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Pirates Of The Carribean

An Another Story Of The Worlds End
von

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Prolog [Film 1] ~ Gehängte Freiheit

Alle waren sie da. Die ganze Stadt war auf den Beinen um in der frühen Morgenstunde dabei zu sein. Auch er befand schon auf dem Marktplatz, wo der Galgen aufgebaut war. Fünf Stricke in einer Reihe. Jeweils fünf Piraten die ihr Leben lassen müssen, denn heute wurden Gesetze erlassen. Sie wurden abgeschafft, weil sie der East India Trading Company nicht gefielen.
 

Mit einem grimmigen, vielleicht sogar wütenden Blick stand auch er in der Menge, die um den Galgen herum standen. Der suchende Blick seiner honiggelben Augen schwiff immer wieder über die ganzen Köpfe hinweg. Er wartete. Wartete darauf, das die Piraten herangeführt wurden, während der Henker die Stricke nochmals überprüfte.

Nach wenigen Minuten des Wartens erhaschte er tatsächlich einen Blick auf Beckett, der sich nun einen Lord nannte. Der Lord hielt ein langes Pergament in der Hand - die Gesetze, die erlassen wurden. Da wurden auch schon die ersten Piraten herangeführt.
 

Wie die Tiere hatte man sie zusammengepfercht und ließ sie in einer Reihe laufen, die Hände hatte man ihnen zusammengebunden und sie waren mit schweren Fußketten zusammengehalten. Auf jeder Seite stand ein Soldat, auch wenn so oder so keiner der hier anwesenden Piraten versuchen würde, zu flüchten. Das würde ihren Tod nicht angenehmer machen.
 

Seine Miene wurde noch ein Tick dunkler und mit viel Kraftaufwand kämpfte er sich fast bis ganz nach vorne, blieb noch hinter ein, zwei Gestalten stehen, damit er ihn nicht sehen konnte.

Wer er war? Sein Freund. Sein bester und sein einziger. Dem, dem er immer vertrauen konnte. Auch er war der Piraterie angeklagt worden und das nur weil sein Vater sich den Piraten angeschlossen hatte!

Wut loderte in ihm auf, aber er beherrschte sich. Sein Freund sollte nicht sehen, dass er dabei stand und zusah, wie man ihn hinrichtete. Er wollte, dass sein Freund wenigstens mit dem Wissen starb, dass er es nicht gesehen hatte.
 

Das Mädchen, welches abseits der Menschenmenge stand, sah angewidert zu den Stricken, an denen jeden Moment Menschen hängen würden. Menschen. Ehrwürdige Wesen, der Freiheit, des Lebens beraubt. Schmerzvoll wandte sie den Blick ab, strich sich selbst eine Strähne aus dem Gesicht und klemmte sie sich hinters Ohr. Das unschuldige Mädchen, welches von ihrer Frau Mama hierher gebracht wurde, die sich am Leid anderer ergötzte, sah sich um. Sah in jedem Blick Lust, Gefallen am Schauspiel. Angeekelt wollte sie aufhören damit, die Natur des Menschen zu sehe. Bis ihre Augen auf zwei goldene trafen.

Überrascht weiteten sich die Augen des Mädchens, welche von ihrer Mutter Luana genannt wurde. Sie las alles in den Augen, nur keine Sensationslust. Wut. Hass, aber kein Gefallen an dem Geschehen.

Ohne es zu bemerken ließ sie ihren Blick weiterschweifen, zurück zu dem Henker, verlor die Augen aus dem Blickfeld. Ob es bald soweit sein würde?
 

Ehrwürdige Menschen, deren Leben ein Ende gesetzt wurde, weil jemand der Meinung war, sie hätten unehrenhaftes vollbracht!

Wütend knirschte er mit den Zähnen als die Piraten herangeführt wurden. Bloß, um sich nochmal zu vergewissern, dass seine Mutter nicht in dem Menschengewühl stand, sah er sich noch einmal um. Dabei fiel ihm auf, dass ein recht junges Mädchen in seine Richtung sah, doch dachte er sich nichts dabei und ließ seinen Blick weiterschweifen.

Nein, sie stand nicht dabei. Nur ein wenig erleichtert wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Piraten und auf Lord Cutler Beckett, die Menschen um sich herum wollte er vergessen. All die Schaulustigen, die gekommen waren, all diejenigen, die die Piraten tot sehen wollten widerten ihn an. Er war ohnehin nur wegen seinem Freund da.
 

Als er daran dachte, hob der schmierige Lord auch seine Stimme und las vom Pergament ab.

"Um den wachsenden Missständen endlich Einheit zu gebieten und zum Schutze des Allgemeinwohls wird für diese Gebiete der Ausnahmezustand aufgerufen. Per Dekret durch Lord Cutler Beckett, seines Zeichens bevollmächtigter Repräsentant seiner Majestät des Königs, gemäß des geltenden Kriegsrechtes wird die Aussetzung der folgenden Gesetze vorübergehend erlassen."

Und damit endete der Lord.
 

Voller Wut ballte er seine Hände zu Fäusten. Das er nicht lachte! Zum Allgemeinwohl!

Er wollt ausspucken, wollte Beckett seine Wut und seinen Hass ins Gesicht rotzen, aber er beließ es bei einem weiteren wütenden Knurren und seine Augen, die wohl die ungewöhnlichste Farbe hatten, die man sich vorstellen konnte, folgten den ersten fünf Piraten, denen die Fußketten gelöst wurden und die man an den Galgen führte.

Nein, sein Freund war noch nicht dabei.
 

Die Schwarzhaarige erstarrte, als sie die ersten Piraten sah. Sie faltete ihre Hand vor der Brust, eine Geste, die sie sich eigentlich abgewöhnen wollte. Aber Luana fühlte sich so schrecklich hilflos.

Sie wollte nicht, dass diese Menschen vor ihren Augen hingerichtet wurden. Das ihre Körper danach vermutlich irgendwo hingeschmissen wurden, um zu verrotten.

Becketts Rede über hatte Luana angewidert den Kopf zur Seite geneigt. „Schau mal, da sind ja die ersten Mistkerle.“
 

Das junge Mädchen erstarrte einen Moment. Sie sah in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Kleine Kinder, die ihr nicht einmal bis zur Hüfte reichen würden, meinten über das Leben von Menschen entscheiden zu können.

Sie wusste nicht, was sie tat, als sie zu dem blonden Jungen ging, der das gesagt hatte. „Kleines Balg, halte dein loses Mundwerk oder ich weiß, wie ich dich zu erziehen habe.“, flüsterte sie giftig und funkelte ihn aus ihren dunkelblauen Augen an. „Das geht dich nichts an.“, gab der Junge frech zurück. „Genauso wenig, wie es dich was angeht, was diese Männer gemacht haben! Ich wette sie haben in ihrem Leben hunderte ehrenvolle Taten getan, die jetzt vergessen we-..“ Luana hielt inne. In der Öffentlichkeit sollte sie nicht so reden. Das wusste sie.

Ohne den Jungen noch eines Blickes zu würdigen, drehte sie sich wieder um und stand jetzt näher an der Menge.
 

Über dem ganzen, recht leisen Stimmengewirrt erhob sich plötzlich eine kleine Jungenstimme.

'Noch so einer....', war das einzige was ihm dazu einfiel. Es stimmte ihn traurig, dass die Eltern jetzt schon ihren Kindern in so frühen, jungen Jahren Geschichten erzählten. Geschichten und Lügen über die Piraten, obwohl auch ein englischer Freibeuter doch irgendwo ein Pirat war.
 

Als der Lord seine Stimme wieder erhob, da die Piraten nun unter ihren Stricken standen, wandte er diesem auch wieder seine Aufmerksamkeit zu. Die Welt war wieder vergessen und Wut flammte erneut in ihm auf.

"Das Recht auf Versammlungen – Außer Kraft gesetzt."

Damit betätigte der Henker den Hebel um die Falltüren herunter zu lassen und die ersten fünf Piraten fanden ihren Tod am Strick.
 

Mit einem schweren Schlucken würgte er den Ekel herunter und besah sich die nächsten fünf, die den Weg zum Galgen antraten. Und atmete wieder auf. Sein Freund war auch hier nicht dabei.
 

"Das Recht auf Habeas Corpus – Außer Kraft gesetzt."

Auch diese fünf Piraten baumlten am Strick, und das, obwohl die letzten noch nichtmal auf den Karren hinter der Menschenmenge geworfen waren, der sie abtransportieren sollte. Die Fallklappen wurden wieder hochgezogen, die Piraten abgehängt und zum Karren getragen, die nächsten Piraten wurden von ihren Fußketten gelöst und zum Galgen gelotst.
 

Wie sehr ihn das hier doch alles anwiderte, aber er tat nichts. Er sagte nichts und bewegte sich auch nicht von der Stelle. Nein, das durfte er nicht! Sein Freund sollte ihn nicht sehen, sein Freund durfte ihn einfach nicht sehen. Es würde ihn schockieren und traurig stimmen. Das wollte und konnte er nicht verantworten. Also schwieg er und sah sich alles weitere an.
 

Die Schwarzhaarige schluckte all ihren Ekel herunter, verbarg ihre Tränen, die hochgestiegen waren. Bereits Zehn Menschen.. Zehn Vergangenheiten, Gegenwarten und Zehn Zukünftie.

Ihr Blick fiel nach unten, sie konnte die nächsten Piraten nicht ansehen. Konnte den Versuch stark zu sein, nicht mit ansehen.
 

Erneut hingen fünf Menschen am Strick. „Nein“, flüsterte Luana leise, so leise, dass man sich fragen konnte, ob sie das überhaupt aussprach. Erneut begann der Lord, welcher sich selbst tatsächlich so schimpfte, zu sprechen.
 

„Das Recht auf Anwalt… Außer Kraft gesetzt“

Winzige Tränen rinnen ihr über die Wangen, als sie hochblickte und die letzten Zuckungen der Menschen sah, zu denen sie zu gern gehört hätte. Sie wollte frei sein, wollte im weiten Meer segeln und sich den Wind durch die Haare wehen lassen. Wollte nichts mit der Unterdrückung hier zu tun haben. „Nein“, hauchte sie erneut, als weitere Tränen folgten, bevor sie die nächsten sah.
 

"Das Recht auf ein Geschworenenurteil - Außer Kraft gesetzt!"

Damit hingen die nächsten fünf, die es nicht verdient hatten, gehängt zu werden. Angeekelt sah er beiseite und kniff die Augen zusammen.

Erneut wurden die toten Piraten weggeschafft, auf den Karren geschmissen, als ob es tote Tiere seien, die von einer Seuche verpestet waren. Dabei verstand er gar nicht, wie man diese Menschen überhaupt verurteilen konnte.

Sie raubten, sie mordeten, sie stahlen und sie waren meist zynisch, gemein, blutrünstig und sexistisch - aber es war doch nicht jeder dem anderen gleich! Manche taten es, weil sie mit der Unterdrückung ihres Landes nicht klar kamen, weil sie diese Unterdrückung nicht mehr wollten, weil sie raus aus dem Arbeitstrott wollten und ihre Freiheit suchten.
 

Auch jetzt erhob Lord Cutler Beckett seine Stimme, um den nächsten Part seiner Gesetzeserlassung vorzulesen.

"Per Dekret werden alle Personen, die der Piraterie für schuldig befunden werden, oder die einer wegen Piraterie verurteilten Person helfen, oder mit einer wegen Piraterie beschuldigten Person in Verbindung stehen zum Tode durch den Strang verurteilt."

Und genau wegen diesem Gesetz würde sein Freund heute hängen, wegen diesem neuen Gesetz. Weil der Vater seines einzigen und besten Freundes sich der Piraterie vermacht hatte um seine Freiheit auszukosten. Doch wusste er mit ziemlicher Sicherheit, dass sein Vater nicht hängen würde. Beim Übergriff seines Schiffes wurde er von den Soldaten erschossen - man hatte ihn ins Meer geworfen.
 

Erneut erstarrte die Schwarzhaarige, ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. All jene, die nicht einmal direkt Verbrechen begannen hatten? All jene Familien, die nichts dafür konnten? Sie sah zu den Menschen, wie sie dort standen, dem Tod in die Augen blickten. Luana erstarrte. Wie konnten diese Menschen so ruhig blieben?

Sie standen dem Tod gegenüber! Es gab kein Entrinnen!

Ob sie Hoffnungen hatten? Das sie überleben würden?

In der Umgebung. Soviele Wachen!

Vielleicht dachten sie ja daran, dass einer der Menschen hier ihnen helfen würde?
 

Ein Würgreiz durchbrach die Stille, die sich gebildet hatte. Er stammt von ihr. Auch, wenn sie das eventuell Ärger kosten würde, doch konnte sie ihn nicht unterdrücken! Diese Menschen hofften auf Hilfe! Von jenen, die sich an ihrem Leid ergötzten!
 

Ob überhaupt außer ihr hier jemand noch so fühlte? Luana ging in die Knie, schloss die Augen, hielt sich den Magen.

„Nein“, beantwortete sie sich selbst zwischen all den Tränen, die sie vergossen hatte. „Außer mir wird ihnen niemand das Leben retten wollen“ Schritte ließen sie erahnen, dass die nächsten sich in Bewegung gesetzt hatten.

Die Unschuldigen! Langsam richtete sie sich auf, suchte irgendjemanden, der ihr Würgen aufgefallen war. Doch sah sie keinen, der sie mit besonderer Neugier betrachtete.

Schien, als wäre die Hinrichtung interessanter mitanzusehen.

Das Mädchen hoffte auf irgendein Wunder. Irgendetwas, das denen helfen würde.

Doch war die Strafe für jemanden, der jetzt eingreifen würde, nicht geringer als für die, die bereits auf dem Weg waren… Und damit würde sie auch ihre Mutter mit hineinziehen…Feige verkroch sie sich lieber, als zu Helfen.

Wie viele andere.
 

Bis jetzt hatte er die Augen geschlossen, hatte alles getuschel über sich ergehen lassen, hatte sich geweigert etwas zu sagen. Nun öffnete er seine honiggelben Augen und sah immer noch auf denjenigen, der sich einen Lord schimpfte. Die nächsten fünf Piraten hatten die noch lange Schlange verlassen und schritten nun den Gang des Todes, den Gang zum Galgen an. Langsam schwiffen seine Augen zu den Piraten ab, doch erhaschte er nur einen Blick auf den ganz linken. Den Rest sah er nicht, eine überaus füllige Frau versperrte ihm die Sicht. Stille trat ein, die nur durch ein Würgen unterbrochen wurde. Irritiert wollte er wissen, von wem es stammte, aber da war ja immer noch diese füllige Frau vor ihm.
 

Und plötzlich fing ein kleiner Junge an zu singen.

"Die Königin wurde vom König entführt

Am Ende siegte er

Es ist vollbracht, er hat die Macht

Uns gehört das Meer."
 

Die Stimme des Jungen verklang und ein anderer Mann startete stattdessen wieder den Versuch, das Lied zu singen. Er kannte es, er kannte die Melodie, daher war er derjenige, der sofort einstimmte, wenngleich auch so leise, das es kaum einer verstand.
 

"Jo ho

Zugleich

Hisst die Flagge, zeigt sie

Soll'n sie uns verbannen

Doch wir sterben nie.
 

Jo ho

Stets zusammen

Hisst die Flagge, zeigt sie"
 

Mittlerweile sangen auch die anderen Piraten, die noch in der Schlange standen mit, da wurde der wunderbare Gesang der Freiheit von James Norrington unterbrochen. "Lord Cutler Beckett! Die Verurteilten singen, Sir!" Es schien erst so, als würde der selbst ernannte Lord nichts sagen wollen, doch mit einem hinterhältigen Grinsen antwortete er: "Das wurde aber auch Zeit."
 

"Soll'n sie uns verdammen

Doch wir sterben nie."

Genau zu dem Augenblick trat die fette Frau beiseite und er hatte freien Blick auf diejenigen, die gehängt werden sollten - leider sahen diejenigen aber nun auch ihn.

Mit schockgeweiteten Augen trafen die seinen auf die seines besten Freundes. Lautlos formten die Lippen seines Freundes ein Wort.

Nur ein einziges Wort.

"Sam..."

Dann wurde der Hebel umgelegt.
 

"Nein... Nein... NEIN!" Mit einem wütenden Aufschrei zog er den Säbel aus seiner Schwertscheide, rammte die Frau beseite, die erschocken wieder weggewichen war und rammte mit einem voller Gift sprühenden Blick auf den schmierigen Lord Cutler Beckett zu.
 

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So, das war der stark gekürzte prolog unsrer FF XD... Ich hoffs hat euch Spaß gemacht, uns auf jedenfall!
 

Wir freun uns schon aufs nächste Mal..

MfG Grüßen... HinaFlys und Hamsteru~

Kapitel 1 [Film 1] ~ Von geplanten Fluchtvesuchen und interessanten Gesprächen

Genau zu dem Augenblick trat die fette Frau beiseite und er hatte freien Blick auf diejenigen, die gehängt werden sollten - leider sahen diejenigen aber nun auch ihn.

Mit schockgeweiteten Augen trafen die seinen auf die seines besten Freundes. Lautlos formten die Lippen seines Freundes ein Wort.

Nur ein einziges Wort.

"Sam..."

Dann wurde der Hebel umgelegt.
 

"Nein... Nein...NEIN!" Mit einem wütenden Aufschrei zog er den Säbel aus seiner Schwertscheide, rammte die Frau beseite, die erschocken wieder weggewichen war und rammte mit einem voller Gift sprühenden Blick auf den schmierigen Lord Cutler Beckett zu.
 


 

Die Soldaten waren zu verwirrt, um zu reagieren, denn mit soetwas hätte niemand gerechnet!

Luana hielt die Luft an, während das Kind begann zu Singen. Ihre Augen weiteten sich, und sie erhob sich, voller Achtung, voller Entschlossenheit. "Jo-Ho", flüsterte sie leise, wollte lauter werden. Doch ein Schrei ließ sie zusammenfahren, innehalten.
 

Ihr Blick suchte die Person, sah, wie sie auf den Lord höchstpersönlich zurannte. Luana atmete scharf ein. War das wirklich? Ja, es war ein versuchter Angriff.

Sofort sah sie um sich herum, viele Wachen setzten sich langsam in Bewegung. Doch diese Person, die immer näher zum Lord vordrang.
 

Die Schwarzhaarige überlegte nicht lange, sah sich um. Erblickte die Wachen, die langsam von auswärts in ihre Richtung gerannt kamen, um den Verräter zu fangen. Sie handelte, ohne darüber nachzudenken, was das für Konsequenzen haben würde.

Sie handelte so, wie sie insgeheim handeln wollte, ohne an den Verrat zu denken, den sie ihrer Mutter gegenüber einhandelte.

Mit pochendem Herzen streckte sie den Fuß aus und brachte einen der rennenden Wachen zum Sturz, viele stürzten hinterher.

"Renn weiter", betete sie insgeheim.
 

"Sie ist auch eine Verräterin" schrie das Kind, welches eben noch von ihr ermahnt worden war.

Neue Wachen wurden auf sie aufmerksam.

"Scheiße!"

Zum ersten Mal in ihrem Leben fluchte Luana in der Öffentlichkeit, schnappte sich ihr viel zu langes Kleid mit dem Ausschnitt, dass ihre Frau Mama für sie ausgesucht hatte und machte sich auf den Weg weiter in die Mitte, um nicht erwischt zu werden.
 

Sam hörte hinter sich nur das aufgeregte Gerede, hörte wie die Wachen sich langsam in Bewegung setzten und wie sie langsam aber sicher bemerkten, das er außer sich vor Wut auf den Lord zurannte.
 

Vor seinem inneren Auge war nur der entsetzte Gesichtsausdruck seines Freundes und dieser war es auch gewesen, der ihn dazu veranlasst hatte, diesen Schritt zu wagen.

Doch abrupt blieb er stehen, nur wenige Meter vor Cutler Beckett enfernt.

Von irgendwo her hörte er das Scheppern und Knallen von ein paar Personen, die mit dem Boden Bekanntschaft gemacht hatten.

Sam schluckte schwer und sah den Säbel in seiner Hand, dann rannte er wieder los, weiter auf Beckett zu, aber bevor er ihn erreichen konnte, wurde ihm der Säbel aus der Hand geschlagen und mehrere Schusswaffen wurden auf ihn gerichtet.
 

"Stehen bleiben!"

Auf Kommando blieb Sam stehen, ein breites Grinsen war auf seinem Gesicht.

"Hände hinter dem Rücken, Bursche! Na los, mach schon!"

Er lachte auf und strich sich nocheinmal die blonden Haare unter seinen Hund, ehe er die Hände hinter dem Rücken verschränkte. Sofort legten sich eiskalte Handschellen um seine Handgelenke und schnitten ihm ins Fleisch.

"Abmarsch, Freundchen."

Grob stieß ihm irgendeiner in den Rücken und mit einen siegessicheren Grinsen schritt er vorran.
 

Das ein paar weiter Soldaten demjenigen gefolgt waren, der die anderen Soldaten gehindert hatte, bekam er nicht mit, auch wenn er ein Stoßgebet zur Meeresgöttin schickte, dass es nicht so war.
 

Doch auch der andere Widersacher wurde gefasst.

"STEHEN BLEIBEN!!", wurde Luana erst hinterhergeschrieen, ehe man sie zu Fall brachte und ihr, noch während sie auf dem Boden lag, Handschellen anlegte.
 

Ein Schriller Schrei entwich ihrer Kehle, als sie auf den Boden fiel, doch Luana dachte nicht daran. Sie sah in die entsetzten Augen einer brünetten Frau, die direkt vor ihr stand.

"Mutter" Entwich es erschrocken ihrer Kehle, und sie sah verweinerlicht zu der Frau, die sie 16 Jahre lang ertragen hatte.

Der Mann, der sie zurück auf die Beine brachte, sah die Frau an. "Kennen sie den Abschaum?", fragte er bedrohlich. Erneut sah die Frau ihr Kind an. "Nein", sagte sie fest, voller Arroganz in den Augen.
 

Luanas Augen weiteten sich. Ein Schmerz durchbohrte ihre Brust, als die Frau sich abwandte und stolz davon marschierte. Keiner unternahm was dagegen. Verraten. Wie ein Häufchen Elend. Und zu allem Übel auch noch in der Gefangenschaft.

All das wegen ihrer Liebe zur Freiheit.

Luana's Tränen versiegten. Erhobenen Hauptes wurde sie von dem Mann zu dem anderen Jungen gestoßen, den sie in diesem Moment keines Blickes würdigte. Ihre Augen verdeckt von ihren Schwarzen, hüftlangen Haaren, die sich gelöst hatten.

Ihr beschmutztes Kleid, und sie auf dem Weg zum Kerker.
 

Wieder war Sam stehen geblieben, um seinen Nebenmann anzusehen, doch blieben ihm nur Sekunden um den neben ihn zu mustern, aber diese Sekunden reichten, um ihn feststellen zu lassen, dass es ein Mädchen war. Da wurde er auch schon weiter gestoßen.

"Nicht stehen bleiben, Verräter, immer schön weitergehen, sonst landest du bei dieser schmierigen Brut gleich noch mit auf dem Galgen.", wurde es ihm eiskalt ins Ohr gezischt, aber Sam konnte nur lachen.

Er wandte seinen Blick zu dem Mädchen. "Tut mir Leid, ich hätte das nicht machen dürfen.", fing er eine Entschuldigung an, aber eine schallende Backpfeife unterbrach ihn.
 

"Kein Problem", konnte sie ihm noch schnell tonlos, aber dennoch beherrscht sagen. Sie war ja nicht durch ihn in die Scheiße gekommen.

Nein. Es war ihr eigener Wille.

Aber dennoch. Schmerzerfüllt sah sie zu den Galgen, all die Gefangenen starrten sie an.

"Es tut mir so leid", flüsterte sie ihnen zu und senkte erneut den Blick.
 

"Das war aber ganz und gar nicht nett von ihnen, Commodore Norrington.", merkte Sam mit einem leicht spottenden Ton an.

"Schweig, Junge!", knurrte dieser aber nur und schob ihn weiter vorran.
 

Leicht emotionslos blickte Luana auf, sah den Commodoren an. "Ich glaube kaum, dass sie das Recht haben ihn zu schlagen, Monsieur.."

Wenn sie schon hingerichtet werden sollte, wollte sie nun endlich all das sagen, was ihr schon immer auf die Nerven gegangen war.

"Das ist moralisch unkorrekt, und das soll die ach so tolle Gemeinschaft sein, die uns beschützt?" Angeekelt sah Luana zu Norrington, hielt seinem Blick stand.

"Ich kann gerne darauf verzichten" giftete sie, doch hielt sie inne. Der Junge, der sie angesehen hatte. Diese Augen.

Sie hatte vorhin schon hineingeblickt.
 

Das vergnüngte Grinsen blieb auf seinem Gesicht, es blieb auch, als sie die steinernen Stufen in die Kerker hinabgestoßen wurden und hinterher mehr geworfen als geschoben in einer der stinkenden Zellen landete. "Morgen gibt es eine Verurteilung. Der Galgen steht für Euch bereit, Miss, Mr." Ein höhnisches Grinsen lag auf Norringtons Gesicht, als er die Zellentür zuknallte und wieder nach oben abzog, raus aus diesem stinktigen, feuchten Loch.

Nur eine Wache blieb zurück.
 

Mit einem zufriedenen Grinsen rückte Sam an die Wand, zog sich den ledernen Hut ins Gesicht und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, so als ob er hier zuhause wäre.
 

Dann wurde es dunkel, während der Junge sich schon bequem hinsetzte.

Dunkel und stickig.

Unsanft landete das Mädchen, dessen Kleid sowieso schon total verdreckt war, auf dem Boden und blieb gleich sitzen.

Norrington hatte untypisch für ihn gar nichts gegen Luana‘s Text eingebracht, das wiederrum ließ sie erneut wütend aufschnauben. Einmal ausgebrochen konnte niemand ihrem ungezügelten Ich mehr standhalten.

Wütend sah sie sich in der Zelle um. "Hier kommen also alle hin, ja?", knurrte sie, doch verließ ihre Stimme schon die Sicherheit.

Unbemerkt schlang sie die Arme um die Knie und legte den Kopf zwischen die Gelenke. Ihr war es in diesem Moment so egal, wie sie aussah, sollte der Junge doch denken was er wollte!
 

Das äußerliche Grinsen blieb auf Sams Gesicht, auch diese anscheinende Ruhe blieb bestehen aber seine Augen, die vom Hut verdeckt wurden, waren gar nicht so ruhig, wie es den anschein hatte.

Unruhig flackerten seine Augenlider und nervös knetete er seine Hände, die immer noch hinterm Kopf verschränkt waren.
 

"Macht Euch keine Sorgen, Miss. Euch können sie nichts. Ihr hättet bloß nicht flüchten dürfen, dass hat die Aufmerksamkeit des Lords geweckt." Seine Stimme war ruhig und besonnen, vielleicht hatte er nur ein wenig zu schnell geredet, aber die Illusion der Ruhe blieb bestehen.
 

Man hatte ihn also tatsächlich erhängt. Ihn, seinen besten und einzigen Freund. Trauer trat anstelle der Wut und des Hassen und ein wenig Angst kam nun in ihm auf. Bisher konnte das Adrenalin seine Angst gut zurück halten, aber jetzt und hier, in diesem dunklen, kleinen, stickigen, stinkigen, miefenden, feuchten Kellerloch bahnte sie sich immer weiter in ihm auf. Allein zur Tarnung fing er an, ein simples Lied zu pfeifen.
 

Leicht verwundert hob Luana den Blick an. Lauschte der Melodie und sah den Jungen an, versuchte es zumindest. Aber mehr als einen Hut und das halbe Gesicht konnte sie nicht sehen.

Ein sanftmütiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, ehe sie den Kopf schüttelte. Ihre von der hohen Luftfeuchtigkeit nassen Haare lösten sich kaum von ihrer Kopfhaut. "Nein, das ist nicht der einzige Grund.. ich bin auch schon davor bestimmt negativ aufgefallen, Monsieur", flüsterte das junge Mädchen und wartete erst gar keine Reaktion ab. "Ich kann nicht mit ansehen, wie Leute, die nur in Freiheit leben wollen gehängt werden... Ich habe davor schon einen Jungen angeschnauzt und angefangen zu würgen habe ich auch.. Und nach dem ich gesehen habe, wie Ihr Euch gegen den Lord..."

Sie hielt inne und sah einen Moment weg.

"Ich habe einige Wachen zu Fall gebracht und wurde gesehen.. Außerdem kann ich nicht mehr zurück.. Immerhin hab ich gerade Norrington angemault und meine Mutter... sieht mich auch nicht mehr als Tochter an... Ihr seht also es gibt keinen Grund für mich, und keine Chance, irgendwie zurück zu gehen.."

Sie seufzte, dachte an den Blick der Mutter.

"Und wenn Ihr aus irgendwelchen mir nicht bekannten Gründen den Lord angegriffen haben solltet, so tut es mir leid, dass ich durch einen anderen Gedanken helfen wollte... Für mich ging es nur darum, ... Ich weiß nicht wieso ich so gehandelt hab... Auf jedenfall dachte ich, ich handle richtig..."

Erneut senkte Luana den Blick. Ihre Mutter hatte sie so vernichtend angesehen.
 

Ruhig und gelassen hatte Sam ihr zugehört. "Eine zukünftige Freibeuterin, ein sehr amüsanter Gedanke. Ihr habt nichts falsch gemacht, Madame, denn für was lohnt es sich zu leben, wenn es keinen wahren Grund gibt? Wenn der eigentliche Grund für die eigene Existenz nicht genannt werden darf? Solange Ihr es für richtig befindet, so seid Ihr auch im Recht, Miss."

Sam nahm die Hände aus seinem Nacken und musterte die Einschnitte an seinem Handgelenk, sie bluteten ein wenig, aber das tat nichts zur Sache. Mit einer geübten Bewegung schob er seinen Hut hoch und schnenkte dem Mädchen ihm gegenüber ein strahlendes Lächeln.

"Verzeiht mir meine Unhöflichkeit, ich habe ganz vergessen, mich Euch reizender Dame vorzustellen. Mein Name ist Sam.", stellte er sich vor, auch wenn ein schlechtes Gewissen aufzog.

Konnte er jetzt, da er seinem nun erhängten Freund doch wieder so nahe war, konnte oder durfte er da tatsächlich einfach weiterleben?

Sie beide hatten vor gehabt, bei der nächsten auslaufenden Flotte anzuheuern und sich auf See den Piraten anzuschließen. Sie wollten dieses Leben nicht mehr, aber jetzt war er ja nicht mehr da.

'Papperlapap!'

Mit einem entschiedenen Grinsen sah er wieder das hübsche Mädchen vor ihm an. "Ich bin mir sicher, Miss, dass sich ein Weg finden wird und dann könnt Ihr frei sein, auch wenn ich Euren Namen noch nicht weiß."
 

Luana fühlte sich bestätigt und gesänftigt. Immerhin sagte dieser Fremde Junge ihr das, was sie nie aus dem Mund ihrer Mutter vernehmen hatte können. Ohne sich dessen bewusst zu werden hatte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht abgebildet.

"Oh Danke, Monsieur" flüsterte sie, ehe sie in zwei flüssiggoldene Augen blickte, und erstarrte. Das charmante Lächeln, welches der Mann ihr bot, haute sie vom Hocker, gewiss.

Sie bekam mit, dass er ihr seinen Namen verriet. Doch brauchte es eine Weile, bis das auch ihr Gehirn erreichte.

'Antworte ihm schnell', sagte die Vernunft, doch Luana ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen.

Ohne es zu bemerken Sprach sie ihn aus. "Sam.."

Das Mädchen hielt inne.

Konnte sie sich das Erlauben?

Vor einem Fremden solch eine Blöße zu zeigen?

"Sam..ehh...ra?", sagte sie eher fragend als feststellend.

'Na Klasse' raunte ihr der Verstand zu. 'Er wird denken du bist ein dummes Mädchen'
 

Genauergenommen saß sie hier, weil sie Verrat begangen hatte. Und das wegen ihm, sie würde morgen hingerichtet werden. Wen also interessierte es, ob sie von ihm für dumm gehalten würde?

'Deinen Namen kennt er ja noch immer nicht', seufzte sie, doch wartete sie erst einmal auf seine Reaktion ab.
 

Belustigt musterte Sam das Mädchen ihm gegenüber.

Den Gedanken an seinen toten Freund schob er beiseite, er konnte es sich jetzt, hier und heute nun wirklich nicht mit seinen Gedanken an ihm hängen bleiben. Er hatte wichtiges zu tun - sich und das hübsche Mädchen aus dieser misslichen Lage zu retten, zum Beispiel.

Sie sagte seinen Namen. Überrascht darüber sah er ihr wieder in die Augen, doch hastig wurde sein Name in einen anderen umgeformt.

Hatte er sich verhört? Oder hatte er jetzt etwas an den Ohren? Um sich der Sache sicher zu sein, wiederholte er ihren Namen nochmal, aber war es mehr eine Frage, als eine Feststellung.

"Samira? Habe ich Euren Namen richtig verstanden, Miss?"
 

Einen Moment total verwirrt, sah sie den Jungen verdutzt an. Samira? Hieß sie so? Sie hatte sich doch eigentlich nur versprochen.

Aber halt! Das war doch die Lösung! So würde er sie nicht für dumm halten können!
 

"Aye", sagte sie viel zu hastig. "Ich heiße Samira. Und sie können gerne beim Du Bleiben... Da ich morgen sterben werde, möchte ich nicht viel auf Sie geben..." Und auch nicht darauf, ob er nun ihren Wahren Namen kannte oder nicht.

Leicht verdutzt strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, ihr wurde plötzlich bewusst wie ungemütlich und kühl es in diesem Loch doch war!

Luana sah zu dem Jungen.

Er war wirklich verdammt hübsch.

Und hatte reine Haut! Das hatten nicht viele jungen Männer in diesem Alter.
 

"Ein wirklich hübscher Name.", merkte Sam nur an, ehe er sich zurück an die Wand fallen ließ. Da knackte es, sein Fuß rutschte weg und er rutschte nach vorne.

Er war mit dem Kopf gegen einen losen Stein geknallt, der ihm untr den Rücken gelandet war und ihn so aus dem Gleichgewicht brachte. Jetzt lag er wie ein Käfer auf dem Rüclen und sah verdutzt an die moos- und schimmelbedeckte Ziegeldecke.

"Verfluchter Rattenmist! Dieses stinkende, dreckige Abfallloch und dieses ekelerregende, matschige Stroh mit diesem drei mal verfluchte Feuchigkeit in diesem Drecksloch hier!", flucht er da auch schon los, ehe er einen Seitenblick auf Samira warf.
 

Ein vielleicht verlegenes, aber wohl eher entschuldiges Lächln legte sich auf Sams Lippen, als er sich wieder aufrappelte und erneut an die Wand lehnte - diesmal passte er darauf auf, wo er sich anlehnte. "Entschuldigt, aber ich konnte leider nicht mitbekommen, was Ihr sagtet, Samira." Wieder schenkte er ihr ein entschuldigendes Lächeln.
 

Luana war einen Moment total still. Ja atmete nicht einmal richtig.

Und dann.

"H-haha", begann sie leise zu lachen und schloss die Augen, die Hand vor dem Mund. Immer lauter wurde ihr Lachen und immer fröhlicher, ansteckender. Ohne es zu wollen kicherte sie und lachte sie sich die Vernommenheit von der Seele.

Sie sollte morgen sterben, na und?

War noch ein Grund mehr zu lachen!
 

"RUHE DA DRINNEN", schrie einer der Wachen draußen und schlug gegen die Tür, ehe Luanas Lachen langsam versiegte.

"Ich sagte nichts, werter Sam. Aber ich finde Euch äußerst lustig", fügte sie hinzu, ehe sie sich aufrichtete und neben ihm hinkniete.

"Ich glaube, Ihr blutet an der Schläfe", sagte sie, ihre Stimme war neutral und neugierig beobachteten ihre Augen des Blut, wie es unter dem Hut herunterlief. "Macht den Hut weg und ich sehe nach", grinste sie gut gelaunt.

Die Gänsehaut auf ihren Armen durch dieses vedammte kalte Loch bemerkte sie nicht.

"Ach..", fügte sie noch einen Moment hinzu. "Ihr habt vollkommen rech, das hier ist ein verfluchter Ort an dem es stinkt, feucht ist, kalt ist und unglaublich unpassend zum hier irgendwie Lachen.. Aber ich danke Ihnen dafür, dass Ihr das geschafft haben" Immer noch angeheitert nickte sie dem Jungen zu.
 

Nur kurz war Sam in Samiras warmes Lachen eingestimmt, aber schnell hatte er damit aufgehört. Das sanfte Lächeln auf seinen Lippen blieb aber, auch dann, als die Wache anfing, rumzuschreien.

"Macht mal halblang, wehrte Wache. Die Lady und ich amüsieren uns nur über den überaus trefflichen und sehr belustigenden Zufall, das wir beide morgen sterben werden. Nun lassen sie uns doch unsere Idealvorstellung von einem Tod am Strang, Ihr wollt doch bestimmt nicht, dass wir jede Menge Krach machen und die anderen Gefangenen, die anderen ehemaligen Freibeuter Englands die einst für die East India Trading Company gearbeitet haben damit anstecken, oder? Das könnte eine fürchterliche Meuterei werden, verehrte Wache.", gab Sam zurück und in seiner Stimme lag dieser gewisse Hauch von Sarkasmus, zu dem sich auch noch die Ironie mischte und der Galgenhumor eindeutig durchkam - und doch hatte er alles toternst ausgesprochen und jedes seiner Worte ernst gemeint.

Erst dann wandte er sich wieder an Samira. "Ach, das ist nichts, Miss. Nur eine Kleinigkeit.", wehrte Sam ab und zog seinen ledernen Hut sogar noch ein wenig tiefer, doch sah mein seine Augen noch. "Macht Euch um mich keine Sorgen, Verehrteste."
 

Die Wache war stumm geblieben, auch Luana wusste auf die Worte des Jungen nichts zu sagen. Ein "GENAU" aus der Nachbarzelle war zu vernehmen. "GEBS IHM" folgte, doch die Wache ignorierte alles so geschickt, dass auch die anderen bald verstummten. Es gab keine Hoffnung.
 

Unbewusst entgleisten dem Mädchen die Gesichtszüge, doch schnell fing sie sich wieder. 'Es ist nur der Tod.. vielleicht kommt er ja schnell', dachte sie und setzte sich hin, einen leeren Blick nach vorne gerichtet. Sie hatte es ja selbst so gewollt.

Luana zitterte los, als ein Tropfen von der Decke auf ihren Nacken tropfte und an diesem Sachte hinunterlief.

"Wie Ihr wünscht", flüsterte sie kraftlos. "Ich denke das wird Euch sowieso nicht das Leben nehmen... Nicht in einer Zeitspanne von knapp 20 Stunden"

Ihre Stimme war kalt, tonlos. Ihre Augen verdeckt, doch die Tränenspur, die ihr über die Wangen lief, sagte alles. Doch nicht einmal an ihrer Atmung tat sich was, sie wollte, so gut es ging, niemandem ihre Schwäche zeigen.
 

"Aber, aber, Miss. Wer wird denn nun Trübsal blasen wollen, wo wir doch alle Narrenfreiheit haben, die es in so einem stinkendem Loch wie diesem gibt?" Auch jetzt führte kein Weg an seinem beinahe beständigen Sarkasmus vorbei.

"Es gibt immer Hoffnung, Samira.", flüsterte seine samtene Stimme ihr plötzlich ins Ohr. Sam war aufgestanden und kniete nun neben Samira, lächelte sie aufmundernd an.
 

Er konnte ihr jetzt nicht erzählen, was noch vor dem Erhängen geschehen würde, was mit seinem Freund passiert war, ehe er den Tod durch den Strang gefunden hatte. Nicht jetzt und nicht heute.

Morgen vielleicht, wenn die Aufregung stieg und er sich sicher war, dass sie fliehen konnten - oder aber das er sich sicher war, dass sie sterben würden.

Mit seiner Fingerspitze wischte er über ihr Gesicht, seine Finger waren weich, schon beinahe viel zu zart für eine Männerhand, aber es passte zu ihm. "Tränen sollten nicht Euer Gesicht bedecken, genauso wenig wie der Dreck aus diesem Rattenloch."
 

Verwundert öffnete sich ihr Mund, als sie die zarten Finger spürte, die ihr über das Gesicht huschten.

Ihr Herz pochte laut gegen die Brust, doch fühlte Luana sich nicht bereit genug, um aufzuhören zu weinen.

Weiter liefen Tränen über ihre dezent roten Wangen, ehe sie die Augen schloss. Ihr Mund aber blieb weiter geöffnet. "Ich habe meine Mutter verraten.." Auch wenn ihre Mutter sie verraten hatte, konnte Luana sich das nicht verzeihen.

"Ob es nun Hoffnung gibt oder nicht", hauchte sie. "Weiß ich nicht" Ihre Stimme zitterte, genauso wie ihr Körper.

Traurig öffnete sie die Augen, sah in warme, honiggoldene.
 

"Aber ich weiß das ich selbst wenn ich hier rauskomme... Nirgendwo mehr hin kann" Und da war der Gedanke ausgesprochen, den sie die ganze Zeit über gehabt hatte. Einen Vater hatte sie nicht, oder eher kannte sie nicht. Sie wusste nur.
 

Ein Schmunzeln legte sich auf ihr Lippen. 'Ich liebe die Freiheit, die auch Vater schon genossen hat' dachte sie in Gedanken, beinahe stolz. Auch wenn Sam das Lächeln nicht deuten konnte, einen Moment flimmerte in den dunkelblauen Augen der Gefangenen Glück auf. Und sie lächelte.
 

"Es gibt immer Hoffnung, Verehrteste. Und ich weiß ganz genau, was Ihr macht, wenn Ihr nichts mit Eurem Leben anzufangen wisst. Denn ich sehe es in Euren Augen und in Eurer stolzen Haltung - Ihr seid kein Mädchen, dass auf Port Royal leben will. Für Euch steht nach der gelungenen Flucht die ganze Welt des Meeres offen und es wird sich gewiss der eine oder andere Captain finden, der euch mit auf sein Schiff nimmt - auch wenn Frauen eher ungesehen und als unglücksbringen angesehen werden." Sam machte eine ausschweifende Handbewegung. "Das hier, meine Teuerste, ist doch nur der Anfang."

Ein diebisches Grinsen stahl sich auf seine fein geschwungenen, schmalen Lippen.

"Außerdem steht Euch ein Lächeln viel mehr als dieser traurige Ausdruck.", fügte er noch an, als er dieses kurze aufflackern von Glück bemerkte, was auch immer es verursacht haben mag.
 

Luana lächelte gerührt auf. "Sam... Wenn Ihr wüsstet, dass Ihr gerade meine heimlichsten Träume angesprochen habt.." Flüsterte sie, ein leicht schwärmender Ausdruck machte sich auf dem noch viel zu niedlich wirkenden, aber dennoch schönen Gesicht bemerkbar. "Ich wünschte es hätte früher jemanden gegeben, der mit mir darüber gesprochen hätte, dass ich frei sein möchte.." Kein trauriger Ausdruck, dafür aber vielmehr ein wehmütiger legte sich auf ihre Augen.
 

"Dankeschön", flüsterte sie, ehe sie die Augen schloss aufstand.

"Ich glaube..", begann sie, in ihr war plötzlich die Abenteurin erwacht. "Wir sollten uns langsam einen Plan machen, wie wir am besten fliehen, oder?"

Sie grinste ihn ermutigend an, beugte sich vor ihm runter und hatte die Hände an die Hüften gestützt. Natürlich war ihre Stimme nur ein Flüstern, damit es die Wache nicht mitbekam.

"Sollen wir die Wache hier vor der Tür austricksen oder lieber morgen was machen? Aber ich denke je früher wir was probieren, desto größer ist die Chance" Sie dachte soetwas bringen zu können wie "Ich möchte wenigstens zum allerletzten Male in meinem Leben allein aufs Klo gehn, sonst wird morgen die Schweinerei beim Hinrichten groß sein"

Wenn sie das sagen würde und ein bisschen kindlich wirken würde, könnte es sein, dass die Wache nachgab. Und die Zelle aufschloss? So gut sie sich erinnern konnte stand nur eine Wache vor dem Tor, die anderen weiter vorne in den Gängen... Ein amüsierter Gesichtsausdruck machte sich in ihren Zügen breit.
 

Sam lachte leise auf, ehe auch er aufstand und sich den Dreck von den Klamotten klopfte, unnötigerweise muss man sagen. "Es freut mich, dass Ihr Eure Abenteuerlust gefunden habt, doch-.." Mit einem wissenden Lächeln brach er ab und deutete auf die Tür. "Diese Wache lässt sich nicht für dumm verkaufen, glaubt mir, Miss, sie ist schon zu abgebrüht. Und wenn Ihr mich fragt-.." Wieder bracht Sam ab, schritt zur Tür und drückte sein Ohr lauschend dagegen.
 

Nein, nur diese Wache schob ihren Dienst. Mit leisen, schleichenden Schritten schlich er über das miefende und matschige Stroh zurück zu Samira. "Wenn Ihr mich fragt, senkt das unsere Chancen."

Wieder lag ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.

"Die Wachen warten doch nur darauf, dass wir fliehen. Sie haben die starken Willen und die Freiheitslust in unseren Augen gesehen. Sie wissen genau, das wir einen Fluchtversuch starten wollen würden. Warum lassen wir sie nicht warten und machen es uns erstmal bequem hier, denn je überraschender es kommt, desto höher stehen unsere Chancen, Samira."
 

Und mit diesen Worten schob sich Sam den Hut wieder tiefer ins Gesicht und setzte sich auf die morsche Holzpritsche, zog die rote Stoffweste aus, legte sie neben sich und klopfte dann auf die Weste. Eine stille Aufforderung, dass Samira sich setzten konnte.
 

Luana sah einen Moment nachdenklich aus, ließ sich die Worte des Jungen erneut durch den Kopf gehen.

"Stimmt", flüsterte sie. "So wie Ihr mit Norrington geredet habt.. Und wie ich ihn danach auch noch angefahren habe..."

Jetzt hatte sie auch eine Erklärung dafür, weshalb der Commodore ihr nicht geantwortet hatte.

Ein Seufzen entfuhr dem Mädchen, als er sie erneut Samira nannte. "Okay, wir warten.. Auch wenn ich wirklich nicht gerne in diesem..." Angeekelt sah sie sich um, sah die von Moos bewachsenen Wände an. "... widerlichen, kalten, menschenverachtenden Loch bleibe"

Immerhin machte sich jetzt die Gänsehaut durch die Kühle Luft bemerkbar
 

Die Schwarzhaarige sah den Blonden irritiert an, als er neben sich klopfte. Sie verstand nicht, worrauf er raus wollte. Dann kam ihr die Erleuchtung und ihr Gesicht glühte ein wenig auf.

Ohne weiteren Kommentar setzte sie sich langsam neben den Jungen, möglichst darauf bedacht ihm nicht zu Nahe zu kommen und seine Privatsphäre nicht zu stören. Leicht Müde umschlossen ihre Arme ihre Knie und sie lehnte sich zurück an die kalte, widerliche Wand.
 

Aber noch ehe ihr Rücken die steinerne Wand berührte, lag ein weiteres Stoffstück auf ihrem Rücken. Als Samira etwas verwundert die Augen hob und Sam ansah, lag ein wissendes Lächeln auf seinem Gesicht und die braune dünne Jacke, die er bis eben noch angehabt hatte, lag nun auf Samiras Rücken.

Jetzt saß er bloß noch in dem weißen Hemd neben ihr, auch wenn ihm die Kälte wohl nicht im geringsten zu stören schien.

"Ihr friert, Miss. Das kann ich als Gentleman doch nicht dulden.", fing er an zu erklären.

Damit lehnte auch er sich an die Wand, überschlug erneut die Beine und machte es sich weitersgehend bequem, seine goldenen Augen hafteten auf der hölzernen Tür und ein nachdenklicher Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.
 

Ein dezenter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Mädchens, ehe sie den Geruch vernahm, der an der Jacke klebte.

Sie fühlte sich sichtlich unwohl, doch spürte sie auch die Wärme, die von der Jacke auszugehen schien. "Sam... Ihr.." Begann Samira und überlegte sich, was sie machen könnte. Ihr Blick viel auf ihren viel zu weiten Rock. Es waren mehrere Stoffschichten, sie könnte theoretisch gesehen die oberste Abreißen.

"Nehmt Eure Jacke bitte wieder zurück, hier in diesem Loch denkt doch keiner mehr an Ehrenmänner", flüsterte sie, mit einem sanften Lächelnd und nahm sich einen Stein.

"Ich werde mir schon zu Helfen wissen", flüsterte sie, doch wollte sie sich nicht sorecht von der Jacke trennen. Wenn er sie annahm, würde sie ihm die schon zurück geben.

'Weichei', flüsterte ihr eine innere Stimme voller Sarkasmus.
 

Aber ehe der Stein auch nur ihren weiten Rock berühren konnte, hielt er Samiras Hand sanft in seiner fest. "Nicht, Miss. Wir wollen ihnen doch keinen Anlass geben, zu lachen und uns zu unterschätzen. Behaltet die Jacke, mir reicht das Hemd."

Mit einem Lächeln nahm er ihr den Stein aus der Hand und wollte ihn schon einfach beiseite legen, aber da kam ihm eine Idee.
 

An der Holztür war ein Gitter, durch dem das Essen und Trinken gereicht wurde - sollte es denn mal welches geben - und die Schlitze waren breit genug.

Sam rückte den Dreispitz zurück, zielte und pfefferte den Stein genau zwischen die Rillen.

Mit einem lauten Knallen kam der Stein an der Wand im Flur an und zerbrach mit einem Schnellen, das Klirren deutete an, das die Einzelteile am Boden aufkamen.
 

Er lachte leise auf, als die Wache wie von der Tarantel gestochen aufstand, seine Waffen fast fallen ließ und wie ein aufgescheuchtes Huhn den Gang anfing, auf und ab zu laufen, aber nichts fand.

Auch der zerbrochene Stein fiel ihm nicht auf.
 

Fast schon traurig sah das Mädchen dem Stein hinterher. Doch als die Wache aufsprang konnte sie sich ein hämisches, undamenhaftes Kichern nicht verkneifen. "Idiot" Flüsterte sie, ihre Stimme war von schwarzer Schadenfreude gelenkt. Dann sah sie zu Sam. "Verstehen sie mich bitte nicht falsch, aber sobald ich irgendwie merken sollte, dass ihnen kalt ist, werden sie die Jacke schneller wieder anhaben als sie denken..." Ihre Stimme war fest, das würde sie augenblicklich machen.

Luana bemerkte erst jetzt, das die Stelle an der er sie festgehalten hatte leicht kribbelte..

'Dummes, törichtes Mädchen' ging ihr durch den Kopf, als sie sich die Haare aus dem Gesicht streichte und hinten mehr oder weniger zu einem Knoten zusammenband.

Dann schloss sie die Augen. "Wie kommt es eigentlich, dass sie diesen Aufstand gemacht haben?" Fragte die Schwarzhaarige Sam, ohne ihn anzusehen. "Ich wünschte ich hätte auch den Mut gehabt den Anfang zu tun..." Sie blinzelte, ihr Blick starr an die gegenüber liegende Wand gerichtet.
 

Gedanken an seinen Freund schossen durch die Gedanken des Blonden, aber es blieb gelassen.

Nichts von seiner Trauer drang durch seine perfekte Fassade hindurch.

"Mein Freund hat heute den Tod am Galgen gefunden.", antwortete er schlicht mit einem geheimnissvollen Lächeln.

"Sein Vater war einst ein Freibeuter im Auftrag der englischen Krone, aber auch ihn lockte das freie Leben unter Piraten. Als das Schiff seines Captains gekapert wurde, schloss er sich mit einigen wenigen den Piraten an, die Soldaten wurde entweder ins Meer geworfen oder umgebracht. Doch die englische Krone ruhte nicht und schickte eine Flotte los, um alle geflohenen Freibeuter erneut einzufangen und sie hängen zu lassen - sein Vater aber weigerte sich und wurde noch auf der See erschossen, seine Leiche warf man ins Meer."

Kurz schloss Sam die lebenslustigen Augen und ein ansatzweise müder Ausdruck schlich sich für wenige Augenblicke auf sein Gesicht. "Jetzt musste mein Freund darunter leiden. Und dieser möchtegern Lord Cutler Beckett hat das Todesurteil gesprochen."

Das Sam sich schreckliche Vorwürfe machte, weil sein Freund ihn gesehen hatte, das er seinen Freund gewissermaßen auch verraten hatte. Auch ließ er weitere persönliche Gefühle aus seiner Erzählung, nur das nun vielleicht traurig wirkende Lächeln auf seinem braungebrannten Gesicht bleib.
 

Entsetzt weiteten sich die Augen des Mädchens, während sie der Erzählung des Jungen lauschte. Sie verstand nicht, wie er so ruhig bleiben konnte!

Luana sah beschämt weg, allein deswegen, weil sie vorhin gedacht hatte, niemandem außer ihr wären diese Menschen etwas wert.

Wie konnte sie denken sie wäre die einzige, die nach Freiheit sehnte?

Ihre Augen wurden erneut bedeckt von ihren Haaren. "Wart..." Sie hielt einen Moment inne, überlegte, ob das wirklich so intelligent war zu fragen. "Wart ihr zusammen jemals auf See?" Die eigentliche Frage die sie damit stellte war Wart Ihr jemals frei?

Das Mädchen blickte langsam zu dem Jungen und betrachtete fasziniert jede Kontur seines Gesichtes, doch fiel ihm ihr weicher forschender Blick nicht auf.
 

Erst jetzt drang wohl der Ansatz eines persönlichen Gefühls zum Ausdruck.

Ein wehmütiger, bedauernder Blick stach aus seinen honiggelben Augen heraus, mit denen er das hübsche, sanfte Gesicht Samira‘s ansah.

"Leider nein und ich bedauere, dass mein Freund und ich es nicht schon eher getan haben. Aber wir waren uns einig, mit 17 Jahren waren wir beide noch zu jung um das wilde, freie Meeresleben genießen zu können, es gab noch zu viel zu lernen. Jetzt wünschte ich mir, wir hätten nicht so viel geplant und wären Hals über Kopf aus Port Royal verschwunden, mitten in der Nacht, einfach so ohne ein weiteres Wort. Zu verlieren gab es nie etwas für uns - wir hatten nur uns und mehr brauchten, mehr wollten wir nicht. Wir hatten nur einen gemeinsamen Wunsch, doch nun muss ich diesen Wunsch alleine ausleben, am besten gleich doppelt damit er auch etwas davon hat."

Der bedrückte Ausdruck verschwand und machte einem fröhlichen, entschlossenen Platz. "Das bin ich ihm schuldig."
 

Leicht verwundert hielt Luana einen Moment inne. "So habe ich das ja gar nicht gesehen", flüsterte sie, mehr vor sich hin, als zu Sam. "Es tut mir leid, ich habe Euch völlig falsch eingeschätzt", murmelte die Schwarzhaarige und sah den Jungen beschämt an. Der leicht traurige Gesichtsausdruck verschwand aus seinem Gesicht und wurde erneut durch das Lächeln ersetzt.

"Sagt mir eins, übt Ihr lange für dieses Lächeln?"
 

Eins, was Luana nun wirklich beherrschte, war Gefühle zu erkennen und sich in Leute hineinzuversetzen. Dazu kam noch dass Luana, sobald sie dann mal aus sich herauskam, ehrlich war. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, das Sam wirklich glücklich war in dieser Situation.

Das Mädchen sah ihn durchdringend an.

"Falsche Lächeln erkenn ich, nur beherrsch ich sie nicht so gut wie sie, Monsieur" Ihre Stimme war kalt und ihre Mimik in diesem Moment eisern. Auch wenn sie das nicht gewollt hätte.
 

Ein belustigtes Funkeln trat in Sams Augen und das Lächeln wurde eine Spur breiter. "Ihr müsst Euch nicht entschuldigen, Miss.", tat er ab und sah sie weiterhin an. Das schon fast Grinsen blieb bestehen, auch als sie die nächste Frage stellte.

Das sie ihn damit ein wenig aus der Bahn warf, merkte man Sam nicht an.

"Sagt mir eins, Miss, üben Sie lange dafür, um Menschen zu durchschauen?", stellte er nur die etwas freche Gegenfrage und es war ihm ganz und gar nicht unangenehm, dass sie seine derzeitige Auffassung in Frage stellte, dass sie ihm nicht glaubte.

"Glaubt mir, Lady, wenn Ihr wirklich wollt, so könnt Ihr das perfekte Pokerface aufsetzen.". Aber auch damit war ihre erste Frage nicht beantwortet.
 

Elegant hatte er sich aus der Schlinge gewunden, die sie ihm eigentlich um den Hals gelegt hatte, die ihn eigentlich zu einer Antwort gezwungen hatte, und doch war es so, das man ihm nichts konnte.

Sam schaffte es doch immer wieder sich aus den bedenklichsten und für ihn gefährlichen Situationen zu winden - wie auch immer er das schaffte, aber er hatte nunmal dieses sagenumwobene Talent, sich überall rein- und wieder rauszureiten; von wem auch immer er es hatte.
 

Luana wäre nicht sie selbst gewesen, wenn sie nicht gemerkt hätte, wie Sam sich ihrer Frage entzog.

"Perfekt", flüsterte sie sarkastisch und schüttelte dann den Kopf.

"Ich muss Menschen durchschauen können um überhaupt zu Leben", seufzte sie und legte den Kopf leicht schief.

"Meiner Mutter kam in letzter Zeit recht oft die Idee, mir einige Stiefväter anzuschaffen.." Ein wenig belustigt war ihr Grinsen ja schon.

"Der eine hatte zuviele perverse Hintergedanken, der nächste war ein Taugenichts.. Und wieder ein anderer hat doch tatsächlich gemeint, mich Kleines nennen zu können"

Ein heiseres Lachen entfuhr ihr, als sie sich ihrer Schuhe entledigte, an denen Absätze zu sehen waren. "Ich musste sie alle genaustes studieren und meine Mutter über eine mögliche Zukunft informieren, und zack..." Sie kicherte belustigt auf.

"Ich brauche keinen Vater, auch wenn ich oft nicht den Mut habe was zu sagen.."

Sie sah ihn an. "Ich erzähle ihnen von Dingen, die sie vermutlich nie hören wollten" Sie seufzte und schloss die Augen.
 

"Oh nein, erzählt nur weiter, Miss. Ich höre Euch gerne zu.", erwiderte Sam nur, er war ernsthaft an Samira interessiert.

Aber ehe Samira oder Sam noch irgendwas sagen konnten, wurde gegen die morsche Holztür geschlagen und geöffnet.
 

"Los, raus da, Piratenpack.", knurrte die Wache, stapfte in die Zelle und packte Sam grob am Handgelenk, ein zweiter Soldat folgte und riss Samira auf die Füße. "Lord Cutler Beckett verlangt euch zu sehen, ihr Mistkäfer."

"Immer schön langsam, verehrter ehrenwerter Soldat der englischen Krone.", erwiderte Sam nur belustigt und es störte ihn wohl so gar nicht, das ihm die Handschellen wieder mehr als unangenehm eng um die Handgelenke gelegt wurde.
 

Luana knurrte die Wache, die sie unsanft auf die Beine zog, nur wütend an.

"Glaubt mir, wenn ich eher gewusst hätte was für ein widerliches Pack ihr seid, wäre ich schon viel Früher auf die Idee gekommen euer widerlich hässliches Gesicht den Erdboden küssen zu lassen" Sie verkniff es sich nun wirklich, ihm ins Gesicht zu spucken. Aber wirklich nur ganz knapp.
 

Nie zuvor hatte die Schwarzhaarige es gewagt eine Wache auch nur unehrenhaft anzusehen, doch was zu viel war, war nun mal zuviel.

Sollte Beckett sie doch selbst holen!

Die Schwarzhaarige stöhnte schmerzhaft auf, als sie unsanft aus der Zelle gestoßen wurde. Sam lief direkt vor ihr, das beruhigte sie doch ein wenig.

'Benimm dich nicht wie ein kleines Kind!', brummte ihr ihr Stolz zu und sofort richtete sie sich auf. Erhobenen Hauptes und so stolz sie konnte lief sie schön vor den Wachen. Der Gang war genauso lang und dunkel und das Mädchen fragte sich, was alles hinter diesen verschlossenen Türen steckte. Dann endlich kam die Treppe hinauf.
 

Mit wankenden Schritten ging sie hoch und ließ sich einen Moment die Helle Sonne auf die Haut scheinen, ehe sie weiter gestoßen wurde. Sie hielt den Mund, als sie sich inmitten von sehr vielen Soldaten wiederbefand.

Hilfesuchend blickte sie zu Sam..
 

Sam schenkte ihr ein aufmunterndes und auch zugleich belustigtes Lächeln. Nicht, dass er sie peinlich fand, eher die Tatsache, dass sie diejenige war, die die Wache angegiftet hatte amüsierte ihn doch schon ein wenig.

Aber ihm wurde keine Chance gelassen, noch irgendwas zu sagen, denn schon wurden die beiden die Treppen hinauf zum Büro des Lords geschoben. "Hab keine Angst.", flüsterten seine Lippen Samira noch zu, als die Tür aufgestoßen wurde.
 

"Hier sind die Mistkäfer, Lord Beckett."

"Schön... Schön, ich danke Ihnen Mr. Norrington."

Norrington und die weitere Wache entfernten sich aus dem Zimmer.

"Ahhh Lord Cutler Beckett, wie schön Sie endlich wiederzusehen.", fing Sam sarkastisch zu reden.
 

Das Lächeln und die Worte, welche Sam ihr versuchten zu sagen beruhigten Luana doch in diesem Moment ein wenig. Sie war nicht alleine. Das war schon immerhin etwas.

Doch würde Sam auch irgendwie zu ihr stehen? Er kannte sie gar nicht!

Was würde sie diesem weißhaarigen Großkotz sagen?

Sie sah Sam noch einmal an, dann wandte sie den Blick trotzig zu Beckett. Nein, sie würde Sam nicht hängen lassen!

Sie hätte sowieso keine Chance draußen noch irgendwas zu machen.

Sie hatte nichts mehr. Keine Mutter, gar nichts!

Nur noch jemanden, der sie in den letzten Stunden getröstet hatte. Obwohl er das sicher nicht gewollt hatte.
 

Sie würde ihn nicht hängen lassen, auf keinen Fall. Aber dennoch wusste sie nichts auf diesen schmierigen, selbst ernannten Lord zu sagen. Am besten sagte sie erst mal gar nichts.

"Ich wünschte, ich könnte das selben von ihnen behaupten, Mister..", begann der Lord auch schon ungebremst und leicht verhöhnend zu Sam zu sprechen, ehe er aufstand und hinter die beiden lief. Luana lief es eiskalt den Rücken runter.
 

"Oh lassen wir doch die Flokseln, lieber Lord. Nennt mich doch einfach Sam.", antwortete Sam mit einem weder arroganten noch hochmütigen Grinsen, sondern nur einem zuvorkommenden und freundlichen Lächeln, auch wenn man nur allzu deutlich den Sarkasmus erspüren konnte.
 

Becketts Lippen umspielte ein höhnisches, grausames Lächeln, als er zum Kamin schritt, der hinter Samira und Sam war.

Es wurde eine Spur breiter, als er sich hinabbeugte und eine Eisenstange aus den Flammen hob, an deren Spitze ein stählernes P angebracht war, das vor lauter Hitze glühte. Wenige Sekunden betrachtete der Lord es, ehe er es wieder in die Flammen legte.

"Nun denn, Sam, nun weiß ich Ihren Namen, aber den der Damen neben Ihnen kenne ich nicht. Möchten Sie ihn mir nicht auch verraten, Miss?" Mit einem süffisanten Grinsen führten Becketts Schritte ihn wieder zurück zu den beiden Menschen, die sich als einziger der Masse entgegen gestellt haben.
 

Da Luana sich nicht denken konnte, was Beckett so eben getan hatte, reagierte sie auch nicht auf die Schritte, die hinter ihr getan wurden.

Es erstaunte sie, wie Sam sich diesem Lord entgegen setzte, trotz der Kenntnis, dass er morgen vermutlich sterben würde.

Aber vielleicht war es auch das wissen, das ihn den Mut gab? Das Mädchen unterdrückte ein Seufzen, als sich Beckett an sie wandte.
 

"Die Dame neben dem werten Herren hat absolut keine Lust, ihnen ihren Namen zu verraten", giftete sie ihn an. "Die Dame gibt sich nämlich nur mit Ehrenmännern ab!", fuhr sie ihn an und registrierte die Ohrfeige, die er ihr soeben verpasst hatte.
 

Erschrocken weiteten sich die Augen des Mädchens, als sie in das Gesicht des Lordes sah, der sie hasserfüllt ansah. "Ach natürlich, und ich nehme an sie sind für die werte Dame ein Ehrenmann, oder?" Seine Blicke galten nun wieder Sam, der dank den Handschellen nichts ausrichten konnte.

Noch immer war die Schwarzhaarige verwundert über die Ohrfeige, doch spürte sie den Schmerz erst langsam. Das war das erste Mal, das überhaupt jemand Hand gegen sie erhoben hatte.

"Feigling", fauchte sie vor sich hin, wurde aber elegant ignoriert.
 

Spurlos war Samiras Ohrfeige an Sam vorbei gegangen, er hatte nicht mal mit der Wimper gezuckt, sondern lächelte nur still sein komisches, schon fast beunruhigendes ruhiges Lächeln vor sich hin.

"Es tut mir Leid, Lord Beckett, aber ich kenne diese Dame nicht. Zum ersten Mal habe ich sie heute Morgen im Kerker gesehen und ich gestehe ein, dass ich sie nicht leiden kann.", gab er Beckett zurück und tat ganz überrascht, was man ihm auch gut abkaufen konnte.
 

"So so.. Ihr kennt die werte Dame also nicht..." Das war nur mehr ein Murmeln von Lord Beckett, und er warf Samira nur noch einen kurzen Blick zu. Dann drehte er sich wieder um und kontrollierte das Eisen. Die Hitze war gut.

"Kommt her, Sam.", befahl der Lord mit herrischer Stimme, und Sam tat, wie ihm geheißen. Beckett nahm Sam die Handschellen ab, was ihn überaus verwunderte, doch ließ er nichts durch seine Fassade durchkommen. Schon jetzt machte er sich auf den Schmerz gefasst.
 

"Wie es üblich ist, werden Piraten erst gekennzeichnet, ehe man sie der Piraterie beschuldigen kann.", erklärte der Lord und ein höhnisches, sadistisch angehauchtes Lächeln schlich sich auf seine schmalen, spröden Lippen, als er mit einem Ruck Sams Hemd herunterriss, seinen linken Arm hervor zog und das heiße Eise auf seinen Unterarm presste.
 

Für Sekunden weitete Sam die Augen, er war kurz davor seinen Arm einfach wegzuzerren, dem Lord ins Gesicht zu spucken, ihn zu schlagen oder was auch immer - so stark waren seine Schmerzen, aber er ließ nicht zu, dass Beckett ein Zeichen der Schwäche bei ihm sah, also ertrug er alles mit einem gelassenen Grinsen und blieb vollkommen entspannt. Auch als Lord Beckett das Eisen besonders kräftig auf seine Haut drückte, zuckte Sam nicht zusammen.

Erst dann ließ Beckett Sam los, der sich zurück neben Samira stellte und betont langsam sein Hemd anzog.
 

Geschockt weiteten sich die Augen der Schwarzhaarigen, als Sam begann zu sprechen.

Er konnte sie nicht leiden?

Er kannte sie nicht? Naja gut, er kannte sie wirklich nicht.

Aber er konnte sie nicht leiden?

Luana sah ihn an, wirklich verletzt.

Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl gehabt, dass jemand sie verstand. Das jemand ihren Traum teilte. Und ausgerechnet die Person mochte sie nicht?

Ihre Augen wurden verdeckt von ihren Haaren, als Beckett sich an Sam zu schaffen machte.

'Nun sei nicht so töricht, Mädchen...Nie hat er erwähnt, das er dich mag'
 

"Oh nein, erzählt nur weiter, Miss. Ich höre Euch gerne zu"

Das Mädchen hielt inne, sah verblufft hoch. Natürlich! Dieser Junge versuchte sie gerade aus dem ganzen Mist herauszuholen!

Trotzig sah sie ihn an, sah weiter das Grinsen auf seinem Gesicht, während ihm die Haut verbrannt wurde. Das Spiel konnte man ja wohl auch zu Zweit spielen.

"Nun wirklich, Sam... Meinst du wirklich, wir sollten Beckett unsere Beziehung verheimlichen?", fragte sie, ihn ihre Stimme legte sie bewusst eine leidenschaftliche, sehnsuchtsvolle Spur.
 

Der Blick, den sie dem Blonden schenkte, als der Lord sie missachtend ansah, war voller Träume, als sie sich zu dem eben gebrandmarkten drehte und ihm die Hand noch wegzog, ehe er das Hemd völlig verschlossen hatte. Sie stand nun zwischen Beckett, der total verdutzt aussah und Sam, der sie mit fragendem Blick betrachtete.

Langsam beugte sie sich vor und täuschte ein Knabbern an seinem Ohr vor.

"Ich warne dich, entweder ich sterbe hier mit dir oder wir kommen beide frei!“, flüsterte sie bedrohlich zu, so, dass nur der Blonde sie hören konnte. Mit der Hand spielte fuhr sie ihm sanft in das Hemd, fuhr die Konturen seines Schlüsselbeines nach.
 

"Kennt ihr euch noch oder nicht?" Fragte der Lord sichtlich überfordert. Bei allen Meeresgöttern, das hätte er nicht erwartet! Nicht in seinem Büro.
 

Ein listiges, wissendes Grinsen umspielte Sams Lippen und er legte sein Kinn auf Samiras Schulter ab.

"Verzeih mir, meine Liebste, aber ich wollte dich nur schützen...", flüsterte er deutlich hörbar für den Lord. Hastig, mit einem mehr oder weniger eleganten Schritt zur Seite drehte Sam sich um und hauchte nun seinerseits etwas in Samiras Ohr.

"Wenn Ihr glaubt, dass das, was Ihr gerade getan habt, klug war, so irrt Ihr Euch, aber es war trotzdem gut. Ihr habt intuitiv gehandelt und das ist schonmal ein Anfang." Zum ersten Mal hörte Samira, wie Sam etwas in aller Hast aussprach, so hektisch, als würde sie nur noch Sekunden bei ihm sein.
 

Er da hob Sam wieder seinen Kopf und sah den Lord betreten an. "Ja, My Lord... Wir kennen uns... Sie ist meine Verlobte.", schien er letzten Endes doch noch zuzugeben.

Ein wehleidiger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht und beschämt senkte Sam den Blick - eine gespielte Blöße, die er dem Lord gab.

"So? Erzählt nur weiter, Sam. War das heute Morgen geplant?"

"Ja, Lord Cutler Beckett...", antwortete Sam und klang nun sogar recht schuldbewusst, auch wenn man sein Gesicht nicht sehen konnte, da er es immer noch gesenkt hielt.
 

Bloß aus den Augenwinkeln heraus sah Sam, wie Beckett Samira am Handgelenk packte und sie zu sich zog. Nur widerwillig ließ er sie los. "Seid tapfer und schenkt ihm keine Genugtuung... Seid stark, Samira..", schaffte er noch gerade so, der Schwarzhaarigen zuzuflüstern, ehe Beckett sie zum Kamin gezogen hatte.
 

Sie hatte das ganze Schauspiel über die Rolle einer Verliebten gespielt, lächelte, als Sam sagte sie seien verlobt und sah beschämt zur Seite, als er etwas von Schützen murmelte.

Dann zog Beckett sie aus den Armen des eben zum Verlobten gewordenen. Etwas irritiert weiteten sich die Augen des Mädchens, dann verstand sie.. Sie war die Verlobte eines Verbrechers.
 

'Ich wünschte, ich wäre es wirklich', dachte Luana und hielt erstarrt inne. Das.hatte.sie.nicht.wirklich.gedacht. Knallrot, wie sie war, ließ sie sich von Beckett mitziehen. "Keine Sorge...", murmelte sie sich selbst zu. "Ich bereite dir keine Schande, Liebster" An das Spiel jedenfalls konnte sie sich gewöhnen.
 

Beckett fasste sie grob an der Schulter, ehe er ihr das Kleid am Dekolteé von den Schultern strich. Ihre Ärmel waren zu eng. "Sie Grobian", knurrte Luana, ehe sie die Hand des Lordes wegschlug, dieser ignorierte sie aber. Er nahm das Eisen aus den Flammen, die Spitze glühte sarkastisch rot auf.

"Kya-" Den Rest des Schreies schluckte sie hinunter, in dem sie sich auf die Lippen biss. Tränen stiegen ihr in die Augen, doch bekämpfte sie auch dies. Wenn das schon so sehr schmerzte.. Wie sollte es dann erst mal bei der Hinrichtung verlaufen?
 

Der Lord, welcher sich an ihrem Schmerz ergötzte, drückte das Metall noch tiefer in ihr Fleisch, ehe er es wegnahm. Ein sichtlich enttäuschter Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht hab, denn hatte er deutlich schmerzvollere Töne erwartet.

Immer noch verbissen öffnete die Schwarzhaarige ihre dunkelblauen Augen und sah zu Sam.
 

Ein schmerzhafter Ausdruck lag in Sams Augen und diesmal war er sogar nicht gespielt.

Mit einem verhöhnenden Auflachen schubste er Samira wieder in die Arme von Sam, der sie bereitwillig in die Arme schloss.

"Shht... Shhht.... Ganz ruhig, Liebste...", murmelte er beruhigend in ihr Ohr.

Sanft schob Sam Samira hinter sich. "Passt auf, das ihr in der Nähe des Fensters bleibt, Miss.", raunte er ihr noch zu, ehe er nach einem der Degen griff, die zur Zierde überall verteilt waren und den Lord die Degenspitze in den Rücken stieß.
 

Beckett, der bis gerade noch im Feuer geschwürft hatte und dem seine Genugtuung noch ins Gesicht geschrieben stand, richtete sich überrascht langsam auf, die Eisenstange mit dem heißen P immer noch in der Hand haltend.

"Was wird das, Sam? Was habt Ihr vor?", fragte er, dieses höhnische Lachen lag immer noch auf seinem Gesicht.

"Ohhh.. ich wollte bloß für ein Andenken an uns Sorgen.", antwortete Sam mit einem süffisanten, vielleicht sogar stolzen Grinsen. Mit diesem Worten holte er aus und zog den Degen quer über Becketts Gesicht.
 

Ein greller Schrei kam aus der Kehle des Mannes, aus dem Schnitt quoll das Blut und in seiner Qual ließ er das heiße Eisen fallen und drückte sich die Hände auf sein Gesicht.

"Auf wiedersehen!", rief Sam noch, ehe er sich Samiras Hüfte schnappte und mit dem Rücken zuerst aus dem Fenster sprang.

Noch gerade rechtzeitig den schon schauten mehrere Gesichter der Soldaten aus dem zerbrochenen Fenster.
 


 

~~~~~~

So, das war jetzt das 1. Kapitel.

Danke an Rima für dein Review *-*

Ich hoff mal Hina und ich konnten dich zufrieden stellen.

Wobei man ja sagen muss das Hina gebetat und korrigiert hat. Also doppelter applaus für sie ^w^

Und bitte verrate Sam nicht, das Lu- ich meine natürlich Samira Lu- heißt.. du weißt schon wie ich das meinte ^^"
 

Und jetzt ganz nebenbei.

Hina und ich sind nicht versichert. o.o

Also kommt nicht auf dumme Ideen.. im Laufe der Story.... bitte.. oO

Hoffentlich hats euch gefallen <3

LG HinaFlys und HamHam

Kapitel 2 [Film 1] ~ Unverhoffte Dinge

Beckett, der bis gerade noch im Feuer geschwürft hatte und dem seine Genugtuung noch ins Gesicht geschrieben stand, richtete sich überrascht langsam auf, die Eisenstange mit dem heißen P immer noch in der Hand haltend.

"Was wird das, Sam? Was habt Ihr vor?", fragte er, dieses höhnische Lachen lag immer noch auf seinem Gesicht.

"Ohhh.. ich wollte bloß für ein Andenken an uns Sorgen.", antwortete Sam mit einem süffisanten, vielleicht sogar stolzen Grinsen. Mit diesem Worten holte er aus und zog den Degen quer über Becketts Gesicht.
 

Ein greller Schrei kam aus der Kehle des Mannes, aus dem Schnitt quoll das Blut und in seiner Qual ließ er das heiße Eisen fallen und drückte sich die Hände auf sein Gesicht.

"Auf wiedersehen!", rief Sam noch, ehe er sich Samiras Hüfte schnappte und mit dem Rücken zuerst aus dem Fenster sprang.

Noch gerade rechtzeitig den schon schauten mehrere Gesichter der Soldaten aus dem zerbrochenen Fenster.
 


 

Einen Moment noch total gerötet von der Nähe, die Sam ihr geschenkt hatte, konnte sie gar nicht realisieren, wie schnell alles andere geschah.

Ein Schrei, der sie zurück in die Realität holte, dann zersplittern von Glas.

Mit schockgeweiteten Augen über das eben Geschehene kam Luana zusammen mit dem Jungen unten an. Himmel sei Dank, sie hatte ihre Schuhe bereits ausgezogen. Die Leute, welche unten auf dem Hof waren, waren einen Moment viel zu irritiert, um zu reagieren, ehe etwas auf Luanas Schulter tropfte. Angewidert stellte sie fest, dass dies Blut war.

Sie sah hoch, sah in Becketts hasserfülltes Gesicht. "Haltet sie!!", schrie er den Leuten zu, doch die Wachen konnten immer noch nicht realisieren, das dieser Größenwahnsinnige aus dem Zweiten Stock gesprungen war. Noch viel weniger konnten sie realisieren, das beide Wohlauf unten standen. "Komm", flüsterte Luana und rannte zusammen mit Sam los, Richtung Tor.

"NUN HALTET SIE ENDLICH DOCH!", schrie Beckett und endlich setzten sich einige Wachen in Bewegung.
 

Ein siegessicheres Grinsen war auf Sams Gesicht zu erkennen.

Auch wenn in seinem Rücken wohl tausende von Splittern stecken mochten, Samira hatte er nicht losgelassen.

Mit verengten Augen nahm Sam wahr, dass das Tor in aller Hast geschlossen wurde, aber sie waren eindeutig zu langsam und die Soldaten, die man auf sie hetzte, waren auch zu langsam. Die Schüsse erreichten sie nicht und im Eiltempo rannten Sam und Samira auf zu Hafen, quer durch Port Royal.
 

Luana sah hinter sich, erblickte die Soldaten die immer weiter zurück fielen.

"Sam", hauchte sie leise, als sie am Hafen ankamen. "Wir habens fast geschafft!"

Freudentränen machten sich in ihren Augen bemerkbar, doch noch hatte sie keine Zeit um schwach zu werden. Das Mädchen sah aufs weite Meer hinaus.

Gerade stach ein Schiff in See.

Sie sah den blonden Jungen einen Moment an. "Sollen wir es einfach probieren?", fragte sie. "Oder sollen wir noch weiter hier bleiben und erneut eingesperrt werden?" Fast schon frech grinste sie ihn an.

Wohin wollte das Schiff? Interessierte sie nicht!
 

Zum ersten Mal legte sich ein angehauchter Rotton auf die Wangen von Sam.

"Ja, wir haben es geschafft, Miss." Auch seine Stimme klang erleichtert aber viel zu schnell rückte er von Samira ab.

"Doch jetzt müssen wir das Schiff erkunden." Denn nebenbei hatte er sich noch über die Reling geschwungen, Samira hielt er dabei noch im Arm, und war unter Deck verschwunden.

Ein Blick durch den Raum verriet ihm, dass sie auf keinem Schiff der Royal Navy gelandet waren, es war ein normales Frachtschiff.

"Kommt mit, Samira, wir suchen etwas zu anziehen für Euch. Als Frau könnt Ihr nicht hier bleiben.", flüsterte er leise zu ihr und hoffte inständig, dass niemand ihrem erfreuten Schrei gehört hatte.
 

Entzückt stellte die Schwarzhaarige fest, dass Sam doch noch eine Emotion gezeigt hatte. Doch ging sie nicht weiter drauf ein. Leicht beschämt lächelte sie, als sie bemerkte, das sie nicht so auffällig sein sollte.

"Entschuldigung", flüsterte das Mädchen als Antwort.

Dann sah sie ihn entgeistert an. ".....Mädchen werden nicht so gerne gesehen, nicht wahr?", flüsterte sie. "Doch wie bitte soll ich mich benehmen wie ein Mann? .... Wie benimmt man sich wie ein Mann? ..."

Sie wollte nicht aufgeben, noch bevor sie nichts versucht hatte. Und vorallem wollte Luana dem Jungen keine Last am Bein sein.

"Ich gebe mein bestes", seufzte Luana. Dann sah sie ihre langen Haare an.

Diese mussten wohl oder übel ab.
 

Lange musterte Sam sie, ehe er seinen Hut abnahm. "Bitte dreht Euch einmal um, Samira.", bat er sie, während er aufstand und leise nach jemanden Ausschau hielt, oder nach Klamotten suchte. Tatsächlich wurde er fündig.

In einer Ecke stand eine schon etwas ramponierte Truhe, wenngleich sie auch abgeschlossen war. Das Problem ließ sich lösen. Er hob eine Pistole aus dem Regal heraus, entlud sie und schlug mit dem Cold auf das Hängeschloss ein, bis es absprang. Hastig suchte er einige Klamotten heraus und trug sie zu Samira.

Wissend lächelte er sie an. "Jetzt machen wir einen Mann aus Euch."

Das goldbraun-blonde Haar war nicht besonders lang, es ging ihm knapp bis über die Ohren, aber der Schnitt stand ihm gut und mit einer flinken Handbewegung war eine Strähne seines Ponys auch wieder aus dem Gesicht verschwunden.
 

Das schwarzhaarige Mädchen tat, wie geheißen. Als der blonde Junge erneut neben ihr stand, sah sie ihn verwundert an. Zum allerersten mal sah sie seine Haare völlig, ohne Hut.

"Ich nehme an meine Haare stören, oder?" Ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Züge, doch schob sie es beiseite.

Sie erblickte auf einer Kiste liegend einen Dolch, lief zu ihm. Noch einmal sah sie den blonden Jungen hilfesuchend an, doch dann hielt sie inne.

„Ich kann das nicht, mach du bitte weiter“, flüsterte Luana kraftlos.
 

Sam lachte leise.

Mit ein paar schnellen Handbewegungen hatte er ihr den Dolch aus der Hand genommen und weit weg gelegt. "Aber nicht doch, Miss. Eure Haare müssen nicht ab. Setzt Euch mit dem Rücken zu mir, und ich zeige Euch eine bessere Lösung.", sagte er mit einem gewissen Unterton, der eindeutig Belustigung war.
 

Leicht verwundert ließ sie den Jungen machen, wusste nicht, was dieser vorhatte...

Ihre Haare mussten nicht ab..?

Es gab eine bessere Lösung?

Fast hätte sie angefangen zu weinen vor Glück. Luana hatte wirklich lange Zeit mit der Pflege ihrer Haare verbracht.

Eine leichte Gänsehaut bildete sich in ihrem Nacken, als Sam begann, ihre Haare nach oben zu binden. "Ich verstehe...", flüsterte sie leise. "Und ich hätte meine Haare fast getötet!" Erleichterung lag in ihrer Stimme.

"Danke Sam..."
 

Sam lachte leise. "Stets zu Diensten, Miss."

Mit ein paar geübten Bewegungen band er ihr Haar in ihrem Nacken zusammen, allerdings so, dass ihr Haar auf eine Art und Weise immer noch offen war. Nachdem er das Lederband festgezogen hatte, fing er an, ihre nach unten hängenden Haare zu flechten und mit einem dunkelbraunen Leinenband fest zu umwickeln, damit keine Haare heraus fielen. Es gab nicht viele Männer, die schwarze, gelockte Haare hatten.

Zum Schluss hin zog er nochmal an dem Zopf in ihrem Nacken und klemmte sie mit unter den Hut, den er ihr aufsetzte. Sam hockte sich vor Samira und zog einzelne Strähnen hervor, damit es nicht zu perfekt aussah. Immerhin sollte sie ein Mann sein, keine Frau.

"Eure Haare sitzen schonmal, Miss. Jetzt müssen wir uns um einen Namen für Sie kümmern."

Das machte ihm schon mehr Sorgen. Er überlegte schon jetzt, wie man sie nennen könnte. Gedankenverloren zog er Samira auf die Beine und fing an, nachdem er sich hinter sie gestellt hatte, ihr Kleid hinten aufzuknöpfen.

"Verzeiht, wenn ich Euch zu nahe trete, Miss, aber Eure Oberweite könnte ein Problem darstellen."

Natürlich wollte er sie nicht verletzten, er wollte sie nur abbinden, aber alleine ging sowas immer ganz schlecht.

Er striff das Kleid von ihren Schultern, ließ ihren Unterrock aber an.
 

Luana wurde rot, als Sam vor ihr stand und ihr mit den Haaren spielte. Sie wusste nicht wohin mit dem Blick, sah auf ihre Hände, die sie auf ihrem Rock zusammengefalten hatte.

Ihr passte es so gar nicht, dass sie immer noch Miss genannt wurde. "Ich nehme an, absofort heißt es Kumpel, Sam", grinste sie leicht amüsiert, ehe sie nachdachte. "Ein Name?" Sie grübelte einen Moment.

"Wie wäre es mit Lui?", fragte sie, ihre Stimme wurde eine Oktave tiefer. Hörte sich nicht mal so unnatürlich an. Aber sie würde nicht ständig dran denken. "Das Stimme verzerren lasse ich lieber, es gibt viele Jungs, die im Stimmbruch sind", lachte das Mädchen leise.

"Verzeiht, wenn ich Euch zu nahe trete, Miss, aber Eure Oberweite könnte ein Problem darstellen."

Das Lachen blieb ihr in der Kehle stecken und ihre Augen weiteten sich einen Moment entsetzt, ehe sie in ein Husten verfiel. Als er ihr dann auch noch das Kleid von aufknöpfte, wurde sie völlig rot.

"Was macht Ihr da...", begann sie, doch noch ehe sie zu Ende gesprochen hatte, fiel ihr auch das Kleid von den Schultern. Luana hatte KEIN Unterhemd oder ähnliches an. Völlig entblößt stand sie vor einem noch völlig fremden Jungen, der mehr von ihr sah als ihre Mutter je gesehen hatte.

Knallrot vor Scham drehte sie sich um und hyperventilierte regelrecht.

'Verdammtes Kleid mit Dekolteé', dachte sie. 'Dank dir hab ich nichts drunter'

Wie Sam reagierte, wusste sie nicht. Dafür war ihr die Situation viel zu peinlich...
 

Wieder stahl sich ein belustigtes Lächeln auf Sams Lippen.

"Ihr seid nicht die Erste, die ich nackt sehe, Miss und vorerst wird es noch beim Sie bleiben, befürchte ich."

Ohne weiterhin auf Samira einzugehen, stellte er sich hinter sie und legte vorsichtig Verbände auf ihren Burstkorb, nach und nach umwickelte er ihre Brust damit, die merklich kleiner wurde.

"Ihr habt einen sehr schönen Körper, Miss.", erwähnte Sam, mal nur so ganz nebenbei. "Aber einen vernünftigen Namen haben wir immer noch nicht für Sie. Keine Mutter würde ihren Sohn mit einem halben Mädchennamen strafen, wenn sie stolz auf ihren Sohn wäre."
 

Luana errötete erneut, sah weg, zur Seite. "Wenn es beim Sie bleibt...", murmelte sie, doch verkniff sie sich den Rest des Satzes..

Er hatte ja recht.

Er hatte schon mehrere Mädchen gesehen, sicher...

Sie hatte aber noch keinerlei Erfahrung mit dem männlichen Körper gemacht.

Umso mehr wurde sie verlegen, als sie für hübsch erklärt wurde. Luana sagte die ganze Zeit über kein Wort, sagte auch nicht, dass sie es ungewohnt war ihre Brüste abzuschnüren..

Sie seufzte nur auf, als er direkt vor ihr stand, kurz trafen sich ihre Blicke, sie wandte den ihren als erstes wieder ab.

"Danke, Mister..", murmelte Luana lustlos. "Was für einen Namen empfehlen sie mir denn?" Sie zwang sich ein Lächeln auf, war froh darüber, ihm nicht noch näher gekommen zu sein. Jede Berührungen seiner Hand mit ihrem Körper hatte ihr nämlich einen neuen Schauer über den Rücken gejagt.
 

"Mhhhm...", war das einzige was ihm zu ihrer Frage einfiel. Das Lächeln blieb noch auf seinem Gesicht bestehen und die goldenen Augen funkelten sie belustigt an. Kurz musterte Sam ihren Körper, dann griff er in den Klamottenhaufen und zog ein Unterhemd hervor, das er ihr geschickt anzog, direkt darüber landete ein dunkelgrünes Hemd.

"Ich bin mieserabel in Namenaussuchen, ich hoffe, dass es nie so weit kommt, dass ich jemanden einen Namen geben muss.", lachte er leise in sich hinein und zog Samira auch noch eine dunkelbraune Weste über, die nur halbe Ärmel hatte.

"Könntet Ihr Euch mit Ryan anfreunden, Miss?", fragte Sam nach weiteren Sekunden des Überlegens.
 

Immernoch leicht gerötet fühlte sich Luana doch sichtlich wohler, als sie in dem Hemd steckte. Leicht ungewohnt strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, die dort nicht mehr war.

"Ryan?", fragte sie, recht verwundert. "Ryan ist ein wundervoller Name!", freute sie sich und sprang auf, doch kam ihr Kreislauf nicht mit und sie stolperte vornüber. Rechtzeitig hielt sie sich an was fest, doch war das etwas Sam und zusammen stürzen sie, Luana auf dem Boden, Sam über ihr.

Sam aber registrierte dies erst, als Samira, die nun Ryan hieß, über ihm lag und sich an seinen Schultern festklammerte.
 

"Aber, aber, Miss, warum denn so stürmisch? Ihr braucht Euch nicht um mich zu reißen, und Ihr müsst mich in Eurem Eifer auch nicht zu Boden schmeißen, gewiss bleibe ich in Eurer Nähe.", grinste Sam Samira an, legte seine Hände sanft auf ihre, drückte sie von seinen Schultern weg und setzte sich auf und somit auch Samira.

Es war erstaunlich, wie viel Kraft der Junge hatte, wenn er einen Mädchenkörper so einfach anheben konnte.

"Jetzt lasst mich nun weiter um Eure Bekleidung kümmern, Samira.", fing Sam an und tat so, als sei nichts geschehen. Der blonde junge Mann stand auf auf und bot Samira seine Hand an, damit er ihr aufhelfen konnte, er war und blieb einfach ein verdammter Gentleman, dagegen ließ sich einfach nichts sagen, auch wenn seine spitze Zunge manchmal das Gegenteil beweisen wollte, was nicht immer klappte, aber meistens doch ins Schwarze traf. Das leichte Grinsen zierte weiterhin Sams feine Gesichtszüge.
 

Knallrot sah sie Sam einen Moment an, dann griff sie vorsichtig an seiner Hand. Das Mädchen musste sich fangen, ehe sie leicht anfing grinste. Sie durfte nicht mehr das schüchterne Mädchen sein! Als Junge musste sie so sein wie Sam.

"Ach was, Ich stehe nicht auf Männer", sagte sie und tat dabei möglichst stolz, Brust raus und Bauch rein. Luana lachte, als Luana.

"Entschuldigung", hauchte sie ihm zu, dann sah sie zu der dunklen Leinenose. "Wenn Ihr nichts dagegen habt, so würde ich diese doch selbst anziehen"

Wieder dieser verdammte Rotschimmer auf ihrem Gesicht. Sie hatte nur noch den Unterrock an und sah ihn fast schon bittend an.

"Oder warte... Muss man als Junge zu seinem Körper stehen?", fragte sie leicht schüchtern und wandte den Blick ab.
 

"Nun, Miss, wir könnten uns eine Geschichte einfallen lassen, die es Euch erlaubt, eigen mit Eurem Körper zu sein.", fing Sam an und hob die Leinenhose an.

Nach ein paar Sekunden Stille sah er Samira an.

"Euer Haus hat gebrannt, als Ihr ein Kind wart und ein Stützbalken fiel auf Euer Bett, in dem Ihr geschlafen habt. Der Stützbalken brannte und nun sind Eure Beine bis zum Oberkörper mit Narben übersäht.", antwortete er schließlich sich selbst, gab Samira die Hose und lächelte sie an. "So einfach geht das. Jeder Ehrenmann wird dies akzeptieren. Wir sind zwar auf keinem Schiff der Royal Navy gelandet, aber dies ist ein Frachter. Das sind Männer Englands, die auch nur ihre Arbeit tun. Weswegen sie aber Kanonen und Waffen an Bord haben irritiert mich allerdings schon ein wenig."

Den letzten Satz murmelte Sam nur, dann schritt er von der schwarzhaarigen Schönheit weg und stellte sich mit dem Rücken zu ihr hin, jetzt hatte er wieder dieses nachdenkliche an sich.
 

Schnell schlüpfte die Schwarzhaarige aus ihrem Unterrock, lange, glatte Beine wurden einen Moment von kühler Luft umzingelt. Dann nahm sie die Leinenhose entgegen und schlüfte schnell rein. Sie blickte sich um. Dort lag auch noch ein Gürtel.

Sie hielt ihre Hose fest und schnappte sich das lederne Teil, das sie sich auch schon sehr fest um die Hüfte schnallte.

Ob das vielleicht zu homosexuell wirkte? Ach wer achtete schon auf sowas.

"Ich bin fertig", flüsterte sie Sam zu, hatte neugierig gelauscht. "Vielleicht wollen sie sich eventuell gegen Angriffe seitens Piraten wehren?" Fragte die Schwarzhaarige, die nun deutlich wie ein Kerl aussah.

"Die Geschichte gefällt mir.. Ich heiße also Ryan, bin 16 Jahre alt und komme aus einer Insel in der Nähe von Port Royal? Okay... Und wie haben wir uns kennen gelernt?"
 

"Ich bin Euer Sandkastenfreund und zwei Jahre jünger. Wir kommen von der selben namenlosen Insel, unsere Mütter starben beide bei unserer Geburt, mein Vater verschwand ohne ein Wort und dein Vater hat uns beide aufgenommen, weil meine Mutter und er eine Affäre hatten und er dachte, ich sei sein Sohn. Bei dem Hausbrand kam dein Vater ums Leben, wir zogen nach Port Royal und sind nun durch Zufall auf diesem Schiff gelandet, wenn man uns nicht so abkäuft, dass wir zur Crew gehören."

Bewundernswert, wie Sam sich so schnell eine einfache Geschichte ausdenken konnte.

Während der Blonde sich umdrehte, zog er ein weißes, schon etwas schmutziges Tuch aus seiner Tasche und band es sich halb ums Auge.

"Bei dem Brand habe ich Euch, meinen großen Bruder, gerettet und mir flogen Funken in das linke Auge. Seitdem bin ich blind.", fügte er noch an. "Ach ja.. und wir beide tragen die Brandwunden."

Plötzlich war ihm wieder dieses lästige Dingen an seinem Arm aufgefallen, das zeigte, dass er als Pirat gekennzeichnet wurde.

"Somit verhindern wir, dass wir frühzeitig erkannt werden."
 

Leicht verwundert über die ganze Geschichte klappte dem Mädchen der Mund auf. "Ja.. Ja natürlich, Sam", sagte sie mit fester Stimme, langsam in ihre Rolle reinkommend.

"Und wie stehen wir zueinander? Bin ich der typische große Bruder oder habe ich mich nach diesem ... Vorfall verändert? Bin ich liebevoll und beschützerisch? Oder bist.. ich meine, sind Sie sauer auf mich weil sie ihr halbes Sehvermögen verloren haben?"

Sie verdeckte die Brandnarbe, so gut es ging. "Auf jeden Fall schäme ich mich überall diese Brandnarben und verstecke sie, sonst erkennen sie irgendwann noch das ich ein Mädchen bin"

Einen Moment hielt das Mädchen noch inne. "Und Sam?", fragte sie leise und sanft, viel zu weich für einen Mann.

"Ich danke Ihnen dafür, dass Ihr mich vorhin gleich mitgenommen habt" Und mit diesen Worten beugte sie sich hoch drückte ihm einen Kuss auf die Wange, dann wand sich die Schwarzhaarige zur Tür.
 

Sam legte Samira - oh pardon - Ryan seine Hände auf die Schulter und drehte sie sachte zu sich um.

Forschend sah er in *Ryans* dunkelblaue Augen. "Ihr seid stolz auf mich, weil ich Euch ebenbürtig bin und ich bin stolz auf Euch, weil ich Euch "Bruder" nennen darf. Wir beschützen uns gegenseitig und legen viel Wert auf die Sicherheit des anderen."

Damit war seine Erklärung abgeschlossen, und da spürte Sam auch für Sekunden *Ryans* Lippen auf seiner weichen Wangenhaut.

"Was war das denn, Ryan?", fragte er mit einem belustigten Lächeln. "War das ein Kuss? Weißt du, was ich unter einem Kuss verstehe?" Es war irritierend, dass Sam plötzlich ins *du* wechselte, aber noch irritierender war es wohl, dass *Ryan* Sams weiche Lippen auf seinem Mund spürte.
 

Wie sollte sie darauf reagieren? Ein Rotschimmer legte sich auf ihre bis eben noch elfenbeinfarbenen Wangen, ehe sie den Jungen nach Luft schnappend wegdrückte.

Doch konnte sie nicht verhindern, dass ihr Körper schon zurück an seine Lippen fand, und das sicher nicht von ihm aus.

Sie schloss die Augen einen Moment und wartete darauf, das er sich von ihr lösen würde. Doch wieso er von ihr?

Erneut nach Luft schnappend drückte sie Sam ein weiteres Mal weg.

Sah ihn mit geweiteten Augen an.
 

*Ryan* blickte in vor Freude funkelnde Augen Sams. Ein Lächeln zierte seine Lippen, ehe er in ein leises Lachen ausbrach.

"Es tut mir Leid, wenn ich dir zu Nahe getreten bin, Ryan.", entschuldigte er sich, das Lächeln war einfach nicht aus seinem Gesicht zu wischen.

"Tut mir wirklich Leid."

Er ließ *Ryan* los und lächelte ihn entschuldigend an.
 

Total irritiert sah das Mädchen, der eben zum Jungen geworden war, sah Sam mit einem noch dezenteren Rotschimmer an.

"Das... muss es nicht", flüsterte Luana. "Immerhin sind wir Brüder die für einander sterben würden"

Sie lächelte schwer, wiederstand dem Gedanken, erneut einen Kuss zu fordern.

Sie hörte Schritte, sah nach oben. "Sollen wir hoch?", fragte sie, um schleunigst das Thema zu wechseln damit ihr Herz eine normale Geschwindigkeit annehmen konnte.

Ihn ansehen konnte Luana jedenfalls nicht mehr.
 

"Sollten wir nicht noch ein paar Minuten warten? Du siehst sehr aufgewühlt aus, Bruder.", grinste Sam und setzte sich bequem auf einen der Kornsäcke, die hier standen.

"Immerhin soll es doch so wirken, als ob wir zwei zur Crew gehören."
 

Erneut hielt die Schwarzhaarige inne. "Verdammt..", nuschelte sie eingeschnappt, ehe sie sich auf den Boden setzte. Sie sah berührt zur Seite weg. "Selbst schuld", nuschelte das Mädchen, ehe sie seufzte. Tief atmete sie durch, brachte ihr Herz zu einem ruhigen schlagen.
 

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich so einfach verwirren kann. Du musst aufpassen.", merkte Sam am Rande an, bemerkte dabei aber sehr wohl, dass er *Ryan* nur noch mehr in Verlegenheit brachte. Auf eine gewisse Art und Weise belustigte es Sam, eine peinlich verlegene Samira zu sehen, aber irgendwo hatte er auch ein wenig schlechtes Gewissen deswegen, was er allerdings ganz schnell beiseite schob, denn mit dem schlechten Gewissen drangen auch Erinnerungen an seinen Freund hoch.
 

Ohne noch einmal auf ihn einzugehen, atmete das Mädchen noch einmal fest durch. Dann schlug sie mit einem Pokerface das Gesicht auf und grinste. "Du? Mich in Verlegenheit bringen? Bruder, das denkst du doch nicht wirklich", sagte sie mit einer amüsiert wirkenden Stimme.

Luana stand auf, nach wie vor war ihre Maske standhaft. "Mit einem brüderlichen Kuss kommst du da aber nicht weit" Auch wenn sie im Innern noch immer verwirrt war, so spiegelte sich das nicht auf ihrem Gesicht wieder.

"Komm, lass uns endlich hochgehen, ich will den Wind in den Haa- ich meine im Gesicht spüren"

Entschuldigend lächelte sie Sam zu.
 

"So ists Recht, Ryan.", antwortete Sam, erhob sich vom Kornsack und ging neben *Ryan*. Den Säbel hatte er abgelegt und ganz weit hinten versteckt.

Mit einem Augenzwinkern sah er zu seinem "Bruder".

"Wir wollen doch nicht gleich von Bord geworfen werden, oder?"

Er lachte leise auf, öffnete die Holztür und ging die Treppen hinauf an Deck, *Ryan* folgte ihm.

"Hach ist das ein schönes Gefühl, den Wind wieder um die Nase zu spüren.", fing Sam an, aber da wurde seine Aufmerksamkeit schon auf zwei Männer gerichtet, die ein Fass trugen und *Ryan* und ihn mit sehr verblüfften Augen ansahen, als würden sie einen Geist sehen.
 


 

~~~~~~~

*herein taumel* ...

*grins*

Soooo.. x3 :D hier is das neue Kapitel x3

Ich hoff's gefällt.. ^^

Gebetat wurde es von Fly, wie immer. ich bin die faule Playerin, die nur ihren part mittippt und der rest an arbeit bleibt an Fly hängen >//>

Zwischendurch.. Hups.

xD
 

Naja. hoffentlich gefällts <3

LG.. HamHam & Fly. ^^

Kapitel 3 [Film 1] ~ Probleme über Probleme

"Komm, lass uns endlich hochgehen, ich will den Wind in den Haa- ich meine im Gesicht spüren"

Entschuldigend lächelte sie Sam zu.
 

"So ists Recht, Ryan.", antwortete Sam, erhob sich vom Kornsack und ging neben *Ryan*. Den Säbel hatte er abgelegt und ganz weit hinten versteckt.

Mit einem Augenzwinkern sah er zu seinem "Bruder".

"Wir wollen doch nicht gleich von Bord geworfen werden, oder?"

Er lachte leise auf, öffnete die Holztür und ging die Treppen hinauf an Deck, *Ryan* folgte ihm.

"Hach ist das ein schönes Gefühl, den Wind wieder um die Nase zu spüren.", fing Sam an, aber da wurde seine Aufmerksamkeit schon auf zwei Männer gerichtet, die ein Fass trugen und *Ryan* und ihn mit sehr verblüfften Augen ansahen, als würden sie einen Geist sehen.
 


 

Leicht abwartend blieb das Mädchen, welches jetzt ein er war, stehen und sah die zwei Männer mit dem Fass an. "Sam...", sagte er leise. "Bleib hinter mir."

*Ryan* war jetzt völlig in der Rolle des großen Bruders. "Wer ist der Captain auf diesem Schiff?", fragte die Blauäugige fest, aber innerlich pochte ihr Herz laut gegen die Brust.

Auch Sam schlüpfte perfekt in seine Rolle des kleinen Bruders.

Ein wenig verängstigt machte er einen Schritt zurück und legte eine Hand auf Ryans Schulter, so, als ob er ihn fest halten, ihn beschützen würde. Seine goldenen Augen sagten deutlich aus, dass ihm dies hier mehr als unangenehm war.

Die Augen des linken Mannes schwiffen von Sam zu Ryan. "Das kann euch Landratten doch egal sein!", rief er als Antwort, wurde aber von einem finsteren Blick seitens des rechten Mannes gestraft.

"Bill, du weißt genau das der Captain über alles Bescheid wissen will! Los, bringen wir das Landstreicherpaar zu ihm."
 

Leicht amüsiert darüber, dass dieser sogenannte Bill sie anscheinend sofort als Landstreicher abgestempelt hatte, lachte *Ryan* auf.

"Ja, bitte, bringt uns zu ihm." Obwohl das Mädchen, welches noch immer in dem nach Junge aussehenden Körper steckte, angespannt war, ließ der Körper das nicht nach außen scheinen. Und selbst wenn, so war es nicht ganz so tragisch, denn immerhin wussten sie nicht, wie die Manschaft auf sie reagieren würde.

"Komm, Sam.", lächelte *Ryan* dem Jungen zu, der ihn mit einem Auge betrachtete. Dann legte er eine Hand auf dessen Rücken und schob ihn hinter den Männern her.

'Hoffentlich geht das gut', ging dem Mädchen alias Ryan durch den Kopf, ehe die Tür zum Kapitänsraum aufgeschlagen wurde.
 

Und wieder machte Sam seine Sache gut. Zögernd ließ er sich von Ryan etwas anschieben, so als wäre ihm das ganze mehr als unangenehm.

Erst jetzt fiel Samira - pardon, Ryan - auf, dass auch Sam einen ähnlichen Zopf wie sie hatte, nur kürzer und dünner. Bloß seine oberen Haare waren offen und kurz, das lange Haar darunter war mit einem schwarzen Lederband verschnürrt worden.

Voller Erfurcht betrat Sam die Kapitänskajüte. Sie war eng, klein und nur sehr spartanisch eingerichtet, aber was sollte man auch erwarten?

Der Captain saß auf einem Stuhl vor einem sehr schmalen und niedrigen Schriebtisch und war vollauf in seine Routenberechnung vertieft.

"Captain, wir haben hier zwei Eindringlinge gefunden, die unerlaubter Weise auf dem Schiff waren", sagte der eine, der vorhin Bill genannt wurde.
 

Unsanft schob er Sam nach vorne, woraufhin *Ryan* ihn böse ansah. "Berühre meinen Bruder noch einmal und du wirst wünschen, du wärst ein Mädchen!", knurrte er, zog Sam vor sich und behielt diesen auch dort. Zeit um darüber nachzudenken, wie dieser wohl mit offenen Haaren aussah, hatte *Ryan* aber weniger.

Der Captain lachte.

"Wer seid ihr denn bitte?", fragte eine leicht freundliche Stimme, doch der Captain an sich sah alles andere aus als freundlich. Narben gingen ihm übers gesamte Gesicht und Luana tief im Inneren des Ryankörpers erstarrte.

"Nunja.", sagte er dennoch mit fester Stimme. "Wir... wollten...", jetzt musste sie sich was einfallen lassen, "wir wollten der Mannschaft beitreten und sind unglücklicher Weise zu spät gekommen, doch als wir jemanden aus der Mannschaft gesucht haben und dabei hinunter in die Lagerräume gelaufen sind, ist das Schiff bereits losgefahren!" Mit einem leicht entschuldigenden Lächeln sprach der Blauäugige, der Captain sah sie einen Moment nachdenklich an.

"Meint ihr das glauben wir euch?", fragte Bill, doch dann begann der Captain zu sprechen.
 

Ein mehr als belustigtes Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Captains. "Soso... da waren wir auch schon losgefahen..."

Innerlich schlug Sam sich eine Hand gegen die Stirn, doch er blieb ruhig und ließ sich nichts anmerken.

"Sicher, dass Ihr auf meinem Schiff anheuern wolltet?"

Das Grinsen war nicht mehr auf dem Gesicht des Captains wegzudenken, aber bei diesen ganzen Narben, dem dichten Vollbart und der große Hut, der tief ins Gesicht gezogen war, sah das alles andere als beruhigend aus, geschweige denn als belustigt.

Bill und der andere Seemann hinter Sam und Ryan brachen in ein lautes, heiseres Gelächter aus.

"Es heißt 'auslaufen'...", brachte Sam gerade so und senkte schnell beschämt den Kopf, als der Blick des Captains auf ihn fiel.

"Ihr seid angenommen.", sagte der aber nur. "Doch-..", setzte er erneut an. "Sagt, was habt Ihr an Eurem Auge?"

Ein beschämendes Schweigen seitens Sam brach ein. Nervös spielte er mit seinen Fingern herum und musterte mit äußerstem Interesse die Holzplanken zu seinen Füßen.

Er spielte seine Rolle so gut, selbst Samira alias Ryan konnte kaum glauben, dass er nur schauspielerte.
 

Zuerst sah der Blauäugige beschämt zur Seite, doch als der Captain etwas von angenommen murmelte, konnte er sich das Strahlen in den Augen nicht verkneifen.

"Oh..", brachte er über die Lippen, als Sam begann zu spielen. 'Da musste noch viel lernen...'

Ehrgeiz packte das Mädchen und erneut schlüpfte sie perfekt in die Rolle des besorgten Bruders.

"Wir... hatten.. einen kleinen Unfall.", begann Ryan reuevoll zu sagen. "Sowohl sein Körper, als euch meiner.. sind mit Narben verziert.." Ihr Blick wurde leicht bedrückt, als sie eine qualvolle Erinnerung vortäuschte. "Mein Bruder hat sein Auge durch ehrenwertes verloren! Als er mich aus den Flammen rettete! Aber bitte... wir möchten nicht besonders gerne darüber sprechen.", besorgt deutete sie zu Sam, der nervös wirkte..

Der Captain seufzte. "Ich verstehe.. Ihr habt also eine Menge durchgemacht. Ich denke,..." Der Captain hielt inne, als er Ryan einen Moment ZU genau betrachtete. "... man kann mit Euch noch eine Menge machen.. Wart Ihr schon mal auf See?"
 

Hastig, um vom Thema abzulenken schüttelte Sam den Kopf.

"Nein, Captain. Wir wurden von einem Fischer nach Port Royal gebracht und haben seitdem kein Schiff mehr betreten.", erklärte er und Besorgnis drang durch ihn hindurch.

"Mhhhm....", fing der alte Seemann an zu brummeln. "Das könnte vielleicht ein kleines Problem darstellen."

Er nahm seinen Blick immer noch nicht von Ryan, aber er schien nicht misstrauisch zu werden. "Ihr seht mir auch nicht danach aus, dazu seid Ihr zu.. nun ja... Euch fehlt das, was ein jeder Seefahrer hat." erklärte er mit einem freimütigen Lächeln.

"Bill, James, ihr beide nehmt die zwei unter euere Fittiche und zeigt ihnen das Schiff!"

"Aye, Aye, Käpt'n!"
 

Mit einem leicht siegreichem Grinsen, welches sie Sam schenkte, als keiner hinsah, folgte *Ryan* Bill und James.

"Hmh. Den Rest der Truppe zeigen wir euch später, jetzt erst ma den Speisesaal!", grinste Bill, ehe er unsanft auf Ryans Rücken klopfte.

Ein leichter Hustreiz drückte sich ihrer Kehle hoch, doch schluckte das, tief im inneren immer noch femininen Wesen diesen herunter.

"Aye.", grinste sie, sehr wohl darauf bedacht Sam immer vor sich zu haben. "Ach, wollt ihr auch n' Schluck rum? Neue Mitglieder, das muss gefeiert werden", grinste James, eine deutliche Lücke zwischen seinen gelben Zähnen machte sich bemerkbar.
 

Nun deutlich erleichtert atmete Sam auf - sowohl der Pirat Sam als auch der Bruder Sam - und er folgte Bill und James.

Mit einem nun breiten und siegreichen Grinsen griff Sam zur Flasche. "Na klar, ich bin dafür!", rief er, setzte an und zog mehrere Größere Schlucke weg, ehe er *Ryan* die Flasche anbot. "Na, Bruderherz, willst du nicht auch?"

Bill stieß wieder ein heiseres Lachen aus. "Du gefällst mir, Bursche. Wie war doch gleich dein Name?"

"Sam, einfach nur Sam."
 

Leicht erstarrt sah *Ryan* seinen Bruder an. "Eh..." Doch hielt er noch einmal inne. "N-Natürlich, ja" lachte er, leicht heiser.

James schüttelte den Kopf. "Knabe, nicht so schüchtern.. Das geht natürlich auf's Haus"

Alkoholgeruch kam dem Blauäugigen entgegen. "Okay.", sagte *Ryan* nach wie vor etwas heiser.

'Oh Gott.' Innerlich war sie total aufgewühlt. 'Ich habe noch NIE was getrunken'

Luana atmete tief ein und aus. "Aber erst die Führung, oder?", fragte er, sah Sam fast schon bittend an.
 

Ein schon fast beleidigendes Grinsen zierte Sams Gesicht, ehe er die Flasche zurück an James gab, der auch gleich einen kräftigen Schluck nahm.

"Meinetwegen erst die Führung.", grinste James und stapfte vorwärts, ein unmelodisches Lied vor sich hinsummend.

Sam konnte sich das Lachen kaum verkneifen, und diesmal war es auch kein gestelltes.
 

Noch einmal davon gekommen, versuchte sich *Ryan* ein erleichtertes Aufatmen zu unterdrücken.

"Hier ist der Speiseraum, Vorräte sind im Nebenraum" sagte Bill, ehe er einen weiteren kräftigen Schluck aus einer anderen Flasche trank, die er von einem Tisch nahm.

"Die Schlafräume sind die Treppe runter..." Eine dunkle Treppe führte von der Kombüse hinab.

Ryan nickte. "Und.. die... Baderäume?", fragte er, doch erneut lachten Bill und James nur. "Du bist wirklich noch nie auf einem Schiff gewesen, was?", fragte Bill. *Ryan* nickte.

"Baden wirst du nur an Häfen können...", schmunzelte James, es sah aus wie eine Grimasse.

Eine Welt brach für Luana zusammen, doch merkte man *Ryan* nichts an. "Aye.", flüsterte er. "Die Lagerräume kennt ihr ja bereits, daraus seit ihr schließlich gekommen..."

Erneut nickten die Geschwister. "Gut, Führung zuende, und nun hier, die Flasche, sonst wirste nicht aufgenommen"

Zahnlos James, so wie Ryan ihn gerade getauft hatte, hielt dem Blauäugigen die Flasche hin.

Ohne zu Zögern griff der Junge danach.
 

Und Sam lehnte sich mit einem süffisanten Grinsen zurück.

Bill wollte gerade von seiner Flasche was trinken, da zog der Blondhaarige ihm dir direkt vor das Nase weg. "Zum Wohle, Brüderchen." Damit setzte der Junge die Flasche an, nachdem er seinen Bruder zugeprostet hatte.

Mit mehreren Zügen lehrte Sam die Flasche, Bill sah ihm belustigt dabei zu.

Als er Sekunden später die Flasche wieder abstellte, lehnte er sich locker-lässig gegen die Reling und sah seinem älteren Bruder, der eigentlich absolut nichts vertrug, zu.
 

*Ryan*, der sich dazu verpflichtet fühlte die ganze Flasche zu leeren, nach dem sein kleinen Bruder das auch getan hatte, sah diesen einen Moment giftig an.

"Na gib schon her.", murmelte er, nahm Zahnlos James die Flasche aus der Hand und setzte sie an die Lippen.

Wie würde es schmecken?

Wie würde es sich auf diesen Frauenkörper ausmachen?

Mutig trank *Ryan* aus der Flasche, die Flüssigkeit rinn ihr die Kehle hinab und brannte an jeder Stelle, die sie erreichte. Erst jetzt fiel Luana auf, dass sie noch nichts gegessen hatte an diesem Tag.

Obwohl sie nicht mehr wollte, trank sie die ganze Flasche bis zum Schluss, und im Gegensatz zu der des Blonden war diese hier noch randvoll gewesen.

Die letzten paar Schlücke und Zahnlos James lachte. "Du bist dabei!", grinste er, *Ryan* löste sich von der Flasche. "Aye.", grinste er, wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und stellte die Flasche auf den Tisch.

"So, und jetzt können wir zu den Anderen" Bill und James liefen voran, während *Ryan* Sam noch einen giftigen Blick zuwarf. Dann taumelte sie hinterher.
 

Sam konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Gemütlich schnappte er sich wieder die Rumflasche, auch wenn sie leer war, und ging den anderen beiden nach. "Hättest du nicht machen müssen.", flüsterte er leise in Samiras Ohr, kicherte noch leise und lehnte sich dann wieder zurück.

Nebenbei schmiss er die leere Flasche von Bord, die würde eh niemand mehr brauchen.

"Hoffentlich gibts heute Abend keinen hohen Seegang, das wäre nicht gerade vorteilhaft für unsere erste Fahrt.", merkte Sam an, wenn auch nur, damit es nicht so still war, denn Bill grinste nur so vor sich hin, während James sich auf Deck umschaute, um irgendwelche Faulenzer zu erwischen, aber die Seemänner waren wohl alle unter Deck, wo auch immer sie da waren.
 

Leicht unbeholfen ging *Ryan* hinter den anderen her. "Ja..", murmelte er als Antwort, als Sam etwas von hoffentlich kein hohen Seegang murmelte. "Seekrank..." Kaum hatte sie das ausgesprochen, schon wurde ihm ein wenig übel. Aber das kam ganz sicher nicht von dem Wasser das sie umgab.

Im Gegenteil, die frische Luft half ihm dabei, irgendwie gegen den Schwindel anzukämpfen.

Der Blauäugige stützte sich an der Reling, blieb aber nach wie vor still.

Erneut gingen die zwei Männer vorne eine Treppe hinunter und *Ryan* musste sich dazu zwingen überhaupt runterzublicken.

"Das endet böse..", murmelte sie, während Luana immer mehr einschlief. Noch einmal tief durchatmend ging er langsam die Treppen hinab, Sam vor ihm. Schlecht, ganz schlecht sich jetzt irgendwie zu übergeben.
 

Dieses hochmütige, siegessichere Grinsen von Sam, das war einfach nicht aus seinem Gesicht zu bekommen und es wurde und wurde einfach nicht weniger, auch nicht, als Ryan, Bill und James inklusive Sam die Treppe hinabstiegen, wohin auch immer sie gingen. Im Gegenteil. Natürlich war Sam Ryans geschwanke nicht entgangen. Eigentlich tat Samira, das Mädchen in Ryan, schon Leid, aber seinem Bruder, Ryan selber, gönnte er es irgendwie und er fand es bis zu einem gewissen Teil sehr amüsant und belustigend, sich vorzustellen, wie wohl die Nacht verlaufen würde, sollte Ryan tatsächlich richtig schlecht werden.

Ein verdammt leises, aber schadenfreudiges Lachen verließ Sams Lippen und wieder blieb ein einsames Grinsen auf dem hübschen Gesichts des Undercover-Pirates.
 

Die Luft wurde immer stickiger, in *Ryan*'s Kopf wurde alles schummriger.

Leicht schwankend kamen sie unten an der Treppe an. "Da unten jedenfalls sind einige aus der Crew.. Karten spielen solange nichts wichtiges läuft." Zahnlos James war kaum zu sehen, als er begann zu sprechen.

Konnte aber auch daran liegen das sich *Ryans* Sicht verschlechtert hatte. "Sam.." murmelte er viel zu leise, als er gegen den Blonden lief. Gut, dass James und Billy das nicht sahen.

"Tut mir Leid..", nuschelte der Dunkelhaarige, ehe er sich aufstellte. Aber selbst im stehen schwankte sie hin und her.

"So, solltet ihr irgendwelchen Leuten aus der Manschaft begegnen so müsst ihr euch nicht vorstellen, sind viele neue hinzugekommen.."

Billy, das erkannte *Ryan* noch an der kratzigen Stimme.

"Wenn ihr wollt könnt ihr für den Rest des Abends machen, was ihr wollt... schließlich gibt es momentan kaum was zu arbeiten." Alte stimme, Zahnlos Jimmy.

"Aye" murmelte *Ryan*, als die Beiden an ihm vorbei liefen, wieder hinauf ans Deck. Mit halb verschlossenen Augen wandte er sich auch zur Treppe um. "Frische Luft..", flüsterte der Blauäugige vor sich hin.

*Ryan* fiel die Treppe eher hinauf.
 

Sam legte zwei seiner Finger an die Stirn und grüßte, oder verabschiedete sich eher von James und Bill, ließ sich noch eine Rumflasche in die Hand drücken und ging dann recht gemütlich Ryan hinterher.

"Na Brüderchen?", grinste er Ryan an, entkorkte die Rumflasche und trank noch einen Schluck. Mit einem süffisanten Grinsen hielt er dem Dunkelhaarigen die Flasche hin.

"Oder hast du schon genug?"
 

Leicht schnippisch sah *Ryan* seinen Bruder an. Seine Sicht wurde zunehmend unscharf, doch wollte er sich nichts von seinem Bruder unterstellen lassen.

Mit einem leichten Seufzen nahm er dem Blonden die Flasche aus der Hand und zwang sich zu einem Grinsen.

"Oh glaub mir, Sam...", nuschelte er. "Wenn ich wollte, so lönnte ich dich untern Tisch saufn das glaubsu garlich..."

Mit diesen Worten setzte sich der Blauäugige die Flasche an die Lippen und trank erneut kräftige Schlücke, während der Mond über dem weiten Meer stand.
 

"War das eine Einladung?", fragte Sam mit einem Grinsen nach, ehe er Ryan die Flasche aus der Hand und setzte selber wieder an, trank weiter, hielt ihm die Flasche allerdings nochmal hin. "Ein Wetttrinken? Jetzt? Die Einladung würde ich zu gerne annehmen. Du kriegst mich nicht untergesoffen."
 

Der Blauäugige bekam leicht gerötete Wangen, als er erneut die Flasche an die Lippen setzte.

"Um was wetteln wirl?", lallte er weiter, ehe er sich mit dem Ärmel über den Mund wischte.

*Ryan*'s Gedanken wurden immer leiser und immer stiller, die letzten Warnungen wurden ignoriert.

Hier gings um Stolz.
 

"Hah...", lachte Sam auf. "Bin gleich wieder da."

Mit diesen Worten verschwand der Blondhaarige erneut unter Deck, kam aber in ein paar Sekunden erneut wieder die Treppen hinauf, vier Rumflaschen hielt er weiterhin dabei.

"Na dann. Warte... wir wollen doch mit Gleichstand anfangen." Er nahm Ryan die Flasche aus der Hand und trank siein einem Zug aus.

"Mal sehen-... wie.. wieviel du schaffst."

Sam stellte zwei Flaschen vor Ryan auf den Boden, zwei vor sich. "Na? Immer noch darauf epicht, zu verlieren?"
 

Leicht verwirrt bemerkte *Ryan* die Flaschen, die bis jetzt noch zwei waren. "Ja latürlich, abel ich weld licht vellielen!"

Er ließ die eine Flasche aufploppen, ehe er sich bewusst wurde, das er gleich keine Kontrolle mehr haben würde. 'Scheiß drauf', raunte Luana, die plötzlich erwacht war, ihm zu. 'Sam ist dabei, ihr seit auf einem Schiff auf dem es vieler solche Leute gibt... Also los, trink einfach' Und damit schaltete sie sich erneut ab.

*Ryan* setzte die Falsche an die Lippen und trank kräftige Züge daraus.

Das Brennen in der Kehle jedenfalls spürte er bereits nicht mehr.
 

"Hah..", grinste Sam.

Er ließ *Ryan* eine Flasche Vorsprung ehe er selber zur Rumflasche griff und sie weg-exte.

Mit einem kritischen Blick sah er zu *Ryan*, der gerade dabei war, nach der zweiten zu greifen. Ehe der Schwarzhaarige sich versah, hatte der Blonde seine zweite Flasche auch schon geleert.

Lässig lehnte Sam sich an die Reling. Solangsam fing auch bei ihm an, die Welt sich zu bewegen, obwohl er sich gar nicht bewegte. "Huuh..." Der Blonde legte den Kopf in seinen Nacken und sah in den Himmel. "Upps... Der Mond.. den gibts ja doppelt.", stellte er lachend fest. Bloß nicht zu schnell bewegen, sonst würde ihm schwindelig werden, denn sein Denkvermögen war noch vollkommen vorhanden.

Wieder warf Sam einen siegessicheren und triumphierenden Blick zu seinem großen Bruder Ryan, der absolut kein Alkohol vertrug.
 

Gerade mal die eine Flasche brachte *Ryan* zuende. Er wollte zur anderen greifen, doch waren dort soviele... Flaschen. Immer wieder griff er ins Leere, bis er auf den Knien die Flasche anstieß, sie umkippte und davon rollte.

"Scheiße!", raunte der Blauäugige hinter der Flasche her, das ganze Deck bewegte sich und war mehrfach da.

*Ryan* schluckte, als er den Blonden ansah, den es auch mehrmals gab. "Du hast wohl gewonnen..", nuschelte er niedergeschlagen und setzte sich langsam neben den Blonden.

Das innere Mädchen in ihm war bereits eingeschlafen. Dennoch.. dieses....

Ohne viel nachzudenken legte der Schwarzhaarige den Kopf auf die Schulter seines Jüngeren Bruder.

Mehr Gedanken machte er sich darüber nicht.
 

"Hach solche Worte aus deinem Mund.. Herrlich.", grinste Sam sich einen zurecht.

Verblüfft sah Sam auf Ryan runter. "Wir sollten uns lieber schlafen legen. Ist besser für deinen Kreislauf." Sams Stimme war schon etwas rau, aber immer noch gut verständlich.
 

Der Blauäugige sah Sam lange an, ehe er unbeholfen nickte. "Ja.. lass uns schlafen gehen..." Er richtete sich auf, doch das plötzliche bewegen des Blutes in seinem Körper pumpte eine Welle am Alkohol durch die ungewohnten Adern des Schwarzhaarigen. *Ryan* hielt sich an der Reling fest, atmete die salzige Luft ein, ehe er sich den Würgreiz unterdrückte.

Tränen bildeten sich in seinen Augen, war er dieses Gefühl von Übelkeit nicht gewohnt. "Verdammt.", brachte er hervor. "Geh du schlafen.. ich bleib draußen..", nuschelte der Betrunkene in sich hinein.
 

"Nichts da, ich bleib bei dir.", antwortete Sam stur.

Er musste doch die Rolle des sorgenden Bruders übernehmen, was ihm auf verwunderliche Art und Weise überhaupt nicht schwer fiel.

"Entweder du Sturkopf kommst jetzt mit Runter in unsere Kajüte oder wir frieren uns beide den Arsch ab."

Denn mittlerweile war es recht kühl geworden, immerhin musste es schon ungefähr 11 Uhr Abends sein, was verlangte man da vom Wetter?
 

*Ryan* schüttelte den Kopf. Noch war der Alkohol nicht völlig über ihn gestellt, aber dennoch schwirrte es in seinem Kopf. Sorgen um seinen 'Bruder' machte er sich auch so..

"Das kann ich von dir nicht verlangen, Sam... ich meine .. Wenn uns warm sein soll kotze ich dich vermutllich voll." Allein der Gedanke widerte ihn an.

"Und hier draußen wird dir kalt.. nun geh doch einfach rein...bitte.." Immer leiser wurde die Stimme. Immer mehr Alkohol schwappte durch den leeren Magen hinaus ins Blut.
 

Überlegend sah Sam *Ryan* an.

"Nada, nichts zu machen."

Das war das einzige, was Sam dazu sagte. Entschlossen drehte er sich um, stützte sich mit seinen Armen auf der Reling ab und sah auf das Meer. "Entweder du kommst jetzt mit runter - auch auf die Gefahr hin, dass du mich vollkotzt - oder wir bleiben draußen. Basta." Einen einzigen Blick schenkte er noch *Ryan*, ehe der Blonde aufseufzte und sich zu seinem Bruder vorbeugte. "Schon vergessen? Ihr seid immer noch ein Mädchen.", raunte er leise und lehnte sich dann zurück. "Ich kann dich nicht alleine lassen."

Die Überzeugung war schon fast ansteckend und befehlend.
 

Irgendwie mit plötzlich geröteten Wangen fiel *Ryan* auf den Boden. "Aber...", setzte er erneut an.. Stimmt, er war ein Mädchen. "Das weiß keiner.. Niemand nimmt es dir übel wenn du deinen Bruder allein lässt.." Die Welt drehte sich um seinen Kopf herum. "Außerdem, wenn ich richtig in dieser Rolle stecken will.. So muss.. Samira...", gut, dass der Blauäugige den richtigen Namen verwendet hatte. "Ihre Klappe halten und auf die Zähne beißen"

Während er sich an der Reling hochzog und neben dem hübschen Blonden stand, atmete er tief durch.

"Wie sieht es mit dem Kotzen aus, macht man es nur einmal?", fragte *Ryan*.
 

Sam konnte nicht anders. Er brach in ein Lachen aus, das sehr sehr ungewöhnlich für den Jungen war.

"Es-.. es.. kommt.. ganz drauf an...", kicherte Sam total unmännlich, ehe er seine Stirn auf die Arme schlagen ließ, die immer noch auf der Reling lagen. Und dort kicherte er fröhlich weiter.
 

*Ryan* sah beleidigt zurück. "Ich hab keine Erfahrungen damit.. entschulde bitte.." Murmelte der Blauäugige. Dann seufzte er. "Soll ich.. den Finger...?"
 

"Bloß nicht, das macht alles nur noch schlimmer.", giggelte Sam und hob hoffnungsvoll den Blick, aber Ryans Gesichtsausdruck war einfach Klasse.

Wieder knallte seine Stirn auf Sams Arme und wieder brach er ins Lachen aus, diesmal in lautloses. Nur seine Schultern zuckten bei jedem heftigen und tiefen Atemzug.
 

Beleidigt zog der Dunkelhaarige eine Schnute. "Du.." Das Schiff wackelte durch eine hohe Welle, dem Körper wurde schwarz vor Augen und *Ryan* kippte leicht nach vorn. Würgend lehnte er sich weit über die Reling, hob nur den Hut damit dieser nicht davon fliegen konnte.

Würgend versuchte der *Junge* zu Luft zu kommen, doch erneut würgte er.

Viel kam nicht heraus....
 

"Na.. na kotzt dich aus..", kicherte Sam und hielt Ryans Zopf aus der Zielbahn. Vorsorglich nahm er seinem älteren Bruder auch gleich noch seinen Hut aus der Hand und legte eine Hand auf Ryans Schulter.

Immer wieder musste er kichern, auch wenn der beißende Geruch von Erbrohenem nicht gerade das war, was man als 'Lachenswert' bezeichnen würde.
 

*Ryan* hatte sich leer gekotzt. Es gab kein bisschen Flüssiges mehr in seinem Magen, somit gings ihm halbwegs auch besser. Doch der restliche Alkohol reichte.

Ohne es zu wollen, wischte er sich mit dem Ärmel über die Lippen, lehnte sich zurück und verlor das Gleichgewicht.

"Huch..", murmelte der Dunkelhaarige, als er sich an Sam abstützte. "Entschuldige.", flüsterte er leise, doch wusste er nicht wieso er sich entschuldigte.

Sam wirkte amüsiert, also begann er zu grinsen.
 

Sam grinste sich ohnehin schon einen zurecht. "Na, ausgekotzt, Kleiner?", fragte der Blonde belustigt.

Und irgendwo hatte Sam ja sogar recht. Er war größer als *Ryan*, wenn man es mal so betrachtete.

"Kommst du jetzt mit runter? Oder musst du noch was essen?"

Das Grinsen verschwand nicht, aber ein besorgter Ton schwang in der Stimme des kleinen Bruders mit, als er *Ryan* betrachtete und ihn an den Schultern festhielt.
 

*Ryan* seufzte, atmete tief ein. "Nein, nix essen.." nuschelte der *Junge* und hielt sich angewidert den Magen.

"Lass uns.. reingehen.. Ich will nicht.. das ihr friert" Plötzlich war *Ryan* weg, an seiner Stelle Luana, oder besser gesagt Samira erwacht. "Aber bitte irgendwohin.. wo niemand ist.. vielleicht wieder in.. den Lagerraum?" Ihr Blick wurde weich, ihre Augen glitzerten ein wenig feucht und gerötet.
 

Augenblicklich wurde Sam ernst und ein besorgter Ausdruck erschien auf seinen Gesichtszügen. "Wartet, ich bringe Euch runter, Miss.", flüsterte er leise, legte eine Hand an *Ryan*‘s - oh, pardon, mittlerweile wieder Samiras - Schulter, die andere an ihre Hand, sodass er neben ihr stand und sie führen konnte.

Ganz langsam ging er los. "Der Alkohol hat Euch nicht gut getan."
 

Luana lachte leise vor sich hin, es war wirklich das Lachen einer Frau. "Nein, scheint fast so als würde er mir nicht wohl bekommen.", flüsterte sie, Dankbarkeit schwang in ihrer Stimme mit. Sie schmiegte sich an die Hände des Blonden und ließ sich mit hinunterhelfen, denn alleine wäre sie die Treppe runtergefallen.

"Tut mir leid, das ich ihnen erneut... " Ihr fielen die richtigen Wörter nicht ein, die man sagen musste um das Auszudrücken, was sie wollte. "Verdammt.", nuschelte sie wieder einmal.
 

"Ihr fallt mir nicht zur Last, Miss.", erwiderte Sam jedoch freundlich mit einem leichten Lächeln im Gesicht. "Das würdet Ihr nie."

Langsam führte er Samira die Treppe hinab und ging bis in die hinterste Ecke des Lagerraumes, wo auch noch Samiras Kleid lag. "Setzt Euch lieber, Miss."

Noch immer waren Sams Worte nur leise Geflüstert, denn bis auf das Knarzen des Holzes, das Rauschen des Meeres und dem Pfeifen des Windes war nichts mehr zu hören. Nur hier und da raschelte etwas leise, doch verschwand es ebenso schnell, wie es gekommen war.
 

Das ließ sich die Schwarzhaarige nicht zweimal sagen. "Okay.", kicherte sie, der Alkohol vernebelte ihr den Verstand. Ein Seufzen entfuhr ihr, als sie zusammen mit dem Blonden auf dem Kleid platz genommen hatten. Ihr Rücken lehnte an die Wand und sie achtete sorgsam oder eher instinktiv darauf, dass sie dem Blonden nicht zu Nahe trat.

Einige Augenblicke war es still. Dunkelblaue Augen durchsuchten den Lagerraum, kamen in einer Ecke an und verharrten dort. Es raschelte erneut, dann hörte man ein Huschen. Zumindest könnte man meinen, es sei eins gewesen.

Luana schloss die Augen, dann spürte sie bereits wie etwas über ihren Fuß lief.

"Kyah!", kreischte sie mehr oder weniger auf, ehe sie die Füße an ihren Körper zog und sich an Sams Kragen vergriffen hatten. Ein ängstliches Fiepen war direkt neben ihnen zu vernehmen.
 

Sam gab einen überraschten, erstickten Würglaut von sich, als ihm plötzlich die Luftzufuhr abgeschnitten wurde. "Miss... Miss...", röchelte er und legte seine Hände auf Samiras. "Miss, das... nur.... Maus...", brachte Sam abgehackt hervor. Langsam lief er rot an und fing wieder an zu husten. "Miss... krieg... keine.. Luft...", röchelte er weiter und wollte die Hände des Mädchens von seinem Kragen wegziehen.

Mit einem erneuten, verängstigten auffiepsen war das Wesen auch schon wieder weggehuscht.
 

Langsam realisierte das Mädchen, was es da getan hatte. Ein Blick zu Sam der hilflos nach Luft jappste war nicht besser.

"Oh...", entwich ihr, ehe sie von ihm abließ und leicht peinlich berührt hochsah. "Das.. Das tut mir leid.. ich.." Versuchte sie etwas zu sagen, doch erneut fiepste die Maus auf und riss ihre Aufmerksamkeit ganz auf sich. Das waren viele Mäuse. Nicht nur eine. Ein unwohler Schauer lief ihr über den Rücken als sie sich ganz klein machte.

Schließlich wollte sie nicht als Angsthase dastehen. Aber ja verdammt, sie mochte keine Mäuse.
 

Für Sekunden starrte Sam Samira an. Dann grinste er.

Mir Leichtigkeit hob er sie auf seinen Schoss und drückte sie an sich. "So harret auf Rettung aus, Miss Samira, ich, Sir Samuel, werde Ihnen Schutz gewähren auf das die ungeheuerlichen Biester niemals den Leib Ihrer berühren können.", sprach Sam altertümlich mit einer unheimlich tiefen, dunklen und rauen Stimme aus, das Grinsen und der Spott waren aber beides weder zu übersehen noch zu überhören.
 

Leicht verlegen sah Luana hoch, blickte in die Augen des Blonden, ein dezenter Rotschimmer legte sich auf ihre sowieso gerötete Haut. Sie überlegte sich gerade erneut ob sie hinunter von dem Jungen steigen sollte, doch...

Eigentlich war er ja ganz gemütlich, und diese Mäuse. Erneut bekam das schwarzhaarige Mädchen Gänsehaut, seufzte und schloss einen Moment nachdenklich die Augen. Das sie durch den Alkohol nicht wirklich nachdenken konnte ignorierte sie elegant. "Aber bitte sagt mir, wenn die Mäuse Euch Fressen wollen, ja?", fragte sie leicht naiv, bestätigte damit das sie auf seinem Schoß bleiben wollte, das sogar ganz ohne Widerspruch, und schmiegte sich unbewusst an die Brust des Jungen.

Sicherheit machte sich in ihr breit und sie atmete seinen Duft ein, der ihr noch mehr Sicherheit bot. Viel zu gut roch er für einen Jungen.
 

"Gewiss sage ich Euch Bescheid, sollten die bitterbösen Monster mich attackieren.", raunte Sam leise, er klang immer noch überaus belustigt.

Sam konnte nicht abstreiten, das ihm die Nähe von Samira gefiel, ebenso wenig wie er abstreiten konnte, dass er ein wenig auf sich stolz war.

Sie, die edle Dame, vertraute ihm, einem Anstifter zum Verrat von England, soweit, dass sie sogar schon auf ihm döste.
 

Luana atmete tief ein, als sie sich vollends entspannte. "Ich werde dann mit den bitterbösen Monstern reden..", nuschelte sie mehr in Sams Hemd, als das sie sprach. Wenn man bedachte das sie diejenige war, die sich an ihn geschmissen hatte wie ein aufgescheuchtes Huhn.

Doch längst waren die Mäuse vergessen, und irgendwann fragte sich die Blauäugige wieso sie auf dem Jungen saß. Doch sie kam irgendwie zu keiner Antwort...

'Der Alkohol', nuschelte ihre innere Stimme ihr verschlafen zu, ehe sie erneut versiegte unter jeder Menge Wärme.
 

Sam grinste leicht. "Nur zu, Miss, nur zu. Redet mit den bitterbösen, gefährlichen Monstern."

Der Blonde sah auf die Ecke, in der er das letzte Mäuse-gewusel gehört hatte, aber da tat sich nichts mehr. Es war jetzt totenstill an Bord, nicht ein Schritt, ein Getapse, ein Wort war zu hören. Nur hier und da ein aufschnarchen.
 

Das Mädchen nickte, ehe es gähnte. "Sam?", fragte sie, mittlerweile total zurück in ihrem eigenen Körper. Ihre Augen fielen zu, doch war sie kein bisschen müde. Meinte sie zumindest.

Doch die eigentliche Frage vergaß sie, als sie ihn ansah. Zunächst war es ein geplantes: Was passiert absofort? Doch nun war keine Frage mehr in ihrem Kopf vorhanden, die sie hätte stellen können.
 

"Ja, Miss?" Wachsam sah er zu der schon fast schlafenden Samira in seinen Armen hinab und schenkte ihr ein aufmunterndes, freundliches Lächeln, dass man nicht allzu häufig auf dem sonnengebräunten, ziemlich femininen Gesicht sah.

"Ihr wolltet mir etwas sagen?" Neugierig blitzten die gold-gelben Augen im Dunkeln auf, als der Mond für Sekunden über das Wasser glitt und dieses eine hastige Reflektion an die Bootswand warf.
 

Es fehlte nur ein bisschen und Luana hätte sich den Kopf gekratzt. Was verdammt wollte sie ihn fragen?

Erneut fielen ihre Augen zu und sie entspannte sich immer mehr, was größtenteils an dem Alkohol lag, den sie intus hatte. "Hab sie vergessen", murmelte sie vor sich hin, ehe sie die dunkelblauen Seelenspiegel erneut aufschlug und fasziniert in gold-gelbe blickte.

Irgendwie fühlte sie sich mehr als wohl.

"Eure Ruhe färbt ab..", flüsterte sie unüberlegt..
 

"Ach tatsächlich? Tut die das? Dann sollte ich mich wohl häufiger auf Tortuga stellen und einfach nur lächeln.", grinste Sam schon wieder und strich über Samiras Haare, fegte sie mit einer lockeren Bewegung aus dem Handgelenk von ihrem Gesicht, wo sie nur störte.

"Ihr seid müde, Miss. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen sollten wir jetzt unseren Schlafraum aufsuchen."
 

Luana errötete ein wenig, was zum Glück durch das gedämmerte Licht nicht auffiel. Sie schüttelte den Kopf, und erneut landete die Strähne in ihrem Gesicht. "Nicht, wenn es nicht ein ehrliches Lächeln ist.", hauchte sie, doch war das keine bedachte aussage.

Als Sam erneut zu sprechen begann, dachte sie ein bisschen nach. Eigentlich war das Schwindelgefühl mit der Übelkeit weg. "Wir können es ja mal probieren..", flüsterte das Mädchen und versuchte wieder in ihre Rolle als Mann reinzukommen. Zumindest den Blick zu festigen.
 

Sam stand auf, hob Samira damit ebenso hoch. Da er die Lady nicht abstellen wollte, trug er sie noch ein Stück bis zu einem Fass, wo er sie vorsichtig auf den Boden stellte. Ihre fahrigen Finger klammerten sich am Rand des Fasses fest.

Wo war denn ihr Gleichgewicht, wenn sie es mal brauchte??

Gerade wollte Sam zu einer spitzen, spottenden Bemerkung über Samiras ja doch ach so gute Gleichgewicht und ihre Vollwertigkeit als Mann machen, da erschallte ein lauter Schuss auf Deck. Eine Glocke wurde hastig gebimmelt und plötzlich war alles auf den Beinen.

"PIRATEN!", schrie einer der Männer von oben. So laut, dass es sogar bis zum Lagerraum durchdrang.
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

Soo~ Das war auch mit ein bisschen Verspätung das dritte Kapitel, diesmal etwas länger als das zweite.

Hoffentlich gefällt es euch und vor allem Rima_Chan! :3

An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an Jazzmin <3
 

Fazit dieses Kapitels:

* Samira/Luana/Ryan verträgt keinen Alkohol

* Samira/Luana hasst Mäuse

* Samira/Luana hat keinen blassen Schimmer von Schiffen

* Samira/Luana hat verdammt viel Stolz

* Sam und Samira/Luana sind gute Schauspieler

* und haben einen sehr netten Captain gefunden

* und HamHam und Fly sind seeeehr grausam weil sie an dieser Stelle aufhören *grins*

Wieso sind da eigentlich so viele Samira/Luana-Fazite? Oô.. Naja.. *schulterzuck* Lässt sich irgendwie nicht vermeiden, da es über Sam so wenig zu sagen gibt Oô. Ahh doch! Ein Fazir fällt uns ein! xD

* Sam hat das erste mal seinen Namen verwendet! Samuel!
 

In diesem Sinne.. Schon wieder viel zu viel gelabert -///-

Bis zum nächsten Chapter~

Hamsteru :3 und HinaFlys <3

Kapitel 4 [Film 1] ~ Vereitelter Fluchtplan

Sam stand auf, hob Samira damit ebenso hoch. Da er die Lady nicht abstellen wollte, trug er sie noch ein Stück bis zu einem Fass, wo er sie vorsichtig auf den Boden stellte. Ihre fahrigen Finger klammerten sich am Rand des Fasses fest.

Wo war denn ihr Gleichgewicht, wenn sie es mal brauchte??

Gerade wollte Sam zu einer spitzen, spottenden Bemerkung über Samiras ja doch ach so gute Gleichgewicht und ihre Vollwertigkeit als Mann machen, da erschallte ein lauter Schuss auf Deck. Eine Glocke wurde hastig gebimmelt und plötzlich war alles auf den Beinen.

"PIRATEN!", schrie einer der Männer von oben. So laut, dass es sogar bis zum Lagerraum durchdrang.
 


 

Sams Augen weiteten sich vor Schreck, hastig packte er Samira an die Hüften und hielt sie fest, da das Schiff bedenklich am Wanken war.

Wieder wurde die Glocke geklingelt, Seile wurden hin und her gerissen, die Segel zischten im Wind und tosende Wellen bauten sich von außen auf, so sehr riss und zog man an dem Schiff, damit es bloß dem flaggenlosen Schiff entkommen konnte.
 

Leicht verwirrt blickte die Schwarzhaarige auf, klammerte sich an dem Fass, doch fiel sie schon im nächsten Moment um. "Verdammt.", nuschelte sie, als sie sich aufrappelte und schon auf den Weg nach oben machte. Die frische Luft die ihr entgegen kam machte ihre Gedanken für einen Moment glaskar. Schon sah sie das Schiff und ihr erster Blick ging zu Sam. An Deck wurde tatkräftig gearbeitet.

"Scheiße.", flüsterte *Ryan*, der plötzlich wieder anwesend war. Noch war genug Platz zwischen ihnen und dem Schiff der Piraten.

Ein modriger Geruch wurde vom Wind, der aus ihrer Richtung kam, zu ihr getragen und sie verzog das Gesicht.
 

Die beiden 'Brüder' aber wurden gekonnt ignoriert.

James und Bill hasteten über das Deck, taten hier etwas, taten dort etwas, während der Captain Befehle schrie, die kaum einer durch den wirbelnden Wind und das kräftige Rauschen des Meeres verstand.

Das Piraten-Schiff kam immer näher, es schien, als würde der Frachter kaum von der Stelle fahren, auch wenn man den heulenden Wind hörte und auch spürte. "RYAN!", brüllte Bill da. "SAM! Unter Deck mit euch! Wir können euch hier nicht gebrauchen!", wurde ihnen entgegen gepfeffert, da war Bill auch schon wieder weg.
 

*Ryan* sah Sam an. "Sollen wir wirklich tatlos... unten vergammeln?", flüsterte der Blauäugige, doch schon wurde er von Zahnlos-James hinuntergedrückt. Sein 'Bruder' hinterher.

"Na Klasse..", flüsterte der Junge, als er aus einer Lücke zwischen der Tür sah, wie das Schiff an das eigene geriet und alles plötzlich leiser wurde. Ein übler Gestank fuhr ihm in die Nase.
 

Sam knurrte leise, drückte Ryan schon alleine aus Reflex hinter sich. Der Geruch von verfaultem Holz war schon beinahe erdrückend als auch schon der erste Kanonenschuss ertönte.

Das Holz splitterte, es hörte sich schon fast wie Knochensplittern an, und man hörte lautes, panisches Gekreische vom Deck.

Sam verengte seine Augen und sah sich hastig um. "Ryan, wir verschwinden! Mit Davy Jones will ich nichts zu tun haben, dieser wabbeligen Qualle." Damit rauschte Sam nach unten und fing an, in einer Kajüte herumzukramen.
 

"A-Aber..", begann der Schwarzhaarige, als er erneut Geschrei von oben vernahm. "W-Wir können sie doch nicht einfach zurück lassen, oder? Schließlich.." Sie hielt inne, als völlige Stille einbrach. Schwere Schritte waren direkt über ihnen zu vernehmen.

"Verdammt.", nuschelte der Blauäugige, ehe er sich neben Sam niederkniete. "Wer ist dieser Davy Jones denn?", fragte er, doch wusste *Ryan* sehr wohl, das das nicht der Moment für die Antwort auf ihre Frage war.

"Wie kann ich dir helfen?", fragte er stattdessen.
 

"Ab besten gar nicht.", nuschelte Sam, der einfach Samiras Fragerei überging. Er hatte jetzt eindeutig Wichtigeres zu tun, als Fragen zu beantworten, auch wenn das wohl mehr als unhöflich von ihm war.

Mit geschickten Fingern fing er an, aus kleinen schmalen Seilen ein kräftiges Tau zu flechten. Woher auch immer er das konnte, aber er konnte es eben. Der Blonde fuchtelte ein wenig damit herum, ehe er sich einen Beutel schnappte und zwei Wasserflaschen reinstopfte, die er zuvor aufgefüllt hatte.

"Still halten, Miss.", flüsterte er jetzt und band Samira das eine Ende des Seils um die Hüfte. Das andere verknotete er mit sich selbst. Danach knüpfte er noch ein weiteres geflochtenes Tau genau in die Mitte von dem, welches Samira und Sam verband. Das wurde letzten Endes an eine sehr stabile Kanone festgebunden.

Die ganze Zeit über war er so leise gewesen, als sei eine Katze unterwegs. Keinen unnötigen Laut hatte er von sich gegeben, er hatte nichtmal gekeucht oder einen Schmerzenslaut von sich gegeben, als Sams gebrandmarkter Arm mit Salzwasser in Berührung kam, als er das Seil an der Kanone band.
 

*Ryan* hob verwundert die Augenbraue, als er plötzlich wieder Samira war. Sie senkte den Blick, als sie das Wasser sah, biss sich auf die Unterlippe, als sie spürte wie kalt es wurde.

Von oben vernahm sie nur ein: "Sind das alle Männer der Manschaft?" Die Stimme, die sprach, jagte ihr einen Schauer über den Rücken, und ganz sicher nicht einen von denen, die sie eben noch verspürt hatte.

"Aye" Ohne ein Zögern sprach der Captain, fest und standhaft. Erneute Schritte waren vernehmbar und Luana hielt still, selbst das Atmen unterdrückte sie.
 

Dankend schickte Sam ein Stoßgebet zu allen Meeresgöttern, die er kannte und die er aufzählen konnte. 'Captain... wir danken es Ihnen', seufzte Sam leise in Gedanken.

Der Blonde band sich seinen Beutel um und ging zur Kanone.

Mit einer lockeren Handbewegung winkte er Samira zu sich. "Miss, kommt bitte her.", flüsterte er leise, um bloß keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
 

Luana nickte leicht, ehe sie auf leichten, schnellen Schritten zu Sam lief und sich dabei schön geduckt hielt. Sie sah noch mal zurück, blickte zur dunklen Tür. "Viel Glück..", nuschelte sie, zwar hatte sie James und Bill erst vor kurzem kennen gelernt, doch waren ihr beide Seemänner sympathisch gewesen.

Zwar hatte sie kaum 5 Sätze mit dem Captain gewechselt, doch hatte er für sie gelogen.

Die Schwarzhaarige senkte den Blick, blinzelte eine Träne weg. Nicht einmal ihre Mutter hatte sich für sie eingesetzt. Und der Captain...

"Werden sie sterben?", fragte sie Sam, sah ihn dabei nicht an. Genauer genommen konnte er ihr nicht in die Augen sehen. Und ihre Stimme vermittelte nicht viel.

Doch Sam hätte Tomaten auf den Augen haben müssen um nicht zu erkennen, dass es Luana schwer fiel die Mannschaft zu der sie nicht einmal richtig gehörte, zurückzulassen.
 

Sams ruhigen, berechnenden und sanften Augen ruhten auf dem Schwarzhaarigen Mädchen, das nun so unglaublich zerbrechlich aussah.

Er schwieg.

Und das Schweigen zog sich hin. Es wurde nur von Schritten und einem gelegentlichen Schrei durchbrochen. Bei jedem Schrei zuckte das Mädchen leicht zusammen, während Sam es gekonnt ignorierte. "Hoffen wir, nicht.", antwortete er schließlich, auch wenn er mit dieser Antwort alles andere als zufrieden war.
 

Luana verkrampfte sich, mit jedem verdammten Schreien. Ihre Hände zu Fäusten geballt, begann sie langsam aufzusehen.

"Davy Jones also..", flüsterte sie vor sich hin, ob Sam das hörte wusste sie nicht, interessierte sie in diesem Moment nicht. Ihr Blick war fest, eiskalt. Jedes einzelne Gefühl hatte sie gerade aus ihrem Körper gebannt, dafür war im Moment keine Zeit. Die Schreie waren weg, erneute Stille.

Dann trat sie zu dem Jungen, sah ihn lange an. "Sie werden gleich das Schiff durchsuchen.", flüsterte die Schwarzhaarige, in ihrer Stimme war nun wieder das Mädchen zu erkennen.
 

"Ich weiß.", antwortete Sam nur.

Aber er wartete.

Er wartete ruhig und gelassen, bis Davy Jones' Männer anfingen, die einzelnen Räume zu durchsuchen. Erst als er die erste Kajütentür sich öffnen hörte, sprang er ohne Vorwarnung aus dem Kanonenloch und zog Samira mit. Noch im Flug packte Sam sie an ihre Taille und hielt sie fest. Gekonnt federte der Blonde sich mit den Füßen ab und lief das glitschige und rutschige Holz hinunter. "Halt dich gut fest an mir.", flüsterte Sam Samira ins Ohr.
 

Was hätte die Schwarzhaarige denn auch anderes tun können? 'Festhalten' konnte man das schon fast nicht mehr nennen, sie klammerte sich eher an dem Blonden. Viel zu überrascht war sie gewesen, als sie sich plötzlich in der Luft befunden hatte. Aber geschrien hatte sie nicht, und darauf war sie verdammt stolz.

Als sie sich ungefähr daran gewöhnt hatte, lauschte sie dem Geräusch von Sams Schritten. Achtete genauestens darauf, ob noch jemand anderes rannte. Aber so leise auch Sam war, kein anderes Geräusch vermag bis zu ihrem Ohr durchzudringen.
 

Sam redete nicht, er atmete nicht laut und er war vollkommen ruhig.

Ob er atmete war manchmal überhaupt nicht zu erkennen, aber er tat es wohl, denn es machte ihm überhaupt nichts aus, sich an der Kanone mit dem Seil herunterzulassen und nebenbei mit einer Hand Samira ein wenig zu stützten, damit diese nicht herunterfiel und einen besseren Halt hatte. Denn sollte sie fallen, würde das üble Folgen haben können.

Zum einen könnten sie dadurch erwischt werden, da Samira sich wohl kaum ebenso lautlos am Holz abfangen konnte wie Sam, da sie sehr aufgeregt war, zum anderen konnte das Seil reißen und sie mit in die Tiefen des Meeres ziehen, was ja auch nicht unbedingt der angenehmste aller Tode wäre. Immerhin wäre ein gewisses bisschen Ironie im Spiel.

Sam schloss die Augen und atmete tief ein. "Miss, seht Ihr das kleine Boot über unserem Kopf?", fragte er schließlich ganz leise flüsternd und blickte selber hoch an die Reling, wo eines der Beiboote befestigt war.
 

Sofort sah die Schwarzhaarige hoch, hatte sehr wohl verstanden, das sie ruhig halten sollte. Sicher fiel es Sam auch so schon schwer, sie nebenbei zu halten.

"Ja.", flüsterte sie, hauchte eher. Irgendwie ahnte sie, was der Blonde vorhatte, sah ihn aber dennoch an. Wie sollten sie das Boot ins Meer hinab lassen? Ohne bemerkt zu werden? Aber was fast genauso wichtig war: Wie sollten sie im Meer überleben?

Oder hatte er gar was anderes vor? Durch ihre dunklen Augen, die die Farbe des Meeres angenommen hatten, sah sie ihn lange Zeit an. "Was habt Ihr vor?", flüsterte sie und senkte den Blick aufs Wasser, an Deck wurde noch immer gelaufen und Lärm wurde gemacht.
 

Der Blonde grinste nur wissend. "Passt auf." Er drückte Samira nun eng an sich und sich selbst dichter an das glitschige und schmierige Holz des Schiffes. Dann griff er an seine Seite und zog zwei kleine, wohl sehr teure und gute Messer hervor. Das eine drückte er Samira in der Hand. "Festhalten.", murmelte er, ehe er weit ausholte und das Messer in das Beiboot schlug.

Augenblicklich kehrte Ruhe ein, nicht mal das Fiepsen einer Maus war zu vernehmen.
 

Die Schwarzhaarige erstarrte, machte sich ganz klein. Angst machte sich einen Moment in ihren Augen breit, als sie dem Wind lauschte, dem Rauschen des Meeres.

An Bord wurden langsam weitere Schritte getan, aufmerksamere als soeben, einige Kisten wurden umgeschmissen.

"Schau mal was ich hier habe" grölte eine Stimme, als eine Kiste beiseitegeschoben wurde. "Da klebt sogar noch Blut dran."

Lachen ertönte. Luana schluckte. Sie hatten Sams Säbel gefunden, den er hinter der Kiste versteckt hatte. Noch immer machte sich Luana ganz klein, drückte sich unnatürlich nah an Sam.

"Wem gehört das?" Erneut diese Stimme, die so rau war, das es Luana eiskalt den Rücken hinab rinn.
 

"Verdammt..." Ein ganz leises, kaum hörbares Knurren wich aus Sams Kehle. Den Säbel hatte er vollkommen vergessen! "Sie werden auch Euer Kleid finden.", hauchte Sam, ernüchtert durch die Tatsache, dass man die Spuren im Lagerraum, viel zu nahe an Samira und ihm, fand, als oben an dem Beiboot.

Zum ersten Mal in der gesamten Zeit, in der Sam bei Samira war, vernahm die Schwarzhaarige einen nervösen Herzschlag. Und der war ganz und gar nicht beruhigend, denn wie auf Kommando raschelte wieder etwas.

"Hier.. Captain! Ich habe Frauenkleider gefunden!" Ein hämisches Lachen ertönte. "Sucht weiter.", donnerte die düstere Stimme des anscheinigen Captains. "Wir haben keine Frau ins Meer geschmissen!" Sam kniff die Augen zusammen und betete, dass man die Kanonen in Ruhe lassen würde.
 

Luana hielt den Atem an, biss sich auf die Unterlippe. Als sie Sams Herzschlag hörte, verdreifachte sich ihr eigener. Sie hatte Angst, man könnte ihn vernehmen. Doch anscheinend war er nur für sie laut.

Erneut wurden Kisten umgeschmissen, trampelnde Schritte wurden an Deck hin und her gelaufen.

Gerade als die Schwarzhaarige sich beruhigte, dachte, es würde stiller in dem Raum werden, in dem sie sich eben noch befunden hatte, kehrte ein einzelner Mann zurück, kam immer näher zu Luana und Sam.

'Bitte, Bitte nicht', dachte die Schwarzhaarige, klammerte sich an Sam, hielt die Luft an, war dem Wahnsinn nahe. 'Ich werde absofort nie wieder so tun als würde ich Samira heißen! Versprochen!'

Vor der Kanone hielt der Pirat inne, Sam und Luana konnten ihn atmen hören. 3-2-1....

Weitere Schritte, vermutlich einer der die Treppe hinunter raste. "Hey, der Alte will, das wir zurück an Deck kommen, also trödel nicht rum, er scheint uns was zu sagen zu haben!"

Die Schritte verharrten, dann hörte die Blauäugige, wie sich die Tür schloss - und atmete tief aus.
 

Auch Sam atmete geräuschvoll aus. "Das Gröbste ist geschafft.", murmelte Sam, der immer noch sehr angespannt war. Seine Muskeln spannten sich straff, es musste ihn eine ungeheure Anstrengung kosten, sich selbst, Samira und noch zwei Liter Wasser an einem einzigen Seil mit einer Hand zu halten.

Er knurrte leise, lockerte seine Hand ein wenig, ehe er das Tau wieder festhielt. Nur Zentimeter rutschten die beiden hinab.

"Jetzt warten wir.", nuschelte Sam, drückte Samira fest an sich.
 

Luana sah Sam die Anstrengung deutlich an und seufzte, Hätte sie doch nur abgenommen!

Das Mädchen blickte am Tau entlang, sie könnte Sam wenigstens den Gefallen tun und ich sich selbst festhalten.

Erneut sah sie zum Schiff hinüber, atmete tief aus und ein, atmete modrigen Gestank ein. "Und.. was machen wir dann?", flüsterte sie, damit auch ja keiner sie hören konnte. Aber die Männer waren gerade anderweitig beschäftigt.

"Lasst mich jetzt ein wenig das Seil halten, es bringt uns nichts wenn ihr am Ende mit euren Kräften seid, Sam...", schob Luana hinterher und sah sich um. Sollte nicht bald irgendwann die Sonne aufgehen?
 

"Nein... Nein, ist schon gut so. Ihr seid gesichert, theoretisch könnte ich Euch sogar ganz loslassen.", murmelte Sam leise und stemmte die Füße wieder gegen die glitschige Bootswand. "Meine Kräfte schwinden nicht so schnell wie Ihr denkt, Miss.", antwortete der neuernannte Pirat und atmete tief ein.

Derweil wurde an Deck und in den Lagerräumen alles brauchbare weggebracht. Was für ein Glück, dass ihre Seite des Schiffes nicht zur Flying Dutchman zeigte.
 

Die Schwarzhaarige hörte erneut lautes Poltern, lachen, Sprechende Männer. Ganz als ob sie normale Menschen wären. Langsam senkte sie ihren Blick, sah zum Meer hinaus. Atmete aus, atmete ein.

Sie hörte Flaschen klirren, als sämtliches gebrauchbares Material auf der Flying Dutchman, deren Namen die Blauäugige natürlich nicht kannte, verstaut war.

Schwer schluckte sie. Die Männer hatten das Schiff ausgeraubt. Von der Ferne vernahm sie ein leicht raues "Wir haben keine Frau gefunden!" und atmete erneut erleichtert auf.

Jetzt, nach erledigter Arbeit, würde wohl der Teil kommen, der dem Mädchen so gar nicht passte.
 

Sam schloss die Augen und beruhigte seinen Herzschlag, der schon wieder angestiegen war. Seine Atmung ging stockend, er atmete kaum richtig, sein Griff an dem Tau lockerte sich wieder. Mit zusammengebissenen Zähnen sah er wieder auf das Beiboot, was an mehreren Seilen vom Deck baumelte. "Sei.. jetzt.. ganz ruhig.. Ni-.. nicht bewegen..", presste Sam angestreng zwischen den Zähnen hervor, musste sich jetzt schon fast an das Seil klammern und krallen, damit er nicht weiter abrutschte, denn noch war Spielraum zwischen dem Seilende und seiner Hand, auch wenn er sich wünschte, dass dieser Spielraum nicht überbrückt werden muss.

Die Stimmen würden lauter, ein grimmiges Knurren ertönte über ihnen.

"Schade, dass wir den Kahn versenken müssen.", klang es durch das Tosen des Windes hinunter zu den beiden Baumelnden. Geschockt riss Sam die Augen auf. Warum hatte er gerade daran nicht gedacht?!
 

Unschuldig klammerte sich die Schwarzhaarige weiter an dem blonden Jungen, hörte die letzten Worte und erstarrte zu Stein.

"Oh...Scheiße..", fluchte sie, in einem solchen Moment war nicht an Höflichkeit zu denken. Sie versuchte sich soweit anzuspannen um mögliches Gewicht von Sam zu nehmen, aber irgendwie wollte das nicht klappen. In diesem Moment war sie erstarrt.

"Sam.. Was machen wir jetzt?", fragte sie den honigfarbenäugigen Jungen leise, so leise, das er es nicht hören würde, nahm sie an. Doch lauter zu reden, dafür hätte sie Mut gebraucht.
 

Sam stieß nur ein wütendes, halblautes Knurren aus und schloss verzweifelt die Augen.

Ihm blieben nur wenige Möglichkeiten.

Entweder, sie würde mit in die Luft gesprengt werden, oder sie würden übers Meer treiben und früher oder später ertrinken oder verdursten, oder aber die würden sich jetzt zu erkennen geben.

Wenn er doch nur alleine gewesen wäre.

Verzweifelt lehnte Sam seine Stirn gegen die Bootswand und atmete tief durch.

"I-.. ich.... weiß es .... nicht...", gab Sam gestresst und zum ersten Mal wohl wirklich verunsichert von sich.

'Sam.. Sam beruhig dich. Denk nach.. Denk nach....'

Gerade wurden direkt im Lagerraum die Kanonenkugeln und mehrere Fässer Schießpulver auf dem Schiff verteilt, eine Spur aus Schwarzpulver wurde zwischen den Fässern gelegt. Sam erstarrte, als er das dumpfe Aufschlagen von Holz auf Holz beinahe direkt über sich vernahm.
 

Die Schwarzhaarige bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Ganz und gar nicht in Ordnung.

"Sam...", hauchte sie leise, ehe sie ihm mit der Hand über die Wange strich. "Das wird schon" Nun war sie also dran mit Hoffnung machen.

Sie roch den bissigen Geruch von Schießpulver und erstarrte. Ihr gingen die gleichen Gedanken durch den Kopf wie ihm, und als sie dann auch noch das Aufschlagen von Holz aufeinander mit einem Knall verwechselte, kreischte sie einen Moment auf.

Totenstille machte sich auf dem Schiff breit, als die Blauäugige bemerkte, dass das Schiff noch immer nicht weg war. Ihr Herz blieb erneut stehen.
 

Sam erstarrte. Sein ganzer Körper verkrampfte sich und wenn er jetzt nicht so darauf epicht gewesen wäre, alles andere zu retten wäre eine ganze Scharade von Flüchen über seine Lippen gekommen.

"Was war das? Los ihr räudigen Kröten! Sucht schon die dreckigen Kakerlaken die sich noch auf dem alten Kahn hier tummeln!", herrschte eine raue und kratzige Stimme die Crew an.

"Ver-... DAMMT!", schnauzte Sam los, durchschnitt mit dem anderen Messer, welches er noch in der Hand hielt, die Samira hielt, und durchtrennte panisch das Seil.

"VON DA UNTEN KOMMT ES, IHR MISTKÄFER!", brüllte die gleiche Stimme übers Deck. Fußgestampfe ertönte. Zwei Köpfe starrte sie vom Deck aus ein, während oben an der Kanone herumgerüttelt wurde. "Verdammt, verdammt, verdammt!", knurrte Sam und versuchte mit allen Mitteln das Tau zu durchschneiden.
 

Während der Blonde verzweifelt versuchte das dicke Seil durchzuschneiden, wurden sie langsam immer weiter hochgezogen. "Es.. tut mir Leid!", quietschte sie, war den Tränen verdammt nahe. Nicht jetzt, sie konnte ihn nicht in diesen Moment im Stich lassen. Während Sam versuchte das Seil durchzukriegen, versuchte Luana sich irgendwas zu überlegen, wie sie hier wieder wegkamen. Aber die Piraten waren auf sie aufmerksam geworden.

Das Meer war weit. Sie hatten keine Chance.

Immer höher kamen sie, sie sah in das widerliche Gesicht eines Piraten und erstarrte. Mensch? Das hier sollte ein Mensch sein?

Ein weiteres Kreischen unterdrückend spürte das Mädchen, wie Sam an den Schultern gepackt und hinein gezogen wurde. Sie somit direkt hinterher.

Erstarrt blickte sie in eine Kammer voller widerlicher, stinkender, unmenschlich aussehender Piraten, die sie mit mordlustigen Blicken begutachteten.
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

So.... Das war das nächste Kapitel. Das 5. kommt vorraussichtlich [!!] nächste Woche, aber ab dann könnte es sein, dass erstmal nichts hochgeladen wird. HinaFlys ist nämlich recht faul und hat das posten vergessen ^^" Die Fanfic basiert ja auf einem.. RPG ^-^"

Einen vielen lieben Dank an die Reviewer Rima_Chan und Jazzmin :3 Hoffentlich gefällt euch dieses Kapitel auch!
 

Bis zum nächsten Kapitel *wink*

Hamsteru :3 und HinaFlys <3

Kapitel 5 [Film 1] ~ Glück im Unglück?

Während der Blonde verzweifelt versuchte das dicke Seil durchzuschneiden, wurden sie langsam immer weiter hochgezogen. "Es.. tut mir Leid!", quietschte sie, war den Tränen verdammt nahe. Nicht jetzt, sie konnte ihn nicht in diesen Moment im Stich lassen. Während Sam versuchte das Seil durchzukriegen, versuchte Luana sich irgendwas zu überlegen, wie sie hier wieder wegkamen. Aber die Piraten waren auf sie aufmerksam geworden.

Das Meer war weit. Sie hatten keine Chance.

Immer höher kamen sie, sie sah in das widerliche Gesicht eines Piraten und erstarrte. Mensch? Das hier sollte ein Mensch sein?

Ein weiteres Kreischen unterdrückend spürte das Mädchen, wie Sam an den Schultern gepackt und hinein gezogen wurde. Sie somit direkt hinterher.

Erstarrt blickte sie in eine Kammer voller widerlicher, stinkender, unmenschlich aussehender Piraten, die sie mit mordlustigen Blicken begutachteten.
 


 


 

Mit einem erstickten Aufstöhnen landete Sam irgendwo im blutigen Dreck und Staub. "Ihr Landeier wolltet also flüchten, was?" Ein hämisches Grinsen lag auf den unmenschlichen und bläulichen Gesichtszügen des Wesens vor Luana. Ein fauliger Atem schlug dem Mädchen entgegen, als der Kerl grinste und seine verfaulten und schwarzen Zähne zeigte. "Na das wird den Captain aber freuen."

"La-... Lasst.. das Mädchen... In Ruhe.", knurrte Sam, rappelte sich auf und stellte sich aufrecht hin.

"Hah!", rief ein anderer aus, der einen Seestern über seine Wange hatte. "Verschonen... Frauen bringen Unglück ans Bord!"
 

Angewidert verzog die Schwarzhaarige das Gesicht, als Sam und sie an den Armen gepackt und grob hochgerissen wurden. Ihr wurde übel, doch wollte sie keine Blöße zeigen. Sie senkte den Blick, konnte weder Sam, noch dieses komische Pack hier ansehen.

"Oh seht mal, das Weib findet uns wohl hässlich." Die Stimme war sehr nah an ihrem Ohr, und die Blauäugige versuchte den Kopf wegzudrehen. Atem strich an ihrem Hals entlang.

Ihre Augen weiteten sich, als sie Sam ansah. Wollte er sie selbst in diesem Moment nicht hängen lassen? Es war ihre Schuld.

Sie lauschte den Worten des Piraten. Unglück? Sie? ... ja. Über Sam zumindest.

Schwere Schritte wurden erneut getan und ihr Blick glitt zum Boden hinab.
 

Sam reckte seinen Kopf stolz hoch, als er von einem der Fischmenschen am Kragen gepackt und hochgerissen wurde. "Na sieh mal einer an... Landeier.. Landeier, die sich auch noch gegenseitig beschützen wollen.", knurrte der Sprecher von vorher:

"Ja, Mister. Landeier, die sich gegenseitig beschützen.", antwortete Sam erstaunlich gelassen. Aber wie sollte er auch anders reagieren? Er war noch nie der Typ gewesen, der Panik gehoben hat.

Stinkender, fischiger Atem fuhr ihm durch die Nase und der Blonde erstarrte, als er es roch.
 

Luana senkte den Blick, biss sich auf die Unterlippe. "Oh, seht, der Captain kommt!", brüllte einer der Unmenschen fast so, als hätten die anderen Schwierigkeiten beim Hören.

Der modrige, faulige Fischgeruch, der die ganze Zeit ihre Lungen füllte, wurde fast noch unerträglicher. Es schien fast so, als würde die Seeluft noch feuchter werden. Wo war der frische Wind hin?

Das Mädchen traute sich nicht, den Blick zu heben. Der Captain.

Ihr Blick glitt zu Sam, der seine Fassade weiterhin aufrecht erhielt.

So stark wie er war die Schwarzhaarige nicht.
 

Sam schnaubte abfällig. "Wir haben Augen im Kopf, Mister. Ihr müsst nicht so schreien und Eure Kehle schunden.", erklärte Sam, grinste leicht spottend.

Er? Sich unter kriegen lassen? Von Fischmenschen?? Dafür musste schon mehr geschehen als so Kleinigkeiten, die sich hier abspielten!

Tatsächlich stapfte abwechselnd ein Fuß und ein Stück Holz auf dem Boden, ehe der Captain stehen blieb.

Ein Lachen, das Sam eine Gänsehaut über den Rücken jagte, kam aus seinem Mund.

"Na wen haben wir denn hier?"
 

Der Fuß, den Luana dicht vor Sam stehen sah, ließen sie noch Hoffnung schöpfen. Ein Schuh. Ein ganz normaler dunkler Lederschuh. Vielleicht ein wenig ungepflegt, aber die meisten anderen waren Barfuß. Den anderen sah sie nicht, vielleicht stand sie einfach ungeschickt?

Ihr Blick hob sich. Vielleicht war der Captain menschlich?

Sams Stimme sagte was anderes aus, doch die Hoffnung in der Schwarzhaarigen vergruben zweifelnde Gedanken.

Der Pirat, der hinter ihr stand, stieß sie unsanft in den Rücken, sodass sie ruckartig den Blick hob. Ihre Augen weiteten sich vor lauter Schreck.

Gerade in dem Moment in dem Sam zu einer pfiffigen Antwort setzte, unterdrückte das Mädchen einen Würgelaut. Menschlich? Das Ding? Sie kämpfte gegen die Hysterie an, als diese Tentakel sich im Gesicht des Grünblauen Captains zu bewegen schienen.
 

Eine Pfeife ragte aus dem Gesicht des Captains hervor, Qualm stieg in die Luft, machte sie schwerer, als sie ohnehin schon war.

Und Sam schien der Mund aufzuklappen.

"Da-.. Davy... Jones...", murmelte der Blonde überrascht.

Ironie, Ironie. Gerade mal ein Tag Pirat, und wem lief er in die Arme? Davy Jones, dem Captain der Flying Dutchman.

Sam stieß ein schweres Seufzen aus. "Wen Ihr da habt? Ich kann es Euch nicht verraten, macht Euch ein Bild von uns.", presste Sam zwischen den Lippen hervor, senkte jetzt selbst den Blick.
 

Der Captain löste die Lippen von der Pfeife, ehe er sich zu Sam hinab beugte und ihm den Qualm direkt ins Gesicht hauchte, mit viel fauligem Fischgeruch. Aber der Blonde blieb eisern und rührte sich keinen Millimeter.

"So so.. Ich soll mir also ein Bild von euch machen? Wieso sollte ich? Ein Mädchen und ein Bursche, beide kaum älter als 18.." Das Grinsen auf den Gesichtern seiner Crew entging ihm nicht.

"Natürlich könnte man euch loben, dafür, dass ihr es bis jetzt geschafft habt..." Sein Blick glitt zu Luana, die den Blick auf ihn gerichtet hatte und zusammen zuckte, als sie dem Captain in die Augen sah.

"Aber ich glaube das Mädchen könnte man anders nutzen.."

Der Fischmann, der direkt hinter ihr stand, kam dem Gesicht der Schwarzhaarigen ganz nahe, ehe sie angewidert wegsah.

"Aber Captain, theoretisch können wir beide.."

Luana schreckte auf. Diese Fischmenschen würden doch wohl nicht...?

Das perverse Grinsen in den Gesichtern bestätigte ihr das Gegenteil.

"Ihr wollt wahrlich mit einem Jungen verkehren?" Davy Jones, der die Pfeife erneut an seine Lippen setzte, stieß Sam unsanft gegen die Brust.
 

Sam erstarrte.

Sein Blick, sein Körper, sein Herz, sein Blut - einfach alles an und in ihm stand still. Erst dann realisierte er, dass eine tentakelige Hand seinen Oberkörper berührt hatte.

Innerhalb von Sekunden verfärbte sich sein Gesicht und eine zarte Röte strich über die Wangen des Blonden. Hastig versuchte er, einen Schritt zurück zu treten, aber das einzige, was er damit erreichte, war das, dass er gegen einen der Fischmenschen lief. Sein Atem wurde unruhig, sein Auge unter der Augenbinde, die er immer noch trug, kniff er zusammen, blickte aus dem anderen immer noch Jones an.

Ein raues, kehliges Lachen kam vom Captain.

Ein spottendes, aber auch verlegenes Lächeln, legte sich auf Sams Lippen, als er wieder vortrat, dabei aber unwohl seine Arme fest an seinen Körper presste. "Nur zu..", sprach er, grinste dabei schon fast wieder. "Besser mich, als das Mädchen." Und damit war die Röte verschwunden und das feste, sichere Grinsen stand dem Jungen schon wieder im Gesicht.
 

Luana hatte mit schockgeweiteten Augen mit verfolgt, wie der Junge zurückgedrungen war. "Fasst ihn nie wieder an!", fauchte sie in einem Moment aus reinem Instinkt, doch bereute es im nächsten Moment schon wieder.

Davy Jones blickte nicht von den honiggoldenen Augen des gebranntmarkten ab. "Wieso sollten wir das Mädchen gehen lassen?", schmunzelte er, ein Tentakel nahm ihm die Pfeife ab.

Luana wurde schlichtweg einfach übergangen von dem Captain, dafür raunte ihr der Fischkopf hinter ihr, so hatte sie ihn wahrgenommen, einige Wörter zu, die sie zum erröten brachten.

Sofort senkte sie den Blick um den Piraten nicht an ihrer Blöße teilhaben zu lassen und ihre langen dunklen Strähnen, die sich aus dem Zopf gelöst hatten, fielen ihr ins Gesicht, als sie ihr Kinn an die Brust drückte.
 

Sam erlaubte sich einen flüchtigen Blick zu Samira, ehe er sich auf den Captain vor sich konzentrierte. "Weil sie ein Mädchen ist und Mädchen nichts gutes an Bord bringen. Außerdem.." Er zögerte.

"Außerdem?", half der Captain ihn mit einem dreckigen Grinsen nach.

".. außerdem sollte sie nicht mal hier sein.", vollendete er seinen Satz, reckte seinen Arm hervor und zog dem Hemdärmel hoch. Ein rotes, narbig aussehendes P prangte auf seinem Unterarm und deutete Davy Jones ins Gesicht.
 

Der Captain der Flying Dutchman ließ sich nicht beirren, als er das P sah, eher grinste er noch breiter. "Was soll das?", fragte er mit rauer Stimme, die Pfeife setzte er erneut an die Lippen.

"Eine Kennzeichnung als Pirat? .." Ein Grinsen legte sich auf die feuchten Gesichtszüge des blaugrünen, ehe er mit dem Blick zu Luana schlich. "Ist sie auch gebrandmarkt?", fragte er, eher desinteressiert, aber dennoch leuchteten seine Augen einen Moment auf. "Ihr wollt das Mädchen wohl schützen, was?"

Luana horchte auf. "Nein, will er nicht.", presste sie zwischen den Lippen hervor, als der Fischmensch das ausgesprochen hatte.

Was würde es bringen, wenn Sam auch ihre Strafen abbekam? Schließlich war er nur durch ihren Fehler dieser misslichen Lage. Also sollte sie ihre Strafe bekommen, auch wenn ihr ein ungutes Gefühl im Magen aufstieg.

"So.. das Mädchen will auch euch schützen?", fragte Davy Jones leicht grinsend, fast so, als hätte er mit einer solchen Antwort von dem Mädchen gerechnet, welche dem Blonden nur als Samira bekannt war.
 

Tief und langsam atmete der Blonde durch, musste sich beruhigen, auch wenn er nicht verhindern konnte, dass seine Arme weiterhin fest angespannt eng an seinem Körper lagen.

"So sieht es wohl aus, Captain.", grinste er höhnend. "Das Mädchen und der Junge passen gegenseitig aufeinander auf - wie Brüderchen und Schwesterchen.", grinste Sam Jones an, ohne auch nur den leisesten Hauch von Angst in der Stimme.

Der Captain der Flying Dutchman erwiderte das Grinsen des Blonden.

"Sehr amüsant, was du mir da erzählst, Bursche.", antwortete der Fischmensch, nahm einen erneuten Zug aus seiner Pfeife.

Angewidert hielt Sam den Atem an, als der Captain den Qualm wieder ausblies.

"Captain...", drängte einer aus der Crew. Ein schmutziges, anrüchtiges Grinsen lag auf seinen Lippen, als er mit einem Kopfnicken auf Samira deutete. Jones aber hob abwehrtend eine Hand. "Immer mit der Ruhe. Bloß keine Eile.", sagte er, seine Stimme vom Rauch verzerrt.

Davy Jones schien nachzudenken, worüber auch immer und die Mannschaft schwieg, ebenso wie Sam, der auf Jones' Urteil wartete, und Samira, die sich keinerlei Blösse zeigen und geben wollte.
 

Plötzlich ertönte es.
 

Misstrauisch hob Jones den Kopf, sah prüfend auf das Meer hinaus. "Captain.. was war das?", fragte der Mann, mit dem Seestern auf der Wange nach. Ein fragender Blick folgte dem des Captains, als es erneut ertönte.

Nun auch hörte Sam das leise Läuten einer kleinen Glocke.

Irritiert zog er eine Augenbraue in die Höhe, als der Captain die Augenbrauen zusammenzog und sich von Sam abwandte.

Alarmiert stob die Crew an Deck und fingen an, erneut das Schiff zu durchkämmen, doch keine Spur von anderen blinden Passagieren.
 

Sam und Samira konnten nur tatenlos zusehen, wie ein Beiboot fertig gemacht wurde.

"Ich hab's ja gesagt! Weiber bringen Unglück an Bord!", empörte sich einer der Männer, ehe Sam und Samira hoch an Deck geschliffen wurden.

Widerstandslos, versteht sich. Immerhin wollten beide keinen Ärger.
 

Währenddessen überlegte sich die Schwarzhaarige, was das wohl werden sollte, wenns erst einmal fertig war.

Unsanft wurde sie zu Sam gestoßen, der genauso ahnungslos dreinblickte, dies aber besser zu überspielen wusste.Der Wind war deutlich kühler als zuvor, zumindest kams ihr so vor.

"So ist das also...", sagte der Captain der [iFlying Dutchman, ehe er einen tiefen Zug aus seiner Pfeife nahm.

Er stütze die Hände, oder das, was am Ende des Armes auch sein mag, auf die Rehling und atmete den Duft des Meeres ein.

"Legt noch ein Laib Brot dazu.." Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht.

Luana verzog angewidert das Gesicht, als sie das sah, was der Captain tatsächlich brot schimpfte. Auch wurde ihr eine verdreckte Flasche voller Wasser in die Hand gedrückt.

"Los, ab ins Boot!", fuhr einer der Piraten sie an, nach dem der Captain ihm zugenickt hatte.

Beide gehorchten wortlos.

Was war los? Was konnte die Besatzung der Flying Dutchman dazu antreiben, sie lebendig davon kommen zu lassen?

Sie unversehrt davon zu kommen?
 

"Lasst den Nusskahn ins Meer.", die Stimme des tentakligen Captains war kalt, ein herzloses Lächeln lag auf seinen Lippen.

Erleichtert, vielleicht noch zu früh, setzte sich die Schwarzhaarige auf den Boden der kleinen Nussschale und blickte hoch, während die Besatzung den Frachter weiter manipulierte.

"Auf Nimmer Wiedersehen" Davy Jones lachte, als er zurück auf der Flying Dutchman war, inklusvie seiner Crew, und sein Schiff wendete.

"Feuer Frei.", lachte er.

Mehrere Schüsse ertönten ehe die Zwei, die genug Abstand zum Frachtschiff hatten, mitansahen wie dieses in einer riesigen Explosion still und leise vor sich hin brannte.
 

Mit schock geweiteten Augen hatte Sam mit angesehen, wie das Lastschiff mitsammt den Leichen in die Luft gesprengt wurde und nach und nach in den Tiefen des Meeres versank.

Eine Gänsehaut überzog seinen ganzen Rücken, seine Nackenhaare stellten sich auf und er musste die viele Spucke in seinem Mund irgendwie herunter schlucken, die ständig erneut wieder hoch kam.

"Da-.. das.... Ich..... fass es nicht...", murmelte der Blonde irgendwann nach einer langen Zeit, in der das Schiff schon längst außer Sichtweite war und man nur noch das Prasseln des Feuers hören konnte.

Er schwieg, dann wandte er sich an Samira.

"Ich glaub das nicht..", murmelte er, diesmal an das Mädchen ihm Gegenüber gewandt.

"Warum hat er uns nicht getötet?" EIn hilfloses Schulterzucken folgte von dem schwarzhaarigen Mädchen, welches mit der Situation vollkommen überfordert war und sich am liebsten irgendwo versteckt hätte.
 

Plötzlich durchzog wieder ein hohes Glöckchenklingeln die finstere Nacht, in der Sam und Samira sich befanden.

Ebenso wie dem Blondschopf erst jetzt auffiel, dass sie sich mitten im Nebel befanden.

Beinahe verließ ein Fluch seine Lippen, aber nur beinahe. Stattdessen sah er sich um. Und wie Samira auffiel, drückte er immer noch krampfhaft seine Arme fest gegen seinen Brustkorb.
 

Nun war sie wieder da, dieses kleine verängstigte Mädchen, dass sich überflüssig vorkam. Die Schwarzhaarige, welche ihren Blick noch wie erstarrt zu dem immer kleiner werdenden Schiff des Piraten schenkte, begann zu zittern, ohne es selbst zu merken.

Mit jeder Welle hob sich und sank das Beiboot, mit jeder Senkung kam das wasser ihrer Meinung zu nahe an den Rand des Bootes.

Doch all das nahm sie nur unbewusst wahr.

Tot... Sie waren alle tot.

Und sie, sie hatten überlebt.
 

Ihr fiel das versprechen wieder ein, was sie Gott gegeben hatte, sollte sie überleben.

Sie hatten überlebt.

Luana schloss die Augen, war zu müde, um sich darüber Sorgen zu machen, wann sie ihn bereits angelogen hatte.

Sie sah ihn ja noch nicht einmal an!

Mit einem tiefem Atemzug senkte sie ihren Blick und zog die Beine an ihren Körper.
 

Der Nebel wurde immer dichter, bald schon würde man die eigene Hand nicht vor Augen sehen, so nah am Wasser.

Erneut ertönte das Glöckchen, doch Luana redete sich ein, sie würde sich nur täuschen.

Wer spielte denn auch nachts im weiten Meer mit Glocken?
 

Sam zwang sich, die Augen zu schließen, die Luft anzuhalten, sich zu entspannen und ruhig zu werden.

Zu all dem musste er sich mit äußerster Beherrschung zwingen, denn sein Körper wollte ihm nicht mehr gehorchen.

Ein unkontroliertes Zittern hatte den Blondschopf gepackt und wühlte ihn auf, eine Gänsehaut überzog seine Arme, seine Rücken, seinen Nacken. Die Angst hielt ihn fest im Griff.

Und das Samira schwieg, dass sie selbst zitterte, unter Schock stand, sich nicht regte, nicht bewegte, sich ganz klein machte und ihn kaum beachtete, Sam keinen Grund gab, nachzudenken und die Angst, diese unsägliche Angst abzuschütteln, vertiefte das Grauen nur.

Sam kniff weiterhin seine Augen zusammen, presste die Lippen zu einem schmalen Strich aufeinander, wollte nicht mit den Zähnen klappern, wollte seine Angst nicht nur noch mehr vor dem Mädchen zeigen.
 

Sam zuckte schon fast verängstigt zusammen, als erneut ein Glockenklang ertönte. Und solangsam aber sicher konnte er das nicht mehr als Halluzination abstempeln. Immerhin wurde der Klang lauter, je tiefer Samira und Sam im Nebel eintauchten, je dunkler und kühler es wurde.

Sam schüttelte abrupt den Kopf. Verscheuchte damit schlimme, grausame Gedanken und zog seinen Verstand in die Realität zurück, nur um wieder ein helles Glöckchen klingeln zu hören.
 

Die Schwarzhaarige blickte langsam auf, als das Klingeln immer lauter wurde.Ihr Blick fiel zu Sam, dessen Augen von einem düsteren Schimmer belegt waren und der Körper selbst nach wie vor Angespannt war. Wunderte sie das?

Er hatte bis jetzt immer stärke gezeigt....

Nun hatte sich der Blonde Ruhe verdient, keine Fragen sollten ihn jetzt quälen. Vorallem keine Fragen, auf die das Mädchen die Antwort schon sowieso konnte.
 

Sie blickte wieder gerade aus, bemerkte, wie der Nebel immer dichter wurde. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit, noch schlimmer, als auf dem Schiff mit den unmenschlichen Piraten. Luana richtete sich aprubt auf, ihre Hände fuhren an das Holz und panisch hielt sie sich fest. "Sam..." hauchte sie leise und ihre Augen weiteten sich. "Sam!" ... Ihre Stimme, die wirklich voller Furcht war, würde toten wiederbeleben.
 

Vor ihnen, im dichten Nebel war ein riesiger, dunkler Schatten. Glocken ertönten, hell und freundlich, doch die Angst, die sich in Samira alias Luana breitmachte, war nicht zu utnerdrücken.
 

Zuerst schien der Blonde nicht darauf reagieren zu wollen, nicht darauf reagieren zu können und doch hob er seinen Kopf und sah die panische Samira an.

"Bleib ruhig... das ist bloß... Nebel. Wahrscheinlich haben sich gerade Wolken vor den Mond gezogen, dass erklärt auch die Schatten." Mühevoll brachte er diese Worte aus seinem Mund, er krächzte dabei schon fast und mit Widerwille lehnte er sich ein wenih zurück, um besser atmen zu können.

Erneut klingelten kleine Glöckchen, es kam immer näher, wurde immer lauter, genau wie die Schatten, die sich durch den Nebel zogen.

Leises Säuseln erklang, lag in der Luft und umwob Sams Ohren, sein Gehör und ließ ihn stocken. Was wa das denn jetzt? Drehte er jetzt völlig durch oder hörte er da tatsächlich etwas singen?
 

Wenn der Nebel das Meer überzieht.... das Wasser zum still stehen bewegt.... und kein Lufthauch mehr über die See streicht.... dann sei gewarnt... Die Bloody Mary naht....
 

Wie bitte? Hatte er sich jetzt verhört oder drehte er ganz ab? Was bitte schön war eine Bloody Mary? Und wieso hörte er irgendwas singen? Hatte er zu viel Rum intus?

Er hob wieder den Blick, sah Samira an.

Seine Angst war verflogen, denn jetzt hatte er wieder etwas, worauf er sich konzentrieren konnte.
 

Immer mehr drängte sich das Mädchen an die Kante des Beibootes, unruhig blickten ihre dunkelblauen Augen zwischen dem Jungen und dem Schatten hin und her.

Ihr Mund klappte auf, als sie den Gesang vernahm, der von Glöckchen begleitet wurde.

"Das... ist kein Schatten Sam..", stotterte sie Unsicher, als der Nebel immer dunkler wurde.

Mit anderen Worten, das etwas kam immer Näher. Das etwas war groß und das etwas war dunkel. Ihre Stimme war ein verängstigtes Aufkeuchen und ihre Nase juckte, als dunkles Holz durch die Nebeldecke trat und gefährlich nahe an ihr Beiboot kam.

"Oh Gott!", stöhnte die Schwarzhaarige auf, als die Welle, die das Schiff auslöste, auf sie zukam und das Nüsschen in ein gefährliches Wanken stürzte. Gerade war es dabei, sich wieder aufzurichten, als das wohl dämlichste passierte, was geschehen konnte.
 

Luana nieste, das Schiff neigte sich wieder zurück und sie konnte ihr Gleichgewicht nicht halten. Zusammen fielen sie ins Wasser.
 

Geschockt riss Sam seine Augen auf, wollte etwas sagen, wollte fluchen, als er schon mit einem lauten Platschen im eiskalten Wasser landete.

"Drei mal verfluchte Rattenscheiße!", fluchte er los und krallte seine Finger fest an das morsche Holz des Bootes, in dem sie bis vor wenigen Sekunden noch gesessen hatten.

Wenn er gekonnt hätte, hätte er Samira vielleicht einen Tod bringenden Blick entgegen geworfen - oder auch einen vernichtenden, aber bestimmt keinen glücklichen.

Das Wasser war verdammt nochmal eiskalt und ein riesiges Schiff mitten in einem gottverdammten Nebel mit gruseligen Stimmen, unheimlichen Glöckchen und einem beschissenen Winzboot reichten vollkommen, um Sam sauer werden zu lassen.

Gott, wenn dieses Wasser wenigstens nicht so unsäglich kalt gewesen wäre!!
 

Sam seufzte resigniert auf und sah sich um. Ins Boot konnte er jetzt nicht mehr, das würde untergehen, da seine Sachen zu viel wogen und selbst wenn, er konnte und wollte dieses Mädchen einfach nicht hier draußen treiben lassen.

Er stieß sich vom Boot ab und schwamm zu der mit den Armen paddelnden Samira, griff ihr wortlos an die Hüfte, zog sie an sich und schwamm zum Bott zurück, drückte sie an den Rand. Erneut ein resigniertes Seufzen, erneut ein kleiner Blick, der Wut ausdrückte. Jetzt konnte er nur noch beten, dass er nicht vollständig durchdrehte und die Besatzung sich ihrer erbarmte - wenn sie überhaupt gesehen wurden.
 

Ihre Lippen zitterten vor Kälte und jedesmal, wenn sie ausatmete verließ ihre Mundhöhle weisser Dunst.

Der Blick von Sam, den sie kaum mitbekam, war nicht das, was die Schwarzhaarige in diesem Moment dazubrachte, sich zu schämen.

Schon wieder hatte sie es geschafft, ihn in eine misslige Situation zu bringen.

Hörte das denn nie auf?

Sie senkte ihren Blick, sah zum Schiff, auf dem der Gesang verebbt war.

Die Wellen schlugen gegen das Holz. Nebel verschlechterte die Sicht und ein Wind brachte die Schwarzhaarige dazu, ihre Augen für einen Moment zu schließen.

Als sie sie wieder öffnete, glaubte sie, ein dickes Tau am Schiff herunter hängen zu sehen.

Eben war das noch nicht dagewesen, oder?

Sie blinzelte, sah kurz Sam an, dessen Lippen langsam eine bläuliche Färbung annahmen.

Dann blickte sie aufs Schiff, keine Schatten waren zu sehen.

Plötzlich hörte man nichts anderes als das Rauschen des Wassers und den heulenden Wind.
 

Noch immer bebten ihre Lippen, Kälte bohrte sich in ihre Knochen, als der Nebel das Seil unnatürlich umgab.

Fast schon so, als würde er nur darauf warten, das sie hinauf auf das Schiff stiegen.

Ihre Augen wurden entschlossen, sie mussten aus dem Wasser, wenn sie nicht erfrieren wollten.

"Folgt mir....", flüsterte das Mädchen plötzlich dem Blonden zu, der von all dem keine Ahnung hatte. Dann schwamm sie, die Schmerzen ihrer Gelenke ignorierend, langsam zu dem dicken Tau.
 

"Ihr... Ihr seid verrückt, Miss.", bibberte Sam missmutig.

In einem Anflug von Wut hatte Sam sich heftig au die Unterlippe gebissen, um ein Knurren und ein böses Wort zu verschlucken. Jetzt bluteten seine blau angelaufenen Lippen, sanft tröpfelte das Blut über sein Kinn ins Wasser, doch er merkte es kaum.

Er merkte gerade so gut wie gar nichts.

Seine Nerven lagen Blank, sein Empfinden lag gleich null und seine Gelenke brannten und schmerzten wie verrückt durch die Kälte, von seinem gebranntmarkten Arm wollte er gar nicht erst anfangen.

Aber er wäre ja nicht Sam, wenn er nicht die Klappe halten würde.

Also schwomm er stillschweigend mit einem schon vielleicht wahnsinnigen Glitzern in den Augen Samira hinterher und befand sich direkt hinter ihr, als ihre zierlichen, zitternden Hände nach dem Tau griffen, welches ihm vorher gar nicht aufgefallen war.

Aber vier Augen sahen ja bekanntlich mehr als zwei.

Er stieß wieder einen eindeutig missbilligenden Laut aus, ehe er seine Finger um Samiras Hüfte legte und sie etwas au dem Wasser hob, kräftig mit den tauben, kaum zu fühlenden Füßen paddelte.
 

Weniger geschmeidig, dafür aber mit kräftigen Tritten gegen das Schiff, im Versuch halt zu finden, zog sich Luana aus dem Wasser.

Sie hatte die letzten Worte des Blonden sehr deutlich wahrgenommen, was ihren geistigen Zustand betraf.

Doch aus irgendeinem Grund schien das Schiff sie anzulocken..

Selbst das Tau, welches ihren kühlen Fingern wehtat, schien ihr wie ein Geschenk.

Mit schmerzenden Muskeln versuchte sie sich hochzuziehn.

Mehrmals rutschte sie am feuchten Holz ab, doch hielt sie sich krampfhaft fest und fiel nicht zurück ins Wasser.
 

Eine Ewigkeit schien zu vergehen, ehe das Mädchen kraftlos das Reling zu fassen bekam. Minutenlang verharrte sie in dieser Position, atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen, versuchte kraft zu sammeln. Der Nebel reichte nicht bis nach oben und entschlossen, nicht noch mal herunterzublicken, schwang Luana ihr taubes Bein über die Reling.
 

Auf der anderen Seite angekommen, atmete sie erst einmal erschöpft ein und aus. Ihre Kleidung klebte an ihrem Körper, entzog ihr die letzte Wärme aus der Brust. Zitternd riss sie sich das Hemd vom leib, zog schmerzhaft kalte Luft in ihre Lungen. Den Verband ließ sie dran.

"Sam?", fragte sie, hielt dem Jungen die Hand hin.
 

Mit Argusaugen hatte Sam Samira zugeguckt, schwang sich nun seinerseits geübt an das Tau und ignorierte die brennenden Muskeln, die seinen Körper zu zerreißen drohten. Mit zusammengepressten Lippen ackerte er sich das Tau hoch, die groben, harten, von Salzwasser durchtränkten Stränge rissen und rieben an seinen ohnehin schon geschundenen Händen, sodass es weniger verwunderlich war, als die Haut platzte und Blut das Tau benetzte - auch wenn Sam dies kaum auffiel.

Er konzentrierte sich viel zu sehr darauf, überhaupt hochzukommen und nicht ständig abzurutschen.

Alles irritierte ihn, alles schien soeben gegen ihn zu arbeiten.

Dieses verdammte Glockenspiel wollte nicht aufhören, das Tau wurde vom Wind weiter unten hin und her gerissen, die Wellen klatschten laut und kräftig gegen das Schiff, brachte Sam zum zittern und verhinderte somit, dass er schneller hinaufklettern konnte. Ein Zittern fuhr durch seinen ohnehin schon geschundenen Körper, wütend knurrte er leise auf und schaffte es letzten Endes dennoch, die letzten Zentimeter hochzuklettern.

Erleichtertes Ausatmen war von dem Blonden zu hören, und er sah hoch, blickte Samiras Hand an.
 

Aber da war noch etwas.

Hinter Samira.
 

Argwöhnsich verengte Sam die Augen und folgte dem Schatten, der flink hin und her huschte - und wieder rasselten diese gottverdammten Glocken!

"Miss.. da .. hinter.. Euch!", warnte er sie, aber da war das Etwas auch schon wieder weg.

Hastig machte der Junge sich daran, Samiras Hand zu ergreifen, mit der anderen Hand an die Reling zu fassen und sich ebenfalls raufzuziehen.

Erschöpft klammerte er sich einige Sekunden an Samiras Hand und die Reling, ehe er eine Rolle vorwärts machte und mit verrenkten Handgelenken auf dem Schiff sitzen blieb, die Augen schloss und den Kopf in den Nacken legte.

Erst kurze Zeit später konnte er seine komplett verkrampften FInger von Reling und Hand lösen und sie in seinen Schoss ziehen.

"Geht es.. Euch.... gut?", fragte Sam keuchend nach, schloss die Augen und blieb so sitzen.
 

Zitternd ließ das Mädchen sich gegenüber des Jungen fallen und lehnte sich an irgendwelche dicken Seile.

Sie hatte nichts hinter sich gesehen, als der Blondie sie darauf aufmerksam gemacht hatte, doch war ihr ein eisiger Schauer über den Rücken gelaufen, als sie sich umgeblickt hatte.
 

Das Atmen fiel ihr schwer, ihre Gedanken schienen eingefroren. Nur den Frost, die stechende Kälte nahm sie wahr. ...

"...J-Ja.. S-Sa-Sam...", antwortete sie, zitterte, machte keinerlei Anstalten dazu, zu verbergen das ihr kalt war.
 

Ein Keuchen, was als Seufzen gedacht war, entglitt ihren Lippen ehe sie sich aufrichtete. "W-Wir müssen wohin.. w-wo es.. wa-warm wird..." Denn so wie Sam aussah, schien es selbst ihm nicht gut zu gehn. Sie kniete vor dem Blonden nieder, den sie in diese verdammte Situation gebracht hatte und versuchte dabei ein Stöhnen zu unterdrücken.

Fast wie brechendes Holz hatte sich ihr Knöchel angehört.
 

"Bitte Sam..", flüsterte sie, ihre Stimme brach im letzten Moment weg. Das würde eine böse Lungenentzündung geben, wenn sie weiter im Wind standen. Und der Wind hatte nun wirklich zugenommen.

Heulend huschte er übers Wasser, sollte eigentlich dafür sorgen dass der Nebel verschwand, doch krachte er nur mit unheilvoller Wucht gegen das Schiff. Unheimliche Glockentöne erklangen weiter, während der Nebel sich zunehmends zu verdichten schien und langsam an der Schiffswand hinaufkletterte.
 


 

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So. Das fünfte Kapitel unserer Story und wir hoffen, das euch auch diesmal das Kspitel gefallen hat ^-^

Hier auch gleich mal einen lieben Dank an Jazzmin und Rima_Chan für ihre lieben, tollen und aufmunternden (Ja.. nee, Rima? xD) Kommentare :3

Wir sehen uns dann also beim nächsten mal! *winke*
 

Hamster <3 und HinaFlys :3

Kapitel 6 [Film 1] ~ Neue Bekanntschaften auf alten Schiffen

"Bitte Sam..", flüsterte sie, ihre Stimme brach im letzten Moment weg. Das würde eine böse Lungenentzündung geben, wenn sie weiter im Wind standen. Und der Wind hatte nun wirklich zugenommen.

Heulend huschte er übers Wasser, sollte eigentlich dafür sorgen dass der Nebel verschwand, doch krachte er nur mit unheilvoller Wucht gegen das Schiff. Unheimliche Glockentöne erklangen weiter, während der Nebel sich zunehmends zu verdichten schien und langsam an der Schiffswand hinaufkletterte.
 


 


 

Heftig keuchend blieb Sam an der Reling gelehnt sitzen und legte seinen Kopf in den Nacken.

Verfluchtes geraschel, geklingel, gehusche, verwirrende Geräusche und Schatten, verdammte nervige Unsicherheit. Alles war ihm Moment. Doch als Samira anfing, zu sprechen, oder es zumindest versuchte, musste er ihr unweigerlich zustimmen.

Ein schwerfälliges Nicken kam von dem Blonden, mühselig richtete er sich an der Reling auf, klammerte sich an das alte, dunkle und abgenutzte Holz. Als er endlich stand, machte er einen waghalsigen Schritt auf Samira zu und nahm sie in den Arm, zog sie fest an sich.

"Kommt, Miss.", flüsterte er, unterdrückte verzweifelt ein Zäheklappern, seine Lippen zitterten beim Sprechen.

"Irgendwo auf diesem.... diesem... Schiff muss irgendwas sein...", bibberte der Blonde sich zurecht und ging Schritt für Schritt auf das Schiffsinnere zu, Samira langsam neben sich führend.

Und doch wurde Sam dieses Gefühl nicht los, beobachtet zu werden, ja, er meinte sogar, leise Schritte hinter sich zu hören! Doch da war nie was, wenn er sich ein wenig umdrehte um nachzusehen.
 

Luana atmete tief ein, als der Blonde sie fest in seine Arme zog. Ihre Verbänder, welche sich um ihre Brust herum zu lösen begonnen hatten, froren langsam ein und verharrten.

"I-Ist g-gut", stotterte sie, aber diesmal nicht weil ihr das peinlich war. Diesmal war ihr einfach kalt.

Auch sie bemerkte die Schritte, doch meinte sie, es wäre der Nachklang ihrer eigenen. Das einzige, was sie in diesem Moment als real wahr nahm waren Sams steife Sachen, der Arm, der sich um sie geschlungen hatte.

Wieder war er der Stärkere.

Mit blauen Lippen, die langsam rissig wurden, traten sie durch eine dunkle Tür, zu der sie gegangen waren. Dunkelheit herrschte hier unten, als sie durch eine Treppe ins Innere gingen, fast so, als würden sie sich auskennen.

Instinktiv, auch wenn das Gesamtbild alles andere als einladend war. Zwar waren keine Spinnenweben zu sehen, doch war die Luft schlecht und drückend, sogar der Geruch von modrigem Holz war zu vernehmen.

Doch Luana bemerkte das alles nicht. Denn was bedeutete feuchtes Holz? Was bedeutete Schimmel? Wärme.

Das Mädchen, welches unter diesen Lichtverhältnissen pechschwarze Haare hatte, rieb sich die Oberarme, welche unbekleidet waren. Richtig zitternd blickte sie sich um, blickte in einem langen, dunklen Gang, der vermutlich durch das ganze Schiff ging, denn das Ende lag im Schatten.

Durch welche der vielen Türen sollte sie schreiten? Welches Zimmer würde bewohnt sein?

Die Blauäugige lauschte. Keine Stimmen.

Hier nicht.
 

Und Sam ging einfach weiter.

Stur geradeaus, den ganzen Gang entland.

Das eifrige Getappe hinter ihnen ignorierend, stumm darauf beharrend, dass hier irgendwo eine Lichtquelle sein muss.

Langsam wurde es wärmer, je näher sie dem Schiffsinneren kamen. Je näher sie dem warmen Holz kamen. Und endlich hörten auch seine Sachen auf, zu gefrieren.

Samira in seinen Armen aber zitterte weiter, zitterte wie Espenlaub, zitterte, als hätte sie nie in ihrem Leben etwas anderes getan.

Und plötzlich war da diese Sackgasse.

Abrupt stoppte Sam, hielt Samira fest in seinem Griff, damit sie nicht auch noch stoplerte.

Argwöhnisch und mit einem skeptischen Augenbraue-hochziehen musterte er die Holzwand direkt vor seiner Nase, ehe er einmal nach rechts und einmal nach links schaute.

Zu beiden Seiten war eine Tür.

Und von der linken ging sogar ein schwaches Leuchten unter dem Türspalt aus!

Erleichterung machte sich in dem jungen Mann breit, und mit einem kräftigen Stoß seines steifen, freien Armes drückte er die Tür auf.

Dahinter lag ein mit ein paar Kerzen kläglich beleuchteter Raum, der an eine Kajüte erinnerte. Nur viel privater eingerichtet.

Überall Truhen, aus denen die Klamotten nur so quillten, die Betten waren zugeschmissen und auch der Boden war bedeckt davon.

Sowohl Frauen- als auch Männer- und Kinderklamotten lagen verstreut in dem Zimmer herum.

Aber hier war es wenigstens warm.
 

Schnell war der Atem der Schwarzhaarigen, schnell und flach, als sie in die warme Kabine trat. In die ihr sympathisch erscheinende, warme Kabine, in der selbst die Spinnenweben und all das vermoderte Holz die Atmosphäre nicht zerstören konnten. Wie ein Geschenk des Himmels, so meinte Luana und sie schloss die Augen und führte einen Moment aus Gewohnheit ihre Hand zur Brust, welche sich noch immer schnell hob und wieder senkte.

Nicht, das die werdende Frau eine Kirchengängerin aus freien Stücken war, vielmehr hatte sie von kleinauf nichts anderes von ihrer Mutter gelernt.

"Sam.. es ist warm.", hauchte sie, öffnete die Augen, blickte zu den Kisten voller Kleidung, zu denen sie sofort gefunden hatten.

Von außen betrachtet, so wären ihr direkt Zweifel gekommen, denn in welchen Zimmer auf einem scheinbar verlassenen Schiff brannten Kerzen?

Doch die Blauäugige wollte nicht nachdenken, konnte sich auch nicht groß dagegen sträuben, zu der Kleidung zu greifen, welche auf und in den Kisten war.

"Sam, schaut mal, was ich hier gefunden hab!", rief sie, bemerkte erst jetzt, wie die Wärme zumindest wieder zurück in ihre Lippen kehrte. Mit einem vorsichtigen Schmunzeln hob sie ein braunes Leinenhemd hoch, welches für Männer gemacht worden war. Auch eine helle Weste fand sie, suchte dazu noch die passende dunkle Hose. "Das steht euch sicherlich, Sam"

Sie legte die Sachen auf eine Truhe, wandte sich wieder um und suchte nach passenden Sachen für sich selbst. Dieses Schiff konnte unmöglich normal sein, wenn hier Kinder und Frauen an Bord gewesen waren. Aber wieso waren? 'Vielleicht sind sie ja immer noch da', dachte Luana, die sich dem Blondschopf ihr gegenüber nur als Samira vorgestellt hatte. Wieso zeigen sie sich aber nicht? Leicht enzückt zog sie eine braune Hose hervor, die ihr zu passen schien. Ebenfalls folgte ein weißes Hemd und eine rote Weste. Abschätzend hielt sie sich die Kleidung an den langsam wärmer werdenden Körper, lächelte.

Es wurde längst Zeit, das sie sich umzog, hatten bereits die Bänder begonnen wieder aufzutauen und sich zu lösen. Dennoch konnte sie sich einen Blick zum Blondschopf nicht sparen. Sie hatte sich zwar bereits vor ihm umgezogen.. Naja, mehr oder weniger schon mehr, aber...

"Sam.. Macht es euch was aus wenn ich mich..?"
 

Begeistert stürzte das junge Mädchen sich in den verstaubten Kleiderhaufen und wühlte in Kisten, Ecken und Betten herum und zog ein paar Sachen hervor, bis sie Sam fragte, ob sie sich umziehen dürfte. Seine Antwort war eindeutig. Während Sam sie nur einen Moment lang betrachtete, ehe er sich schließlich einfach auf den Boden setzte, seine Stiefel mit zitternden Fingern auszog, in die nächstbeste Ecke schmiess und dann wieder aufstand, nur um seine Hose auszuziehen die im hohen Bogen davonsegelte, bis er nur noch in Unterwäsche, Weste und Hemd da stand. Inklusive Kopftuch.

Seinen Hut hatte Samira ja auf See verloren.

'Mein Hut.. Mein schöner, armer, leidender Hut..', dachte er übertrieben dramatisch für sich selbst, sagte aber nichts.

Danach stiefelte er, ohne auf Samira zu achten, an ihr vorbei und griff nach den Klamotten, die sie für ihn rausgesucht hatte, ehe er sich auch schon die trockene und warme Hose überzog.

Ein erleichtertes Seufzen verließ die spröden und gereizten Lippen des Blonden und für einen Moment erlaubte er sich, die Augen zu schließen und still stehen zu bleiben, ehe er sich vonr Samira wegdrehte, die Oberteile über einen verstaubten Stuhl legte und sich nun seiner nassen und mittlerweile klebenden Klamotten entledigte.

Erst die Lederweste, dann das zerrissene Hemd, welches eh schon leiden musste, seit er gestern Morgen auf der Hinrichtung war, und danach das dünne Unterhemd.

Zum Vorschein kam ein verbundener Oberkörper, auch wenn bei ihm die Verbände noch saßen. Der Verband fing unter den Achseln an und wand sich über seine Brust bis ungefähr zur zweiten Rippe von unten und war straff angesetzt, wahrscheinlich ein Druckverband, sonst wäre er auch verrutscht.

Mit einer gewissen Diskretion zupfte Sam den Verband allerdings trotzdem zurecht und atmete erleichtert aus, warum auch immer, ehe er sich daran machte, die von Samira zurecht gelegten Klamotten überzuziehen.

"Schon viel besser.", seufzte er leise, drehte sich um und lächelte Samira an, die sprachlos mit ihren Sachen in der Hand vor ihm stand und deren Mund offen stand.

"Mund zu, Miss, wir wollen doch nicht, dass der Schimmel schleimübergreifend wird.", neckte er sie, lehnte sich vor und drückte mit seinen mittlerweile wieder warmen Fingern ihr Kinn nach oben.

"Zieht Euch doch um, ich gucke Euch schon nichts weg.", lachte er schließlich, fegte ein paar Klamotten von einem der Stühle, drehte diesen um und setzte sich auf diesen, die Arme auf die Stuhllehne und die Beine nach außen. "Seht Ihr, ich bin sogar so höflich und drehe mich vor Euch weg.", grinste er, natürlich nur darauf anspielend, dass sie ihn angesehen hatte.
 

Richtig geweitetet waren die dunkelblauen Augen Luana's, als sie den Körper des Blonden gesehen hatte. Schön war dabei das einzige, was ihr einfiel.

Luana schluckte, riss sich zusammen und wandte den Blick ab, ihre Lippen waren aber immer noch leicht geöffnet.

"Mund zu, Miss, wir wollen doch nicht, dass der Schimmel schleimübergreifend wird.", hörte sie Sam sprechen, sofort stieg ihr Blut ins Gesicht und brachte ihre Wangen zum erröten. Als der junge Mann ihr auch noch das Kinn anhob, war es vollends geschehen! Luana schluckte, musterte ihn genaustens. "Wird sich nicht wohlfühlen im Schleim" hauchte sie, löste sich dann aber sofort von dem Jugen mit den goldschimmernden Augen.

Sam lachte, wechselte das Thema und meinte, er würde ihr schon nichts weggucken. 'Wie wahr, wie wahr', fuhr ihr durch den Kopf, ehe sie sich ebenfalls umwandte und die Verbände betrachtete. Mittlerweile klebten sie nass an ihrem Körper, bedeckten nur noch gerade so das aller nötigste. Die Schwarzhaarige, deren Haare mittlerweile wieder in wirren Strähnen in ihrem Gesicht hingen, seufzte, als sie sich die Hose vom Körper gleiten ließ. War nicht besonders schwer, sie war ihr ja eh um Größen zu weit!

Die dunkle Hose, die sie sich ausgesucht hatte, passte dagegend wie angegossen! Allein schon durch die Hose fühlte sich Luana, die sich als Samira vorgestellt hatte, um Welten besser.

Langsam begann sie, den übrig gebliebenen Verband auch noch zu entfernen, stand obenrum entkleidet in der Kabine und zog sich erneut an. Die Weste ließ nicht erkennen, das sie keine Unterwäsche trug.

Einmal noch atmete sie tief durch, trat zu Sam und tippte ihm grinsend auf die Schulter. "Ihr dürft euch wieder umdrehen, Sam" sprach sie in akzentfreiem, stotterfreiem und vorallem freundlichem Ton zu dem Blonden, ehe sie sich wieder aufrichtete.

"Wollen wir das Schiff absuchen? Irgendjemand muss hier ja sein!"

Erst jetzt fiel ihr auf, das die Glockentöne erstummt waren, naja, zumindest hier aus der Kabine nicht zu hören waren.

Ohne auf eine Antwort zu warten, trat sie jetzt zur Tür.
 

Sam war auch nicht besonders epicht darauf, ihr zu antworten. Stattdessen stand er nur auf und stellte sich neben das schwarzhaarige Mädchen.

"In Ordnung.", sagte er nur leise, hatte seine Stimme gesenkt.

"Wir lassen die Tür hier offen stehen. Ihr schaut Euch auf der Seite die Kajüten und Räume an, ich auf dieser."

Mit den Fingern deutete er in den entsprechenden Richtungen. "Aber ich warne Euch: Dies ist ein fremdes Schiff. Es ist nicht unser Eigentum. Deshalb geht nicht nach oben auf das Deck sondern schaut Euch nur hier unten um. Das ist sicherer.", flüsterte er eindringlich zu Samira.

"Und macht nicht so viel Lärm, notfalls müssen wir uns verstecken - wenn wir nicht schon längst entdeckt wurden und man nur mit uns spielen will.", fügte er noch wenig begeistert hinzu, aber das war Sam.

Ein Optimist, allerdings auch ein Realist.

"Wenn etwas ist, ruft mich einfach, ich werde Euch schon finden."

Und das waren seine letzten Worte, mit denen Sam in der alles verschluckende, klammen Dunkelheit verschwand, die sich augenblicklich wie eine Zeit um seinen Körper schmiegte und ihn vollkommen in sich aufnahm.

Einzig seine leisen Schritte hallten noch ein wenig durch den ausgestorbenen Gang, dann waren auch sie nicht mehr zu hören, denn Sam's erster Gang führten ihn direkt in das letzte Deck, das, was man bei Häusern als Keller und Lagerraum bezeichnet, wo er sich zu aller erst umsah, um festzustellen, was alles an Gegenständen, Lebensmitteln oder Wesen auf dem Schiff war.

Sicher war sicher.
 

Stumm genickt hatte die Schwarzhaarige, als der Blondschopf ihr sagte, dass sie ihn rufen sollte, wenn was sei.

"Werd ich .. wohl sowieso machen" nuschelte Luana, als sie wieder alleine in der Dunkelheit war. Ihre Augen hatten dem Jugendlichen bis tief in die Dunkelheit gefolgt, suchten immer noch die Umrisse, die mit jedem Schritt des Gebranntmarkten verschwommener waren.

Seufzend machte sich die Langhaarige ebenfalls auf den Weg, lief langsam an der Wand entlang, ertastete dabei das trockene Holz, welches wirklich geputzt werden musste. Falls hier eine Mannschaft war, dann bestand sie wohl nur aus Männern.

Wellen klatschten gegen das hölzerne Schiff, während die Finger des Mädchens eine Tür erfühlten und langsam die Klinke suchten.

Quietschend, fast schon zu laut für die restliche Stille im Raum, ging das Portal auf, zeigte Einblick in den Raum. Auch hier waren Fässer gelagert, das Dach, welches nur aus einem Gitter bestand, zeigte die zusehends dunkler werdenden Wolken.

Luana musste sich festhalten, als eine weitere, große Welle gegen das Holz krachte. Ihre nackten Füße, die Schuhe hatte sie weggelassen, fanden jedoch keinen Halt und sie rutschte aus, fiel der Länge nach hin.

"Verfluchter Rattenhaufen" fluchte sie, war im nächsten Moment verwundert darüber, dass solch undamenhafte Wörter ihr entglitten waren.

"Alles deine Schuld, Sam" murrte die Blauäugige, deren Gesicht blass und fad erschien, ehe sie sich aufrichtete. Zumindest war ihr Fall nicht zu Laut gewesen.

"Das hat keinen Zweck" murmelte Luana, setzte sich aufrecht hin und umschlang ihre Knie mit den dünnen Ärmchen.

"Wie sollen wir, selbst wenn hier niemand an Bord ist, zu zweit ein Schiff steuern?" Träge blickte sie nach vorn, war gerade dabei, ihre Augen zu schließen, als ein Blitz weit entfernt einschlug und Licht in den dunklen Raum brachte.

Einen Moment war es dem Mädchen so gewesen, als hätte sie einen Schatten hinter einem Fass gesehen. "Ist da wer?" sofort sprang sie auf, ging in Deckung.

Keine Antwort.

"Ich warne dich.. Komm heraus" drohte Luana, wirkte in diesem Moment recht mütterlich.

Wieder keine Antwort.

'Da ist doch etwas...', fuhr der Jugendlichen durch den Kopf, ehe sie einige, leise Schritte ging und hinter das Fass blickte. Nichts.

Erneut schlug ein Blitz ein, diesmal deutlich näher an dem Schiff.

'Ich sollte Sam finden.. Wir dürfen nicht auf dem Deck sein, wenn es blitzt' Das Mädchen wandte sich um, bemerkte aus den Augenwinkeln ein Glitzern. Huh?

Vorsichtig beugte sie sich vor, hob ein goldenes Kettchen auf. Neugierig und mit großen Augen betrachtete sie das Amulett, welches, dafür, dass das Schiff unbesetzt schien, recht sauber war. Fast, als wäre es vor kurzem erst getragen worden.

Lauter Donner war direkt über ihrem Kopf zu vernehmen und Luana ließ das Kettchen in die Hosentasche gleiten.

Leise verschloss sie die Tür hinter sich, blickte in den Gang.

"Sam?" Ihre Stimme glich einem Flüstern, wobei es sinnlos war. Hier auf dem Schiff war niemand.
 

Seine Augen hatte der Blonde geschlossen, als er sich tiefer in das Schiffsinnere begeben hatte. Leise tapten seine nackten Füße auf dem verschmutzen, klebrigen Holz auf, ein matschiges Geräusch entstand von der Feuchtigkeit.

Wieder und wieder.

Tapp. Tapp. Tapp. Tapp. Tapp.

Fast, wie das Ticken einer Uhr.

Mit einem Seufzen öffnete Sam seine Augen wieder und untersuchte seine Umgebung.

'Na hier ist wohl Ende..', überlegte der neu ernannte Pirat ohne Schiff, Crew und Anschluss auf der See für sich alleine, legte eine gewisse Ironie mit hinein.

Hieß es nicht schon mehrmals in den letzten Tagen, dass hier nun Schluss sei? Dass sie nicht mehr weiter kämen?

Ein selbstzufriedenes Grinsen legte sich auf seine ruhigen Gesichstzüge und er streckte beide Arme aus, um sich an der ebenso verklebten, moosigen Wand abstützen zu können.

Wenigstens schimmelte es hier nicht. War ja auch schonmal ein Vorteil.

Nach wenigen Schritten zur Seite hatte er gefunden, was er suchte. Die große Tür, welche in das Pulverlager führte. Jedes Schiff hatte ein Pulverlager, direkt neben dem größten Frachtraum. Zumindest war dies in den meisten Fällen so.

Mit einem nervenzerreißenden Quietschen stieß Sam die Tür auf und lugte durch die alles verschluckende Dunkelheit in den Raum hinein.

Ein genervtes Stöhnen war die Folge. Wie konnte er nur vergessen, dass es überhaupt keinen Sinn machte, hier reinzugucken? So ganz ohne Licht. Und er wäre nun der letzte Depp, der jetzt ein Feuer oder ähnliches entzünden würde.

Der Blondschopf verkniff sich jeden weiteren Laut, rieb sich einmal mit dem linken Fußballen über den rechten, denn mittlerweile fror er wieder ein wenig, trotz der trockenen und vergelichsweise warmen Kleidung. Seine nächsten Schritte führten weiter in den Raum hinein.

Angespannt hielt er den Atem an, aber da war nichts.

Es war still, dunkel, muffig, miefend, beißend, stickig, ätzend. Einfach nervig und nutzlos.

Er hätte lieber direkt in den Frachtraum gehen sollen.

Sam drehte sich resigniert um und schloss gerade die Tür, als er ein leises Rufen hörte.

"Sam..?", klang es mehr als dumpf herab. Sekunden später wieder. "Sam?" Diesmal energischer.

Am liebsten hätte der Junge sich die Hand gegen die Stirn geklatscht, aber er ließ es. Er hatte eh schon Kopfschmerzen.

Gedanken um das Schiff machte er sich momentan eher weniger. Selbst wenn hier jemand war, Sam und Samira würden sich nicht mehr vereidigen können. Sie saßen in der Falle. Wie die Mäuse in ihrer Mausefalle, aus der sie doch eigentlich nur den Speck hatten stiebizen wollen. Und was wollten die beiden frisch gebranntmakrten? Leben? Ein Schiff?

Nein. Freiheit.

Und während er so darüber nachdachte, registrierte er im ersten Augenblick gar nicht, dass irgendwas haarscharf an ihm vorbeflitzte, das schnelle Getrippel der nackten Füße auf dem Boden hatte er kaum gehört.

Nur wenige Meter vor dem Pulverlager blieb Sam stehen, riss die Augen auf, reagierte reflexartig und packte das Etwas am Kragen.

Und das Etwas wimmerte.

"Nicht!", quickte es. "Loslassen! Das ist unser Schiff! Ihr habt hier nichts zu suchen! Loslassen!", fiepte das Etwas in Sams Hand, wobei dieser in doch wirklich nur am Hemdkragen hielt.

Der Blonde schwieg, zog eine Augenbraue hoch, zog das Ding, welches er mittlerweile als kleinen Jungen identifiziert hatte, näher zu sich und dicht an seine Augen.

Verflitzes, hellblondes Haar umrahmten ein verdrecktes Gesicht. Geängstigte, große, dunkelbraune Augen starrten ihn an. "Loslassen!", quickte der Kleine wieder.

Sam aber zog seine andere Augenbraue auch noch hoch und verfestigte seinen Griff nur, sah nun sturr nach vorne und ging nach oben, den Kleinen, ohne ein Wort gesagt zu haben, hinter sich herschleifend.

Samira kam ihm schon einige Schritte aus dem Licht ins Dunkle entgegen, als er ihr auch schon den Jungen vor die Nase hielt, welchen er unsanft hervor zerrte.

Wie ein geprügelter Hund hing der Kleine an Sams Arm, zuckte und wand sich und schien wirklich ernsthaft zu glauben, dass Sam ihn schlagen würde.

"Nun sieh sich mal einer an, was ich hier aufgegabelt habe. Ich denke er war es, der die ganze Zeit hinter uns her geschlichen ist..", sagte Sam leise, beherrscht. Seine goldenen Augen wanderten über den schmächtigen, abgemagerten Körper des Kleinen, der nur in irgendwelchen Fetzen steckte, die man kaum mehr als Kleidung bezeichnen konnte.

Die linke Hand des Jungen war stets zur Faust geballt gewesen, doch als er sie aus Schreck lockerte, da Samuel ihn ein Stückchen weiter vorgeschoben hatte, klingelten leise Glöckchen, die nun an einem Armband an seinem Handgelenk herumbaumelten. Insgesammt fünf Stück. Eine ganz kleine, zwei mittlere, eine etwas größere und eine ganz große.

Daher auch die Glockenlaute im Wind.

Abwartend sah der Blonde nun Samira an, fragte sich, was dieses Mädchen jetzt wohl zu der neusten Entdeckung zu sagen hatte.
 

Verwundert, fast schon einen Moment richtig verblufft blickte Luana, die sich mit Samira vorgestellt hatte, auf dieses kleine Kind vor ihr. Allerhöchstens 14 Jahre alt, wobei sie es viel jünger schätzen würde.

Von weitem schon hatte sie den Jungen quicken gehört, fuhr sich nun ein wenig verdutzt durch die Haare und blickte zum Blonden. Der schien sich nicht wirklich bedroht zu Fühlen vor dem kleinen Knirps.

Glöckchen läuteten wieder, als der kleine Blondschopf, der recht dürr war, versuchte sich loszureißen.

"Hey, nur Ruhe, Knirps" murrte Luana, war sichtlich zu müde, um jetzt großartig höflich oder Erwachsen zu wirken. "Wir werden dir schon nichts tun, dafür sind wir nicht hier" Ein wenig nachdenklich lehnte sich die Blauäugige zurück, sah jetzt nun den Älteren der beiden Jungs an. "Draußen gewittert es, wir sollten nicht ans Deck.." Ihr Blick fiel zum Kleineren, der ihr mit einer Mischung aus Wut, Angst und Frechheit entgegen blickte. Aufgewecktes Kind, schoss es Luana durch den Kopf.

"..das gilt auch für dich, Kleiner. Sag erst mal, wie heißt du eigentlich?" Fragte sie, ohne wirklich Interesse daran zu haben.

Aber Sam und sie mussten an Board bleiben, mit dem Jungen zu reden war unverweigerlich. Und außer ihm schien niemand an Deck zu sein. "...Und die nächste Frage.. Bist du allein hier?"

Der Blondschopf, der hin und hergerissen zwischen den Beiden Größeren hin und her blickte, schien sichtlich nachzudenken.

"...Ich... bin Toby" murmelte er, riss sich dann aber auch schon von Sam los. Rotzfrech, wie bereits erwähnt.

Fliehen konnte er sowieso nicht, denn vor ihm stand das Mädchen und hinter ihm der Junge.

"Und.. ob ich allein bin...?"

Luana horchte auf, als sie weitere Schritte vernahm. Es hörte sich mehr an wie ein Grollen. Auch der Kleine, der sich mit Toby vorgestellt hatte, horchte auf.
 

Sam hatte sich nicht an diesen lauten Geräuschen gestört. Sollte doch ruhig jemand kommen, der könnte dann auch gleich den Rotzlöffel mitnehmen, der plötzlich gar nicht mehr so wie ein Rotzlöffel aussah, sondern eher wie ein schadenfreudig grinsendes Kind, das jemanden einen Streich gespielt hatte, der auch noch ein voller Erfolg war.

"Ich bin niemals allein.", grinste der Kleine und sah zu Sam auf. "Nie.."
 


 

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Soo~ Und nach langem langem Warten endlich das sechste Chap unserer Story.

Nochmal eine riesen große Entschuldigung an die, die so lange warten mussten, aber Hina (in diesem Fall hier ich, ich poste die Chaps immer xD) hing an einer Stelle in einem zieeemlichen Tief und musste sich erst warmschreiben, ehe sie weiter posten konnte. Danach hat es dann wieder ganz gut geklappt.

Wann das siebte Chap kommt, wissen wir aber beide noch nicht so genau.. wir haben nichts mehr zum Puffern und .. naja.. *räusper* Wir werden es ja sehen <3

An dieser Stelle auch gleich mal ein feeeeeettes Danke schön an unsre zwei Kommi-Schreiber Jazzmin und Rima_Chan. Wir beide süchteln schon immer danach <3
 

Und hier noch ein besonderes fettes Special an Rima!

Such, Rima! Such dein Geschenk *grins* Als Hinweis: Es ist brünett, braunäugig, klein und hat ein Glöckchenarmband um sein Handgelenk gebunden *grins*

Wir hoffen, es gefällt dir~ xD
 

Und nach so einem langen Nachwort:

Bis zum nächsten Mal! *winke*
 

Hamster :3 und Hina <3

Kapitel 7 [Film 1] ~ Erschöpfung

Sam hatte sich nicht an diesen lauten Geräuschen gestört. Sollte doch ruhig jemand kommen, der könnte dann auch gleich den Rotzlöffel mitnehmen, der plötzlich gar nicht mehr so wie ein Rotzlöffel aussah, sondern eher wie ein schadenfreudig grinsendes Kind, das jemanden einen Streich gespielt hatte, der auch noch ein voller Erfolg war.

"Ich bin niemals allein.", grinste der Kleine und sah zu Sam auf. "Nie.."
 


 

~
 


 

Ein Rumpeln ertönte hinter Sam, dem Kleinen und Samira, der Kleine aber grinste nur frech weiter und riss sich von Sam los, machte einen wendigen Satz nach hinten und presste sich kichernd an die Wand. "Seht ihr?", verkündete er stolz. "Auf unserem Schiff bin ich nie allein!"

"Verrückt, der Kleine..", murmelte Sam und schüttelte über so viel Irrsinn nur den Kopf. "Das war der Wind, der auf Deck etwas umgestoßen hat."

"Natürlich war das gerade der Wind!", pflichtete Toby ihm stolz grinsend zu - ohne einen Hauch von Sarkasmus in der Stimme. "Was sollte es denn sonst gewesen sein?"

Jetzt wurde Sam die Sache aber doch zuviel und er beschloss, da er sowieso keine Lust auf nichts hatte, sich einfach irgendwo in eine Ecke zu pfälzen, die Augen zu schließen und zu schlafen

Ja, ganz genau das wollte er machen!

Der Blonde wedelte schon auffordernd mit der Hand vor Samiras und Tobys Gesicht herum, wollte schon darauf aufmerksam machen, dass er müde wurde, als Toby wie von der Tarantel gestochen aufsprang und seiner Hand auswich - mit vor Schreck geweiteten Augen.

"Ni-.. nicht anfassen!", quietschte er, drückte sich an die Wand und sackte halb in sich zusammen. "Ni-.. nicht anfassen!", wiederholte er wieder panisch, von dem stolzen, frechen Jungen von vorhin war nichts mehr zu sehen. "Bi-.. bitte.. nicht.. anfassen..", flüsterte er und sank auf den muffigen Boden.

"He-.. hey.. Knirps? .." Besorgt lehnte Sam sich zu dem Jungen runter. "Ich hatte nicht vor, dich anzutatschen. Wir tun hier niemanden was, der uns nichts tut.", erklärte er und hielt dem verängstigten Kind seine Hand hin, schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, auch wenn das recht absurd aussah, da sein Gesicht voller Dreck war.

"Ni-.. nicht..?", fragte der Kleine nach, fixierte allerdings die Hand vor seiner Nase.

"Nein.", wiederholte Samira jetzt, und auch sie zeigte dem Jungen ein beruhigendes, liebevolles Lächeln.

Und endlich - endlich! - schlug der Brünette ein und ließ sich benommen von dem Größeren auf die Beine ziehen.

"So und nun-.. Wärst du so freundlich und würdest und einen Raum zeigen, wo wir schlafen können?", kam die unausweichliche Frage von Sam, woraufhin Toby sogar fast wieder lächeln konnte, was die Schwarzhaarige mit einem freudigen Augenaufblitzen registrierte.

"Da, wo ihr eure Sachen herhabt. Nur da könnt ihr schlafen.", erwiderte der Kleine mit einem geheimnisvollen Gesichtsausdruck. "Betretet nur diesen des Nachts. Zu.. eurer eigenen Sicherheit.", fuhr er fort, hob die Hand, an welcher das Glöckchenarmband gespannt war, rasselte und klingelte einmal mit ihnen, bevor er auch schon verschwunden war.

"Wa-.. was.. war das denn jetzt für eine Show?" Verdattert drehte Sam sich zu Samira, die erstaunlich ruhig geblieben war und dem Kleinen nun mindestens genauso verwirrt nachsah, wie Sam sich fühlte.
 

Noch lange blickte die Dunkelhaarige dem Brünetten hinterher, ehe ihr langsam dämmerte, dass sie angesprochen wurde.

"E-Ehm. Fragt mich nicht, Sam" murmelte sie leise, beinahe etwas verstört. Das Ganze eben mit Toby hatte sie doch ziemlich irritiert. Hieß er überhaupt so? Seit dem sie selbst gelogen hatte, hatte die Blauäugige ein Problem mit Namen, zumindest mit deren Glaubwürdigkeit.

"Aufjedenfall.. frage ich mich, wieso er gedacht hat, ihr würdet ihn schlagen" Seit wann war sie wieder ins "Ihr" gerutscht? Nunja, vielleicht würde es den Blonden nicht stören. Vermutlich war er sowieso sauer auf sie, schließlich war sie für den Mist hier verantwortlich. "Können wir ihm vertrauen?" Schien ja immerhin ein lustiger, verrückter kleiner Knirps zu sein, der ihnen da begegnet war. Vielleicht war die Lagerhalle genau das Gegenteil von dem, was Toby versucht hatte, ihnen zu versichern?

Nun ja.. Man konnte es ja immerhin probieren, Sam zumindest nickte. Scheinbar dachte sich der Blonde etwas dabei, jetzt wieder zur Kammer zurückzukehren, aus der sie gekommen waren.

Luana folgte dem Größeren, der ohne ein Wort wieder in die Dunkelheit tauchte und die Schwarzhaarige nur seinen Schritten überließ, denen sie zufolgen hatte. Wie schon gesagt, vermutlich war er noch sauer auf sie. Oder doch etwa nur müde?

Das Mädchen bemerkte, dass es wieder heller wurde, sah Licht unter einer Tür hindurch schimmern. Hatten sie die Tür vorhin verschlossen? Vielleicht war es auch nur eine Welle gewesen, die gegen das Schiff gedonnert war und es leicht schwanken ließ. Bestimmt nichts, worüber man sich Gedanken machen musste. Zumindest konnte sich die Jugendliche keine Gedanken darüber machen, nicht solange sie Aufmerksam auf die Schritte des Größeren horchte, der jetzt stehen geblieben war und die Tür öffnete.

Mit leisem Grummeln ließ sich Sam auf eine Kiste fallen, ließ seine Schultern kreisen. Das Mädchen, welches sich mit Samira vorgestellt hatte, blieb am Türrahmen stehen, musterte den Rücken des Blonden, bemerkte, wie sie im Kerzenschein einen winzigen Rotschimmer auf den Wangen zu spüren bekam. Vielleicht würde sie krank werden- aber genau das hatte ihr jetzt noch gefehlt.

Der Ältere hatte sowieso schon alle Hände voll mit ihr zu tun gehabt, nur durch sie hatte Davy Jones, das Fischgesicht, wie Luana ihn nun liebevoll taufte, sie gefunden. Nur knapp waren sie ihm entkommen und jetzt waren sie hier, wiederrum weil sie ihm quasi wenigstens etwas gutes tun wollte.

An seiner Stelle würde sie sich selbst hassen, richtig hassen.

Der Blonde bemerkte nicht, dass die Langhaarige sich zu ihm gesellte, sich hinter ihn stellte und in ihrer Tasche nach etwas suchte. Erst, als er ihre Arme um seine Schultern herum spürte, blickte er kurz zurück.

"Es tut mir leid, Sam" murmelte Luana, legte ihm die Kette an, die sie vorhin gefunden hatte. Ein kleines Goldkettchen, vermutlich nicht einmal viel Wert. Aber das einzige, was die Stehende ihm jetzt gerade geben konnte.

"Es ist meine Schuld, das wir hier sind.." Huch? wurde die Kleinere etwas mutig? Zumindest schlang sie ihre schlanken Arme um seinen ebenfalls recht dünnen Körper und legte die Stirn auf die Schulter des Sitzenden. "Bitte verzeiht mir"
 

Ein müdes Lächeln legte sich auf Sam's Gesicht und wohl zum ersten Mal ließ er durchblicken, dass es ihm tatsächlich nicht gut ging. Er sah schläfrig aus, dösig. Sein Gesicht war dreckig, die Haare durcheinander, das Kopftuch verrutscht, der Zopf in seinem Nacken halb gelöst.

Das einzige was saß, war seine frisch angeeignete Kleidung, Stiefel hatte er gar nicht erst wieder angezogen. Ob er die in dem Gewühl überhaupt wiederfinden würde?

Höchstwahrscheinlich nicht.

Der Blonde seufzte tief, atmete eben so tief ein und aus und lehnte sich ein Stück zurück, wobei er bemerkte, dass da war um seinem Hals hing und dieses Etwas ihn drückte.

'Los, Sam, schmeiß dein Gehirn wieder an..', murmelte er sich selbst zu und zwang sich dazu, die Augen zu öffnen, um hochzuschielen.

Nichts. Gut, dann guckt man eben zur Seite.

Aha. Schwarze Haare.

Samira.

Was war denn jetzt noch?

Er seufzte leise, schloss dann nochmals für Sekunden die Augen und blinzelte dabei an sich selbst runter.

Moment mal, da hatte was geglänzt. Seit wann hatte er etwas Glänzendes um seinem Hals?

Neugierig geworden beäugte er das Stück Metall um seinen Hals, sah danach wieder seitlich zu Luana.

Jetzt konnte er sich auch zusammen reimen, was sie gemacht hatte. Sich entschuldigt. Für was auch immer.

"Macht Euch keine Umstände, Miss.", gähnte der Blonde, hielt sich dabei allerdings - wie es sich gehörte - den Mund zu, bevor er die Schwarzhaarige sachte wegschob und sich umsah.

"Aber egal was Sie sonst noch für Entschuldigungsaktionen geplant haben; wir sollten jetzt schlafen."

Mit diesen Worten bewegte Sam sich durch den Klamottenhaufen und trat ihn achtlos beiseite, während er auf die Koje zumarschierte, um diese mit mehreren kräftigen Armschwüngen leerzufegen, damit da jemand schlafen konnte.

Samira bewegte sich zögernd auf Sam zu und legte ihm sacht eine Hand auf die Schulter.

"Sam, Ihr könnt ru-.."

"Nichts da.", unterbrach Angesprochener sie, bevor das Mädchen den Satz auch nur zuende denken konnte.

"Ihr schlaft in dem Bett."

Samiras Augen weiteten sich, abwehrend hob sie die Hände und machte ein paar Schritte zurück.

"A-... aber das-.."

"Und wie das geht."

Wieder unterbrach Sam die hübsche Schwarzhaarige und deutete mit einer einladenden Geste auf das freigemachte Bett.

"Nur zu.", lächelte er sie freundlich, trotz der Müdigkeit an.

Samira seufzte. Na klar, gegen so eine überzeugende Kraft konnte sie sich nicht wehren.

"Und.. wo schlaft Ihr?"

"Auf dem Boden."

Als wenn das so selbstverständlich wäre!

Der Junge raffte ein paar Klamotten zusammen, zerrte mehrere Mäntel aus den Ecken und Kanten, schüttelte sie aus und machte es sich auf dem Boden bequem, während Samira das Bett bezog.

Die beiden lagen auch noch nicht lange im Bett, da gab Sam schon ein leises Schnarchen von sich.

Neugierig geworden lehnte die noch wache Samira sich über den Kojenrand und linste zu ihm hinunter.

Selbst im Schlaf sah der arme Junge noch angespannt aus. Wollte er etwa selbst im Schlaf keinen richtigen Frieden finden?

Ein paar Minuten lang noch bewegte Samira sich kein Stück, ehe sie es nicht mehr aushalten konnte und sich erhob, sich zu Sam hinablehnte und ihn argwöhnisch musterte.

Konnte sie den armen Jungen wirklich da liegen lassen? Auf den Boden? In den dreckigen Klamotten?

Wenn es nach ihm ginge, wahrscheinlich schon. Aber Sam war am Schlafen. Also hatte der nichts zu mucken.

Samira stand auf und krabbelte vorsichtig über den tief schlafenden Jungen, stellte sich aufrecht hin und klopfte sich den imaginären Dreck stolz von der Schulter. Sie war über Sam hinweg gekommen, ohne ihn zu wecken. Ein kleiner Erfolg.

Vorsichtig beugte sie sich zu dem Blonden hinab, griff seine Füße und zerrte sie übervorsichtig auf die Koje, schob ihn näher an das Schiffsbett heran, nur, um sich über ihn zu beugen und seine Arme zu nehmen, als er genau in dem Moment seine Augen aufschlug und das Mädchen stur und durchdringend – urplötzlich wieder hellwach – ansah.

„Samira..“, begann er mehr oder weniger drohend, eher grummelig und knurrig, und das Mädchen, welches ihn schon mit Mühe halb hochgehievt hatte, ließ ihn vor Schreck glatt wieder auf den Haufen plumpsen, was besagter Junge allerdings nur mit einem mehr als skeptischen Augenbraue-hochziehen kommentierte.

Samira klappte den Mund auf, um hastig ihre Entschuldigung hinterher zu schieben, aber Sam schob seine mittlerweile vor der Brust verschränkten Hand vor Samiras Gesicht und bedeutete somit, dass sie still sein sollte. Und Samira? Die schwieg. Eiskalt.

„Hör mal, du sollst mich auf den Boden pennen lassen und im Bett schlafen.“, gab er von sich zu hören, woraufhin die Schwarzhaarige wieder etwas sagen wollte, doch der erhobene Zeigefinger bot Ruhe an. Und wieder schwieg sie.

„Mir egal, was du sagen willst. Aber ich vermute, dass du nicht eher schlafen willst, bevor ich nicht auch im Bett liege?“

Ein verschüchtertes Nicken.

Und ein tiefes, nervenaufreibendes Seufzen von Sam.

„Ihr schlaft innen, Miss.“, betonte er und rappelte sich auf, wobei er beinahe wieder hingeflogen wäre. Man sollte erst die Füße von der Koje nehmen und dann aufstehen. Das wäre vielleicht klüger, wie auch Sam feststellte, nachdem Samira ihn fast aufgefangen hätte.

Aber eben nur fast.

Sam war ja immer noch Sam und der ließ sich – selbst im Halbschlaf – nicht von einem Mädchen helfen. Das ging eindeutig gegen seinen männlichen Stolz und seine ebenso männliche Ehre.

Idiot.

Das schwarzhaarige Mädchen nickte wieder brav und krabbelte zurück ins Bett, quetschte sich an die Wand, damit Sam auch ja Platz hatte. Auch wenn der eigentlich zu genüge da war. Eigentlich, wie gesagt.

Der Blonde musterte Samira erst eingehend, bevor auch er sich zu ihr ins Bett gesellte und dabei einen kleinen Haufen Klamotten mitnahm. Der fragende Blick Samiras entging ihm natürlich nicht.

„Decke.“

„Ja aber-…“

„Ihr wagt es nicht, mit mir die Decke zu teilen!“, schoss es sofort aus Sam heraus, wobei Samira ihrerseits einen skeptischen Blick von sich gab.

„Ich hab meine Decke.“, fuhr er auch sofort weiter fort, damit Samira bloß nicht auf den Gedanken kam, noch irgendwas sagen zu wollen.

„Und jetzt schlaft. Bitte.“

Damit drehte der Blondschopf sich mit dem Rücken zu dem Mädchen, zog die Klamotten, die er mit auf das Bett genommen hatte, höher und ignorierte die Tatsache, dass seine Füße frei lagen. Waren ja nur die Füße.

Allerdings blieb es nicht lange so still, denn Samira wollte es einfach nicht auf sich sitzen lassen, die ganze Decke zu haben, die doch schon ein ganzes Stück breit war. Vorsichtig stupste sie den Jungen neben sich an, der schwieg.

Schlief er?

‘Egal. Er hat zu schlafen!‘, dachte sich die Schwarzhaarige nur und hob ganz langsam, ganz vorsichtig die Decke an.

Ruckzuck hatte Sam sich umgedreht und funkelte Samira strafend an.

„Wagt es nicht!“

„I-.. ich.. dachte.. Ihr.. schlaft!“, antwortete Samira verteidigend und zog schmollend die Decke zurück.

„Ihr sollt schlafen. Nicht ich. Und jetzt… Bitte! Ich brauch auch irgendwann mal meine Ruhe.“ Oho, Sam sprach. Nein, er sprach nicht, er knurrte. Kaum zu glauben, aber das konnte auch er.

Miepsig rückte Samira gleich noch ein Stück von dem Blondhaarigen weg, der sich jetzt auf den Rücken drehte, die Arme wieder vor der Brust verschränkte und die Holzmaserung der ‚Decke‘ anstarrte.

Wieder war eine kleine Zeit Ruhe zwischen den beiden, mit dem einzigen Unterschied, dass Sam nun seine Augen geschlossen hatte.

Und wie man es sich bereits denken konnte, startete Samira einen neuen Versuch, die Decke über Sam zu legen und rückte näher an ihn. Aufgeben? Nichts da!

Triumphierend lächelte sie, als Sam sich nicht bewegte und ruhig liegen blieb.

Jetzt schmuste sie sich beruhigt an das Stückchen, was sie gefahrenlos von Sam erreichen konnte. Das brauchte sie jetzt einfach. Irgendwas warmes. Und wenn es auch nur sein Arm war.

Sekunden später war auch sie eingeschlafen.

Aber war es wirklich sicher, dass Sam schlief?

Nein, denn eben dieser starrte nun resigniert und leise seufzend an die Holzmaserung, drehte den Kopf leicht und musterte die seelig schlafende Samira.

Sie schlief. Sollte er sie jetzt wecken?

‚Bloß nicht! Grad schläft sie so ruhig..‘

Vorsichtig rückte er ein Stück weit näher an sie, und natürlich nur weil er es nicht sehen konnte, dass Samiras Füße keine Decke hatten!

Er seufzte wieder leise auf, musterte das Mädchen nochmals, bevor auch er die Augen schloss – resigniert und gestresst natürlich!

Bis man auch von ihm den gleichmäßigen Atem vernehmen konnte.
 

~

So. hier ist ein neues Kapitel. Und diesmal lade ich, Hamsteru es hoch. xD

Und ja, es hat verdammt lange gedauert.

Und ja, jetzt wissen wir, dass Luana mutiger wird.

Und das Sam nur ein Mensch ist - ein besonders hübscher, toller, *__* Wie ihr seht bin ich ihm selbst verfallen xDDDDD

Wann das nächste Kapitel kommt? Keine Ahnung. Aber heute Abend läuft Fluch der Karibik, wie in jener Nacht, in der wir das erste Kapitel hochgeladen haben.

Ironie?

Schicksal.

Nun hoffen wir, dass ihr uns nicht töten werdet.

Davy Jones: Fürchtet ihr den Tod?"

HinaFlys und Hamsteru: ... ... *gegenseitiges anschauen* .. Nein. x3
 

Liebe Grüße~ xDDD

vivid_moth & Hamsteru


 

Kapitel 8 [Film 1] ~ Schildkröteee

Vorsichtig rückte er ein Stück weit näher an sie, und natürlich nur weil er es nicht sehen konnte, dass Samiras Füße keine Decke hatten!

Er seufzte wieder leise auf, musterte das Mädchen nochmals, bevor auch er die Augen schloss – resigniert und gestresst natürlich!

Bis man auch von ihm den gleichmäßigen Atem vernehmen konnte.
 

~
 

Wind wehte über die See, brachte das Wasser dazu sich zu kräuseln und unterbrach für einen Moment das klare Blau des Meeres der Karibik. Nichts war zu hören, nur das Rauschen der Wellen, die gegen das dunkle Holz des stabilen Schiffes schlugen, zerbrachen und sich erneut zu einer neuen Welle sammelten.

Noch nicht einmal die wach werdenden Möwen wagten die, beinahe schon aus dem Reich der Toten stammende, Stille zu unterbrechen. Nichts, noch nicht einmal die - RUMS.

"Auaaa~", hörte man quengelnd vom Deck der Bloody Mary und konnte die Umrisse der Gestalt wahrnehmen, die durch die aufgehende Sonne angeleuchtet wurde. "Hoffentlich hab ich niemanden dadurch geweckt.", vernahm man die Stimme, welche leise vor sich hinmurmelte und zu jenem Schatten gehörte, der sich nun langsam erhob und über den ledrigen Stoff der Hose strich.

Wen sollte sie denn schon wecken? Ein leicht griesgrämiges Lächeln legte sich auf ihre Züge, während die Dunkelhaarige zur Rehling lief und im nächsten Moment auch schon das schmetterlingartige Gefühl in ihrem Magen wahrnahm.

Der Wind, der einen Moment erbost darüber gewesen zu sein schien, dass er übertönt wurde, fuhr ihr nun auch schon sanft und schmeichelnd über die Haut, ließ ihre kurzen Härchen im Nacken zu Berge stehen und schloss erneut Frieden mit ihr.

"Wow", kam es Luana über die Lippen, während sie das Bedürfnis hatte ihre geflochtenen Zöpfe zu öffnen und sich durch die Haare zu fahren. Warum auch nicht? Nun war sie schließlich allein. Fast - allein zusammen mit Sam - aber der wusste ja über sie bescheid.

Das Mädchen, welches sichtlich die ersten Strahlen der Sonne genoss, schloss ihre Augen, zog an den Schleifchen ihrer Zöpfe und spürte, wie sich die seidenen Strähnen lösten und ihr in weichen Wellen bis zur Hüfte fielen.

Ruhe. Friedliche Ruhe - das Geräusch der Glöckchen vom Vortag schien sie vergessen zu haben.

Den Gestank fischartiger Menschen schien sie vergessen zu haben.

Das Gefühl von Angst schien sie auch vergessen zu haben.

Das einzige, was sich in diesem Moment in ihr ausbreitete, war das Gefühl, Frei zu sein.

So frei, dass sie nicht merkte, wie Unrecht sie hatte, wenn sie dachte, sie sei allein.
 

Ein starrer Blick beobachtete die Schwarzhaarige bei ihrem Tun, aber er unterbrach sie nicht. Um nichts in der Welt würde er das tun. Immerhin würde man ihn dann erkennen. Und man würde ihn sehen.

Das wäre fatal!

Das wäre so fatal, wie eine Möwe, die das Meer verfehlt. Sehr fatal also.

Etwas Kleines polterte auf dem Deck herum, huschte hin und her, störte aber niemanden. Das war auch gut so, schließlich sollte man Toby auch nicht sehen. Und nicht hören.

Dass man ihn hörte, war erstmal irrelevant für ihn. Samira beachtete ihn nicht, das reichte ihm.

Sam in seinem Lumpenhaufen aus Decke, Matratze und Kopfkissen zuckte übertmüdet mit den Fingerspitzen.

Ein grummelnder Laut kam aus seinem halb geöffneten Mund, während er das ganze Zeug von seinem Körper um liegen zu bleiben und die Beine aus der Koje baumeln zu lassen. Aufstehen wollte er eigentlich noch nicht. Aber Toby polterte schon rum und Samira war auch schon aufgestanden. Da konnte er sich auch noch zu ihnen gesellen.

Mühselg stöhnend krallte er sich seinen Zopfgummi und das Kopftuch, welches er über Nacht verloren hatte, band sich die Haare im Nacken zusammen und machte sich das braune Kopftuch darum.

Genauso mühsam setzte er sich auf und zupfte sich seinen Verband zurecht, den er immer noch trug und der zum Gück noch so saß, wie er sitzen wolle.

Barfüßig, wie gestern, mit knurrendem Magen und voller Blase stand er auf und schlurfte nach oben an Deck.

"G-.. Guten Morgen, Miss.", gähnte der Blondschopf und lehnte sich neben das Mädchen an die Reling.

"Schönes Wetter heute, nicht wahr?"

Ihren Beobachter bemerkten weder Samira noch Sam.
 

Das Mädchen wandte sich, gar nicht so überrascht wie man im ersten Moment hätte vermuten können, zu Sam, lächelte diesen herzhaft an und nickte dann. "Ja, allerdings", fügte Luana hinzu, sah wieder strahlend zum Sonnenaufgang und schloss die Augen genießerisch. Es war, wie sie es als kleines Mädchen beschrieben bekommen hatte.

So still, so friedlich, so hell, kurzum: so schön.

Ob sie, wenn sie sich genauer konzentrierte, auch die Wörter verstehen konnte, die der Wind ihr versuchte einzuflüstern?

Die Schwarzhaarige lächelte, ignorierte sogar, wie gut der junge Mann hinter ihr aussah und stellte jeden anderen Gedanken ein, versuchte, sich nur noch auf den Wind zu konzentrieren.

Momente verstrichen, und mit jeder Sekunde mehr in der sie nichts hörte, verließ Luana die Geduld und sie dachte zunehmends daran, wie sie hierhergekommen war. Wie sie es geschafft hatte, binnen weniger Tage soweit zu kommen, wie andere es in ihrem ganzen Leben nicht schafften.

"Verzeiht, wenn ich euch geweckt habe.", kam es ihr über die Lippen und sie schlug ihre Seelenspiegel auf, richtete sie auf das Meer und seufzte dann leise. Wie oft hatte sie sich in den letzten Tagen entschuldigen müssen? Zu oft. Eindeutig - es zu Zählen war eine Kunst für sich.

Und noch konnte sie nicht von sich behaupten, von ihrer Schuld freigesprochen worden zu sein. Da gab es noch ein kleines Geheimnis, was sie Sam verschwiegen hatte. Verschwiegen war noch geschmeichelt - sie hatte ihn angelogen.

"Es würde sich gewiss schön anfühlen, wenn man nie wieder Verpflichtungen haben würde, oder Sam?", fragte die Langhaarige, während sie sich zu dem Blondschopf drehte, sich an die Rehling lehnte und ihn beinahe schon schuldbewusst ansah.

Sie hatte es Gott, oder wer auch immer sie in diesem Moment erhört hatte, versprochen. Sie wollte ihm die Wahrheit sagen. Die Wahrheit über ihren Namen.

War ja eigentlich auch keine große Lüge, aber für eine feine Dame gehörten sich solche Lügen nicht.

Für eine feine Dame gehörte es sich auch nicht, einem wildfremden Mann hinterherzurennen und ihm zu vertrauen! Einen Moment ziemlich stutzig geworden, stellte die Jugendliche fest, dass es ihr eigentlich egal war. Das sie ja eigentlich noch nie eine feine Dame gewesen war - es nur immer hatte sein müssen.

Man gewöhnt sich an die skurrilsten Lebenslagen. Nicht wahr?

Ob 'Gott', das Schicksal oder wer auch immer böse auf sie sein würden, wenn sie ihr versprechen brach und ihrem Gegenüber die Wahrheit verweigerte?

Waren Gott und das Schicksal nicht das eine?

Nein. Denn dann würde alles so kommen, wie Gott es wollte. Und Gott, vorallem im diesem Fall, bekam nicht, was er wollte. Das wollte er nämlich ganz und gar nicht.

Luana sollte rasch zu einer Antwort kommen, denn Sam würde sie gewiss demnächst fragen, warum sie ihn noch immer anstarrte. Ob er sich das nicht denken konnte?
 

Immer noch müde und unkonzentriert rieb Sam sich mit dem Handrücken über die Augen, drehte sich mit dem Rücken zur Reling und stützte die Arme an dieser ab, um die aufgehende Sonne im Rücken zu haben

"Keine Verpflichtungen zu haben? Das wär ein Traum, nichts mehr, Miss. Bedenkt, dass ein Mensch immer Verpflichtungen hat - wenn nicht seinen Mitmenschen, dann wenigstens sich selbst gegenüber." Ein kurzes, undeutbares Grinsen huschte über seine Lippen, als er das sagte und seine Finger auf den Mund legte, als ob er sie zum Schweigen annimieren wollte. "Also spart Euch dieses Gerede von Pflichten, Taten und Wunschkonzenrten, immerhin sind wir doch alle nur Menschen - nicht wahr?" Wieder dieses geheimnisvolle Grinsen, doch noch ehe man es genauer definieren konnte, stieß Sam sich von der Reling ab und wanderte Richtung Schiffsmitte.

"Hey! KNIRPS?" Damit war wohl Toby gemeint.

Dass Luanas Augen ihn immer noch verfolgten störte ihn herzlich wenig - er war die starrenden Blicke mittlerweile mehr als gewöhnt, von daher ignorierte er es einfach.

"Tooooby~", wiederholte der Blonde sich nochmal, ehe er leise fluchte, sich streckte und erneut gähnte und sich schließlich daran machte, den Knirps zu suchen - er hatte Hunger, musste auf's Klo und wollte endlich wissen, auf was für einem verdammten Schrott sie hier gelandet waren.
 

Dass es seine Stimme war, die Luana mehr oder weniger zurück in die Realität holte, dass interessierte den Blonden wohl gar nicht. War vielleicht auch ganz gut so - denn Luana, welche ihren Mund zuklappte und sich einmal rasch durch die Haare fuhr, in der Hoffnung diese wieder zu richten, zupfte sich im nächsten Moment auch schon ihre Bluse zurecht und lief dem Piraten hinterher.

Sie wollte es ihm sagen - die Dunkelhaarige wollte klar stellen, weshalb sie ihrem Gegenüber den falschen Namen genannt hatte. Verdammt noch mal - Fehler waren doch ebenso menschlich wie Pflichten und Verantwortung!

"Sa-", kam es aus Luanas Mund, nachdem ihre Schritte auf dem Holz ein leichtes Tapsen verursacht hatten. Doch weiter kam Luana nicht mehr - wie so oft.

"Jaaa~?", hörten sie es nämlich von der anderen Seite des Decks, ehe leichtere Schritte auf sie zugerannt kamen und Sam im nächsten Moment einen beinahe noch kindlichen Burschen vor sich stehen hatte. Toby war wieder da.

"Was gibts denn? Habt ihr beschlossen zu gehen?", grinste der Braunhaarige, ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und seine Augen glühten beinahe auf, als Luanas Lippen sich wieder verschlossen und sie stehen blieb.

"Wann hast du denn zum letzten mal gebadet?", entfuhr es dem wohlerzogenen Mädchen, als sie den vertrockneten Dreck auf den Wangen des Jüngsten sah. Gestern im dunkeln war das ja nicht ansatzweise so aufgefallen!

Eww~ Der arme Bursche! Hier, ganz allein auf dem riesigen Schiff. Er musste allein sein - denn die Jugendliche sah ja sonst niemanden. "Zeig mir das Bad und wir waschen dich erst mal!"

Obs Luana auffiel, dass Toby sie ignorierte? Zumindest musterte dieser Sam noch aus riesigen Kindsaugen - hach ja. Gabs auf dieser Welt überhaupt jemanden, der dem Charme des Blondhaarigen widerstehen konnte?
 

Mit Sicherheit gab es so jemanden, irgendwo auf der großen weiten Welt, die sich bis ins Universum erstreckt, in dem ein kleines, dummes Kind sitzt, welches Nachts gewisse Geräte anschmeißt und dann damit Dinge zusammen dichtet, die niemand erahnt.

Aber wir schweifen vom Thema ab.

Sam lehnte sich vor und grinste Toby an. "Meine Frage würde sich also gar nicht lohnen, so wie du aussiehst.", mutmaßte der Blonde, richtete sich wieder auf und stemmte die Hände in den Rücken, drückte diesen etwas durch und streckte zum wiederholten Male seine noch immer müden Muskeln. Dass sein gebranntmarkter Arm am meisten dabei weh tat, ignorierte Sam getrost. Das würde schon weggehen. Irgendwann.

"Was denn, was denn, was denn?" Mit kindlicher Aufregung machte Toby bei jedem Wort einen kleinen Satz nach vorn, bis dieser schließlich an Sams Hose klebte und ihn mit großen, unverwechselbaren Augen anstarrte.

Ja, Luana wurde in der Tat erfolgreich verdrängt und ignoriert.

Sam lachte nur, tätschelte den Kopf des Kleinen, der gar nicht so klein war, und schob ihn etwas von sich weg.

"Ob man sich hier irgendwo waschen kann wollte ich wissen. Und wo man hier auf diesem hässlichen Kahn auch was zu essen bekommt - immerhin lebst du ja hier." Ach. Hieß das jetzt also, dass wenn man nur wo lebt, da auch gleich Nahrung sein muss? Egal wo?

Aha. Interessante Theorie. Naja, erstmal abwarten, was der Knirps oder Luana dazu sagten, denn beide wurden nun abwechselnd angesehen.
 

Also - das war doch... être choqué!

Bestimmt fiel es der Langhaarigen, die denjenigen, der sie beachtete und doch eigentlich viel wichtiger als Toby war, nicht einmal auf, dass ihre Gedanken wie automatisch den französischen Begriff für "empört sein" benutzt hatten. Vielleicht wollte Luana es auch gar nicht bemerken - immerhin waren das die Worte ihrer Mutter, wenn ihr irgendetwas an dem Verhalten der Jugendlichen nicht zugesagt hatte.

"Essen ist unwichtig", rief das Mädchen also fast genauso patzig, wie man es nur von kleinen Kindern erwartete. "Irgendwo auf diesem Schiff wird schon eine..." - sie suchte das richtige Wort, erinnerte sie sich doch daran es bereits irgendwo aufgeschnappt zu haben - "Wasch..fub..Waschzu.. - argh! Waschzuba, genau! Also irgendwo auf diesem Schiff wird es schon einen Ort geben, an dem wir dich waschen können!" Natürlich nur, um davon abzulenken, wie wenig sie sich mit Piratenschiffen doch auskannte.

War das hier überhaupt ein Piratenschiff?

Sie blickte hoch.

"Ich werde nicht gewaschen", antwortete der Dunkelhaarige nur mindestens genauso patzig, klammerte sich nun an den Blondhaarigen und machte sich schon dazu bereit, vor dem Mädchen zu flüchten. Hier kannte er sich ja wohl eindeutig besser aus als sie! Und es wäre doch gelacht, wenn er sich einfangen lassen würde! "Im Übrigen gibt es sehr wohl essen - das ist viel wichtiger als gewaschen zu werden! No-, Ich zeigs dir, wenn du mich vor ihr beschützt!"

Essen gegen Sauberkeit?

Luana glaubte sich verhört zu haben. "Sam", begann sie nun, versuchte etwas gefasster zu klingen. War ja nicht so, als würde sie nicht auch den Hunger verspüren - sie erinnerte sich daran, dass das letzte, was sie zu sich genommen hatte Rum war. Und der war ja schon wieder aus ihr heraus gekommen.

"Nichts da!" Und bevor der einzige Erwachsene an Deck sich auf die Seite seiner Freundin stellen konnte, wurde er auch bereits an der Hand gepackt und mit zum Inneren der Mary gezogen. Und es dauerte keinen Atemzug, bis Luana folgte.

"Hier sind Fässer mit Obst, dort ist Brot", begann das Kind in einem dunklen Raum vor sich hinzusprechen, noch bevor sich die dunklen Augen der Jugendlichen an das Lichtverhältnis gewöhnen konnten. "Frisches Wasser haben wir auch hier", sprach Toby weiter und deutete auf schwarze Fässer, die wirklich - so sah zumindest das einzige Mädchen es - eine Wäsche nötig hatten.

"Es gibt noch vieles mehr, aber das hier schmeckt halt am Meisten", grinste der Knirps, drehte sich zu den zwei möchtegern Erwachsenen und verschränkte die Arme. "Bedient euch. Es spricht bestimmt nichts dagegen."

Wer sollte schon etwas dagegen haben?

"Frisches Wasser also, ja?", fragte die Dunkelhaarige noch nach, ehe sie neben Sam trat und die Fässer musterte. Fragte sie sich, wie man Obst auf einem wochenlang von sämtlichen Läden fernen Schiff lagern konnte?

Nein. Wohl eher nicht. Wahrscheinlich mit Magie.

"Das ist schön - Sam, bringst du das Fass bitte mit? Danke". Und schon wurde der Junge, laut protestierend, an seinem Ohr gepackt und zurück auf den langen, dunklen Gang gezogen. "Und wenn ich dich in dem Lagerraum wasche, das ist mir sowas von gleich. Du wirst gewaschen, Ende!"

Wieso spielte sie sich hier wie die große Schwester auf? Sie hatte doch eigentlich gar keine Geschwister gehabt! "Nein, nein! Das geht nicht, dass darfst du nicht! Das kannst du nicht, dass lässt er nicht-"

Plötzlich sprang eine Tür direkt vor ihrer Nase auf - und die Jugendliche, die sich einen Moment noch gefragt hatte, wen der Dunkelhaarige denn meinte, vergaß diesen Gedanken nicht zu rasch, als sie genau dort landete, wo sie hinwollte.

"Na bitte", grinste Luana, verfrachtete das Kind in die Wanne und nahm sogar das Stück Lauge in die Hand, dass auf dem Holz lag. "Aber - warum?", wisperte Toby und machte sich schon auf einen Kampf bereit.

Nunja - Strafe muss sein, liebster Toby. Was verrätst du fremden Leuten auch, wo das Essen auf dem Schiff ist?

Und noch bevor Sam den Raum betreten konnte, war der Junge bis auf seine Unterhose hin entkleidet und die Arme der Jugendlichen völlig zerkratzt. Was zugegeben sehr schmerzhaft gewesen war, denn sie war ja sowieso von den vergangenen Tagen ausgelaugt - aber wozu war man schon als Pirat gebrandmarkt, wenn man nicht auch kleine Kinder betrügen konnte.
 

Sam, der es sich eigentlich zur Aufgabe gemacht hatte, den kleinen Knirps vor Luana zu beschützen, stand lachend im Türrahmen des spartanisch eingerichteten Badezimmers.

"Der ist ja schlimmer als Norrington, und der ist schon ein halber Waschlappen.", grinste der Blonde, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete Luanas Arme. Das Wasser hatte er natürlich nicht mitgebracht, aber das holte er jetzt nach, indem er sich nochmal auf den Weg durch die Gänge machte und das mit Pech versehene Holzfass anrollte. Es war zwar nicht sonderlich groß und mit Sicherheit war es auch nicht sonderlich schwer, aber rollen war dann doch um einiges angenehmer, als sich unnötig den Rücken kaputt zu machen.

"Auf kriegst du es alleine, oder?" Ignorierte er da etwa Toby?

Nein, das sah gewiss nur so aus, denn liebevoller Weise hatte Sam noch ein Handtuch und einen Lappen zum Waschen gefunden und seinen Fund natürlich gleich mitgenommen, um ihn mit der Schwarzhaarigen zu teilen.

"Ich geh jetzt nämlich erstmal was essen."

Damit landeten Handtuch und Lappen auf dem Boden vor der Badewanne, das Fass wurde mitten im Raum stehen gelassen und eine leise Melodie pfeifend mit den Händen in den Hosentaschen vergraben tapte Sam nach oben in den Lagerraum für das Essen, um sich erstmal ordentlich den Bauch vollzuschlagen. Denn irgendwie merkte er erst jetzt, wie hungrig er eigentlich war.

Die gequälten Schreie und das diabolische Lachen ignorierte er gekonnt, dafür schmeckte das Essen viel zu gut.

Zumindest schmeckte es Sam viel zu gut, denn der grinste bloß vor sich hin und futterte.
 

"Sam~", hörte man eine vor stolz prahlende Stimme trällern. "Schau mal!"

Noch bevor sich der Blondschopf, der mit dem Rücken zur Tür stand, sich umdrehen konnte, hatte Luana Toby auch schon vor sich hin in den Raum geschoben und präsentierte grinsend dessen gut riechenden, sauberen Körper. Funkelte er? Na, glitzern würde er gewiss nicht.

"Sieht er nicht hübsch aus?" Strahl-Strahl.

"Nein, so seh ich garantiert nicht aus!" Nörgel-Nörgel.

"Halt bloß die Klappe, Knirps." Zick-Zick.

Ignorieren wir die Kratzer an den Unterarmen des Mädchens immer noch? Wenn ja, dann könnte Sam jedenfalls auch ignorieren, wie verdammt fertig Luana alias Samira aussah. Die Sachen, die sie an ihrem Körper trug klebten nass an diesem, die geflochtenen Haare hingen in einzelnen Strähnen heraus und bestimmt hatte Toby ihr zwischendurch auch noch etwas Lauge in die Augen gespritzt - zumindest war ihr linkes leicht gerötet.

Aber rein gar nichts konnte ihr dieses Ich hab bekommen, was ich wollte-Lächeln aus dem Gesicht jagen.

Ebenso wenig, wie man Toby für den restlichen Tag vermutlich lächeln sehen würde.

"Findest du nicht, dass die Sachen ihm stehen?", noch immer prahlend schob sie das Kind vor sich hin, drehte es einmal im Kreis und überging dabei die protestierenden Laute. "Sie lagen auch in der Kleiderkammer.." Bemerkte sie das Herumgezappel des Kindes überhaupt? Ach was. Aber dass sie nun gebissen wurde und dass Toby recht wütend wirkend zu dem Blondschopf rannte, das konnte sie nicht übergehen. Naja - Schulter zuckend nahm sie es hin, begab sich zu den Fässern, nahm sich einen Apfel und biss genüsslich hinein.

Der Braunhaarige hatte neue Sachen an. Saubere Sachen. Mehr oder weniger - aber für die Jugendliche reichte es. Allgemein - sichtlich zufrieden setzte sie sich nun auf den Deckel des Fasses und aß den Apfel. Guten.
 

Sam, immer noch ein undefinierbares Stück Essen am Kauen legte eine Hand grinsend um Tobys Schulter und nickte belustigt auf Luanas Arm.

"Er ist sauber, doch nun seit ihr selbst vollkommen dreckig. Also.. Ich sehe da keinen Sinn.", gab er immer noch ein breites Grinsen im Gesicht habend zurück. Toby, immer noch ein lautes Grummeln von sich gebend, umklammerte Sams Hüfe und hatte in nächster Zeit wohl auch nicht vor, diese in irgendeiner Form zu verlassen, sondern starrte Luana missbilligend und definitiv nicht gut gesinnt an. Hätte er fauchen können, würde er es in diesem Moment wohl tun. Allerdings war aber auch das eine Tatsache, die Sam nur ein amüsiertes Grinsen entlocken konnte.
 

War sie das denn? Luana, die Toby's Blick einfach überging - naja, vielleicht galt das Grinsen insgeheim doch ihm - lehnte sich gegen die Wand und blickte an ihrem Körper hinunter. "Ich werd wohl selbst gleich ein Bad nehmen müssen", kam es der Schwarzhaarigen über die Lippen und während sie erneut in den Apfel biss, richteten sich ihre Augen auf den Jugendlichen, der erst jetzt wieder genauer unter Betracht gezogen wurde.

"Oder wollt ihr zuerst baden?", fragte das Mädchen nachdem sie gekaut und geschluckt hatte - und das bestimmt ohne Hintergedanken.
 

Der Blondhaarige lachte kurz auf, ehe er sich an die alte Holzwand lehnte, die im Moment erstaunlich trocken war, und den Kopf schüttelte. "Was wäre ich für ein Gentleman, der einer Miss nicht den Vortritt lässt?", fragte er in Luanas Richtung und das ohne einen Hauch von Spott.

Toby erkannte die Gunst des Augenblickes, ließ seine Augen erst nach links, dann nach rechts wandern und huschte schließlich unter Sams Arm hinweg in irgendeinen versteckten Winkel des Schiffes, den weder Sam, noch Luana kannten. Zumindest wenn man von ihrem jetzigen Wissen ausgeht.

Die goldenen Augen Sams folgten dem kleinen Jungen, bis er im Schiffsinneren verschwunden war, dann schloss er, immer noch ein leichtes Grinsen auf den Lippen habend, die Augen.
 

"Gentleman?", wiederholte die Langhaarige. Was war gleich die Bedeutung dieses Wortes, nach dem man von Fischmenschen ins Wasser geschmissen wurde?

Nach dem man mehrere Tage wie ein Verbrecher hin und hergescheucht wurde? Moment. Mehrere Tage?

"Okay", fuhr Luana rasch fort, machte sich plötzlich Sorgen um ihren Körpergeruch und überging dabei die Tatsache, dass der Blondschopf doch definitiv schneller als sie fertig werden würde.

"Ehm...", ja? "Klopft einfach, wenn etwas ist." Ja. Bestimmt würde Sam ihre Hilfe brauchen. Vor übergroßen Ratten? Abschließen konnte man die Räume hier vermutlich eh nicht. Schlecht. Den Rest des Apfels, den sie in der Hand hielt, warf das Mädchen nun einfach aus dem 'Fenster' heraus. Die Fische störte das gewiss nicht. Und wenn, konnten sie ihre Beschwerde an Beckett richten - der würde sich gewiss darum kümmern.
 

Warm. Es war sogar warmes Wasser, welches die Jugendliche nun berührte um die Temperatur abzuschätzen und sich dabei noch an ihrer Kleidung, die sie an ein Häkchen aufgehangen hatte, festhielt. Endlich wieder Ruhe! Und die würde sie sich gönnen. Oder?

Herrlich? Unbeschreiblich. Es war wirklich ein fantastisches Gefühl, während sie sich mit einem "Haach~" auf den Rand der Holzbadewanne setzte und langsam ins Wasser glitt. Wann hatte sie zuletzt gebadet? Sich im salzigen Wasser zu befinden zählte übrigens nicht dazu. Und um ehrlich zu sein spürte Luana schon, wie der Dreck sich von ihrer Haut löste - umso besser, dass sie nun ihre Augen schloss und sich im nächsten Moment auch schon erschöpft gegen das Holz lehnte.

Bis sie sich mit der Lauge einseifen würde, konnte sie doch entspannen - oder..?

Eher nicht. Irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl dabei, extra lange zu baden, während da draußen ein ebenfalls entspannungsbedürftiger Mensch herumlief. Baden auf die schnelle Art? Scheinbar. Und nicht nur schnell, sondern auch noch grob! "Autsch."

Hatte sie- ..? Ja. Hatte sie. Sie hatte die Brandwunde vergessen und war fast schon wieder aufgesprungen, als diese mit dem harten Klotz in Berührung kam. Mit noch viel weniger Lust darauf, sich Zeit zu lassen, rieb das Mädchen sich vorsichtig über jene Stelle, die mit dem heißen Eisen in Berühung gekommen war und stieg dann ziemlich schnell aus der Waschzuba. Aber sauber war sie - immerhin. Und nicht ganz so schlecht gelaunt, wie man vermuten würde - denn immerhin zog sie ihre relativ sauberen Sachen summend an.
 

Der frische Wind wehte dem Blonden um die Haare, der mit geschlossenen Augen an der Reling stand, sich an dem zerbrechlichen Holz festhielt und die Nase gegen die Luft und in Richtung Meer reckte.

Wie sehr er dieses Gefühl liebte. Dieses Gefühl von Freiheit, von Seelenruhe und von der Erfüllung eines Traumes.

Einen Moment von seinen eigenen Gedanken verwirrt blinzelte Sam, schloss die Augen jedoch schnell wieder.

Gut, das ketzte konnte man auch gerne streichen, wenn man wollte, aber wollte er das?

"Sam." Samira nahm ihm augenscheinlich gern diese sehr schwere und sehr komplexe Antwort ab, indem sie ihn rief. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie bereits hinter ihm stand, und trotzdem ließ er sich seine Überraschtheit nicht anmerken. Sam drehte sich um und betrachtete die saubere Schwarzhaarige, die sich fast schon schmollend den Arm hielt. Die Haare fielen ihr in dicken, tropfenden Strähnen herunter und der Wind brauste sie kräftig aus.

"Gut schaut Ihr aus, Miss.", sagte Sam, ließ ein kurzes Lächeln durchblicken und ging an Samira vorbei. Hatte er jetzt viel Lust auf eine Unterhaltung?

Wie Samira merkte, wohl kaum und insgeheim hoffte Sam für eine einzige Sekunde, sie würde es ihm nicht übel nehmen - bis ihm einfiel: Sie würde es ihm ohnehin nicht übel nehmen.
 

Um ehrlich zu sein, nahm sie es noch nicht einmal wahr. Von dem Mädchen im Kerker, dass versucht hatte, hinter seine Fassade zu blicken - davon war ja nun wirklich nicht mehr viel anwesend. Oder?

Luana, welche noch immer unter falschem Namen bekannt war, seufzte, ihr Mundwinkel verzog sich auf der rechten Seite und ihre Augen richteten sich auf den Horizont. Wohin führte die Reise eigentlich?

Apropo - wer zum Teufel lenkte das Schiff?!

"Ehm", kam es ihr weniger elegant über die Lippen, ehe sie den Kopf schieflegte und Land suchte. Der war jedenfalls nicht da. "Wisst ihr, in welche Richtung fahren?"

Hätte sie doch nur auf ihren Privatlehrer gehört, der ihr erzählt hatte, wo die Sonne auf und unterging. Und wäre sie doch bloß noch ein bisschen früher wach gewesen - nun aber stand die Sonne im Zenit über dem Schiff ohne Flagge.
 

Als Samira die Frage stellte, lag Sam bereits in dem, mittlerweile nur noch lauwarmen Wasser und hatte die Augen geschlossen. Eine gesunde Röte zeichnete sich auf seinen Wangen ab.

Seine Kleidungsstücke lagen wahllos in dem Zimmer verstreut, die Tür war nur angelehnt, damit er auch bloß alles mitbekam und den Verband, den er stets zu tragen pflegte, befand sich direkt neben ihm in Griffweite.

Aber jetzt verschwendete der junge Mann keinen Gedanken an Kleidungsstücke, an ihren Aufenthalt und wohin sie sich bewegten, denn wenn er ehrlich war, dachte er im Moment nichtmal daran, wo die Seife sich befand.

Mit geschlossenen Augen summte er leise, ließ die Hände an den Seiten der Holzwanne herabbaumeln und störte sich nicht daran, dass seine Haare mehr als nass wurden. Die würden auch irgendwann wieder trocknen.

Nach und nach kühlte das Wasser immer mehr ab und Sam fröstelte etwas an den Armen. Das war das Zeichen für ihn, sich die Lauge zu nehmen und mit dieser über seinen Körper zu reiben, der bereits nach wenigen Sekunden einen rötlichen Stich bekam. Sanft war das Zeug nun wirklich nicht zur Haut, aber ihn sollte das nicht stören. Sofern er sauber wurde, war ihm beinahe alles Recht.

Den pochenden, drängenden Schmerz, der an der Stelle war, an der Cutler Beckett ihn verbrannt hatte, störte ihn ebenso wenig wie die schabenden Bewegungen der Seife. Sollte es nur weh tun. Was ihn nicht tötete, machte ihn immerhin nur stärker.

Mit einem minimalistischen Grinsen richtete Sam sich auf, langte zum Handtuch, an welchen Samira sich schon bedient hatte und fuhr sich damit über den Körper, nur, um sich danach als erstes sorgsam den Verband erneut umzulegen und in die Kleidung zu schlüpfen, welche er sich hier zu seinem Eigentum gemacht hatte.

Minuten später führten seine Schritte ihn erneut hinauf auf das Deck. Die Seeluft, die ihm gut tat, wollte er dann doch nicht länger als nötig vermissen.
 

Und was würde er vorfinden? Richtig. Wahrscheinlich hoffte der Blonde, dass es nichts war. Also, dass er das Nichts vorfinden würde. Oder so ähnlich. Aber er fand etwas vor. Leider. Leider nicht? ... Ähm, richtig. Also.

"Sam~", kam es verstört von Luana, die ihrer Meinung nach bereits viel zu lange alleine gewesen war und sich gnadenlos orientierungslos von links nach rechts auf dem Deck bewegt hatte. Mit schmollender Unterlippe tapste die Langhaarige auf den Jungen zu, schaute ihn zunächst aus großen Augen - er war immerhin blitzrein! - an und zog ihn dann an seiner Hand zur Reling. "Ich seh das Land nicht! Nirgendwo ist Land!", fuhr die Schwarzhaarige aufgebracht fort. "Meinst du wir finden unten eine Landkarte? Seekarte? Los, lass uns nachschauen!"

War Luana nach dem Baden immer so überdreht? Hoffen wir mal nicht.

"Haben wir uns verirrt?", noch eine Frage, die sie dem Größeren stellte und ihn währenddessen zurück zur Treppe zog. Ob sich dieser überrumpelt fühlte? Naja...
 

"Seekarte? Wohl kaum.", versuchte Sam sie in irgendeiner Art und Weise zu auszubremsen - sein Tuch! Jetzt, wo der Hut schon verschwunden war, wollte er nicht auch noch sein Kopftuch verlieren! Dann würde man doch seine langen, glänzenden, glatten und sehr weibischen Haare sehen! Das würde sein männlicher Stolz nicht ertragen!

"Los, hilf mir schon suchen.", rief Samira aufgebracht dazwischen und war flink in einem der Räume verschwunden.

.. Er versank in Selbstmitleid und sie suchte eine Seekarte.

Eine Seekarte, die eh keiner von ihnen lesen können würde!

Ein Schnaufen von sich gebend band Sam sich das Kopftuch fest um seinen Kopf und stolpfte unordentlich die blonden Strähnen unter den zerrissenen Stoff, wobei die Hälfte wieder ihren Weg, der stark durch die Schwerkraft beeinflusst wurde, nach unten fanden und erneut auf Sams Schultern lagen.

Mit einem tiefen Seufzen machte sich nun aber auch der Blondschopf daran, etwas kartenähnliches zu finden, aber ihm war ohnehin klar, dass sie hier keine finden würden. Karten waren stets im Raum des Navigators, meistens auch des Captains, aber die Captain-Suit hatten bisher weder Samira, noch Sam entdeckt. Hatte dieses Schiff überhaupt eine?
 

"Ich glaubs einfach nicht", grummelte die Langhaarige währenddessen eine gute Stunde später enttäuscht. "Wir finden hier nichts..", fuhr sie seufzend fort, lehnte sich gegen eine verstaubte Wand und blickte dann zu dem Blondhaarigen, der im Flur an ihr vorbei lief.

Inzwischen war sie halbwegs wieder heruntergekommen mit ihrer Laune - und um ehrlich zu sein war es ihr minimal unangenehm, Sam so überfallen zu haben. Aber irgendwie musste er sich doch daran gewöhnen - oder?

Zumindest sollte er sich schon etwas dran gewöhnt haben.

Wer sagte eigentlich, dass sie zusammen bleiben würden?

Luanas Magen verkrampfte sich einen Moment. Konnte es sein, dass sie - sobald sie an Land gehen würden - etwa zurückgelassen werden würde? Na gut. Solang es nicht Port Royal war, konnte das Mädchen es dem Jungen noch nicht einmal verübeln. Sie hatte ihn in soviel schlechte Situationen gezogen... Aber eben deswegen doch!

Sie hatten soviel gemeinsam erlebt! Binnen vier Tagen!

"Sam?", fragte sie also leise in den Flur hinein, ging dem Größeren hinterher und sah diesem dann dabei zu, wie er die letzte Tür des Flures öffnete, die in ihrem Sichtfeld lag. "Habt ihr eine Idee, wohin ihr hinfahren wollt?"

Ein ziemlich erfreuter Laut, scheinbar von Toby, kam die Treppe hinunter und lenkte die Aufmerksamkeit der zwei auf sich. Was war denn jetzt passiert? Vielleicht hatte er ja eine Möwe gesehen - bestimmt. Auf offenem Meer und so.
 

"LAND!", jubelte Toby entzückt und schlug die Hände aneinander.

Sam für seinen Teil war sogar etwas erleichtert, darauf jetzt noch nicht antworten zu müssen, denn auf so etwas interessantes und wichtiges wie Land durfte man die Frage auch gerne mal vergessen.

"Ach ja?"

"Ja!" Wenn Toby gekonnt hätte, hätte er Samira und Sam wahrscheinlich mit Herzchen abgeschmissen, so jedoch packte er nur nach Sams und Samiras Hand und rannte vor ihnen her zurück auf das Deck bis ganz nach vorne an die Reling.

"Seht ihr? Land!" Stolz schwill seine Brust an und ein begeistertes Grinsen legte sich auf seine wilden Gesichtszüge. Dann würde er endlich wieder richtig laufen, richtig essen, richtig schwimmen und richtig und ohne Geschaukel schlafen können! Auch wenn er wahrscheinlich eh die meiste Zeit auf der Mary verbringen würde.

An wem das wohl nur lag?

Sam für seinen Teil starrte die Landspitze an, die in das Wasser ragte und versuchte zu erahnen, auf welche Insel sie da anlegen würden, als ein heftiger Wind aufbrauste, hohe Wellen gegen das Boot klatschen ließ und es einen leichten Satz nach vorn machte, während das Schiff immer noch wackelte und wankte.

"Tortuga~..", hauchte Toby begeistert, klammerte sich an die Holzreling, holte Schwung und hockte auf dem Geländer, als könne er es gar nicht erwarten, als erster die Piraten-Insel betreten zu können.
 

~
 

danDanDAAAAN. Hier ist das neue Kapitel. x3 Und und und und - gebts euch! Hina und Hamster hatten gestern tatsächlich Lust zu posten! Und wisst ihr, wieviele Posts? Achtzehn. Es waren ganze 18 Posts! *___* Freut euch also auf die nächsten paar Wochen, da könnte wieder ein neues Kapitel hochgeladen werden.

Liebelige Grüße.

Bald werdet ihr uns in unser selbst geschaufeltes Grab schmeißen. Mit mordlustigen Blicken. Und so.

Liebselige Grüße, die zweite.

vivid_moth und Hamsteru, die dieses Mal wieder das Pitelchen hochgeladen hat. (ungebetat - Fly hatte Motivationsprobleme! xD) x3

Kapitel 9 [Film 1] ~ Saufen ist nicht gleich saufen!


 

"Seht ihr? Land!" Stolz schwill seine Brust an und ein begeistertes Grinsen legte sich auf seine wilden Gesichtszüge. Dann würde er endlich wieder richtig laufen, richtig essen, richtig schwimmen und richtig und ohne Geschaukel schlafen können! Auch wenn er wahrscheinlich eh die meiste Zeit auf der Mary verbringen würde.

An wem das wohl nur lag?

Sam für seinen Teil starrte die Landspitze an, die in das Wasser ragte und versuchte zu erahnen, auf welche Insel sie da anlegen würden, als ein heftiger Wind aufbrauste, hohe Wellen gegen das Boot klatschen ließ und es einen leichten Satz nach vorn machte, während das Schiff immer noch wackelte und wankte.

"Tortuga~..", hauchte Toby begeistert, klammerte sich an die Holzreling, holte Schwung und hockte auf dem Geländer, als könne er es gar nicht erwarten, als erster die Piraten-Insel betreten zu können.

~
 


 

Das Land kam immer näher, während Luana, die Augenbrauen dicht zusammen gezogen, sich zu Sam drehte und auf die Küste deutete. "Was ist denn bitteschön Tortuga?" Sam bemerkte sie im ersten Augenblick nicht und brauchte auch eine Weile, um ihre Frage zu verstehen, ehe es ihm einleuchtete und es in seinem Kopf klick machte.

"Tortuga", eröffnete Sam ihr mit einem Grinsen, das nicht unbedingt etwas Gutes verheißen konnte, "ist die Stadt, in der Piraten und noch mehr Piraten sind." Und noch ehe Sam diesen Satz ausgesprochen hatte, ließ Toby sich vornüber ins Wasser fallen, das Schiff verharrte abrupt in der Bewegung und ein kräftiges Wanken ging durch das Holz des Schiffes. Fast so, als wäre es empört.

"Toby!", entfuhr es der Schwarzhaarigen, die sich vorn über die Reling beugte und sich die Haare aus dem Gesicht hielt. Doch als das Kind ihr zugrinste - im Gegensatz zu ihr konnte Toby prächtig schwimmen, beruhigte sich die Jugendliche ein wenig. "Bist du wahnsinnig?", fuhr sie auch schon fort, bemerkte nicht, dass das Schiff wie automatisch anzulegen schien und wandte sich dann wütend an Sam. "Ist er wahnsinnig?", fragte sie wieder. "Du wirst nur wieder schmuztig, du Frechdachs!"

"Meint Ihr etwa, ich warte auf Euch?", kicherte der Brünette während dessen, ehe er zu einem Seil schwamm, sich daran festhielt und sich anschließend hochzog - all das, während die Mary zum stehen kam und anlegte. Von allein.

Aber um Samira zu trösten, Sam fiel es ebenso wenig auf. Das einzig in seinen Augen merkwürdige war die Tatsache, dass Tortuga binnen weniger Sekunden näher gekommen war, als es eigentlich hätte sein dürfen, aber auch diese Zweifel verflogen, als Toby sich mit einem begeisterten Klimmzug auf das Deck zog, erneut zur Reling rannte, mehr Anlauf als vorher nahm und mit einem enthusiastschen Jauchzen das zweite Mal ins Wasser sprang - und diesmal drin blieb.

"Dreckig werd ich sowieso wieder!", rief er zu Samira hoch, streckte ihr die Zunge raus und paddelte rückwärts, drehte sich im Schwimmen um und erreichte schneller, als Sam und Luana gucken konnten, die Küste Tortugas, die noch erstaunlich sauber war.

Aber gut, immerhin war es hellichter Tag und welcher waschechte Pirat war denn tagsüber in der prallen Sonne unterwegs, wo er doch wesentlich besseres zu tun hatte? Seinen Rausch auszuschlafen, zum Beispiel, oder den Alkohol auszukotzen?

Trotzdem huschten Sams Augen argwöhnisch über die Küste. Toby schien das nicht im Geringsten zu interessieren, der tobte nämlich ausgelassen im Sand herum und machte sich schmutzig.

Ein eingeschnapptes Seufzen entfuhr dem Mädchen, ehe es sich zu Sam drehte und diesen ansah. Niemals würde er sie auf einer Pirateninsel zurücklassen - oder?

"Wollt Ihr an Land gehen, Sam?", fragte die Dunkelhaarige, wieder ganz sie selbst, strich sich die Haare zurück und legte den Kopf leicht schief. Toby nahm ihm die Antwort ja beinahe schon ab - konnte man denn ein Kind auf solch einer Insel herumlaufen lassen?

Mal abgesehen davon, dass ihr Brandmal sie ebenfalls an diese Insel kettete - Luana fand es schon schwierig genug, zu wissen, dass sie nicht mehr zur oberen Liga gehörte. Als Pirat unterwegs zu sein, daran hatte sie noch überhaupt nicht gedacht - schließlich hatte sie nur frei sein wollen.

Sams eindeutig gestrafften Schultern, das erwartungsvolle Grinsen und der leicht vorgeneigte Oberkörper musste pure Bänder sprechen, während Luana ihn ansah und wahrscheinlich musste er daher nicht mehr antworten, denn er selbst befand eine Antwort für mehr als überflüssig.

"Natürlich.", rang er sich dann doch noch ab, wollte schließlich nicht so ohne ein Wort ebenfalls Bekanntschaft mit dem Wasser machen. Ein Beiboot war nirgends zu sehen und - wenn er ehrlich war, hatte er rein gar nichts gegen ein zweites Bad in diesem warmen, noch sehr freundlich aussehenden Wasser.

Und Hep - war auch Sam in die Fluten gesprungen.

Ob Luana es bringen durfte, einfach an Deck zu bleiben?

Aber was war denn, sollte etwas passieren? Sie wüsste gar nicht mehr, was zu tun war.

Vorsichtig setzte sie sich auf die Reling, überlegte sich einen weiteren Moment, ob sie tatsächlich in dieses widerliche Wasser springen sollte. "Na komm schon, du bist doch bestimmt nicht feige!", rief Toby ihr aufmunternd grinsend zu ehe er beinahe schon fanatisch "SamSamSam"-rufend auf diesen zulief. Naja, zumindest durch das Wasser wankte.

Feige? Sie? Was hatte schmutziges Nass mit Feige sein zu tun?

Noch ehe Luana weiter nachdenken konnte, kam eine übergroße Welle auf die Mary zu, hob diese leicht an und ließ sie das Gleichgewicht verlieren. Was für ein Zufall.

"Igitt!", grummelte das Mädchen, während sie sich an Land rettete - ziemlich schnell, dafür, dass sie sonst eher langsam war.

Angesichts der grandiosen Vorstellung, die Samira den beiden Jungs am Strand lieferte, klatschte Sam auch nur allzu gerne Beifall, meinte dies aber natürlich alles andere als böse. Er hatte nur einen gewöhnungsbedürftigen Humor, das dürften die meisten auch schon mitbekommen haben.

"Nun denn. Auf in neue Gefilde.", grinste Sam. Der Blondschopf wartete noch, bis Luana sich vollständig aus dem Wasser geangelt hatte und drehte sich danach in Richtung Insel-Mitte. Toby war verschwunden, aber so wie der aussah, kannte er sich hier wahrscheinlich besser aus, als jeder andere Pirat - und das konnte Sam ohne jeglichen Scham und Spott denken, das war sein voller Ernst.

Erstaunlich, wie leise es gerade war. Oder? Zumindest stellte Luana das fest, während sie gemeinsam mit dem Blondhaarigen durch eine Gasse lief und bemerkte, dass es hier für eine Piratenstadt ziemlich ordentlich zuging.

Ob das an der Uhrzeit lag? Bestimmt, aber das merkte die Langhaarige nicht. Für sie war es auch - trotz Ruhe - höchst eigenartig, durch eine Insel zu laufen, die auf keiner Karte verzeichnet war. "Sam?", setzte Luana also an. Gelassen neben ihm herlaufend drehte sie ihr Gesicht zu dem Jungen und hatte das Bedürfnis dazu, gar nicht mehr wegzusehen. "Wisst Ihr, wo wir hinlaufen?" Immerhin brachte sie einen vernünftigen Satz heraus. Und ignorierte dabei völlig das Kind, dass die Richtung angab.

Und mit einem patzigen Gesichtsausdruck in die nächste Seitengasse verschwand. Tja. Und nun? Waren sie allein. Mal wieder.

Mit einem skeptischen Blick und mit Händen, die er in die Hüfte stemmte, sah er dem Knirps nach, der die zwei alleine stehen ließ. Zwar nicht im Regen, sondern in der Sonne, aber er ließ sie stehen.

Frechheit!

"Natürlich nicht, Miss. Oder sehe ich etwa so aus, als hätte ich Tortuga schonmal einen Besuch abgestattet?", fragte Sam in die Richtung der Schwarzhaarigen, drehte sich aber nicht vollständig um.

Dass diese Frage sich eigentlich so gut wie von selbst erledigte, so wie der Blondie aussah und so wie er sich benahm, wie er sich aufführte, wie er war und einfach seine ganze Einstellung! Aber das war ihm wohl weniger bewusst.

"Ich würde sagen, wir gucken mal, ob wir eventuell jemanden finden, den wir fragen können, wo man Lebensmittel herbekommt. Oder der uns verraten kann, wo ein nicht ganz so schmutziger Fleck auf dieser versoffenen Insel ist.", fügte er seufzend hinzu, schüttelte den Kopf und legte eine Hand an seinen Hinterkopf. "Aber erstmal.. finden wir ein Lokal.", beschloss er, allein weil er Durst hatte und sich die Gegend ansehen wollte. Abwartend blickte er zu Samira und wartete auf ihre Meinung. Alleine wollte er sie dann doch nicht stehen lassen.

Pech nur, dass diese sich mit ihrer Antwort ausnahmsweise mehr Zeit ließ, als gewöhnlich. Und weshalb?

Ganz einfach. Die Langhaarige, deren Blick wie gebannt auf eine Hütte gerichtet war, lauschte aufmerksam den unbekannten Tönen, die aus eben dieser heruntergekommen, stinkenden Bude kamen. Tanzmusik?

Hier?

Luana hob eine Augenbraue. Sie hörte sich auch noch so erfreulich und vergnügt an! Hatte sie sowas schon gehört? Nein. Wohl eher nicht - doch war das kein Grund, das Häuschen so anzustarren. Erst als zwei Personen torkelnd heraustraten, von denen sich eine als gut bebaute Frau und der andere als nicht ganz so sauberer Mann entpuppten, wandte das junge Mädchen den Blick ab und sah zurück zu ihrem Gefährten.

"Ich glaube das ist ... sowas wie ein Lokal", antwortete die Schwarzhaarige leicht verunsichert, doch konnte man ihrem Blick entnehmen, dass ihre Neugier geweckt worden war.

"Wollen wir, Sam?", grinste Luana also auch schon, als die nächsten Besucher die Kneipe betraten und Einblick in die Hütte gaben. So heruntergekommen war sie von innen dann doch nicht. Nicht ganz.

Doch bevor Luana überhaupt einen richtigen Blick in den stinkenden Gasthof werfen konnte, packten sie zwei Hände an der Schulter und zogen sind geradewegs wieder heraus. Schwungvoll wurde sie umgedreht und ein Sam mit mehr als skeptischen Blick sah sie an.

"Ihr hattet ernsthaft vor, einfach so in ein Lokal zu torkeln, in dem es vor besoffenen, stinkenden, sabbernden, rauchenden, siffenden Kerlen und einparfümierten, geldgierigen, besserwisserischen Nutten und Huren nur so wimmelt?" Sams Augenbraue wanderte bedenklich in die Höhe und trotz dessen, dass er sonst eine doch recht gehobene Aussprache und Artikulation hatte, fühlte er sich keineswegs schuldig, diese Wörter direkt in Samiras Gesicht zu schleudern.

"Wie ungeschickt von Euch." Der Blonde hob seinen Zeigefinger und deutete auf das wankende, nur noch an einer Schraube hängende Schild einer großbrüstigen Dame, deren Lächeln falscher wirkte, als eine Ratte, und um dessen Brustkorb sich das geschnörkelte Wort "Freudenhaus" wand.

Mit einem leisen Räuspern nahm Sam grinsend Samiras Hand, drehte sich mit ihr einmal um, ließ sie wieder los und steuerte das Lokal auf der anderen Gassenseite an.

"Da hat der Koch gerade Essensreste in den Straßengraben geworfen, ich denke, das ist für unseren ersten Tag auf Tortuga doch angenehmer, Miss.", witzelte der Blondschopf, stieß die Tür auf und hielt sie für seine schwarzhaarige Begleitung auf. Grinsend, versteht sich.

"Aber-.." Noch bevor Luana noch einen weiteren Widerspruch loslassen konnte, blickte sie bereits in den Eingang des Lokals, den ihr Freund - ja konnte man Sam mittlerweile so bezeichnen? Eigentlich nicht, eigentlich traf Begleiter oder Aufsichtsperson besser zu. - ihr zeigte. Kein allzu großer Unterschied zu der Kneipe eben. Nur roch es hier nicht ganz so streng nach Schweiß.

"Es ist ja nicht so, als ob ich in den vergangenen Tagen nicht öfter mit stinkenden, besoffenen, unmenschlichen, verrückten und gefährlichen Menschen, wenn es denn welche waren, zu tun hatte. Ein bisschen Spaß dürfte euch wirklich gut tun." .. Was genau hatte die Schwarzhaarige denn nun ausgesprochen? Während sie das Lokal betrat, nicht ohne den Blondschopf vorher noch mal unschuldig anzulächeln, überlegte sich die Langhaarige nämlich, was für eine Art von Spaß sie gemeint hatte.

Ob sie - .. Ihr Blick glitt noch einmal zurück. Ja, wahrscheinlich hatte sie sogar die Huren gemeint. Sam war schließlich hübsch genug, kannte den weiblichen Körper bereits und was ganz wichtig war: Er hatte sich als Freibeuter entpuppt. Anstand und Jungfräulichkeit? Nicht hier. Nicht bei ihm. Wie deprimierend, dass ausgerechnet sie - "Huuh!", entfuhr es dem Mädchen, als ein großer, breiter Mann sich vor sie hinstellte und ihr den Weg versperrte. Nicht, dass der Glatzkopf mit der ausgesprochen auffälligen Körperbemalung ihr irgendwie auch nur den Hauch von Beachtung schenkte - wie um alles in der Welt sollte sie jetzt an diesem vorbei in die Halle der Kneipe, des Lokals oder als was auch immer sich das Häuschen entpuppen sollte?

Naja. "Entschuldigt bitte", war definitiv der falsche Ton, dem Mann nebenbei an die viel zu hoch gelegene Schulter zu tippen war nicht weniger ungeschickt. Eins stand fest: Luana musste sich schnell an den Umgangston gewöhnen!

Überrascht darüber, dass Luana sich traute, diesen Kerl anzusprechen, der sich ihnen unfreundlicher Weise in den Weg gestellt hatte, verschränkte er die Arme vor der Brust und ging einen Schritt zurück. Sollte er sich jetzt schon einmischen oder sie lieber noch ein Bisschen reden lassen? Immerhin sah der Mann nicht unbedingt nett aus. Und gut riechen tat er auch nicht!

"Miss, Ihr solltet-..", fing Sam schon an, doch die Glatze vor ihrer Nase drehte sich bereits taumelnd und torkelnd um und verströmte sein allseits beliebtes und bekanntes Parfüm "Tortouga Rumpissé", während sein halb offen stehender Mund eine Reihe hübscher gelber Zähne entblößte.

Damit wanderte auch Sams Augenbraue in die Höhe und er verstummte. Grinsend.

Wäre schön, wenn er seinen Duft bei sich behalten hätte. Zumindest war die Langhaarige dieser Meinung, als der Herr vor ihr sie zuerst mal in seinem Blickfeld suchen musste - sprach dafür, dass er total nüchtern war, was?

"Könntet Ihr bitte aus dem Weg gehen?", fragte Luana, bemüht, höflich und freundlich zu bleiben. Alles musste man nun auch nicht vermasseln - und dieser Zeitgenosse war bestimmt nicht viel angenehmer als Davy Jones. Nur mit einem Unterschied - Davy Jones selbst machte sich nicht die Finger - ähh, Tentakel schmutzig. Oder Scheren? Naja, wie auch immer. Ihre Bekannten wären auch empört gewesen, wenn sie nicht höflich zu diesem Herrn gewesen wäre.

"Ob - ... wa'?", fragte der Glatzkopf kurz torkelnd, ehe er den Krug in seiner Hand hin und herschwenkte. Sein Oberkörper schien die selbe Bewegung machen zu wollen.

"Wir kommen ansonsten nicht hinein", fuhr das Mädchen fort, deutete auf die versperrte Tür und wäre wohl zurückgegangen, wenn Sam nicht direkt hinter ihr gestanden hätte. Die Flüssigkeit im Glas, was definitiv nicht mehr sauber war, würde nämlich jeden Moment - um genau zu sein jetzt - über den Rand schwappen. Hups.

Ein schriller, kurzer und dennoch lauter Schrei entwich der Dunkelhaarigen, während sie nun doch zurücksprang und betrachtete, was der Herr veranstaltet hatte. Kurzum: Das weiße, saubere Hemd klebte ihr nass am Oberkörper und die darüber angezogene Weste würde gewiss ewig lange stinken.

"Ihr undisziplinierter, mieser - ...", stieß sie aus und bemerkte, dass ihr bereits jetzt schon irgendwie die Worte fehlten, die ihre Wut ausdrückten.

Also was sagen? Wie hatte der Blondschopf vorhin die Leute beschrieben? Ach, richtig. "...besoffener, stinkender, mieser.. ... Ratten..Fischkerl!", stieß Luana mit so schnellem Tempo hervor, dass der Größere das meiste gar nicht wahrgenommen haben dürfte. "Seht nur an, was Ihr angerichtet habt!"

Und bevor sie irgendwer beruhigen konnte, schob die Jugendliche weitere Wörter hinterher, die sie mal von ihrer Mutter vernommen hatte, als diese sich mit ihren Freundinnen zur Teestunde getroffen hatte. Zugegeben, nicht so kreativ wie das verzweifelte "Rattenfischkerl", dass sie sehr erwachsen wirken ließ - aber immerhin deutlich genug, ihren Ärger auszudrücken. Und vorallem ausreichend genug, um den glatzköpfigen Herrn ziemlich zu verwirren. Allzu oft schien er nicht von halben Portion angefahren zu werden.

"Jetzt seid wenigstens Manns genug und bezahlt uns etwas zu trinken!", beendete die selbsternannte Samira ihren Redefluss und verschränkte beleidigt die Arme. Auch noch Forderungen stellen? Vielleicht sollten die verschränkten Arme einfach nur ihren Oberkörper bestens in Position bringen. Sowas lernte man also in feinen, britischen Familienhäusern! Alle Achtung.

"Sam? Der Herr hat sich dazu bereit erklärt uns einzuladen", wandte sie sich nun an den Blondschopf, ohne ihn direkt anzusehen. Ihre Seelenspiegel ruhten auf dem Glatzkopf, der sich nun fragte, ob er das getan hatte - aber sich im selben Moment zur Theke drehte und mit seinen Händen auf die zwei Jugendlichen deutete. Eine Gestik, die die Wirtin verstand. Sofort wurden zwei weitere Krüge auf das Holz geknallt und sie konnten endlich in den Raum treten.

"Hat er?" Zweifelnd blickte Sam von dem besoffenen Glatzkopf zu Samira. Eigentlich hatte er noch vor gehabt, sich weiter dazu zu äußern, aber als der bullige Kerl vor ihnen auch noch vorwärts zur Theke marschierte, beließ Sam es bei einem kurzen Kopfschütteln, folgte der Glatze aber. Samira neben sich.

"Seit wann trinkt Ihr eigentlich wieder freiwillig?" Belustigt ließ Sam sich auf einem der Barhocker nieder, der noch halbwegs nicht-angekotzt aussah und nahm den Krug.

Bier? Rum? Schnaps? Wein? .. Was zum Teufel war da drin?

Rotwein mit einem Schuss Limette gewiss nicht.

"Natürlich hat er das", grummelte die Langhaarige, während sie sich - im Gegensatz zu dem Blondschopf der sich wenigstens einen sauberen Hocker aussuchen wollte - einfach hinsetzte und den nassen Stoff vom Körper zog. Ob es auffiel, dass ihre Brüste bei jedem Schritt aufwippten? Jetzt gewiss, aber gut. Sowas fiel bei den Ausschnitten, die sie sonst trug, auch auf.

"Dabei war diese Kleidung so gemütlich!", nörgelte Luana?

Allerdings.

Und allzu gespielt schien es nicht zu sein, wenn man bedachte, dass sie sich den Krug schnappte und ihren Begleiter musterte. "Zum Wohl, mhm?" Das waren ja plötzlich ganz andere Töne von dem Mädchen! Man notiere sich: Mach Luana niemals schmutzig!

Das Gesöff, ohne es genau definieren zu wollen, trinkend, seufzte sie, stellte das Glas wieder ab und schenkte dem Glatzkopf, der nun wenig abseits mit dem Kneipeninhaber sprach, einen totbringenden Blick. Dann lächelte sie Sam an. "Oder wie hattet Ihr vor, das zu bezahlen?"

Damit hätte sie nämlich das nächste Problem angesprochen. Alle Achtung - ganz so verdummt war sie scheinbar doch nicht. "Wir haben kein Geld dabei." Und das war das erste Mal, dass sie feststellte, wie sehr sich ihr Leben binnen weniger Tage verändert hatte. Geldnot war sie nicht gewohnt.

"Das Zeug ist widerlich", stellte Luana alias Samira fest, als sie das schmutzige Glas nocheinmal an die Lippen legte und weitere Schlucke trank. Widerlich - aber wahrscheinlich war es das beste Getränk, was man inmitten von vor sich hinwesenden Personen erwarten konnte. Deprimierend, wenn man was ganz anderes gewohnt war - aber all zu schlimm war die Situation, ihrer Meinung nach, auch nicht. Besser als Tod zu sein. Oder allein zu sein. Und mit diesem Blick sah sie Sam wieder an, nachdenklich und still - ein ganz seltener Moment also.

Egal was da drin warm Samira ließ es sich augenscheinlich sehr gut schmecken, wie ihm schien und da er sich nicht lumpen lassen wollte, hob der Blonde ebenfalls den Bierkrug an und nahm ein paar kräftige Züge aus diesem.

Und was auch immer es für ein gemischtes Gift war, es schmeckte. Irgendewie. Nicht wirklich gut, aber es war trinkbar.

Mehr oder weniger nebenbei bemerkte Sam allerdings ebenfalls, dass Samira etwas bedrückt dreinschaute, wenn nicht sogar bald deprimiert.

"Ist alles in Ordnung mit Euch, Miss?" Ein Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge, bevor er sich zu ihr rüberlehnte und ihr freundschaftlich einen Arm umd die Schulter legte.

"Bedrückt Euch irgendetwas, was Euch in einem solchen Moment eigentlich gar nicht bedrücken dürfte?" Das Grinsen nahm etwas zu und wurde auch nicht weniger, als Sam selbst nochmals etwas von dem Gesöff nahm. Den Geschmack das Zeugs war dabei kaum noch herauszuschmecken, aber wen wunderte das?

Um zu erkennen, dass die Jugendliche dabei prompt errötete, musste man kein Hellseher sein. Man musste irgendwie noch nicht mal sehen können - es reichte schon, dass sie das Glas fast fallen ließ und den Blick senkte. Typisch.

"Mich? Mich bedrückt nichts!", antwortete sie schnell, machte eine beschwichtende Gestik mit ihren Händen und blickte dann auf. Keine allzu gute Idee - immerhin brauchte sie dafür Freiraum und lief Gefahr, dass ihr Sitznachbar den Arm zurück nahm.

"Naja - also,...", fuhr Luana fort, versuchte zu retten, was zu retten war und ließ sich ihre ohnehin nicht vorhandene Hektik nicht anmerken. "Ich - ..." Ja? Was ich? Ach ja. Geldsorgen - fast hätte sie das bereits wieder vergessen.

"Wisst ihr - ich bin es nicht gewohnt, festzustellen, dass ich kein Geld bei mir habe. .. Das war plötzlich - .. so.."

Wie wars denn? Ungewohnt. Aber im Prinzip war alles ungewohnt.

Was war eigentlich mit Sam? Er sah gepflegt aus - aber war er irgendwie von Adel? .. Die Haut dafür hatte er jedenfalls. Sie wirkte selbst im gelben, fleckigen Kneipfenlicht sauber. "so.. anders", schob das Mädchen seufzend hinterher, blickte auf ihre Nägel und hatte das Bedürfnis, auf ihnen herumzukauen. Wenn ihre Mutter das nur sehen würde!

Aber sie würde es nicht mehr sehen. Und solangsam sollte sie sich endlich an diesen Gedanken gewöhnen.

Belustigt hob Sam eine Augenbraue in die Höhe und entfernte den Arm etwas von Samira.

"Was denn, was denn? Ihr kommt mit Eurer eigenen Entscheidung nicht mehr klar, die ihr selbst getroffen und für richtig befunden habt?" EIn leises Lachen kam aus seiner Kehle, während er den Arm von ihrer Schulter nahm und die Ellebogen auf dem Tresen abstellte, der Wirtin winkte und erneut etwas zu trinken bestellte - diesmal eine recht klare Flüssigkeit, die auf Whisky schließen ließ. Immerhin zahlte ihr dummer, glatzköpfiger und stinkender Freund, wieso sollte man das nicht auch ausnutzen?

"Wisst Ihr was, Miss?" Erneut grinste Sam, sein Blick wanderte seitlich zu Samira, die immer noch etwas bedröppelt auf dem Barhocker saß und ihr Glas mit dem.. was auch immer es war anstarrte.

"Wir feiern heute. Auf meine Kosten." Wurde das Grinsen etwa tatsächlich noch breiter? "Immerhin haben wir auch allen Grund dazu."

Zufrieden mit sich selbst hob Sam das recht saubere und kleine Glas mit der Flüssigkeit an und trank es in einem Schluck leer, das Grinsen blieb präsent.

Und genau damit hatte er das getan, was er nicht hatte tun sollen. Er hatte seinen Arm wieder zurückgezogen und hatte sie zurück in diese stinkende, dunkle, vor sich hinschimmelnde Kneipe geworfen.

Aber gut. Immerhin konnte sie über seine Worte nachdenken und abrupt den Kopfschütteln. War das keine Antwort? "Ich sagte bereits, mich bedrückt nichts, Sam.", stellte das Mädchen nun klar, richtete den Blick wieder auf das morsche Holz und seufzte.

Was ihr viel mehr Sorgen machte, war die Tatsache, dass er sie auf seine Kosten einladen wollte. Kosten? Mit welchem Geld wollten sie das denn bezahlen?

In diesem Moment wusste Luana nicht, wie es weitergehen sollte. Wohin wollten sie denn segeln? Nun waren sie in Tortuga angekommen und lebten noch. Etwas, dass sie vor wenigen Stunden noch in Frage gestellt hätte.

Aber gut - .. wenn Sam Spaß haben wollte, führte sie das nur wieder zum Grundgedanken. Frauen, die sich an Männer verkauften. Spaß. Geldmangel.

Ob sie für ihn Geld verdienen musste? Ewwww. Ganz schlechte Idee! Das konnte sie doch nicht! Ob er das von ihr verlangen würde?

"Aber-", setzte die Langhaarige an, verkrampfte sich sofort bei dem Gedanken und wanderte mit ihren dunklen Augen zu ihrem Gefährten. "Ich hab noch nie mit - ..", jetzt reagier doch nicht jedesmal so über, Luana! Ehrlich. Wie wahrscheinlich war es, dass dieser Gentleman etwas derart widerliches von ihr verlangen würde?

"... dann lasst uns eben feiern", nuschelte sie hinterher, versuchte sich zu entspannen. Vielleicht tat es ihr mal ganz gut, alles auf sich zukommen zu lassen. Denn alles, was sie bislang geplant hatte, war schief gegangen. Was war schon noch von ihren Zukunftsplänen übrig geblieben?

Nichts.

Hey, warte mal.

Kein geregeltes Eheleben? Kein herumkommandieren von Angestellten?

Stattdessen Freiheiten?

Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Gesichtszüge, ehe sie den Krug anhob und doch leerte. Egal, wie widerlich dieses Gesöff schmeckte - es war, ironischerweise, ein Beweis dafür, dass sie nun frei war. Auch wenn es schade um das geregelte Eheleben war - dafür hatte sie ja Sam.

Und allein bei dem Gedanken errötete das Mädchen wieder, ließ den Krug auf das Holz knallen und blickte ihn an. "Wie gedenkt ihr zu feiern, Sam?", grinste sie also. Und ja, sie grinste. Ändern konnte sie an der Situation ja eh nichts - und wenn, wusste sie nicht, ob sie's getan hätte.

Sam entschloss sich, vollkommen entgegen seiner Natur, einfach die vorher gehenden Sätze Samiras zu ignorieren und sich stattdessen die Frage, wie sie denn nun feiern wollten durch den Kopf gehen zu lassen.

Seine Lippen verzogen sich zu einem sparodischen Grinsen, dass seine Zähne aufblitzen ließ.

Ganz anders als Samira hob er das Glas mit der Flüssigkeit an, zog es auf Ex leer und verschwendete keine weiteren Gedanken an die Zukunft oder die Vergangenheit. Was zählte, war der Moment und das würde er diesem prüden Weib auch endlich deutlich machen!

"Wartet hier einen Moment auf mich, Miss.", hauchte er ihr also zu, vollkommen ignorierend, dass er mittlerweile wohl eine ziemliche Fahne hatte. Trotzdem stand der Blonde auf, koordinierte Seine Schritte in irgendeine richtig dunkle Ecke des Spelunke und hielt sich dort für ein paar Minuten auf.

Zufrieden vor sich hinpfeifend tauchte er urplötzlich nach abgelaufener Zeit hinter der Lady auf und warf ein kleines Säckchen gefüllt mit Geldstücken in die Höhe, fing es wieder auf und warf es erneut hoch.

"Ich zeige Euch jetzt endlich mal, wie man sich gut zu amüsieren zu zu entspannen hat!" Siegessicher schenkte Sam der Schwarzhaarigen ein weiteres seiner Grinser, zog sie vom Barhocker, verabschiedete sich mit gezogenem Hut von ihrem besoffenen Freund und verließ die Bar.

Samira wieder einmal hinter sich herziehend und schon wieder nicht auf ihre Proteste achtend.

Wie immer also.

"Wie man sich... zu amüsieren hat?", fragte das Mädchen im ersten Moment mit leichter Irritation nach, während ihre Augen das Beutelchen voller Geld sorgvoll betrachtete. Richtig hypnotisiert. Dass sie sich überhaupt fragte, wo der Jugendliche das her hatte, war doch eine völlig natürliche Reaktion, oder?

Unsicher wandten sich ihre dunklen, blauen Seelenspiegel von den Händen weg und musterten das Gesicht Sams und schon spürte sie, wie eine gewisse Freude von ihm auf sie übersprang. Er schien ja nahezu perfekt gelaunt!

Trotz der miesen Laune gestern Abend?

Das konnte nur etwas Gutes bedeuten.

Luana, alias Samira, schob, als sie spürte wie sie mitgezogen wurde, die Gedanken an den Ursprung des Säckchens nach ganz hinten und lächelte den Blondschopf (wortwörtlich, denn sein Gesicht konnte sie ja nicht sehen!) dann mutig geworden an und nickte zudem auch noch enthusiastisch. Wovon er leider nichts mitbekam. Vorerst konnte die Dame ja schließlich auch lächeln - dass sie wahrscheinlich wieder die erste war, die irgendwo würgend über ner Rehling hing, das wollte ihr noch nicht so recht bewusst werden.

"Dann zeigt mir das mal, Sam", kam es der Langhaarigen über die rosigen Lippen und mit einem erfreuten Aufatmen sah sie, wieviele Leute sich nachts auf diesen Straßen herumtrieben. Zuhause hätte es das nie gegeben!

Ihr Blick bemerkte dabei mehrere Frauen - man konnte sie schon bei Namen nennen - Huren, welche scheinbar irgendwas suchten. Freier? Mussten die überhaupt nach sowas suchen?

Luana fiel augenblicklich ein Stern vom Herzen, als ihr Gehirn diesen Gedanken weiter verarbeitete und sie feststellte, dass Sam soetwas nicht von ihr verlangen brauchte! Zaghaft, sogar ziemlich schüchtern, schloss sie ihre Finger um die Hand des Älteren. Er würde doch auf sie aufpassen, oder?

Mit Hintergrundmusik, weiß der Seeteufel welche Instrumente für sie sorgte und vorallem wo gespielt wurde, tapste sie mit ihren Absatzstiefeln an der Hand des Größeren hinterher und grinste erfreut vor sich hin. Oh - hatte da jemand die frische Luft etwas zu schnell heruntergeholt?

Ach was. Das wäre sogar für Luana zu schnell! "Sam?", hörte man es nach wenigen Metern fragen, doch blieb der Blondschopf in diesem Moment vor einer neuen Straße, die doch um einiges gepflegter aussah, stehen. Gut, dass sie damit beschäftigt gewesen war, auf seine Schritte zu achten! Jetzt jedoch blickte sie überrascht auf. Auch hier standen einige Häuser, die meisten recht heruntergekommen, doch keines war so überfüllt wie die Kneipe eben. Zumindest sah es nicht so aus. Auf jeden Fall schienen auch hier die Kunden und Besucher eindeutiger Natur zu sein.

"Wo sind wir hier?", brachte es die Schwarzhaarige zuende, obwohl sie zunächst hatte fragen wollen, wohin sie liefen. Konnte man hier feiern? Spaß haben? Wenn ja, warum sah sie niemanden heraus kommen?

Soviele Fragen - hatte Luana nicht eigentlich vorgehabt, nicht mehr nachzudenken?

Dafür brauchte es wohl einiges an widerlichem Gesöff. Oder eventuell die ein oder andere Gestik...? Ihr naiver Ausdruck lud jedenfalls dazu ein! So.

Ein belustigtes Lachen kam von dem Blonden, als er sich bei Samira unterhackte und sie weiter in die Straße hinein führte, die schon einen leicht zwielichtigen Touch hatte und definitiv nicht einladend wirkte, aber mit solchen Straßen, Dörfern, Schiffen und Menschen schien Sam sowieso keine Probleme zu haben.

"Wir sind hier im wirklichen Vergnügungsviertel von Tortuga.", antwortete er freimütig, fuhr sich mit der Hand einmal durch die unteren Nackenhaare und schnupperte schließlich an der Hand, stellte fest, dass er halbwegs trocken war und ganz annehmbar für einen stinkenden, muffigen, gejagten Piraten roch und zog die Lady weiter in die Gasse. Irgendwann wollte er schließlich auch mal ankommen und seinen Spaß haben!

"Allerdings ist es hier etwas teurer und spendable Kerle findet man nur dann, wenn es darum geht, doppeldeutige Geschäfte von sich gehen zu lassen - oder anzukurbeln." Das Grinsen im Gesicht des Jungen wurde etwas breiter, als er nun von sich aus ein Freudenhaus ansteuerte, aus dem ein fast schon ekelerregend süßlicher Geruch nach draußen drang, leise Musik nach draußen klang und Geräusche, die man nicht sofort einordnen konnte, vernehmbar waren.

"Das hier, Miss, nennt sich dörflich ausgesprochen 'Puff', anders genannt auch 'Freudenhaus' und erfüllt jeden Traum, den ein junges Männerherz haben kann. Und natürlich auch Mädchenwünsche. Wenn Ihr versteht, was ich meine?" Eindeutig grinsend zwinkerte der Blonde der Lady zu, schob die Tür auf und marschierte mit festem Schritt in die Spelunke. Mal wieder ohne darauf zu achten, was Samira tat, sagte oder überhaupt nur vor hatte.Dass die Dunkelhaarige schon wieder fast verdutzt stehen blieb, entging ihm demnach auch. Doch das Mädchen wäre nicht mehr wiedererkennbar, wenn sie nicht schon in dem Moment, in dem die schwere Tür aus Holz zu zufallen drohte und einen unschönen Schatten auf ihr Gesicht warf, einen Schalter umlegte und aus Reflex schon hinter dem Schönling herstolpern würde.

'Puff? Puff?! Puff', jagte es durch die Gedanken Luanas und mit fast schon hysterischem Gesichtsausdruck blickte sie auf die lasziven Blicke der Damen.

Was wollte Sam hier nur? Das konnte er doch nicht machen! Sie wollten doch feiern gehen! "... Oh"

Feiern... Jetzt erst begriff die Langhaarige, wie sich 'feiern' wohl definierte. Um Himmels Willen! Dafür war sie noch nicht ansatzweise betrunken genug! Das - ... !!

"Sa-", setzte Luana also an, wollte sich gerade am Stoff des Hemdes ihres Vorläufers festklammern, da bekamen die zwei Neulinge auch schon einen herzhaften Empfang bereitet.

"Na~?", vernahm man von der Seite und das erste, was der Jugendlichen ins Auge stach waren zwei wohlgeformte, selbst für sie überdurchschnittliche Brüste. Und der schmutzige Fummel, in dem die Arbeitskraft steckte, formte diesen Oberkörper auch noch prächtig!

...

Entwickelte die Dunkelhaarige ein Flat-Chest-Komplex? Konnte ja sein. Das war harte Konkurrenz mit schlagenden Argumenten - verdammt!

"Nein, können sie nicht", fauchte Luana instinktiv leicht eifersüchtig geworden, ergriff die Hand ihres 'Partners' und wollte nur eins: Ihn schleunigst weg aus der Gefahrenzone ziehen. Wozu waren sie dann erst hergekommen..?

"Sam", setzte sie an, hatte sie doch endlich ein stilleres Gängchen gefunden und blickte dem Blonden in die Augen. "Ich weiß nicht, ob - .. ihr das.. naja, nötig habt!" Aber selbst schon?

"....", manchmal am besten nichts mehr sagen und das Weite suchen. Und zumindest ihre Seelenspiegel wanderten ganz schuldbewusst zu Boden - was erlaubte sich Luana eigentlich?

Lachend ließ Sam sich auf den gewiss schon moosbewachsenen, muffigen Boden der zum Freudenhaus umfungierten Kneipe sinken und zog seine Mitstreiterin, dreist, wie er nunmal war, zu sich hinunter, um sie neben sich auf den morschen und fauligen, aber dennoch nicht klebenden Untergrund zu ziehen.

"Miss, Miss, Miss..", tadelte er sie und hob den gepflegte+n Zeigefinger. Mit einem ernst gemeinten Blick, den man jedoch keinesfalls als solchen interpretieren sollte, geschweige denn konnte, zog der Blonde die Augenbraue zusammen, lehnte sich etwas vor und deutete auf den reichlich besuchten Schankraum, in dem alles, was man sich vorstellen konnte, herum lief um sich die Zeit zu vertreiben. Die eine Gestalt auf die Weise, die andere auf eine andere.

"Nötig habt wohl weder Ihr noch ich dieses Dilemma, doch hier gibt es den besten Rum, die leckersten Mischgetränke, die hübschesten Weiber und die am leichtesten auszuraubenden männlichen Wesen in ganz Tortuga. Nicht, dass ich mich hier großartig auskennen würde, aber hier, in der Slippy Pussy, findet man nunmal alles - das Beste vom Besten und das Schlechteste vom Schlechtesten." Grinsend warf Sam sich eine Haarsträhne zurück und schob sie sich mehr oder weniger sorgfältig zurück hinter seine Ohren. Den Versuch, die widerspenstige Strähne unter sein Kopftuch zu verbannen, verwarf er sogleich wieder. In diesem Zustand würde das nur in einem unangebrachten Haarchaos enden, in dem weder er, noch seine Haare glücklich mit der Endsituation sein würden.

Aus dem Affekt heraus landete Sams Finger, der zuvor noch tadelnd und leicht wankend in der Luft verharrt hatte, unter Samiras Kinn um dieses hochzudrücken und ihr in die Augen zu sehen.

"Ihr seid doch nicht etwa eifersüchtig und wollt mich ganz für Euch alleine beanspruchen.. Miss..?", raunte der noch Möchtegern-Pirat mit seiner samtenen Honigstimme, während seine Augen die ihren fixierten. Das Grinsen auf seinen Lippen verblasste und bildete sich zu einem seiner unbewusst verführenden Lächeln, welches er öfters dann zu Tage legte, wenn der Blondhaarige schon nicht mehr ganz bei Sinnen war, oder aber etwas bestimmtes wollte.

Laut folgender Reaktion wollte er nur etwas, denn wenige Sekunden später, noch bevor Samira die Chance hatte, darauf irgendetwas zu erwidern, was in der Situation angemessen erschien, lachte der Schönling auf, verströmte dabei einen unangenehmen Geruch von dem Zeug, was er vorher alles in sich hinein gekippt hatte und neigte sich weiter zu der jungen Lady ihm gegenüber vor, um sie erneut neckend anzugrinsen und ihre Schulter tröstlich zu halten.

"Keine Sorge, Miss", fing der angehende Pirat an, "es ist genug Sam für alle da."

Genug Sam für alle? Genug Sam für alle? Oh, tief in ihr drin wusste Luana bereits - oder der Rum ließ sie wissen - dass sie nicht darauf erpicht war, ihren Sam mit überhaupt irgendwem zu teilen!

... Ups?

Ein ziemlich verdächtiger Rotschimmer legte sich auf die ertappt wegblickenden Gesichtszüge der Langhaarigen, während sie gekonnt ignorierte, wie unangenehm es sich im Puff sitzen ließ. Sie konzentrierte sich sogar so sehr auf den Boden, auf dem sie saß, dass sie schwören konnte, sie spürte wie die Pilze auf dem Holz unter ihrer Hose zu wandern begannen!

"Nicht doch nicht doch!", jammerte die Dunkelhaarige, wandte sich wieder zurück und fasste sich ein Herz. Sie wusste, was sie wollte. Warum sie's wollte, wusste sie nicht - doch war das relevant?

"Das Beste vom Besten ist nicht gut genug!", fuhr sie fort und ihre tadelnden Seelenspiegel ließen den Blonden nicht in Ruhe. Hübscheste Weiber. Phah! Das hätte er wohl gerne! Unter ihren Brüsten waren dass doch allesamt Mannsweiber! Ganz und gar nicht feminin!

"Das hat absolut nichts mit Eifersucht zu tun, Sam..", versuchte Luana aka Samira sich zu retten, beugte sich - warum auch immer, zu dem Hellhaarigen hinüber und schien sich mittlerweile sosehr an den Gestank gewöhnt zu haben, dass sie unter ihm wage Sams eigenen Körpergeruch wahrnehmen konnte. Für einen Mann wirklich sehr angenehm.

"Ich möchte euch nur schützen!", wahrscheinlich so, wie sie ihn die ganzen letzten Tage über hatte schützen wollen. "Ich - ..", ja, sie?

Sie verstummte. Es brachte ja doch nichts.

Nicht genug? Keine Eifersucht? Schutz?

Wirklich belustigt lachte Sam auf und legte seinen Kopf etwas in den Nacken und grinste die Decke über ihnen an.

"Ich weiß ja nicht, wie Ihr das tatsächlich seht, Miss, aber eine Steigerung vom Besten kann es nicht geben. Schutz benötige ich wohl am allerwenigsten und Eifersucht.." Sam stoppte, legte sich einen Zeigefinger an die Lippen und lächelte Samira an. "Eifersucht ist völlig unangebracht an diesem Platz, my Lady.."

Damit rutschte der Blondhaarige bedenklich nah an seine Begleiterin heran und hockte sich vor sie in die Knie, strich ihr den Pony aus dem hübschen, aber dreckigen und verschwitzten Gesicht und neigte sich etwas zu ihr vor, suchte mit den honigfarbenen Augen jeden Zentimeter ihres Gesichtes ab und ging mit den Lippen schließlich dicht an Ohr und Nacken, atmete tief den Duft der für ihn immer noch anziehend riechenden Lady und horchte ihrem Herzklopfen, das man laut und deutlich durch das Korsett vernehmen konnte.

"Es gibt für Euch keinen Grund, um eifersüchtig auf Prostituierte zu sein.." Samtig hauchte Sam die Worte gegen Luanas Hals, strich mit den Fingerkuppen über ihre Wangen und drehte ihr erstarrtes Gesicht schließlich dem seinen entgegen, grinste sie frech und völlig unangebracht an, ehe er ihre Wange mit einem bestimmten, aber sanften Griff an Ort und Stelle festhielt, und seine leicht rissigen und vom Salz angegriffenen Lippen auf die ihren drückte. Ganz sacht, nicht drängend. Aber dennoch dominant. Und ja, dominant war in diesem Moment tatsächlich das treffend beschreibende Wort für diesen Vorgang.

Nein, das war kein Kuss im trunkenen Zustand, wie er es auf dem Frachtschiff gewesen war. Dies war kein Kuss der Sorte "Schnell mal machen und dann weiter". Und dies war auch kein Kuss, der gänzlich trocken und ohne Gefühle von statten ging.

In der Tat, man konnte fast behaupten der junge Mann in schmutziger Kluft wolle diese Lady mit der schönsten und höchsten Kunst verführen. Auch wenn Luana es besser wissen sollte. Besser wissen müsste.

Doch das kümmerte Sam kein Stück. So egoistisch war er in diesem Augenblick, auch wenn ihm die Folgen nicht bewusst waren. Und selbst wenn sie es wären, auch das würde ihn nicht im geringsten interessieren. Vermutlich auch nicht in Samiras Interesse.

Drängend, aber nicht aufdringlich, drückte Sam seine Zunge gegen Luanas Lippen, schob sie mit spielender Gewalt auseinander und hielt es diesmal nicht, auf die Zustimmung seiner Miss zu warten. Dafür war er gerade viel zu impulsiv und zu ignorant, wenngleich das eher nebensächlich war. Los ließ der angehende Pirat die Miss jedoch nicht, im Gegenteil. Seine Fingerspitzen zeichneten bereits einen minimalen Umriss auf ihrem Kinn ab. Und was Luana dazu sagte? Gar nichts. Wie auch, ihr Mund wurde gerade für andere Zwecke missbraucht, dachte Sam sich, als ihm vage in den Sinn kam, dass Samira vielleicht widersprechen wollen würde.

Wahrscheinlich war den Meisten sowieso schon längst bewusst, dass die Dunkelhaarige nicht widersprechen konnte und auch nicht würde, selbst wenn sie könnte. Selbst wenn sie nachdenken würde. Doch bei dem Herzschlag, den der Blondschopf in ihr auslöste, konnte sie sich kaum auf banale Dinge wie 'Stoß ihn weg' oder 'Omg, das ist Sam!!' konzentrieren. Badom, Badom, Badom. Sosehr, dass Luana es sogar in ihrer Nasenspitze spürte. Sosehr, dass ihre Wangen begannen zu glühen und sie langsam, aber sicher, verstand, was geschah. Langsam aber sicher legte sich der erste Schock.

Oh.

Dass der Schock sich legte und das wirre Gedankenchaos in ihrem Kopf sich etwas lichtete, machte ihr Herzklopfen nur leider nicht besser, sondern vielmehr verschlimmerte es den Zustand der Langhaarigen. Sie.. ja, Sam küsste sie! Richtig!

Was tun? Was tun? Was tun tun tun?

Schon witzig, dass sie eben noch auf soetwas hinausgewollt hatte, tief in sich drin hatte sie das gewiss gewollt!, und nun nicht wusste, was sie mit der Situation anfangen solle. Dafür war die Jugendliche doch viel zu schüchtern! ... Als ob.

Was sollte das hier überhaupt werden? Forderte der Blondschopf sie heraus? Nicht, dass das Mädchen betrunken war, aber das Gesöff von eben hatte sie doch tatsächlich etwas geöffnet. Soweit, dass sie - wenn auch ziemlich schüchtern, etwas näher zu ihrem Begleiter rutschte und den Kuss annahm. Mit Herzklopfen. Wie es sich für eine jugendliche Dame auch gehörte.

"Seht seht!", vernahm man in der Ferne. "Das Weib hat ihn nicht mal zügeln können, bis sie in einem Zimmer verschwunden sind...", Gelächter. "Angelique?"

"Ja." Und während Luana alias Samira sich von Sam löste und ihn leicht benebelt und verdattert ansah, war eine ebenfalls blonde, gutbeschenkte jüngere Frau zu ihnen getreten und wies sie auf eine unscheinbare, dunkle Tür am Ende des Ganges. "Begebt euch doch dorthin. Dort is' frei." Zwinkerte sie der jungen Piratin zu?

Was dachte 'Angelique' denn? Dass Luana zu ihnen gehörte? Selbst wenn, wars der in diesem Moment egal. Sie blickte Sam weiterhin total benebelt in die Augen.

Ja. Der Kuss eines Piraten war wohl auch hochprozentig...

Angelique dachte sich gewiss einiges dabei, denn das Grinsen der Prostituierten im schmutzigen Edelfummel schien eindeutig zu sein.

Eindeutig zweideutig.

Wankend richtete der Pirat sich auf, zog 'seine' Miss mit in die Höhe und dicht an sich ran, drehte sie allerdings so, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand und er seine Hände auf ihren Bauch legen konnte, um das Gesicht an ihren Hals zu drücken.

"Wenn du mir noch eine Flasche Rum und etwas Sekt ins Zimmer bringst, belagern wir es gerne, Angelique~." Dass der Junge nicht gerade sonderlich laut sprach, schien die Dame keineswegs zu stören. Sie stemmte nur die Arme in die Hüfte und lehnte sich an der Holzwand an.

"Ach. Und wie sieht's mit der Bezahlung aus, eh? Das Zimmer kostet. Sekt und Rum extra - grade der Sekt, mein Hübscher."

Sam fackelte nicht lange, sondern griff an seinen Gürtel und löste das kleine Beutelchen, dass er zuvor noch einem anderem Kerl in der Bar zuvor abgenommen hatte, und warf es der Brünetten hinüber. Geschickt, wie eine Hure es auch nur dann sein konnte, wenn es um Geld ging, fing diese das Säckchen auf, zog die Schnüre auseinander und betrachtete für einen Augenblick den Inhalt.

"Chloé? Bringst du unseren zwei Täubchen bitte den feinen Sekt von hinten auf ihr Zimmer? Jeanette? Eine Flasche Rum ins selbe Zimmer!" Sie schien wohl sowas wie die Edelnutte unter ihren Angestellten zu sein, denn die eifrigen Mädchen, die bis hierher ihre männliche Kundschaft bedient hatten, beendeten ihre Beschäftigung und taten einerseits kichernd, andererseits darauf bedacht, nicht zu aufdringlich zu wirken das, was sie nunmal tun sollten, während Angelique sich Samira und Sam widmete. Trotz der Tatsache, dass dieses Weibsbild augenscheinlich das Sagen zu haben schien, erkannte sie nicht, dass die hübsche, etwas pummelige Schwarzhaarige nicht zu ihrem Sortiment gehörte. Oder sie wusste es und störte sich einfach nicht daran, da sie das Geld doch sowieso schon in der Tasche hatte-.. oder wohl besser gesagt zwischen schlagenden Argumenten im Korsett.

"Der Rest ist Trinkgeld.", beeilte Sam sich zu sagen, denn das stark pochende Heez, dass der Blondhaarige selbst unter der Bauchdecke Samiras spürte, signalisierte ihm, sie sehr er sich zu beeilen hatte, wenn er von dem Moment noch ein wenig mehr kosten wollte.

"Danke, Monsieur~", zwitscherte die Vollbusige daraufhin nur, wendete den beiden den Rücken zu und stöckelte davon, um sich höchstpersönlich um einen Stammgast zu kümmern.

Sam indes hatte sich gemerkt, welches Zimmer für wenige Stunden ihnen gehörte und öffnete es.

Spartanisch eingerichtet. Bloß ein Bett. Eine Schminkkommode, eine Waschschüssel mit Wasser, das gewiss schon kontaminiert war, zwei Stühle. Ein Fenster, mehr nicht. Aber das reichte alle Male für den Zweck, den das Zimmer erfüllen sollte. Es hätte ja auch einfach Stroh sein können. Gut, dass die Männer heutzutage keine Masken mehr trugen..

Der Pirat jedoch hielt sich gar nicht erst mit der Räumlichkeit auf, sondern schob Samira ins Zimmer, wandte sich mit einer noch recht eleganten Umdrehung für einen halbtrunkenen Piraten zur Tür, nahm mit einer höflichen Verbeugung und seinem typischen Sam-Grinsen die beiden schon geöffneten Flaschen ab, schenkte den Ladys einzeln nochmal eines seiner unwiderstehlichen Lächeln und stieß die Tür mit dem Fuß zu, ehe er sich der wichtigsten Sache im Raum widmete.

Der immer noch verdattert im Raum stehenden Samira.

Und wenn der Jugendliche schon mal dabei war, konnte er der Miss auch ruhig ins Gesicht gucken und feststellen, dass diese langsam aber sicher wieder realisierte, dass das gerade Realität war. Es war doch Realität, oder?

Es war erstaunlich, wie Luana plötzlich ignorieren konnte, dass es auch andere Frauen auf der Welt gab, die Sam schöne Augen machten. Schließlich waren gerade keine anderen Personen hier im Raum. Nur er und sie. Er und Sie. Er und sie.

Wahrscheinlich war es auch ihrem Halbrausch zu verdanken, dass die Langhaarige mit der Situation besser klar kam, als sie es wohl selbst für möglich gehalten hätte. Es war ja nicht so, dass sie eine von den abgebrühten Bräuten, wie die, die sich hinter der schweren Tür befanden, war. Gut, vielleicht war sie auch nicht so ganz unerfahren in Sachen Männern, wie man annehmen konnte. Wer wusste das schon? Oder viel mehr - wen interessierte das schon?

Doch ziemlich erstaunlich war es, dass das Mädchen nach einem kurzen Moment des Schweigens, nämlich die Sekunde in der die Tür zufiel, selbst die Initiative ergriff und, auch wenn sie ihre Gedanken dabei vermutlich ausschaltete, auf den Blondhaarigen zuging. Sam wollte hier sein und es war doch irgendwie - ja, fast schon sicher, was der Pirat von ihr wollte. Nicht, dass sie das nicht wollte. Himmel, sie hätte nie geglaubt, dass sie sich mal in dieser Lage befinden würde! Von sich aus auf einen Mann zugehend. In einem Puff, irgendwo fern von jenem Ort, an dem sie groß geworden war.

Denn ihre Heimat war dieser Ort nicht mehr. Luana hatte ein neues Zuhause bekommen, sie beschloss langsam mit der Situation klarzukommen, dass dies nun ihr Leben war. Und es gefiel der jungen Dame, wenn es auch sehr gewöhnungsbedürftig war.

"Sam?", kam es dem Mädchen hauchend über die Lippen und komischerweise strauchelte sie nicht, schmiss keine Flasche um, lenkte nicht die Aufmerksamkeit von irgendwelchen Fischmenschen auf sich und uhui~ sie startete auch nicht die Apokalypse!

Nein, vielmehr nahm sie dem Blonden - wie Luana es nur dann konnte, wenn sie kurz vor einer solchen Szene stand! - elegant die Flaschen aus der Hand, stellte diese auf dem Schminktisch ab und stellte sich dann, wieder zurück zum Piraten gewandt, auf die Zehenspitzen um ihn schüchtern und dennoch willig zugleich auf den Mund zu küssen.

Sie wurde ja so schnell erwachsen!

Ob das nun am Erwachsenwerden oder an der Trunkenheit des Mädchens lag, sollte nun frei dahingestellt sein, Sam jedoch begrüßte den offenkundigen Eifer der Miss und grinste süffisant in den Kuss hinein, legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie sacht zurück auf den Boden. Nicht auf den Boden der Tatsachen, aber auf den Boden.

"Nicht so stürmisch, Miss, immerhin sollte man solch besondere Augenblicke der trauten Zweisamkeit doch vollstens auskosten, nicht wahr?" Plante der Möchtgern-Pirat gerade etwas? Seine Augen funkelten im schmutzigen Licht der flackernden Kerze auf, während seine Hand fast schon automatisch nach dem Rum griff, die Flasche an seinen Mund führte und ein paar Tropfen in die Kehle fallen ließ. Mit den Händen unentwegt über Samiras Schultern, Arme und Seite streichelnd schob er sie unterbewusst näher zum - hoffentlich nicht verflohten und verwanzten - Bett herüber und drückte sie ohne Widerwillen zuzulassen auf die Kante, um sich vor sie zu knien und den Rum, der noch im Mund des Blonden war, auf ihren Hals tröpfeln zu lassen, um ihn letzten Endes doch noch abzulecken.

Wenn Samira doch nur noch einen klaren Gedanken in sich fassen konnte, würde sie wohl bemerken, dass er eindeutig etwas im Schilde führte, auch wenn es gewiss nichts böses war. Denn was war immerhin schon dabei, eine jungfräuliche Dame nach allen Mitteln und Wegen zu Verführen um ihr das vollste Vergnügen zu bereiten? Still in sich hinein grinsend und sich auf die nächsten Stunden freuend wartete Sam auf eine Reaktion von Samira, die ungewöhnlich still war dafür, dass sie vorhin doch noch so vor Eifer strotzte. Hoffentlich hatte er nicht jetzt schon ihren Verstand geraubt, das war nämlich erst für spätere Taten geplant.

Nein, es lag weder an ihrem Verstand - auch wenn dieser sich bereits verabschieden wollte, noch lag es an der Verlegenheit der Jugendlichen, dass ihre sonst so rosigen Wangen sich rot färbten und sie das Gesicht vom Schönling abwand, um ihm Platz bei seinem Vorhaben zu gewähren. Dass Luanas Blick dabei auf die Flasche fiel und sie missmutig wieder zu denken begann konnte Sam wahrscheinlich nicht auf Anhieb erkennen. Wie denn auch? Warum sollte der Blondschopf auf die Idee kommen, dass es die Langhaarige grämte? Und warum war das ihr einziger Gedanke, den sie sich jetzt machte?

Das Gesicht zu einer Schnute verziehend schloss das Mädchen ihre Seelenspiegel, griff mit ihrer Hand zur Wange des Älteren und strich mit ihren Fingern über die warme, weiche Haut, die nach wie vor keine Unreinheiten oder Unebenheiten aufwies.

Hatte Sam das wirklich nötig? Musste er sich wirklich antrinken, bevor er sie berührte? Nicht, dass es ungewöhlich war für Jugendliche, in betrunkenem Zustand merkwürdige Dinge zu tun. Aber eigentlich hatte sich die gut bebaute Dunkelhaarige sich das anders vorgestellt. Sie zumindest würde nichts trinken, auch wenn er es ihr anbot. Sie würde ihn genießen.

Ein Seufzen entwich dem Mädchen, dass sich noch immer nicht mit richtigem Namen vorgestellt hatte. Dreimal verfluchter Rattenmist aber auch! Warum musste sie ausgerechnet jetzt wieder nüchtern denken? Warum konnte sie nicht einfach in ne Art Trance verfallen? Hatte der Rum an ihrem Hals sie wirklich so abgelenkt? Irgendwie sollte sie weder an Rum, noch an ihren Namen denken. Verflucht noch mal, Sam küsste sie! Naja, nicht ganz...

Etwas zu flüssig für ihre Verhältnisse fuhr sie durch das blonde Haar, zog das Gesicht ihres Gegenübers zu sich und versiegelte ihre Lippen mit seinem Kuss. Und noch nicht einmal der Geschmack des Gesöffs konnte sie davon abhalten. Luana wollte Spaß. Sie wollte Glück und Zufrieden sein. Und wenn ihr jemand dabei helfen konnte, dann war es wohl eindeutig er... Oder?

Siegessicher lehnte Sam sich nur zu gern in den für seine Verhältnisse immer noch sehr schüchternen Kuss hinein. Er hatte geahnt, dass es eventuell so weit kommen würde, aber er hätte nicht gedacht, dass es in der Tat so einfach werden würde.

Die funkelnden Augen ignorierten Samiras Wünsche und Begierden offensichtlich, denn nach wie vor hatte der Blonde es eher vor, die Jugendliche zu necken und zu ärgern. Also löste Sam sich amüsiert lächelnd von der Miss, strich ihr mit einer Hand über die Wange und grinste süffisant.

"Seid Ihr Euch Eurer Taten bewusst, Miss? Was Euch erwartet, wenn Ihr Euch auf mich einlasst? Ich könnte.. Dinge mit Euch anstellen.." Säuselnd legte Sam sein Kinn auf Samiras Wange ab und leckte ihr über Nacken, Hals und Ohrmuschel. "Dinge, die Ihr Euch nichtmal in Euren kühnsten Träumen zu denken vermögt.." Sein Hauchen berührte ihr Ohr nur leicht, es konnte kaum mehr als ein Windflüstern sein, und doch hatte Sam es geschafft, es mit genügend Nachdruck von sich zu geben.

"Noch könnt Ihr entscheiden, was Ihr wollt und was nicht. Ihr habt die Wahl, ich zwinge Euch zu nichts.." Sams Lippen suchten wieder die von der Schwarzhaarigen auf, seine Augen hielten Blickkontakt mit den ihren und mit einem gegen Samiras Lippen gehauchtes "Miss~" legte er seine eigenen auch gleich wieder auf die ihrigen. Forschend diesmal, ganz und gar nicht zurückhaltend, gab der Blonde der ehemaligen Adelstochter eine kleine Kostprobe seines Könnens, schloss sogar die Augen und küsste sie mit einem Feuer, das man auch in Worten und Kämpfen manchmal in ihm erahnen konnte.

Nein, Sam konnte es nicht abstreiten: Er war wirklich mehr als zufrieden mit dieser Situation.
 


 

Wir haben es vollbracht! Nach fast einem Jahr kommt her nun endlich das neunte Kapitel unsrer Fluch der Karibik-Story und ich kann sagen, dass wir uns mit schnellen Schritten dem Ende des ersten Filmes widmen. ♥ Und eventuell auch Hamsterus und meinem Ende, denn hier spricht grad die vivid_moth. xD

Das nächste Chapter wird ein Aduld-Kapitel, also alle, die unter 18 sind haben da nicht viel bei verpasst. Alles storyrelevante wird auch im 11. Kapitel auftauchen, macht euch also keine Sorgen. Alles, was ihr verpasst, sind unsre schmutzigen, kleinen Fantasien, thähähä..

Also, freut euch, oder freut euch nicht, eine Resonanz ist wie immer wunderbar und-.. nehmt euch alle mal ein Beispiel an Lu und geht euch duschen! .. Oder sowas..

Liebselige Grüße, die Hina und das Hamsterle.
 

PS: Es ist fast ungebetat. Mittlerweile hab ich dazu keine Lust mehr. D: Irgendwann wird alles überarbeitet und DANN gibt es auch rechtschreibfehlerfreie Kapitel. xD



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Serah
2011-08-20T01:06:24+00:00 20.08.2011 03:06
Ich glaub ich hab mich schon in das Duo verliebt :D
Die beiden harmonieren wirklich perfekt miteinander <3
Und die Charaktere wirken so "echt" - überhaupt nicht 0815-mäßig - ic bin schon gespannt wie sich das in Zukunft mit den beiden noch entwickeln wird ;D

P.S.: Wie ich gerade im anderen Kommentar lesen kann, bin ich nicht die Einzige, die die FF mit der entsprechenden FDK-Musik hört x'D

Ich bin schon gespannt wie die Fanfic weiter verläuft :D
+Kuchen zum Lob da lass+ <3.
Von:  Serah
2011-08-19T22:20:24+00:00 20.08.2011 00:20
Der Prolog ist wirklich schön... schaurig. Irgendwie.

Ich konnte die Gedanken und Gefühle der beiden hervorstechenden Charaktere wirklich nachvollziehen und mir vorstellen, dass die meisten Menschen vielleicht so dachten und niemals aufgebehren wollten wie Luana - dieses Beschreiben fällt vielen Schreibern schwer und sie bekommen es nicht hin, weil der Bezug zur Realität fehlt, aber ich denke ihr habt es sehr gut umgesetzt :)

Jetzt bin ich gespannt wie der Angriff ausgeht und, höhö, hab ich Glück, dass das nächste Kapitel schon längst da ist :D

Dann husch ich mal ins nächste Kapitel |D
+fav+
Von: abgemeldet
2011-07-18T12:38:17+00:00 18.07.2011 14:38
Q____Q
gomen nasai, gomen nasai!! >_________< Heul-Heul.
hätte hina mich nicht nochmal dran erinnert, hätte es bestimmt nochmal 20 wochen gedauert, bis ich gecheckt hätte, dass mein kommi ja noch nicht unter dem neuen kapitel steht >____>
das tut mir wirklich schrecklich leid, bestraft mich ruhig, damit wäre ich überaus glücklich... .__________.
und damit hina sich nicht schlecht fühlt, hab ich ihr was zum aufsammeln mitgebracht:
:3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3 :3
hamster kann sich natürlich auch herzlichst bedienen, es ist gratis... .___.
jedenfalls... das kapitel fand ich echt total schön x3
guckt, diese faces kann ich auch noch xDD
und die badeszenerie war echt süß, irgednwie, vor allem das mit toby xDDDD
hach toby... geliebter... ^//w//^ Love-Love.
wäre es schön, würde er mich auch mal mit herzchen bewerfen x33
*sich das so richtig schön im super-shoujo-modus vorstellen konnte* xDDDD
dieses ruhige gefiel mir übrigens sehr, das kappi war sehr chillig, fand ich :3
achja, ich wollte noch was... ... ahja, genau! Die beschreibungen fand ich echt gut, schon am anfang
das ist sehr schön geschrieben, da mach ich eurem schreibstil wieder mal ein kompliment ^w^
ich hoffe ihr seid rima nicht böse, weil sie so dumm ist und das kommi voll verpeilt hat... bestimmt konntet ihr nachts nicht mehr ruhig schlafen Q_Q
vllt sollte ich das demnächst wieder gutmachen...? Heheeee... *verschwörerisch grinst*
jedenfalls bin ich gespannt auf mein geliebtes tortuga! x33
und ich hoffe, ich verpass im nächsten kappi nicht nochmal das kommentar... ich erinnere mich, dass das nicht das erste mal passiert ist >____>
ich sollte mir notizen machen... oder das kommi gleich nach dem lesen schreiben, dann passiert sowas nicht
also nochmal, allerhöchstes gomen, weil ich euch nämlich liebe + toby + lu + sam *anherz*
ay, dann bis zum nächsten mal! ^w^
versprochen!! o__o
Von: abgemeldet
2011-03-16T01:02:59+00:00 16.03.2011 02:02
oh gott, lyncht mich bitte! >____>
ich weiß ja dass ich ab und zu mal was vergesse, und... nein, eigentlich weiß ich, dass ich irre vergesslich bin, aber dass ich vergessen konnte, das neue kappi zu lesen...!! Ich schäme mich so!! Los, schlagt mich, peitscht mich aus, ich habs verdient, gomen, gomen!! TT______TT
dabei hab ich so gedrängelt und gehofft und gefleht und gebetet... und, whah, ich bin euch so dankbar dass es weitergeht/weitergegangen ist! Wirklich, für das neue kapitel bin ich euch sehr sehr dankbar! x3
gleich zu anfang dachte ich: Hui, anderer schreibstil? Oder bilde ich mir das nur ein, weil ich müde und hungrig bin? Oder weil ich die ff so lange nicht mehr gelesen hatte? Aber dann lag es daran, dass hamham es hochgeladen hatte? Sonst macht das hina?
wie auch immer, es war schön, mal wieder lesen zu können, da ich vergessliches kackding (xDD) natürlich schon fast vergessen hatte, was als letztes geschehen war... aber man fand sich schnell wieder rein, nicht zuletzt wegen der kleinen rückblende am anfang ^^
aber der anfang war auch seltsam... wie gesagt, vllt weil ich so lange nicht mehr gelesen hatte? Keine ahnung
diese schlafensszene find ich übrigens sehr süß
die beiden sind so stur, besonders luana x3
ich bin gespannt wo das alles enden soll, hoffentlich muss man dieses mal nicht nochmal so lange warten, bis man weiterlesen kann... und hoffentlich check ich dann endlich gleich, dass ein neues kappi on ist und vergess es nicht und les es erst wochen später... >______>
wie gesagt, das tut mir so leid!
aber ihr wisst doch, ich schreib immer ein kommi, kam euch das nicht komisch vor? Nächstes mal müsst ihr mich erinnern, bis mein kommi steht, okay?
ahja, ab und zu waren kleine schreibfehler zu finden... Anfangs fehlte auch irgendwie ein punkt... Naja, was solls
ich freu mich jedenfalls auf mehr ^w^
ich hab euch so lieb, sry wenn ich immer mit anfragen auf neue kapitel nerve, aber lasst mich xDD
Von: abgemeldet
2010-09-01T15:56:45+00:00 01.09.2010 17:56
Hey!!! Na:) Da war endlich ein neues Kapitel on und ich habs net mitbekommen vor lauter FERIEN! Naja, vorbei die schöne Zeit.
Und dann muss ich auch noch sehen, dass eure FF pausiert!!! o.O mein herzliches Beileid (eigentlich bemitleide ich mich nur selbst :P)
Aber ich weiß jetzt ja nicht mehr, wie der genaue Wortlaut des Endes des letzten Kapis war, aber irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass die zwei plötzlich vor dem nächsten bösen Piraten/Marineoffizier oder sowas gegenüber. Aber Toby ist schon lusitg. Erstmal hinterher schleichen und dann auch noch frech werden und schon wieder ein neuer großer Unbekannter. Also wirklich, doppelt gemein von euch jetzt nicht weiter schreiben zu können.
Und Sam hat Luana umaharmt :) Hach wie schön ;) Ich mag deinen/Euren schreibstil total gerne.

LG Jazz

PS: Ich hoffe ihr nehmt mein Kommi trotz der Verspätung an :)
Von: abgemeldet
2010-07-04T18:51:01+00:00 04.07.2010 20:51
Whuuuuuhuuuuuuuu! *springt mit nem seil vom mast runter*
*landet supergeschickt, nachdem sie nen doppelten salto gemacht hat, hier im kommieintrag*
Ha! Bin ich gut oder bin ich gut! Naaaa?
Erstmal, eeendlich, eeeeeendlich gibts ein neues Kapitel! *__* Da warte ich ja schon... öhm... Monate drauf? xD Ich wollte euch ja nicht hetzen, aber dafür ist meine Freude jetzt umso größer! Seht ihr mein breites Grinsen? x33333
Ich freu mich wirklich, weiterlesen zu können... bzw, hab ich ja schon. Und kommt mir das nur so vor, oder ist das wirklich noch spannender als sonst geschrieben? Auf jeden Fall, echt toll, wie immer! Diese Verben! Diese Adjektive!! *o* Und wollen wir mal die armen Nomen nicht vergessen! Und den Rest der Wörter, deren Namen mir eigentlich völlig egal sind...
Achja, und... ein Geschenk! Ein Geschenk!! *//w//* Ich hab ein Geschenk bekommen!! Ehrlich, das war doch absolut nicht nötig! xD Aber ich freue mich trotzem! xD Auch wegen den Klamotten! Jetzt müsst ich mich ja eigenlich wieder revangieren, oder...? Höhö... Aber erstmal werd ich mein Geschenk mitnehmen! xDD Klingelingeling~ ^w^
Ich bin gespannt, was noch alles auf dem Schiff passiert... Es ist... immer noch unheimlich. Vor allem nach dem letzten Satz, irgendwie... Dodom! o__o
Ich wette ich werde doch ewig auf ein neues Kapitel warten müssen, oder? xDD Egaaaal... Hauptsache es geht ÜBERHAUPT weiter, und wenn das erst nächstes Jahr der Fall sein wird! Wobei früher bekanntlich ja besser ist als später, gell? Hehe... xDD
Joa, macht mal schön weiter so, dann ist alles in Butter! ^^
Ich freu mich jetzt erstmal! xDDD
Leute, ich hab euch sooooo lieb, wisst ihr das? *knuddelt euch und knutscht euch ab*
Oh ja, ich lieb euch echt! x3333
Bin ja sogar mit Hina verheiratet. xD
Und nun kletter ich wohl mal wieder nach oben... Wo ist mein Seil? *sucht und findet*
Bis denn, meine Lieben! Strengt euch an, damit eure Rima auch das nächste Mal zufrieden ist! ^^
hab euch lieb <3
Von: abgemeldet
2010-04-16T19:25:41+00:00 16.04.2010 21:25
So joa ne... *unschuldig pfeif*
An eurer stelle würd ich mal ab jetzt so ab und zu in meine FA-Gallerie vorbeischauen... Kann sein dass da ne überraschung auf euch wartet...
Und ich entschuldige mich schonmal dafür, falls ich zwei gewisse charakterdesigns nicht ganz nach euren vorstellungen gestallten konnte. Aber nach deiner erklärung, hina, war ich wirklich mehr als verwirrt...
Ich werde euch bescheid geben, wenn sich was tut! ^______^
hegdl

an lu: sry, die haare mussten echt sein! xDDDD
Von: abgemeldet
2010-04-13T18:48:47+00:00 13.04.2010 20:48
Soll das etwa heißen meine kommis sind besonders aufmunternd oder besonders NICHT aufmunternt? -.-
Dieses kapitel ist mal wieder total spannend! O.O Ich glaubs nicht dass ihr schon wieder an so einer stelle aufgehört habt! >.< Da entkommen sie wer weiß warum davy jones und dann diese bloody mary! Das mit den glöckchen war so unheimlich und dann auch noch dieser gesang...! Hach, ich steh auf piraten-gesang...
Aber was war hinter luanas rücken!? O.O Ein geist oder was!? Ich hoffe jetzt kommen sie mal endlich in eine bessere lage. *luana böse anguck* Dafür hast du echt ein verborgenes talent was luana? Der arme sam... Hab mich echt gewundert dass der auch mal böse werden kann! Hätt ich nicht gedacht!
Ich freu mich schon auf den nächsten teil, ihr meintet ja dass *piep* kommt! xDDDDD Wer auch immer *piep* ist... Ich kann mir keinen *piep* vorstellen der auf diesem schiff sein könnte... Hm...
Bin gespannt auf nächste kap! ^___^ Hoffentlich kommts bald das wär soooooooooo schön! *hina und hamham anstrahl und was andeut*
Was auch immer!
hab euch gaaaaaaanz dolle lieb x3
eure rima
Von: abgemeldet
2010-04-13T13:49:02+00:00 13.04.2010 15:49
Hey :) Da bin ich wieder .

Also ihr lasst eure Charctere ja ganz schön leiden! Die armen! Auf welchem Gott verdammten Kreuzer sind die denn jetzt schon wieder gelandet? o.O

aber die beiden sind total süß, dass sie sich immer gegenseitig irgendwie helfen wollen und damit die Pläne des jeweils anderen zunichte machen XD

lg
Nessa
Von: abgemeldet
2010-04-06T19:34:02+00:00 06.04.2010 21:34
OH mein GOTT! Die können doch nicht entdeckt werden? o.O OH JEH!

Aber ich mag es, wie ihr immer beschreibt, wie der eine den jeweils anderen wahrnimmt ^///^ total toll :D

lg Schreibt schnell weiter

jazz


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