen rumgefuchtelt und hatte dabei Shikamaru mehrmals nur knapp verfehlt.

Jetzt stand auch Hanawa auf, mit Wut verzehrtem Gesicht. „Ich habe das getan um dich zu beschützen! Um dich davor zu bewahren mit dem Wissen, das deine eigenen Eltern dich nicht wollten, aufzuwachsen.“

Yurei starrte sie nur sprachlos an. Shikamaru legte ihr eine Hand auf den Arm um sie zu beruhigen.

„Ich kann dir auch gerne verraten warum deine Mutter dich nicht zurück haben wollte, ganz einfach, dein Vater ist ein verdammter Frauenschläger und hätte dich wahrscheinlich zu tote geprügelt. Darum wollte deine Mutter nicht das du wieder zurück kommst.“ Hanawa und Yurei schienen vollkommen vergessen zu haben dass sie nicht alleine waren und starrten sich wütend an.

„Du alte Hexe, ich bin nicht mal dein eigen Fleisch und Blut und trotzdem denkst du über mich und mein Leben bestimmen zu können? Vielleicht ist meine Mutter jetzt tot, von meinem Vater zu tote geprügelt, und ich hätte sie retten können wenn ich dort gewesen wäre.“

„Glaub mal nicht dass du stark genug gewesen wärst um ihn von irgendetwas abhalten zu können.“

Plötzlich geschah alles ganz schnell. Yurei sprang über den Tisch, bevor Shikamaru auch nur eine Hand rühren konnte, stand vor Hanawa und schlug ihr hart ins Gesicht. „Ich bin also nicht stark genug? Ich bin stärker als du denkst, Hanawa! Und jetzt verrat mir endlich wo meine Eltern sind damit ich diesen Ort hier wieder verlassen kann.“

Hanawa blutete etwas an der Lippe und einige Haare aus ihrem Zopf hatten sich gelöst als sie mit hasserfülltem Blick zu Yurei sah. „Ich werde es dir niemals verraten! Und wenn du diesen Ort so hasst, warum warst du dann früher immer so glücklich hier?“

Yurei lies den Kopf hängen. „Weil Niwatori mir das Gefühl gegeben hat, dass ich etwas wert bin. Jedesmal wenn du mich mal wieder vor den anderen lächerlich gemacht hast kam er zu mir, tröstete mich, gab mir neuen Mut und war für mich da.“

„Muss ein tolles Gefühl sein zu wissen dass du ihn getötet hast.“ KLATSCH!KLATSCH! KLATSCH! Wieder stand Yurei vor ihr und schlug ihr mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht.

Shikamaru beobachtete die beiden ziemlich sprachlos und mit offenem Mund. Er war verwirrt durch den plötzlichen Sinneswandel der beiden Frauen. Gestern waren sie noch so freundlich miteinander umgegangen aber anscheinend war das alles nur Fassade gewesen.

Inzwischen hatte sich Yurei auf die alte Frau, die jetzt gar nicht mehr so gebrechlich wirkte, gestürzt und drückte sie zu Boden. Hanawa wehrte sich heftig dagegen und schlug Yurei ebenfalls mehrfach ins Gesicht.

„WO SIND MEINE ELTERN?“ Yurei schrie immer und immer wieder und irgendwann gab die alte Frau nach. „Sie leben in Kirigakure.“ Sofort ließ Yurei von ihr ab, stand auf und wollte gehen. Aber vorher wandte sie sich noch mal um. „Ich habe diesen Ort hier immer gehasst, aber ich hatte früher nicht den Mut einfach zu gehen. Dank dir und deinem Siegel war ich immer der Meinung ich sei schwach und zu nichts zu gebrauchen, doch ich weiß jetzt das dass nicht stimmt.“ Mit einem letzten Blick auf Hanawa drehte sie sich um.

Jetzt erst schien sie sich wieder daran zu erinnern das Shikamaru auch noch da war. Mit leicht geöffnetem Mund sah sie zu ihm rüber und konnte in seinem Gesicht ablesen das er nicht wusste was er tun sollte. Etwas zögernd ging sie zu ihm und nach einem knappen nicken seinerseits gingen beide zur Tür und verließen ohne noch ein Wort zu sagen das Gebäude. Immer noch schweigend rannten sie ein paar Schritte in den Wald bis Shikamaru stehen blieb. „Bitte erklär mir was da eben passiert ist. Warum hast du Hanawa-sama angegriffen? Sie wollte dich nur beschützen.“

„Nein das wollte sie nicht. Sie wollte mich einfach nur kontrollieren genauso wie sie immer alles kontrollieren will. Was glaubst du denn warum manche Eltern ihre aufsässigen Kinder zu ihr schicken. Bestimmt nicht damit die was über Blumen und Kräuter lernen. Glaub mir, Shikamaru-kun, sie will einfach alles kontrollieren und wenn es sein muss mit Gewalt.“ Shikamaru schüttelte leicht den Kopf und Yurei ließ den ihren hängen.

„Aber sie ist so freundlich und…“

„Natürlich ist sie zu dir freundlich gewesen. Ich meine du bist jemand Fremdes und sie konnte dich nicht so gut einschätzen, da musste sie freundlich sein.“

„Und was haben wir jetzt vor?“

Yurei holte tief Luft. Was sie ihm jetzt sagen würde, würde ihn wahrscheinlich verletzen aber trotzdem musste sie es tun. Es gab einfach keinen anderen Weg.

„Wir haben gar nichts vor, du wirst jetzt nach Konoha zurückkehren und ich… ich werde nach Kirigakure gehen und meine Eltern suchen.“

Shikamaru starrte sie entgeistert an. Er konnte nicht fassen, was sie da sagte, wollte es nicht fassen. „Was? Ich werde dich bestimmt nicht alleine gehen lassen!“

„Doch das wirst du. Bitte, Shikamaru-kun.“ Sie sah ihn mit einem liebevollen Blick an was ihn nur noch mehr verwirrte. „Aber warum willst du alleine gehen?“

„Ich… ich möchte das einfach alleine machen.“

Plötzlich machte sich eine Vorahnung in seinem Kopf breit. „Du willst wieder abhauen, oder?“ Yurei riss die Augen auf. Aber nicht, weil er ihren Plan durchschaut hatte, sondern weil sie nie auf so eine Idee gekommen war. Langsam ging sie auf ihn zu. Mit einem Lächeln im Gesicht streichelte sie Shikamaru über die Wange und küsste ihn. „Nein das habe ich nicht vor. Wirklich nicht! Warum sollte ich fliehen wollen? Jetzt wo ich endlich ein zuhause habe? Jetzt wo ich Ai-chan, Naruto-kun und… und dich habe? Ich werde wieder zurück kommen, das Verspreche ich dir, aber ich muss das jetzt einfach alleine machen.“ Yurei hatte ihn an sich gezogen und leise in sein Ohr geflüstert. Shikamaru bekam eine Gänsehaut als er ihren Atem an seinem Ohr spürte und sein Herz machte einen kleinen Hüpfer. „Dann pass bloß auf dich auf, denn diesmal hast du kein Team hinter dir das dir helfen kann.“

„Hey, ich dachte wenigstens du hättest etwas Vertrauen in meine Fähigkeiten!“ Yurei stieß ihn von sich weg und sah dann das breite Grinsen in seinem Gesicht. Auch Yurei grinste jetzt und beide mussten lachen. „Ich liebe dich, Yurei!“ mit einem Ruck zog Shikamaru sie zu sich ran und küsste sie stürmisch. Yurei erwiderte den Kuss und nachdem sie sich noch ein letztes Mal ganz fest gedrückt hatten machte sich Shikamaru auf den Weg nach Konoha und Yurei auf ihren Weg nach Kirigakure. Sie war nervös, aufgeregt und wusste, wenn es stimmte, was Hanawa erzählt hatte, das ihr Vater ein Frauenschläger war, dann würde heute Abend noch Blut fließen.
 


 

Das Frühstück lief harmonisch ab und es wirkte beinahe, als säße eine glückliche Familie am Tisch, als Aikyo begann etwas von sich und ihrem neuen Leben, zu erzählen. Ihr Vater wirkte, bei einfach allem was sie erzählte, wie der stolze Vater, den sich Aikyo immer gewünscht hatte. Sie wollte es so sehr glauben. Naruto konnte es in ihren Augen ablesen und aus diesem Grunde, nahm er heimlich, unterm Tisch ihre Hand. Sie sah ihn an und wusste, was er ihr sagen wollte.

Sie ließ sich ziemlich leicht beeinflussen, stellte sie fest. Nur ein paar liebe Worte ihres Vaters und sie wäre ihm beinahe wieder verfallen. Hätte ihm geglaubt und vergessen, was der Mann, der mit ihr am Tisch saß und sie voll stolz anlächelte, in Wahrheit war.

„Nun meine lieben Gäste, wird es Zeit, dass wir verhandeln“, sagte ihr Vater plötzlich und vollkommen unerwartet. „Schließlich wollt ihr eure Mission auch mal beendet und nach Hause zurückkehren“, lachte er.

„Das ist richtig“, ergriff Kakashi das Wort. „Aber ich würde die Verhandlungen gerne allein mit ihnen führen“, versuchte Kakashi Aikyos Vater zu erklären.

Dieser nickte zustimmend. „Aber, damit keine Spannungen zwischen uns aufkommen, sollte vierleicht noch einer eures Teams dabei sein“, sagte Aikyos Vater. „Aikyo-chan zum Beispiel“, er sagte es ganz unschuldig und so als wäre er nur durch zu Fall auf sie gekommen.

Aikyo sah geschockt zu Kakashi, denn sie ahnte, was ihr Vater damit bezwecken wollte.

Ängstlich drückte sie Narutos Hand und dieser erwiderte ihren Druck.

„Das halte ich für keine gute Idee. Ich denke, für diese Aufgabe wäre Sai-kun besser geeignet“, sagte Kakashi in ruhigem, wohldurchdachtem Ton.

„Ganz wie ihr wünscht Kakashi“, lachte Aikyos Vater und dieser viel ein Stein vom Herzen.

Es schien als würde Kakashi sie absolut blind verstehen und würde auch die gleiche Befürchtung mit ihr teilen.

„Nun denn Kakashi, lasst uns, uns zu unserer Verhandlung in einen angemesseneren Raum zurückziehen“, sagte Aikyos Vater und deute Kakashi und Sai ihm zu folgen. So verließen sie den Raum. Aikyo Mutter räumte schnell den Tisch ab.

Sakura, Naruto, Aikyo und Sanja blieben, nachdem ihre Mutter fertig war, allein im Raum zurück. „Das ist die Gelegenheit“, dachte Aikyo und nahm sie war.
 


 

Yurei ging den Waldweg entlang und konnte vor sich bereits die ersten Häuser von Kirigakure erkennen. Ihr Herz klopfte wie wild und Nervosität machte sich breit.

Langsam ging sie die Straßen entlang auf der Suche nach ihren Eltern. Sie hatte zwar keine Ahnung wie ihre Eltern aussahen aber irgendwie war sich Yurei sicher, dass sie, sie erkennen würde.

Ihre Gedanken wanderten zu Shikamaru. Er war wirklich enttäuscht gewesen, als sie ihm sagte, dass er nach Konoha zurückkehren solle und zwar alleine. Aber er würde es überleben und Yurei würde ihm zeigen können, dass er ihr vertrauen konnte.

Kurz bevor sie die Hoffnung schon aufgeben wollte, hörte sie plötzlich laute Stimmen vor sich. Sie ging um die Ecke und konnte vor sich eine Menschenmenge sehen. Yurei drängte sich zwischen den Menschen hindurch, denn irgendetwas in ihr zog sie in diesen Kreis.

Als sie sich an den letzten Menschen vorbei gedrängelt hatte, konnte sie das Pärchen in der Mitte sehen.

Sie waren beide schon etwas älter aber noch nicht richtig alt. Die Frau hatte dunkle Haare und stand leicht gebeugt vor dem Mann. Der Mann selbst hatte etwas hellere Haare als sie und schrie laut auf die Frau ein. Etwas in Yurei zog sich zusammen und sie wusste einfach, dass diese beiden ihre Eltern waren. Als der Mann schließlich ausholte, fasste Yurei einen Entschluss und ging dazwischen.

Sie hielt die Hand des Mannes fest und dieser wandte sich zu ihr um. „Was willst du denn?“ Er versuchte sich mit einem Ruck zu befreien, doch Yurei hielt ihn mit eisernem Griff fest. „Ich will, dass du diese Frau in ruhe lässt.“

Der Mann lachte laut auf. „Ich kann mit meiner Frau machen was ich will und so ein dahergelaufenes Mädchen wie du, wird mich nicht aufhalten.“

Yurei blickt ihn mit einem Grinsen im Gesicht an. „Da gibt es nur ein Problem … Ich bin nicht irgendein dahergelaufenes Mädchen, ich bin ein Ninja aus Konoha Gakure und mein Name ist Yurei Aiso.“ Sie konnte hören, dass die Frau nach Luft schnappte und der Mann musterte sie von oben bis unten. Endlich ließ sie ihn los und zog mit einer schnellen Bewegung ihre Katanas. Yurei stellte sich schützend vor die Frau. „Nein verschwinde von hier Mädchen, er wird dich umbringen!“

„Nein wird er nicht. Ich bin nicht so schwach, wie ihr meint.“

„Du verstehst das nicht, er wird keine Gnade wallten lassen auch nicht bei dir seiner …“ die Frau schlug ihre Hände vor den Mund, als wenn sie bereits zu viel gesagt hatte. „Du wolltest sagen, dass er mein Vater ist, nicht war?“ Yurei wandte sich um. Also war ihr Gefühl richtig gewesen. Ihre Mutter sah sie entsetzt an. „Woher weißt du das?“

„Keine Ahnung.“ Yurei zuckte mit den Schultern, als ihr Vater wieder auf sich aufmerksam machte. „Hey ihr beiden. Jetzt da ich weiß, dass du meine Tochter bist, werde ich dir erstmal Manieren beibringen. Haben sie dir da, wo du herkommst, nicht erklärt, dass man Respekt vor seinem Vater haben sollte.“

Langsam sah sich Yurei wieder um. „Ich habe da, wo ich herkomme, eine Menge gelernt glaub mir, aber dir scheinen die Leute, wo DU herkommst, vergessen zu haben eine sehr wichtige Lektion, zu erteilen.“

„Achja? Und welche?“ Ihr Vater sah sie genervt an und sie grinste wieder.

„Eine Frau mit Waffen in den Händen kann dir wehtun.“ Yurei schrie auf und sprang auf ihren Vater zu. Dieser wich geschickt aus, packte sie am Arm und knallte sie gegen eine Wand. Die Luft wurde ihr aus der Lunge getrieben, als sie gegen die harte Wand knallte. Jetzt packte er sie an der Kehle und drückte zu. Yurei hatte, als er sie gepackt hatte, ihre Katanas verloren und war jetzt wehrlos. Immer fester drückte er zu und schob sie an der Wand hoch. „Hast du vielleicht gedacht ich, würde dich verschonen, nur, weil du denkst, meine Tochter zu sein?“ Yurei schnappte nach Luft und ihr Vater grinste. Doch sein Grinsen verging, als sich plötzlich ihre Hand um seinen Arm schloss. Yurei stieß sich von der Wand ab und brachte ihren Vater zu Boden. Durch den Schwung rollte sie über ihn hinwegkam aber sofort auf die Beine.
 


 

Sanja stand gerade auf um den Raum, zu verlassen. Schnell warf Aikyo einen deutlichen Blick zu Sakura. Diese reagierte sofort.

„Sag mal Sanja-chan, soll ich mir deinen Fuß vierleicht mal ansehen. Ich bin eine Heilkunoichi, ich kenn mich mit so etwas aus", lächelte Sakura.

Auch Sanja brachte ein, allerdings eher gequältes, Lächeln hervor.

„Es ist wirklich nicht so schlimm", sagte Sanja.

„So etwas kann aber unbehandelt schlimmer Folgen haben. Ich sollte es mir wirklich einmal ansehen." Mit einem flüsterleisen "Na gut, wenn du meinst", setzte sich Sanja zu Sakura und Aikyo und Naruto setzten sich ebenfalls dazu. Gekonnt begann Sakura sich Sanjas Wunde an, zusehen.

„Sag mal Sanja-imoto, was ich dich schon die ganze Zeit mal fragen wollte, wie ist Vater eigentlich so?", begann Aikyo vorsichtig.

„Wie er so ist?", fragte Sanja leise und starrte an die Wand.

„Naja weißt du, seit ich ihn das letzte Mal sah, sind schon fast 6 Jahre vergangen und er scheint sich sehr geändert zu haben. Jedenfalls habe ich ihn ganz anders in Erinnerung", etwas verlegen kratzte sich Aikyo am Kopf.

Sanja starrte noch immer an die Wand. Keine Antwort.

„Stimmt was nicht Sanja-imoto"

Diese Frage brachte Sanja zurück ins Hier und jetzt und schnell schüttelte sie den Kopf. „Nein, nein alles in Ordnung", stammelte sie.

Nun wurde Aikyo ernst. Sie wusste, dass Sanja Angst vor ihrem Vater haben musste. So sehr, dass sie komplett dichtmachte, wenn man sie danach fragte. Verdrängung, das war es, womit auch Aikyos Weg des Schreckens begonnen hatte. Über Jahre hatte sie versucht sich einzureden, dass es nicht die Schuld ihres Vaters sei und dass sie sich nur genug anstrengen müsste, damit es aufhörte.

„Bist du eigentlich eine talentierte Kunoichi", fragte Aikyo und ihre Stimme klang ein wenig trocken. Mit starrem Blick sah Sanja in Aikyos Gesicht.

„Na ... naja, ich verbessere mich. Vater ist noch nicht ganz zufrieden, aber ich streng mich ganz doll an und dann ..."

„Was dann", unterbrach Aikyo ihre kleine Schwester rüde.

Sanja wusste nichts darauf zu antworten.

„Du bist nicht umgeknickt richtig?", setzte Aikyo von neuem an.

„Du warst für ihn nicht gut genug, ist es nicht so?" Sie betrachtete ihre kleine Schwester und ihre Augen waren voll Mitleid.

„Nein es ist nicht so", begann Sanja. „Es war während des Trainings, aber ich bin nur umgeknickt", versuchte sie verzweifelt ihre große Schwester zu überzeugen.

„Du lügst", Aikyos Stimme war zuckersüß. „Genau wie ich, als ich so alt war wie du." Sanja blickte sprachlos zu ihrer großen Schwester.

„Was erzählst du den Leuten, warum du überall Schrammen hast und weshalb du manchmal kaum laufen geschweige denn sitzen kannst? Was sagst du dem Arzt, wenn du mal wieder mit einem gebrochenen Arm zu ihm kommst.

Ich habe immer gesagt, ein Trainingsunfall. Manchmal bin ich gestürzt, weil ich schnell unterwegs war, hatte verschlafen und deswegen nicht auf den Weg geachtet und einmal, das war mit Sicherheit meine beste Lüge, da habe ich ihm erzählt, dass ich gegen einen Einbrecher gekämpft hätte. Leider war ich nicht stark genug und der Einbrecher warf mich, im Verlaufe des Kampfes, durch ein Fenster. Danach ging er auf mich los und hat mit einem Gegenstand, den ich nicht sehen konnte, auf mich eingeschlagen, bis mein Vater kam und mich vor ihm gerettet hat." Aikyos Lippen begannen vor innerer Wut, zu zittern.

„Willst du wissen, was wirklich geschehen ist?", sie wartete Sanjas Antwort gar nicht erst ab.

„Ich habe Vater gefragt, ob ich nicht eine Pause einlegen dürfe, weil mir so schwindelig war. Er hatte mir am Tag zuvor das Abendessen gestrichen, weil ich ihm im Training nicht gut genug gewesen war. Naja und daraufhin rastete er aus, verprügelte mich und irgendwann flog ich durch die Scheibe. Man sollte meinen, dass ein Vater spätestens, wenn seine Tochter blutend und mit Glassplittern übersät auf dem Boden liegt, zur Ruhe kommt, doch Vater nicht. Der Gegenstand, den ich nicht erkennen konnte, war sein Gürtel, mit dem er mich, während ich, auf dem Boden lag und innerlich darum gebettelt habe zu sterben, weiter verdroschen hat."

Aikyo holte Luft. Keiner sagte ein Wort. Naruto und Sakura hatten gewusst, dass Aikyos Vater ihr Grausames angetan hatte, doch erst jetzt erkannten sie, wie sehr Aikyo wirklich darunter litt.

„Seither habe ich mich nicht mehr getraut, auch nur mit meinen Freundinnen in den heißen Quellen baden zu gehen, ohne nicht äußerste Vorsicht walten zu lassen, dass auch niemand meinen Rücken sieht." Sakura hatte keine Ahnung, was Aikyo meinte, aber Naruto erinnerte sich plötzlich an die riesige Narbe, an Aikyos Wirbelsäule entlang.

„Auf meinem Rücken ist eine Narbe, die ein Blinder nicht übersehen könnte. Sie ist so furchtbar hässlich", meinte Aikyo.

Ein bitteres Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht.

„Weißt du, was das Beste war?", fragte Aikyo plötzlich und Sanja schüttelte den Kopf.

„Der Arzt", begann Aikyo. „Damals sagte er zu mir, wenn ich nicht mal mit einem Einbrecher fertig werden kann, dann müsste ich eine ziemliche Enttäuschung für einen so mächtigen Clan, wie dem Kobito Clan sein. Ich solle froh sein, dass mein Vater mich gerettet hatte." Aikyo begann den Kopf, zu schütteln.

„Ich würde es bei meinem Leben beschwören, der Arzt hat es die ganze Zeit gewusst und sich innerlich über meine Inkompetenz lustig gemacht."

„Sag mir Sanja-imoto. wie weit ist er bereits gegangen? Wie schlimm ist es, was er dir antut?", Aikyo sah erwartungsvoll in die Augen ihrer kleinen Schwester. Sie war sich sicher, dass ihre Ausführungen gereicht hätten, Sanjas Schweigen zu brechen. Doch Aikyo irrte.

„Ich weiß wirklich nicht, was du meinst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Vater so etwas Grausames getan hat und wenn ... wenn er es doch getan hat, dann hat er sich geändert", flüsterte Sanja.

Fassungslos starrten die Drei die kleine Sanja an.

Gerade öffnete Naruto den Mund um etwas zu sagen, als die Tür aufgerissen wurde und Aikyos Vater, rot angelaufen vor Wut, hereinstürmte.

„SANJA-CHAN!!!", brüllte er. „Warum bist du nicht beim Training?! Nur weil ich beschäftigt bin, heißt das nicht, dass du auf der faulen Haut liegen darfst!"

Panisch sprang Sanja auf die Beine und nun wurde absolut deutlich, wie groß Sanjas Angst vor ihrem Vater war.

Yurei rutschte ein wenig weiter bevor sie es schaffte sich festzuhalten. Die Menschen die den Streit bisher vollkommen unbeteiligt beobachtet hatten johlten laut auf als ihr Vater langsam wieder auf sie zu trat. „Du bist zu schwach, gib lieber gleich auf und verschwinde wieder dorthin wo du hergekommen bist.“

Yurei kniete auf dem Boden und spürte eine heiße Wut in sich aufsteigen bei den Worten ihres Vaters. Sie krallte eine Hand in die Erde und sprang auf die Beine. „Keine sorge ich werde bald wieder dorthin zurückkehren. Aber vorher werde ich dir noch zeigen wie man eine Frau richtig behandeln sollte.“

Jetzt lachte ihr Vater nur noch lauter und die Menge stimmte mit ein. Yurei fiel erst jetzt auf das es fast nur Männer waren, sie hatten einen engen Kreis um die beiden geschlossen und verdeckten den Blick auf ihre Mutter.

Irgendjemand schubste sie in die Richtung ihres Vaters und Yurei drehte sich wütend um. Hinter sich konnte sie die Stimme ihres Vaters hören. „Los bringt mal ihre kleinen Schwerter her. Selbst wenn ich sie ihr Zurückgebe wird sie keine Chance gegen mich haben.“ Langsam drehte sie sich wieder um und konnte sehen wie dem Mann, der ihr Vater sein sollte, ihre Katanas gereicht wurden.

Er sah sie sich von oben bis unten an. „Oh man, die Dinger sind ja echt niedlich. Würde zu gerne mal wissen, von wem du die hast.“ Sofort schossen Yurei die Bilder Shikamaru, wie er ihr die beiden Katanas überreichte und dabei so süß aussah, durch den Kopf. Sie kam zu dem Schluss dass es endgültig reichte. Jetzt würde sie ihm zeigen dass er Frauen nicht behandeln konnte als wenn sie sein Eigentum waren.

„Gib sie auf der Stelle wieder her.“ Sie versuchte ihre Stimme so bedrohlich wie möglich klingen zu lassen aber wieder erntete sie nur Lacher. Mit einem aufseufzen blickte Yurei nach unten. „Na schön, du hast es ja nicht anders gewollt.“

Sie rannte los und sprang kurz bevor sie ihn erreichte hoch in die Luft. Er hatte anscheinend nicht damit gerechnet und ließ die Schwerter kurzerhand fallen als Yurei wieder nach unten Richtung Erde schoss. Sie fing den Fall geschickt ab und griff nach den Katanas.

Mit einer schnellen Bewegung kam sie wieder auf die Beine und griff ihren Vater erneut an. Die beiden Schwerter herum wirbelnd trieb sie ihn immer weiter nach hinten wobei auch die Menge immer weiter zurück weichen musste.

Irgendwann schaffte er es einen ihrer Angriffe zu kontern und Yurei wurde zurück geschleudert. Aber wieder konnte sie sich abfangen und rannte gleich wieder auf ihn zu. „Konoha Wirbelwind!“ sie schrie es laut heraus und schaffte es ihrem Vater einen harten Tritt zu verpassen. Er wirbelte durch die Luft und landete einige Meter von ihr entfernt auf dem Boden.

Yurei entschied sich eine Technik einzusetzen die ihr Lee gezeigt hatte. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich so stark sie konnte. In ihrem Kopf konnte sie spüren wie sich das erste der acht Tore öffnete. Lee hatte sie vor dieser Technik gewarnt aber trotzdem musste Yurei sie jetzt einfach einsetzen, auch wenn sie wusste, welche Folgen sie haben konnte.

Ihr Vater hatte sich wieder aufgerichtet und starrte sie mit wütendem Blick an.
 


 

Er verstand nicht, was dort vor sich ging, aber er wollte es auch gar nicht. Das einzige was er wissen musste war das dieses Balg wieder aufgetaucht war und er sie schnell loswerden wollte.

Mit einem Schrei rannte er auf sie zu doch Yurei wehrte den Schlag locker ab. Sie wirbelte umher und rammte ihm den Ellbogen in sein Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase und lief ihm über den Mund. Doch Yurei schlug immer weiter auf ihn ein. Die Schläge waren härter als vorher und so flog er schon nach kurzer zeit wieder durch die Luft.

Yurei schloss wieder die Augen und öffnete das zweite Tor, das Tor der Ruhe. Als sie die Augen wieder öffnete zog sie mit einer langsamen Bewegung die beiden Katanas, die sie vorher wieder weggesteckt hatte.

Schnell ließ sie etwas Chakra in die Klingen fließen und ließ die Klingen sowohl härter als auch länger werden. Langsam und selbstsicher ging sie auf den am Boden liegenden zu und ein grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

„Ich hoffe langsam, dass du einsiehst, dass man Frauen so nicht behandeln sollte.“ Ihr Vater sah von unten zu ihr hoch und spuckte ihr mit angeekeltem Gesicht vor die Füße. „Ich kann meine Frau behandeln, wie ich will!“

Plötzlich drückte Yurei ihn mit einem Knie zu Boden und hielt ihm eine Klinge an den Hals. „Falsche Antwort.“ Die Menschenmenge hatte sich etwas zurück gezogen und johlte jetzt nicht mehr. Es war still geworden in Kirigakure.

Fast so still wie in dem Wald durch den Shikamaru rannte. Mit den Gedanken war er bei Yurei und was sie wohl gerade tat. Er hatte ein komisches Gefühl bei der ganzen Sache und wäre am liebsten sofort wieder umgedreht und Yurei gefolgt. Doch sie hatte sehr bestimmt gewirkt als sie ihm sagte, sie wolle das alleine machen. Shikamaru rannte immer weiter auch wenn sein Herz ihn in die andere Richtung zog. Irgendwann blieb er stehen. „Das ganze ist doch verrückt.“ Dachte er bei sich als er wieder an letzte Nacht denken musste. Er musste daran denken wie sie sich an ihn gekuschelt hatte, wie sie ihren Körper an den seinen gepresst und ihm dabei ins Ohr geflüstert hatte wie sehr sie ihn liebte. Noch bevor er überhaupt wusste was er tat, rannte Shikamaru auch schon Richtung Kirigakure. Zu der Frau, die er mehr liebte als alles andere auf dieser Welt.
 


 

„Na ... natürlich nicht Vater. Bitte verzeih mir, es wird nicht wieder vorkommen", stammelte sie und verließ hektisch das Zimmer.

Nun war der böse Blick ihres Vaters, auf Aikyo gerichtet.

Mit nur 2 Schritten durchquerte er den Raum und stand vor der, eilig aufgesprungenen, Aikyo.

„Was bildest du kleines Miststück dir eigentlich ein?!", schrie ihr Vater sie an und sofort rutschte Aikyo ihr Herz in die Hose.

Sakura und Naruto sprangen auf die Beine und hinter ihnen in der Tür erschienen schon Sai und Kakashi.

„Denkst du wirklich, dass du mich so leicht belügen kannst?", brüllte ihr Vater ihr ins Gesicht.

Aikyo hatte verstanden, was ihren Vater so in Rage gebracht hatte und augenblicklich wurde sie kreidebleich.

„Er weiß es", war alles was ihr durch den Kopf schoss und sie vergaß alles. Dass sie eine starke Kunoichi war, dass sie nicht allein im Raum war und sogar, dass sie nicht mehr 10 Jahre alt war.

„Du wolltest dich also in die Familie hineinlügen und hast wirklich gedacht, dass ich so blöd bin!"

Noch bevor irgendjemand irgendetwas tun, denken oder sagen konnte, hatte Aikyos Vater ihr in die Haare gegriffen und zwang sie mit einer kräftigen Bewegung auf die Knie.

Naruto und Sakura zogen einen Kunai, Sai sein Tanto und Kakashi hatte am schnellsten reagiert, denn als Aikyos Vater ausholte, um ihr ordentlich eine zu verpassen, hielt Kakashi ihm bereits einen Kunai an den Hals, mit der Empfehlung, Aikyo auf der Stelle loszulassen.

„Du ekelhafte Heuchlerin wirst sofort mein Haus verlassen und dann will ich dich hier nie mehr sehen. Ich hoffe, dass du schon bald eines grausamen Todes stirbst", hauchte er ihr ins Gesicht, und als Kakashi den Kunai etwas stärker gegen seinen Hals drückte, ließ er Aikyo endlich los.

Wütend verließ er den Raum. Naruto stürzte auf Aikyo zu und kniete sich zu ihr auf den Boden. „Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er besorgt. Doch in Aikyo gingen nur noch zwei Dinge vor sich.

Erstens war ihr absolut klar, dass ihr Vater nun seine ganze Wut an Sanja auslassen würde und zweitens, hatte ihm jemand verraten, dass nicht sie Zankoku getötet hatte.

Mit einem Mal waren ihre alten Kräfte wieder da und sie sprang auf die Beine. Ohne Scheu trat sie vor Kakashi.

„Hast du es ihm gesagt?", fragte sie sofort drauf los. Kakashi wirkte ruhig und gelassen wie immer.

Dann nickte er. Aikyo konnte die Wut in sich auflodern spüren und vergaß vollends, was sie tat. Noch bevor Kakashi weitersprechen konnte, hing sie ihm am Kragen seiner Weste.

„Bist du den verrückt geworden?!", brüllte sie ihn an.

„Was hast du dir bei dieser dämlichen Aktion gedacht? Hast du überhaupt gedacht?" Sie schüttelte Kakashi am Krangen hin und her. Naruto und Sakura wussten nicht, was sie tun sollten. Beide redeten auf Aikyo ein, doch die hörte ihnen gar nicht erst zu.

Es war Sai, der dem ganzen Schauspiel ein Ende setzte.

„Es ging nicht anders. Kakashi-sensei hat so gehandelt, weil es keinen anderen Weg gab", sprach er laut und deutlich. Obwohl Aikyo Kakashi am liebsten eine geknallt hätte, zwang sie sich, Sai zu zuhören. „Und wieso nicht?", fauchte sie Sai an.

„Weil dein Vater forderte, dass du hierbleiben solltest, ansonsten würde er Konoha angreifen. Er ließ sich von dieser Forderung nicht abbringen, also musste Kakashi-sensei ihn dazubekommen, dich nicht mehr hier haben zu wollen. Darum erzählte er ihm, was wirklich geschehen war." Aikyo begriff nicht ganz.

„Ja und jetzt? Was hat mein Vater stattdessen gefordert? Den tot des Jenigen, der meinen Bruder wirklich getötet hat?", fragte sie und ihr Blick traf Naruto.

Kakashi schüttelte den Kopf. „Er war so schwer enttäuscht, dass seine Einziegste Forderung darin bestand, dass wir sofort verschwinden sollen, damit er niemals wieder etwas von Konoha hört", sagte Kakashi ruhig. Aikyo’s Blick wurde traurig und bei dem Gedanken an Sanja, leer.

„Und nun?", fragte Aikyo ohne jemand bestimmten zu meinen.

„Du meinst wegen Sanja?", fragte Sakura und Aikyo nickte.

Noch ehe sie darüber nachdenken konnten, kam Aikyo’s Mutter panisch und weinend ins Zimmer gerannt. Es war das erste Mal, dass sie den Mut besaß zu handeln.

„Oh Gott, bitte, helft ihr. Er schlägt sie tot, so helft ihr doch", keuchte sie mit tränenerstickter Stimme hervor und allen war klar, wen Aikyo’s Mutter meinte.

Ohne darüber nachzudenken, stürzte Aikyo an ihrer Mutter vorbei aus dem Raum Naruto hinterher und zum Schluss die anderen Drei.

Aikyo rannte, als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her, denn sie wusste, nun kam es auf jede Sekunde an. Plötzlich konnte sie die Schreie hören. Gequälte Schreie, die um Gnade winselten und als Aikyo der Tür nach draußen aufriss, konnte sie schon ihre kleine Schwester blutend, auf dem Boden liegen sehen.

Ihr Vater stand über ihr und prügelte nach allen Regeln der Kunst auf sie ein.

Als sie dieses Bild sah, konnte Aikyo ganz deutlich sich selbst auf dem Boden liegen sehen. Sie konnte hören, wie sie ihren Vater anflehte aufzuhören, wie sie sich hundertmal für etwas entschuldigte, von dem sie nicht mal wusste, was es war.

All die Angst, all die Wut und die Schmerzen, die sie seinetwegen gehabt hatte. Der Anblick ihrer kleinen Schwester, brachten das Fass zum überlaufen, und noch ehe sie sich versah, hatte sie ihrem Vater eine gelangt, der daraufhin einem quer durch die Gegend flog, bis ein Baum seinen Flug bremste.

Mit schmerzverzehrtem Gesicht rappelte er sich wieder hoch.

Sakura lief sofort zu der am Boden liegenden Sanja und leistete Erste Hilfe. Naruto, Sai und Kakashi stellten sich an Aikyo’s Seite.

„Was bildest du dir ein. Du wagst es, mich anzugreifen?", fragte er und Aikyo war sich nicht sicher ob er mehr wütend oder geschockt war.

„Ich frage mich viel mehr, was du dir einbildest?", schrie sie ihm entgegen. Ihre Augen funkelten wütend. Ihr Vater trat langsam auf sie zu.

„Mit meiner Tochter kann ich umspringen, wie ich es für richtig halte!", schrie er sie an.„Außerdem hast du doch gar nicht die Kraft gegen mich, zu kämpfen. Du bist KEINE KOBITO!", setzte er nach.

Sie blieb ungerührt stehen.

„Na Gott sei Dank", sagte sie kalt. „Du willst also unbedingt Kämpfe ja?", fragte sie ihn. „Na schön, warum kämpfst du dann nicht gegen jemanden, der sich auch verteidigen kann."

Ihr Vater brach in schallendes Gelächter aus.

„Willst du etwas gegen mich kämpfen?", fragte er.

„Aikyo-chan es wäre besser wenn ...", setzte Kakashi an, doch weiter kam er nicht.

„Nein, diesen Kampf, muss ich alleine kämpfen. Ich muss diesen Kampf für mich, aber vor allem für Sanja-imoto kämpfen.

Naruto juckten die Fäuste, nach dem Gesicht von Aikyo’s Vater, doch er verstand sie. Auch Kakashi sah ihre wilde Entschlossenheit und ließ sie ziehen. Sai half Sakura dabei, die kleine Sanja zu verarzten, die nur noch halb bei Bewusstsein war.

„Aber, wenn du nicht klarkommst, dann werden wir dir helfen", sagte Naruto mit zielgerichtetem Blick auf Aikyo’s Vater.

Aikyo nickte und trat ein paar Schritte auf ihren Vater zu. Sie lächelte.

„Wäre es nicht spannender, wenn wir aus diesem Kampf einen kleinen Handel machen?", fragte Aikyo gerade heraus.

Auch Aikyo’s Vater begann zu grinsen. „Und wie würde dieser Handel wohl aussehen?", fragte er.

„Wenn ich verliere, dann bleibe ich hier und du kannst mit mir anstellen, was du willst", sagte Aikyo entschlossen und sie hörte Narutos entsetztes Gemoser hinter sich.

„Aber wenn ich gewinne, dann wirst du mich gehen lassen und zwar mit Mutter und Sanja-imoto gemeinsam", das letzte Wort sagte sie mit Nachdruck und ihr Vater begann sich nachdenklich das Kinn, zu kratzen. Innerlich malte er sich aus, was er seiner Tochter alles antun konnte und nachdem er sich herzhaft ausgelacht hatte, willigte er in den handel ein. Er war sich sicher, er würde nicht verlieren können.

„Na schön, dann lass uns anfangen", sagte er und nahm eine Kampfhaltung ein. Aikyo tat es ihm gleich. Sie versuchte sich an die Kampftechniken ihres Vaters zu erinnern, doch es fiel ihr nicht mehr viel dazu ein.

Er wartete auf nichts und stürmte auf seine Tochter zu. Er schlug nach Aikyo, die ihm schnell und geschickt auswich. Er attackierte sie mit einer Salve aus Schlägen und Tritten, doch Aikyo konnte jedem Einzelnen ausweichen oder sie abwehren. Selber kam sie nur einfach nicht zum Zug. Ihre Spezialität war mehr der Fernkampf, nicht der Nahkampf und schon gar nicht Taijutsu.

In diesem Moment wäre sie froh darüber gewesen, Yurei zu sein, den Nahkampf war für sie die leichteste Übung.

„Ich habe so lange hart an meinem Taijutsu trainiert und es reicht immer noch nicht aus", dachte sie frustriert, doch sie gab nicht auf. Sie erinnerte sich an das Training, für das sie extra morgens um 5 Uhr aufstand, nur damit es niemand mitbekam.
 


 

Plötzlich wurde sie von der Seite attackiert und von ihrem Vater herunter gerissen. Durcheinander kugelnd rollte sie mit ihrem Angreifer über den Boden und ließ ihre Katanas liegen. Irgendwann blieb Yurei alle viere von sich gestreckt liegen und eine Gestalt hockte über ihr.

Plötzlich holte diese Gestalt aus und zimmerte ihr mit der Faust so hart ins Gesicht das ihr Kopf auf den Boden knallte. Blut schoss aus Yurei´s Nase und floss auf die Erde. Mit Tränen in den Augen sah sie nach oben, direkt in die Augen ihrer Angreiferin. „Aber… warum tust du das?“ ihre Stimme brach als sie den Hass in den Augen ihrer Mutter sah. „Weil ich diesen Mann liebe und nicht zu lasse das du ihm wehtust.“ Über den beiden ragte ein Schatten auf. Yurei´s Mutter stand auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und wollte ihrem Mann einen Kuss auf die Wange geben doch dieser Griff ihr in die Harre und riss sie nach hinten. „Misch dich nie wieder in einen Kampf ein, Yoki. Ist das klar?“ sie versuchte zu nicken, doch da er sie immer noch festhielt, klappte das nicht so wie gewollt. „Ja, ich habe dich verstanden Dansei.“

„Gut.“ Er klang ziemlich sauer und schleuderte seine Frau mit einer schnellen Bewegung nach hinten wo diese hinfiel. Yurei war inzwischen wieder auf die Beine gekommen. Sie hätte jetzt einfach fliehen können schließlich wollte ihre Mutter ihre Hilfe gar nicht und keiner von den beiden wollte das sie da bliebt. Doch Yurei war diejenige die etwas wollte, sie wollte Rache. Rache dafür dass sie einfach so zurück gelassen wurde, Rache dafür dass sie bei einer alten Hexe wie Hanawa aufwachsen musste. Mit einer schnellen Bewegung wischte sie sich das Blut aus dem Gesicht und blickte mit einem Grinsen auf ihren Vater. „So, wo waren wir gerade stehen geblieben? Achja…“ bevor er etwas antworten konnte sprang Yurei ihn an und warf ihn abermals zu Boden. Diesmal lies sie sich nicht von dem Schwung mitreißen und blieb auf ihm sitzen. Yurei atmete etwas schwerer und schlug auf dem Mann ein. Immer und immer wieder schlug sie auf ihn und ließ seinen Kopf auf den Boden prallen. Irgendwann hatte sie das Gefühl das sein Schädel brach und ließ von ihm ab. Langsam stand sie auf und sah wie die Menge zurück wich. Blut hatte sich um den Kopf Dansei´s ausgebreitet und er war ziemlich offensichtlich tot doch Yurei wollte sicher gehen, ging zu seinem Kopf und trat dagegen. Das Knacken als sein Genick brach war noch weit zu hören und auf Yurei´s Gesicht breitet sich ein zufriedenes und doch angeekeltes Grinsen aus. Hinter ihr konnte man einen Schrei hören Yoki rannte an ihr vorbei zu ihrem Mann. Sie fiel bei ihm auf die Knie und schrie ihren Kummer in den Himmel. „Du bist besser dran ohne ihn.“ Yurei klang kalt und tonlos. „Die ganze Welt ist besser dran ohne ihn.“ Das verheulte Gesicht ihrer Mutter wandte sich zu ihr um und blickte hoch. „Du hast ihn getötet! DU HAST IHN GETÖTET!“ sie schrie erneut auf und sprang auf die Beine. Der Angriff überraschte Yurei und sie taumelte zurück als Yoki´s Faust sie traf. Die Frau setzte ihr sofort hinterher und schlug noch einmal zu. Nach weiteren Schlägen konnte Yurei endlich einen ihrer Schläge abfangen und schubste ihre Mutter zu Boden. „Was soll das? Wie kannst du um einen Mann trauern der dich ständig Schikaniert und geschlagen hat? Wie kannst du so jemanden lieben?“ Yoki gab ihrer Tochter keine Antwort und stand nur wieder auf. „Ich will nicht gegen dich Kämpfen Mutter aber wenn du mich weiter angreifst werde ich es trotzdem tun.“ Wieder kam keine Antwort. Yurei zog ein kleines Kunai und sah mit Erstaunen das auch ihre Mutter eins gezogen hatte. Noch immer flossen Tränen über das Gesicht der Frau und sie blickte ihre Tochter hasserfüllt an. Plötzlich rannte sie auf diese zu, hob das kleine Messer und versuchte sie zu treffen. Doch Yurei hatte sehr viel mehr Training darin angriffen auszuweichen und so schaffte sie den Angriffen Yoki´s immer wieder auszuweichen. Die brüllte sie an, dass sie gefälligst aufhören sollte auszuweichen und sich ihrer gerechten Strafe entgegen zustellen, doch Yurei hörte nicht darauf. Sie hatte innerlich einen Kampf auszufechten der noch schwere war als der Kampf gegen ihre Mutter. Sollte sie einfach fliehen? Oder sollte sie hier bleiben und ihre Rache beende? Es war immerhin ihre Mutter aber sie hatte Yurei einfach so einer fremden Überlassen. Ihre Gedanken wanderten ungefragt weiter zur Kräuterschule und zu den Demütigungen Hanawas. Wut packte Yurei und sie fing die Faust ihrer Mutter ab. Mit einem Aufschrei schlug sie mit dem Kunai zu und zielte dabei auf die Kehle ihrer Mutter.

Shikamaru rannte durch die Straßen Kirigakures und hörte plötzlich Schreie. Sofort beschleunigte er seine Schritte weiter und sprang auf eines der Dächer. Wie der Wind rannte er in die Richtung aus der die Schreie kamen und nachdem er auf ein anderes Dach gesprungen war konnte er sie sehen. Eine Menschenmenge hatte einen Kreis um Yurei und eine ältere Frau gebildet und feuerte die beiden an. Yurei schaffte es immer wieder den Angriffen der alten auszuweichen. Shikamaru sah aber auch den am Boden liegenden Mann. Das Blut war bereits größten teils in den Boden gesickert und hatte ein seltsames Muster um den Kopf des Mannes hinterlassen. Jetzt hatte Yurei einen Angriff der Frau abgefangen und hieb selber mit einem Kunai auf sie ein. Die Frau war nicht sehr geschickt darin den Angriffen auszuweichen und so hatte Yurei es nicht schwer sie zu treffen. Blut schoss aus der Wunde an der Wange der Frau, denn Yurei hatte ihr eigentliches Ziel verfehlt. Ihre Mutter schubste sie beiseite und hielt sich das verletzte Gesicht. Yurei rollte über den Boden und fühlte irgendwann den kalten Stahl eines ihrer Katanas in der Hand. Mit festem Griff packte sie es, sprang auf die Beine und rannte auf ihre Mutter zu. Mit einem Satz sprang sie leicht in die Luft, wirbelte umher und schlug zu. Shikamaru sah das alles mit Entsetzen, denn er hatte bereits eine Ahnung wer die beiden waren. Es konnten nur Yurei´s Eltern sein und das hieß sie hatte ihren eigenen Vater getötet und war gerade dabei dasselbe ihrer Mutter anzutun. Er sprang von dem Dach und rannte auf die Menschenmenge zu. Schubsten und drängelnd kam er durch die Menge hindurch. Doch er war bereits zu spät. Yokis Kopf kullerte von ihren Schultern, die Menschen um ihn herum fingen an zu schreien während Yurei ihr Katana sinken ließ. Blut tropfte von der Klinge und der Kopf ihrer Mutter kullerte weiter über den Boden bis er direkt vor Shikamarus Füßen zum stehen kam.
 


 

Aikyo hatte es sich nie leicht gemacht und immer alles gegeben. Plötzlich erinnerte sie sich an das Training, welches sie zusammen mit Naruto und Yurei gehabt hatte. Kurz vor der Chuninauswahlprüfung war es gewesen. Sie konnte Narutos Stimme in ihrem Kopf hören, „Hey, du warst viel schneller als noch beim letzten Mal“, und sie fühlte, wie sie sich über dieses Lob gefreut hatte. Sie hielt dieses Gefühl fest und spürte die Kraft, die sie durch diese Worte bekam.

Ihr Vater hatte erneut ausgeholt und er zielte direkt auf ihr Gesicht.

„Na los trau dich Aikyo-chan!“, dachte Aikyo und beschloss ihm nun nicht mehr auszuweichen, sondern direkt zu kontern, denn nur so würde es funktionieren. Kurz bevor seine Faust ihr Gesicht erreichte, schnappte sie sich seinen Arm und drückte ihn mit aller gewallt Richtung Boden. Gleichzeitig sprang sie vom Boden ab. Fast Aikyos komplettes Gewicht lag damit auf ihres Vaters Arm, der dadurch den Halt verlor und vorn über kippte. Aikyo nutzen den Arm als Absprungmöglichkeit und schaffte es so ihrem stürzenden Vater noch das Knie ins Gesicht zu rammen.

Was ihr Vater eben noch nach vorne flog, flog er nun in doppelter Geschwindigkeit nach hinten, überschlug sich auf dem Boden ein paar Mal und blieb kurz liegen. Für einen Moment freute sich Aikyo über ihren Sieg, musste aber feststellen, dass dieser Gedanke etwas voreilig war, den schon rappelte sich ihr Vater wieder auf. Blut lief aus seinem Mund. Offenbar hatte Aikyo einen Zahn erwischt. Lässig wischte er sich das Blut aus dem Gesicht und grinste.

„Gar nicht mal schlecht zugegeben, aber das reicht längst nicht um mich, Nikushìmi Kobito zu besiegen“, prahlte er und preschte erneut auf Aikyo zu.

Schnell wich sie ihm wieder aus, doch dies gelang nur zum Teil, den ihr Vater lernte schnell dazu.

Während sie zur Seite sprang, um einem seiner Schläge auszuweichen, packte dieser ihren Arm und zog sie an sich heran. Wie ein Amboss traf seine Faust ihren Magen und nach ein paar Metern in der Luft, kam sie hart auf dem Boden auf.

Keuchend blieb Aikyo am Boden liegen.

Sanja war inzwischen wieder bei Bewusstsein und ihre Mutter hielt sie im Arm.

„Aikyo-onichan“, schrie Sanja entsetzt. Ihre Mutter drückte vor Angst Sanja noch mehr an sich heran.

„Aikyo-chan“, schrie auch Naruto und wollte ihr schon zur Hilfe eilen.

„Bleib, wo du bist“, keuchte Aikyo hervor, die sich in eine kniende Position vorgearbeitet hatte.

„Aber Aikyo-chan“, begann Naruto. „Nein Naruto-kun“, unterbrach ihn Aikyo. „Dies hier ist mein Kampf. Ich werde ihn für meine Familie kämpfen. Weißt du Naruto-kun ich habe mir immer gewünscht, dass jemand zu mir kommt und mich beschützt. Dass jemand sagt, ich hab dich lieb. Ich wollte, dass ich jemandem etwas bedeute, doch ich war stets allein.

Nun sehe ich meine kleine Schwester vor mir, die dabei ist dasselbe Schicksal zu bekommen, doch es liegt in meiner Hand das, zu ändern.“

Aikyo drehte ihren Kopf herum. Etwas Blut lief aus ihrem Mund. Sie blickte zu ihrer kleinen Schwester.

„Du sollst wissen Sanja-imoto, dass du nicht allein bist. Es gibt jemandem, dem du etwas bedeutest. Nämlich mir und auch Mutter, auch wenn sie dich nicht beschützen konnte, so hat sie dich dennoch immer geliebt.“

Hinter ihr begann Aikyos Vater laut stark, zu lachen. „Was für eine Gefühlsduselei. Was ist nun, sagst du ihr dass, weil du sie auch nicht beschützen kannst, weil du weißt, dass du verlieren wirst?“, fragte ihr Vater.

Aikyo wand sich wieder ihrem Vater zu und lächelte. „Ich werde nicht verlieren“, sagte sie und begann schnell einige Fingerzeichen zu formen. Ihr Vater brachte sich sofort in Kampfstellung, denn er wusste, dass er sie jetzt nicht mehr aufhalten konnte, ein Ninjutsu zu beschwören.

„Jutsu des Flammenstoßes“, rief sie aus und in ihren Händen erschienen Feuerschwaden, die sie sofort in die Richtung ihres Vaters schleuderte.

Er wich aus und kam ihr dabei immer näher. Er hatte begriffen, dass Taijutsu ihre große Schwäche war.

Sie ließ ihn kommen, und als er sie gerade packen wollte, fing sie seine Hand ab.

Laut begann er vor schmerz zu schreien, da Aikyos Hände noch immer in Flammen standen und seine Hand sofort verbrannte.

In der anderen Hand sammelte sie eine große Menge ihres Feuers und feuerte es direkt in den Magen ihres Vaters ab.

Hart prallte er auf dem Boden auf. Nur diesmal rührte er sich nicht mehr.

Aikyo konnte sehen, wie sich sein Brustkorb angestrengt auf und ab senkte und wusste, diesmal würde er nicht wieder aufstehen. Langsam trat sie auf ihn zu.

„Ich habe gewonnen. Sanja-imoto und Mutter werden mit mir kommen.“ Ihr Vater drehte sich so, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Er hatte nicht Kraft, sonst hätte er sie gewiss beschimpft.

„Ich weiss, dass ich in deinen Augen immer eine Enttäuschung war, Vater, dennoch hoffe ich, dass du eines Tages auf mich stolz sein kannst, weil ich so bin, wie ich bin. Denn eines solltest du wissen Vater. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben oder als meinen Vater zu sehen.“

Ein gequältes Stöhnen kam von ihrem Vater.

„Lebewohl Vater“, sagte sie und ging zusammen mit ihrem Team und ihrer Familie von dannen.
 


 

Shikamaru starrte auf den Kopf von Yureis Mutter und deren tote Augen starrten zurück. Menschen, eben noch erpicht keine Sekunde des Kampfes zu verpassen, konnten jetzt nicht schnell genug wegkommen. Yurei stand immer noch mit erhobenem Schwert da und blickte auf den toten Körper ihrer Mutter.

„Yurei-chan? Ich denke es ist besser, wenn wir jetzt gehen.“ Shikamaru trat über den Kopf hinweg auf seine Freundin zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. Doch diese schüttelte sie wieder ab und wandte sich dann um. „Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst auf dem Weg nach Konoha?“ sie klang seltsam tonlos. „Naja, ich hab mir ein bisschen sorgen um dich gemacht und dachte …“

„Du guckst ob die dumme, kleine, nichtsnutzige Yurei das nicht alleine schafft, hm? Warum traut mir niemand zu, dass ich die Dinge auch alleine regeln kann?“

Wütend steckte sie das Schwert weg, ging zu dem anderen, das immer noch auf dem Boden lag, hob es auf und steckte es ebenfalls weg. Shikamaru beobachtete sie dabei sprachlos.

Was war nur mit ihr los? Erst tötete sie einfach so ihre eigenen Eltern und dann fuhr sie ihn ohne Grund an und das nur, weil er sich sorgen um sie machte.

Er hatte die Wörter ausgesprochen, bevor es ihm wirklich klar geworden war. Yurei blieb mit dem Rücken zu ihm stehen. Den Kopf gesenkt und die Schultern nach oben gezogen. Die ganze Zeit ging ihr nur ein Gedanke durch den Kopf: „Du hast deine Eltern getötet. Du hast sie eiskalt ermordet.“

Mit einem Kopfschütteln verdrängte sie den Gedanken und sah sich nach Shikamaru um. In seinem Blick konnte sie sehen, dass ihre Worte ihn verletzt hatten und das ihre Taten ihn verwirrten, aber sie konnte auch immer noch dieselbe Liebe in seinen Augen sehen. Ein bohrender Schmerz schoss durch ihr Herz. Wie konnte er sie jetzt noch lieben?

„Es tut mir leid Shikamaru-kun. Ich wollte das nicht.“ Yurei ging langsam auf ihn zu.

„Schon ok. Aber wir sollten wirklich langsam gehen.“ Sie nickte aber bevor sie sich wieder auf den Weg zurück machen konnte nahm Shikamaru sie in den Arm, drückte sie fest an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Noch einmal schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, wie er sie jetzt noch lieben konnte und zusammen machten sie sich auf den Weg zurück nach Hause.

Wege einer Freundschaft

Aikyo war bereits seit einigen Tagen wieder in Konoha und genoss das Leben mit ihrer Familie. Tsunade hatte den Beiden eine eigene Wohnung beschafft und Aikyos Mutter hatte einen Job bei Inos Eltern im Blumenladen bekommen. Sanja ging nun wie alle anderen Ninjas ihres Alters, auf die Ninjaakademie, wo sie sehr glücklich und anerkannt war.

Es war nun schon 5 Tage her, seit sie wieder in Konoha waren und Yurei und Shikamaru waren noch immer nicht zurück. Tsunade schickte Team Kakashi auf eine neue Mission, was Aikyo sehr traurig stimmte, denn so war es wahrscheinlich, dass Yurei in Konoha ankam, während Aikyo auf der Mission war.

Team Kakashi traf sich gerade am Tor, diesmal in Führung von Yamato.

Es war Sakura die, die beiden als Erste bemerkte. „Hey seht mal da hinten. Da kommen Shikamaru-kun und Yurei-chan“, sagte sie fröhlich.

Als Aikyo sie sah, freute sie sich riesig darauf ihre beste Freundin wieder zu sehen und zu hören, wie es ihr ergangen war. Sie begann wie blöde zu winken und rief ihrer Freundin ein Fröhliches: „Hey, hallo ihr beiden“, entgegen. Aikyo hätte erwartet, dass Yurei sofort losspurtete, um ihrer Freundin um den Hals zu fallen, doch sie lief schon fast lustlos auf sie zu.

„Hey Yurei-chan, wie schön das ihr nach Hause kommt“, lächelte Aikyo, doch Yurei reagierte nur mäßig. „Hey Aikyo-chan“, gab sie leise von sich und Aikyo öffnete bereits den Mund um sie zu fragen, was los war.

„Sag mal stimmt …“. „Kann ich dich kurz sprechen Aikyo-chan“, unterbrach sie Shikamaru und nahm sie kurz zur Seite.

„Was ist mit Yurei-chan los?“, fragte Aikyo besorgt und Shikamaru gab ihr die Kurzfassung von Yureis Reise. Aikyo war geschockt und wusste nichts darauf zu sagen.

„Am besten ist es, du lässt sie sich etwas erholen. Nimm es bitte nicht so schwer, dass sie so abweisend ist“, bat Shikamaru und Aikyo versprach ihm, geduldig zu sein.

„Es wird Zeit Aikyo-chan, wir müssen aufbrechen“, hörte sie Yamato hinter sich sagen und Naruto wurde bereits ganz hibbelig.

Aikyo ging noch einmal auf ihre Freundin zu. „Naja, tut mir leid, dass wir jetzt nicht reden können. Es gibt so viel das passiert ist, dass ich dir unbedingt erzählen muss. Sicher hast du mir auch eine Menge zu erzählen, aber das holen wir nach, sobald ich zurück bin versprochen“, lächelte Aikyo und Yurei nickte kurz.

Dann ging es los und Team Kakashi rannte einer neuen Mission entgegen.
 


 

Yurei blickte ihrer Freundin hinterher. Sie bewunderte Aikyo dafür immer so glücklich sein zu können und das Leben so leicht nehmen, zu können. Shikamaru trat wieder neben sie und sah sie an. „Ich werde jetzt am besten zu Tsunade-sama gehen und ihr Bescheid sagen, dass wir wieder zurück sind. Wir sehen uns später.“ Yurei winkte ihm noch einmal zu und sah nicht, dass er ihr hinter herblickte. Langsam und in Gedanken ging Yurei die Straßen Konoha´s entlang. Wäre sie doch nie zu dieser Reise aufgebrochen. Das Leben schien ihr Dunkler und einsamer als vorher, zu sein. Tränen stiegen auf, doch Yurei schluckte sie schnell wieder hinunter. Vor sich konnte sie eine junge Frau sehen. Sie hatte ein kleines Mädchen an der einen Hand und eine Einkaufstasche in der anderen. Das Mädchen plapperte fröhlich vor sich her. Irgendwie kamen die beiden Yurei bekannt vor doch sie wusste, dass sie die Beiden noch nie zuvor gesehen hatte. Dann sah sie, wie der jungen Frau die Einkaufstasche aus der Hand glitt. Sofort war sie bei ihr und hielt die Tasche auf, bevor diese auf den Boden fallen konnte. Die Frau erschrak kurz doch dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Vielen dank.“ Sie verbeugte sich leicht und ging dann weiter. Yurei blieb verwirrt stehen. Diese Augen. Die grünen Augen hatte sie schon einmal gesehen. Oder nein, nicht ganz. Sie hatte solche ähnlichen Augen schon einmal gesehen. Ähnlich aber doch nicht gleich, und gleichzeitig zu ähnlich, als das Es nur ein Zufall sein konnte. Yurei ging wieder weiter in Richtung Palast des Hokage’s. Die Gedanken bei der Frau. Konnte es möglich sein, dass sie mit Aikyo verwandt war? Aber was tat sie dann hier und vor allem wusste Aikyo davon? Sie würde Tsunade danach fragen. Vor der Tür zum Büro angekommen atmete sie noch ein Mal tief ein, setzte ein breites Grinsen auf und klopfte dann an. Als sie eintrat, saß Tsunade wie immer hinter ihrem Schreibtisch und blickte zu ihr auf. „Yurei-chan, du bist also auch wieder da.“

„Ja, Tsunade-sama. Shikamaru ist ebenfalls wieder da also falls ihr eine Mission habt …“ Yurei verbeugte sich leicht. „Nein im Moment habe ich keine Mission für euch. Ihr könnt euch erstmal ausruhen.“ Mit einem nicken und einem kleinen Lächeln entließ sie Yurei wieder doch diese machte noch einmal halt, bevor sie den Raum verließ. „Ach Tsunade-sama? Ich hätte noch eine kurze Frage, bevor ich gehe.“

„Na dann schieß los.“

„Nun, ich habe auf dem Weg hierher eine Frau gesehen, die Aikyo-chan sehr ähnelt und ich … ich frage mich jetzt, ob sie mit ihr verwandt ist.“ Ein Teil in Yurei hoffte das Tsunade jetzt sagen würde das Aikyo keine Verwandten hier hatte und ein anderer Teil in ihr wusste, wie fies diese Hoffnung war, und hasste sich dafür. „Ich weiß, wen du meinst. Nun, du musst wissen, dass Aikyo-chan während ihrer Mission festgestellt hat, dass sie eine jüngere Schwester hat, und hat diese zusammen mit ihrer Mutter hierher gebracht.“

Yurei blieb der Mund offen stehen. „Oh … das … das ist schön. Ich freue mich für Ai-chan.“ Ohne noch ein Wort zu sagen, ging sie aus dem Zimmer und rannte aus dem Palast. Eine kalte Wut machte sich in ihr breit. Yurei rannte immer weiter, während wieder einmal die Tränen über ihr Gesicht liefen. Jetzt hatte Aikyo nicht mehr nur eine Ersatzfamilie hier in Konoha, nein sie hatte auch noch ihre richtige Familie hier und bald würde sie, Yurei, wieder ganz alleine sein. Nach einigen Minuten kam sie zu der Brücke. Dem Ort, wo sie und Aikyo Freundinnen geworden waren. Yurei setzte sich auf das Geländer und blickte aufs Wasser. Was wollte sie eigentlich? Schließlich war sie selber schuld, dass ihre Eltern tot waren. Sie hatte die beiden mit ihren eigenen Händen getötet. Die Tränen flossen immer schneller und tropften hinunter ins Wasser. Und bald würde sie auch Aikyo verlieren. Yurei schluchzte laut auf. Wie konnte sie nur auf ihre beste Freundin eifersüchtig sein? Was für eine Freundin war sie denn, dass sie sich nicht freuen konnte? Ihr ganzer Körper wurde jetzt von lautlosen Schluchzern geschüttelt während Yurei auf ihre Hände hinunter starrte. Mit diesen Händen hatte sie ihre Eltern getötet. Und nicht nur sie, sondern auch Niwatori. Die Sonne strahlte auf das Wasser und brach sich in den Tropfen. Yurei blickte zum Himmel. „Warum? Warum hasst du mich so sehr? Warum lässt du mich meine Eltern töten? Warum darf ich nicht wie Aikyo eine Familie haben und glücklich sein?“ sie schrie die Worte in den Himmel und stand mit ausgebreiteten Armen auf dem Geländer auf. „Willst du, dass ich dem Ganzen ein Ende bereite? Willst du das?“ Sie ließ wieder den Kopf fallen und blickte ins Wasser. Was war sie nur für ein Mensch, der sich nicht darüber freuen konnte, dass ihre beste Freundin ein glückliches Leben führte? Es wäre vermutlich wirklich das Beste, wenn sie ihrem Leben einfach ein Ende bereiten würde. Mit einem Seufzen sprang sie wieder vom Geländer. Yurei war klar, dass sie es nicht tun würde. Sie konnte sich nicht einfach so umbringen, das wäre zu feige. Nein, sie würde Aikyo helfen wirklich glücklich zu werden, das war sie ihr schuldig. Plötzlich tauchte das Bild Shikamaru´s vor ihren Augen auf. Sie konnte es ihm einfach nicht antun. Er liebte sie, auch wenn Yurei nicht klar war, warum. Sie machte sich langsam auf den Weg zu ihrer Wohnung. Selbst wenn sie niemals wirklich glücklich werden könnte, so würde sie dafür sorgen das Aikyo, Shikamaru und all die anderen glücklich sein würden auch wenn es, was Shikamaru anging, bedeutete, dass sie ihn verlassen musste. Aber Yurei war einfach klar, dass er mit ihr an seiner Seite nicht glücklich werden konnte. Zu Hause angekommen ging sie gleich ins Bett. Jemand klopfte an ihre Tür doch Yurei machte nicht auf. Sie lag auf dem Rücken in ihrem Bett und blickte zur Zimmerdecke hinauf. Ihre Gedanken schweiften mal hierhin mal dorthin. Doch immer wieder kamen sie zurück zu ihren Eltern, zurück zu Aikyo und zurück zu Shikamaru. Sie hatte gedacht endlich glücklich sein zu können, aber das Schicksal hatte ihr Mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie sollte es auch anders sein? Manche Menschen hatten Glück und durften ein fröhliches, unbeschwertes Leben führen doch zu diesen Menschen zählte sie nun mal nicht. Aber sofort schoss Yurei der Gedanke durch den Kopf das auch Aikyos leben nicht immer unbeschwert gewesen ist. Es war unfair anzunehmen, dass sie nie etwas Schlimmes erlebt hatte. Schließlich hatte Yurei die Narbe auf ihrem Rücken gesehen. Nachdem sie etliche Stunden so da gelegen hatte, fielen Yurei die Augen zu und sie fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
 


 

„Meine Güte ich glaube, das war die kürzeste Mission, die wir je hatten“, lachte Aikyo und Naruto fügte hinzu, wie leicht diese Mission mal wieder gewesen sei. Sie liefen gerade durch die Tore Konohas und gingen zielstrebig zu Tsunade.

Dort meldeten sie sich ab. Tsunade hatte keine weitere Mission für sie und so durften sie sich den Rest des Tages freinehmen.

„Wie wäre es mit einer Runde Training?“, fragte Naruto überschwänglich, doch Aikyo lehnte ab. Schon die ganze Mission über hatte sie an Yurei denken müssen und wie schlecht es ihr wohl ging.

„Tut mir echt leid Naruto-kun, aber ich wollte unbedingt zu Yurei-chan gehen. Ich habe mich schon so auf sie gefreut“, erklärte Aikyo.

„Kein Problem, dann trainieren wir ein anderes Mal“, lächelte Naruto. Er konnte Aikyo gut verstehen. „Hm, bestimmt redet ihr nur über so einen langweiligen Mädchenkram“, sagte Naruto plötzlich.

Aikyo stellte sich empört. „Wie kannst du das sagen, wir behandeln hochwichtige Themen.“

Naruto hob schnell beschwichtigend die Hände. „Schon gut, schon gut, jedenfalls will ich dabei nicht stören.“ Sie wollten sich gerade voneinander verabschieden als sie eine Stimme nach sich rufen hörten.

„Hey Naruto-kun. Hallo Aikyo-chan“, rief sie fröhlich. Beide drehten sich um und erblickten Yurei und Shikamaru.

„Hey ihr zwei“, riefen Naruto und Aikyo gleichzeitig.

„So ein Zufall. Ich wollte gerade zu dir gehen“, sagte Aikyo zu Yurei und lächelte.

Yurei spürte in sich einen Knoten, der sich zusammenzog, als sie ihre Freundin so unbeschwert sah.

„Na jetzt bin ich ja da“, lachte Yurei. Obwohl sie lauthals lachte, sah sie vor sich wieder das Bild von der jungen Frau und ihrer kleinen Tochter.

Aikyo konnte die Traurigkeit in Yureis Augen sehen und blickte fragend zu Shikamaru, der nur leicht mit dem Kopf schüttelte.

Ein Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und Naruto tippte Aikyo auf die Schulter.

„So du ich geh dann mal“, sagte er.

„Gehen? Hast du, noch was vor, ich wollte, euch grad zu einer Nudelsuppe einladen“, rief Yurei überschwänglich aus, doch innerlich fühlte sie sich absolut verkrampft.

Naruto warf einen fragenden Blick zu Aikyo und diese antwortete nur schulterzuckend. „Guck nicht so, als ob du meine Erlaubnis bräuchtest, um eine Nudelsuppe essen, zu gehen.“

Ihr Blick war ganz ernst, dann lachten beide los.

Wieder spürte Yurei diesen Knoten. „Was ist wollen wir dann oder nicht?“, fragte sie ungeduldig und so gingen die Vier zu Ichirakus.

Sie hatten alle schon ihre Nudelsuppen vor sich stehen und aßen fröhlich drauf los.

„Wie war denn eure Mission so?“, fragte Yurei um die Stille zu durchbrechen.

„Superlangweilig“, sprudelte es aus Naruto sofort hervor und Aikyo fühlte sich plötzlich an eine Situation erinnert, die noch gar nicht so lange her war. Sie hatten zu viert hier bei Ichiraku gesessen. Sie, Naruto, Kakashi und Yurei. Sie hatten miteinander rumgealbert und sich geneckt. Aikyo fühlte deutlich, dass heute etwas anders war. Die Folgen der Mission? Sie wusste es nicht, doch sie befürchtete es.
 


 

„Na dann erzähl doch mal.“ Yurei blickte zu Naruto und versuchte den Knoten in ihrem Magen zu ignorieren. Sie spürte das Aikyo zu ihr sah, konnte aber ihre beste Freundin nicht ansehen. Jetzt noch nicht. „Naja da gibt’s nicht viel zu erzählen. Wir mussten ja nur irgendso ein paar Händlern helfen ihr Zeug nach Hause, zu bringen.“ Er guckte mit einem breiten Grinsen zu Yurei, doch diese hatte ihm gar nicht zu gehört und nur stumm auf ihre Nudelsuppe gestarrt. Sie hatte die Suppe immer noch nicht angerührt. „Yurei-chan, alles in Ordnung mit dir?“ Aikyo sah besorgt zu ihrer Freundin und ließ dann, als sie keine Antwort bekam, ihren Blick zu Shikamaru schweifen. Dieser legte Yurei eine Hand auf den Arm doch sie schüttelte ihn sofort ab. „Das klingt ja wirklich sehr langweilig.“ Sie grinste breit und sah endlich auf. Aikyo und Shikamaru warfen sich noch einen Blick zu. Shikamaru wirkte sehr besorgt und Aikyo verstand auch warum. „Hey Yurei-chan, erzähl doch mal, wie es bei deiner Oma gewesen ist.“ Naruto klang fröhlich und wusste natürlich noch nichts von dem, was gewesen ist. Seine Frage war vollkommen harmlos aber trotzdem brachte sie Yurei dazu ihre Hände unter dem Tresen zu Fäusten, zu ballen. „Ach, eigentlich ist gar nichts Wichtiges passiert. Ich hab nur erfahren, dass meine Eltern noch leben.“ Sie blickte zu ihm und lächelte. Aikyo war etwas überrascht und auch Shikamaru hatte gedacht, dass jetzt etwas ganz anderes kommt. „Aber das ist doch wichtig oder nicht? Ich meine ...“ weiter kam Naruto nicht mehr den Yurei unterbrach ihn mit lauter Stimme. „Ehrlich gesagt interessiert es mich auch eher, wie eure Mission gewesen ist. War es nicht ein komisches Gefühl deinen Eltern wieder gegenüberzustehen Aikyo-chan?“ Yurei sah ihre Freundin an. Etwas Kaltes lag in ihrem Blick und Aikyo schauderte leicht. Was war nur mit Yurei passiert?

Aikyo schaute traurig auf ihren leer gegessenen Teller. „Ja es war schon komisch. Meine Mutter hat sich riesig gefreut, denn sie hatte geglaubt mich nie wieder zusehen, aber mein Vater wollte mich am liebsten wieder loswerden. Naja, bis ich ihm erzählt habe, dass ich Zankoku-nisan getötet hätte.“

Yurei sah Aikyo mit einem merkwürdigen Blick an. „Warum hast du ihn belogen?“, fragte Yurei.

„Weil ich dachte, er würde Naruto-kun sonst etwas antun. Naja es stellte sich heraus, dass es ihn riesig stolz machte, dass seine Tochter bösartig genug war, ihren eigenen Bruder zu töten, doch das hielt nicht lange an. Weißt du ich, fand heraus, dass ich sogar eine kleine Schwester habe, und wollte sie auf keinen Fall ihrem Schicksal überlassen“, Aikyo machte eine kurze Pause. Yurei sagte nicht, dass sie Aikyos Familie bereits begegnet war.

„Während der Verhandlungen hat Kakashi meinem Vater erzählt, dass nicht ich es war, der Zankoku-nisan getötet hat und ich forderte meinen Vater heraus.“

Aikyo sah zu Yurei auf und lächelte. „Ich habe meinen Vater in einem fairen Kampf besiegt und durfte Mutter und meine Schwester mit hier her nach Konoha bringen. Ist das nicht schön?“, fragte Aikyo, doch Yurei sah nicht besonders glücklich aus.“Ja es ist wirklich unglaublich schön für dich, dass du jetzt auch deine richtige Familie hier hast. Als ob es nicht schon reichen würde das dich sowieso jeder hier mag.“ Die Worte waren raus bevor Yurei auch nur wusste, was sie tat. Aikyo sah sie geschockt an und auch Naruto und Shikamaru waren sprachlos. "Was meinst du damit Yurei-chan?", stammelte Aikyo. Yurei sah zu ihr und schluckte. „Gar nichts. Vergiss es einfach.“ Sie versuchte wieder zu lächeln aber irgendwie gelang es ihr nicht so ganz. „Ist es, weil du deine Eltern …“ Yurei knallte mit der Faust auf den Tisch. „Nein das hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, klar? Und woher weißt du eigentlich davon?“ Yurei funkelte ihre beste Freundin böse an. „Ich habe mir Sorgen gemacht und deswegen ... ", Aikyo blickte Hilfe suchend zu Shikamaru. „Ich habe es ihr erzählt.“ Shikamaru klang trocken. Er verstand nicht, warum sich Yurei auf einmal so verändert hatte. Sie tat so, als wenn der tot ihrer Eltern total an ihr vorbei ging, aber andererseits machte es den Eindruck, als wenn sie eifersüchtig auf Aikyo wäre. Jetzt wandte sich Yurei ihm zu und mit wütendem Blick sah sie ihn an. „Ach ja? Und warum hast du das bitte getan?“

„Weil Aikyo-chan deine beste Freundin ist und ich mir ebenfalls Sorgen gemacht hab. Du bist ziemlich seltsam drauf, seitdem wir in Kirigakure waren und außerdem solltest du Aikyo-chan nicht so anmachen, sie meint es nur gut.“

Yurei sah in mit zornerfülltem Blick an. „Na, wenn ich so seltsam bin, kannst du ja verschwinden und mich aus deinem Gedächtnis streichen.“ Naruto war ziemlich verwirrt und verstand nicht, was da gerade vorging. Er wusste nicht was in Kirigakure geschehen war aber er ahnte, dass es nichts Schönes gewesen war. "Was redest du den da für einen Unsinn Yurei-chan", begann Aikyo. "Shikamaru hat sich doch nur Sorgen gemacht und ich mache mir auch sorgen um dich", sagte sie.

„Ihr braucht euch aber keine Sorgen um mich zu machen. Mir geht’s gut. Sollen Ichs euch aufschreiben? MIR GEHT’S GUT.“ Yurei sprach etwas lauter und stand auf. „Ja klar. Du greifst erst deine Oma an, tötest dann deine eigenen Eltern, brüllst deine beste Freundin an und willst uns weißmachen, dass es dir gut geht?“ Shikamaru stellte sich ihr in den Weg. Naruto blieb der Mund offen stehen. „Sie hat ihre Eltern getötet?“ er flüsterte leise Aikyo zu doch trotzdem hörte Yurei ihn. „Ja verdammt noch mal. Ich habe meine eigenen Eltern getötet, na und? Was soll's? Ich meine, hey Naruto du bist komplett ohne Eltern aufgewachsen und es ist trotzdem was aus dir geworden also warum macht ihr alle so einen Aufstand?“ Naruto blieb der Mund offen stehen. Da machte Yurei ihm schon mal ein Kompliment und er konnte sich nicht darüber freuen. "Yurei-chan ich bitte dich, lauf jetzt nicht einfach weg", sagte Aikyo.

„Du hast mir gar nichts zu sagen! Geh doch zu deiner tollen Familie und werd glücklich. Ihr seit doch sowieso besser dran ohne mich.“ Yurei wollte sich umdrehen doch wurde sie von Shikamaru zurückgehalten. „Sag so etwas nie wieder, ist das klar?“ er sprach leise und bedrohlich. „Und wenn ich es doch mache? Ihr seit alle besser dran ohne mich denn, wo auch immer ich hingehe, da …“BÄMM. Yurei stolperte nach hinten und hielt sich die Nase. Shikamaru blickte überrascht zur Seite. Aikyo stand dort und funkelte wütend zu ihrer besten Freundin hinüber. "Ich will nie mehr, dass du so etwas sagst. Niemand ist besser dran ohne dich. Du bist ein wichtiger Mensch für uns und wir lieben dich", schrie Aikyo ihr entgegen. Yurei sah zu ihr rüber. Tränen rannen ihr jetzt über die Wangen. Shikamaru spürte einen Stich im Herzen und wollte zu ihr gehen, doch Yurei wandte sich um und rannte weg.
 


 

Shikamaru, Naruto und Aikyo standen noch immer wie vom Donner gerührt da und sahen auf die Tür, durch die Yurei soeben verschwunden war.

„Sie hat ihre Eltern getötet? Was zum Teufel ist eigentlich passiert?", fragte Naruto und Aikyo erklärte es ihm.

Shikamaru verabschiedete sich kurz darauf und suchte nach Yurei, doch an diesem Tag, traf er sie nicht mehr.

Naruto und Aikyo gingen ihren Weg gemeinsam. Aikyo war sichtlich gekränkt von dem, was Yurei zu ihr gesagt hatte und Naruto hatte Mitleid mit Yurei.

„Sie muss absolut fertig sein", sagte Naruto und Aikyo nickte stumm. Seit einer halben Stunde redeten sie jetzt darüber und Naruto hatte so viel über Yurei nachgedacht, dass ihm gar nicht aufgefallen war, wie still Aikyo war.

Sie war ebenso fertig wie Yurei. Ihre beste Freundin hatte sie angeschrien und runtergeputzt, weil sie ihre Familie mitgebracht hatte. Sie fühlte sich, als hätte sie einen riesigen Fehler begangen.

Endlich bemerkte Naruto Aikyo’s niedergeschlagenen Blick und versuchte sie aufzuheitern.

„Weißt du was wir jetzt tun?", fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Aikyo sah ihn an. „Was denn?", fragte sie.

Er packte sie bei der Hand und führte sie ins Konoha Krankenhaus. Am Empfang erkundigte er sich, in welchem Zimmer er Jiraya fand und nachdem eine Schwester ihnen die Zimmernummer gesagt hatte, liefen sie durch die Gänge des Krankenhauses.

„Ist das nicht schön? Heute darfst du das Krankenhaus sogar ohne Flucht verlassen", scherzte Naruto und Aikyo lachte.

Vor dem Zimmer mit der Nummer 102 blieben sie stehen und klopften an.

„Herein", hörten sie eine Stimme von drinnen sagen und traten ein.

„Hey Jiraya-sensei", begrüßte Naruto seinen Sensei und Aikyo folgte ihm ins Zimmer. Vor Jirayas Bett verbeugte sie sich leicht und sagte: „Guten Tag Jiraya-sama. Wie geht es ihnen?", und Jiraya grinste breit.

„Lieb von euch, dass ihr mich besuchen kommt. Ja es geht mir schon wieder sehr viel besser. Um genau zu sein, werde ich morgen das Krankenhaus verlassen", lächelte er.

„Hey, das ist ja super", freute sich Naruto und auch Aikyo lächelte glücklich.

„Sagt mal, wo ist den eigentlich die junge Kunoichi die mich gefunden hat?", fragte er.

„Sie meinen Yurei-chan?", fragte Aikyo und Jiraya nickte. Nun ließ Aikyo den Kopf wieder etwas hängen.

„Sie wäre sie sicher besuchen gekommen", begann Aikyo, „doch sie fühlt sich im Moment nicht so gut", sagte sie.

Jiraya bemerkte Aikyo’s traurigen Blick.

„Oh das hört sich aber gar nicht gut an", seufzte er und schnell setzte Aikyo ein Lächeln auf.

„Sie muss sich sicher nur etwas beruhigen. Wenn sie hört, dass sie morgen entlassen werden, wird sie das mit Sicherheit sehr freuen."

Jiraya begann zu lächeln. Er wollte grade etwas sagen, als Aikyo bei einem Blick auf die Uhr feststellte, wie spät es war.

„Oh je, so spät ist es schon. Ich habe meiner Mutter versprochen, bei ihr vorbei zu schauen." Sie verbeugte sich vor Jiraya und verabschiedete sich von Naruto, der noch ein wenig bei seinem Sensei bleiben wollte, und eilte davon.

Naruto und Jiraya sahen sich an.

„Ist sie deine Freundin?", fragte Jiraya verschmitzt und Naruto wurde rot.

„Ja, das ist sie." Er war sichtlich verlegen, doch auch stolz.

„Die ist ja wirklich ziemlich hübsch", meinte Jiraya. „Und erstaunlich höfflich", fügte er hinzu. Er hatte mit Aikyo in all der Zeit, die sie nun schon in Konoha war nicht viel zu tun gehabt und sie eigentlich erst jetzt mal so richtig zu Gesicht bekommen. „Ja sie ist wirklich unglaublich nett", meinte Naruto. „Aber das ist nicht unbedingt immer gut für sie. Sie nimmt Dinge schnell zu persönlich, doch aus Freundlichkeit tut sie so, als sei sie nicht verletzt", Naruto sah etwas verträumt zum Fenster hinaus. „Verstehe", sagte Jiraya.

„Naja, dann ist es ja gut, dass sie dich als Freund hat", scherzte Jiraya. Naruto sah ihn verwundert an.

„Naja, dein Mundwerk ist schließlich groß genug für euch beide", lachte der Eremit. Erst tat Naruto als sei er beleidigt, doch dann stimmte er mit in das fröhliche Lachen seines Sensei ein.

„Du hast recht Ero-sennin, ich werde für uns beide sprechen", bestätigte er und innerlich wusste er genau, was er zu tun hatte.
 


 

Die Tür fiel mit einem lauten knallen zu und Yurei lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Sie ließ sich zu Boden sinken und fing wieder einmal an zu weinen. Wie hatte sie nur so etwas zu ihrer lieben Aikyo sagen können? Aikyo war immer für sie da gewesen auch besonders am Anfang, wo niemand etwas mit Yurei Zutun haben wollte.

Yurei verstand sich selber nicht mehr. Langsam stand sie auf und ging ins Badezimmer.

Sie blickte mit tränenverhangenem Blick in den Spiegel. Aikyo wäre wirklich besser dran ohne sie. Yurei hob eine Hand und schlug sich dann mit der flachen Hand fest ins Gesicht. Es klatschte und sie schlug noch mehrmals zu, bis die Haut rot war und brannte. Die Tränen waren endlich versiegt, doch Yurei schlug noch einmal, etwas kräftiger, zu.

Sie hatte es nicht anders verdient und sah sich im Spiegel selbst in die Augen.

„Du bist nichts, gar nichts und stürzt alle in deiner Umgebung in den Untergang!“ Yurei versuchte sich selbst anzugrinsen aber es gelang nicht. Mit einem Schrei schlug sie gegen den Spiegel und spürte, wie sich eine Scherbe in ihre Hand bohrte. Das Blut tropfte in das Waschbecken und Yurei beobachtete, wie es langsam in den Abguss lief. Sie hörte wie es wieder einmal an der Tür klopfte aber wieder ging sie nicht hin.

Irgendwie ahnte Yurei, dass es entweder Shikamaru oder Aikyo war und keinem von beiden wollte sie jetzt ins Gesicht sehen. Doch plötzlich hörte sie ein Rufen. „Yurei? Mach auf, ich weiß, dass du da bist!“ es war Shikamaru und er hämmerte jetzt noch lauter an die Tür. Yurei hielt sich die Ohren zu und versuchte das Hämmern zu ignorieren. Irgendwann verschwand Shikamaru endlich und Yurei warf sich auf ihr Bett.

Am besten wäre es sie würde verschwinden, sich von irgendeiner Klippe stürzen und endlich sterben. Über diesen dunklen Gedanken schlief sie irgendwann ein.

Am nächsten Morgen erwachte sie sehr früh und fühlte sich wie gerädert. Langsam stand Yurei auf und ging in die Küche. Hunger hatte sie keinen und Lust sich etwas zu essen zu machen erst recht nicht. Also wusch sie sich kurz, putzte ihre Zähne und ging nach draußen. Yurei lief schnell durch die Straßen, damit sie auch ja niemandem begegnete. Irgendwann kam sie zu dem Trainingsplatz auf dem Naruto, Aikyo und sie immer trainiert hatten. Erinnerungen kamen in ihr auf und sie ging zu den Makiwara. Yurei legte eine Hand auf das Holz und sah vor ihren Augen, wie sie mit Aikyo zusammen das Taijutsu trainierte.

Sie musste lachen. Es waren so glückliche Tage gewesen und sie hatte sich wirklich zu Hause gefühlt. Schnell wandte sie sich ab, als die Tränen wieder hochkamen. Mit einer sehr schnellen Bewegung zog sie ihre Katanas und hieb auf das Holz ein. Das Sonnenlicht spiegelte sich in dem dunklen Stahl und Yurei hielt die Klinge etwas hoch.

Sie war stolz auf ihre Fertigkeiten im Umgang mit den Schwertern und ebenso stolz darauf diese beiden Katanas zu besitzen. Sie waren ein Geschenk Shikamaru´s gewesen noch, bevor er ihr seine Liebe gestanden hatte. Plötzlich ließ Yurei die beiden Klingen fallen. Eine von ihnen fiel einfach zu Boden doch die andere drehte sich leicht und blieb in der weichen Erde stecken. Was hatte sie nur getan? Sie hatte alles zerstört und war drauf und dran noch mehr kaputtzumachen.

Mit einem wütenden Aufschrei fing sie an auf den Makiwara ein, zuschlagen. Sie ignorierte die Schmerzen und das Blut, das nach einigen Stunden über ihre Hände lief. Irgendwann fing sie an zu keuchen doch trotzdem hörte sie nicht auf zu, zuschlagen. Sie spürte, wie sich das erste der inneren Tore öffnete und ihre Schläge noch schneller wurden. Yurei nahm ihre Umgebung nicht mehr war und bemerkte auch nicht das jemand den Trainingsplatz betrat und sie beobachtete.
 


 

Aikyo war noch zu ihrer Mutter gegangen und hatte nach ihr und ihrer kleinen Schwester gesehen, doch die ganze Zeit war sie in Gedanken gewesen.

„Ist alles in Ordnung Aikyo-onichan“, fraget Sanja, die sich inzwischen zu einem lebhaften und fröhlichen Mädchen entwickelt hatte.

Aikyo schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nichts.“

Sie blieb auch nicht lange bei ihrer Familie, denn wenn sie die Beiden ansah, hatte sie ein schlechtes Gewissen.

Langsam trottete sie nach Hause. „Es ist meine Schuld, dass Yurei-chan sich jetzt so schlecht fühlt. Ich hätte mehr Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen müssen“, dachte sie.

Sie schloss ihre Wohnungstür auf und trat ein. Wie immer war alles blitz blank aufgeräumt.

Diesmal brauchte sie sich nichts zu kochen, denn ihre Mutter hatte extra für sie mitgekocht und ihr etwas eingepackt.

Sie stellte das Essen auf den Tisch, doch sie konnte nicht so recht hunger dafür entwickeln.

Sie fühlte sich krank und schuldig, wie als wenn eine Menschenmenge vor ihr stand und mit dem Finger auf sie zeigte.

„Warum war ich nur so egoistisch?“, fragte sie sich.

Yurei hatte ihre Familie töten müssen und sie dumme Kuh hatte nichts Besseres zu tun, als ihr auf die Nase zu binden, dass sie ihre mit nach Konoha gebracht hatte.

Sie stellte das Essen in den Kühlschrank. Heute würde sie es nicht mehr essen.

Sie zog sich um und schmiss ihre Klamotten in den Wäschekorb für die Schmutzwäsche und ließ sich auf ihr Bett fallen.

Gestern noch hatte die Welt so schön ausgesehen, doch heute war sie dunkel und trübsinnig.

Sie lag auf dem Rücken und starrte an die Decke.

„Vermutlich hat Yurei-chan recht. Mich kann hier in Konoha, doch sowieso jeder gut leiden. Außerdem habe ich Kakashi-sensei und Naruto-kun. Sicher hätte sie, eine Familie, die sie liebt und für sie da ist, viel mehr verdient als ich. Am besten ich gehe morgen zu ihr und werde ihr das sagen. Ja und ich werde ihr sagen, dass sie nicht allein ist, schließlich hat sie mich und Shikamaru-kun und Naruto-kun auch“, kurz begann sie, zu lächeln.

„Doch, was ist, wenn sie eine so schlechte Freundin, wie ich es bin, überhaupt nicht mehr haben will?“, fragte sie sich leise und über diesem Gedanken schlief sie ein.

Sie träumte einen furchtbaren Albtraum.

Sie stand Yurei gegenüber und wollte mit ihr reden, doch Yurei wollte nichts von ihr wissen. Aikyo weigerte sich jedoch einfach zu gehen, weshalb sie von Yurei angegriffen wurde.

„Du bist nicht meine Freundin. Du denkst doch sowieso immer nur an dich“, schrie Yurei und Aikyo versuchte mit aller Macht zu beteuern, dass es nicht so war.

„Bitte Yurei-chan hör mir zu, ich wollte dich niemals verletzten, wirklich nicht.“

Plötzlich tauchten hinter Yurei, alle Freunde auf, die Aikyo in Konoha hatte. Alle zeigten mit dem Finger auf sie.

Yurei stürzte sich auf Aikyo, die noch immer völlig geschockt von dem Anblick ihrer Freunde war, und brachte sie zu Fall. Yurei saß nun auf Aikyo und begann sie zu würgen.

„Lügnerin!“, schrie Yurei, während sie immer fester zudrückte.

Ihre Freunde zeigten noch immer mit dem Finger auf sie. „Lügnerin“, riefen auch sie.

Das Bild brannte sich in Aikyos Schädel, und während sie nach Atmen rang, schrie sie verzweifelt: „Hört auf, bitte hört auf. Ich bin keine Lügnerin. Ich flehe euch an, HELFT MIR!!!"

Mit einem Ruck saß sie aufrecht im Bett und hielt sich den Hals. Sie war schweißgebadet und keuchte panisch. Ihr Herz raste, dann liefen Tränen über ihr Gesicht. Sie zog die Beine an ihren klatschnassen Körper und umschlang sie mit den Armen.

Die ganze Nacht über fand sie keinen Schlaf mehr. Sie ging auch nicht wie sonst um 5 Uhr zum Trainingsplatz, sondern nahm erst einmal eine heiße Dusche um sich den Schweiß und die Angst der vergangenen Nacht ab, zuwaschen.

Sie frühstückte auch nicht, sondern ging einfach aus dem Haus. Ziellos wanderte sie durch Konoha.
 


 

„Hey Yurei-chan“, hörte sie eine Stimme hinter sich rufen. Diese Stimme brachte sie aus ihren Gedanken zurück in das hier und jetzt. „Yurei-chan, ich muss mit dir reden“, rief die Stimme. Als Yurei sich immer noch nicht zu ihm umdrehte, erhob er erneut seine Stimme. „Yurei-chan ich meins ernst, ich will mit dir reden“, sagte Naruto. Endlich sah sie sich um. Ein leerer Blick lag in ihren Augen und Blut, rann ihr über die Fäuste. „Was willst du?“ Naruto sah sie mitleidig an. „Ich will, dass du mir sagst, was mit dir los ist“, forderte er. Yurei atmete tief ein und sah ihn etwas genervt an, aber in ihren Augen konnte er Angst erkennen. „Was soll schon los sein? Ich hab meine Eltern getötet und Ai-chan dazu gebracht mich zu hassen.“ Sie zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder um.

„Wie kannst du glauben, dass Aikyo-chan dich hassen könnte? So etwas würde sie niemals tun. Sie macht sich große Sorgen um dich und du kannst mir ja wohl kaum erzählen, dass es dich völlig kalt lässt, dass du deine Eltern getötet hast“, entgegnete er ihr.

„Ach kann ich das nicht? Und wenn es trotzdem so ist? Sie wollten mich nicht bei sich haben also was schert es mich, dass sie jetzt tot sind?“ Der Ausdruck in ihren Augen strafte, ihre Worte lügen, als sie kurz den Kopf zu ihm drehte.

Es ließ sie nie und nimmer kalt, dass sie ihre eigenen Eltern getötet hatte doch aus irgendeinem Grund wollte sie jeden davon überzeugen, dass es doch so war.

„Und jetzt lass mich bitte endlich in Ruhe, ich will weiter trainieren.“ Yurei hatte sich wieder nach vorne gewandt und die Fäuste erhoben. Das Blut tropfte weiter auf den Boden doch sie schien immer noch keine Notiz davon zu nehmen.

„Warum zum Teufel tust du so als wäre alles in Ordnung? Ich sehe es dir doch an, wie schwer dich das alles trifft. Warum lügst du?“

Yurei ließ die Schultern hängen. Warum konnte er sie nicht endlich in Ruhe lassen? Sie hatte mit der Welt abgeschlossen und war bereit sich ihrem Schicksal zu beugen so grausam es auch sein möge.

„Ich hab gesagt du sollst mich in Ruhe lassen. Es geht dich nichts an, klar? Das alles ist meine Sache und jetzt verschwinde endlich.“ Sie griff nach dem Katana das immer noch im Boden steckte und zog es langsam raus. Es war klar, dass sie kurz davor war, vollkommen die Kontrolle zu verlieren doch das war Naruto egal. Er musste herausfinden, was mit ihr los war. Er trat auf sie zu.

„Was heißt hier das geht mich nichts an? Wenn es dir schlecht geht, geht mich das sehr wohl etwas an, denn wenn ein Freund mich braucht, bin ich für ihn da!“

„Seit wann sind wir Freunde?“ Yurei blickte ihn über die Schulter hinweg an und Tränen glitzerten schon wieder in ihren Augen. Naruto begann zu lächeln.

„Na seit Aikyo-chan mir gezeigt hat, dass du ein guter Mensch bist. Sie hat es von Anfang an gesagt, aber es war schwer, dass zu glauben. Doch durch sie konnte ich dich kennenlernen“, sagte er und lachte. Sie blickte wieder nach vorne auf den Boden. Sie ein guter Mensch? Ja klar, immer doch. Wenn sie ein guter Mensch war, was war dann Naruto, der nur das Gute in jedem Menschen sah und niemals einen Freund hinterging.

Oder Aikyo. Was war sie für ein Mensch, die sich selbst, nachdem Yurei solche Dinge zu ihr gesagt hatte, noch Sorgen um sie machte? Langsam wandte sie sich um. Doch plötzlich rannte sie mit einem Schrei auf Naruto los, sprang in die Luft und versuchte ihn mit ihrem Katana zu treffen. Sie wollte einfach nicht mehr hören, dass Aikyo sich Sorgen um sie machte, konnte es nicht mehr ertragen. Sie wollte nicht mehr von ihm daran erinnert werden, was sie kaputtgemacht hatte.

Schnell zog Naruto einen Kunai hervor und wehrte Yurei’s Katana damit ab. Sie standen voreinander und Yurei drückte mit aller gewallt gegen Narutos Kunai. „Was ist los? Willst du deinen Schmerz endlich mal raus lassen?“, fragte er.

„Halts Maul!“ schrie sie ihn an, zog ihr Katana etwas zurück und startete dann einen neuen Angriff von der Seite. Aber auch diesen Angriff wehrte Naruto mit Leichtigkeit ab.

„Na komm schon ist das alles was du drauf hast“, heizte er sie ihn an.

Mit wutverzehrtem Gesicht sprang Yurei zurück. Sie blieb stehen und fing an Chakra zu sammeln. Wieder spürte sie, wie sich das erste und gleich darauf das zweite Tor öffnete. Schnell ließ sie ihr Chakra in die Klinge und auch ihre Beine fließen.

Wieder rannte sie auf Naruto zu, doch bevor sie bei ihm ankam, ließ sie sich auf den Boden fallen, rutschte unter ihm durch und trat ihm, von unten die Beine weg.

Dann fing sie sich mit einer Hand ab, wirbelte herum und kam wieder auf die Beine. Naruto landete hart auf dem Boden. Yurei sprang auf ihn zu, um ihm noch eine zu verpassen, doch noch bevor sie ihn erreicht hatte löste sich der Naruto auf dem Boden einfach auf.

„Ein Doppelgänger“, dachte Yurei, und als sie sich gerade drehen wollte, um zu sehen, wo der echte Naruto steckte, hatte sie auch schon seine Faust im Gesicht und landete selbst im Dreck.

„Wenn du mich besiegen willst, musst du dich schon mehr anstrengen“, sagte er. Mit einem Sprung kam Yurei wieder auf die Beine und funkelte ihn wütend an. Sie spürte langsam, dass ihr Körper nicht mehr wollte. Leicht keuchend stand sie da. Ihre Knie zitterten und Yurei spürte, dass sie fast wegknickten, doch das ließ sie nicht zu. Sie würde Naruto nicht einfach gewinnen lassen.

Sie atmete wieder tief ein und hielt die Luft kurz an um sich zu beruhigen. Yurei schloss die Augen und konzentrierte sich. Naruto beobachtete es skeptisch und bereitete sich auf einen Angriff vor. Sie konzentrierte sich immer mehr und versuchte dabei zu ignorieren, was Lee ihr damals über die inneren Tore gesagt hatte.

Da es sehr gefährlich sei sie zu öffnen und er ihr diese Technik eigentlich gar nicht zeigen dürfte. Endlich schaffte sie das dritte Tor, das Tor des Lebens, zu öffnen.

Naruto beobachtete Yurei und stellte fest, dass er diese Technik schon einmal gesehen hatte. Es war lange her, doch schließlich erinnerte er sich diese Technik bei Lee gesehen zu haben. Es war das Jutsu der 8 inneren Tore. Bei Lee war diese Technik schon nicht gut ausgegangen und Naruto begann sich zu fragen, wie es hier enden würde.

„Ich kenne dieses Jutsu“, begann er.

„Ich bin sicher du weißt, dass es sehr gefährlich sein kann, nicht war?“

Erst antwortete sie ihm nicht doch dann kam eine Antwort, so leise das Naruto sie fast nicht verstand.

„Natürlich weiß ich, wie gefährlich es ist, ich bin schließlich nicht blöd. Aber das ist doch egal. Selbst wenn ich sterben sollte, mich würde es nicht interessieren und euch sollte es auch nicht interessieren.“ Sie öffnete langsam wieder ihre Augen und hob erneut ihr Katana. Bevor Naruto auch nur einen Finger rühren oder einen Ton sagen konnte stand sie vor ihm.

Durch die Öffnung der Tore war sie unglaublich schnell geworden. Sie blickte ihn aus leeren Augen an, doch plötzlich gaben ihre Knie nach und sie fiel auf den Boden. Den Sturz mit den Armen abfangend fiel sie nach vorne und blieb vor ihm auf den Knien liegen.

Naruto blieb einfach stehen und wartete einen Moment auf das, was jetzt Geschehen würde. Yurei hustete auf und etwas Blut spritzte auf den Boden. Ihre Finger krallten sich in das Gras und sie versuchte wieder aufzustehen doch ihre Beine waren sehr wackelig und so viel sie wieder nach vorne.

Naruto kniete sich zu ihr auf den Boden und legte seine Hände auf ihre Schultern. Yurei atmete keuchend und blickte zu ihm auf. Tränen liefen ihr über die Wangen.

„Hast du die Wahrheit gesagt, als du meintest Aikyo-chan würde mich nicht hassen?“

Ihre Stimme versagte fast und wieder musste sie husten. Naruto grinste ihr ins Gesicht. „Natürlich nicht, im Gegenteil. Weißt du Aikyo-chan hat immer Angst davor andere zu verletzten und sagt deshalb nur selten, was sie wirklich denkt. Sie hat dich wirklich gern und sicher macht sie sich Vorwürfe, dass es dir jetzt so schlecht geht.“

Mit einem Stöhnen lies sich Yurei zur Seite fallen und starrte, auf dem Rücken liegend, zum Himmel.

„Aber das ist doch nicht ihre Schuld. Ich … ich bin ganz alleine schuld an allem. Warum musste ich auch unbedingt herausfinden, ob meine Eltern noch lebten und warum sie mich damals einfach zurückgelassen haben? Ich bin so blöd.“ Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.

„Ich habe alles dafür riskiert nur um herauszufinden das mein Vater ein Frauenschläger und meine Mutter eine ihm verfallene Masochistin ist.“ Ihre Stimme klang brüchig.

„Ich habe die beiden getötet und das nur aus Rache. Wie kann Aikyo jemanden wie mich mögen? Wie könnt ihr alle jemanden wie mich mögen? Ich hasse meine beste Freundin nur, weil sie glücklich ist und eine Familie hat. Und das, obwohl ich weiß, dass ihr Vater sie mehr als Mies behandelt hat.“

Sie blickte fragend zu Naruto.

„Wir mögen dich, weil du Yurei-chan bist. Wir wissen, dass du eine gute Seite hast und alles für deine Freunde riskieren würdest. Dass du das mit deinen Eltern wissen wolltest, kann ich auch gut verstehen. Du musstest es eben wissen. Wenn meine Eltern noch leben würden, würde ich sie auch gerne mal sehen wollen“, sagte Naruto verständnisvoll. Yurei blickte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an.

„Weißt du ich, verstehe jetzt, warum Aikyo-chan dich so mag. Ich habe dich von Anfang an falsch eingeschätzt. Du bist kein Quatschkopf, ganz im Gegenteil. Du bist einer der ehrenwertesten Shinobi, die ich bisher kennengelernt habe und … und solltest du nicht Hokage werden dann glaub mir, werde ich den Leuten hier mal richtig in den Arsch treten. Ich verstehe zwar immer noch nicht, wieso ihr mich mögt, aber ich glaube darüber reden hilft nichts. Ich sollte zu Ai-chan gehen und ihr klar machen, dass sie nicht Schuld daran ist und dann sollte ich versuchen alles wieder gut, zu machen. Außerdem gibt es da vermutlich noch jemanden, bei dem ich mich entschuldigen sollte.“ Sie lächelte ihn an. Naruto lächelte zurück. „Aber erst solltest du das hier benutzen“, sagte er griff sich in seine Tasche und zog zwei Verbände heraus, die er ihr sogleich in die Hand drückte. Sie dankte ihm und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
 


 

Aikyo war die ganze Zeit kopflos durch die Straßen Konohas geirrt und noch immer war kein Ende ihres Irrweges in Sicht. Ihr Magen knurrte schon seit Stunden, doch es war ihr egal. Sie wollte so gerne, dass Yurei ihr verzieh, doch sie hatte, nach dem Albtraum, furchtbare Angst. Plötzlich stieß sie mit jemandem zusammen.

„Bitte entschuldigen sie“, sagte Aikyo sofort und verbeugte sich. Als sie aufsah, erkannte sie Jiraya.

Er lächelte sie freundlich an. „Oh, guten Tag Jiraya-sama. Wie geht es ihnen?“, fragte sie und setzte für den Eremiten ein Lächeln auf.

Er kratzte sich etwas verlegen am Kopf und lachte. „Hallo Aikyo-chan. Ach ein Sannin, wie ich einer bin, ist unverwüstlich.“ Er sah Aikyo einen Moment an.

„Ist Naruto-kun heute gar nicht bei dir?“, fragte er und Aikyo wurde ein wenig rot.

„Nein, ich habe ihn den ganzen Tag noch nicht gesehen.“ Jiraya kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Ist das so?“, fragte er und Aikyo nickte.

„Wie schade, dabei wollte ich ihn auf eine Nudelsuppe einladen“, lachte der Eremit.

„Soll ich es ihm ausrichten? Er findet sie dann im Handumdrehen“, scherzte Aikyo.

„Bist du denn auf dem Weg zu ihm?“, fragte Jiraya und dabei fiel Aikyo wieder ein, dass sie keine Ahnung hatte, wohin sie eigentlich lief.

„Nein eigentlich nicht. Um genau zu sein, hatte ich kein festes Ziel. Ich gehe nur so ein bisschen spazieren “, erklärte Aikyo verlegen. Wieder nickte Jiraya. Er ahnte, dass es Aikyo nicht so gut ging und nach dem, was Naruto ihm erzählt hatte, wusste er auch warum.

„Wie wär’s, wollen wir nicht ein Stück zusammen gehen?“, fragte Jiraya und erst wusste Aikyo nicht, was sie darauf antworten sollte. Irgendwie kam ihr das seltsam vor, aber sie willigte ein und sie liefen ein Stück gemeinsam durch Konoha.

„Wie geht es eigentlich deiner Freundin“, fragte er so als wäre ihm diese Frage nur ganz beiläufig in den Sinn gekommen. Aikyos Blick wurde traurig und wieder dachte sie an den Albtraum.

„Ich weiss es nicht. Ich war heute noch nicht bei ihr und ich schätze sie würde mich auch nicht sehen wollen“, flüsterte sie.

„Hattet ihr Streit?“ Sie liefen gerade am Fluss entlang und Aikyo wusste, wenn sie so weitergingen, kämen sie direkt an ihrem Lieblingsplatz an.

„Naja nicht direkt“, begann Aikyo zu erklären. „Sie hat in der letzten Zeit eine Menge mitgemacht und es geht ihr nicht gut, aber als ich versuchte sie zu trösten, habe ich alles nur noch schlimmer gemacht. Jetzt ist sie sauer auf mich und ich kann nichts dagegen tun.“ Sie waren an der Brücke angekommen. Aikyo blieb stehen.

Jiraya verstand nun, was Naruto gemeint hatte, als er ihm erzählt hatte, wie persönlich Aikyo die Dinge nahm. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und Aikyo sah in fragend an.

„Weißt du, woran ich ganz fest glaube?“, fragte er plötzlich. Da Aikyo es nicht wusste, schüttelte sie den Kopf.

„Ich glaube, wenn sich die Menschen wirklich verstehen würden, dann könnte diese Welt friedlichen Zeiten entgegen sehen. Du scheinst mir jemand zu sein, der bereit ist, dem anderen zu, zuhören. Ich denke, wenn die Menschen so wären wie du, könnten sie einander wirklich verstehen.“ Aikyo wusste nicht, worauf Jiraya hinauswollte, doch er lächelte sie unverwandt an.

„Du solltest etwas Vertrauen in deine Freundin haben. Ich bin sicher, wenn du ihr eine Chance gibst, wird sie dir zuhören und dir erklären, was sie fühlt. Ihr werdet einander mit Sicherheit verstehen“, lachte er und Aikyo fühlte sich plötzlich sehr erleichtert.

„Sie haben sicher recht Jiraya-sama. Vielen Dank“, sagte sie und verbeugte sich vor ihm, bevor er sich von ihr verabschiedete und verschwand.

Sie blieb noch einen Moment an ihrem Lieblingsplatz stehen, als auch schon eine andere Person auf sie zu trat.

„Hey Aikyo-chan“, sagte Shikamaru und hatte die Hand zum Gruß erhoben. Er sah nicht glücklich aus.

„Hey Shikamaru-kun“, begrüßte ihn Aikyo und brachte ein kleines Lächeln hervor.

„Hast du Yurei-chan heute schon gesehen?“, fragte Shikamaru und bemerkte ihre Augenringe. Sie waren mindestens so groß wie seine Eigenen.

Sie schüttelte den Kopf. „Leider nein, aber wie ich sehe, hast du genauso gut geschlafen wie ich“, sagte Aikyo und sah wieder auf’s Wasser.

Er stimmte zu. „Ja es war eine schreckliche Nacht. Ich hoffe Yurei-chan hat nichts Dummes gemacht“, sagte er und stellte sich zu ihr an das Geländer.

„Ich auch“, seufzte Aikyo und es trat Stille zwischen zwei.
 


 

Naruto und Yurei liefen schweigend nebeneinander durch Konoha. Sie waren übereingekommen, dass Aikyo wahrscheinlich bei der Brücke, ihrem Lieblingsplatz, war. Yurei hatte mit den Verbänden die Naruto ihr gegeben hatte ihre Hände verbunden und die Blutung endlich gestoppt.

„Hey sieh doch mal, da vorne.“ Naruto zeigte mit einer Hand vorwärts. Sie blickte hoch und konnte Shikamaru und Aikyo an dem Geländer stehen sehen. Ihr Herz sank ihr in die Hose und Yurei blieb stehen. Naruto blickte sie an.

„Stimmt irgendetwas nicht?“ Yurei kaute auf ihrer Lippe rum.

„Ich …“, sie atmete noch einmal tief durch, straffte die Schultern und setzte ein kleines Lächeln auf. „Alles Okay. Naruto-kun? Ich wollte mich noch mal bei dir bedanken. Du hast mir das Leben gerettet!“ Sie verbeugte sich leicht vor ihm.

„Aber denk ja nicht, dass du jetzt nie wieder einen Spruch von mir hörst.“

Sie lächelte und Naruto erwiderte es. Endlich schien sie wieder die Alte zu werden. Zusammen gingen sie auf Aikyo und Shikamaru, zu wobei Yurei immer nervöser wurde. Was würden die beiden sagen? Wie würden sie reagieren? „Hey Aikyo-chan guck mal, wer hier ist.“ Naruto rief es laut und die Beiden am Geländer drehten sich zu ihnen um. Shikamaru blieb der Mund offen stehen, als er Yurei erkannte und auch Aikyos Augen weiteten sich. „Yurei-chan …“

Yurei trat vor und verbeugte sich vor den beiden. Sie wollte etwas sagen, doch kein Ton kam über ihre Lippen. Mit einem Knoten im Magen sah sie wieder hoch und blickte ihrer besten Freundin in die Augen. Dann griff sie nach Aikyos Hand und zog diese zu sich. „Es tut mir so leid, Ai-chan. Ich wollte das alles nicht sagen, aber ich war so eifersüchtig, weil du eine Familie hast und ich … und ich meine Eltern getötet hatte. Es ist nicht deine Schuld wirklich nicht. Ich wünschte ich wäre eine bessere Freundin und könnte mich einfach nur für dich freuen, aber leider kann ich das nicht.“ Yurei schluchzte und Aikyo, zuerst etwas überrascht, legte ihre Arme um sie und drückte sie fest an sich. „Es ist schon ok Yurei-chan …“

„Nein ist es nicht! Ich sollte mich für dich freuen. Schließlich bin ich selber schuld, dass ich keine Familie habe aber weißt du … meine Eltern … sie … sie wollten mich nicht und mein Vater war ein brutaler Schläger aber trotzdem liebte meine Mutter ihn und griff mich an, weil ich ihn tötete.“

„Ich kann dich wirklich gut verstehen Yurei-chan“, begann Aikyo.„Ich fühle mich ja so schuldig. Ich hätte nach all dem mehr für dich da sein müssen, stattdessen aber habe ich mit meiner Mutter und meiner Schwester vor dir angegeben. Es tut mir so leid Yurei-chan“, sagte sie in weichem Ton.

Die beiden lösten sich voneinander und Yurei blickte ihre Freundin an. „Ai-chan, bitte gib dir nicht die Schuld daran. Ich hätte vielleicht einfach mal mit dir darüber sprechen sollen.“ Naruto blickte fröhlich auf die beiden Mädchen. Er freute sich das die beiden sich wieder eingekriegt hatten und wieder Freundinnen waren. Aikyo setzte ein Lächeln auf.

„Pass auf, wenn du mir verzeihst, dann werde ich dir verzeihen und alles ist vergeben und vergessen.“ Aikyo streckte ihre Hand aus und grinste fröhlich. Yurei ergriff ihre Hand und lächelte glücklich. Doch dann trat etwas anderes in ihre Augen und sie wandte den Kopf zu Shikamaru. Aikyo wandte sich ebenfalls um und lächelte Shikamaru freundlich an. Er erwiderte ihr lächeln und blickte dann zu Yurei.

„Ich glaube wir sollten die Beiden in ruhe lassen.“ Naruto war zu ihnen getreten und hatte Aikyo leise ins Ohr geflüstert. Sie nickte und verabschiedete sich von Yurei und Shikamaru, doch die Beiden schienen es fast nicht wahrzunehmen. „Hallo, Shikamaru-kun.“ Yurei sprach leise und trat zögerlich auf ihn zu.

„Wie geht es dir?“, lächelte er.

„Naja es geht so. Naruto hat mir ganz schön zugesetzt und die letzten Tage waren nicht gerade meine besten.“ Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. Shikamaru war mit wenigen Schritten bei ihr, zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich.

„Du hättest mit mir darüber reden können.“

„Ich weiß, aber … ich kann mich nicht so schnell ändern und es tut mir leid, Shikamaru-kun.“ Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und wieder spürte sie wie Tränen in ihre Augen stiegen. Er streichelte zärtlich über ihren Kopf.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es ist in Ordnung. Ich hoffe nur du hast daraus gelernt und weißt endlich, dass du hier Leute um dich hast, die dich lieben.“ Yurei blickte zu ihm auf und nickte mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht. „Ja das hab ich.“

Zusammen machten sie sich auf den Weg zu ihrer Wohnung.
 


 

Aikyo und Naruto gingen gemeinsam den Weg entlang.

„Was hast du zu ihr gesagt?" fragte Aikyo so, dass Naruto erst gar nicht wusste, was sie von ihm wollte.

„Ach du meinst zu Yurei-chan?", fragte er und Aikyo nickte.

„Och, eigentlich nichts weiter", sagte er und zuckte mit den Schultern.

Aikyo sah ihn etwas ärgerlich an. Eine etwas genauere Antwort hätte sie sich schon gewünscht, dann aber lächelte sie und griff nach Narutos Arm.

„Naruto-kun?", beide blieben stehen. Neugierig sah Naruto seine Freundin an.

„Danke, dass du Yurei-chan geholfen hast."

Naruto begann eifrig den Kopf, zu schütteln. „Dafür musst du dich doch nicht bedanken. Dafür sind Freunde doch da, oder?", sagte er und grinste breit.

„So und was machen wir jetzt? Wollen wir noch etwas trainieren?", fragte Naruto, doch Aikyo hatte eine bessere Idee.

„Nein, ich bin heute nicht für's Trainieren. Weißt du was? Ich hab eine tolle Idee was wir jetzt tun werden", lachte sie, griff nach Narutos Hand und zog ihn fröhlich hinter sich her.

Kurz darauf waren sie in Aikyos Wohnung und Aikyo kochte für Naruto ein leckeres Mittagessen. Er half ihr dabei, so gut er konnte.

Die ganze Zeit über neckten sie einander und lachten zusammen. Sie verbrachten den ganzen Nachmittag zusammen und am Abend hatte Naruto keine Lust nach Hause zu gehen und so blieb er auch noch die Nacht über bei Aikyo.

Sie lachten und redeten fast die ganze Nacht miteinander, bis sie schließlich nebeneinander einschliefen.

Niemals fühlte sich Aikyo wohler oder behüteter. Sie schlief in seinen Armen ein und war für einen Augenblick lang der glücklichste Mensch auf Erden.

Jutsu der Sturmklingen

Aikyo wachte am morgen früh auf wie immer. Diesmal aber war etwas anders. Als sie Naruto betrachtete, wie er schlafend da lag, hatte sie überhaupt keine Lust aufzustehen.

Als ihr aber der Gedanke kam, Naruto mit einem leckeren Frühstück zu wecken, stieg sie vorsichtig aus dem Bett, um ihn nicht zu wecken.

Sie beschloss wie jeden Morgen, erst zu duschen. Sie war bei allem was sie tat sehr leise, um Naruto auch ja nicht zu wecken. Schnell war sie fertig und trug wieder Kleider am Leib, was ihr auch sehr viel lieber war.

Bei dem Gedanken, dass Naruto sie ohne etwas anzuziehen gesehen hätte, bekam sie eine Gänsehaut und schüttelte sich.

Nein, das musste einfach nicht sein. Dafür war es in ihren Augen mehr als zu früh.

Während sie kochte und leise summend das Frühstück zubereitete, musste sie an den Tag denken, als Naruto und Jiraya ins Mädchenbad gekracht waren.

Dabei erinnerte sie sich daran, dass sie auch dort, beinahe gänzlich ohne Klamotten da gestanden hätte, hätte sie Ino nicht in aller Eile noch ein Handtuch vom Kopf gerissen.

Obwohl sie sich daran erinnerte, wie peinlich ihr die Sache gewesen war, musste sie lachen. Auch dies tat sie möglichst leise, doch es stimmte sie noch fröhlicher, als sie es ohnehin schon war.

Schon nach kurzer Zeit stand ein leckeres Frühstück, bestehend aus etwas Umeboshi, ein paar kunstvoll gestalteten Gerichten aus Reis, einige Eierspezialitäten und einer Misosuppe, bereit. Aikyo war sich nicht sicher ob Naruto Tee mochte und darum stellte sie noch Milch auf den Tisch.

Aikyo wollte Naruto gerade wecken gehen, als dieser schon schnüffelnd in der Tür erschien.

„Hier riecht es aber lecker", sagte er und Aikyo grinste zufrieden.

„Guten Morgen Naruto-kun, ich habe Frühstück gemacht. Setzt dich doch."

Naruto staunte nicht schlecht über das reichhaltige Angebot von köstlich aussehenden Leckereien und so setzte er sich, nachdem er Aikyo auch einen guten Morgen gewünscht hatte, an den Tisch.

Das Wasser lief ihm schon im Mund zusammen.

Aikyo setzte sich zu ihm an den Tisch, und nachdem Naruto sich noch einmal vergewissert hatte, ob er das alles auch wirklich essen durfte, haute er kräftig rein.

Natürlich aß auch Aikyo, doch es machte ihr fast mehr vergnügen Naruto beim Essen zuzusehen.

Zusammen schafften es die Beiden alles zu vertilgen, was Aikyo gekocht hatte und obwohl Naruto Hausarbeit hasste, half er Aikyo beim Abwasch.

Die Beiden alberten dabei natürlich kräftig herum. Sie bespritzen sich mit Wasser oder Schaum, schlugen einander mit den Kuchentüchern und lachten darüber.

Sie waren gerade fertig geworden, als es an der Tür klopfte.

Als Aikyo öffnete, standen Sanja und ihre Mutter davor.

„Gute Morgen ihr zwei. Was führt euch zu mir?", fragte Aikyo.

„Ich werde heute Nachmittag arbeiten müssen, es wäre nett, wenn du solange auf deine Schwester achtgeben würdest", lächelte ihre Mutter. Auch Sanja grinste breit.

„Ich denke, das wird kein Problem sein. Sie kann mit mir und Naruto zusammen trainieren", lächelte Aikyo und sofort freute sich Sanja darüber.

So war es dann auch. Sie trainierten den ganzen Tag zusammen.

Am Abend lieferte Aikyo ihre kleine Schwester zu Hause ab.

Nachdem sie sich verabschiedet, hatten, liefen Naruto und Aikyo zusammen die Straße entlang.

„Und hast du eine Idee was wir jetzt noch tun können?", fragte Aikyo. Tatsächlich hatte Naruto eine Idee und zog Aikyo hinter sich, in Richtung Fluss, hinterher.
 


 

Yurei gähnte noch einmal sehr ausgiebig, wollte sich auf die Seite drehen und viel polternd aus dem Bett. Mit einem Aufstöhnen setzte sie sich auf und rieb sich den Kopf.

„Alles Okay?“ Shikamaru stand an der Tür und blickte belustigt auf Yurei hinunter. Er hatte geduscht und hatte nur ein Handtuch um die Hüfte geschlungen.

Als Antwort packte Yurei ein Kissen und schleuderte es ihm entgegen. Mit einem Lachen fing Shikamaru es auf und warf es wieder zu ihr zurück. Mit einer schnellen Bewegung wehrte Yurei es ab und das Kissen landete auf dem Bett. „Steh auf, ich hab Frühstück gemacht.“ Yurei nickte und stand auf.

Aber bevor sie sich zu ihm an den Frühstückstisch setzte, ging sie erstmal ausgiebig duschen und kam dann, bereits in ihren Alltagsklamotten, zum Tisch. Zusammen aßen sie und wuschen hinterher noch das Geschirr ab.

„Was hast du heute eigentlich vor?“ Shikamaru blickte zu seiner Freundin rüber, während er sich anzog. Yurei zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Eine neue Mission werden wir wahrscheinlich noch nicht haben also werde ich wahrscheinlich ein bisschen mit Lee trainieren. Oder hattest du irgendetwas geplant?“ Shikamaru zog sich gerade sein T-Shirt über den Kopf und so musste sie kurz auf eine Antwort warten.

„Ich wollte zu Kurenai gehen. Aber wenn du willst, kannst du ruhig trainieren gehen.“ Yurei dachte kurz nach. „Ich glaub dann komm ich lieber mal mit. Schließlich wird ihr Kind mal dein Schüler.“ Sie grinste und er erwiderte es.

Zusammen gingen sie dann zu Kurenai. An ihrem kugelrunden Bauch war schon sichtbar, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis sie ihr Kind zu Welt bringen würde. Shikamaru bat ihr an für sie Einkaufen zu gehen, da sie ihr Kind schonen wollte. Yurei begleitete ihn, und nachdem sie mit den Einkäufen zurückgekommen waren, blieben sie, bis es dämmerte bei der werdenden Mutter.

Nachdem sie sich verabschiedet hatten und Kurenai ins Bett gegangen war, blieben die beiden etwas unschlüssig stehen. „Hast du Hunger?“ Yurei sah Shikamaru von der Seite an. „Nicht wirklich. Ich hätte eher Lust auf einen kleinen Spaziergang.“ Er lächelte. Yurei nickte und zusammen gingen sie los. Irgendwann spürte Yurei etwas an ihrer Hand, blickte nach unten und konnte sehen dass es die Hand Shikamaru’s war. Sie ergriff diese und die Zwei lächelten sich an. In einem Gespräch vertieft gingen beide immer weiter Richtung Fluss.
 


 

„Wo gehen wir den hin?", fragte Aikyo neugierig.

Bis jetzt hatte sie ihr Weg immer nur am Fluss entlang geführt.

Plötzlich blieb Naruto stehen.

„Wir sind doch schon da", grinste er.

Aikyo sah sich um. Inzwischen war es dunkel geworden und der Vollmond spiegelte sich in der Wasseroberfläche des Flusses wieder. Sterne funkelten wie helle Diamanten in weiter ferne.

„Wie wunderschön", sagte Aikyo.

„Komm wir setzten uns hin und genießen den Anblick", schlug Aikyo vor und Naruto stimmte ihr zu.

Seite an Seite saßen sie da, mit dem Blick in die Sterne. In Wahrheit fand Naruto das etwas langweilig, aber er sah, wie sehr Aikyo dieser Anblick gefiel und so sagte er nichts.

Sie hingegen hatte nicht nur den Blick in den Sternen, sondern auch auf ihren Freund.

„Ist es nicht verrückt?", fragte Aikyo mit dem Blick aufs leise rauschende Wasser.

„Was meinst du?", fragte Naruto verwirrt.

„Naja, dass wir hier sitzen und uns gemeinsam die Sterne ansehen. Ich hätte das nie geglaubt. Ich meine ...", plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht ausdrücken konnte, was sie eigentlich sagen wollte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, „naja, ich meine, dass ich mal mit meinem besten Freund zusammen in die Sterne sehen würde."

Es dauerte noch einen Moment, aber schließlich fiel auch bei Naruto der Groschen.

Breit grinste er. „Siehst du uns immer noch als beste Freunde? Ich gebe zu, am Anfang ging es mir genauso, aber inzwischen weiß ich, dass du nicht meine beste Freundin bist", sagte er und Aikyo sah ihn fragend an.

Jetzt grinste er direkt noch breiter.

„Naja vierleicht bist du auch meine beste Freundin, aber an erster Stelle bist du für mich, die Frau die ich liebe."

Aikyo spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht kroch.

Plötzlich stand sie auf packte Narutos Hand und zog ihn ebenfalls hinauf.

„Was ist los?", fragte er leicht verwirrt, doch im nächsten Moment schlang Aikyo ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe dich", hauchte sie ihm ins Ohr.

Nun wurde Naruto etwas rot, doch er genoss es.

„Ich weiß, dass du in die Sterne gucken langweilig findest", begann Aikyo. „Lass uns wo anders hingehen", meinte sie und Naruto stimmte ihr zu.

Gerade drehten sie sich um, um zu gehen, als vor ihnen zwei Gestalten auftauchten. Naruto und Aikyo erkannten gleichzeitig, wer da vor ihnen stand.
 


 

Irgendwann gingen Yurei und Shikamaru nur noch schweigend nebeneinander. Aber es war kein unangenehmes Schweigen, weil sie sich nichts mehr zusagen hatten, sondern weil beide einfach die Stille genießen wollten.

Nach einigen Minuten sahen sie vor sich zwei Gestalten stehen. Yurei erkannte Aikyo und Naruto sofort. Sie lösten sich gerade aus einem Kuss und sahen zu Shikamaru und Yurei. „Hey ihr beiden. Was macht ihr denn hier?“ Yurei lächelte und konnte sehen das Aikyo etwas rot wurde.

„Wir haben uns nur ein bisschen den Mond und die Sterne angesehen“, grinste Naruto und Aikyo begann strahlend, zu nicken. „Ach so nennt man das heute also?“ ein freches Grinsen breitet sich auf Yurei´s Gesicht aus und auch Shikamaru konnte es sich nicht verkneifen. Aikyo lief wieder etwas rot an und Naruto sah Yurei etwas seltsam an.

„Wie denn sonst?“, fragte er. Statt einer Antwort grinste Yurei ihn einfach nur weiter an. „Und was habt ihr beide hier gemacht?“ kam es jetzt von Aikyo die ein bisschen vom Thema ablenken wollte.

„Naja wir wollten ein bisschen Spazierengehen und das hier ist einfach der perfekte Platz dafür.“ Yurei ließ den Blick über den Fluss schweifen und lächelte dann Shikamaru an.

„Ja klar“, feixte Naruto und Aikyo musste etwas lachen.

„Das ist wirklich so. Wir waren den ganzen Tag bei Kurenai und haben ihr geholfen.“ Shikamaru klang schon wieder leicht genervt und Yurei rollte die Augen nach oben. „Immerhin wurden wir nicht beim Rumknutschen erwischt.“ Sie lachte laut auf. Naruto stemmte die Hände in die Hüfte.

„Na und ist doch nichts dabei oder? Ich habe nun mal ne hübsche Freundin“, lachte Naruto und Aikyo lief knallrot an. „Jetzt ist es aber gut Naruto-kun“, meinte sie und sah verlegen zu Boden. Yurei lachte ebenfalls.

„Aber er hat doch recht. Du bist das hübscheste Mädchen in ganz Konoha… oder eher das zweithübscheste.“ Sie versuchte eingebildet zu klingen aber so ganz gelang ihr das nicht und Yurei fing wieder an, zu lachen.

„Schluss jetzt hört auf mich zu ärgern“, meckerte Aikyo die immer noch rot war. „Ihr seit so fies“, meinte sie noch, bevor sie ihre Arme verschränkte und etwas ärgerlich drein blickte. „Jetzt hört auf euch zu streiten“, mischte sich Shikamaru in genervtem Ton ein.

„Aber Aikyo-chan, wir wollen dich doch gar nicht ärgern, wir wollen dich aufheitern.“

Yurei sah ihre beste Freundin etwas traurig an und Naruto nickte zustimmend.

„Ich will nur, dass du wieder lachst und glücklich bist.“ Langsam klangen Yurei´s Worte etwas übertrieben und Shikamaru schwante schon, dass es nur wieder ein neuer Versuch war, Aikyo aufzumuntern.

„Wieso willst du mich aufmuntern? Sehe ich so traurig aus?“, fragte sie skeptisch und Naruto legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Aikyo-chan, es ist meine Lebensaufgabe dich zum Lachen zu bringen, egal wie du aussiehst.“ Nun zog Aikyo eine Augenbraue hoch und dachte darüber nach, ob dieser Satz eine Beleidigung sein sollte und ob sie Naruto eine scheuern sollte.

Wobei, das hätte sie sowieso nicht gemacht. Yurei blickte zu Shikamaru und die beiden grinsten sich an.

„Hey Aikyo, habt ihr morgen schon irgendetwas geplant?“

„Nein, bis jetzt hat Tsunade uns noch keinen Missionen zugeteilt“, meinte Aikyo und Naruto nickte zustimmend. „Euch auch noch nicht? Langsam kommt's mir so vor, als wenn Tsunade nicht mehr genug Missionen bekommen würde.“ Wieder lachte Yurei auf.

„Naja du wolltest ja dein Taijutsu noch ein bisschen verbessern oder? Wie wär es, wenn wir uns morgen mal zum Training treffen?“ Sie blickte Aikyo fragend an. Mit einem Trainingskampf gegen Aikyo könnte Yurei auch noch etwas trainieren.

Die letzten Kämpfe hatten ihr Mal wieder gezeigt, dass sie nun wirklich nicht zu den Stärksten gehörte.

„Klar, super Idee“, lachte Aikyo und dachte daran, dass es wirklich besser war, noch etwas an ihrem Taijutsu zu arbeiten.

„Hey super, da bin ich auch dabei“, rief Naruto sofort aus und Yurei und Aikyo lachten.

„Wie könnte es auch ohne dich gehen“, fragte die Mädchen gleichzeitig und lachten wieder. „Sieht so aus als wäre ich da überflüssig“, meinte Shikamaru plötzlich und die Mädchen verstummten. Shikamaru grinste. Yurei sah ihn etwas schockiert an.

„Das denkst aber auch nur du. Glaub ja nicht, dass du auf der faulen Haut liegen kannst und den ganzen Tag verschlafen darfst. Du kommst natürlich mit.“ Sie baute sich vor ihm auf und Shikamaru verging das Grinsen.

Aikyo begann zu lachte und Naruto lachte mit ihr.

„Sei nicht so streng zu ihm“, sagte Aikyo in mitfühlendem Ton und sah Shikamaru an. Dann sah sie zu den Sternen.

„Wisst ihr was? Ich finde, wir sollten in einer so schönen Nacht noch etwas spazieren gehen“, wand sie ein und Shikamaru, Naruto und Yurei stimmten ihr zu. Zu viert gingen sie los und dabei unterhielten sie sich. Ihre Unterhaltungen drehten sich meistens um ihre Mission und das Training. Plötzlich ließ Naruto sich ein Stück zurückfallen und lief neben Yurei her.

Er hatte ihre Witze über den Kuss mit Aikyo im Sinn und begann verschwörerisch zu lächeln. „Sag mal Yurei-chan, hast du Shikamaru-kun eigentlich schon geküsst?“Sie grinste ihn an. „Warum willst du das denn wissen? Brauchst du ein paar Tipps?“ Shikamaru stöhnte genervt auf und ging einen Schritt schneller um Aikyo einzuholen. Sie lächelte Shikamaru verständnisvoll an.

„Jetzt geht’s gleich los“, flüsterte sie ihm zu und er ließ nur ein genervt klingendes Stöhnen hören. „Ich will nur wissen ob du, wenn du über uns schon lachst, selbst genug Erfahrung hast“, meinte Naruto.“Ach glaub mir Naruto, ich hab schon mehr Erfahrung, als du denkst.“ Yurei grinste ihn, mit einem vielsagenden Blick auf Shikamaru, an. Shikamaru wurde rot und Aikyo konnte sich denken, was das heißt. Ihre Augen weiteten sich ein bisschen, als sie Shikamaru betrachtete, der sich mit der Hand an die Stirn fasste.

„Ja sicher“, ließ sich Naruto nicht abschrecken. „Erzählen kann man viel, wenn der Abend lang ist.“

„Willst du mir vielleicht unterstellen, dass ich lüge?“ Yurei blieb abrupt stehen und stemmte ihre Hände in die Hüften. „Was soll ich sonst tun, wenn du so was erzählst“, meinte er mit gespielter Hochnäsigkeit. Ihre Augen verengten sich, zu schlitzen.

„Wie kannst du es, wagen so etwas, zu sagen? Ich würde niemals Lügen! Pass lieber, auf was du sagst.“ Mit einer schnellen Bewegung zückte Yurei ein Kunai und blickte Naruto mit zornerfüllten Augen an.

„Oh nein, ich dachte sie hätten endlich aufgehört sich wegen jeder Kleinigkeit gleich die Köpfe ein, zuschlagen.“ Aikyo schlug sich leicht die Hand vor die Stirn und seufzte auf. Shikamaru stoppte und trat auf die Beiden zu um sie zu beruhigen. Auch Naruto brachte sich in Kampfstellung. Er wusste, bei Yurei konnte man nicht genug aufpassen. Doch diese brach plötzlich in lautes Gelächter aus.

„Wenn du mir nicht glaubst, frag doch einfach Shikamaru. Er war ja schließlich dabei.“ Sie grinste ihren Freund frech an und dieser blickte böse zurück. Naruto grinste ebenfalls. „Na dann schieß mal los Shikamaru-kun.“ Shikamaru hob erschrocken den Kopf.

„Äh … aber … ich …“ druckste er herum.

„Ha! Wusste ich es doch. Du willst doch Tipps von uns haben sonst würdest du bestimmt nicht so genau nachfragen.“ Yurei grinste breit und trat neben Shikamaru. Dieser sah sie, immer noch ziemlich sauer, an.

„Habt ihr beide eigentlich kein anderes Thema?“ Shikamaru war inzwischen rot angelaufen und obwohl keiner Notiz davon nahm auch Aikyo.

„Jetzt ist es wirklich gut ihr zwei“, meinte Aikyo.

„Wir machen doch bloß ein bisschen Spaß“, lachte Naruto und gab Yurei einen Klaps auf den Rücken. Was für ein kolossaler Fehler. Sie wirbelte herum, packte sein Handgelenk und drehte es ihm auf den Rücken. Mit einem kleinen Schmerzensschrei zwang Yurei ihn auf die Knie.

„Fass mich nie wieder ungefragt an, klar?“ ihre Stimme klang bedrohlich so nah an seinem Ohr. Als er versuchte sich zu wehren drückte Yurei ihm leicht ihr Knie in den Rücken und drückte Naruto noch etwas weiter nach unten. Wie unangenehm für Naruto, doch er hatte ein Grinsen im Gesicht.

„Cholerikerin“, meinte er nur. Er war Schlimmeres von Sakura gewohnt und was konnte schon schlimmer sein als ihre Faust? Yurei lachte nur wieder auf, lies seine Hand los und half ihm aufzustehen.

Dabei überschätzte sie allerdings ihre eigene Kraft etwas und zog Naruto mit so einem großen Schwung nach oben das dieser auf den Fluss zustolperte. Um nicht zu fallen, versuchte er sich an Shikamaru festzuhalten aber dieser hatte nicht damit gerechnet und so fielen sie zusammen in das Wasser. Die Strömung erfasste beide sofort und zog sie mit sich.

„Oh nein, Yurei-chan was hast du angestellt“, rief Aikyo erschrocken auf und rannte den Beiden am Flussufer nach. Auch Yurei sprintete hinter her. „Ich hab doch gar nichts gemacht. Was kann ich denn dafür, wenn er sich nicht auf den Beinen halten kann?“ schrie sie zu ihrer Freundin rüber. Die Augen auf Shikamaru und Naruto gerichtet rannte sie weiter. Sie konnten sehen, dass die beiden Shinobi vom Sog immer wieder unter Wasser gezogen wurden.

„Ich hab eine Idee, aber da wirst du mir gleich helfen müssen“, meinte Aikyo und lief etwas schneller, um die Beiden im Wasser Treibenden ein Stück zu überholen.

Nebenbei griff sie in ihre Tasche und zog ihre Lieblingswaffe hervor.

„Der Seilspeer, gute Idee Aikyo-chan“, rief Yurei, als sie begriff, was Aikyo vorhatte. Geschickt ließ Aikyo den Seilspeer kreisen, bevor sie ihn zielsicher zu den beiden Jungs schleuderte.

„Fang auf Naruto-kun“, rief sie ihm zu. Der Speer landete einige Zentimeter vor den beiden Jungs und Naruto schaffte es ihn, zu packen. Zusammen zogen Aikyo und Yurei an dem Seil und langsam bewegten sich Naruto und Shikamaru dem Ufer entgegen. Endlich hatten die Mädchen es geschafft die Jungs an Land zu ziehen und müde ließen sich alle vier fallen. „Seit ihr auch in Ordnung?“, fragte Aikyo besorgt und die Jungs nickten.

Als sie wieder etwas besser Luft bekamen, war es Yurei die zuerst sprach.

„Wir sollten jetzt echt nach Hause gehen, bevor die Jungs sich erkälten.“ Aikyo nickte. „Ja du hast recht. Los Jungs aufgestanden, ihr müsst schnell ins Warme.“ Sie halfen den beiden beim Aufstehen und auf ihre Freundinnen gestützt gingen sie zurück ins Dorf.

„Wo sollen wir die beiden hinbringen?“ Yurei sah fragend zu Aikyo.

„Keine Ahnung. Ich denke nicht, dass wir sie ins Krankenhaus bringen müssen. Am besten ist wir bringen sie zu dir oder zu mir. Da ist es auch warm.“ Yurei dachte an das Chaos bei sich zu Hause. Sie hatte zwar vorhin mit Shikamaru abgewaschen aber trotzdem herrschte das pure Chaos in ihrer Wohnung.

„Ich glaube es ist besser wir bringen sie zu dir. Deine Wohnung ist näher dran.“ Aikyo nickte und schnell brachten sie, die vor kälte zitternden, Naruto und Shikamaru in Aikyo´s Wohnung.
 


 

Aikyo hörte, wie ihr Teekessel pfiff, und goss das heiße Wasser schnell in die vorbereitete Kanne. Danach brachte sie diese in das, wie immer perfekt aufgeräumte, Wohnzimmer. Die beiden Jungs saßen, in dicke Decken und Handtücher gewickelt, auf ihrem Sofa.

„Hier trinkt das, dann wird’s euch gleich etwas besser gehen“, sagte Aikyo liebevoll und beide nahmen die heißen Tassen in die Hand und begannen vorsichtig zu trinken.

„Hey der schmeckt gar nicht schlecht“, meinte Naruto und nahm gleich noch einen Schluck. Shikamaru ließ seine Tasse sinken und beobachtete Yurei die gerade das Zimmer betrat.

„Hier ich hab noch ein paar Handtücher geholt. Vielleicht solltet ihr erstmal eure nassen Klamotten ausziehen.“ Er erwartete fast dass sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht zeigte aber nichts kam. Sie sah wirklich ziemlich besorgt aus.

„Ach, Naruto und Shikamaru? Ich wollte mich noch einmal bei euch entschuldigen, ich glaube es ist meine Schuld, dass ihr ins Wasser gefallen seit.“ Yurei verbeugte sich leicht. „Kein Problem, es ist ja nichts passiert“, meinte Naruto, aber das Klamottenausziehen passte beiden nicht so recht in den Kram.

„Also ganz ehrlich, ich würde meine Sachen lieber anbehalten.“ Shikamaru klang genervt. „Jetzt hört mal zu ihr beiden, eure Sachen sind komplett durchnässt, und wenn ihr sie nicht langsam mal auszieht, werdet ihr wirklich noch krank.“ Sie baute sich vor den beiden auf. Naruto wollte es nicht gerne zugeben aber Yurei hatte recht. Seine Sachen waren total nass und verdammt kalt.

„Wenn ihr euch nicht traut, können Aikyo und ich ja trockene Sachen holen. Ich meine, Shikamaru, du müsstest ja bei mir in der Wohnung noch was liegen haben, oder?“

Shikamaru nickte nur.

„Ja und wenn du mir deinen Wohnungsschlüssel gibst, laufe ich schnell zu dir und suche ein paar Klamotten zusammen“, bot Aikyo Naruto an.

Dieser musste unweigerlich an das Chaos denken, das bei ihm zu Hause herrschte. Er lachte etwas nervös auf.

„Ich bin mir nicht sicher, ob du das wirklich tun solltest.“ Aikyo wischte seine Einwände mit einer Handbewegung weg.

„Mach dir keine Sorgen, dass es zu unordentlich ist oder so. Ich hab schon so einiges gesehen.“ Sie warf Yurei einen kleinen Seitenblick zu.

„Hey, was soll das denn heißen?“, schrie diese auf und Aikyo fing an zu lachen. Zusammen verließen sie die Wohnung, während Yurei zu ihrer Wohnung lief, rannte Aikyo zu der Wohnung Naruto´s.

Yurei fand die Sachen sofort und wollte sich gerade wieder auf den Weg zurückmachen, doch sie erinnerte, dass sie noch einige Tabletten im Medizinschrank hatte. Schnell holte sich diese auch noch und machte sich dann auf den Weg zurück.
 


 

Aikyo schloss die Tür auf und beinahe hätte sie die Tür gar nicht aufbekommen, soviel Gerümpel stapelte sich in diesem Zimmer. Sie zwängte sich durch die Tür und versuchte in dem Chaos ein paar saubere Klamotten zu finden.

Gar keine so leichte Aufgabe und Aikyo begann sich zu fragen, wie Naruto es schaffte immer frische Sachen anzuziehen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sie endlich ein paar saubere Klamotten gefunden und auf dem Weg nach Hause schwor sie sich, bei Naruto einmal kräftig aufzuräumen. Vor ihrer Wohnung traf sie wieder auf Yurei.

„Hier ich hab noch Medizin von meiner Oma mitgebracht. Es ist zwar eigentlich keine richtige Medizin gegen Erkältungen aber sie wirkt vorbeugend. Ich hoffe nur die beiden werden nicht krank.“ Sie sah wirklich sehr besorgt aus und hielt Aikyo ein kleines Fläschchen hin. Schnell gingen sie in die Wohnung. Naruto und Shikamaru unterhielten sich gerade und die beiden Mädchen konnten ein paar Sätze auffangen.

„Sieht so aus, als ob dir und Yurei-chan eine gemeinsame Zukunft winkt“, lachte Naruto und Shikamaru erwiderte nur: „Sieht bei dir und Aikyo-chan auch verdächtig danach aus.“

„Wenn sie das Chaos bei mir überlebt.“

Die Mädchen traten ein und überreichten den Jungs ihre Sachen. Sie ließen die Jungs kurz allein, damit sie sich umziehen konnten, und nutzen die Gelegenheit sich etwas zu unterhalten.

„Hast du das gerade gehört? Shikamaru-kun scheint schon unsere Zukunft zu planen. Oh mann …“ Yurei seufzte.

„Jetzt hör aber auf. Shikamaru-kun plant gar nichts. Aber selbst wenn, was wäre denn so schlimm daran? Ich dachte du bist hier glücklich.“

Aikyo musterte ihre Freundin.

„Ja bin ich auch, aber ich will ehrlich gesagt noch keine Gedanken an die Zukunft verschwenden. Ich meine wir leben im Hier und jetzt.“ Aikyo zuckte mit den Schultern. Sie hatte jetzt nicht den Kopf, um mit Yurei über so etwas zu diskutieren. Gemeinsam warteten sie, bis die beiden Jungs sich umgezogen hatten, und gingen dann wieder rüber ins Wohnzimmer. Gerade als sie das Zimmer betraten, bekam Shikamaru einen wahren Niesanfall.

Auch Naruto war nicht verschont und begann wie ein Starkraucher zu husten.

„Das klingt aber gar nicht gut“, meinte Aikyo und hatte schnell ein Fieberthermometer parat. Grinsend aber auch besorgt stand sie da.

„Ok Jungs wer will der Erste sein?“ Naruto und Shikamaru rissen die Augen auf und Yurei fing an zu lachen.

„Ich glaube ich sollte deinem Freund den Vortritt lassen.“ Shikamaru lachte ebenfalls doch gleich darauf wurde er von einem Hustenanfall gepackt.

Während Aikyo Naruto das Fieberthermometer unter den Arm schob, griff sich Yurei das Fläschchen mit der Medizin.

Sie ging in die Küche und füllte einige Tabletten ab. Sie brachte den beiden Jungs zwei Wassergläser und legte jedem von ihnen mehrere der kleinen, grünen, runden Tabletten in die Hand.

„Hier die müsst ihr sofort schlucken. Versucht sie mit soviel Wasser, wie möglich runter zuschlucken.“ Beide nahmen die Tablette gehorsam in den Mund um sie zu schlucken, doch mussten sie sich schon im nächsten Moment verkneifen, sie wieder auszuspucken. Beide griffen hastig nach dem Wasser und schluckten die Tabletten so schnell es ging. Röchelnd saßen sie da.

„Was zum Teufel hast du uns da gegeben?“ hustete Naruto. „Das waren Tabletten von meiner Oma. Sie hat sie mir gegeben, als ich ihre Schule verließ. Die Tabletten stärken das Immunsystem und helfen euren Körpern wieder gesund zu werden.“ Yurei nahm die Gläser der Beiden und wollte sie wieder in die Küche bringen.

„Du meinst die Oma, die du niedergeschlagen hast, weil du sie hasst und ihr nicht vertraust?“ Shikamaru blickte sie mit einem schiefen Grinsen an. Aikyo erwartete fast das jetzt eine typische Yurei-Reaktion kam aber Yurei drehte sich einfach noch einmal um.

„Nur weil ich sie niedergeschlagen habe und sie hasse, heißt das nicht, dass ich ihr in der Hinsicht nicht vertraue. Sie ist eine Kräutermeisterin und außerdem hab ich die Tabletten auch schon genommen und ich lebe ja noch oder?“ „Jetzt ist Schluss mit der Streiterei. Für euch ist jetzt Bettruhe angesagt“, mischte sich Aikyo ein. „Hier auf der kleinen Couch?“, fragte Naruto entgeistert.

„Naja, als erstes Mal, das Sofa kann man ausziehen und zweitens, nein ihr schlaft im Bett und Yurei und ich teilen uns später die Couch.“ Beide Jungs sahen Aikyo erstaunt an. „Na was guckt ihr so? Abmarsch ins Bett mit euch“, befahl Aikyo und die Jungs folgten ihrem Wort. Yurei warf Shikamaru noch einen letzten Blick hinterher. Am liebsten hätte sie Aikyo gesagt, dass sie doch mit Shikamaru hier auf dem Sofa schlafen könnte, aber sie wollte ihr Lieber nicht widersprechen. Außerdem wollte sie es ihm nicht antun in seinem Zustand auch noch auf dem Sofa schlafen zu müssen. Beide machten es sich im Bett gemütlich.

Sie kamen sich merkwürdig vor, aber Aikyos Wort war hier Gesetz.

„So Jungs ihr schlaft jetzt eine gepflegte Runde und ich koche euch eine kräftige Hühnerbrühe und noch einen Tee. Yurei wird sich sicher noch um einige Medikamente kümmern wollen oder?“, fragte Aikyo an Yurei gewandt. „Ok dann mach ich mich mal auf den Weg zur Apotheke. Ich hoffe die haben jetzt noch auf.“ Sie grinste und winkte den Dreien noch schnell, bevor sie durch die Tür verschwand.
 


 

Aikyo stellte sich in die Küche und setzte eine Hühnerbrühe auf. Nebenher auch einen Tee.

Der Tee war zuerst fertig und sie brachte ihn den beiden Jungs ans Bett.

Sie reichte jedem eine Tasse und ging zurück zum Herd. Die Brühe kochte inzwischen und sie tat sie auf zwei Teller auf, stellte diese auf ein Tablett und ließ sie einen Moment abkühlen.

Schließlich brachte sie auch diese zu den beiden Jungs, die hustend im Bett lagen.

Naruto war tief und fest eingeschlafen und das hätte auch Shikamaru gerne getan, aber leider machte Naruto sich immer breiter im Bett.

„Ich kann dir noch anbieten, eine extra Matratze aufzubauen“, versuchte Aikyo eine gute Lösung zu finden.

„Das wird wohl das Beste sein“, meinte Shikamaru, der schon halb aus dem Bett flog.

„Hm als Naruto und ich uns das Bett geteilt haben, hat das aber besser geklappt“, rutschte es Aikyo heraus und Shikamaru sah sie etwas merkwürdig an.

„Er wollte wohl doch keine Tipps wie?“, fragte Shikamaru und Aikyo lief knallrot an, während sie Shikamaru auf dem Sofa platzierte, damit er da in ruhe die Hühnerbrühe essen konnte, bis sie die Matratze aufgebaut hatte.

„Denk nicht so einen Unsinn“, sagte Aikyo gleich. „Wir haben uns bloß das Bett geteilt, damit Naruto-kun nicht auf der Couch schlafen mussten.“

Shikamaru grinste etwas und Aikyo bezog die Matratze.

„So jetzt kannst du in ruhe etwas schlafen. Wenn du noch was brauchst, dann sag mir einfach bescheid“, sagte sie und Shikamaru legte sich auf die Matratze, die Aikyo so gemütlich wie möglich gestaltete hatte.
 


 

Yurei ging langsam durch die Nacht. Sie hatte keine Lust sich abzuhetzen und wusste, dass die beiden Jungs bei Aikyo in guter Obhut waren.

Nach einigen Minuten kam sie dann endlich bei der Apotheke an doch der Apotheker hatte keine brauchbare Medizin vorrätig.

Yurei wollte den Laden gerade wieder verlassen, als ihr eine Idee kam. Schnell ging sie wieder zurück und ließ sich einige Kräuter geben. Dann rannte sie schnell in ihre Wohnung und holte noch einige Gegenstände. Ebenso schnell rannte sie zu Aikyo.

Diese machte ihr auch sofort nach dem ersten Klopfen auf. Die beiden Jungs schliefen beide schon und so gingen sie leise in die Küche.

„Was hast du da?“ Aikyo beäugte skeptisch die Tüte in Yurei´s Hand. Es sah nicht so aus, als wenn sie wirklich Medizin bekommen hätte.

„Das sind einige Kräuter. In der Apotheke hatten sie keine Medizin mehr da, aber ich glaube ich kann auch selber welche herstellen.“ Yurei grinste selbstsicher und holte aus der Tüte einige extra eingepackte Bündel Kräuter heraus und einen Mörser mit Stößel.

Aikyo half ihrer Freundin bei der Verarbeitung der Kräuter und schon bald breitete sich ein angenehmer Geruch nach Salbei und Pfefferminze in der ganzen Wohnung aus.

Nach einiger Zeit waren sie endlich fertig und Yurei formte geschickt einige kleine Kügelchen. Diese legte sie zum Trocknen auf den Küchentisch.

„So jetzt hoff ich doch mal, dass sie auch helfen.“ Yurei gähnte und streckte sich etwas und auch Aikyo musste gähnen.

Sie waren beide inzwischen ziemlich müde also machten sie es sich, jeder mit einer Tasse Tee in der Hand, auf dem Sofa gemütlich und quatschten noch etwas, bis ihnen irgendwann die Augen zufielen.
 


 

Am morgen wachte Aikyo natürlich als Erste auf. Sie ließ Yurei schlafen und schlich hinüber zu den Jungen.

Leise schlich sie zu erst ans Bett und fühlte an Narutos Stirn nach seiner Temperatur.

Er lag schon halb ohne Decke da, so sehr hatte er sich in der Nacht gedreht und gewendet.

Aikyo stellte fest, dass sein Fieber zurückgegangen war, und freute sich darüber.

Schnell deckte sie Naruto wieder richtig zu und wand sich um.

Als Nächstes war Shikamaru an der Reihe. Leise kniete sie sich zu ihm herunter und fühlte auch nach seiner Stirn.

Gerade als sie seine Stirn berührte, schlug Shikamaru die Augen auf und Aikyo erschrak fürchterlich. Sie wollte aufspringen, knickte um und knallte mit dem Rücken gegen das Bettgestell, wobei sie einen kleinen Aufschrei machte.

Naruto bemerkte nichts und schlief selig weiter.

Shikamaru setzte sich auf und entschuldigte sich bei Aikyo.

Sie rieb sich den Rücken und wartete darauf, dass der Schmerz nachließ.

„Nichts passiert, kein Problem", meinte Aikyo stand auf und ging noch etwas gekrümmt in die Küche. Schon nach ein paar Minuten ging es aber wieder und es war, als wäre sie nie gestürzt.

Auch Yurei hatte nichts gemerkt und schlief noch immer tief und fest.

Sie beschloss etwas zum Frühstück, zu kochen. Sie überlegt, ob Shikamaru und Naruto auch hungrig sein würden, und kam zu dem Schluss, dass es sicher nicht schaden konnte.

Während sie kochte, kam Shikamaru zu Aikyo in die Küche.

Sie bemerkte ihn nicht.

Leise ging er auf Aikyo zu.

„Kann ich dir vierleicht helfen?"

Aikyo zuckte vor Schreck zusammen und ließ den Kochtopf fallen, den sie gerade mit Wasser füllen wollte.

Er landete genau auf ihrem Fuß und wieder kam von Aikyo ein kleiner Aufschrei, den sie aber zu unterdrücken versuchte, um niemanden zu wecken.

Shikamaru bückte sich und hob den Topf wieder auf.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken", sagte er.

Aikyo humpelte zu einem Stuhl, auf den sie sich setzte und ihren Fuß begutachtete.

„Ach was nicht so schlimm", lächelte sie.

„Es wäre nur nett, wenn du dir demnächst eine Kuhglocke umbinden könntest", meinte sie und Shikamaru sah sie etwas verwirrt an.

„Na, damit ich immer weiß, wo du bist. Oder versuchst du mit Absicht mir einen Herzinfarkt, zu verpassen?“

Shikamaru kratzte sich verlegen am Nacken.

„Ich dachte ja nur du könntest Hilfe brauchen", sagte er und Aikyo lächelte ihn an.

„Sehr gerne setzt doch einfach schon mal Wasser auf", schlug Aikyo vor.

Zusammen kochte sie dann ein leckeres Frühstück. Weil Shikamaru ja eigentlich unglaublich faul war, begann Aikyo sich zu wundern.

„Wie kommt es, dass du mir so bereitwillig hilfst?", fragte sie lächelnd.

„Keine Ahnung", sagte er Schulter zuckend.

Sie arbeitete gerade an einer Misosuppe. Ein Gefühl verriet ihr, dass Shikamaru etwas von ihr wollte.

„Willst du reden?", fragte sie so beiläufig, als sei es nicht wichtiger, als das Miso in die Suppe zu rühren.

„Denkst du Yurei-chan, hat endlich begriffen, dass sie hier Freunde hat?“, fragte er, erleichtert darüber, dass Aikyo ihn gefragt hatte.

Sie hatte geahnt, dass er sich darum sorgte, und war umso froher, ihm eine gute Nachricht mitteilen zu können.

„Jepp, ich denke jetzt hat sie es begriffen. Die läuft uns bestimmt nicht mehr weg.“

Sie konnte Shikamarus Erleichterung fast spüren.

Zum ersten Mal wurde Aikyo klar, was für ein echt stiller Typ Shikamaru eigentlich war.

„Jetzt weiß ich, warum ich mit so einem lautstarken Typen wie Naruto-kun zusammen bin“, sagte sie plötzlich, für Shikamaru absolut zusammenhangslos. „Wieso“, fragte er baff.

Sie begann breit zu grinsen.

„Na ist doch klar. Naruto-kun ist so laut, dass ich seinen Aufenthaltsort Kilometer im Voraus kenne. Der kann mich nicht erschrecken“, lachte sie und auch Shikamaru schmunzelte

„Ja ist schon war. Der hält nie den Mund“, meinte er und begann den Tisch zu decken.

Nach kurzer Zeit waren sie fertig und vor ihnen stand ein leckeres kleines Buffet für vier.
 

Yurei schlug ihre Augen auf und schnupperte. Irgendetwas roch einfach traumhaft. Sie wollte sich genüsslich auf die Seite drehen doch war das Sofa leider schon zuende und so fiel sie mit einem bumms auf den Boden. Sofort kamen Shikamaru und Aikyo, die es natürlich gehört hatten, aus der Küche ins Wohnzimmer. Aikyo war sofort bei Yurei, um zu gucken, ob diese sich etwas getan hatte. „Geht’s dir gut?“ Yurei grinste und setzte sich auf. „Mach dir keine Sorgen, das scheint ihr öfter mal zu passieren.“ Lachte Shikamaru. „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen Shikamaru-kun. Wie ich sehe, scheint es dir schon wieder besser zu gehen. Danke Ai-chan, mir geht’s gut keine Sorge.“ Yurei grinste und stand auf. Sie sah zu Shikamaru, er sah wirklich sehr viel besser aus als gestern und nicht mehr ganz so krank. „Sag mal was, riecht hier eigentlich so lecker?“ wieder schnupperte Yurei in der Luft rum. „Wir haben Frühstück gemacht.“ Aikyo ging vor in die Küche und Shikamaru wollte ihr hinterher gehen, doch Yurei hielt ihn kurz auf. „Geht’s dir gut?“ sie klang ziemlich besorgt. „Ja es geht. Besser als gestern aber ich denke nicht, dass wir es überstanden haben.“ Er lächelte und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Naruto war inzwischen auch aufgewacht und kam ins Wohnzimmer. Er hatte ebenfalls den leckeren Essensgeruch bemerkt und wollte schnell frühstücken. „„Ich hoffe dieser leckere Duft ist kein Traum“, sagte Naruto verschlafen, während ihm das Wasser im Mund zusammen lief. Yurei und Shikamaru sahen sich zu ihm um. „Nein das ist kein Traum. Guten Morgen Naruto-kun.“ Lachte Yurei und ging endlich Aikyo hinterher in die Küche. Die beiden Jungs folgten ihr und zu viert setzten sie sich an den Tisch. Während des Essens unterhielten sie sich über alles Mögliche und lobten Aikyo und Shikamaru für das leckere essen. Nachdem dann alle satt waren, saßen sie noch eine Weile am Tisch. „Also, wenn ich ab jetzt jeden Morgen von so einem leckeren Essen geweckt werde, dann zieh ich sofort bei dir ein Aikyo-chan“, grinste er und Yurei nickte zustimmend. Aikyo lächelte etwas verlegen. „Es freut mich, wenn es euch geschmeckt hat.“ Aber auch Shikamaru wurde gelobt. Irgendwann stand Yurei auf und holte die Medizin, die sie gestern gemacht hatte. Die kleinen Kügelchen waren schön fest und trocken geworden und Yurei gab jedem der jungen eins. Sie spülten sie schnell mit etwas Wasser hinunter aber so bitter wie die vom Vorabend waren sie nicht. Aikyo zückte noch einmal das Fieberthermometer und wieder überließ Shikamaru Naruto den Vortritt. Beide hatte nur noch leichte Temperatur. „Es mag unseren Jungs schon besser gehen, aber mit uns trainieren gehen die heute auf gar keinen Fall“, meinte Aikyo. „Ja ich denke auch, dass es besser so ist.“ Yurei nickte. Naruto wollte schon etwas dagegen sagen aber Aikyo hob die Hand. „Naruto-kun es ist wirklich besser, wenn ihr zu Hause bleibt und euch auskuriert.“ Naruto gab sich seufzend seinem Schicksal hin und Yurei und Aikyo gingen, nachdem sie abgewaschen hatten, zum Trainingsplatz.
 

Beim Trainingsplatz angekommen gingen die beiden auseinander und brachten sich in Kampfposition. „Also dann mach dich kampfbereit!“ Aikyo rief es mit einem Grinsen ihrer Freundin zu und diese erwiderte das Grinsen.

„Ich bin schon bereit geboren wurden!“ rief diese zurück und zog ein Kunai. Aikyo griff in ihre Tasche und zog ebenfalls ein Kunai hervor. Wie auf Kommando rannten beide gleichzeitig los und aufeinander zu. In der Mitte des Platzes trafen die Klingen klirrend aufeinander. Yurei sah Aikyo in die grünen Augen und sah Freude und Spaß in ihnen aufblitzen. „Hey Ai-chan ich dachte, du hättest dein Taijutsu trainiert und wärst jetzt stärker geworden.“ Lachte sie um ihre Freundin aufzuziehen und aus dem Konzept zu bringen. Doch diese ließ sich dadurch nicht beirren und erwiderte einfach: „Das werden wir ja noch sehen.“ Mit einem Sprung trennten sie sich wieder und kamen ein paar Meter weiter sicher auf dem Boden auf.

Yurei steckte ihr Kunai wieder weg und zog dafür eines ihrer Katanas. Aikyo tat es ihr gleich und tauschte den Kunai gegen ihren Seilspeer aus. Sie begann den Seilspeer kreisen, zu lassen. Yurei spannte ihre Muskeln an und rannte dann auf ihre beste Freundin zu. Diese ließ den Speer auf die Kunoichi losschnellen doch Yurei wich aus. Sie ließ sich zu Boden fallen und rutschte auf Aikyo zu. Aber Aikyo hatte damit gerechnet und zog sofort an dem Seil ihres Speeres damit dieser sich um Yurei´s Katana wickelte.

Mit einem schnellen Ruck entriss sie dann der Hand ihrer Freundin das Schwert und ließ es einige Meter weit fliegen. „Das war wohl nichts“, lachte Aikyo, doch statt etwas zu antworten, zog Yurei einfach ihr zweites Katana.

Wieder ließ Aikyo den Seilspeer kreisen und erwartete einen Angriff ihrer Freundin. Den Gefallen tat sie ihr auch prompt. Yurei rannte auf Aikyo zu und ließ ihr Katana auf sie niedersausen. Geschickt wich Aikyo aus und warf ihren Seilspeer nach Yurei aus.

Wieder erwischte sie das Katana.

Verärgert überlegte Yurei, was sie jetzt tun sollte. Aikyo wollte gerade am Seil ziehen, als Yurei unbewusste eine Menge Chakra in ihrem Katana sammelte. Das Chakra bildete mit blauem Schimmer eine zweite und um vieles schärfere Klinge um die eigentliche. Aikyos Seilspeer riss und sie flog hinterrücks auf ihr Hinterteil. Erst jetzt begriff Yurei, was sie getan hatte, und bekam schon eine Sekunde später eine super Idee.

So warf sie dieses chakraangereicherte Schwert auf ihre Freundin. Gerade noch rechtzeitig konnte Aikyo sich zur Seite rollen. Über das, was dann geschah, konnten beide Mädchen nur staunen. Das Katana verhielt sich wie ein Bumerang und mit einer Kurve flog es zu Yurei zurück. Gekonnt fing sie ihr Katana, dessen Leuchten in diesem Moment verlosch. Aikyo stand wieder vom Boden auf. „Wow, was war das denn?“

Yurei blickte leicht irritiert auf das Katana. „Ich habe keine Ahnung.“ Sie sprach langsam. „Aber das war echt cool, oder?“ beide fingen an zu lachen. „Wenn du schon eine neue Technik erfunden hast, dann musst du ihr auch einen Namen geben“, erklärte Aikyo.

Yurei begann zu überlegen. „Hm, wie wäre es mit Bumerangsäbel?“, schlug sie vor. Aikyo verzog das Gesicht. „Nein, das klingt blöd.“ Yurei überlegte weiter. „Naja wie wäre es dann mit Chakrasäbel?“ Aikyo schüttelte den Kopf. „Nein, das klingt auch doof. So wie es aussah, hast du Windchakra benutzt. Es sah jedenfalls genauso so aus wie bei Asuma-sensei. Weißt du er, hatte so Chakraklingen, du hast sie sicher schon einmal bei Shikamaru gesehen, und wenn er darin Chakra sammelte, sah es ganz genauso aus. Ich weiß, dass er das Windelement benutzt hat, das hat Naruto mir mal erzählt, der benutzt es ebenfalls.“

Wieder begann Yurei, nachzudenken. „Ich denke, dann werde ich diese Technik Jutsu der Sturmklinge nennen“, sagte Yurei entschlossen und Aikyo nickte zustimmend. Zufrieden entschlossen die Mädchen, das Training für heute, einzustellen. Bevor sie zu ihren kranken Jungs zurückkehrten, gingen sie in einen Laden für Ninjabedarf. Dort kaufte Aikyo sich einen neuen Seilspeer, immerhin hatte Yurei ihren zerrissen.

Sie fand auch einen besonders Hochwertigen und liebkoste mit ein paar Handschuhen, die aus einem chakraleitenden Stoff bestanden. Sie waren schwarz und besonders widerstandsfähig noch dazu, optimal für ihre Feuertechniken.

Dann kehrten die Beiden zu ihren Jungs zurück, die noch immer in Aikyos Wohnung auf sie warteten. Als Shikamaru hörte, dass Aikyo die Tür aufschloss, ging er direkt zur Tür und stellte sich den Mädchen in den Weg. Verdattert blickten sie ihn an.

„Was gibt’s Shikamaru?“, fragte Yurei als Erste. „Ich wollte euch nur vorwahrnen. Naja eigentlich dich Aikyo, denn es ist ja deine Wohnung …“

„Wieso was ist mit meiner Wohnung?“, fragte sie misstrauisch. Noch ehe Shikamaru etwas sagen konnte, drückte Aikyo ihn beiseite und trat vom kleinen Flur in die Küche. Beinahe wäre sie rückwärts umgekippt und in Ohnmacht gefallen.

„Was für ein Tornado ist hier den durchgefegt?“, fragte Aikyo mit offenstehendem Mund. „Davor wollte ich dich warnen und nur so am Rande, damit hatte ich nichts zu tun“, betonte Shikamaru. Die Küche sah einfach furchtbar aus. Überall lag benutztes Geschirr, es roch angebrannt und der Herd war mit irgendeiner klebrigen Schicht bedeckt.

Mitten in diesem heillosen Chaos stand Naruto, der noch eine Kelle in der Hand hielt. „Was hast du getan?“, fragte Aikyo und versuchte dabei nicht wütend zu werden. „Naja ich dachte, ich koche für mich und Shikamaru-kun was zu Mittag“, begann Naruto zu erklären.

„Wow an was hast du dabei gedacht? Flambierte Küche?“, fragte Yurei sarkastisch. Verlegen kratzte Naruto sich am Kopf. „Ich wollte ihn aufhalten, aber er war schneller“, meinte Shikamaru. Yurei glaubt eine Ader an Aikyos Hals pulsieren –und ihr rechtes Auge zucken zu sehen, drum beschloss sie, dass sie besser ihren Freund schnappen und verschwinden sollte. „Also Ai-chan, ich und Shikamaru-kun machen uns dann mal auf den Weg nach Hause“, sagte Yurei, als wenn nichts wär.

Aikyo schwieg und die Beiden schlichen langsam zu Tür hinaus. Zurück blieb Aikyo, die noch immer fassungslos auf einen verlegenen Naruto starrte, der in einer Küche stand, die aussah als hätte hier ein wilder Kampf getobt. „Es tut mir sehr leid“, versuchte Naruto es mit einer Entschuldigung, doch es zeigte sich, dass Aikyo wahrlich ein liebenswerter Mensch war.

Sie ging auf Naruto zu und nahm ihm die Kelle aus der Hand, dann fühlte sie nach seiner Stirn. „Hm du hast immer noch ein bisschen Fieber, du solltest dich wieder ins Bett legen“, meinte sie und sprach das Chaos gar nicht an.

„A … Aber Aikyo-chan? Meinst du nicht ich, sollte dir besser beim Aufräumen helfen?“, fragte er vorsichtig. Sie sah sich vorsichtig noch einmal um. Dann lächelte sie Naruto an. „Lass mal ich mach das schon, aber wenn du wieder gesund bist, wirst du, ob du willst, oder nicht, von mir Kochstunden kriegen.“ So schickte sie den verwirrten Naruto ins Bett. Es dauerte den ganzen restlichen Tag und die halbe Nacht, bis Aikyo das Chaos wieder im Griff hatte. Nun war sie fix und fertig. Um Naruto nicht zu wecken, schlief sie auf dem Sofa. „Er ist wirklich ein Chaosmagnet“, dachte sie belustig, während sie sich unter eine Decke kuschelte. „Aber egal was er anstellt, ich kann ihm einfach nicht böse sein.“
 


 

„Denkst du es, ist okay, dass wir Aikyo einfach so mit dem Chaos alleine lassen?“ Shikamaru sah seine Freundin von der Seite her an. „Glaub mir es, ist wirklich besser so. Ai-chan macht sowas lieber selbst und alleine.“ Antwortete diese mit einem Grinsen. „Außerdem solltest du dich bei mir zu Hause erstmal wieder hinlegen. Ich glaube du bist noch nicht ganz gesund.“ Shikamaru lächelte und wollte eigentlich wiedersprechen aber als er den Mund öffnete schüttelte ihn ein Hustanfall. „Siehst du.“ Grinste Yurei nur wieder und als sie dann bei ihrer Wohnung angekommen waren, steckte sie ihren Freund auch sofort ins Bett. Dann kochte sie ihm eine Suppe, die, diesmal auch nicht nur lecker schmeckte, sondern auch, ausnahmsweise, ganz gut aussah. Shikamaru lag im Bett und fühlte sich mit einem Mal wieder richtig schwach und war froh darüber, dass er im Bett liegen bleiben konnte. Nachdem Yurei ihm dann die Suppe gebracht hatte und er sie gegessen hatte, schlief er ziemlich schnell ein. Yurei machte sich indes auf ihre Küche aufzuräumen und auch im Wohnzimmer noch ein bisschen Klarschiff zu machen. Es ging schneller als sie erwartet hatte und so machte sie sich auf den Weg noch schnell einzukaufen. Unterwegs traf sie Chòji und blieb noch einige Minuten bei ihm stehen, um zu plaudern. Es war seltsam aber seit ihrem Kampf gegen Naruto, jedenfalls, wenn man das einen Kampf nennen konnte, hatte sie sich verändert. Ihr Leben kam ihr jetzt nicht mehr kalt und leer vor. Naruto hatte ihr klar gemacht, was sie alles besaß und wie glücklich ihr Leben eigentlich war. Nachdem sie sich von Chòji verabschiedet hatte, ging sie, wie immer in Gedanken, nach Hause. Als sie Naruto kennengelernt hatte, hatte sie gedacht er wäre ein totaler Labberkopf und hätte nie gedacht, dass sie jemals mit ihm befreundet sein könnte. Aber jetzt, jetzt hatte sich nicht nur ihre Meinung über ihn komplett geändert, nein sie war ihm auch etwas schuldig. Auch wenn sie sich einige ihrer Sprüche einfach nicht verkneifen konnte. Endlich kam sie bei ihrer Wohnung an. Leise schloss sie die Tür auf, um Shikamaru nicht zu wecken, und fing an die Lebensmittel wegzuräumen. Dabei versuchte sie ebenfalls, so leise wie möglich zu sein. Als sie auch damit fertig war, wusste Yurei nicht mehr, was sie jetzt noch tun sollte. Seufzend setzte sie sich an den Küchentisch und dachte nach. Dann kam ihr wieder das Training von heute Morgen mit Aikyo in den Sinn. Vielleicht sollte sie noch etwas an ihrem neuen Jutsu üben. Schnell schrieb sie einen Zettel für Shikamaru, damit dieser Bescheid wusste, und machte sich dann auf den Weg zum Trainingsplatz.
 

Aikyo wartete am Tor von Konoha auf Kiba und Yurei. Sie war wie immer zu früh dran gewesen und musste jetzt warten bis ihre Teamkameraden auftauchten. Tsunade schickte die Drei nach Suna, wo Aikyo eine Mission des Kazekagen ausführen sollte. Kiba und Yurei sollten einen entflohenen Häftling aufspüren, der Informationen zu folge irgendwo in Sunagakure sein sollte. Endlich konnte Aikyo Kiba näher kommen sehen. Er saß wie immer auf Akamaru und kam schnell näher. „Hey Aikyo-chan“, rief er als Akamaru vor ihr zum Stehen kam und sprang von seinem Rücken. Auf Aikyo´s Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Hallo Kiba- kun. Wie geht es dir und Akamaru?“ Aikyo ging auf die beiden zu und der weiße Hund bellte freudig auf. „Uns geht es gut. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat aber ich musste noch schnell etwas für meine Mutter erledigen.“ Aikyo winkte ab schließlich war sie es durch Yurei schon gewohnt, das sie warten musste. „Ist Yurei-chan noch nicht da?“ Kiba sah sich um, während sein Hund auf dem Boden schnüffelte, als wenn er etwas suchte. „Nein ist sie noch nicht. Ich denke mal, dass es auch noch etwas …“ Aikyo wollte, gerade noch etwas sagen aber da hörte sie auch schon eine bekannte Stimme. Wenn man von Teufel sprach. Yurei kam winkend auf die beiden zugerannt und man konnte sie schon von Weitem hören. „Hey Ai-chan, Kiba- kun wartet auf mich!“ endlich kam sie bei ihnen an und musste dann erstmal Luft holen. „Tut … mir … leid … das … ich … so … spät … komme.“ Presste sie keuchend hervor. Aikyo lächelte „Kein Problem. Aber dann können wir ja endlich aufbrechen.“ Kiba nickte und sprang wieder auf Akamaru´s Rücken und endlich ging die Reise los.

Sie schafften es innerhalb von drei Tagen, in Sunagakure anzukommen. Aikyo freute sich schon darauf Gaara, Temari und auch Kankuro wieder einmal zu sehen und auch Kiba freute sich etwas. Yurei aber war zum ersten Mal in Sunagakure und war erstmal ziemlich begeistert von der Stadt. „Also echt, wenn einem der bescheuerte Sand nicht immer überall drankleben würde, wäre es hier echt wunderschön.“ Genervt schüttelte sie mal wieder ihr Bein und etwas Sand rieselte aus ihrem Schuh. Aikyo und Kiba ignorierten Yurei´s Gemecker, denn in den letzten Tagen hatten sie sich diese Tirade schon mehr als Tausend Mal anhören dürfen. „Naja ich werde dann mal zum Kazekage gehen. Ihr beide müsst euch auf die Suche nach dem Häftling machen. Ich wünsche euch viel Glück. Wir sehen uns dann zu Hause in Konoha wieder.“ Aikyo lächelte und winkend rannte sie zum Palast des Kazekagen. Yurei schielte zu Kiba, nachdem Aikyo in der Ferne verschwunden war. Es war das erste Mal, das sie mit jemand anderem auf einer Mission war. Normalerweise war sie mit Naruto und Ai oder jemandem aus ihrem Team unterwegs. „Hast du schon einen Plan, wie es jetzt weiter geht? Also ich meine wo sollen wir anfangen zu suchen?“ Yurei sah sich zu Kiba um. Dieser zog etwas aus dem Rucksack her raus den er schon die ganze Zeit auf dem Rücken getragen hatte. „Tsunade hat mir die Decke des Entflohenen mitgegeben, ich lass Akamaru jetzt seine Fährte aufnehmen und dann werden wir mal sehen, wohin er uns führt.“ Er grinste Yurei an und sie grinste zurück. Sie musste zugeben, dass so ein Hund echt praktisch sein konnte. Akamaru schnüffelte kurz an dem Stück Stoff und nach nur wenigen Sekunden lief er schnuppernd los. Die beiden Shinobi folgten ihm so schnell sie konnte und die Suche konnte losgehen.
 


 

Schon nach wenigen Minuten war Aikyo im Palast und suchte nach Gaaras Büro. Einige Sunashinobis erklärten ihr den Weg und schnell hatte sie den richtigen Raum gefunden. Die Tür war verschlossen. Wenn Aikyo allein war, war sie doch ziemlich schüchtern und so stand sie einen Moment vor der Tür und atmete noch einmal tief ein, bevor sie schließlich anklopfte.

„Herein“, hörte sie Gaara sagen und öffnete die Tür, um einzutreten.

Gaara saß hinter seinem Schreibtisch, den Kopf in einem Haufen Akten versunken. Aikyo fand, dass er müde wirkte. Er hatte noch nicht aufgesehen.

„Was gibt es?“, fragte er, noch immer ohne sich zu vergewissern, wer eingetreten war.

Aikyo überlegte sich, dass Gaara vierleicht einen kleinen Scherz vertragen könnte.

„Seit gegrüßt ehrenwerter Kazekage. Ich bin die Kunoichi, die ihr aus Konohagakure angefordert habt“, sagte sie übertrieben höflichem Ton.

Endlich sah Gaara auf und erblickte Aikyo, die ihn freudig anlächelte. „Aikyo-chan du bist es.“ Er legte die Akten auf den Tisch und stand auf. „Tut mir leid. Im Moment habe ich eine Menge zu tun“, erklärte er.

„Ja das sehe ich schon Gaara-kun. Dann erzähl mal, was kann ich für dich tun?“, fragte Aikyo. „Ich habe zurzeit sehr viele Missionen, die erledigt werden wollen. So gut, wie alle meine Shinobi sind auf Missionen. Es steht ein wichtiger Vertrag an, den ich mit dem Raikagen zu unterschreiben habe, aber ich habe nur noch Kankuro-kun, der mich begleiten kann. Normalerweise ist es jedoch üblich, dass ein Kage von zwei vertrauenswürdigen Shinobi begleitet wird. Darum bat ich Tsunade-sama mir noch jemanden herzuschicken, dem ich diese Mission anvertrauen kann.“ Sofort fühlte Aikyo sich geehrt, dass sie für diese Mission ausgewählt wurde. Obwohl sie Naruto und ihre Freunde schon jetzt vermisste. „Und wann soll es losgehen?“, fragte Aikyo. „Sobald Kankuro-kun zurück ist. Er soll in den nächsten Stunden eintreffen. Wenn du willst, kannst du währenddessen noch etwas Sunagakure besichtigen“, sagte Gaara und widmete sich dann wieder seinem Schreibtisch und den darauf liegenden Akten. Aikyo brachte es nicht übers Herz Gaara hinter diesem Berg einfach allein sitzen zu lassen, also tat sie, was sie in solchen Situationen immer tat.

„Kann ich dir mit dem ganzen Papierkram vierleicht helfen? Ach sicher ist das eine schlechte Idee. Du darfst mir die Akten über Suna sicher gar nicht zeigen“, korrigierte sich Aikyo sofort. Es beschämte sie ein wenig, etwas so Wichtiges vergessen zu haben. Gaara nickte nur und wiederholte noch einmal, dass sie sich doch Sunagakure einmal näher ansehen könnte.

„Ich hätte da eine bessere Idee. Ich werde einfach hier bleiben und dir etwas Gesellschaft leisten. Solange bis Kankuro-kun hier ist und wir aufbrechen können.“

Gaara sah Aikyo leicht verwirrt an, aber eigentlich freute er sich darüber. Sie setzte sich auf einen Stuhl vor seinem Bürotisch. Behutsam fing sie ein Gespräch mit ihm an. Sie wollte sichergehen, dass sie ihn nicht langweilte und auch nicht auf die Nerven ging.
 


 

Sie hatten Sunagakure schon wieder verlassen und immer noch folgten Kiba und Yurei Akamaru. Er lief ziemlich schnell und im heißen Sand hatte Yurei ein paar Schwierigkeiten ihm zu folgen. Immer wieder stolperte sie oder verlor fast den Halt, wenn sie eine Düne hinunter liefen. Langsam bekam sie aber den Dreh raus und konnte endlich zu Kiba aufschließen. „Ich denke wir kommen schon näher!“ rief er zu ihr rüber und Yurei war froh über die Nachricht. Aber dann dauerte es doch noch etwas bis Akamaru endlich langsamer wurde und dann stoppte. „Was ist denn los?“

„So wie es aussieht, geht die Spur hier in zwei Richtungen. Akamaru wird ein bisschen brauchen, bis er weiß, welcher Spur wir wieder folgen müssen.“ Antwortete Kiba und ging zu seinem Hund. Er strubbelte ihm durch das Fell und Yurei ging mit einem seufzen in die Knie. Sie atmete mehrmals tief ein und aus.

Plötzlich bellte Akamaru auf und Kiba rief ihr zu: „Er hat die Spur wieder gefunden.“ Schnell sprang sie auf die Beine und folgte den beiden. Weiter ging es durch die Wüste, weiter über den Sand. Über ihnen war der blaue Himmel unter ihnen der gelbe Sand. Wie lange sie diesmal durch die Wüste rannten, wusste Yurei nicht und irgendwann war es ihr auch egal. Langsam verdunkelte sich der Himmel und endlich schien sich die Umgebung zu verändern. Immer mehr Steine lagen jetzt um sie herum.

Wieder blieb Akamaru stehen und als sie näher kamen konnten sie auch sehen warum. Die Wüste war zu Ende und der Boden fiel steil ab. Unter ihnen war ein Steinbruch und große Felsen traten überall hervor. Weit unten konnte sie ein Licht erkennen, ein Lagerfeuer, wie es schien. „Und nun?“ fragte Yurei frei hinaus. Akamaru bellte als Antwort. „Akamaru meint, dass der Häftling dort unten ist. Also müssen wir irgendwie einen Weg nach unten finden.“ Kiba drehte sich um und wollte einen anderen Weg nach unten suchen aber Yurei ging näher an die Klippe heran. Sie schätzte die Entfernung bis zum nächsten Felsen und sprang dann hinunter. Im freien Fall bemerkte Yurei, dass sie die Entfernung ein bisschen falsch eingeschätzt hatte. Oben hörte sie, wie Kiba ihren Namen rief. Dann kam sie endlich bei dem Felsen an und ein stechender Schmerz fuhr durch ihr Bein nach oben zum Knie. Sie brauchte einige Minuten, um wieder atmen und stehen zu können.

Aber sofort, als sie sich erholt hatte und der Schmerz fast komplett abgeklungen war, ging der Weg nach unten weiter. Von Felsen zu Felsen springend kam sie dem Boden immer näher und das Licht wurde immer heller. Yurei wusste das Kiba ihr nicht auf diesem Weg folgen würde und sie die nächsten Minuten auf sich gestellt war aber es war egal denn so wie es schien war das Feuer sowieso verlassen.

Endlich landete sie auf dem letzten Felsen und blieb dort erstmal hocken. Sie beobachtete das Feuer und wollte gerade auf den Boden springen, als sie ein Kribbeln im Nacken spürte. Jemand war hinter ihr und Angst kochte in ihrem Magen auf.

Ohne sich etwas anmerken zu lassen, stand sie auf und tat, als wenn sie auf den Boden springen wollte, aber tatsächlich wandte sie sich plötzlich um. Doch der Schlag mitten ins Gesicht überraschte Yurei dann doch.

Blut schoss ihr aus der Nase und ihr Körper wurde einige Meter durch die Luft geschleudert. Sie knallte gegen einen Baum, rutschte hinunter und blieb dann benommen liegen. Die Gestalt, die sie angegriffen hatte, kam langsam auf Yurei zu. Schritt für Schritt kam sie näher. Die dunklen Klamotten hoben sich nicht von der Dunkelheit ab aber, als die Gestalt näher kam, stand sie vor dem Lagerfeuer und ihre Silhouette hob sich von dem Feuer ab.

Auf dem Kopf trug sie eine Kapuze.

Yurei stöhnte vor Schmerz auf und versuchte auf die Beine zu kommen aber noch immer drehte sich ihr Kopf und so rutschte sie wieder zu Boden. Die Gestalt blieb vor ihr stehen und beugte sich etwas zu ihr hinunter. Eine schwarze Haarsträhne rutschte aus der Kapuze heraus und hing vor Yurei´s Augen.

Sie beobachtete die Strähne aber von dem Gesicht der Gestalt konnte sie nichts erkennen, es war einfach zu dunkel. Langsam wurde ihr Kopf klarer. „Verschwinde von hier. Ich bin nicht wegen dir hier.“ Die Stimme kam ihr merkwürdig vertraut vor aber noch konnte Yurei sie nicht einordnen. „Und wegen wem bist du dann da?“ eigentlich versuchte sie nur Zeit zu schinden um sich einen Plan auszudenken denn wie sehr Yurei in Gefahr steckte war ihr schon bei dem Schlag klar geworden.

„Wegen dem Kiyubi!“ knurrte die Stimme und plötzlich wurde Yurei klar im Kopf und sie ahnte, woher ihr diese Stimme bekannt vorkam. Mit einer schnellen Bewegung schubste sie die Gestalt von sich, sprang auf die Beine und zog eines ihrer Katana. Schwindel breitete sich in ihrem Kopf aus und kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Aber trotzdem blieb Yurei auf beiden Beinen stehen.

Ihr Angreifer war zwar zu Boden gefallen stand jetzt aber ebenfalls wieder auf. Mit einem Schrei sprang die junge Kunoichi auf ihn zu und versuchte ihn mit einem Schlag ihres Katanas zu treffen, doch er wich der Klinge geschickt aus.

Yurei fing den Sprung mit einer schnellen Bewegung ab, wirbelte herum und hielt ihrem Gegner die Klinge an die Kehle. „Was soll das hier? Ist das ein Genjutsu oder bist du ein Schauspieler?“ zischte sie leise. Die Gestalt starrte sie unter der Kapuze einfach nur wortlos an. „Sag schon!“ schrie sie jetzt, langsam wütend werdend. „Willst du mich verarschen?“ jetzt holte Yurei mit der Faust aus und schlug dem Typen hart ins Gesicht. Dieser stolperte einige Schritte zurück und Yurei sah, dass ihre Chance gekommen war, tauchte an ihm vorbei hinter seinen Rücken, packte den Stoff der Kapuze und zog diesen nach hinten. „Ach du … oh … nein … das … kann …“ stammelnd wich sie einige Schritte zurück.
 


 

Nach einer Stunde traf Kankuro in Sunagakure ein. Man sah ihm gar nicht an, dass er gerade von einer schwierigen Mission zurückgekehrt war. Er wirkte topfit und war auch gleich bereit sich auf den Weg zu machen. Gaara kümmerte sich noch kurz um ein paar formelle Dinge und gab dem Rat den Vorsitz über Sunas Verwaltung, während er unterwegs war. Dann begann ihr Weg nach Kumogakure.

Stunden liefen sie über den heißen Wüstensand. Aikyo war froh, dass Kankuro dabei war, denn um ehrlich zu sein, hätte sie nicht gewusst, worüber sie und Gaara sich noch hätten, unterhalten können. Sie wären vermutlich die ganze Zeit schweigend nebeneinander hergelaufen und eigentlich liebte Aikyo es viel mehr, wenn sie sich mit jemandem unterhalten konnte. Sich mit Kankuro zu unterhalten war angenehm. Er war zwar auch ein eher ruhiger Typ, aber er fand immer etwas Interessantes zu erzählen und er hatte für alles einen Kommentar über. Er konnte auch wesentlich besser zuhören als Naruto. Naruto war auf Mission dagegen doch eher hibbelig und wollte immer sofort ran an die Aktion. Kankuro hatte seinen Blick immer konzentriert auf das Wesentliche und überstürzte dabei nichts.

„Wie geht es eigentlich Temari-chan?“, fragte Aikyo. „Ach ja, der geht es gut. Sie ist eben nur sehr im Stress. Im Moment ist sie kaum zu Hause und macht eine Mission nach der anderen, aber mir geht es da auch nicht anders“, antwortete Kankuro.

„Wie kommt es, dass bei euch momentan so viel anfällt? Ich finde in Konoha ist es dagegen richtig ruhig“, meinte Aikyo.

Gaara war es der ihr antwortete. „Wir versuchen momentan so einige Verträge zu schließen, doch leider klappt nicht immer alles so gut. Einige kleine Dörfer wurden dabei in Mitleidenschaft gezogen und bitten nun um Hilfe.“

Aikyo seufzte. „Frieden hinzubekommen ist leider nicht so einfach.“ „Ja leider“, stimmte ihr Kankuro zu.

Ja Frieden ist etwas Paradoxes. Um ihn zu bekommen, muss man erst einmal eine Ewigkeit kämpfen. Plötzlich musste Aikyo an ihr Gespräch mit Jiraya denken. Er hatte damals zu ihr gesagt, dass er ganz fest daran glaubte, wenn sich die Menschen wirklich verstehen würden, dann könnte diese Welt friedlichen Zeiten entgegen sehen. Sie musste nun die ganze Zeit an diese Worte denken.

„Wer weiss ob es uns überhaupt jemals gelingt Frieden zu erreichen“, sagte Kankuro traurig. Dabei musste Aikyo grinsen. „Ach weißt du, es hat mal jemand zu mir gesagt, dass sich die Menschen nur mal gegenseitig zuhören müssten, damit Frieden entstehen kann. Nun ja ein bisschen Toleranz für den anderen ist natürlich auch nötig, aber wenn wir nicht aufgeben und fest daran glauben, dann kann es uns mit Sicherheit auch eines Tages gelingen.“

Kankuro und auch Gaara starrten Aikyo an. Sie grinste die Beiden an. „Das hast du sicher von Naruto-kun“, schmunzelte Kankuro. „Ja Naruto-kun wäre sicher auch der Typ Mensch, der so etwas sagen würde, aber er war es diesmal nicht.“

„Und wer war es dann?“ Kankuro war neugierig geworden.

„Es war sein Sensei. Sensei Jiraya.“ „Jiraya? Ist das nicht einer von den legendären Sannin?“ Gespannt wartete Kankuro auf Aikyos Antwort.

„Stimmt. Er ist der mit Sicherheit durchgeknallteste der Sannin, aber das ist o.k finde ich.“ Kankuro begann zu grinsen. „Verstehe“, sagte er schließlich und für eine Weile verstummten ihre Gespräche.

Nach ein paar Stunden hatten sie das Ende der Wüste erreicht.

„Eine Pause wäre vierleicht ganz angebracht“, meinte Kankuro plötzlich und Aikyo stimmte ihm zu. „Ja schon, aber nicht hier. Da beginnt ein Wald, wir sollten ein Stück in ihn hineinlaufen, um besser geschützt zu sein“, schlug Aikyo vor.

„Das war auch mein Gedanke“, meinte Kankuro und schon waren sie im Wald.
 

„Nein das kann nicht sein!“ stieß Yurei hervor, als sie sah, wer dort unter der Kapuze gesteckt hatte. „Du … du bist TOT!“ noch immer hatte sie ihre Stimme nicht unter Kontrolle.

Der Angesprochene richtete sich wieder auf, strich seine schwarzen Haare zurück und lächelte Yurei traurig an.

„Ich weiß, Schwesterherz.“ Niwatori kam langsam auf seine Schwester zu doch diese wich weiter zurück. „Wie ist das möglich? Ich habe dich selber umgebracht!“ Endlich blieb Yurei stehen. Sie war verwirrt und gleichzeitig auch irgendwie glücklich, dass ihr Bruder dort vor ihr stand.

„Das kann ich dir leider nicht sagen. Aber wie gesagt ich bin hier um den Kiyubi zu töten. Das erste Mal bin ich leider gescheitert aber ich denke dieses Mal werde ich es schaffen. Außer, du stellst dich mir noch einmal in den Weg.“ Irgendwie klang er verändert, nicht mehr so wie bei ihrem ersten Treffen.

„Niwatori-nissan, bitte verschwinde von hier. Ich kann nicht zulassen, dass du Naruto-kun oder dem Kyuubi etwas antust. Auch wenn ich nicht weiß wie du unsere erste Begegnung überlebt hast so weiß ich doch ganz genau, dass ich dich nicht einfach gehen lassen kann.“ Yurei ließ traurig ihre Schultern hängen. Niwatori trat langsam auf sie zu. „Du willst wirklich gegen mich Kämpfen? Weißt du denn nicht, wie dieser Kampf ausgehen wird? So wie jeder Kampf ausgegangen ist … ich werde dich besiegen, der einzige Unterschied zu früher ist, dass ich dich wahrscheinlich töten muss.“ Jetzt grinste er traurig oder war das etwas anderes, das sie dort in ihrem Blick sah?

„Nein, diesmal wird der Kampf anders ausgehen. Ich bin nicht mehr die, die ich früher mal war. Früher war ich schwach aber das bin ich heute nicht mehr! Ich werde dich nicht einfach gehen lassen aber du hast recht diesmal wird der Kampf ein anderes Ende nehmen, diesmal werde ich dich nicht töten.“ Yurei zog auch ihr zweites Katana und machte sich kampfbereit. Niwatori beobachtete sie dabei und lachte dann hämisch auf.

„Du willst stärker geworden sein? Nein das denke ich nicht. Wer früher schwach war, wird auch immer schwach bleiben!“ knurrte er belustig. Yurei verstand nicht, was hier los war. Wieso sagte ihr Bruder solche Sachen? Früher wäre es ihm nie eingefallen, so fies zu ihr zu sein. Das musste alles damit zusammenhängen, dass er jetzt wieder lebte, obwohl sie ihn bei ihrer letzten Begegnung getötet hatte.

Aber vielleicht, vielleicht war das gar nicht Niwatori. Vielleicht war sie in eine Falle getappt. Schließlich hatte sie mit Kiba und Akamaru einen entflohenen Häftling gesucht und nicht ihren Bruder. Sie musste irgendwie Gewissheit bekommen.

„Ich habe getan was du mir bei unserem letzten Treffen gesagt hast.“ Flüsterte sie leise. „Achja? Du warst also bei unserer Oma ... und wie geht es ihr?“ Niwatori sah sie vollkommen regungslos an und Yurei zuckte innerlich zusammen. Er hätte es nur wissen können, wenn er wirklich dabei gewesen wäre, aber das war unmöglich. Sie hatte seinen Kopf sauber abgetrennt. Es war kein Irrtum möglich, dieser Mann vor ihr, war ihr toter Bruder. „Naja ich glaube so weit ganz gut. Aber … ich habe ein bisschen die Beherrschung verloren, als sie mir nicht die Wahrheit über meine Eltern sagen wollte. Es hat sich herausgestellt, dass die beiden noch leben.“

„Und was hast du getan, als du davon erfahren hast?“ Niwatori klang etwas gelangweilt und eigentlich hätte sich Yurei Gedanken darum gemacht, warum er nicht gefragt hatte, wie es Hanawa ging. Aber sie konnte sich nur zu gut an die Grausamkeiten erinnern, die ihre Oma ihnen beiden angetan hatte. Deswegen wunderte sie sich überhaupt gar nicht, dass es Niwatori egal war, wie es der alten Frau ging.

„Ich habe nach ihnen gesucht und sie getötet.“ Yurei versuchte eiskalt zu klingen und irgendwie schaffte sie es auch. Die Schuld saß zwar noch tief aber sie würde lernen dieses Gefühl für sich einzusetzen. „Du hast also deine Rache bekommen. Schön für dich und jetzt geh mir endlich aus dem Weg. Ich habe eine Mission.“

„Warte noch kurz Niwatori. Ich habe einen Häftling verfolgt, der aus dem Gefängnis von Konoha ausgebrochen ist und seine Spur hat mich hierher gebracht. Wie kann das sein?“ Niwatori lachte auf und Yurei blickte ihn erstaunt an. Mit so einer Reaktion hatte sie wirklich nicht gerechnet.

„Hast du es immer noch nicht verstanden, Schwesterherz? Wie du bestimmt weißt, sind ja einige von den Insassen entflohen. Wir haben sie befreit. Uns war klar, dass wir den Kyuubi innerhalb der Mauern Konoha´s niemals töten könnten also … mussten wir uns einen Plan überlegen wie wir ihn herauslocken. Lass mich raten, er wurde ebenfalls ausgesandt, um einen Entflohenen zu finden? Wir hatten die Aufgabe mit den Häftlingen zu fliehen, diese dann zu töten und so die Spur zu uns zu führen.“

Yurei starrte ihn sprachlos an. Sie musste an die anderen Teams denken, die gerade auf der Suche nach den anderen entflohenen Häftlingen waren. Auch Shikamaru war auf so einer Mission und Angst machte sich in ihr breit. Aber dann musste sie unwillkürlich grinsen. „Ich muss dich enttäuschen aber Naruto-kun wurde nicht auf eine von diesen Missionen geschickt.“

„Du lügst“ schrie ihr Niwatori entgegen.

„Nein, ich lüge nicht. Er hat kurz bevor der Gefängnisausbruch war das Dorf zusammen mit seinem Sensei verlassen. Also war alles umsonst“ sie grinste wieder und versuchte ihre Angst um Shikamaru zu unterdrücken. Er war nicht alleine und außerdem wusste sie genau, wie stark er war, also gab es eigentlich keinen Grund zur Sorge.

„Ach scheiße … wie soll ich das nur meinem Meister klar machen? Verdammt, alles umsonst …“ brabbelte Niwatori und ihr wurde klar, dass er wirklich nicht mehr hundert Prozent ihr Bruder war.

Der Niwatori den sie gekannt hatte wäre niemals so in Panik ausgebrochen sondern hätte es geschafft, das Beste aus der Situation zu machen. „Es reicht jetzt!“ sagte sie knallhart und ging auf den immer noch vor sich Herstammelnden zu. Dieser wirbelte plötzlich umher und versuchte Yurei mit einem Kunai zu treffen doch sie schaffte es, ihn mit einem Katana abzuwehren. „Du willst mich also nicht gehen lassen, ja? Dann werde ich dich töten!“ knurrte er, nah an ihrem Gesicht. „Versuchs doch!“ grinste Yurei ihn boshaft an.
 


 

Sie fanden schnell ein geeignetes Plätzchen, an welchem sie sich niederließen. Als Aikyo sich ihr Essen, etwas Nikuman gefüllt mit Hackfleisch, welches sie sich in Sunagakure gekauft hatte, aus der Tasche zog, stieß sie dabei auch auf die inzwischen leer gefutterte Bentobox, die sie sich noch in Konoha für die Reise nach Sunagakure zubereitet hatte. Sie musste schmunzeln. Als sie es zubereitet hatte, hatte sie Naruto die erste Kochstunde gegeben. Sie wollte, dass auch er ein Bento mit auf seine Reise nahm, immerhin würde er einmal wieder mit Jiraya unterwegs sein. Er hatte nicht wirklich lust dazu gehabt, aber nach dem letzten Chaos, dass er in Aikyos Küche angerichtete hatte, hatte er einfach keine Wahl, als zu tun, was Aikyo verlangte.

Er hatte sich zunächst ziemlich schusselig angestellt und Aikyo hatte sich ein paar Mal ernsthaft gefragt, wie er bis jetzt überleben konnte und nicht verhungert war. Doch schließlich war ihr sein erstaunlicher Nudelsuppenkonsum wieder in den Sinn gekommen. Als die Beiden die Bentos fertig zubereitet hatten, sah die Küche einmal wider aus wie ein Schlachtfeld. Es hatte sich jedoch absolut gelohnt, denn Narutos erste Kochstunde endete mit einem Erfolg. Sein Bento sah einfach großartig aus. Naruto hätte es am liebsten sofort verspeist, doch Aikyo konnte ihn davon abhalten.

Mit einem breiten Grinsen saß sie bei Kankuro und Gaara und verspeiste ihr Mittagessen. Die Beiden starrten sie ein wenig verwirrt an, denn sie konnten sich nicht vorstellen, was sie in diesem Moment so zum Grinsen brachte.

„Wollen wir dann weiter?“, fragte Aikyo, nachdem sie ihr Nikuman verzehrt hatte. Gaara und Kankuro waren bereits fertig gewesen und stimmten zu.

Sie waren gerade mal ein paar Meter weit gekommen, als sie ein Knacken im Unterholz hörten. Alle Drei blieben abrupt stehen und begannen zu lauschen. In diesem Moment übernahm Kankuro die Rolle des Teamführers. Er gab ihnen Handzeichen, dass sie sich bereithalten sollten. Angespannt blickten sie nach links und rechts.

Wieder ein Knacken. Etwas kam ihnen offensichtlich langsam näher, doch noch konnten sie nicht ausmachen, von wo es kam. Kankuro und Aikyo begaben sich in Kampfstellungen, um mögliche Feinde sofort abwehren zu können. Nur Gaara blieb ganz entspannt, obwohl auch er sich fragend umsah.

Plötzlich flog etwas durch die Luft. Es schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Die Drei wichen sofort zurück. Es war eine Rauchbombe, die mit ihrem Aufschlag auf den Boden explodierte und Unmengen an Rauch freigab. Aikyo hielt ihren Blick bei Gaara, denn sie durfte ihn auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren. Direkt vor ihm kam sie sicher auf dem Boden auf. Mit gezücktem Kunai stand sie da und erwartete, angegriffen zu werden. „Aikyo-chan ist alles klar bei euch?“, hörte sie Kankuro von irgendwoher rufen. „Ja“, antwortete sie nur knapp. Endlich verzog sich der Rauch wieder und sie konnte sehen, dass Kankuro nicht allzu weit von ihr entfernt stand.

Niemandem war etwas geschehen, doch sie waren nicht mehr alleine. Als Aikyo dem Blick Kankuros, der wie gebannt auf etwas, das sich vor ihnen befand, stierte, folgte, glaubte sie zu träumen. Es waren zwei Gestalten, in schwarze Gewänder gehüllt. Eine Person versteckte ihr Gesicht in den schatten ihrer Kapuze, die andere nicht.

„Aber das ist nicht möglich, du kannst unmöglich hier sein!“, rief Aikyo aus. Ohne sich umzuwenden, fragte Kankuro: „Kennst du die Typen da?“

Gaara hinter Aikyo war leicht angespannt, doch er vertraute auf seine beiden Begleiter und auf seine eigenen Fähigkeiten.

„Ja, den einen kenne ich, aber er kann es unmöglich sein“, antwortete Aikyo leicht verwirrt.

„So sieht man sich also wieder. Welch ein enormes Glück ich doch habe. Nun kann ich die große Schande unseres Clans also doch noch auslöschen.“ Ein hämisches Grinsen ging über Zankokus Gesicht. „Obwohl es mich doch sehr wundert, dass ich dich zusammen mit dem Kazekagen antreffe. Bist du nicht stolzer Konohaninja?“, sagte er in höhnischem Ton.

„Bin ich auch noch, falls dir mein Stirnband nicht aufgefallen sein sollte.“ Aikyo wurde nun ernst. Sie wusste, dass sie ihrem Bruder gegenüber keine Gnade haben durfte.

„Wenn du Naruto-kun suchst, bist du hier aber falsch. Bei mir ist er nicht und du brauchst gar nicht darauf zu hoffen, dass ich dir verrate, wo er sich aufhält.“

Zankoku begann zu lachen. „Das war auch nicht der Plan“, begann er. „Um den Jinchuuriki des Kyuubi kümmert sich ein anderer meines Teams. Wir wollen lediglich die seltene Gelegenheit nutzen, so einfach an den Jinchuuriki des Ichibi heranzukommen.“ „Was?“, fragten Aikyo und Kankuro geschockt. Aikyo ging reflexartig noch einen Schritt zurück, um Gaara noch besser decken zu können.

„Wer seid ihr Typen und was wollt ihr?“, fragte Kankuro scharf. „Das sind die Hakike Shakai. Sie wollen alle Jinchuuriki vernichten, denn sie glauben, dass nur durch deren Ableben Frieden in der Welt möglich ist“, erklärte Aikyo und aus ihrer Stimme konnte man leichte Abneigung heraushören.

„Das heißt die Typen wollen Gaara töten ja?“

„Genauso ist es“, tönte nun die andere Gestalt. Deren Stimme war Aikyo bekannt. Sie hatte sie schon einmal gehört, doch sie konnte sie auf Anhieb keiner bestimmte Person zuordnen.

„Das werde ich nicht zulassen“, knurrte Kankuro. „Ich auch nicht“, stimmte Aikyo ihm zu.

„Und was willst du tun? Dein Freund ist diesmal nicht hier um dich zu retten“, lachte Zankoku. Dabei fiel es Aikyo wieder ein. Sie wusste es eigentlich die ganze Zeit, doch aufgrund der Bedrohung, die sich ihnen bot, hatte sie es kurzzeitig beiseitegeschoben.

Sie wollte ihn gerade fragen, als die andere Person ihre Kapuze vom Kopf zog und ohne noch etwas zu sagen, einen Angriff auf sie startete.

Es war eindeutig eine Frau, und als Aikyo in ihr Gesicht sah, wusste sie auch wieder woher sie sie kannte. Sie war das dritte Teammitglied, welches an der Chuninauswahlprüfung teilgenommen hatte. Aus irgendeinem Grund hatte Aikyo ihren Namen nicht vergessen.

„Shizuka Umi, die Dritte des Teams aus Kemurigakure“, dachte Aikyo, während sie sich darauf gefasst machte, sie abzuwehren. Verzweifelt versuchte Aikyo sich daran zu erinnern, welche Technik sie benutzen würde, doch ihr wurde klar, dass sie gar nicht großartig zum Zug gekommen war, als sie gegen Nukeru gekämpft hatte. Doch warum war sie das nicht? Im Gegensatz zu ihrem Namen konnte Aikyo sich einfach nicht daran erinnern.

Shizuka zog einen Kunai und rannte direkt auf Aikyo zu. Doch sie hatte Kankuro vergessen.

Schnell hatte er eine Schriftrolle gezogen und seine Lieblingspuppe Karasu beschworen.

Blitzschnell ließ er die Puppe angreifen. Shizuka sprang hoch in die Luft, um ihr noch rechtzeitig auszuweichen.

„Ich kümmere mich um sie, du deckst Gaara-kun“, kommandierte Kankuro, und Aikyo folgte seiner Anweisung. Schon im nächsten Moment geschah aber etwas, dass keiner von ihnen eingeplant hatte. Shizuka warf noch eine Rauchbombe.

Schnell war der Rauch wieder überall und keiner konnte etwas sehen. Aikyo und Gaara hörten nur einen leisen Aufschrei, dann endlich nach ein paar quälenden Minuten der Ahnungslosigkeit, löste sich der Rauch wieder auf. Schnell sah sich Aikyo um. Sie erblickte sofort ihren Bruder und auch Gaara stand noch immer hinter ihr, doch Shizuka und auch Kankuro waren verschwunden.
 


 

Wieder warf Niwatori einen Kunai auf die Kunoichi doch Yurei schaffte es noch einmal, das Messer mit ihrem Katana abzuwehren. Aber jetzt schaffte sie es auch, einige Schritte auf ihn zu zutreten. Schnell holte sie weit mit dem Schwert aus und ließ es auf ihren Gegner hinunter fahren. Dieser schaffte es nur mit Mühe auszuweichen und knallte dann mit seinem Hintern auf den Boden.

Yurei blieb verwirrt stehen. Das konnte nie und nimmer ihr Bruder sein, denn dieser hätte sich niemals so tollpatschig angestellt. Aber sie durfte nicht unachtsam werden und musste trotzdem aufpassen. Langsam ging sie auf Niwatori zu. Dieser krabbelte inzwischen über den dreckigen Boden und hatte wieder angefangen, irgendetwas zu brabbeln. Schritt für Schritt ging sie weiter auf ihn zu.

Plötzlich schoss eine Ranke aus dem Boden hoch. Yurei sprang zur Seite und die Ranke verfehlte sie nur knapp. Aber sofort schoss die Nächste nach oben doch wieder schaffte Yurei es, auszuweichen. Sie sprang hoch in die Luft, machte einen Salto, traf auf dem Boden auf und rollte sich ab.

Yurei knallte mit dem Rücken gegen einen Baum und blieb erstmal benebelt sitzen. Langsam wurde ihre Sicht wieder klarer und dann hörte sie es. Ein ziemlich Irres und gleichzeitig auch diabolisches lachen. Es kam von ihrem Bruder, der immer noch auf dem Boden saß. Aber die ganze Unsicherheit war aus seinem Blick verschwunden und ein verdammt irrer Ausdruck war nun darin. Er steigerte sich immer mehr hinein und es schien, als wenn Niwatori einen Lachanfall bekommen würde.

Japsend sog er die Luft ein. „Knapp … daneben … und … doch … vorbei …“ grinsend stand er langsam auf, den Blick fest auf Yurei gerichtet. Diese wusste nicht, was sie jetzt davon halten sollte. Was war nur mit Niwatori los? War er schon früher so gewesen oder waren das Nachwirkungen des Kopfabtrennens? Vielleicht hatte das irgendetwas in seinem Kopf bewirkt und dadurch war er jetzt durchgeknallt.

Yurei bekam Schuldgefühle. Langsam rappelte sie sich am Baum hoch und musste dann plötzlich husten. Blut sammelte sich in ihrem Mund und sie spuckte es in den Dreck. Niwatori sah ihr gelangweilt dabei zu „Also dann lass uns mal aufhören mit den Spielereien und endlich anfangen zu …„

„GATSUGAAAAAA!“

Ein Schrei gellte durch den Wald und zwei rotierende, graue Spiralen fegten auf Niwatori zu. Der Ersten konnte er noch ausweichen aber die Zweite traf ihn mit voller Wucht. Niwatori wurde durch die luftgeschleudert und knallte hart gegen den Felsen, während zwei identische Kiba´s rutschend zum Stehen kamen. Es gab einen Knall und einer von ihnen verwandelte sich zurück zu Akamaru.

Der echte Kiba kam nun zu Yurei gerannt. „Hey, alles in Ordnung?“ er wirkte besorgt aber Yurei winkte kurz ab. „Geht schon. Ich bin nur etwas hart ran geknallt.“ Er war jetzt bei ihr angekommen und Yurei wunderte sich etwas das Kiba kein Ton sagte, weil sie ganz alleine auf eigene Faust die Felsen hinunter gesprungen war. Hinter ihm konnte sie sehen das Niwatori wieder auf die Beine kam. Er torkelte etwas hin und her unter den wachsamen Augen Akamaru´s.

„Ist das der entflohene Häftling? So weit ich weiß soll der eigentlich etwas anders aussehen.“ Kiba beobachtete Niwatori während dieser erst torkelnd ein paar Schritte auf sie zu kam und dann wieder auf seinem Hintern landete. „Nein. Der Häftling ist tot. Es war alles eine Falle. Er gehört zur Hakike Shakai, ich weiß nicht, ob du schon etwas davon weißt, aber er war derjenige gegen den Shikamaru-kun, Sakura-chan und ich in Takigakure gekämpft haben.“

„Moment mal hat die Hakike Shakai es nicht auf Naruto und die ganzen anderen Jinchūriki abgesehen?“ Kiba blickte jetzt mit Sorge in den Augen zu Yurei, diese nickte. „Ja haben sie. Aber so weit ich weiß sind die meisten von ihnen nicht allzu stark. Außerdem brauchen wir uns um Naruto keine Sorgen zu machen, er ist mit Jiraiya-sama unterwegs und nicht auf einer Mission.“ Jetzt war es an Kiba, zu nicken.

Yurei überlegte, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte. Ob sie ihm sagen, sollte das Niwatori so etwas wie ein Bruder für sie war und vor allem, ob sie ihm sagen, sollte das Niwatori technisch gesehen schon längst tot sein sollte.

„Ach Kiba, da gibt es etwas, dass ich dir noch sagen muss. Dieser Typ … damals in Takigakure… da habe ich ihn … ich habe ihn getötet. Jedenfalls eigentlich. Ich kann mir nicht erklären, warum er wieder da ist.“ Yurei schluckte. Alles konnte sie ihm nicht sagen aber diese Info war vermutlich wichtig für den Kampf. „Vielleicht hast du dich geirrt. Vielleicht war er gar nicht tot.“ Kiba zuckte mit den Schultern und wollte zu Niwatori gehen und Yurei ging ihm nach.

„Nein, das kann nicht sein. Ich habe ihm den Kopf abgeschlagen und ich glaube so etwas überlebt niemand.“ Sie lachte auf aber es war kein freudiges Lachen, eher ein lachen der Resignation. Schon die ganze Zeit hatte sie darüber nachgedacht wie so etwas gehen konnte aber ihr war nichts eingefallen. „Oh man. Du hast recht sowas überlebt keiner. Wir sollten ihn gefangen nehmen und nach Konoha bringen. Ich denke Tsunade-sama wird es schon aus ihm rausbekommen.“ Yurei nickte denn das hatte sie so oder so vorgehabt.

Noch einmal würde sie ihren Bruder nicht umbringen und es auch nicht zulassen, dass es jemand anderes tat. Gemeinsam gingen sie auf Niwatori zu. Dieser saß immer noch am Boden und wühlte mit den Fingern im Dreck. Yurei schwor sich, diesmal nicht darauf hereinzufallen. „Scheiße, was haben die denn mit dem angestellt? Der ist ja vollkommen … daneben.“ Lachte Kiba und ging weiter.

„Vorsichtig, Kiba. Das ist wahrscheinlich eine Falle. Er versucht nur dich reinzulegen, so hat er es geschafft, mich außer Gefecht zu setzen.“ Yurei war einige Meter von ihrem Bruder stehen geblieben und auch Kiba blieb jetzt stehen.

Er wollte gerade den Mund öffnen als Niwatori auf die Beine und ihn anspringen wollte, aber Yurei hatte die Bewegung gesehen und schaffte es Kiba aus dem Weg zu ziehen. Niwatori fing den Sprung ab und kam wieder auf die Beiden zu. Diesmal wichen sie in verschiedene Richtungen aus aber wieder schaffte Niwatori es, sich abzufangen. Akamaru kam jetzt angerannt und stellte sich zu seinem Herrchen.

Ihr Gegner war wieder stehen geblieben. Er schien vollkommen woanders zu sein und nahm weder Yurei noch Kiba oder Akamaru war. Yurei nutzte diesen Augenblick und lief zu Kiba hinüber. Sofort als sie den ersten Schritt gemacht hatte, erwachte ihr Bruder erneut zum Leben. Mit einem Schrei ging er auf Yurei los doch diese schaffte es, locker ihn abzuwehren. Mit einem Ruck stieß sie ihn von sich weg und wie schon, sooft an diesem Abend landete, er im Dreck.

Jetzt ging Yurei weiter zu Kiba. Dieser blickte mit aufgerissenen Augen zu Niwatori der jetzt angefangen hatte mit der Erde kleine Häuser zu bauen. „Was ist mit dem los?“ Yurei beobachtete ihren Bruder. „Keine Ahnung. Ich denke mal, dass er vielleicht mit einem Jutsu wieder zum Leben erweckt wurde und vielleicht ist dabei was schief gelaufen oder so. Es ist nur seltsam, weil er vorhin sogar noch ganz normal reden konnte, er hat mich sogar erkannt. Ich hab echt null Ahnung was das alles bedeutet.“ Sie zuckte traurig mit den Schultern.

„Er scheint jedesmal zu reagieren, wenn sich einer bewegt. Yurei-chan, wir müssen uns einen Plan überlegen denn sonst schaffen wir es nie ihn lebend nach Konoha zu bringen.“

„Ich glaube da sollten wir uns sowieso beeilen.“ Angeekelt beobachtete Yurei wie ihr Bruder, oder das, was davon übrig war, hustete und ihm dann Blutfäden aus dem Mund flossen. Schnell hockten sich die beiden hin und fingen an einen Plan auszuarbeiten.
 


 

„Wo ist er? Wo ist Kankuro-kun?“, fragte Aikyo wütend und doch leicht panisch.

„Ich würde sagen Shizuka-chan kümmert sich jetzt um ihn“, grinste Zankoku sie an.

„Dann wird das wohl eine Sache zwischen uns beiden. Wie erfreulich.“ Zankokus Lachen ließ Aikyo das Blut in den Adern gefrieren. Sie wusste, dass er recht hatte. Dieser Kampf würde nun zwischen ihnen ausgetragen werden und ob sie wollte oder nicht. Sie musste ihren Bruder diesmal töten.

„Wie kann es überhaupt sein, dass du hier vor mir stehst?“, wollte Aikyo nun endlich wissen.

„Wie hast du es geschafft, die Attacken von Naruto-kun zu überleben? Yurei-chan und Shikamaru-kun waren sich sicher, dass du tot warst. Haben sie sich in der Hektik, die geherrscht hat etwas getäuscht?“

Für einen Moment schloss er die Augen. „Nein, sie haben sich nicht getäuscht. Ich war tot, doch die Hakike Shakai leidet derzeit etwas unter“, er begann zu schmunzeln, „sagen wir, Personalmangel. Ich bin natürlich äußerst froh darüber, dass man mich wiederbelebt hat. Ich meine so habe ich noch einmal die Möglichkeit, meinem Clan ehre zu machen. Bei mir hat die Wiederbelebung auch keine Folgen gehabt, nicht so wie bei Niwatori.“

Als Zankoku diesen Namen aussprach, zog sich in Aikyo alles zusammen. „Ni … Niwatori wurde ebenfalls wiederbelebt?“, fragte sie geschockt und Gaara hinter ihr sah sie mit einem fragenden Blick an.

„Ja, aber leider hat die Wiederbelebung bei ihm irgendwie nicht ganz gefruchtet. Naja zum Kämpfen wird es schon reichen“, meinte er gehässig und Aikyo blieb daraufhin der Mund offen stehen.

„Kommen wir lieber zum Wesentlichen. Meiner Mission den Jinchuuriki des Ichibi zu vernichten und nebenbei auch dich Schwesterchen.“ In Zankokus Augen fand Aikyo den nackten Wahnsinn. Sie wusste, dass sie ihren Bruder einfach nicht retten können würde.

„Schwesterchen?“, fragte Gaara überrascht. Aikyo drehte sich nicht zu ihm um.

„Ja Gaara-kun. Dies dort ist Zankoku Kobito. Mein großer Bruder“, erklärte sie mit fester Stimme. Innerlich war sie aufgewühlt und zweigeteilt. Sie konnte einfach nicht anders als irgendwo tief in sich nach einer Möglichkeit zu suchen, wie sie ihren Bruder doch noch hätte retten können, doch ihr war klar, dass es keine gab.

„Also eines steht hier fest. Wenn du an Gaara-kun herankommen willst. Musst du erst an mir vorbei Zankoku-nisan“, sagte sie und ihre Augen funkelten bei diesen Worten.

„Kannst du kriegen. Ich habe dich einmal besiegt, da kann ich es auch noch einmal. Nur diesmal wirst du nicht mit deinem Leben davon kommen.“

Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, als er auch schon auf Aikyo zu stürzte.

Kankuro fand sich derweil irgendwo auf dem Boden des Waldes wieder.

„Was zum Teufel ist, passiert“, fragte er sich leise, während er wieder auf die Beine kam.

Er sah sich um, doch konnte er weder seine Gegner noch Aikyo oder Gaara finden. „So ein Mist“, fluchte er und versuchte sich auf die Geräusche seiner Umgebung zu konzentrieren.

„Ich muss schnell Gaara-kun und Aikyo-chan finden“, sagte er. „Keine Sorge, um die kümmert sich Zankoku-kun schon“, lachte eine eingebildete Stimme. Es war Shizuka.

Sofort begab sich Kankuro in Kampfstellung. Er hatte Karasu sogleich wieder bei der Hand. „Du willst mich mit dieser süßen Puppe besiegen. Oh das wird dir aber leider nicht gelingen“, sagte sie in süßlichem Ton. „Das werden wir sehen“, sagte Kankuro gefasst und zog noch zwei Schriftrollen herbei. Damit beschwörte er auch noch seine zwei anderen Puppen. Sanshouo und Kuroari erschienen kampfbereit neben ihrer Kollegin Karasu.

Ohne noch ein weiteres Wort, begann der Kampf. Shizuka bekam schnell Schwierigkeiten, denn sie war eine Nahkämpferin. Gut für Kankuro, der mit seinen Puppen der perfekte Fernkämpfer war. Seit der Prüfung hatte Shizuka jedoch dazugelernt und sich deswegen besser gegen Fernkämpfer gewappnet. Schnell schaffte sie es eine Taktik zu entwickeln, mit der sie Kankuro einheizen wollte. Sie griff nach den Chakrasträngen mit denen dieser seine Puppen kontrollierte und wand ihr Jutsu darauf an. Es war eine Technik, mit der sie die Schwerkraft verstärken konnte. Tatsächlich ging ihre Strategie auf. Ihre Technik wurde durch die Chakrastränge bis hin zu Kankuro geleitet, der plötzlich von einem enormen Druck zu Boden gerissen wurde.

Mit zusammengebissenen Zähnen lag er nun da.

Shizuka begann, hochnäsig zu lachen. „Ach du armer kleiner Junge.“ Langsam Schritt sie auf Kankuro zu und zog dabei lässig einen Kunai hervor. „Jetzt wirst du deinem Bruder nicht mehr helfen können. Aber keine Angst Kleiner. Wir schicken ihn dir schon sehr bald hinterher“, lachte sie und ließ den Kunai auf Kankuro herabschnellen.
 


 

„Hey, du Zombie, versuch doch mal mich zu fangen!“ schrie Kiba in provozierendem Ton und Niwatori zuckte leicht zusammen, als er es hörte. Immer noch saß er auf dem Boden herum und brabbelte vor sich her, während blutiger Sabber aus seinem Mund lief.

Doch wie schon vorhin sprang er plötzlich mit einem lauten Schrei auf die Beine und stürzte auf Kiba zu. Dieser hatte natürlich damit gerechnet und wich dem Shinobi aus.

Niwatori kam wankend zum Stehen und für einen Moment sah es so aus als wenn er wieder umfallen würde doch diesmal schaffte er es, sich auf den Beinen zu halten. Hinter ihm konnte Kiba eine Gestalt zwischen den Bäumen erkennen.

Es war Yurei. Sie bereitete sich darauf vor ihren Bruder anzugreifen, zu überwältigen und gefangen zu nehmen. Ein bisschen Überwindung kostete es sie auch dieses Mal, denn für sie war Niwatori immer noch ihr Bruder. Langsam und vorsichtig kam sie durch die Bäume immer näher an die Kämpfenden heran.

Als sie nur noch wenige Meter entfernt stand, spannte sie ihre Muskeln an und machte sich bereit. Niwatori versuchte indes immer wieder Kiba mit Schlägen zu Attackieren doch dieser schaffte es, immer wieder ihm auszuweichen. Nach einigen Minuten als Kiba schon anfing sich zu fragen, warum Yurei nicht angriff, fing er sich einen Schlag ein und rutschte einige Meter weiter. Er pfiff einmal kurz auf den Fingern und Akamaru landete neben ihm. Zusammen bereiteten sie wieder das Gatsuga vor und gingen auf Niwatori los.

Plötzlich schossen Ranken aus dem Boden hervor. Einige von ihnen umschlossen Niwatori während die Restlichen auf Kiba und Akamaru zuschossen.

Immer wieder konnten die beiden den Ranken ausweichen, aber dann wurde erst Kiba und dann Akamaru aus der Luft geholt. Sie kamen beide sofort wieder auf die Beine aber sofort schossen die Ranken wieder auf sie zu. „Verdammt nochmal Yurei, wo bleibst du?“ Mit einem Kunai versuchte er die auf ihn zuschießenden Ranken abzuwehren aber dann sah er es plötzlich. Zwei helle, leuchtende, säbelartige Scheiben schossen aus dem Wald auf den, in seinen Ranken versteckten, Niwatori zu.

Zischend zerschnitten sie die Ranken und Niwatori stand wieder ungeschützt da. Hinter ihm flogen die beiden Säbel eine Kurve und flogen wieder zurück auf den Wald zu. Plötzlich sprang Yurei aus den Bäumen, machte einen Salto und fing ihre Katana in der Luft wieder ein. Wieder auf dem Boden angekommen rannte sie sofort auf ihren Bruder zu. Dieser ließ jetzt alle seine Ranken auf sie zu rasen doch Yurei säbelte sie mit einem kleinen Grinsen nieder.

Die ganze Welt kam ihr auf einmal viel, viel langsamer vor. Immer wieder zischten die Ranken an ihr vorbei, wenn sie auswich und sie dann mit einem schnellen Hieb ihres Katanas zerschlug. Dann war sie vor ihrem Bruder angekommen aber sie blieb nicht stehen, sondern sprang mit einem gekonnten Salto über ihn hinweg. Hinter ihm landete sie wieder auf dem Boden. Yurei packte den Griff ihres Katanas fester, wirbelte herum und zog Niwatori den Griff über den Schädel.

Mit einem dumpfen Geräusch fiel dieser zu Boden. Sofort war sie bei ihm und fesselte seine Hände auf dem Rücken zusammen. Als Yurei wieder aufblickte, waren Kiba und Akamaru rüber gekommen. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat Kiba-kun, aber die Vorbereitungen haben doch etwas länger gedauert.“ Yurei grinste ihn schief an. Es hatte wirklich etwas länger gedauert diesmal und es hatte sie Unmengen an Chakra und Kraft gekostet. Sie war aber auch selber schuld denn selbst im Training hatte die Kombination ihrer Techniken sie fast jedesmal ausgeknockt.

Auch jetzt spürte Yurei wieder, wie die Erde schwankte und sie lies sich auf den Boden plumpsen. „Yurei-chan, alles in Ordnung?“ Kiba klang etwas besorgt. „Ja … ja alles in Ordnung. Geht gleich wieder.“ Stieß sie heraus und atmete tief ein und aus. Doch schon im nächsten Moment kippte sie noch im Sitzen zur Seite und ihre Augen fielen zu.
 


 

Mit schnellen Bewegungen wehrte Aikyo ihren Bruder ab. Sie wusste genau, dass er auf keinen Fall ihren Hals zu fassen kriegen durfte. Würde er sein Tamashikagami anwenden, wäre der Kampf für Aikyo sofort zu Ende gewesen.

Er schlug mit seiner linken Faust nach ihr. Sie wehrte sie mit dem linken Arm ab und schlug mit ihrem Kunai aus. Diesen wehrte er mit seinem Eigenen ab.

Sie gingen ein Stück auseinander. Mit dem rechten Bein trat Aikyo nach ihm, doch er packte es mit einer schnellen Bewegung und hielt es kurzerhand fest. Mit einem Ruck zog er Aikyo an sich heran. Diese konnte jetzt nicht ausweichen, denn sie musste darauf Achten nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Wieder nutzte Zankoku seinen Kunai, um damit nach seiner Schwester zu schlagen.

Gerade noch rechtzeitig konnte sie ihr Bein aus seinem Griff befreien und sich mit einem waghalsigen Sprung über Zankoku, davor retten, skalpiert zu werden. So schlug sein Kunai ins Leere, während sie sicher hinter ihrem Bruder wieder auf dem Boden landete. Mit einer kurzen Bewegung drehte er sich und schlug so erneut mit dem Kunai nach ihr. Klirrend schlugen die beiden Kunai aufeinander.

Wieder sprangen beide auseinander. So konnte es nicht weitergehen. Mit Taijutsu allein konnte sie nicht Herr über die Lagen werden.

Gaara beobachtete die Beiden. Er hatte beschlossen, sich nicht in den Kampf einzumischen. Er konnte sich vorstellen, wie enorm wichtig er für Aikyo sein musste.

Zankoku lief auf Aikyo zu. Nun würde sie es mit Ninjutsu versuchen. Die Fingerzeichen für ihre Lieblingstechnik waren schnell geformt. „Jutsu des Flammenstoßes“, rief sie aus und ihre Hände begannen zu brennen. Die neuen Handschuhe machten sich nun wirklich bezahlt. Es fiel ihr noch viel leichter, große Mengen ihres Chakras in den Händen zu konzentrieren und damit ihr Feuer anzureichern. Außerdem hatte sie immer ein Problem mit der entstehenden Hitze gehabt. Sie konnte sich zwar mit einer konstanten Chakraschicht, welche sie wie einen Handschuh über ihre Hände konzentrierte, vor Verbrennungen schützen, die Hitze jedoch war bisher unvermeidbar gewesen. Nun spürte sie diese kaum noch. Gekonnt machte sie sich daran, ihrem Bruder einzuheizen. In rasendem Tempo nutzte sie die Fläche, die sie hier zwischen den Bäumen hatte und fuhr wie automatisch eine Reihe ihrer Saltos ab. Nebenher schoss sie einen Hagel aus Feuerstößen auf ihren Bruder herab. Dieser hatte nun wahrlich mühe auszuweichen. Er hatte nicht geahnt, wie schnell seine Schwester war.

Nun hatte er begriffen, dass es der Fernkampf war, der ihr besonders lag und er sie nur so besiegen konnte.

Aikyo landete auf einem Ast und schnappte nach Luft. Die Saltos zu schlagen bedeutete immer einen ernormen Kraftaufwand.

„Du denkst wohl du bist die Einzige die Ninjutsu anwenden kann wie?“, hörte sie ihren Bruder höhnisch lachen.

So plötzlich sie seine Stimme von irgendwo aus dem Wald hatte zu sich schallen hören, so plötzlich tauchte er hinter ihr auf und verpasste ihr einen harten Schlag ins Gesicht. Sie stürzte und konnte sich auch nicht mehr abfangen. Hart schlitterte sie über den Waldboden.

Gaara wollte schon eingreifen, doch er zögerte. Er sah, wie Aikyo sich bereits wieder aufrappelte. Ihr Gesichtsausdruck war entschlossen. Nein er durfte hier noch nicht eingreifen, das wusste er. Insgeheim musste er nun an Kankuro denken, er war sich ziemlich sicher, dass sein Bruder den Kampf gut überstanden hatte.

„Jutsu der Giftnesseln“, rief Zankoku und um Aikyo herum, begannen blaue Blumen zu wachsen. Sie konnte sich nicht erklären, was ihr Bruder vorhatte.

„Hast du vor den Wald etwas zu verschönern?“, fragte sie, während sie versuchte, mit keiner der Pflanzen in Berührung zu kommen. „Ich werde den Wald mit deinem Blut verschönern“, war seine einzige Antwort und plötzlich wucherten die Pflanzen auf Aikyo zu.

„Lass dich nicht von ihnen berühren“, rief ihr Gaara zu. Er konnte sich dran erinnern schon einmal über diese Pflanze gelesen zu haben.

„Das ist Eisenhut. Sie ist giftig. Wenn deine Haut mit dieser Pflanze in Berührung kommt, wird sie taub werden“, warnte er sie. Das also hatte ihr Bruder vor und so eine Technik war tatsächlich gar nicht ungewöhnlich für jemanden aus Kusagakure.

Eigentlich war Aikyo auch hier herausgestochen. Nur wenige Shinobi aus Kusagakure beherrschen ausgerechnet das Feuerelement. Die meisten waren eher für Ninjutsu, die Flora und Fauna beeinträchtigen konnten bekannt. Dies bewies ihr Bruder auf diese Weise wahrlich sehr eindrucksvoll. Die blauen Blumen waren schnell überall und Aikyo rettete sich spontan auf einen Baum. Auch das half nicht sehr lange, denn das blaue Gewächs wuchs langsam am Baum hinauf. Es sah aus als würde es auf Aikyo zukrabbeln.

Ihr half nur eins. Mit einem Hechtsprung sprang sie vom Baum, der inzwischen komplett unter dem Eisenhut verschwunden war. Wieder sammelte sie Feuerchakra in ihren Händen und begann damit auf den Boden zu feuern. Sie versuchte, die Pflanzen zu verbrennen. Er durfte sie einfach nicht erwischen.

„Zankoku-nisan ich bitte dich, hör auf mit diesem Wahnsinn. Du bist mein Bruder und ich will dir nichts tun“, versuchte Aikyo mit ihm zu reden. „Das sagtest du bereits“, lachte er und dachte dabei an den Tag zurück, an dem er sie beinahe besiegt hatte.

Immer weiter schoss Aikyo auf die Pflanzen. Dann geschah es und sie passte einen Moment lang nicht auf.
 

Als sie ihre Augen wieder aufschlug, lag Yurei auf dem Boden. Eine Decke lag über ihr und sie sah genau auf ein Lagerfeuer. Vorsichtig setzte sie sich wieder auf, wodurch Kiba auf sie aufmerksam wurde. „Du hast mir einen ganz schönen Schreck eingejagt, als du plötzlich umgefallen bist. Aber schön, dass du wieder wach bist, Yurei-chan.“ Yurei lächelte ihn entschuldigend an. „Tut mir wirklich leid. Ich hab vollkommen vergessen, wie sehr mich dieses Jutsu immer schafft. Sag mal Kiba-kun, warum hast du eigentlich nicht rumgemeckert, weil ich einfach so vorgeprescht bin? Normalerweise hätte mich doch eine Standpauke erwartet.“ Wieder grinste Yurei ihn an und diesmal erwiderte Kiba das grinsen. „Naja weißt du, ich habe schon einige Mission mit Naruto-kun zusammen bestritten und du weißt ja selber, wie er in Missionen so drauf ist. Deswegen bin ich so etwas schon gewohnt schließlich prescht er eigentlich bei allem immer voran, ohne auf irgendetwas zu achten.“ Sie fingen beide an, zu lachen. Plötzlich hörte Yurei ein stöhnen und sah sich nach dem Geräusch um. Etwas weiter vom Feuer entfernt konnte sie Niwatori sehen. Er lag auf der Seite, die Hände hinter dem Rücken festgebunden und das Gesicht halb im Dreck. „Hat er … hat er noch irgendeinen Ton gesagt?“

„Nein überhaupt keinen Einzigen.“ Kiba wandte sich dem Feuer zu während Yurei weiter ihren Bruder musterte. Er öffnete flackernd ein Auge und sah sie jetzt direkt an. Der verwirrte und verrückte Ausdruck war verschwunden und Yurei sah endlich wieder so etwas wie leben in ihnen. Ohne darüber nachzudenken, stand sie auf und ging zu ihm hinüber. Langsam ließ sie sich auf die Knie runter und drehte seinen Körper so, dass er sie jetzt mit beiden Augen richtig ansehen konnte. „Ni … Niwatori-nisan?“ sie brachte nicht mehr als ein leises Flüstern hervor. Langsam bewegte Niwatori seinen Kopf auf und ab. „Ja Schwesterherz.“ Nur ein krächzend kam über seine Lippen und Yurei zog schnell eine Trinkflasche hervor. Sie hob die Flasche an seine Lippen und lies einige Tropfen in seinen geöffneten Mund laufen. Gierig schluckte Niwatori sie. „Warum lebst du?“ stieß sie schnell hervor. Aber Niwatori musste erst Luft holen, bevor er ihr antworten konnte. „Es war ein Jutsu meines Meisters. Er hat nicht nur mich wiederbelebt.“ Er konnte nur langsam sprechen.

„Aber … aber warum?“

„Ich weiß es nicht. Aber ich werde meine Zeit nutzen, also hör gut zu. Unser Meister wird wahrscheinlich Konoha Gakure angreifen, weil dieser Plan nicht funktioniert hat. Er hat sich mit Getsugakure verbündet und sie werden mit ihm ziehen. Du musst dafür sorgen, dass euer Hokage von dem Angriff erfährt. Der Jinchūriki darf nicht sterben.“ Niwatori schluckte schwer und ein schmerzverzehrtes Stöhnen drang über seine Lippen. Es war klar, dass ihm nur noch wenige Minuten blieben. Yurei war den Tränen nahe doch tapfer hielt sie, sie zurück. „Kann ich gar nichts für dich tun?“ Yurei klang verzweifelt. Sie wollte wenigstens versuchen, ihren Bruder zu retten. „Nein du kannst überhaupt nichts tun. Danke, Rei-chan, dass du mich befreit hast, du darfst dich deswegen nicht schuldig fühlen. Versprich mir etwas, bleib immer … wie … du … bist …“ die letzten Worte brachte er nur noch sehr leise heraus. Gerade als Yurei noch etwas sagen wollte, röchelte Niwatori laut auf. Blut schoss ihm aus dem Mund und er atmete noch einmal rasselnd aus. Dann fiel sein Kopf zur Seite und Yurei wusste er war tot. Trotzdem schüttelte sie ihn noch einmal. „Niwatori? Nein, NIWATORI!“ mit einem Aufschrei presste sie sich an ihn und fing hemmungslos an zu weinen. Kiba hatte sie die ganze Zeit stumm beobachtet. Er war zwar leicht verwirrt durch Yureis Taten aber ihm war klar, dass die Beiden sich anscheinend besser gekannt hatten. Langsam stand er auf und ging zu der vollkommen aufgelösten Yurei hinüber. Vorsichtig löste er sie von Niwatori´s leblosem Körper und versuchte sie zu beruhigen. Aber trotzdem dauerte es ziemlich lange, bis sie es schaffte, mit dem Weinen aufzuhören. Als sie sich wirklich wieder beruhigt hatte, nahmen sie den toten Niwatori, löschten das Feuer und machten sich auf den Weg zurück nach Konoha Gakure. Yurei hatte die Worte ihres Bruders nicht vergessen und sie trieb Kiba extra zur Eile an. Sie mussten sich beeilen denn so, wie Niwatori geklungen hatte, hatten sie nicht mehr viel Zeit.
 


 

Eines der Gewächse hatte ihren rechten Arm erwischt. Die Giftwirkung war enorm schnell, doch dass wundert Aikyo nicht, denn schließlich hatte sie es mit einer Pflanze zu tun, die von einem Shinobi beschworen wurde. Sie war mit Sicherheit um einiges giftiger und wirksamer als ihr Original. Sie wusste genau in welch schlechter Lange sie sich hier befand, denn schon packte eine andere Pflanze ihren anderen Arm und die Feuersalven, die Aikyo abgefeuert hatte, hörten auf.

Nun kletterte die Pflanze ihre Beine hinauf und Aikyo spürte, wie sie langsam jegliches Gefühl in ihnen verlor. Wie lange konnte es dauern, bis sie zu schwer vergiftet sein würde? Wie lange würde ihr Körper diesen enormen Giftmengen standhalten?

Aikyo wusste, dass sogar dies, im Vergleich zu dem was ihr von ihrem Bruder noch blühte, eher ein geringes Problem war. Sie versuchte sich zu befreien und grübelte angestrengt darüber nach, was sie über Gegengifte wusste, was leider nicht viel war. Sie hatte Sakura einmal gebeten ihr ein wenig darüber beizubringen, diese hatte bislang jedoch noch keine Zeit gehabt und so war Aikyo immer noch kenntnislos. Wie gern hätte sie gewollt, dass Yurei nun hier war, doch zum Jammern und Verzweifeln hatte sie nun keine Zeit. Sie war hier auf einer Mission und irgendwie musste sie den Fesseln des Eisenhuts doch entkommen können.

Siegessicher ging Zankoku auf seine kleine Schwester zu.

„Oh man ich glaub ich hab grad ein Déjà-vu“, dachte sich Aikyo, als ihr Bruder auch schon nach ihrer Kehle greifen wollte.

Noch ehe Zankokus Hand den Hals seiner Schwester erreicht hatte, schaltete sich nun Gaara ein. Blitzschnell war sein Sand wie eine Barriere zwischen Zankoku und Aikyo aufgetaucht. Zankoku wich zurück.

Zunächst eine große Erleichterung für Aikyo, die ihren Körper kaum noch spüren konnte. „Du willst doch eigentlich mich besiegen. Dann solltest du auch gegen mich kämpfen“, meinte Gaara gelassen. Zankoku brach daraufhin in schallendes Gelächter aus. „Meine Güte Schwesterchen die Jinchuuriki scheinen dich ja richtig gern zu haben“, machte er sich über Aikyo lustig.

„Pass auf Jinchuuriki. Die Sache hier geht erstmal nur mich und meine Schwester was an. Du wirst ja wohl noch ein paar Minuten auf deine Vernichtung warten können, oder?“ Gaara blieb ganz ruhig. „Solange werde ich nicht warten“, meinte Gaara kalt und schon schoss sein Sand auf Zankoku zu und trieb ihn immer weiter von Aikyo weg.

Diese war schon fast nicht mehr bei Bewusstsein. Die ganze Welt verschwamm vor ihren Augen, doch noch immer stand sie gerade auf den Beinen. „Gaara-kun“, dachte sie, während sie den Bewegungen der Silhouetten Gaaras und Zankokus folgte.

„Ich schätze mal, ich habe auf der ganzen Linie versagt. Meine Mission geht grad den Bach runter.“ In ihren Gedanken überwogten Schuldgefühle und Selbstzweifel. War sie ohne ihr Team tatsächlich so wenig wert? Konnte sie gar nichts allein auf die Reihe bekommen?

„Und was wenn Zankoku-nisan ihn zu fassen bekommt?“, fragte sie sich plötzlich. Dieser Gedanke schoss durch die anderen wie ein Pfeil hindurch und zerschnitt sie.

„Dann wird Zankoku das Tamashikagami einsetzten und Gaara wird auf grausamste Art sterben. So wie ich beinahe“, dachte sie. Diese Gedanken gaben ihr die Kraft bei Bewusstsein zu bleiben und weiter zu kämpfen. Mit großer Anstrengung erreichte sie einen Kunai aus ihrer Beintasche und befreite sich damit von den Ranken.

Am liebsten wäre sie sofort in den, zwischen Zankoku und Gaara entbrannten Kampf, geschritten, doch dazu war sie noch nicht imstande. Sie überlegte krampfhaft, was sie gegen die Vergiftung unternehmen sollte. Ihre Arme und Beine fühlten sich noch immer relativ taub an, auch wenn sich ihr restlicher Körper bereits regeneriert hatte. Sie konnte und wollte diesen Kampf nicht dem überlassen, den sie beschützen sollte. Ihr Stolz meldete sich zu Wort.

„Ich bin hier um Gaara-kun zu beschützen und nicht umgekehrt, also brauche ich dringend einen Plan“, dachte sie und ignorierte die Taubheit ihrer Glieder einfach.

„Was willst du Vater eigentlich erzählen, wenn du mich getötet hast?“, schrie Aikyo einfach in den Kampf der Beiden hinein.

Damit hatte sie sofort ihre Aufmerksamkeit.

„Was soll ich ihm schon sagen wollen? Ich habe die Ehre unseres Clans wieder hergestellt, in dem ich die Unreine ausgelöscht habe“, erklärte er im prophetischen Ton.

„Welchen Clan?“, fragte Aikyo trocken. Diese Frage brachte Zankoku tatsächlich aus seinem Konzept.

„Was meinst du damit, welchem Clan? Dem Kobito-Clan natürlich.“ Zankoku wurde sichtlich unruhig und achtete überhaupt nicht mehr auf Gaara. Dieser wiederum sah ebenfalls verdattert zu Aikyo.

„Da muss ich dich enttäuschen. Den Kobito-Clan, wie du ihn kennst, gibt es nicht mehr.“ Aus Zankokus Unruhe wurde schnell Panik. „Wie meinst du das? Du lügst doch! Du willst mich nur verunsichern“, brüllte er ihr mit zittriger Stimme entgegen.

Aikyo begann, den Kopf zu schütteln. „Nein mein Bruder ich belüge dich nicht. Ich bin zu Hause gewesen, vor nicht allzu langer Zeit. Es ging um eine Mission, die meinem Team zugewiesen wurde, weil Vater Konohagakure nach deinem tot bedroht hatte. Zunächst lief es ganz gut, weil ich erzählte ich hätte dich getötet“, gestand Aikyo und Zankoku lief vor Wurt rot an. „Wolltest du so dringend die Siegerin gewesen sein, dass du Vater belügen musstest?“, fragte er gehässig.

„Das ist nicht war“, schrie Aikyo in prompt an und vor Schreck über ihren plötzlichen Tonwandel verstummter er sofort. „Nein, ich wollte Naruto-kun beschützen. Ich wollte die Strafe auf mich nehmen, die ihn erwartet hätte. Doch zunächst kam es ganz anders. Vater war total außer sich vor Stolz darüber, dass ich dich getötet hatte.“ Zankoku klappte die Kinnlade herunter. „Er war was?“ stotterte er.

„Ja Zankoku-nisan er war sehr stolz auf mich und sah mich endlich als eine Kobito an. Ich dachte, endlich seien die schrecken der Vergangenheit verschwunden, doch es kam letztlich ganz anders“, führ Aikyo fort.
 


 

Yurei und Kiba rannten als sei der Teufel persönlich hinter ihnen her. Sie sprachen nicht ein Wort miteinander. In Yureis Kopf gingen so viele Dinge vor sich. Ihr geliebter Bruder war nun tot. Schon wieder tot und wieder hatte sie ihn getötet. Dann würde die Hakike Shakai auch noch Konoha angreifen wollen. Hunderte von Menschen waren durch diese Aktion in größter Gefahr. Sie fragte sich mit wie vielen Männern sie wohl kommen würden. Sie konnten nicht allzu zahlreich sein, denn schließlich hatten sie schon alte Mitglieder wiederbeleben müssen. Noch ein Gedanken schloss sich den anderen in ihrem Kopf an.

Wenn Niwatori wiederbelebt wurde, was war dann mit Zankoku, dem Bruder Aikyos? Würde es auch zwischen den Beiden ein böses Wiedersehen geben?

Das alles pulsierte in Yureis Kopf wie eine böse Prophezeiung und sie rannte noch schneller. Sie überholte sogar Kiba, der auf Akamarus Rücken saß.

"Nun beeil dich mal Kiba-kun", rief sie ihm zu. Dieser versuchte alles, um nicht von ihr abgehängt zu werden. Nach Konoha zu kommen würde dauern. Sogar wenn sie ihr Tempo halten würden, könnten sie es frühestens in 2 Tagen schaffen.

"Wir müssen es einfach schaffen", dachte Yurei. "Oh hoffentlich kommen wir nicht zu spät."

"Hey Yurei-chan, Kiba-kun", rief plötzlich eine Stimme von irgendwoher. Zuerst konnte Yurei nicht ausmachen, woher sie kam, dann aber entdeckte sie über sich Sakura, Neji und Lee. Widerwillig stoppte sie ebenso wie Akamaru.

Die Drei sprangen zu Yurei und Kiba hinunter. "Und hatten ihr Erfolg?", fragte Lee übersprudelnd drauf los. Kiba wollte ihm Antworten, doch noch, ehe er antworten konnte, hatte Yurei dies schon getan. "Wir haben keine Zeit zum Plaudern, wir müssen sofort nach Konoha zurück", meinte sie trocken und nahm Lees Enthusiasmus somit den Wind aus den Segeln.

"Was ist los", wollte Sakura wissen und auch Neji betrachtete sie mit ernstem Gesicht.

"Die ganze Sache mit dem Gefängnisausbruch war blo...",

"Keine Zeit für lange Erklärungen wir müssen los!", unterbrach Yurei Kiba rüde. Und während sie schon wieder losrannte, rief sie ihm kurz ein kurzes "Das können wir ihnen unterwegs erzählen", entgegen. So ging ihre Hetzjagd Richtung Konoha weiter.
 


 

Zankoku wagte es nicht, seine Schwester zu unterbrechen.

„Vater fand heraus, dass ich gelogen hatte und es kam zum Kampf zwischen uns. Ich forderte von ihm, dass würde ich gewinnen, Mutter und Sanja-imoto mit mir kommen sollten. Naja und was soll ich sagen. Heute leben Mutter und Sanja-imoto in Konoha“, schloss Aikyo ihre Erzählung.

Zankoku biss die Zähne so fest zusammen, dass sie leicht knirschten. „Du ... du bist ... eine elende Lügnerin ...“ „Das ist nicht wahr. Ich habe nicht gelogen mein Bruder. Ich schwöre dir, dass ich die Wahrheit gesagt habe. Den Kobito-Clan in Kusagakure gibt es nun nicht mehr. Der grausame Kobito-Clan ist Geschichte. Das ist die Wahrheit“, betonte Aikyo es noch einmal.

Zankoku fasste sich in die Haare. „Nein, nein dass kann unmöglich sein“, begann er zu stammeln. Jetzt sah der große Zankoku, Nachfolger des berüchtigten Kobito-Oberhauptes gar nicht mehr so gefährlich und mächtig aus. Er war vielmehr ein kleines Häuflein elend. Aikyo hatte Mitleid, denn trotz all dem, was gewesen war, war er doch immer noch ihr großer Bruder.

„Du … es ist alles deine Schuld“, begann er sie wütend anzufunkeln. „Die Verräterin hat am Ende den Kobito-Clan zerstört, doch das werde ich schon wieder in Ordnung bringen“, meinte er plötzlich und auf seinem Gesicht breitete sich eine seltsame Fratze aus. Ohne auf Gaara zu achten, preschte er auf Aikyo zu. Gaara nutze seinen Sand, um Zankoku aufzuhalten. Bevor er ihn jedoch treffen konnte, wurde Zankoku bereits von etwas anderem aufgehalten.

Aikyo staunte nicht schlecht, als plötzlich Karasu vor ihr auftauchte und ihrem Bruder eine scharfe Klinge, welche zuvor in ihrem Arm versteckt gewesen war, in die Schulter rammte. Zankoku gab einen jaulenden Aufschrei von sich, als die Puppe ihren Arm zurück- und die Klinge damit wieder aus seinem Fleisch zog. Gaara hatte seinen Bruder bereits entdeckt. Er stand auf dem Baum, der sich direkt hinter Aikyo befand.

Elegant sprang er mit einem Salto herunter und landete vor Aikyo. „Kankuro-kun da bist du ja“, meinte Aikyo erleichtert. „Und keinen Moment zu früh, wie ich sehe“, sagte er lässig. Zankoku war ein paar Schritte zurückgewichen. Er hielt sich seine Schulter, aus der nun eine beträchtliche Menge an Blut lief. Schnell war der Stoff seines Mantels, rund um die Wunde, mit Blut getränkt.

„Wo ist Shizuka-chan?“, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen.

„Deine kleine Freundin? Die ist ihrem eigenen Hochmut zum Opfer gefallen. Sie hat geglaubt, dass sie mich mit ihrer Technik voll erwischt hätte. Damit irrte sie jedoch. Auch wenn ich zugeben muss, dass es ziemlich genial war, ihre Technik über meine Chakrafäden, mit denen ich meine Puppen kontrolliere, auf direktem Kurs zu mir zu schicken. Ihre Arroganz hat sie allerdings dann ziemlich unachtsam werden lassen. Sie glaubte, dass dieser eine Treffer ausreichend gewesen wäre, um mich fertigzumachen. Als sie meine Chakrafäden jedoch wieder losgelassen hatte, verlor ihr Jutsu seine Wirkung. Ich musste einfach nur noch warten, dass sie nahe genug an mich herankommt und denn Gefallen hat sie mir dann auch getan“, erklärte Kankuro.

Diese Nachricht war bitter für Zankoku, denn nun konnte ihm keiner zur Hilfe kommen. Er stand nun allein drei Shinobis gegenüber und er war angeschlagen. So würde er den Jinchuuriki des Ichibi nicht besiegen können. Es blieb ihm nur eine Chance.

„Dann wollen wir es mal zu Ende bringen“, meinte Kankuro und mit einer kleinen Handbewegung sorgte er dafür, dass sich Karasu wieder in Bewegung setzte. Zankoku sprang in die Luft und wich der Puppe so aus. Auf einem Ast verweilte er kurz. „Schwester“, rief er laut und Aikyo sah gespannt zu ihm hinauf. „Ich werde wiederkommen. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, dann werde ich deine geliebten Jinchuuriki Freunde vernichten und dich gleich dazu. Ich werde den Kobito-Clan zu neuer Größe verhelfen. Glaub mir wir, sehen uns wieder.“

Zankokus Worte waren so kalt wie eine Windböe direkt aus der Antarktis, dann warf er eine Rauchbombe und verschwand.

Nun gab Aikyo sich der Taubheit ihrer Beine hin. Sie ließ sich einfach auf den Boden plumpsen. Kankuro ließ Karasu wieder verschwinden, so wie nach seinem Kampf mit Shizuka auch Sanshouo und Kuroari. Dann liefen er und Gaara zu Aikyo.

„Was ist mit dir? Bist du verletzt?“, fragte Kankuro.

„Ich bin mit sehr vielen Giftpflanzen, welche mein Bruder beschworen, hatte in Berührung gekommen. Leider weiss ich rein gar nichts über Gegengifte“, erklärte Aikyo in leisem Ton.

„Welche Pflanzen benutze er?“, fragte Kankuro. „Er benutze Eisenhut“, beantwortete Gaara Kankuros Frage. Nun lächelte Kankuro.

„Kein Problem Aikyo-chan, da kann ich behilflich sein. Ich habe ein Gegengift bei mir.“

Aikyo war sehr überrascht, aber in diesem Moment einfach zu am Ende um noch Fragen zu stellen. Schnell zog Kankuro eine kleine Spritze hervor und verabreichte Aikyo das Gegengift.

Schon nach einer halben Stunde ging es ihr sichtlich besser.

„Wieso hast du ein Gegengift für Eisenhut in der Tasche?“, wollte Aikyo wissen.

„Ich habe nicht nur für Eisenhut ein Gegenmittel dabei. Ich bin gegen eine ganze Reihe von Giften ausgerüstet. Ich bin ein Puppenspieler. Jede meiner Puppen hat versteckte Waffen und die meisten davon sind vergiftet. Als guter Puppenspieler hast du natürlich auch immer das Gegengift dabei, falls du oder einer deiner Teamkameraden versehentlich getroffen wird. Naja oder du deinen Gegner gefangen nehmen willst. Du hast Glück. Eisenhut ist einer der Pflanzen dessen Gift ich besonders gerne verwende“, erklärte Kankuro, und Aikyo dankte ihm für seine Hilfe. Gaara hatte ihn über das, was während seiner Abwesenheit geschehen war, bereits informiert.

„Wir sollten langsam weiter. Wir müssen immer noch nach Kumogakure“, sagte Aikyo und stand vom Boden auf.

„Bist du sicher, dass du dich nicht noch einen Moment ausruhen willst?“, fragte Kankuro.

„Ganz sicher. Außerdem würde ich gerne einen Stop in Konoha einlegen. Ich meine wir müssen sowieso durch das Feuerreich hindurch also könnten wir doch kurz in Konoha halten oder?“, in Aikyos Stimme lag ein fast flehender Unterton. In Kankuros Blick konnte sie schon die Frage nach dem Wieso erkennen. Gaara war es klar, schließlich hatte er den Kampf zwischen ihr und Zankoku mitbekommen.

„Bitte es ist wichtig. Ich muss Yurei-chan unbedingt davon in Kenntnis setzten, dass ihr Bruder wieder am Leben ist und Tsunade-sama, dass die Hakike Shakai wieder einen Angriff auf Naruto-kun verüben wollen. Am besten schicke ich auch gleich Rioku los um Jiraya-sama und Naruto-kun zu finden und sie zu warnen“, sagte Aikyo.

Kankuro und Gaara willigten ein, dass sie zuerst noch nach Konohagakure reisen würden und Aikyo schickte Rioku auf den Weg, Naruto zu finden. Sie hoffte inständig, dass es ihrem geliebten Freund gut ging.

Die Ruhe vor dem Sturm

Kapitel 10. Die Ruhe vor dem Sturm
 

Endlich waren Aikyo, Gaara und Kankuro in Konohagakure angekommen. Dreieinhalb Tage hatten sie dafür gebraucht. Entspannt und doch eilig liefen sie durch die Tore. Kotetsu und Izumo waren nicht da. Wo konnten sie stecken?

Aikyo wusste, dass immer jemand am Tor sein musste, warum also war hier niemand? „Vierleicht wurden die Beiden gerade zu Tsunade-sama gerufen und es ist noch keine Ablösung eingetroffen“, dachte sich Aikyo und sie liefen weiter. Schon nach wenigen Metern machte sich allerdings ein seltsames Gefühl in ihnen breit. Irgendetwas stimmte hier doch nicht. Aikyo bekam eine Gänsehaut, auch wenn sie sich im ersten Moment nicht erklären, konnte weshalb.

Sie liefen über die Hauptstraße und nun wurde ihnen sehr deutlich, was hier nicht stimmte.

Abrupt blieben sie stehen.

Konoha war wie leer gefegt. Nirgendwo war auch nur ein Mensch, geschweige irgendetwas Lebendiges auf der Straße zu sehen.

„Was ist hier los?“, fragte Aikyo, deren Magen sich beim Anblick der ganzen geschlossenen Läden zusammenzog. Sie hatte nur die schlimmsten Befürchtungen.

Auch Kankuro und Gaara konnten sich keinen Reim darauf machen.

„Lasst uns zum Palast des Hokagen gehen und hoffen, dass noch jemand dort ist“, schlug Kankuro vor. Aikyo nickte zittrig. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, was hier geschehen war. Wo waren ihre Freunde und all die Menschen, die sie gern hatte?

„Bitte, bitte las ihnen nichts Schlimmes passiert sein“, betete sie im Stillen und lief voran zum Palast Tsunades.

So schnell sie konnte rannte sie. Kankuro und Gaara folgten ihr, doch Aikyo wurde von Sekunde zu Sekunde schneller, was beide gut verstehen konnten. Wie hätten sie darauf reagiert, wenn so etwas plötzlich in Sunagakure geschehen wäre?

Endlich waren sie am Palast. Wie von einer Tarantel gestochen rannte Aikyo die Stufen zu Tsunades Büro hinauf. Immer noch war nirgendwo eine Menschenseele zu sehen.

Dann erreichten sie die Bürotür. Mit zittrigen Fingern klopfte sie an und wartete mit klopfendem Herzen darauf, dass ihr jemand einlas, gewährte.
 


 

Mit einem Ruck wurde die Tür geöffnet und Yurei stand vor den Dreien.

Mit großen Augen starrte Aikyo auf ihre beste Freundin und diese grinste sie an.

„Was zum Teufel ist hier los?“ fragte Aikyo nun zittrig und Yurei´s Grinsen verschwand. „Kommt erstmal rein, dann können wir euch alles erklären.“ Yurei trat zur Seite und verneigte sich leicht. Aikyo trat in das Büro gefolgt von Kankuro und Gaara. Mit Erstaunen stellte Aikyo fest, dass einiges in Tsunade´s Büro los war.

Tsunade selbst saß hinter ihrem Schreibtisch neben ihr standen Shikamaru und sein Vater. Vor ihnen waren mehrere Karten ausgebreitet und es schien als hätten sie gerade etwas besprochen. „Also was ist denn jetzt los?“ Aikyo sah von einem zum anderen und ihr Blick blieb an Tsunade hängen. Diese wollte gerade den Mund öffnen als Yurei ihr zuvor kam.

„Die Hakike Shakai planen einen Angriff auf Konoha!“

„Woher weißt du das?“ perplex starrte Aikyo Yurei an. „Das ist ne echt lange Geschichte. Also um es kurz zu machen, Niwatori-kun wurde wiederbelebt, und nachdem wir ihn überwältigen konnten, hat er uns verraten, dass sie demnächst das Dorf angreifen wollen. Wir sind gerade dabei, unsere Verteidigung zu planen.“

„Dann brauch ich dir ja nicht mehr zu erzählen das Niwatori-kun wieder lebt?“ erstaunt sah Yurei ihre Freundin an. „Woher weißt du das?“ Yurei´s Mund blieb offen stehen.

„Naja weißt du wir sind zufällig Zankoku-nisan über den Weg gelaufen und er erzählte mir davon.“

„Ich störe euch ja nur ungern aber wir haben nicht mehr viel Zeit. Die Hakike Shakai werden in nur wenigen Tagen angreifen.“ Mit einem Nicken wandten sich beide Kunoichi an Tsunade. Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, weitere Pläne zu erstellen.

Irgendwann wurde es dunkel und Tsunade entschied, dass es Zeit war, das Treffen zu beenden. Yurei, Aikyo und Shikamaru verließen zusammen den Palast des Hokagen und machten sie sich auf den Weg.

Eigentlich hatten sie vorgehabt Aikyo nach Hause zu bringen doch plötzlich erklang eine Stimme hinter den Dreien.

„Hey wartet mal!“

Es war Shikaku. Endlich blieben sie stehen, und als er sie eingeholt hatte, lud Shikaku die beiden Mädchen zum Essen ein. Natürlich hatte kein einziges Restaurant mehr geöffnet, da bereits alle Einwohner evakuiert worden waren und so machten sie sich auf den Weg zum Haus des Nara-Clans.
 


 

Aikyo fand es sehr nett von Shikaku eingeladen zu werden und nahm dankend an. Yurei wurde zwar nicht zum ersten Mal bei Shikamaru zum Essen eingeladen, aber trotzdem bedankte sie sich.

Aikyo staunte nicht schlecht über das schöne Anwesen des Nara-Clans. Wie schön musste es sein, ein so großes Haus zu besitzen?

Um in die Küche zu gelangen, folgten sie dem Flur, der sie am Garten entlang führte.

Sofort war Aikyo in den gemütlichen Garten und vor allem dem Gartenteich mit kleiner Brücke verliebt. Eines Tages wollte sie auch mal ein so schönes Haus besitzen. In ihren Gedanken konnte sie ihre Kinder in einem Garten wie diesem spielen sehen und hörte ihr lautes Lachen.

Dann waren sie in der Küche angekommen und Yoshino staunte nicht schlecht über ihre Überraschungsgäste. Sie begann, Shikaku auszuschimpfen. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass er Gäste mitbrachte, und hatte daher auch gar nicht so viel gekocht.

Irgendwie reichte es dann aber doch. Wahrscheinlich lag es daran, dass Yoshino ihrem Mann einfach die Portion fast wegrationalisierte.

Es war Aikyo glatt unangenehm, dass es wegen ihrer Anwesenheit nun Schwierigkeiten gegeben hatte, und war froh darüber, dass Gaara und Kankuro bei Tsunade geblieben waren und sie die Beiden nicht auch noch im Schlepptau gehabt hatte.

Erst saßen alle 5 ganz still am Tisch, dann aber brach Yurei das Schweigen.

„Du hast also deinen Bruder wiedergetroffen?“ Shikamaru und Yurei sahen zu Aikyo, die nun auf ihren Teller starrte.

„Ja habe ich“, meinte sie.

„Du hast Geschwister Aikyo-chan? Das wusste ich ja gar nicht“, versuchte Yoshino die Stimmung aufzulockern. Aikyo fühlte sich traurig.

„Aber das habe ich dir doch schon mal erzählt Mum, weißt du nicht mehr? Als du neulich die Blumen bei Ino gekauft hast“, erinnerte sie Shikamaru.

„Ach Mensch richtig. Deine Mutter stand ja noch im Laden und hat mit Inos Mutter die Arbeitszeiten besprochen, ja da hatte sie die kleine ... ach wie war noch ihr Name?“

„Sanja-chan Mum“, erklärte Shikamaru.

„Ja richtig. Sie hatte die kleine Sanja-chan dabei. Ein wirklich sehr aufgewecktes Kind“, lächelte Yoshino, doch dann bemerkte sie, dass ihre Fragen wohl leicht fehl am Platze waren.

„Was ist nun?“, Yurei war ungeduldig.

„Er wollte Gaara-kun töten. Darum kämpfte ich gegen ihn. Allerdings zog ich den Kürzeren und Gaara-kun hat schließlich den Kampf gegen ihn aufgenommen. Ich konnte ihn dann jedoch in die Flucht schlagen, indem ich ihm vom Ende des Kobito-Clans berichtete. Natürlich wollte er mir erst nicht glauben, doch als dann auch Kankuro-kun wieder auftauchte und es drei gegen einen stand, hat er sich dann verzogen“, sie holt einmal Luft.

„Und wie war das mit dir und Niwatori-kun?“, wollte Aikyo nun wissen.

„Naja er war zu nächst mal nicht ganz bei sich. Er schien nur wenige lichte Momente zu haben, um das vorsichtig auszudrücken. Mit Kiba-kun‘s Hilfe und meinem neuen Jutsu habe ich ihn aber besiegt. Bevor er wieder starb, hatte er noch einmal einen klaren Augenblick und erzählte mir dann vom geplanten Angriff, seines Meisters, auf Konoha.“

Sie schwiegen einen Moment.

„Da haben wir jetzt aber ziemliche Probleme am Hals“, meinte Aikyo.

„Wir haben einen Falken zu Naruto-kun und Jiraya-sama geschickt, um sie über die Vorkommnisse zu informieren und vorzuwarnen“, erklärte Shikaku.

„Da war ich bestimmt schneller als ihr. Gleich nach dem Treffen mit Zankoku-nisan habe ich Rioku zu ihnen geschickt“, meinte Aikyo.

Der restliche Abend verlief eher ruhig. Die Anspannung sorgte dafür, dass sie sich nicht viel zu sagen hatten. Irgendwann ging Aikyo dann nach Hause. Sie verabschiedete sich von Shikamaru und Yurei. Yurei hatte sich entschlossen die Nacht bei Shikamaru zu bleiben und so ging Aikyo ihren Weg allein.

Morgen würden sie sich wider alle im Büro von Tsunade einfinden und ihre Positionen zugewiesen bekommen. Es war ein Gefühl der Unruhe und Ungewissheit, welches nun zu ihrem stummen Begleiter wurde. So fühlte sich also der Krieg an.
 


 

Am nächsten Morgen fanden sie sich alle wieder im Büro Tsunade´s ein. Es musste noch eine Menge besprochen werden, bevor die Hakike Shakai angreifen würden. Diesmal waren auch Kakashi, Guy, Yamato und noch einige mehr anwesend.

Als Yurei und Shikamaru den Raum betraten, sahen sich alle zu den beiden um. Sie waren zum Glück zwar nicht zu spät gekommen trotzdem waren die beiden die Letzten, die den Raum betraten. „Na dann können wir ja anfangen die Teams zusammen zustellen.“

Tsunade’s Stimme schallte durch den Raum. Yurei ging zu Aikyo und stellte sich neben ihre Freundin.

„Haben wir irgendetwas verpasst?“ flüsterte sie leise zu Aikyo.

„Nein bist jetzt noch nicht. Tsunade-sama wollte erst warten, bis alle da sind“, flüsterte Aikyo leise, doch die beiden Mädchen verstummten sofort, als der Hokage ihnen einen Blick zu warf.

„Beginnen wir mit Team 1, dem Überwachungsteam. Es wird aus Sai, Aikyo, Hinata und Kiba zusammen mit Akamaru bestehen. Sai und Aikyo werden aus der Luft das Dorf überwachen und uns Bescheid geben, wenn sie sich nähern. Hinata und Kiba werden sie am Boden unterstützen. Sai-kun? Du wirst das Team anführen.“

„Jawohl, Tsunade-sama.“ Antworteten sie im Chor.

„Team 2, dass Fernkämpferteam, wird aus Shikamaru, Shino, Kotetsu und Izumo bestehen. Shikamaru-kun wird es anführen. Ihr werdet am Haupttor postiert. Von dort aus werdet ihr mit Team 3 zusammen den Feind abfangen.“

„Jawohl, Tsunade-sama.“ Antworteten die Angesprochenen.

„Team 3, dass Nahkämpferteam, wird aus Neji, Yurei, Lee und Choji bestehen. Wie gesagt ihr werdet am Haupttor postiert und dort den Feind abfangen. Neji-kun du wirst dieses Team anführen.“

„Jawohl, Tsunade-sama.“ Antworteten nun die Vier.

„Team 4, das erste Abfangteam, wird am Westtor postiert und besteht aus Guy, Genma, Tenten und Ibiki. Ihr werdet dort zur Vorsicht postiert falls der Feind sich entscheiden sollte keinen direkten Angriff zu starten. Dieses Team wird geleitet von Guy.“

„Jawohl, Tsunade-sama.“ Schallten die Stimmen der Shinobi durch den Raum.

„Team 5, das zweite Abfangteam, wird am Osttor postiert und wird aus vier Anbumitgliedern bestehen. Sie sind bereits informiert. Sie haben gerade eine Mission beendet und werden direkt auf ihren Posten gehen, wenn sie zurück sind.

Dann brauchen wir ein Team, das unseren Feind erwartet falls er ins Dorf vordringen kann. Dieses Spezialteam wird bestehen aus Kakashi, Yamato, Yūgao und Ushi. Die Teamleitung wird Kakashi übernehmen.“

„Jawohl, Tsunade-sama.“ Sagten die Vier lässig.

„Als Letztes brauchen wir ein Team, dass ein Auge auf die Verstecke der Zivilisten hat. Dieses wird bestehen aus Iruka, Chõza, Inoichi und einem Anbumitglied, welches später zu euch stoßen wird. Ihr werdet darauf achten müssen, dass unter den Leuten keine Panik ausbricht und der Feind nicht zu ihnen gelangen kann. Das Team wird von Chõza angeführt.“

„Jawohl, Tsunade-sama.“

„Eine besonders wichtige Rolle wird das Heilteam übernehmen. Ihr werdet zwar ein Team bilden, doch wird sich jeder von euch einem der anderen Teams anschließen. Dort werdet ihr dafür sorgen das die Verletzten versorgt und aus der Gefahrenzone heraus gebracht werden. Es wird bestehen aus Shizune, Sakura, Ino und Kara. Ihr werdet über Funkgeräte miteinander in Kontakt bleiben und Shizune wird das Kommando haben.“

„Jawohl, Tsunade-sama.“

„Die anderen Shinobi sowie die Familienclans werden sich an verschiedenen Stellen in Konoha postieren ebenfalls werden sie sich auch durch Konoha fortbewegen, um Gegner aufzuspüren und sie zu eliminieren! Shikaku wird zusammen mit mir in meinem Büro bleiben und mir bei der strategischen Planung zur Seite stehen. Wir werden mit den Teams über Funkgeräte in Kontakt bleiben.“

Tsunade ließ ihren Blick über die Shinobi gleiten. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken, wie viele von ihnen diesen Kampf überhaupt überleben würden. Nachdem sie noch einige Anmerkungen zu den einzelnen Teams gemacht hatte, entließ sie alle. Nur Shikamaru und seinen Vater bat sie da zubleiben.

Aikyo und Yurei verließen gemeinsam mit Kakashi den Palast des Hokagen. Die anderen wollten sich noch etwas auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten.

„Sag mal Aikyo-chan, hast du eigentlich schon irgendwas von Naruto-kun gehört?“, wandte sich Yurei an ihre Freundin. Diese ließ sich mit der Antwort etwas Zeit.

„Nein noch nichts.“ Ihre Antwort war knapp. Naruto war nun schon drei Wochen mit Jiraya unterwegs und sie fragten sich wie sein Training voran ging.

„Mit Sicherheit wird es ihm gut gehen, immerhin hat er Jiraya-sama bei sich“, meinte Kakashi.

„Ja das glaube ich auch, Kakashi-sensei“, nickte Aikyo.

„Sag mal Kakashi-sensei könntest du uns ein paar Minuten alleine lassen? Ich würde gerne mit Aikyo-chan alleine reden.“ Yurei klang ungewohnt höflich und respektvoll.

„Ja kein Problem, ich muss sowieso noch einige Dinge erledigen. Wir sehen uns dann später.“ Mit einem letzten Winken verschwand Kakashi mit einem Knall in einer Rauchwolke. „Worüber möchtest du mit mir sprechen, Yurei-chan?“, fragte Aikyo an ihre Freundin gewandt. Diese sah bedrückt und auch besorgt aus.

„Sag mal Aikyo-chan, als du Zankoku gegenübergestanden hast, kam er dir verändert vor?“

„Nein, er war genauso rachsüchtig und boshaft wie immer. Wieso fragst du? War etwas mit Niwatori?“ Aikyo musste wieder an die Worte ihres Bruders denken.

„Woher weißt du das?“, kam es wie aus der Pistole geschossen.

„Mein Bruder hat da … so eine Andeutung gemacht.“ Yurei schwieg einen kurzen Moment. „Ja etwas war mit ihm geschehen. Er … war … ganz anders. So als wenn, wie soll ich sagen, als wenn er ein Zombie wäre. Ich habe erst gedacht, dass es vielleicht etwas damit zutun haben könnte, dass ich ihm den Kopf abgetrennt habe aber …“, sie ließ den Satz in der Luft hängen.

„Aber was?“, jetzt blieb Aikyo stehen und sah zu ihrer Freundin.

„Ach ich weiß auch nicht. Hat Zankoku irgendetwas darüber gesagt, wie sie wiederbelebt wurden? Es muss doch einen Grund dafür geben, dass er so war, und vor allem was ist, wenn es auch andere genauso getroffen hat?“

Endlich verstand Aikyo, worum es Yurei wirklich ging. „Du denkst an die Leute aus Getsugakure nicht wahr?“

„Ja tue ich. Sie waren meine Freunde und … irgendwie mache ich mir Sorgen. Ich meine, okay, sie werden uns angreifen und dadurch einen unheimlichen Arschtritt bekommen aber … wer weiß, wie viele von ihnen vielleicht genauso sind wie Niwatori?“

„Das kann ich verstehen aber wir müssen Konoha verteidigen. Vielleicht finden wir ja einen Weg, um sie umzustimmen.“ Lächelte Aikyo aufmunternd.

„Vielleicht schaffen wir das wirklich. Aber ich werde auf jeden Fall dafür sorgen, dass der Anführer die Quittung für all das bekommt!“

Schon war Yurei wieder ganz die Alte und grinste über das ganze Gesicht doch innerlich musste sie immer noch an ihren Bruder denken. Sie war immer noch etwas geschockt von dem Bild, das er geboten hatte. So schnell würde sie diese Erinnerung nicht mehr loswerden.

„Ich hoffe nur Naruto-kun kommt nicht auf einmal wieder zurück.“ Aikyo klang besorgt. „Das wird er schon nicht. Ich denke Jiraya-sama wird schon dafür sorgen, dass er nichts Naruto-Typisches tut.“ Yurei klang zuversichtlich und Aikyo ließ sich davon anstecken.

„Ich denke davon können wir wirklich ausgehen.“

Neji stand auf einmal hinter den beiden Mädchen und räusperte sich. Erschrocken sahen sich die beiden um.

„Oh Neji-kun, was gibt es denn?“, fragte Aikyo. Yurei hielt sich lieber zurück, denn schließlich würde ihr Team von dem Jonnin angeführt werden und da wollte sie es sich lieber nicht verscherzen.

„Tsunade-sama hat mich geschickt um euch zu sagen, dass ihr bitte mit mir kommen sollt um Gaara-sama und Kankuro-kun abzuholen.“ Die beiden folgten Neji.

Sie kamen schnell bei der Unterkunft des Kazekagen an. Sofort nachdem Neji angeklopft hatte öffnete Kankuro die Tür und schnell überbrachten sie die Nachricht, dass die beiden sofort zum Hokagen kommen sollten. Zusammen liefen sie zum Palast Tsunades. Dort erwartete man sie bereits.

„Kommt herein“, rief ihnen Shizune entgegen, die schon in der Tür des Büros stand.

Sie traten ein. Tsunade stand am Fenster. Sie stand mit dem Rücken zu ihnen und machte keine Anstalten sich umzudrehen.

„Worum geht es Tsunade-sama?“, fragte Gaara höflich.

Noch immer wand sie sich nicht um.

„Ihr könnt nicht länger hier bleiben. Die Gefahr für euch ist einfach zu groß. Da ihr ohnehin noch nach Kumogakure reisen wolltet, solltet ihr dieses Vorhaben auch weiterführen.“

Nun drehte sie sich um. Ihr Gesicht war ernst.

„Ich kann nicht verantworten, dass ihr hier bleibt, immerhin wollen die Hakike Shakai auch euch töten. Ihr könnt Konoha bequem durch einen geheimen Gang verlassen, der euch direkt zu einem Weg bringt, den nach Kumogakure führt.“

Gaara und Kankuro stimmten zu.

„Ich kann euch für die weitere Reise leider keinen meiner Shinobi mehr zu Seite stellen, doch das werdet ihr sicher verstehen.“

Gaara nickte.

„Aikyo-chan, Yurei-chan und Neji-kun ihr werdet Kankuro-kun und den Kazekagen bis zum Ende des geheimen Ganges begleiten.“

„Jawohl Tsunade-sama“, riefen die Drei und damit war das Gespräch auch beendet. Sofort folgten sie den Anweisungen, ihres Hokagen.
 


 

Keiner von den Dreien hatte von dem geheimen Gang gewusst. Shizune brachte sie zum Eingang, welcher sich, zu ihrer Überraschung, hinter den Steingesichtern befand.

Es war ein Tunnel, welcher hinter dem geheimen Versteck der Zivilisten lag.

„Er ist nicht ganz einfach, aber wenn ihr euch immer geradeaus halltet, dann könnt ihr den Ausgang nicht verfehlen“, erklärte Shizune kurz und machte sich auf den Weg zurück zu Tsunade.

Sie warfen noch einmal einen Blick auf die Menschen, welche sich hier bereits ängstlich versteckten. Kankuro und Gaara hatten Mitleid und hätten Konoha in dieser gefährlichen Situation gerne unterstützt, doch Tsunade hatte recht. Gaara durfte auf keinen Fall von den Hakike Shakai erwischt werden. Was sollte Sunagakure schließlich ohne seinen Kazekagen machen?

Es dauerte eine ganze Ewigkeit, in der sie kaum ein Wort miteinander wechselten, bis sie endlich das Ende des Ganges erreichten.

Shizune hatte leicht untertrieben, als sie sagte, der Gang wäre nicht ganz einfach. Sie hatten große Mühe gehabt an einigen Stellen noch weiter zu kommen, da sie tiefe Abgründe und ein verwirrendes Tunnelsystem erwartete hatten.

Nur weil sie ihrem Rat gefolgt- und immer geradeaus gelaufen waren, kamen sie schließlich sicher am Ziel an.

„Jetzt wird es wohl Zeit sich zu verabschieden“, meinte Aikyo. Sie war darin mindestens genauso schlecht wie Naruto.

„Es tut mir leid, dass ich auf dieser Mission nicht nützlicher sein konnte und dass ich sie jetzt auch nicht mit euch zu Ende bringen kann. Ich hoffe es ist o.k., dass du jetzt nur noch mit einer Begleitperson reist.“ Aikyo plapperte einfach alles aus, was sie dachte und den Beiden noch unbedingt hatte sagen wollen.

„Du hast deinen Job gut gemacht, immerhin ist dem Kazekagen ja nichts passiert“, meinte Kankuro mit einem warmen Lächeln im Gesicht.

Gaara neben ihm nickte stumm.

„Ich hoffe, wir haben bald mal wieder das Vergnügen miteinander“, sagte Aikyo und als Antwort streckte ihr Gaara die Hand hin. Aikyo musste daran denken, wie es war, als er sich auf diese Weise von Naruto verabschiedet hatte, damals als sie ihm zur Hilfe kamen, weil die Akatzuki ihn entführt hatten.

Erleichtert, dass keiner von beiden ihr böse war und sie sogar mit ihrer Leistung zufrieden waren, nahm sie seine Hand.

„Also dann, bis zum nächsten Mal“, sagte Kankuro und Aikyo nickte.

Yurei und Neji verabschiedeten sich ebenfalls, dann brachen die beiden Brüder auf.

Die drei Konohashinobi sahen ihnen nach, bis sie, sie nicht mehr sehen konnten. Dann gingen sie langsam zurück. Innerlich bereiteten sie sich vor.

Jeder von ihnen und nicht nur sie, sondern auch alle anderen Menschen in Konoha, wussten, dass es nun jeden Tag, jede Stunde und jede Minute so weit sein konnte.

Wieder arbeiteten sie sich den beschwerlichen Weg durch die Höhle hindurch.

„Ich hätte niemals gedacht, dass es so einen Tunnel gibt“, meinte Yurei, die von der Stille zwischen ihnen nun genug hatte.

„Ich hatte auch keine Ahnung. Was mich aber am meisten wundert, ist, dass er über so tiefe Schluchten führt. Ich wüsste zu gern, wer diesen Tunnel erbaut hat“, kam es nun von Aikyo.

„So weit ich weiß, wurde er vom Gründer unseres Dorfes angelegt, um im äußersten Notfall einen Weg für die Bewohner aus Konoha hinaus zu sein“, erklärte Neji. Er hatte den Geheimgang zwar noch nie gesehen gehabt, jedoch hatte er einmal in einem Buch darüber gelesen.

„Wirklich? Der Hokage der ersten Generation hat ihn erbaut?“, fragte Yurei.

„Naja, das ist ja auch gar nicht mal so dumm. Bei einem taktisch gut durchdachten Angriff würde man unser Dorf am besten einkesseln. So hätte niemand die Möglichkeit zu entkommen. Um einer solche Katastrophe vorbeugen zu können, hat er dann wohl diesen Tunnel erbaut“, grübelte Aikyo und Neji stimmte zu.

Bald hatten sie das Ende des Tunnels erreicht. Auf direktem Weg gingen sie zu Tsunade zurück um Meldung zu erstatten, dass sie wieder zurück waren. Doch dort war Tsunade nicht.

Zufällig liefen sie Kotetsu über den Weg, der eilig an ihnen vorbeilaufen wollte.

„Warte mal“, stoppte ihn Yurei.

„Weißt du, wo Tsunade-sama ist?“, fragte Aikyo ihn schnell, weil sie ihn nicht lange aufhalten wollte.

„Was macht ihr denn noch hier?“, fragte er verdattert.

„Wieso?“ fragte Aikyo als erstes und Neji und Yurei warfen ihm einen fragenden Blick zu.

„Alle Shinobi sollen sich doch ober auf dem Dach des Palastes treffen. Wir müssen uns beeilen, Tsunade will noch letzte Instruktionen geben“, erklärte Kotetsu und eilig folgten sie ihm hinauf auf das Dach des Palastes.
 


 

Auf dem Dach angekommen sahen sie bereits alle Shinobi stehen. Sie standen in den, von Tsunade vorgegebenen Teams. Tsunade stand vor ihnen und wartete darauf, dass sich auch die Letzten einfanden. Das waren natürlich Yurei, Aikyo, Neji und auch Kotetsu.

Schnell stellten sie sich zu den Teams, denen sie zugeteilt wurden.

Sai lächelte Aikyo kurz an, dann sah er wieder nach vorn. Lee fragte Yurei und Neji leise, wo sie die ganze Zeit gewesen waren, doch er bekam keine Antwort.

Tsunade vorne räusperte sich und sofort verstummten alle, dann begann sie, zu sprechen.

„Da wir nun vollzählig sind, will ich noch ein paar wichtige Dinge sagen. Ihr wisst, dass ein großer Kampf vor uns liegt. Und ihr wisst auch, worum es geht. Wir müssen einfach alles geben, dass wir können um Konohagakure, unser zu Hause und die Menschen die wir lieben zu beschützen. Wir dürfen niemals unachtsam sein, denn jeder Fehler, den wir machen, könnte unser Letzter sein. Wir werden vermutlich schwere Verluste hinnehmen müssen, doch wir dürfen nicht den Mut verlieren. Wir alle sind Shinobi dieses Dorfes und damit ist es unsere Aufgabe es zu verteidigen und jegliche Gefahr, von ihm fernzuhalten. Wir alle glauben an euch und das ihr es schafft, unser Dorf zu beschützen. Geht nun auf eure Posten sie, werden vermutlich bald angreifen. Ich wünsche euch allen viel Glück und hoffe, dass ihr alle lebend zurückkehrt.“

Tsunade hatte ihre Rede beendet und alle Anwesenden fingen an zu applaudieren. Durch ihre Worte gestärkt machten sich die Teams auf den Weg ihre Plätze einzunehmen. Nur Yurei blieb stehen und sah sich nach ihrer besten Freundin um.

Diese beschwor gerade ihren vertrauten Geist Rio. Auf seinem Rücken würde sie zusammen mit Sai aus der Luft Ausschau halten und den Feind angreifen, sobald er sich näherte.

„Aikyo-chan.“ Yurei trat nun neben die Beiden und Aikyo sah sich um.

„Ja? Was möchtest du?“

„Pass bitte gut auf dich auf, ja?“ Sie lächelte und ging noch einen Schritt auf ihre Freundin zu. Diese lächelte ebenfalls.

„Werde ich machen. Du aber auch, okay?“, statt einer Antwort schlang Yurei ihre Arme um Aikyo und die beiden Mädchen drückten sich noch einmal fest, doch dann mussten sie wieder loslassen.

Yurei wandte sich um, sie musste sich beeilen und sich ihrem Team anschließen.

Mit schnellen Schritten rannte sie die Treppenstufen hinab und konnte über sich Sai und Aikyo in die Luft steigen sehen. Angst machte sich in ihr breit, aber sie wusste, dass Aikyo stark genug war, um diesen Kampf lebend zu überstehen.

Yurei beschleunigte ihre Schritte noch etwas und kam gerade noch rechtzeitig, bevor das Team 2 seine Position über dem Tor einnehmen konnte, am Tor an. Shikamaru hörte sie und sah sich mit einem leicht nervösen Lächeln zu ihr um. Stürmisch fiel die Kunoichi um seinen Hals. Shikamaru blieb für einen Moment die Luft weg.

„Uff. Vorsicht, oder willst du mich umrennen?“, er klang leicht genervt aber Yurei konnte ebenso gut Nervosität und auch ein bisschen Freude in seiner Stimme hören. „Tut mir leid aber … ich, wollte dir noch sagen, dass du … auf dich aufpassen musst, okay?“ Sie sah ihn an und ein Lächeln breitete sich auf beiden Gesichtern aus.

„Mach dir keine Sorgen mir, wird schon nichts passieren. Pass du lieber auf dich selbst auf.“ Langsam beugte er sich zu seiner Freundin hinunter, und nachdem er ihr einen sanften Kuss gegeben hatte, flüsterte er ihr leise ins Ohr:

„Ich liebe dich also pass bitte gut auf dich auf.“

Bevor Yurei noch etwas sagen konnte, ließ Shikamaru sie los und folgte seinem Team.

Mit einem nervösen Gefühl im Magen wand auch Yurei sich ab und nahm ihre Position ein.
 


 

Aikyo stieg neben Sai in die Lüfte hinauf. Auf dem Rücken ihres Freundes fühlte sie sich sicher. Rio war der Anführer der Familie der Vögel. Aikyo rief ihn nur sehr selten herbei und daher wusste der kluge Vogel, dass es sehr dringend sein musste.

„Was ist hier los Aikyo-shishò?“, fragte er.

Seine tiefe Stimme fand Aikyo in dieser angespannten Situation mehr als beruhigend.

„Konoha soll angegriffen werden. Wir sind der Luftwachposten“, erklärte Aikyo knapp.

Ihre Stimme war nicht so freundlich und ruhig wie sonst, sondern nervös und kalt.

Natürlich konnte sich Rio denken, wie nervös sie sein musste, doch er war gezwungen sie einfach daran zu erinnern, dass sie auf keinen Fall die Nerven verlieren durfte.

„Mach dir keine Sorgen. Konoha hat viele starke Shinobi die es verteidigen wird. Außerdem musst du hier oben genau wissen, was du tust. Vergiss das bitte nicht“

Aikyo lächelte zaghaft.

„Keine Sorge, ich weiss, was ich tue und das Konoha von spitzen Shinobis bewacht wird ist mir auch klar.“

„Was beunruhigt dich dann?“, fragte der Vogel.

„Aikyo-chan? Kannst du mich hören?“

Sais Stimme erklang in Aikyos Ohr. Er sprach über das Funkgerät mit ihr.

Sie drückte mit der rechten Hand leicht gegen den Knopf in ihrem Ohr, damit sie ihn richtig verstehen konnte, da die Zugluft sonst lauter gewesen wäre.

„Klar und deutlich Sai-kun.“

„Und die anderen?“, fragte Sai.

„Wir hören dich“, antworteten Hinata und Kiba gleichzeitig.

Jedes Team hatte eine eigene Frequenz bekommen, damit sie sich mit ihrem Team verständigen konnte. Lediglich die Teamleiter hatten noch eine zweite Frequenz auf die sie umschalten konnten, um mit Tsunade zu sprechen.

„Kiba-kun und Hinata-chan ihr bleibt am besten zusammen und bewegt euch um Konoha herum. Aikyo-chan du wirst die Gegend südlich von Konoha überfliegen und ich übernehme die nördliche Gegend.

„Verstanden“, antworteten alle Drei und machten sich auf den Weg.

Für Aikyo, die sich ja im Luftraum bewegte, nur ein Katzensprung. Sie überflog die komplette Gegend südlich von Konoha. Es war die Gegend, von der man annahm, dass die Feinde kommen würden.

Sanft streichelte Aikyo über das weiche, goldglänzende Gefieder Rios. Sie drehten inzwischen ihre dritte Runde.

„Was ist es, dass dich so sehr beunruhigt?“, fragte er erneut.

„Da gibt es so einige Dinge. Da wäre zum einen, dass mein Bruder unter unseren Feinden ist. Zum anderen ist es die Tatsache, dass Naruto-kun niemals tut, was er soll. Ich befürchte, dass er seinem Herzen folgt und damit genau hierher. Ach es war sicher eine total dämliche Idee ihm Rioku zu schicken“, meinte sie frustriert.

„Du hast ihm von dem Angriff auf Konoha berichtet? Wieso, du hättest doch wissen müssen, dass du ihn damit quasi herlocken würdest.“

Aikyo schüttelte den Kopf. „Ach nein so ein Unsinn. Ich hätte ihn niemals davon in Kenntnis gesetzt, dass hier ein großer Kampf ausbrechen wird, der sich um ihn dreht. Nein, als ich ihm Rioku schickte, habe ich von dieser Entwicklung hier noch nicht mal etwas geahnt. Ich wollte ihn nur warnen, dass die Hakike Shakai wieder unterwegs sind“, erklärte Aikyo.

„Na dann ist doch alles klar. Wenn es keine Gefahr für seine Freunde gibt, dann wird er auch nicht kommen“, schlussfolgerte Rio.

„Es sei denn Jiraya-sama hält es für besser Naruto-kun zurück nach Hause zu bringen, weil er sich denkt, dass er hier geschützter sei. Außerdem erzählte mir Shikaku-sama, dass er ebenfalls eine Nachricht zu Jiraya-sama geschickt habe. Ich muss zugeben, dass ich nicht mal auf den Gedanken gekommen bin, ihn zu fragen, was er ihm genau mitgeteilt hat. Zwar kann ich mir nicht denken, dass er ihnen vom bevorstehenden Kampf um Konoha erzählt hat, aber es könnte die Beiden trotzdem hierher führen.“

Aikyo zitterte etwas. Der Wind ließ ihren Zopf hin und her wirbeln. Es lag Schweigen zwischen den Beiden. Nur das kontinuierlich, pfeifende Geräusch des Windes lag dröhnend in ihren Ohren.

„Ich hoffe, dass wir Konoha beschützen können und das niemand zu Schaden kommen wird“, meinte Aikyo plötzlich. Rio flog gerade eine lange Rechtskurve.

„Zweifelst du tatsächlich daran?“

Eine plötzliche Windböe brachte den anmutigen Vogel aus seinem ruhigen Flug. Mit einer schnellen Luftrolle und einem kräftigen Flügelschlag glich er das Gewicht in der Luft jedoch spielend wieder aus.

Eigentlich liebte Aikyo es, so zu fliegen. Das hätte sie von morgens bis abends tun können, heute wäre sie jedoch lieber am Boden geblieben. Alle ihre Freunde waren da unten. Sie schüttelte den Kopf.

In Gedanken ermahnte sie sich selbst. Aus welchem Grund war sie nur so schwermütig? Natürlich würden sie Konoha retten und das sie hier oben war, war schließlich sehr wichtig. Sicherlich würde sie die Erste sein, die den Feind bemerken würde. So konnte sie ihre Freunde warnen und ihnen eventuell wichtige Informationen über die Anzahl und Ausstattung des Feindes liefern können.

Irgendetwas jedoch brachte sie zum Zweifeln. Es war ein Gefühl, das sie sich nicht erklären konnte. Eine Art böse Vorahnung, die sich wie ein dunkler Schatten über ihr geliebtes Zuhause gelegt hatte.

Dann plötzlich sah sie, sie.
 


 

Nejis Stimme erklang in ihrem Ohr und Yurei schrak leicht zusammen.

„Macht euch bereit, sie kommen.“

„Geht klar.“ Sprach sie laut in das Funkgerät und auch Chòji und Lee bestätigten die Nachricht. Also würde der Feind von dieser Seite aus angreifen.

Sie atmete tief ein und versuchte auf diese Weise die aufsteigende Nervosität zu unterdrücken. Neji hatte ihr aufgetragen auf einem der Bäume in der Nähe des Tores zu warten, bis die Feinde nah genug waren, um sie anzugreifen. Er selbst saß auf einem Baum ihr gegenüber und wartete ebenfalls.

Der Himmel verdunkelte sich leicht und ein kalter Wind pfiff durch die Bäume. Er ließ die Blätter rascheln und für einen Moment sah sich Yurei in der Zeit zurück versetzt.

Sie war wieder ein Kind und saß auf einem der Kräuterfelder, der Schule ihrer Oma. Ein Duft nach frischen Kräutern stieg ihr in die Nase und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

Doch genauso so plötzlich, wie diese Erinnerung da gewesen war, verschwand sie auch wieder. Yurei schüttelte den Kopf.

Sie musste sich konzentrieren denn es würde nicht mehr lange dauern, bis die ersten Feinde auftauchen würden und dann musste sie bereit sein.

In Gedanken wünschte sie noch einmal allen ihren Freunden viel Glück und hoffte, dass sie alle überlebten. Dann schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf.

„Wir können nur Hoffen das dieser Labberkopf nicht auf die dämliche Idee kommt hierher zurückzukommen. Also echt, wenn er hierher kommt, bring ich ihn um.“

Yurei musste selbst ein wenig lachen, als ihr die Ironie ihrer Worte klar wurde. Doch dann nahm sie eine Bewegung in den Bäumen war und sofort verstummte das Lachen. Langsam und vorsichtig zog sie ein Kunai und machte sich darauf gefasst gleich einem Gegner das Leben damit zu beenden. Plötzlich tauchte vor ihr das Gesicht Kiba´s aus den Bäumen auf und Yurei musste einen kleinen Schrei unterdrücken.

„Was machst du hier?“ fuhr sie den Shinobi an.

„Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich war gerade da hinten und hab gesehen, dass einige unsere Feinde durch die Bäume kommen und hatte vor euch vorwarnen.“, er zeigte vage in eine Richtung hinter sich und nach einem Nicken Yureis verschwand er so schnell, wie er gekommen war.

Lange würde es nicht mehr dauern, bis der Feind vor ihr stehen würde und so wartete Yurei weiter. Nur wenige Minuten später nahm sie wieder eine Bewegung in den Bäumen war, doch diesmal konnte sie sehen, dass es keiner von ihren Freunden war. Es war eine schwarz gekleidete Gestalt und es dauerte nicht lange da nahm Yurei noch weitere Gestalten war.

„Neji-kun, sie sind hier.“ Flüsterte Yurei in ihr Funkgerät und beobachtete, wie die Gestalten immer näher kamen. Dann sah sie noch etwas anderes. Nicht nur in dem Bäumen kamen die Feinde näher, nein, auch auf dem Boden näherten sich immer mehr schwarz gekleidete Personen dem Tor. Nun würde es also beginnen, der Kampf um Konoha Gakure. Yurei hoffte das die Opfer nicht zu zahlreich und der Schaden nicht zu groß werden würden.

Die finstere Wahrheit

Aikyo hatte Sai Meldung erstattet, damit er die Informationen sofort an Tsunade hatte weiter geben können. Sicher waren bereits alle Teams in höchster Alarmbereitschaft und hatten nur auf diesen Startschuss gewartet.

Ruhig flog Aikyo über den unzähligen Menschen, die sich nun Konoha näherten.

Sie alle waren in schwarze Gewänder gehüllt, doch sogar von hier oben konnte Aikyo erkennen, dass nicht alle wie Shinobi wirkten.

Eine große Sorge machte sich in Aikyo breit.

„Ob das da unten eventuell einfache Bewohner von Getsugakure sind, die uns da angreifen wollen? Aber die können wir doch nicht einfach niederstrecken.“

Lauthals meldete sich ihr Gewissen. Sie wollte auf keinen Fall gegen Menschen kämpfen, die sich nicht mal richtig wehren konnte, doch Konoha im Stich lassen, das kam auch nicht infrage.

„Aikyo-shishò pass auf“, rief Rio plötzlich aus, doch noch ehe Aikyo sich auf das was nun folgte einstellen konnte, wurden sie und ihr Freund durch die Luft gewirbelt.

Ein plötzlicher und unglaublich starker Windstoß hatte sie erfasst und zurückgeschleudert.

Sie fielen einige Meter, dann erst konnte sich Rio abfangen und flog mit kräftigen Flügelschlägen wieder in die Höhe.

Erst jetzt konnte Aikyo sehen, woher dieser Windstoß gekommen war. Ein schwarz gekleideter Typ flog vor ihnen in der Luft. Er benutze eine Art, selbst gebaute Schwingen um sich in der Luft zu halten.

„Da ist also unser erster Gegner“, dachte Aikyo.

„Er scheint Windtechniken benutzen zu können. Anders könnte er sich mit diesen Schwingen sicher auch nicht in der Luft halten“, meinte Rio.

Aikyo erwiderte nichts, sondern starrte ihren Gegner nur schweigend an.

„Wenigstens, ist der eindeutig ein Shinobi“, dachte sie sich, was ihr Gewissen ungemein beruhigte.

„Bist du die Luftwache? Das wird ja langweilig. So eine halbe Portion wie du ist ja gar keine Herausforderung“, lachte der Fremde.

Wäre sie Yurei gewesen, dann hätte sie dem Kerl für seinen frechen Spruch, gleich mit doppeltem Elan in den Arsch getreten, doch sie war nicht Yurei.

Noch immer starrte sie ihn schweigend an. Das war etwas, dass sie am Shinobi sein nie hatte leiden können. Den noch immer war sie der festen Überzeugung, dass ein Mensch nicht das Recht dazu hatte, dass Leben eines anderen zu beendet.

„Warum wollte ich eigentlich Ninja werden?“, fragte sie sich plötzlich. Dieser Gedanke war so unpassend wie ein Eisbär in der Sahara.

„Naja, dann kann ich mein Team wenigstens am Boden schneller unterstützen“, lachte der Fremde auf.

„Warum denkst du, dass ihr das Recht habt über das Leben der Jinchuuriki zu Endscheiden?“, fragte Aikyo tonlos. Sofort wich das Lachen des Fremden einem fragenden Gesichtsausdruck.

„Was bist du den für eine?“, fragte er angewidert.

„Ihr tot gewährleistet unseren Frieden. Ist das nicht Grund genug?“, fragte er.

Aikyo öffnete dem Mund um etwas zu erwidernd, doch plötzlich stieß von oben ein schwarzer Schatten herab, direkt auf ihren Gegner.

Der Schwarzgekleidete wich aus und dann erkannte Aikyo Sai der ihr zur Hilfe kam.

Nun war keine Zeit mehr zu quatschen. Nun wurde es Zeit zu kämpfen.
 


 

Ein Schrei ertönte und Yurei sprang von ihrem Ast auf eine der schwarz gekleideten Gestalten. Diese war überrascht von dem Schrei und dem Angriff. Schmerzhaft knallte Yurei gegen die Person und durch die Wucht des Aufpralls wurde diese vom Baum gestoßen.

Yurei aber schaffte es sich abzufangen, an dem Ast festzuhalten, um dann lässig ebenfalls zu Boden zu springen. Um sich herum hörte sie viele Schritte und nicht weit von ihr klirrten schon die ersten Klingen. Der Kampf schien gerade erst angefangen zu haben und es würde noch einige Augenblicke dauern, bis die Truppen aus Getsugakure das Dorf erreichen würden.

Schwerfällig stand die Gestalt wieder auf, wobei sie ein Fluchen ausstieß.

Yurei stockte. Diese Stimme. Sie kannte diese Stimme und zwar sehr gut.

„Kakomu-chan?“ nur ein Flüstern drang über ihre Lippen aber trotzdem hörte die Gestalt sie.

Zögerlich hob diese eine Hand und zog sich dann das Tuch, das sie vor ihrem Gesicht getragen hatte, vom Kopf.

Darunter kam das Gesicht einer jungen Frau zum Vorschein. Ihre grauen Augen sahen Yurei direkt und unvermittelt an. Schwarze locken ergossen sich auf den Schultern der schlanken Kunoichi. Als Kakomu den Blick Yureis bemerkte kräuselten sich ihre Lippen zu einem unsicheren Lächeln.

„Yurei-chan? Bist du das wirklich? W-was machst du denn hier?“

Sie hatte immer noch eine genauso hohe, mädchenhafte Stimme wie damals, klang aber trotzdem irgendwie anders, so als wenn sie vor etwas Angst hätte. Yurei konnte sich vorstellen, wo vor Kakomu Angst hatte und konnte sie, ehrlich gesagt, auch verstehen.

„Ich bin inzwischen ein Konohaninja. Nachdem ich Getsugakure verlassen habe, habe ich hier eine neue Heimat gefunden, neue Freunde und noch vieles mehr. Aber sag mir Kakomu-chan, warum greift ihr uns an? Was haben wir euch getan?“ Yurei trat entschlossen einen Schritt auf ihre alte Teamkameradin zu, doch diese wich zu ihrem Erstaunen zurück.

„Euer Jinchuuriki muss getötet werden! Nur so kann Friede in unsere Welt kommen.“ Kakomu ballte die Hände zu Fäusten und trat nun doch wieder einen Schritt auf Yurei zu. Es war klar, dass sie nicht vor ihrer ehemaligen Freundin haltmachen würde.

Yurei starrte sie an. „Wie dämlich können die eigentlich sein, dass die alle den Lügen eines Menschen glauben? Warum denken sie alle das die Biju und die Jinchuuriki so etwas Böses sind?“, schoss ihr durch den Kopf.

Es war zwar von Anfang an klar gewesen, dass Yurei vermutlich einigen Bekannten über den Weg laufen würde, doch sie hatte nicht geahnt, dass es ihr doch so schwer fallen, würde gegen einen von ihnen zu kämpfen. Zu tief saßen die schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Jedoch gab es da etwas, dass noch tiefer saß, noch wichtiger war.

Shikamaru, Aikyo, Naruto alle ihre Freunde, einfach alle Menschen hier in Konoha. Sie musste diese Menschen verteidigen, musste für das Kämpfen, was ihr wichtig war, egal was es kosten würde.

„Wenn du wirklich an solche Lügen glaubst, Kakomu-chan, dann werde ich leider gegen dich kämpfen müssen. Du wirst es vielleicht nicht glauben aber der Jinchuuriki, übrigens sein Name ist Naruto Uzumaki, ist mein Freund und nicht nur meiner! Für viele in diesem Dorf ist er sehr wichtig und sie alle haben ihn gern, er ist ein guter Mensch und ein starker Shinobi… Ich kann leider nicht zulassen, dass ihr ihm etwas tut!“

Kakomu ließ den Kopf hängen und seufzte.

„Tu das nicht Yurei-chan. Wir waren immer für dich da und du solltest dich jetzt nicht für solch ein Monster einsetzen. Schließ … schließ dich einfach uns an, wie heißt es so schön? Vergeben und Vergessen?“, mit einem hoffnungsvollen Lächeln sah sie wieder hoch doch der Hass, der ihr aus Yureis Augen entgegen blitzte, erschreckte Kakomu dann doch.

„Ich soll euch vergeben, was ihr getan habt? Ich soll einfach alles was diese Menschen für mich getan haben, dass sie mich aufgenommen, mir geholfen haben, einfach vergessen? Vergiss es, Kakomu-chan! Ich bring mich lieber um, als dass ich dieses Dorf und meine Freunde verrate!“ Die Worte ihrer einstiegen Freundin hatten Yurei verletzt und sie hatte keine Lust mehr sich weiter zu unterhalten.

Bevor Kakomu noch etwas sagen konnte, stieß Yurei einen wütenden Schrei aus, zog eines ihrer Katana und rannte auf ihre Feindin zu. Diese stieß einen kleinen, erschrockenen Schrei aus.

Doch schon im nächsten Moment hatte sie sich wieder gefasst und wich der Klinge aus.

„Das wird ein leichtes Spiel. Yurei-chan hat früher schon, immer nur große Töne gespuckt und nie wirklich etwas drauf gehabt. Ich denke nicht, dass sie inzwischen mehr drauf hat“, dachte sich Kakomu mit einem grinsen im Gesicht.

Yurei sah das Grinsen, ahnte, was in ihrem Kopf vorging und konnte selbst nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. Kakomu würde sich noch wundern.
 


 

„Alles in Ordnung Aikyo-chan?“, fragte Sai. Schnell nickte sie. Innerlich fragte sie sich, wie viel er wohl von diesem Gespräch mitbekommen hatte und was er wohl über sie dachte. Aikyo erklärte Sai schnell Rios Verdacht darüber, dass ihr Feind das Windelement kontrollierte.

Der Typ hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Wütend funkelte er die Beiden an.

„Dann wird es wohl doch nicht ganz so einfach“, dachte er wütend.

„Naja, so wird es eben etwas länger dauern, mehr aber auch nicht“, ergänzte er seinen Gedanken.

Ein breites Grinsen ging nun wieder über sein Gesicht.

„Es ist Zeit für Frieden!“, schrie er auf und begann mit seinen Flügeln zu schlagen.

Zu Aikyos und Sais Überraschung wurde der Kerl in nur wenigen Sekunden blitzschnell.

Nur durch ein sehr gewagtes Flugmanöver schafften es die Beiden, ihm auszuweichen.

Eben noch am aufatmen, dass sie nicht getroffen wurden, schoss ihnen von hinten auch schon eine Feuersalve entgegen.

Sai konnte ihr nicht mehr ausweichen und wurde am Rücken von ihr erwischt.

Sein Tintenvogel löste sich auf und er fiel hinab.

Es sah aus als würde er wie ein Stein in die Tiefe stürzen. Alle Fragen, die sich Aikyo gestellt hatte und alle Angst, vor diesem Krieg wichen binnen einer Sekunde und sie schrie.

„Los Rio Sturzflug!“

Der große Vogel stürzte sich in rasendem Tempo in die Tiefe.

Es kam Aikyo vor, als würde alles in Zeitlupe passieren. Nur sehr langsam kamen sie Sai näher. Der Boden war bereits in Sichtweite. Was Aikyo hier versuchte, war glatter Selbstmord. Das wusste auch Rio, doch er vertraute ihr.

„Aikyo-shishò langsam wird es knapp“, erinnerte er sie.

„Nur noch ein kleines Stück“, erklärte Aikyo. Millimeter für Millimeter kamen sie Sai näher. Doch nicht nur ihm.

„Aikyo, wenn wir jetzt nicht wieder aufsteigen, schaffen wir es nicht mehr“, ermahnte sie Rio.

„Flieg eine Schraube und versuch dabei unter Sai zu kommen“, befahl Aikyo und mit zusammengebissenem Schnabel tat der Vogel, was sie verlangte.

Er begann sich zu drehen und wurde dabei noch ein wenig schneller. Aikyo hatte dieses Flugmanöver ähnlich wie das Gatsuga aufgebaut.

Ihre Strategie ging auf.

Sie wurden schnell genug, um unter Sai wegzutauchen. Aikyo schnappte ihn in Rios Drehung, der nun den verbleibenden Schwung der Luftrolle nutze, um sich in die Höhe zu schrauben.

Mit einem Ruck stoppte er die rotierende Bewegung und spannte seine Flügel auf.

Der Vogel lag wieder gerade in der Luft, doch sie waren immer noch viel zu tief.

Rio schlug kräftig mit den Flügeln um Auftrieb zu bekommen, während er mühsam um einige Bäume herumkurvte.

Dann hatten sie es endlich geschafft und flogen wieder in normaler Höhe.

Aikyo hielt Sai so fest sie konnte. Er lag mit dem Bauch auf Rios Rücken.

„Sai-kun, kannst du mich hören?“, fragte sie, während sie die Wunde auf seinem Rücken begutachtete. Sie schien nicht allzu schwer zu sein, doch zum Aufatmen war es noch zu früh.

Einen Kampf in der Luft konnte sie, mit Sai als zusätzlichem Ballast, nicht gewinnen.

Gerade wollte sie nach seinem Funkgerät greifen, um Tsunade zu kontaktieren, damit diese ihr jemandem aus dem Heilteam schicken konnte, als Sai wieder zu Bewusstsein kam. Ein guter Moment, denn auch ihr geflügelter Gegner setzte wieder zum Angriff an.

Aikyo hielt Sai fest, der noch gar nicht wusste, wie ihm geschah, und leitete Rio an sofort noch etwas höher zu fliegen.

Ihr Plan ging nicht so recht auf. Ihr Feind flog ihnen sofort nach, doch er war doppelt so schnell und scheinbar auch viel wendiger.

„Was ist passiert?“, fragte Sai, der nun langsam wieder klar im Kopf wurde.

„Er hat dich mit einer Feuertechnik erwischt und du bist gestürzt“, erklärte Aikyo, die ihrem Feind gerade wieder auswich.

„Ich will euch ja nicht stören, aber mit zwei Leuten auf meinem Rücken, kann ich nur sehr langsam steuern“, mischte sich nun Rio ein.

Sai setzte sich mit einem Ruck auf.

„Flieg eine Kurve, lass dich kurz fallen und fliege dann wieder steil nach oben“, meinte Sai und der Vogel folgte seiner Anweisung.

Er flog eine Kurve. Damit brachte er sich in direkten Konfrontationskurs mit seinem Gegner.

„Flieg so dich an ihn ran, wie du kannst“, kommandierte Sai.

Immer näher kamen sie ihrem breit grinsenden Gegner.

„Wie nah noch?“, fragte Aikyo, der dieses Manöver langsam etwas knapp wurde.

Es trennte sie beinahe nur noch ein Atemzug von ihrem kleinen Ikarus, als Sai mit einem Mal rief. „Jetzt!“

Ohne auch nur nachzudenken, stürzte sich Rio wieder in die Tiefe. Ihr Gegner verlor keine Zeit und tauchte ihnen hinterher. Immer weiter holte er sie auf. Aikyo sah sich nach ihm um.

Mit seinen Händen formte er Fingerzeichen.

„Er wird uns gleich noch eine Feuerladung verpassen.“ Aikyos Stimme klang sehr gehetzt.

„Noch eine Sekunde“, meinte Sai.

In diesem Moment wurde Aikyo bewusst, wie viel mehr Übung Sai im Fliegen hatte. Auch in so stressigen und gefährlichen Situationen blieb er ganz ruhig. Dabei erinnerte sich Aikyo, dass er ja auch nicht irgendein Shinobi war. Sai war schließlich ein Anbu.

Der schwarzgekleidete Ikarus feuerte seine Technik ab. So eine Ästhetik in einen so gefährlichen Jutsu hatte Aikyo noch nie gesehen.

Auf sie kamen etwa 20 blitzschnelle Schmetterlinge geflogen, die zudem die Größe von Fußbällen besaßen.

„Sai?“

„Jetzt nach oben!“, befahl Sai und es hätte wirklich keine Sekunde später sein dürfen.

Sie entgingen den Feuerschmetterlingen nur um einen einzigen Zentimeter.

Nun erst ließ sich Sais Strategie erkennen. Ihr Gegner flog noch immer mit rasender Geschwindigkeit in die Tiefe. Bei dem Tempo brauchte er einen Moment, um wieder nach oben zu wenden.

Diesen Moment nutze Sai, um von Rios Rücken zu springen und mit seinem Ninpō Chōjū Giga einen neuen Tintenvogel zu beschwören.

Nun lag seine Last nicht mehr auf Rio, der sich glücklich wieder um einiges schneller und vor allem wendiger bewegen konnte.

„Pass auf Aikyo-chan ich habe einen Plan, wie wir ihn ziemlich schnell besiegen werden“, erklärte Sai.

Aikyo prägte sich jedes Wort, das er nun in den wenigen Sekunden sagte, gut ein. Sie hielt seine Taktik für durchaus riskant, doch er war der Leiter ihres Teams und sie würde seinem Kommando folgen.

Ihr Gegner kam nun von unten auf sie zugeschossen.
 


 

Kakomu stolperte einige Schritte zurück. Sie war erstaunt über die Wucht von Yureis Schlägen. Langsam erkannte sie, dass Yurei seit dem Verlassen Getsugakure´s viel dazu gelernt hatte und sehr viel stärker geworden war.

Yurei grinste und startete sofort einen neuen Angriff. Im Laufen schwang sie ihr Katana und rannte auf Kakomu zu. Diese wich aus, trat dabei aber gegen eine Wurzel und flog der Länge nach hin. Yurei blieb stehen und sah von oben auf sie hinab.

„Ich gebe dir noch eine Chance, Kakomu-chan. Verschwinde einfach und ich lasse dich am leben.“ Kakomu stöhnte und setzte sich auf.

„Du musst endlich verstehen Yurei-chan. Bijugeister sind Monster! Sie sind gefährlich und es kann nur Frieden herrschen, wenn sie vernichtet sind.“ Kakomu klang verzweifelt.

„Das ist mir egal! Ich weiß das Naruto-kun niemals etwas tun würde das andere Menschen gefährdet und ich bin mir sicher, dass er den Kyuubi unter Kontrolle hat!“ Yurei ließ ihre Stimme selbstbewusster klingen, als sie sich inzwischen fühlte. Die Worte ihrer einstiegen Freundin hatten sie schon etwas nachdenklich gemacht. Doch auch wenn sie wirklich recht hatte, Yurei kannte Naruto und wusste, dass er sicher niemals so etwas riskieren würde.

„Ach Yurei-chan, sei doch nicht so …“

„Wie soll ich nicht sein? Dumm? Naiv? Es tut mir leid Kakomu-chan, aber egal was du auch sagst, ich weiß das Naruto-kun kein schlechter Mensch ist und er niemals, niemals etwas tun würde das den Menschen schadet! Und ich weiß, dass ich nicht zulassen werde, dass du oder irgendwer anders den Einwohner dieses Dorfes zu nahe kommen wird.“

Kakomu starrte sie vom Boden her an, bis plötzlich ein Grinsen auf ihrem Gesicht erschien. Yurei runzelte die Stirn und wollte sich gerade umdrehen, um zu sehen, was da hinter ihr war, als eine Stimme ertönte.

„Was für eine mutige, kleine Rede, Yurei-chan. Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings so viel Mut an den Tag legst.“ Ruckartig und mit einem Gefühl im Magen, als wenn sie aus großer Höhe heruntergefallen wäre, drehte Yurei sich um.

Dort stand er. Teki Taida.

Das letzte Mal, als sie sich gegenübergestanden hatten, war Yurei im Begriff gewesen Getsugakure zu verlassen und er hatte ihr einen qualvollen Tod gewünscht. Jetzt stand er wieder vor ihr, wie immer hatte er dieses herablassende Grinsen im Gesicht.

„Hallo Teki-kun. Wie ich sehen kann, bist du immer noch das gleiche arrogante Arschloch wie eh und je.“ Yurei schaffte es, ein freches Grinsen aufzusetzen. Teki kam einige Schritte näher auf sie zu und sie schaffte es, nicht zurückzuweichen. Yurei wusste noch genau das Teki damals der beste Shinobi im Dorf gewesen war und sie früher nie eine Chance gegen ihn gehabt hatte.

Aber das war früher und er wusste nicht, dass sie sich inzwischen sehr verändert hatte.

„Und wie lange denkst du wird es diesmal dauern, bis du den Schwanz einziehst und einfach abhaust?“ , er sprach überheblich und grinste sie weiter an.

„Ich bin nicht einfach abgehauen!“, fuhr Yurei ihn an und trat einen Schritt näher an ihn heran. Dabei vergas sie vollkommen, auf Kakomu zu achten die jetzt langsam wieder auf die Beine kam.

„Ach ja? Und wie nennst du das dann, wenn man einfach einen schwer verletzten Teamkameraden zurücklässt?“

Yurei schluckte schwer. „Hör zu, Teki-kun. Ich wollte Hilfe holen. Ich wollte ihn nicht zurücklassen ich wollte Hilfe holen! Ich konnte doch nicht wissen, dass sie ihn noch mal angreifen!“

„Du hättest ihn mitnehmen können, statt ihn einfach so seinem Schicksal zu überlassen!“, brauste Teki weiter auf. Er sah, wie Kakomu einen Kunai zog und sich langsam von hinten Yurei näherte. Sie holte aus und wollte zustechen doch schon im nächsten Moment wirbelte Yurei umher und schwang ihr Katana, das sie noch immer in der Hand gehalten hatte.

Mit einem dumpfen Geräusch fiel Kakomu´s Kopf auf den Waldboden und kullerte zur Seite. Blut war auf die Bäume, den Boden und auch Yureis Gesicht gespritzt doch das kümmerte sie nicht.

Langsam wandte sie sich wieder Teki zu. Dieser starrte sie aus großen Augen an, denn nie hätte er gedacht das Yurei zu so etwas fähig wäre.

„Hör mir zu! Ich wollte Anzu-kun nicht zurücklassen, er war auch ein Freund von mir, aber ich musste Hilfe holen. Ich dachte, dass er zu schwer verletzt, sei, um ihn transportieren zu können, und wollte sein Leben nicht riskieren! Warum verstehst du das nicht endlich? Kurz bevor ich verschwunden bin, habe ich mit Anzu-kun gesprochen und er konnte es verstehen! Er hat mir verziehen. Warum kannst du das dann also nicht auch?“ ,sie hatte immer lauter gesprochen und schrie am Ende.

Doch bevor Teki noch etwas sagen konnte, sprach Yurei weiter. Sie sprach sich all das von der Seele, was sich seit damals angesammelt hatte.

„Aber ganz ehrlich, ich will es gar nicht mehr! Ich will gar nicht mehr, dass du oder ein anderer von euch mir verzeiht! Inzwischen bin ich froh, dass ich euch damals verlassen habe und hierher gekommen bin, denn hier habe ich wahre Freunde gefunden. Freunde, die mich nehmen, wie ich bin und die mich niemals hintergehen würden. Und ich werde nicht zulassen, dass ihr dieses Dorf zerstört.“ Wieder hatte sie geschrien und Teki war zurückgewichen.

Es überraschte ihn, wie stark sie auf einmal war und vor allem wie unnachgiebig.

„Hör mal … Yurei-chan … es …“, fing er an zu stammeln, doch Yurei unterbrach ihn wütend.

„Nein ich höre nicht! Genug geredet, jetzt wirst du sterben!“, und schon rannte sie auf ihn zu.

Teki war etwas überrumpelt und schaffte es nur knapp ihrem Schlag auszuweichen, doch sofort sammelte er sich und sprang mit einem Salto nach hinten.

Yurei stoppte, wandte sich um und rannte nun wieder auf ihn zu. Im Rennen zog sie ihr zweites Katana und konzentrierte ihr Chakra. Als sich die ersten zwei Tore öffneten, wurde sie noch etwas schneller.

Teki hatte bereits einige Fingerzeichen gemacht und wollte sein Jutsu anwenden, doch dazu kam es nicht mehr, denn Yurei stand bereits wieder vor ihm. Mit einem Grinsen im Gesicht wirbelte sie ihre Katana umher und versuchte so ihn zu treffen. Den ersten Schlägen konnte Teki noch locker ausweichen doch dann sprang Yurei mit einem Salto hinter ihn und schaffte es, ihn mit einem Tritt am Kopf zu treffen.

Er wurde einige Meter weit weggeschleudert und kam hart auf dem Boden auf. Yurei blieb stehen und sah ihm zu, wie er langsam wieder auf die Beine kam. Schwankend blieb Teki stehen, doch dann begann er noch einmal, unglaublich schnell, einige Fingerzeichen zu machen.

Yurei ließ ihr Chakra über die Hände in ihre Klingen fließen und sah wie diese anfingen blau zu schimmern. Teki achtete nicht darauf und konzentrierte sich nur noch auf das Jutsu, dass er nun anwenden wollte.

Yurei sah zu ihm rüber. Sie ahnte was er vorbereitete und wusste auch, dass sie nicht mehr so schnell eine zweite Chance für einen Angriff bekommen konnte. Doch ebenso gut wusste sie auch, wie gefährlich dieses Jutsu sein würde, wenn sie es nicht schaffen würde auszuweichen.

„Ich muss in genau dem richtigen Moment angreifen, damit ich es noch schaffen kann ihm auszuweichen.“, schoss Yurei durch den Kopf.

Sie konnte sehen das Teki seine Arme ausbreitete und wusste, jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen. Schnell sprang sie in die Luft und warf ihre Katana auf ihren Gegner. Gleichzeitig fingen bei diesem an, Blitze aus seinen Händen zu zucken.

Mit einem Grinsen im Gesicht hob Teki langsam seine Hände hoch. Er sah wie Yureis Katana auf ihn zugeflogen kamen und mit einem lässigen Grinsen trat er einige Schritte zur Seite, um ihnen auszuweichen. Yurei sah diese Bewegung und wusste, dass es ihm trotzdem nichts nutzen würde, denn hinter ihm konnte sie sehen, wie ihre Katana eine Kurve flogen und wieder zurück kamen. Doch leider übersah sie dabei, wie Teki seine Hände hob, aus denen noch immer Blitze zuckten.

Er bewegte sie so, als wenn er versuchen würde jemanden zu schlagen und schon schossen die Blitze aus seinen Hände auf Yurei zu. Diese erkannte ihren Fehler zu spät und wusste nun, dass sie keine Chance mehr hatte, diesem Jutsu auszuweichen.
 


 

Die vier Anbu hatten sich, wie von Tsunade angeordnet, direkt zum Osttor begeben. Sie bestanden aus zwei Shinobi und zwei Kunoichi. Sie trugen auch für diese Mission Decknamen.

Juka, Kjiro, Fiona und Gotha sahen dem nahenden Kampf gelassen entgegen. Viel Kampferfahrung prägte ihre Laufbahn als Shinobi. Dies war nicht ihr erster Krieg und sie wussten, dass ihre Fähigkeiten gut genug waren, um sich jeder Herausforderung stellen zu können.

So weit kam es jedoch nicht, da bei ihnen überhaupt keine Gegner auftauchten. Offensichtlich war ihnen das Osttor egal.

Gerade hielt die Kunoichi die sich Juka nannte, eine Absprache mit Tsunade. Diese befahl den vier Anbus jedoch auf ihrem Posten zu bleiben und nicht abzurücken, schließlich könnte ein Angriff von hier noch folgen.

Es wäre möglich, dass man nur darauf wartete, dass dieses Wachteam zurückgerufen wurde, um dann entspannt angreifen zu können.

Das Team hatte keine Wahl, Tsunade hatte entschieden. Sie würden also warten müssen, auch wenn sie wussten, dass ihr geliebtes Dorf in der Zwischenzeit um sein Überleben kämpfte.
 


 

Die Massen an Gegnern überfluteten das Tor ihres geliebten Heimatdorfes. Izumo und Kotetsu waren mitten im Geschehen. Es brach ihnen fast das Herz, das sie gegen diese Menschen kämpfen mussten, die offensichtlich nicht einmal Shinobi waren. Der hauptsächlichste Teil ihrer Feinde bestand aus einfachen Zivilisten.

„Was sollen wir machen?“, rief Kotetsu aus. Seine Frage ging eigentlich an ihren Teamführer, doch er hätte in diesem Moment auch von jedem anderen Rat angenommen.

Shikamaru stand auf dem Tor. Von dort war es für ihn am übersichtlichsten und er konnte seine Schattentechniken am effektivsten einsetzten. Er dachte hin und her.

„Was sind das nur, für Menschen die Unschuldige in den Kampf schicken?“

Noch konnte er für die armen Menschen dort unten nichts tun. Er wartete darauf, dass Shino endlich bereit war. Der vermummte Shinobi, dessen Fähigkeit aus einem Kampfstiel mit Insekten bestand, hatte eine Idee gehabt. Dies war von einem klugen Köpfchen, wie er eines war, auch nicht anders zu erwarten gewesen.

Wenn alles gut ginge, könnten sie die Zivilisten alle auf einen Streich besiegen, ohne dass jemand zu schaden kam. Doch für diese brillante Idee brauchte Shino erst einmal Zeit um sich vorzubereiten. Diese musste Shikamaru nun mit Kotetsu und Izumo irgendwie überbrücken, ohne ihre Gegner dabei zu töten. Das Problem war nur, dass sie selbst dabei nicht in Gefahr gerieten.

Shikamaru sah, dass Kotetsu einen Moment lang nicht aufpasste. Ein Mann mit einem Schwert versuchte, ihn von hinten zu erstechen. Schnell handelte Shikamaru.

„Kage Yose no Jutsu“, sagte er und schon hatten ein paar Ranken aus Schatten sich um den Mann gewickelt und hielten ihn fest.

Erst jetzt drehte sich Kotetsu um und erkannte, was gerade beinahe geschehen wäre.

„Du musst besser aufpassen“, rief ihm Shikamaru zu und vernachlässigte dabei seine eigene Deckung.

Plötzlich spürte er eine Präsenz hinter sich. Irgendwer war dort wie ein Blitz aufgetaucht. Sofort löste Shikamaru sein Jutsu und drehte seinen Kopf, um zu sehen, wer sich dort befand. Gerade noch rechtzeitig nahm er die Bewegung seines Feindes war und sprang mit einem Satz zur Seite.

Shikamaru blieb in einer Kampfhaltung stehen und wartete ab. Jetzt sah er seinen Gegner genau.

Es war ein blonder Kerl der seine Haare, die schulterlang waren, zu einem Zopf zurück gebunden hatte. Seine braunen Augen blickten belustigt.

„Dieser Kerl“, dachte Shikamaru. „Er ist mit Sicherheit ein Shinobi“.

„Gar nicht schlecht Kleiner“, lachte der Fremde. Shikamaru blieb unbeeindruckt.

„Dein Jutsu gefällt mir. Damit kannst du von hier oben sicher sehr gut agieren. Schließlich musst du das als Teamführer ja auch.“ Der Fremde grinste breit.

Shikamaru konnte nicht verstehen, wieso der dummer Kerl ihn voll textete, doch er sagte nichts und wartete ab.

„Trotzdem mir wär's zu öde“, setzte der Typ wieder an, „einfach nur hier oben rumzustehen. Ich brauche Aktion. Je heißer die Kämpfe, desto besser.“

Er leckte sich mit der Zunge über den Mund. Dann erhob er seine Hände und formte einige Fingerzeichen. Shikamaru wusste, dass es nun brenzlich wurde, doch noch war ihn einfach anzugreifen, zu riskant. Schließlich wusste er nicht, welche Technik sein Gegner gleich benutzen würde.

„Jutsu no Kasai-Oba“, rief er gelassen aus. Shikamaru traute seinen Augen kaum, bei dem was im nächsten Moment geschah.

Die Hände des Gegners begannen zu brennen und dieses Feuer breitete sich schlagartig über den ganzen Körper aus. Schon nach ein paar Sekunden stand sein Gegner vollkommen in Flammen.

„So ein Mist, ich darf ihn auf gar keinen Fall berühren“, wusste Shikamaru sofort und begann die Fingerzeichen für sein Kage Mane No Jutsu zu formen.

Leider war sein Gegner nicht nur ein angsteinflößender Anblick, nein er war auch noch schnell. Wie ein Blitz stürzte er sich auf Shikamaru, der nur mit Mühe ausweichen konnte. Beinahe wäre er vom Tor heruntergefallen.

Dazu durfte es nicht kommen. Würden sie ihren Kampf unten in der Menschenmenge weiterführen, würde sein Feind sämtliche Leute dort grillen.

Er war frustriert. Ihm wollte auf Anhieb einfach nicht die richtige Taktik in den Kopf kommen. Er hoffte inständig, dass Shino sich beeilte und bald fertig sein würde.

Ob er wollte oder nicht, er musste jetzt nachdenken.

„Also, wie genau sieht meine Lage aus?“, fragte er sich und sah sich um, während sein Feind wieder einen Angriff auf ihn startete.

„Izumo und Kotetsu sind beschäftigt. Mit denen kann ich gerade nicht rechnen. Die Einziegste Möglichkeit, dass sie mich unterstützen kommen, ist das Shino-kun auftaucht, doch wann er endlich bereit ist, kann ich nicht mit Sicherheit bestimmen. Tja, sieht so aus als wäre ich erst mal auf mich allein gestellt.“

Er beobachtete seinen Gegner genau, dem er wieder um ein Haar ausgewichen war.

„Ich könnte ihn bestimmt eine Weile mit meinem Schatten festhalten, aber dazu müsste der endlich mal stillhalten. Oder aber ich versuche es mit den Chakramesser von Asuma-sensei.“ Dieser Plan schien am sichersten zu sein, denn so konnte Shikamaru auf Distanz bleiben.

Er griff sich in die Westentasche und zog Asumas Chakramesser hervor. Sicher hielt er sie in seinen Händen. Für einen Moment hatte das Glühwürmchen inne gehallten um Shikamaru zu beobachten.

Dann ging es los. Shikamaru rannte so schnell er konnte auf seinen Feind zu. Dieser rührte sich nicht. Er stand einfach da. Shikamaru hatte ihn beinahe erreicht und er wusste, dass hier irgendetwas nicht stimmte.

Kurz vor seinem Gegner sprang er in die Luft und holte aus um eines der Messer zu werfen.

Bevor es jedoch dazu kam, begann der feindliche Shinobi schallend zu lachen. Nur eine Sekunde später sollte Shikamaru erfahren, was seinen Feind so zum Lachen brachte.
 


 

Das Team am Westtor, welches unter Guys Kommando stand, hatte ebenfalls gut zu tun. Eine ganze Unmenge an Gegnern stellte sich ihnen in den Weg und auch sie mussten feststellen, dass die meisten keine Shinobi zu sein schienen.

Nur einer, der die ganze Truppe anführte, machte doch sehr den Eindruck, als ob er gefährlich wäre.

Team Guy versuchte die harmlosen Menschen nicht zu verletzten, doch leider war es schwierig, da es sich bei ihrem Shinobigegner um einen Erdverstecknutzer handelte, dem die Menschen völlig egal waren.

Seine Technik beeinflusste den Erdboden, oder um genau zu sein, sie löste Erdbeben aus.

So weit für den geschwinden Guy noch kein Problem, bis sich ihnen plötzlich ein gewaltiges Problem in den Weg stellte.

Guy war gerade auf seinen Gegner zugesprungen und setzte zu einem Konoha Wirbelwind an, als ihn mit einem Mal etwas mit voller Wucht in den Magen traf.

Er wurde zurückgeschleudert. Schnell kam er wieder auf die Beine. Doch nicht nur er fragte sich, was ihn zum Teufel, da gerade eben getroffen hatte, denn auch Tenten, Ibiki und Genma hatten nichts gesehen.

„Was war das?“, fragte Guy verwirrt.

„Keine Ahnung du bist einfach so zurückgeworfen worden Guy-sensei“, antwortete ihm Tenten die sich noch immer verwirrt in alle Richtungen umsah. Guy dachte nicht weiter darüber nach und versuchte es mit seinem grenzenlosen Elan ganz einfach noch einmal. Gerade erschütterte ein neues Beben den Boden als Guy erneut von etwas getroffen wurde. Diesmal mitten ins Gesicht.

Mit voller Wucht fiel er und schlitterte über den unnachgiebigen Boden. In Windesheile saß er wieder aufrecht und eine weitere Sekunde später stand er wieder. Er hielt sich seine rechte Wange.

„Ganz eindeutig“, sagte er.

„Was ist eindeutig?“, fragte Tenten.

„Es war eine Faust, die mich getroffen hat. Da gibt es absolut keinen Zweifel.“

„Du meinst wir haben es mit noch einem Gegner zu tun?“, fragte Genma.

„Das würde erklären, warum wir den da nicht erreichen können. Sein Freund muss unsichtbar sein. Es gibt eine Erdtechnik, mit der dies möglich wird“, erklärte Ibiki.

„Bravo ganz ausgezeichnet die Herren“, grinste sie ihr Gegner an.

„Ich muss sagen, das habt ihr ziemlich schnell begriffen, nur dass euch das nichts bringen wird. Ihr könnt meine Partnerin nicht sehen und ich werde euch gewiss nicht die Gelegenheit dazugeben.“

Leider hatte er damit recht. Immer wenn Team Guy versuchte ihn anzugreifen, ließ er den Boden beben und so konnten sie weder etwas von ihrem unsichtbaren Feind hören, noch in irgendeiner Form auf dem Boden sehen. Sie mussten viele schwere Treffer einstecken.

Tenten war schon beinahe am Ende ihrer Kräfte. Sie hatte eine Schriftrolle nach der anderen genutzt und die damit beschworenen Waffen in alle Richtungen abgefeuert, doch einen Unsichtbaren zu treffen schien unmöglich.

„Was sollen wir jetzt machen“, fragte sie vollkommen außer Atmen. Leider hatte auch der enthusiastische Guy darauf keine Antwort.

„Wir werden ihn nicht gewinnen lassen. Wenn wir nur genug Leidenschaft in die Sache setzten, dann kann nichts schief gehen“, sagte er dann. Sein Ziel war es sicher sein Team aufzuheitern, aber während ihn Genma und Ibiki einfach ignorierten, schlug sich Tenten eine Hand vor den Kopf. Sie hatte diese ständige Rede ihres Senseis ja so was von satt.
 


 

Zu nächst war nicht viel im Mittelpunkt Konohas passiert. Immer wieder waren ein paar Gruppen von Leuten durch die vordere Abwehr gedrungen und stießen hier auf Team Kakashi.

Es stellte kein Problem für Kakashi und sein Team dar, ihnen Einhalt zu gebieten. Das deutete darauf, dass Shikamarus, sowie Guys- und auch Nejis Team seine Arbeit wirklich gut erledigte. Aber die 4 Shinobis wussten, dass dies nicht alles sein würde.

Wie recht sie doch hatten, wurde ihnen bewusst, als plötzlich zwei schwarz gekleidete Männer vor ihnen auftauchten. Sie waren wie aus dem Nichts gekommen.

Einer der Männer war ein Stück kleiner als der andere und als die Kapuzen von ihren Gesichter zogen, wurde auch klar wieso.

„Nikushimi Kobito“, stellte Kakashi trocken fest. So war klar, dass der Junge an seiner Seite, nur sein Sohn Zankoku sein konnte.

„So begegnen wir uns also wieder Kakashi Hatake“, Nikushimis Ton klang kalt und ließ einen verächtlichen Unterton mitdurchklingen.

„Also ist auch das Oberhaupt des Kobito-Clans ein Mitglied der Hakike Shakai“, stellte Yamato fest.

„Sieht wohl so aus“, nickte Kakashi, woraufhin Nikushimi in schallendes Gelächter ausbrach.

„Mitglied? Ich Nikushimi Kobito bin nicht irgendein unbedeutendes Mitglied dieser Organisation. Ich bin ihr Leiter. Ich bin das Oberhaupt, dass alles zum Laufen bringt und unter Kontrolle hält. Ich allein bin der, der dieser Welt Frieden bringen wird!“

Zankoku stand stolz an der Seite seines Vaters.

„Und nun genug gefaselt. Ich werde euch, die ihr meinem Frieden im Weg steht, ausradieren.“

Mit diesen Worten begann der Kampf.

Kakashi glaubte im ersten Moment nicht, was er dann sah. Nikushimi war so schnell, dass Kakashi ihm nur aufgrund seines Sharingans folgen konnte. Im Bruchteil einer Sekunde stand er plötzlich mit erhobenem Kunai vor Ushi. Noch in Ushis Bewegung, um sich zu verteidigen, packte er den überraschten Anbu und schnitt ihm kaltblütig die Kehle durch.

Mit einem merkwürdig gurgelnden Geräusch ging Ushis zu Boden. Dem Anbu war nicht mehr zu helfen. Schockiert starrten die übrigen drei Teammitglieder auf das Szenario.

„Wie kann das sein? So stark war er nicht, als er gegen Aikyo-chan kämpfte“, sagte Kakashi zu Yamato und Yūgao.

„Hast du ernsthaft geglaubt, dass das Oberhaupt des Kobito-Clans so schwach ist? Es hätte meine Tarnung wohlmöglich auffliegen lassen, wenn ich euch meine wahre Stärke offenbart hätte. Es war doch sicher euer Auftrag mich zu töten nicht war? Ich konnte einfach kein großes Aufsehen riskieren, das hätte meine Pläne am Ende ruiniert. Naja auf meine nichtsnutzige Frau und meine Versagerin von einer Tochter, konnte ich verzichten.“

Die drei Shinobi waren unfähig, die Abscheu, die sie für diesen Mann empfanden, in Worten auszudrücken.

„Das wird ein gefährlicher Kampf werden“, dachte Kakashi. Er ließ Nikushimi keinen Augenblick aus den Augen. Yamato und Yūgao wichen noch ein Stück zurück. Sie wussten ebenfalls, dass sie es hier mit einem sehr schweren Gegner zu tun hatten.

„Also schön“, dachte Kakashi und machte sich bereit einen Angriff zu starten. Er hoffte, dass ihm sein Sharingan hier einen Vorteil verschaffen würde. Mit einem Kunai bewaffnet stürmte er auf Nikushimi zu. Zunächst wollte er nur herausfinden, mit welcher Kraft er es zu tun hatte, obwohl Ushis Tod wahrlich ein sehr erschreckendes Beispiel gewesen war.

Nikushimi ließ Kakashi kommen. Er versuchte nicht einmal, einer Konfrontation mit ihm aus dem Wege zu gehen. Kakashi holte mit dem Kunai aus und schlug nach seinem Gegner.

Fast hatte er seinen Kopf erreicht, als Nikushimi blitzschnell ein Tanto zog und ihn blockte.

„Diese Bewegungen sind so unheimlich schnell“, dachte Kakashi, der nach dem nun folgenden Gegenangriff, nur wegen seines Sharingans ausweichen konnte.

Yamato und Yūgao stellten sich nun Zankoku entgegen. Der Junge war abgelenkt, denn er betrachtete gebannt den Kampf zwischen Kakashi und seinem Vater.

Dies nutze Yamato aus.

„Mokuton no Jutsu“, sagte er und schon brachen aus der Erde um Zankoku Holzbalken hervor, die ihn ergreifen wollten. Er wollte zurückweichen, doch hinter ihm tauchte im nächsten Moment auch schon Yūgao auf und packte den Jungen. Es ging alles zu schnell für Zankoku, dem nun ein Kunai an den Hals gehalten wurde.

Sein Vater hatte alles gesehen und das, obwohl er noch immer, vollends beschäftigt, mit Kakashi war.

Wieder kreuzten sich ihre Klingen, doch nun geschah etwas, dass keiner so vorhersehen konnte. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss Nikushimi seine Augen. Als er sie wieder öffnete, war es für Kakashi zum Ausweichen bereits zu spät. Sein Gegner hatte ihn voll erwischt. Sein Körper war eine Sekunde lang gelähmt von dem Anblick des Tamashikagami. Genug Zeit für Nikushimi Kakashi zu packen. Nun würde er das Tamashikagami erst richtig anwenden.

„Tja keine Chance Junge“, lachte er bevor er begann Kakashis Seele zu zerstören.

Yamato reagierte als Erstes und ließ Zankoku außer Acht. Wieder wand er sein Daijurin no Jutsu an. Er ließ sein Holz zwischen Nikushimi und Kakashi auftauchen und schaffte es so dafür zu sorgen, dass sie den Kontakt zueinander verloren.

„Hoffentlich war das noch rechtzeitig“, dachte er, während er auf Kakashi zu lief. Schnell kniete er sich neben ihn.

„Kakashi-senpai?“

Keine Regung. Es sah aus als würde er schlafen. Yamato hatte keine Zeit nach seinem Puls zu fühlen, denn nun begannen sich, die Ereignisse zu überschlagen.

Ein erstickter Schrei ertönte hinter ihnen und es stand die kleine Sanja vor ihnen. Sie wollte unbedingt auch für ihre neue Heimat kämpfen und hatte sich deshalb davongeschlichen.

Nun aber musste sie mit Entsetzten in die Gesichter ihres grausamen Vaters und ihres bösen Bruders blicken.

Zankoku bemerkte sie sofort und ihm kam eine grauenvolle Idee, um seinem Vater zu imponieren. Yūgao rechnete nicht damit und deshalb traf es sie auch mit voller Wucht, als Zankoku plötzlich mit dem Ellenbogen zurückstieß. Er traf sie direkt in den Magen und ihr blieb für einen Moment die Luft weg.

Im Bruchteil einer Sekunde stand Zankoku nun vor seiner kleinen Schwester.

Sie schrie erschrocken auf, als er sie am Kragen packte und in die Luft stemmte.

„Zeit in unserem Clan aufzuräumen“, grinste er. Yamato wollte eingreifen, doch nun stand Nikushimi ihm gegenüber und er hatte keine andere Wahl als gegen ihn zu kämpfen.

Yūgao kniete noch immer am Boden und rang nach Luft.

„Stirb Schwesterchen“, sagte er kalt und ignorierte ihr Gewimmer. Er schlug die Augen zu, als plötzlich eine Hand sein Handgelenk umschloss. Als er seine Augen, in denen nun das Tamashikagami erwacht war, öffnete, bekam er auch schon einen Schlag ins Gesicht. Der Schlag hatte seine Nase erwischt. In seinem Schreck ließ er Sanja wieder los.

Langsam ließ der Schmerz seiner Nase nach und er erkannte nun, wer ihn geschlagen hatte.
 


 

„Ich habe verstanden“, sagte Aikyo, nachdem Sai seine Ausführungen beendet hatte.

„Gut, dann flieg los, er wird gleich wieder hier sein“, sagte Sai und Aikyo nickte. Sie machte sich auf den Weg. Sie entfernte sich ein ganzes Stück von Sai und brachte sich dann in Position. Die Beiden warteten geduldig auf ihren Feind.

„Das wird sicher nicht einfach werden. Ich muss mich unbedingt konzentrieren, denn wenn ich zu stark aufdrehe, dann könnte es für Sai sehr brenzlich werden.“

„Wir werden es schaffen Aikyo-shishò“, redete ihr Rio in ihre Gedanken hinein. Aikyo antwortete nicht, sondern nickte einfach. Sie hoffte inständig, dass ihr Freund recht hatte.

Dann stieg ihr Gegner wieder auf. Er war sauer.

„Eure kleinen Spielchen werden euch auch nicht retten!“, fluchte er.

Phase eins ihres Plans lief nun an. Sofort raste Sai auf ihren Gegner zu. Dabei zog er sein Tanto und versuchte ihn direkt zu treffen. Locker wich dieser jedoch aus.

„Was war das für ein armseliger Versuch?“, fragte er verächtlich.

Wieder flog Sai auf ihn zu.

„Schön, wenn du es so haben willst“, lachte der Fremde. Erneut machte er Fingerzeichen und bereitete sein Jutsu vor.

„Jetzt geht's also los“, dachte Aikyo und machte sich bereit.

„Jutsu no Fireflies“, rief er und aus seinen Händen schossen erneut Schmetterlinge aus Feuer hervor.

„Los Rio“, gab Aikyo leise das Kommando und es wurde Zeit für ihren Teil.

Sai umkreiste munter seinen Gegner und somit lag alle Aufmerksamkeit auf ihm. Immer wieder wurden ihm Feuerschmetterlinge entgegengeschmettert. Diese Viecher waren äußerst schnell, aber Sais ruhiger Flugstiel ermöglichte es ihm, immer ein kleines bisschen schneller zu sein.

Ihr Feind hatte ihr durch Sais Ablenkungsmanöver den Rücken zugedreht.

„Jutsu des Flammenstoßes“, rief Aikyo aus und feuerte. Allerdings nicht aus voller Kraft. Sai stand ihr gegenüber, sodass sie es sich nicht trauen konnte, ihre Feuersalve zu strak werden zu lassen. Sie würde Sai ansonsten ebenfalls treffen und mit ihrem Gegner zusammen rösten, das wollte sie auf gar keinen Fall.

Sai wich zurück. Die Flammen waren ein bisschen zu stark geworden, doch er schaffte es, in letzter Sekunde auszuweichen. Ihr Gegner fiel mit einem Aufschrei in die Tiefe.

Obwohl ihr Gegner sie angegriffen hatte und obwohl Aikyo genau wusste, dass er es ausgerechnet auf den abgesehen hatte, den sie am meisten auf der Welt liebte, zeriss es Aikyo irgendwie das Herz ihn so fallen zu sehen. Sich dessen sicher zu sein, ihn getötet zu haben.

„Ich möchte so gern glauben, dass es irgendwann nicht mehr nötig sein wird solch blutige Kämpfe zu führen“, dachte sie traurig und wand sich dann an Sai.

„Hier oben können wir nun niemandem mehr nützlich sein, was tun wir nun also Sai-kun?“, fragte Aikyo. Sai dachte einen Moment nach.

„Wir teilen uns am besten auf. Ich sehe, nach was am Tor los ist und du begibst dich ins innere und unterstützt da Kakashi-senseis Team“, schlug er schließlich vor. Aikyo nickte, dann verabschiedeten sich die Beiden voneinander, wünschten sich Glück und flogen davon.
 


 

Sie blinzelte noch einmal und langsam nahm sie wieder dunkle Umrisse war. Trotzdem rannte Yurei weiter, auch wenn sie immer wieder an Ästen hängen blieb. Sie hatte den Fehler gemacht und genau in die Blitze von Tekis Jutsu gesehen. Es würde noch einige Augenblicke brauchen, bis sie wieder richtig würde sehen können.

Plötzlich spürte sie einen harten Schlag im Gesicht und wurde von den Füßen gerissen. Benommen blieb Yurei auf dem Boden liegen, sich sehr wohl bewusst das ein möglicher Gegner es leicht haben würde sie anzugreifen. Doch Yurei schaffte es einfach nicht, wieder auf die Beine zu kommen denn ein stechender Schmerz pulsierte durch ihre Schulter in ihren restlichen Körper.

Sie hatte versucht Tekis Angriff auszuweichen und war daher an der Schulter verletzten worden. Die Verletzung war tief. So tief, dass das herausschießende Blut bereits ihr gesamtes T-Shirt durchnässt hatte.

Flatternd öffneten sich ihre Augen und langsam stand Yurei nun doch auf. Aus der Tatsache, dass sie noch lebte und auch niemand sie Angriff schloss sie, dass ihr Angreifer entweder schon weg war, oder nie existiert hatte. Langsam sah sie sich um, inzwischen konnte sie wieder halbwegs alles erkennen, und sah, einen dicken Ast. Vermutlich war sie im Laufen einfach gegen den Ast geprallt und dieser hatte sie zu Boden gerissen.

Mit einem kopfschüttelnd rannte Yurei weiter. Sie wollte so schnell wie möglich wieder zu ihrem Team aufschließen und sich heilen lassen. Doch bevor sie auch nur in die Nähe der Kämpfer kommen konnte, hörte sie eine Stimme in ihrem Ohr. „Hey hört zu, Team Kakashi braucht dringend Unterstützung. Wer auch immer von euch gerade kann, soll sich so schnell wie möglich zu ihnen begeben.“ Neji klang gehetzt. Von den anderen kam keine Antwort, was Yurei vermuten ließ, dass sie gerade nicht antworten konnten, aus welchem Grund auch immer.

„Ich mache mich sofort auf den Weg“, gab Yurei durch das Funkgerät durch und rannte noch schneller weiter. Wenn schon Team Kakashi nicht alleine mit seinem Gegner klarkam, musste es ein sehr starker sein, also musste sie sich wirklich beeilen. Vor sich konnte sie inzwischen das Tor aufragen sehen. Auf dem Tor standen einige Personen. Vier von ihnen standen einfach nur herum, während die Fünfte gerade zu Boden ging. Selbst vom Boden aus konnte Yurei sehen, wie sich die anderen Vier unterhielten. Plötzlich tauchte bei ihnen noch eine Gestalt auf, diese flog in der Luft und beteiligte sich kurz an dem Gespräch, bevor sie wieder davon flog. Yurei sprang auf einen Baum, von dort aus sprang sie zum nächsten und kam so auf das Tor hinauf.
 


 

Ein Wasserstrahl traf Shikamaru von hinten. Mit einem schmerzhaften Satz kam er auf dem Dach des Tores auf. Sein Rücken schmerzte. Er hatte nicht gesehen, was ihn gerade getroffen hatte, doch als er sich langsam aufrichtete, konnte er es genau erkennen. Auch wenn er zu erst glaubte, dass er Halluzinationen hatte.

Vor ihm standen nun zwei Shinobi. Zwei Shinobi, die vollkommen gleich aussahen. Es gab nur einen Unterschied zwischen ihnen. Der eine stand in Flammen und der andere hatte sich mit einer Schicht aus Wasser umgeben.

„Jetzt lernst du die Kraft der Mankue-Brüder kennen“, grinste nun der andere und ließ einen Großteil des Wassers welches seinen Körper umgab in seine Hände fließen.

Gekonnt schleuderte er einen Schwung aus Wasser in Shikamarus Richtung. Mit der Geschwindigkeit einer Kanonenkugel traf das Wasser ihn direkt und schleuderte ihn zurück. Gerade noch so konnte er sich am Rand des Dachs festhalten, um nicht hinunterzufallen.

„So ein verfluchter Mist!“, dachte er.

„Den einen in den Griff zu kriegen wäre schon nicht leicht geworden, aber zwei davon?“

Er biss die Zähne zusammen.

„Zu blöd, die Chakramesser liegen noch auf dem Dach. Wenn ich an die nicht dran komme, dann werde ich die Beiden auf keinen Fall stoppen können“, dachte er.

Doch um die Messer zu bekommen, musste er erst einmal wieder aufs Dach und er konnte davon ausgehen, dass die Beiden schon auf ihn warteten, um ihm noch eine Packung zu verpassen. Eines war also absolut klar. Er musste schnell handeln.

Schon im nächsten Moment tat er dies auch. Mit einem Ruck hievte er sich wieder aufs Dach.

Die Zwillinge lachten und nun bereitete das Glühwürmchen einen Angriff vor. Schnell lief Shikamaru los. Die Messer lagen direkt zwischen ihm und seinen Feinden. Auch das Glühwürmchen hatte sich wieder in Bewegung gesetzt. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn Shikamaru nichts unternahm, würde ihn sein Feind gleich über den Haufen laufen, noch ehe er seine Messer erreicht hatte.

Sie waren nur noch einen Atemzug voneinander entfernt. Der Feuertyp holte aus um Shikamaru eine reinzuhauen. Seine Faust kam wie ein Dampfhammer angerauscht.

In der letzten Sekunde ließ sich Shikamaru in voller Geschwindigkeit auf den Boden plumpsen und schlitterte einfach an seinem Gegner vorbei.

Zack und schon hatte er das erste der zwei Messer auch schon in der Hand.

Der Zweite von den beiden Brüdern mischte sich nun wieder ein. Er schleuderte einen weiteren seiner Wasserbälle auf Shikamaru ab. Damit hatte er gerechnet.

Sofort warf er sich wieder auf die Beine und rettet sich mit einem schnellen Sprung zur Seite. Dies hatte einen sehr angenehmen Nebeneffekt für Shikamaru, denn dort lag das zweite Messer, welches er nun wieder in seinen Besitz nahm.

„So weit so gut“, dachte er. Viel Zeit um sich zu überlegen, wie er seine Feinde nun fangen sollte, hatte er nicht, denn nun rannten sie im Doppelpack auf ihn zu.

„Das wird eng“, dachte er.

Sie trieben Shikamaru vor sich her. Dieser wich immer wieder aus, doch er fand dadurch zunächst keinen geeigneten Moment, um seine Chakramesser zu werfen und sie zu fangen. Im nächsten Moment kam ihm jedoch eine großartige Idee. Nun musste er sich noch viel mehr anstrengen.

Er preschte absichtlich auf seine Gegner zu und wich ihnen immer knapper aus. Sein Augenmerk lag dabei auf dem Zwilling, der mit Wassertechniken arbeitete.

Dadurch, dass er so dicht an ihm dran hing, konnte dieser nicht sehen, was hinter Shikamaru passierte.

Auf diese Weise ging Shikamarus Plan auf. Als der eine Zwilling ihm gerade eine Ladung Wasser verpassen wollte, musste er nur noch ausweichen.

Sein Feind hatte nicht bemerken können, dass hinter Shikamaru gerade sein Bruder im Gange war und eine Feuertechnik vorbereitete hatte. Er war viel zu überrascht, um der plötzlichen Wasserfontäne noch auszuweichen. Ein lautes Zischen ertönte und die Flammen, die ihn umgeben hatten, wurden gelöscht. Mit einem Aufschrei wurde er vom Dach geschmettert und kam irgendwo auf dem Boden wieder auf.

„Das war der Erste. Bleibt noch der Zweite.“ Ernst sah Shikamaru ihn an und bereitete sich vor.

„Das wirst du bezahlen!“, schrie sein Gegner aus. Plötzlich schoss eine riesige Flutwelle auf Shikamaru zu, der er nicht ausweichen können würde.

Zu seinem Glück musste er das aber auch gar nicht, denn in seinem Team befand sich ja noch ein brillanter Stratege.

Nur ein paar Meter vor Shikamaru blieb die Flutwelle stehen und der Typ rührte sich ebenfalls nicht mehr.

Es brauchte einen Moment bis Shikamaru verstand.

„Izumo, das war klasse“, hörte er Kotetsu sagen.

Beide einschließlich Shino standen plötzlich neben ihm auf dem Dach. Shikamaru begann zu grinsen.

„Genau das wäre auch meine Idee gewesen“, sagte er.

„Es war das Sinnvollste. So kann er uns noch als Informationsquelle dienen“, meinte Shino gelassen.

„Gute Arbeit Izumo“, meinte Kotetsu.

Izumo rieb sich zufrieden die Nase.

„Sein Wasser mit meinem Sirup lahmzulegen war eine klasse Idee“, sagte er, während er stolz und auch etwas belustigt auf den nun völlig im Sirup verklebten Shinobi warf.

„Blöd nur, dass es Shino-kuns war und nicht deine was?“, feixte Kotetsu und die Beiden begannen zu lachen. Ihre fröhliche Stimmung wurde von Sai unterbrochen.

„Es sieht nicht so aus als würdet ihr hier noch Unterstützung brauchen“, sagte er.

Alle vier sahen nach oben. Sai saß auf seinem Tintenvogel und schwebte über ihnen.

„Hallo Sai-kun. Nein, hier bei uns ist alles klar. Vierleicht solltest du lieber nach Westen fliegen“, riet Shikamaru. Sai nickte, dann flog er davon.

„Und wo werden wir jetzt hingehen?“, fragte Izumo.

„Vorerst nirgendwo. Wir müssen damit rechnen, dass noch mehr Menschen nachkommen. Ich denke, die, die durchgekommen sind können wir getrost Kakashi-sensei und seinem Team überlassen.“

Shino gab Shikamaru recht.
 


 

„Shikamaru-kun!“, rief hinter ihnen plötzlich eine bekannte Stimme und Yurei kam auf sie zu gelaufen. Alle vier drehten sich gleichzeitig nach ihr um. Shikamaru sah sofort das Blut an ihrer Schulter. Er schaltete direkt und rief laut in das Funkgerät: „Sakura-chan, komm so schnell du kannst hoch auf das Tor. Wir haben einen Verletzten.“

Yurei war inzwischen bei ihnen angekommen und musste erstmal tief durchatmen. Sie hatte deutliche Spuren eines Kampfes im Gesicht, doch trotzdem hatte sie ein Lächeln auf den Lippen.

„Du brauchst doch nicht gleich so eine Panik zu schieben, ich werd schon nicht zusammenklappen.“ Shikamaru schüttelte nur den Kopf. „Du solltest dich trotzdem heilen lassen, schließlich ist der Kampf noch nicht beendet.“

„Ja, ja, ich weiß.“, sagte sie so leise das fast niemand sie hörte. Gerade als Shikamaru noch einmal den Mund aufmachen wollte, um etwas zu sagen, sprang Sakura zu ihnen. Ohne noch viel zu sagen, wandte sie sich Yurei zu und begann damit, deren Wunden zu versorgen.

„So jetzt dürfte es wieder besser gehen, Yurei-chan“, sagte Sakura in leicht gehetztem Ton, nachdem sie fertig war.

„Vielen Dank, Sakura-chan“, bedankte Yurei sich höflich und Sakura sprang schnell wieder vom Dach. Es war klar, das sie von allen vermutlich am meisten zu tun hatte.

„So ich muss dann auch schnell weiter. Kakashis Team braucht dringend Hilfe.“, wand sich Yurei knapp an Shikamaru.

„Geht klar, wir bleiben noch etwas hier, falls noch Gegner nachkommen. Sobald ganz sicher keiner mehr kommt, werde ich dir folgen“, antwortete dieser und Yurei sprang schon im nächsten Moment vom Dach.
 


 

Seine eigene Mutter. Sie war es, die ihm ins Gesicht geschlagen hatte.

„Schnell, schnell lauf Sanja-chan“, rief sie schrill. Sofort setzten sich beide in Bewegung, doch so eine Schmach würde Zankoku nicht auf sich sitzen lassen und so packte er die junge Frau und schlug ihr in den Magen. Sie ging zu Boden.

Nun packte er in das seidige Haar der schönen Frau und riss sie daran auf die Knie.

„Hättest du dich nicht eingemischt, hätte ich dich gewiss verschont. Du bist selber schuld verstehst du?“ Er schien von seiner eigenen Tat, die er nun vollbrachte erschrocken zu sein.

Denn er hatte der jungen Frau schneller die Kehle aufgeschlitzt, als er sich selbst darüber hatte klar werden können.

Leblos sackte ihr Körper zu Boden. Die Augen weit aufgerissen starrten sie nun ein Mädchen an, welches gerade auf den Platz gerannt gekommen war. Zu spät, um noch eingreifen zu können. Es war ein Mädchen, dessen Körper nun unkontrolliert zu zittern begann.

Ungläubig starrte Aikyo auf den toten Körper ihrer Mutter. Sie glaubte zu träumen und wollte nicht wahrhaben, was ihr eigener Bruder gerade getan hatte. Es war für Aikyo als würde als um sie herum langsam in weite Ferne geschoben werden.

Yamato war voll mit dem Kampf gegen Nikushimi beschäftigt. Er hatte auch nur schemenhaft mitbekommen, was da gerade geschehen war. Yūgao hatte sich inzwischen wieder auf die Beine gekämpft und rannte auf Zankoku zu. Dieser starrte seine Schwester an und über sein Gesicht huschte ein Grinsen.

„Da wären wir also wieder“, meinte er belustigt. „Aber wir wollen doch nicht, dass uns bei diesem Kampf wieder jemand dazwischen funkt“, erklärte er und machte eine kurze Handbewegung in Yūgaos Richtung. Es schossen blaue Pflanzen aus der Erde und packten sie. Sofort wurde ihr Körper taub und es dauerte nicht lange, da fiel sie bewusstlos zu Boden.

„Bleiben nur noch du und ich“, wand sich Zankoku an die noch immer erstarrte Aikyo. Inzwischen hatte sie auch den am Boden liegenden Kakashi entdeckt. Das leise weinen ihrer Schwester, die inzwischen auf sie zugerannt war, nahm sie nicht wirklich war und auch das ihr Bruder inzwischen angefangen hatte über sie zu lachen bekam sie gar nicht mit.

Mit leerem Blick sah sie von Kakashi zu ihrer Mutter. Ihr Kopf war vollkommen leer. Wie konnte das sein? Wie konnte etwas so Furchtbares nur passieren? Es schien doch alles so wundervoll zu sein. Sie hatte ihre Familie mit nach Konoha gebracht und alles war einfach perfekt gewesen. Warum? Warum brach all das vor ihren Augen in Scherben?

„Wann?“, begann sie sich zu fragen. „Wann wache ich endlich auf?“

„AIKYO-CHAN!“ ertönte plötzlich hinter ihr eine Stimme. Yurei stand auf einem Dach und sah mit Entsetzen auf die Szene unter ihr.

Aikyo, gegenüber stand Zankoku und zu dessen Füßen lag ihre Mutter. Die beiden hatten sich gegenseitig angestarrt, wobei Aikyo mehr als abwesend wirkte. Mit Schwung sprang Yurei vom Dach und landete nur wenige Meter von ihrer besten Freundin entfernt auf den Füßen. Schnell rannte sie nun zu ihr hinüber. „Aikyo-chan, was ist passiert? Was ist hier los?“

„Er … er hat sie alle getötet.“ Stammelte Aikyo leise.

„Ach du scheiße. Was sollen wir tun?“ verlieh Yurei ihrem Entsetzen Ausdruck.

Plötzlich ballte Aikyo ihre Hände zu Fäusten und senkte ihren Kopf, sodass ihre Haare ihr Gesicht verbargen. „Schnapp dir Sanja-chan und verschwinde“, kam tonlos unter den Haaren hervor.

„Aber … ich kann dich doch nicht einfach so …“

„HAU AB!“ unterbrach Aikyo sie mit scharfem Ton. Yurei biss die Zähne zusammen und für einen Moment hatte sie den Wunsch sich gegen den Willen ihrer Freundin zu stellen, doch es war klar, dass sie das nie tun würde. Außerdem musste Sanja tatsächlich so schnell wie möglich von hier weg und in Sicherheit gebracht werden.

Mit einem letzten Blick auf Aikyo schnappte sich Yurei den Arm von Sanja und wollte sie mit sich ziehen doch mit einer unglaublichen Kraft entzog sich das kleine Mädchen dem Griff und rannte wieder zu ihrer Schwester. „Ich will aber bei meiner Schwester bleiben!“ schrie sie und klammerte sich an Aikyos Weste fest. Yurei fühlte sich hilflos, da sie Sanja nicht wehtun wollte. „Ihr werdet sofort von hier verschwinden, hast du verstanden Sanja-imoto.“ Sagte diese leise und bestimmt. Sanja schüttelte nur wieder den Kopf und vergrub ihr Gesicht in den Klamotten der Kunoichi. Yurei trat langsam auf sie zu, ging in die Knie und legte Sanja eine Hand auf den Kopf. „Hör mir zu Sanja-chan. Wenn wir hier bleiben, kann es sein, dass dir jemand wehtut und deine Schwester möchte dich davor bewahren. Bitte komm mit mir mit. Ich verspreche dir das deiner Schwester nichts geschieht.“ Langsam hob das kleine Mädchen seinen Kopf und nickte. Yurei zögerte nicht lange, nahm sie hoch und rannte, nach einem letzten Blick auf Aikyo, zusammen mit Sanja zu den Steingesichtern.
 


 

Sie gaben nicht auf, doch einen Vorteil konnte ihre Entschlossenheit ihnen hier auch nicht bringen. Wenn sie doch nur ihren unsichtbaren Gegner ausfindig machen könnten.

Tenten hatte wieder eine Schriftrolle hervorgezogen und eine ganze Salve Shuriken und Wurfsterne über eine breite Fläche abgefeuert, in der Hoffnung ihn damit zu treffen.

Ihr Gegner konnte sie jedoch sehen, er wusste was sie tat, ganz im Gegensatz zu Tenten.

Ibiki und Genma versuchte vor allem die Anwohner Getsugakures auszuschalten, oder sie wenigstens zurückzudrängen, während Guy noch immer versuchte den Erdverstecknutzer auszuschalten.

Gewiss könnten sie den Unsichtbaren auch dann finden, wenn sein Partner aufhören würde, den Erdboden zum Beben zu bringen.

Sie versuchten sogar genau den Moment abzupassen, in dem der unsichtbare Gegner Guy wieder eine verpassen würde und ihn dann zu erwischen, doch vergebens.

Er war einfach zu schnell.

„Wir werden nicht mehr lange durchhalten können“, meinte Genma genervt.

Die anderen erwiderten nichts darauf. Alle drei wussten sie, dass er recht hatte. Genauso der enthusiastische Guy. Da half nur noch eins.

Guy machte sich bereit für das Jutsu der acht inneren Tore. Damit könnte er es durchaus schaffen, so schnell zu werden, dass der Unsichtbare ihn nicht mehr treffen können würde. Allerdings war es genauso möglich, dass er noch ein Ass im Ärmel hatte und noch eine böse Überraschung für Guy bereithielt.

Guy machte sich fertig, als plötzlich zwei schnell rotierende Wirbel an ihm vorbei schossen.

„GATSUGA!“, hörten sie Kiba rufen und einen darauf folgenden Aufschrei, der nicht von ihm gekommen war. Etwas kam mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden auf. Etwas, dass sie nicht sehen konnten.

„Kiba-kun“, rief Tenten aus.

„Hey Leute, alles klar bei euch?“, fragte Kiba mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Pass auf Kiba-kun!“

Kiba war nicht allein gekommen. Hinata trat nun ebenfalls auf die Gruppe zu. Sie hatte ihr Byakugan aktiviert und konnte aus diesem Grund ihren Gegner sehen. Sie war es auch, die Kiba an die richtige Stelle gelotst hatte.

Mit ihren Augen konnte sie sehen, dass sich ihre Gegnerin wieder aufgerappelt hatte und direkt auf Kiba zu preschte.

Kiba wand sich um, doch logischerweise konnte er sie nicht sehen. Dafür etwas anderes. Schließlich war er Mitglied des Inuzuka-Clans.

Er konnte seine Gegnerin riechen. So konnte er ihr ausweichen. Im nächsten Moment war auch schon Hinata bei ihm und schlug zu.

Sie traf ihre Gegnerin mit absoluter Treffsicherheit in den Magen.

Ihr Partner versuchte etwas zu unternehmen, aber da seine Freundin ihm nun nicht mehr helfen konnte, hatten Guy, Ibiki und Tenten kein Problem mehr zu ihm zu kommen. Tenten hatte ihm grad eine Salve Shuriken reingedrückt, als auch schon Guy mit seinem verborgenen Lotus nachsetzte.

Nach Hinatas Schlag hatte die Unsichtbare nicht mehr genug Chakra um ihr Jutsu aufrecht zu erhalten und wurde wieder sichtbar.

Schnell gab Kiba ihr den Rest und der Kampf gegen die Beiden war vorbei.

Blieb nur noch ihr Kampf gegen die Einwohner Getsugakures, den sie nun in vollem Umfang aufnehmen konnten. Sie hatten Glück, denn von oben kam ihnen nun auch Sai zur Hilfe. Mit so einer guten Truppe, würden sie gewiss schnell wieder Herr über die Lage werden können.
 


 

Noch immer wurde ihr Gesicht von ihrem Pony verdeckt.

Zankoku glaubte, dass seine Schwester bitterlich am Heulen sei, doch damit lag er weit daneben. Mit Aikyo geschah etwas sehr viel Schlimmeres.

„Was ist den los? Sag bloß, dass du jetzt traurig bist? Muss meine arme kleine Schwester jetzt etwa weinen?“, lachte er sie aus.

Auch Yamato hatte nun verstanden, was hier gerade geschehen war und versuchte Nikushimi so schnell wie möglich zu besiegen, um Aikyo zur Hilfe zu kommen. Er beschwor sein Daijurin no Jutsu und versuchte Nikushimi damit festzusetzen, doch irgendwie war dieser Kerl einfach viel zu schnell.

In Höchstgeschwindigkeit wich er aus und nicht nur das. Er sprang auf das Holz Yamatos und lief direkt auf ihn zu. Yamato nutze diese einmalige Chance sofort aus und ließ aus dem Holz noch weiteres wachsen. Damit packte er Nikushimis rechtes Bein. Er ließ es daran emporklettern, um so auch den Rest von seines Feindes Körper lahmzulegen.

Doch hier in diesem Kampf geschah einfach nichts, dass Nikushimi nicht unter Kontrolle zu bringen vermochte.

Plötzlich wuchsen überall, an Yamatos Holz, blaue Blumen. Es war Eisenhut, dass auf diese Weise auf direktem Weg zu Yamato gelang.

Die Pflanze war so schnell da, dass er der Berührung mit ihr nicht mehr entgehen konnte. Sie umschlang sofort seine rechte Hand. Als Yamato sie bemerkte und auch gleich darauf bereits die Lähmung spürte, löste er seine Hand vom Holz und wich zurück.

Zu spät, denn schon stand Nikushimi vor ihm und durchbohrte ihn mit seinem Tanto. Yamato stöhnte auf.

„Das war schon alles? Wie erbärmlich“, meinte Nikushimi. Mit einer kräftigen Bewegung zog er das Tanto aus Yamatos Brust heraus und schlug ihm schon im nächsten Augenblick mit dem Griff des kurzen Schwertes hart gegen den Kopf.

Mit einem gequälten Stöhnen brach Yamato zusammen.

Zufrieden wand sich das Oberhaupt des Kobito-Clans, welches auch das Oberhaupt der Hakike Shakai war, seinen beiden Kindern zu. Er wusste, dass sein Plan vollends aufging und das erfreute ihn in höchstem Maße. Bald schon würde er die Macht besitzen, die er brauchte.

Noch immer lachte Zankoku über seine, zur Salzsäule erstarrte, Schwester.

„Du musst nicht traurig sein. Ich meine, was war die Frau schon wert?“, fragte er lachend.

„Was sie wert war? Du fragst mich im Ernst, wie viel deine eigene Mutter wert war?“ Aikyos Stimme war sehr ruhig.

„Sie ist nur ein kleines Opfer im Vergleich, zu dem was wir erreichen werden“, erklärte Zankoku.

„Du meinst euren Frieden?“, fragte sie.

„Unseren Frieden, das klingt als wäre das alles Eigennutz Schwester. Wir tun das für alle Menschen. Es geht um den Frieden von allen auf der Welt“, gab er überschwänglich von sich.

„Ach und warum denkst du, das du das Recht dazu hast zu entscheiden, was für alle Menschen auf der Welt Frieden bedeutet? Warum glaubst du, dass gerade du oder Vater weiss, was wahrer Frieden ist“, ihre Stimmer wurde langsam immer lauter.

„Und warum um alles in der Welt, glaubst du zu wissen, wer in diesem Frieden leben darf und wer nicht?“, die letzten Worte waren sehr laut geworden, doch sie beherrschte sich, nicht zu schreien.

„Das liegt doch auf der Hand“, meinte Zankoku, als sei die Lösung ganz einfach und für jeden sichtbar.

„Monster sind es, die Welten bedrohen und vernichten. Monster wie die Jinchuuriki mit ihren Bijus. Monster wie der Ichibi oder dein geliebter Kyuubi“, sagte er verächtlich.

„Wenn wir die Welt von Monstern wie ihnen befreien, dann kann endlich Frieden für jedermann herrschen.“

Noch immer rührte sich Aikyo nicht vom Fleck. Sie machte nicht einmal Anstalten den Kopf zu heben und ihren Bruder ins Gesicht zu sehen.

„Langsam langweilt mich dieses Gespräch. Ich denke wir sollten endlich mal anfangen.“ Er begann zu lachen. „Ich kann es gar nicht abwarten Vater zu zeigen, dass ich ein würdiges Mitglied der Familie bin, indem ich dich, die elendige Verräterin endlich deiner gerechten Strafe unterziehe. Du wirst sterben, genauso wie die ganzen anderen Loser hier! Und danach ist dieser strohdumme Jinchuuriki an der Reihe. Hach ich kann mir seine Schmerzensschreie schon lebhaft vorstellen.“

Gebannt betrachtete Nikushimi seine Kinder aus sicherer Entfernung. Es fiel ihm schwer seine Freude zu unterdrücken, doch er wollte auf keinen Fall, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dieser Moment gehörte den Beiden. Nur der stärkere von ihnen durfte überleben. Eigentlich hatte sein Sohn das Leben ja bereits verwirkt, doch er eignete sich noch ganz prima dafür, den letzten Stein für Nikushimis Plan, ins Rollen zu bringen.

„Oder willst du etwa wieder nicht kämpfen? Bist du nach wie vor der Überzeugung, dass Bruder und Schwester nicht gegeneinander kämpfen sollten? Du bist wirklich genauso eine Niete wie die anderen hier. Darum wirst du jetzt genauso verrecken wie unsere jämmerliche Mutter!“

Die letzten Worte sollte er bitter bereuen.

Aikyo hatte sich alles angehört, was ihr Bruder zu sagen hatte. Tief in sich hatte sie gehofft irgendwo eine Spur von Menschlichkeit aus seinen Worten zu hören, doch über etwas Derartiges schien er nicht mehr zu verfügen.

Langsam, fast wie in Zeitlupe kam es Zankoku vor, da hob seine Schwester endlich den Kopf. Er glaubte, dass es nun endlich zum Kampf kommen würde und ein begieriges Lachen machte sich in seinem Gesicht breit. Schon im nächsten Augenblick aber sollte er jede Freude vor Angst verschlucken.
 


 

Yurei rannte weiter, während Sanja angefangen hatte hemmungslos zu weinen. So war es kein Wunder, das sie nach nur wenigen Metern stolperte und beinahe hinfiel.

Yurei konnte sie gerade noch festhallten und, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, nahm sie Sanja schnell auf den Rücken.

Schnell rannte Yurei weiter, durch das Gewicht des kleinen Mädchens, nicht allzu sehr beinträchtig, aber etwas anderes beschäftigte sie sehr. Sie wollte Aikyo nicht alleine lassen! Ihre beste Freundin stand nun ganz alleine ihrem Bruder gegenüber und würde gegen ihn kämpfen müssen und sie, Yurei, lief einfach so weg, wie ein Feigling.

Doch Aikyo musste einen Plan haben, wie sie ihren Bruder besiegen konnte. Sie musste einen Weg gefunden haben, wie sie mit Zankoku fertig werden konnte.

Mit einem Mal fiel es Yurei wie Schuppen von den Augen. Ja natürlich, sie würde es auf diese Art und Weise tun, so würde Aikyo ihren Bruder besiegen. Auch wenn es ihr natürlich nicht gefallen würde, es tun zu müssen, aber genau wie Yurei, würde Aikyo alles für dieses Dorf und für Naruto tun.

Mit einem etwas besseren Gefühl rannte Yurei weiter und beschleunigte noch einmal ihre Schritte. Sie würde dafür sorgen, dass Sanja außer Gefahr war und dann so schnell wie es ging wieder zurückkommen.

Das kleine Mädchen weinte noch immer. Yurei hätte gerne etwas gesagt oder getan um ihren Kummer zu lindern doch ihr war klar dass nichts, was sie sagen oder tun konnte, diesen Schmerz verschwinden lassen konnte.

Daher spitzte sie einfach nur die Ohren und rannte weiter durch die menschenleeren Straßen. Zu ihrem Erstaunen war es inzwischen ziemlich ruhig geworden. Nur ab und zu hörte man noch einen lauten Knall oder einen Schrei.

Die Kämpfe waren wahrscheinlich noch nicht beendet doch lange würde es nicht mehr dauern, da war sich Yurei sicher. Langsam kehrte der Schmerz in ihre Schulter zurück und sie begann zu überlegen, wie lange sie noch durchhalten konnte und ob es reichen würde, um Sanja wieder zu Iruka zu bringen.

Yurei stutzte, als hinter ihr plötzlich Schritte zu hören waren. Sie sah sich um, doch niemand war zu sehen. Mit einem Kopfschütteln wandte sie ihren Kopf wieder nach vorne.

Aus dem Augenwinkel nahm sie jetzt eine Bewegung war, doch bevor sie erkennen konnte, wer oder was sich dort bewegt hatte, sah sie direkt vor sich eine Gestalt. Sie wollte noch anhalten, aber es war bereits zu spät.

Yurei war nur noch wenige Zentimeter von der Gestalt entfernt und rannte daher ungebremst auf dessen ausgestreckte Faust zu. Blitze zuckten vor ihren Augen, während ihr Körper durch die Luft geschleudert wurde.

Während Yurei flog, schoss ihr nur noch ein Gedanke durch den Kopf. „Sanja!“ gerade noch rechtzeitig schaffte sie es sich so zu drehen, dass sie das Mädchen nicht unter sich begrub. Staub wirbelte auf und Sanja schrie erschrocken auf, doch zum Glück blieb sie unverletzt.

Yurei aber schlidderte ungebremst über den Boden, wobei kleine Steine ihre Haut aufritzen und den Schmerz in ihrer Schulter verstärkten. Dann wurde die Schlidderpartie endlich beendet. Sie krachte gegen irgendetwas Unnachgiebiges.

Hustend und Staubspuckend versucht Yurei zu atmen und schaffte es auch irgendwie. Zitternd sog sie die Luft ein und öffnete langsam ihre Augen. Sie lag noch immer bäuchlings auf dem Boden, Sanja saß direkt vor ihrem Gesicht und blickte sie ängstlich an.

Irgendwie schaffte Yurei es, ein Lächeln auf ihr zerkratztes Gesicht zu bekommen. „Yurei-chan ist alles in Ordnung?“ Sanja rückte noch ein Stück näher. „Ja, alles in Ordnung. Ich … muss nur wieder aufstehen.“ Wieder musste Yurei husten.

Plötzlich spürte sie etwas Hartes in ihrem Rücken, das sie schmerzhaft wieder zurück in den Staub drückte. „Das solltest du lieber nicht versuchen!“ hörte sie über sich eine bekannte Stimme. Sanja hatte kurz erschrocken aufgeschrien und war zurückgeschreckt.

Jetzt sah sie mit aufgerissen Augen nach oben. Mühsam schaffte auch Yurei es, ihren Blick nach oben zu richten. Ihre Augen weiteten sich, als sie den Shinobi erkannte. Eigentlich hatte sie ja gedacht, ihr Angriff hätte ihn getötet, oder zumindest so schwer verletzt, dass er nicht mehr kämpfen konnte, aber da musste sie sich geirrt haben.

Teki Taida stand dort über sie gebeugt. Wieder hatte er dieses arrogante Grinsen im Gesicht. Er hatte ihr einen Fuß auf den Rücken gestellt und sie damit wieder auf den Boden gepresst.

„Teki. Lass mich aufstehen du Arschloch, dann können wir das von Angesicht zu Angesicht klären und lass Sanja-chan in Frieden, sie hat dir nichts getan.“ Yureis Hals war rau von dem Staub und dem Gehuste und auch ihre Stimme klang rau.

Teki ließ sich dadurch nicht beeindrucken und lachte schallend auf.

„Wir haben aber leider etwas mit der kleinen Sanja-chan vor“, hörte Yurei nun eine Stimme von der anderen Seite.

Ein Stöhnen unterdrückend, wandte sie langsam ihren Kopf zu der Stimme um. Dort hockte der Typ, der ihr den Faustschlag verpasst hatte. Sie erkannte ihn fast sofort. Er war einer derjenigen gewesen, die damals während der Prüfung versucht hatten, Narutos Schwachstelle ausfindig zu machen. So weit sie wusste, war er auch bei dem Kampf mit Jiraiya-sama dabei gewesen.

Aus irgendeinem Grund konnte sie sich sogar an seinen Namen erinnern, er lautete Satsujin Ashita.

„Ach ja? Und was habt ihr Typen mit ihr vor?“, knurrte sie hervor.

Satsujin lachte leise auf. „Das kann ich dir leider nicht verraten, das würde doch die ganze Überraschung verderben.“ Seine Stimme klang seltsam erfreut und Yurei ahnte, dass er sehr grausame Dinge mit Sanja vorhatte.

„Tut mir leid aber das kann ich nicht zulassen“, sagte Yurei. Als Antwort bekam sie wieder nur ein Lachen zu hören. Wut kochte in ihr hoch und mit einem Aufschrei stemmte Yurei ihre Hände in den Boden, bog ihren Rücken nach oben und versetzte Teki so einen Stoß gegen sein Bein.

Dieser war so überrascht davon, dass er nach hinten stolperte und Yurei so die Chance gab aufzustehen. Sie nutzte diese Chance auch sofort, doch fast auf der Stelle spürte sie wieder einen kraftvollen Stoß, diesmal in der Brust.

Sie wurde wieder zurück auf den Boden katapultiert. Der Stoß und auch der Schmerz pressten ihr die Luft aus den Lungen und ein Husten drang aus ihrem Mund. Beim Husten quoll Blut in ihre Kehle und spritzte aus ihrem Mund auf den Boden.
 


 

Mit großen Augen starrte er sie an. Er konnte nicht glauben, dass sie es tatsächlich wagte, ihm so entgegenzutreten. Sein Körper begann, vor Nervosität zu kribbeln. Dieser Anblick brachte sein Herz zum Rasen.

„Wieso macht es mich so nervös? Es kann unmöglich stärker sein als meines“, dachte er, doch er konnte sich nicht beruhigen.

Aikyo starrte ihn an. Sie hatte es nicht gewollt, doch sie spürte genau, dass es geschehen war.

In ihren Augen war das Kekkei Genkai des Kobito-Clans erwacht. Sie verfügte nun über das Tamashikagami.

„Nimm das zurück!“ Ihre Stimme klang so bedrohlich als wäre sie ein Raubtier, welches gerade auf seine Beute lauerte.

„Was? Dass Mutter eine jämmerliche Person war? Wieso sollte ich? Ich habe keinen Grund zu lügen“, sagte Zankoku mit zittriger Stimme. Er versuchte unbeeindruckt zu wirken, doch sein Unterbewusstsein wusste bereits, dass sie gefährlich war. Um seine Angst zu überspielen, begann er zu lachen.

„Sie war eine noch größere Schande für unseren Clan als du. Schließlich besaß sie nicht einmal das Tamashikagami. Die miese Schnepfe hatte es nicht verdie…“

Er brachte diesen Satz nicht zu Ende. Im Bruchteil einer Sekunde, nur ein Augenzwinkern für Zankoku, war Aikyo bei ihm und schlug ihm mitten ins Gesicht. Jedes Gefühl von Mitleid oder Liebe für ihren Bruder war gewichen. Vergessen war, die Friedlichkeit ihrer eigenen Person. Sie fühlte nichts, als sie ihrem Schlag nachsetzte und ihm, in einer blitzschnellen Drehung, auch noch mit einem Bein in den Magen trat. Er flog ein paar Meter und kam, nach ein paar Weiteren, in denen er über den Boden schlitterte, mit einem Krachen auf. Er stemmte sich nach einem kurzen Schockmoment mit den Oberarmen auf und zog sich auf die Knie.

Mit beiden Armen umschlang er seinen Bauch und röchelte.

„Wieso? Wieso ist sie plötzlich so schnell?“, fragte er sich. Die Antwort wäre für jeden, der Aikyo kannte, sichtlich einfach gewesen. Sie war immer schon so schnell gewesen, doch niemals hatte sie mit voller Kraft gegen ihren Bruder kämpfen wollen. Bis jetzt.

Ihm war nun klar, dass er sofort handeln musste, wenn er von seiner Schwester nicht besiegt werden wollte. Wie würde er vor seinem Vater nur da stehen, würde er verlieren?

Den Blick seines Vaters konnte er in seinem Nacken spüren. Er durfte ihn einfach nicht enttäuschen. So schnell er konnte rappelte er sich wieder hoch und mit einer neuen Portion Selbstbewusstsein ging es in die nächste Runde.

Aikyo stand mit wutverzerrtem Gesicht da und erwartete den Angriff ihres Bruders.

Dieser rannte auf sie zu und begann, sie mit schnellen Tritten und Schlägen zu attackieren.

So fest er konnte schmetterte er ihr die rechte Faust entgegen.

Ihre Kampfstiele waren sich ähnlich, denn sie tat im selben Moment das gleiche. Beide fingen synchron die Faust des anderen ab und stemmten sich der Kraft des jeweils anderen entgegen.

„Lass uns das Regeln wie Kobito“, knurrte er und sie verstand. Im selben Augenblick sahen sie auf und nutzten ihr Tamashikagami, um dem jeweils anderen die Seele zu zerstören.

Aikyo dachte überhaupt nicht darüber nach, dass sie genau das tat, was sie niemals hatte tun wollen. Nein im Gegenteil, sie spürte in sich, den Drang ihren Bruder vernichten zu wollen.

Das Aufeinandertreffen der beiden Tamashikagami löste schon im nächsten Augenblick eine unglaubliche Reaktion aus.

Die Gedanken der beiden Geschwister wurden in eine Art neutralen Raum gesogen und dort standen sie sich ganz ruhig gegenüber.

Sie verstanden nicht, was gerade geschehen war und sahen sich um. Überall, über ihnen, unter ihnen und um sie herum war nur weißes Nichts. Wie als stünden sie mitten in einem weißen Blatt Papier.

Es fühlte sich ein wenig so an, als würden sie schlafen und irgendwie brachte ihnen dieser Raum Ruhe. Verklungen schienen die Gelüste darauf den andern zu eliminieren.

„Was ist passiert Bruder?“, fragte Aikyo.

Sie glaubte, dass er es wissen würde, da er sein Kekkei Genkai ja schon sehr lange anwenden konnte. Für sie war es schließlich das erste Mal. Sie wusste nicht, wie so etwas aussah, oder sich anfühlte, daher wusste sie auch nicht, dass das was sie erlebten, nicht normal war.

„Ich … ich habe keine Ahnung“, begann Zankoku. Nicht einmal er dachte daran, denn Kampf fortzuführen.

„Wir haben doch gerade noch gekämpft oder?“ Die Beiden waren verwirrt. Auf Aikyos Frage zuckte Zankoku nur mit den Schultern.

„Ja eigentlich schon. Das hier muss was mit dem Tamashikagami zu tun haben. Aber wie gesagt, so kenne ich es nicht.“

Plötzlich begann sich, um sie herum, ein Bild aufzubauen. Ein Bild, das beide kannten, aber vor langer Zeit vergessen hatten. Es klappten ihnen beide die Kinnladen herunter, denn sie wollten nicht glauben, was sie da sahen.

Da waren zwei Kinder, die miteinander spielten. Ihr Lachen war so laut und ehrlich, so rein, wie es nur das von Kindern sein konnte. Die Beiden trainierten scheinbar miteinander. Ein Junge und ein jüngeres Mädchen. Dabei stolperte das Mädchen über seine eigenen ungeschickten Füße und verdrehte sich dabei den rechten Arm. Sie begann zu weinen. Tröstend legte ihr der kleine Junge eine Hand auf die Schulter.

„Du musst nicht weinen. Wirst sehen, gleich tut es auch gar nicht mehr weh“, erklärte er, doch das Mädchen wollte sich nicht beruhigen. Der Junge überlegte einen Moment, dann begann, er ein paar lustige Grimassen zu schneiden.

„Guck mal, bäh“, machte er und es funktionierte. Sogleich hörte das Mädchen auf zu weinen und begann wieder zu lachen. Zu frieden von seinem Werk ließ sich der Junge neben das Mädchen fallen.

„Danke, dass du mich getröstet hast“, dankte das Mädchen und lehnte sich an den Jungen an.

„Dafür bin ich doch da“, erklärte er.

„Ich finde es ganz toll, dass ich so einen coolen und lieben großen Bruder habe.“

Verlegen begann sich der Junge am Kopf zu kratzen, dann grinste er.

„Und ich finde es toll, dass ich so eine liebenswerte kleine Schwester hab. Auch wenn du mega tollpatschig bist“, neckte er sie.

„Hey das ist total gemein“, rief sie empört aus und gab ihm einen Schups.

„Was denn? Du bist nun mal ein Tollpatsch.“

Es trat kurz Schweigen zwischen die Beiden. Das kleine Mädchen wirkte bedrückt.

„Denkst du ich, werde einmal ein guter Shinobi werden?“, fragte sie leise.

„Na klar wirst du das! Schließlich hast du ja mich. Ich werde dir immer zur Seite stehen und dir helfen, wann immer du mich brauchst!“, erklärte er in feierlichem Ton.

Langsam begann sie, zu lächeln.

„Du bist wirklich der beste große Bruder auf der ganzen Welt. Ich hab dich lieb Zankoku-nisan.“

„Ich dich auch Aikyo-imoto. Ich dich auch.“

Langsam löste sich das Bild der beiden Kinder wieder auf. Aikyo und Zankoku konnten noch immer nicht fassen, was sie gerade gesehen hatten.

Langsam aber kamen bei beiden die Erinnerungen zurück.

„Was ist den nur passiert?“, fragte Aikyo frei heraus und wand sich ihrem Bruder zu.

„Wir haben uns einmal so gut verstanden Bruder. Was ist den nur geschehen?“, wollte sie wissen. Zunächst antwortete Zankoku ihr nicht. Er starrte sie an. Sie, seine kleine Schwester, die er einst so lieb gehabt hatte. Auch er begann sich zu fragen, was geschehen war.

Langsam krauchten die Erinnerungen an den Grund, in seinen Kopf zurück und mit ihnen auch Zankokus Zorn.

„Vater hat dich immer bevorzugt. Seit du damals im Training dein Tamashikagami gegen mich benutzt hast, hatte er nur noch Augen für dich. Es war ihm egal, dass ich da war. Es ging doch immer nur um dich!“, schrie er sie an.

Aikyo begann zu überlegen. Sie hatte alle Erinnerungen an die Zeit von damals sorgsam verdrängt, da diese ihr stets nur Leid und Kummer gebracht hatten.

Nun ließ sie, sie zu und langsam kam ihr der Tag von dem Zankoku sprach ebenfalls wieder ins Gedächtnis.

Sie hatten wie immer miteinander trainiert. Aikyo hatte ihren Bruder immer bewundert. Sie wollte immer genauso sein wie er. So freundlich, stark, klug und eben einfach cool.

Dass sie Ninja werden wollte, lag ganz einfach daran, dass er einer war.

Damals bei diesem Training war ihr Tamashikagami das Erste und Einziegste Mal erwacht. Sie hatte ihrem Bruder unbeabsichtigt einige wenige Sekunden in die Seele gesehen.

Ihr Vater hatte alles mitbekommen. Als Aikyo sich erinnerte, wurde ihr klar, warum sie die Erinnerungen an jenen Tag so viel stärker unterdrückt hatte als die anderen.

Was sie jetzt vor ihrem geistigen Auge sah, war die Erinnerung daran, wie ihr Weg des Schreckens begonnen hatte. Von jenem Tag an hatte ihr Vater angefangen sie zu trainieren und sie dabei regelmäßig zu verprügeln, tat sie nicht, was er verlangte. Genau seit diesem Tag, nein seit dem Moment, indem er ihr Tamashikagami gesehen hatte.

„Es ging immer nur um dich. Egal wie gut die Leistungen waren, die ich vorbrachte, du warst ihm immer wichtiger“, sagte Zankoku und sein Ton klang bitter.

Was war das? Hatte sie etwa gerade Tränen in seinen Augen gesehen?

„Das habe ich nicht gewollt. Glaub mir. Hätte ich mir damals etwas wünschen dürfen, dann hätte ich mir gewünscht, dass er mich in Ruhe lässt. Ich war ihm doch sowieso nie gut genug. Ich kann gar nicht verstehen, dass er so an mir gehangen hat, wo du doch immer besser warst als ich“, sagte sie.

Zankoku betrachtete sie. Auch er hatte etwas in seinem Unterbewusstsein verdrängt. Etwas das nun wieder zu ihm zurückkam.
 


 

„Yurei-chan!“, Sanja schrie erschrocken auf und wollte zu dem leblosen Körper Yureis rennen, wurde aber von Teki abgefangen. Dieser hielt das um sich tretende Mädchen fest, hatte dabei aber sehr große Schwierigkeiten.

Denn dort wo normalerweise der linke Arm saß, war bei ihm nur noch ein blutiger Stumpf zu sehen. Den Arm hatte eines von Yureis Katana abgetrennt. Doch trotzdem schaffte er es Sanja daran zu hindern zu Yurei zu rennen.

Diese lag, mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Über ihr stand Satsujin, seinen Fuß hatte er auf ihrer Brust jederzeit bereit sie sofort wieder in den Boden zu drücken, sollte sie noch einmal die Augen aufmachen. Sanja schrie noch immer wie am Spieß.

„Jetzt stopf der Göre endlich mal das Maul!“, schrie Satsujin zu Teki hinüber. Dieser nickte eilig und versuchte nun Sanja den Mund zu zuhalten, doch mit nur einem Arm war das nicht sehr einfach. Satsujin sah ihm kopfschüttelnd dabei zu.

„Verdammt noch mal, Teki! Zieh ihr einfach eins über den Schädel, dann wird die Göre schon noch die Klappe halten!“ brüllte er nun. Wieder gehorchte Teki aufs, Wort doch trotzdem gab Sanja keine Ruhe. Ganz im Gegenteil, jetzt schrie sie nur noch lauter.

Dumpf drang dieses Geräusch in Yureis Kopf. Es bereitete ihr Kopfschmerzen und nur zu gerne hätte sie etwas dagegen getan, doch ihre Arme ließen sich irgendwie nicht bewegen. Flatternd öffneten sich ihre Augen, was die Schmerzen nur noch verstärkte und schnell schloss sie, sie wieder.

„Yurei-chan! YUREI-CHAN! WACH AUF!“, brüllte Sanja nun und schaffte es sogar Teki einen Schlag in den Bauch zu verpassen.

Dieser jaulte auf, hielt sie aber weiter fest. Das aber lenkte Satsujin ab und ohne es zu merken, lockerte er den Druck auf Yureis Brust. Diese spürte es sofort und öffnete noch einmal die Augen. Langsam konnte sie sich wieder daran erinnern, was geschehen war.

Sie wusste wieder, dass Sanja in Gefahr schwebte und sie gerade von zwei Shinobi angegriffen worden war. Der eine stand über ihr und hatte sie anscheinend mit einem Fuß auf den Boden gedrückt, doch genau diesen Fuß hatte er nun leicht erhoben und so konnte sich Yurei wieder bewegen.

Jeder Gedanke an irgendwelche Schmerzen war vergessen und vorsichtig zog Yurei einen Kunai aus ihrer Gürteltasche. Weder Teki noch Satsujin sahen, das Yurei wieder wach war, nur Sanja hatte es bemerkt. Doch statt ihre Feinde darauf aufmerksam zu machen, lenkte sie die beiden nur noch mehr ab.

Yurei hatte es in der Zwischenzeit geschafft den Kunai zu ziehen, packte ihn fest und schlug das Messer dann mit einer schnellen Bewegung in das Bein Satsujins. Dieser brüllte vor Schmerzen und vor Schreck auf und wich zurück.

Sofort kam Yurei auf die Beine, ignorierte den aufkommenden Schwindel und wandte sich Teki zu. Dieser war so verblüfft davon, dass er Sanja los lies. Noch einmal stieß sie ihm den Ellenbogen in den Magen und rannte dann zu Yurei hinüber.

„Nein! Sanja-chan renn weg und versteck dich! Ich schaff das auch alleine!“, wies Yurei sie schnell an und ohne ein Wiederwort drehte Sanja sich um und rannte in eine dunkle Gasse.

„Los steh da nicht so rum! Bring sie wieder her du Vollidiot“, brüllte Satsujin Teki an und dieser wollte Sanja hinterher rennen doch er hatte nicht mit Yurei gerechnet. Schnell zog diese noch einen Kunai, warf ihn hinter dem Shinobi her und traf in fast perfekt in den Nacken.

Genau zwischen die Schulterblätter. Sofort ging Teki zu Boden und blieb dort gekrümmt liegen. Er versuchte mit seinem verbliebenen Arm das Messer wieder aus seinem Rücken zu ziehen doch saß es an einer Stelle, die er nicht so einfach erreichen würde. Yurei wollte sich von dem Anblick abwenden, als auch schon die nächste Faust in ihrem Gesicht landete.

Diesmal wurde ihr Kopf aber nur zur Seite gerissen, da der Schlag nicht sehr präzise gewesen war. Mit einem Grinsen hob sie ihren Kopf wieder und blickte Satsujin in die Augen. Dieser starrte hasserfüllt zurück.

„Du solltest lieber so schnell du kannst verschwinden oder ich mache Kleinholz aus dir“, grinste sie boshaft. Satsujin blickte nur noch finsterer.

„Was wolltet ihr eigentlich mit Sanja-chan anstellen?“, fragte Yurei weiter, als von Satsujin keine Antwort kam.

„Das geht dich nichts an. Das geht nur sie und ihren Vater etwas an“, knurrte er. Yurei nickte langsam. Von Teki kam ein Stöhnen und sie machte den Fehler ihm einen kurzen Blick zu zuwerfen. Diesen Moment nutzte wiederum Satsujin.

Schnell überwand er den kurzen Abstand zwischen sich und Yurei, holte wieder aus und wollte ihr einen Schlag ins Gesicht verpassen. Doch hatte er nicht, damit gerechnet das Yurei darauf gewartet hatte und dem Schlag auswich.

Wieder grinste sie breit. Dann, einem inneren Drang folgend, sammelte sie Speichel in ihrem Mund und mit einem noch viel breiteren Grinsen spuckte sie Satsujin mitten ins Gesicht. Dieser wich erschrocken zurück.

Mit Hass und Ekel im Blick wischte er sich über das Gesicht und Yurei brach in schallendes Gelächter aus.

„Du verdammtes Miststück!“, knurrte Satsujin und vollkommen unerwartet rannte er auf Yurei zu. Dem ersten Schlag konnte sie noch ausweichen, doch der tritt der darauf folgte, traf sie mitten in dem Magen.

Sie wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert und blieb dort erst einmal liegen. Satsujin wandte sich mit einem triumphierenden Grinsen Teki zu, zog diesem das Messer aus dem Nacken und half ihm dann aufzustehen.

„Jetzt reiß dich mal zusammen. Wir müssen jetzt die Göre wieder einfangen und dann so schnell wie möglich zu unserem Meister zurück. Wahrscheinlich wird bald unsere Waffe einsatzbereit sein.“ Teki grunzte nur als Antwort.

Der Blutverlust und die Kämpfe forderten so langsam ihren Tribut. Er konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten, doch, lieber würde er sterben als das vor Satsujin zu zugeben. Gerade als sie sich auf den Weg machen wollten, hörten sie hinter sich ein Geräusch.

Langsam wandten sich beide um. Yurei stand wieder auf den Beinen. Sie hatte den Kopf gesenkt doch trotzdem hörte man ein leises Lachen.

Um sie herum waberte grünes Chakra. Keiner der beiden Männer hatte so etwas vorher schon einmal gesehen und so wussten sie auch nicht das Yurei gerade dabei war das zweite Tor zu öffnen. Immer noch lachte sie leise und Satsujin bekam langsam den Verdacht, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.

Yurei hob nun ihre Hände und zog mit einer schnellen Bewegung ihre beiden Katana.

„Ich werde weder zulassen, dass ihr Sanja etwas antut, noch das euer Meister dieses Dorf zerstört. Es mag ja sein das ihr nur Frieden in die Welt bringen wollt, aber ich werde nicht zulassen, dass ihr es auf diese Weise tut. Naruto-kun ist ein guter Freund und ich verdanke ihm viel! Also, das hier ist eure letzte Chance, verschwindet auf der Stelle und kommt nie wieder zurück oder ich werde euch in Stücke hacken!“ Sie hatte langsam gesprochen und jedes Wort wirken lassen, doch keiner der Männer machte Anstalten sich zu bewegen.

„Also gut, ihr habt es nicht anders gewollt.“ Mit einem Schrei rannte sie auf die beiden zu. Im selben Moment setzte sich Teki in Bewegung. Er war langsam und konnte sich nicht mehr richtig koordinieren so war es ein Leichtes für Yurei, ihn zu besiegen.

Sie tauchte nur kurz unter seinem Schlag hindurch und stieß ihm dann ihr Schwert in den Magen. Er röchelte kurz auf, ein Blutschwall schoss aus seinem Mund und dann kippte er langsam zur Seite. Noch bevor er auf dem Boden aufkam, war er Tod.

Nun wandte sich Yurei Satsujin zu. Er war einen Schritt zurückgewichen, doch das half ihm jetzt auch nicht mehr. Blitzschnell stand Yurei auf einmal vor ihm. Sie hatte ein Grinsen im Gesicht.

„Du hättest fliehen sollen, als du die Chance dazu gehabt hast.“

Erstaunen machte sich in seinem Gesicht breit als die Klinge von Yureis Katana in seine Brust eindrang. Sekunden später fiel sein Körper zu Boden und eine Blutlache breitete sich um ihn aus.

„Yurei-chan!“ Ein Schrei ertönte hinter Yurei und sie wandte sich um.

Shikamaru stand auf einem Dach und sah auf sie hinab. Jetzt sprang er hinunter und kam sofort zu ihr hinüber gelaufen. Ein Lächeln breitete sich auf Yureis geschundenem Gesicht aus, und als Shikamaru bei ihr war, zog sie ihn in ihre Arme.

Er war etwas überrascht davon doch auch froh darüber, dass sie noch am Leben war.

„Was ist hier los?“, fragte er.

„Ich sollte Sanja-chan zurück zu den Steingesichtern bringen aber die beiden haben sich mir in den Weg gestellt und naja …“ Yurei hatte Shikamaru wieder losgelassen und zuckte nun mit den Schultern. Unwillkürlich breitete sich auf seinem Gesicht ein Grinsen aus.

„Und wo ist Sanja-chan jetzt?“

Yurei öffnete gerade den Mund, um ihm zu sagen, dass sie keine Ahnung hatte, als eine Stimme sie von hinten unterbrach.

„Ich bin hier.“ Sanja stand vor ihnen. Sofort war Yurei bei ihr.

„Sanja-chan. Ich hab dir doch gesagt du sollst verschwinden! Geht es dir gut?“ Sie war erleichtert das dem Mädchen anscheinend nichts passiert war und auch Shikamaru ging es so.

„Ich … ich hatte Angst und wollte nicht so weit weggehen. Aber mir ist nicht passiert.“

Sie sah zu Boden und man merkte, dass es ihr leidtat. Kurzerhand nahm Yurei sie in den Arm und zusammen mit Shikamaru brachte sie Sanja zu den Steingesichtern. Nachdem sie, sie dort abgeliefert hatten, machten sich die beiden wieder auf den Weg zu Aikyo.
 


 

Plötzlich liefen ihm Tränen über die Wangen. Aikyo verstand nicht, was in ihrem Bruder vorging.

„Was ist mit dir?“, fragte sie besorgt.

„Ich habe dich enttäuscht“, meinte er. Aikyo riss die Augen auf.

„Ich verstehe nicht.“ Zankoku sah sie unverwandt an. Dann ging er auf sie zu. Aikyos Herz, begann aufgeregt zu klopfen. Sie wusste mit dieser Situation einfach nicht umzugehen. Wusste nicht, was ihr großer Bruder, der die ganze Zeit versucht, hatte sie umzubringen, vorhatte.

„Ich war so egoistisch. Ich wollte seine Anerkennung. Dabei habe ich kaltherzig übersehen, was er dir angetan hat. Ich bin doch dein großer Bruder. Ich hätte dich doch beschützen müssen.“ Einige Zentimeter vor ihr blieb er stehen.

„Ich wollte die Welt immer zu einem bessren Ort machen. Sie von allen Monstern befreien, dabei ist das größte Monster nicht irgendein Biju. Nein, ich bin es!“, stellte er fest, dann fiel er vor seiner Schwester auf die Knie.

Aikyo wusste gar nicht, wie ihr geschah. Sie glaubte zu träumen und gleichzeitig zerriss ihr die Trauer ihres Bruders das Herz.

„Bitte Aikyo-nesan. Bitte vergib einem Monster wie mir“, flehte er und ihr blieb die Spucke weg.

Langsam sank auch sie auf die Knie und nahm ihren Bruder in den Arm.

„Es ist gut. Jetzt ist alles gut“, sagte sie während auch ihr nun Tränen übers Gesicht liefen.

„Für mich wirst du nie ein Monster sein. Monster haben kein Herz weißt du? Doch du hast eines und das macht dich zu meinem lieben Bruder. Meinem Zankoku-nisan.“

Nun erwiderte er ihre Umarmung.

Um sie herum wurde der Raum aus weißem Nichts immer kleiner und sie wussten, dass ihre Zeit ablief.

„Aikyo-nesan hör zu“, sagte er plötzlich in absolut ernstem Ton, „du darfst auf keinen Fall aufgeben. Jetzt bin ich mir sicher, dass dein Freund kein Monster ist. Du musst Vater unbedingt aufhalten. Er hat eine Waffe gefunden, mit der es möglich ist, Bijus zu vernichten.“

„Eine Waffe? Was denn für eine Waffe?“, unterbrach Aikyo ihn verwirrt.

Der Raum wurde immer kleiner und kleiner.

„Ja es ist eine unglaublich mächtige Waffe. Er hat mir erzählt, dass sie hier in Konoha ist. Er hat mir nicht gesagt, wie sie aussieht, aber ich weiss, dass sie hier sein muss. Du must unbedingt verhindern, dass er sie bekommt.“

„Das werden wir gemeinsam verhindern.“ Aikyo lächelte, doch ihr Bruder erwiderte dies nicht.

„Ich fürchte, da irrst du dich. Ich glaube, diesen Raum wird nur verlassen, wer das stärkere Tamashikagami von uns hat“, gab er seinen Verdacht preis und sofort erstarb Aikyos Lachen.

„Nein, nein wir werden gemeinsam gehen.“ In ihrer Stimme klang leichte Hysterie mit, denn sie wusste, was das bedeutete. Sie packte nach seinen Schultern.

Der weiße Raum begann zu verblassen, sie konnten nur noch wenige Sekunden haben.

Seine klaren Augen blickten sie an. In ihnen lag tiefe Zufriedenheit.

„Bitte beschütze Sanja-imoto und es wäre nett, wenn ich mit Mutter zusammen begraben werden könnte. Bete bitte, dass sie mir vergibt.“ Ein entschiedenes Lächeln ließ sein Gesicht strahlen.

„Ich wünsche dir alles Gute und pass auf dich auf kleine Schwester.“

Aikyo fühlte, wie sie förmlich von ihm weggerissen wurde. Reflexartig streckte sie ihre Hand nach ihm aus und öffnete den Mund um seinen Namen zu rufen, doch sie wusste es war zu spät.

Plötzlich schlug Aikyo die Augen auf. Sie war wieder in der Realität angekommen. Sie sah noch immer in Zankokus Augen, doch es hatte sich etwas verändert. Er leistete keinen Widerstand mehr und seine Augen hatten sich ebenfalls verändert.

Aikyos Kopf fühlte sich dösig an und ihre Augen taten ihr weh, daher erkannte sie es nicht gleich.

Als ihr Bruder schon im nächsten Augenblick vor ihr zusammen sackte, wurde es ihr jedoch klar. Die Veränderung in seinen Augen war so eindeutig. Langsam ließ sie sich neben ihm sinken.

Er lag auf dem Rücken und starrte aus leeren, toten Augen in den Himmel. Was eben noch seine Tränen gewesen waren, war nun zu Blut geworden. Schmerzhaft wurde ihr bewusst, jetzt gerade, wo sie ihren Streit beigelegt hatten, hatte sie ihren geliebten Bruder getötet. Sie hatte gegen ihre Prinzipien verstoßen und ihm die Seele zerstört.

Mit zittrigen Fingern griff sie nach seinen Schultern und begann ihn zu schütteln.

„Zankoku-nisan … Zankoku-nisan?“ Ihre zittrige Stimme flehte ihn an, bis sie endlich realisiert, dass er ihr nicht mehr antworten würde.

„ZANKOKU-NISAN!!!“, sie schrie seinen Namen, schrie ihn so laut sie konnte und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Sie weinte. Hemmungslos rannen die Tränen über ihr Gesicht auf die Leiche ihres Bruders.

„Aikyo-chan, was zum Teufel ist hier los?“

Diese Stimme. Aikyo kannte sie, doch wieso hatte sie das Gefühl, das sie jetzt nicht hier sein sollte?

Nikushimi betrachtete zufrieden das Bild, das sich vor ihm zeigte. Seine Tochter hatte wie erwartet gewonnen und ihre wahren Fähigkeiten waren nun erwacht. Wie es das Schicksal so wollte, erschien nun auch noch der auf der Bildfläche, den seine neue Waffe auslöschen sollte.

„Aikyo-chan?“ Naruto rannte auf seine Freundin zu. Der Anblick dieses Schlachtfeldes schockierte ihn. Er sah Yamato und Kakashi am Boden liegen. Sie schienen sich nicht mehr zu regen. Und da direkt vor ihm, kniete seine Freundin über dem Körper eines Jungen, den Naruto zu erst nicht erkennen konnte, und weinte bitterliche Tränen.

Hinter ihr blieb er stehen, denn er sah nun in das Gesicht des Jungen, um den Aikyo weinte.

„Aber wie ist das möglich?“, fragte er baff.

Wieso war dieser Kerl hier? Naruto wusste, dass er ihn getötet hatte. Wieso also war er jetzt hier und wieso weinte Aikyo um ihn?

„Was um alles in der Welt ist hier geschehen Aikyo-chan?“, fragte Naruto.

Endlich schien Aikyo ihn wahrgenommen zu haben. Langsam, wie in einem leichten Taumeln, richtete sie ihren Oberkörper auf.

„Naruto-kun? Bist du es?“, fragte sie ohne sich umzudrehen.

„Ja Aikyo-chan. Sag mir, bist du in Ordnung?“, wollte er wissen. Langsam stand sie nun vom Boden auf. Sie hatte die Kontrolle über sich selbst vollkommen verloren.

„Nein, nein gar nichts ist in Ordnung“, sagte sie langsam, dann wand sie sich um.

Naruto blieb einen Moment das Herz stehen, als er ihre Augen sah. In ihnen leuchtete noch immer das Tamashikagami. Natürlich hatte er damit nicht gerechnet und so hatte er ihr gleich in die Augen gesehen. Sofort war er in ihrem Bann. Sie sah in seine Seele.

Nikushimi begann derweil, schallend zu lachen. Sein Plan funktionierte. Nun würde Naruto sterben.

Sie stand in der Dunkelheit und immer wider liefen ein paar von seinen Erinnerungen an ihr vorüber. Ein paar aus seiner Kindheit, wie er allein auf der Schaukel saß und sich selbst fragte, ob er einfach aufgeben solle. Er hatte sich immer dafür entschieden weiterzumachen.

Dann kam eine Erinnerung daran zum Vorschein, wie sie Aikyo gefunden hatten.

Sasuke Uchiha hatte darauf plädiert, dass Mädchen einfach liegen zu lassen. Man wüsste schließlich nicht, ob sie einem nicht gefährlich werden konnte oder ob es sich schlicht um eine Falle handelte. Natürlich hatte Naruto sich sofort dagegen gestellt und sich dafür eingesetzt, dass Aikyo mitgenommen wurde.

Schnell war das Bild verschwunden und ein Neues zog an ihr vorbei.

Es war der Tag, an dem sie Freunde geworden waren.

„Ich wollte mich bedanken, dass du mich gerettet hast“, sagte er.

„Das triffst sich gut, denn ich wollte mich auch bei dir bedanken“, hörte sie sich verlegen sagen. Sie sah, wie Naruto ihr seine Hand hingestreckt hatte.

„Lass uns doch ab jetzt Freunde sein“, sagte er und Aikyo nahm seine Hand an.

Dann sah sie, wie sie mit ihm und Yurei Nudelsuppe aß.

„Spar dir das doch, Ai-chan. Er wird es sowieso nicht lernen“, hörte sie Yurei sagen. Sie konnte spüren, dass Naruto ihre Worte ärgerten.

„Lass ihn doch endlich mal in Ruhe Yurei-chan.“ Sofort beruhigte sich sein Gemüt wieder. Sie konnte hören, dass Naruto darüber nachdachte, wie angenehm er Aikyos Stimme fand. Außerdem fand er es supernett von ihr, dass sie ihn in Schutz nahm.

„Früher gab es Tage, an denen mir das schon echt lästig war, aber inzwischen ist Aikyo-chan wirklich meine beste Freundin“, hörte sie ihn denken.

„Hey wollen wir noch trainieren gehen Aikyo-chan?“, breit grinste Naruto sie an.

„Klar“, lächelte Aikyo.

Aikyo spürte etwas in sich, dass sie nicht deuten konnte, als sie diese Bilder sah.

Es folgten weitere, wie sie mit ihm trainierte, wie er sie lobte, dass sie besser geworden sei.

Sie konnte kaum glauben, was sie hörte.

Sie standen sich gerade gegenüber. Es war kurz nachdem sie ihn bei einem Sturz umgerissen hatte gewesen.

„Aikyo-chan ist wirklich eine starke Kunoichi. Mit ihr zu trainieren macht wirklich einen riesigen Spaß. Irgendwie fand ich es schön, als sie mir eben so nah war.“, dachte Naruto und Aikyo ahnte leichte Hintergedanken in seiner Aussage.

Auf weiteren Bildern sah sie, wie er sie bei der Chuninauswahlprüfung anfeuerte und wie er sich für sie freute.

Bei der Erinnerung daran, wie sie mit ihm getanzt hatte, bekam sie eine Gänsehaut.

„Aikyo-chan sieht in diesem Kleid einfach umwerfend schön aus. Ich wünschte wir könnten uns immer so nah sein, wie jetzt. Ich frage mich, ob sie mich wohl mag? Vierleicht sollte ich sie mal fragen“, hörte sie ihn denken und gleich darauf zog eine weitere Erinnerung an ihr vorüber.

Sie sah sich selbst in Narutos Armen liegen. Er, Yurei und Shikamaru glaubten, dass sie gerade starb. Sie sah Narutos Tränen und fühlte seinen Schmerz. Als sie mit ansah, wie er um sie weinte und sie zärtlich küsste, bekam sie zurück, was sie verloren hatte.

Während der Erinnerung, wie er an ihrem Bett gesessen hatte und mit ihr geredet hatte, obwohl sie im Koma lag und ihn nicht hatte hören können, schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Sie hatte genug gesehen.

Noch konnte sie es verhindern, denn noch hatte sie nicht angefangen, seine Seele zu zerstören.

Durch diese wundervollen Erinnerungen, an ihre gemeinsame Zeit, an die gemeinsame Zeit mit dem Jungen, den sie über alles liebte, hatte sie die Kontrolle zurück bekommen.

In der Realität standen sie voreinander und plötzlich verlosch das Tamashikagami in ihren Augen und beide kehrten ins Hier und Jetzt zurück.

„Was, was war das gerade?“, fragte er verwirrt und starrte Aikyo an.

Sie wollte es ihm gerne erklären, wollte ihm sagen, was sie Grauenvolles tun wollte, sich tausend Mal dafür entschuldigen und ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte, doch ihr Körper gab sich der Erschöpfung hin und ihr Geist schloss sich dem an.

Sie fiel vorn über. Das Letzte, was sie spürte, war die wärme seiner Arme, die sie aufgefangen hatten. Er hielt sie fest und rief ihren Namen, doch sie war bereits in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen.
 


 

Yurei und Shikamaru wollten ihren Augen nicht trauen, als sie sahen, was hier los war.

Yamato und auch das zweite Anbumitglied waren inzwischen besiegt worden, sogar Aikyos Bruder lag am Boden und regte sich nicht mehr.

Zu aller Verwirrung stand mitten in diesem Chaos jetzt auch noch Naruto, der gar nicht hier sein sollte, und hielt eine bewusstlose Aikyo im Arm. Ohne Nikushimi aus den Augen zu lassen, rannten Yurei und Shikamaru auf Naruto zu.

„Was ist mit ihr und was zum Teufel machst du eigentlich hier?“, sprudelte Yurei sofort atemlos hervor.

Während sich Yurei sofort zu ihrer besten Freundin auf den Boden kniete, studierte Shikamaru Narutos Gesicht. Er sah sofort, dass er total verwirrt war.

„Ich … ich glaube sie hat gerade … in meine Seele gesehen“, meinte er.

„Was?“ Yurei und Shikamaru stießen es gleichzeitig hervor. Sie konnten nicht glauben, was sie gerade gehört hatten.

„Du musst dich geirrt haben. So etwas würde Aikyo-chan doch niemals tun!“, blaffte Yurei ihn an. Sie musste daran denken, wie Aikyo ihnen damals von ihrem Kekkei Genkai erzählt hatte und das sie es für falsch hielt. Jetzt sollte sie, Aikyo Kobito, das vermutlich freundlichste Mädchen Konohas, damit ihrem besten Freund und Geliebten in die Seele gesehen haben? Nein, das klang ganz und gar nicht nach Aikyo.

„Hahahahahaha!!!“, Nikushimi begann, voll unendlicher Freude zu lachen.

„Dieser Typ, was ist das für ein Kerl?“, wollte Shikamaru wissen. Yurei hatte keine Antwort für ihn, denn sie hatten diesen Typ, außer vorhin ganz kurz, noch nie gesehen.

„Wie schade, es ist bedauerlich, dass mein Plan am Ende doch gescheitert ist“, begann Nikushimi. Alle drei sahen ihn gebannt an.

„Ich hätte gewettet, dass sie die Kontrolle gänzlich verliert, nachdem sie ihren Bruder getötet hat. Bedauerlich“, er seufzte, „und das, obwohl ich mir so große Mühe gegeben habe, die beiden aufeinander zu hetzen.“

Naruto bis die Zähne zusammen. Er konnte einfach nicht glauben, was er da hörte.

Was das für Aikyo und auch Zankoku bedeutete, war ihm klar, schließlich hatte er nicht vergessen, wer Nikushimi war.

„Sie haben die Beiden mit Absicht aufeinander gehetzt?“, während Naruto sprach, funkelten seine Augen Nikushimi voll Verachtung an. „Wie konnten, sie ihnen das nur antun?“, fragte er vorwurfsvoll.

Yurei und Shikamaru blickten jetzt zu Naruto.

„Weißt du etwa, wer das ist?“, wollte Shikamaru wissen.

„Ja“, meinte er und drückte Aikyos leblosen Körper noch etwas fester an sich.

„Der Kerl … das ist Nikushimi Kobito. Er ist Aikyo-chans Vater.“

Die Wege trennen sich

Kapitel 12. Die Wege trennen sich
 

Alle drei starrten nun auf ihren gnadenlosen Gegner, der genüsslich lachte.

Wütend krallte Naruto seine Hände immer stärker in Aikyos Armen fest. Yurei warf Nikushimi vernichtende Blicke zu und hätte ihm am liebsten sofort den Kopf abgeschlagen, damit er endlich zu lachen aufhörte.

Auch Shikamaru fiel es schwer seiner Abscheu gegen diesen Kerl nicht stattzugeben, doch er blieb ruhig. Er musste jetzt so schnell wie möglich analysieren, was ihr Feind drauf hatte, um so eine Strategie gegen ihn entwickeln zu können. Immerhin waren die Anzeichen dafür sehr deutlich, dass er verdammt stark war. Er hatte Kakashi, Yamato und noch zwei Anbumitglieder ausschalten können. Was sollten da drei Chunin ausrichten können?

Ohne einen genauen Plan würden sie hier nicht weit kommen.

Das war auch Yurei und Naruto klar, doch trotzdem, dieser Kerl hatte es einfach nicht besser verdient.

Yurei hielt es nicht mehr aus. „Warum tun sie so etwas? Die Zwei sind doch ihre Kinder! Warum um alles in der Welt haben sie, sie gegeneinander aufgehetzt?“, wollte sie nun wissen. Sie hatte Nikushimi angebrüllt, denn irgendetwas musste sie tun, wenn sie ihm schon nicht direkt in seine widerliche Visage schlagen dufte.

„Warum? Aus demselben Grund, warum ich heute Konoha Gakure angegriffen habe und aus demselben, wie ich die Jinchuuriki und ihre Biju vernichten will. Um Frieden in diese graue und vom Schatten überlagerte Welt zu bringen.“

Langsam aber sicher konnte Yurei das ewige Gelaber üben den Pseudofrieden dieses ganzen wahnsinnigen Vereins nicht mehr hören. Was dachten die sich eigentlich, wer sie sind?

„Das ist ja sehr schön für euch, doch was hat Aikyo-chan mit eurem dämlichen Frieden zu tun?“, zischte sie ihn an.

Wieder lachte Nikushimi.

„Tja, das ist so eine Sache. Es ist zu dumm, dass mein Plan jetzt schiefgegangen ist, denn das bedeutet, dass ich den Kampf gegen den Jinchuuriki für heute leider aufgeben muss.“

„Was?“, fragten alle drei wie aufs Stichwort. Sie konnten nicht begreifen, was in dem Hirn dieses Irren vor sich ging. Erst kam er mit einer Armee aus armen, unschuldigen Dorfbewohnern an, zerlegte ihnen damit halb Konoha, räumte zwei Jonnin, welche beide einmal Anbumitglieder gewesen waren und zwei richtige Anbumitgliedern aus dem Weg und hätte zur Erreichung seines Ziels nur noch drei, im Vergleich, kleine Chunin aus dem Weg räumen müssen und nun wollte er einfach abhauen?

„Heißt das, du wirst nicht gegen uns kämpfen und dich einfach feige verziehen?“, fragte Yurei scharf. Sie wollte nicht, dass er einfach floh, ohne ihr die Gelegenheit dazugegeben zu haben, ihm heimzuzahlen, was er Konoha- und auch Getsugakure angetan hatte.

„Du wirst dich nicht einfach verdrücken du dämliches Arschloch!“, schrie ihm Yurei entgegen.

Nikushimi begann, erneut zu lachen.

„Noch gehe ich ja auch nicht. Nein ich kann doch nicht einfach gehen, ohne mir zu nehmen, was mein ist.“ Sein Blick war eiskalt.

„Also seit jetzt schön brav und übergebt mir meine Tochter!“ Seine Stimme war bedrohlich.

Yurei öffnete den Mund. „Das ...“

„Das kannst du vergessen!“, brüllte Naruto aus vollem Halse. Niemals, niemals in seinem ganzen Leben würde er es zulassen, dass dieser Kerl Aikyo in die Finger bekam.

„Und wer will mich aufhalten? Etwa ihr drei Wichte?“

Vorsichtig legte Naruto Aikyo nun auf den Boden.

„Mach dir keine Sorgen, dass werden wir auf keinen Fall zulassen Aikyo-chan“, dachte er, während er ihr noch einmal über die Wange streichelte und dann auf stand.

Wütend funkelte er seinen Feind an.

„Das wirst du gleich sehen!“, sagte er und ging einen Schritt auf Nikushimi zu.
 


 

„Naruto-kun warte“, begann Shikamaru. „Du bist ihm doch schon einmal begegnet? Erzähle mir alles, was du über seine Kampftechniken weißt“, bat er.

„Naja“, Naruto begann zu überlegen, „da zu gibt es nicht viel zu sagen. Er hat damals nur mit Taijutsu gekämpft. Ich weiss, dass er schnell war, aber Aikyo-chan hatte ihn letztlich mit ihrem Flammenstoß besiegen können.“

„Ja stimmt“, wurde es Yurei mit einem Schlag klar.

„Aikyo-chan hat ihn ja besiegt und deshalb ihre Mutter und ihre Schwester mit hierher bringen dürfen“, erinnerte sie sich.

„Ja und?“, fragte Naruto, er konnte nicht erkennen, worauf sie hinaus wollte.

„Ich verstehe“, nickte nun auch Shikamaru. Naruto drehte sich zu den Beiden um und ließ Nikushimi außer Acht.

„Was habt ihr beide verstanden?“, fragte er verwirrt. Keiner von beiden wunderte sich, dass er mal wieder auf dem Schlauch stand.

„Ganz einfach. Schau dich doch mal um. Er hat 2 Jonnin und 2 Anbus besiegt. Aikyo-chan mag eine starke Kunoichi sein, aber so einen Typen hätte sie niemals alleine klein kriegen können“, begann Shikamaru zu erklären.

„Also hat er ... aber wieso?“, fragte Naruto.

„Wenn wir das rausfinden, können wir eventuell etwas dagegen tun“, meinte Yurei und begann Nikushimi mit ihrem verachtenden Blick zu fixieren.

Nikushimi schien nicht sonderlich interessiert an dem zu sein, was sich die Drei über ihn zusammenreimten.

„Das könnt ihr einfacher haben“, begann er. Nikushimi befürchtete, dass sich dieser Kampf ewig hinziehen würde, würde er seine Gegner weiter philosophieren lassen.

„Ich habe sie gewinnen lassen, damit meine Pläne nicht frühzeitig hätten zerschlagen werden können. Ich musste sicher gehen, dass ich meinen Angriff auch ausführen kann“, meinte er gelangweilt.

Sie starrten ihn an. Was um alles in der Welt bezweckte er mit diesem Irrsinn?

„Das dann dazu“, meinte Yurei verwirrt.

„Können wir ihm das so einfach glauben?“, fragte sich Shikamaru. Wenn ja, dann wären sie noch immer keinen Schritt weiter.

„Passt auf, ich mache es euch leicht. Gebt mir meine Tochter und ich gehe.“

„Das kannst du vergessen!“, maulten Naruto und Yurei.

„Aikyo-chan würde niemals mit ihnen gehen wollen! Außerdem seit wann liegt ihnen etwas an ihrer Familie?“, fragte Naruto.

„Meine Familie ist mir doch vollkommen egal“, lachte Nikushimi, als hätte Naruto einen unglaublichen Witz gerissen.

„Nein so ein Unsinn. Ich bin nur nicht dumm genug meine Waffe zurückzulassen.“

„Ihre Waffe? Was für eine Waffe“, fragte Yurei wütend.

Erst schloss Nikushimi kurz die Augen, so als wollte er sich an etwas erinnert, dann ging ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht.

„Ich wusste es seit dem Moment, in dem ich ihr Tamashikagami das erste Mal sah. Es war ein Versehen, im Training mit ihrem Bruder, gewesen. Ihre Augen, sind die stärksten die ich je gesehen habe. Ich wusste schnell, dass sie mein Niveau weit übersteigen würden. Aber dieses widerspenstige Gör wollte einfach nicht tun, was ich verlangte. Sie sträubte sich mit allen Mitteln gegen die Anwendung, also musste ich mir eine andere Strategie ausdenken. Ich muss zugeben die Lösung kam mir erst, als sie davon gelaufen war. In erster Linie war es ärgerlich, weil ich sie suchen musste, doch es gab mir auch eine einmalige Gelegenheit. Ich nutzte Zankoku-kuns Eifersucht auf seine Schwester um ihn gegen sie auszuspielen. Ich wusste, dass sie die Beherrschung sicher verlieren würde, würde sie Schuld am Tod ihres eigenen Bruders sein“, er begann zu grinsen, „Sie war einfach immer schon so ein Leichtgemüt. Fast hätte es ja auch geklappt, aber irgendwas muss schief gegangen sein.“

Nikushimi schüttelte den Kopf.

„Ich kann nicht verstehen, warum sie ein solches Potenzial nicht freiwillig nutzen will. Mit diesen Augen könnte sie die Bijus so leicht vernichten, doch sie weigert sich. Ein wahrhaft erbärmliches Kind.“

Naruto, Shikamaru und Yurei starrten ihn fassungslos an. Dieser elende Dreckskerl hatte doch tatsächlich das Leben seines eigenen Sohnes geopfert, um seiner Tochter einen größtmöglichen seelischen Schaden zufügen zu können.

„Dann wollten sie, dass Aikyo-chan mich mit dem Tamashikagami umbringt?“

„Natürlich Jungchen. Was hätte ich sonst wollen können?“, fragte Nikushimi.

Naruto platzte langsam aber sicher der Kragen und auch Yurei vermochte ihre Wut kaum noch in Grenzen zu hallten.

„Sie sind ein Idiot! Ein dämlicher, wahnsinniger und absolut widerwärtiger Idiot!“, schrie sie ihm entgegen.

„Dass sie wirklich geglaubt haben, dass Aikyo-chan zu so etwas fähig ist. Niemals, NIEMALS hätte sie Naruto-kun etwas angetan! Menschen wie sie wollen Frieden schaffen? Menschen wie sie wissen doch nicht einmal, was Frieden ist!“

Nikushimi sah keine Notwendigkeit dazu, ihr eine Antwort zu geben. Für ihn war sie nur ein dummes kleines Mädchen, dass keine Ahnung von der Realität hatte. Sie und die anderen Beiden standen ihm im Weg. Es wurmte ihn zu tiefst, dass sein Plan schief gelaufen war. Während Yurei Gift und Galle spukte, dachte er darüber nach, weshalb sein Plan nicht aufgegangen war. Was hatte Aikyo aufgehallten?

„Jetzt reicht´s!“, rief Naruto aus und preschte auf das Oberhaupt des Kobito-Clans zu.
 


 

„Kage Bunshin no Jutsu“, rief er aus, während er mit seinen Händen das richtige Fingerzeichen formte. Sofort erschienen 20 Doppelgängen die alle samt auf Nikushimi zustürzten.

Dies brachte allerdings keinen größeren Effekt, als ein müdes Lächeln auf dem Gesicht des Oberhauptes. Geradezu als wäre ihm langweilig ließ er die Schar aus Gegnern kommen.

Kurz bevor sie ihn erreicht hatten, formte er ein paar Fingerzeichen und stampfte mit dem Fuß auf den Boden. Im nächsten Augenblick brach ein ganzes Rankengeflecht aus blauen Blumen unter dem Erdboden hervor und wie Efeu rankte es sich sofort um jeden einzelnen der Doppelgänger.

Yurei hatte die Pflanzen sofort erkannt und sah für Naruto nur eine Möglichkeit.

„Naruto-kun komm sofort da weg! Das ist Blauer Eisenhut, das Zeug ist giftig, du darfst es auf keinen Fall berühren“, rief sie ihm zu. Sie hatte keine Ahnung, wo der echte Naruto steckte, doch es sah ohnehin so aus, als hätte Nikushimi alle Narutos erwischt.

„Scheiße!“, fluchte sie, doch schon eine Sekunde später stellte sich ihre Sorge als unnötig heraus.

Alle Narutos lösten sich auf. Yurei und Shikamaru fragten sich beide, wo der echte Naruto hinverschwunden war, denn sie sahen ihn noch immer nicht.

Plötzlich tauchte er aus mitten des Rankengeflechts auf. Er war in die Höhe gesprungen und er hatte nun einen riesen Shuriken in der Hand. Diesen schleuderte er nun in Nikushimis Richtung. Wie ein Hächsler arbeitete sich die rotierende Scheibe durch Nikushimis Eisenhutgeflecht hindurch und auf den selbstsicheren Mann zu.

Er rührte sich noch immer nicht. Als es schon so aussah, als wolle er sich von dem Riesenshuriken freiwillig den Kopf absäbeln lassen, hob er sein Tanto in die Höhe, welches er noch immer in seiner rechten Hand hielt und ließ es mit dem Shuriken kollidieren.

Mit einem lauten metallischen Schlag trafen Tanto und Shuriken aufeinander und zum Erstaunen aller, schaffte Nikushimi es, nur durch bloße Körperkraft den Shuriken abzuwehren.

Langsam senkte er seinen Arm wieder und richtete seinen Blick auf Naruto.

Plötzlich schoss das Rankengeflecht auf ihn zu. Er wusste, dass er sofort zurückweichen musste und das tat er.

„Das schafft er nicht mehr“, entfuhr es Yurei plötzlich. Es hielt sie nun nichts mehr auf, denn sie wusste, dass sie etwas tun musste. Ihr war natürlich auch klar, dass sie nicht mehr viel Chakra hatte, doch würde sie nichts unternehmen, würde Naruto gleich diesem Irren zum Opfer fallen.

Schnell zog sie ihre Schwerter und konzentrierte das Windchakra darin. Mit größtmöglicher Präzision warf sie die beiden. Eines in Narutos Richtung, um das Rankengeflecht zurückzustutzen und eines in Nikushimis Richtung. Schon als er das, blaue, sich drehende Schwert auf sich zu fliegen sah, ahnte er, dass er es nicht so leicht abwehren können würde, wie zuvor das Shuriken. Er befand es für besser, diesmal auszuweichen. Er sprang hoch in die Luft und landete ein paar Meter entfernt wieder sicher auf dem Boden.

Naruto und Yurei hatten sich inzwischen zurückgezogen. Yureis Rettungsaktion war gerade noch rechtzeitig gekommen. Dummerweise war das Katana, welches Yurei nach Nikushimi geworfen hatte irgendwo hinter ihm im Boden stecken geblieben und hatte deshalb nicht zu ihr zurückkehren können.

Shikamaru der die ganze Zeit wie auf heißen Kohlen gesessen –und das Geschehen mit großer Besorgnis beobachtet hatte, hatte die Informationen, die er aus dieser Situation gewinnen konnte, genutzt um einen Schlachtplan aufzustellen.

Während Nikushimi sie nur verächtlich anstarrte und sich fragte, was diese nervigen Gören wohl im Schilde führten, gab Shikamaru , Yurei und Naruto die Kurzfassung seines Plans.

„Hoffen wir mal, dass das klappt“, sagte Yurei die sich nicht sicher war, ob sie ihren Feind so dran kriegen konnten.

„Bist du sicher, dass dein Chakra dafür ausreichen wird?“, fragte Shikamaru besorgt und sah seine Freundin an. Diese setzte ein unbeschwertes Grinsen auf.

„Na logisch“, sagte sie knapp. Dann sah Shikamaru zu Naruto.

„Du hast auch alles verstanden?“, hackte er nach. Schnell nickte Naruto.

„Gut, dann macht euch bereit, denn das wird auf keinen Fall einfach we…“

„Was tuschelt ihr da so herum? Ihr glaubt doch nicht im Ernst daran, dass ihr mich besiegen könnt oder? Hört mal, es ist doch ganz leicht. Ich erwarte ja nicht einmal, dass der Jinchuuriki sich selbst hinrichtet, ich will lediglich meine Tochter haben“, erklärte Nikushimi erneut.

Wieder machte sich ein Anflug von Abscheu bei den Dreien breit. Aber Nikushimi würde kriegen was er verdient, dafür würden sie sorgen.
 


 

Nun drehten sich Naruto, Yurei und Shikamaru zu Nikushimi um.

„Also schön, haltet euch an den Plan und bei irgendwelchen Problemen, zieht euch sofort zurück!“, kommandierte Shikamaru ein letztes Mal.

„Nun mach dir mal keine Sorgen Shikamaru-kun, dass werden wir schon schaffen“, sagte Naruto, und er und Yurei traten ein paar Schritte vor.

„Dann will ich mal den Anfang machen“, meinte Yurei und setzte noch einmal ein fettes Grinsen auf. Sie atmete noch einmal tief ein, dann rannte sie los. Sie rannte schnurstracks auf ihren Feind zu. Sie rief sich noch ein letztes Mal ins Gedächtnis, dass absolut alles klappen musste, denn für einen zweiten Versuch, würde sie definitiv kein Chakra mehr haben.

Nikushimi wartete einfach ab. Ruhig lag sein Rankengeflecht am Boden. Yurei wusste, dass es dort lauerte und nur darauf wartete zu zuschlagen.

Sie sprang hoch in die Luft. Blitzschnell warf sie vier Wurfsterne nach ihm. Er beschloss, den Kampf nun schnell zu Ende zu bringen. So wich er nicht aus, sondern wehrte alle vier in einer fließenden Bewegung mit seinem Tanto ab und ließ Yurei weiter auf sich zu kommen. Mit erhobenem Schwert stürzte sie von oben auf ihn zu. Sie rechnete jede Sekunde damit, dass er seine Eisenhutranken wieder einsetzten, würde.

Beinahe hatte sie ihn erreicht und noch immer kam von ihm keine Regung. In letzter Sekunde, bevor Yurei ihn in der Mitte hatte zersäbeln können, was ihr sehr recht gewesen wäre, hob er erneut sein Tanto und mit einem lauten Klirren schlugen beide Klingen aufeinander.

„Das war ein großer Fehler Blondchen.“ Yurei sah ein breites Grinsen in Nikushimis Gesicht und schon im nächsten Moment erhob sich das Rankengeflecht hinter ihm und schoss auf die Kunoichi zu.

Nun war es an Yurei, zu grinsen.

„Bist du wirklich blöd genug zu glauben, dass ich darauf nicht vorbereitet war?“, fragte sie keck und konzentrierte eine Menge Windchakra in ihr Katana hinein. Sofort verblasste Nikushimis Grinsen, denn schon im nächsten Moment brach die Klinge seines Tantos und er sah nur noch eine Möglichkeit, um nicht von seiner Gegnerin getroffen zu werden.

Mit seiner freien Hand packte er ihr Handgelenk und schleuderte sie von sich weg.

Yurei konnte keinen Halt mehr finden und flog genau in die Richtung der Eisenhutranken.

Im Augenwinkel sah sie wie sich die Pflanzen bereits gierig erhoben um ihren Körper zu ergreifen.

„Verdammt Naruto-kun wo bleibst du?“, fragte sie sich, doch sofort erübrigte sich diese Frage.

Er schoss auf sie zu und fing sie auf, noch bevor die Ranken sie ergreifen konnten.

Sicher landeten beide etwas entfernt von den Ranken und standen ihrem Feind erneut gegenüber. Sie waren nicht allein, denn tausend Schattendoppelgänger standen bereits an ihrer Seite und waren bereit für einen neuen Angriff.

„Ist alles vorbereitet?“, fragte sie leise und Naruto nickte.

„Gut, dann treten wir ihm mal in den Arsch“, meinte Yurei und sie, Naruto und seine Schatten Doppelgänger rannten auf das Oberhaupt der Hakike Shakai zu.

Dem wurde es langsam echt zu blöd. Er wusste, wenn er dieses Dorf noch in Ruhe verlassen wollte, dann musste er langsam echt verschwinden. Da hatte er sein Zielobjekt entdeckt und anvisiert.

Aikyo lang nur ein paar Meter von ihm entfernt. Er musste nur zusehen, dass er diese Flitzpiepen für einen Moment beschäftigen konnte, um sie sich zu schnappen. Außerdem war da ja auch noch dieser andere Bengel. Den durfte er auf keinen Fall vergessen.

Mit seinem Rankengeflecht besiegte Nikushimi einen Doppelgänger nach dem anderen.

Yurei und Naruto mussten sich arg konzentrieren, um nicht auch von den Ranken erwischt zu werden. Schließlich wussten sie, dass eine Berührung allein ausreichen würde um sie außer Gefecht zu setzten.

Endlich kamen sie nahe genug an ihn heran. Wieder ließ Yurei ihr Schwert auf Nikushimi herniedersausen. Dieser war allerdings zu schnell. Er schaffte es Naruto an seiner Jacke zu packen, der sich ihm von der Seite genähert hatte, und schleuderte ihn gegen die überraschte Yurei. Beide gingen zu Boden.

Nikushimi wartete nicht darauf, dass sie wieder hochkamen, sondern setzte sich in Bewegung. Er rannte geradewegs auf seine Tochter zu.

Shikamaru machte sich bereit.

„Kage Yose no Jutsu“, sagte Shikamaru, nachdem er die passenden Fingerzeichen geformt hatte und seine Schattenranken erhoben sich und preschte auf Nikushimi zu, um ihn aufzuspießen.

„Nicht schlecht, aber nicht gut genug Kleiner“, dachte Nikushimi und sprang in die Höhe.

Im nächsten Augenblick spürte Shikamaru, wie der Boden unter ihm vibrierte und er wusste, dass er sofort ausweichen musste.

Er verzog das Gesicht und biss die Zähne zusammen. Schnell wich Shikamaru mit einer Rolle und anschließendem Rückwertssalto aus.

Alles schien aus den Fugen zu geraten.

Naruto und Yurei waren endlich wieder auf die Beine gekommen, doch auch sie konnten nichts gegen das unternehmen, was sie nun sahen.

Nikushimi hatte sich die bewusstlose Aikyo über die Schulter geworfen und grinste seine drei Gegner noch einmal triumphierend an.

„Ihr habt wirklich Glück. Ich lasse euch diesmal am leben. Denkt aber nicht, dass ich dies tue, weil ich es so will. Ich hätte euch gerne noch in ruhe getötet, aber ich bin ein schwerbeschäftigter Mann und habe leider nicht genügen Zeit. Aber sei dir sicher Jinchuuriki, dass wir uns wiedersehen werden und beim nächsten Mal, da werde ich dich töten!“

Langsam wand sich Nikushimi um. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht machte er sich auf um Konoha zu verlassen. Es würde nicht das letzte Mal sein, dass er diesen Ort betrat. Sicher würde es beim nächsten Mal besser funktionieren. Immerhin hatte er nun seine Waffe. Blieb nur noch die Frage, wie er sie einsatzbereit machen wollte. Immerhin hatte sie sich ihm auch diesmal verweigert.

Gewiss würde er eine Lösung finden. Ja, ganz gewiss sogar.
 


 

In diesem Punkt waren sich alle einig. Sie würden Nikushimi auf keinen Fall entkommen lassen.

Yurei hatte inzwischen auch ihr zweites Katana wieder in ihren Besitz gebracht.

Der Sieg über diesen Kampf hing an einem seidenen Faden. Sie setzte sich in Bewegung.

Wenn sie ihn verfehlte, dann würde sie keinen weitern Versuch haben, denn dann, wäre ihr Chakra restlos verbraucht.

„Hey du Penner!, schrie sie und gelangweilt drehte sich Nikushimi um. Er fand diese kleinen Gören ja so was von lästig. Schien als würde er sie doch noch töten müssen.

Er hatte sich gerade vollständig umgedreht.

Yurei preschte noch immer mit einem Affenzahn auf ihren Feind zu.

„Dummes Gör“, meinte Nikushimi und schon spürte Yurei etwas an ihrem Bein. Sie hatte nicht mal die Zeit sich umzudrehen, als ihr Bein auch schon taub wurde und sie zu Boden stürzte.

Arrogant lachte Nikushimi die dumme Kunoichi aus.

Plötzlich, im Bruchteil einer Sekunde jedoch erstarb sein Lachen und nur ein gequältes Aufstöhnen drang noch aus seinem Mund.

Er fiel auf die Knie und seine Tochter rutschte ihm von seiner Schulter. Mit einem dumpfen Geräusch kam sie auf dem Boden auf. Nikushimi verstand nicht, was ihn da getroffen hatte. Er hatte doch nichts gehört.

Aber was war das?

Plötzlich löste sich seine Tochter in einer Rauchwolke auf und statt ihr erschien ein blonder Junge an ihrer Stelle, der sich sofort auf die Knie warf und mit einem Sprung aus Nikushimis Reichweite entfloh.

Mit seiner rechten Hand griff sich Nikushimi an den Rücken und tastete nachdem, was ihn da getroffen hatte. Schließlich fand er ein Kunai, welches ihm nur Naruto, den er für seine Tochter gehallten hatte, in seinen Rücken hatte rammen können.

„Ihr … ihr habt mich reingelegt“, stellte er mit brühiger Stimme fest.

Mühsam drehte er den Kopf zu der Kunoichi die er mit seinen Eisenhutranken gefangen hatte.

Er wollte seinen Augen nicht trauen. Kaum da er sie mit seinem Blick gefunden hatte, verschwand das Mädchen in einer Rauchwolke.

Ein Schritt war hinter ihm zu hören.

„Tja du Großmaul, das war einer von Naruto-kuns Schattendoppelgängern“, sprach eine weibliche Stimme hinter ihm.

Das Oberhaupt des Kobito-Clans musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es das blonde Mädchen namens Yurei war, welches da hinter ihm stand.

„Aber wann …?“ „Wann wir Aikyo-chan gegen Naruto-kun ausgetauscht haben?“, unterbrach sie ihn belustigt.

„Ist doch klar. Als du dich vorhin voll und ganz mit mir beschäftigt hast. Naruto-kun hat seine tausend Schattendoppelgänger nicht umsonst beschworen“, meinte sie.

Nun trat Shikamaru auf sie zu und übernahm die restliche Erklärung.

„In dem Trubel, den er mit seinen Doppelgängern verursachte, brachte einer der Doppelgänger Aikyo-chan fort, während der echte Naruto-kun ihren Platz einnahm. Ich dachte mir schon, dass du dich auf lange Sicht nicht auf einen Kampf einlassen würdest. Schließlich wird es langsam still in Konoha und die Kämpfe sind vorüber. Also musstest du davon ausgehen, dass dir bald ein Haufen Shinobi gegenüberstehen würden. Mit denen hättest nicht mal du es aufnehmen können. Also gaben wir dir ganz einfach die Gelegenheit, deine Tochter mitzunehmen.“

„Wer ist jetzt hier der Wicht?“, fragte Naruto dem seine Wut über Nikushimi noch immer ins Gesicht geschrieben stand.

„Das ist doch nur ein kleiner Rückschlag. Wenn ich es nicht schaffe, wird ein andere kommen und meinen Platz einnehmen. Ihr könnt den Frieden nicht aufhalten. Er wird schon bald kommen“, meinte Nikushimi.

„Wir werden Konoha vor allen Gefahren beschützen, die noch kommen werden. Soll doch ein anderer kommen, dann werden wir den genauso aufhalten wie dich. Wenn dann wieder einer kommt, dann halten wir den auch auf, bis keiner mehr über ist. Niemals werden wir unser zu Hause im Stich lassen.“

Narutos kleine Ansprache bewegte Yurei und auch Shikamaru. Beide begannen zu lächeln. Sie wussten, dass diese Reden absolut typisch für ihren Quatschkopf waren und doch wussten sie auch, dass er mit jedem Wort recht gehabt hatte. Er hatte ihnen ebenso sehr aus dem Herzen gesprochen, wie sich selbst

„So ein Quatsch“, brüllte Nikushimi auf und warf sich mit einem Satz wieder auf die Beine. Wenn er hier schon starb, dann würde er den Jinchuuriki wenigstens mit sich nehmen.

Mit einem Ruck riss er sich das Kunai aus seinem Rücken heraus und ließ es auf Naruto hinabschnellen.

Nur einen Millimeter von Narutos Hals entfernt blieb Nikushimi zitternd stehen.

Shikamaru hatte ihn mit seinem Kage Mane no Jutsu erwischt und Yurei konnte diesem Kerl nun endlich geben, was er verdiente.

Wie durch Butter fuhr die Klinge des Schwerstes durch Nikushimis Hals hindurch und nur eine Sekunde später rollte der Kopf, auf dessen Gesicht noch immer ein verzerrtes Grinsen zu sehen war, von den Schultern des großen Nikushimis.

Damit war das Ende des großen Kobito-Clan Oberhauptes und das des Anführers der Hakike Shakai besiegelt.

Die drei Chunin wussten, dass mit diesem Mann ein Wahnsinniger seinen Tod gefunden hatte. Doch nicht nur ein Wahnsinniger. Nein, auch der Vater ihrer lieben Freundin war nun für immer von dieser Welt verschwunden.

Mit sich nahm er seine Frau, seinen Sohn, Dutzende von unschuldigen Menschen und wohlmöglich, das so liebevolle Herz seiner eigenen Tochter.

„Ach so ein verfluchter Mist!“, entfuhr es Yurei plötzlich.

„Was ist los?“, wollten Naruto und Shikamaru wissen.

„Hach ich wollte den blöden Kerl noch fragen, was es mit dem Jutsu auf sich hatte, mit dem er Niwatori-nisan wiederbelebt hatte, aber das habe ich total vergessen. Jetzt werde ich es sicher nie herausfinden“, meinte Yurei in schmollendem Ton.
 


 

Eine Woche Später.
 


 

Der Aufbau Konohas war bereits voll im Gange. Einfach jeder der körperlich in der Lage dazu war, half ihr aller Heimatdorf wieder aufzubauen. Auch Naruto, Yurei und Shikamaru waren voll integriert und hatten nur selten Zeit um sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Aikyo lag, nachdem sie zusammengebrochen war, im Koma, doch Tsunade hatte die Hoffnung, dass sie schon bald wieder erwachte.

Etwas schlimmer stand es da schon um Kakashi. Es würde noch etwas länger brauchen, bis er wieder erwachen würde und selbst dann war nicht klar, wie lange es brauchen würde, bis er wieder einsatzbereit war.

An diesem Morgen jedoch hatten sich Yurei, Naruto und Shikamaru am Krankenhaus verabredet. Bevor sie sich wieder an die Arbeit machen würden, wollten sie zusammen nach Aikyo sehen. Sie wollten, dass ihre Freundin spürte, dass sie da waren und sie nie alleine sein würde.

Yurei wartete bereits seit einigen Minuten als endlich Naruto und Shikamaru am Horizont auftauchten. Sie setzte ein leicht erschöpftes aber auch sehr fröhliches Lächeln auf. Auch die beiden Jungs lächelten obwohl Naruto mit jedem Tag, den Aikyo im Koma lag, etwas trauriger zu sein schien.

„Guten Morgen ihr beiden“, rief Yurei ihnen entgegen.

„Guten morgen Yurei-chan“, kam es zweistimmig zurück.

Gemeinsam betraten sie das Krankenhaus und nur wenige Minuten später standen sie zu dritt vor Aikyos Bett. Sie war noch immer nicht erwacht, doch die Hoffnung war groß, dass es jeden Moment geschehen könnte.

„Guten morgen Aikyo-chan“, langsam trat Naruto an ihr Bett, „Mit dem Aufbau geht es echt supergut voran, aber du musst so schnell es geht aufwachen denn …“

„Wir können doch nicht alles allein erledigen, während du faul im Bett rumliegst! Also echt willst du uns alle Arbeit allein machen lassen?“, unterbrach Yurei ihn mit einem leichten Lachen in der Stimme. Naruto fuhr erschrocken herum.

„Aber Yurei-chan wie kannst du so etwas sagen? Es ist schließlich nicht Aikyo-chans Schuld, dass sie hier liegt.“

Shikamaru fasste sich mit der Hand an den Kopf und schüttelt diesen leicht. Diese beiden konnten selbst im Krankenhaus keine Ruhe geben.

„Na und? Sie sollte trotzdem mal langsam aufwachen, oder nicht? Ich meine, ist ja schön und gut, wenn du nichts dagegen hast, alle Arbeit alleine zu erledigen, aber ich hab nun mal kein Bock drauf mir die Finger wund zu arbeiten, während sie hier rumliegt.“

„Du denkst auch wirklich immer nur an dich oder? Denk doch mal an Aikyo-chan! Wie fertig sie sein muss nachdem, was ihr Vater getan hat und was mit ihrem Bruder geschehen ist.“ Naruto warf Aikyo einen besorgten Blick zu und sah nicht das leichte Lächeln auf Yureis Gesicht. Ihr war natürlich klar, wie hirnrissig ihre Worte waren, doch so war sie nun mal und vielleicht schaffte sie es so, die Untergangsstimmung, die momentan hier herrschte, etwas aufzulockern.

Shikamaru hatte inzwischen aufgegeben einen Sinn in all dem zu sehen und dachte darüber nach, was heute noch alles erledigt werden musste.

„Das ist mir ja schon klar, aber weißt du, das Dorf muss unbedingt wieder aufgebaut werden und es gibt noch so vieles zu erledigen. Ich kann echt nicht verstehen, wie Aikyo-chan da einfach ruhig im Bett liegen bleiben kann.“

„Oh Yurei-chan“, brach es nun lauthals aus Naruto heraus, „ als ob Aikyo-chan das absichtlich machen würde! Du weißt genau, dass sie, wenn sie wach wäre, von uns allen am liebsten helfen würde und …“

„Jetzt halt doch endlich mal den Mund Naruto-kun, ich hab gerade so schön geschlafen“, unterbrach ihn plötzlich eine leise, schlaftrunkene Stimme.

Fast gleichzeitig klappte den Dreien der Mund auf und Naruto drehte sich mit einem Schwung um.

„AIKYO-CHAN!“, schrien er und Yurei auf und sie stürzten gleichzeitig auf das Bett zu. Shikamaru schüttelte ungläubig den Kopf.

„Das gibt es doch nicht. Ihr zwei könntet mit eurem Gestreite mit Sicherheit auch Tote wieder zum Leben erwecken.“

Yurei warf ihm einen bösen Blick zu. Naruto aber hatte nur noch Augen für Aikyo.

„Aikyo-chan, wie fühlst du dich?“

„Wie soll sie sich schon fühlen? Wie würdest du dich fühlen, wenn du von einer nervigen Stimme aus dem Schlaf gerissen werden würdest?“, antwortete ihm stattdessen Yurei.

„Was meinst du hier mit „nervige Stimme“? Mich kannst du damit nicht meinen!“, erwiderte dieser lauthals. Shikamaru schwante, dass es jetzt wieder von vorne anfangen würde.

„Shikamaru-kun? Könntest du mir einen Gefallen tun?“, hörte er es leise vom Bett kommen während sich Yurei und Naruto lauthals weiter stritten.

„Welchen denn, Aikyo-chan?“

„Schmeiß du die beiden bitte raus?“, kam es jetzt etwas lauter hervor und endlich verstummten die beiden Streithähne.

„Entschuldige Aikyo-chan“, kam es gleichzeitig von den beiden. Sie sahen betreten zu Boden. „Kann ich dir etwas bringen, Aikyo-chan?“, versuchte es nun Naruto.

„Wie wär es mit Hammer und Nägeln, dann kann sie gleich mal alles aufholen, was sie so verpennt hat“, kam es nun mit einem Lachen von Yurei. Wieder schlug sich Shikamaru mit der Hand leicht gegen den Kopf, doch zum Erstaunen aller, lachte auch Aikyo leicht.

„Für den Anfang täte es auch ein Glas Wasser.“

Sofort verschwand Naruto, um seiner Freundin den Wunsch zu erfüllen.

„Wow, du musst mir unbedingt verraten, wie du ihn so gut dressieren konntest“, schmunzelte Yurei mit einem Seitenblick auf Shikamaru. Dieser blickte genervt und leicht sauer zurück. „Sag mal, hast du vor Naruto-kun den Rang als Klassenclown abzulaufen, oder was ist los mit dir?“

„Bevor ihr euch auch noch an den Kragen geht, wäre es nett, wenn mir erstmal einer hilft, mich aufzusetzen“, mischte sich nun Aikyo ein.

Sofort war Yurei zur Stelle und half ihr. Kaum hatte es sich Aikyo etwas bequemer gemacht öffnete sich schon wieder die Tür und Naruto kam in den Raum.

„Hier Aikyo-chan, das Wasser. Ich habe einer Krankenschwester bescheid gesagt, dass du aufgewacht bist und sie schickt Tsunade-sama sofort hierher, sobald diese Zeit hat“, sagte er leicht außer Atem und reichte Aikyo ein Glas kaltes Wasser.

Tsunade untersuchte Aikyo und stellte fest, dass keine weiteren Schäden ausgelöst wurden. Im Gegenteil, ihre Seele schien, trotz der Berührung mit dem Tamashikagami ihres Bruders, nicht einmal angekratzt zu sein.

„Ich würde dich dennoch gerne den Rest des Tages zur Beobachtung hier behalten“, meinte Tsunade und Aikyo nickte.

Yurei hätte jetzt gern so etwas wie: „Schade, aber dann bist du morgen die Erste auf der Baustelle“ gesagt, doch sie hielt sich zurück. Sie wollte es nicht übertreiben. Noch immer wunderte sie sich, wie ruhig ihre Freundin war. Schließlich hatte Aikyo ihre Familie verloren. Sie würde sie alle, ihren Bruder, ihre Mutter und, auch wenn sie das sicherlich gar nicht wollen würde, auch ihren Vater nie mehr wiedersehen.

Tsunade öffnete die Tür, um den Raum zu verlassen.

„Tsunade-sama“, rief Aikyo.

Diese drehte sich zu ihr um und erwartete, Aikyos Anliegen zu hören.

„Darf ich Kakashi-sensei besuchen?“, fragte sie und sah Tsunade dabei unverwandt an.

„Na meinetwegen. Du darfst dich bei ihm aufhalten, aber wage es nicht das Krankenhaus zu verlassen, sonst werde ich mir eine Strafe für dich einfallen lassen, die sich gewaschen hat.“

Aikyo nickte, denn zu Abwechslung wollte sie das Krankenhaus auch gar nicht verlassen. Sie wollte einfach nur sehen, wie es Kakashi ging.

Die Tür fiel ins Schloss und sie konnten noch leise die Schritte Tsunades hören, die eilig den Flur entlang lief.

„Dann lasst uns alle gemeinsam rüber zu Kakashi-sensei gehen. Ich weiss genau, in welchem Zimmer er liegt“, schlug Naruto vor und schon stand Aikyo auf.
 


 

Ihre ersten Schritte waren wackelig, aber schnell gewöhnte sie sich wieder daran zu laufen und schritt voran zu Tür. Schnell war Naruto neben ihr und zeigte ihr den Weg. Shikamaru und Yurei folgten.

Die Tür zu Kakashis Zimmer öffnete sich und im Türrahmen blieb Aikyo stehen. Ihr Herz stockte, als sie ihren Ziehvater in diesem Bett liegen sah.

Ein leises Piepen beschallte den Raum, welches von einer Maschine ausging, die Kakashis Herzschläge anzeigte.

An seinem rechten Arm war ein dünner Schlauch angeschlossen, der hoch zu einem Tropf führte.

Langsam ging Aikyo auf das Bett zu.

Naruto, Shikamaru und Yurei hielten sich im Hintergrund. Sie wollten Aikyo einen Moment Zeit geben, um mit der Situation zu Recht zu kommen, denn sie nahmen an, dass sie gleich völlig fertig zusammenbrechen würde.

Ruhig setzte sich Aikyo auf das Bett und nahm Kakashis linke Hand in ihre rechte. Mit ihrer Linken begann sie, seine sanft zu streicheln.

„Du Ärmster. Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht“, sagte sie genauso sanft, wie die Berührung ihrer Hand, mit der seinen sein war.

Naruto trat neben Aikyo.

„Ich bin sicher, dass er bald wieder ganz der Alte ist. Kakashi-sensei hat doch schon ganz andere Sachen überstanden, da schafft er das hier auch.“ Naruto klang optimistisch.

„Naruto-kun hat recht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns um ihn keine Sorgen zu machen brauchen“, stimmte Yurei zu.

„Ich will euch ungern unterbrechen, wo ihr euch doch grad mal einig seit, doch es wird Zeit. Wir müssen unbedingt wieder an die Arbeit.“

Naruto und Yurei sahen sich zu Shikamaru um. Sie wussten, dass er recht hatte, doch einen Spruch konnte sich Yurei deswegen trotzdem nicht verkneifen.

„Was denn, du willst freiwillig arbeiten? So kenne ich dich ja gar nicht.“

Shikamaru verdrehte genervt die Augen. Natürlich wusste er, dass sie ihn nur ärgern wollte, und ging deshalb gar nicht erst auf sie ein.

Aikyo wollte noch bei Kakashi bleiben und das respektierten die Drei. Sie hielten es auch für ganz sinnvoll, denn Kakashi würde Gesellschaft sicher gut tun. Außerdem wäre auch Aikyo so beschäftigt und käme nicht auf den Gedanken, mal wieder aus dem Krankenhaus abhauen zu wollen.

Für Shikamaru, Yurei und Naruto hieß es nun wieder Balken schleppen, Schutt wegräumen und den Menschen von Konoha in ihrer Not beistehen. Es kam also eine Menge harter Arbeit auf sie zu.

Sie nahmen sie jetzt jedoch ein kleines bisschen leichter, denn immerhin war ihre Freundin wieder bei Bewusstsein und würde morgen schon mit von der Partie sein.

Na das waren doch mal Aussichten.
 


 

Mit einem Aufstöhnen richtete Yurei sich auf. Sie warf einen Blick in den Himmel und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Mit einem weiteren Stöhnen streckte sie ihren Rücken und warf den beiden Jungs einen Blick zu.

Heute hatten sie den Auftrag bekommen, das zerstörte Dach eines Hauses zu reparieren. Zu diesem Zweck bekamen sie noch Unterstützung von einem Fachmann.

Naruto und Shikamaru waren dafür zuständig die benötigten Werkzeuge und alles Weitere nach oben zu schaffen. Yurei hatte die Aufgabe bekommen, den anfallenden Schutt wegzuräumen und darauf zu achten, dass kein vorbeigehender von irgendwelchen Teilen getroffen wurde.

Wie nicht anders zu erwarten war, hatte sie überhaupt keine Lust auf so etwas und ließ das die beiden Jungs auch sehr gut spüren.

„Sag dem Typen da oben mal, er soll weniger Dreck machen. Ich hab echt kein Bock mehr darauf, ständig diesen Schutt wegzuräumen“, murrte Yurei vor sich her, doch keiner der beiden reagierte darauf.

Naruto und Shikamaru schienen anscheinend beide der Meinung zu sein, sie würde schon von selbst aufhören, wenn man ihr nur keine Beachtung schenkte. Doch dass sie sich da geschnitten hatten, würde Yurei ihnen schon noch klar machen.

„Also ich sag euch, wenn hier noch irgendetwas runter fällt, dann streike ich!“

Wie aufs Stichwort fielen polternd einige Steine zu Boden und Yurei stieß einen kleinen, aggressiven Schrei aus. Shikamaru schüttelt entnervt den Kopf.

Als wenn diese Plackerei nicht schon anstrengend genug war, musste er sich auch ständig dieses Gezicke anhören.

„Hör doch endlich auf zu meckern Yurei-chan!“, kam es nun von Naruto, während er einen schweren Balken nach oben reichte.

„Weißt du Yurei-chan, es ist unsere Pflicht …“

„Wehe, wenn du diesen Satz zu Ende bringst!“, unterbrach Yurei ihn knurrend und warf ihm ihren Todes-Blick zu. Naruto starrte sie sprachlos an und auch Shikamaru musste seine Arbeit kurz unterbrechen. Er hatte sich eigentlich geschworen, sich nicht in solche Diskussionen einzumischen, doch langsam reichte es wirklich.

„Habt ihr eigentlich nichts anderes zu tun? Wir haben hier noch ne Menge Arbeit und ich hatte eigentlich vor heute noch fertig zu werden.“

Naruto machte sich sofort wieder an die Arbeit, ohne noch einen Ton zu sagen. Yurei aber blickte ihn weiter mit schmollendem Gesicht an. Sie überlegte ob es gut wäre jetzt noch etwas zu sagen, entschied dann aber das es besser wäre, Shikamaru nicht noch weiter zu nerven.

So schafften sie es, das Dach innerhalb weniger Stunden fertig zu reparieren.

„Wir könnten zu Ichiraku gehen und eine Nudelsuppe essen“, schlug Naruto vor und die beiden anderen stimmten zu.

„Oh man, wenn ich daran denke wie viele Dächer wir morgen noch zu flicken haben möchte ich mich am liebsten ins Gras legen und nie wieder aufstehen“, brummelte Shikamaru vor sich her.

„Ja stimmt aber wenigstens ist Aikyo-chan morgen wieder mit dabei“, grinste Naruto fröhlich. „Können wir nur hoffen, dass sie besser Laune hat als Yurei-chan.“

Beide warfen einen Seitenblick zu Yurei, doch diese schien überhaupt nicht zugehört zu haben. Sie hatte den Kopf gesenkt und starrte zu Boden. Die beiden unterhielten sich noch weiter und merkten dabei nicht, dass Yurei immer stiller geworden war.

Schon seit sie das Krankenhaus verlassen hatten, machte sich eine große Sorge in ihr breit. Aikyos Reaktion auf die Geschehnisse war ganz anders ausgefallen, als sie erwartet hatte. Woran nur konnte das liegen?

Eigentlich hatte Yurei gedacht, dass Aikyo sehr viel niedergeschlagener reagieren würde. Doch es schien fast so, das sie keine Ahnung mehr von dem hatte, was alles geschehen war. Aber das konnte doch nicht sein, oder vielleicht doch? Sie hatte natürlich nicht gesehen, was zwischen Aikyo und Zankoku gewesen war, trotzdem konnte Yurei nicht glauben, dass er die Macht dazu hatte, Aikyos Gedächtnis zu verändern. Aber vielleicht hatte er es trotzdem irgendwie geschafft.

Oder vielleicht hatte ihr Vater etwas dergleichen tun können, schließlich hatte er es auch schon geschafft, Tote wieder zum Leben zu erwecken.

Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass sie ja eigentlich noch zu Tsunade hatte gehen wollen.

Yurei hatte sie fragen wollen was mit Niwatori geschehen war, doch hatte sie es bisher immer verdrängt. Endlich kamen sie bei Ichiraku an und nahmen Platz. So langsam schien auch Yurei zurück zu den Lebenden zu finden und beteiligte sich am Gespräch.

So langsam verflog ihre schlechte Laune und es wurde ein richtig lustiger Abend.

Man konnte spüren das Naruto total erleichtert war, das Aikyo endlich wieder wach war. Yurei freute sich ebenso darüber und gab zur Feier des Tages jedem eine Nudelsuppe aus.
 


 

Aikyo hielt Kakashis Hand noch immer. Tausende von Fragen gingen ihr durch den Kopf.

Sie hatte sich nicht getraut zu fragen, denn sie ahnte böse Antworten.

Es würden viele schwere Dinge auf sie zu kommen.

Noch immer versuchte sie ihr Gedächtnis zu ordnen, denn irgendwie waren alle ihre Gedanken ganz durcheinander.

Da war zum einen ihre Mutter gewesen, die ihr Bruder getötet hatte, dann hatte Aikyo einen Kampf gegen ihn gestartet, doch da war dann dieser seltsame weiße Raum.

Hatte es den wirklich gegeben? Oder hatte sie sich das alles eingebildet, um sich selbst vor der grausamen Wahrheit zu schützen?

Im nächsten Moment hatte ihr Bruder tot am Boden gelegen. Sie erinnerte sich an seine Augen. Zankokus weit aufgerissene, tote Augen, die einfach geradeaus in den Himmel gestarrt hatten.

Doch was war dann gewesen? Aikyo erinnerte sich nicht. Was war gewesen, nachdem ihr Bruder gestorben war?

Aikyo wusste es nicht mehr. Sie wusste von dem, was sie Naruto beinahe angetan hatte, nichts mehr. Auch warum Zankoku genau gestorben war, wusste sie nicht.

Natürlich ließ die ganze Situation, in der alles geschehen war, nur einen Schluss zu. Sie, nur sie allein konnte ihren Bruder getötet haben.

Aikyo hielt Kakashis Hand noch fester. Sie sah ihn an. Was genau ihm eigentlich zu gestoßen war, wusste sie nicht. Er hatte schon am Boden gelegen als Aikyo in das Geschehen eingegriffen hatte.

Auch hier über schlich sie eine böse Ahnung. Sicher rührte Kakashis Koma von einer Verletzung der Seele. Eine Verletzung dieser Art war nur durch eine Technik möglich. Dem Tamashikagami des Kobito-Clans. Sicher hatte Aikyos Vater ihm das angetan.

„Dieses Kekkei Genkai ist einfach viel zu gefährlich. Ein Clan wie der unsere kann einfach nur Schaden anrichten, oder?“

Dann kam etwas anderes in ihren Sinn.

Aikyos Mutter war tot. Das hieß, dass ihre Schwester Sanja nun vollkommen allein war. Wo sie jetzt wohl war?

Darüber machte sie sich weniger sorgen, denn sie wusste Tsunade würde für eine Unterkunft gesorgt haben.

Viel mehr Angst hatte sie vor dem Moment, in dem sie ihrer kleinen Schwester gegenübertreten musste und ihre Tränen und ihre Verzweiflung sehen würde.

Sie würde künftig Sanjas Halt sein, also musste sie sich zusammen reißen.

Mehrere Stunden saß sie, ohne sich großartig zu bewegen, weiter an Kakashis Seite und hielt seine Hand. Sie wollte sie einfach nicht loslassen. Seine Hand war irgendwie so kalt und mit der Wärme ihrer eigenen Hände wollte sie sie warm hallten.

Als jedoch Tsunade zu einer weitern Untersuchung mit einer Krankenschwester ins Zimmer trat, schickten sie Aikyo wieder in ihr eigenes Zimmer, wo sie den Rest der Nacht auch blieb.

Nur schlafen konnte sie nicht wirklich.

Wieder hatte sie Tsunade nicht die Fragen gestellt, die sie ihr hätte stellen müssen, doch morgen käme sie um die komplette Wahrheit nicht mehr herum.

In dieser Nacht waren keine Sterne am Himmeln zu sehen, da dicke Wolken sie bedeckten.

Aikyo starrte aus dem Fenster inmitten dieses schwarzen Nichts.

So leer, wie der Himmel war, fühlten sich nun auch ihre Gedanken an und schließlich fiel sie in einen traumlosen Schlaf.
 


 

Wie immer den letzten Tagen war Yurei gerade dabei den Schutt wegzuräumen, als eine laute Stimme sie unterbrach.

„Hey Yurei-chan.“

„Hallo Lee-kun“, sagte sie ohne sich umzudrehen denn auch so wusste sie einfach, wer dort angerannt kam. Erst als er neben ihr stand, sah sie auf.

„Tsunade-sama schickt mich. Wir sollen zusammen die Brücke in der Innenstadt reparieren.“ Wie immer war Lee total aufgedreht und supermotiviert. Yurei musste unwillkürlich grinsen. „Kein Problem. Ich bring das hier nur kurz weck dann können wir anfangen.“

Gesagt getan und nur wenige Minuten später waren sie an der Brücke angekommen und begannen mit ihrer Arbeit.

„Sag mal Lee-kun, wann können wir eigentlich endlich wieder mit dem Training anfangen?“, fragte sie beiläufig.

„Das sieht erst mal schlecht aus, Yurei-chan. Guy-sensei und ich werden demnächst auf eine Mission aufbrechen, und wie es aussieht, wird die sehr lang“, erklärte ihr Lee.

„Was für eine Mission kann denn so lange dauern?“, fragte Yurei ungläubig.

Lee unterbrach kurz seine Arbeit und erklärte Yurei um was es in der Mission gehen würde. Nach seiner Erklärung begann er schnell weiter zu arbeiten und auch Yurei tat es ihm gleich.

„Allerdings wird uns noch ein dritter Shinobi begleiten, jedenfalls meinte Tsunade-sama so etwas.“

„Steht schon fest, wer es sein wird?“

„Nein bisher noch nicht. Ich denke Tsunade-sama will erst sehen, wer im Dorf noch am meisten gebraucht wird.“

„Oder besser, wer es mit euch Knalltüten so lange aushält“, schoss es Yurei durch den Kopf und sie musste ein Lachen unterdrücken.

Dann kam ihr eine Idee. Aber würde so etwas wirklich möglich sein? Kurz besprach sie mit Lee ihre Idee und machte sich auf den Weg zu Tsunade.
 


 

Naruto freute sich, im Gegensatz zu den letzten Tagen, unheimlich auf die Arbeit. Endlich würde er wieder mit Aikyo zusammen sein können.

Schnell aber bemerkten beide, dass sie nicht wie sonst miteinander umgehen konnten.

Aikyo war ständig abgelenkt und hätte deshalb sogar beinahe einen schweren Eimer, der von einem Gerüst heruntergefallen war, auf den Kopf bekommen. Im letzten Moment hatte Naruto sie noch zur Seite reißen können. Zwar hatte sie sich entschuldigt und gelobt, besser aufzupassen, doch schon nach wenigen Minuten schien sie wieder genauso abwesend zu sein.

In ihr tobte die Frage, was sie nachher alles erfahren würde.

Tsunade hatte sie zu sich ins Büro bestellt um etwas sehr wichtiges, mit ihr zu besprechen. Sicher würde es um die Bestattung ihrer Mutter gehen und darum was aus Sanja werden würde.

Aikyo hatte sich noch immer nicht getraut, nach ihr zu fragen. Deswegen hatte sie Schuldgefühle.

Doch auch Naruto benahm sich nicht wie sonst, was zum einen daran lag, dass er sich natürlich sorgen um Aikyo machte, zum anderen aber daran, was zwischen ihnen vorgefallen war.

Ihm war klar, dass Aikyo drauf und dran gewesen war seine Seele zu zerstören und deswegen wollte er Antworten haben.

Hatte sie gewusst, dass ihr Vater so etwas plante? Wie mächtig ihre Augen waren? Dass ihr Vater das Oberhaupt dieser furchtbaren Organisation war und das sie in der Lage dazu war, ihn und den Biju in ihm, problemlos zu töten?

Ständig starrte er seine Freundin an, die plötzlich nicht mehr die Alte zu sein schien. Weder von ihrem Verhallten noch in seinen Augen.

Eines jedoch hatte sich nicht geändert. Er liebte sie. Er liebte sie so sehr, dass er sie immer an seiner Seite haben wollte, ganz egal welche Konsequenzen das für ihn haben könnte.

Eine Viertelstunde, bevor sie bei Tsunade sein sollte, machte sie sich auf Weg.

Naruto wollte sie begleiten, doch trafen sie auf dem Weg Jiraya, der Naruto in ein Gespräch verwickelte.

Er versprach nachzukommen, doch wieder zeigte Aikyo keine Reaktion darauf.

Sie lächelte ganz kurz und auch nur eher schwach, winkte und ging davon.

Traurig sah Naruto ihr nach.

„Du machst dir Sorgen um sie, wie?“, fragte Jiraya verständnisvoll.

Naruto nickte, doch er wollte jetzt auch nicht weiter auf das Thema eingehen, denn schließlich wollte Jiraya etwas von ihm und Naruto wollte so schnell wie möglich hinter Aikyo hinterher. Also musste Jiraya nun mal ein bisschen Gas geben.

Also Jiraya-sensei, worum geht es?“

„Ich wollte dir ein Angebot machen“, erklärte der Sannin.

Interessiert blickte Naruto ihn an.

Sie setzten sich in Bewegung.

Jiraya erklärte Naruto, dass er gerne noch einmal mit ihm eine Trainingsreise unternehmen wolle. Auf keinen Fall so lang wie die Letzte, aber dafür natürlich hundertmal härter.

Jiraya grinste, denn er war sich sicher, dass Naruto, vor allem nach den letzten Vorfällen, Feuer und Flamme für diese Idee sein würde. Schließlich wollte er ja auch noch seinen besten Freund Sasuke zurückbringen.

„Das klingt super Jiraya-sensei, aber sag mal, wann würde es denn losgehen?“, fragte Naruto. Er war angespannt.

„In zwei Tagen. Ich habe hier noch zu tun, aber danach würden wir dann aufbrechen.“

Zwei Tage also. Würde das reichen, um alles wieder in Ordnung zu bringen? Konnte, oder eher sollte er Aikyo hier wirklich allein lassen? Konoha war immer noch nicht vollständig wieder aufgebaut. Klar wusste Naruto, dass sie es auch ohne ihn schaffen würden, doch die Entscheidung fiel ihm trotzdem nicht leicht.

Jiraya konnte ihm das ansehen.

„Also schön Naruto-kun. Ich denke, du kannst dir die nächsten zwei Tage nehmen, um darüber nachzudenken. Sag mir dann, wie du dich entschieden hast.“

Glücklich über diese Gnadenfrist nickte Naruto.

Dann verabschiedeten sich die Beiden und Naruto rannte so schnell er konnte zum Palast.

Die Tür war nur angelehnt deshalb konnte Naruto die Frage, die Tsunade nun stellte ganz genau hören.

„Ich muss dich das fragen Aikyo-chan, denn es ist dir sicher klar, dass ich als Hokage keinerlei Risiken für das Dorf aufkommen lassen darf. Also antworte mir ehrlich. Hast du von den Plänen deines Vaters auch nur geahnt und war dir bewusst, dass du Narutos Seele zerstören wolltest?“

Er konnte hören, wie Aikyo entsetzt nach Luft schnappte, dann kurzes Schweigen.

„Aikyo-chan?“, fragte sich Naruto.

„Ich habe was?“

Aikyo hatte keine Antwort gegeben, aber das konnte sie auch nicht. Sie hatte ja befürchtet, dass sie viele Dinge hören würde, die sie eigentlich lieber nicht hatte wissen wollen, aber nicht mit so etwas.

„Beantworte meine Frage!“, drängte Tsunade.

„Ich ... ich ... nein, nein ich hatte keine Ahnung. Ich wusste nicht einmal, dass mein Vater etwas mit der Hakike Shakai zu tun hat. Aber bitte sagen sie mir endlich, was ich Naruto-kun angetan haben soll.“

Tsunades Gesicht wurde freundlicher. Sie glaubte Aikyo, weil ihr kreidebleich angelaufenes Gesicht, ihre Antwort nun noch untermauerte.

„Nachdem du deinen Bruder getötet hattest, hast du Naruto-kun angegriffen. Er berichtete, dass du in seine Seele gesehen haben musst, aber er war sich ziemlich sicher, dass du nicht versucht hast, sie zu zerstören. Dein Vater hat jedoch zugegeben, dass genau das deine Absicht hätte sein sollen.“

Aikyo stand wie betäubt da. Der Raum begann sich, einen Augenblick zu drehen. Ihr wurde plötzlich furchtbar schlecht.

Dann riss Naruto hinter ihr die Tür auf.

„Entschuldige, dass ich jetzt erst komme“, sagte er und ließ sich nicht anmerken, dass er vor der Tür gelauscht hatte.

Aikyo drehte sich zu ihm um und nun konnte auch er ihr bleiches Gesicht sehen.

Sofort wendete sie ihr Gesicht ab.

Was ihr Herz nun um Tonnen schwerer machte, hatte sich von seinem gelöst.

Vor ihm stand noch immer seine Aikyo. Die, die sie von Anfang an gewesen war und die sie auch für immer für ihn sein würde. Sie hatte nichts von alledem gewusst. Wie hatte er nur an ihr zweifeln können?

„Nun noch zu einer letzten Angelegenheit“, begann Tsunade.

„Deine Schwester Sanja-chan. Sie kann unmöglich schon allein leben. Da du die letzte Angehörige ihrer Familie bist, wäre es das Beste, wenn sie bei dir bleiben könnte. Hast du dagegen irgendwelche Einwände?“

„Nein.“ Die Antwort kam prompt und bestimmt.

Aikyo machte sich große Sorgen, ob sie diesem riesigen Berg an Verantwortung überhaupt gewachsen war, aber hier ging es nicht um sie. Es ging schließlich um ihre kleine Schwester.

Sie hatte sie schon einmal im Stich gelassen. Noch einmal würde ihr ein so fürchterlicher Fehler nicht passieren.

„Gut, dann kannst du jetzt gehen. Sicher willst du das Grab deiner Mutter und das deines Bruders besuchen. Naruto kann dir sicher zeigen, wo die beiden Gräber sind.“

Fassungslos starrte Aikyo Tsunade an.

„Das meines Bruders? Ihr habt Zankoku-nisan wirklich beerdigt?“

Tsunade nickte. Sie erklärte Aikyo, dass Naruto, Shikamaru und Yurei ihr von den Plänen Nikushimis berichtet hatten und das sie daraus den Schluss gezogen hatte, dass Zankoku von seinem Vater nur benutzt worden sei. Aus diesem Grunde hatte sie entschieden, dass er neben seiner Mutter, auf dem Friedhof Konohas begraben werden sollte.

Aikyo fand keine Worte.

Nach einer Minute, in der sie Tsunade immer weiter angestarrte hatte, verbeugte sie sich schließlich und bedankte sich, dann ging sie mit Naruto hinaus.

Sie schlotterte am ganzen Körper. Das war sehr viel für sie gewesen.

Liebevoll erkundigte sich Naruto nach ihrem Befinden. Sie versuchte seine Sorgen mit einem schwachen Lächeln wegzuwischen, doch natürlich klappte das nicht.

Naruto ließ es jedoch gut sein, er wusste, dass Aikyo sich ihm von selbst anvertrauen musste. Nur dann würde er ihr Helfen können.
 


 

Mit schnellen Schritten ging Yurei den Flur entlang. Sie sah gerade, wie zwei Gestalten die Tür zu Tsunades Büro schlossen.

„Hey Aikyo-chan, Naruto-kun”, rief sie und sofort breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

„Hallo Yurei-chan. Was machst du denn hier?“

„Ich wollte nur was mit Tsunade-sama besprechen. Keine große Sache. Und was ist mit euch? Wollt ihr wieder an die Arbeit?“

Aikyo sagte irgendwie überhaupt nichts, sondern stand nur in der Gegend herum. Als Yurei sie ansah, lächelte sie kurz und eher schmählich.

„Wir wollten gerade auf den Friedhof gehen“, erklärte Naruto und im Vergleich zu sonst, sprach er richtig leise.

„Da wollte ich auch noch hin. Ich wollte noch Niwatori-nisans Grab besuchen gehen. Außerdem wette ich, dass Shikamaru-kun bei Asuma-samas Grab ist.“

„Naja vierleicht sehen wir uns dann dort noch mal“, meinte Naruto freundlich und sie verabschiedeten sich von ihr.

Yurei sah ihren Freunden noch einen Moment hinterher.

Wann würde Aikyo wohl wieder die Alte werden?

Schließlich erinnerte sie sich daran, was sie eigentlich hier wollte und wand sich der Tür zu. Sie klopfte an.

„Herein“, hörte sie Tsunade sagen und trat ein.

Schnell erklärte sie ihre Anliegen.

„Nun wir haben, was dieses Wiederbelebungsjutsu angeht, schon so einige Nachforschungen angestellt. Es scheint große Parallelen zu dem Jutsu zu geben, welches Orochimaru angewendet hatte, um im Kampf mit dem dritten Hokage den Hokagen der ersten und der zweiten Generation wiederzubeleben.“

„Und das heißt?“, harkte Yurei nach.

„Das heißt, dass wir nichts Genaues über diese Technik wissen. Dafür aber davon ausgehen, dass Nikushimi irgendwie mit Orochimaru Kontakt gehabt haben muss.“

„Im Klartext wollen sie mir also sagen, dass sie auch nicht wissen, was genau meinen Bruder so verändert hatte?“

Tsunade schüttelte mit dem Kopf und ließ ein leises Nein hören.

„Gut oder auch nicht so gut.“ Yurei seufzte.

„Und wie steht es mit meinem zweiten Anliegen?“

„Ich werde darüber nachdenken, aber wenn ich ehrlich bin, dann wärst du wohl sowieso die beste Wahl. Ich denke, dass das alles so klappen wird. Ich kläre nur noch einige Kleinigkeiten ab und gebe dir dann bescheid.“

Yurei nickte, verbeugte sich vor Tsunade und verließ schließlich ihr Büro.

Dann machte sie sich auf den Weg zum Friedhof.
 


 

Aikyo und Naruto waren inzwischen vor dem Grab von Aikyos Familie angekommen. Stumm betrachteten sie die Grabsteine. Viele Blumen lagen darauf.

„Von wem sind all die Blumen?“ Aikyo sprach leise, aber ihre Stimme war fest und ließ keinen Schluss auf Traurigkeit zu.

„Ich glaube die meisten kommen von Ino-chan’s Eltern. Dann waren bei der Beerdigung noch einige Frauen dabei, von denen Sanja-chan mir erzählt hat, dass es die Eltern von einigen Klassenkameraden seien. Deine Mutter hat sich sehr schnell beliebt in unserem Dorf gemacht, wie es scheint.“

Sie hätte weinen können, so groß war der Dank dafür, dass auch Zankokus Grab so schön hergerichtet worden war. Man hatte ihm die letzte Ruhe neben seiner Mutter eingeräumt und das, obwohl man annehmen musste, dass er einer der Drahtzieher für diesen Angriff gewesen war.

„Würdest du mich wohl allein lassen?“, fragte sie unverblümt.

Das gefiel Naruto überhaupt nicht. Schließlich aber akzeptierte er ihren Wunsch und verlies den Friedhof. Aikyo kniete vor den Gräbern nieder. Sie wollte irgendetwas sagen doch sie wusste schlicht und ergreifend nicht was. Irgendwie wollte sie sich entschuldigen oder wenigstens eine Erklärung finden. Sie wollte es irgendwie abschließen, doch ihr Kopf war einfach leer. Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich.

„Es war nicht einfach Tsunade-sama davon zu überzeugen, Zankoku-kun hier zu begraben.“

Aikyo hob den Kopf und wandte ihn leicht zur Seite, sodass sie hinter sich gucken konnte. „Das war wirklich nett von euch.“ Shikamaru kniete sich neben sie.

„Das ist nicht leicht für dich, nicht war?“

„Ich bin ja nicht alleine und werde das schon schaffen“ sagte sie knapp.

„Ich weiß, wie du dich fühlst.“

Aikyo schwieg.

„Als Asuma-sensei starb, fühlte ich mich absolut nutzlos. Ich glaubte, an allem die Schuld zu tragen. Dies tat ich nur, weil ich einfach nicht fähig war, meiner Trauer Ausdruck zu verleihen. Und darum sage ich dir jetzt dasselbe, was mein Vater damals zu mir sagte.“

Er legte Aikyo eine Hand auf die Schulter.

„Lass es doch mal raus.“

Seine Stimme klang freundlich und er lächelte. Aikyo blickte ihn an und ein kurzes aber gequältes Lächeln huschte über ihr Gesicht.

„Mir geht’s gut, Shikamaru-kun.“

Er öffnete erneut seinen Mund und wollte etwas sagen, als eine Stimme hinter ihnen ihm zuvorkam.
 


 

„Hey ihr zwei. Alles in Ordnung?“ ,sagte Yurei.

„Ja alles in Ordnung. Ich habe nur das Grab meiner Mutter besucht“, erklärte Aikyo und ihre Stimme klang fast so etwas wie fröhlich.

„Du warst ja bei Niwatori-kuns Grab, nicht wahr? Wie sieht es denn aus?“

„Ich musste ganz schön viel Unkraut wegmachen, doch jetzt sieht es wieder sehr gut aus. Es ist echt schade aber ich habe nicht sehr viel Zeit um mich darum zu kümmern“, lächelte Yurei.

„Ach ja stimmt das kommt auf mich ja auch zu“, versuchte Aikyo einen Witz zu machen. Yurei sah sie merkwürdig an und auch Shikamaru wusste nicht, was er davon halten sollte. „Ach ja, da gibt es etwas, über das ich mit euch reden müsste“, druckste Yurei ein wenig herum. Aikyo und Shikamaru sahen sie interessiert an, doch irgendwie wollte sie nicht richtig weiter reden.

„Worum geht es denn Yurei-chan?“, fragte Shikamaru.

„Naja“, begann Yurei, „ich habe mich vorhin mit Lee-kun unterhalten und er erzählte mir das sein Sensei und er bald auf eine Mission gehen werden. Sie sollten noch von einem dritten Shinobi begleitet werden und naja ... so wie es aussieht werde ich dieser Shinobi sein.“

„Und? Hast du ein Problem mit Lee-kun und seinem Team? Dann solltest du vielleicht mit Tsunade-sama sprechen.“

„Nein darum geht es nicht. Außerdem wird sein Team gar nicht dabei sein. Es werden wirklich nur Lee-kun und Guy-sensei dabei sein. Das Problem ist nur … naja … das keiner so genau sagen kann, wie lange diese Mission dauern wird. Das heißt, ich weiß nicht, wann ich wieder nach Hause kommen werde“, beendete Yurei ihre Erklärung.

Shikamaru starrte sie sprachlos an.

„Gibt es eine Zeitgrenze bei „nicht genau wie lange“ ?“,fragte Aikyo skeptisch.

Yurei schüttelte langsam den Kopf, wobei sie es vermied, Shikamaru länger als eine Sekunde anzusehen.

„Es kann natürlich sein, dass wir bald wieder da sind, aber …“ ,stoppte sie mit einem vorsichtigen Blick zur Seite.

„Aber?“, fragte Shikamaru.

„Wir gehen nicht davon aus, dass es schnell vorbei sein wird“, sprach sie mit leiser Stimme.

„Und das sagst du mir einfach so? Hier?“

Shikamaru wandte sich zur Yurei um.

„Naja bis jetzt ist noch gar nicht alles entschieden, und wenn es dir lieber ist, können wir gerne bei mir weiter darüber sprechen.“

Yurei warf ihrer besten Freundin noch einen letzten Blick zu, verabschiedete sich und zusammen verließen sie den Friedhof.
 


 

Aikyo blieb noch einen Moment bei den Gräbern ihrer Familie, doch ziemlich schnell entschied sie, diesen traurigen Ort zu verlassen.

Sie hatte kaum die Tore des Friedhofes passiert, als ihr Neji entgegen kam.

„Ich dachte mir schon, dass ich dich hier finde“, begann er.

„Hallo Neji-kun. Hast du nach mir gesucht?“

Aikyo lächelte erneut dieses aufgesetzte Lachen.

Neji nahm dies sehr wohl war, doch er sah keinen Grund, deswegen mit ihr ein Krisengespräch einzuleiten. Er konnte sich denken, dass sie etwas Zeit brauchte.

„Ich soll dir von Tsunade-sama ausrichten, dass dir deine Schwester in ein paar Stunden gebracht wird. Hinata-chan wird sie bei dir zu Hause abliefern“, erklärte er.

Aikyo erstarrte. So schnell hatte sie nicht damit gerechnet. Sie hatte gedacht, dass man sich damit wenigstens bis morgen Zeit lassen würde.

„Ja ist gut. Vielen Dank Neji-kun.“

Kaum hatte Aikyo sich bei Neji bedankt, da machte sie sich auch schon auf den Weg. Einen kleinen Moment blickte Neji ihr nach.

Er fragte sich, ob es gut war, Aikyo schon so kurz, nachdem sie aufgewacht war, mit so viel Verantwortung zu belasten. Schließlich aber musste sie selbst wissen, was sie tat.

So machte sich auch er wieder auf den Weg, denn es gab noch genug zu tun.

Nach ein paar Minuten kam Aikyo zu Hause an.

Sie wusste eigentlich gar nicht, wo sie anfangen sollte. Sie musste noch einiges vorbereiten.

Einen Einkaufzettel schreiben, einen Schlafplatz für ihre kleine Schwester herrichten und etwas zu Essen kochen. Würde Sanja überhaupt hungrig sein?

Aikyo hatte nicht einmal danach gefragt, wo ihre Schwester die ganze Zeit über untergebracht gewesen war.

Sie öffnete ihre Schränke, um zu sehen, was noch im Hause war.

Sie starrte fast 10 Minuten in den einen Schrank, in dem sich nur noch zwei Suppendosen befanden.

Ihr Kopf war einfach leer. Es war, als wäre sie erstarrt.

„Einen Zettel, ja den brauche ich“, dachte sie plötzlich.

Als sie aufstand, bemerkte sie, dass ihr furchtbar schwindelig war.

In ihrem Kopf hörte sie Shikamarus Worte von vorhin.

Mit wackeligen Beinen trat sie auf den Küchentisch zu.

Sie griff nach einem Stift, der darauf lag.

Ihre Sicht verengte sich. Um sie herum schien alles schwarz zu werden.

Dann hörte sie Tsunades Fragen in ihrem Kopf.

Sie war drauf und dran gewesen Narutos Seele zu zerstören und sie, sie allein hatte Zankoku, ihren Bruder getötet.

Sie wollte auf den Schrank zu gehen, doch sie sah ihn nicht mehr.

Alles, was sie sah, waren ein paar helle Punkte, die an ihrem inneren Auge wie helle Blitze vorbei zuckten.

Dann sah sie ein Bild.

Ihre Mutter.

Sie lag in ihrem eigenen Blut, die Augen starrten ins Leere, sie war tot.

„Mir ist schlecht“, stellte Aikyo fest, drehte sich um und wollte sich an der Tischkante abstützen. Da sie aber kaum etwas sah, griff sie direkt daneben und, schlug sich beim daraus resultierenden Fall den Kopf am Tisch an und blieb auf den Knien am Boden sitzen.

Mit den Händen hielt sie sich den schmerzenden Kopf.

Wieder Shikamarus Worte.

„Rauslassen, rauslassen. Ich muss nichts rauslassen. Es geht mir gut“, sagte sie zu sich selbst.

Wieder hörte sie Tsunade danach fragen, ob sie Naruto absichtlich attackiert hatte.

„Ich habe ihm nichts getan und sicher hätte ich das auch nie. Es ist alles in Ordnung.“

Wie dachte er eigentlich darüber?

Ihr war nicht einmal der Gedanke gekommen, ihn zu fragen.

„Alles ist gut“, sagte sie noch einmal, doch wirklich überzeugend war sie nicht.

Mit der rechten Hand griff sie nach der Tischplatte und zog sich wieder hinauf.

„Deine Mutter hat sich sehr schnell beliebt in unserem Dorf gemacht, wie es scheint.“

„Mama“, dachte Aikyo.

Wieder überkam sie der Schwindel. Aikyo taumelte.

Es war als würde sie in ein endloses Loch fallen.

Endlich stoppte etwas ihren Weg. Es war die Wand.

Mit beiden Händen stütze sie sich ab.

Schließlich aber schien ihr Körper jegliche Kraft zu verlieren. Erst knallte sie mit ihrem Oberkörper gegen die Wand, um im nächsten Moment, da ihre Füße nachgaben, auch schon hinabzurutschen.

„Dieses Kekkei Genkai hat alles kaputt gemacht“, sagte sie leise.

Ein Eingeständnis. Langsam wurde es ihr klar und dann ganz plötzlich kamen sie zurück. Die Erinnerungen an ihre schreckliche Tat. Es gab nun keinen Zweifel mehr daran, sie hatte ihren Bruder getötet. Hass hatte sie dazu getrieben. In dieser grenzenlosen Wut hatte sie ihn attackiert, mit dem festen Willen in zu richten.

Nicht nur ihn. Als sie aufgestanden war, um sich Naruto entgegen zu stellen, hatte sie auch ihn töten wollen.

Sie versuchte eine Erklärung zu finden, doch es gab keine.

Wie als habe ihr Verstand ausgesetzt. Beinahe so als hätte sie einem anderen die Fäden in die Hand gelegt, sie zu steuern, wie es ihm gefiele.

Nikushimi.

Sie hatte sich tatsächlich von ihrem eigenen Vater benutzen lassen.

Wieder spürte sie Wut.

„Ach hätte ich ihn doch bloß getötet“, fluchte sie und ballte die Hände zu Fäusten.

„Wieso war ich so blöd? Dass alles hätte vermieden werden können, hätte ich ihn doch bloß getötet.“

Ohne darüber nachzudenken, schlug sie gegen die Wand. Wieder und wieder.

„Scheiße, scheiße, SCHEISSE!“

Sie konnte nicht mehr weiter sprechen, denn ein dicker Kloß saß nun in ihrem Hals.

„Lass es doch mal raus.“

Stumm rannen ihr die Tränen über die Wangen und tropften auf den Fußboden.

Noch nie hatte sie sich so einsam gefühlt.

Ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder waren tot. Dabei hatte sie ihre Mutter doch gerade erst nach Konoha geholt. Und Naruto, wie sollte sie ihm jemals wieder in die Augen sehen?

Sollte sie überhaupt irgendwen ansehen? Nein nicht mit diesen Augen. Nein nie mehr.

Fast zwei Stunden saß sie reglos am Boden, angelehnt an die Wand.

Schon vor einer Stunde hatte sie zu weinen aufgehört. Sie starrte an die ihr gegenüberliegende Wand.

Plötzlich klopfte es.

Sie hob den Kopf. Als hätte sie dieses Klopfen aus einem langen Traum geweckt, wusste sie es plötzlich. Ein klarer Weg offenbarte sich ihr. Mit einem Schlag war Aikyo klar geworden, wie sie das, was sie getan hatte, wieder gut machen konnte.

Neue Hoffnung durchströmte sie.

Mit dieser unbändigen Kraft öffnete sie nun die Tür.
 


 

„Also jetzt noch einmal alles ganz langsam und in ruhe.“

Shikamaru hatte sich auf das Sofa in Yureis kleiner Wohnung gesetzt. Sie selbst blieb lieber stehen und hatte sich neben das Fenster gestellt.

„Naja ich habe vorhin mit Lee-kun zusammen die Brücke repariert und dabei hat er mir dann von der Mission erzählt.“

„Und er hat dich gefragt, ob du mitgehen willst, oder wie?“

Yurei sah zur Seite. Mann konnte fast spüren, dass sie sich unwohl fühlte.

„Ähm … nicht so ganz …“, druckste sie herum.

„Sondern, du hast ihn gefragt?“

„Ähm, ja könnte man so sagen“, flüsterte Yurei.

„Warum?“

Shikamaru sah sie ungläubig an.

„Ich will endlich mal etwas Wichtiges für dieses Dorf tun! Außerdem denke ich, kann ich während dieser Mission ganz viel trainieren und endlich stärker werden.“

„Musste es denn eine so lange Mission sein?“

Langsam stand Shikamaru auf. Yurei sah ihn mit großen Augen an.

„Wow, könnte es sein, dass ich ihm fehlen würde? Das hätte ich echt nicht gedacht“, dachte sie, aber statt es auszusprechen, sagte sie nur:

„Vielleicht sind wir schneller wieder, da als du gucken kannst. Es weiß ja noch keiner, wie lange das dauern wird“, sie lächelte.

„Außerdem werden bestimmt einige hier im Dorf froh sein, wenn ich mal, ein paar Tage nicht mehr da bin.“

Nun fing Yurei an zu lachen und Shikamaru musste schmunzeln. Er zog sie in seine Arme und die beiden küssten sich zärtlich. Es würde zwar schwer werden, so lange Zeit von ihm getrennt zu sein, doch Yurei war sich sicher, dass sie es irgendwie schaffen würde. Schon begann sie in ihrem Kopf die Mission zu planen und konnte es gar nicht abwarten, endlich loszulegen.
 


 

Hinata lächelte sie freundlich an.

„Aikyo-onichan!“, schrie Sanja aus. Sofort umarmte sie ihre große Schwester und krallte sich in ihrem Shirt fest.

Aikyo war vollkommen perplex und erwiderte die Umarmung.

„Ähm also, es war meine Mission auf Sanja-chan aufzupassen und sie hat sich wirklich gut benommen“, erklärte Hinata.

Aikyo sah sie an, dann lächelte sie. Aber nicht wieder dieses falsche, aufgesetzte Lächeln. Nein, es war ein ehrliches und dankbares Lächeln.

„Ich danke dir für deine Mühe Hinata-chan. Ich hoffe, dass ich mich dafür mal erkenntlich zeigen kann.“

Hinata sah sie verwundert an, dann lachte sie verlegen.

„Ach Unsinn, dass habe ich gern gemacht. Leider muss ich jetzt auch gleich wieder los. Also bis demnächst mal. Machs gut Sanja-chan.“

Das kleine Mädchen drehte sich um und grinste Hinata kurz an. Dann winkte sie einander zum Abschied.

„So wie sieht es aus? Hast du hunger?“, fragte Aikyo.

Sanja schüttelte den Kopf.

„Tja, aber einkaufen müssen wir trotzdem. Warte ich habe die Einkaufliste noch nicht fertig. Wie wäre es, wenn du mir helfen würdest?“, fragte sie ihre kleine Schwester freundlich, die sich nicht so recht mit dieser Idee anfreunden wollte.

Die Kleine schien zu nichts Lust zu haben und das konnte Aikyo nur zu gut verstehen.

Sie hatten sich in Aikyos kleinem Wohnzimmer, auf die Couch gesetzt.

„Magst du mir erzählen, was du mit Hinata-chan alles unternommen hast?“

Wieder schüttelte sie traurig den Kopf.

Plötzlich sah sie Aikyo direkt an. Tränen glitzerten in den Augen des Mädchens.

„Aikyo-onichan, es tut mir so leid.“

Aikyo verstand nicht.

„Was tut dir leid?“

„Dass ich weggelaufen bin. Ich wollte doch auch helfen Konoha zu retten und nur deswegen ist Mama jetzt … sie ist …“ Sanja brachte ihre Worte einfach nicht zu Ende und Aikyo begriff.

Nun verstand sie auch, was ihre Mutter überhaupt da draußen gemacht hatte. Immerhin hätte sie bei den Steingesichtern sein sollen.

Liebevoll nahm Aikyo ihre Schwester in den Arm. Sanja würde jetzt all ihre Kraft brauchen.

„Das stimmt nicht. Es ist nicht deine Schuld. Ich wünschte ich könnte dir sagen, dass du dir keine Sorgen machen musst und das dieser Schmerz bald vorübergeht, doch das kann ich nicht. Ich kann dir nur versprechen, dass ich immer für dich da sein werde. Wenn wir zwei fest zusammen hallten, dann werden wir es schaffen.“

Diese Worte hatten so viel Kraft und Zuversicht, dass sie Sanja beruhigten und ihren Schmerz ein wenig linderten.

Sanja war unglaublich müde. In den letzten Tage hatte sie nicht viel geschlafen und so brachte Aikyo sie zu Bett. Sie durfte in dem Bett ihrer großen Schwester schlafen. Aikyo würde dann hallt auf der Couch schlafen, aber das würde gewiss kein Dauerzustand bleiben können.

Kaum war ihre Schwester eingeschlafen, da verließ Aikyo noch einmal das Haus.

Inzwischen dämmerte es.

Sie ging direkt zum Krankenhaus, denn auch wenn er tief und fest schlief und sie nicht hören konnte, wollte sie doch, dass er zuerst von ihrer Entscheidung erfuhr.

Leise klopfte sie, dann trat sie ein.

Wie erwartet lag Kakashi noch immer schlafend da.

Vorsichtig setzte sie sich an sein Bett. Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Sie nahm seine Hand in ihre.

„Hallo Kakashi-sensei. Das war ein ganz schön langer Tag heute. Ich habe festgestellt, dass ich ganz schönen Mist gebaut habe. Ich wünschte, dass du jetzt wach wärst. Ich weiss gar nicht, wie du das machst, aber irgendwie findest du immer eine Lösung.“

Sie seufzte.

„Hach ich schweife ab. Eigentlich bin ich gekommen, um dir etwas Wichtiges zu sagen. Ich habe es noch keinem anderen gesagt, denn ich will, dass du es zu erst erfährst. In diesem Krieg ist so viel schief gegangen, dass ich nur eine Möglichkeit sehe, meine Fehler wieder gut zu machen. Was heißt wieder gut machen? Schön wär's. Ich fürchte das ist unmöglich. Ich denke, viel mehr meine ich, meine Fehler niemals wieder zu wiederholen.“

Sie drückte Kakashis Hand noch fester.

„Ich werde Morgen zu Tsunade-sama gehen und ihr mitteilen, dass meine Laufbahn als Shinobi hier ein Ende nimmt. Ich habe beschlossen, von heute an kein Ninja mehr zu sein.“

Nun war es gesagt. Es machte keinen Unterschied, schließlich konnte Kakashi sie nicht hören und doch fühlte sie sich leichter. Sie hatte es ausgesprochen, das machte ihren Entschluss realer.

Schweigend saß sie da und hielt seine Hand. Irgendwie fühlte sie sich plötzlich müde.

Sie wünschte Kakashi noch eine baldige Besserung, dann wollte sie aufstehen.

Gerade wollte sie Kakashis Hand vorsichtig auf das Bett zurücklegen, als diese ihre Hand drückte.

„Denkst du wirklich, dass das alles eine gute Idee ist? Versuchst du nicht viel mehr, vor deinen wirklichen Problemen davon zu laufen?“

Aikyo erstarrte. Halluzinierte sie jetzt?

„Kakashi-sensei?“

Plötzlich schlug dieser sein rechtes Auge auf und sah sie an.

Aikyo wurde kreidebleich, denn noch immer glaubte sie, sich das alles einzubilden.

Aus ihren Schreck heraus, schlug sie Kakashis Hand aus und trat ein paar Schritte vom Bett zurück.

„Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken“, erklärte er.

„Du ... bist ... wach?“, fragte sie. Ihr Schreck verdrängte jede Freude.

Kakashi erklärte ihr, dass er schon am Nachmittag aufgewacht war und gerade eben nur ein wenig geschlafen hatte. Als Aikyo seine Hand genommen hatte, war er jedoch aufgewacht und hatte beschlossen, ihr erstmal zu zuhören.

Langsam wurde Aikyo sich der Situation bewusst und sie entspannte sich.

Kakashi setzte sich auf, und da seine Bewegungen noch etwas steif wirkten, half Aikyo ihm dabei. Dann nahm sie wieder neben ihm platz.

„Wie geht es dir? Warum hat mir niemand gesagt, dass du aus dem Koma erwacht bist?“

Aikyo lenkte ab, diesmal allerdings unbewusst, denn es war ihr viel wichtiger zu wissen, wie es ihrem Ziehvater ging, als über ihre Entscheidung zu reden.

Kakashi gab ihr Auskunft und kehrte dann zum Thema, welches Aikyo zuvor aufgebracht hatte, zurück.

„Denkst du wirklich, du kannst deine Probleme lösen, wenn du einfach aufgibst?“

Aikyo schüttelte den Kopf.

„Ich gebe nicht auf. Nur meine Laufbahn als Ninja. Stattdessen werde ich mir einen Job suchen und für Sanja-imoto da sein.“

„Auf diese Weise wirst du die Gefahr, die von dir ausgeht, doch nur ausblenden. Dir ist doch wohl klar, dass sie damit nicht verschwindet?“

Darauf hatte Aikyo nichts zu sagen. Trotzdem blieb sie vehement auf ihrem Standpunkt.

Das Gespräch der beiden dauerte noch mehrere Stunden.

Kakashi konnte Aikyo wenigstens davon überzeugen, noch mit der Umsetzung ihres Entschlusses zu warten und ihm eine Chance zu geben, sich etwas einfallen zu lassen.

Sie einigten sich auf einen Tag.

Bevor sie Kakashi wieder verließ, fragte sie ihn noch einmal nach seinem Befinden. Sie machte sich große Sorgen um den Zustand seiner Seele, doch zu ihrem Erstaunen, schien seine Seele vollkommen unverletzt geblieben zu sein.

Einmal mehr bekam Aikyo zweifel an ihrer Stärke. Schließlich hatte die kurze Berührung, die ihr Bruder damals mit ihrer Seele hatte, sie beinahe wahnsinnig gemacht.

Kakashi schob es darauf, dass er mit den Dingen der Vergangenheit im Reinen war und sie ihm deshalb nichts anhaben konnten.

Mit dieser Erklärung mussten sich wohl beide zufriedengeben, denn es würde ihnen niemals jemand wirklich erklären können.

Dann machte Aikyo sich auf den Weg nach Hause und kaum da sie sich auf ihre Couch gelegt hatte schlief sie auch schon tief und fest ein.
 


 

Gemeinsam gingen Yurei und Shikamaru durch die Straßen des Dorfes. So langsam kehrten die Menschen endlich wieder zum Alltag zurück.

Kinder rannten lachend über den Boden und über all waren die Menschen in Gespräche vertieft. Yurei lächelte leicht und richtete den Blick zum Himmel.

Es war noch gar nicht so lange her, da wollte sie dieses Dorf verlassen und nun, ja nun, wollte sie eigentlich gar nicht mehr weg. Sie wollte Shikamaru, Aikyo und Naruto nicht verlassen. Doch trotzdem würde sie es tun, um stärker zu werden. Damit sie all diese Menschen hier besser beschützen konnte. Aber eines würde sie vorher noch tun.

„Sag mal Shikamaru-kun, weißt du, wo Aikyo-chan und Naruto-kun sind?“

Shikamaru sah sie etwas erstaunt an.

„Keine Ahnung, ich glaube die sind noch am arbeiten.“

Er zuckte mit den Schultern.

„Weißt du zufälligerweise, wo sie heute arbeiten sollten?“

Yurei musste unwillkürlich noch breiter Lächeln und auch auf Shikamarus Gesicht breitete sich jetzt ein Lächeln aus

„Ja, ich glaube zufälligerweise weiß ich das.“

Mit einem Lachen führten die beiden ihre Schritte in die richtige Richtung.

Nur kurze Zeit später waren sie an ihrem Ziel angekommen. Von Weitem konnten sie bereits Aikyo und Naruto sehen. Die beiden hatten, wie es aussah, gerade aufgehört zu arbeiten.

„Hallo ihr zwei“, rief Yurei laut und Shikamaru schüttelte leicht genervt den Kopf.

„Hallo Yurei-chan und Shikamaru-kun. Was habt ihr beide denn hier zu suchen?“, fragte Aikyo.

Yurei lächelte.

„Naja wir wollten gerade ein wenig Spazierengehen, du weißt doch das ich morgen auf diese Mission aufbreche und ich wollte noch einmal das Dorf sehen.“

Aikyo öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen als Naruto sie schon unterbrach.

„Wie? Du brichst morgen zu einer Mission auf? Was für eine ist das denn?“, fragte er neugierig und Yurei richtete den Blick auf ihn. Wieder lächelte sie und langsam wurde ihre fröhliche, sanfte Art Shikamaru unheimlich.

„Lee-kun und Guy-sensei müssen auf eine Mission und ich werde sie begleiten. Zwar weiß noch niemand, wann wir wieder da sind, aber ich denke es ist eine gute Möglichkeit ein wenig zu trainieren.“

Naruto sah sie an.

„Naja wie gesagt, wir hatten eigentlich vor ein wenig Spazieren zugehen, aber ich hab mir gerade überlegt, dass ich meinen letzten Abend lieber mit meinem Freund und meinen beiden besten Freunden verbringen möchte.“

Jetzt strahlte Yurei und selbst Aikyo war ein wenig überrascht.

Minuten später saßen sie in Yureis Lieblingsrestaurant.

„Ich finde es echt super von dir Yurei-chan, dass du uns zum Essen einlädst“, sagte Naruto. Yurei sah ihn an und wieder breitete sich dieses Lächeln in ihrem Gesicht aus.

„Mach ich doch gerne Naruto-kun. Ich hab irgendwie das Gefühl, als ob wir uns eine Zeit lang nicht mehr sehen würden, und möchte daher noch einen schönen Abend mit euch verbringen.“

„Du weißt aber schon, dass du nur auf eine Mission gehst und nicht für immer verschwindest, oder?“, sagte Shikamaru leicht verwirrt und mit einem Stirnrunzeln. Ihm war es nicht geheuer das seine Freundin sogar Naruto gegenüber so sanftmütig war.

„Ja natürlich weiß ich das“, lachte Yurei und warf Aikyo einen Blick zu.

„Ein merkwürdiger Gedanke, Konoha wird richtig ruhig ohne dich sein.“

„Wieso? Naruto-kun ist doch auch noch hier“,warf Shikamaru ein.

Von Naruto kam ein merkwürdiges Lachen. Es war fast so, als ob er sich gleich für etwas entschuldigen wollte.

„Ja, also was das angeht …“

„Wie was das angeht?“, fragten Yurei und Shikamaru gleichzeitig. Aikyo richtete nur ihren Blick zu Naruto.

„Naja, Ero-sennin hat mir angeboten, dass wir noch mal auf eine Trainingsreise aufbrechen wollen. Zuerst war ich mir nicht sicher, aber nach den letzen Ereignissen habe ich beschlossen, doch mit ihm aufzubrechen.“

Stille breitete sich über die kleine Gruppe aus. Aikyo starrte ihn sprachlos an.

Draußen ging inzwischen langsam die Sonne unter. Aikyos Blick wurde traurig.

„Wo wir schon beim Beichten sind …“, begann sie. Yureis Blick wand sich langsam zu ihr und auch Naruto und Shikamaru sahen zu dem Mädchen.

„Ich habe ebenfalls einen Entschluss gefasst …“, führte sie weiter aus.

„Och sag nicht du verschwindest auch noch auf irgendeine Mission?“, kam es von Shikamaru und mit einem Ruck sahen alle zu ihm.

„Was denn? Dann gibt’s ja bald gar keine Shinobi mehr hier.“

Yurei und Naruto grinsten.

„Nicht so wirklich“, druckste Aikyo herum.

„Nach all dem, was vorgefallen ist, habe ich mich dazu entschlossen … meine Laufbahn als Shinobi aufzugeben“, brach es aus ihr hervor. Yurei klappte der Mund auf und auch Naruto starrte seine Freundin entsetzt an.

„Wow, das ist natürlich heftig“, kam es von Shikamaru der als Einziger noch den Mund aufbekam.

„Aber wieso willst du das tun, Aikyo-chan?“, fragte Yurei. Sie starrte Aikyo weiterhin entsetzt an.

„Musst du das noch fragen, nach all dem, was passiert ist? Mein Tamashikagami ist einfach zu gefährlich. Ich habe gestern mit Kakashi-sensei darüber gesprochen. Er wollte, dass ich noch 24-Stunden mit meiner Entscheidung warte und ihm Zeit gebe eine andere Lösung zu finden. Ich habe gewartet und er ist nicht aufgetaucht. Oder sieht ihn einer von euch hier?“, fragte sie mit einem verzweifelten Grinsen.

Während Aikyo gesprochen hatte, hatten Yurei und Shikamaru ihren Blick auf etwas hinter ihr geworfen. Gerade als Yurei ihren Mund öffnen wollte, erklang eine Stimme.

„Wieso ich bin doch hier.“

Aikyo erschrak und stieß einen Schrei aus. Sie hatte mit jedem gerechnet, nur nicht mit ihm. Kakashi trat nun an den Tisch der Drei und sah Aikyo von oben an.

„Oh guten Abend Kakashi-sensei, möchtest du dich setzen?“, fragte Naruto höflich und mit einem Grinsen im Gesicht.

„Nein, nein ich wollte mir nur mal kurz Aikyo-chan ausleihen.“

„Was auch immer du mir zu sagen hast, Kakashi-sensei ich würde es den Dreien sowieso erzählen“, meinte Aikyo. Schließlich nahm Kakashi doch Platz.

Shikamaru, Naruto und Yurei sahen ihn gespannt an. Sie hofften, dass er eine Lösung für Aikyos Problem gefunden hatte.

„Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich dir helfen kann, und bin zu dem Schluss gekommen, dass du das Tamashikagami, um es ungefährlich für deine Mitmenschen zu machen, am Besten beherrschen solltest.“

Schockiert starrte sie Kakashi an.

„Also erstens Kakashi-sensei, denke ich nicht das eine so mächtige Waffe beherrschbar ist und zweitens, gäbe es auch niemanden der mir das beibringen könnte.“

Kakashi sah sie locker an. Natürlich hatte er sich dazu schon etwas überlegt.

„Ich denke ich kenne jemanden der dir dabei helfen kann.“

Aikyo sah ihn skeptisch an.

„Wie Aikyo-chan hat noch mehr Verwandtschaft? Dann können wir ja nur hoffen, dass die nicht auch noch alle so durch geknallt sind“, kam es nun von Yurei.

„Nein, nein, das nicht.“

„Aber?“ fragte Naruto.

„Naja denk doch mal nach, Naruto-kun“, sagte Shikamaru genervt. Alle Blicke wandten sich ihm zu, selbst Kakashi sah den jungen Shinobi verwundert an.

„Ähm, was genau meinst du damit, Shikamaru-kun?“

„Ja, Shikamaru-kun, wen zur Hölle meinst du?“ ,schloss sich Yurei Narutos Frage an.

Shikamaru sah seine Freundin erstaunt an.

„Wie du hast es auch nicht verstanden?“

„Ähm, nein, nicht so wirklich.“

„Kakashi-sensei meint sich selbst.“

Jetzt sahen alle zu Kakashi. Dieser schloss einen Moment die Augen.

„Du hast recht Shikamaru-kun“, sagte er schlicht.

„Und woher wusstest du das jetzt?“, fragte Yurei und sah ihren Freund erstaunt an. Dieser zuckte leicht mit den Schultern.

„Naja war doch klar. Wen er jemand anderes gemeint hätte, hätte er es gleich gesagt und nicht noch extra Spannung aufgebaut. Außerdem denke ich, dass er Aikyo-chan von uns allen immer noch am besten kennt und daher auch am besten weiß, wie man das Tamashikagami mit ihr trainieren kann“, erklärte er mit trockenem Ton.

„Ja, aber wie hast du dir das gedacht Kakashi-sensei?“, fragte Aikyo.

„Naja damals musste ich mir selbst beibringen mit dem Sharingan umzugehen und deshalb glaube ich, dass ich am besten mit dir an die Sache rangehen kann.“

Naruto sah Aikyo hoffnungsvoll an.

„Das klingt doch gut Aikyo-chan, das solltest du wirklich machen.“

„Ja genau ich denke, dass das wirklich eine gute Idee ist“, stimme Yurei zu.

„Aber wie soll das denn gehen? Was ist, wenn beim Training etwas schief geht?“

„Und deshalb denke ich, dass es besser ist, wenn wir für das Training Konoha verlassen.“

Shikamaru verdrehte die Augen.

„War ja klar“, brummelte er vor sich her.

„Sei doch lieber froh, dann hast du endlich mal ein wenig Ruhe und es nervt dich niemand“, lachte Yurei.

Kakashi räusperte sich.

„Ich kenne einen abgelegenen Ort, wo wir in ruhe trainieren können, ohne jemandem gefährlich zu werden.“

„Ja und meine Schwester? Wer kümmert sich um sie?“, fragte Aikyo.

„Naja das kann doch Shikamaru-kun machen, der hat doch jetzt nichts zu tun“, brüllte Yurei vor Lachen. Es war ja klar das diese Sanftheit nicht allzu lange anhalten konnte und sie schnell wieder die Alte werden würde.

Shikamaru funkelte sie böse an.

„Darüber solltest du dir keine Gedanken machen, Tsunade-sama wird schon noch eine Lösung finden“, sprach Kakashi.

„Hm nun ja …“, druckste Aikyo.

„Dass du darüber noch nachdenkst, Aikyo-chan. Natürlich solltest du das machen!“, mischte sich nun Naruto ein. Aikyo blickte grübelnd auf den Teller mit ihrem Essen. Eine Kellnerin hatte es zwischendrein gebracht, doch niemand hatte aufgrund ihres Gesprächs auch nur einen Happen gegessen.

„Denkst du wirklich ich, kann es schaffen?“ , sprach sie leise.

„Du hast auch vollkommen neue Feuertechniken entwickelt, da schaffst du es auch, dein Kekkei Genkai in den Griff zu bekommen“, meinte Kakashi gelassen.

Aikyo sah auf und sich in der Runde um. Naruto und Yurei grinsten während Shikamaru ihren Blick studierte. Auf ihm blieb ihr Blick letztlich stehen. Plötzlich lächelte sie.

„Hey Shikamaru-kun, du bist der Klügste von uns, denkst du ich kann es schaffen?“ Shikamaru stutzte. Er konnte sich nicht erklären, warum sie ihm jetzt diese Frage stellte. Doch dann lächelte er.

„Ist dir Konoha wichtig?“

Das war doch typisch für Shikamaru. Da antwortete er ihr doch tatsächlich mit einer Gegenfrage. Aikyo lächelte noch immer.

„Du hast recht Shikamaru- kun. Ja ich liebe Konoha über alles und darum werde ich die Reise machen.“
 


 

Kakashi war der Erste, der sich aus der kleinen Runde verabschiedete, schließlich war er aber auch nur gekommen, um Aikyo seinen Vorschlag zu unterbreiten. Dies hatte er nun getan und zwar mit großem Erfolg.

Schon Morgen würde auch für Aikyo die Reise beginnen.

Kakashi würde den restlichen Abend damit verbringen, die letzten Formalitäten mit Tsunade zu klären und zu packen.

Da auch Naruto, Yurei und Aikyo packen mussten, löste sich die lustige Runde nach kurzer Zeit ebenfalls auf.

Ein kleines Stück gingen die Vier noch zusammen. Dabei lachten sie, alberten herum und vergaßen für einen Moment die Aufregungen über die Dinge, die gewesen waren und über die, die noch kommen würden.

An einer Kreuzung trennten sie sich. Shikamaru wollte den Abend zusammen mit Yurei verbringen.

Naruto und Aikyo gingen ihren Weg gemeinsam, bis sie an die Brücke kamen.

Naruto wollte ihr gerade einen schönen Abend wünschen, als sie ihn bat, einen Moment zu warten. Geradezu schüchtern stand sie vor ihm.

„Kannst du mir verzeihen?“

Naruto wusste nichts zu sagen, da er den Bezug ihrer Frage nicht verstand.

Als er auch nach einer Minute noch nichts gesagt hatte, wurde Aikyo genauer. Das sprechen viel ihr schwer.

„Ich wollte deine Seele zerstören“, begann sie doch sogleich wurde sie von Naruto unterbrochen.

„Das stimmt nicht. Immerhin hast du es nicht getan!“ Er sprach sehr bestimmt. Eigentlich hatte er durch diese liebevolle, bestimmte Art immer erreichen können, dass Aikyo sich besser fühlte, doch diesmal nicht.

„Nein Naruto-kun ich meine es ernst. In dem Moment, als ich auf dich zukam und das Tamashikagami angewandt habe, da wollte ich deine Seele wirklich zerstören. Bevor du fragst ich weiß nicht wieso und ich habe auch keine Erklärung dafür. Mein Verhalten ist einfach unentschuldbar! Ich will dir nur eines sagen Naruto-kun. Ganz egal was du jetzt noch von mir hältst, selbst wenn du mich für ein Monster hältst, will ich, dass du eines weißt.

Ich liebe dich über alles.“

Ihr Körper zitterte vor Aufregung und der Blick, den sie Naruto zuwarf, war voll Aufrichtigkeit.

Naruto nahm sie in den Arm.

„Das weiß ich Aikyo-chan. Du musst dir keine Sorgen machen, ich würde dich nie für ein Monster halten. Ich bin mir ganz sicher, dass du mir niemals etwas getan hättest, schließlich hast du es letztlich auch nicht, ganz egal was du wolltest. Eines kannst du mir glauben Aikyo-chan. Es geht mir nicht anders als dir.

Ich liebe dich genauso sehr wie du mich.“

Aikyo schloss die Augen und genoss noch einen Moment seine Nähe, bevor er sich von ihr löste und sie liebevoll küsste.

Dann aber mussten sie sich trennen, sie mussten schließlich beide noch packen.

Den ganzen Abend dachte Aikyo daran, dass jetzt alles wieder gut werden würde und darüber freute sie sich. Es gab nur eines das ihre Freude etwas trügte. Es war die Tatsache, dass sie sehr lange von ihrem Freund und ihren beiden liebsten Freunden getrennt sein würde.

Doch wenn sie zurückkam, würde sie noch stärker sein. Und wer weiß? Vierleicht würde sie dann ja sogar in der Lage sein, mit dem Tamashikagami ihre Freunde zu beschützen.
 

Am nächsten Morgen
 

Es war nicht verwunderlich, dass Aikyo die Erste am Tor von Konoha war. Ihre kleine Schwester hatte sie begleitet, denn sie wollte sich von ihrer großen Schwester verabschieden.

Es war Viertel vor acht.

Für acht Uhr war sie hier mit Kakashi verabredet.

Plötzlich tauchten Guy und Lee neben Aikyo und Sanja auf.

Sanja lachte leise über den Anblick, den die beiden boten.

Aikyo stupste sie an, damit sie aufhörte, doch Sanja konnte sich einfach nicht zurückhalten.

Deswegen war Aikyo froh, dass Guy und Lee viel zu sehr mit ihren üblichen Peinlichkeiten beschäftigt waren, als dass sie auf das kleine Mädchen geachtet hätten.

Und mit denen wollte Yurei nun eine ganze Weile allein verbringen?

Aikyo hatte nichts gegen sie, ganz im Gegenteil. Sie fand die Beiden urkomisch und sie wusste, dass Lee nebenbei noch ein echt netter Typ war, doch allzu lange, könnte selbst ihr unglaublicher Geduldsfaden, den Enthusiasmus der Beiden nicht verkraften.

Dann kam Naruto und er war wie üblich sofort Feuer und Flamme für Lee und Guy. Aikyo wusste nicht, warum, aber es war, wohl eines von Naruto Grundbedürfnissen, sich sofort, wenn er die zwei grün gekleideten Kerle sah, hinzustellen und sich mit ihnen zum Depp zu machen.

Auch Jiraya war inzwischen gekommen und er schüttelte bei dem Anblick der drei Knallköpfe ebenfalls den Kopf.

Dann trudelten pünktlich zu acht Uhr, Yurei und Shikamaru ein.

Nun fehlte also nur noch einer. Keinen wunderte, dass Kakashi mal wieder zu spät dran war.

Die anderen wollten schon nicht mehr warten, da kam er schließlich, eine Viertelstunde später, doch noch.

Naruto zog sofort einen Spruch zu Kakashis Unpünktlichkeit.

„Na Kakashi-sensei, hast du einer alten Frau helfen müssen, oder hattest du dich mal wieder auf dem Weg des Lebens verlaufen?“ Alle lachten fröhlich darüber.

Einen kleinen Moment war es so, als würden sie für immer hier stehen und lachen. Als gäbe es keinen Abschied und keine langen Reisen, welche auf sie warteten.

„Nun wird es aber Zeit“, meinte Jiraya und alle verstummten. Die Stimmung wurde schlagartig bedrückt.

Aikyo blickte zu ihren drei Freunden. Yurei ebenfalls.

„Also was meint ihr? Wer von uns wird der Stärkste sein, wenn wir wieder da sind?“, fragte Yurei keck.

„Na ich natürlich! Schließlich habe ich noch einiges vor. Wenn ich zurückkomme, werde ich Sasuke-kun endlich zurückbringen und dann wartet der Posten des Hokagen auf mich!“

Naruto war so motiviert wie eh und je.

Aikyo sah ihn liebevoll an und lachte.

„Ja so kennen ich meinen Naruto-kun“, sagte sie.

„Ha pluster dich ja nicht so auf. Ich werde sicher nicht faul sein. Wenn ich wieder komme, bin ich mindestens genauso stark wie du. Wenn nicht noch stärker!“, grinste Yurei.

„Und du Aikyo-chan?“, fragte Naruto.

„Ich? Ich werde stark genug sein, dass ich euch bei allem, was ihr vorhabt, unterstützen können werde. Mein Kekkei Genkai soll mir dabei niemals mehr im Wege stehen“, sie lächelte.

„Und was ist mit dir Shikamaru-kun? Was wirst du so lange machen?“, fragte Yurei.

Dieser hatte gar nicht erwartet, dass er so etwas gefragt werden würde.

„Na was schon. Ich werde die Missionen ausführen die Tsunade-sama mir überträgt. Einer muss das ja machen, wenn ihr euch alle verdrückt. Wie nervig.“

Naruto, Yurei und Aikyo prusteten los. Es war so typisch für Shikamaru so etwas zu sagen.

„Jetzt aber los Yurei-chan wir wollen unser Ziel in sechs Tagen erreicht haben“, begann Guy.

„Was? Sechs Tage? Aber wenn wir doppelt so schnell laufen, dann können wir es in drei Tagen erreichen!“, forderte Lee.

„So kenne ich meinen Schüler. Wir könnten natürlich auch noch schneller laufen und unser Ziel in zwei Tagen erreichen“, grinste Guy daraufhin.

„Oh man, ich muss mich beeilen, sonst wollen sie ihr Ziel am Ende noch in ein paar Stunden erreichen“, lachte Yurei.

„Wir müssen auch endlich los Naruto-kun. Stärker wirst du schließlich nicht vom Rumstehen“, meckerte Jiraya.

„Ja sofort Ero-sennin“, rief Naruto.

Yurei umarmte Shikamaru und die Beiden küssten sich zum Abschied.

„Pass ja gut auf dich auf und lass dich von den Beiden nicht zu sehr nerven“, sagte Shikamaru.

„Werd ich nicht. Du wirst sehen, ich bin bestimmt schon bald wieder da“, grinste sie.

Zuerst drückte Aikyo ihre kleine Schwester noch einmal fest an sich und gab ihr auf, sich zu benehmen und fleißig zu sein. Lachend gab Sanja ihr Dies zurück.

Dann umarmte Aikyo Naruto.

„Du wirst sicher sehr stark werden Naruto-kun. Und wenn wir uns dann wiedersehen, gehen wir Sasuke-kun gemeinsam retten“, sagte sie und lächelte.

Er bedankte sich und wünschte ihr Glück.

„Mach dir keine Sorgen Aikyo-chan. Du machst das sicher ganz super. Außerdem hast du ja Kakashi-sensei bei dir. Der passt schon auf dich auf“, machte er ihr Mut.

Sie nickte. Sie kam sich bei seinen Worten ein bisschen wie ein kleines Kind vor, doch sie wusste ja, wie er das meinte.

Liebevoll gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, dann wand sie sich Yurei zu.

„Schätze, wenn wir uns das nächste Mal sehen, werden wir keine Kinder mehr sein. Findest du das nicht auch seltsam?“, fragte Yurei.

Aikyo antwortete nicht sondern nahm ihre beste Freundin stumm in den Arm.

„Aikyo-chan?“, fragte sich Yurei in Gedanken.

„Ich weiß, dass wir es beide schaffen werden. Wenn wir wiederkommen, dann sind wir echte Spitzenninjas! Ich freue mich auf den Tag, da wir uns wieder gegenüberstehen werden.“

Sie löste sich wieder von Yurei. Beide lächelten sich breit an.

„Ich mich auch Aikyo-chan.“

Nun wurde Aikyos Lächeln glatt noch breiter.

„Weißt du was? Wenn wir uns wiedersehen, wird die Zeit uns mit „chan“ anzusprechen vorbei sein. Dann sind wir bereit die alte Generation zu übertreffen.“

„Und wie wir das werden!“, strahlte Yurei.

„Tja Shikamaru-kun, du solltest wohl besser auch etwas trainieren, sonst ist Yurei-chan am Ende stärker als du“, feixte Naruto.

Shikamaru verdrehte genervt die Augen.

Yurei, Aikyo und Naruto hatten schlagartig die gleiche Idee.

„Ja aber das klingt so nach Arbeit“, begann er.

„Wie ...“ „NERVIG!!!“, unterbrachen ihn die Drei im Chor und begannen noch einmal schallend zu lachen.

Dann wurde es Zeit und alle brachen in unterschiedliche Richtungen auf.

Nur Shikamaru und Sanja blieben zurück und sahen ihnen nach.

Es würde echt verdammt still in Konoha ohne sie sein.

Hauptsache war jedoch, dass sie alle erfolgreich sein würden.

Wieso bekam Shikamaru jetzt nur plötzlich das Bedürfnis auch etwas zu trainieren?
 

-ENDE-
 

Hier endet nun unsere Narutofanfiction Kishibo.

Wir würden uns über Kommentare zu der bisherigen Geschichte sehr freuen.

Wir haben beschlossen erst einmal eine Pause zu machen, bevor es dann wieder losgeht.

Wir würden es super finden, wenn ihr uns Anregungen, Wünsche und Ideen dalassen würdet, damit wir unsere Geschichte noch spannender fortführen können.

Also seit auf ein Wiedersehen mit unseren Helden gespannt und bringt euch gern mit ein.

Eines können wir schon mal versprechen!

Es wird ein Wiedersehen mit Sasuke Uchiah geben. Den Angriff Pains auf Konoha und eine Antwort auf die Frage die viele schon seit Ewigkeiten quält. Wie wird Naruto auf Hinatas Liebesgeständnis reagieren?

Das alles und vielleicht auch eure, bis dahin eingebrachten Ideen erwarten euch.
 

Bis bald und hoffentlich mit großer Leseneugierde, wünschen
 

Kaya Sozosha und Sorina



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Olatar
2011-01-13T17:19:23+00:00 13.01.2011 18:19
Wow, einfach unglaublich. Ich habe heute deine Geschichte gelesen und die ist der Hammer. Sehr schöne Kapitel, sehr gute Grammatik, Rechtschreibung, es ist perfekt.
Die Geschichte und die neuen Charaktere gefallen mir sehr.

Du schreibst sehr spannend und hast gute Ideen, vorallem diese Probleme der Charaktere mit ihrer Vergangenheit, sie machen sie zu etwas besonderem. Ich habe mich nur gefragt, auf welchem Stand Naruto zum Beispiel ist, ob er berets das Eremitentraining gemacht hat oder ob das irgendwann noch kommt.

Also deine Geschichte ist ab jetzt einer meiner Favoriten und ich werde bei weiteren Kapitel Kommentare abgeben, wenn das gewünscht ist. Ich freu mich auf das nächste Kapitel.

Gruss Olatar
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:22:07+00:00 12.09.2010 21:22
Super Kapitel!
Dieses Mal halte ich mein Kommentar kurz ^^
LG

PS: Vielleicht wenn du mal Zeit hast kannst du dann bei meiner FF vorbeischauen, vielleicht gefällt sie dir ja ^^
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:21:04+00:00 12.09.2010 21:21
Ich muss sagen, ich konnte gar nicht mehr aufhören deine FF zu lesen und ich hoffe du schreibst bald weiter ^^
LG

PS: ICh weis, immer dieses "ICh hoffe du schreibst bald weiter" Sorry ^^
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:19:57+00:00 12.09.2010 21:19
Also mal zum Anfang: Ein super Kapitel!
Die FF ist echt super toll zum lesen und für dich gibt es jetzt einen Keks *Keks da lass* ^^
LG
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:18:45+00:00 12.09.2010 21:18
Hallo :)
Ich bins, die Verrückte ^^
Wieder ein sehr gelungenes Kapitel!
LG ^^
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:17:52+00:00 12.09.2010 21:17
Schon wieder ich ^^
Manchmal kann ich echt nervig sein :D, kommen wir zum wesentlichen deine FF gefällt mir super gut!
LG ^^
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:17:10+00:00 12.09.2010 21:17
Hehe, alle guten Dinge sind Drei xD
Also auch dieses Kapitel war super gut, sehr spannend und ich weis gar nicht warum keiner ein Kommi geschrieben hat -.-
Tja, dann ist mehr Platz für mich ^^
LG
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:16:06+00:00 12.09.2010 21:16
Ich schreib jetzt einfach mal alle Kommentare auf einmal ^^
Also dieses Kapitel ist dir sehr gut gelungen!
Zwei Daumen hoch für dich xD
LG
Von:  Nightwalkerin
2010-09-12T19:13:53+00:00 12.09.2010 21:13
Das erste Kapitel ist schon mal super gut ^^, ich werde auf jeden Fall weiter lesen!
*schnell weiterles*
LG ^^


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