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Verliebt in Nachbars Sohn 2

von

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Neue Wege

Einige Monate waren vergangen und das Schuljahr hinter sich gebracht worden, so dass Minoru, Laro und Tori nun in die zweite Klasse der Oberschule kamen, während für Kaji, Eko, Matzu, Satoshi und Tatsumi nun die Uni anstand.

Die Kon-Brüder waren zusammen mit ihrem jeweiligen Partner in eine andere Stadt gezogen, wo sie gemeinsam eine vierer WG aufgemacht und sich an verschiedenen Unis eingeschrieben hatten.

Dem Blonden war es schwer gefallen sich von ihnen zu verabschieden, waren sie doch zu engen Freunden geworden, doch sie wollten weiterhin Kontakt halten.
 

„Sag mal, Mi-chan… Kaji fängt doch jetzt an zu studieren, ‘ne“, fragte Laro seinen besten Freund neugierig, als dieser sich bereits nach dem Frühstück bei ihm einquartiert hatte.

„Ja, aber willst du dich nicht erst mal anziehen, bevor wir weiter sprechen, du Schlafmütze?“

Lachend warf Minoru ein Kissen auf ihn und machte es sich dann in Laros Sessel gemütlich.

Er liebte dieses Möbelstück und flegelte sich jedes Mal sofort hinein, seit der Braunhaarige es sich vor einigen Wochen zugelegt hatte.

„Hey, werd ja nicht frech, sonst darfst du nicht mehr in meinem tollen Sessel sitzen“, schimpfte der Ältere ihn neckend und warf das Kissen zurück zu ihm.

„Och, wie kannst du mir nur so eine fürchterliche Strafe androhen?“

Gespielt entsetzt schaute Minoru seinen Freund an, der in schallendem Gelächter ausbrach und ihn kurz knuddelte, bevor er sich frische Sachen aus dem Schrank holte und meinte: „Ich geh mich dann erst anziehen, bin gleich zurück.“

„Ja.“
 

Keine zehn Minuten später kam Laro zurück ins Zimmer und ließ sich auf seinem Schreibtischstuhl nieder, da ihm das Bett zu weit von Minoru entfernt war.

„So, jetzt reden wir aber, oder stört dich noch was an mir?“

Er nahm ein Bein hoch und stellte es auf der Sitzfläche des Stuhls ab, schlang anschließend noch die Arme drum.

„Nein, jetzt können wir“, lachte der Blonde und lehnte sich zurück: „Was möchtest du denn nun wegen der Uni wissen?“

„Ich war neugierig, was du vor hast, wenn du die Oberschule beendet hast. Ich meine, jetzt wo Kaji auf die Uni geht, da hast du dir doch bestimmt auch schon so deine Gedanken gemacht, oder?“

„Ach darum geht’s... ja, ich hab mir schon Gedanken gemacht und ich will Literatur studieren. Ich hab schon immer Bücher und das ganze Drumherum geliebt und ich möchte vielleicht später sogar mal selbst etwas schreiben oder unterrichten… vielleicht würde mir aber auch die Arbeit als Lektor gefallen. Wo genau ich später hinmöchte, das werde ich mit Sicherheit beim Studium herausfinden.“

Deutlich konnte Laro die Begeisterung und Leidenschaft für die Literatur in Minorus Augen aufblitzen sehen, doch für ihn war das nichts.

„So was langweiliges?“

„Für mich ist das ganz und gar nicht langweilig, ich liebe Bücher! Worte sind so etwas Schönes, du bist doof“, schmollte der Blonde und zog eine Schnute, umarmte das Kissen, das er immer noch auf dem Schoß hatte.

„Nein, nein, so meinte ich das doch nicht, Mi-chan. Ich meinte, dass es für mich langweilig ist, für mich wäre ein Literaturstudium einfach nichts“, erklärte der Braunhaarige schnell und versuchte seinen Freund zu beschwichtigen: „Bei dir ist das was anderes, ich weiß doch wie sehr du die Literatur liebst. Bitte sei nicht mehr böse.“

„Schon gut, ich kenn dich ja. Ich weiß, dass es nicht so gemeint war“, seufzte der Jüngere und lächelte leicht.

„Aber meinst du, dass Kaji meine Berufswahl auch langweilig finden wird?“

„Quatsch, viel eher wird er sich für dich freuen, dass du schon weißt, was du werden willst. Außerdem hat er sich total gewandelt, seit dem ihr zusammen seid. Er würde nie deinen Traum ins Lächerliche ziehen oder drüber lachen oder was du sonst für Befürchtungen hast.“

„Danke, wenn du das sagst, dann bin ich beruhigt“, erklärte der Blauäugige erleichtert: „Nur, was meinst du damit, dass Kaji sich total verändert hätte? Ich weiß nicht was du meinst.“

Leicht runzelte er die Stirn und schaute Laro an, der ihm lachend antwortete: „Ist ja typisch, dass dir das nicht aufgefallen ist. Weißt du, seine Art dir gegenüber hat sich stark verändert, was ja auch kein Wunder ist, da ihr ja jetzt ein Paar seid. Kaji hat dich ja schon immer besonders liebevoll und aufmerksam behandelt, du warst eindeutig sein Liebling, doch jetzt… Diese wahnsinnig liebevollen Blicke und diese richtiggehend zärtlichen Umarmungen… Er liebt dich wirklich von Herzen und hat nur noch Augen für dich.“

Der Braunhaarige schwärmte richtig gehend, doch schwang auch ein gewisser Unterton in seiner Stimme mit, welcher Minoru nicht verborgen blieb.

„Sag mal, hast du einen Grund über Tori zu klagen? Du schwärmst ja so von Kajis Verhalten und irgendwie hatte ich dabei das Gefühl du wärst nicht so ganz zufrieden mit dem, was du an Aufmerksamkeit bekommst.“

„Nein, er ist toll und wirklich sehr aufmerksam, aber… wir haben immer noch nicht richtig miteinander geschlafen und auch, wenn Tori sehr verständnisvoll ist… ich spüre doch ganz genau, wie gerne er richtig mit mir schlafen würde…“

„Das verstehe ich nicht, dass du dich da so zierst. Als ich mit Kaji endlich zusammen war, da hatte ich keine Angst, also nicht vor dem Sex selbst, höchstens ein wenig davor, dass ich ihm als Junge doch nicht gefalle.“

„Ich verstehe es ja auch nicht, eigentlich warst du doch immer der Ängstlichere und Schüchternere von uns beiden und jetzt bist du mir plötzlich um Meilen voraus“, motzte Laro gefrustet und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das ist wirklich komisch, aber was ist denn los? Es muss doch einen Grund geben, warum du Tori so lange hinhältst. Du scheinst ja auch nicht gerade glücklich mit dieser Situation zu sein.“

Der Blonde verstand wirklich nicht, was Laros Problem war, wo er sich doch damals so sehr danach gesehnt hatte, dass Tori ihm näher kam und ihn küsste, als dieser doch versuchte sich im Zaum zu halten.

„Na ja“, druckste der Braunhaarige, mit leicht roten Wangen: „Es ist ja nicht mehr die Angst, dass es weh tun könnte, weil Tori zu ungestüm ist. Im Gegenteil, er hat mir gezeigt, wie sanft und beherrscht er sein kann, nur… ich will…“

„Was“, hakte der Jüngere nach und löcherte ihn mit seinem neugierigen Blick, neigte sich ihm etwas entgegen.“

„Ich will nicht die Knghnognhe…“, nuschelte Laro mit zusammengebissenen Zähnen, woraufhin Minoru die Stirn runzelte.

„Bitte was? Jetzt sag’s doch bitte einfach, ich hab dir auch von meiner ersten Nacht mit Kaji erzählt.“

„Ja schon, aber… mir ist das eben furchtbar peinlich“, murrte der Größere betreten, konnte dem Blick seines Freundes aber nicht lange stand halten: „Also gut, ich will nicht die… die Kontrolle verlieren“, erklärte er zum Ende hin immer leiser werdend.

Schmunzelnd fiel Minoru ihm ohne Vorwarnung um den Hals, zog ihn lachend mit sich zurück in den Sessel, so dass der Braunhaarige sich auf seinen Schoß setzten musste.

„Also weißt du, Laro, das ist doch ganz normal, dass du dabei die Kontrolle verlierst. Lass dich einfach fallen, du wirst sehen, es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl und du wirst dich Tori so nahe fühlen, wie noch nie!“

„Aber…“

„Nichts aber, du vertraust Tori doch, oder? Also lass dich einfach drauf ein“, fuhr ihm Minoru dazwischen und kuschelte sich an seinen Freund, knuddelte ihn verschmitzt lächelnd.

„Trau dich einfach und grübel nicht so viel.“

Laro nickte nachdenklich und kuschelte sich seufzend an: „Okay, vielleicht hast du ja recht und ich hab mir einfach viel zu viele Gedanken darüber gemacht.“

„Sag ich doch. … Aber mal zurück zum eigentlichen Thema, weißt du schon, was du nach der Oberschule machen möchtest?“

„Nein, ich hab ehrlich gesagt noch keine Ahnung, wie es dann weiter gehen soll, aber wir haben ja noch zwei Jahre und in denen wird mir schon was einfallen.“

„Typisch du“, lachte der Kleinere und erhielt als Antwort nur ein freches Grinsen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Du, Minoru-chan, komm doch mal her“, bat Kaji seinen festen Freund, als er bei ihm auf dem Bett saß und der Kleinere an seinem Aufsatz arbeitete, den sie über die Ferien aufbekommen hatten.

„Was gibt’s denn? Dein Ton gefällt mir nicht, hast du mir vielleicht was zu beichten?“

Verwundert setzte Minoru sich zu ihm aufs Bett und schaute ihn mit seinen großen blauen Augen neugierig an, irgendwie ahnte er nichts Gutes, da er selten in so einem Tonfall angesprochen wurde.

„Na ja, ehrlich gesagt muss ich dir tatsächlich was beichten“, gestand der Ältere schließlich mit leicht gesenktem Blick und nahm die Hände seines Gegenübers in die Eigenen.

„Ich hab dir nicht ganz die Wahrheit gesagt, was die Uni betrifft, an der ich Marketing studieren werde.“

„Wieso? Willst du jetzt später doch nicht in einer Werbeagentur arbeiten, sondern hast dich für einen anderen Beruf entschieden?“

„Nein, das nicht. … Minoru-chan, ich liebe dich und ich möchte natürlich so viel Zeit, wie nur möglich, mit dir verbringen, aber… ich werde nicht hier in der Nähe an eine Uni gehen, sondern in einer Stadt drei, vier Zugstunden von hier entfernt.“

Das Entsetzen stand Minoru deutlich ins Gesicht geschrieben.

„W… was? Du kannst doch nicht…“

Ruckartig zog der Jüngere seine Hände weg und stand auf, tigerte fassungslos durchs Zimmer: „Ich verstehe das nicht! Wir haben doch über alles gesprochen, warum hast du mir nicht längst gesagt, dass du weggehen wirst und mich verlässt?“

„Aber ich verlasse dich doch nicht!“

Kaji stand ebenfalls auf und umfasste seine Hüfte, zog ihn einfach in seine Arme.

Fest hielt er den Kleineren an sich gedrückt: „Ich wollte nicht, dass du die ganzen Ferien über total traurig bist, weil ich weg gehe, deswegen sage ich es dir jetzt erst. Es tut mir leid, dass ich dich damit so überfahre, aber ich will deswegen ganz sicher nicht Schluss machen.“

Heiße Tränen liefen Minoru über die Wange, während er sich an den Rothaarigen drückte: „Und wie soll es sonst weitergehen, wenn du so weit weg bist?“

„Ich weiß ja, dass es nicht einfach wird. Wir können uns nicht mehr jeden Tag sehen oder beieinander übernachten, aber wir können doch telefonieren oder uns mailen, falls es mal nicht passt und wir können uns besuchen. Wir kriegen die Zeit schon irgendwie rum.“

„Klar, wir reden hier ja auch nur von ein paar Wochen“, meinte der Kleinere sarkastisch und wollte sich schon wieder von seinem Freund lösen, der ihn jedoch eisern festhielt.

„Nicht, bitte, Minoru-chan… Glaubst du wirklich es fällt mir leicht weg zu gehen? Aber die Unis hier sind einfach nicht für mein Studium geeignet, ich muss woanders hingehen.“

„Und das, nachdem ich dich so beim Lernen unterstützt habe, hätte ich das gewusst…“

„Was dann? Hättest du mir nicht beim Lernen geholfen?“

„Ich hätte dich sabotiert, damit du die Prüfung nicht bestehst“, wimmerte Minoru und verkroch sich in Kajis Armen, die Neuigkeit er würde in eine andere Stadt gehen schmerzte ihn sehr.

Der Ältere aber verstand, dass sein Freund nicht die Wahrheit sprach, sondern ihm natürlich trotzdem geholfen hätte, er war im Moment einfach furchtbar traurig.

Immer feuchter wurde das Shirt des Rothaarigen von Minorus scheinbar nie wieder enden wollenden Tränen, so dass er ihn noch ein wenig fester hielt.

„Bitte, jetzt beruhig dich doch, mein Schatz. Hör doch auf zu weinen… wie kann ich dich denn nur trösten?“

„Bleib bei mir, dann hör ich auf“, schluchzte Minoru, wollte sich einfach nicht beruhigen.

Er wollte egoistisch sein, wollte, dass Kaji bei ihm blieb, auch wenn dies eine ungemein kindische Denkweise war.

„Du darfst einfach nicht weg gehen.“

„Jetzt mach es mir doch nicht so wahnsinnig schwer, Minoru-chan. Ich kann wirklich nicht hier bleiben, es geht hier um mein Studium und meinen späteren Beruf, ich muss auf eine gute Uni gehen.“

„Das will ich nicht wissen, ich will dich doch nur bei mir behalten“, murrte der Jüngere trotzig und schlang die Arme um Kajis Taille, drückte sich enger an ihn.

Seine Tränen hatten nachgelassen, doch waren noch längst nicht versiegt, er wusste tief im Innern eben nur zu gut, dass er ihn gehen lassen musste.

Noch aber wollte er dies nicht eingestehen und stellte sich schlichtweg bockig.

Damit brachte er den Größeren beinahe zur Verzweiflung.

„Minoru, was soll ich denn noch sagen?“

„Kann ich dich denn wirklich nicht umstimmen? Gibt es keine Chance, dass du doch noch hier bleibst?“

„Nein.“

Hart schluckte der Blonde und wischte sich die tränennassen Wangen an Kajis Shirt ab, fand dieser müsste das ertragen, wo er ihn so lange verheimlicht hatte, was wirklich Fakt war.

„Dann… dann komme ich eben einfach mit! Ich kann doch auf eine Schule in deiner Nähe wechseln.“

Mit großen hoffnungsvollen Augen schaute er dem Älteren ins Gesicht, doch dieser schien nicht so, als würde er diese Idee gutheißen.

„Was? Was ist daran jetzt wieder falsch? Wenn du unbedingt weg musst, warum darf ich dann nicht mit dir mit? Ich kann doch überall die Oberschule abschließen.“

„Schon, aber du hast dich gerade erst richtig in die neue Schule eingewöhnt und für dich geht es auch aufs Ende der Oberschule zu, ich finde es nicht gut, wenn du jetzt noch mal die Schule wechselst, wenn es nicht unbedingt Not tut.“

Wütend schob Minoru den Rothaarigen von sich und fauchte: „Sag doch gleich, dass du die Nase von mir voll hast und dir diese räumliche Trennung sehr gelegen kommt, um mich nicht abservieren zu müssen!“

„Jetzt hör aber auf, wieso unterstellst du mir die ganze Zeit, dass ich nicht mehr mit dir zusammen sein will? Das hat doch mit unserem beruflichen Werdegang absolut nichts zu tun.“

Erneut funkelten Tränen in Minorus tiefblauen Augen, die Kaji verstehen ließen, was in ihm vorging.

„Tut mir leid. … Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich dir nicht früher davon erzählt habe und dass ich ohne dich in eine andere Stadt gehe, um zu studieren, aber ich habe mich erkundigt. Dort gibt es erstklassige Unis für dein Literaturstudium und wenn du möchtest dann…“

Sanft streichelte er seinem Freund über die Wange, wischte dabei eine Träne fort und blickte ihm liebevoll lächelnd in die Augen: „Was ich sagen will, ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn du mir nachkommst, wenn du die Oberschule fertig hast.“

„Ich soll…? Wirklich? Du möchtest, dass ich dir folge?“

Verunsicherte blaue Seelenspiegel schauten den Größeren an.

„Ja, aber natürlich. Ich liebe dich doch, Minoru-chan. Du bist der einzige Junge, der mich von Anfang an komplett für sich einnehmen und mein Herz erobern konnte. Ich möchte mit dir zusammenleben, sobald es geht.“

Minoru fühlte sich mehr als gerührt und erleichtert.

Als ihm sein Freund gebeichtet hatte, dass er weg gehen würde, war für ihn eine Welt zusammengebrochen und er hatte unwillkürlich geglaubt, dass ihre Beziehung zu Ende wäre, doch so war es absolut nicht.

„T… tut mir leid, ich hab mich total kindisch benommen“, fiepte er reuevoll und kuschelte sich in Kajis Arme, seufzte tief und entließ damit die ganze Anspannung aus seinem Körper.

Der Größere streichelte ihm derweil verständnisvoll durchs Haar und wartete geduldig darauf, dass sein kleiner Schatz seine Gedanken neu geordnet hatte.

„Es tut mir weh, aber ich habe verstanden, dass es nicht anders geht und ich werde nicht mehr betteln, dass du hier bleibst.“

„Und du gehst weiterhin hier zur Schule?“

„Ja, du hast ja recht, wer weiß auch, wie weit die Schüler dort mit ihrem Lehrstoff sind… ich habe es ja eingesehen, wir werden bald eine Fernbeziehung führen…“

Er spürte, wie Kaji tief Luft holte und sie nur langsam wieder aus seinen Lungen entließ, offenbar war er auch sehr erleichtert.

„Ich bin wirklich froh, dass du mich jetzt verstehst, Minoru-chan.“

„Na ja, ehrlich gesagt wäre ich lieber weiterhin trotzig und kindisch geblieben, aber ich will mich nicht mehr mit dir streiten, wenn wir nur noch so wenig Zeit miteinander verbringen können. … Hast du denn schon eine Wohnung gefunden?“

„Ja, ein WG-Zimmer hab ich bekommen. Es ist echt schön und die übrige Wohnung ist sehr geräumig. Außerdem hab ich mich dort gleich wohl gefühlt und meine Mitbewohner scheinen auch sehr nett zu sein.“

„Das freut mich für dich… was für Mitbewohner sind denn das?“

„Ganz normale, hoffe ich. Ein gleichaltriger Junge, Rayou und zwei Schwestern, auch mein Alter bzw. ein Jahr älter, Chisaki und Misaki.“

„Aha… sind sie sehr hübsch?“

„Ach daher weht der Wind. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen, du bist mir wichtig und keiner sonst. Ich werde nicht plötzlich aufhören dich zu lieben, nur weil ich jetzt ein bisschen weiter weg von dir wohne, schon gar nicht, weil wir schon so lange gebraucht haben, um endlich zusammen zu kommen.“

„Aber man kann doch gar nichts dagegen machen, wenn man sich plötzlich neu verliebt“, murmelte Minoru betreten, woraufhin Kaji eine Hand an sein Kinn legte und sanft sein Gesicht zu sich drehte, um seine weichen Lippen zärtlich zu küssen.

„Das könnte mir auch passieren, wenn ich bleibe, aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen über so etwas zu machen. Wie oft muss ich dir denn noch sagen, wie furchtbar lieb ich dich habe?“

„So lange, bis meine Angst verflogen ist“, schnurrte der Kleinere und kuschelte sich noch ein wenig näher.

Schmunzelnd schlang der Rothaarige seine Arme enger um Minoru und ließ sich dann einfach rücklings mit ihm aufs Bett fallen, wobei dieser ein ersticktes Quietschen von sich gab und die Augen fest zukniff.

Mit wild klopfendem Herzen schaute er den Älteren beinahe strafend an: „Was machst du denn? Ich hab mich total erschreckt.“

„Ich spür‘s“, lachte Kaji und küsste ihn zärtlich.

„Entschuldige, ich hab diese Trauerstimmung einfach nicht mehr ausgehalten. Sei doch nicht so verzagt, ich bin mir sicher, dass wir beide die zwei Jahre rumbekommen, ohne uns neu zu verlieben oder uns auseinander zu leben. Ich möchte dich doch nie mehr hergeben müssen.“

Verlegen nickte Minoru und küsste ihn sanft auf die Lippen, schmuste einen Augenblick lang mit ihm, bevor er den Kopf an seine Brust schmiegte und genießerisch die Augen schloss.

Tief atmete er durch und ließ die ganzen Neuigkeiten im stillen noch mal Revue passieren, konnte es immer noch nicht so recht fassen, während der Ältere ebenfalls seinen Gedanken nachhing und seinem Freund sanft über den Rücken streichelte.

Sie brauchten erst einmal eine Weile, um mit der neuen Situation klar zu kommen.

„Und wann ziehst du in diese WG“, fragte der Blonde schließlich nach einer ganzen Weile und öffnete die Augen wieder leicht.

„Zwei Tage vor Unibeginn. … Ich wollte so lange, wie möglich, hier bei dir bleiben.“

„Danke“, fiepte der Kleinere, der nicht wusste, was er sonst dazu sagen sollte, doch sein Freund tadelte ihn sofort: „Bedank dich nicht, ich mache das auch aus reinem Egoismus…“

„Ich weiß“, schmunzelte Minoru und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen, bevor er sich wieder ankuschelte: „Bleibst du heute Nacht hier bei mir?“

„Gerne, mein Schatz.“
 

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Hey, Leute *euch strahlend begrüß*

Ich freu mich total, dass es nun so weit ist und ich euch das erste Kapitel von meiner Fortzsetzung zu Verliebt in Nachbars Sohn präsentieren kann -^ô^-

Ich bin wahnsinnig gespannt, wie es euch gefallen hat *hibbel*

Hoffentlich bis zum nächsten Kapi *wink*
 

*süßkram und eistruhe bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Der Umzug

Die restliche Zeit, die Minoru und Kaji geblieben war, verging wie im Flug und schon war ihre letzte gemeinsame Nacht angebrochen, die sie natürlich gemeinsam verbrachten.

Unaufhörlich liebkosten sie einander und trieben sich ein ums andere Mal in die Ekstase, wollten gar nicht mehr voneinander lassen, wo ihre Trennung doch so kurzbevor stand.

Unzählige Male fielen die Worte ich liebe dich und halten warm in ihren Körpern wieder.

Sie fühlten sich beinahe einander näher, als jemals zuvor, ließen sich nicht für eine Sekunde los, sondern kosteten jeden noch so kleinen Augenblick miteinander aus.

Schlaf fanden sie kaum, waren viel zu aufgewühlt dafür und schreckten immer sofort wieder auf, suchten nach der Nähe des Anderen.

So zog sich die Nacht hin, bis der Morgen graute und Minoru sich wimmernd an den Rothaarigen drückte.

„Pscht, ist schon gut, es ist doch keine Trennung für immer“, versuchte Kaji ihn zu beruhigen und streichelte liebevoll über seinen schlanken Rücken.

„Ich kann nicht anders, wir sind knapp drei Monate zusammen und schon gehst du weg und wir werden uns für zwei Jahre kaum sehen können…“

„Tut mir leid…“

„Nein“, fuhr ihm der Kleinere sofort abwehrend dazwischen und hob den Kopf, schaute ihm direkt in die Augen: „Entschuldige dich nicht dafür, du hast ja recht damit, dass du hier keine geeignete Uni findest. Aber das ändert nichts daran, dass ich schrecklich traurig darüber bin, dass du heute fährst. Du kannst ja noch nicht mal sagen, wann du mich besuchen kommst.“

„Ich muss da erst mal ankommen und mich in der Uni eingewöhnen, bevor ich sagen kann, dass ich komme. Das ist nicht so einfach. Ich will mein Studium auch sehr ernst nehmen, besonders da ich dich dafür zurücklassen muss.“

„Sobald ich mit der Oberschule fertig bin, komme ich dir nach, versprochen. Aber ich halte es nicht aus, wenn wir uns in der ganzen Zeit bis dahin nicht sehen.“

„Glaubst du ich? Wie gesagt weiß ich ja noch nicht, wann ich das erste Mal heim kommen kann, aber ich versuche mindestens ein Wochenende im Monat zu kommen.“

Bei dieser Vorstellung wimmerte der Kleinere erneut auf und wischte sich schnell eine Träne aus dem Augenwinkel, bevor er seinen Freund in einen zärtlichen Kuss verwickelte.

„Minoru-chan? Willst du mich nachher wirklich zum Zug begleiten?“

„Natürlich!“

Vorwurfsvoll blickte der Blonde Kaji an, als wollte er ihn für diese Frage bestrafen.

„Schon gut, ich dachte nur, dass… also… Ich will dich nicht weinen sehen.“

„Du hältst mich wohl immer noch für einen kleinen Jungen, was? Es fällt mir furchtbar schwer dich gehen zu lassen, aber ich werde mich schon zusammenreißen können und nicht auf dem Bahnhof rumflennen.“

„Bist du dir da sicher“, fragte ihn der Größere mit berechtigter Skepsis, welche Minoru jedoch nur schmollen ließ.

„Ganz sicher, du wirst schon sehen, ich kann mich zusammenreißen. Ich werde nicht weinen.“

Der Jüngere schien wirklich fest entschlossen zu sein, brachte den Rothaarigen damit zum Schmunzeln, was er durch ein breites Grinsen ausdrückte und damit, dass er seinem kleinen Schatz liebevoll durchs Haar wuschelte.

„Okay, ich bin gespannt.“

„Ich schaff das.“

Beschwichtigend küsste Kaji den Blonden und schloss ihn dann wieder fest in seine Arme, kostete noch einmal ihre letzten Minuten in vollen Zügen aus, bevor sie aufstehen und sich fertig machen mussten.
 

Gegen neun Uhr kamen sie dann auf dem Bahnhof an.

Die Beiden waren allein, da sich alle Anderen im Vorfeld von Kaji bereits verabschiedet hatten, auch seine Eltern.

Dieser Augenblick gehörte ganz ihnen.

„So, laut der Tafeln kommt mein Zug in fünf Minuten“, erklärte der Ältere und stellte seine zwei großen Taschen ab.

Das Zimmer in das er ziehen würde war möbliert und so musste er sich wenigstens nicht darum auch noch kümmern, konnte sich ganz auf seinen Freund konzentrieren.

„So bald schon“, fragte Minoru leise in quengelndem Ton und schlang die Arme gleich um Kajis Taille, schmiegte sich eng an seine Brust.

„Ich glaube ich kann dich doch nicht gehen lassen. Wenn der Zug kommt, dann lasse ich dich einfach nicht einsteigen.“

„Ach, mein kleiner Schatz. Wir bekommen das schon hin, da bin ich mir ganz sicher.“

Der Jüngere seufzte tief und drückte sich mit geschlossenen Augen noch ein wenig enger an Kaji, wollte ihn tatsächlich nicht wieder los lassen, doch viel zu schnell machte ihm der ankommende Zug einen Strich durch die Rechnung.

„Minoru-chan, es tut mir leid, aber ich muss jetzt einsteigen, bitte lass mich dich noch mal küssen“, bat Kaji ihn sanft und versuchte sich von ihm zu lösen, was ihm erst nach einigen Sekunden gelang.

Minorus mehr als deprimierter Blick ließ sein Herz bluten, doch es gab kein Zurück mehr, weshalb er nun die Hände an seine Wangen legte und ihn leidenschaftlich küsste.

Der Kleinere krallte dabei die Finger in seine Jacke und drückte sich an ihn, konnte sich einfach nicht mehr beherrschen, so wie er es noch am frühen Morgen felsenfest behauptet hatte.

Unaufhaltsam liefen ihm die Tränen über die Wangen und daher auch über Kajis Hände, der schmunzelnd die Stirn an seine lehnte und wisperte: „Ich dachte du würdest nicht weinen, das hast du doch so überzeugend behauptet.“

„Ich hab mich geirrt… K-chan, ich liebe dich, bitte ruf gleich an, wenn du da bist.“

„Ich verspreche es dir, nur bitte wein nicht mehr.“

„Entschuldige, ich kann nicht, ich kann nicht aufhören“, schniefte der Blonde und wischte sich immer wieder über die Augen, was jedoch nicht wirklich zu helfen schien.

„Ich bin doch noch nicht erwachsen genug.“

„Doch, das bist du, sonst würdest du mich ja nicht gehen lassen“, wiegelte Kaji ab und küsste ihn noch mal, bevor er ihn eng an sich zog und ihm ins Ohr wisperte: „Ich liebe dich, Minoru-chan. Pass gut auf dich auf.“

„Du auch, K-chan. Ich liebe dich.“

Kurz drückten sie sich noch einmal ganz fest, bevor Minoru den Rothaarigen schweren Herzens in den Zug steigen ließ.

Nur schwerlich konnte er sich zusammenreißen, um nicht völlig in Tränen auszubrechen und seinem Freund noch winken zu können.

Dies taten sie, bis sie einander nicht mehr sehen konnten, doch blickten sie trotzdem noch wesentlich länger in die Gleiche Richtung, auch wenn das ersehnte Ziel längst verschwunden war.

Schließlich sank Minoru auf der Sitzbank des Bahnsteigs zusammen und stützte die Unterarme auf den Knien ab, vergrub das Gesicht in den Händen.

Nun musste er nicht mehr stark sein und konnte sich seiner Verzweiflung hingeben, als sich unerwartet ein paar Arme um ihn legten.

Erschrocken schaute er auf und erkannte durch seinen tränenverschleierten Blick Laro, der ihn mitfühlend anlächelte und gleich wieder in die Arme schloss.

„Ich dachte mir, dass du eine Schulter zum Ausweinen gut gebrauchen kannst.“

„J… ja… danke“, schluchzte der Blonde und drückte sich eng an seinen besten Freund, ließ sich nur zu gerne von ihm halten und trösten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Gegen vierzehn Uhr kam Kaji an seinem Zielbahnhof an und war froh es endlich geschafft zu haben.

Er hatte oft umsteigen und längere Aufenthalte hinter sich bringen müssen, welche er sich am Vortag hätte sparen können, doch Minoru zur Liebe und auch aus rein egoistischen Beweggründen hatte er sich für die beschwerlichere Fahrt entschieden.

„Kaji“, wurde er plötzlich von einer Frauenstimme gerufen und drehte sich in die Richtung, aus der sie gekommen war.

Zwei sich recht ähnlich sehende Mädchen mit großen violetten Augen und einem strahlenden Lächeln winkten ihn zu sich rüber.

Es waren Chisaki und Misaki Watase, die beiden Schwestern, die mit ihm in der WG wohnen würden.

Die Ältere und auch ein wenig größere von Beiden war Chisaki, die bereits neunzehn war und schulterlange violette Haare hatte, wobei sie auf der linken Seite weiter hinten einen kleinen Zopf trug.

Ihre Schwester dagegen war ein Jahr jünger und trug ihre hellvioletten Haare länger, hatte sich hinten eine kleine Schleife hinein gebunden.

Dankbar, dass er abgeholt wurde, ging Kaji mit seinen schweren Koffern auf die Zwei zu, die ihn anschließend mit einer Umarmung begrüßten.

„Wir haben schon auf dich gewartet“, erklärte die Kleinere: „War die Zugfahrt sehr anstrengend?“

„Na ja, ich bin froh, dass sie vorbei ist, aber daran, dass es so lange gedauert hat, bin ich ja selbst schuld.“

„Hätte ich genauso gemacht“, gab Chisaki zu: „Ich meine, wenn ich meinen Freund zurücklassen müsste. Fehlt er dir schon?“

„Ganz ehrlich? Er fehlt mir tatsächlich jetzt schon ganz furchtbar, aber ich hatte ja auch genügend Zeit, um mich immer wieder von dem Gedanken quälen zu lassen, dass wir uns jetzt lange nicht mehr sehen können“, gestand der Rothaarige und verschnaufte erst einmal kurz, bevor die Mädchen ihm einen Koffer abnahmen und sie gemeinsam den Heimweg antraten.
 

Kaum fünf Minuten, nachdem sie in der WG angekommen waren, betrat auch das letzte Mitglied ihrer Runde die Wohnung, ein schlanker junger Mann von achtzehn Jahren, der mittelbraune kurze, jedoch leicht längere Haare hatte und ebenso braune Augen.

Sein Name war Rayou Tokikawa und er war ein recht stiller Typ, den man allerdings nicht unterschätzen sollte.

Er redete vielleicht nicht unbedingt viel, doch dafür hatte er es faustdick hinter den Ohren.

„Hey, du bist ja schon da“, begrüßte er Kaji und gab ihm die Hand, wobei er ihn kurz zur Begrüßung umarmte.

„Na dann, herzlich Willkommen und auf gutes Zusammenleben. Nervst du mich nicht, nerv ich dich nicht.“

Damit war für ihn erst einmal alles gesagt und er entledigte sich seiner Jacke und der Umhängetasche.

Der Rothaarige würde mit ihm an die gleiche Uni gehen, jedoch mit verschiedenen Hauptfächern.

Die beiden Damen des Hauses hingegen arbeiteten beide in einem großen Nobelhotel, Chisaki in der Küche, als auszubildende Köchin und ihre Schwester im Empfang.

Sie waren beide sehr zufrieden mit ihrer Arbeit und wussten bereits, dass sie nach ihrer fertigen Ausbildung übernommen werden würden.

Die Jüngere hatte direkt nach ihrem Oberschulabschluss dort angefangen und auch, wenn sie ihre Probezeit noch nicht hinter sich hatte, wusste sie doch schon, dass sie übernommen werden würde, da ihre direkte Vorgesetzte eine sehr nette Frau war und es ihr zwinkernd hinter vorgehaltener Hand verraten hatte.

Misaki war einfach diejenige von ihnen, die sich immer viel zu viele Gedanken machte, so dass sie sehr große Angst wegen ihrer Arbeitsstelle gehabt hatte und daher ihre Chefin Erbarmen mit ihr hatte.

„Sollen wir dir beim Auspacken helfen?“

„Nein, danke, Misaki. Das schaffe ich schon und außerdem muss ich erst mal telefonieren. Ich hab Minoru-chan versprochen gleich anzurufen, wenn ich angekommen bin.“

„Verstehe“, schmunzelte die Jüngere und zwinkerte ihm kess zu, machte ihn ein wenig verlegen.

Kaji nahm also seine Sachen und ging in sein neues Zimmer, ließ sich dort in einem gemütlichen blauen Sessel nieder und nahm die Beine hoch auf den Sitz.

Mit einer gewissen inneren Unruhe wählte er Minorus Nummer und fühlte die unbändige Sehnsucht in sich aufsteigen, als er dessen Stimme vernahm: „K-chan? Bist du gut angekommen? Alles okay?“

„Ganz ruhig, mein Schatz. Ich bin zwar ein bisschen kaputt, aber gut angekommen. Ich wurde herzlich von Chisaki und Misaki empfangen, als ich am Bahnhof ankam.“

„A… ach ja? Schön… das ist schön…“, stammelte Minoru, der nicht minder wenig gegrübelt hatte, als der Rothaarige und sich wieder Sorgen machte, dass sein Freund vielleicht doch von einer seiner Mitbewohnerinnen mehr angetan sein könnte, als von ihm.

„Hey, muss ich dir wieder sagen, wie sehr ich dich liebe? Du hast nichts zu befürchten. Ich denke ich mag meine Mitbewohner gerne und ich werde gut mit ihnen auskommen, aber mehr als Freundschaft wird es da nicht geben. Mach dir keine Sorgen, ich hege keinerlei sexuelles Interesse an ihnen.“

„Ich… tut mir leid, ich grübel wirklich zu viel, nur… sehen Chisaki und Misaki das genauso?“

„Soll ich dir mal sagen, was das erste war, was sie zu mir gesagt haben, als wir uns kennengelernt haben? … Sie meinten, dass ich genau wie ihr älterer Bruder sei und sie mich deswegen mögen. Ich bin mir ganz sicher, dass da von ihrer Seite auch nur freundschaftliche Gefühle im Spiel sind.“

Tatsächlich hatte der Ältere damit vollkommen recht, die Schwestern zogen ihn nicht ansatzweise als festen Freund in Erwägung.

Der Blondschopf ließ sich erst einmal beruhigen, auch wenn ein klitzekleines ungutes Gefühl tief in ihm zurück blieb.

Er konnte ganz einfach nicht anders, hatte schlichtweg Angst um seine noch so frische Beziehung, die nun auf eine harte Probe gestellt wurde.

„Ich vertraue dir, K-chan. Bitte entschuldige noch mal.“

„Schon gut, ich verstehe dich doch und ehrlich gesagt… am liebsten hätte ich Laro gebeten aufzupassen, dass du keinen neuen Eko oder so kennenlernst“, gestand Kaji verlegen und lehnte sich in seinem Sessel zurück, schloss kurz die Augen.

Der Jüngere hingegen begann leicht zu lachen: „Wir machen uns wohl beide so unsere Gedanken, was?“

„Ja… Minoru-chan? Hast du noch lange geweint, nachdem ich weg war?“

Er hörte seinen Freund schlucken, bevor er mit trauriger Stimme antwortete: „Ja. Ich schäme mich dafür, aber ich konnte mich einfach nicht beruhigen, wo ich doch so geprahlt habe, dass ich stark sein würde… zum Glück war Laro da. Er tauchte einfach so neben mir auf, als ich mich am Bahnhof auf der Bank hingesetzt hatte und hat mich getröstet.“

„Er ist wirklich ein guter Freund, ich bin froh ihn bei dir zu wissen.“

„Ich auch, ohne ihn wäre ich verloren… Du willst bestimmt auspacken und ich halte dich auf, oder?“

„So würde ich das nicht ausdrücken, willst du mich etwa loswerden?“

„Nein, natürlich nicht! Ich glaub nur, dass ich gleich wieder anfange zu heulen“, fiepte der Jüngere mit belegter Stimme: „Ich bin heute einfach zu nahe am Wasser gebaut.“

Kurz schwieg Kaji und erwiderte ihm dann, mit einem sehnsüchtigen Lächeln auf den Lippen: „Ich liebe dich.“

„Ich dich auch“, wisperte der Blonde.

Kurz schwiegen sie, ließen die Worte nachhallen, ehe sie auflegten und noch einen Moment ihren Gedanken nachhingen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Wie bereits des Öfteren in letzter Zeit war Laro mal wieder bei seinem Freund daheim und lag im Wohnzimmer rücklings auf der Couch.

Er und der Dunkelhaarige hatten sich vor knapp einer halben Stunde gegenseitig mit der Hand befriedigt und nun wartete er mit einem wohligen Schweregefühl darauf, dass sein Freund aus dem Bad kam.

Diese Chance nutzte Haruki, der einiges durch die Wand mit anhören hatte müssen, um ihn ein wenig auszuhorchen.

Der kleine Schwarzhaarige war einfach neugierig, fragte deshalb: „Sag doch mal, Laro, habt ihr Beiden jetzt eigentlich schon richtig miteinander geschlafen?“

Empört fuhr Laro hoch, wurde sofort knall rot im Gesicht: „Was fällt dir denn ein, mich so was zu fragen? Für solche Gespräche bist du wirklich noch zu jung und außerdem geht’s dich gar nichts an, du freches Bürschchen.“

Haruki erzürnte sich regelrecht über diese Antwort und blies die Backen auf: „Ich bin doch nichts zu jung, ich bin schon dreizehn! Und ein freches Bürschchen bin ich schon gar nicht, rede doch nicht, wie ein alter Opa!“

„Ich geb dir gleich eins hinter die Löffel“, fauchte der Ältere: „Du bist gerade erst dreizehn geworden und es geht dich nun mal nichts an, ob dein Bruder und ich schon richtig miteinander schlafen, oder nicht.“

So gerne Laro den Kleineren sonst auch hatte, bei diesem Thema nahm er sich eindeutig zu viel heraus, seiner Meinung nach.

Er hätte sich in seinem Alter nie getraut einen Älteren so etwas Dreistes zu fragen.

Schmollend wandte Laro sich von ihm ab und überlegte, ob er nicht vielleicht lieber in Toris Zimmer warten sollte, doch da setzte sich der Jüngere schon zu ihm rüber und streichelte ihm beschwichtigend über den Oberarm.

„Entschuldige, es war wirklich frech von mir, dich das einfach zu fragen“, räumte Haruki ein: „Aber ich war eben so neugierig, wie es so ist.“

Seufzend drehte der Braunhaarige sich zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schultern: „Hast du ein Glück, dass ich dir nicht lange böse sein kann, aber solche Fragen unterlässt du in Zukunft. Alter hin oder her, das geht nur To-chan und mich was an, hast du das verstanden?“

„Ja…“, murmelte der Kleinere und kuschelte sich nahe an den Freund ran, woraufhin dieser meinte: „Pass bloß auf, dass das Shiina nicht mitbekommt, sonst wird er wieder eifersüchtig.“

„Ach was, er ist ja grade gar nicht da, also brauch ich mir keine Sorgen machen, dass er wieder auf dumme Gedanken kommt“, meinte der Schwarzhaarige leichthin und grinste dabei, als auf einmal die Stimme seines Bruders erklang: „Vielleicht sollte ich dann die Rolle des eifersüchtigen Freundes übernehmen?“

„To-chan, da bist du ja endlich“, fiepte Laro mit einem strahlenden Lächeln und streckte eine Hand nach ihm aus, küsste ihn kurz auf die Lippen, als Tori seiner Aufforderung nachkam.

„Also? Räumst du von alleine das Feld, Brüderchen, oder soll ich nachhelfen?“

„Schon gut, schon gut, du Spaßbremse“, murrte der Jüngste und erhob sich, sah schmunzelnd dabei zu, wie sein Bruder sich zu Laro setzte und ihn gleich in seine Arme zog, um ihn innig zu küssen.

Er war manchmal wirklich ein eifersüchtiger Trottel und nicht nur ein großer Tollpatsch.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Deprimiert lag Minoru auf seinem Bett, es waren bereits um die drei Wochen vergangen, seit dem Kaji umgezogen waren und auch wenn sie beinahe jeden Tag miteinander telefonierten, vermisste er ihn wahnsinnig.

Auch sein bester Freund vermochte es nicht ihn aus seinem Stimmungstief zu befreien, nichts schien den Blonden wirklich aufheitern zu können, von den Telefonaten mal ganz abgesehen.

Diese versetzten ihn sofort in Hochstimmung, welche sofort wieder abflaute, kaum, dass das Gespräch beendet war.
 

Es klopfte an der Tür, doch auch dies brachte Minoru nicht dazu sich zu rühren, er brachte nur ein müdes ja zustande.

Die Tür öffnete sich und Laro kam zum Vorschein: „Ach, Mi-chan… du liegst ja schon wieder nur rum. Willst du dich nicht mal wieder ein bisschen aufraffen?“

„Wozu denn“, fragte der Jüngere ohne jeglichen Elan: „Jetzt sind nicht nur Eko und die Anderen weg, sondern auch mein Kaji, um den ich so lange kämpfen musste und ich bleibe alleine zurück…“

Gekränkt ließ Laro sich bei Minoru aufs Fußende des Bettes fallen und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust.

„Na vielen Dank auch. Hast du dir mal selbst zugehört, du wehleidiges Etwas?“

Der Braunhaarige gab ein leichtes Grummeln von sich, bevor er noch ein wenig bissiger meinte: „Du tust ja gerade so, als wärst du ganz alleine zurückgelassen worden und vergisst mich dabei und To-chan auch.“

„Nein, so meine ich das doch gar nicht“, fiepte Minoru schnell und setzte sich auf, nahm die Hand des Älteren.

Leicht drückte er sie, während er ihm in die Augen schaute: „Ich weiß doch, was ich an dir habe, einen besseren besten Freund kann man nicht haben, nur… du hast es doch viel leichter mit Tori, ihr geht nur an getrennte Schulen und könnt euch jeden Nachmittag sehen, wenn ihr wollt. Ich kann das nicht…“

Seufzend kuschelte er sich an seinen besten Freund, der den linken Arm um ihn legte.

„Ach, Mi-chan, ich verstehe ja, dass du wahnsinnige Sehnsucht nach Kaji hast, aber er wäre sicher traurig, wenn er dich so sehen könnte. Du lässt dich total hängen und wenn du so weiter machst, dann kriegst du entweder Speckröllchen oder du magerst total ab und wirst zu einem Klappergestell. Ich glaube Kaji bevorzugt keins von beidem.“

„Du übertreibst. Ich hab einfach keine Lust irgendwas zu machen, ich kann die ganze Zeit nur an K-chan denken.“

„Ebendrum solltest du dich aufraffen, damit du dich vielleicht mal von ihm ablenken kannst. Wenn du nicht endlich wieder auf die Beine kommt, dann ruf ich ihn höchstpersönlich an und verpetz dich.“

„Du hasst doch Petzen“, murrte der Kleinere, woraufhin Laro ihm gegen die Stirn schnippte: „Für dich vergesse ich das vielleicht mal für fünf Minuten.“

„Wie gemein“, schmollte Minoru und kuschelte sich näher, schloss die Augen halb.

Es tat gut in den Arm genommen zu werden, viel zu gut, so dass er den Rothaarigen gleich noch viel mehr vermisste.

„Warum kann er denn nicht endlich mal nach Hause kommen? Er ist schon so lange weg…“

„Grade drei Wochen, du musst ein wenig mehr Geduld haben. Kaji nimmt sein Studium sicher sehr ernst und er muss sich erst mal an seine neue Lebenssituation gewöhnen. Das ist nicht so einfach, wie du glaubst“, erklärte der Ältere ihm sanft und nahm wieder seine Hand.

„Das denke ich ja gar nicht. Eigentlich frage ich mich nur, ob er mich auch so sehr vermisst, oder ob er gar keine Zeit dafür hat und ich ihn mit meinen täglichen Anrufen nerve.“

„Quatsch. Du nervst ihn doch nicht, denk bloß nicht so einen Unfug. Und natürlich vermisst er dich genauso sehr. Tu nicht so, als würdest du ihn nicht richtig kennen. Kaji liebt dich abgöttisch und jetzt hoch mit dir.“

„Hä? Was soll ich denn“, wollte Minoru wissen, der im Augenblick nicht die geringste Lust verspürte seinen Freund loszulassen: „Können wir nicht einfach noch eine Weile kuscheln?“

„Du weißt, dass ich das gerne tue, nur jetzt brauchst du was anderes, als jemanden zum Kuscheln. Na los, steh schon auf und dann ziehst du dir was Vernünftiges an. Dieser Schlapperlook ist ja unerträglich und eine Beleidung fürs Auge. Du bist so ein hübsches Kerlchen, also zeig das auch.“

„Wozu? K-chan sieht mich ja nicht.“

„Du kannst dein Handeln nicht komplett auf Kaji auslegen, du bist eine eigenständige Person“, tadelte Laro ihn und schnipste ihm erneut gegen die Stirn.

„Aua, lass das endlich, ich weiß ja, was du sagen willst und dass du recht hast.“

Leicht schmollend rieb er sich die Stirn, bevor er der Aufforderung nachkam und sich umzog.

Eine kurze Jeanshose und ein recht eng anliegendes, ärmelloses Shirt trug er letztlich, womit sich dann auch der Braunhaarige einverstanden gab: „Gut, so nehme ich dich mit raus.“

Er nahm Minoru an die Hand und verließ mit ihm das Haus: „Also, was machen wir jetzt? … Wollen wir in die Stadt? Oder vielleicht Bücher schnökern? Ich glaube es kam vorhin eine neue Lieferung für deinen Lieblingsladen an. Na, wäre das was? Oder wollen wir lieber heute Abend schön tanzen gehen?“

„Es gab eine neue Bücherlieferung?“

Laro grinste verschmitzt, er wusste genau, womit er seinen Freund locken konnte: „Jap. Gehen wir also erst mal dahin und dann heute Abend tanzen.“

„Das war jetzt aber keine Frage mehr. Bestimm das doch nicht einfach so, vielleicht will ich ja gar nicht tanzen gehen.“

„Oh doch, du willst. Wir gehen auch nur zu zweit und lassen uns dann später von meinem To-chan abholen, ja?“

Der Blonde verzog das Gesicht ein wenig, bevor er fragte: „Und du meinst, dass er nicht sauer oder enttäuscht ist, wenn wir alleine gehen?“

„Ach nee, er weiß doch, wie es dir zurzeit geht und so lange er uns abholen darf, ist alles okay. Weißt ja, er ist da genauso vorsichtig, wie unser lieber Kaji. … Hatte er dir nicht verboten wieder in die Schwulendisco zu gehen?“

„Na ja, wohl eher musste ich ihm versprechen nicht mehr in Discos mit Darkroom oder ähnlichem zu gehen“, lachte der Kleinere und hakte sich bei seinem Freund ein.

Vielleicht tat ihm die Abwechslung ja doch ganz gut und er grübelte nicht so viel, dachte nicht daran, wie schön es wäre gemeinsame Zeit mit Kaji zu verbringen.

„Endlich lachst du mal wieder“, freute sich Laro und blieb kurz stehen, um seinen besten Freund überschwänglich zu knuddeln, bevor er mit ihm in die Stadt zum Buchladen, oder besser gesagt zur Bibliothek ging, bevor sie am Abend tatsächlich noch in die Disco gingen.

Sie tanzten einfach mal die halbe Nacht durch, wobei sie die Jungs um sich herum in dem Glauben ließen, dass sie ein Paar wären, um ihre Ruhe vor etwaigen Flirtversuchen zu haben, immerhin waren sie beide vergeben.

Abgeholt wurden sie dann schließlich, wie vereinbart, von Tori und hakten sich jeder an einem Arm bei ihm ein.

Sie waren recht erschöpft, hatten sich richtig schön ausgepowert, doch waren sie auch bester Laune.

Minoru hatte es geschafft für ein paar Stunden die übermächtige Sehnsucht nach seinem Freund zu unterdrücken und einfach mal wieder Spaß zu haben.
 

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Yay~<3

Ich bin total happy, dass das erste Kapitel von meiner Fortsetzung so gut bei euch angekommen ist und freu mich daher umso mehr euch nun schon das zweite Kapitel präsentieren zu können -^ô^-

Ich möchte mich auch gleich für die vielen Favos bedanken ^.~
 

Was Kaji betrifft... ja, nun is er tatsächlich weg und unsere Süßen packt die Sehnsucht, mal schauen, wie das weiter gehen wird =P
 

*süßkram und randvolle eistruhe bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Sehnsucht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sehnsucht (zensiert)

Genervt klappte Kaji seinen Laptop zu und ließ sich seufzend gegen die Couchrückenlehne fallen.

Er saß nun schon seit geschlagenen drei Stunden daheim im Wohnzimmer und versuchte eine Hausarbeit zu schreiben, bei der er jedoch kaum zwei Sätze weiter gekommen und unzählige Male seine Ansätze wieder gelöscht hatte.

Früher waren ihm solche Hausarbeiten eigentlich nie sehr schwer gefallen und das Thema interessierte ihn auch, nur waren seine Gedanken komplett damit beschäftigt, um Minoru zu kreisen.

Ständig schwirrte ihm dessen Bild vor Augen rum.

Er verzerrte sich regelrecht nach seinem Freund und wünschte sich ihn einfach in den Arm nehmen und küssen zu können.

Mehr wollte er ja schon gar nicht, nur ihn sehen und umarmen können, doch das schöne Leben war vorbei.

Kaji konnte nicht einfach nach nebenan gehen und sich seine Sehnsüchte erfüllen, nein, etliche Zugstunden trennten ihn nun von seinem Liebling.

Dies zog ihn zusehends mehr runter, so, dass er sich nur noch mehr in der Uni anstrengen und bemühen musste und ein erlösender Besuch in weite Ferne rückte.

Zum Glück jedoch wohnte der Rothaarige nicht alleine und so hatten seine aufmerksamen Mitbewohnerinnen längst erkannt, was ihn blockierte und runter zog, so dass sie permanent versuchten ihn abzulenken und aufzuheitern.

So auch an diesem Nachmittag.

Chisaki ließ sich rechts und Misaki links von ihm auf der Couch nieder und blickten ihn mit ihren großen violetten Augen wachsam an.

„Was ist? Was wollt ihr Beiden“, fragte er die Mädchen ein wenig ruppig, was sonst ja nicht wirklich seine Art war, doch daraus machten die Angesprochenen sich nichts.

„Wir dachten, dass es mal wieder Zeit wäre, dass wir dich ein bisschen ablenken müssen“, erklärte die Ältere fast ein wenig zu sachlich, strahlte dabei aber übers ganze Gesicht.

„Aha… warum unternehmt ihr nicht einfach was mit Rayou? Ich muss eh arbeiten, meine Hausarbeit macht sich nun mal leider nicht von alleine, wie ich eben mal wieder feststellen musste.“

„Nein, nein, so geht das nicht“, tadelte Misaki ihn sanft und fuhr ihm kurz neckend durchs Haar: „Du lässt jetzt deinen Laptop und die Arbeit mal links liegen und unternimmst etwas mit uns. Es ist ja schon wieder gar nicht mit anzusehen, wie dich deine Sehnsucht nach Minoru-chan innerlich aufzufressen scheint.“

„Du übertreibst. Klar vermisse ich ihn total, aber mich frisst hier nix auf“, wollte Kaji die Beiden abwiegeln, doch diese übergingen seine Worte ganz einfach.

„Es ist draußen herrlich warm, das beste Wetter also. Wir könnten schwimmen gehen“, meinte die Jüngere, woraufhin ihre Schwester ergänzte: „Oder wir machen eine Fahrradtour, im Keller stehen doch unsere Räder und es ist gar nicht weit, bis ins Grüne.“

„Genau, oder wir leihen uns im Park Skates aus, da gab’s doch immer diesen Standverleih, oder?“

„Ja, den gibt’s auch immer noch“, rief Rayou dazwischen, der in der Küche stand und sich was zum Essen machte, da er erst vor kurzem nach Hause gekommen war.

„Sagt mal, hört ihr mir überhaupt zu“, wollte nun Kaji wissen, der sich ein wenig genötigt fühlte, so wie er gerade eingekesselt wurde: „Ich will nicht raus, ich hab noch genug Arbeit zu erledigen.“

„Danach geht’s nicht“, erwiderten ihm drei verschiedene Stimmen gleichzeitig und machten ihn damit sprachlos.

Dass sich seine Mitbewohner, inklusive dem gefühlsmäßig recht zurückhaltenden Braunhaarigen, so gegen ihn zusammenschlossen, hatte er nicht für möglich gehalten.

Schließlich resignierte er und seufzte lautstark: „Also schön, dann unternehmen wir eben irgendwas. Aber ich verspreche weder, dass ich Spaß haben werde, noch, dass ich nicht an Minoru-chan denke.“

Die Mädchen neben ihm nickten zufrieden und Rayou kam nun mit einem vollbeladenen Teller, mit Spagetti und Fleischklößchensoße, zu ihnen ins Wohnzimmer.

„Die Beiden haben recht, du kriegst kein Bein auf den Boden vor lauter Sehnsucht. Ein bisschen Ablenkung wird dir sicher gut tun und danach erlangst du dann hoffentlich auch deine Konzentrationsfähigkeit wieder. Das ist ja nicht mehr mit anzusehen.“

„Ja, ja, schon gut. Ich hab’s ja begriffen“, murrte der Rothaarige: „Kommst du eigentlich auch mit?“

„Nee, ich hab selbst auch noch ein paar Dinge für die Uni zu erledigen, aber ich lenk dich dann beim nächsten Mal mit ab.“

„Schade“, seufzten die Schwestern, bevor sie sich aber schon wieder lachend Kaji zuwandten und sich bei ihm einhakten.

„Und, was wollen wir machen?“

„Nicht so was anstrengendes“, lautete die schlichte, geseufzte Antwort, worauf Chisaki und Misaki einen kurzen Blick miteinander tauschten.

„Okay, dann gehen wir schwimmen“, jubelten sie und sprangen auf, um sich ihre Sachen zusammenzusuchen.

Einen Widerspruch würden sie erst gar nicht zulassen, immerhin hatten sie ihrem Sorgenkind ja den Vortritt der Entscheidung gelassen und dieser hatte sie nicht genutzt.

„Na klasse“, murrte dieses, woraufhin Rayou leicht zu lachen begann: „Kopf hoch, ist doch nett von den Beiden dich aufmuntern zu wollen und es gibt echt schlimmeres, als mit ihnen schwimmen zu gehen. Immerhin sehen sie echt süß aus und sind auch sonst ganz umgänglich.“

„Ja, ich weiß und ich bin ihnen ja auch dankbar, nur wurmt es mich, dass ich mich so schlecht unter Kontrolle habe und gehen lasse.“

„Wo lässt du dich denn bitte gehen“, wollte der Braunhaarige mit hochgezogener Augenbraue wissen: „Du ackerst doch wie blöde. Dass dir die Trennung so viel ausmacht bedeutet doch eigentlich nur Gutes, immerhin zeigt es, wie wichtig dir dein Freund ist.“

Kaji nickte, konnte gegenüber dieser Logik gar nicht widersprechen, leuchtete sie doch so überaus ein.

„Also gut, dann halt schwimmen gehen… ich werd mal meine Sachen zusammensuchen gehen.“

„Mach das, ich bin eh gleich fertig und mach mich dann an die Arbeit.“

Nickend stand der Größere auf und setzte sein Vorhaben in die Tat um, bevor er mit den Freundinnen die Wohnung verließ und ins Schwimmbad ging, wo er dann überraschend doch recht viel Spaß hatte.

Für eine kurze Weile konnte er mal seine Sehnsucht besiegen und sich einfach darauf konzentrieren sich zu vergnügen.

Tatsächlich war dies sogar der erste freie Nachmittag, den er sich gönnte, seitdem er an der Uni war und im Nachhinein hatte er dann irgendwie auch gleich wieder ein kleines schlechtes Gewissen.

Zum einen wegen der vernachlässigten Hausarbeit und zum anderen wegen Minoru, konnte er da doch einfach nicht aus seiner Haut.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„K-chan“, wurde der Rothaarige betreten übers Telefon gefragt: „Ich will dich nicht nerven oder drängen, aber jetzt ist schon ein Monat rum und du bist noch nicht ein Mal daheim gewesen. Kannst du nicht bitte endlich nach Hause kommen?“

„Du drängst mich nicht und nerven schon mal gar nicht“, erklärte er seinem geliebten Minoru, dessen Stimmlage Bände sprach.

„Es tut mir leid, dass ich dich die ganze Zeit nur vertrösten kann, aber ich muss zugeben, dass ich viel schwerer in den Tritt komme, als gedacht. Ich vermisse dich einfach zu sehr und komm mit meinen Arbeiten nicht hinterher…“

„Verstehe, also kommst du immer noch nicht“, schlussfolgerte der Kleinere traurig.

„Sieh mal, ich denke wir verstehen uns beide gegenseitig und du weißt, wie ich es meine, wenn ich sage, dass ich mich deinetwegen nicht konzentrieren kann… Nur, ich will unbedingt, dass es sich lohnt, dass wir uns für zwei Jahre räumlichen trennen und daher muss ich die Uni sehr ernst nehmen, sonst verzeihe ich mir das nicht…“

„Ja, schon gut, du brauchst dich nicht rechtfertigen. Ich will dir ja auch keinen Vorwurf machen, ich vermisse dich nur so schrecklich… Nimm dir die Zeit, die du brauchst, solange du nicht vergisst mich anzurufen, damit ich wenigstens deine Stimme hören kann.“

„Niemals“, schwor Kaji mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen: „Das könnte ich nie vergessen. Dafür freue ich mich immer selbst viel zu sehr darauf.“

„Sehr gut“, fiepte Minoru und wechselte nun das Thema, erzählte ihm von den hingebungsvollen Versuchen Laros ihn abzulenken und was ihm sonst noch so alles in den Sinn kam.

Sie dehnten ihr Gespräch so lange, wie möglich, aus und genossen es sich dadurch wenigstens ein bisschen nahe sein zu können.
 

Nachdem Kaji ungern sein Telefonat beendet hatte, machte er sich auf den Weg in die Küche, um sich irgendwas zum Essen zu suchen, da es längst Zeit fürs Abendessen war.

Dort traf er auf Rayou, der sich gerade einen Kakao machte und dabei ungewöhnlich gut gelaunt schien.

„Hey“, begrüßte er den Braunhaarigen, der ihn unüblicherweise breit anlächelte.

„Na, hast du wieder mit deinem Schatzi telefoniert?“

„Ja, woher weißt du?“

„Du hast dann immer diesen verklärten, schmachtenden Blick“, erklärte der Kleinere und rührte das Kakaopulver unter die Milch.

„Magst du auch einen Kakao? … Ach nein, du trinkst ja lieber Tee“, bot er an und wirkte bei seiner Feststellung nur Sekunden später ausnahmsweise nicht ein klein wenig sarkastisch.

Er war heute tatsächlich, wie ausgewechselt und erinnerte Kaji dadurch unbewusst wahnsinnig an seinen Blondschopf.

Besonders als er sich dann seinen fertigen Kakao nahm und nach einem Schluck einen Kakaobart hatte, konnte der Größere in ihm nur noch seinen Minoru sehen und nahm sein Gesicht in die Hände.

Sein Verstand hatte komplett ausgesetzt, während ihn seine Traumvorstellung beherrschte und ihn dazu brachte Rayou zu küssen.

Zunächst leckte er ihm die Kakaospuren von den Lippen, bevor er schamlos seinen Mund plünderte.

Erst, als er die Arme um ihn schlang und ihn dichter zu sich ranziehen wollte, bemerkte er, dass er einen ganz anderen, als seinen Minoru, küsste.

Erschrocken löste er sich vom Braunhaarigen, der sich einfach widerstandslos auf diesen kleinen Überfall eingelassen hatte und ihn nun irritiert anschaute.

„Was war denn das?“

„Ich… oh Gott… entschuldige, ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Du hast mich eben so stark an Minoru erinnert, da… da hab ich einfach… Vergiss es, bitte vergiss das von eben, tut mir leid“, stammelte Kaji und flüchtete förmlich aus der Küche, ließ einen schmunzelnden Rayou zurück.

Der Kleinere fand es recht amüsant, dass die Sehnsucht des Freundes so weit ging, dass er Tagträume hatte und mal eben fremdknutschte.

Ihm selbst machte dieser Kuss nicht das Geringste aus und so nahm er sich seinen Kakao und ließ sich gemütlich im Wohnzimmer vor dem Fernseher nieder, war trotz seiner guten Laune erschöpft von dem langen Tag.

Derweil machte sein Mitbewohner sich die größten Vorwürfe und hätte vor lauter Wut, auf sich selbst, den Kopf gegen die Wand schlagen können.

Stattdessen begnügte er sich damit seine Kissen zu massakrieren und sich von seinen Schuldgefühlen plagen zu lassen, die sofort auf ihn einstürmten.

Und das wo Minoru sich doch schon vorher solche Sorgen gemacht und der Rothaarige ihm versichert hatte, dass er sich weder neu verlieben, noch mit einer anderen Person etwas anfangen würde…
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Minoru saß am nächsten Tag mit Laro und Tori am Nachmittag zusammen auf der Wiese im Park.

Sie hatten sich ein kleines Lunchpaket fertig gemacht und genossen nun zusammen das herrliche Wetter.

„Wisst ihr“, begann der Blonde nach einer Weile und spießte sich ein Oktopuswürstchen auf: „Ich hab gestern wieder mit K-chan telefoniert und wie es aussieht kann er immer noch nicht nach Hause kommen und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.“

„Das tut mir leid, Mi-chan“, seufzte Laro betroffen und strich ihm übers Bein, da er gerade nicht mehr von ihm erreichen konnte.

„Danke, aber… ich hab überlegt, ob dann nicht vielleicht ich zu ihm fahren soll. Selbst, wenn er arbeiten muss und keine richtige Zeit für mich hat, so spart es ihm doch die stressige Fahrt und viel Zeit und vor allem kann ich ihn endlich wieder berühren“, erklärte der Jüngste sein Anliegen, woraufhin der Tollpatsch in ihrer Runde meinte: „Das ist doch eine fantastische Idee. Du kannst ihn ja überraschen.“

„Ja? Ist das eine gute Idee? Oder würde ich ihn damit nur stören? Ich will nicht, wie ein quengeliges Kind auf ihn wirken, das einfach nicht abwarten kann.“

„Quatsch“, protestierte nun Laro: „Das ist wirklich eine schöne Idee. Mach das ruhig, vielleicht kommt ihr beiden danach ja auch besser mit der Situation klar und könnt euch endlich wieder besser konzentrieren.“

„Das meine ich auch“, stimmte ihm sein Freund lächelnd zu: „Ich glaube, ich hätte nicht mal halb so lange ausgehalten, wie du, Minoru.“

„Okay, wenn ihr auch meint es sei eine gute Idee, dann fahr ich gleich am nächsten Wochenende zu Kaji und überrasche ihn“, fiepte der Blonde glücklich und fiel seinen Freunden kurzerhand einfach mal um den Hals.

Anschließend machten sie sich noch einen gemütlichen Nachmittag und führten sich dabei allerhand Leckereien zu Gemüte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Seufzend betrat Tori am Abend sein Elternhaus und machte es sich nach dem Schuhe ausziehen auf der Wohnzimmercouch gemütlich.

„Na“, fragte ihn auf einmal eine nur zu bekannte Stimme: „Schiebst du Frust?“

„Sollte ich, Haru?“

„Na ja, vielleicht“, meinte der Kleinere verschmitzt lächelnd und setzte sich in einen Sessel, blickte seinen Bruder mit großen, neugierigen Augen an.

Wo er bereits bei Laro mit dem Thema Sex abgeblitzt war, wollte er es nun beim Schwarzhaarigen versuchen, vielleicht war dieser ja redseliger.

„Komm schon, frag, was du fragen willst und sprich nicht in Rätseln, Brüderchen.“

„Also gut. Ich denke du bist gefrustet, weil Laro immer noch nicht richtig mit dir schlafen möchte, oder?“

„Du bist echt frühreif“, murrte Tori und wurde leicht rot um die Nase: „Aber ganz so unrecht hast du damit ja nicht… was jetzt aber nicht heißt, dass ich dieses Thema näher mit dir erörtern werde. Du bist noch viel zu jung dafür.“

„Ich bin schon dreizehn“, protestierte Haruki abermals und blies die Backen auf: „Ich bin kein naives Kind mehr!“

„Gut, vielleicht weißt du ja technisch gesehen, wie Sex funktioniert, aber du bist bei weitem noch zu jung, um darüber zu sprechen und den Ratgeber zu spielen.“

„Aber das will ich doch gar nicht“, schmollte der Jüngere: „Ich wollte dir doch nur helfen. Du seufzt schon eine ganze Weile ständig.“

„Hm…“, murrte der Größere: „Also gut, ich spreche mit dir, aber nur oberflächlich, keine indiskreten Fragen, kapiesch?“

„Kapiesch“, fiepte Haruki freudig und setzte sich ein wenig mehr auf: „Na, dann erzähl. Was deprimiert dich?“

„Weißt du, es macht mir ja gar nichts aus noch ein bisschen zu warten, ich will Laro nicht drängen, aber… ich bin halt auch nur ein Mensch und ich hab Bedürfnisse. Wir sind jetzt schon ein paar Monate zusammen und waren natürlich auch schon intim, da ist es doch ganz normal, dass ich…“

„Du gerne weiter gehen würdest?“

Der Ältere nickte: „Ja, wenn ich ehrlich bin, dann würde ich unheimlich gerne richtig mit ihm schlafen. Aber deswegen kann und will ich ihn nicht drängen. Wenn er aus irgendeinem Grund noch nicht dafür bereit ist, dann muss ich das akzeptieren.“

„Ach, To-chan…“, seufzte der jüngere Schwarzhaarige: „Du bist echt ein total lieber Kerl. Kein Wunder, dass Laro so auf dich abfährt.“

„Sollte das jetzt ein Kompliment oder ein Vorwurf sein?“

Skeptisch zog Tori eine Augenbraue hoch und musterte seinen Bruder, der jedoch offen und ehrlich wirkte.

„Na, ein Kompliment natürlich. Wir sind beide eigentlich eher Typen, die gerne ungeduldig sind, aber du bist jetzt so richtig erwachsen geworden und denkst nicht erst an das, was du willst. Das bewundere ich und ich hoffe, dass ich auch ganz schnell so werde, wie du.“

Tatsächlich sah Haruki in Tori sein Vorbild und eiferte ihm nach, was diesen nun ein wenig verlegen werden ließ.

„Danke, Haru-chan, das ist echt lieb von dir so was zu sagen.“

„Ich meine es auch so“, erklärte der Kleinere, als es an der Tür klingelte und ihnen ihre Mutter zurief, dass sie schon öffnen gehen würde.

„Kopf hoch, Onii-chan. Laro vertraut dir, also wird er bestimmt auch nicht mehr so lange mit dem Sex warten wollen.“

„Was ist mit Sex“, wollte eine feine, sehr neugierig klingende Stimme in ihrem Rücken wissen, die zu Shiina gehörte.

„Shi-chan! Was machst du denn hier? Waren wir verabredet“, wollte Haruki sofort wissen, der sich sehr über den plötzlichen Besuch freute: „Magst du hier übernachten?“

Es war so typisch für den jüngeren Schwarzhaarigen, dass er zig Fragen hintereinander stellte, ohne Zeit zum Antworten zu lassen, doch daran hatte sich sein bester Freund längst gewöhnt.

Grinsend umarmte Shiina ihn von der Seite und drückte ihn kurz zur Begrüßung, was dem Älteren ein wohliges Schnurren entlockte.

„Na los, geht schon in euer Zimmer“, meinte Tori schmunzelnd und scheuchte die beiden Jungs fort, er hatte eh schon genug von sich und Laro ausgeplaudert.

„Wirklich? Bist du auch echt in Ordnung, Onii-chan?“

„Ja, und jetzt ab mit euch.“

Schmunzelnd machte der größere Schwarzhaarige eine scheuchende Handbewegung, woraufhin sein Bruder nickte und ihm im Vorbeigehen mit Shiina noch die Schulter tätschelte, als wollte er ihm Mut zusprechen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Am Freitag lud Tori seinen quirligen Freund zu einem besonderen Nachmittag ein, da sie ihr Halbjähriges feierten.

Gegen fünfzehn Uhr holte er Laro von zu Hause ab und schlang erst einmal die Arme um seine Taille, während er ihn zärtlich küsste: „Alles Gute zum Halbjährigen, mein Schatz.“

„Du hast daran gedacht? Wie süß“, schnurrte der Braunhaarige, der seinem Tollpatsch zugetraut hatte, dass er es ganz vergaß oder das Datum verwechselte.

Umso glücklicher fiel er ihm um den Hals und küsste ihn erneut: „Wünsche ich dir auch, To-chan.“

Liebevoll lächelte er den Älteren an, der ihn noch einen Moment im Arm hielt, bevor er erklärte: „Ich hab da was für uns geplant, wenn du Lust hast.“

„Natürlich hab ich“, fiepte Laro begeistert, wobei seine Augen nur so zu funkeln begannen: „Was machen wir denn schönes?“

„Das verrate ich dir doch noch nicht, es soll eine Überraschung sein“, lachte sein Freund und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen: „Du brauchst auch nichts großartig mitzunehmen.“

„Okay, ich sag nur schnell meinen Eltern Bescheid, dass ich weg gehe und dann gehöre ich ganz dir.“

Tori nickte und wartete vor der Tür, während der Kleinere kurz ins Haus flitzte und sich von seinen Eltern verabschiedete.

Anschließend machten sie sich an den Händen halten auf den Weg, oder vielmehr Laro ließ sich führen.

So stiegen sie ein paar Minuten später in einen Bus, wobei der Dunkelhaarige meinte: „Ich finde es zwar nicht gerade toll, dass wir auf den Bus angewiesen sind, aber ein Taxi übersteigt leider doch ein bisschen meine Finanzen im Moment.“

„Macht doch nichts, mir reicht der Bus völlig“, erklärte Laro lächelnd und kuschelte sich an ihn ran, nachdem sie sich gesetzt haben.

„Ich bin nicht so anspruchsvoll, wie du denkst. Ich freu mich schon total darüber, dass du überhaupt etwas für uns geplant hast.“

Breit lächelte er den Größeren an, der ihm ein wenig erleichtert einen Kuss auf die Lippen hauchte: „Da bin ich ja beruhigt.“
 

Ungefähr eine halbe Stunde später stiegen sie wieder aus dem Bus und legten noch ein paar Minuten Fußmarsch zurück, bevor sie vor einer Badeanstalt ankamen.

„Sag jetzt nicht du hast ein Thermalbad organisiert“, fragte der Kleinere überrascht und blickte mit großen Augen auf das schöne Steintor, das den Eingang des Hauptgebäudes darstellte.

„Doch, eigentlich schon… war das falsch? Wenn du lieber etwas anderes machen möchtest, dann können wir uns ja mal umschauen, wir finden hier bestimmt was.“

„Bist du verrückt? Ich liebe heiße Quellen, es ist so herrlich darin zu baden“, fiepte Laro und fiel seinem verunsicherten Freund strahlend um den Hals.

„Du bist fantastisch, ich liebe dich!“

Stürmisch küsste er den Älteren, der nach der ersten Schrecksekunde gerne darauf einging.

„Also freust du dich doch? Ich dachte schon, dass ich wieder was vermasselt hab.“

„Nein, überhaupt nicht. Ich freu mich wahnsinnig. Aber, wenn ich dir zu oft den Eindruck vermittle, dass ich dich für unfähig halte und du mir zu tollpatschig bist, dann sag mir das. Ich necke dich nur gerne, mehr nicht. Du schmeißt vielleicht ab und zu was runter, oder so, aber deswegen bist du nicht unfähig, sondern nur noch viel liebenswerter für mich“, erklärte der Braunhaarige lächelnd und gab ihm einen kleinen Eskimokuss.

„Das beruhigt mich, mein Schatz“, wisperte Tori und drückte den Jüngeren kurz ein wenig fester, bevor er mit ihm ins Thermalbad ging: „Ich hab ein Separee für uns reserviert.“

„Das heißt wir haben eine Quelle ganz für uns?“

„Ganz genau“, erklärte der Schwarzhaarige stolz und ging mit ihm rein, wo sie dann gleich in ihr Separee geführt wurden.

Dort lag alles bereit, was sie benötigen würden und so beschlossen sie gleich in die Quelle zu gehen.

Die Beiden zogen sich aus und banden sich ein kleines Tuch um die Hüften, bevor sie ihre Bademäntel mit raus zum Steinumrahmten Thermalbad nahmen, in das sie sich langsam gleiten ließen.

„Herrlich“, seufzte Laro mit einem zufriedenen Lächeln und stützte sich mit ausgestreckten Armen auf dem Quellenrand ab, legte den Kopf in den Nacken und schloss dabei die Augen.

„Schön, dass es dir gefällt.“

Verschmitzt lächelnd näherte er sich dem Jüngeren und strich ihm leicht über die Brust, hauchte ihm kleine Küsse auf das Gesicht und den Hals.

„Hey, du willst wohl, dass ich gleich nach zehn Minuten wieder aus dem Wasser muss, weil mir die Hitze zu Kopf gestiegen ist, was“, lachte der Kleinere und legte Tori die Arme um den Hals.

„Das vielleicht nicht gerade, aber wenn du dich mir so derartig präsentierst, dann möchte ich auch ein wenig kosten dürfen“, erklärte der Schwarzhaarige schelmisch und küsste zart Laros rosige Lippen.

„Okay, da kann ich dann ja schlecht nein sagen, aber nur ein Bisschen. Ich möchte das herrliche Wasser schon ein wenig genießen können, ohne gleich vor Hitze abzuklappen.“

Frech zwinkerte Laro dem Älteren zu und küsste ihn sanft auf die Nasenspitze, woraufhin dieser wieder begann ihn zu liebkosen.

Er verteilte kleine Küsse auf seinem Gesicht und dem Hals, bevor er leicht an ihm zu knabbern begann, was seinem Freund immer mal wieder kleine wohliger Seufzer entlockte.
 

Später, nach einem ausgiebigen Bad, saßen die Beiden vor ihrem Zimmer beisammen und blickten auf ihre Thermalquelle, hatten sich in ihre Bademäntel gewickelt.

„Es ist wirklich schön hier, ich freu mich wahnsinnig darüber, dass du mit mir hergekommen bist.“

„Das ist aber eigentlich noch gar nicht alles, was ich dir schenken möchte.“

„Nein“, fragte der Jüngere überrascht und löste sich etwas von ihm, damit sie sich direkt anschauen konnten, denn zuvor hatte Tori ihn von hinten umarmt: „Was hast du denn noch? Ich komme mir richtig blöd vor, dass ich nichts für dich besorgt habe, aber ich dachte eigentlich, dass wir erst unser Einjähriges feiern würden…“

„Du musst mir nichts schenken, es reicht mir völlig, wenn dir unser Ausflug gefallen hat. Und mein Geschenk, ich denke, dass ich dir das auch ohne Jahres- oder Halbjahrestag geschenkt hätte, denn es soll dir zeigen, wie ernst es mir mit dir ist“, erklärte der Ältere verlegen und griff nervös in seine Manteltasche, wo er nach ihrem Bad, in einem unbeobachteten Moment, vorsorglich schon mal das Geschenk verstaut hatte.

Dieser Umstand und auch seine Worte, ließen Laro richtig aufgeregt werden und so konnte er es kaum mehr erwarten zu erfahren, was Tori da Schönes für ihn hatte.

„Du bist echt süß, To-chan. Aber bitte spann mich nicht mehr auf die Folter, was hast du denn besonderes für mich?“

Schmunzelnd holte der Dunkelhaarige ein kleines Kästchen aus seiner Tasche und öffnete es, so dass sich seinem Freund nun ein schmaler Silberring offenbarte.

Er war nicht ganz glatt, sondern besaß kleine, eng aneinander gereihte Riefen, die ihm ein gewisses Etwas verliehen.

„Wow, der ist wirklich für mich?“

„Aber ja doch, nur für dich. Ich möchte gerne, dass du ihn trägst.“

Tori nahm den Ring aus der Box und steckte ihn dem Kleineren an, der immer noch ungläubig auf den schönen Silberschmuck blickte, ganz fasziniert zu sein schien.

„Der ist wirklich wahnsinnig schön.“

„Ja, findest du? Ich hatte schon Angst er sei dir vielleicht zu schlicht.“

„Nein, überhaupt nicht! So, wie er ist, gefällt er mir total, ich lege ihn nur noch ab, wenn es unbedingt nottut.“

Ungemein liebevoll und fröhlich zugleich lächelte er den Größeren an und küsste ihn stürmisch, bevor er ihn mit großen strahlenden Augen anschaute: „Danke. Das bedeutet mir wirklich viel. Ich liebe dich, To-chan.“

„Ich liebe dich auch“, schnurrte Tori und zog ihn wieder eng an sich ran.

Er fühlte sich so glücklich, wie es eben nur ging.

„Aber weißt du, jetzt fühle ich mich richtig blöd, weil ich nichts für dich besorgt habe“, murmelte Laro leicht beschämt und hielt dabei den Blick gesenkt.

„Ich brauche nichts, ehrlich nicht. Dass du glücklich bist ist mir bei weitem genug.“

Schmunzelnd küsste der Schwarzhaarige seinen leicht betreten schauenden Freund, dem daraufhin etwas in den Sinn kam, mit dem er sich zumindest ansatzweise für den Ring revanchieren konnte.

„Wie wäre es denn nicht vielleicht trotzdem mit einer kleinen… nya, sagen wir Gefälligkeit?“

Frech grinste er den Größeren an und begann sich an seiner Brustmitte runter zu küssen, öffnete dabei seinen Bademantel gänzlich, worunter sie beide nichts an hatten.

„Hey, was hast du denn vor?“

„Du wolltest doch gerne, dass ich ein bisschen mutiger werde und gerade jetzt finde ich mich sehr mutig.“

„Das bedeutet, du willst…?“

Er ließ das Ende des Satzes offen, hatte die Hoffnung, dass Laro sich ihm endlich ganz hingeben würde, doch dieser ergänzte: „… dir einen blasen.“

Der Braunhaarige konnte deutlich die kleine Enttäuschung in Toris Augen sehen und setzte sich wieder auf, hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen: „Entschuldige. Ich weiß, dass du mehr erwartet hast, aber ich gebe mir Mühe, ja?“

„Hey, entschuldige dich nicht. Ja, ich hab es ein wenig gehofft, aber ich kann warten. Wehe du lässt dich von einem Blick oder irgendeiner Geste von mir drängen. Das will ich nicht, so gerne ich auch den nächsten Schritt mit dir machen möchte.“

Toris Worte und sein Blick waren so unglaublich aufrichtig, dass Laro ganz warm ums Herz wurde.

„Okay, ich hab verstanden, To-chan“, fiepte der Kleinere lächelnd und küsste seinen Freund zärtlich, streichelte ihm dabei ausschweifend über die Brust.

Leicht lehnte er sich gegen den Schwarzhaarigen, bedeutete ihm damit, dass er sich hinlegen sollte, worauf dieser auch sogleich einging.

Sanft kam Laro auf ihm zum Liegen und säuselte verführerisch in sein Ohr: „Aber mein Angebot schlägst du doch sicher nicht aus, oder?“

Verlegen verneinte Tori die Frage und küsste den Jüngeren stürmisch, schlang dabei die Arme um seinen schmalen Rücken.

„Ich liebe dich“, wisperte er und küsste den Braunhaarigen anschließend sofort wieder, der in den Kuss hinein schmunzelte.

„Ich dich auch und deswegen tue ich dir jetzt auch was Gutes.“

Tori schluckte, konnte es kaum abwarten diese neue Erfahrung zu machen, so dass er sich entspannt zurücklehnte.

Dies nutzte der Jüngere, um sich wieder an seiner Brust runter zu küssen, wobei er mit den Daumen seine Brustwarzen knetete.

Wohlig seufzte sein Freund bereits unter diesen kleinen Liebkosungen auf, was Laro noch in seinem Vorhaben bestärkte.

Allmählich tastete er sich nach unten vor und verweilte bei Toris Bauchnabel, stippte kurz die Zunge hinein, bevor er die weiche Haut wieder zu küssen begann, sich ausgiebig seinem Unterbauch und anschließend den Oberschenkelinnenseiten widmete.

Er wollte nicht nur sein bestes Stück verwöhnen, sondern seinen ganzen Körper, damit es für ihn besonders schön wurde, wobei es ihm zugutekam, dass sie nicht das erste Mal intim miteinander wurden.

Ausgiebig streichelte er über seine Beine und ging wieder ein wenig rauf, um ihn zu küssen und gleichzeitig seinen Brustkorb zu streicheln.

Sanft strich er jeden Rippenbogen nach und reizte seine Brustwarzen, seufzte wohlig in ihr Zungenspiel.

Leicht grinsend blickte er ihm anschließend in die Augen und rieb die Nase zart an seiner, bevor er sich über seine Seiten runter streichelte und zwischen seine gespreizten Beine kniete.
 

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zensiert ^^

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Grinsend kroch Laro über den Dunkelhaarigen und ließ sich auf seiner Brust nieder, fragte förmlich schnurrend: „Und? Hat’s dem Herrn gefallen?“

Die Augen des Jüngeren funkelten schelmisch und machten Tori damit unbewusst ein wenig verlegen, dessen vernebelter Verstand sich allmählich wieder lichtete.

Mit einem wohligen Seufzen schlang er die Arme um seinen Liebling und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen: „Sehr… ich wusste gar nicht, dass du so mutig sein kannst. Mach das bloß nicht bei einem anderen Kerl.“

Leicht schmollend schnippte der Braunhaarige ihm für diese Worte gegen die Stirn und murrte: „Als ob ich das wollte, du Spinner.“

Lachend knuddelte Tori den Jüngeren und hauchte ihm kleine Küsse aufs Gesicht: „Entschuldige. Ich wollt’s ja nur erwähnt haben, mein Liebling. Ich weiß doch, dass du mich liebst.“

„Na ja, klingt schon besser“, räumte Laro ein und begann wieder zu lächeln, hauchte seinem Freund einen innigen Kuss auf die Lippen.

„Ich lieb dich Wirrkopf wirklich sehr.“

„Ich dich auch“, schnurrte Tori und drehte sich mit dem Kleineren, so dass er nun oben lag und sich an seine Brust kuscheln konnte.

Schmunzelnd begann Laro den Schwarzhaarigen im Nacken zu kraulen, genoss mit ihm die verbliebene Zeit, in der dieses Zimmer noch ihnen gehörte.

Beide waren sie einfach nur glücklich.
 

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Ach ja, die Sehnsucht *schmunzel*

Also, da hat sich der liebe Kaji aber ganz schön was geleistet mit seiner Tagträumerei, dafür waren Laro und Tori richtig schön verschmust. Bin gespannt, wie es euch gefallen hat ^.~
 

*süßkram und randvolle eistruhe bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Schuldgefühle

Am Samstagvormittag setzte Minoru sein Vorhaben in die Tat um und fuhr mit dem frühsten Zug, an diesem Tag, zu seinem Freund, hoffte dabei sich in der fremden Stadt zurechtfinden zu können.

Er wollte den Rothaarigen unbedingt überraschen und das bedeutete dann auch, dass er ohne dessen Hilfe zur WG finden musste.

Die Adresse kannte er ja und notfalls würde er einfach ein paar Passanten nach dem Weg fragen, beschloss er im Stillen.

An seinem Zielbahnhof angekommen schaute er sich dann erst einmal in Ruhe um, versuchte die Straßen wiederzuerkennen, die er sich bereits im Internet angeschaut hatte, um vorsorglich herauszufinden, wo lang er überhaupt gehen musste.

Schließlich fand er die richtige Straße und machte sich mit seinem Rucksack auf den Weg.

Den Bus würde er nicht benutzen müssen, da es laut Internetstraßenkarte nur zehn Minuten dauern sollte vom Bahnhof aus zur Wohnung zu gelangen, er war da jedoch ein wenig skeptisch.

Wachsam blickte Minoru sich immer wieder um, damit er sich auch ja nicht verlief und so fand er kaum eine Viertelstunde später tatsächlich ohne größere Schwierigkeiten den gesuchten Wohnblock.

Erleichtert las er den Namen Kaji Sakagami neben einigen anderen an einem Klingelknopf und drückte drauf, um eingelassen zu werden.

„Ja“, ertönte kurz darauf Kajis fragende Stimme und ließ das Herz des Blonden sogleich höher schlagen, der nun mit leicht verstellter Stimme meinte: „Päckchen für Sakagami.“

„Für mich? Ich hab gar nichts bestellt“, meinte der Wohnungsbesitzer leicht verwirrt, woraufhin sein Freund die Augen verdrehte: „Absender ist eine Milana Sakagami.“

„Ach, das ist meine Mutter. Gut, kommen Sie rauf.“

Der Türsummer erklang und erleichtert drückte Minoru die Haustür auf, flitzte hoch in den zweiten Stock und klingelte dort wieder, da ihm die Tür noch nicht vorsorglich geöffnet worden war.

Von drinnen hörte er jedoch, wie sich verschiedene Personen unterhielten und nahm an, dass die Mitbewohner des Älteren gleich neugierig nachgefragt hatten, als es hieß er bekäme ein Päckchen von seiner Mutter.

Der kleine Blondschopf allerdings wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser und schaffte es noch seinen Rucksack abzunehmen, bevor ihm sein Freund öffnete.

„M… Minoru-chan“, stammelte er völlig perplex im ersten Moment, bevor er so schnell agierte, dass der Jüngere es gar nicht schaffte Überraschung zu rufen.

Fest schlang er die Arme um Minorus Brustkorb und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge, konnte nicht anders als ihn ganz eng an sich zu drücken.

„Ich hab dich auch furchtbar vermisst“, wisperte der Kleinere, der die Arme um seinen Hals gelegt und die Augen geschlossen hatte.

Leicht wiegten sie sich hin und her, wollten einander gar nicht mehr loslassen.

Sie genossen es schlicht sich endlich wieder spüren zu können.

Tief atmeten die Beiden den vertrauten Geruch des Anderen ein, waren ganz in ihrer Welt gefangen.

Wahrscheinlich hätten sie noch Stunden so zusammenstehen und sich umarmen können, wären da nicht zwei neugierige Schwestern, die vorgestellt werden wollten, gewesen.

„Hallo“, sprach Chisaki die Zwei sanft an, während ihre Schwester leicht hinter ihr stand: „Dürfen wir stören?“

„Wir möchten auch mal den süßen kleinen Fratz sehen, den du immer so schrecklich vermisst“, hängte die Jüngere verschmitzt lächelnd an, woraufhin Kaji sich mit einem tiefen Seufzen leicht von Minoru löste.

Er hielt ihn immer noch fest an sich gedrückt, doch hob er den Kopf und blickte seine Mitbewohnerinnen an.

„Ihr Quälgeister“, meinte er leicht tadelnd: „Gönnt mir aber auch gar nichts.“

Neugierig blickte der Blonde die Mädchen an, hatte inzwischen die Arme runter genommen und ließ die flachen Hände auf der Brust seines Freundes ruhen.

„Lass sie doch, ich wäre auch neugierig“, erklärte er sanft und lehnte sich beim Älteren an.

Nur weil er einverstanden war vorgestellt zu werden, hieß das noch lange nicht, dass er bereit war seinen Freund loszulassen.

Das würde er eine ganze Weile erst mal nicht mehr tun, so gut wie es sich anfühlte ihn wieder zu spüren.

„Also gut, wenn ihr schon so drängelt… Das hier ist mein süßer, kleiner Minoru und er ist kein Fratz mehr“, erklärte Kaji den beiden Lilahaarigen und streichelte seinem Schatz dabei liebevoll durchs Haar, bevor er ihm vorstellte: „Und das sind Chisaki und Misaki, meine neugierigen, aber sehr netten und hilfsbereiten Mitbewohnerinnen. Ohne sie wäre ich schon als Trauerkloß in irgendeiner Ecke meines Zimmers geendet, so sehr wie ich dich die ganze Zeit vermisse.“

Förmlich schnurrend knuddelte er Minoru, der nur mühselig eine Hand frei bekam, um sie den Schwestern zu reichen und sie zu begrüßen.

Doch diese Anhänglichkeit machte ihm so gar nichts aus und die Mädchen konnten auch nur drüber schmunzeln.

„Wie kommt es denn, dass du so plötzlich hier bist, Mi-chan“, wollte Chisaki neugierig wissen.

„Ich hab’s nicht mehr länger ausgehalten und da dachte ich mir, wenn K-chan nicht zu mir kommen kann, wer sagt dann, dass ich nicht zu ihm kann… Tja und deswegen hab ich mich heute Morgen einfach in den Zug gesetzt und bin hergekommen. Ich hoffe du freust dich?“

Fragend blickte er den Rothaarigen an, der übers ganze Gesicht strahlte: „Ich freu mich wahnsinnig, das ist ja wohl ganz klar. Du weißt gar nicht, wie fürchterlich ich dich vermisst habe.“

„Doch, das sagtest du schon“, lachte Minoru und schlang die Arme um Kajis Taille, kuschelte sich näher an ihn ran: „Mir geht’s doch nicht anders, wären Laro und Tori nicht für mich dagewesen, dann…“

„Tja, es geht halt nichts über gute Freunde“, fiepte Misaki dazwischen und kam nun ein wenig hinter ihrer Schwester hervor: „Es war richtig süß, wie Kaji unter der räumlichen Trennung gelitten hat.“

„Ich fand das weniger süß“, meinte der Rothaarige leicht schmollend, als auf einmal Rayou in der Haustür stand.

„Wem gehört denn dieser Rucksack hier und warum steht die Tür weit offen“, wollte er wissen, war wie immer nur mäßig gut gelaunt.

Er nahm den Rucksack mit rein und schloss auch die Eingangstür, erblickte dann erst, dass ein blonder Haarschopf aus Kajis Armen hervorlugte.

„Wen haben wir denn da? Ich dachte wir geben uns gegenseitig Bescheid, wenn Besuch kommt?“

„Der kam aber überraschend“, meinte der Besucher breit grinsend und drehte sich in den Armen seines Freundes um, so dass dieser ihn nun von hinten umarmte und er dem Braunhaarigen zur Begrüßung die Hand reichen konnte: „Ich bin Minoru Kusanabe, K-chans Freund. Und du bist Rayou, nehme ich an?“

„Bin ich“, bestätigte der Ältere, der Minoru mit wachsamen Augen musterte und erst nach einigen Sekunden dessen Geste erwiderte, seine Hand schüttelte.

„Kaji hat in den höchsten Tönen von dir geschwärmt, Kleiner und ich muss ja zugeben, dass er gar nicht so sehr übertrieben hat. Du bist schon ein recht ansehnliches Bürschchen“, erklärte er grinsend, woraufhin der Kleine die Backen aufblies und meinte: „Nenn mich nicht so. Ich heiße Minoru.“

„Ach echt“, fragte Rayou sarkastisch: „Alzheimer hab ich noch nicht.“

Leicht knurrte der Blondschopf über diese flapsige Antwort, während seinen Freund ganz andere Sorgen plagten.

Im ersten Moment hatte er sich viel zu sehr über Minorus plötzlichen Besuch gefreut, um daran zu denken, dass er ihm eigentlich was zu beichten hatte.

Doch dies fiel ihm nun siedend heiß wieder ein, wo er seinen Mitbewohner sah.

„Jetzt hört schon auf wegen so einer Kleinigkeit zu zanken“, tadelte Chisaki die Jungs, da sie eh immer als Schlichterin in Aktion treten musste, wenn irgendwas anstand und Kaji nutzte diese Chance, um zu meinen: „Minoru-chan, komm doch bitte mit in mein Zimmer, ich möchte unter vier Augen über etwas sehr Wichtiges mit dir sprechen.“

Tief in sich fühlte der Angesprochene sich allarmiert und dank dieser Worte beunruhigt, doch war er an sich so glücklich über ihr Wiedersehen, dass er dieses Gefühl, diese kleine Stimme im Hinterkopf, ausblendete.

„Natürlich… welches ist dein Zimmer?“

„Das gleich dahinten“, erklärte der Rotschopf und nahm ihn mit sich in sein Zimmer, warf dabei Rayou noch einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln zu.

Ihm war mehr als unbehaglich zu Mute, immerhin würde er seinen kleinen Liebling nicht belügen und schweigen galt mit als lügen, was bedeutete, dass er ihr schönes Widersehen ruinieren musste.

Minoru aber bemerkte davon noch nichts und sah sich neugierig in Kajis neuem Reich um: „Schön hast du’s dir hier gemacht, richtig gemütlich. Ich sollte dich öfter besuchen kommen.“

Grinsend drehte er sich zu seinem Freund um, den er erstmals, seit sie sich begrüßt hatten, wieder los gelassen hatte.

Fröhlich fiel er ihm um den Hals und wollte ihn schon küssen, als der Ältere das Gesicht abwandte: „Minoru-chan, warte. Ich möchte dir erst etwas erzählen… oder viel mehr beichten. Ich möchte nicht, dass es zwischen uns steht…“

Ernst sah er den Kleineren an und atmete noch einmal tief durch, bevor er ihm leicht über die Wange streichelte.

„W… was ist los? Warum bist du auf einmal so komisch? Das macht mir Angst.“

Nervös blickte Minoru mit seinen großen blauen Augen zu Kaji auf, legte die Hände dabei wieder auf seiner Brust ab.

„Ich… weiß nicht wie, wo ich anfangen soll… es tut mir unendlich leid, dass ich mich so hab… verleiten lassen, aber ich hab dich so schrecklich vermisst…“, begann der Ältere endlich zu sprechen, verschreckte seinen Freund mit jedem Wort mehr.

Hart schluckte der Blondschopf, fragte mit zitternder Stimme: „Worauf willst du hinaus? Was hast du getan?“

Das ungute Gefühl keimte schlagartig wieder in ihm auf, das er verspürt hatte, als ihm der Andere mitgeteilt hatte, dass er mit ihm sprechen wolle.

Heftige Angst begann den Kleineren zu umklammern und eisern einzuengen, weshalb er auch die schlanken Finger in Kajis Hemdstoff krallte.

Dieser konnte sich nur schwer dazu entschließen den dicken Kloß in seinem Hals herunter zu schlucken und wieder zum Sprechen anzusetzen.

Viel zu groß war seinerseits die Angst Minoru zu verlieren, wusste er doch bereits, dass dieser es nicht auf die leichte Schulter nehmen und augenblicklich verzeihen würde können.

Dennoch war ihm klar, dass er es sagen musste, bevor es irgendwie von alleine heraus kam, aber am meisten, damit ihre Beziehung ehrlich blieb.

„Minoru, du hast Rayou eben kennengelernt, er ist sehr launisch, wenn er auch im Grunde einen guten Kern hat und er ist ein ganz anderer Typ als du und trotzdem…“

Wieder machte er eine Pause, wusste nicht recht wie er nun weiter sprechen, wie es richtig erklären sollte, was vorgefallen war.

Der Jüngere allerdings vermutete schon das Schlimmste und fragte entsetzt, mit quietschend hoher Stimme: „Sag mir nicht, dass du ihn liebst! Sag mir nicht, dass du mich gegen ihn tauschen willst, das ertrage ich nicht!“

„Nein! Nein, so ist das nicht! Ich liebe ihn doch nicht, du bist für mich alles! Gegen nichts und niemanden tausche ich dich ein, um Gotteswillen!“

Kurz durchzuckte Minoru die pure Erleichterung, bevor ihm jedoch sogleich wieder bewusst wurde, dass es immer noch etwas gab, das ihm Kaji erzählen oder viel mehr beichten wollte.

„Aber was denn dann“, fragte er ungeduldig, hielt dieses Herumgedruckse nicht mehr länger aus.

„Also gut… in einem schwachen Moment, direkt nach einem unserer Telefonate, da war ich mit Rayou alleine in der Küche und er hat sich Kakao gemacht und war so ungewöhnlich gut drauf und… er hat mich in diesem Moment von seiner Art her wahnsinnig an dich erinnert und ich hab mir regelrecht vorgestellt, wie du vor mir herumwuselst und nicht Rayou und da… na ja, ehe ich mich versah, hatte ich auch schon gehandelt und… und…“

„Und was“, fuhr ihn der Kleinere ungehalten an, waren seine Nerven doch bis zum Zerreißen angespannt.

„Ich hab ihn geküsst.“

„D… du… hast ihn… geküsst“, fragte der Jüngere und starrte ihn einen Moment einfach nur fassungslos an, bevor er ihn ruckartig von sich stieß.

„Du bist ein Schwein! Du hast mir so oft versichert und versprochen, dass du nur mich liebst und mich nicht verlassen willst und kaum einen Monat später hast du einen Neuen und…“

„Nein“, fuhr Kaji erschrocken dazwischen und umfasste ihn an den Oberarmen: „Ich hab doch keinen Neuen! Ich liebe dich und will nichts von Rayou, es war nur ein fürchterlicher Ausrutscher! Ich hab doch gesagt, dass ich mir dich vorgestellt hab! Ich hab dich so schrecklich vermisst!“

„Dann küsst du jetzt jeden, der mir auf irgendeine Weise ähnlich ist?! Wirst du mir jetzt jedes Mal bei einem Besuch einen Kuss beichten müssen?!“

„Natürlich nicht, es war ein einmaliger Ausrutscher“, versicherte der Rothaarige, war völlig verzweifelt.

Sicher war ihm klar gewesen, dass Minoru heftig reagieren würde, doch nun wo er in seinen Augen so viel Schmerz und Enttäuschung erblickte, noch dazu die Tränen, die in dem Jüngeren aufstiegen, schnürte es ihm die Brust zu.

„Na klar, ein einmaliger Ausrutscher, was denn auch sonst“, lachte Minoru mit ironischem Unterton und befreite sich ruckartig aus dem Griff, der ihn hielt: „Das kannst du einem anderen erzählen“, schrie er den Älteren an, wobei ihm nun die Tränen stumm über die Wangen rannen und seinem tiefen Schmerz noch mehr Ausdruck verliehen.

„Ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie du mir gesagt hast, dass du eigentlich hetero bist und ich der einzige Junge bin, der je dein Herz erobern könnte und nun knutschst du nach wenigen Wochen mit einem anderen rum! Du hast mich angelogen! Ich bin nicht der Einzige für dich!“

„Doch! Das war nicht gelogen! Ich sage doch, dass ich für Rayou nichts Derartiges empfinde. Keine sexuelle Erregung, keine Liebe, da ist nur normale Freundschaft. Bitte versteh das doch. Ich will dich auf keinen Fall wegen so einer Dummheit verlieren.“

Kaji wollte seinen Freund tröstend in die Arme nehmen, ihm immer wieder versichern, wie stark seine Gefühle für ihn, nur für ihn, waren und dieser blöde Kuss ihm nicht das Geringste bedeutet hatte, doch der Blondschopf schlug seine Hände weg.

„Fass mich nicht an“, fauchte er ungehalten und wischte sich über die Augen, konnte kaum mehr an sich halten, doch er wollte nicht vor ihm weinen.

Hastig drängte er sich an ihm vorbei raus aus dem Zimmer.

Minoru wollte nur noch weg, weg von Kaji und zurück nach Hause, wo es Menschen gab, die ihre Worte, ihre Versprechen nicht gleich nach kürzester Zeit wieder zurücknahmen oder brachen.

Der Größere aber konnte ihn nicht so einfach gehen lassen und lief ihm nach: „Warte doch, Minoru! Wo willst du denn hin?“

„Ich fahre nach Hause und du kannst bleiben, wo der Pfeffer wächst“, schrie der Jüngere schluchzend und schnappte sich seinen Rucksack, wobei Kaji ihn zu fassen bekam und prompt eine Ohrfeige hinnehmen musste.

„Ich sagte: fass mich nicht an! Ich gehe und du wirst nichts daran ändern können!“

Er stürzte zur Tür und konnte gerade noch mit anhören, wie ihm der Rothaarige nachrief: „Es tut mir doch leid! Bitte geh nicht!“

Doch Minoru ging, rannte davon.

So lange hatte er geglaubt niemals mit dem Älteren zusammenkommen zu können.

Hatte geglaubt, dass dieser ihn, als Jungen, niemals als Partner akzeptieren und sich in ihn verlieben könnte und nun, wo er eines Besseren belehrt worden und doch mit ihm zusammengekommen war, knutschte sein Freund fremd!

Aber nur aus Angst ihn wieder verlieren zu können, wollte der Blonde ihm nicht sofort verzeihen und so tun, als hätte ihn diese Beichte nicht tief verletzt.

Nun musste eben Kaji sich mal um Minoru bemühen, wenn ihm wirklich etwas an ihm lag und nicht immer andersherum.

Der Kleinere fand er hatte jedes Recht dazu verletzt und abweisend zu sein.

Schluchzend lief er zurück zum Bahnhof und nahm den erstbesten, wenn auch überteuerten Zug zurück nach Hause, konnte sich auf der Fahrt nur schwer wieder beruhigen und war froh, dass er das Abteil, in dem er saß, beinahe ganz für sich alleine hatte.

Seinem besten Freund schrieb er eine SMS, in der er ihm erklärte, dass er ihn dringend brauchte und deshalb vom Bahnhof abgeholt werden wollte.

Natürlich bekam er die Antwort, dass Laro dort sein würde, doch widererwartend riss er sich zusammen und hakte nicht gleich nach was passiert war, sondern ließ ihm zunächst erst einmal ein wenig Ruhe, bis sie sich persönlich gegenüber standen.

Als dies endlich der Fall war, stürzte Minoru sich weinend in die Arme des Älteren und erklärte ihm schluchzend was vorgefallen war, konnte sich nun erst recht nicht mehr zurückhalten.

„Wie konnte er nur… einen anderen Kerl… und ich warte die ganze Zeit… sicher wollte er nur wegen ihm nicht Heim kommen… ich bin so fürchterlich enttäuscht von ihm… es tut so weh, auch wenn es nur ein Kuss war“, lauteten einige Sprachfetzen, die der Braunhaarige nur mit viel Mühe verstehen konnte.

Der Jüngere war einfach viel zu aufgewühlt, so dass Laro ihn schließlich auch mit zu sich nach Hause nahm und dort erst einmal langsam wieder aufpäppelte.
 

„Wie geht’s dir inzwischen“, wollte sein Freund nach einiger Zeit, in der sich der Blonde weitestgehend beruhigt hatte, wissen und reichte ihm eine vor Hitze herrlich dampfende Tasse Tee zur Beruhigung.

„Mies“, lautete die gemurmelte Antwort: „Ich kann’s einfach nicht verstehen… und dann auch noch mit einem anderen Kerl… wo ich dachte, dass ich der einzige Junge sei, der ihn erobern konnte…“

„Erzähl doch erst einmal von Anfang an was vorgefallen ist. Bisher habe ich nur verstanden, dass Kaji einen anderen Kerl geküsst haben soll und du tief verletzt deswegen bist.“

„Natürlich bin ich das“, fiepte der Jüngere ungehalten und trank erst einmal einen Schluck, um nicht gleich wieder loszuweinen.

„Heute Morgen war ich so gut gelaunt, ich hab mich total auf Kaji gefreut und ich hab auch gleich zur WG gefunden. Es war alles so schön und unser Wiedersehen erst! Er hat mich in den Arm genommen und ganz fest an sich gedrückt und er wollte mich gar nicht mehr loslassen… Ich… ich war so glücklich“, schluchzte er: „Und dann nimmt er mich mit in sein Zimmer und beichtet mir, dass er mit seinem Mitbewohner, mit Rayou, rumgeknutscht hat! Er hatte sogar die Frechheit zu sagen, dass er in ihm mich gesehen hat, weil sein Verhalten in dem Moment meinem so geähnelt hat und wir kurz zuvor miteinander telefoniert hatten! Das sind doch alles nur Ausreden!“

Minoru konnte nicht mehr an sich halten und stellte sicherheitshalber den heißen Tee beiseite, musste sich im nächsten Moment schon wieder die Tränen aus den Augen und von den Wangen wischen.

„Kaji hat gesagt es sei nur ein Versehen gewesen und es würde nie wieder vorkommen, doch wie kann ich ihm das denn jetzt noch glauben? Noch dazu wohnt er mit diesem … Kerl zusammen, als ob er da nicht wieder in Versuchung geraten würde!“

Seufzend legte Laro seine Arme von der Seite um die Taille des Blonden und zog ihn tröstend an sich: „Hör mal, Mi-chan, du hast ihn so schrecklich vermisst und er hat dich sicher genauso sehr vermisst. Meinst du nicht, dass es wirklich ein Versehen gewesen sein könnte?“

Der Ältere hatte versucht sich möglichst vorsichtig auszudrücken, dennoch brauste sein Freund sofort auf: „Man küsst doch niemanden aus Versehen! Das geht doch gar nicht! Außerdem… Laro, es ist ein anderer Kerl, was wenn er nun entdeckt, dass ich nicht der einzige Junge bin, auf den er steht? Wenn er nun merkt, dass er bi ist?“

„Hast du jetzt Angst, dass eure Beziehung kaputt geht, oder bist du sauer auf ihn“, wollte der Braunhaarige mit hochgezogener Augenbraue wissen, konnte das selbst nicht mehr so genau ausmachen.

„Beides. Ich liebe ihn ja und will ihn natürlich nicht verlieren, aber es verletzt mich eben auch sehr, dass er nach knapp einem Monat schon fremdknutscht mit einem Jungen! Wie sollen wir da erst zwei ganze Jahre so überstehen? Das geht doch gar nicht… wir haben uns nicht einmal geküsst, weil er mir das erst beichten wollte und ich danach überstürzt abgehauen bin…“

Betrübt schmiegte er das Gesicht in Laros Halsbeuge, der ihn tröstend umarmte.

„Ach, Mi-chan, das tut mir alles so leid. Ich weiß gar nicht, was ich sagen kann, um dich zu trösten. Das ist schäbig von ihm… aber andererseits hat er dir auch von sich aus alles gebeichtet, wollte nichts vor dir verheimlichen oder dich belügen. Das ist viel wert und ich glaube eigentlich auch nicht, dass er denselben Fehler zwei Mal macht.“

„Stehst du jetzt etwa auf seiner Seite“, entrüstete sich der Jüngere und schaute seinen Freund beinahe vorwurfsvoll an, fühlte sich ein wenig verraten, doch dieser schüttelte nur den Kopf.

„So war das nicht gemeint, ich steh auf gar keiner Seite. Aber recht musst du mir trotzdem geben. Es war nur fair von ihm dir gleich alles zu sagen. Er hätte dir den Kuss ja auch ganz einfach verheimlichen können und du hättest es nie herausgefunden“, erklärte Laro seinen Standpunkt der Dinge, gab Minoru damit zu denken.

„Gut, vielleicht spricht das für ihn, aber das ändert doch nichts daran, dass er fremd geknutscht hat. Wie soll ich ihm denn jetzt weiter vertrauen, dass er nicht aus Sehnsucht noch mehr mit ihm macht, oder mit einem Anderen was anfängt?“

Leise wimmernd drückte der Kleinere sich wieder an seinen Freund und verbarg das Gesicht in seiner Halsbeuge.

Stumme Tränen liefen ihm über die Wangen und tropften auf Laros Haut, liefen in seinen Shirtausschnitt, ließen ihn tief seufzen.

„Ich kann dir schlecht sagen, dass du ihm einfach verzeihen sollst, ich wäre sicher auch furchtbar verletzt, wenn Tori… ich will gar nicht dran denken, nachher unterstelle ich ihm noch irgendwas Unsinniges, weil mich die Eifersucht plagt… entschuldige, ich schweife ab, es geht hier um dich und Kaji. Was ich sagen will…“

„Ich weiß schon“, murmelte der Blonde und kuschelte sich noch ein wenig näher, war froh darüber, dass der Größere ihm eine solche Stütze war: „Ich soll mir die Zeit nehmen, die ich brauche, um ihm zu verzeihen, aber ich soll dabei bedenken, dass er guten Willen gezeigt hat.“

„Na ja, so würde ich das zwar nicht ausdrücken, aber im Grunde hast du es erfasst.“

Sanft streichelte er Minoru über den Rücken, insbesondere über die Schultern und tröstete ihn, war einfach für ihn da.
 

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Rayou hatte das Geschrei und die anschließende Fluchtszene mitbekommen und näherte sich nun dem am Boden zerstörten Kaji vorsichtig, der sich die schmerzende Wange hielt.

„Was ist denn das eben gewesen? Worüber habt ihr euch denn in die Haare gekriegt?“

„Du!“

„Ich?“

„Warum musstest du so gut gelaunt sein?! Warum musstest du plötzlich so verspielt und niedlich sein?! Nein! Warum konnte ich Idiot mich nicht zusammenreißen?! Nur weil ihr euch in dem Moment so ähnlich ward hab ich die Kontrolle verloren“, platzte es aus dem Rothaarigen heraus.

„Jetzt versteh ich, es geht um diesen blöden Kuss“, meinte der Braunhaarige verstehend und griff nach der Hand des Anderen, da dieser sich vor Wut die Haare raufte und er befürchtete Kaji könnte sich noch welche ausreißen.

„Sag bloß du musstest diese Sache dem Kleinen gleich auf die Nase binden?“

„Natürlich! Minoru ist mein Freund, ich liebe ihn! Wie könnte ich sein Vertrauen so missbrauchen und es ihm einfach verschweigen?!“

„Als ob das noch den Kohl fett gemacht hätte“, seufzte Rayou und schüttelte den Kopf: „Du hattest doch eh schon Mist gebaut. … Was sollte das damals eigentlich? Erst knutschst du mich ab und dann verpisst du dich Hals über Kopf.“

Tatsächlich hatten sie bisher nie über diesen Vorfall gesprochen, doch nun, da sie eh schon beim Thema waren, wollte der Jüngere die Sache endlich auch mal klären.

„Tut mir leid. Ich hätte mit dir auch längst reden sollen, aber du hattest nichts weiter danach gesagt und ich war ganz froh darüber“, seufzte der Größere: „Als du an dem Tag so fröhlich warst, da hatte ich doch gerade mit Minoru telefoniert und ich hab ihn so vermisst…“

„Du hast ihn in mir gesehen“, fragte Rayou mit hochgezogener Augenbraue, schlussfolgerte dies aus der bisherigen Erklärung.

„Na ja, so ungefähr. Du hast dir Kakao gemacht und dabei so gewirkt, wie Minoru und dann… dann hab ich einfach, ohne nachzudenken…“

„Verstehe“, seufzte der Jüngere und schüttelte den Kopf: „Also ging es einzig und allein um deinen Blondie und mich hast du dabei kein bisschen gesehen.“

„Nein… doch, ich hab wirklich nur ihn in dir gesehen, für dich war da keinerlei Gefühl in dieser Hinsicht. Es tut mir leid, ich hätte dich nicht so benutzen dürfen.“

Geknickt schaute er den Braunhaarigen an, der nun abermals seufzte und ihn dann leicht anlächelte: „Ist schon gut, du brauchst dir wegen mir jetzt keine Gedanken zu machen. Ich muss zwar sagen, dass ich von dem Kuss recht angetan war, aber ich denke ich bin eh nicht der Typ für feste Bindungen. Du brauchst dir also um mich keine Sorgen zu machen, ich bin nicht in dich verliebt, also verletzt es mich auch nicht.“

Erleichtert atmete Kaji tief durch: „Ich bin so froh, dass du das sagst. Minoru ist einfach mein Ein und Alles, über ihn kommt niemand.“

„Mann, du bist echt schwer verliebt. Dass dir dein Kleiner überhaupt böse sein kann, mir würde das ja schon schwer fallen und du weißt, dass ich kein besonders geselliger Typ bin.“

„Danke, dass du das sagst… Rayou? Was heißt du warst von unserem Kuss angetan? Ich dachte die ganze Zeit, dass du hetero bist.“

„Ach das… nee, ich bin nicht hetero. Ich bin bi, wenn ich auch - insbesondere in letzter Zeit - definitiv mehr zu den Mädels neige.“

„Jetzt verstehe ich. … und warum willst du keine feste Beziehung?“

„Ach, die halten doch eh nicht. Wenn ich mal das Bedürfnis nach Nähe habe, dann suche ich mir einfach jemanden und dann ist gut. Ich habe keine großen Beziehungsansprüche.“

„Das ist aber traurig, es ist so schön, wenn man alles mit seinem Partner teilen kann.“

„Hm…“, machte der Kleinere, schien davon nicht so ganz überzeugt zu sein: „Lass mal, ich hab’s echt nicht so mit festen Beziehungen. Kümmer du dich mal um deine und dann ist gut“, meinte er abwehrend.

Seufzend umarmte der Rothaarige seinen Freund kurz: „Du findest schon auch noch jemanden, bei dem du dich so wohl fühlst, dass du mehr, als nur eine kurze Affäre möchtest, da bin ich mir sicher.“

Rayou gab nur ein kleines Murren als Antwort von sich und ließ sich ansonsten die Umarmung gefallen, fühlte sie sich doch nicht schlecht an.

„Wenn du meinst, auf jeden Fall hast du gerade deine eigenen Probleme, um die du dich kümmern solltest.“

„Ja, wenn ich nur wüsste wie“, meinte der Größere betrübt und ließ seinen Mitbewohner wieder los: „Ich kann so gut verstehen, dass Minoru sich hintergangen und verletzt fühlt. Hoffentlich verliere ich ihn deswegen nicht, dieser Kuss hatte doch keine Bedeutung für mich.“

Der Braunhaarige wusste nicht so recht, wie er dem Niedergeschlagenen helfen konnte, so dass er nach einiger Zeit Chisaki und Misaki zu Rate zog und ihnen kurz und knapp berichtete, was vorgefallen war.

„Oje… ich meine, du bist ja selbst schuld, aber trotzdem tust du mir auch unendlich leid“, meinte die Ältere mitfühlend und streichelte ihm über den Rücken, nachdem sie sich alle gemeinsam im Wohnzimmer hingesetzt hatten.

„Weißt du schon, wie du das wieder hinbiegen willst?“

„Nein, Misa… ich hab noch absolut keine Ahnung, was ich jetzt machen soll.“

„Du könntest ihn anrufen und dich noch mal bei ihm entschuldigen“, meinte die Helllilahaarige.

„Schon, aber ich befürchte, dass er mir da im Augenglick eh einen Riegel vorschiebt, da er sicher nicht rangeht“, meinte der Rotschopf verzagt und ließ sich gegen die Rückenlehne der Couch fallen, seufzte tief.

„Ach, jetzt lass dich nicht so hängen“, meinte Rayou und versuchte ihn ein wenig unbeholfen zu trösten: „Gib ihm einfach ein paar Tage Zeit und dann sieht die Welt sicher schon wieder ganz anders aus.“

„Hm…“, machte der Angesprochene nur und ließ weiterhin den Kopf hängen, was die Mädchen veranlasste sich tröstend je an eine Schulter von ihm zu schmiegen.

„Und wenn du dir eine Auszeit nimmst und nach Hause fährst“, fragte Chisaki nach einer Weile und blickte zu Kaji auf.

„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist… ich denke Rayou hat recht, ich sollte ihm erst einmal ein wenig Zeit geben, damit er sich beruhigen und das Ganze sacken lassen kann.“

„Gut, wie du möchtest, aber dann lass dich wenigstens von uns trösten“, meinte die Jüngere sanft und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, bekam dafür ein dankbares Lächeln von ihrem Freund.

Noch eine Weile saßen die Vier beisammen, bevor sie sich allmählich wieder um ihre Verpflichtungen kümmern mussten und Kaji sich bedrückt in seinem Zimmer verschanzte.

Sein guter Vorsatz Minoru erst einmal Zeit zu geben hielt jedoch gerademal bis zum Abend, wo er dann mehrere Male versuchte ihn telefonisch zu erreichen, was ihm jedoch nicht gelang.

Der Blondschopf drückte ihn immer wieder weg und schaltete am Schluss das Handy ganz aus, so dass sein Freund bedrückt auf sein Bett sank und sich eingestehen musste, dass er ihn besser erst einmal wirklich in Ruhe ließ.

So brachte das jedenfalls keine Punkte, bewirkte eher noch, dass er den Kleineren damit nervte und noch zusätzlich in Rage brachte.

So schwer es Kaji auch fiel, er konnte nichts tun, als abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln würde.
 

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Oh weh, jetzt hat's gekracht und das nur, weil Kaji versucht hat ehrlich mit seinem süßen Blondschopf zu sein und dann gab's nach der langen Zeit nicht mal einen Bussi *sfz*

Ich hoffe das Kapitel hat euch trotzdem wieder gefallen, leider hat mein I-net gestern gesponnen und ich konnte es nach dem Gegenlesen nicht mehr rechtzeitig hochladen, aber ich geh einfach mal davon aus, das ein Tag Verspätung auszuhalten war =P
 

*süßkram bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Aussprache mit Hindernissen

„Hey, leidest du schon wieder ganz alleine“, fragte Misaki den Rothaarigen, der an seinem Schreibtisch saß und umarmte ihn von hinten.

Sanft drückte sie ihn, während er tief durchatmete und traurig seufzte.

„Was soll ich denn machen? Es ist schon zwei Wochen her, dass ich mich mit Minoru gestritten habe und seitdem kann ich ihn nicht mehr erreichen. Ich hab die ganze Zeit nicht einmal seine Stimme gehört, geschweige denn mich mit ihm versöhnt und ihn gesehen… Ich vermisse Minoru so schrecklich und ich hab eine scheiß Angst, dass ich ihn komplett verloren hab. Und das nur wegen einem bescheuerten Kuss, weil ich mich nicht zusammenreißen konnte!“

Kaji war zum Weinen zu Mute, hatte dies bereits so einige Nächte stumm getan, doch wollte er es auf keinen Fall vor seinen Mitbewohnern tun.

„Hast du denn noch mal versucht ihn zu erreichen?“

„Ja, na klar. Die erste Woche hab ich mit Mühe und Not überstanden, doch danach hab ich’s einfach nicht mehr ausgehalten und hab ihn angerufen, aber entweder ging er nicht ran, oder die Mailbox war an. Ich kriege ihn einfach nicht zu fassen.“

Betrübt ließ er sich gegen die Jüngere sinken, erhoffte sich ein wenig Halt und Trost von ihr.

„Und wenn du doch noch mal über unseren Vorschlag nachdenkst“, fragte nun eine weibliche Stimme, die von der Tür kam und eindeutig Chisaki gehörte.

„Warum nimmst du dir jetzt nicht endlich doch eine kleine Auszeit und fährst nach Hause? Übers Telefon erreichst du ja doch nichts und du leidest doch.“

„Schwesterchen hat recht. So kannst du endlich alles klären und dich mit ihm aussprechen. Dann wird dir auf jeden Fall leichter ums Herz sein.“

„Ich…“, setzte Kaji an, wusste dann jedoch nicht wirklich weiter, so dass erneut die Ältere das Wort ergriff, dabei weiter ins Zimmer rein kam: „Sag mal, wie war es denn bisher immer? Wer hat sich denn um wen bemüht?“

„Was? … Na ja, Minoru hat lange darum gekämpft, dass ich ihn nicht nur als Freund oder kleinen Bruder wahrnehme…“

„Also hat Minoru sich bisher immer angestrengt?“

„Ja… ja, ich denke so muss man es ausdrücken“, gestand der Rothaarige, der nicht stolz darauf war den Blonden so lange gequält und hingehalten zu haben.

Tatsächlich hatte er alles dem Kleineren überlassen und sich förmlich zurückgelehnt, wie er nun fand.

„Du meinst… es wird Zeit, dass ich endlich mal meinen Arsch hochkriege und um ihn kämpfe“, fragte er bedächtig und blickte zu Chisaki auf, die bestätigend nickte: „Ja, ganz genau. Nimm dich endlich zusammen und hör auf dich in deiner Sehnsucht und Verzweiflung zu suhlen. Werde endlich selbst mal aktiv.“

„Chi, du hast vollkommen recht. Ich benehm mich hier wie ein kleines quengeliges Kind, das gleich gar nichts mehr machen will, weil die Anderen nicht so wollen, wie es selbst. Ich werde gleich meine Sachen packen und zu Minoru fahren“, beschloss der Rothaarige und erhob sich ruckartig, so dass Misaki ein wenig zurück taumelte und ihn loslassen musste.

Doch darüber war sie ihm nicht böse, sah er doch plötzlich so fest entschlossen aus zu kämpfen und nicht länger zu resignieren.

„Das ist eine gute Entscheidung. Wenn du möchtest setz ich mich an den PC und schau mal wie die Züge fahren, während du schon packst.“

„Das ist furchtbar lieb, Misa. Danke dir… nein, danke euch beiden. Ihr seid immer für mich da und baut mich wieder auf. Ihr seid Gold wert.“

Verlegen blickten sich die Schwestern an und lachten ihren gemeinsamen Freund dann fröhlich an, waren überzeugt, dass es die richtige Entscheidung sei aktiv zu werden.

Aufgeregt begann Kaji seine Tasche zu packen und lief dabei unkoordiniert durch sein Zimmer, während Misaki ihm, wie angeboten, eine Zugverbindung raussuchte und auf seine Zustimmung hin auch gleich die Fahrkarte online kaufte.

„Hier, dein Ticket“, fiepte die Jüngere gut gelaunt, als sie zum Rotschopf ins Zimmer kam: „Gegen achtzehn Uhr kommst du an deinem Heimatbahnhof an.“

„Ich dank dir“, meinte der Größere und ging schnellen Schrittes auf sie zu, umarmte sie fest: „So sehr. Ohne euch wäre ich hier sicher schon kaputt gegangen.“

„Schon gut, wozu hat man denn Freunde“, entgegnete die Lilahaarige ihm milde lächelnd und drückte ihn kurz fest, bevor sie sich wieder von ihm löste.

„So, und jetzt beeil dich mal, dein Zug geht in einer halben Stunde.“

„Oh… ja, na klar“, entgegnete Kaji ein wenig zerstreut und prüfte in aller Hektik noch einmal, ob er alles eingepackt hatte, bevor er den Reisverschluss seiner Tasche zuzog und sich das Zugticket in die hintere Hosentasche steckte.

Schnell verabschiedete er sich noch von seinen Mitbewohnern und brach dann zum Bahnhof auf.
 

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Es war kurz nach achtzehn Uhr, als Minoru sein Zimmer betrat und sich seufzend aufs Bett fallen ließ.

Nur lustlos nahm er sein Handy zur Hand, das auf dem Kopfkissen gelegen hatte, und blickte auf den Display.

‚Schon wieder drei verpasste Anrufe von Kaji…‘, stellte er stumm fest und ließ sich zur Seite fallen, seufzte tief.

Längst war er nicht mehr wütend wegen dem Kuss, wenn auch immer noch verletzt, doch am meisten hatte er wohl Angst.

Angst, dass die Entfernung ihre Beziehung kaputt machen könnte.

Angst davor, dass der Rothaarige sich neu verlieben oder auch ohne dies wieder einen anderen küssen könnte.

Oder gar noch weiter gehen.

Deswegen schaffte er es auch einfach nicht mit ihm zu sprechen, ließ ständig sein Handy daheim und suchte Trost und vor allem wohl Ablenkung bei Laro und Tori.

Trotzdem sehnte er sich wahnsinnig nach seinem Freund und weinte oft stumme Tränen, besonders, wenn er abends im Bett lag.

Plötzlich begann sein Handy wieder zu klingeln, doch verriet ihm schon der Klingelton, dass es sich dieses Mal nicht um Kaji handelte.

Es stand auch nicht Unbekannte Nummer auf dem Display, dennoch konnte der Blonde nicht zuordnen, wer ihn da anrief, also nahm er das Gespräch entgegen: „Ja, Minoru hier?“

Verunsichert lauschte er auf die Erwiderung des Anrufers, der sich als weiblich herausstellte: „Hallo, Minoru-chan. Ich bin’s, Chisaki. Es ist sehr wichtig, dass du mir zuhörst, also leg bitte nicht gleich auf.“

Der Jüngere schluckte: „Gut, aber wenn du für ihn ein gutes Wort einlegen willst, dann…“

„Nein, nein“, fuhr sie ihm gleich dazwischen: „So ist das nicht. Ich rufe tatsächlich wegen Kaji an, doch aus einem ganz anderen Grund, als euren Streit um den Kuss mit Rayou.“

„Danke fürs dran erinnern“, seufzte Minoru: „Also, was ist los?“

„Zunächst möchte ich dir deutlich sagen, dass es Kaji gut geht, also mach dir keine Sorgen, wenn ich dir gleich erzähle was passiert ist.“

Alarmiert stand der Jüngere vom Bett auf und tigerte durch sein Zimmer, hatte gleich ein ungutes Gefühl in der Magengegend, wenn Chisaki das Gespräch so begann.

„I… ist irgendwas Schlimmes passiert?“

„Ganz ruhig, es geht ihm wirklich gut, nur hatte er einen kleinen Unfall. Er wollte zu dir nach Hause fahren, als er am Bahnhof auf einen stark alkoholisierten Penner gestoßen ist. Kaji hatte es eilig, wollte den Zug noch erwischen und hat deswegen nicht besonders auf seine Umgebung geachtet, so dass ihm der drängelnde Mann nicht aufgefallen war. Unglücklicherweise kam er ihm in den Weg und wurde von ihm hart beiseite gestoßen, wobei er vor einen Kurierfahrradfahrer geraten ist, der ihn dann… na ja, umgefahren hat“, erklärte die Lilahaarige langsam, wobei Minoru vor lauter Schreck der Mund offen stand.

„U… und was dann? Hat er sich doll verletzt? Wie geht’s ihm jetzt? Ist er im Krankenhaus?“

„Langsam, langsam“, bat Chisaki: „Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen. Kaji ist schon wieder zur Hause und liegt schlafend in seinem Bett. Er hat was gegen die Schmerzen und vorbeugend ein Mittel gegen Infektionen bekommen.“

„Aber wieso denn? Wo hat er sich denn verletzt“, fragte der Kleinere aufgewühlt dazwischen.

„Das wollte ich dir gerade erzählen. Er hatte Glück und hat keine Gehirnerschütterung, dafür hat er sich beide Unterarme großflächig aufgeschürft, sowie auch die Knie und Schienbeine. Die Abschürfungen sind recht großflächig und auch tief. Es wird wohl ein Weilchen dauern, bis sich da neue Haut gebildet hat, aber mit den Schmerzmitteln sollte es auszuhalten sein… hoffe ich zumindest. Ich bin da vielleicht ein wenig blauäugig…“

„Sch… schon gut…“, meinte der Blonde völlig neben der Spur: „Chisaki, bitte sag Kaji nichts, aber ich werde gleich zu meinen Eltern gehen und mir Zugverbindungen anschauen und dann rufe ich dich zurück und sag dir, wann ich morgen da bin.“

„Gut. Ich bin mir sicher, dass es ihm gut tut, wenn du jetzt zu ihm kommst und außerdem wird es dringend Zeit für eine Aussprache.“

„Hm-hm“, machte Minoru bloß angespannt und verabschiedete sich dann erst einmal von dem Mädchen, um runter zu seinen Eltern zu gehen.
 

„Mama! Papa“, rief er bereits auf der Treppe voller Aufregung, so dass seine Eltern, die im Wohnzimmer saßen, alarmiert aufsprangen und ihm entgegen kamen.

„Was ist denn los, Minoru“, wollte Moro wissen und blickten ihren Sohn besorgt an, der sofort erklärte: „Ich muss dringend zu Kaji fahren! Er wollte nach Hause kommen und hatte dabei am Bahnhof einen Unfall!“

„Oh Gott, was ist denn passiert? Geht’s ihm gut“, wollte Ares erschrocken wissen und legte seinem so aufgelöst wirkenden Sohn eine Hand auf die Schulter.

„Ja, er hatte noch Glück und ihm ist nichts Schwerwiegendes passiert, aber ich möchte trotzdem unbedingt gleich morgen früh zu ihm fahren. Er wollte nach Hause kommen, weil ich seine Anrufe die ganze Zeit ignoriert habe und dabei ist so ein besoffener Penner auf dem Bahnhof auf ihn los und Kaji kollidierte im Endeffekt mit einem Fahrradkurier. Er hat wohl keine Gehirnerschütterung, aber die ganzen Unterarme aufgeschürft und die Knie. Seine Mitbewohnerin hat mich angerufen“, erklärte Minoru hastig, wollte schnell die Erlaubnis seiner Eltern bekommen, der Schule fern bleiben zu dürfen.

Diese atmeten erst einmal erleichtert auf, als sie hörten, dass ihrem Schwiegersohn in spe nichts Lebensbedrohliches zugestoßen war.

„Mensch, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, seufzte Ares und umarmte seinen Sohn kurz fest: „Du willst also morgen früh gleich hinfahren, obwohl Schule ist?“

„Ja, morgen ist doch Freitag, da verpasse ich nicht allzu viel und ich kann mir doch die Mitschriften eines Freundes ausleihen. Bitte schreibt mir eine Entschuldigung, ich will nicht bis zum Nachmittag warten, es reicht schon, dass ich die Nacht noch aushalten muss.“

Bittend schaute er seine Eltern abwechselnd an, die sich ebenfalls einen kurzen Blick zuwarfen und sich stumm einigten.

„Gut“, meinte schließlich Moro: „Fahr du morgen früh gleich zu Kaji und wir kümmern uns um die Entschuldigung für die Schule. Ich würde an deiner Stelle auch gleich zu ihm fahren wollen. Willst du denn auch übers Wochenende da bleiben?“

„Ja, Mama… ich denke, dass ich erst Sonntag wieder nach Hause komme. Danke, dass ihr mich versteht. Auch wenn ich immer noch wegen dem letzten Besuch durcheinander bin, ich will jetzt bei Kaji sein und mich um ihn kümmern.“

Lächelnd nickten die beiden Älteren und drückten ihren Sohn noch mal kurz, bevor dieser meinte: „Danke, ich ruf gleich noch Laro an. Ich würde ihn nämlich gerne als moralische Unterstützung mitnehmen. Noch mal fahre ich da nicht alleine hin, solange die Situation nicht richtig geklärt ist.“
 

Wieder oben in seinem Zimmer rief der Blonde dann auch wirklich gleich seinen besten Freund an und berichtete ihm von den unschönen Neuigkeiten.

„Bitte komm doch mit, wenn ich morgen früh zu Kaji fahre. Ich möchte da nicht wieder alleine hinfahren.“

„Klar, mach ich doch gerne… also, so lange meine Eltern mitspielen. Ich meine, dass dir deine frei geben ist ja selbstverständlich irgendwo, aber ich glaube meine Mutter stellt sich da ein wenig quer“, meinte der Ältere seufzend: „Bleib einfach mal dranne, ich geh sie schnell fragen.“

„Okay…“

Minoru lauschte mit gespitzten Ohren auf die wenigen Geräusche, die er nun mitbekommen konnte und hörte tatsächlich wie Laros Mutter sich quer stellte.

Ihr war es erst gar nicht recht, dass ihr Sohn an einem Schultag wegfahren wollte, doch nachdem dieser ihr detaillierter berichtet hatte, was vorgefallen war, ließ sie sich doch noch erweichen.

„Na gut, dann sag Mi-chan, dass du mit darfst, aber das ist eine Ausnahme“, erklärte sie schließlich seufzend, was Minoru nicht nur mitanhören konnte, sondern was ihm auch noch ein kleines Hochgefühl bescherte.

Er war wirklich froh seinen besten Freund mitnehmen zu dürfen.

So verabredeten sie beiden Jugendlichen sich also für den nächsten Morgen am Bahnhof und der Kleinere rief noch einmal Chisaki zurück, um ihr genau dies mitzuteilen.

„Und bitte sag Kaji nicht, dass wir kommen. Ich möchte nicht, dass er das schon weiß.“

„Schon okay, ich sag ihm nichts. Er schläft ohnehin wie ein Stein, seit er die Schmerzmittel bekommen hat.“

„Danke, bis morgen dann.“

„Tschau.“

Sie legten auf und Minoru ließ sich seufzend auf sein Bett fallen, nahm sein Kissen in die Arme und rollte sich auf der Seite liegend ein.

Er war immer noch sehr aufgewühlt und konnte kaum glauben, was passiert war, konnte es nicht richtig fassen.

Da wollte der Rothaarige endlich nach Hause kommen, um sich mit ihm auszusprechen und dann machte ihnen ein dahergelaufener Penner einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Das war doch alles nicht fair…
 

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Richtig vor Nervosität zitternd stieg Minoru am nächsten Tag, gegen Mittag, mit Laro aus dem Zug und erklärte: „Von hier sind es nur zehn Minuten bis zur WG.“

„Ich weiß, das hast du heute mindestens schon fünf Mal gesagt. Jetzt beruhig dich doch endlich. Jetzt kannst du eh nicht mehr weglaufen, außerdem willst du Kaji doch sehen“, seufzte der Braunhaarige und nahm die Hand seines besten Freundes, drückte sie aufmunternd: „So, und jetzt los. Ich krieg allmählich echt Hunger und ich habe fest vor den WG-Kühlschrank zu plündern.“

Mit einem leicht schiefen Lächeln schüttelte der Kleinere den Kopf: „Typisch du, aber ich bin echt froh, dass du mitgekommen bist.“

Er gab Laro einen kleinen Kuss auf die Wange und machte sich dann endlich mit ihm auf den Weg, so dass sie wenige Minuten später an ihrem Ziel ankamen.

Die Tür öffneten ihnen dann die beiden Lilahaarigen, welche sich erst einmal mit Laro bekannt machten.

Rayou hingegen war noch in der Uni, würde aber bald ebenfalls nach Hause kommen, während Kaji immer noch tief und fest schlief.

Gemeinsam setzten die Vier sich also erst einmal ins Wohnzimmer, wo Minoru wissen wollte: „Was genau ist denn nun eigentlich passiert?“

„Nya, das meiste hab ich dir ja gestern schon gesagt, aber wenn du es noch mal ganz von Anfang an hören möchtest…?“

„Ja, bitte.“

„Gut“, meinte Chisaki: „Also, nachdem du geflüchtet bist ging es Kaji sehr schlecht und du weißt ja sicher, dass er oft versucht hat dich übers Handy zu erreichen, doch als das nichts brachte, hat er unseren Rat angenommen und wollte sich eine kleine Auszeit von der Uni nehmen, um zu dir nach Hause zu fahren. Er wollte sich mit dir versöhnen und sich noch mal entschuldigen.“

„Also hat er spontan gepackt und ich hab für ihn eine Zugfahrkarte online gekauft. Anschließend ist er sofort los zum Bahnhof, wo er dann so damit beschäftigt war auf den Tafeln nachzuschauen, wann sein Zug genau fährt und auf welchem Gleis, dass er nicht gemerkt hat, dass er einem Penner im Weg stand. Dieser war total betrunken und hat sich durch die Menschenmenge gedrängelt, so dass er schließlich zu Kaji kam und ihn voller Wut beiseite gestoßen hat, wobei er dann mit einem Fahrradkurier zusammengestoßen ist“, erzählte Misaki weiter und überließ dann wieder ihrer Schwester das Wort: „Er hat sich die kompletten Unterarme aufgeschrammt, also so richtig die Haut blutig geschürft und auch die Knie aufgeschlagen. Selbst die Schienbeine haben was abbekommen. Ein Passant hat mit seinem Handy angerufen und uns informiert, so dass wir ihn aus dem Krankenhaus abgeholt haben. Der Fahrradkurier hat sich übrigens den Arm gebrochen. … Na ja, jetzt schläft Kaji jedenfalls schon seit gestern tief und fest. Er scheint sich förmlich gesund schlafen zu wollen, bekommt man den Eindruck, doch er wird wohl bald wegen der Schmerzen aufwachen.“

„Gut, dann geh ich zu ihm. Ich will bei ihm sein, wenn er aufwacht“, erklärte Minoru und wollte sich schon erheben, als Misaki ihn aufhielt: „Warte kurz. Ich will dir noch was erklären.“

„Und was?“

„Auf seinem Nachttisch steht ein kleiner Becher mit zwei Tabletten drin, die muss Kaji gleich nehmen, wenn er aufwacht. Und… du willst ihn sicher verarzten, oder?“

„Natürlich“, meinte der Jüngere sofort: „Müssen seine Verbände gewechselt werden?“

„Ja, genau“, bestätigte Misaki: „Dafür liegt auch alles auf dem Nachttisch. Der Arzt meinte die Verbände wären heute sicher durchgesuppt...“

„Gut, noch irgendwas, das ich machen oder beachten soll?“

Kurz blickten sich die Schwestern an, verneinten dann aber, da sie ihm alles gesagt hatten.

„Dann bis später“, meinte der Blonde und ließ sich noch kurz von Laro über den Rücken streicheln, bevor er zu Kajis Zimmer ging.

Dort atmete er erst noch einmal tief durch und sammelte seinen Mut zusammen, bevor er schließlich hinein ging und seinen Freund immer noch schlafend im Bett vorfand.

Seine bandagierten Arme lagen auf der Bettdecke und waren bereits deutlich gefärbt, so dass der Jüngere wusste, dass die Verbände definitiv gewechselt werden mussten.

Seufzend setzte er sich zu ihm auf die Bettkannte und streichelte sanft über die Wange des Rothaarigen, wisperte dabei: „Was machst du nur für Sachen?“
 

Schwerfällig erwachte Kaji ungefähr eine Dreiviertelstunde später und konnte erst gar nicht begreifen, wo er sich befand und warum seine Arme und Beine so schmerzten, bis es ihm so allmählich wieder dämmerte.

„Na? Bist du endlich wach“, fragte ihn sanft eine nur allzu bekannte Stimme, so dass er aufblickte.

„Minoru-chan, du bist hier?“

„Natürlich, du bist doch verletzt, wie könnte ich da nicht hier sein?“

„Aber du…“

„Nicht jetzt“, fuhr ihm der Jüngere bestimmt, aber sanft dazwischen: „Wir können uns später in Ruhe aussprechen. Jetzt kümmere ich mich zunächst ein wenig um dich. Hier, erst mal bekommst du deine Medikamente, dann gehen die Schmerzen sicher auch bald wieder weg. Du hast die letzten Minuten die ganze Zeit im Schlaf gewimmert deswegen.“

„Oh… tut mir leid…“

„Blödmann, entschuldige dich doch nicht dafür, dass du Schmerzen hast“, rügte Minoru ihn sofort sanft und half ihm sich aufzusetzen, bevor er ihm erst die Tabletten gab und dann ein wenig Wasser einflößte.

Ihm war klar, dass Kaji seine Arme nur äußerst ungern mehr, als nötig, bewegen wollte, wenn sie ohnehin schon schmerzten.

„Wenn du einverstanden bist, dann wechsel ich jetzt deine Verbände, sie sind schon nicht mehr gut.“

„Ich seh’s, mach du nur. Ich beiß auch die Zähne zusammen.“

Der Kleinere nickte und begann vorsichtig als erstes Kajis linken Arm abzuwickeln, da er an diesen am schlechtesten ran kam.

Doch so behutsam er auch war, Schmerzen hatte der Ältere dennoch und verzog immer wieder das Gesicht.

„Tut mir leid, besser geht’s nicht, ein wenig anfassen muss ich dich schon…“

„Ich weiß ja, ist schon okay. … Minoru-chan, ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich hab dich unendlich vermisst und mich nach dir gesehnt.“

Traurig blickte der Rothaarige seinen kleinen Liebling an, hätte ihn so unendlich gerne in seine Arme geschlossen, doch das war schon allein wegen seinen Verletzungen nicht möglich.

„Ich… hab dich auch vermisst“, gab der Jüngere zu und hatte nun ungehinderte Sicht auf die Ausmaße der verletzten Haut: „Das sieht schlimm aus. Die Wunden mussten bestimmt richtig gespült werden, oder?“

„Ja, zum Glück hab ich gleich Schmerzmittel bekommen, das war nicht lustig, ich hatte lauter Sand und kleine Steinchen in den Armen, weil ich nicht mal eine Jacke an hatte. Ich hatte sie mir nur über die Tasche geworfen, weil ich’s so eilig hatte.“

„Du bist unmöglich“, murmelte Minoru und öffnete eine sterile Wundkompresse, die er mit spitzen Fingern auf Kajis Arm legte, bevor er ihn locker wieder verband.

Das Gleiche tat er dann mit seinem rechten Arm und den Beinen.

„So, ich bin fertig, jetzt kannst du dich wieder ausruhen“, erklärte der Kleinere schließlich und stand auf, um die schmutzigen Verbände wegzuschmeißen.

„Geh nicht weg“, bat Kaji sofort und setzte sich wieder auf, quittierte dies mit einem schmerzgeschuldeten Zischen.

„Schon gut, ich schmeiß das nur weg und dann komm ich wieder.“

Beruhigend lächelte Minoru den Älteren an und drückte ihn mit einer Hand sanft zurück in die Kissen: „Schön hinlegen und brav ausruhen.“

Erleichtert nickte Kaji und lehnte sich zurück, wartete sehnsüchtig darauf, dass sein Freund zurück kam, was dieser auch gleich nach kaum fünf Minuten tat.

Er setzte sich wieder auf die Bettkannte und streichelte dem Größeren sanft über die Wange: „Hast du dir sonst noch was getan?“

„Nein, aber das hier reicht mir auch völlig… Bleibst du länger?“

„Bis Sonntag dachte ich mir eigentlich. Ich hoffe doch, dass ich dieses Mal nicht wieder überstürzt flüchten muss?“

„Nein ganz sicher nicht, es…“

„Ich weiß, wir reden später“, unterbrach ihn der Blonde wieder und lächelte ihn ein wenig schief an.

Irgendwie war ihm auf einmal so fürchterlich danach zu weinen, dass er sich behutsam auf Kajis Brust nieder ließ und die Wange kuschelnd an ihm rieb.

„Tu ich dir weh, wenn ich so bei dir liege?“

„Nein, bleib ruhig so“, antwortete ihm der Ältere und legte ihm die rechte Hand mühselig auf die Hüfte, wollte ihn wenigstens minimal berühren können.

„Danke“, murmelte der Kleinere und schloss seine Augen, lauschte auf das stetige Pochen in Kajis Brust, das er schon so lange nicht mehr gehört hatte.

Es beruhigte ihn und schenkte ihm ein ungemein großes Gefühl von Geborgenheit und vor allem Sicherheit, dass es seinem Freund gut ging.

„Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, bitte… K-chan.“

Nun verirrte sich doch eine stumme Träne über seine Wange und bahnten sich ihren Weg, versickerte schließlich im Hemd des Rothaarigen.

„Ich versuch’s, versprochen. Ich will nicht, dass du dir wieder Sorgen um mich machen musst.“

Der Kleinere nickte zur Antwort bloß kurz und schloss dann seine Augen wieder, die er kurz einen Spalt breit geöffnet hatte.

Stumm genossen sie von da an eine ganze Weile ihre Nähe, erholte sich ein wenig von den nervenaufreibenden letzten zwei Wochen und vor allem der langen Trennungszeit.

Zwar war ihr Streit immer noch nicht bereinigt und sie hatten sich immer noch nicht ausgesprochen, doch das war erst einmal nebensächlich.
 

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Inzwischenzeit hatte Laro sich ein wenig mit den beiden Lilahaarigen angefreundet, bis sein Magen wieder lautstark zu knurren begann und er sich in die Küche verkrümelte, wo er sich bedienen durfte.

Schnell hatte er ein paar kleine Reisbällchen zur Vorspeise im Kühlschrank ausmachen können und verspeiste diese gerade, als Rayou den Raum betrat.

Er war gerade erst Heim gekommen und hatte einen Bärenhunger mitgebracht.

„Hey, das da sind meine gewesen“, sprach er den Jüngeren in seinem gewohnt mürrischen Tonfall an, staunte jedoch nicht schlecht, als sich der Unbekannte zu ihm umwandte, da er ihn doch als recht gutaussehend empfand.

„Wer bist du überhaupt?“

„Laro“, mampfte der Kleinere und schluckte dann erst einmal, bevor er ihm die Hand entgegen streckte: „Laro Minakoto. Und du musst Rayou sein, ich hab ja schon so einiges von dir gehört.“

„Ach ja“, hakte der Braunhaarige nach und schüttelte kurz Laros Hand.

„Ja, und wie.“

Der Jüngere setzte sich einfach auf die Küchentheke und meinte, wobei er Rayou mit wachsamen Augen beobachtete: „Zum Beispiel, dass du jemanden küsst, der einen Freund hat. … Wieso machst du so was?“

„Du bist ja ganz schön direkt, mein Hübscher.“

„Es ist nicht gut immer um den heißen Brei rumzureden“, meinte der Kleinere schulterzuckend: „Außerdem interessiert es mich sehr, immerhin bin ich Minorus bester Freund.“

„Ach, jetzt versteh ich das“, meinte der Ältere und begann zu grinsen: „Also schön, wenn du so erpicht auf eine Erklärung bist… Ich bin bi und steh derzeit einfach wieder verstärkt auf Jungs.“

„Dann hast du dich in Kaji verliebt?“

„Nein, nein, das nicht“, wiegelte Rayou ab: „Kaji ist einfach mein Typ, mehr nicht. Obwohl ich schon sagen muss, dass du da auch zugehörst. Er als Seme und du definitiv als Uke.“

Das Grinsen des älteren Braunhaarigen wurde richtig gehend frech, was nur zur Folge hatte, dass Laro schnippisch erwiderte: „Uke, ja? Da hast du aber Pech gehabt. Ich habe auch einen Freund und liebe ihn sehr. Schau, den hier hab ich zum Halbjährigen von ihm bekommen.“

Stolz zeigte er seinen Silberring vor und blickte ihn dann selbst geradezu verträumt an, dachte voller Zuneigung an seinen Tori.

Dies machte den Größeren neugierig, so dass er einfach die Hand auf Laros Brust legte und neckend meinte: „Wie schade, dein Herz klopft ja schon bei dem Gedanken an ihn wie wild, dann liebst du ihn anscheinend ja wirklich sehr. Echt verdammt schade.“

Komplett irritiert und verlegen zugleich schaute der Kleinere zu Rayou auf und schob seine Hand beiseite, bevor er von der Theke sprang: „Und wie ich ihn liebe, also ärger mich bloß nicht weiter, so eine Masche zieht bei mir eh nicht.

Geradezu flüchtend verließ er die Küche und ließ sich im Wohnzimmer, zwischen den beidem Schwestern nieder.

„Na nu, was ist denn mit dir los“, fragte Chisaki erstaunt: „Du bist ja ganz durch den Wind.“

„Kein Wunder, dieser Kerl, dieser… dieser Möchtegerngigolo hat mich angebaggert“, beschwerte sich Laro und erklärte den Mädchen schnell, was genau vorgefallen war.

Daraufhin begannen diese zu lachen und die Jüngere meinte: „Das ist mal wieder so typisch für Rayou. Sonst ist er immer so ein Miesepeter, aber wenn sich ihm die Gelegenheit bietet, dann ist er sofort voll da und neckt seine Mitmenschen.“

„Das soll er sich bei mir bloß nicht noch mal wagen, sonst hetze ich ihm meinen Freund auf den Hals. Der ist zwar ein wenig tollpatschig, aber nicht, wenn es darum geht mich zu verteidigen“, erklärte der Braunhaarige stolz und zeigte dann auch den Schwestern seinen Ring, die sofort von diesem Geschenk hingerissen waren.

Doch nicht nur davon, sondern auch von Laro, sie lagen mit ihm einfach auf einer Wellenlänge, was sich bereits in den ersten Minuten gezeigt hatte und so schnatterten sie noch eine ganze Weile miteinander und ließen Minoru und Kaji die Zeit, die sie benötigten.

Irgendwann stieß dann auch Rayou noch mal kurz zu ihnen und machte ein paar neckende Bemerkungen, bevor er wie immer noch einmal außer Haus ging und gleichzeitig wieder Ruhe im Wohnzimmer einkehrte.
 

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So, wenn die Freischaltung mitgespielt hat, dann kam dieses Kapitel jetzt wieder ordnungsgemäß am Donnerstag und ich hoff doch mal sehr, dass es euch gefallen hat ^.~

Nu haben Minoru-chan und K-chan sich ja wenigstens schon mal ein bisschen wieder angenähert, wenn ich dem armen Kaji auch wieder böse mitgespielt hab =P
 

*süßkram bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Zweite Chance?

‚Hm… Was ist das? … Ach so, ein Herzschlag… ein Herzschlag?!‘

Erschrocken fuhr Minoru hoch, war auf Kajis Brust eingeschlafen und hatte im ersten Moment nicht begreifen können, wo und bei wem er sich befand.

Es war einfach zu lange her, dass er in den Armen des Rothaarigen hatte aufwachen können.

Dieser schaute ihn ein wenig bedröppelt an, so dass Minoru sich kurz über Gesicht fuhr und dann seufzend meinte: „Entschuldige, ich bin wohl eingeschlafen und wusste beim Aufwachen im ersten Moment gar nicht, wo ich bin. Hast du auch geschlafen? Ich wollte dich nicht wecken.“

„Nein, ich hab nicht geschlafen, macht also nichts. Erst hat es so lange gedauert, bis die Schmerzmittel angefangen haben zu wirken und dann hatte ich Angst, dass du weg sein könntest, wenn ich wieder aufwache…“

„Ich geh schon nicht einfach weg. Und wenn, dann bin ich irgendwo hier in der Wohnung, ansonsten sag ich dir schon, wenn ich wieder nach Hause fahren muss.“

Sanft und noch ein wenig müde lächelte der Blonde seinen Freund an und streichelte ihm leicht über die Wange.

„Wie geht’s dir denn inzwischen? Ich war dir hoffentlich nicht zu schwer, oder hab dich gestört.“

„Es war schön dich wieder so nahe bei mir zu haben“, gestand Kaji frei heraus: „Kannst du nicht heute Nacht auch hier bei mir bleiben und bei mir schlafen? Ich möchte dich gar nicht mehr hergeben.“

„Süß, dass du das sagst, aber ich weiß noch nicht. Ich hab ja auch Laro mitgebracht und vielleicht sollte ich besser bei ihm…“

Enttäuscht blickte der Größere zur Seite: „Natürlich, ich versteh schon… Du hast ihn zur Unterstützung mitgebracht?“

„Ja, nach dem letzten Besuch hier hab ich mich einfach wohler gefühlt, wenn er mich begleitet. Aber was anderes, es ist schon spät geworden, ich mach uns am besten etwas zum Abendbrot. Du kannst deine Arme ja nicht wirklich bewegen, also sollte es etwas sein, was man mit dem Löffel isst, dann kann ich dich besser füttern.“

„Ich kann auch alleine essen, die Schmerzmittel wirken ja jetzt.“

„Nein, es ist besser, wenn du deine Arme schonst und außerdem sind sie ja nicht plötzlich deswegen gefühllos, also wird es trotz der Medikamente unangenehm sein sie zu benutzen.“

„Schon, aber“, setzte der Rothaarige erneut an, wurde jedoch sofort wieder von Minoru unterbrochen: „Nix aber, ich bestehe darauf, dass du dich von mich betüteln lässt. Es ist ja auch nicht so, dass ich es ungern und widerwillig mache, ich möchte es. Ich möchte dich umsorgen solange ich hier sein kann.“

Kaji schluckte, fühlte sich zum einen schlecht, weil Minoru sich so um ihn kümmerte, obwohl sie sich noch nicht einmal ausgesprochen hatten und zum anderen freute er sich über diesen Umstand sehr.

„Zieh nicht so ein bedröppeltes Gesicht, ich weiß was du denkst, aber es ist schon in Ordnung, ich bin doch dein Freund, also kümmere ich mich auch um dich.“

Kurz streichelte er dem Älteren über die Wange und erhob sich dann, streckte sich noch einmal ausgiebig.

„Was möchtest du denn nun essen? Wenn du nicht schnell was vorschlägst, dann mach ich dir Haferflocken mit Zucker.“

„Mach das ruhig, ich hab auf nichts spezielles Lust. Ich bin außerdem dankbar genug, dass du mir überhaupt was machst.“

„Na das haben wir ja nun geklärt“, meinte der Blonde abwehrend und lächelte ihn leicht an, verließ dann das Zimmer, um die Haferflocken zu kochen.

Dabei traf er dann wieder auf Laro und die Schwestern, die sich ebenfalls gerade ihr Abendessen zubereiteten, wobei sie sich ganz einfach mit ein paar Broten begnügten.

„Und? Wie geht’s euch Beiden“, wollte der Braunhaarige sanft wissen und drehte sich zu seinem Freund um.

„Ich denke es geht Kaji den Umständen entsprechend ganz gut und damit meine ich nicht nur seinen Gesundheitszustand. Ich dagegen… ich weiß nicht genau. Ich bin bei ihm eingeschlafen, weil es so schön war endlich wieder bei ihm zu sein und ihn spüren zu können, doch ausgesprochenen haben wir uns noch nicht und ich… ich weiß auch gar nicht, ob ich über die Sache noch mal sprechen möchte.“

„Aber das musst du unbedingt“, meinte Chisaki besorgt: „Es hat euch Beiden sehr zugesetzt und wenn ihr das nicht durch ein Gespräch aus der Welt schafft, dann wird es früher oder später eure ganze Beziehung gefährden. Es wird ganz sicher wieder zur Sprache kommen und wenn, dann im denkbar ungünstigsten Moment.“

„Diese Weisheiten hat sie aus ihren tollen Liebesdramen, aber recht hat sie trotzdem. Ihr müsst euch aussprechen und könnt das nicht einfach unter den Teppich kehren.“

„Vollkommen richtig“, stimmte schlussendlich auch noch Laro den Schwestern zu und stand auf, stellte sich hinter seinen besten Freund, der am Herd herumwerkelte.

Er legte ihm die Hände auf die Hüften: „Du machst dir doch wahnsinnige Sorgen wegen diesem Kuss, also sprich mit Kaji darüber. Oder willst du etwa gar nicht mehr weiter mit ihm zusammen sein?“

„Doch, natürlich“, fiepte der Jüngere aufgeregt: „Sicher will ich das, ich liebe Kaji doch!“

„Na siehst du, dann hör auf uns Drei und rede dir deinen Kummer von der Seele.“

„Und wenn ihr das gemacht habt, dann könnt ihr euch eine Lösung für euer Problem mit der Entfernung überlegen, denn so wie es bis jetzt abgelaufen ist, werdet ihr euch sicher nur bald wieder streiten und zwischenzeitlich unglaublich vermissen“, ergänzte Chisaki, die ihrer Schwester inzwischen für ihre freche Bemerkung mit den Liebesdramen in die Wange gekniffen hatte.

„Ihr habt ja recht, ich sehe es ja ein, doch leichter wird’s deshalb trotzdem nicht“, meinte Minoru tief seufzend und bereitete die Haferflocken zu.

Als sie dann fertig waren füllte er für Kaji einen Teller auf und streute zum Schluss noch Zucker drüber, so wie er es versprochen hatte.

„Ich geh ihm jetzt sein Essen bringen, kann ich nachher duschen?“

„Klar“, entgegnete ihm die jüngere Lilahaarige und lächelte dabei sanft, so dass er nach einem kleinen Nicken wieder im Zimmer seines Freundes verschwand.

„So, da bin ich. Du musst ja schon einen Bärenhunger haben…“

„Nein, nein, es geht schon. Ich hab ja nicht tagelang gehungert, hab eben nur seit gestern durch die ganzen Umstände nichts mehr in den Magen bekommen.“

„Na das reicht doch schon. Ich finde, dann hast du lange genug gehungert, wie willst du denn gesund werden, wenn du nichts isst“, fragte der Kleinere leicht tadelnd und setzte sich auf die Bettkannte, rührte die Haferflocken noch mal ein wenig um, nun wo sich der Zucker aufgelöst hatte.

„Ich hoffe er ist von der Süße her okay, ich hab jetzt einfach nach Gefühl drüber gestreut.“

Kaji bekam einen Happs zum Probieren und erklärte dann, dass es genau richtig sei, so dass sein Freund begann ihn geduldig zu füttern.

Anschließend wischte er ihm den Mund ab und reichte ihm noch was zum Trinken.

„Kaji? … Ich würde doch sehr gerne hier bei dir schlafen wollen. Meinst du das würde gutgehen? Ich möchte dich nicht noch mehr verletzen, oder dir weh tun.“

„Das wirst du schon nicht“, meinte der Ältere schnell: „Bitte schlaf bei mir, wir machen es einfach, wie vorhin. Du benutzt mich als Kissen und ich leg dir eine Hand auf die Hüfte.“

„Du willst mich ja nur wieder spüren können“, meinte Minoru leicht grinsend, hatte seinen Freund längst durchschaut, der verdächtig rot um die Nase wurde.

„Hast mich erwischt. Aber ich vermisse es eben mit dir im Arm einfach nur zu schlafen oder beieinander zu liegen.“

Schmunzelnd rückte der Blonde näher zu ihm ran und beugte sich zu ihm, küsste sanft seine Lippen.

„Geht mir doch genauso. Ich geh schnell was essen und duschen und dann komm ich wieder zu dir. Brauchst du noch was?“

„Ich will auch ins Bad, ich war ewig nicht auf der Toilette und möchte mich auch ein wenig frisch machen“, gab der Rothaarige ein wenig beschämt zu.

„Meinst du, dass das so eine gute Idee ist? Du kannst dich doch kaum bewegen.“

„Soll ich dann in eine Flasche pinkeln“, fragte der Ältere patzig und irritierte seinen Freund damit sogleich.

„Sei doch nicht gleich so grantig. Was ist denn los?“

„Du betütelst mich und fütterst mich und damit komm ich gut klar, aber wenigstens ins Bad will ich gehen können, sonst komme ich mir so bescheuert und nutzlos vor“, murrte Kaji, der es einfach nur hasste so unnütz im Bett rumzuliegen.

Vor allen Dingen wollte er den Kleineren ungehindert berühren können, doch das war momentan schier unmöglich, was ihm nur noch mehr die Laune verdarb.

„Also ehrlich mal, du bist aber auch ein engstirniger Kerl. Aber gut, wenn du dich unbedingt ins Bad quälen willst, dann helfe ich dir natürlich“, seufzte der Jüngere und drückte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Lippen.

„Nein“, meinte Kaji jedoch anschließend: „Ich möchte nicht, dass du mir da auch noch helfen musst. Ich will nicht, dass du mich so unbeholfen siehst, da bin ich zu eitel und stolz für. Frag doch bitte Laro, ob er mir nicht vielleicht helfen würde.“

Beleidigt zog Minoru eine Schnute: „Ach, vor ihm willst du dich aber so verletzlich und ungelenk zeigen, ja?“

„Er ist nicht du, das ist anders… ich kann es dir nicht besser erklären, aber bitte versuch das wenigstens zu akzeptieren.“

Bitten schaute er den Jüngeren an, der sich grummelnd einverstanden erklärte und das Zimmer verließ, um Laro die Sachlage zu erklären.

„Wie, ich soll ihm jetzt im Bad helfen“, fragte dieser ungläubig: „Aber wieso darfst du ihm denn nicht helfen? Du bist doch sein fester Freund.“

„Ja, und genau deswegen will er sich lieber von dir helfen lassen. Ist so’n Stolzdingens oder so“, meinte der Blonde immer noch verstimmt und ließ sich auf einen Stuhl sinken, nahm sich eine Scheibe Brot und schmierte sich erst Butter und dann dick Schokolade drauf.

Als er fertig war biss er herzhaft hinein, schmatzte richtig gehend vor lauter Schmollerei, was Laro den Kopf schütteln ließ.

„Also schön, ich hab verstanden worum es geht. Iss du mal in Ruhe dein Abendbrot und verschluckt dich bloß nicht vor Wut. Er meint es sicher nicht böse, jeder hat doch mal so seine Eigenheiten, die man nicht gleich versteht. Denk einfach drüber nach und ich geh Kaji erst mal ins Bad helfen.“

„Okay“, murmelte Minoru und aß ein wenig gesitteter weiter.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Kannst wieder rein kommen“, rief Kaji dem Braunhaarigen zu, der ihn kurz alleine gelassen hatte, nachdem er ihm zur Toilette geholfen hatte.

Laro ging also wieder ins Bad zurück und fragte: „Soll ich dir dann jetzt beim Waschen helfen? Oder brauchst du erst mal eine kleine Pause? Du siehst blass aus.“

Leicht strich der Jüngere seinem Freund, der nun auf dem geschlossenen Toilettendeckel saß, über die Wange: „War wohl doch ein bisschen viel gleich wieder aufzustehen, was?“

„Ich hab mich ein wenig überschätzt“, gestand der Rothaarige: „Von den Schmerzen her geht’s ja gerade so, durch die Medikamente, aber ich bin so unbeweglich und kaputt, dabei hab ich mir in dem Sinne nur die Haut aufgerissen.“

„Nur? Mi-chan hat mir erzählt, wie deine Wunden aussehen, ist doch kein Wunder, dass dein Körper da streikt. Haut ist ein wichtiges Gut des Körpers, das müsstest du doch eigentlich wissen.“

„Ja, ja, ich weiß ja, ich fühl mich trotzdem so… so luschig. Andere haben viel schlimmere Unfälle…“

Kopfschüttelnd schnippte Laro dem Größeren gegen die Stirn, so wie er es bereits oftmals bei Minoru getan hatte: „Rede keinen Müll. Jeder ist anders, außerdem hast du dich doch wohl aus dem Bett gequält, um dich für Mi-chan aufzuhübschen. … Stimmt doch, oder?“

„Ja“, gab Kaji zerknirscht zu: „Er will nun doch bei mir schlafen und ich hab seit gestern im Bett rumgedümpelt und… du verstehst schon.“

Kichernd umarmte der Jüngere seinen Freund vorsichtig und küsste ihn auf die Stirn: „Du bist süß und ich verstehe, was du meinst. Na, dann mal los.“

Er ließ warmes Wasser ins Waschbecken und machte ein wenig Shampoo rein, bevor er dem Größeren half sich auszuziehen.

„Geht’s?“

„Ja, schon okay… und danke, du hättest auch nein sagen können, eigentlich bist du ja Minorus Freund.“

„Ach, und deiner nicht“, meinte der Braunhaarige schmollend: „Ich dachte eigentlich, dass wir auch Freunde wären.“

„Das sind wir ja auch, nur… das hier würde nicht jeder für einen machen.“

„Papperlapapp, du redest Dummfug. So etwas gehört doch dazu, dass man einander hilft, wenn man selbst mal nicht alles alleine schafft“, meinte Laro mit einem sanften Lächeln und half ihm dann sich zu waschen und abzutrocknen, bevor er ihn in einen frischen Schlafanzug steckte.

„So, fertig. Jetzt bring ich dich noch zurück ins Bett und dann schick ich Mi-chan duschen.“

„Moment, gib mir doch bitte erst noch meine Zahnbürste.“

„Oh, na klar, hätte ich jetzt glatt vergessen“, meinte der Kleinere und tat, wie ihm geheißen, grinste dabei auf eine wissende Art und Weise.
 

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Frisch geduscht ging Minoru, bekleidet mit einem knappen Schlafanzug, zu Kaji ins Zimmer und fiepte: „Bin fertig.“

Lächelnd ging er zu ihm und kroch vorsichtig mit unter die Bettdecke, wobei sie nun beide aufrecht nebeneinander saßen.

„Warum musst du mich so quälen“, wollte der Ältere leicht jammernd wissen und seufzte, brachte den Blonden damit zum schmunzeln.

„Du meinst wegen meinem Schlafanzug? Ich dachte mir, dass du vielleicht wenigstens was zu gucken haben möchtest, wenn du mich schon nicht so berühren kannst wie du es gerne würdest.“

Frech grinsend schaute er seinen Freund an, der nun mit einem schiefen Lächeln leicht den Kopf schüttelte: „Du bist eben einfach…“, er brach mittendrin kurz ab: „Nein, du bist toll und ich bin froh dich wieder bei mir zu haben.“

Nun begann Kaji eher zu schmunzeln und blickte seinem Schatz dabei direkt in die so schönen blauen Augen: „Ich liebe dich.“

„Ich dich auch“, gab Minoru zu und schob die leidigen Gedanken für diesen Abend beiseite.

Statt also zu grübeln und sich Sorgen zu machen, drehte er sich etwas und legte dem Größeren eine Hand auf die Brust.

Leicht stützte er sich so ab, als er sich ihm näherte, um zart seine weichen Lippen zu küssen.

Wieder überkam es den Rotschopf den Kleineren an sich ziehen und festhalten zu wollen, doch da dies nun mal einfach nicht möglich war, beließ er es dabei ihm nur eine Hand auf die Hüfte zu legen.

„Bitte, darf ich dich richtig küssen, Minoru-chan?“

Ein kleines Kichern kam dem Angesprochenen über die Lippen, bevor er sich erneut vorbeugte und Kaji küsste, dessen Zunge Einlass ihn seinen Mund gewährte.

Zunächst blieb ihr Kuss zart und ein wenig scheu, doch schnell verspürten sie wieder dieses gewisse Gefühl von Vertrautheit, das gleich von der Sehnsucht noch übertroffen wurde.

Immer leidenschaftlicher ließen sie ihre Zungen miteinander tanzen und keuchten dabei ein ums andere Mal, seufzten wohlig auf.

Irgendwann waren sie so selbstvergessen, dass der Blonde sich bereits stark an seinen Freund drängte und dieser im Begriff war ihn in seine Arme zu schließen, wodurch ein böses Erwachen ausgelöst wurde.

Zischend löste er sich von Minoru und kniff die Augen zu, während er seine Arme langsam wieder sinken ließ.

„H… hab ich dir weh getan? Tut mir leid.“

„Nein, ich bin selbst schuld gewesen, ich hab einfach kurz vergessen, dass ich dich nicht umarmen kann“, meinte der Größere und lächelte ihn schief an.

Zart küsste der Blonde ihn daraufhin noch mal auf die Lippen rieb sanft die Nase an seiner, bevor er meinte: „Vielleicht sollten wir dann jetzt lieber schlafen, K-chan.“

„Ja…“, stimmte Kaji zu und legte sich ein wenig umständlich hin, ruckelte sich noch ein wenig zurecht, um eine bequeme Haltung zu finden, bevor er seinen Schatz auffordernd anblickte.

Schmunzelnd folgte der Kleinere der offensichtlichen Aufforderung und ließ sich tiefer rutschen, bettete den Kopf wieder auf seiner Brust, so wie bereits am Nachmittag.

Dieses Mal aber hingen seine Beine nicht unvorteilhaft vom Bett runter und so konnte er sich lang machen, achtete darauf, dass er den Wunden seines Freundes nicht zu nahe kam.

Anschließend legte der Rothaarige ihm mit ein wenig Mühe die Hand erneut auf die Hüfte und hauchte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Stirn.

„Schlaf schön, Minoru-chan. Ich hab dich sehr lieb…“

„Ich dich auch. Träum gut, K-chan.“

Müde schmiegten sie sich aneinander, soweit dies möglich war und schliefen alsbald ein, ließen sich von der vertrauten Wärme des Partners einhüllen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Wohlig seufzend streckte Minoru sich am nächsten Morgen erst einmal, bevor er die Augen aufschlug und zu seinem Freund aufblickte, der ebenfalls bereits wach war.

„Guten Morgen“, schnurrte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und küsste seinen Blondschopf auf die Stirn, der dabei kurz die Augen schloss.

„Morgen, K-chan. Konntest du gut schlafen? Oder hab ich dir im Schlaf wehgetan“, wollte dieser anschließend ein wenig besorgt wissen, hatte selbst geschlafen wie ein Stein.

„Nein, alles okay, Minoru-chan. Ich hab, bis vor ungefähr einer Stunde, richtig gut geschlafen und dann wirkten die Schmerzmittel nicht mehr. Haben wir vielleicht noch welche da?“

„Ja, na klar, einen kleinen Moment, ich geb sie dir gleich“, meinte der Jüngere und erhob sich schnell, um für seinen Freund die Schmerzmittel zu holen, sowie ein Glas Wasser.

„Hier, bitteschön.“

„Danke dir. Du bist wirklich sehr lieb.“

„Gehört sich doch wohl auch so“, meinte Minoru abwinkend und kroch wieder mit unter die warme Bettdecke, nachdem er dem Rothaarigen das leere Glas abgenommen hatte.

Er lag nun auf der Seite neben Kaji und musterte ihn leicht, veranlasste ihn damit zu fragen: „Woran denkst du?“

„Ich… ich denke über uns nach… wie es weiter geht.“

Augenblicklich schnürte sich dem Älteren die Kehle zu und er hatte Mühe den großen Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, runter zu schlucken.

„U… und zu welchem Ergebnis kommst du dabei?“

„Ich möchte noch mal vernünftig mit dir über diese Sache sprechen. … Ich vertraue dir und wenn du mir sagst, dass du in Rayou nur mich gesehen hast, dann glaube ich dir das auch. Menschen sind eben sehr emotionale Wesen, da kann so etwas sicher schon mal vorkommen…“

„Minoru, ich schwöre dir, dass ich an dich gedacht habe, als ich ihn geküsst habe und dass es nie, nie wieder vorkommt. Ich will dich nicht verlieren und werde nichts tun, um das zu riskieren. Bitte verzeih mir, sei mir nicht mehr böse.“

Seufzend hob Minoru den Kopf und rollte sich auf den Bauch, schaute dem Größeren direkt in die Augen: „Ich bin längst nicht mehr böse und hab dir längst verziehen, aber…“

Kurz senkte der Jüngere seinen Blick und seufzte tief, sammelte noch einmal ein wenig Mut, ehe er erneut Blickkontakt mit Kaji suchte: „Ich hab fürchterliche Angst, dass wir zu einem von diesen Paaren werden, die sich über die Zeit des Studiums auseinander leben und vergessen. Ich will dich nicht hergeben müssen, besonders nicht nachdem ich so lange geglaubt habe meine Liebe zu dir sei vergebens. Bitte, wir müssen dringend eine bessere Lösung finden. Wir müssen uns öfter sehen und uns zusammenreißen und… bitte verlieb dich nicht in jemand anderen. Ich weiß ja, dass man Gefühle nicht kontrollieren kann, aber…“

Er brach ab, konnte einfach nicht weiter sprechen, da ihm die Tränen in die Augen stiegen.

Die Angst übermannte den Blonden ganz einfach, war so stark, dass er begann am ganzen Leib zu zittern.

Wie konnte er Kaji nur begreiflich machen, was er empfand, wie schrecklich er sich gerade fühlte?

Minoru fühlte sich im Augenblick einfach nur überfordert mit allem und wusste sich so nur noch weniger auszudrücken.

Stattdessen drückte er das Gesicht an die Schulter bzw. den Oberarm des Älteren und schluchzte leise, ließ seinen Tränen einfach freien Lauf, was anderes wäre ihm eh nicht möglich gewesen.

„Minoru-chan, ich liebe dich. Lass uns überlegen, wie wir es möglich machen können uns öfter zu sehen. Ich kann mich nicht neu verlieben, weil ich nur dich will. Ich will dich endlich wieder lachen sehen und mich selbst auch besser fühlen“, erklärte der Größere schließlich und lehnte den Kopf gegen den des Blonden.

„Ich halte es einfach nicht mehr länger aus, wir müssen uns jedes Wochenende sehen, mindestens.“

Der Jüngere schluckte, wischte sich die Tränen einfach an Kajis Hemd ab und hob anschließend den Kopf: „Dann“, setzte er krächzend an und musste sich erst einmal räuspern: „Dann lass uns abwechselnd fahren. Das eine Wochenende kommst du zu mir und beim nächsten komme ich zu dir.“

„Ja… ja, unbedingt und wenn es einem von uns nicht gut passt, dann können wir ja frühzeitig miteinander sprechen und dann fährt eben der Andere, Hauptsache wir können uns sehen.“

„Genau. Wir halten es sonst wieder nicht aus und warum telefonieren wir eigentlich immer übers Telefon?“

Verwirrt schaute Kaji seinen kleinen Liebling an: „Womit soll man denn sonst telefonieren?“

„Ganz einfach, du hast doch in deinem Laptop eine Webcam, oder? Und ich besorg mir einfach eine für meinen PC und dann können wir doch über Videochat miteinander sprechen oder wie auch immer das heißt“, erklärte der Jüngere seine Idee voller Begeisterung und küsst den Rotschopf zärtlich.

„Ist das kein guter Einfall?“

„Oh doch und was für einer“, meinte der Größere nicht minder begeistert und hob den Arm, um Minoru über die Wange streicheln zu können.

Dabei zwickte es zwar ein wenig, doch das nahm er nun in Kauf, er konnte ja nicht ewig total unbewegt rumliegen.

„Dann lass uns das doch bitte so machen. Lass uns abwechselnd über PC und Handy telefonieren und uns an den Wochenenden immer besuchen und wenn das zu teuer wird, dann suche ich mir eben einen Nebenjob. Muss ja nichts körperlich sehr belastendes oder zeitintensives sein, dann komm ich auch weiterhin gut mit der Schule zurecht. Ich finde da schon irgendwas.“

„Ja, das glaube ich dir gerne, aber bitte wirklich erst, wenn uns das Geld knapp werden sollte. Ich möchte nicht, dass du jetzt schon nebenbei arbeiten gehst, wenn es nicht Not tut“, meinte Kaji besorgt, was seinen Freund schmunzeln ließ.

„Ist gut, K-chan.“

Überglücklich kuschelte er sich an seinen Liebsten und blieb noch eine Weile bei ihm liegen, bevor er aufstand, um frische Verbände zu holen und die Anderen zu bitten ihnen eine Kleinigkeit zum Frühstück herzurichten.

Dies machten sie natürlich gerne und waren ungemein froh darüber zu hören, dass ihre Sorgenkinder sich ausgesprochen und wieder vertragen hatten.
 

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Die wenigen Tage, die Minoru und Laro in der WG hatten verbringen können, waren nur so dahingeflogen und schon war es Sonntagmittag und sie mussten sich verabschieden.

Dies geschah alles nur schweren Herzens und natürlich war es nicht verwunderlich, dass Kaji und Minoru dazu am längsten brauchten.

Tapfer hatte der Rothaarige sich aus dem Bett gequält und war mit an die Tür gekommen, wurde dabei besorgt von seinem Freund gemustert.

„Du hättest wirklich nicht unbedingt aufstehen müssen. Du hast doch sicher Schmerzen.“

„Ach was, du hast doch beim Verbandswechsel selbst gesehen, dass es schon alles wesentlich besser aussieht und recht schnell heilt und nur weil es ein wenig zwickt und zwackt, lasse ich mich nicht davon abhalten dich ordentlich zu verabschieden, mein Liebling.“

Minoru wurde leicht rot um die Nase, war dennoch nicht ganz überzeugt, erst als ihn der Größere leicht in seine Arme schloss und dabei immer noch lächeln konnte.

„Ich liebe dich, Minoru-chan“, schnurrte er ihm ins Ohr, woraufhin sich der Blonde eng an seine Brust kuschelte und kurz die Augen schloss.

„Ich liebe dich auch, bitte kurier dich gut aus und geh nicht zu früh wieder zur Uni und dann vergiss bloß nicht was wir abgemacht haben und behandel dich selbst ein wenig pfleglicher. Chisaki und Misaki haben mir da unschöne Dinge erzählt, wie du mit deiner Gesundheit umgehst.“

„Das Gleiche könnte ich da zu dir sagen, wobei Laro meine Quelle war. Er macht sich Sorgen um dich und ich mir jetzt auch.“

Schmunzelnd blickte der Kleinere zu seinem Freund auf, direkt in seine herrlich goldenen Augen: „Du bist süß, aber jetzt, wo wir uns öfter sehen können und damit meine ich nicht nur die Wochenenden, da geht es mir gleich viel, viel besser. Aber wie wäre es trotzdem mit einem Kompromiss? Ich passe auf mich auf und du auf dich und wenn wir endlich wieder zusammen sind, dann können wir auch wieder besser aufeinander aufpassen.“

„Gut, für den Anfang nicht schlecht“, lachte Kaji und küsste zart Minorus Lippen, woraufhin dessen Lider sogleich zuflatterten.

Leicht öffnete er den Mund und stupste mit der Zungenspitze die Lippen des Größeren an, lockte dessen Zunge in seinen Mund.

Leicht schmunzelnd ging der Rotschopf gerne auf diese Aufforderung ein und so küssten sie einander voller Zärtlichkeit und gleichsam Begierde.

Erst Laro, der lautstark bemerkte, dass der Zug nicht auf sie warten würde, schaffte es die Zwei wieder voneinander zu trennen.

„Ruf gleich an, wenn du zu Hause bist, damit ich beruhigt bin, ja?“

„Mach ich, K-chan. Versprochen, und du gehst wieder ins Bett und ruhst dich aus, ja?“

„Werde ich, mein Schatz.“

Noch einmal küssten sie einander, ehe sie sich doch noch los ließen und Minoru mit Laro zum Bahnhof lief, auf dem die Beiden dann mit ach und krach noch ihren Zug erwischten.
 

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Yay, jetzt haben sich unsere Süßen endlich ausgesprochen und alles ist gleich wieder nur noch halb so wild =P

Mal schauen wie es mit ihnen nun weitergehen wird und mit Laro und seinem To-chan, bei den Zweien steht ja auch noch eine gewisse sache an, aber davon dann mehr im nächsten Kapitel ^.~

Hoffe sehr, dass es euch wieder gefallen hat und bis zum nächsten Kapi ^ô^
 

*süßkram bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Endlich bereit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Endlich bereit (zensiert)

Als die Freunde bereits über eine Stunde mit dem Zug fuhren, blickte Laro, der am Fenster saß, sich kurz aufmerksam um und wandte sich dann an den leicht verwirrt dreinblickenden Jüngeren.

„Duhu, Mi-chan?“

„Ja?“

Leicht legte der Kleinere seinen Kopf schief und musterte den Braunhaarigen neugierig.

„Du hättest doch sicher nur zu gerne mit Kaji geschlafen, oder? Ich mein, wie ihr euch angeschaut habt und so, da dachte ich, dass ihr eigentlich ganz wild aufeinander seid, nachdem ihr euch versöhnt hatten und nur nichts gemacht habt, weil Kaji verletzt ist.“

Schlagartig wurde Minoru rot um die Nase, hatte mit so einer Frage nun absolut nicht gerechnet, doch in den Augen seines Freundes konnte er sehen, dass sie ernst gemeint war.

„Ja, also… ich hätte schon wahnsinnig gerne mit K-chan geschlafen und ich bin mir sicher, wäre er nicht gehandicapt gewesen, dann hätten wir auch Sex gehabt. Wieso fragst du denn so genau danach?“

„Ach, ich grübel nur schon die ganze Zeit über Tori und mich nach. Ich hab an euch gesehen, wie schrecklich es ist so weit weg voneinander zu sein, dass man sich nicht mal eben kurz treffen kann. Und das kommt ja nach diesem Jahr vielleicht auf uns zu, wenn er seinen Abschluss in der Tasche hat, deswegen möchte ich die Zeit auskosten, die wir jetzt noch haben und endlich über meinen Schatten springen. Ich will ihn spüren und nicht mehr daran denken, was ich vielleicht für ein komisches Gesicht dabei mache, oder mich total peinlich benehme, wenn er mich… du verstehst schon…“

„Ja, deine kleinen, komischen Komplexe eben, aber ihr liebt euch doch, also vertrau ihm ruhig.“

Laro nickte zustimmend.

„Das will ich. Diese dummen Gedanken, die ich mir die ganze Zeit gemacht habe, sind doch eigentlich komplett für die Katz. Ihn interessiert es bestimmt in dem Moment nicht, ob ich das Gesicht merkwürdig verziehe, solange es mir gut geht. Und ich vertraue ihm ja, also brauche ich mir auch keine Sorgen machen, wenn ich die Kontrolle verlieren sollte. Mein Tori ist unglaublich lieb und wird ganz auf mich eingehen, da bin ich mir sicher“, erklärte Laro, der endlich begriffen hatte, dass er sich reinen Unfug zusammen gesponnen hatte, nur weil er Angst vor seinem ersten richtigen Mal gehabt hatte.

„Ich will gleich heute bei ihm übernachten und wenn ich dann morgen die Schule schwänzen muss.“

Erstaunt wandte sich ihm Minoru noch ein wenig mehr zu: „Du willst gleich heute, also sofort zu ihm? Überstürzt du es da nicht ein wenig?“

Leicht besorgt musterte er den Braunhaarigen, der konsequent den Kopf schüttelte und erklärte: „Ich hab gestern schon den ganzen Tag daran gedacht und wieso soll ich denn noch abwarten bis es wieder Wochenende ist, oder worauf auch immer ich sonst warten soll? Ich bin bereit und kann es kaum mehr abwarten ihn zu spüren. Er hat mir in den drei Tagen richtig fürchterlich gefehlt.“

„Das versteh ich ja, ich hab nur ein wenig Angst, dass du in deiner Euphorie vergisst, dass das erste Mal nicht unbedingt nach Plan verläuft und egal wie behutsam Tori vorgeht, es könnte wehtun.“

Verlegen blickte sich Laro noch einmal um, bevor er Minoru entgegnete: „Das weiß ich doch und ich hab’s auch nicht vergessen. Doch das ändert nichts daran, dass ich zu ihm möchte.“

Der Blonde sah etwas in den Augen seines Freundes aufblitzen, das er vorher noch nie gesehen hatte, denn zuvor war da immer scheu und Angst gewesen.

„Okay, ich hab’s kapiert“, seufzte er und schmiegte den Kopf gegen Laros, schob dabei einen Arm hinter seinen Rücken und drückte sich leicht an ihn: „Ich wollte nur sichergehen, nicht dass dir mittendrin oder erst hinterher die Erkenntnis kommt. Manchmal kannst du in deiner Vorfreude einfach ein bisschen blauäugig sein und das kommt ausgerechnet von mir.“

„Ich weiß schon“, schmunzelte der Braunhaarige und schmiegte sich nun auch an, während er sein Handy aus der Hosentasche zog und Tori eine SMS schrieb, in der stand: »Machst du’s uns heute Abend schön? Ich würd gerne bei dir schlafen. XOXO Laro«

„Aha, ist das der Code für ich will Sex“, fragte der Jüngere kichernd, der natürlich mit auf den Display geschaut hatte und nun leicht gegen die Stirn geschnipst wurde.

„Du bist manchmal echt blöde.“

Lachend knuddelte Minoru seinen Freund und drückte sich dann an ihn ran, blickte ihn von unten herauf frech grinsend an: „Ich freu mich für dich, Laro-chan.“

„Danke, Mi-chan“, schnurrte der Ältere und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Indessen war Tori in heller Aufregung nach Laros SMS, wusste genau, dass sie bedeutete, dass Laro mit ihm sexuell aktiv werden wollte.

Es war ja nicht so, dass sie nur, weil sie noch nicht richtig miteinander geschlafen hatten, sich in dieser Hinsicht gar nicht berührten.

Schnell spurtete der Schwarzhaarige ins Wohnzimmer und kramte dort in den Schubladen nach Kerzen, wobei er Haruki und Shiina störte, die auf der Couch saßen und ihre Wii an den großen Fernseher angeschlossen hatten, da die Erwachsenen des Hauses noch geschäftlich außer Haus waren und wohl auch erst später, nach einem gemeinsamen Essen Heim kommen würden.

„Sag mal, was kramst du denn da die ganze Zeit?“, wollte Haruki von seinem großen Bruder wissen: „Du lenkst mich total ab. … Da, schau! Jetzt hat Shi-chan gewonnen, obwohl er eine Null ist in dem Spiel!“

„Hey“, murrte Shiina und knuffte seinem besten Freund in die Seite, bevor er die Beine rauf auf die Couch nahm und sie zu einem Schneidersitz verschränkte.

Frech grinste der jüngere Schwarzhaarige und wandte sich dann wieder Tori zu: „Also? Was suchst du denn so wichtiges?“

„Kerzen, Laro will heute Abend zu mir kommen“, erklärte der Angesprochene und fand endlich das Gesuchte, strahlte die beiden Jüngeren nur so an.

„Ach daher weht der Wind. Wollt ihr euch wieder vergnügen? Zum Glück sind unsere Zimmer nicht im gleichen Stockwerk, sonst könnten Shiina und ich gar nicht einschlafen“, amüsierte sich Haruki, was ihm einen vorwurfsvollen Blick einbrachte.

„Du bist viel zu frech für dein Alter und wenn du mich lange ärgerst, dann schick ich Shiina nach Hause, du weißt ich bin hier der Chef, wenn Mama und Papa nicht da sind.“

„Du bist total blöde“, beschwerte sich der Kleinere sogleich schmollend und schlang die Arme um Shiinas Hals, drückte ihn an sich ran, als wollte er damit noch mal verdeutlichen, dass er ihn ganz gewiss bei sich behielt, auch wenn Tori dagegen war.

Dieser schmunzelte nun und wuschelte seinem Brüderchen liebevoll lachend durchs Haar: „Ach, jetzt stell dich mal nicht so an, er darf ja hier bleiben. Aber du solltest ein wenig aufpassen, wie du mit mir sprichst. Laro hast du ja auch erst vor kurzem so frech versucht auszufragen. Sei froh, dass er dir nicht lange böse sein konnte.“

„Ja~… ich weiß“, gab der Dunkelhaarige seufzend zu und meinte dann wieder fröhlicher: „Ich wünsch euch einen schönen Abend.“

„Danke, Haru-chan. Wir sehen uns zwar sicher noch ein paar Mal, aber ich wünsch euch auch schon mal einen schönen Abend.“

Kurz lächelten die Beiden einander an, ehe der Ältere zurück in sein Zimmer ging, um dort weiter zu dekorieren.

Er bezog sogar extra das Bett frisch, damit sich sein Liebling auch ja wohlfühlte.

Indessen meinte Shiina leise: „Ähm… Haru-chan? Lässt du mich auch mal wieder los? Nicht, dass mir das unangenehm wäre, aber…“

„Oh… ähm… ja, na klar“, fiepte der Größere leicht verlegen und ließ seinen Freund nun wieder los, bevor er schnell zum Joystick griff und erklärte: „Los, lass uns weiter spielen. Du schuldest mir noch eine Revanche.“

„Ich werde trotzdem wieder gewinnen“, lachte der Dunkelblonde und griff sich ebenfalls seine Spielfernbedienung, fand es höchst amüsant wie verlegen der Größere mit einem Schlag manchmal sein konnte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Gegen Abend, als es bereits dämmerte, klingelte es dann bei Familie Amano an der Tür und ihr ältester Sohn stürzte sofort hin, öffnete sie recht schwungvoll.

„Hey, da bist du ja, Laro“, begrüßte er seinen Freund geradezu strahlend, der ihm daraufhin sogleich in die Arme fiel.

Fest schlang der Kleinere seine Arme um Toris Taille und drückte den Kopf seitlich an seine Brust, verkroch sich richtig bei ihm, hielt dabei die Augen geschlossen.

Der Dunkelhaarige war ein wenig erstaunt über diesen kleinen Überfall, ließ Laro aber schmunzelnd gewähren und streichelte ihm liebevoll über den Rücken.

„Ich hab dich vermisst in den letzten Tagen“, erklärte der Jüngere schließlich leise und hob den Kopf, hauchte dem Größeren einen Kuss auf die Lippen: „Ich konnte es kaum erwarten wieder bei dir zu sein, To-chan.“

„Mir ging es ehrlich gesagt nicht anders, du hast mir echt gefehlt, besonders, weil ich mich nicht einmal darauf einstellen konnte, dass du für ein paar Tage wegfährst.“

„Ich weiß, aber das kam alles einfach überraschend, wir mussten eben gleich am nächsten Morgen los, sonst wäre ich auch noch mal zu dir gekommen und hätte mich richtig verabschiedet“, erklärte Laro und kuschelte sich dabei wieder an.

„Das verstehe ich doch, trotzdem war es eben nicht leicht für mich. Hat euer Ausflug denn wenigstens etwas gebracht? Konnte Minoru sich wieder mit Kaji versöhnen?“

Der Braunhaarige nickte bestätigend und meinte dann: „Lass uns erst mal in dein Zimmer gehen, dann erzähl ich dir alles.“

„Okay.“

Schnell entledigte sich Laro seiner Sachen, Jacke und Schuhe, und ging dann mit dem Älteren in dessen Zimmer rauf, war freudig überrascht.

„Wow, du hast es uns ja wirklich schön gemacht“, schnurrte er begeistert und blickte sich um, lauter Kerzen standen verteilt und schienen auch vor kurzem erst angezündet worden zu sein, bestimmt erst, als Laro ihm eine weitere SMS geschickt hatte, dass er nun kommen würde.

Dazu lief bereits im Hintergrund leise Musik, die ganz dem Geschmack des Jüngeren entsprach und ein paar frische Blumen standen auch noch schön drapiert auf dem Nachttisch.

„Natürlich hab ich es uns schön gemacht. Das wolltest du doch, mein kleiner Liebling“, schnurrte Tori und umarmte seinen Freund von hinten, schmiegte das Gesicht in sein Haar und ließ den fruchtigen Geruch des Shampoos auf sich wirken.

Er mochte es, dass der Geruch sich in Laros Haaren nicht so schnell wieder verlor, sich viel eher ein wenig mit seinem Eigengeruch vermischte.

„Dann darf ich also davon ausgehen, dass es dir gefällt?“

„Und wie“, schwärmte der Angesprochene und drehte sich in der Umarmung um, küsste seinen Liebsten stürmisch.

„Zum Glück, ich hab mir solche Mühe geben“, schnurrte der Größere und schloss schon mal die Tür hinter ihnen ab, bevor er sich mit seinem Liebling aufs Bett setzte, ihn fragte: „Dann erzähl mal, wie war’s bei Kaji?“

„Schön, seine Mitbewohnerinnen sind furchtbar lieb und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Nur dieser Rayou ist ganz schön dreist, den mag ich nicht. Er hat gemeint, dass ich sein Typ in der Rolle des Uke wäre und hat mir gegen die Brust getatscht, um mein Herz zu fühlen, meinte dann frech ich hätte ja Herzklopfen, wenn ich von dir spreche, also muss ich wirklich in dich verliebt sein. Der Kerl hat mich so was von auf die Palme gebracht. Nur gut, dass Chisaki und Misaki da waren, sonst wäre ich ihm wohl irgendwann in den paar Tagen an die Gurgel gegangen, denn Minoru war die ganze Zeit bei Kaji im Zimmer“, erzählte Laro und redete sich dabei richtig in Rage, so dass der Dunkelhaarige nicht schlecht staunte.

„Du kannst ja richtig fuchsig werden, wie niedlich“, meinte er grinsend und küsste den Kleineren, als dieser gerade protestieren wollte.

Nun gleich wieder besänftigt fuhr er etwas ruhiger fort: „Minoru war wirklich beinahe ununterbrochen bei Kaji und hat ihn gepflegt. Er hat ihm die Verbände gewechselt, bei ihm im Arm gelegen… oder viel mehr auf der Brust, die Arme waren ja nicht wirklich gebrauchsfähig… er hat ihn sogar gefüttert und ich musste mit Kaji ins Bad, ihm beim Waschen helfen.“

„Du? Wieso das denn? Warum hat Minoru ihm nicht dabei geholfen“, wollte Tori stirnrunzelnd wissen.

„Das war eine Sache von Stolz, er wollte sich nicht auch dabei noch so schwach und hilfebedürftig vor Minoru zeigen und schon gar nicht, wo sie sich noch nicht mal richtig ausgequasselt hatten. Dann haben sie später aber endlich noch mal miteinander gesprochen und sich vertragen. Und dann hab ich bemerkt, wie sie sich ansahen, als Kaji sich für die Verabschiedung extra zur Tür gequält hatte. Weißt du, sie wollten so gerne… sie…“

Er schluckte verlegen.

Es fiel ihm nicht so leicht so direkt auszusprechen, was er dachte oder erlebt hatte.

„Man hat ihnen so sehr angesehen, dass sie am liebsten miteinander geschlafen hätten, sich auch sehr auf dieser Beziehungsebene vermissen, aber eben einfach nicht können, weil Kaji verletzt ist. … Mir wurde besonders da bewusst, dass ich mich ganz schön anstelle und mir einfach viel zu viele Gedanken mache. Tori, ich möchte dich auch endlich richtig spüren… i… in mir“, gestand der Kleinere mit hochroten Wangen, während sein Herz nur so flatterte.

„In einem Jahr gehst du auch an die Uni und dann sind wir vielleicht auch weiter voneinander weg und können uns nicht mehr so häufig sehen und wenn ich mir dann vorstelle, dass ich dich so vermissen muss wie Minoru Kaji, dann wird mir ganz anders zu Mute.“

Scheu, aber mit einer tiefen Ehrlichkeit in den Augen, schaute Laro den Größeren an, der ihm sanft über die Wange streichelte: „Und du bist dir wirklich sicher, dass du es jetzt möchtest und das nicht nur tun willst, weil du meinst, dass es an der Zeit wäre?“

„Ja und nein. Tori, ich finde es ist an der Zeit, aber weil dieses komische Gefühl weg ist, das ich immer gehabt hab, wenn ich daran gedacht habe, dass wir richtig miteinander schlafen. Ich war wohl einfach noch nicht wirklich bereit dafür, weiß der Teufel warum, wo ich doch sonst nicht so zartbesaitet bin. Aber jetzt, da möchte ich es und… und ich war schon die ganze Fahrt über total hibbelig, weil ich es einfach nicht abwarten konnte dich endlich zu spüren.“

„Ich glaube dir“, wisperte Tori zärtlich und neigte sich zum Jüngeren rüber, küsste ihn sanft auf die Lippen.

Anschließend blickte er ihm noch einmal Bestätigung suchend in die Augen, bevor er ihn in einen tieferen Kuss verwickelte, leidenschaftlich seinen Mund plünderte.

„Ich liebe dich“, hauchte er voller Gefühl in das Ohr des Braunhaarigen und streichelte ihm über die Brust, ließ die Hände über die Seiten weiter runter streifen und unter den dünnen Shirtstoff gleiten, schob ihn hoch.

Bereitwillig hob Laro die Arme und ließ sich ausziehen, erschauderte sogleich heftig, als der Größere sich vorbeugte und an seinen Brustwarzen zu knabbern, lecken und saugen begann.

Spielerisch verwöhnte er so erst die rechte und dann die linke, strich zeitgleich wieder mit den Händen über seinen nun nackten Oberkörper.

Dabei entging ihm nicht, das wild klopfende Herz in der schmalen Brust unter sich, ließ ihn übers ganze Gesicht strahlen.

„Du bist ganz schön aufgeregt, oder“, fragte er leicht neckend und schob sich wieder hoch, küsste erst die Lippen und dann den Hals und das Schlüsselbein des Jüngeren.

„Merkst du doch ganz genau, also ärgere mich nicht“, meinte der Kleinere mit hoch roten Wangen und ziepte ihm leicht im Haar, bevor er die Arme um Toris Hals schlang und ihn für einen leidenschaftlichen Kuss zu sich ran zog.

Schnurrend ließ dieser sich darauf ein und streichelte nebenbei über die Seiten des Braunhaarigen, über die Hüften runter zu seinen schlanken Beinen, spürte dabei wie der schmale Körper unter sich vor Nervosität erzitterte.

Doch ihm selbst ging es ja auch nicht viel anders.

So lange schon hatte er darauf gewartet endlich von Laro die Erlaubnis zu bekommen, um richtig mit ihm schlafen zu können und nun war es endlich so weit.

Er konnte sein Glück noch gar nicht fassen.

Zärtlich küsste Tori den Bauch des Jüngeren und öffnete dabei seine Hose, schob sie ihm anschließend mit samt der Unterhose runter, warf den störenden Stoff schließlich einfach beiseite.
 

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zensiert ^^

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Immer näher kamen die Beiden ihrem Höhepunkt, bis sie schließlich beinahe zeitgleich über die Klippe gerissen wurden und inbrünstig aufstöhnten.

Keuchend ließ sich der Größere in Laros Arme sinken und schmiegte das Gesicht eng an seine bebende Brust.

Er war noch ganz berauscht und außer Atem, kuschelte sich dennoch instinktiv näher an den Jüngeren, der ihm durchs Haar fuhr.

Ganz allmählich wurden sie wieder ruhiger und Tori zog sich vorsichtig aus dem Braunhaarigen zurück, bevor er sich wieder in seine Arme sinken ließ und eng anschmuste, ihm ab und an einen Kuss auf die erhitzte, leicht feuchte Haut hauchte.

Leise schnurrte er dabei und säuselte schließlich, wobei er den Kopf in den Nacken legte und den Jüngeren mit seinen im Augenblick so stark leuchtenden Augen anblickte: „Ich liebe dich, Laro. … War’s schön oder war ich nicht sanft genug?“

„Findest du es eigentlich fair mich das zu fragen, nachdem du mir so süß gesagt hast, dass du mich liebst“, fragte der Kleinere mit roten Wangen und einem kleinen Lächeln auf den Lippen, das verriet, dass er im Scherz fragte.

„Ärger mich nicht“, forderte Tori dennoch mit einem kleinen Schmollmund, auf welchen ihm sein Liebling gleich mal einen Kuss drückte: „Du warst toll und ich schäme mich jetzt erst recht, dass ich mich so extrem angestellt hab. Es war so schön, dass ich am liebsten gleich weitermachen würde.“

Ein laszives Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Älteren, während er sich nun auf die Ellenbogen über Laro stützte und säuselnd seine Lippen küsste: „Können wir gerne machen, ich hab da keine Einwände.“

„Hätte ich mir ja denken können“, lachte der Braunhaarige und schlang ihm die Arme um den Hals, küsste ihn zärtlich.

„Du warst toll“, gab er ihm anschließend die richtige Antwort auf seine ursprüngliche Frage: „Ich liebe dich, To-chan. Lass uns weiter machen.“

„Gerne, ich konnte mich eh kaum noch zurückhalten“, lachte der Dunkelhaarige und küsste seinen Liebling leidenschaftlich.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Derweil hatten sich Haruki und Shiina in ihr Zimmer zurückgezogen und es sich auf dem Bett gemütlich gemacht.

Sie lagen auf dem Bauch, abgestützt auf den Ellenbogen und schauten eine DVD.

Der Jüngere gähnte gerade zum x-ten Mal herzhaft, weshalb sein Freund fragte: „Wollen wir lieber ausmachen und schlafen? Du bist doch schon so müde, ‘ne?“

„Nein, lass uns ruhig noch ein wenig gucken. Du wolltest den Film doch unbedingt sehen und wenn ich nicht mehr kann, dann mach ich einfach die Augen zu und schlaf. Umgezogen sind wir ja eh schon, macht also nichts“, wiegelte Shiina lächelnd ab und legte sich auf die Seite, bettete den Kopf auf dem angewinkelten Arm.

„Sicher?“

„Klar, jetzt stell dich nicht so an.“

Kess lächelte er den Älteren an und blickte dann wieder zum Fernseher, bemerkte nicht das verschmitzte Lächeln das Harukis Lippen umspielte.

Dieser widmete sich dann ebenfalls wieder dem Film und vertiefte sich ganz darin, so dass ihm erst beim Abspann auffiel, dass sein Freund tatsächlich nebenbei eingeschlafen war.

„Süß“, murmelte der Schwarzhaarige und strich ihm sanft über die Wange, nachdem er den Fernseher ausgeschaltet hatte.

Schon länger empfand er mehr als nur Freundschaft für den Kleineren, so dass er die Chance nutzte, um ihm ein wenig näher zu kommen als sonst.

Er konnte sich ganz einfach nicht beherrschen und so drehte er den Jüngeren behutsam auf den Rücken und strich ihm anschließend wieder liebevoll lächelnd über die Wange.

Ganz langsam, richtiggehend scheu beugte er sich zu Shiina runter und hauchte ihm einen keuschen, kleinen Kuss auf die Lippen, blickte ihn dabei aufmerksam an, aus Furcht, dass sein Freund plötzlich aufwachen würde und mitbekam was er da gerade tat.

Doch zum Glück schlief der Blonde den Schlaf der Gerechten und gab nur ein kleines Seufzen von sich, bevor er sich kurz über die Lippen leckte und dann auf die Seite drehe, sich richtiggehend einrollte.

Erleichtert, dass sein bester Freund nicht aufgewacht war, seufzte Haruki und lächelte den Kleineren liebevoll an, zog die Decke über ihn und sich und nahm ihn dann ganz behutsam in die Arme, freute sich umso mehr, als sich Shiina im Schlaf an ihn ran kuschelte.

Schmunzelnd fuhr der Ältere ihm durchs Haar und lag noch eine ganze Weile wach, betrachtete seinen Liebling ganz einfach noch ein wenig, bevor er schließlich ebenfalls einschlief, jedoch mit einem Gefühl im Bauch als könne er die ganze Welt umarmen so sehr freute er sich über diesen einen kleinen Kuss, der so herrlich geprickelt und in ihm so eine selige Wärme ausgelöst hatte.

Spätestens nach diesem einen gestohlenen Kuss war er sich von Herzen sicher, dass er sich in den Jüngeren verliebt hatte.

Er wollte ihn noch viel öfter und auch intensiver küssen, doch ob dies möglich war stand noch in den Sternen, also begnügte er sich erst einmal mit dem was er kriegen konnte.
 

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Ist Haruki nicht obersüß? *-*

Ich liebe ihn und Shiina total und im nächsten/letzten Kapitel kommen die Zwei auch noch mal vor ^.~

Aber eigentlich ging es in diesem Kapitel ja hauptsächlich um Laro und Tori, bin schon total gespannt wie euch ihr erste richtiges Mal (trotz Zensur) gefallen hat *hibbel*

Hoffe sehr, dass es euch wieder gefallen hat und bis zum nächsten Kapi ^ô^
 

*süßkram bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^
 

Ps.: Wie ihr sicher gemerkt habt kam das Kapi eine Woche zu spät und auch das letzte werde ich wohl frühestens in drei Wochen anstatt in zweien fertig bekommen, ganz riesen großes GOMEN dafür v.v

Neustart

„Mensch, wie viele Kisten sind das denn noch? Ich hab gar nicht gewusst, dass ihr so viel Zeug angehäuft hab und noch dazu diese ganzen Bücherkisten, soll ich mir daran einen Bruch heben“, motzte Laro und wischte sich den Schweiß von der Stirn, nachdem er eine Umzugskiste abgestellt hatte, woraufhin ihm ein aufgedrehter Blondschopf um den Hals fiel.

Lachend küsste er die leicht salzig schmeckenden Lippen seines besten Freundes.

„Du weißt doch was ich jetzt studiere, da hat man eben viele Bücher. Noch sind das sogar richtig wenig.“

„Noch wenig? Na ich weiß ja nicht. … Kein Wunder, dass ihr euch eine Wohnung mit extra Bücherzimmer suchen musstet. Aber ist das nicht ein bisschen groß? Ich meine, ich mach mir ein wenig Sorgen, ob ihr das finanziell hinbekommt“, erklärte der Braunhaarige, woraufhin Kaji schmunzelnd meinte: „Brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich hab zwar auch noch ein Jahr Uni vor mir, aber ich jobbe ja nebenbei und hab auch schon in den letzten zwei Jahren so viel wie möglich beiseitegelegt. Was glaubst du woher unsere neuen Möbel sonst kommen?“

„Ja, schon klar, ich mach mir eben trotzdem Sorgen, außerdem lasse ich meinen Mi-chan nur sehr ungern so weit weg“, seufzte Laro und schlang die Arme um Minorus Taille, schmiegte das Gesicht in seine Halsbeuge.

Eng drückte er sich an seinen besten Freund, brachte diesen damit zum Schmunzeln.

„Ich bin ja nicht aus der Welt. Außerdem stand es doch schon lange fest, dass ich mit K-chan zusammenziehe, sobald ich mit der Schule fertig bin.“

„Nur weil es schon lange feststeht heißt das ja noch nicht, dass ich es gut finden muss. Du wirst mir ganz einfach furchtbar fehlen.“

Fest drückte er den Jüngeren an sich ran, wollte ihn ganz einfach nicht hergeben müssen.

Gut, er war heilfroh, dass Tori nach seinem Abschluss bei ihm hatte bleiben können, da er sich für ein Studium in der Nähe entschieden hatte und er ihm dies nun nachgemacht hatte.

So brauchten sie beide wenigstens keine Fernbeziehung führen, auch keine auf Zeit wie die anderen zwei.

Doch seinen besten Freund nun hergeben zu müssen, weil dieser, wie schon lange beschlossen, Kaji hinterher zog oder eher mit ihm zusammen zog, tat weh.

„Bitte komm wieder mit nach Hause, ich murr auch nicht, wenn ich deine ganzen Bücher wieder runter schleppen muss“, quengelte er und drückte ihm einen dicken Kuss auf den Mund, schaute ihn mit einer Mischung aus schmollen und betteln an.

„Jetzt sei nicht so egoistisch, du weißt doch genau wie sehr die Beiden darauf gewartet haben endlich wieder zusammen zu sein“, meinte Tori seufzend zu seinem Liebling und stellte ebenfalls eine Kiste ab, die er gerade mit rein gebracht hatte.

„Och Menno, lasst mich doch wenigstens mal träumen“, murrte der Braunhaarige und kuschelte sich wieder an Minoru, der ihm bloß schmunzelnd durchs Haar streichelte: „Ich bin doch nicht aus der Welt. Wir können es so machen wie K-chan und ich und über Webcam miteinander sprechen und uns oft besuchen kommen. Das hat bei uns doch auch gut geklappt… nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, von denen ich gar nicht mehr anfangen möchte.“

„Außerdem muss ich sagen, dass ich schwer enttäuscht bin, dass du nur Minoru-chan wieder nach Hause holen möchtest und mich nicht auch“, mischte sich nun der Rotschopf ein und zog eine gespielte Trauermiene.

Damit brachte er den Kleineren zum Lachen: „Ach, Kaji, als ob ich dich nicht auch lieber wieder daheim haben möchte.“

Kichernd ließ er Minoru los und schlang die Arme um Kajis rechten, drückte sich eng an seine Schulter: „Ich häng doch an euch beiden.“

„Na das klingt doch gleich viel besser“, meinte der Rothaarige daraufhin und strich Laro mit der freien Hand leicht durchs Haar, lächelte ihn liebevoll an.

Dies beobachteten die anderen Beiden eine Weile, bis sie sich beinahe zeitgleich räusperten und ihre Partner leicht schmollend anblickten, sie damit zum Lachen brachten.

„Jetzt schaut doch nicht so… Wenn wir mal ein wenig kuscheln, dann braucht ihr doch nicht gleich denken, dass wir jeden Moment miteinander durchbrennen“, meinte der Ältere schmunzelnd, während Laro ihn wieder los ließ und zum Blondschopf zurückkehrte.

„Mi-chan, kannst du nicht doch daheim bleiben und wenn Kaji fertig studiert hat, dann kommt er auch wieder nach Hause?“

Der Braunhaarige setzte seinen besten Bettelblick auf, wobei seine Augen sogar feucht glänzten.

„Jetzt ist aber gut, hör auf zu quengeln, du machst ihm nur das Herz schwer und redest ihm noch Schuldgefühle ein“, mischte sich Tori wieder in das Gespräch ein und zog seinen Freund zu sich rüber, küsste ihn kurzerhand besitzergreifend.

„T…To-chan“, fiepste dieser anschließend verlegen und kuschelte sich eng an ihn ran: „Tut mir leid, ich will doch nur nicht, dass mein bester Freund so weit von mir wegzieht. Ich weiß gar nicht, was ich dann machen soll, wenn ich mal jemanden zum Ausheulen brauche.“

„Danke“, meinte der Ältere schnippisch und ließ Laro stehen, ging wieder raus, um die restlichen Kartons reinzuholen, was den Braunhaarigen seufzen ließ.

„So war das doch gar nicht gemeint.“

„Das weiß er ganz bestimmt auch, aber er ist vielleicht einfach ein wenig enttäuscht, dass du dich so wenig darüber freust, dass ihr beieinander bleiben könnt“, meinte Minoru.

„Aber das tue ich doch, ich hab doch wochenlang von nichts anderem mehr gesprochen, als das klar wurde. Jetzt ist das doch was ganz anderes, es geht doch gerade darum, dass du weggehst und mit Kaji zusammenziehst. Ist doch klar, dass ich da ein wenig rumquengele. Ihr kennt mich doch alle nicht seit gestern und wisst, wie ich bin und wie ihr mein Verhalten deuten müsst“, rechtfertigte sich sein bester Freund schmollend.

„Das schon, aber vielleicht solltest du lieber direkt mit Tori sprechen, ich wollte eigentlich einen entspannten ersten Abend in meinem neuen Zuhause verbringen und es genießen, dass ihr da seid“, meinte der Blonde ruhig und schob Laro sanft in Richtung Tür, der seufzend raus ging und gleich auf dem Flur auf Tori traf.

„Was ist los? Warum missverstehst du mich so und grummelst herum, To-chan?“, wollte er kleinlaut wissen und zupfte leicht an dem Pullover des Älteren.

„Ach, es ärgert mich nur ein klein wenig, dass du solche Dinge sagst. Ich weiß ja eigentlich, wie du sie meinst, aber trotzdem bin ich mies gelaunt deswegen.“

„Aber, To-chan“, seufzte der Kleinere und schmiegte sich ein wenig scheu an die Brust des Dunkelhaarigen, schloss die Augen halb: „Ich bin doch einfach nur deprimiert, dass ich zwei sehr gute Freunde - einer davon mein bester Freund - teilweise durch diesen Umzug verliere. Dass wir zusammenbleiben können und ich weiß, dass ich immer zu dir kommen kann, wenn etwas ist, steht doch auf einem ganz anderen Blatt. Das steht für mich gerade gar nicht zur Debatte, ich liebe dich doch.“

Er schaute zu ihm auf und schob dabei die Unterlippe vor, schmollte sichtlich, was seinen Freund wieder besänftigte.

„Okay, okay, ich bin ja schon wieder gut mit dir“, seufzte Tori schmunzelnd und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Schnute.

„Aber jetzt hörst du auf mit deinem Gejammer und auch mit dem Geklebe an Kaji und Minoru, ja?“

„Na gut, ich werde es versuchen“, versprach der Jüngere grinsend und krallte die Finger leicht in das leicht verschwitzte Shirt seines Freundes, reckte sich zu ihm hoch, um ihn noch ein wenig intensiver zu küssen.

Zärtlich umschmeichelte er mit seiner Zunge die des anderen und schmiegte sich dabei eng an ihn, seufzte wohlig auf.

„Ich liebe dich, To-chan“, säuselte er ihm anschließend noch auf die Lippen, bevor er mit ihm zurück in das Wohnzimmer ging und breit lächelnd verkündete: „Wir haben uns wieder vertragen.“

„Sehr schön, dann können wir ja jetzt endlich die restlichen Kartons hoch holen und dann räumen wir das Gröbste ein, bevor wir uns um das Büfett kümmern“, meinte der kleine Blondschopf grinsend und reckte sich kurz einmal.

„Wieso denn ein ganzes Büfett?“, wollte daraufhin Laro wissen und legte den Kopf leicht schief, worauf ihm Kaji entgegnete: „Wir haben noch Misaki und Chisaki und natürlich auch Rayou eingeladen, die konnten aber leider nicht zum Umzug helfen kommen. Die Mädchen sind arbeiten und Rayou kümmert sich um die Uni und seine Mutter.“

„Ach so… To-chan, du wirst die Zwillinge lieben, sie sind einfach toll, ich hab sie total lieb und wir schreiben uns ganz viel per Mail oder Simsen auch“, fiepste der Braunhaarige und grinste breit, war nun wieder richtig aufgekratzt.

„Ich bin gespannt“, lachte der Ältere und wuschelte Laro liebevoll durchs Haar, bevor sie sich alle wieder an die Arbeit machten.

Zunächst holten sie die letzten wenigen Kartons in die Wohnung und arbeiteten sich dann Zimmer für Zimmer voran, räumten das Gröbste schon ein und verstauten maximal noch zwei Kisten pro Raum in einer Ecke.

Nur die Küche und das Bad waren am Ende schon komplett fertig, was aber keine wirkliche Schwierigkeit darstellte, da die neue Küche schon vor ein paar Tagen eingebaut worden war und sie die beiden Zimmer größtenteils vorab hergerichtet hatten.

Anschließend zogen sie sich in die Küche zurück und genehmigten sich jeder ein kühles Getränk, während sie das Essen vorbereiteten.

Es gab Salat, kleine Bouletten, eine herrliche Lasagne, kleine Schnittchen und noch vielerlei Kleinkram, immerhin hatten sie sich ein üppiges Mahl verdient und das bedeutete ja nicht, dass es unbedingt sehr ausgefallene Dinge geben musste.
 

„Wann kommen die Anderen denn“, wollte Tori wissen, der heißhungrig mit Laro in den Ofen zur Lasagne stierte.

Sie konnten es kaum erwarten, dass es Essen gab, denn ihre Mägen knurrten schon verdächtig.

„Jeden Moment, also starrt nicht in den Ofen, sondern helft uns lieber den Tisch umzuräumen, damit wir alle Platz haben, so wie er jetzt steht wird das wohl nichts“, meinte der Blonde lachend, denn der große Küchentisch stand noch an der Wand, so wie er normalerweise ja auch stehen sollte, aber für den gemeinsamen Abend einfach unpraktisch war.

Gemeinsam fassten sie also alle mit an und so war der Tisch schnell in eine komfortablere Position gebracht worden, woraufhin sie ihn noch schön deckten.

Anschließend ließ sich Laro auf dem Schoß seines Freundes nieder, der sich hingesetzt hatte und fragte hungrig: „Wann kommen sie denn nun?“

Wie aufs Stichwort klingelte es an der Tür und Minoru setzte sich in Bewegung.

Es waren die Zwillinge und hinter ihnen versteckt offenbarte sich schließlich auch Rayou, der zunächst gar nicht aufgefallen war, sondern erst, als der Blonde die Mädchen zur Begrüßung umarmt hatte.

„Hey, was versteckst du dich denn so? Traust dich wohl nicht so recht, weil du Laro heute nicht ärgern kannst, wo er seinen Freund auch dabei hat, was?“

„Dummes Zeug, als ob ich mich vor irgendwem fürchten würde“, murrte der Braunhaarige und umarmte Minoru nun ebenfalls, bevor sie im Flur ihre Sachen ablegten und sich in die Küche führen ließen.

Die Wohnung hatten die Drei schon einmal vorab besichtigt, weshalb sie die neuerliche Führung auch auf nach dem Essen verschoben.

So begrüßten sie erst einmal auch noch die restlichen Drei, wobei Tori den männlichen Neuankömmling kritisch musterte.

„Schau nicht so, ich fresse schon niemanden und deinen Klenen schon gar nicht.“

„Nenn mich nicht so“, murrte der sogenannte Klene sofort und schmiegte sich ein wenig näher an den Dunkelhaarigen, versuchte sich fast ein wenig bei ihm zu verstecken.

Rayou hingegen begann zu lachen und flegelte sich auf einen der Stühle, gönnte sich erst einmal ein Bier, das inzwischen auf dem Tisch stand.

„Fragt man nicht normalerweise“, murrte Laro daraufhin sofort, was in seinem Freund unbewusst die Eifersucht aufkeimen ließ.

Er mochte es gar nicht, dass sich der Jüngere einem anderen so interessiert zeigte, denn deutete er diese kleinen Kabbeleien als Flirterei.

Daher zog er seinen Schatz auch resolut noch ein wenig enger an sich ran und knappste ihm leicht ins Ohr, warf ihm einen vielsagenden Blick zu, als der Braunhaarige die Hand zum Ohr führte und ihn entgeistert anschaute.

„Aber To-chan“, murmelte er verstehend und begann dann liebevoll zu lächeln: „Brauchst du nicht sein, ehrlich nicht“, erklärte er schmunzelnd und schlang die Arme um den Hals des Größeren, küsste ihn innig.

Tatsächlich kabbelte er sich einfach nur gerne mit Rayou und liebte dafür seinen Freund von Herzen, weshalb er auch nur zu gerne mit ihm angab.

„Ich liebe dich“, schnurrte er dem Dunkelhaarigen auf die Lippen und kuschelte sich dann wieder an ihn ran, hatte komplett vergesse, dass er eben noch ganz quengelig gewesen war, weil er Hunger hatte.

Rayou derweil hatte sich erst einmal umgeschaut und dem Gespräch der beiden Gastgeber mit den Zwillingen gelauscht.

Sie schnatterten über alles Mögliche, angefangen davon, dass sie sich auch ja oft besuchen mussten bis hin zu Dekotipps.

„Ich will ja nicht stören, ihr Schnattertanten, aber ich glaube das Essen ist gut, zumindest duftet es herrlich und sieht so aus“, erinnerte der partnerlose Braunhaarige schließlich seine Freunde und bequemte sich selbst zum Herd, um die Lasagne zu prüfen.

„Jupp, ist fertig. Alle Mann zu Tisch, ich hab Kohldampf.“

„Pah, kommt als Letzter, will aber als Erster essen“, maulte Laro und bekam gleich noch einen dicken Kuss von Tori, bevor er aus der Umarmung entlassen wurde, damit er sich selbst auf einen Stuhl setzen konnte.

„Jetzt ist genug gezankt“, bestimmte Minoru fröhlich und half Rayou das restliche Essen auf den Tisch zu stellen, bevor sich alle endlich hinsetzten und sich auch gleich raubtierartig bedienten.

Trotz diverser kleinerer Kabbeleien und Streitgesprächen über unterschiedliche Meinungen, wurde es noch ein sehr ausgelassener Abend, bei dem wirklich alle Freunde ihren Spaß hatten und im Endeffekt beschlossen, dass sie das mindestens einmal im Monat wiederholen wollten, als festes Ritual, schon allein, damit sie einander nicht aus den Augen verloren.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Und? Bist du immer noch so eifersüchtig, To-chan?“, wollte Laro später vom Dunkelhaarigen wissen, mit dem er auf der ausgeklappten Schlafcouch lag und eigentlich mit ihm schlafen sollte.

„Na ja, vielleicht ein bisschen, aber ich denke im Großen und Ganzen habe ich begriffen, dass ich das nicht sein muss… tief irgendwo drinnen…“

Kichernd zog der Kleinere Tori in seine Arme, woraufhin dieser sich gleich eng an seine Brust schmiegte und seufzend die Augen halb schloss.

„Ich mag’s nicht, wenn du so fixiert auf einen anderen bist, auch wenn ich weiß, dass du mich liebst.“

„Schon gut, so ein bisschen Eifersucht ist ja auch in Ordnung, das zeigt ja auch nur, dass ich dir wirklich wichtig bin“, murmelte der Jüngere und strich dem anderen liebevoll durchs Haar, krauelte ihn ein wenig.

„Gut, ganz abstellen kann ich das nämlich nicht. … Ich liebe dich und ich bin stolz darauf, dass du meinen Ring die ganze Zeit über trägst und vor niemandem verbirgst, dass er von mir ist.“

„Wieso sollte ich denn auch? Ich will nicht verbergen, dass wir zueinander gehören, nur weil manche Leute eventuell ein Problem damit haben könnten, dass wir beide Kerle sind.“

„Das meinte ich gar nicht, ich meinte eher, weil ich doch so schrecklich tollpatschig bin, dass es manchmal schon richtig peinlich ist“, murmelte der Dunkelhaarige und schmiegte sich ein wenig enger an ihn ran.

„Ach! Was redest du denn da schon wieder? Für mich bist du perfekt so, wie du bist. Wehe du redest dir da irgendwas anderes ein. Es reicht doch wohl, wenn du mich hast und Minoru und Kaji mögen dich auch und die Mädchen haben auch gemeint, dass ich einen ganz tollen Kerl abbekommen habe. … Selbst Rayou hat so was in der Richtung noch gesagt, bevor er gegangen ist.“

„Ehrlich?“

„Ehrlich, du kleiner Döskop“, lachte der Kleinere und knuddelte seinen Freund übermütig: „Ich liebe dich und das zählt, also vergiss deine trübsinnigen Gedanken, To-chan.“

„Ich gebe mir Mühe“, murmelte Tori, der sich nun schon wesentlich besser fühlte und Laro noch einen kleinen Kuss auf den Hals hauchte, bevor er sich wieder an seine Brust schmiegte und wohlig seufzend die Augen schloss.

„Ich liebe dich auch“, schnurrte er noch und genoss es gekrauelt zu werden, bis er nach nicht allzu langer Zeit auch endlich Schlaf fand.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Derweil hatten Minoru und Kaji sich schon mal damit beschäftigt ihr Bett so leise wie nur irgend möglich einzuweihen und lagen nun ebenfalls eng aneinander gekuschelt da.

„Das war ein schöner Abend… ein schöner Tag“, fiepste der kleine Blonde und hob den Kopf, den er auf der Schulter des Älteren abgelegt hatte, schaute ihn grinsend im Halbdunkel des Zimmers an.

„Wahnsinnig schön, besonders zum Ende hin, wo wir die ganze Schlepperei hinter uns hatten und nur noch feiern brauchten. Von dem herrlichen Mitternachtsschmaus mal ganz zu schweigen.“

„Welchen Mitternachtsschmaus? Wir haben doch gar nichts mehr gegessen, nur ein wenig geknabbert?“, meinte der Jüngere und blickte Kaji verständnislos an, der jedoch nur ein sehr breites Grinsend zeigte, bis bei seinem Liebling endlich der Groschen fiel.

Verlegen versetzte Minoru dem Größeren einen kleinen Schlag auf die Schulter und murrte: „Du bist so blöd manchmal.“

„Ah, jetzt ist der Groschen gefallen, was?“, fragte der Rotschopf lachend und nahm Minorus Gesicht in die Hände, zog ihn zu sich ran, um ihn leidenschaftlich zu küssen.

„Solche nächtlichen Snacks könnte ich gut öfters vertragen.“

„K-chan, hör jetzt auf, wie soll ich denn so jemals zum Einschlafen kommen? Du kannst mich doch nicht so aufziehen und das in unserer ersten Nacht in unserem gemeinsamen Liebesnest.“

Mit roten Wangen schaute der Kleinere seinen Freund an und hauchte ihm noch einen weiteren kleinen Kuss auf die Lippen, bevor er sich in seine Arme sinken ließ.

„Hach, ich liebe dich so, du bist so niedlich und richtig zum Anbeißen“, schnurrte Kaji und schloss Minoru fest in seine Arme, begann ihm sanft durchs Haar zu streicheln.

„Spinner“, murmelte der Jüngere und schloss wohlig seufzend die Augen: „Ich liebe dich auch, K-chan.“

Eng kuschelten die beiden sich aneinander und genossen die Nähe des anderen, während sie ganz allmählich in den Schlaf dämmerten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Haru-chan? ... Haruki“, rief der Blonde seinen Freund am frühen Nachmittag, nachdem er dessen Haus betreten hatte, da er ihnen frischgebackenen Kuchen von daheim mitgebracht hatte und den nun mit ihm essen wollte.

Doch Haruki schien einfach nicht hören zu wollen, allerdings war die Haustür nicht verschlossen gewesen, also musste er auch da sein.

Murrend stellte Shiina also erst einmal den Kuchen auf dem Küchentisch ab und holte ihnen je einen Teller aus dem Schrank und dazu noch Gabeln aus der Besteckschublade.

Kurz dachte er darüber nach ob er nicht schon alleine essen sollte, doch dann entschied er sich doch dafür den Älteren lieber zu suchen und ging als erstes rauf in sein Zimmer.

„Haru, bist du hier?“, fragte er, als er vorsichtig in das Zimmer lugte und erblickte den Dunkelhaarigen doch tatsächlich schlafend auf seinem Bett.

Er lag auf dem Bauch und ein Arm hing über die Bettkante, so dass seine Hand auf dem Boden ruhte.

„Sag mal, das ist ja wohl nicht dein Ernst, da brüll ich mir die Seele aus dem Leib und du pennst hier“, tadelte ihn Shiina und stemmte dabei die Hände in die Hüften.

Dann aber ließ er sich von dem niedlichen Anblick erweichen und seufzte schmunzelnd, setzte sich neben ihm auf die Bettkante und streichelte ihm liebevoll durchs Haar.

„Hey, aufwachen, du Schlafmütze. Hast du vergessen, dass wir verabredet waren und ich uns leckeren Kuchen mitgebracht hab? ... Komm schon, mach die Augen auf.“

Er beugte sich zum Größeren runter und wollte ihm einen Kuss auf die Wange hauchen, wobei ihm ein gewisser Geruch in die Nase stieg, den er zuvor nicht bemerkt hatte.

„Hast du gesoffen?“, fragte er nun schrill und zog ihm schroff an den Haaren: „Los jetzt, wach auf und erklär mir, warum du saufen gehst und mit wem!“

Shiina war fuchsteufelswild und wütend, hasste es ohnehin, wenn der Ältere Alkohol trank.

Noch dazu lag er nun so besoffen im Bett, dass er nicht einmal beim Haare ziehen wach wurde, was den Blonden nur noch mehr aufbrachte.

„Haruki“, donnerte er und schaffte es damit endlich den Schlafenden wach zu bekommen.

„Hm...? Was’n los“, nuschelte Haruki und hob schwerfällig den Kopf, zog den herunterbaumelnden Arm wieder aufs Bett und rieb sich die Augen: „Shi-chan?“

„Bist du total bescheuert? Warum liegst du am helllichten Tag besoffen im Bett?!“

„Ich“, setzte der Dunkelhaarige schlaftrunken an und blickte dabei zu Shiina auf, erkannte endlich wie aufgewühlt sein Liebling war.

Er konnte seine Halsschlagader wild pochen sehen und sein Gesichtsausdruck sprach Bände.

„Was denn los? Wieso schaust du denn so angesäuert?“

„Warum wohl? Stinkst wie eine Schnapsbrennerei!“

„Ach das... ich hab mir einen Kräuterschnaps von meinem Vater genommen, weil ich so blöde Magenschmerzen nach dem Mittagessen gehabt hab und er immer meint dann soll man einen kleinen Schnäppi trinken“, erklärte der Ältere und streckte sich leicht.

Doch Shiina war mit dieser Erklärung längst nicht zufrieden, fauchte: „Das ist doch bloß eine blöde Ausrede, als ob du Bauchschmerzen gehabt hättest!“

Wütend verschränkte er die Arme vor der Brust und sah seinen Freund tadelnd an.

Dieser drehte sich nun auf den Rücken und zog eine Wärmflasche unter der Bettdecke hervor, präsentierte sie dem Jüngeren beinahe mit einem vorwurfsvollen Blick.

Der Blonde wurde auch sogleich ganz still und beugte sich dann zu ihm runter, hauchte ihm viele kleine entschuldigende Küsse aufs Gesicht und den Hals.

Dabei maunzte er reuig: „Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid~ ... Entschuldige, Haru-chan. Ich dachte du besäufst dich hier und dabei ging es dir in Wahrheit einfach nur schlecht.“

Entschuldigend hauchte er dem Älteren noch einen weiteren Kuss auf die Lippen und schmiegte sich dann an seine Schulter, fragte kleinlaut: „Geht’s dir denn inzwischen besser?“

„Ja, ich hab keine Bauchschmerzen mehr und ein Stück Kuchen könnte ich auch schon wieder vertragen. ... Shi-chan, ich weiß doch, dass du Alkohol absolut hasst, seit dem dein Onkel Koujiro damals so an seinem Hochzeitstag ausgetickt ist. Aber ich hatte eben wirklich ordentlich Krämpfe und wir hatten nichts weiter im Haus, also hab ich’s mit einem kleinen Taschenflaschenschnäppi versucht.“

„Schon gut, ich glaub dir ja und es tut mir ehrlich leid, dass ich dir erst unterstellt habe, dass du lügen würdest… wie du schon gesagt hast, inzwischen reagiere ich einfach allergisch auf Alkohol.“

Haruki nickte nur und schloss den Jüngeren liebevoll in die Arme.

Sein Onkel hatte damals stark mit dem Alkohol übertrieben und rumgepöbelt.

Das Schlimmste aber war gewesen, dass er auch randaliert hatte und wild um sich geschlagen.

Später kam raus, dass er aus heiterem Himmel seinen langjährigen Job verloren hatte und deswegen mit den Nerven komplett am Ende gewesen war.

Koujiro hatte nicht gewusst wie er das seiner Frau hatte beibringen sollen, noch dazu wo sie sich gerade erst ein Haus gekauft und die Hypothek noch nicht ganz beglichen hatten.
 

„Schnucki? Magst du noch ein wenig kuscheln oder können wir uns jetzt den Kuchen genehmigen, den du mitgebracht hast“, wollte Haruki frech grinsend wissen, brachte seinen Freund damit zum Lachen und riss ihn wieder aus seinen trüben Gedanken.

„Du bist so ein Schleckermäulchen, aber gut, wenn du meinst, dass das dein Magen schon wieder aushält, dann los, Haru-chan.“

Mit Schwung stand Haruki auf und schnappte sich dann die Hand des Jüngeren, zog ihn einfach mit sich raus auf den Flur und von da aus in die Küche.

„Hey, jetzt schleif mich doch nicht einfach so hinter dir her, ich wäre schon alleine hinterher gekommen“, meinte Shiina leicht schmollend und blickte den Dunkelhaarigen vorwurfsvoll an.

Dieser schlang die Arme um seine Taille und küsste ihn entschuldigend, schnurrte dabei: „Tut mir leid, mein Liebling. Sei wieder gut, ja?“

„Was krieg ich dafür?“

„Was du nur willst“, versprach der Ältere schmunzelnd und zog ihn noch ein wenig näher zu sich ran.

„Dann bedienst du mich jetzt schön“, erklärte der Kleinere grinsend und setzte sich an den Küchentisch: „Tee muss noch gekocht werden, den hätte ich gerne zum Kuchen… oder du kannst mir auch einen leckeren Kakao machen. Dann müssen Tassen rausgeholt werden und der Kuchen aufgeschnitten.“

Shiina schien sich in seiner Rolle als Gast zu gefallen, richtig gut zu gefallen, außerdem kümmerte er sich sonst meist um solche Dinge, wenn er Kuchen mitbrachte und es war einfach mal schön bedient zu werden.

„Ich mache dir das, was du lieber trinken magst und ich nehme stark an, dass das der Kakao ist?“

Fragend blickte Haruki den Kleineren an, während er schon blind die Milch aus dem Kühlschrank fischte.

„Richtig. Machst du gleich ein wenig mehr, so dass es vielleicht für zwei Tassen reicht? … Bitte?“

„Klar, mache ich, Shi-chan.“

„Toll“, schnurrte der Blonde und beobachtete seinen Freund schmunzelnd, fand ihn niedlich, wie er vor sich hin werkelte und sich Mühe gab.

Daher stand er auch nach einer Weile auf, als Haruki gerade das Kakaopulver in die Milch schüttete und schlang die Arme um seine Mitte, schmiegte sich eng an seinen Rücken.

„Ich liebe dich, Haru-chan. Zum Glück hast du mich damals überfallen… obwohl das wirklich nicht gerade die feine Art gewesen ist und ich dir eigentlich deswegen böse sein müsste.“

Er kicherte leicht und kuschelte sich noch ein wenig näher an den Älteren ran, der verschmitzt lächelnd die Arme auf Shiinas legte und sich leicht mit ihm hin und her wiegte.

„Entschuldige, aber das bereue ich kein bisschen, höchstens, dass ich es erst als Spiel bezeichnet habe.“

„Das sollte es auch, du hast mir dadurch ganz schön das Herz schwer gemacht. Aber jetzt ist das ja zum Glück anders.“

Wohlig seufzte er und öffnete die Augen wieder leicht, grinste vor sich hin.

„Denkst du auch noch an den Kakao, Haru-chan?“

Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen und öffnete die Augen wieder, die er träumerisch geschlossen hatte.

„Ach du Schreck, sag doch früher was“, meinte er hektisch und schob schnell den brodelnden Kakao auf eine kalte Herdplatte.

„Na toll, der ist doch jetzt bestimmt total angebrannt.“

„Dann schütte ihn in eine Kanne, ohne vorher umzurühren. Du musst das Angebrannte ja nicht erst noch losschaben, dann geht das schon“, meinte der Jüngere sanft, war ihm keineswegs böse.

Zum einen hatte er den Größeren selbst abgelenkt und zum anderen war es ja wirklich kein Weltuntergang, wenn ihm der Kakao angebrannt war.

„Gut, dann mache ich das, aber ärgern tut’s mich trotzdem. Ich steh davor und krieg nichts mit.“

„Machst du deinem Bruder jetzt schon Konkurrenz?“, fragte Shiina scherzend und stellte sich nun mehr auf die Seite, so dass er sich an die Schulter seines Freundes schmiegen konnte.

„Ärgere mich nicht. Ich bin kein Tollpatsch wie er, auch wenn er ein liebenswürdiger Tollpatsch ist. Du weißt doch, dass ich der Sunnyboy in der Familie bin.“

Kichernd beugte der Kleinere sich zu ihm hoch und küsste ihn geradezu schnurrend auf die Wange.

„Gräm dich nicht. Es war ja gar nicht böse gemeint. Ich liebe dich doch über alles, mein Schatz. Außerdem, lass das bloß nicht Tori hören, der ist dann sicher enttäuscht oder so.“

„Ach was, der ist hart im Nehmen, außerdem weiß er ja, wie ich es meine.“

„Dann ist ja gut, gibt es jetzt Kakao und Kuchen oder dauert das noch? Ich hab tierische Lust auf meinen leckeren, selbstgemachten Kirschstreusel.“

„Den hast du gemacht? Ich dachte du machst den mit dem Pudding und so“, quengelte Haruki, woraufhin sein Freund die Augen verdrehte: „Hab ich auch gemacht, extra für dich Quälgeist.“

„Oh~ du bist der Beste, Shi-chan. Wenn ich dich nicht hätte“, schnurrte der Ältere und drehte sich zum Blonden, schlang die Arme um seine Taille und küsste ihn voller Begierde, gab ihnen einen Moment lang nicht mehr frei, bevor er ihn schließlich frech angrinste.

„Ich lieb dich“, wisperte Shiina und lächelte den Dunkelhaarigen verliebt an, der die Stirn gegen seine lehnte und sich leicht mit ihm hin und her wiegte, ihn dann noch einmal ganz fest an sich drückte.

„Ich dich auch. … Und jetzt gibt es Kuchen!“

Geschwind holte er eine Kanne aus dem Schrank und goss vorsichtig den Kakao hinein, rührte dann noch einmal einen Löffel Kakaopulver zusätzlich hinein, bevor er die Kanne auf den Küchentisch stellte, wo der Jüngere inzwischen den Kuchen abgedeckt hatte.

„So, jetzt schau. Wäre dir dieser Kuchen genehm?“, fragte Shiina verschmitzt grinsend und deutete auf den Kuchen mit der Puddingschicht, wobei die Augen des Größeren zu funkeln begannen: „Oh ja, genau den hab ich gemeint. Und jetzt…“

„Holst du uns noch schnell zwei Tassen?“, fragte der Blonde grinsend dazwischen.

„Ähm… klar“, lachte Haruki und holte noch schnell die gewünschten Tassen aus dem Schrank, goss ihnen auch gleich den Kakao ein, bevor er sich ein Stück Kuchen nahm und auch dem Blonden ein Stück auffüllte, jedoch vom Kirschstreusel, da dieser ja schon zuvor erwähnt hatte, dass er sich auf diesen freute.

Anschließend stahl er sich noch einen Kuss von seinem Liebling, bevor er heißhungrig zu essen begann, den Kleineren damit zum Schmunzeln brachte.

„Schling nicht so, es nimmt dir schon keiner weg“, lachte er und küsste ihn schnurrend auf die Wange, bevor auch er sich seinem Kuchen widmete, den gemeinsamen Nachmittag mit seinem Liebsten noch richtig genoss.
 

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Hallo, ihr Lieben <3

Ich wünsche euch verspätet noch mal: Frohe Weihnachten und vorausschauend schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr ^.~
 

Endlich hab ich es geschafft das letzte Kapitel fertig zu schreiben und nun will ich es euch auch nicht mehr länger vorenthalten. Ich sehe es mal wieder mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freue ich mich darüber eine Story beendet zu haben und andererseits kann ich mich wieder kaum von meinen Charakteren trennen ^.Q

Trotzdem hoffe ich, dass euch meine Fortsetzung von 'VINS' gefallen hat und dass ihr mir evtl. auch in Zukunft bei einem neuen Werk wieder als fleißige Leser und Kommischreiber zur Seite steht ^ô^

Und wenn ich schon dabei bin, einen besonders riesen großen Dank mal wieder an alle Kommischreiber, ich freu mich über jedes noch so kurze Feedback <3
 

*süßkram bereitstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (28)
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Von:  FreakyFrosch1000
2011-01-22T23:24:11+00:00 23.01.2011 00:24
"wimmer"
T.T

jetzt ist es vorbei"schnief"

das war wirklich ein tolles Abschlusskapitel!!
:)
überall ist es gut ausgegangen.. soo solls sein"grins"
To-chan ist sooo niedlich♥

na klar werd ich noch andere Werke von dir lesen :)
würdest du mir bescheid sagen wenn etwas neues von dir kommt??

Bis dahin"wink"

Lg freakyfrosch
Von:  Mel_Vineyard
2011-01-06T19:59:44+00:00 06.01.2011 20:59
so jetzt hab ichs endlich geschafft alles zu lesen. denn ich hatte in letzter zeit zu viel um die ohren, um irgendwas zu lesen...

die fortseztung hat mir auch gefallen, wenn ich auch fand, dass haruki und shiina ein bisschen zu kurz gekommen sind.
aber sonst wars echt toll, natürlich mit ein bisschen drama zwischendurch und auch was mit laro und tori...ich mag tori irgendwie...
chisaki und misaki sind auch total lustig, ich glaube sie passen es gut zu minoru. mich würd auch interessieren was rayou so treibt..ich weiß nicht, er ist irgendwie lustig..

lg
Mel
Von:  Onlyknow3
2010-12-27T17:15:20+00:00 27.12.2010 18:15
Super gelöst mit dem Neustart,bin begeister wie immer.Ausserdem einen schöneren Schluß von einer solch Turbulenten Geschichte gibt es nicht.
Gratuliere dir das hast du perfekt gelößt.

LG
Onlyknow3
Von:  Bumblebee86
2010-12-27T00:21:01+00:00 27.12.2010 01:21
scöner schluss ^^
Von:  FreakyFrosch1000
2010-10-30T15:22:44+00:00 30.10.2010 17:22
ahhhhh wie süüüüß^^
Tori und Laro "seufz"
soo niedlich die beiden "grins"
und auch die beiden anderen ♥.♥
bis zum letzten T.T
lg freakyfrosch
Von:  Bumblebee86
2010-10-22T18:55:16+00:00 22.10.2010 20:55
hach das is soooo toll geworden das kapi ^^

Von:  Onlyknow3
2010-10-22T08:49:38+00:00 22.10.2010 10:49
Das sich minoru um seinen Freund Laro sorgt finde ich süß von ihm da er ja schon durch seine Beziehung zu Kaji weis was uaf den anderen zukommt wenn der mit Tori schlafen wird.Freu mich trotz des letztenKapitels darauf
bis dahin deine treue Leserin.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2010-10-22T08:44:19+00:00 22.10.2010 10:44
Kein Problem,war um so schöner es zu lesen.Das war dringend nötig das die beiden auch zum Zug kommen.
Bin aber auch etwas traurig daß,das nächste das letzte Kapitel ist irgendwie total nicht mein Ding dafür ist die Geschichte VIEL ZU SCHÖN um zu ENDEN.

LG Onlyknow3
Von:  FreakyFrosch1000
2010-10-06T22:26:41+00:00 07.10.2010 00:26
ohhh maaan^^
bin ich erleichtert!!!
die beiden haben sich wieder!!"schnief"
das war echt ein schönes Kapitel^^
bis dahin
Lg freakyfrosch
Von:  Bumblebee86
2010-09-30T22:19:07+00:00 01.10.2010 00:19
aach wie schöön ^^ happy mitte?


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