Zum Inhalt der Seite

Das Leben könnte so einfach sein, wenn ...

...es die Liebe nicht gäbe| new chapter on
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neuer Job, neue Stadt, alte Liebe?

Hallo! Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe die Fanfic gefällt euch.
 

Vorhang auf für den Prolog!
 

*~*
 

Prolog: Neuer Job, neue Stadt, alte Liebe?
 

‚Ich hab´s geschafft! ‘, dachte Katie nur, als sie im Büro ihres Chef für Megimagie stand. „Meinen Glückwunsch, Miss Bell, Sie haben mit Auszeichnung bestanden!“, gratulierte ihr dieser nun zum wiederholten Mal. „Wer hätte das noch vor einem Jahr gesagt, wo sie mit Felicis und Explosion gerade noch die Zwischenprüfung bestanden haben?“ Katie lächelte nur zaghaft. ‚Sie hatte es tatsächlich geschafft! Sie war jetzt eine ausgebildete Medimagierin. ‘

„Wie sie vielleicht schon gehört haben, vergibt dieses Büro jedes Jahr dem besten Absolventen einen Job bei einem Quidditchverein.“, begann nun Katies Chef, „Ich weiß, dass sie eigentlich feiern wollen und es ihren Freunden und ihrer Familie mitteilen wollen, dass sie es geschafft haben, doch muss ich ihnen leider mitteilen, dass ihre neuen Arbeitgeber Sie bereits heute kennen lernen wollen.“ Katie war kaum in der Lage etwas zu erwidern. „Ein Job? Heute?“ Ihr Chef lächelte nun. „Ja, sie wollen sie heute schon bei sich haben. Um genau zu sein, in zehn Minuten.“ Katie konnte ihren Ohren kaum trauen. ‚Ein Job und in zehn Minuten sollte sie ihre neuen Arbeitgeber kennen lernen. Das war in Traum. ‘ Ihr Chef, Mr. Batkins, stand hinter seinem Schreibtisch auf und ging zu seiner Lieblingsauszubildende.

Sie hatte es wahrlich nicht immer leicht gehabt. Als einzige weibliche Auszubildende hatte sie oft Hänseleien ihre Kollegen über sich ergehen lassen müssen, dann waren vorletztes Jahr ihre Eltern kurz nach einander gestorben und Katie hätte es beinahe nicht geschafft. Doch sie hatte die Zähne zusammen gebissen und weiter gemacht und gekämpft. Nun war sie die mit Abstand beste Auszubildende ihres Jahres.

„Miss Bell, ich bringe Sie dann jetzt zu ihren neuen Arbeitgebern. Folgen Sie mir!“, sagte er und schob Katie zum Kamin. Mit Hilfe von Flohpulver reisten sie also zu ihrer neuen Arbeitsstelle. Katie konnte Mr. Batkins nur folgen. Sie stand noch immer unter dem Schock, dass sie mit Auszeichnung ihre Ausbildung beendet hatte. Das hätte sie nach den letzten zwei Jahren niemals mehr gehofft. Doch schien dieses Jahr in der Zaubererwelt für Glück zu sorgen.

Harry Potter hatte letztes Jahr endlich Lord Voldemort besiegt, der den Auftrag für die Ermordung ihrer Eltern gegeben hatte, der Laden der Weasley-Zwillinge florierte und war das neue Herz der Winkelgasse geworden, Puddlemere United war neuer Champion geworden, dank ihres neuen Stamm-Hüters Oliver Wood… Stopp, Katie! Nicht an Oliver denken, dass ist jetzt schon fünf Jahre her, dass du ihn das letzte Mal gesehen hast. Außerdem war das letzte Treffen alles andere als erfreulich gewesen.
 

Oliver hatte seine UTZ´s geschafft, den Quidditchpokal hatte Gryffindor zum wiederholten Mal gewonnen. Ganz Hogwarts war nur noch in Feierstimmung gewesen, da es endlich wieder nach Hause ging, wo man zwei Monate lang die Seele baumen lassen konnte. Im Hogwarts-Express hatte sich das Quidditchteam von Gryffindor noch einmal zusammengesetzt und über das letzte Jahr gesprochen. Nach kurzer Zeit hatte sich Harry verabschiedet und auch die Weasley-Zwillinge und Katies beste Freudinnen gingen frische Luft schnappen. Zurück blieben der super coole Oliver und die ängstliche Katie, die schon das ganze Jahr versucht hatte, den Quidditchstar zu beeindrucken und sein Interesse auf sich zu lenken. „Tcha, alle gehen wieder dem Tyrannen-Kapitän aus dem Weg. Nur der kleine Wirbelwind Bell nicht.“, hatte Oliver scherzhaft gemeint und Katie unbeabsichtigt verletzt. „Kleiner Wirbelwind?“, hatte sie nur gefragt, da sie nun sauer war. Was hatte sie nicht alle dieses Jahr für ihn getan? Hatte sie nicht angefangen sich mädchenhafter und erwachsener zu geben? Hatte sie nicht endlich angefangen, sich zu schminken und mehr Röcke zu tragen? Hatte sie nicht immer hinter ihm gestanden, wenn er wieder einmal das ganze Team bis zur Erschöpfung getrieben hatte? Hatte sie ihm nicht immer geholfen, wenn er für seine Prüfungen lernen musste?

„Katielein, das war nicht böse gemeint! Es ist nur so, dass du ständig unter Strom stehst und naja, … nicht gerade groß bist.“, hatte er versucht sie zu besänftigen, doch genau das Gegenteil war passiert. „Katielein? Das ist doch wohl jetzt nicht dein Ernst, Wood! Behandel mich nicht immer wie ein kleines Kind, das man an die Hand nehmen muss!“, schrie sie durch das Abteil und wollte gerade weiter schreien, als die Tür aufging und Olivia Trepkins ins Abteil kam. In ihren Hotpants und dem viel zu engen Top sah sie einfach schrecklich aus, fand Katie. Doch schob die Siebtklässlerin Katie einfach zur Seite und schmiegte sich an Oliver. „Ach, Olilein, ich hab dich schon im ganzen Zug gesucht, um mich zu verabschieden.“, säuselte sie herum und küsste dann zu Katies Erstaunen Oliver direkt auf den Mund. Das war genug für Katie. Sie stürmte aus dem Abteil.

Als der Zug in London ankam, wartete Katie extra so lange, bis Oliver aus dem Abteil gekommen war, bis sie ihren Koffer holte und in die lang verdienten Ferien fuhr. Mit einem gebrochen Herzen.

Seit dem Tag hatte Katie ihn nicht mehr gesehen. Da er Quidditchspieler geworden war, standen öfters Artikel über ihn in den Zeitungen, die Katie gelesen hatte und die Zeitschrift dann meist sofort verbrannt hatte. Auch um die anderen Jungs in Hogwarts hatte sie einen weiten Bogen gemacht und hatte den Spitznamen alte Jungfer hinnehmen müssen.

‚Hör auf an Oliver zu denken, Katie! ‘, sprach sie nun zu sich selbst. ‚Du hast ihm nie etwas bedeutet und wirst es auch niemals tun! ‘
 

Nun stand Katie mit Mr. Batkins in einer großen Halle, die in den Farben marineblau und Gold gehalten wurde. Auch das Vereinstier, ein weißer Tiger, war in der Gestaltung des Raums mit eingeflossen. Überall hingen Fahnen und Poster des Vereins an den Wänden. Nun war Katie noch mehr geschockt - sie stand in der Eingangshalle von Puddlemere United.

„So, Miss Bell. Wie sie sehen können, wird ihr neuer Arbeitgeber Puddlemere United sein.“, meinte Mr. Batkins stolz. Katie konnte nichts erwidern, da gerade in diesem Moment der Manager kam. „Ah, Mr. Batkins, welch eine Freude sie hier zu sehen! Wie ich sehe, haben sie unsere neue Medimagierin mitgebracht.“, begrüßte sie ein kleiner dicker Mann mit schwarzen Haaren. „Guten Tag, Miss Bell. Ich freue mich sie endlich begrüßen zu können. Mein Name ist Jukleman.“ „Oh, vielen Dank, Mister Jukleman.“, brachte Katie gerade noch heraus. „Dann will ich sie mal herumführen.“, begann der Mann sofort wieder zu reden. „Mr. Batkins, ich bin ihnen zu ewigem Dankverpflichtet, dass sie Miss Bell sofort hergebracht haben. Ich weiß, sie sind ein viel beschäftigter Mann und sie müssen sofort wieder zurück ins Büro.“ „Wie wahr, wie wahr, Mr. Jukleman. Viel Glück, Miss Bell.“, verabschiedete sich Katies früherer Chef und verschwand durch den Kamin.

„So, dann wollen wir einmal!“, begann Mr. Jukleman seine Besichtigungstour. Er zeigte Katie die Büroräume, die Gemeinschaftsräume der Spieler, die Umkleidekabinen, den Fitnessraum und alles, was es in dem großen Stadion gab. Zum Schluss ging er mit ihr zum Spielfeld, wo die Mannschaft noch immer trainierte, obwohl es bereits halb sechs war. „So und hier kommen wir zu unserem Prunkstück – dem Spielfeld.“ Katie sah sich mit großen Augen alles an. ‚Hier also werde ich ab jetzt arbeiten! ‘, dachte sie bei sich.

Auf den ersten Rängen lümmelten sich einige Spieler, auf die Katie nun mit Mr. Jukleman zuging. „Ah, Mr. Junkleman!“, begrüßte einer der Spieler den Manager. „Wen haben Sie uns denn mitgebracht?“ Sofort bekam er von einem Kollegen einen Rippenstoß. „Hutson, das ist unsere neue Medimagierin Miss Bell!“, klärte ihn der Manager schnell auf. „Die neue Medimagierin?“, fragten einige Spieler verdattert. „Also von dir Schätzchen lasse ich mich gerne wieder zusammenflicken!“, prahlte der Spieler, der Hutson hieß, weiter. „Halt die Klappe, Hutson. Du springst doch alles an, was einen Rock tragen kann!“, meinte ein großer blonder Spieler. „Hey, ich bin Carter Chesterfield, der Kapitän dieses Quaffelclubs. Freut mich dich kennen zu lernen.“Er reichte Katie die Hand, die sie zögernd entgegen nahm. „Nimm die Jungs nicht allzu ernst. Bei den meisten ist es nur eine große Klappe und nichts dahinter.“ Er lächelte sie an und blickte dann zu den Spielern in die Luft. „JACKSON! Du fliegst zu weit rechts!“, brüllte er dann durch das Stadion. Katie sah gerade noch, wie ein Spieler weiter in die Mitte des Stadions flog und den Quaffel zu den drei goldenen Ringen warf. Dort wurde er von einem großen Braunhaarigen gerade noch abgewehrt. „Super, Oliver!“, schrie nun Chesterfield durch das Stadion. „Kommt runter, Jungs. Ich will euch jemanden vorstellen.“ Sofort schossen sechs Spieler auf den Kapitän zu. „Ja? Wen?“, fragte ein Schwarzhaariger sofort und sah Katie neugierig an. Auch seine Mitspieler sahen Katie mit Interesse an. „Das ist unsere neue Medimagierin Miss Bell, Jungs. Ich erwarte von euch, dass ihr nett seid und ständige Flirtversuche sein lasst, denn ihr sollt euch auf das Spiel konzentrieren.“, wies der Kapitän seine Mannschaft sofort zurecht. „Was willst du uns denn mitteilen Carter?“, fragte nun eine für Katie bekannte schottische Stimme. Die Traube, die sich um den Kapitän und Katie gebildet hatte öffnete sich etwas. „Ich wollte gerade noch …“, begann Oliver, doch stockte er bei Katies Anblick. „…Katie?“

Party und andere Überraschungen

Gerade noch der Prolog und schon fliegt Kapitel 1 herein.

Danke auch für den Kommi, TanjaWood. Ich hoffe wirklich, dass dir diese Fanfic auch gefällt.
 

Hierbei kann es zu Verwirrungen kommen, da ich sowohl Katies Sicht als auch Olivers Sicht erwähne und es nicht extra erkenntlich mache. So kann es kommen, dass ein Absatz Katies Sicht beschreibt und der nächste schon Oliver Sicht der Dinge zeigt.

Aber lasst euch überraschen.
 

*~*
 

Kapitel 1: Party und andere Überraschungen
 

Alle sahen ihn nun verwundert an. „Hallo, Oliver!“, begrüßte auch Katie ihren alten Kapitän. „Wa… Was machst du denn hier?“, fragte er stotternd. „Ich bin die neue Medimagierin“, erklärte Katie schüchtern. „Du kennst Miss Bell?“, fragte Carter Chesterfield. „Ja, von Hogwarts!“, antwortete Oliver knapp, denn man sah ihm an, dass er verwirrt war. „Tcha, Hogwarts liegt nun schon ein paar Jahre hinter uns!“, stellte Katie fest. Oliver nickte nur. „Du kennst also unseren Star schon seit der Schulzeit?“, fragte Hutson neugierig. „Oh, dann kannst du uns ja alles über seine versaute Kindheit erzählen. Von den Frauen in seinem Leben und so.“ Sofort wurde er von Oliver böse angefunkelt. „Das geht dich nichts an, du versauter Troll!“ „Na ja, viel kann man da sowieso nicht erzählen!“, meinte nun Katie. „Er war hauptsächlich an Quidditch interessiert und hat die meisten Mädchen überhaupt nicht bemerkt. Und die standen nun wirklich Schlange um mit ihm auszugehen, aber Mister Quidditch-schlecht-hin hatte, wenn er sich mal entschloss der Weiblichkeit Aufmerksamkeit zu schenken, nur Augen für die vollbusigen hohlen Tussis.“, klärte sie nun seine Kameraden mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Sie blickte Oliver direkt ins Gesicht. Der schien gar nicht begeistert zu sein, dass Katie über Hogwarts sprach. ‚Oh, ja. Du hast mich ja gar nicht bemerkt, du Trottel! ‘, schoss es ihr durch den Kopf. „Ah, unser Liebling liebt also Busenwunder!“, höhnte Hutson nun. „Halt die Klappe!“, zischte ihm Oliver zu. Dann wand er sich wieder Katie zu. „Was soll das?“, fragte er. „Sieh es als Rache für die vielen Trainingseinheiten am frühen Sonntagmorgen, die du immer anberaumt hast.“, meinte sie zuckersüß. „Wie Trainingseinheiten?“, fragte nun der einzige Rotschopf in der Mannschaft. „Oh, hat euch Oliver nicht erzählt, dass er Quidditchkapitän von Gryffindor war?“, fragte sie erstaunt und sah, wie sich Olivers Augen zu Schlitzen verengten. „Doch schon, aber was …“ „Schluss jetzt! Du hältst jetzt deinen Mund, Bell, sonst lernst du mich kennen!“, drohte der Schotte. „Ach komm schon, Oliver. Wir wissen doch fast gar nichts über dich“, beschwerten sich nun Hutson und ein Kollege. „Das ist Privat!“, schnauzte Oliver nur. „Also ich kann euch gerne noch ein paar weitere Geschichten über euren Hüterstar erzählen. In meinem dritten Jahr war da …“, begann sie, doch packte Oliver sie und schmiss sie über seine Schulter. „Ah, lass mich sofort runter, Wood! Sonst kannst du gleich was erleben!“, regte sie sich nun auf, doch Oliver lief mit ihr auf der Schulter in Richtung Umkleidekabinen. Seine Mannschaftskollegen grölten und Carter Chesterfield folgte ihnen schnell. An der Tür der Umkleide angekommen, sagte Oliver nur „Hau ab, Carter!“ und verschwand mit Katie in der Umkleide.

Dort stellte er Katie wieder auf ihre Füße. „Jetzt hör mir al zu, Katie, ich will …AUA“, schrie er auf, als Katie ihm mit aller Wucht auf den Fuß trat. „Wag es ja nicht noch einmal mich so zu behandeln, du schottischer Trottel!“ „Wenn du es nicht willst, dann respektiere auch mein Privatleben und plaudere nicht über mich mit meinen Kollegen!“, schrie er sie nun an. „Was ist denn los mit dir?“, schrie ihn Katie weiter an. „Gibt es irgendwas in der Zeit in Hogwarts, das dir peinlich ist?“ Dabei schubste sie ihn an die Wand. „Nein! Aber ich will nicht mein Privatleben oder meine Zeit in Hogwarts morgen in der Zeitung lesen können!“, schnauzte er sie weiter an. „Mein Privatleben ist meine Sache und geht den Rest der Welt nichts an!“ Dagegen konnte Katie nichts sagen, denn sie war ganz seiner Meinung. Sie hatte ganz vergessen, dass er nun eine Berühmtheit war und alle hier in Dorchester oder ganz England an seinem Privatleben interessiert war. „Tschuldingung“, kam es kleinlaut von ihr. „Ich hatte ganz vergessen, dass wir nicht mehr in Hogwarts sind und du ja jetzt eine englische Berühmtheit bist“, erklärte sie leise weiter und schaute auf den Boden.

„Katie, es ist schon gut!“, versuchte Oliver die neue Situation zu beenden. Vorsichtig hob er ihren Kopf. „Ich hätte auch nicht sofort unter die Decke gehen müssen. Ich war einfach geschockt, dass du auf einmal hier warst.“ Dann blickten auf einmal grüne Augen in Haselnussbraune und keiner sagte mehr ein Wort. Sie blickten sich einfach an und bewegten sich nicht einmal mehr.

Erst durch ein lautes Klopfen an der Tür und die Stimme von Carter Chesterfield wurden sie aus ihrer Starre befreit. „Hey, lebt ihr beiden noch? Bell, ich hoffe für dich, dass Oliver noch in einem Stück ist!“ Und schon stand der Kapitän im Raum.

„Hey, ihr seit ja beide noch in einem Stück. Manomann, man hat euch über den ganzen Flur gehört!“, versuchte der Kapitän die Situation zu entschärfen. „Kommt jetzt, Junkleman will uns irgendetwas Wichtiges erzählen.“ Und schon war Chesterfield wieder aus der Kabine verschwunden. „Na dann, wollen wir unseren Manager mal nicht länger warten lassen, was?“, fragte Oliver und hielt ihr die Hand hin. Leicht verwirrt nahm Katie diese und machte sich gemeinsam mit Oliver zurück zum Spielfeld, wo der Rest des Teams bereits wartete. Kurz bevor man sehen konnte, dass sie Hand in Hand gingen zog Oliver seine Hand zurück. ‚Was soll denn das jetzt? ‘, fragte sich Katie nun.

„Ah, da sind Sie Beiden ja.“, wurde Katie aus ihren Gedanken gerissen. Zusammen mit Oliver setzte sie sich in die letzte Reihe, die mit Spielern gefüllt war, und hörte dem Manager zu. „Wie sie bereits wissen, beginnt diese Woche die Britisch-Irische Liga und wir haben uns wie jedes Jahr als Ziel den Titel gesetzt. Doch gibt es dieses Jahr auch Erneuerungen.“, begann der Manager seine Rede. „Zum einen hat uns Mister Dosters verlassen und seine Aufgaben übernimmt nun Miss Bell.“ Alle Spieler jubelten. „Warum freuen die sich so?“, fragte Katie Carter im Flüsterton. „Dosters war ein echt fieser Kerl. Wenn ein Spieler ihm nicht gefiel, ließ es ihn oft eine Zeit lang die Schmerzen aushalten, bevor er ihn behandelte.“ Katie bekam große Augen. „Ich hoffe für dich, dass du das nicht machst.“ „Na ja, vielleicht nur bei einer Person“, meinte sie scherzhaft und blickte zu Oliver. „Vergiss es!“, empörte sich Carter schnell. „Gerade Oliver brauchen wir dieses Jahr!“ „Jaja, war ja nur so ein Gedanken!“, flüsterte Katie mit einem Lächeln.

„Zweitens kommt zum ersten Spiel dieser Saison der Nationaltrainer und sucht nach neuen Spielern für England.“, erzählte Junkleman nun weiter und erneut brach Jubel unter den Spielern aus. „Meine Herren, benehmen Sie sich doch wenigstens heute einmal wie Erwachsene!“ Die jungen Spieler begannen alle zu Grinsen, doch waren sie den Rest von Mr. Junklemans Rede ruhig. „Und zum Schluss möchte ich jetzt noch Miss Katharina Bell zu ihrer hervorragenden Abschlussprüfung gratulieren, deren Ergebnisse sie heute bekommen hat.“ Sofort applaudierten die Spieler und lächelten zu Katie. „Hey, Katharina, wie wär es mit einer Party heute Abend?“, fragte der schwarzhaarige Spieler von vorhin. „Versuch es erst gar nicht, James! Sie gehört bereits mir!“, mischte sich nun Hutson ein. Sofort brach eine Diskussion unter den Spielern aus.

„Du hast heute erfahren, wie deine Prüfungen ausgefallen sind?“, fragte Carter noch einmal. „Ja, vielleicht zehn Minuten bevor ich hier her gekommen bin.“, klärte ihn Katie auf. „Dann hast du ja noch gar nicht gefeiert oder deinen Freunden beziehungsweise der Familie Bescheid gesagt!“, stellte er fest und bemerkte, dass Katie bei der Erwähnung ihrer Familie traurig wurde. „Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein, Carter.“, mischte sich nun Oliver ins Gespräch mit ein. „Katie hat nur keine Familie mehr. Vorletztes Jahr sind ihre Eltern ermordet worden.“ Carter sah zerknirscht zu Boden. „Woher weißt du denn, dass meine Eltern vorletztes Jahr umgebracht worden sind?“, fragte Katie nun ganz verdattert. „Als sie beigesetzt worden sind, war ich auch auf dem Friedhof. Meine Großmutter ist vielleicht zwei Wochen vorher verstorben.“, erklärte Oliver sofort. „Aber ich habe dich gar nicht gesehen.“, murmelte Katie. „Konntest du auch nicht. Ich habe hinter einem Busch gestanden, damit mich niemand sieht.“ Katie nickte nur. In all den Jahren, wo sie ihn vermisst hatte, hatte sie nach ihm Ausschau gehalten und dann ist er nur ein paar Meter entfernt und sie erkannte ihn nicht.

„Hei, Katharina! Wir haben eine Idee! Heute Abend gehen wir alle in unsere Stammkneipe und feiern mit dir deine gelungene Ausbildung und deinen Einstand bei uns.“, erklärte Hutson. „Hei, das ist gar keine schlechte Idee. Was meinst du, Bell?“, fragte Carter mit einem Lächeln. „OK, aber darf ich auch ein paar Freunde einladen?“ „Natürlich!“, kam es einstimmig von der gesamten Mannschaft. „Wie heißt denn eure Stammkneipe?“ „Dorchester United Pub!“, klärte Hutson sie sofort auf. „Sollen wir dich zu Hause abholen, damit du es auch findest?“ „Ist es in der Muggel-Stadt oder bei uns?“ „Natürlich in unserer Welt!“, bemerkte der Rotschopf. „Dann werde ich es schon finden.“, bemerkte Katie. „So, wenn ihr jetzt damit fertig seid, dann kann ich vielleicht unsere Medimagierin daran erinnern, dass sie sich eine Wohnung hier in der Nähe nimmt, damit sie immer erreichbar ist.“, mischte sich der Manager ein. „WAS?“, brachte Katie nur hervor. „Ich muss meine Wohnung aufgeben?“ „Ja. Wie wollen Sie sonst immer für unsere Spieler da sein?“ Katie schluckte. Sie hatte doch erst vor einem dreiviertel Jahr ihre Wohnung eingerichtet. Nach dem Tod ihrer Eltern konnte sie nicht mehr zu Hause wohnen und hatte sich dafür eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Winkelgasse geleistet. Die Miete war eigentlich viel zu hoch für ihren Geldbeutel gewesen, doch hatte sie sich nach langem Hin und Her, doch für diese kleine Wohnung entschieden. Und nun sollte sie ihr selbstgeschaffenes Heim aufgeben. Kleine Tränen standen in ihren Augen. „Hei, weinst du jetzt, Katharina?“, fragte Hutson und Katie schüttelte schnell den Kopf. Über sie hinweg sahen sich Carter und Oliver an. Mit einem Kopfnicken stand der Kapitän auf und brüllte seine Mannschaft an. „So, jetzt ist Schluss mit Plaudern. Alle auf die Besen. Es wird jetzt noch einmal richtig trainiert!“ Sofort brach ein großer Rummel aus und alle beeilten sich in die Luft zu kommen.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte eine mit einem schottischen Akzent versehene Stimme Katie leise. „Natürlich“, schniefte Katie und konnte kaum noch die Tränen zurückhalten. „Hey, Katielein, nicht traurig sein.“, versuchte Oliver sie aufzumuntern und nahm sie in die Arme. „Was ist los, hm?“ Katie kuschelte sich etwas an ihn bevor sie leise sagte: „Ich habe nach dem Tod meiner Eltern mein Elternhaus verkauft und bin in eine kleine Wohnung in London gezogen. Das ist erst ein dreiviertel Jahr her und ich habe sie jetzt endlich zu meinem Zuhause gemacht. Und nun muss ich wieder alles zurücklassen und mir eine neue Wohnung suchen.“ Sanft strich Oliver ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Die wirst du dir auch schnell zu einem Heim zaubern, Katie.“ Katie schluchzte auf und befreite sich aus seinen Armen. „Weißt du eigentlich, wie teuer eine Wohnung hier in Dorset ist? Das kann ich mir nicht leisten, wenn ich noch etwas Geld zum Leben haben möchte.“ „Oh!“, kam es nur leise von dem Hüter. Eine Zeit lang saßen sie schweigend nebeneinander. „Du, Katie, ich kann mich ja mal umhören nach einer preiswerten Wohnung.“, schlug Oliver auf einmal vor. „Die Wohnung muss aber nah am Stadion sein und ich weiß, dass es hier in der Gegend verdammt teuer ist.“, warf die kleine Blondine ein. „Oh, Merlin. Ich musste mir nie Gedanken ums Geld machen, Katie.“, erwiderte Oliver. „Ich weiß also nicht, wie das ist, wenn man auf den Preis achten muss. Aber ich kann dir etwas versprechen. Ich werde mir bis heute Abend etwas einfallen lassen.“ „Wirklich?“, fragte Katie, der eine Träne über die Wange rollte. „Wirklich.“, antwortete Oliver und strich ihr die Träne weg. „WOOD!“, schrie nun Carter nach seinem Hüter. „Ich muss. Aber ich lass mir wirklich was einfallen, versprochen!“, sagte Oliver schnell und hob mit seinem Besen in Richtung Torringen ab. So saß Katie eine Stunde im Stadion und beobachtete das Training der Puddlemere United.
 

Als die Spieler völlig außer Atem wieder landeten, lächelte sie jedem zu. „Das war doch gar nicht schlecht!“, meinte sie und Carter stimmte ihr zu. „Na dann, Jungs. Ab unter die Duschen. Wir haben in einer Stunde eine Verabredung mit unserer wunderschönen Medimagierin!“ Schnell verschwanden die Spieler in die Umkleideräume und nur Carter, Oliver und Katie blieben zurück. „Wunderschön?“, fragte Katie mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Ich dachte ihr solltet nicht mit mir Flirten.“ Carter schenkte ihr ein Lächeln. „Das war ja auch kein Flirten, sondern eine Feststellung. Du bist wunderschön!“ Zusammen packten sie den Quaffel und die Klatscher weg. „Na toll, Ruben hat den Schnatz nicht gefangen!“, stöhnte Carter auf. „Jetzt kann ich den auch erst noch suchen, bevor ich mich umziehen kann.“ Oliver wollte sich schon gerade wieder auf seinen Besen setzen und seinem bestem Freund die Aufgabe abnehmen, als sich Katie einschaltete. „Ich kann ihn doch suchen. Dann könnt ihr beiden schon mal duschen.“ „Du? Kannst du denn einen Schnatz fangen?“, fragte Carter erstaunt. „Ich hab´s noch nie gemacht. Ich war in Hogwarts immer Jägerin, aber Oliver meinte eine der besten in den letzten Jahren.“ „Stimmt dass, Oliver?“ „Ja, die kleine Bell war immer die flinkste unserer Jägerinnen.“, stimmte Oliver zu. „Na dann, ab auf den Besen, Katharina!“, sagte Carter nur. „Katie reicht völlig!“, meinte Katie an Carter gemeint als sie den Besen, den ihr Oliver hinhielt, bestieg. „Ok, dann nennst du mich aber auch nur noch Carter!“ Katie lachte und hob vom Boden ab. Im ersten Moment genoss sie es, endlich wieder in der Luft zu sein und flog ein paar Runden um das Spielfeld. Als sie nach unten sah, gingen die beiden Männer gerade vom Spielfeld.

Nun war sie allein. Sie drehte ein paar Loopings und hing ganz ihren Gedanken nach, als plötzlich ein kleiner goldener Ball vor ihren Augen flog. Sofort packte sie zu und hatte den kleinen Glücksbringer gefangen. Langsam flog sie zu der Truhe, in der die Bälle aufbewahrt wurden. ‚Ob ich wohl noch einmal eine Runde fliegen sollte? ‘, fragte sie sich kurz und schwang sich erneut auf den Besen. Sie probierte ein paar Manöver, die sie in Hogwarts gelernt hatte und flog immer schneller. Plötzlich hörte sie einen Pfiff. „Hey, Katie. Es ist jetzt genug, komm runter!“, hörte sie Carters Stimme. Sofort kehrt Katie zurück in die reale Welt und flog zu dem Kapitän. „Es tut mir leid, dass ich so lange geflogen bin, aber ich bin so lange nicht mehr mit einem Besen geflogen.“ „Du musst dich nicht rechtfertigen, Katie. Es ist sowieso nicht mein Besen sondern Olivers.“, sagte Carter. „Aber jetzt glaube ich, dass du langsam nach Hause musst, um dich fertig zu machen und deinen Freunden Bescheid zu sagen, denn wir treffen uns in einer halben Stunde.“ „WAS? In einer halben Stunde bin ich nie fertig!“, schrie Katie auf und rannte vom Spielfeld zum nächsten Kamin, in dem sie verschwand. „Wer hätte das gedacht! Der kleine Wirbelwind Katie braucht mehr als eine halbe Stunde um sich fertig zu machen.“, stellte Oliver nachdenklich fest. „War sie früher nicht so?“, fragte Carter neugierig, doch bekam er nur ein Schulterzucken als Antwort. „Komm, gehen wir nach Hause und machen uns auch für heute Abend fertig.“ Zusammen verließen die beiden Freunde das Stadion und gingen über die Straße in ihr Apartment.
 

Katie stürzte in ihre Wohnung und griff zu ihrem Telefon. „Angi? Bist du es?“, fragte sie noch außer Atem. „Ja, was ist denn los, Katie?“, kam es aus der Leitung. „Du wirst nie glauben, was mir heute passiert ist! Ich habe meine Ausbildung mit Auszeichnung bestanden und habe jetzt einen Job bei Puddlemere United und heute Abend geht die Mannschaft mit mir Feiern. Kannst du heute Abend mit kommen?“, Katie rasselte dies so schnell herunter, dass Angelina Johnson Schwierigkeiten hatte ihr zu folgen. „Nun mal langsam, Katie, was ist heute passiert?“ „Angi, ich habe jetzt keine Zeit dir alles zu erklären. Hast du heute Abend Zeit oder nicht?“ „Natürlich habe ich heute Abend für dich Zeit, Süße!“ „Dann schmeiß dich in deine Ausgehklamotten und komm in zwanzig Minuten her. Kannst du vielleicht auch George und Alicia anrufen und sie mitbringen?“ „Klar mach ich! Bis gleich!“, kam als Antwort und im nächsten Moment hörte Angelina nur noch das Tuten in der Leitung. Sofort wählte Katie eine weitere Nummer. „JA?“, hörte sie am anderen Ende. „Phoebe? Hast du heute Abend Zeit?“ „Ja, warum?“ „Schmeiß dich in ein Abendkleid und komm in zwanzig Minuten her!“, sagte Katie und schmiss den Hörer auf das Telefon. Und schon stürzte sie in ihr Schlafzimmer und durchwühlte ihren Kleiderschrank. ‚Wo war denn ihr blaues Kleid? ‘ Nach einiger Zeit hatte sie es ganz hinten im Schrank gefunden, dann machte sie sich auf die Suche nach den passenden High-Heels. Als sie alles beisammen hatte raste sie ins Badezimmer unter die Dusche. Nach der Katzenwäsche sprang sie wieder ins Schlafzimmer und zog sich schnell an. Dann ging es wieder zurück ins Badezimmer, wo sie sich schminkte und die Haare trocken zauberte. Mit einem Schwung ihres Zauberstabs steckte sie ihre Haare hoch und legte noch ein bisschen Parfüm auf.

Sie suchte bereits ihren Schmuck, als es an der Tür klingelte. Schnell sprang Katie zur Tür und öffnete. „Hei, Angi! Komm rein, ich bin gleich fertig. Muss nur noch den Schmuck anlegen.“ Völlig außer Atem lief sie zurück in ihr Schlafzimmer und suchte weiter nach ihrer Lieblingskette. Die Türklingel ging bereits das zweite Mal. „Gehst du mal eben, Angi?“, rief sie und hörte nur, wie Angelina die Tür öffnete und George, Lee und Alicia eintraten. Als sie endlich ihre Lieblingskette gefunden hatte, schnappte sie sich ihre Handtasche und ging ins Wohnzimmer, wo ihre Freunde warteten. „Wow!“, brachte George hervor und Lee pfiff ihr anerkennend zu. „Was ist eigentlich los, Katie?“, fragte Alicia, doch wurde sie durch das erneute Klingeln an der Tür unterbrochen. Schnell öffnete Katie die Tür und begrüßte Phoebe und ihren Freund Marc. „Du hast doch nichts dagegen, dass ich Marc mitgebracht habe, oder?“ „Natürlich nicht! Kommt rein!“, lächelte Katie und führte die beiden ins Wohnzimmer. „So wo ihr jetzt alle da seid. Also ich habe heute meine Ausbildung mit Auszeichnung beendet!“, begann Katie und wurde vom Angelina, Alicia und Phoebe unterbrochen, die aufschrien und sie umarmten. „Das ist ja wunderbar, Katie!“, meinten sie alle. „Ja, das finde ich auch! Aber der absolute Hit ist, dass ich jetzt die Medimagierin von Puddlemere United bin!“, verkündete sie. „Ist nicht dein ernst!“, kam es von Lee Jordan. „Doch!“, bestätigte Katie. „Heute Abend hat mich die Mannschaft in ihre Stammkneipe zum Feiern eingeladen und ich soll euch mitbringen!“ „Wir feiern heute Abend mit den Spielern von Puddlemere United?“, fragte Marc. „Ja!“, lächelte Katie ihn an. „Worauf warten wir dann noch?“, fragte George. Sofort sprangen alle auf. Per Flohnetzwerk gelangte die kleine Gruppe nach Dorchester.

„Wohin müssen wir denn jetzt?“, fragte Alicia. „Hierher!“, führte Katie ihre Freunde durch die Stadt. Nach kurzer Zeit hatten sie die Kneipe gefunden. In den Fenstern hingen lauter Fahnen von Puddlemere United. „Man sieht, dass das die Stammkneipe ist!“, stellte Phoebe trocken fest. Nacheinander drängten sich die Freunde in die Kneipe.

„Ah, Jungs! Hier kommt unsere neue Medimagierin!“, rief Hutson durch den ganzen Raum, der voll mit den Spielern und ihren Freudinnen war. „Eine Runde Feuerwiskey!“, rief der rothaarige Spieler. Alle Spieler knutschten Katie einmal ab. Doch fiel Katie auf, dass zwei Spieler fehlten – Carter und Oliver. „Wo sind denn Carter und Oliver?“, fragte sie James. „Die beiden sind noch nicht da. Müssen noch was in ihrer Wohnung erledigen.“
 

Gegenüber vom Stadion wohnten Oliver und Carter in einer Penthouse-Wohnung. Carter öffnete die Wohnungstür und ging sofort zur Terrasse. „Ist unsere Medimagierin deine Katie?“, fragte er Oliver direkt. „Meine Katie? Was meinst du damit?“, fragte Oliver. „Na, ist sie die Katie, die du seit fünf Jahren liebst und wegen der du keine Beziehung führen kannst?“ Er blickte seinen Freund direkt an, sodass er jede Regung in seinem Gesicht sehen konnte. „Ja, sie ist es“, gestand Oliver leise und ging zum Kühlschrank, um sich etwas zu trinken zu holen. „Na dann halt dich ran! Sie ist wirklich hübsch und liebenswert.“, stellte Carter fest. „Wie ranhalten?“, fragte Oliver ganz geschockt. „Na halt dich ran eben. Wenn du dich nicht beeilst, dann schnappt sie dir ein Anderer weg.“ „Wer hat je gesagt, dass ich mit Katie zusammen sein will?“ „Wie bitte?“, nun war Carter geschockt. „Du liebst sie seit Jahren, all deine Beziehungen scheitern, weil du sie nicht aus deinem Kopf bekommst, und jetzt willst du nicht mit ihr zusammen sein. Hast du noch alle Zaubersprüche im Kopf?“ „Ja, ich liebe Katie, aber ich bin der Falsche für sie.“ „Wieso?“ „Ich bin Quidditchspieler, Carter! Quidditch steht immer an erster Stelle für mich. Katie verdient aber einen Mann, für den sie an erster Stelle steht. Außerdem ist dieser ganze Rummel um mich auch nichts für sie. Soll sie etwa jeden Morgen irgendeine Lovestory von mir in der Zeitung lesen, nur weil ich am Abend vorher mit einer Frau gesprochen habe? Sie verdient nur das Beste. Und das bin ich nun wirklich nicht!“ „Komisch, ich fand, dass ihr beiden hervorragend zusammen passt. Und deine Gründe, warum ihr keine Beziehung führen solltet, sind wirklich schlecht.“ „Hör auf, Carter. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich keine Frau in meinem Leben haben werde.“ „WAS? Sag mal, Oliver, willst du ein Heiliger sein?“ „NEIN!“ „Dann hör endlich auf, so zu reden! Was ist eigentlich, wenn dich Katie liebt und unbedingt mit dir zusammen sein will, aber du dich weigerst. Verletzt du sie damit nicht mehr als wenn eure Beziehung scheitert?“ „Ich habe gesagt, HÖR AUF!“, donnerte Oliver nun los und knallte die Flasche Apfelschorle auf die Küchentheke. „Ich will nichts mehr davon hören!“, sprach er und verschwand in seinem Zimmer.
 

„Wollen wir eigentlich Katie etwas für ihre bestandene Prüfung schenken?“, fragte Carter durch die Tür. „Von mir aus!“, brummte Oliver. Vorsichtig öffnete Carter die Tür zu Olivers Zimmer. Er war einmal einfach in Olivers Zimmer gestürmt, nachdem die beiden sich gestritten hatten, und das Erlebnis wollte er nie wieder machen. Die ganze Wohnung hatte danach wie ein Schlachtfeld ausgesehen.

„Und was mag sie besonders?“, fragte er vorsichtig. „Was weiß ich?“, blaffte ihn Oliver an. „Früher hat sie einfache Kleinigkeiten, wie eine einzelne Blume oder einen kleinen Kuchen geliebt.“ Carter überlegte. „Eine Kleinigkeit meinst du! Mhm…“ Während sich Carter auf Olivers Bett setzte, wühlte Oliver in seinem Kleiderschrank. „Was meinst du? Würde ihr eine Stadtführung gefallen?“ „Eine Stadtführung?“, fragte ihn Oliver mit skeptischer Mine. „Na ja, keine traditionelle. Ich habe da so eine Idee … Die Muggel nennen es Schnitzeljagd oder Schatzsuche. Dafür verteilen wir in ganz Dorchester kleine Zettel auf denen steht, wo sie als nächstes hin muss. Dabei schreiben wir kleine Informationen über die Sehenswürdigkeiten mit auf die Zettel. Und zum Schluss könnten wir ein Picknick im Park veranstalten.“ „Hört sich nicht schlecht an. Katie war schon immer an der Geschichte interessiert.“ „Na also! Haben wir doch ein Geschenk für sie!“, jubelte Carter und sprang vom Bett auf. „Es gibt nur ein Problem, Carter! Wann sollen wir das machen?“, fragte Oliver. „Na, Samstag!“, sagte Carter als wenn es schon beschlossene Sache gewesen wäre und ging in sein eigenes Zimmer um sich umzuziehen.

Oliver suchte derweilen nach seinem Handy und rief einen Makler in Dorchester an. „Hallo, Mister Zamburg! Hier spricht Oliver Wood! Ich habe da eine klitzekleine Frage an Sie. Gibt es hier in Dorchester zurzeit eine kleine Wohnung, die sehr preiswert ist?“ „Oh, Mister Wood! Welch eine Freude, Sie mal wieder zu hören. Ich schaue sofort mal nach. … Also eine preiswerte Wohnung in Dorchester?“, fragte der Makler nach. „Ja, vielleicht zwei oder drei Zimmer?“ „Sind sie in ihrem Penthouse nicht mehr glücklich?“ „Doch, doch, es ist für … einen guten Freund.“ „Ja, also, ich habe hier vier Wohnungen, die echte Schnäppchen sind. Drei davon liegen an der Stadtgrenze und eine fast beim Stadion.“ „Wie viel kostet denn die Wohnung nahe beim Stadion und wo liegt sie genau?“ „Nun sie liegt sieben Häuserblocks von Ihrer Penthouse-Wohnung entfernt und kostet ca. 800 Galeonen pro Monat kalt.“ Oliver schluckte. „800 Galeonen kalt? Das ist doch nicht preiswert!“ „Nun für Dorchester-Verhältnisse schon!“ „Wie viel kosten denn die anderen Wohnungen?“ „Nun zwei kosten ungefähr 600 Galeonen pro Monat und sind ebenfalls kalt und die dritte kostet 750 Galeonen und ist dann warm.“ Oliver überlegte. ‚Wie viel verdient man so als Medimagier? Mit Sicherheit nicht so viel, dass man sich eine Wohnung für über 600 Galeonen im Monat leisten konnte!‘ „Mist Wood, sind sie noch da?“ „Ja, haben sie vielleicht auch Wohnungen für ca. 400 Galeonen und warm?“ „Tut mir Leid, Mister Wood, diese Preisklasse gibt es nur noch auf dem Land hier in Dorset.“ „Ok, dann hat sich das erledigt. Danke für Ihre Bemühungen, Mister Zamburg.“ Oliver schmiss sein Handy weg.

„Willst du ausziehen?“, fragte Carter, der im Türrahmen stand. „Nein, ich habe nur nach einer Wohnung für Katie gesucht. Aber ich glaube kaum, dass sie hier in Dorchester eine Wohnung findet, die sie sich leisten kann. Oder meinst du, dass sich eine Medimagierin eine Wohnung für über 700 Galeonen leisten kann?“ Carter schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Bekommen die nicht pro Monat zwischen 900 und 1000 Galeonen?“ „Ich weiß es nicht!“, sagte Oliver leise und überlegte weiter. „Kann man nicht eine Wohnung im Stadion mieten?“ „Klar kann man das machen, wenn man ein Saisonspieler ist und sich eine Wohnung für über 1 500 Galeonen im Monat leisten kann.“ „Verdammter Scheiß!“, fluchte Oliver. „Katie wird nie eine Wohnung hier in der Nähe finden, die sie sich leisten kann! Aber wenn sie keine Wohnung hier hat, dann ist sie auch bald ihren Job los!“

Carter kam wieder in Olivers Zimmer. „So wie es aussieht, wird uns also unsere Medimagierin bald wieder verlassen?“, fragte Carter. „Ja, und das alles nur wegen einer Wohnung! Das ist nicht fair! Katie ist eine der besten und dieser Job ist die Chance für sie.“ „Woher weißt du, dass Katie eine der besten ist?“ „Wenn sie etwas macht, dann macht sie es richtig. Das war immer schon so!“, erklärte Oliver und ging aus seinem Zimmer.

Er tigerte durch die Wohnung und dachte weiterhin nach. Plötzlich blieb er vor dem Gästezimmer im Penthouse stehen. ‚Das ist die Idee! ‘, schoss es Oliver ins Gedächtnis. „Carter, ich hab´s!“, rief er durch die Wohnung. „Wie? Was?“, fragte Carter verwundert. „Katie bezieht unser Gästezimmer! Sie wohnt nahe beim Stadion, braucht keine Miete zu bezahlen und wenn sie genügend Geld gespart hat, kann sie sich noch immer eine eigene Wohnung hier besorgen!“, erklärte Oliver. Carter zog eine Augenbraue hoch. „Vorhin hast du noch einen Aufstand gemacht, weil ich auf die Idee gekommen bin, dass du und Katie ein Paar werden könntet, und nun schlägst du vor, dass sie bei uns einzieht?“ „Das heißt doch noch lange nicht, dass ich mit ihr eine Beziehung habe!“, empörte sich Oliver erneut. „Bleib vom Besen runter! Ich habe es schon kapiert. Von mir aus kann sie bei uns einziehen.“, sagte Carter und ging zur Tür. „Kannst es ihr ja gleich mal vorschlagen!“ Gemeinsam verließen die Herren das Penthouse und machten sich auf den Weg zu ihrer Stammkneipe.
 

Im Dorchester United Pub war die Party bereits vollem Gange, als der Kapitän und Hüter hinzukamen. Einige Spieler hatten bereits ein paar Feuerwiskeys zu viel getrunken. Alicia, die auf George Schoß saß, entdeckte die Neuankömmlinge als erste. „WOOD!“, rief sie lächelnd und eilte zu ihrem früheren Kapitän. Ohne Hemmungen umarmte sie ihn und küsste ihn auf die Wange. „Wie lange haben wir uns nicht gesehen?“, fragte sie ihn sofort. Auch die anderen früheren Mannschaftsmitglieder hatten Oliver nun entdeckt und begrüßten ihn. Nur Katie hielt sich zurück.

Auch den Rest des Abends hielt sich Katie von Oliver fern. Mit den anderen Spielern flirtete sie und lachte über alberne Witze, die George zum Besten gab. Die Komplimente über ihr Aussehen, ließen sie stolz anschwellen. ‚Sie hatte sich also endlich zu etwas gemacht! ‘, freute sie sich diebisch. Um drei Uhr in der früh, beendete Carter jedoch die Feier und schickte seine Spieler in die Betten. Phoebe war schon vor langer Zeit zusammen mit Marc, Lee und Angelina nach Hause verschwunden. Einzig George, Alicia, Carter, Oliver und Katie saßen nur noch in dem Pub. „Tcha, Katielein“, begann George, „Nun lebst du bald genauso weit entfernt von uns, wie Oliver.“ „Noch habe ich keine neue Wohnung hier in Dorchester!“, erinnerte Katie ihn. „Die wirst du auch nicht so schnell finden!“, stellte Carter klar. „Wieso?“, fragte Alicia, der die Augen bald schon zufielen. „Dorchester ist ein teures Pflaster. Selbst in den Randbezirken bezahlt man für eine kalte Wohnung ca. 600 Galeonen.“, erklärte Carter. „600 Galeonen kalt?“, fragte Katie nach und man hörte schon die Verzweiflung in ihrer Stimme. „Ja, deshalb wollen Oliver und ich dir ein Angebot machen! Du kannst umsonst bei uns mit ihm Penthouse wohnen.“, lies Carter die Katze aus dem Sack. „Bei euch wohnen? Und dann auch noch umsonst?“, fragte Katie ungläubig, „Das kann ich nicht annehmen!“ „Klar kannst du!“, antwortete Carter locker. „Vielleicht kannst du uns als Bezahlung ab und zu mal bekochen!“ „Das hört sich super an, aber das kann ich unmöglich von euch verlangen.“, begann Katie, doch unterbrach Oliver sie schnell. „Natürlich kannst du bei uns wohnen. Unser Penthouse ist groß genug für drei Personen. Außerdem findest du niemals eine preiswerte Wohnung in der Lage zum Stadion. Ich habe mich vorhin erkundigt. In dem Bereich, wo du wohnen müsstest, um den Job zu behalten, kostet eine Zwei-Zimmer-Wohnung kalt über 800 Galeonen!“ Katie schluckte. „Über 800 Galeonen? Das kann sich doch kein Mensch leisten!“ „Stimmt! Deshalb wohnen in Dorchester meist nur reiche Zauberer und die Quidditchspieler.“, stellte Carter fest.

Katie schwieg. Sie sollte zusammen mit Oliver, ihrem Schwarm, unter einem Dach leben! Das glich ja bald einem Selbstmord! Katie wusste, dass Oliver sie niemals lieben würde, doch wollte sie den Job bei Puddlemere United behalten.

„Katie, das ist eine super Lösung!“, versuchte Alicia ihre Freundin von dieser Idee zu überzeugen. „Du wohnst zentral für deinen Job, kannst schnell rüber ins Stadion flitzen und den Spielern helfen, gleichzeitig kannst du dein Geld für deine Träume sparen und wohnst nicht mehr allein. Das ist doch einfach super und Angelina und ich könnten auch wieder ruhig schlafen. Endlich müssen wir uns nicht mehr Gedanken über Einbrecher machen, die dich umbringen.“

Katie sah sie verwirrt an. „Alicia hat Recht, Katie“, unterstützte George nun seine Freundin. „Besser kann es gar nicht für dich kommen.“ „Meint ihr?“, fragte Katie zögerlich. „Na klar!“, kam es einstimmig von drei Leuten. Katie sah Oliver an. „Katie, jetzt mach dir keine Sorgen, ob du uns störst oder wie du dein Privatleben behältst. Carter und ich haben dir diesen Vorschlag gemacht und du kannst immer noch dir eine eigene Wohnung nehmen!“ Katie sah in die Runde. „Ok! Ich nehme euer Angebot an!“
 

*~*
 

Hat euch das Kapitel gefallen oder nicht? Egal welcher Meinung ihr seit, bitte hinterlasst mir einen Kommi, damit ich mich vielleicht verbessern kann.

Puddlemere United -WG

An TanjaWood:

Du bist voll lieb! Danke danke!
 

Hier kommt dann auch schon das nächste Kapitel.
 

*~*

Kapitel 2: Puddlemere United-WG
 

Am nächsten Morgen herrschte bereits um 9 Uhr große Aufregung im Stadion. Die Spieler trainierten hart auf dem Spielfeld, die Putzkolonne putzte alle Räume und das Geschäftliche zum Saisonstart wurde erledigt. Katie saß in der ersten Reihe im Stadion und sah den Spielern zu. „Jackson, weiter nach links! Chesterfield, bleib in der Formation! Lucas beeil dich mal mit dem Fangen des Schnatzes! Hutson, schlag die Klatscher noch nicht genau auf deine Mitspieler! Ich will keine Verletzten. Wood, pass auf alle deine Ringe aus!“, schrie der Trainer durchs Stadion. Puddlemere United trainierte jetzt schon seit zwei Stunden und für Katie sahen die Spielzüge einfach klasse aus, doch der Trainer kritisierte jeden Spieler alle fünf Minuten. Katie war so hingerissen von den Flugkünsten der Mannschaft, dass sie erst ziemlich spät den Klatscher sah, der auf sie zu flog. Schnell duckte sie sich und spürte nur noch den Luftzug, als der Klatscher über sie hinweg flog. „O´Malley, pass auf in welche Richtung du die Klatscher schickst!“, regte sich nun der Trainer erneut auf und bekam dadurch nicht mit, wie beide Klatscher auf seinen Hüter zuflogen. Oliver selbst achtete auch nicht auf die kleinen widerspenstigen Bälle, da die drei Jäger aus der B-Mannschaft gerade versuchten ein Tor zu erzielen. Die vier Treiber flogen so schnell wie möglich auf Oliver zu, doch war es bereits zu spät. Beide Klatscher trafen ihr Ziel. Der eine landete in Olivers Magen und der andere erwischte ihn am Kopf.

Katie war geschockt. Das passierte doch sonst nur beim Spiel! „Bell, wollen sie vielleicht da unten Wurzeln schlagen?“, schrie sie der Trainer an. Sofort erwachte Katie aus ihrer Starre und lief zu Oliver, der bewegungslos am Boden lag. Auch die anderen Spieler unterbrachen das Training und flogen zu ihrem Hüterstar.

„Hey, Oliver!“, sprach Katie den bewusstlosen Hüter an und klatschte ihm gegen die Wangen. Nichts passierte. „Ok, dann eben nicht!“, schnaufte Katie und untersuchte seinen Kopf. ‚O, Merlin, dass wird ne Beule! ‘, dachte sie, als sie die Stelle fand, an der der Klatscher Oliver getroffen hatte. Schnell hatte sie ihn am Kopf verarztet und riss dann seinen Overall auf, um sich seinen Bauch anzusehen. Hier sah es wesentlich schlimmer aus. Am Kopf hatte ihn der Klatscher nur gestreift, doch hier hatte der Klatscher durch Oliver hindurch gewollt. Man sah eine richtige Kuhle, in die der Klatscher eingedrungen war. Mit ein paar Zaubersprüchen hatte Katie jedoch schnell alles wieder in Ordnung gebracht. Nur ein paar blaue Flecken würden Oliver in der nächsten Woche an diesen Angriff erinnern. Dieser schien noch immer nicht sein Bewusstsein wieder erlangt zu haben. „So langsam könntest du mal wieder zu dir kommen, Wood!“, sprach Katie ihn nun an und erntete ein paar Lacher unter den Spielern. Doch alles Klatschen gegen seine Wange brachte nichts. „Gut, du hast es nicht anders gewollt, Wood. Aguamenti!“, sprach sie und richtete ihren Zauberstab auf Olivers Gesicht. Sofort schoss ein Wasserstrahl in Olivers Gesicht. Dieser prustete nun gegen das Wasser an. „Was soll das?“, donnerte er los. „Ah, Mister Wood beehrt uns auch mal wieder mit seiner Anwesenheit!“, scherzte Katie und blickte ihm mit ihrem erleuchteten Zauberstab in die Augen. „Katie, was machst du da?“, fragte Oliver nicht gerade erfreut. „Ich untersuche dich“, kam prompt die Antwort. „Und warum? Mir ist doch nichts passiert!“ „Mhm, nichts passiert? Du wärst beinahe von einem Klatscher durchbohrt worden oder hättest dein ganzes Gehirn auf dem Platz wiederfinden können. Aber hast recht, es ist nur eine mittlere Gehirnerschütterung. Dein Dickkopf hält ja so einiges aus.“, meinte Katie trocken. „Gehirnerschütterung?“, fragte der Trainer nach. „Wann kann er denn wieder spielen?“ „Naja, vielleicht nächstes Wochenende!“, stellte Katie fest. „Was?“, schrie Oliver auf. „Katie, wir haben in drei Tagen unser erstes Spiel der Saison! Und die Trainer der Nationalmannschaft kommen! Ich muss dann spielen!“ „Musst du nicht! Das einzige, was du tun musst, ist dich schonen!“, erwiderte sie schnell. Oliver war geschockt. „Katie, bitte mach irgendetwas, damit ich Freitag spielen kann!“, flehte er sie an. „Ich kann da nichts machen! Dein Kopf muss sich von dem harten Klatscher erst einmal erholen. Viel Ruhe, nicht aufregen und vor allem kein fliegen!“, verordnete die junge Medimagierin. „Das kann doch nicht ihr ernst sein!“, regte sich nun auch der Trainer auf. „Mister Dosters hat meine Spieler immer bis zum nächsten Spiel wieder hinbekommen! Eine Gehirnerschütterung braucht doch nicht über eine Woche zur Heilung!“ „Doch braucht sie! Eigentlich dürfte Oliver die nächsten zwei Wochen gar nicht auf einen Besen steigen!“, stellte Katie klar. „Das ist nur eine läppische Gehirnerschütterung! Bei Dosters hat die höchstens zwei Tage gedauert. Was sind sie für eine schlechte Medimagierin?“ „Ich bin ganz bestimmt keine schlechte Medimagierin! Ihr Mister Dosters kann von Glück sagen, dass ihr Spieler das überlebt haben!“, schrie Katie den Trainer, der ihr von Anfang an unsympathisch war. „Du, Katie?“, kam es leise von Oliver. Katie drehte sich zu ihm um. Er hatte sich mithilfe seiner Kollegen wieder auf seine Beine gestellt. „Ist es normal, dass sich die ganze Welt dreht und dass ich das Gefühl habe man würde mich immer wieder in den Magen stechen?“ „Schwindel und Magenschmerzen?“, fragte Katie nach und eilte zu ihm. „Der Schwindel kommt von der Gehirnerschütterung. Die Schmerzen im Magen sind die stechend?“ „Nein, es ist als wenn irgendetwas gebrochen ist.“ Sofort zog Katie den Umhang von seinem Bauch. „Hey, wenn du mir an die Wäsche willst, dann doch nicht vor allen hier.“, versuchte Oliver einen Witz zu reißen. Doch zuckte er sofort zusammen als Katie ihre Hand auf seine Rippen legte. „Hör auf! So wie es aussieht, sind noch ein paar Rippen gebrochen!“, stellte Katie fest. „Und was bedeutet das?“, fragte Oliver vorsichtig. „Das du und ich diese Nacht wenig Schlaf bekommen, da du jede Stunde Wachstumsmittel trinken musst.“, erklärte Katie und bemerkte die wissenden Gesichter der Spieler nicht. „Na toll!“, brummte Oliver. „Hey, nicht meckern!“, sagte Katie und half Oliver vom Spielfeld. „Wir bringen dich erst einmal nach Hause, wo du heute nur noch liegst!“, ordnete sie an.

„Also, Jungs. Wir machen dann auch erst einmal Schluss. Heute Nachtmittag um drei sehen wir uns dann alle wieder.“, beendete der Trainer das Training. Sofort schossen die Spieler zu den Ausgängen. „Katie, warte! Ich helfe dir.“, rief Carter hinter Katie her und lief schnell zu ihr. Sofort nahm er sich Olivers linken Arm und legte ihn um seine Schulter. „Na dann, machen wir uns mal auf!“

Bis Carter und Katie Oliver im Penthouse hatten, waren die beiden schon ganz außer Atem, da Oliver immer wieder Schwindelanfälle bekam oder eine Pause einlegen musste, damit der Schmerz in seinen Rippen nachließ. „Wenn du das überstanden hast, nimmst du endlich ab, Oliver!“, maulte Carter, als er seinen besten Freund auf das Sofa fallen lies. „Als wenn du weit aus leichter wärst!“, brummte Oliver zurück. Katie war unterdessen in ihrem Medibag am wühlen. „Wo hab ich denn jetzt mein Wachstumsmittel? … ah, hier ist es!“ Schnell lief sie in die Küche und holte ein Glas aus dem Schrank. Als sie zurück kam, hatte Carter Oliver bereits Kissen in den Rücken gelegt und eine Decke über ihn ausgebreitet. „So, und du bleibst jetzt liegen, Kumpel!“, beschwörte er ihn. „Wo er recht hat, hat er recht!“, stimmte ihm Katie zu und goss ein Glas Wachstumsmittel ein. Dann reichte sie es Oliver, der es sofort trank. Nachdem er jedoch den ersten Schluck getrunken hatte, prustete er alles wieder raus. „Das ist einfach scheußlich, Katie!“, beschwerte er sich. „Hast du jemals lecker Medizin getrunken?“, fragte sie ironisch. „Das wird alles ausgetrunken!“

Unter Katies Blick trank Oliver den schrecklichen Heiltrank. „Wie ich sehe, kommst du bestens mit ihm allein zurecht!“, stellte Carter fest, „Ich spring dann mal unter die Dusche.“ „Klar, mach das.“, sagte Katie, die bereits ihren Medibag wieder ordnete. „Meintest du das ernst mit eine Woche nicht fliegen?“, fragte Oliver nach einiger Zeit. „Erst einmal ja“, antwortete Katie, „Aber wenn es dir morgen schon besser geht, können wir das nochmal überdenken.“ „Dann habe ich vielleicht doch noch eine Chance am Freitag zu spielen?“, fragte Oliver vorsichtig. „Wenn du bis Donnerstagabend schön brav liegen bleibst und nicht versuchst schon früher aufzustehen, hast du durchaus eine Chance.“, meinte Katie und sah ihn an. Die Erleichterung war ihm ins Gesicht geschrieben. Wieder breitete sich Schweigen zwischen den beiden aus. „Du willst unbedingt spielen, nicht wahr?“, fragte Katie leise. Oliver, der die Augen kurz geschlossen hatte, blickte sie an. „Ja. Ich will die Chance nutzen in die Nationalmannschaft zu kommen.“ Katie lächelte nur.

Plötzlich schrillte das Telefon. „KATIE? Könntest du mal eben gehen? Ich bin noch nicht so weit!“, schrie Carter aus dem Badezimmer. „Kein Problem!“, rief Katie zurück und ging ans Telefon. „Bei Chesterfield und Wood.“ „Miss Bell, sind Sie das?“, hörte sie die Stimme des Managers. „Ja. Wollten Sie etwas von mir?“ „Ja, zum einen wollte ich sie fragen, wie es Mister Wood geht.“ „Soweit ganz gut. Er liegt erst einmal flach.“ „Das hört sich zwar nicht ganz so toll an, aber ich muss sie fragen, wann er wieder einsatzfähig ist.“ „Erst einmal eine Woche nicht.“ „Wirklich eine ganze Woche?“ „Wenn Mister Wood sich die nächsten Tage gut ausruht und genau tut, was ich ihm sage, könnte er vielleicht doch am Freitag spielen. Aber nur mit einem großen vielleicht!“, betonte Katie. „Ok.“, meinte der Manager, „Dann wollte ich ihnen übrigens mitteilen, dass ihr Kollege Mister Topkins wieder da ist. Wenn Sie vielleicht mal kurz rüber kommen könnten, damit ich Sie beiden bekannt mache, wäre ich Ihnen sehr dankbar.“ „Kein Problem! Ich komme sofort.“, beendete Katie das Telefonat.

„Ich muss mal eben rüber zu Mister Junkleman, Oliver.“, begann Katie, die bereits ihre Schuhe wieder anzog. „Denk daran, dass du in vierzig Minuten das nächste Mal den Trank trinkst.“ „Ich habe schon verstanden!“, murrte Oliver. „Ich bin nur müde.“ Katie legte noch einmal schnell die Hand auf seine Stirn. „Katie, wer war den am Telefon?“, fragte nun Carter, der mit nichts als einem Handtuch über die Hüften geschlungen ins Wohnzimmer kam. „Mister Junkleman. Ich muss kurz rüber ins Stadion. Könntest du vielleicht darauf achten, dass Oliver in vierzig Minuten den zweiten Trank bekommt?“ „Klar mach ich!“, erklärte sich der Kapitän bereit. „Bleib aber nicht zu lange weg, Kleine!“, sagte er ihr zum Abschied scherzhaft und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Keine Panik, Daddy!“, spielte Katie das Spiel mit und verlies die Wohnung.

„Musste das sein?“, fragte Oliver sobald die Tür wieder geschlossen war. „Ich weiß nicht, was du meinst!“, sagte Carter unschuldig. „Zum einen kommst du nur im Handtuch hierhin zurück und dann knutscht du Katie auch noch ab.“ „Eifersüchtig?“, fragte Carter scheinheilig. „Hör auf!“, brummte Oliver. „Na na! Du sollst dich nicht aufregen, Oliliein! Aber beruhig dich. Sie ist für mich eher eine kleine Schwester.“, beruhigte Carter seinen Freund und ging in sein Zimmer.
 

Katie huschte währenddessen schnell ins Stadion. An Junklemans Büro klopfte sie kurz und trat dann ein. „Ah, Miss Bell!“, begrüßte der Manager die Medimagierin. „Julius, das ist Miss Bell. Sie hat gestern ihre Prüfung abgelegt und bei uns angefangen.“ Der Mann, den der Manager ansprach, war vielleicht Anfang dreißig und ziemlich gut gebaut. Mit seinen hellblonden Haaren fiel er sehr auf. „Das ist ja das genaue Gegenteil von Dosters!“, erfreute sich Julius. „Jung, hübsch, weiblich und mit Sicherheit nicht so blöd wie ihr Vorgänger.“ Katie lächelte nur. „Miss Bell, wir haben uns entschieden, dass jetzt, wo Mister Dosters ausgeschieden ist, Mister Topkins der Hauptmedimagier ist und Sie erst einmal seine Assistentin sind. Geht das für Sie in Ordnung?“, erklärte d Junkleman. „Kein Problem“, antwortete Katie sofort. So wurde ihr wenigstens die ganze Verantwortung erst einmal abgenommen. „Wie ich gehört habe, mussten Sie bereits einen der Spieler heute verarzten, Miss Bell.“, stellte Julius Topkins fest. „Ja, Mister Wood wurde heute Morgen beim Training von zwei Klatschern am Kopf und am Thorax getroffen. Er hat vier Rippen gebrochen und eine Gehirnerschütterung.“, klärte Katie ihren neuen Vorgesetzten sofort auf. „Und was haben Sie ihm verordnet?“, fragte der Mann freundlich nach. „Erst einmal eine Woche Ruhe und die nächsten 24 Stunden jede Stunde die Einnahme von Wachstumtrank. Aber wenn er sich die nächsten Tage ordentlich schont, dann kann er eventuell am Freitag doch mitspielen!“ „Super! Ich glaube wir beiden werden uns richtig gut ergänzen!“, stellte Topkins fest. „Erst die normale Heilungszeit ansetzen und dann nach Genesungsverlauf entscheiden. Das ist genau meine Devise!“ Er lächelte Katie an. „Ich habe nur Gutes von Mister Batkins über sie gehört und ich muss sagen, dass ist wirklich selten. Und deshalb möchte ich Ihnen vorschlagen, dass ich nachher mal eben nach Mister Wood schaue und Sie dann seine weitere Therapie in die Hand nehmen. Die nächsten Tage kümmern Sie sich dann am besten nur um ihn und passe auf die anderen Rabauken auf. Was halten Sie davon?“, fragte er die völlig verdatterte Katie. „Was ich davon halte? Ich fühle mich geehrt, dass sie mir die Verantwortung übertragen.“ „Super! Mister Junkleman, ich muss sagen, ihre Wahl der neuen Medimagierin gefällt mir außerordentlich.“ „Das freut mich!“, meinte der Manager kurz und bat dann seine Medimagier den Raum zu verlassen.

Draußen auf dem Flur richtet Katies Vorgesetzter erneut das Wort an sie. „Ich halte nicht viel von der ständigen Beobachtung der neuen Medimagier. Deshalb können Sie alles frei entscheiden. Wenn mir etwas nicht gefällt, dann werde ich Ihnen das mitteilen und zusammen mit Ihnen eine Lösung finden.“ „Das hätte ich jetzt nicht gedacht!“, rutschte es Katie heraus. „Das sie so viele Freiheiten haben?“ „Ja. Ich habe von älteren Medimagier gehört, dass sie die ersten Jahre sich immer rechtfertigen mussten.“ Topkins lachte auf. „Oh ja! Ich kann mich noch erinnern. Aber ich weiß auch, dass sie neue Kenntnisse in der Heilung bereits gelernt haben, und hoffe, dass Sie sie mir näherbringen können.“ „Wow! Ich habe wirklich Glück diese Woche!“, meinte Katie. „Erst den super Abschluss, dann den Job hier und Sie als meinen Chef.“ Topkins lachte nun wieder. „Ich fühle mich geehrt!“ Nachdem sie eine die große Eingangshalle erreicht hatten sagte Topkins: „Jeden Sonntag möchte ich mich mit Ihnen treffen und die Gesundheit und Genesungen der Spieler besprechen. Ich wäre dafür, dass wir das so um 11 machen, damit wir nachmittags Freizeit haben.“ „Kein Problem!“ „Gut! Da wir beiden uns ja gut verstehen, können wir und doch auch Duzen. Ich bin Julius!“ „Katharina, aber Katie reicht völlig!“ „Wo wir jetzt alles geklärt haben, packe ich mal endlich meinen Koffer aus.“, verabschiedete er sich. „Ich komme vielleicht in einer halben Stunde zu Wood und Chesterfield in die Wohnung!“ „Bis dann!“, verabschiedete sich Katie und flitzte über die Straße wieder zur Wohnung rüber.
 

Carter öffnete ihr die Tür. „Hei, Sonnenschein! Unser Patient hat vor zehn Minuten schön brav seinen Trank getrunken und schläft nun!“ Katie zog sich schnell die Schuhe aus. „Das ist prima.“ Zusammen mit Carter ging sie in die Küche, wo sie sich was zu trinken nahm. „Ich habe gerade meinen Chef Topkins kennen gelernt!“, teilte sie ihm mit. „Super Kerl, oder?“, fragte Carter, der in einen Apfel biss. „Ja. Er lässt mir freie Hand und will nur hinterher wissen, was ich gemacht habe. Das ist echt ein Glück für einen frischen Medimagier. Normalerweise darf man in den ersten Jahren nichts machen ohne das Ok vom Chef zu bekommen.“ „Das freut mich für dich!“, sagte Carter und warf ihr einen Apfel zu. „Aber um jetzt auf unser Angebot von gestern Abend zurück zukommen. Willst du mal dein Zimmer sehen?“ „Au ja!“, begeister folgte Katie Carter. „Also Küche und Wohnzimmer kennst du ja bereits. Auf die Terrasse kommst du durchs Wohnzimmer. Hier rechts ist das Badezimmer für Gäste und gegenüber liegt das zweite Gästezimmer.“, erklärte Carter ihr alles. „Hier links ist mein Zimmer und daneben ist das zweite Badezimmer, wo du dann auch deine Sachen hinstellen kannst. Hier rechts ist Olivers Zimmer.“, sagte Carter und zeigte jeweils kurz den Raum. „Und dein Reich wird dieses Zimmer sein.“ Er öffnete die letzte Tür und offenbarte einen sonnendurchfluteten großen Raum. „Wow!“, entfuhr es Katie. „Warum hat keiner von euch dieses Zimmer genommen?“, fragte sie neugierig. „Bis gestern war das hier Olivers Zimmer, doch hat er es gestern Nacht leer geräumt, nachdem du unser Angebot angenommen hast.“ „Aber warum denn?“, fragte Katie geschockt. „Ich hätte doch auch ein anderes Zimmer genommen.“ „Das hier ist aber das größte Zimmer in der Wohnung und Oliver war der Meinung, dass du mit Sicherheit mehr Platz brauchst als er.“

„Deshalb muss er mir doch nicht sein Zimmer geben!“, empörte sich Katie. Sie wollte niemanden aus seinem Zimmer vertreiben. „Mach dir keine Sorgen, Katie. Bei Oliver war über die Hälfte des Raumes leer und im ganzen Raum war noch der Schall.“

Katie betrat den Raum. Er war riesig und wie ein L angelegt. Gleichzeitig konnte man auf eine eigene kleine Terrasse gehen. Katie drehte sich einmal im Kreis. „Das ist ein Traum!“, rief sie überglücklich. Carter lachte, da Katie sich zu heftig gedreht hatte und nun durch die Gegend torkelte. „Freut mich, dass dir der Raum gefällt.“ „Und wie!“, sagte Katie glücklich und ging zu der Terrassentür. „Oh, hier kann man sogar Blumen anpflanzen!“ „Wenn du möchtest, gern. Oliver und ich haben einfach keinen grünen Daumen und keine Zeit um uns um Pflanzen zu kümmern.“

Plötzlich wurden sie durch das Schellen an der Tür gestört. „Das wird Julius sein!“, teilte Katie Carter mit und lief zur Tür. „Er wollte nach Oliver schauen, wenn er Zeit findet.“ Gerade kam sie ins Wohnzimmer, als sie sah, dass Oliver aufgestanden war, um die Tür zu öffnen. „Das lässt du schön bleiben, Wood!“, drohte sie ihn noch an, doch war es bereits zu spät. Oliver öffnete die Tür und stand dem Chefmedimagier gegenüber.

„Hallo, Oliver! Solltest du dich nicht schonen?“, begrüßte ihn Julius. „Es ist doch nichts dabei, wenn ich aufstehe und dir die Tür öffne!“, murmelte Oliver und machte sich zurück zur Coach. „Ist dir noch schwindelig oder hast du noch Schmerzen?“, erkundigte Julius und grüßte Katie mit einem Wink. „Mir dreht sich alles, wenn ich stehe, aber das geht schon. Was ich jedoch nicht so prickelnd finde, ist die Tatsache, dass ich von diesem ‚Knochen-schnell-wachs-Trank‘ so müde werde!“, erstatte Oliver Bericht und lies sich zurückfallen. „Das mit dem Schwindel ist normalbei einer Gehirnerschütterung, aber das mit dem Trank versteh ich nicht!“, meinte Julius und blickte Katie an. „In dem Trank ist auch ein Art Schlafmittel drin, damit er nicht doch noch auf die Idee kommt aufzustehen!“, klärte Katie ihren Chef sofort auf. „Aber anscheinend ist die Dosis zu gering für Wood.“ Böse funkelte sie ihren Patienten an. Oliver schaute beschämt nach unten und sah dabei auf seine Uhr. „Hey, ich muss diesen widerlichen Trank wieder schlucken!“ Sofort schenkte Katie ihm ein Glas ein und hielt es ihm unter die Nase. „Katie, jetzt sei nicht sauer! Ich trinke doch immer brav meinen Trank und liege doch auch die meiste Zeit. Das ich gerade aufgestanden bin, war ein Reflex!“, versuchte Oliver Katie zu besänftigen, doch Katie schüttelte den Kopf. Leicht geknickt sank Oliver in die Kissen zurück.

„Wow, dass ich das noch erleben darf!“, entfuhr es Julius. „Oliver Wood hält sich an das, was man ihm gesagt hat und versucht nicht ständig zu beweisen, dass er wieder fit ist.“ „Stimmt, dass ist wirklich ein Wunder, Julius!“, kam nun auch Carter ins Zimmer. „Katie, du hast einen guten Einfluss auf unseren Patienten!“, lobte Julius die kleine Blondine. „Oh ja, den hat sie!“, stimmte ihm Carter zu und man hatte das Gefühl, dass er mehr in seine Bestätigung hinein interpretierte. Sofort schoss Oliver hoch und funkelte seinen Freund. „Carter, halt die Klappe!“, sagte er und wollte ihn gerade weiter anpflaumen, doch packte Katie ihn kurzerhand an den Schultern und drückte ihn zurück in die Kissen. „Liegen bleiben!“

Nun fingen Carter und Julius an zu lachen. „Ihr beiden benehmt euch ja wie ein altes Ehepaar!“, meinte Julius und sofort wurden Oliver und Katie rot. Zum Glück sahen sie jedoch nicht, dass der andere auch rot geworden war. Julius ging darüber hinweg und fragte stattdessen: „Wo wohnst du eigentlich, Katie?“ „Im Moment wohne ich noch in London, aber am Wochenende wollte ich dann hierher ziehen.“ „Du hast schon eine Wohnung gefunden?“ „Ja, ich wohne dann hier bei Carter und Oliver.“ Carter mischte sich nun in das Gespräch mit ein, denn vorher hatte er Oliver lieber beobachtet, wie er sein rotes Gesicht unter der Decke zu verstecken versucht hatte. „Haben wir nicht ein Glück? Eine eigene Medimagierin im Haus!“

Kurze Zeit später verabschiedete sich Julius und Katie ging zusammen mit Carter zurück zu Oliver. „Soll ich uns mal was zu essen machen?“, fragte Katie, nachdem sie die große Uhr gesehen hatte, die bereits halb eins anzeigte. „Du kannst kochen?“, fragte Carter. „Natürlich kann ich kochen!“, empörte sich Katie gespielt. „Was wollt ihr denn haben?“ „Heringsstip!“, kam es leise vom Sofa. „Ok, dann guck ich mal, ob ich alles da habe.“, meinte Katie und ging pfeifend in die Küche. Carter setzte sich nun zu Oliver auf das Sofa. „Ich wusste ja gar nicht, dass du rot wirst!“, neckte er seinen verletzten Freund. „Wenn du auch nur ein Wort darüber verlierst oder Katie sagst, was ich für sie empfinde, dann stell ich Dinge mit dir an, die du dir nicht in deinen kühnsten Träumen vorstellen kannst.“, zischte Oliver ihm entgegen. Gerade wollte Carter etwas erwidern, als auch schon Katie zurück kam. „Jungs, ich habe alles da. Nur der Hering fehlt mir!“, teilte sie mit. „Carter, kannst du vielleicht eben ins Fischgeschäft gehen und welchen holen?“ „Klar, kann ich machen!“, sofort sprang Carter vom Sofa auf und ging zur Penthouse-Tür. „Bring ein Pfund mit!“, rief ihm Katie nach und wand sich dann an Oliver. „Du könntest mir in der Küche helfen!“ „Geht nicht! Mein Medimagier hat mir verboten aufzustehen!“, sagte er mit einem breiten Grinsen. „War ja klar!“, meinte Katie nur und ging zurück in die Küche.

Doch blieb sie nicht lange in der Küche alleine, da Oliver ihr nachkam. „Was soll ich denn machen?“ Erschrocken fuhr sie herum. „Die Äpfel schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden!“, sagte sie automatisch und drehte sich zurück zum Herd, wo sie bereits Kartoffeln kochte. Oliver ging neben sie und wollte gerade anfangen, als sie meinte: „Das ist jetzt doch nicht dein Ernst, oder? Setzt du dich wohl dabei hin. Ich kann dich nicht auffangen, wenn du wieder das Bewusstsein verlierst.“ „Ist ja gut!“, empörte sich nun Oliver und marschierte mit den Äpfeln zum Küchentisch. „Besser so?“, fragte er, als er saß. „Viel besser!“, bestätigte Katie und kam mit den restlichen Zutaten auch zum Tisch. Schweigend schnitten sie alles klein und bereiteten die Sauce zu. Als Carter dann mit dem Fisch zurückkam, war bereits alles fertig. „Die hatten keinen Pfund schweren Hering!“, teilte er mit, „deshalb hab ich jetzt Heringsfilets mitgebracht!“ Er sah dabei so beschämt aus, dass Katie lachen musste. „Du, Dummkopf! Ich wollte doch auch nur Heringsfilet. Ich hatte keine Lust noch den Fisch auszunehmen!“ Noch immer lachend ging sie auf ihn zu und nahm ihm den Fisch ab. Schnell schnitt sie alles in mundgerechte Stücke und vermischte alles. Ein kurzer Blick auf die Kartoffeln und schon befahl sie, den Tisch zu decken. „Aber im Wohnzimmer! Oliver muss jetzt erst einmal wieder liegen!“
 

Gemeinsam aßen sie im Wohnzimmer und diskutierten über die Chancen von Puddlemere United auf den Titel. „Mit dir als Hüter und mir als Jäger haben die anderen Mannschaften gar keine Chance!“, protzte Carter und Oliver winkte nur ab. „Die anderen Mannschaften haben auch gute Spieler, Carter!“ „Apropos Spieler!“, mischte sich Katie ein, „Warum habt ihr eigentlich keine Spielerin in der Mannschaft?“ „Wir hatten bis vor vier Monaten eine Ersatzspielerin, doch die war viel zu sehr durch Oliver abgelenkt. Deswegen wurde sie gefeuert und Junkleman meinte, dass er erst einmal keine Spielerin mehr im Team haben will.“

Als sie alles aufgegessen hatten, nahm Katie das Geschirr und brachte es in die Küche, wo sie eben schnell spülte. Im Wohnzimmer lümmelte sich Carter vor das Sofa und fragte Oliver: „Sollen wir nicht schon einmal mit dem Einrichten von Katies Zimmer anfangen?“ „Können wir machen! Aber warte bis Katie zurück ist.“, erwiderte Oliver und goss sich ein Glas von seinem ‚Knochen-schnell-wachs-Trank‘ ein. „Sie war übrigens nicht erfreut darüber, dass du ihr das Zimmer überlassen hast“, erzählte Carter. „Wieso nicht? Gefällt es ihr nicht?“ „Doch, sehr sogar, aber sie will niemanden vertreiben.“ „Hat sie ja auch nicht!“, meinte Oliver und blickte auf, als Katie mit einem Tablett hereinkam. „Was ist das denn?“, fragte er neugierig. „Das ist der Nachtisch. Vanilleeis mit Erdbeeren.“ „Oh, super!“, sagte Carter und hielt seine Hand hin. Lächelnd gab Katie ihm seinen Teller. „Zieh mal deine Beine ein, Oliver!“, wies sie den Verletzten an und lies sich prompt neben ihm aufs Sofa fallen.

„Wir haben uns gerade gedacht, dass wir dein Zimmer ja schon mal einrichten könnten!“, sagte Carter zwischen zwei Bissen. „Ihr wollt mir helfen?“, kam es erstaunt von Katie. „Na hör mal! Denkst du wir lassen dich alles alleine machen?“, empörte sich Carter. „Außerdem hat Oliver ja jetzt die ganze Woche Zeit.“ „Der soll sich aber ausruhen!“, erinnerte Katie den besten Freund von ihrer heimlichen Liebe. „Er kann doch Kisten ein- und auspacken und dabei liegen!“, meinte Carter trocken. „Aber soweit sind wir ja noch nicht. Welche Farbe willst du eigentlich in deinem Zimmer an den Wänden haben?“ „Terrakotta und weiß!“, kam die Antwort prompt. „Was ist Terrakotta?“, fragte Carter verwundert. „Es ist ein erdiger warmer Farbton. Hat Ähnlichkeiten mit Orange, aber ist weicher.“, antwortete Oliver für Katie. „Ok. Wie wär es, wenn wir heute oder morgen die Wände schon einmal streichen und dann nach und nach deine Möbel holen?“, schlug Carter, der von Olivers Wissen ganz überrascht war, vor.

Die beiden auf dem Sofa nickten nur und genossen ihr Eis. „Wir haben noch eine Stunde Zeit bis ich wieder zum Training muss. Wie wär es, Katie, wenn wir beiden schon mal die Farbe besorgen?“ „Du würdest wirklich mit mir Shoppen gehen?“, fragte Katie erstaunt. „Das ist doch kein Shoppen!“, meinte Carter und sprang auf. Auch Katie stand schnell auf und lief zur Tür. Erst dort erinnerte sie sich, dass Oliver nicht mit konnte. „Macht es dir was aus, wenn du jetzt alleine bist?“ „Ach nein! Macht das ihr weg kommt!“, verabschiedete Oliver sie beide. Als er alleine war, seufzte er auf. Schon wieder kamen die Erinnerungen an Hogwarts in ihm hoch. Katies Lachen, wenn die Zwillinge wieder einen ihrer Streiche gespielt hatten, ihr wütendes Gesicht, wenn er sie angeschrien hatte. Ihr trotzige Art am Sonntagmorgen, wenn er wieder zum Training alle kommandiert hatte. ‚Oliver, mach dir keine Hoffnungen! ‘, rügte er sich wieder selbst, ‚Sie wird niemals Gefühle für dich haben! ‘

Carter und Katie kamen aus dem Bau-Laden mit mehr als nur Farbe zurück. Katie war noch auf die Idee gekommen, ihre Decke mit Leisten zu verschönern. Mit lachenden Gesichtern kamen sie zurück in die Wohnung. „Das war mir eine Lehre! Geh niemals mit einer Frau irgendwo einkaufen!“ Beide blickten zum Sofa, das leer war. „Oliver?“, fragte Katie, doch keine Antwort kam. „Oliver!“, schrie sie nun durch die Wohnung. Plötzlich öffnete sich am Ende des Flurs die Tür zu Olivers Zimmer. „Was ist denn los?“, fragte er quietsch vergnügt. „Ach, du hast dich in dein Zimmer gelegt!“ Carter atmete tief aus. „Wir dachten, wer- weis- was wäre mit dir passiert!“ „Mir geht’s blendend!“, sagte Oliver mit einem Lächeln. „Aber keine Angst, ich liege nur im Bett und lese etwas. Es hat doch was Gutes, das ich nicht fliegen darf. Endlich komm ich mal wieder zum Lesen.“ „Du, Hornochse!“, schrie Katie ihn an und schlug gegen seine Brust. „Wir machen uns Sorgen und du liegst im Bett und liest!“ Carter hob nur eine Augenbraue und Oliver fing schnell Katies nächste Faust auf. „Ganz ruhig! Sonst bin ich ganz bestimmt nicht Freitag einsatzfähig.“

Langsam beruhigt sich Katie. „Was sollen denn die Leisten?“, fragte Oliver jetzt und lenkte das Gespräch von sich weg. „Oh, Katie kam noch auf die Idee, die Leisten oben an die Wände zu montieren.“, erklärte Carter und sah dabei auf die Uhr. „Scheiß! Ich muss zum Training!“ „Warte, Carter! Ich muss mit!“, schnell liefen die beiden aus der Wohnung und Oliver blieb zurück mit den ganzen Renovierungssachen. Lange Zeit sah er die Sachen einfach nur an. Dann ging er ins Wohnzimmer und nahm noch einmal den Trank ein und schleppte dann die Sachen in Katies Zimmer. Dort angekommen deckte er mit einem Schlenker seines Zauberstabs den Boden ab und holte die Rolle zum Streiche aus ihrem Karton. Zuerst versuchte Oliver selbst die Wände zu streichen, doch schon nach zweimal rauf und runter streichen, taten ihm seine Rippen weh. „Na dann eben mit Magie“, murrte er und schwenkte erneut seinen Zauberstab. Schnell wurden die Wände weiß gestrichen. Während sich die Wände von selbst strichen, überlegte Oliver, welche Wände in Terrakotta überstrichen wurden. Mit einem Schlenker des Zauberstabs strich er dann die Wände mit Terrakotta über. Als die Pinselarbeiten fertig waren, packte er die weißen Leisten aus. „Na dann, auf zum Endspurt!“, sprach Oliver zu sich selbst und brachte die Leisten mit Hilfe von Magie an. Zum Schluss räumte er alle Sachen weg und ging zurück ins Wohnzimmer, wo er sich aufs Sofa warf und Fernsehen guckte.
 

Unterdessen beobachtete Katie zusammen mit Julius das Training. „Wie geht´s Oliver?“, fragte Julius auf einmal. „Ganz gut. Vorhin konnte er schon mal wieder aufstehen.“, sagte Katie ganz in Gedanken versunken. „Meinst du, dass er es bis Freitag wieder fit ist?“ „Wenn er sich weiter schont, ja.“ „Das ist gut.“, meinte Julius und beobachtete weiter das Training.
 

Als Carter endlich aus der Umkleidekabine kam, hatte Katie bereits alle Krankenakten der Spieler in ihrer Tasche. Sie wollte sich über die Vorerkrankungen erkunden und da sie diese Nacht sowieso nicht zum Schlafen käme, wollte sie diese Zeit nutzen. „Wartest du schon lange?“, begrüßte Carter sie. „Ne, obwohl du wirklich lange brauchst!“ Gemeinsam flitzten sie über die Straße zur Wohnung, da es wie aus Eimern regnete.

Carter ging sofort in sein Zimmer um seinen Besen wegzustellen und Katie warf einen Blick auf ihren Patienten. Dieser schlummerte tief und fest auf dem Sofa. ‚Shit! Hoffentlich hat er die Medizin gleichmäßig genommen! ‘, schoss es Katie in den Kopf. Mit einem Schwung ihres gezückten Zauberstabs zeigte die Flasche ‚Wachstumstrank‘ die Zeit an, zu der Oliver zuletzt etwas eingenommen hatte. ‚Vor genau einer Stunde! ‘, stellte Katie fest und schenkte ein Glas ein. Durch leises Zureden versuchte Katie Oliver zu wecken, doch half dies nichts. „Wenn du ihn wecken willst, dann musst du ihn einfach mit Wasser begießen!“, stellte Carter klar. „Der schläft so fest, dass sogar neben ihm ein Riese her trampeln könnte.“ Katie kam zwar in Versuchung Oliver mit einem Wasserstrahl zu wecken, doch entschied sie sich für eine andere Art. Mit ihrem Mund ging sie nah an sein Ohr heran und legte auch die Hand wie ein Megafon vor ihn. Dann schrie sie so laut sie konnte: „Und Falmouth Falcons ist in Ballbesitz. Flint fliegt an allen anderen Spieler vorbei. Nun ist nur noch Wood im Weg und Flint wirft… Tor für die Falmouth Falcons!“ Sofort schoss Oliver aus dem Schlaf. „Was? Flint hat ein Tor gemacht? Ich habe den Quaffel nicht gehalten?“ Carter und Katie kugelten sich vor Lachen. „Das ist wirklich eine super Idee, Katie!“, meinte Carter und verzog sich in sein Zimmer, als er Olivers Blick sah. ‚Das würde Ärger geben! ‘, dachte sich der Kapitän.

„Was sollte das?“, fragte Oliver nun zornig. „Ich musste dich doch irgendwie wach kriegen, da du deine Medizin nehmen musst.“, verteidigte sich Katie, die unter dem Blick den ihr Oliver zu warf, zusammenzuckte. „Das kann man auch freundlicher machen! Dafür brauch ich nicht gleich einen Herzinfarkt kriegen.“ „Wieso Herzinfarkt? Du kriegst doch keinen Herzinfarkt, nur weil Flint ein Tor bei dir gemacht hat, oder?“ „Das darf niemals passieren!“, fauchte Oliver sie an. „Ach, wirklich nicht?“, fragte Katie zuckersüß nach, „und warum nicht?“ „Weil er sonst überheblich wird!“, kam es von Oliver gebrummt. Katie musste über seinen Gesichtsausdruck lachen. „Das ist nicht witzig!“, empörte sich Oliver nun. „Dein Gesicht sah gerade einfach nur zum Weglachen aus!“, verteidigte sich Katie und reichte ihm das Glas mit Wachstumstrank. Ohne ein weiteres Wort trank Oliver das Glas leer und stand auf. „Wo willst du denn hin?“, fragte Katie erstaunt. Oliver drehte sich nur zu ihr um und meinte: „Komm mit, dann siehst du es!“ Mit einem Sprung stand Katie hinter Oliver und ging mit ihm zu ihrem Zimmer.

Als Oliver die Tür öffnete und Katie das fertig gestrichene Zimmer sah, stiegen ihr Tränen in die Augen. „Oh, Oliver! Das sieht einfach wunderbar aus!“, bracht sie leise hervor und ging in die Mitte des Raums. Oliver blieb im Türrahmen stehen und lächelte bei ihrem Anblick. „Wie hast du das denn so schnell hingekriegt?“, fragte Katie nach dem ersten Schock ganz erstaunt. „Durch Magie!“, meinte Oliver trocken. „Und bevor du dich aufregst, weil ich nicht die ganze Zeit gelegen habe. Ich habe nur meinen Zauberstab geschwungen!“ Katie lachte und lief zu ihm hin und umarmte ihn.

Genau in diesem Moment öffnete Carter seine Zimmertür und sah die beiden. ‚Die beiden sind schon ein schönes Paar‘, dachte er bei sich. „Na ihr beiden?“, fragte er und sah, wie die beiden erschrocken auseinander stoben. „Wow! Wer hat denn schon das Zimmer gestrichen?“, fragte er und drehte sich im Zimmer um. „Das war dann wohl mal ich!“, erklärte ihm Oliver trocken. „Super Arbeit!“

Katie ging währenddessen im Zimmer umher und stellte sich bereits das eingerichtete Zimmer vor. „Das wird einfach superschön!“, sprach sie zu sich selbst. „Was hast du?“, fragte Carter lächelnd. „Oh, eigentlich nichts! Ich habe mir nur gerade vorgestellt, wie meine Möbel hier drin aussehen!“ Carter lächelte sie an. „Jetzt, wo das Zimmer gestrichen ist, könnten wir beiden doch schon mal ein paar Möbel hierher holen!“, schlug er vor und brachte Katie zum Strahlen. Oliver hingegen fand den Vorschlag nicht so gut, da er sich bereits einen gemeinsamen gemütlichen Abend auf dem Sofa vorgestellt hatte. „Würdest du das echt machen?“, fragte Katie Carter und setzte ihren Dackelblick auf. „Na, komm! Machen wir uns sofort an die Arbeit!“, meinte Carter und ging in den Flur, um seine Schuhe anzuziehen. Katie und Oliver folgten ihm und taten es ihm gleich. „Oliver, du willst doch wohl nicht mit, oder?“, fragte Carter erstaunt. „Doch!“, kam kurz die Antwort. ‚Als wenn ich Katie mit dir alleine lassen würde! ‘, dachte Oliver bei sich. „Aber, du bist verletzt!“ Oliver zog nur eine Augenbraue hoch und holte seinen Wachstumstrank. „Ich nehme ja schon meine Medizin mit! Aber sonst kann ich doch beim Packen helfen!“ Carter wollte gerade was erwidern, als sich Katie einmischte. „Lass ihn mitkommen, Carter! Er wird uns sonst nur in den Ohren liegen.“ Also machten sie sich zu dritt via Flohnetzwerk nach London auf.

Nachdem Oliver sich von der kurzen Reise durch die Kamine Englands erholte hatte, erblickte er Katies kleine Wohnung. Das Wohnzimmer war in warmen erdigen Tönen gehalten und hatte einen afrikanischen Touch. Sowohl die Bilder an den Wänden, die sich genau wie in Hogwarts bewegten, als auch die Einrichtung hier waren so, das man das Gefühl hatte, man wäre in Afrika. Durch eine Wand abgetrennt erblickte Oliver zu seiner rechten Seite die Küche, die heimisch gehalten war. Durch das helle Holz und die weißen Wände, fühlte sich Oliver beinahe wie zu Hause. Ohne Hemmungen ging Oliver durch die Wohnung. In dem kleinen Flur entdeckte Oliver viele Bilder, auf denen Katie und der Rest der ehemaligen Hausmannschaft zu sehen war. Auch fand er sich selbst auf einem Foto. Bei genauerem Hinsehen, stellte Oliver fest, dass das Foto von seinem letzten Schuljahr war, wo sie gerade die Quidditchmeisterschaft gewonnen hatten. ‚Wenn man meinem Blick genau folgt, dann sieht man bereits hier, dass ich in Katie verknallt bin! ‘, stellte Oliver fest und wand sich schnell von den Bildern ab.

„So, Katie!“, unterbrach Carter Olivers Gedankengänge. „Welche Möbel sollen wir denn schon einmal mitnehmen?“ Er stand bereits in der Küche und nahm sich einen Apfel. Katie hingegen war bereits im Badezimmer verschwunden und suchte ihre Toilettenartikel zusammen. „Na, ich würde sagen, dass mein Bett auf jeden Fall schon mal mitkommt! Und auch meinen Schreibtisch, meinen Schrank, meine Kommode und meinen Denksessel!“ Sofort hoben Oliver und Carter ihre Köpfe. „Denksessel?“, fragten sie wie aus einem Mund. „Was ist denn das?“ Katie lachte nur und rief: „Das seht ihr, wenn ihr in mein Schlafzimmer kommt! Es ist ganz am Ende vom Flur!“ Oliver musste nur noch drei Schritte machen und schon stand er vor der Schlafzimmertür. So ganz wohl war es ihm nicht in Katies Zimmer zu gehen. „Jetzt bleib nicht mitten im Weg stehen, Oliver!“, beschwerte sich Carter und schob seinen besten Freund aus dem Weg um geradewegs in Katies Schlafzimmer zu gehen.

Die beiden jungen Männer standen nun in einem Zimmer, das ganz und gar einem Mädchen gehören musste. Die Wände waren in einem Sonnengelb gestrichen, sodass man das Gefühl hatte, dass überall die Sonne im Raum schien. Direkt gegenüber von der Tür stand ein reißen großes weißes Bett, dessen Bettwäsche eine riesige Sonne zierte. Daneben stand auf einer Seite ein kleines Nachtischchen, auf dem wiederum ein gelber Wecker, eine weiß, gelbe Stehlampe und eine gelbe Vase mit Margeriten stand. Auf der anderen Seite stand eine weiße Kommode, auf dem Schmuck und Tücher lagen. Daneben stand ein zwei-türiger Kleiderschrank, der auch weiß gestrichen war. Diesem gegenüber direkt unter einem Fenster stand ein aufgeräumter Schreibtisch, vor dem ein gelber Sessel stand. In der Ecke zwischen Tür und Fenster hing ein Sessel von der Decke hinunter. Auch er hatte eine weiße Auflage.

„Bei Merlins Bart, Katie! Das ist ja ein richtiges Mädchenzimmer!“, stöhnte Carter auf und musste dann einen Rippenstoß ertragen, da Oliver ihn mit der Faust boxte. „Hör auf!“, zischte dieser dem Kapitän zu und ging in das Zimmer hinein. Genau in diesem Moment rauscht Katie in ihr Schlafzimmer. „Das mit dem Mädchenzimmer habe ich gehört!“, lächelte sie Carter an. „Und vielleicht ist das ja so, weil ich ein Mädchen bin!“

Oliver stand nun lächelnd da und sah zu, wie sich sein bester Freund versuchte zu verteidigen. ‚Er hat keine Chance gegen Katie! ‘, dachte er nur und rettete seinen Freund indem er Katie fragte: „Sollen wir die ganzen Möbel hieraus mitnehmen?“ Kurz sagte Katie nichts. „Ich hatte mir gerade überlegt, dass ich mir ein neues Bett kaufe. So mit Rattern-Rahmen und …“ „Mit ein bisschen Magie kriegen wir das schon hin!“, wandte Carter ein und schwang bereits seinen Zauberstab um das Bett auf Päckchenformat zu zaubern. Auch die beiden anderen Zauberer schwangen nun ihre Zauberstäbe und verwandelten die großen Möbel in kleine Päckchen. „Dieser Sessel dort in der Ecke ist dein Denksessel?“, fragte Oliver neugierig. „Ja, ich habe immer das Gefühl als würde ich fliegen.“ Man sah ihr an, dass es ihr peinlich war dies Oliver zu gestehen. Doch ging er nicht weiter darauf ein. „Willst du sonst noch irgendetwas mitnehmen?“, fragte Oliver und stapelte die Möbel-Päckchen. „Da wir gerade so im Schwung sind, können wir eigentlich auch schon mein Wohnzimmer mitnehmen!“
 

Als Carter, Katie und Oliver wieder zurück in der Penthouse-Wohnung waren, hatten sie alle Möbel aus Katies alter Wohnung mitgebracht. „Ich weiß überhaupt noch nicht wohin mit all meinen Möbel!“, stellte Katie fest, als sie in der Tür zu ihrem neuen Zimmer stand. „Das findest du gleich schon raus, wenn du alles einrichtest.“, versuchte Carter sie aufzuheitern.

Und er behielt Recht. Innerhalb von drei Stunden hatten alle drei Katies Zimmer neu eigerichtet und die Möbel mit Rattern-Rahmen neu verziert. Erschöpft ließen sie sich auf Katies weißes Sofa fallen. „Fertig!“, stöhnte Katie und sah sich im Zimmer um. Was sie sah, dass gefiel ihr richtig gut, doch so richtig nahm sie es noch nicht wahr. Sie war viel zu müde und plötzlich schlief sie von einer Sekunde zur nächsten ein. Ihr Kopf fiel auf Olivers Schulter und sie kuschelte sich an seinen Körper.

„Katie, was …?“, fragte Oliver überrascht, doch unterbrach er sich selbst, als er sah, dass sie schlief. „Wow! Das ging aber schnell!“, meinte Carter und sprang schnell vom Sofa auf und ging in sein Zimmer, bevor Oliver auch nur irgendetwas sagen konnte. Nun saß er auf Katies Sofa in ihrem neuen Zimmer und seine „Traumfrau“ schlief an seiner Schulter.

Er konnte sich noch daran erinnern, dass sie auch schon in Hogwarts öfters an seiner Schulter eingeschlafen war. Besonders einen Abend in seinem letzten Jahr kam nun wieder an die Oberfläche …
 

Es war ein Hogsmeade-Samstag. Schon in aller Frühe hatte Oliver wieder sein Team aus den Betten geschmissen. Dabei hatte er wie immer Katie höchstpersönlich aus den Träumen reißen müssen. Nach dem Training waren alle mit ihren Freunden nach Hogsmeade gegangen und dort waren dann die Zwillinge auf die Idee gekommen, dass sie heute etwas für die gute Atmosphäre im Team tun müssten. Also hatten sich die älteren Spieler – Harry war nicht mit in Hogsmeade und würde den Abend sowieso wieder mit seinen Freunden verbringen – für acht Uhr auf den Quidditchturm von Gryffindor verabredet.

Auch hier blieb das Team nicht von den Ideen der Zwillinge verschont. Sie wollten ein Trinkspiel spielen und gleichzeitig die Geheimnisse der Mitspieler rausfinden. Also spielten sie Flaschendrehen mit Wahl-Wahrheit-oder-Pflicht. Als Pflicht beschlossen sie ein Glas Feuerwiskey festzulegen. Oliver wunderte sich schon lange nicht mehr, woher die Zwillinge an den Feuerwiskey kamen, obwohl sie noch nicht volljährig waren. Also drehte das Team die Flasche.

Nach drei Stunden waren fast alle vom Team schon voll – Oliver war die Ausnahme, da ja jemand noch bei Verstand bleiben musste. Er hätte nie gedacht, dass Fred und Angelina ineinander verliebt waren oder das Alicia Gefühle für den anderen Zwilling hatte und diese erwidert wurden. Ihm schien es als wäre das ganze Team irgendwie ein Pärchen-Haufen. Und er? – Nun er saß neben Katie, die ihn verrückt machte und musste sich im Griff haben, da er ja wohl nicht etwas mit einer aus der Quidditchmannschaft anfangen konnte und schon gar nicht mit einer, die gerade erst in der vierten war. Von dem ganzen Whiskey war Katie ganz müde geworden und lehnte sich nun an seine Schulter. Ihr Duft stieg in seine Nase und Oliver atmete nur noch durch den Mund.

Die beiden Pärchen saßen in derselben Stellung und jeder, der sie auf dem Turm erwischt hätte, hätte gedacht, dass er mit Bell zusammen wäre. Was für ein Traum! Auf einmal hatte sich Fred von Johnson abgewandt und gesagt: „Seht mal, Katie schläft gleich an Woods Schulter ein!“ Sofort sahen alle zu Katie. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten und kuschelte sich noch näher an Oliver. „Vielleicht sollten wir uns mal langsam ins Schloss zurück machen!“, hatte Alicia die Runde beendet und zog George auf die Beine. Auch die andern hatten sich erhoben nur Katie konnte nicht mehr stehen, da sie einfach zu müde war. Also hatte Oliver sie einfach auf den Arm genommen und zurück in den Gryffindorgemeinschaftsraum getragen. Er hatte gehofft, dass dort noch ein paar von Katies Zimmernachbarinnen waren, die sie mit nach oben hätten nehmen können. Doch hatte sein Glück an diesem Tag schon Feierabend gehabt und er selbst hatte Katie ins Bett gebracht.
 

Oliver hatte noch immer das Bild vor sich, wie Katie damals geschlafen hatte. Als er nun Katie ansah, atmete er einmal tief ein und aus und hob sie wieder auf seine Arme. Wie damals legte er sie wieder ins Bett und deckte sie zu. Doch ging er nicht wie damals sofort aus dem Raum, sondern setzte sich bei ihr mit auf das Bett. Vorsichtig stricht er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Es wird für mich immer nur ein Traum bleiben!“, sprach er leise und beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann ging auch er in sein Zimmer.

Wenn man sich über etwas freut, dann vergisst man sich schon mal ...

Kapitel 3: Wenn man sich über etwas freut, dann vergisst man sich schon mal …
 

Am nächsten Morgen wurde Oliver durch den Kaffeeduft geweckt. Verschlafen wanderte er in die Küche. Er hatte die ganze Nacht nicht richtig geschlafen, da er jede Stunde von seinem Wecker an die Einnahme der Medizin erinnert worden war. „Na, hast du gut geschlafen?“, fragte ihn nun auch noch Carter mit einem dicken Grinsen auf dem Gesicht. „Nein!“, brummte Oliver und nahm sich eine Tasse Kaffee. „Katie ist gerade im Bad, doch will sie gleich das Frühstück machen!“, erklärte Carter, doch Oliver war es egal. Er wollte nur seinen Kaffee und sitzen.

„Guten Morgen!“, kam nun auch Katie freudig und ausgeschlafen in die Küche. „Morgen!“, murmelte Oliver und zog sofort Katies Aufmerksamkeit auf sich. „Hast du schlecht geschlafen? Tun deine Rippen wieder weh?“, fragte sie besorgt. „Nein, meinen Rippen geht es blendend. Ich bin nur müde, da ich ja jede Stunde diesen Trank einnehmen musste.“ „Oh!“, kam es von Katie. „Dann mach ich dir wohl mal ein richtig leckeres Frühstück.“ Und das bekam er auch. Katie fuhr ein Frühstück der Extraklasse auf und Oliver und Carter ließen sich satt auf ihren Stühlen zurückfallen. „Das war das beste Frühstück seit ich zu Hause ausgezogen bin!“, lobte Carter Katie, die rot anlief. „Ach Quatsch!“ Oliver musste über ihren beschämten Blick lachen. „Katie, das ist wirklich ein Genuss für den Gaumen. Stell deine Fähigkeit bloß nicht in den Schatten!“, versicherte nun auch Oliver ihr, dass ihr Frühstück lecker war.

Mit einem Blick auf die Uhr über der Tür, lenkte Katie das Gespräch in eine andere Richtung. „Es ist Zeit fürs Training!“, rief sie aus und sprang schon auf. „Wow! Das ich das mal erlebe. Bell will nichts lieber als zum Training kommen!“, neckte Oliver ihren Versuch das Thema zu wechseln. „Ich liebe Trainings, Wood!“, erwiderte sie und streckte ihm die Zunge heraus. „Es kommt nur auf den Trainer an und wenn ich mich nicht ganz täusche, war mein Trainer in Hogwarts so ein Idiot, der meist zu nachtschlafender Zeit zum Training rief!“ Schnell flitzte sie aus der Küche und hörte nur noch wie Carter und Oliver lachten.

Sie hatte sich bereits angezogen, als auch Carter und Oliver kamen. „Willst du etwa auch mit?“, fragte Katie Oliver. „Ja!“, erwiderte er kurz, doch ergänzte er bei ihrem Blick schnell: „Keine Panik! Ich besteige keinen Besen. Ich schaue nur zu und höre mir die Taktiken an.“ Katie hob nur die Schultern. Sie konnte sowieso nichts tun, was Oliver daran gehindert hätte. Also gingen sie zu dritt zum Stadion. Dort wurde Oliver gleich von seinen Kameraden in Beschlag genommen.
 

Oliver hielt sein Wort. Nachdem er allen Teamkollegen versichert hatte, dass es ihm blendend gehe, hatte er sich neben Katie und Julius gesetzt und den anderen beim Training zugesehen. Ihm war nicht ganz wohl gewesen so nah bei Katie zu sitzen und versuchte mit Witzen und Neckereien die Situation zu überspielen. ‚Es ist schon doof, sich in ein Mädchen zu verlieben, dass nichts für einen ist! ‘, rief er sich ständig in Erinnerung. Nach dem Training verschanzte er sich in sein Zimmer. Dort fand ihn Carter nach einigen Stunden auf den Coach liegend mit einem Buch in der Hand vor.

„Na, was machste?“, fragte sein bester Freund und schmiss sich mit auf die Coach. „Lesen!“, brummte Oliver. Neugierig versuchte Carter herauszufinden, welches Buch Oliver gerade las. „Romeo und Julia?“, fragte er erstaunt, „Seit wann liest du denn so was?“ „Mihm?“, fragte Oliver verwirrt, doch blickte er nicht vom Buch auf. „Seit sechs Jahren lese ich dieses Buch immer mal wieder!“ Nun sah Carter seinen Freund verwirrt an. „Du liest seit sechs Jahren Romeo und Julia? Sag mir bitte, dass das ein Scherz ist!“, stöhnte Carter auf. „Nein!“, nun blickte Oliver auf. „Es lässt sich gut lesen und irgendwie ist es interessant wie Romeo und Julia für ihre Liebe kämpfen. Das einzige was mir nicht gefällt, ist das Ende.“ „O, beim Barte des Merlins! Dich hat es ja wirklich so richtig erwischt!“, entfuhr es Carter, doch bekam er nur einen Augenbrauenheben von Oliver. „Na ja, du sagst mir, dass du Katie seit sechs Jahren liebst und jetzt finde ich heraus, dass du seit dieser Zeit auch diesen Liebesquatsch liest, auf den die Hexen alle stehen. Also sag du mir mal wie ich sonst reagieren soll!“ Oliver legte das Buch, dass schon bessere Zeiten gesehen hatte, auf Seite und wand sich seinem Freund zu. „Dir würde es auch mal gut tun Klassiker zu lesen! Und nur damit du es weißt! Dieses Buch ist rein zufällig Katies Lieblingsbuch!“ „Aha! Jetzt versteh ich so langsam, warum du dieses Buch liest!“, meinte Carter und nahm das Buch auf. „Ich will mich niemals in eine Hexe verlieben! Wenn ich dann freiwillig solch ein Zeug hier lese!“ Oliver lächelte nur und lenkte die Unterhaltung auf ein anderes Thema.
 

Am Freitag war es dann soweit. Puddlemere United gegen die Falmouth Falcons und die Nationaltrainer saßen unter den Zuschauern, die das Stadion zum Kochen brachten. In den Kabinen spürte man die Anspannung der Spieler. Der Trainer versuchte wie vor jedem Spiel alle zu beruhigen und noch einmal alle Spielzüge in Erinnerung zu rufen. Auch Oliver war aufgeregt. Noch nie war ein Spiel für ihn so wichtig gewesen wie dieses. Wenn er Glück hatte, dann käme er in die A-Nationalmannschaft, wovon er schon immer geträumt hatte. Er war so glücklich gewesen, als Katie ihm heute Mittag gesagt hatte, dass er wieder fliegen dürfte. Kurz bevor er in die Umkleidekabine gegangen war, hatte sie ihn abgefangen. „Ich wünsche dir viel Glück, Oliver!“, hatte sie leise gesagt, „Ich weiß, du bist der beste Hüter und du wirst es in die Nationalmannschaft schaffen.“ Das Wissen, dass sie an ihn glaubte, machte ihn unendlich stark und zuversichtlich. Er wusste, dass seine Eltern extra wegen ihm heute von Schottland nach Dorset gekommen waren und nun unter den Zuschauern saßen. Doch gab ihm dieses Wissen nicht so eine Zuversicht, wie es Katies Worte vermag hatten.

„So, Jungs, dann auf! Holen wir den ersten Sieg in der Saison ein!“, forderte der Trainer seine Mannschaft auf und ging aus der Kabine. Auch die Ersatzspieler verließen den Raum und zum Schluss blieben nur noch die sieben Feldspieler der Startformation übrig. „So, Jungs!“, begann Carter seine kurze Rede, „Ihr wisst, ich bin kein Freund langer Reden. Auf! Zeigen wir den Falcons, wer hier die Champs sind!“ Zusammen schlugen sie sich alle in die Hände und nahmen ihre Besen, um das Spiel zu gewinnen.
 

430 zu 210 für Puddlemere United stand es nach Spielende und das Stadion bebte. In der Kabine war die Hölle los. Katie wurde von einem Spieler zum nächsten gereicht und bekam viele Küsse. „Wir haben gewonnen!“, riefen alle durcheinander. Als Katie bei Oliver angelangt war, krallte sie sich an seinen Overall. „Halt mich bitte fest!“, murmelte sie. „Ich will nicht noch weiter rumgereicht werden!“ Oliver schlang seinen Arm um ihre Hüfte und drückte sie leicht. „Mach ich!“

Plötzlich ging die Kabinentür auf und die Trainer der Nationalmannschaft standen im Raum. „Meine Herren! Beruhigen Sie sich!“, rief Junkleman mit verstärkter Stimme und augenblicklich hörten die Gespräche im Raum auf. „Die Nationalmannschafts-Trainer möchten Euch etwas mitteilen!“ Sofort herrschte im Raum Stille. Neugierig blickten alle auf die beiden Männer in weißen Mänteln, auf denen das rote Kreuz der Englischen Flagge prangte. Der kleinere von den beiden begann. „Meine Herren, ich freue mich Ihnen zu ihrem hervorragenden Sieg zu gratulieren und ich kann Ihnen versichern, dass es eine Freude war, Ihnen zuschauen zu dürfen.“ Katie sah, dass bei den beiden Treibern sich ein Lächeln auf das Gesicht geschlichen hatte. ‚Die beiden sind wie Fred und George! ‘, schoss es Katie in den Kopf und sofort überkam sie die Trauer um Fred. „Aber wir sind natürlich nicht hierher gekommen, um das Spiel zu genießen! Nein, wir haben uns entschieden, zwei von Euch in die Nationalmannschaft aufzunehmen!“, verkündete der Trainer und ein Raunen ging durch die Kabine. „Wir wollen jetzt auch nicht lange um den heißen Brei herumreden, da wir wissen, dass sie feiern und nach Hause wollen. Die beiden Spieler sind Carter Chesterfield …“ Sofort wurde Carter von seinen Teamkameraden umzingelt und beglückwünscht, sodass man sein eigenes Wort kaum verstand. Auch Oliver löste sich von Katie und schlug seinem besten Freund auf die Schulter.

Laut räusperte sich der zweite Nationalmannschaftstrainer. „Wir haben hier ja noch einen zweiten Neuzugang!“, erinnerte er die Spieler und sofort waren diese wieder mucksmäuschenstill. „Der zweite Spieler ist Mister Oliver Wood!“, verkündete er kurz und schmerzlos.

Katie blickte in ein verdattertes Gesicht. Oliver konnte es nicht glauben, dass er es tatsächlich in die Nationalmannschaft geschafft hatte und das obwohl er die letzten drei Tage nicht trainiert hatte. „Hei, Glückwunsch, Wood!“, kam es mehrstimmig von den Spielern. Katie ging mit einem dicken Grinsen auf ihn zu. „Um nach ganz oben zu kommen muss man nicht jeden Tag trainieren, was?“, fragte sie neckisch. „Ich hoffe …“ Weiter kam Katie nicht, da Oliver sie packte und an sich zog. Ohne das Katie überhaupt reagieren konnte, küsste Oliver sie direkt auf den Mund.

Nach dem ersten Schock, in dem sie sich nicht bewegen konnte, reagierte Katies Körper von allein. Ohne dass sie überhaupt daran gedacht hätte, schmiegte sich ihr Körper näher an Oliver und ihre Hände glitten in sein Haar. ‚Wow! ‘, dachte sie, ‚Darauf habe ich jetzt sechs Jahre gewartet. Dass das so gut ist, hätte ich nie gedacht! Das soll niemals enden! ‘
 

Auch Oliver konnte es nicht fassen. Er war in der Nationalmannschaft! Doch das war nicht so wichtig, wie Katie in seinen Armen zu halten und sie zu küssen. Sie war wie eine Droge, von der er niemals genug bekommen würde. ‚Ist das hier ein Traum oder erwidert Katie gerade wirklich meinen Kuss? ‘, fragte er sich selbst. ‚Wenn das hier ein Traum ist, dann kann ich eventuell auch auf einen Zungenkuss ausweiten! ‘ Er hatte es kaum gedacht, als er vorsichtig seinen Mund öffnete und mit seiner Zunge über Katies Lippen strich.
 

Für Katie und Oliver kam es so vor, als wenn ihr Kuss Jahre gedauert hätte, doch waren kaum fünf Minuten vergangen, in denen die anderen Spieler geschockt den beiden zugesehen hatten, bevor sie wieder lebendig wurden. Nur Carter lächelte vor sich hin, als er die verwirrten Blicke von Oliver und Katie nach dem Kuss sah. „Na, ihr beiden Turteltauben? Jetzt genug herum geknutscht?“, fragte er und sah erfreut, wie die beiden zusammenzuckten. ‚Scheiße! Oliver, was hast du gemacht? ‘, fragte sich Oliver nun. ‚Bist du noch zu retten? Knutscht Katie hier in der Umkleide ab. Wann kapierst du endlich, dass sie niemals Gefühle für dich haben kann? ‘ Oliver hatte sich sofort abgewandt und seine Sachen zusammen gepackt. Nun verließ er fluchtartig den Raum.

Katie stand noch immer an der Stelle, wo Oliver sie geküsst hatte. ‚Katie, Katie. Glaub du wirklich, dass dieser Kuss irgendetwas zu bedeuten hat? Schau, Oliver wendet sich schon wieder anderen Dingen zu. Du wirst ihm nie mehr bedeuten. Er sieht in dir höchstens eine Art Schwester, um die er sich gerne kümmert. Mehr nicht!‘ Doch war Katie ziemlich durch den Wind, sodass sie nicht Olivers gequälten Gesichtsausdruck mitbekam, als er den Raum verließ.

Carter hingegen hatte seinen Freund genau beobachtet und verließ nun ebenfalls schnell die Umkleidekabine. Oliver war auf dem Gang, der zur großen Eingangshalle führte, nicht mehr zu sehen. Schnell rannte Carter den Gang hinunter. Gerade kam er in die Eingangshalle, als Oliver auch schon das Stadion verlassen wollte. „Oliver, bleib stehen!“, rief der Kapitän. Abrupt blieb Oliver stehen und drehte sich um. „Was willst du?“, fragte er unwirsch. „Mit dir reden!“, kam schnell die Antwort. Carter hatte sich, während Katies und Olivers Kuss, dazu entschieden, den beiden, die hoffnungslos in den anderen verschossen waren und es niemals zugeben würden, zu helfen, damit sie endlich zusammen kamen. Schnell holte er Oliver ein und ging mit ihm zusammen nach Hause.

Katie unterdessen hatte sich noch immer nicht bewegt. Die Männer um sie herum lachten schon, doch bekam sie das nicht mit. Sie war verwirrt. ‚Erst küsst dich Oliver, dass dir die Zaubersprüche entfallen, und dann tut er wieder so als wenn nichts gewesen wäre. ‘, schwirrte es in ihrem Kopf herum. „Hey, Katie-Maus!“, rief Hudson hier nun zu und holte sie aus ihrer Starre. „Ich glaube in eurer WG wird jetzt erst einmal ein Männergespräch geführt. Kommst du mit uns in den Pub?“ Dabei lächelte er sie charmant an. Katie nickte nur. Sie würde heute alles tun, damit sie Oliver heute nicht mehr unter die Augen treten musste.
 

Carter schmiss hinter sich die Tür zu. „So und jetzt erklärst du mir deinen gequälten Gesichtsausdruck, Oliver! War der Kuss so schlecht? Kann Katie überhaupt nicht küssen?“ „Nein!“, brüllte Oliver ihn nun an, „Der… Katie kann wunderbar küssen und der Kuss war einfach der Hammer, aber …“ Weiter kam er nicht, denn nun platzte Carter der Kragen. „Und warum bist du dann aus der Kabine gestürmt, als hätte dich gerade eine Schlange gebissen?“ „Carter, das ist nicht so einfach! Ich habe Katie mit diesem Kuss überrascht und ich weiß selbst nicht was mich da geritten hat!“ „Oh, dass kann ich dir sagen. Du hast dich wahnsinnig über die Aufnahme in die Nationalmannschaft gefreut und du warst auch so froh, dass Katie dabei war. Also hast du das einzige gemacht, was vernünftig war – sie geküsst. Das einzige, was vorhin nicht perfekt an der ganzen Sache war, war dein Abgang.“ „So wie du das sagst, hört sich auch alles perfekt an. Aber es ist nicht perfekt! Katie liebt mich nicht!“ „Sagt wer?“, fragte Carter Oliver sofort, doch beantwortete er die Frage sofort selbst. „Du bist der einzige der so denkt! Immer wenn du in ihre Nähe kommst, verkrampft sie sich und versucht so fröhlich, wie nur möglich zu sein. Das ist schon allen in der Mannschaft aufgefallen, nur dir nicht. Aber wahrscheinlich bist du blind vor Liebe.“ Oliver sagte nichts mehr, da er einfach keine Worte mehr fand. „Weißt du eigentlich, wie das ist, wenn zwei völlig Verliebte immer nur umeinander herumfliegen? Man, Oliver, Katie ist genauso in dich verliebt, wie du in sie.“ „Ach ja? Und warum sagt sie es nicht mal einfach?“ Für die letzte Frage schlug ihm Carter gegen den Hinterkopf. „Weil sie Angst hat, vielleicht? Oliver, du bist der Hüter-Star, der von allen umringt ist, und sie ist die kleine Medimagierin, die gerade ihre Ausbildung hinter sich hat.“ „Das hat doch gar nichts mit ihrem Ausbildungsabschluss zu tun!“, warf Oliver dazwischen, was nicht gerade logisch war. „O beim Barte des Merlins, Oliver, bist du wirklich so doof oder tust du nur so? Du wirst von den heißesten Bräuten in ganz Großbritannien umschwärmt, die Geld haben ohne Ende. Dann kommst du auch noch aus einer alten Adelsfamilie und sie? Sie hat keine Familie mehr, lebt alleine und schwimmt auch nicht gerade in Geld, so wie du! Rechne dir doch mal selbst ihre Chancen aus!“ „Was hat Liebe mit Geld zu tun?“, fragte Oliver wieder dazwischen. „Was Geld damit zu tun hat? Eigentlich gar nichts, aber bei euch beiden schon.“, erklärte Carter und holte tief Luft. „Oliver, du könntest jede hier im Land haben. Glaub mir, viele von den Girls würden dich alleine wegen deinem Geld und deinem Status nehmen. Und das ist der Punkt! Katie will nicht, dass irgendwer denkt, sie wolle nur wegen deinem Geld und deiner Berühmtheit mit dir zusammen sein. Außerdem denkt sie, dass sie sowieso keine Chance bei dir hat, und will nicht auch noch ihren Stolz verlieren. Also wird sie ganz bestimmt nicht den ersten Schritt machen.“ „Du willst mir also damit sagen, dass ich die Initiative ergreifen soll. Weil ich nicht so viel zu verlieren habe?“ Carter nickte nur. „Ich habe auch etwas zu verlieren!“, brauste Oliver auf. „Ich kann genau so gut meinen Stolz verlieren, wenn ich ihr gestehe, dass ich sie liebe und sie mich zurückweißt!“ Carter stöhnte auf. „Oliver, sie wird dich nicht zurückstoßen! Sie liebt dich!“ Oliver schnaufte nur und verschwand in seinem Zimmer. Carter schmiss sich auf das Sofa und schüttelte über Oliver nur den Kopf. ‚Dann muss ich wohl noch Katie bearbeiten, damit die beiden endlich mal zusammen finden! ‘, stöhnte er innerlich auf. Denn Oliver war im Vergleich zu Katie ein Lämmchen.
 

Katie saß währenddessen zwischen den Spielern und feierte den Sieg der Mannschaft. Kaum einem viel auf, dass sie viel zu viel trank. Aber das war ihr Recht, denn sie wollte den ganzen Abend am liebsten vergessen. Hudson, der direkt neben ihr saß, gab den anderen irgendein Zeichen und hob sie auf die Arme. „Hei!“, beschwerte sich Katie und griff wieder nach ihrem Glas Feuerwhiskey. „Nein, Katie, das trinkst du jetzt nicht mehr!“, meinte Hudson und nahm ihr das Glas ab. Katie protestierte. Auch wollte sie nicht von Hudson getragen werden, doch halfen ihre Proteste und das Gestrampelte überhaupt nichts.

Vor der Wohnungstür setzte Hudson sie ab und klingelte. Katie wäre beinahe auf der Stelle eingeschlafen, da Alkohol bei ihr wie ein Schlafmittel fungierte. So fand Carter sie vor. Hudson, der Katie an der Hüfte vor dem Fallen bewahrte und Katie schon fast eingeschlafen. „Na na, da hat wohl einer zu tief ins Glas geguckt.“, meinte Carter lächelnd und nahm die kleine Blonde in die Arme. „Und wie war das Gespräch mit Wood?“, erkundigte sich Hudson. „Wie soll das schon gewesen sein. Ich habe gegen einen Baumstamm angeredet, der einem sowieso nicht zu hört!“, beschwerte sich Carter. Hudson gluckte auf. „Aber das wird nichts sein im Vergleich zu dem Gespräch, das ich mit Katie führen werde, wenn sie wieder nüchtern ist. Im Vergleich zu ihr ist Oliver ein Lämmchen!“ Hudson hob belustigt eine Augenbraue. „Na dann viel Glück am Wochenende!“, verabschiedete sich der Spieler und ging.

Carter nahm Katie einfach auf den Arm und brachte sie in ihr Zimmer. Vor Olivers Tür blieb er jedoch kurz stehen und hämmerte gegen die Tür. „Oliver, komm raus!“, rief er und ging weiter. Katie kuschelte sich währenddessen an seine Schulter. „Nicht Oliver!“, nuschelte sie, doch erwiderte Carter: „Doch! Ihr beiden müsst dringend mal miteinander reden!“ „Was ist los, Carter!“, brummelte Oliver, der gerade seine Tür geöffnet hatte. Als er Katie jedoch auf den Armen seines Freundes sah, kam er mit schnellen Schritten auf ihn zu. „Was ist mit ihr? Katie, was hast du?“ „Mit ihr ist nicht schlimmes! Sie ist nur betrunken!“, erklärte Carter schnell und übergab Katie Oliver. „Hier! Kümmer du dich um sie!“ Und schon war der Kapitän in seinem eigenen Zimmer verschwunden.

Oliver stand verlassen in Flur und blickte Katie an. Diese hatte die Augen bereits geschlossen und drängte sich näher an seinen Körper. Oliver atmete einmal tief ein und aus und ging mit ihr in ihr Schlafzimmer. Dort legte er Katie aufs Bett und zog ihr ihre Schuhe und die Jacke aus. Dabei weckte er sie versehentlich. „Wo bin ich?“, fragte sie verschlafen. „Du bist in deinem Zimmer!“, antwortete Oliver kurz und zog die Gardinen zu. „Was machst du hier?“, kam es leise vom Bett. „Ich bringe dich ins Bett!“, kam erneut die knappe Antwort. „Warum hast du mich vornhin geküsst?“, kaum war die Frage ausgesprochen, als Katie sie auch schon bereute. Olivers Kopf war in die Höhe geschossen. ‚Sag ihr die Wahrheit, Oliver!‘, dachte er bei sich, ‚Sie hat die Wahrheit verdient!‘ Oliver schluckte und wand sich ihr dann zu. „Ich habe dich geküsst, weil ich es wollte!“, brachte er leise hervor. Katie sah ihn erschrocken an. ‚Oh Mann! Sie hat nichts gemerkt! ‘, schoss es in Olivers Kopf. „Ich wollte dich schon seit Jahren küssen!“, gestand er weiter. Jetzt wo er einmal angefangen hatte, da konnte sie auch alles erfahren. „Oh Mann, Katie! Ich liebe dich seit meinem letzten Jahr in Hogwarts!“, schrie er fast heraus. „Du… liebst mich?“, fragte Katie zögerlich. „Ja!“, antwortete Oliver, „Und ich weiß, dass du nicht so für mich empfindest und es macht auch nichts. Ich kann nur nicht mehr länger so tun, als wäre da nichts.“ Katie stand vorsichtig auf. Ihr drehte sich einfach alles. Ihre Gedanken waren durch Olivers Geständnis durcheinander und der Alkohol sorgte dafür, dass sie kaum stehen konnte. „Du liebst mich seit sechs Jahren?“, fragte sie vorsichtig nach. „Ja!“, kam es gequält von Oliver, der dabei zu Boden schaute. Ihm war das so peinlich.

Doch plötzlich lag Katie in seinen Armen. „O, Oliver! Das ist einfach wunderbar!“ Oliver zog eine Augenbraue hoch. ‚Was ist daran wunderbar, wenn ich mich hier zum Narren mache? ‘, fragte er sich. „Seit fünf Jahren denke ich die ganze Zeit, dass der große Oliver Wood sich doch niemals in mich, die kleine Bell, verlieben könnte!“, strahlte ihn Katie an. „Du hättest es doch eigentlich schon in Hogwarts merken müssen, dass ich total in dich verschossen bin!“ Nun verstand Oliver die Welt nicht mehr. Katie war seit Jahren in ihn verschossen? „Moment mal!“, unterbrach Oliver sie, „Du hast seit sechs Jahren Gefühle für mich?“, fragte er nach und erhielt als Antwort nur ein Nicken. „Und warum hast du nicht mal irgendwann was gesagt?“ Nun verfinsterte sich Katie Gesicht. „Ich sollte irgendetwas sagen? Schon mal was davon gehört, dass du auch mal was hättest sagen können?“ „O nein! Ich habe mir in Hogwarts immer wieder sagen müssen, dass dazwischen uns nichts ist und sein darf. Du warst immerhin im Quidditchteam und noch dazu erst in der vierten!“, empörte sich Oliver. „Was hat denn das damit zu tun?“ „Na ja, im Quidditchteam war ich sozusagen dein Vorgesetzter und im Gegensatz zu dir war ich bereits volljährig!“ „Dass waren die Gründe warum du nichts gesagt hast?“, fragte Katie nach und man sah ihr bereits an, dass sie kurz vorm Explodieren war. Oliver hob die Hände, so als wolle er um Verzeihung bitten. „Katie! Ich konnte mir doch nicht deiner Gefühle sicher sein. Außerdem hätte es sowieso Konsequenzen gehabt, wenn wir beiden zusammen gewesen wären. Immerhin war es mein letztes Jahr in Hogwarts. Ich war volljährig und wäre nach einem Jahr nicht mehr da gewesen. Was hättest du denn die restlichen drei Jahre machen wollen? So hattest du doch die Möglichkeit dich mit anderen zu treffen!“ „Oh wie großzügig!“, raunte Katie ihn an. Oliver atmete tief ein und aus. „Katie, es bringt doch jetzt nichts mehr. Es ist Jahre vorbei. Es zählt das hier und jetzt!“, erinnerte er seinen kleinen Wirbelwind. „So? Das hier und jetzt zählt? Was willst du denn jetzt machen, wo du weißt, dass ich dich liebe?“, fragte Katie ihm Löcher in den Bauch.

‚Denk dir was Romantisches aus, Oliver! ‘, dachte Oliver. ‚Vielleicht was aus Romeo und Julia? Nein, zu kitschig! Aber was denn dann?‘ Katie sah ihn ganz gespannt an. „Willst du jetzt wieder fünf Jahre warten, bis du reagierst?“, neckte sie ihn, doch blieb ihr dann das Herz stehen, als Oliver vor ihr auf die Knie ging. „Liebste Katie!“, fing Oliver an. Er war ganz nervös. „Dir gehört mein Herz jetzt schon seit fünf Jahren und ich kann dir versichern, dass keine andere die Gefühle für dich getoppt hat. Deshalb frage ich dich hier und jetzt, obwohl du betrunken bist, möchtest du mit mir gehen?“ Nun war Katie sprachlos, während Oliver sich nur knapp ein Grinsen verkneifen konnte. „Krieg ich vielleicht mal ne Antwort?“, fragte er keck nach. „Ja!“, hauchte Katie und warf sich in seine Arme. Sofort fing Oliver sie auf und drückte ihr seine Lippen auf den Mund.

„Jetzt bist du mein!“, murmelte er und sah, wie Katie verzweifelt bemüht war die Augen offen zu halten. „Ich glaube, du solltest mal langsam schlafen, Katie!“, meinte er und trug Katie zurück zum Bett. „Will nicht!“, nörgelte Katie müde. „Will nicht, dass du wieder gehst!“ Oliver lächelte. „Was hälst du davon, wenn ich mich eben umziehe und dann wieder komme?“ „Sehr viel!“, nuschelte Katie und kuschelte sich in ihr Kissen. Oliver hauchte ihr noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand schnell im Badezimmer. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass er mit Katie zusammen war. Sie gehörte jetzt endlich zu ihm.

Als er zurück in Katies Zimmer kam, schwoll sein Herz an, als er sie schlafend vorfand. Vorsichtig stieg er hinter Katie ins Bett, das nur von einer Seite frei war. Dann deckte er Katie noch einmal zu und nahm sie in den Arm. Sofort kuschelte Katie sich an ihn und drehte sich zu ihm um. „Kuscheln!“, kam es leise von seinem Oberkörper. Vorsichtig legte Oliver sein Kinn auf ihren Kopf und legte sein Bein über ihre Hüfte. Sofort schliefen die beiden ein.
 

*~*

So, die beiden sind jetzt zwar zusammen, doch wird es nicht sehr einfach für die beiden. Ob sie wohl alle Hindernisse überwinden???

vielen dank für den Kommi

sunny3291

Katies Überraschungen

Kapitel 4: Katies Überraschungen
 

„Oliver? Wo bist du?“ Carter lief durch die Wohnung und suchte seinen besten Freund. Eigentlich hatten sie verabredet, dass sie beide heute früh alles für die Schnitzeljagd durch Dorchester vorbereiteten. Aber wo war Oliver? Carter hatte schon die ganze Wohnung nach ihm abgesucht und er dachte er hätte dabei Katie geweckt. Als plötzlich die Tür zu ihrem Zimmer aufging und Oliver ganz verschlafen herauskam, konnte Carter nicht verhindern, dass ihm der Unterkiefer herunterfiel. „Was hast du denn bei Katie gemacht?“, fragte er und Oliver blieb ertappt in seiner Bewegung stehen. „Bei ihr übernachtet!“, kam die kurze Antwort. „Hast du vielleicht auch daran gedacht, was heute für ein Tag ist? Oder soll ich wieder alles alleine machen?“, kam es aufgebracht von Carter. Er konnte es nicht fassen. Er war seit einer Stunde auf und Oliver hatte die ganze Zeit noch im schönen warmen Bett neben Katie geschlafen. „Samstag!“, antwortete Oliver, „Ich bin sofort fertig!“ Und schon war er im Badezimmer verschwunden. Keine zehn Minuten später war Oliver fertig. „Dann können wir uns ja endlich ans Werk machen!“, stellte Carter fest, der auf dem Sofa gewartet hatte. „Sofort! Aber ich muss nur eben noch einen Zettel schreiben!“ „Zettel schreiben? Oliver, was ist los?“, fragte Carter erstaunt. „Na ja, ich bin seit gestern Abend mit Katie zusammen!“, gestand Oliver und musste sich dann das dicke Grinsen von Carter ansehen. „Also habt ihr endlich zusammen gefunden?“, fragte er vorsichtshalber nach und bekam ein Nicken mit einem glücklichen Lächeln. „Merlin sei Dank. Ich brauche Katie also nicht mehr zu bearbeiten. Oliver, schreib deinen Zettel!“, erwiderte Carter mit guter Laune. Er hatte seiner Meinung nach die beiden zusammen gebracht. „Soll ich schreiben, dass sie mit der Schnitzeljagd anfangen soll, wenn sie auf ist? Dann frühstücken wir alle bei einem Picknick!“, wand Oliver ein. „Das ist super!“ Und schon zauberte Carter den Picknickkorb und eine Decke herbei. Den Rest würden sie unterwegs kaufen. Oliver schrieb währenddessen einen Zettel:
 

Guten Morgen, Katie!

Es tut mir leid, dass ich nicht zusammen mit dir aufwachen konnte, aber Carter und ich bereiten alles für dein Geschenk zur bestanden Ausbildung vor.

Heute Morgen lernst du erst einmal Dorchester kennen. Geh am besten als erstes zur Kirche, dort findest du beim Hauptportal eine Nische, in der ein weiterer Zettel liegt, wo dein weiterer Weg beschrieben ist.

Wir warten mit dem Frühstück auf dich.

Kuss, Oliver.
 

Oliver fand seinen Brief nicht gerade gelungen, doch was sollte er denn schreiben? Er war nicht so romantisch veranlagt. Gemeinsam mit Carter verlies er die Wohnung und verteilte in ganz Dorchester Zettel. Zum Schluss waren sie auf einem Hügel südöstlich von der Stadt, wo das Hardy Monument stand. Genau darunter breiteten sie die Picknickdecke aus und bauten alles auf. Dann setzten sie sich und warteten auf Katie.
 

Die war währenddessen schon aus dem Haus. Sie hatte die Tür zuschlagen gehört und war nun auf „Schnitzeljagd“. Sie war bereits beim fünften Zettel und ihr Magen knurrte vor Hunger. Der Kater, den sie noch von gestern Abend hatte, half ihr auch nicht gerade dabei, die Rätsel schnell zu lösen. Doch nach eineinhalb Stunden raten, laufen und nach dem Weg fragen, kam sie endlich am Hardy Monument an. Und dort saßen sie. Der immer gut gelaunte Kapitän und ihr Oliver. Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass sie jetzt mit Oliver zusammen war. Eins wusste sie aber auf alle Fälle. Viel Romantik würde sie nicht bekommen. Dafür war Oliver einfach nicht der Typ, aber er gab sich trotzdem Mühe es zu sein. Der Brief heute morgen hatte ihr das gezeigt.

„Na, Bell, hast du endlich zu uns gefunden?“, fragte Carter und erhielt von ihr einen Rippenstoß. „Ihr habt mich durch die halbe Stadt geschickt!“, beschwerte sie sich gespielt und ging auf Oliver zu. „Und du! Hättest ruhig mal was sagen können!“ Sagte sie, doch lies sie nicht zu, dass sich Oliver rechtfertigte, da sie ihn küsste. „Och ne! Ihr knutscht doch wohl jetzt nicht die ganze Zeit hier rum, oder?“, fragte Carter, der auf der Decke saß und sich bereits den Magen rieb.

„Keine Panik!“, brummelte Oliver und lies sich zusammen mit Katie auf der rot-weiß karierten Decke nieder. „Was habt ihr denn gutes gemacht?“, fragte Katie und lugte in alle Tupperdosen.
 

Alles im allem verbrachten Oliver und Katie ein ruhiges Wochenende. Ab und zu machten die beiden zwar etwas mit Carter, doch lies er die beiden Frischverliebten lieber alleine und verschwand zu einer seiner unzähligen Freundinnen. Am Sonntagabend lagen Katie und Oliver in Katies Zimmer auf dem Sofa und sahen gerade die Nachrichten. Katie lauschte den Themen, während sie fast einschlief. Sie hatte Olivers Brust kurzerhand in ihr neues Kopfkissen umgewandelt und genoss es nun dort zu liegen.

Oliver hingegen machte sich Gedanken, wie es nun weiter ging. Das ganze Wochenende hatten sie ihr junges Glück genießen können, doch wie sollte das jetzt werden, wenn es raus wäre. Oliver wusste, dass die Boulevard-Presse Katie genau unter die Lupe nehmen würde. Wenn ihnen irgendetwas nicht an ihr gefiel, dann ließen sie es Katie spüren. Genau wie seine weiblichen Fans, die doch selbst immer darauf spekuliert hatten, an seiner Seite zu sein. Ob Katie das aushält? Er hoffte es sehr, doch hatte er letzte Nacht, wo er neben ihr gelegen hatte, sich entschieden. Wenn seine Berühmtheit als Quidditchspieler seinem Glück mit Katie im Weg stehen würde, dann würde er den Quidditchspiel den Rücken kehren und in das Familienunternehmen einsteigen. Das würde dann sogar seinen Eltern gefallen, die es noch immer nicht fassen konnten, dass ihr jüngster Sohn lieber Quidditch spielen wollte, als irgendwelche Geschäfte abzuwickeln.

Im Fernsehen wechselte die Tagesschau gerade zum Promi-Magazin um. Als in der Vorschau sein Name viel, horchte Oliver auf und lies sogar Katies Haare, die er bis gerade eben immer wieder um seinen Finger gewickelt hatte, los.

Der beliebte Oliver Wood steht anscheinend kurz vor einer Verlobung mit dem schönen jungen Model Eliza Donalds. Die beiden, die nur selten zusammen auftraten und seit drei Jahren zusammen sind, erwarten wohl auch bald schon Nachwuchs, wie ein Freund des Paares verlauten lies. Laut ihm ist Eliza bereits im vierten Monat schwanger und die werdenden Eltern seihen überglücklich.

Erst als die Moderatorin zum übernächsten Promi überging, stieß Oliver die Luft aus. Auch Katie hatte die Nachrichten mit Aufmerksamkeit verfolgt. Sie lehnte nun nicht mehr an seiner Brust, sondern saß kerzengerade vor ihm. Oliver konnte nichts sagen – er war geschockt. Er war nie mit Eliza zusammen gewesen. Sie beide waren nur gute Freunde, die sich ab und an mal trafen. Und nun das! ‚Musste das gerade jetzt passieren? ‘, fragte er sich und wartete Katies Reaktion ab.

„Willst du mir irgendetwas mitteilen?“, fragte sie leise. „Katie, …“, setzte Oliver an und wollte sie an der Schulter berühren. Doch unterbrach Katie ihn und sprang auf. „Ich will es eigentlich gar nicht wissen, aber ich muss das fragen. Hattest du was mit Donalds?“, sprach sie aufgebracht und fing an durch ihr Zimmer zu tigern. „Katie, hör mir bitte zu!“, setzte Oliver erneut an, doch wurde er wieder von Katie unterbrochen. „Du hattest also etwas mit ihr und jetzt ist sie schwanger. Glaubst du, dass dein Verhalten in Ordnung ist? Glaubst du wirklich, ich könnte einem Kind seinen Vater wegnehmen oder eine junge Familie voneinander trennen?“ Langsam liefen ihr die Tränen über die Wange. Es konnte einfach nicht sein. Nun war sie endlich mit ihm zusammen und dann stellte sich heraus, dass er bald Vater würde. „Katie, jetzt hör mir zu!“, setzte Oliver erneut an und versetzte seiner Stimme Nachdruck, damit sie ihn nicht noch einmal unterbrach. „Ich hatte nie etwas mit Eliza. Sie ist eine gute Freundin mit der ich seit drei Jahren mal ab und zu ausgehe. Du musst mir glauben, ich war niemals mit ihr im Bett.“ Katie sah ihn nur stumm an. Die Tränen liefen ihr weiterhin über die Wangen. „Katie, sie hat seit zwei Jahren einen Freund. Er heißt Juan Bernadottes. Er ist ein spanischer Millionär, der sehr schüchtern ist und ein großes Unternehmen leitet. Ich war damit einverstanden, dass wir für die Öffentlichkeit ein Paar spielen, damit es nicht sofort auffällt, dass sie mit ihm zusammen ist. Sie wollte nicht, dass er durch den Fleischwolf namens Presse gedreht wurde. Es war ja auch nichts dabei, denn ich war ja Single.“

„Hä?“, machte Katie nur und blieb stehen. Was redete er gerade? Sie kam nun gar nicht mehr mit. Diese Donalds hatte also eine Beziehung mit Oliver und irgendeinem Spanier gleichzeitig? Und Oliver wusste von dem Spanier? Was war das denn für ein Chaos? „Kannst du mir das mal erklären, wie das mit eurer Dreierbeziehung so funktioniert?“ Oliver lachte auf. „Wir haben keine Dreierbeziehung, Katie!“ Bestimmt packte er Katie an den Oberarmen und zwang sie ihn anzusehen. „Da du mir ja so nicht glauben willst, flohen wir jetzt zu Eliza.“ „Ich will nicht zu ihr hin!“, schrie Katie ihn an. Sie konnte sich dieses ganze Geschehen nicht erklären und sie war einfach nur verletzt. „Doch! Ich will das jetzt geklärt haben!“, erwiderte Oliver und zog sie mit sich zum Kamin. „Du willst mir ja einfach nicht zuhören!“ Katie wehrte sich gegen Olivers Griff, doch kam sie einfach nicht gegen ihn an. Wie denn auch? Er machte jeden Tag Fitnesstraining und sie joggte vielleicht einmal im Monat. „Glaubst du wirklich, dass ich zu deiner schwangeren Freundin will?“, fragte sie ihn und schwang erneut den Arm, um loszukommen. „Sie ist nicht meine Freundin. Und sie ist nicht von mir schwanger!“, wiederholte Oliver und nahm das Flohpulver aus der Schale. „Palatino la floración! “ Er hielt Katie eng umschlungen und wirbelte mit ihr durch die Kamine Europas. Ihre Reise endete in einem großen Raum.

Der ganze Raum war mit Blumen jeder Art ausgefüllt und auch die Bilder die an den Wänden hingen zeigten Blumen. Zu Olivers und Katies linken wurde eine Tür geöffnet und ein großgewachsener südländischer junger Mann betrat den Raum. „Ah, Olivér! Welch eine Freude dich wieder zu sehen!“, begrüßte er Oliver. Hinter ihm erschien nun eine wunderschöne junge Frau. „Oliver? Oliver!“, rief sie und lief in Olivers Arme. „O, was habe ich dich vermisst!“, quasselte sie gleich los. „Wie lange haben wir uns nicht gesehen? Ein halbes Jahr?“ „Das könnte hinkommen, Eliza!“, erwiderte Oliver ihr Lächeln und schob Katie vor. „O, wie unhöflich von mir!“, tadelte sich Eliza selbst. „Ich bin Eliza Donalds!“, stellte sie sich vor und reichte Katie, die sie einfach nur anstarrte, die Hand. „Eliza, darf ich dir Katharina Bell vorstellen?“, klärte Oliver seine gute Freundin auf. Er sah, wie der andere Mann eine Augenbraue hob und ihn fragend ansah, doch ignorierte er diesen Blick. „Ah, deine geheimnisvoll Katie!“, stellte Eliza klar und nun war Katie verwirrt. Sie verstand die Welt überhaupt nicht mehr. Oliver hatte mit Eliza über sie geredet, er war mit ihr zusammen und akzeptierte, dass sie neben ihm noch einen anderen Kerl hatte, nun war seine Freundin schwanger, er stand kurz vor einer Verlobung mit ihr und jetzt war der große Oliver Wood mit Katie zusammen. Irgendetwas passte hier überhaupt nicht!

„Eliza, ich glaube wir müssen dringendst miteinander reden.“, erklärte Oliver der jungen Frau. Diese klatschte in die Hände und meinte: „Kein Problem. Ich lasse uns Tee bringen. Wie wäre es, wenn wir auf der Terrasse sitzen?“ Oliver nickte nur und zog Katie mit sich durch das Haus. Sie mussten vier Räume durchqueren bis sie auf der Terrasse angekommen waren. Jeder Raum, den Katie durchquerte, erschien ihr riesig und exquisit eingerichtet. Sie war noch immer erstaunt als sie auf die Terrasse kamen und dort erlebte sie ihren nächsten Schock. Der Garten, der an das Haus angrenzte, war ein riesiger Park. Ihr klappte der Unterkiefer herunter. Alles erschien ihr riesig und teuer.

„Katie, mach den Mund zu!“, flüsterte Oliver ihr ins Ohr und holte sie somit in die Gegenwart.

„Es ist alles riesig!“, kam Eliza ihr zur Hilfe. „Für mich ist es auch jedes Mal ein Schock hierher zu kommen. Sie hatte die Truppe zu einer kleinen Longe geführt und setzte sich in einen Sessel. Auch der große südländische Typ setzte sich in einen Sessel und überlies Oliver und Katie das große Sofa. „Was führt dich denn zu uns, Oliver?“, kam er sofort auf den Punkt. „Es geht um unsere Scheinbeziehung!“, antwortete Oliver knapp. Sofort setzte sich Eliza auf. „Du hast die Prominachrichten gesehen?“ Oliver nickte. „Es tut uns wirklich leid, dass wir dir nicht sofort Bescheid gesagt haben, aber wir haben dich gar nicht erreicht.“, sagte sie sofort und legte ihre Hand auf Olivers Knie. „Moment mal! Wovon redet ihr jetzt?“, platzte es aus Katie heraus. Sie verstand nur noch Bahnhof.

„Nun ja, das ist kompliziert!“, begann Eliza. „Ich glaube, ich werde es schon irgendwie verstehen!“, unterbrach Katie sie. „Also, Katie – ich darf dich doch Katie nennen, oder?“, fragte Eliza und erhielt von Katie ein genervtes Nicken. „Wie du sicher weißt, bin ich einer der beliebtesten Promis Englands. Die letzten fünf Jahre habe ich fast jeden Tag eine Story von mir in der Zeitung gelesen. Meistens waren es erfundene Storys über mein Privatleben. …“, sie unterbrach sich, da gerade eine kleine alte Frau mit dem Tee kam und einschenkte. Als diese wieder gegangen war, erzählte sie weiter. „Meine Beziehungen gingen meistens schon nach zwei Wochen in die Brüchen, weil meine Freunde in der Presse zerfetzt wurden oder mir Fremdgehen unterstellt wurde. Ich weiß nicht ob du dir vorstellen kannst, wie alleine und hilflos sich dabei fühlt. Ich kann nur sagen, dass ich kaum damit klar kam.“ Vorsichtig trank sie aus ihrer Teetasse. Dabei lies sie Katie nicht aus den Augen.

„Vor drei Jahren lernte ich dann Oliver bei einer Charité-Veranstaltung kennen. Wir unterhielten uns an dem Abend lange und ich fand Oliver sofort sympathisch. Am nächsten Morgen stand in allen Zeitungen ich wäre mit Oliver zusammen und für mich brach wieder eine Welt zusammen. Für mich war Oliver an diesem einen Abend zu einem Freund geworden und nun würde er sicherlich nichts mehr mit mir zutun haben wollen. Doch ich irrte mich. Kaum hatte ich den Artikel gelesen und meine Angstzustände wieder bekommen, als es an meiner Wohnungstür klopfte und Oliver davor stand. Als erstes schrie er mich an, was das für ein Spiel sein, doch nachdem ich ihm alles erklärt hatte, nahm er mich einfach in den Arm und erklärte mir, dass er immer für mich da sein würde. Gleichzeitig machte er jedoch klar, dass nie mehr als Freundschaft zwischen uns sein könnte, da er eine andere liebte.“ Sie lächelte Katie an. „Von da an trafen wir uns wöchentlich und unternahmen die unterschiedlichsten Sachen. Die Presse dokumentierte jede Bewegung von uns. Nach drei Monaten traf ich dann jedoch Juan. Ich war von meinen Freunden zu einem Segelausflug eingeladen worden und dort lernten wir uns kenne. Die Presse bekam davon nichts mit, da wir mitten auf den Meer waren und kein Boot in der Nähe war. Abends rief ich Oliver an teilte ihm mit, dass ich jemanden kennen gelernt hätte und dass ich nun Angst hätte, dass er wieder von der Presse verscheucht würde. Oliver beruhigte mich und organisierte ein weiteres Treffen zwischen Juan und mir, wo wir ungestört waren. So kamen wir beiden zusammen. Doch dann standen wir vor einem Problem.“, erzählte sie und legte ihre Hand in Juans. Sie lächelte ihn an. ‚Das ist die wahre Liebe! ‘, schoss es Katie in den Kopf, als sie die beiden betrachtete. „Wie du mit Sicherheit schon mit bekommen hast, ist Juan schüchtern. Außerdem besitzen er und sein Vater ein Unternehmerimperium. Schlechte Presse, wie zum Beispiel eine Affäre mit einem treulosen Model, sind nicht gerade gut dafür.“ Vorsichtig nippte sie an ihrem Tee. „Ich hatte also meinen Traumprinzen gefunden und konnte wegen meinem Beruf und meinen Ruf mit ihm nicht zusammen sein. Auch das jammerte ich Oliver wieder vor. Und wieder kam von ihm der erlösende Einfall. Wir sollten unsere Beziehung geheim halten und zum Schein sollte ich mit jemand anderes für die Öffentlichkeit zusammen sein. Es war eine super Idee. Ich suchte mir also sofort jemanden aus. Doch schon nach einer Woche merkte ich, dass das nicht klappte. Ich konnte nicht so tun als ob ich diesen Typen liebte und Juan war furchtbar eifersüchtig. Doch konnte sich Juan damit anfreunden, dass Oliver meinen Freund spielte. Oliver war zu der Zeit mit niemandem zusammen und so begann unsere Scheinbeziehung. Es war schwer den Schein zu wahren, besonders, da Oliver immer wieder Freudinnen hatte. Für die Öffentlichkeit spielten wir das glückliche Traumpärchen, das trotz aller Fehltritte immer wieder zueinander fand. Und es hat ja auch drei Jahre geklappt.“, beendete Eliza den Vortrag. Eine Zeit lang war es ruhig auf der Terrasse. „Du willst mir also mitteilen, dass du seit drei Jahren mit Juan zusammen bist. Um diese Beziehung zu schützen hast du in der Öffentlichkeit so getan, als wärst du Olivers Freundin.“, fasste Katie langsam zusammen. Die anderen drei nickten. „Und warum habt ihr jetzt, wo du anscheinend schwanger bist, noch nicht die Wahrheit gesagt?“

Eliza schluckte und wollte gerade antworten, als ihr der schüchterne Juan mit einer Geste bedeutete, dass er antworten wollte. „Es hat etwas mit meiner Familientradition und meiner Pressescheu zu tun. Bei uns Bernadottes findet die öffentliche Verlobung immer eine Woche nach der Privaten statt. Ich habe Eliza aber erst vor drei Tagen gefragt. Ich weiß auch, dass die Presse mich genau unter die Lupen nehmen wird und dass sehr viel in den Zeitungen stehen wird. Das kann ich nicht verhindern. Das einzige was ich verhindern kann, ist, dass es nicht gerade jetzt wo meine Firma in einer wichtigen Verhandlung mit einem Kunden steht, passiert. Ich brauche nur drei Tage bis alles unter Dach und Fach ist. Glaub mir, Katie, ich würde nichts lieber tun, als der ganzen Welt mitzuteilen, dass ich meine Traumfrau gefunden habe und diese auch bereit ist mit mir für immer zusammen zu leben. Aber ich muss auch an meine Mitarbeiter denken. Ich habe die Verantwortung für dreihunderttausend Menschen auf der ganzen Welt. Ich muss also in erster Linie an das Wohlwollen der Firma denken, da ich für deren Existent und Überleben verantwortlich bin. Deshalb haben wir es noch nicht öffentlich gemacht, dass ich eigentlich Elizas Freund bin.“ Er sah Katie lange Zeit an. „Es tut mir leid, dass die Presse denkt, dass ich von Oliver schwanger bin und dass ich ihn heiraten werde.“, durchbrach Eliza die aufgekommene Stille. „Ich war gestern nicht vorsichtig genug, als ich in der Stadt einkaufen war. Ich hätte nicht ein Kleid, das die Figur so betont, anziehen dürfen. Auch meinen Verlobungsring hätte ich nicht tragen sollen, aber ich war einfach nur glücklich und ich will diesen Ring einfach nicht mehr ablegen!“, erklärte Eliza und zeigte Katie ihren Verlobungsring. Es war ein Mordsding. So einen protzigen Diamanten hatte Katie noch nie gesehen.

Katie schämte sich. Wie hatte sie nur jemals glauben können, dass Oliver zu einer Dreieckbeziehung fähig wäre? Oder das sie ihm nicht geglaubt hatte, als er dieses Verwirrspiel erklärt hatte? Ganz langsam nahm sie ihren Tee und trank. Sie vermied es absichtlich Oliver anzusehen oder besser gesagt, sie konnte es nicht.

Oliver beobachtete Katie genau. Nun war er es, der wieder Angst um ihre Beziehung hatte. Würde sie es jetzt endlich verstehen? Könnte sie noch mit ihm zusammen sein? Er wollte es sich nicht vorstellen, dass Katie wegen dieser Sache die Beziehung beendete. Als Katie weiterhin nichts sagte, schwirrten ihn die unmöglichsten Situationen durch den Kopf. Eliza wollte Katie gerade fragen, ob alles in Ordnung war, doch sah Oliver sie an und schüttelte den Kopf. Katie brauchte Zeit. Und die wollte er ihr wenigstens geben. Er stand auf und wollte gerade die Stufen in den Park hinunter gehen, als Katie aus ihrer Starre erwachte. „Also war es nur eine gespielte Beziehung und eine Art Freundschaftshilfe?“ Oliver sah zu Katie zurück, doch konnte er einfach nicht antworten. Stattdessen tat es Juan. „Ja, und ich weiß, dass ich Oliver zu ewigen Dank verpflichtet bin.“ Nachdem sie nun ihre Gedanken geordnet hatte, konnte Katie auch Oliver wieder ansehen. Ihr bittender Blick mit den Tränen in den Augen, war zufiel für Oliver. Schnell kam er zu ihr zurück und nahm sie in die Arme. „Ich bin so blöd!“, schluchzte sie an seiner Brust. „Nein!“, erwiderte er mit Inbrunst. „Du bist nie blöd gewesen und wirst es niemals sein. Wir haben unsere Rollen perfekt gespielt.“ Sanft streichelte er Katies Rücken und murmelte immer wieder besänftigende Worte in ihr Haar.

„Katie, es tut mir so leid!“, sprach nun Eliza erneut. „Ich weiß, wie es ist, wenn man sich betrogen vorkommt. Ich kann dir leider nicht dieses Gefühl nehmen. Das einzige, was ich dir versichern kann, ist, dass Oliver und ich nie mehr als gute Freunde waren.“ Auch sie war aufgestanden und streichelte Katie über den Rücken. Juan sah die drei nur an. Nach einiger Zeit stand er auf und meinte: „Ich lasse dann mal das Abendessen servieren. Ihr esst doch mit uns, oder?“ Katie sah geschockt auf. „Was?“ Oliver musste sich ein Grinsen verkneifen. „Wir würden gerne mit euch zu Abend essen.“, sagte er. Juan sah seine Verlobte an und sofort sprang sie auf und ging mit ihm ins Haus zurück.

Oliver wiegte währenddessen Katie in seinen Armen. Doch nachdem Juan und Eliza die Terrasse verlassen hatten, hob er ihr Kinn an und sah ihr in die roten Augen. „Bist du mir böse?“ Er sah, wie sich Katies Augen weiteten. „Nein!“, sagte sie schnell und schüttelte dabei den Kopf. „Nein. Ich hätte höchstwahrscheinlich genau dasselbe getan.“ Oliver lächelte leicht. „Aber ich hätte es dir früher gesagt, sodass du es nicht aus dem Fernsehen hättest erfahren müssen.“ Nun lächelte auch sie wieder und kuschelte sich enger an Oliver. „Wo wir das jetzt geklärt haben, kannst du mir vielleicht verraten, wo wir sind?“, fragte sie in neckender Art. „Wir sind ungefähr 50 km von Barcelona entfernt auf dem Anwesen der Bernatottes, denen zum Beispiel die Labels Hexen-edc und wickedsprit gehören.“, klärte Oliver sie sofort auf. „Wie? Juan leitet ein Modelabel?“, sie war geschockt. „Ja, unter anderem. Ist schon komisch oder? Juan leitet ein Modelabel und Eliza ist das Gesicht der Firma seit vier Jahren.“ Beide lachten auf. „Wollt ihr vielleicht mal zum Essen kommen?“, mischte sich nun Eliza ein. „Ihr könnt euch doch nicht nur von Luft und Liebe ernähren!“ Sofort sprang Katie auf. „Was gibt es denn zum Dinner?“ „Lachsfilet im Blätterteigmantel.“ Oliver wollte gerade Katies Hand nehmen, als die auch schon ins Haus schoss, um so schnell wie möglich an das Essen zu kommen. Eliza sah etwas verwirrt hinter dem Wirbelwind Katie her. „Wenn es um Essen geht, ist sie immer schnell dabei!“, meinte Oliver scherzhaft und zog seine beste Freundin mit ins Haus, wo sie im Speisesaal schon von einer wartenden Katie und einem ruhigen Juan erwartet wurden.

Beim Abendessen erzählten Oliver und Katie, wie sie sich endlich gefunden hatten, und Eliza und Juan erzählten von ihrer Verlobungs- bzw. Hochzeitsplanung. „Könnt ihr am Freitagabend?“, fragte Juan beim Nachtisch. „Ich muss erst am Samstag wieder spielen, wieso?“, fragte Oliver. „Nun ich würde mal sagen, dass ihr zu unserer Verlobungsfeier eingeladen seid.“, entgegnete Juan ruhig. „Was?“, fragte Katie, während Oliver zur gleichen Zeit meinte: „Natürlich!“ Eliza konnte nur mit Not ein Lachen unterdrücken, da die Gesichter von Oliver und Katie zu komisch waren. „Du, liebe Katie, ziehst dir am Freitagabend ein wunderschönes Abendkleid und kommst bitte zu unserer Verlobungsfeier, wo du mir hoffentlich einen Tanzgewährst.“, erklärte Juan mit einem Lächeln. „Wirklich? Ich darf zu eurer Verlobungsfeier kommen?“ Nun konnte Eliza nicht mehr und prustete los. „Katie, natürlich musst du kommen! Du bist Olivers Freundin und ich hoffe, wir beiden werden ebenfalls Freundinnen.“, meinte sie und zog ihren Verlobten zu sich herüber. „Außerdem musst du doch aufpassen, dass Oliver nichts anstellt und nicht irgendwelchen Groupies zum Opfer fällt.“ Oliver brachte nur ein trockenes ‚Haha‘ hervor, doch Katie lächelte. Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Ich habe aber nichts Passendes Anzuziehen!“ Oliver stöhnte auf. „Es ist doch immer dasselbe mit euch Frauen. Nie habt ihr was Passendes Anzuziehen, obwohl eure Kleiderschränke aus allen Nähten fallen.“ Von Eliza und Katie bekam er finstere Blicke zugeworfen, während Juan leise vor sich hin lächelte. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst, Oliver! Du kannst nicht irgendetwas zu einer Verlobungsfeier anziehen und schon gar nicht, wenn du auf eine Feier gehst, die so viel öffentliches Interesse weckt.“, fuhr nun Eliza ihren besten Freund an. „Soll Katie hinterher von der Presse nieder gemacht werden, nur weil sie nicht ein passendes Kleid hatte? Ich sehe nämlich jetzt schon die Schlagzeilen. Topmodel Eliza heiratet Modetycoon und die neue Flamme ihres Ex läuft in den Fummeln vom letzten Jahr herum.“ „Nun halt mal die Luft an, Eliza. Es ist nur ein Kleid! Was kann man da schon falsch machen?“, wand Oliver ein, doch nun antwortete Juan, der sichtlich geschockt war. „Oliver, für dich ist es vielleicht nicht wichtig welches Kleid Katie trägt, doch andere interessiert es, ob sie modebewusst und selbstständig oder ob sie immer mit der Mode geht. Das macht unsere Gesellschaft aus!“ Oliver wollte etwas erwidern, doch sah er ein, dass er gegen Juan und Eliza keine Chance hatte. Deshalb sah er Katie an, die leicht verängstigt auf ihrem Stuhl saß. „Katie!“, sagte er besorgt und nahm ihre Hand, „was ist los mit dir?“ Ängstlich sah Katie Oliver nun an. „Was ist, wenn ich was Falsches anziehe?“ Nun war es an Oliver Katie zu beruhigen. „Katie, du wirst genau das richtige anziehen. Und selbst wenn, eines kannst du dir sicher sein. Ich liebe dich und mir ist herzlich egal, was du trägst. Von mir aus kannst du einen Kartoffelsack anziehen und du wärst für mich noch immer die schönst Frau auf der Feier.“ Bei seinen Worten schmolz Eliza in Juans Armen dahin. Nur als Oliver meinte, dass Katie die schönste Frau der Feier sein würde, war sie etwas in ihrem Stolz verletzt. Katie hatten Olivers Worte nicht gerade beruhigt. „Meinst du, dass es mir jetzt besser geht?“, fragte sie ihn ironisch. „Jetzt hab ich noch mehr bammel, da ich auf deine Meinung nicht viel legen kann!“ Bevor Oliver sich weiter ins Verderben stürzte, mischte sich Eliza ein. „Damit das nicht passiert, geh ich mit dir diese Woche shoppen!“ Sie sprach es so bestimmt, dass Katie gar nicht auf die Idee kam, zu widersprechen. „Ich hätte am Donnerstag Zeit!“, teilte Eliza auch sofort mit. „Ich muss am Donnerstag das Training überwachen!“, wand Katie ein. „Musst du nicht!“, unterbrach Oliver sie. „Ich rede mit Julius, dass du am Donnerstag das Nachmittagstraining ausfallen lassen kannst.“ „Super!“, rief Eliza aus und beschloss dann, sich mit Katie am Donnerstag um zwei Uhr vor dem Stadion zu treffen.

Lange unterhielten sich die zwei Paare nicht mehr, da sowohl Katie als auch Eliza immer wieder gähnten. Somit verabschiedeten sich Katie und Oliver und flohten zurück nach England.

'Wie'? Keine Schokolade?

So hier ist dann mal ein weiteres Kapitel. Ist etwas kurz und eigentlich nichtssagend, aber ich find es einfach putzig. Und da ich es so gelungen finde, widme ich es meiner treuen Kommi-Schreiberin Tanja Wood. Ich hoffe, dass dir dieses Kapitel genauso gut gefällt wie die vorherigen.
 

Freu mich aber auch, dass 4 Leute sie auf ihrer Fav-Liste haben. *tanz einmal vor Freude um euch herum*.
 

Muss euch aber leider sagen, dass es jetzt sogar länger dauern könnte bis ich wieder was online stelle, da bei uns in NRW die Ferien schon wieder vorbei sind und ich mich jetzt schon etwas auf mein Abi vorbereiten muss. Versuch aber trotzdem jede Woche was online zu stellen. Ob es klappt, weiß ich jedoch nicht. *grins*
 

Aber jetzt genug geschwafelt. Hier ist das neue Kapitel mit dem Hauptthema Schokolade …
 

*~*
 

Kapitel 5: ‚Wie‘? Keine Schokolade?
 

Der Montagmorgen begann damit, dass Carter in Katies Zimmer gestürmt kam. „Aufstehen, ihr Turteltauben!“, rief er mit voller Lautstärke. Katie wäre beinahe aus dem Bett gefallen, so geschockt war sie, doch Oliver hielt sie mit seinem Arm, der die ganze Nacht um ihre Hüfte gelegen hatte, im Bett. Genau wie in den beiden vorigen Nächten hatte Oliver bei Katie geschlafen und die beiden hielten sich während des Schlafens umschlungen.

„Carter, raus!“, brummte Oliver noch halb verschlafen und zog Katie näher zu sich heran. Gerade wollte Oliver Katie ihren Guten-Morgen-Kuss geben als Carter einwarf, dass es nur noch zwanzig Minuten bis zum Training waren. „WAS?“, schrie Oliver auf. Schnell verpasste er Katie einen Schmatzer und lief ins Badezimmer. „Tschuldigung, Katie!“, brachte Carter hervor, als er Katies enttäuschten Gesichtsausdruck sah. „Ich wollte dir nicht den Morgen verderben, doch Oliver würde einen Mordsanschiss kriegen, wenn er zu spät kommt, und auch das Extratraining ist nicht ohne.“ „Keine Sorge, Carter! Ich weiß, dass Quidditch immer an erster Stelle stehen wird.“, meinte Katie und stand ebenfalls auf. Dabei bemerkte sie nicht den irritierten Blick von Carter.

Keine zehn Minuten später stand Oliver bereits in der Küche und schlang sein Brötchen runter. „Wenn du dir nicht Zeit mit dem Essen lässt, dann hast du bald ein Magengeschwür!“, bemerkte Katie nebenbei als sie auch in die Küche kam. „Ich muss in zehn Minuten im Stadion sein. Ich habe keine Zeit für ein ruhiges Frühstück!“, meinte er trocken und goss Katie ihren Kaffe ein. Schnell holte er noch die vorgewärmte aufgeschäumte Milch aus der Mikrowelle. Den fertigen Milchkaffee stellte er dann vor Katie auf den Tisch. „Trink erst einmal in Ruhe deinen Kaffee!“, sagte er freundlich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Wenn man euch so sieht, dann könnte man meinen, dass ihr beiden schon seit Jahren verheiratet seid!“, warf Carter, der genüsslich in einen Apfel biss, ein. Sofort schoss Olivers Kopf hoch. „Sind wir aber nicht!“, sagte er etwas zu schnell in Katies Augen. „Na ja“, Carter hob nur die Schultern, „wir müssten jetzt aber mal!“ Und schon sprangen alle auf um zum Stadion zukommen.
 

Das Training war ohne irgendwelche Zwischenfälle verlaufen und Katie studierte gerade in ihrem Büro die Krankenakten der Spieler, als Julius herein kam. „Na, bist du langsam durch alle Akten?“, fragte er freundlich und stellte ihr einen Kaffeebecher vor die Nase. „Fast, muss nur noch zwei. Ist das Milchkaffee?“, fragte Katie und griff nach dem Becher. Sie brauchte jetzt unbedingt Kaffee. „Ja, Oliver meinte, dass du nur den trinkst.“, klärte Julius mit einem Lächeln klar. Katie lächelte ebenfalls und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Aha, was hat er dir denn noch gesagt?“, fragte sie und nahm einen Schluck aus dem Becher. Das tat so gut. Sie war erst um zwei mit Oliver aus Spanien zurück gekommen und war noch immer nicht ganz wach. „Er meinte, du wolltest noch was mit mir wegen dieser Woche besprechen.“ Nun musste sie schlucken. Sie war ja noch nicht lange hier bei Puddlemere United und nun brauchte sie bereits zwei Nachmittage nach einander frei. „Ja, also …“, begann sie und rutschte in ihrem Stuhl weiter nach unten. „… ich wollte fragen, … ob ich eventuell am Donnerstag und … am Freitag frei haben könnte.“, stotterte sie vor sich hin. „Sag mal, Katie, hast du Angst vor mir?“, fragte Julius geschockt. „Nein!“, versicherte Katie verwirrt. „Dann ist ja gut. Natürlich kannst du am Donnerstag und Freitag nachmittags frei haben. Du kannst sogar beide Tage komplett frei haben, wenn du willst.“ Katie sah ihn mit großen Augen an. „Solange nicht zu viele Spieler verletzt sind, kann jede Woche einer von uns mal ein paar Nachmittage oder sogar Tage frei haben. Aber wenn mehr als fünf Spieler verletzt sind, dann muss sich einer um diese kümmern und der andere um die noch spielenden Spieler.“, erklärte Julius. Katie ließ die Luft, die sie angehalten hatte, aus ihren Wangen. „Oh, man und ich kriege schon fast zu viel, weil ich ja erst seit letzter Woche dabei bin.“ Nun musste Julius über ihr Gesicht lachen. „Darf ich denn fragen, was du am Donnerstag und am Freitag vor hast?“ „Am Donnerstag kommt Eliza Donalds und sucht mit mir ein Kleid für mich für ihre Verlobungsfeier, die am Freitagabend stattfindet. Und die Zeit am Freitag will ich nutzen um mich fertig zu machen.“, erklärte sie. „Du weißt schon, dass Samstag um neun das Abschlusstraining ist, oder?“, fragte Julius vorsichtig nach. „Ja, wieso?“ „Na ja, willst du dann nicht ausschlafen?“, fragte Julius nach. „Würde ich gerne, aber ich kann dich doch nicht alleine lassen. „Doch kannst du und du wirst es machen. Du hast am Donnerstag- und Freitagnachmittag frei und Samstag bist du erst beim Spiel dabei.“, ordnete Julius an. Katie war baff. „Dafür musst du aber nächste Woche komplett ran, denn dann will ich nachmittags was mit meiner Freundin unternehmen.“ „Kein Problem!“, sprach Katie sofort und schrieb es in ihren Kalender. „Nachdem wir jetzt unsere freien Tage besprochen haben, können wir uns mal über dich und Oliver unterhalten.“, begann Julius gespielt unschuldig. „Was soll da schon sein?“, fragte Katie. Sie hatte mit Oliver ausgemacht, dass sie ihre Beziehung erst einmal geheim hielten. Zwar würden am kommenden Wochenende sowieso alle wissen, dass sie zusammen waren, doch wollten sie so viel Zeit wie möglich ungestört verbringen. „Na komm schon, Katie! So wie ihr beiden euch anseht, da muss doch irgendwas zwischen euch sein, was über Freundschaft hinaus geht.“ „Oliver und ich, wir verstehen uns gut. Wir kennen uns schon seit neun Jahren und wohnen jetzt zusammen. Aber mehr ist nicht!“, beteuerte Katie, obwohl es ihr schwer fiel die Beziehung zu leugnen. „Erzähl mir keine Geschichten! Ihr beiden wart letzte Woche ganz anders. Irgendwas ist am Wochenende passiert. Ist es vielleicht die Nachricht, dass Oliver bald Eliza Donalds heiraten wird, die euch beiden noch näher zueinander gebracht hat?“ Unbewusst hatte Julius Katie gerade eine gute Ausrede gegeben. „Jetzt hör schon auf, Julius! Oliver wird Eliza heiraten und ich bin halt eine gute Freundin aus Hogwartszeit.“ „An den Blicken, die ihr beiden euch zuwerft ist aber überhaupt nichts freundschaftlich! Man hat eher den Eindruck, dass ihr beiden zusammen seid!“, bohrte Katies Chef nach. „Da ist nichts!“, meinte Katie nur und stand auf. Sie musste hier dringend raus. Wenn Julius ihr noch weitere Fragen stellen würde, dann würde sie bestimmt nachgeben und ihm verraten, dass sie mit Oliver zusammen ist.

„Du, Julius, ich nehm mir die restlichen Akten mit nach Hause.“, verabschiedete sie sich schnell von ihrem Chef und flüchtete in die Penthouse-Wohnung.
 

Dort wurde sie bereits von ‚ihren beiden Männern‘ erwartet. „Na, Süße? Alles für heute erledigt?“, wurde sie von Carter sofort begrüßt. „Nein, hab mir Arbeit mitgebracht.“, brummte Katie und verschwand in der Küche. Irgendwo musste doch Schokolade in dieser Wohnung sein! Doch in keinem der Schränke war auch nur eine einzige Süßigkeit zu finden. Das gab es doch wohl nicht! Keine Süßigkeiten und vor allem keine Frustschokolade! „Suchst du was Bestimmtes?“, fragte nach einiger Zeit Oliver und umarmte sie von hinten. Er stand schon länger im Türrahmen und hatte Katie dabei beobachtet, wie sie jeden Schrank öffnete und dann frustriert wieder schloss.

„Schokolade!“, brummte Katie nun auch ihn an. Oliver zog nur eine Augenbraue hoch und drehte sie in seinen Armen. „Schokolade und andere Süßigkeiten gibt es in diesem Haushalt nicht. Carter und ich dürfen das nicht essen und deshalb haben wir das auch nicht da. “, klärte Oliver Katie sofort auf und musste beinahe über ihr geschocktes Gesicht lachen. „Wie keine Süßigkeiten? Noch nicht mal Schokolade? `“, fragte sie und vergewisserte sich, dass auch nichts im letzten Schrank war. „Schokolade ist eine Süßigkeit, Katie!“, erinnerte Oliver sie. „Schokolade ist doch keine Süßigkeit! Schokolade ist eine Wohltat für die Seele. Sie zählt somit zu den gesunden Nahrungsmitteln.“, empörte sich Katie und brachte Oliver nun doch zum Lachen. „Katie, Schokolade besteht aus so viel Fett und Zucker. Sie gehört bestimmt nicht zu den gesunden Nahrungsmitteln.“

Enttäuscht hob Katie ihre Schultern und versuchte an Oliver vorbei ins Wohnzimmer zu kommen. „Katie, brauchst du unbedingt Schokolade?“, fragte Oliver sofort besorgt. „Ja!“, jummelte Katie. Nachdem Oliver einmal tief eingeatmet hatte rief er nach Carter. Dieser steckte sofort seinen Kopf aus seiner Zimmertür. „Carter, kannst du etwas Schokolade besorgen?“, fragte Oliver, während er Katie aufs Sofa drückte. „Kannst du nicht selbst was für deine Freundin holen?“, kam auch sofort die Gegenfrage. „Komm schon, Carter. Wie oft bin ich schon für dich und Celine unterwegs gewesen?“, versuchte Oliver seinen Freund nun zu ermuntern. Nach kurzem Überlegen gab sich Carter geschlagen und zog sich für einen Einkauf an. „Irgendeine besondere Sorte?“, fragte er genervt und Oliver gab die Frage sofort an Katie weiter. „Vollmilch mit ganzen Haselnüssen!“, kam prompt die Antwort und Carter verschwand.

Oliver setzte sich zu Katie aufs Sofa und nahm sie in seine Arme. „Was ist denn passiert, dass du Schokolade brauchst?“ „Julius.“, brummte Katie weiter. Sie war einfach nicht gut drauf. Wie konnte man auch keine Schokolade im Haus haben? „Er hat mich ausgefragt. Aber keine Panik, ich habe alles abgestritten und unser Geheimnis ist mir nicht rausgerutscht!“ Oliver nahm seine kleine missgelaunte Freundin fester in die Arme. „Und jetzt brauchst du Schokolade?“, fragte er leicht belustigt. „Ja!“, jammerte Katie leicht. „Es ist echt nicht einfach, alles geheim zu halten und Julius hat echt gebohrt!“ „Oh, du Arme!“, bemitleidete Oliver die Blonde. „Ich weiß, Schokolade kann man mit nichts ersetzen, aber vielleicht kann ich dir deine Schokolade bis sie hier ist ersetzten!“, meinte er und küsste sie zärtlich. Vorsichtig drehte er Katie und lag nun mit ihr auf dem Sofa. Katie, die nun oben lag, legte ihre Arme um ihn und kuschelte sich noch näher an ihren großen ‚Schokoladenhelden‘. Kurz löste sich Oliver von ihr und fragte: „Und hilft es?“ Katie nickte. „Das ist sogar noch besser als Schokolade!“

Genau in diesem Moment kam Carter zurück und hörte ihre Aussage. „Na toll! Wofür geh ich dann Einkaufen?“ Sofort sprang Katie auf und riss ihm die Einkaufstüte aus de Hand und zog eine Schokoladentafel heraus. „Damit ich endlich in diesen wunderbaren Genuss von Kakao und was weiß ich nicht alles komme!“, meinte Katie glücklich und biss genüsslich in das Schokoladenstück. „Ah, meine Küsse reichen dir also nicht aus!“, spielte nun Oliver den Beleidigten. „Deine Küsse sind einzigartig auf der Welt, aber ab und zu brauch ich einfach Schokolade!“, meinte Katie und kuschelte sich auf dem Sofa wieder an Oliver. Carter sah das Schauspielt mit einem Lächeln an und verschwand wieder in seinem Zimmer, wo er gerade dabei war, einen Brief an seine Freundin, die zurzeit einen Auslandsjob hatte, zu schreiben.
 

Oliver und Katie verbrachten den restlichen Tag auf dem Sofa und Katie aß genüsslich ihre Schokolade. Sie bot zwar auch Oliver welche an, doch lehnte dieser ab. Er müsse an seine Figur denken, denn wenn er zu schwer wäre, dann könnte er sich nicht mehr so schnell bewegen. Er erntete dafür nur ein ‚Hfm‘.

Ein Albtraum und seine Folgen

Hier ist schon mal der erste Teil vom neuen Kapitel. Bin noch nicht ganz mit dem zweiten Teil fertig, doch wollte ich euch nicht länger warten lassen.

Viel Spaß!

sunny
 

*~*
 

Kapitel 6: Ein Albtraum und seine Folgen
 

Die restliche Woche verlief ereignislos. Ab und zu stürzte ein Spieler ein paar Meter in die Tiefe, aber Katie und Julius hatten alle sehr schnell wieder auf den Beinen. Für Katie war es jedoch eine Qual. Ständig fragte Julius sie weiter über Oliver und sich aus, Fans und Reporter standen ständig vor dem Stadion und wollten Statements über die angebliche Verlobung des Superstars. Jeden Tag konnte Katie nach der Arbeit in den nächsten Supermarkt marschieren und sich neue Schokolade kaufen, da ihre Nerven langsam blank lagen.

Auch jetzt genoss sie wieder die Versuchung von Milch und Kakao. Es war Mittwochabend und Carter und Oliver wollten heute Abend einen Männerabend machen. Die beiden waren also außer Haus und Katie hatte es sich vor ihrem Fernseher gemütlich gemacht. Dort lag sie nun im Bademantel und sah sich ihren Lieblingskinderfilm ‚Die Schöne und das Biest‘ an. „Wenn du weiter solche Mengen an Schokolade isst, dann kannst du bald eine Diät anfangen!“, kam auf einmal ihre Lieblingsstimme an ihr Ohr. Sofort sah sie vom Fernseher auf und sah ihren Freund. „Ich habe einen guten Stoffwechsel, da fällt es nicht auf. Oder findest du mich fett?“, fragte sie sofort nach und sah, dass Oliver gequält das Gesicht verzog. „Das ist eine Fangfrage. Wenn ich sage, dass du fett bist, kriege ich einen drüber, und wenn ich die Wahrheit sage, dass du nämlich genau die richtige Figur hast, dann bekomm ich auch einen drüber, weil du dann meinst, ich lüge dich an.“, meinte Oliver und nahm ihr die Schokolade weg. „Also gibst du mir überhaupt keine Antwort!“, meinte Katie beleidigt. „Aber egal, wie war der Männerabend?“ Oliver räumte erst einmal die ganze Schokolade weg und setzte sich dann zu ihr aufs Sofa, bevor er erzählte was sie alles gemacht hatten.

Als er alles erzählt hatte, sah er zum Fernseher und erkannte den Film. „Seit wann schaust du denn wieder Zeichentrickfilme?“, fragte erstaunt. „Mir war heute Abend danach!“, rechtfertigte sich Katie. „Willst du den noch zu ende sehen oder bist du mal langsam müde?“, fragte er und gähnte dann auch schon. „Eigentlich wollte ich ihn noch gucken. Aber wenn du so …“, weiter kam Katie nicht, da Oliver sie unterbrach. „Wegen mir brauchst du nicht aufzuhören. Ich kann ja auch in meinem Zimmer mal wieder schlafen.“ Erst jetzt viel Katie auf, dass Oliver jede Nacht bei ihr geschlafen hatte. Gerade wollte sie ihm noch sagen, dass es ihr nichts ausmachte, doch stand er bereits und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Gute Nacht, Bells!“, flüsterte er ich noch zu und deckte sie mit einer Decke zu, bevor er das Zimmer verließ. An der Tür blieb er noch einmal stehen. „Katie, schau dir ruhig den Film an. Auf mich brauchst du keine Rücksicht zu nehmen.“ Und schon war er verschwunden. Katie saß erst geschockt auf ihrem Platz und rührte sich nicht, doch dann fasste sie sich und mummelte sich tiefer in die Decke, um den Film zu genießen.

Als der Abspann kam, schaltete Katie den Fernseher aus und machte sich bettfertig. Als sie aus dem Badezimmer kam, blieb sie kurz stehen. Sollte sie zu Oliver gehen oder doch lieber zurück in ihr Zimmer? Sie stand schon vor Olivers Tür, als sie sich anders entschied. Sie würde Oliver sowieso nur wecken und er hatte ja auch recht. Jeder hatte ja auch noch sein eigenes Leben. Also ging sie seit nun fünf Tagen das erste Mal alleine wieder schlafen.
 

Katie ging durch den Garten ihres Elternhauses. Es war bereits dunkel. Katie sah Licht in der Küche brennen. Mit Sicherheit kochte ihre Mutter gerade Abendessen. Von irgendwoher hörte man ein Hämmern – ihr Vater. Er war wieder in seiner Werkstatt und tüftelte an irgendeinem Gerät herum. Katie liebte es nach Hause zu kommen. Hier war sie immer willkommen und es herrschte Ordnung.

Sie kam gerade von der Arbeit und war nun fix und fertig. Ihre Mitauszubildenen hatten wieder einen Scherz mit ihr getrieben. Sie konnten einfach nicht verstehen, wie ein Frau Medimagierin werden wollte. Für sie war der Job reine Männersache und Katie eine Krümmung im Zauberstab.

(muggelsprache: „Dorn im Auge“) Doch Katie lies sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Als erstes hatte sie Profi-Quidditchspielerin werden wollen, doch war sie den Clubs, bei denen sie sich beworben hatte, nicht gut genug gewesen. Also hatte sie diesen Traum begraben und sich einen anderen Job ausgesucht und gefunden. Gerade, dass bisher hauptsächlich Männer Medimagier waren, hatte sie so an diesem Job gereizt.

Geschafft öffnete sie die Haustür und zog sich ihren Wintermantel aus. „Hei, Mum! Bin da!“, rief sie durchs Haus und ging dann in die Küche, wo ihre Mutter, wie erwartet, am Herd stand. „O, Katiemaus! Mit dir hatte ich noch gar nicht gerechnet. Das Essen braucht noch eine halbe Stunde.“, wurde sie von ihrer Mutter begrüßt. „Mum, dass macht überhaupt nichts. Ich geh jetzt erst einmal duschen.“, teilte Katie ihrer Mutter mit und verlies mit einem Wangenkuss die Küche. Im ersten Stock ging sie geradewegs in ihr Zimmer. Sie war so froh, dass sie noch zu Hause wohnen konnte, denn die Mietpreise in London waren ihr einfach zu hoch. So konnte sie wenigstens ihr Geld sparen und noch ein paar Jahre mit ihren Eltern verbringen.

Sie öffnete ihren Kleiderschrank und suchte sich ihre bequemsten Haussachen heraus, dann verschwand sie im Badezimmer. Unter der Dusche sang sie ihr momentanes Lieblingslied. Sie lies sich Zeit, denn nichts hetzte sie. Und so ging sie nichtsahnend die Treppe wieder hinunter. Auf der Mitte der Treppe hörte sie unbekannte Stimmen. Hatten ihre Eltern noch Freunde eingeladen, die sie nicht kannte? Nein, dann hätten sie ihr wenigstens Bescheid gesagt. Außerdem hatte keiner von denen eine so hohe Stimme und es giggelte auch niemand so komisch. Vorsichtig ging Katie die Treppe weiter hinunter.

„Entweder ihr kommt auf meine Seite oder ihr sterbt!“, hörte sie die unangenehm hohe Stimme. Augenblicklich hielt sie die Luft an. „Ihr wollt doch sicherlich nur das Beste für eure Tochter. Wenn ihr euch mir anschließt, dann sorge ich dafür, dass es ihr an nichts fehlt.“ Bei diesen Worten kroch es Katie kalt den Rücken hinauf. War das wirklich Voldemort, der in der Küche ihres Elternhauses stand und ihre Eltern bedrohte? Das konnte nicht sein. „Niemals werden wir dir folgen! Wir brauchen keinen Wohlstand und unsere Tochter schafft es auch ganz alleine!“, trotzte Katies Vater dem Unbekannten. „Ihr wollt also wirklich nicht?“, fragte diese Mörderstimme kurz nach und dann passierte es. Hellgrünes Licht erhellte das Haus…
 

Katie schreckte aus ihrem Traum. Diesen Traum hatte sie das letzte Mal vor einem Jahr gehabt. Wie sie es verabscheute, jedes Mal aufs Neue den Tod ihrer Eltern mitzuerleben. Sie konnte sich auch ohne Traum noch an jede Einzelheit erinnern. Nachdem ein zweiter hellgrüner Strahl das Haus erleuchtet hatte, war Katie aus Angst, was noch kommen konnte, wegapperiert. Nicht weit, nur hinter die nächste Hecke in der Nachbarschaft. Von dort aus hatte sie dann mit ansehen müssen, wie Voldemort –er hatte er wirklich persönlich gemacht – mit seinen Gefolgsleuten ihr Elternhaus verlies und sein Mal darüber setzte. Als sie weg waren, lief sie schnell zurück und fand ihre Eltern zusammen in der Küche am Boden liegen. Es war kein schöner Anblick und er blieb in ihrem Gedächtnis am besten haften.
 

Nun saß Katie Kerzengerade im Bett und zitterte. Wie sie sich jetzt nach jemand anderem sehnte. Aber ihr Stolz verbot es ihr, jetzt zu Oliver ins Bett zu kriechen. Also stand sie auf und ging in die Küche. Nach langem Überlegen entschied sie sich für heiße Schokolade. Leise stellte sie einen Kochtopf auf die Kochplatte und ließ die Schokolade in einem Wasserbad schmelzen. Sie war gerade mit Kochen fertig und wollte alles wegräumen, als sie den noch immer heißen Kochtopf anpackte und sich verbrannte. Mit einem Scheppern fiel der Topf auf den Küchenboden und Katie schrie kurz vor Schmerz auf.

Keine Minute später stand Oliver in nichts als seiner Boxershorts auch schon in der Küchentür. „Was ist denn hier passiert?“, fragte er halb verschlafen. „Ich hab mich am Kochtopf verbrannt, das ist passiert!“, schnauzte Katie ihn ungewollte an. Sie schämte sich für ihre Tollpatschigkeit und lies ihren Ärger darüber an der einzigen Person im Raum aus. „Was? Zeig her!“, sofort war Oliver an ihrer Seite und besah sich ihre Hand. Dann zog er sie einfach hinter sich her zum Waschbecken und hielt Katies Hand unter den kalten Wasserstrahl. „Besser?“, fragte er sie und wischte ihre Tränen von den Wangen. „Nein, nichts ist besser!“, schniefte Katie. Nun kam alles wieder hoch. Der Traum, der Tod ihrer Eltern, ihre Hilflosigkeit, ihre Scham darüber, dass sie ganz ungryffindorlike nichts unternommen hatte, der Schmerz in ihrer Hand und der gescheiterte Versuch, alles für sich zu behalten.

„Katie, was ist los?“, Oliver nahm sie vorsichtig in den Arm und sah über ihre Schulter hinweg die Tasse heiße Schokolade. Katie kuschelte sich währenddessen an seine Brust. Mit einem Ruck hob Oliver Katie auf seine Arme und ging mit ihr in sein Zimmer. Katie hatte er kurzerhand die Tasse Schokolade in die Hand gedrückt. Ganz vorsichtig, als wenn sie aus Glas wäre, ließ er sie auf seinem Bett ab. Eng an ihn gekuschelt konnte sie nun ihre heiße Tasse Schokolade trinken.
 

Nachdem Oliver die Tasse weggestellt hatte, fragte er erneut, was passiert wäre. „Ich hatte einen Albtraum und wollte mir eine heiße Schokolade machen. Dann hab ich mich verbrannt und dich geweckt.“, murmelte Katie leise. „Das ist alles? Oder hat es was mit deinem Albtraum zutun?“, fragte Oliver nach. Er merkte sofort, als sie Katie versteifte. „Es hat also was mit dem Albtraum zutun!“, stellte er fest. Katie nickte nur. Dann lagen sie erneut schweigend in Olivers Bett. „Willst du vielleicht darüber reden?“ Katie schüttelte den Kopf. Oliver sollte sie eigentlich gar nicht so verletzlich sehen. Oliver akzeptierte es, dass Katie nicht darüber reden wollte und strich ihr beruhigend über den Rücken. Auf einmal merkte er, dass Katie eingeschlafen war, da sie langsamer und gleichmäßiger atmete. Vorsichtig deckte er sie zu und strich ihr noch einmal über die Wange. „Ich liebe dich!“, flüsterte er ihr zu und küsste sie auf die Stirn, bevor er selbst einschlief.
 

Am nächsten Morgen sprach Oliver Katie erneut auf den Traum an, doch schwieg sie wiederum. Oliver machte sich langsam sorgen, denn Katie aß kaum etwas zum Frühstück und war auch sonst ganz anders. Der lebensfrohe Wirbelwind war verschwunden, zurückgeblieben war eine in sich gekehrte Katie, die sich von ihm abwandte. Oliver verstand es nicht, doch wollte er sie auch nicht drängen. Er war überglücklich, dass sie jetzt mit ihm zusammen war und wollte es nicht durch seine Hartnäckigkeit zerstören. Also ließ er sie in Ruhe und konzentrierte sich auf Quidditch, was ihm jedoch nicht ganz gelang. Der Trainer war mit seiner Leistung nicht zufrieden und drohte ihm sogar mit der Ersatzbank am Samstag. Oliver nahm es hin.

Shoppen mit Eliza und Aussprache mit Oliver?

Hier kommt dann mal das nächste Kapitel. Ich weiß, es hat ein bisschen länger gedauert, aber ich hab wieder Schule und die ganzen Hausaufgaben... Naja, jetzt ist ja das nächste Kapitel da und ich hoffe es gefällt euch!

Zum Schluss ist noch ein Link, der zu Katies Kleid für die Verlobung führt...
 

*~*~*~*~*~*
 

Kapitel 7: Shoppen mit Eliza und Aussprache mit Oliver?
 

Katie bekam zum Glück nicht mit, dass Olivers Leistungen nachgaben, denn sonst hätte sie ein schlechtes Gewissen mit sich rum getragen. So ging sie gegen Mittag unbeschwert nach Hause und zog sich für die Shoppingtour mit Eliza um. Irgendwie war es schon komisch mit einer fast fremden Person shoppen zu gehen. Katie ging so schon nicht gern Klamotten kaufen und mit Mühe und Not hatten es Phoebe, Alicia und Angelina immer geschafft sie in die Läden zu schleifen. Doch nun ging sie mit einem Model einkaufen. Hoffentlich ging das gut!

Um Punkt zwei Uhr stand Katie am Stadion und sah Eliza auf sich zukommen. „Na, bist du bereit? Wir haben ein straffes Pensum vor uns!“, begrüßte Eliza sie und zog sie in die Eingangshalle des Stadions. „Willst du hier im Stadion shoppen gehen?“, fragte Katie ganz verdattert. „Was?“, Eliza war total überrascht. „Auf keinen Fall! Hier ist doch nichts Modisches. Dieses ganze Tamtam mit Schals, Hüten und Fähnchen ist die absolute Modesünde schlecht hin!“ Mit ihren Worten schüchterte sie ungewollt Katie ein, denn diese mochte die Fansschals. „Wir reisen nach London, denn dort kann man am besten Shoppen!“, sprach das Model und schupste Katie in einen Kamin. Gemeinsam flohten sie nun nach London.

In der Hauptstadt herrschte das absolute Chaos. Überall wurden die beiden Frauen angerempelt. Eliza huschte geschickte zwischen den Menschen hindurch, doch Katie war nicht so begabt darin, sodass Eliza sie an der Hand hinter sich herzog. Gemeinsam gingen sie erst durch die Mugglegeschäfte. Nach zwei Stunden ständigem An- und Ausziehen, war Katie froh endlich in einem Café zu sitzen und zu verschnaufen. Sie waren in bereits in der Winkelgasse und ständig kamen irgendwelche Zauberer und verlangten ein Autogramm oder Foto von Eliza. Diese ignorierte weites gehend alle Anfragen und konzentrierte sich nur auf Katie und die Suche nach dem passenden Kleid.

„Wie kannst du eigentlich so locker bleiben?“, fragte Katie, nachdem ein besonders aufdringlicher Fan versucht hatte, ein Foto von sich und Eliza zu ergattern. „Ständig angequatscht zu werden und die Blicke … Ständig wird man von oben bis unten betrachtet und dein Modegeschmack kritisiert oder gelobt.“ Eliza lachte leise auf. „Das wird mit der Zeit zur Normalität. Mich interessieren die Blicke von anderen nicht und dass ich ständig angesprochen werde, ob ich ein Autogramm gebe oder ein gemeinsames Foto zulasse, nehme ich gerne in Kauf. Das einzige, was mich stört, ist die Tatsache, dass ich kein Privatleben mehr habe. Aber das wird sich ja bald ändern…“, lächelte Eliza und streichelte sich über ihren Bauch. Doch dann wurde sie auf einmal ernst. „Katie, du wirst bald auch ständig im öffentlichen Interesse stehen. Oliver ist der Quidditchliebling schlecht hin und die ganze britische Zauberergemeinschaft will nur das Best für ihn. Ich kann dir wirklich nur raten, dich gegen solche Sachen, wie Betrachten, kritische Äußerungen gegen dein Outfit oder dein Verhalten, schnell durch eine dicke Haut zu schützen. Wenn nämlich erst einmal raus ist, dass ich nicht Olivers Freundin bin, sondern du, dann wird es richtig bunt.“ Katie sah Eliza mit großen Augen an. „Wie dieser ganze Rummel ist dann wegen mir?“ Eliza musste nun lachen. „Natürlich. Ganz England möchte dann wissen, wer die schöne blonde ist, die das Herz des Hüterstars besitzt.“ „Das ist jetzt ein Scherz, oder?“, fragte Katie noch mal nach, doch erkannt sie bereits an Elizas Gesicht, das dies nicht so war. „Oh, nein! Wie soll ich das den nur aushalten?“

„Das wirst du schon schaffen, Katie. Außerdem steht Oliver noch hinter dir. Oder warum hält Oliver eure Beziehung noch hinter Merlins Hut? Er will dich beschützen, denn er kennt den ganzen Rummel bereits.“, erklärte das Model und strich Katie über die Schulter. Katie atmete nur tief ein und meinte dann: „Aber jetzt tun wir mal was, damit mein Start im öffentlichen Interesse nicht ganz so schwer wird – wir suchen mein Kleid für deine Verlobungsfeier!“ Sofort stand sie auf und ging von Eliza begleitet nach draußen.

Auch in der Winkelgasse suchten sie ziemlich lange nach einem passenden Kleid, doch wurden sie zuletzt bei wickedsprit fündig. „Ist das nicht passend? Du kaufst bei meinem Verlobten ein Kleid für unsere Verlobung!“, meinte Eliza, als sie den Laden wieder verließen. „Wenn das nicht ein Zeichen ist, dass die Verlobungsfeier in Erfolg wird, dann weiß ich auch nicht weiter!“ Katie war jetzt einfach nur froh das die Shoppingstour beendet war, denn sie konnte keine Kleider mehr sehen. Sie war jetzt seit gut neun Stunden unterwegs nach dem richtigen Kleid. In der Winkelgasse war nur noch wenig los. Nur die Kneipen und Restaurants waren noch gutgefüllt. Aber was erwartete man auch sonst um elf Uhr abends?

Schnell verabschiedete sich Katie von Eliza und flohte zurück nach Dorchester. Da sie nicht wusste, wie der Kamin im Penthouse hieß, musste sie wieder den Umweg über das Stadion machen und lief so Julius sofort über den Weg. „Na, was machst du denn noch so spät hier?“, begrüßte sie ihr Chef. „Ich bin auf dem Weg nach Hause. Neun Stunden shoppen sind einfach zu viel für mich!“, stöhne Katie und ging an ihm vorbei. Julius konnte nur über ihren Anblick lachen. „Und dabei heißt es doch immer, dass es euch Hexen Spaß macht shoppen zu gehen!“
 

Im Penthouse tigerte Oliver nun schon seit drei Stunden umher. Wo blieb sie nur? Wie lange brauchte man denn, um ein Kleid zu kaufen? Bestimmt nicht neun Stunden! Carter hatte sich schnell aus dem Staub gemacht, nachdem er am eigenen Leib erfahren hatte, wie Oliver im Moment drauf war. Die Angst um Katie stieg mit jeder Minute. War ihr etwas passiert? Lag sie vielleicht hilflos in irgendeiner Straßenecke? Oliver hatte schon aus lauter Panik bei Juan in Spanien angerufen und gefragt, ob Eliza zurück sei. Als er erfuhr, dass Eliza auch noch nicht zurück sei, wurden seine Vorstellungen noch schlimmer. Katie gekitnappt und eingesperrt in einen dunklen Keller.

Gerade wollte Oliver erneut Juan anrufen, als er hörte, dass die Haustür aufgeschlossen wurde. Da! Sie kam zurück! Schneller als je zuvor war Oliver an der Tür und riss Katie von den Füßen. „Wo warst du denn so lange? Ich habe mir voll Sorgen gemacht!“, sagte er in ihre Haare hinein. „Ich habe doch gesagt, dass ich mit Eliza ein Kleid kaufen gehe!“, erklärte Katie und Oliver sah sie ungläubig an. „Dafür braucht ihr neun Stunden?“ „Na ja, mir gefiel ein Kleid bereits in der zweiten Boutique, aber Eliza fand, dass es unpassend sei und zerrte mich dann noch durch weitere 15 Läden. Aber… wir sind fündig geworden!“, verkündete sie freudenstrahlend. „Nach neun Stunden sollte dass auch kein Wunder mehr sein!“, meinte Oliver trocken und zog Katie in die Küche. „Hast du schon zu Abend gegessen?“, fragte er sie auch sofort nach einem langen süßen Kuss. Genau in diesem Moment meldete sich Katies Magen und beide mussten lache. „Dann mach ich dir mal schnell etwas!“, meinte Oliver und drückte Katie auf einen der Küchenstühle. Diese war einfach nur froh, endlich von ihren Füßen runter zu sein und sah Oliver zu, wie er am Herd hantierte. „Seit wann kannst du denn kochen?“, fragte sie nach einer Weile. „Seit vier Jahren vielleicht? Mein Dad hat mir zuerst einen unserer Hauselfen mitgegeben, damit ich mich voll und ganz auf Quidditch konzentrieren konnte. Aber meine Mutter hat dann vor vier Jahren so einen Aufstand gemacht, da unsere Hauselfe zu Hause gestorben ist und sie dann selbst kochen sollte. Ich muss dabei sagen, dass meine Mum nichts mehr hasst als Hausarbeit. Sie spielt viel lieber den ganzen Tag mit ihren Freundinnen Putch („Zauberergolf“).“, erzählte Oliver und Katie lauschte ihm. „Na ja, und seit dem Tag an hatte ich dann niemanden mehr, der mir mein Essen machte. Also kaufte ich mir ein Kochbuch für Dummis und versuchte mich selbst an dieser hohen Kunst. Zuerst misslang mir alles. Selbst das Einfachste vom Einfachsten gelang mir nicht – meine Spiegeleier waren immer verbrannt. Aber ich habe alles, was ich zusammengekocht habe aufgegessen!“, meinte er stolz und stellte einen bunten Salat mit Spiegelei vor Katie. „Und mit der Zeit kam ich langsam hinter die Kochkunst und kann ein paar Gericht zusammenbrauen.“ Bevor Katie auch nur einen Bissen gegessen hatte, schnappte er sich eine Tomate und aß sie. „Hei, das ist mein Essen!“, empörte sich Katie gespielt und nahm den ersten Happen. Genüsslich aß sie weiter. „Das ist echt lecker!“, meinte sie, „und das Spiegelei ist sogar nicht verbrannt!“

Die beiden alberten noch eine Weile in der Küche herum, doch war der Tag für Katie ziemlich anstrengend gewesen und sie musste immer mal wieder gähnen. „Ich glaub, du solltest mal langsam ins Bett, Bells!“, meinte Oliver und nahm ihr den leeren Teller weg. Katie stand unterdessen auf und ging ins Badezimmer. Keine zehn Minuten später lag sie bereits völlig fertig in ihrem Bett. Plötzlich klopfte es und Oliver steckte seinen Kopf herein. „Schläfst du schon?“, fragte er leise und Katie antwortete mit einem Brummen. „Soll ich wieder gehen oder hast du Lust zu Kuscheln?“ „Nein, komm kuscheln!“, sagte Katie schon schlafend. Oliver lachte leise vor sich hin und kletterte hinter Katie. Sofort kuschelte sich diese an ihren großen Hüter und schlief tief und fest ein. Oliver gab ihr noch schnell einen Kuss auf die Stirn, bevor auch er sich zum Schlafen hinlegte.
 

Mitten in der Nacht wurde er jedoch geweckt. Katie hatte wohl wieder einen Albtraum, da sie nicht ruhig schlief und ihm eine gescheuert hatte. Erst schaute Oliver ihr nur beim Schlafen zu, doch als sie dann anfing ‚Nein‘ zu rufen, weckte er sie vorsichtig. Mit einem Ruck saß Katie aufrecht im Bett und hatte Oliver fast aus dem Bett geschmissen. „Nein! Mom, Dad?“, rief sie dabei und atmete ziemlich schnell danach.

Oliver, der sich mit Mühe und Not im Bett gehalten hatte nahm sie nun in die Arme und wiegte sie hin und her. „Psss, alles wird wieder gut!“, murmelte er ihr ins Ohr, doch meinte Katie nur: „Nichts wird wieder gut! Meine Eltern werden immer tot bleiben und alle ist meine Schuld!“ Nun erstarrte Oliver. „Was hast du denn mit dem Tod deiner Eltern zu tun? Sie sind von Voldemort ermordet worden. Da hättest du nichts machen können, außer mit ihnen zu sterben!“, meinte er bestimmt und zwang Katie ihn anzusehen. „Du bist nicht Schuld am Tod deiner Eltern! Hast du mich verstanden?“ Katie schüttelte nur den Kopf. „Ich habe nichts dagegen unternommen. Ich habe nicht den Mut, den ich doch laut Sprechendem Hut besitze, benutzt um sie zu retten!“, schluchzte sie leise hervor. „Mut? Du hättest Voldemort niemals aufhalten können! Du hättest nur selbst sterben können!“, entgegnete Oliver ihr. „Das wäre vielleicht besser gewesen!“, schniefte Katie hervor und drückte Oliver von sich. Sie ging zur Balkontür und sah zum Mond hinauf. „Was?“, konnte Oliver nur fragen. Er war wie erschüttert. Katie wollte lieber tot sein?

Ziemlich lange sagte keiner der beiden auch nur ein Wort. „Was ist damals passiert?“, fragte Oliver schließlich und trat hinter Katie. „Nichts! Nur meine Eltern sind tot!“, zischte Katie ihn nun an. Oliver packte sie nun ziemlich unsanft. „Verdammt, Katie! Du machst dir selbst Vorwürfe an dem Tod deiner Eltern. Sag mir endlich, was damals passiert ist und warum du jetzt zwei Nächte hintereinander Albträume hattest.“, schrie er sie fast an.

„Ich hatte jetzt zweimal hintereinander denselben Albtraum! Davon geht die Welt nicht unter! Andere Leute haben auch Albträume und um die macht man nicht so einen Wirbel, wie du es gerade tust!“, schrie Katie ihn nun an. „Denselben Albtraum?“, fragte Oliver nun nach und versuchte somit Katie zu überlisten. Denn sonst würde er niemals erfahren, was los war. „Ja denselben Albtraum! Und das ist normal! Nicht jeder erlebt die Ermordung der eigenen Eltern mit!“, nun war es raus und Katie hielt sich erschrocken den Mund zu. „Du hast die Ermordung deiner Eltern mit angesehen?“, fragte Oliver nach und nahm sie trotz Wiederstände in die Arme. „Das wusste ich nicht! Es tut mir leid, Katie! Ich hätte nicht so bohren dürfen!“ Erst als Oliver das Zucken in seinen Armen bemerkte, wusste er, dass Katie weinte. Vorsichtig hob er sie an und trug sie zum Bett zurück, wo er sie auf seinen Schoss nahm. Leicht streichelte er ihren Rücken und hielt sie mit der anderen Hand fest an sich gedrückt.

Nachdem sich Katie ausgeweint hatte, sah sie zu ihm auf. „Möchtest du noch immer wissen, was damals passiert ist?“, fragte sie leise nach. „Katie, es tut mir wirklich leid, dass ich dich so bedrängt habe. Aber ich habe Angst um dich! Ich kann es kaum aushalten, wenn du traurig bist, und wollte einfach nur wissen, warum du seit gestern so komisch bist. Aber du musst mir nicht erzählen, was damals passiert ist, wenn es noch immer so weh tut.“, redete Oliver ihr leise zu. „Würdest du mir denn zu hören?“, fragte Katie ihn nun und Oliver sah sie skeptisch an. „Natürlich würd ich dir zuhören! Warum denn nicht?“ Katie schluckte noch einmal und erzählte dann, wie ihre Eltern ermordet wurden und wie sie aus dem Haus geflüchtet war.
 

Als sie alles erzählt hatte, schwiegen beide eine Zeit lang und Oliver hielt Katie fest an sich gedrückt. „Es tut mir so leid, dass du das miterleben musstest, Katie!“, begann Oliver und hob ihr Kinn an. „Aber es ist nicht deine Schuld und du hättest auch nichts tun können, was deine Eltern vor ihrem Schicksal bewahrt hätte. Aber eins darfst du nie vergessen – Sie haben dich sehr geliebt. Und auch wenn es jetzt nicht wirklich zählt. Deine Eltern haben sich mit Sicherheit geliebt und sind zusammen gestorben. Keiner ist zurückgeblieben und musste ohne den anderen leben!“ Katie nickte und sagte dann leise: „Du hast Recht. Sie sind immer zusammen.“ „Genau! Und stell dir mal vor, was passiert wäre, wenn du wirklich so dumm gewesen wärest und versucht hättest sie zu retten. Dann würde es dich jetzt gar nicht mehr geben und ich müsste ohne dich leben.“ Nun musste Katie leicht Lachen. „Also musste ich überleben nur damit du nicht alleine bist?“ Oliver grinste sie schief an und nickte. „Oh, na warte!“, meinte sie mit fester Stimme und kippte ihn nach hinten, um ihn feurig zu küssen.

Achtung, Angelina und Alicia sind los!

So hier kommt das nächste Kapitel.
 

*~*~*~*
 

Kapitel 8: Achtung, Angelina und Alicia sind los!
 

Am nächsten Morgen gingen Oliver und Katie Hand in Hand zum Stadion, doch sobald sie die Reporter sahen, lies Oliver Katies Hand los und schob sie leicht zu Carter herüber. „Nicht böse sein! Es ist nur zu deinem besten!“, flüsterte er ihr zu und unterhielt sich dann laut mit Carter. Die Reporter ignorierte er gekonnt, doch Katie konnte die Fragen der Reporter nicht so einfach überhören. Wann heiraten Sie Eliza, Mister Wood? Wann kommt ihr Kind auf die Welt? Gibt es schon einen Hochzeitstermin?

Katie beneidete Oliver für seinen Umgang mit der Presse und war froh, als sie endlich im Stadion waren, wo keine Reporter mehr waren. „Wann sind die endlich weg?“, fragte Katie auch sofort. „In nächster Zeit wohl erst einmal nicht, Katie!“, meinte Oliver. „Und morgen wird hier die Hölle los sein.“ Katie sah ihn verwirrt an. „Wieso?“ „Weil wir beiden heute Abend offiziell als Paar auftreten vielleicht? Oder willst du es lieber noch weiter nach hinten raus schieben?“, kam die Antwort. „So einen Rummel, nur weil du eine Beziehung hast?“ „Damit muss man leben, wenn man zum Eigentum des öffentlichen Lebens wird.“, warf Carter ein und erntete einen mörderischen Blick von Oliver. „Carter!“ Katie sah sich noch einmal nach den Reportern um. „Wenn du es nicht willst, dann können wir es auch noch weiterhin geheim halten!“, meinte Oliver und zog Katie zu sich hin. Ein Glück, das die Scheiben nicht zeigten, was im Stadion los war! „Morgen werden sie sich alle auf dich stürzen!“ Katie sah ängstlich zu ihm auf. „Auf mich? Aber …“, flüsterte sie und wurde prompt von Carter unterbrochen. „Natürlich werden sie morgen nur auf dich aus sein. Du bist diejenige, die den Star von Team vom Markt genommen hat! Sie werden morgen keine Frage an uns Spieler richten. Ihr beiden werdet morgen das Hauptthema sein!“ Nun musste Katie schlucken. Morgen würde der ganze Rummel um sie und Oliver sein. Ein Albtraum! „Katie!“, riss Oliver Katies Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Willst du noch ein bisschen Zeit?“

Ein bisschen Zeit wäre mit Sicherheit nicht schlecht! Vielleicht noch einen Monat oder auch zwei oder ein Jahr? Besser wäre natürlich nie!

„Nein!“, sprach sie mit fester Stimme. „Verstecken will ich mich nicht! Und irgendwann werden sie mich schon in Ruhe lassen!“ „Gut gebrüllt, Löwe!“, meinte Oliver und küsste sie kurz auf die Stirn. Dann machten sich die beiden Spieler auf zu den Umkleidekabinen, da sie ja nicht zum Vergnügen da waren, sondern um zu trainieren. Katie ging schon mal zum Feld und hoffte, dass die Reporter nachher, wenn sie das Stadion verlies, weg waren.
 

Aber es blieb ein Wunsch, denn es schienen noch mehr Reporter da zu sein. Und anders als heute morgen fragten sie sie auf einmal auch. „Kennen Sie Mister Wood persönlich?“, fragte sie ein dicker Zauberer. „Stimmt es, dass Mister Wood Vater wird?“, drängelte sich ein anderer Reporter dazwischen. „Sind Sie die neue Freundin von Mister Chesterfield?“ Katie war so geschockt, dass sie stehen blieb. So schien sie wohl mehrere Minuten an der Stelle festgefroren zu sein. Die Fragen der Reporter prasselten nur auf sie ein und Katie schien sowohl ihre Motorik als auch ihr Mundwerk verloren zu haben. „Lassen Sie Miss Bell in Ruhe!“, herrschte Carter die Menge an. Oliver nahm Katie an die Hand und zog sie durch die Menge ohne auch nur ein Wort an die Reporter, die sich sofort ihm zuwandten, zu verlieren. Katie bekam dies alles nur am Rande mit, denn der Schock war einfach zu groß.

Erst als Oliver sie auf da Sofa gesetzt hatte, sie zudeckte und ihr eine heiße Schokolade brachte, kam wieder Leben in sie. „Das erwartet mich dann ab morgen?“ „Ja, das ist doch wirklich toll, oder?“, meinte Carter scherzhaft und bekam einen entsetzten Blick von Katie und einen wütenden Blick von Oliver entgegen. „Was denn? Katie hat das doch super gemeistert! Kein Wort kam über ihre Lippen! Das einzige, woran wir üben müssen, ist, dass sie nicht gleich zur Salzsäule erstarrt.“ „Carter, geh auf dein Zimmer!“, war Olivers einziger Kommentar. Carter ging beleidigt in sein Zimmer und Oliver nahm Katie in den Arm. „Bist du dir wirklich sicher, dass du schon bereit dafür bist?“, fragte er zögerlich. „Wenn ich es nicht jetzt mache, dann fliegt irgendwann unser Versteckspiel auf und dann stürzt alles auf mich ein. So kann ich aber wenigstens selbst entscheiden, wann der ganze Rummel anfängt!“, meinte Katie und kuschelte sich an seine Brust. „Und Carter hat Recht. Von mir wird niemand auch nur ein Wort erfahren. Das einzige, was passiert, ist, dass man mich an die Hand nehmen muss, damit ich da weg komme!“, scherzte sie und Oliver musste Lachen. „Dann schwirre ich wohl besser die ganze Zeit um dich herum. Ich rette dich dann vor den gefährlichen Reportern und trage dich auf meinen Händen in Sicherheit!“ „Au ja!“, meinte Katie begeistert. „Und damit wieder Leben in mich kommt, küsst du mich bis zur Bewusstlosigkeit!“ Oliver wollte noch etwas sagen, doch schmiss Katie ihn mit ihrem Kuss völlig aus der Bahn. Hinterher wusste Oliver nicht mehr, was er hatte sagen wollen. Er wusste ja nicht einmal mehr, wer seine Eltern waren!
 

Am Nachmittag machten sich Carter und Oliver erneut auf den Weg zum Stadion. Katie verabschiedete Oliver noch schnell mit einem Kuss bevor sie auch schon im Badezimmer verschwand. Gerade als das Wasser in die Badewanne lief, fiel ihr etwas Wichtiges ein. Schnell griff sie zu ihrem Handy und rief Angelina an. „Angi? Ich habe ein Problem! Ich weiß nicht, was ich mit meinen Haaren mache soll und heute Abend ist die Verlobung von Olivers bester Freundin! Kannst du vielleicht vorbeikommen?“ Katie hatte wirklich Glück. Gerade hatte sie das Gespräch beendet, als Angelina begleitet von Alicia aus dem Kamin traten. „So, dann machen wir uns wohl mal daran aus dir eine atemberaubende Schönheit zu machen!“, war der einzige Kommentar von Angelina und schon schleifte sie Katie ins Badezimmer. Dort angekommen, drehte sie den Wasserhahn zu und suchte nach einem geeigneten Badeduft. „So, du badest jetzt erst einmal ausgiebig und lässt die Seele baumeln!“, kommandierte Angelina Katie in die Wanne und dimmte augenblicklich das Licht. Alicia schwenkte leicht ihren Zauberstab und schon spielte leise Musik im Badezimmer. Dann verschwanden Katies Freundinnen und ließen eine verwirrte Katie zurück.
 

Katie entspannte sich so während des Bades, dass sie beinahe untergegangen wäre, als Angelina nach einer halben Stunde zurück ins Badezimmer kam. „So, bist du jetzt genug entspannt?“, fragte sie mit einem Lächeln. Katie nickte nur und erhob sich. Schnell rubbelte sie sich trocken. „Hier, du nimmst diese Bodylotion!“, meinte Alicia und reichte ihr eine Tube. Es war irgendetwas mit Vanille. Katie wiedersetzte sich erst gar nicht ihren Freundinnen, denn sie war im Moment überhaupt nicht in der Verfassung gegen die beiden anzukommen.

„Wann kommen deine beiden Mitbewohner zurück?“, fragte Alicia sie und Katie sah sie verwirrt an. „In anderthalb Stunde!“ „Gut, dann haben wir ja jetzt genug Zeit um dir deine Fuß- und Fingernägel zu machen!“, kam der Kommentar von Angelina und zog Katie ins Wohnzimmer. Dort angelangt, wies die Dunkelhäutige Freundin von George sie an, sich zu setzten. Dann schmierte sie Katie eine Maske aufs Gesicht und legte ihr Gurkenscheiben auf die Augen. „Damit du überhaupt nicht auf die Idee kommst, schon zu gucken!“, meinte sie, als Katie versuchte sich zu wehren. Katie atmete einmal tief ein und aus und lies die beiden dann machen.

„Dein Kleid gefällt mir übrigens richtig gut, Katie!“, meinte Alica auf einmal. „Und die Accessoires dabei sind einfach perfekt! Kann ich mir das komplette Set mal ausleihen?“ „Von mir aus!“, brummte Katie vor sich hin. „Ich muss Alicia recht geben. Das Kleid und die Accessoires sind einfach perfekt. Aber du willst mir doch wohl nicht sagen, dass unser Shoppingmuffel das Outfit alleine zusammengestellt hat!“, meinte Angelina. „Ich kann dich beruhigen, Angi. Ich habe eigentlich gar nichts davon ausgesucht. Das hat alles Eliza getan. Sie ist auch der Meinung, dass ich nicht den schwarzen Gürtel, sondern den brombeerfarbenden tragen soll. Würde besser zu den ganzen anderen Sachen passen!“, teilte Katie mit. „Zum Glück hast du nichts ausgesucht! Du würdest doch am liebsten in deinen Jeans auf die Partygehen!“, lachte Alicia. „Oh, ja, das würde sie echt fertig bringen! Ein Glück, dass diese Eliza weiß, wie ein perfektes Abendoutfit auszusehen hat!“, gab Angelina ihren Senf dazu.
 

Und so verwöhnten Angelina und Alicia ihre Freundin und schnatterten über Merlin und die Zauberei. („Gott und die Welt“) Sie waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie ganz erschrocken aufsprangen, als Oliver und Carter zurück kamen. „Was macht ihr denn schon hier?“, fragten beide wie aus einem Mund. „Das Training ist aus und wir wohnen hier!“, war die Antwort von Oliver, der ganz überrascht was, die beiden hier zu sehen. „Ich sollte wohl eher fragen, was ihr beiden hier macht, aber nachdem ihr meine Freundin schon unter diesem weißen etwas mit den Gurkenscheiben versteckt habe, trau ich mich schon gar nicht mehr zu fragen!“ Katie setzte sich auf und verlor natürlich ihre Gurkenscheiben. „Oliver, rette mich!“ „Sag mal, was hast du denn?“, empörte sich nun Angelina. „Erst rufst du uns ganz verzweifelt und jetzt fällst du uns in den Rücken!“ Oliver ging auf Katie zu und küsste sie. „Glaubst du wirklich, ich lege mich mit Angelina und Alicia an, wenn es um Sachen wie Schönheit, Mode oder Styling geht? Sorry, Katie, aber dafür ist mir mein Leben zu wichtig. Und ich weiß auch, dass sie dir nichts Schlimmes tun werden!“ „Na toll! Vorhin redest du noch davon mich zu retten und schon ziehst du den Schwanz ein!“, meinte Katie schmollend. Oliver küsste sie noch einmal. „Denk einfach daran, dass ich heute Abend nur Augen für dich haben werde und dass mich die anderen Männer um dich beneiden werden!“ „Oh ja, das werden sie!“, mischte sich Angelina ein und zog Oliver von Katie weg. „Aber dafür müssen wir jetzt weiter machen und du bist da eindeutig im Weg!“ Und schon war Oliver wieder verschwunden.

Alicia zog Katie ins Bad und lies sie die Maske abwaschen, dann zog sie sie weiter in ihr Zimmer und setzte sie vor ihren Frisiertisch. „So und jetzt machen wir uns an dein Make-Up!“ Katie gab es gleich auf, irgendetwas einzuwerfen oder Wünsche zu äußern. Alicia und Angelina hatte noch nie auf sie gehört, wenn es ums Styling ging, und so würde es auch heute nichts bringen.

Als die beiden endlich mit ihrem Make-Up fertig waren, platzte Oliver herein. „Seit ihr noch nicht fertig? Wie lange braucht ihr denn? In einer Stunde fängt die Party an!“ „Oliver, RAUS! Katie ist dann fertig, wenn wir es sagen!“, schrie Angelina ihren früheren Kapitän an und Oliver verschwand augenblicklich wieder. „So und jetzt zu deinen Haaren!“, meint Angelina und trocknete mit einem Schwung ihres Zauberstabs Katies blonde Haare. Nun begann Alicia ihre Arbeit und wellte die blonde Mähne.

„So fertig!“, meinte Angelina und zeigte Katie ihr gemeinsames Meisterwerk. Katie klappte der Unterkiefer herunter. Das sollte sie sein! Zum Glück waren Angelina und Alicia noch da und halfen ihr beim Anziehen, denn Katie war wieder erstarrt. Doch war das nichts im Vergleich zu Olivers Reaktion. Im klappte auch der Unterkiefer herunter, doch stolperte er dabei sogar noch über seine eigenen Beine. „Wow!“, brachte er hervor. „Na na, Oliver, ein einfaches WOW beschreibt es nicht annähernd.“, spielte Alicia die Empörte. Katie war sich jedoch unsicher über ihr Aussehen und lächelte zaghaft in Olivers Richtung. „Na dann, viel Spaß euch beiden!“, verabschiedeten sich die beiden ehemaligen Jägerinnen und ließen den Hüter und die Medimagierin allein.

„Du siehst wirklich atemberaubend aus, Katie!“, meinte Oliver und reichte ihr seine Hand. „Meinst du? Ist es nicht ein bisschen übertrieben?“ „Alles perfekt!“ Und um seine Wort zu unterstützen küsste Oliver seine kleine Bells zärtlich. „Bist du bereit?“ „Ja, auf in das Getümmel von Reportern!“ „Erstarr mir aber nicht schon wieder, Bells! Ignorier sie einfach und geh einfach weiter!“, munterte der Star sie auf und apperierte mit ihr nach Spanien…
 

Fortsetzung folgt.
 

*~*~*~*
 

Angelina und Alicia sind doch wohl voll cool, oder???

Die Verlobungsfeier

Ohne viele Worte geht es zum nächsten Kapitel...

Nur so viel. Vielen Dank für eure Kommentare!!!
 

lG sunny
 

*~*~*~*~*
 

Kapitel 9: Die Verlobungsfeier
 

Wir waren noch nicht ganz in Spanien wieder aufgetaucht, als auch schon ein Blitzlichtgewitter über uns hereinbrach. „Mister Wood, stimmt es, dass sie sich heute Abend mit Eliza Donalds verloben?“, fragten die Reporter. „Wer ist denn diese bezaubernde Dame in ihren Armen?“ Oliver drückte Katie noch einmal fest an sich bevor er sich den Reportern stellte. „Tut mir ja leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber ich werde mich ganz bestimmt nicht heute Abend mit Miss Donalds verloben. Wieso sollte ich auch? Ich bin überhaupt nicht mir ihr zusammen! Und wer diese atemberaubend schöne Frau ist? Ganz einfach, das ist meine Freundin Katharina Bell.“, erzählte Oliver und hielt Katie weiterhin fest. Zum Glück, denn sie wäre mit Sicherheit zusammengebrochen. Doch jetzt wandten sich alle Reporter ihr zu. „Wie haben Sie es geschafft ihn sich zu schnappen?“ „Wo kann man am besten Quidditchspieler kennen lernen?“ Katie schwirrte von den ganzen Fragen bereits der Kopf. „Wo man einen Quidditchspieler kennen lernt? –Auf dem Quidditchfeld, wo denn sonst?“, antwortete sie auf eine Frage und brachte alle zum Lachen. Als die Reporter sie weiterhin mit Fragen bombardierten, sah Katie hilfesuchend zu Oliver auf. Er verstand sofort und verabschiedete sich von den Reportern. Katie führte er geschickt durch die anderen Gäste zu Eliza und Juan, die Glückwünsche entgegennahmen. „Katie!“, rief Eliza auf, als sie die klein Blonde erblickte. Sofort kam sie auf sie zu und bewunderte ihre neue Freundin von oben bis unten. „Ich wusste doch, dass dieses Kleid an dir einfach perfekt aussieht!“, schwärmte Eliza und drehte Katie herum. „Du hast wirklich ein Händchen, dich in Szene zu setzten!“ „Ist nicht mein Verdienst! Meine Freundinnen haben mich fertig gemacht!“, erklärte Katie schnell und lag dann schon in den Armen von Juan. „Na, meine Kleine? Wie war dein Bad in der Menge?“, fragte er sie mit einem breitem Grinsen. „Das meinst du doch wohl nicht ernst, oder? Es ist schrecklich. All diese Naseweise, die alles über dich wissen wollen!“, Katie schüttelte sich bei dem Gedanken. Oliver und Juan mussten über Katie nur lachen. „Wie verlief das Training?“, fragte Eliza Oliver, doch der schien ausnahmsweise nicht von Quidditch reden zu wollen. „Blendend, wie immer. Aber heute Abend kein Quidditch, denn heute seid ihr das Hauptthema!“ Katie sah ihn geschockt an. „Bist du krank, Oliver?“, fragte sie erstaunt und Oliver sah sie fragend an. „Du willst nicht von Quidditch reden – deinem einzigen Grund zu leben?“ Oliver schüttelte angesäuert seinen Kopf. „Na ja, ihr beiden findet euch schon zu Recht, oder? Wir müssen uns nämlich wieder unter unsere Gäste mischen.“, meinte Eliza und verschwand mit Juan am Arm in der Menge. Oliver wand sich wieder Katie zu. „Ich denke nicht immer nur an Quidditch!“, meinte er sauer. „Dann muss sich das aber in den letzten Jahren geändert haben, denn in Hogwarts konntest du nur an Quidditch und den Pokal denken!“, neckte Katie ihn und gab ihn einen Kuss auf die zusammengepressten Lippen. „Aber jetzt Schluss mit dem Thema! Hast du schon das Buffet entdeckt?“ „Kannst du auch mal an was anderes denken, als an Essen?“, neckte Oliver sie nun und Katie strahlte ihn an. „Es gibt kein Buffet heute Abend. Wir kriegen alles an der Tafel serviert!“, erklärte Oliver und winkte einem Bekannten zu. „Oh“, kam es von Katie, die sich nun im Raum umsah. „Wer sind das hier alles?“, fragte sie, nachdem sie die ganzen Menschen sich einmal angesehen hatte. „Hauptsächlich sind es spanische Unternehmer, aber es sind auch ein paar Adelige und Sportler hier. Genauso wie ein paar Models und bekannte Fotographen.“, klärte Oliver sie sofort auf und zeigte ihr ein paar Bekannte.

Für ihn war das hier nichts Ungewöhnliches. Selbst als er noch kein Profi-Quidditchspieler gewesen war, war er regelmäßig auf solche Events mitgeschleift worden. Er kam ja aus einer alten Adelsfamilie, wo es zur Alltäglichen gehörte auf Bälle, Partys oder Eröffnungen anwesend zu sein. So ging er geschickt mit Katie zu seinen Bekannten und stellte Katie vor. Und Katie? Sie eroberte alle mit ihrer freundlichen Art und viele Männer gesellten sich zu der Gruppe, um auch ihrem Charme zu unterliegen. Zwar gefiel Oliver nicht, wie die anderen Männer Katie ansahen, aber er wollte ihr nicht den Abend verderben durch seine Eifersucht. Was er dabei aber überhaupt nicht mitbekam war, dass die Begleiterinnen der Männer mit ihm flirteten.

Das bekam wiederum Katie mit und so lehnte sie sich noch näher an Oliver. Er gehörte zu ihr und diese blöden Schnepfen, die ihn so lüstern angafften, sollten sich schleunigst von Dannen machen! Zum Glück für die anderen Damen im Raum, wiesen Juan und Eliza ihre Gäste nun daraufhin, dass es jetzt was zu essen gäbe. Sofort strömten die meisten Gäste in den Speisesaal. Oliver hielt Katie etwas zurück. „Warte oder willst du zerquetscht werden?“, raunte er ihr ins Ohr und umschlang sie von hinten mit seinen Armen. „Nein, aber ich habe Hunger!“, lächelte Katie ihn an. Mit einem Kuss befreite sie sich aus seinen Armen und zog ihn hinter sich her.

Sie hätten sich überhaupt nicht beeilen müssen, denn ihre Plätze waren reserviert. Katie und Oliver saßen sehr nahe beim Verlobungspaar und in ihrer Nähe saßen – sehr zu Katies Verdruss – die meisten Models, die ohne einen Freund hier waren und nun alle mit Oliver flirteten, was das Zeug hielt. Oliver verhielt sich wie es ihm in seiner Kindheit eingebläut worden war, höfflich und flirtete etwas zurück und musste leicht schmunzeln, als er sah, wie Katie auf ihr Essen mit der Gabel einschlug. „Das Fleisch ist schon tot. Du brauchst es nicht noch einmal zu erlegen!“, flüsterte er ihr zu. „Ach, hat Mister Wood keine Lust mehr zu flirten?“, zischte Katie ihn an. „Eifersüchtig?“, fragte Oliver sie leise mit einem dicken Grinsen im Gesicht. „Nicht die Bertie Botts Bohne!“, meinte Katie und wand sich ihrem anderen Sitznachbarn zu. Es war Juans Vater. Oliver wand sich mit einem Lächeln seinem Essen zu. Und wie eifersüchtig Katie war! Dabei brauchte sie sich überhaupt keine Gedanken darüber zu machen. Er liebte sie und die anderen Damen hier im Raum interessierten ihn nicht!

Das restliche Essen ignorierte Katie Oliver. Wenn er meinte, dass er mit anderen Frauen in ihrer Gegenwart flirten musste, dann konnte sie das auch! So verzauberte sie nicht nur Juans Vater, sondern unterhielt sich auch mit einem männlichen Model sehr ausgiebig. Sie konnte sich zwar nicht mehr an den Namen von diesem selbstverliebten Idioten erinnern, aber er war vor kurzem zum Sexiesten Model gekürt worden und würde Oliver wohl richtig ärgern. So ertrug es Katie auch, dass sie sich immer wieder anhören musste, wie toll er doch war und was für Kampagnen er schon gemacht hatte. „Ah, Richard, wie schön dich wieder zusehen!“, kam nun auch Oliver zu den beiden hinzu. „Hei, Oliver, wie läuft das Training? Wird Puddlemere United diese Saison gewinnen?“, wand sich der Schönling an Oliver. „Alles bestens. Du hast doch sicherlich nichts dagegen, wenn ich dir mal meine Freundin entführe, oder?“, fragte Oliver und beantwortete sich selbst die Frage. „Nein? Ich wusste, wir beiden verstehen uns!“ Und schon zog er Katie von dem schönen Model weg. „Sag mal machst du das mit Absicht?“, fragte er Katie, nachdem er sie kurzerhand auf die Tanzfläche geführt hatte. „Ich weiß nicht, was du meinst!“, spielte Katie die Unschuldige und lehnte sich an ihn. „Komm schon, Katie, Richard ist dir viel zu langweilig!“, meinte Oliver nur und zog sie noch näher an sich, als er sah, dass ein weiteres Model sich auf dem Weg zu Katie gemacht hatte. Konnte er nicht mal fünf Minuten mit seiner Freundin in Ruhe tanzen?

„Es ist wirklich interessant, was er alles erzählt hat!“, spielte Katie weiterhin ihre Rolle. Oliver sah ihr zweifelnd ins Gesicht. „Aha, dich interessiert also, was er schon alles gemacht hat, ja?“, meinte er und musste dann leise auflachen. „Katie, du kannst mir nichts vorspielen. Er hat dich zu Tode gelangweilt. Du bist nur eifersüchtig, weil alle Frauen hier hinter mir her sind, und ich soll einfach nur leiden. Das ist auch der einzige Grund, warum du Richard noch nicht eine Gescheuert hast!“, lachte Oliver sie an. „Das ist nicht wahr!“, versuchte Katie verzweifelt sich zu verteidigen. „Katie!“, meinte Oliver nun beschwörend. „Mir geht es nicht anders! Glaubst du mir gefällt es, wie du hier jeden Mann um deinen Finger wickelst und sie dich anstarren, als wärst du ein richtiger Leckerbissen? Am liebsten würd ich hier jedem eine Klatschen, aber damit würde ich Eliza und Juan ihre Feier ruinieren und das möchte ich nicht.“, gestand Oliver und Katie atmete tief ein. „Es geht nicht darum, dass dich alle Weiber hier anflirten! Du flirtest genauso gut mit ihnen. Und das sogar, wenn ich neben dir stehe!“, warf Katie ihm vor. Oliver lachte auf und wirbelte Katie einmal herum. „Katie, du hast überhaupt keinen Grund eifersüchtig zu sein! Ich liebe nur dich und falls es dir noch nicht aufgefallen ist – ich habe nur Augen für dich. Wenn ich mich mit meinen Freunden hier unterhalte, habe ich immer ein Auge auf dich. Es ist verdammt schwer sich auf die Gespräche zu konzentrieren, wenn du mit anderen Männern flirtest und meine Eifersucht wieder hochkommt!“ „Warum flirtest du dann mit anderen Frauen?“, fragte Katie beleidigt und versuchte ihr Gesicht an seiner Brust zu verstecken, doch Oliver hob ihr Kinn vorsichtig an, damit sie ihm in die Augen sehen musste. „Ich flirte nicht, sondern bin einfach nur höflich. Katie, ich geh seit meinen vierzehnten Geburtstag regelmäßig auf solche Veranstaltungen. Meine Eltern legen sehr viel wert auf Etikette und haben mir nun mal beigebracht, wie ich mich einer Frau gegenüber zu verhalten habe. Dazu zählt auch, dass ich ihr Komplimente machen muss!“, erklärte er ruhig. „Ich hasse Etikette!“, meinte Katie nur kuschelte sich an ihren großen Gentleman. Oliver musste leise lachen, doch umschlang er sie fest und drehte sich mit ihr zur langsamen Musik. Während Katie die Zweisamkeit genoss und die Augen schloss, beobachtete Oliver die umstehenden Leute. Viele Männer warfen ihm zornige Blicke zu und die Frauen waren leicht pikiert. Tcha, ich bin vom Markt runter und werde meine kleine Bells nicht so schnell wieder hergeben, dachte er bei sich und küsste Katie vor allen Leuten zärtlich auf den Mund.
 

„Du lässt deine Katie ja nie aus den Augen!“, stellte Eliza fest, als sie es endlich geschafft hatte, die beiden Turteltauben zu trennen. Juan tanzte währenddessen mit Katie und die beiden schienen sogar sehr viel Spaß zu haben, da ihr Lachen im ganzen Raum zuhören war. „Glaubst du, ich setzte sie den Fängen von diesen Furien aus, die dir gerade Pfeile in den Rücken schießen?“, scherzte Oliver und wirbelte Eliza einmal herum. „Stimmt, würde ich auch nicht wollen! Aber das vorhin auf der Tanzfläche war eigentlich ein Skandal!“, empörte sie sich gespielt. „Na und! Stört es dich etwa?“, fragte Oliver. „Nein, überhaupt nicht. Ich find es einfach super. Man konnte richtig sehen, wie ihr beiden euch ergänzt!“, lachte Eliza und küsste Oliver auf die Wange. „Ich bin so glücklich und will, dass auch du endlich glücklich wirst!“ Oliver musste wieder lachen. Vorsichtig strich er ihr über den schon etwas runden Bauch. „Ich glaube deine Hormone gehen mit dir durch. Oder warum wollen alle frisch Verlobten, dass jeder ihrer Freunde auch unter die Haube kommt?“ Eliza schlug seine Hand von ihrem Bauch. „Das hat überhaupt nichts mit meinen Hormonen zu tun. Die habe ich nämlich super unter Kontrolle! Ich will nur, dass du glücklich bist, denn dann bin ich einfach noch glücklicher!“ „Dann musst du ja heute Abend vor Glück fast platzen, denn ich bin überglücklich, dass ich jetzt nicht mehr Verstecken spielen muss!“, meinte Oliver und küsste sie schnell auf den Scheitel bevor er sich wieder nach Katie umdrehte. „Hei!“, Eliza schlug ihm gegen die Schulter, „Ich bin heute der Mittelpunkt – die Verlobte. Du tanzt mit mir, also schenk mir auch deine ganze Aufmerksamkeit!“ Oliver wirbelte sie als Antwort noch einmal übers Parkett und zog sie dann eng an sich. „Genug Aufmerksamkeit, Sklaventreiberin?“, fragte er und bekam einen neuen Schlag gegen die Schulter. Doch konnte Eliza ihm nicht lange böse sein und lachte laut auf.
 

Auch Juan und Katie unterhielten sich während des Tanzes. „Scheint so, als würdest du fast genauso viele Blicke auf dich ziehen wie Eliza!“, stellte Juan trocken fest. „Ach, Quatsch! Eliza und du, ihr bekommt die ganze Aufmerksamkeit!“ „Das glaubst du doch wohl nicht selbst, oder?“, fragte Juan sie und sie seufzte. „Tschuldigung!“ „Du brauchst dich echt nicht zu entschuldigen, Katie. Mir gefällt es nämlich richtig gut, dass du mir die Aufmerksamkeit abnimmst. Aber ich glaube, Oliver hat leichte Probleme damit, oder irre ich mich?“ Katie musste lachen. Es war so klar, dass Juan nicht im Mittelpunkt stehen wollte. „Nein, du irrst dich nicht. Er ist eifersüchtig!“, freute sich Katie diebisch. „Und dir gefällt es!“, kam es wieder trocken von Juan. „Und wie!“, lachte Katie ihn an. „Aber das schlimme ist, dass ich ebenfalls eifersüchtig bin!“ Nun musste Juan lachen. „Und dir gefällt es überhaupt nicht! Aber so ist es ja wenigstens gerecht.“ Katie funkelt ihn wütend an. „Gerechtigkeit ist in dem Punkt nicht so meine Sache. Es macht mich nämlich wahnsinnig, wie all die Models sich um ihn schlängeln, als wäre er die letzte Zuckerstange auf der Welt.“, meinte sie säuerlich und schickte giftige Blicke in Richtung der Models. Juan musste nur grinsen über ihren Ausspruch.

Er kannte die Probleme, die die beiden gerade durch machten. Er selbst fand es nicht gerade angenehm, wenn Eliza von allen Männern bewundernde Blicke zugeworfen bekam, aber er hatte sich damit abgefunden. Eliza hatte ihm versprochen, dass sie ihn niemals betrügen würde und Juan vertraute ihrem Wort.
 

Bis in die frühen Morgenstunden feierten sie ausgelassen. Doch kam Oliver so gegen halb sechs und meinte, er müsse jetzt mal langsam schlafen gehen, denn sonst könne er abends nicht auf dem Besen bleiben. Erst wollte er alleine die Party verlassen, doch sprang Katie sofort auf und hackte sich bei ihm unter. „Oh, nein, ich komme mit. Sonst bin ich ganz allein gegen deine Verehrerinnen.“ Schnell verabschiedeten sie sich von Juan und Eliza und apperierten zurück in die Wohnung.

Zu Hause angekommen fiel Katie fast über Oliver her. Mit ihren Küssen machte sie ihn fast verrückt. „Katie!“, schnappte er nach Luft und Katie sah in mit großen Augen an – sie war wieder einmal betrunken! „Weißt du eigentlich wie viele von diesen Models dich mit ihren Augen verschlungen haben?“, fragte sie empört. „Ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung.“, meinte Oliver todernst und nahm Katie auf seine Arme. „Viel zu viele!“, klärte Katie ihn auf und machte sich an seinem Hals zu schaffen. Nur mit Mühe und Not bekam Oliver die Tür zu seinem Zimmer auf. Er hätte Katie beinahe fallen gelassen so sehr setzte sie ihm zu. „Katie, warte!“, wehrte er ihre weiteren Versuche ab. „Wieso? Willst du mich nicht?“, fragte Katie mit traurigem Blick. „Das steht hier gerade nicht zur Debatte. Katie, du bist betrunken, und ich werde ganz bestimmt nicht die Situation ausnutzen. Außerdem muss ich jetzt wirklich mal langsam schlafen, wenn ich heute Abend nicht vor Müdigkeit vom Besen fliegen will!“, sagte er und legte Katie auf dem Bett ab. „Immer hast du nur Quidditch im Kopf!“, beschwerte sich Katie, doch fielen ihr im nächsten Moment die Augen zu. Oliver sah sie erst eine Zeit lang an, dann schwang er seinen Zauberstab und zog sie um. Sich selbst entledigte er sich seines Anzuges und kroch dann unter die Bettdecke zu Katie. „Ich habe ganz bestimmt kein Quidditch im Kopf, wenn du dich so über mich her machst!“, murmelte er vor sich hin und schlief ein.

Willst du mich oder willst du mich nicht?

Und das nächste Kapitel. Ist zwar jetzt etwas verwirrend, aber ich hoffe ihr kommt da durch. *grins*
 

*~*~*
 

Kapitel 10: Willst du mich oder willst du mich nicht?
 

Keine vier Stunden später stürmte Carter in Olivers Zimmer. Als er sah, dass die beiden wieder eng umschlungen schliefen, musste er sich ein Grinsen verkneifen. ‚Einfach perfekt! ‘, konnte man nur zu den beiden sagen. Am liebsten hätte Carter die beiden weiterschlafen lassen, aber ihr Coach hatte heute Morgen noch ein weiteres Training angesetzt und Oliver musste genauso gut erscheinen. Nicht gerade sanft rüttelte Carter an Oliver herum, doch wie sollte es anders sein – Oliver rührte sich keinen Zentimeter. Dafür wurde aber Katie wach, da sie das Gefühl hatte seekrank zu werden. „Carter!“, stöhnte sie auf und hielt sich schnell den Kopf. ‚Scheiß, Alkohol! ‘, schoss es ihr wieder in den Kopf. „Was machst du hier so früh? Ihr habt doch erst heute Nachmittag das Abschlusstraining!“, nörgelte sie verschlafen. „Abschlusstraining ja, aber in einer halben Stunde ist noch ein Training.“, antwortete und erklärte sofort seine Unschuld, da Katie ihn wütend anfunkelte. „Es war nicht meine Schuld. Ich habe es selbst erst vor einer Stunde erfahren!“ Katie schloss erst einmal die Augen und legte sich zurück auf Olivers Brust. „Dann geh doch mit Oliver zum Training! Ich bleibe hier!“, knurrte sie und wäre fast eingeschlafen, wenn Carter sie nicht kurz noch einmal gerüttelt hätte. „Würd ich ja gerne, aber Oliver schläft wieder wie ein Stein. Ich krieg ihn nicht wach!“, beschwerte sich Carter und Katie stöhnte auf. „Warum muss dieser Schotte nur so einen festen Schlaf haben!“ Genervt setzte sie sich auf und strich sich erst einmal die Haare aus dem Gesicht. Als Carter aber nichts unternahm um Oliver zu wecken, sah sie ihn verwirrt an. „Und warum weckst du ihn nicht?“ „Ähm, du Oliver ist nicht gerade freundlich, wenn man ihn weckt. Könntest du vielleicht …?“ Katie verzog einfach nur ihren Mund. ‚Männer waren aber auch manchmal solche Memmen! ‘ Sie wand sich Oliver zu, der noch immer wie ein Toter schlief. Kurz hatte Katie eine Erinnerung an heute morgen und ihr schlich sich eine Idee in den Kopf. „Ok, ich weck ihn. Aber ich würd dir raten, draußen zu warten!“, meinte sie dann und wartete es noch nicht einmal ab, dass Carter das Zimmer verlies.

Ziemlich zielsicher strich Katie über Olivers Brust. Mit ein paar Kreisen bahnte sie sich den Weg weiter hinunter. Dabei beugte sie sich über Oliver und knabberte an seinem Ohr. Und es half. So langsam kam Leben in den Hüter. Kurz bevor Katie am Bund der Boxershorts angekommen war, erlebte sie selbst eine Überraschung. Oliver stemmte sich mit einem Mal hoch und warf sich über Katie. Nun war er es, der am fremden Ohr knabberte. Katie war zwar überrumpelt, aber fand sie schnell ihre Stimme wieder. „Na, auch mal wieder wach?“ Oliver knurrte irgendwas in ihre Halskuhle und biss sie dann leicht in die Schulter. „Au… Mihm“, kam es leise von Katie. Gerade wollte sie wieder über seinen Oberkörper mit dem Finger fahren, als sich Oliver von ihr löste. „Gibt es irgendeinen Grund, warum du mich so verführerisch geweckt hast?“, fragte er sie doch allen Ernstes. Katie schlug ihm wie schon gestern Abend Eliza gegen die Schulter. „Hei, was soll das? Wenn das jetzt zur Gewohnheit wird, dass mich alle Leute schlagen, kann ich bald keinen Quaffel mehr fangen!“, beschwerte sich Oliver und erinnerte Katie daran, warum sie ihn geweckt hatte. „Apropos Quaffel. Carter war vorhin hier und meinte, in zwanzig Minuten wäre Training!“, lächelte sie ihn an. Oliver lies sich genervt neben sie fallen. „Och, ne!“

Katie riss ihre Augenbrauen hoch, „Wie ‚och, ne‘? Oliver es ist Quidditch! Muss ich mir langsam Sorgen machen?“, fragte sie ihn erschrocken. „Keine Panik! Alles bestens. Will nur noch nicht!“, versicherte Oliver ihr sofort und kuschelte sich wieder in sein Kissen. Dabei zog er Katie wieder zurück in seine Arme. „So gern ich jetzt auch mit dir Kuscheln möchte, Oliver. Du hast eine Verpflichtung und ich werde nicht der Grund sein, warum du sie nicht erfüllst!“, meinte sie und lehnte sich von ihm weg. Kurz protestierte Oliver noch, doch dann schwang er sich aus dem Bett und suchte sich Sachen zusammen. „Bin ja schon weg!“, brummelte er vor sich hin und ging ins Bad.

Katie lies sich wieder in die Kissen zurückfallen. Hatte sie das gerade richtig erlebt? Oliver war nicht begeistert von Quidditch? Er wollte lieber Kuscheln als seine drei Torringe zu verteidigen? Katie musste darüber lächeln. Konnte es sein, dass sie ein völlig falsches Bild von ihrem Hüter hatte? Doch dachte Katie nicht länger darüber nach, da sie auf die Uhr schaute - zwanzig nach zehn! Zwar war Katie noch lange nicht wieder fit, aber so allein im Bett fand sie dann auch nicht so prickelnd. Also stieg auch sie aus dem Bett und schlenderte in die Küche, wo Oliver bereits am Küchentresen lehnte und seinen Kaffee trank. „Du kannst ruhig noch schlafen!“, meinte er, als Katie sich ebenfalls Kaffee eingoss. „Nein, hab keine Lust hier alleine rumzusitzen!“, murrte sie leicht. „Ich komme mit zum Training!“ Oliver stellte seinen Becher wieder ab und zog Katie in seine Arme. „Willst du dich wirklich schon wieder den Reportern stellen?“, fragte er in ihr Ohr. „Wieso Reporter?“, kam es total verwirrt von der Blonden. „Na, unten vor der Haustür lauern sie schon und warten nur darauf, dass wir das Haus verlassen!“, erklärte Oliver und genau in diesem Moment kam Carter in die Küche. „Wie ich diese Reporter hasse! Man kommt schon gar nicht mehr ins Haus!“, maulte er und biss in sein Brötchen. „Warst du schon draußen?“, fragte Oliver. „Na, klar! Ich war schon Brötchen holen und ich kann dir eins sagen, dass mach ich in den nächsten Tagen erst mal nicht mehr. Man wird ja nur noch durchlöchert und plattgedrückt!“, erklärte Carter und Katie schluckte. „Also wissen es jetzt alle?“ Oliver sah sie entschuldigend an. „Scheint so. Katie, es tut mir unendlich Leid, dass du jetzt das alles mitmachen musst!“ Und wieder bekam er einen Schlag gegen die Schulter. „Meinst du, dass ich das nicht aushalte?“, fragte Katie mit einem breiten Grinsen. „Nein, natürlich schaffst du das, aber warum beim Barte des Merlins hast du mich jetzt schon wieder geschlagen?“, meinte Oliver ärgerlich. „Weil du dir nicht für alles die Schuld geben sollst. Und ich zieh mich jetzt um und komme mit. Keine Wiederworte!“, befahl Katie und ging in ihr Zimmer. Schnell noch durchs Bad und schon stand sie an der Tür und wartete auf die beiden Spieler. „Bist du dir wirklich sicher?“, fragte Oliver erneut, als sie die Wohnung verließen. „Oliver, hör auf mich vor allem zu beschützen. Ich habe es bis jetzt auch ohne dich überlebt!“, meinte Katie genervt und trat als erste auf die Straße.

Sofort flackerte überall das Blitzlicht auf und Katie hatte Mühe ihre eigene Hand, die sie vor die Augen hielt, zu erkennen. „Miss Bell, stimmt es, dass Sie und Mister Wood ein Paar sind?“ „Wie lange sind Sie beiden schon ein Paar?“ … „Steht schon ein Hochzeitstermin fest?“ Diese Frage brachte Katie zum Erstarren und Oliver, der selbst nicht viel mehr sah als Katie lief voll in sie hinein. Sofort umschlang er sie und hinderte sie am Fallen, doch merkte er, dass Katie wieder erstarrt war. Um die Reporter abzulenken, gab er ihnen Antworten auf ihre Fragen. „Ja, Miss Bell und ich sind ein Paar, seit einer Woche. Wir kennen uns noch von Hogwarts und haben uns lange Zeit aus den Augen verloren. Und NEIN wir haben noch keinen Hochzeitstermin, da wir auch gar nicht übers Heiraten nachgedacht haben!“, fuhr Oliver den letzten Reporter an und schob Katie durch die Menge.

Sie hatten schon fast das Stadion erreicht, als der Reporter mit der Hochzeitsidee wieder anfing. „Wollen Sie überhaupt nie heiraten? Liegt es vielleicht daran, dass sie eigentlich Eliza Donalds lieben und Miss Bell nur zweite Wahl bei Ihnen ist? Was sagen denn Ihre Eltern dazu, dass sie in wilder Ehe leben?“, bombardierte der Reporter los und Oliver musste sich arg zusammen reißen, damit er nicht auf ihn losging. Zum Glück kamen aber genau in diesem Moment die Bodyguards aus dem Stadion und hielten die Reporter auf Abstand. Schnell verschwanden die drei in dem Spielertrackt des Stadions. „Katie, alles Ok so weit?“, fragte Carter besorgt. „Jaja, alles ok!“, meinte Katie noch immer geschockt. Dank diesem Reporter hörte sie im Moment nur Hochzeitslieder in ihrem Kopf und ein Gewirr aus weißen Stoffen lief an ihren Augen vorbei. Hochzeit? Sie? – Ok, es war immer ihr Traum gewesen irgendwann einmal zu heiraten. Aber war Oliver überhaupt ihr Mann fürs Leben ? Er selbst hatte ja noch nicht einmal übers Heiraten nachgedacht. Wollte er vielleicht auch gar nicht heiraten? So viele Fragen flogen neben dem ganzen Tüll und Spitze durch Katies Kopf. Zum Glück erwarteten die beiden Spieler von Katie jetzt nicht, dass sie was sagte, denn sie hätte bestimmt keinen zusammenhängenden Text heraus gebracht. Und so verabschiedete sie sich mit einem kleinen Winken von den beiden und ging zu ihrem Stammplatz während des Trainings – die Tribüne.
 

Auch Oliver Gedanken kreisten um die Fragen der Reporter. Warum mussten die auch immer so neugierig sein? „Hey, Oli, das hat Katie doch gerade eigentlich gut gemeistert, oder?“, fragte Carter, während es sie um zog. „Ja!“, kam geistesabwesend die Antwort. Katie hatte es wirklich gut gemeistert bis zu der Frage mit der Hochzeit. Warum verlangten eigentlich immer alle, dass jede Beziehung in einer Ehe endete? Konnten zwei Menschen nicht einfach nur ihr Glück genießen ohne Trauschein?

Gut, seine Mutter würde wohl gerade wieder einen Anfall kriegen, da es sich nicht für einen Wood gehörte, ständig neue Freundinnen zu haben oder gar mit einer Frau, die nicht seine Verlobte oder Ehefrau war, zusammen lebte. Sie würde ganz bestimmt not amused sein, wenn sie jetzt von der neuen Beziehung von ihrem jüngsten Sohn hörte. Oliver gab ihr zwei Tage. Dann würde sie bestimmt bei ihm anrufen und ihn zu Kotzpastillen verarbeiten.

Bei seinem Vater machte sich Oliver überhaupt gar keine Gedanken. Der war einfach nur froh, dass der Jüngste das tat, was er gern mochte. Zwar war er auch nicht erfreut darüber gewesen, als Oliver in den ersten Jahren seiner Profikarriere ständig die Frauen gewechselt hatte wie Hemden, aber er hatte es ihm nicht so verboten wie seine Mutter. Auch hatte Colin Wallace Wood es seinem Sohn nie krumm genommen, dass er nicht ins Familienimperium eingestiegen war. Oliver Mutter hingegen schon. Sie verabscheute den beliebten Zauberersport, doch nahm sie die Sonderstellung, die sie durch Oliver nun inne hatte, mit Kusshand an. So war das immer schon gewesen. Sein Vater, der Lord of Orkney Island, war mehr an den Interessen der eigenen Söhne interessiert gewesen und leitete die Familienbrauerei, während Olivers Mutter auf den Familiennamen und das Ansehen besorgt war. In Olivers Familie wurde immer sehr viel Wert auf Reinblütigkeit gelegt und das Ansehen in Ehren gehalten.

Da sein Vater nie selbstständig eine Frau gefunden hatte, wurde er mit dreiunddreißig Jahren zwangsverheiratet mit der reinblütigen Serena Black-Lingston. Und Serena war es egal, ob es eine Liebeshochzeit war oder nicht, denn für sie zählte nur Ansehen, Prestige, guter Name, wohlhabend, reinblütig und Macht. Die beiden hatten sich arrangiert.

Während Colin das Leben nahm, wie es kam und mit anderen Menschen mitfühlte, hielt Serena das Image der Familie in Ordnung. Sie schleifte ihren Mann auf jedes Bankett, jede Party, jedes wichtige Essen und jede Eröffnung. Colin ertrug alles, damit keine schlechte Presse entstand und der Familienname und die Brauerei nicht in den Dreck gezogen wurden.

Bei den Gedanken an seinen Vater durch strömte Oliver die Vaterliebe. Er wusste, was er seinem Vater so viel schuldete …

Aber mal abgesehen von seiner Familie, wollte er selbst überhaupt heiraten? Es wurde von Anfang an von ihm erwartet, dass er heiraten und eine Familie gründen würde. Aber wollte er das? Oliver hatte sich nie so richtig Gedanken darüber gemacht, da für ihn auch nie die Richtige da gewesen war. War Katie die Richtige? Er wusste es nicht.

„Hei, Oliver! Wach auf, wir haben Training!“, riss Carter seinen besten Freund aus seinen Gedanken. Oliver schüttelte einmal den Kopf und verbannte die Gedanken an Hochzeit, Familie und sonstige Sachen in den hintersten Winkel seines Kopfes.
 

Das Training verlief gut und der Coach war so begeistert von seinem Team, dass er das Abschlusstraining für den Nachmittag absagte. „Verspricht mir nur eins, Jungs! Denkt heute Abend nur an das Spiel!“, damit beendete er das Training und Katie konnte mit ihren Jungs wieder nach Hause.

Dort verschwand Carter sofort in sein Zimmer, als ein Waldkauz ihm einen Brief übermittelt hatte. „Seine Freundin hat ihm also wieder geschrieben!“, war Olivers einziger Kommentar. Katie lächelte vor sich hin. Beim Training hatte sie sich vorgenommen, alles was heute Morgen vorgefallen war zu vergessen. „Und was machen wir beiden jetzt?“, fragte sie Oliver und folgte ihm in die Küche. „Wozu hast du denn Lust?“ „Mhm … lass mich mal nachdenken!“, spielte Katie die Nachdenkliche. Oliver drehte sich zu ihr um und sie handelte. „Ich glaube hierdrauf!“, meinte sie und knutschte ihn ab. Dabei machte sie sehr deutlich, dass sie mehr wollte. Doch Oliver hielt ihre Hände fest, die bereits beim Aufknöpfen seines Hemdes waren. „Katie, ich glaub wir sollten noch nicht!“, meinte er und Katie war baff. Was meinte er denn jetzt damit? Allein ihr Gesichtsausdruck zeigte Oliver wohl, dass er ihr das erklären musste. „Katie, wir kennen uns jetzt zwar schon seit sechs Jahren, aber es ist noch zu früh!“ „Zu früh?“, fragte Katie ganz verdattert. „Wenn dir sechs Jahre zu früh sind, dann weiß ich wirklich nicht, wie du es bis jetzt überhaupt geschafft hast, Sex zu haben!“ „Katie, es ist nicht zu früh für mich, sondern für dich!“, verteidigte sich Oliver sofort. „Für mich?“, plapperte Katie ihm nach, „Ich glaube, ich weiß selbst, wann es soweit ist, dass ich meine Erstes Mal habe!“ „Genau das ist es doch!“, langsam wurde Oliver lauter. „Es ist dein erstes Mal und das sollte eigentlich was Besonderes sein. Und unter was Besonderem verstehe ich was anderes, als mal eben schnell vor einem Spiel!“ „Wer hat denn was von schnell gesagt?“, fuhr Katie ihn an. „Meinst du ich halt es nicht lange aus, oder was?“

Oliver war über Katies Reaktion einfach nur verwundert. Sie war doch so romantisch veranlagt und wollte ihr erstes Mal wie etwas Alltägliches? Es war ja nicht so, dass er nicht wollte. Nein, er wollte sogar sehr. Aber er hatte sich schon vorgestern mit diesem heiklen Thema beschäftigt und hatte auch schon was geplant – romantisch, schön, abends, und wo man nicht so unter Zeitdruck stand. Nur wie machte man das jetzt Katie deutlich ohne das die Überraschung dahin war?

„Wenn du mich nicht willst, Oliver Wood, dann sag es mir gefälligst!“, schrie sie ihn nun an und Oliver schluckte seine Worte herunter. Da musste er jetzt durch. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, denn er hätte bestimmt das Falsche gesagt, ging er aus der Küche in sein Zimmer und donnerte die Tür zu. Hoffentlich verstand Katie das jetzt nicht ganz falsch!
 

*~*~*
 

Wenn ich mir das hier so noch Mal durchlese, glaub ich, dass ich mich gerade zu einem adult-Kapitel hinarbeite. *ganz unschuldig guck*

Dinner for two

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Familiensegen oder -fluch?

So hier ist dann auch das nächste Kapitel.

Hoffe es gefällt euch und eventuell sagt ihr mir eben Bescheid, wie es euch gefallen hat...
 

*~*
 

Kapitel 12: Familiensegen oder –fluch?
 

Am Morgen kuschelte sich Katie noch enger an Oliver. Die Nacht war einfach zu schön gewesen. Immer wieder strich sie mit ihrer Hand über seinen Arm und genoss es in seinen Armen zu liegen. Oliver selbst schlief noch seelenruhig. Zärtlich streichelte Katie über seine Wange. Sie konnte verstehen, dass er müde war. Ihr selbst ging es nicht gerade besser. Nachdem sie letzte Nacht in Olivers Zimmer verschwunden waren und sich dort erneut geliebt hatte, waren sie eingeschlafen, doch vielleicht keine Stunde später war Katie wieder wach geworden und hatte Oliver aus seinen Träumen gerissen. Das nächste Mal war es genau anders herum gewesen. Katie hatte noch geträumt, als Oliver sie erneut verführte.

Katie war einfach nur glücklich. Selbst in ihren kühnsten Träumen hätte sie es sich nie träumen lassen, dass sie mit Oliver zusammen kommen würde und all das hier zu erleben. Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie Oliver wach wurde und sie beobachtete. „Woran denkst du gerade?“, fragte er sie und Katie fuhr erschrocken in seinen Armen auf. Oliver musste lachen. „Wo hab ich dich denn hergeholt?“ Katie fand das überhaupt nicht lustig und boxte ihm leicht gegen die Schulter. „Erschreck mich nie wieder so!“, keifte sie ihn leicht an, doch jeder weitere Kommentar wurde erstickt, da sich Oliver seinen Gute-Morgen-Kuss abholte. Sofort schmolz Katie in seinen Armen dahin und kuschelte sich wieder an ihn. „Hast du mich jetzt genug angeschrien?“, fragte Oliver scherzhaft und Katie wusste nicht, wovon er sprach. Sie wollte einfach nur mehr, doch wurde da nichts raus. Ihre Mägen knurrten und Oliver sprang sofort aus dem Bett. „Zeit für Frühstück!“, meinte er und zog sich bereits seine Jogging-Hose über. „Schon mal was von Frühstück im Bett gehört?“, murrte Katie leicht und versteckte ihren Kopf im Kopfkissen. „Schon, aber so langsam brauch ich mal was anderes als dich. Obwohl du weit aus besser aussiehst und schmeckst als alle Lebensmittel!“, erklärte Oliver ihr und schob das Kissen von ihrem Kopf, um sie erneut zu küssen. Dabei schob er seine Arme unter ihre Knie und Schultern. Ohne Vorwarnung hob er sie einfach hoch. „Oliver!“, japste Katie auf, da die Decke von ihrem Körper rutschte. Ohne ein weiteres Wort, nahm Oliver die Decke vom Bett und legte sie über Katie, dann ging er gemeinsam mit ihr in die Küche und setzte sie auf die Anrichte. „So, worauf hast du hunger?“, fragte er sie und öffnete den Kühlschrank. „Pfannkuchen!“, kam es leise von Katie, die sich in die Decke einwickelte. So ganz nackt wollte sie hier nicht vor Oliver sitzen!

Oliver sah ihr eine Weile dabei zu, wie sie immer wieder die Zipfel der Decke in ihre Art Tunika stopfte. „Also, von mir aus, brauchst du dir gar nicht so eine Mühe geben, deinen Körper zu verhüllen!“ „Ich will hier aber nicht wie auf dem Silbertablett sitzen!“, murrte Katie und sah ihm dann beim Pfannkuchen-backen zu.

Sie machten sich überhaupt nicht die Mühe erst zum Küchentisch zugehen und dort zu essen. Den ersten Pfannkuchen rollte Oliver zusammen und hielt ihn Katie hin, während er den zweiten in der Mache hatte. Genüsslich biss Katie ab. Danach nahm sie den Pfannkuchen und hielt ihn ihm hin, damit er während des Kochens auch schon mal essen konnte. Beide genossen sie es, das sie ganz alleine in der Wohnung waren, doch das änderte sich prompt.

Mit einem Rauschen stand auf einmal eine blonde, gutgestylte Frau im Wohnzimmer. Katie erblickte sie zuerst, da sie von der Anrichte direkt ins Wohnzimmer gucken konnte. Schnell schluckte sie den Rest ihres Bissens herunter und machte Oliver auf den Besuch aufmerksam. Dabei war sie so bemüht, dass die Decke sie ja richtig bedeckte. „Oliver? … Ich glaube wir haben Besuch!“ Oliver drehte sich mit einem Lächeln rum, dass ihm jedoch sofort gefror. „Mutter?“, brachte er nur noch hervor bevor die fremde Frau loslegte. „Wie kannst du es nur wagen, den Namen deiner Familie so in den Dreck zu ziehen? Denkst du eigentlich immer nur an dich? Nimm dir doch mal endlich ein Beispiel an deinem Bruder! Er ist nett zuvorkommend, kümmert sich immer um das Wohl der Familie und den Betrieb und schläft sich nicht durch die Betten Englands und versucht Bälle abzuwehren.“ Katie war geschockt. Das sollte Olivers Mutter sein? Dieses Biest? Und was faselte sie da für einen Unsinn? Familiennamen in den Dreck ziehen? - Womit denn bitte schön? Oliver und immer nur an sich denken? Sie kannte wohl ihren eigenen Sohn nicht!

„HÖR AUF! Ich bin nicht Ian!“, unterbrach Oliver seiner Mutter Redeschwall. Er konnte es langsam nicht mehr hören. „Nein, du bist nicht Ian und du wirst nie so perfekt sein wie dein Bruder!“, keifte seine Mutter zurück. „Dein Bruder würde es nie wagen ein Halbblut auch nur anzusehen!“ Katie zuckte zusammen. Wieder diese Sache mit dem reinen Blut!

Bei Oliver platzte derweilen der Kragen. „Halbblut? Sag mal, kannst du auch mal an was anderes denken, als an die Reinheit von Blut? Das ist krank! Und wag es ja nicht noch einmal so über Katie zu sprechen!“ Seine Mutter prustete. „Katie? Was ist das denn schon für ein gewöhnlicher Name?“ „Jetzt hör mir mal gut zu, Mutter!“, brauste Oliver auf und hielt seine Mutter an den Schulter fest. „Mir ist scheißegal, was du von Katie hälst, denn deine Meinung zählt für mich sowieso nicht. Und was den Rest angeht, den du mir immer vorwirfst – Familienehre? Darauf kann ich echt verzichten. In einer Familie, in der mehr Wert auf Ansehen und Reinheit des Blutes gelegt wird, als auf Liebe und Gemeinschaft, gibt es keine Ehre!“ Seine Mutter schlug ihm ins Gesicht. „Wag es ja nicht so mit mir zu sprechen!“, fuhr ihn seine Mutter an und Oliver fiel beinahe durch die Wucht des Schlages hin. „Ich bin deine Mutter und du solltest mir gefälligst Hochachtung entgegen bringen!“ Oliver sah sie nur hasserfüllt an. Katie war bereits von der Anrichte herunter geklettert und stand im Türrahmen. Sie sah alles geschockt mit an. Wie konnte so was nur in einer Familie entstehen? Als sie dann mit ansah, wie Oliver von seiner Mutter geschlagen wurde, kam in ihr der Gryffindormut empor. „Höre sie auf!“, kreischte sie und sprang zwischen Oliver und seine Mutter. „DU!“, nun stand Katie dem Zorn Serena Woods entgegen. „Wie kannst du es wagen, dich hier einzumischen? Du dreckiges kleines Miststück! Glaubst du ich weiß nicht, was du dir durch die Beziehung zu meinem Sohn erhoffst? Ansehen, Ruhm und Geld! Du hättest für dein Leben ausgesorgt! Aber eins kann ich dir versichern, das lass ich nicht zu.“ „Wie ich es wagen kann? Es geht hier ja wohl auch um mich oder irre ich mich? Gehören nicht immer zwei Menschen zu einer Beziehung! Und auf den Namen, das Ansehen und dieses beschissene Geld kann ich ganz gut verzichten, wenn es aus mir so eine alte verbitterte Todesfee macht!“ Oliver Mutter erblasste, während Oliver richtig stolz auf Katie war. Sie brauchte niemanden, der sie beschützte. Das konnte sie selbst ganz gut, aber das hier war jetzt nicht ihr Kampf sondern seiner. Er musste endlich mal gegen seine Mutter ankommen. „Ich glaube, es ist besser, wenn du gehst, Mutter!“, sagte er ruhig und zog Katie wieder hinter sich. „Ich gehe dann, wann ich will!“, fauchte diese jedoch zurück. „Ich kann mir vorstellen, dass es dir gerade nicht angenehm ist. Natürlich ist es dir lieber, zwischen den Beinen von dieser Hure zu liegen. Ich kann mir vorstellen, dass sie darin gut ist.“ Sie wollte unbedingt, dass Oliver aus der Haut fuhr, doch Oliver schluckte alles hinunter, da Katie ihn am Arm festhielt. Katie selbst traute sich schon gar nicht mehr hinter Olivers Rücken hervor, denn gegen seine Mutter würde sie doch niemals eine Chance haben. „Aber deshalb bin ich ja nicht hier! Du kommst sofort mit nach Hause und gehst jetzt endlich deinen Pflichten nach! Du wirst in den Familienbetrieb mit einsteigen und die Frau, die ich für dich ausgesucht habe, heiraten.“ „NIEMALS!“, kam eine fremde Stimme aus dem Kamin und kurz darauf kam eine ältere Version von Oliver heraus. „Bevor er dieses kalte Wesen heiratet, bring ich ihn eigenhändig um!“ „Dad?“, fragte Oliver total geschockt. „Sorry, Oliver. Hab es erst zu spät bemerkt, dass deine Mutter die Biege gemacht hat. Aber keine Sorge, ich regel das schon!“ „Ich regel das schon!“, äffte Serena Wood ihren Mann nach. „Dein Sohn beschmutzt den Familiennamen seit Jahren und du unternimmst nichts!“ „Oliver hat nie etwas in diese Richtung getan. Aber du machst dich hier zum Affen!“ „AFFEN?“, kreischte Serena auf. Olivers Vater zog sie derweilen hinter sich her zum Kamin. „Schönen Tag noch und, Oliver, ich würd mich freuen, wenn du am Wochenende mit Katie zu Besuch kommst!“, meinte Colin Wood und kurz bevor er mit seiner Frau verschwand wand er sich an Katie. „Siehst echt hübsch aus, Katie!“

Keiner der beiden Zurückgebliebenen bewegte sich oder wagte es den anderen anzusehen. Oliver schluckte schwer. Er hatte es ja schon geahnt, dass seine Mutter nicht begeistert war, aber dass sie hier her kam, damit hätte er nie gerechnet. Katie sammelte ihren ganzen Mut und sprach als erste. „Das waren also deine Eltern?“ Oliver sah sie entschuldigend an und nickte. „Also eine Harmonie ist nicht gerade zwischen euch.“ Oliver sagte noch immer nichts, er war einfach zu geschockt. Er ging zurück in die Küche und stellte den übrigen Teig in den Kühlschrank. Katie folgte ihm und sah mit an, wie er mit der Faust gegen die Kühlschranktür schlug. „WARUM!“, rief er dabei und Katie ging auf ihn zu. Sie schlang ihre Arme um seine Hüfte und versuchte ihr Kinn auf seine Schulter zu legen, was natürlich nicht ging, da Oliver weitaus größer war. „Hei, red mit mir!“, forderte sie ihn lieb auf und Oliver drehte sich in ihren Armen. „Weißt du eigentlich, was da gerade vorgefallen ist?“ Katie zog eine Augenbraue hoch. „Ja, deine Mutter toleriert es nicht, dass wir beiden zusammen sind, da ich ja nur hinter eurem Namen und Geld her bin. Ich bin es überhaupt nicht würdig, dass du dich mit mir abgibst, da ich meine Mutter eine Muggel war. Ich muss ehrlich sagen, deine Mutter ist mir ganz schön unsympathisch. Aber dein Vater ist der Hit. Ich steh halbnackt vor ihm und er fragt, ob wir nächstes Wochenende zu ihm kommen, und macht mir dann auch noch ein Kompliment.“ Bei der Erinnerung daran, musste Katie lachen, doch stimmte Oliver nicht mit in ihr Lachen ein. „Hei, Oliver, vergiss was gerade passiert ist. Ich kann das ab. Mir tut es nur leid, dass deine Mutter so sauer auf dich ist!“ Nun fand auch Oliver seine Sprache wieder. „Meine Mutter kann mich nicht leiden seit sie erfahren hat, dass sie mit mir schwanger ist!“, knurrte er und als Katie entsetzt zu ihm aufsah, winkte er ab. „Ist nicht wichtig!“ Geistesabwesend streichelte Oliver über Katies Arme. „Mein Vater ist also der Hit, ja?“, fragte er mit einem Lächeln. „Mhm“, kam es von Katie. „Das war übrigens voll peinlich. Halbnackt vor deinem Vater!“ Nun lachte Oliver und nestelte an der Decke, die Katies Körper verhüllte. Ohne ein Geräusch rutschte die Decke an Katie herab und Oliver schloss sie in die Arme. „So gefällst du mir schon viel besser!“ Katie musste schmunzeln und war bereits am Bund seiner Jogging-Hose tätig. „Ich glaube, du hast irgendwie wieder Lust zwischen die Beine deiner Hure zu kommen!“, scherzte sie, doch Oliver ruckte entsetzt auf. „Katie, das …“ Mit einem Lächeln schloss Katies Olivers Mund mit ihren Fingern. „Das war ein Scherz. Ich weiß, dass ich so was nicht bin. Und wenn ich mich nicht ganz irre, dann weißt du das auch!“ „Natürlich!“, empörte sich Oliver. „Aber es ist nicht richtig, dass meine Mutter dich so bezeichnet hat.“ Katie seufzte. „Oliver, es ist egal. Solange du das nicht zu mir sagst, ist es mir egal.“ Bevor Oliver weiter diskutieren konnte, schubste Katie ihn zurück in sein Zimmer auf das durchwühlte Bett. „Und jetzt will ich kein Wort mehr hören!“, befall sie und stürzte sich auf ihn.
 

Oliver fühlte sich die ganze Woche über nicht wohl. Wie konnte Katie den Angriff seiner Mutter so einfach vergessen? Alles was seine Mutter gesagt hatte, schwirrte noch immer in seinem Kopf rum. Warum musste er überhaupt geboren worden sein? Hätte sein Vater nicht einfach … Nein, das durfte er niemals denken. Er hatte seinem Vater versprochen, es niemals zu bereuen.

Oliver war gerade in Gedanken bei seinen Eltern, als Katie von einem gemeinsamen Nachtmittag mit Phoebe, Alicia und Angelina zurückkam. Sie sah, dass er wieder in Gedanken war und konnte erahnen, welche es waren. Also schlich sie sich von hinten an und schmiss sich dann über die Lehne des Sofas auf seinen Schoss. „Bin wieder da!“, rief sie strahlend und küsste Oliver direkt auf den Mund. „Man merks!“, meinte er lachend und schloss Katie in seine Arme. „Wie war dein Nachmittag?“ „Ganz interessant. Es war mal wieder was anderes, etwas mit den Mädels zu unternehmen! Aber weißt du das interessanteste ist, dass Alicia einen Freund hat!“ Oliver hörte ihr aufmerksam zu, während es an ihrem Hals knabberte. „Du wirst zwar nicht gerade von ihrem Freund begeistert sein, aber sie ist so glücklich!“, meinte Katie und zog seinen Kopf wieder hoch. „Wer ist denn der Glückliche?“, fragte er mit einem Lächeln, das er entsetzt verzog, als Katie es ihm verriet. „Markus Flint!“ Obwohl Oliver geschockt war, kuschelte sich Katie an seine Brust. „Sie ist mit wem zusammen?“, fragte er geschockt. „Mit Flint!“, wiederholte Katie und lachte dann. „Oh, man, Oliver. Kannst du nicht einfach die Streitereien aus Hogwarts vergessen? Die beiden sind so süß zusammen. Flint hat sie nämlich abgeholt.“ Oliver sah sie skeptisch an. „Flint und süß?“, fragte er nach und Katie seufzte auf. „Was habt ihr beiden eigentlich gegeneinander? Flint hat genauso reagiert, als er erfahren hat, dass ich mit dir zusammen bin.“ „Glaub mir, das willst du gar nicht wissen!“, war Olivers Kommentar und schon versuchte er Katie wieder abzulenken.

Sie musste nicht unbedingt wissen, dass die Feindschaft zwischen Flint und ihm bereits im Krabbelalter angefangen hatte. Damals hatte Flint ihm seinen Besen weggenommen und ihn dann sogar damit geschlagen. Das war ein weiterer Grund, warum er auch seine Mutter hasste. Sie hatte darauf bestanden, dass er mit dem Flintjungen, der ebenfalls aus einer reinblütigen Familie aus Schottland stammte, spielte. Das Flint ihn aber jedes Mal geärgert hatte, hatte sie gekonnt ignoriert und ihn immer wieder gescholten, wenn er sich gewehrt hatte. So war er quasi mit Flint aufgewachsen. Erst gemeinsam in den Kindergarten, dann in die Grundschule und dann zusammen nach Hogwarts. Immer wieder hatte es von seiner Mutter geheißen, sei nett zu Markus und halt dich an ihn. Was war Oliver froh gewesen, als er nach Gryffindor kam und Flint nach Slytherin. Das hatte zwar die Feindschaft zwischen den beiden noch verstärkt, doch der Ausschlag für den abgrundtiefen Hass zwischen den beiden, lag jetzt in seinen Armen. Flint hatte in ihrem gemeinsamen sechsten Jahr immer wieder Beleidigungen in Richtung Katie gemacht, doch als er im siebten Jahr erkannt, dass Oliver auf sie stand, versuchte er alles, damit sie seine Freundin wurde. Er hatte wirklich alles unternommen – sogar Liebestrank. Ein Glück, dass Oliver es immer noch rechtzeitig gemerkt hatte und Schlimmeres verhindert hatte. Katie hatte von dem kleinen Wettkampf, den es um sie gegeben hatte, natürlich nichts mitgekriegt, sondern hatte immer wieder auf ihn eingeschlagen, weil er sich wie eine Glucke aufgeführt hatte.

Aber er wollte jetzt nicht mehr an Flint denken. Morgen würden er und Katie nach Orkney Islands flohen und seine Familie besuchen. Katie hatte ihn solange bearbeitet bis er nachgegeben hatte. Eigentlich hatte sich Oliver vorgenommen, Katie so gut es geht vor seiner Familie zu schützen, doch sie wollte unbedingt seinen Vater näher kenne lernen. Also hatte er wieder einmal nachgegeben.

Als er Carter davon erzählt hatte, was passiert war – Kleinigkeiten wie ihre mangelhafte Bekleidung hatte er ausgelassen. Carter war zuerst erschrocken gewesen, denn er kannte Olivers Mutter und wollte ihr nachts niemals begegnen. Das Katie ihr jedoch die Stirn geboten hatte und jetzt sogar nach Oliver nach Hause wollte, fand er einfach nur zum Lachen. „Die nimmt sich aber was vor!“, war sein einziger Kommentar gewesen. Und jetzt rauschte er durchs Wohnzimmer und rief zum Abendessen. Er hätte Hunger und könnte sich nicht selbst etwas machen. Mit einem gemeinsamen Seufzer standen Katie und Oliver auf und machten das Abendessen. „Willst du morgen wirklich in de Höhle des Löwens, Katie?“, fragte Carter, nachdem er sich eine Karotte stibitzt hatte. „Jetzt übertreib mal nicht, Carter. Olivers Mum kann mir Sicherheit auch anders!“ Oliver und Carter verschluckten sich beide und Carter fragte ganz außer Atem. „Olivers Mum und anders als ein blutrünstiges Monster?“ Oliver währenddessen, hustete ohne Unterbrechung und Katie sah ihn schon besorgt an. Als er endlich wieder Luft bekam, stimmt Oliver seinem Freund zu. „Meine Mutter war schon immer so, wie am Montagmorgen! Ich hab sie noch nie anders erlebt und ich müsste es ja nach fast dreiundzwanzig Jahren wissen.“ Katie verdrehte nur die Augen und stellte das Essen auf den Tisch. Über dieses Thema konnte man wohl nicht mit den beiden reden.
 

Am nächsten Morgen stylte sich Katie besonders sorgfältig. Nach dem Bettlaken konnte sie sich zwar nur noch steigern, aber sie wollte auch beweisen, dass sie etwas aus sich machen konnte. „Für wen machst du dich denn so hübsch?“, fragte Oliver, der im Türrahmen lehnte. „Für meinen Vater?“ Katie strahlte ihn an. „Vielleicht!“ „Muss ich eifersüchtig auf meinen Vater werden?“ Nun musste Katie lachen. „Nein, ich will nur dich!“, meinte sie und küsste ihn. „Dann wollen wir mal!“, meinte Oliver und apperierte mit Katie vor das Anwesen der Woods.

Katie war sofort erschlagen. Das war nicht nur irgendein Anwesen – nein, dass war ein Schloss! Ein weißes Schloss, in das sie sich sofort verliebte. „Ist das schön!“, entfuhr es ihr und Oliver musste Lachen. „Ja, von außen ist es schön, aber die Familie, die in ihm wohnt, ist einfach schrecklich!“, meinte Oliver und Katie boxte ihm leicht in die Rippen. „Sag so was nicht. Hier bist du aufgewachsen und du bist ganz bestimmt nicht schrecklich, solange man sich nicht mit dir über Quidditch unterhält!“ Oliver wollte etwas erwidern, doch klappte er einfach den Mund wieder zu. So schlimm war er doch nun auch wieder nicht, wenn es um seinen Sport ging, oder?

Gemeinsam gingen sie zum Hauptportal, wo Oliver den schweren Türklopfer betätigte. Keine Minute später öffnete ihnen einen Hauself und verbeugte sich tief vor ihnen. „Oh, Master Wood ist wieder zu Hause. Welch eine Freude. Finley, freut sich sehr!“, begrüßte der Elf sie und man merkte sofort, dass er Oliver sehr mochte. „Hallo, Finley! Wie geht es dir?“, begrüßte auch Oliver seinen alten Diener, oder besser gesagt Freund. Finley hatte ihm immer Schokolade gebracht, wenn Oliver wieder von seiner Mutter eine Rüge bekommen hatte. „Oh, nicht der Rede wert! Finley, tut dies und das!“, antwortete der kleine Elf, der eine altertümliche Hose und ein weißes Hemd trug. Auf beiden war ein Wappen zu sehen, was Katie auch bei Oliver im Zimmer gesehen hatte. Mit Sicherheit das Familienwappen!

„Finley, darf ich dir meine Freundin vorstellen? Das ist Katie Bell!“, erklärte Oliver Katies Anwesenheit und der Elf schien aus dem Häuschen zu sein. „Freut mich Sie kenne zu lernen, Miss Bell. Master Wood hat nur Gutes über sie berichtet.“ Katie sah Oliver mit einem Lächeln an, das erwischt meinte. „Freut mich auch dich kennen zu lernen, Finley. Aber nenn mich ruhig Katie.“ Sofort erhellte sich das kleine Gesichtchen noch mehr. „Finley!“, rief aber auch schon Serena Wood nach ihrem Hauself. „Wer ist gekommen?“ Geknickt ging der Hauself vor Oliver und Katie her. „Master Oliver und seine Freundin Miss Bell sind gekommen, Ma´m!“, kündigte Finley sie an und sofort hatte Katie wieder den Hass der älteren Dame auf sich. „Das sie es wagen hierher zu kommen!“, fauchte sie auch sofort wieder los, doch betraten Colin Wood und ein junger Mann den Raum. „Serena, es ist genug!“, meinte das Oberhaupt nur und wand sich zu Katie um. „Ah, Katie, welch eine Freude dich hier willkommen zu heißen!“, meinte er herzlich und fragte dann nach, ob er sie Katie nennen dürfte. Katie bestätigte es ihm und bedankte sich für die Einladung. Von Serena hörte man nur ein Schnaufen, doch ein Blick von Colin und sie war ruhig. Der junge Mann, der mit Olivers Vater den Raum betreten hatte, hatte wie Serena blonde Haare und sah ihr auch sonst sehr ähnlich. „Hallo, ich bin Ian, Olivers älterer Bruder!“, stellte er sich vor und lächelte Katie zu. Das war also der perfekte Ian. Katie lächelte ihm zurück, doch ging sie automatisch auf Distanz, da sie Serenas Liebling nicht zu nah kommen wollte. Nachdem Ian ein paar Worte mit Katie gewechselt hatte, wand er sich seinem Bruder zu. „Oh, man, was bist du in den letzten fünf Jahren noch gewachsen, Oliver!“, stöhnte er auf und drückte seinen Bruder an sich. „Tcha, jetzt bist du nicht mehr der größte!“, lächelte Oliver. „Scheint so. Aber tu mir einen Gefallen! Brauch nicht erst wieder fünf Jahre um dich hier blicken zu lassen!“ Katie war erschrocken. Oliver war seit fünf Jahren nicht mehr in sein Elternhaus gekommen! Doch bekam sie auch sofort die Antwort darauf, denn Serena Wood gesellte sich zu ihnen. „Von mir aus braucht er gar nicht mehr wieder kommen!“ Sofort wurde sie von Colin und Ian ermahnt. Doch Oliver lachte nur. „Es ist einfach immer wieder schön nach Hause zu kommen, Mutter. Die Herzlichkeit, die einem hier zu Teil wird!“, schwärmte Oliver künstlich. Seine Mutter zog nur die Nase hoch. „Musst ja nicht hier hin kommen!“

Katie reichte es. „Sie können ja auch das Haus verlassen. Dann geht es Ihrem Geruchssinn bestimmt besser. Dann riechen sie ja nicht meine Halbblütigkeit!“ Colin und Ian waren geschockt. Anscheinend hatte noch nie jemand so mit Serena gesprochen. Oliver musste grinsen. DAS war seine Katie! Serena sagte jedoch nichts, da ihr Mann in der Nähe war und es nicht dulden würde. Genau in diese angespannte Situation platzte ein weiterer Gast – eine junge Frau. „Ach, hier bist du Ian-Schatz! Ich hab dich schon überall gesucht. Hallo, Serena, Colin!“, begrüßte die Frau alle und hängte sich an Ians Hals. Erst dann erblickte sie Oliver und Katie. „Wer ist das denn, Schatz?“, fragte sie. Dabei klang sie so hochnäsig wie Serena. „Sarah, das ist mein Bruder Oliver und seine Freundin Katie Bell!“, stellte Ian seinen Bruder und dessen Freundin vor und Katie fand es schon seltsam, dass ‚Sarah‘ nicht wusste, wer Oliver war. „Bell? Nie gehört! Woher kommt ihre Familie denn?“, fragte Sarah sofort nach und ignorierte Oliver, dieser nahm es mit einem Schulterzucken hin. Er war es ja schon von seiner Mutter gewohnt! Serena war nun aber in ihrem Element. Bereitwillig erklärte sie Sarah, dass Katie keine Reinblüterin war und auch von keiner Adelsfamilie abstammte. „Ach so!“, meinte Sarah und wand Katie den Rücken zu. Oliver sah sie schuldig an, doch sie lächelte zu ihm auf. „Darf ich denn fragen, mit wem ich es zu tun habe?“, fragte die kleine Blonde fröhlich. „Mit Lady Sarah Richmond!“, meinte sie schnippisch. „Aha! Muss man die kennen?“, fragte Katie und Oliver hustete auf, damit er nicht loslachte. „Natürlich muss man die kennen! Meine Vorfahren sind die bekanntesten Zaubereiminister des 19. Jahrhunderts!“, beschwerte sich Sarah. „Nun, ich kenn sie nicht, du Oliver?“, fragte Katie ihn und er sah sie geschockt an. Doch er spielte das Spiel mit. „Nein, Bells, die kenn ich auch nicht. Ich glaube auch nicht, dass Harry sie kennt! Oder hat er mal was verlauten lassen?“ Oh, er machte es einfach perfekt. Jetzt mit Harry angeben! „Nein, Harry Potter hat nichts davon gesagt!“ „HARRY POTTER?“, kreischte Sarah sofort auf. „Du kennst Harry Potter?“ „Klar, er ist ein guter Freund von mit!“, bestätigte Katie ihr. Es stimmte ja auch. Harry und sie waren gute Freunde. Gut, nicht so dicke wie Hermine Granger und er, aber Freunde. Oliver und sein Vater hatten aber so langsam ihre Mühe und Not nicht zu lachen und deshalb lud Colin uns ein in sein Arbeitszimmer zugehen. Mit einem Lächeln stimmte Katie ihm zu und hackte sich augenblicklich bei ihm ein. Sarah fielen die Augen aus den Höhlen! Katies Laune stieg weiter an.

„Oh, Merlin, was bist du für eine Wucht, Katie!“, überschüttetet Colin Katie sofort mit Komplimenten. „Erst nimmst du es mit meiner Frau auf, dann mit Sarah!“ Katie lachte nur und ging zum Fenster. Der Ausblick war einfach der Wahnsinn. „Ich hab dir doch gesagt, Dad, Katie ist einfach perfekt!“, erinnerte Oliver seinen Vater an die früheren Gespräche und Katie lachte auf. „Perfekt? Du spinnst doch!“ Doch gab sie ihm für das Kompliment einen Kuss. Colin grinste sie hinterher von einer Wange zur anderen an. „Du tust ihm richtig gut, Katie!“, meinte er und Katie hob eine Augenbraue. „Sind Sie etwa darauf aus, dass ich ihn jetzt öfters hierher schleppe?“ Colin grinste sie weiterhin an. „Wenn du das machen würdest, wäre ich dir auf ewig zum Dank verpflichtet.“ „Hei, wer sagt denn, dass ich das einfach so über mich ergehen lasse?“, mischte sich Oliver ein. Colin sah seinen Sohn bittend an, doch Katie fragte zuckersüß. „Wer war denn die letzten fünf Jahre nicht zu Hause?“ Oliver gab mit einem Seufzer auf.

Die drei unterhielten sich noch lange und Colin zeigte Katie das Anwesen. Als sie bei den Ställen ankamen, war Katie schon total begeistert, doch dann siegte ihre Pferdenarrheit. Sofort schoss sie auf das erste Pferd los und streichelte über seine Nüstern. „Oh, was bist du denn für ne Schönheit?“, redete sie mit der Stute und Oliver verdrehte die Augen. Warum mussten Frauen auch immer auf Pferde stehen? Katie ging begeistert durch die Stallungen und blieb zum Schluss vor einem schwarzen Hengst stehen. „Wow!“, entfuhr es ihr. „Gefällt er dir?“, fragte Colin und Katie bejahte. „Er ist der Neuling in unserer Zucht. Noch ziemlich wild. Er heißt Oisin.“ „Du bist wirklich etwas Besonderes, was, Oisin?“, sprach Katie mit dem Hengst und Colin grinste Oliver an. Er wusste, dass sein Sohn nie verstand, warum Frauen auf Pferde standen. „Willst du ihn mal reiten?“, fragte Colin und Katie strahlte. „Ja, ja!“ „Kannst du gut reiten?“ „Natürlich, bin nur das letzte halbe Jahr nicht mehr geritten!“ Und schon gab Colin ein Zeichen, dass drei Pferde gesattelt wurden. „Du reitest auch?“, fragte Katie Oliver erstaunt. „Was ist an einem Pferd anders als an einem Besen?“ Und schon schwangen sich die drei auf den Rücken der Pferde und machten die Insel Lamb Holm unsicher.
 

*~*

Ich kann richtig mit Oliver fühlen. Was finden alle an Pferden?????
 

Aber hier sind noch ein paar Bilder zu dem Wood Anwesen:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/archive/3/34/20050717075628!Blair_Castle_dsc06387.jpg
 

http://www.westdowns.com/castle.jpg

Orkney Islands weckt Erinnerungen

So hier ist ein kurzes Kapitel vorab schon mal. Wünsch euch viel Spaß dabei, denn das nächste kommt erst am Wochenendet, nachdem ich meine letzte Klausur geschrieben habe...
 

*~*
 

Kapitel 13: Orkney Islands weckt Erinnerungen
 

Gemeinsam ritten die drei über die Insel. Immer wieder erklärte Colin Katie an was für denkwürdige Orte sie gerade waren. Besonders an einer alten weiß-roten italienischen Kapelle gefiel es Katie. Ohne auf die beiden Anderen Rücksicht zu nehmen, stieg sie vom Pferd und ging auf die Kapelle zu. Während Oliver völlig entsetzt hinter Katie her sah, schlich sich auf Colins Gesicht ein breites Grinsen. Sowohl Vater als auch Sohn dachten das Gleiche, doch reagierten sie ganz unterschiedlich. Colin sah bereits eine rauschende Hochzeit und Oliver bekam einfach nur Panik. Wollte Katie etwa heiraten?

Doch Katie dachte überhaupt nicht in die Richtung, in die die Gedanken der Männer gingen. Sie fand die Kirche einfach nur schön und wollte sie sich näher ansehen. Auch ging Katie ohne sich nach ihren Begleitern umzugucken in die Kapelle hinein und setzte sich in die letzte Reihe. Von dort aus besah sie sich die ganze Innenausstattung und dachte an ihre Eltern. Sie hätten diese Kapelle mit Sicherheit schön gefunden und hätten wohl auch lieber hier den Trauergottesdienst gehabt als in dieser schmuddeligen alten Kirche in ihrem Dorf, die ihre Eltern gehasst hatten. Aber Katie hatte letztes Jahr keine Zeit für den ganzen Kram der Beisetzung gehabt und hatte mit dem Vorlieb genommen, was gerade da war. Jetzt fühlte sich Katie wieder einsam. Ja, sie hatte jetzt Oliver und auch ihre Freunde waren immer für sie da, aber sie konnte nicht einfach zu ihrem Vater rennen, wenn es ihr schlecht ging und sich an ihn kuscheln, wie sie es schon immer getan hatte. Auch war ihre beste Ratgeberin weg. Mit all ihren Problemen war Katie zu ihrer Mutter gegangen und die Themen waren manchmal wirklich peinlich gewesen. Katie konnte sich sogar noch gut an die Gespräche erinnern, die sie mit ihrer Mutter wegen Oliver geführt hatte. …
 

… „Dieser schottische Idiot glaubt aber auch immer, dass er alles nach seiner Pfeife tanzt!“, regte sich Katie nun schon bereits zum dritten Mal in der letzten halben Stunde über ihren Quidditchkapitän auf. Denn genau vor einer halben Stunde hatte sie einen Brief von diesem erhalten, in dem er sie aufforderte zurück nach Hogwarts zu kommen, damit sie trainieren konnten. „Heute ist Heilig Abend! Wer bitte schön trainiert heute Quidditch? Heute ist das Fest der Liebe und Familie. Als wenn ich nur weil er ruft, jetzt nach Hogwarts zurück kommen würde. Soll dieser Mistkerl doch selbst den Quaffel werfen und versuchen seine Ringe zu verteidigen!“, schimpfte Katie laut durch die Küche. Ihre Mutter grinst bereits wieder dieses Grinsen, dass Katie nicht deuten konnte, und bereitete das Festmahl vor. Katies Vater stand im Wohnzimmer und schmückte den Weihnachtsbaum. Katie war so laut, dass er alles verstand, was sie von sich gab. „Wie bitte schön soll er den Quaffel werfen und gleichzeitig die Ringe schützen?“, meinte er und Katie stürmte ins Wohnzimmer. „Wie er das hinkriegt ist mir so was von egal!“ Katies Vater versteckte sein Gesicht, denn er wusste, dass Katie ihn nieder gemacht hätte, wenn sie sein Grinsen gesehen hätte. Ohne ein weiteres Wort stürmte Katie zurück in die Küche und beschwerte sich dort weiter über ihren Kapitän. „Katie-Schatz, jetzt reg dich doch nicht so auf. Er hat eine wichtige Aufgabe und möchte ihr gerecht werden!“, versuchte Katies Mum sie zu beruhigen. „Oliver nimmt seine Aufgaben als Kapitän aber viel zu ernst. Es reicht ihm schon nicht mehr, dass er mir meine ganzen Wochenenden stehlt, wo er mich in aller Frühe aus dem Bett holt. Nein, jetzt will er mir auch noch meine Ferien nehmen!“ „Oliver?“, fragte Katies Mum, da Katie ihren Kapitän immer nur mit Tyrann und Sadist oder Kap´tän erwähnte. „Ja, Oliver Wood! Das größte Arschloch von Hogwarts abgesehen von Flint!“, stimmte Katie ihrer Mutter zu. „Oliver ist ein schöner Name!“, warf die Mutter ein und rührte im Kochtopf herum. „Es ist ja auch ein süßer Name und auch er selbst ist super nett. Außer wenn es um Quidditch geht!“ Sofort schoss die rechte Augenbraue bei der Älteren hoch. „Ach, wirklich?“ „Ja, er ist wirklich süß. Wie er immer versucht doch noch Kräuterkunde zu verstehen oder wenn er mir die Kniffe in Verwandlung zeigt! Dabei kräuselt er immer so süß die Nase…“ Und nun schwärmte Katie von ihrem Kapitän. Ihre Mutter lächelte währenddessen vor sich hin und machte heiße Schokolade fertig. Sie kannte ihre Tochter in und auswendig. Schon vor langem hatte sie bemerkt, dass sich Katie in einen Jungen verliebt hatte, doch war sie bis heute nie dahinter gekommen, wer es denn war. „Mum, ich versteh ihn einfach nicht!“, brummte Katie nun vor sich und ihre Mum stellte ihr den fertigen Kakao vor die Nase. „Du findest ihn süß und bist gern in seiner Nähe. Hasst ihn aber dafür, dass er ganz anders ist, wenn es um Quidditch geht. Schatz, ich glaub ich weiß, was los ist…“, Katie wurde von ihrer Mutter in den Arm genommen. „… du bist in deinen Kapitän verliebt.“ Katie sah sie als erstes total geschockt an, doch dann schrie sie auf. „NEIN, das darf nicht sein!“
 

O man, daran musste Katie immer wieder denken. Ihrer Mutter war es vor ihr aufgefallen, dass sie in Oliver verliebt war. Nach diesen Ferien in der vierten Klasse, war Katie mit einem ganz unguten Gefühl zurück nach Hogwarts gekommen. Immer wieder dachte sie, dass es alle sehen konnten, dass sie auf Oliver stand. Besonders in seiner Nähe hatte sie sich immer unwohl und total heimisch zugleich gefühlt. Sie war jedes Mal froh gewesen, wenn das Training vorbei war und sie im Mädchensaal verschwinden konnte.

Sie hatte sich so auffällig verhalten, dass Phoebe sie nach einer Woche zur Rede stellte…
 

… „Katie, sag mal, was ist eigentlich seit den Ferien mit dir passiert?“, hatte Phoebe Katie im Schlafsaal gefragt. „Nichts, wieso?“, hatte Katie ihre Floskel wiederholt. „Doch, da ist was! Und du sagst mir jetzt sofort, was es ist. Das ist ja nicht mehr zum Aushalten, dass du dich jedes Mal hier oben verkriechst, wenn die Siebtklässler in den Gemeinschaftsraum kommen!“ Katie sah ihre Freundin geschockt an. Wenn er Phoebe auffiel, dann wusste mit Sicherheit auch schon Oliver, dass sie ihm aus dem Weg ging! „Also, was ist mit den Siebtklässlern?“, hatte Phoebe weiter gebohrt. „Es sind nicht die Siebtklässler!“, hatte Katie wieder versucht sich aus der Affäre zu ziehen. „Also hat es nur mit einer Person zu tun?“, kam sofort die nächste Frage und Katie verriet sich durch ihre Körperhaltung. „Also, ja!“, hatte Phoebe geschlussfolgert und weiter gegrübelt. „Wer ist es? Percy –Hast du Angst vor ihm?“ Katie schüttelte beleidigt den Kopf. Sie und Angst vor Percy Weasley, ha! „Justus? Das kann ich voll nachvollziehen. Der Kerl sieht auch wirklich zum Fürchten aus.“ Katie hatte nur gelacht und dann hatte Phoebe auch schon das Ziel erreicht. „Oliver? ... OLIVER!“, hatte sie geschrien, sodass Katie schon dachte, dass der ganze Gryffindorturm es gehört hatte. „Es ist wegen Oliver?“, hatte Phoebe ungläubig nachgefragt. „Aber du kennst ihn doch. Er ist dein Kapitän und hilft dir mit Verwandlung. Er bellt doch nur und beißt nicht!“, lachte Phoebe und Katie lief rot an. „Ah! Es geht gar nicht darum!“, meinte Phoebe nur und sah sich dann ihre Freundin genauer an. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. „Du bist in ihn VERKNALLT!“ Katie hatte nur geschluckt und dann genickt. Dass sie damit jedoch auch ihr Todesurteil gesprochen hatte, wusste sie erst am Ende des Jahres.

Phoebe hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Katie und Oliver zusammen zu bringen. Mit Shoppingtouren, zufälligen Treffen und Flirtunterricht hatte sie alles versucht und war kläglich gescheitert. Allen war aufgefallen, dass Katie auf Oliver stand nur Oliver selbst bemerkte es nicht oder lies sich nichts anmerken.
 

„Hei, es wird langsam dunkel!“, schreckte Oliver Katie aus den Erinnerungen. „WAS?“, schrie sie vor Entsetzen auf. Oliver lachte leise und schloss ihren Mund mit seinen Lippen. „Wir müssen zurück. Sonst finden wird’s zu gefährlich für dich.“, meinte er und zog sie aus der Kapelle. Draußen wartete Colin bereits bei den Pferden und sah dem Pärchen entgegen. „Wieso ist es nur für mich zu gefährlich?“, fragte Katie kurz nachdem sie aufgestiegen war. „Weil du dich hier nicht auskennst.“, war der einzige Kommentar, den Oliver brummte.
 

Zurück bei den Woods lud Colin sie noch zum Abendessen ein. Oliver wollte ablehnen, doch ein Blick von Katie und er stimmte doch zu. Serena war nicht gerade begeistert ihren zweiten Sohn noch mal zu sehen und lies es auch jeden wissen. Katie war noch immer erstaunt darüber wie kalt eine Mutter gegenüber ihrem Sohn sein konnte. Als Katie Oliver leise darauf ansprach, zuckte dieser nur die Schulter und sandte einen besonderen Blick zu seinem Vater. Die beiden korrespondierten ohne Worte, doch waren sie sich nicht einig. Was da zwischen ihnen war und warum sie nicht laut darüber sprachen, wusste Katie nicht.

Der Hauself Finley übertrumpfte sich bei dem Abendessen und Katie war im Paradies. All ihre Lieblingsspeisen wurden serviert und es tat ihr richtig leid, dass sie nicht alles aufessen konnte. Einzig Serena und Sarah beschwerten sich über das Essen, doch brachten Ian und Colin die beiden zum Schweigen. Hier wurde gemacht, was der Mann sagte. Katie war zwar kein Freund von den alten Lebensarten, doch war sie in diesem Moment richtig froh darüber. Oliver neben ihr schien es auch zu genießen, wenn sein Vater seiner Mutter den Mund verbat. Seine Augen leuchteten richtig auf. Doch wie alles, was Spaß macht, mussten Katie und Oliver wieder zurück nach Dorchester. „Oliver, ich hoffe, du kommst bald wieder!“, meinte Colin zum Abschied, während er Katie in den Armen drückten. „Mal sehen!“, kam es wie immer von Oliver. Er sagte schon seit Jahren, dass er immer sehen musste, ob er kommen konnte. Doch dieses Mal war Katie mit. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte Colin ins Ohr. „In spätestens einem Monat ist er wieder hier. Und wenn ich ihn her schleifen muss!“ Colin lachte auf. „Du bist schon ein klasse Mädchen, Katie. Ich bin wirklich froh, dass Oliver dich jetzt hat.“ Oliver hob leicht eine Augenbraue und zog Katie in seine Arme. „Ja, Dad, das bin ich auch. Also versuch erst gar nicht, sie mir wegzunehmen!“ Katie lachte auf und befreite sich leicht aus Olivers Armen. „Du, Oliver, ich glaub ich hab mich gerade in deinen Vater verliebt!“ Colin lachte auf, während sein Sohn seine Freundin ungläubig anguckte und die Augen verdrehte, nachdem der erste Schock vorbei war. „Ich glaub, wir müssen jetzt wirklich gehen!“, sagte er und zog Katie an seine Brust. Zusammen mit ihr Apperierte er zurück in ihre Wohnung.

Dort ging Katie sofort auf ihn los. Oliver wollte sich gerade von ihr lösen, als Katie in seine Arme sprang und ihn auf den Mund küsste. „Danke, dass du mich mitgenommen hast!“, lachte sie ihn an und küsste ihn erneut. Oliver lächelte zurück und trug seine kleine Bells in ihr Zimmer...
 

*~*

Hier sind noch links:

die italienische Kapelle

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/8/86/WalItal.jpg
 

alte Kirche

http://www.geo-reisecommunity.de/bild/regular/115754/alte-kirche-auf-dem-kaukasus.jpg

Schock! Alicia hat einen Freund!

So hier ist auch schon das nächste Kapitel. Damit ein bisschen Stimmung aufkommt und maja25 wieder was zum Tanzen hat, das Lied, das in der Disco gespielt wird. Aber erst beim Flashback einschalten...
 

http://www.youtube.com/watch?v=3VVuMIB2hC0&feature=related
 

Viel Spaß und ich würde mich über einen Kommi freuen...
 

*~*
 

Kapitel 14: Schock! Alicia hat einen Freund!
 

Oliver hätte nie gedacht, dass es doch so einfach sein konnte mit Katie zusammen zu sein. Zwar warteten noch jeden Morgen Paparazzi vor der Tür und durchlöcherten sie nach Einzelheiten, doch Katie wickelte sie mit der Zeit um ihren Finger. Die Mannschaft war zwar zuerst skeptisch gegenüber ihrer Beziehung gewesen, doch jetzt beneideten sie ihn regelrecht, um seinen kleinen Wirbelwind.

Oliver war bereits wieder zu Hause. Das Training für heute war beendet und gemeinsam mit den Jungs würde er heute Abend mal wieder einen reinen Männerabend machen. Zuerst hatte er zu Hause bleiben wollen, denn irgendwie hielt er es kaum aus, ein paar Stunden von Katie getrennt zu sein. Sie hatte ihn jedoch dazu verdonnert zu gehen, da sie heute Abend ihren Mädelsabend mit Angelina, Alicia und Phoebe durchziehen wollte. Ob sie das heute noch schaffte, war sich Oliver nicht sicher. Anfang der Woche hatte sich Hutson schwer verletzt und Katie verbrachte fast jede freie Minute bei ihm am Krankenbett. Oliver war schon richtig eifersüchtig auf seinen Kollegen, doch beruhigte es ihn jeden Abend aufs Neue, wenn Katie zu ihm ins Bett kroch. Er konnte es noch immer nicht richtig glauben, dass sie jetzt seit zehn Wochen zusammen waren. Zehn Wochen und es kam ihm so vor als wäre er nie mit jemand anderem zusammen gewesen. Zehn Wochen!

Die Tür wurde gerade in dem Moment aufgeschlossen, in dem Oliver sich die Jacke anzog. „Hei, bist du auch mal wieder zu Hause?“, fragte Oliver Katie und küsste sie stürmisch. „Jep, Hutson geht’s es soweit schon wieder besser. Er kommt heute Abend mit zu eurem Männerabend.“, informierte Katie ihn und streifte mit einem Seufzer die Schuhe von den Füßen. „Fußschmerzen?“, fragte Oliver nach und Katie winkte ab. „Schon, aber das ändert sich gleich bei Alicia. Ich lass es mir heute nämlich mal so richtig gut gehen!“ „Mach das.“, meinte Oliver und küsste sie erneut. „Mhm, mehr!“, meinte Katie nur und zog seinen Kopf zu sich herunter. „Brauchst du noch irgendetwas bevor du zu Alicia aufbrichst?“, fragte Oliver sie kurz bevor er die Tür öffnete. „Nein, danke.“ „Gut, dann wünsch ich dir einen schönen Abend und grüß mir die Mädels!“, verabschiedete sich Oliver und zog Katie erneut in seine Arme. „Ich krieg einfach nicht genug von dir!“ Katie lachte nur und schob ihn aus der Wohnung. Dann machte sie sich selbst fertig und flohte zu ihrer Freundin.
 

Ihre Mädels erwarteten sie bereits. Was Katie jedoch komisch fand war, dass sie nicht in Alicias Wohnung angekommen war. Diese Wohnung, die ungefähr so groß wie das Penthouse war, kannte sie überhaupt nicht. „Ah, Katie, endlich bist du auch da!“, stürzte sich Alica auf Katie, kurz nachdem sie den Kamin verlassen hatte. „Hallo, ihr beiden. Sag mal, Ali, hast du im Lotto gewonnen?“, fragte Katie und sah sich weiter im Raum um. Er war sehr groß und hell erleuchtet. An den Wänden fand man die Slytherinfarben und die von Falmouth Falcons – grau und weiß. „Wie kommst du denn auf die Idee?“, fragte Alicia entsetzt und setzte sich wieder neben Angelina auf das grüne Sofa. „Naja, ich lande nicht in deiner kleinen zwei-Zimmer-Wohnung und auch die ganze Innenausstattung von diesem Raum erinnert nicht an dich.“, erklärte Katie und lies sich neben ihren Freundinnen auf das Sofa plumpsen. „Nun ja, Katie, ich muss dir was sagen …“, begann Alicia, doch kam genau in diesem Moment Phoebe durch den Kamin gerauscht. Total zerzaust und leicht hinter der Puste begrüßte sie stürmisch die drei wartenden Frauen. „Sorry, sorry. Hab mich total in der Zeit verschätzt!“, meinte sie und Angelina hustete nur. „Sieht eher so aus, als wärst du gerade von Marc gekommen!“ Sofort errötete Phoebe und jeder wusste, warum sie zu spät gekommen war. „So, was machen wir den jetzt heute Abend?“, fragte Phoebe um das Thema zu wechseln. „Mhm, ich hab mir überlegt, dass wir einen Beauty-Abend machen und uns dabei Liebesfilme angucken.“, erklärte Alicia ihr Vorhaben und ging bereits aus dem Raum. „Hört sich prima an!“, riefen die anderen hinter ihr her und sahen sich im Raum weiter um. „Seit wann wohnt Alicia so?“, fragte Phoebe und erinnerte Katie und Angelina daran, dass Alicia ihnen was Wichtiges mitzuteilen hatte. Sie sahen sich gegenseitig nur an und ahnten schon was es war.

Alicia kam mit allen Utensilien für einen Beauty-Abend ins Wohnzimmer zurück. „Ich dachte mir, dass wir uns einfach was zu essen kommen lassen! Chinesisch? Koreanisch? Griechisch? Oder doch Italienisch?“, fragte sie und alle stimmten sofort für Italienisch. Alle vier hatten sie einen Faible für italienisches Essen. „Ok, dann sucht euch schon mal eure Speise raus.“, befahl Alicia und reichte den Prospekt ihren Freundinnen. Schnell waren alle Speisen ausgesucht und bestellt und der Beauty-Abend konnte beginnen. Zuerst einmal zog sich jede ihren Hausanzug an. Dann legten Angelina und Phoebe sich Gesichtsmasken auf und Katie und Alicia machten Pediküre und Maniküre. Dabei alberten sie wie immer rum und der Pizzadienst musste mehrmals Schellen, damit sie ihn hörten. Alicia rannte zur Tür und kam schell wieder. „Essen, Mädels!“, rief sie und Katie stürzte sich auf sie. Sie hatte so einen Hunger! Während sie ihre Pizzen und Nudelgerichte verspeisten, diskutierten die vier, welchen Film sie gucken wollten. Zum Schluss hatten sie sich auf Titanic geeinigt und setzten sich alle dicht aneinander auf das Sofa und kuschelten sich unter eine Decke. Alicia hatte zum Glück vorgesorgt und eine Familienpackung Taschentücher auf den Wohnzimmertisch gestellt. Gemeinsam heulten die vier Freudinnen als Jake in den Tiefen des Atlantiks versank. Dabei bemerkten sie noch nicht einmal, dass vier junge Männer ihnen dabei fassungslos zusahen.
 

Oliver ging mit seinen Jungs gemeinsam ins Kino. Es war ein neuer Actionfilm rausgekommen, den sie sich unbedingt angucken wollten. Vor dem Kino erwarteten ihn bereits seine Mannschaftkollegen und selbst der kranke Hutson begrüßte ihn. „Du, Oliver, Katie ist wirklich ein Schatz. Wenn man nicht sehen würde, dass sie dich liebt und dass ihr beiden einfach zusammen gehört, dann würde ich alles daran setzen, dass sie meine Freundin würde.“, schwärmte der Spiele und Oliver hob nur eine Augenbraue. Er mochte es nicht, wenn andere Männer an Katie interessiert waren. Dabei sollte er doch eigentlich froh sein, dass sie so begehrt war. Aber seine Eifersucht war in dieser Hinsicht einfach nur hinderlich. Carter sprang seinem Freund dann auch noch in den Rücken. „Wenn ich nicht meinen Engel hätte, dann würde ich mir Katie unter den Nagel reißen!“ Oliver warf ihm nur einen zornigen Blick zu und die anderen lachten. „Oliver, du siehst wirklich nicht gerade schmeichelhaft aus, wenn du eifersüchtig bist!“, stichelten sie und Oliver seufzte auf. Immer nahmen sie ihn aber auch auf die Schippe und machten sich über ihn lustig. „Wollten wir nicht einen Film sehen?“, lenkte er das Thema in eine andere Richtung und die gesamte A-Mannschaft von Puddlemere United ging ins Kino.

Nach der Vorstellung wollten die meisten noch einen Trinken gehen, aber Carter und Oliver verabschiedeten sich von ihnen. Carter wollte endlich zu seiner Freundin Celine, die vor zwei Wochen endlich wieder nach Hause gekommen war. Oliver hatte seine Pflicht gegenüber Carter erfüllt und den beiden eine vier-Gänge-Menü gezaubert. Er selbst und Katie hatten sich aus der Wohnung geschlichen und mit George und Angelina die Discotheken unsicher gemacht. Bei der Erinnerung an den Abend musste Oliver lächeln…
 

„Katie, sollen wir nicht mal Carter und Celine alleine lassen?“, hatte Oliver sie nach dem Training gefragt. „Können wir machen! Hast du schon was Besonderes im Kopf?“, fragte sie ihn und Oliver dachte verzweifelt nach. „Was hälst du davon, wenn wir mir Angelina und George durch die Diskotheken ziehen?“, fragte Katie und schaute bittend zu ihm auf. Obwohl Oliver kein Discotyp war, hatte er zugestimmt und so war er abends mit einer hinreißend aussehenden Katie zu George und Angelina nach London gefloht.

„Find ich echt klasse, dass ihr beiden heute Abend mit von der Partie seid!“, hatte George sie lachend begrüßt. Dann hatten sie Londons Clubs unsicher gemacht. Oliver hätte nie gedacht, dass es ihm so viel Spaß machen würde mit seinen Freunden aus Hogwarts den Abend zu verbringen. Immer wieder zerrte ihn entweder Katie oder Angelina auf die Tanzfläche und Katie schien überhaupt gar keine Scham mehr zu haben. Wie sie sich um ihn herum schlängelte und jedes weibliche Geschöpf, das ihn länger ansah, mit ihren Blicken erdolchte. Das letzte fand Oliver einfach nur süß. Sie war eifersüchtig, obwohl sie sich in der Hinsicht wirklich keine Sorgen machen musste. Er liebte sie jetzt schon seit sechs Jahren und andere Frauen waren für ihn einfach nicht mehr interessant.

Zur fortgeschrittenen Stunde tanzten Oliver und Katie erneut auf der Tanzfläche und Katie lies ihn gar nicht mehr los, da fast alle Frauen in der Disco ihn mit ihren Blicken verfolgten. „Katie, glaubst du nicht, dass du es ein bisschen übertreibst?“, fragte Oliver sie und hielt ihre Hüften fest. „Mhm?“, fragte Katie scheinheilig. Dabei befreite sie ihre Hüften und schwang sie weiter. Oliver stöhnte nur auf. Katie war wohl schon nicht mehr zurechnungsfähig oder einfach nur davon überzeugt, dass sie den anderen zeigen musste, wer hier mit wem zusammen war. Immer wieder kreisten ihre Hüften um seine Mitte und Oliver wäre am liebsten von der Tanzfläche verschwunden, doch da standen die anderen Frauen und verfolgten ihn mit ihren Blicken. Da er keine Lust darauf hatte, sich all diese von Hals zu schaffen, blieb er bei Katie und ertrug ihren verführerischen Tanz. Neben ihnen tauchten auf einmal Angelina und George auf und Katie drehte sich um, doch blieb sie immer noch nah genug an Olivers Körper. Ihr kleiner süßer Hintern kreiste erneut verführerisch vor seiner Mitte und Oliver merkte so langsam, dass sein ganzes Blut sich in der Körpermitte sammelte. Katie lächelte kurz über ihre Schulter zu ihm auf und kam noch näher an seinen Körper. „Hui, Katie, du lässt Oliver ja wirklich nicht alleine.“, kicherte George, der bereits leicht lallte. Katie lachte und erwiderte: „Sonst stürzen sich doch sofort diese ganzen Weiber auf ihn!“ Angelina lächelte nur und zog George näher zu sich heran. „Na, komm, bevor eine von denen auf die Idee kommt sich dieses süßen sexy Rothaarigen zu angeln!“, sagte sie laut genug, dass Oliver und Katie es auch mitbekamen und knutschte dann mit George auf der Tanzfläche rum. Katie drehte sich von den beiden wieder weg und schaute zu Oliver auf. „Wag es nicht, Katie!“, drohte Oliver, doch hatte er einfach keine Wahl gegen seine kleine Freundin. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und räkelte sich wieder an seinem Körper. So langsam verlor Oliver die Kontrolle. Er wollte Katie jetzt, sofort!

Heftig zog er die kleine Blonde an sich und raunte ihr zu: „Du bist ein kleines Biest!“ Katie lächelte ihn wieder unschuldig an und presste sich noch näher an ihn. „Ah, scheiß auf die Leute!“, stöhnte Oliver auf und hob Katie etwas an. Sofort schlang sie ihre beiden Beine um seine Hüfte und sie küssten sich. Die anderen Paare auf der Tanzfläche wichen vor den beiden knutschenden Pärchen zurück und so tanzten Oliver mit Katie und George mit Angelina, die jedoch noch auf ihren eigenen Füßen stand, in der Mitte der Tanzfläche.

Als das Lied zu Ende war, stupste George Oliver kurz an. „Lied vorbei!“, meinte er nur und zog Angelina hinter sich her von der Tanzfläche. Katie lächelte Oliver an und er hob nur die Schultern an. Dann ging er hinter George und Angelina mit Katie noch immer auf den Armen zu ihrer Sitzecke. Er bemerkte die neidischen Blicke der Frauen auf Katie und musste grinsen. Als eine ihn jedoch verführerisch anlächelte und sich dabei über den Körper strich, ekelte es Oliver an und er küsste Katie stürmisch auf den Mund. „Hei, ihr beiden Turteltauben, wir wollen langsam nach Hause. Es ist fünf Uhr morgens!“, rief ihnen Angelina zu, als Oliver ihre Sitzecke erreichte. Mit einem Blick auf seine Uhr, wobei er Katie auf einem Arm weiter trug, vergewisserte er sich, dass es bereits so früh war. „Ja, hast recht! Wir holen jetzt besser unsere Jacken!“, meinte Oliver und ging mit Katie auf dem Arm zur Garderobe. Obwohl Katie gerade noch sehr lebendig getanzt hatte und Oliver fast mitten auf der Tanzfläche verführt hatte, döste sie jetzt bereits auf seinen Armen ein. An der Garderobe traf er erneut auf die Frau, die er einfach nur widerlich fand. „Na, mein Süße, willst du dich mal mit ner richtigen Frau vergnügen und das Kind da ins Bettchen stecken?“, fragte sie mit einer rauchigen Stimme. Zum Glück war Katie bereits eingeschlafen, denn er wollte nicht, dass sie das hier miterlebte. „Sorry, kein Interesse!“, meinte Oliver und reichte seine Garderobenkarten an den Angestellte. Oliver wartete, doch auf einmal spürte er, wie ihm jemand über den Arm strich. Als erstes dachte er, dass es Katie war, doch dann merkte er, dass Katies Hände auf seinem Rücken lagen. Ruckartig drehte er sich in die Richtung aus der die Berührung kam und blickte in das Gesicht dieser aufgetakelten Tussi. Ja, sie war eine Tussi! „Komm schon, Süßer. Bring das Baby ins Bettchen oder besser noch gib sie deinen Freunden mit und wir beiden amüsieren uns.“, lud sie ihn erneut an und Oliver schlug ihre Hand weg. „Was verstehst du unter einem NEIN nicht? Ich will nicht! Ich hab eine Freundin, die ich liebe!“, antwortete er ihr unfreundlich. „Dieses Baby hier?“, fragte die Tussi und Oliver sah sie zornig an. „Ja, diese wunderschöne Frau ist meine Freundin! Und ich steh nicht auf so alte aufgetakelte Tussis, wie du es bist!“, fuhr er sie an und war dankbar, dass er seine Jacken bekam. Er legte Katies Jacke schnell über ihren Körper und verlies den Laden. Die aufdringliche Frau rief hinter ihm her: „Das wirst du noch bereuen!“

Erst jetzt fiel Oliver auch die Drohung wieder ein. Aber er war schon viel zu sehr an solche Drohungen gewohnt, als dass er ihr noch Bedeutung zugestand. Mit guter Laune ging er nun mit Carter zurück in die Wohnung. Celine erwartete sie bereits. Sie hatte heute alleine bleiben wollen und ihre Examsarbeit zu Ende zu schreiben. Katie hatte sie als erstes mit zu ihrem Mädelsabend mitnehmen wollen, doch Celine sagte ab. Die beiden verstanden sich zur Freude der beiden Männer einfach prächtig. Celine liebte es sogar, wie Katie Oliver und Carter immer die Stirn bot.

„Na? Wie war euer Männerabend?“, fragte sie und küsste Carter zur Begrüßung. „Der Film ist die Wucht. Einfach klasse. Und wie ist es bei dir gelaufen?“, antwortete Carter ihr. „Super! Ich bin fertig!“, strahlte Celine ihn an. „Das ist super mein Engel!“, Carter war so begeistert, dass er seine Freundin durch die Luft wirbelte. Oliver lachte. Es tat gut die beiden zusammen zu sehen. Carter war im letzten halben Jahr nicht immer er selbst gewesen. Doch jetzt wo er die beiden wieder turteln sah, stieg in ihm wieder die Sehnsucht nach Katie auf und er erinnerte sich daran, dass er ihr versprochen hatte sie abzuholen. Schnell entledigte er sich seiner Jacke und ging zum Kamin.
 

Als er wieder aus dem Kamin stieg, war er zuerst überrascht. Hatte er sich versprochen? Nein, er hatte alles ordentlich gesagt! Er hörte aus dem Nebenzimmer Filmgeräusche und vor ihm stand bereits Marc. „Du willst da nicht freiwillig rein!“, meinte dieser nur und Oliver lauschte. Das hörte sich verdächtig nach Titanic an. Oliver stöhnte leise auf. Warum mussten Frauen immer auf diese Liebesfilme stehen? Gut manche waren nicht ganz so schlecht, aber Titanic? Was fanden die allen an diesem Leonardo? Hinter sich hörte Oliver ein erneutes Rauschen und George stand im Raum. „Na, holt ihr auch eure Frauen wieder ab?“, scherzte er und die beiden anderen nickten. Gemeinsam warteten die drei Männer auf das Ende des Films. Kurz bevor die Titanic versank, kam ein vierte Mann aus dem Kamin gesprungen. Oliver war überhaupt nicht von dieser Person begeistert. „Wood, was machst du in meiner Wohnung?“, fragte ihn auch sofort sein unliebsamer Feind aus Hogwartszeit. „Deine Wohnung?“, fragte Oliver und erntete nur ein Nicken. „Meine Freundin vom Mädelsabend abholen.“, kam es kurz von ihm und Flint zog eine Augenbraue hoch. „Ach, stimmt ja. Alicia hat heute ihren Mädelsabend!“, meinte er dann und Oliver war baff. „Alicia?“, fragte er und Markus nickte. „Jep, meine Freundin! Kennst sie mit Sicherheit auch. War ja immerhin in deinem Team in Hogwarts!“, plauderte Flint und betrachtete dann die anderen Männer, die in seiner Wohnung standen. Oliver hingegen konnte sich kaum bewegen. Alicia war mit Flint zusammen? Die Liebe, nette Alicia? Wie war das denn passiert? Hatte Flint sie mit einem Liebestrank hörig gemacht?

„Na dann wollen wir uns mal unsere Frauen zurückholen, meinte Marc auf einmal und riss Oliver aus seinen Fragen. Gemeinsam gingen die vier ins Wohnzimmer und sahen dabei zu, wie Jake starb. Als Alicia dann einmal laut aufseufzte, machte Flint auf sich aufmerksam. „Aber, Schatz, du brauchst doch nicht zu weinen nur weil ich wieder zurück bin. Gleich vier Köpfe schossen auf einmal rum und Alicia errötete. „Flint?“, kam es zweistimmig von den ehemaligen Jägerinnen Angelina und Katie. „Jep!“, erwiderte der ehemalige Slytherin und beugte sich zu Alicia für einen Kuss hinunter. Die beiden Jägerinnen sahen das knutschende Pärchen geschockt an. Als sich Flint wieder von Alicia trennte, blickte er seine ehemaligen Rivalinnen an. „Wenn ihr jetzt nichts dagegen habt, dann verschwindet doch bitte aus meiner Wohnung und lasst mich mit meiner Freundin alleine!“ „Freundin? Alicia?“, fragten Katie und Angelina zeitgleich. „Sag mal hast du den Verstand verloren, Alica?“, tobte Angelina nun los. „Er ist ein Slytherin!“ „Aber Angi, das ist doch schon Jahre her!“, meinte Alicia und strahlte Flint an. Phoebe und Marc verabschiedeten sich unauffällig. „Das hat nichts zu sagen. Einmal Slytherin, immer Slytherin!“, diskutierte Angelina mit ihrer Freundin. „Hör auf, Angi!“, widersetzte sich die sonst so ruhige Alicia ihrer Freundin. „Markus ist mein Freund und wird es auch bleiben!“
 

Katie schwirrte der Kopf. Nun war die Bombe geplatzt. Vorbei war das Rätselraten, warum Alicia in letzter Zeit kaum Zeit hatte. Warum sie auf einmal in so einer großen Wohnung hauste und warum alles so ungryffindorlike eingerichtet war. Ihre beste Freundin Alicia hatte sich in den Slytherinkapitän Flint verliebt und war auch noch mit ihm zusammen. Katie hatte ihn immer gehasst und auch geglaubt, dass es Alicia so tat. Immerhin war er ein Slytherin und sie Gryffindors. Er war der verhasste Kapitän, der ihnen immer das Quidditchfeld zu den guten Zeiten weggenommen hatte. Er war derjenige gewesen, der immer wider versucht hatte, Katie zu verführen. Er war der Feind von Oliver. Allein wegen letzterem hasste Katie ihn noch mehr für sein ganzes Dasein. Aber wie es so aussah, stimmt all das hier und es war kein Traum.

Katie verabschiedete sich fast automatisch von ihrer Freundin und ging fast wie in Trance zu Oliver, der sie in die Arme nahm. Flint hatte die ganze Szene beobachtet und schmunzelte nun. „Ah, du bist also Olivers Freundin.“, stellte er fest und sah Katie direkt an. „Wer hätte das gedacht? Der korrekte Kapitän und der kleine Wirbelwind von Jägerin! Hattest du nicht deine Regeln, Oliver? Niemals etwas mit einer aus dem Team anfangen?“ Oliver schaute nur finster zu Flint hinüber und zog Katie mit sich zum Kamin. Sie ahnte es schon. Das würde jetzt nicht mehr leicht sein mit ihrer Freundschaft zu Alicia und ihrer Liebe zu Oliver…

Alles nur wegen einem Besen

Auch hier geht es im neuen Jahr mal weiter. Sorry, dass es so lange gedauert hatte, aber musste zwischendurch noch eben was anderes schreiben. Hoffe aber euch gefällt dieses Kapi. Mehr wird aber nicht verraten, denn sonst nehm ich euch ja den Spaß. Also viel Spaß und ich würd mich über Kommis freuen :)
 

*~*
 

Alles nur wegen einem Besen
 

Wie Recht sie doch hatte! Sobald sie in ihrer Wohnung waren, fing eigentlich schon der Albtraum an, der die nächsten Wochen bestimmen sollte. „Boah, unter was für Geschmacksverkalkungen leidet denn Alicia?“, fragte Oliver sofort und half Katie aus ihrer Jacke. „Oliver?“, fragte Katie nach und dieser regte sich noch mehr auf. „Flint ist das letzte Arschloch, was es gibt. Erinnert sie sich denn gar nicht mehr an die Zeit in Hogwarts, in der allen Gryffindors das Leben zur Hölle gemacht hat? Sie selbst war doch mit eines seiner Lieblingsopfer gewesen!“ Katie seufzte nur. Sie selbst war auch nicht gerade von Alicias Freund begeistert, doch wollte sie den beiden wenigstens eine Chance geben. Vielleicht hatte sich Flint ja auch seit Hogwarts verändert! Das sagte sie auch und Oliver sah sie ungläubig an. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Katie, oder? Flint und sich ändern?“ Katie hob nur die Schultern und machte sich auf den Weg zum Badezimmer. „Katie, das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, empörte sich Oliver und folgte ihr. Katie drehte sich an der Badezimmertür um und meinte nur: „Wenn du dich ändern konntest, dann kann sich auch Flint verändert haben in den letzten Jahren! So weit ich mich erinnere, prügelt ihr beiden euch immer noch! Deine Meinung ist also nicht objektiv, wenn es um Flint geht!“ Und damit donnerte sie die Tür zu und Oliver stand einfach davor. Erst als er das Wasser in der Dusche hörte, kam wieder Leben in ihn und er ging sich selbst bettfertig machen.

Katie schaltete unterdessen unter dem Wasserstrahl ab. Sie dachte einfach mal an gar nichts. Nicht an Alicia, nicht an Flint und schon gar nicht an Oliver. Sie wusste einfach nicht, wie sie ihre Freundschaft zu Alicia weiterhin aufrecht erhalten sollte. Aber darüber nachdenken wollte sie jetzt auch nicht mehr, sondern einfach nur ins Bett und schlafen. Sie dachte, dass Oliver bereits auf sie warten würde, doch als sie ihr Zimmer betrat, war er nicht da. Dann soll er doch weiter schmollen!, fauchte sie ihn in Gedanken an und legte sich in ihr Bett. Immer wieder drehte sie sich herum, doch einschlafen ging einfach nicht. Nach langem hin und her stand sie auf und setzte sich in den Sessel vor ihrem Fenster. Sie liebte es abends noch die Sterne zu betrachten. In Hogwarts hatte sie zwar immer Probleme mit Astronomie gehabt und es auch noch bis heute nicht verstanden, aber die Sterne selbst faszinierten sie. Sie gab es schon ewig und es würde sie noch geben, wenn sie selbst nicht mehr wäre. Katie fand es irgendwie beruhigend.

Doch selbst die Sterne halfen ihr nicht beim Einschlafen. Katie wusste genau, was ihr fehlte. Die Wärme und der beruhigende Herzschlag von Oliver waren einfach die besten Sachen zum Einschlafen. Auch beruhigte es sie immer, wenn er sie in seinen Arm hielt, denn niemand konnte ihr dann etwas anhaben. Es hörte sich kitschig an, aber für Katie war es einfach so. Nach einer geschlagenen Stunde, in der sie wirklich alles ausprobiert hatte, gab sie auf. Sie hatte sich einfach schon viel zu sehr an Oliver gewöhnt!

Leise tapste sie barfuß aus ihrem Zimmer zu Olivers Zimmertür herüber. Sollte sie einfach so reingehen? Nein, lieber klopfen. Doch nichts rührte sich hinter der Tür. Konnte er einfach so schlafen? Das war nicht fair. Er konnte anscheinend auch ohne sie schlafen, während sie selbst fast verrückt wurde. Vorsichtig öffnete sie die Tür und erstarrte. Oliver war in seinem Zimmer und eigentlich hätte er auch ihr Klopfen gehört, doch durch die Kopfhörer hatte er sie einfach nicht hören können. Er saß genau wie Katie vor dem Fenster und sah in den Sternenhimmel. Er schien völlig in Gedanken zu sein, denn er bemerkte nicht ihre Bewegungen. Katie ging leise auf ihn zu und konnte hören, dass er klassische Musik hörte. Das verwirrte sie etwas, denn sie hätte eher was anderes erwartet. Doch es musste war sein, denn gerade nahm Oliver seine Kopfhörer ab und die Musik drang lauter an ihre Ohren. „Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte sie leise und Oliver zuckte zusammen. Ruckartig drehte er sich zu ihr um und sah sie an. Eine Weile rührte er sich nicht und sprach auch kein Wort, doch dann schüttelte er leicht den Kopf und hob die Decke, in die er sich eingewickelt hatte an. Mit seiner Hand zeigte er ihr, dass sie sich setzten sollte und sofort kuschelte Katie sich an ihn. „Du fehltest mir einfach!“, flüsterte Oliver ihr ins Haar und Katie lächelte leicht. „Du mir auch!“, antwortete sie leise und kuschelte sich noch enger an ihn. „Weißt du jetzt eigentlich endlich mal, wie die einzelnen Sterne heißen?“, fragte er leicht lachend und Katie schüttelte den Kopf. „Ich bin in den letzten drei Jahren noch mehr abgesackt und Professor Vinetta hat mich mit Strafaufgaben zugeballert!“, erklärte Katie und Oliver lachte. Er wusste genau, dass Astronomie nie Katies Fach gewesen war. In seinem letzten Jahr hatte er ihr in seiner freien Zeit immer Nachhilfe gegeben oder abends über ihre Hausaufgaben geguckt. Doch selbst das schien nie gefruchtet zu haben. „Warum muss ich auch die Namen wissen? Mir reicht es, dass sie so schön funkeln und ich mich an ihrem Anblick erfreuen kann…“, meinte Katie und Oliver küsste sie auf den Scheitel. Gemeinsam saßen die beiden noch eine Weile vor dem Fenster, doch mit der Zeit wurde es kälter im Zimmer und Katie begann zu frieren. „Kalt?“, fragte Oliver nur und Katie nickte leicht. Ohne große Probleme hob Oliver Katie hoch und gin mit ihr zu seinem Bett. Schnell warf er noch die Wolldecke über sie und legte sich dann selbst schnell mit unter die Decke. „Besser?“, fragte er und Katie sah ihn an. „Nein! Es fehlt was!“, meinte sie und drehte sich zu ihm um. Dann kuschelte sie sich wieder an seine Brust und küsste ihn zärtlich aufs Kinn. Oliver schlag seine Arme um sie und senkte seinen Kopf weit genug, damit Katie ihn auf den Mund küssen konnte. „Gute Nacht!“, meinte sie dann und schloss ihre Augen. Oliver grinste. Katie war immer für Überraschungen gut und er verstand sie nicht immer.
 

In der Nacht hatten sie sich zwar erst einmal wieder vertragen, doch am nächsten Morgen kam das Thema Markus Flint wieder auf den Tisch. „Oliver, ich wollte mich morgen mit Alicia und Flint treffen! Wolltest du mit?“, fragte sie ihn kurz nach dem Training. „WAS?“, fragte Oliver, der gerade ins Badezimmer gegangen war. „Du willst dich mit dieser Schlange treffen?“ Katie hob erst nur eine Augenbraue, doch dann konnte sie sich nicht mehr halten. „Alicia ist meine Freundin und ich werde ganz bestimmt nicht meine Freundschaft zu ihr aufgeben, nur weil du ein Problem mit ihrem Freund hast!“, fauchte sie ihn an und Oliver schlug die Tür zum Badezimmer zu. Als Katie hörte, wie er mit sich selbst unter der Dusche sprach, konnte sie einfach nicht widerstehen und schlich sich ins Badzimmer. Dort setzte sie sich auf den Klodeckel und hörte ihm zu. „Als wenn es nicht schon gereicht hätte, dass ich diesen Idioten von Flint meine ganze Kindheit und Schulzeit an der Backe gehabt hätte. Nein, jetzt muss er sich auch noch in meinen Freundeskreis einschleichen!“, brummelte Oliver vor sich hin. „In Hogwarts hat er Spinett keines Blickes gewürdigt und alles daran gesetzt Katie für sich zu gewinnen. Nur weil er meine Blicke richtig gedeutet hatte. O, wie ich diese Schlange hasse!“ Katie war überrascht. Sie hatte zwar selbst in Hogwarts gemerkt, dass der Kapitän der Slytherins sie immer mal wieder umgarnt hatte und auch um einige Dates gebeten hatte, doch hatte sie nie gewusst, warum er was von ihr wollte. War es wirklich nur die Rivalität zwischen den beiden Schotten gewesen? „Bald kommt dieser Mistkerl mit Sicherheit auf die Idee, dass er auch noch bei Puddlemere spielen könnte. Dann hab ich ihn wieder in meiner Nähe. Als wenn es keine anderen Clubs gäbe!“ Irgendwie machte es Katie Spaß ihm zuzuhören. Wie er sich so aufregen konnte, war einfach köstlich. „Jetzt hab ich mir extra schon einen Verein ausgesucht, der soweit wie möglich von zu Hause weg liegt, damit ich ihm und Mutter nicht ständig über den Weg laufe, und jetzt das. Sitzt er doch fast in der Nachbargrafschaft! Argh!“, Oliver redete sich immer mehr in Rage, doch als es Katie dann doch zu bunt wurde, riss sie die Tür zur Dusch auf und erschreckte ihn. „Katie?“, rief Oliver erschrocken und sah sie dann von oben bis unten an. „Willst du mit duschen?“, fragte er kurz darauf mit einem Lächeln auf den Lippen. Katie hatte sich schnell ihrer Kleidung entledigt und auch die Tür zum Badezimmer lieber mal abgeschlossen. Nun ging sie auf ihn zu und meinte nur: „Körperhygiene ist wichtig!“ Dann nahm sie auch schon seinen Mund gefangen und drängte sich zu ihm unter den Wasser strahl.

Noch immer leicht keuchend kam Oliver als erstes wieder aus der Dusche. Wer hätte auch gedacht, dass Katie ihn noch so auspowerte? Doch liebte er diese Überraschungsangriffe von ihr viel zu sehr und hielt ihr nun ein Badehandtuch hin. „Bist wohl leicht hinter der Puste, was?“, neckte ihn der kleine Blonde Wirbelwind und küsste ihn auf sein Schulterblatt. „Bin auch nicht mehr der Jüngste!“, meinte Oliver nur und zog sie wieder an sich. „O, wie schlimm! Ich glaub, ich muss schon einen Rollstuhl bestellen für meinen Alten, was?“ Oliver lachte nur und küsste sie auf die Stirn. Dann machte sich Katie auf die Suche nach ihren Sachen. Und sie fand sie schnell. Sie lagen vor der Tür zur Dusche und waren nass. „Na toll!“, murrte Katie leicht und hob ihre nassen Sachen auf. „Hattest es wohl ziemlich eilig, was?“, neckte nun Oliver sie und Katie sah ihn finster an. „Ich wollte doch nur nicht, dass du dich weiter so aufregst. Flint und deine Mutter sind es doch wohl nicht wert, dass du schneller alterst, oder?“ Sofort verfinsterte sich Olivers Blick und Katie bereute, dass sie Flint und Serena erwähnt hatte. „Hast du mich belauscht?“, fragte er gefährlich und Katie nickte, nachdem sie sich an ihren Gryffindormut erinnert hatte. Oliver blickte sie finster an und warf ihr dann seinen Pullover zu. Ohne weiter mit ihr ein Wort zu wechseln verlies er das Badezimmer und schloss sich in seinem Zimmer ein. Katie hätte am liebsten die ganze Wohnung in Asche gelegt, so sauer war sie auf sich und ihn. Doch musste sie sich damit begnügen, ihre Zimmertür zuzuschlagen. Da sie aber eine Beschäftigung brauchte, damit sie Oliver nicht den Hals umdrehte, machte sie sich daran Blumenkataloge zu durchforsten und ihren Balkon soweit vorzubereiten, dass sie in vier Monaten dort die ersten Pflanzen einpflanzen konnte.
 

Oliver wusste währenddessen einfach nicht wohin mit seinen Gefühlen. Ihm selbst fiel ja schon auf, dass er mit seiner Einstellung gegenüber Flint seine eigene Beziehung fast jedes Mal auf die Probe stellte. Aber was sollte er denn machen? Flint könnte ihm eventuell Katie wegnehmen, oder schlimmer noch, Katie könnte sich in Flint verlieben und ihn verlassen. Seit gestern, wo er Katie in der Nähe von Flint gesehen hatte, kamen immer wieder die Erinnerungen an sein siebtes Jahr zurück…
 

… Oliver hatte gerade wieder eine heftige Diskussion mit Bell gehabt. Warum musste diese kleine Jägerin auch immer so hitzköpfig sein? Ja, vielleicht hatte er übertrieben, als er die komplette Mannschaft heute morgen um halb fünf aus dem Bett geschmissen hatte, damit sie trainierten, aber immerhin stand übermorgen ein wichtiges Spiel auf dem Plan. Gryffindor gegen Slytherin. Und er wollte den Pokal! Aber vor allem wollte er endlich Flint eins auswischen. Dieser arrogante Schnösel, der sich so viel auf seine Reinblütigkeit und seinen Adelstitel machte, machte ihm doch schon seit Jahren das Leben zur Hölle.

Oliver ging aus der großen Halle. Er musste jetzt zu Snape und Zaubertränke, was nicht gerade für gute Laune sorgte. Aber als wäre heute wirklich alles gegen ihn, kam auch noch sein Rivale seines Weges. „Na, Woody? Wurdest du wieder von deiner Viertklässlerin fertig gemacht?“, höhnte er auch sofort und Oliver ballte seine Hände zu Fäusten. Warum musste dieser Idiot eigentlich immer auf ihm herum hacken? „Wenn ich du wäre, dann würd ich Bell mal langsam Manieren beibringen oder ihr mal zeigen, wer der Boss ist!“, sprach diese Schlange weiter und Oliver ersehnte den Beginn der Stunde entgegen. Warum musste auch ausgerechnet heute Professor Snape zu spät kommen? „Aber vielleicht willst du sie ja auch nicht zähmen! Bell ist mit Sicherheit eine Wildkatze im Bett!“, meinte Flint und erntete Lacher von seinen Freunden. Doch er hatte sich zu weit aus dem Fenster gelehnt. „Ob, Katie eine Wildkatze im Bett ist oder nicht, dass hat dich nichts zu interessieren!“, verteidigte Oliver seine Jägerin, doch Flint lachte nur. „O Mann, was bist du armselig, Wood! Verliebt in die kleine Jägerin!“, meinte Flint und Oliver versteifte sich. Woher wusste Flint das? War es so offensichtlich? Wusste es vielleicht auch Katie und lachte sie nun immer hinter seinem Rücken über ihn? „Halt die Klappe, Flint!“, fauchte Oliver, doch Flint lachte nur. „ Als ob klein Bell sich in dich verlieben würde. Sie steht doch mit Sicherheit auf Männer wie mich! Vielleicht sollte ich mich mal an sie ran machen. So einen heißen Feger, wie sie es ist, kriegt mal wohl nicht ein zweites Mal!“, dachte Flint laut nach und Oliver schnürte sich der Hals zu. „Und was ich dann erst für eine Macht über dich hätte, Wood. Du bist ihr ja total verfallen!“, höhnte Flint weiter und Oliver krampfte seine Hände noch mehr zusammen. „Woody, Woody, ich glaub, ich hab gerade die Idee! Bell sieht nicht schlecht aus und würde sich hervorragend in meiner Sammlung machen. Du hast gegen mich sowieso keine Chance. Wer will schon mit so einem quidditchbessenen Kerl zusammen sein?“, lachte Flint und Oliver schlug zu. „Halt dich von Katie fern. Wenn du ihr auch nur einmal zu nah kommst, dann kannst du was erleben, du dreckige Schlange!“, drohte Oliver und hätte mir Sicherheit auch mehr gemacht, wenn nicht ausgerechnet dann gerade Professor Snape hereingekommen wäre und ihm als Strafe dafür, dass er den Quidditchkapitän der Slytherins attackiert hatte, drei Wochen Nachsitzen aufgebrummt hätte. Dieser Lehrer war wirklich die Pest. Erst sollte er kommen und kam nicht und, wenn er fern bleiben solle, war er da.

Am darauf folgenden Spiel musste Oliver mit ansehen, wie Flint sich vor dem Spiel an Katie heranmachte und dann während des Spiels seinen Treibern den Auftrag gab, sie vom Besen zu holen. Und es klappte auch. Sein kleiner Wirbelwind wurde hart an der Schulter getroffen und vom Besen gefegt. Zum Glück war sie nur zwei Meter über dem Boden gewesen, doch für das restliche Spiel fiel sie aus und musste auf die Krankenstation. Nach dem Spiel war Oliver sie besuchen gegangen, doch sie hatte geschlafen und niemals erfahren, dass er bei ihr gewesen war.
 

Abends kam Oliver endlich mal wieder aus seinem Zimmer heraus und sah Katie, die sich gerade ausgehfertig machte. „Wohin gehst du?“, fragte er erstaunt und Katie meinte ohne ihn anzusehen, dass sie jetzt eine Verabredung hätte. „Mit wem?“, fragte er nach und sein Hals zog sich wieder zusammen. „Mit Alicia und Flint. Wir gehen essen. Da du dich ja nicht benehmen kannst, geh ich alleine!“ Und schon zog sie die Tür auf und verschwand. Oliver stand wie ein begossener Pudel da. Hatte er sie verloren? War ihre Liebe für ihn erloschen? War es seine Schuld? Langsam kam wieder Leben in Oliver und so schnell er konnte, lief er hinter Katie her. Er war zwar nicht ganz so gut wie Katie angezogen, doch würde es wohl reichen. Er würde mit ihr zu diesem bescheuerten Essen gehen und sich benehmen. Er würde Katie nicht kampflos aufgeben. Auf der Straße holte er sie ein. „Katie, warte!“, rief er ihr hinterher und sie drehte sich überrascht um. „Wenn ich dir verspreche, mich zu benehmen, darf ich dann mit?“, fragte er und Katies Gesicht erstrahlte wieder. Stürmisch umarmte sie ihn. „Ja! Danke, danke. Ich weiß, dass du dir Mühe geben wirst.“, meinte Katie und harkte sich bei ihm unter.

Viele Menschen drehten sich um, als Katie und Oliver an ihnen vorbei gingen, doch das störte Katie nicht mehr im Geringsten. Nach und nach hatte sie sich daran gewöhnt, dass sie nicht mehr eine unter vielen war und nun mit auf der Zielscheibe der örtliche Presse stand. So ganz gefiel es ihr zwar noch immer nicht, doch musste doch für jede Beziehung Opfer gebracht werden, oder?
 

Als sie in das Restaurant kamen, das Alicia und sie ausgesucht hatten, drehten sich alle Köpfe nach ihnen um. Viele fragten Oliver nach einen Autogramm und er nahm sich die paar Minuten für seine Fans. Katie ging währenddessen zum Oberkellner und fragte nach ihrem Tisch. „Ah, Miss Bell nehme ich an!“, meinte der Mann nach einem Blick auf Oliver und Katie nickte. „Mister Flint und seine Begleitung sind bereits da. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“, wies der Kellner sie auf und Katie ging zurück zu Oliver. „Sorry, Leute, aber heute Abend bin ich leider verabredet und meine Freundin soll heute Abend mal nicht zurückstecken!“, meinte Oliver und wand sich ihr zu. „Na toll! Jetzt bin ich wieder die Böse!“, meinte Katie und Oliver lachte. „Niemals bist du die Böse. Du musst mich ständig mit anderen Leuten teilen, da kann ich doch wohl mal einen Abend verlangen, dass man uns in Ruhe lässt, oder?“, fragte Oliver und gemeinsam folgten sie dem Oberkellner weiter nach hinten ins Restaurant. Sobald Alicia sie sah, sprang sie auf und lief ihnen entgegen. „Katie, Oliver, wie schön, dass ihr beiden gekommen seid!“, meinte sie und umarmte Katie stürmisch. Markus Flint hatte sich auch von seinem Platz erhoben und blickte den dreien nun entgegen. „Katie!“, begrüßte er die kleine Blonde und nickte seinen Rivalen nur zu. Am liebsten hätte Oliver ihn auch nicht weiter beachtet, doch er hatte Katie versprochen, sich heute Abend zu benehmen und etwas erinnerte er sich auch noch an seine Erziehung. „Hallo, Flint!“, meinte er und half dann Katie Platz zu nehmen. Der Kellner brachte schnell die Karten vorbei und fragte seine prominenten Gäste, was sie denn gerne Trinken würden. „Ich hätte gern einen Château le Pin!“, meinte Flint und Katie sah fragend zu Oliver auf. Dieser hatte nur eine Augenbraue gehoben. „Den nehm ich auch!“, meinte Alicia glücklich und dann wand sich der Kellner an Oliver. „Ich hätte lieber einen Château Pétrus!“, meinte er und Katie sah ihn verzweifelt an. „Wir nehmen eine Flasche und noch eine Flasche Mineralwasser!“, erklärte er dann und sobald der Kellner weg war, flüsterte Katie zu: „Das sind Spitzenweine. Kannst ihn ja probieren. Wenn er dir nicht schmeckt, dann bestell dir einfach was anderes!“ „Weißt du nicht, was wir gerade bestellt haben, Bell?“, fragte nun Flint gehässig und erntete dafür einen Rippenstoß von Alicia. „Nein, ich bin keine große Trinkerin und von Spitzenweinen versteh ich auch nichts!“, gab Katie offen zu. „Kannst dich ja glücklich schätzen, dass Oliver in den Kreisen der Spitzenweine groß geworden ist!“, bemerkte der ehemalige Slytherin und Oliver lachte nur auf. „O ja, aufgewachsen bin ich in den Kreisen.“ Doch weiter wollte er nicht mit Flint diskutieren und wand sich deshalb lieber Alicia zu. „Was machst du jetzt eigentlich, Alicia?“, fragte Oliver seine frühere Jägerin. „Ich arbeite im Zaubereiministerium in der Abteilung für magische Spiele und Sportarten. Obwohl ich eher zu Strafverfolgung gehöre!“, erzählte Alicia und Oliver hörte interessiert zu. „Ja? Was machst du denn da den ganzen Tag?“, erkundigte sich Oliver. „Nun ja, ich sitzen nicht den ganzen lieben Tag auf nem Besen, wie du oder Markus. Aber ich organisier mit die ganzen Veranstaltungen. Zum Beispiel den Transport der ganzen englischen Zauberer zur Weltmeisterschaft nächstes Jahr nach Südafrika.“, erzähle Alicia und Flint beschwerte sich leicht, als sie seinen Job wieder leicht kritisierte. „Und das beste ist wirklich, dass wir ja die ganzen ehemaligen Quidditchspieler mit in der Abteilung haben. Die denken die ganze Zeit, sie wären etwas besseres und sehen nur den Sport und nicht die Bedrohung für die Geheimhaltung der Zauberei.“ „Aber du zeigst ihnen doch, wo der Wind lang weht!“, lachte Katie und Alicia stimmte ihr zu. „Du hast also keine große Meinung von uns Quidditchspielern, was, Spinnett?“, neckte Oliver sie und Alicia tat das, was sie schon immer gegenüber Oliver gemacht hatte. Sie warf ihr Haar zurück und lächelte ihn finster an. „Allgemein nein. Und von dir auch nicht. Wer mich um halb fünf aus dem Bett schmeißt, hat es sowieso nicht anders verdient. Ich versteh sogar Katie nicht. Wie kann sie mit dir zusammen sein, wo du sie doch so viele Strafrunden hast laufen lassen und sie immer als erstes aus dem Bett geschmissen hast?“, legte Alicia los. Oliver lachte nur auf. „Ich weiß es selbst nicht! Aber danke für deine Ehrlichkeit!“, meinte Oliver und prostete ihr zu. Somit war zumindest die Stimmung wieder aufgelockert. Als der Kellner erneut kam um die Speisen aufzunehmen, lächelten ihn de beiden Damen am Tisch glücklich an. Nur Flint schien nicht ganz mit der Situation am Tisch zu frieden zu sein. Nachdem der Kellner verschwunden war, fing er wieder an. „Ich versteh noch immer nicht, wie Bell mit dir zusammen kommen konnte!“, stellte er fest und Oliver hob eine Augenbraue. „Vielleicht, weil ich ihn liebe?“, fragte Katie nach und für sie war somit das Thema gegessen, doch Flint ritt weiter darauf herum. „Ich meine, du bist doch eigentlich immer so schlau gewesen. Wie konntest du dich dann auf ihn einlassen? Der Tyrann deiner Schulzeit?“ Oliver räusperte sich leicht, doch wieder übernahm Katie das Sprechen. „Immerhin hatte ich auch mit Oliver in Hogwarts eine schöne Zeit neben dem Quidditchfeld, Flint. Nur zur Erinnerung.“ „Ja schon, aber…“, legte der ehemalige Slytherin wieder los, doch unterbrach ihn Alicia. „Markus, das ist jetzt sechs Jahre her. Hör auf darauf herumzureiten. Außerdem hätte in Hogwarts auch niemand geglaubt, dass wir beiden zusammen kämen!“ Flint sagte zwar nichts mehr zu diesem Thema, doch seine Blicke waren nicht gerade freundlich.

„Flint, was hast du für ein Problem?“, fragte Oliver, nachdem das Essen serviert worden war. „Was ich für ein Problem hab? Du bist mein Problem, Wood!“, fauchte der dunkelhaarige seinen Rivalen an. Alicia und Katie verdrehten die Augen und seufzten auf. Es wäre ja auch viel zu schön gewesen, wenn sich die beiden Mal nicht in die Haare gekriegt hätten. „Du weißt schon, dass das alles schon Jahre hinter uns liegt?“, fragte Oliver nach und die beiden Frauen sahen geschockt zu ihren Begleitern. Worum ging es denn jetzt hier? „Ich werde dir nie vergessen, was du damals getan hast!“, fauchte Flint und Oliver hob nur die Schultern. „Merlin, wir waren drei! Hast du gehört? Drei Jahre. Und du wirfst es mir immer noch vor!“, begann Oliver und die beiden Frauen hörten aufmerksam zu. „Es mag zwar schon ziemlich lange her sein, aber es hat mir etwas bedeutet!“, meinte Flint und Oliver legte sein Besteck auf Seite. „Bei Merlins karierter Unterhose, Markus, es war doch nur ein Besen!“ „Ein Besen? Es war mein erster Besen. Dad hatte ihn mir erst an dem Tag geschenkt. Und was machst du Knallrümpfige Kröte? Du bringst es doch tatsächlich zu Stande, meinen Besen zu Bruch zu fliegen. Ich selbst hatte erst einmal auf dem Besen gesessen.“, klärte Flint sie alle auf. „Markus, ich hab mich doch dafür entschuldigt und am nächsten Tag hat Dad dir einen neuen Besen geschenkt. Und ich musste drei Wochen Hausarrest absitzen!“, versuchte Oliver seinen ehemaligen besten Freund zu beruhigen. „Moment Mal…“, unterbrach Alicia die beiden. „Ihr seid wegen einem bescheuerten Besen die größten Feinde in der Zaubererwelt?“, fragte sie nach und Markus empörte sich sofort. „Es ist nicht irgendein Besen, sondern mein erster Besen!“ „O, entschuldige, dein erster Besen.“, verbesserte sich Alicia und sah die beiden Männer an. Als die beiden ihr nicht antworteten, flippte Alicia total aus. „Wegen einem Besen? Sagt mal, habt ihr sie noch alle? Ihr seid solche Idioten!“, schrie sie herum und alle drehten sich im Restaurant nach ihnen um. Alicia war das so was von egal. Sie stand auf und zerrte Katie mit sich zum Ausgang, wo sie ihre Jacken überstreiften und das Restaurant verließen.

Zurück blieben die beiden Rivalen. Oliver gab sich die größte Mühe um sich sein Grinsen zu verkneifen. Er hatte immer schon geahnt, dass Alicia mal so reagieren könnte. Er wand sich an Flint, der total geschockt aussah. „War… das… gerade… meine … Alicia?“, stotterte er hervor und Oliver nickte ihn grinsend an. „Jap, das war sie wohl. Hat ziemliches Feuer im Hintern, meinst du nicht auch?“ Flint saß wie ein Fisch auf dem Trockenen. Immer wieder klappte ihm sein Unterkiefer herunter. „Ich glaub, wir bezahlen mal langsam!“, meinte Oliver und winkte einen Kellner herbei. Schnell bezahlten die beiden und verließen ebenfalls das Restaurant. „Bist du mir eigentlich immer noch sauer wegen dem Besen?“, fragte Oliver kleinlaut nach und Markus wimmerte: „Ja!“ „Es tut mir echt leid, Markus. Es war wirklich keine Absicht!“, verteidigte sich Oliver. Gemeinsam schlenderten die beiden noch durch die Stadt und versöhnten sich. Als sie nach einer Stunde endlich alles geregelt hatten, verabschiedeten sie sich. „Mal sehen, was für ein Donnerwetter uns zu Hause erwartet!“, scherzte Oliver und Flint konnte nur noch nicken. Die Angst stand ihm wortwörtlich ins Gesicht geschrieben. „Meinst du, Alicia hat sich schon wieder abreagiert?“, fragte er und Oliver schüttelte nur den Kopf. „Das glaub ich eher weniger. Aber kleiner Tipp. Lass sie erst rumtoben und dann, wenn sie Luft holt, verhindere, dass sie weiter zu Wort kommen kann.“, gab Oliver seinem alten neuen Freund einen gut gemeinten Rat. Er selbst wollte sich nicht vorstellen, was ihn zu Hause erwartete. Katie war zwar ziemlich ruhig gewesen, doch durchschaute Oliver sie nicht immer.
 

Er hatte noch nicht ganz die Tür aufgeschlossen, als Katie schon auf ihn losstürzte. „Lebt Flint noch? Hat er dir was getan?“, fragte sie und fiel ihm um den Hals. „Ich hätte Alicia umbringen können, als sie mich aus dem Restaurant zog. Euch beiden sollte man nicht alleine irgendwo lassen. Ihr springt euch doch sofort an die Gurgel. Und alles nur wegen einem Besen!“ Katie holte Luft und Oliver verwirklichte seinen Rat an Flint. Er nutze die Zeit und küsste sie. Zwar gab sie leichte Proteste von sich, doch dann lies Katie es geschehen. „Also erst einmal Flint lebt noch und mir ist auch nichts passiert. Ob Flint aber noch lebt, wenn Alicia mit ihm fertig ist, kann ich dir nicht versichern. Deine Freundin kann nämlich echt gut zur Furie werden.“, erzählte er ihr schnell was alles noch passiert war. Neben bei zog er sich um und führt Katie in sein Zimmer. Auf dem Sofa lies er sich nieder und zog Katie zu sich herunter. „Und du brauchst dir auch keine weiteren Gedanken um Markus und mich machen. Wir haben das von früher geklärt. Der Streit oder besser gesagt, der Kampf zwischen uns ist beigelegt.“, erzählte er ihr weiter und Katie kuschelte sich an ihn. „Wirklich?“, fragte sie nach und Oliver nickte sie lächelnd an. Eine Weile sagte keiner mehr etwas, doch dann lachte Katie auf. „Und das alles nur wegen einem Besen!“

Schlange + Löwe = ????

So auch hier geht es mal langsam weiter. Das Kapi handelt zwar nicht von Oliver und Katie, aber ich bin schon fleißig am nächsten Kapi, was wohl am Wochenende kommt. Viel Spaß!!
 

sunny
 

*~*~*

Bei Flint sah es hingegen anders aus. Er hatte noch nicht ganz die Wohnungstür aufgeschlossen, als Alicia sie schon aufriss und loslegte. „Flint, das ist nicht wirklich dein Ernst, oder? Wie bescheuert könnt ihr Kerle eigentlich sein? Wegen einem Besen streitet man nicht! Man streitet wegen Schuhen oder um die letzte Gucci-Handtasche, aber doch nicht wegen einem stinkenden nutzlosen Besen!“, schrie sie ihn an und Flint hob leider eine Augenbraue und fragte nach. „Wegen Schuhen und einer Handtasche?“ „Nicht irgendeiner Handtasche! Einer Gucci, weißt du wie viel Ansehen du dadurch kriegst oder das letzte geile paar High Heels? Wenn du dich nur halb so viel mit Mode beschäftigen würdest, wie du es mit deinem Besen tust, dann wüsstest du wie lebenswichtig eine Gucci-Handtasche ist!“, schrie ihn Alicia an und Flint merkte, dass er wirklich besser den Mund hielt. Alicia schrie ihn noch weitere zehn Minuten an und Markus fragte sich die ganze Zeit, warum er sich das eigentlich gefallen lies. Blöde Frage Flint!, schollte er sich selbst. Du liebst diese absolut heiße Braut einfach viel zu sehr! Als Alicia dann endlich einmal Luft schnappte hielt Flint ihr den Mund zu und sprach auf sie ein. „Es ist alles in Ordnung, Ali! Wood und ich haben das Kriegsbeil begraben und wollen es auch nicht so schnell wieder ausbuddeln. Außerdem wäre es auch schlecht, wenn wir und nicht vertragen würden, denn unsere beiden Frauen sind einfach die besten Freundinnen und diese Freundschaft sollte nicht wegen zwei Gnomen, wie Wood und ich es sind, zerstört werden.“, erzählte er und Alicia blieb der Mund offen stehen, denn damit hätte sie nun wirklich nicht gedacht. Markus lächelte leicht und zog Alicia in eine Umarmung. Dabei dirigierte es sie jedoch gezielt ins Schlafzimmer. „Du denkst aber auch immer nur an das Eine, Flint!“, lachte Alicia und knöpfte bereits sein Hemd auf. „Daran bin ich aber nicht alleine schuld. Was kann ich denn dafür, dass meine Freundin so ein heißer Feger ist?“, fragte er sie und schmiss sie aufs Bett…
 

*~*~*einige Wochen später*~*~*

Katie und Oliver trafen sich nun öfters mit Alicia und Markus. Schon bald galten die vier als die neuen besten Freunde in Quidditchkreisen, doch eine Woche vor Weihnachten wurde die neue Freundschaft zwischen Flint und Wood wieder auf die Probe gestellt. Das Rückspiel zwischen ihren beiden Teams stand bevor und natürlich wollten beide das Spiel gewinnen. Deshalb unternahmen Alicia und Katie in den zwei Wochen vorher auch lieber alles alleine. Gemeinsam schlenderten sie über verschiedene Weihnachtsmärkte und kauften die Weihnachtsgeschenke ein. Doch nicht nur mit Alicia war Katie unterwegs. Auch Angelina und Phoebe schlossen sich den beiden an und verbrachten viele Mädelsnachmittage in der Stadt. Katie hatte Glück, dass ihre drei besten Freundinnen so einen guten Modegeschmack hatten, denn am 23. Fand die alljährliche Weihnachtsfeier von Puddlemere United statt. Es traf sich eigentlich nur die Mannschaft, das hieß Spieler und Ehefrau oder Freundin und Katie graute schon davor, da Celine meinte, dass viele von den Spielerfrauen echt fiese Schlangen waren. Doch Weihnachten sollte allgemein für Katie dieses Jahr turbulent werden, denn am 24. würde sie zusammen mit Oliver zu seiner Familie fahren und dort gemeinsam am nächsten Tag die Geschenke öffnen und abends an dem typischen Wood-Weihnachtsball teilnehmen. Oliver selbst hatte nicht gerade große Lust zu seiner Familie zu fahren und hatte sich eigentlich auf ein gemütliches Weihnachtsfest zu Zweit gefreut, doch Katie vermisste Colin und wollte die Chance ihn wieder zu sehen einfach nicht verpassen.
 

Heute war das große Spiel, vor dem sich Katie und Alicia am meisten fürchteten, denn ihre beiden Männer traten gegeneinander an. Eigentlich hatte Alicia heute arbeiten müssen, doch war sie einfach zu nervös und ihr Chef hatte sie nach zehn Minuten nach Hause geschickt. Nun saß sie zusammen mit ihrer Freundin auf der Medimagierbank und sah wie die Spieler auf das Feld flogen. „Hoffentlich geht das gut!“, murmelte sie nur und Katie nickte nur. Zuhause hatte Oliver immer wieder beteuert, dass er dieses Spiel auf keinen Fall verlieren wollte und wie sie Flint kannte, würde er auch nicht einfach so kampflos den Sieg hergeben. Es würde also spannend werden. Die beide Freundinnen saßen jedoch, sobald alle Bälle in der Luft waren, fingernägelkauend auf der Bank, denn sie wussten ja nicht, wie das Spiel enden würde.

Sofort von der ersten Minute an konnte man erkennen, dass die beiden Teams sich nichts schenken würden. In der ganzen Liga war dieses Spiel wohl das brutalste von allen. Die Treiber schlugen die Klatscher immer wieder auf die gegnerischen Spieler und waren gleichzeitig ganz schön damit beschäftigt eben diese Bälle von ihren Teamkollegen fern zu halten. Die Jäger flitzend nur so über das Spielfeld und die Hüter hatten eigentlich keine Zeit sich auszuruhen, denn immer wieder wurden die sechs Torringe bombardiert. Die Sucher lieferten sich genauso gut einen erbitterten Kampf. Sie stürzten aus schwindelerregender Höhe hinab und hoben ihren Besen erst kurz vor dem Boden. Das ganze Spiel riss einen mit. „Hoffentlich passiert den beiden nichts!“, wimmerte Alicia neben Katie, die sie erstaunt ansah. Seit wann hatte Alicia solche Angst? „Ali?“, fragte sie deshalb nach. „Man, Katie. Flint ist mein Traummann und könnte in diesem Spiel sterben. Und ich hab ihm doch noch gar nicht gesagt, dass er in sieben Monaten Vater wird!“, jammerte Alicia weiter und Katie riss die Augen auf. „Du bist schwanger?“, fragte sie erstaunt und sah ihre Freundin an. Diese nahm nicht den Blick von ihrem Freund und fuhr Katie an. „Ja, ich bin schwanger und zwar von diesem Idioten da oben, der gerade sein Leben riskiert nur um einen Ball durch die scheiß Torringe von deinem Wood zu werfen!“ Katie war baff. So hatte Alicia sich noch nie aufgeführt. Das müssen ganz eindeutig die Hormone sein!, dachte sie und schüttelte nur den Kopf über ihre Freundin. Wenn das wirklich so extrem ist mit den Hormonen bei einer Schwangerschaft, dann will ich niemals schwanger sein!, schwor sich Katie und wand sich ebenfalls dem Spiel wieder zu. Genau in diesem Moment schleuderte der Treiber der Falmouth Falcons einen Klatscher in Olivers Richtung. Zwar schossen die Treiber von Puddlemere sofort auf ihn zu, doch waren sie einfach zu langsam. Oliver sah den schnell auf sich zu kommenden Ball, doch gleichzeitig schoss auch Flint auf ihn zu zusammen mit dem Quaffel. Doch Markus war viel zu sehr auf ihn und die Torringe fixiert, als das er mitbekam, dass er genau in die Flugbahn des Klatschers flog. „Scheiße!“, schrie Oliver auf. „Flint. Dreh ab, da kommt ein Klatscher!“, rief er dann seinem alten Freund zu, doch dieser lachte nur auf. Selbst seine eigenen Treiber hatten nun erkannt in welche Gefahr sie ihren Jäger gebracht hatten und versuchten ihn aus der misslichen Lage zu befreien, doch genau wie die gegnerischen Treiber kamen sie gegen den Klatscher nicht an. Oliver sah bereits, dass ein Zusammenprall zwischen Flint und dem Klatscher ziemlich unschön für den ersteren ausgehen würde, doch reagierte er auf keine Zurufe und war nur noch auf die drei Ringe fixiert. Obwohl Oliver sich nur selten von Quidditch ablenken lies und schon gar nicht wollte, dass Flint ein Tor bei ihm erzielte, entschied er sich für seine Vernunft und flog seinem Gegenspieler entgegen. Kurz bevor der Klatscher sein Ziel erreichen konnte, packte Oliver den ehemaligen Slytherin und drückte ihn auf seinen Besen nieder. Er selbst wurde zwar von dem Klatscher gestreift, doch Schlimmeres passierte zum Glück nicht. Wenn man davon absah, dass er gerade einen Ball durch seine Torringe hatte fliegen lassen.

„Was soll das, Wood!“, fauchte Flint ihn zum Dank an und Oliver hob eine Augenbraue. „Ich hab dich gerade vor einem Klatscher gerettet, der dich wohl an die nächste Wand geschmettert hätte, wo dann dein Gehirn zerplatzt wäre, aber nein, ein Dankeschön oder freundlich Worte sind echt nicht angebracht!“, meinte er trocken und verschwand wieder zu seinen Ringen. Das alles war sehr schnell passiert und die Zuschauer waren auch erst ziemlich geschockt gewesen, doch dann war ihre Aufmerksamkeit zurück zu den Suchern gekehrt, die hinter dem Schnatz her düsten. Und genau in dem Moment, wo der Klatscher über die beiden Freunde streifte, fing der Sucher von Puddlemere United den Schnatz und verhalf seinem Team zum Sieg. Die beiden Freundinnen unten auf der Bank seufzten zweimal erleichtert auf. Erstens waren ihren beiden Männern unversehrt und Katie hoffte, dass Oliver nur leichte Blessuren davon getragen hatte. Zweitens war dieses mörderische Spiel, was sie beiden selbst eigentlich liebten, nun endlich vorbei. „Merlin sei Dank!“, entfuhr es Alicia, die sich erleichtert wieder auf ihren Platz fallen ließ. Katie tat es ihr gleich und meinte nur. „Vielleicht solltest du Flint mal langsam sagen, dass er vorsichtiger sein sollte, wenn er seinen Nachwuchs noch lebend kennen lernen will!“
 

Oliver hatte wirklich Glück gehabt bei seinem Versuch Flint das Leben zu retten. Außer einer derben Prellung am Rücken hatte er nichts und Katie kümmerte sich rührend um ihn, sodass er am 23. fast schon wieder der Alte war.

Alicia hatte ihren Flint kurz nach dem Spiel aus der Umkleide gezerrt und ihm gehörig den Marsch geblasen, dass er nicht vorsichtig genug gewesen wäre und hielt ihm vor den beiden versammelten Mannschaften eine Standpauke. Markus selbst wagte es schon gar nicht mehr Alicia zu unterbrechen, denn er hatte gehörigen Respekt für seine Freundin. Lieber nahm er da die hämischen Bemerkungen seiner Kollegen auf sich, als Alicia noch mehr zu reizen. Und so wurde er gute zehn Minuten von seiner Freundin zur Sau gemacht. „… was glaubst du eigentlich, wie ich das schaffen soll, wenn du wegen deinem Dickkopf und deinem verdammten Ehrgeiz tot vom Besen fällst? Meinst du vielleicht, dass ich Job und Kind mit links unter den Hut kriege?“, fauchte Alicia ihn förmlich an und auf einmal sah sie nur noch wie Markus Augen riesen groß wurden. „Kind?“, brachte er nur noch heraus und Alicia stutzte leicht. Sie sah fragend zu Katie, die ihr lachend zunickte. „Hab ich gerade wirklich was von einem Kind gesagt?“, fragte Alicia nach und Flint nickte ängstlich. „Naja, dann ist es halt raus. Ich wollte es dir eigentlich nachher in aller Ruhe erzählen, aber wo die Bombe jetzt geplatzt ist… Also, Flint, ich bin von dir schwanger. Was hast du dazu zu sagen?“, erzählte Alicia und Oliver flüsterte Katie ins Ohr. „Bitte versprich mir, dass du mir niemals so mitteilen wirst, dass du schwanger bist!“ Katie sah ihn geschockt an. Wollte er etwa Kinder jetzt haben? Katie bekam es eindeutig mit der Angst zu tun, denn sie selbst wollte im Moment keine Kinder haben. Vielleicht in fünf oder zehn Jahren, aber doch nicht jetzt. Sie wollte erst einmal Karriere machen und wenn sie sich darin sicher war, an Kinder denken. Hoffentlich konnte sie Oliver davon überzeugen, dass jetzt nicht der richtige Augenblick war…

Doch Flint musste sich nun damit befassen, dass ein Kind unterwegs war und sah Alicia noch immer geschockt an. Dabei sah er nicht wirklich vorteilhaft aus. „Hör auf mich anzusehen, als wäre ich ein Besen ohne Reisigzweige (Auto ohne Hupe)! Wenn du jetzt nicht sofort was sagst, Flint, dann wir dich deine eigene Mutter nicht mehr wiedererkennen!“, drohte Alicia und Oliver zischte nur. „Bei der gehen wohl gerade die Hormone durch. Die ist ja echt garstig!“ Doch endlich kam leben in den ehemaligen Slytherin. „Schwanger? Du? Von mir?“, fragte er nach und Alicia sah ihn finster an. Katie bekam Mitleid mit Markus und sprang ihm zur Seite. „Alicia, was hälst du davon, wenn wir jetzt erst einmal zu uns gehen und ihr beiden könnt in aller Ruhe und ohne die ganzen Zuschauer miteinander reden?“, sprach sie besänftigend auf ihre Freundin ein. Markus nickte sofort eifrig und sah bittend zu seiner Freundin, die noch immer schnaufend vor ihm stand. Alicia hob die Schultern und lies sich von ihrer Freundin aus dem Stadion schieben. Oliver packte Flint und ging lieber hinter den beiden Frauen her. „Hast du das gewusst?, fragte Flint ihn und Oliver schüttelte nur den Kopf. „Wir haben nie darüber geredet…“, nuschelte Flint vor sich her und Oliver musste leicht schmunzeln. Er und Katie hatten auch nie darüber geredet und er hoffte selbst, dass es bei ihnen nicht auch so schnell zu Nachwuchs kommen würde, denn er war bestimmt noch nicht bereit dafür.

In der Wohnung angekommen verzogen sich die beiden Bewohner in die Küche und besorgten mal für ihre Gäste Getränke, doch als sie zurück ins Wohnzimmer kamen, hatten Alicia und Flint noch immer kein Wort gesprochen. „Also, wenn ihr beiden jetzt nicht langsam mal darüber redet, dann ist das Kind schon da und ihr wisst noch immer nicht, was ihr wollt.“, bemerkte Oliver und Alicia ließ sich mit verschränkten Armen auf der Coach nieder. „Dann sollte er mal langsam was sagen!“, brummte sie und Markus stammelte vor sich hin. „Was … soll … ich … denn sagen? Du bist schwanger? – Wunderbar?“ Alica schnaufte nur auf und Katie seufzte auf. Die beiden würden nie zu einem Gespräch kommen. Flint stand einfach noch immer unter Schock. Also nahm sie mal lieber die Führung in die Hand. „Also… Alicia ist schwanger und mit wohl 100%-iger Wahrscheinlichkeit von dir, Markus.“ „Das hab ich jetzt auch schon begriffen!”, fauchte Flint sie an. „Aber ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. Wir haben nie darüber geredet und es kommt ja wohl ein bisschen aus heiterem Himmel!“ „O ja, aus heiterem Himmel. Was meinst du eigentlich, was das für ein Schock für mich war?“, fuhr Alicia auf und Katie sah sie drohend an. „Alicia, halt dich zurück. Mit Streit kannst du das nicht klären.“ „Okay, okay, ich habs begriffen!“, meinte Markus und ließ sich in einen Sessel fallen. Mit den Armen auf den Knien sah er seine Freundin an. „Willst du das Kind?“, fragte er sie dann. Er schien das ganze wohl sachlich anzugehen und Katie war positiv überrascht von ihm. „Ja, was kann das Kind dafür, dass wir nicht gescheit verhütet haben?“, fragte Alicia und Flint nickte. „Stimmt, aber wenn es dich beruhigt, ich will das Kind auch. Ich hoffe bloß, dass es nicht dein Temperament erbt, denn sonst hab ich echt ein Problem.“ „Das ist dein Problem?“, fragte Alica. „Ich bin schwanger, werde dick und rund, muss eine Geburt durchstehen und die ganzen hämischen Bemerkungen von deinen Gruppies, muss es irgendwie schaffen, dass mein Job nicht darunter leidet, und dein Problem ist es, dass das Kind eventuell mein Temperament erben könnte?“ „Alicia, jetzt beruhig dich wieder. Es ist nicht mein einziges Problem. Die Schwangerschaft und die Geburt kann ich dir wohl kaum abnehmen, aber das mit deinem Job und diesen Gruppies können wir doch wohl gemeinsam schaffen und ich will dir auch helfen bei allem!“ „O Mann, Flint, ich glaub ich hab mich gerade in dich verliebt!“, meinte Katie und warf sich in die Arme des verdatterten Slytherins. Oliver stand mit offenem Mund daneben und wusste einfach nicht was gerade vor sich ging und Alicia funkelte ihre Freundin finster an. „Nur weil ich schwanger bin, heißt das noch lange nicht, dass Markus wieder auf dem Markt ist!“, fauchte sie und Katie lachte nur. „Ali, du kannst dich glücklich schätzen. Markus drückt sich wenigstens nicht wie viele andere Männer und du hast es ihm ja nicht gerade schonend beigebracht, dass er Vater wird.“ „Ja, ja!“, murrte Alicia und Flint stand auf, um sie in die Arme zu nehmen. „Ali-Maus, glaubst du wirklich, dass ich so ein Idiot bin und jetzt Ausschau nach anderen halte? Ich liebe dich und obwohl mich die Aussicht auf ein Kind wirklich schockt, will ich es auch nicht mehr rückgängig machen!“ „Umtausch ist auch ausgeschlossen!“, murmelte Alicia und brachte die anderen zum Lachen. „Alicia, wir lassen uns Zeit und regeln alles zusammen, okay? Wir haben eine große Wohnung und ich kann ja mein Spielzimmer ausräumen, damit wir ein Kinderzimmer haben. Um Geld brauchen wir uns ja wirklich keine Sorgen zu machen, denn ich verdiene ja nun nicht wirklich schlecht. Wir gehen in den nächsten Tagen gemeinsam zu deinem Chef und regeln das mit deinem Job. Aber morgen gehen wir beiden erst einmal zu einem Heiler und untersuchen dich und unser kleines Überraschungsei.“ Alica kuschelte sich an ihn und nickte lächelnd. Wer hätte auch gedacht, dass Markus an alles dachte? Katie und Oliver sahen sich erleichtert an und brachten dann das Gespräch auf andere Themen.

Flint hielt sein Wort und begleitete Alicia überall mit hin und kümmerte sich rührend um seine schwangere Freundin. Zwar wurde Alicia von seinen Gruppies übelst beschimpft, doch nahm sie es stolz hin und freute sich jeden Abend darauf, dass sie beide wieder neue Sachen für ihr Baby planen konnten.
 

Katie wünschte sich am 23. Dezember auch nichts lieber, als mit Oliver gemütlich auf dem Sofa zu kuscheln, doch ging es nicht. Abends fand der alljährliche Weihnachtsball von Puddlemere United statt. Gemeinsam mit Celine machte sich Katie fertig und schlüpfte ihn ihre dicke Winterjacke, die ihr Oliver hinhielt, bevor sie sich auf den Weg zum Stadion machten, wo sie gemeinsam mit den anderen Spielern und deren Begleitung in das geheime Schloss flohten. Es war alles so arrangiert worden, dass alle Gäste unter sich waren und nicht von irgendwelchen Fans oder Reportern gestört wurden. Katie war wirklich erleichtert darüber, dass sie sich an diesem Abend nicht schon wieder dieser Meute stellen musste, doch stand ihr etwas anderes bevor…

Weihnachten I

Wie versprochen, kommt jetzt auch schon das nächste Kapitel. Da ich aber noch so viele Idee habe, die mit in das Kapitel sollten und jetzt wirklich keine Zeit finde, kommt bald der zweite Teil.

Geh nämlich jetzt erst einmal so richtig schön Karneval feiern. Katfiller!
 

sunny
 

*~*
 

Das Schloss, das Puddlemere für diese Feier ausgesucht hatte, war einfach gigantisch. Katie war ja schon von Wood Manor beeindruckt gewesen, doch das war nichts im Vergleich zu diesem pompösen Gebäude. Und die Dekoration war auch nicht von schlechten Eltern. Für Katie war es zwar zu viel und auch viel zu kitschig, aber sie war ja nur Gast. Doch alles schüchterte sie ein und somit harkte sie sich bei Oliver unter. Dieser grinste sie nur an und ging mit ihr gemeinsam in den großen Ballsaal. Dort war die Feier schon in Gange. Viele Paare waren bereits auf der Tanzfläche, doch standen auch viele am Rand und betrachteten die noch ankommenden Paare. Katie fiel auf, dass sich jedoch zwei Gruppen von Frauen gebildet hatte. Die eine Gruppe sah sie zornig und herablassend an. Die anderen schienen neugierig und freundlich zu sein. Celine stand bei der zweiten Gruppe und winkte Katie zu. „Komm, lass uns zu Celine gehen!“, meinte Oliver, dem die Blicke der anderen Frauen aufgefallen waren. Auf dem Weg zu ihren Freunden nahm Oliver zwei Sektgläser von einem Tablett, das ein Kellner herumreichte. „Na Katie, wurdest du schon von Blicken umgebracht?“, lachte Celine und Katie sah sie fragend an. „Na, die Frauen da drüben das sind die Ehefrauen der Spieler und halten sich für was Besseres.“, erklärte sie sofort. „Und warum gucken sie mich so an?“, fragte Katie und Celine und die anderen Frauen lachten auf. „Katie, ich darf doch Katie sagen, oder?“, fragte eine Rothaarige, die sich an Hutson lehnte. Katie nickte kurz, denn sie wollte jetzt wissen, was los war. „Du hast den heiß begehrtesten Junggesellen der Quidditchliga dir geangelt. Viele von ihnen haben es selbst bei Oliver versucht und nur Körbe erhalten. Kurz nach den Absagen haben sie sich an andere Spieler rangeschmissen und nach ein paar Monaten läuteten meistens die Hochzeitsglocken.“ Katie sah Oliver mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass du so begehrt bist!“ Oliver lachte nur auf. „Ich hab sie nicht angerührt!“, verteidigte er sich mit erhoben Händen. „Aha, und warum schauen sie euch auch so herablassend an?“, fragte Katie nach. „Nun ja. Die meisten von uns sind ihnen ein Dorn im Auge, weil wir die Freundinnen der Spieler sind.“, erklärte die nächste. Sie war Blond und wohl hochschwanger. „Aber ein paar von uns sind auch Ehefrauen. Wir unterscheiden uns aber von denen da hinten, weil wir unsere Männer nicht schon nach drei Monaten geehelicht haben oder sie bereits seit der Kindheit kennen.“ Katie nickte verstehend. „Also herrscht hier ein Zickenkrieg. Wie toll. Da freut man sich mal auf eine wunderbare Party und dann das hier. Morgen wird es wohl auch nicht besser werden. Also bringt ihr mich nur in Stimmung für morgen.“ Oliver schüttelte nur den Kopf und trank sein Glas mit einem Schluck leer. „Du kannst das morgen immer noch absagen!“, stellte er fest und Katie schlug in seine Seite. „Ich will morgen deinen Vater wieder sehen und wenn ich dafür deine Schlange von Mutter gegenübertreten muss, dann werde ich das machen!“, meinte sie trotzig und zog ihn dann auf die Tanzfläche. „Lass uns jetzt die Frauen dahinten mal so richtig schön eifersüchtig machen!“, meinte sie und Celine lachte auf. „Zeig es ihnen, Katie. Fahr die Krallen aus!“

Und das tat Katie dann auch. Oliver sagte lieber mal nichts zu ihrem Vorhaben und genoss es einfach nur, dass Katie ihm nicht von der Seite wich und er somit mal keine Eifersuchtsattacken durchstehen musste. Katie und Oliver genossen es, dass sie beim Dinner an einem Tisch der Spieler mit Freundinnen saßen, denn somit herrschte bei ihnen nur gute Laune und von den anderen Tischen wurden sie neidisch angesehen, da sie sie beste Laune alle hatten. Doch kurz nachdem der Nachtisch abgeräumt worden war, gingen Katie und Celine zusammen sich wieder frisch machen und trafen auf der Toilette auf die Ehefrauen, die ihnen gegenüber immer so herablassend waren. „Na, sieh mal einer an. Celine beehrt uns und bringt auch noch ihre kleine Freundin mit.“, höhnte auch schon sofort die einzige schwarzhaarige unter den Frauen. „Ach halt doch den Mund, Elaina!“, meinte Celine nur und zog Katie mit vor einen Spiegel, wo sie ihr Make-Up auffrischten. „Von dir lass ich mir nichts sagen, Celine. Immerhin bin ich nicht seit sechs Jahren das Betthäschen vom Kapitän, sondern Ehefrau!“, griff Elaina an. „Ach komm schon. Du bist doch nur bei Eaglewood, weil Wood dir einen Korb gegeben hat. Du hattest es ja auch sehr eilig ihn vor den Altar zu zerren. Wie lange wart ihr beiden zusammen? Drei Wochen? Es muss wirklich erbärmlich sein, wenn man einen Mann so schnell an sich ketten muss, damit man überhaupt einen hat!“ Celine beherrschte diese Kampfart genauso perfekt und schminkte sich gleichzeitig noch weiter nach. Katie sah sie mit großen Augen an. Sie schien wirklich naiv in der Hinsicht zu sein. Nie hätte sie gedacht, dass es wirklich so was gab, wie die Toilettenschlachten, die sie bis jetzt nur im Fernsehen gesehen hatte. „Wenigstens hab ich einen Ring am Finger und muss nicht ständig befürchten, dass mich mein Mann betrügt!“ „Dafür brauch ich sogar keinen Ring am Finger. Ich war ein ganzes Jahr nicht bei Carter und wie du siehst, sind wir noch immer glücklich zusammen.“ Katie war einfach nur stolz auf Celine. Sie schien wirklich für alles eine Antwort zu haben und sich der Liebe von Carter auch sicher zu sein.

„Aber vielleicht sollten wir langsam mal Wetten abschließen, wann Wood seine kleine Medimagierin aus dem Bett wirft. Lange hält er es ja nie mit ein und derselben Frau aus. Er braucht ja Abwechslung!“, wand sich Elaina an ihre Freundinnen, die nun fies lachten. „Ihr seid jetzt drei Monate zusammen, oder, Katie?“ Obwohl Katie diesen Angriff nicht hatte kommen sehen und sich auch sonst eigentlich immer aus diesen Kämpfen herausgehalten hatte, kam nun in ihr der Gryffindormut empor. So einfach würde sie sich hier auch nicht fertig machen. „Nein, wir sind zwei Monate und dreißig Tage zusammen. Morgen haben wir unser dreimonatiges und Oliver hat sich schon was Besonderes für mich einfallen lassen!“ Oliver hatte sich zwar nichts einfallen lassen und wusste ganz bestimmt auch nicht, dass sie morgen ihr dreimonatiges hatten, doch die kleine Notlüge war einfach Notwendig. „Gibst dir ja wirklich Mühe hier die starke zu spielen!“, meinte die Frau, die direkt neben Elaina stand. „Hast Recht, Jessi. Spätestens auf Silvester wird er ihr den Laufpass geben, denn dann wird sie ihn nur noch langweilen.“, meinte Elaina und Katie hob eine Augenbraue. „Woher willst du das wissen? Du warst doch nie mit ihm zusammen und kennst Oliver überhaupt nicht.“ „Schätzchen, man muss nicht mir Wood zusammen sein, damit man weiß, wie er tickt. Nach drei Monaten hat er immer seine Freundinnen in die Wüste geschickt.“, erklärte Elaina und Celine lachte nur auf. „Du vergisst aber etwas dabei, Elaina. Oliver hat immer dann mit seinen Freundinnen Schluss gemacht, wenn ihn jemand wegen Hogwarts oder Bell angesprochen hat. Das sollte doch auch bei deinem Spatzenhirn etwas zum Läuten bringen.“ „Celine, lass es.“, meinte Katie und packte ihre Schminksachen zusammen. „Glaub nur weiter, dass du ihn halten kannst, Katie. Schon morgen wirst du wieder da sein, wo du hingehörst!“ „Wirklich? Okay, dann gehör ich also in Olivers Familie, denn Morgen feiern wir rein zufällig mit seiner Familie Weihnachten!“, lächelte Katie und zog Celine hinter sich her aus der Damentoilette. Kaum waren sie draußen, als Celine auch schon losprustete. „Die Blicke waren einfach genial. Du hast es voll drauf, denen den Wind aus den Segeln zu nehmen. … denn morgen feiern wir rein zufällig mit seiner Familie Weihnachten Das ist einfach genial gewesen. Wie bist du denn auf die Notlüge gekommen?“ „Wieso Notlüge? Oliver und ich feiern wirklich ab morgen mit seiner Familie Weihnachten!“, meinte Katie und Celine hielt sie zurück. „Ist nicht dein Ernst!“ „Doch. Und ich freu mich schon riesig Colin wieder zusehen.“ „Katie, das ist wirklich einmalig. Oliver hat noch nie eine Freundin mit zu seiner Familie genommen und hat auch noch nie mit seiner Familie Weihnachten gefeiert seit er Quidditchspieler ist.“, erklärte Celine ihre Fassungslosigkeit. „Tcha, dann hab ich ja wirklich etwas geschafft, denn es war meine Idee, dass wir mit seiner Familie feiern.“, meinte Katie und ging lachend mit Celine zurück zu ihren Männern.

Sie schäkerten erneut mit allem am Tisch herum und nach und nach forderten die Spieler ihre Freundinnen auf, mit ihnen zu tanzen. Katie genoss es wieder in Olivers Armen zu liegen und bemerkte dabei auch nicht mehr die neidischen Blicke von Elaina und Jessi, denn sie war einfach nur glücklich.

Je weiter der Morgen nahte umso ausgelassener wurde die Stimmung und die Zicken von Puddlemere, wie sie von Celine genannt wurden, verschwanden und die Stimmung wurde noch ausgelassener. Doch wie jede Party neigte sich auch diese dem Ende zu und gegen halb sechs verabschiedeten sich Celine, Carter, Katie und Oliver und flohten zurück nach Dorchester und wankten die Stufen zur ihrer Wohnung herauf. Celine schnappte sich sofort Carter und verschwand mit ihm im Bad. Oliver ging lieber sofort in die Küche und machte sich sein Spezialgetränk gegen einen Kater fertig. Katie folgte ihm und setzte sich auf die Küchenanrichte und sah ihm dabei zu. Doch war sie verwirrt, als Oliver ihr auch ein Glas hinhielt. „Glaub mir, so ekelig es jetzt schmeckt, morgen wirst du dankbar sein, dass du es getrunken hast.“, meinte er und trank sein Gals mit einem Schluck leer. Danach verzog er angewidert das Gesicht. Katie roch kurz an dem Getränk und hielt es ihm mit verzerrtem Gesicht hin. „Das trinke ich nicht. Das ist ja widerlich!“ Oliver lachte nur und hielt ihr das Getränk erneut hin. „Nicht riechen, nicht fragen, was drin ist, einfach trinken.“, meinte er und hielt Katie sogar die Nase zu, während sie trank. „Boah, das ist einfach nur ekelhaft!“, motzte Katie ihn an und Oliver lachte auf. „Besser als einen Kater, der dir morgen den ganzen Tag vermiest!“ Katie stimmte ihm brummend zu und beide horchten auf, als sie ein lautes Lachen hörten. „Wie es aussieht ist das Bad wieder frei!“, meinte Oliver und verließ die Küche. Katie sprang schnell hinter ihm her und machte sich mit ihm zusammen bettfertig. Oliver brummte zwar, da sie sich einfach ohne Hemmungen vor ihm umzog, doch rächte er sich, als sie Katies Zimmer betraten. Ohne Vorwarnung packte er sie und drückte sie gegen die Tür. Groß protestieren konnte Katie auch nicht, da Oliver ihren Mund gefangen nahm und sie auch eigentlich keinen Grund hatte.

Sie liebte es immer, wenn seine stürmische Seite die Oberhand gewann und genoss es nun von ihm geliebt zu werden. Außerdem war es auch was Neues für sie, da Oliver sonst immer nur zärtlich war und sie nie so überfiel. Aber sie musste sagen, so an der Zimmertür genommen zu werden, hatte schon was für sich.
 

Zum Glück hatten beide an Heilig Abend frei und konnten in aller Ruhe ausschlafen. Celine und Carter werkelten seit zwölf Uhr schon wieder in der Wohnung herum, doch Oliver rührte sich zum ersten Mal erst gegen zwei Uhr nachmittags. Es war ja auch verständlich, wo die beiden doch erst gegen halb sieben todmüde ins Bett gefallen waren. Nun ging Oliver seiner Lieblingsbeschäftigung nach – Katie betrachten. Sie hatte sich, wie eigentlich jede Nacht dicht an ihn gekuschelt und hatte eine Hand auf sein Herz gelegt. Sie sah einfach nur super süß aus und Oliver durchflutete jedes Mal eine Welle des Glücks, wenn er sie so schlafen sah. Es zeigte, dass sie zu ihm gehörte und auch glücklich mit ihm war. So dachte er zumindest, denn ob es wirklich stimmte, war er sich nie so ganz sicher. Zärtlich strich Oliver eine Strähne aus ihrem Gesicht und küsste sie sanft. Wie oft hatte er sich das in den letzten sechs Jahren gewünscht und sich selbst dafür gehasst. Für andere erschien es wohl total bescheuert, doch Oliver hatte immer Angst, dass er Katie etwas wegnahm. Er war mit zwanzig um die Häuser gezogen und hatte wer weiß wie viele Frauen flachgelegt und sie? Sie war mit ihm zusammen und begnügte sich damit, dass sie jede Woche ihren Mädelsabend hatte und ihn ab und zu für einen Discoabend begeistern konnte. Gut, er wusste natürlich nicht, was sie an den Mädelsabenden machte, aber für ihn schien es immer so, als würde er ihr die schönste Partyzeit ihm Leben nehmen. Sie beteuerte aber auch immer, dass sie nicht so der Partytyp sein und sich auf die Kuschelabende mit ihm freute. Oliver musste sich aber auch selbst gestehen, dass es ihm so wie es im Moment war, gefiel und er sie sowieso nicht mehr hergeben würde. Wie zur Bestätigung seiner Gedanken zog Oliver Katie näher zu sich heran und betrachtete sie weiter.

Gut eine Stunde nach Oliver wachte auch mal Katie wieder auf und blinzelte in sein Gesicht. „Morgen!“, murmelte sie und Oliver lachte sie leise an. „Morgen ist gut, wir haben drei Uhr!“ „Mhm!“, kam es nur von Katie, die sich wieder an ihn kuschelte. „Schön kuschelig!“, meinte sie noch und wäre beinahe wieder eingeschlafen. „Katie, nicht einschlafen. Wir müssen gleich los!“ Katie sah ihn ganz verschlafen an. „Wohin müssen wir denn?“, fragte sie gähnend und Oliver lachte noch mehr. „Du wolltest doch Weihnachten bei meiner Familie verbringen. Um sieben fängt bei denen der Ball an, um Acht gibt es Dinner und ab elf Uhr geht der Ball dann so richtig los!“, erzählte Oliver und Katie stöhnte leise auf. „Warum ist alles so durchgeplant?“, nuschelte sie. „Weil meine Mutter den Ball geplant hat? Außerdem müssen wir spätestens um halb fünf da sein, da Dad uns beiden erwartet und auch noch etwas Zeit mit uns verbringen will.“ Katie stöhnte noch einmal auf und raffte sich dann auf. Leichtfüßig sprang sie aus dem Bett und lief bereits ins Bad. Oliver sah ihr schmollend hinterher. „Noch nicht ein Mal einen Kuss!“, murrte er vor sich hin und machte sich ebenfalls aus dem kuschelig warmen Bett. Auf dem Flur begegnete er Carter und grüßte ihn kurz, bevor er in seinem Zimmer verschwand, wo er die Überraschung für Katie aus seinem Kleiderschrank holte. Zum Glück verbrachten sie beide mehr Zeit in ihrem Zimmer, als in seinem, denn sonst hätte sie bestimmt schon das Kleid entdeckt. Er war letzte Woche an diesem Laden für Ballkleider vorbeigekommen und da hatte gerade eine blond Frau, die vielleicht nur ein paar Zentimeter größer war als Katie, dieses Kleid angehabt. Oliver hatte es sich sofort an Katie vorstellen können und da die Frau nicht in das Kleid passte – sie bekam den hinteren Reisverschluss nicht zu – hatte Oliver kurzentschlossen das Kleid für Katie gekauft. Er hatte gewusst, dass Katie noch kein passendes Ballkleid für den Weihnachtsball der Woods gehabt hatte und da es ihm so gut gefiel und er ihr eine Freude machen wollte, hatte er es halt gekauft. Schnell huschte er zurück in Katies Zimmer und hing das Kleid vor ihren Kleiderschrank, dann machte er sich daran etwas zu Essen für sie beiden zuzubereiten.

Er hatte gerade den Tisch zu Ende gedeckt, als ein lauter Schrei alle in Katies Zimmer rief. Während Carter und Celine zu Katie rannten, weil sie das Schlimmste erwarteten, schlenderte Oliver durch die Wohnung und lehnte sich an den Türrahmen. „Katie, was ist los?“, fragte Celine erstaunt und Katie zeigte nur auf das Kleid. Es war weiß, fast wie ein Brautkleid, doch peppte ein rotes Blumenmuster und ein Band, das kurz über der Hüfte angebracht war, das Kleid auf und machte es somit zu einem Ballkleid. „Das ist einfach ein Traum von Kleid!“, schwärmte Celine und besah sich das Kleid genauer. „Siehst du es heute Abend an?“, fragte sie und Katie sah sie geschockt an. „Es gehört mir nicht, also kann ich es nicht einfach anziehen. Obwohl es wirklich ein Traum ist. Oh, am liebsten würde ich es heute Abend anziehen!“, schwärmte Katie und Carter schüttelte nur den Kopf über die beiden Frauen. „Es ist nur ein Kleid und wenn es nicht dir gehört, Katie, wem dann? Es hängt in deinem Zimmer!“ „Ich weiß nicht, wem es gehört!“, beschwerte sich Katie und sah das Kleid wieder mit glasigen Augen an. „Es ist dein Kleid!“, wandte Oliver ein und Katie sah ihn skeptisch an. „Es ist von mir und eigentlich für heute Abend für den Ball!“, erklärte Oliver und Katie bekam riesen große Augen. „Wirklich?“, fragte sie nach und Oliver lächelte. „Oder hast du dir in der letzten Woche ein Ballkleid gekauft?“ „Nein, wieso auch? Ich hab doch genügend Kleider im Schrank!“, meinte Katie und Carter lachte auf. „Katie, du gehst nicht auf irgendeine Parts, sondern auf den Weihnachtsball der Woods. Dort trägt jede Frau ein richtiges Ballkleid und nicht irgendein Cocktailkleid. Ich glaube, der niedrigste Preis für ein angemessenes Kleid liegt bei 3000 Galleonen. Du wirst heute Abend unter der Elite der britischen Zaubererschaft sein!“ Katie sah ihn geschockt an und Oliver hätte seinem Freund am liebsten den Mund gestopft. Er wusste, dass sich Katie nie in teuren Kleidern wohl fühlte und die Aussicht auf die Reichen und Schönen der Zaubererwelt ließ sie sich immer minderwertig erscheinen. Oliver wusste nicht, warum sie sich schlechter machte, als all die anderen Zauberer, denn seiner Meinung nach war Kate tausendmal besser als irgend ein Lord oder Earl, die heute Abend wieder nur über oberflächliches Zeug sprachen und sich dabei wichtigmachten.

„So, du frühstückst jetzt erst einmal und dann machen wir beiden uns fertig und apperieren zu mir nach Hause!“, meinte Oliver und zog Katie zum Frühstückstisch. Viel sagte Katie nicht, da sie noch immer geschockt war, doch Oliver gab sich alle Mühe, damit sie nicht all zu viel an das Kleid und die Gäste heute Abend dachte. Doch irgendwann wurde es Oliver zu bunt. Er wollte nicht nur einsilbige Antworten erhalten und schrie Katie fast an. „Merlin, Katie. Es ist ein Ball und ja es kommen wichtige Leute, aber du wirst sie alle um den Finger wickeln und bezaubernd aussehen.“ „Aber was ist, wenn ich was falsch mache? Dann werden ihre Vorurteile doch nur bestärkt, dass normale Zauberer totale Trottel und tollpatschig sind.“ „Ersten du bist überhaupt nicht tollpatisch, zweitens, der einzige Trottel heute Abend werde ich sein, weil ich wohl meine Augen wieder nicht von dir lassen kann und drittens, schwer dich einen Kerich um das Gerede von diesen versnobten Idioten. Die wissen gar nicht, wie man richtig lebt!“ Oliver hatte es geschafft, dass Katie sich nun nicht mehr wie das Letzte fühlte, obwohl sie sich noch immer nicht ganz sicher war, dass sie heute Abend das Richtige tat. Doch Oliver hatte Recht. Was scherte sie schon das Gerede der Anderen? War es nicht viel wichtiger, was sie von sich selbst hielt?

Katie sprang auf und ließ einen erstaunten Oliver zurück. Sie selbst packte ihre Sachen zu Ende und suchte sich die passenden Accessoires zu dem Kleid heraus und legte sich dann das Kleid in der Hülle über den Arm. Oliver lief ihr im Flur wieder über den Weg und sah sie erstaunt an, wie sie da mit Rucksack auf dem Rücken und dem Kleid im Arm vor ihm stand. „Fertig?“, fragte Katie frech und Oliver schüttelte lächelnd den Kopf und holte seine Reisetasche aus seinem Zimmer und nahm Katie dann in den Arm, damit er zusammen mit ihr apperieren konnte.

Sie tauchten beide kurz vor der Eingangstür zu Wood Manor auf und Colin erblickte sie sofort. Er war im Stall gewesen und strahlte nun über das ganze Gesicht. „Jetzt ist erst wirklich Weihnachten! Die ganze Familie ist wieder zusammen und mein Sonnenschein ist auch wieder da!“, rief er überglücklich und Oliver zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Ich bin dein Sonnenschein?“, fragte er lachend, doch bekam er augenblicklich von seinem Vater einen Knuff. „Du doch nicht! Katie, der Sonnenschein meines Lebens, wie schön dich wieder hier zu haben und danke, dass du mir meinen sturen Esel von Sohn zu Weihnachten mitgebracht hast!2, begrüßte Colin Katie nun noch einmal und nahm sie feste in den Arm. Oliver schnaufte nur neben ihm auf und nahm Katie ihre Sachen ab. Gemeinsam gingen sie ins Haus. Sofort kam der Hauself Finley angelaufen und nahm Oliver die Reisesachen und das Kleid ab. „Ich bringe ihre Sachen in ihr Zimmer, Master Wood!“, quieckte der kleine Elf und verneigte sich vor den dreien. „Ich werde auch darauf aufpassen, dass Miss Bells wunderschönes Kleid nichts passiert!“ Katie sah Oliver fragend an. „Ich weiß nicht, woher er weiß, dass dein Kleid wunderschön ist!“, verteidigte er sich und Flinley quieckte wieder auf. „Miss Bells Kleider sind alle wunderschön!“ Colin brach mit dem Pärchen in Lachen aus und ging mit ihnen zusammen in die Küche, wo sie gemeinsam bei einer Tasse Schokolade über die Zeit, die sie getrennt waren, erzählten.

Weihnachten II

Katie war ganz aufgeregt, als sie ihr Zimmer in Wood Manor verließ. Sie fühlte sich wie Cinderella, denn ihr Kleid war einfach ein Traum und allein dieser Ball ließ sie an Märchen glauben. Katie lächelte. Jetzt muss ich nur noch meinen Prinzen vor Mitternacht finden! Langsam ging Katie die Treppe hinunter und stellte sich vor, dass dieser Ball nur für sie sei. Als kleines Kind hatte sie immer davon geträumt eine Prinzessin zu sein und ihren Prinzen auf einem Ball kennen zu lernen. Ihre Blicke hatten sich zum ersten Mal getroffen, als sie die Treppe herunter schwebte. Was waren es für schöne Kinderträume gewesen! Nur jetzt war es kein Traum, sondern Wirklichkeit. Ihren Prinzen hatte sie bereits gefunden und erwartet auf sie im Ballsaal. Vor der großen Tür, die in den Ballsaal führte, standen zwei Kellner, die sie bewundernd ansahen. Katie wurde leicht rot um die Nase, denn sie war es einfach nicht gewohnt. „Sie sehen bezaubernd aus, Miss!“, meinte einer der beiden und Katie lächelte ihn an. „Danke!“, hauchte sie hervor und atmete dann einmal tief ein und aus bevor die beiden Kellner die Tür öffneten und sie in den Ballsaal trat.

Sofort wandten sich alle Gäste ihr zu. Katie war der letzte Gast, der den Saal betrat und eigentlich war es unhöflich und jeder wollte sehen, wer diese Frechheit hatte zu spät zu kommen. Doch blickte niemand Katie abwertend an, sondern eher mit Neugier und Bewunderung. Katie versteifte sich leicht. Das war eindeutig nicht ihre Welt! Colin und Oliver schienen es zu merken und beide kamen auf sie zu. „Du siehst einfach wunderbar aus, Katie!“, strahlte Colin sie an und ließ Katie sich einmal um ihre eigene Achse drehen. Scheu lächelte Katie zu Colin, der leise lachte. „Du bist ein wunderschöner Schmetterling, dem man es gerne verzeiht, dass er so lange auf sich hat warten lassen.“, meinte er und Katie blickte ihn entschuldigend an. „Hast du was anders erwartet, Vater?“, fragte Oliver ihn und küsste Katie auf die Stirn. „Katie sieht einfach immer wunderschön aus, aber heute Abend übertrifft sie sich wirklich noch selbst!“, machte er ihr ein Kompliment und Katie errötete wieder einmal. Oliver bot ihr seinen Arm an und gemeinsam gingen die drei zurück zur Familie. Ian lächelte Katie an und zeigte ihr mit einem lächelnden Nicken, dass er ihr Kleid einfach wunderschön fand. Serena und Sarah hingegen sahen sie tadelnd an. War ja klar gewesen, dass die beiden wieder einmal nicht von ihr begeistert waren. Doch Katie wollte sich den Abend nicht von den beiden verderben lassen. „Guten Abend, Misses Wood, Miss Richmond!“, begrüßte Katie die beiden höflich und musste wohl oder übel auch höflich von den beiden Frauen begrüßt werden. Lange blieben sie alle jedoch nicht im Ballsaal. Gegen acht Uhr wurden alle aufgefordert ins riesen große Speisezimmer zu gehen, wo jeder seinen festen Platz hatte.

„Ich hoffe sehr für dich, dass du die Tischordnung noch einmal überarbeitet hast!“, hörte Katie Colin seiner Frau zuflüstern und sah dann fragend zu Oliver auf. „Meine Mutter hatte dich soweit es ging von uns allen weggesetzt. Am liebsten hätte sie es auch mit mir gemacht, da ich aber ein Familienmitglied bin erlaubt es die Etikette nicht. Aber keine Angst. Dad hat sich die Sitzordnung angesehen und ihr befohlen, dich zu uns zu setzten.“, erklärte Oliver sofort und führte Katie am Tisch entlang. Am Kopfende nahmen Colin und Serena Platz. Neben Serena saßen Ian und Sarah. Neben Colin fanden Katie und Oliver ihre Plätze. Auf der anderen Seite von Katie saß ein älterer Zauberer, der sich als Earl Eaglewood vorstellte. „Er ist der höchste Richter im Ministerium und ein sehr spezieller Zauberer!“, flüsterte Oliver ihr zu. Doch Katie fand das überhaupt nicht. Nach nur zwanzig Minuten lachte sie mit dem Richter über alles und Oliver schüttelte mal wieder über sich selbst den Kopf. Katie kam mit jedem aus. Selbst die grimmigsten Personen verfielen ihrem Charme.

„Sie sind eine bezaubernde junge Frau, Miss Bell!“, meinte Earl Eaglewood als die Hauptspeise serviert wurde. „Danke, aber das Kompliment muss ich zurück geben. Sie wissen so viel und haben eine besondere Gabe die nüchternsten Dinge lustig zu erzählen, Mister Eaglewood. Aber nennen Sie mich bitte Katie.“ „Aber natürlich, Katie. Dafür nennen Sie mich aber Callum!“ Oliver verschluckte sich fast an seinem Bissen, als er dies mitbekam und sah seinen Vater an. Dieser lachte nur. „Katie wickelt wirklich jeden um den Finger!“, murmelte Oliver und Colin nickte. „Deswegen wäre es auch schade gewesen, wenn sie nicht bei uns sitzen würde.“ Oliver sandte einen finsteren Blick in Richtung seiner Mutter. Doch Colin legte ihm die Hand auf den Arm. „Oliver, nicht! Es bringt überhaupt nichts, wenn du dich jetzt wieder mit deiner Mutter anlegst.“, ermahnte er seinen Sohn und Oliver ergab sich seinem Schicksal.

Nach dem Essen ging die Ballgesellschaft wieder zurück in den Ballsaal, wo bereits eine kleine Band spielte. Die Tanzfläche wurde jedoch noch nicht benutzt, da die Gastgeber sie noch nicht eröffnet hatten. Doch gab es dieses Jahr eine Ankündigung noch zu machen. Serena wies die Band an das Spielen einzustellen und verschaffte sich dann die Aufmerksamkeit der Gäste. „Meine Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass sie unserer Einladung zum jährlichen Weihnachtsball nachgekommen sind. Ich wünsche uns allen einen wunderschönen Abend. Aber zuerst möchte ich noch etwas bekannt geben.“, sprach sie. Oliver und Katie hatten sich etwas aus der Menge gelöst und Oliver hielt Katie vor sich im Arm und hatte seinen Kopf auf ihren gelegt. Er selbst war gespannt, was seine Mutter nun mitteilen wollte. „Mit Freuden kann ich ihnen nun mitteilen, dass mein Sohn sich heute verlobt hat und wir nächstes Jahr im September Hochzeit feiern können.“ Sofort applaudierten die Gäste, doch Oliver versteifte sich.

Sollte seine Mutter wirklich ihre Drohung wahr gemacht haben und ihn ohne seine Zustimmung verlobt haben? Er wusste, dass er sich nicht wehren konnte, wenn bereits alles beschlossen war und seine Mutter hatte ihn vorhin so fies angegrinst. Sollte das vielleicht ihr Plan sein, um ihn von Katie weg zu bekommen? Doch seine Angst war unbegründet, denn Ian trat mit Sarah auf seine Mutter zu. „Ich freue ich wirklich, dass ich bald Lady Sarah Richmond meine Tochter nennen kann!“, strahlte nun Serena und küsste Sarah auf beide Wangen. Oliver seufzte erleichtert auf und Katie sah ihn fragend an. „Nichts!“, meinte er nur, denn Katie musste nun wirklich nichts von seinen Ängsten wissen.

Auch Colin beglückwünschte nun das frischverlobte Paar und sah sich nach Oliver um. Als er ihn erblickte lächelte er und Oliver kam mit Katie aus ihrer Ecke. Er selbst beglückwünschte nun seinen Bruder. Ian lächelte ihn an und flüstert ihm ins Ohr. „Ich rate dir nur eins. Lass dir selbst nicht mehr allzu viel Zeit, sonst schnappt dir jemand Katie vor der Nase weg.“ Oliver lächelte leicht, doch dann kam auch schon Sarah auf ihn zu. Die beiden konnten sich nicht wirklich leiden, doch für die Öffentlichkeit spielte Sarah die strahlende zukünftige Schwägerin, die ihren Schwager über aller mochte. Oliver hätte sich am liebsten übergeben, als er ihr Lächeln sah. Katie ignorierte sie gekonnt, doch Ian nahm sie ganz fest in den Arm. Auch ihr gab er einen geflüsterten Rat. „Pass mir gut auf meinen kleinen Bruder auf! Und nutze deine Stärke!“ Katie verstand es nicht, doch würde sie es schon bald erkennen…
 

Nach den Glückwünschen eröffneten die Woods die Tanzfläche. Colin hatte die glorreiche Idee gehabt, dass alle drei Paare die Tanzfläche eröffnen sollten und so schwebte Katie mit Oliver über das Parkett und scherzte mit ihm über die unbeholfenen Schritte einiger Tanzpaare. Nach einem langsamen Lied, bei dem Katie sich an Oliver gekuschelt hatte, kam Colin auf sie zu und entführte seinen Sonnenschein zu einem schnellen Tanz. Danach bekam Oliver sie erst einmal nicht mehr zurück in seine Arme, da auch Ian mit Katie tanzte und sie dann von einem Mann zum nächsten weitergereicht wurde. Selbst Earl Eaglewood, der sonst immer nur am Rand stand und zuguckte, schwang mit Katie das Tanzbein. „Sie tanzen einfach bezaubernd, Katie!“, schwärmte er von ihr und Katie lachte auf. „Das Kompliment kann ich leider nicht zurückgeben, Callum. Sie scheinen aus der Übung zu sein!“, bemerkte Katie und die Paare um sie herum zogen scharf die Luft ein. So sprach sonst niemand zum Earl, doch dieser schien über Katies Ehrlichkeit amüsiert zu sein. „Ich hatte ja auch niemanden, der mit mir üben konnte. Meine Frau ist vor fünfzehn Jahren gestorben und die Frauen auf diesen Bällen haben doch alle nur eins im Kopf – Geld, Ansehen und Mode. Das ermüdet einen doch sehr.“, gab er offen zu und Katie lachte mit ihm. „Tcha, da haben sie bei mir ja wirklich Glück gehabt, denn ich mach mir aus den Sachen überhaupt nichts. Für mich zählt eher Ehrgeiz und das was ich erreicht habe. Außerdem sollte man Menschen nicht nach ihrer Abstammung einordnen, sondern nach ihren Taten und Leistungen. Ich kenne so viele Zauberer, die in der Welt kein Ansehen genießen und die wunderbarsten Sachen machen. Zum Beispiel George Weasley. Er wird schief angesehen, weil er ein Weasley ist, aber hat ihn irgendwer dafür ausgezeichnet oder ihm Anerkennung gezeigt, dass er in der Zeit von Du-weißt-schon-wer die Menschen mit seinen Erfindungen zum Lachen gebracht hat? Oder das er nicht aufgegeben hat, als sein Zwillingsbruder ermordet wurde?“, Katie redete fast ohne Punkt und Komma und Earl Eaglewood hörte ihr aufmerksam zu. „Sie sind ein gescheites Mädchen, Katie. Für Sie zählen die wirklichen Dinge und nicht der Schein. Das mag ich sehr. Was halten Sie davon, wenn sie mich einmal besuchen kommen oder noch besser, einmal mit mir eine Verhandlung führen. Ich glaube, sie wären eine ausgezeichnete Richterin!“ Katie lachte auf. „Danke für ihr Vertrauen, aber ich habe bereits einen Job, den ich über alles liebe.“ „Machen Sie mir aber bitte die Freude und kommen Sie einmal mit ins Gericht!“, bettelte der alte Mann nun schon fast und Katie gab sich geschlagen. „Ok, ich machen Ihnen gerne die Freude!“, meinte Katie und sofort erstrahlte das Gesicht des Mannes. „Wie wäre es mit dem 5. Januar? Da hab ich eine sehr interessante Verhandlung und ihre Meinung dazu würde mich brennend interessieren.“ Noch während des Tanzes vereinbarten Katie und der Earl alles und Katie lachte noch immer, als sie wieder in Olivers Armen landete.

„Was ist denn so lustig?“, fragte er sie, nachdem er sie kurz geküsst hatte. „Kannst du dich mir als Richterin vorstellen? Mister Eaglewood kam auf die Idee, dass ich eine ausgezeichnete Richterin geben würde.“, erklärte Katie und Oliver lächelte sie an. „Du würdest dort bestimmt auch die Beste sein.“, meinte Oliver und Katie sah ihn geschockt an. „Oliver? Wir reden hier über mich und Verhandlungen!“ „Ich weiß, aber dein Ehrgeiz würde sich zur besten Richterin machen und gleichzeitig könntest du noch immer der Wirbelwind bleiben.“, meinte Olive rund Katie schüttelte nur den Kopf und lehnte ihn an seine Brust. „Am 5. werde ich Callum zu einer Verhandlung begleiten.“ „Reden wir hier über Earl Callum Eaglewood? Den griesgrämigsten aller Zauberer?“, fragte Oliver nach und Katie schlug ihn leicht gegen die Schulter. „Rede nicht so über ihn. Er ist wirklich nett und lässt sich nicht von all diesem Schein hier blenden!“ Oliver lachte auf und die anderen Tanzpaare sahen ihn verwirrt an. „Katie, du bist schon eine Wucht. Du nimmst es mit meiner Mutter auf. Lässt dich von Sarah nicht runtermachen und wickelst den wohl übellaunigsten Zauber um den Finger. Dich muss man einfach lieben!“, meinte er und küsste sie. Katie schüttelte nur den Kopf über ihn und genoss es wieder in seinen Armen über die Tanzfläche zu gleiten. Sie war einfach so glücklich, dass sie noch nicht einmal merkte wie spät es wurde bevor sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und mit Oliver nach oben verschwand.
 

Am nächsten Morgen weckte sie ein lauter Schrei. Sofort liefen Katie und Olive nach unten und auch Ian und Sarah kamen in ihren Schlafsachen in den Speisesaal, wo Serena mit der Zeitung in der Hand saß. „Was für eine Unverschämtheit!“, meckerte sie, während Colin ruhig neben ihr saß und sein Frühstück genoss. Serena wetterte neben ihn weiter und nach einiger Zeit, in der Colin seine Söhne und ihre Frauen entdeckt hatte, fragte er: „Möchtest du uns nicht mitteilen, was es so Unerhörtes gibt, Serena?“ Serena sah finster von dem Tagespropheten auf und funkelte Katie an. „Was so unerhört ist? Die da!“, meinte sie und deutete mit der Hand auf Katie, die total erstaunt war. „In dem Artikel über unseren Ball stehen genau drei Sätze über die Verlobung unseres Sohnes und eine ganze Spalt über diese Hure!“ „SERENA!“, donnerte Colin sofort los. „Entschuldige dich SOFORT bei Katie!“ „Ich mich bei der entschuldigen? Sie sollte sich bei uns allen entschuldigen, besonders bei Sarah. Das war gestern ihr Abend und diese Schade von Freundin, die dein Sohn angeschleppt hat, hat sich in den Mittelpunkt gedrängt.“ „Katie, hat sich gar nicht in den Mittelpunkt gedrängt!“, meinte Oliver und seine Mutter schnaufte auf. „Dass du dich auf ihre Seite schlägst, ist sowas von klar. Von dir hab ich auch nichts anderes erwartet, denn Familienehre kennst du nicht. Das war gestern der Abend von deinem Bruder und Sarah.“, keifte Serena ihn sofort an. „Mutter, jetzt hör auf. Katie war einfach sie selbst und hat sich nicht in den Vordergrund gedrängt. Außerdem ist sie nicht so!“, widersprach nun auch Ian seiner Mutter, die ihn mit offenen Mund anstarrte. „Ian?“, hauchte sie nur und Ian ging auf seine Mutter zu. „Hör endlich auf in Oliver nur Schlechtes zu sehen. Sei lieber stolz auf das, was er geschafft hat. Er ist der jüngste Hüter in der Nationalmannschaft! Er hat super UTZ´s geschafft und sich nach Hogwarts alleine durchgekämpft. Und was Katie angeht, scheinst du blind zu sein. Sie ist einfach wunderbar und bezaubert jeden. Hast du gestern Abend Earl Eaglewood gesehen? Dass er so viel gelacht hat, war Katies Verdienst!“, sprach er Klartext, doch seine Mutter stand ohne ein Wort der Entschuldigung auf und legte die Zeitung auf den Tisch und wand sich der Tür zu. Kurz bevor sie den Raum verließ, drehte sie sich zu Oliver um. „Ich wünschte, ich hätte dich nie geboren!“, fauchte sie ihn an und Katie zuckte zusammen. Oliver hob nur das Kinn und meinte: „Das hattest du nicht allein zu entscheiden!“ Und schon war Serena verschwunden und Sarah lief ihrer zukünftigen Schwiegermutter hinterher.

Ian setzte sich neben seinen Vater und auch Oliver ging zum Frühstücktisch. Ihm lagen die Worte seiner Mutter noch schwer im Magen, aber eigentlich sollte er sich daran gewöhnt haben. Er nahm sich die Zeitung und blätterte hindurch bis er auf den Artikel des Aufstandes stieß.
 

Wood-Verlobung, doch eigentlicher Star war die neue Flamme von Hüter-Star Oliver Wood
 

Gestern fand der alljährliche Weihnachtsball auf Wood Manor statt. Die Elite der oberen Zauberschaft fand sich bei gekühlten Sekt und Appetithäpchen, der Extraklasse, zum Tanz ein. Neben kulinarischen Genüssen, wie Wachteln ins Safransauce oder Coq au vin, bezauberten vor allem die Damen den Abend. Die Gastgeberin Serena Wood glänzte in einem golden Kleid von Eras Mousini. Ein Highlight auf diesem Ball war jedoch die Verlobung des ältesten Wood-Sohns. Nach vier Jahren Beziehung trauen er und Lady Sarah Richmond, die in einem mitternachtsblauen Kleid aus Zeiten von Queen Victoria die Gäste unterhielt, sich im September vor den Altar. Das frischverlobte Paar strahlten den ganzen Abend, doch war der hellste Stern an diesem Abend Miss Katharina Marie Wood, die neue Freundin von Puddlemere United Hüter Oliver Wood. In einem Traum von einem weißen Prinzessinenkleid, dass durch rote Akzente ihre Schönheit noch mehr betonte, erstrahlte sie den Saal und brachte frischen und natürlichen Wind in die leicht veralterte Gesellschaft der oberen Zehntausend. Jeder auf dem Ball war von ihr hingerissen und die Blicke der Männer nahm sie für sich ein. Selbst der sehr konservativ geltende und kalt erscheinende Earl Eaglewood schwärmte in den höchsten Tönen von der erst zwanzig-jährigen Medimagierin. ‚Sie wird es noch weit bringen in ihrem Leben‘, meinte er und schwang sogar nach fünfzehn Jahren zum ersten Mal wieder das Tanzbein. Wirklich jeden verzauberte Miss Bell und Oliver Wood muss sehr aufpassen, dass man sie ihm nicht wegschnappt! Aber vielleicht steht bald schon die zweite Verlobung ins Haus, denn das frische Paar überstrahlte gemeinsam alle.
 

Oliver lachte nur und reichte die Zeitung an Katie weiter bevor er sich ein Toast nahm. „O, der Artikel liegt Mutter sicher schwer im Magen. Das schwarze Schaf bekommt mehr Zeilen, als der perfekte Erbe.“, meinte er und Ian zog fragend eine Augenbraue hoch. „Der Artikel ist eine Lobesrede an Katie und ich kann mich glücklich schätzen, dass sie mit mir zusammen ist. Ich sollte nur aufpassen, weil man sie mir sonst vor der Nase wegschnappen würde. Am liebsten sähe man eine Verlobung. Und du wirst nur kurz mit Sarah erwähnt, dass ihr oder besser gesagt eure Verlobung das Highlight auf dem Ball wart.“, erklärte Oliver und Ian schüttelte nur den Kopf. „Was interessiert es Mum auch immer, was in der Zeitung steht?“ „Das ist ganz einfach, Ian. Deine Mutter liebt das Ansehen und will, dass der Name Wood mit Ehrfurcht ausgesprochen wird.“, meinte Colin und blickte dann zu Katie. „Du hast aber gestern wirklich jeden verzaubert, Katie!“, meinte er und Katie sah von der Zeitung auf. „Wenn ihr das sagt. Aber heute sollte mich wirklich niemand sehen!“, scherzte sie und Oliver hustete in seinen Kaffee. „Willst du dich etwa in diesem Nichts, was du trägst auf die Straßen von Dorchester wagen?“, fragte er und Katie lachte auf. „Nein danke, das will ich den Leuten ersparen.“ „Ersparen? Wohl eher vorenthalten!“, meinte Ian und grinste Oliver an, der ihn finster ansah. „Behalt deine Augen bei dir, Ian!“ „Sonst was, Olilein?“, fragte der große Bruder neckend und stand auf. Schnell gab er Katie einen Kuss auf die Wange und war dann auf der Flucht vor seinem kleinen Bruder. „Ich hab dich gewarnt, Ian. Du hast eine Verlobte, als halt dich von meiner Katie fern!“, rief Oliver ihm hinterher und jagte seinem Bruder hinterher. Dass beide nur ihre Schlafhose anhatte, war ihnen egal.

„Noch Kaffee, Katie?“, fragte Colin und Katie löste sich aus ihrer Starre. „Hatte ich gerade eine Halluzination?“, fragte sie nach. „Also, wenn du gerade zwei verrückt gewordene Woods in Schlafhosen gesehen hast, nein. Das ist wirklich passiert!“, meinte Colin und forderte sie auf, neben ihn zu rutschen. „Die beiden werden sich noch erkälten!“, meinte Katie und wollte gerade aufstehen und den beiden nach, als Colin sie am Arm faste und zurückhielt. „Die beiden halten das schon aus. Früher gab es nicht einen Tag, wo die beiden sich nicht wegen Kleinigkeiten stritten. Oft endeten ihre Verfolgungen draußen im Stall oder auf den Feldern und ihnen war es egal, ob sie im Schlafanzug, in Badehosen oder normaler Kleidunge draußen waren.“, erklärte er und seufzte leicht auf. „Ach, wie ich das vermisst habe!“ Katie schüttelte den Kopf. „Und hinterher saßen sie dick eingepackt auf dem Sofa und schlürften eine Tasse Kakao nach der anderen?“, fragte sie und Colin lachte. „Ja, aber erst einmal musste sich Oliver eine Schimpftirade von Serena anhören, weil er seinen Bruder in die Kälte hinaus gejagt hatte. Ian hat zwar Oliver immer verteidigt, doch Serena war noch nie gut auf Oliver zu sprechen gewesen, also hat er immer Ärger gekriegt. Mir tut es nur Leid, dass ich früher mir nicht so viel Zeit für meine Söhne genommen habe und somit Oliver zur Seite stehen konnte.“, erzählte Colin und sah traurig aus dem Fenster. „Darf ich fragen, warum Serena Oliver immer so abwertend behandelt?“, fragte Katie und Colin lächelte gequält. „Natürlich darfst du das. Aber ich möchte es nicht hier erzählen. Was hälst du davon, wenn du dich anziehst und dann in mein Arbeitszimmer kommst. Dort sind wir ungestört und du frierst nicht.“, meinte Colin und Katie sah die Gänsehaut auf ihren Armen. Schnell lief sie nach oben und zog sich warm an und war im nächsten Moment schon bei Colin im Arbeitszimmer.

„Schließ bitte die Tür, Katie!“, meinte Colin, der gerade ein Feuer im Kamin entzündete. Dann nahmen beide auf den breiten Sessel davor Platz. Katie zog ihre Beine an und Colin sah in die Flammen, als er begann zu Erzählen.

„Es begann eigentlich alles vor knapp dreißig Jahren. Ich war dreißig und noch immer unverheiratet. An Ehe und Niederlassen dachte ich noch nicht einmal und meiner Mutter ging das gegen den Strich. Ich war der einzige Erbe und die Brauerei sollte noch viele Jahre im Familienbesitz bleiben, also mussten eine potenzielle Schwiegertochter und Enkelsohn her. Dabei musste natürlich darauf geachtet werden, dass die Schwiegertochter den richtigen Standard hatte – aus gutem Haus, Reinblütig, wohl erzogen, schön und so weiter.“ Colin verdrehte die Augen bei der Auflistung. „Die Wahl meiner Mutter fiel auf Serena und kaum drei Wochen nach meinem Geburtstag stellte sie mir als meine Verlobte vor. Es war schon alles geplant und arrangiert worden. Wir sollten im nächsten Monat heiraten. Ein Aufhalten dieser Hochzeit war nicht mehr möglich, da alles schon arrangiert worden war. Dabei geht es nicht nur um den Ort und die Art der Hochzeitsfeier, sondern auch um Mitgiften, Versprechungen und andere Vereinbarung. Mit dieser Hochzeit sollte zum Beispiel zum einen die Brauerei, die zu der Zeit nicht gut lief, erhalten werden und Serenas Familie aus der Schande gezogen werden.“ „Aber das ist nicht fair. Was konntest du denn dafür?“, warf Katie ein und Colin lachte leise auf. „So ist das halt in den reinblütigen Familien, Katie. Da sind die meisten Ehen nicht aus Liebe geschlossen worden, sondern wegen Profitten und Ansehen. Auf jeden Fall heiratete ich die erst zwanzig-Jährige einen Monat später und Serena schien sehr begeister zu sein. Sie konnte Feste organisieren und wurde auf Partys eingeladen, von denen sie vorher nur geträumt hatte. Es war eigentlich gar nicht so schlecht. Wir respektierten uns und hatten uns damit abgefunden, dass wir Mann und Frau waren.“ In Colins Augen trat ein sehsüchtiger Ausdruck. Er schien diese Zeit, wo er sich mit seiner Frau gut verstanden hatte zu vermissen.

„Ein halbes Jahr nach der Hochzeit stellte Serena fest, dass sie schwanger war. Sie war stolz und ich selbst freute mich auch auf das kleine Wesen. Doch fingen die Probleme eigentlich an. Serena war vorher sehr bescheiden gewesen, doch mit der Schwangerschaft veränderte sie sich. Sie prahlte überall herum, dass sie den Wood-Erben in sich trug und suchte nur die teuersten Sachen für das Kind aus. Von dem Geld, dass sie für diese überteuerten Babysachen ausgab, hätte mindestens sechs Familien ein ganzes Jahr von Leben können. Ich ermahnte sie immer wieder, dass sie nicht so prahlen und das Geld zum Fenster hinausschmeißen sollte. Doch sie tat es weiterhin und unser Verhältnis verschlechterte sich jeden Tag mehr. Als Ian dann geboren wurde, wurde ihr Stolz noch größer, doch teilte sie mir auch an dem Tag mit, dass sie jetzt ihre Pflicht erfüllt hatte und keine weiteren Kinder wollte.“ Katie schnaufte auf. Sie konnte sich Serena richtig gut vorstellen. Den kleinen Ian auf dem Arm im Wöchnerinnenbett und wie sie Colin mitteilte, dass jetzt Schluss mit Kindern sei. Für Katie war Serena eine von den Frauen, die nur an ihre Figur dachten. Katie blickte zu Colin, der die Luft tief einatmete.

„Ich war geschockt, denn ich hatte mich während der Schwangerschaft auf unser kleines Kind gefreut und sogar schon an weitere gedacht und dann sagt Serena mir, dass es keine weiteren geben würde. Ich nahm es aber hin, wie eigentlich alles, denn ich liebte Ian und die wenige Zeit, die ich mit ihm hatte.“ Katie konnte sich Colin mit dem kleinen Ian richtig gut vorstellen und war sich sicher, dass er der perfekte Vater war. „Es ging eigentlich alles gut bis Serena nach sechs Jahren feststellte, dass sie wieder schwanger war. Sie wollte es heimlich wegmachen lassen, doch fand ich es fast im letzten Moment noch raus. Serena war bereits auf dem Weg ins Krankenhaus und ich sauste hinter ihr her, wie ein Verrückter. Ich konnte nicht damit leben, dass sie einen Teil von mir tötete. Also überredete ich sie, das Kind zu bekommen. Serena verlangte dafür viele Sonderwünsche, die ich gerne in Kauf nahm. Besonders als ich Oliver das erste Mal sah, wurde mir klar, dass ich Serena alles gegeben hätte nur damit Oliver lebte. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie das für mich war, als ich Oliver in meinen Händen hielt. Er war so klein, weil er eine Frühgeburt war. Serena hatte sich während der Schwangerschaft nicht so geschont wie bei Ians und so kam Oliver fast anderthalb Monate zu früh. Aber er war ein Kämpfer und konnte sogar schon eine Woche später ohne Hilfe atmen.“ Katie lächelte, als sie den glücklichen Gesichtsausdruck auf Colins Gesicht sah. „Ich glaube, das war ein wunderbares Gefühl und du bist mit Sicherheit der beste Papa der Welt nach meinem!“, meinte Katie und Colin strahlte sie an. „Dein Dad war mit Sicherheit ein wunderbarer Mann!“, stimmte er ihr zu. „Ja, das war er, aber du kommst schon sehr nah an ihn heran.“ Katie lächelte Colin an, der nun leicht rot wurde durch das Kompliment.

„Nun ja, Serena hat Oliver nach der Geburt nicht sehen wollen, sondern nach Ian gefragt. Sie war total auf ihn fixiert. Die Schwestern versuchten immer wieder ihr Oliver nahe zu bringen, doch Serena weigerte sich ihn als ihren Sohn überhaupt anzusehen. Sie sagte immer wieder, dass er nicht ihr Sohn sei, sondern einzig und allein mein Sohn. Selbst als beide aus dem Krankenhaus kamen, kam sie nie in die Nähe von Oliver. Sie ließ ihn einfach schreien, wenn er Hunger hatte oder einfach nur in den Arm genommen werden wollte. Flinley kümmerte sich währenddessen um ihn. Er gab ihm die Flasche oder wickelte ihn. Doch viel Zeit hatte unser Hauself nicht, denn Serena scheuchte ihn durchs ganze Schloss. Einen Abend kam ich nach Hause und fand Oliver weinend vor. Er hatte Hunger, seine Windel war überfüllt und er sehnte sich nach Nähe. Erst da fiel mir auf, dass er total vernachlässigt wurde und diskutierte mit Serena. Sie weigerte sich ihn großzuziehen und so organisierte ich ein Kindermädchen. Es lief eigentlich ganz gut, doch Serena machte es den Kindermädchen schwer und so wechselten sie sehr häufig. Jedes Mal, wenn wieder ein Kindermädchen das Handtuch warf, litt ich mit Oliver. Er musste sich ziemlich allein gelassen fühlen, denn ich musste fast den ganzen Tag in der Brauerei arbeiten und hatte keine Zeit für ihn. Er sehnte aber immer die Wochenenden herbei, weil ich mir dort die Zeit nahm und mich nur auf ihn konzentrierte. Oft ließ ich Partys sausen, damit ich mit meinen Söhne zusammen sein konnte. Ich brachte ihnen Fliegen bei und warf mit Oliver sehr häufig den Quaffel. Schon früh wollte er lieber die Ringe verteidigen, als selbst Tore zu machen.“ Colin lachte, als er sich an die Zeit erinnerte und nun sah, was aus seinem Sohn geworden war.

„Ich glaube, die schönste Zeit für Oliver fing erst in Hogwarts an. Serena machte ihm das Leben hier zu Hause einfach zur Hölle und ich war einfach zu wenig zu Hause, als dass ich ihn vor ihr beschützen konnte. Ich habe wirklich versuchte, das Verhältnis zwischen den beiden zu bessern, aber Serena weigert sich Oliver als ihren Sohn anzusehen.“, beendete Colin seine Erzählung und Katie wollte sich gar nicht vorstellen, was für eine Kindheit Oliver gehabt hatte. Sie musste sehr kalt und einsam gewesen sein und wurde nur ab und zu durch Sonnenstunden mit dem Vater erhellt.

Genau in dem Moment stürzten Ian und Oliver lachend in das Arbeitszimmer und blieben erstarrt stehen, als sie sahen, dass Katie die Tränen über die Wange liefen.
 

*~*

Katies Kleid:

http://www.polyvore.com/cgi/set?id=15996208
 

Sarahs Kleid:

http://www.polyvore.com/cgi/set?id=15996601

Die verflixten Wood-Verpflichtungen

So, nach langer langer Zeit kommt mal wieder ein neues Kapi on.

Es handelt zwar nicht viel über Katie und Oliver, aber irgendwie musste ich es einfach mit einbringen. Mich haben so viele gefragt, ob Ian Sarah wirklich liebt und hier kommt jetzt die Antwort, die wohl viele aufatmen lässt.

Hoff ich zumindest :)
 

Viel Spaß und nun Vorhang auf für das nächste Kapi.
 

*~*~*~*
 

Die verflixten Wood-Verpflichtungen
 

„Was ist passiert?“, fragte Oliver sofort seinen Vater und lief zu Katie um sie in den Arm zu nehmen. „Oliver, es ist nichts!“, meinte Colin, doch Oliver wand sich sofort Katie zu. „Fehlt dir irgendetwas? Hast du Schmerzen?“ Katie musste einfach Lachen. Da litt sie gerade wegen seiner Kindheit mit ihm und er dachte, dass sie Schmerzen hatte. Sie konnte ihm doch wohl schlecht sagen, dass sie mit einem kleinen Jungen litt, der jetzt bereits ein erfolgreicher Quidditchspieler war. Er würde sie doch für total bescheuert halten. Colin mischte sich wieder ein und legte Oliver die Hand auf die Schulter. „Ich hab ihr nur gerade von deiner Kindheit erzählt. Ihr fehlt nichts!“ Oliver sah seinen Vater geschockt an. „Du hast was getan?“, fragte er und sah seinen Vater wütend an.

Oliver hasste es, wenn andere von seiner Kindheit erfuhren. Eigentlich hatten er und sein Vater auch aus gemacht, dass sie es niemanden erzählen würden, aber jetzt hatte ausgerechnet sein Vater das Versprechen gebrochen und es der Person erzählt, die es niemals hätte erfahren sollen. Denn Oliver wollte nicht Katies Mitleid, sondern dass sie ihn so sah, wie er jetzt war. Was machte es da schon aus, dass er in seiner Kindheit die meiste Zeit alleine gewesen war?

„Du hast mir versprochen, es niemanden zu sagen und ausgerechnet Katie erzählst du es?“, fuhr Oliver seinen Vater deshalb auch an. „Oliver, sie hatte ein Recht …“, versuchte sich Colin zu erklären, doch Oliver war auf 180. „Mir ist egal, warum du es ihr erzählt hast. Ich wollte das nicht!“, schrie er in den Raum. Ian lächelte nur und lies sich neben Katie auf die Coach fallen. „Na, das wird wieder ein Schauspiel!“, meinte er nur und sah seinem Vater dabei zu, wie er sich gegen seinen Sohn zur Wehr setzte. „Ian, mach was. Oliver wird Colin gleich zerfetzen!“, brachte Katie nur heraus. Sie war geschockt, wie Oliver auf seinen Vater losging. „Nee, das wird er schon nicht. Dads Ohren werden nur hinterher klingeln und Oliver wird einen Brummschädel haben, weil er gleich Kopfnüsse einstecken muss!“, meinte dieser jedoch nur und Katie sah ihn mit offenem Mund an. „Katie, das ist nicht das erste Mal, dass sie sich in die Wolle kriegen. Es kommt zwar nur selten vor und läuft auch immer gleich ab. In einem Moment verhalten sie sich so und nachher trinken sie wieder zusammen einen Kakao oder Scotch. Dad und Oliver können sich einfach nicht lange böse sein.“, erklärte er und Katie schüttelte nur den Kopf. „Du genießt das auch noch, oder?“ „Nein, ich bin nur der Schiedsrichter. Wenn die beiden sich nicht mehr unter Kontrolle haben, dann schreite ich ein und beende schon das Schauspiel.“ „Das mach ich jetzt!“, meinte Katie und sprang auf. „Oliver WOOD! Wenn du jetzt nicht augenblicklich deinen Mund hälst, dann nehm ich dir deinen Besen weg!“, meinte Katie und drängte sich zwischen Vater und Sohn. Oliver sah sie kurz an, doch schob er sie dann einfach auf Seite. Colin hingegen schien erstaunt zu sein und war wie erstarrt.

„So, nicht, Wood. Hör auf!“, meinte Katie erneut und schlug auf Olivers Schulter ein. Erst da wand er sich ihr ganz zu. „Katie…“, begann er und sofort legte Katie einen Finger auf seine Lippen. „Ruhe! Ich rede jetzt!“ Ian lachte auf dem Sofa auf und Colin grinste vor sich hin. „Mir tut es echt leid, was dir passiert ist, aber glaub ja nicht, dass ich jetzt Mitleid mit dir habe. Mir tut nur der kleine Junge leid, der du damals warst, denn heute sehe ich, dass du es trotzdem zu etwas Besonderem geschafft hast. Und dein Vater hat Recht. Ich hatte ein Recht darauf zu erfahren, warum deine Mutter dich so behandelt, denn eins kann ich dir jetzt schon versichern. Wenn deine Mutter dich oder mich noch einmal so behandelt, wie sie es bis jetzt getan hat, dann lernt sie mich erst mal richtig kennen. Und jetzt hab ich Lust zu schwimmen!“, meinte Katie und küsste Oliver kurz auf die Lippen bevor sie sich zur Tür drehte. Die drei Herren im Raum waren geschockt über ihren plötzlichen Themenwechsel und Colin war der erste, der sich wieder fasste. Er lachte laut auf, denn er hatte seinen jüngsten Sohn noch nie so perplex gesehen „Dann wollen wir wohl mal alle zum Schwimmbad gehen, was?“, fragte er in dir Runde und harkte Katie unter.

Erst dann rührten sich Ian und Oliver wieder und folgten den beiden ins Schwimmbad.
 

Katie war erstaunt über das riesige Schwimmbad, doch noch mehr erstaunte sie, dass Ian mit von der Partie war. Oliver schien es langsam hinzunehmen, dass sie nun über ihn Bescheid wusste, doch seine ruhige Art verunsicherte Katie leicht. Sie hätte es vorgezogen, wenn Oliver ihr Kontra geben würde, doch das tat er nicht.

Ein Pfiff riss Katie aus ihrer Gedankenwelt und Ian lächelte sie an. „Du siehst echt heiß aus, Katie!“, meinte er und bewunderte sie weiter. Oliver, der gerade das Schwimmbad betrat, sandte seinem Bruder finstere Blicke zu, die dieser gekonnt ignorierte. „Also wenn ich nicht verlobt wäre und du nicht Olivers Freundin wärest, dann würde ich jetzt bereits vor dir auf den Knien liegen und dir einen Antrag machen!“, flirtete Ian weiter. „Aber du bist verlobt und Katie ist meine Freundin.“, warf Oliver ein und zog Katie mit sich zum Becken. Ohne Vorwarnung sprang er mit ihr in den Armen in das kühle Nass.

Katie japste nach Luft, nachdem sie wieder über der Wasseroberfläche waren. „Mach das nicht noch einmal!“, warnte sie und Oliver grinste sie an. „Was sonst?“, fragte er sie und Katie funkelte ihn an. „Dann mach ich dir das Leben zur Hölle!“ „Ja?“, frage Oliver lachend und zog Katie unter die Wasseroberfläche. Unter Wasser strampelte Katie, doch Oliver zog sie an sich und küsste sie. Sofort vergas Katie wieder ihre Umgebung und schlang die Arme um ihn. Erst als Oliver die Luft ausging, stieß er sich vom Boden ab und sie beide konnten wieder nach Luft schnappen. „Schmore ich jetzt in der Hölle?“, fragte Oliver grinsend und Katie lachte auf. „Verdient hättest du es ja, aber ich liebe es, wenn du so stürmisch bist!“, lachte sie ihn an und Colin räusperte sich. „Denkt bitte daran, dass auch noch zwei andere Menschen hier sind, die nicht gerate ihre Partner zur Hand haben.“ Lächelnd befreite sich Katie aus Olivers Umarmung und schwamm Colin direkt in die Arme. Kurz bevor er sie umarmen konnte, drehte sich Katie um und schlug mit ihren Beinen feste im Wasser und spritze ihn voll. Oliver lachte, als er seinen Vater triefend wieder sah und Katie ihn zuckersüß ansah. „Uh, hab ich dich nass gemacht, Colin?“, fragte sie ihn unschuldig und Ian brach in Lachen aus.

Aber auch Ian blieb vor Katies Späßen nicht verschont. Während er noch über seinen Vater lachte, tauchte Katie unter und zielte auf seine Beine. Dank ihrem harten Training bei Oliver, das zwar schon Jahre her war, hatte sie noch immer genug Kraft, um ihn die Beine wegzuschlagen. Mit einem Wusch war auch er unter Wasser und kam kurz darauf prustend wieder hoch. Oliver und Colin mussten einfach lachen, doch waren sie sich auch mit einem einzigen Blick einig, dass nun auch Katie leiden musste. Schnell schnappte sich Oliver Katie und Colin packte ihre strampelnden Beine. Beide Männer mussten zwar ziemlich aufpassen, dass Katie ihnen nicht aus den Händen fiel. Doch beide hielten Katie fest und schwangen sie über die Wasseroberfläche, bevor sie sie gleichzeitig losließen und Katie ins Wasser plumpste. Katie kam schimpfend wieder an die Wasseroberfläche, doch waren die drei Männer bereits aus dem Becken gestiegen und lachten Katie nun an.
 

Gemeinsam gingen die vier noch in die Sauna und lachten viel zusammen. Katie fragte sich danach jedoch die ganze Zeit, wie ein so netter Kerl wie es Ian war, mit Sarah zusammen sein konnte und es sogar erwog diese unfreundliche Person zu heiraten. Katie konnte es einfach nicht verstehen und fragte Oliver, was sein Bruder an dieser Person mochte.

„Katie, das weiß ich selbst nicht. Früher konnte Ian mit Sarah nichts anfangen und jetzt will er sie sogar heiraten!“, meinte er und schüttelte nur den Kopf. „Aber wieso?“, fragte Katie und kuschelte sich näher an Oliver. Sie beide saßen auf einer Bank im Garten und genossen die wenigen winterlichen Sonnenstrahlen. „Katie, ich weiß wirklich nicht, was er im Moment denkt.“ Oliver seufzte auf. Er selbst machte sich auch Sorgen um seinen großen Bruder. Vielleicht sollte er auch einfach mal mit seinem Bruder sprechen. Vielleicht nächste Mal, wenn sie sich sahen…
 


 

Katie rutschte gut mit Oliver ins neue Jahr. Sie hatten sich zusammen mit dem alten Team aus Gryffindor und Carter und Celine getroffen und gemeinsam auf der Dachterrasse der Penthouse-Wohnung das neue Jahr begrüßt. Alles war perfekt gewesen, aber Oliver hatte irgendwas gefehlt. Irgendwas war nicht richtig gewesen, irgendwas hätte besser sein müssen. Aber Oliver wusste einfach nicht, was.

Auch jetzt überlegte Oliver wieder, was es denn gewesen sei, was gefehlt hatte. Und dabei war es schon eine Woche her. Er saß auf der Dachterrasse und grübelte vor sich hin. Das tat er doch sonst nie. Auch hätte er sich sonst nie mit Carter gestritten und ihn zusammen mit Celine vor die Tür gesetzt. Was war also los mit ihm? Selbst Katie gegenüber verhielt er sich nicht mehr so normal, wie vor Weihnachten. „Was ist nur los mit mir?“, schrie Oliver auf und erschreckte die wenigen Vögel in der Umgebung. Früher war er immer mit dem Besen über die Ländereien geflogen oder hatte sich einen Ball gesucht und ihn immer wieder durch die Luft geschleudert. Doch auch diese Therapie funktionierte nicht. Wütend stand Oliver auf und trat gegen einen Blumenkübel. Seine Hände hatte er schon in die Hosentaschen verbarrikadiert und nun trottete er über die Terrasse.

Doch auch das wurde ihm irgendwann zu bunt und so verließ er die Wohnung. Katie war heute sowieso nicht da. Sie war im Gericht und sah heute Lord Eaglewood bei einer Verhandlung zu. Eigentlich hatte er sie begleiten wollen, doch heute Morgen hatte er ihr kurzfristig abgesagt. Katie hatte es hingenommen, wie so viel in den letzten Tagen. Oliver war launischer als eine hochschwanger, wie Carter es ihm vorhin an den Kopf geworfen hatte. Oder wie jemand, der kurz vor einem Heiratsantrag stand.

Oliver blieb stehen. War es das? War es wirklich diese beschissene Verlobung seines Bruders, die ihn so launisch machte? Eigentlich sollte es ihm doch egal sein, wen Ian heiratete. Oliver musste doch nicht mit der Frau sein Leben lang zusammen bleiben. Aber irgendwie schien er einfach keine Ruhe zu finden. „Man, jetzt regel das!“, fauchte sich Oliver selbst zusammen und apperierte zur Familienbrauerei.

Er war immer wieder aufs neue erstaunt, wie wenig sich hier veränderte. Oliver wusste, dass sein Vater neue Gärmaschinen gekauft hatte und auch die ganzen Gebäude neu gestrichen hatte, aber alles erinnerte ihn noch an seine Kindheit. Wo er als kleiner Junge tollpatschig über die Stufen in das Haupthaus fiel und die Sekretärin seines Vaters ihm aufhalf. Dieselbe Sekretärin saß auch heute wieder auf ihrem Platz, wo sie nach Olivers Meinung, schon ihr Leben lang gesessen hatte. „O, Mister Wood. Wie schön sie mal wieder zu sehen!“, begrüßte ihn auch schon Miss Dashwood. „Das Vergnügen liegt auch auf meiner Seite.“, meinte Oliver und war stolz auf sich, als er ein Lächeln zu Stande brachte. „Ist mein Bruder heute hier?“, erkundigte er sich sofort, denn er war sich nicht sicher, wie lange er noch den Mut hatte mit seinem BruderKlartext zu reden.

„Ja, er ist in seinem Büro. Aber er hat in einer Stunde einen Termin.“ „Bis dahin bin ich wohl fertig!“, rief Oliver noch, als er bereits die Tür zu dem Büro seines Bruders öffnete.

„Oliver, was machst du denn hier? Du willst mir doch nicht etwa mitteilen, dass du jetzt in den Familienbetrieb mit einsteigen willst, oder?“, scherzte Ian und Oliver schlug die Tür zu. „NEIN!“, fauchte er ihn an. Oliver wusste selbst, dass das nicht die feine englische Art war, aber er hatte einfach nicht die Geduld höflich und schonend mit seinem Bruder zu sprechen. „Ok. Was hast du auf dem Herzen, Bruderherz?“, fragte Ian, der die Angriffshaltung seines Bruders sehr wohl erkannte, doch lieber versuchte, ihn zu beruhigen, als einen Streit mit seinem kleinen Bruder anzuzetteln.

„Warum heiratest du dieses Miststück von Sarah?“, fragte Oliver auch sofort drauf los. „Noch vor einem halben Jahr hast du mir von deiner Isabell vorgeschwärmt und jetzt das!“ Ian kam hinter seinem Schreibtisch hervor und setzte sich auf die Tischplatte. „Also, erst einmal geht es dich überhaupt nicht an, wen ich heirate, und zweitens verlässt du augenblicklich dieses Büro, wenn du noch einmal schreist. Wir sind hier nicht auf einem Quidditchfeld, sondern in unserer Firma.“, redete Ian ruhig auf seinen Bruder ein. „Dann erklär mir, warum du diese Giftnatter heiratest.“, forderte Oliver und ließ sich auf das Sofa im Büro seines Bruders fallen. „Vorsicht, Oliver. Du redest immer noch über meine Verlobte. Aber ich werde es dir erklären, warum ich meine Meinung geändert habe.“, begann Ian und setzte sich Oliver gegenüber in einen Sessel.

„Vor einem halben Jahr war ich wirklich glücklich mit Isabell und ich möchte die Zeit auch niemals missen. Sie ist und wird immer meine Liebe des Lebens sein und bleiben. Aber nicht jeder hat das Glück mit dem Menschen zusammen zu sein, den man liebt. Gerade du solltest mich da verstehen Oliver. Du hast sechs Jahre ohne Katie gelebt, obwohl du wusstest, dass sie deine Traumfrau ist.“ „Das kannst du aber nicht vergleichen. Ich hab mich nicht mit einer anderen verlobt.“, grummelte Oliver vor sich hin. „Nein, das hast du nicht und ich bewundere dich für deine Geduld, die du an den Tag gelegt hast. Aber ich habe nicht so ein Glück wie du.“ „Dann erzähl endlich, warum du dich auf einmal um entschieden hast!“ „Es hat was mit unserer Familie zu tun und auch in gewisser Hinsicht mir Isabell…“, ergriff Ian wieder das Wort und Oliver hob fragend eine Augenbraue. „Papa wurde mit dreißig zwangsverheiratet, weil es die Familie verlangt hat. Es ist nicht die einzige Bedingung, die die Woods an ihre Mitglieder stellen. Die zukünftige Mrs Wood muss unverheiratet und aus gutem Haus kommen. Und das ist mein Problem.“ Ian lächelte gequält auf. „Isabell kommt zwar aus gutem Haus und wäre wirklich die perfekte Frau für mich, weil ich sie auch über alles liebe. Aber sie ist verheiratet. Ja, du hörst richtig, Oliver. Dein perfekter großer Bruder hat sich in eine verheiratete Frau verliebt.“

Oliver sah seinen Bruder ungläubig an. Er konnte es einfach nicht begreifen. Na und? Dann war Ian halt in eine verheiratete Frau verliebt. Sie musste doch auch etwas für ihn empfinden, wenn sie dafür ihre Ehe auf Spiel setzte.

„Versteh es nicht falsch. Isabell liebt mich auch und würde ohne mit der Wimper zu zucken ihren reichen Ehemann verlassen, aber das will ich nicht. Es ist halt wieder dieses blöde Wood-Erbe, dass unsere ganze Familie schon zerrüttet hat.“ „Also, ich seh da kein Problem. Wenn sie ihren Mann verlassen will, dann soll sie es machen und ihr beiden werdet glücklich. Was sollen all die Verpflichtungen eines Woods? Wir leben im 21. Jahrhundert. Da sollte es nicht mehr so zugehen, wie im Mittelalter.“, meinte Oliver und lehnte sich zurück. „Oliver, du siehst es nicht klar. Wenn ich mit Isabell durchbrennen würde. Und ja, man würde es als durchbrennen sehen, da ich mich nicht mehr an die Regeln der Gesellschaft halten würde, dann ständest du unter dem Druck. Man würde von dir all das verlangen, was man von mir will. Du müsstest dann deinen Traum vom Quidditchspielen begraben und die Brauerei übernehmen. Du müsstest zu all diesen Empfängen und Veranstaltungen gehen, zu denen mich Mutter immer schleift. Und du müsstest die perfekte Mrs Wood präsentieren.“ „Willst du mich etwa beschützen?“, fragte Oliver neckend nach. Ian stand auf und fuhr sich durch die Haare. „Du siehst darin ein Spiel, Oliver. Aber das ist es nicht, sondern der bittere Ernst. Du dürftest nicht mehr mit Katie zusammen sein.“, brachte es Ian zum Schluss auf den Punkt. „Und wer will mir das verbieten?“, fragte Oliver leicht zornig. Niemand würde ihn mehr von Katie wegbekommen, wenn sie es nicht selbst wollte. Niemand!

„Oliver, Mutter würde einen Weg finden, wie sie euch beiden auseinander bringen würde. Und egal was ihr machen würdet, zum Schluss müsstest du Katie verlassen und eine andere heiraten.“, Ian nagelte Oliver nun auf dem Sofa fest und sprach deutlich auf ihn ein. „Ich werde Sarah heiraten, damit all diese Pflichten eines Wood-Erbens erfüllt sind. Isabell bleibt bei ihrem Mann und wir werden einfach nur gute Freunde bleiben. Alle werden zufrieden sein und du… Du kannst mit der Frau zusammen sein, die du liebst!“

„Also opferst du dein Glück für meins?“, fragte Oliver und Ian lachte auf. „Oliver du hattest bis jetzt so wenig Glück. Der ungeliebte Sohn, der immer Abseits stehen musste. Dessen Leistungen und Noten in Hogwarts nie gewürdigt wurden, weil er für die eigenen Mutter unsichtbar war.“ „Das stimmt doch alles überhaupt nicht. Ich hatte dich und Dad. Wofür brauchte ich dann bitte Mutter? Wenn du wirklich so denkst, dann lass dir eins sagen. Lös sofort die Verlobung, schnapp dir deine Isabell und geh mit ihr dorthin, wo ihr glücklich werdet. Mit Mutter und ihrer Vorstellung von Ehe und all dem Quatsch werde ich schon fertig!“, meinte Oliver und stand auf. Er wollte das Büro schon verlassen, als Ian ihn zurückhielt. „Die Hochzeit wird stattfinden. Oliver, nur dieses eine Mal lass mich mal das Schlimme auf mich nehmen. Meine Liebe ist verstrickt, aber deine sollst du genießen. Geh zu Katie und genieße jeden Augenblick mit ihr und bitte lass dir nicht zu viel Zeit mit den wichtigen Dingen, denn sonst verlierst du auch die geduldigste Frau der Welt.“ Daraufhin verließ Ian das Büro und Oliver stand erstarrt da.

Sein Bruder musste aber auch ein schottischer Dickkopf sein, Merlin! Wieso musste er sich opfern. Ja, opfern. Ein anderes Wort konnte man für diese veralteten Verpflichtungen nicht mehr verwenden.

Oliver stürzte aus der Brauerei. Er hatte einen Plan. Einen Plan, der seinen Bruder vor dem größten Fehler seines Lebens retten sollte. Und für die Umsetzung brauchte er unbedingt Katies und Earl Eaglewoods Unterstützung.

Derbe Rückschläge

Nach langer langer Zeit kommt mal wieder ein neues Kapitel.

Ich hoffe euch gefällt es und ihr hinterlasst vielleicht ein Review.
 

lG sunny
 

*~*~*
 

Derbe Rückschläge
 

„Und wie Sie den Zeugen in die Mangel genommen haben, war einfach grandios!“, schwärmte Katie lachend, als sie gemeinsam mit dem Earl Eaglewood durch die Gänge der Strafverfolgung ging. „Ach, das war doch nichts Besonderes!“, wehrte der Ältere ab. Gerade wollte Katie ihm mitteilen, dass es sehr wohl etwas ausmachte, als auch schon Oliver durch den Gang auf sie zugesprintet kam. „Katie, Earl Eaglewood, ich muss dringend mit Ihnen sprechen.“, schnappte er nach Luft und Katie musste leicht schmunzeln. Entweder war Oliver ziemlich weit schon gerannte oder aber er war ziemlich außer Form, so wie er schnaufte.

„Was kann ich für dich tun, Oliver!“, entgegnete dagegen Cullum und ging bereits auf einen Raum zu. Schnell vergewisserte er sich, dass dieser Raum leer war und schon waren die drei unter sich. „Earl Eaglewood, kann man nicht irgendwie diese ganzen Traditionen umgehen?“ „Was für Traditionen?“ „Sie kennen doch mit Sicherheit die Verpflichtungen der Woods…“ „Natürlich, immerhin war meine Frau eine Wood!“, empörte sich Cullum und Oliver nickte. „Richtig. Ich meine diese Tradition, dass der älteste Wood standesgemäß heiraten muss.“ „Ah, dieser Tradition. Glaub mir, Oliver, vor dir haben es schon viele Woods versucht, aber da kann man nichts machen. Ein ziemlich starker Fluch ist über diese Tradition gesprochen worden. Irgendein Vorfahre von dir hatte nämlich das Problem mit seinen Söhnen gehabt, die alle unter ihrem Stand heiraten wollten. Also hat er diesen Fluch ausgesprochen und somit die Familienehre bewahrt.“ „Man kann also nichts machen?“, fragte Oliver geschockt nach und Cullum nickte. „Wieso willst du das eigentlich? Du bist doch gar nicht der Erstgeborene!“, meinte Earl Eaglewood. „Aber Ian liebt Sarah nicht!“, empörte sich Oliver. „Er ist nicht der Erste, der eine Frau heiraten muss, die er nicht liebt.“ „Aber wir leben im 21. Jahrhundert!“ „Oliver, da kannst du nichts machen.“, erinnerte Cullum den Jüngeren. Oliver schien leicht niedergeschlagen zu sein und Katie strich ihm vorsichtig über den Arm.

„Aber, Oliver, es ehrt dich, dass du deinem Bruder helfen wolltest. Es gibt jedoch nur eine Möglichkeit… Wenn du die Verpflichtungen deines Bruders annehmen würdest und ihr beiden damit einverstanden seid.“ „Das wird wohl nie passieren.“, murmelte Oliver und Cullum lachte auf. „Du warst schon bei Ian, oder?“ Oliver nickte nur. „Und er will nicht, dass du dein Glück für ihn aufgibst?“ Wieder nur ein Nicken. „Merlin sein Dank!“, entfuhr es Earl Eaglewood und sowohl Katie also auch Oliver sahen ihn fragend an. „Oliver, du wirst doch wohl nicht so blöd sein, Katie aufzugeben? So einen Diamanten findet man nur einmal im Leben!“ Katie lächelte geschmeichelt, doch Oliver hob skeptisch eine Augenbraue. „Katie und ein Diamant?“, fragte er und erntete sofort einen Rippenstoß von Katie. „Ey, für was hälst du mich denn? Für einen Quaffel?“ Cullum und Oliver lachten auf. Katie hingegen sah beide finster an. „Nein, du bist weder ein Quaffel, noch ein Schnatz für mich. Du bist meine Sonne, die jeden Tag erhellt!“, meinte Oliver und Katie hielt ihm eine Hand vor den Kopf. „Bist du krank, Oliver?“ „Nein. Wieso?“ „So was schnulziges und dann auch noch von dir!“, meinte sie nur und Oliver schnaufe auf. „Ich glaube, ich halte lieber meinen Mund!“
 

Der Januar verging ziemlich schnell. Neben Training und Spielen blieben Oliver und Katie nur wenige freie Minuten, die sie gemeinsam verbringen konnten. Da Puddlemere United keine guten Spiele in dieser Zeit ablieferte, ordnete der Trainer unzählige Trainingeinheiten noch neben den festgelegten Zeiten an. Viele Spieler murrten. Mitte Februar stand Oliver kurz davor seinen Trainer umzubringen.

Katie und er hatten endlich mal wieder einen freien Abend für sich genießen wollen, als der Coach nachmittags ein Zusatztraining für Abends anordnete. Viele Spieler stöhnte nur noch auf, doch Oliver platzte der Kragen. „O nein, das Training wird ohne mich stattfinden!“, empörte er sich und der Coach sah ihn drohend an. „Was gibt es denn wichtigeres als Training?“ „Vielleicht ein einzigen Abend mit meiner Freundin seit über sechs Wochen. Coach, wir sind nur noch am trainieren. Wir haben nur noch Quaffel, Klatscher und Schnatz im Kopf.“ „Das ist auch richtig so!“ „Wir haben aber auch ein Leben noch abseits des Spielfelds. Wie sollen wir denn besser werden, wenn wir immer nur befürchten müssen, dass wir wieder Zusatztraining bekommen, wenn wir nicht richtig spielen.“ Katie konnte ihre Ohren nicht trauen, als sie die Worte von Oliver hörte. Hatte nicht das komplette Team in Hogwarts genau dieselben Argumente gebracht, als Oliver selbst zusätzliches Training anberaumt hatte? Es war schon komisch, dass sich eigentlich alles wiederholte.

„WOOD, Bank!“, donnerte der Trainer und Oliver hob nur dir Schultern. „Gut, dann braucht ich nicht zum Training kommen. Katie, komm wir haben jetzt ein Date!“, meinte Oliver und ging mit Katie vom Feld. „Dieser Sklaventreiber gehört nach Askaban!“ Katie lachte auf. „Da haben Fred und George dich auch oft hin gewünscht! Obwohl… nicht nur die. Das ganze Team hätte dich manchmal am liebsten dort gesehen!“ „Komm schon. So schlimm war ich nun auch nicht.“ „Doch, du kommst deinem Trainer sehr nahe!“, lachte Katie und sprintete los. Sie wusste, dass sie Oliver nicht so leicht entkommen konnte. Immerhin war er durchtrainierter. Aber das kleine Wettrennen machte Spaß und ließ beide vergessen, dass sie nicht immer so unbeschwert zusammen sein konnten. Der Teammanager hatte ihnen verboten zusammen bei den Pressekonferenzen aufzutreten, da sich sonst alles nur um ihre Beziehung drehen würde und nicht um Quidditch. Also hatte Katie nun einen guten Grund den Konferenzen fern zu bleiben. Offen gab sie aber nicht zu, dass sie sehr glücklich darüber war.

„Boah, das kriegst du zurück, Bell!“, rief Oliver hinter ihr und schon im nächsten Moment schlangen sich seine Arme um ihre Hüften und Katie wirbelte lachend durch die Luft. Beide waren so in ihr kleines Spielchen vertieft, dass sie nicht mitbekamen, dass sie beobachtet wurden.

Warum auch? Sie waren beide einfach nur glücklich, dass sie den Abend für sich hatten. Sobald sie zuhause waren, schmissen sie sich in ihre bequemen Jogginganzüge und kuschelten sich auf das Sofa, um gemeinsam einen Liebesfilm zu gucken. Da es draußen eisig kalt war, hatte Oliver auch den Kamin unter dem Fernseher angestochen und sofort herrschte eine angenehme Wärme im Raum. „Das ist doch so unreal!“, meinte Oliver zwischenzeitlich und Katie boxte ihn leicht auf den Brustkorb. „Das ist doch auch ein Film und es ist einfach soooo süß!“, meinte sie und Oliver sah sie geschockt an. „Katie, alles ok mit dir?“ „Ja wieso?“ „Du benimmst dich wie ein Mädchen!“ „Ich bin ein Mädchen!“, erinnerte sie ihn und seufzte aus Trotz bei der nächsten Sequenz mit dem männlichen Hauptdarsteller. „Findest du den süß?“, fragte Oliver und Katie grinste ihn an. „Was ist denn an dem Besonderes?“, fragte Oliver nach und Katie lachte vor sich hin. „Krieg ich auch eine Antwort?“, fragte Oliver nach und Katie küsste ihn auf den Mund. „Er ist süß, ja. Aber niemand ist so süß, wie du, wenn du eifersüchtig bist!“ „Na, super!“, meinte Oliver und strich Katie über den Rücken, nachdem Katie sich wieder an ihn gekuschelt hatte.
 

Die nächsten Spiele gewann Puddlemere United wieder. Der Trainer war natürlich der Meinung, dass es mit den vielen Trainingseinheiten zusammen hing, aber die Spieler wussten es besser. Sie hatten sich alle an Oliver ein Beispiel genommen und verweigerten das Training und nahmen es hin, dass sie beim nächsten Spiel auf der Bank saßen. Doch die freie Zeit brachte sie auf andere Gedanken und so machte es ihnen auch wieder Spaß den Quaffel durch die Ringe zu werfen.

Doch obwohl Oliver wirklich gerne Quidditch spielte, freute er sich auf die Hochzeit von Eliza und Juan. Am frühen Freitagnachmittag reisten Oliver und Katie nach Spanien, wo sie bereits sehnsüchtig von Juans Familie empfangen wurden.

„Merlin sei Dank, dass ihr da seid. Eliza dreht noch total durch. Sie denkt allen Ernstes, dass niemand zu ihrer Hochzeit kommt!“, rasselte die zukünftige Schwiegermutter herunter. „Ich kümmer mich um sie!“, meinte Katie und wurde auch sofort von der Brautmutter zum Brautzimmer gebracht. „Und wie geht es Juan?“, fragte Oliver und Mrs Bernadotte. „Er ist ganz still und murmelte immer wieder etwas vor sich hin. Argh, diese Hochzeit raubt mir noch den letzten Nerv!“ Oliver lächelte leicht. Das war einer der Gründe, warum er immer eine Hochzeit ablehnte. Dieser ganze Stress und dieses untypische Verhalten. „Könnten Sie vielleicht zu ihm hingehen und ihn beruhigen?“, fragte Mrs Bernadotte und Oliver nickte nur. Das schien eine sehr lustige Hochzeit zu werden…
 

Katie klappte der Kiefer herunter als sie Eliza erblickte. Sie trug ihr Hochzeitskleid, da er in einer halben Stunde auch schon los gehen sollte. Eigentlich hatte Katie ja schon geahnt, dass Eliza traumhaft aussehen würde, aber ihre Erwartungen wurden noch übertroffen. Und wenn man auch noch bedachte, dass Eliza im neunten Monat schwanger war, dann konnte man auch nur noch staunen. Elizas Kleid ging bis auf den Boden und fiel eigentlich gerade herunter. Doch durch den Babybauch wallte es um ihre Beine und es sah fast wie ein Reifrock aus. Über den Kleid trug sie eine gelbe Chiffonbluse und im Haar spiegelte sich die Farbgebung wieder. Ein kleines Blumengesteck aus drei Rosen – zwei gelbe und eine weiße – war in die Banandenfrisur mit eingearbeitet worden. „Wow, du siehst einfach fantastisch aus, Eliza!“ „Danke, Katie. Du weißt gar nicht, was ich mir heute schon für Gedanken gemacht habe!“ „Und dabei sollst du dich doch schonen!“, ermahnte Katie und Eliza lächelte nur schwach. „Heirate du mal und sag mir dann, dass man sich schonen soll. Das geht einfach nicht. Ich will perfekt sein. Es reicht doch schon, dass ich mit dickem Bauch vor den Altar trete!“ „Mit einem wunderschönen dicken Bauch!“, ergänzte Katie und strich vorsichtig über die gigantische Rundung. „Außerdem hättest du auch früher heiraten könne, aber du musstest unbedingt am 28. Februar heiraten!“, erinnerte Katie sie und Eliza lachte auf. „Ich muss Juan wirklich sagen, dass er mich von diesen schwachsinnigen Ideen abbringen soll. Ich hätte auf ihn hören sollen. Oktober ist doch auch ein wunderschöner Monat zum Heiraten, aber nein, Miss Donalds muss natürlich wieder einmal ihren Dickkopf durchsetzen!“ „Aber es ist doch jetzt alles perfekt und ich werde heute die ganze Zeit ein Augen auf dich haben. Also gib mir einfach nur ein Zeichen und schon steh ich an deiner Seite!“ „Darauf werde ich zurückkommen, wenn Juans ganze Familie zum gratulieren kommt. Wusstest du, dass er fünfzehn Cousin hat? Und alle sind eingeladen mit Familie. Allein Juans Familie sind 100 Personen!“, erklärte Eliza und Katie sah sie geschockt an. „Seid ihr schon mal auf die Idee gekommen nach Vegas zu fliegen und dort zu heiraten?“, fragte sie und brachte Eliza wieder zum Lachen. Eins war jetzt sicher. Die Braut würde nicht mit verschmierter Schminke vor den Altar treten, sondern mit Lachfalten.
 

„Na, wie fühlt man sich als Bräutigam?“, fragte Oliver, als er das Zimmer betrat. „Mir ist schlecht!“, kam es nur aus dem Badezimmer!“ „Hast du einen Magen-Darm-Virus?“, fragte Oliver nach. „Nein. Wie konnte ich das nur zulassen? Warum habe ich nicht darauf bestanden, dass wir im Oktober heiraten? In zwei Wochen ist schon der Geburtstermin und Eliza wird sich heute nicht genug schonen. Was ist wenn etwas dem Baby oder Eliza passiert? Das könnte ich mir nie verzeihen!“, murmelte Juan vor sich hin und Oliver wollte seinen Ohren nicht trauen. Hieß es nicht immer, dass die Frau vor der Hochzeit beruhigt werden musste?

„Es wird schon nichts mit den beiden passieren. Bis jetzt ist doch noch nichts in der Schwangerschaft passiert, also warum sollte es ausgerechnet heute passieren?“ „Was weiß ich? Vielleicht überanstrengt Eliza sich und die Fruchtblase platzt.“ „Juan, jetzt komm mal wieder runter. Es wird nichts passieren und selbst wenn, dann ist Katie auch noch da!“ „Sie ist Medimagierin!“ „Ja, ich weiß. Aber sie musste auch Schwangerschaft und Geburt erlernen.“ „Aber sie hat keine Erfahrung!“ „Katie wird alles tun, was in ihrer Macht steht!“ „Meinst du?“ „Ich meine es nicht nur, sondern ich weiß es sogar!“, sagte Oliver bestimmt. Juan setzte sich nun endlich auf einen Stuhl und atmete tief ein und aus. „O, Merlin, ich werde heute heiraten!“, stöhnte er auf und stützte sein Gesicht in seine beiden Hände. Oliver sah sich verzweifelt um, denn er wusste einfach nicht, was er noch machen sollte. Er hatte noch nie einen nervösen Bräutigam versorgen müssen. Aber zum Glück kam genau in diesem Moment Juans Vater, um den Bräutigam abzuholen. „Juan, es ist soweit.“ „Wie? Schon?“ „Schon ist gut.“, lachte sein Vater auf und klopfte seinem Sohn auf die Schulter. „Wo ist eigentlich dein Trauzeuge?“ „Trauzeuge? PAPA!“, schrie Juan auf. „Was?“ „Ich hab keinen Trauzeugen!“ Und schon tigerte der Bräutigam wieder total fertig durch den Raum. Bernadotte Senior sah sich im Raum um, doch sah man ihm auch an, dass er am Grübeln war. Als sein Blick auf Oliver fiel, lächelte er verschmitzt. „Juan, ich glaube, dein Trauzeuge ist doch schon da!“ „Was? Wer? Oliver?“, fragte Juan und Oliver schreckte auf. „Was? ICH?“ „Ja, du bist hier und bist immer für Juan da gewesen. Du warst sogar der Alibifreund, sodass Juan und Eliza in Ruhe ihre Beziehung genießen konnten. Also erfüllst du doch die besten Voraussetzungen für einen Trauzeugen!“, erklärte Mister Bernadotte seine Idee und sofort sah Juan Oliver bittend an. „Ich hab das noch nie gemacht!“, entfuhr es Oliver und die beiden Spanier winkten ab. „Irgendwann ist immer das erste Mal!“, meinte der Ältere. „Du würdest mir den Tag retten!“, kommentierte der Jüngere und Oliver gab sich geschlagen. „Gut, hier sind die Ringe und jetzt auf mit euch beiden. Unten wartet eine Hochzeit auf uns!“, lächelte der Ältere und schubste Oliver und Juan hinunter.
 

Die Zeremonie war richtig romantisch gehalten. Katie musste immer wieder ihr Taschentuch hervorholen, da einfach alles ein Traum war. Es war zwar ein Schock gewesen, als Oliver neben Juan trat und somit die Funktion des Trauzeugen inne hatte. Immerhin hatte sie es nicht gewusst und fühlte sich nun unter den Gästen ziemlich allein gelassen, da sie kaum welche kannte. Ja, sie hatte die meisten auf der Verlobungsfeier kennen gelernt, aber nicht jeder war ihr in Erinnerung geblieben.

Auf jeden Fall war es einfach unbeschreiblich, als Eliza in ihrem Kleid den Gang entlang schritt und Juan die Tränen über die Wangen liefen vor Glück. Auch wie sich die beiden die ganze Zeremonie über angesehen hatten und auch an den Händen gehalten hatten, war einfach ein Traum gewesen. Und erst der Teil, wo sie sich ihr Ja-Wort gaben… Unbeschreiblich. Irgendwie träumte Katie ein wenig, dass das ihre Hochzeit wäre. Aber schnell kam sie wieder zurück in die Wirklichkeit. Sie war nicht die Braut und würde auch nicht in nächster Zeit eine sein. Sie war auch ohne Trauschein glücklich.

Gegen Abend isolierte sich Katie ein wenig von der Gesellschaft. Die vielen Menschen bereiteten ihr mit der Zeit Kopfschmerzen. Und da es Eliza einfach blenden ging, konnte sie ruhig ein paar Minuten frische Luft schnappen. Sie konnte ja nicht wissen, dass sie den ganzen Tag schon über beobachtet worden war und, dass jemand in der Dunkelheit lauerte.
 

„Du siehst rundum glücklich aus, Eliza.“, machte Oliver der frischgebackenen Braut ein Kompliment. „Ich bin auch einfach nur glücklich!“, strahlte sie und legte ohne Scham ihre Füße bei Oliver auf den Schoss. „Nur meine Füße bringen mich langsam um. Ich bin halt nicht mehr so fit, wie noch vor ein paar Monaten. Aber zu wissen, dass es Junior gut geht, macht einfach alles wett.“ „Junior? Du bekommst einen Jungen?“ „Nein, wir wissen nicht, was es wird. Wir wollen und überraschen lassen. Aber ich kann ja nicht immer Baby sagen, also heißt dieses kleine Krümelmonster Junior.“, erklärte Eliza und legte den Kopf genüsslich in den Nacken, als Oliver begann ihre Füße zu massieren. „Wo ist eigentlich dein Mann?“, fragte Oliver nach einer Weile. „Der trommelt gerade alle unverheirateten Frauen zusammen, damit ich den Brautstrauß werfen kann!“, lachte sie ihn an. „Vielleicht fängt Katie ja den Strauß.“ „Kann passieren!“, meinte Oliver nur. „Du weißt, dass das bedeutet, dass sie als nächste heiratet?“ Oliver sah sie fragend an. „Willst du mich jetzt etwa zu einem Antrag drängen?“ „Nein, es ist nur eine Tradition!“ „Ich lege nicht viel Wert auf Traditionen, Eliza. Ich nehmen mein Schicksal lieber selbst in die Hand.“ „Heißt das, du willst gar nicht heiraten?“ „Das habe ich nicht gesagt, aber hör jetzt auf, weiter rumzustochern. Das hier ist deine Hochzeit und keine Kupplungsveranstaltung.“, meinte Oliver und Eliza lachte nur auf.

„Was gibt es denn so lustiges?“, fragte Juan, der Eliza von hinten umschlang. „Nichts, Schatz. Sind alle Frauen da?“, fragte sie und Juan nickte. Zusammen mit Oliver half er ihr auf und reichte ihr dann den Blumenstrauß, den sie werfen sollte. Oliver verzog sich schnell, als die ganze Aufmerksamkeit wieder auf das Brautpaar gelenkt wurde. Er wollte sich das Schauspiel lieber von einer ruhigen Ecke aus ansehen. Lächelnd suchte Oliver die wartende Frauenmenge ab. Vielleicht fing wirklich Katie den Brautstrauß? Normalerweise war es ihm immer unangenehm auf Hochzeiten, sobald es zu den Straußwurf kam. Seine Begleitungen, wenn er denn einen mit hatte, konnte ja auf falsche Gedanken gekommen sein, wenn sie wirklich dieses Blumenarrangement fing! Bei Katie war es nicht so. Irgendwie hoffte er sogar, dass sie den Brautstrauß fing. Es war schon komisch.

Als Oliver jedoch Katie nirgends in der Menge entdeckte wurde er misstrauisch. Katie war den ganzen Abend über bei Eliza gewesen und sie selbst hatten mit der Braut sogar über diese Tradition geschwärmt. Da würde sie sie doch nicht ausfallen lassen, oder? Langsam und unauffällig machte sich Oliver auf die Suche nach Katie. Er fragte sogar ein paar Gäste nach ihr, doch jeder schwärmte nur von ihr, wusste aber nicht wo sie genau war. Er bei den Bernadottes erhielt er eine anständige Antwort. „Sie wollte sich eben draußen die Beine vertreten und ein bisschen Luft schnappen. Sie ist ja den ganzen Tag nicht von Elizas Seite gewichen. Sie wissen gar nicht, wie froh ich darüber bin!“, meinte Mrs Bernadotte. Also machte sich Oliver auf den Weg in den Garten, während Eliza ihren Brautstrauß schmiss.

Während Eliza sich nach dem Wurf vor Schmerzen krümmte, fand Oliver auf der Terrasse Katies Halskette, die zersprungen auf den Fliesen lag. Zunächst war er verwirrt, doch nachdem er sich die Kehle aus dem Hals geschrieen hatte und niemand ihm antworte, wurde ihm die genaue Situation bewusst. Oliver irrte noch weiter durch den Garten, während die Gäste sich um Eliza scharrten, die die ersten Wehen spürte. Juan wollte sie gerade ins Krankenhaus bringen, als Oliver wieder das Gebäude betrat und kalkweiß die bittere Pille schluckte.

Katie war verschwunden. Sie war entführt worden. Gekidnappt…

Liebe oder Leidenschaft

*Augen öffne*

*gähn*

*strecken*

Bin jetzt endlich aus meinem Sommerschlaf aufgewacht. Ist irgendwie komisch, aber im Winter habe ich irgendwie mehr Ideen. Wünsche euch jetzt viel Spaß beim lesen und tschuldigung, dass es so unheimlich lange gedauert hat bis ich mit diesm Kapitel um die Ecke kam.

eure kleine

sunny
 

*~*~*
 

Liebe oder Leidenschaft
 

Zunächst beachtete ihn niemand. Es war nichts ungewöhnliches, dass jemand durch die Gänge rannte. Doch beim zweiten Blick erkannten ihn viele und der dritte Blick machte allen deutlich, dass Oliver Wood total verzweifelt war. Obwohl die Tür zur Aurorenzentrale geschlossen war und es eigentlich höflich gewesen wäre, eben anzuklopfen, marschierte der Wood einfach hinein und fiel mit der Tür ins Haus. „Katie ist entführt worden!“ Sofort drehten sich sechs Paar Augen in seine Richtung. Eines davon kannte Oliver nur zu gut. Es waren die, die jedem bekannt waren. Die so viel Ruhm bedeuteten. „Woher willst du das wissen, Oliver?“, fragte Harry Potter und deutet Oliver, dass er sich setzen sollte. „Wir waren beide bis vor einer Stunde auf der Hochzeit von Eliza und Juan Bernadotte. Katie würde niemals einfach so verschwinden ohne sich zu verabschieden oder gar nicht Bescheid zu sagen. Außerdem lag ihre Kette auf der Terasse.“, erklärte Oliver hastig und einige Auroren stöhnten auf. „Frauen verlieren ständig ihren Schmuck und gehen einfach mal weg von einer Party!“, meinte einer und Oliver sah ihn sauer an. „Katie nicht!“ „O Merlin, Wood, vielleicht hat sie einfach nur genug. Wir können in keine Frau rein schauen. Da stehen wir genauso bescheuert da wie die Muggel!“, meckerte der Auror und Oliver ging auf ihn los. „Katie ist nicht so. Niemals würde sie einfach so verschwinden!“, knurrte Oliver und ließ erst von seinem Gegenüber los, als Harry ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Oliver, ich glaube dir. Katie ist wirklich nicht die Art Frau!“, redete der Held auf den Quidditchstar ein.

„Trotzdem, Potter, wir müssen uns an die Richtlinien halten. Nach einer Stunde kann man nicht davon ausgehen, dass eine Person entführt wurde. Dafür muss man mindestens zwei Tage warten und einen Erpresserbrief oder so vorweisen!“ „Ich kenne die Regeln, Oxten.“, murrte Harry und führte Oliver zurück zum Stuhl. „Es tut mir leid, Oliver, aber wir können wirklich noch nichts unternehmen.“ „Harry, du musst mir helfen. Katie ist alles was mir wichtig ist!“, flüsterte Oliver und sein ehemaliger Sucher nickte. „Ich kenne das, glaub mir. Ginny ist für mich das allerwichtigste. Wenn du uns aber schon mal sagst, was alles heute Abend vorgefallen ist und welche Personen dir was antun wollen, dann können wir uns diese Zeit sparen, wenn wir anfangen zu suchen!“, erklärte der Held und von Oxten kam ein Murren. Oliver hatte richtig den Eindruck, als hielte in der Auror für einen durchgeknallten Ehemann, der seine Frau vergrault hatte und nun nicht realisierte, dass seine Frau ihn verlassen hatte. Aber Oliver war nicht durchgeknallt und war auch nicht mit Katie verheiratet. War das vielleicht ein Fehler? „Oliver, jetzt mach dir keine Selbstvorwürfe!“, drohte der Potter und Oliver sah erneut in die Smaragdgrünen Augen. „Wenn ihr etwas passiert, könnte ich mir da nie verzeihen!“, murmelte Oliver und Harry nickte. Dann setzte er sich hinter den Schreibtisch und notierte alles, was Oliver ihm sagen konnte. Zwischenzeitlich musste Oliver immer wieder inne halten. Mit seinem Daumen strich er immer wieder über die Kette, die er in der linken Hand hielt. Es war als wollte er Katie allein dadurch wieder zurückholen.

„Potter, das wird mir zu bunt. Ich mach jetzt Feierabend!“, meinte der Auror namens Oxten und verließ das Büro. „Das war so klar!“, murrte Harry und lenkte Oliver kurze Zeit ab. „Du magst ihn nicht, oder?“ „Nein, er hasst es, wenn er Überstunden machen muss und vor allem hasst er Entführungen, da sie sehr Zeitaufwendig sind. Meistens muss ich seine Arbeit noch beenden, weil er ja nie zu spät nach Hause kommen darf, sonst macht ihm seine Frau die Hölle heiß. Als wenn Ginny mich nicht auch langsam dafür hassen würde, dass ich ständig zu spät komme.“ „Ginny spielt doch in der Profiliga, oder?“, fragte Oliver nach und Harry nickte. „Jap, du hast vor zwei Monaten gegen sie gespielt. Merlin, war sie sauer, weil sie nicht alle Quaffelwürfe bei dir rein bekommen hat.“ „Sie ist gut! Gehst du zu jedem Spiel von ihr?“ „Ich versuchs, aber meistens schaff ich es nicht. Die Arbeit hält mich hier ziemlich lange fest und zuhause wartet ja auch noch Teddy auf uns.“ „Dein Patenkind, oder?“ „Jap, genauso tollpatschig wie seine Mutter, aber mit dem wunderbarsten Herzen.“, schwärmte Harry von dem Kleinen. Oliver driftete in seine Gedanken ab. Kinder hießen zwar viel Arbeit, aber sie machten das Leben erst lebenswert. Wollte er nicht auch so einen kleinen Sohn? Oder vielleicht doch lieber eine Tochter, die dann mit Katie über Mode und so tratschte? Oliver schüttelte nur über sich selbst den Kopf. Katie war entführt worden und er machte sich Gedanken um Nachwuchs. Er war einfach nur total bekloppt.

„Hast du jemanden, der bei dir bleibt?“, fragte Harry und riss Oliver aus seinen Gedanken. „Ja, ein Kollege von mir wohnt mit uns zusammen.“, erklärte er. „Gut. Du solltest jetzt nicht alleine sein. Weck ihn zur Not auf. Wenn du sonst die ganze Zeit nur wach bist und über all das hier nachdenkst, dann machst du dich nur selbst verrückt und bist nicht stark genug, wenn Katie dich braucht.“, meinte der Potter und erhob sich von seinem Stuhl. Im nächsten Moment schnappte er sich seinen Umhang und ging gemeinsam mit Oliver aus dem Büro. „Und was macht ihr jetzt?“, fragte Oliver, als sie den Aufzug betraten. „Nun ja, erst einmal müssen wir die zwei Tage voll abwarten. Wenn Katie dann noch immer nicht wieder aufgetaucht ist, dann können wir unsere Sucharbeiten anfangen.“ „Aber dadurch muss Katie zwei Tage länger in den Fängen ihrer Entführer sein, als nötig ist!“, empörte sich Oliver und Harry nickte. „Ich weiß, es ist nicht schön und wenn man selbst betroffen ist, dann versteht man es sowieso nicht. Aber es ist schon oft vorgekommen, dass innerhalb dieser zwei Tage die Personen von selbst wieder aufgetaucht sind.“, erzählte Harry. „Deswegen mach dich jetzt nicht verrückt, Oliver. Wir werden Katie schon finden, wenn sie entführt wurde, und du weißt selbst, dass sie nicht gerade schwach ist.“, munterte der Held ihn leicht auf. „Ja.“, murrte Oliver und verabschiedete sich dann von Harry, dem man schon im Gesicht ansah, dass er sich auf seinen Feierabend mit Ginny freute.
 

Als Oliver jedoch die Wohnungstür aufschloss, kam die Angst wieder zurück. Was wenn man Katie nicht fand? Was wenn sich niemand meldete um irgendetwas als Tausch auszuhandeln? Doch langsam kamen auch die Gedanken um das Warum. Warum hatte man Katie überhaupt entführt? Wollte man ihn erpressen oder war sie nur ein Zufallsopfer? Oliver trat an die große Fensterfront und sah dabei zu, wie die Sonne aufging. Dabei war er so in seine Gedanken versunken, dass er kaum mitbekam, wie sich Celine hinter sich stellte.

„Hey, ihr seid aber früh nach Hause gekommen!“, lachte sie ihn an, doch Oliver sah sie einfach nur stumm an. „Was ist los?“, fragte Celine sofort und Oliver lachte leicht auf. „Kaum etwas. Katie ist seit vier Stunden verschwunden und die Auroren wollen erst dann ihren Job antreten, wenn sie zwei volle Tage verschwunden ist!“ „Das ist schrecklich!“ Celine war total geschockt. „Willst du vielleicht darüber reden?“ „Nein. Ich habe eine ganze Stunde Harry erklärt, was alles passiert war. Weißt du, dass sie als erstes immer davon ausgehen, dass sich Paare gestritten haben?“ „Nein, das wusste ich nicht. Meinst du Harry Potter?“ „Ja. Er kennt Katie von Hogwarts und war drei Jahre unter mir Sucher im Quidditchteam!“, erzählte Oliver und Celine sah ihn beeindruckt an. „Aber alle sagen doch immer, dass Harry Potter alles Mögliche tut, damit verschwundene Zauberer wieder auftauchen.“ „Harry macht auch alles dafür, aber er muss sich auch an Regeln halten. Wenigstens hat er schon mal alles aufgenommen. Dadurch können sie übermorgen dann sofort mit der Suche anfangen.“ „Aber vielleicht müssen sie erst gar nicht mehr suchen…“, murmelte Celine. „Willst du mit Frühstücken?“ „Nein, ich habe keinen Hunger!“ „Okay, kommst du denn wenigstens mit. Ich möchte nämlich nicht, dass du jetzt alleine bleibst!“, erklärte Celine und zog Oliver hinter sich her in die Küche. Dort setzte sie den Hüter auf einen der Stühle und hantierte im Kühlschrank herum.

„Hey, warum seid ihr denn schon alle wach?“, beschwerte sich Carter, der verschlafen in die Küche tapste. „Ah, Katie ist nicht so verrückt wie ihr und schläft noch?“ „Nein!“, kam es von Oliver, dem Celine kurzerhand eine Tasse Tee vor die Nase gestellt hatte. „Carter, Katie ist entführt worden!“, klärte Celine ihren Freund auf, der geschockt seinen besten Kumpel ansah.

„Scheiße, wisst ihr schon von wem?“, fragte er sofort nach. „Nein. Wenn ich das wüsste, dann wäre der Kerl bereits tot!“, zischte Oliver und sprang auf. Celine hielt Carter zurück. „Was habe ich denn falsch gemacht?“ „Ich glaube, es ist einfach deine Wortwahl gewesen. Die Auroren wollen noch nicht nach Katie suchen und Oliver geht gerade durch die Hölle.“, beruhigte Celine ihren Freund und setzte sich zu ihm. „Meinst du, dass er das schafft?“ „Wenn wir ein bisschen auf ihn aufpassen…“, murmelte die Blonde und lehnte ihren Kopf an Carters Schulter.

Eigentlich wollte sich Oliver nur noch in seinem Zimmer einsperren und niemanden mehr sehen. Doch Carter ließ ihn gegen Mittag nicht einfach dort, sondern zerrte ihn auch noch hinüber ins Stadion zum Training. Oliver konnte sich einfach nicht vorstellen, wie Carter überhaupt noch auf die Idee kommen konnte, dass er jetzt den Nerv für Quidditch hätte. Er sollte den bescheuerten Quaffel fangen, während Katie Ängste durchstand? Niemals!

Bockig wie ein kleines Kind trottete Oliver hinter seinem besten Kumpel her, doch nicht die Umkleidekabinen waren ihr Ziel. Carter führte Oliver direkt in das Büro des Trainers, der noch bei seinem Mittagessen saß. „Chesterfield, Wood, was macht ihr hier oben? Ihr solltet unten sein und euch einfliegen!“, donnerte der Trainer auch sofort los. Am liebsten hätte Oliver ihm einmal deutlich die Meinung gesagt, doch Carter ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. „Oliver wird die nächsten Tage nicht am Training und auch nicht an den Spielen teilnehmen!“, meinte er mit fester Stimme. „Und warum nicht?“, regte sich der Trainer jedoch sofort auf. „Das hat private Gründe!“, entgegnete Carter locker, doch sah man dem Gesicht seines Gegenüber an, dass er über die Antwort nicht erfreut war. „Ich soll also Louison auf den Besen setzen, weil unser Sternchen kleine Probleme mit seiner Freundin hat?“ „Er hat…“, begann Carter, doch Oliver platzte nun endgültig der Kragen. „Kleines Problemchen? Ich möchte Sie mal sehen, wenn ihre Frau entführt wurde und in den Fängen von irgendeinem Irren ist!“, donnerte Oliver los, doch ließ es den Trainer kalt. „Genau aus dem Grund habe ich keine Frau und will niemals eine haben!“ Carter schnappte laut nach Luft und hielt Oliver lieber zurück. „Oliver wird nicht spielen!“, wiederholte er sich und zog dann seinen Freund aus dem Büro.

Draußen auf dem Flur begegneten sie ausgerechnet dem Manager, der das wütende Geschrei seines Trainers durch alle Türen gehört hatte. „Was ist hier los?“, fragte er sofort nach. „Ach, Robson regt sich auf, weil ich ihm mitgeteilt habe, dass Oliver die nächsten Tage keinen Besen besteigen wird.“ „Er muss aber!“, entgegnete auch der Manager und Carter packte ihm am Kragen. „Warum? Welchen Grund sollte es geben, dass Oliver gezwungen wird auf einen Besen zu steigen? Etwa ein Vertrag?“ „Nein…Heute morgen … wurde ein Brief abgegeben…“, krächzte der Manager. „Ein Brief für Oliver? Warum wird der nicht nach Hause geschickt?“ „Er kam mit der Fanpost und bei der Kontrolle ist uns aufgefallen, dass es überhaupt kein Fanbrief ist.“ „Na toll, jetzt werden auch schon die Rechnungen von uns ins Stadion geschickt!“, beschwerte sich Carter, doch wurde er eines besseren belehrt. „Es war keine Rechnung. Es ist ein Erpresserbrief!“, erklärte der Manager und führte dann die beiden Spieler in ein ungenutztes Büro.

„Wann ist der Brief gekommen?“, fragte Oliver sofort, als sie sich gesetzt hatten. „In dieser Nacht irgendwann. Wir wissen nicht genau, wann.“, entschuldigte sich der Manager. „Ich habe es mir aber erlaubt, sofort die Auroren einzuschalten. Williamson und Potter sind schon auf dem Weg hier hin, um sich den Brief genauer anzusehen.“ „Danke!“, brachte Oliver hervor. Seine Stimme war auf einmal sehr brüchig. Nun war sein Verdacht zur Tatsache geworden. „Sie hatten mir auch erzählt, dass du bereits dort gewesen bist!“ „Ja, aber sie konnten noch nichts machen!“, brummte Oliver. „Mit diesem Brief müssen sie einfach etwas unternehmen! Hier…“, meinte der Manager und reichte Oliver den Brief, der bereits in eine Plastiktüte eingepackt war.
 

Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Wie du mir, so ich dir.

Du bist an meinem Unglück schuld, und jetzt wirst du es büßen. Du hast mir alles genommen und jetzt habe ich das Wichtigste in deinem Leben. Und streite es nicht ab – sie ist es. Im Moment geht es ihr gut, aber nur so lange wie ich will… oder solange, wie du tust, was ich sage! Ab heute wirst du nur noch sieben Mal den Quaffel rechtzeitig fangen. Sieben Mal! Einmal mehr und deinem kleinen Betthäschen wird es mit jedem Quaffel schlechter gehen. Ach so und halt die Auroren daraus. Sehe ich auch nur einen Auror in meiner Nähe, dann leidet deine Medimagierin umso mehr.

Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Wie du mir, so ich dir.
 

„Warum haben Sie die Auroren eingeschaltet?“, schrie Oliver auf. „Jetzt wird dieser Idiot ihr etwas antun!“ Carter und der Manager sahen Oliver total geschockt an. „Du willst doch wohl nicht wirklich diesen Forderungen nachkommen, Oliver!“, meinte Carter und fauchte Oliver im nächsten Moment sogar an. „Dieser Mistkerl wird nicht einfach so Ruhe geben. Er will etwas erreichen und wenn du jetzt klein beigibst, dann ziehst du das komplette Team mit hinein. Mit sieben gefangenen Quaffeln können wir niemals gewinnen und kein Sieg bedeutet für uns alle mehr Training. Für den Club ein riesen Verlust und Verlust bedeutet vielleicht sogar Kündigungen. Nebenbei noch die Wetten, die für jedes Spiel abgegeben werden. Das wären Wettfälschungen.“ „Was interessiert mich das Geld. Katie ist in den Fängen von irgendeinem Vollidioten und muss vielleicht leiden. Ich werde ganz bestimmt nicht dafür sorgen, dass sie mehr leiden muss als so schon.“ „Dann spielst du überhaupt nicht!“, entgegnete Carter mit fester Stimme. „Das geht nicht!“, erklang eine fremde Stimme und alle Köpfe drehten sich zu der Tür.

„Der Erpresser weiß, dass Oliver immer spielt. Er ist die Nummer eins und das komplette Team spielt einfach top, wenn sie wissen, dass Oliver hinter ihnen fliegt.“, meinte der Auror neben Harry. „Dann wird sich das Team sich daran gewöhnen müssen!“, meinte nun auch der Manager. „Williamson meint damit, dass der Erpresser Katie auch verletzten wird, wenn Oliver nicht spielt. Er denkt, dass er die Macht hat und will diese auch nicht mehr hergeben. Solange wir ihn im Glauben lassen, dass das auch so ist, können wir uns Katies Sicherheit sicher sein. Er wird es nicht wagen, sein Druckmittel zu verlieren.“, erklärte der junge Auror. „Und was sollen wir jetzt machen?“, fragte Carter.

„Sie erst einmal nicht viel. Die Aurorenabteilung hat die Entführung ja diese Nacht aufgenommen und macht sich jetzt sofort auf die Suche nach Katharina Marie Bell. Nur wir brauchen dafür auch unsere Zeit!“, erklärte Williamson. „Zeit? Seht zu, dass ihr Katie so schnell wie möglich findet!“, schrie Oliver und wand sich von der Truppe ab. „Wir können sie nicht einfach hier her zaubern!“, erinnerte der Auror. „Wir müssen zunächst einmal herausfinden, wer sie entführt hat, dann müssen wir den Aufenthaltsort suchen und ihre Freundin sicher daraus befreien! Aber Sie selbst können uns bei der Suche helfen, denn sie können dafür sorgen, dass ihre Freundin unversehrt bleibt. Sie müssen spielen!“ „Nein, niemals. Wie soll ich auf einen Besen steigen und hinter Bällen her hechten, wenn ich nicht weiß, wo meine Liebe ist.“, widersprach Oliver und drehte sich um. „Wenn Sie nicht spielen, Mister Wood, dann wird dieser Wahnsinnige ihrer Freundin etwas antun. Könnten Sie sich das verzeihen?“ „Luke!“, ermahnte Harry seinen Kollegen. „Nein, Harry, hier kannst du nicht mit Samthandschuhen an die Sache herangehen. Wir haben drei Aufgaben. Die erste ist, Bell zu retten, die zweite, dass wir den Entführer finden und unser dritte Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass Bell unverletzt bleibt. Die ersten beiden Aufgaben können wir mit viel Arbeit gut erreichen, doch für die dritte sind Sie allein verantwortlich, Wood! Also werden Sie heute Abend ihren Hintern auf den Besen schwingen und genau sieben Bälle fangen und den Rest lassen Sie durch. Ganz wie es der Erpresser will!“ „Aber…“, begann Oliver, doch Carter würgte ihn sofort ab. „Natürlich wird er das machen. Aber jetzt muss sich Oliver darauf vorbereiten. Oder haben Sie noch etwas?“ „Nein, Oliver hat diese Nacht schon alles Notwenige erzählt. Aber wenn du dich noch an etwas erinnerst, Oliver, dann sag Bescheid.“, meinte Harry und verließ zusammen mit Williamson und dem Brief das Büro. Carter zog Oliver ebenfalls hinter sich her und lenkte ihn den ganzen Nachmittag über ab. Er leistete so gute Arbeit, dass Oliver wirklich während des Spiels nicht an Katie dachte. Er spielte fast wie immer und Carter erinnerte Oliver nach dem siebten Quaffel, den er gefangen hatte, daran, dass nun Schluss sein musste. Zwar lag Oliver auch bei den anderen Würfen immer richtig, welcher Ring genommen wurde, doch tat er immer so, als wäre er nicht schnell genug. Nach dem verlorenen Spiel hackte jeder auf Oliver ein, doch durch ein Machtwort von Carter tuschelten die anderen Spieler nur noch hinter vorgehaltender Hand. Wenn sie nur wüssten, dass ihre Lieblingsmedimagierin nicht einfach nur krank zuhause lag…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (50)
[1] [2] [3] [4] [5]
/ 5

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  maja25
2010-08-10T16:36:40+00:00 10.08.2010 18:36
Ahh, ut mir das doch nicht an!!! Wie kannst du es wagen katie zu entführen??
und das von einer hochzeit?!? Böse sunny...so geht das nich-.-
Von:  klothhilde
2010-08-10T12:49:09+00:00 10.08.2010 14:49
Oh wie schön:D Ich hoffe auch, dass die beiden es schaffen!!!
Von:  klothhilde
2010-08-10T12:33:48+00:00 10.08.2010 14:33
Die FF ist wirklich klasse! Ich hoffe, dass Oliver und Katie ein Happy End kriegen! Carter hat schon Recht, sie sind ein tolles Paar!

lg Anna:D
Von:  klothhilde
2010-08-10T11:02:25+00:00 10.08.2010 13:02
Mir gefällt das erste Kapitel gut. Wan spielt die FF eigentlich? Wenn es drei Jahre nach Katies Hogwartsabschluss ist, müsste es 2000 sein, oder??
lg Anna:D
Von:  klothhilde
2010-08-09T23:03:00+00:00 10.08.2010 01:03
Hallo,

ich bin gerade auf deine FF gestoßen und der Prolog klingt schon mal sehr vielversprechende;) Morgen werde ich weiterlesen!

lg Anna:D
Von: abgemeldet
2010-04-29T14:59:34+00:00 29.04.2010 16:59
Ich bin gespannt wie Oliver seinen Bruder da rausholen will.
Auf jeden Fall fände ich es super, wenn er seine Mum einen Strich durch die Rechnung machen würde.
Das ist ja wie im Mittelalter.
lg
Von:  Temari-nee-chan
2010-04-28T19:59:52+00:00 28.04.2010 21:59
wow das kapitel war so schön.

Ich kann verstehen dass Oli sauer ist. Aber ich finds auch cool was Katie sagt und wie sie zu ihm steht. DAs zeigt wahre LIebe.

Ich finde die Geste von Olis Bruder sehr sehr schön. Aber ich finds auch traurig auf der Anderen Seite. Er gibt sein Glück auf.

Ich hoffe dass Oli einen WEg finden kann für sich und Katie und für Ian und Isabell.

Und ich hoffe dass Olis Mam in der Hölle schmoren wird.

LG Tanja
Von:  Temari-nee-chan
2010-03-07T14:35:43+00:00 07.03.2010 15:35
Alte dumme arschkuh schachtel. So das war mein Wort zum Sonntag.

Aber Papa Wood ist ja da und richtet das schon.

Ich mags einfach wie du Katie darstellst. sie is super.

weiter so die sonne scheint und es is schön;)
Von:  maja25
2010-03-06T21:01:01+00:00 06.03.2010 22:01
aaaaaaaah wie ich die doofe kuh hasse!
boooah die soll mir mal zwischen die finger kommen, die mache ich fertig!
wie kann man sein kind so leiden lassen?
boooah, die alte schachtel geht garnicht!
aber mein colin ist super=D was würde oliver nur ohne seinen dad machen?
und der zeitungsartikel=D herrlich, ich meine wenn katie menschen dazu bringt sich zu öffnen, spaß zu haben usw. man da ist sie halt die perfektegastgeberin! und der star des abends, und die verlobung, armer IAN, liebt er sie eig wirklich?
ich bezweifel es=D
aber das geilste war noch die verfolgungsjagd=D
ohh man=D
aber katies und colins gespräch ist echt hart...so ne kindheit wünsche ich echt keinem!
so mach schön weiter so sunny=D
und mach dass die sonne scheint=D
Von:  Temari-nee-chan
2010-02-24T18:29:19+00:00 24.02.2010 19:29
Hey Süsse,
tut mir leid dass ich net weiterlesen konnte. Aber ich hab mir nen Virus auf meinen LT gezogen und naja jetzt bin ich erstmal am Rechner meines Papas. Und es dauert noch was bis ich wieder meinen eigenen REchner hab.

Trotzdem die neuen Kappis sind super. Hab nix anderes erwartet.

WEiter so;)

i love Katie und Oli


Zurück