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Ein neuer Anfang!

Ryuichi x Shuichi
von

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Endgültiger Schlussstrich!

Einsam und verlassen saß Shuichi im Park und dachte an die vergangenen Stunden zurück. Es war nun endgültig vorbei, oder? Ja, er hatte Yuki verlassen, hatte ihm gesagt, dass er so nicht weitermachen konnte und war dann einfach aus dessen Wohnung verschwunden. Ohne noch ein letztes Wort zu verlieren, ohne noch einen letzten Kuss von seinem Geliebten zu stehlen. Einfach so, als würde es den Rosahaarigen nicht kümmern.
 

Es hatte so unsagbar geschmerzt in seiner Brust, doch hatte er keine Regung seiner eigentlichen Gefühle gezeigt. Nein, diesmal nicht, auch wenn ihm der Blonde gefolgt war und ihn schließlich gegen die nächste Hauswand gedrückt hatte. "Ist das dein Ernst?" hatte er wissen wollen, mit einen selbstsüchtigen Ausdruck in den Augen. So schwer es Shuichi auch gefallen war, er hatte der Frage zugenickt, hatte es tun müssen, denn er wollte diese schmerzhafte Beziehung einfach nicht weiterhin so fortsetzen.
 

"Warum auf einmal? Erst rennst du mir hinterher, ziehst bei mir ein, sagst mir, wie sehr du mich liebst und dann willst du verschwinden, nachdem du meine Nerven völlig strapaziert hast?". Vorwürfe waren Yuki's Worte gewesen, wie immer, denn etwas andere konnte der Schriftsteller doch gar nicht, oder? Genau, er konnte andere Menschen nur mit Worte nieder machen, ohne dabei auf die Gefühle seiner Mitmenschen zu achten. Wie damals auch, als er ihm das erste Mal begegnet war. Und? Nun war es vorbei, also warum dachte er immer noch darüber nach?
 

"Nicht ein einziges Mal hast du mir gesagt, dass du mich liebst, Yuki... Wir leben uns auseinander, weil du deine Vergangenheit nicht loslassen kannst. Ich mache dir auch keine Vorwürfe, aber du verletzt mich immer wieder und du entschuldigst dich nicht einmal". Shuichi biss sich auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Warum hatte er sich eigentlich noch gerechtfertigt? Yuki musste seine Entscheidung so hinnehmen, denn hätten sie diese Beziehung, welche eigentlich gar keine richtige Beziehung war, fortgesetzt, wäre der junge Sänger an dieser zerbrochen.
 

"So? Gut, wie du willst... Dann bin ich dich Nervensäge wenigstens los". Mehr hatte Yuki dazu nicht gesagt, hatte nicht mal versucht, eine Entschuldigung vorzubringen und war einfach zurück zu seiner Wohnung gegangen. Shuichi erinnerte sich dunkel, dass er zu Boden gerutscht war und kurz daraufhin seinen Tränen freien Lauf gelassen hatte. Sein Herz war ein reines Scherbenhaufen, aber nun war es zu spät für Reue. Yuki war nicht länger sein Freund, sein Geliebter, sondern ein Schatten seiner Vergangenheit.
 

"Und ich bereue es trotzdem" murmelte Shuichi und blickte zum Sternenhimmel auf. Ja, nun saß er hier im Park, auf einer Parkbank und war völlig allein. Er wusste nicht mal, wohin mit sich. Sollte er zu Hiro gehen? Nein, wirklich schlechte Idee, denn seitdem sie zwei Millionen Alben verkauft hatten, war Ayaka ständig bei seinem besten Freund. Er nahm es Hiro nicht mal übel, denn der Langhaarige war seit einigen Wochen mit Yuki's Ex-Verlobte zusammen. Hiro sollte sein Glück genießen, also besaß Shuichi nicht das Recht, das junge Glück zu stören, oder?
 

Nun, ihm blieb noch sein Elternhaus, aber er mochte nicht wieder dort einziehen. Wohin mit ihm? Vielleicht sollte er morgen Früh, wenn er zu den Proben musste, Mr. K fragen? Nein, dann würden nur dumme Fragen auftauchen und darauf konnte der Rosahaarige gestrost verzichten. Blieb nun trotzdem die Frage, wo er die Nacht verbringen sollte. Er hatte nicht mal Klamotten mitgenommen, sondern war einfach aus Yuki's Wohnung gerannt. Super, er würde den Schriftsteller wohl noch einmal begegnen, wenn er seine Habseligkeiten haben wollte.
 

"Mh... Wenn das nicht Shuichi ist? Was machst du denn so spät im Park?" erklang plötzlich eine vertraute Stimme hinter dem jungen Sänger. Erschrocken fuhr Shuichi herum, erblickte sein Idol, welcher seinen Bär in der Hand hielt und einen fragenden Gesichtsausdruck aufgelegt hatte. Sakuma? Was machte denn Sakuma im Park? Wollte er sich zu solch später Stunde vielleicht die Beine vertreten?
 

"Na komm... Sag mir, warum du hier so alleine sitzt?". Ein liebevolles Lächeln erschien auf den Lippen des Grünhaarigen, während er um die Bank lief und sich schließlich zu Shuichi setzte. Der junge Sänger blickte wieder zu den Sternen auf, während ein kühler Wind aufkam und sein Haar sanft umschmeichelte. Stimmt, dachte sich Shuichi. Sakuma war auch noch da, aber könnte er ihn um Hilfe bitten? Und wenn er sich dann dazu entschließen würde, dann müsse er dem Grünhaarigen erklären, warum er diese Bitte äußerte, oder?
 

"Was ziehst du denn für ein Gesicht?" wollte Ryuichi wissen und beugte sich seitlich, um den Rosahaarigen besser ansehen zu können. Stumme Tränen liefen über Shuichi's Wangen, weswegen er seinen Kopf seitlich drehte, damit Sakuma nicht sah, wie sehr er unter der Trennung litt. "Ich... Ich habe Yuki verlassen und... Ich konnte einfach nicht mehr" schluchzte der junge Sänger, versuchte sich zu beruhigen, doch schaffte er es einfach nicht.
 

Unglauben spiegelten die blauen Augen wieder, welche zu Ryuichi gehörten. Wie? Shuichi hatte seinen geliebten Yuki verlassen? Kaum zu glauben, weil der Rosahaarige doch so glücklich gewesen war, oder? Nun, okay, in den letzten Wochen hatte sich schon etwas verändert und immer, wenn Shuichi gesungen hatte, dann hatte auch Sakuma deutlich aus der Stimme gehört, dass nun mal etwas ganz und gar nicht stimmte. Gut, nun wusste er wenigstens den Grund.
 

Ryuichi legte seinen Bär ab, rutschte zu Shuichi rüber und schloss diesen in seine Arme. Wie verbittert der junge Sänger doch weinte. Warum? Er hatte doch eben gesagt, dass er Yuki verlassen hätte, oder? Wieso weinte Shuichi dann so? "Shuichi... Nicht weinen. Ich bin doch bei dir" murmelte Sakuma leise in dessen Ohr, spürte plötzlich, wie sich der Rosahaarige eng an seine Brust schmiegte und noch mehr Tränen vergoss.
 

Shuichi war dem Grünhaarigen so äußerst dankbar. Wenigstens war eine Person für ihn da. "Warum tut die Liebe nur so verdammt Weh, Sakuma? Was habe ich falsch gemacht? Wieso musste Yuki mich immer so behandeln? Als sei ich überhaupt nichts wert und...". Der Rosahaarige hielt inne, als er noch enger an Sakuma's Brust gedrückt wurde. Zwei Hände glitten über seinen Rücken, fuhren sanft über sein Shirt und versuchten noch immer den Jüngeren zu beruhigen.
 

Der Ältere wusste nicht, wieso Yuki dies und das getan hatte. Er wusste nur, dass er Shuichi nie so behandeln würde. Man behandelte einen Menschen freundlich und zuvorkommend, aber niemals schlecht, wie Yuki es vielleicht manchmal getan hatte. So wirklich wusste Sakuma die Umstände auch nicht, um sich ein Urteil zu bilden, aber er hatte schon viele Dinge von Hiro erfahren und auch so hatte man meist bemerkt, wann Shuichi mal schlechter Laune gewesen war.
 

"Ich kann dir keine Antworten auf deine Fragen geben, Shuichi, da ich Yuki nicht so gut kenne, wie du... Ich kann dir nur sagen, dass du sehr wohl etwas wert bist, denn du gehörst zu meinen wenigen Freunden". Ryuichi legte ein kleines Lächeln auf, als Shuichi zu ihm aufsah und einen ungläubigen Blick auflegte. Glaubte der Kleine ihm etwa nicht? Er mochte Shuichi, denn dieser war ihm so verdammt ähnlich. So ähnlich, dass es Sakuma manchmal sehr erschreckte, weil er immer sich selbst in Shuichi sah.
 

"Ich bin dein Freund, Sakuma?" kam auch schon die ungläubige Frage des Jüngeren, welcher sich nun doch allmählich beruhigte. Meinte sein Idol diese Worte ernst? Wurde Shuichi von Sakuma Ryuichi als Freund angesehen? Sicher, der Rosahaarige betrachtete den Älteren auch als Freund, aber nie hätte er gedacht, dass Sakuma ebenso dachte.
 

Der Grünhaarige grinste und strich Shuichi durchs weiche Haar. Wahrlich, der Kleine schien verwundert zu sein, obwohl Sakuma hinter seinem Gesagten stand. Vielleicht hätte er auch nur mehr Zeit für Shuichi aufbringen müssen, um seine Aussage zu bekräftigen? Ja, er hätte da sein müssen, wenn es dem Jüngeren schlecht ergangen war, oder?
 

"Natürlich bist du mein Freund, Shuichi" bestätigte der Ältere seine vorherige Aussage. "Und da du mein Freund bist, Shuichi, kannst du mich auch beim Vornamen nennen". Ryuichi konnte deutlich sehen, wie sich Shuichi's Blick langsam erhellte und auf dessen Lippen ein zaghaftes, jedoch auch aufrichtiges Lächeln erschien.
 

"Danke, Sakuma... Ich weiß gar nicht...". "Nenn mich doch einfach Ryuichi" unterbrach der Grünhaarige den jungen Sänger und strich ihm eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. Leicht nickte er seinem Idol zu, wollte gerade noch etwas sagen, doch wurde der Jüngere durch einen Klingelton, welcher nun ertönte, daran gehindert.
 

Sakuma kramte in seiner Hosentasche herum, zog endlich sein Handy hervor und sah fragend aufs Display, welches immer wieder aufleuchtete. Thoma? Wieso rief er um diese Zeit noch an? Vielleicht hatte er ein neues Konzert für Nittle Grasper organisiert? Wäre möglich, dachte sich Ryuichi, nahm nun endlich den Anruf entgegen und grinste breit. "Thomalein... Warum rufst du noch zu so später Stunde an? Ist etwas passiert?".
 

Eine Weile herrschte Stille, doch konnte Shuichi deutlich hören, dass der Chef der Plattenfirma NG Records etwas sagte. Und Sakuma? Warum wurden dessen Gesichtszüge auf einmal so ernst? Jegliche Sanftheit war aus dem Gesicht des Grünhaarigen gewichen, weswegen der Jüngere vermutete, dass es um eine wichtige Angelegenheit gehen musste.
 

"Es liegt nicht bei mir, Thoma... Shuichi hat sich entschieden und ich werde den Teufel tun, ihn dazu zu überreden". Shuichi's Augen weiteten sich, da sich dieses Telefonat scheinbar um ihn drehte, oder? Ihn zu was überreden? Shuichi hätte sich bereits entschieden? Moment. Konnte es sein, dass Thoma wegen Yuki und Shuichi anrief? Hatte der Schriftsteller mit Thoma über Shuichi's Entscheidung gesprochen?
 

"Ja, ich bin gerade bei ihm... Nein, Thoma, ich werde Shuichi zu nichts zwingen... Ja und? Dann fühlt sich Yuki eben schlecht. Vielleicht kann er nun nachvollziehen, wie sich Shuichi manchmal gefühlt haben muss". Ryuichi seufzte, sah zu Shuichi rüber, welcher starr zu Boden blickte. Es nahm ihn mit, oder? Vielleicht sollte der Ältere nun das Telefonat beenden, denn er hatte seine Meinung zu diesem Thema vertreten.
 

"Ja, wir sehen uns morgen Mittag, Thoma". Endlich beendete Sakuma dieses Telefonat, steckte sein Handy zurück in die Hosentasche und wendete sich dem jungen Sänger zu, welcher nun seinen Kopf hob und ihn fragend anblickte. Konnte Sakuma da wirklich Reue in den blauen, jedoch auch verweinten Seen erkennen?
 

"Thoma wollte, dass ich dich dazu überrede, deine Entscheidung noch mal zu überdenken, Shuichi". Der Rosahaarige nickte dem zu, denn soviel hatte er auch verstanden. Ryuichi schien den jungen Sänger jedoch nicht überreden zu wollen, weswegen Shuichi seinem Idol auch sehr dankbar war.
 

"Thoma sagte auch, wenn du deine Entscheidung nicht mehr änderst, sollst du wenigstens deine Sachen aus Yuki's Wohnung holen... Wenn du nicht alleine gehen möchtest, Shuichi, dann komme ich gerne mit dir mit". Nochmals nickte Shuichi leicht, denn alleine wollte er Yuki nicht begegnen. Zu groß war die Angst, dass er seine Entscheidung doch noch mal überdachte und er zurück zum Schriftsteller ging, weil er sich vielleicht schuldig fühlte.
 

Der Ältere erhob sich langsam, nahm seinen Bär zur Hand und streckte sich leicht, da die Bank schon ein wenig unbequem war. "Dann lass uns zu Yuki's Wohnung gehen. Keine Sorge, Shuichi. Ich werde bei dir bleiben und dich unterstützen". Ein liebevolles Lächeln erschien auf Sakuma's Lippen, ehe auch Shuichi aufstand und nochmals ein leichtes Nicken andeutete. Ja, er war seinem Idol so dankbar, aber ihm fehlten die Worte, um seinen Dank Ausdruck zu verleihen.
 

Es dauerte gerade mal zehn Minuten, bis sie Yuki's Wohnung erreichten. Unruhig starrte Shuichi auf die Namensschilder der Klingeln, welche Links neben der Tür angebracht waren, ehe er den Namen Eiri erblickte und seine Hand langsam erhob. Eigentlich wollte er Yuki nicht noch mal sehen, aber er musste seine Sachen holen, um den endgültigen Schlussstrich zu ziehen.
 

Mit neuen Mut gefasst, drückte er auf die Klingel, ehe er das Summen vernahm und Ryuichi die Türe öffnete. Er spürte deutlich, wie nervös der Rosahaarige war und wusste sehr wohl, wäre er nicht bei ihm, stünde Shuichi vielleicht noch Stunden vor der geschlossenen Tür. Es war eine gute Idee gewesen, ihm seine Hilfe anzubieten, oder? Ja, er würde den jungen Sänger in dieser schweren Stunde nicht alleine lassen.
 

Mit dem Aufzug fuhren sie in den vierten Stock, liefen anschließend einen Gang hinunter, nachdem sich die Fahrstuhltüren geöffnet hatten, ehe sie bei einer angelehnten Wohnungstür hielten. Shuichi schluckte laut, sah zu seinem Begleiter rüber, dessen Miene nun nicht mehr so freundlich wirkte, wie noch vor einigen Minuten. Ob Ryuichi wusste, worauf er sich hier einließ?
 

Zögerlich betrat er in Yuki's Wohnung, zog sich die Schuhe aus und nahm neben sich wahr, dass auch Sakuma sich seiner Schuhe entledigte. "Shuichi, ich bin im Wohnzimmer" erklang die Stimme des Schriftstellers, da er scheinbar genau zu wissen schien, wer bei ihm geklingelt hatte. Ob Yuki sauer werden würde, wenn er sein Idol sah? Konnte man es dem Jüngeren denn verübeln, dass Shuichi lieber mit einer vertrauten Person hierher kam? Nein, oder?
 

Langsam lief er den Gang runter, blieb im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen und betrachtete Yuki, welcher an seiner Zigarette zog und nun endlich aufblickte. In der anderen Hand hielt er ein Buch, welches er zuvor wohl noch gelesen hatte. Seine Augen wirkten normal, also hatte sein ehemaliger Geliebter wohl keine Tränen vergossen, was sich Shuichi eigentlich insgeheim gewünscht hatte. Nur, warum hatte er es sich gewünscht? Hätte er dann seine Entscheidung vielleicht doch noch mal überdacht?
 

"Ähm... Ich bin nicht allein, Yuki... Sakuma... Also, ich meine, Ryuichi ist mit mir hierher gekommen". Es war schwer, sich daran zu gewöhnen, sein Idol beim Vornahmen zu nennen, denn er hatte den Grünhaarigen immer nur Sakuma genannt. Der Ältere trat neben Shuichi, hob zur Begrüßung nur seine Hand und bekam ein seichtes Nicken von Yuki, welcher ihn wohl so begrüßte.
 

"Yuki... Ich bin nur hier, um meine Sachen abzuholen, also... Ich bin gleich wieder weg". "Und dann war es das für dich, Shindou?" wollte eine ihm bekannte Stimme wissen, ehe Thoma aus den Schatten trat und sich zu Yuki auf die Couch setzte. Wie? Also war Thoma schon die ganze Zeit hier gewesen? Diese Tatsache überraschte auch Ryuichi, welcher nun ganz ins Wohnzimmer trat und sein Bandmitglied verwundert musterte.
 

"Thoma... Ich finde, dass wir uns hier nicht einmischen dürfen. Wenn Shuichi meint, dass er diese Beziehung nicht länger führen möchte, dann sollte man seine Entscheidung doch akzeptieren, oder nicht?". Thoma murrte etwas Unverständliches in sich hinein, sah zu Yuki rüber, welcher nun sein Buch auf den Tisch legte. Sich ins Polster der Couch zurücklehnend, sahen die gold wirkenden Augen zum Rosahaarigen rüber und bedachten ihn mit einen forschenden Blick. War Shuichi's Entscheidung wirklich endgültig, oder versuchte er nur in Erfahrung zu bringen, ob es Yuki störte? Natürlich störte es den Schriftsteller, denn vor einem Jahr waren sie beim Grab von Kitazawa gewesen. Nicht einmal war Shuichi von seiner Seite gewichen, also warum jetzt? Jetzt wurde ihm sein Verhalten also einfach zuviel, obwohl Yuki immer so gewesen war?
 

Thoma unterließ jeglichen Kommentar und sah nun ebenfalls zum jungen Sänger rüber, welcher nun den Boden unter seinen Füßen musterte. "Ich... Ryuichi, hilfst du mir beim Packen? Ich... Ich will und kann nicht länger hier bleiben". Der Grünhaarige nickte langsam, bemerkte sehr wohl, dass dessen Schultern bebten und folgte dem Rosahaarigen, welcher wohl in ein anderes Zimmer musste, um seine Sachen zu packen.
 

"Warum sagst du nichts, Yuki? Du wolltest doch mit ihm reden, oder sehe ich das falsch?". Besorgt musterte der Chef von NG Records den Blonden, welcher erneut an seiner Zigarette zog und noch immer so wirkte, als ginge ihm die ganze Angelegenheit nichts an. "Wozu? Shuichi macht nicht den Eindruck, als wolle er noch reden. Entweder, er kommt in den nächsten Tagen zu mir zurück, oder es ist eben endgültig vorbei. Sollte er wirklich seine Entscheidung ernst meinen, dann hält mich hier nichts mehr". Wie? Würde Yuki dann endgültig nach Amerika fliegen, um dort seine Bücher zu schreiben? Blieb er wirklich nur, weil er die Hoffnung hegte, dass Shuichi seine Entscheidung noch mal ändern würde?
 

"Hast du alles, Shuichi?". Der Rosahaarige nickte und erhob sich mit seinem vollbepackten Rucksack. Viel hatte er nie besessen und seine meisten Habseligkeiten befanden sich sowieso noch in seinem Elternhaus. Jetzt blieb nur die Frage, wo er später blieb. Vielleicht in einem billigen Hotel? Er mochte Sakuma nicht fragen, auch wenn sich Shuichi sicher war, dass sein Idol ihn aufnehmen würde, oder?
 

"Hör mal... Wo bleibst du denn nun? Ziehst du zu deinen Eltern zurück?". Die letzte Frage verneinte Shuichi und lief zur Tür, um sich seine Schuhe anziehen zu können. Ryuichi folgte dem Kleinen, welcher einen traurigen Eindruck machte. Warum? Wusste der Rosahaarige denn nicht, wohin er nun sollte?
 

"Shuichi... Ich würde mich freuen, wenn du mit zu mir kommen würdest. Bei mir zu Hause ist genügend Platz". Ein breites Lächeln erschien auf Sakuma's Lippen, während die Augen des Rosahaarigen einen sonderbaren Ausdruck annahmen. Freute sich Shuichi, oder glaubte er den Worten nicht, welche er eben gehört hatte? Nochmals nickte er dem jungen Sänger zu, um sein Angebot zu bekräftigen, ehe auch der Rosahaarige ein Lächeln auflegte.
 

"Ich halte das für keine gute Idee, Ryuichi" sprach Thoma schnell, welcher in den Flur trat und argwöhnisch den Sänger von Nittle Grasper musterte. Nicht, dass er Sakuma Vorschriften machen wollte, aber er fand diese Idee einfach nicht passend. Shuichi sollte dann doch lieber bei seinen Eltern einziehen, als bei Ryuichi, welcher immer so hilfsbereit war.
 

"Und wieso nicht? Ist doch meine Sache, ob ich Shuichi bei mir aufnehme, oder nicht? Ich bin immerhin alt genug, um solche Entscheidungen zu treffen". Wieder war der Ältere ernst und zeigte auch deutlich, dass er nicht bereit war, seine Entscheidung noch mal zu überdenken. Ja, Sakuma hatte Recht, denn auf eine gewisse Art und Weise waren sich Shuichi und sein Idol sehr ähnlich.
 

"Also bleibst du bei deiner Entscheidung, Shuichi? Du verlässt mich und kommst nie mehr zurück?". Alle Augen ruhten nun auf Yuki, welcher ebenfalls in den Flur getreten war und Shuichi mit einen fragenden Blick bedachte. Es dauerte eine ganze Weile, da der junge Sänger zu überlegen schien, ehe er die Frage mit einem Nicken beantwortete. Ja, seine Entscheidung stand, auch wenn sein Herz nun fürchterlich schmerzte.
 

"Wie du willst... Verschwinde und lass dich nie mehr hier blicken". Es klang hart, aber das war die Art, wie Yuki mit dieser Situation umzugehen pflegte. Er konnte keine Tränen vergießen, jedenfalls nicht für diese Sache. Warum auch? Noch immer hielt er an seiner Aussage fest, denn er wäre nun das Nervenbündel los, oder nicht? Ja, er hatte seine Wohnung nun wieder für sich allein.
 

Ryuichi wollte gerade etwas zu dieser Aussage sagen, da er es unmöglich fand, wie Yuki mit seinem ehemaligen Geliebten umsprang, doch spürte er plötzlich eine zitternde Hand an seiner, ehe er aus der Wohnung gezogen wurde. Unaufhaltsam zog Shuichi den Grünhaarigen zum Fahrstuhl, drückte den Knopf und wartete, bis sich die Fahrstuhltüren öffneten. Und endlich, als er in den Fahrstuhl eintreten konnte und sich die Türen schlossen, ließ Shuichi seinen Tränen freien Lauf. Verdammt, diese Worte hatten sein Herz in Stücke gerissen. Warum war Yuki nur so? Wieso hatte er nicht liebevolle Worte ausgesprochen, um seine Entscheidung vielleicht doch noch zu verändern?
 

"Shuichi... Nicht weinen, bitte...". "Es ist endgültig vorbei, Ryuichi... Das Thema ist für mich beendet". Ob Shuichi seine Worte ernst meinte? Er weinte so verbittert, dass es Sakuma das Herz zeriss. Er hasste es, wenn Freunde von ihm so sehr litten und deswegen zog er den jungen Sänger in seine Arme, um ihm Trost zu spenden. "Shuichi... Bitte, weine nicht länger. Ich bin jetzt für dich da und lasse dich auch nicht allein, versprochen". Der Jüngere nickte leicht, schmiegte sich an Sakuma's Brust, da er seinem Idol so unendlich dankbar war. Ja, Ryuichi würde für ihn da sein und in naher Zukunft vorerst an seiner Seite bleiben, oder?

Einzug bei Ryuichi!

Schon seit einiger Zeit liefen Shuichi und Ryuichi nebeneinander her, schweigsam, denn keiner von ihnen vermochte etwas zu sagen. Mittlerweile hatte sich der junge Sänger auch wieder beruhigt, sah er nun langsam ein, dass ihn Tränen auch nicht mehr halfen. Die Beziehung mit Yuki Eiri war nun endgültig vorbei, oder? Ja, Shuichi würde den Schriftsteller vergessen, um ein neues und vielleicht auch aufregenderes Leben zu beginnen.
 

"Shuichi, wir bringen deine Sachen kurz zu mir und dann unternehmen wir noch etwas zusammen. Der Abend ist noch jung, findest du nicht auch?". Sakuma legte ein kindliches Lächeln auf, hoffte er doch durch seinen Vorschlag den jungen Sänger ein wenig aufheitern zu können. Blaue Augen sahen ihn erst forschend an, ehe Shuichi doch zögerlich dem Vorschlag zustimmte.
 

"Komm, leg doch wieder ein Lächeln auf, ja? Wir amüsieren uns gleich ein bisschen und dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus". Der Rosahaarige lächelte zaghaft, da Ryuichi's Aufmunterungsversuche wirklich halfen. Warum? Hiro hatte ihm auch immerzu helfen wollen, doch sein bester Freund hatte seine Laune nie wirklich heben können. Wie schaffte es also sein Idol? Lag es vielleicht an Sakuma's kindliche Art?
 

"Siehst du? Ein Lächeln steht dir viel besser, Shuichi". Sofort blieb der Jüngere stehen und starrte dem Älteren verwundert hinterher. Ein Lächeln stand ihm besser? Meinte Sakuma seine Worte ernst, oder sagte er so etwas nur, um Shuichi gänzlich aufzuheitern?
 

Auch Sakuma kam zum Stillstand, sah über seine Schulter und betrachtete Shuichi. Auf dessen Wangen erschien ein leichter Rotschimmer, weswegen er seinen Kopf senkte, da der junge Sänger schon ein wenig in Verlegenheit geriet. Ryuichi sagte ihm schließlich nicht jeden Tag, dass Shuichi ein Lächeln viel besser stand, als sonst irgendeine Miene.
 

"Oh, wie süß" grinste Ryuichi plötzlich und drückte seinen Stoffhasen eng an seine Brust. "Shuichi, du wirst ja ganz rot... Bringe ich dich etwa in Verlegenheit?". Der Jüngere blickte sich hilfesuchend um, da ihm einfach keine logische Erwiderung einfiel. Ja, Sakuma hatte ihn wirklich in Verlegenheit bringen können. Stellte sich Shuichi nur die Frage, warum er wegen solchen Worten gleich errötete.
 

"Sakuma, also...". "Ryuichi" korrigierte der Ältere sofort und setzte seinen Weg fort. Seine Wohnung war nicht mehr weit entfernt und als er die raschen Schritte hinter sich vernehmen konnte, welche zweifelsohne Shuichi gehörten, bildete sich ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen. Gut zu wissen, dachte sich Ryuichi und gleichzeitig stellte er sich einige Fragen. Hatte Yuki dem Jüngeren denn nie Komplimente gemacht?
 

Nach wenigen Minuten erreichte Sakuma schließlich seine Wohnung, blickte sich nach Fotografen, oder auch möglichen Fans um, ehe er erleichtert seufzte. Schon häufig war ihm abends aufgelauert worden und meist hatte der Sänger von Nittle Grasper die Flucht ergreifen müssen, um den zahlreichen Fragen zu entgehen.
 

Shuichi blieb neben seinem Idol stehen, sah sich nun ebenfalls um und betrachtete die ruhige Gegend. Ryuichi wohnte also ein klein wenig abgelegen, was auch richtig in Shuichi's Augen erschien. Mitten in der Stadt würde sein Idol wohl gar nicht zur Ruhe kommen, oder? Es war schon gefährlich, wenn man bei Tag durch die Stadt lief und trotz Sonnenbrille von einigen Mädchen erkannt wurde.
 

"So, Shuichi... Die gesamte erste Etage ist mein Reich. Ich hoffe doch sehr, dass dir mein Wohnung gefallen wird". Ryuichi lächelte den Rosahaarigen vielsagend an, ehe er die Haustür mit seinen Schlüssel öffnete und das Treppenhaus betrat. Auf Shuichi wartend, welcher noch immer neugierig das weiße Haus betrachtete, bildete sich erneut ein amüsiertes Lächeln auf Ryuichi's Lippen. Shuichi kannte seine Wohnung noch nicht, da sie auch nie die Gelegenheit dazu gehabt hatten, sich Privat ein wenig besser kennenlernen zu können. Die Arbeit ging vor und das schien beiden Parteien sehr wohl bewusst zu sein, aber im Endeffekt war es doch ein wenig schade in Sakuma's Augen.
 

Langsam setzte sich Shuichi in Bewegung, folgte seinem Idol die Stufen hoch, ehe Sakuma vor einer Wohnungstür hielt und diese mit seinen Schlüssel öffnete. Voller Neugier betrat der junge Sänger nach Ryuichi die Wohnung, konnte im ersten Moment nichts erkennen, ehe der Ältere das Licht einschaltete und somit für genügend Helligkeit sorgte.
 

Sie befanden sich im Flur, wie es schien, denn Links neben der Wohnungstür stand ein massiver Schrank, welcher für die Schuhe seines Idoles diente. Über den Schrank hing eine farblich passende Garderobe, an welcher verschiedene Jacken von Ryuichi hingen.
 

"Deine Jacke kannst du ruhig aufhängen und wenn du möchtest, dann führe ich dich herum". Shuichi nickte zaghaft, zog sich seine Jacke aus und hang diese auf. Seine Schuhe stellte er neben die Tür, wie auch Ryuichi es zuvor getan hatte, welcher nun den Flur überquerte und eine Tür öffnete. "Hier... Im Nachhinein bin ich doch sehr froh, dass ich ein Gästezimmer habe".
 

Bewundernd sah sich der junge Sänger um und staunte nicht schlecht, als er dieses Zimmer zu Gesicht bekam. Lange Vorhänge, in rötlicher Farbe, hingen am großen Fenster. Ein dunkler Kleiderschrank stand gegenüber dem Fenster, welcher im gleichen Stil zu sein schien, wie der Schuhschrank im Flur. Die blauen Augen huschten nun zum Himmelbett, welches sehr einladend auf den Rosahaarigen wirkte. Dieser weiße Stoff, welcher das Bett noch zusätzlich beschmückte. Shuichi war sich eigentlich schon ziemlich sicher, dass er sich hier wohl fühlen würde.
 

"Und? Gefällt dir dein zukünftiges Zimmer?". "Ja... Ich bin überrascht, Ryuichi" lächelte der Rosahaarige und blickte den Älteren dankend an. Er hätte wirklich nicht gewusst, wo er hätte bleiben können, wäre Sakuma nicht gewesen. "Bist du das? Dann warte erstmal, bis du mein Schlafzimmer siehst. Deinen Rucksack kannst du aufs Bett stellen, dann geht die Führung weiter".
 

Wie durfte Shuichi diese Aussage deuten? Die Neugier des Jüngeren wuchs und somit stellte er seinen Rucksack rasch ab, damit er die restlichen Räumlichkeiten ebenfalls bestaunen durfte. Wieder auf den Flur tretend, lief der Ältere einige Schritte und öffnete die nächste Tür, welche die Sicht zum Badezimmer freigab.
 

"Also... Du hast die Wahl zwischen einem entspannenden Sprudelbad, oder einer erholsamen Dusche. Ich bevorzuge allerdings ein Sprudelbad, da Entspannung in meinen Augen sehr wichtig ist". Shuichi's Augen leuchteten plötzlich, während er sich interessiert im Bad umsah. Strahlend weiße Fliesen beschmückten die Wände, während sich die durchsichtige Badewanne von der Einrichtung abhob. Eine Duschkabine konnte Shuichi ebenfalls erblicken, welche durch eine gläserne Schiebetür verdeutlicht worden war. Der Spiegel, welcher ziemlich groß wirkte und einen eigenen Stil zu haben schien, machte das Bad auf eine gewisse Art und Weise interessant.
 

"Komm, Shuichi. Die Küche folgt" grinste Sakuma, denn er sah sehr wohl, wie begeistert der Kleine doch war. Die nächste Tür öffnend, schaltete der Ältere auch hier das Licht ein und präsentierte seine stylische Küche, da er durchaus im jungen Alter das Kochen gelernt hatte.
 

In einem hellen Braunton erschienen die Küchenschränke, während die Wände in einem orangenen Ton gehalten waren. Wow, war Shuichi's Gedanke, denn diese Küche versetzte ihn wahrlich ins Staunen. Sogar ein Esstisch war mitten im Raum platziert worden, an welchen sechs Stühle standen, falls sein Idol mal unerwarteten Besuch bekäme.
 

"Wenn du magst, dann koche ich für uns. Für mich alleine lohnte es sich nie, aber da du nun in nächster Zeit hier bist, würde ich dir gern einige Gerichte kochen. Du sagst mir dann deine ehrliche Meinung, okay?" schlug Sakuma vor, erhielt jedoch keine Antwort, da der Kleine zu gefesselt zu sein schien. Vor dessen Gesicht mit der Hand winkend, bekam Ryuichi wieder Shuichi's Aufmerksamkeit und lächelte ihn ein weiteres Mal vielsagend an. "Ähm... Ja, gerne... Du kannst kochen?".
 

"Natürlich... Sakuma Ryuichi kann noch viel mehr". Ein amüsiertes Grinsen erschien auf den Lippen des Älteren, ehe der Jüngere erneut errötete. Wieso fasste er diese Aussagen immer so zweideutig auf? Vielleicht sprach Ryuichi auch extra so, damit er es so auffasste? Shuichi wusste es nicht, wurde bei der Hand genommen und aus dem Zimmer gezogen, direkt ins Nächste, welches ihm die Sprache verschlug.
 

"Das Wohnzimmer... Lass dich nicht von meinen zahlreichen Preisen ablenken und sieh dich in Ruhe um" erklärte Ryuichi schnell und setzte sich auf seine schwarze Ledercouch, welche vor einem großen Plasmafernseher stand. Eine große Anlage konnte Shuichi ebenfalls erblicken, welche ordentlich Bass hergeben könnte, da im Raum vier Boxen in den Ecken platziert worden waren. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise hingen an den Wänden und zeigten deutlich, wie berühmt Ryuichi eigentlich war. Wenn Shuichi ehrlich mit sich war, so wusste er gar nicht, wohin er zuerst schauen sollte. Wirklich, seinem Idol fehlte es an nichts, aber dieser hatte auch schon einige Milliarden verdient, oder?
 

"Und jetzt... Halt dich fest, Shuichi. Mein Schlafzimmer". Wieder dieses kindliche Verhalten, welches aber auch so liebenswert wirkte. Warum war Sakuma so? Im einen Moment wirkte er wie ein Kleinkind, doch im nächsten Moment konnte er total Ernst sein. Wieso? Nicht, dass es den Rosahaarigen störte, aber er fragte sich, ob sein Idol wohl zwei Persönlichkeiten besaß?
 

Langsam folgte er dem Älteren ins angrenzende Zimmer, blieb im Türrahmen stehen und hielt sich fest. Seine Augen weiteten sich, als er dieses große Bett erblickte, welches mit seidigem Stoff und zahlreichen Kissen versehen worden war. Ebenfalls ein Himmelbett, doch war der Stoff nicht weiß, wie in seinem Zimmer, sondern in schwarzer Farbe. Ein Schreibtisch stand gegenüber, unter einem großen Fenster, an welche ebenso rötliche Vorhänge hingen, wie in seinem Zimmer. Eine weitere Tür tat sich ihm auf und als Ryuichi diese öffnete, konnte Shuichi deutlich den begehbaren Kleiderschrank sehen.
 

"Ryuichi... Dein Bett ist...". "Ich weiß, es ist überwältigend, oder? Ich mag den Kontrast von der roten Seide, bishin zum schwarzen Seidentuch, dass über dem Bett angebracht ist. Erinnert mich irgendwie an ein Liebesnest, nicht?". Ein Liebesnest? Nun, wenn man es aus diesem Winkel betrachtete, ja schon irgendwie. Ryuichi hatte schon Recht, auch wenn seine Aussage irgendwie seltsam klang. Ob Sakuma eine Freundin hatte, mit welcher er hin und wieder das Bett teilte? Moment. Wieso fragte sich Shuichi dies überhaupt?
 

"Und? Wie ist dein Eindruck von meiner Wohnung? Sagst du mir deine ehrliche Meinung?". Shuichi beobachtete das Mienenspiel des Älteren, welcher wohl ehrlich seine Meinung wissen wollte. Warum eigentlich? Nicht ihm musste die Wohnung gefallen, sondern Sakuma selbst, oder? "Also... Wenn ich ehrlich sein soll... Ich habe noch nie eine krassere Wohnung gesehen. Yuki's Wohnung ist nichts dagegen, echt nicht". Hoffentlich zog er nun keinen unnützen Vergleich zwischen seinem Idol und dem Schriftsteller. Er ahnte Schlimmes, als Sakuma's Gesichtsausdruck plötzlich ernst wurde und hätte sich für seine dämlichen Worte schlagen können.
 

"Krass im Sinne von geil?". Ryuichi lächelte, als der Kleine vor ihm hastig nickte und sich verlegen den Hinterkopf kratzte. War es Shuichi etwa peinlich, dass Ryuichi von ihm die ehrliche Meinung hatte hören wollen? Wirklich, der Rosahaarige war wirklich süß, wenn er solch einen verlegenen Blick auflegte.
 

Kurz blickte der Ältere zur Uhr, bemerkte, dass es bereits 21:52 Uhr war und seufzte. Er musste morgen Früh aufstehen und Shuichi sicherlich auch, oder? Sollten sie dann lieber nicht hier in Ryuichi's Wohnung bleiben und noch ein wenig Fern? Ja, sie konnten immer noch etwas zusammen unternehmen, oder? Vielleicht war der junge Sänger auch schon müde und wollte bald ins Bett? Sakuma wusste es nicht, huschte an Shuichi vorbei und winkte ihn zu sich, da er nun ins Wohnzimmer wollte.
 

"Ähm... Wollten wir nicht zusammen...". "Es ist schon spät, Shuichi. Ich muss morgen Früh aufstehen und da wir in der gleichen Firma arbeiten, nehme ich an, dass auch du morgen Früh zu deinen Proben musst, oder?". Leicht nickte Shuichi dem zu, da er für einige Momente nicht an seine Arbeit gedacht hatte. Nein, zu viele Dinge waren an diesem sonderbaren Tag schon passiert. Vielleicht täte ihm etwas Entspannung gut?
 

"Setz dich, Shuichi. Magst du etwas trinken? Nein, hast du vielleicht Hunger? Wenn du magst, dann koche ich für uns. Was isst du denn gern?". Zu viele Fragen auf einmal, fand der Rosahaarige und grinste schief. Langsam ließ er sich auf die schwarze Ledercouch sinken, betrachtete nochmals das Wohnzimmer und verfiel wieder ins Staunen. Wirklich, sein Idol hatte es sehr schön hier und Stil besaß Sakuma sowieso.
 

"Hunger habe ich eher weniger... Ein Orangensaft wäre nicht schlecht". "Gut, bringe dir sofort, aber dafür passt du mir auf Gorobär auf, ja?". Ryuichi sprang auf, nachdem er seinem neuen Mitbewohner Gorobär in die Hand gedrückt hatte und lief zur Küche. Shuichi hörte dem Treiben zu, da der Sänger von Nittle Grasper aufgeregt zu sein schien, weswegen sich ein kleines Grinsen auf die Lippen des Rosahaarigen schlich, da er Sakuma so am liebsten mochte. Shuichi selbst konnte auch so sein, aber er war es meist vor einem Konzert. Aufgeregt und total von der Rolle. So kannte man ihn und Ryuichi kannte auch diese Seite an Shuichi.
 

"Hier... Fühl dich wie zu Hause, Shuichi. Mein Heim wird nun auch dein Heim sein". Ryuichi lächelte seinen Freund liebevoll an, überreichte ihm das Glas mit Orangensaft und setzte sich wieder zu ihm. Den Fernseher einschaltend, stolperten sie auch rasch über einen Film, welcher wohl Sakuma's Interesse weckte. Ein Liebesfilm? Verwundert blickte Shuichi seinen Nebenan, welcher die Fernbedienung in der einen Hand hielt und in der anderen ein Glas Orangensaft. Er schien Feuer und Flamme zu sein und war total auf den Film fixiert, jedenfalls hatte der Rosahaarige diesen Eindruck.
 

"Sakuma?". "Ryuichi... Wenn du mich weiterhin Sakuma nennst, dann höre ich nicht mehr auf dich" kam es weinerlich vom Älteren und legte eine traurige Miene auf. Shuichi grinste erneut schief, nickte dann jedoch zaghaft. Ja, er musste sich endlich daran gewöhnen, sein Idol Ryuichi zu nennen. "Entschuldige... Siehst du dir solche Filme öfter an?". Er war neugierig, weil er so wenig über den Älteren wusste.
 

Verwundert blickte der Grünhaarige zu Shuichi rüber, welcher ihm solch eine blöde Frage stellte. "Klar, wenn ich die Zeit dazu finde. Ist ein Liebesfilm schlecht?". "Nein, nur ungewöhnlich... Ich meine, ich schaue mir so was auch an, aber Yuki... Yuki...". Verdammt, dachte sich der Jüngere und senkte seinen Kopf. Immer nur Yuki, mehr war einfach nicht in seinem Kopf. Warum sülzte er Sakuma mit seinen Kummer voll? Warum verdrängte er diesen hübschen Schriftsteller nicht einfach?
 

"Shuichi..." murmelte Ryuichi bekümmert und zog den Kleineren zu sich. Alles erinnerte den Rosahaarigen an seinen ehemaligen Geliebten. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis diese Wunden heilten, oder? Nun, wie lange hatte es bei Sakuma gedauert? Vielleicht sollte er Shuichi ein wenig von sich erzählen, um ihn von seinen Leiden abzulenken? Ja, eine gute Idee, fand der Ältere und strich dem Kleineren über den Rücken, welcher nun schluchzte.
 

"Weißt du... Vor drei Jahren, da... Da war ich mit K noch in Amerika und da... Da war ich auch verliebt. Auf eines meiner Live-Konzerte habe ich eine hübsche Amerikanerin gesehen. Nach meinen Auftritt habe ich mich sofort mit ihr unterhalten und nun ja... Man könnte sagen, es war Liebe auf den ersten Blick". Shuichi blickte auf, sah Ryuichi's ernsten Blick, welcher ihm einfach so eine Geschichte aus seinem Leben erzählte. Warum? Wollte er mit seinem Gesagten auf etwas hinaus?
 

"Wir kamen uns näher und durch die Verliebtheit geblendet, hörte ich nicht auf K, der die Situation früher erkannt hat. Ich wollte die Wahrheit auch nicht hören, denn ich war für einige Monate glücklich". Ein müdes Lächeln erschien auf Sakuma's Lippen, ehe er eine Hand auf seiner Wange spürte, welche hauchzart über seine Haut strich. Verwundert blickte er zum Rosahaarigen herunter, welcher ebenfalls ein müdes Lächeln auf den Lippen trug. Shuichi schien ihn zu verstehen, auf irgendeine Art und Weise.
 

"Die Verliebtheit ließ irgendwann nach und ich erkannte meinen Fehler viel zu spät. Ich habe ihr alles gegeben, mir war mein Geld völlig egal, denn ich habe diese Frau geliebt und sie... Sie hat sich nur für meinen Erfolg interessiert. Sie interessierte sich nur für mein Geld und nicht für mich". Shuichi senkte seinen Kopf, da er es schrecklich fand, wie manche Menschen sich benahmen. Nur wegen dem Geld? Wegen bescheuertes Geld wurde einem Liebe vorgeheuchelt? Warum? Warum waren die Menschen nur so?
 

"Was ich eigentlich sagen will... Deine Wunden werden heilen, Shuichi. Es braucht Zeit, manchmal mehr, manchmal weniger. Stell dir vor, seit diesem Ereignis bin ich Single". Ryuichi grinste plötzlich, als störe es ihm nicht, dass er schon so lange alleine war. Warum? Spielte der Sänger von Nittle Grasper dem Jüngeren gerade etwas vor? Wollte Ryuichi seine wahren Gefühle vor ihm verstecken?
 

"Du hast dich nie wieder verliebt?". Ryuichi schüttelte leicht seinen Kopf, ergriff die Hand, welche noch immer auf seiner Wange ruhte und schloss Shuichi's Hand in seine. Er blickte starr auf die Mattscheibe, während er dem Rosahaarigen eine Antwort gab. "Nein... Vor einem halben Jahr habe ich nur meine Neugier gestillt und eine interessante Erfahrung gemacht". Eine interessante Erfahrung? Was meinte Sakuma damit?
 

"Was meinst du?". "Willst du das wirklich wissen, Shuichi? Vielleicht ändere ich dein Bild, welches du von mir hast?". So wirklich wusste Sakuma nun nicht, ob er dem jungen Sänger von seiner Erfahrung erzählen sollte. Nun, Shuichi schien sich jedoch allmählich zu beruhigen, da er nun deutlich Interesse und Neugier zeigte. Gut, er hatte den Kleinen wenigstens ablenken können. Fragte sich nur, wie lange diese Phase anhielt?
 

Shuichi nickte, da Sakuma ruhig mit ihm reden konnte. Er wollte wissen, was für eine Erfahrung sein Idol gemacht hatte. Vielleicht kannte er diese Erfahrung schon? "Ich wusste doch von deinem Verhältnis zu Yuki und... Ich wurde neugierig und dann... Ich wollte halt wissen, wie das so ist, mit einem Mann". Sollte Shuichi das nun wirklich so auffassen, wie er Ryuichi's Gestammel verstanden hatte? Sakuma hatte mit einem Mann geschlafen?
 

"Überrascht?". Und wie, dachte sich Shuichi und setzte sich langsam wieder auf. Er war sprachlos. Nie hätte er gedacht, dass Sakuma so etwas ausprobieren würde. "Und? Wie fandest du es?". Sofort hielt sich Shuichi den Mund zu, da er diese Frage eigentlich nicht hatte stellen wollen. War er nun nicht zu direkt? Verdammt, er wollte gar nicht wissen, was sein Idol nun von ihm dachte.
 

"Dir muss deine Frage nicht peinlich sein, Shuichi" lächelte Sakuma und zog den Jüngeren wieder zu sich in seine Arme, welcher einen erschrocken Laut von sich gab. Was wurde das denn nun? Was wollte sein Idol? Wieso kam Ryuichi's Gesicht dem seinen so gefährlich nahe? Shuichi schloss instinktiv seine Augen, hielt die Luft an und wartete auf das Kommende. An seinem Ohr spürte er plötzlich den warmen Atem des Älteren, welcher seicht seine Augen schloss und nun seine Antwort in Form eines leisen Flüstern preisgab.
 

"Diese eine Nacht hat mir eine neue Welt gezeigt, Shuichi. Es war berauschend und ich habe mich in einem Meer aus Lust und Gier verloren. So habe ich mich nie gefühlt, wenn ich mit einer Frau zusammen im Bett sein durfte und das kam in den letzten Jahren sehr selten vor. Reicht dir diese Antwort?". Shuichi hielt noch immer den Atem an, spürte jedoch deutlich, wie ihm ein Schauer über den Rücken glitt, ehe er sich leicht schüttelte. Gott, wieso musste Sakuma ihm das so direkt sagen? Was sollte er nun dazu sagen? Erwartete Ryuichi wirklich eine Antwort von ihm?
 

Der Ältere löste sich wieder von Shuichi, brachte wieder genügend Distanz zwischen ihnen und sah den Kleineren forschend an. Wieder waren dessen Wangen mit einem feinen Rotschimmer überzogen, weswegen dem Sänger von Nittle Grasper erneut ein Lächeln über die Lippen huschte. "Du bist wirklich süß, Shuichi" murmelte Ryuichi leise und strich dem Rosahaarigen über den Kopf.
 

Nochmals auf die Uhr blickend, seufzte Sakuma leise aus und schob den jungen Sänger von sich. "Es ist spät, Shuichi. Lass uns schlafen gehen, ja?". Auch Shuichi blickte nun zur Uhr und erschrak. So spät war es schon? Hatten sie wirklich fast zwei Stunden hier gesessen und geredet? Verdammt, wenn er Pech hatte, dann kam er morgen Früh nicht aus den Federn.
 

"Keine Sorge. Ich wecke dich, falls du den Wecker nicht hörst". Nickend gab Shuichi seine Antwort, erhob sich und folgte seinem Idol. Vor seinem Zimmer blieb der Rosahaarige stehen und blickte nochmals zu Sakuma auf, welcher ein kleines Lächeln auf den Lippen trug. "Gute Nacht, Shuichi. Falls etwas sein sollte... Du weißt, wo du mich findest". "Gute Nacht, Ryuichi und... Danke für alles". Ryuichi schüttelte den Kopf, da sich Shuichi nicht bedanken musste. Er half dem Kleineren doch gern, wirklich.
 

Langsam trat Shuichi ins Zimmer und warf sich, nachdem er sich seine Hose ausgezogen hatte, ins Bett. Einfach nur schlafen. Der Tag war wirklich beschissen gewesen, aber vielleicht begann morgen Früh ein besserer Tag? Ein neuer Tag, ohne Kummer zu verspüren? Der Rosahaarige wusste es nicht, schloss seine Augen und schlief nach wenigen Sekunden ein. Hoffentlich verheilten seine Wunden schnell, denn er mochte sich nicht mehr so schlecht fühlen.
 

Ryuichi stand noch neben der Türe zu Shuichi's Zimmer und dachte über den heutigen Abend nach. Dieser Yuki, er hatte den Kleinen wohl ziemlich schlecht behandelt, oder? So viele Fragen hatte er sich verkneifen müssen, aber Sakuma hatte seinen Entschluss schon längst gefasst. Er wollte soviel wissen, wollte von Shuichi alles wissen, um seinen Schmerz zu verstehen. Er würde Shuichi zur Seite stehen, wenn es ihm erneut schlecht ging. Mit diesen Gedanken begab sich Ryuichi auch endlich in sein Schlafzimmer, um endlich den erholsamen Schlaf zu bekommen. Ja, morgen Früh sah die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus, oder?

Zweisamkeit statt Einsamkeit!

Mitten in der Nacht erwachte Shuichi und blickte sich schockiert um. Wo war er hier? Sein Atem ging schnell, während ihm vereinzelte Schweißperlen unaufhaltsam von der Stirn rannen. Wo war Yuki? Ging es ihm gut, oder hatte er nur einen schlimmen Traum durchlebt? Vorsichtig tastete er auf dem Nachtschrank nach seinem Handy und starrte es für einige Sekunden an, während er immer wieder den Namen seines Ex-Geliebten leise für sich vorlas.
 

Sollte er Yuki einfach anrufen, damit sich der Rosahaarige wirklich sicher sein konnte, dass mit dem Schriftsteller alles in Ordnung war? Andererseits würde Yuki sicherlich sauer werden, weil Shuichi ihn zu so später Stunde noch störte, oder? Verdammt, der junge Sänger machte sich solche Sorgen, aber was war denn, wenn er wirklich nur geträumt hatte? Alles war ihm so real erschienen.
 

Was hatte er eigentlich geträumt? Ach ja, nun wurden die Bilder seines Traumes wieder deutlich, weswegen ihm salzige Tränen in die Augen stiegen. Yuki war in seiner Wohnung gewesen und hatte auf den Boden gelegen. So leblos hatte es für Shuichi ausgesehen und als er dann einschreiten hatte wollen, war er seinem Ex-Geliebten kein Stück näher gekommen. Warum? War das nun die Strafe dafür, weil er Yuki verlassen hatte? Shuichi wusste es nicht, konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken, ehe seine Sicht immer mehr und mehr verschwamm.
 

Zögerlich betätigte der Rosahaarige schließlich den Anrufknopf. Er brauchte einfach Klarheit, denn wenn dem Blonden wirklich etwas passiert war, so wollte er ihm doch wenigstens helfen, ganz gleich, ob sie noch ein Paar waren, oder nicht. Wenigstens, so dachte der junge Sänger, war Yuki's Handy an, sonst wäre der Jüngere vermutlich noch total krank vor lauter Sorge geworden.
 

"Ja?" erklang es müde am anderen Ende, weswegen dem jungen Sänger ein Stein vom Herzen fiel. Es ging dem hübschen Schriftsteller gut. Gott sei Dank, sein Traum war wirklich nur ein Traum gewesen. Ein leises Schluchzen glitt Shuichi über die Lippen, ehe ein lautes Schniefen folgte.
 

"Yuki... Geht es dir gut? Ich meine...". "Hast du mal auf die Uhr gesehen, Shuichi? Es gibt Menschen, die um diese Uhrzeit schlafen wollen... Nenn mir einen guten Grund, weswegen du meine Nerven strapazierst?". Salzige Tränen liefen dem Rosahaarigen an den Wangen hinab, verweilten kurz beim Kinn, ehe sie lautlos auf die Zudecke fielen. Warum? Wieso war Yuki nur so?
 

"Yuki, bitte... Hör mir zu, ich... Ich habe schlecht geträumt und...". "Wegen diesen Scheiß rufst du mich an? Ich rate dir eines, Kleiner. Belästigst du mich noch mal mitten in der Nacht, dann wirst du von meinen Anwalt hören, verstanden?". Ein Klacken war zu hören, ehe im nächsten Moment ein kurzes Tuten ertönte. Yuki hatte aufgelegt, einfach so, als wäre ihm Shuichi's derzeitiges Befinden völlig egal.
 

"Du mieses Arschloch" murmelte der junge Sänger, während ihm sein Handy aus der Hand glitt und lautlos auf die Zudecke fiel. Völlig grundlos hatte er sich Sorgen gemacht, oder? Ja, es schien so, denn Yuki hatte nur wieder geschrien und gemeint, wie nervtötend der Jüngere doch sei. "Verdammte Scheiße... Ich bin ihm völlig egal...". Erneute Tränen bahnten sich ihren Weg über seine Wangen, während Shuichi's Kopf auf seine Knie sank, welche er mit seinen Armen umschlungen hatte.
 

Ein Klopfen ließ ihn jedoch wieder aufsehen, ehe sich die Tür öffnete und Licht in sein Zimmer drang, welches für Helligkeit sorgte. Nach wenigen Sekunden trat Sakuma ein, zog ein besorgtes Gesicht, da er vor etwa zehn Minuten durch lautes Gebrüll aus seinem Schlaf gerissen worden war. Immer wieder hatte Shuichi verzweifelt nach Yuki gerufen, bis es schließlich still im Zimmer geworden war. Ryuichi war aufgestanden, da er sich natürlich Sorgen um den Rosahaarigen machte. Vor dessen Tür hatte er gewartet und den leisen Worten Shuichi's gelauscht, da er scheinbar, aus welchem Grund auch immer, den Schriftsteller angerufen hatte.
 

Und nun? Nun saß der junge Sänger weinend im Bett, da das kurze Telefonat scheinbar nicht so verlaufen war, wie Shuichi es eigentlich erwartet hatte, oder? Sakuma trat ans Bett heran, sah noch immer in die verweinten Augen, welche jedoch nun hilfesuchend zu ihm aufblickten.
 

"Ich habe dich schreien gehört, Shuichi... Hast du schlecht geträumt?" wollte Sakuma wissen und setzte sich zum Rosahaarigen aufs Bett, welcher mit einem zaghaften Nicken antwortete. "Möchtest du mit mir reden?". Diesmal erhielt der Sänger von Nittle Grasper keine Antwort, konnte nur dabei zusehen, wie Shuichi ein wenig näher zu Sakuma rutschte und scheinbar die Nähe des Älteren suchte.
 

"Ryuichi... Bin ich wirklich so nervig? Kann man mir Vorwürfe machen, weil ich mir furchtbare Sorgen gemacht habe?". Shuichi wollte doch nur diese Fragen beantwortet haben, denn vielleicht hatte Yuki vollkommen Recht. Hatte der Grünhaarige ihn nur bei sich aufgenommen, weil er Mitleid für den Jüngeren verspürte?
 

"Nein, bist du nicht, Shuichi... Hör nicht auf Yuki, denn er weiß dich überhaupt nicht zu schätzen". Sanft zog er den Kleineren an seine Brust, strich ihm beruhigend über den Rücken und seufzte bedrückt. Soviel könnte Sakuma nun sagen, doch behielt er seine Meinung über Yuki Eiri lieber für sich. Dieser Yuki, dachte sich der Ältere wütend. Wie konnte er Shuichi nur solche Sachen an den Kopf werfen? Der Kleine war keineswegs nervig, nur weil er aus lauter Sorge den Schriftsteller angerufen hatte.
 

"Versuch nun ein bisschen zu schlafen, Shuichi und mach dir nicht so viele Gedanken". Gerade wollte sich Ryuichi vom Rosahaarigen lösen, doch schien Shuichi nicht zu wollen, dass er nun zurück in sein Schlafzimmer ging, da der junge Sänger die Arme verzweifelt um ihn schlang.
 

"Lass mich nicht allein, Ryuichi... Ich... Verdammt... Ich bin so ein Trottel" schluchzte der Jüngere und schmiegte sich an Sakuma's Brust, während er die beruhigenden Hände auf seinem Rücken spürte. Ryuichi lächelte müde, strich mit seiner Hand erneut über Shuichi's Rücken, ehe er dessen Nacken erreichte und mit einer kraulenden Bewegung seiner Finger fortfuhr.
 

"Warum sagst du das nur? Du bist doch eine liebenswerte Person und... Ich lasse dich nicht allein. Magst du mit mir ins Schlafzimmer kommen? Mein Bett ist schön weich und kuschelig". Zum Ende hin konnte sich Sakuma ein breites Grinsen nicht verkneifen. Der junge Sänger nickte schließlich zaghaft, konnte ein wohliges Seufzen nicht unterdrücken, da Ryuichi's Berührungen wahrlich beruhigend auf ihn wirkten. Woher wusste sein Idol, wie man mit ihm umgehen musste?
 

"Dann komm, Shuichi...". Ryuichi löste sich nun vom Rosahaarigen, welcher einen enttäuschten Blick auflegte, da diese Berührungen plötzlich aufhörten. Sakuma schien sehr wohl zu verstehen, ergriff Shuichi's Hand und zog ihn mit sich. "Ich mache im Bett weiter, wenn du das möchtest" murmelte der Ältere leise, sah über seine Schulter und betrachtete Shuichi's Gesicht eingehend, welches nun einer überreifen Tomate glich.
 

"Shuichi? Es gibt da einige Fragen, die mir schon seit einigen Stunden auf der Seele lasten und die ich dir unbedingt stellen möchte...". Zaghaft nickte Shuichi, auch wenn er sich fragte, was den Älteren wohl interessierte. Nun, er musste sich wohl noch einige Minuten in Geduld üben, oder? Gemeinsam betraten sie endlich Sakuma's Schlafzimmer, legten sich rasch ins Bett, wobei Shuichi seinem Idol wahrlich Recht geben musste. Dessen Bett war wirklich weich und kuschelig.
 

"Na komm her, Shuichi...". "Aber... Also...". Sakuma schüttelte seinen Kopf, rutschte nun seinerseits näher und zog den Jüngeren in seine Arme, ehe er seine Hand in dessen Nacken gleiten ließ und mit der Kraulbewegung fortfuhr. Ein leises, jedoch wohliges Seufzen glitt über Shuichi's Lippen, ehe sich die blauen Seelenspiegel seicht schlossen.
 

"Shuichi... Wieso errötest du immer, wenn ich etwas Nettes zu dir sage? Hat Yuki dir denn nie Komplimente, oder nette Dinge zu dir gesagt?". Ryuichi musste nun seine Fragen einfach stellen, ganz gleich, was Shuichi wohl nun von ihm denken mochte. Auch seine zaghaften Berührungen schien der junge Sänger zu genießen. Wie hatte die Beziehung zwischen Shuichi und Yuki nur ausgesehen?
 

"Er sagte meist, dass ich ihn nerve, aber... Es gab auch Momente, in denen er mich süß nannte. Meist nur, bevor wir...". Shuichi ließ den Satz offen, da er hoffte, dass Ryuichi ihn auch ohne Ausführung verstand. "Und du hast dir das fast zwei Jahre gefallen lassen? Warum?". Der Ältere konnte Shuichi einfach nicht verstehen, aber vielleicht konnte er ihm seine Frage logisch beantworten?
 

"Hast du nicht selbst gesagt, dass man in seiner Verliebtheit geblendet ist? Am Anfang habe ich versucht mit Yuki's gemeinen Verhalten fertig zu werden, aber... In den letzten Monaten wurde es unerträglich. Ich habe so sehr gelitten und leide immer noch, weil es Momente gibt, in denen ich ihn vermisse. Ob ich ihn noch liebe, kann ich dir nicht sagen. Ich weiß es einfach nicht" erzählte Shuichi, während Sakuma seinen Worten aufmerksam lauschte. Ja, der junge Sänger hatte Recht und so langsam konnte Ryuichi den Kleinen verstehen. Ryuichi war selbst nicht besser gewesen.
 

"Ja, jetzt kann ich nachvollziehen, warum du so lange bei ihm geblieben bist". Ryuichi's Hand intensivierte ihre Kraulbewegung, weswegen ihm erneut ein Seufzen des Wohlgefallens geschenkt wurde. Dem Rosahaarigen schienen diese Berührungen wahrlich zu gefallen, da Shuichi sich noch enger an seine Brust schmiegte.
 

"Und... Hat er dich nie in die Arme geschlossen? Ich meine... Hat er nie mit dir gekuschelt?". Ein leises, jedoch ironisch wirkendes Lachen erklang, weswegen der Ältere einen verwunderten Blick auflegte. Shuichi's Lachen war eigentlich schon Antwort genug und dennoch schien der Jüngere noch etwas sagen zu wollen, da er tief Luft holte.
 

"Ich wollte gern... Eigentlich immer, aber Yuki hat jeglichen Körperkontakt gemieden, außer eben beim... Ich habe mir gewünscht, mit Yuki so im Bett zu liegen, habe mir ersehnt, dass er mich so berührt, mich hin und wieder einfach so küsst, aber...". Shuichi spürte plötzlich den zweiten Arm von Sakuma um sich, blickte fragend auf und bekam ein aufmunterndes Lächeln geschenkt.
 

"Sprich nicht weiter, Shuichi... Yuki ist ein Narr, denn er hat einen liebevollen Menschen verloren". Shuichi errötete augenblicklich, wollte in eine andere Richtung sehen, doch spürte er eine Hand an seinem Kinn, welche den jungen Sänger an sein Vorhaben hinderte.
 

"Ryuichi, ich...". "Shuichi, du bist wirklich süß" murmelte Ryuichi leise, zog den Jüngeren noch ein wenig näher, ehe er dessen Ohr erreichte. "Du hast etwas Besseres verdient, Shuichi. Eine Person, die deine Erwartungen erfüllt". Wie? Wieso sagte Sakuma ihm das plötzlich? Wieso waren sie sich so unglaublich nahe?
 

"Warum... Warum sagst du mir solche Dinge, Ryuichi? Was hast du vor?". Verunsicherung schwang in Shuichi's Stimme mit, ehe er ein leises Seufzen von Sakuma vernahm, welcher seinen Kopf in die Halsbeuge des Rosahaarigen sinken ließ. "Darf ich dir denn nicht die Wahrheit sagen? Ich finde einfach, dass du dir eine Person suchen solltest, die dich glücklich machen kann. Yuki kann es in meinen Augen nicht, da du ständig verheult zur Arbeit gekommen bist. Meinst du, ich habe dich nicht schon die ganze Zeit über beobachtet?". Wie? Sakuma hatte ihn beobachtet? Hatte sich sein Idol wohlmöglich schon die ganze Zeit über Sorgen um ihn gemacht? Wieso hatte Ryuichi denn nie etwas gesagt?
 

"Und der Grund, warum ich dich ständig süß nenne... Es ist eben so. Ich mochte dich schon immer, Shuichi. Bei unserem ersten Treffen wusste ich bereits, dass du ein netter Mensch bist und... Ich ertrage es einfach nicht, wenn du weinst". Shuichi schloss seine Augen und strich mit seiner Hand über die glatte Haut, welche er erfühlen konnte, seufzte leise aus und wusste nicht so genau, was er nun erwidern sollte. Shuichi selbst hatte Sakuma immer angehimmelt, war dieser doch der Grund gewesen, warum er erst mit dem Singen begonnen hatte. Ja, zusammen mit Hiro waren sie dann zu Bad Luck geworden, weil Shuichi eben wie Sakuma hatte werden wollen.
 

"Shuichi... Nicht aufhören, bitte". Wie? Meinte Ryuichi damit seine Hände, welche nun über dessen Brust strichen? Schüchtern löste sich der junge Sänger etwas von seinem Idol, blickte ihn mit geröteten Wangen an, da er nicht so genau wusste, wohin ihr Treiben führte. Sicher, Shuichi würde gern ein bisschen mehr von Ryuichi bekommen, aber konnte er das mit seinem Gewissen vereinbaren? Würde er Sakuma nicht ausnutzen, nur weil er in den vergangenen Monaten viel zu wenig Streicheleinheiten bekommen hatte? Von Sex wollte Shuichi gar nicht erst anfangen, denn da war seit etwa einem halben Jahr nichts mehr gelaufen.
 

"Ich...". "Bitte, mach weiter, Shuichi... Ich bin schon seit fast drei Jahren einsam". Wieso sah Ryuichi ihn nur so flehend an? Was wollte er denn genau? Wollte er nur mit Shuichi kuscheln, oder dachte der Sänger von Nittle Grasper schon viel weiter? Der Rosahaarige wusste es nicht, spürte plötzlich eine Hand auf seiner Wange, welche hinauf zu seinen Haaren glitt, es ein wenig zerzauste, ehe die blauen Seen vor ihm sich seicht schlossen.
 

"Ryuichi... Was willst du von mir?" hauchte der junge Sänger leise, legte seinen Zeigefinger auf die Lippen Sakuma's und stoppte ihn bei seinem Vorhaben. Nicht, dass ihn Sakuma nicht ansprach, nein, er hatte den Grünhaarigen schon immer sexy gefunden. Shuichi wusste einfach nicht, ob sie so etwas machen sollten. Er hatte sich heute Nachmittag erst von Yuki getrennt, oder nicht? Er wäre dumm, wenn er sich nun auf solch eine Sache einlassen würde, oder nicht?
 

"Gefalle ich dir etwa nicht, Shuichi?" wollte Ryuichi wissen und blickte den Jüngeren fragend an. "Doch, aber... Ich...". Was sollte Shuichi denn bitte sagen? Er wollte dem Älteren so ungern gegen den Kopf stoßen, aber er konnte sich einfach nicht auf Ryuichi einlassen. So gern er selbst auch wollte. Sein Körper schrie eigentlich schon danach, von Ryuichi verwöhnt zu werden, weswegen ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken glitt, aber er durfte das hier nicht tun. Nicht jetzt, wo die Wunden noch so frisch waren.
 

"Verzeih mir, Shuichi. Ich hätte dich nicht bedrängen dürfen, wo ich doch weiß...". "Es muss dir nicht Leid tun, wirklich nicht. Eigentlich kann ich dich sogar sehr gut verstehen" murmelte Shuichi leise und erhaschte somit Ryuichi's vollste Aufmerksamkeit. Fragend sahen die blauen Augen zu Shuichi hinab, ehe er den Kleineren erneut an seine Brust zog, nur um seine Hand erneut in dessen Nacken gleiten zu lassen. Mit der Kraulbewegung fortführend, lauschte er dem wohligen Seufzen, welches dem Jüngeren entfuhr.
 

"Allerdings kann ich mit deinen drei Jahren nicht mithalten... Ein halbes Jahr ist schon schlimm genug, findest du nicht auch?". Sakuma nickte leicht, da er natürlich wusste, von was der Kleine in seinen Armen sprach. Stimmt, ein halbes Jahr war nichts dagegen, wenn man bedachte, wie lange Sakuma schon alleine war. Deswegen war Shuichi auch nicht böse auf ihn, oder? Konnte man die Lage des Älteren denn wirklich nachvollziehen?
 

"Sakuma?". Sofort schüttelte Shuichi seinen Kopf, als ihm auffiel, wie er sein Idol schon wieder genannt hatte. "Ryuichi... Darf ich dir vielleicht eine Frage stellen?". "Klar, du darfst mich alles fragen" antwortete Ryuichi grinsend, strich dem Jüngeren über die Wange und sah ihn liebevoll an. Ja, Shuichi durfte ihn jede Frage stellen, ganz gleich, um was es sich auch handelte.
 

"Wie sollte für dich eine intakte Beziehung aussehen? Welche Ansprüche hegst du, Ryuichi?". Shuichi wollte einfach wissen, ob seine eigenen Ansprüche zu hoch waren, oder ob Ryuichi vielleicht ähnlich dachte. Er hatte nie wirklich viel von Yuki verlangt. Nein, eigentlich nur Offenheit, Liebe und diese Geborgenheit, welche er nun bei seinem Idol genoss. Gut, es war ein anderes Gefühl, aber Ryuichi gab ihm zusätzlich eine Art Sicherheit.
 

"Ähm... In erster Linie muss das Vertrauen einfach vorhanden sein, denn ohne Vertrauen funktioniert eine Beziehung einfach nicht. Mh... Lass mich mal eben überlegen, Shuichi". Ein kleines Lächeln erschien auf Shuichi's Lippen, da er der gleichen Meinung war. Ja, Vertrauen war ein wichtiger Faktor, aber selbst dieses Vertrauen war nicht wirklich in seiner Beziehung vorhanden gewesen.
 

"Mein Partner muss ein offenes Ohr für mich haben, damit wir auch miteinander sprechen können, wenn mal ein Problem existiert. Witzig sollte mein Partner auch sein, da ich sehr gerne lache und auch gern meine Mitmenschen zum Lachen bringe". Freudig grinste Ryuichi, ehe seine Miene wieder ernst wurde. Ob er sich noch immer Gedanken dazu machte, wie eine intakte Beziehung auszusehen hatte? Shuichi wusste es nicht, lauschte jedoch nun den weiteren Worten, welche Ryuichi aussprach.
 

"Ich brauche einen Partner, der mit kuschelt, weil ich das ziemlich gerne mache. Ob das nun kindisch ist, oder auch nicht, aber ich bestehe auf diese körperliche Nähe. Außerdem kann man so seine Gefühle am besten ausdrücken". Shuichi's Augen sahen unentwegt zu Ryuichi auf, welcher nun seinen Kopf drehte und den neugierigen Blick des Kleinen studierte.
 

"Und wie sieht es mit dir aus? Was erwartest du in einer Beziehung?". Zugegeben, Ryuichi war nun wirklich neugierig, aber eigentlich war er sich sicher, dass Shuichi ihm eine ehrliche Antwort geben würde. Dessen Lippen präsentierten ein aufrichtiges Lächeln, ehe sich der Jüngere an seine Seite kuschelte. Oha? Hatte Sakuma vielleicht etwas verpasst? Wieso schmiegte sich Shuichi nun wieder so an?
 

"Und ich dachte schon, meine Erwartungen sind zu hoch...". Diese Antwort reichte aus, um Sakuma wissen zu lassen, dass der Jüngere ebenso dachte, wie Ryuichi selbst. Sie hatten also die gleichen Erwartungen? Nun, wenn Ryuichi nun so darüber nachdachte, dann war Shuichi's letzter Lover wohl ein Griff ins Klo gewesen, oder? Yuki hatte ja fast gar keine Erwartung beim Rosahaarigen erfüllt, oder?
 

"Shuichi...". Der Sänger von Nittle Grasper hielt inne, blickte erneut in das nun entspannte Gesicht des Kleineren, welcher einfach so in seinen Armen eingeschlafen war. Eigentlich hatte Ryuichi noch etwas sagen wollen, doch dies konnte er dem Jüngeren auch morgen Früh sagen, oder? Nun, sofern er dann noch daran dachte.
 

Einen Blick auf die Uhr riskierend, seufzte Sakuma schwer, da der Morgen schon sehr bald anbrechen würde. Viel Schlaf hatte er nicht bekommen, ebenso Shuichi, welcher Schlaf eigentlich bitter nötig hatte. Gut, mussten sie eben mit wenig Schlaf auskommen und morgen Früh genügend Kaffee trinken. Gähnend, da er nun seine Müdigkeit bemerkte, schloss auch der Ältere seine Augen, nicht ohne sich an Shuichi zu kuscheln, welcher bereitwillig seine Arme um Ryuichi schlang. "Schlaf gut, Shuichi" hauchte der Ältere und war ebenfalls nach wenigen Sekunden eingeschlafen.

Missverständnisse!

Der Wecker klingelte viel zu früh, fand der Grünhaarige zumindest und murrte in seine unzählige Kissen hinein. Verdammt, wieso hörte dieses Klingeln nicht einfach auf? Nach seinem Plüschhasen tastend, ergriff er endlich Gorobör und warf ihn murrend in die Richtung, aus welche er das Klingeln hörte. Ein lautes Geräusch erklang, ehe im Schlafzimmer wieder absolute Stille herrschte. Gott sei Dank, dachte sich Sakuma und drehte sich auf die andere Seite, zur Wärmequelle hin, welche sich nun wieder eng an seine Brust schmiegte.
 

"Sakuma... Nein, das kitzelt... Hihi... Ob mir das gefällt? Mh... Ja... Mach ruhig weiter, mein Sexgott". Nochmals murrte Ryuichi, ehe er sich langsam aufsetzte und sich über die verschlafenen Augen rieb. Hatte er da nicht eben seinen Namen gehört? Seinen Namen, mit seltsamen Aussagen? Müde blickte er neben sich, erblickte nun Shuichi, welcher eines seiner Kissen in die Arme nahm und sich kuschelnd daran rieb.
 

"Ah... Nein, am Ohr bin ich besonders empfindlich, Sakuma... Ah, nicht doch... Das macht mich geil... Du bist fies". Okay, im welchen Film befand sich der Sänger von Nittle Grasper gerade? Was träumte Shuichi denn da? Eine heiße Nacht mit ihm vielleicht? Grinsend fuhr sich Sakuma durchs Haar, welches er gleich erstmal richten müsste. Nein, lieber ein Sprudelbad, obwohl er dann sicherlich wieder einschlafen würde, oder?
 

Sich wieder dem Kleineren zuwendend, an dessen Mundwinkel sich bereits eine Speichelspur gebildet hatte, beugte sich Sakuma zu Shuichi hinab und strich ihm übers rosafarbene Haar. "Ryuichi..." murmelte Shuichi erregt, tastete mit seiner Hand neben sich, ehe er Haare erfühlen konnte. Sanft zog er an ihnen, bis er plötzlich ein Gewicht auf sich spüren konnte.
 

"Shuichi... Ich reiße dich ungern aus deinen heißen Traum, aber... Wir müssen langsam aufstehen". "Nein... Schlaf lieber mit mir... Das ist viel schöner" antwortete der Rosahaarige im Halbschlaf, strich dem Älteren über die Wange und zog dessen Gesicht zu sich hinab. Noch so gerade eben konnte Sakuma seine Arme neben Shuichi's Kopf stützend auflegen, setzte sich zur Wehr und starrte den Jüngeren neugierig an. Träumte der Kleine noch immer, oder wusste er, was er hier tat?
 

"Wir müssen zur Arbeit, Shuichi... Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen". Ein murrendes Geräusch erklang vom Rosahaarigen, ehe sich sein Atem beruhigte. Es dauerte auch nicht lange, bis sich die blauen Seelenspiegel langsam öffneten, ehe Shuichi einen verwunderten Blick auflegte, da Sakuma auf ihn lag. Er hatte doch nur geträumt, oder etwa nicht? Verdammt, er spürte deutlich, wie scharf er eigentlich auf Ryuichi war, weswegen er errötete und augenblicklich zur Seite blickte.
 

Ryuichi konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, da der Jüngere schon wieder so süß aussah. "War dein Traum wenigstens schön? Wie war ich denn so in deiner Vorstellungskraft?". Ryuichi wusste nicht, wieso er sich darüber amüsierte, aber stören tat es ihn nicht, dass der junge Sänger von ihm geträumt hatte. Zu süß war Shuichi im Moment, sah verlegen zu ihm auf und wusste scheinbar keine Antwort. "Bei den Ohren bist du also empfindlich?". "Sakuma... Ich meine, Ryuichi... Ich... Also..." stammelte der Jüngere und wusste einfach nicht, wie er seinen heißen Traum seinem Idol erklären sollte. Und das alles nur, wegen der letzten Nacht.
 

"Ich will dich nur necken, Shuichi... Du musst mir also nicht antworten" grinste Ryuichi und stieg von den Kleineren runter. Dessen Beule in der Shorts war ihm natürlich nicht entgangen, auch wenn der junge Sänger noch unter der Decke lag. War es Shuichi vielleicht peinlich? Jeder Mensch träumte doch mal solche Dinge, also musste sich der Rosahaarige nicht schämen.
 

"Möchtest du lieber die Dusche benutzen, oder magst du lieber ein Sprudelbad nehmen?" wollte Sakuma wissen und kramte bereits frische Klamotten aus seinen begehbaren Kleiderschrank. Shuichi lag noch immer im Bett und versuchte sein Gemüt zu beruhigen, was ihm nach wenigen Minuten auch endlich gelang. Gott, wie peinlich ihm doch die Angelegenheit war, vermochte er nicht in Worte zu fassen. Was Sakuma wohl von Shuichi hielt?
 

Langsam setzte sich der Jüngere auf und betrachtete den entzückenden Rücken des Älteren, welcher nun fragend über seine Schulter blickte, um zu erfahren, ob sich der Kleinere endlich entschieden hatte. Als er jedoch den neugierigen Blick auf sich spürte, drehte sich Ryuichi ganz zum Jüngeren um, dessen Augen daraufhin über seine nackte Brust wanderten. War sich Shuichi im Klaren, dass er sein Idol gerade ziemlich auffällig musterte?
 

"Soll ich mich noch in Pose stellen, Shuichi? Dein Traum scheint dich wohl ziemlich aus der Bahn geworfen zu haben". Die blauen Augen beendeten ihre Musterung, sahen nun wieder zum Gesicht des Grünhaarigen auf, während sich Shuichi's Wangen verdächtig verdunkelten. Hatte er den Älteren wirklich so auffällig gemustert?
 

"Also eigentlich... Entschuldige" murmelte der junge Sänger und senkte seinen Kopf. Was war denn auf einmal mit ihm los? Sicher, der Traum hatte Shuichi persönlich richtig erregend gefunden und er hatte genossen, was Sakuma mit ihm angestellt hatte, aber war das gleich ein Grund, sein Idol so intensiv zu mustern? Verdammt, hoffentlich erzählte Sakuma niemanden von dieser peinlichen Aktion.
 

Der Sänger von Nittle Grasper zog ein fragendes Gesicht, weil er diese Entschuldigung nicht nachvollziehen konnte. Shuichi musste sich doch nicht entschuldigen, nur weil er ihn gemustert hatte, oder? Immerhin war der Kleinere doch schwul und schien Sakuma schon sehr anziehend zu finden. Irgendwie erfreute Ryuichi diese Tatsache doch sehr, denn gestern Nacht hätte er den Jüngeren schon gern vernascht, weil er Shuichi auch ziemlich anziehend fand.
 

Er ließ seine Kleidungsstücke zu Boden fallen, krabbelte zurück aufs Bett und drückte den Rosahaarigen in die Kissen. "Du sagtest vorhin im Schlaf, dass ich mit dir schlafen soll... Hast du das nur gesagt, weil du von mir geträumt hast, oder...". Wie sollte Sakuma seine Gedanken nur erklären? Allein dadurch, dass Shuichi nun wieder unter ihm lag und erneut errötete, ließ den Älteren denken, dass zwischen ihnen weitaus mehr passieren könnte, sofern von beiden Seiten ein Einverständnis erfolgte.
 

"Ich... Ich war bereits im Halbschlaf und... Ich bin noch so müde von der gestrigen Nacht und da... Also... Ich hatte schon Lust auf dich, weil ich dich schon immer sexy gefunden habe und als du gestern Nacht sagtest, ich soll nicht aufhören, da habe ich echt überlegt. Mich lässt deine Nähe auch nicht kalt und außerdem... Solche Streicheleinheiten von dir zu bekommen, also...". Verdammt, dachte sich Shuichi und sah verlegen in eine andere Richtung. Warum hatte er seine Gedanken nur ausgesprochen?
 

"Du bist auch sehr sexy, Shuichi... Gestern Nacht war ich wirklich der Versuchung nahe, uns einen Gefallen zu tun, denn du hast mir das Gefühl vermittelt, als bräuchtest du einfach eine nette Person, die dir das Gefühl gibt, begehrt zu werden". Ja, Ryuichi traf es ganz gut, denn Yuki hatte nur mit ihm geschlafen, wenn er Lust dazu verspürt hatte. Hatte Shuichi mal von sich aus gewollt, war es nie dazu gekommen, da sich der Schriftsteller bedrängt gefühlt hatte.
 

"Heißt das etwa, dass du mich begehrst?" wollte der Rosahaarige wissen und spürte plötzlich Ryuichi's Gewicht auf sich, während sich zwei Hände um sein Gesicht legten. Sakuma kam mit seinem Gesicht dem des Kleineren gefährlich nahe, schloss dabei seicht seine Augen und stoppte vor Shuichi's Lippen.
 

"Natürlich begehre ich dich, Shuichi. Ich sagte doch bereits, dass ich dich bei unserem ersten Treffen sofort mögen gelernt habe. Du bist mir in vielerlei Hinsicht so verdammt ähnlich und wir teilen auch so viele Ansichten. Du übst eine enorme Anziehungskraft auf mich aus und... Diese Empfindung hege ich nicht erst seit gestern Nacht. Wäre Yuki nicht gewesen, dann hätte ich schon einige Anmachversuche gestartet, Kleiner". Einige Zentimeter überwandt Sakuma, rieb seine Nase leicht an die des Rosahaarigen, welcher nun seine Hände erhob und diese im Nacken des Älteren legte.
 

Nicht erst seit gestern Nacht? Sakuma mochte ihn schon immer und fand ihn sogar anziehend? Warum hatte er denn nie etwas gesagt? War er zu schüchtern gewesen, oder hatte er nur wegen Yuki geschwiegen? Von Liebe war hier wohl nicht die Rede, aber von körperlichen Dingen, oder? Ryuichi hatte ihm also schon die ganze Zeit näher sein wollen, aber seine wahren Gefühle immer unterdrückt? So viele Fragen huschten ihm nun durch den Kopf, doch erweckte Ryuichi's Handlung seine vollste Aufmerksamkeit.
 

"Ist es richtig, dass ich mich gerade so wohl fühle? Muss ich mich nicht eigentlich dafür hassen, weil ich mich von dich erregen lasse? Ich darf nicht so empfinden, oder?". Wieder diese Verunsicherung, welche jedoch verständlich in Sakuma's Augen erschien. Er wüsste nicht, wie er sich fühlen würde, wäre er in Shuichi's Situation.
 

"Mach dir keine Vorwürfe, Shuichi... Ich lege es auch ein wenig darauf an, merkst du das nicht? Mein Verhalten ist im Prinzip auch völlig falsch, aber... Ich bin manchmal schwach, Shuichi. Ich möchte dir Dinge geben, die dir Yuki nicht geben wollte, aber...". "Mach dir keine Sorgen..." unterbrach der Rosahaarige den Älteren, denn er konnte sich nun denken, warum Sakuma eigentlich noch zögerte. Der Grund war Yuki, denn Ryuichi mochte nicht den Platz eines Ersatzes einnehmen. Wer mochte das denn schon? Ein anderer Grund kam einfach nicht in Frage, oder doch?
 

"Du bist Ryuichi und nicht Yuki... Ich habe die Beziehung zu Yuki aufgegeben und werde nicht zu ihm zurückkehren. Die Zeiten sind vorbei". Der Sänger von Nittle Grasper seufzte erleichtert gegen Shuichi's Lippen, welche er nun unbedingt in Besitz nehmen wollte. Der Kleinere nahm ihm die Angst, welche er zuvor noch verspürt hatte. Also war er für Shuichi keine kleine Nummer, um Spaß zu haben? Was war er dann für den jungen Sänger?
 

"Ryuichi... Küss mich, bevor sich meine Vernunft wieder einschaltet" hauchte Shuichi und spürte im nächsten Moment weiche Lippen, welche sich zaghaft auf die seinen legten. Ein leises Seufzen entfuhr Shuichi, hörte von seinem Idol ein ebenso wohliges Seufzen, ehe Sakuma ihren zaghaften Kuss ein wenig vertiefte. So falsch ihm dieser Kuss auch vorkommen mochte, Ryuichi konnte jetzt nicht aufhören. Nein, noch nicht, denn er genoss dieses Gefühl viel zu sehr. Wohlgefallen. Ob Shuichi sich auch so fühlte?
 

"Ryuichi..." murmelte der junge Sänger in ihren Kuss hinein, zog den Älteren noch ein wenig näher, welcher nun seine Lippen öffnete und leicht über Shuichi's Unterlippe mit seiner Zunge fuhr. Ein leises Keuchen wurde ihm geschenkt, ehe Sakuma seine Chance nutzte und in die Mundhöhle des Jüngeren eindrang. Er ließ sich Zeit mit seiner Erkundungstour, vermied jeglichen Kontakt mit der ihm noch fremden Zunge, weswegen er vom Rosahaarigen ein leises Murren quittierte. Es ging dem Kleinen also viel zu langsam? Gut, Ryuichi würde ihm geben, was Shuichi begehrte.
 

Erst prüfend tastete er sich an die noch schüchterne Zunge heran, forderte Shuichi dann doch auf, bei diesem süßen Spielchen mit zu spielen. Erneut keuchte Shuichi in den Mund des Älteren, verlor sich in diesen feurigen Zungenkuss und ließ seine Hände über Sakuma's Rücken gleiten, hauchzart, weswegen er nach wenigen Sekunden bereits die aufkommende Gänsehaut erfühlen konnte.
 

"Shuichi, berühr mich nicht so... Ich bitte dich". Ryuichi hatte den Kuss unterbrechen müssen, da Shuichi ihn so sanft berührte. Der Ältere war schon anfällig genug, weil er eben schon so lange alleine war, aber diese Berührungen von einer Person zu bekommen, welche ihn optisch ansprach und dazu noch eine so liebenswerte Person war, machte es dem Grünhaarigen nicht gerade einfacher. Im Gegenteil. Ryuichi war der Versuchung nun wirklich nahe, Shuichi einfach zu verführen. Was die Arbeit betraf, diese spielte im Moment gar keine Rolle.
 

Shuichi sah aus verklärten Augen zu Ryuichi auf, welcher noch immer nach Atem rang. "Ryuichi... Bitte... Hör nicht auf". Gott, warum bat Shuichi ihn so lieb nach mehr? Wusste er denn nicht, dass jeder weitere Schritt den Sänger von Nittle Grasper nur noch mehr dazu anregte, den Jüngeren zu verführen? Ihr Kuss hatte Ryuichi schon genug angeheizt, weswegen er jetzt schon mit seiner Fassung kämpfte.
 

"Behalte deine Hände bei dir und ich mache weiter". Shuichi zog augenblicklich seine Hände zurück und blickte abwartend zu seinem Idol auf, welcher seinen Kopf ein weiteres Mal senkte. Jedoch suchte er nicht die Lippen des Rosahaarigen auf, sondern biss leicht in dessen Ohrläppchen. Ein erregtes Keuchen war Shuichi's Antwort, ehe er den Älteren mit seinen Armen umschlang und seinen Kopf in Sakuma's Halsbeuge sinken ließ.
 

"Ryuichi... Was machst du nur mit mir?" wollte der Kleinere leise wissen, warf seinen Kopf in den Nacken und ließ ein Stöhnen verlauten. Diese sündhaften Lippen waren plötzlich überall, benetzten seinen Hals mit unzähligen Küssen, welche ihre Wirkung auf Shuichi keineswegs verfehlten.
 

"Ich verwöhne dich, Shuichi. Sei dir im Klaren, dass ich das hier nicht jeder Person tun würde". Shuichi fühlte sich direkt geschmeichelt, keuchte erneut, ehe diese weichen Lippen wieder zu den seinen fanden. Begann Shuichi hier wirklich einen Fehler, nur weil er die Berührungen und die Nähe eines anderen Mannes genoss? Außerdem war dieser Mann nicht irgendwer. Es handelte sich um Sakuma Ryuichi, seinem Idol, zu welchem er schon immer aufgesehen hatte. Der Rosahaarige vertraute dem Älteren und Shuichi wusste, er genoss ebenfalls Sakuma's Vertrauen.
 

"Wie weit willst du gehen, Shuichi? Wenn ich dich noch länger verwöhne, dann... Eigentlich hast du mich schon so weit, dass ich mit diesen Gedanken spiele" hauchte Ryuichi in das Ohr des Kleineren, als er sich von dessen Lippen hatte losreißen können. Wollte der junge Sänger wirklich mehr? Durfte Sakuma es überhaupt dazu kommen lassen?
 

"Ich weiß nicht... Ich...". "Wenn du Zweifel hegst, dann sollten wir es nun hierbei belassen und aufhören. Ich denke, dass ich sowieso viel zu weit gegangen bin". Hörte Shuichi da Reue aus Ryuichi's Stimme? Musste der junge Sänger auch bereuen, obwohl er diesen Kuss und diese Berührungen genossen hatte? Und plötzlich erschien ihm Yuki's Gesicht vor Augen, welchen er gestern Nachmittag erst verlassen hatte. Reue? Ja, nun verspürte er deutlich Reue, weil er sich in die Arme Sakuma's geworfen hatte.
 

Shuichi's Augen sagten genau das aus, was Ryuichi bereits befürchtet hatte. Der junge Sänger bereute das süße Spiel, welches sie eben noch in vollen Zügen genossen hatten. Shuichi's Wunden waren einfach noch zu frisch und deshalb hätte Sakuma sich einfach zurückhalten müssen, oder nicht? Andererseits, dachte sich der Ältere, der Kleine hatte es für wenige Minuten ebenso gewollt, oder irrte er sich nun? Nein, Shuichi hatte gesagt, Sakuma solle ihn küssen, bevor sich dessen Vernunft wieder einschaltete.
 

"Warum sagst du das, Ryuichi?" wollte der Rosahaarige wissen und schüttelte schließlich seinen Kopf, um Yuki's Gesicht aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Sakuma's Worte trafen ihn und zwangen ihn zur Reue. Reue, weil er so leicht zu beeindrucken war. Reue, weil Ryuichi genau wusste, was sich der Kleinere ersehnte. Reue, weil der Ältere sein Handeln selbst bereute, obwohl er es doch eigentlich nur gut gemeint hatte, oder?
 

"Zwing mich nicht dazu... Ich will unseren Kuss nicht bereuen, Ryuichi, denn eigentlich... Eigentlich...". Tränen rannen dem jungen Sänger an den Wangen hinab, weil er sich nun so beschissen fühlen musste. Und das alles nur, weil Sakuma ihre Nähe zueinander bereute. Die Gründe waren dem Rosahaarigen vollkommen klar und dennoch hatten ihn diese Worte von seinem Idol so sehr verletzt.
 

"Nein, Shuichi... Nein, hör auf zu weinen, bitte... So waren meine Worte doch gar nicht gemeint". Verdammt, dass hatte Ryuichi nicht gewollt, denn er bereute ihren Kuss doch auch nicht. Nein, er machte sich doch nur Sorgen, denn er wollte Shuichi nicht noch mehr verletzen, als er es sowieso schon war. Den Kleinen in die Arme schließend, beseitigte er mit seinem Daumen die Tränen, welche überhaupt nicht mehr aufhören wollten zu fließen.
 

"Ich bereue unseren Kuss nicht, falls du das nun wirklich denkst, Shuichi... Ich bin nur der Meinung, dass du dir Zeit lassen solltest, verstehst du? Ich möchte dich nicht verletzen, nur weil ich schwach werde... Es fiel mir eben schon so verdammt schwer, nicht einfach mein persönliches Verlangen zu stillen. Würde ich das einfach so tun, würde ich dir schaden und mir ebenfalls". Langsam begann Shuichi zu verstehen, denn in diese Richtung hatte er gar nicht gedacht. Wie dumm von ihm, aber nun wusste er, wie Sakuma über das eben Geschehene dachte und fühlte.
 

"Ryuichi... Es tut mir leid. Ich...". "Muss es nicht. Ich habe mich falsch ausgedrückt". Ein Nicken war die Antwort des Rosahaarigen, ehe sich sein Idol erhob und vom Bett stieg. Die blauen Augen Sakuma's fixierten erst seine Kleidung, welche er zuvor hatte fallen lassen. Dann erblickte er seinen kaputten Wecker und zog ein fragendes Gesicht. Wieso lag sein Wecker auf den Boden?
 

Shuichi zuckte zusammen, als Sakuma plötzlich schrie und sich auf den Boden kniete. Was war denn nun? Neugierig lugte der Jüngere zu Ryuichi rüber, nachdem er sich aufgesetzt hatte und wusste nicht so genau, ob er nun lachen, oder eher einen verwunderten Gesichtsausdruck ziehen sollte. "Mein armer Gorobär. Wie konnte ich nur so gemein zu dir sein?" jammerte Sakuma und drückte seinen Plüschhasen an seine Brust. Das eben Geschehene schien keinen Gedanken mehr wert zu sein, jedenfalls für sein Idol, dachte sich Shuichi insgeheim. Nun, vielleicht war es auch besser so, oder?
 

Eine Stunde später standen sie vor dem NG Records Gebäude und seufzten. Ryuichi gähnte herzhaft, rieb sich über die Augen, während er Gorobär in seinen Armen hielt. Gott, er war noch viel zu müde, aber die Arbeit rief und er arbeitete gern. Shuichi schien nicht in der Stimmung zu sein, da er seine Augen geschlossen hielt und vermutlich im Stehen döste. Konnte Sakuma es den Kleinen verübeln? Nein, der Rosahaarige hatte am gestrigen Tag sehr viel geweint und hatte Schlaf bitter nötig. Doch nun standen sie hier und mussten sich durch den Tag kämpfen, ob sie nun müde waren, oder auch nicht.
 

"Ach... Da fällt mir noch was ein, Shuichi" grinste Ryuichi plötzlich und kramte in seiner Hosentasche herum. Rasch zog er einen Schlüssel hervor und versuchte zwei Schlüssel von seinem Schlüsselbund zu entfernen. Shuichi öffnete seine Augen, sah müde dem Treiben zu, ehe Sakuma ihm zwei Schlüssel reichte. Er nahm die Schlüssel entgegen, betrachtete diese nachdenklich, ehe er zu den blauen Augen aufsah, welcher wacher wirkten, als seine eigenen.
 

"Schau doch nicht so, Shuichi. Du wohnst jetzt bei mir, also brauchst du auch einen Schlüssel, oder nicht?". Nun war es Ryuichi, welcher einen fragenden Blick auflegte, denn Shuichi schien verunsichert zu sein. Warum? War er es nicht gewohnt, einen Schlüssel zu bekommen, oder wie sollte Ryuichi dessen Blick deuten?
 

"Aber Sakuma...". Sofort blickte Ryuichi in eine andere Richtung und schmollte. Irgendwie musste er dem Kleinen deutlich machen, dass er von ihm Ryuichi genannt werden wollte. Schließlich waren sie Freunde und da rief man sich doch beim Vornamen, oder? "Ryuichi... Du gibst mir einfach so deine Schlüssel?" wollte Shuichi wissen und blickte erneut auf seine Handfläche.
 

"Wie? Hast du schon vergessen, dass Vertrauen sehr wichtig ist? Wir sind Freunde und diese Beziehung basiert doch auch auf Vertrauen, oder etwa nicht?". Langsam nickte Shuichi, ehe ein zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen erschien. Sakuma vertraute ihm wirklich, aber er hätte nicht damit gerechnet, von ihm direkt einen Zweitschlüssel zu bekommen. Yuki hatte ihm erst nach wöchiges Flehen und Betteln einen Zweitschlüssel gegeben. Warum? Verdammt, er tat es schon wieder. Er verglich sein Idol mit Yuki.
 

"Du musst ins Studio 2, oder?". Wieder nickte Shuichi, ehe er dem Älteren ins Gebäude folgte und direkt mit ihm in einen Gang einbog. Bei einer Gabelung blieben sie stehen, da sich nun ihre Wege trennten. "Ich bin im Studio 10... Wenn was ist, du weißt, wo dich mich findest, Shuichi". Sakuma zwinkerte dem Kleinen noch zu, setzte sich in Bewegung, doch hielt ihn eine Hand an seinem Ärmel auf, weswegen er verwundert zu Shuichi blickte, dessen Blick gen Boden gerichtet war. Was hatte Shuichi denn?
 

"Ryuichi... Der Kuss heute Morgen, also... Eigentlich... Ich hätte nie gedacht, dass du so gut küssen kannst". Ryuichi grinste, als er die geröteten Wangen erblicken konnte. Es war dem Kleinen wohl sehr schwer gefallen, ihm zu sagen, wie er den heutigen Morgen betrachtete.
 

"Shuichi..." murmelte Ryuichi und zog den Kleineren etwas näher, während sich Sakuma rasch umblickte. Keiner da, also konnte er sein Vorhaben ausführen. Zaghaft legte er seine Lippen auf die des Rosahaarigen, dessen Hände sofort ihren Weg zu Sakuma's Nacken fanden. War es die Sucht? Hatte er den jungen Sänger bereits berauscht und ihn in seinen Bann gezogen? Es schien so, als wolle er gar nicht mehr von seinen Lippen ablassen, denn als Ryuichi den Kuss unterbrechen wollte, rückte Shuichi auffällig näher.
 

Ein Räuspern ließ Sakuma's Augenlider zucken, welche er einen Spalt breit öffnete. An den rosafarbenen Haar vorbei sehend, erblickte er einen langhaarigen Jungen, dessen Name ihm sofort in den Sinn kam. Sich von den süßen Lippen lösend, was ihm schon sehr schwer fiel, da der Kleine eigentlich noch viel mehr wollte, brachte er genügend Abstand zwischen Shuichi und sich.
 

"Hi Hiro... Was läuft?" grüßte er den Gitarristen von Bad Luck, bemerkte sehr wohl, wie Shuichi neben ihm vor Schreck zuckte und vermutlich am liebsten das Weite gesucht hätte. Wie in Zeitlupe drehte Shuichi seinen Kopf, sah Hiro an, welcher einen geschockten, jedoch auch fragenden Eindruck auf ihn machte. Gott, Hiro hatte sie doch nicht etwa gesehen, oder doch?
 

"Was soll schon laufen, Sakuma?" entgegnete Hiro langsam, fasste sich nun allmählich wieder, jedoch konnte er seine Augen nicht von Shuichi nehmen. Nein, es ging nicht, da er sich so viele Fragen stellte. Was hatte dieses Szenario von eben zu bedeuten? Wieso hatte Sakuma seinen besten Freund geküsst? Shuichi war nun nicht die Person, welche seinen Partner einfach betrügen würde, oder doch? Hatte er sich in seinen Freund so sehr geirrt?
 

"Oh... Gorobär hat Recht. Es ist schon spät... Wir sehen uns heute Abend, Shuichi. Ich koche dann für uns, ja? Was magst du essen?". Abwartend starrte Ryuichi zu dem Kleinen hinab, dessen Gesicht sich nur minimal drehte, ehe die blauen Seelenspiegel zu ihm aufblickten. "Ich... Ich weiß noch nicht. Also...". "Mh... Vielleicht gehen wir auch einfach Essen? Mal schauen, Shuichi. Lass dich einfach überraschen". Ohne auf eine Antwort wartend, lief der Sänger von Nittle Grasper den Gang hinab, auf den Weg zu Studio 10.
 

Hiro starrte noch immer zu seinem besten Freund hinab, welcher nun langsam zu ihm aufblickte. Deutlich konnte er die Angst in den blauen Augen sehen, da Shuichi wohl nicht wusste, wie er das eben Geschehene erklären sollte, oder? Nun, der Rosahaarige musste auf jeden Fall eine gute Erklärung haben, denn er konnte doch nicht einfach Sakuma küssen. Was war denn mit Yuki? Konnte Shuichi den Blonden einfach so hintergehen?
 

"Shuichi? Was war das eben?". "Wonach sah es denn aus?" entgegnete Shuichi dem Langhaarigen, da Hiro doch wohl Augen im Kopf hatte, oder? Verdammt, er wollte überhaupt nichts erklären, aber Hiro hatte das Recht zu erfahren, was er gestern Nachmittag getan hatte, oder? Früher oder später würde es sein Freund doch sowieso mitbekommen, oder nicht?
 

"Du hast dich von Sakuma küssen lassen. Was glaubst du, was ich mir gerade denke? Was ist mit Yuki? Betrügst du ihn?". Fest ballte Shuichi seine Hände zu Fäusten, um seine aufkeimende Wut zu unterdrücken. Wie bitte? Er und Yuki betrügen? Niemals, dachte er sich insgeheim, blickte trotzig zu Hiro auf, welcher scheinbar noch immer auf eine Antwort wartete.
 

"Nimm das zurück, Hiro. Niemals könnte ich Yuki betrügen... Wir sind kein Paar mehr. Gestern Nachmittag habe ich diese traurige Beziehung beendet. Ich konnte nicht mehr". Traurig senkte der Rosahaarige seinen Kopf, da er nicht so genau wusste, wie er sein derzeitiges Befinden erklären sollte. Wie sollte er den Kuss mit Ryuichi nur erklären? Verdammt, konnte er dem Langhaarigen nicht alles nach und nach erklären? Nicht sofort, da Shuichi noch viel zu müde war.
 

"Und deswegen suchst du nun Trost bei Sakuma, oder wie darf ich euren Kuss verstehen? Hast du dich von Yuki getrennt, weil du dich in Sakuma verliebt hast? Ist es das?". Wieso fragte Hiro denn so seltsame Dinge? Er war doch gar nicht in Ryuichi verliebt und hatte auch nicht Trost bei ihm gesucht. Also, nicht direkt. Nicht auf dieser Ebene, denn das hatte sich Shuichi sicherlich nicht ausgesucht. Es war einfach passiert, ausgelöst durch Lust und Neugierde, oder?
 

"Ich bin nicht in Ryuichi verliebt... Das eben, also... Eigentlich war das nur...". Ja, was war das eigentlich? Heute Morgen hatte er sich geborgen gefühlt, nicht zu vergessen die Lust, die Ryuichi in ihn hatte auslösen können. Es hätte wirklich nicht viel gefehlt und er hätte seinen Verstand einfach abgeschaltet, um Sakuma nahe zu sein. So nahe, wie es vermutlich nur wenige Menschen hatten sein dürfen. Außerdem hatte der Ältere doch gesagt, dass er Shuichi anziehend fand, oder? Diese Tatsache beruhte doch auf Gegenseitigkeit, auch wenn Shuichi nicht so direkt sein konnte, wie es Sakuma meist war.
 

"Sei ehrlich, Shuichi. Was ist passiert? Ich meine, Sakuma ist dein Idol und schlecht sieht er auch nicht aus, aber... Ist dir Yuki völlig egal? Kannst du dich einfach auf eine neue Person einlassen, obwohl du dich gestern Nachmittag erst von deinem Lover getrennt hast?". Hiro wollte den jungen Sänger doch nur verstehen. Er machte ihm auch keine Vorwürfe, denn so etwas stand ihm nicht zu. Der Kleinere musste selbst wissen, was er tat und da hatte sich Hiro auch nicht einzumischen.
 

Shuichi senkte seinen Kopf, ehe ihm salzige Tränen in die Augen stiegen. Verdammt, er hatte es geahnt. Er würde erneut weinen, nur weil man solche Fragen stellte. Er wollte Yuki doch vergessen, oder nicht? Nein, der Schriftsteller war ihm nicht egal geworden, ganz im Gegenteil. Hin und wieder, wie auch jetzt, vermisste er den Blonden sehr, auch wenn Shuichi sich das nicht eingestehen mochte. Warum? Wieso vermisste er eine Person, welche in der gestrigen Nacht noch gesagt hatte, wie nervig er doch sei?
 

Zwei Arme schlangen sich um ihn und sofort wusste Shuichi, dass Hiro ihm Trost spenden wollte. Er erkannte ihn an seinen Geruch, denn vor nicht allzu langer Zeit war es noch der Langhaarige gewesen, welcher ihm stets zur Seite gestanden war. Und nun? Nun war Hiro wieder da und trotzdem war dieses tröstende Gefühl nun anders. Es fühlte sich für Shuichi an, als reiche ihm diese Umarmung einfach nicht mehr aus. Ob sein Empfinden vielleicht mit Ryuichi zutun hatte?
 

"Big News, Leute... Heute Abend habt ihr einen Auftritt im Zepp Tokyo" rief plötzlich eine laute Stimme neben ihnen, weswegen sich Shuichi von Hiro löste. Wie bitte? Sie hatten heute Abend einen Auftritt? Im Zepp Tokyo? Geil, dachte sich Shuichi und sofort stahl sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen. "Geil... Hast du die Medien schon informiert, Mr. K?". "Natürlich. Hast du etwa geglaubt, ich sei so vergesslich, or what? Du müsstest mich inzwischen kennen, Shuichi". Hastig nickte Shuichi, sah nun neben K und blickte Fujisaki grinsend an. Ein Auftritt, dachte sich der Kleinere erneut. Wie schnell sich seine Stimmung doch heben konnte.
 

Hiro und Fujisaki blickten sich nur kurz an, ehe auch sie ein Grinsen auflegten. Immer, wenn Shuichi von einem Auftritt erfuhr, dann ging es ihm automatisch sofort besser. Egal, was auch passiert sein mochte, sein Gemüt erhellte sich durch solche Neuigkeiten. Und auch, wenn Hiro immer noch einige Fragen hatte, so freute er sich, dass Shuichi nun wieder der Alte war. Hoffentlich blieb er auch so, denn der Langhaarige mochte seinen kleinen Freund nicht leiden sehen, denn gelitten hatte der Rosahaarige in der Vergangenheit oft genug, oder?

Harte Worte!

"Mr. K... Ich hätte da eine kleine Bitte". Alle Köpfe drehten sich zur Stimme hin, ehe sie den Chef von NG Records erblickten. Thoma hatte eine Bitte? Shuichi erinnerte sich sehr wohl an den gestrigen Abend und ebenso an Thoma's Worte. Der Keyboarder von Nittle Grasper hatte sogar etwas dagegen gehabt, dass Sakuma den Rosahaarigen bei sich aufnehmen hatte wollen. Und nun sollte er Thoma eine Bitte erfüllen?
 

"Eine Bitte, Thoma? Lass hören" forderte K auf, da er schon sehr neugierig wurde. Hiro und Fujisaki schienen ebenfalls interessiert zu sein, denn ihre Blicke verrieten, dass sie gespannt auf Thoma's Bitte warteten. "Nittle Grasper ist nicht mehr so erfolgreich, wie noch vor einigen Jahren. Unser Comback schlug zwar bei einigen Fans wie eine Bombe ein, aber die Chartsliste zeigt deutlich, dass Bad Luck uns vom ersten Platz drängen will" erklärte Thoma und begutachtete die zahlreichen Blicke seiner Zuhörer.
 

"Und? Was haben wir damit zutun? Ich warte immer noch auf deine Bitte, you know?". K wusste einfach nicht, was der Leiter von NG nun genau von ihnen wollte. Warum sprach Thoma nicht einfach seine Bitte aus? Shuichi wusste ebenfalls nicht, was Thoma nun eigentlich wollte, aber er verspürte nun unsagbare Freude. Sie, Bad Luck, holten Nittle Grasper endlich ein.
 

"Ich habe schon mit Noriko und Ryuichi vorhin gesprochen und wir kamen auf die Idee, die ich persönlich auch unterstützen würde, dass Ryuichi euch heute Abend beim Konzert begleiten wird. Wäre das für alle Beteiligten in Ordnung?". Hiro wusste nicht, ob er dazu etwas sagen sollte, ebenso Fujisaki, welcher mit den Schultern zuckte.
 

"Why not? Eine bessere Promotion kann Bad Luck gar nicht bekommen, or not? Ryuichi feat. Shuichi. Wirklich ein genialer Einfall". K sah es schon genau vor sich und die Tatsache, dass der berühmte Sakuma Ryuichi zusammen mit Shindou Shuichi singen würde, würde für eine ordentliche Promotion beider Parteien sorgen. Jetzt musste K nur noch die Medien informieren, oder?
 

"Was sagst du dazu, Shuichi?" wollte Hiro wissen und sah den Rosahaarigen fragend an. Wieso blickte Shuichi gen Boden? Was dachte er gerade? Gefiel ihm dieser Einfall etwa nicht? Gerade hatte sich Shuichi doch noch gefreut, oder nicht? Ja, er hatte sich scheinbar über die Info gefreut, dass Bad Luck mittlerweile Nittle Grasper das Wasser reichen konnte. Erfreuliche Nachrichten, doch schien der junge Sänger dennoch unzufrieden zu sein, oder?
 

"Einverstanden... Ich mache das allerdings nicht für Nittle Grasper, damit ihr mich nicht falsch versteht. Ich mache das, weil ich mit Sakuma singen darf". Mehr vermochte Shuichi dazu nicht zu sagen, denn eigentlich hätte er diese Bitte am liebsten abgelehnt. Da Ryuichi jedoch einverstanden zu sein schien, wollte der Jüngere ihn nicht enttäuschen.
 

"Bist du etwa sauer auf mich, Shindou? Durfte ich meine ehrliche Meinung etwa nicht äußern, was das zukünftige Zusammenleben mit Ryuichi betrifft? Ich halte es immer noch für eine schlechte Idee und mit dieser Meinung musst du leben, ob es dir nun passt, oder eben nicht". Diese Arroganz, dachte sich der Rosahaarige insgeheim und versuchte seine aufkommende Wut im Zaum zu halten. Wieso sagte Thoma nur so etwas? Klang fast schon so, als sei er für Ryuichi nicht gut, oder?
 

"Hör auf, Thoma. Deine Worte sind sehr verletzend". Plötzlich trat Sakuma um die Ecke, hatte er eigentlich freudig mitteilen wollen, dass er heute Abend zusammen mit Shuichi singen durfte, doch Thoma's Sätze hatten ihn gestoppt und so hatte er erstmal gewartet und der Meinung des Keyboarders gelauscht. Dessen Worte klangen wirklich verletzend, denn im Geheimen hatte Thoma deutlich gemacht, dass Shuichi für ihn schlecht sei, obwohl dies nicht der Wahrheit entsprach.
 

"Und wenn schon, Ryuichi... Shindou hätte bei Freunden, oder seinen Eltern unterkommen können und...". "Was soll das, Thoma? Ich gehöre zu Shuichi's Freunden, also was spricht gegen meine Entscheidung?" wollte Sakuma wissen und setzte seinen ernsten Blick auf. Schluss mit lustig, denn dem Chef von NG Records stand es nicht zu, so über Shuichi zu sprechen.
 

"Soll ich meine Meinung wirklich deutlich machen?". Nein, dachte sich Ryuichi insgeheim und sah im Augenwinkel, wie sich der junge Sänger umwandte und langsamen Schrittes Richtung Studio 2 lief. Shuichi mochte wohl keinen Kommentar zu dieser Unterhaltung abgeben, oder? Musste er auch nicht, denn Ryuichi würde den Kleinen schon in Schutz nehmen.
 

"Hey... Was soll der Scheiß, Thoma? Worum geht es eigentlich? Wieso wohnt Shuichi bei Ryuichi?" schaltete sich nun K ein. Nicht nur, dass der Rosahaarige nun schlechte Laune besaß, aufgrund der Worte, welche Thoma ausgesprochen hatte. K verstand die momentane Sachlage einfach nicht.
 

Bevor Thoma jedoch eine Antwort hätte geben können, sprach Hiro auch schon und erklärte die momentane Situation. "Shuichi hat sich gestern Nachmittag von Yuki getrennt und so, wie ich das nun verstanden habe, hat Sakuma ihn bei sich aufgenommen. Wo nun das Problem liegt, verstehe ich allerdings nicht". Richtig, denn nun, wo K die Situation nachvollziehen konnte, fragte er sich ebenfalls, was Thoma's eigentliches Problem war.
 

"Ich finde es nicht in Ordnung, wie sie mit Shuichi umgehen". Hiro blickte hinter sich, da eine Tür ins Schloss gefallen war und der junge Sänger nun allein im Studio 2 saß. Sicherlich weinte er nun, was der Langhaarige auch verstehen konnte, denn Thoma's Worte klangen einfach nur abwertend.
 

"Ich vertrete nur meine Meinung, Nakano. Shindou wird sich in seinem Leben noch oft Meinungen stellen müssen, die ihm nicht passen werden" erklärte Thoma und somit war das unsinnige Gespräch für ihn beendet. Nun, scheinbar doch nicht, da seine Schulter ergriffen wurde und er nun in die blauen Augen Sakuma's blicken musste, welche deutlich Wut ausdrückten.
 

"Thoma, ich warne dich... Sagst du noch mal solche Dinge zu Shuichi, dann wirst du mich richtig kennenlernen. Er ist ein liebenswerter Mensch und genießt mein vollstes Vertrauen, also misch dich nicht ein". Ungläubig starrten K, wie auch Fujisaki zum Grünhaarigen rüber, welcher dem Chef von NG Records soeben gedroht hatte. Es schien Sakuma wirklich ernst zu sein, denn sein Blick duldete keinen Widerspruch.
 

"Wie du meinst, Ryuichi. Ich werde mir zukünftig meinen Teil denken". Gut, damit war der Sänger von Nittle Grasper einverstanden, weswegen er Thoma gehen ließ. Jetzt müsste er wohl erstmal auf Shuichi einreden, denn er sollte Thoma's Worten bloß nicht glauben. Shuichi störte den Älteren keineswegs und Sakuma bereute seine gestrige Entscheidung auch nicht. Warum auch?
 

"Sakuma? Was läuft da zwischen dir und Shuichi?". Sofort sahen verwunderte Augen zu Hiro rüber, welcher wohl eine Erklärung verlangte, was den vorherigen Kuss betraf, welchen er Shuichi gegeben hatte. "Keine Sorge, Hiro. Ich mag Shuichi wirklich sehr und werde ihn nicht verletzen". Ja, er würde den Kleinen nicht verletzen, denn dies lag nicht in Ryuichi's Natur.
 

"Und warum der Kuss? Shuichi hat sich doch erst von Yuki getrennt und...". "Welcher Kuss?" fragte K verwundert und blickte den Sänger von Nittle Grasper fragend an. Ryuichi und Shuichi hatten sich geküsst? Warum? Lief da wirklich etwas zwischen Shuichi und Ryuichi? Das wäre ein glatter Skandal, oder? K sah die Schlagzeilen schon genau vor sich. 'Sakuma Ryuichi macht mit dem Sänger von Bad Luck rum', oder so etwas in der Art.
 

"Warum sagst du denn nichts, Sakuma? Kannst du meine Frage etwa nicht beantworten?". Hiro konnte das Verhalten des Grünhaarigen nicht verstehen, auch nicht deuten, da Ryuichi nun an die Decke sah und einen nachdenklich Blick auflegte. Dachte er nach, warum er Shuichi geküsst hatte? Ein Kuss passierte doch nicht einfach so, oder etwa doch?
 

"Ja, Gorobär. Wir sollten Shuichi aufheitern gehen" murmelte Sakuma leise und lief zielstrebig an seinen ehemaligen Manager vorbei. Neben Hiro blieb er jedoch kurz stehen, wurde wieder ernst und teilte seine Meinung mit, was den Kuss mit Shuichi betraf. "Shuichi ist im Moment sehr verletzt und braucht eine vertraute Person an seiner Seite". "Liebst du ihn, oder spielst du mit seinen Gefühlen?".
 

Sakuma schüttelte den Kopf, denn mit Liebe hatte sein Handeln nichts zutun. Er mochte den Kleinen, doch mehr empfand er für den Jüngeren nicht. Sicher, der Kleine war total niedlich und schaffte es sogar, ihn zu erregen, aber er liebte Shuichi nicht. "Ich muss dich enttäuschen, denn es entspricht nicht meiner Art, mit den Gefühlen eines Freundes von mir zu spielen. Ich liebe ihn nicht, aber ich mag ihn sehr und wenn ihm meine Nähe irgendwie hilft, dann bin ich bereit, Shuichi das zu geben, was Yuki ihm die ganze Zeit über verwehrt hat".
 

K sah zu Fujisaki, welcher einen verwunderten Blick auflegte. Weder er, noch der Manager mochten sich nun in dieses Gespräch einmischen, denn Sakuma hatte diesen ernsten Blick aufgelegt, bei welchen man doch besser die Klappe hielt. Der Sänger von Nittle Grasper würde sich schon um Shuichi kümmern. Was nun zwischen ihnen lief, verstand K zwar immer noch nicht, aber vielleicht klärte es sich später.
 

"Du spielst also die zweite Geige? Warum? Ich glaube nicht, dass Shuichi einen Ersatz für Yuki braucht". "Ersatz? Glaub mir, daran habe ich letzte Nacht auch gedacht, aber Shuichi weiß sehr wohl, dass ich Sakuma Ryuichi bin. Er mag meine Nähe und ich genieße es auch, wenn er mir nahe ist. Es ist nicht so, dass ich ihn von der Bettkannte stoßen würde, denn ich hatte schon immer Interesse an Shuichi" grinste Sakuma und lief nun endlich weiter. Sollte Hiro doch denken, was auch immer er wollte. Ryuichi wollte jetzt einfach nur den Rosahaarigen in die Arme schließen, um ihn zu beruhigen.
 

"Interesse? Was meint er damit?" dachte sich Hiro insgeheim und sah dem Grünhaarigen nach, welcher nun Studio 2 betrat und scheinbar den Rosahaarigen aufmuntern wollte. Was führte Sakuma im Schilde? Was hatten seine Worte und dessen Handeln zu bedeuten? Sicher, er stand Shuichi nun zur Seite, aber meinte er vielleicht, er könne den jungen Sänger mit körperlicher Nähe beruhigen? Führte dies nicht zu noch größeren Problemen? Vielleicht sollte er, weil er Shuichi's bester Freund war, diese Sache ein wenig im Auge behalten, oder?
 

"Okay... Ryuichi wird sich schon um unseren Shuichi kümmern, also gehen wir in den Eingangsbereich und besprechen die Songs, die ihr heute Abend spielen werdet". K lief den Gang hinab, da er nun nicht stören wollte. Sicherlich wollte Shuichi erstmal seine Ruhe haben und außerdem würde Ryuichi das schon irgendwie schaffen, oder? Hoffentlich machte der Sänger von Nittle Grasper nicht irgendwelche Dummheiten, denn K wusste doch genau, wie Sakuma sein konnte. Schritte hinter K, ließen ihn wissen, dass Hiro und Fujisaki ihm folgten. Gut, die Besprechung würde sich wohl etwas in die Länge ziehen.
 

Ryuichi betrachtete nachdenklich den bekümmerten Blick des Kleineren, welcher leise Musik hörte und scheinbar versuchte, sich so ein wenig zu beruhigen. Auf leisen Sohlen trat er näher an den Stuhl, auf welchen sich Shuichi gesetzt hatte und seinen Kopf hängen ließ. Ja, die Worte von Thoma hatten ihn getroffen, oder?
 

"Shuichi?" fragte Sakuma zaghaft, legte seine Hand sanft auf die Schulter des Rosahaarigen, welcher vor Schreck leise keuchte und sich hastig umblickte. Sakuma? Er hatte den Älteren gar nicht gehört, auch wenn er gerade seinen Namen geglaubt hatte vernommen zu haben. Seine blauen Augen wurden wieder traurig und sofort sah er in eine andere Richtung, um dem mitfühlenden Blick zu entkommen, welchen Ryuichi aufgesetzt hatte.
 

"Hör nicht auf Thoma... Er wird dir solche Dinge nie mehr sagen, sonst bekommt er es mit mir zutun". Ach ja? Warum zweifelte Shuichi daran? Thoma ließ sich von niemanden etwas sagen und machte ihn ständig nieder. Wie Yuki es auch meistgehend getan hatte, oder? Ja, sie waren ja miteinander verschwägert, also brauchte Shuichi sich auch nicht zu wundern, von wem Thoma solches Verhalten hatte.
 

"Gorobär möchte von dir geknuddelt werden und... Ich ehrlich gesagt auch". Ein liebliches Lächeln erschien auf Sakuma's Lippen, ehe er in die Hocke ging, direkt vor Shuichi und ihn lange musterte. Stumme Tränen rannen dem Kleinen an den Wangen hinunter und nur langsam sah Shuichi zu Sakuma hinab, welcher noch immer ein solch liebes Lächeln auf den Lippen trug. Warum nur? Wieso tat Ryuichi alles, um sein Gemüt zu beruhigen.
 

Zögerlich nahm er den Plüschhasen entgegen, drückte diesen an die Brust und starrte noch immer in Sakuma's Gesicht, welcher ihm nun zunickte. "Thoma erzählt vielleicht Unsinn, oder? Ich habe dich aufgenommen, weil ich dich sehr mag und da lasse ich mir von niemanden Vorschriften machen. Auch von Thoma nicht". Ryuichi strich einige Haarsträhnen aus der Stirn des Jüngeren, welcher noch immer einen bekümmerten Eindruck machte.
 

"Jetzt schenk mir doch ein süßes Lächeln, Shuichi... Zwing mich dazu, dass ich schmollen muss". Der Ältere zog bereits eine Schnute, da der Rosahaarige immer noch so traurig aussah. Doch endlich zeigte sich ein kleines Lächeln aus Shuichi's Lippen, ehe er leicht nickte. Vielleicht hatte Sakuma Recht und er machte sich grundlos Sorgen? Ja, der Grünhaarige hatte ihm einfach dieses Angebot gemacht, ohne dass Shuichi je gefragt hatte. Ryuichi hatte sich selbst dazu entschieden, den Kleineren bei sich aufzunehmen.
 

"Dein bester Freund hat sich ganz schön erschreckt. Er glaubt, dass ich dich verletze, Shuichi... Es war wohl leichtsinnig von mir, dich in der Öffentlichkeit zu küssen, wie?". Nun, eigentlich war diese Sache dem Kleineren relativ egal, da er sich mehr Gedanken zu Thoma's Worten gemacht hatte. Ob es leichtsinnig gewesen war, oder auch nicht, Shuichi hatte diesen kurzen Augenblick genossen. Fragte sich nur, warum er diese Art von Nähe so sehr genoss? Ryuichi schien ihm alles geben zu wollen, was er sich je ersehnt hatte, aber warum?
 

"Ryuichi... Warum tust du das alles für mich? Wieso diese Nähe? Warum diese Küsse? Was bin ich für dich?". "Die gleichen Fragen könnte ich dir auch stellen, Shuichi. Ich frage mich auch, was ich für dich bin? Bin ich Zeitvertreib für dich, oder bist du einfach nur neugierig?". Shuichi schüttelte sofort seinen Kopf, da er doch nicht so dachte. Nun, was war der Sänger von Nittle Grasper für ihn? Sein Freund und sein Idol, oder? Ja, aber warum genoss er dann Sakuma's Nähe so sehr?
 

"Neugierig bin ich schon, also... Ich weiß auch nicht. Ich genieße deine Nähe, aber warum ich mich so fühle, kann ich dir ehrlich gesagt nicht sagen. Ich möchte dich auch nicht ausnutzen, nur weil ich mich sicher und geborgen bei dir fühle. Ich sagte doch bereits, dass Yuki so selten mit mir gekuschelt hat, oder? Gestern Nacht und auch heute Morgen, also... Ich war überrascht und konnte nicht genug bekommen, auch wenn das egozentrisch klingt". Tat es denn das? Nein, eigentlich nicht. Wer kuschelte denn nicht gern mit einer Person, welche er dazu auch noch sehr gern hatte? Ryuichi konnte diese Gründe sogar ein klein wenig nachvollziehen.
 

"Ich kann dich verstehen, Shuichi. Ich fühle mich auch so, weil Kuscheln eine Seltenheit in meinen Leben ist. Egoistisch bist du nicht, nur weil du gern mit mir kuscheln willst, denn dann wäre ich ebenso egoistisch, weil ich mit dem Gedanken gespielt habe, mit dir unanständige Dinge zutun". Sakuma grinste leicht, während er den Kleineren in seine Arme schloss und ihm beruhigend über den Rücken strich. Ein leises Seufzen glitt über Shuichi's Lippen, ehe er sich an die Brust des Älteren schmiegte, welcher ihm erneut diese Geborgenheit schenkte. Er konnte nicht verhindern, dass sich seine Wangen rötlich verfärbten, weil Sakuma nun mal so verdammt direkt war.
 

"Liebst du mich, Shuichi?". Hektisch löste sich Shuichi von Sakuma, erschreckte ihn diese Frage einfach viel zu sehr, ehe er den ernsten Blick des Älteren begegnete. Wieso fragte Ryuichi ihn? Nein, er liebte ihn nicht. Er mochte ihn, sehr sogar, aber mit Liebe hatte diese Vertrautheit nichts zutun. Also wie kam Sakuma nur auf diesen Gedanken?
 

"Ähm... Was soll ich jetzt antworten? Nicht, dass ich dich durch eine Antwort verletze?". Wie? Wo dachte Shuichi denn hin? Er sollte ihm einfach eine ehrliche Antwort geben, ohne Rücksicht auf seine Gefühle zu nehmen. "Eine ehrliche Antwort möchte ich haben, denn ich liebe dich nämlich nicht. Ich mag dich und... Ja, ich könnte mir da einige Dinge vorstellen mit dir, aber das hat nichts mit Liebe zutun". Ach so? Okay, Shuichi hatte schon gedacht, dass der Ältere vielleicht mehr für ihn empfand. Seine Aussagen hatten sich auch ein klein wenig danach angehört, oder nicht?
 

"Ist es schlimm, wenn ich deine Vorstellungen teile? Also... Ich kann unsere Küsse nicht vergessen und eigentlich... Du hast doch gesagt, dass du mich begehrst und wolltest sogar viel mehr von mir... Eigentlich hast du mich glauben lassen, dass du mich vielleicht etwas liebst". Ryuichi lächelte leicht, denn irgendwie hatte Shuichi sogar Recht. Der heutige Morgen musste wohl für einige Verwirrung gesorgt haben, oder? Gut, er würde in Zukunft auf seine Wortwahl achten, bevor er den Kleinen wirklich glauben ließ, dass da tiefgründigere Gefühle von Sakuma aus kamen.
 

"Du bist so süß, wenn du ständig errötest. Dann könnte ich dich wirklich vernaschen, Kleiner". Ryuichi's Wangen wiesen nun auch eine rötliche Farbe auf, da sich da schon so einige Szenarien in seinem Kopf bildeten. Wie es wohl war, den Kleineren richtig zu verwöhnen? Verdammt, sein Interesse wuchs und gleichzeitig erwachte die Neugier in Sakuma, weswegen er in die blauen Augen des Rosahaarigen blickte, welche nun deutlich Sehnsucht ausstrahlten.
 

"Soll ich schon wieder den Anfang machen? Wo bleibt deine Initiative, Shuichi? Bist du etwa zu schüchtern, nur weil ich der berühmte Ryuichi bin?". Zaghaft schüttelte der Kleinere seinen Kopf, da es nicht daran lag. Nein, er traute sich einfach nicht, weil er nicht wusste, ob es denn der Richtigkeit entsprach. Ja, er hatte sich gestern Nachmittag erst von Yuki getrennt und stellte sich nun schon Dinge vor, die er gern mit Ryuichi anstellen mochte. War das normal? Musste er sich nicht Zeit lassen, wie Sakuma gesagt hatte?
 

Ein Klopfen ließ Ryuichi zur Tür sehen, seufzte enttäuscht, da er schon gern ein wenig mit dem Kleinen rumgemacht hätte. Nun, er wäre nicht zu weit gegangen, denn er wollte mit solchen Sachen noch ein wenig warten. Würde Shuichi ihm deutlich sagen, dass er auch wollte, dann würde Ryuichi keinen Halt mehr machen. Nein, wozu denn auch?
 

K trat ein, gefolgt von Hiro und Fujisaki, welche mit neugierigen Blicken zu den beiden Sängern sahen. Ob sie sich erneut geküsst hatten? Nun, sie würden es wohl nie erfahren, oder? "Ryuichi, Shuichi. Wir verlassen uns auf euch, okay?". Sakuma nickte dem Manager von Bad Luck zu, sah nun zu Shuichi, welcher ebenfalls leicht nickte. "Lass uns singen, Shuichi. Ich singe immer wieder gern mit dir". "Ja, ich auch mit dir" murmelte der Rosahaarige, erhob sich vom Stuhl und streckte sich ausgiebig, während auf seinen Lippen ein ehrliches Lächeln erschien. "The Show must go on" rief K und hielt Shuichi, wie auch Ryuichi Mikrofone hin, damit sie nun endlich mit den Proben beginnen konnten. Noch blieb ihnen Zeit und diese galt es nun zu nutzen.

Geheime Ermittlung!

"Really good. Ihr könnt jetzt eine Stunde verschnaufen und dann fahren wir zum Zepp Tokyo". K machte einen zufriedenen Eindruck und sah die beiden Sänger an, welche nun zeitgleich nickten. Hiro seufzte, denn so lange und vor allem intensiv hatten sie seit einer Ewigkeit nicht mehr geprobt. Als er einen Blick zu Fujisaki riskierte, wurde dem Langhaarigen klar, dass auch der Keyboarder so empfinden musste, denn er sah auch sehr erschöpft aus. Ja, eine Pause erschien nun richtig, obwohl Sakuma und Shuichi noch immer voller Tatendrang zu sein schienen.
 

"Ich kriege ständig Gänsehaut" murmelte der Rosahaarige und seufzte leise aus. Eigentlich brauchte er keine Pause, aber leichten Hunger verspürte er schon. Vielleicht könnten sie gleich eine Kleinigkeit in der Kantine essen gehen? Ja, Shuichi wollte nämlich ungern mit Magenknurren auftreten.
 

"Ich auch, Shuichi. Deine Stimme klingt auch zum Dahinschmelzen". Ein leichter Rotschimmer erschien auf den Wangen des Kleineren, ehe er zu Hiro blickte, welcher ihn neugierig musterte. "Ähm... Deine Stimme klingt viel schöner... Wenn ich ehrlich bin, mich macht unser baldiger Auftritt ein bisschen nervös". Verlegen kratzte sich der Rosahaarige am Kopf, da es ihm schon ein wenig peinlich war, sein momentanes Befinden zu erläutern. Sakuma war ihm beim Singen immer so nah und dann noch dessen Stimme zu hören, nahe am seinem Ohr. Hallo? Was dachte er da schon wieder? Erneut bildete sich eine Gänsehaut, diesmal deutlich sichtbar auf seinen Armen, weswegen er stur gen Boden blickte.
 

"Bullshit... Nur weil du mit Ryuichi zusammen singen wirst, musst du nicht nervös werden, Shuichi. Hast du dich nicht am Anfang noch gefreut?" wollte K wissen und hielt seine linke Hand gefährlich nahe an seiner Magnum, bereit sie zu ziehen, sollte Shuichi auch nur ein falsches Wort verlieren.
 

"Mr. K hat Recht. Du musst nicht nervös sein, Shuichi. Wir haben doch schon so oft zusammen gesungen". Sakuma grinste, als Shuichi zu ihm aufblickte und noch immer sehr nervös wirkte. Warum? Hatte das Verhalten des Rosahaarigen vielleicht mit den heutigen Morgen zutun?
 

"Ich kann aber nichts dagegen tun. Es ehrt mich, dass ich mit dir singen darf, aber... Wenn wir auf der Bühne stehen, dann kommt es mir so vor, als wärst du ein völlig anderer Mensch". Hiro hatte nun verstanden, was Shuichi's eigentliches Problem war. Er erinnerte sich an Hit-Stage, wo Bad Luck ihren Auftritt neben Nittle Grasper gehabt hatten. Damals hatte Shuichi geweint und einige Tage später hatte der junge Sänger erzählt, dass ihm Sakuma auf der Bühne so fremd erschienen war.
 

Ryuichi schien nun ebenfalls zu verstehen und begann zu überlegen, wie er Shuichi irgendwie helfen könnte. Ja, auf der Bühne war Sakuma anders, dass wusste er selbst, aber deswegen musste der Kleinere doch nicht nervös werden, oder? "Auf der Bühne bist du doch auch anders, Shuichi. Viel konzentrierter und sicherer".
 

War er das? Bemerkte es der Rosahaarige wohlmöglich nur nicht? Wieder blickte Shuichi zu Hiro rüber, anschließend zu Fujisaki, welche nun zustimmend nickten. Natürlich war Shuichi anders auf der Bühne. "Du selbst bemerkst es nicht, Shuichi, aber wenn du auf der Bühne stehst, dann bist auch du ein anderer Mensch. Du wirkst ernst und weißt genau, wie du dich zu deinen Songs bewegen musst. Es liegt dir im Blut". Meinte Hiro das wirklich so, wie er es nun sagte? Vorsichtig blickte der Kleinere zu Sakuma, welcher nun ebenfalls freudig nickte. Alle schienen einer Meinung zu sein, also musste er sich nicht nervös machen, oder?
 

Nun, es ging nicht mal um die Persönlichkeit, welche man auf der Bühne annahm, sondern um Sakuma selbst. Wie schon erwähnt, er sang wirklich toll und wenn Shuichi diese Stimme auch nur nahe genug an seinem Ohr vernehmen durfte, dann liefen ihm sämtliche Schauer über den Rücken. Hoffentlich zeigte er heute Abend nicht, wie sehr ihn die Stimme seines Idoles doch beeindruckte, oder?
 

Gerade hatte der Kleine eine Antwort geben wollen, als plötzlich sein Magen lautstark knurrte und somit die Stille durchbrochen wurde. Peinlich berührt starrten die blauen Augen an die Zimmerdecke, ehe Shuichi ein belistigtes Kichern neben sich vernahm. "Du bist wirklich süß, Shuichi. Lasst uns in die Kantine gehen, ja? Wir sollten vor unserem Auftritt etwas gegessen haben".
 

Es schien so, als wäre jeder einverstanden, abgesehen von K, welcher eine andere Richtung einschlug. Hiro vermutete, dass ihr Manager wohl noch etwas zu klären hatte, oder? Nun, konnte dem Gitarristen auch egal sein, denn sie hatten in einer knappen Stunde ihren Auftritt. Seufzend betrat Hiro mit Fujisaki, welcher schon die ganze Zeit neben ihm herlief, die Eingangshalle, ehe der Langhaarige Halt machte, den jungen Sänger besorgt musterte und dessen erschrockenen Blick folgte.
 

"Schlechter Zeitpunkt" dachte sich Sakuma, zog ein ernstes Gesicht und beobachtete Thoma, welcher vor dem NG Gebäude stand und sich mit einen blonden Typen unterhielt. Ryuichi wusste auch genau, wer dieser blonde Typ war. Ein Schriftsteller, dessen Name unweigerlich in seinen Gedanken auftauchte. Wieso war er hier und was ging im Moment in Shuichi's Kopf vor?
 

"Yuki... Ich...". "Nein, warte... Willst du wirklich zu ihm gehen?". Sakuma hatte schnell die Schulter des Rosahaarigen ergreifen können, hielt ihn nun fest und sah Shuichi ernst an, während ihm diese Frage über die Lippen gekommen war. Shuichi hatte sich doch von Yuki getrennt, also warum wollte er nun zum Blonden gehen? Yuki würde ihm nur erneut Leid zufügen, oder?
 

"Aber...". Der Jüngere senkte seinen Kopf. Nun, irgendwie hatte Sakuma auch Recht, oder? Was erwartete er denn, wenn er nun zu Yuki ging? Außerdem unterhielt sich Thoma mit dem Schriftsteller. Was für Geheimnisse sie wohl zu bereden hatten? War Yuki von sich aus hier, oder hatte der Chef von NG Records ihn angerufen?
 

Es dauerte nur einige Sekunden, oder waren es doch Minuten und Thoma stieg in den Wagen, ehe auch der Blonde einstieg und den Motor startete. Das Auto fuhr los und hinterließ bei Shuichi einige Fragen, auf welche er Antworten wünschte. Was plante Thoma schon wieder? Wollten sie nun gemeinsam dem jungen Sänger seelischen Schaden zufügen?
 

"Du möchtest wissen, was Thoma und Yuki miteinander zu bereden haben, nicht wahr?". Es klang mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage, weswegen Shuichi leicht nickte und somit seine Antwort mitteilte. Was versprach sich Sakuma nun durch seine Antwort? Was würde Ryuichi tun, um Shuichi die Antworten auf seine Fragen zu geben?
 

"Shuichi... Ich verlasse mich auf dich. Du musst heute Abend für uns zusammen singen". Wie? Warum sagte der Ältere denn so was? Sie würden doch zusammen ihre Lieder singen, oder nicht? Als Sakuma jedoch Anstalten machte, dass NG Gebäude zu verlassen, schaltete sich Hiro ein, welcher die ganze Zeit über geschwiegen hatte, wie auch Fujisaki, dessen Augen nun fragend auf den Gitarristen ruhten.
 

"Was hast du vor, Sakuma? Vergiss nicht, dass du Seguchi eigentlich einen Gefallen tun willst". Ja, Ryuichi erinnerte sich an das Gespräch heute Morgen. Hätte Noriko Zeit gefunden, dann wäre sie beim Konzert heute Abend auch dabei gewesen. Und dennoch, auch wenn er Verpflichtungen hatte, der Kleinere brauchte seine Hilfe, oder etwa nicht?
 

"Shuichi... Ich beeile mich und finde heraus, was Yuki von Thoma will. Ich werde so schnell, wie es mir möglich ist, nachkommen, okay?". Langsam nickte der Jüngere, ergriff jedoch die Schulter des Älteren und sah Sakuma fragend, als auch eindringlich an. "Warum machst du das für mich? Warum schon wieder?". Shuichi konnte Sakuma's Denkweise einfach nicht verstehen, denn er musste nicht soviel für den Rosahaarigen tun, oder?
 

"Weil ich nicht möchte, dass du traurig bist, Shuichi... Versprich mir, dass du heute Abend dein Bestes gibst, denn ich möchte dich noch eine Weile länger spüren dürfen". Augenblicklich lief der Kleinere rötlich an, sah sich hastig um, ehe er wieder in die blauen Augen Ryuichi's blickte. Spüren? Wie waren diese Worte denn nun gemeint?
 

"Wenn du singst, Shuichi, dann kann ich dich spüren. Ich erkläre dir später, wie ich mich fühle, wenn ich deine Stimme höre. Bis später und... Hiro, pass auf Shuichi auf". Sakuma rannte förmlich aus dem Gebäude, da er wohl zu wissen schien, wohin Thoma mit Yuki gefahren war. Es gab nur einen Ort, den er in Betracht ziehen konnte und somit beschleunigte Ryuichi seine Schritte, in der Hoffnung, an brauchbare Antworten zu kommen.
 

"Wie sollen wir das nur Mr. K erklären? Die Medien wurden heute Morgen direkt informiert und es wird Ärger geben, wenn Sakuma nicht rechtzeitig beim Konzert auftaucht" seufzte Hiro und fasste sich an die Stirn. Gut, nun war die Situation nicht mehr zu ändern und sie konnten nur hoffen, dass sich der Sänger von Nittle Grasper beeilte.
 

Shuichi schwieg, während er den Boden interessiert musterte. Warum machte Sakuma das nur? Wollte er ihm helfen, obwohl er sich dazu nicht verpflichtet fühlen musste? Gut, der Grünhaarige hatte gemeint, er würde nicht wollen, dass der junge Sänger traurig war, aber war das gleich ein Grund, Thoma zu beschatten, nur um herauszufinden, was Yuki und der Chef von NG Records zu bereden hatten?
 

Ryuichi stand hastig atmend vor einer Bar, welche er sehr wohl kannte. Immer, wenn Thoma mit ihnen reden wollte, waren sie hierher gegangen, da der Besitzer dieser Bar ein guter Freund von Mika, Thoma's Frau, war. Sakuma erinnerte sich, wie man unbemerkt in die Bar kam, ohne gesehen zu werden. Der Hintereingang war immer offen und wenn er leise genug war, dann könnte er dem Gespräch sicherlich lauschen, oder?
 

Mit dieser Idee schlich sich Ryuichi zum Hintereingang, öffnete leise die Tür und betrat die Küche, oder wie man sie auch nennen durfte. Nur der Besitzer schien da zu sein und dieser stand bei der Bar und bediente Yuki und Thoma. Gut, nur noch zur Tür, welche zum Glück einen Spalt breit offen stand und dann könne er sicherlich jedes einzelne Wort verstehen.
 

"Und du bist dir sicher, Eiri? Willst du wirklich schon nach Amerika fliegen?". Amerika, dachte sich Sakuma und presste sich noch enger an die Wand. Yuki wollte nach Amerika? Warum? War ihm Shuichi wirklich so egal? So herzlos konnte doch kein Mensch sein, oder etwa doch?
 

"Ja, ich habe ein Angebot von einem Verläger bekommen, welcher dort meine Bücher veröffentlichen würde. Es wäre meine Chance". Ryuichi wusste nicht, ob er sich nun freuen sollte. Diese Nachrichten konnte er doch unmöglich dem Kleinen mitteilen, oder? Klar, Shuichi hatte in der Nacht gemeint, er wisse nicht mehr so genau, ob er Yuki noch liebe, aber würde diese Information ihm nicht das Herz brechen? Schließlich war Shuichi so lange mit dem Schriftsteller zusammen gewesen. Eine Zeit, die man nicht so einfach vergessen könnte, oder?
 

"Wenn du gehst, Eiri, dann verlierst du Shindou für immer. Ich sollte dir wohl sagen, dass Ryuichi auf ihn steht? Allein seine Blicke, wenn sie sich zufällig über den Weg laufen, sagen weitaus mehr aus. Shuichi wird dich irgendwann vergessen und sich dann auf Ryuichi einlassen. Willst du das etwa?". Thoma konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dies in Yuki's Sinne stehen konnte. Wenn er Shindou wirklich einmal geliebt haben sollte, dann dürfte ihm diese Tatsache nicht egal sein, oder doch?
 

"Und wenn schon... Bei Sakuma ist Shuichi besser aufgehoben. Ich muss erstmal mein eigenes Leben auf die Reihe bekommen, Thoma. Morgen Nachmittag geht mein Flug nach New York und... Erzähle Shuichi bitte nichts davon. Er muss nicht wissen, dass ich mich wieder einmal aus seinem Leben schleichen will". Thoma nickte leicht, denn er hätte es Shuichi bestimmt nicht erzählt. Wozu auch? Der junge Sänger hatte sich gestern Nachmittag vom Blonden getrennt, also musste er dem Kleinen gar nichts sagen.
 

"Gut... Melde dich hin und wieder bei uns. Du weißt, dass Mika sich sonst Sorgen um dich macht". Ein leises Lachen erklang, vermutlich von Yuki, ehe er leise zustimmte. Verdammt, was sollte Sakuma denn nun tun? Eigentlich musste er Shuichi sagen, was morgen Nachmittag passieren würde, oder? Müsse er ihm nicht die Chance dazu geben, sich zu entscheiden? Vielleicht wollte der Kleine zu seinem Ex-Geliebten zurück.
 

Die Tatsache, dass Thoma genau wusste, dass er Shuichi doch sehr anziehend fand, war dem Sänger von Nittle Grasper durchaus bewusst gewesen. Man hätte blind sein müssen, wenn man seine Blicke und sein Verhalten nicht irgendwann deuten konnte, oder? Und Yuki wollte ihm Shuichi überlassen? Einfach so, als sei nie etwas zwischen dem Blonden und den Kleineren gelaufen? Sakuma schluckte, ehe er den Hintereingang passierte und sich langsam auf dem Weg machte zum Zepp Tokyo. Nun hatte er seine Informationen, aber sollte er Shuichi wirklich alles, bis ins kleinste Detail, erzählen?
 

"Ryuichi...". Der Ältere hielt inne, schloss seine Augen, um sich innerlich zu beruhigen, ehe er sich umdrehte und Thoma ansah. Hatte man ihn gehört? Hatte er vielleicht Geräusche beim Schleichen gemacht? Sakuma wusste es nicht, blickte den Chef von NG Records fragend an, ehe ihm der Schriftsteller auffiel, welcher nun ebenfalls durch die Tür schritt und neben Thoma stehen blieb.
 

"Du hast unser Gespräch belauscht, oder? Hat Shindou dich darum gebeten?" wollte Thoma wissen, ehe Sakuma seinen Kopf seicht schüttelte. "Er wollte zu Yuki und da ich nicht wusste, wie seine Stimmung danach ist, habe ich gesagt, dass ich euch folge. Er macht sich Gedanken und fragt sich, ob er dir egal ist, Yuki. Du willst nach Amerika, schön und gut, aber warum hast du Shuichi nie das Gefühl gegeben, von dir geliebt zu werden?". Zum Ende hin war Sakuma relativ laut geworden, weil er Yuki's Verhalten einfach nicht verstehen konnte. Nein, er wollte dieses Verhalten auch gar nicht verstehen, denn er selbst verhielt sich so anders.
 

"Shuichi war mir nie egal und er ist es mir jetzt auch nicht. Er wusste, dass ich eine schwierige Person bin, hat sich trotzdem auf mich eingelassen und hätte wissen müssen, dass ich ihm meine Gefühle nicht so zeigen kann, wie es sich Shuichi meist von mir erhofft hat". So? Und warum hatte Yuki nie versucht, sich irgendwie zu ändern, wenn er doch deutlich sehen konnte, wie sehr der Kleine unter seinem Verhalten litt?
 

"Ich kann dich nicht verstehen, Yuki. Ich kenne Shuichi auch schon so lange und er ist ein liebenswerter Mensch. Er lacht viel, bringt andere auch zum Lachen und ist mit ganzem Herzen bei seiner Arbeit. Abgesehen davon hat er sich immer Mühe mit dir gegeben, denn anders kenne ich Shuichi nicht". Wohl wahr, dachte sich Yuki insgeheim, denn wenn er sich so an seine Zeit mit Shuichi erinnerte, fiel ihm sehr wohl auf, wie sehr sich der junge Sänger um ihn gekümmert hatte. Sicher, die ganze Fragerei nach seiner Vergangenheit hatte genervt und auch so war Shuichi immer sehr laut und heulte zuviel, aber dennoch war er immer an seiner Seite gewesen.
 

"Ryuichi... Es reicht...". "Lass nur, Thoma. Sakuma hat Recht mit seinen Worten. Wäre es mir möglich gewesen, dann hätte ich Shuichi viel besser behandelt". Ja, so langsam sah Yuki doch seine Fehler ein und auch das Telefonat letzte Nacht hätte anders verlaufen können, wenn er gewollt hätte. Wäre er freundlich und fürsorglich zu Shuichi gewesen, dann wäre der Kleine vielleicht zu ihm gekommen, oder? Dann hätten sie vielleicht einen Neuanfang machen können, doch nun war es zu spät. Er hatte Shuichi vergrault, ohne es eigentlich zu wollen.
 

"Eiri, du...". "Tu mir einen Gefallen, Yuki. Verschwinde nicht einfach so aus Shuichi's Leben. Sprich ein letztes Mal mit ihm, sonst wirst du es bereuen und Shuichi sowieso. Klärt eure Differenzen und gib dem Kleinen die Chance, vielleicht ein neues Leben anzufangen". Ryuichi bat nicht oft um einen Gefallen, jedenfalls nicht bei solchen Typen, wie Yuki. Er wollte nur das Beste für Shuichi und er wusste, würde der Blonde einfach gehen, würde der Jüngere daran zerbrechen.
 

"Einverstanden... Bring ihn morgen Nachmittag zum Flughafen, aber sag ihm noch nichts von unserem Treffen. Ich hörte vorhin, dass ihr gleich im Zepp Tokyo auftreten werdet? Shuichi soll sich auf seinen Auftritt konzentrieren und deswegen bringst du ihn morgen Nachmittag einfach so zum Flughafen". Damit war Sakuma einverstanden und als er auf seine Armbanduhr schaute, erschrak er zutiefst. Er müsste schon seit einer halben Stunde beim Konzert sein, oder? Verdammt, nun musste er sich wirklich beeilen.
 

"Gut, bis Morgen... Ich muss mich jetzt beeilen. Wir sehen uns". Hastig rannte Sakuma los, ohne dabei auf Thoma und Yuki zu achten, welche sich nun fragend musterten. Dem Chef von NG Records fiel jedoch der Grund dieser Beeilung nun ein, weswegen er seinen Kopf schüttelte. Na hoffentlich nahmen die Fans diese Verspätung dem Sänger nicht übel.

Kurzfristig abgesagt!

"Jetzt beruhigt euch doch... Ryuichi hat mir versichert, dass er sich beeilt". Shuichi wusste nicht, wie oft er diesen Satz schon ins Mikrofon gebrüllt hatte und immer wieder schrien die Fans, welche nun endlich Sakuma sehen wollten. Hiro und Fujisaki besahen sich dieses Szenario aus dem Hintergrund, während sie noch immer auf den zweiten Sänger warteten. Eine halbe Stunde hatten sie es nun geschafft, dass Konzert zu überziehen, aber lange würden es die Fans sicherlich nicht mehr so lässig erdulden, oder? Vor einigen Minuten hatten schon einige ihr Eintrittsgeld zurück gewollt. Wo blieb also der Sänger von Nittle Grasper?
 

"Wir wollen Ryuichi sehen. Ich verlange meinen Eintritt zurück, wenn nicht bald das Konzert beginnt". Shuichi bemerkte, wie die Menge langsam unausstehlich wurde, doch konnte er die Fans auch irgendwie verstehen. Nur, was sollte er nun dazu sagen? Sakuma war eben noch nicht da und es sah auch nicht so aus, als würde er in absehbarer Zeit noch auftauchen. Konnte nicht bald ein Wunder geschehen?
 

Plötzlich betrat K die Bühne, hatte einen ernsten Gesichtsausdruck aufgelegt, was wohl nichts Gutes verheißen mochte, oder? Und wieso steuerte ihr Manager genau auf den jungen Sänger zu? Hatte er sich gegenüber den Fans vielleicht falsch ausgedrückt? Seine gedanklichen Fragen wurden jäh unterbrochen, als ihm das Mikrofon nicht gerade sanft aus der Hand gerissen wurde und K sich der Menge zuwendete.
 

"Das Konzert muss abgesagt werden... Ryuichi wird nicht mehr kommen, in other Words, er kann es nicht. Ihr bekommt euren Eintritt zurück und alles Weitere werdet ihr durch die Medien erfahren". Ungläubig starrte Shuichi seinen Manager an, denn er konnte nicht verstehen, wieso nun das Konzert einfach abgesagt wurde. War vielleicht etwas passiert? Wieso sagte K, dass Ryuichi nicht mehr kommen würde, oder eher gesagt, er könne es nicht? Sorge machte sich in den Rosahaarigen breit, ehe K mit seinen blauen Augen andeutete, mit ihm von der Bühne zu gehen. Gut, vermutlich würde K ihm und den Rest von Bad Luck nun aufklären, oder?
 

Kaum hatten sie einen der hinteren Räume betreten, schon bat der blonde Manager alle darum, sich zu setzen. Nun machte sich Shuichi doch ernsthaftere Gedanken, denn wenn sie sich schon hinsetzen sollten, dann dürften nicht so erfreuliche Nachrichten kommen, oder? Verdammt, was konnte denn nur passiert sein? Sakuma war doch nur Thoma und Yuki hinterher, oder nicht? Hatte es vielleicht einen Streit gegeben? Vielleicht ein Handgemenge?
 

"Ich wurde vor einigen Minuten vom Krankenhaus benachrichtigt, dass Ryuichi auf der Intensivstation liegt. Auf dem Weg hierher ist er wohl überhastet über die Straße gelaufen und ist von einem Auto erfasst worden. Laut den Ärzten hat er eine Schädelprellung und eine angeknackste Rippe. Er muss wohl einige Meter über den Boden gerutscht sein, jedenfalls haben das die Ärzte so erklärt". Dem jungen Sänger entgleisten sämtliche Gesichtszüge, während er seinen Manager ungläubig musterte. Sakuma war von einem Auto angefahren worden? Das konnte doch gar nicht sein, oder?
 

"Wo ist er? Ich will sofort zu ihm" rief Shuichi aufgebracht, denn sein Gewissen schaltete sich sofort ein. Ryuichi war doch nur angefahren worden, weil er hinter Thoma und Yuki her gewesen war, oder? Alles wegen seiner verfluchten Neugier und weil Shuichi eben hatte wissen wollen, was der Chef von NG Records und der Schriftsteller zu bereden hatten, oder?
 

"Hast du nicht zugehört, Shuichi? Ryuichi liegt auf der Intensivstation und braucht nun Ruhe". Hastig schüttelte der Rosahaarige seinen Kopf, stand rasch auf und lief zur Tür, um diese zu öffnen. Ein Klicken ließ ihn bei seinem Vorhaben stoppen, ehe er zu K blickte, welcher seine Magnum gezogen hatte und auf Shuichi's Kopf zielte. "Don't move, Shuichi. Du wirst nach Hause gehen und warten, bis es Ryuichi besser geht". "Ich kann nicht... Meinetwegen ist ihm das passiert. Wäre er nicht hinter Thoma und Yuki her gewesen, würden wir nun zusammen auf der Bühne stehen und singen. Nur wegen mir ist er nun im Krankenhaus".
 

"Alter, was sagst du denn da? Ryuichi ist doch nicht wegen dir von einem Auto angefahren worden und ich bin mir sicher, dass er dir auch keine Vorwürfe machen wird". Hiro war nun ebenfalls aufgestanden, denn Shuichi sollte sich nicht solche Gedanken machen. Er war doch nicht Schuld, dass Ryuichi von einem Auto angefahren worden war, oder? Dann war der Sänger von Nittle Grasper eben unachtsam gewesen. Der Kleinere war jedenfalls keineswegs Schuld.
 

"Hiro hat Recht, Shuichi. Niemand konnte wissen, dass so etwas Schreckliches passieren könnte. Du bist nicht schuld" schaltete sich nun auch Fujisaki ein, auch wenn er die Beziehung zwischen Ryuichi und Shuichi noch nicht ganz verstehen konnte. Sie waren Freunde, aber ob da mehr zwischen ihnen lief? Nun, es war dem Keyboarder auch egal, denn für ihn zählte die Band und der Zusammenhalt von Bad Luck. Schon oft war der junge Sänger unkonzentriert bei den Proben gewesen und oftmals hatte Fujisaki deswegen alles hinwerfen wollen.
 

"Bitte... Ich möchte zu Ryuichi... Ich muss mich bei ihm entschuldigen. Ich kann nicht einfach nach Hause gehen und so tun, als sei überhaupt nichts passiert". K seufzte und ließ seine Magnum sinken. Der junge Sänger würde keine Ruhe geben, bis er wenigstens einmal kurz im Krankenhaus gewesen war, oder? Gut, er würde ihn begleiten, denn ansonsten würden die Ärzte den Rosahaarigen wohl nicht zu Sakuma lassen. Auch wenn K nicht mehr dessen Manager war, so hatten sie ihn dennoch angerufen, damit wenigstens eine Person von dem Unfall informiert war. Ob Thoma schon davon wusste?
 

"Good, ich begleite dich, aber versprich mir, dass du ruhig bleibst, Shuichi". Der Rosahaarige nickte langsam, wartete auf K, welcher nun seinerseits die Tür öffnete, doch dann noch mal einen Blick zu Hiro und Fujisaki warf. "Ihr könnt nach Hause gehen. Wir sehen uns dann morgen Früh bei NG". Fujisaki, wie auch Hiro nickten dem zu, denn sie würden nicht mit zum Krankenhaus gehen. Sakuma brauchte Ruhe und da wären zu viele Leute um ihm herum wohl Gift, oder?
 

Es dauerte nicht lange, da K mit dem Auto fuhr, bis sie das Krankenhaus erreichten und beim Empfang nach der genauen Station fragten, in welcher sich Ryuichi wohl gerade befand. Shuichi wirkte wirklich ruhig, was den Manager an dessen Seite stutzen ließ. Normalerweise verhielt sich der Kleine anders, war zu überhastet und schreckte nicht davor zurück, einfach unaufgefordert in eines der Krankenzimmer zu stürmen. Damals, K erinnerte sich noch genau, war Yuki auch im Krankenhaus gewesen und Shuichi hatte sofort alles stehen und liegen gelassen, nur um so schnell wie möglich zum Krankenhaus zu kommen. Jetzt wirkte Shuichi total in sich gekehrt und machte auch einen weinerlichen Eindruck auf den Manager.
 

"Mach dir keine Sorgen um Ryuichi. Er ist wie Unkraut und Unkraut stirbt nicht". "Es heißt 'Unkraut vergeht nicht', Mr. K" murmelte der Kleinere leise, lief langsam einen Gang hinab, ehe sie bei einer gläsernen Tür hielten. K klingelte, ehe eine Schwester die Tür öffnete und nach ihrem Anliegen fragte. Der Manager erklärte rasch die momentane Sachlage, während Shuichi den Boden unter seinen Füßen musterte. Wie dick der Kloß in seinem Hals doch wurde, vermochte er nicht zu sagen. Er kam sich so schuldig vor und doch sagte eine leise Stimme in seinem Kopf, dass er sich nicht verantwortlich machen musste.
 

"Komm, Shuichi. Wir dürfen allerdings nicht lange bleiben, auch wenn Ryuichi bei Bewusstsein ist". Wieder nickte der Rosahaarige nur, denn er wollte nun nichts mehr sagen. Nein, seine Stimme könnte brüchig klingen und aus einem unerfindlichen Grund wollte Shuichi nicht, dass K bemerkte, wie sehr sein Gewissen doch an ihm nagte.
 

K öffnete schließlich eine Tür, nachdem er geklopft hatte und trat ins Krankenzimmer ein. Sofort erblickte er ein Einzelbett, war dies auf der Intensivstation auch nicht weiter verwunderlich, da eben die Kranken hier besonders viel Ruhe brauchten. Ryuichi sah ziemlich blass aus, auch wenn er die Zimmerdecke zu mustern schien. Ob er nachdachte? Eine Beatmungsmaske umrahmte dessen Mund, weswegen der Sänger von Nittle Grasper nur minimal seinen Kopf drehte und nun zu seinem ehemaligen Manager blickte.
 

"Wo ist Shuichi?" war seine erste Frage, ehe K einen Schritt beiseite ging und den Blick auf den Rosahaarigen freigab. Sofort erkannte Ryuichi, dass es dem Kleineren nicht gut ging, denn dessen Miene sagte soviel Traurigkeit aus. "Komm zu mir ans Bett, Shuichi. Ich muss dir etwas sagen". Nur langsam bewegte sich der Rosahaarige, blieb schließlich vor dem Bett stehen, ehe ihm auch schon vereinzelte Tränen aus den Augen traten.
 

"Ich wollte nicht, dass dir das passiert... Bitte, verzeih mir, Sakuma". Shuichi erhob seine rechte Hand, um seine Tränen zu beseitigen, ehe der Ältere ein leises Seufzen verlauten ließ. "Du sollst mich doch Ryuichi nennen. Gibst du dir etwa die Schuld, Shuichi? Du trägst doch nicht Schuld, nur weil ich nicht auf die Straße geachtet habe... Ich war mit meinem Handy beschäftigt gewesen und deswegen muss ich dir auch etwas erzählen".
 

Wie? Ryuichi wollte ihm etwas erzählen? Wovon sprach er gerade? Warum war Sakuma auch der Meinung, dass der Kleinere keine Schuld trug an dessen momentanes Befinden? "Morgen Nachmittag, um 15:30 Uhr musst du zum Flughafen... Yuki schickte mir vorhin eine SMS und deswegen habe ich nicht auf die Straße geachtet. Rede ein letztes Mal mit ihm, bevor er Japan für immer hinter sich lässt. Lasse diese Chance nicht verstreichen, Shuichi...". Kurz hustete Sakuma, ehe er sich mit der rechten Hand an seinem Kopf fasste. Ihm tat der Kopf so unsagbar Weh, auch wenn er vorhin schon Schmerzmittel bekommen hatte. Dieses starke Pochen wollte einfach nicht aufhören.
 

"Hast du starke Schmerzen, Ryuichi? Soll ich die Krankenschwester holen?". Shuichi setzte sich zu Sakuma ans Bett, beachtete K nicht, welcher angelehnt an der weißen Wand stand und dieses Szenario aus wachsamen Augen beobachtete. "Es geht schon, Shuichi. Bitte... Geh morgen Nachmittag zum Flughafen und sprich mit Yuki". "Warum? Ich verstehe dich nicht... Du hast doch gesagt, dass es nichts mehr zu bereden gibt, oder?".
 

Ja, dass hatte Ryuichi noch vor einigen Stunden gesagt, aber er wollte dem Kleinen die Chance geben, nun seine letzte Entscheidung zu fällen. "Ich möchte nicht, dass du irgendwann deine Entscheidung bereust. Yuki wird morgen Nachmittag für immer nach Amerika fliegen und deswegen ist der morgige Tag deine letzte Chance. Die letzte Chance auf eine normale Unterhaltung mit einem vernünftigen Ergebnis. Entweder, Yuki bleibt bei dir und ihr werdet wieder ein Paar, oder du lässt ihn gehen und versuchst ein neues Leben anzufangen".
 

Okay, nun hatte auch Shuichi verstanden, auch wenn ihm Yuki's Entschluss doch ein wenig erschreckte. Er wollte für immer nach Amerika? Warum? Hatte Yuki wirklich vorgehabt, einfach so aus seinem Leben zu verschwinden? Schon wieder einmal, doch nun schien Yuki bereit für eine Unterhaltung zu sein. Eine wohlmöglich letzte Unterhaltung, welche entscheiden würde, wie Shuichi's Leben weiter verlaufen würde, oder?
 

Langsam zog Ryuichi sich die Beatmungsmaske von seinem Gesicht, legte diese beiseite, ehe er seine rechte Hand erhob und diese an die Wange des Kleineren legte. "Ich glaube, diese Nacht musst du ohne mich auskommen. Ich wäre gern für dich da gewesen, aber die Ärzte werden mich wohl kaum gehen lassen". Shuichi senkte seinen Kopf, da er eigentlich auch gar nicht gehen mochte. Eigentlich würde er viel lieber hier bei Ryuichi bleiben, um eben nicht allein zu sein. Konnte er nicht einfach bleiben?
 

"Kann ich nicht einfach bei dir bleiben? Ich bin auch ruhig und werde dich nicht stören, Ryuichi... Der Gedanke, jetzt alleine bei dir zu Hause zu sitzen und du... Es tut mir so furchtbar leid". Ein müdes Lächeln erschien auf den Lippen des Älteren, ehe er zu K sah und ihn mit einem kurzen Wink ans Bett beorderte. "Die Schwester... Vielleicht kann Shuichi hier bleiben". K machte erst einen nicht so erfreuten Eindruck, doch als er den zitternden Shuichi so betrachtete, welcher so verbittert weinte, erbarmte er sich und lief zur Tür, um die Schwester zu fragen. Vermutlich war dies machbar, aber Shuichi musste dann auch wirklich ruhig sein.
 

Kaum war die Tür ins Schloss gefallen und die beiden Sänger unter sich, schon entspannte sich der Rosahaarige etwas. Ob er wirklich bleiben dürfte? Es kam doch häufig bei Patienten vor, dass vertraute Personen bei ihnen blieben, oder? War dies hier nicht der gleiche Fall? Shuichi würde sein Idol auch nicht stören und ihn ausruhen lassen. Er wollte doch nur nicht allein in dessen Wohnung sein.
 

"Beruhige dich, Shuichi. Du darfst sicherlich bei mir bleiben. Es ist mir sogar ein bisschen lieber, weil ich Krankenhäuser nicht sonderlich leiden kann". Wie? Sakuma mochte Krankenhäuser nicht? Nun, wer mochte denn schon den ganzen Tag in einem weißen Zimmer liegen und darauf warten, dass man wieder gesund werden würde? Außerdem hatte man doch meist das Gefühl, im Krankenhaus noch kränker zu werden, als ohnehin schon, oder?
 

"Ryuichi, ich... Woher weißt du eigentlich von Yuki's morgiger Abreise? Wolltest du nicht im Geheimen herausfinden, warum sich Thoma und Yuki getroffen haben?". Endlich beruhigte sich der junge Sänger gänzlich und sah fragend zu Sakuma hinab, welcher seine Finger immer wieder über Shuichi's Wange gleiten ließ. "Ich wurde erwischt" war Ryuichi's knappe Antwort, ehe seine Hand in den Nacken des Kleineren wanderte und dessen Kopf zu sich hinunter zog.
 

Shuichi tat nichts gegen diese plötzlich entstandene Nähe, begrüßte sie sogar ein wenig, ehe seine Augenlider langsam zufielen und er nur noch spüren konnte, wie sich weiche Lippen auf die seinen legten. Somit registrierten die beiden Sänger auch nicht, wie sich die Türe öffnete und eine Schwester, in Begleitung von K, das Zimmer betrat.
 

"Wir stören ungern, aber ich habe die Schwester dazu überreden können, dass Shuichi für diese Nacht bleiben darf". K würde nun garantiert nicht sagen, dass er der Schwester seine Magnum vorgestellt hatte, um diese Erlaubnis zu bekommen. Mit seinen Methoden kam man nun mal meist ans Ziel, auch wenn eine Drohung nicht immer die beste Wahl zur Lösung war.
 

Shuichi hatte sich sofort vom Älteren gelöst und somit ihren leidenschaftlich werdenden Kuss unterbrochen. Mit hochrotem Kopf blickte er zu seinen Manager rüber, versuchte erst gar nicht eine Ausrede zu finden, da man ihm eh keinen Glauben schenken würde. Was hatte K eben gesagt? Er dürfe diese Nacht bei Ryuichi bleiben? Gut, wenigstens etwas und somit wäre auch keiner von ihnen allein.
 

"Shuichi... Ich erwarte von dir, dass du Ryuichi Ruhe gönnst und das du morgen Früh zur Probe erscheinst". Langsam nickte der junge Sänger, legte nun doch ein Lächeln auf, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder Sakuma schenkte. Wieso zog der Ältere an seinem Ärmel? Wieso glänzten die blauen Seen auf einmal so geheimnisvoll und dennoch freudig?
 

"Good... Wir lassen das neue Traumpaar nun allein". Sofort sahen die beiden Sänger wieder zu K, auf dessen Lippen nun ein belustigtes Grinsen lag. Ein leises Lachen erklang, ehe der Manager auch schon seinen nächsten Satz aussprach. "Really... Das wäre ein hervorragender Skandal. 'Der Sänger von Nittle Grasper führt eine enge Beziehung mit Shindou Shuichi, dem jungen Nachwuchssänger von Bad Luck'". Wieder lachte K, denn er fand die Vorstellung schon sehr amüsant und auch passend.
 

Vielleicht wurde seine Vorstellung irgendwann wahr? Allein die roten Köpfe der beiden Sänger ließen den Manager glauben, dass da sehr wohl tiefgründigere Gefühle auf beiden Seiten herrschen mussten. Vielleicht nicht bewusst, aber K war sich mit seinem Bauchgefühl einfach sicher.
 

Bevor Shuichi, oder auch Ryuichi eine Erwiderung aussprechen konnten, öffnete K die Tür und winkte noch kurz. "Gute Besserung, Ryuichi" rief er noch, ehe er mit der Krankenschwester das Zimmer verließ. Zurück blieben nun Sakuma und Shuichi, welcher sofort den Älteren fragend musterte, da dessen Wangen noch immer leicht gerötet waren. Der Rosahaarige war sich jedoch sicher, dass er die gleiche Röte aufwies, wenn er sich nun im Spiegel betrachten würde.
 

"K kommt auf verrückte Ideen, findest du nicht auch?". "Na ja... Was soll er auch sonst denken, wenn du mich einfach so küsst?" erwiderte Shuichi nachdenkend, denn nicht er hatte Sakuma geküsst, sondern der Ältere ihn. Klar, Shuichi hätte sich wehren können und am Anfang hatte er auch mit diesen Gedanken gespielt, aber Ryuichi verstand es wirklich, ihn in einen leidenschaftlichen und zugleich wilden Zungenkuss zu verwickeln.
 

"Du hättest meinen Kuss ja nicht erwidern müssen, Shuichi. Ich zwinge dich zu nichts". Ryuichi sah den Kleineren abschätzend an, während Shuichi sich mit beiden Armen neben Sakuma's Kopf abstützte. "Hätte ich? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gekonnt hätte... Du bist auch um einige Jahre älter und hast viel mehr Erfahrungen gesammelt, also... Du weißt schon, wie du mich zu Dingen bewegst". Aha? So dachte Shuichi also? Ryuichi wusste also, wie er den Kleineren zu gewissen Dingen bewegen konnte? Ja, vielleicht ein bisschen.
 

"Ist das so, Kleiner? Dann tust du mir doch sicherlich einen Gefallen und linderst meine Schmerzen, nicht wahr?". Ungläubig starrte Shuichi sein Idol an, ehe Ryuichi das Gesicht des Rosahaarigen mit seinen Händen umschloss. "Beim Atmen tut mein Brustkorb fürchterlich Weh und mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Augenblick explodieren. Lenk mich ab, Shuichi. Linder meine Schmerzen".
 

"Wie soll ich das tun, Ryuichi? Ich bin doch kein Wunderheiler und außerdem...". "Küss mich doch einfach... Vielleicht verlange ich zuviel von dir, aber... Ich... Entschuldige... Vergiss meine Worte. War eine blöde Idee, da du erst gestern...". Die letzten Worte wurden im Keim erstickt, ehe Ryuichi seine Augen schloss und sich in diesen neu entstandenen Kuss verlor. Wie hungrig Shuichi ihn doch küsste, wollte Sakuma nicht in Worte fassen und gleichzeitig wurde dem Älteren bewusst, wie sehr der Kleinere doch seine Nähe suchte.
 

"Du verlangst nicht zuviel von mir, Ryuichi. Wie könnte ich dir nur deine Wünsche abschlagen? Ich weiß, du denkst wahrscheinlich immer noch an die Trennung von Yuki und mir, aber... Ich habe nicht vor, zu Yuki zurück zu gehen". Der Kleinere hatte sich von Sakuma's Lippen gelöst, stützte sich noch immer neben dessen Kopf ab und sah sein Idol ernst an. "Shuichi, ich... Du weißt schon, dass durch diese Nähe auch Gefühle entstehen können?" wollte Ryuichi unsicher wissen, denn der junge Sänger ließ ihn keineswegs kalt.
 

Ein zaghaftes Nicken war Shuichi's Antwort, ehe er sich doch dazu entschloss, Ryuichi eine gute Antwort zu geben. "Du meinst die Liebe... Ich bin mir bewusst, dass solche Gefühle sich entwickeln können, aber... Ich weiß auch nicht. Was willst du von mir hören?". Nun, was wollte er eigentlich vom Rosahaarigen hören? Sakuma wusste es nicht so genau, auch wenn seine innere Stimme sehr wohl sagte, wie die eigentliche Antwort lautete.
 

"Die Wahrheit ist... Ich hege schon eine gewisse Angst, dass ich mich vielleicht in dich verlieben könnte. Gut, du bist Single, aber du brauchst deine Zeit, um über Yuki hinweg zu kommen. Ich möchte dich nicht mit irgendwelchen Gefühlen meinerseits belasten". Ryuichi schloss nun seine Augen, atmete tief durch, ehe er sein Gesicht schmerzlich verzog. Verdammt, sein Brustkorb tat so höllisch Weh und wenn er sich daran erinnerte, wie er einige Meter über den Boden hinweg geflogen war, zog sich sein Magen krampfhaft zusammen. Er hätte bei seiner Unachtsamkeit sterben können, oder?
 

"Ich fühle mich geschmeichelt... Sehr sogar, Ryuichi... Also... Ich hätte jetzt nicht solche Worte von dir erwartet, weil du doch... Du bist Sakuma Ryuichi und ich... Ich bin doch nur Shindou Shuichi, ein kleiner Niemand und auch ein dummer Trottel, der es auch fertig bringen würde, sich in dich zu vergucken". Shuichi war sich nun wirklich sicher, dass eine beachtliche Röte auf seinen Wangen erschienen war, denn er spürte deutlich die Hitze in seinem Gesicht. Ihm waren diese Worte nicht leicht gefallen, aber als Sakuma seine Augen öffnete und dazu noch ein liebevolles Lächeln aufsetzte, konnte Shuichi nicht anders, als erneut diese weichen Lippen zu küssen. Auf eine gewisse Art und Weise strahlte Sakuma eine Wärme aus, welche der Kleinere so sehr begehrte. Er mochte bei Ryuichi bleiben, für einige Zeit, oder vielleicht doch für immer?
 

"Du bist kein Trottel und ein Niemand schon gar nicht. Stell dich bitte mit mir gleich, denn mittlerweile ist Bad Luck genauso berühmt, wie Nittle Grasper damals... Ihr wollt uns sogar von den ersten Platz drängen, also behaupte nicht, dass du schlechter bist" wisperte Sakuma in das Ohr des Rosahaarigen, nachdem er sich von dessen Lippen hatte losreißen können. Ryuichi zog den Kleineren nun ganz aufs Bett, rutschte ein wenig zur Seite, weswegen er erneut starke Schmerzen verspürte. Shuichi durfte ruhig mit ihm im Bett schlafen, denn letzte Nacht war es doch auch nicht anders gewesen.
 

"Soll ich die Krankenschwester rufen, Ryuichi?" wollte Shuichi besorgt wissen, doch wurde er in die Arme des Älteren gezogen, welcher leicht seinen Kopf schüttelte. "Schenk mir nur deine Nähe... Mehr begehre ich im Moment nicht, obwohl ich dich gerade belügen muss". Wie? Was meinte Ryuichi damit? Wieso belog er ihn und in welcher Hinsicht?
 

"Ich würde viel lieber mehr machen, aber ich bremse mich. Wie heute Morgen, denn ich darf dich nicht verführen, auch wenn dieser Wunsch in mir stetig wächst". Nun hatte auch Shuichi verstanden, sah zum Älteren auf, dessen Augen sich langsam wieder schlossen. Nur wegen Yuki, fragte sich der Kleinere insgeheim, oder waren da vielleicht noch andere Gründe?
 

"Und wenn ich sage, dass ich nichts dagegen hätte?". Shuichi senkte sofort seinen Kopf, da Sakuma seine Augen wieder öffnete und ihn nun mit neugierigen Blick musterte. Gott, vielleicht hätte er das nicht sagen sollen, oder? Wie stand er nun da? Sicher, er wollte gern mit Sakuma intimer werden, aber nach so kurzer Zeit?
 

"Dann werfe ich meine Bedenken über Bord und versuche mein Glück. Viel machen kann ich sowieso nicht, aber... Ich bin sehr flexibel und hoffe, dass du das auch bist". Wie? Wie sollte Shuichi nun diese Andeutung verstehen? Was meinte Sakuma damit, er hoffe, dass der Kleinere auch flexibel sei? Doch weitere Fragen konnte sich Shuichi gedanklich nicht stellen, da er plötzlich spürte, wie Ryuichi sich über ihn beugte, um erneut von seinen Lippen kosten zu dürfen. Ryuichi meinte seine Worte also wirklich ernst?

Süße Verwöhnung!

Ryuichi ließ von diesen sündhaften Lippen, hauchte leichte Küsse auf der zarten Haut der Wange des Kleineren, ehe er sanft in dessen Ohrläppchen biss und ein leises Keuchen als Belohnung erhielt. Es schien Shuichi zu gefallen, was er mit ihm anstellte, obwohl Sakuma sich nicht mal sonderlich Mühe gab. Nun, er konnte sowieso nicht viel tun, tat seine Rippe einfach zu sehr Weh und eine Überanstrengung wäre vermutlich Gift für den Älteren.
 

"Ryuichi... Bist du sicher, dass du dazu in der Lage bist? Du hast doch Schmerzen und solltest dich schonen". Ryuichi wanderte mit seinen Lippen hinunter zum Hals des Jüngeren und saugte sich an einer Stelle fest, weswegen er wenige Sekunden später einen leicht bläulichen Fleck betrachten durfte. Dieses Liebesmal würde dem jungen Sänger in den nächsten Tag noch erhalten bleiben und an diese Nacht erinnern, sofern Sakuma überhaupt etwas ausrichten konnte. Ob er Schmerzen hatte? Natürlich verspürte er große Schmerzen, die Kopfschmerzen außer Acht lassend, denn diese würden in absehbarer Zeit verschwinden.
 

"Meine Rippe schmerzt nur fürchterlich und deswegen werde ich auch nicht viel machen können". Shuichi sollte sich keine Sorgen machen, denn Ryuichi selbst wusste doch, wie viel er sich zumuten konnte. "Entspann dich und lass dich auf mich ein". Ryuichi schenkte dem Jüngeren ein liebevolles Lächeln, ehe er das schwarz wirkende Shirt des Kleineren etwas hoch schob und ein wenig daran zupfte.
 

Shuichi erhob sich ein wenig, ließ sich das Shirt ausziehen, ehe es wenige Sekunden später den Boden begrüßte. Der Rosahaarige ließ sich zurück in die Kissen sinken, ehe er auch schon warme Hände auf seinen Bauch spürte, welche jede Stelle und jeden Muskel erkundeten. Shuichi konnte sich ein wohliges Seufzen nicht verkneifen, während er genießerisch die Augen schloss und sich diesen Berührungen hingab.
 

Ryuichi konnte ein wissendes Lächeln nicht unterdrücken, wusste er doch sehr wohl, wie sehr diese Berührungen dem Kleineren doch gefielen. Als er mit seinen Lippen der Brust unaufhaltsam näher kam, seine Zunge nun auch zum Einsatz brachte, blieb es nicht nur bei einem wohligen Seufzen, denn ein erregtes Keuchen verließ Shuichi's Lippen, dessen Hände den Kopf des Älteren aufsuchten, ehe sich seine Finger in dem grünen Haar verkrallten.
 

Sakuma's Lippen umschlossen bereits den erhärteten Nippel, ließ seine Zunge um dieser kreisen und biss provokant hinein, ehe er beruhigend darüber leckte. Wieder vernahm er ein erregtes Keuchen, während sich die Finger des Rosahaarigen noch intensiver in seinem Haar verkrallten.
 

"Dein Körper reagiert sehr intensiv, Shuichi" lächelte Sakuma, rutschte wieder etwas höher, wobei er sich ein schmerzhaftes Keuchen verkneifen musste. Bei jeder noch so kleinsten Bewegung zog sich sein Brustkorb dermaßen zusammen, dass ihm sogar für wenige Sekunden die Luft zum Atmen fehlte.
 

"Alles in Ordnung? Leg dich lieber hin und lass mich machen, das heißt, wenn du mich lässt". Wie? Warum sollte er Shuichi denn nicht lassen? Wieso konnte Sakuma den letzten Satz des Kleineren nicht verstehen? "Warum sollte ich dich nicht lassen? Bei solchen Dingen, wie bei einem Vorspiel und vor allem bei sexuellen Tätigkeiten, sollte man flexibel sein. Ich habe doch auch Wünsche und Erwartungen, die mein Partner erfüllen sollte, oder siehst du das etwa anders?".
 

Die blauen Augen des Rosahaarigen glänzten auf einmal freudig, ehe Shuichi die weichen Lippen des Älteren gierig in Besitz nahm. Ryuichi wusste nicht, warum er nun so gierig geküsst wurde, aber sollte er sich deswegen beschweren? Er mochte diese forsche und gleichzeitig auch süße Art, wie Shuichi sein Wohlgefallen ausdrückte.
 

"Yuki hat mir nie erlaubt, von mir aus die Initiative zu ergreifen. Deswegen war ich mir eben auch nicht sicher". Ryuichi machte einen missverständlichen Eindruck, da er diese Aussage nicht nachvollziehen konnte. Wie schon eben erläutert, Ryuichi sah ein Vorspiel schon anders.
 

"Sagen wir es mal so... Es ist doch total langweilig, wenn ich dich nur verwöhne, oder nicht? Es gibt so viele Dinge, die man mit seinem Partner machen kann und ich finde, dir steht das gleiche Recht zu, wie mir auch". Wieder wurde Sakuma ausgiebig geküsst und diesmal sogar bei den Schultern ergriffen und in die Kissen gedrückt, ehe die zarten Lippen auf Wanderschaft gingen und schließlich den Hals des Älteren in Beschlag nahmen.
 

An einer Stelle des Halses saugte sich Shuichi fest, wie es Sakuma zuvor bei ihm auch getan hatte. Nie hätte der Kleinere geglaubt, dass Ryuichi solche Spielchen ebenso mochte, wie Shuichi selbst. Bei Yuki hatte er nie Knutschflecke machen dürfen, hatte der Blonde immer gemeint, Knutschflecke seien für dumme kleine Kinder, welche sich unbedingt ihre Liebe zeigen mussten. Mochte vielleicht auch stimmen, aber Shuichi war zu dieser Zeit selbst noch so verliebt gewesen und hatte sich nach diesen Worten wirklich verletzt gefühlt.
 

"Ich verstehe das alles nicht... Warum ist Yuki nur so anders? Ihn durfte ich nie verwöhnen und von Knutschflecke...". Der Rosahaarige strich über den leicht bläulichen Fleck, welchen er Ryuichi verpasst hatte, ehe er wieder in die blauen Augen Sakuma's blickte, welcher ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. "Von Knutschflecke brauche ich gar nicht erst anfangen. In gewisser Hinsicht bin ich noch total unerfahren... Tja, was erwartet man schon von mir? Yuki sagte immer, ich sei der geborene Unterlegene".
 

"Shuichi... Ich mag Knutschflecke, da sie ein Symbol von tiefer Zuneigung und Wohlgefallen sind, auch wenn wir aus diesem Alter raus sind. Dein Ex, also... Irgendwie passt mir seine Einstellung einfach nicht, denn ich würde dich nie in diese Position drängen, wenn du das gar nicht willst. Ich bin eben offen für alles und du weißt, dass ich auch gern ein Kindskopf bin". Wieder erschien ein liebevolles Lächeln auf Sakuma's Lippen, welches wenige Sekunden später von Shuichi erwidert wurde. Der Jüngere konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich ihn Ryuichi's Worte doch machten, entschied sich deswegen dazu, seine Glückseligkeit durch einen Kuss deutlich zu machen, welcher hungrig erwidert wurde.
 

"Klingt es gemein von mir, wenn ich dir nun offen gestehe, dass ich mir gerade wünsche, du wärst mein erster Freund gewesen?". Nun, ob dies gemein klang, vermochte Sakuma nicht zu sagen. Nein, eigentlich fühlte er sich durch Shuichi's Aussage doch sehr geschmeichelt, weil der Kleinere wohl nun deutlich bemerkte, wie anders Ryuichi doch war. Sehr viel anders, als ein blonder Schriftsteller.
 

"Vielleicht klingt es gemein, aber... Du schmeichelst mir sehr mit solchen Worten, Shuichi. Ich weiß deine ehrliche Meinung wirklich zu schätzen und... Irgendwie macht mich der Gedanke ganz wuschig". Verlegen kratzte sich Ryuichi am Kopf, konnte nicht verhindern, dass sich ein rötlicher Schleier auf seine Wangen legte, ehe er erneut die weichen Lippen des Kleineren auf seinen spürte. Wirklich, solche Worte ließen ihn glauben, dass Shuichi schon etwas weiter dachte, als er zuvor noch angenommen hatte.
 

Der Rosahaarige wurde sich nun wieder deutlich bewusst, wieso er über den Älteren hockte, spürte ebenfalls die Hitze in seinem Gesicht, da er im Moment nicht wusste, wie er Sakuma's Worte auffassen durfte. Ob Ryuichi durch seine Worte wirklich wuschig wurde? Mochte es der Ältere, wenn man ihm schmeichelte? Stellte sich Ryuichi gerade vor, wie es wohl wäre, wenn sie ein Pärchen wären?
 

"Sakuma... Ich...". "Du ersehnst dir mehr, aber du traust dich nicht, oder? Du darfst alles mit mir tun, Kleiner. Ich vertraue dir voll und ganz". Langsam nickte Shuichi dem zu und obwohl er sein Idol beim Nachnamen genannt hatte, so wusste dieser scheinbar, wie unbeholfen sich Shuichi im Moment doch fühlen musste. Es war nicht so, dass er überhaupt nichts wusste, aber er hockte hier über Sakuma Ryuichi und wollte nicht als totale Niete bezeichnet werden, nur weil er eventuelle Fehler machte.
 

Shuichi nahm schließlich seinen ganzen Mut zusammen, ehe er seinen Kopf senkte und erneut einen wilden Zungenkuss entfachte. Vielleicht müsste er es langsam angehen lassen? Erfahrungen hatte er sammeln dürfen, als Unterlegener, aber vielleicht konnte er diese Erfahrungen auch nutzen? Nur, was passierte, wenn er Ryuichi irgendwelche Schmerzen zufügte?
 

"Shuichi... Ich will dich..." hauchte Ryuichi und erhob seine Hände, welche seicht über den Rücken des Kleineren glitten, ehe er bei dem Hintern Shuichi's hielt und sanft hinein kniff. Ein leises Keuchen war die Antwort, ehe sich ihre Lippen erneut zu einem Kuss fanden und auch endlich Shuichi aktiv wurde. Seine Hände strichen vorsichtig über die Brust Sakuma's, ehe er ihren Kuss löste und mit seinen Lippen hinunter zur Brust wanderte, nur um Ryuichi's Brustwarzen mit seiner Zunge zu verwöhnen.
 

"Ich will dich auch, Ryuichi..." nuschelte Shuichi leise, hörte man deutlich aus seiner Stimme heraus, wie viel Lust er bereits empfand, ehe seine Hände an den Seiten seines Idoles entlang glitten, bis er schließlich bei der Zudecke hielt und diese rasch entfernte. Zum Glück hatte der Ältere nur seine Shorts an, denn scheinbar wurde er bei der Untersuchung vor einigen Stunden von den Schwestern entkleidet. Demnach müsse Shuichi dem Älteren morgen Abend wohl frische Klamotten mitbringen, oder?
 

Shuichi's rechte Hand strich hauchzart über die deutliche Beule, welche sich bereits unter der Shorts abzeichnete, sah zu Ryuichi auf, welcher seine Erlaubnis mit einem Nicken gab, ehe der Kleinere das letzte Kleidungsstück entfernte. Shuichi schluckte, als er die volle Größe erblicken konnte, sah nochmals unsicher zu Sakuma auf, welcher leicht schmunzeln musste. Was Shuichi wohl gerade dachte? Was würde er nun tun? Ryuichi konnte seine Neugier kaum verstecken, weswegen er seine Arme hinter den Kopf verschrenkte und abwartend zum jungen Sänger blickte.
 

"Ich weiß nicht... Vielleicht verletze ich dich, Ryuichi... Du solltest dich doch eigentlich schonen, oder nicht?". Ryuichi seufzte, ehe er seine linke Hand erhob und leicht über Shuichi's Wange strich. "Du machst dir unnötige Sorgen, Shuichi. Hast du Angst, oder weißt du nicht, was du tun darfst?". Nun, eigentlich war sich der Kleinere mehr unschlüssig, denn er wusste da schon so einige Dinge, die er nun tun könnte, aber ob es Sakuma gefallen würde, war eben eine andere Frage.
 

"Denkst du gerade an Yuki?". Erschrocken sah Shuichi in die blauen Augen, welche zum Teil neugierig, aber auch wehmütig wirkten. Ob er Sakuma mit seinem Zögern verletzte? Shuichi wusste es nicht, schluckte den aufkommenden Kloß in seinem Hals hinunter, ehe er zu einer Antwort ansetzte. "Nein... Ich fühle mich nur so unbehaglich, weil ich nicht weiß, ob meine Vorstellungen dir ausreichen". Wie? Shuichi konnte so etwas doch vorher nicht wissen und musste nun auch nicht so schüchtern sein und seine Fähigkeiten in Frage stellen. Er sollte einfach das machen, was er sich gerade vorstellte, ohne darüber nachzudenken, ob Ryuichi dabei auf seine Kosten kam.
 

"Das wirst du erst wissen, wenn du es ausprobierst, Shuichi". Langsam nickte der Kleinere, sah nochmals zu Ryuichi auf, welcher ihm aufmunternd zunickte, ehe Shuichi seinen Kopf senkte und seine Zunge über den Schaft gleiten ließ. Sofort schlossen sich die blauen Seen, ehe Sakuma ein erregtes Keuchen verlauten ließ. Das stellte sich der junge Sänger also vor? Damit war Sakuma wirklich zufrieden, obwohl er eigentlich viel mehr wollte.
 

Langsam ließ Shuichi seine Zunge über die Eichel wandern, umkreiste diese spielerisch und schloss ebenfalls seine Augen. Die Laute, welche Sakuma nun von sich gab, ließen ihn keineswegs kalt, aber er konnte nicht das Gleiche von Ryuichi verlangen, oder? Nein, der Ältere sollte sich erholen und nun genießen. Mehr konnte Shuichi für ihn wirklich nicht tun, auch wenn er selbst schon einige Schritte weiter dachte.
 

"Shuichi... Ah...". Ryuichi ließ seine linke Hand zum Kopf des Kleineren wandern, verkrallte seine Finger in dessen Haar, ehe er der feuchten Mundhöhle mit leichten Stößen entgegen kam. Wie wahnsinnig Shuichi ihn gerade machte, konnte Sakuma kaum in Worte fassen, warf seinen Kopf in den Nacken und stöhnte ein weiteres Mal Shuichi's Namen. Er wollte soviel mehr, aber er wusste, er war dazu einfach nicht in der Lage. Somit müsste er seinen Hunger auf mehr aufheben, vermutlich abwarten, bis sich eine neue Gelegenheit darbot und dann würde Shuichi sein Eigen sein, oder? Wollte der Kleinere dies überhaupt?
 

"Ich möchte auch so gern...". Nur kurz ließ Shuichi von der vollen Länge des Älteren ab, um seinen Wunsch zu erläutern, ehe er mit seiner Tätigkeit fortfuhr, an der Erregung kräftig saugte, während seine rechte Hand über den Schaft fuhr, mit gewissen Druck, weswegen ihm erneute Keuch und Stöhngeräusche des Grünhaarigen geschenkt wurden. Es schien dem Älteren zu gefallen, denn dessen linke Hand versuchte unaufhaltsam das Tempo zu bestimmen, während Sakuma sein Becken immer wieder anhob, um die baldige Erlösung zu genießen.
 

"Ich sagte doch... Ah... Du darfst alles mit mir machen..." keuchte Ryuichi und unterdrückte den Drang, sofort in der feuchten Mundhöhle zu kommen, da er diese intensiven Gefühle noch etwas auskosten wollte. Seine Kopfschmerzen gerieten bereits in Vergessenheit, da die Lust seine Sinne zu sehr benebelten. Hin und wieder verspürte er nur einen leichten Schmerz unterhalb seiner Brust, aber diese kleine Tatsache war der Rede nicht wert. Zu sehr machte ihn diese Situation an, in welcher sich der Ältere befand.
 

"Ich... Shuichi... Ich kann mich nicht mehr zurückhalten". Nochmals warf Ryuichi seinen Kopf in den Nacken und bog dabei seinen Rücken durch, ehe er in den Mund des Kleineren kam. Er wusste nicht, ob Shuichi so etwas mochte, aber er hatte sich nicht mehr beherrschen können. Zu lange waren solche Intimitäten her, von Sex ganz zu schweigen. Er bemerkte aufgrund der Nachwellen nicht, wie Shuichi von ihm abließ und ihn fragend musterte.
 

Der Rosahaarige wischte sich über den Mund, denn er empfand die Lusttropfen, welche er hatte schlucken müssen, nicht als schlimm. Nein, irgendwie erregte ihn der Gedanke sogar, dass Ryuichi in seinen Mund gekommen war. Nur, was passierte nun? Ryuichi war befriedigt und Shuichi saß hier und wusste nichts mit sich anzufangen. Ob er ins Bad gehen sollte, um sich zu erleichtern?
 

"Komm her, Shuichi" murmelte Ryuichi schließlich, klopfte neben sich, ehe Shuichi der Aufforderung folgte und sich neben den Älteren legte. Dieser erhob sich, öffnete dessen Jeans, welche der Kleinere immer noch trug und zog sie ihm aus. Die Shorts folgte sofort, begrüßte ebenfalls den Boden, ehe Sakuma sich zwischen Shuichi's Beinen legte, mit dem Kopf nahe an dessen angeschwollene Erregung.
 

"Ich will mit dir schlafen". Shuichi konnte nicht verhindern, dass er sofort rot anlief, ehe er sich hastig im Zimmer umblickte. Warum musste Sakuma nur so verdammt direkt sein? Sicher, Shuichi wollte auch mit Ryuichi schlafen, aber dessen Wohlbefinden stand an oberster Stelle, oder etwa nicht?
 

"Schlaf mit mir, Shuichi, oder... Soll ich dich reiten? Ich versuche mir gerade eine Stellung zu überlegen, wobei ich mich nicht soviel bewegen muss". "Also... Sa... Ryuichi...". Ryuichi strich dem schüchternen Jungen erneut über die Wange, ehe er dessen Erregung in seinen Mund nahm. Saugend hörte er den Lauten zu, welche Shuichi plötzlich ausstieß, ehe er eine Hand auf seinem Kopf spürte, dessen Finger sich fest in seinen Haaren verkrallten.
 

"Ja... Ich will auch mit dir schlafen, aber... Ah, Ryuichi... Du sollst mich nehmen und nicht... Ich will dich spüren... Ah". Sofort stoppte Sakuma bei seiner Tätigkeit, sah ungläubig zu Shuichi auf, welcher einfach diese kleine Bedingung äußerte. Sakuma sollte den Kleinen also nehmen? Zuvor hatte Shuichi doch noch behauptet, er hätte so viele Dinge nicht tun dürfen und nun verlangte er danach, ein weiteres Mal der Unterlegene zu sein? Warum?
 

"Du möchtest von mir... Warum? Du hast vorhin noch gesagt, dass du...". "Bitte, Sakuma... Ich will dich... Jetzt". Gut, der Kleinere verlangte nun deutlich nach ihm und ob diese Anstrengung nun gut, oder eher schlecht war, er wollte Shuichi nicht länger zappeln lassen. Vielleicht erfuhr er dessen Sinneswandel auch später? Bestimmt, denn Shuichi hatte sicherlich seine Gründe, warum er diesmal der Unterlegene sein wollte.
 

Ryuichi krabbelte schließlich hoch, nahm die Lippen des Kleineren in Besitz und zwang ihn erneut in einen feurigen Zungenkuss. "Du willst mich also, Shuichi? Bin ich wirklich nicht nur Zeitvertreib für dich, sondern viel mehr in deinen Augen?" fragte sich Ryuichi gedanklich, ehe er ihren Kuss löste und stattdessen Zeige und Mittelfinger in den Mund nahm und diese mit Speichel befeuchtete. Zwar war Shuichi keine Jungfrau mehr, aber er mochte ihm nicht Weh tun. Eine Vorbereitung war immer sehr wichtig, damit es beide Parteien genießen konnten. Stellte sich Sakuma nur die Frage, ob er es körperlich auch durchhalten konnte?

Letztes Gespräch!

Ryuichi wusste nicht, wie spät es schon war, als ihn die Krankenschwester aus dem Schlaf holte. Murrend drehte er sich auf die andere Seite, schloss Gorobär noch fester in seine Arme, während er müde seine Augen öffnete und neben sich blickte. Verwundert blickte er sich um, setzte sich sogar langsam auf und suchte das Krankenzimmer ab. Wo war denn Shuichi? War er etwa schon gegangen? Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle, ehe ihm ein Zettel ins Auge fiel, welcher auf dem Nachtschrank lag. Hatte der Kleine ihm etwa eine Nachricht hinterlassen?
 

Neugierig nahm der Sänger von Nittle Grasper den Zettel zur Hand und las sich die wenigen Zeilen durch. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, ehe er seicht den Kopf schüttelte. Shuichi musste sich doch nicht entschuldigen, nur weil aus ihrer Nacht nichts geworden war. Schließlich ging es dem Grünhaarigen nicht so gut, also musste es dem Kleineren nicht Leid tun.
 

'Entschuldige...

Ich habe dir vermutlich die ganze Nacht versaut, oder? Ich wollte wirklich, aber du hast so ausgesehen, als hättest du starke Schmerzen.

Erhol dich ein wenig, ja?

Heute Abend bringe ich dir ein paar Klamotten mit und werde dir vom Treffen mit Yuki erzählen'.
 

"Es muss dir nichts Leid tun, Shuichi... Wenn es mir wieder besser geht, dann holen wir diese Nacht nach, sofern wir dann noch die Möglichkeit dazu haben". Ryuichi biss sich auf die Unterlippe, da er sich schon vor den heutigen Abend fürchtete. Was würde sich beim Treffen ergeben? Würde Shuichi zu seinen Ex-Geliebten zurück wollen?
 

"Mir gefällt die momentane Lage nicht, aber ich darf mich nicht einmischen. Shuichi muss sich allein entscheiden". Auch wenn der Sänger von Nittle Grasper so gern sagen wollte, dass Shuichi nicht zu Yuki zurück gehen sollte. Der Kleinere sollte bei ihm bleiben, mit ihm kuscheln und sein einsames Leben versüßen. Ob Gefühle, oder auch nicht, er brauchte Shuichi an seiner Seite. Jedoch durfte er nicht, so gern er auch seine Wünsche äußern wollte.
 

Shuichi saß bereits im Studio 2, allein, weil er viel zu früh dran war. Hoffentlich kam bald Hiro, denn allein mochte er hier nicht sitzen. Ob Sakuma wütend auf ihn war? In der gestrigen Nacht hätte er so gern mehr mit Ryuichi gemacht, aber er hatte Angst bekommen, weil dem Älteren die Schmerzen ins Gesicht geschrieben waren.
 

Der Rosahaarige seufzte schließlich und dachte an die Alternative zurück, welche Sakuma ergriffen hatte. Zwar hatte sich Shuichi furchtbare Sorgen gemacht, aber scheinbar völlig unbegründet. Ob Sakuma mittlerweile wach war? Hatte der Ältere seinen Zettel bereits gelesen? Shuichi wusste es nicht und müsse sich vermutlich bis heute Abend gedulden. Hoffentlich verlief der Vormittag einigermaßen schnell, auch wenn er ungern an den Nachmittag dachte.
 

Ein Türöffnen ließ Shuichi aufsehen, direkt zu Hiro, welcher einen verwunderten Gesichtsausdruck auflegte. War es denn so verwunderlich, dass der junge Sänger um diese Uhrzeit schon im Studio war? Länger konnte Shuichi sich diesbezüglich keine Fragen mehr stellen, da der Langhaarige die Tür hinter sich schloss, einen Stuhl anhob und sich schließlich neben Shuichi setzte. Noch waren sie allein, also konnte Hiro dem Kleineren noch einige Fragen stellen.
 

"Wie geht es Sakuma?". Ja, der Sänger von Nittle Grasper lag im Krankenhaus, weil er von einem Auto erfasst worden war. Noch deutlich konnte sich Hiro erinnern, wie sich sein Nebenan unbegründete Vorwürfe gemacht hatte, aber solch ein Verhalten sah Shuichi wieder so ähnlich. Der Rosahaarige gab sich meistens die Schuld, obwohl jeder Umstehende wusste, dass dies nicht der Wahrheit entsprach.
 

"Es geht ihm den Umständen entsprechend gut... Ich durfte über Nacht im Krankenhaus bleiben" erzählte Shuichi und starrte auf die Tischplatte. Am liebsten würde er den Nachmittag verdrängen und stattdessen bei Ryuichi sein, aber Shuichi wusste, heute Nachmittag war wirklich seine letzte Chance, um mit sich selbst auch ins Reine zu kommen. Ein letztes Gespräch, oder würde er wieder mit Yuki zusammen sein wollen? Wollte Shuichi das etwa?
 

"Und... Warum ziehst du dann ein Gesicht, als würde in ein paar Stunden die Welt untergehen?". Eindringlich sah Hiro seinen besten Freund an, welcher hörbar schluckte und seinen Blick zögerlich auf Hiro richtete. War vielleicht etwas vorgefallen? Hatten sich Sakuma und Shuichi etwa erneut geküsst? Wieso sah der Kleinere nur so traurig drein?
 

"Ryuichi hat mir erzählt, dass Yuki heute Nachmittag endgültig nach Amerika fliegen will. Ich soll meine letzte Chance nutzen und mit Yuki reden, aber... Ich weiß auch nicht... Einerseits will ich schon, aber andererseits... Ryuichi hat mich darum gebeten, obwohl er mir deutlich zeigt, dass ihm dieses Treffen Sorge bereitet". Hiro hörte dem aufmerksam zu und obwohl er die Zusammenhänge nicht genau verstehen konnte, machten Shuichi's Worte durchaus Sinn.
 

Sicher, selbst Sakuma hatte Bedürfnisse, welche der ältere Sänger scheinbar mit dem Rosahaarigen ausleben wollte. Der Grünhaarige wusste jedoch auch, dass Shuichi noch ein bisschen Zeit brauchte, um sich über alles im Klaren zu werden. Es schmerzte bestimmt, den Kleineren gehen zu lassen, aber Ryuichi hatte den richtigen Weg gewählt.
 

"Seine Entscheidung zeigt dir aber auch deutlich, dass er dir diese Chance geben will, auch wenn seine Mimiken etwas anderes ausdrücken. Sakuma ist dir wirklich ein guter Freund, sonst würde er dir nicht auf diese Art und Weise helfen". Hiro legte ein Lächeln auf, während er mit seiner Hand das rosafarbene Haar seines Freundes zerzauste, welcher missmutig seine Augen schloss und ein grummelndes Geräusch von sich gab.
 

"Ich weiß... Ich weiß aber nicht, ob ich..." murmelte Shuichi schließlich und starrte wieder auf die Tischplatte, welche nun sehr interessant zu sein schien. Ein leichter Rotschimmer umspielte seine Wangen, da er sich schon wieder an die letzte Nacht erinnerte. "Ich weiß nicht, ob ich nicht bereits ein bisschen mehr für Ryuichi empfinde?".
 

Der Langhaarige wusste nicht, was er nun dazu sagen sollte, da die Tatsache, dass Shuichi wohlmöglich schon mehr für Sakuma empfand, ihn nicht wirklich verwunderte. Der Rosahaarige hatte schon immer zu Ryuichi aufgesehen, ihn vergöttert und vor einigen Monaten hatte Shuichi auch noch wie der Sänger von Nittle Grasper werden wollen. Stellte sich Hiro nur die Frage, ob es nun einen Grund gab, weswegen Shuichi ihm dies sagte?
 

"Lass mich raten... Ihr habt euch schon wieder geküsst und nun stehst du neben dir?". Ein trauriges Lächeln erschien auf Shuichi's Lippen, ehe er leicht nickte. Nun, wenn es nur bei einem Kuss geblieben wäre, dachte sich der Kleinere insgeheim. Sollte er vielleicht Hiro erzählen, dass letzte Nacht schon ein wenig mehr passiert war? Es wäre beinahe dazu gekommen, aber Sakuma hatte solche starken Schmerzen verspürt. Jedoch war die Lust aufeinander geblieben, weswegen sich der junge Sänger wünschte, dass diese Nacht irgendwann fortgesetzt wurde.
 

"Na ja... Also... Da ist schon ein bisschen mehr passiert, aber... Verstehst du nicht, Hiro? Ich möchte Ryuichi nicht verletzen, nur weil ich mich mit Yuki treffe. Ich habe auch Angst, dass Yuki seinen Charme spielen lässt und ich...". "Da hat dich Sakuma aber reichlich verwirrt. Ihm hätte klar sein müssen, dass diese Art von Nähe dir nicht hilft" unterbrach Hiro seinen Freund und schüttelte verständnislos den Kopf. Wieso hatte es Sakuma überhaupt so weit kommen lassen? Wieso konnte Hiro dieses Verhalten nicht nachvollziehen?
 

"Wieso sagst du so etwas? Er behandelt mich wenigstens nicht wie Luft und sorgt sich um mich, wenn es mir beschissen geht". Shuichi wurde zum Ende hin etwas lauter, weil er den Langhaarigen nicht verstehen konnte. War Sakuma's liebenswerte Art etwa falsch? Wieso?
 

"Dir muss der Unterschied klar werden, Shuichi. Sakuma ist ein liebenswerter Mensch, auf seine Art und Weise. Er hilft dir, weil du sein Freund bist und weil er dich nicht traurig sehen will. Shuichi... Du darfst Sakuma nicht mit Yuki vergleichen, hörst du? Ein gut gemeinter Rat von mir". Sofort senkte der Rosahaarige seinen Kopf, da er nun verstanden hatte, worauf Hiro hinaus wollte. Vergleich. Ja, die ganze Zeit über verglich er schon Yuki mit Ryuichi.
 

"Ich...". "Hey... Ich wollte dir nur deine Sichtweise vor Augen führen. Lass dir Zeit mit solchen Dingen und stürze dich nicht sofort in eine neue Beziehung. Bring erstmal die Sache mit Yuki zu Ende, in Ordnung? Tu es für dich und auch Sakuma zuliebe". Langsam nickte Shuichi, war er seinem besten Freund auch wirklich dankbar für diese Worte. Ja, Hiro hatte Recht, denn nun musste er vorerst mit Yuki sprechen und je nachdem, wie dieses Gespräch endete, konnte der Kleinere seinen weiteren Weg gehen.
 

Ein erneutes Türöffnen ließen Hiro und auch Shuichi aufsehen, ehe sie Mr. K und Sakano erblickten, dicht gefolgt von Fujisaki, welcher schon relativ munter wirkte. "Good Morning" grüßte K und schenkte allen ein geheimnisvolles Lächeln. "Alle hier... Gut, die Proben können beginnen". Der junge Sänger nickte langsam, denn nun rief erstmal die Arbeit, welche ihn mit Sicherheit ablenken könne.
 

Die Proben vergingen relativ schnell und somit nahte auch der Nachmittag unaufhaltsam. Shuichi sah während den Proben immer wieder auf die Uhr und schluckte hörbar, da er sich bald auf den Weg machen müsse. In Gedanken war er schon etliche Situationen durchgegangen, jedoch ohne Erfolg, da das Gespräch in vielerlei Hinsicht enden könnte. Würde Yuki sich völlig normal mit ihm unterhalten, oder würde dem Rosahaarigen erneut die kalte Schulter gezeigt werden?
 

"Konzentriere dich, Shuichi, sonst bringen uns die ganzen Proben nichts" rief Fujisaki und ließ seine Finger vom Keyboard gleiten, während er den Sänger eindringlich musterte. Wieso sah Shuichi immer wieder auf die Uhr? Es schien so, als wartete er auf etwas, oder musste der Rosahaarige vielleicht wohin? Die blauen Augen des Kleineren richteten sich auf ihn, während auch Hiro dem jungen Sänger Aufmerksamkeit schenkte.
 

"Ich... Also... Wäre es möglich, dass ich heute etwas früher Feierabend machen könnte? Es gibt da eine Sache, die ich unbedingt erledigen muss". Sofort sah K von seiner Zeitung auf und blickte zur Uhr, welche 14:54 Uhr anzeigte. Der Manager wusste, worum es ging, hatte er natürlich die Worte Sakuma's deutlich in Erinnerung. Gut, heute würde K eine Ausnahme machen, aber er hoffte, dass dies nicht zur Gewohnheit wurde.
 

"Hau schon ab, Shuichi. Lass dich von nichts unterkriegen, okay? Denk dran... Wir brauchen dich". Shuichi nickte schnell, während er seinem Manager ein leichtes Lächeln schenkte und zu seiner Umhängetasche griff. K hatte Recht und Shuichi würde sich auch nicht unterkriegen lassen, ganz gleich, was auch immer beim Gespräch passieren würde.
 

"Viel Glück, Shuichi und... Triff deine eigene Entscheidung und nicht aus dem Grund, weil du eine gewisse Person glücklich machen möchtest". Hiro brauchte den Namen des älteren Sängers nicht erwähnen, da sein bester Freund genau wusste, wen er eigentlich meinte. Nochmals nickte der Kleinere, ehe er die Tür öffnete und sich mit einem letzten Wink verabschiedete.
 

"Ich hoffe, dass du wirklich eine vernünftige Entscheidung triffst und das du irgendwann dein Glück findest". Hiro seufzte, ehe er zu Fujisaki blickte und ihm zunickte. Würden sie nun noch ein wenig allein proben und in ein paar Stunden den wohlverdienten Feierabend genießen.
 

Shuichi bekam gerade noch die U-Bahn, welche zum Flughafen fuhr, setzte sich auf einen freien Platz und blickte aus dem Fenster. Etwa zwanzig Minuten würde er fahren und bis dahin hätte er noch Zeit, sich einige Sätze zu überlegen, um auf eventuelle Fragen eine Antwort geben zu können. Hoffentlich passierte nichts Ungewöhnliches, denn er wollte mit einigermaßen guter Laune zum Krankenhaus gehen. Ob Sakuma überhaupt von seinem Gespräch mit Yuki hören wollte? Interessierte sich sein Idol überhaupt dafür?
 

Ryuichi aß derweil eine Suppe, welche er sich von einer Krankenschwester hatte bringen lassen. Körperlich war er noch immer angeschlagen, da seine Rippe noch immer höllisch schmerzte, aber seine Kopfschmerzen waren verschwunden. Nun, wenigstens etwas, dachte sich der Ältere und schlürfte einige Nudeln hinunter. Kurz huschten seine Augen zum Fenster und erspähten die bereits untergehende Sonne. Der Nachmittag war bereits angebrochen, weswegen er nun ununterbrochen an Shuichi dachte, welcher vermutlich in wenigen Minuten mit Yuki sprechen würde. Was erwartete ihn heute Abend, wenn der Kleinere zu ihm käme? Konnte er überhaupt mit Shuichi rechnen? Vielleicht lagen dessen Nerven auch so blank, dass er nicht mehr die Kraft dazu verspürte, ihm noch irgendwelche Klamotten von sich zu Hause zu bringen?
 

"Ich vertraue dir, Shuichi... Ich weiß, du möchtest eigentlich gar nicht mit Yuki reden, aber du musst dadurch, wenn du einen neuen Anfang wagen willst. Du musst mit Yuki abschließen, sonst wirst du nicht in der Lage sein können, irgendwann eine neue Beziehung zu beginnen". Sakuma schloss seine Augen und seufzte missmutig. Er belog sich so dermaßen selbst, dass er über sich grinsen musste. Konnte man es ihm verübeln? Er wollte den Kleineren jetzt am liebsten in die Arme schließen und ihm sagen, dass er nie wieder von seiner Seite weichen sollte. Kein anderer Mensch sollte dem Kleineren je wieder so nahe sein dürfen, wie er es im Moment war. Klang dies egoistisch? War Sakuma im Moment so Besitz ergreifend, oder lag es nur an den jungen Sänger, welcher so viele Gefühle in ihm auslösen konnte?
 

Shuichi stieg aus der U-Bahn und fuhr nun mit dem Aufzug hoch. Keine Ahnung, wo er eigentlich mit Yuki sprechen würde, denn er wusste nicht mal, zu welchem Abteil er überhaupt musste. Hoffentlich stand der Schriftsteller irgendwo, wo man ihn leicht entdecken konnte. Was sollte er gleich sagen? 'Hallo, wie geht's?' vielleicht? Verdammt, wie sollte er sich nur Verhalten?
 

Noch immer in Gedanken betrat er die große Halle und lief in Gedanken versunken einige Schritte, ehe er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Erschrocken fuhr er herum und begegnete zwei gold wirkende Augen, welche ausdruckslos zu ihm blickten. Da war er also. Sein Ex-Geliebter. Und nun? Sollte er ihn normal begrüßen, oder eher ein Lächeln aufsetzen? Verdammt, er wusste einfach nicht mit dieser Situation umzugehen.
 

"Sakuma hat dir also von meiner Bitte erzählt und dabei dachte ich, er möchte dich auf seine Art und Weise beschützen" erwähnte Yuki und stellte seine Koffer ab. Noch war er nicht beim Checkpoint gewesen, um sein Gepäck abzugeben. Vielleicht musste er auch gar nicht nach Amerika fliegen, sofern Shuichi ihm vielleicht noch eine letzte Chance geben wollte. Stellte sich ihm nur die Frage, warum er sich dieses Gespräch überhaupt antat? Wollte er noch mal einen neuen Anfang mit Shuichi starten, obwohl er doch immer wieder behauptet hatte, wie nervig der Kleinere war? Yuki verstand sich im Moment selbst nicht so genau.
 

"Ryuichi sagte, dass du mit mir reden willst... Ich höre, Yuki...". Shuichi wendete seinen Blick ab, starrte nun gen Boden, da er unmöglich in diese Augen sehen konnte. Dieses Gefühl, welches ihn nun erfasste. War es Sehnsucht? Wollte er wirklich zu Yuki zurück, obwohl er letzte Nacht soviel mit Sakuma geteilt hatte? Es war so aufregend gewesen und es hatte sich richtig angefühlt. Völlig richtig, oder nicht? Okay, vielleicht waren einige Dinge ein wenig zu vorschnell passiert, aber abgeneigt war der Kleinere wirklich nicht gewesen. Das erregte Stöhnen seines Idoles dicht neben seinem Ohr zu hören, dazu diese weichen Lippen, welche jede noch so kleinste Stelle auf seiner Haut verwöhnt hatten und nicht zu vergessen die Alternative.
 

Ein leichter Rotschimmer erschien auf Shuichi's Wangen, als er sich daran erinnerte, wie er den Älteren hatte warnen wollen. Wozu hatte er Ryuichi gewarnt, wenn dieser ihn dennoch mit seinen Lippen so sehr verwöhnt hatte, dass dem Rosahaarigen keine andere Wahl geblieben war, als in dessen Mund zu kommen? Gott, er hatte dieses Gefühl so sehr genossen.
 

"Hörst du mir eigentlich zu, Shuichi? Wo bist du mit deinen Gedanken überhaupt?". Yuki verschränkte die Arme vor seiner Brust, als er die geröteten Wangen des Kleineren betrachtete. Super, war Yuki's Gedanke, denn der Rosahaarige hatte nicht ein Wort von dem vernommen, was der Schriftsteller gerade gesagt hatte. Woran dachte Shuichi im Moment? War vielleicht etwas passiert, von dem er wissen müsste?
 

"Wie? Also... Äh... Weißt du, Yuki... Im Moment bin ich ein bisschen verwirrt und... Ich weiß nicht mehr, ob meine Gefühle für dich noch ausreichen... In den letzten Monaten hast du mich so mies behandelt und...". "Was versuchst du da? Vergleichst du mich nun mit Sakuma, weil er dir bei jeder Kleinigkeit zur Seite steht? Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich, Shuichi. Du bist kein kleines Kind mehr und solltest lernen, mit deinen Problemen auch alleine zurecht zu kommen". Wie? War das nun wirklich Yuki's Meinung? Wieso hatte der Rosahaarige denn immerzu geweint? Wieso hatte er sich beschissen gefühlt? Weil Yuki immerzu das Arschloch hatte spielen müssen und oftmals nicht für ihn da gewesen war. Shuichi hatte Trost beim Schriftsteller gesucht, doch war er beim Blonden auf eine eiserne Mauer gestoßen.
 

"So ist das also für dich, Yuki? Das gibt der Liebe, die ich kenne, eine ganz neue Bedeutung. Liebe heißt, dass der Partner für einen da ist, dass man sich vertraut und sich alles erzählen kann. Fürsorge, Kuscheleinheiten, all solche Dinge... Es gab auch schöne Momente, aber... Wann? Wie oft warst du für mich da?". Yuki seufzte angestrengt, als er die Tränen erblickte, welche dem Kleineren nun über die Wangen liefen. Super, dass hatte er eigentlich nicht gewollt, aber er teilte nun mal seine Ansicht mit. Er konnte nicht immer für Shuichi da sein, wenn er doch selbst so viele Probleme hatte, oder? Konnte sein Ex ihn da nicht auch ein bisschen verstehen?
 

"Ich wünschte, ich könnte, Shuichi... Ich kann dir nun mal nicht der Partner sein, den du dir wünschst. Du wusstest von Anfang an, wie ich bin und wie ich mich dir gegenüber verhalte, also... Wieso sagst du mir nach all der Zeit, dass du nicht mehr kannst?". Abwartend sahen die gold wirkenden Augen in die blauen Seen, welche so unendlich traurig wirkten. Er wollte Shuichi wirklich nicht verletzen, aber scheinbar kam er nicht drum herum. Sie mussten vermutlich einen endgültigen Schlussstrich ziehen, denn der Kleinere machte nicht den Eindruck, als wolle er es noch mal mit ihm versuchen.
 

"Ich dachte, du änderst dich im Laufe der Zeit und... Ich war doch auch glücklich mit dir, aber... Es wurde mir einfach zuviel, Yuki. Ich...". "Sakuma scheint dich wohl auch zu umwerben, oder? Er kann dir all die Dinge geben, die ich dir nicht geben konnte. Mit ihm findest du den Partner, den du dir wünschst" unterbrach Yuki den Kleineren und hob sein Gepäck vom Boden auf. Es wurde langsam Zeit, denn sein Flug würde nicht warten. Es war besser so, fand Yuki. Der junge Sänger würde an Ryuichi's Seite besser aufgehoben sein, denn Thoma hatte doch angedeutet, dass der Sänger von Nittle Grasper durchaus mehr für Shuichi übrig hatte.
 

Die verweinten Augen blickten sofort auf und verfolgten Yuki's Handeln, welcher sein Gepäck aufhob und sich umdrehen wollte. Nicht mit ihm, dachte sich Shuichi und ergriff dessen Arm. Wieso sagte Yuki ihm so etwas? Sicher, Sakuma war für ihn da, aber wieso sagte der Schriftsteller, dass er besser zu Ryuichi passen würde? Sakuma würde ihn umwerben? Nein, Ryuichi sehnte sich doch nur nach ein wenig Nähe, oder etwa nicht?
 

"Mein Flugzeug wartet nicht... Ich denke, dass ich alles gesagt habe" murmelte Yuki leise und erhob seine freie Hand, mit welcher er dem Kleineren durchs Haar strich. Ein Schluchzen drang an seine Ohren, ehe sich Yuki zum Kleineren runter beugte und dessen Lippen hauchzart mit den seinen berührte. "Hör zu, Shuichi... Schon damals wollte ich dich eigentlich verlassen, aber du warst so dickköpfig und hast dich nicht abschütteln lassen. Du findest einen besseren Mann... Einen besseren Partner, der dir viel mehr geben kann".
 

"Yuki... Ich...". "Sakuma wartet bestimmt schon im Krankenhaus auf dich. Sei für ihn da und... Pass auf dich auf, Shuichi". Sanft wurde die Hand des Kleineren von Yuki's Arm entfernt, ehe erneut die weichen Lippen Shuichi's geküsst wurden. War dies vielleicht Yuki's Art von ihm Abschied zu nehmen? Wollte Shuichi das wirklich? Wenn der Schriftsteller das Flugzeug erst bestiegen hatte, könne er ihn nicht mehr erreichen. Konnte er mit diesen Schlussstrich wirklich leben?
 

Yuki wendete sich schließlich ganz ab, lief einige Schritte, ehe er sich nochmals zu Shuichi umdrehte. "Mach dir keine Vorwürfe... Inzwischen glaube ich auch, dass dein Schlussstrich berechtigt gewesen ist". Die letzten Worte, welche Yuki zu ihm sprach und von dem Moment an für immer aus seinem Leben verschwand. Shuichi wollte sich bewegen, wollte Yuki nochmals rufen, doch eine innere Stimme zwang ihn zur Ruhe. Seine Entscheidung war doch schon längst gefallen, von dem Tag an, als er Yuki verlassen hatte. Es gab einfach kein Zurück mehr, denn dazu war inzwischen zuviel passiert.
 

"Yuki... Pass du auch auf dich auf und... Danke... Danke für unsere gemeinsame Zeit" hauchte der junge Sänger und endlich bewegten sich seine Beine. Er lief jedoch nicht zum Checkpoint, wo er Yuki vermutete, sondern verließ den Flughafen. Es war vorbei, endgültig. Alles war gesagt worden, glaubte Shuichi zumindest. Vielleicht war seine Entscheidung wirklich richtig gewesen, aber ob er wirklich irgendwann dazu in der Lage sein könnte, sich neu zu verlieben, würde wohl noch ein Geheimnis bleiben. Nun wollte er erstmal seine Freiheit ein wenig genießen und für Sakuma da sein, denn dieser brauchte ihn nun dringend. Ja, sicherlich wartete Ryuichi schon sehnsüchtig auf seine Klamotten, denn den ganzen Tag halbnackt im Bett zu liegen war sicherlich nicht gerade angenehm.

Ehrlichkeit!

"Ich hätte wissen müssen, dass Sakuma so viele Klamotten besitzt... Was soll ich ihm bloß mitbringen?" dachte sich der Kleinere und stand ratlos im begehbaren Kleiderschrank. Über die Hälfte der Kleidungsstücke fielen schon mal aus dem Rahmen seiner Wahl, weil sie eher für Auftritte geeignet waren. Hatte der Ältere keine normale Bekleidung? "Ah..." entfleuchte es Shuichi und entdeckte eine Reihe von weißen und schwarzen Shirts und einige Stoffhosen, welche er seinem Idol mitbringen könnte.
 

Rasch packte er einige Hosen, Shirts und Boxershorts in eine Sporttasche, die er hatte finden können und überlegte, ob er vielleicht noch zum Supermarkt gehen sollte, um Sakuma etwas zum Knabbern zu kaufen. Sicherlich schmeckte das Essen im Krankenhaus dermaßen schlecht, dass dem Sänger von Nittle Grasper der Hunger plagte. "Oder doch eine Pizza? Nur... Was mag er auf einer Pizza?".
 

Noch einige Minuten fragte er sich gedanklich, was Sakuma wohl mochte, doch wusste er dies einfach nicht und zückte sein Handy. Schnell durchforstete er sein Adressbuch und fand den gesuchten Namen, welcher ihm ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte. Zum Glück hatte er Ryuichi's Handynummer, hatten sie diese damals nach ihrem ersten gemeinsamen Auftritt ausgetauscht. Schon damals hatte der Ältere ihn so sehr gemocht auch Shuichi fand, dass sie sich auf Anhieb gut miteinander verstanden hatten.
 

Schnell schrieb er eine SMS und kündigte somit auch sein baldiges Auftauchen an, da es schon ziemlich spät geworden war. Vorhin hatte er noch geduscht, weil er heute Morgen nicht die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Gegessen hatte er auf den Weg zu Sakuma's Wohnung, da er wirklich großen Hunger bekommen hatte. Gut, würde er sich nun schon mal auf den Weg machen und auf eine Antwort Ryuichi's warten.
 

Der Sänger von Nittle Grasper starrte schon seit geraumer Zeit, im Bett liegend, an die Decke und dachte an Shuichi. Eben noch hatte er auf die Uhr gesehen und nun bezweifelte er doch sehr, dass Shuichi noch auftauchen würde. Die Besuchszeit endete in einer halben Stunde und ob der junge Sänger nochmals über Nacht bei ihm bleiben dürfe, vermochte Ryuichi ebenfalls zu bezweifeln. Ob es dem Kleineren gut ging? War Shuichi nicht hier, weil das Treffen mit Yuki schlecht verlaufen war? Was machte der Rosahaarige im Moment?
 

Ein Vibrieren ließ ihn zum Nachttisch schauen, auf dem sein Handy lag. Natürlich wusste Sakuma, dass ein Handy in einem Krankenhaus ausgeschaltet gehörte, aber er hatte die Hoffnung gehegt, Shuichi würde sich vielleicht bei ihm melden. Nun schien er eine SMS bekommen zu haben, da sein Handy nur kurz vibriert hatte. Neugierig nahm er schließlich sein Mobiltelefon zur Hand und tatsächlich, er hatte eine SMS bekommen, welche er nun voller Hoffnung öffnete.
 

'Hi Ryuichi... Entschuldige, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich musste erst etwas essen und war noch duschen. Ähm... Sag, hast du schon gegessen? Soll ich dir vielleicht eine Pizza mitbringen? Meinst du, ich könnte diese Nacht auch bei dir bleiben? Ich möchte nicht alleine sein, weil... Erzähle ich dir gleich, wenn du willst'
 

Ryuichi seufzte erleichtert, denn scheinbar ging es dem Rosahaarigen einigermaßen gut. Shuichi wollte ihm eine Pizza mitbringen? Das traf sich gut, denn vorhin hatte er sein Abendessen nicht angerührt, da es nicht so einen schmackhaften Eindruck auf ihn gemacht hatte. Schließlich tippte er seine Antwort ein, denn scheinbar wusste Shuichi nicht so genau, welche Pizza er nun mal bevorzugte.
 

'Lieb von dir... Ich hätte gerne eine Pizza Thunfisch mit extra viel Käse. Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht, aber es freut mich, dass es dir einigermaßen gut geht. Ich werde eine Krankenschwester fragen, ob du bei mir bleiben darfst, in Ordnung? Ich kann dir allerdings nichts versprechen'
 

Shuichi lächelte leicht, als er diese Antwort erhielt und betrat schließlich die Pizzeria, vor welcher er schon seit einigen Minuten stand. Gut, Ryuichi würde seine Pizza Thunfisch bekommen und wenn der Kleinere ein wenig Glück hatte, dürfe er vielleicht auch über Nacht im Krankenhaus bleiben. Er wollte wirklich nicht alleine sein, war er diese Einsamkeit überhaupt nicht mehr gewohnt.
 

Nach weiteren Minuten bekam er schließlich die gewünschte Pizza überreicht, bezahlte diese und machte sich auf den weiteren Weg zum Krankenhaus. Sein Handy vibrierte ein weiteres Mal, weswegen er kurz hielt und die SMS öffnete, welche er eben erhalten hatte.
 

'Die Schwester sagt, wenn du dich ruhig verhältst, sei es kein Problem mit der Übernachtung. Du hast geschrieben, du möchtest mir von dem Treffen erzählen, oder? Ich bin neugierig und zugleich auch ein wenig angespannt, was das angeht, aber ich werde dir zuhören, Shuichi'
 

"Angespannt? Wieso bist du angespannt, Sakuma?" murmelte Shuichi leise für sich, steckte sein Handy wieder ein und beeilte sich zum Krankenhaus. Nun war er neugierig, wie dieser Satz gemeint war. Hatte Ryuichi vielleicht Angst davor, dass der Kleinere ihm gleich sagte, er würde wieder zu Yuki gehen? Wahrscheinlich und er müsse Sakuma wohl davon überzeugen, dass das Thema 'Yuki' der Vergangenheit angehörte. Es gab kein Zurück mehr. Der Schlussstrich war endgültig gezogen worden und der Rosahaarige hegte auch nicht die Absicht, sich nochmals auf den Schriftsteller einzulassen.
 

Seufzend betrat er schließlich das Krankenhaus, lief zielstrebig zum Fahrstuhl und beachtete den verwunderten Blick nicht, welcher ihm geschenkt wurde. Was sich der Rezeptionist wohl gerade dachte? War es denn so ungewöhnlich, dass ein junger Mann eine Pizza mit ins Krankenhaus nahm? Ebenso hätte er zu Mc Donalds gehen können, jedoch war Fast Food nicht so sein Ding. Ob Ryuichi gerne einen Burger aß? Wieso wurde Shuichi auf einmal so wissbegierig, was solche Dinge anging? Hegte er wirklich intensives Interesse für sein Idol?
 

Mit dem Aufzug dauerte es nicht sehr lange, ehe er auch schon in den Gang einbog, welcher zur Intensivstation führte. Mist, er hatte Sakuma gar nicht gefragt, wie dieser sich im Moment fühlte. "Ob das unhöflich von mir ist? Er macht sich solche Sorgen um mich und ich? Ich bin vielleicht egoistisch..." dachte sich Shuichi und öffnete schließlich die Tür zu Sakuma's Zimmer. Wirklich, er hatte sein Idol nicht gefragt, ob es ihm besser ging.
 

"Shuichi... Oh, lecker... Gib mir die Pizza, schnell. Ich verhungere schon". Die kindlichen Züge zeigten sich wieder deutlich und scheinbar nahm sein Idol es ihm nicht mal krumm, dass er ihn nicht nach seinem gesundheitlichen Zustand gefragt hatte. Die Tür hinter sich schließend, lief Shuichi zum Bett und setzte sich auf einen Stuhl, während er Sakuma die Pizza überreichte. Einige Minuten waren nur die Schmatz und Kaugeräusche des Älteren zu vernehmen, ehe die blauen Augen fragend auf Shuichi gerichtet wurden. Sakuma wollte nun zuhören, denn auch, wenn er innerlich angespannt war, so siegte die Neugier dennoch. Was war nun wirklich passiert?
 

"Ich... Ähm, es tut mir leid, also...". "Was tut dir leid? Heißt das, dass du wieder mit Yuki zusammen bist?" unterbrach Ryuichi den Kleineren sofort und ließ seine Hand mit dem Pizzastück sinken. Unglauben konnte der Ältere in den blauen Augen erkennen, ehe Shuichi seicht den Kopf schüttelte. Nicht? Was war dann passiert und warum entschuldigte sich der Kleinere schon wieder bei ihm?
 

"Wie geht es dir, Ryuichi?". Nun war es Sakuma, welcher verwundert war. Wieso fragte der Rosahaarige plötzlich nach seinem derzeitigen Befinden? Moment. Machte sich Shuichi etwa Sorgen um ihm und machte sich nun Vorwürfe, weil er nicht schon zuvor in der SMS gefragt hatte? Sah so aus, aber Shuichi musste sich doch nicht entschuldigen, nur weil sein Kopf gerade mit anderen Problemen belagert war, oder?
 

"Mein Brustkorb schmerzt noch etwas, aber ansonsten geht es mir schon viel besser. Entschuldige dich doch nicht immer, Shuichi. Für die letzte Nacht hättest du dich auch nicht entschuldigen müssen, da ich deine Sorge doch verstehen konnte". Ein liebes Lächeln erschien auf Ryuichi's Lippen, ehe er wieder genüsslich in eine Pizzaecke biss und einen zufriedenen Eindruck machte.
 

"Entsch... Ich... Mh...". Shuichi brach seine Entschuldigung ab, da Sakuma doch eben gemeint hatte, er solle sich nicht mehr entschuldigen. Warum nur? Durfte es überhaupt solch liebe Menschen geben? Hatte Shuichi solch einen lieben Menschen an seiner Seite verdient? "Sakuma passt besser zu dir und er kann dir viel mehr geben". Ja, dass hatte Yuki zu ihm gesagt, aber warum? Wollte Yuki ihn etwa in sicheren Händen wissen? Machte sich der Blonde wohlmöglich Sorgen um den Kleineren?
 

"Was ist nun bei eurem Treffen passiert, Shuichi?". Der Angesprochene hörte sehr wohl den ernsten Ton aus Ryuichi's Stimme und als er zu seinem Idol sah, sah er sehr deutlich den ernsten Blick, welchen Sakuma nun aufgesetzt hatte. Gut, der Ältere wollte scheinbar nun wirklich wissen, was sich bei seinem Treffen mit Yuki ergeben hatte.
 

"Ich habe für mich festgestellt, dass Yuki und ich nicht zusammen gehören. Weißt du, er teilt eben nicht die gleichen Interessen mit mir und auch so sind wir sehr unterschiedlich. Sicher, ich verstehe sein Verhalten, aber... Aber ich glaube, ich liebe ihn schon lange nicht mehr" murmelte Shuichi nach einigen Minuten der Stille und senkte seinen Blick gen Boden. War doch so, oder nicht? Nichts anderes hatte er bei seinem letzten Gespräch feststellen müssen, denn es war nicht mehr so gewesen, wie noch vor Monaten.
 

"Er kann mir eben nicht der Partner sein, wie ich es mir immer gewünscht habe, also... Ich bereue meine Entscheidung nicht länger und werde Yuki Stück für Stück vergessen. Ich denke aber, dass ich ihn nie ganz vergessen werde, weil er meine erste große Liebe gewesen ist. Ich muss nur endlich aufhören, Yuki mit dir zu vergleichen, da ich...". "Du sollst Yuki auch nicht vollständig vergessen. Du hast mit ihm einige Erfahrungen gesammelt und hast gelernt zu lieben. Er wird immer einen Platz in deinem Herzen haben, so lange du lebst, glaub mir". Die blauen Seen des Kleineren schimmerten bei den letzten Worten gefährlich, ehe Sakuma seine nun leere Pizzaschachtel zur Seite stellte und mit seiner Hand andeutete, dass sich Shuichi zu ihm aufs Bett gesellen sollte.
 

Nur langsam erhob sich der Rosahaarige und setzte sich zögerlich auf den Bettrand, während er noch immer gen Boden starrte. Ihn ließ dieser eine Satz nicht mehr in Ruhe, welchen Yuki ausgesprochen hatte. "Sakuma umwirbt dich". Ja, so in etwa hatte der Schriftsteller diese wohlmögliche Tatsache ausgedrückt, oder? Stimmte Yuki's Aussage? Umwarb der ältere Sänger den Jüngeren?
 

"Was ist los, Shuichi? Dich beschäftigt doch etwas, oder? Du hast doch gerade gesagt, dass du deine Entscheidung nicht bereust und das du aufhören willst, Yuki mit mir zu vergleichen, aber irgendwie scheinst du trotzdem total unglücklich zu sein". Sakuma zog den Kleineren in eine sanfte Umarmung, denn er hatte das Gefühl, als bräuchte Shuichi nun diese Art von Nähe. Und er schien Recht zu haben, denn wahrlich lehnte sich der Rosahaarige an ihn und vertiefte somit ihre Umarmung nur noch mehr. Ja, diese Nähe wurde scheinbar wirklich zum Alltag.
 

"Yuki hat behauptet, dass du mich umwirbst und... Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob er Recht hat?" murmelte der Kleinere leise, spürte deutlich die Hitze in seinem Gesicht aufkommen und wie sich die Arme seines Idoles um ihn festigten. Was bedeutete diese Reaktion? Behielt Yuki wirklich Recht und Sakuma umwarb Shuichi schon die ganze Zeit? Sicher, in den letzten Tagen war sehr viel passiert, aber der Rosahaarige hatte immer angenommen, Ryuichi wollte nur gern seine Nähe genießen, weil er sich immer so einsam fühlte.
 

"Ich... Ich möchte dir nichts Falsches sagen und... Ich möchte noch weniger deine Gefühlswelt auf den Kopf stellen. Also... Wie soll ich sagen, Shuichi? Du bist mir nicht egal und das müsstest du mittlerweile auch begriffen haben, oder? Ich mag dich wirklich sehr und ich genieße diese Nähe, die wir ständig miteinander teilen, aber... Vergiss Yuki's Behauptung einfach". Ungläubig sah Shuichi zu Sakuma auf, dessen Gesicht deutlich Schmerz zeigte. Warum? Diesmal waren es nicht die Schmerzen, welche von dessen Brustkorb ausgingen, sondern seelischer Schmerz. Wieso sagte Sakuma nicht die Wahrheit?
 

"Ryuichi... Sag mir, ob Yuki wirklich Recht hat?". "Und wenn es so wäre?" entgegnete Sakuma leise, senkte seinen Blick noch mehr, da er es nicht mehr schaffte, seinen Kummer zu unterdrücken. Ja, er mochte den Jungen in seinen Armen so sehr, dass er ihn nicht mehr hergeben wollte. Und dennoch konnte er derartiges nicht verlangen, weil der Kleinere sich erst vor einigen Tagen von Yuki getrennt hatte. Die ganze Zeit über hatte er schon deutlich Gefühle für den Rosahaarigen gehabt, ob sie der Liebe entsprachen, oder auch nicht, wusste er noch immer nicht, aber Shuichi war ihm so unendlich wichtig. Für ihn würde er so einiges tun, selbst sterben, wenn er müsste.
 

"Ich weiß nicht... Ich würde mich geschmeichelt fühlen" lächelte Shuichi und erhob seine rechte Hand, mit welche er eine Träne beseitigte, die sich aus Sakuma's Augen gestohlen hatte. Ryuichi hatte Kummer, scheinbar wegen ihm, oder? Was könnte er nun tun, um die Stimmung des Älteren wieder zu heben? "Ryuichi... Ich... Nicht weinen, sonst muss ich auch... Ich ertrage es nicht, wenn du traurig bist". Shuichi wurde noch enger an die Brust des Älteren gezogen, welcher nun seine Augen schloss und seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Es war sonst nicht seine Art, wirklich nicht, denn eigentlich war er doch immer der Lustige, aber nun konnte er einfach nicht mehr. Die letzten Tage waren so schön gewesen und trotzdem spürte er nun deutlich den Schmerz, obwohl er sich doch eigentlich freuen müsste, oder? Yuki war wirklich nach Amerika geflogen und Shuichi hatte eben selbst gesagt, dass ihre Beziehung zueinander nun offiziell beendet war. Warum weinte er also dennoch und redete sich in Gedanken alles so schlecht?
 

"Bitte... Ich bin doch bei dir und...". "Versprichst du mir, dass du auch in naher Zukunft bei mir bleiben wirst? Vielleicht klingt meine Bitte egoistisch und vielleicht begehe ich auch einen großen Fehler, aber...". Ryuichi konnte seinen Satz nicht beenden, da er plötzlich einen Finger auf seinen Lippen spüren konnte. Ein Lächeln wurde ihm geschenkt, ehe der Kleinere ihm zunickte und somit sein Versprechen gab. Gab Shuichi aus Mitleid nach, oder empfand der Kleinere vielleicht auch ein wenig mehr, als nur einfache Freundschaft für ihn?
 

"Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet, Ryuichi... Hat Yuki wirklich Recht mit seiner Behauptung, oder... Ich verstehe ihn nicht. Er sagt, du wärst mir ein viel besserer Partner und du könntest mich glücklich machen". Zum Ende hin wurde Shuichi leiser, während er sich verlegen am Kopf kratzte. Irgendwie war es ihm doch sehr peinlich, diese Dinge zu sagen, denn er wusste nicht mal, was Sakuma davon hielt.
 

"Möchtest du denn von mir umworben werden?". Noch immer wich der Ältere dieser Frage aus, denn er wollte erst in Erfahrung bringen, wie Shuichi darüber dachte. Er wollte den Kleineren auch nicht bedrängen, oder sonst was in dieser Richtung und was er keineswegs wollte, eine einfache Laune des Rosahaarigen sein. Gefühle konnten auch nur eine Einbildung sein, weil ein anderer Mensch in den Augen des Betrachters vielleicht viel perfekter empfunden wurde.
 

"Also... Wie schon gesagt, ich würde mich geschmeichelt fühlen und wäre auch irgendwie glücklich. Es kann schließlich nicht jede Person behaupten, von Sakuma Ryuichi umworben zu werden, oder? Außerdem...". Kurz unterbrach Shuichi sich und senkte seinen Kopf auf die Schulter des Älteren, da er Sakuma nun unmöglich in die Augen sehen konnte. "Ich fand dich schon immer total geil und sehr sexy und... Na ja... Wäre Yuki nicht gewesen, dann hätte ich vielleicht auch meine Chancen bei dir genutzt".
 

"Shuichi..." hauchte Ryuichi und erhob seine rechte Hand, mit welche er das Kinn des Kleineren anhob und in die blauen Seen blickte, welche einen ungewöhnlichen Glanz angenommen hatten. Die Wangen Shuichi's waren nun vollends gerötet, was Ryuichi natürlich wieder so unglaublich süß fand. Wieso wirkte Shuichi nur so unwiderstehlich? Wieso konnte sich der Ältere nicht dessen Blick entziehen?
 

"Darf ich dich dann ganz Offiziell umwerben? Darf ich meinen Hoffnungen freien Lauf lassen, die ich schon seit einigen Tagen unterdrücke? Darf ich dich küssen, wenn ich das Verlangen nach deinen weichen Lippen verspüre? Wie weit darf ich gehen, Shuichi?". So viele Fragen, dachte sich der Kleinere, doch konnte er nun in die glücklich wirkenden Augen des Älteren blicken, welcher nun seicht seine Augen schloss. Oh ja, dachte sich der junge Sänger. Wie sehr sehnte er sich nach ihre feurigen Küsse? War er bereits süchtig nach den sündhaften Lippen Sakuma's? Wohlmöglich schon nach so kurzer Zeit?
 

"Du darfst alles... Alles, was auch immer du willst". Nichts anderes hatte Sakuma hören wollen, obwohl eine leise Stimme in seinem Kopf sagte, dass er dennoch vorsichtig sein sollte. Er würde vorsichtig sein und darauf achten, wie sich Shuichi's Gefühle entwickelten und ob sie ehrlich waren. Wie schon erwähnt, der Kleinere könnte auch aus einer dummen Laune heraus handeln.
 

Ryuichi legte nun auch ein Lächeln auf, während er seinen Kopf leicht neigte und nur hauchzart die Lippen des Jüngeren berührte. Verdammt, Shuichi sollte ihm nicht alles durchgehen lassen, denn Ryuichi würde jede noch so kleinste Chance nutzen, um zu zeigen, wie er die Welt mit seinen Augen sah und wie er eine Partnerschaft betrachtete. Er würde dem Kleineren so viele Berührungen zukommen lassen, welche Shuichi sicherlich gefallen würden.
 

"Sakuma... Ich möchte...". "Ich weiß, mein süßer Shuichi... Du bist süchtig nach mir, so wie ich nach dir" unterbrach Sakuma den Jüngeren und nahm nun vollends die Lippen des Kleineren in Besitz. Oh ja, er liebte diese weichen Lippen, welche oftmals so schüchtern auf den seinen lagen. Ja, der Rosahaarige mochte ihre Küsse, hatte sie vielleicht sogar schon lieben gelernt und verlangte nun eindeutig nach viel mehr.
 

"Habe ich mich vielleicht schon längst in Shuichi verliebt?" fragte sich Ryuichi gedanklich und drang sanft in die feuchte Mundhöhle ein, da sich Shuichi's Lippen einladend geöffnet hatten. Verdammt, wieso musste der Kleinere auch so gut küssen können? Wieso schaffte es Shuichi, seinen Verstand so sehr zu benebeln? War es nicht eigentlich völlig egal, wie es um seine Gefühle für Shuichi im Moment stand? Wichtig war doch nur diese vertraute Zweisamkeit, oder?
 

Shuichi unterbrach schließlich ihren leidenschaftlichen Zungenkuss, da er dringend Sauerstoff benötigte. Wieso mussten Menschen überhaupt atmen? Wirklich, ihm fehlte wahrlich die Luft, wenn Sakuma ihn so leidenschaftlich küsste. Ryuichi sah deutlich das Missfallen in den blauen Augen aufflackern, zog Shuichi mit sich auf die Matratze hinab und legte sich in eine bequemere Position. "Ja, wir brauchen leider die Luft zum Atmen, Shuichi, sonst würde ich dich wahrscheinlich noch einige Stunden küssen. Ich kriege nämlich kaum genug von dir".
 

Der junge Sänger errötete ein weiteres Mal, ehe er auch schon wieder in einen wilden Zungenkuss gezogen wurde. "Ist Sakuma vielleicht der Richtige für mich? Kann ich mich denn schon auf eine neue Beziehung einlassen, wenn er mich fragen würde?" dachte sich der Kleinere insgeheim, doch verwarf er erstmal diese Fragen und konzentrierte sich auf den Machtkampf in seinem Mund. "Du bist so sinnlich, Sakuma... Ich... Bitte gib mir noch viel mehr" war sein inniger Wunsch, während er seine Zunge fordernd an die des Älteren rieb.

Ernste Drohung!

Drei Tage vergingen und man sah dem Sänger von Nittle Grasper an, dass er auf dem Weg der Besserung war. Lag dies vielleicht an seinen Besuch? Erholte sich Sakuma nur, weil Shuichi stets an seiner Seite blieb und sich so liebevoll um ihn kümmerte? Ja, könnte sein und Ryuichi konnte von sich behaupten, seit langem mal wieder richtig glücklich zu sein.
 

"Shuichi... Der Arzt war heute Morgen hier und hat mich untersucht..." begann Ryuichi, denn er hatte nun eine gute Neuigkeit zu verkünden. Da der Kleinere eben erst bei ihm aufgetaucht war, weil er eben tagsüber bei NG Records zu den Proben musste, wusste Shuichi auch noch nichts. Ob sich der Rosahaarige freuen würde? Bestimmt, denn er kannte Shuichi mittlerweile schon ziemlich gut. Er freute sich über so viele Dinge, auch wenn sie noch so unbedeutend in Sakuma's Augen erschienen.
 

"Und? Darfst du bald das Krankenhaus verlassen?". Shuichi saß auf einen Stuhl, welcher vor dem Bett stand und schälte einen Apfel, welchen Sakuma gleich essen könne. Einmal, der Kleinere erinnerte sich noch sehr genau, hatte er von Ryuichi's Teller probiert und angewidert das Gesicht verzogen. Wirklich, dachte er sich, im Krankenhaus sollte man lieber aufs Essen verzichten, wenn man sich nicht übergeben wollte.
 

"Sie entlassen mich nur, wenn du ihnen bestätigst, dass du bei mir wohnst und ich somit nicht alleine bin. Eigentlich müsste ich noch eine ganze Woche hier bleiben, aber...". Sakuma lächelte gequält, da er nicht länger im Krankenhaus bleiben wollte. Es war so langweilig hier, auch wenn Shuichi ihm abends Gesellschaft leistete. Dafür lag Sakuma den ganzen Tag über im Bett und wusste nichts mit sich anzufangen. Okay, gestern Mittag waren Thoma und Noriko hier gewesen, wobei Letztere wie ein Wasserfall geweint hatte. Thoma hatte ihm nur erzählt, dass Yuki sich aus Amerika gemeldet hätte. Er sei dort gut angekommen und wünschte Ryuichi eine gute Besserung.
 

"Warum sagst du mir das nicht gleich, Ryuichi? Warte eben, ich kläre das und dann gehen wir". Dem Kleineren stand die Freude wahrlich ins Gesicht geschrieben, weswegen er wohl auch aus dem Zimmer hastete. Sakuma schüttelte grinsend den Kopf, da er Shuichi's Verhalten einfach nur unglaublich niedlich fand.
 

Schließlich lehnte er sich zurück und starrte an die Zimmerdecke. Wie könnte er seine momentane Beziehung zu Shuichi nur beschreiben? Immer wieder hatten sie sich geküsst, hatten miteinander gekuschelt und erregende Liebkosungen ausgetauscht. Weiter hatte Ryuichi nicht gehen wollen, da er sich einfach noch zu unsicher war. Was war er bloß in Shuichi's Augen? Der Kleinere hang sehr an ihm, aber hegte der junge Sänger auch tiefgründigere Gefühle für Sakuma?
 

"Ich möchte dir so viele Fragen stellen, Shuichi, aber... Du brauchst bestimmt noch Zeit, oder?". Der Sänger von Nittle Grasper seufzte gequält, ehe seine rechte Hand zu seinem Hals glitt und er mit dem Zeigefinger über einen Knutschfleck strich. Tiefe Zuneigung und deutliches Wohlgefallen drückte ein Knutschfleck aus, aber fühlte sich der Kleinere wirklich so in seiner Nähe?
 

Weiche Lippen befanden sich schließlich auf den seinen und verlangten Sakuma ein wohliges Seufzen ab, ehe er in einen wilden Zungenkuss verwickelt wurde. Er hatte Shuichi gar nicht bemerkt und als er sich, nach Luft holend, von dem jungen Sänger löste, wurde ihm ein warmes Lächeln geschenkt. "Du warst so tief in Gedanken gewesen, Ryuichi... An was denkst du?".
 

Nun war es Ryuichi, welcher ein aufrichtiges Lächeln auflegte und Shuichi lange und intensiv in die Augen sah. Er mochte die unschuldig wirkenden Seen, welche immer so glänzten, wenn sich ihr Besitzer freute. "Ich denke überwiegend an dich, Kleiner. Und? Was sagt die Krankenschwester?". Noch konnte Sakuma die geröteten Wangen bewundern, doch schien sich Shuichi wieder zu beruhigen, aufgrund seiner letzten Frage.
 

"Na ja... Ich habe erst mit der Krankenschwester gesprochen und dann kam der Arzt und meinte, dass ich dich mitnehmen darf. Er möchte aber, dass du dich nicht überanstrengst und noch für ein paar Tage zu Hause bleibst". Wenn es weiter nichts war, dachte sich der Ältere und erhob sich vom Bett. Gut, würde er sich nun etwas Vernünftiges anziehen und dann konnten sie gern gehen.
 

Nach wenigen Minuten trug Sakuma eine frische Boxershorts, ein weißes Shirt und eine schwarze Stoffhose. Den Rest verstaute er wieder in die Sporttasche, welche Shuichi ihm sofort abnahm, da der Kleinere sie wohl tragen wollte. Nochmals schenkte Sakuma dem Rosahaarigen ein liebevolles Lächeln, ehe sie das Krankenzimmer verließen und zum Aufzug liefen. Endlich, dachte sich Ryuichi, er durfte bald wieder in seinem kuscheligen Bett schlafen.
 

Kaum hatten sie das Krankenhaus verlassen, blieb der Ältere stehen und sah sich nach allen Seiten um. Auch Shuichi blieb stehen, sah Ryuichi verwundert an und folgte dessen Augen. Was suchte sein Idol denn? Dessen Zuhause war nicht weit vom Krankenhaus entfernt, aber scheinbar suchte der Grünhaarige etwas anderes, oder?
 

"Ich hatte dir doch mal gesagt, dass wir zusammen Essen gehen, oder? Hast du vielleicht Lust mit mir Essen zu gehen, Shuichi?". Erst sah der junge Sänger ungläubig drein, ehe sich seine Wangen verdächtig verfärbten. Fragte der Ältere gerade indirekt nach einem Date? Sollte er wirklich mit Sakuma ausgehen? Verdammt, wieso schlug ihm sein Herz gerade bis zum Hals bei dieser Vorstellung?
 

"Du bist süß, Shuichi... So unwiderstehlich, wenn du rot wirst. Habe ich Recht, Gorobär?". Sakuma blickte zu seinem Stoffhasen hinab, welchen er in seinen Armen hielt. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er im Augenwinkel sah, wie sich Shuichi verlegen am Kopf kratzte und scheinbar nach einer Antwort suchte. Was sich der Rosahaarige wohl gerade dachte?
 

"Ähm... Ist das ein Date? Also... Ich meine...". "Date? Daran habe ich nun gar nicht gedacht, aber... Möchtest du denn ein Date mit mir?". Ryuichi bemerkte, wie nervös Shuichi auf einmal wurde, weswegen er ihre Distanz zueinander verringerte und nach wenigen Schritten vor dem Kleineren stand.
 

"Shuichi?" murmelte Sakuma leise und wenige Sekunden später blickten blaue Augen zu ihm auf, welche noch immer unsicher wirkten. "Ich würde mich sehr über ein Date freuen. Ich würde dich ausführen und dir einen unvergesslichen Abend schenken". Nun war es Ryuichi, welcher ein wenig errötete. Vielleicht lag es auch nur daran, weil er solche Worte nicht jeden Tag gebrauchte, oder?
 

"Du sagst so liebe Sachen zu mir, Ryuichi... Ich... Du machst mich ganz verlegen und... Also...". Sakuma lächelte noch mehr, als er diese gestammelten Worte vernahm. Wirklich, der junge Sänger war im Moment so dermaßen süß, dass es Ryuichi sichtlich schwer fiel, seine innere Ruhe noch weiter unter Kontrolle zu behalten. So viele Wünsche durchfluteten ihn gerade und am liebsten würde er sich jeden Wunsch erfüllen.
 

Schließlich schüttelte Ryuichi seicht seinen Kopf, um diese Gedanken abzuschütteln und erhob seine rechte Hand, legte diese unter Shuichi's Kinn, um dessen Kopf etwas anheben zu können. Seinen Kopf etwas neigend, nahm der Ältere diese weichen Lippen in Besitz, während er plötzlich zwei Hände auf seiner Brust ausmachen konnte, dessen Finger sich in seinem Shirt verkrallten. Es gefiel Shuichi wohl sehr, oder? Dessen Seufzen und die Art, wie er diesen leidenschaftlichen Kuss erwiderte, zeigte deutlich, wie sehr der Jüngere Ryuichi's Nähe genoss.
 

Sakuma ließ seine Hände tiefer sinken, glitten an Shuichi's Seiten entlang, weswegen ihm ein gedämpftes Seufzen geschenkt wurde. In ihren Kuss grinsend, zog der Ältere den Kleineren noch ein wenig näher und vertiefte somit ihren Kuss. Nochmals entfuhr Shuichi ein wohliges Seufzen, ehe ein Räuspern diese schöne Zweisamkeit störte und sie ihren Kuss unterbrechen mussten. Eigentlich schade, da sich der junge Sänger so wohl in Ryuichi's Armen gefühlt hatte.
 

Neugierig blickten beide Augenpaare zum Störenfried, wobei sich Shuichi doch sehr wunderte, als er diese Person erblickte. Ryuichi schien weniger verwundert, jedoch fragte er sich schon, warum diese Person nun hier war. Noch schlimmer war es, dass diese Person, Shuichi und ihn, beim Knutschen beobachtet hatte. Sakuma war auch selbst Schuld, oder? Er hätte Shuichi nicht in der Öffentlichkeit küssen sollen.
 

"Es scheint dir wieder besser zu gehen, Ryuichi. Wurdest du entlassen?". Sakuma hörte sehr wohl den versteckten Ton aus der Stimme heraus und sah kurz zum Kleineren, welcher gen Boden starrte. Shuichi sollte nicht traurig sein, nicht wegen solchen Worten. Wieder aufsehend, setzte Ryuichi zur Antwort an, welche schon ein wenig bissig klang.
 

"Ja, mir geht es besser... Wolltest du mich besuchen kommen, Thoma?". Auf die Frage hin nickte der Blonde und lächelte den Sänger von Nittle Grasper an. Jedoch wanderten Thoma's Augen wieder zu Shuichi, welcher sich unwohl zu fühlen schien. Dafür konnte er auch allen Grund haben, denn es reichte dem Chef von NG allmählich.
 

"Shindou, du warst heute Nachmittag so schnell verschwunden, dass ich keine Gelegenheit mehr dazu hatte, mit dir zu sprechen". Die blauen Augen des Kleineren sahen erneut verwundert drein, weil er nicht wirklich verstehen konnte, was Thoma nun wollte. Thoma wollte mit ihm sprechen? War vielleicht etwas passiert? Vielleicht Neuigkeiten im Bezug auf Bad Luck? Bevor er eine Frage stellen konnte, sprach der Blonde auch schon weiter. "Wir sollten unter vier Augen sprechen, in Ordnung?".
 

"Was führst du schon wieder im Schilde?". Sakuma versuchte erst gar nicht die Ruhe selbst zu bleiben, weil er ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend verspürte. Was hatte Thoma schon wieder vor? Ihm konnte der Keyboarder nichts vormachen, denn er kannte Thoma einfach schon zu lange.
 

"Ryuichi, deine Fürsorge in allen Ehren, aber es gibt Dinge, die selbst dich nichts angehen... Shindou, folge mir...". Thoma lief einige Schritte und sah dann über seine Schulter, nur um festzustellen, dass der junge Sänger ihm folgte. Gut, dachte er sich. Sein nächstes Handeln sollte doch nur den Sänger von Nittle Grasper schützen, aber der Chef von NG bezweifelte, dass Ryuichi ihn jemals verstehen könne.
 

Als sie genügend Abstand von Ryuichi hatten und sich Thoma sicher war, dass der Grünhaarige nichts mehr hören könne, blieb er stehen und drehte sich zu Shuichi um. Sein Blick zeugte davon, dass er wütend zu sein schien, weswegen der Kleinere seinen Blick senkte. Was würde nun kommen? Thoma sah nicht so aus, als hätte er gute Neuigkeiten, oder? Was hatten dessen Worte eben zu bedeuten? Scheinbar dürfe Sakuma nichts von diesem Gespräch erfahren, oder?
 

"Was denkst du dir eigentlich, Shindou? Ich habe akzeptiert, dass du dich von Eiri getrennt hast, aber das du dich nun in Ryuichi's Arme wirfst... Sag mir, was du bezweckst? Willst du seine Gefühle verletzen? Ist Ryuichi einfach nur ein Spielball für dich, weil du dich nun so einsam fühlst?". Sofort sahen die blauen Seen wieder auf, sahen erschrocken aus, ehe Shuichi leicht seinen Kopf schüttelte. Warum sagte Thoma nur so etwas? Ryuichi war doch kein Spielball für ihn. Er war doch ein, nun, was war Sakuma bloß für ihn? Ein Freund? Nein, dafür war einfach zuviel passiert, aber was war der Ältere dann für ihn?
 

"Folgendes werde ich dir nur einmal sagen, Shindou... Solltest du weiterhin Ryuichi für deine Zwecke missbrauchen, werde ich euren Vertrag auflösen. Die Zukunft von Bad Luck liegt also in deinen Händen und du allein hast die Wahl, wie eure Zukunft aussehen soll". Shuichi wich einige Schritte zurück, während ihm die Sporttasche entglitt und mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel. Nein, dass konnte Thoma doch unmöglich machen, oder? Dessen Worte glichen einer Erpressung, aber er ahnte, dass der Chef von NG nicht in der Stimmung war, um sich einen dummen Scherz zu erlauben.
 

"Ich...". Der Kleinere brach seinen angefangenen Satz ab, sah nur kurz zu Ryuichi rüber, welcher ein verwundertes Gesicht zog, ehe Shuichi sich rasch in Bewegung setzte und das Weite suchte. Er konnte nun nicht bei Sakuma bleiben. Nun musste Shuichi erstmal eine Weile nachdenken, über sich selbst und über Bad Luck. Würde er weiterhin bei Sakuma bleiben, würde Shuichi ihre Zukunft gefährden, oder? Verdammt, diese Situation erinnerte ihn so sehr. Damals, genau. Damals hatte Thoma so etwas Ähnliches auch schon bei Yuki abgezogen und zu ihm gesagt, er solle sein dummes Spielchen lassen. Warum nur? Wieso ließ der Chef von NG ihn nicht einfach in Ruhe?
 

"Shuichi, was... Thoma, was hast du zu ihm gesagt? Wieso ist Shuichi abgehauen?" wollte Ryuichi aufgebracht wissen und ergriff, nachdem er zum Blonden gelaufen war, dessen Kragen und sah den Keyboarder wütend an. Wenig beeindruckt, ließ Thoma diesen Übergriff über sich ergehen, da er Sakuma schon verstehen konnte. Der Sänger von Nittle Grasper hatte eben soviel für Shuichi übrig, aber dass er sich von dem Kleineren so um den Finger wickeln ließ, passte dem Blonden einfach nicht. Konnte Ryuichi sein Handeln denn überhaupt nicht verstehen?
 

"Ich habe lediglich gesagt, dass er dich in Ruhe lassen soll. Merkst du nicht, dass er nur deine Nähe sucht, um nicht völlig alleine zu sein? Er versteht deine Gefühle doch überhaupt nicht, Ryuichi". "So ist Shuichi nicht... Er nutzt mich nicht aus, Thoma. Wie konntest du ihm nur so etwas sagen?" schrie Sakuma außer sich und stieß Thoma von sich. Bei dieser Aktion verzog sich sein Brustkorb, weswegen er einen schmerzhaften Laut ausstieß und beide Augen schloss. Verdammt, er durfte sich nicht so aufregen, sonst könnte er gleich wieder ins Krankenhaus gehen.
 

"Es ist besser so... Er wird nie die gleichen Gefühle für dich empfinden, Ryuichi. Auch wenn er dir die Nähe geben will, die du dir wünschst, so handelt er doch nur aus egoistischen Gründen, um sich selbst zu helfen". Thoma hatte dem Grünhaarigen helfen wollen, weil dieser solch ein schmerzverzerrtes Gesicht zog, doch wurde er nur wieder mit der Hand von Sakuma gestoßen, ehe die blauen Augen erneut wütend zu ihm blickten.
 

"Thoma... Ich sage es dir ein letztes Mal. Mischt du dich noch einmal in mein Leben ein, wirst du mich von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Dich geht mein Liebesleben gar nichts an und wenn ich mich dazu entscheiden würde, seine zweite Geige zu spielen, dann ist das immer noch mein Problem. Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus, sonst wirst du es irgendwann noch bereuen". Thoma konnte nicht fassen, was Ryuichi da von sich gab. Er würde Shuichi's zweite Geige spielen wollen? Warum? Hegte der Sänger von Nittle Grasper wirklich schon so viele Gefühle für den Kleineren?
 

"Die Liebe macht dich blind, Ryuichi. Du weißt gar nicht, was du da von dich gibst. Ist dir dein Ruf denn völlig egal? Noch wurde nicht verkündet, dass Yuki Eiri und Shindou Shuichi sich getrennt haben". Sakuma atmete tief durch, um den Schmerz ein wenig zu dämmen, welcher sich in seiner Brust ausbreitete. Verdammt, er hatte sich zu hektisch bewegt und nun schmerzte seine Rippe wieder fürchterlich. "Ich kümmere mich darum... K wird mir helfen und außerdem... Es kann dir doch völlig egal sein, wie es um meinen Ruf steht... Lass mich in naher Zukunft in Ruhe, sonst existiert Nittle Grasper nicht mehr lange. Was auch immer du Shuichi angedroht hast, denn ich gehe stark davon aus, dass du ihn unter Druck setzt, lass es sein... Er hat genug gelitten, verstanden?". Nach diesen Worten hob Ryuichi seine Sporttasche auf und lief langsam die Straße hinab. War ihm doch egal, was für Konsequenzen es geben könnte. Shuichi war ihm so unsagbar wichtig, dass alles andere in seinen Augen unwichtig geworden war.
 

Shuichi wusste nicht, wie lange er schon ziellos durch die Straße rannte und dabei mehr und mehr seine Sicht verschwamm. Es war ihm auch völlig egal, da er nun nicht zu Sakuma konnte. Nein, sicherlich würde sein Idol wissen wollen, warum er so plötzlich das Weite gesucht hatte. Verdammt, dachte sich Shuichi und hielt bei der nächsten Kreuzung an, um wenigstens kurz zu Atem zu kommen. Jedoch konnte er es nicht verhindern, dass sein Körper weiterhin zitterte und etliche Tränen über seine Wangen liefen.
 

"Ich wollte Sakuma doch nichts Böses... Er war in den letzten Tagen immer für mich da gewesen und ich... Wieso sagt Seguchi nur so etwas?". Ryuichi war doch kein Spielball für ihn, noch weniger eine Laune, oder noch schlimmer, einfach nur Zeitvertreib. Nein, Sakuma war ein solch liebenswerter Mensch und verdiente es, durch ihn glücklich zu werden. Was hatte Thoma gesagt? Er solle Sakuma's Gefühle nicht verletzen? Nun, aus dieser Aussage vermutete Shuichi stark, dass Ryuichi wirklich ernsthafte Absichten hegte, aber wie sollte er sich denn nun verhalten?
 

Ein leises Schniefen ertönte, ehe sich der junge Sänger über die Augen wischte. War doch nun auch egal, ob Ryuichi ernste Gefühle für ihn hegte. Shuichi durfte sich dem Sänger von Nittle Grasper nicht mehr nähern, da er sonst die Zukunft von Bad Luck gefährdete. Hiro und Fujisaki sollten nicht durch ihn leiden, nur weil er Sakuma jetzt schon so sehr vermisste.
 

"Verdammt..." fluchte der Rosahaarige und ließ sich auf die Knie fallen. Seine Schultern bebten unaufhörlich, während sich neue Tränen in seinen Augen bildeten. Nie wieder dürfe er in den Armen Ryuichi's liegen. Nie wieder würden sie sich so leidenschaftlich küssen können, wie noch vor einigen Minuten. Nie wieder würde Sakuma dem Kleineren das Gefühl von tiefer Zuneigung geben können. Bevor noch eine Beziehung hätte beginnen können, hatte man einen unüberwindbaren Keil zwischen ihnen geschoben.
 

Eine Hand auf seiner linken Schulter ließ Shuichi erschrocken aufsehen, ehe er wieder schluchzte und seinen Kopf gen Boden senkte. "Shuichi... Was ist passiert?". Hiro machte einen besorgten Eindruck, war es schon eine ganze Weile her, seit er Shuichi in solch einen Zustand gesehen hatte. Es musste also etwas Schreckliches passiert sein, sonst würde der Kleinere nicht auf offener Straße sitzen und sich seinen Gefühlen ergeben.
 

"Hiro... Könnte ich über Nacht bei dir bleiben?". Nur mit äußerster Mühe schaffte es Shuichi schließlich, seinen Wunsch zu äußern. Er konnte nicht zu Sakuma zurück. Vielleicht würde er in den nächsten Tagen seine Sachen abholen, aber mehr auch nicht. Zuviel stand einfach auf dem Spiel, auch wenn Shuichi sich wünschte, mit Ryuichi über alles reden zu können.
 

"Komm... Steh auf, Shuichi. Dort drüben ist eine Bar und dort können wir uns erstmal unterhalten. Erzähl mir, warum du nun bei mir bleiben willst, okay? Ich lade dich auch ein". Langsam nickte der Kleinere und ließ sich von Hiro zu besagter Bar ziehen. Zwar wusste Shuichi, was es bringen sollte, Hiro von dem Vorfall zu erzählen, aber vielleicht fühlte er sich hinterher etwas besser? Vielleicht wusste der Langhaarige auch eine Lösung für sein Problem?
 

Zur gleichen Zeit stand Sakuma vor NG Records und war gewillt, all dem Problemen endlich ein Ende zu setzen. Er würde K darum bitten, die Trennung von Shuichi und Yuki zu veröffentlichen und gleichzeitig würde Ryuichi von sich aus zugeben, dass er den Kleineren sehr mochte. Wie die Medien seine Aussage auffassen würden, spielte im Moment noch keine Rolle, aber er würde veröffentlichen, dass Shuichi ihm sehr viel bedeutete.
 

"Ich weiß zwar nicht, wo du im Moment bist, Shuichi, aber du sollst wissen, dass ich mich von Thoma nicht einschüchtern lasse. Du bedeutest mir sehr viel und was auch immer Thoma dir angedroht hat, höre nicht auf ihn. Ich will dich weiterhin an meiner Seite wissen und dafür bin ich bereit, alles in meiner Macht stehende zu tun" murmelte er leise und setzte sich in Bewegung. Ja, er würde alles tun, damit Shuichi nicht länger leiden musste. Keiner, nicht einmal Thoma selbst, hatte das Recht, Shuichi noch länger zu verletzen. Er würde nun alles in die Hand nehmen, nur um wieder mit dem Kleineren zusammen sein zu können.

Das Wunder der Medien!

"Wie kommt Seguchi nur wieder auf solchen Schwachsinn? Wieso bist du einfach abgehauen, ohne deine Meinung zu sagen?". Hiro schüttelte nur erneut verständnislos seinen Kopf, da er Shuichi einfach nicht verstehen konnte. Er war doch sonst auch nicht auf den Mund gefallen, oder? Nun, vielleicht hatte Shuichi auch nur nichts gesagt, weil Thoma mit der Kündigung des Vertrags von Bad Luck gedroht hatte? Eigentlich müsste der junge Sänger doch wissen, dass der Chef von NG damit niemals durchkommen könnte.
 

"Was hätte ich denn noch sagen sollen? Ich muss mich eben zwischen Bad Luck und Sakuma entscheiden... Wir sind so weit gekommen, da kann ich doch nicht einfach...". "Hörst du dir eigentlich selbst zu? Es wird niemals ein 'Entweder-Oder' geben, da Seguchi dir nicht verbieten kann, mit Sakuma zusammen zu sein. Ich glaube auch kaum, dass Sakuma so etwas zulassen würde" unterbrach der Langhaarige seinen besten Freund. Wieso hatte Shuichi auf einmal so eine negative Einstellung? Sonst war der Kleinere doch auch optimistisch, oder nicht?
 

Shuichi erhob sein alkoholisches Getränk und nahm einen tiefen Schluck. Schon sein fünftes Glas und noch immer schlug der Alkohol nicht an. Er wollte das eben Erlebte doch einfach nur vergessen und seinen Frust ersäufen. Wieso erschwerte man sein Leben nur so sehr? Er nutzte Sakuma doch nicht aus, oder doch? War der Kleinere wirklich so egoistisch und verletzte seine Freunde, obwohl er dies gar nicht wollte?
 

"Shuichi... Lass dich von Seguchi nicht fertig machen, okay? Ich werde dich nun zu deinen Sakuma bringen und dann sprecht ihr darüber". Hiro schenkte dem Kleineren ein ehrliches Lächeln, während Shuichi die Hand hob und sich ein weiteres Getränk bestellte. Hoffentlich wusste der Sänger von Nittle Grasper eine Lösung, oder redete mit Thoma, denn diese Drohung war einfach falsch in Hiro's Augen und auch keineswegs durchsetzbar.
 

Wieder bei NG Records redete Sakuma sich seinen Mund fusselig. Gott, soviel redete nicht mal er und eigentlich sagte fast jeder aus seinem Umfeld, er würde wie ein Wasserfall reden. Nun, K und auch Sakano, welcher auch hier war, mussten die momentane Situation verstehen, wobei sein ehemaliger Manager den Eindruck machte, als würde er mit jeder weiteren Sekunde wütender werden.
 

"Ich weiß überhaupt nicht, warum Thoma sich schon wieder in Shuichi's Angelegenheiten einmischt? Hat er keine eigenen Probleme, or what?". Ryuichi zuckte mit den Schultern, während er auf K's Zustimmung wartete. Immerhin hatte er eben den Vorschlag gemacht, die Presse zu informieren.
 

"Was deine Bitte betrifft... Ich habe mich bereits darum gekümmert und schau..." erklärte K und schaltete den Fernseher ein. Die Abendnachrichten liefen im Moment und plötzlich berichtete die Nachrichtensprecherin, dass sich Yuki und Shuichi vor einigen Tagen getrennt hätten. Wie? Ungläubig sah Sakuma zum Blonden, welcher auf einmal ein breites Grinsen auf den Lippen trug.
 

"Gestern Morgen habe ich mir die Freiheit genommen und Yuki angerufen. Ich habe ihm erklärt, dass die Trennung von Shuichi und ihm öffentlich gemacht werden muss, da sonst arge Probleme auf uns zukommen würden". Ryuichi verstand immer noch nicht ganz, aber dass Yuki sich dazu bereit erklärt hatte, erstaunte ihn doch sehr. Eigentlich hätte es dem Schriftsteller doch egal sein können, oder?
 

"Weißt du, Ryuichi... Ihr habt euch geküsst und bevor euch ein Presseheini so sieht und diesen Kuss wohlmöglich falsch versteht, habe ich vorsorglich gehandelt. Euer Ruf soll keineswegs geschadet werden" erklärte K nun verständlicher und endlich schien auch Sakuma zu verstehen. Nun, daran hatte er noch gar nicht gedacht, denn bisher hatten sie sich nur einmal in der Öffentlichkeit geküsst. Ja, der Kuss vorhin, welcher von Thoma beobachtet worden war.
 

"Du möchtest dich also der Presse stellen, um deine Gefühle für Shuichi öffentlich zu machen? Habe ich das eben richtig verstanden?". Ein kleines Lächeln erschien auf Sakuma's Lippen, ehe er dem Gesagten zustimmend zunickte. Ja, nichts anderes wollte er, um somit Thoma auf seinen Platz zu verweisen und um Shuichi zu verdeutlichen, wie wichtig der Kleinere ihm doch war.
 

"Wie lange wirst du brauchen, K?" wollte er schließlich wissen, denn er machte sich große Sorgen um Shuichi. Er war irgendwo draußen und weinte sich wohlmöglich die Augen aus dem Kopf. Wie hatte Thoma ihn nur so etwas sagen können? Wieso mischte sich der Keyboarder immer in Shuichi's und sein Leben ein? Konnte es ihm denn nicht völlig egal sein, was für eine Beziehung sie zueinander hatten?
 

"Gib mir eine halbe Stunde. Sakano, fahre Ryuichi zum Fernsehsender, okay? Ich kümmere mich um alles". Der Produzent nickte dem zu, ehe er mit Sakuma das Studio verließ. Zwar behagte es Sakano wirklich nicht, denn er glaubte, ein neuer Skandal stände bevor, doch akzeptierte er den Wunsch von Sakuma. Dieser wusste bestimmt, was er da tat und wollte sicherlich auch nur das Beste für Shuichi.
 

"Good... Nun werde ich erstmal Hiro anrufen, denn er weiß bestimmt, wo sich Shuichi im Moment aufhält". Rasch tippte er die Handynummer des Langhaarigen ein, damit er Hiro einige Anweisungen geben konnte. Der Rosahaarige musste die Übertragung mit eigenen Augen sehen und dann würde sicherlich alles gut werden. Was hatte Thoma nur genau zum Kleineren gesagt? Ohne Weiteres wäre Shuichi nicht einfach abgehauen, als musste es einen triftigen Grund geben, oder? Nun, vielleicht wusste Hiro mehr.
 

"Shuichi... Es reicht langsam, ja?" redete Hiro auf seinen besten Freund ein, welcher sich nun das zehnte Getränk bestellen wollte. Unverständlich und auch wenig erfreut sahen die blauen Augen zu ihm rüber, ehe Shuichi seinen Mund öffnete. "Ach... Ich schaffe schon noch den Weg nach Hause... Äh... Ach ja, ich bleibe über Nacht bei dir, ne?". Man merkte, dass Shuichi nicht mehr ganz so auf der Höhe war, aber dieses Verhalten verwunderte den Langhaarigen nicht. Nein, zu oft hatte sich Shuichi schon besoffen, weil Yuki ihn zuvor noch ungerecht behandelt hatte. Genauso wusste er, würde der Kleinere nicht bald aufhören, würde ihm nur wieder schlecht werden.
 

Das Vibrieren seines Handy's holte ihn aus seine Gedanken, ehe er das Mobiltelefon aus seiner Hosentasche holte und den Anruf entgegen nahm. Verwundert blickte er nach draußen, als er K's Stimme vernahm. Was wollte denn ihr Manager von ihm? Moment, war Sakuma vielleicht zu NG gelaufen und hatte von dem vorherigen Vorfall berichtet? Konnte sein, aber so sicher war sich Hiro da nicht.
 

"Bevor ich dir sage, weswegen ich anrufe... Erzähl mir, was Thoma genau zu Shuichi gesagt hat?". Okay, dass hätte sich Hiro auch selbst denken können und so begann er leise zu erzählen, damit der Rosahaarige nicht soviel mitbekam. Ohnehin starrten die blauen Augen schon so neugierig rüber, da ihr Besitzer scheinbar wissen wollte, mit wem Hiro nun telefonierte.
 

"Ach so? Ich hoffe doch, dass Thoma auch die Übertragung sieht, die wir vorbereitet haben. Wo befindet ihr euch? Ist zufällig ein Fernseher bei euch in der Nähe?". Verwundert hob Hiro seine linke Augenbraue. Übertragung? Welche Übertragung und warum fragte K, ob sie in der Nähe eines Fernsehers waren? Nun, einige Schritte von hier entfernt war ein großer Platz und an einem Hochhaus war eine riesige Leinwand, an der die Nachrichten meist ausgestrahlt wurden. Gut, würde er mit Shuichi dort hingehen, aber stellte sich ihm immer noch die Frage, was da gleich geschehen würde.
 

"Also... Wir sind nicht weit von der Innenstadt entfernt, daher...". "Good... Bring Shuichi zur Leinwand. In etwa fünf Minuten sollte er sehr aufmerksam sein". Ein seltsames Geräusch erklang, gefolgt von einem immer wieder ertönenden Tuten. K hatte tatsächlich aufgelegt, ohne ihm gesagt zu haben, was da nun gleich passieren würde. Eine Übertragung, aber mit welchen Zusammenhang? Hatte Sakuma vielleicht auch seine Finger im Spiel?
 

"Wer war das? Ayaka, ne?" grinste Shuichi dümmlich und wollte gerade wieder sein Glas an die Lippen setzen, welches ihm jedoch aus der Hand genommen wurde. "Genug getrunken. Du solltest gleich noch aufmerksam sein, Shuichi". Wie? Wieso sollte er aufmerksam sein? Er würde den Weg zu Hiro noch schaffen und außerdem war sein bester Freund doch auch noch da, oder? Wieso sah Hiro ihn so ernst an? War vielleicht etwas passiert?
 

"Komm, wir gehen zur Innenstadt. Gleich findet eine Übertragung statt". Rasch legte Hiro Geld auf den Tisch, um die zahlreichen Getränke des Kleineren zu bezahlen, ehe er sich erhob und Shuichi auf die Beine half. In der Tat stand dieser etwas wackelig vor ihm, weswegen er Shuichi's Arm um seine Schulter legte und zusammen mit dem Betrunkenen die Bar verließ. Gut, sie mussten nicht weit laufen, also konnten sie auch etwas langsamer gehen.
 

"Es ist nun alles vorbereitet. Sind sie sicher, dass sie diese Information veröffentlichen wollen?". Sakuma nickte eifrig, denn nun gab es kein Zurück mehr. Sein Entschluss stand fest und ganz Japan sollte nun erfahren, dass er, Sakuma Ryuichi, den Sänger von Bad Luck mochte. Gut, vielleicht war Mögen das falsche Wort, denn er empfand weitaus mehr für den Kleineren. Jedoch wollte er noch nicht von Liebe sprechen, weil er sich selbst noch so unsicher war.
 

"Sie wissen auch, dass sie dadurch einen Skandal auslösen?". Erneut nickte Ryuichi, war er sich im Klaren, dass natürlich auch unangenehme Konsequenzen auf ihn zukommen könnten. Und wenn schon, dachte er sich. Seine Fans würden ihn schon irgendwie verstehen, oder? Außerdem, was fragte der Reporter denn soviel? Er bekam ein kostenloses Interview von Sakuma Ryuichi und dann auch noch mit solch einem Thema. Der Sender würde ziemlich hohe Einschaltquoten bekommen, oder nicht? Also was wollte der Reporter mehr?
 

"In Ordnung... Noch fünf Sekunden, dann gehen wir auf Sendung". Ryuichi lächelte leicht, während er sich nochmals die passenden Worte überlegte. Vielleicht war sein Handeln auch ein wenig übereilt, aber er sah einfach keine andere Lösung. Im Moment zählte nur Shuichi, welcher irgendwo in der Stadt umherirrte. In wenigen Sekunden, so hoffte Ryuichi, würde Shuichi wissen, wie wichtig der junge Sänger tatsächlich für ihn war.
 

"Wo willst du denn hin, Hiro? Ich habe echt keine Lust von dir durch die Stadt gezogen zu werden" beschwerte sich Shuichi lautstark und zog somit sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Der Langhaarige seufzte erschwert und zog seinen besten Freund einfach weiter mit sich. Nur noch wenige Schritte, dachte er sich und er hörte schon aufgeregtes Geschrei von einigen Mädchen. Hiro war nun wirklich gespannt, was es mit dieser geheimnisvollen Übertragung auf sich hatte.
 

Shuichi murrte etwas Unverständliches in sich hinein, ehe er mit Hiro auf den großen Vorplatz lief und sich verwundert umsah. Wieso standen denn hier so viele Menschen? War heute vielleicht irgendein Event und er hatte es vergessen? Fragend blickte er zu Hiro auf, welcher einen ebenso verwunderten Gesichtsausdruck zog und auf einen bestimmten Punkt blickte. Hiro's Blick folgend, wich Shuichi erschrocken zurück und starrte ungläubig auf die Leinwand, auf welche er Sakuma mit einen Reporter sehen konnte. Was machte der Ältere im Fernsehen?
 

"Vor einigen Tagen hat sich ihr Rivale und gleichzeitig auch guter Freund, Shindou Shuichi, von Yuki Eiri getrennt. Sagen sie, wie stehen sie eigentlich zu Shindou Shuichi?". Hiro's Augen wurden größer, als er diese Frage hörte. Machte Sakuma dieses Interview freiwillig, oder steckte K wohlmöglich dahinter? Er traute es ihrem Manager zu und genau das war das Schlimme daran.
 

"Nun ja... Ich mochte Shuichi schon immer. Als wir uns das erste Mal begegnet sind, wusste ich sofort, dass wir gute Freunde werden. Ich kann nicht abstreiten, dass er in meinen Augen sehr Attraktiv wirkt und wäre Yuki Eiri nicht gewesen, wer weiß?". Sakuma legte ein liebevolles Lächeln auf, während er Gorobär etwas fester an sich drückte. Ob Shuichi die Übertragung überhaupt verfolgte?
 

Gebannt sahen die blauen Augen zur Leinwand auf, während Shuichi seine rechte Hand hob und diese auf seine linke Brust legte. Gott, sein Herz schlug schon wieder so ungewöhnlich schnell, während ihm wahrlich die Sprache fehlte. Auf seinen Wangen hatte sich ein rötlicher Schleier gelegt und vergeblich versuchte er den Kloß, welcher sich in seinem Hals gebildet hatte, hinunter zu schlucken. Was machte Sakuma da nur? Wollte Ryuichi ihn auf diese Art und Weise umwerben?
 

"Verstehe... Also hegen sie bereits tiefgründigere Gefühle für ihn?". Ryuichi nickte dem freudig zu, während sich auf seinen Wangen eine leichte Röte bildete. Okay, dieses Interview ging nicht so spurlos an ihm vorbei, da sein Herz auch um einige Takte schneller schlug. Oh ja, er war ziemlich aufgeregt, wenn er ehrlich mit sich war.
 

"Weiß er bereits von ihren Gefühlen?" wollte der Reporter wissen, hatte Sakuma ihm einige Fragen aufgeschrieben, welche er stellen durfte. Ein Seufzen drang an seine Ohren, ehe Ryuichi zur Antwort ansetzte. "Ich denke schon, dass Shuichi meine Gefühle erahnt, aber... Er hat sich eben erst vor einigen Tagen von Yuki getrennt und da will ich ihm nicht zu nahe treten. Ich gebe auch eigentlich nur dieses Interview, weil mein Bandmitglied, Seguchi Thoma, Shuichi sehr verletzt hat".
 

Shuichi's Herz setzte für einige Sekunden aus, während er auf die Knie fiel und spürte, wie sein Herz versuchte, aus seiner Brust zu springen. Sakuma hegte also wirklich so tiefe Gefühle für ihn? Sicher, er hatte es bereits geahnt, schon so oft und vor allem in den letzten Tagen. Jedoch hatte er gedacht, Ryuichi wolle wirklich nur seine Nähe genießen, um selbst auch nicht so alleine zu sein.
 

"Seguchi Thoma? In welcher Hinsicht hat er Shindou Shuichi verletzt?". "Ich weiß nicht so genau, was er zu Shuichi gesagt hat, aber er...". Sakuma unterbrach sich, als dem Reporter ein kleiner Zettel gereicht wurde. Scheinbar eine neue Information, von welcher selbst Ryuichi noch nicht wissen konnte? "Mir wurde gerade mitgeteilt, dass Seguchi Thoma angedroht haben soll, den Vertrag von Bad Luck zu kündigen. Wissen sie vielleicht davon?". Ryuichi's Augen weiteten sich, ehe er einen ziemlich ernsten Gesichtsausdruck auflegte. Deswegen war Shuichi auch abgehauen, weil er Angst bekommen hatte. Super, dachte er sich und wenn Thoma diese Sendung vielleicht auch sah, würde er diesem nun die Meinung übers Fernsehen sagen.
 

"Thoma... Wie konntest du nur? Du weißt ganz genau, dass du mit solchen Drohungen nicht weit kommst und ich sage es dir nun ein letztes Mal... Misch dich nicht in unser Leben ein. Was Shuichi und ich machen... Das geht dich verdammt noch mal nichts an". Sakano wich einige Schritte zurück, da er Ryuichi so noch nie gesehen hatte. Kein Wunder, dachte er sich insgeheim. Wie kam der Chef von NG nur darauf, Shuichi derart zu drohen? Außerdem war diese Drohung niemals durchsetzbar, da keine triftigen Gründe vorlagen.
 

"Dein Sakuma ist ein wahrer Beschützer und er... Shuichi?". Hiro blickte sich um, doch fand er seinen besten Freund einfach nicht. Wo war Shuichi denn nun schon wieder? In seinem Zustand kam er doch nicht weit, oder? In der Ferne hörte er ein lautes Hupen, ehe lautes Gebrüll ertönte, da sich wohl ein Fahrer ziemlich aufregte. Bei genauerem Hinsehen erkannte Hiro seinen besten Freund, welcher sich wohl dreist vor ein Taxi gestellt haben musste, in welches er nun einstieg. Gut, der Kleinere wollte scheinbar ganz schnell zu seinen Sakuma. Was Shuichi wohl gerade fühlte? Ryuichi musste wirklich sehr viel für Shuichi empfinden, wenn er wirklich so weit ging und sich sogar gegen Thoma stellte.
 

"Zum Fernsehsender, schnell" rief Shuichi und achtete wenig auf die nun miese Laune des Fahrers. War ihm egal, wirklich. Dann hatte er sich eben dreist vor ein Taxi gestellt und darauf gehofft, dass dieses anhielt und ihn mitnehmen würde. Ihm hätte auch durchaus etwas passieren können, aber Shuichi hatte schon immer waghalsig gehandelt. Immerhin saß er nun in einem Taxi und würde gleich Ryuichi sehen. Er musste ihn nun einfach sehen, denn diese Worte hatten ihn gerührt. So sehr gerührt, dass er es kaum erwarten konnte, seinen Sakuma wieder unter die Augen zu treten.
 

Es dauerte gerade mal einige Minuten, ehe das Taxi auch schon hielt und der Fahrer rasch Geld in die Hand gedrückt bekam. Shuichi brauchte kein Wechselgeld, denn er hatte es eilig. Auch wenn der Fahrer ihn rief und meinte, er bekäme noch ziemlich viel Geld zurück, es war ihm gerade so was von egal. Schnell hastete er die Stufen hoch, wäre sogar beinahe gefallen und betrat den Fernsehsender. An der Rezeption saß ein Mann, welcher zu ihm aufblickte und ein verwundertes Gesicht zog. Auch das war ihm egal, denn er wollte nur schnell wissen, im welchen Studio er Sakuma finden würde.
 

"Im welchen Studio finde ich Sakuma Ryuichi?". Noch immer atmete Shuichi hastig durch und wartete geduldig auf die Antwort des Mannes, welcher auf ein Formular blickte. "Ähm... Siebtes Studio, aber sie können...". Als er wieder zum Rosahaarigen aufblickte, war dieser schon längst nicht mehr da und rannte zu einem Gang. "Hey, sie können da jetzt nicht rein" rief er dem jungen Mann noch nach, doch scheinbar wollte der Rosahaarige gar nicht auf ihn hören.
 

"Sakuma..." rief Shuichi in Gedanken und beschleunigte sein Tempo noch mehr, während er immer wieder auf die Zahlen blickte, welche an den jeweiligen Türen vermerkt waren. Nur noch zwei Türen, dann war er endlich da. Es war ihm auch egal, ob das Interview noch übertragen wurde, denn wichtig war doch nur, dass er nun Ryuichi sehen konnte. Er wollte ihm sagen, dass noch keine Person in seinem Leben sich so für ihn eingesetzt hatte. Sicher, Yuki hatte auch so vieles für ihn getan, aber nicht in dieser Hinsicht. Nie wäre Yuki freiwillig ins Fernsehen gegangen, um solche Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
 

Endlich, dass Studio, welches er suchte und er machte sich auch nicht große Mühe, um an der Tür zu klopfen, sondern riss diese mit Schwung auf. Hastig atmend trat er ein und bemerkte, dass das Interview noch immer nicht beendet worden war. Die Stimmen verstummten jedoch, da er wirklich laut die Tür aufgerissen hatte. Blaue Augen nahmen Blickkontakt auf und sahen in ebenso blaue Seen, welche einen sonderbaren Glanz annahmen. Die Kamera schwenkte zum Kleineren, jedenfalls sah Shuichi das im Augenwinkel, aber auch diese Tatsache war ihm vollkommen gleichgültig.
 

"Shuichi..." hauchte Ryuichi und sah weiterhin in die klaren Seen des Kleineren, welcher sich nun endlich wieder in Bewegung setzte. Vor Sakuma blieb er stehen und ging in die Hocke, während er beide Hände erhob und diese um Ryuichi's Gesicht legte. "Ich... Ja, ich habe deine Gefühle für mich erahnt und... Ich weiß jetzt gar nicht, was ich genau sagen soll?". Leichte Röte umspielte Shuichi's Wangen, während er seicht seine Augen schloss, da Sakuma seinen Kopf etwas senkte. "Lass dir Zeit, Shuichi... Spiel nur nicht mit meinen Gefühlen".
 

Lautes Raunen, einige Schreie und auch Zustimmungsrufe waren auf den Vorplatz zu hören, während ein junger Mann, mit rot-braunen Haar sich am Kopf fasste und nicht so wirklich wusste, was er nun davon halten sollte. Einige Mädchen schienen in Tränen auszubrechen, während andere sich freuten. Nun, Hiro konnte sich nicht wirklich freuen, da nun ein neuer Skandal aus dieser Sache gemacht werden würde. Er war sich auch sicher, dass er Ryuichi und Shuichi nicht oft küssend im Fernsehen sehen würde. Gott, da kam mit Sicherheit morgen Früh einiges auf ihn zu. K würde sich sicherlich freuen, oder?
 

"Und du bist dir sicher, Eiri? Ich soll mich nicht weiter einmischen?". Thoma saß in seinem Büro und blickte zum Fernseher. In seiner rechten Hand hielt er sein Telefon, da er vor einigen Minuten einen Anruf von Yuki erhalten hatte. "Ja... Halte dich einfach aus Shuichi's Leben raus, Thoma. Sakuma ist der einzig Richtige für ihn". Warum sagte Yuki das nur? Sicher, der Schriftsteller hatte die Übertragung via Internet verfolgt und schien sich auch ein bisschen für Shuichi zu freuen, aber warum? War Shuichi dem Blonden denn nie wichtig gewesen?
 

"Ich verstehe dich einfach nicht...". "Ryuichi kann Shuichi glücklich machen, deswegen...". Nur deswegen? Sicher, Sakuma könne den Kleineren wirklich glücklich machen, aber war es nicht noch zu früh für eine neue Beziehung? Thoma war immer noch der Ansicht, dass Ryuichi nur verletzt werden würde, würden sie nun eine Beziehung beginnen. Shuichi brauchte noch Zeit, oder etwa nicht?
 

"In Ordnung... Ich finde jedoch, dass es für eine Beziehung viel zu früh ist". Ein Seufzen erklang am anderen Ende, ehe der Schriftsteller sich wieder zu Wort meldete. "Überlass diese Entscheidung einfach Shuichi. Er wird schon wissen, wann er sich bereit fühlt. Ich melde mich in den nächsten Tagen und sollte was sein, ruf einfach an, Thoma. Mach dir keine weiteren Gedanken mehr. Es ist in Ordnung so". Ein Tuten ertönte im nächsten Moment, was den Chef von NG sagte, dass Yuki aufgelegt haben musste.
 

"Na schön... Ich werde seine Entscheidung akzeptieren müssen und mich nicht länger einmischen" dachte er sich und sah wieder zum Fernseher. Ryuichi knutschte immer noch mit Shuichi vor laufender Kamera rum. Gott, ein Skandal käme auf sie zu und hoffentlich fiel dieser Positiv aus. Gut, für Shuichi dürfte es nicht schlimm ausfallen, aber wie sah das bei Ryuichi aus? Nun, in den nächsten Tagen würde er wohl mehr darüber wissen, also gönnte er Sakuma vorerst sein Glück. "Liebe, oder?". Ja, der Sänger von Nittle Grasper hatte sich einfach in Shindou Shuichi verliebt.

Süßes Geständnis!

Wenige Minuten später waren Shuichi und Ryuichi bereits in der Stadt unterwegs. Der Reporter hatte im Anschluss des Berichtes noch gemeint, dass sie wahrlich ein süßes Paar zusammen abgeben, aber das der Kuss vor laufender Kamera einen Skandal mit sich bringen würde. Wie die Fans des Rosahaarigen reagieren würden, ließ sich schon erahnen, hatten sie schon nichts gegen die Beziehung zu Yuki Eiri gehabt. Anders war es da beim Sänger von Nittle Grasper, doch schienen Sakuma irgendwelche Konsequenzen völlig egal zu sein.
 

"Hast du sehr viel Alkohol getrunken, Shuichi?" durchbrach Sakuma die Stille, denn seit dem Interview hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Nein, sie waren einfach schweigend aus dem Gebäude gegangen und waren Richtung Innenstadt gelaufen. Demnach fragte sich der junge Sänger auch, ob Sakuma wohl noch etwas mit ihm vorhatte, denn scheinbar gingen sie nicht sofort zu Ryuichi's Wohnung.
 

"Einige Gläser waren es schon... Hiro hat mein Frustsaufen bezahlt" murmelte Shuichi schließlich und senkte verlegen seinen Kopf. Was der Ältere wohl nun von ihm hielt? Er hatte sich doch nur im Alkohol ersaufen wollen, weil ihm Thoma's Worte so sehr verletzt hatten. Shuichi hätte nicht gewusst, wie er sich hätte wirklich entscheiden sollen. Er wollte an Sakuma's Seite bleiben, aber hätte er dafür Bad Luck einfach aufgeben können?
 

"Jetzt ist alles in Ordnung, Shuichi. Was auch immer Thoma noch sagen wird, du musst nicht länger auf ihn hören, ja?" lächelte Ryuichi und ergriff die Hand des Rosahaarigen, welche er fest in seine schloss. Deutlich konnte er auch sehen, wie sich Shuichi's Wangen rötlich verfärbten, weswegen der Kleinere schon wieder so unwiderstehlich auf ihn wirkte. Durfte ein Mensch überhaupt so süß aussehen?
 

"Ryuichi... Du hattest also schon immer Gefühle für mich? Wieso hast du mir dann nicht die Wahrheit gesagt?". Ja, Shuichi erinnerte sich noch deutlich, hatte er Sakuma schon mal gefragt, aber da hatte der Ältere gemeint, es würde sich nicht um Liebe handeln. Was für Gefühle meinte sein Idol also wirklich?
 

"In den letzten Tagen hast du es geschafft, meine längst verdrängten Gefühle für dich aus ihrem Schlaf zu reißen. Am Anfang kaum spürbar, aber es wurde mit jeder weiteren Sekunde intensiver. Ich wollte meine Gefühle eigentlich für mich behalten, aber letzten Endes ließ mir Thoma keine andere Wahl". Ryuichi schlug den rechten Weg ein, als sie eine Kreuzung erreichten und fixierte einen kleinen Club, in welchen er nun mit Shuichi wollte. Ihr Date stand noch aus und Sakuma wollte sein Versprechen nun endlich einlösen. Immerhin hatte er den Kleineren eingeladen.
 

"Warum?" hauchte der junge Sänger, denn er konnte nicht verstehen, warum der Ältere seine Gefühle nicht hatte äußern wollen. Shuichi spürte im nächsten Moment, wie Ryuichi seine Hand leicht drückte, ehe der Sänger von Nittle Grasper seine Schritte verlangsamte und schließlich zum Stillstand kam. Verwundert sah Shuichi dabei zu, wie sich Sakuma zu ihm umdrehte und ihn mit besorgten und traurigen Gesichtsausdruck musterte. Was hatte sein Idol denn auf einmal?
 

"Ich wollte dich nicht mit meinen Gefühlen belasten. Du hast doch erst eine Trennung hinter dir und ich hatte natürlich Angst davor, für dich nur Zeitvertreib zu sein. Ich wäre wahrscheinlich auch noch so dumm und würde mich auf so etwas einlassen, denn die Liebe macht blind". Zum Ende hin lächelte der Ältere traurig, während er den Rosahaarigen in seine Arme schloss und tief seufzte. Es tat so ungemein gut, endlich seine Sorgen ausgesprochen zu haben.
 

"Es tut mir leid, Ryuichi... Ich habe dir bestimmt oft dieses Gefühl gegeben, oder? Ich wollte das nicht, glaub mir". Shuichi wurde noch enger an Sakuma's Brust gedrückt, während er spürte, wie Ryuichi an seinem Ohrläppchen knabberte und anschließend mit der Zunge über sein Ohr fuhr. "Ryuichi" keuchte der Kleinere, war er doch am Ohr so äußerst empfindlich. Ein leises Kichern erklang neben seinem Ohr, ehe blaue Augen tief in die blauen Seen des Jüngeren sahen.
 

"Es erstaunt mich immer wieder, dass du so intensiv auf mich reagierst". Nicht, dass der Ältere es noch nicht gewusst hätte, aber diese Tatsache ließ ihn hoffen, dass aus Shuichi und ihm etwas wurde, oder? Vielleicht irgendwann, wenn sich der Kleinere in seinen Armen sicher war?
 

"Unser Date steht noch aus... Möchtest du immer noch mit mir ausgehen, obwohl du nun von meinen Gefühlen weißt?". Ein leichtes Nicken ließ Sakuma's Herz sofort um einige Takte schneller schlagen, ehe er sich von Shuichi löste und mit ihm den Weg fortsetzte. Alkohol kam für Shuichi nicht mehr in Frage, aber einen alkoholfreien Cocktail durfte sein kleiner Schatz selbstverständlich trinken.
 

Kaum hatten sie den Laden betreten, sahen sich die blauen Augen des Kleineren interessiert um und blieben bei den Lichterketten hängen, welche an vereinzelten Stellen an der Decke angebracht worden waren. In der Mitte des großen Raumes war eine rundförmige Bar errichtet worden, hinter welcher einige Barkeeper standen und Getränke für die Gäste mixten.
 

Die blauen Seen sahen sich noch einmal um und blieben schließlich bei einigen Kissen und Decken hängen, welche auf den Boden, rund herum um die Bar lagen und scheinbar als Sitzmöglichkeit für die Gäste dienten. Vor diesen Kissen und Decken waren kleine Tische gestellt worden, welche für die bestellen Getränke dienten, um diese dort abstellen zu können. Seltsamer Laden, fand Shuichi zumindest und sah nun wieder zu Sakuma, welcher jedoch ein kleines Lächeln auf den Lippen trug.
 

"Gefällt es dir hier etwa nicht?". Ryuichi legte ein gespielt trauriges Gesicht auf, während der Rosahaarige rasch seinen Kopf schüttelte. "Nein, der Stil dieser Bar ist nur ungewöhnlich. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt" erwiderte der junge Sänger schließlich und sah sich nochmals um. Ob Sakuma mit Absicht diesen Club ausgewählt hatte?
 

"Hast du das Schild nicht gelesen? Der Laden nennt sich 'Kuschel Store' und nun siehst du auch, warum, oder?". Ja, nun wusste der Kleinere wirklich, warum sich dieser Laden so nannte und er wurde sich sicher, dass Ryuichi mit vollster Absicht mit ihm hierher gegangen war, oder? Kuscheln? Er kuschelte wirklich gern mit Ryuichi, aber er hatte so etwas noch nie mit seinem Idol in der Öffentlichkeit gemacht.
 

"Komm, wir setzen uns" grinste Ryuichi und deutete auf einige freie Kissen. Langsam lief er auf diese zu und zog den Kleineren mit sich, welcher sofort wieder errötete. "Ryuichi..." murmelte Shuichi verlegen und kratzte sich am Kopf, ehe er auf den Boden gedrückt wurde und kurz darauf in den weichen Kissen lag. "Entspann dich, Shuichi. Ich hege nicht die Absicht, dich hier zu vernaschen". Nun, von Beruhigung konnte der Rosahaarige nun wirklich nicht sprechen, da ihm sofort diese eine Nacht in den Sinn kam. Er war Sakuma so nahe gewesen und wäre sein Idol nicht verletzt gewesen, hätten sie bestimmt auch den letzten Schritt gemacht, oder? Gott, sein Gesicht brannte wie Feuer, als er an die Stöhngeräusche des Älteren dachte, welcher sich nun zu ihm setzte und ihm leicht mit der Hand durch sein Haar fuhr.
 

"Du bist schon wieder so herrlich rot im Gesicht, Shuichi. So richtig süß, dass ich dich sofort in die Arme schließen möchte" lächelte Sakuma und blickte wieder auf, als eine Kellnerin zu ihnen kam. Rasch bestellte sich der Ältere alkoholfreie Cocktails für Shuichi und sich, ehe die Kellnerin das junge Pärchen, jedenfalls sah es für sie so aus, wieder alleine ließ.
 

"Und warum zögerst du dann?" wollte Shuichi wissen und setzte sich wieder auf. Er lag ungern in irgendeiner Bar herum, auch wenn das hier vermutlich keiner Menschenseele stören würde. Es war eben noch sehr neu für ihn, aber seine Gedanken schwanden, als er plötzlich zu Sakuma gezogen wurde, zwischen dessen Beine er genügend Platz fand. Nur kurz verzog Ryuichi sein Gesicht vor Schmerz, da sein Brustkorb auf einmal schmerzte, doch nach wenigen Sekunden atmete er erleichtert aus und senkte seinen Kopf auf Shuichi's Schulter, von wo er den Kleineren ansah.
 

"Darf ich dir meine Gefühle gestehen, oder ist dir das unangenehm?". Die Röte auf Shuichi's Wangen wollte einfach nicht weichen, weswegen er rasch in eine andere Richtung sah. Die Getränke wurden von der freundlichen Kellnerin auf den Tisch gestellt, weswegen Ryuichi dies mit einem Lächeln quittierte. Jedoch wandte er sich wieder dem Rosahaarigen zu, welcher einfach in eine andere Richtung blickte, statt zu ihm, wo er ihm doch so gerne sagen wollte, was Shuichi in ihm auslöste.
 

"Ich liebe dich wirklich sehr, Shuichi... Ich weiß, du kannst mir keine Antwort geben, aber... Ich möchte, dass du weißt, dass du mehr als nur ein guter Freund für mich bist". Kurz darauf lagen die Lippen des Älteren auch schon an Shuichi's Hals und küssten sich ihren Weg in dessen Nacken, weswegen der Kleinere ein weiteres Mal keuchte. "Nicht hier, Sakuma... Sonst geschieht noch ein Missgeschick". Wie schaffte es Sakuma immer nur, ihn so leicht zu erregen? Würde sein Idol nicht bald mit diesen sündhaften Berührungen aufhören, würde er wirklich sein Umfeld vergessen und sich nur noch auf Ryuichi konzentrieren.
 

"Hier gibt es auch Toiletten" gab Sakuma leise von sich, ehe er erneut an Shuichi's Ohrläppchen knabberte. Er wollte diesen Jungen in seinen Armen so sehr, dass es fast schon schmerzte. Er vermisste dessen Stöhnen, in Begleitung seines Namen und nur zu gut erinnerte er sich an diese Nacht im Krankenhaus, die er hätte natürlich nutzen können. Nur leider hatte er solche Schmerzen gehabt, dass Shuichi ihr Treiben unterbrochen hatte. Nun ging es wieder, jedenfalls einigermaßen und wenn der Rosahaarige nun sein OK geben würde, würde er auch keinen Halt mehr machen.
 

"Sakuma...". "Nenn mich Ryuichi, mein Süßer" hauchte Sakuma in dessen Ohr, ehe seine Zunge leicht über die Ohrmuschel fuhr und dem Jüngeren erneut ein leises Keuchen abverlangte. "Vielleicht begehe ich gerade einen Fehler, aber mein Verstand blendet sich meistens aus, wenn wir uns so nahe sind" fügte er noch hinzu, ehe sich Shuichi in seinen Armen drehte und ihn mit seinen blauen Seen musterte. Deutlich konnte Ryuichi die aufkommende Lust in den Augen des Kleineren erkennen, erging es ihm doch nicht anders und er spürte schon deutlich, wie seine Hose ein wenig enger wurde.
 

"Sollen wir zu dir gehen?". Verwundert, weil Shuichi diese einfache Frage stellte, sah Ryuichi den Jüngeren an, ehe er leicht nickte. Rasch tranken sie ihre Getränke aus, während Sakuma zur Bar lief und bezahlte. Das war ein kurzes Date gewesen, dachte er, aber vielleicht konnten sie solch einen Abend irgendwann noch mal wiederholen und dann ohne Unterbrechung. Nun beherrschte die Lust ihre Sinne und er nahm es Shuichi auch nicht übel, dass dieser zu ihm nach Hause wollte. In den eigenen vier Wänden zu sein war dann wohl doch die bessere Wahl, oder?
 

Als sie wieder ins Freie traten, sahen die blauen Augen des Rosahaarigen verlegen zu Sakuma. Shuichi wirkte ein wenig nervös, weil er diesen Vorschlag gemacht hatte und nun das Unausweichliche käme. Sollte er wirklich mit seinem Idol schlafen? Machte er ihm damit nicht Hoffnungen? Er mochte Ryuichi wirklich sehr, aber ob es sich bei ihm um Liebe handelte, wusste er eben nicht. Er wollte den Grünhaarigen wirklich nicht verletzen.
 

"Wieso schaust du mich so traurig an?". "Ich... Ich will dich nicht verletzen, nur weil ich... Ich mag dich doch so sehr und wenn ich...". Wie sollte Shuichi nur seine Sorgen schildern? Konnte Sakuma seine Sorgen denn nicht verstehen? "Du musst diesen Schritt nicht gehen, wenn du dir so unsicher bist. Wir haben alle Zeit der Welt, mein Kleiner". Sofort fand sich der Kleinere in einer Umarmung wieder, ehe Shuichi weiche Lippen auf den seinen spüren konnte. So süß und so sündhaft, als hätte er noch nie weichere Lippen geküsst. Er wollte den Älteren ebenso sehr und dennoch hegte er so viele Zweifel. Warum denn nur?
 

"Ich will dich doch auch, Ryuichi" wisperte der Rosahaarige anschließend in das Ohr des Größeren, welcher leicht nickte und sich wieder von Shuichi löste. Langsam traten sie den Weg zu Ryuichi's Wohnung an, war der Weg auch nicht sonderlich weit, weswegen sie nach wenigen Minuten die Wohnung betraten und sofort ins Wohnzimmer liefen. Beide Männer setzten sich schließlich auf die Couch, während der Ältere seine Sporttasche einfach in die nächste Ecke warf und tief seufzte, als er auf den Fernseher starrte. Vielleicht sollte er mit Shuichi noch ein wenig Fern? Ja, klang nach einer guten Idee, weswegen er die Fernbedienung in die Hand nahm und den Fernseher einschaltete.
 

Shuichi rutschte sofort etwas näher, ehe im nächsten Moment ein Arm um seine Schulter gelegt wurde und er sich an die Brust des Älteren schmiegen konnte. "Belassen wir das erstmal so?" wollte der Rosahaarige leise wissen, worauf sein Idol leicht nickte. Ja, erstmal sollten sie es so belassen und nichts überstürzen. Er war einfach nur froh, dass Shuichi trotz seiner Gefühle bei ihm blieb und sie sich noch immer so nahe sein konnten.
 

"Ryuichi?". Sofort sahen die blauen Augen des Grünhaarigen wieder zu Shuchi hinab, welcher seine Augen geschlossen hatte und scheinbar auf etwas wartete. Sakuma musste auch nicht lange überlegen und nahm die Lippen des Jüngeren in Besitz, welcher sofort wieder in ihren Kuss keuchte. Er liebte diese Laute so sehr und er würde im Moment so manches dafür geben, um noch mehr dieser Lustlaute hören zu dürfen.
 

"Ich bin glücklich, Shuichi. Ich bin so glücklich, dass du bei mir bleibst" dachte sich Ryuichi und drückte den Kleineren ins Polster der Couch, ehe er sich über ihm beugte. Noch immer küsste er den Jungen unter sich verlangend und wild, während seine Hände unter dessen Shirt glitten, nur um die darunter liegende Haut endlich unter seinen Fingern spüren zu können. Wieder ein leises Keuchen, gedämpft durch ihren Kuss und dennoch lief ein Schauer über Ryuichi's Rücken, da ihm schmutzige Gedanken in den Sinn kamen. "Ich will dich so sehr, Shuichi... Ich wünschte, ich könnte warten, aber ich bin einfach zu schwach" erklärte er leise, nachdem er ihren Kuss unterbrochen hatte.
 

Shuichi lächelte leicht, während er Sakuma wieder zu sich zog und ihre Lippen erneut zueinander fanden. Ja, er wusste, Ryuichi wollte ihn und Shuichi wollte sein Idol ebenso. Vielleicht war es auch noch viel zu früh, aber auch der Kleinere stand am Rande seiner Beherrschung. Diese zaghaften Berührungen und dieser leidenschaftliche Kuss entfachte ein Feuer in ihm, welches nur Sakuma wieder löschen könne.
 

"Du darfst alles mit mir tun, Ryuichi... Du weißt doch, dass ich dir vertraue" murmelte Shuichi, ehe er spürte, wie ihm das Shirt über den Kopf gezogen wurde. Ja, er wusste, sein Idol könne nun nicht mehr warten und wenn der Kleinere ehrlich mit sich war, so wollte er das auch nicht. Nach solch einem Geständnis, wie das von Sakuma über die Live-Übertragung, sollte doch belohnt werden, oder? Kein anderer Mensch hätte ihn nun mehr verdient, als Ryuichi, welcher erneut mit seinen Lippen von den seinen kostete.
 

Der Fernseher wurde notdürftig ausgeschaltet, ehe sich der Ältere aufsetzte und mit seinen Zeigefinger spielerisch über die Brust des Jüngeren fuhr. "Lass uns ins Bett gehen, Shuichi... Lass uns unanständige Dinge tun und... Lass mich dir den Himmel auf Erden bringen". Trotz der Dunkelheit, welche im Wohnzimmer herrschte, sah Ryuichi deutlich den Rotschimmer, welcher auf Shuichi's Wangen erschien.
 

"Ryuichi..." keuchte Shuichi im nächsten Moment, ehe er auf die Arme des Grünhaarigen gehoben und zum Schlafzimmer getragen wurde. Sanft wurde er aufs Bett gelegt, während er Sakuma dabei zusehen durfte, wie sich dieser seine Hose auszog und anschließend auch das Shirt seinen Platz auf dem Boden fand. Nach weiteren Sekunden wurde der Jüngere wieder in einen feurigen Zungenkuss gezogen, während er ein Gewicht auf sich spüren konnte. "Ich lasse dich meine Gefühle spüren, mein süßer Shuichi" murmelte Sakuma in ihren Kuss hinein, denn nun gab es kein Zurück mehr. Shuichi hatte ihm sein OK gegeben und nun war an Zurückhaltung nicht mehr zu denken. Zu sehr benebelte die aufsteigende Lust seine Sinne, welcher er nun nachgeben musste.

"Ich liebe dich auch"!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Von:  jyorie
2013-07-27T18:05:13+00:00 27.07.2013 20:05
Sorry, vertauscht ..



Hey ^_^

Das ist schön, das die beiden es jetzt geschafft haben und sogar die letzten Zweifel ausgeräumt werden konnten :) die beiden sind aber auch süß zusammen. ^^.

Gibt es solche kuschel-Bars wirklich?

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-27T16:00:52+00:00 27.07.2013 18:00
Hey ^_^

das hast du toll geschrieben, wie die beiden sich jetzt ganz langsam näher gekommen sind und mit wieviel liebe und innigkeit und rücksicht das geschehen ist. Das war wirklcih eine schöne FF. Auch wenn ich die Charas nicht so kenne, fand ich es süß :D

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-27T15:59:18+00:00 27.07.2013 17:59
Hey ^_^

Was ein schönes Interview. Ryuichi ist mutig das so und auf diesem weg anzugehen. Aber anders würden sie wohl auch nicht zusammen kommen. *ggg* mit Pauken und Trompeten. So viel Courage, Hätte ich dem kleinen mit dem Stofftier garnicht zugetraut.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-26T21:20:18+00:00 26.07.2013 23:20
Hey ^_^

Was ein schönes Interview. Ryuichi ist mutig das so und auf diesem weg anzugehen. Aber anders würden sie wohl auch nicht zusammen kommen. *ggg* mit Pauken und Trompeten. So viel Courage, Hätte ich dem kleinen mit dem Stofftier garnicht zugetraut.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-26T10:15:56+00:00 26.07.2013 12:15
Hey ^_^

Mannager sind echt blöd - was muss er den beiden den Steine in den Weg legen? Ich hoffe sie können die anderen überzeugen, das es keine Spielerei ist. Aber jetzt muss man wohl erstmal Shuichi wieder dazu bekommen, das er sich darauf einlassen würde, wenn sonst die Band in gefahr ist.

*seuftz* ohne Probleme und Herzschmerz geht es wohl nicht, die beiden tun mir leid.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-25T15:03:54+00:00 25.07.2013 17:03
Hey ^_^

XD ungenießbares Krankenhaus futter ^^” … das hat mir gefallen, wie Shichi ihn angerufen hat und ganz schüchtern fragt ob er ne Pizza mit nehmen soll. Der kleine ist echt knuffig, wenn er sich so verhält. Ich fand auch ihre Unterredung gut geschrieben, wie sie sich so ganz vorsichtig aneinander heraungetastet haben, ob sie Chancen haben und ausloten mußten, wie der andere zu einem steht ohne zu viel von sich preis zu geben :D

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-25T10:01:01+00:00 25.07.2013 12:01
Hey ^_^

das ist beachtlich, wie sehr Ruichi darauf drängt, das Shuichi noch einmal zu Yuki geht, ob wohl ihm bewust ist, das er ihn dann auch verlieren könnte. Ob Yuki wirklich so gar nichts für ihn empfindet, wenn er ihn zum Abschied so küsst? Wer würde sich denn für eine Trennung auf die Lippenküssen *seuftz* hoffentlich bekommt Shuichi jetzt ruhe in seinem Kopf.

Ich kann mir vorstellen, das Ruichi sich sehr freut, wenn der Kleine zu ihm kommt :D

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-24T22:57:13+00:00 25.07.2013 00:57
Hey ^_^

Shuichi hat sich jetzt also endlich entschieden für Ruichi und gegen Yuki. Du beschreibst es so schön, wie sie ganz langsam beginnen, aber beide doch eigentlich viel mehr wollen und anfangst fast zu schüchtern sind. Das ist schön, und schön langsam und nicht zu übertrieben ;D

Ich drück ihnen nur die Daumen, das die Oberschwester nix merkt von der Ruhestörung^^”

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-24T21:24:28+00:00 24.07.2013 23:24
Hey ^_^

Ruichi im KH?? Da kann man Shuichi nur verstehen, wie er sich sorgen und VOrwürfe macht, weil ja er ihn geben hat zu spionieren. Er tut mir so leid in dem Moment. Und dann hat es mir gefallen, wie Ruichi ihn beruhigt hat und der Kleine bei ihm bleiben durfte XP Shuichi legt es ja direkt darauf an verführt zu werden :D ... das wäre sicher nicht gut, für Ruichi (zumindest in seinem momentanen Zustand)

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-24T10:04:41+00:00 24.07.2013 12:04
Hey ^_^

oh man – das hat ja ganzschön Stress gegeben, das sich Shuichi bei Ruichi wohl fühlt. Aber mir gefällt es wie Ruichi sich verhält und das er erstmal danach schaut das es Shuichi gut geht und selbst dann wenn es heißen würde, er ginge zu Yuki zurück – aber der scheint ja nur seine Bücher im Kopf zu haben :(

CuCu Jyorie

Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
24.07.2013 17:53
Huhu :)
Thx für die lieben Kommentare.
Nun ja, ich lese erst Geschichten, wenn ich den Anime oder sie Serie kenne, bin eh so mehr der Slash-Leser, was das anbelangt, keine Ahnung, wieso, aber irgendwie mag ich nur schwule Pairs, eher selten lese ich ganz normale Geschichten.
Wenn ich dann doch so was lese, dann sind es eher meine eigenen Spinnereien, in denen ich selbst vertreten bin xDDD (+ Freunde, wohl bemerkt)
Macht eben sehr viel Spaß, die Charakter aus dem anderen Universum durcheinander zu bringen ^.^
Freut mich, dass dir die Geschichte, trotz des Unwissens, gefällt und kann dir den Anime nur empfehlen, ist wirklich toll und lustig an manchen Stellen :)


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