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All i want for Christmas is... Love

Severus x Harry
von

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1.Kapitel

Hallo liebe Liebenden!!
 

Mensch... es ist tatsächlich schon wieder ein Jahr her, seit dem das faule Aas von Muse mich geküsst hat. Woran das liegt? An den vielen RPGs. All meine kreative Energie geht leder voll und ganz in die RPGs die ich hege, Pflege und liebe.

Und dank einer glücklichen Fügung habe ich 2009 eine richtig tolle Playerin kennen gelernt x333 mit ihr macht Snarry playen einfach nur Spass, weil sie ein genialer Severus ist x33 *küsschen!* Neeeein ich verrate nicht wers ist XD Die mag ich nich teilen!!! *nicknick* MEINÄÄ!
 

Aber um wieder auf den Punkt zu kommen:

Am 25.12 nun aber hatte ich eine Idee und hab mich sofort an den PC gesetzt und hab in die Tasten gehauen.

5 Tage habe ich an der Geschichte geschrieben und bin echt stolz auf mich. Es ist ewig her, dass ich eine Fic mit Kapiteln geschrieben habe. Hab mich sonst eher an One-shots gehalten, die ich an einem Tag beendet habe. Diese Fic hier aber wollte eben in mehreren Kapiteln geschrieben werden. Insgesamt sind es 8 Kapitel. 7 Kapis und der Epilog. Ich hoffe natürlich man verzeiht mir, dass sie als Weihnachtsfic ein wenig zu spät kommt^^" und genauso hoffe ich auch, dass sie Anklang findet, dass sie euch gefällt.
 

Über Kommis würd ich mich sehr freuen und möchte außerdem meiner Beta Nibori danken, dass sie so schön für mich betat x33 Das machst du super! Hab dich lieb schnucki!!!!
 

Also dann, hab genug gelabert und wünsche nun viel Spass beim lesen.
 

Disclaimer wie immer das übliche: Charas geliehen, nix Geld, Idee meine, Finger weg XD
 

Und nun:
 

Bühne frei für All i want for Christmas is Love - Kapitel 1
 

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Kapitel 1
 


 

...Liebe....

Warum genau konnte ich eigentlich nicht sagen. Aber ich gab mir viel Mühe.

Selbst wenn es nur ein Wort war, und meine Schrift nicht die schönste, schrieb ich so sorgfältig ich nur konnte.

Immerhin... war es ein wichtiges Wort, nicht wahr?

Auch wenn es eigentlich albern war.

Und immer wenn etwas albern war, war es Dumbledores Idee.

Es war kurz vor Weihnachten, draußen lag der Schnee schon hoch.

Ich lächelte. Die Schneeballschlacht vorgestern... Das hatte Spaß gemacht. Und für einen kleinen Moment hatte ich mich wie ein normaler junger Mann gefühlt. Hatte Spaß gehabt und gelacht.

Genau erinnerte ich mich an mein eigenes Erstaunen, als ich mich selbst lachen hörte.

Lachen... Um mich herum lachten viele. Viele waren glücklich nun wo alles vorbei war. Nur Ich... war es nicht. Warum...? So genau wusste ich es auch nicht. Und... darüber nachdenken wollte ich eigentlich auch nicht. Nachdenken... machte meist nur traurig. Und traurig... war ich genug. Das brachte diese Jahreszeit einfach mit sich. Schon immer.

Leise seufzte ich.

Weihnachten. Jedes Kind, jeder Erwachsene liebte Weihnachten.

Na ja. Fast jeder Erwachsene. Ein Blick in beispielsweise Snapes Gesicht heute morgen, als er in die Halle gerauscht gekommen war, hatte mich mehr an jemanden erinnert, der gerade in eine sehr, sehr saure Zitrone gebissen hatte.

Gleichzeitig sah er irgendwie entsetzt aus... Als wäre ihm erst jetzt, wo er Hagrid mit dem riesigen Weihnachtsbaum in die große Halle kommen sah, eingefallen, dass übermorgen schon wieder Weihnachten war.

Ich... hatte fast mitleidig den Kopf geschüttelt. Wie konnte man Weihnachten hassen? Selbst ich hasste es nicht. Und dabei hatte ich nie ein Weihnachten erlebt, dass irgendwie schön gewesen war.

Aber ich hatte irgendwann für mich beschlossen, dass alles auf der Welt seinen Grund hatte. Warum meine Eltern tot waren, warum Tante Petunia und Onkel Vernon mich so sehr hassten, warum Dumbledore Zitronendrops liebte und McGonnagall Karomuster, obwohl es ihr nicht stand. Warum Filch nicht Mrs. Norris heiraten konnte, dass Hagrid nicht backen konnte und mir dennoch jedes Jahr zu dieser Jahreszeit Kekse schenkte die man nicht essen konnte.

Und eben auch, dass Severus Snape todsicher die Vorlage für den Grinch gewesen war.
 

Und nun saß ich hier und schrieb meinen Wunschzettel für den Gryffindorbaum.

Und das war im Prinzip die ganze Idee. Wir schmückten die Bäume mit unseren Wünschen. Dumbledore hatte das 'romantisch' genannt und 'besinnlich'....

Nur dass wir, wie ich fand, aus dem Alter raus waren, in dem man Wunschzettel an den Weihnachtsmann schrieb und daran glaubte, dass unsere Wünsche wahr wurden.
 

Ich war noch sehr jung gewesen, als Tante Petunia und Onkel Vernon mir gesagt hatten, dass der Weihnachtsmann nicht zu mir kommen würde. Mal weil ich nicht artig gewesen wäre, mal weil er für mich nichts übrig gehabt hatte, außer diesem Filzstift der nicht mehr schrieb oder diese fast leere Packung Taschentücher die schmutzig geworden waren.

Oder ein Buch in dem die Hälfte aller Seiten fehlte und ich mir ein eigenes Ende ausdenken musste. Weil auch das fehlte.

Und als ich dann 7 Jahre alt gewesen war, war ich wohl alt genug gewesen um die 'bittere' Wahrheit zu erfahren. Den Weihnachtsmann gab es nicht und ich bekam keine Geschenke... nun... weil Onkel Vernon dafür zuständig war. Und das... sagte eigentlich so ziemlich alles.

Aber so bitter war das eigentlich gar nicht für mich. Eigentlich im Gegenteil. Es hatte mich doch irgendwie ehrlich erleichtert, dass es nicht noch jemanden auf der Welt gab, der mich hasste, obwohl ich doch gar nichts getan hatte. Außer einfach da zu sein. Zu existieren.
 

Gleichzeitig hatte Vernon mir mit Schlägen und ewiger Schrankverdammnis gedroht, wenn ich Dudley die Wahrheit sagen und ihm so einen wichtigen Teil seiner Kindheit kaputt machen würde.

Und Ich...? Ich hatte geschwiegen. Bis heute. Warum sich auch das Leben unnötig schwer machen? Und … ganz sicher ob Dudley mittlerweile wusste, dass es keinen Santa Claus gab, war ich mir bis heute nicht. Er glaubte ja bis heute an die Zahnfee. Zumindest würde ich darauf 10 Galleonen wetten.

Auch da hatte ich früh genug gelernt, dass es für mich keine Zahnfee gab. Als Dudley mir mit 9 zwei Zähne ausgeschlagen hatte, war keine Fee gekommen und hatte mir Geld unter das Kopfkissen gesteckt. Und auch zuvor nicht. Früher noch hatte ich daran glauben wollen, dass sie mich im Schrank einfach nicht gefunden hatte- Wer suchte schon ein Kind im Schrank? – oder dass sie nicht hinein gepasst hatte, wenn ich darin schlief und den einzigen Platz eingenommen hatte, den es im Schrank gegeben hatte.

Aber nun ja. Kinderträume waren im Hause Dursley immer nur von kurzer Dauer gewesen. Zumindest... meine.

Ich runzelte die Stirn. Vielleicht... wurde es Zeit, dass ich Dudley eine Weihnachtskarte schrieb?

Warum... ihm nicht das schenken, was es im Hause Dudley eigentlich nie gab? Die Wahrheit?
 

Leise seufzte ich Mal wieder. Dämliche Angewohnheit, aber ich wurde sie nicht los.

Liebe...

Irgendwie kam ich mir blöd vor, so etwas auf einen Wunschzettel zu schreiben.

Ich war Harry Potter oder?

Vermutlich dachte der halbe Gryffindortisch, dass ich irgendwas Besonderes wollte, etwas Gewichtiges wie den Weltfrieden, die ultimative 'Ich-rette-die-Welt-Waffe' oder so was in der Art. Oder bescheiden einen neuen Besen vielleicht, der noch schneller war als mein Feuerblitz. Ich hatte auf Rons Zettel so etwas stehen sehen und dachte daran, ob ich ihm den Wunsch nicht erfüllen sollte. Oder ein Buch mit tollen Zaubersprüchen, für VgddK, wie ich es bei Hermine gelesen hatte. Dean hatte laut verkündet dass er einen großen Kessel mit Süßigkeiten wollte und Seamus einen Fußball. Ginny einen neuen Minimuff, da ihr pinkes Fellknäuel irgendwie verloren gegangen war.

Da kam ich mir mit meinem Wunsch wirklich dumm vor.

Vor allem …. wer sollte mir den Wunsch erfüllen? Wenn es keinen Weihnachtsmann gab? Und Dumbledore, auch wenn er so aussah, war auch nicht der Mann, der die Geschenke brachte. Er war nur... ein seltsamer Kauz mit einem Blitzen in den weisen blauen Augen, als er seinen Wunsch vorgetragen hatte.
 

Erneut seufzend ließ ich den Blick über die abendliche Halle schweifen. Über unseren Köpfen schwebten wie jeden Abend die vielen Kerzen, die heute besinnlicher wirkten, als sonst.

In den Fenstern hingen Tannengirlanden verziert mit Popkorn und diesen Beerengirlanden, von denen ich auch jetzt mit 18 noch nicht wusste, was genau das war.

Und überall um mich herum tuschelte es, raschelte und knisterte es, als die Wunschzettel zu Rollen gedreht und mit einem kleinen Bändchen zusammen gebunden wurden.

Die Meisten waren schnell fertig gewesen. Hatten scheinbar gar nicht nachdenken müssen, was sie wollten. War... es denn so einfach? Ich hatte lange überlegt. Gut überlegt.

Wünsche... Da gab es so viele. Dass Sirius wieder lebte und ich Weihnachten mit ihm verbringen konnte und dass Voldemort nun wirklich tot war. Und auch, dass auch Remus, Tonks und Fred wieder da waren, wünschte ich mir und dass ich mich in den Fuchsbau trauen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, weil ich Fred nicht hatte retten können, obwohl ich verdammt noch mal genau daneben gestanden hatte!

Und natürlich die Standards, die sich jeder gute Mensch wünschen sollte und die natürlich auch sehr wichtig waren!

Frieden, Gesundheit, Freude für die Freunde und Familie und alles Gute für Jeden auf der Welt.

Aber irgendwie....

Einmal... Ein einziges Mal in diesen 7 Jahren hier an dieser Schule wollte ich egoistisch sein. Mir etwas wünschen, dass nur für mich war. Das mir zugute kam. Nur mir. Das so... so egoistisch war, dass niemand auch nur wissen durfte, was in dem kleinen Röllchen stand, dass ich nun sehr sorgfältig zusammen rollte und fast liebevoll mit dem goldenen Bändchen verschloss, oder mehr verzierte.

Leicht lächelte ich. Eigentlich... war es ja doch eine nette Idee. Unnütz, aber doch nett.

Sicher würden die Bäume schön aussehen, trotz der vielen Egoismen, der an sie dran gehängt wurde. Zwischen den roten Kugeln und dem goldenen Lametta würden die weißen Rollen schön aussehen. Und auch die Bäume von Hufflepuff, Ravenclaw und sogar Slytherin würden gut aussehen. Mit seinen silbernen Kugeln und dem ebenso silbernen Lametta...
 

„Ich geh schlafen, ja?“, meinte ich schließlich leise zu Ron, der leise mit Hermine tuschelte und dessen Ohren und Wangen sich von jetzt auf gleich rot färbten. Passend zu seinen Haaren, wie ich einmal mehr feststellte. Ron wurde ständig rot... als würden seine Haare auslaufen...

Ob ihm gerade aufgefallen war, dass sein bester Freund... ja auch noch da gewesen war?

Ich lächelte schwach. Seit dem die beiden sich gefunden hatten, war ich immer mehr zum 5. Rad geworden. Mehr in den Hintergrund gerutscht und hatte mich immer mehr abgekapselt. Ganz langsam, immer ein Stückchen. Und nun kam es mir vor, als wäre zwischen uns eine meilenweite Schlucht, die man nur mit Rons gewünschten Besen bezwingen konnte. Den er -wie ich jetzt beschloss- ganz sicher nicht von mir bekam.

Denn irgendwie tat es schon weh, dass sie es nicht einmal merkten, dass sie mich links liegen ließen, einfach vergaßen.

'Liebe macht blind', kam es mir in den Sinn und fast kam mir da mein Wunsch noch törichter vor, den ich in den Händen hielt.

Wenn Liebe blind machte, war es nicht besser sie zu vergessen? Damit man nicht den Blick für alles andere verlor?

Für Menschen die man anders liebte und von denen man anders geliebt wurde?

„Mach das, Kumpel. Schlaf gut“, hörte ich leise, sah auf.

„Und vergiss nicht deinen Wunsch abzugeben. Was auch immer es ist“.
 

Ich schnaufte leise, als ich meine Tasche zusammenpackte, Feder, Tinte und einen Apfel hinein schob und sie mir zusammen mit meiner Wunschrolle schnappte.

Ron klang doch tatsächlich gekränkt!

„Vergiss du nicht, dass du und deine Zunge zur Sperrstunde im Jungenschlafraum sein müsst“, murmelte ich seltsam gereizt zurück und verließ schlurfenden Schrittes den Tisch, ehe ich noch was dummes sagte, dass mir später nur Leid tat. Also trat ich nach vorne an das große, steinerne Becken.

Irgendwie... erinnerte es mich an das Denkarium in Dumbledores Büro und für einen Moment... einen langen Moment zögerte ich fast erschrocken, seltsam entsetzt. Wer sagte mir, dass das Becken, sollte es das Selbe sein, Dumbledore nicht unsere Wünsche zeigte? Dass es Dumbledore nicht half, mir direkt bis auf den Grund der Seele, meines Herzens, zu blicken um dort die Einsamkeit zu entdecken, die ich jetzt zur Winter-, nein Weihnachtszeit verspürte? Fest der Liebe für die Einen. Und für mich... nicht.

Aber auf der anderen Seite, konnte der Direktor auch einfach die Röllchen heraus greifen und lesen. Und somit auch wissen, was seine Schüler dachten. Aber... doch würde er nicht wissen, wem welches Röllchen gehörte. Niemals würde er wissen, dass ich es war, der sich so einsam fühlte, dass er sich einfach nur Liebe vom 'Weihnachtsmann' wünschte.
 

Erneut verharrte ich einen Moment, starrte auf das Röllchen, dass ich fast vorsichtig in die Marmorschale gelegt hatte, seltsam liebevoll und unschlüssig ob ich es wirklich da lassen sollte. Ich kam mir noch immer albern vor. Und doch nahm ich es nicht zurück, ließ es dort und wandte mich ab, um aus der Halle zu laufen. Plötzlich hatte ich es seltsam eilig. Und als ich um die Ecke bog, legte ich meine Hände an meine Wangen, die sich heiß anfühlten.

„Potter...“, schimpfte ich mich selbst und war nun doch froh alleine mit mir zu sein. „Du bist ein Narr...“

Die beiden Augenpaare, die mich beobachtet hatten, als ich meinen Wunsch abgeben hatte -die nachher oder, wie ich annahm, morgen früh an die Bäume gehängt wurden-, hatte ich zwar nicht gesehen... aber doch... gespürt.
 


 

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Wir sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 

Eure Ikarus

2.Kapitel

Huhu!

Jaaaa... Weihnachten ist jetzt schon ein paar Tage her... Aber nun ja, ihr wisst ja dass mir die Fic leider erst nach Weihnachten, oder viel mehr mittendrin in den Sinn gekommen ist. Und weil meine arme Beta nebenher auch noch studiert, geht das mit dem betan leider auch nicht schneller. Aber wir schauen mal, wie schnell es geht. Bleibt ihr mir auch noch im Feburar treu?XD Bei einer Weihnachtsfic? Nun, ich glaube nicht dass es so lange dauern wird. Immerhin ist die Fic fertig, nur noch das korrigieren steht an.
 

Ich hoffe euch gefällt auch dieses Kapi und ich bekomm ein paar Kommis? Vielleicht auch von all denen die mich in ihre Favoliste gepackt haben?XD

Mir sagt das nämlich nicht umbedingt, ob es euch gefällt oder nicht. Ich selbst benutze meine Favoliste für eben Favoriten, aber auch für Fics die ich noch lesen will und die ich sonst nicht wiederfinde. Also daher: Schön fleissig Kommis schreiben^^
 

Freu mich doch über Feedback!

Und nun:
 

Bühne frei für All i want for Christmas is Love - Kapitel 2

(das reimt sich sogar XD)
 

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Kapitel 2
 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, waren die Schneemassen auf Hogwarts Gründen noch mehr gewachsen.

Noch mehr Schnee gefallen. Und ich... liebte es!

Seitdem Hermine meine Schuhe verhext hatte, dass ich nicht mehr ausrutschte, fand ich es einfach nur wunderschön. Alles war weiß und schien mit Puderzucker bedeckt zu sein. Die Wiesen, die Dachzinnen und Türme, sogar die Bäume im nahen Wald hatten eine weiße Haube auf. Und als ich letztlich meine verhasste Brille aufsetzte, sah alles noch viel, viel besser aus! Dennoch runzelte ich die Stirn. Ich brauchte dringend eine neue Brille!
 

Ein Blick in Rons Bett ließ mich aber seufzen.

Freunde...

Das Bett war leer, Ron schon weg. Er hatte nicht gewartet.

Ich konnte nur vermuten, dass mein bester 'Freund' es einfach nicht hatte erwarten können, schnell zu Hermine runter in den Gemeinschaftsraum zu kommen. Ihr am heutigen Morgen – wie jeden Morgen!- den ersten Kuss des Tages aufzuschmatzen und mit ihr Zweisamkeit zu genießen, während die meisten Gryffindors, die noch da waren, das Ausschlafen genossen.
 

Ich war leise, als ich letztlich an das Geländer trat und hinunter in den Aufenthaltsraum spähte. Und natürlich hatte ich recht gehabt. Ron und Hermine saßen leise kichernd und flüsternd am Kamin, tranken heißen Tee. Auf Hermines Schoß lag wie immer irgendein Buch und Krummbein hatte sich an ihren Oberschenkel geschmiegt, genoss die Ruhe und das warme, prasselnde Feuer. Aus Liebe zu Hermine hatten sich der rothaarige Kater und der rothaarige Zauberer miteinander arrangiert. Sie ignorierten sich, solange sie beide gleichermaßen ihre Streicheleinheiten von ihrem Frauchen, sprich: Hermine bekamen.
 

Leise seufzte ich, räusperte mich um mein runter kommen anzukündigen. Wie gerne hätte ich es vermieden, aber wenn ich nicht den Tag im Bett verbringen wollte, musste ich wohl in den sauren Apfel beißen und die beiden beim … was auch immer stören.

„Guten Morgen Harry!“, wurde ich von Hermine begrüßt und ich schämte mich, dass ich für einen Moment ernsthaft überrascht war, dass sie noch wusste wie ich hieß.
 

„Morgen“

Morgens war ich meistens nicht sehr gesprächig. Und schon gar nicht bei den Beiden.

In letzter Zeit... nervten sie mich einfach nur, wenn sie mal mit mir sprachen.

Vielleicht... weil ich mich wie ein Lückenbüßer fühlte. Immer wenn sie ihre Zungen auseinander bekamen, den Knoten, den sie sich zweifellos hinein geknutscht hatten, lösen konnten, bekam ich ein paar Worte, sobald sie wieder genügend Atem hatten zum sprechen... Ein paar Sätze. „Hey Harry wie geht’s“ Oder: „Harry du bist ja so still.“ oder auch sehr schön: „Harry setz dich zu uns, dann unterhalten wir uns.“ Und manchmal war ich wirklich erschreckend naiv.

Denn manchmal... glaubte ich ihnen.

Dass sie mich vermissten und dass es ihnen Leid tat, wenn sie mich außen vor ließen.

Und dann setzte ich mich zu ihnen und wurde dann doch nur wieder vergessen.

Sobald sie genügend Luft zum weiter machen hatten, hingen ihre Lippen wieder aneinander, als hätte irgendwer einen sehr starken Magnetzauber auf ihre Münder gelegt.

Ich vermutete wenn, dann war es wohl Hermine. Wer sonst kannte solche Zauber?

Es war nicht schön seine besten Freunde beim Knutschen zu beobachten. Wirklich nicht. Erstens war es seltsam, da ich sie ewig kannte und sie für mich wie Geschwister waren. Und ich immer, wenn ich sie so zusammen sah, dachte dass sich da Bruder und Schwester küssten. Na ja, das war meine Denkensweise und offensichtlich nicht ihre. Und außerdem... wenn man selbst niemanden hatte, fühlte man sich wirklich... schrecklich dabei.

Aber natürlich. Ich war nicht dumm. Oder vielleicht war ich es doch. Es kam wohl drauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtete. Ich war... einfach nicht mehr wirklich wichtig. Ich hatte meine Aufgabe erfüllt. Ich hatte der Zauberwelt Voldemort vom Hals geschafft. Alle lebten in Frieden und ich war wie ein Hut.

Ich wurde weggepackt, weil man mich nun nicht mehr brauchte und wenn man Lust hatte, mich zu 'tragen' wurde ich hervor geholt und aufgesetzt. So fühlte es sich an.
 

Innerlich schüttelte ich den Kopf als ich die Stufen hinab stieg. Ich wusste selbst, dass ich übertrieb.

Aber jetzt zu Weihnachten war ich furchtbar empfindlich. Vermutlich würde ich nach der Weihnachtszeit wieder so empfinden wie noch vor ein paar Wochen. Ich würde mich für die beiden freuen und mich einfach so ein wenig zurück ziehen, damit sie sich genießen konnten, wie man es als Paar wohl einfach tat. Und ich hatte Zeit mich ein wenig mit meinen Schulbüchern zu beschäftigen.

Ich hatte mich in den letzten Monaten in einigen Fächern verbessern können. Kam einem eben doch zugute, wenn man nicht ständig die Welt retten sollte und man seinen 'Mietvertrag' für ein eigenes Bett in der Krankenstation kündigte. Man bekam viel mehr mit. Und irgendwie hatte ich ja auch eingesehen, dass ich gute UZT’s schaffen musste. Wenn ich wirklich Auror werden wollte - und der Plan war noch nicht ganz vom Tisch - so musste ich mich eben auch mit Fächern arrangieren die ich nicht wirklich mochte.

Allerdings... empfand ich mittlerweile riesigen Spaß darin Snape damit zu ärgern, dass ich in Zaubertränke wesentlich besser geworden war. Sein sauertöpfischer Blick war zu köstlich, wenn er mir eine gute Note für einen guten Trank geben musste und ich genoss sein Bedauern, mir nun nicht mehr regelmäßig Hauspunkte abziehen zu können. Außerdem war ich mir sicher, dass er sicherlich längst vom Glauben abgekommen war. Aber irgendwie hatten auch wir uns arrangiert. Ich ließ ihn in Ruhe, er mich und wir beide waren zufrieden damit. Mehr oder weniger. Ich konnte nun mal nicht ganz aus meiner Haut. Ich ärgerte ihn einfach gerne und das erreichte ich eben derzeit am besten, wenn ich verhinderte, dass er mich ärgern konnte.

Innerlich grinste ich. Was er wohl sagen würde, wenn er wüsste, dass ich mit dem Gedanken spielte vielleicht doch lieber Lehrer zu werden? Ich dachte noch heute mit einem Lächeln an das fünfte Jahr. Als ich die DA unterrichtet hatte. Erinnerte mich mit Freuden an den Spaß, den es mir gemacht hatte und an den Stolz, den ich empfunden hatte, wenn 'meine Schüler' etwas gelernt hatten. Besonders Neville, der erst den für ihn so schweren 'Expelliarmus' gelernt und dann sogar einen doch sehr ansehnlichen Patronus hin bekommen hatte. Ich war wirklich stolz gewesen und noch heute hielt es an. Und... warum sollte ich nicht etwas tun, was mir Spaß bereitete? Ich konnte mir gut vorstellen mich in die Klasse zu stellen und Verteidigung gegen die dunklen Künste zu lehren. Und mit einem kleinen Anflug von Arroganz dachte ich, dass ich es vermutlich um einiges besser machen würde, als diese Hornochsen die uns die letzten Jahre unterrichtet hatten. Quirrell, Lockhart... Einzig Remus Lupin war ein guter Lehrer gewesen. Sein Unterricht hatte sowohl Spaß gemacht, als dass wir auch wirklich was gelernt hatten. Aber auch vom falschen Moody hatten wir viel gelernt. Leider das Falsche... aber auch das war etwas, dass ich für mich später nutzen konnte. Dass ich Unterricht gelernt hatte, wie man ihn nicht machte.

Wenn man es genau nahm, war auch Snape kein wirklich schlechter VgddK- Lehrer gewesen. Der Unterricht hatte zwar keinen Spaß gemacht und meistens hatte ich es mit einem Quidditchspiel bei Hagel verglichen.

Hagel, der Groß wie Fäuste war und auf einen eintrommelte. Also etwas, dass wirklich weh tat. Aber wenigstens hatte man die Wahrheit gelernt, wie es wirklich war. Niemand der böse war, warf mit Wattebällchen um sich. Niemand der wirklich böse war, hetzte eine Meute Minimuffs auf einen, sondern wandte ganz andere Geschütze an. Und wer wusste das besser, als jemand der jahrelang augenscheinlich auf der Seite der 'Bösen' gestanden hatte?
 

Erst jetzt im Nachhinein wusste wenigstens ich es besser. Ich kannte die Wahrheit über Severus Snape, oder wenigstens den Teil, den er mich wissen lassen wollte. Ich wusste, dass er Doppelspion gewesen war. Für uns und für Voldemort. Dass er uns immer wieder geholfen hatte. Und mir.... Merlin! Ich war jahrelang furchtbar undankbar gewesen. Er hatte mir immer und immer wieder das Leben gerettet, ob nun aktiv oder mit seinen vielen Tränken, die er an die Krankenstation geliefert hatte und die ich zweifellos fast gänzlich alleine verbraucht hatte. Er hatte mir geholfen. In der ersten Klasse mit meinem Besen, im dritten Jahr hatte er sich vor Hermine, Ron und mich gestellt, obwohl Remus als ungebändigter Werwolf vor ihm gestanden hatte und ihn vermutlich in Fetzen gerissen hätte, wenn Hermine, die Gute, nicht mit dem Zeitumkehrer getrickst hätte. Auch wenn Snape niemand war, mit dem man wohl gerne kuschelte, war ich ihn im Nachhinein doch sehr dankbar und schämte mich fast, dass ich mich nie bedankt hatte. Dass ich nicht mal daran gedacht hatte, jetzt in Friedenszeiten auf ihn zu zugehen, ihm die Hand zu reichen und danke zu sagen. Auch wenn ich damit rechnen musste, dass er sie vermutlich abriss, wenn ich ihm nur zu nahe mit meiner Hand kam.
 

Mein Blick fiel auf den Weihnachtsbaum, der hier in unseren Räumen stand. Er war bei weitem nicht so groß wie die Bäume unten in der großen Halle und doch... sah er hübsch aus. Leuchtete in Gold und Rot wie es sich für Gryffindor gehörte und darunter lagen Berge von Geschenken. Ich lächelte ein wenig traurig. Ich wusste, für wen was war. Nevilles Granma schickte jedes Jahr das gleiche Geschenkpapier. Seit der ersten Klasse war es blau mit tanzenden Rentieren. Und sie tanzten wirklich! Toll dieses magische Geschenkpapier. Rons Sachen waren auch immer gleich eingepackt und ich schwieg darüber, dass ich wusste, dass Ron das Papier immer zurück schickte, damit es wieder verwendet werden konnte und dass es dafür reißfest gehext worden war.

Hermines Geschenke waren am normalsten verpackt. Zumindest empfand ich es so. Es war schlicht, rot mit grünen Tannenbäumen. Letztes Jahr gab es ja keine Geschenke, aber vorletztes Jahr waren es Zuckerstangen auf rotem Papier. Das Jahr davor Engel. Es war immer rot mit irgendwas drauf... Ich lächelte. Ein paar Traditionen waren eben doch schön. Etwas dass sich immer wiederholte und man sofort, wenn man die Treppen runter kam, wusste, was wem gehörte.

Und meine Geschenke erkannte ich auch sofort. Es war bunt durcheinander gewürfelt an Farben; was blaues, was goldenes und dann was, dass offensichtlich Mrs. Weasley mir eingepackt hatte und natürlich was rotes von Hermine. Schon lustig, dass sie die 'Tradition' ihrer Eltern offensichtlich übernommen hatte.
 

Wie jedes Jahr war mein Stapel der kleinste. Dennoch flackerte es einen Moment verdächtig in meinen Augen. Geschenke...

Jedes Jahr war ich auf’s Neue überrascht, konnte gar nicht wirklich glauben, dass es Menschen gab, die mich genug mochten, um an mich zu denken. Dass ich... Geschenke bekam. Gleichzeitig dachte ich ... wieder an Snape. Versuchte mir vorzustellen, wie er gerade, wie ich auch, erwachte und in seine Räume trat. Wenn da ein Weihnachtsbaum stand... was... würde er da wohl finden? Nun... Snape schien keine Freunde zu haben. Und auch so konnte ich mir nicht vorstellen, wer ihn etwas schenken sollte. Na ja, außer unserem Schulleiter...

Irgendwie... tat er mir Leid. Und meine eigene Einsamkeit... kam mir mit einem mal ziemlich dumm und albern vor. Ich hatte Freunde. Sicher, sie turtelten was das Zeug hielt und hatte mich auch jetzt wieder vergessen, aber wenn man sie brauchte, waren sie doch da.

Wenn ich es ernsthaft versuchen würde, mit ihnen zu sprechen, wären sie da... Aber wen hatte Snape? Nachdem er so lange als Todesser gelebt hatte... mit wem feierte er da Weihnachten? Leicht biss ich mir auf die Lippen, als ich mich von unserem Baum abwandte und direkt wieder hoch ging um mich anzuziehen.

Es mochte ein törichter Gedanke sein. Es mochte ein dämlicher Gedanke sein. Aber... es war Weihnachten, nicht wahr? Ein Fest, wo man auf andere Menschen zuging Und... wenn ich schon keine Liebe bekam... warum dann nicht...

Ich schüttelte so hastig den Kopf dass mir schwindelig wurde.

Nein...

Nein, so zu denken war wirklich unangemessen.

Ich würde halt kurz verschwinden, um nach einem 'Danke-für-alles-auch-wenn-sie-mich-hassen-Weihnachtsgeschenk’ zu suchen und damit war es gut. Und mein schlechtes Gewissen, das es von mir niemals ein Dankeschön gegeben hatte, war damit beruhigt. Zumindest hoffte ich doch darauf.

Für Dumbledore hatte ich schon längst was besorgt. Immerhin... war der Mann für mich so was wie ein Großvater. Auch eine … Art zu denken, die ich wohl besser nicht haben sollte. Immerhin... war er nur mein Lehrer. Eigentlich nicht mal das. Der Headmaster, der Schulleiter und der Mann, der mir oft genug die Last der ganzen Welt auf die Schultern gelegt hatte. Zumindest hatte es sich oft genug so angefühlt. Und oft genug hatte ich gefürchtet unter der Last zusammen zu brechen.
 

Ich hatte für ihn einen Spender für seine Zitronendrops besorgt, den er mit Knöpfen füttern konnte um die Bonbons zu bekommen. Das war so albern, dass es Albus Dumbledore sicherlich gefallen würde. Manchmal war ich mir ziemlich sicher, dass er an geistiger Umnachtung litt. Ein anderes Mal war er so genial und so … mächtig, dass ich ehrfürchtig bebte. Und mir wieder und wieder vornahm so mächtig wie er zu werden.

Ich hatte... mal etwas gehört... dass mich verwirrt hatte. Er selbst war es gewesen der es gesagt hatte.

„Harry Potter hat mich längst überholt. Der einzige Vorteil, den ich noch habe, ist die Erfahrung. Aber ich muss den Hut vor ihn ziehen.“

Das... hatte er zur McGonnagall gesagt und mir mal wieder einen Grund gegeben, zu denken, dass Wahnsinn und Brillanz viel zu nahe beieinander lagen und dass das eine das andere vergiften konnte. ich besser als Dumbledore... ! Das war so lächerlich!!

Ob Brausedrops das Gehirn weg britzelten?
 

Hermine war am einfachsten. Jedes Jahr. Sie bekam ein Buch. Es waren immer Bücher. Einfach weil Bücher sie am glücklichsten machten. Dieses Jahr, war es eines über Runen. Uralt und viel zu teuer, wenn man bedachte, dass es steinalt war. Aber wie so oft galt hier: umso älter, desto wertvoller, desto teurer.

Irgendwie war ich mir sicher, dass ich mein stattliches Erbe gänzlich damit vergeuden würde, meine Freunde glücklich zu machen.

Und Lehrer die mich zu sehr mochten und Lehrer die mich gar nicht mochten...

Und ich selbst lief immer noch mit dieser viel zu hässlichen Brille herum und mit den viel zu großen Klamotten meines viel zu fetten Cousins. Der zudem auch noch viel zu dumm war. Ziemlich viel viel , nicht wahr? zuviel.

Ich runzelte die Stirn. Vielleicht... sollte ich meinen kleinen Ausflug gleichzeitig nutzen, mir wenigstens schon einmal eine Montur Kleider zu kaufen die mir gefielen und die mir passten. Jetzt zu Weihnachten... warum nicht? Dann sah ich wenigstens einmal vernünftig aus! Ich... war sicherlich nicht sonderlich eitel, aber auch ich... wollte einfach auch mal gut aussehen. Vielleicht... würde es ja dann doch noch mal was mit ein wenig … Liebe.

Und ich hatte mehr Zeit mir was für den Mann den ich so wenig kannte, zu überlegen. Was ihm... vielleicht gefallen könnte...

Aber Merlin... was schenkte man Severus Snape, Hogwarts strengstem Lehrer, zu Weihnachten?
 


 

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Wir sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 


 

Eure Ikarus

3.Kapitel

Palim Palim!
 

Hat leider ein bisschen gedauert mit dem neuen Kapitel. Aber meine arme Betamaus ist nun mal im Unistress.

Aber wir werden mal sehen: Ich bin am WE nicht da und sie will mal gucken, ob sie es vielleicht noch schafft, diese Woche alles zu betan. Wenn sie es nicht schafft... Was meint ihr? Soll ich die Kapitel erstmal ungebetat reinstellen und dann nach udn nach ersetzen?
 

Was ich besonders süß von meinen Kommischreibern finde ist, dass ihr euch wirklich Gedanken macht um Harry. Dass er wirklich Liebe verdient und was er Severus wohl schenkt. Nun, in diesem Kapitel wird das 'Geheimnis' ja gelüftet. Ist jetzt noch nicht die riesen Sache aber.... hehe, neee, verrate ich noch nicht ^.~ Das löst sich in Kapitel 7 auf, so viel sei verraten. Und natürlich verdient Harry Liebe. Gerade er, der bisher auf so vieles verzichten musste, verdient es, um seinetwegen geliebt zu werden, nicht weil er der verkappte Held der Zauberwelt (hey das reimt sich XD) ist, sondern weil er einfach Harry ist. Und da für mich das Paaring Harry x Ginny (*würg*) völlig unakzeptabel ist....nun ja... ist sie es nicht die sie ihn geben wird. *smile*

Ich weiß, Weihnachten ist jetzt nooooch länger her als letzte Woche, aber ich hoffe ihr bleibt mir dennoch treu^^”

Auf weitere Kommis freu ich mich! Je mehr, desto besser XD *suchti*
 

Bühne frei für All i want for Christmas is Love - Kapitel 3

(das reimt sich immer noch XD)
 


 

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Kapitel 3.
 

„Ene mene muh...“

Ich kam mir schon wieder dämlich vor. Ich hielt zwei Bücher in den Händen. schon wieder Bücher. Ich war irgendwann auf meiner kleinen geheimen Shoppingtour zu der Erkenntnis gekommen, dass Snape Hermine nicht unähnlich war. In seinen Erinnerungen hatte ich ihn mit Büchern gesehen. Sein Büro quoll über an Büchern und ich würde meinen Besen fressen, wenn sein Heim nicht auch voller Bücher war. Dann... war es die Frage gewesen: Welches Buch. Ich war mir auch ziemlich sicher, dass der Mann sicherlich so jedes Tränkebuch haben würde, dass es auf der Welt gab. Und hatte er es nicht, reichte mein Erbe -so stattlich es auch war- wohl nicht aus um es zu kaufen. Also.. hatte ich mich für was 'Außergewöhnliches' entschieden. Vielleicht war es ein totaler Fehlgriff. Aber dann würde das Buch Snape den Abend schön warm und kuschelig machen, indem er es im Kamin verheizte. Wenn es ihm gefiel... nun... dann las er es vielleicht und das Buch -mein Buch- würde zu den anderen, unzähligen gestellt.

Und vielleicht, wenn ich das nächste Mal nachsitzen musste, sah ich es in einem der vielen Regale und konnte mich freuen, dass er keine Ahnung hatte, dass es von mir war.

Merlin, ich hatte sicherlich nicht vor meinen Namen auf die Karte zu schreiben! Ich kicherte, als ich an die Weihnachtskarte dachte, die ich gefunden habe.

Sie war so herrlich albern, dass ich sie kaufen musste. Snape würde vermutlich grün werden. Noch grüner als Slytherin. Einfach vor Ekel vor dem Kitsch. Vorne drauf war ein Schneemann. An sich noch nicht schlimm. Aber sie sang die ganze Zeit irgendein albernes Weihnachtslied, wenn man dem Schneemann auf die Möhrennase drückte... Ein bisschen ärgern musste ich ihn doch, oder nicht?

Wo blieb denn sonst der Spaß für mich?

Aber eigentlich... war das alles ziemlich dämlich. Vermutlich würde er die Karte ins Nirwana hexen und das Buch gleich mit - aus Wut und in der Annahme, dass es genauso albern war wie die Karte.
 

Dennoch. Ich wollte es versuchen. Es war nur schwer sich zu entscheiden. Albern 1 oder albern 2 zu wählen.

Gut es war auch nicht sehr einfallsreich. Ein Band mit Gedichten zu verschenken. Denn genau daswar der Plan. Ich glaubte mich zu erinnern bei ihn was von S.T. Eliot gesehen zu haben. Ich wusste nicht genau wer das war…

Ich wusste nur dass von ihm dieses eine ewig lange Gedicht war „Das wüste Land“ und auch Samuel Johnson hatte ich gesehen, der bekannt für seine Zitate und was nicht noch war.

"Lob, ebenso wie Gold und Diamanten, hat Wert nur durch seine Seltenheit.", kam es mir in den Sinn.

Das war doch von diesem Johnson, oder?

Vermutlich hatte Snape sich das viel zu sehr zu Herzen genommen...

Nicht mal Diamanten waren so selten wie ein Lob oder ein nettes Wort des Professors. Aber hieß es nicht, dass er sich für Lyrik interessierte? Ich seufzte. Ich wusste dennoch nicht welches von beiden ich nehmen sollte. Shakespeare? Das war ein Klassiker und wenn Snape wollte, las ihm das Buch das Ganze vor. Praktisch diese magischen Bücher. Oder doch lieber ein Sammelwerk mit verschiedenen Dichtern? Das... hatte man vielleicht nicht unbedingt?

„Ach zum Teufel!“, fluchte ich letztlich, als ich einfach beide nahm. Es war eine Sammelbandedition. Nicht ganz billig, aber schön anzusehen im Regal. Außerdem passten die Bände damit zusammen. Und ein Blick hinein hatte mich selbst hier und da in die wunderschönen Welten der Lyrik versinken lassen und hatte mir versichert, dass es wirklich wundervolle Werke waren, die auf ihn warteten.

Für einen kurzen, unangebrachten Moment, versuchte ich mir vorzustellen, wie Snape eines der Gedichte vor trug. Eigentlich hatte er eine schöne Stimme. Tief, mit herrlichem Bass, ein wenig rau.... Wenn er nur nicht immer so herablassend reden würde, so schnell und geleiert, dass es gar nicht mehr so schön klang. Ich runzelte die Stirn. Wirklich … wirklichein unpassender Gedanke.

Aber ich wusste ein schönes Gedicht zu schätzen... Und ich konnte nur hoffen: Er auch.

Wenn nicht... Papier brannte wie gesagt herrlich und draußen war es eisig kalt. Umso dankbarer war ich mir selbst, dass ich mir eben noch einen Wintermantel gekauft hatte, nebst Winterschuhen, dank derer ich meine Zehen behaglich warm aneinander reiben konnte und nicht wie sonst steif gefroren.
 

Ich nahm die Bücher also mit, hatte vor sie nett verpacken zu lassen und wurde, wie so oft, stattdessen angestarrt, als wäre mir ein drittes Auge gewachsen. Eigentlich war es fast komisch. Sollte ich jemals vergessen wie ich hieß, die ganze Zauberwelt würde nicht müde werden es mir gerne zu verraten.

„Oh Mr. Potter! Sind sie es wirklich!? Merlin!“ Ich rollte die Augen.

„Heute Morgen beim Blick in den Spiegel war ich es noch, ja“, sagte ich.

Ich war genervt davon, dass ich nicht mal in einen magischen Buchladen gehen konnte, ohne dass irgendwer in Begeisterung ausbrach. Dennoch tat es mir Leid, dass ich so unhöflich war.

„Entschuldigen Sie. Die neue Brille macht mir Kopfweh“, sagte ich daher schnell.

Nicht zuletzt weil es sonst auch gleich in der Zeitung stand, dass 'Harry Potter- keine Manieren!’ hatte.

„Oh natürlich. Entschuldigen Sie Mr. Potter. Es ist nur... herrje...“

Aufgeregt schnappte die junge Frau nach Luft und ich versuchte zu schätzen wie alt sie war. 25? 30? Relativ jung. „Ihre neue Brille steht ihnen aber ausgezeichnet!“ Unbeholfen lächelte sie und ich... seufzte.

Dann nickte ich, mich still bedankend.

Ich war als erstes, da ich Hogwarts heimlich verlassen hatte, zum Optiker gegangen und hatte mir eine neue Brille anpassen lassen. Es war erschreckend gewesen, wie viel besser ich jetzt plötzlich sehen konnte und mit eben solchem Erschrecken war mir eingefallen, dass ich das letzte Mal mit 10 Jahren beim Augenarzt gewesen bin und dass auch da das letzte Mal eine Brille für mich angepasst worden war. Also... war es schon beinahe 8 Jahre her. Kein Wunder also, dass die Brille lange nicht mehr die Stärke hatte, die sie brauchte.

Ebenso kein Wunder, dass ich jetzt Kopfschmerzen und das dauernde Gefühl hatte, einen Berg hinab zu gehen.

Rein optisch zumindest.
 

Mir war durchaus bewusst, dass ich nicht unbedingt eine Brille brauchte.

Madam Pomfrey hatte mir nicht nur einmal angeboten, meine Augen zu richten, die Kurz- und Fehlsichtigkeit zu korrigieren.

Nicht zuletzt weil sie Angst um meine Augen hatte. Immerhin schaffte ich es in jedem Kampf, dass meine Brille hinterher nur noch ein Scherbenhaufen war. Wie meistens mein Leben auch. Aber wenigstens hatte ich bisher das große Glück gehabt, dabei nicht auch noch zu erblinden.

Dennoch.... gar keine Brille?

Warum genau vermochte ich gar nicht zu sagen. Ich kannte mich nicht anders als mit Brille. Alleine das neue, rechteckige Gestell, das ich mir ausgesucht hatte, wirkte fremd in meinem Gesicht und wenn ich mich im Spiegel betrachtete oder nur die Spiegelung in einem der Schaufenster, kam ich mir fremd vor. Aber wer wusste es? Vielleicht... ließ ich unsere gute Medihexe doch irgendwann an meine Augen und legte die Sehhilfe gänzlich ab... vielleicht wenn ich Hogwarts verließ... nur um dann im besten Falle als Lehrer für VgddK zurück zu kehren.
 

Ich schaffte ein kleines Lächeln auf meine Lippen zu zaubern, in der schwachen Hoffnung die Frau endlich dazu zu bewegen, ihren Job zu tun.

Ein wenig fühlte ich mich wie Snape. Nur dass der dann besonders finster guckte, wenn er wollte, dass wir taten, was wir sollten.

„Danke schön“, lächelte ich. „Was macht das dann?“, fragte ich liebenswert und seufzte innerlich, als sie sich nur noch mehr aufzuregen schien.

„Aber nicht doch! Das geht aufs Haus, Mr. Potter! Wo Sie so viel für uns alle getan haben!

Aber nein.. nein nehmen Sie nur. Nehmen Sie sich, was Ihnen noch gefällt!“
 

Nun... verfinsterte sich mein Blick aber doch. „Nein... ich werde das bezahlen“ beharrte ich.

„Zum Einen ist das ein Weihnachtsgeschenk... und dafür möchte ich bezahlen. Zum Anderen bin ich nichts Besonderes. Ich bin nur ich. Ein normaler Kunde“, meinte ich und sah sie ernst an und war mir dennoch nicht sicher, ob sie verstand, was ich wollte. Worauf ich beharrte.

Unzufrieden schüttelte ich den Kopf, da sie es scheinbar nicht verstand. Aber Blondchen musste es auch nicht verstehen. Keiner musste es verstehen.
 

Ich bekam letztlich doch meine Bücher. Zu dem Preis, den auch Ron bezahlt hätte, wenn er auf die Idee gekommen wäre, Snape zu beschenken. Ich kicherte trotz meines Ärgers als ich ihn mir vorstellte, wie er mit schlotternden Knien vor dem Professor stand, der schaute, als würde er ihn fressen wollen.

Die Verkäuferin hatte es sogar geschafft und die Bücher, wie gewünscht, nett eingepackt. Neutrales Elfenbeinweiß mit goldenen Ornamenten. Nach langer Suche war mir das am passendsten vorgekommen. Die Karte war ja selbst schon schrullig genug.

Die Schleife drückte auf die Möhrennase des Schneemannes und ließen ihn singen.

Und so langsam konnte ich mir auch sehr gut vorstellen, warum Snape so etwas hasste.

Kitschige Weihnachtskarten und Weihnachten ganz allgemein.
 

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So! Missetat begangen!!
 

Wir sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 


 


 

Eure Ikarus

4.Kapitel

Hallo Hallo!
 

Naaaa...????!!!

Dieses mal hats ja nicht so lange gedauert mit dem neuen Kapitel, nicht wahr? Meine liebe Betamaus Nibori, hat dieses Kapitel hier gerade frisch gebetat, ist also quasi noch ganz warm o.o

Dickes Dankeschön dafür an sie! *abschleck*

Jetzt sinds noch 3 Kapitel und ein Epilog die nach diesem Kapitel auf euch warten und ich hoffe doch, ihr bleibt mir treu? Auf jeden Fall, hab ich dieses mal weniger Kommis bekommen *flenn*

Ich freu mich aber, dass euch die Story gefällt und man mir nicht übel nimmt, dass ich jetzt noch eine Weihnachtsfic veröffentliche^^"

Wenns euch stört, muss ich Ende des Jahres weiter hochladen XDDD und das wollt ihr doch nicht, odaaa?
 

Ich freu mich wirklich über jedes eurer Kommis und freu mich, dass ihr euch so liebe, süße Gedanken macht um Harry und Sev. Eigentlich muss ich euch jetzt schon warnen , oder? Dass es noch ziemlich kitschig werden wird? Aber hey, es ist eine Weihnachtsfic, damit muss man wohl einfach rechnen XD
 

Nun, dann wünsch ich euch jetzt viel Spass, hoffe ihr mögt das Kapi und würd mich wie immer über Feedback freuen. UNd wie gesagt: FIC IST FEEERTIG!!! ( da gabs schon MIssverständnisse XD)
 

Also:
 

Bühne frei für All i want for Christmas is Love - Kapitel 4

(*schnief* reimt sich nicht mehr Q____Q)
 

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Kapitel 4.
 

Ich musste fast schmunzeln als ich zurück kam. Nicht ganz sicher, ob ich lachen oder weinen sollte, dass niemand meine Abwesenheit bemerkt hatte. Niemand außer der treuen Seele Neville.

Neville der Gute, rettete einen Teil meiner Laune, ohne es zu ahnen.
 

Mit einem fast boshaften Blick zu Ron, der gerade verliebt mit einer von Hermines Locken spielte, war ich einmal mehr versucht, Neville den Platz als meinen besten Freund anzubieten, den der Rotschopf an Hermines Seite- nicht der mit den vier Beinen, sondern der mit den dreien- bis jetzt inne hatte.

Immerhin hatte Nev in den letzten Monaten wirkliche Fortschritte gemacht und ich war... schon ein wenig stolz auf ihn. War er es doch, der Nagini, die Schlange Voldemorts mit Gryffindors Schwert getötet hatte. Einen Horkrux vernichtet und es mir damit ein Stückchen leichter gemacht hatte, Voldemort zu töten.

Er war mutig gewesen! Einfach ein echter Gryffindor! Und natürlich selbst stolz wie Oskar.
 

In Anbetracht dessen, war es fast schon wieder komisch, dass er dennoch immer noch solche Angst vor einen Mann haben konnte, der noch nie versucht hatte, einen von uns zu töten. Also... ganz im Gegenteil zu der mordlüsternen Schlange eines noch viel mordlüsterneren Dings...

Neville hatte bereits seit der ersten Klasse eine Heidenangst vor Snape... und eigentlich wusste niemand so recht warum.

Snape mochte ewig ein... Arsch und ein Misanthrop gewesen sein, aber wenn er sich ein Opfer aus Gryffindor hatte raus picken können, so war es doch stets ich gewesen.

Vielleicht weil er wusste, dass es mir am wenigsten ausmachte? Ich hatte noch nie Angst vor ihm gehabt und wir beide hatten es immer gewusst.

Aber wirklich getan, hatte er weder den anderen, noch mir etwas. Seelische Grausamkeit zählte da natürlich nicht. Aber … wenn ich jetzt in mich hinein horchte, wusste ich, dass da kein Hass mehr war auf ihn. Dafür wusste ich nun zu gut, was diesen Mann bewegte. Ich war jetzt sicherlich kein Snape-Experte, aber... ich verstand einiges besser als noch vor ein paar Jahren...

Ich konnte nicht wissen, ob er sich jemals ändern würde. Mehr als er es jetzt bereits getan hatte.

Aber ich wusste, dass er ein Held war. Vielleicht sogar mehr als ich, oder wir waren es beide gemeinsam.

Gewollt oder nicht.
 

„Harry....?“, Nevilles unsichere und fragende Stimme riss mich von Snape los. Seltsam wie oft ich in letzter Zeit an diesen dunklen, stillen Mann dachte. Ob es daran lag, dass ich ihn hatte sterben sehen? Vermeintlich?

Hatten mich seine Gedanken, die Bilder seines Lebens, doch irgendwie mehr an ihn gebunden, als ich es je geglaubt hätte?

Ich erinnerte mich noch gut an den Moment, da Nagini Snape angefallen hatte.

Erinnerte mich an das viele Blut... und wie er mir seine Erinnerungen gab, sein... Leben wenn man so wollte, in der völligen Annahme sterben zu müssen...Und Merlin, auch ich hatte es gedacht.

Hatte gedacht, dass ausgerechnet ich es sein müsste, der dabei war, wenn er seinen letzten Atem aushauchte. Dass da niemand war, den er mochte. Dass niemand, der ihm etwas bedeutete, da war, um ihm die Hand zu halten, während er ging. Aber ich war da gewesen. Und... hatte nicht im Traum daran gedacht ihn gehen zu lassen.

Hatte gekämpft. Um... ihn.
 

Ich konnte jetzt im Nachhinein lächeln, wenn auch nicht wirklich glücklich.

Ich war... froh ja, dass ich ihn retten konnte, dass ich gewonnen hatte im Kampf gegen seinen Tod.

Dass er lebte, weil Voldemort mich nicht entdeckt hatte. Weil wir Glück hatten, dass ich in diesem grausamen Moment da gewesen war. Versteckt....

Aber jetzt war all das, was Snape ausmachte in meinem Kopf und... bisher hatte er mir nicht gezeigt, wie ich diese fremden Erinnerungen wieder los wurde. Hatte mich nicht angehalten, sie ihm zurück zu geben. Hatte nicht verlangt, dass ich all das vergessen sollte...
 

„Harry?“ Neville riss mich erneut aus meinen Gedanken, und mein Blick fiel auf sein besorgtes, mondvolles Gesicht. Er sah immer noch furchtbar jung aus und manchmal erinnerte er mich an den kleinen Jungen von damals, der fast geweint hatte, weil Malfoy ihm das Erinnermich geklaut hatte. „Du siehst... blass aus. Geht’s dir nicht gut?“, fragte er besorgt und ich sah aus dem Augenwinkel, wie wenigstens Hermine auf sah, mich anblickte und die Augen weitete, als sie mich sah. „Deine Brille... Warst du weg?“, fragte sie mich und ich verzog die Lippen zu einem fast spöttischen Lächeln. „6 Stunden, Hermine. Hast du das nicht gemerkt?“, fragte ich ironisch und nahm die Brille einen Moment ab, um mir die Augen zu reiben. Gewohnheitssache, sagte ich mir. Das kannte man doch, oder? Neue Brille, neues Sehen?
 

„Oh...“ machte sie und biss sich auf die eh schon wund geküssten Lippen. Ich seufzte. „Ja Mine. Oh

Langsam schob ich den schmalen Rahmen zurück auf meine Nase, blinzelte ein, zwei Mal und blickte dann vom Einen zum Anderen. „Sie... steht dir“ Hermine blickte mich zaghaft an und ich fragte mich, ob sie glaubte, ich würde sie fressen, weil sie mich verletzt hatte.

Nein... würde ich nicht.

„Danke. Es war Zeit. dass ich mich verändere. Dass ich allgemein etwas in meinem Leben verändere“. meinte ich und blickte aus dem Fenster. Ich hatte mich beeilt - ja...- dennoch war es mittlerweile dunkel und ich hielt es für ratsam lieber gleich los zu gehen. „Ich muss noch mal in die Eulerei“, verriet ich wenigstens Nev, der mich noch immer besorgt mit seinen großen braunen Augen anblickte.

„Und es geht mir gut“, versicherte ich leise, als ich ichm meine Taschen, bis auf die eine, in die Hand drückte. „Kannst du die für mich hoch ins Zimmer bringen?“, bat ich, ehe ich letztlich durch das Portraitloch der fetten Dame stieg.
 

„Die Brille steht dir gut, mein Junge“ hörte ich und seufzte. Vielleicht hätte ich die Alte doch behalten sollen?

Fast schien es, als wäre mein eh schon offensichtlich buntes Fell, noch bunter geworden. Und ich … ein noch bunterer Hund. „Danke“, sagte ich dennoch und schenkte ihr ein freundliches Lächeln, das breit und schokoladenverschmiert erwidert wurde. Ich blickte mit hochgezogener Augenbraue auf den Kasten Pralinen, den sie auf dem Schoß hatte, und sie kicherte verlegen. „Es ist Weihnachten“, lächelte sie und … ich erwiderte.

„Morgen erst... aber in der Weihnachtszeit muss man sich was gönnen“ meinte ich und tippte an den Rahmen meiner neuen Brille und ging, als sie nickte. Warum sollte nicht auch sie sich was gönnen?

Und vor allem: konnte sie, da sie tot auf einem magischen Bild gebannt war, denn noch dicker werden?

Oder Pickel kriegen, wie man immer sagte?

Ich kicherte. So ein Unsinn! Ich liebte Schokolade und aß mehr als ich sollte...

Und ich hatte nicht einen Pickel!
 

In der Eulerei war es bitterkalt. Aber was hatte ich auch erwartet? Es war der 23. Dezember und wenn es unten schon kalt war, dann war es das erst recht hier oben, wo die Eulen hausten. Einmal mehr überkam mich das Gefühl von Verlust, als ich an meine schöne Schneeeule Hedwig dachte. Es schien... jetzt eine Ewigkeit zu sein, dass sie nicht mehr bei mir war. Es schien ewig her, dass sie mir die Post gebracht hatte, die für mich meist nur aus der Zeitung bestanden hatte...

Und wie immer machte es mich traurig, wenn ich so wie jetzt eine andere Eule -eine Schuleule- nehmen musste, um für mich Dienst zu tun. „Kleinen Moment noch“, murmelte ich, weil sich mir eine -der für mich- so langweilig und farblosen Eulen fast schon aufdrängte. „Erst noch die Karte schreiben“ Dazu war ich unterwegs nun wirklich nicht gekommen. Also zog ich einen Füllfederhalter aus der Manteltasche und legte die Karte auf eine kleine Ecke, die nicht voller Eulenmist war, um meinen Weihnachtsgruß an Snape zu verfassen.
 

“Professor Snape,
 

auch wenn ich vermute, dass sie dem Weihnachtsfest nicht viel abgewinnen können,

so wünsche ich Ihnen doch schöne Feiertage.

Ich versichere Ihnen, dass das Geschenk hier Fluch-, Gift- und Zaubertrankfrei ist.

Ich weiß nicht, ob es für sie ein Beweis ist, aber ich habe mir erlaubt eine der Pralinen zu stibitzen

-die übrigens sehr lecker sind -

und ein Lesezeichen in eines der Bände zu legen, an eine Stelle, die ich besonders schön finde.

Ich erwarte nicht, dass sie sich freuen, würde es aber schön finden, ihren Geschmack getroffen zu haben.

Ich wollte... Ihnen einfach Merry Christmas wünschen und dass all Ihre Wünsche...

in Erfüllung gehen..“
 

Es klang furchtbar steif...und seltsam.

Definitiv seltsam.

Aber was schrieb man auch jemandem, mit dem man keine Freundschaft verband, zu Weihnachten?

Was schrieb man jemandem, der jedes persönliche Wort meist lapidar abtat? Der einen nicht mal leiden konnte?
 

Natürlich unterschrieb ich nicht. Ich versuchte mir vorzustellen, was Snape denken würde, wüsste er, dass ich, Harry Potter, ihm einen Kasten Pralinen- ich leckte mir noch immer die Lippen, so köstlich waren sie- und Bücher schickte.

Zu Weihnachten!

Und ich kam nicht umhin zu kichern, als ich seinen ungläubigen Blick vor Augen hatte und sicher 100 Hauspunkte, die er uns abziehen würde, weil er dachte ich wolle ihn bestechen oder so. Immerhin... stand nach den Ferien direkt ein Test an...

„Das geht an Professor Snape“, sagte ich der Eule, als ich die Karte an dem kleinen Doppelpäckchen befestigte und sah schließlich zu, wie die hell farbige Schleiereule zum Fenster hinaus verschwand, während ich mir die heiß gewordenen Wangen hielt.

Was zum Merlin... dachte ich mir nur dabei?

Und was musste Snape denken? Dass ich eine Art... Verehrer war?

Leise schluckte ich bei der Vorstellung, ehe ich die Eulerei verließ und mich hinunter zum Abendessen begab. Auch wenn mein Appetit an diesem Abend eher bescheiden blieb.
 


 

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So! Missetat begangen!!
 


 

Wir sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 

Eure Ikarus

5.Kapitel

Huhu?

Mag mich überhaupt noch jemand lesen? Q_Q*schniff*

Irgendwie... bekomm ich keine Kommies mehr.... 3 Leser sind mir abgesprungen? Q_Q
 

Jaaa.. ich weiß ja dass es sich lange hinzieht, aber ich kann dafür nichts >< mein Beta-chan hat doch so viel zu tun! Und Kapitel 5 ist auch noch ein recht langes^^" Hast sie ganz schön zu tun gehabt^^ da ich auf schriftgröße 10 geschrieben habe, sind es immerhin 6 Textseiten geworden. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und lest brav weiter. Bald hat Nibori Semesterferien. Spätestens dann sollte sie ja zeit haben alles rüber zu schicken^^
 

Freu mich über jedes Feedback^^
 


 

Also:
 

Bühne frei für All i want for Christmas is Love - Kapitel 5
 

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Kapitel 5.
 


 

„Mensch Alter wach auf! Es ist Weihnachten!!“, wurde ich unsanft am nächsten Morgen geweckt.

Oder mehr wach gerüttelt. Zum ersten Mal konnte ich mir vorstellen, wie sich ein Martini fühlte.

Etwas, dass ich bis dahin nicht einmal hatte wissen wollen.

Ich war versucht Ron eine Ganzkörperklammer anzuhexen und dann ihnmal so durch zu schütteln, um zu sehen ob ihm das gefiel. Und ob ihm davon nicht auch schwindelig wurde.

„Na und?!“, maulte ich.

Mensch...Weihnachten war es auch noch in einer Stunde. Und ein mühevoller Blick auf den Wecker sagte mir, dass ich ohne Ron sicherlich noch zwei geschlafen hätte.

Es war gerade mal 8 Uhr! Und es waren Ferien!!!

Murrend zog ich das Kissen unter meinem Kopf weg und drückte es mir aufs Gesicht als mir etwas einfiel.

Wenn... schon Morgen war, wenn schon Weihnachten war, dann hatte ein bestimmter Jemand sein Weihnachtsgeschenk sicherlich schon bekommen. Ich war mir nicht sicher, ob die Eule Snape noch am Abend das Päckchen geliefert hatte, oder ob es beim Frühstück auf seinem Teller gelandet war.

Irgendwie... flehte ich beinahe um Ersteres. Ich stellte mir mein eigenes Gesicht vor, wenn ich erkannte wie mein Geschenk direkt neben der Butter landete. Und wenn ich vielleicht direkt beobachten musste, was genau er damit tat. Ich … rechnete mit einem hübschen kleinen Tischfeuer und einem finsteren Blick, der die große Halle auch ganz ohne Feuer in Schutt und Asche legen könnte, nur um sicher zu gehen, dass niemand was bemerkt hatte. Und wenn doch: Schlau genug war den Schnabel zu halten.
 

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich dann sehr glücklich aussehen würde. Oder ob ich es schaffen würde, mir rein gar nichts anmerken zu lassen? Genau das bezweifelte ich nämlich stark. Mir wurde oft genug gesagt dass mein Gesicht, oder viel mehr meine grünen Augen, ein offenes Buch waren und Severus Snape verstand es viel zu gut, darin zu lesen. Meistens sah er Trotz, oft genug Wut... dieses mal aber ...vielleicht Enttäuschung.

Und genau die sollte er nicht sehen.

Er sollte nicht wissen, dass es von mir kam. Dass ich an ihn gedacht hatte. Dass ich mir Gedanken gemacht hatte um ihn, ob er alleine war und ob er überhaupt etwas bekam zu Weihnachten.
 

Ich seufzte frustriert und lauschte Rons Aufregung, als er sich nicht entscheiden konnte, ob er im Pyjama runter ging oder sich lieber direkt anzog, um gleich zum Frühstück zu gehen. Ich hatte keinen Nerv für ihn. Hatte keinen Nerv für Essen. Es irritierte mich zu sehr, dass ich zu sehr und zu oft an Snape dachte in den letzten Tagen.

Ich hatte dann und wann seinen Blick eingefangen und etwas darin entdeckt, dass ich früher nie gesehen hatte. Ich konnte es aber nicht benennen. Konnte nicht sagen was es war.

Dank?

Ja vielleicht, aber das war es nicht. Oder anderer Dank? Dank, dass ich niemandem erzählte wer er war, dass ich schwieg, was sein Leben anging? Oder... dass er... es nun teilen konnte?
 

Nein... nein. Das war albern. Aber hatte ich nicht die letzten Tage immer wieder bemerkt, dass mein Leben, mein Denken albern war? Warum nicht kurz... der seltsamen Wärme nachgeben, die die Albernheit mit sich brachte? Warum nicht vorstellen, dass Snape mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen das elfenbeinfarbene Geschenk mit den goldenen Ornamenten öffnete, sich in die Gedichte vertiefte und dasselbe, das ich mit dem Lesezeichen markiert hatte, genauso schön fand wie ich? Warum nicht vorstellen, wie seine dünnen, langen und blassen Finger nebenher in den Pralinenkasten griffen und die Nougatpralinen genüsslich zwischen den dünnen Lippen verschwanden?

Warum nicht vorstellen, wie die schwarzen Obsidiane sich für einen Moment schlossen, während die teure Schokolade langsam schmolz und sich ihr Aroma langsam entfaltete...

.„Arrgh! Raus aus meinen Kopf, verdammt!“, brüllte ich in mein Kissen und hörte neben mir etwas Poltern, das verdächtig nach Ron klang, der sich erschreckt hatte. „Mann Alter! Hier wollen noch welche schlafen! Sei nicht so laut!“

Mir war nach weinen zu mute. Er weckte mich 'mitten in der Nacht' und ich sollte darauf achten, niemanden zu wecken?

Am liebsten hätte ich das Kissen nach ihm geworfen. Aber ich konnte darauf verzichten, ihm mein rotes Gesicht zu zeigen und mir Fragen anhören zu müssen, die ich nicht beantworten wollte.

Was sollte ich auch sagen? Ich denke an Snape, darum werd' ich so rot?

Natürlich. Genau so gut konnte ich mit Rita Kimmkorn ein Interview führen. Irgendwann war das was ich sagte egal und es wurde nur noch gehört, was gehört werden wollte.
 

Erst als er die Treppen runter polterte, setzte ich mich auf, ließ das Kissen in meinen Schoß fallen und vergrub, statt im Kissen, das Gesicht in meinen Händen. Weihnachten bekam mir nicht, das war jetzt mehr als offensichtlich und am liebsten wäre ich im Bett geblieben.

Aber ich war vielleicht einfach zu sehr Gryffindor. Ich war nicht ängstlich genug um hier zu bleiben, dafür aber zu neugierig. Ich wollte sehen ob man Snape irgendwas ansah. Eine Reaktion, oder ein wenig Freude...

War es … eigentlich egoistisch, wenn ich ihn …. für einen Moment glücklich machen wollte?

Frustriert schlug ich die Decken beiseite und stand langsam auf um mich anzuziehen.

Immerhin hörte ich Ron auch schon wieder, der zu mir hoch rief, dass ich runter kommen sollte, Geschenke öffnen.

So viel zum Thema nicht so laut sein.

Ich schmunzelte. Ich selbst hätte wohl bis zum Abend gewartet. Aber irgendwie... wer sagte mir, dass Ron zum Abend hin denn überhaupt Zeit für mich hatte? Sollte ich nicht ausnutzen, dass Hermine heute ausschlafen wollte? Sollte ich nicht ausnutzen Ron vielleicht eine Stunde für mich alleine zu haben? Ja... sollte ich wohl.

Und so schob ich letztlich meine neue Brille auf die Nase, schlüpfte in die neuen Jeans, die sich fast unverschämt betonend um meine Schenkel schmiegten, und das neue Hemd, das ebenso meinen Körperbau betonte.

Auch etwas das ungewohnt war. Immerhin hatte ich das Schloss gestern noch regelrecht in Sack und Leinen verlassen, hatte den Hosenbund fast unter der Brust getragen, weil mir Dudleys Jeans viel zu groß war.

Aber ich hatte das jetzt so gewollt. Ich wollte endlich etwas tragen, was mir wirklich passte. Etwas, das mich zeigte wie ich war... Ich war ein erwachsener junger Mann...18 Jahre alt.... Und es wurde Zeit, dass ich endlich was aus mir machte, nicht wahr?!

Ein Blick in den Spiegel zeigte mir den fremden Jungen, den ich gestern kennen gelernt hatte. Er hatte mein Gesicht und sah doch ganz anders aus mit der neuen Brille. Hatte meine wirren Haare, die selbst ein Haar-Dompteur- sofern es einen geben würde- nicht bändigen könnte. Er hatte meine grünen Augen, die nun viel offener wirkten, wo sie nicht mehr so angestrengt zusammengekniffen waren, um was zu erkennen. Früher war mir das nie aufgefallen, wie klein meine Augen gewirkt hatten dadurch.

Er... war ich. Und doch erkannte ich mich kaum. Aber... ich begann den neuen Harry doch irgendwie zu mögen.
 

„Da bin ich doch schon“, meinte ich lächelnd, als ich die Treppe hinunter kam und Ron schon umgeben von seinen Geschenken sah und noch mehr musste ich lächeln, als ich den neuen Pullover in seinen Händen erkannte.

Ich fragte mich manchmal ob Molly Weasley ihn ärgern wollte, indem sie immer braune Wolle nahm.

Ron hasste braun...

Und ich konnte mir kaum ein Kichern verkneifen als ich sein Gesicht sah. Böse blickte er mich an und ich grinste zurück. „Der wievielte ist das jetzt?“, fragte ich ihn neugierig, als ich näher trat. Ron zuckte die Schultern

„Der Zuvielte!“

„'Zuvielte' ist kein Wort, Ronald“, ahmte ich Hermines Ton nach und biss mir auf die Lippen um nicht zu lachen. Vermutlich würde sie ganz genau dasselbe sagen.

„Sollte es aber sein. Ich weiß gar nicht was ich damit soll. Ich trag' die seit der dritten Klasse nicht mehr!“
 

Mein Mitleid mit Ron hielt sich in Grenzen. Ich verstand zwar, dass er die Pullover leid war, aber auf der anderen Seite hatte er doch eine Mutter, die sich für ihn die Mühe machte und strickte. Er hatte eine Mum die an ihn dachte zur Weihnachtszeit. Er hatte... einfach eine Mutter.

Etwas das mir mein Leben lang immer gefehlt hatte. Und ich... freute mich jedes Jahr über meinen smaragdgrünen Pullover, den ich bekam. Vermutlich auch dieses Jahr.

Freute mich, dass eine Mutter an mich dachte...auch wenn es nicht meine war.
 

Ich hatte mich gerade nieder gelassen. Hatte mich neben Ron auf den Boden gesetzt um nach meinem kleinen, bescheidenen Stapel Geschenke zu greifen, als ich das altbekannte 'Schuschuuu' und ein Kratzen am Fenster vernahm. Fragend blickte ich auf, runzelte die Stirn.

Es war eine Eule mit einem kleinen Päckchen. „Hat deine Mum was vergessen? Einen passenden Schal?“, witzelte ich und Ron stand auf.

„Nee... dann hätte sie Erol geschickt“, meinte er. Und jetzt wo er es sagte, sah auch ich, dass das auf keinen Fall der scheintote Vogel der Weasleys war. Zum einen klebte er nicht am Fenster, zum anderen jappste er nicht mit Schnappatmung... Und auch wenn es keine weiteren Beweise brauchte, war diese Eule auch noch ungeduldig und blickte unruhig hin und her. Fast erinnerte sie mich an jemanden, der sich im Gryffindorturm wohl genauso unwohl fühlen würde, wie diese schwarze Eule hier.
 

„Hey!“

Rons empörter Ausruf riss mich aus meinen Gedanken und als ich aufblickte, sah ich gerade noch, wie Ron zwar die Hand aus gestreckt hatte, der Vogel aber in den Turm geflogen kam und vor mir zu Boden flatterte.

Im nächsten Moment starrte mich ein paar leuchtend gelber Augen so intensiv an, dass es unheimlich war..

Ich blinzelte.

„Für mich?“ Ich hatte schon allerhand gesehen und noch mehr erlebt. Ich hatte Thestrale gesehen, die kaum jemand sah. Ich hatte gegen Basilisken und Trolle gekämpft, war von Drachen fast gegrillt worden- mindestens zweimal!- und war dem Tod das ein oder andere Mal von der Schippe gesprungen.

Etwas das für mich vergleichsweise 'normal' war.

Also keine wirkliche Überraschung mehr, wenn Irgendwer oder Irgendwas versuchte mich zu töten.

Aber wenn man mir Geschenke machte... überraschte es mich einfach immer wieder.

Vor allem wenn ich nicht damit rechnete.

Es waren doch alle da? Das der Weasleys, Nevilles, Hermines.... Was kam da noch?
 

Sicherlich hatte ich nach dem Sieg gegen Voldemort allerhand Zeugs bekommen. Aber das war schon wieder etwas her... und irgendwie auch ganz anders gewesen.

Da war die Post auch wie bei den anderen Schülern beim Frühstück angekommen und ich konnte manchmal nichts essen, weil mein Platz voller Präsente war, das der Tisch sich gebogen hatte.

Aber hier....?

Ganz vorsichtig griff ich nach dem Päckchen, legte es beiseite und löste den Brief am Bein des Vogels.

Ich war weniger neugierig was ich bekam... sondern viel mehr... von wem.

„Von wem ist es?!“, fragte auch Ron und ich zuckte die Schultern

„Weiß ich noch nicht“, war meine Antwort, ehe ich begann zu lesen und doch nicht schlauer wurde.
 

„Harry,“
 

stand dort feingliederig geschwungen und ich runzelte die Stirn.

Das nannte man wohl ein Déjà-vu.

Wenn man das Gefühl hatte etwas zu kennen und doch nicht benennen konnte was es war?

So … kam es mir gerade vor. Ich kannte diese Schrift und wusste doch nicht woher.

Und doch spürte ich, wie sich mir die Nackenhaare wie elektrisiert aufstellten.

Sanfte Gänsehaut über meine Arme kroch und auch hier stellten sich die Haare alle einzeln auf, ließen meine Haut sanft kribbeln.

Wie... seltsam...
 

„Ich erwarte dich heute Abend um 19 Uhr beim Raum der Wünsche.

Du musst keine Angst haben. Ich gebe dir mein Wort, dass es keine Falle ist.

Ich bitte dich aber um zweierlei Dinge:

Erstens bitte ich dich, dein Geschenk noch nicht zu öffnen und es stattdessen heute Abend mitzubringen.

Zweitens bitte ich dich, alleine zu kommen.
 

Ich versichere dir, ich will dir nichts Böses und hoffe darauf dich heute Abend zu sehen.
 

Frohe Weihnachten, Harry.
 

Ich blinzelte leicht, irritiert über die Nachricht. Wer... erwartete denn bitte, dass ich zu einem Treffen ging, von dem ich nicht wusste, wer mich darum bat? Wer hielt mich für so dämlich nach allem was ich durchgemacht hatte? Wer... war 'S'?

Na gut, den Raum der Wünsche kannten nicht sehr viele. Und noch weniger von denen, die ihn kannten, waren nach Hogwarts zurück gekehrt. Malfoy zum Beispiel war nicht mehr da. Nicht nachdem sein Vater nach Askaban gekommen war. Also schied er, als mein größter Widersacher, aus. Er würde nicht dort stehen und mich spotten, wenn ich hin ging.

Aber dennoch....

Wer auch immer mich für so dumm hielt, wusste offensichtlich auch, dass ich …. neugierig genug war, vielleicht doch zu kommen....
 

„Und? Von wem ist es? Eine Verehrerin?“, hörte ich Ron fragen. Spitzbübisch und doch irgendwie wachsam.

Ginny.... Wir wussten beide dass sie mich noch liebte. Aber zumindest sie und ich wussten, dass ich es... nicht mehr erwiderte.

Sollte man mich doch wankelmütig nennen, im Prinzip war mir das egal.

Ginny kannte die Wahrheit... wusste, dass ich ehrlich verliebt in sie gewesen war, mich aber zu sehr verändert hatte in dem einen Jahr ohne sie, ohne Hogwarts, als das wir zurück konnten. Ein Jahr war ewig für einen Teenager.

Und änderte vieles. Manchmal auch alles.

Mir tat es ja auch Leid. Aber besser so, als wenn ich sie noch unglücklicher machte, wenn wir es versuchten und dann feststellten, dass es uns beide nicht glücklich machen konnte. Dass ich uns beide belog. Wir uns gegenseitig, indem wir uns was vormachten.

Ron aber schien wie Molly darauf zu warten, dass Ginny und ich uns wieder fanden. Ich vermutete schon länger, dass die Weasleys darauf spekulierten und hofften, dass ich irgendwann in die Familie einheiratete.

Sicherlich hatte auch ich mir das eine Weile vorgestellt und mir war fast schwindelig geworden vor Glück, als ich mir vorstellte, endlich eine Familie zu haben in der ich willkommen war.

Aber...

Dinge änderten sich. Menschen änderten sich.

Und auch ich... änderte mich. Hatte es längst getan.
 

Langsam schüttelte ich den Kopf, vertrieb die Gedanken und steckte nachdenklich den Brief zusammengefaltet in meine Brusttasche. Sicher über meinem Herzen.
 

„Kein Name... Vielleicht ein verspätetes Dankeschön für die Rettung der Welt“, tat ich lapidar, scheinbar scherzend, ab und wusste.. dass das eine Lüge war.

Das war kein Dankeschön gewesen. Aber irgendwie... wollte ich Ron nicht einweihen. Wollte dieses kleine Geheimnis für mich behalten, nicht mit ihm teilen.

Auch wenn ich wusste, dass es mich, sollte ich doch hingehen, den Kopf kosten konnte, niemanden ein zu weihen.

Aber vielleicht war das meine kleine, zugegebenermaßen kindische Rache dafür, dass er mich selbst in letzter Zeit viel zu oft vergaß und mir nur noch eine... Nebenrolle zu dachte.

Der.... Quotenkumpel, der hin und wieder einfach auftauchen musste.

Vielleicht würde er ja dann merken, dass ich weg war, wenn ich gar nicht mehr wieder kam. Wenn ich so leichtsinnig war, dass es mich nun doch noch das Leben kostete, wo ich selbst Voldemort überlebt hatte.
 

Wieder hatte ich das Bedürfnis mein Geschenk von Rons Stapel zu nehmen und es stattdessen Neville zu geben. Zusätzlich zu dem Buch über Pflanzen und Kräutern dass ich für ihn gefunden hatte und von dem ich sicher war, dass es ihn gefallen würde.

Bücher... Schon wieder ein Buch! So langsam... kam ich mir wirklich einfallslos vor. Hermine, Snape, Neville... Aber wenn es sie doch glücklich machte, war ich gerne einfallslos.
 

Seufzend blickte ich auf und fing gerade noch so Rons Blick auf, der von meinem Geschenkkästchen hoch zu meiner Brusttasche wanderte und meine Augen verengten sich einen kurzen Augenblick. Meine Muskeln spannten sich an. Warum auch immer. Aber für einen kurzen Moment war ich mir sicher gewesen, er würde sich auf mich stürzen um den Brief zu bekommen.

Nur um sicher zu gehen, dass ich wirklich keine Ahnung hatte, wer mich beschenkte.

Und warum ich nicht das Päckchen öffnete, das auf mich wartete und kaum größer war als eine Toffeeschachtel.

Innerlich schüttelte es mich. Ich hoffte im Stillen, dass Mr. oder Miss Unbekannt mich gut genug kannte, mir keine Toffees zu schicken.

Ich mochte Karamell zwar, das weiche, sahnige. Aber Toffes fand ich furchtbar. Jedes mal verklebten sie einem den Kiefer und machten Zahnschmerzen, dass es nur unschön war.

Manchmal war ich sicher, dass man das Zeug sicherlich gut verwenden konnte, um Fenster zu kitten. Es klebte auf jeden Fall wie Pech.
 

„Hmm...“, machte ich leise und stand auf um die Eule aus dem Turm zu lassen, aber nicht ohne ihr noch einen Eulenkeks zu geben als Lohn, der dankbar angenommen wurde.

Wir hatten immer eine Schale hier. Alleine wegen Pig, der auch gerne mal ohne Post vorbei schaute.

Die letzte Verbindung zu Sirius wie es schien. Und... Pig... gehörte ausgerechnet Ron. Nicht mir.

War es dumm... eifersüchtig zu sein? Neidisch? Weil Ron etwas von meinem Paten hatte, der mir jetzt zu Weihnachten besonders fehlte? Ja... wahrscheinlich war es das.

Und … wenn ich genau darüber nachdachte, schämte ich mich für diesen Neid.
 

Sirius....

Ich war mir sicher, ihn hätte dieser Brief und das Päckchen neugierig gemacht und ich konnte mir gut vorstellen, wie Schnuffel vor mir stand, schwanzwedelnd und darauf wartete, dass ich es endlich aufmachte und mich vielleicht in ein kleines Abenteuer stürzte. Und ihn... vielleicht sogar teilhaben ließ.

Und auch irgendwas in mir... wollte das kleine Spiel mitspielen, dass Mr. Oder Miss. Unbekannt dort mit mir spielen wollte.

Irgendwas in mir...wollte wieder wagemutig sein.

War mein Leben doch seit Voldemorts Tod vor einigen Monaten ... eher undgefährlich und somit... ja! Fast langweilig gewesen!

Aber alleine die Unwissenheit, ob es ein Mädchen oder ein Junge war..... war spannend und machte mich neugierig.

Denn... eigentlich war es mir fast egal.

Und das...

war mein kleines, bestgehütetes Geheimnis.
 

Weder Ron noch Hermine wussten, dass mich das Geschlecht eines Menschen nicht wirklich interessierte.

Sollte es wirklich eine Art Date sein, um das ich hier gebeten wurde, würde es mich kaum erschrecken, wenn wirklich ein Junge vor mir stehen würde. Ich hatte früh für mich entdeckt, dass Mädchen interessant waren....

Jungs... aber auch.

Vielleicht blieb das auch einfach nicht aus, wenn man sich ein Bad mit einigen Jungs teilte, mit ihnen unter der Dusche stand und hier und da ein Blick riskierten konnte. 'Abchecken' nannte Dean das. Auch wenn er sich mehr auf Mädchen bezog.

Aber spätestens da merkte man wohl, ob man so gepolt war oder eben nicht. Und ich... hatte meine Fühler in beide Richtungen ausgestreckt und festgestellt, dass beide so ihre Reize hatten, auch wenn ich mich nie auf einen Flirt eingelassen hatte. Cho Chang und Ginny Weasley waren bisher die einzigen Menschen gewesen, an denen ich ein romantisches... oder na ja... nicht ganz so romantisches Interesse gehabt hatte. Ernstlich zumindest.

Sicherlich gab es hier und da Menschen, wo ich dachte, dass ich sie schön fand und interessant. Es gab natürlich Menschen die meine Fantasie anregten und meine Hormone. Ich war schließlich auch nur ein Mann.

Aber bisher... hatte ich beides gut genug unter Kontrolle gehalten.

Aber... warum eigentlich? Jetzt wo der Krieg vorbei war... warum sollte ich nicht die Fühler ausstrecken und sehen... was passierte?
 

Einen kurzen, dummen Moment dachte ich an Snape. Auch für ihn war der Krieg vorbei, auch wenn er sicherlich mehr mit den Folgen zu kämpfen hatte als ich.

Seinen Ruf wieder aufzupolieren war schwer. Er war jahrelang Todesser gewesen. Ob nun wirklich oder nur zum Schein, interessierte die wenigsten Menschen. Es hieß schließlich nicht umsonst: 'Ist der Ruf erst ruiniert...’

Selbst Hermine und Ron, die mit mir zusammen die Wahrheit kannten, hatten immer noch ihre Bedenken ihm gegenüber.

Etwas.. dass mir... doch irgendwie Leid tat.

Ich verstand es ja... und doch wusste ich auch, wie unfair wir die ganzen Jahre gewesen waren. Wie schnell wir ihn vorverurteilt hatten. Und dass wir damit auch nicht besser gewesen waren als er. Ungerecht und voreingenommen.

Ich fragte mich, was er jetzt, wo Frieden war, tun wollte. Würde er irgendwann Hogwarts verlassen, vielleicht eine Familie gründen, heiraten...?

Der Gedanke schien seltsam absurd. Snape als Vater??

Eher konnte ich mir vorstellen, dass Dumbledore Popstar in der Muggelwelt wurde... ( Hey yo ich bin fresh Dumbledore...back from the underground, back for more.. 'ge-lol-te' Grüße an Cold Mirror. XDDD )
 

Snape als Ehemann? Aber warum nicht? Es gab viele Dinge die ich mir nicht hatte vorstellen können und die alle wahr geworden waren. Ich war Zauberer, ich war vom Niemand zum Jemand geworden. Ich hatte eine Welt kennen gelernt, die ich mir niemals hatte vorstellen können. Warum sollte es da unmöglich sein, dass Severus Snape... sein Glück fand? Wieso sollte es unmöglich sein, dass er glücklich wurde?

Ich seufzte. Vielleicht... würde er ein guter Vater werden. Ein guter Mann für eine gute Frau, die ihn zu schätzen wusste und über alles hinweg sah was vielleicht nicht perfekt an ihn war. Sein Ruf, seine Art...
 

Aber vielleicht, nein sogar sehr wahrscheinlich, ging mich das auch gar nichts an. Ich dachte eh schon viel zu viel über diesen Mann nach. In der Gegenwart. Ich musste nicht auch noch an seine Zukunft denken, die, wie jede andere, wie die meine, noch völlig in den Sternen stand. Zumindest hoffte ich doch sehr darauf, dass es nicht wieder irgendwo eine Prophezeiung gab, die mir vorschreiben wollte, wie ich mein Leben zu führen hatte.
 

Einen kurzen Moment blickte ich auf die Uhr. Nicht mal halb 9. Ob er es da schon bekommen hatte? Hatte er mich schon zum Teufel gewünscht, ohne überhaupt zu wissen wer 'Ich' überhaupt war?

Ich hätte die Bücher mit einem Zauber belegen sollen!

Einer der mir sagte, ob sie schon im Dämonenfeuer verbrannt waren, oder ob sie fein säuberlich in ein Regal sortiert worden waren. Eigentlich schätzte ich Snape wie jemanden ein, der Bücher nicht zerstören würde. Eher noch verschenken, einlagern, aber nicht vernichten. Aber... was wusste ich schon?
 

„Willst du es wirklich nicht aufmachen?“, quengelte Ron mich an und ich schüttelte den Kopf, schob das Päckchen, kaum dass ich wieder vor dem Weihnachtsbaum saß, scheinbar desinteressiert beiseite.

„Die Form sagt doch schon, dass es Toffees sind“, meinte ich und zog es dann vor mich meinen anderen Geschenken zu widmen.

Keine 10 Minuten später- ich nahm mir immer besonders viel Zeit zum Auspacken im Gegensatz zu Ron- war ich um einen neuen Weasleypullover und gefütterte Drachenlederhandschuhe reicher. Und auch ein neues Besenpflegeset war dabei gewesen. Eines von Neville. Und ich grinste bei dem Gedanken, warum ich überhaupt ein neues gebraucht hatte. War mein altes doch Nev’s Zauberkunstversuchen zum Opfer gefallen.

Auch von Hagrid war etwas dabei und ich musste nun doch noch lachen.

Es war eine Lederhalskette mit einem kleinen geschnitzten Schnatz daran. Nun ja... für Hagrids Verhältnisse war es klein.

Für mich aber wohl untragbar, wenn ich nicht bald schon wie ein alter Mann vorne über gebeugt laufen wollte. Mit Rückenschmerzen, die mich umbringen würden.

Immerhin wog das gute Stück sicherlich 3 Kilo und das Band war so dick wie eine Hundeleine.

Na ja. Ich würde es nachher einfach in die richtige Größe zaubern und Hagrid sagen, dass ich es toll fand und wie er selbst würde ich nicht erwähnen, dass ich es erst hatte anpassen müssen um es zu tragen.

Er würde sich freuen, ich würde mich freuen und das... war doch der Sinn von Weihnachten oder?

Dass man Menschen einfach glücklich machte.

Na ja. Und das ganze Jesuszeugs. Aber da ich nicht gläubig war... spielte das eher eine untergeordnete Rolle für mich.
 

Letztlich kam auch Hermine eine halbe Stunde später die Stufen des Mädchenaufgangs hinunter 'geschwebt'.

Ich musste zugeben, wenn man sie so betrachtete, hatte sie sich wirklich gemacht.

Sie war groß geworden, schlank und hatte wirklich hübsche Gesichtszüge. Die wilden, wirren Locken waren gebändigt und, gerade jetzt, durch einen strengen Pferdeschwanz zusammen gehalten.

Hermine war zu einer hübschen jungen Frau geworden, ohne dass ich es bisher wahrgenommen hatte. Aber jetzt...ließ sich das wirklich nicht mehr abstreiten.

Und ein kurzer Blick auf Ron sagte mir, dass er das nicht anders empfand.

Das wässrige Blau seiner Augen, leuchtete regelrecht auf als er sie sah und von jetzt auf gleich schien er den Tunnelblick zu haben.

Auf jeden Fall waren ich und Neville, der neben mir saß, scheinbar ganz plötzlich nicht mehr da.

Und das Geschenk, das ich hinter meinem Rücken in Sicherheit gebracht hatte, war nun auch endlich vergessen.
 

Ich seufzte, schüttelte den Kopf und bekam von Neville, der sich riesig über sein Buch von mir freute, was mich wiederum freute, einen mitleidigen Blick. Er schien genau zu wissen, dass ich darunter mehr litt als er.

Und es war mir... fast peinlich, dass Neville es mitbekam, Hermine und Ron aber nicht.

Leise griff ich mir meine Sachen, stand auf und ging hinauf in den Schlafraum.
 


 

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So! Missetat begangen!!
 

Hoff es hat euch gefallen?

Ich nehm übrigens auch verlorene Söhne wieder auf XD
 

Ich sage Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 

Eure Ikarus

6.Kapitel

Hallo Hallo!!!
 

Soooooooo! Es gibt guuuute Nachrichten x333 Die Fic ist komplett gebetat. ENDLICH ist es vollbracht! Mahahaha! *manisch lach*

Aaaaaber: Ihr bekommt natürlich nicht alle Kapitel auf einmal x33 *diabolisch grins* Wo bleibt denn da die Spannung?
 

Ich will dafür auch gar nicht lange machen, nur noch eines zum 6. Kapitel sagen:
 

eigentlich ist es ein "leeres" Kapitel, ohne wirklichen Inhalt. Eine Brücke zwischen dem letzten Kapi und dem 7. in dem es spannend wird^^ Aber weil es eben ein "sinnfreies" ist, ein Trommelwirbel sozusagen, werd ich noch diese Woche, das 7. hochladen.^^ Ich hatte geguckt ob ich Kapi 6 an 5 oder 7 dranklatschen konnte, aber es hat einfach irgendwie nicht gepasst. Und 7. ist ja schon ellenlang^^"
 

Naja, ich hoffe ihr lest es dennoch und ihr freut euch schon, auf die nächsten beiden!
 

Ah, da fällt mir ein: Ich wurde gefragt, Woher man den kleinen Spruch am Ende kennt: Er ist aus der Bugs Bunny show und steht in jeder meiner Fic als Schlusswort da^^
 

Also dann:
 

Bühne frei für All i want for Christmas is Love - Kapitel 6 (Das leere zwischenkapi...)
 

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Kapitel 6.
 

Ich glaubte es selbst noch nicht so ganz.

Glaubte nicht recht, dass ich wirklich so... so unvorsichtig war.

Dass ich jetzt hier vor dem Spiegel stand, alleine im Jungenschlafraum und versuchte mich aufzuhübschen, wie Ron es nennen würde.

Meine Haare waren noch ein wenig feucht vom duschen, die Wangen noch ein wenig rot, während ich die Knöpfe des dunkelblauen Hemdes schloss.
 

Das Duschen... das hatte nichts zu bedeuten, sagte ich mir selbst.

Ich duschte jeden Abend. Und da ich heute sonst wohl nicht mehr dazu gekommen wäre, hatte ich es eben jetzt getan, vor knapp einer Stunde, als ich das Bad für mich ganz alleine gehabt hatte. Und Merlin... ich hatte es genossen

Ron war mit Hermine hinaus gegangen. Einen Spaziergang durch den Schnee machen und die frische Luft genießen. Alleine... als Paar.

Außerdem wollte Hermine den neuen Schal ausführen, den Ron ihr geschenkt hatte.

Ich wusste noch genau wie er mich gefragt hatte, welche Farbe er nehmen sollte.

Was zu Mine passen würde...

Und sie hatte glücklich ausgesehen. Also... war es letztlich wohl die richtige Wahl gewesen, die er getroffen hatte.

Neville hatte es sich unten mit seinem neuen Buch bequem gemacht und lauschte dem Schnurren Krummbeins, der auf seinem Bauch schlief, während er las.

Und ich...machte mich eben 'hübsch' für ein Treffen mit jemandem, von dem ich nicht wusste, ob er mir Gutes oder Schlechtes wollte.

Für ein Treffen, von dem ich nicht wusste, ob es eine Verabredung oder ein Kampf war.

Ob Mädchen oder Junge...

Ich schüttelte den Kopf. Ich musste verrückt sein!
 

Erst vor zwei Stunden, nachdem ich ewig das kleine Päckchen mit der silbernen Schleife und dem ebenso silbernen Papier betrachtet hatte, beschloss ich wirklich hin zu gehen.

Ich hatte beschlossen es zu wagen und der nagenden Neugierde nachzugeben.

Es war ja nicht so... als würde ich völlig unvorbereitet sein. Jemand der, wie ich, ständig mit Angriffen rechnen musste, war nicht wirklich leicht zu überraschen und wenn ich wirklich angegriffen werden sollte, würde ich mich eben lange genug verteidigen, bis das Schloss es mitbekam. Immerhin waren die Sicherheitsmaßnahmen noch mal verstärkt worden und jedes Portrait schrie wie am Spieß, wenn Gefahr im Verzug war.

Aber wenn ich ehrlich war, rechnete ich eher mit einem Scherz.

Dass ich da hin kam und das Gelächter groß war, ich die Lachnummer des Schlosses wurde, weil ich mich auf ein 'Blind Date' eingelassen hatte und dort am Ende... Filch oder jemand noch schlimmeres stand.

Obwohl....wer oder was... was schlimmer als Filch?
 

Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, nicht wahr?

Und manchmal... musste man eben der Gefahr ins Gesicht lachen und hoffen dass sie Humor hatte.
 

Letztlich verschwand mein Zauberstab wie es sich gehörte in meiner Tasche, ehe ich meinen Umhang um mich hüllte und ich beobachten konnte, wie auch mein Spiegelbild verschwand. Wie ich verschwand.

Ich war abenteuerlustig. Ja…!

Ich war waghalsig- JA!!

Aber ich war nicht dumm. Und so konnte ich mir wenigstens einen kleinen Vorteil verschaffen.

Und gehen, wenn mir nicht gefiel was ich sah, auch wenn es..... irgendwie gemein war, so zu denken.

Und schrecklich oberflächlich.
 

Mit dem kleinen Kästchen in meiner Hand, trat ich lautlos den Weg hinunter in den Gemeinschaftsraum an und schmunzelte ein wenig, als Neville nicht mal mitbekam, wie ich an ihn vorbei ging.

Erst als das Portrait auf schwang und mir den Weg freigab sah er auf.

Ich grinste und seufzte zugleich still in mich hinein.

Hatte ich dem Kerl denn gar nichts beigebracht!? Dass er immer auf der Hut sein sollte?

Aufmerksam?

Ich ärgerte mich zu beobachten, wie er nachlässig die Schultern zuckte und die Nase wieder in das Buch steckte.

Zur Strafe scheuchte ich Krummbein mit einem kleinen Zauber auf, und beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln, wie Neville erschreckt von der Couch fiel.

Leise kicherte ich in mich hinein, als ich letztlich den Turm durch das Bild verließ und mit leisen Schritten die langen, steinernen Korridore entlang schlich.

Ich hatte noch ein wenig Zeit. Und das war auch ganz gut so. Man wusste leider nie, welche Überraschungen das Schloss für einen bereithielt. Wusste nie ob die Treppen sich nicht kurz vor dem Ziel noch mal verschoben und man ewig lang herum geistern musste, um einen Weg zurück zu finden. Das einzig Gute war dass hier die Devise zu gelten schien: alle Wege führen nach Rom. Denn man kam immer an. Es... dauerte eben nur ein deutlich länger, wenn man Pech hatte.
 

Aber ich hatte vergleichsweise Glück.

Nur das eine Mal hatten mich die Treppen in einen falschen Korridor geführt und nur beinahe wäre ich bei Fluffy gelandet.

Wobei?

Hatte Hagrid ihn da nicht weggeholt? Ich hatte mir wirklich keinerlei Gedanken mehr gemacht, um den dreiköpfigen Hund, der damals den Stein der Weisen bewacht hatte. Und das... nicht sehr gut, wenn ich das so sagen durfte.

Was war aus ihm geworden?

Aber... vielleicht war es besser, wenn ich Hagrid besser nicht danach fragte, selbst wenn ich neugierig war. Nicht, dass er auf die Idee kam, dass ich Fluffys... neuer Freund sein wollte....

Denn das wollte ich … mit Sicherheit nicht.
 


 

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Missetat begangen!
 

Ich sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 


 

Eure Ikarus

7.Kapitel

Palim Palim!!!
 

Sooooo~~!!! Wie versprochen kommt jetzt Kapitel 7^^

Irgendwie... schade dass jetzt nur noch der Epilog kommt... und dann versinkt die Fic in den unendlichen Weiten von Mexx und keiner mag sie mehr lesen, weil sie ja schon fertig is *schiiiieeeef*
 

Also es mag eingebildet klingen, aber ich mag das Kapitel^^ Eigentlich mag ich die ganze Fic XD ist eben lange her, dass die Muse mich geküsst hat, darum bin ich doch ein bisschen stolz auf mich und meine 3. Snarry-Fic.
 

Ich hoffe natürlich dass euch das Kapitel gefällt und möchte mich auch noch mal gaaanz lieb für die vielen schönen Kommis bedanken^^ freut mich, dass ihr noch bis in den Februar Geduld hattet und eine Weihnachtsfic lest XD
 

Aber nun hör ich mal auf zu labern hm?

Über Kommis, Meinungen, Morddrohungen und Geschenke freu ich mich natürlich und wünsche viel Spass beim Lesen!
 

Eure Ika~

=^.^=
 

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Kapitel 7
 


 

Es schien schließlich, als wäre ich doch zu früh.

Zumindest sah ich niemanden, als ich letztlich in den Gang einbog in dem der Raum der Wünsche sich verbarg.

Man sah auch noch nichts. Keine Tür, ich hörte kein Kichern... kein gar nichts.

Ich schien wirklich alleine zu sein, wenn man mal von dem Bild von Barnabas dem Bekloppten absah, der mich mit irrem Blick fixierte.

Ob er mich... sah? Oder... war er einfach 'bekloppt' genug zu glauben, dass da jemand war?

Ich schüttelte den Kopf. Vermutlich waren es genau solche verdrehten Gedanken gewesen die ihm erst seinen Namen gegeben hatten. Und ich konnte auf einen solchen Namensanhang doch ganz gut verzichten. Mich ärgerte 'der Junge der lebt' schon zu genüge.
 

Seufzend warf ich einen Blick auf meine Uhr.

Es stimmte. Ich war 5 Minuten zu früh.

Eine Seltenheit bei mir. Und gerade darum wunderte es mich, dass ich mich tatsächlich ein wenig ärgerte, dass ich warten musste.

Dass... dieser Jemand, wer immer mich auch für wasauch immer hier her bestellt hatte, tatsächlich warten ließ.

Dass dieser Jemand dieses Treffen nicht für wichtig genug zu halten schien, um ein paar Minuten früher da zu sein. Vielleicht um zu prüfen ob alles okay ist, dass er nichts vergessen hatte...

Ich rollte die Augen. Irgendwie... dachte ich viel zu sehr an ein Date. Es konnte ja auch einfach nur so ein Treffen sein. Vielleicht wollte mich jemand sehen, der endlich seinen Mut zusammen hatte nehmen können, mir vielleicht danke zu sagen oder einfach die Meinung zu geigen.

Ich hatte kurz das Bild eines Fangirlies vor Augen, schüttelte aber im nächsten Moment den Kopf. Nein... dafür hatte diese kurze Nachricht in dem Brief zu bedacht geklungen. Zu … ruhig....

Fangirlies malten Herzchen und Sternchen, Smileys und so was. Parfümierten das Papier....

Dieser Brief, den ich immer noch bei mir trug, war kurz, sachlich und... höflich gewesen.
 

Leise seufzend lehnte ich mich gegen die Wand, den Korridor gut im Blick.

Ganz nebenbei spielte ich mit dem Päckchen in meiner Hand, zupfte an der Schleife, ließ die Fingerspitzen gegen den festen Karton dribbeln während ich wartete.

Ich hatte es schon geschüttelt, dagegen geklopft, aber das leise Rascheln im Inneren verriet nicht wirklich viel. Eigentlich verriet es gar nichts.

Und Merlin, ich hatte sicherlich schon 5 Mal entschlossen nach der Satinschleife gegriffen, entschlossen es auszupacken... nur um es doch zu lassen. Ganz als wenn ich meinem Mr. Oder meiner Miss Unbekannt die Freude nicht verderben wollte.

Und das obwohl ich wirklich vor Neugierde brannte.

Ich war seltsam ungeduldig, hibbelig und blickte immer wieder auf die Uhr an meinem Handgelenk. Nur um festzustellen, dass jedes mal gerade mal eine Minute vergangen war.

Höchstens...
 

Dann aber ...blickte ich auf.

Ich konnte sie hören.

Schnelle, gleichmäßige, harte Schritte die sich näherten, immer näher kamen.

Nicht sonderlich laut, aber laut genug, dass mein Herz im selben Rhythmus zu klopfen begann.

Es... war merkwürdig.

Als wüsste mein Herz mehr als ich.

Als wüsste es viel zu genau, wer da gleich um die Ecke biegen würde, sich mir offenbaren würde....

Als wüsste es genau wem es gleich verraten würde, dass ich hier war. Versteckt unter meinem Tarnumhang.

Immerhin... so laut wie es schlug, wie sollte ich mich da denn noch verstecken? Und ich hätte wetten können, man konnte es noch im ersten Stock donnern hören.
 

Und dann... sah ich....

... IHN.
 

Merlin...! Von allen Menschen auf der Welt hätte ich gerade ihn am wenigsten erwartet.

Und ich musste mir sehr hart auf die Lippen beißen um nicht auf zu keuchen, vor Schreck, Überraschung, Verwirrung und was ich sonst gerade noch alles spürte. Ein wilder Mix aus alledem und noch vielem mehr.

So stumm ich konnte, beobachte ich ihn, während ich es kaum wagte zu atmen. Zu groß die Sorge, er könnte den kleinsten Atemzug hören.

Er sah sich um, skeptisch, fragend und... unsicher?

War er... wirklich unsicher?

ER?
 

„Potter? Ich meine.... Harry?“, hörte ich ihn leise fragen.

Noch immer huschte sein Blick umher, suchte mich, als wüsste er genau....

„Herrgott noch mal Potter, komm raus! Ich weiß dass du da bist!“, grollte er frustriert und ich zuckte zusammen. Erschrocken, überrascht, nach dem sanften Ton von gerade eben.

Dann... aber auch wieder nicht.

Ich grinste schief. Ich hätte doch wissen müssen, dass Severus Snape nicht der aller Geduldigste war.

Schon gar nicht in einer Situation wie dieser, in der er seltsam … nervös zu sein schien.

Dass es ihn wütend machen würde, nicht die volle Macht über eine Situation zu haben. Und irgendwie konnte ich es ihn nachfühlen. Sich beobachtet fühlen und doch nicht zu wissen von wo und ob wirklich...
 

Ich seufzte leise, ehe ich die Bänder meines Umhanges öffnete und ihn langsam von meinen Schultern gleiten ließ. Seine Augen weiteten sich, als wäre er dennoch überrascht, dass ich wirklich da war oder wirklich mutig genug war, mich zu zeigen.

Und dass ich... -wie mir nun klar wurde- sein unversehrtes Geschenk in meinen Händen hielt.
 

„Professor?“

Erst jetzt betrachtete ich ihn im Ganzen.

Er schien... sich irgendwie … hergerichtet zu haben. Zumindest kam es mir so vor.

Er trug wie immer seinen Gehrock, streng und maßgeschneidert. Wie auf den Leib genäht. Wie eine zweite Haut.

Ich konnte mich nicht erinnern, ihn jemals in etwas anderem gesehen zu haben als dem strengen Schwarz, dass ihn doch... irgendwie kleidete.

Zumindest nicht seitdem ich ihn kannte. Und wie immer trug er schwarze Hosen, schwarze, blank geputzte Schuhe. Und wenn ich ganz ehrlich war, konnte ich ihn mir nicht in anderen Farben vorstellen. Rot würde albern aussehen, Grün würde ihn nicht stehen. Blau.... auch nicht. Und auch alle anderen Farben des Spektrums, die mir einfielen würden nicht passen.

Schwarz... einfach... nur schwarz, höchstens noch... sehr, sehr dunkles Blau... war seine Farbe.

.

Das Einzige was heute anders an ihm war, mal abgesehen davon, dass der tödliche Blick zu fehlen schien, war....

waren seine Haare.

Ich kannte ihn jetzt sieben Jahre.

Ich hatte ihn von Klasse 1 bis Klasse 6 gehasst... Von ganzen Herzen und mit Leidenschaft.

Aber noch nie hatte ich gesehen, dass Professor Severus Snape seine Haare mit einem Band zurück gebunden hatte.

Ich hatte nie erlebt, dass sie seidig glänzten, wie frisch gewaschen. Hatte nie erlebt, dass sie... irgendwie... weich aussahen und nie hatte ich auch nur eine Sekunde daran gedacht, die Hand auszustrecken um zu testen, ob sie sich anfühlten wie sie aussahen. Nie hatte ich gedacht... dass er auf gewisse Weise..... doch attraktiv sein konnte, wenn er nur wollte. Bis... jetzt.
 

„Du bist … meiner Einladung gefolgt...?“

Es war mehr eine Frage, als eine Feststellung und ich kam nicht umhin, meinen Tränkelehrer weiter anzustarren und zuzulassen, wie er mich anstarrte.

Vermutlich... fühlten wir uns beide gerade auf dieselbe Art und Weise... einfach seltsam.

Und wussten beide nicht so recht, wie wir das beenden konnten.

„Sieht..... wohl so aus“ war meine leise, zögerliche Antwort.

Ich behielt für mich was ich dachte.

Behielt für mich, dass ich ja auch nicht gewusst hatte, wer mich treffen wollte.

Sagte nicht... wie sehr mich diese Einladung überraschte. Zumindest sagte ich es nicht mit diesen Worten.

„Sir... warum wollten sie mich sehen?“, fragte ich schließlich, nachdem wir uns eine scheinbare Ewigkeit angeschwiegen hatten und nur von einem Bein auf das andere getreten waren.

Und als ich aufsah, kam ich zu dem Schluss, dass ihn das hier... wohl nicht besonders leicht fiel.

Zumindest schien ihn meine Frage ziemlich aus dem Konzept zu reißen.

Er runzelte die Stirn und einen Moment fragte ich mich, ob er einen Zettel aus seiner Tasche ziehen würde, um nachzusehen, was jetzt als nächstes kommen müsste.
 

„Der Raum der Wünsche“, half ich ihm auf die Sprünge und deutete auf die leere Wand, vor der wir standen.

„Warum hier?“

Erst jetzt schien auch wieder Leben in den Mann vor mir zu kommen.

Und einen Moment lang war ich mir sicher, dass er mich anblaffen würde für meine Neugierde, dass ihn meine Fragerei nerven würde.

Aber... nichts!

Stattdessen... huschte ein kleines Lächeln über seine dünnen Lippen, als er sich der Wand zu wandte und die Augen schloss.
 

Ein Lächeln!! Severus Snape...konnte Lächeln...!!?

Vermutlich musste ich froh sein es wirklich gesehen zu haben. Mit eigenen Augen. Mit der neuen Brille. Mit der ich klar und deutlich sehen konnte.... Ich unterdrückte den Wunsch, sie abzuziehen um nach zusehen ob sie schmutzig war. Sie konnte es auch nicht sein. Ich hatte sie vorhin erst geputzt!

Aber wenn mir jemand erzählt hätte, dass sich Snapes Mundwinkel auch nach oben heben konnten, ich hätte ihn vermutlich ausgelacht und dann einen Lügner genannt. Oder einen Fantast. Aber nun?

Sollte ich glauben, dass mich meine eigenen Augen belogen?

Wohl...kaum.
 

„Entschuldige, für einen Moment hab ich doch wirklich den Faden verloren“, drang es leise an mein Ohr und ich...blinzelte.

Ungläubig. Verwirrt.

So langsam aber sicher glaubte ich nicht mehr, dass das wirklich Snape sein konnte der hier vor mir stand und mit mir sprach.

Oder konnte es sein, dass er mir einen Kuraufenthalt in St. Mungos 'schenken' wollte, um mich ein für alle mal los zu werden?

Wenn schon nicht durch Tod und Verdammnis, dann eben indem er mich... verrückt machte, indem er mich glauben ließ, er könnte... wirklich nett sein?
 

Geschenke. Ein Lächeln. Und eine Entschuldigung.... Ich war drauf und dran ihn zu fragen, ob er sich nicht wohl fühlte.

Stattdessen aber beobachtete ich den mir bekannten 'Raum der Wünsche-Tanz.'

Das dreimalige auf- und abgehen vor der Wand, die noch leer und unberührt war.

Beobachtete wie Barnabas langsam schwindelig wurde, weil er den Kopf hin und her schwang, wenn Snape an ihn vorbei trat und vor sich her murmelte.

Und schließlich....

„Nun dann...“ Snapes weiche, samtene Stimme riss mich in meine gedankenlose Starre, ließ mich aufblicken.

Direkt hoch in ein paar schwarzer Augen, die im Schein der Fackeln funkelten.

Schwarze Obsidiane.

Hatte ich das nicht neulich schon mal gedacht? Hatte ich mir nicht vorstellen wollen, wie es aussehen würde, wenn ein wenig Leben in dem sonst so stumpfen, bodenlosen Schwarz leuchten würde?

Nun wusste ich es. Und es verwirrte mich mehr, als alles andere am heutigen Tag.

Es verwirrte mich..... dass es mir wirklich... gefiel.

„Wa..s?“, fragte ich rau und blickte zu der Tür, auf deren Klinke Snapes Hand wartend lag.

Ich war mir nicht sicher... ob ich ihn folgen sollte. Ich hatte ja keine Ahnung was mich erwartete, was das alles sollte. Ich hatte keine Ahnung warum ich hier war und warum er so freundlich war...

Warum er wieder oder noch immer lächelte.

Mich anlächelte.

„Keine Sorge, Harry. Ich versichere dir, ich will nichts böses.“, versprach mir seine leise Stimme und ruhig hielt er mir die andere Hand entgegen. Fragend, abwartend und... Zeit gebend.

Ob er wohl verstand, wie verwirrend das alles für mich war? Ob er verstand, dass ich... rein gar nichts verstand?

Mein Blick glitt zu seinen Fingern, die mir einladend entgegen gehalten wurden. Was sollte ich damit? Erwartete er, dass ich sie nahm, meine Hand in die seine legte und mich führen ließ?

„Komm...“, bat er und ich... gehorchte noch ehe ich mir die Frage im Stillen selbst mit ja beantwortete.

Ganz sachte, als wäre er Nitroglyzerin, legte ich meine Hand in seine und wollte schon erschauern in der festen Annahme, dass seine Hände eisig sein würden. Sie waren so blass, so farblos, wirkten so kalt.

Aber... nichts. Sie war es nicht. Seine Hand war warm, der Schauer blieb aus.

Zumindest bis ich seinen Blick auffing und erneut mit einem Lächeln belohnt wurde.

„Die Brille steht dir, Harry“, sagte er wie selbstverständlich. Als würde er ständig mit Komplimenten um sich werfen.

„Auch wenn ich fand, dass die Alte außergewöhnlicher war. Mehr Persönlichkeit hatte. Keiner hatte diese Brille, außer dir. Aber ich verstehe dass du sie abgelegt hast. Mal was neues, hm? Ein Neuanfang.“

Hatte er je freiwillig so viele Worte auf einmal an mich gerichtet?
 

Mir... war plötzlich nach weinen zumute.

Jeder wusste wie es war, wenn man die Kontrolle über eine Situation verlor und sich plötzlich hilflos fühlte.

So fühlte ich mich jetzt. Alles was ich bisher an diesen Mann gekannt hatte, schien gerade jetzt... einfach abgelegt.

Als wäre sein Hass auf mich ein Mantel gewesen, den er heute nicht trug, den er in seinen Räumen gelassen hatte und sich stattdessen das 'Ich mag dich-Hemd' angezogen hatte, weil es besser zu dem festlichen Anlass passte.

Ich blinzelte. Ach ja. Weihnachten....
 

Hatte ich auch nur eine Minute lang vergessen, dass heute Heiligabend war, so wurde ich nun, da er mich mit sich zog und die Tür zum Raum der Wünsche im selben Moment öffnete, mit aller Macht erneut daran erinnert.

Ich glaubte es nicht. Ich konnte... es ganz einfach nicht glauben. Wie auch?

Severus Snape war doch der Grinch!

Zumindest in meiner Vorstellung hatte ich ihn mir gerne so vorgestellt. Wie jemand, der Weihnachten hasste und nicht... so was ...Wunderschönes erschuf.
 

Ich wusste schlicht nicht wo ich zuerst hinsehen sollte.

Zum Kamin, in dem leise ein behagliches Feuer prasselte und den Raum angenehm warm machte? Oder zu gedeckten Tisch, der auf zwei Menschen zu warten schien, die Hunger und Appetit auf ein köstlich duftendes Weihnachtsessen hatten?

Ich erkannte den Weihnachtspudding den ich liebte und den ich nur hier in Hogwarts bekam.

Ich erkannte Kürbissaft und dampfenden Kakao... der nur auf mich zu warten schien....

Oder sollte ich doch zuerst zu dem Weihnachtsbaum, der hübsch geschmückt in der Ecke stand, blicken, dessen Lichter warm und freundlich funkelten und die silbernen Kugeln leuchten ließen?

Ich blinzelte, als mir etwas ins Auge fiel, das mich irritierte, zugleich erschreckte.

Zwei... kleine Pergamentröllchen.... die mich viel zu sehr an den Abend vor zwei Tagen erinnerten, als wir unsere Wünsche aufschreiben sollten und an das merkwürdige Gefühl beobachtet zu werden.
 

Kritisch runzelte ich die Stirn, trat langsam näher, mit dem dringenden Bedürfnis mich zu versichern, dass ich mich irrte. Aber erst als mich die warme Hand, in der meine noch immer lag, zurück hielt, dachte ich daran, dass ich nicht alleine war. Dass ich immer noch... mit Snape.... Händchen hielt.

Der Gedanke bescherte mir heiße Wangen.

Händchen halten... also wirklich!!

Aber auch dass Snape es war, der diesen schönen Zauber gewirkt hatte, sich all das hier erdacht hatte, war wirklich schwer zu glauben.

Vorsichtig entzog ich ihm meine Hand.
 

Das leise 'Klick' der Tür schreckte mich auf, beruhigte mich auch zugleich.

Die Tür schloss sich zwar, aber abgeschlossen wurde nicht. Snape nahm mir nicht die Möglichkeit der Flucht... auch wenn mir langsam der Gedanke kam... dass das vielleicht gar nicht nötig war. Dass ich das... vielleicht gar nicht wollen würde. Und... auch dieser Gedanke... wie so viele andere, verwirrte mich noch mehr.

„Ich...“, wollte ich ansetzen, als ich meine Stimme endlich wieder gefunden hatte.

Aber ich verstummte sofort, als Snape vor mich trat und milde lächelnd den Kopf schüttelte.

„Bitte lass es erst einmal gut sein Harry. Ich würde mich …. freuen, wenn du mit mir essen würdest...“

Irgendetwas flackerte in seinen Augen und für einen kurzen, winzigen Moment, glaubte ich ernsthaft, dass es so was wie... Hoffnung war.

„Dann... werde ich versuchen es dir erklären“

Seine schwarzen Augen fingen meinen Blick ein, sahen mich ruhig, einfach bittend an.

Und Merlin... beim besten Willen, selbst wenn ich es ernstlich gewollt hätte... hätte ich nicht nein sagen können.

Natürlich war es gefährlich mit dem Potionmaster zu essen. Natürlich war es gefährlich mit Mr. Giftmischer persönlich zu speisen.

Vor allem wenn man wusste, dass er einen eigentlich hassen sollte. Dass man bis vor wenigen Minuten noch gedacht hatte, er würde eher …. Stepptanz lernen, als nett zu mir zu sein... Und nun?

Natürlich konnte ich nicht wissen, ob was im Essen war, konnte nicht wissen, ob ich gleich tot umfallen würde, bis ich es letztlich tun würde....

Aber... ich konnte auch nicht nein sagen.

Und so... nickte ich nur hilflos und ließ zu, dass er mir letztlich, ganz Gentleman, den Stuhl zu Recht schob und mir half mich zu setzen. Ob es das war, was man 'Old School' nannte?
 

Es schmeckte wirklich gut, daran gab es keine Zweifel.

Das Fleisch war herrlich saftig und alles absolut stimmig. Leise Musik umschmeichelte uns und sogar ein paar Kerzen flackerten romantisch zwischen uns auf dem Tisch. Aber genau das war es.

Romantik die ich nicht verstand. Stimmung die ich nicht verstand...

Der Grund... warum ich das Essen trotz allem nur halb genießen konnte. Er sagte nichts. Ich sagte nichts.

Und doch war da keinerlei frostige Kälte zwischen uns.

Es kein frostiges Schweigen, sondern einfach die stille Übereinkunft, das jedes Wort unangebracht war, jetzt in diesem Moment einfach stören würde.

Von seiner Seite aus, war es ruhige, entspannte und vielleicht sogar zufriedene Stille...

Von meiner Seite aus, war es eher ein verwirrtes, irritiertes und angespanntes Schweigen.
 

'Mentales auf die Lippen beißen'.
 

Ich wusste schlicht nicht was ich sagen sollte obwohl ich unzählige Fragen hatte. Aber die Angst, dass ich, würde ich erstmal anfangen ihn Löcher in den Bauch und ins Nervenkostüm zu fragen, nicht mehr aufhören könnte und den Moment des Friedens zwischen uns zerstören, war einfach … erschreckend groß.

Ich wollte... ihn nicht zerstören.

Und so genoss ich lieber das was ich hatte und ärgerte mich nur im Stillen über mein Unwissen.
 

„Ich mag Poesie sehr gerne, Harry“, riss er mich schließlich irgendwann aus meinen Gedanken, als ich gerade von meinem Weihnachtspudding probierte.

Fragend blickte ich auf und beobachtete, wie seine Lippen sich wieder zu diesem Lächeln verzogen, das noch so neu war, so fremd dass ich immer noch an mich halten musste, um ihn nicht mit offenen Mund anzustarren.

Snape und Lächeln...

Das war schon ein Erlebnis der anderen Art.

Und doch...konnte ich gar nicht anders als zu denken, dass er... es ruhig öfter tun könnte, so fremd es auch war. Vielleicht war es irgendwie wie mit meiner neuen Brille. Es war fremd... Aber fremd war nichts schlechtes, sondern einfach eine Sache der Gewöhnung, nicht wahr?
 

„Was?“

Wenn ich ehrlich war, hatte ich kaum zu gehört.

Sein Lächeln wackelte kurz und ich erkannte für einen winzigen Augenblick die alte Ungeduld in seinen Augen, die wiederum mich schmunzeln ließ. Endlich etwas, dass ich an dem Mann noch erkannte!

Aber er hatte sich so schnell wieder gefangen, dass ich Sekunden später nicht mal mehr sicher war, ob ich mich nicht doch geirrt hatte.

„Die Bücher.. die Gedichtbände, Harry“

Er lächelte sachte als ich blass wurde „Dein Weihnachtsgeschenk. Ich hab mich sehr gefreut, Harry“
 

Ich zuckte zusammen, als mein Löffel auf den Teller fiel, laut klirrte.

Harry.. Immer wieder Harry...

Ob ich mich daran gewöhnen konnte, dass er mich beim Vornamen nannte? Und... wie er es tat?

So… sanft?

Wann immer er mich früher 'Potter' genannt hatte, hatte es wie eine Beleidigung geklungen. Als wäre es ein Schimpfwort, für irgendeine niedere Kreatur, der man nur mit Abscheu begegnen konnte. Die man einfach nur hassen konnte.

'Potter' schien ein anderes Wort für Hass zu sein. Doch mein Vorname?

Vielleicht war es nur Einbildung...aber wenn er nun über Snapes Lippen perlte, klang es wie ein Kosewort.

Aber nicht das war es, dass mich aus dem Konzept gebrachte. Nicht nur. Oder nicht jetzt.

Viel mehr die Erkenntnis die mich traf.

Er wusste es!

Er wusste... dass das Geschenk von mir gekommen war. Wusste, dass ich es gewesen war, der stundenlang durch die Stadt gelaufen war um was Passendes zu finden.

Nun gut. Das wusste er vermutlich nicht, aber dennoch... war es mir peinlich und zu meiner Schande.... spürte ich zum wiederholten Male an diesem Tage, wie meine Wangen sich erhitzten und meine Verlegenheit nach außen trugen.

„Sie... wissen..., dass es von mir ist?“, fragte ich schwach und machte mir nicht die Mühe es zu leugnen. Genauso gut hätte es mir ja auch auf der Stirn stehen können. In großen Buchstaben, leuchtend Rot wie meine Wangen.
 

Sein Blick wurde besorgt, aber auch kritisch.

„Harry... du hast doch nicht angenommen, dass ich es nicht wüsste, oder?“, fragte er mich sanft, aber gleichzeitig auch in einem Ton, als würde er ehrlich an meiner Intelligenz zweifeln.

Letzteres kannte ich ja von ihm, aber nicht die sanfte Sorge, die warme Nachsicht in seiner rauen, tiefen Stimme.

„Du bist seit 7 Jahren mein Schüler. Ein Schüler auf dem ich nun... aus … gewissen Gründen...“

Er seufzte, scheinbar nicht gewillt auszusprechen was er hatte sagen wollen.

Dass er mich auf dem Kicker und immer ein besonderes Augenmerk auf mich gehabt hatte.

„Ich kenne deine Handschrift Harry. Ich kenne sie lange genug um sie immer wieder zu erkennen. Alleine das 'P' in Professor ist dasselbe, wie das in deiner Unterschrift. Du hättest die Karte im Laden schreiben lassen sollen, wenn du nicht wolltest, dass ich es weiß“, schlug er ….seltsam enttäuscht vor und ich... kam zu derselben Erkenntnis.

Zusammen mit der Erkenntnis, dass ich zu dumm war, einen Eimer Wasser umzukippen.

Meine Handschrift. Natürlich! Ich hätte ja auch direkt unterschreiben können.
 

Weihnachtliche Grüße von Harry Potter.

Ho Ho Ho!
 

„Ich hoffe du weißt, dass ich die Karte hasse?“

Er grinste, genauso wie ich.

„Aber ich vermute mal, das ist genau der Plan war, hm?“

Langsam schüttelte er den Kopf und nippte amüsiert an seinem Weinglas. Innerlich hatte ich die Augen gerollt. Ich war 18 Jahre alt, bekam aber Saft und heißen Kakao und er... trank Wein. Und ließ mich zugucken wie er den 'Erwachsenen' heraushängen ließ. (LOL nein... DER Erwachsene ist in der Hose geblieben :P)

Aber ich hatte geschwiegen. Es war nicht weiter schlimm.

Für ihn... würde ich vielleicht auch einfach ewig ein Kind bleiben, immerhin hatte er mich aufwachsen sehen, kannte mich, seit dem ich ein kleiner Rotzbengel gewesen war.

Ich schmunzelte. Vom kleinen zum großen Rotzbengel heran gewachsen...

Vermutlich empfand er es eben genau so. Also war die Veränderung wohl nur gering.

Ich... immer noch ein Kind.
 

„Aber die Pralinen waren wirklich gut. Nachdem ich sicher gegangen bin, dass sie auch wirklich Giftfrei waren.“

Er schmunzelte noch breiter.

Und auch dieses mal konnte ich nicht anders, als zu erwidern. Ich begann den Abend, so seltsam er und das Ganze auch war, doch zu genießen.

Genoss- und ich war froh dass niemand meine Gedanken hören konnte- Snapes ruhige, freundliche Gesellschaft und genoss es, mal ausnahmsweise nicht angepampt zu werden, weil ich mich auch nur in seine Nähe gewagt hatte. Alleine dafür hatte es sich gelohnt, das Abendessen in der großen Halle zu verpassen. Und wer vermisste mich schon? Und was vermisste ich schon?

Vielleicht war es ein wenig egoistisch, aber Snape vergaß wenigstens nicht, dass ich existierte, während ich vor ihn saß.

Doch nun, da ich meinen Nachtisch letztlich auf aß, genoss wie die süße Note auf meiner Zunge explodierte, dachte ich fast... enttäuscht daran, dass der Abend nun wohl in schnellen Schritten dem Ende zuging. Viel zu schnell, wie mir nun schien. Aber wir hatten gegessen. Was sollte da noch kommen?

Mittlerweile hatte ich das hier als eine Art Friedensangebot verstanden. Hatte angenommen, dass er einfach sehen wollte, ob ich wirklich so schrecklich war, wie er immer dachte und ob er mir nicht zeigen konnte, dass er es nicht war.

Ich hatte keine Ahnung was er von mir hielt... aber fast hoffte ich wirklich darauf, das Bild geändert zu haben.

Auch wenn mir mein Geschenk jetzt erst recht so vor kam, als wäre es ein Bestechungsversuch.
 

Ich spürte seinen Blick auf mir, wie er über den Rand seines Glases zu mir hinüber blickte und das erste Mal seit dem wir uns kannten, fühlte es sich nicht an, als würde ich entweder zu Eis erstarren oder in Flammen aufgehen.

„Hat es dir geschmeckt?“, fragte mich letztlich Snapes tiefe, wieder überraschend warme Stimme und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Mal wieder.

Und erst jetzt bemerkte ich, dass er wohl schon längst aufgegessen hatte und geduldig darauf wartete, dass ich fertig wurde.

Dass ich... ging?

Ich ertappte mich selbst bei dem Gedanken, dass ich es wohl, wenn auch nur zum Teil bewusst, vielleicht ein wenig … hinaus gezögert hatte. Bewusst noch langsamer gegessen hatte, als ich es eh meistens tat.

Und dass es mich nicht unbedingt zurück in den Gryffindorturm zog, dass ich keinerlei Bedürfnis oder Wunsch verspürte, Ron und Hermine zu berichten, was heute passiert war.

Dinner mit Snape...
 

Nein. Nein auch das würde mein kleines süßes Geheimnis bleiben. Eines... zwischen ihm und mir.

Ich nickte schließlich, als ich fast vorsichtig den Löffel auf dem Teller nieder legte und mich selbst langsam zurück lehnte.

Mit Schaudern erinnerte ich mich an das unangenehme Geräusch von vorhin, als er mir aus der Hand geglitten war und die Ruhe des Raumes auf so unangenehme Art und Weise gestört hatte.

„Es war... sehr lecker..., Sir“

Ich war irgendwie… angespannt und wusste nicht, was ich groß sagen sollte. Und wie ich ihn nennen sollte, außer eben Professor Snape und Sir. Er nannte mich Harry, ja.

Auch ganz ohne, dass ich ihm den Vornamen angeboten hatte. Ohne dass ich ihm auch nur das 'Du' angeboten hatte. Umgekehrt aber, konnte ich mir nicht dieselbe Freiheit heraus nehmen. Er war der Ältere. Er war mein Lehrer und somit, auch wenn ich jahrelang anderer Meinung gewesen war, eine Respektsperson. Und die sprach man nicht einfach mit 'Du' und... Severus an.

„Danke“, schob ich hinterher, im Bemühen nicht unhöflich zu sein, nachdem er sich so viel Mühe gegeben hatte, wie es schien.

Und ich hatte durchaus Manieren, nur vergaß man sie viel zu schnell, wenn man nur mit Gleichaltrigen zusammen war.

Snape lächelte zufrieden und ich fragte mich, wie lange er vielleicht darüber nachgedacht hatte, wie er den Abend gestalten sollte. Was er zu Essen besorgen sollte, welcher Nachtisch uns beide ansprach, wie man den Weihnachtsbaum möglichst Hausneutral schmücken konnte. Ich schmunzelte, als ich zu der Tanne blickte, die herrlich zu mir herüber duftete. So wirklich geglückt war das ja nicht. Der Baum grün, die Kugeln silbern... Ob gewollt oder nicht, es war ein Slytherinbaum!

Aber damit konnte ich leben. Er war dennoch schön. Und wieder fiel mein Blick auf die beiden Röllchen, die dort hingen. Verloren irgendwie und doch als Paar nicht alleine. Die Kerzen waren ohne jeden Zweifel verzaubert, denn längst hätte das linke Pergament Feuer fangen müssen und der Wunsch in Rauch aufgehen. Tat es aber nicht. Auch schienen die Kerzen nicht nieder zu brennen, obwohl wir schon eine Weile hier saßen.
 

Leise seufzte ich, blickte auf als Snape sich vorbeugte, die Ellbogen auf den Tisch stützte und das Kinn auf seinen verschränkten Händen ruhen ließ. „Du hast viele Fragen, nicht wahr?“, fragte er leise und sah mich ruhig, aber irgendwie... auch bekümmert an, während ich schwach nickte.

Ich hatte sicherlich Millionen Fragen, die ich aber doch in einer Einzigen zusammenfassen konnte.

„Warum das Ganze?“ fragte ich und nun war er es der nickte, leise seufzte.

„Ich... tue mich, wenn ich ehrlich bin, ein wenig schwer dir zu antworten Harry. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, ohne dass es... befremdlich klingt. Ohne dass es dich vielleicht verschreckt.“, gestand er mir und ich blinzelte doch ein wenig verwundert hinüber in das, im Kerzenschein flackernde, Schwarz seiner intensiven Augen.

Das mich ansah und doch durch mich hindurch zu blicken schien.

Er suchte nach Worten. Und das... hatte ich bei ihn noch nie erlebt. Er hatte stets gewusst, was er sagen musste. Ob nun um zu verletzen, oder …. na ja. Eigentlich nur zu verletzen. Vielleicht fand er darum auch keine Worte. Weil er es... dieses mal eben nicht wollte?

Nervös biss ich mir auf die Lippen, blickte auf, als seine Hände zuckten und ich sah, wie sein Blick auf meinen Lippen lag.

Hatte er etwa daran gedacht, mich daran zu hindern? Dabei tat ich es ständig.

Wenn ich nachdachte, wenn ich nervös war. Beim Hausaufgaben machen, beim lernen...

Oder wenn ich mich damit abhielt, was Dummes zu sagen.

Also im Prinzip ständig, wenn ich vor ihn gestanden und mir alleine sein Anblick gereicht hatte um Trotz wie Adrenalin durch meine Venen rauschen zu spüren. Und... Trotz war wirklich nur sehr selten ein guter Berater. Ebenso wie Wut. Und beides hatte er gerne und oft in mir heraufbeschworen.

Ganz automatisch gab ich meine Lippen selbst wieder frei und er... lächelte. Scheinbar zufrieden, dass ich gehorchte, ohne dass er etwas sagen musste. Und ich... ärgerte mich ein bisschen, dass ich es getan hatte.

Aber auch, weil ich immer noch nicht wusste, warum ich eigentlich hier war. Aber auch er schien zu dem Schluss gekommen zu sein, dass er irgendwas sagen musste... dass Schweigen die Unruhe, die mich nun wieder ergreifen wollte, nur noch schürte.
 

Er schloss die Augen und begann zu sprechen. Während ich...sprachlos wurde.
 

„Nun mag die Welt in ihren Festen beben,

entfesselt wüten mag das Element;

denn eine neue Ära tritt ins Leben,

dass keinen Hass und keinen Streit mehr kennt.

Durch meine Seele zieht's mit Zauberweben-

oh wie's im Herzen Glück verheißend brennt!

Die Pulse fliegen mir, die Lippen beben.

Ich fühl's, das ist es was sich Liebe nennt!

Und möge alles rings im Nichts versinken...

Ich lebe und der Liebe Sterne winken!“
 

Meine Augen waren mit jedem Wort größer geworden. Und mein armes Herz wummerte mit jeder Zeile ein wenig lauter in meiner Brust. So laut, dass ich fürchtete, ihn zu stören in seiner Konzentration, weil es zu ihn hinüber klopfte.
 

Als ich die Gedichtbände gekauft hatte, hatte ich mich gefragt, wie es klingen würde, wenn er aus Ihnen vorlesen würde.

Wenn er zum Beispiel das Gedicht lesen würde, das ich mit dem Lesezeichen markiert hatte, ganz ohne jeden Hintergedanken. Nur mit dem einen, dass es ein schönes Gedicht war. Doch so wie er es gerade leise sprach, fast zärtlich rezitierte, klang es als wäre es viel mehr...

Und mein Herz... schlug mit dieser Erkenntnis nur noch lauter.
 

Ich schrak zusammen, als er letztlich aufstand und mit ruhigen Schritten hinüber zum Fenster trat, als suchte er selbst einen Moment, um sich zu fangen, während er hinaus blickte in den künstlich erschaffenen Himmel, hinaus blickte in das, was der Raum uns schenkte. Vollmond, Sterne.. Snape hatte erstaunlich viel Fantasie aufgebracht für diese wunderschöne Illusion. Denn auch die Kreativität des Raumes war begrenzt.

Und wer hier ohne Fantasie hinein ging, bekam zwar das was er wollte, aber nie in diesen schillernden Farben.

Bekam niemals etwas, dass einfach so perfekt war..... wie das hier....
 

„O! Könnt ich, was ich fühle, könnt ich’s sagen!

Doch keine Sprach' ist mir dazu verliehn,

auf zu den Sternen scheint es mich zu tragen,

die dort in dunkler Ferne leuchtend ziehn,

ja, immer höher führt ein Feuerwagen

mich in das Reich der schönsten Fantasien,

und dieses Herze fühl ich höher schlagen,

und diese Wangen fühl ich wärmer glühen!

Des Kummers Wolken seh ich leicht entschweben.

Und neue Glut entfacht mir neues Leben!“
 

Ich kam nicht umhin, ihm mit Genuss zu lauschen.

Seine tiefe, ruhige Stimme und das vornehme Oxford-Englisch passten perfekt zu dem verschnörkelten, altmodischen Text, bei dem ich mir wohl längst einen Knoten in die Zunge geredet hätte, hätte ich es laut vortragen müssen.

Fasziniert starrte ich auf seinen Rücken und seufzte angetan, von der sanften Stimmung, die mich befiel und mich auf zauberhafte Art und Weise, gänzlich beruhigte. Warum hetzen, bis er antwortete? Umso länger er brauchte sich zu erklären, umso länger dauerte der schöne Abend...Und Merlin, irgendwie... hatte ich es rein gar nicht eilig, ihn zu beenden.
 

„Da steh ich und muss denken und muss sinnen,

so wie ein Träumender verloren sinnt.

Mein ganzes Herze konntest du gewinnen

in einem Augenblick, geliebtes Kind,

und um mein Sein, die leichten Fäden spinnen,

die zart und weich, doch unzerreißbar sind.“
 

Ich seufzte verzückt, das Kinn auf die Hand gestützt dem melodischen Singsang seiner Worte lauschend.

Ich bekam kaum - eigentlich gar nicht- mit, dass er noch vor dem Schluss endete.

Erst als er sich zu mir umwandte und mich mit glühendem Schwarz anblickte, sah ich fragend auf und vertrieb dem verträumten Blick aus meiner Miene.

Nur schwach war die Hoffnung, dass es ihm verborgen geblieben war.

Aber ich kannte ihn gut genug. Ihm... blieb nie etwas verborgen. Und sein Lächeln, warm, weich und irgendwie nachsichtig, untermalte mein Verdacht. Er wusste genau, dass ich geschmachtet hatte. Und meine Wangen... flammten erneut heiß auf.
 

„Rilke war ein wahrer Künstler. Zauberer der Worte in der Muggelwelt...“, meinte er leise, ein wenig nachdenklich geworden und trat zwei, drei Schritte in den Raum hinein, hielt dann aber inne.

Einen Moment lang glaubte ich fest, dass ihm nun, wo er nicht mehr rezitieren konnte, wo er für sich selbst sprechen musste, die Worte ausgegangen waren und dass der Mut ihn verlassen hätte.

Aber sein Blick glitt nur ruhig von meinem Gesicht, rüber zum Weihnachtsbaum, vor dem er stehen geblieben war und seufzte nur verträumt.

Snape...verträumt. Ich sah heute so viele Seiten an ihn, die ich nicht gekannt hatte. Nicht einmal aus seinen Erinnerungen... Nichts an diesen Snape, erinnerte mich an den alten.
 

„Worte sind etwas sehr mächtiges Harry. Manchmal sagen sie nichts, manchmal alles. Manchmal geben sie uns Rätsel auf und wieder ein anderes Mal, sind sie Antwort auf eines Rätsels Lösung....“

Vorsichtig streckte er die Hand aus, griff nach der rechten Pergamentrolle und nahm sie vom Baum, rollte sie auf. Mir blieb es verborgen, aber sein Blick wurde zärtlich, als er den ihn bekannten Inhalt las.
 

„Und Worte...Sprache ist so vielschichtig. Manchmal gibt es zig Worte für ein und dieselbe Sache und doch will jedes das gleiche ausdrücken.“

Er sah mich an und meine Knie wurden weich.

Mein Kopf, mein Magen... alles schien zu schmelzen und... alles seltsam zu flattern.

Langsam reichte mir die freie Hand.

„Komm Harry, ich möchte dir etwas zeigen“

Seine Stimme war so rau und warm, die Bitte ehrlich. Und doch erschien es mir wie ein kompliziertes Kunststück, ein Zaubertrick, dass ich es tatsächlich schaffte auf die Beine zu kommen und zu ihm hinüber zu treten.

Seine große, schlanke Hand schloss sich warm um die meine, hielt mich fest, als fürchtete sie, ich könnte jetzt noch weglaufen.

Aber selbst wenn ich es gewollt hätte... ein falscher Schritt...

Nein.

Nein weglaufen konnte ich beim besten Willen nicht.
 

„Schau“, bat er und reichte mir den Zettel den ich, kaum hatte ich seinen Inhalt erkannt, fallen ließ, als hätte ich mich verbrannt.

Ich bewunderte seine Reflexe, seine Reaktionen. Dass er mich festhalten konnte und gleichzeitig das Papier auffangen, ehe es zu Boden glitt. Er lächelte nachsichtig.

„Liebe..., Harry...“ flüsterte er und ich nickte schwach während die Gedanken über mich zusammen schlugen.

Er... wusste es. Er hatte meinen Wunsch gelesen, hatte ihn an seinen eigenen Weihnachtsbaum gehängt.

Ich war mir lange nicht mehr so verletzlich vorgekommen, so den Tränen nahe wie jetzt.

Er kannte meinen intimsten Wunsch... und... doch lachte er mich nicht aus.

Er lachte nicht, grinste nicht. Verhöhnte nicht.

Sanft wurde meine Hand gedrückt und ich sah aus dem Augenwinkel, wie der Zettel- mein Zettel- in seiner Rocktasche verschwand.

Sicher und behütet. Scheinbar unerreichbar für mich

„Ganz ruhig, Harry. Es ist alles in Ordnung...“ Seine Worte drangen nur dumpf zu mir.

Das Blut in meinen Ohren rauschte. Mein Herz rauschte... Einfach alles in mir war laut, machte Lärm.
 

Tinitus der Gefühle…
 

Und als er meine Hand langsam auf seine warme Brust legte, fühlten sich meine Finger eiskalt an, als wäre kein Blut mehr in ihnen. Aber wie sollte auch, wenn es doch durch meine Kopf rauschte?

Fahrig beleckte ich mir die Lippen, während neuer Lärm dazu kam. Ein fremdes Pochen, ruhig und gleichmäßig, gesellte sich, in meinen Fingerspitzen klopfend, zu dem schnellen Technobeat, den mein Herz angeschlagen hatte. Konnten 18jährige schon einen Herzinfarkt bekommen?

Wäre da das fremde Pochen, das unbekannte, warme Klopfen nicht so beruhigend gewesen... ich hätte es vielleicht schneller erfahren, als es mir lieb gewesen wäre.

Mein eigener Herzschlag, schien nur noch ein einziger, lang gezogener Schlag zu sein, während Snapes ruhig und tröstend langsam vor sich her bummerte, ganz langsam den Marathonläufer in meiner Brust beruhigte.

Einen Moment lang dachte ich an Sklaven auf einem Boot... die angetrieben vom Trommler alle im selben Rhythmus ruderten...

Snape gab vor... mein Herz schlug nach.
 

„Wie gesagt... Es gibt viele Worte für ein und dasselbe Ding, Harry...Es kommt eben darauf an, wie wortgewandt ein Mensch ist...“

Er schmunzelte leicht, als er mit der freien Hand nach dem zweiten Röllchen griff und es ein wenig umständlich öffnete. Es waren...Millisekunden die er zögerte und ich fragte mich, welche Reaktion er von mir erwartete, dass er für einen winzigen Moment inne hielt.

„Du konntest deine Gefühle schon immer viel besser ausdrücken“

Seine Stimme war nur noch ein leises Flüstern, fast ein Raunen an meinem Ohr, so nahe standen wir bei einander.

Ich konnte sein Shampoo riechen. Irgendwas mit Kräutern. Konnte sein Rasierwasser riechen, dass angenehm duftete.

Und dann... ließ er mich lesen. Und mir... wurde schwindelig. Ich erkannte die Schrift sofort. Selbst wenn ich heute Früh nicht darauf gekommen war. Jetzt... erkannte ich sie sofort. Erkannte die feingliedrige, kleine Handschrift, die locker aus dem Handgelenk kam, als wäre sie zum Schreiben gemacht. Ich erkannte die beiden Worte, sauber und ordentlich geschrieben....
 

„Harry Potter...“, flüsterte er, flüsterte ich. Wir gemeinsam.

„Was ich mir zu Weihnachten wünsche... bist du...“
 


 

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Missetat begangen!
 


 

Ich sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 

Eure Ikarus
 

P.S: Na? Netter Cliff, nä? Eine Kapi kommt ja noch^^
 

Ah ja, ganz wichtig: Das Gedicht dass ich hier verwende ist von Rainer Maria Rilke. Ich habs nicht extra eines für die Fic gesucht. Es ist einer meiner liebsten von Rilke und dachte, dass das doch sehr gut beschreibt, was passiert ist.^^

Epilog

Palim Palim!
 

Also ihr Lieben,
 

hier ist nun das letzte Kapitel, der Epilog*schnief*

NAtürlich mit Happy End^^ Obwohl, so natürlich ist das bei mir nicht XD wer meine fics liest, weiß, dass ich meine Charas gerne mal um die Ecke bringe XD und da wartet sicher nicht der Eismann *hehe*
 

Ich möchte mich natürlich noch mal gaaanz lieb bei meinen Kommischreibern bedanken für eure lieben Kommentare und freu mich, dass es euch so gut gefallen hat^^ Vllt kramt ihr mich zu Weihnachten noch mal aus, wenns romantisch sein soll?^^
 

Und auch meiner Beta-Maus Nibori danke ich nochmals fürs Betan^^ War ne schwere Geburt,aber hast du ganz toll gemacht x3 Und die Kommentare dazu, fand ich meistens ziemlich amüsant XD
 


 

Nun halt ich aber den Schnabel (oder nehm die Finger von den Tasten) und wünsch euch viel Spaß mit dem Schluss.
 

Eure Ika
 

P.S: vielleicht wirds irgendwann eine Fortsetzung geben^^ vllt zum nächsten Silvester?XD Aber versprechen kann ich nichts, das müsst ihr mit meiner Muse ausmachen^^
 

Bühne frei für All i want for Christmas is Love - Epilog
 

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Epilog
 


 

Ich konnte hinterher beim besten Willen nicht mehr sagen, wie wir zum Sofa gekommen waren.

Ich konnte nicht sagen, wie ich den Weg in seine Arme gefunden hatte, wusste aber doch, dass ich sie nie wieder verlassen wollte.

Ich spürte warme Finger, die mir sanft durchs Haar und über den Nacken strichen und genoss sie.

Ich genoss den warmen Atem, der mir über die Wange strich, genoss den Duft des Rasierwassers, der meine Nase ganz sanft und angenehm umschmeichelte.

Ich spürte Sicherheit... Glück und... Liebe.

Seine... meine...

Unsere....

Wir hatten noch lange vor dem Baum gestanden, uns angesehen, erst ungläubig, dann liebevoll und nun... saßen wir hier.
 

Ich lauschte seinem Herzschlag, der sich wieder beruhigt hatte, fühlte meinen unter meiner Hand, im selben Tempo schlagen und war einfach von einer Ruhe erfüllt, die ich ewig nicht mehr verspürt hatte.

„Seit wann weißt du es?“, fragte ich leise und streckte noch zögerlich die Hand aus, legte sie sachte auf die Stelle zurück, an die er sie vorhin selbst gelegt hatte. Auf sein Herz. Und ich schmunzelte noch unwissend, als er die Stimme leise erhob und sie in seiner Brust zu vibrieren schien.
 

„Damals...“, begann er leise, ein wenig nachdenklich und seine Finger hielten mit einem mal still, gerieten ins stocken.

„Damals.... in dem Moment.... als ich starb...“

Er schüttelte den Kopf, als ich aufsah, heftig protestieren wollte.

Immerhin hatte ich doch genau das verhindert, oder nicht?

„Du hast... geweint Harry“, meinte er leise und seine Stimme klang belegt. Heiser. Als wäre es gerade diese Erinnerung, die am meisten daran schmerzte.

Und auch ich biss mir auf die Lippen. Das war wahrlich nicht die schönste Erinnerung in meinem Leben.
 

„Du hast geweint um mich Harry... Ich höre deine Stimme immer noch, weißt du? Ich höre sie immer noch, wie sie nach mir ruft. Verzweifelt und wenn ich träume... fühle ich deine Hände wie sie versuchen das Blut zurück in meinen Körper zu pressen und gleichzeitig kämpfend an mir zerren.“ Er küsste mein Haar, vergrub die Nase darin und ich hatte das verzweifelte Bedürfnis es ihn nach zu tun, in ihn hinein zu kriechen.

„Ich hab deine Tränen gesehen... hab sie geschmeckt auf meinen Lippen, als sie auf mich nieder getropft sind.

Und auf einmal... hatte ich den Wunsch, dich alles wissen zu lassen.

Ich wollte...dir mein Leben geben... das Wissen um jede Sekunde meines Lebens... wollte, dass du weißt wie ich wirklich bin. Warum ich bin wie ich bin....

Ich war furchtbar egoistisch, denn ich wollte, dass du um mich trauerst wenn ich tot bin“

Seine Stimme verlor sich und er seufzte erneut.

„Als ich die Augen wieder aufschlug hast du in dem Krankenbett neben mir gelegen. Zerschunden, erschöpft aber doch als Sieger. Als Sieger über Voldemort, Sieger über die Todesser. Und Sieger... über meinen Tod.

Und dann... hatte ich massig Zeit zum nachdenken...“

Ich erinnerte mich, dass er einen Monat ausgefallen war.
 

Langsam schüttelte er den Kopf. „Es ist einfach passiert Harry und ich hab es mir lange genug verboten. Aber vorgestern... als ich sah wie du deinen Wunsch abgegeben hast, war ich neugierig. Ich wollte... dir danken.

Für so vieles. Mein Leben, die zweite Chance, dass du dir mehr Mühe im Unterricht gibst...“

Ich hörte sein leises, unterdrücktes Lachen und auch ich grinste in den Stoff seines Gehrocks.

„Also wollte ich dir deinen Wunsch erfüllen, was auch immer es ist. Es war praktisch dass es uns Lehrern oblag, die Bäume mit den Wünschen zu schmücken. Mit einem Accio hielt ich deinen Wunsch in meinen Händen und als ich ihn las... erkannte ich, dass er meinem nicht unähnlich war“

Sna...Severus’ Finger nahmen das Kraulen wieder auf und ich konnte gar nicht anders, als leise zu schnurren.

Zu sehr genoss ich die kleinen Zärtlichkeiten, die sanfte Kosung.
 

„Am Abend dann bekam ich dein Geschenk und... ich beschloss alles auf eine Karte zu setzen. Es hätte furchtbar nach hinten gehen können. Kein Mensch sagte, dass du mich wollen würdest. Aber niemand schenkt jemanden etwas, wenn er ihn abgrundtief hasst, nicht wahr? Ich wollte es versuchen.

Und nun... sitzen wir hier und... du bist mein. Ich bin sehr glücklich Harry“

Wohlig erschauerte ich.

Nur er konnte meinen Namen so aussprechen, dass es sich anhörte wie ein Kosewort.
 

„Hmm... ich auch“, seufzte ich nur zufrieden, schloss die Augen wieder und schmuste die Wange zurück an seine Brust.

Es war sicherlich nicht der schönste Moment, seine Liebe für jemanden zu entdecken.

Und wer bis zu dem Moment wartete, in dem er starb um sich zu verlieben, der war definitiv ein wenig seltsam.

Aber ich kannte und...ja. Liebte ihn so....
 

„Und du?“

Ein wenig runzelte ich die Stirn. Ich musste tatsächlich einen Moment nachdenken, um zu verstehen was er meinte.

Langsam blickte ich auf, erwiderte seinen warmen Blick und lächelte dann nur. Verstehend.

„Damals als ich um dich weinte...Ich denke, das war auch für mich ein Anfang .Von allem denke ich. Da gabst du mir ein Rätsel auf.“

Ich erinnerte mich selbst noch gut, wie verzweifelt ich gewesen war. Wie es... geschmerzt hatte zu wissen, dass wieder jemand aus meinem Leben ging.
 

„Und vorhin... als du Rilke zitiert hast... hast du mir schließlich die Antwort verraten...“

Mein Blick blieb an seinen Lippen haften, die sich wieder einmal zu diesem kleinen Lächeln verzogen, dass ich erst seit wenigen Stunden kannte und doch schon liebte. Bisher... hatten wir uns nicht geküsst.

Und vielleicht war es ein Klischee, aber irgendwie...

Begann eine Beziehung nicht erst... mit einem Kuss? Waren... wir zusammen?
 

„Ich hab mich... in deiner Stimme verloren...“, gestand ich leise und mein Blick glitt höher, traf auf seine Augen, die mich zärtlich anfunkelten.

Zärtlich und.... neckisch? Spitzbübisch?

„Was ist?“, wollte ich wissen und er deutete mit einer sachten Bewegung auf das kleine Päckchen, das noch immer auf mich wartete.

Sein Weihnachtsgeschenk.

„Da wartet noch etwas auf dich, Harry“, erinnerte er und ich... blinzelte.

Wenn ich ehrlich war, hatte ich es vollkommen vergessen. Heute Abend war so viel passiert, so viel Neues und Unglaubliches, dass das kleine Ding kaum mehr mein Interesse geweckt hatte. Nun aber schmunzelte ich.

„Ist da die versprochene Liebe drin?“, fragte ich schmunzelnd und auch er grinste ein wenig, zuckte leicht die Schultern.

„Wer weiß? Mach es auf“, bat er und tat mir den Gefallen, es mit einem kleinen Accio zu uns rüber zu holen.

Auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass es purer Egoismus von ihm war. Immerhin... hätte ich aufstehen müssen, nicht wahr? Ich hätte ihn loslassen müssen!

Und dass ihm der Gedanke genauso wenig gefiel wie mir, sah man ihm an der Nasenspitze an.
 

Wie auch schon heute früh im Turm, war ich sehr vorsichtig beim Auspacken. Zog die Aufregung in die Länge.

„Ron ist fast gestorben vor Neugierde, als es heute früh ankam....

Wir packen unsere Sachen nämlich eigentlich schon am Morgen aus... aber in der Karte stand ja, ich sollte es erst am Abend öffnen“, murmelte ich vor mich her, dann blickte ich auf.

„Gemein übrigens. Schick lieber abends was hoch, wenn du willst, dass ich es abends erst aufmache!“
 

Die Schleife ging auf und mit vorsichtiger Neugier öffnete ich den Deckel und... war maßlos enttäuscht.

Na ja. Ich hatte mir nicht viel vorgestellt. Eigentlich nichts. Aber jetzt... kam es ein wenig vor, als hätte Severus bei den Dursleys abgekupfert, was die 'originellen' Geschenke anging.

„Das ist....äh...“

Ich war irgendwie sprachlos, als ich das Bündel 'Grünzeug' aus dem Kästchen holte und betrachtete.

Es war... tatsächlich...einfach Grünzeugs. Ein Zweig, ein paar Blätter, mit einer Schleife zusammen gebunden...
 

Definitiv. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte. Oder was ich damit sollte.
 

Severus neben mir lachte. Er lachte! Ob mich aus oder an konnte ich nicht sagen, aber so oder so....

Er schien sich köstlich zu amüsieren.

Ich brummte leise und versuchte mir nicht zu sehr aus alter Gewohnheit vorzustellen, wie ich das 'Grünzeugs' in seinen Hals stopfte.

„Das ist... nun...“ Ich seufzte.

„Severus...ich hab keinen Schimmer was das ist.“ So. Nun hatte ich es zugegeben und sein Lachen, beruhigte sich langsam, auch wenn er immer noch giggelte.

Ja. Severus Snape konnte nicht nur lachen, sondern auch giggeln.

„Komm her...“, bat er lieb und nur zu gerne drückte ich mich in seine Arme und ihm das grüne Ding in die Hand, damit er mich mal aufklärte.
 

Seine Augen funkelten zärtlich, als er sich ein wenig aufsetze und mich wieder dichter an sich zog.

„Ich wette wenn ich dir zeige wie es benutzt wird... weißt du auch wieder was es ist“, raunte er und mir lief es warm den Rücken runter, während ich beobachtete, wie er den freien Arm hob und das Sträußchen über uns hielt.

Und mich traf die Erkenntnis warm und kribbelig, als er sich mir langsam entgegen beugte, die Augen langsam schloss.
 

„Ach... ja?“, hauchte ich schwach, als ich es ihn gleich tat, die Augen ebenso langsam schloss, atemlos wartend.

„Ganz sicher...!“

Und dann...trafen sich unsere Lippen.

Der erste Kuss....

Unter einem Mistelzweig.
 

Und Ich verstand, dass sein Geschenk an mich...

...seine Liebe war.
 


 

Manchmal werden Wünsche..... eben doch wahr.
 

~Fin~
 


 


 


 


 


 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ich sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 

Eure Ikarus



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Kommentare zu dieser Fanfic (81)
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Von:  Elbenkind
2017-03-01T15:56:53+00:00 01.03.2017 16:56
Sooooo ein schönes Happy End!!! :,,,,,,) Ich bin von der Geschichte wirklich total begeistert, aber das Ende ist einfach perfekt, Zucker süß! <3
Von:  Lolu-Komiya
2011-07-27T20:03:27+00:00 27.07.2011 22:03
Ich muss sagen, dass ich bis jetzt großartige Schwierigkeiten mit deutschsprachigen Harry Potter Fics hatte, da ich die Bücher nur in Englisch gelesen habe. Das klang dann alles so seltsam anders. xD

Aber deine Fic mochte ich total! Dein Schreibstil ist sowieso echt klasse und würde auch echt gern mehr von dir lesen (egal ob Harry Potter oder was eigenes). :-)

*___*
Von:  Aylatha
2011-06-23T16:33:50+00:00 23.06.2011 18:33
Awwwwwwwww! Ist das erste Mal, das ich auf dieses Pairing stoße, aber ich finde die Geschichte total süß =)
Von:  JustCookie
2011-06-01T19:39:03+00:00 01.06.2011 21:39
Danke danke danke ... !!

das du diesen wundervollen FF geschrieben hast und ihn auch noch bei mexx hochgeladen hast ... ich danke dir von hanzen herzen !!

Ich finde der FF ist super geschrieben ... dein schreibstil gefällt mir total ... man findet nicht allzu viele leute die so gut in der Ich-Perspektive schreiben können ... Die Gefühle von Harry kann man einfach perfekt nachvollziehen ... und man hat überhaupt keine Lust mehr aufzuhören zu lesen ...

Auf der einen Seite ist es schade, dass ich diesen FF erst heute entdeckt habe ... aber auf der anderen Seite bin ich auch froh darüber, da ich ihn so an einem Stück durchlesen könnte ohne auf neues Kapis warten zu müssen ^w^

*zu favo click*

mfg
Emo_chan (^w^)Y
Von:  DisorientedDarcy
2010-12-17T22:09:18+00:00 17.12.2010 23:09
hach!
das war soooo süüss!
*schmacht*
Von:  DisorientedDarcy
2010-12-17T20:26:05+00:00 17.12.2010 21:26
hach...
<-----'meisterin im wenige worte kommis schreiben' hintelies mal wieder ein kommi mit wenigen worten *drop*

Von:  sumomo_hioru
2010-11-22T23:56:26+00:00 23.11.2010 00:56
So. Ich hab jetzt die gesammte ff absorbiert und binn dann zu den komis gegangen und ich muss sagen, ich bin echt schockiert... Diese/r "Teufelinffde" hat doch absolut keinen Plan was so ein Schreibstiel alles ausmacht! Von wegen die Grübeleien wären doof... Das macht doch den Charme der ff aus und wenn nicht in der Ich-Form, inwelcher denn bitte dann? Hätte man das ganze normal geschrieben, wären da keine 3 Kapitel bei rausgekommen... NIX GEGEN DIE FF!!! Die is gut so^^ ich reg mich nur grad ein bisschen über diese Ignoranz auf.... Ich mochte die ff wirklich gerne und besonders fand ich Deinen Stiel beeindruckend, wie du, wenn du einen Absatz geschrieben hast, am Ende Aspekte vom Anfang wieder mit reingebracht hast^^ das hat mich sehr inspiriert, vielen dank :-)
Ich weis, ich kommentier hier eher, wie toll ich deinen Stiel finde, als wie ich deine ff finde, aber ich beurteile Geschichten nunmal vorwiegend nach dem schreibstiel^^* und daaaaann kommt erst die Handlung. Also sage ich: Hut ab, ich liebe deine ff und ich schau gleich nach, ob du noch mer geschrieben hast...
Ich hab ja so ne tolle Angewohnheit, dass ich ff Szenen, die mir gefallen, in einspinnend kopiere... Und ich glaub, ich hab gut die Hälfte deiner Story gecoppied xD also mach weiter so!!!

Von: abgemeldet
2010-11-19T07:09:47+00:00 19.11.2010 08:09
Ich habe nun auch in das 3. Kapitel reingelesen.
Leider muss ich sagen, das es einfach zu eintönig ist. Dies alles auch in der 'IchForm' zu schreiben, finde ich besonders unglücklich. Denn -ich- bin das nun mal nicht... und vor allem :ich teile diese Ansichten ganz bestimmt nicht und würde nie so rumjammern.... doch da es eben in der 'IchForm' dort steht- Sorry, da wurde wirklich ne sehr unglückliche Form zu schreiben gewählt.
MFG
Von: abgemeldet
2010-11-19T06:57:17+00:00 19.11.2010 07:57
Hallo
Ich bin nun am Ende dieses Kapitels und frage mich so langsam, wo ist die Handlung? Ständig irgendwelche Grübeleien vom "Helden" zu lesen, empfinde ich als sehr, sehr eintönig. Bzw. Geschenkegrübeleien und was verschiedene Leute so machen- Sorry.
Bei knapp 4800 Wörtern ist eigenlich fast gar nix passiert. Und dieses 'rumjammern' vom 'Helden' ist wirklich schlimm. Da hab ich schon sehr zeitig angefangen quer zu lesen, um den roten Faden zu finden.
Doch außer ständiger Informationen, die wir Leser eh schon alle größtenteils kennen(auswendig), finde ich bis jetzt nichts- schade.
MFG
Von:  KiraAoki
2010-11-08T17:08:36+00:00 08.11.2010 18:08
Das ist total süß!
Ich muss ehrlich sagen am anfang war ich etwas skeptisch. Aber die komplette FF ist wirklich gut geschrieben, man kann die Gefühle von Harry sehr gut nachempfinden und ich seh die tolle Karte sogar förmlich vor mir!
Bin wirklich hin und weg und hoff du schreibst noch mehr FFs die aber nicht so traurig sine ^.^
Echt großes Lob!
Nach viel Schrott den man hier findet endlich was richtig schönes!


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