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Melting Ice

von

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darkness

Hallo :)
 

Ein kleines Vorwort bevor es losgeht~

Da die FF eigentlich ein RPG ist und dieses RPG noch nicht abgeschlossen, kann es später unter Umständen zu Verzögerungen kommen. Die ersten paar Kapitel sind allerdings schon fertig und warten nur darauf hochgeladen zu werden.
 

Viel Spaß bei 'Melting Ice'
 

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Murrend saß Ruki auf der Couch im Proberaum und sah alle paar Sekunden auf die Uhr. "Langsam könnte Aoi mal herkommen", knurrte er angepisst und verschränkte die Arme. Es war nicht das erste mal, dass Aoi zu spät kam. Eigentlich kam er fast immer zu spät. Ruki hatte schon öfters vorgeschlagen, einfach die Probe eine halbe Stunde nach hinten zu verschieben und Aoi nichts zu sagen, dann wären alle pünktlich und Ruki würde sich nicht Tag für Tag darüber ärgern.
 

Er hatte überhaupt keinen Nerv für so was. Seine eigenen Probleme erdrückten ihn immer mehr und seit einiger Zeit wollte er nur noch Ruhe. Die Probe schnell hinter sich bringen und dann einfach sein Hirn ausschalten und an nichts denken. Aber dass das nur ein dämlicher Wunsch war, das wusste Ruki auch.

Egal was er auch tat um sich abzulenken, es scheiterte.
 

Die Dunkelheit, die ihn schon so lange gefangen hielt, schien endlos. Zuerst war es nur ein Schatten, der wie ein grauer Schleier über ihm lag, aber je mehr Zeit verging, desto größer wurde der Schatten, bis er das ganze Licht verdrängt hatte und Ruki in vollkommener Schwärze zurückließ.
 

Während Ruki in seinen Gedanken versunken war, wuselte Uruha ungeduldig im Proberaum hin und her und murmelte aufgebracht etwas vor sich hin. Reita saß wie immer auf der Couch und warf ab und zu einen Blick zur Tür, durch die Aoi noch immer nicht gekommen war.

Ruki hasste diese Warterei, er hatte wirklich besseres zu tun als den ganzen lieben langen Tag hier zu sitzen und seine Zeit zu verschwenden.
 

Nach gefühlten fünf Stunden des Wartens öffnete sich die Tür und Aoi platzte rein. Ruki murrte als er die Entschuldigung hörte.

"Ist doch jeden Tag dasselbe", meckerte er, bequemte sich dann aber von der Couch und stellte sich an seinen Platz. "Mich würde mal interessieren was du immer treibst, dass du permanent zu spät kommst" Ruki war angepisst, was ihm sogar ein Blinder an der Nasenspitze angesehen hätte. Wie zu erwarten antwortete Aoi nicht auf Rukis Frage und werkelte plötzlich sehr interessiert an seinem Verstärker herum.
 

An dieser Stelle mischte sich Reita mit einem breiten Grinsen in das Gespräch ein, wenn man Rukis Maulen und Aois Schweigen als Gespräch bezeichnen konnte. "Jetzt sag schon, Aoi. Wird ja nicht so sein, dass du und Manabu die ganze Zeit am vögeln seid!", meinte der Bassist dann.
 

Ruki hörte nur mit einem Ohr zu und eigentlich interessierte es ihn auch gar nicht ob Aoi mit Manabu vögelte oder nicht. Er wollte nur nach Hause und nicht noch ewig und drei Tage hier stehen und darauf warten, dass Aoi endlich fertig wurde.

"Könnt ihr das Gespräch über Aois Bettleben auf später verlegen? Ich will anfangen", knurrte Ruki nur und funkelte die anderen an.
 

Zu seinem Glück begannen sie dann tatsächlich mit der Probe. Noch mehr Verzögerungen hätten seiner ohnehin schon schlechten Laune nicht gut getan und die anderen wussten das. Zumal wollte er sowieso so schnell wie möglich nach Hause, da sie seiner Meinung nach viel zu oft probten und irgendwann hatte selbst er keine Lust mehr.
 

Nach mehreren Stunden mit nur einer kleinen Pause dazwischen war die Probe endlich zu Ende. Erleichtert packte Ruki seinen Kram zusammen, verabschiedete sich und fuhr nach Hause.

Dort angekommen zog er sich erstmal seine Schuhe und Jacke aus und schmiss sich dann aufs Sofa.

Endlich war er wieder alleine und musste auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, am wenigsten auf sich selbst. Und auch wenn Ruki die Einsamkeit verabscheute, weil sie ihm immer wieder zeigte, wie tief er bereits in der Dunkelheit versunken war, so war sie doch der einzige Ort, an dem Ruki so sein konnte, wie er wirklich war. Hier würde ihn Niemand für das verurteilen, was er sich Tag für Tag antat, um sich wenigstens ein bisschen lebendig zu fühlen.
 

Als er das nächste Mal einen Blick aus dem Fenster warf, war es draußen bereits dunkel, doch war dies nichts im Vergleich zu der Dunkelheit, die gerade in ihm herrschte. Abermals war er in seinen düsteren Gedanken gefangen und fragte sich, warum er immer noch weiterkämpfte und nicht einfach aufgab. Vielleicht war es der klägliche Rest Hoffnung, der ihm noch geblieben war und an den er sich klammerte wie ein Ertrinkender.
 

Langsam, beinahe sanft zog er das Messer über seinen rechten Oberschenkel und sah dem Blut dabei zu, wie es auf seine hellen Fliesen tropfte. Er fühlte keinen Schmerz, er fühlte gar nichts mehr. Dennoch erfüllte ihn der Anblick mit Genugtuung, denn sein Blut zeigte ihm, dass er noch lebte, dass sein Herz noch schlug, auch wenn es sich anfühlte wie ein Scherbenhaufen.
 

Doch eine Sache würde Ruki niemals tun, er würde sie nie an Stellen verletzen, die sichtbar für andere waren. Er wollte nicht, dass jemand sein Geheimnis herausfand und würde es auch niemals öffentlich zur Schau stellen wie so viele andere, die nur Mitleid haben wollten. Ruki wollte kein Mitleid, er wollte sich nur lebendig fühlen. Und er wollte vergessen, doch das würde er niemals können.
 

Nach unzähligen weiteren Schnitten, die gar nicht aufhören wollten zu bluten, ließ Ruki das Messer einfach fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ihm war etwas schwindelig, doch das würde wieder vorbeigehen, denn das war es bis jetzt immer. Noch hatte er die Grenze nicht überschritten, noch war er nicht verzweifelt genug um einen Schlussstrich zu ziehen.
 

Er atmete zittrig aus und wartete auf irgendetwas, das ihm zeigte, dass alles wieder gut war, dass er sich nicht mehr selbst verletzen musste, aber wieder einmal war er nur einem Wunsch verfallen, der nicht in Erfüllung gehen würde.

Egal wie sehr er sich zerschnitt, er gab kein Entkommen. Er konnte die Leere in sich einfach nicht füllen.
 

Als das Schwindelgefühl sich verflüchtigte, erhob Ruki sich und beseitigte die Spuren, die er hinterlassen hatte. Doch die Narben, die nach dieser Tat auf seiner Seele entstanden waren, würden sich nicht einfach so wegwischen lassen. Jeder Schnitt bedeutete eine weitere Narbe, nicht nur äußerlich.

no chance

Hallöchen :)
 

Da kommt auch schon das zweite Kapitel

An dieser Stelle verweise ich mal zur Beschreibung der FF, bezüglich der Favoriten und co ;).
 

Viel Spaß beim Lesen
 

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Am nächsten Morgen stand Ruki schwerfällig auf, als sein Handywecker ihn mit LEECH aus seinen Träumen riss. Natürlich stand heute wieder eine Probe an, aber wie zu erwarten hatte Ruki überhaupt keine Lust darauf. Manchmal fragte er sich, ob es überhaupt jemals anders sein würde, oder ob sich irgendwann mal etwas an seiner Situation ändern wurde. Er hoffte es wirklich, auch wenn die Chance darauf verschwindend gering war. Hoffnung war letzten Endes doch nur ein leeres Wort, auf das naive Menschen vertrauten, die die Wahrheit nicht ertragen konnten.
 

Der Sänger schnappte sich wahllos ein paar Klamotten und verschwand dann aus dem Schlafzimmer. Im Bad hüpfte Ruki nur schnell unter die Dusche und zog sich danach an. Schminken tat er sich nicht, und die Haare ließ er auch nur glatt herunterhängen. Interessierte ja sowieso keinen, wie er zur Probe erschien. Das einzige was er tat, war seine Augenringe zu verdecken, denn die würden verraten, dass er kaum noch richtig schlief.
 

Keine fünf Minuten später saß Ruki auch schon in seiner Küche und machte sich einen Kaffee. Was essen würde er nicht, denn Hunger hatte er keinen, obwohl er ein paar Kilo mehr auf den Rippen durchaus vertragen konnte, da er eine ziemlich zerbrechliche Statur hatte.
 

Gelangweilt schaute Ruki aus dem Fenster und nippte an seinem schwarzen Kaffee, der mittlerweile fertig geworden war. Ab und zu warf er einen Blick auf die Uhr, damit er nicht zu spät zur Probe kommen würde, denn auf Stress mit Kai konnte er gut und gerne verzichten.
 

Zehn Minuten später war es für ihn an der Zeit zu gehen und so begab er sich in den Flur, zog sich an und verließ seine Wohnung, um sich geradewegs zur PSC zu begeben.
 

Als Ruki wenig später an der PSC ankam, ging er zuerst in die Raucherecke. Irgendwie kam er in letzter Zeit nicht dazu zu rauchen, obwohl er eigentlich genug Zeit dafür hatte.

Dort war Ruki natürlich nicht alleine, denn die halbe PSC war ein Verein von Süchtigen und alle standen sie morgens in der Kälte herum, um sich krebserregende Stoffe in die Lunge zu pusten. Reichte ja nicht, dass die meisten von ihnen sowieso schon einen Schuss weg hatten, jetzt mussten sie sich noch zusätzlich krank machen. Ruki war dies natürlich egal. Krank war er sowieso schon und ob er an Krebs sterben würde, oder an sich selbst, war letzten Endes egal. Nur dass das eine schneller gehen würde, als das andere.
 

Eigentlich durfte er gar nicht rauchen, weil er Sänger war. Aber auch nur eigentlich, denn aus Verboten machte er sich nichts und Shou rauchte auch, was er gerne als Argument verwendete, wenn sein Manager ihn mal wieder dabei erwischte.

Fünf Minuten später schmiss er den Zigarettenstummel auf den Boden und ging dann in den Proberaum. Dort war er wie zu erwarten mit Kai alleine, denn morgens waren sie immer die ersten, die da waren.
 

Ruki saß mal wieder murrend auf der Couch, als Reita den Proberaum betrat. Uruha war noch immer nicht da, was ihn doch sehr verwunderte, denn eigentlich war er sonst immer pünktlich. Aber anscheinend wurden sie zurzeit vom Pech verfolgt, oder eher von den Verspätungen seiner Bandmember.
 

Der Bassist stellte seinen Bass ab, begrüßte die Anwesenden. „Wo ist unsere Diva?“, fragte er dann, als ihm auffiel, dass Uruha noch immer nicht da war.

"Unsere Diva ist noch nicht da, wie du siehst", antwortete Ruki und sah zu dem Bassisten, was er besser hätte bleiben lassen.
 

Immer wenn Ruki ihn ansah zog sein Herz sich schmerzhaft zusammen und die Schmetterlinge in seinem Bauch, die früher immer ein angenehmes Kribbeln verursacht hatten, verwandelten sich in Blei. Er hatte schon vor langer Zeit aufgegeben den Blonden für sich zu gewinnen, da er wusste, dass Reita nur auf Sex aus war, nicht auf mehr. Auch wenn irgendwo in ihm doch noch ein Funken Hoffnung steckte, den er einfach nicht auslöschen konnte. Ruki wusste, dass er nicht widerstehen könnte, wenn Reita irgendetwas tun würde, was über normale Freundschaft ging. Er könnte ihn einfach nicht abweisen, auch wenn sein Herz dabei zerbrach. Anfangs würde er es noch versuchen, auch wenn er damit seinen Körper verraten würde, doch irgendwann würde er nachgeben, das wusste er genau. Es war eben doch diese blöde Hoffnung, die ihm leise zuflüsterte, dass Reita vielleicht nur die richtige Person suchte und sich deshalb durch die Betten Japans schlief. Der Sänger hoffte einfach, dass Reita sich änderte und vielleicht ihn wollte, auch wenn er wusste, dass die Chance verschwindend gering war, wenn es überhaupt eine Chance gab.
 

„Warum bist du eigentlich schon hier?“, fragte Reita dann Aoi grinsend, der gerade neben ihm herumwuselte.

„Ach ich dachte mir ich verzichte mal auf die Dusche und komme stinkend hierher, damit du dich nicht beschwert, dass ich zu spät bin", meinte Aoi grinsend und streckte Reita die Zunge raus. "Willst du mal riechen?“

"Ihh, ein müffelnder Aoi", grinste er den Schwarzhaarigen an, zog die Nase kraus und verzog gespielt angewidert das Gesicht. "Geh weg, du stinkst! Dich wollen wir hier nicht“ Er streckte Aoi die Zunge raus und grinste, bevor er sich zum Sofa begab und sich neben Ruki setzte.
 

Ruki versteifte sich für einen kurzen Moment, als Reita sich neben ihn setzte. Er war nun schon seit so langer Zeit in ihn verliebt und wusste noch immer nicht, wie er sich in seiner unmittelbaren Nähe verhalten sollte. Dass er Reitas Parfüm riechen konnte, auch wenn es nur sehr schwach war, half ihm nicht unbedingt dabei den Bassisten normal zu behandeln. Er wollte Reita. Er wollte ihn so sehr, dass es schon wehtat.
 

"Sagt der richtige. Wenigstens riecht mein Parfüm nicht nach Kloschüssel", ärgerte Aoi den Blonden und packte dann seine Gitarre aus.

"Mein Parfüm riecht doch nicht nach Kloschüsse!", empörte sich der Bassist, schnupperte aber möglichst unbemerkt an sich. Dann stand auch er auf und schnappte sich seinen Bass.
 

Der Sänger seufzte leise und sah Reita dabei zu, wie er seinen Bass stimmte. Er hatte ja zum Glück keine Probleme mit irgendwelchen verstimmten Instrumenten, denn sein Instrument war seine Stimme und die konnte ihm keiner nehmen, außer vielleicht eine besonders hartnäckige Erkältung.
 

"Also wenn ich hier auf die Toilette gehe, dann riecht es genauso, wie wenn ich neben dir stehe", kam es dann von Aoi, während er seine Gitarre stimmte. Daraufhin stellte Reita seinen Bass weg, ging auf Aoi zu und begann ihn durchzukitzeln.
 

Ruki beobachtete grummelnd Aoi und Reita und wünschte sich insgeheim, dass nicht Aoi von Reita gekitzelt wurde, sondern er. Dass das nur ein dummer Wunsch war, wie irgendwelche Kinder ihn hatten, wenn sie das erste mal verliebt waren, wusste er, aber er konnte einfach nicht anders. Wenn es so etwas wie die große Liebe gab, dann hatte Ruki sie definitiv gefunden, auch wenn Reita nicht so fühlte wie er und es wahrscheinlich auch niemals tun würde...

silence

Ehehehe.
 

Das war mein Vorwort.

Viel Spaß beim Lesen ;) und Kommentare bringen euch nicht um, ne?~
 

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Als Uruha dann endlich kam. nickte er ihm nur kurz zu, bevor er seinen Blick wieder auf den kichernden Haufen namens Reita und Aoi richtete, die nichts von dem Erscheinen des Gitarristen mitbekamen.
 

Mittlerweile waren sie schon auf der Couch gelandet und Aoi lag unter Reita, dem es sichtlich Spaß machte den Gitarristen zu kitzeln. „Sadist! Ich will einen neuen Bassisten!“, schmollte Aoi, musste dann aber wieder lachen.
 

Ruki biss sich hart auf die Lippe, als Aoi plötzlich unter Reita auf der Couch lag. Er konnte sich gerade so davon abhalten, Reita von Aoi zu zerren und damit seine Eifersucht zu zeigen, denn er wollte nicht, dass jemand erfuhr, dass er dem Bassisten mit Haut und Haaren verfallen war. Ruki knurrte leise, konnte seinen Blick aber nicht von den beiden abwenden. Er war eifersüchtig, obwohl es doch keinen Grund dazu gab. Reita wollte sowieso niemanden und Aoi war mit Manabu zusammen. Trotzdem sorgte allein der Anblick dafür, dass dieses hässliche Gefühl in ihm aufstieg, für das er sich selbst verachtete. Ruki fragte sich oft, wie man eigentlich auf etwas eifersüchtig sein konnte, was nie dagewesen war.
 

"Du willst einen neuen Bassisten? Du willst mich verstoßen! Du liebst mich nicht mehr. Ich bin tief getroffen!" Theatralisch fasste Reita sich ans Herz, während er Aoi volljammerte.
 

Ruki konnte es nicht mit ansehen, wie gut die beiden sich verstanden und wie sie auf so eine Art und Weise miteinander rumalberten. War es denn so falsch, dass er sich nur einmal wünschte auch so von Reita behandelt zu werden? Er wollte Reita einmal so nahe sein wie kein anderer. Nur ein einziges mal. Einmal glücklich sein und das haben können, was er sich seit so langer Zeit wünschte. Er wollte ihn lieben wie kein anderer, für ihn da sein und ihn einfach im Arm halten, wie in einem kitschigen Liebesfilm.
 

„Hast du bunte Pillen geschluckt oder was geraucht?“, fragte Aoi fassungslos und sah den Bassisten an, der normalerweise nie so war. Dann aber bemerkte er, dass Uruha da war und begrüßte ihn. Auch Reita tat dies in seiner gewohnten Art und Aoi musste sich keine Sorgen mehr machen, dass er unter irgendwelchen ominösen Drogen stand.
 

Nun da alle da waren, konnten sie endlich mit der Probe beginnen, doch Ruki machte keine Anstalten sich zu erheben. "Ruki?", fragte Aoi vorsichtig nach, doch es kam keine Reaktion.

"Ruki?", sprach er ihn noch einmal etwas lauter an und endlich regte der Sänger sich.
 

In seinen Gedanken versunken merkte Ruki gar nicht, dass Aoi ihn angesprochen hatte. Erst beim zweiten Mal registrierte er ihn. "Was?", begann er, sah dann aber, dass die Probe beginnen sollte. Ruki erhob sich und stellte sich an seinen Platz, seine Laune allerdings war im Keller und noch immer brannte der Schmerz in ihm, den nur Reita lindern konnte.
 

Die Probe begann, doch es lief alles andere als gut, was seine Laune noch weiter sinken ließ. Irgendwann riss Reita der Geduldsfaden und er schrie Kai an. "Mein Gott! Wie oft denn noch?! Nur weil dieser dämliche Schlusston falsch ist, spielen wir das Lied jetzt zum siebten Mal komplett durch. Hast du zu wenig Sex oder warum hast du so schlechte Laune?", fluchte Reita, bevor er seinen Bass wegstellte und mit einem 'Ich bin draußen eine rauchen' verschwand.
 

Ruki zuckte bei Reitas Ausbruch zusammen, war allerdings genauso schlau wie die anderen und sagte nichts. Auf ihn war Kai heute noch nicht sauer, also wollte er auch nicht unbedingt seinen Zorn auf sich ziehen. Seufzend ließ er sich auf das Sofa fallen und wartete darauf, dass irgendetwas passierte.
 

Kai sah Reita sprachlos hinterher und biss sich auf die Lippe. "Fünf Minuten Pause", verkündete Kai dann in einem Ton, als hätte gerade jemand sein Drumset zerstört.
 

Aoi sah Kai nach, der wütend aus dem Proberaum stapfte und die Tür hinter sich zuschlug. "Meine Güte... was ist dem in den Arsch gekrochen und gestorben?", murrte Aoi und ließ sich neben Ruki auf das Sofa fallen. "So unausstehlich war der noch nie."

Uruha seufzte leise und verzog bei Aois Frage angewidert das Gesicht. "Das sind Dinge, die ich gar nicht so genau wissen will... Aber du hast schon recht. Kai ist heute echt schlimm...", stimmte er zu und ließ sich neben Aoi fallen, sodass sie nun wie die Hühner auf der Stange in einer Reihe auf dem Sofa saßen.

"Mensch Ruha, wir haben zwei Sofas und du fetter quetscht dich noch zu uns. Findest du uns etwa so geil, dass du nicht alleine sitzen kannst?", grinste Aoi und piekte Uruha in die Seite.
 

Ruki seufzte und stand dann auf. Er mochte die extreme Nähe zu anderen nicht, auch wenn sie seine Bandmember und besten Freunde waren. Die einzige Person, die das bei Ruki durfte, war Reita. "Kinder. Da habt ihr euer Sofa", meinte Ruki nur und setzte sich dann auf das andere Sofa.
 

"Fett? Ich bin nicht fett!", schmollte Uruha sofort. "Wie kannst du es wagen, mich als fett zu bezeichnen?" Die beiden kabbelten sich noch etwas, bevor Aoi dazu überging Uruha zu kitzeln, doch darauf achtete Ruki nicht.
 

Viel wichtiger war, dass Reita wieder da war und sich zu ihm gesetzt hatte. "Wo ist Kai?", fragte er dann und sah fragend zu Ruki.

"Keine Ahnung. Er kommt aber gleich wieder", antwortete Ruki und sah Rei kurz an, bevor er seinen Blick wieder senkte und überall hinsah, nur nicht zu Reita.

„Mhh, kay“, hörte er Reita noch sagen, ging aber nicht weiter darauf ein.
 

Ruki war nervös. Und wie er das war. Ihm war klar, dass er sich wie ein verliebtes Schulmädchen benahm, aber er konnte doch auch nichts dafür, dass es tatsächlich so war. Er hatte diesen ganzen Liebeskram nicht gewollt. Vor allem nicht, wenn die Person Reita hieß. Aber unglücklicherweise hatte er das Unheil nicht abwenden können und sich tatsächlich in den Bassisten verliebt, auch wenn sein Kopf schon immer dagegen gewesen war. Er war halt zu schwach um gegen sein Herz anzukommen.

Ruki seufzte und fuhr sich durch die Haare. Es war doch nicht zum aushalten. Kaum saß er neben Reita, benahm er sich wie der letzte Urmensch.
 

Ein paar Minuten später kam Kai wieder und Ruki murrte zwar, war aber auch dankbar aus dieser misslichen Lage befreit worden zu sein. Er erhob sich und stellte sich an seinen Platz, damit es weitergehen konnte.

Diesmal verlief die Probe auch erstaunlich gut, was wohl daran lag, dass niemand Kai verärgern wollte.
 

Nach der Probe verabschiedete Ruki sich von den anderen und ging nach draußen um zu rauchen. Natürlich wollte irgendjemand ihn ärgern, denn Reita stand alleine in der Raucherecke. Leise grummelnd zündete er sich eine Zigarette an und stellte sich zu dem Bassisten. Der Sänger warf ab und zu einen Blick zu Reita, dem das natürlich nicht verborgen blieb. //Ganz toll, noch auffälliger kann ich mich echt nicht benehmen. Fehlt noch, dass ich rumkreische wie eines dieser nervigen Fangirls//. Er beeilte sich mit seiner Zigarette, damit er möglichst schnell verschwinden konnte und Reita nicht mehr sehen müsste. Auch wenn es das war, was er eigentlich wollte.
 

"Hab ich was im Gesicht oder warum guckst du immer zu mir?", fragte Reita dann aus heiterem Himmel und trat seine aufgerauchte Zigarette auf dem Boden aus.

Ruki zuckte unmerklich zusammen, als Reita ihn darauf ansprach. "Ehm...", stammelte er und seine Wangen bekamen einen leichten Rotschimmer. Jetzt musste er sich schnell etwas überlegen, wenn er sich vor Reita nicht verraten wollte. "Nur so'n weißes Band...", nuschelte er dann und beantwortete somit Reitas Frage. Dass ihm das niemand abkaufen würde war ihm klar, aber er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Sonst war er nie so zurückhaltend, wenn nicht sogar schüchtern, aber bei Reita konnte er einfach nicht normal sein.
 

"So so... nur ein weißes Band...", grinste der Bassist und drehte sich zu Ruki, drückte diesen an die Wand hinter sich und stützte sich mit den Armen neben Rukis Kopf ab. Ruki zuckte daraufhin heftig zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet.

storm

Hallo!
 

Bis an diese Stelle hab ich das RPG bereits umgeschrieben, aber momentan keinen Antrieb weiterzumachen. Könnte etwas dauern bis es weitergeht, es wird aber weitergehen.
 

Viel Spaß mit dem Kapitel und im nächsten wird es ziemlich heikel ;).

Ihr dürft auch gerne Kommentare hinterlassen, wenns euch gefallen hat.
 

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Sein Herz klopfte so stark, dass er befürchtete Reita würde es durch den dünnen Stoff seiner Jacke spüren können. Reita lehnte sich nach vorne, sodass ihre Gesichter sich fast berührten. „Sag schon, Ru. Ich merke, dass du nicht die Wahrheit sagst...", hauchte er dem Sänger entgegen.

"Ich... also... ehm...", begann dieser, brach dann jedoch ab. Reitas Geruch und die Nähe zu dem Bassisten machten es ihm schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ruki wollte sich losreißen und abhauen, aber sein Körper verriet ihn, denn er war wie gelähmt. Er sah Reita an, aber bereute es ihm nächsten Moment schon, denn er versank in den Augen des Bassisten. Ruki wusste, dass man ihm seine Unsicherheit ansah. Die ganze Situation überforderte ihn und er wusste nicht, was er tun sollte. Sein Verstand schrie, dass er sofort verschwinden sollte, aber er konnte einfach nicht. Wieder einmal erlag er seinem Herz ohne auch nur eine Wahl gehabt zu haben.
 

Grinsend beugte Reita sich noch weiter vor. Wenige Millimeter vor Rukis Lippen stoppte er. "Du wirkst nervös... Angst, was noch passieren kann?", hauchte er fragend, bevor er seine Lippen auf die des Sängers legte. Er bewegte seine Lippen fordernd gegen Rukis und versuchte ihn zum Mitmachen zu animieren.

Rukis Augen weiteten sich geschockt, als Reita ihn auf einmal küsste. Er krallte seine Hände in die Jacke des Blonden und versuchte ihn von sich zu schieben, aber er hatte einfach keine Kraft dazu. Leise wimmerte Ruki, bevor sein Griff sich lockerte und er den Kuss vorsichtig erwiderte. Seine Augen fielen wie von selbst zu und auch sein Körper entspannte sich merklich. Das was gerade passierte war das, was er sich immer gewünscht hatte, auch wenn er wusste, dass es ganz und gar falsch war.
 

Reita grinste gegen die Lippen des Sängers, bevor er seine Zunge vorschnellen ließ und sie zwischen Rukis Lippen drängte. Seine Zunge suchte ihr Gegenstück und schmuste mit ihr.

Als Reita ihn dann auch noch richtig küsste, glaubte Ruki zu träumen. Ihm kam das alles so irreal vor, dass er Angst hatte jeden Moment aufwachen zu können. Der Sänger schlang seine Arme um Reitas Hals und drückte sich an ihn, denn seine Knie fühlten sich an als wären sie aus Pudding und hätte Reita ihn nicht noch zusätzlich gehalten, würde er einfach auf den Boden sinken. Ruki stupste Reitas Zunge vorsichtig an und vertiefte den Kuss dann. Sein ganzer Körper kribbelte angenehm und zum ersten Mal hörte der stechende Schmerz in seinen Herzen auf, wenn auch nur für diesen einen, kurzen Moment.
 

Reita ließ seine Hände unter Rukis Shirt schlüpfen und kraulte dessen Hüfte, während er ihn weiter küsste. Der Sänger erschauderte und drängte sich noch etwas mehr an Reita, auch wenn er wusste, dass er wahrscheinlich gerade einen schrecklichen Fehler beging. Ruki strich Reita durch die Haare und spielte dann mit einigen der längeren Strähnen, während seine Zunge sanft mit der des Blonden schmuste.

Reita schnurrte daraufhin und zog Ruki näher an sich, während er damit anfing sein Becken an Rukis zu reiben.
 

Als Ruki klar wurde, auf was Reita hinauswollte, riss er geschockt seine Augen auf und löste den Kuss unsanft. "Nicht...", wisperte er leise, doch seine Stimme zitterte, was auch Reita nicht verborgen blieb. Er konnte das nicht. Der Sänger brachte seine letzte Kraft dazu auf Reita von sich zu schieben und sah ihn dann an. "Ich... ich muss weg... ich hab noch was zu erledigen...", stotterte er und wurde rot, was die ganze Situation natürlich nicht besser machte. Ruki drehte sich um und verschwand, doch das ganze sah eher nach einer Flucht aus, was es zweifelsohne auch war. Es war nicht so, dass er es nicht wollte, aber er wollte etwas Besonderes für Reita sein und nicht nur jemand, mit dem er einmal schlief und den er dann fallen ließ. Auch wenn Ruki nach der Aktion leichte Zweifel bekam, ob Reita wirklich so ein Eisklotz war, wie er sich sonst immer gab. Er war schließlich nicht irgendein Fremder sondern ein guter Freund von Reita. Würde man mit einem Freund schlafen wollen, obwohl man rein gar nichts von ihm will und somit die Freundschaft riskieren? Ruki hoffte, dass er Reita nicht egal war. Er hoffte es sehr, denn würde Reita noch einen Versuch starten, würde er nicht noch einmal ablehnen können.
 

Zuhause angekommen gönnte Ruki sich erstmal ein langes Bad um über das nachzudenken, was eben passiert war. Noch immer konnte er nicht fassen, dass das kein Traum war. Hätte er nicht so eine große Angst davor gehabt, danach einfach von Reita fallen gelassen zu werden, hätte Ruki nicht abgelehnt, das wusste er. Aber erst musste er sich darüber klar werden, wieso Reita das gewollt hatte. Wollte er mehr von Ruki, oder war das alles nur aus einer dummen Laune heraus entstanden? Der Sänger wusste es nicht, aber der Funken Hoffnung in ihm sagte ihm, dass Reita ihn mochte, auch wenn sein Verstand das Gegenteil behauptete. Vielleicht sollte er einfach abwarten, mehr blieb ihm ohnehin nicht übrig. Letzten Endes würde er sowieso wieder auf sein dummes Herz hören.

surprise

Hallo!
 

Ich bin ein paar Tage zu früh dran, aber ich wollte es jetzt schon mal hochladen, weil es nur relativ kurz ist. Der Cut musste sein, dafür wirds in den nächsten Kapiteln brenzlig.
 

Hab mich extra für euch drangesetzt, ja? xD

Viel Spaß beim Lesen.
 

Btw, es ist verwirrend das RPG umzuschreiben und gleichzeitig nebenbei daran weiterzuschreiben. Viiiel später gibt es nämlich noch einen dritten Hauptcharakter, der sehr wichtig für die Story ist x3. Ihr könnt ja mal raten wer und ein Tipp: es ist kein PSC Mitglied!
 

Chizuru
 

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Ruki war schon seit Stunden wach, weil er einfach nicht mehr schlafen konnte. Reitas Verhalten vom Vortag irritierte ihn noch immer und der Wunsch in ihm, dass die Aktion das Resultat von Gefühlen war und nicht von dem puren Verlangen nach Sex, wurde immer stärker. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr steigerte er sich in etwas hinein. Ruki redete sich ein, dass Reita ihn niemals ausnutzen würde und er etwas für ihn empfinden musste, wenn er mit ihm schlafen wollte. Immerhin riskierte er dabei nicht nur ihre Freundschaft zu verlieren, sondern auch die Band und Ruki konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Reita das alle so leichtfertig aufs Spiel setzten würde.

Seufzend setzte er sich auf seine Couch und schaltete den Fernseher ein. Er musste sich ablenken.
 

Wenig später klingelte es an der Tür und Ruki stand murrend auf. Hätte er gewusst wer dahinterstehen würde, hätte er sie nie geöffnet. Nun hatte er den Salat namens Reita in seiner Wohnung und sein Herz spielte mal wieder verrückt. Warum war er hier? Hatte Ruki sich vielleicht doch nicht geirrt und Reita empfand wirklich etwas für ihn?

"Ich hoffe, du hast noch nicht gefrühstückt!", sagte der Bassist und drängte sich an Ruki vorbei in dessen Wohnung. "Hab ich nicht...", antwortete er dann auf Reitas Frage, bevor der andere ihm einen Becher von Starbucks in die Hand drückte und in seiner Küche verschwand.

"Warum bist du hier?", fragte Ruki und hörte nur noch ein „Darf ich nicht?“ aus der Küche.
 

Verwirrt stand Ruki in seinem Flur. Die Situation überforderte sein noch müdes Gehirn gerade etwas. "Doch darfst du...", sagte er nach einer knappen Minute, in der er nur auf die Tür gestarrt hat. Er bewegte sich in die Küche und sah Reita dort herumwerkeln. Noch immer neben sich ließ er sich auf einen Stuhl fallen und nippte dann an seinem Getränk. "Ist heute irgendwas besonderes? Hab ich Geburtstag oder so?"

"Nein, du hast nicht Geburtstag. Aber ich dachte mir, wir könnten unseren freien Tag mal miteinander verbringen, da wir schon lange nichts mehr zu zweit gemacht haben..." Dann setzte er sich gegenüber von Ruki an den Tisch und öffnete die Brötchentüte. "Bedien dich!", forderte er ihn auf und hielt ihm die Tüte hin.

"Uhm... okay...", meinte Ruki nur und nahm sich dann ein Brötchen. Sie begannen zu essen und das Frühstück verlief mehr oder weniger schweigend, da Ruki nicht so recht wusste was er sagen sollte und Reita mit seinem Brötchen beschäftigt war. Als beide fertig waren begaben sie sich ins Wohnzimmer. "Und jetzt? Irgendwas geplant, oder hast du auch keine Idee was wir machen könnten?", fragte Ruki den Blonden und setzte sich dann auf seine Couch.

"Nee, geplant hab ich nichts. Ich dachte, wir lassen das einfach mal auf uns zukommen und gucken, was so passiert...", antwortete er und ließ sich neben Ruki auf der Couch nieder, nah bei ihm. "Hast du auf irgendwas besonderes Lust?", fragte er dann und sah Ruki von der Seite her fragend an.

Der Sänger zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung... wir könnten einen Film gucken, sonst fällt mir aber auch nichts ein." Schon blöd wenn man seine Zeit sonst damit verbrachte Löcher in die Luft zu starren, Fernsehen zu gucken oder sich zu langweilen, da weiß man eben nicht was man sonst machen könnte. Besuch hatte Ruki eher selten, in letzter Zeit eigentlich gar nicht mehr, deswegen war er noch etwas überfordert und ihm wollte keine sinnvolle Beschäftigung einfallen.

"Film gucken klingt gut. Hast du welche da? Oder soll ich kurz nach Hause fahren und welche holen?“, sagte Reita dann. "Hab nur langweilige da, die ich schon fünfhundert Mal gesehen hab...", seufzte Ruki und sah Reita an. "Wäre gut wenn du was holen könntest.. mir egal was, darf nur nicht langweilig sein."

"Okay, mach ich. Bis gleich dann!" Mit diesen Worten stand Reita auf, drückte Ruki einen Kuss auf die Wange und verschwand aus der Wohnung.
 

Ruki schaute Reita verwirrt hinterher, als dieser aus seiner Wohnung verschwand. Wofür hatte er denn jetzt einen Kuss bekommen? Natürlich freute er sich darüber, aber es war so ungewohnt. Nichts was der Bassist sonst tat, wenn sie alleine waren.

Keine Viertelstunde später klingelte es an seiner Tür. Ruki ließ Reita rein und sie gingen zurück ins Wohnzimmer. "Dann lass mal schauen, was du mitgebracht hast."

Der Bassist kippte den Inhalt seines Rucksacks aus und Ruki sah sich die DVDs an. "Lass uns den da gucken, der soll gut sein", meinte Ruki dann und zeigte auf eine der DVDs. Reita stimmte zu und Ruki besorgte 'ne Tüte Chips und legte dann die DVD ein. Sie setzten sich nebeneinander aufs Sofa und sahen sich den Film an.
 

Ruki hatte keine Ahnung, dass Reita etwas plante und ihm dieser Film sogar gelegen kam. Interessiert verfolgte er den Film bis sie zu einer gewissen Szene kamen. "Vögeln die jetzt?", fragte Ruki leise, bevor seine Frage sich selbst beantwortete und die beiden Darsteller zur Sache kamen. Reita bemerkte er gar nicht, weil die Szene ihn zu sehr ablenkte.

"Wonach sieht es denn aus?", hauchte Reita plötzlich mit verruchter Stimme in Rukis Ohr, leckte einmal darüber und knabberte schließlich am Ohrläppchen. Zudem schmiegte er sich näher an den Sänger. Ruki zuckte daraufhin zusammen. Sein Herz klopfte mit einem Mal doppelt so schnell und eine Gänsehaut zog sich über seinen ganzen Körper. "Was wird das?", fragte er verunsichert und rutschte ein Stück von Reita weg.

fire

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

ice

Hallo :D
 

Ich bin spät dran, ich weiß.

Mir fällt grad auf, dass ich erst die ersten 8 Seiten im RPG umgeschrieben habe, und momentan gurken wir auf Seite 44 rum! Allerdings ist ungefähr die Hälfte davon (eher weniger xD) die Aoi/Uruha-Geschichte, die hier nur nebenbei angekratzt wird.
 

Chizuru
 

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Ruki erstarrte als Reita seine Schnitte und Narben entdeckte und ihm lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Wie konnte er das nur vergessen? Er hatte sich die Berührungen von Reita so sehr gewünscht, dass er vollkommen vergessen hatte, dass er etwas versteckte, wovon niemals jemand etwas erfahren sollte. Oder vielleicht war es auch nur die dumme Hoffnung gewesen, dass Reita es ignorieren würde. Wahrscheinlich war es am Ende eine Mischung aus beidem gewesen.

Der Sänger zitterte am ganzen Körper und biss sich hart auf die Lippe, bevor er es wagte einen Blick auf Reita zu werfen, der ihn geschockt ansah. "Ich...", begann er mit brüchiger Stimme, wusste dann aber nicht wie er das erklären sollte und brach ab. Zum ersten Mal war er vor einer anderen Person nicht stark und dass es ausgerechnet Reita war machte die Sache noch viel schlimmer.
 

Reita schloss die Augen und schüttelte mit dem Kopf, als wollte er den Gedanken an das eben gesehene vertreiben, aber als er sie wieder öffnete und erneut die bittere Wahrheit sah, wusste er, dass das kein Traum war.

Der Bassist stammelte etwas, bevor er sich von Ruki löste und sich dann seine Sachen schnappte. Er verschwand aus Rukis Wohnung und hinterließ nur eine grausame Stille.
 

In diesem Moment wurde Ruki klar, dass er einen Fehler begangen hatte, dessen Konsequenzen er sich nicht einmal vorstellen wollte. Sein verdammtes Herz zerbrach endgültig und der Funken Hoffnung in ihm erlosch und hinterließ eine nicht enden wollende Dunkelheit und Leere in ihm. Leise schluchzend rollte der Sänger sich auf seinem Bett zusammen und verfluchte sich dafür, dass er sich darauf eingelassen hatte.
 

Am nächsten Tag ging Ruki nicht zur Probe und auch an dem Tag danach nicht. Kai hatte er nur eine kurze SMS geschrieben, dass er krank war und deshalb nicht kommen konnte, aber eigentlich wollte er nur Reita nicht sehen. Er hatte so schreckliche Angst davor, was dann passieren würde. Würde Reita ihn darauf ansprechen? Hatte er vielleicht sogar den anderen davon erzählt? Ruki war feige, das wusste er schon immer, sonst hätte er einen anderen Weg gewählt anstatt sich selbst zu zerstören. Immer wenn er daran dachte zur Probe zu gehen, malte er sich Horrorszenarien aus die damit endeten, dass der Rest seine Lebens zerbrach und er alles verlor. War das der Preis dafür, dass er nur ein einziges Mal glücklich sein wollte?

In diesen zwei Tagen zerschnitt Ruki sich noch heftiger als je zuvor. Er konnte es einfach nicht mehr ertragen. Doch ganz egal wie sehr er sich zerschnitt, wie sehr er weinte und schrie, er konnte den Schmerz nicht vergessen. Er konnte ihn betäuben, aber niemals ganz auslöschen.
 

Am dritten Tag ging Ruki wieder zu Probe, auch wenn es ihn viel Kraft kostete. Seine Hände zitterten, als er den Proberaum betrat, doch zu seinem Glück war Reita noch nicht da. Man sah ihm mehr als deutlich an, dass es ihm miserabel ging, aber er konnte diesen Umstand darauf schieben, dass er offiziell krank war. Er begrüßte die anderen, die schon da waren und ließ sich dann auf ein Sofa fallen. Aoi und Uruha waren damit beschäftigt ihre Gitarren zu stimmen und Kai werkelte abwesend an seinem Drumset rum.
 

Wenig später betrat Reita, doch anscheinend bemerkte er ihn gar nicht. Er nuschelte nur ein kurzes „Tschuldigung“ und widmete sich dann seinem Bass. Rukis Herz raste und er hoffte, dass nichts allzu schlimmes passieren würde. Seine Finger gruben sich wie von selbst in den Stoff seiner Hose, damit das Zittern seiner Hände ihn nicht verriet.

Der erwartete Knall blieb jedoch aus und Ruki entspannte sich merklich. Reita hatte ihn nur kurz angesehen ohne sich etwas anmerken zu lassen. Das kam Ruki ganz recht. Er wollte nicht, dass Reita darüber sprach oder ihn fragte wieso er das tat. Es zu ignorieren war eigentlich das beste was Ruki passieren konnte, auch wenn es ihm irgendwo verdammt wehtat, denn das zeigte auch, dass Reita sich nicht für ihn interessierte.

Er war halt doch nur ein billiges Spielzeug, das man wegwarf, wenn es kaputt ging. Diese Gewissheit tat weh. Und wie sie wehtat. Er hätte sich nie Hoffnungen machen dürfen...
 

Die Probe begann, doch ehe Ruki sich versah, waren sie auch schon mit der ersten Hälfte rum und Kai entließ sie in die Pause.

Ruki ging als erstes zum Kaffeeautomaten, um wenigstens ein bisschen wacher zu werden. Geschlafen hatte er keine Minute, das hätte er ohnehin nicht gekonnt. Fünf Minuten später und mit dem Kaffee in der Hand begab er sich in die Raucherecke. Natürlich fand es mal wieder jemand unheimlich witzig ihn zu ärgern, denn kaum bog er um die Ecke, da sah er auch schon Reita dort stehen und mit Saga plaudern. Manchmal glaubte Ruki wirklich, dass das Leben ihn verarschen wollte, denn soviel Unglück konnte einem einzelnen Menschen doch gar nicht passieren. Kaum dass Reita ihn gesehen hatte, drehte Ruki sich auch schon wieder um und ging zurück in den Proberaum. Musste er sich halt nach der Probe den Körper vergiften, seine Zigaretten liefen ihm ja nicht davon.
 

Als Reita zurück in den Proberaum kam und sich auf die Couch setzte, tat Ruki so, als würde er sehr beschäftigt aus dem Fenster schauen. Er wusste nicht wie er sich dem Bassisten gegenüber verhalten sollte und wollte es vermeiden, dass dieser ihn auf sein kleines Geheimnis ansprach. Auch wenn er sich sicher war, dass Reita es nicht tun würde, so wie er sich heute verhielt. Der Sänger versuchte alles um sich nicht anmerken zu lassen wie weh ihm diese Ablehnung eigentlich tat, aber er scheiterte, denn sein ganzes Verhalten sprach Bände und nur ein Blinder würde nicht merken, das etwas gewaltig falsch gelaufen war.
 

Kai wuselte nur Minuten nach Reita in den Raum und verkündete sofort, dass es nun weitergehen würde.

Die Probe lief jedoch nicht mehr annähernd so gut wie zu Beginn. Ruki war mit seinen Gedanken ziemlich weit weg und vergaß manchmal sogar den Text. Natürlich fand Kai das gar nicht witzig und behielt sie prompt eine Stunde länger da.

Ruki seufzte nur und ergab sich seinem Schicksal, doch natürlich lief es in der Stunde nicht besser, sondern sogar schlechter. Kai machte natürlich wieder einen riesen Aufstand und wollte sie prompt noch länger da lassen, aber dann platzte Reita der Kragen und er schrie Kai an. "Man Kai. Wir sind auch nur Menschen. Und Ruki war die letzten Tage krank, nimm darauf mal ein bisschen Rücksicht. Also halt den Rand und lass uns endlich nach Hause!"

Kaum, dass er die Worte ausgesprochen hatte, war er auch schon durch die Tür verschwunden.
 

Der Sänger tat es ihm gleich und verschwand aus dem Proberaum. Seufzend ging er nach Hause und war erleichtert, dass nichts schlimmes passiert war. Dennoch tat es ihm weh so behandelt zu werden. Als wäre er ein Fremder. Einerseits wollte er, dass Reita ihn darauf ansprach, weil ihm das gezeigt hätte, dass er dem den Bassisten nicht vollkommen unwichtig war, aber andererseits hatte er eine furchtbare Angst vor so einem Gespräch. Reitas Reaktionen hatte ihm eines ganz deutlich gezeigt: Er war dem Bassisten egal.

scars

Halloooo~
 

Schon wieder so spät dran, tut mir leid.

Jetzt darf ich erst mal einen riesigen Part komplett umschreiben, juhu! Was für ein Spaß... nicht |D.

Wir sind im RPG übrigens auf Seite 50!!! und fertig ist noch lange nichts. Aber ich hab so das Gefühl, dass wir uns da dem Showdown langsam (wirklich langsam) nähern.

Happy End? Sad End? Wer ist der mysteriöse Charakter in den späteren Kapiteln? Ihr dürft immer noch Vermutungen äußern :D.

Genug gelabert.
 

Chizuru
 

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Der nächste Tag kam und somit auch die nächste Probe. Gelangweilt saß er auf der Couch und wartete darauf, dass die anderen fertig wurden.

Ab und zu warf er einen verwirrten Blick zu Aoi, weil dieser sich äußerst merkwürdig verhielt, beschloss dann aber, dass es unwichtig war und er nicht fragen würde. Erfahren würde er es sowieso, denn so wie er Uruha kannte würde er den Schwarzhaarigen sofort ausfragen. Und wenn Uruha es nicht tat, dann würde es Reita tun, alleine um Aoi zu ärgern.
 

Seit dem Vorfall in Rukis Schlafzimmer hatte er kein Wort mehr mit Reita gewechselt. Genauer gesagt war er jedes mal geflüchtet, wenn er alleine mit dem Blonden war. Ruki wusste selbst, dass es ziemlich kindisch war, einfach vor seinen Problemen davonzulaufen, aber das war ihm auch egal. Dann war er eben kindisch. Verstehen würde ihn ohnehin niemand. Keiner konnte die Leere in ihm fühlen.
 

"Na, gestern Abend zu hart durchgevögelt worden?", fragte Reita dann plötzlich Aoi und Ruki hörte deutlich, dass er wohl ziemlich breit grinsen musste. Sein Kichern kurz danach bestätigte Rukis Gedanken. Uruha blies nach Reitas Worten empört die Wangen auf und sah den Bassisten böse an. "Reita! Mach dich nicht darüber lustig! >.< Du hast doch keine Ahnung davon, wie weh das tun kann. Also sei still und lass ihn in Ruhe!“ fauchte er dann los und kam Aoi somit zur Hilfe. "Genau, bist doch nur neidisch, dass niemand irgendwas in dich stecken will!", meinte Aoi dann nur noch grinsend und wandte sich ab.

Wären sie in einem Anime, würde jetzt eine überdimensionale Drop-Blase über Rukis Kopf erscheinen. Glücklicherweise waren sie das nicht und deshalb begnügte der Sänger sich damit eine Augenbraue hochzuziehen und dann mit dem Kopf zu schütteln, als wollte er diese Informationen so schnell wie möglich vergessen.

Bei Aois Worten stockte Reita. "Ich will gar nichts in meinem Arsch haben! Der ist und bleibt Jungfrau!", grummelte er dem schwarzhaarigen Gitarristen entgegen und widmete sich wieder seinem Handy. Kai war noch mal kurz auf Toilette, sodass sie noch ein wenig Zeit vor Beginn der Probe hatten.

Uruha konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als er Aoi hörte. Und auch, wenn für Reita das Gespräch beendet zu sein schien, machte er weiter. "Bist du sicher, Reita? Willst du nicht mal wissen, warum deine Uke immer so schreien? Wie es ist, wenn dieser eine Punkt in dir gereizt wird?“ Er klang sogar einigermaßen ernst, bevor er erneut lachen musste. Aoi musste breit grinsen und ging dann zur Couch, auf der Reita saß. "Na Reirei, willst du es mal testen?", fragte er lachend und stürzte sich dann auf Reita, der daraufhin unter ihm auf der Couch lag. Seine Handgelenke hielt Aoi fest und er saß breitbeinig auf Reitas Hüfte, damit dieser nicht abhauen konnte.

Ruki konnte es nicht verhindern, aber Eifersucht kochte in ihm hoch, als Aoi plötzlich auf Reita saß und ihn ärgerte. Er presste die Lippen zusammen und verließ den Raum dann mit den Worten "Ich bin rauchen".
 

Ruki ging nach draußen in der Raucherecke und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Die Erinnerungen an den Vorfall waren wieder hochgekommen und irgendwas musste er tun um sich zu beruhigen. Seit er wusste, wie Reita schmeckte und wie es sich anfühlte, wenn man für wenige Minuten das Gefühl hatte von ihm begehrt zu werden, war es noch schwerer für Ruki geworden ihn zu vergessen.
 

Ein paar Minuten später kam Reita plötzlich zu ihm in die Raucherecke. „"Hey Ruki… wir wollen proben, Kai…“, fing er an, stockte jedoch als sein Blick auf die vielen Zigarettenkippen fiel. "Hast du etwa so viel geraucht?? Mach deinen Körper doch nicht so kaputt!"

Zum ersten Mal seit dem Vorfall wagte Ruki es Reita in die Augen zu sehen. "Und wenn schon? Was geht dich das an wie viel ich rauche?", meinte er dann angepisst und rauchte seelenruhig seine Zigarette weiter. Das Schicksal mochte ihn wirklich nicht, sonst wäre nicht Reita gekommen um ihn zu holen, sondern einer von den anderen. "Meinen Körper kaputt machen, hm?", sagte er nur leise und grinste schief. Sein Körper war längst kaputt und die Narben würden ihn bis an sein Ende daran erinnern.

Ruki schnippte die Zigarette weg und stieß sich von der Wand ab. "Dir geht’s doch nur um meine Stimme..." Noch immer war es unerträglich für ihn in Reitas Nähe zu sein und doch schaffte er es nicht einfach reinzugehen. Er folterte sich selbst damit, indem er Reita noch provozierte und ihm genau das sagte, was er dachte, obwohl sein Herz dabei zerbrach. Ruki wusste, dass es nur um seine Stimme ging. Der Rest war doch allen egal. Solange Ruki sang und Texte schrieb, war er für alle der Held. Aber mehr wollte niemand. Nur seine Stimme.

„Ich…“, fing Reita an, wusste aber nicht so recht, was er sagen sollte. "Ruki, das... das stimmt doch nicht. Mir geht es auch um dich als Mensch, immerhin sind wir Freunde. Denkst du, dass ich will, dass du dich noch mehr kaputt machst?.... Der Schock wegen der Narben war schon groß genug..." Nach diesen Worten schwieg Reita.

Ruki erstarrte als Reita die Narben erwähnte. Er hatte doch so sehr gehofft, dass der Bassist das nicht tun würde. Aber irgendwo taten ihm die Worte gut, war er dem Blonden anscheinend doch nicht vollkommen unwichtig. Ruki hoffte es, auch wenn seine Hoffnung noch nie ein gutes Ende genommen hatte. Dennoch war Ruki gerade geschockt und wusste nicht was er darauf antworten sollte, deswegen drehte er sich einfach um und ging so schnell er konnte in den Proberaum, ohne dass es allzu sehr nach einer Flucht aussah.

sick

Hallo :)
 

Wollte das Kapitel eigentlich gestern noch posten, aber dann hab ich ViViD TV geguckt und war ganz geflashed davon. Hab nur noch Ko-Ki vor Augen... und Renos Oberschenkel. Wie auch immer...
 

Ich darf mit Freuden verkünden, dass wir den gesamten Plot bis zum Ende nun fertig geplant haben und jetzt dabei sind, ihn auch zu schreiben. Das RPG nähert sich bei Reita und Ruki langsam aber sicher dem Ende. Nur welches Ende wird es nehmen?
 

Chizuru
 

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Ruki ging direkt nach der Probe nach hause ohne sich von den anderen aufhalten zu lassen. Dort warf er sich auf seine Couch und schaltete den Fernseher an um sich etwas abzulenken und die erste Zeit klappte es auch.

Nach einigen Stunden allerdings konnte er sich kaum noch auf das Fernsehprogramm konzentrieren, denn seine Gedanken kreisten immer wieder um Reita ohne dass er es kontrollieren konnte. Er wusste nicht wie der Blonde zu ihm stand. Ob er ihm egal war, oder ob er ihm doch vielleicht ein kleines bisschen wichtig war. Ruki war vollkommen verwirrt. Einerseits wusste er, dass Reita sich nur um sich kümmerte, aber andererseits wollte er es einfach nicht glauben. Insgeheim aber verfluchte Ruki sich dafür, dass er Reita so sehr verfallen war.
 

Ohne es wirklich zu realisieren hatte Ruki plötzlich ein Messer in der Hand, das ihm doch so bekannt vorkam. Er dachte gar nicht darüber nach, als er den ersten Schnitt machte, doch es verschaffte ihm keine Befriedigung. Sein Kopf war genauso voll wie zuvor und die angenehme Leere wollte einfach nicht einsetzen. Die Schnitte wurden immer tiefer und länger, doch es half ihm diesmal einfach nicht. „Scheiße...“, wisperte der Sänger bevor er das Messer fallen ließ und seinen Kopf in seine Hände stützte.

Zehn Minuten später ließ nichts mehr darauf schließen, was er sich gerade angetan hatte und als er im Bad war um sich die Hände zu waschen fiel sein Blick auf ein kleines, unscheinbares Päckchen mit Tabletten. Ruki hatte sie wohl versehentlich da liegen lassen. War ja auch egal, es waren schließlich nur Beruhigungstabletten und nichts Verbotenes.

Er holte sich ein Glas Wasser und spülte direkt eine runter, damit er sich wenigstens etwas beruhigen konnte. Kurze Zeit später trat die Wirkung ein, doch es reichte dem Sänger nicht. Er nahm noch mehr, ohne sich der Risiken bewusst zu sein.

Von den Tabletten wurde er nach einiger Zeit ziemlich müde und er schleppte sich ins Bett. Kaum dass sein Körper auf dem weichen Untergrund lag, war er auch schon eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen jedoch ging es ihm schlechter als je zuvor und das ausnahmsweise mal körperlich. Er fühlte sich, als wäre er hundert Tage wach gewesen und sein Zustand ähnelte dem eines Zombies. Er zitterte, seine Beine wollten ihn nicht so recht tragen und schwindelig war ihm obendrein auch noch. Verfluchter Mist aber auch, er hätte nicht übertreiben sollen und es bei einer belassen, dann hätte er jetzt nicht diesen Schlamassel.
 

Kurze Zeit später klingelte das Telefon. Vermutlich war es Kai, der sich fragte wo Ruki war, doch Ruki ging nicht an sein Handy. Er ließ es einfach klingeln, auch wenn er dafür noch mächtig Ärger bekommen würde. Im schlimmsten Fall würde gleich jemand bei ihm auftauchen und ihn zur Probe zerren, das war ihm nämlich schon mal passiert, als er verschlafen hatte.

Irgendwann schaltete Ruki sein Handy einfach aus um endlich seine Ruhe zu haben. Konnte denn keiner verstehen, dass er mit niemandem reden wollte? Er setzte sich auf die Couch und wartete darauf, dass die Wirkung nachließ und er sich nicht mehr wie eine Leiche fühlte.
 

Er hatte einen Fehler begangen. Das wurde Ruki spätestens klar, als sein Kopf kurz vor dem Explodieren war und die Übelkeit quälend langsam in ihm hochstieg. Der Sänger lehnte sich auf seiner Couch zurück und legte seinen Arm über die Augen, doch die stechenden Schmerzen wollten einfach nicht weniger werden. Dass er eine unnatürlich hohe Temperatur hatte, bemerkte er gar nicht erst. Als es dann plötzlich klingelte, schreckte er hoch und prompt wurde ihm schwarz vor Augen. Nach einigen Sekunden jedoch ging es wieder und er schleppte sich zur Tür um sie zu öffnen.
 

"Mein Gott siehst du scheiße aus!", war das erste, was Ruki von Reita hörte, der plötzlich vor ihm stand. „Was hast du denn gemacht, dass es dir so schlecht geht?“, fragte er dann noch.

Ruki realisierte gar nicht richtig was passierte und wehrte sich auch nicht, als Reita ihn hochhob und ins Wohnzimmer brachte, um ihn dann direkt auf seine Couch zu legen. Zu versuchen ihn rauszuwerfen würde wahrscheinlich nichts bringen. Ruki konnte sich ziemlich gut vorstellen, wie er gerade aussah und so würde kein Mensch ihn alleine lassen. Nicht einmal Reita. "Geht dich nichts an was ich gemacht hab", antwortete der Sänger dann schließlich und rollte sich etwas auf der Couch ein. Reita musste ja nicht unbedingt wissen, dass er seine Beruhigungstabletten missbraucht hatte. Es reichte ja, dass er von seinen Narben wusste. "Wieso bist du überhaupt hier?", fragte Ruki dann noch.

Seufzend strich Reita Ruki eine Strähne aus dem Gesicht. "Weil du nicht bei der Probe warst, hat Kai mich hergeschickt", erklärte Reita ihm. "Hast du schon was gegen dein Fieber genommen?", fragte er dann. "Ich habe kein Fieber", meinte Ruki trotzig und sah Reita nicht mehr an. Er wollte nicht, dass Reita ihn in dem Zustand sah. Dann kam er sich noch erbärmlicher vor, obwohl er das alles auch auf eine Krankheit schieben konnte.
 

Reita sah ihn nur an und verschwand dann ins Bad. Ungefähr zehn Minuten später kam er wieder. Als Reita ihm dann einen Lappen auf die Stirn legte, zuckte Ruki zusammen. "Kalt", maulte er leise, ließ den Lappen aber an seinem Platz. Hätte sowieso nichts gebracht jetzt einen Aufstand zu machen. Vielleicht verschwand Reita ja schneller, wenn er bei seinem Krankenhausspiel mitspielte und sich nicht dagegen wehrte. Ruki wollte einfach nur seine Ruhe und schlafen, denn der Schlafentzug der letzten Zeit machte sich bereits bemerkbar und die Schatten unter seinen Augen waren nicht mehr lila, sondern beinahe schon schwarz. Zwar hatte er in dieser Nacht geschlafen, aber erholt hatte sich sein Körper dabei kein bisschen.

"Du solltest versuchen zu schlafen", sagte Reita, während er Ruki einmal über den Kopf streichelte.

"Ich will aber nicht schlafen und ich muss aufs Klo“, meinte er dann trotzig. Ruki richtete sich auf und ließ den Lappen einfach auf den Boden fallen, bevor er ein wenig zu schnell aufstand. Sofort wurde ihm wieder schwarz vor Augen und er klammerte sich an den erstbesten Gegenstand. Dieser 'Gegenstand' war natürlich niemand anderes als Reita, aber das merkte Ruki nicht mehr.

"Auch wenn ich dich ungern alleine lasse... aber wenn du möchtest, dann werde ich gehen. Aber bitte tu mir den Gefallen und ruh dich aus. Du wirst sicher grade selber merken, dass du die Ruhe brauchst... ", sagte er leise, während er Ruki beruhigend über den Rücken strich.
 

Ruki blieb noch ein paar Sekunden an Reita geklammert, bevor der Nebel sich verzog und er nicht mehr das Gefühl hatte, jeden Moment umzukippen. Er löste sich von Reita und ließ sich wieder auf die Couch sinken, bevor er seinen Blick hob und den Bassisten ansah. "Ich will nicht alleine schlafen... kannst du vielleicht... hier bleiben? Nur heute..." Ruki sprach leise und dennoch verstand Reita jedes Wort des Sängers.

Ruki wusste nicht was ihn dazu gebracht hatte Reita um diesen Gefallen zu bitten, aber er hatte die Worte auch nicht aufhalten können. Vielleicht war es nur der verzweifelte Wunsch gewesen ihm irgendwie nahe zu sein.

"Wenn du willst, bleib ich natürlich!", meinte er lächelnd und fischte nach dem Tuch, das bei Rukis Versuch aufzustehen zu Boden gegangen war. Dann legte er es wieder auf die Stirn des Vocals. Da Ruki nicht ganz so groß war, konnte er sich neben den Kopf des liegenden Sängers setzen. Eine Hand wanderte wie von selbst in Rukis Haare und strich hindurch. Ruki schnurrte leise, als Reita ihm durch die Haare strich und schloss für einen Moment die Augen. Dann fiel ihm jedoch wieder auf, wo er sich gerade befand. "Ich will nicht auf der Couch schlafen, die ist unbequem."

Reita stand auf seine Worte hin auf und trug ihn in sein Bett. Er selbst legte sich mit etwas Abstand neben Ruki. "Versuch zu schlafen, ja?", sagte er leise.
 

Ruki murrte als Reita sich mit etwas Abstand neben ihn legte und rutschte dann einfach zu ihm, bevor er sich an ihn kuschelte. Wenn Reita schon neben ihm im Bett lag, musste Ruki das auch ausnutzen. Leise seufzend schloss er die Augen und versuchte zu schlafen. Für einen kurzen Moment verschwand der Schmerz und die unerträgliche Leere in ihm schien gefüllt. Er wusste, dass es nur Schein war und die Wahrheit ihn spätestens am nächsten Morgen wieder einholen würde. Aber für diesen einen Moment wollte er einfach alles vergessen.

Und Ruki vergaß.
 

Doch Ruki wollte nicht schlafen. Zu schön war das Gefühl einfach nur an Reita gekuschelt dazuliegen und seinem Atem zu lauschen. Er wünschte sich einfach nur, dass es nie aufhören würde, war das denn zuviel verlangt? Ohne es beeinflussen zu können fiel der Sänger dennoch in einen tiefen Schlaf, in dem er sich unbewusst noch mehr an Reita schmiegte.

well

So Kinners.

Es ist 03:22 und ich bin nur noch wach, um das Kapitel für EUCH zu machen xD!

Also würdigt mein Opfer |D!
 

Nix besonderes diesmal. Nur bisschen laberlaber für zwischendurch, dafür ist es 'relativ' lang.
 

Zwischenstand: RPG bis Seite 14 umgeschrieben. Seiten im RPG insgesamt (und noch nicht abgeschlossen): 56
 

Chizuru
 

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Als Ruki wieder erwachte war es draußen bereits dunkel. Gähnend streckte er sich und blinzelte. Im ersten Moment wusste er nicht wo er war, doch dann erinnerte er sich wieder. Mit einem kurzen Blick nach rechts stellte er fast, dass Reita noch neben ihm lag und er musste lächeln. Der Sänger kuschelte sich wieder an ihn und seufzte zufrieden.

"Na, hast du gut geschlafen? Wie geht es dir jetzt?", hörte er dann leise Reitas Frage. Anscheinend war er auch schon wach – oder immer noch.

"Habe ich und gut, aber ich bin noch müde..." Eigentlich war Ruki nicht mehr müde, aber er wollte auch nicht, dass Reita jetzt aufstand und ging. Zum ersten mal seit Jahren ging es ihm ein bisschen besser und er wollte diesen Umstand solange ausnutzen, wie es ihm möglich war.

"Dann ruh dich noch ein bisschen aus", meinte Reita, bevor er sich von Ruki löste und aufstand. Er streckte sich einmal und verließ dann das Schlafzimmer.
 

Ruki murrte leise, als Reita sich von ihm löste und dann aufstand. Er konnte beinahe spüren, wie sich Eis über sein Herz zog und er wieder in jenes Loch fiel, aus dem nur der Bassist ihn ziehen konnte. Doch keine Minute später, als Reita sich wieder zu ihm legte, bekam das Eis Risse, bis es ganz zersplitterte. Ruki schnurrte leise, als Reita ihm durch die Haare strich und schmiegte sich wieder an den Blonden. Er genoss jede einzelne Sekunde, obwohl er wusste, dass es hinterher noch viel schlimmer für ihn sein würde.

"Du bist ja ne richtige Schmusekatze!", neckte Reita den Sänger, strich aber weiter durch seine Haare. "Na und?", meinte Ruki daraufhin nur und schloss dann die Augen. Wenn es nach ihm ginge, könnten sie für den Rest ihres Lebens so bleiben, solange Reita nur nicht weggehen würde.
 

Ein paar Minuten später fragte Reita ihn, ob er auch Hunger hatte. Natürlich hatte er das, was für eine Frage. Der Bassist meinte daraufhin, dass er schnell in die nächste Sushi-Bar fahren und etwas holen würde. „Aber nur Lachs!“, rief Ruki Reita noch hinterher, als dieser gerade zur Tür raus war.
 

Während Reita weg war, lag Ruki mehr oder weniger dösend auf dem Bett. Würde er jetzt aufstehen, würde er wahrscheinlich direkt Bekanntschaft mit dem Boden machen und das musste nun wirklich nicht sein.
 

Kurz bevor seine Augen endgültig zufielen und er einfach wieder eingeschlafen wäre, hörte er die Haustür zugehen. Anscheinend war Reita wieder da und jetzt meldete sich auch sein Magen. Reita betrat kurz darauf Rukis Zimmer und setzte sich wieder neben ihn aufs Bett. Dann reichte er ihm einen Teller. "Nur Lachs-Maki und Lachs-Nigiri. So, wie du es magst!", sagte Reita und stelle zwischen sie ein Fläschchen Soja-Sauce. Dann reichte er dem Sänger die Stäbchen und stellte seinen Teller auf seinen Beinen ab. Er nahm seine Stäbchen in die Hand, wünschte Ruki noch einen guten Appetit und begann dann zu essen.
 

Hungrig machte Ruki sich über sein Sushi her. Ihm kam es so vor als hätte er Ewigkeiten nichts gegessen. In gewisser Weise stimmte das sogar. Nach zehn Minuten legte er die Stäbchen beiseite und ließ sich zurück aufs Bett fallen. "Fertig", sagte er und warf einen Blick zu Reita, der noch lange nicht fertig war. "Man futterst du langsam", grinste der Sänger dann.

"Langsam??" Beinahe entsetzt sah Reita zu dem Sänger. "Ruki, du hast jetzt in 10 Minuten 12 Maki und 4 Nigiri verputzt!", kommentierte er Rukis Essverhalten.

"Ich habe halt geübt", grinste Ruki und streckte Reita die Zunge raus. Er veranstaltete öfter Fressorgien, um seinen persönlichen Sushi-Rekord zu brechen. Schmeckte ja auch zu gut.

"Naja, aber da du so einen Appetit hattest, denke ich, dass es dir wieder sehr viel besser geht als heute morgen, oder?", fragte Reita dann und klang erleichtert.

"Ja, tut es", meinte er nur. "Danke", fügte Ruki dann nuschelnd hinzu und wurde rot.

Irritiert sah Reita zu Ruki, als dieser sich bedankte. "Wofür hast du dich denn jetzt bedankt?", fragte er und stellte seinen Teller auf den Nachttisch, da er keinen Hunger mehr hatte.

"Dafür dass du hier warst und so...", meinte er leise. Wahrscheinlich wäre er alleine irgendwann umgekippt und hätte sich dabei den Kopf aufgeschlagen oder so. Bei seinem Glück hätte ihn das nicht einmal gewundert.

"Ist doch selbstverständlich!", sagte Reita und wuschelte Ruki einmal kurz durch die Haare. "Ich kann dich doch nicht alleine lassen, wenn es dir so schlecht geht", meinte er noch, bevor er aufstand, um die Teller und das Soja-Saucen-Fläschchen zurück in die Küche zu bringen. Keine zwei Minuten später war er wieder bei Ruki und setzte sich neben ihn aufs Bett.
 

"Was sollen wir jetzt noch machen?", fragte Ruki dann in die Stille. Ihm war langweilig aber schlafen wollte er auch nicht. Das hatte er ja gerade erst, auch wenn er wieder müde war.

"Einen Film gucken?", schlug Reita vor.

"Meinetwegen", antwortete er und stand auf. Zu seinem Glück knickten seine Beine diesmal nicht einfach weg, was sicherlich auch seinem nun wieder vollen Magen zu verdanken ist, dennoch war er noch etwas wackelig auf den Beinen.

"Lass uns Avatar gucken, hab die illegale Version", grinste Ruki.

"Avatar? Du böser Junge, der läuft doch grade erst im Kino!", grinste Reita, stimmte dann aber nickend zu. "Hast du den als DVD oder nur als Datei auf deinem PC?", fragte Reita dann.

Ruki streckte Reita die Zunge raus und grinste. "Hab ihn natürlich auf DVD und in verdammt guter Qualität" Mit diesen Worten begab er sich ins Wohnzimmer und suchte die DVD. Fünf Minuten später saßen die beiden mit Chips und Cola auf der Couch und sahen sich den Film an.
 

Kurz vor dem Ende des Films schlief Ruki ein und sein Kopf rutschte auf Reitas Schulter. Er war doch müder gewesen, als er es hatte zugeben wollen und jetzt hatte sein Körper den Tribut gefordert.
 

Als Reita merkte, dass Ruki eingeschlafen war, machte er den Fernseher aus und trug den Sänger ins Schlafzimmer, bevor er ihm die störenden Klamotten auszog. Er selbst tat es ihm gleich und legte sich dann zu Ruki, bevor er sie beide zudeckte.

Im Schlaf rückte Ruki unbewusst näher an Reita und kuschelte sich dann an ihn. Das tat er immer, wenn er nicht alleine schlief, denn obwohl er sonst eher abweisend war, war Ruki nachts richtig verschmust.
 

Am nächsten Morgen war Reita als erstes wach, aber Ruki bemerkte das gar nicht, denn er schlief zum ersten Mal seit langer Zeit richtig gut.

Lange konnte er den Umstand aber nicht ausnutzen, denn plötzlich rüttelte Reita an seiner Schulter, um ihn zu wecken. "Hey, du Schlafmütze. Aufstehen. Wir müssen bald zur Probe!", hörte er leise seine Stimme.

"Will schlafen", murrte Ruki. Der Sänger kuschelte sich tiefer in die Decke und schlief demonstrativ weiter. Er wollte nicht aufstehen, es war gerade zu gemütlich und auf die Probe hatte er überhaupt keine Lust.

"Du weißt, was passiert, wenn DU zu spät kommst. Kai wird nicht erfreut sein!", sagte er schließlich und verschwand in die Küche.

"Kai soll seine Drumsticks ficken", meinte Ruki nur angepisst und stand dann tatsächlich auf. Er hasste es, wenn er aufstehen musste, obwohl er schlafen wollte. Normalerweise war er sowieso immer schon sehr früh wach, aber manchmal da würde er am liebsten ewig schlafen und nie mehr aufstehen. Grummelnd zog er sich an und ging dann zu Reita in die Küche. Der Bassist drückte Ruki direkt eine Tasse Kaffee in die Hand. "Du bist doch sonst nicht so ein Morgenmuffel", sagte er und trank den letzten Schluck aus seiner Tasse.

"Ausnahmen bestätigen die Regel" war Rukis einziger Kommentar dazu, bevor er anfing seinen Kaffee zu trinken. Fünf Minuten später war er damit auch schon fertig und stellte die leere Tasse auf den Tisch. "Ich will nicht zur Probe. Sag Kai, dass ich Krebs habe oder so", murrte Ruki dann wieder los.

"Ich hab auch keine große Lust auf Probe. Aber das ist nun mal unser Job, den wir uns selbst ausgesucht haben. Immerhin lieben wir Musik. Und besser, als jeden Tag acht Stunden oder länger im Büro zu sitzen, oder?", fragte Reita und stand auf, warf dann einen Blick auf die Uhr. "Na komm. Besieg den Krebs und kommt mit!", grinste der Bassist und ging in den Flur, um sich Schuhe und Jacke anzuziehen.

"Du hast gut reden, du musst nicht die ganze Zeit singen oder rumschreien", meckerte Ruki, stand dann aber doch auf und zog sich an. "Irgendwann hau ich einfach ab und kauf mir 'ne einsame Insel"

"Dann nimm mich aber mit auf deine Insel!", sagte Reita, bevor er seinen Schlüssel und seinen Motorradhelm nahm und Rukis Wohnung verließ. "Vergiss deinen Helm nicht!", sagte der Bassist noch zu Ruki. Sie hatten vor einiger Zeit einen Helm für Ruki besorgt, damit dieser bei ihm mitfahren konnte.

"Wieso sollte ich dich mitnehmen?", fragte Ruki nur, nahm seinen Helm und folgte Reita nach draußen. Dort setzte er sich hinter den Bassisten und hielt sich dann an ihm fest.

"Weil ich nicht hier ohne dich versauern will, während du dir es auf einer Insel gut gehen lässt!", grinste er und startete die Maschine.

"Nix da meine Insel", meinte Ruki bevor sie losfuhren.
 

Nach einer endlosen Fahrt, bei der Ruki sich wenigstens an Reita klammern konnte, ohne dass dieser sich beschweren würde, weil er ja sonst runterfallen könnte, kamen sie endlich an der PSC an. Er stieg ab, seufzte und ging dann mit Reita in den Proberaum. Ruki schmiss sich im Proberaum als erstes aufs Sofa und sah den anderen beim 'Arbeiten' zu.
 

"Wieder gesund Ruki? Reita hat sich anscheinend sehr gut um dich gekümmert", kicherte der Gitarrist und betonte das 'gekümmert' auf eine sehr zweideutige Weise.

Reita knurrte leise bei Aois Worten. "Wenn du jetzt glaubst, dass ich sonst was mit Ruki gemacht habe, dann muss ich dich leider enttäuschen. Wir haben den Großteil des Tages geschlafen!", meinte Reita dann, bevor er sich wieder seinem Bass widmete.

"So so... geschlafen also... miteinander oder wie?!", grinste Uruha nun breit und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Ruki knurrte und verschränkte die Arme. "Sagt mal hat euch beim Ficken wer auf den Schwanz geschissen, oder wieso interessiert euch das Privatleben anderer so sehr?"

Aoi glubschte Ruki nur doof an, als er dessen Worte hörte. "Mir hat niemand irgendwo drauf gekackt! Wie kommst du überhaupt auf sowas, das ist ja ekelig", murrte Aoi.

"Boa, Ruki! Das is ja abartig!!", gab Reita mit zusammen gekniffenen Augen von sich. "Aber recht hast du. Kümmert euch gefälligst um euer eigenes Privatleben!", maulte er dann und hängte sich den Bass um. "Ich bin soweit!", gab er dann bekannt, damit sie anfangen konnten.

"Das sind Dinge, die ich mir nicht mal vorstellen will...", murrte Uruha, bevor er sich seine Gitarre umhängte. "Ich bin auch so weit.", sagte er und sah in die Runde. Ruki grinste die anderen nur an und stellte sich dann an seinen Platz. Wie schnell man sie zahm bekam war unglaublich, aber immer wieder lustig.
 

Nach der Probe ging Ruki nach draußen, bis ihm auffiel, dass er ja mit Reita hergefahren war. Jetzt hatte er ein Problem. Entweder nahm er die Bahn, worauf er ja mal gar keine Lust hatte, oder er fragte Kai, ob dieser ihn vielleicht mitnahm. Reita fragen wollte er nicht. Jetzt da es ihm besser ging, wollte er es nicht riskieren noch einmal länger als ein paar Minuten alleine mit dem Bassisten zu sein. Er wusste nicht ob er es konnte, ob er sich zurückhalten konnte. Dazu war er Reita zu nahe gewesen.

Die Frage nach dem 'Was tun?' wurde ihm dann abgenommen, als Reita plötzlich vor ihm stand und ihm sagte, dass er ihn nach Hause bringen würde. Ruki seufzte und schnippte die Zigarette weg. "Wenn’s sein muss", meinte er nur und folgte Reita dann zu seinem Motorrad.

Sie fuhren los und kamen relativ schnell bei dem Sänger an.

"Wir sehen uns dann bei der nächsten Probe.", verabschiedete Reita sich und machte sich dann auf den Weg.

"Ja bis dann", meinte der Sänger nur und ging dann rein. Es war ihm ganz recht, dass Reita sofort wieder gefahren war. Immerhin konnte er dann nicht in komische Situationen geraten.

Seufzend schmiss Ruki sich auf seine Couch und sah sich irgendwelche langweiligen Sendungen an, bis er einschlief.

surprises

Hallo :3
 

Zur Feier des Tages, der vor ein paar Tagen war, gibt es ein neues Kapitel.

Ich darf mit Stolz verkünden (xD), dass wir den Showdown geschrieben und somit den Plot angeschlossen haben. Happy End? Sad End? Und NOCH IMMER ist nicht geklärt, welcher Musiker später in der Story auftaucht :D. Vermutungen?

Ich geb euch ein Tip, er ist Bassist (war ja klar...)!
 

Chizuru
 

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Ruki war mal wieder schon seit dem Morgengrauen wach und hüpfte mehr oder weniger fröhlich durch seine Wohnung. Auf die Probe hatte er zwar keine Lust, wie eigentlich immer, aber wenigstens hatte er dann etwas zu tun und musste nicht gelangweilt alleine zuhause rumsitzen. Auf Dauer war das ziemlich deprimierend. Immerhin hatte er in dieser Zeit viele neue Songtexte geschrieben, die nur darauf warteten zu einem kompletten Song zu werden.

Nach einem Blick auf die Uhr machte Ruki sich fertig und fuhr dann gemütlich mit der Bahn zur PSC. Mit dem Auto wäre er niemals durch den Verkehr gekommen und wirklich Lust darauf hatte er auch nicht gehabt.
 

Bei der PSC angekommen, stellte Ruki sich direkt in die Raucherecke und verpestete sich und seine Umwelt. Auch einer der ViViD Leute war am Rauchen, jedoch wusste Ruki nicht wer von ihnen das war, weil er sich die Namen nie merken konnte.

Als er mit dem Rauchen fertig war, seufzte er und ging Richtung Proberaum. Die anderen waren bereits da, aber da sie bestimmt noch ihre Instrumente stimmen mussten, warf Ruki sich auf die Couch und langweilte sich.
 

Jedoch war an diesem Tag etwas anders als sonst. Aoi und Uruha redeten nicht, sahen niemanden an und waren auch sonst alles andere als normal. "Ist jemand gestorben?", fragte er dann und sah die anderen an.

Aoi zuckte bei Rukis Frage leicht zusammen und sah zu dem anderen. "Nein, wieso sollte jemand tot sein, ist doch alles wie immer", meinte er dann schnell und widmete sich wieder seiner Gitarre. Ruki seufzte daraufhin nur und fragte nicht weiter.

"Ich hab nur schlecht geschlafen", hörte er dann noch Uruha sagen, doch glauben tat er ihm nicht. Was war in letzter Zeit nur mit allen los?

Der Sänger zuckte mit den Schultern und stand dann auf, um an seinen Platz zu gehen. Wenn sie nicht reden wollten, dann wollten sie es nun mal nicht. Und er war der letzte, der versuchen würde es aus ihnen herauszuquetschen. Ruki wusste wie es war, wenn jemand einen ausfragte und man eigentlich nur seine Ruhe vor allem haben wollte.
 

Sie begannen mit der Probe. Es verlief sogar alles ganz okay. Nur Uruha schien etwas unkonzentriert, da er sich einige Male verspielte. Aus den ‚einigen Malen’ wurden allerdings ‚einige viele Male’. Uruha fluchte leise vor sich hin, bevor er seine Gitarre einfach abstellte. Dann ging er auf Aoi zu, nahm ihm die Gitarre ab und zog ihn am Handgelenk mit aus dem Proberaum. Er warf Kai noch einen entschuldigenden Blick zu, bevor er die Tür hinter sich zuzog.

Ruki schaute verblüfft auf das Szenario, das sich gerade vor seinen Augen abspielte. Als Uruha und Aoi dann verschwunden waren, lag ein merkwürdiges Schweigen in der Luft, das keiner zu brechen wagte. Reita stellte daraufhin ebenfalls seinen Bass weg und setzte sich aufs Sofa. Ruki seufzte und setzte sich dann schweigend zu Reita. Was anderes außer warten blieb ihnen ohnehin nicht übrig.
 

Als Uruha den Proberaum wieder betrat, sah man ihm an, dass irgendetwas passiert sein musste. Doch Uruhas Kopfschütteln sagte ihm, dass der Brünette auf Fragen nicht antworten würde. Reita seufzte daraufhin. Plötzlich kam auch Aoi wieder in den Raum, nur um gleich darauf mit seinen Sachen wieder zu verschwinden. Diesem sah man deutlich an, dass er kurz zuvor noch geweint hatte.

„Also eigentlich würde ich ja jetzt die Klappe halten, aber was zur Hölle ist zwischen euch passiert?“, fragte Reita dann. Ruki sah irritiert zwischen Reita und Uruha hin und her, doch der Gitarrist zog es vor zu schweigen und Reitas Frage nicht zu beantworten. Ruki würde sich nicht einmischen, auch wenn allen klar war, dass irgendetwas schlimmes passiert sein musste.

"Hey. Ignorier mich nicht!", murrte Reita. Als Uruha dann immer noch nicht reagierte, schnaubte er aufgebracht und bedachte Uruha lediglich mit einem bösen Blick, bevor er sich murrend wegdrehte.

"Vielleicht sollten wir morgen weiterproben. Ich glaube das hat heute keinen Sinn mehr" Ruki seufzte und deutete auf Uruha, Aois leeren Platz und den beleidigten Reita. Reita nickte daraufhin und auch Kai stimmte seufzend zu, obwohl ihm die Idee sichtlich missfiel.

Ruki stand auf und beeilte sich nach draußen zu kommen, damit er nicht die Bahn verpassen würde und ganze zehn Minuten alleine an der Haltestelle stehen müsste. Natürlich war seine Zigarette schon in der Zeit mit eingerechnet, so dass er direkt in die Raucherecke ging.
 

Am nächsten Tag fand keine Probe statt, aber die Band musste sich trotzdem pünktlich im Proberaum versammeln, weil Kai eine Ankündigung machen musste.

"Wie ihr ja wisst nehmen wir ja bald unsere neue Single auf, doch dazu brauchen wir auch Fotos. Der Manager hat mir gesagt, dass das Shooting in zwei Tagen ist, und zwar in einer anderen Stadt. Also stellt euch darauf ein, packt eure Koffer und seid in zwei Tagen PÜNKTLICH hier, sonst gibt es Ärger." Damit beendete Kai seine Rede und weil es auch keine weiteren Fragen gab, da sie so was ja schon sehr oft gemacht haben, gingen alle wieder nach Hause.
 

Am Tag der Abreise war Ruki ausnahmsweise mal nicht schlecht drauf. Er freute sich sogar auf das Shooting, denn dann kam er mal für ein paar Tage aus Tokyo raus. Summend ließ er sich auf den Sitz neben Kai fallen und fing an sich mit ihm zu unterhalten. Die anderen schienen alle mehr oder weniger abwesend zu sein und sahen so aus, als hätten sie keine Lust zu reden.

Die Fahrt verlief ruhig. Reita schlief, Aoi starrte aus dem Fenster und Uruha träumte vor sich hin. Als sie dann endlich angekommen waren, stieg Ruki zusammen mit Kai aus und wartete darauf, dass die anderen auch endlich kamen, denn Kai musste noch den genauen Ablauf erklären.

"Also“, begann Kai dann. „Das Shooting ist erst morgen, deshalb werden wir alle in dem Hotel hinter euch schlafen. Ruki und Reita teilen sich ein Zimmer, Aoi und Uruha ein anderes und ich begnüg mich mit einem Einzelzimmer, da ich noch was zum Arbeiten nebenbei habe und euch damit nicht langweilen will. Nach dem Shooting geht’s wieder ins Hotel und da bleiben wir ein paar Tage, sozusagen als kleiner Urlaub. Noch Fragen oder Beschwerden?"

"Ist das Hotel wirklich so klein, wie es aussieht?", fragte Ruki dann leicht grinsend. Ihm war es egal, mit wem er in einem Zimmer schlief, auch wenn es in seinem Fall Reita war, in den er ja schon seit Ewigkeiten verliebt war. Konnte man sowieso nichts dran ändern, also nahm er es hin. Kai grinste als Ruki die Frage stellte. "Das Hotel ist wirklich so klein und die Zimmer ebenfalls. Ihr schlaft in Doppelbetten, die eher die Maße eines großen Einzelbetts haben. Tut mir Leid deswegen, aber wir konnten in der Nähe kein besseres finden, es gab nur noch kleinere. Aber da ihr ja alle keine Kinder mehr seid, dürfte das doch kein Problem werden."

"Na super", murrte Ruki dann. War er Reita ja doch näher, als er erhofft hatte. Nicht dass es ihn stören würde, aber er würde es lieber vermeiden. Denn am Ende tat das eine mehr weh, als das andere. Reita fragte Kai nach den Schlüsseln, bekam sie und sie beide gingen hoch ihr Zimmer besichtigen.
 

Auch wenn das Hotel sehr klein war, war es doch gemütlich eingerichtet. Lediglich das Bett gefiel ihm ganz und gar nicht. Wie sollte er diese Nähe zu Reita einige Tage überstehen? Bei den Maßen würde sich Körperkontakt nicht vermeiden lassen, doch genau das wollte Ruki. Seufzend nahm er seinen Koffer und stellte ihn stumpf auf den Boden. Er hatte keine Lust sein Zeug einzuräumen und es machte ihm nichts aus ein paar Tage auf diese Weise zu verbringen. Reita nahm unterdessen seine Reisetasche und fing an, ein paar Klamotten in den Schrank zu packen.

"Uhm... willst du noch irgendwas machen heute? Das Shooting ist ja erst morgen und es ist erst Nachmittag", fragte der Bassist als er fertig war. Ruki ließ sich aufs Bett und fallen und sah Reita an. "Wenn dir was interessantes einfällt, dann gerne. Ansonsten ziehe ich es vor hier rumzugammeln", meinte er dann. Er war noch etwas müde und großartig Lust etwas zu unternehmen hatte er eigentlich nicht. "Noch wüsste ich nichts. Ich frag ja auch nur", meinte Reita und ging aus dem Schlafzimmer.

Seufzend rollte der Sänger sich auf dem Bett zusammen und döste etwas. Wenn ihm schon nichts tolles einfiel, dann konnte er wenigstens auf diese Weise etwas Zeit rumkriegen. Und erholsam war es auch noch. Nach ein paar Minuten schlief Ruki wirklich ein. Der Schlafentzug machte sich wohl bemerkbar und forderte nun seinen Tribut.

awakening

Hallo x3
 

Kleiner Lückenfüller samt Leckerli für die Perversen unter euch. Im nächsten Kapitel gibts dann das Shooting, wofür wir uns etwas schöööönes überlegt haben ;).
 

Zu der Bassitten-Sache: Hab ich nicht schon verraten, dass es niemand aus der PSC ist? Also auch nicht Iv xD.
 

Chizuru
 

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Ruki war schon etwas länger wach und lag nur faul auf dem Bett herum. Irgendwann schaffte er es dann doch aufzustehen und ging zu Reita. Der lag anscheinend schlafend auf der Couch. Ruki grinste, setzte sich auf seine Hüfte und kitzelte ihn, damit er aufwachte. Reita schreckte auf, da er nicht wirklich geschlafen, sonder eher gedöst hatte, und wand sich lachend unter Ruki. "Du bist fies~", jammerte er gespielt beleidigt und versuchte Rukis Hände aufzuhalten, was aber nicht so ganz gelingen wollte. "Ich weiß", meinte Ruki dann nur. Er kitzelte Reita noch etwas, hörte dann jedoch auf. "Eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass ich schlafen gehe, außer du hast noch irgendwas spannendes geplant, womit man sich die nächste Stunde vertreiben könnte." Länger würde Ruki nicht wachbleiben wollen, dann wäre er morgen beim Shooting nämlich eine wandelnde Leiche.

"Nein, geplant hab ich nichts. Mir fällt auch nichts ein. Lass uns schlafen gehen...", kam es dann von Reita. "Willst du zuerst ins Bad oder soll ich?", fragte der Bassist und sah fragend zu Ruki, während er ihn von sich schob, um schon mal aufzustehen.

"Ich geh zuerst", meinte Ruki dann, schnappte sich seinen Kram und verschwand im Bad. Eigentlich hätte er kein Problem damit gehabt, wenn Reita bei ihm im Bad gewesen wäre. Da gab es ja nichts, was der Bassist noch nicht gesehen hätte, sieht man mal von seinem kleinen Freund ab. Jedoch wollte Ruki nicht, dass Reita die frischen Wunden sah, er wollte überhaupt nicht, dass er noch etwas von seinen Narben sah, deshalb zog der Sänger sich auch anstatt nur einer Boxershorts noch eine knielange Schlafanzughose an. Je weniger der Bassist sah, desto weniger musste er sich für seine Schwäche schämen.
 

Ein paar Minuten später kam Ruki wieder aus dem Bad raus. Er trug jetzt zusätzlich noch ein T-Shirt von einer ihrer Lives, damit Reita nicht auf irgendwelche dummen Gedanken kam. Noch hatte Ruki nicht vergessen, dass der Macho Nummer 1 der PSC mit ihm in einem Bett schlief und schon einmal versucht hatte ihn zu verführen. Er wollte es kein zweites Mal dazu kommen lassen, auch wenn er sich sicher war, dass Reita es nicht mehr versuchen würde.

Wer wollte schon mit so jemandem wie ihm schlafen?

Der Sänger ging ins Schlafzimmer, vorbei an einem Reita in Boxershorts und legte sich ins Bett. Über die Tatsache, dass Reita fast nackt war wunderte er sich gar nicht mehr. Etwas anderes hatte er von dem Bassisten nicht erwartet.
 

Als Reita sich wenig später neben ihn legte, kam wieder Leben in Ruki. Er drehte sich zu dem Bassisten und kuschelte sich dann an ihn. Mittlerweile müsste dieser wissen, dass Ruki verschmust war und gerne so schlief. Ruki ruckelte noch ein wenig rum, bis er eine bequeme Position gefunden hatte und seufzte dann zufrieden. Ob Reita überhaupt kuscheln wollte war ihm egal. Wer mit ihm in einem Bett schlief, hatte zu kuscheln.

Sein Herz begann unnatürlich stark zu klopfen, als Reita sogar noch einen Arm um ihn legte, doch Ruki ignorierte es einfach und hoffte, dass auch Reita es nicht bemerkte. Er schmiegte sich noch näher an Reita und versuchte dann zu schlafen.
 

Am nächsten Morgen wurde Ruki als erstes wach. Er gähnte leise und streckte sich soweit es ging, aber da er noch immer an Reita gekuschelt war, oder eher mit ihm verknotet, war das gar nicht so einfach. Noch würde er nicht aufstehen, zu sehr genoss er die Nähe zu dem Bassisten.

Ruki bemerkte irgendwann, dass Reita wohl aufgewacht war. Dennoch tat er weiter so, als würde er schlafen und schmiegte sich näher an den Bassisten. So ineinander verschlungen wäre es für Reita schwierig aufzustehen, ohne ihn zu 'wecken' und das nutzte Ruki aus. Allerdings bemerkte er noch was, was ihm die Röte ins Gesicht trieb. Reita hatte wohl wie so viele Männer mit dem Phänomen ‚Morgenlatte’ zu kämpfen und das spürte Ruki. Trotzdem wollte er ihn nicht loslassen.
 

Sein Versuch Reita so nahe wie möglich zu kommen endete mit einer nicht ganz so bequemen Position, weshalb er wieder etwas rumruckelte um eine bessere zu finden. Dabei drückte er Reita unabsichtlich sein Knie in den Schritt, was er nur am Rand bemerkte. Reita zog daraufhin scharf die Luft ein und keuchte leise auf. Ruki versuchte sich nichts anmerken zu lassen und ruckelte noch ein wenig herum, um endlich die unbequeme Position zu wechseln. Dass er damit Reita noch mehr reizte war nicht sein Ziel, aber unvermeidbar durch die Pose in der sie lagen. Jetzt so zu tun als würde er aufwachen wäre sehr unklug, denn dann würde Reita wissen, dass er die ganze Zeit wach war. So versuchte er nur leicht sein Bein wegzuziehen, damit er nicht ganz so stark gegen Reitas Schritt drückte.
 

Reita versuchte sich unterdessen vorsichtig von Ruki zu lösen, jedoch hatte er die Rechnung ohne das kleine Bett gemacht, denn prompt fielen sie beide raus und landeten unsanft auf dem harten Boden. Erschrocken riss Ruki die Augen auf. denn zu seinem überaus großem Glück lag er direkt zwischen Reitas Beinen und war nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Ruki starrte Reita einfach nur schweigend an. Er war wie gelähmt und wartete darauf, dass Reita etwas sagte oder irgendetwas passierte
 

Dem Sänger blieb fast das Herz stehen, als Reita ihn plötzlich an sich zog und küsste. Fast augenblicklich erwiderte er den Kuss genauso, wie Reita ihn begonnen hatte. Beinahe fühlte es sich so an, als würde er nur träumen, aber er wusste genau, dass es die Realität war.

Reita presste sich näher an Ruki und drängte seine Zunge in dessen Mund. Seine Finger glitten durch Rukis Nackenhaare, während seine andere Hand ihren Weg unter Rukis Shirt fand und die nackte Haut am Rücken streichelte. Sein Becken drückte er dem des Kleineren entgegen, sodass er in den Kuss stöhnte. Ruki keuchte leise in den Kuss und fing an sein Becken an Reitas zu reiben. Mit einer Hand stütze er sich auf dem Boden ab, damit er nicht wie ein nasser Sack auf Reita plumpste, die andere krallte er in die Haare des Blonden. Ruki vertiefte den Kuss und saugte an Reitas Zunge. Sein Becken drückte er immer stärker gegen Reitas. Dieses Mal war er nicht so passiv, aber er hatte auch eine schreckliche Angst, dass es wieder so enden würde wie bei ihrem ersten Mal.

"Mist, das Shooting!", entfuhr es Reita plötzlich, bevor er Ruki hastig, aber dennoch nicht grob, von sich drückte um auf zu stehen.
 

Im ersten Moment war Ruki zu verwirrt um zu verstehen, wieso Reita ihn gerade abwies, aber dann kam die Bedeutung seiner Worte endlich in seinem Hirn an. "Oh scheiße", sagte er nur bevor er aufsprang und mit einem "Ich dusche zuerst" im Bad verschwand. Natürlich duschte er kalt, auch wenn das ziemlich unangenehm war, aber was anderes blieb ihm nicht übrig.

Fertig angezogen kam er keine zehn Minuten später wieder aus dem Bad. Reita hatte in der Zwischenzeit Frühstück bestellt, was Ruki nun grinsend in sich reinschaufelte, während der Bassist selbst duschen ging.

"Scheint ja geschmeckt zu haben!", grinste Reita, als er wiederkam, während er sich über sein eigenes Brötchen hermachte. "Hat es, könnte glatt noch eins essen, aber dann würden wir zu spät kommen", meinte der Sänger nur und wartete dann darauf, dass Reita fertig wurde. Stylen würde er sich nicht, dazu hatten sie gleich beim Shooting die Stylisten. Außerdem war er viel zu faul dafür, deswegen würde er gleich nur mit Sonnenbrille und Mütze nach unten gehen, damit ihn wenigstens kein Fan erkannte. "Du bodenloses Fass", grinste Reita, bevor er dann sein eigenes Brötchen vernichtete. Danach zogen sie sich Jacke und Schuhe an, ehe sie das Hotelzimmer verließen und in die Lobby gingen. Sie waren sogar ein paar Minuten zu früh, sodass bis jetzt nur Kai da war.

shooting

Hallo :D
 

Sorry, dass das Kapitel erst jetzt kommt. Ich war bei Gott höchstpersönlich und sah mich nicht dazu in der Lage es hochzuladen, war zu geflashed von dieser Begegnung. (Gackt Konzert 1. Reihe XD!)
 

Das Kapitel ist irgendwie sehr lang, wie mir grad auffällt, aber das stört euch sicher nicht. Und ja, wir hatten beim RPG schreiben schön blöde Ideen |D.
 

Chizuru
 

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"Morgen", begrüßte Ruki Kai, der bis jetzt als einziger da war. Ruki sah sich in der Lobby um, doch außer ihnen befand sich niemand dort. Besser für sie, denn dann könnten auch keine nervigen Fangirls sie stalken.

Keine Fünf Minuten später kamen auch Aoi und Uruha und sie verließen zusammen das Hotel um zur Shootinglocation zu fahren. Das dauerte auch nicht lange. Sie fuhren ungefähr zehn Minuten und waren dann auch schon da.
 

Die Location war einen große Lagerhalle, bei der die Haupttore geöffnet waren, sodass viel Sonnenlicht in die Halle kam. Dennoch gab es ebenso viel Dunkelheit, sodass das Shooting unter anderem ein Spiel mit Licht und Schatten werden würde. Es gab viele verschiedene Lampen, die noch alle zusammen auf einem Haufen standen. Schwarzlichtlampen, Neonröhren, verschiedenfarbige Scheinwerfer. Und zwei Staff-Member waren schon damit beschäftigt, eine Discokugel aufzuhängen.

„Also ich finde das toll!“, tat Uruha grinsend seine Meinung kund.

"Erinnert mich an Mirror Ball von Alice Nine", gab Ruki trocken seine Meinung kund und bewegte sich dann in die Garderobe, wo die Stylisten schon auf sie warteten. Die Location an sich war gut, aber Ruki hatte absolut keine Lust der Abklatsch einer anderen Band zu sein. Immerhin hatten sie andere Outfits und Frisuren, auch wenn das nur ein kleiner Trost war.
 

Als alle fertig waren, wobei Reita eindeutig am längsten brauchte, da seine Haare noch nass waren, was ihm direkt Gemecker eingebracht hatte, versammelten sie sich beim Fotografen.

Dieser grinste schön dreckig, bevor er anfing zu erzählen, was sie für heute geplant hatten.

„Zuerst werden die Promofotos gemacht, wie immer. Da das hier aber kein normales Shooting ist, gibt es noch einen zweiten Teil. Wie ihr wisst, haben wir haben die Fans abstimmen lassen, was sie am liebsten sehen würden…“, fing der Fotograf an, doch Ruki hätte ihm am liebsten eine runtergehauen, denn er wusste es nicht. Wahrscheinlich hatte Kai vergessen ihnen das zu erzählen. „…Und kamen schlussendlich zu einem Ergebnis. Es werden Fanservice-Fotos.“, beendet er dann seine Rede und sah begeistert zu den Bandmitgliedern.

Ruki murrte und seine Laune fiel augenblicklich in den Keller. "Sagt mal habt ihr keine anderen Sorgen? Wieso sollten wir Fanservice-Dreck machen? Sollen die Fans sich an anderen Bands aufgeilen! Wir sind Musiker, keine Huren! Alle denken durch so einen Quatsch, dass wir schwul wären und die ganze Zeit Orgien in der Band feiern würden!", regte Ruki sich tierisch auf und lief auf und ab. Erst Aois Kommentar ließ ihn ungläubig gucken und stocken. "Ruki, du bist schwul", meinte Aoi trocken und sah Ruki an. "Tu den Fans doch den Gefallen. Wir werden davon schon nicht sterben." Aoi seufzte und fuhr sich durch die Haare. Reita kicherte daraufhin, was ihm von Ruki direkt einen Deathglare einbrachte.

"Wer soll denn mit wem Fanservice machen?", stellte Uruha die wichtigste Frage des Tages. Wieder begann der Fotograf so ekelhaft dreckig zu grinsen. „Uruha mit Aoi, Reita mit Ruki und Kai… mit Miyavi, das haben ebenfalls die Fans entscheiden.“, sagte er dann.

Der Sänger schnaubte und verschränkte die Arme. Die Welt hatte sich anscheinend gegen ihn verschworen, denn sie fielen ihm alle mehr oder weniger in den Rücken. "Ich wechsle die Band“, murrte Ruki dann irgendwann dazwischen und stapfte aus der Halle, aber auch nur um zu rauchen. "Ich schließe mich Ruki an!", hörte er noch Aois geschockte Stimme, bevor er ganz draußen war.
 

Während er rauchte, stand Aoi plötzlich neben ihm und fragte ihn, ob er auch eine Zigarette haben konnte. Ruki sah Aoi verwirrt an. "Seit wann rauchst du denn?", fragte er ihn dann. "Seit gerade eben", antwortete Aoi nur und sah Ruki abwartend an. Dieser zuckte mit den Schultern und gab Aoi eine Zigarette, die dieser ziemlich schnell aufrauchte.
 

Ein paar Minuten später stand dann sogar Reita neben ihm. Ruki wollte ihm auch gerade eine Zigarette anbieten, als er seine Worte hörte. "Das Shooting fängt jetzt an... Ihr sollt rein kommen", teilte Reita den beiden mit und ging wieder in die Halle zurück. Ruki murrte, schnippte seine Zigarette weg und ging dann mit Aoi rein.

Die Fotos waren schnell gemacht, obwohl jeder außer Kai sich bemühte doof zu gucken, damit das Unausweichliche noch weiter nach hinten verschoben werden konnte. Leider klappte das nicht so wie sie wollten, denn sie waren mit den Promofotos fertig und nun waren die Fanservice-Fotos an der Reihe.

Reita und Ruki sollten anfangen. "Na komm, je schneller die Fotos im Kasten sind, desto eher können wir ins Hotel zurück", meinte Reita und sah zu Ruki. Dann begannen sie mit den ersten Fotos. Es war dann so, dass Ruki mit dem Rücken an einer Wand stand und Reita vor ihm. Eine Hand an der Wand neben Rukis Kopf abgestützt, die andere an Rukis Hüfte. "Und jetzt, Reita-san, beug dich bitte ein Stück zu Ruki-san runter und tu so, als würdest du ihn küssen wollen!", vernahm der Bassist dann die Stimme des Fotografen. Er tat wie geheißen und beugte sich so zu Ruki hinunter, dass Ruki den Atem des Bassisten auf seinem Gesicht spüren konnte. Ein Grinsen huschte dabei über Reita Gesicht und der Fotograf schien sichtlich begeistert, da dieser wie wild knipste. Ruki hasste die Pose, in der sie gerade dastanden. Er war Reita so nah, dass sein Herz aufgeregt in seiner Brust schlug und dennoch durfte und konnte er nicht das tun, was er jetzt am liebsten tun würde. Überall waren neugierige, größtenteils weibliche, Staffmember, die sie grinsend dabei beobachteten und wenn Ruki auch nur irgendeine falsche Geste machen würde, würde alles, was er solange unausgesprochen mit sich herumschleppt hatte, umsonst gewesen sein. Er durfte sich nicht verraten, deshalb stand er nur reglos da und sah Reita in die Augen, in denen er zu versinken drohte.

In dieser Position wurden noch ein paar Fotos geschossen, bevor die Position gewechselt wurde. Diesmal sollte Reita sich an die Wand stellen und Ruki sich vor den Bassisten, sodass er sich mit dem Rücken an dessen Brust lehnen konnte. Reita sollte seine Hände auf Rukis Bauch legen und Ruki einen Arm nach hinten um Reitas Hals. Durch diese Position waren sie sich wesentlich näher als eben. "Wieso muss ich eigentlich immer die Uke-Position einnehmen", murrte Ruki als der Fotograf gerade vor ihnen rumrannte um einen besseren Winkel für die Fotos zu finden. "Das ist diskriminierend! Nur weil ich kleiner bin als du!"

Ruki meckerte noch etwas weiter, bevor der Fotograf ihn böse ansah und damit zum Schweigen brachte. Er schoss weiter Fotos und insgeheim versuchte Ruki sein Herz dazu zu bringen sich zu beruhigen, bevor es ihn verriet. Er wusste, dass Reita seinen Herzschlag spüren konnte und er hasste sich dafür, dass er seinen Körper nicht besser unter Kontrolle hatte. "Das ist nicht diskriminierend, das ist eine Tatsache!", grinste Reita ihm entgegen und streckte ihm kurz die Zunge. Zusätzlich drückte er ihn noch kurz an sich. "Pff", machte Ruki nur und konzentrierte sich wieder auf die Fotos. Nach einigen weiteren möglichen und unmöglichen Posen verkündete der Fotograf, dass er bald fertig sei und sie nur noch eine neue Pose machen müssten.

Diesmal war Reita unten, aber auch nur, weil Ruki sich breitbeinig auf seinen Schoß setzen durfte und dann seinerseits einen Kuss andeuten musste. Reitas eine Hand lag in Rukis Nacken, während er die andere in seinen Oberschenkel krallen sollte. Das tat der Bassist dann auch, doch augenblicklich zuckte Ruki zusammen und zischte leise auf. Reita hatte seine Finger genau auf Rukis frischen Narben liegen gehabt, von denen Reita nichts wusste. Seit dem Tag in Rukis Wohnung war alles noch viel schlimmer geworden und würde Reita noch mal mit dem Sänger schlafen wollen, dann würde er das alles auch sehen. "Nicht so fest...", murmelte Ruki nur leise und sah weg. Er schämte sich noch immer so furchtbar deswegen, aber damit aufhören konnte er auch nicht. Reita warf Ruki einen entschuldigenden Blick zu, obwohl er das ja nicht hatte wissen können und lockerte seinen Griff. Er hatte seine Hand jetzt ganz leicht auf Rukis Oberschenkel liegen, aber er schaffte es trotzdem, dass es so aussah, als würde er die Hand in den Oberschenkel krallen. Ganz so, wie der Fotograf es wollte. Dann blitzte es noch ein paar Mal, bevor der Fotograf sie schließlich entließ. Ruki war froh als sie endlich mit den Fotos fertig waren. Er sprang auf und ging nach draußen um erst mal eine Zigarette zur Beruhigung zu rauchen. Die letzten Fotos hatten ihn fertig gemacht und er war froh, dass er nun nichts mehr tun musste.

Draußen rauchte Ruki eine nach der anderen, egal ob das schädlich war oder nicht. Er brauchte das gerade. Nach ein paar Zigaretten kam Reita mal wieder zu ihm nach draußen. "Hey Ruki... Ich wollte nur sagen, dass Aoi und Uru grade auf Wunsch des Fotografen rumknutschen. Nicht, dass dir das noch entgeht!" Und damit war er auch schon wieder nach drinnen verschwunden. "Was? Das darf ich nicht verpassen!", meinte Ruki nur, schnippte seine Zigarette weg und folgte Reita ins Innere der Halle. Neugierig sah Ruki den beiden dabei zu und wiegte den Kopf leicht hin und her. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass die beiden total ineinander verliebt sind."
 

Als Aoi und Uruha, sowie Kai und Miyavi auch fertig waren, ging es für die Gazette-Member zurück in den Bus, um zum Hotel zu fahren. Ruki saß gelangweilt neben Reita und guckte aus dem Fenster. "Was machen wir jetzt eigentlich die nächsten Tage?", fragte er dann irgendwann Kai. Dieser meinte daraufhin nur, dass er nichts geplant hatte und sie sich die Zeit selbst mit irgendwas vertreiben sollten. "War ja klar", murrte Ruki dann nur und augenblicklich war seine Laune wieder im Keller. Was sollte man hier mitten in der Pampa denn machen?

"Also wir sind hier zwar in der Papma, aber dafür scheint es hier einen großen Onsen zu geben. Die bieten da auch Massagen und so an. Und diese Woche ist sogar alles günstiger, weil sie irgendein Jubiläum haben. Da könnte man ja mal einen Tag hinfahren und richtig chillen!", schlug Reita dann vor, nachdem er irgendeine Zeitung gelesen hatte. "Also ich komm mit. Ist bestimmt gut für die Haut und so...", murmelte Uruha abwesend vor sich hin.

Onsen? Wasser? Nackte Haut? Ruki fand die Idee gar nicht gut, was er auch sofort allen mitteilte. "Ohne mich", war sein knapper Kommentar dazu, bevor er sich wieder der langweiligen Landschaft widmete. Nicht mal Gott höchstpersönlich würde ihn dazu bringen können, mit den anderen in einen Onsen zu gehen. Da könnte er sich gleich ein Schild mit 'Ich bin eine gescheiterte Persönlichkeit und hab lauter Narben vom Ritzen' auf den Rücken kleben und damit rumlaufen. Über diesen Gedanken musste Ruki sogar schmunzeln. Selbstironie, war sie noch so traurig und wahr, war doch immer wieder lustig.

cold

Hallo :)
 

Sorry, dass ich so spät dran bin. Aber die Ani war dazwischen und ich hatte nicht wirklich Zeit. Falls ihr 'ne Nutte mit Bunnyohren und Flügel gesehen habt - das war ich!
 

Sorry auch für den plötzlichen Cut im Kapitel, aber das ließ sich nicht vermeiden. Sonst hätten einige das Kapitel nicht lesen können. Das nächste kommt schneller, versprochen!
 

Chizuru
 

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Wieder am Hotel angekommen, ging er direkt mit Reita in ihr Zimmer, doch dort war sein erstes Ziel das Badezimmer, in dem er sich sogleich einschloss. Der Tag hatte ziemlich an seinen Nerven gezerrt. Erst die Sache mit Reita, die, und da war Ruki sich ziemlich sicher, mit Sex geendet hätte, wäre das Shooting nicht gewesen. Dann das Shooting selbst, bei dem er Reita abermals viel zu nahe gekommen war und dann die Tatsache, dass er vor Reita seine größte Schwachstelle offenbart hat - ein weiteres Mal.

Ruki war so kurz davor sich wieder zu verletzen, doch er versuchte diesmal dem Druck standzuhalten und nicht daran zu zerbrechen. Die Chance hier entdeckt zu werden, und noch viel schlimmer von Reita entdeckt zu werden, war zu hoch. So biss er sich nur hart auf die Lippe und krallte seine zitternden Finger in den Stoff seiner Hose und wartete auf irgendetwas, das ihm zeigte, dass alles wieder gut werden würde.
 

Ruki zuckte zusammen, als Reita plötzlich an der Tür klopfte und ihn fragte, ob alles okay war. "Ja, alles okay", rief er sofort wenig überzeugend. Er war gerade dabei den Kampf zu verlieren und seinem Körper das zu geben, was er brauchte um die Leere zu füllen und ihm den Schmerz zu nehmen. Doch jetzt konnte er es nicht tun, nicht wenn Reita vor der Tür stand und irgendwie ahnte, dass etwas nicht in Ordnung war.

"Ruki, das klang nicht sehr überzeugend...", antwortete Reita. "Bitte komm da raus... ich mach mir Sorgen...", seufzte er und dann hörte Ruki Reitas Schritte, die ihm sagten, dass Reita wieder gegangen war. Ruki kam nicht aus dem Bad, aber er wagte es auch nicht jetzt irgendetwas zu tun. Er saß einfach nur auf dem Boden und hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben, während er sich langsam beruhigte. Wenn er jetzt aus dem Bad kommen würde, würde das Reita wahrscheinlich noch viel mehr schocken. Der Sänger zitterte am ganzen Körper und von dem 'starken' Ruki war nichts mehr übrig.
 

Als Reita wieder vor der Tür stand, beschloss Ruki, dass es keinen Sinn machte weiter im Bad auf dem Boden zu hocken. Seine Ruhe hatte er hier sowieso nicht und bevor er die Kontrolle verlor und dabei von Reita erwischt wurde, regte er sich lieber mit ein paar vielen Zigaretten ab. Ruki stand auf, öffnete die Tür und drängte sich an Reita vorbei, ohne etwas zu sagen oder ihn anzusehen. Er wollte nicht, dass Reita merkte, wie es ihm gerade ging. Der Sänger begab sich direkt auf den Balkon und ging dort seiner Sucht nach.
 

Ruki wusste nicht wie lange er auf dem Balkon stand und rauchte, aber irgendwann hatte er keine Zigaretten mehr und musste gezwungenermaßen reingehen. Mal davon abgesehen, dass es ganz schön kühl wurde und er keine Jacke anhatte. Immerhin hatte er sich wieder abgeregt und konnte so wieder Reita unter die Augen treten. Ruki setzte sich neben den Bassisten und blätterte dann in einer der Zeitschriften rum, die auf dem Tisch lagen.

Als er plötzlich Reitas Arm um ihn spürte und er an den Bassisten gedrückt wurde, sah er diesen geschockt und fragend an. "Du hast gezittert", antwortete Reita also auf die unausgesprochene Frage des Sängers.

"Habe ich gar nicht gemerkt", meinte Ruki daraufhin nur und blätterte weiter in der Zeitschrift herum, auch wenn er gar nicht wusste, was eigentlich darin stand. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Reita, vor allem jetzt, da er ihm so nahe gekommen war. Einerseits konnte er gar nicht genug von Reitas Nähe bekommen, andererseits jedoch konnte er sie kaum ertragen. Zu wissen, dass er für Reita nie mehr sein würde, als nur ein guter Freund, war zu schmerzhaft. Reita schwieg daraufhin nur und fing an, über Rukis Arm zu streichen. Er legte sogar seinen Kopf auf Rukis Schulter, was diesen sehr irritierte.

Ruki war ziemlich angespannt und wusste nicht so recht, was er nun tun sollte. Warum tat Reita das? Nur aus Spaß oder Langeweile? Oder tat er es, weil er mit ihm kuscheln wollte?

Ruki zitterte noch immer etwas, doch diesmal nicht vor Kälte, sondern Nervosität. Er konnte die Situation absolut nicht einschätzen und wusste nicht wie er reagieren sollte.

"Ist dir so kalt?", fragte Reita dann und zog Ruki noch näher an sich. Ruki zog es vor auf diese Frage nicht zu antworten und schüttelte nur den Kopf. Was war auf einmal mit Reita passiert? Wo war der Macho geblieben, der andere nur anfasste, wenn sie mit ihm schliefen? Er konnte sich absolut nicht erklären, was gerade passierte, aber er mochte es. Auch wenn er es Reita nie sagen konnte, da dieser nichts von seinen Gefühlen erfahren durfte.

Sein Herz schlug gerade so heftig, dass Ruki Angst hätte Reita würde es schlagen hören.
 

Und dann passierte etwas, womit Ruki überhaupt nicht gerechnet hatte. Reita küsste ihn, wieder. Rukis Augen weiteten sich geschockt, doch abweisen konnte er ihn einfach nicht. Es fühlte sich mit einem Mal so an, als wäre alle Kraft aus ihm gewichen.

Nach dem ersten Schock schloss er seine Augen und erwiderte den Kuss vorsichtig, obwohl er wusste, wohin das führen würde. Reitas Hand, die vorher noch über den Arm des Sängers gestrichen war, mogelte sich nun unter das Shirt des Sängers, um über dessen Seite zu streichen. Ruki erschauderte als Reitas Hand sich unter sein Shirt schob und ihn streichelte. Noch hatte er die Möglichkeit alles abbrechen, bevor es dafür zu spät war. Aber Ruki konnte einfach nicht. Er wollte es so sehr, obwohl er sich darüber im Klaren war, dass er für Reita nur ein One-Night-Stand war. Zwar hatte er die sinnlose Hoffnung, dass er vielleicht doch mehr für den Bassisten war, doch irgendwo kannte er die schmerzliche Wahrheit, egal was er sich einredete.
 

Reita zog Ruki zu sich, sodass der Sänger nun breitbeinig auf seinem Schoß saß, ohne den Kuss zu brechen. Er legte seine andere Hand in Rukis Nacken und zog den Sänger weiter zu sich, intensivierte dadurch den Kuss. Seine Zunge fuhr über die Lippen des Sängers, bevor er sie dazwischen schob und mit seiner Zunge Rukis anstupste. Ruki presste sich näher an Reita und vertiefte den Kuss. Er drängte die Zunge des Bassisten zurück und bekam somit für ein paar Sekunden die Oberhand. Eine Hand legte er an Reitas Seite, die andere krallte er in seine Haare. Spätestens jetzt waren alle Zweifel vergessen und Ruki würde alles tun, was Reita von ihm verlangte.
 

Reita ließ Ruki für ein paar Augenblicke die Oberhand, bevor er wieder den Kuss dominierte. Seine Hand glitt von Rukis Seite zu seinem Rücken, um dann nach oben zu wandern. Dabei zog er Rukis Shirt mit hoch. Er löste den Kuss und schob Ruki etwas von sich, nur um ihm und sich selbst das Oberteil auszuziehen. Als beide Oberteile ihren Weg auf den Boden gefunden hatten, zog er Ruki sofort wieder zu sich und nahm den Kuss so wieder auf, wie er ihn gelöst hatte. Ruki bekam bei Reitas Berührungen eine Gänsehaut. Er war so süchtig nach Reita, dass er kaum an das 'danach' denken wollte. Der Sänger wusste, dass es für ihn noch schwerer werden würde, wenn er erst einmal mit Reita geschlafen hatte, doch jetzt verbot er sich diesen Gedanken und konzentrierte sich ganz auf den Bassisten. Solange er ihn hatte, würde er das ausnutzen müssen. Denn schon bald würde das nie mehr der Fall sein.

Ruki rieb seine Zunge an Reitas und ruckelte etwas auf dem Schritt des anderen herum. Seine Hand hatte wieder den Weg in die Haare des Blonden gefunden und streichelte sanft hindurch.

affinity

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

one-night stand

Hallo :)
 

Wow, ich hab meine Deadline eingehalten, ich bin ja so stolz xD!
 

Kleines Happihappi bevor wir uns den ernsteren Teilen der Story widmen. Soweit ich das nämlich gerade gesehen habe, kommt bald meine Lieblingsstelle... und dann gehts rasant weiter. Ob aufwärts oder abwärts sei mal dahingestellt.

Wer schon immer mal Reitas Sichtweite zu Beziehungen hören wollte, wird auf seine Kosten kommen :D. Außerdem wird bald der mysteriöse Nebencharakter enthüllt... und viele werden ihn gar nicht kennen LOL. Ich geb euch noch einen Tipp, ja? Sein Name beginnt mit einem "M".
 

Zu dem zweiten Teil des Kapitels: Das, worüber sie sprechen, wird es nach Abschluss der Hauptstory als Sonderkapitel geben! Die Idee war zu lustig, als dass wir sie ungenutzt verschimmeln lassen wollten.
 

Chizuru
 

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Am nächsten Morgen, oder eher Mittag, wurde Ruki wieder wach. Sofort erinnerte er sich an den Abend zuvor und saß schlagartig kerzengerade im Bad. "Scheiße", wisperte er leise und starrte fassungslos auf das Bett. Wie hatte er das nur zulassen können? Er wusste doch, dass jetzt alles schlimmer werden würde, denn für Reita war jeder ohne Ausnahme nur ein One-Night-Stand.

Hastig wischte er die einzelne Träne weg, die sich einen Weg über seine Wange bahnte. Er wollte jetzt nicht weinen und schon wieder gegen den Schmerz verlieren.
 

Langsam stand er auf und ging so leise wie möglich ins Bad, um die letzten Spuren der Nacht einfach wegzuspülen. Er wusste nicht, wie er Reita je wieder unter die Augen treten konnte, ohne sich für seine Schwäche zu schämen.

Ruki gammelte so lange wie möglich unter der Dusche, aber irgendwann konnte er das Unvermeidbare nicht mehr hinauszögern. Er zog sich an und verließ dann das Bad um seinem Tod ins Auge zu blicken. Okay, das war vielleicht etwas übertrieben, aber genau so fühlte Ruki sich im Moment.

Der Sänger ging in den Wohnbereich und ließ sich neben Reita auf die Couch fallen. "Morgen~", meinte er nur unsicher.

"Na, gut geschlafen?", kam es daraufhin locker über Reitas Lippen, als sei nichts gewesen.

"Ja, habe ich." Ruki hatte geschlafen wie ein Stein und war vollkommen erholt, was nur sehr selten vorkam. Dennoch ging es ihm nicht gut, denn allein Reita anzusehen tat weh. "Glaub ich dir sofort, so lange wie du geschlafen hast!", grinste Reita den Kleineren an.

"Uhm... das gestern... das war nur ein One-Night-Stand, richtig?", fragte er dann leise. Er musste es wissen, musste aus Reitas Mund hören, dass es ihm nichts bedeutet hatte. Ruki brach sich lieber einmal schmerzhaft das Herz durch diese Gewissheit, anstatt sich noch lange Zeit Hoffnungen auf ein Happy End zu machen, das sowieso nie da sein würde.

Als Reita dessen Frage hörte, sah er ihn einige Momente lang etwas verwirrt an, bevor er anfing zu lachen. "Natürlich, Ruki! Was dachtest du denn?", lachte er, wurde dann aber wieder ernst. "Aber ich muss sagen, dass der Sex echt geil war. Danke für die heiße Nacht!", raunte er dann noch hinterher, bevor er aufstand und zum Telefon ging. "Kaffee oder Tee?"
 

Ruki sagte dazu nichts, aber Reita war ohnehin schon längst aufgestanden und bestellte Frühstück. "Tee", meinte er dann nur, als der Bassist ihn fragte, was er trinken wollte. Es wunderte ihn, dass er so gefasst reagiert hatte und nicht in Tränen ausgebrochen war. Schauspielern konnte er halt schon immer gut, sonst wäre er schon viel früher aufgeflogen. Sein Herz war nur noch ein Scherbenhaufen, aber er hatte es erwartet. Trotzdem tat es so unendlich weh. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er abermals unter dem Druck zerbrechen würde und seinen inneren Schmerz nur betäuben konnte, indem er sich noch mehr Schmerzen zufügte.
 

Irgendwann kam dann auch schon das Frühstück. Der Bassist ging zur Tür und nahm das große Tablett entgegen. Mit dem Frühstück ging er dann zu dem Sänger und stellte das Tablett auf den Couchtisch. Reita gab Ruki seine Stäbchen und griff nach seinem Reis. Schweigend starrte Ruki die Schale mit dem Reis an, aber er hatte keinen Hunger. Ihm war so furchtbar schlecht und er war sich sicher, dass er keinen Bissen runterkriegen würde. Deshalb griff er nur nach der Teetasse und trank einen Schluck, ohne das restliche Frühstück anzufassen.

Er musste erst mit der Tatsache klarkommen, dass er nie wieder Reita so anfassen konnte, wie er es sich wünschte. Vorher konnte er sich nicht so banalen Dingen wie dem Frühstück widmen.

"Nanu, hast du keinen Hunger?", fragte Reita plötzlich den Sänger und sah ihn von der Seite her an.

Ruki schüttelte nur den Kopf. "Mir ist schlecht", fügte er dann hinzu und stellte die Tasse zurück auf das Tablett. Der Sänger seufzte und stand dann auf, um sich erstmal mit Zigaretten abzureagieren. Besser so, als wenn er sonst was tat.
 

Die restlichen Tage ging Ruki dem Bassisten so gut es ging aus dem Weg und er war heilfroh, als er endlich wieder alleine zuhause war. Noch länger hätte er es nicht ausgehalten. Reita hatte keine weiteren Versuche unternommen, ihn ins Bett zu bekommen und auch sonst hatte er sich so verhalten, wie vorher, als zwischen ihnen noch nichts passiert war.
 

Ein paar Tage später hatten sie wieder eine Bandprobe. Zeitgleich kam das Magazin mit den Fotos vom Shooting raus und sie diskutierten angeregt über die ausgewählten Fotos. Natürlich musste Ruki wieder meckern. "Ich sehe auf jedem Foto scheiße aus."

Aoi seufzte. "Ja, Ruki, du siehst scheiße aus", stimmte er dann dem Sänger zu. "Ich find die Fotos ganz gut", fügte er dann aber noch hinzu.

"Natürlich siehst du scheiße aus! Das tut jeder neben mir!", grinste Reita und streckte dem Sänger die Zunge raus um zu zeigen, dass er es nicht ernst meinte. "Ich muss Aoi zustimmen. Die Fotos sind ganz gut. Wobei ich meine und Rukis fast-Kuss-Fotos besser finde, als die Kuss-Fotos von Aoi und Uruha. Klar, sind die auch gut, aber diese fast-Kuss-Fotos regen die Fantasie mehr an. Bei den Kuss-Fotos ist der Witz ja schon weg", kommentierte Reita die Fanservice-Fotos.

Uruha verdrehte bei Rukis Gemecker nur die Augen. Zu den Fotos selbst sagte er kaum etwas, nickte nur ab und zu, wenn einer der anderen einen Kommentar dazu abgab.

"Ihr seid alle doof", grummelte Ruki und verschränkte die Arme. Er fand die Fotos von sich wirklich nicht berauschend, dafür aber die von Uruha und Aoi. "Eh, Aoi. Wenn du mal keine Lust mehr auf Manabu hast, dann schnapp dir Uruha. Ihr wärt total süß zusammen", grinste Ruki dann.

Aoi glubschte Ruki nur ungläubig an. "Hast du irgendwas genommen oder so?", fragte er fassungslos und sah zu dem Sänger.

„Man Ruki, sei nicht immer so selbstkritisch. Die Fotos sind echt gut! Und jap, Ruki hat Recht. Wobei ich euch zusammen eher heiß als süß finde. Der Niedlichkeits-Faktor fehlt irgendwie!", grinste der Bassist die beiden Gitarristen an.

Uruha verschluckte sich glatt an seiner eigenen Spucke. "Mal ganz davon abgesehen, dass wir nur beste Freunde sind und nicht ineinander verliebt, sind Manabu und Aoi glücklich miteinander..."

"Lieber selbstkritisch als zu sehr von sich überzeugt“, meinte Ruki. „Wenn ich da so an die Fotos von Cassis denke, wo du nur durch ein gewisses Programm namens 'Photoshop' hübsch gemacht wurdest~ Ohne das hättest du auf jedem Foto geguckt wie ein Auto! Ach, du guckst sowieso immer gleich und machst immer dieselben Posen!" Und dann folgte eine lebhafte Darstellung welche Posen Reita gerne auf Fotos einnahm. Erstaunlicherweise konnte Ruki den Bassisten ziemlich gut imitieren. Aoi und Uruha ignorierte er, erst wollte er Reita nachmachen und sich so auf seine Kosten amüsieren. Reita war schließlich selbst schuld, wieso widersprach er ihm auch?

Reita wollte etwas sagen und öffnete den Mund, aber dann schloss er ihn wieder. Das ganze wiederholte sich ein paar Mal, sodass er aussah wie ein Fisch auf dem Trockenen. Dann musste er aber selber lachen, bevor er zum Schrank ging und irgendwas darin zu suchen schien.

Ruki glubschte Reita irritiert an, als dieser ihm auf einmal eine Nasensocke umband. Sofort huschte er zum nächsten Spiegel und besah sich darin. "Boah. Auf der nächsten PSC Kostümparty geh ich als Reita, das schwör ich", grinste der Sänger.

Als Reita Rukis Worte hörte, lachte er noch mehr. "Mach das. Ich bin gespannt. Und wehe, es wird ein schlechtes Cosplay!", grinste er den Jüngeren an. "Ich versuch dann mal, dich nachzumachen. Ein Pailletten-Anzug, rote Handschuhe und fertig ist das Ruki-x-HardGay-Cosplay!", lachte der Bassist und grinste breit.

"Ich werd der King sein! Ich klau mir einfach die Klamotten aus deinem Schrank und fertig. Da pass ich ja zweimal rein bei so einem Fetti wie dir", lachte Ruki und piekste Reita in die Seite. "Ja mach mal, das will ich sehen~ Kriegst dann noch eine schöne braune Löckchenperücke."
 

Bevor sie allerdings dazu kamen, weiter über das Thema zu diskutieren, tauchte Kai auch schon wieder auf und verkündete dann, dass die Probe nun weiterging. Manchmal fragte Ruki sich, was Kai die ganze Zeit machte. Soviel arbeiten konnte ein Mensch doch gar nicht! Sogar einer wie Kai brauchte mal Freizeit, nur irgendwie schein er das nie zu haben. Musste ja echt ein scheiß Leben sein.

eternal

Hallo :3
 

Ich glaube ich bin mal wieder zu spät dran. Nicht mal eine gute Ausrede habe ich! Dafür liebe ich dieses Kapitel und das folgende. Hachja.
 

Bevor ihr lesen dürft, muss ich weinen. EINE MEINER LIEBLINGSBANDS TRENNEN SICH MIMIMIMI ;_; *cry*
 

So. Viel Spaß :)
 

Chizuru
 

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
 

Einige Stunden später, als die Sonne bereits untergegangen war, beschloss Ruki, dass es an der Zeit war mal wieder etwas nach draußen zu gehen. Genauer gesagt bedeutet das, dass er feiern gehen würde. Hatte er ohnehin schon zu lange nicht mehr getan. Der Sänger wuselte also im Bad rum und machte sich fertig, nicht wissend, dass der Abend noch die ein oder andere Überraschung für ihn bereithalten würde.

Der Sänger schlüpfte noch schnell in sein neues Oberteil, bevor er die Wohnung verließ und in Richtung des Babylons ging. Er hatte nicht vor jemanden abzuschleppen, dafür war er ohnehin nicht der Typ, aber ein bisschen Spaß haben würde ihm nicht schaden. So konnte er sich wenigstens mehr oder weniger erfolgreich von Reita ablenken, auch wenn es nur für ein paar Stunden war.
 

Im Babylon angekommen, genehmigte Ruki sich erst mal einen Cocktail zum Aufwärmen, bevor er sich auf die Tanzfläche begab. Als er auf einmal angetanzt wurde, drehte er sich um, um zu sehen mit wem er die Ehre hatte, doch als er den anderen erkannte, war er beinahe schon geschockt. Aber wirklich wundern tat er sich nicht, denn irgendjemand liebte es anscheinend ihn leiden zu sehen, weshalb Reita immer dort auftauchte, wo er zufällig auch gerade war.

"Ähh... hi", sagte Reita schließlich. "Ich hab dich von hinten gar nicht erkannt!", fügte er dann noch hinzu und lachte über seine eigene Dummheit.

"Hi", meinte Ruki leise und ließ seinen Blick über ihn schweifen. Reita sah mal wieder zum Anspringen aus, aber das würde er ihm nie sagen. "Oh...", sagte Ruki dann nur und biss sich auf die Lippe. War ja klar. Sowas konnte aber auch nur ihm passieren. Die Hoffnung, die ihn ihm aufgekeimt war, als Reita plötzlich vor ihm stand, zerplatzte wie eine Seifenblase. Als ob der andere sich nun noch für ihn interessieren würde, nachdem sie beide im Bett gelandet waren. Dennoch wollte Ruki nicht so einfach aufgeben und begann dann mit Reita zu tanzen. Vielleicht, ganz vielleicht hatte er doch noch eine Chance bei dem anderen - er musste ihn nur heiß genug machen.

Zwar wollte Ruki mehr für ihn sein, als nur eine Fickgeschichte, aber das war ihm immer noch lieber, als gar nicht von Reita beachtet zu werden. Jetzt, nachdem er auf eine Weise mit Reita verschmolzen war, die er sich nie zu träumen erhofft hatte, war er von dem Bassisten abhängig geworden. Fast so, als wäre Reita seine Droge und er der Süchtige. Und irgendwie war das auch so, und das nicht erst seitdem sie miteinander geschlafen hatten. Manchmal fragte Ruki sich, ob er überhaupt jemals von Reita loskommen würde, oder ob das bereits unmöglich geworden war. Ruki brauchte immer mehr von seiner Droge, immer mehr von Reita. Doch wie viel war der Bassist bereit ihm zu geben? Wann würde Ruki an dem Punkt angelangen, an dem er das, was er brauchte, einfach nicht mehr bekommen konnte?
 

Die beiden tanzten etwas miteinander, bevor Reita sich mit einem „Wir sehen uns später vielleicht noch…“ von Ruki verabschiedete und sich durch die Menge schob. Der Sänger folgte dem Bassisten mit seinen Blicken und sah dann, dass er nun mit einem anderen tanzte. Als sein Blick noch etwas länger auf dem Fremden lag, fiel ihm zu seinem Erschrecken auf, dass er ihm verdammt ähnlich sah. War nun alles und jeder gut genug für Reita, nur er nicht? Ruki biss sich auf die Lippe, bevor er von der Tanzfläche stürmte und sich an die Bar setzte.

Dort bestellte er sich erstmal einen starken Cocktail und trank ihn fast in einem Zug leer. Noch war zwischen den beiden nichts passiert, aber Ruki war sich ziemlich sicher, dass das noch passieren würde. Reitas einziges Ziel war es, mit anderen Sex zu haben. Das war schon immer so gewesen und das würde auch immer so sein. War er denn so abstoßend für Reita? War er wirklich nicht mehr wert als ein One-Night-Stand?
 

Schon nach kurzer Zeit ließ Reita den Körperkontakt mehr werden. Immer wieder berührte er den anderen mehr als eigentlich beim Tanzen nötig. Der andere ging auf dieses Spielchen ein, intensivierte den Körperkontakt ebenfalls. Es dauerte nicht lange und die beiden schmiegten sich eng aneinander. Sie zogen sich mit ihren Blicken beinahe schon aus. Der Bassist und auch der andere grinsten dabei die ganze Zeit. Jeder konnte ohne Probleme erkennen, dass es für beide nur um Sex ging. Irgendwann teilten die beiden einen heißen Zungenkuss. Reitas Hände lagen dabei ohne Scham auf dem Hintern des Unbekannten und drückten den fremden Körper enger an sich.
 

Ruki konnte seinen Blick nicht von den beiden auf der Tanzfläche nehmen, obwohl es so unendlich wehtat, dass er fürchtete sein Herz würde einfach so aufhören zu schlagen, um keinen Schmerz mehr fühlen zu müssen. Er wollte sich nicht auf diese Weise selbst foltern, aber der Sänger war wie gelähmt und hoffte aus diesem Albtraum einfach aufwachen zu können - doch er wusste, dass es kein Erwachen gab. Als er sich in Reita verliebt hatte, war das sein Untergang gewesen.
 

Als der Bassist dann noch mit dem anderen verschwand, um wahrscheinlich die Nacht mit ihm zu verbringen, konnte Ruki sich nicht mehr zurückhalten. Er sprang auf und fand sich keine zehn Sekunden später auf der Toilette des Clubs wieder, wo er sich direkt in einer Kabine einschloss und dann an deren Tür herunterrutschte. Er wollte nicht in aller Öffentlichkeit weinen. Warum passierte sowas immer ihm? Was hatte er getan, dass er sowas verdiente? Er wollte doch nur glücklich sein, mehr nicht. Zu sehen, wie Reita vor seinen Augen jemanden abschleppte, der ihm auch noch so verdammt ähnlich sah, konnte er einfach nicht ertragen. Nur mühsam konnte Ruki die Tränen zurückhalten, doch früher oder später würde er den Kampf gegen sie verlieren.

Reglos blieb er noch ein paar Minuten sitzen, bevor er sich wieder hochzog und dann die Toilette sowie den Club verließ. Er konnte es keine Sekunde länger ertragen hier zu sein, wo ihn alles an Reita erinnerte. Beinahe kam es ihm so vor, als könnte er den anderen noch auf der Tanzfläche sehen, wie er dem Fremden die Zunge in den Hals schob.

In Rekordzeit befand er sich wieder in seiner Wohnung, was auch daran lag, dass er nicht weit vom Club entfernt wohnte. Nun, da er sich nicht mehr beherrschen musste, brach alles über ihn herein und er schluchze unaufhörlich. Fast blind fand er das, was er so dringend brauchte und ehe er wirklich realisierte, was er überhaupt tat, hatte er das Messer schon einige Male über die bereits geschundene Haut gezogen, die nun mit hellroten Streifen übersäht war.
 

Ruki konnte nicht mehr aufhören sich selbst zu verletzten. Er war so sehr in seinem Rausch gefangen, dass sein Verstand sich einfach ausgeschaltet hatte und er nur noch wollte, dass es endlich ein Ende fand. Ruki konnte die Wunden nicht heilen, die Reita ihm zugefügt hatte, doch er konnte sie zusammenhalten und den Schmerz betäuben. Er brauchte es, um nicht an sich selbst zugrunde zu gehen. Nur so konnte er sein Herz davor bewahren noch mehr zu zerbrechen.

Irgendwann, nach unzähligen neuen Schnitten, brach er einfach zusammen und regte sich nicht mehr.
 

Ruki wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, da er viel zu benommen war, um überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können, aber in seiner Wohnung war es bereits hell, was bedeuten musste, dass die Nacht schon lange vorbei war. Bewegt hatte er sich die ganze Zeit über nicht - er hätte es nicht einmal gekonnt. Seine Schnitte waren teilweise so tief, dass sie noch immer bluteten und es langsam sehr gefährlich für ihn wurde. Auf dem Boden sammelte sich immer mehr Blut, doch er realisierte das gar nicht. Nicht einmal die Tatsache, dass er schon halb darin lag und ein Außenstehender wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen würde, wenn er ihn so finden würde. Ruki hatte einfach nicht mehr die Kraft jetzt aufzustehen, alles wegzuwischen und sich um die Wunden zu kümmern. Er hoffte sogar, dass er einfach einschlafen und nie wieder aufwachen würde.

sleep

Hallo :)
 

Nach einer anstrengenden Connichi kommt endlich das nächste Kapitel.

Viel zu sagen gibt es diesmal nicht.
 

Ich habe Hunger auf ein Mettbrötchen.
 

Chizuru
 

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
 

Irgendwann nahm Ruki dumpf ein Klingeln wahr, aber er konnte es nicht zuordnen. Erst nach einigen Sekunden kam ihm der Gedanke, dass es sein Handy sein könnte, da sie doch eigentlich Probe hatten, doch drangehen würde er nicht – mal ganz davon abgesehen, dass er wahrscheinlich sofort bei dem Versuch umkippen würde. Früher oder später würde der Anrufer schon aufhören und ihn wieder in der Stille zurücklassen, die ihn immer mehr verschluckte.
 

Einige Zeit später wurde er plötzlich aus der angenehmen Stille gerissen, die ihn wie Watte umgeben und taub für alles gemacht hatte. Sanft wurde Ruki hochgehoben und in sein Bett gelegt, bevor jemand seine Wunden verband.

Erst realisierte der Sänger nicht, wer gerade bei ihm war und sich um ihn kümmerte, da er noch viel zu benommen war, aber dann erkannte er Reitas leise Stimme, die auf ihn einredete. Nur langsam verzog sich der Nebel und ließ ihn wieder ein wenig klarer denken.
 

"Reita?", fragte er leise und mit kratziger Stimme nach ungefähr zehn Minuten. Noch war ihm nicht klar, in was für eine Situation er sich gebracht hatte, als er die Kontrolle verloren hatte.

"Ja, ich bin es... Was hast du nur gemacht Ruki? Wenn ich dich nicht gefunden hätte, wärst du vielleicht verblutet!", sagte der Bassist seufzend und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

Als dann Reitas Handy klingelte, murrte er. Er hob ab, warf Kai ein "Wir kommen nicht. Keine Zeit für Erklärung!" entgegen und legte wieder auf. Dann schaltete er das Handy aus und schenkte Ruki wieder seine Aufmerksamkeit.

"Ich...", fing der Sänger an, brach dann jedoch ab, als seine Sicht leicht verschwamm und der Schwindel die Oberhand gewann. Er schloss die Augen, aber selbst in der Dunkelheit drehte sich alles und er hatte Mühe wach zu bleiben. Das ganze hatte so sehr an Rukis Kräften gezehrt, dass sein Körper nur noch nach Ruhe verlangte und sie wenn es notwendig war sogar mit Gewalt einfordern würde.

Seine Finger schlossen sich krampfhaft um Reitas Handgelenk, da er fürchtete einfach aus dem Bett zu fallen, würde er sich nicht festhalten. "Rei...", hauchte er noch kraftlos, bevor sein Griff sich wieder lockerte und Ruki ohnmächtig wurde.

"Ruki!", entfuhr es Reita erschrocken, als dieser plötzlich ohnmächtig in sich zusammen sackte. Er rüttelte an den Schultern des Sängers, um diesen aus seiner Ohnmacht zu bekommen, da das für Rukis geschwächten Körper alles andere als gut war – mit Erfolg. Ruki erwachte wieder und sah Reita an, doch je länger er sich dazu zwang wach zu bleiben, desto mehr verschwamm der Bassist vor seinen Augen. Als dieser ihm dann vorschlug einfach zu schlafen, nickte Ruki nur und gab den Kampf gegen seinen geschwächten Körper auf. Fast augenblicklich fiel er in einen tiefen, aber keineswegs traumlosen Schlaf. Selbst dort verfolgte Reita ihn und ließ ihm keine Ruhe. Wahrscheinlich war es sein Schicksal für immer und ewig zu leiden.
 

Im Schlaf spürte Ruki irgendwie, dass Reita gerade neben ihm lag, denn er bewegte sich kaum merklich und schmiegte sich so gut es ging an den Bassisten. Seine bloße Nähe war für den Sänger beruhigend und sie vertrieb einen Teil der Albträume. Dennoch wisperte er im Schlaf immer wieder Reitas Namen, als hätte er Angst, dass er einfach so verschwinden würde.
 

Es vergingen einige Stunden bis Ruki wieder aufwachte und sich leicht streckte. Sein Körper war noch immer sehr geschwächt und alleine aufstehen würde er nicht können, aber er fühlte sich nicht mehr wie kurz vor dem Sterben und die Welt hatte mittlerweile auch aufgehört sich zu drehen.

Die neuen Wunden brannten schmerzhaft unter den Verbänden, aber er beschwerte sich nicht, schließlich war es ganz allein seine Schuld. Erst jetzt wurde ihm das ganze Ausmaß seines Kontrollverlusts klar und er hasste sich dafür noch ein bisschen mehr, auch wenn das kaum möglich war. Wie konnte Reita ihn dabei nur finden? Ging es eigentlich noch erbärmlicher? In solch einer Situation gefunden zu werden, bei der man fast an seiner eigenen Schwäche zugrunde ging, war das Schlimmste, was ihm passieren konnte. Dass es Reita war machte die Sache noch viel komplizierter als sie ohnehin schon war. Er wollte sich nicht vor dem anderen erklären - er konnte es nicht einmal. Ruki konnte ihm ja nicht sagen, dass er das getan hatte, weil er wieder einmal realisiert hatte, dass er Reita niemals bekommen würde und nur ein One-Night-Stand gewesen war - eher würde er sich die Stimmbänder rausreißen.
 

"Hey... wie fühlst du dich?", fragte Reita besorgt, als er merkte, dass Ruki wieder wach war und musterte den Kleineren, der immer noch recht blass war.

"Mir geht’s gut", nuschelte Ruki und drehte seinen Kopf, um Reita nicht ansehen zu müssen. Natürlich war das gelogen, denn in Wirklichkeit ging es ihm beschissen, aber er schämte sich so furchtbar dafür, dass er es nicht zuließ noch weiter Schwäche vor dem Bassisten zu zeigen. Er war schon so tief gefallen - noch ein bisschen mehr und er würde am Boden aufschlagen und alles endgültig beenden.

"Ich frage gar nicht erst, warum du das getan hast, aber wenn du darüber reden willst, bin ich immer für dich da, Ruki... Wir konnten doch bis jetzt noch jedes Problem zusammen lösen!", sagte der Bassist leise und setzte sich anschließend auf. "Hast du Hunger oder möchtest du irgendetwas haben?", fragte er dann noch und sah den Jüngeren fragend an.

Ruki ignorierte Reitas Angebot, mit ihm reden zu können, einfach und schüttelte dann den Kopf, als dieser ihn fragte ob er noch etwas wollte oder hunger hatte. Eher würde er sich die Zunge abbeißen, als Reita die Wahrheit zu erzählen. Der Sänger wusste nur zu gut, dass seine Liebe einseitig war und die Blöße wollte er sich vor Reita nicht geben - denn es aus seinem Mund zu hören, wäre noch viel schmerzhafter. Lieber bewahrte er sich den Funken Hoffnung, der so hartnäckig in seinem Herzen flackerte, obwohl um ihn herum tiefste Dunkelheit herrschte. Sein Verstand kannte die Wahrheit, aber sein Herz wollte sie nicht verstehen. Ruki hoffte wirklich, dass irgendwann auch sein Herz es verstehen würde und er endlich die Fesseln lösen könnte, mit denen er sich selbst so stark an Reita kettete.
 

Reita sah ihn einige Minuten schweigend an, als ob er überlegen würde, ob es klug war ihn jetzt alleine zu lassen, bevor er mit einem "Ich bin in der Küche..." aus dem Schlafzimmer verschwand.

Als Reita weg war setzte Ruki sich erst mal auf. Sein Rücken tat verdammt weh, weil er die ganze Nacht auf dem Boden gelegen hatte und jede kleinste Bewegung machte das noch schlimmer. Dazu kam noch, dass seine Wunden an dem Verband scheuerten, er sich aber auch nicht traute ihn abzumachen, weil er nicht wusste wie schlimm es diesmal war. Seine Verletzungen waren schon schlimm, wenn Ruki noch bei Verstand war, aber dieses mal hatte er vollkommen die Kontrolle verloren und sich dabei fast selbst umgebracht.
 

Als Reita wieder rein kam, hatte er eine Tasse Tee in der Hand, die er neben Ruki stellte. "Auch wenn du nicht willst, du musst viel trinken. Dein Körper braucht das", sagte Reita und setzte sich dann wieder auf die andere Seite des Bettes. Zu Reitas Erstaunen ignorierte Ruki den Tee nicht und nahm sogar einen Schluck davon. Er hatte ziemlichen Durst und wenn schon sein Lieblingstee so lecker duftend neben ihm stand, dann konnte selbst er es nicht ignorieren.

"Uhm... wann meinst du denn, dass du so weit wieder fit bist? Weil ich glaube, dass Kai sonst bald am Rad dreht...", meinte der Bassist und sah wieder zu Ruki.

Klar, die Probe, wie hatte er das vergessen können. Wahrscheinlich hatte Kai Reita angerufen, damit er Ruki holen kam, da Reita auch oft zu spät kam und Rukis Wohnung direkt auf dem Weg lag. Das war jedenfalls die beste Erklärung, die Ruki für Reitas Auftauchen hatte. Und da der Bassist einen Schlüssel für seine Wohnung hatte, wie jeder seiner Bandmember, war er auch einfach so reingekommen.

"Ich denke.. ich kann morgen wieder proben", meinte er dann leise. Der Sänger war sowas ja gewohnt, auch wenn es diesmal viel schlimmer war als bei den unzähligen Malen davor. Spätestens morgen würde er wieder bei Kräften sein und die Probe schaffen, da war er sich sicher. Vielleicht mutete er seinem Körper damit zuviel zu, aber das war ihm egal. Solange niemand sein Geheimnis herausfand ertrug er alles schweigend, auch wenn es ihn zerstörte.
 

"Dann ruh dich aber heute noch richtig aus. Sonst merken die anderen noch, dass etwas mit dir nicht stimmt...", bemerkte der Bassist und sah Ruki eindringlich an.

Ruki schnaubte nur ungläubig. Die anderen sollten etwas merken? Der Sänger hatte es jahrelang geheim halten können und Reita hatte es nur erfahren, weil er ihn verführt und es mit eigenen Augen gesehen hatte. Falls sie merken würden, dass es ihm nicht gut ging, konnte er das immer noch auf eine Krankheit oder schlicht Müdigkeit schieben.

Ausruhen würde er sich trotzdem, mal davon abgesehen, dass er gar keine andere Wahl hatte. Würde er auch nur versuchen aus dem Bett zu kommen, würde er wohl einfach zusammensacken. Nicht mal alleine auf die Toilette konnte er in dem Zustand - aber glücklicherweise war es nur eine Frage der Zeit, bis seine Kräfte zurückkehren würden.
 

"Wenn du etwas brauchst oder so, dann sag einfach bescheid", meinte Reita dann. "Soll ich ins Wohnzimmer gehen oder hier beiben?", fügte er noch fragend hinzu.

"Geh... ins Wohnzimmer", sagte Ruki dann, obwohl er eigentlich das Gegenteil wollte. Am liebsten wäre er ewig krank, damit er Reita immer um sich hatte und ihn nie wieder gehen lassen müsste - aber das war nicht möglich. Er wollte sich nicht an den Zustand gewöhnen, deshalb schickte er ihn lieber weg. Außerdem musste er sich ohnehin noch ausruhen und das konnte er nicht, wenn der Bassist nur wenige Zentimeter neben ihm war und er ihn nicht berühren durfte. Manchmal fragte er sich, was er alles tun müsste, damit Reita sich in ihn verlieben würde. Aber er wusste, dass Liebe für den Blonden ein Fremdwort war und seine Träume niemals Realität werden würden.

Reita nickte daraufhin und ließ ihn endlich allein. Ruki seufzte leise und legte sich dann wieder richtig hin. Er versuchte eine möglichst bequeme Position für seinen Rücken zu finden, damit er wenigstens schlafen konnte und nicht weiter über sein beschissenes Leben nachdenken musste. Immer öfter in letzter Zeit fragte er sich, wozu er überhaupt noch kämpfte. Das einzige, wofür er noch lebte, war die Musik. In seinen Songtexten konnte er all das sagen, was ihm auf der Seele brannte und niemand bemerkte es.
 

Irgendwann schaffte der Sänger es tatsächlich einzuschlafen und so wenigstens für ein paar Stunden nicht mehr denken zu müssen. Nicht einmal Träume verfolgten ihn diesmal und das war etwas, was bei ihm schon ein Wunder war.

Er konnte sich kaum an Nächte erinnern, in denen er einfach nur geschlafen hatte und nicht in seinen Träumen immer wieder das verlor, was er nie besessen hatte.

aftermaths

Hallo :>
 

Na, bin ich schnell oder bin ich schnell?

Irgendwie fällt mir in letzter Zeit kein sinnvolles Vorwort ein... naja.

Sehr bald wird übrigens mein Schatzipupsi-Bassist enthüllt. Wuhu.
 

Viel Spaß beim Lesen :>
 

Chizuru
 

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Ruki schlief die ganze Nacht durch ohne auch nur ein einziges Mal aufzuwachen. Am nächsten Morgen erwachte er und fühlte sich schon wesentlich besser als am Tag vorher. Probeweise stand er vorsichtig auf und stellte fest, dass er zwar etwas wackelig auf den Beinen war, sein Körper sich aber ansonsten sehr gut erholt hatte. Langsam ging er ins Bad, da seine Blase unangenehm drückte. Auf dem Weg dorthin fiel ihm auf, dass Reita noch da war und anscheinend die ganze Nacht auf seiner unbequemen Couch geschlafen hatte. Das schlechte Gewissen, das daraufhin in ihm aufstieg, war nicht sonderlich gut für seine sowieso schon angeknackste Psyche, aber er konnte auch nichts dagegen tun. Er war für alle doch sowieso nur eine Belastung. Fast wünschte er sich, dass Reita ihn nie gefunden hätte, dann wäre jetzt alles gut.

Der Sänger tapste ins Bad, leerte seine Blase und hüpfte dann schnell unter die Dusche. Die Verbände hatte er vorher abgenommen und es schockierte ihn, wie sehr er die Kontrolle verloren hatte. Das was er sah, war weitaus schlimmer als bei den vielen Malen davor und Ruki wusste, wenn er noch einmal so dermaßen die Kontrolle verlieren würde, dann würde er das nicht überleben.
 

Keine zehn Minuten später kam er nur mit einem Handtuch bekleidet raus und ging zu Reita. Diesen stupste er an, um ihn zu wecken, da sie bald zur PSC mussten, um nicht zu spät zu kommen. Reita grummelte schläfrig, als jemand ihn anstupste. Er wurde nur langsam wach, während er sich gähnend über die Augen rieb. "Wasn los?", murmelte er immer noch halb am schlafen.

„Probe ist los“, sagte Ruki leise und sah Reita abwartend an. Nach ein paar Mal blinzeln und nochmaligem Gähnen war dieser dann so weit wach, dass er sich aufsetzte und streckte.

"Wir sollten nicht zu spät kommen, sonst köpft Kai uns!", meinte Reita und lief dann schnellen Schrittes ins Bad.

Ruki sah Reita nach, der ins Bad lief, bevor er sich ins Schlafzimmer begab um sich anzuziehen. Ausnahmsweise zog er mal bequemere Kleidung an, damit er sich nicht selbst unnötig während der Probe wehtat, denn eine enge Hose wäre bei den Verletzungen ziemlich unangenehm. War ohnehin jedem egal, wie er da auftauchte. Er konnte auch im Jogginganzug wie der letzte Penner da rumlaufen, interessieren würde es sowieso keinen.

Seufzend ging er dann in die Küche und rauchte etwas. Nachdem Reita dann auch im Bad fertig war, ging er zu Ruki in die Küche. Dort zündete sich der Bassist ebenfalls eine Zigarette an. "Also... wie geht es dir jetzt?", fragte er dann und sah zu Ruki.

Ruki sah Reita kurz an, bevor er sich wieder seiner Zigarette widmete. "Gut", meinte er knapp und sah dann scheinbar interessiert aus dem Fenster. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, dann hatte er auf diese Frage noch nie ehrlich geantwortet. Wozu auch. Dann würde jeder aus reiner Höflichkeit nur nach dem Warum fragen, ohne sich eigentlich wirklich für ihn zu interessieren. Solche Heuchler brauchte Ruki nicht. Außerdem ging es andere sowieso nichts an, die sollten ihr eigenes Leben leben und sich nicht ins seins einmischen.

"Na dann..." Reita rauchte noch seine Zigarette zu Ende, bevor er einen Blick auf die Uhr warf. "Wir sollten uns langsam auf den Weg machen", meinte er und seufzte. Der Bassist begab sich dann in den Flur und zog sich seine Schuhe an, während er auf den Sänger wartete. "Ich bin gestern mit dem Motorrad hergefahren, also nimm deinen Helm mit!", sagte er dann noch, während er sich seine Jacke anzog.

"Okay", meinte Ruki, zog sich schnell an, schnappte sich noch seinen Helm und ging dann mit Reita nach draußen. Vor Reitas Motorrad blieb er unschlüssig stehen. "Uhm... was sollen wir den anderen sagen, wieso wir gestern nicht bei der Probe sagen?", fragte er dann leise. Irgendeine Ausrede brauchten sie schon, sonst würde Kai sie direkt kreuzigen.

Reita drehte nachdenklich seinen Schlüssel in den Händen. "Wir könnten sagen, dass du Fieber hattest... Das würde Kai wahrscheinlich sogar glauben, da du noch etwas blass bist", sagte er dann.

"Hm klingt gut." Klang jedenfalls besser als die Wahrheit, die er sicherlich niemandem unter die Nase reiben würde. Er hoffte nur, dass sie es ihnen auch abkaufen würden. Zwar hatte Ruki am Vortag nicht wirklich viel mitbekommen, aber die Art wie Reita Kai am Handy abgewimmelt hatte, war schon so eine Sache für sich gewesen. Würde man bei Fieber so reagieren?

"Wir sollten jetzt erstmal fahren. Sonst kommen wir noch zu spät und dann wird Kai uns mit Vergnügen umbringen...", prophezeite Reita dann nicht ganz ernst gemeint, obwohl Kai gerne mal Drumsticks durch die Gegend warf, wenn er richtig gereizt war.

Der Sänger seufzte und setzte sich dann hinter Reita, um sich sogleich an ihm festzuhalten. Nah rückte er an den Bassisten und kuschelte sich beinahe schon an ihn, aber in dieser Situation würde Reita nicht merken, dass er tat um ihm näher zu sein. Er würde es einfach darauf schieben, dass Ruki nicht so gerne Bekanntschaft mit dem Boden machen wollten - bei hoher Geschwindigkeit versteht sich.
 

Wenig später parkte Reita dann auf dem Parkplatz der PSC. "So, auf in den Tod...", grinste er dann ging in Richtung Eingang.

"Wie aufmunternd" Ruki musste gegen seinen Willen lachen und folgte Reita dann in die PSC. Sie gingen extra langsam, um ihrem Tod noch etwas zu entgehen, aber am Ende war es unausweichlich. Vor der Tür zum Proberaum ließ er, nett wie er war, Reita den Vortritt. Er öffnete die Tür und schob Reita hinein, folgte ihm aber sofort. Drinnen wurden sie direkt von Kais und Uruhas Blicken erdolcht, Aoi war nicht da, obwohl seine Tasche auf dem Sofa lag. Wahrscheinlich war er auf der Toilette oder gammelte bei Manabu rum.

"Könntet ihr mir mal bitte erklären was das gestern für eine Aktion war? Wegen euch mussten wir die Probe abbrechen! Ich hoffe für euch, dass ihr eine sehr gute Erklärung habt, sonst gnade euch Gott!", hörte Ruki sofort Kai schimpfen. War ja klar, nicht mal eine Begrüßung bekamen sie!

"Tut uns ja auch wirklich Leid, Kai, aber Ruki hatte gestern recht hohes Fieber. Ihm ging es wirklich nicht gut!", erklärte Reita dann und schnappte sich sofort seinen Bass, um Kai nicht noch weiter zu reizen.

"Und sowas kann man dann nicht am Telefon sagen, hm? Das klang eher so, als würde Ruki gerade verrecken und nicht einfach mit Fieber flach liegen!", meckerte der Drummer. Wie Recht er damit eigentlich hatte, wusste er natürlich nicht. "Noch so eine Aktion und wir kommen persönlich vorbei und treten euch aus dem Bett in den Proberaum, Fieber hin oder her!"

Ruki zuckte kurz zusammen, als Kai das mit dem Verrecken ansprach, zog es aber vor die Klappe zu halten und sich so klein wie möglich zu machen. Er verkrümelte sich aufs Sofa und wartete dann dort auf Aois Erscheinen und den Beginn der Probe, viel machen konnte er ohnehin nicht, schließlich war er nur Sänger.

"Jaja, kommt nicht wieder vor...Und tut mir Leid, ich hab am Telefon wohl etwas zu heftig reagiert", entschuldigte sich Reita noch, bevor er sich endgültig daran machte, seinen Bass zu stimmen.
 

Die Probe verlief mehr oder weniger gut, jedenfalls meckerte Kai nicht und für Ruki war das ein gutes Zeichen. Trotzdem war es für ihn sehr anstrengend, da er wegen dem kleinen Vorfall noch immer angeschlagen war.

Als Kai das Ende der Probe verkündete, ging der Sänger direkt nach draußen und rauchte erst mal. Gegessen oder getrunken hatte er noch nichts, obwohl er das eigentlich musste. Natürlich machte sich das auch bemerkbar, denn ihm war schwindelig und immer öfter verschwamm vor seinen Augen alles, so dass er sich an der Wand abstützen musste, um nicht den Halt zu verlieren.

"Alles okay, Ruki?", fragte Reita plötzlich, der ebenfalls in die Raucherecke kam, um seiner nicht ganz so ausgeprägten Sucht nachzugehen. Wahrscheinlich war Ruki in der ganzen PSC der einzige, der dermaßen viel rauchte.

"Alles okay", meinte Ruki daraufhin nur und rauchte weiter. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, da er nicht schon wieder Schwäche zeigen wollte, aber irgendwann wurde der Schwindel zu stark. Er ließ die Zigarette fallen und ging langsam Richtung Bank, um sich zu setzen. Überdeutlich spürte er Reitas verwirrten Blick auf sich, den er mit einem "Ich muss mich nur setzen..." abtat. Ruki schwankte beim Gehen leicht und hatte schon Angst zu stolpern, aber noch bevor er die Bank erreichte, wurde alles dunkel und er brach einfach zusammen.

stranger

Hallo~
 

Tut mir wirklich leid, dass es solange gedauert hat! Ich hab mich nicht dazu in der Lage gefühlt, die FF zu updaten, aber mittlerweile geht's wieder.
 

Die FF ist nun auf dem Stand der 38. Seite des RPGs, insgesamt haben wir 75 Seiten, wir haben nun also Halbzeit, yay!
 

Und als Entschädigung hab ich das Kapitel nicht aufgeteilt, sondern es in der Länge belassen!
 

Na, wisst ihr nun, wer der geheime Charakter ist?
 

Chizuru
 

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Ruki regte sich nicht - er reagierte überhaupt nicht auf Reitas Versuche ihn wachzukriegen und langsam begann der Bassist sich ernsthafte Sorgen zu machen. Rukis Haut war unnatürlich blass, und würde sich seine Brust nicht kaum merklich heben und senken, könnte man meinen, dass er einfach so gestorben war.

Gerade als Reita sich dazu entschlossen hatte, doch einen Notarzt zu rufen, weil alle seine Bemühungen erfolglos waren, erwachte der Sänger wieder.

"Ruki, endlich!", sagte Reita erleichtert und strich dem Sänger eine Strähne aus dem Gesicht. „Wie fühlst du dich?", fragte er leise.

"Blendend", meinte Ruki nach einigen Sekunden, in denen er erstmal wieder richtig zu sich kommen musste. Dass er bereits jeder wieder dazu in der Lage war sarkastische Kommentare abzugeben war schon erstaunlich. Er hasste sich dafür, dass er immer wieder vor dem Bassisten Schwäche zeigte. Sein Körper konnte mit sowas nicht warten bis er zuhause war, ihm musste das natürlich direkt vor Reitas Nase passieren.
 

Ruki setzte sich etwas auf, aber kaum hatte er den Kopf angehoben, da überkam ihn wieder der Schwindel und er ließ sich vorsichtig zurück auf das Sofa sinken, auf das Reita ihn gebracht hatte, nachdem er zusammengebrochen war. //Scheiß Leben//, dachte er sich nur und murrte leise.

Der Bassist reichte dem Jüngeren daraufhin eine Wasserflasche. "Hier, du solltest etwas trinken", meinte er und hob dann irgendetwas vom Boden auf, das Ruki nicht sehen konnte. Ruki nahm die Flasche und setzte sich dann so vorsichtig wie möglich auf. Noch mal wollte er nicht umkippen, schon gar nicht vor Reita, nachher würde er wirklich noch im Krankenhaus landen und darauf konnte er verzichten.

"Warum hast du nicht gesagt, dass es dir noch so schlecht geht? Du hättest besser zu Hause bleiben sollen. Es bringt niemandem etwas, wenn du hier zusammenklappst!", meinte der Blonde besorgt.

"Ist jetzt doch egal, passiert ist passiert", murrte der Sänger dann auf Reitas Vorwürfe. Er hatte absolut keine Lust sich jetzt sowas anzuhören. Konnte dem Bassisten doch egal sein, was er sich zumutete. "Außerdem lief die Probe gut, also weiß ich nicht was du für ein Problem hast. Was ich tue oder nicht ist immer noch meine Sache", fügte er dann noch hinzu, bevor er etwas trank.

"Ruki, das sollte jetzt kein Vorwurf sein!", warf Reita sofort ein. "Ich mach mir doch nur Sorgen um dich."

"Ja sicher...", meinte Ruki nur leise und hoffte, dass Reita es nicht gehört hatte. Warum sollte er sich Sorgen um ihn machen? Ruki wollte sowas nicht hören, denn es tat ihm noch viel mehr weh, als die Gewissheit, dass ihm Reita nie gehören würde. Durch solche Worte bekam er wieder Hoffnung und das obwohl er wusste, dass ihm der Bassist nie gehören würde. Er wollte nicht hoffen, er wollte seine Niederlage einfach endlich akzeptieren können.
 

Er trank das restliche Wasser aus, bevor er die Falsche neben sich stellte und sich zurück auf das Sofa sinken ließ. Leise seufzte er und wünschte sich weit weg.

Ruki wusste genau, dass er sich zuviel zugemutet hatte und er wusste ebenso, dass es für ihn beinahe zu spät gewesen wäre. Fast wünschte er sich, dass Reita ihn nie gefunden hätte, dann müsste er sich nie wieder mit den Scherben rumquälen, die sich 'Herz' nannten. Dennoch hatte er Angst davor, aber war das nicht natürlich? Hatte nicht jeder Mensch Angst vor dem Tod? Er wusste, dass er sich in Zukunft besser unter Kontrolle haben musste. Würde ihm noch einmal sowas passieren, würde er noch einmal so dermaßen die Kontrolle verlieren, dann würde ihn niemand mehr retten können.
 

Reita sagte nichts und Ruki dachte deshalb, dass er seine Worte nicht gehört hätte. Dennoch breitete sich eine unangenehme Stille zwischen ihnen aus und überdeutlich spürte Ruki, dass Reita ihn beobachtete. Er wagte es allerdings nicht ihn anzusehen.

Als der Bassist dann wieder das Wort erhob, war er beinahe erleichtert. "Meinst du, du schaffst es alleine bis nach Hause oder soll ich dich noch begleiten?", fragte er dann.

"Ich bin kein Krüppel, ich kann alleine nach Hause gehen", meinte er dann bissig, obwohl er genau wusste, dass er es in diesem Zustand nicht mal bis zum Starbucks gegenüber schaffen würde. Sein Körper brauchte Ruhe und vor allem endlich wieder vernünftige Nahrung, denn gegessen hatte er in letzter Zeit fast gar nichts.

"Gut, dann bis morgen bei der Probe. Wir sehen uns. Ich fahr dann nach Hause", sagte Reita und stand auf. Er warf noch einen letzten Blick auf Ruki und verließ dann den Raum.

"Bis dann", sagte er leiste und starrte auf den Boden. Als Reita dann weg war, versuchte er vorsichtig aufzustehen, doch kaum hatte er sich erhoben, da wurde ihm schon wieder schwarz vor Augen und er musste sich setzten. "Verdammte Scheiße!", fluchte er laut und biss sich hart auf die Lippe. Wieso war er so schwach? Warum konnte nicht einfach alles gut sein? Er hasste sich in diesem Moment noch mehr, als er es ohnehin schon tat.
 

Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür wieder und Reita kam zurück. Verwirrt sah Ruki ihn an - was tat er hier? Hatte er sich wirklich Sorgen gemacht und war deshalb zurückgekommen? "Glaubst du echt, dass ich dich in der Verfassung alleine lasse?! Für wen hälst du mich?", fragte der Bassist und sah den Sänger eindringlich an. Dann hielt er die Tüte hoch, die er in der Hand hielt und fischte anschließend einen Box Sushi raus, die er Ruki dann vor die Nase hielt. "Hier, dein Lieblingssushi. Damit du wieder etwas zu Kräften kommst!", sagte der Bassist und setzte sich neben den Sänger auf die Couch. Er reichte dem Jüngeren dann auch ein Paar Stäbchen und nahm sich seine eigene Box.

Ruki nuschelte etwas unverständliches, ohne Reita anzusehen. Dann aber bedankte er sich für das Sushi und fing stumm an zu essen. Er konnte sich nicht erklären was in Reita gefahren war, da er ihn noch nie so erlebt hatte. Ruki kannte den Bassisten nur als kaltes Arschloch, das alles und jeden abschleppte, der halbwegs gut aussah. Warum war er auch einmal so lieb zu ihm? Warum konnte er nicht einfach wieder ein Eisklotz sein, das würde so vieles einfacher machen. Reita machte es ihm nur noch schwerer ihn zu vergessen, wenn das überhaupt jemals möglich war.
 

Während sie aßen herrschte eine unangenehmen Stille zwischen ihnen, doch Ruki wagte es nicht sie zu brechen. Erst als er mit seinem Sushi fertig war und die Box samt Stäbchen in den Mülleimer neben der Couch geworfen hatte, durchbrach er die Stille. "Uhm... Ich werd dann mal gehen...", meinte er dann leise und erhob sich. Er war zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, aber den Weg zu sich nach Hause würde er schaffen, zumal er jetzt wieder etwas im Magen hatte.

"Okay... wenn du meinst, dass du alleine heil nach Hause kommst, dann fahr ich jetzt", meinte Reita und packte seine leere Sushi-Box ebenfalls in den Müll. Mit einem letzten Winken und einem "Bis dann" verschwand der Bassist aus dem Raum,
 

Ruki verließ die PSC und bewegte sich Richtung Haltestelle, da er heute nicht unbedingt laufen wollte. Eigentlich lief er gerne und der weite Weg machte ihm auch nichts aus, aber in seinem momentanen Zustand war das vielleicht keine sonderlich gute Idee.

Wenig später war er auch schon wieder in seinen vier Wänden und ließ sich seufzend auf der Couch nieder. Kaum dass er saß, bekam er auch schon eine SMS. "Hä? Wer schreibt mir denn?", fragte er leise und schaute dann auf sein Handy. Kai hatte ihm geschrieben, dass sie alle die nächsten Tage frei haben würden, da er sich verletzt hatte und der Arzt ihm ein Schlagzeugverbot aufgebrummt hatte. Das kam ihm nur gelegen, denn so konnte er sich ganz von seinem Absturz erholen und musste nicht Angst haben, jede Sekunde zusammenzuklappen.
 

Zwei Tage später fühlte Ruki sich wieder einigermaßen gut, was nur dem vielen Sushi vom Lieferservice und den schier endlosen Tassen Kaffee zu verdanken war. Aus diesem Grund beschloss er, mal wieder etwas rauszugehen. Das war auf jedenfall besser als zu warten bis ihm hier drinnen die Decke auf den Kopf fiel. Zwar bestand eine ziemlich hohe Chance, dass er Reita dabei treffen würde, aber das war ihm ausnahmsweise mal egal. Er brauchte die Abwechslung und er brauchte sie jetzt und Reita könnte ihn nicht davon abhalten.

Eine knappe Stunde später kam er fertig gestyled aus dem Bad, schnappte sich seine Sachen und verließ dann die Wohnung, um mal wieder in seinen Lieblingsclub, das 'Babylon', zu gehen.
 

Im Babylon ging Ruki erstmal zur Bar, um sich einen kleinen Cocktail als Einstieg zu genehmigen. Er sah sich etwas um, während das grüne Getränk in seinem Glas immer weniger wurde. Fünf Minuten später war das Glas leer und er stand auf und begab sich auf die Tanzfläche. Reita hatte er nicht gesehen und er hoffte wirklich, dass er nicht plötzlich noch auftauchen würde. Erst tanzte er zögernd, dann jedoch ließ er sich einfach fallen und mit der Musik mitreißen.
 

Irgendwann, mitten in einem Song, tanzte ihn irgendjemand an und er drehte sich überrascht zu der Person. Normalerweise passierte ihm das nicht einfach so, obwohl er ziemlich berühmt war, und ihn beschlich das dumpfe Gefühl, dass mal wieder Reita es war. Zu seinem Erstaunen war es allerdings nicht Reita, der grinsend vor ihm stand und mit ihm tanzte. Ruki betrachtete den Fremden und kam nicht um den Gedanken herum, dass er Reita irgendwie ähnlich sah, wenn auch nur irgendwie. Vielleicht lag das an den komischen Bändern, die der andere quer im Gesicht hatte und die ihn sofort an die Nasensocke von Reita erinnerten.

Der Sänger begann zu grinsen und tanzte den Fremden dann leicht schmutzig an. Wenn er schon mal hier war und mit ihm tanzte, wieso nicht einfach das beste daraus machen und Spaß haben?

Das Grinsen des Fremden wurde ein Spur breiter, als Ruki ihn auch antanzte. Er intensivierte den Körperkontakt daraufhin etwas. Sowohl er als auch Ruki gingen immer weiter, bis sie sich eng aneinander geschmiegt im Takt zur Musik bewegten, beide mit einem Grinsen auf den Lippen und bester Laune. Ruki ging sogar noch einen Schritt weiter und legte seine Arme um den Hals des anderen. Eigentlich war er nicht der Typ für sowas, aber irgendwie fühlte sich das gerade ziemlich gut an und er musste für einen Moment nicht an Reita denken. Und was sich gut anfühlte, das konnte doch nicht falsch sein, oder? Ruki streckte sich etwas und näherte sich dem Ohr des Fremden. "Wie heißt du eigentlich?", fragte Ruki dann, denn er wollte unbedingt wissen, mit wem er gerade tanzte. Zwar kam ihm der andere irgendwie bekannt vor und er war sich beinahe sicher, dass er auch Musiker war, aber der Name wollte ihm einfach nicht einfallen.

„Hab mir beinahe schon gedacht, dass du mich nicht erkennst. Wahrscheinlich sind wir zu unbekannt“, lachte der Fremde dann leise. Die Tatsache, dass Ruki ihn nicht erkannte, schien ihn nicht zu verärgern sondern eher zu belustigen. Allerdings hatte Ruki mit seiner Vermutung Recht gehabt, dass er ein Musiker sein musste.

„Mein Name ist…“

sympathy

Hallo :3
 

Schaut mal wie schnell ich bin! Und alles nur um eure Neugier zu befriedigen!
 

Wuhu, jetzt wird endlich der geheime Charakter enthüllt. Na, wer von euch kennt ihn? Ihr könnt ihn ja mal googlen und nein er ist kein Faker :>. Ich LIEBE ihn. Ich liebe ihn so sehr, dass ich geheult hab als die Band sich getrennt hat ;_;. WARUM? Ich schweife ab.
 

Apropos heulen. Meine liebste Mai, vom shopping service, muss mir heute um 10 Uhr japanischer Zeit meine ViViD Tickets besorgen. Wenn sie keine mehr bekommt, weil die heißbegehrt sind, DANN HEULE ICH EINE VERDAMMTE WOCHE DURCH UND WERD ZUM HARDCORE EMO. Betet mit mir, ja?
 

So genug gelabert, liest ja sowieso keiner xD!
 

Chizuru
 

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„Mein Name ist Maro!", sagte der andere dann und in Rukis Gehirn begann es zu arbeiten. Maro, den Namen hatte er irgendwo schon mal gehört. Nach einigen weiteren Sekunden, in denen er einfach nur überlegt hatte, ging ihm ein Licht auf. Uruha hatte mal 'ne Zeitschrift dabeigehabt und in dieser war eine Band gewesen, deren Bassist Maro hieß und genau wie Reita eine Nasensocke trug. Uruha hatte noch Witze gemacht, dass er Reita wohl faken wollte. "Maro, der Bassist von 【_Vani;lla】?", fragte Ruki dann und sah den anderen an. Eigentlich musste er es sein, vorallem die Bänder im Gesicht verrieten ihn.

"Jep, der bin ich", sagte er und fügte noch grinsend ein "Und wer du bist weiß ich natürlich" hinzu. Dann bewegte er sich wieder intensiver zur Musik. Ruki grinste als Maro das mit seinem Namen erwähnte. "Ich glaube dann wäre ich beleidigt, wenn du den nicht kennen würdest. Auch wenn ich es vorziehe nicht erkannt zu werden, dann hat man weniger Stress mit kreischenden Fangirls", meinte er dann noch lachend, bevor er sich wieder näher an Maro schmiegte und weiter mit ihm tanzte. Es war schön einfach mit jemandem zu tanzen, ohne dass einer von ihnen irgendwelche Hintergedanken hatte, die in ziemliche eindeutige Richtungen gingen - und nett war Maro obendrein auch noch! Sein Gefühl sagte ihm, dass er von ihm nichts zu befürchten hatte.
 

Spätestens nach dem vierten Lied, bei dem sie miteinander tanzten, wusste Ruki, dass der Abend nicht besser werden könnte. Maro startete keine billigen Anmachversuche, sondern hatte einfach Spaß und zwar mit ihm zusammen und nicht nur alleine, wie die meisten, die nur Augen für sich selbst hatten. Ruki hatte in den letzten Wochen, wenn nicht sogar Monaten nie soviel Spaß gehabt wie heute. Er musste kein Lächeln vorspielen, diesmal war es echt und er war froh, dass Maro ihn heute angetanzt hatte und nicht irgendein anderer widerlicher Typ, der nur wegen seinem Ruhm oder Aussehen mit ihm in die Kiste wollte.
 

Ein paar Songs später beugte Maro sich zu Ruki vor, um mit ihm reden zu können, da der DJ die Musiklautstärke hochgedreht hatte. "Kommst du mit an die Bar was trinken? Ich hab Durst!", sagte er schließlich.

"Ja gerne, bin auch durstig", meinte Ruki und ging mit Maro von der Tanzfläche. Sie setzten sich an die Bar, bestellten sich jeweils einen Cocktail und schlürften dann an ihren Getränken. Diesmal war Rukis Cocktail rot und schmeckte nach Erdbeeren, ganz anders als der vorherige, der einen leicht bitteren Geschmack hatte. "Die sollten sich mal eine neue Klimaanlage kaufen", bemerkte Ruki nebenbei leicht grinsend. "Es ist sau warm hier drin, vorallem wenn man am Tanzen ist." Ihm war nicht nur vom Tanzen warm, sondern auch weil er die ganze Zeit an Maro geschmiegt war. Und obwohl er normalerweise niemanden so nah an sich ran ließ, vorallem keine Fremden, hatte er sich keine Sekunde schlecht oder gar bedrängt gefühlt.

An seinem Strohhalm nuckelnd nickte Maro. Es war echt ganz schön warm hier. Und mit der Zeit wurde die Luft auch ganz schön stickig. "Ist ja schon fast wie in einer Konzerthalle", grinste Maro und ließ von seinem Cocktail ab.

"Hmmm ja schon, obwohl Uruha immer seinen eigenen Ventilator hat, diese Diva. Könnte ja sein, dass seine Schminke sonst verschmiert", bemerkte Ruki grinsend, bevor er sich wieder seinem Cocktail widmete. Er ließ seinen Blick durch den Club schweifen und für den Bruchteil einer Sekunde kam es ihm so vor, als hätte er Reita gesehen. Doch als Ruki wieder zu der Stelle sah, war keine Spur von Reita zu sehen, was den Sänger sehr erleichterte.

Wenig später war der Cocktail leer und Ruki stellte das Glas zurück auf die Theke.

"Das mit dem Ventilator hab ich gesehen, als ich mir eure neue DVD angeguckt hab", kicherte Maro. "Ist Uruha wirklich so eine Diva, wie er sich immer gibt? Oder ist das alles nur Show?", fragte er dann noch. Dann schlürfte er weiter seinen Cocktail, bis auch sein Glas leer war.

Ruki fing an zu kichern, als Maro ihn fragte, ob Uruha tatsächlich so eine Diva war. "Ja, er ist eine Diva. Manchmal ist er so unausstehlich, dass ich mir insgeheim einen neuen Gitarristen wünsche. Aber ansonsten ist er eigentlich ganz nett. Ich versuche es einfach zu überhören, wenn er wieder seine Diva-Anfälle hat", erzählte Ruki dann breit grinsend.

"Wie ist es bei dir denn so? Auch Divas oder Hardcore-Machos in der Band?", fragte er dann neugierig. Dass er damit auf Reita anspielte musste Maro ja nicht wissen.

„Naja teilweise denken die Fans, dass ich ein Macho bin, aber eigentlich bin ich das genaue Gegenteil. Versteh ehrlich gesagt nicht woran das liegt, ich bin alles aber bestimmt kein Macho“, lachte Maro dann. „Ich mag Beziehungen lieber, als reihenweise Leuten das Herz zu brechen.“

"Mhh ja, ist auch besser", meinte Ruki leise. Auch wenn Maro Reita irgendwo sehr ähnlich war, unterschieden sie sich ansonsten komplett. Ruki seufzte, bevor er sich auch noch etwas bestellte. Warum konnte Reita nicht so sein? Manchmal allerdings, da wünschte Ruki sich tatsächlich wie Reita zu sein. Denn wo keine Gefühle waren, da konnte es auch nicht so schrecklich wehtun - und Schmerzen konnte er nicht gebrauchen, egal in welcher Hinsicht. Davon hatte er wahrlich genug.

"Nach dem Cocktail ist aber schluss, sonst bin ich gleich betrunken", meinte er dann um von dem Thema abzulenken. Er wollte nicht über Gefühle oder Beziehungen oder sonst was reden, das würde ihm nur die Laune versauen und das wollte er nicht.
 

"Willst du gleich noch mal tanzen oder schwebt dir irgendwas anderes vor?", fragte Maro wenig später und sah ihn an. Ruki kaute etwas auf dem Strohhalm herum, während er überlegte. "Keine Ahnung, hatte heute nichts vor außer ein bisschen Spaß haben. Hast du denn eine besondere Idee, oder kannst du dich mit noch einer Runde tanzen begnügen?" Wäre er Reita, dann würde er Maro jetzt einfach abschleppen. Aber da er das nicht war und bestimmt mit niemandem einfach so ins Bett springen würde - vorallem nicht mit den unzähligen Narben auf seinen Oberschenkeln - gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder er tanzte noch etwas mit Maro, oder er ging nach Hause - worauf er allerdings keine Lust hatte.

"Nee, mir fällt nichts ein. Müssen wir wohl tanzen~", sagte er und man konnte hören, dass ihn das aber auch nicht störte. Sie tranken beide ihre Cocktails auf, bevor Maro aufstand und sich einmal streckte. Dann griff er nach Rukis Handgelenk und zog ihn auf die Tanzfläche zurück. Der Beat ging sofort wieder in seinen Körper und er begann sich zur Musik zu bewegen. Rukis Handgelenk hatte er mittlerweile schon wieder losgelassen und nun ließ er sich von der Musik mitreißen.

Durch den Alkohol wurde Ruki mutiger und konnte es nicht lassen, Maro immer wieder anzutanzen oder sich an ihn zu schmiegen, bevor er wieder etwas Abstand zwischen sie brachte. Er grinste ununterbrochen und hatte sichtlich Spaß. Fast schon wünschte er sich, dass diese Nacht nie enden würde und er nie wieder traurig sein musste.
 

Nach ein paar Liedern hatte der DJ wohl genug von den 'harten' Songs und die Musik wurde ruhiger. Natürlich passten Maro und Ruki sich der Musik an und bewegten sich wesentlich langsamer. "Ich glaube wir sehen gerade aus wie ein Paar", kicherte Ruki dann. Wäre allerdings auch nicht wirklich verwunderlich. Sie tanzten immerhin eng aneinandergeschmiegt und grinsten sich dabei die ganze Zeit an. Als Maro Rukis Worte hörte, stockte er kurz, bevor er leicht lachte. "Stimmt, aber mich stört’s nicht wirklich. Hoffen wir nur, dass keine Reporter hier sind und wenn doch, dass sie uns nicht erkennen. Sonst sind wir morgen das Klatschthema Nummer eins", grinste er.

"Hier sind Reporter verboten", meinte Ruki lachend. Das stimmte sogar, jedenfalls hatte Ruki mal gesehen, wie der Türsteher so einen gar nicht erst reingelassen hat. Wahrscheinlich wollte der Club nicht, dass die ganzen Berühmtheiten die hier so rumschwirrten verschwanden, schließlich waren sie eine gute Einnahmequelle.

Als Maro ihm dann ein Küsschen gab, blinzelte Ruki verwirrt, bevor er grinste. "Womit hab ich das denn jetzt verdient?"

„Och, mir war grade danach. Ich hab nur soviel Spaß mit dir, dass ich mich dafür irgendwie erkenntlichen zeigen muss“, sagte Maro dann und grinste Ruki an.

"Das ist schön", meinte Ruki und lächelte Maro an. "Mir macht es auch wirklich Spaß. Vielleicht können wir das noch mal wiederholen, wenn du möchtest." Es wäre wirklich schade, wenn der Kontakt jetzt einfach so abbrechen würde, nachdem sie sich so gut verstanden. Und vielleicht würde Maro ihn aus dem Loch ziehen können, in das er gefallen war, nachdem er mit Reita geschlafen hatte. Ablenkung war ein Segen, auch wenn dadurch seine Probleme nicht gelöst wurden.

"Gerne~ Das gleiche wollte ich auch vorschlagen. Ich mag dich echt und ich hoffe, dass wir Freunde werden können!", sagte Maro und grinste fröhlich. Ruki konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Freunde werden? Das klingt so als wären wir in der Grundschule. Möchtest du mit mir befreundet sein? Ja, Nein oder Vielleicht bitte ankreuzen", meinte er dann noch immer grinsend.

"Ja, stimmt irgendwie, ist wie in der Grundschule~" Der Bassist grinste und in einem spontanen Anfall knuddelte Maro Ruki plötzlich, ehe er ihn wieder losließ. "Sorry, aber so bin ich manchmal~", grinste er verlegen.

"Macht nichts, ich lebe ja noch gerade so", sagte er nur, lächelte dabei aber. Auch wenn er sowas normalerweise nicht mochte, mit Maro war es irgendwie okay.
 

"Sorry, aber ich muss langsam los, sonst komm ich morgen nicht pünktlich raus und wir haben morgen früh Probe. Um halb 9!", sagte Maro und sein Gesichtsausdruck wurde leidend.

"Schade, aber da kann man nichts machen. Ich weiß ja wie das ist, wenn der Leader sauer wird, weil man zu spät kam. Du müsstest mal Kai erleben", meinte Ruki. Dann fiel ihm etwas ein. "Warte mal kurz" Ruki verschwand schnell zur Bar, kritzelte etwas auf einen Zettel und ging zurück zu Maro. Diesem drückte er dann den Zettel in die Hand. "Meine Handynummer. Wehe du meldest dich nicht und wehe irgendein Fangirl kriegt die in die Finger."

"Danke. Und keine Sorge, ich pass drauf auf. Und ich verspreche mich zu melden! Also dann. Viel Spaß noch! Man sieht sich!" Und mit einem letzten Lächeln und Winken verschwand Maro in der Menge und schließlich aus dem Club, um nach Hause zu gehen.
 

Ruki tanzte dann noch ein wenig alleine, da er noch nicht nach Hause wollte. Leider machte es ohne Maro nur halb soviel Spaß, weswegen er sich entschloss doch frühzeitig zu gehen.

Zuhause angekommen kroch er sofort in sein Bett und erstaunlicherweise schlief er sofort ein - nicht einmal Albträume verfolgten ihn. Dies war die erste Nacht, seit dem ganzen Stress mit Reita, in der er kein einziges Mal erwachte und sich einfach nur komplett erholen konnte.

friendship

Hallo :)
 

Meine Güte die Kapitel werden auch immer länger XD. Aber das stört euch ja sowieso nicht. Bald kommt übrigens nicht mehr soviel Maro laberlaber und dafür ein sehr sehr sehr langer Reita-Ruki-Part.
 

Viel Spaß~
 

Chizuru
 

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Maro hatte sich wie versprochen direkt am nächsten Tag bei Ruki gemeldet, woraufhin sie kurz darauf zusammen im Café gesessen und über Gott und die Welt geplaudert hatten.

Das war das erste Treffen von vielen, die darauf folgten. Die beiden hatten sich nicht nur im Club bei etwas Alkohol gut verstanden, sondern taten das auch vollkommen nüchtern privat und das freute Ruki. In den letzten zwei Wochen gab es fast keinen Tag, an dem sie sich nicht sahen und Ruki konnte beinahe schon sagen, dass er Maro blind vertraute. Es kam ihm so vor, als wären sie schon seit Ewigkeiten befreundet obwohl sie sich erst seit so kurzer Zeit kannten. Es tat gut mal jemanden außerhalb der Band zu sehen und seine Gedanken an Reita nahmen immer mehr ab, auch wenn seine Liebe zu dem Bassisten das nicht tat. Maro schaffte es nur ihn erfolgreich abzulenken, so dass er endlich zur Ruhe kommen konnte.

Ruki hatte sich in der Zeit kaum selbst verletzt und das war beinahe schon ein Wunder. Immer wenn er Reita sah oder mit ihm sprach wurde der Schmerz wieder größer, aber wenn er dann mit Maro zusammen war, der allerdings nichts von seinen kleinen Problemen wusste, wurde der Schmerz gelindert und er brauchte sich nicht mehr zu zerschneiden, um ihn zu betäuben. Ruki konnte es aushalten, obwohl er alles anders als stark war und schon so oft kurz davor gewesen war einfach an sich selbst zu zerbrechen.

Manchmal fragte er sich, ob ihn nicht doch irgendjemand mochte und ihm deshalb Maro geschickt hatte. Er hatte immer soviel Pech gehabt und dann, an seinem tiefsten Punkt angelangt, tauchte plötzlich jemand auf, der ihm unbewusst einen Teil seines Schmerzes nahm. Wäre Maro nicht aufgetaucht, dann hätte Ruki sich vermutlich wirklich noch umgebracht.
 

Sie waren gerade dabei 'Chizuru' zu proben, als plötzlich Rukis Handy laut piepsend auf eine neue SMS aufmerksam machte. Irritiert hörten die anderen auf zu spielen und Ruki hastete mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen zu seinem Handy um die SMS zu lesen. Es war ihm etwas peinlich, dass ausgerechnet ihm jetzt sowas passieren musste.

Die SMS war von Maro, der ihn daran erinnerte, dass sie sich gleich treffen würden. Unwillkürlich musste Ruki lächeln, antwortete Maro schnell mit einem "Ich hab dich nicht vergessen, bis gleich!" und ging dann zurück an seinen Platz. Die anderen sahen ihn fragend an, aber Ruki entschloss sich noch nichts von Maro zu erzählen. Nachher dachten sie noch, dass er mit ihm zusammen war oder so.

"Können wir jetzt weitermachen? Ich hab noch was vor", durchbrach er dann die unangenehme Stille, woraufhin es tatsächlich weiterging.
 

Als die Probe zuende war, packte Ruki schnell seine Sachen zusammen und verschwand dann auch schon aus dem Proberaum. Bevor er allerdings nach draußen zu Maro ging, stattete er noch der Toilette einen Besuch ab und holte sich was zu trinken am Automaten. Durstig und mit voller Blase sollte er nicht unbedingt bei dem Bassisten auftauchen, das war eine schlechte Mischung.

Ruki ging aus der Tür und sah Maro neben dem Eingang sitzen. "Hallo", sagte er dann leise und lächelte ihn an.

"Da bist du ja! Ich dachte schon, du hättest mich vergessen~", jammerte der Bassist gespielt beleidigt und umarmte Ruki dann zur Begrüßung. "Oder hat dich das Leader-Monster angefallen?", fügte er noch grinsend hinzu. Ruki lachte leise, bevor er Maros Frage beantwortete. "Hat er nicht, wir haben ausnahmsweise mal pünktlich Schluss gemacht. Ich war nur noch eben was erledigen" Maro setzte sich daraufhin wieder und Ruki tat es ihm gleich und ließ sich neben ihn auf die Bank fallen. "Hast du was besonderes geplant?", fragte er dann, während er etwas unruhig auf der Bank herumrutschte. Die anderen konnten jederzeit rauskommen und ihn sehen und das wollte Ruki nicht. Nicht, weil er sich für Maro schämte oder so, aber er hatte keine Lust auf irgendwelche perversen Andeutungen, vor allem da er nichts mit Maro hatte. In dem Punkt war seine Band nämlich schrecklich nervig.

„Eigentlich nicht, ich plane nicht so gerne Sache, geht doch sowieso alles schief. Kino vielleicht? Oder shoppen?“, grinste Maro dann.

"Hmm im Kino war ich schon lange nicht mehr, das meiste guck ich mir ein paar Tage später zuhause an" Das letzte nuschelte Ruki nur - musste ja nicht gleich jeder hören, dass jemand wie er sich Filme im Internet ansah. "Willst du einen bestimmten Film gucken, oder sollen wir uns überraschen lassen?", fragte er dann. Im Kino konnte man in eine Vorstellung gehen, bei der niemand wusste welcher Film lief. Manchmal waren ganz gute Filme dabei, denn es konnten alte, aktuelle oder sogar neue Filme kommen, die erst viel später offiziell anliefen. Natürlich konnte das ganze auch ein Griff ins Klo sein, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

"Na gut, dann gehen wir jetzt ins Kino!", meinte der Bassist und grinste. "Und Überraschungs-Film klingt auch gut. Bin schon gespannt, was kommt~", freute er sich. Da es nun beschlossene Sache war, stand Maro auf und streckte sich einmal. "Wollen wir laufen oder mit Auto hin? Ich bin nämlich mit dem Wagen da", sagte er und nickte in Richtung Parkplatz. Ruki überlegte kurz, entschied sich dann allerdings für die faulere Variante. "Mit dem Auto, wenn du nichts dagegen hast. Bin zu faul den Weg zu laufen", grinste der Sänger und stand von der Bank auf. Maro nickte daraufhin und sie bewegten sich zum Wagen des Bassisten.

"Faule Socke~", meinte Maro noch und piekte dem Sänger beim Laufen grinsend etwas in die Seite. Dann waren sie auch schon beim Auto und machten sich auf den Weg zum Kino. Ruki fiepte leise und sprang von Maro weg. Er hasste es, dass er kitzelig war.
 

Keine zwei Minuten später saßen sie schon im Auto und fuhren zum Kino. Während der Fahrt erzählte Maro von seiner heutigen Probe und unterhielt Ruki somit. Gerade als Ruki was sagen wollte, waren sie auch schon beim Kino angekommen und gingen rein. Sie kauften sich die Karten, besorgten noch Popcorn, Nachos und Cola und setzten sich dann auch schon in den Kinosaal, der noch recht leer war.

"Eh~ wir haben einen der Pärchenplätze", fiel Ruki dann plötzlich auf, weil die Lehne zwischen ihnen fehlte. "Sehen wir etwa aus wie ein Paar?" Ruki lachte und sah Maro fragend an.

"Scheint so", grinste er nur. "Dabei halten wir noch nicht mal Händchen oder so. Und so auffallend schwul sehen wir doch eigentlich auch nicht aus!", sagte er dann und sah an sich herunter. "Stört’s dich? Also dass die Lehne fehlt?", fragte er dann noch mit einem Seitenblick auf den Sänger, während er einen Schluck seiner Cola nahm.

"Ne, das stört mich nicht", meinte Ruki und sah Maro an. Wieso sollte es auch? Wäre Maro Reita, dann würde es ihn stören, weil er dann sicherlich bei jeder noch so kleinen Berührung gestorben wäre, aber bei Maro war das nicht so und das war auch gut so. Er hatte die Nase voll von irgendwelchen Gefühlen, die über Freundschaft hinausgingen.

"Was... bist du eigentlich?", fragte Ruki dann aus heiterem Himmel. "Also ich meine schwul oder hetero oder so...", fügte er dann etwas leiser hinzu. Er hatte sich zwar viel mit Maro unterhalten und kannte ihn schon recht gut, aber um solche Themen hatten bisher immer einen großen Bogen gemacht, was nicht zuletzt an Rukis Verschlossenheit dem Thema gegenüber lag.

„Ehm… also ich bin schwul“, sagte Maro dann leise. „Ich hoffe das stört dich jetzt nicht!“

Ruki schüttelte den Kopf. "Als ob. Wenn mich das stören würde, dann wäre ich schon längst aus der PSC raus, da ist so ziemlich jeder zweite schwul oder zumindest bi." Er konnte sich sogar daran erinnern, dass Shou ihn einmal angebaggert hatte. Eine gruselige Vorstellung, da sie ja mal so gar nicht zusammenpassten. "Außerdem", fügte er dann gedehnt hinzu "bin ich selbst schwul, also stört es mich nicht im geringsten."

"So ziemlich jeder zweite??", entfuhr es Maro überrascht. Dann musste er allerdings unweigerlich grinsen.

"Jep, der Staff ist natürlich mit eingerechnet. Einigen sieht man allerdings sofort an, dass sie absolut hetero sind, Byou zum Beispiel. Der rennt sowieso dauernd wie ein Zuhälter rum und soweit ich weiß, hat der jede Woche 'ne neue am Start", plauderte Ruki dann munter drauf los.

"Oh man, wenn die ganzen Fangirls nur wüssten, wie recht sie mit ihren Fanfictions und so haben...", lachte Maro.

"Fanfictions?", fragte Ruki dann kichernd. Maro war also auch schon über diese Geschichten gestoßen, in denen es hauptsächlich darum ging wer mit wem Sex hatte. "Davon kenn ich genug. Ist ganz lustig zu lesen, was unsere Fans so für geheime und meist sehr schmutzige Gedanken haben." Einmal wurde Ruki mit Bou verkuppelt. Mit Bou, dem kleinen Blondie von An Cafe. Das war dann doch wirklich sehr abwegig und unrealistisch. Nicht dass er etwas gegen Blonde hatte, aber er stand dann doch auf etwas männlichere Männer.

"Ach, auch schon welche gelesen?", fragte Maro grinsend. "Aber stimmt, die meisten sind echt schmutzig. Da geht’s irgendwie nur um Sex und wer mit wem. Bei manchen Pairings stellen sich einem wirklich die Nackenhaare auf. Als wenn Gackt was mit Hiroto anfangen würde zum Beispiel. Es gibt schon echt komische Fans...", meinte er lachend. "Du wirst übrigens gerne mit Reita verkuppelt", fügte er dann noch hinzu, ehe er einen kurzen Blick auf die Leinwand warf, wo nun die Werbespots anfingen.

Ruki zuckte heftig zusammen, als Maro auf einmal meinte, dass er gerne mit Reita verkuppelt wird. Natürlich wusste er es und er hatte sich nicht nur einmal gewünscht, dass diese ganzen dämlichen Fanfictions einfach wahr werden, damit er nicht mehr weinen musste. Aber es jetzt aus heiterem Himmel zu hören war trotzdem nicht einfach für den Sänger. "Mit Reita? Das ist doch dämlich, das passt gar nicht! Dazu sind wir zu verschieden", versuchte Ruki abzulenken und sah dann scheinbar interessiert der Werbung auf der Leinwand zu. Es tat ihm weh die Wahrheit auszusprechen, obwohl er sie doch schon immer gewusst hatte.
 

Der Sänger sagte die restliche Werbung über kein Wort mehr. Er wartete nur darauf, dass endlich der Film anfing, damit er von seinen Gedanken abgelenkt wurde. Über Reita nachdenken wollte er jetzt nämlich nicht, er wollte es gar nicht mehr. Dazu hatte der Sänger einfach keine Kraft mehr.

Irgendwann wurde es im Kino dunkler und der eigentliche Film begann. Maro seufzte daraufhin tragisch, als ob die Leinwand ihm persönliches Leid angetan hätte. Eine Schnulze, das bemerkte man schon in den ersten 5 Minuten. Allerdings eine Schnulze mit einer ordentlichen Portion Drama. Sie liebt ihn, er macht sich nichts aus Gefühlen und ist ein Macho, aber am Ende wird doch alles gut und die beiden kommen glücklich zusammen.

Ruki mochte den Film überhaupt nicht. Aus irgendeinem Grund erkannte er sich und Reita nämlich in den Hauptdarstellern wieder. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass der Film natürlich ein Happy End hatte. Seine Geschichte jedoch würde kein Happy End haben, da war er sich sicher.

Ruki biss sich auf die Lippe und versuchte nicht so sehr auf den Film zu achten, da es ihm nur noch mehr wehtat, wenn er sah, wie glücklich die Hauptdarsteller am Ende waren. Warum war es ihm nicht gegönnt auch einmal glücklich zu sein? Nur ein einziges Mal...
 

Als der Film dann endlich zu Ende war stand Maro auf und streckte sich. "Was für ein schrecklicher Film...", murmelte er dann und sah zu Ruki. „Hey… alles okay?“, kam er dann zögernd von dem Bassisten. Ruki sah Maro nicht an und murmelte nur ein kurzes "alles okay", bevor auch er aufstand und sich seine Sachen schnappte. Er durfte jetzt nicht schwach werden, sonst waren seine ganzen Bemühungen die Liebe zu Reita zu verstecken umsonst gewesen.

"Sollen wir noch irgendwas machen?", fragte Ruki dann und traute sich auch wieder Maro anzusehen.

„Hm du weißt, dass ich immer für dich da bin, ne?“, sagte Maro noch, bevor sie den Kinosaal verließen. Ruki sagte nichts zu Maros Angebot, denn er würde es ohnehin nicht annehmen. Eher hackte er sich die Zunge ab, als jemanden mit seinen Problemen zu belasten.

„Lust auf Kaffee? Ich lad dich auch ein. Dann können wir ja überlegen, was wir noch machen wollen. Sofern du den restlichen Nachmittag auch noch mit mir verschwenden willst~“, kam es dann fragend von Maro, als sie wieder draußen waren.

"Hm Kaffee klingt gut~ und Nachmittag auch, aber wenn du 'ne Uhr lesen könntest, dann wüsstest du, dass es fast schon Abend ist", grinste Ruki dann und deutete auf seine Uhr. Der Film war länger gewesen als erwartet und dementsprechend spät war es nun.
 

Warum sie bei Starbucks saßen, fragte Maro Ruki, ob er nicht Lust hatte mit ihm etwas feiern zu gehen. Ihr letztes und erstes Mal war ja super verlaufen, deshalb konnte man es ruhig noch mal wiederholen.

„Mhh klingt gut, aber ich muss morgen früh raus, lange bleiben können wir also nicht.", sagte Ruki dann lächelnd.

„Alles klar~ Soll ich dich dann jetzt nach Hause fahren? Dann kannst du dich fertig machen, sofern du dich noch ein wenig stylen willst. Und dann können wir uns ja vorm Babylon wieder treffen", schlug Maro vor.

"Ja bitte", sagte Ruki "so gammelig möchte ich da nicht unbedingt auftauchen" Mit diesen Worten zeigte er an sich herunter und lachte. Er lief rum wie der letzte Penner.

"So würden wir bestimmt so wie so nicht reinkommen", lachte Maro, da im Babylon schon darauf geachtet wurde, wer hinein ging. Die beiden verließen den Starbucks und begaben sich zurück zu Maros Auto. Der Bassist setzte den Sänger zu Hause ab und nachdem sie eine Uhrzeit ausgemacht hatten, wann sie sich vor dem Babylon treffen wollten, fuhr er zu sich nach Hause, um sich ebenfalls fertig zu machen.

relationship

Hallo!
 

Meine Güte, schon wieder eine Woche vorbei. Und schon wieder ist das Kapitel so lang, bleh. Es ist 2:18 und ich wollte schon vor einer Stunde im Bett sein, weil ich mich morgen mit -akai- treffe, aber die FF hat mir einen Strich durch die Schlafpläne gemacht, mimimi.
 

Egal. Ich will nicht noch mehr unnötiges BLABLA fabrizieren.

Viel Spaß beim Kapitel :). Vielleicht poste ich das nächste schon am Wochenende~ So als Trösterli für die Leute, deren Ferien dann ebenfalls zuende sind D:!
 

Chizuru
 

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Zuhause angekommen stellte er direkt seinen Kleiderschrank auf den Kopf, bevor er endlich etwas passendes gefunden hatte. Mit den Klamotten verzog er sich ins Bad, zog sich an und stylte sich dann. Nach ein paar gefühlten Stunden war er endlich fertig und besah sich noch mal im Spiegel. "Also wenn ich könnte, dann würde ich mich jetzt selbst vernaschen", sagte er zu seinem Spiegelbild, bevor er das Bad verließ und sich auf den Weg zum Babylon machte.

Dort angekommen wartete auch schon Maro auf ihn, mit dem er sich sogleich am Türsteher vorbeiquetschte, der sie ohne zu murren vorließ. "VIP sein ist echt praktisch. Kein Anstehen in der scheinbar endlosen Schlange...", sagte Maro. "Siehst übrigens gut aus!", fügte er noch grinsend hinzu. Da es mitten in der Woche war, war es zum Glück nicht so voll wie am Wochenende. Vor allem freitags und samstags konnte man sich hier kaum bewegen. Aber heute hatte man angenehm viel Platz und es waren immer noch genug Leute da, um eine gewissen Anonymität zu wahren.

Drinnen zog Maro ihn dann direkt auf die Tanzfläche, obwohl er gerade wenig Lust verspürte zu tanzen. "Maroooo~", jammerte Ruki "können wir nicht erst noch ein bisschen rumsitzen?", fragte er schmollend. Meist trank er sich vorher warm, damit er in die richtige Stimmung kam. Erst danach konnte er sich fallen lassen und richtig Spaß haben. Maro nickte und schlug dann den Weg zur Bar ein. "Du gehörst also zu der Sorte, die erst richtig in Stimmung kommen müssen?", fragte Maro den Sänger.

"Ja, schon. Wenn allerdings gerade ein gutes Lied läuft, dann bin ich direkt auf der Tanzfläche", antwortete der Sänger und bestellte sich dann beim Barkeeper einen Cocktail. Auch Maro bestellte sich etwas und wenig später nippten sie beide an den Getränken, die vor ihnen standen.

Ruki sah sich währenddessen in der Bar um, aber er sah niemanden, den er kannte.
 

"Und, jetzt Lust zu tanzen?", fragte Maro nach ein paar Minuten, da mittlerweile auch bessere Musik lief als eben. Ruki trank die letzten Tropfen seines roten Cocktails, bevor er Maro antwortete. "Jetzt kann's losgehen", grinste er und stand auf. Er ging mit Maro zur Tanzfläche und bewegte sich vorsichtig zur Musik. Am Anfang war er immer noch etwas schüchtern, obwohl gerade jemand wie er das gar nicht nötig hatte, aber mit der Zeit wurde er immer mutiger. Nach einiger Zeit tanzte Maro Ruki dann auch des öfteren an, strich ihm auch mal über die Seite oder schmiegte sich an ihn. Seine Mimik und die Art, wie er das alles tat, zeigte aber, dass er keine Hintergedanken hatte, sondern einfach nur tanzte und Spaß hatte.

Immer wenn Maro ihn antanzte musste Ruki grinsen. Er mochte diese freundschaftlichen Berührungen ohne irgendeinen Hintergedanken. Das war etwas, was er bei Reita nie gehabt hatte, obwohl dieser eigentlich sein bester Freund war. Aber langsam drängte Maro sich an dessen Stelle. Mit ihm konnte er Spaß haben und rumalbern ohne dass jedes Mal sein Herz dabei zerriss.

Manchmal, wenn er allein war, dann wünschte Ruki sich, dass er sich einfach in Maro verlieben würde. Er war sich sicher, dass das niemals so sehr wehtun würde, wie seine Liebe zu Reita.
 

Rukis Grinsen wurde noch breiter, als wesentlich ruhigere Songs kamen, zu denen alle immer kuschelten. Er zog Maro an sich und fing an zu kichern. "Na Schatz, du willst doch nicht etwa jetzt gehen?" Ruki hatte sichtlich Spaß dabei und dass er jetzt mit Maro mehr kuschelte als tanzte störte ihn kein bisschen. Im ersten Moment guckte Maro überrascht, dann kicherte er ebenfalls. "Wie kommst du denn darauf, Liebster~", säuselte Maro und hatte Probleme damit, nicht dümmlich zu lachen.

Ruki legte seine Arme um Maros Hals und musste sich genau wie er das Lachen verkneifen. "Ich bin gerade froh, dass hier nicht jeder reinkommt, sonst hätten wir jetzt kreischende Fangirls am Hals", meinte Ruki irgendwann grinsend mitten im Song.

Sofern es überhaupt noch möglich war, schmiegte sich Ruki näher an Maro, bevor er anfing schmutzig mit ihm zu tanzen. Der Bassist war im ersten Moment sichtlich überrascht, aber dann ging er darauf ein, was Ruki so breit grinsen ließ, dass er beinahe schon Kai Konkurrenz machen konnte. Für Außenstehende musste es so aussehen, als wollten die beiden gleich übereinander herfallen, aber Ruki war das egal, solange er Spaß hatte.

Sie tanzten noch eine Weile so weiter, bis Ruki keine Lust mehr hatte und sich langsam von Maro löste. "Ich glaube ich geh dann auch mal, ist schon spät und ich will morgen nicht als Leiche bei der Probe auftauchen", meinte er dann und sah Maro abwartend an.

Maro nickte. "Okay~ Ich hab morgen ja selbst noch Probe.... Und ich kann ja nicht verantworten, dass du zur Leiche wirst~", grinste er noch. Und so schnappte Maro sich Rukis Hand, um ihn durch die tanzende Meute zu ziehen. Als sie die Tanzfläche hinter sich gelassen hatten und sich wieder frei bewegen konnten, ließ Maro die Hand des Sängers wieder los. Sie holten ihre Jacken machten sich dann auf den Weg nach Hause. Da sie beide zumindest in derselben Richtung von hier aus wohnten, konnten sie noch ein Stück zusammen gehen. "Hat Spaß gemacht, das sollten wir unbedingt öfter machen! ", grinste Maro fröhlich dem Sänger entgegen. "Mit mir macht es immer Spaß", grinste Ruki und piekte Maro in die Seite. Sie gingen noch ein Stück zusammen, bevor sie sich trennen mussten, da Ruki in eine andere Richtung musste.

"Wir sehen uns dann. Gute Nacht und lass dich nicht verschleppen" Ruki lachte leise, bevor er Maro kurz umarmte und dann auch schon in der Dunkelheit verschwand. Nach den Treffen mit Maro war er immer so gut gelaunt und nicht depressiv, wie sonst immer, wenn er alleine war. Zum ersten Mal fing er an sein Leben zu genießen und es nicht nur zu ertragen.
 

Die Probe brachte er mehr oder weniger frisch über die Bühne, bevor er abends todmüde ins Bett fiel und direkt einschlief. Doch der nächste Morgen kam viel zu schnell und ehe der Sänger sich versah, war er wieder vor der PSC in der Raucherecke und vergiftete sich selbst. Er war mal wieder überpünktlich und hatte deshalb noch genügend Zeit ausgiebig zu rauchen.

Während er an seiner Zigarette nuckelte, kam Uruha plötzlich in die Raucherecke und quasselte ihn voll. Ruki sah Uruha skeptisch an, als dieser meinte, dass er dringend mit ihm reden müsste. "Worum geht’s? Kannst auch hier mit mir reden, außer uns ist keiner da", meinte er nur. Irgendwie kam ihm das komisch vor und Uruhas Grinsen war auch mehr als gruselig. "Nein, wir müssen in den Proberaum", antwortete Uruha nur. "Aoi wartet nämlich schon im Proberaum, also komm mit!" Und damit nahm er dem Sänger die halb aufgerauchte Zigarette aus dem Mund, lächelte ihn an und zog ihn in die PSC. Ruki schien nicht begeistert zu sein, kam aber mit. Im Proberaum angekommen, drückte er Ruki auf die Couch und setzte sich ihm gegenüber. Sein Grinsen war immer noch nicht von seinem Gesicht gewichen. "Also Ruki. Jetzt erzähl uns doch mal, was da zwischen dir und Maro ist!", fiel er gleich mit der Tür ins Haus.

"Maro...?", fragte er leise. "Woher wisst ihr...", fing er an, stoppte dann jedoch. Woher wussten die anderen von Maro? Er konnte es sich nur erklären, dass sie sie vor der PSC gesehen haben, aber Uruhas Grinsen passte gar nicht zu der ganzen Situation. Irgendwie hatte Ruki ein merkwürdiges Gefühl bei der ganzen Sache.

"Sag es einfach Ruki. Und leugne es gar nicht erst, wir haben euch nämlich gesehen. Mehrmals. Ihr seid zusammen, oder?", fragte er nochmals nach, da Ruki ja keine vernünftige Antwort gab. Dabei sah er den Sänger auffordernd an.

"Gesehen? Spinnt ihr? Spioniert ihr uns hinterher oder was?", sagte Ruki dann aufgebracht. Waren sie ihnen etwa gefolgt oder was? Hatten sie kein anderes Leben und mussten sich unbedingt in seins einmischen? Das war genau die Situation, in die Ruki nie kommen wollte und weswegen er die ganze Sache mit Maro überhaupt verschwiegen hatte.

"Nur so zur Info: wir sind nicht zusammen!"

"Du brauchst es nicht zu leugnen~ wir haben genug Beweise! Komm schon, Ruki, wieso hast du das verschwiegen?", mischte Aoi sich dann in das Gespräch ein. Uruha jedoch war empört. "Nein! Ich bin zwar neugierig, aber spionieren tu ich auch nicht!", verteidigte sich der Brünette. "Reita hat gesehen, wie Maro dich hier abgeholt hat und ihr euch umarmt habt.“

"Aha und weil wir uns umarmt haben heißt das also, dass wir zusammen sind oder was?", meinte Ruki daraufhin nur und verschränkte die Arme. Uruhas nächste Worte machten ihn schlichtweg sprachlos.

„Außerdem hab ich euch vorgestern im Babylon gesehen! Wenn ihr nicht zusammen seid, warum hast du ihn dann 'Schatz' genannt?!", fragte Uruha direkt und wartete gespannt eine Antwort ab.

"Wie war das noch mal mit dem nicht spionieren?", meinte der Sänger dann angepisst, als er seine Sprache wiedergefunden hatte.

"Ich kann nichts dafür, wenn ihr auch ins Babylon geht. Ich war den ganzen Abend schon da, seit das Babylon aufgemacht hat!", rechtfertigte sich Uruha sofort.

"Wir sind nicht zusammen! Und das mit dem 'Schatz' war nur ein Scherz!", stellte Ruki dann klar.

"Nur ein Scherz? Für einen Scherz sind das aber ganz schön viele Dinge, die auf eine Beziehung hinweisen", sagte Aoi und lehnte sich grinsend zurück.

„Ihr habt übelst rumgeschmust und das soll ein Scherz gewesen sein? Ganz ehrlich Ruki, so sah das nicht aus...", meinte Uruha und konnte eine gewissen Enttäuschung nicht verbergen.

"Meine Güte!", sagte Ruki aufgebracht und stand auf. "Wie oft soll ich es noch sagen! Wir. Sind. Nicht. ZUSAMMEN!" Mit jedem Wort wurde Ruki lauter und wütender. Mal davon abgesehen, dass er das ganze mittlerweile lächerlich fand, konnte er es gar nicht leiden als Lügner hingestellt zu werden. Warum konnten sie sich nicht mit der Antwort zufrieden geben, dass er nichts mit Maro hatte?

"Kein Grund gleich sauer zu werden", verteidigte Aoi sich sofort. "Wir wollen doch nur wissen, wieso du ihn vor uns verheimlichst! Glaubst du etwa wir akzeptieren ihn nicht?", sagte der Gitarrist dann und sah Ruki an.

"Okay, okay. Dann seid ihr eben nicht zusammen. Ich hab’s kapiert!", murrte Uruha. "Aber warum benehmt ihr euch dann so? Da kann man nix anderes denken. Aber uns geht es auch in erster Linie darum, warum du nichts gesagt hast. Man merkt, dass du dich wesentlich verändert hast. Aber du erzählst nie was. Wir sind doch Freunde und nicht nur irgendwelche Kollegen..."

Ruki murrte leise und ließ sich zurück aufs Sofa fallen. "Warum ich nichts gesagt hab? Ganz einfach: damit keine dummen Kommentare kommen, wie es gerade eben passiert ist! Wir kennen uns noch nicht so lange und irgendwann hätte ich euch das schon erzählt", klärte Ruki die beiden dann auf. "Wir sind wirklich nur Freunde und nicht mehr und eigentlich hatten wir auch nicht vor das zu ändern. Wenn’s passiert, dann passiert es." Soviel wie an diesem Tag hatte Ruki wohl noch nie geredet. Er hoffte, dass die anderen ihm jetzt endlich glaubten und mit ihren Kommentaren aufhören würden.

"Sorry, Ruki, aber bei den ganzen Sachen konnten wir nur das glauben", meinte Aoi dann leise. Tut mir Leid, Ruki...", entschuldigte sich Uruha.

Der Sänger nuschelte nur etwas, was sich nach "passt schon" und "Kindergarten" anhörte und stellte sich dann an seinen Platz, da endlich alle da waren und Kai sofort mit der Probe beginnen wollte. Manchmal würde er liebend gern die Band in einen Sack stecken und draufhauen, würde schon den richtigen treffen.

teardrops

Hallo :D!
 

HA! Es ist noch Wochenende! Ich hab's geschafft! Freigeschaltet wird das vermutlich erst Montag, aber der Wille zählt XD.
 

Btw, ich hab Tickets für das Gazette Tourfinal im Tokyo Dome, yay! Ich schleich mich dann Backstage und klau Ruki und Reita, um mit ihnen schöne Filmchen zu drehen! Und ihr dürft sie als erstes sehen - LOL! xD
 

Und - laberlaber - vlt lade ich bald einen kleinen Oneshot hoch, den ich so nebenbei getippt hab. Interesse? Ist natürlich ein Drama.
 

Chizuru
 

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Imaginär bildete sich eine riesige Drop-Blase über Rukis Kopf und er seufzte, denn die Probe verlief alles andere als gut. Reita verspielte sich dauernd, Uruha wollte auch so viele Fehler wie möglich einbauen und er selbst hatte schlicht und ergreifend keine Lust zu proben. Es war ein Wunder, dass Kai noch nicht an die Decke gegangen war, aber der schien auch nicht so ganz bei der Sache zu sein. Wahrscheinlich war er mit seinen Gedanken schon bei der Arbeit nach der Probe und achtete deshalb nicht so sehr auf die anderen. Deshalb verkrümelte Ruki sich auch sofort, als die Probe endlich vorbei war. Ohne Umwege begab er sich in seine Wohnung und schmiss sich erstmal gepflegt auf die Couch. Das war aber auch ein scheiß Tag heute. Die Probe lief nicht gut und dann unterstellten sie ihm auch noch, dass er mit Maro zusammen war. So ein Schwachsinn. Als ob er etwas mit Maro anfangen würde. Von Gefühlen wollte Ruki nichts mehr wissen.
 

An einem freien Tag saßen Ruki und Maro gerade auf Rukis Couch und alberten etwas herum. Seit sie sich besser kannten und öfter sahen, kam bei Maro eine ganz andere Seite zum Vorschein und immer öfter fragte er sich, ob Maro eigentlich schon erwachsen war und nicht erst 12 oder sogar noch jünger. Es störte ihn nicht wirklich, weil das Maro noch sympathischer machte, aber manchmal konnte es schrecklich nervig sein. Ruki fragte sich auch, wie Maro es eigentlich schaffte, dass sein Label ihn nicht rausschmiss. Wenn Ruki bei Comments rumschreien, oder dauernd vor der Kamera rumalbern würde, dann würde das mächtig Ärger geben.

Gerade als Ruki sich an Maro rächen wollte, klingelte es an der Tür. "Huch, wer kann das denn sein?", meinte er verwundert und stand dann auf, um zur Tür zu gehen. Vor ihr stand jemand, den er nicht erwartet hatte. "Reita?"

"Hey.. ich wollte fragen, ob wir heute was zusammen unternehmen wollen...", fragte der Bassist. "Weil wir haben ja la-..." Er brach mittendrin ab, als Maro Ruki etwas zurief. "Schatziiii, wer ist denn da an der Tüüür~?", kam es kichernd von dem anderen Bassisten. Als Maro dann auch noch zu ihm kam, und ihn von hinten umarmte, verstreifte Ruki sich merklich. Wieso musste ausgerechnet Reita das jetzt mitbekommen? Am Ende dachte dieser auch, dass er mit Maro zusammen war. Ruki wusste zwar, dass es Reita egal war, aber Ruki war es nicht egal, obwohl es das eigentlich müsste.

"Ehm... also... ich würde ja echt gern was mit mir machen, aber wie du siehst" an dieser Stelle wurde Rukis Stimme immer dünner "habe ich schon Besuch..." Der Sänger biss sich auf die Lippe und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer die Situation gerade für ihn war.

Maro merkte wohl auch, dass die Situation etwas merkwürdig war, denn er löste sich von Ruki. "Ähm... hallo. Ich bin Maro", stellte er sich dann mit einer Verbeugung vor.

„Reita“, sagte der Bassist trocken, bevor er sich wieder Ruki widmete. "Ich... geh dann mal. Wir.. können dann ja mal wann anders was machen. Bis dann..." Und damit drehte der Bassist sich auch schon um und verschwand wieder

Ruki wollte gerade antworten, da war Reita auch schon wieder weg. Er starrte noch einige Sekunden die Tür an, bis er sich wieder soweit gefangen hatte, dass er nicht gleich irgendwas schrecklich dummes tun würde. Als er merkte, dass Maro noch immer neben ihm stand und ihn nur fragend ansah, nuschelte er kurz ein "bin eben im Bad" und verschwand direkt dahin.

Er schloss die Tür und ließ sich daran heruntersinken.
 

Was war das eben für eine merkwürdige Situation gewesen? Beinahe kam es ihm so vor, als hätte Reita die Tatsache, dass Maro ihn umarmt hat und allgemein bei ihm war, gar nicht gefallen. Natürlich hatte es das nicht, weil Ruki deswegen keine Zeit für ihn hatte, aber irgendwas war anders - nur Ruki konnte nicht sagen, was es war. Vielleicht bildete er sich das nur ein, aber Reita hatte ganz und gar nicht so reagiert, wie er das normalerweise tun würde. Normalerweise hätte Reita nur mit den Schultern gezuckt und ihnen viel Spaß gewünscht, aber diesmal schien er fast schon sauer.

Nach ein paar Minuten stand Ruki seufzend wieder auf und ging zurück zu Maro, der auf der Couch saß. Er murrte etwas und ließ sich dann neben den Bassisten fallen.

"Sag mal, ist alles okay? Du... warst so anders gerade als sonst...", begann er dann. "Ich will dich zu nichts zwingen, aber ich bin zum reden da, ne?", sagte er und lächelte Ruki an. Ruki zuckte leicht zusammen, als Maro ihn darauf ansprach. "Ist alles okay", meinte er schnell und man hörte deutlich raus, dass gar nichts okay war. Aber Ruki war froh, dass Maro ihn nicht zum Reden zwang. Er hasste es wenn jemand das tat, obwohl es ihn nichts anging und Ruki einfach nicht reden wollte.

Niemals würde er jemanden von seiner Liebe zu Reita erzählen. Es war nicht nur sein größtes Geheimnis, sondern auch seine größte Schwachstelle. Jemand der das wusste, der würde Ruki einfach so zerstören können. Natürlich glaubte er nicht, dass einer seiner Freunde sowas tun würde, aber die Möglichkeit war da und Ruki tat sein bestes um sich vor allem zu schützen, was ihm noch mehr wehtun könnte.
 

Ruki hasste sich für seine Stimmungsschwankungen. Im ersten Moment konnte er total fröhlich sein, doch wenn dann etwas passierte, womit er nicht gerechnet hatte, konnte er ganz schnell ganz tief fallen. In diesem Fall war das Reita gewesen, der durch sein merkwürdiges Verhalten Ruki zum Nachdenken gebracht hatte. Er konnte den Bassisten absolut nicht mehr einschätzen und das beunruhigte ihn sehr. Sein Auftauchen hatte Ruki eines klar gemacht. Egal wie sehr er versuchte die Tatsache zu verdrängen, dass er Reita über alles liebte, er würde es doch nie schaffen.

Es wurde ihm in dem Moment klar, als Reita plötzlich verstummt war, weil Maro ihn umarmt hatte und in diesem kleinen Moment hatte Ruki fast gedacht, dass Reita mehr als Freundschaft für ihn fühlte. Er wollte nicht schon wieder sinnlos hoffen und verletzt werden, aber sein Herz hatte sich für den dümmeren Weg entschieden und er war zu schwach um dagegen anzukommen.

Als Maro ihn dann in eine Umarmung zog, weil er irgendwie spürte, dass gerade etwas ganz und gar schief lief, brach etwas in Ruki. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass es je jemanden gegeben hatte, der dann für ihn dagewesen war, als er es am meisten brauchte. Immer dann, wenn er fiel, dann schlug er schmerzhaft am Boden auf, doch diesmal wurde er aufgefangen.

Ruki wollte nie vor anderen weinen, doch als er Maros Körper an seinem spürte und er seinen Kopf an dessen Hals vergraben hatte, brach einfach alles aus ihm heraus. Kein Ton verließ seine Lippen, aber sein ganzer Körper bebte und die heißen Tränen tropften ununterbrochen auf Maros Shirt, als wollten sie seinen Schmerz einfach abfließen lassen. Maro schlang daraufhin beide Arme um den Sänger, der nun zitterte wie Espenlaub. Seine Hand strich immer wieder beruhigend Rukis Rücken auf und ab oder durch seine Haare. Ruki krallte seine Hände in Maros Shirt und drückte sich noch näher an ihn, da er Angst hatte einfach zu zerbrechen, wenn Maro ihn nicht fest genug hielt. Er brauchte lange, bis er sich soweit beruhigt hatte, dass nur noch vereinzelt Tränen über seine Wangen liefen. Irgendwann nahm auch das Zittern immer mehr ab und sein Griff lockerte sich, bis Maro nur noch das gleichmäßige Atmen des Sängers hörte, das ihm zeigte, dass er eingeschlafen war.

Obwohl es Ruki alles andere als gut ging und selbst die vergossenen Tränen ihm nicht seinen Schmerz nehmen konnten, schlief er ruhig und traumlos. Vielleicht spürte er unbewusst, dass jemand da war, der über seinen Schlaf wachte und nicht von seiner Seite weichen würde, bis alles wieder gut war.
 

Als Ruki wieder erwachte, war er nicht allein. Er setzte sich langsam wieder auf, wagte es jedoch nicht Maro in die Augen zu sehen, weil er sich so furchtbar davor schämte, dass er sich nicht besser unter Kontrolle gehabt hatte.

Als dieser in fragte, ob alles okay sei, nickte Ruki nur. Er fühlte sich zwar nicht unbedingt besser, aber weinen konnte er auch nicht mehr. Der Sänger war abermals in diesem vertrauten Zustand der Leere gefangen, der viel grausamer war als jeder Schmerz. Er wollte etwas fühlen, er wollte der Leere entkommen und sich wieder lebendig fühlen und er wusste auch, was er dafür tun musste. Doch solange Maro da war musste er sich zusammenreißen.
 

"Ähm... Soll ich noch bleiben oder willst du lieber alleine sein?", fragte Maro schließlich.

"Ich denke... ich lege mich wieder hin...", meinte er dann nach einigen Sekunden um Maro damit zu sagen, dass er besser gehen sollte. Ruki war nicht müde und hinlegen wollte er sich erst recht - das einzige was er wollte war alleine sein, damit niemand ihn vor sich selbst retten konnte.

Maro nickte. "Okay, dann fahr ich jetzt nach Hause...", sagte er und stand auf. Er streckt sich einmal, bevor er sich noch mal zu Ruki beugte. "Vergiss nicht, dass ich immer für dich da bin, ja?", fragte er, umarmte Ruki kurz zum Abschied.

Ruki nickte nur und sah dann Maro hinterher, der seine Wohnung verließ. Als er endlich wieder alleine war, sank er augenblicklich in sich zusammen. Er wollte und konnte sich keine heile Welt einreden, egal wie sehr er es versuchte. Der bittere Nachgeschmack blieb, da konnte er noch so sehr versuchen ihn einfach zu überdecken.

Wenig später spürte er wieder den Schmerz, der sich jedes Mal durch sein Herz zog, wenn er den Kampf gegen sich selbst verloren hatte. Er hatte es kommen sehen und wenn er nicht so feige und schwach gewesen wäre, dann hätte er Maro nicht weggeschickt und wäre nun nicht in dieser Situation. Aber er brauchte den Schmerz, der ihm zeigte, dass er noch nicht tot war. Dass sein Herz noch schlug und er keine Puppe war, die nur lebte wenn ihr Besitzer mit ihr spielen wollte.

shopping

Hallo :3
 

Wuhu, viel zu lang das Kapitel, aber ich hab keine passende Stelle zum Aufhören gefunden.

Übrigens, wieso beschwert ihr euch über Maro? Der ist wichtig, ja xD? Und nebenbei purer Zucker.
 

Aber um euch zu beruhigen, jetzt kommt ein langer Reita/Ruki Part, bevor Maro wieder aufkreuzt um das Finale einzuläuten - WUHU. Na, wie wird es ausgehen?
 

Viel Spaß beim Lesen~
 

Chizuru
 

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Am nächsten Tag sah Ruki genauso aus wie er sich fühlte, nämlich beschissen. Die ganze Nacht über hatte er sich immer wieder verletzt. Er wollte diese Leere nicht mehr spüren und Angst haben, irgendwann ganz von ihr verschlungen zu werden. Doch je mehr er sich antat, desto schlimmer wurde es. Mit jedem Schnitt ging er mehr kaputt und das wusste er.

Irgendwann schreckte er hoch, da es plötzlich an der Tür klingelte. Erst dachte er, dass Maro vielleicht zurückgekommen war, aber da irrte er sich. Es war Reita der wie gestern auch einfach davor stand. Handys kannte er wohl nicht, aber Ruki wollte sich nicht beschweren. Irgendwie freute es ihn ja auch, obwohl es gleichzeitig so sehr wehtat ihn zu sehen. "Hey...", meinte Ruki nur leise und ließ Reita dann sofort rein.

Der Bassist zog sich Schuhe und Jacke aus und ging anschließend ins Wohnzimmer. "Hab ich euch gestern eigentlich bei was gestört?", fragte Reita schließlich, bevor er sich setzte. Ruki ging Reita hinterher und sah ihn an. Bei seiner Frage allerdings fehlten ihm schlichtweg die Worte und er brauchte einige Sekunden um sie wiederzufinden. "Ehm... nein, hast du nicht", antwortete er dann leicht verwirrt. Dachte Reita etwa auch, dass er mit Maro zusammen war? Warum sonst hätte er ihn sowas fragen sollen?

Ruki ließ sich schweigend neben Reita fallen und fixierte den Boden. Seit gestern schon brannte eine Frage in ihm, dessen Antwort so unendlich wertvoll und gleichzeitig zerstörerisch für Ruki war. "Würde es dich denn stören, wenn da etwas gewesen wäre?", fragte er dann leise ohne Reita anzusehen.

"Nein, wieso sollte es?“, meinte Reita. "Es sah halt nur so aus...", hängte Reita dann noch hinten an, um seine Frage zu begründen.

"Wenn das so ist", sagte Ruki nur und versuchte verzweifelt nicht einfach vor Reita zusammenzubrechen. Manchmal fragte er sich, warum simple Worte so sehr wehtun konnten, dass es sich anfühlte, als würden sich tausende von Scherben in sein Herz bohren. Es gab keinen Schmerz, den man damit vergleichen konnte. Nichts kam auch nur annähernd an die Schmerzen heran, die ein zerbrochenes Herz verursachen konnte. Gar nichts.

Irgendwie war es schon komisch. Wochenlang hatte er kaum an Reita gedacht und seine Laune war immer besser geworden und dann tauchte er einfach so bei ihm auf und alles ging vor seinen Augen kaputt. Natürlich hatten sie sich bei den Proben immer gesehen, aber das war immer noch etwas anderes, als wenn er plötzlich vor seiner Tür stand und zu allem Überfluss auch noch so komisch reagierte, nur weil Maro da war. Ruki wusste nicht wie lange er das noch ertragen konnte.

Wie lange würde es dauern, bis auch der letzte Rest Hoffnung in ihm ausgelöscht werden würde?
 

"Willst du irgendwas bestimmtes machen?", fragte der Sänger dann irgendwann, um die Stille zu durchbrechen. Er wollte sich ablenken, nein er musste sich ablenken.

Reita schüttelte den Kopf. "Nein, geplant oder so hab ich nichts.“ Wieder breitete sich eine Stille zwischen ihnen aus, die Reita jedoch mit ein paar in den Raum geworfenen Vorschlägen durchbrach. "DVD... Kino... Essen... Shoppen..." Reita stoppte.

"Shoppen!", meinte Ruki sofort. Er liebte es zu shoppen, denn dabei hatte er immer einen riesigen Spaß und kam auf andere Gedanken. Außerdem war sein Schrank noch nicht voll genug, obwohl er nach Meinung anderer schon aus allen Nähten platzte. Man konnte neue Klamotten immer gebrauchen.

"Woher wusste ich das nur...?", nuschelte Reita. "Na gut, dann gehen wir jetzt shoppen...", meinte er und erhob sich von der Couch. Anschließend ging er in den Flur, um sich Jacke und Schuhe anzuziehen. Dann wartete er darauf, dass Ruki sich auch fertig machte. In Rekordzeit war Ruki fertig und stand neben Reita im Flur. "Dann mal los", meinte er nur, bevor er auch schon draußen war.

Sie fuhren mit der Bahn und waren kurz darauf schon in Harajuku, wo Ruki direkt in einen Laden stürmte. Er könnte sein ganzes Leben lang in Harajuku verbringen und ihm würde nie langweilig werden. Keine fünf Minuten später war Ruki mit diversen Klamotten in der Umkleide verschwunden und kam immer mal wieder raus, um Reita zu fragen, ob ihm das stand.
 

Als Ruki fertig war, schnappte er sich die Sachen, die er haben wollte und ging sie bezahlen. Eine Pause gönnte er sich und Reita natürlich nicht, denn er zog den Bassisten sofort in den nächsten Laden, wo das ganze von vorne begann. Ruki hatte sichtlich Spaß, Reita jedoch sah eher so aus, als würde er gleich sterben. Selbst Schuld, wenn er Ruki vorschlug, shoppen zu gehen. Jeder wusste, dass er süchtig danach war und sich stundenlang in Geschäften rumtreiben konnte - da war er schlimmer als jede Frau.

"Mhh die ist toll", meinte Ruki irgendwann leise und zeigte auf eine zerrissene, schwarze Hose. Der Sänger sah zu Reita, der merkwürdig ruhig war. Wahrscheinlich dachte er an dasselbe, nämlich dass er sowas nie tragen können würde. Denn dann würde die ganze Welt wissen, wie schwach und erbärmlich er war.

"Irgendwann vielleicht...", sagte er dann und lächelte traurig, bevor er Reita von der Hose wegzog und sich nach anderen Sachen umschaute, die weniger zerrissen waren. Vor der Unterwäsche blieb der Sänger stehen. Genauer gesagt vor der Frauenunterwäsche. Er legte den Kopf schief und sah sich grinsend die Strapse an. "Also ich finde, dass das Uruha prima stehen würde", verkündete er dann breit grinsend und zeigte Reita seinen Fund. Zwar würde Uruha ihn töten, wenn er das hören würde, denn in seiner Freizeit zog er es vor weniger freizügig rumzulaufen, aber lustig fand Ruki es trotzdem. Vielleicht sollte er ihm das kaufen und anonym zum Geburtstag schenken, dann brauchte er wenigstens keine Angst vor irgendwelchen Attentaten haben.

"Du solltest das nicht zu laut sagen, Ruki. Du weißt, dass Ruha dich dafür qualvoll töten würde!", grinste Reita.

"Der ist hier sowieso nicht!", lachte Ruki, schaute sich aber trotzdem verstohlen um. Nicht, dass der Gitarrist tatsächlich irgendwo lauerte und ihm hinterher spionierte. Wäre ihm ja zuzutrauen.
 

"Hier ist langweilig, lass uns woanders hingehen", meinte Ruki dann plötzlich und zog Reita mit, der gar keine Chance hatte zu widersprechen. Vor einem Tiergeschäft blieb Ruki dann stehen, hineingehen würde er nicht. Zwar gab es da nur Kleinvieh, wie z.B. Hamster, aber es ging ihm mehr ums Prinzip. Seit Sabu-chan tot war, hatte er kein Tiergeschäft mehr betreten, er hatte es einfach nicht gekonnt. "Ich glaube", fing er dann leise an "ich kaufe mir irgendwann einen neuen Hund..." Er spielte schon länger mit dem Gedanken, sich wieder einen Hund anzuschaffen, damit er nicht mehr so einsam war. Aber er hatte sich nie getraut, da er Angst hatte, wieder so verletzt zu werden wie damals, als Sabu-chan gestorben war. Er hatte sehr an dem Hund gehangen.

"Mach es einfach Ruki. Geh zum Züchter und holt dir einen neuen Hund. Das wird dir sicherlich gut tun...", meinte der Bassist.

"Mh meinst du? Ich würde schon gern einen neuen haben, aber wir sind so oft auf Tour oder irgendwie anders beschäftigt... Ich weiß nicht ob da die Zeit für einen Hund reicht, auch wenn meine Eltern ihn bestimmt nehmen würden", sagte der Sänger. Seine Eltern hatten Sabu-chan auch geliebt und er war sich sicher, dass es sie freuen würde, wenn Ruki wieder einen Hund hatte. Aber dennoch war er sich nicht sicher.

"Ich glaub ich schlaf noch ein paar Nächte darüber", seufzte er dann.

Reita nickte. "Mit Sabu-chan hat es doch auch geklappt!", versuchte er den Sänger zu ermuntern. "Und wir sind ja auch nicht permanent auf Tour oder bei Interviews. Und täglich Probe haben wir auch nur, wenn eine Tour, Auftritte oder CD-Aufnahmen anstehen. Du wirst genug Zeit haben, dich um einen Hund zu kümmern." Der Bassist nickte, wie um sich selbst zu bestätigen. "Wir können ja trotzdem mal in den Laden reingehen. Vielleicht hilft das ja irgendwie...", fügte er dann noch hinzu.

Ruki schüttelte den Kopf, als Reita vorschlug, mal in den Laden zu gehen. "Heute nicht", meinte er nur und zog Reita dann weiter, bevor er auf die Idee kam ihn einfach reinzutragen. In Gedanken allerdings malte er sich schon aus, was für einen Hund er sich holen würde. Auf jedenfall wäre es wieder ein Chihuahua. Allein schon, weil er keinen Hund wollte, der großer war als er selbst. Dann käme er sich vor wie das Haustier. Reichte ja, dass sich sowieso schon jeder über seine Größe lustig machte. Aber er würde auf keinen Fall einen wollen, der so aussah wie Sabu-chan - das würde ihn zu sehr an ihn erinnern. Letztendlich würde er sich sowieso wieder spontan entscheiden, das hatte er bei Sabu-chan auch gemacht.
 

"Was hältst du von Starbucks?", fragte Reita schließlich, nachdem sie mehr oder weniger planlos durch die Stadt gelaufen waren.

"Starbucks klingt gut", meinte Ruki grinsend. Langsam machte sich sein Magen auch bemerkbar, schließlich waren sie schon relativ lange unterwegs. Es grenzte beinahe an ein Wunder, dass Reita noch nicht gemeckert hatte.

Wenig später saßen sie im Starbucks. Vor Ruki lag ein leckerer Brownie auf dem Teller und sein geliebter Mango Passion Fruit stand direkt daneben. "Kalorienbombe!", kicherte Ruki lautstark, bevor er sich mit der Gabel bewaffnet auf seinen Brownie stürzte. "Mhh lecker", brachte er zwischen zwei Bissen hervor. Er liebte Starbucks und könnte den ganzen Tag hier futtern - allerdings wäre er dann nicht mehr Ruki, sondern Specki. Aber ab und zu konnte man sich sowas ja mal gönnen.

Sein Mango Eistee stand noch unberührt auf dem Tisch, was sich jedoch sofort änderte. Geräuschvoll zog er am Strohhalm und trank einige Schlucke des eiskalten Getränks.

"Darf ich mal probieren?", fragte der Sänger irgendwann Reita und deutete auf dessen Keks, während er ihn mit Hundeaugen ansah. Reita entwich daraufhin ein Seufzen. "Dann darf ich aber auch den Brownie probieren!", sagte er und hielt Ruki den Keks hin. Ruki grinste breit und biss dann ein großes Stück von Reitas Keks ab, bevor er ihm seinen Teller mit dem kläglichen Rest Brownie vor die Nase hielt. War zwar nicht ganz fair, aber immerhin hatte Ruki eher gefragt. Und Reitas Keks war sowieso viel größer als sein Brownie.

Ruki lachte leise als Reita auf seinen Teller sah und beinahe schon schmollte, weil kaum noch was übrig war.

"Mein Brownie war übrigens total lecker!", ärgerte Ruki Reita dann.

"Fies~", murrte Reita, bevor er den Rest des Brownies in seinem Mund verschwinden ließ. "Was wollen wir jetzt eigentlich noch machen?", fragte Reita dann. Ruki grinste bei Reitas Frage. "Na was wohl? Shoppen! Schließlich sind wir nur deswegen hier", sagte er dann und wartete darauf, dass Reita fertig wurde.

Das war dann auch wenig später der Fall und der zog den Bassisten aus dem Starbucks hinaus und in ein weiteres Geschäft hinein. Reitas leidenden Gesichtsausdruck ignoriert er gekonnt und widmete sich stattdessen lieber den neuen Klamotten. "Und weil du so lieb bist, darfst du nachher noch zu DEAL DESIGN, also freu dich!"
 

Da hatte Ruki wohl das richtige gesagt, denn Reita meckerte nicht mehr, hatte beinahe ekelhaft gute Laune und ertrug Rukis Shoppingwahn noch weitere zwei Stunden. Danach hatte allerdings selbst Ruki keine Lust mehr und endlich durfte Reita zu DEAL DESIGN. Der Sänger wuselte bei den Ketten rum, während Reita beinahe den ganzen Laden auf den Kopf stellte.

"Also von mir aus können wir jetzt wieder los", sagte Reita dann. "Oder hast du was gefunden, was du haben willst?", fügte er dann noch hinzu. Der Sänger schüttelte den Kopf. "Schon, aber wenn ich noch mehr Geld ausgebe bin ich arm. Ich erwähn einfach mal in der PSC, dass ich das toll finde, dann krieg ich das bestimmt fürs nächste Outfit", lachte Ruki. Einmal hatte das sogar geklappt, aber da ging’s nicht um teure DEAL DESIGN Sachen.

"Da könntest du recht haben, wenn ich mir deine ganzen Tüten so angucke...", schmunzelte Reita mit einem Blick auf Ruki, um den ein kleiner Haufen Taschen stand. "Sollen wir noch irgendwas machen, oder willst du nach Hause?", fragte er dann. Shoppen wollte er nicht mehr - außerdem taten seine Füße mittlerweile schon weh.

"Mhh... Also ich bin für nach Hause gehen. Rumgelaufen sind wir genug für heute. Was hältst du davon, wenn wir uns auf die Couch gammeln und noch einen Film gucken oder so und dabei Sushi oder Pizza vom Lieferservice futtern?"

"Oh ja futtern und Film gucken klingt gut", meinte Ruki begeistert und zog Reita mal wieder mit sich. Diesmal allerdings nicht in ein Geschäft, sondern in die Bahn. Die war natürlich mehr als nur voll, so dass sie froh waren wenigstens einen Stehplatz bekommen zu haben. Plötzlich gab es einen Ruck, als die Bahn am Bahnhof stehenblieb und Ruki klammerte sich an Reita fest, damit er nicht Bekanntschaft mit dem dreckigen Boden machte. Reita schlang aus Reflex seine Arme um Ruki, um diesen am Fallen zu hindern. Besorgt sah er zu Ruki, der sich immer noch an ihm festklammerte. "Alles okay, Ruki?", fragte er und suchte den Blick des Sängers.

"J-ja... alles okay", meinte der Sänger stotternd und wurde rot - jedoch hielt er sich noch immer an Reita fest. Wieso musste er immer so extrem auf Reitas Nähe reagieren? Hatte sein Körper sich nicht mittlerweile mal daran gewöhnt?

Er sah Reita an, riss seinen Blick allerdings sofort los, bevor er noch seine ganzen Zweifel über Board warf und Reita jetzt einfach vor allen küsste und ihm seine Liebe gestand. Damit würde er einfach alles kaputtmachen und das wollte er auf gar keinen Fall riskieren. Es war gut so, wie es war, auch wenn es so schrecklich wehtat. Irgendwann würde er Reita nicht mehr lieben und dann konnte er diesen dunklen Part in seinem Leben einfach vergessen, ganz sicher.

Kurz darauf drückte Reita ihn von sich, wie er es bereits erwartet hatte. Ruki biss sich auf die Lippe und schwieg den restlichen Weg. Konnte es ihm nicht einfach egal sein? Reita war auch alles egal, wieso konnte er nicht genauso sein? Wenn er nicht bald mal von seinem Emo-Trip runterkam, solange Reita bei ihm war, dann würde dieser garantiert etwas merken. Der Sänger seufzte leise und fuhr sich durch die Haare. Am besten vergaß er für ein paar Stunden einfach seine dämlichen Gefühle, damit er das genießen konnte, was er mit Reita unternahm - ohne dauernd daran zu denken, wie es wäre, wenn er mit ihm zusammen wäre.

affectionate

Hallo :D!
 

Ich bin schnell, ne? Sorry, dass das Kapitel diesmal so kurz ist, aber ich wusste nicht wo ich den Cut machen sollte. Ich finde aber die Stelle recht passend.
 

Habs heute schon hochgeladen, weil ich Alice Nine Tickets bekommen hab, höhö, sozusagen als Geschenk an euch XD!
 

Viel Spaß :3
 

Chizuru
 

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Als sie dann an ihrer Station ausstiegen, machten sie sich auf den Weg zu Rukis Wohnung. "Pizza oder Sushi?", fragte Reita schließlich, nachdem beiden die ganze Zeit geschwiegen hatten. "Sushi", antwortete Ruki dann leise auf Reitas Frage.

Bei Rukis Wohnung angekommen, zogen sich beide natürlich erstmal Schuhe und Jacke aus. "Während du deine neuen Klamotten ins Schlafzimmer bringst, kann ich ja schon mal den Sushi-Service anrufen", schlug Reita vor, während er seine Jacke an den dafür vorgesehenen Haken hängte und die Schuhe ordentlich hinstellte. "Tu das und wie du bereits weißt, nur Sushi mit Lachs", meinte Ruki dann grinsend. Natürlich wusste Reita es, das wusste jeder. Als ihm einmal Isshi Gurken-Sushi untergeschoben hatte, hatte es ein ziemliches Donnerwetter gegeben und seitdem ging der andere Sänger ihm aus dem Weg. Ruki ging nach seinen Worten tatsächlich ins Schlafzimmer und packte seine neuen Klamotten ordentlich in den Schrank.
 

Danach ging er wieder zu Reita, der inzwischen fertig mit dem Telefonieren war und im Wohnzimmer auf ihn wartete. "Welchen Film willst du gucken?", fragte Ruki ihn dann. "Keine Ahnung, was hast du denn da?", stellte dieser die Gegenfrage und machte auf dem Sofa Platz, sodass Ruki sich neben ihn setzen konnte.

"Nur Schrott", meinte Ruki und ließ sich aufs Sofa fallen. "Such dir was aus, musst dazu nur aufstehen und zwei Schritte zum Regal gehen." Ruki streckte ihm die Zunge raus und deutete dabei auf seine DVDs. Ihm war es relativ egal was sie gucken würden, solange Reita nur bei ihm war und solange es keine DVD mit irgendwelchen Sexszenen war.

Reita suchte sich einen Film aus und legte ihn dann in den DVD-Player. "Hm den kenne ich noch gar nicht...", meinte Ruki dann, als er einen Blick auf das Cover geworfen hatte. Einige seiner Filme hatte er tatsächlich noch nicht gesehen, da er entweder keine Zeit oder keine Lust gehabt hatte.

Ungefähr zehn Minuten später klingelte es an der Tür und nett wie er war, ließ er Reita hingehen und das Sushi holen - schließlich hatte er ja auch angerufen. Mit einer langweiligen weißen Plastiktüte beladen kehrte er zu Ruki zurück. Er beförderte das georderte Sushi aus der Tüte und drückte dem Jüngeren seine Lachs-Box in die Hand und ein Paar Einmalstäbchen. Er selbst ließ sich dann mit seiner gemischten Box wieder auf der Couch nieder. "Danke~", sagte Ruki und schnappte sich dann die Stäbchen, um sie auseinander zu brechen, oder in seinem Fall eher zu zerbrechen. "Fail. Ich hol mir neue Stäbchen." Mit diesen Worten stand der Sänger auf und holte sich neue aus der Küche. Sowas konnte natürlich nur ihm passieren.

Wieder auf dem Sofa verputzte er sein Sushi in Rekordzeit. Er könnte das jeden Tag essen und hätte trotzdem nicht genug davon. Den Film bekam er nur am Rande mit, da er zu sehr mit seinem Essen beschäftigt war. Aber irgendwann war auch seine Box leer und er konnte sich endlich voll auf den Film konzentrieren.
 

Unruhig rutschte Ruki auf dem Sofa herum. Der Film nahm eine Wendung, die ihm gar nicht gefiel. Er starrte auf den Bildschirm und hoffte, dass nicht gleich das passieren würde, was offensichtlich war. Hätte er doch vorher mal die DVD gesehen, dann hätte er direkt ablehnen können, aber jetzt war das nicht mehr möglich.

Ruki murrte leise, als tatsächlich eine Sexszene kam. Er versuchte angestrengt nicht hinzugucken, aber so wirklich klappen wollte das nicht. Als er dann Reitas Hand auf seinem Oberschenkel spürte, hatte er sowas wie ein Déjà-vu. Er zischte leise auf, da es für ihn nicht ganz schmerzfrei war aufgrund seiner Verletzungen, doch anscheinend reichte das, denn Reita nahm die Hand wieder weg und schaute den Film weiter. Ruki seufzte und hoffte, dass das eben nur ein Zufall war, auch wenn eine Stimme in ihm schrie, dass er die Beine in die Hand nehmen und laufen sollte.

Als der Film dann endlich vorbei war, gähnte Ruki leise. Er sah zu Reita, der merkwürdig ruhig war. Aber wahrscheinlich war er auch nur müde, genau wie er selbst. "Willst du hier schlafen, oder lieber bei dir?", fragte er dann, nachdem seine Augen immer kleiner wurden und die Müdigkeit langsam die Oberhand gewann. "Ist mir egal...", sagte Reita "Allerdings hab ich keine Lust mehr nach Hause zu laufen. Also würde ich dann hier bleibe, wenn ich darf."

"Ne ich schmeiß dich raus, damit du auf der Straße schlafen musst!", sagte Ruki dann ernst, bevor er anfing zu kichern. "Ich geh noch mal ins Bad, du kannst dich ja schon hinlegen" Mit diesen Worten verschwand Ruki auch schon und machte sich im Bad bettfertig. Vorher allerdings wechselte er noch mal seinen Verband, der ziemlich vollgeblutet war. Er hoffte nur, dass seine Wunden nicht wieder aufgehen würden, denn er hatte wirklich keine Lust auf Blutflecken irgendwo, wenn Reita bei ihm war. Da er aber nur schlafen würde und sich dabei kaum bewegte, sollte nichts passieren. Bevor er ins Schlafzimmer ging, warf er noch den blutigen Verband in den Mülleimer. Er trug wieder eine lange Hose, obwohl Reita sein kleines Geheimnis ohnehin schon kannte. Aber Ruki wollte nicht, dass er die frischen Verbände sah. Dass er sie dennoch fühlen konnte, bei Rukis Angewohnheit beim Schlafen so krass zu kuscheln, daran dachte Ruki nicht.
 

Ruki fand es irgendwie süß, wie Reita sich in seinem Bett eingekuschelt hatte, aber das würde er ihm nicht sagen. Er zog sich noch schnell sein T-Shirt aus, weil es dafür dann doch zu warm war, bevor er sich zu dem Bassisten legte. Sofort kuschelte Ruki sich an Reita, da er so viel besser schlafen konnte und ohnehin extrem anhänglich war, wenn er müde war. Ansonsten war er das genaue Gegenteil. Aber im Bett kuschelte er grundsätzlich, da war es ihm auch beinahe egal, mit wem. Mit Saga zum Beispiel würde er nicht kuscheln, den mochte er gar nicht, aber der würde ohnehin nie bei ihm schlafen.

Ruki schob noch sein Bein zwischen Reitas, bevor auch er die Augen schloss und langsam einschlief. Allerdings schien er im Schlaf Turnübungen zu veranstalten, denn am nächsten Morgen waren sie mehr als nur verknotet, was den noch schlafenden Ruki allerdings nicht weiter störte. Er spürte nur diese beruhigende Nähe, die alle Albträume fernhielt.

Ruki presste sich noch näher an Reita, sofern das überhaupt möglich war. Unbewusst nahm er sich das, was er sich so sehr wünschte - Reitas Nähe. Wenn es nach ihm ginge, dann könnte er ewig an Reita gekuschelt schlafen. Leise wisperte der Sänger Reitas Namen im Schlaf, ohne zu wissen, dass er längst wach war und es hören konnte.
 

Langsam wurde auch Ruki wach, obwohl er das gar nicht wollte. Fast brutal wurde er aus seinen Träumen gerissen, die nur von Reita handelten. Er liebte es morgens in Reitas Armen aufzuwachen, aber gleichzeitig tat es einfach nur weh, weil er wusste, dass das alles nur rein freundschaftlich war. Wenn er könnte, würde er Reita einfach anketten, damit er für immer und ewig ihm gehören würde.

"Na, gut geschlafen?", fragte Reita leise und legte seine Arme fester um Ruki. Dieser vergaß beinahe zu atmen, als Reita sich dann sogar noch an ihn kuschelte. Was sollte das auf einmal? So kannte er den Bassisten gar nicht - eigentlich mochte Reita es gar nicht zu kuscheln. Das einzige, was er sonst im Bett tat, war schlafen und ficken.

"Hab gut geschlafen", nuschelte Ruki dann nach einigen Sekunden "du auch?"

"Ja, hab ich", antwortete Reita. Er gähnte einmal, bevor er sich von Ruki löste, um sich aufzusetzen. Ruki murrte leise, als Reita sich von ihm löste. Er durfte das nicht, Ruki wollte doch ewig mit ihm schmusen. "Haben wir heute Probe oder erst morgen wieder? Weil wenn wir heute Probe haben, dann haben wir gnadenlos verpennt! Wobei... wenn die Probe heute wäre, hätte Kai längst Telefonterror gemacht..." Damit ließ Reita sich dann wieder in die Kissen sinken. "Ne wir haben keine Probe", nuschelte Ruki dann und kuschelte sich an Reita, der wieder neben ihm lag und anscheinend auch keine Lust hatte aufzustehen. Der Sänger gähnte, bevor er wieder seine Augen schloss um die Nähe zu Reita noch intensiver genießen zu können.
 

"Was machst du eigentlich, wenn du alleine pennst? Kuschelst du dann mit dem Kissen?", fragte Reita irgendwann. "Ne mein Kissen ist nicht kuschelig genug", meinte Ruki dann leise. Viel lieber kuschelte er mit Reita. Mit nichts oder niemand anderem wäre es so schön zu kuscheln, wie mit dem Bassisten. "Außerdem bist du wärmer", fügte er dann noch dazu. Auf seine Worte folgten direkt Taten, denn er schmiegte sich noch näher an Reita und seufzte zufrieden. "Darf ich dich behalten?", fragte er dann ohne nachzudenken, doch Sekunden später wurde ihm die Bedeutung seiner Worte bewusst und er wurde knallrot.

in love

Hallo :D
 

I proudly present the langest Kapitel of teh FF.

Ich hab einfach keinen geeigneten Punkt gefunden, an dem ich das hätte aufteilen können, verdammt! Dabei kommt das Ende immer näher und das will ich niiiiicht. Dann hat mein Leben keinen Sinn mehr, buhuhuhu.
 

Und jetzt fällt mir nicht mal ein geeigneter Kapitel-Titel ein. WOHO hab einen, wie kreaTIEF.
 

Ich hab heute Without You auf einem Kawai Flügel gespielt, es war so geil. Es war der Himmel. Ich will auch einen T_T.
 

Chizuru
 

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Bei Rukis Frage blinzelte Reita irritiert und sah ihn an. "Ehm... also... ich meine als Kuscheltier und so...", korrigierte Ruki sich schnell und hoffte, dass sein Patzer nicht aufgefallen war. "Oh man. Wie sich das gerade angehört hat", lachte Reita dann. "Fast so, als wärst du in mich verliebt!" Bei Reitas Worten rutschte dem Sänger das Herz in die Hose. "Hat sich irgendwie tatsächlich so angehört", sagte er sofort und lachte dann, doch sein Lachen klang sehr unsicher. Aber Reita würde das bestimmt nicht auffallen, denn wenn ihm all die kleinen Zeichen aufgefallen wären, die darauf hindeuteten, dann wüsste Reita bereits, dass Ruki ihn über alles liebte.

"Aber wenn du willst, können wir wohl ab und zu mal kuscheln. Ich wird’s überleben", fügte der Bassist noch hinzu und legte daraufhin dann auch einen Arm locker um Ruki und zog ihn etwas an sich. "Kuscheln ist toll!" Zur Bestätigung legte Ruki seinen Kopf auf Reitas Oberkörper und sein Bein zwischen Reitas. So war es doch gleich viel bequemer und der Schock über Reitas Worte ging schneller vorüber.

"Naja, also dass es toll ist kann ich so nicht bestätigen", meinte Reita. "Aber ganz so schlecht ist es auch nicht...", murmelte er dann hinzufügend. Einige Augenblicke schwieg er, bis er wieder das Wort erhob. "Es ist übrigens deine Schuld, dass ich jetzt so denke. Weil du bist ja so unendlich verschmust...", grinste der Ältere und wuschelte einmal durch Rukis Haare.

"Solche Worten aus deinem Mund?" Ruki hatte eigentlich gedacht, dass Reita ihn nicht mehr überraschen konnte, aber gerade hatte er dies definitiv geschafft. Seit er ihn kannte, hasste Reita es zu kuscheln. Das hatte sich in den all den Jahren nie geändert und jetzt auf einmal fand er es gar nicht so schlecht und das nur wegen ihm?

"Das klingt fast so, als wärst du in mich verliebt", ärgerte Ruki ihn dann, aber eigentlich wollte er nur seine Reaktion testen, obwohl er wusste, dass das für ihn schmerzhaft werden würde. Sein Herz beschloss Selbstmord zu begehen, denn bei seinen Worten klopfte es so stark, dass Ruki befürchtete es würde explodieren.

Bei Rukis Worten bekam Reita direkt einen Lachanfall. "Als ob. Du weißt, dass ich so'n Gefühlsscheiß nicht brauche und auch gar nicht will. Sowas wird vollkommen überbewertet", brachte er lachend hervor. Ruki zuckte zusammen, als Reita fast augenblicklich einen Lachanfall bekam. Warum hatte er auch nur eine Sekunde gehofft, dass er vielleicht anders reagieren würde? Er wusste doch was Reita darüber dachte, aber er wollte es einfach nicht akzeptieren. Ruki sollte ein für alle mal mit dem Kapitel abschließen, bevor er ganz daran zerbrach.

Dann wurde Reita wieder ruhig. "Das sollte übrigens nichts gegen dich sein. Jemand, der auf diesen Gefühlskram steht und mit dir zusammen kommt, darf sich glücklich schätzen. Immerhin bist du auch so schon nicht umsonst mein bester Freund!" Ruki nur etwas unverständliches. Einerseits hörte er gerne, dass er Reitas bester Freund war, andererseits wollte er viel mehr für den Bassisten sein. Er wollte mit Reita zusammen sein, aber dass das für immer ein Wunschtraum bleiben würde, das wurde ihm spätestens jetzt klar.
 

"Nee, mal ganz im Ernst. Ich war noch nie verliebt und werd mich auch nie verlieben.", sprach der Bassist dann weiter. Obwohl es unendlich schmerzhaft für Ruki war und sein Herz tatsächlich bald Selbstmord begehen würde, trieb er das Spielchen etwas weiter und versuchte wenigstens alles, was ihm möglich war.

"Aber... man kann Gefühle nicht verhindern... wenn man sich verliebt, dann verliebt man sich... Man sucht es sich nicht aus, das geht nicht", fing er dann an und sah Reita an. Vielleicht könnte er ihn ändern, wenn auch nur ein bisschen. War es denn zuviel verlangt, dass er wollte, dass Reita etwas wie Liebe fühlen konnte? Im Idealfall natürlich für Ruki.

"Kann sein. Aber ich hoffe einfach mal, dass ich mich nie verliebe. Ich komm auch ohne Gefühle, die über Freundschaft hinausgehen, super klar. Ich bin auch so glücklich. Da brauch ich sowas einfach nicht. Und vorallem, was ist denn so schön daran, verliebt zu sein? Vertrauen oder so bekommt man auch durch gute Freunde!", erklärte er dann seine Ansichten dazu.

"Es ist nicht immer schön, ganz und gar nicht. Es ist nur schön, wenn man zurückgeliebt wird", sagte Ruki dann. Ihm kam es gerade so unwirklich vor, dass er mit Reita über so ein Thema redete. Normalerweise ließ der Bassist sich gar nicht erst auf Gespräche von so einem 'Gefühlskram' ein.

"Hat es dich denn nie gestört...? Warst du nie... einsam?", fragte er leise. Reita hatte zwar ein ausgeprägtes Sexleben und konnte so gut wie jeden haben, aber war das auf Dauer wirklich das richtige? Das war doch absurd. So würde man doch niemals glücklich werden.

"Wieso sollte es mich stören? Wie gesagt, ich brauch den ganzen Kram nicht. Und einsam war ich auch noch nie.", antwortete der Bassist direkt. "Aber sag mal... was ist eigentlich mit dir? Du hast nie was von einer Beziehung oder so erzählt. Also scheint’s dir ja auch nicht all zu wichtig zu sein. Weil sonst hättest du es ja bestimmt nicht so lange ohne den Kram ausgehalten, oder?", fragte der Bassist dann.

"Ich...", fing der Sänger an, brach dann aber wieder ab. Was sollte er Reita denn jetzt sagen? Ruki konnte ihm ja wohl schlecht sagen, dass er ihn seit Jahren liebte und deswegen keine Beziehung hatte. Aber anlügen wollte er ihn auch nicht - also entschloss er sich für den Mittelweg.

"Ich warte nur darauf, dass ich die Person kriege, die ich haben will", sagte er dann leise ohne Reita anzusehen. Wenn Reita nicht ganz blöd war, dann würde er nun wissen, dass Ruki verliebt war und deshalb keine Beziehung hatte. Nur in wen, dieses Geheimnis würde er mit ins Grab nehmen.

"'Die Person, die du willst'... Aha, du bist also verliebt!", stellte Reita fest. "Wer ist es denn? Kenn ich ihn?" Ruki erstarrte. Eigentlich hätte er mit der Frage rechnen müssen, aber irgendwo hatte er gehofft, dass Reita nicht nachbohren würde. In einem Film würde Ruki ihn jetzt einfach küssen und ihm sagen, dass er in ihn verliebt war, aber das war kein Film - denn die meisten Filme hatten ein Happy End. Was man von Rukis Leben nicht unbedingt behaupten konnte.

"Das kann ich... dir nicht sagen", meinte Ruki dann und biss sich auf die Lippe. "Aber du kennst ihn", fügte er noch hinzu. Reita schmollte beinahe. "Wieso kannst du es mir denn nicht sagen?", fragte er. "Ich wird’s schon niemandem verraten. Bitte Ruki~ Sag schon~", quengelte er. "Geheimnis", meinte Ruki daraufhin nur. Als ob er ihm die Wahrheit sagen würde, dann konnte er sich gleich aufhängen. "Oder beschreib ihn. Vielleicht komm ich ja so drauf!", schlug der Bassist dann vor.

„Mhh beschreiben?" Vielleicht konnte er ihm einige Tipps geben. Reita würde ohnehin nicht darauf kommen. "Naja... er ist größer als ich... was auch nicht gerade schwer ist", fing er dann an und musste kichern. "Und er ist... einfach toll... obwohl ich weiß, dass er nichts von mir will - er ist genau so ein Macho wie du." Reita lachte. "Ist wirklich nicht schwer, größer zu sein als du." Dann wurde er nachdenklich. "So ein Macho wie ich? Du meinst aber nicht unser Tigerchen, oder?"

"Tora?", hauchte Ruki fassungslos. "Wie kommst du bitte auf diese bescheuerte Idee?" Er war wirklich schockiert. Er und in Tora verliebt war ungefähr so wahrscheinlich wie eine Beziehung zwischen Uruha und Manabu, denn soweit er es mitbekommen hatte, konnte Uruha Manabu nicht leiden. "Und bevor du jetzt weiter komische Menschen vorschlägst, hör besser damit auf. Ich verrate dir es sowieso nicht", meinte er dann seufzend. Reita sollte einfach aufhören ihn auszuquetschen, bevor er sich noch verplapperte. Ruki wollte einfach die Nähe zu ihm genießen und nicht darüber reden, in wen er verliebt war. Auch wenn das Wort 'verliebt' nicht ausreichte. Es war soviel mehr als das.

"Irgendwann bekomm ich das schon noch raus...", meinte Reita dann mehr zu sich selbst als zu Ruki. "Träum weiter", murmelte Ruki nur und lächelte leicht, während er sich näher an den Bassisten schmiegte. Solange er hier so mit Reita lag, war alles in Ordnung. Beinahe konnte er sich damit abfinden, dass nie mehr daraus werden würde. Es reichte ihm mit Reita zu kuscheln und zu wissen, dass er ihm irgendwo doch wichtig war.

Auch wenn die Leere zurückkehren würde, sobald er wieder alleine war, um ihm zu zeigen, wie sehr er sich selbst damit belog. Der Sänger wollte nicht darüber nachdenken, jetzt wollte er einfach nur genießen.
 

Eine ganze Weile lagen sie noch so kuschelnd in Rukis Bett, bis Reitas Magen sich mit einem lauten Knurren bemerkbar machte. "Was hältst du von frühstücken?", fragte der Bassist etwas träge, bevor er sich endgültig von dem Sänger löste und sich aufsetzte.

"Mhh klingt gut. Ich bleib noch ein paar Minuten liegen, du kannst ja schon mal aufstehen", sagte Ruki dann, der inzwischen wieder auf seiner Hälfte des Bettes lag. Reita stand dann tatsächlich auf und verschwand, während Ruki alleine zurückblieb.

Kaum dass Reita aus der Tür war, kam die Leere zurück, wie er es bereits erwartet hatte. Er krümmte sich auf dem Bett zusammen und versuchte mühsam ein Schluchzen zu ersticken. Warum ging es ihm jedes Mal so dreckig, obwohl Minuten vorher noch alles in Ordnung gewesen war? Würde der Tag je kommen, an dem er seine Niederlage akzeptieren konnte?

Noch immer fand er es seltsam, dass ausgerechnet er und Reita über so ein Thema geredet hatten. Und dass sie so lange und viel gekuschelt haben, war auch neu. Irgendwie hatte er ein merkwürdiges Gefühl dabei, als ob mehr dahinter steckte. Aber vermutlich redete er sich nur wieder Hoffnung ein.
 

"Soll ich das Frühstück machen? Dann kannst du noch liegen bleiben. Ich weiß ja, wo alles ist", hörte er Reita fragen. "Ja mach", erklang dumpf Rukis zitternde Stimme, da er mittlerweile komplett unter der Bettdecke lag, als ob sie alles Böse von ihm fernhalten könnte. Er musste sich jetzt erst mal wieder fangen, bevor er Reita unter die Augen treten konnte.

Sein Herz hatte sich mittlerweile wieder beruhigt, doch nun schlug es so langsam, dass er Angst hatte es würde einfach stehenbleiben.

Als Reita wiederkam, hatte Ruki sich soweit beruhigt, dass er sich keine Sorgen machen musste einfach die Kontrolle zu verlieren. Er kroch unter dem Deckenberg hervor und setzte sich hin. Als er das Frühstück sah, knurrte auch sein Magen.

"Hunger", meinte er nur bevor er sich einfach ein Brötchen nahm und begann zu essen. Es war morgens, er war müde und es war sein Haus und somit auch sein Essen - da brauchte er sogar wie Manieren nicht zu haben.

Reita nahm sich nun auch ein Brötchen und fing an zu Essen. Zwischendurch trank er immer wieder einen Schluck Kaffee. "Wollen wir eigentlich heute auch noch was unternehmen?", fragte er zwischen zwei Bissen. "Wie wär’s mit shoppen?", grinste Ruki breit und fing sogar an zu lachen, als Reitas Gesichtszüge entgleisten. "War nur ein Scherz", klärte er den fassungslosen Bassisten dann auf.

"Keine Ahnung was wir machen könnten. Hast du irgendeine Idee?" Er schob sich einen weiteren Bissen in den Mund und sah Reita abwartend an. Dieser schien angestrengt zu überlegen, bis ihm schließlich doch noch etwas einfiel. "Gammeln?", war Reitas intelligenter Vorschlag zur Tagesplanung.

Ruki prustete daraufhin beinahe seinen Kaffee über die Bettdecke. "Gammeln? Das ist ja sehr interessant und ganz und gar nicht langweilig", ärgerte er dann den Bassisten. "Wir können uns ja in Shinjuku auf den Strich stellen und zählen wer am Ende mehr Angebote bekommen hat", meinte er dann lachend.

Nun war es Reita, der beinahe seinen Kaffee ausspuckte. "Was? Wie kommst du denn darauf?", fragte er lachend. "Stell dir vor, wir würden sowas wirklich machen und uns erkennt jemand. Das gäbe ’ne mega dicke Schlagzeile. Ich seh's schon vor mir: 'Reita und Ruki von GazettE auf dem Strich. Verdienen sie so wenig oder haben sie es so nötig? Hier der exklusive Bericht...' Das wär's doch mal!", grinste er. "Oh mein Gott", lachte der Sänger. "Ja genau, und am nächsten Morgen fliegen wir im hohen Bogen mit Arschtritt aus der PSC. Das war schon immer mein größter Traum" Ruki grinste breit und widmete sich dann wieder seinem Kaffee. Reita nickte. "Stimmt. Sowas wäre wohl das Ende unserer Karriere in der PSC. Aber die Vorstellung ist witzig", meinte er und aß weiter. "Aber mal im Ernst. Hast du einen vernünftigen Vorschlag, womit wir uns die Zeit vertreiben können?"

"Hm das ist eine gute Frage..." Nachdenklich kaute der Sänger auf seinem Brötchen herum, aber ihm fiel nichts sinnvolles ein. "Ich zähl einfach mal alles auf was mir so einfällt: gammeln, shoppen, kuscheln, DVD gucken", an dieser Stelle seufzte er, denn auf DVDs gucken hatte er mal so gar keine Lust. "Feiern gehen, wobei das sowieso erst heute Abend gehen würde... ach ich weiß auch nicht. Such du dir irgendwas aus", meinte er dann genervt. "Gammeln und kuscheln klingt gut", meinte Reita und stockte.

Rukis Mundwinkel zuckten und er musste sich mühsam verkneifen laut loszulachen. "Hast du grad ernsthaft gesagt, dass kuscheln gut klingt?", fragte er dann grinsend nach. Manchmal verstand er Reita wirklich nicht, aber stören tat es ihn nicht, solange er nur Reita nahe sein durfte. "Mhh...", brummte Reita nur als Antwort.
 

"Hab ich eigentlich schon mal gesagt, dass dein Bett total bequem ist?", fragte Reita plötzlich und kuschelte sich tief in das Kissen. "Sagst du jeden Tag mindestens 2x", kicherte er dann, bevor er das Tablett einfach auf den Boden stellte und sich dann auf Reita warf, um ihn zu kitzeln. Als Ruki ihn plötzlich anfiel und kitzelte, versuchte Reita, sich irgendwie wegzudrehen, aber er konnte den Händen des Sängers nicht entkommen. Lachend bettelte er um Gnade. "Ruki~ aufhören~", brachte er zwischen seinen Lachern hervor. "Warum sollte ich?", lachte Ruki und kitzelte den Bassisten weiter. Selbst schuld, wenn er halt so kitzelig war. Langsam sollte er wissen, dass jeder diesen Umstand ausnutze. "Macht viel zu viel Spaß dich zu ärgern", fügte er dann noch hinzu.

Reita kugelte sich zusammen. Er hoffte, dass Ruki so weniger Angriffsfläche hatte. Doch die kleinen Hände des Sängers fanden trotzdem ihren Weg an seine Seiten. Der Jüngere war wirklich gnadenlos. Der Bassist lachte ununterbrochen und er hatte schon Seitenstechen. "Ruki, bitte... ich gebe mich geschlagen... keine Luft", jappste er irgendwann und versuchte nun auch die Hände des Sängers festzuhalten. "Nö", meinte er nur fies grinsend und kitzelte ihn weiter. Das ging aber nicht lange gut, dann irgendwann schaffte es Reita seine Hände festzuhalten, wodurch er gezwungenermaßen aufhören musste.

Ruki schob seine Unterlippe vor und schmollte etwas. "Fies~"

"Genug getobt, Kleiner?", fragte Reita schließlich mit einem leichten Grinsen. "Für den Moment schon", meinte Ruki und streckte Reita die Zunge raus, bevor er sich aufs Bett sinken ließ. Amüsiert beobachtete der Sänger, wie Reita angestrengt nach Luft schnappte. "Was ist denn mit dir los? Du bist ja ganz außer Atem!"

"Was mit mir los ist?", fragte Reita, der mittlerweile wieder normal atmete. "Ein kleines Monster, das sich gerne an armen Bassisten vergreift, ist hinterhältig über mich hergefallen!", grinste er. "Ach kann der Herr Macho sich etwas nicht wehren?", neckte Ruki ihn. "Wie sonst kann es passieren, dass sich kleine Monster an dir vergreifen?" Ruki lachte und piekte ihm demonstrativ einmal in die Seite. "Wenn du kaum noch Luft bekommst, könntest du dich auch nicht wehren!", redete Reita sich raus.
 

"Ich hab jetzt schon keine Lust auf die Probe morgen. Ich will lieber hier in deinem Bett liegen und nichts tun", murmelte Reita wenig später ins Kissen. "Ich kann dich ja festketten und Kai dann sagen, dass du entführt worden bist! Dann kannst du hier liegen bleiben", sagte er dann grinsend und musste sich direkt vorstellen, wie Reita wohl aussah, wenn er wehrlos und festgekettet auf seinem Bett lag. Im nächsten Moment verbot Ruki sich allerdings den Gedanken, denn sonst hätte er bald noch ein Problem.

"Ja, die Idee klingt gar nicht mal so schlecht...", sagte Reita ernst, lachte dann aber. "Ich hab im Moment meine faule Phase. Also ich bin zwar immer faul, aber im Moment ist es echt extrem. Ich frag mich immer noch, wie ich den Shopping-Marathon gestern überlebt hab."

"Wer sagt, dass du lebst? Vielleicht bist du gestorben und das hier ist der Himmel?", meinte Ruki dann kichernd. Für ihn war Reita in seinem Bett jedenfalls der Himmel, auch wenn der Bassist das bestimmt nicht so sah.

Im nächsten Moment robbte Ruki näher an Reita ran und kuschelte sich abermals an ihn. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie beide mal wieder halbnackt waren. Das war nicht gut für sein armes Herz, das mal wieder vor Aufregung fast platzte.

Ruki schmiegte sich noch näher an Reita und lauschte dessen Atem, der immer ruhiger wurde. Irgendwann merkte der Sänger dann, dass Reita eingeschlafen war. Na super, was sollte er denn jetzt machen? Müde war er nicht mehr. Er beschloss, einfach weiter hier zu liegen und nutzte den Umstand aus, dass Reita nicht mitbekam was passierte, um ihn anzustarren und dabei immer wieder zu seufzten. Jetzt benahm er sich schon wieder wie ein verliebtes Schulmädchen, da war ja nicht zum aushalten!

repeat

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

truth

Hallo!
 

Als Entschädigung für die lange Wartezeit (und das Adult Kapitel) gibts das neue jetzt schon! Mal wieder viel zu lang, bleh. Außerdem musste ich mich mit irgendwas ablenken, also wurde diese Monsterszene umgeschrieben.
 

Kurze Zusammenfassung (wirklich kurz) des letzten Kapitels: Reita und Ruki sind im Bett gelandet, weil Reita pervers geträumt hat. Dann hat Maro an der Tür geklingelt, weil er sein Handy verloren hat und sie somit gestört. Der ist dann abgehauen nachdem er gemerkt hat, wobei er Rei und Ruki gestört hat. Mehr kam nicht vor.
 

Wir sind bald am Ende.... ich will nicht!

*theatralisch auf die Knie sink* NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!
 

Chizuru
 

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Ruki lag gerade auf der Couch und sah sich sinnlose Talkshows an, als es an der Tür klingelte, was ihn zusammenzucken ließ, obwohl er eigentlich damit hatte rechnen müssen. Er öffnete sie und ließ direkt Maro rein, der sein Kommen ja gestern schon angekündigt hatte.

"Hey~", meinte er und wurde direkt wieder rot, als er an ihr gestriges Treffen dachte. So ein Mist aber auch, manchmal würde Ruki sich liebend gern erhängen, um sich solche Peinlichkeiten ein für allemal zu ersparen.

„Hallo~“, sagte Maro, bevor er sich die Schuhe auszog und ins Wohnzimmer ging. Schon auf den ersten Blick sah er sein Handy und seufzte erleichtert. "Ich hab’s!", sagte er freudig und setzte sich aufs Sofa. Dieses Mal verstaute er sein Handy auch sorgfältig in seiner Tasche. "Uhm... und wie geht's so?", fragte er anschließend um die Stille zu brechen.

"Ehm... ganz gut... dir?", stammelte er dann etwas aus dem nicht-vorhandenen Konzept gerissen. Normalerweise unterhielten sie sich sofort angeregt über alles mögliche, aber heute war das anscheinend nicht möglich. Kein Wunder, er konnte Maro ja nicht mal in die Augen sehen. "Mir auch", antwortete Maro, bevor er sich räusperte. "Sag mal... wegen gestern... war es das, wonach es aussah? Was ist da zwischen dir und Reita?", fragte er schließlich und blickte den Sänger leicht rot geworden an.

Dass Maro das Thema einfach ansprechen würde, damit hatte Ruki gar nicht gerechnet. Es wäre viel besser, wenn er es einfach totschweigen würde, dann müsste Ruki sich jetzt nicht erklären.

"Also... ich... wir... ehm...", fing er stotternd an, wusste aber nicht so recht, wie er das erklären sollte, weshalb er nur auf den Boden sah und schnell "war das wonach es aussah", nuschelte. Es zu leugnen würde gar nichts bringen, da Maro ihm das sowieso nicht abkaufen würde. Auf die zweite Frage antwortete er gar nicht erst.

"Aber...", fing Maro dann an." Wo wir über diese Fanfictions geredet hatten, hast du doch noch gesagt, dass du und Reita nicht zusammenpassen würdet. Wie kommt es dann, dass du jetzt doch mit ihm rummachst?" Ruki biss sich auf die Lippe, als Maro nicht locker ließ und noch mehr Fragen stellte.

"Das... das stimmt ja auch. Aber du vergisst was: Ich bin nicht mit Reita zusammen und werde das auch nie sein...", sagte er dann mit fester Stimme, obwohl er sich gar nicht sicher fühlte. Es auszusprechen tat noch viel mehr weh als es zu denken, aber Ruki würde einen Teufel tun und sich das jetzt anmerken lassen.

"Es ist halt... passiert."

„Mhh“, machte Maro. „Irgendwie klingt das so komisch… als wäre das nicht alles“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Ruki. Dieser überging das einfach und hoffte, dass Maro nicht weiter nachbohren würde. Natürlich war das nicht alles, schließlich wusste der Bassist etwas Entscheidendes nicht: Ruki liebte Reita. Ansonsten hätte er sich wahrscheinlich niemals darauf eingelassen. "Und nochmal sorry, dass ich euch gestern gestört hab", fügte der Bassist noch hinzu.

"Passt schon... konntest du ja nicht wissen", meinte Ruki nur. Er konnte ohnehin nichts mehr daran ändern, auch wenn er das gerne würde.

"Uhm, sorry, dass ich so nachbohre, aber... du bist doch nicht der Typ, der mal eben mit einem seiner besten Freunde für eine Nacht in die Kiste hüpft..." Er schluckte einmal, bevor er weitersprach. "Ich will dich zu nichts zwingen, ne aber du kannst dir sicher sein, dass ich dich weder auslache noch sonst was tue. Auch wenn wir uns noch nicht ganz so lange kennen, bist du mir echt wichtig geworden. Und wenn du Probleme hast oder so, dann bin ich immer für dich da, ja?" Ruki murrte leise als er Maros Worte hörte. Es war beinahe schon gruselig, wie gut der andere ihn kannte, obwohl er genau solche Themen immer vermieden hatte.

Einen kleinen Moment überlegte Ruki, ob er ihm vielleicht die Wahrheit erzählen sollte, aber er verwarf den Gedanken wieder. Ruki wollte nicht, dass jemand sein größtes Geheimnis erfuhr. Es war erbärmlich genug, dass er sich überhaupt in Reita verliebt hatte, obwohl er wusste, dass dieser nur Sex im Kopf hatte. Am Ende würde er nur bemitleidet werden und das wollte er nicht.

"Ich... also... Ausnahmen bestätigen die Regel", sagte er dann nur um seine Unsicherheit zu überspielen. Einerseits wollte er nicht, dass jemand es erfuhr, andererseits wusste er, dass Maro ihn tatsächlich nicht auslachen würde. Vielleicht würde es ihm besser gehen, wenn er endlich die volle Wahrheit sagte.

Der Bassist seufzte, legte den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke, ohne etwas zu sagen. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen schien er angestrengt nachzudenken. Ruki hingegen ließ den Kopf hängen und musterte interessiert seinen Teppich. Vielleicht sollte er mal wieder staubsaugen, er sah schon die Krümel zwischen den Fasern.
 

"Ruki, du... bist in Reita verliebt, oder?", fragte Maro schließlich leise, doch es war beinahe mehr eine Feststellung als eine Frage. Rukis Kopf ruckte nach oben und er starrte Maro fassungslos an. Woher wusste er das? War Ruki wirklich so auffällig gewesen, oder kannte Maro ihn einfach nur zu gut? Wahrscheinlich beides, denn bisher hatte Ruki nur bei Maro die Kontrolle verloren. Er erinnerte sich noch zu gut an die Situation im Wohnzimmer, kurz nachdem Reita gegangen war. War es das gewesen, was ihn verraten hatte?

Der Sänger sagte nichts dazu. Er bestätigte es nicht, stritt es jedoch auch nicht ab.

„Also hab ich recht… das erklärt so einiges“, meinte Maro dann leise, bevor er Ruki einfach in seine Arme zog. „Ich weiß nicht wie das ist, weil ich nie in so einer Situation war, aber ich bin für dich, Ruki.“

Als Maro ihn umarmte war es genauso wie vor ein paar Tagen, als er schon einmal die Kontrolle verloren hatte. Jetzt, da Maro es wusste, hatte er keinen Grund mehr zu schweigen. Irgendetwas in ihm zwang ihn dazu, ihm alles zu erzählen, damit es ihm besser ging. Vielleicht hatte Maro auch eine Idee, wie es weitergehen konnte. Wie er sein Herz dazu bringen konnte, nicht mehr jedes Mal zu zerbrechen, wenn er den Bassisten ansah.

"Ich... ich...", fing er unsicher an, bevor alles einfach aus ihm heraus brach. Die Worte sprudelten wie ein Wasserfall aus seinem Mund und er erzählte Maro die ganze Geschichte, ohne jedoch allzu sehr auf Details einzugehen oder auch nur eine einzige Pause zu machen, denn sonst hätte er es nie zu ende bringen können. Nur eine kleine Sache ließ es aus. Er würde Maro niemals erzählen, dass er so schwach war und sich selbst verletzte, um damit klarzukommen. Es reichte, dass Reita das wusste.
 

Maro ließ Ruki ausreden, während er ihm immer wieder beruhigend durch die Haare strich. Ruki drückte sich stärker an Maro und versteckte sein Gesicht an dessen Hals, um ihn nicht ansehen zu müssen. Er wusste nicht wieso er ihm fast alles erzählt hatte, aber irgendwie fühlte er sich ein bisschen besser. Nicht mehr ganz so einsam.

Als Maro allerdings nichts sage, wurde er unruhig. "Sag was...", meinte er leise mit zitternder Stimme. Würde Maro ihn vielleicht doch auslachen? Oder würde er direkt zu Reita gehen und es ihm erzählen? Ruki wusste zwar, dass er Maro vertrauen konnte, aber die Angst war trotzdem da und würde auch nie ganz verschwinden, dazu wurde er schon zu sehr verletzt.

„Denk jetzt nichts falsches, ich finde nur nicht die richtigen Worte…“, erklärte Maro zunächst sein Schweigen. Maro hatte recht. Ruki wollte kein Mitleid haben oder irgendwelche Sprüche hören von wegen auch andere Mütter haben schöne Söhne. Ruki wollte nur jemanden, der ihn verstand und anscheinend tat Maro dies. Auch wenn er nicht wusste, wie tief seine Liebe zu Reita wirklich war. Schließlich hätte Ruki sich einmal beinahe deswegen umgebracht, obwohl das nicht geplant gewesen war.

"Ich will dir jetzt nicht auch noch Hoffnung einreden, aber... kannst du dir denn wirklich sicher sein, dass Reita nichts für dich empfindet? Klar, er ist ein Macho, aber er ist doch auch nur ein Mensch. Er MUSS doch zu Gefühlen fähig sein...", meinte der Bassist schließlich leise.

"Ich bin mir sicher...", sagte Ruki, bevor er Maro die Sache mit dem Kuscheln erzählte, und Rukis kleinen Versuch Reita damit zu ärgern, dass er vielleicht in ihn verliebt sein könnte. Es tat weh darüber zu sprechen aber gleichzeitig wurde die Last die auf ihm lag mit jedem Wort leichter. Ruki hatte nie jemanden gehabt, mit dem er über alles reden konnte und er hatte nie gewusst, wie befreiend es sein konnte. Vielleicht war Maro wirklich ein Engel, den irgendein Gott ihm geschickt hatte, damit er nicht an sich selbst zugrunde ging.
 

„Irgendwie klingt das für mich so, als wäre Reita wirklich in dich verliebt. Vielleicht will er es sich einfach nur nicht eingestehen…“, sprach Maro dann seine Vermutung aus. Ruki musste trocken auflachen. "Ich würde so gerne hoffen, aber ich kann nicht mehr. Ich warte zu lange, viel zu lange. Es soll einfach aufhören wehzutun... mehr will ich gar nicht...", sagte er leise. "Reita hat mir sehr genau erklärt, war er von Beziehungen und Liebe hält und wieso er das nicht braucht... Wie könnte ich nach der Ansage noch hoffen? Wie? Sag es mir..." Er wollte nicht weinen, nicht mehr wegen Reita, aber er konnte nicht verhindern, dass ein paar Tränen über seine Wangen rannen. Als Maro das bemerkte, wischte er Rukis Tränen sofort weg, bevor er wieder anfing zu sprechen.

"Was er will und was tatsächlich passiert, kann Reita nicht kontrollieren. Gefühle lassen sich nicht kontrollieren. Und irgendwas muss er ja für dich fühlen, wenn er schon freiwillig mit dir kuschelt und noch ein zweites Mal mit dir schlafen will. Denn richtige Machos, so wie Reita einer ist, schlafen nie ein zweites Mal mit der gleichen Person, egal wie gut der Sex war, ganz zu schweigen von kuscheln. Das ist ein Fremdwort für die. Bei Kru ist es genau so."

Es klang logisch was Maro sagte, aber Ruki hatte es satt sich Chancen einzureden und immer wieder auf ein Zeichen zu hoffen, dass Reita ihn doch auf irgendeine andere Art mochte, als Freundschaft. "Er kann es vielleicht nicht kontrollieren, aber er kann es verdrängen...", sagte Ruki. Das konnte er sich bei Reita ziemlich gut vorstellen. Wenn etwas ihm nicht passte, dann schwieg er es tot, bis sich das Problem irgendwann von selbst löste.

"Ich kann nicht mehr hoffen oder warten, dazu hab ich einfach keine Kraft mehr...", flüsterte Ruki dann. "Was du sagst stimmt, aber Vermutungen helfen mir auch nicht mehr... Ich will doch nur wissen, wie Reita wirklich zu mir steht. Nicht so, wie sein Kopf es ihm sagt, sondern sein Herz..."

In Maros Gehirn arbeitete es auf Hochtouren, was man ihm deutlich ansah. Er überlegte ziemlich lange, bis ihm endlich etwas einfiel.

„Ich hab da so eine Idee“, sagte er und erklärte Ruki was ihm vorschwebte.
 

"Oh man, jetzt komm ich mir vor wie ein Schulmädchen", grinste Ruki. Auf was für dumme Ideen sie manchmal kamen. Einerseits fand Ruki die Idee ganz gut, aber andererseits hatte er einfach nur Angst, dass es schiefgehen würde und es Reita egal war. Er wollte doch nicht mehr hoffen. Nicht mehr verletzt werden...

"Und wenn es schiefgeht...? Wenn Reita sich sogar für mich freut...?", fragte er dann fast flüsternd. Ruki würde das nicht ertragen können. Er würde daran endgültig kaputtgehen.

„Dann weiß du, dass er es nicht wert ist, wegen ihm so kaputt zu gehen!", sagte Maro sofort. "Damit will ich nicht sagen, dass du ihn dann einfach vergessen kannst. Aber so wird es vielleicht einfacher, ihn zu vergessen, denn etwas anderes wird dir dann nicht mehr möglich sein. Aber wenn, dann helf ich dir. Und wenn ich dir Tag und Nacht auf den Sack gehen muss, um dich abzulenken oder ihn dir auszureden, dann mach ich das. Du sollst schließlich glücklich werden, ob mit oder ohne Reita ist egal. Hauptsache glücklich. Auch wenn es mit Reita für dich schöner wäre. Aber das Leben ist ja leider kein Liebesroman, in dem alles glatt läuft. Wäre ja auch langweilig, irgendwie."

Ruki musste beinahe heulen, so sehr rührten ihn Maros Worte. Wieso konnte Reita nicht so sein? Wieder fragte er sich, was er in seinem Leben falsch gemacht hatte, dass er so leiden musste. Aber eine Antwort darauf würde er wohl nie bekommen. Maro hielt ihn wahrscheinlich für unglaublich stark, aber wenn er wüsste, wie er seine Trauer in den Griff bekam, wäre er vermutlich mehr als nur geschockt. Ruki konnte nur hoffen, dass Maro es nie herausfand, so wie Reita.

"Du bist süß", meinte Ruki dann leise. Er fragte sich echt ob Maro irgendwie eine gespaltene Persönlichkeit oder so hatte. Oft war er einfach nur laut, nervig und kindisch - aber wenn es darauf ankam, dann war er der beste Freund den man sich wünschen konnte. Solche Menschen waren selten und Ruki war froh, dass er ihn kennen gelernt hatte.

"Hoffen wir einfach, dass es wenigstens ein bisschen klappt... mehr könnten wir nicht tun", seufzte er dann. Hoffnung, was für ein schreckliches Wort. Konnte er überhaupt noch hoffen?

dance

Hallo~
 

Wieder so spät, tut mir leid >.<.

Ich hab ein großes Problem, ich weiß nicht wo ich den Cut beim nächsten Kapitel und dem danach machen soll xD.

Weil ich die Aufteilung der beiden Showdown Kapitel genau geplant hab und davor noch blabla kommt, was nicht mit rein darf. Verdammt. Wenn ich morgen meinen sehr wichtigen Termin überlebt hab, schreib ich glaub ich das restliche RPG komplett um und teil es dann auf, sonst klappt das nie xD.
 

So genug gelabert. Viel Spaß :D.
 

Chizuru
 

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Am nächsten Morgen saß Ruki gut gelaunt im Proberaum und summte vor sich hin. Er wusste zwar nicht, wie genau Maro jetzt vor hatte ihren Plan ‚auszuführen’ und wie Ruki sich verhalten sollte, aber eine passende Gelegenheit sollte sich noch bieten. Sie hatten sich nicht für die klassische Variante entschieden, einfach so zu tun als wären sie ein Paar, denn Ruki wollte niemanden belügen. Er war einfach nicht der Typ, der so was spielen konnte und wirklich wohl war ihm bei dem Gedanken auch nicht. Ihr ‚Plan’ war viel besser, fand er, da Ruki eigentlich nichts machen musste, das war Maros Aufgabe. So musste er auch niemanden und vor allem nicht sich selbst belügen.
 

„Was ist denn mit dir los, dass du so ekelig gut gelaunt bist?", hörte er Reita plötzlich angepisst fragen. "Was ist denn mit dir los, dass du so ekelig schlecht gelaunt bist?", stellte Ruki die Gegenfrage, da er sich die Laune von Reita nicht kaputtmachen lassen wollte. Wenn er schon mal gut gelaunt war, dann sollte das auch jeder hinnehmen.

Uruha betrat nun auch den Proberaum. Wie immer war er so gerade noch pünktlich. Mit seiner Gitarre setzte er sich aufs Sofa und stimmte diese. "Wollen wir heute Abend nicht mal zusammen einen trinken gehen? Wir haben schon lange nichts mehr zusammen unternommen!", stellte er dann fest. Ruki war der erste, der begeistert zustimmte. "Das ist eine gute Idee! Aber nur trinken ist langweilig - lasst uns ins Babylon oder so gehen!", meinte er dann grinsend. "Warum nicht. Schaden kann’s ja nicht und Babylon klingt gut“, sagte Reita dann und schien etwas besser gelaunt zu sein. Kai sagte natürlich direkt ab, da er noch arbeiten musste. Aoi jedoch sah Uruha skeptisch an. "Ich weiß nicht...", sagte er dann mit hängenden Schultern. "Was soll das denn heißen, Aoi? Du kommst gefälligst auch mit. Und sag nicht wieder, dass du nach Hause zu Manabu musst. Der wird auch mal einen Abend ohne dich auskommen und du ohne ihn!", stellte er direkt klar. "Aber...", fing Aoi an zu protestieren, seufzte dann aber. "Ja okay... ich komme mit.“

Ruki sah sich verwundert die 'Diskussion' zwischen Uruha und Aoi an und fragte sich, was da genau zwischen denen lief. Allerdings würde er das vermutlich früh genug erfahren, sollte irgendwas passieren, deswegen kümmerte es ihn jetzt nicht.

"Habt ihr ein Problem damit, wenn ich Maro mitnehme?", fragte Ruki dann aus heiterem Himmel. Maro würde bestimmt auch gerne feiern gehen und dann konnte er ihn den anderen auch endlich vorstellen, da Uruha das ja gewollt hatte.

Uruha nickte sofort begeistert. "Oh ja! Ich bin schon gespannt, wie er so ist! Heute Abend um 8 dann!"

"Du bist mir ein bisschen ZU begeistert, Uruha", meinte Ruki skeptisch, bevor die Probe auch schon begann. Nicht dass Uruha Maro noch ausquetschte oder sonst was mit ihm anstellte, bei ihrem Gitarristen wusste man nie so recht.

Nach der Probe rief Ruki direkt bei Maro an, um ihn zu fragen, ob er mitkommen wollte. Natürlich stimmte er sofort zu und freute sich schon darauf. Gut gelaunt trat Ruki dann den Heimweg an, um sich zuhause in aller Ruhe zu überlegen, was er anziehen würde.

Zwar hatte er noch ein paar Stunden Zeit, aber er hatte keine Lust zu hetzen, nur weil er sich nicht entscheiden konnte.
 

Ein paar Stunden später stand Ruki fertig gestyled vor dem Spiegel und zupfte an seiner Frisur rum, die ihm nicht so recht gefiel. Er wünschte sich seine Stylistin herbei, die aber leider nicht auftauchte und fummelte dann selbst weiter in seinen Haaren herum, bis er genervt aufgab. Blöde Frisur, nie wollte sie so wie er.

Bevor er noch zu spät kam, zog er sich schnell seine Schuhe an und verließ das Haus, um zum Babylon zu gehen.

Dort war Maro bereits anwesend und er begrüßte ihn mit einer Umarmung. "Ist noch keiner von den anderen da?", fragte er dann. War ja klar. Sie konnten auch nie mal pünktlich sein. Ruki sah sich um, bis er Reita entdeckte, der auf sie zukam. "Da kommt Reita", meinte er leise. "Hey. Wie geht's?", fragte Maro freundlich, als Reita bei ihnen angekommen war. Als Reita nur murrte, war Maro sichtlich verwirrt. "Sag mal Ru-chan, is der immer so?", fragte er leise. Verwirrt sah Ruki Maro an. Hatte er ihn gerade Ru-chan genannt? Als sein Blick jedoch wieder auf Reita fiel, wurde ihm bewusst, warum Maro das getan hatte. Natürlich, ihr Plan. Und ausgerechnet Ruki hätte es beinahe vergessen.

"Eigentlich nicht, heute ist er anscheinend mit dem falschen Bein aufgestanden", murrte Ruki dann leise. Später würde Maro noch eins für den Namen auf den Deckel kriegen.

Ruki sah Reita an der sich nicht rührte und umarmte ihn dann einfach zur Begrüßung. Das machte er bei ihm zwar sonst nicht, aber nach dem was sie schon alles zusammen getan hatten, war eine Umarmung nichts schlimmes mehr. Und Reita wusste, dass er gerne kuschelte - wenn auch nur mit Reita selbst, was Ruki ihm aber niemals sagen würde.

Ruki biss sich auf die Lippe als Reita ihm nur den Rücken tätschelte und ihn dann von sich schob, aber eigentlich hatte er es erwartet. Vor den anderen und am meisten vor sich selbst musste er ja sein Macho-Image bewahren.

Als Uruha dann endlich kam, war er beinahe erleichtert. Irgendwie hatte er so das Gefühl, dass Reita Maro nicht mochte. Aber warum, das konnte er sich nicht erklären. Maro hatte ihm doch nichts getan.

"Nächstes Mal suchen wir dir was aus, dann bist du einmal im Leben pünktlich", meinte Ruki dann an Uruha gewandt, bevor er sich der Straße widmete und auf Aoi wartete. Er wollte endlich rein und nicht in der Kälte versauern, nur weil ihr zweiter Gitarrist mal wieder zu spät kam. Während Maro sich etwas mit Uruha unterhielt, der ihm wesentlich freundlicher gesonnen war, hüpfte Ruki ungeduldig auf und ab und ließ seinen Blick über die Straße schweifen.

Als auch Aoi endlich da war gingen sie endlich rein. Die Luft war heute irgendwie ungewohnt stickig, aber schlimm war es auch nicht wirklich. "Erstmal was trinken?", fragte Reita und steuerte aber auch direkt die Theke an ohne auf eine Antwort der anderen zu warten. "Also ich geh auch was trinken. Wer noch?", kam es von Uruha. Im Gegensatz zu ihrem Bassisten lief er allerdings nicht direkt los, sondern wartete eine Antwort der anderen ab. "Ich hol mir auch was", meinte Ruki sofort. Er brauchte einfach seinen Cocktail am Anfang, außerdem war er ohnehin durstig. Abwartend sah er dann die anderen an, die noch am Überlegen waren. Als alle sich dann einige waren, setzten sie sich endlich in Bewegung.

Ruki setzt sich an der Bar neben Reita, der noch immer schlecht gelaunt war. Insgeheim fragte Ruki sich, warum, denn Reitas zweiter Name war 'Party' - nur war das irgendwie heute nicht der Fall.

Der Sänger bestellte sich einen nicht ganz so starken Cocktail und nippte daran. Nicht dass er noch besoffen wurde und dann irgendwas ausplauderte, was niemand wissen durfte. Irgendwann riss Maros Stimme ihn aus seinen Gedanken. "Ruki~ gehen wir gleich zusammen tanzen~?", fragte er lieb und blinzelte ihn an. Ruki musste grinsen. "Können wir machen", antwortete er ihm dann. Er tanzte gerne mit Maro, obwohl er noch viel lieber mit Reita tanzte. Aber so wie der aussah, würde man mit ihm heute nicht sonderlich viel Spaß haben. Später würde Ruki es mal bei Reita probieren und er hoffte sehr, dass er ihn nicht wieder abweisen würde. "Super~", freute sich Maro und grinste breit.
 

Ruki trank seinen Cocktail zu Ende, bevor er Maros Hand schnappte und ihn auf die Tanzfläche zog, um mit ihm zu tanzen. Er schmiegte sich nicht direkt an Maro, sondern hielt einen normalen Abstand zwischen ihnen. Reita sollte ja nicht denken, dass Ruki auf Maro stand. Zu Anfang tanzte auch Maro normal mit Ruki, kam aber schnell näher. Zwar schmiegte er sich noch nicht an den Sänger, aber berührte ihn immer mal wieder 'zufällig'. Natürlich war es kein Zufall, denn er wusste genau, was Maro damit bezweckte. Es brannte ihm in den Fingern, oder eher in den Augen, mal zu Reita zu gucken um seine Reaktion zu sehen, aber das wäre zu auffällig, da er sich dafür ein Stück drehen müsste. Also beließ er es dabei mit Maro zu tanzen und ihm auch langsam näher zu kommen. Maro intensivierte den Körperkontakt, indem er seine Hände nun an Rukis Hüften legte und ihn an sich zog. Er strich immer wieder über die Seiten des Sängers und flirtete per Blickkontakt mit dem Sänger.

Ruki legte grinsend seine Arme um Maros Hals und kam ihm noch näher. Er tat das nicht nur wegen Reita, sondern auch weil er es mochte mit Maro zu tanzen. Ruki wollte nichts von Maro, aber es machte unheimlich Spaß und das konnte Ruki auch gut gebrauchen. Freundschaft war soviel besser als unnötige Liebe, obwohl diese Gewissheit nichts an seiner Liebe zu Reita änderte. Sein Herz war eben stärker als sein Kopf.

Maro fing an zu grinsen und drückte Ruki noch näher an sich, was diesen auch zum Grinsen brachte. Dass sie jetzt wahrscheinlich wieder wie ein Pärchen aussahen ignorierte er einfach. Solange er Spaß hatte war ihm das egal.
 

Ruki hatte mittlerweile schon längst vergessen, dass Reita ihnen zusah. Für ihn zählte nur noch der Spaß mit Maro beim Tanzen.

Ein Lied später begann Ruki wieder damit nicht so ganz jugendfrei mit Maro zu tanzen. Er liebte es mit so was zu provozieren, weshalb sein Grinsen noch ein wenig breiter wurde. Maro beugte sich zum Ohr des Sängers und hauchte ein "Was du kannst, kann ich schon lange" hinein, ehe auch er begann dreckig zu tanzen. Ruki mochte es, dass Maro sofort auf sein Spielchen einging und genauso schmutzig mit ihm tanzte. Bei ihm konnte er das ohne Hintergedanken machen, was ihn unheimlich erleichterte. Andere hätten sich vielleicht sonst was drauf eingebildet und darauf konnte Ruki wirklich verzichten.

"Na dann zeig mal was du draufhast", meinte Ruki dann und drückte absichtlich sein Becken gegen Maros. Auf Rukis Worte hin grinste Maro nur noch breiter, sofern das überhaupt möglich war. Auch er drückte sein Becken gegen Rukis und rieb sich leicht an ihm. Fest genug, um es zu merken, aber zu wenig, um davon ein Problem zu bekommen. Maros Hände strichen nun, ebenfalls nicht erregend aber dafür provokant, über Rukis Seiten und er schmiegte sich immer wieder an den Sänger. Ruki streckte sich leicht, bevor er leise Maros Namen in dessen Ohr stöhnte, um ihn noch mehr zu provozieren. Ihr Tanzen war schon beinahe ein halbes Vorspiel, aber obwohl ihre Berührungen anzüglich aussahen, fühlten sie sich nur freundschaftlich an, was die ganze Situation entschärfte. Allerdings fiel das in der Menge sowieso nicht auf, niemand achtete auf sie.

meaningless

Hallo~
 

Da ich überlebt habe, habe ich mich natürlich sofort an das RPG gesetzt und den Rest bis zum Showdown gemacht. Ich muss im übernächsten Kapitel noch ein bisschen rumpfuschen und noch das Finale schreiben, aber ansonsten bin ich so ziemlich fertig.
 

Wenn ihr wollt, gibt es noch zwei Kapitel 'Aftertalk'. Einmal etwas, wo die Story mit Uru und Aoi angerissen wird und das danach wäre dann noch mal zur Hauptstory so als kleiner Abschluss. Zur Uru/Aoi Geschichte - dazu gibt es KEINE FF. Ich würde höchstens aufklären was mit den Andeutungen in vorherigen Kapiteln war und dann gibts noch ne nette Szene mit Manabu und einem wütenden Uruha.
 

Genug gelabert~

Viel Spaß.
 

Chizuru
 

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Das nächste Lied, war nicht wirklich tanzbar, weshalb Maro sich von dem Sänger löste. "Ich geh mal eben für kleine J-Rocker", lachte der Bassist leise.

"Dann geh ich was trinken", sagte Ruki noch bevor Maro verschwand. Er ging zurück zur Bar und sah Reita dort sitzen, der gerade an einem Cocktail nippte. Hatte er etwa die ganze Zeit an der Bar gesessen, oder war er zwischendurch auch tanzen gewesen und Ruki hatte es nicht bemerkt?

Der Sänger setzte sich neben Reita und holte sich ebenfalls einen Cocktail, den er sofort trank.

Während er an dem Getränk nippte, drehte Reita sich plötzlich zu ihm um. "Lust zu tanzen? Jetzt ist Maro ja grad nicht da", meinte Reita und sah fragend zu dem Sänger.

"Uhm...", murmelte Ruki als Reita ihn fragte, ob er mit ihm tanzen wollte. "Maro ist nur kurz auf der Toilette...", meinte er dann leise und sah auf den Boden. Er wollte schon gerne, aber Maro jetzt einfach stehenlassen war natürlich auch blöd. Zudem fragte er sich gerade, wie viel Reita schon getrunken hatte, denn er war sich ziemlich sicher, dass dieser gerade einen Zombie in der Hand hielt und davor schien er auch schon den ein oder anderen Cocktail getrunken zu haben. Konnte er überhaupt noch tanzen?

Reita murrte. "Ist mir doch egal, ob der nur auf dem Klo oder ertrunken ist...", entgegnete er auf Rukis Worte. Dann leerte er seinen Cocktail in einem Zug, stand auf und griff nach Rukis Hand, um ihn auf die Tanzfläche zu ziehen. Ruki stockte bei Reitas Worten. Das hatte er jetzt aber nicht ernsthaft gesagt, oder? "Sag mal magst du Maro irgendwie nicht?", fragte er dann. Apropos Maro, dieser kam gerade von der Toilette wieder und gab ihm zu verstehen, dass es okay war, dass er jetzt mit Reita tanzte. Wahrscheinlich, oder eher ganz sicher, freute er sich sogar für Ruki.

Reite gab nur ein gebrummtes "Mhh...", von sich, bevor er anfing sich zur Musik zu bewegen und Ruki anzutanzen. Reitas Gebrumme war ihm Antwort genug, doch er würde jetzt sicherlich nicht fragen warum. Am Ende würde Reita ihn noch stehenlassen. Er verdrängte seine Gedanken - dafür hatte er später noch genügend Zeit. Jetzt war es viel wichtiger, dass er mit Reita tanzte. Ruki ging direkt auf den Bassisten ein und kam ihm zwischendurch immer mal wieder etwas näher. Er wusste nicht, ob er mit Reita so tanzen konnte wie mit Maro, denn es konnte sein, dass Reita das missverstand. Nachher endete das wieder mit irgendeiner Bettgeschichte und das wollte Ruki nicht. Entweder wollte er Reita ganz oder gar nicht - ein Zwischending war zu schmerzhaft. Auch Reita kam immer wieder näher und intensivierte den Körperkontakt langsam, bis er seine Hände an Rukis Hüften legte und ihn an sich zog. Der Bassist bewegte sich weiter im Takt der Musik und schmiegte sich dabei immer wieder an den Sänger. Ruki musste unwillkürlich lächeln, Wie zuvor bei Maro legte er seine Arme um Reitas Hals und schmiegte sich selbst noch etwas an ihn. Es fühlte sich soviel besser an als bei Maro, aber das war auch kein Wunder. Konnte es nicht immer so sein? Ohne es zu merken kam er Reita noch näher, während er mit ihm tanzte.

Eine Gänsehaut überzog Rukis gesamten Körper, als Reita damit anfing über seine Seiten zu streichen. War ihr Plan etwa aufgegangen, oder war die Hoffnung in Ruki mal wieder etwas zu übermütig geworden? Fast kam es ihm so vor, als würde Reita es richtig genießen so mit ihm zu tanzen.
 

Die Songs wurden etwas ruhiger, aber anscheinend schien Reita das nicht zu stören, denn er tanzte einfach weiter. Ruki kam das natürlich nur recht, denn so konnte er 'legal' mit Reita kuscheln, ohne dass jemand sich wundern würde. Er schmiegte sich an ihn und schnurrte leise. Jetzt zu sterben, in Reitas Armen, wäre gar kein schlimmer Tod.

Rukis Herz klopfte so stark, dass er sich sicher war, dass Reita es sogar hören konnte. Der Gedanke, dass das hier alles nur ein Traum war, wurde immer stärker. Was war mit Reita passiert, dass er, der Obermacho, auf einmal mit ihm zu Pärchensongs kuschelte? Ruki konnte sein Glück kaum fassen, aber würde es auch anhalten?

Als er plötzlich Reitas Lippen auf seinen spürte, blieb beinahe sein Herz stehen. Er traute sich gar nicht den Kuss zu erwidern, weil er fürchtete, dass er das alles gerade wirklich nur träumte. Es fühlte sich einfach so unwirklich an, obwohl es realer nicht hätte sein können. Vorsichtig begann Ruki den Kuss zu erwidern, während seine Finger sich unmerklich in Reitas Haare gruben. Der Sänger drückte sich näher an Reita um nicht den Halt zu verlieren, da seine Beine sich so anfühlten, als würden sie jeden Moment nachgeben. Sanft schmuste er mit der Zunge des Bassisten, während seine Hand durch Reitas Haare strich.

Der Kuss fühlte sich so anders an. Fast so, als würde Reita wirklich etwas für ihm empfinden und es nicht nur tun, weil er ihn flachlegen wollte. Seine Hände lösten sich aus Reitas Haaren und krallten sich in sein Oberteil. Ruki drängte Reitas Zunge zurück und bekam somit die Oberhand. Er mochte es, nicht immer der passive Part zu sein, und dass Reita das zuließ, war beinahe schon ein Wunder. Sanft knabberte er an Reitas Lippe, bevor er seine Zunge wieder dazwischen schob um Reitas damit anzustupsen. Durch den dünnen Stoff von Reitas Oberteil konnte Ruki seinen schnellen Herzschlag spüren und zum ersten Mal hatte er wirklich Hoffnung, dass seine Liebe ein gutes Ende nehmen würde.

Leise schnurrte Ruki in den Kuss und vertiefte ihn sogar noch, doch schon ein paar Sekunden später mussten sie sich gezwungenermaßen trennen, weil jemand ihn versehentlich angerempelt hatte. Wenn Reita ihn nicht aus Reflex noch gehalten hätte, würde er nun bestimmt den Boden küssen. Die Kuschelsongs waren schon lange vorbei und Ruki hatte es nicht einmal gemerkt. Nur Reita war wichtig gewesen.
 

Reita sah den Sänger leicht verwirrt an, bevor er ihn losließ, sich umdrehte und aus dem Club verschwand. Überrumpelt von Reitas plötzlichem Abgang sah Ruki ihm hinterher und rührte sich nicht. Was war das denn jetzt bitte gewesen? Hatte Ruki sich etwa getäuscht und er war Reita doch egal? Hatte er sich wieder falsche Hoffnungen gemacht, nur um dann bitter enttäuscht zu werden? Er wusste es nicht. Frühestens morgen sollte er eine Antwort darauf bekommen. Als wieder Leben in ihn kam, ging er zurück zur Bar, um erstmal was starkes zu trinken.

"Hey...", sagte Maro und legte einen Arm um Ruki. „Hat… Reita irgendwas gesagt?“ Ruki zuckte mit den Schultern, bevor er an seinem Getränk nippte, das nun vor ihm stand. "Nein, nichts...", seufzte er deprimiert. "Erst war er so... komisch... so hab ich ihn noch NIE erlebt und dann haut er einfach ab..." Sein Wodka fand den Weg in sein Innerstes schneller als ihm lieb war, denn er trank das ganze Glas einfach in einem Zug aus. "Für einen Moment hab ich geglaubt, dass er mich wirklich liebt...", flüsterte er dann.

„Glaub mir, Ruki, so sah das auch aus. Aber ich kapier auch nicht was plötzlich in ihn gefahren ist“, seufzte Maro und fuhr sich durch die Haare.

„Glaubst du etwa ich versteh das?", nuschelte Ruki, während sein Blick auf sein leeres Glas fiel. Er hatte gerade das ziemlich große Verlangen sich einfach zu betrinken, aber Maro würde das vermutlich nicht zulassen.

"Es tut weh...", sagte er leise. Es tat nicht nur weh, es war kaum auszuhalten. Sein Herz verkrampfte sich immer wieder schmerzhaft und er konnte kaum noch atmen. Maro sagte nicht, er zog Ruki nur näher an sich und strich ihm beruhigend über den Rücken.
 

„Ich glaub ich hau ab…“, sagte der Sänger dann, bevor er wirklich noch anfing sich sinnlos zu besaufen. „Okay“, sagte Maro. „Aber stell keine Dummheiten an, ja? Und wenn was ist ruf mich an“, fügte er noch hinzu.

"Mach ich", meinte Ruki, obwohl er ganz genau wusste, dass er es nicht tun würde. Maro wusste bereits zu viel von ihm - Ruki wollte nicht, dass er auch nicht sein letztes Geheimnis herausfand. Er wollte nicht, dass noch jemand wusste, dass er alles andere als stark war.

Er schwankte beim Gehen leicht, aber vermutlich lag das nur an der stickigen Luft im Club, denn sobald er vor der Tür war, konnte es wieder halbwegs normal laufen. Um nicht unnötige Unfälle heraufzubeschwören, nahm er sich eines der Taxen, die vor dem Club standen und fuhr damit nach Hause, auch wenn er fast um die Ecke wohnte.

Die restliche Nacht verbrachte er damit wach in seinem Bett zu liegen und über das nachzudenken, was passiert war. Diesmal verletzte er sich nicht selbst, diesmal wollte er sich selbst beweisen, dass er auch ohne konnte. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis er es nicht mehr aushalten würde.
 

Am nächsten Tag lag Ruki schlecht gelaunt und viel zu früh auf der Couch im Proberaum. Als er nicht mehr schlafen konnte, hatte er sich einfach angezogen und war gegangen, um nicht in die Versuchung zu geraten etwas zu tun, was er nachher bereuen würde. Nun lag er hier und dachte darüber nach, was gestern passiert war. Sollte er Reita darauf ansprechen? Einerseits wollte er schon wissen, warum, aber andererseits wusste er die Antwort. Und es wieder aus Reitas Mund zu hören wäre doch nur ein weiterer Riss in seinem Herzen. Vielleicht würde Reita ja von sich aus etwas sagen, schließlich waren sie noch in so einer Situation gewesen. Langsam döste der Sänger ein, schließlich hatte er nicht gerade lange geschlafen, obwohl jeder normale Mensch das nach so einer Nacht getan hätte.

Als jemand ihn zu wecken versuchte, murrte er nur. Dann hörte er jedoch die Worte 'Starbucks' und 'Kaffee' und sofort war Ruki hellwach. "Kaffee wo?", fragte er nur, sah dann jedoch den Becher auf dem Tisch stehen, den er sich sofort zu eigen machte. "Lecker~", meinte er nur, nachdem er sich einen großen Schluck genehmigt hatte.

Als er dann realisierte, dass Reita ihm gerade Kaffee gekauft hatte, färbten sich seine Wangen einen Hauch rot. Wie süß das war! Vielleicht war er Reita doch ein kleines bisschen wichtig.

"Guten Morgen erstmal", meinte der Bassist lachend, bevor er an seinem eigenen Kaffee nippte. "Morgen", nuschelte er dann. War ja klar, dass er sich sofort auf seinen Kaffee stürzen musste und Reita dabei dezent ignorierte. Aber der schien ihm nicht böse zu sein, bestimmt war er das mittlerweile schon gewohnt. "Wie lange bist du schon hier, dass du geschlafen hast?", fragte Reita schließlich nach ein paar Augenblicken Stille. "Ehm... weiß nicht. Seit einer Stunde? Oder vielleicht etwas länger?", antwortete er leise. Hoffentlich würde Reita nicht nach dem Grund fragen, denn er konnte ja schlecht sagen, dass er nicht schlafen konnte, weil er über Reitas Verhalten nachgedacht hatte. Da konnte er ihm gleich die Wahrheit erzählen!

"Seit einer Stunde? Hast du dich in der Zeit vertan oder wie?", fragte Reita grinsend. "Hmm ja 'n bisschen", sagte Ruki dann einfach, damit Reita nicht mehr nachfragen würde. Dieser kam dann allerdings auf die super Idee den vorherigen Abend anzusprechen und ihm genau das zu sagen, was er nie hören wollte. "Uhm... wegen gestern Abend...", fing er also an. "Also ich wollte nur sagen, dass das keine tiefere Bedeutung hatte. Ich hab wohl so einiges zu viel getrunken...", meinte er dann schließlich.

broken-hearted

Hallo~
 

Weil ich so nett bin, gibt es heute schon das neue Kapitel! Naja eigentlich nur weil ich später noch auf 'ner Party bin und danach nur noch schlafen will xD.
 

Und HOLY SHIT wer hat sich DIE Klaviernoten ausgedacht? Ich dachte ich spinne, als ich C G E spielen sollte. Seh ich so aus als hätte ich 1000cm lange Finger? Pfah. Gemeinheit.
 

So genug Gelaber. Das nächste Kapitel ist der erste Teil vom Showdown.
 

Chizuru
 

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Ruki war von Anfang an klar gewesen, dass da nichts war, obwohl es sich anders angefühlt hatte, aber er wollte es nicht hören. Erst recht nicht aus Reitas Mund, denn das tat viel zu sehr weh. Dennoch ließ er sich nichts anmerken, schließlich wollte er sich dadurch nicht verraten.

"Das war mir schon klar, habe nichts anderes erwartet", sagte er, sah Reita dabei aber nicht an. Warum fühlte es sich dennoch falsch an? Warum hatte er seit gestern den Verdacht, dass da mehr war? Viel mehr? Und warum machte er sich schon wieder Hoffnung, wo er doch wusste, dass das noch nie ein gutes Ende genommen hatte? Nur weil der Kuss und die ganze Situation so anders waren als sonst, dachte er schon wieder sonst was. Er musste endlich ein für allemal damit aufhören!

„Gut, dann ist das ja geklärt...", meinte Reita und widmete sich wieder seinem Kaffee. „Wo sind die anderen eigentlich? Es ist schon selten genug, dass ich einer der ersten bin, oder dass wir vor Kai da sind...", fragte er dann plötzlich. "Guck mal auf die Uhr", meinte Ruki. "Die müssten gleich alle eintrudeln. Man kann froh sein, wenn sie überhaupt pünktlich kommen, als ob sie dann freiwillig früher kommen würden!" Wie aufs Kommando kam auch schon Kai rein und setzte sich an sein Drumset. "Morgen", begrüßte Ruki ihn, aber Kai war schon wieder am Arbeiten. "Hat der auch mal Freizeit?", fragte er so leise, dass nur Reita es hören konnte. "Kai und Freizeit? Das ist so unwahrscheinlich wie ich und Gefühle...", murmelte Reita zurück. "Ich hab wohl Freizeit", kam es plötzlich von Kai, der sich allerdings direkt danach wieder seiner Arbeit zuwandte. Mist, da war er anscheinend doch nicht leise genug gewesen. Er hätte es wissen müssen, schließlich hatte Kai verdammt gute Ohren. "Soviel dazu...", sagte Ruki leise, bevor Reita sich auch schon seinem Bass widmete und er wieder alleine auf der Couch gammelte - schließlich musste er nur sein Mikrofon anschalten und das dauerte keine zehn Sekunden.
 

Die Probe lief nicht sonderlich gut. Uruha verspielte sich zwischendurch und Reita hörte sich an wie ein Bassanfänger. Ruki bemerkte natürlich, dass Reita durch Kais Gemecker anscheinend kurz davor war zu explodieren. Würde ihm nicht anders gehen, wenn er dauernd von Kai kritisiert werden würde, aber heute war es besonders schlimm. Bevor das jedoch eintraf und der Bassist vollkommen ausrasten würde, begann Ruki zu husten und brach somit den aktuellen Song ab. Natürlich war das Husten nicht echt, aber das wusste ja keiner. "Sorry Kai", hustete er dann. "Meine Stimme macht nicht mehr lange mit!" Von Kai kam nur ein Seufzen und er musste wohl oder übel endlich die Probe beenden. War ohnehin schon längst wieder Zeit dafür. Ruki grinste, als der Drummer wegsah und beglückwünschte sich selbst für seine kleine Lüge. War leichter gewesen als gedacht!

Bevor Kai merkte, dass er ihn nur verarscht hatte, packte Ruki sich seine Sachen und verschwand nach draußen. Bevor er jedoch auch nur einen Schritt Richtung Raucherecke machen konnte, sah er Maro auf der Bank neben dem Eingang sitzen.

"Hast du dich beim Label vertan?", fragte er dann grinsend. "Nein, hab ich nicht. Wir wechseln jetzt zur PSC!", grinste Maro zurück. Einige Sekunden blieb er so, bevor er wegen Rukis ungläubigen und irritierten Gesichtsausdruck anfing zu lachen. "Lass dich doch nicht so verarschen~", flötete er, als er Ruki zur Begrüßung umarmte. "Du bist echt doof, weißt du das?", meckerte Ruki.

"Ich weiß“, sagte Maro und streckte Ruki die Zunge raus. „Unsere Probe ist ausgefallen und ich wollte gucken, wie es dir geht. Weil gestern Abend war ja einiges echt komisch und so...", meinte er schließlich. Ruki setzte sich zu Maro, nachdem dieser ihm schließlich sagte, warum er überhaupt da war. "Hmm", machte der Sänger und sah sich um. Musste ja nicht jeder mitkriegen. "Sollen wir zu mir?" Die PSC hatte überall Augen und Ohren und er wollte nicht das nächste Klatschopfer von SuG werden. Maro nickte sofort und sie erhoben sich daraufhin.
 

Während sie zu Ruki gingen redeten sie nur über normale Dinge und vermieden die heiklen Themen. Das hatte Zeit und wenn's nach Ruki gehen würde, dann könnten auch gerne noch Jahre vergehen, bevor er sich wieder dem Thema stellen musste.

Leider waren diese Jahre schneller vorbei als ihm lieb war, denn sie standen vor seiner Tür. Kaum, dass sie drinnen waren, schmiss Ruki sich mal wieder auf seine Couch und seufzte laut. Maro ließ sich neben Ruki auf die Couch fallen. Einige Momente schwieg er noch, bevor er dann doch das Thema ansprach. „Hat er heute noch was dazu gesagt?" Wieder seufzte Ruki. Er wollte Reitas Worte nicht wiederholen, aber ihm war klar, dass er es musste. Das war er Maro schuldig, nach allem, was er für ihn getan hatte. Maro war für Ruki da gewesen, als er es am meisten gebraucht hatte und das würde der Sänger garantiert nie vergessen.

"Reita hat wortwörtlich gesagt: ich wollte nur sagen, dass das keine tiefere Bedeutung hatte. Ich hab wohl so einiges zu viel getrunken..."

Maro seufzte und rutschte etwas näher zu Ruki, bevor er ihn vorsichtig in den Arm nahm. „Ich sag das echt nicht gerne, aber du musst Reita vergessen. Er tut dir immer wieder weh und irgendwann gehst du noch daran kaputt. Lass dir dein Leben nicht von ihm kaputtmachen, wenn er nicht weiß was er will.“ Beinahe wäre Ruki rausgerutscht, dass Reita das längst geschafft hatte, denn seine Narben sagten mehr aus als Worte es je könnten.

"Und wie...? Was glaubst du denn, was ich die ganze Zeit versuche? Egal was ich tue, ich krieg ihn einfach nicht aus meinem Kopf", sagte Ruki dann leise. Zudem ließ die Hoffnung, die Reita ihm immer wieder machte, Ruki einfach nicht aufgeben. Er wollte es, aber er konnte nicht.

„Hast du mal versucht einfach auch zum Arschloch zu werden? Also versteh mich nicht falsch, du sollst jetzt nicht enden wie Reita und dich durch Japan poppen ohne Rücksicht auf Verluste, aber du könntest aufhören soviel mit ihm zu unternehmen. Sprich nur noch das nötigste mit ihm, kuschele nicht mehr mit ihm und vor allem triff dich nicht mit ihm. Sei einfach mal kalt zu ihm.“, schlug Maro dann vor.

„Ich weiß nicht...", meinte Ruki nachdenklich. Er wusste, dass sich etwas ändern musste. Mit jedem Tag ging der Sänger mehr kaputt, ohne dass er es aufhalten konnte. Es würde für ihn zwar unendlich schwer sein, aber war die Alternative besser? Entweder er probierte nun diese Möglichkeit, oder er folterte sich weiter mit sinnloser Hoffnung um schlussendlich daran zugrunde zu gehen.

"Aber eine andere Wahl habe ich nicht.“ Leben oder Sterben. Fressen oder Gefressen werden. Ruki wollte nicht sterben, er wollte nur endlich glücklich werden.

Und wenn er Reita nur so vergessen konnte, dann würde er es tun!
 

Seufzend ließ Ruki seinen Kopf hängen. "Ich hoffe es klappt... Ich hoffe wirklich, dass es klappt", flüsterte er dann. Wenn es das nicht würde, dann konnte er für nichts garantieren. Seine Liebe war zu stark, zu schmerzhaft. Bis er sich in Reita verliebt hatte, hatte er nicht einmal gewusst, dass er zu solchen starken Gefühlen fähig war. Nur leider war Reita anscheinend die falsche Person gewesen, der er sein zerbrechliches Herz geschenkt hatte.

„Kopf hoch, das Deprimierte steht dir nicht. Wird schon schiefgehen“, sagte Maro dann und wuschelte Ruki durch die Haare. "Du bist mir immer noch zu optimistisch", meinte Ruki, während sich tatsächlich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht schlich.

„Tjaha, damit musst du wohl leben“, kicherte Maro, war aber sichtlich erleichtert, dass Ruki seine Niederlage anscheinend so gut aufgenommen hat. Der Sänger wollte gar nicht wissen, was passieren würde, wenn Maro wüsste wie die Realität aussah und nicht das, was Ruki ihm vormachte.
 

Die Probe am nächsten Tag verlief ohne Probleme, sodass sie pünktlich aufhörten und keine Überstunden machen mussten. Ruki war natürlich sofort in der Raucherecke verschwunden, um sich mit Zigaretten langsam umzubringen, als Reita plötzlich neben ihm stand und ihn fragte, ob er Ruki nach Hause bringen sollte. Erst wollte er zusagen, aber dann erinnerte er sich an das Gespräch mit Maro. Wenn er jetzt nicht damit anfing zu versuchen, von Reita loszukommen, dann würde er es nie tun.

"Sorry, ich muss noch wohin", meinte der Sänger nur schnell, schnippte seine Zigarette weg und verschwand sofort, damit er es sich nicht doch noch anders überlegen würde.

Natürlich trugen seine Beine ihn sofort zur Haltestelle, an der schon die Bahn stand. Er beeilte sich reinzukommen und setzte sich sofort. Leise seufzend fuhr er sich durch die Haare. Er wollte Reita nicht so behandeln, weil es ihm selbst wehtat, aber wenn er endlich frei sein wollte, dann musste er das in Kauf nehmen. Irgendwann würde es schon aufhören. Irgendwann...

Zuhause langweilte er sich beinahe zu Tode. Maro hatte leider noch bis abends Probe, sofern ihr Sänger wieder auf den Beinen war, weswegen Ruki sich auch nicht mit ihm treffen konnte. Im Fernsehen lief auch nichts gutes und geduscht hatte er schon. Blödes Leben.
 

Die nächsten Wochen verliefen nicht weniger langweilig. Dummerweise konnte er weder was mit Reita, noch mit Maro unternehmen. Maro nicht, weil er die ganze Zeit proben musste, da sie bald eine neues Album aufnehmen würden und eine kleine Tour anstand, und Reita erklärte sich von selbst.

Bei den Proben redete er tatsächlich nur das nötigste mit dem Bassisten, obwohl das alles andere als einfach war. Auch wenn Reita sich mit ihm treffen wollte, fand Ruki immer einen Grund, keine Zeit für ihn zu haben. Meistens schob er Maro vor, oder er sagte ihm, dass er noch weiter am neuen Songtext arbeiten musste.

Manchmal jedoch wollte Ruki sich einfach Reita in die Arme schmeißen und sich bei ihm entschuldigen und ihm alles erklären. Aber er hatte sein Ziel noch immer vor Augen: von Reita loskommen. Danach, wenn er irgendwann sein Ziel erreicht hatte, würde er ihm alles erklären. Die ganze Wahrheit.

Natürlich merkte Ruki, dass Reita sein komisches Verhalten auffiel, aber jedes Mal wenn der Blonde versuchte mit ihm zu reden, blockte er einfach ab. Jedoch kam es ihm manchmal so vor, als würde Reita seine Nähe geradezu suchen. Ruki wusste nicht recht was er davon halten sollte. Je mehr er sich abgrenzte, desto stärker versuchte Reita etwas daran zu ändern. Ruki redete sich ein, dass Reita das nur tat, weil er sein bester Freund war, aber irgendetwas in ihm ließ ihn wieder hoffen, dass es doch einen anderen Grund hatte.
 

Ruki stand gerade vor dem Kaffeeautomaten und wartete darauf, dass sein Becher endlich voll wurde, als Reita mal wieder neben ihm auftauchte.

„Ruki? Hast du…“, fing der Bassist an, doch der Sänger ließ ihn nicht ausreden.

„Ich treffe mich mit Maro!“, warf er schnell ein und verschwand mit seinem halbvollen Kaffee zurück in den Proberaum, ohne auf Reita zu achten, dem er damit ziemlich vor den Kopf gestoßen hatte. Dass 【_Vani;lla】 gerade auf Tour waren und Maro somit nicht in Tokyo, musste Reita ja nicht wissen. Hauptsache er hatte eine halbwegs glaubwürdige Ausrede, wieso er sich nicht mit ihm treffen konnte.

So lief das beinahe jeden Tag ab, seit Ruki angefangen hatte zu versuchen sein Herz zu retten.

Mit jedem Schritt, den Reita auf ihn zuging, wich er zwei zurück, bis er irgendwann die Wand im Rücken spürte und wusste, dass er verloren hatte. Er konnte Reita nicht vergessen, so sehr er es auch versuchte. Jedoch war der Schmerz nicht mehr ganz so unerträglich wie am Anfang. Vielleicht brachte es doch etwas. Er musste nur noch etwas länger durchhalten.

chizuru

Hallo~
 

Na, freut ihr euch schon? Wir sind fast am Ende angelangt.

Nachdem ich die letzten Tage mit Fieber im Bett lag und es mir jetzt durch viele Tabletten einigermaßen gut geht, dachte ich mir, dass ich euch mal erlösen könnte und endlich den ersten Teil des Finales hochlade!
 

Und ja, ich weiß, ich bin gemein. Und ich werd euch schön auf die Folter spannen, wie's denn nun ausgeht. Ich hab mir überlegt, es erst hochzuladen, wenn ich in Japan bin... das ist in 2 Wochen! Aber ich glaube so gemein bin ich nicht :/.
 

Chizuru
 

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Your letter contains nothing but illegible signs

I wish I can see you and hear it from yourself
 

I'm not used to the whiteness, the sigh resounds

If I understood the colors of the sky I'll be saved

but I want to forget the inept breathing someday

And the strength to wish for that seems to have dried up
 

「 The tomorrow that's inverted 」

If I sang that song, thorns accompany my sleep

Restraint that was entwined around my body

Even the mind seems to sleep

The warmth that stroked my cheeks is so familiar, so gentle

The shadow I saw at the ambiguous interval, the dream of warm colors
 

My eye which reflects you

Even if the day comes when it loses sight of you

Please remain scorching in these eyes

The days when the sunlight filters through the leaves

It won't bring you there
 

The blotted whiteness trembles

Even words seem to be forgotten

The tears which are flowing; where are they heading to?

Call out my name

Lock me in a crushing embrace

Beyond that, I'm afraid I'll lose them
 

Where are you singing the song about me?

Even if I clear my ears, the echo is an unstable heartbeat

I can't remember the fever that seemed to remain on my cheeks

The cold-colored reality that I saw at the ambiguous interval
 

The thousand wings are so tiny

They snuggle up to your wish

Even without returning your smile, just that

At the end of the memories which could count the sighs...

I can hear your voice

The morning where everything becomes nothing

「 The two of us who couldn't become one 」
 

Träge lag Ruki auf der Couch, während das PV von Chizuru lief. Er liebte und hasste diesen Song gleichzeitig. Jedes Mal wenn er ihn hörte, wusste er, dass er Reita nie bekommen würde - denn schließlich hatte er ihn damals nur für ihn geschrieben. Dennoch konnte er nicht aufhören den Song immer und immer wieder zu hören. Aber trotzdem war das in seinen Augen der beste Song, den sie jemals zustande gebracht hatten. Es lag soviel Gefühl darin, dass Ruki sich manchmal fragte, wie er den Schmerz die ganzen Jahre ausgehalten hatte. Nachdem er Chizuru geschrieben hatte, war eine Last von ihm abgefallen, die er nicht länger hätte tragen können.

Plötzlich schreckte Ruki hoch, als es an seiner Tür klingelte. Er stoppte das PV und ging zur Tür, um sie sogleich zu öffnen. Doch das hätte er lieber bleiben lassen.

"Reita?"

Reita sagte nichts, sondern drückte sich gleich an Ruki vorbei in dessen Wohnung. Als er im Flur war, schlüpfte er schnell aus seinen Schuhen raus, griff bestimmt, aber dennoch sanft nach Rukis Hand und zog ihn mit den Worten "Wir müssen dringend reden" ins Wohnzimmer. Ruki hatte gar keine Möglichkeit zu reagieren, da hatte Reita ihn schon ins Wohnzimmer geschoben und auf die Couch gedrückt. Er wollte nicht mit Reita alleine sein und mit ihm reden schon gar nicht. Vielleicht verhielt er sich nicht gerade nett, aber hier ging es um viel mehr als nur um vergessene Höflichkeit. Ruki wollte Reita vergessen, aber wie sollte er das, wenn Reita ihm keine Möglichkeit dazu gab?

"Worüber?", fragte er dann leise ohne Reita anzusehen. "Worüber? Du fragst ernsthaft worüber, Ruki? Über dich... mich... uns...", sagte Reita schließlich. Er seufzte. "Ich bin nicht gut in so was…“, murmelte er noch leise, bevor er einmal tief durchatmete und wieder anfing zu sprechen. „Ich weiß nicht was ich getan hab, dass du mich so meidest, aber ich weiß, dass ich das nicht länger will. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich brauche nichts um glücklich zu sein, ich brauche einfach nur dich. Und deshalb will ich, dass du wieder mit mir redest und wieder etwas mit mir unternimmst. Und sag mir, warum du das überhaupt machst! Wenn ich das nicht weiß, kann ich nichts ändern. Denn ich will nicht noch einmal von dir so behandelt werden. Das war schrecklich..." Zum Ende hin war der Bassist immer leiser, aber irgendwas in seiner Stimme sagte Ruki, dass Reita mit keinem Wort gelogen hatte.

Ruki stockte der Atem, als er hörte, wie Reita über ihn dachte. Beinahe, aber auch nur beinahe glaubte er, dass Reita tatsächlich etwas für ihn empfand, aber er wusste es besser. Für Reita war das doch alles nur auf freundschaftlicher Basis, das hatte er ihm mehr als einmal deutlich gemacht. Dennoch wollte er es wissen. Der Bassist war so anders als sonst, viel offener. Vielleicht...?

"War das gerade eine Liebeserklärung?", wisperte Ruki letztendlich und traute sich zum ersten Mal Reita in die Augen zu sehen.

Reita sah Ruki unsicher an und schien innerlich mit sich zu kämpfen. "Nein, war es nicht", antwortete er dann aber. "Aber nenn mir bitte endlich den Grund, warum du so auf Distanz gehst. Irgendwas muss doch passiert sein, Ruki. Bitte rede mit mir..."

Ruki schluckte trocken und senkte dann seinen Blick, damit Reita die aufkommenden Tränen nicht sah. Warum machte er ihm jedes Mal Hoffnung, nur um ihm danach sofort das Herz zu brechen? Fand er es etwa toll, ihn so zu quälen?

Der Sänger rutschte ein Stück von Reita weg, weil er es nicht mehr ertragen konnte ihm nahe zu sein, bevor er auf die Tür deutete. „Geh... bitte...", sagte er dann und biss sich schmerzhaft auf die Lippe, um seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.

„Ruki, ich werde nicht gehen. Nicht bevor ich nicht weiß, was los ist und warum zur Hölle du jetzt weinst", sagte Reita entschlossen. Rukis Hände krallten sich in die Couch und er musste sich sehr beherrschen, jetzt nicht einfach Reita anzuschreien. Konnte er nicht einfach gehen? Warum musste er solche Fragen stellen, die Ruki nicht beantworten wollte?

"Lass mich einfach in Ruhe... und komm nicht mehr her." Seine Stimme war kalt, aber dennoch rannen einzelne Tränen über seine Wangen, die Reita zeigten, wie Ruki sich gerade wirklich fühlte. "Ruki, was... was ist in dich gefahren? Bitte sag es mir doch einfach. So schlimm kann es doch gar nicht sein!", meinte Reita aufgebracht. Für ihn schien die Situation auch nicht einfach zu sein, aber ihm hatte man immerhin gerade nicht das Herz rausgerissen.

"Was verdammt noch mal verstehst du nicht an 'lass mich in ruhe'? Soll ich's dir aufschreiben?", meinte Ruki dann wütend und sprang auf. Verstand Reita denn nicht, dass er ihn nicht sehen wollte? Konnte er es nicht einfach hinnehmen, bis Ruki endlich über ihn hinweg war?

"Ja, schreib es mir meinetwegen auf. Ich werde trotzdem nicht gehen!", meinte Reita direkt. "Bedeutet dir unsere Freundschaft so wenig... bedeute ich dir so wenig, dass du mir es nicht sagen kannst?", fragte er dann leise.
 

Der Sänger erstarrte, als er Reitas Vorwurf hörte. Für einen Moment hoffte er, dass er sich einfach verhört hatte, aber Reitas Ausdruck sagte ihm, dass es die bittere Wahrheit war.

Reita bedeutete ihm also nicht genug? Ruki war entsetzt und irgendetwas in ihm splitterte, bevor er endgültig zerbrach. War jetzt der Zeitpunkt gekommen, bei dem es darum ging, ob er Leben durfte, oder sterben musste?

"Du... wie... wie kannst du so etwas sagen?", brüllte er dann los, als er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Er konnte nicht mehr, er war am Ende angelangt.

Ruki ballte die Hände zu Fäusten und war drauf und drauf auf Reita loszugehen, aber vorerst musste dieser ihm zuhören, ob er wollte oder nicht.

"Ich wollte dich verdammt noch mal vergessen, aber du lässt mich nicht! Immer wieder machst du mir leere Hoffnungen! Jeden beschissenen Tag!", fuhr er dann fort und ignorierte Reitas beinahe geschockten Gesichtsausdruck.

"Kannst du mich nicht einfach ein für allemal in ruhe lassen? Musst du hier auftauchen und mich ausfragen? Was hab ich dir getan? Wieso... wieso tust du mir so weh?" Seine Stimme verlor an Heftigkeit, dafür glichen seine Tränen mittlerweile Sturzbächen und verschleierten ihm die Sicht.

"Wieso tauchst du hier auf und sagst mir, dass ich dir so wichtig bin, wenn ich es doch nicht bin? Wieso... wieso...?" Ruki wimmerte leise. Er hatte schon viel zu viel gesagt, aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

"Macht es dir Spaß mir jedes Mal das Herz rauszureißen und darauf herumzutrampeln?", schluchzte er dann leise, bevor seine Beine ihn nicht mehr tragen konnten und er auf den Boden sank. Ruki vergrub sein Gesicht in seinen Händen und sprach dann endlich das aus, was er seit so vielen Jahren mit sich herumgeschleppt hatte.

"Ich liebe dich..."

melting ice

Hallo~
 

Es tut mir WIRKLICH leid, dass das Kapitel erst jetzt kommt! Ich bin momentan in Japan und kam gar nicht dazu es noch fertig zu schreiben. Übrigens, das Gazette Final war GEIL. Ich dachte, ich müsste sterben. Das ViViD Final danach hat dem ganzen eh die Krone aufgesetzt <3.
 

So, mit diesem Kapitel ist die Hauptstory beendet. Ich hoffe, dass es euch gefällt :). Das bedeutet aber nicht, dass die FF beendet ist - es kommen noch ein paar Bonuskapitel mit Aftertalk :).
 

Viel Spaß!
 

Chizuru
 

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Überrumpelt von Rukis mehr oder wenigem freiwilligen Geständnis schwieg Reita, aber plötzlich spürte der Sänger zwei Arme, die sich um ihn schlangen und fest an den Körper des Bassisten drückten. Ruki wehrte sich nicht gegen Reitas Umarmung, aber vermutlich hätte er es auch gar nicht gekonnt. Sein ganzer Körper zitterte unkontrolliert und er war sich sicher, dass sein Herz einfach stehenbleiben würde, wenn es ihn dem Tempo weiterschlug.

"Ruki, ich...", fing Reita dann an, aber er unterbrach sich. "Wie... wieso sollte ich dich anlügen? Alles was ich eben gesagt habe meine ich auch so. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben!" Der Sänger lachte daraufhin nur trocken auf, aber in Wirklichkeit war er verzweifelt. "Wie ich darauf komme? Weil du es mir immer und immer wieder gezeigt hast!", fing Ruki an. "Du hast mich jedes Mal abgewiesen und mir deutlich gemacht, dass ich dir nicht mal halb so wichtig bin, wie du mir!" Ruki brach ab und atmete tief durch, bevor er weitersprach. "Wie würdest du dich fühlen, wenn dein bester Freund mit dir schläft und dir dann sagt, dass du nichts weiter als ein One-Night-Stand warst? Immer wieder hast du Dinge getan, die weit über Freundschaft gingen und mir Hoffnung gemacht und dann... dann hast du sie mir wieder genommen." Eigentlich wollte er all das nicht aussprechen und Reita seine größte Schwäche offenbaren, aber er hatte bereits zu lange geschwiegen.

"Ich... ich weiß nicht, wie du dich da gefühlt hast... aber ich weiß, dass ich danach angefangen habe, nachzudenken und dich irgendwie... anders zu sehen... Ich... wenn ich ehrlich bin, Ruki... Ich weiß nicht, was ich für dich empfinde... Ich war noch nie verliebt. Ich weiß nicht, was Liebe ist. Ich weiß nicht, wie sich Liebe anfühlt...", sagte Reita schließlich.

Mit jedem weiteren Wort, das aus Reitas Mund kam, schlug Rukis Herz noch schneller als ohnehin schon. Er konnte beinahe nicht glauben, was der Bassist ihm gerade sagte. Hatte Ruki vielleicht doch einmal in seinem Leben Glück? Oder würde er am Ende doch nur wieder enttäuscht werden?
 

Ruki hatte jetzt nur eine Chance, Reita zu zeigen, ob das, was er fühlte, tatsächlich Liebe war, oder ob er sich nur etwas einbildete. Ein letztes Mal ließ er noch Hoffnung zu, danach würde er es nicht mehr können, egal was noch passieren würde.

Ruki drückte Reita etwas von sich, aber nur um ihn ansehen zu können, bevor er ihn einfach küsste. Wenn der Bassist etwas für ihn empfand, dann musste er es jetzt spüren. Als Reita plötzlich seine Hand nahm, befürchtete Ruki schon, dass er ihn wegstoßen würde, doch stattdessen legte er sie auf seine Brust. In dem Moment, als er Reitas Herzschlag fühlte, glaubte er zu sterben. Wäre Ruki dem Bassisten egal, dann würde dessen Herz nicht wie wild klopfen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Rukis Lippen, doch seine Tränen stoppten dennoch nicht, was den Kuss, der so voller Gefühle war, salzig schmecken ließ. Nie würde er diesen Augenblick vergessen - er hatte sich schon jetzt unwiderruflich in sein Herz gebrannt.

Ruki löste sich wieder von Reitas Lippen, um ihn erwartungsvoll anzusehen. Er wollte es aus seinem Mund hören. Zulange hatte er auf diesen Moment gewartet.
 

Reita lächelte ihn an, als würde er wissen, worauf Ruki wartete und vermutlich tat er das auch. „Ich habe mich in dich verliebt“, wisperte er gegen die Lippen des Sängers, bevor er sie wieder mit seinen verschloss. Die Worte von Reita zu hören war noch viel überwältigender, als Ruki gedacht hatte und für eine Sekunde blieb tatsächlich sein Herz stehen. Er konnte es nicht glauben. Das musste alles ein Traum sein und gleich würde ihn jemand wecken. Aber konnte ein Traum sich so real anfühlen?

Der Sänger schlang seine Arme um Reitas Hals und erwiderte den Kuss beinahe schon verzweifelt. "Ich liebe dich, Akira, für immer und ewig", wisperte er atemlos gegen Reitas Lippen. "Lass mich nie allein..."

„Keine Angst“, sagte Reita leise und drückte ihn noch fester an sich. „Ich glaube, wenn mir mal jemand gesagt hätte, dass wir beide...“ Reita zögerte einen Moment. „... ein Paar werden würde, dann hätte ich die Person ausgelacht.“ Ruki wusste, dass Reitas Zögern nicht bedeutete, dass er es jetzt schon bereute. Vielmehr bedeutete es, dass der Bassist es akzeptiert hatte und bei ihm bleiben würde.

"Ich auch... aber ich habe gehofft, dass es einmal so sein würde...", sagte Ruki dann und lächelte Reita an. Jahre hatte er auf Reita gewartet, während Ruki immer mehr daran kaputtgegangen war und jetzt gehörte Reita ihm. Durfte er nun endlich glücklich werden?
 

Da es langsam auf dem Boden ungemütlich wurde, stand Reita kurzerhand auf und setzte sich mit Ruki auf dem Schoß auf die Couch. Dieser legte seine Arme um Reita und schmiegte sich dicht an ihn. Jetzt, da er immer und überall mit Reita kuscheln durfte, musste er das natürlich sofort ausnutzen. Der Sänger vergrub sein Gesicht in Reitas Haaren und schloss die Augen. Noch immer konnte er es nicht glauben. Er und Reita waren endlich ein Paar? Mit Lieben, Kuscheln, Küssen und allem?

Wenn jemand in fragen würde, wie es ihm nun ginge, dann würde er vermutlich "glücklich" sagen, aber es war weit mehr als nur das. Mehr, als er mit Worten beschreiben konnte.
 

Eine ganze Weile saßen sie einfach nur kuschelnd auf der Couch, während Reitas Hand immer wieder über Rukis Rücken strich und ihn schnurren ließ.

„Sag mal... wollen wir es den anderen eigentlich sagen?“, durchbrach dann Reitas Stimme die angenehme Stille.

"Was ist das denn für eine Frage?", nuschelte Ruki leise. "Natürlich! Ich will das nicht verstecken. Soll ruhig jeder wissen, dass du mir gehörst", fuhr er dann fort und wurde leicht rot, was Reita jedoch nicht sehen konnte. Als ob er das geheimhalten könnte. Ihm wäre es sogar egal, wenn die ganze Welt es wüsste, auch wenn viele ihn dafür verachten würden. Solange er nur Reita hatte, konnte ruhig jeder ihn hassen. Er brauchte nur Reita zum Leben, mehr nicht.

„Ich gehöre dir?“, meinte Reita und sah ihn grinsend an. „Du gehörst eher mir!“ Und mit diesen Worten biss der Bassist sich an Rukis Hals fest und saugte solange an der Haut, bis sich ein dunkelroter Fleck gebildet hatte. "Meinetwegen", kicherte Ruki und ließ Reita an seinem Hals knabbern. Er mochte es, wenn jemand das tat, denn am Hals war er besonders empfindlich. Aber wenn Reita ihn berührte, war es ohnehin egal wo er das tat.
 

Abwesend strich er Reita durch die Haare. Würde jetzt tatsächlich alles gut werden? Von heute auf morgen würden sicherlich nicht plötzlichen seine Depressionen verschwinden - aber er war sich zum ersten Mal sicher, dass er es schaffen konnte. Irgendwann würde er bedingungslos glücklich sein.
 

"Wie wollen wir es den anderen eigentlich sagen? Einfach hingehen und sagen 'Hey, wir sind jetzt ein Paar'?", fragte Reita dann.

Ruki verkniff es sich Reita auszulachen und begnügte sich damit dem Bassisten mitzuteilen, dass er süß war. Man merkte, dass der andere bis jetzt nichts mit Beziehungen und allem drum und dran am Hut hatte, aber das würde sich nun ändern. Natürlich würde Reita nicht von heute auf morgen ein neuer Mensch sein, aber das wollte Ruki auch gar nicht. Hauptsache er war bei ihm und liebte ihn, dann durfte er vor den anderen auch weiter ein Macho sein.

"Wie wärs, wenn wir es ihnen gar nicht sagen? Sollen sie doch selbst drauf kommen - das wird bestimmt lustig!", meinte Ruki dann grinsend.

„Ich bin nicht süß“, murrte Reita. „Aber die Idee ist gut!“

"Mal schauen wer es schneller rauskriegt. Wobei ich glaube, dass es Uruha ist, denn Aoi denkt sowieso den ganzen Tag nur an Manabu... und von Kai brauchen wir gar nicht erst anfangen, der hat eh nur Arbeit im Kopf.“, fing Ruki dann an zu überlegen.

"Jo, stimmt wohl. Wobei Kai manchmal auch noch so aussieht, als würde ihm die ganze Arbeit tatsächlich Spaß machen...", meinte Reita . „Aber ich denke auch, dass es Uruha ist, der ist bei sowas auch immer so aufmerksam" Dann grinste der Bassist etwas verzerrt. "Uruha hat früher immer versucht, mir Dates zu besorgen, damit ich endlich eine Beziehung bekomme. Hat aber nie funktioniert. Es war nie mehr als ein One-Night-Stand. Irgendwann hat er dann endlich aufgegeben und meinte noch, dass ich trotzdem irgendwann meine große Liebe finden würde und so... Ich glaube, er hätte nie damit gerechnet, dass du es bist", meinte er. "Umso mehr freu ich mich auf seinen Gesichtsausdruck", grinste Reita. Bei Reitas Worten wurde Ruki rot. Wie süß! Aber das würde er dem Bassisten garantiert nicht noch mal sagen - stattdessen grinste er nur vielsagend.

"Die ganzen One-Night-Stands waren ja auch nicht so toll wie ich", meinte Ruki dann eingebildet. Er konnte es nicht verhindern eifersüchtig auf alle zu sein, mit denen Reita im Bett gewesen war, aber das war hoffentlich nun zu Ende. Reita gehörte jetzt ihm und zwar nur ihm.

"Nein, waren sie auch nicht!", sagte Reita sofort. Überrascht sah Ruki den Bassisten an. Dass er das so einfach zugeben würde, hätte er nicht gedacht. Wobei wahrscheinlich hatte er sich einfach nur verplappert. Ruki gab ihm einen kurzen Kuss, bevor er sich wieder der Uruha-Sache widmete.

"Wahrscheinlich glaubt Uruha uns dann nicht mal. Würde ich ja auch nicht, wenn er z.B. auf einmal sagen würde, dass er mit Kai zusammen wär oder so.", sagte er.

"Uruha wird fragen, wie wir auf die Idee gekommen sind, sie so zu verarschen oder so. Bei Uruha brauchen wir bestimmt ne Weile um ihn davon zu überzeugen, dass wir jetzt wirklich ein Paar sind!", vermutete der Bassist.

"So wie ich ihn kenne wird er erstmal durch die ganze PSC laufen und jeden den er trifft fragen, ob das wirklich stimmt..."

Reita lachte leise. "Oh ja. Das kann ich mir gut vorstellen. Wie so ein aufgescheuchtes Huhn wird er in jeden Proberaum stürmen und die anderen stören. Er macht sich dadurch bestimmt total zum Deppen", grinste er, bevor ihm eine Kleinigkeit auffiel. "Und wir werden Klatschthema Nummer 1...", fügte er resignierend seufzend hinzu.

"Hmm ja..." Ruki fiel auf, dass Reita das nicht so prickelnd fand, aber da führte nun mal kein Weg dran vorbei. "Aber mir ist es lieber, wenn sie die Wahrheit durch Uruha erfahren, als wenn sie uns irgendwann mal zusammen sehen und sich dann selbst irgendwas dazu ausdenken...", fügte er dann hinzu. Man wusste nie was in den Köpfen der PSC Bands so vorging und nachher würden sie ihnen eine Sexbeziehung oder sonstwas andichten und da hatte Ruki wirklich keine Lust drauf.
 

Sie ließen das Thema dann fallen und widmeten sich einem viel wichtigeren: Essen. Reita hatte schnell Pizza bestellt und nun lagen sie auf der Couch und warteten. Genauer gesagt lag Ruki auf der Couch und Reita stand vor ihm und kitzelte ihn, da Ruki keinen Platz machen wollte. "Aufhööööören~", lachte er und schnappte nach Reitas Händen, die er auch zu fassen bekam, denn plötzlich landete Reita auf ihm.

„Sorry, alles okay?“, fragte Reita und sah Ruki besorgt an.

"Alles okay", sagte der Sänger leise, während er sich in Reitas Augen verlor. Er streckte seine Hand und legte sie in Reitas Nacken, bevor die letzten paar Zentimeter zwischen ihnen überbrückte und Reita einfach küsste. Der erwiderte den Kuss natürlich sofort, was Ruki lächeln ließ. Ruki schnurrte in den Kuss, während er Reita mit der anderen Hand sanft über den Rücken strich. Der Sänger merkte natürlich, dass Reita direkt die Dominanz an sich riss, doch Ruki wäre nicht Ruki, wenn er sich das einfach gefallen lassen würde. Manchmal musste man einen Macho nun mal in seine Schranken weisen.

Ruki biss Reita leicht in die Zunge und drängte sie dann komplett zurück. Grinsend vertiefte er den Kuss und ließ Reita keine Chance den Spieß wieder umzudrehen. Reita murrte, weil er es nicht schaffte gegen Ruki anzukommen, und irgendwann löste er sich sogar von ihm. Das tat er allerdings nur, um die Pizza zu holen, die endlich geliefert worden war. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet Ruki, dass es diesmal nur eine knappe Viertelstunde gedauert hatte - das war ein neuer Rekord!

"Essen!", freute Ruki sich und riss Reita den Pizzakarton aus den Händen. Auf Messer, Gabel und Teller verzichtete er dezent - außerdem war die Pizza schon geschnitten, also brauchte er das ganze Zeugs nicht.
 

Während sie aßen, fragte Ruki sich, was wohl gewesen wäre, wenn die ganze Sache heute eine andere Wendung genommen hätte. Wenn er Reita nach seinem Geständnis verloren hätte.

Ohne es beeinflussen zu können versank er in seinen Gedanken, was sich auch negativ auf seine Laune auswirkte. Er wollte sich nicht vorstellen, was dann passiert wäre. Hätte er dann alles einfach beendet?
 

„Was ist plötzlich mit dir los?“, fragte Reita, aber von Ruki kam keine Antwort. Erst als Reita ihn antippte, regte der Sänger sich wieder. Er sah den Bassisten einige Sekunden an, bevor der Sinn seiner Frage zu ihm durchgedrungen war. Ruki senkte den Kopf und kaute auf seiner Lippe herum. "Ich frage mich nur... was passiert wäre, wenn das alles heute ein anderes Ende genommen hätte... wenn wir nicht... zusammen gekommen wären", sagte er dann leise.

„Denk nicht darüber nach, denn es ist nicht so gekommen.“ Der Bassist drückte dem Jüngeren einen Kuss auf die Lippen und blickte ihn aufmunternd an. "Und jetzt hör auf dich mit solchen Gedanken zu quälen, ja? Ich bin jetzt da..", sagte er und zog Ruki in seine Arme.

"Wenn das so einfach wäre...", seufzte Ruki und vergrub seinen Kopf an Reitas Halsbeuge. Er wollte wirklich nicht darüber nachdenken, vorallem da er sich ziemlich sicher war zu wissen, wie das geendet hätte. Aber seine Gedanken waren schon immer viel zu stark gewesen, als dass er sie einfach hätte ignorieren können. Vielleicht würde er das irgendwann können, aber noch war er dazu viel zu schwach.
 

Ruki legte seine Arme um Reita und schmiegte sich an ihn, da er die Nähe jetzt brauchte. Es hatte etwas beruhigendes, so in Reitas Armen zu liegen und zu wissen, dass jetzt alles gut werden würde.
 

Zu viele Jahre hatte er sich bereits gequält und war jeden Abend mit dem Schmerz eingeschlafen, der sich wie ein Messer in sein Herz gebohrt hatte. Würde seine Geschichte jetzt doch noch ein Happy End haben, oder würde die letzte Seite mit seinem Blut gefüllt werden? Das einzige, was ihm blieb, war zu warten. Zu warten, dass die Zeit seine Wunden heilte und nicht immer wieder neue entstanden, die ihn langsam umbrachten.

Doch diesmal war es anders, als bei den unzähligen Malen davor, die er vergebens gehofft hatte. Diesmal hatte er jemanden an seiner Seite, der ihm wichtiger war als sein eigenes Leben. Und irgendwo wusste Ruki, dass er es nun schaffen konnte. Egal was noch passieren würde.
 

Ruki allein war dazu in der Lage gewesen, den Eisberg um Reitas Herz zum Schmelzen zu bringen und nichts und niemand würde es schaffen ihn darin zu ertränken.

[bonus] revelation

Na, mit mir habt ihr nicht gerechnet, oder?
 

ES TUT MIR SO SCHRECKLICH LEID, dass dieses Bonuskapitel erst jetzt kommt.

Irgendwie... konnte ich micht nie dazu aufraffen, das RPG umzuschreiben.

[Und mittlerweile finde ich meinen Stil so schrecklich unausgereift und schlecht, buhu]
 

Naja, anyway, jetzt ist es da. Und ich mag es nicht. Ich kann dramatische Kapitel wesentlich besser schreiben, als sowas. Blub.

Achja [Schleichwerbung] hab 'ne neue FF angefangen :D!
 

Chizuru
 

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Am nächsten Morgen waren sie überpünktlich in der PSC und standen demnach vor einem leeren Proberaum. Noch nicht einmal Kai war da, was sie aber nicht wirklich störte. "Da du ja der Macho bist, darfst du dann auch dafür sorgen, dass Uruha schönes Anschauungsmaterial bekommt", sagte Ruki dann, der sich gerade wieder daran erinnerte, was sie mehr oder weniger geplant hatten, und lachte. Mal sehen was Reita sich trauen würde, da die Situation zumindest für ihn neu war. Bisher war niemand ihm auf diese Weise wichtig gewesen - bis jetzt. Und Ruki hoffte, dass Reita es sich nicht plötzlich anders überlegen würde, denn das würde er niemals ertragen können.

„Dann hab ich wohl keine andere Wahl, oder?“, erwiderte Reita, bevor er sich daran machte seinen Bass zu stimmen. Ruki hingegeben verkrümelte sich auf die Couch und wartete auf die anderen. Anscheinend verspäteten Aoi und Uruha sich mal wieder, da von ihnen weit und breit keine Spur war, Kai war allerdings kurz nach ihnen aufgetaucht und saß bereits hinter seinem Drumset und kritzelte auf einigen Blättern herum.
 

„Nicht einschlafen! Zumindest Strapsi ist schon mal da“, riss Reita ihn irgendwann aus seinem leichten Halbschlaf. Ruki war schlagartig hellwach und prustete laut los. Wie kam der bitte auf diesen bescheuerten Namen? "Strapsi!", kicherte er immer wieder vor sich hin. Vermutlich würde Uruha den Namen jetzt nie wieder loswerden.

„Ich glaub ich hör nicht recht!", kam es nur protestieren von dem Gitarristen, bevor wieder Schweigen einkehrte. Faul wie er war blieb er natürlich auf der Couch liegen und sah Uruha dabei zu, wie er anfing seine Gitarre zu stimmen. Kurz darauf kam auch schon Aoi rein und tat nach einer kurzen Begrüßung dasselbe. Reita hatte sich derweil breitbeinig über Rukis Hüften gekniet. Seine Hände hatte er neben Rukis Kopf abgestützt, sodass er nun über Ruki war. Ihre Gesichter waren allerdings nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. "Immer noch müde?", hauchte Reita und musste sich ein breites Grinsen verkneifen. "Dabei haben wir doch gestern Nacht gar nicht so viel gemacht~", meinte er mit doppeldeutig klingender Stimme. Genau genommen hatten sie nur kuschelnd beieinander gelegen, aber das mussten die anderen ja nicht wissen.

"Etwas~", meinte Ruki und versucht dabei möglichst unschuldig zu klingen. "War halt doch zu anstrengend..." Er verkniff es sich genau wie Reita zu grinsen, aber eigentlich log er nicht mal wirklich. Der Tag war wirklich anstrengend gewesen, auf emotionaler Ebene jedenfalls, aber für das Ergebnis hatte sich das allemal gelohnt.

Bei seiner momentanen Position fiel Ruki auf, dass er anscheinend darauf stand, unten zu liegen. Vielleicht weil man ihm so das Gefühl gab, gewollt zu werden. Er wurde halt lieber erobert, als selbst jemanden zu erobern.
 

Reita wollte gerade den nächsten Kommentar kommen lassen, als Kai ein enthusiastisches "Da alle da sind können wir dann ja auch sofort anfangen!" in den Raum schmetterte. Wie erwartet hatte Kai nichts von ihrer Aktion mitbekommen. Aber sie hatten ja auch nichts anderes erwartet. Dafür waren aber Aois und Uruhas Blicke schon jetzt goldwert gewesen.

Der Bassist löste sich von Ruki und stand auf. Dann ergriff er Rukis hingehaltene Hand und zog den Sänger auf die Beine. Ehe er mit seinem Bass zu seinem Platz ging, strich er einmal grinsend über Rukis Hintern, natürlich für die beiden Gitarristen gut sichtbar. Ja, Reita hatte gerade seinen Spaß. Ruki grinste nur vielsagend und stelle sich an seinen Platz. Die ungläubigen Blicke der andere ignorierte er gekonnt. Wenn sie nicht fragen würden, würde er auch nichts sagen, ganz einfach. Allerdings war bis jetzt noch nichts eindeutiges zwischen Reita und ihm passiert - aber das würde mit Sicherheit noch folgen.
 

Als dann endlich Pause war und alle anderen verschwunden waren, setzte Reita sich auf seinen Schoß, da Ruki mal wieder die Couch besetzt hatte. "Dann zeig mir mal was du draufhast", grinste Ruki und sah Reita abwartend an. Als der Bassist ihn dann küsste, blieb seine Welt einfach stehen. Er liebte die Küsse von Reita und wenn es nach Ruki ginge, dann würden sie den ganzen Tag nichts anderes mehr machen. Dass Uruha und Aoi mittlerweile wieder da waren realisierte er gar nicht. Er spürte nur noch Reitas Lippen und seine Zunge und verlor sich vollkommen in diesem Kuss. Ruki seufzte immer wieder zufrieden in den Kuss, während seine Hand auf Reitas Wange lag und sanft drüber streichelte. Er versuchte Reita die Dominanz streitet zu machen, doch diesmal scheiterte er kläglich. Dennoch genoss er es in vollen Zügen und würde sich so schnell auch nicht von Reita lösen.

Je länger sie sich küssten, desto schwieriger wurde es für Ruki ruhig zu bleiben. Ihm war sehr wohl noch bewusst, dass sie gerade im Proberaum waren, nicht aber, dass Uruha und Aoi fröhlich über sie diskutierten und ihnen zusahen.
 

Plötzlich räusperte Uruha sich und Reita löste etwas irritiert den Kuss. "Hey ihr beiden. Ihr könnt jetzt aufhören~", sagte der Brünette. "Wenn ihr das macht um uns zu verarschen, dann muss ich euch leider mitteilen, dass wir nicht so dumm sind", erklärte er und sah die beiden eindringlich an.

"Verarschen?" Reita grinste den Sänger an. "Hatten wir nicht genau das vorhergesagt?", fragte er leicht lachend. Sie hatten Uruha vollkommen richtig eingeschätzt.

"Ja stimmt, hatten wir", lachte Ruki. "Aber es fehlt noch etwas!", fügte er dann hinzu, bevor er sich Uruha zuwandte. Ruki schmiegte sich noch etwas an den Bassisten, der noch immer auf seinem Schoß saß, bevor er die Bombe platzen ließ.

"Wir verarschen eucht nicht, Strapsi, wir sind zusammen!"

"Verarsch mich nicht! Ihr seid doch nie im Leben zusammen", entfuhr es Aoi dann ungläubig.

"Das hatten wir auch vorhergesagt...", murmelte Reita, als er Aois Reaktion hörte. "Doch, sind wir!", bestätigte Reita. "Und nein, wir verarschen euch wirklich nicht!", fügte er noch hinzu, da weder Uruha noch Aoi überzeugt aussahen.

"Ihr wollt uns also weiß machen, dass ihr beide wirklich zusammen seid? Wisst ihr wie viele Gründe dagegen sprechen? Du, Ruki, hattest seit ich dich kenne noch keine Beziehung. Warum also ausgerechnet jetzt und ausgerechnet Reita?" Ruki murrte leise, als Uruha anfing ihn auszufragen. Er mochte das nicht, ganz und gar nicht. Vor allem wollte er nicht vor allen zugeben, dass er Reita von Anfang und gewollt hatte. Wäre ja noch schöner, wenn er sich diese Blöße geben würde.

"Wenn du schon so gut bescheid weißt, dann kommst du vielleicht ja von selbst drauf, warum ich keine Beziehung hatte!", sagte Ruki dann schließlich.

Es war einige Minuten still, in denen Uruhas Hirn auf Hochtouren arbeitete. Dann sah er Ruki ungläubig an. "Du... wolltest schon immer was von Reita?", fragte er dann verwundet. Ruki hielt die Luft an und wünschte sich weit weg. Ade, schöne Welt. Er hatte ja sowieso immer früh sterben wollen. Warum musste Uruha die Wahrheit auch noch laut aussprechen?

"Das hab ich nicht gesagt", nuschelte Ruki dann und war froh, als Uruha sich dann Reita zuwandte und diesen ausfragte. Immerhin konnte er sich sicher sein, dass Uruha nichts ausplaudern würde, außer die Tatsache, dass sie zusammen waren. In dem Punkt konnte man sich auf ihn verlassen.

„Okay, angenommen das stimmt. Was ist dann mit Reita?" Nun sah er den Bassisten an. "Ich meine, wir kennen dich alle und wissen, dass du absolut GAR NICHTS von Gefühlen hältst. Warum jetzt auf einmal?"

"Menschen ändern sich...", murmelte Reita zuerst. Als Uruha dann wieder den Mund öffnete, um darauf etwas zu erwidern, unterbrach der Bassist ihn.

"Nein Uruha, sag nichts. Ich weiß, dass es komisch ist. Ich weiß, dass vor allem du nicht damit gerechnet hast. Aber ich... ich habe mich wirklich in Ruki... verliebt" Es kam zwar etwas stockend über seine Lippen, aber man sah ihm an, dass er es ernst meinte. Rukis Wangen wurden bei Reitas Worten rot und würden sie jetzt keine Zuschauer haben, dann würde Ruki sich sofort dafür erkenntlich zeigen. Er wusste, dass es Reita ziemlich schwer fallen musste das so offen zuzugeben. Dass er das überhaupt tat war beinahe schon ein Wunder.

Uruha sah Reita überrascht an. "Also... also seid ihr beide jetzt... wirklich zusammen?", fragte er noch mal nach.

"Ich mache mit sowas keine Scherze, das müsstest du wissen, Uruha", meinte Ruki dann. "Wir sind wirklich zusammen."

"Ich muss mich setzen", sagte Aoi plötzlich und ließ sich sogleich auf die zweite Couch fallen.

"Ja Uruha, wir sind wirklich zusammen", bestätigte Reita es auch noch und somit war es irgendwie offiziell, für Ruki jedenfalls. Jetzt musste er seine Liebe nicht mehr verstecken.

"Wow. Damit hätte ich nicht gerechnet. Überhaupt nicht. Aber.. ich freu mich für euch!", sagte Uruha. Dann grinste er und erhob gespielt drohend den Zeigefinger. "Wehe Reita, du überlegst es dir doch anders. Unerwiderte Liebe ist nicht schön... Aber es ist toll, dass du doch noch Gefühle entwickelst. Ich dachte schon, bei dir wäre Hopfen und Malz verloren, aber scheinbar bist du ja doch kein gefühlskalter Macho", neckte er den Bassisten grinsend.

Ruki schnappte sich eines der Pleks, das herumlag, und warf es Uruha an den Kopf. "Beschwör den Teufel nicht rauf", meinte er nur trocken und ging nicht weiter auf das Thema ein. Er wusste nur zu gut, wie sehr unerwiderte Liebe wehtun konnte.

[bonus] relapse

Hehehehehe. Hallo :D!
 

Überrascht? Ich hab mal wieder ein Bonuskapitel im Gepäck, weil ich gerade an einer netten Insomnia leide und sowieso nichts besseres zu tun habe~

Es ist übrigens 02:42.
 

Ich würde ja jetzt große Reden schwingen, aber mir fällt irgendwie nichts interessantes ein. Ach, ich weiß was. Falls wer auf der Ani ist und ich mich trotz schlechter Laune und scheiß Wetter dazu duchringen kann, auch hinzugehen, werdet ihr mich Sonntag als Maro vorfinden. Im Sugar Days to Melt Outfit. Also falls mich wer nerven möchte, nur zu!
 

So genug, viel Spaß.
 

Chizuru
 

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An ihrem freien Wochenende beschlossen Reita und Ruki mal wieder etwas feiern zu gehen. Die meistee Zeit hatten sie nämlich gammelnd im Bett verbracht, aber auf Dauer wurde sogar das langweilig. Ruki war bereits fertig und stand wartend im Flur, aber Reita machte sich gerade noch die Haare im Bad. Ab und zu hörte er den Bassisten fluchen, da seine Haare scheinbar nicht so wollten wir er. Konnte ja nicht jeder jeden Tag seinen privaten Stylisten im Haus haben. Dann kam Reita aber auch schon aus dem Bad und ging in den Flur, um sich seine Schuhe anzuziehen. "So, jetzt können wir los", meinte er zu dem Sänger und öffnete die Haustür.
 

Da das Babylon mehr oder weniger um die Ecke war, liefen sie dorthin. Zurück würden sie sich wahrscheinlich ein Taxi nehmen, da der Rückweg mit Alkohol im Blut und einer durchtanzten Nacht nicht so einfach war. Anstehen mussten sie natürlich nicht und darüber war Ruki auch ganz froh. Er wollte weder lange warten, noch von Fans erkannt werden.

Natürlich führte ihr Weg sie zuerst zur Cocktailbar, wo sie sich beide erst mal einen Tequile Sunrise bestellten. An ihren Getränken nippend saßen die beide dann an der Bar und sahen sich etwas im Club um.

"Am Wochenende ist es immer so verdammt voll", murmelte Reita. Aber war ja auch kein Wunder, immerhin war das Babylon einer der besten Clubs der Stadt, wenn nicht sogar der beste.

Ruki zuckte mit den Schultern. "Ist doch gut, dann werden wir nicht so schnell erkannt. Muss ja nicht jeder gleich wissen, dass wir hier dauernd rumlaufen. Nachher hat man gar keine Ruhe mehr", meinte er dann. Zwar würde er um Nichts in der Welt mit jemandem tauschen wollen, aber zeitweise war es wirklich anstrengend so berühmt zu sein.

"Auch wieder wahr", meinte Reita nur, ehe er seinen Cocktail leerte. Als auch Ruki seinen Cocktail vernichtet hatte, griff Reita nach Rukis Hand und zog ihn mit sich auf die Tanzfläche. Dort schmiegte er sich direkt an den Sänger und bewegte sich passend zum Takt der Musik. Ruki grinste und legte direkt seine Arme um Reita, bevor auch er anfing sich zur Musik zu bewegen. Alleine machte tanzen nicht halb so viel Spaß wie mit jemande anderem und mit Reita war sowieso alles viel besser. Immer wieder bewegte er sich aufreizend gegen Reita und heize ihm damit mehr und mehr ein.
 

Dass sein Glück nicht lange halten würde, hätte ihm klar sein müssen.
 

Reitas Hände fanden ihren Weg an Rukis Hüften. Eine Hand schlüpfte sogar unter Rukis Oberteil und strich ihm über die Seite. Auch er bewegte sich aufreizend gegen den Jüngeren und schmiegte sich immer wieder an ihn. Ruki fing damit an sein Becken in regelmäßigen Abständen gegen Reitas zu drücken, aber ohne ihn und sich damit scharf zu machen. Das musste ja nun wirklich nicht mitten in einem vollen Club sein. Zusätzlich biss Ruki Reita leicht in den Hals, da dieser ihn gerade so verlockend angelächelt hatte. Zwar konnte ein Hals nicht wirklich lächeln, aber verlockend war er trotzdem. Reita legte seinen Kopf leicht schief und gab Ruki somit ein wenig mehr Angriffsfläche. Es war selten, dass er jemanden an seinen Hals ließ und erstmalig, dass er dies in der Öffentlichkeit mit sich machen ließ. Seine eine Hand legten sich nun frech auf Rukis Hintern, während die andere weiter über seine Seite strich.

Ruki grinste leicht, während er Reita unbemerkt immer weiter nach hinten drängte, bis dieser die Wand im Rücken hatte. Ruki drückte sich an ihn und schob dem Bassisten direkt die Zunge in den Mund, weil er sich einfach nicht mehr zurückhalten konnte. Mitten auf der Tanzfläche wollte er das nicht tun, sie waren schon auffällig genug. Den Kuss Reita erst nach ein paar Augenblicken, da er vorher viel zu überrascht gewesen war. Ein Murren entwich dem Bassisten als er es nicht schaffte, die Dominanz über den Kuss zu holen. Aber er gab natürlich nicht auf und kämpfte weiter mit Rukis Zunge. Ruki küsste den Bassisten noch einige Augenblicke, bevor er sich ganz von ihm löste. "Wenn ich jetzt weitermache, kann ich mich nicht mehr beherrschen", meinte er dann leise. Das Tanzen und der Kuss hatten ihn so sehr aufgeheizt, dass nicht mehr viel fehlte und er würde Reita einfach aufs Klo zerren und dort vernaschen. "Ich glaube ich hole mir was zu trinken.", fügte er noch hinzu und löste sich von Reita, um sich zur Bar zu verziehen.
 

Während Ruki noch an seinem Cocktail nippte, verschwand Reita auch schon wieder in die Menge und Ruki verlor seinen Freund aus den Augen. Schulterzuckend trank er seinen Cocktail leer, bevor er seinen Blick wieder über die Tanfläche schweifen ließ um Reita zu finden. Das tat er auch keine Sekunde später und ihm stockte der Atem. Da tanzte Reita doch tatsächlich mit einem anderen Kerl und das auf eine Art, die Ruki gar nicht passte. Immer wieder tanzte er den Kerl an, als würde er jeden Moment sonst was mit ihm anstellen wollen. Irgendwas in ihm schrie laut 'Betrug', aber was eindeutiges passiert war noch nicht.

Ruki war hilflos. Er wusste nicht was er jetzt tun sollte. Einerseits wollte er zu Reita stürmen und ihn von dem anderen wegziehen, aber andererseits wollte er keine Szene machen, denn er konnte ihm auch nicht verbieten mit anderen zu tanzen. Dass Reita Ruki damit wehtat wusste er vermutlich nicht mal. Aber Fakt war, dass es wehtat. Und wie es das tat.

Als Reita den Fremden kurze Zeit später auch noch an sich zog und einfach so küsste, brach Rukis Welt zusammen. War er so leicht zu ersetzen? Hatte Reita ihn womöglich auch noch angelogen? Ruki wollte es eigentlich gar nicht wissen, denn sein Herz brannte so fürchterlich, dass jeder weitere Schmerz es zu einem Haufen Asche verwandeln würde. Nur mühsam konnte er die Tränen zurückhalten, denn in einem vollen Club weinen wollte er nicht.
 

Irgendwann löste Reita sich von dem anderen, doch anstatt zu Ruki zu kommen, verschwanden die beiden zusammen zu den Toiletten und in dem Moment verbrannte sein Herz wirklich. Es konnte kein Missverständnis mehr sein, das war eindeutig. Sie würden dort bestimmt nicht friedlich zusammen pinkeln gehen, sondern ganz andere Dinge miteinander tun, die Ruki sich nicht einmal vorstellen wollte.

Der Sänger sprang auf und verließ fluchtartig den Club und das gerade noch rechtzeitig. Denn kaum, dass er die kalte Luft in seinem Gesicht spürte, liefen auch schon die Tränen unaufhaltsam über seine blassen Wangen. Den ganzen Weg zu sich nach Hause rannte er, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen.
 

Es war das erste Mal, dass Ruki sich wieder verletzte, seit er mit Reita zusammen war. Er fühlte sich merkwürdig leer, als die Klinge beinahe wie von selbst die Haut zerschnitt, aber es tat nicht weh. Viel zu stark war der Schmerz in seinem Herzen, der einfach nicht aufhören wollte. Die Angst, dass er jetzt wieder alles verloren hatte, war so stark, dass sie ihn wortwörtlich in die Knie zwang. Doch plötzlich änderte sich die Szenerie. Ruki realisierte gar nicht richtig, was geschah. Er wusste nur, dass er auf einmal an Reitas Körper gepresst wurde und der Schmerz für eine Sekunde verschwand. Er zitterte am ganzen Körper und konnte sich gar nicht mehr beruhigen, weshalb er sein Gesicht an Reitas Halsbeuge vergrub und seinen Tränen freien Lauf ließ. Während er unaufhörlich schluchzte, durchnässten die Tränen Reitas Shirt immer mehr. "Warum?", brachte er dann leise zwischen zwei Schluchzern hervor und zitterte noch stärker.

"Egal nach was es ausgesehen hat, es ist nichts passiert!", stellte Reita direkt klar und drückte Ruki weiter an sich. Seine Hand strich beruhigend durch Rukis Haare. "Egal, was du gesehen hast, es war nicht so!", beteuerte er erneut, doch Ruki konnte ihm nicht mehr glauben.

"Aber du hast... du hast den Kerl... geküsst... und dann seid ihr... zusammen... verschwunden", schluchzte Ruki dann. Wie sollte er Reita glauben, wenn er mit eigenen Augen gesehen hatte, was passiert war? Er wollte ihm wirklich glauben. Er wollte glauben, dass das alles nur ein dummes Missverständnis war, aber er konnte die Bilder nicht einfach ausradieren.

"Ich habe ihn nicht geküsst", sagte Reita irritiert. "Ich hab den Kerl zurückgewiesen, als er mich küssen wollte und habe ihm gesagt, dass mehr als tanzen nicht drin ist. Und dass er mir nachgegangen ist, liegt nur daran, dass er mir trotzdem an die Wäsche wollte!" Ruki erstarrte und sein Herz schlug so heftig, dass er es beinahe hören konnte. Hatte er vielleicht doch Unrecht? War es alles nur ein großes, dummes Missverständnis gewesen und Reita hatte ihn gar nicht betrogen?

"Es sah so aus... als hättest du ihn zu dir gezogen... und dann geküsst...", sagte Ruki dann. Das stimmte ja auch, es hatte wirklich so ausgesehen. Wenn er jetzt aber so darüber nachdachte und es sich noch mal durch den Kopf gehen ließ, konnte es durchaus auch sein, dass Reita und der Kerl einfach nur geredet hatten. Nur in dem Moment im Club war es für ihn anders gewesen.

"Es sah vielleicht so aus, aber ich hab ihn nur zu mir gezogen, um mit ihm zu reden. Du weißt, dass die Lautstärke im Babylon nicht gerade zum reden geeignet ist...", meinte Reita direkt. "Ich hab übrigens drei Wochen Hausverbot im Babylon, weil ich den Kerl geschlagen hab, als er mich im Klo küssen wollte", fügte der Blonde murrend hinzu.

"Hausverbot?", fragte Ruki dann kleinlaut. Also sagte Reita doch die Wahrheit, sowas würde er sich doch nicht ausdenken. Und Ruki hinterherlaufen würde er auch nicht, wenn er ihn gerade erst betrogen hatte.

"Ich bin so dumm...", wisperte Ruki und biss sich auf die Lippe. Beinahe hatte er alles wegen seinem Verhalten kaputtgemacht. Anstatt einfach abzuwarten oder die Situation direkt aufzuklären, war er feige davongerannt und hatte sich von seiner Angst kontrollieren lassen.

"Nein, Ruki. Du bist nicht dumm. Wenn, dann bin ich es, weil ich mich darauf eingelassen hab, so mit diesem Typen zu tanzen. Bei unserer Vorgeschichte ist es kein Wunder, dass du so reagiert hast..." Reita seufzte.

Ruki schüttelte mit dem Kopf. "Ich kann dir nicht verbieten mit irgendwem zu tanzen...", sagte er dann. "Ich hätte nicht so... so überreagieren dürfen... Ich bin so dumm", wiederholte er sich dann. Hätte er ganz normal reagiert, dann wäre es nie so weit gekommen und er hätte sich nicht weitere Narben zugefügt, die nie wieder verschwinden würden.
 

"Was passiert ist, können wir nicht rückgänging machen. Aber jetzt wissen wir beide, was wir falsch gemacht haben.", meinte Reita. Seine Hände legte er nun an Rukis Wangen und drehte Rukis Kopf so, dass sie sich ansehen konnten.

"Ich liebe dich, Ruki", sagte er schließlich, während er dem Sänger dabei fest in die Augen sah. Ruki atmete zittrig aus und suchte in Reitas Augen nach einer Lüge, aber er fand keine. Er wusste, wie schwer das dem Bassisten fallen musste, es von sich aus zu sagen, aber es machte Ruki unheimlich glücklich und nahm ihm einen Teil seiner Angst. "Ich liebe dich auch", sagte er dann leise. "Ich dachte wirklich, dass ich dich verloren habe..."

"Das hast du aber nicht", sagte Reita, bevor er seine Lippen sanft auf Rukis legte und ihn liebevoll küsste. Ruki erwiderte den Kuss genauso liebevoll, bevor er ihn wieder löste. "Ich kann ohne dich nicht leben. Nicht mehr. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn du... wenn ich dich verloren hätte. Ich könnte das nicht ertragen." Ruki wollte Reita nicht unter Druck setzen oder ihn dazu zwingen, bei ihm zu bleiben. Er wollte nur, dass Reita wusste, wie wichtig er Ruki war. Liebe beschrieb nicht mehr das, was Ruki für Reita empfand. Es war mehr soviel mehr als nur dieses simple Wort, das viele Menschen viel zu leichtfertig benutzten.

"Keine Angst", meinte Reita und drückte Ruki fester an sich.

"Ich liebe dich", sagte Ruki leise. "Ich liebe dich wirklich." Immer wieder wiederholte er die Worte, weil er fürchtete sie gar nicht oft genug sagen zu können, um seine Liebe zu Reita wenigstens ein bisschen in Worte zu fassen. Er erwartete keine Antwort darauf, das wäre dann zuviel des Guten. Ruki wollte seine Gefühle einfach nur rauslassen und dem Menschen schenken, dem sein Herz gehörte.
 

Nachdem Reita Rukis Wunden versorgt hatte, hatten sie beschlossen schlafen zu gehen. Der Tag war anstrengend genug gewesen und Ruhe war das, was sie nun brauchten.

"Nacht", nuschelte Ruki leise und schmiegte sich an den Bassisten. Ruki war froh, dass Reita da war, denn nach dem heutigen Tag wurde ihm eine Sache bewusst: Sollte er Reita jemals verlieren, würde er daran zugrunde gehen. Er war Reita zu nahe gekommen, als dass er diesen Verlust verkraften könnte.

[bonus] secrets

Hallo~
 

Und da bin ich mal wieder, surprise surprise. Nach einem sehr schmerzhaften Wochenende, weil krank.
 

Das Kapitel habe ich extra für [[Astrido]] fertig gemacht. Ich hoffe es gefällt :)! Es gibt zu der Story noch ein Kapitel, und zwar die volle Szene + die Folgen davon und das kleine Gespräch in der Abstellkammer, was nicht in der Hauptstory vorkam. Aber zum Verständnis ist dieses Kapitel hier wichtig, weshalb es vorher kommt.
 

Viel Spaß!
 

Chizuru
 

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Sie waren gerade mitten in der Probe, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Manabu reinstürmte. Aus dem Konzept gebracht hörte Ruki auf zu singen und auch die Instrumente der anderen verstummten, nur ein leises Knurren von Uruha war zu hören.

"Aoi!", fing Manabu vollkommen aufgelöst an, "Was hat das alles zu bedeuten? Du warst nicht zu Hause und deine ganzen Sachen sind weg!" Manabu schien wirklich vollkommen fertig. Irritiert schaute Ruki sich die Szene vor seinen Augen an. Hatte Manabu gerade gesagt, dass Aoi mehr oder weniger einfach abgehauen war und sie anscheinend getrennt waren? Und wieso wusste er eigentlich nichts davon? Ihnen erzählte er auch immer alles sofort. Ein bisschen beleidigt war Ruki schon, aber das würde sich alles bestimmt aufklären. Uruha trat, nachdem er seine Gitarre abgestellt hatte, vor Aoi, da Manabu auf diesen zugegangen war.

"Was soll das Theater?", keifte Uruha böse. "Du bist doch selbst schuld! Und wag es nicht, Aoi nahe zu kommen oder geschweige denn ihn noch mal so zuzurichten!"

"Was? Wieso selber schuld? Und wieso zurichten? Was hab ich denn getan?", fragte Manabu den Tränen nahe.

Langsam wurde es interessant. Uruha schien kurz davor zu sein Manabu eine reinzuhauen und Aoi sah so aus, als wüsste er nicht wo oben und unten war. Einige von Uruhas Worten ließen ihn aufhorchen. 'Zurichten'? Was hatte Manabu denn getan, dass Aoi freiwillig auszog und Uruha zur lebenden Furie wurde?

"Was du getan hast?", fragte Uruha ungläubig. "Willst du mich verarschen?" Er sah Manabu grimmig an, bevor er sich zu Aoi umdrehte. Er nahm ihm die Gitarre ab und stellte er sie an die Seite, bevor er Aois Shirt am Bauch vorsichtig hochzog und Manabu somit Aois Bauch zeigte, der mittlerweile eine blau-lilane Färbung angenommen hatte. "DAS hast du getan! Du kannst froh sein, dass du ihn nicht krankenhausreif geschlagen hast! Die Ohnmacht war schon schlimm genug!", meinte Uruha aufgebracht.

"Was... aber... das war ich nicht... wieso sollte ich das tun? Ich..." Manabu wusste nicht, was er sagen sollte. Man sah ihm an, dass er ratlos war und das verwirrte wohl alle Anwesenden. Ruki war richtig geschockt, als Uruha Aois Shirt hochzog und mehrere dunkle Flecken zum Vorschein kamen, die anscheinend Manabu ihm zugefügt hatte. Jetzt verstand Ruki auch, wieso Uruha so aufgebracht war. Bevor er allerdings irgendwas sagte oder tat, wartete erst einmal ab. Uruha war schon genug damit beschäftigt Manabu anzukeifen, da musste er sich nicht noch einmischen.

"Warum tust du so, als wüsstest du von nichts?", merkte Uruha an. "Ich war Zeuge! Und du kannst mir nicht erzählen, dass du Aoi zusammenschreist, was ich bis nach draußen auf die Straße gehört habe und dass er dann zufällig bewusstlos zusammengeschlagen in eurem Wohnzimmer liegt, während du weggehst um Party zu machen!", regte sich der Brünette auf. "Warum bist du hier? Willst du Aoi zurück, weil du keinen anderen zum Vögeln findest oder was?", fügte er noch abfällig hinzu. Wenn Manabu weiter leugnen würde, dann würde Uruha zuhauen, da war er sich sicher.

"Was?... Aber ich... Ich hab doch gar nichts getan...", beteuerte Manabu noch mal und Ruki hatte nicht das Gefühl, dass er log.

Uruha ging auf Manabu zu. "Du wagst es immer noch es zu leugnen?", fragte er und im nächsten Moment traf seine Faust auf Manabus Wange. "Wag es nicht noch einmal, Aoi zu nahe zu kommen. Ich schwör dir, dann mach ich dich fertig. Wenn ich einmal höre oder sehe, dass du Aoi was antust, dann solltest du besser einen guten Schutzengel haben!“

Uruhas Schlag traf Manabu hart und unvorbereitet. Sein Kopf flog zur Seite und er sah Uruha mit einem fragenden und vewirrten Blick an, bevor sich seine Gesichtszüge veränderten.
 

"Warum schlägst du mich, du Arschloch?", knurrte Manabu wütend und sah den Brünetten mit einem stechenden Blick an. Dann fiel sein Blick auf Aoi. Er grinste und ging auf diesen zu. "Da ist ja meine kleine Schlampe. Und, hast du dich bei deinem Uruha ausgeheult wie ein kleines Mädchen? Hast du geflennt, so wie du es gemacht hast, als ich dir ein paar Mal in den Bauch geboxt habe?", fragte er spöttisch grinsend.

Ruki war genauso verwirrt wie jeder andere im Raum. Erst war Manabu lieb und tat so, als wüsste er von nichts und dann zeigte er auf einmal eine Seite, die Ruki bis dahin noch gar nicht gekannt hatte. Waren auf einmal alle verrückt geworden? Er hoffte nur, dass sie sich jetzt nicht noch kloppen würden. Die Verwirrung hielt Uruha jedoch nicht davon ab Manabu am Kragen zurück zu ziehen. "Hab ich dir nicht eben noch gesagt, du sollst Aoi nie wieder zu nahe kommen? Lass ihn in Ruhe verdammt! Du hast ihn genug leiden lassen! Und jetzt verschwinde aus unserem Proberaum, bevor ich mich vergesse!", knurrte Uruha böse. So war er noch nie drauf gewesen.

"Wann willst du das denn gesagt haben, du Spinner?", murrte Manabu, während er sich von Uruha losriss. "Aber gut, dann lass ich die Schlampe eben in Ruhe. Kann mir doch egal sein. Aoi ist sowieso nur für Sex gut. Zu mehr kann man ihn nicht gebrauchen. Und gehorchen tut er auch nicht. Wertloses Miststück!" Diese Worte spie er aus und sah Aoi dabei kalt an.

"Immerhin... immerhin bin ich für Sex gut", fing Aoi dann stockend an. "Aber du... du bist nicht mal dafür gut! Uruha war viel besser!" Als er realisierte, was ihm gerade rausgerutscht war, hielt er den Atem an.

Wenn Ruki das gerade richtig verstanden hatte, dann hatte Aoi wohl mal einen One-Night-Stand mit Uruha gehabt und ehrlich gesagt schockierte ihn das nicht so sehr, wie es eigentlich sollte. Viel mehr war das die Antwort darauf, warum Aoi und Uruha sich eine zeitlang völlig aus dem Weg gegangen waren. Er konnte sich vorstellen, wie das für Aoi gewesen sein musste. Würde er Reita betrügen, dann würde er sich vermutlich aus Hass einfach umbringen.

"So, du hast also mit Uruha geschlafen, du Flittchen. Ich muss auf Sex verzichten und du machst mit dem da rum" Als er 'dem da' sagte, schaute er abfällig zu Uruha. "Und ich bin nicht mal für Sex gut? Du solltest wissen, was du sagen solltest und was nicht, und das ist etwas, was du besser nicht gesagt hättest!" Manabu holte aus und wollte Aoi wieder schlagen, aber er wurde abermals von Uruha aufgehalten.

"HAB ICH DIR NICHT GESAGT, DU SOLLST IHN IN RUHE LASSEN?", schrie der Brünette. Sein Geduldsfaden war endgültig gerissen. "VERSCHWINDE VON HIER UND LASS DICH NIE WIEDER BLICKEN, SONST VERGESSE ICH MICH WIRKLICH!" Während er das sagte, stieß er Manabu unsanft zur Tür und raus aus dem Proberaum. Die Tür schlug er hinter Manabu zu. Er hoffte nur, dass dieser genug Verstand hatte, um jetzt nicht zu randalieren. Denn sonst würde es riesigen Ärger mit dem Sicherheitspersonal und auch mit dem Management geben.

Nachdem Uruha Manabu schließlich rausgeschmissen hatte, seufzte Reita. "Ich hab ja kapiert, was passiert ist, aber was zur Hölle ist mit Manabu los? Der ist ja vollkommen krank, der Kerl", murrte der Bassist.

"Sagt mal hat der Typ 'ne gespaltene Persönlichkeit, oder einfach nur einen an der Klatsche? Sowas hab ich ja noch nie erlebt", grummelte Ruki dann. Er hatte noch nie so ein Verhalten bei jemandem erlebt und irgendwie erschien ihm sein daher gesagtes Kommentar plötzlich logisch. Zwar hatte Ruki nicht wirklich Ahnung von sowas, aber die Erklärung, dass Manabu einfach nur bescheuert war, klang nicht gerade überzeugender.

Nachdem Ruki das Kommentar rausgerutscht war, diskutieren sie eine lange Zeit darüber, was nun der wahre Grund für sein Verhalten war, doch einigen konnten sie sich nicht. Sie beließen es dann dabei, dass es sich irgendwann schon klären würde – oder eben nicht. Aber das war nicht mehr wichtig. Wichtig war, dass Aoi endlich frei war.

Kai seufzte. "Ich denke nach dem kleinen Zwischenfall hat das keinen Sinn mehr...", sagte Kai dann und legte seine Drumsticks weg. "Wir proben morgen weiter, wenn alle sich beruhigt haben. Und ich rede mal mit Screw, dass Byou etwas auf Manabu aufpasst, damit das nicht noch mal passiert. Soweit ich weiß hat der Manabu nämlich ziemlich gut im Griff."
 

„Was für ein Tag“, seufzte Reita schließlich, als sie bei Ruki in der Wohnung angekommen waren.

„Du sagst es. Aber findest du nicht auch, dass Aoi und Uruha ein tolles Pärchen abgeben würden? So wie Uruha Aoi heute verteidigt hat, könnte ich mir das sehr gut vorstellen.“, meinte Ruki dann und grinste vielsagend.

„Ehrlich gesagt würde es mich nicht wundern, wenn Uruha auf Aoi stehen würde.“, war Reitas schlichte Antwort.

„Hm“, machte Ruki nur, doch insgeheim schwor er sich, den beiden zu helfen wo es nur ging. Er wollte nicht, dass sie genauso unglücklich werden würden, wie er selbst es einmal gewesen war.



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Kommentare zu dieser Fanfic (153)
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Von:  Astrido
2011-09-27T17:33:33+00:00 27.09.2011 19:33
schick, dass du das so schnell hinterher geschoben hast!
jezt versteht man auch, das aoi nicht mehr mit manabu zusammen ist.

lg
mayu

Von:  Astrido
2011-09-26T12:22:46+00:00 26.09.2011 14:22
eigentlich hatte ich ja mit diesem bonus kapitel die hintergrund geschichte zwischen aois und uruhas streit erwartet, die du versprochen hattest.
aber das kapitel ist trotzdem gut!
auch wenn ich ja grundsätzlich mehr der fan von ruki/uruha bin.
lgt
mayu
Von:  totenlaerm
2011-07-27T21:31:27+00:00 27.07.2011 23:31
ja, ich bin überrascht... sehr sogar. Es gefällt mir. Zeigt wie abhängig ruki ist... der hammer wär, wenn er reita hhintergehen würde XD
Von:  Toffelchan
2011-06-13T16:11:31+00:00 13.06.2011 18:11
yöööy~
schönes bonus kapi :3 <333~
Von: abgemeldet
2011-06-06T10:21:55+00:00 06.06.2011 12:21
geil Q___Q
das bonus-kapi rockt einfach nur... reita kann auch süß sein XDDD
vor allen dingen... Uruha ist echt die Härte XD aber ich glaube der fragt gerne die Leute aus ;D
hab mich gefreut mal wieder was von dir zu lesen c: mag deinen schreibstil.

lg :D
Von:  Astrido
2011-06-02T21:39:12+00:00 02.06.2011 23:39
ich kann mich den anderen beiden nur anschließen.
hab überhaupt nicht mit dem kapitel gerechnet. aber es war sehr niedlich. ich mag es.
schreibst du noch mal eine ff?
lg
mayu
Von:  InspiredOfMusic
2011-06-02T10:09:22+00:00 02.06.2011 12:09
Ja.. du hast Recht.. ich hab echt nicht mit dem Kapitel gerechnet~ ^_^
War total überrascht.. aber ich hab mich sehr gefreut~
Ich war sofort wieder in der Story drin..
Und die beiden sind echt süß zusammen..
Wird es noch mehr Bonus Kapitel geben? c:
LG
Von:  Kaogummi
2011-06-02T09:24:23+00:00 02.06.2011 11:24
also.. ich weiß nicht was du hast.
ich find das kapitel toll!ich finde gut das Reita zu seinen gefühlen steht~
das ist das perfekte letzte kapitel~ so zum abschluss ^_^
& aois reaktion ist einfach zu geil XD
Von:  Snaked_Lows
2011-01-02T09:28:59+00:00 02.01.2011 10:28
omg, das ist ja fast sowas wie ein happy end XDDD
und das bei DIR O______O XD
wahrscheinlich lässt du trotzdem noch jemanden sterben ;__________;
tolles kapi!!!!
Von:  totenlaerm
2010-12-29T00:01:33+00:00 29.12.2010 01:01
Das ist supi, auch wenn ich nicht so der happy end fan bin :) aber ich finds sehr schön. Irgendwie schade....das war meine erste gazette FF. Jetzt ist sie fast zu ende. Aber sie ist toll.

Du bist in Japan? Wow... wie bisste denn da hin gekommen...schreib ich jetzt nach Japan? Der Gedanke macht mich verrückt. Bleibst du da? wie ist das Wetter so? ....ich ineressiere mich für andere länder und für das Wetter...und das klima. ist es uner 0,8 grad celsius kalt?


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