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Weil ich das Ende vorher nicht kannte 1/7

Conan-FDF / Ein Freund des Feindes und meine größte Hilfe
von

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Zuhause

Teil 01 Zuhause
 

Block 1

So langsam spürte er, wie die wenige Kraft, die er hatte, aus seinen Armen floss.

Vielleicht hätte er doch nicht anbieten sollen, dass er die schwere Tüte trägt. So hatte er die Literpackungen Getränke auf dem Arm und kam sich vor, wie ein Bediensteter.

Er hatte sogar Probleme damit, über die Tüte hinaus zusehen und so zu erkennen, was auf ihn zukam. Zumindest die Straße direkt vor sich war für ihn nicht mehr zu sehen. Er hätte problemlos über einen Stein fallen können.

Neben sich jedoch konnte er gut erkennen, wie seine Begleiterin immer nur einen Schritt tat, während er zwei machen musste. Jedesmal, wenn er das sah, dachte er daran zurück, als er noch mit ihrem Schritt mithalten konnte, ohne einen Dauerlauf hinzulegen.

Er sah auf und erkannte, dass sie bereits den Schlüssel hervor nahm, womit sie das Tor zum Grundstück des zu besuchenden Hauses öffnen konnte. Den Schlüssel hatte sie erst letzte Woche vom Besitzer des Hauses bekommen.

Das Tor war gut zwei Meter hoch, was es ihm unmöglich machte allein dort hineinzukommen. Aber mit ihrer Hilfe war es kein Problem, da sie um einiges größer war, als er. Er musste weit nach oben sehen, um ihr Gesicht zu erkennen. Früher hatte er nach unten sehen müssen. Aber nicht so weit ...

"Willst du da Wurzeln schlagen? Komm' rein und mach das Tor hinter dir zu.".

Sie war schon weitergegangen, während er träumend vor dem Tor stehengeblieben war. Er hatte aber absolut nicht mehr die Kraft, ihr jetzt auch noch hinterherzulaufen. Deshalb ging er langsam hindurch, stellte die Tüte kurzzeitig ab, damit er das schwere Tor mit Mühe schließen konnte und folgte ihr dann mit seinem langsamen und kurzen Schritt.

Ganz kurz sah er noch einmal zu dem Tor, das er einmal allein hatte öffnen können. Er atmete tief aus. Jetzt war das alles nicht mehr so einfach.

Seit knapp einem Jahr lebte er nun weit unter seiner Freundin, ohne dass er das jemals gewollt oder vorgesehen hatte. Hätte er damals vorher gewusst, was ihm blüht, wäre er sicherlich nie diesen dämlichen Typen gefolgt, um sie auszuspionieren. Aber so langsam gewöhnte er sich an dieses kleine, unbedeutende Leben. Schließlich musste er das auch, nur um seine Freundin nicht zu gefährden. Eine neue Identität, ein neues Gesicht, ein neuer Name. Mehr konnte er nicht tun, um sich zu verstecken und so ganz langsam dahinter zu kommen, wie er in sein altes Ich zurückkehren kann.
 

Block 2

Im Hauseingang musste er die Tüte ein weiteres mal abstellen, damit er seine Schuhe wechseln konnte. Es standen noch zwei paar Hausschuhe bereit, die beide gleich groß waren. Er verzog das Gesicht. Wie hätte er wissen können, dass er mal die kleinen wieder brauchen würde. Und außerdem war er auch seit dem Vorfall am 13.01. letzten Jahres kaum noch in diesem Haus gewesen. Als er seine Schuhe gewechselt hatte, stellte er fest, dass sie seine Tüte bereits weggestellt hatte.

Er sah sich um und erkannte, in welchen schlechten Zustand dieses Haus inzwischen verfallen war. Er hätte doch ab und zu jemanden zum aufräumen schicken, oder auch seinen Nachbarn bitten sollen. Dieser hatte den ganzen Tag sowieso kaum etwas anderes zu tun.

Aus einem Reflex heraus wandte er sich der Bibliothek des Hauses zu. Vermutlich einfach deswegen, weil er dort immer wieder in eines seiner Bücher versinken und mal völlig abschalten konnte.

Doch auf halbem Wege blieb er stehen und starrte auf die Tür zur Bibliothek. Obwohl, vielmehr starrte er auf das, was von der Tür noch übrig geblieben war.

Das Türblatt war verschwunden und die Aufhängung sorgfältig entfernt. Hier war ein Profi am Werk und hatte die Tür mit allem, was dazugehört, herausgenommen und in einen Durchgang umgewandelt.

In diesem Moment fiel ihm auf, dass die Schränke der Bibliothek fast vollständig ausgeräumt und die Bücher auf riesige Kisten verteilt waren. Auf dem kleinen Schreibtisch stapelten sich ebenfalls Bücher, die aber vermutlich nicht zu seiner Sammlung gehörten, da sie wie neu aussahen.

Vorsichtig stellte er sich in den neu gefertigten Durchgang und lugte um die Ecken, in der Hoffnung, er würde etwas entdecken, was das ganze Auflösen würde.

Da war es auch. Oben, auf den Gang stand ein junger Mann mit einem Bücherstapel im Arm, die er in den Schrank einsortierte. Als dieser sich danach umdrehte, konnte man sein Gesicht erkennen.
 

Block 3

Ihm kam es vor, als würde er in einen verzerrten Spiegel sehen. Das gleiche Gesicht, aber ein anderer Blick. Er konnte es nicht glauben. Völlig geschockt stand er da unten und sah zu dem Jungen hinauf, der sich ebenfalls nicht rührte.

Ein paar Sekunden taten sie nichts außer sich gegenseitig anzustarren. Bis der Junge die Stille unterbrach.

"Entschuldige, Edogawa-chan. Dein Nachbar hat mir den Schlüssel gegeben. Hast du deine Freundin dabei?".

Er lächelte. Der Spiegeleffekt war weg, aber noch immer sah man in das gleiche Gesicht. Warum nur sah dieser Junge ihm so ähnlich? Oder war es eine Täuschung? Vielleicht lag die Ähnlichkeit an den Lichtverhältnissen, oder sonst etwas.

Er drehte sich geschockt um und musste erst einmal durchatmen. Dann erst reagierte er darauf.

"Ran!", rief er gespielt erschrocken. "Da ist ein Einbrecher!".
 

***
 

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Konnichiwa

Teil 02 Konnichiwa
 

Block 1

Er sah eine Faust neben sich auftauchen. Sofort wich er erschrocken zurück. Der Junge hatte sich neben ihn gekniet. Als dieser die Hand öffnete, erkannte Conan, dass der Junge einen Schlüssel darin hatte.

"Ich heiße Kookyuu. Wenn du möchtest, gebe ich dir deinen Schlüssel wieder.".

In diesem Moment zog sich das Hemd enger und er wurde erst nach hinten, dann nach oben gezogen.

Ran hatte ihn auf den Arm genommen und sah den "Einbrecher" jetzt mit einem finsteren Blick an.

"Wer sind Sie?".

Er stand schnell auf und verbeugte sich formell.

"Mein Name ist Kookyuu Kikkyoo, aber die meisten nennen mich Kyuu. Ich wurde von dem Nachbarn dieses Hauses gebeten, mich um dieses Haus zu kümmern, bis sein Besitzer zurückkehrt.".

Er hob sich wieder und hielt Conan den Schlüssel zu. Conan konnte nicht reagieren, denn Ran griff danach, da sie davon ausging, er hatte ihn ihr hingehalten. Conan ließ sie gewähren, da er ihr schlecht sagen konnte, dass es der Schlüssel zu seinem Haus war.

Er sah zu ihr auf und erkannte, dass sie etwas mitgenommen auf ihre Hand sah. Kurz danach wollte sie Kookyuu den Schlüssel zurück geben. Dieser staunte, da er schon damit gerechnet hatte, jeden Moment aus dem Haus geworfen zu werden. In Gedanken hatte er bereits seine wenigen Dinge, die er auf das Haus verteilt hatte, wieder eingesammelt. Das konnte man seinem Gedankenverlorenen Blick ansehen. Aber da war noch etwas in seinem Blick. Etwas, das Conan nicht zuordnen konnte. Womöglich ein Gefühl, das er selbst noch nie erlebt hatte. Oder etwas, das Kookyuu erlebt hatte, dieses aber nicht vergessen konnte.

"Ich darf bleiben?".

Conan verzog das Gesicht. Es war sein Haus, das bestimmte immer noch er.....

"Ich glaube, der Professor wird sich schon etwas sinnvolles dabei gedacht haben, wenn er gerade Ihnen den Schlüssel zu diesem Haus gibt.". Sie lächelte und setzte Conan wieder ab. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Kookyuu sein Gesicht gecremt hatte. Eine hautfarbene Creme, die man kaum sehen konnte. Er schielte in die Bibliothek, wo er hoffte die Schachtel zu sehen. Allerdings hatte er damit kein Glück. Sicherlich war sie im Badezimmer.

Nachdem Kookyuu den Schlüssel wieder an seinem Bund befestigt hatte, kehrte er in die Bibliothek zurück. Conan konnte erkennen, wie Ran ihm träumend mit den Augen folgte. Kein Wunder. Dieser Junge sah Conan und somit Shinichi sehr ähnlich. Mit großer Wahrscheinlichkeit dachte sie wieder an ihn zurück.
 

Block 2

Fehlanzeige. Er konnte die Creme nicht finden. Aber er war sich sicher, damit würde er etwas über den Jungen herausfinden. Etwas wichtiges.

Er kehrte langsam in die Bibliothek zurück. Aber er traf dort mehr als nur ihn an. Ran war ebenfalls dort und ein Paketbote. Zumindest sah dieser Mann so aus. Groß und recht kräftig gebaut, mit einer Mütze auf dem Kopf, die er falsch herum trug.

*Firma Tokoba*, war ein Teil der Aufschrift. Den Rest konnte er nicht erkennen, es war zu klein geschrieben. Dazu kam, dass es sowieso etwas verschnörkelt geschrieben war.

Er beobachtete, wie Ran penibel darauf achtete, was Kookyuu auf den Zettel des Boten schrieb. Manchmal hantierte sie auch dazwischen, was Kookyuu gar nicht zu passen schien.

Natürlich, der Stift. Wenn er den Stift bekommen kann, würde er darauf sicher Kookyuu's Fingerabdrücke finden und so etwas mehr über ihn herausfinden können. Jedoch gab er den Stift an den Boten wieder ab, nachdem er unterschrieben hatte. Der Stift gehörte also nicht ihm. Conan trat zur Seite, als der Bote mit einer riesigen Kiste an ihm vorbeikam. Sofort lugte er wieder auf die Mütze.

*Firma Tokoba* ~ Fukkatsu | Renovation ~ Zeitungen, Bücher und mehr ...

Eine Restaurierungsfirma? Die neuen Bücher, die er bei der Ankunft sah, waren seine, nachdem sie in dieser Firma waren? Das würde bedeuten, dass .....

"Wie lange sind Sie eigentlich schon hier?".

Conan staunte. So als hätte sie gewusst, was er gerade bemerkt hatte, fragte sie etwas interessantes.

Er dreht sich lachend zu ihr, während er die Kiste Bücher im Arm hatte.

"Wenn ich Sie Ran nennen darf, können wir ja beim Du bleiben.".

Ran nickte lächelnd und Kookyuu stellte die Kiste hinter dem kleinen Schreibtisch ab und öffnete sie. Dann richtete er sich mit ein paar Büchern auf, die er zielsicher auf dem Schreibtisch ablegte.

"Ich wurde vor etwa einem Monat von Prof. Agasa engagiert, hier ein wenig aufzuräumen und das Haus in Stand zu halten. Aber ich habe erst letzte Woche damit angefangen, deshalb bin ich noch nicht weit.".
 

Block 3

Er saß völlig ruhig und gelassen am Schreibtisch und kritzelte auf irgendwelchen Zetteln herum. Er war Linkshänder, das gab es nicht oft. Zwischendurch klebte er dünne, weiße Papierstreifen auf jedes einzelne Buch, das er notiert hatte. Auf diesen Zettel schrieb er eine Nummer. Sie war auf einzelne Abschnitte verteilt. Zwei einstellige und eine zweistellige Zahl, die untereinander geschrieben wurden.

Jedesmal, wenn er zehn Bücher gestapelt hatte, stand er damit auf und sortierte diese in ein bestimmtes Regal wieder ein. Danach setzte er sich wieder und schreib weiter.

Conan fing an, sich zu langweilen. Seit einer Stunde schon saß er auf dem Boden, mitten in der Bibliothek und beobachtete Kookyuu. Den Kopf in eine Hand gestützt, folgten immer nur die Augen den Bewegungen seines Gegenüber.

Vor einer Stunde war Ran gegangen, um noch einige Einkäufe zu machen, die sie vergessen hatte. Conan konnte sie nicht dazu überreden, mitzukommen. Er wollte diesen Typen nicht mehr allein in seinem Haus lassen.

Er hielt es nun nicht mehr aus, untätig auf dem Boden herumzusitzen. Also stand er auf und wollte den neuen Bücherstapel vom Schreibtisch nehmen. Allerdings merkte er, dass er dafür doch zu klein war und wollte es schon wieder bleiben lassen.

Kookyuu sah ihm zu und staunte über den Kleinen.

"Was denn, du gibst gleich wieder auf? Du bist doch sonst so hartnäckig.".

Conan drehte sich gleich wieder zu ihm um. Sah ihn fragend an. Dieser winkte ihn zu sich heran und hob die Bücher vom Tisch ab. Conan kehrte zurück und bekam die Bücher in den Arm.

"Auf dem Zettel habe ich notiert, wie sie einsortiert werden. Die erste Zahl zeigt die Nummer des Regals, die dort ebenfalls aufgeschrieben ist.".

Er deutete hinauf, zu den oberen Regalen. Dort war tatsächlich an jedem Regal eine Nummer. Aber zwischen den einzelnen Fächern waren ebenfalls Zahlen. Die Schränke mussten auch erneuert worden sein. Sie waren zumindest gewischt und gemalert. Die Farbe war neu.

Conan drehte sich grinsend zu Kookyuu um und zeigte auf die zweite Zahl.

"Diese sagt dann sicher, in welches Fach sie gehört. Ziemlich clever. So weiß man immer genau, wo man sie wieder hinstellen muss und wenn man ein Buch sucht, findet man es aufgrund der Zahlenkombination.".

Er lief die Treppen rauf und machte sich daran, die Bücher möglichst ordentlich einzusortieren. Ab und zu musste er etwas höher hinaus, aber auch dafür fand er eine Lösung. Nicht umsonst befanden sich zwei Leitern dort, die beliebig umher geschoben werden konnten.
 

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Bequemlichkeit

Teil 03 Bequemlichkeit
 

Block 1

Es kostete ihn mehr Anstrengung, als er vermutet hatte, aber irgendwie machte es ihm Spaß. Die Bücher waren sein Element. Ganz egal, wie anstrengend es auch war, beim Einsortieren der Bücher ging der Kleine richtig auf. Allerdings hatte er seine Brille absetzen müssen, da sie ihm ein wenig im Wege war.

Für ihn war das schon ein seltsames Gefühl. Obwohl niemand wusste, dass sie ihm gehörte, konnte er nach belieben in dieser Bibliothek herumschnüffeln. Niemand störte ihn dabei, niemand meckerte herum, er solle die Bücher in Ruhe lassen. Ob das daran lag, dass Ran nicht da war? Allerdings mischte sich auch Kookyuu, der ja hier für Ordnung sorgen sollte, auch nicht ein.

Das mit der Brille fiel ihm auch auf. Er hatte sie doch nur per Zufall aufgesetzt. Einfach, um sich vor Ran zu tarnen. Aber sie war nun ein Teil von ihm geworden. Er hatte sich einfach daran gewöhnt, sie zu tragen. Doch jetzt plötzlich, störte sie.

Er war für die kurze Zeit zu sich selbst zurückgekehrt. Shinichi brauchte keine Brille. Er hatte nie eine. Deshalb störte sie auch auf einmal. Nur sein Vater trug eine, wo er auch die von Conan her hatte.

Er hatte sie damals einfach aus dem Schreibtisch gekramt als er Gefahr lief, der nichtsahnenden Ran als kleiner Junge in die Arme zu laufen. Deshalb doch auch der neue Name. Manchmal wünschte er sich sogar, er hätte sich damals was weniger ausgefallenes einfallen lassen. Hätte er zu dem Zeitpunkt nur mehr Zeit gehabt, würde er jetzt sicher irgend etwas unauffälligeres, wie Satoru oder Kiichiroo als Namen tragen. Aber nein, Ran musste in dem Moment ja aufkreuzen und ihm die Zeit so knapp, wie möglich gestalten.
 

Block 2

Er atmete tief durch, als er die Treppe nach getaner Arbeit herunterkam. Der Schreibtisch stapelte bereits wieder fünf Bücher, die er einzusortieren hatte. Er sah auf die Bücher und dann auf Kookyuu. Er hatte sich ebenfalls kurz ausgeruht, denn der Stift lag neben dem Papier, das er vorher noch beschrieben hatte.

Er sah zu Conan und legte eine Hand auf die Bücher.

"Ich kann nicht mehr. Mach die hier noch und dann hören wir vorerst auf. Ich habe Hunger. Möchtest du auch was essen?".

Conan nickte. Er schlich zum Schreibtisch und stellte sich auf die kleine Tribüne, die Kookyuu gebastelt hatte, damit er an die Bücher herankam. Vorsichtig nahm er sie und trug sie weg. Oberhalb der Treppe blieb er stehen und fragte nun endlich, was ihn schon länger interessierte.

"Wieso trägst du eine Gesichtscreme? Hast du trockene Haut?".

Kookyuu sah ihn erstaunt an, winkte dann aber grinsend ab. Conan fiel auf, dass die Ähnlichkeit, die er vorher noch so deutlich wahrgenommen hatte, teilweise verschwunden war. Sobald sich sein Gesichtsausdruck vom Normalzustand veränderte, hatte er sein eigenes Gesicht. Sah er ganz normal irgendwelche Löcher in die Luft, war die Ähnlichkeit vorhanden, aber sonst nicht.

"Dir fällt aber auch alles auf, kleiner Schnüffler!".

Er stand auf und ging zu Conan, dem er die Bücher abnahm und sie selbst in das oberste Regal stellte. Laut Aufschrift gehörten sie nacheinander in das gleiche Fach.
 

Block 3

Conan fing an, den Kerl zu hassen. Er redete immer erst um den heißen Brei herum, bevor er endlich die Frage beantwortete, die ihm gestellt wurde.

Kookyuu kam zurück und kniete sich vor Conan hin. Er hatte unterwegs noch dessen Brille eingesammelt, die er sich auf den Kopf setzte. Aus der Hosentasche holte er nun ein Taschentuch, welches anscheinend nicht für die Nase gebraucht wurde. Damit wischte er sich über die rechte Wange. Nur dort, mehr nicht.

Als er das Tuch wieder entfernte, kam direkt unter dem Auge eine lange Narbe zum Vorschein. Sie war verheilt, aber sehr gut zu erkennen. Sie musste schon Jahre alt sein.

Kookyuu zeigte darauf und lächelte.

"Die habe ich von einem Handgemenge in einer Bank. Ich war dort, als sie überfallen wurde. Dabei wurde ich angeschossen. Mir wurde gesagt, ich würde auf diesem Auge blind werden, doch ich hatte Glück und alles, was blieb, war diese Narbe.".

Er stand wieder auf und tat das Tuch wieder in seine Tasche. Aus der anderen holte er eine kleine Dose. Conan folgte ihm bis in den Flur, wo er vor einem Spiegel stehenblieb und die Dose öffnete. Conan staunte nicht schlecht. Es war die Creme, die er gesucht hatte. Kookyuu hatte sie anscheinend immer bei sich.
 

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Besuch

Teil 04 Besuch
 

Block 1

Ein klingeln holte Conan aus seinen Gedanken. Er sah gewohnt zur Eingangstür, da er genau wusste, dass es die Türklingel war. Er hatte schließlich lange genug hier gewohnt.

Er wollte schon loslaufen, als ihm einfiel, dass Ran doch einen Schlüssel besaß. Deshalb wartete er auf ein weiteres klingeln. Dieses blieb allerdings aus. Statt dessen fiel die Tür aus dem Schloss und öffnete sich eine Spalt breit. Sie wurde vorsichtig von jemandem weiter geöffnet, der anscheinend nicht damit gerechnet hatte, dass sein klingeln bereits die Tür öffnen würde.

Conan drehte sich zu allen Seiten, weil er dachte Kookyuu hatte womöglich die Tür anderweitig geöffnet. Aber selbst im Flur war er nicht zu sehen. Also drehte er sich zurück zur Tür, wo jemand mit völlig verschneiter Kleidung vor ihm stand.

Also deshalb kam Ran nicht zurück. Sie hatte keinen Schirm mitgenommen und draußen schneite es in großen, dichten Flocken. Da würde sie nie hinausgehen. Er konnte sich vorstellen, wie sie im Laden stand und auf ein nachlassen des Schneefalls wartete.

"Tolle Begrüßung... Erst kommt niemand zur Tür und dann wird man nicht mal beachtet.".

Conan erkannte diese Stimme. Er verzog mal wieder das Gesicht und sah genervt zu ihr auf. Diese Mütze, unverkennbar.

Es war ja ganz okay, als Konkurrent für ihn zu wirken, aber als kleiner Junge konnte er das nicht und war manchmal sogar schon auf ihn angewiesen gewesen, was nicht nur an seiner körperlichen Größe lag.

Doch er konnte sich ein Gesicht abringen, das seine Gedanken nicht wirklich deutlich machte.

"Heiji, lange nicht gesehen. Hast du dich verlaufen?".
 

Block 2

Er kam zu ihm herunter und sah ihn erstaunt an. Mit dem Zeigefinger deutete er auf Conan's Gesicht. Diesen Blick kannte er. Jetzt wird wieder irgendein dämlicher Spruch kommen, mit dem er Conan ärgern konnte. Sicher macht er sich wieder über sein Problem lustig.

"Wow, ohne Brille bist sogar zu erkennen.".

Na also. War ja klar. Wieso nur, waren dem seine Aktionen so vorhersehbar? Conan schlug mit der flachen Hand gegen Heiji's Kopf und sah beleidigt ab.

Doch die Wichtigkeit dieser Aussage fiel ihm erst jetzt auf. Ohne Brille? Conan tat eine Hand gegen das Gesicht und stellte fest, dass sie wirklich nicht da war. Er sah sich suchend um, bevor ihm einfiel, dass Kookyuu sie ja hatte. Vorhin hatte er sie abgenommen und Kookyuu war es, der sie dann wieder einsammelte.

Stellte sich die Frage, wo Kookyuu im Moment steckte. Wo er war, war auch die Brille.

Conan sah in der Bibliothek nach, wo er aber kein Glück hatte. Also machte er sich anderswo auf die Suche, während Heiji in der Bibliothek blieb.

Jetzt konnte er nur hoffen, dass Ran nicht zurückkommen würde. Dürfte etwas schwierig sein, den blinden Maulwurf zu spielen. Er hatte schon genug Probleme damit, als Kind erkannt zu werden.
 

Block 3

So was hatte er noch nicht gesehen und ihm war schon das unmöglichste untergekommen.

Er lief geschäftig umher und fand immer etwas neues zu tun. Ob es nun in der einen Ecke des Raumes oder in der anderen war. Mal schwang er den Kochlöffel, mal hatte er kunstvoll ein Messer in der Hand.

Dieser Junge war das perfekte Hausmädchen. Er wischte, malerte, führte ein Buch über den Bibliotheksinhalt und kochte! Blieb zu hoffen, dass das auch schmeckte, was er da zusammenbraute. Conan schloss die Augen. Jedenfalls roch es ganz hervorragend.

"Du hast dir eine Hausfrau zugelegt?".

Conan erschrak sich sichtlich und riss die Augen weit auf. Er blickte geschockt neben sich, wo er das Flüstern wahrgenommen hatte. Er tat eine Hand gegen die Brust, um erst einmal zu verschnaufen.

Heiji hatte sich neben ihn gehockt und hielt noch immer eine Hand neben den Mund. Ein erstaunter Blick sagte Conan, dass dieser nicht damit gerechnet hatte, dass er sich so erschrecken würde.

Also stand Heiji schnell auf und legte eine Hand auf Conan's Kopf.

"Ich weiß schon. Du hast lange nicht mehr gut gegessen, oder?".

Was denn, was denn? Wollte er mit dieser Aussage etwa Ran's Kochkünste kritisieren?
 

***
 

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Wissen

@ Mosquito : Dass dir mein Schreibstil gefällt, finde ich gut! Ich hab das schon öfter gehört, dass er den Leuten gefällt, aber es tut immer wieder gut, es noch von anderen zu hören *g*

Diese Story ist schon etwas älter (ich glaub Oktober 2002), inzwischen hat sie noch ein paar Fortsetzungen, aber die Storyline für diese war lange vorher ausgefeilt und wurde dann auch deitailgenau umgesetzt. Teilweise echt viel Arbeit, alles, was ich vorhatte in einem bisschen Text, unterzubringen.

Dass du manchmal durcheinander kommst, ist Absicht! Die Fragen lösen sich später wieder auf! *g*

Nein, Conan hat seine Brille noch nicht wieder, das kommt etwas später und was Heiji da macht ... DAS verrate ich noch nicht, er hat nämlich noch mehr zu tun *g*
 

***
 

Teil 05 Wissen
 

Block 1

Er hatte wirklich Glück, dass sich Kookyuu so darum kümmerte, dass er problemlos alle Aufgaben erledigen konnte, die er tun wollte. Erst bekam er einen Podest für den Schreibtisch, jetzt eine Hilfe, um den Tisch decken zu können. Ab und zu musste er überlegen, wo er das Gedeck für fünf Personen her bekam. Er hatte sonst allein gewohnt und nur Ran war öfter bei ihm gewesen.

Der Tisch war groß genug, nur das benötigte Geschirr war nicht aufzufinden.

Moment mal. Conan sah sich um. Außer ihm war nur noch Kookyuu in der Küche, der vor dem Ofen hockte und den Inhalt beobachtete.

Er hob eine Hand und zählte ab: Der Hausjunge Kyuu-kun - eins, liebste Ran - zwei, ... Heiji - drei und der Chef vom Dienst, er selbst - vier! Wieso zum Teufel sollte er für fünf decken? Hatte Kookyuu noch den Professor eingerechnet? Aber der war nicht da und das Essen so gut wie fertig.

Er sprang vom Stuhl und wollte zu Kookyuu gehen, als dieser aufstand und ging. Wo wollte er denn nun schon wieder hin? Immer unterwegs der Junge. Diese Ausdauer war erstaunlich. Er musste irgendeinen Sport betreiben. Vielleicht etwas, wie Hindernislauf? Dabei war Ausdauer wichtig. Oder auch Eisschnelllauf, genauso wie Speed-Skating. Fahrradfahrer?

Wie auch immer.

Dann musste das Problem mit dem Geschirr also noch warten. Er kletterte den Stuhl wieder hinauf und stellte das fünfte Gedeck als Reserve auf. Alles übereinander.

Als er das sah, fiel ihm etwas auf. Die Bücher, die Kookyuu vorhin immer auf dem Schreibtisch gestapelt hatte. Als er sie nehmen wollte und nicht herankam, sagte Kookyuu '... du bist doch sonst so hartnäckig.'.
 

Block 2

Er lief im Flur auf und ab und überlegte, während er darauf wartete, dass Kookyuu zurückkommen würde.

Was wusste er bisher über Kookyuu? Er war groß, bestimmt etwas größer als Shinichi und mindestens achtzehn Jahre alt, so wie er aussah. Eine Narbe, die er aus irgend einem Grund erfolgreich versteckte. Und dann diese erschreckende, manchmal auftretende Ähnlichkeit, die hoffentlich nicht mit einer Verwandtschaft zusammenhing. Sein Bruder ... haha ... Shinichi war schon immer Einzelkind gewesen.

Zurück zum Thema!

Kookyuu machte außerdem irgendeinen Sport, welcher noch zu klären war. Aber das würde er später einfach fragen. Also sollte man das vorerst hinten anstellen. Er war gelernter Handwerker, was die herausgenommene Tür bewies. Natürlich nur, wenn man davon ausging, dass er das selbst gemacht hatte und nicht hatte machen lassen. Hinzu kam, dass er kochen konnte. Schon ziemlich viel für eine einzelne Person.

Ach ja, da war noch die Kraft, die er haben musste. Die riesigen Bücherkisten umherzuschleppen, dürfte nicht einmal Ran hin bekommen und sie war gegenüber Shinichi schon sehr kräftig. Kein Wunder, sie machte schließlich Kampfsport.

Kampfsport? Wieso nicht? Das würde auch seine flinken, gezielten Bewegungen in der Küche erklären. Ein Kampfsportler als Chef de Cuisin? Conan musste schmunzeln.

Am meisten aber wurmten ihn einige von Kookyuu's Bemerkungen, die er bisher nur tat, wenn Ran nicht dabei gewesen ist. Vielleicht sogar zum Glück, denn mit denen konnte man davon ausgehen, dass Kookyuu über Conan Bescheid wusste. Schon das erste, was er zu ihm gesagt hatte, war Beweis genug : 'Dein Nachbar hat mir den Schlüssel gegeben.'

Halt! Was, wenn es genau das war? Wusste Kookyuu von der Gemeinsamkeit zwischen Shinichi und Conan, dann sollte er jetzt auf der Hut sein. Dieser Junge konnte es jederzeit Ran erzählen! Heiji hatte versprochen, es nicht zu tun, ihm aber trotzdem so weit zu helfen, wie er konnte.
 

Block 3

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihm jemand eine Hand auf den Kopf legte. Mit Sicherheit nicht Kookyuu, der war nicht jemand, der so etwas tut. Also konnte es ja nur noch ...

"Spuck's schon aus! Dir sieht man es an, wenn du über eine wichtige Sache grübelst.".

Erraten. Manchmal konnte der auch echt Stressfaktor hoch zehn sein. Überall musste er sich einmischen. Selbst, als er erst kurz als vermisst gemeldet war, tauchte er unangemeldet auf und mischte sich ein.

Schnaps, der perfekte Muntermacher .... von wegen. Alles, was er damals davon gehabt hatte, war ein kurzes Auftreten seines eigenen Selbst und jede Menge weiterer Probleme. Dazu eine Woche das Bett hüten und bösartige Kopfschmerzen. Und natürlich einen bleibenden Hinweis darauf, wer er wirklich war.

Er drehte sich um und sah Heiji direkt an.

"Ach Klappe! Denk' dir selber was aus. Ich bin auch nicht weiter, als vorhin.".

Mit diesen Worten drehte er sich wieder um. Die Hände hinter dem Kopf gefaltet, machte er sich wieder seine Gedanken.

Heiji blieb regungslos stehen und sah ihm nach. Er ging bis zur Treppe, machte dort kehrt und kam zurück. Sein Gesicht hatte sich nicht verändert. Man konnte ihm immer noch ansehen, worüber er nachdachte.

Als er sich wieder zur Treppe wandte, sah er, wie Kookyuu die Treppe heruntergesprungen kam und an ihm vorbei rauschte. Conan reagierte sofort und wollte ihn festhalten. Jedoch verfehlte er ihn knapp und taumelte ein wenig, bevor er sich aufmachte, ihm zu folgen. Dieser Kerl hatte immer noch die Brille, die er dringend brauchte.
 

***
 

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Getränke

Teil 06 Getränke
 

Block 1

Ah hah. Deshalb war er plötzlich so in Eile. Das Essen im Ofen war bereits fertig und unbeaufsichtigt gewesen. Von wegen Chef de Cuisin. Er war zu leicht abgelenkt.

Schnell hatte Kookyuu den Herd abgeschaltet und einen kleinen Spalt geöffnet. So konnte die heiße Luft abdampfen, das war auch gut, denn sonst wäre das alles in dem Dampf verbrannt.

Conan kam zu ihm herüber, um seine Brille von Kookyuu's Kopf zu nehmen. Er stockte kurz vorher, als er es bemerkt hatte. Sie war weg!

Er fasste sich mit der Hand an den Kopf. Dieser ... Es konnte doch nicht so schwer sein, etwas, das nicht einem selbst gehörte, einfach dem wiederzugeben, dem es gehörte. Es war zum Haareraufen, jedesmal, wenn er die Chance hatte, sie wiederzubekommen, kam etwas dazwischen und wenn es nur ein Raumwechseln war.

Er staunte, als Kookyuu ihm plötzlich eine Hand entgegenstreckte. In der rechten Hand hielt er Conan's Brille, der diese gleich an sich nahm und sie wieder aufsetzte. Erleichtert atmete er aus. Conan sah zu Kookyuu auf, der jetzt mit einem Lappen die Arbeitsplatten abwischte.

Wieder rechts. Was? Rechts? Aber war er nicht Linkshänder? Conan blickte zu dessen linker Hand, wo er ein Handy hatte, das er an sein Ohr hielt.

Kookyuu stoppte und holte Luft für ein Gespräch. Doch er kam nicht dazu. Etwas schien ihn davon abzuhalten. Er sah wieder hinab und lauschte. Sicher war der Anrufbeantworter aktiviert worden.

Kookyuu drehte sich um und lehnte sich gegen den Küchentisch. Er sah wütend aus. Ob das Telefongespräch zeitlich festgelegt war? Conan sah auf die Küchenuhr. 18.47 Uhr, komische Zeit. Anscheinend doch nicht festgelegt. Dann vielleicht jemand, der eigentlich immer erreichbar sein sollte?

"Wozu habt ihr verfluchten Idioten ein Handy, wenn ihr es entweder aus habt, oder nicht drangeht?".

Conan sah geschockt zu Kookyuu auf, der in das Mikrofon fast reinbrüllte. Meine Güte, es musste wirklich ein schweres Verbrechen sein, wenn man bei ihm nicht ans Telefon ging. Aber er schien mit diesem Anruf mehrere erreichen zu wollen. Das kam aus seinem Satz so heraus. Vielleicht Arbeitskollegen, die zu dritt, oder mehr arbeiteten.

Während Kookyuu noch etwas sagte, schaute er auf seine Armbanduhr.

"18.48 Uhr. Kennwort : Batida. Ich rufe in drei Stunden noch einmal an.".

Mit diesen Worten beendete er seinen Anruf.
 

Block 2

Da er seine Brille wiederhatte, konnte er sich getrost anderen Dingen zuwenden. Wie die fünfte Person, die noch geplant war und der Sport von Kookyuu. Oder auch die Tatsache, dass Kookyuu womöglich den Aufenthaltsort von Shinichi kannte.

Mit einem Glas Saft aus Kookyuu's mitgebrachter Packung stand er zwischen Flur und Küche. Shinichi ... was, wenn er es wirklich wusste?

Verflucht! Ständig warf dieser Junge neue Fragen oder Probleme auf. Selbst das Telefongespräch gab Conan zu denken.

Batida!? Was hatte Kookyuu mit Batida zu tun? Und wieso Kennwort? Das ganze klang irgendwie wie eine Verabredung zu einem Drink. Wollte er sich mit jemanden treffen, was jetzt nicht mehr möglich war, weil er in diesem Haus arbeitete? Da fiel Conan auf, dass er ja Kookyuu gar nichts dafür bezahlte, dass er hier aufräumte. Ob das der Professor übernommen hatte? Das ging aber nicht, der Junge arbeitete schließlich für Kudô und nicht für Agasa, also sollte er das auch gefälligst selbst bezahlen!

Um den Batida konnte er sich auch später noch kümmern. Mit einem Satz hatte er das zur Hälfte geleerte Glas auf dem Boden abgestellt und kehrtgemacht, um das Haus zu verlassen.

Er war so in Gedanken vertieft, dass er auf dem Flur in jemanden hinein rannte. Rücklinks fiel er zu Boden und stieß mit dem rechten Arm gegen den Tisch, auf dem das Telefon stand. Ein kleines Buch, das dort gelegen hatte, fiel herunter und riss ihm die Brille vom Gesicht, die dann unter dem Buch auf dem Boden landete. Conan zog ein Schmerzensgesicht und hielt sich eine Hand gegen die getroffene, rechte Wange, bevor er aufblickte.
 

Block 3

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er hinauf zu dem Getroffenen. Anscheinend hatte er diesen hart getroffen, da er ebenfalls auf dem Boden saß und sich einen Arm gegen den Bauch hielt. Doch das, was ihn so schockierte, waren die langen, braunen Haare. Sofort drehte er sich weg und wollte seine Tarnung wieder aufsetzen, bevor sie ihn ansah. Er nahm das Buch und sah das Problem, das er erst jetzt bemerkte. Als die Brille unter dem Buch begraben wurde, war einer der Bügel abgebrochen.

Nein! So ein Mist! Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie sie langsam wieder das Gesicht hob und ihm entgegen sah.
 

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Panik

Teil 07 Panik
 

Block 1

Innerlich verfluchte er soeben, dass er immer so schnell herum hantierte und sich nicht mehr auf das Geschehen um sich herum konzentrierte. Seine eigene Hektik hatte ihn in diese Lage gebracht, aber sie würde ihm sicher nicht daraus helfen. Also machte er sich ganz einfach, griff seine Brille, senkte das Gesicht weit herunter und wollte sich so schnell, wie möglich aus dem Staub machen.

Allerdings kam er nicht weit, da seine Jacke von hinten festgehalten wurde. Garantiert war sie es. Irgend etwas war ihr jetzt sicher eingefallen, was sie ihm sagen wollte. Etwas, wo sie ihn hinbringen wollte, etwas, was sie mit ihm jetzt unternehmen oder tun wollte.

Er wusste einfach nicht weiter. Er konnte sich ja nicht einfach losreißen und weglaufen. Sie würde ihn nur wieder verfolgen und anmeckern.

Langsam wurde er nach hinten gezogen. Die Panik konnte man aus seinem Gesicht ablesen. Mehr und mehr fühlte er das unvermeidliche entgegenkommen. Sie nahm seine Schulter und wollte ihn zu sich drehen.

Mit einem mal löste sich ihr Griff und sie stand auf.

Was? Was jetzt? Hat sie es sich anders überlegt und würde ihn lieber gleich anheben? So langsam hielt er es nicht mehr aus. Irgend etwas musste er tun, um doch noch entkommen zu können. Aber einfach weglaufen war nicht mehr drin.

"Heiji, du bist ja schon da.".

Häh? Urplötzlich von seinem Panikzustand geheilt, sah er erstaunt nach vorn, wo wie vermutet sein alter Widersacher stand und die beiden erstaunt ansah.

So etwas nennt man Glück. Oder wohl eher ,Schwein gehabt' ....

Er hätte sich auch mit der kaputten Brille auf der Nase zu ihr umdrehen können, aber das wäre ihr aufgefallen und hätte sie ihm mit Sicherheit weggenommen.
 

Block 2

Die zerstörte Brille in der Hand, stand er zwischen Ran und Heiji, der zu ihrem Erstaunen bereits eingetroffen war.

Sie hatte ihn zu der geplanten Jahresfeier eingeladen. Das hatte sie ihm erzählt, während sie die Einladungen schrieb.

Diese Feier hatte sie schon lange vorausgeplant. Bereits vor einigen Wochen war sie schon einmal im Hause Kudô gewesen, um die Räumlichkeiten noch einmal zu begutachten. Shinichi hatte sie während eines Telefonats gefragt, ob es ihn stören würde.

Daran konnte sich Conan noch gut erinnern. Sie war völlig aus dem Häuschen und überglücklich gewesen, als er ihr die Erlaubnis und den Übergabetermin für den Schlüssel gab. In diesem Moment hätte er ihr am liebsten gegenübergestanden, um ihr strahlendes Gesicht zu sehen.

Doch statt dessen stand er als kleiner Junge vor ihr und rang mit der Angst erkannt zu werden, was er seit fast einem Jahr erfolgreich verhindern konnte. Mehr, oder weniger zumindest. So gut er sich auch vor Ran verstecken konnte, jemand, der genauso clever war, wie er selbst, musste es natürlich herausbekommen.

Anfangs konnte er diesen Jungen zwar absolut nicht leiden, aber irgendwie waren die beiden inzwischen zu einem Team verschmolzen. Auch, wenn er etwas klein war. Tja, und der schlich momentan in seinem Haus herum. Komische Vorstellung, jemanden im Haus zu haben, den man als seinen besten Freund bezeichnen konnte, aber dann doch wie einen unbekannten Erwachsenen behandeln musste.

"Ich hab mich gleich nach Erhalt der Einladung auf den Weg gemacht, weil ich hoffte, hier in irgendeiner Weise helfen zu können.".

Hah, so was nennt man eine Glückssträhne. Wenn er so anfing zu reden, entstand gegenüber Ran immer eine lange Unterhaltung, oder sogar eine kleine Meinungsverschiedenheit. Jetzt hatte er genug Zeit sich zu verdrücken.
 

Block 3

Langsam und möglichst leise schloss er die Haustür. Ran musste es ja nicht unbedingt merken. Sie war so schon beschäftigt genug und entschuldigen würde er sich später bei ihr. Sie wird ihm sicher eine Standpauke halten, aber was solls.

Wenn sie bei so etwas wüsste, wer er wirklich war, würde sie sicher anders mit ihm reden. Jedenfalls würde sie ihn nicht wie einen verlogenen Rotzbengel behandeln. Aber auch das hatte teilweise sein Gutes. Wäre Ran neulich nicht aufgekreuzt und hätte ihn als neugierigen, kleinen Möchtegern dargestellt, wäre alles nicht mehr so ausgegangen, wie es im Endeffekt war. Er wär als Morddrohungszeuge echt in die Schusslinie der drei geraten.

Er schüttelte den Kopf, um das Ganze möglichst schnell zu vergessen. Er könnte jetzt tot sein, oder sonst etwas. Doch genau das versuchte er zu verdrängen.

Abgelenkt wurde er im Moment nur von der Tatsache, dass er selbst nach dem dritten Klingeln keine Antwort bekam. Ngargh! Wo steckte der denn schon wieder. Wenn man ihn mal brauchte, dann war er natürlich nicht da. Bestimmt wieder Utensilien und Ersatzteile kaufen. Sah manchmal doch recht witzig aus, ihn in einem Elektroladen stehen zu sehen.

Er tat die Hände in die Hosentaschen und machte sich auf den kurzen Rückweg. Dummerweise hatte er jetzt etwas vergessen. Schon wieder. Verflixte Macht der Gewohnheit. Seit Ewigkeiten war er nicht hier gewesen und trotzdem stellten sich wieder die Gewohnheiten ein.

Er sah hinauf zur Klinke, die er mit Sicherheit nicht erreichte. Das musste er letztes Jahr bereits schmerzhaft feststellen.

Also sah er nach rechts, wo die Klingel hing...

Höh? Sekunde! Heiji hatte doch gleich an der Haustür geklingelt. Mit anderen Worten, dieses Tor war in der Zeit, in der sie hier waren, verändert worden.
 

***
 

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Schwerkraft

Teil 08 Schwerkraft
 

Block 1

Er krempelte die Ärmel hoch und machte sich bereit, alles zu geben. Mit einem kräftigen Ruck stemmte er sich gegen das Tor und schob mit allem, was er hatte. Und genau das war zu viel! Das Tor schwang auf und er verlor das Gleichgewicht. Mit dem Rücken zuerst landete er im nassen Schnee, der sich inzwischen Angehäuft hatte, durch Heiji jedoch bereits teilweise zur Seite geschoben war. Er stand schnell auf und versuchte, sich den Schnee abzuklopfen. Allerdings blieb das Wasser übrig und durchweichte seine Jacke. So'n Mist, er hatte doch nur noch die Weste mit. Damit konnte er aber nicht durch den Schnee tapsen. Das würde doch etwas kalt sein. Wer würde schon damit rechnen, sich in den kalten, nassen Schnee legen zu müssen.

Das Wasser in seiner Jacke begann zu gefrieren und ihm wurde langsam aber sicher kalt, während er das Tor wieder schloss. Am Anfang ging es ja recht einfach, aber beim Schieben hatte sich neu gefallener Schnee wieder vor dem Tor gesammelt. Den schob er vor dem Tor her, welches schließlich darin stecken blieb.

Die Hände noch immer an den Stangen des Tores, tat er die Stirn ebenfalls dagegen und sah auf den Schneehaufen vor dem Tor. Normalerweise würde er jetzt einen Spaten holen und den Schnee wegschaufeln. Genau, wie den auf dem Weg zur Haustür.

Er ließ die Hände sinken und drehte sich mit dem Rücken gegen das Tor. Den Blick wandte er dem fallenden Schnee entgegen.

Er erinnerte sich, wie Ran einmal hiergewesen war und die beiden zusammen den ganzen Tag im Schnee herumgetobt hatten. Seine Eltern hatten zwar immer wieder gesagt, sie sollen es nicht übertreiben, aber trotzdem musste er dann für die folgenden drei Tage wegen Erkältung Zuhause bleiben. Was hätte er damals nicht alles dafür getan, wieder zur Schule gehen zu dürfen.

Plötzlich gab sein Rückenstand nach. Er fiel nach hinten, konnte sich aber noch rechtzeitig abfangen. Er wandte sich sofort um und erkannte, dass sich nur der Schnee zusammengeschoben hatte.
 

Block 2

Zitternd stand er vor der Haustür und betätigte die Klingel. Er hörte, wie ein paar Hausschuhe auf den Innenteil der Tür zukamen und diese öffneten. Sofort wurde ihm eine Decke übergeworfen und darin fest eingewickelt. Er griff danach, zog sie über den Kopf und hielt sie fest, damit sie nicht wieder herunterfallen konnte. So eingepackt konnte man kaum sein Gesicht erkennen.

"Was machst du denn hier draußen?".

Es war Ran, die ihn eingewickelt hatte. Sie rubbelte kurz an seinen Oberarmen, bevor sie ihn nahm und wieder mal auf den Arm nehmen wollte. Sie sah dabei irgendwie verkrampft aus. Als müsse sie etwas anheben, was ihr viel zu schwer war. Wasser und Eis konnten in Kleidung ganz schön was wiegen. Seine Jacke und das, was er noch darunter hatte, waren völlig vereist. Seine Haare waren durch den Sturz auch nicht mehr unbedingt trocken. Aber, dass sie so schwer daran zu schleppen hatte, kam ihm doch ein wenig seltsam vor.

Sie schloss die Tür und brachte ihn in das Zimmer, was sie ihm soeben zugewiesen hatte.

Die kaputte Brille ließ er unterwegs fallen. Im Moment war es ihm ziemlich egal, ob sie ihn sähe, oder nicht. Aber anscheinend ging es ihr mehr darum, dass er wieder trocken wurde.
 

Block 3

Während Ran gegangen war, um einen warmen Tee zu kochen, hatte er sich umgezogen und die Decke wieder über den Kopf gezogen.

Na perfekt. Ran konnte jeden Moment wiederkommen und die einzige Brille, die er dabei gehabt hatte, lag irgendwo auf einer Treppe. So würde sie doch mit Sicherheit mitbekommen, wer er wirklich war. Es wurde Zeit, dass er sich etwas ausdachte, womit er Ran wieder mal in die Irre führen konnte. Er könnte sich ja das Gesicht bemalen, aber das dürfte nicht viel helfen.

Inzwischen hatte er sich die Decke in sofern befestigt, dass er sie nicht mehr halten musste. Sein Pech war nun, dass sie ihn tatsächlich in sein eigenes Zimmer gebracht hatte. Hier würde er mit Sicherheit nichts finden, was ihn vor Ran verstecken konnte.

Als es an der Tür klopfte, schloss er schnell die Schublade, die er gerade noch durchwühlt hatte und setzte sich wieder auf das Bett, wo Ran ihn abgesetzt hatte.

Doch wider erwarten kam nicht Ran sondern Heiji zur Tür herein. Er hatte die zerstörte Brille in der Hand und kam zu ihm.

"Du hast ein Problem Kleiner. Was tust du jetzt?".

Conan zuckte mit den Schultern. Was konnte er jetzt auch großartig tun. Klar, er könnte die Beine in die Hand nehmen und wieder mal die Kurve kratzen, aber was bringt das schon? Der Professor war nicht da und nur er hätte die Brille reparieren oder ihm eine neue geben können.

Mit einem Mal spürte Conan, dass sich seine Sachen immer enger um ihn zogen. Er zog an allen Seiten daran, aber es schien nicht viel zu bringen. So als würde jemand, die Sachen, die er am Leib trug, immer mehr verkleinern und er selbst seine Größe behalten. Ihm wurde immer enger und er sah gequält zu Heiji hinauf, der nur fragend zu ihm hinab blickte. Seinem Gesicht konnte man ablesen, dass er absolut nicht wusste, was los war und krampfhaft nach einer Möglichkeit suchte, ihm zu helfen.

"Was ist los? Sag was!".

Er hielt ihn an den Schultern und sah ihn geschockt an. Der Junge vor ihm quälte sich wahnsinnig und er konnte nichts tun, weil er nicht wusste, was los war.

Die Kleidung schnürte ihm mehr und mehr die Luft ab, während er versuchte, sie zu weiten. Es war so eng, dass er nicht einmal mehr sprechen konnte. Die Möglichkeit, die Kleidung zu weiten, ließ er dann fallen und versuchte, sich davon zu befreien. Er riss an allen Seiten, doch mit der Kraft eines Kindes, würde er dabei nicht viel ausrichten können.

Mit der letzten Luft, die er hatte, schrie er schmerzerfüllt auf.
 

***
 

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Halbfertig

Teil 09 Halbfertig
 

Block 1

Um ihn herum wurde es langsam dunkel und er fühlte, wie die fehlende Luft sein Bewusstsein trübte. Er fühlte sich schwach, spürte aber, wie Heiji noch immer versuchte, ihn von der viel zu engen Kleidung zu befreien. Mit einem mal sackte er weg und merkte nur noch, wie Heiji ihn auffing.

Er sah eine junge Frau winkend davonlaufen. Diese sagte etwas, aber er konnte es nicht verstehen. Er erkannte nur, dass sie etwas sagte, was es auch sein mochte. Ein Pullover mit Kapuze, wie er selbst ebenfalls einen besaß. Lange Haare, die im Wind wehten und nur durch den leuchtend braunen Lichtschein erkennbar waren.

In diesem Moment blieb sie stehen und drehte sich zu ihm zurück. Ihr Gesicht war zu dem einer älteren Frau geworden. Vorher war es noch das Gesicht einer jungen Frau. Sie hockte sich hin und wie aus dem Nichts kam ein kleiner Junge auf sie zu. Er war nur von hinten zu sehen.

Sie hob ihn auf den Arm und drehte sich wieder weg. Auf dem linken Arm den Jungen tragend, richtete sie den rechten Arm einem Mann entgegen, der diesen ergriff und fest an sich drückte. Sie verschwanden in dem Nichts, aus dem sie gekommen waren.
 

Block 2

Verschwitzt und schwer atmend sah er wieder zu Heiji hinauf, der ihn wartend ansah. Die Decke, die er vorher noch hatte, war durch ein großes Laken ersetzt worden. Außerdem hatte sich das Zimmer gewechselt. Nicht das eigene, sondern ein anderes Zimmer belegte er jetzt.

Mitgenommen hob er einen Arm und tat ihn gegen die Stirn. Ihm war heiß. Sicher Fieber von dem Schnee. Aber so schnell?

Er sah erstaunt auf seinen Arm. Gar kein Ärmel? Ach richtig, das musste er ja ausziehen, sonst wäre er erstickt. War schon komisch, jetzt war es vorbei, obwohl er sich nicht dicker vorkam. Vielleicht auch Vorwirkungen des Fiebers?

Den Arm legte er quer über die Augen, so dass es ihm völlig dunkel vorkam.

Die Konzentration lenkte er auf andere Dinge, damit er sich vorerst erholen konnte. Er hatte noch immer den Geschmack von Kookyuu's Saft im Mund. Seltsam, normalerweise behielt er einen Geschmack nicht so lange. Aber der Saft hatte wirklich gut geschmeckt. Was ist das überhaupt gewesen? Na egal, jetzt musste er sich jedenfalls erst mal eine neue Brille besorgen.

Müsste nicht Ran hier sein? Er erinnerte sich, dass er geschrien hatte. Das müsste sie doch gehört haben.

"Wo ist Ran? Sie flippt doch sonst, wenn ich anfange zu schreien.".

Nicht mal die Stimme hatte sich verändert, was er vielleicht insgeheim gehofft hatte.

Er nahm den Arm weg und sah zu Heiji, der ihn immer noch regungslos ansah, ohne ihm zu antworten. Statt dessen stand er auf und ging zu einem Tisch hinüber, von dem er etwas wegnahm. Damit kam er zurück und hielt es Conan vor das Gesicht. Ein Spiegel.

Er riss die Augen auf und starrte hinein, sagte kein Wort. Mit einer Hand tastete er sich über das Gesicht und ließ den Blick nicht vom Spiegel. Mit einem schnellen Griff entriss er Heiji den Spiegel und ließ ihn sofort wieder fallen. Zum Glück landete er weich auf dem Laken, welches um Conan gewickelt war.

Er blickte auf seine Hände, die ihm plötzlich größer vorkamen, als gewohnt. Aber nicht so groß, wie gewünscht.
 

Block 3

In das Laken gewickelt stand er wutschnaubend auf der Couch, auf der er vorher noch gelegen hatte. Der Spiegel war heruntergefallen, aber nicht beschädigt worden. Heiji hielt sich schützend die Hände vor das Gesicht während Conan ihn nur anfauchte, obwohl er genau wusste, dass Heiji nun wirklich nichts dafür konnte. Dass er so aussah, verdankte er erstens dem Umstand, dass er einfach zu neugierig und zweitens, dass er zu leichtsinnig war. Es hätte ihm doch auffallen müssen, wenn er etwas einnimmt, was nicht gut für den Körper ist.

"Wieso verflucht nur zur Hälfte? Hätte es nicht gleich ganz wirken können?".

Was auch immer er genommen oder bekommen hatte, es hatte den Effekt, dass sich sein Körper in den zurückverwandelte, wie er vorher war. Allerdings, wie gesagt, nur zur Hälfte.

Jetzt stand er zwar nicht mehr auf den Beinen eines Kleinkindes, aber statt dessen auf denen eines kleinen Möchtegern-Erwachsenen.

Er spähte durch das gesamte Zimmer und entdeckte einen riesigen Spiegel, auf den er sofort zulief. Sein Spiegelbild zeigte nur, was er bereits wusste. Zum Fluchen war das doch. Er könnte sich glücklich schätzen, nicht mehr, wie ein Kleinkind auszusehen. Aber das Alter innerhalb von Minuten um fünf zu erhöhen und nicht sagen zu können, wann der Rest kommt, oder ob es sich nicht wieder rückgängig macht, war doch ganz schön deprimierend.

Oh Gott, was sagt Ran? Hoffentlich würde sie noch ein wenig damit zubringen, die beiden zu suchen.
 

***
 

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Neu

Teil 10 Neu
 

Block 1

Durch die längeren Beine und den ausgeprägten Rennschritt, den er sich aneignen musste um einigermaßen wieder ein normales Tempo hervorzubringen, lief er unglaublich schnell die Treppen auf und ab. Die einen hinauf, die anderen hinab. Auf der Flucht.

Wie gut, dass er sich in diesem Haus so gut auskannte. So wusste er genau, wo er welche Treppe oder welchen Flur nehmen musste, um wieder etwas Zeit gewinnen zu können. Sein Verfolger war schließlich auch nicht gerade langsam, jedoch konnte er hören, wie dieser ab und zu hinter ihm schnaufte.

Er hörte, wie ihm sein Verfolger ab und zu ein 'Bleib' stehen!' zurief. Aber er wollte nicht hören, wollte sich lieber eine neue Brille zulegen, ohne die er aufgeschmissen war. Irgendwo musste doch noch eine sein, mit der er sich vor Ran tarnen konnte. Obwohl das mit der neuen Körpergröße etwas schwierig sein dürfte. Aber er war dann halt urplötzlich gewachsen, das hatte er ein den letzten zwölf Monaten eh kaum getan. Wahrscheinlich war noch immer das Gift aktiv, das er eingenommen hatte. Da war es etwas kompliziert mit dem wachsen.

Er sah zurück und erkannte, dass er seinen Verfolger tatsächlich abschütteln konnte. Endlich. Er blieb stehen und lehnte sich gegen die Wand, verschnaufte erst einmal selbst. Er mag sich in dem Haus auskennen und noch etwas gewitzter sein, aber nicht schneller. Da konnte er es mit einem Erwachsenen noch lange nicht aufnehmen. Das einzige, was in schneller gemacht hatte, war der kleine Körper, der in den Kurven natürlich mehr Platz hatte.
 

Block 2

Seltsam. Das Haus kam ihm plötzlich so verlassen vor. Weder Ran noch Heiji waren auffindbar. Hatte sich Heiji inzwischen etwa verlaufen? Eigentlich unmöglich, so groß war das Haus ja nun auch wieder nicht. Und Ran war doch unten gewesen, oder? Ach nein, sie war doch auf der Suche nach den beiden gewesen. Zumindest hatte er das angenommen, ob es wirklich so war, stand noch aus.

Kookyuu war sowieso andauernd spurlos verschwunden, da wunderte er sich inzwischen nicht mehr.

Zum zweiten mal an der Haustür angekommen, kehrte er diesmal nicht um, sondern ging in die Bibliothek, wo er das erste mal eine Brille zum verkleiden gefunden hatte. Vielleicht war ja dort noch eine, was er aber stark bezweifelte.

Kaum war er am Schreibtisch angekommen, hörte er, wie jemand in den Durchgang kam. Hah, Heiji war wieder da, so klang der Schritt.

Er drehte sich um und erkannte, dass es sich weder um Heiji noch um Ran handelte. Im Gegenteil. Vor im stand ein kleiner Junge, etwa in Conan's normalem Alter und hielt ihm eine Waffe entgegen. Sein Gesicht war unerkennbar. Eine Sonnenbrille und eine Mütze versperrten die Sicht. Der lange, schwarze Mantel kam ihm bekannt vor...

Kaum hatte er das alles registriert, fiel ein Schuss und er spürte, dass das, was er geschossen hatte, seine rechte Schulter durchbohrte.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging er in die Knie und sah auf seine Schulter. Er bemerkte, dass es ein kleiner Pfeil war, der gerade so groß war, dass er fast vollständig in der Schulter verschwand. So war es kaum möglich, ihn von selbst herauszuziehen.

Der Junge drehte die Waffe auf den Kopf und hielt sie ihm wieder drohend entgegen.

"Mein Code lautet Batida und mein Auftrag 'Finde Kudô Shinichi'!".

Ist ja nicht möglich! Das war seine Stimme, seine eigene. Er hörte sich selbst sprechen. Das war unmöglich. Er wusste genau, dass niemand außer ihm eine solche Stimme besaß. Einen Stimmtransposer benutze er auch nicht, das würde man sehen. Er sprach von sich aus und klang ganz exakt genauso wie Shinichi!

"Ziemlich clever, sich einen neuen Namen zuzulegen und auch noch bei einem Mädchen zu wohnen. Aber trotzdem wieder nach Hause zu kommen, hatte ich nicht von dir erwartet. Ich fand Kudô. Wie schade, dass er so viele Freunde dabei hatte.".

Hatte? Ran!
 

***
 

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Ich

@ Astrido : Es ist Absicht, dass es so verwirrend ist. Das meiste, was so an Fragen angehäuft wird, wird nach und nach geklärt, allerdings bleibt vieles auch offen. Deswegen gehts auch noch ne Weile weiter! Es gibt ne Fortsetzung, klar. Conan-FDF ist schon lange abgeschlossen, ich brauch sie nicht mehr schreiben, aber ich will hier nicht alles auf einmal hochladen. Momentan kommen immer zwei pro Tag.

Im Moment schreibe ich an Conan-ADA, aber bis das HIER kommt, dauert noch eine Weile. Außerdem bin ich derzeit an ZSuW dran.

Ich hoffe, du wirst weiterhin meine FF's lesen!
 

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***
 

Teil 11 Ich
 

Block 1

Die Haustür geschlossen und mit Müh und Not den Pfeil aus der Schulter entfernt, machte er sich mit einem abgebunden Arm auf die Suche nach Ran und Heiji. Auch das offenen Fenster galt es zu finden. Dort ist der Junge möglicherweise hereingekommen.

Die Nadel mit dem Betäubungsmittel wirkte noch immer, aber er konnte sie nicht herausziehen, obwohl er das Einstichloch finden konnte.

Die Brille hatte er tatsächlich aufgesetzt. Er konnte nichts finden, was daran gefährlich sein konnte, obwohl er alles bemerken würde. Vielleicht wusste der Junge nicht, wer er wirklich war. Aber er hatte doch gesagt, dass er Kudô gefunden hätte. Vielleicht war das auch nur ein Ablenkungsmanöver, um ihn zu verwirren, was Conan am ehesten glaubte.

Mit schweren, betäubten Schritten folgte er dem Streckenverlauf, den er vor Heiji geflohen war. Die linke Schulter immer gegen die Wand gelehnt, damit er nicht umzufallen drohte. Jedoch merkte er dabei ständig, dass noch immer die kleine Nadel darin steckte. Hoffentlich würde sie bald heraus eitern.

Hier irgendwo auf diesem Weg müsste er zu finden sein, wenn er nicht ganz woanders geblieben war. Ran dürfte theoretisch auch in der Nähe sein, da sie Heiji sicher rufen hörte. Vorausgesetzt, sie konnte in dem Moment überhaupt noch etwas hören. Der Junge sagte schließlich, dass er Freunde dabei HATTE!

Verflucht, warum war ihm nicht aufgefallen, dass jemand im Haus herum schlich, der dort nichts zu suchen hatte. Der lange Mantel war garantiert ein ähnlicher, wie der, den einer von den schwarzen Giftleuten getragen hatte. Damit war klar, dass der Junge zu der Organisation gehörte und das schon in dem Alter.

Nein! Wer sagt denn, dass er wirklich so jung war. Er hatte bereits einen Code! Ob er das Gift bekommen hatte und jetzt die Wirkung kannte? Dann konnte er ja doch Kudô ... Shinichi finden!
 

Block 2

Mit der schweren Betäubung, war es viel zu anstrengend, um ewig herumzulaufen. Langsam rutschte er mit dem Rücken an der Wand hinunter und setzte sich hin. Er musste warten bis die Betäubung nachließ, oder jemand ihn finden würde. Aber wer sollte ihn hier schon finden? Ran und Heiji waren weder zu hören noch zu sehen und Kookyuu ... wer weiß.

Er atmete noch immer sehr schwer, selbst als er bereits eine Weile dort gesessen hatte. Nicht einen Ton hatte er seitdem vernommen. Nur das Pfeifen des Windes war zu hören, der durch das offene Fenster kam. Er konnte es hören? Dann war das Fenster nicht weit.

Mühselig stand er wieder auf und folgte dem Heulen des Windes.

Als er ankam, hörte er einen Schritt auf sich zukommen. Das klang, wie Heiji, aber da konnte er sich auch nicht mehr sicher sein. Der Junge hatte auch so geklungen. Das Fenster ließ er offen, um keine unnötigen Geräusche mehr zu machen. Völlig regungslos hockte er hinter einer großen Pflanze und wartete auf die Person, der der Schritt gehörte. Die Betäubung ließ plötzlich vollständig nach. Interessantes Zeug. Vielleicht findet Prof. Agasa davon noch was an der Nadel, sobald sie aus seinem Arm entfernt ist.

Noch immer geduckt, sah er hinter der nächsten Kurve Kookyuu auftauchen, der mit einem kleinen, Silber schimmernden Messer bewaffnet war. Ob er Conan's Schritte gehört und das gleiche gedacht hatte, wie er? Jedenfalls war er endlich da. Conan stand erleichtert auf und sah zu Kookyuu.

"Ach da bist du. Ich habe dich schon gesucht. Ran und Heiji sind unten. Sie wurden betäubt. Bist du verletzt?".

Angeschlagen, aber recht froh Kookyuu zu sehen, kam er auf diesen zu und zeigte ihm die abgebundene Schulter. Das Tuch, welches er darum gebunden hatte, war fast völlig rot gefärbt, hatte die Wunde aber genügend abgedrückt. Es blutete nicht mehr.

Kookyuu zog sein Hemd aus und zog es Conan über, damit er das Laken ablegen konnte. So war es gleich viel angenehmer.
 

Block 3

Langsam entwickelte sich dieser Raum zum Sammelplatz, Treffpunkt und Hauptraum. Immer wenn irgend etwas war, fand er hier neue Hinweise. Dabei war sie noch nicht einmal fertig aus und ein geräumt. Die Kisten standen noch immer herum und die Regale waren erst halb voll. Bei der Aufregung waren sie noch nicht einmal dazu gekommen, Kookyuu's Kochkunst zu testen. Inzwischen war das sicher alles kalt.

Wie gut, dass Kookyuu die anderen beiden gefunden und hierher gebracht hatte. So konnte Conan bei ihr sein, wenn sie wieder zu sich kam und es soweit erklären, wie er konnte. Aber ihre Bewusstlosigkeit konnte er auch noch anderweitig nutzen.

Kookyuu hatte die Verletzungen Heiji's versorgt und Ran sogar auf eine Decke gelegt. Was der so alles konnte. Sogar Erste Hilfe. Inzwischen war sogar Conan's Arm verbunden. Wie gut, dass Kookyuu vorher die andere Schulter wieder betäubt hatte, denn die Nadel steckte wirklich tief drin und musste regelrecht heraus gequetscht werden. Er konnte nicht einmal hinsehen. Das war schon erstaunlich.

"Da ist sie. Glück gehabt, dass ich sie bekommen habe.".

Conan atmete auf. Sofort klebte Kookyuu ein Pflaster darauf, um es vor Einwirkungen zu schützen.

Conan sah zu Ran hinüber und dachte darüber nach, was sie denken könnte, wenn sie ihn in dieser Form sähe. Kurz entschlossen sah er wieder zu Kookyuu.

"Du weißt, wer ich bin. Woher?".

Kookyuu sah ihn erstaunt an, sagte vorerst nichts. War es etwa ein Geheimnis? Würde er sich selbst verraten, wenn er es erzählte? Aus einer Hosentasche zog Kookyuu ein Foto und hielt es Conan entgegen. Dieser nahm es sofort und erschrak. Er selbst oder mehr der kleine Shinichi, war darauf. Aber das war kurz nachdem er das Gift bekommen hatte. Wie er in den viel zu großen Sachen, im Taschenlampenlicht der Polizisten, im Gras saß.

Das konnte doch nur bedeuten, dass ...
 

***

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Was könnte das wohl bedeuten?
 

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Du

Teil 12 Du
 

Block 1

Er atmete tief ein und aus. Schien wirklich schwierig zu sein, das zu erklären.

"Wo fange ich denn da an?".

Kookyuu erzählte, dass die Narbe, die er Conan zeigte, entstand, weil ein Polizist in der Ausbildung am Tatort war. Er schoss auf den Entführer, traf aber statt dessen Kookyuu, da er gerade die Schutzgeisel war. Warum er so weit unten traf, wisse er bis heute nicht. Er hoffte auch, dass er aus dem Dienst entlassen wurde.

Jedenfalls war er in der Nacht darauf aus dem Krankenhaus geflüchtet und hatte sich in einem Park geschworen, nie mehr der Polizei zu helfen. Er wurde dabei belauscht, ohne dass er das bemerkte. Später erzählten ihm zwei Herren in schwarz, dass auch sie niemals der Polizei helfen würden. Kurz entschlossen schloss er sich ihnen an und wurde in einer ihm noch unbekannten Organisation Dolmetscher für Deutsch/Japanisch, da er beide Sprachen gelernt hatte. Dadurch lernte er schnell beide Sprachen fließend zu sprechen. Mit elf beherrschte er sie.

Nach Abschluss seiner Ausbildung zum guten Spion, begann er damit große Firmen auszuspionieren und den Aufbau eines Gebäudes zu inspizieren. Damals war er noch zwölf. Er hatte nur ein Jahr gebraucht, um alles zu verstehen.

Niemand interessierte sich dafür, wenn ein solches Kind im Haus herumlief. Was sollte ein Kind auch schon ausrichten können? So konnte er den reibungslosen Verlauf eines Einbruchs gewährleisten. Durch seine Hilfe wurden viele Konkurse oder perfekte Ausräuberungen nie aufgeklärt.

Doch sein letzter, geheimer Auftrag war es, zu beobachten, wie das Gift wirkte, das kurz vorher entwickelt wurde. Nur er und sein Auftraggeber wussten davon. Nicht einmal Gin oder Vodka wurden über diese Beobachtung informiert. Nur so konnte sicher sein, dass wirklich sonst niemand davon wusste.
 

Block 2

Conan konnte es einfach nicht glauben. Kookyuu saß still und ruhig im Raum und sah Conan dabei zu, wie er immer wieder hin und her lief.

Das gab es doch einfach nicht. Da saß tatsächlich ein Mitglied der Truppe in seiner Bibliothek, die er so lange suchte und verfolgte.

Aber wenn Kookyuu tatsächlich etwas gegen Conan ... Shinichi hatte, dann hätte er ihn doch schon lange ausliefern können. Schließlich war fast ein Jahr Zeit gewesen. Das hieße doch nur, dass Kookyuu ihn nicht ausliefern wollte. Aus welchem Grund auch immer.

"Du schaust, als wenn du überlegen würdest, warum ich dich noch nicht verraten habe.".

Conan sah überrascht zu ihn hinüber. Er nickte langsam und vorsichtig. Jetzt immer mit der Befürchtung, dass Kookyuu plötzlich etwas gegen Conan tun könnte.

"Weil ich niemals jemanden umbringen würde. Deshalb wurde ich ja wieder zum Spitzel hinunter versetzt und bin kein Informant oder Teil der Großen, neben Gin und Vodka geblieben. Die beiden dürftest du kennen.".

Wenn Kookyuu demnach kein Informant mehr war, wer war dann der Informant von dem kleinen Jungen? Gin und Vodka gehörten zu den ganz großen?

"Kannst du mir sagen, wieso ich nur halb wieder ich bin?".

Kookyuu nickte. Das lag an dem Saft, den er ihm zu trinken gab. In der Menge von 0,2 Liter, wie er Conan gab, machte er gegen jede ihm bekannte Giftart für 12 Stunden immun. Ein Schapsglas voll davon heilt jede Art von bekannter Vergiftung sofort. Aber wenn man nur die Hälfte trinkt, heilt es auch nur zur Hälfte. Dumm gelaufen. Hätte er das Glas mal ausgetrunken.

Genau, er könnte das doch jetzt noch trinken. Doch Kookyuu winkte ab, das würde jetzt nichts mehr bringen, da es in einem Teil getrunken werden müsste, um voll zu wirken. Würde er jetzt, viel später, noch den Rest trinken, würde er nur nicht für 12 sondern für 24 Stunden so bleiben. Es würde nur die Hälfte verlängern. Und noch einmal ein ganzes Glas trinken wirkt auch nicht, da es dann zuviel auf einmal ist und gegenteilig wirke. Es würde die Person, die es trinkt, sofort stark vergiften. Es hätte dann eine ähnliche Wirkung, wie das Gift, das Shinichi bekommen hatte. Nur, dass man nicht sofort auf die Größe eines sechsjährigen schrumpft, sondern nach und nach innerhalb von 12 Stunden die Größe verliert, bis man das Aussehen eines fünfjährigen hat.

Genauso verhält es sich gegenüber einer Person, die noch nie vergiftet war.
 

Block 3

Warum er in diesem Haus arbeitete, konnte er auch erklären. Denn sein Partner, der sich nur für Kookyuu von den Großen hinunter versetzen ließ, hatte den Auftrag bekommen, Kudô Shinichi zu suchen und nach dem Fund sofort loszuwerden. Er ließ sich nach unten zu Kookyuu versetzen, weil er total an Kookyuu hing, mehr als nur Freundschaftlich.

Conan musste bei 'er' natürlich an Yaoi denken. Aber irgendwie sah Kookyuu gar nicht danach aus.

Sein Partner hieß Yoi-chan, was allerdings nur eine Abkürzung war. Er war die fünfte Person, die Conan so verzweifelt gesucht hatte, das erzählte Kookyuu auch.

Er sollte schon lange da sein, aber er war noch nicht aufgetaucht.

Plötzlich verstummte Kookyuu, sagte kein Wort mehr. Conan sah ihn fragend an. Er deutete hinter Conan, der sich sofort umdrehte und den Grund erkannte. Ran war aufgewacht, sah aber noch recht verschlafen aus. Als Conan zu ihr wollte, wurde er von Kookyuu noch festgehalten. Mit einem ernsten Blick, wie man ihn nur selten von Kookyuu sah, flüsterte er noch etwas, das wichtig war.

"Yoi-chan kennt Kudô Shinichi und er kennt Edogawa Conan. Aber er kennt dich nicht!".

Er ließ den etwas verständnislosen Conan los und nahm seinen Shinichi-Blick an. Conan verstand nicht, was Kookyuu damit sagen wollte, aber das war ihm erst einmal egal. Ran war wichtiger.
 

***
 

Was wird Ran wohl sagen und was meinte Kookyuu damit, er würde KS und EC aber nicht ihn kennen?
 

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Sehnsucht

Mosquito : Ah, tut mir leid, Mosquo, das mit EC und KS hast du leider falsch verstanden. Kookyuu meinte, dass Yoi-chan beide kennt, aber nicht weiß, dass sie eins sind ...

Sorry, dass ich dich mit den FRagen fast erdrücke, aber das muss bei einer FF nunmal so sein, sonst geht ja die Spannung verloren.
 

Ach ja, hier kommt eine kurze Textpassage, die aus der Sicht Heiji's geschreiben ist. Keine Ahnung, wieso das plötzlich da auftauchte, aber ich hab das einfach geschrieben und wollte es dann nicht mehr wegmachen ... XD
 

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Teil 13 Sehnsucht
 

Block 1

In dem zu großen Hemd von Kookyuu kam er sich neben Ran so verloren vor. Er konnte weder erklären, warum er so aussah, noch warum sie angegriffen wurde. Er konnte nicht erklären, wie es dazu kam, dass sie von jemandem betäubt wurde und er konnte nicht erklären, was Schuld daran war, dass sie in diesem Haus nicht sicher war.

Er konnte ihr nicht einmal sagen, wie sehr er sie seit einem Jahr vermisste und jeden Tag darauf hoffte, sie endlich wieder mit den Augen ansehen zu können, mit denen er es so gern getan hatte. Wie gern er sie in den Arm genommen und nie mehr losgelassen hätte.

Er konnte rein gar nichts dazu sagen, ohne sich selbst zu verraten. Er hatte einfach keine Möglichkeit ihr etwas zu sagen, das das Ganze auflösen könnte. Wenn er ihr etwas erklären würde, müsste er erklären, dass er und Shinichi keine Bekannten waren.

Er sah in ihre Richtung, aber sie nicht an. Blickte an ihr vorbei, durch sie hindurch. Stand einfach nur da und sagte nichts. Er wollte es ja, wollte ihr alles erklären, aber er konnte sie doch nicht noch mehr in seine Probleme mit hineinziehen. Das würde er sich nie verzeihen, wenn ihr dann deswegen etwas passieren würde.

Er hörte seinen Namen, konnte erkennen, dass sie es war, die ihn nannte. Ein Name, den er eigentlich gar nicht trug, sondern nur von einem Buch ablas, um sich selbst und seine Umgebung zu schützen.

Er spürte, wie sie ihn mit Tränen in den Augen fest umarmte und nicht den Anschein machte, als wolle sie ihn jemals wieder loslassen.

"Ich bin so froh, dass es dir gut geht!".
 

Block 2

Sie sah ihn erstaunt an und setzte sich dann aufrecht vor ihn hin. Mit der rechten Hand testete sie die Körpergröße des Jungen, der vor ihr stand. In einem Hemd, das ihm erstens zu groß und zweitens viel zu weit war. Aber er sah irgendwie niedlich aus. Nur die Brille passte nicht ganz.

Was sollte er nur sagen, wenn sie fragte? Er konnte ja schlecht sagen, dass er nur zum Teil zu sich selbst zurückgekehrt war. Er war um ein ganzes Stück gewachsen und konnte ihr nicht erklären, wieso. Langsam wurde es ihm zuviel. Mehr und mehr musste er sich dazu zwingen nichts zu sagen, obwohl er es eigentlich so sehr wollte.

"Du bist ja gewachsen. Wie schön. Deine Mutter wird sich freuen.".

Er atmete erleichtert aus, als er das hörte. So war er wieder mal der Wahrheit davongelaufen, ohne ihr in die Augen sehen zu müssen.

Kurz darauf stand sie auf und ging zu Kookyuu, mit dem sie sich anfing zu unterhalten. Er hörte nicht, was sie sagten, aber es war ihm auch ziemlich egal. Aber Kookyuu erklärte ihr das mit dem kleinen Jungen, der sie betäubte.

Mitgenommen sah Conan zu Heiji hinüber, der noch immer schlafend auf dem Boden lag und sich nicht regte. Er hatte anscheinend eine stärkere Dosis abbekommen, oder die gleiche wie Ran, nur später.

Am liebsten hätte er sich jetzt um das Auffinden des kleinen Jungen mit der Waffe gekümmert, jedoch wollte er Ran nicht mehr allein lassen. Nicht solange Kookyuu immer mal wieder spurlos verschwand und nicht klar war, wann er wiederkommen würde.
 

Block 3

Er hielt sich benommen eine Hand gegen den Kopf. In dem Moment sah er das Gesicht eines Kindes vor sich auftauchen. Oder mehr, über sich. Er lag schließlich auf dem Boden. War ziemlich hart am Rücken, aber sonst fühlte er sich relativ gut. Nur der leichte Schmerz, der noch von der Nadel zu spüren war, fiel ihm jetzt auf.

Das Kind lächelte, als wolle es sagen, dass es sich freute. Worüber bloß? Normalerweise hatten sich die beiden doch nur in den Haaren. Vielleicht einfach eine Reaktion. Jemanden zu sehen, von dem man nicht wusste, wie es ihm ging, war wirklich nicht besonders beruhigend. Aber wenn man dann sah, dass dieser zu sich kam und sich sogar problemlos bewegen konnte, ging es einem schon viel besser.

"Geht's wieder Heiji? Hast sogar länger gefault, als Ran.".

Conan hielt ihm eine Schüssel entgegen, die er kurz vorher neben sich von einem Tablett genommen hatte. Heiji setzte sich auf und nahm die Schüssel, auf der noch ein paar Stäbchen lagen. Weil er dachte, es wäre von Ran schlug er sofort zu und merkte, dass es sehr gut schmeckte.

"Kookyuu hat sein Essen noch einmal für uns warm gemacht.".

Er stand mit dem Tablett auf und ging aus der Bibliothek hinaus. Inzwischen hatte er eine etwas zu große, aber dennoch recht gut passende, Hose an, bei der er ab und zu auf den Saum trat. Aber anscheinend hatte er sich bereits daran gewohnt. Das Hemd war mit Sicherheitsklammern über den Schultern im Ausschnitt enger geklammert. So konnte es nicht mehr rutschen.

Conan hatte neben Heiji gesessen und nur darauf gewartet, dass er aufwachen würde. Und das, obwohl sie Konkurrenten waren. Aber warum sollte er ihn unbeachtet liegen lassen. Im Innersten war er nun mal ein viel zu netter Kerl.
 

***
 

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Gleichgültigkeit

Teil 14 Gleichgültigkeit
 

Block 1

Er mochte ja aussehen und sich einigermaßen so benehmen, wie ein Kind, aber musste sie ihn deshalb immer noch so behandeln? Sie ließ ihn nicht einmal ein großes Messer anfassen, mit dem er die Melone schneiden wollte, die Kookyuu noch dabei hatte.

Sie hatte sofort ein erschrockenes Gesicht gemacht und ihm das Messer aus der Hand genommen. Dann hatte sie es wieder im Schubfach verstaut. Da er aber sofort sagte, dass er noch ein Stück Melone essen wolle, hatte sie es gleich wieder herausgenommen und die Melone selbst geschnitten.

Jetzt saß er damit am Küchentisch und beobachtete Ran und Kookyuu, die ein paar Vorbereitungen für die Jahresfeier machten. Ran hatte Kookyuu kurz erklärt, wie sie es sich vorgestellt hatte und er fing sofort an. Wie schade, dass er nicht mitmachen konnte. Aber er hatte im Moment eh keine Lust.

"Entschuldige, Ran ... ?".

Conan sah auf, zu Kookyuu, der anscheinend etwas ernstes fragen wollte. Es klang zumindest so. Eigentlich war man sich bei ihm nie sicher.

Ran reagierte kaum, aber man sah ihr an, dass sie aufmerksam zuhörte.

"Was würdest du tun, wenn du sicher wüsstest, dass Kudô ... Shinichi seit dem Tag, an dem er verschwand, immer in deiner Nähe wäre, ohne dass du es bemerkst?".

Conan zuckte zusammen. Wie konnte er nur so eine blöde Frage stellen. Wenn er noch etwas sagte, könnte er genauso gut erzählen, wo Shinichi im Moment war. Blödmann!

Ran sah ihn nur erstaunt an. Mit einer solchen Frage hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie hatte ihre Arbeit abrupt unterbrochen und regte sich nicht mehr. Doch dann senkte sie das Gesicht, nahm das große Messer von der Melone und schlug dieses mit aller Macht mit der Spitze in den Tisch.

Conan und Kookyuu jagte es den kalten Schauer über den Rücken. Was sollte das denn jetzt? War sie jetzt verrückt geworden, oder musste sie nur irgendwo ihre Wut ablassen.

"Ich ... würde ihn mit größter Sorgfalt in gleich dicke Streifen schneiden und an die Unterwelt versteigern! Damit die sich sicher sein können, dass sie endlich freie Bahn haben!".
 

Block 2

Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie verließ hastig den Raum. Gesagt hatte sie nichts mehr. Nur noch alles fallen gelassen und aufgestanden.

Er verstand es nicht. Wenn sie Shinichi inzwischen so sehr verabscheute, dass sie ihn an die "Feinde" ausliefern würde, konnte sie doch nicht gleichzeitig so traurig sein. Vermisste sie ihn nun, oder war es ihr lieber, er würde wegbleiben?

"Super, auf die Information hätte ich auch gut verzichten können.".

Kookyuu sah ihn erstaunt an. Mit diesem Ausbruch hatte er nicht gerechnet. Viel mehr hatte er erwartet, dass sie in Tränen ausbrechen und um ihren Shinichi heulen würde. Statt dessen reagierte sie verachtend.

Manchmal waren Conan die Launen von Ran einfach zu hoch. Im ersten Moment Himmel hoch jauchzend und im nächsten schon zu Tode getrübt. Welche war nur ihre wahre Seite gegenüber Shinichi? Sie hatte ihm ja unerwartet erzählt, was sie für ihn fühlte, aber ob das noch immer zutraf, wusste er nicht. Sie hatte ja auch schon gesagt, dass er ihr egal sei und sie Conan sehr gern habe. Wie war das im Moment? Sehnsucht oder Gleichgültigkeit?
 

Block 3

Er hörte auf einmal ein piepsen und sah erschrocken zu Kookyuu hinüber von dem es zu kommen schien.

Dieser stand auf und holte aus einer seiner Taschen einen kleinen Bieper, den er abschaltete. Sofort winkte er entschuldigend und verschwand ebenfalls.

"Ich muss schnell telefonieren. Entschuldige mich.".

Jetzt saß er schon wieder allein herum. Er stützte den Kopf in eine Hand und sah auf die Schale seiner Melone. Irgendwie langweilte er sich schon wieder.

Soweit Conan sich erinnerte, hatte sich Kookyuu andauernd entschuldigt. Sein erster Satz zu Conan war ja auch 'Entschuldige, Edogawa-chan ...'. Anscheinend war er trotz der Umgebung in der Organisation sehr gut erzogen. Er entschuldigte sich für fast alles.

Er sah auf die Uhr. 21.47 Uhr. Jetzt telefonieren? Zu so einer komischen Zeit? Conan erinnerte sich plötzlich. Genau. Vor drei Stunden hatte er schon einmal versucht jemanden zu erreichen. Da hatte er gesagt, er würde drei Stunden später noch einmal anrufen. Sein Kennwort war ... ? Conan dachte scharf nach, konnte sich aber dummerweise nicht erinnern.
 

***
 

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Zusammenhänge

Teil 15 Zusammenhänge
 

Block 1

"Du grübelst ja schon wieder. Was denn diesmal?".

Conan drehte sich erschrocken um. Heiji stand in der Tür und sah ihn fragend an. Der nervt! Konnte er sich nicht um seinen eigenen Kram kümmern? Da hatte er sicher genug zu tun. Aber in dem Fall ...

"Vor drei Stunden hat Kyuu-kun versucht jemanden telefonisch zu erreichen. Wie war das Kennwort?".

Conan sah energisch zu Heiji hinauf, der erstaunt aussah. Er legte eine Hand an das Kinn und überlegte. Conan staunte. Heiji dachte wirklich darüber nach. Das hatte er jetzt eigentlich gar nicht erwartet. Er hatte damit gerechnet, dass er 'Keine Ahnung' oder 'Woher soll ich das wissen' sagt. Conan verzog das Gesicht.

"Du hast also wieder mal alles mitbekommen, ohne es mir zu sagen. Du musst dich auch überall einmischen.".

Heiji blickte genervt zu ihn hinab. Irgendwie tat ihm das wohl gut, mal auf Shinichi hinab sehen zu können, statt ihn höher ansehen zu müssen. Die Hände tat er wieder in seine Hosentaschen.

"In dem Punkt bist du doch auch nicht besser als ich. Du mischst dich ebenfalls überall ein. Aber das Kennwort war Batida, wenn es dich noch interessiert.".
 

Block 2

Conan zog die Augenbrauen tief ins Gesicht. Er sah richtig wütend aus. An Heiji vorbei, lief er Kookyuu hinterher. Allerdings so, dass dieser es nicht mitbekam. Heiji sah ihm nach, konnte sich aber nicht halten und folgte ihm, was Conan jedoch bemerkte. Der Kleine hielt eine Hand gegen den Mund, um Heiji zu zeigen, er solle still sein.

Kookyuu stand vor der Haustür und hatte das Handy gegen ein Ohr gelegt, ohne etwas zu sagen. Er stand ruhig da, ohne etwas zutun. Vermutlich lauschte er angestrengt der anderen Seite. Erst kurz später nickte er verstehend und fing an selbst zu sprechen.

"Gut, der Neue bleibt in Hauptgebäude und du kommst endlich her ... Nein, kein später ... Also schön, du hast sieben Stunden. Plus die Nacht. Also bist du morgen spätestens um 10.00 Uhr hier ... Ja, natürlich, die Nacht hatte für uns schon immer nur fünf Stunden. Faszinierend, dass du ein Großer geworden bist.".

Kookyuu nahm das Handy runter, bevor er das Gespräch beendete. Conan und Heiji drehten sich sofort weg und liefen zurück.

Wieder in der Küche angekommen grinste Conan plötzlich. Mit den Informationen, die er jetzt hatte, konnte er sicher etwas zu der Organisation herausbekommen, um sie zu finden. Jetzt musste er das nur noch zusammensetzen. Er sah zu Heiji, der anscheinend gerade das Gleiche gedacht hatte. Er grinste zu Conan zurück.

Nur eines störte ihn noch. Der Batida. Der Junge mit der Waffe hatte sich mit dem Code Batida vorgestellt und Kookyuu hatte ebenfalls diesen Code benutzt. Sollte er Heiji erzählen, dass der Kleine den auch benutzt hatte? Er sah zu ihm hinauf. Den Blick hatte Heiji wieder von Conan abgewandt.

Lieber nicht. Das konnte er ihm später immer noch erzählen.
 

Block 3

Kookyuu hatte nichts davon gemerkt, dass er beobachtet wurde. Er kam ganz normal zu den beiden zurück.

Diese waren bereits damit beschäftigt, das Zeug, was Ran ausgepackt hatte, wieder einzuräumen. Sie hatten sich inzwischen darauf geeinigt, früh ins Bett zu gehen. Ohne Grund eigentlich.

Also wurden die kleinen Packungen wieder in der Bibliothek verstaut, wo sie neben den Bücherkisten richtig winzig aussahen.

Dann ging es daran, für Heiji ein Zimmer zu finden, da er so früh noch nicht eingeplant war. Sonst hätte Ran schon längst eins für ihn ausgesucht. Jedoch entschied er sich von selbst für eins, wo er dann auch gleich blieb. Nur sein Gepäck holte er noch von unten, wo er es bei seiner Ankunft im Flur stehen gelassen hatte.

Conan ließ es sich nicht nehmen, vorerst bei Kookyuu im Zimmer zu schlafen, wo er ihn zur Not im Auge hatte. Er hegte ja keinen Hass gegen ihn oder hatte Angst, aber ihm ging es trotzdem besser, wenn er in seiner Nähe war, wo er ihn gut beobachten konnte. Hoffentlich legte sich dieses Innere Misstrauen bald. Dann könnte er sich sicherer anderen Dingen zuwenden.

Bevor er sich endlich hinlegte, stellte er noch einen Spiegel neben sein Bett, mit dem er Kookyuu gut in Blick hatte. So würde er auf keinen Fall unerkannt wegkommen. Es sei denn, er nimmt den Spiegel weg, aber dazu müsste er ja auch an Conan vorbei.
 

***
 

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Wunsch

Teil 16 Wunsch
 

Block 1

Er hörte ein leises Rauschen. Möglichst unauffällig sah er in den Spiegel neben seinem Bett und erkannte, dass es die Tür war, die auf dem Teppichboden entlang schliff. Aber Kookyuu lag in seinem Bett. Er konnte es nicht sein. Pöh, mit Angelschnur und so 'nem Zeug kann man viel machen. Auch vom Bett aus die Tür öffnen.

Mit einem kurzen Blick linste er auf die Uhr. Schon wieder. Langsam wurde es ihm nervig. Ständig musste er auf die Uhr sehen. Aber es war erst 00.56 Uhr. Wieder so eine komische Zeit. Nicht mal Zusammenhänge konnte er feststellen.

Plötzlich erschrak er. Neben der Tür tauchte auf einmal Ran auf, die in einen Bademantel gehüllt langsam in das Zimmer schlich. Aber nur kurz bevor sie die Tür von innen wieder schließen wollte, drehte sie sich erschrocken um und sah zu Conan hinüber, dann zu Kookyuu. Dieser hatte sich in seinem Bett aufgerichtet und sah sie erstaunt an.

Beide rechneten damit, dass Conan schlafen würde. Sie sagte leise etwas.

"Würdest du kurz mitkommen? Ich ... ".

Sie brach ab und sah müde zu Kookyuu hinüber, der nur leicht nickte. Als er aufstand, schlich sie sofort wieder aus dem Zimmer. Kookyuu aber kam leise zu Conan. Dieser stellte sich schlafend und wurde dann vorsichtig von ihm geweckt. Er drehte sich zu ihm, tat, als wäre er gerade aufgewacht. Kookyuu sah völlig munter aus. Was man in dieser Organisation so alles lernt. Ob das an der kurzen Nacht lag?

Conan wollte etwas sagen, wurde aber von Kookyuu daran gehindert. Er hielt ihm eine Hand auf den Mund, in der anderen hielt er einen leeren Zettel.

Was sollte das denn jetzt? Er hätte ja wenigstens etwas darauf schreiben können, bevor er ihm den zeigt. Kookyuu nahm die Hand runter und ließ Conan los. Er nahm einen Stift vom Regal neben sich und fing an zu schreiben. Ah hah, er wollte mit dem leeren Zettel also zeigen, dass Conan nichts sagen solle. So kann man das auch machen. Stimmt.

- Sie sieht mitgenommen aus. Folge mir leise. -
 

Block 2

Das musste Conan zweimal lesen, um es endgültig zu verstehen. Kookyuu hatte Conan's Verhalten wegen der Bettauswahl verstanden und wollte jetzt nicht mehr allein mit Ran sein. Dass er so clever war, hatte Conan gar nicht erwartet. Er dachte sich zwar, dass Kookyuu sicher nicht blöd war, aber so viel hatte er ihm auch nicht zugetraut.

Conan nickte, dass er verstanden habe und stieg ebenfalls leise aus dem Bett. Kookyuu verließ das Zimmer, ließ die Tür aber soweit offen, dass Conan geräuschlos hindurch schlüpfen konnte. Dieser tat das auch, nachdem die beiden weit genug weg waren.

Ran führte Kookyuu in das Zimmer, wo sie immer geschlafen hatte, wenn sie zu Besuch war. Das wusste Kookyuu zwar nicht, aber Conan dafür um so besser. Aber was wollte sie dort? Soweit er sich erinnerte, hatte sie nicht mal ihn mitten in der Nacht in ihr Zimmer gelassen.

Das machte ihn rasend. Er gehörte zur Organisation, aber das konnte er Ran ja auch nicht erzählen. Sie würde nur fragen, woher er die kennt. Was sollte er sich denn da ausdenken? Ein kleiner Junge, der sich mit einer gefährlichen Organisation anlegt? Jaaa, genau.

Mit einem Auge lugte er durch den Türspalt, den Kookyuu extra gelassen hatte. Dieser Kerl war echt clever. Ran hatte es nicht mal bemerkt, dass er die Tür offen ließ. So jemanden konnte man in der Welt des organisierten Verbrechens echt gebrauchen.

Na super! Jetzt dachte er schon im Vorteil für die Leute, die er verfolgte. Dieser Kookyuu hatte irgendwie schlechten Einfluss auf ihn. Vielleicht sollte man ihn doch rauswerfen.

Er stellte sich genau vor, wie er vor Ran steht und ihr das erklärt. *Ran, das ist mein Haus und ich werfe Kyuu-kun jetzt raus.* Witzig. Und was tut er dann gegen ihre Schneidewut? Sie wollte ihn doch in Streifen schneiden ....

So langsam hatte er mehr Angst vor Ran's Wutausbrüchen, als vor den Leuten, die er suchte.

Aber, ob sie wirklich so reagieren würde, wusste er absolut nicht. Sie könnte genauso gut mit Niagarafällen vor ihm stehen und sich nur noch ausheulen.
 

Block 3

Sie hatte Kookyuu auf einen Stuhl gesetzt und sich selbst mit einem Kamm bewaffnet. Den hatte noch einmal kurz abgewaschen, bevor sie zu Kookyuu zurückkehrte. Conan erinnerte sich, dass sie sich dieses Zimmer mal ausgesucht hatte, weil sie dort ein eigenes, kleines Waschbecken hatte. Warum sie das damals so dringend brauchte, wusste er nicht mehr. Er wusste nur noch, dass sie sich riesig gefreut hatte, als Yusaku ihr erlaubte, das Zimmer benutzen zu dürfen. Er hatte es ihr später sogar als richtiges Zimmer ausgebaut. Dieses Zimmer wurde seitdem nur noch von Ran bewohnt. Nicht mal Shinichi's Großeltern konnten mehr dort hinein. Wie das Zimmer seiner Schwester. Nur, dass diese selten Zuhause war.
 

***
 

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Irgendwann

Teil 17 Irgendwann
 

Block 1

Kookyuu sah auf dem Stuhl vor Ran so verloren aus. Er wusste wahrscheinlich absolut nicht, was er um diese Uhrzeit dort zu suchen hatte. Nachdem Ran den Stuhl anders gedreht hatte, schloss er die Augen und bewegte sich nicht mehr. Ran zog dann immer wieder den Kamm durch seine dunklen Haare, so dass seine Frisur völlig verändert wurde. Der lange Pony, der ihm immer im Gesicht hing, kämmte sie teilweise nach hinten, damit er nicht mehr ganz so lang war. Dafür nahm sie einige der hinteren Strähnen und kämmte sie nach vorn. Seinen Seitenscheitel machte sie ganz weg und formte ihn zu einem einfachen Punktscheitel um.

Nachdem sie das getan hatte, legte sie den Kamm wieder weg. Zu dumm, dass Kookyuu seit dem Dreh mit dem Rücken zu Conan saß. So konnte er kaum erkennen, welche Frisur sie ihm gemacht hatte. Aber sicher irgend etwas ausgefallenes. Kookyuu ließ das alles über sich ergehen. Er wehrte sich nicht. Schien ihn nicht zu stören. Ob er schon wieder schlief?

Würde ihn jedenfalls nicht wundern. Laut Kookyuu hatte die Nacht sonst immer nur fünf Stunden. Wie sollte er denn da zur Ruhe kommen? Die Hälfte davon braucht er ja schon, um wieder einigermaßen wach zu werden. Ob er am Tage in seiner Freizeit manchmal schlief? Das wäre zumindest möglich.

Man, worüber er schon wieder so alles nachdachte. Kookyuu sah nie so aus, als würde er ständig über etwas nachdenken. Aber Conan tat das, was Heiji ihm schon oft genug erzählt hatte.
 

Block 2

Sie nahm eine Cremeschachtel von ihrem Schrank und wollte Kookyuu etwas das Gesicht cremen. Doch dieser hielt sie zurück. Er griff nach ihrem Arm und stand auf. Ran wollte sich losreißen, aber nahm sie in den Arm und hielt sie fest.

"Hör auf, dich so zu quälen. Sag doch einfach, was du fühlst und dir wünschst.".

Conan wurde wieder hellhörig. Argh, such dir eine eigene Freundin! Was soll das heißen 'Sag es einfach'? Wenn sie Probleme hatte, hat sie sich doch immer an Conan gewandt. Tat sie das jetzt nicht mehr? Sag was, Ran!

Sie sah normal aus. Doch plötzlich veränderte sich ihr Gesicht und die Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. Sie klammerte sich mit aller Kraft an die Kleidung Kookyuu's. Riss fast an ihr und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Sie weinte sich richtig aus und klang völlig verzweifelt.

In dem Moment drehte sich Kookyuu zu Conan um, sah ihn direkt an. Dieser erschrak. Diese Frisur, dieses Aussehen. Mit dem Kamm hatte sie ihm die Frisur gemacht, die sie von Shinichi kannte. Die gleiche, ganz exakt. Fast ein Jahr war es her, dass er verschwand und sie erinnerte sich trotzdem so genau daran, wie er seine Haare trug.

"Ich will doch nur, dass er zurückkommt!".
 

Block 3

Die Beine eng an den Körper gezogen, die Arme darum geschlungen und den Kopf tief darin vergraben, saß er völlig Regungslos vor der Haustür im Schnee. Beobachtete, wie der Schnee, auf dem er saß, mehr und mehr von seinen eigenen Tränen durchnässt wurde. Wie sehr hatte er sich manchmal gewünscht, sie würde genau das sagen und ihm endlich klarmachen, wie sehr er ihr fehlte. Er hatte so lange darauf gewartet, dass er nicht mehr daran gedacht hatte, wie schwer es ihn selbst treffen könnte.

Er fühlte sich völlig allein gelassen und einsam. Der kalte Wind, der um ihn herum wehte, stellte perfekt dar, wie kalt es ihm auch ohne Wintertemperaturen war.

Er war seit seinem Verschwinden immer an ihrer Seite gewesen, hatte sie nie allein gelassen und trotzdem vermisste er sie mindestens so sehr, wie sie ihn. Er würde ihr so gern alles erzählen, würde ihr so gern klarmachen, was er wirklich dachte. Er hatte ihr versprochen, sofort zurückzukommen, wenn er seinen Fall gelöst hatte. Doch jetzt dauerte es bereits fast ein Jahr. Wie lange würde er noch durchhalten, ohne ihrem traurigen Blick zu verfallen? Wie lange würde er aushalten, sie so sehr zu quälen? Wann würde sein eigener Wille zusammenbrechen und sie noch mehr schocken, als er es jetzt schon tun würde?
 

***
 

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Nein

Teil 18 Nein
 

Block 1

Er fror. Es war so kalt. Wo war er da nur?

Blinzelnd sah er in die dicken Schneeflocken, die vor im niederfielen. Immer noch und schon wieder. Immer noch saß er zusammengekauert auf der Türschwelle. Schon wieder war er am verzweifeln. Immer noch konnte er nicht zurück zu ihr. Schon wieder wollte er alles erzählen und konnte es nicht. Immer noch und schon wieder.

Doch jetzt konnte er sich nicht mehr halten. Völlig durchgefroren stand er zitternd auf. Wieder stand er frierend vor seiner eigenen Haustür, musste hinauf sehen und konnte die Klinke nicht erreichen. Doch klingeln traute er sich nicht. Ran stand sicher noch unter dem Einfluss der letzten Nacht. Sie würde verrückt werden, wenn sie sähe, dass es Conan auch noch schlecht geht. Shinichi konnte sie nicht erreichen, wusste nicht, wie es ihm ging und Conan konnte sie nicht halten, wusste nicht, wann sie ihn verabschieden muss.

Er atmete schwer aus und ein, bevor er um das Haus schlich und hoffte, ein anderer als Ran, würde ihn bemerken. Glück, das konnte er mal wieder gebrauchen. Genau. Er blieb stehen und sah zu einem der offenen Fenster hinauf.

Es musste mindestens 6.30 Uhr sein, denn die Wirkung des Saftes hatte aufgehört. Er war wieder der kleine Conan, den Ran kennen und lieben gelernt hatte.
 

Block 2

Woah! Hier war es aber warm. Lag sicher daran, dass er so lange im Kalten gesessen hatte. Sein Körper hatte sich daran gewohnt und ihm kam das bisschen jetzt sehr warm vor. Er sah sich um. Die Heizung war auch aufgedreht. Wenigstens konnte er sich so aufwärmen. Sicher ging es ihm gleich besser.

Er lugte vorsichtig um die Türecke, in der Hoffnung, niemanden zu sehen. Da war auch niemand. Man, noch mehr Glück und er konnte es für den Rest des Jahres vergessen, noch mal Glück zu haben. Aber noch mal wird ja sicher nicht so ein Durcheinander um ihn herum passieren. Er würde es also eigentlich gar nicht brauchen.

Da weder im Zimmer noch im Flur irgend jemand zu sehen war, setzte er sich gegen die Heizung um sich aufzuwärmen. Kaum hatte er sich mehr oder weniger gemütlich gesetzt, hörte er, wie jemand an der Zimmertür vorbeilief. Er lauschte dem Schritt, versuchte zu erkennen, wer es sein könnte. Es klang schon wieder nach Heiji. Die hörten sich alle gleich an. Oder Heiji klang anders.

Als die Person vorbei war, stand er leise auf und sah durch die Tür, der Person hinterher. Ach, genau. Kookyuu. Um die Zeit? Ach ja, ein Hausmädchen macht ja auch Frühstück. Irgendwie interessant einen Jungen oder eher einen Mann ständig und mit soviel Ehrgeiz in der Küche zu sehen und ihn nicht einmal davon abhalten zu können. Lag das bei ihm daran, dass er in der Organisation war und deshalb nur selten etwas ordentliches zu essen bekam.

Innerhalb der Küche war er schon in vollem Gange. Seine Haare hatte er wieder in ihren Normalzustand versetzt. Jetzt sah er zwar noch immer Shinichi ähnlich, aber er hatte wenigstens nicht mehr die gleiche Frisur.

Conan konnte sich selbst nicht halten und musste ihm wieder helfen.

"Danke Kleiner. Sie musste sich ja in dich verlieben.".
 

Block 3

Kookyuu drehte sich zu ihm, wollte ihm danken, erkannte dann aber, wie schlecht es Conan eigentlich ging. Sofort unterbrach er seine Arbeit und holte eine Decke, in die er Conan einwickelte. Nun saß er schon das zweite mal in der kurzen Zeit völlig durchgefroren mit einer Decke irgendwo herum. Kookyuu hatte ihm gleich noch etwas warmes zu trinken gegeben. Diesmal aber nicht den Saft, den er vorher bekommen hatte. Nur ein normaler Tee. Kookyuu wollte Conan später noch erzählen, wo die Packung mit dem Saft stand.

Kookyuu hatte dem Saft den Geschmack von Holunderbeeren gegeben, deshalb schmeckte er so gut. Aber er meinte, dass er warm noch besser wäre.

Beide sahen auf, als sie ein Klopfen hörten. Das war an der Küchentür. Heiji war aufgestanden und hatte die beiden Reden gehört. Neugierig, wie er war, musste er natürlich vorbeischauen. Conan wollte ihn schon wieder vergraulen, aber Kookyuu drückte ihm einen Stapel Teller in den Arm und wies ihn an, das in die Bibliothek zu bringen. Dort hätte er mehr Platz, als in der Küche. Offenbar hatte Kookyuu erkannt, dass es Conan schon wieder gut ging. Sonst hätte er das nicht getan.

Aber das stimmte. Die Küche war wirklich nicht besonders groß für vier Leute. Das letzte mal war es mit dreien schon ziemlich knapp gewesen.

Heiji bekam auch etwas zum Tragen, aber der meckerte nicht herum, bevor er es wegbrachte. Im Gegensatz zu Conan, der herumnörgelte.

Als Conan die Teller verteilen wollte, musste er ab und zu die langen Ärmel des Hemdes, was er von Kookyuu hatte, immer wieder hochziehen. Seine eigenen Klamotten anzuziehen, dazu war er noch nicht gekommen. Aber das würde er jetzt lieber machen, sonst störte es ihn nur noch mehr.

Es waren wieder fünf Teller. Ob er den fünften Mann diesmal kennen lernen konnte?
 

***
 

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Vergessen

Teil 19 Vergessen
 

Block 1

Nachdem er noch einmal kurz alle Einstellungen durchprobiert hatte, band er sich die Fliege um den Hals. Als er dann wieder in der Bibliothek ankam, war alles fertig und sogar Ran saß dort. Er sah vorerst nur ihren Rücken, ging aber schnurgerade auf sie zu, damit sie ihn sofort bemerken würde.

Das tat sie auch. Sie drehte sich zu ihm und freute sich. Sie sah so sorgenfrei aus. Dabei gab es etwas, was sie von innen zerfraß. Warum nur hatte sie ihm das nie gesagt? Ob sie sich nicht getraut hatte?

"Ah, ich dachte mir doch, dass ich mich geirrt habe.".

Was? Was hieß das denn jetzt wieder?

"Du bist nicht gewachsen. Ich wusste es. Du wirst noch lange so ein Zwerg bleiben.".

Sie lächelte sogar richtig.

Ja ja, ich bin doch nur kurz fast normal geworden. Er fühlte sich diesmal nicht so niedergedrückt, als sie ihr das verheimlichen musste. Das lag sicher daran, dass er jetzt sicher wusste, was sie wirklich dachte und daran, dass er ihren einzigen Wunsch kannte.
 

Block 2

Kookyuu hatte es immer wieder drauf. Sein Essen war zwar nie etwas besonderes, aber trotzdem war es immer wieder gut. Immer wieder? Er hatte bis jetzt doch nur zweimal etwas gemacht. Aber so zielsicher, wie er es tat, war ziemlich sicher, dass er das öfter machte. Kaum war alles zusammengeräumt, als Ran sich dazu bereit erklärte, den Abwasch zu übernehmen. Heiji sah deshalb etwas erleichtert aus und Kookyuu ließ sie einfach machen. Er wollte ihr sicher nicht mehr im Weg sein, obwohl er das noch gar nicht getan hatte.

Conan nahm sich ein paar Bücher aus einer Kiste und begann damit, Kookyuu's Schreibarbeit über die Bücher zu übernehmen. Dieser hantierte ihm nicht dazwischen. Statt dessen sortierte er die fertigen ein. Sie hatten die Arbeiten vom letzten mal einfach getauscht. Heiji wollte auch nicht untätig sein und holte die Bücher, die noch in den Kisten lagen und brachte sie Conan. Die leeren Kisten faltete er sorgfältig zusammen.

"War die Kiste, die du gestern der Firma gegeben hast, eigentlich die letzte, die noch gemacht werden musste?".

Heiji sah Conan völlig perplex an. Doch Conan winkte ab und sah zu Kookyuu. Dieser sah zu ihm hinab und nickte lächelnd. Die Kiste vom Vortag war wirklich die letzte. Alle anderen waren bereits wieder zurückgekommen.
 

Block 3

Ran kam mit einem langen Zettel zu Conan, der fragend zu ihr hinauf sah.

"Das ist die Liste der Leute, die eingeladen habe. Sag mir, ob ich jemanden vergessen habe.".

Sie zählte wirklich alle auf, die ihr eingefallen waren.

- Heiji

- Edogawa-san

- Natsue & Takeshi

- Hattori-san, der aber schon abgesagt hatte

- Môri-san, also ihr eigener Vater

- Kisaki-san, hoffentlich gehen sich die beiden nicht zu sehr aus dem Weg

- Die DetectiveBoys (Ayumi, Genta, Mitsuhiko)

- Kudô-san, womit beide gemeint sind

- Sonoko

- Ayako & Juzo.

Wirklich eine ganze Menge, aber Conan hatte das Gefühl, dass sie jemanden vergessen hatte. Ran erkannte das an seinem Gesichtsausdruck, sagte aber nichts.

Conan sah zu Heiji. Er und sein Vater, der abgesagt hatte ... Sein Vater? Moment mal.

"Was ist mit Shinichi?".

Ran sah ihn erstaunt an. Sie hatte ihn tatsächlich vergessen. Nicht unabsichtlich nicht aufgezählt oder aufgesagt. Er fehlte wirklich. Sie hob überlegend den Kopf. Wieso war er denn nicht drauf? Dann schlug sie die Faust in die flache Hand. Sie hatte ihn nicht aufgeschrieben, weil sie von Anfang an erwartet hatte, dass er absagen würde. Das hatte er bis jetzt immer getan, wenn sie ihn irgendwo eingeladen hatte.

Aber sie ließ sich von Conan breitschlagen und musste versprechen, Shinichi wenigstens Bescheid zu sagen. Ob er dann kommen würde oder nicht, entschied sich dann.
 

***
 

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Sayônara

Teil 20 Sayounara
 

Block 1

Conan sah abgelenkt zu Kookyuu hinauf. Jemand, wie er war wirklich etwas besonderes. Mit seinen Einstellungen zu einem Geheimnis und seinem Können war er wirklich eine besondere Person. Egal, auf welcher Seite er stand. Ob es nun sein Feind war, oder nicht. Für Conan war er ein Freund des Feindes, aber trotzdem, im Bezug auf seine Identität, seine größte Hilfe. Er behielt es für sich. Heiji auch, aber der gehörte nicht zu denen, die Shinichi los werden wollten. Bei ihm war das etwas anderes. Heiji hätte vielmehr Interesse daran, ihn in einem Fall mal so richtig blass aussehen zu lassen.

"Dein Roboter war richtig hilfreich dabei, dich endlich ausfindig zu machen. Wo er war, konntest du nicht weit sein.".

Alle erschraken richtig bei der energischen Stimme, die diese Worte sprach. Eine Frau, die in einem schwarzen Mantel im Durchgang stand, war als einziges zu sehen. Kaum hatte alle registriert, was los war, fiel ein Schuss. Sie hatte blitzartig eine Waffe gezogen und geschossen. Doch weder Conan noch Heiji waren getroffen. Sie waren geschockt darüber, dass das alles so schnell gegangen war, aber sie waren unversehrt. Wer war getroffen?

"Yoi-chan! Was soll das?".

Sie sahen nach oben. Kookyuu! Er war es, Kookyuu war getroffen. Warum er? Wieso wurde er gesucht? Aber, Yoi-chan? War das nicht sein Partner? Das war Yoi-chan, eine Frau? Nein, deshalb das -chan an seinem Namen. Er kleidete sich nur so.

Mit einem Einschuss in den Bauch kam Kookyuu unter Schmerzen auf seinen Partner zu. Der wich nicht zurück, sondern schoss noch einmal. Doch sofort stiegen ihm Tränen in die Augen.

Kookyuu brach vor seinem Partner zusammen und blieb regungslos liegen.

"Bitte Kyuu-kun, verzeih mir! Ich musste es tun. Ich wollte dich nicht töten, nie wollte ich das. Aber es geht nicht mehr anders. Ich folge dir auch. Ich lasse dich nicht allein.".

Mit diesen Worten hielt er sich die Waffe an die Schläfe und drückte ein drittes und letztes mal ab.
 

Block 2

Alle standen wie versteinert da und konnten nichts tun. Alle, bis auf die beiden, die schwerverletzt am Boden lagen.

Kookyuu, den Conan in der kurzen Zeit, die er ihn kannte, gut kennen lernte und ihn sogar recht gut leiden konnte. Yoi-chan, von dem Conan nicht einmal den vollen Namen kannte. Der eine vom eigenen Schuss getötet, der andere vom Schützen schwer verletzt.

Kookyuu saß schwerblutend an der Wand und hielt sich beide Hände gegen die Einschüsse. Ran hatte bereits alle nötigen Anrufe getätigt und war nun damit beschäftigt Kookyuu zu helfen, die Wunden abzudrücken. Heiji hatte die Jacke ausgezogen und Yoi-chan auf das Gesicht gelegt.

"Vergesst es, ich werde nicht durchhalten.".

Ran schüttelte den Kopf und versuchte ihm diese Gedanken auszureden, was ihr nicht gelang. Sie beruhigte sich erst, als sie die Sirenen des Krankenwagens hörte. Sie sprang auf und lief den Sanitätern entgegen. Nur Kookyuu blieb hart. Er kämpfte noch immer gegen das eigene Ausbluten. Als die Ärzte eintrafen holte er tief Luft.

"Ich kenne dich seit einem Jahr und ich weiß, was du kannst. Mein letzter Wunsch ist, dass du Takanoshi Taisuke findest. Bitte!".

Er wurde verbunden und erst versorgt. Die Ärzte taten alles, was sie tun konnten, doch auch das würde ihn nicht retten. Das sagten auch die Ärzte. Die letzten Worte, die er noch hervorbrachte, waren allein an Conan gerichtet und nur Heiji war als Zeuge daneben.

"Du warst wie ein kleiner Bruder für mich und wenn du eine Frau gewesen wärst, hätte ich mich in dich verliebt.".

Er schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch.
 

Block 3

Er kannte ihn nur 48 Stunden. Nicht mehr. Er wusste eigentlich nichts über ihn. Nichts, das wirklich dazu beitrug, jemanden wirklich so zu kennen, dass man diese Person als seinen Freund oder seinen Bekannten bezeichnen konnte. Was wusste er? Nur, dass er als Mitarbeiter der Organisation war und als Auskundschafter von Shinichi's Verschwinden wusste.

Trotzdem wollte er den letzten Wunsch den er gesprochen hatte, wirklich erfüllen. Ob er das schaffen würde, war fraglich. Ob er Zeit dazu hatte, war auch nicht klar. Doch das Archiv seines Vaters beinhaltete wirklich alle Vorfälle der letzten 20 Jahre, wenn nicht noch mehr. Da müsste doch nun wirklich recht schnell etwas zu finden sein.

Im Moment jedoch, war es wichtiger, dass alles, was vorgefallen war, erst mal von allen beteiligten verarbeitet und verkraftet wurde. Besonders Ran war bei so etwas immer sehr sensibel und manchmal hatte man bei ihr das Gefühl, sie schafft es nicht. Sie brauchte dann wirklich die Nähe von Conan, wenn sie schon nicht ihren Shinichi hatte.

Conan hatte den Saft von Kookyuu gefunden und festgestellt, dass das, was davon noch übrig war, für nur noch eine einzige Vollständige Verwandlung reichte. Er konnte also nur noch einmal für Ran als Shinichi für sie da sein und das wollte er noch nicht nutzen. Es wird sicher eine Situation geben, wo sie ihn noch mehr braucht, als jetzt.

Kookyuu war eine Person, von der sie noch nicht einmal wusste, dass er der Organisation angehörte. Sie würde ihn einfach vergessen und sich nicht weiter für ihn interessieren. Das war ein weiteres mal Glück für Conan.

Alles, was Conan ihr noch über Kookyuu erzählte, war nur noch ein Satz.

"Er war ein Freund des Feindes und meine größte Hilfe.".
 

***
 

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Abschluss

Teil XX Abschluss
 

Block 1

Diese Ähnlichkeit habe ich nur noch einmal im Leben mitbekommen und ich habe mich wirklich sehr darüber gewundert, dass Shinichi plötzlich schon wieder vor mir stehen sollte. Aber ich habe mich an Kookyuu's Worte erinnert und nur noch gedacht:

"Ach, Shinichi hin oder her. Ich hab Conan lieb.".
 

Block 2

Er rief mich an, weil er mir sagte, dass die Lehrerin, die ich so bewundert hatte, tatsächlich eine Mörderin war. Ich wollte, dass er mir dabei gegenüber steht und mir beweist, dass sie es wirklich war. Was hätte ich gegeben, um ihn in dem Moment ansehen und umarmen zu können. Wird er wirklich irgendwann zu mir zurückkehren? Oder sollte ich ihn lieber doch vergessen? Shinichi ist nicht bei mir, aber er ruft an. Aber reicht mir das auch?
 

Block 3

Was er mir noch bedeutet? Ich weiß nicht. Vielleicht gar nichts, vielleicht die Welt. Ist er nur dann bei mir, wenn es mir schlecht geht, oder ist auch dann bei mir, wenn ich mich freue? Wird er nur dann zu mir zurückkommen, wenn ich endlich begreife, was er wirklich für mich ist? Muss ich erst erkennen, was er für mich fühlt? Conan liebt mich so, wie ich bin und ich ... ich sehe den ganzen Tag nur sein Gesicht. Nicht das von Shinichi.

Conan ist da, wenn ich ihn brauche. Wo ist Shinichi?
 

ENDE (deutsch) - THE END (english) - FIN (francaise) - MATSUBI (nihon-go)

(Was heißt Ende auf Russisch? *g*)
 

Die Auflösung von Kyuu-kun's letztem Wunsch ist eine andere Geschichte.

Das ist dann nämlich (2)Conan-ATS!
 

***
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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2018-01-10T21:38:32+00:00 10.01.2018 22:38
Ich weiss leider nicht mehr mein Passwort für den Username und animexx meldet sich nicht... Keine Ahnung ob du das noch liest, aber:

Ich habe deine Fanfiktion gelesen als ich noch ein Teenager war: Also vor über 10 Jahren! Ich habe sie geliebt. Du bist der (oder die?) beste Autor von Detektiv Conan. Ich habe viele, auch englische, Fanfiktion von Detektiv Conan gelesen, aber ich finde keiner kommt an dich ran.

Wirklich grossartig. Habe endlich deine Fanfiktion wieder gefunden und werde all deine Stories nun besser auf meinem Computer speichern. Und auch deine Fanarts von den Stories finde ich sehr schön. Die waren auf einer anderen Seite abgespeichert, leider erinnere ich mich nicht mehr wie sie hiess.
Von:  yume22
2004-12-13T15:51:01+00:00 13.12.2004 16:51
Heiji? Oh das kann ja nur bedeuten, dass er wieder einen neuen Fall hat...oder er hat einfach nur Sehnsucht nach Shinichi*g*

CU
rei18
Von:  yume22
2004-12-13T15:48:50+00:00 13.12.2004 16:48
Ich mag Kookyuu, bin gespannt was er für eine Rolle spielt^.^Kann mich vage erinnern, dass er eine große Rolle übernimmt.

CU
rei18
Von:  yume22
2004-12-13T15:46:23+00:00 13.12.2004 16:46
Hmm...ich habe ja da so meine Vermutung*grübel*

aber schnell weiterlesen*g* Wahrscheinlich schaffe ich nicht alles...aber das wird morgen gleich aufgeholt^.~

CU
rei18
Von:  yume22
2004-12-13T15:43:10+00:00 13.12.2004 16:43
So da bin ich^.^

Du hast nen tollen Stil...
Und ich lese schnell weiter...will doch wissen wer der Typ ist*g*

CU
rei18
Von: abgemeldet
2004-02-13T13:20:02+00:00 13.02.2004 14:20
So, jetzt schreib ich dir erstmal nen Kommi. Deine Conan FDF gefällt mir sehr gut. Ich finde, du schreibst wirklich fesselnd. Allerdings sind manche Ereignisse/Übergänge etwas zu kurz beschrieben, was bei mir etwas für Verwirrungen gesorgt hat. Ich weiß aber ja, dass du das sonst anders machst.
Ich hab jetzt endlich mal wie ein normaler Mensch angefangen, von vorne zu lesen (ich übertreib es halt manchmal mit der japanischen Leserichtung XD). Ich bin auf deine Conan RZR gestoßen, als du ein neues Kapi hochgeladen hattest. Bis ich kapiert hab, dass ich die anderen Teile vorher hätte lesen sollen, wollte ich einfach wissen, wie es weitergeht...
Ich sag das nur, damit du verstehst, warum ich "Kotori" noch nicht gelesen hab. Ich hoffe, dass ich nicht in Versuchung komme, es doch noch zu lesen, bevor ich alles andere gelesen hab.
Und jetzt les ich mal deine Conan ATS.
Bye,
Kyu
Von:  Katha007
2003-10-02T10:36:42+00:00 02.10.2003 12:36
Schöne Geschichte und echt tragisch.
meine Güte ne, hättest du ihn nicht überleben lassen können.
Echt Respekt.
Klasse Geschichte
Bis denne
Kara
Von:  RumikoKumakura
2003-05-01T10:05:20+00:00 01.05.2003 12:05
ich kanns dir zwar nicht in russischen buchstaben schreiben, aber ausgesprochen wirds: kaniez. aber diese russischen buchstaben gibts auch im deutschen. das würde ungefähr so aussehen: konez. die zweite silbe ist betont und wird ,je' ausgesprochen. deswegen wird das ,o' als ,a' gesprochen. bitteschön! übrigens: geile FF!
Von: abgemeldet
2003-04-11T17:54:42+00:00 11.04.2003 19:54
hi,
so jetzt habe ich alle Teile nacheinander durchgelesen und ihc muss sagen die Story ist wirklich super!Gut geschrieben und auf Einzelheiten eingegangen schade finde ich nur das der gute Conan nicht mehr groß geworden ist!!!Troßdem beachtlich Leistung die du abgeliefert hast!!
Gruß Jarva
Von: abgemeldet
2003-03-17T21:17:55+00:00 17.03.2003 22:17
Kein Wahnsinn!! Ein Genie hat sich das ausgedacht *g*
Mosquito


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