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Die Apfelplantage

DeanXSam zu der Episode "Scarecrow"
von

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hallo ^^

Hier ist das zweite Kapitel. Ab ungefähr der Mitte müsste euch einiges bekannt vorkommen und ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel. =) Ich fand das halt wichtig für den weiteren Verlauf. Aber das Kapitel ist schon mal länger ^^ Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen =)
 

Kapitel 2
 

Nach wenigen Stunden Schlaf wachte Dean plötzlich auf, weil er sich irgendwie eingeengt fühlte. Irgendwas umgab ihn. Er drehte sich halb und schon hatte er einen Arm über seiner Brust liegen. Ein Blick nach rechts verriet ihm, dass der Arm seinem Bruder gehörte. Ach ja, er hatte mit in seinem Bett geschlafen. Und jetzt hing er an ihm, wie ein kleiner Junge an seinem Teddybär. So kam es auch, dass Dean etwas an seinem Oberschenkel spürte, von dem er nicht glauben wollte, dass er es wirklich spürte. „Das kann doch nicht…“, flüsterte er leise. “Mmmhh… Dean….“ Plötzlich bewegte sich der warme weiche Körper neben ihm auch noch und rieb sich ganz leicht an ihm. Dean versuchte den Körper von sich zu drücken, doch sein „kleiner“ Bruder war eben nicht gerade klein, daher stellte sich diese Aktion als erfolglos heraus. „Sam? Bist du wach?“, wagte er nun mit gesenkter Stimme und rüttelte sanft an Sams Arm. Doch anstelle einer Antwort klammerte sich Sam noch stärker an ihn und lag nun fast vollständig auf ihm.
 

Dean war kurz davor einfach loszubrüllen um Sam zu wecken, da sah er dessen friedliches Gesicht. Seitdem die beiden zusammen unterwegs waren hatte Dean nicht mehr solch eine Entspannung und Friedlichkeit im Gesicht seines Bruders gesehen.

Er entschied sich dafür ihn nicht zu wecken. Dennoch musste er etwas tun, schließlich war es immer noch sehr früh und er wollte noch ein paar Stunden schlafen. Doch wieder wurde er durch ein leichtes Stöhnen aus seinen Gedanken gerissen. Sam drehte seinen Kopf von rechts nach links und streifte mit seinen Lippen Deans nackten Oberkörper. „Dean… aah…“ Jetzt blieb selbst ihm der Atem stehen. Er hätte nie geahnt, dass sein Sammy solche Laute von sich geben konnte. Aber viel mehr interessierte ihn der Grund für diese Geräusche. Träumte Sam von ihm? Das konnte doch nicht sein. Dann wäre er doch nicht so…. hart?! Dean war verwirrt. Und gleichzeitig merkte er, wie sich auch bei ihm das Blut deutlich an einer Stelle sammelte. Das konnte doch alles nicht wahr sein.
 

Er wollte schon verzweifelt seufzen, als ihm eine Idee kam. Wenn Sammy so vertieft in seinen Traum war (und wusste der Geier, was genau er da träumte), dann konnte er doch von außen ein wenig mitspielen. Seine Lippen formten sich zu einem breiten Grinsen. Er fing an sein Bein ein wenig kreisen zu lassen und rieb somit an Sams wachsender Männlichkeit. Seine Hand streichelte Sams Arm hinauf bis zu dessen Nacken, der dann sanft gekrault wurde. Sam schnurrte zufrieden und schien sich dem Bein entgegenzudrücken. Aber nicht nur das. Er bewegte sich so, dass sein Bein zwischen die Beine von Dean rutschte und auf dessen Glied seinen Platz fand. Dean keuchte und zuckte zusammen.
 

Sam bewegte sich auf einmal anders. Er rutschte von Dean runter und schien wachzuwerden. Dean bekam plötzlich Panik. Was sollte er denn machen, wenn Sam sah, was geschehen war? Sam nahm gerade seinen Arm von seiner Brust und führte ihn zu seinen Augen, da fiel Dean eine schnelle Lösung ein. Er würde einfach so tun, als würde er schlafen. Sam würde denken es wäre eine normale morgendliche Latte und die Sache wäre erledigt. Schnell drehte er den Kopf zu Seite, schloss die Augen und versuchte leise und regelmäßig zu atmen. Gleichzeitig merkte er, wie Sam wach wurde und sich aufsetzte. Er konnte ihn zwar nicht sehen, aber er vermutete, dass Sam sich gerade umsah. Auf einmal machte er einen Satz und stand neben dem Bett. Dean war zu neugierig und tat so, als würde er sich im Schlaf drehen, sodass er jetzt Richtung Sam schauen konnte.
 

Vorsichtig öffnete er kurze Zeit später seine Augen Millimeter für Millimeter, bis er seinen Bruder in dem halbdunklen Zimmer schemenhaft erkennen konnte. Dieser starrte abwechselnd erst zu Dean und dann an sich selbst herunter. „Oh nein. NeinNeinNeinNeinNein.“, flüsterte er unentwegt und schüttelte ungläubig den Kopf. Er setzte sich auf sein Bett und stütze seinen Kopf in seinen Handflächen ab. Dean war verwirrt. Was war nur los mit seinem Bruder? Er entschied sich dazu sein Spiel einfach weiter zu spielen, um zu sehen, was geschehen würde. Er fing an sich langsam in dem Bett zu winden und lauter zu atmen. Dabei rutschte die Decke halb von ihm runter und er lag nur in Shorts gekleidet vor seinem Bruder, mit einer deutlich erkennbaren Beule zwischen seinen Beinen. Wenn er da an seine letzte Nacht mit einer Frau vor ein paar Wochen zurückdachte, wanderte gleich noch ein wenig mehr Blut in seine unteren Regionen. Sie hatte lange braune Haare, braune Augen und war wirklich zum Anbeißen scharf. Wie hieß die kleine noch gleich? Sarah? Sandra? Samantha? Nun ja, wie auch immer, es war auf jeden Fall eine heiße Nacht und allein die Erinnerung daran ließ Dean fast schmutzig grinsen.
 

„Nicht doch“, kam es leise von Sam. Dean verringerte seine Bewegungen und tat so, als würde er wieder normal weiterschlafen. Sam atmete schwer und plötzlich stand er auf und ging ins Badezimmer. Dean wunderte sich immer mehr und lauschte, was als nächstes passierte. Er hörte Wasser rauschen, Sam duschte also. Doch nach wenigen Minuten war nicht nur das Wasserrauschen zu hören, sondern auch noch etwas anderes. Dean glaubte im ersten Moment sich zu verhören, doch da war es wieder. „Oooh Deeaann… aaahh…“ Sam stand jetzt nicht wirklich in der Dusche und holte sich einen runter, während er an ihn, Dean, dachte?! Der Traum hätte ja noch ein peinlicher Unfall gewesen sein können. Genauso wie sein Spiel von eben. Aber das hier? Das war wirklich krass. Dean wusste überhaupt nicht, was er denken sollte. Hatte Sam nicht Jessica geliebt? Wie konnte er jetzt so etwas machen?
 

Das Wasser wurde abgestellt und Dean sagte sich einfach, dass Sam wohl einen nachpubertären Hormonstau gehabt haben musste. Er legte sich auf die Seite und stellte sich wieder schlafend. Gleichzeitig machte er aber so viel Platz, dass sein Bruder wieder bequem zu ihm ins Bett krabbeln konnte. Doch als dieser aus dem Bad schritt, kam er keineswegs zu Dean, sondern begutachtete kurz sein eigenes Bett, das nun trocken sein müsste, bevor er sich dorthin legte. Dean stieg der warme und männlich frische Duft des Duschgels in die Nase und merkwürdigerweise fühlte er einen kleinen Stich im Bauch. Natürlich wäre ihm nie in den Sinn gekommen, dass dieser Stich Enttäuschung war.
 

*~oOo~*
 

Sam wachte vom Klingeln eines Handys auf. „Dean…“, versuchte er seinen Bruder zu wecken, doch dieser rührte sich nicht. Er griff nach dem Handy, klappte es auf und ging dran. „Hallo. Dad? Bist du verletzt? – Wir haben dich überall gesucht. Wir wussten nicht, wo du bist, und ob’s dir gut geht. – Uns geht’s gut. Dad, wo bist du? – Was? Wieso nicht?“

„Ist das Dad?“, meldete sich Dean auf einmal. Doch Sam beachtete ihn nicht weiter.

„Du verfolgst es, richtig?! Das Ding, das Mum umgebracht hat. – Ein Dämon? Weißt du das sicher?“

„Ein Dämon? Was sagt er noch?“ Eine ganze Zeit lang sagte Sam nichts mehr. Er lauschte nur den versuchten tröstenden Worten seines Vaters, der von Jessicas Tod erfahren hatte.

„Du weißt wo er ist? – Lass uns helfen! – Wieso nicht?“

„Gib mal her!“, versuchte Dean sich wieder einzuschalten. Vergeblich.

„Namen? Welche Namen, Dad? Was? Rede mit mir, sag mir, was da vor sich geht. – Nein. Hör zu. Auf keinen Fall.“

„Gib mir das Telefon!“

Sam bekam von seinem Vater den Befehl, Namen aufzuschreiben, doch er dachte nicht mal daran. Dean schnappte ihm das Telefon aus der Hand. „Dad, ich bin’s, wo steckst du? – Ja, Sir. – Äh… ja, ich hab einen Stift. Wie lauten die Namen?“
 

Sam konnte es noch immer nicht fassen. Nachdem Dean die Namen aufgeschrieben hatte, mussten sie sofort ihre sieben Sachen zusammenpacken und sich auf den Weg machen. Zum Glück durfte er wenigstens fahren, während Dean sich noch mal die Informationen anschaute und Sam’s Fragen beantwortete.

„Na schön, die Namen, die Dad uns gegeben hat... Das sind also alles Paare?“

„Drei verschiedene. Alle sind verschwunden.“

„Und sie kommen alle aus unterschiedlichen Staaten?!“

„So ist es, ja. Washington, New York, Colorado. Jedes Pärchen befand sich auf einer Reise quer durchs Land. Keines erreichte sein Ziel. Sie sind spurlos verschwunden.“

„Das is ’n großes Land. Sie könnten hier überall verschwunden sein.“

„Ja, könnten sie, aber alle fuhren die selbe Straße durch Indiana. Und immer in der zweiten Aprilwoche. Einer nach dem anderen. Jedes Jahr.“

„Jetzt ist die zweite Aprilwoche.“ „Jap.“

„Dad schickt uns also nach Indiana um einer Sache hinterher zu jagen, bevor noch ein weiteres Paar verschwindet?!“

„Bingo. Kannst du dir vorstellen ein solches Puzzle zusammen zu fügen? Allein die vielen Nachrufe, die Dad durchgehen musste. Der Mann ist ein Genie.“
 

Das war zu viel für Sam. Es hatte ihm schon nicht gepasst, dass ihr Dad anrief, nur um ihnen einen neuen Auftrag zu geben und zu verbieten, ihm bei der Suche nach dem Mörder ihrer Mutter zu helfen. Aber dass Dean bei der ganzen Sache jetzt auch noch mitmachte, und das anscheinend ohne den geringsten Widerspruch, war zu viel. Er fuhr an den Straßenrand und hielt an. Dean fragte natürlich sofort „Was soll das?“, woraufhin er von Sam aufgeklärt wurde.

„Wir fahren nicht nach Indiana.“ „Nein?“

„Nein! Wir fahren nach Kalifornien. Dad hat von einem Münztelefon aus angerufen, mit der Vorwahl von Sacramento.“ „Sam….“

„Dean. Wenn dieser Dämon Jess und Mum getötet hat und Dad ganz dicht an ihm dran ist, dann müssen wir dorthin. Wir müssen helfen.“

„Dad will unsere Hilfe nicht“, erwiderte Dean einfach.

„Is’ mir egal“, war Sam’s Antwort darauf.

„Er hat uns einen Befehl erteilt.“

„Das ist. Mir. Egal.“, wiederholte Sam und fing sich einen verwirrten Blick von Dean ein.

„Wir müssen nicht immer tun, was er sagt.“

„Sam, Dad will von uns, dass wir Jobs erledigen, die Leben retten. Das ist wichtig.“

„Na schön, dass versteh ich, glaub mir, das versteh ich. Aber ich red’ hier von einer Woche, Mann. Um Antworten zu bekommen. Um sich zu rächen.“

Dean drehte leise seufzend seinen Kopf.

„Ich weiß wie du dich fühlst.“, versuchte er es. „Wirklich?“, bekam er nur zu hören und er blickte erstaunt in das Gesicht seines Bruders.

„Tse… Wie alt warst du, als Mum starb? Vier? Jessicas Tod ist 6 Monate her. Woher willst du wissen, wie ich mich fühle?“

„Dad hat gesagt, es sei nicht sicher. Für keinen von uns.“, startete er erneut einen Versuch. „Offenbar weiß er was, was wir nicht wissen. Und wenn er uns nicht dabei haben will, halten wir uns daran.“

„Ich begreife dein blindes Vertrauen nicht, das du in diesen Mann hast. Ich meine, stellst du ihn denn nie infrage?“

„So benimmt sich ein guter Sohn.“
 

Jetzt reichte es absolut. Sam hielt das nicht mehr aus. Als wenn er nicht schon genug Probleme hätte. Er stieg augenblicklich aus und verließ den Impala. Jessicas Tod setzte ihm immer noch zu. Die Ungewissheit, was mit ihr und auch mit seiner Mutter passiert war, machte ihn schier Verrückt. Jetzt kam auch noch dazu, dass Dean nicht mal annähernd daran dachte, sich auf die Suche nach ihrem Dad und somit auch nach dem Dämon zu machen, sondern sich viel lieber wie ein „guter Sohn“ verhielt und schön Papis Befehle ausführen wollte. Aber das Allerschlimmste waren ja noch seine Träume und Gefühle. Warum nur reagierte er so auffallend auf seinen Bruder? Er wollte weg. Einfach nur weg. Und gleichzeitig hatte er so eine große Angst, seinen Bruder alleine zu lassen. Doch es wäre am Besten, wenn er jetzt verschwinden würde. Er würde sich auf den Weg nach Sacramento machen und gleichzeitig nicht mehr ständig Dean in der Nähe haben. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Er öffnete den Kofferraum, um seine Tasche zu holen, da kam Dean schon auf ihn zu.
 

„Du bist ein egoistischer Mistkerl, weißt du das?! Du machst einfach nur, was du willst. Dich interessiert es einen Scheiß, was andere denken.“

„Glaubst du das wirklich?“ „Ja, allerdings.“

Sam seufzte ungläubig. „Gut, dann geht dieser egoistische Mistkerl jetzt nach Kalifornien.“ Damit drehte er sich um und marschierte in die Richtung, aus der sie kamen.

„Komm schon, das ist doch nicht dein Ernst.“ „Das ist mein Ernst.“

„Es ist mitten in der Nacht. Überleg dir das gut. Ich fahre jetzt, hast du verstanden?“

Sam drehte sich noch einmal herum um seinem Bruder ein „Worauf wartest du dann noch?“ zuzuwerfen, bevor ihm Dean ein herzloses „Mach’s gut, Sam“ zurief und ihm das letzte Mal in die Augen schaute. Dann stieg er ein und fuhr los. Sam schaute ihm noch hinterher, drehte sich dann um und ging seines Weges.
 

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Soo... schon am Ende angelangt... ^^ Hoffe, euch hat dieses Kapitel auch gefallen. Das dritte ist zur Hälfte fertig, aber ich denke ma, bis nächste Woche wird es fertig sein. Bis dann. *in einer Rauchwolke verschwind*

Soo... Kapitel 3... Ich finde, das is mir besser gelungen, als Kapitel 2... aber macht euch selbst ein Bild davon ^^ Das ist jetzt ein reines "Dean-Kapitel". Viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 3
 

Verdammt, warum war Sam auch immer so stur? Dean konnte es immer noch nicht glauben. Konnte er nicht ein einziges Mal das machen, was Dad von ihnen verlangte? Immer musste er sich aufspielen. Aber er würde den Teufel tun und umdrehen. Wenn Sammy unbedingt nach Kalifornien wolle, bitteschön. Er hatte kein Problem damit, den Fall auch alleine zu lösen. Er schnaubte. Je länger er über Sam nachdachte, desto mehr zitterte er. Wut und Aufregung brachten seinen Körper zum Vibrieren. Wie konnte es Sam nur wagen ihn schon wieder einfach so stehen zu lassen. Wie damals verließ er ihn und setzte seinen Dickschädel durch. Widersetzte sich dem Rest der Familie und ließ alle im Stich. Deans Kieferknochen bewegten sich unaufhörlich, weil er immer wieder vor Wut die Zähne zusammenpresste.
 

Schon sein ganzes Leben lang musste er sich zwischen seinem Bruder und seinem Dad entscheiden. Warum nur war es ihm nicht vergönnt in einer halbwegs intakten Familie zu leben? Es war sein einziger Wunsch wieder mit Sam und Dad zusammen zu wohnen, ohne irgendwelche Differenzen und Streitereien, die er so was von satt hatte. Das war doch echt kein großer Wunsch. Er glaubte zwar nicht an eine höhere Macht, aber anscheinend war da wirklich eine, die es liebte, sein Leben so richtig zu vermiesen. Und Sam schien das alles super zu passen. Er hatte wohl kein Interesse wieder zu ihm und Dad zu ziehen. Wollte lieber studieren und Anwalt werden. Sein eigenes verdammtes Leben leben. Sein Sammy… was wohl vor ein paar Stunden in ihn gefahren war? Es schien ihn wirklich mächtig geschockt zu haben mit einem Ständer neben seinem Bruder liegend aufzuwachen. Was hatte er bloß geträumt? Wenn er Sam jemals wieder sehen sollte, musste er ihn darauf ansprechen. Durch den Anruf ihres Vaters war die ganze Aktion vollkommen in den Hintergrund gerückt.

Aber witzig war es schon. Und äußerst merkwürdig. Und erschreckend. Dean stutzte. Er war selbst hart geworden. Um diese Gedanken zu vertreiben schüttelte er den Kopf und drehte die Musik lauter. Doch viel brachte es nicht. Seine Gedanken schwirrten ständig wieder zurück zu seinem Bruder.
 

Es wurde langsam heller draußen und schon bald kam er in Burkitsville an. Ein Gewitter hing gerade über der Kleinstadt, doch das nahm er kaum wahr. Er hielt an und holte sein Handy aus der Tasche. Automatisch suchte er Sams Nummer, nur um dann den Kopf zu schütteln und das Handy wieder wegzustecken. Er konnte ihn jetzt unmöglich anrufen. Nicht, nachdem sie sich so voneinander getrennt hatten. Schließlich hatte er auch seinen Stolz. Sollte Sammy doch anrufen. Er würde sich jetzt erst mal in der Stadt umschauen, sich durchfragen und versuchen herauszufinden, was hier jedes Jahr geschah. Seufzend schaltete er den Motor des Impala aus, stieg aus und steuerte einen Mann an, der auf der Veranda eines Cafes mit dem Schild „Scotty’s Cafe“ saß. Nach einem kurzen Gespräch bezüglich des verschwundenen Paares wusste Dean auch nicht mehr als vorher. Es kam ihm aber so vor, als wüsste der Mann mehr, als er zugeben wollte. Aber da konnte er im Moment nicht viel machen. Er müsste sich wohl erst noch weiter in der Stadt umschauen. So kam es auch, dass er als nächstes den „Jorgeson General Store“ betrat. Auch hier bekam er von dem älteren Paar nicht mehr Informationen, wie von Scotty. Doch glücklicherweise meldete sich eine junge Dame, die sich noch gut an einen Mann mit einem Tattoo erinnern konnte. Nun schien sich auch der ältere Herr wieder zu erinnern und er zeigt Dean die Richtung, in der das junge Paar vor einem Jahr die Stadt verlassen hatte. Da hatte er ja gerade noch Glück gehabt. Hätte das Mädchen nicht zugehört und sich gemeldet, wäre er immer noch nicht weiter gewesen. Wenn Sam nicht abgehauen wäre, wären sie sicher schon viel früher an die Informationen gekommen. Ach quatsch. Was redete er sich da eigentlich ein? Er brauchte Sam nicht. Alles klappte auch gut ohne ihn. Und er würde diesen Fall auch ohne ihn lösen.
 

Dean machte sich sogleich auf den Weg und fuhr die ihm beschriebene Straße entlang. Auf einmal hörte er im hinteren Teil des Wagens das Messgerät zum Aufspüren von Geistern piepen. „Was is’n jetzt los?“, fragte er laut und versuchte halb nach hinten gedreht das Gerät aus der Tasche zu kramen. Leider erfolglos. Er fuhr an den Straßenrand und kam nun endlich ran. Der Zeiger des Messgerätes war voll am ausschlagen. Dean schaute sich kurz um und sah dann eine Apfelplantage in der Nähe. Nichts wie hin, dachte er sich und machte sich auf den Weg. Er durchquerte die Plantage, schaute mal in jede Richtung, bis er total erstaunt etwas Vogelscheuchenähnliches ausmachte. Natürlich wollte er sich dieses Ding genauer anschauen und machte vor ihm halt. Ein Blick in das Gesicht dieser Vogelscheuche brachte Dean dazu nur noch ein „Mann, siehst du scheiße aus.“ hervorzubringen. Er betrachtete sich auch den restlichen Teil und ihm fiel sofort der große runde Metallhaken in der Hand der Vogelscheuche auf. Aber nicht nur das. Unter dem halb zerfetzten Ärmel der Jacke blitzte so etwas wie lederne Haut auf. Dean schnappte sich die erstbeste Leiter, kletterte hinauf und kam nicht umhin, sich nochmals dieses fiese Gesicht von nahem zu betrachten. Dann widmete er sich dem Arm und erkannte ein komisches verblasstes schwarzes Zeichen darauf. Schnell holte er das Flugblatt des vermissten Mannes aus der Tasche und verglich das Tattoo an dessen Arm mit dem der Vogelscheuche. „Nettes Tattoo“, sagte er dem Etwas vor sich ins Gesicht, nicht auf eine Antwort wartend.
 

Die ganze Sache war höchst eigenartig. Wäre Sam jetzt bei ihm, könnten sie Vermutungen austauschen, Pläne schmieden, sich aufteilen und weiterforschen. Dem war jedoch nicht so. Dean müsste es alleine bewerkstelligen. Doch wo sollte er anfangen? Bisher hatte er noch nichts von durchgeknallten Vogelscheuchen, die den Menschen die Haut vom Körper ziehen und sie als ihre eigene benutzten, gehört.

Wieder wurde er wütend und dachte an Sam. Was er wohl jetzt gerade machte? Er konnte unmöglich schon in Sacramento angekommen sein. Ob ihn jemand mitgenommen hatte? Hoffentlich nicht ein alter schleimiger Trucker, dem jede Abwechslung recht war. Aber Sam hätte sicher schon längst versucht, ihn zu erreichen, wenn irgendwas nicht stimmte. Ach, was machte er sich überhaupt so viele Gedanken um seinen Bruder. Er wollte doch unbedingt weg, also bitte. Dean musste sich wieder zusammenreißen und an dem Fall weiter arbeiten. Er entschloss sich dazu, noch einmal zurück zu diesem Laden zu fahren und die junge Frau noch einmal zu befragen. Sie schien mehr zu wissen, als die anderen. Also stieg er wieder in den Impala und machte sich auf den Weg.
 

Am Store angekommen, sah er schon, dass sie gerade draußen an der Tankstelle zugange war. Na das passte doch hervorragend. So konnte er auch gleich noch mal tanken. Er stieg aus und wurde sofort begrüßt.

Sie unterhielten sich eine Weile und Dean fand einige sehr nützliche Sachen heraus.

So z.B. dass die Einwohner ihre Stadt für gesegnet hielten oder dass die Vogelscheuche schon immer auf der Plantage stand. Für Dean wurde die Sache immer einleuchtender. Je mehr er erfuhr, desto klarer wurde die Sache. Diese Emily, wie er herausgefunden hatte, war wirklich hilfreich. Dann kam er auf das Auto hinter ihr zu sprechen und fand heraus, dass es einem jungen Pärchen gehörte, das Probleme damit zu haben schien. Na klarer konnte es ja nicht sein. Das waren die nächsten Opfer. Vielleicht sollte er Scotty noch mal einen Besuch abstatten. Wäre er mit Sam hier und hätte ein Problem mit dem Auto (was er natürlich normalerweise selbst beheben würde), würde er es sich auch in einem Cafe gemütlich machen, ein oder zwei Stücke Kuchen essen und warten. Der einzige Unterschied wäre, dass sie dann wahrscheinlich nicht als Paar geopfert werden würden. Wobei, möglich war alles… Er betrat das Cafe mit einem freundlichen „Hallo Scotty. Krieg ich einen Kaffee? Schwarz.“ Grinsend ging er zum Nachbartisch des dort sitzenden jungen Paares und rief noch ein „Oh, und von diesem Apfelkuchen hätte ich auch gern ein Stück.“ in Richtung Küche. Dann wandte er sich den beiden jungen Leuten zu und startete ein Gespräch. Dabei kam heraus, dass sie eine kaputte Bremsleitung hatten und bis Sonnenuntergang warten müssten. Dean konnte es nicht fassen. Wie offensichtlich die Leute in dieser Stadt auch noch vorgingen. Er versuchte die beiden zu warnen, doch er erreichte gleich null. Den Kommentar „Mein Bruder würde Ihnen jetzt einfach seinen Hundeblick zuwerfen und Sie würden ihm alles glauben.“ konnte er sich einfach nicht verkneifen. Doch so war es nun mal. Seine Gedanken schweiften automatisch wieder zu Sam und dessen eben erwähnten Hundeblick. Damit konnte er wirklich alles erreichen, was er wollte. Das hatte Dean schon am eigenen Leib erfahren.
 

Plötzlich hörte er Scottys Stimme. „Danke, dass sie gekommen sind, Sheriff.“ Dean ahnte schon, dass es um ihn ging. Er sah, wie Scotty kurz mit dem Sheriff redete und dieser dann auf ihn zukam. „Hätten Sie kurz Zeit für mich?“

„Ich bitte Sie. Mein Tag war schon beschissen genug.“ Der Sheriff beugte sich zu ihm nach unten. „Dann tun Sie was dagegen.“

Dean konnte es echt nicht fassen. Jetzt musste er die Kleinstadt tatsächlich in Begleitung des Sheriffs mit Blaulicht und Sirene verlassen. Als dieser der Meinung war, Dean weit genug gefolgt zu sein, drehte er und fuhr wieder zurück in die Stadt. Dean hielt einige Meter weiter am Straßenrand an. Ärgerlich war die ganze Sache ja schon. Er war gerade so weit gekommen. Und nun musste er hier warten, nur weil sich ein kleiner Cafe-Besitzer gestört fühlte. Das machte diesen natürlich sehr verdächtig. Was auch immer hier passierte, einige Leute wussten genau darüber bescheid. Aber okay. Er würde jetzt einfach mal bis Sonnenuntergang warten und dann sehen, was passierte. In der Zwischenzeit konnte er eigentlich auch eine Runde schlafen, schließlich war er die halbe Nacht durch gefahren und hatte bis dato kein Auge mehr zugetan. Sein geliebter Impala reichte das ein oder andere Mal auch mal als Bettersatz.

Dean legte sich der Länge nach auf die vordere Sitzbank, zog sich die Jacke aus und legte sie sich über. Als Kissen reichte ihm die Tasche vom Rücksitz. Hätte er doch wenigstens noch seinen Kaffee und ein Stück Kuchen bekommen. Aber nein, selbst das wurde ihm nicht gegönnt. Er schnappte sich noch mal die Tasche in seinem Nacken und kramte noch einen etwas älteren Schokoriegel hervor. Besser als nichts, dachte er sich und nach ein paar Bissen war der Riegel auch schon weg. Als nächstes angelte er sich sein Handy und stellte den Wecker, schließlich wollte er rechtzeitig wieder aufwachen, auch wenn es sich wahrscheinlich nur um 2-3 Stunden Schlaf handeln würde. Passenderweise gähnte er herzhaft und kuschelte sich in seinen Sitz. Es dauerte nicht lange, da war er auch schon im Land der Träume.
 

Dean saß an einem reichlich gedeckten Tisch mit allerlei Köstlichkeiten. Doch so sehr er auch versuchte, sich etwas zu nehmen, er kam einfach nicht dran. Der Tisch entfernte sich immer wieder, wenn er sich auch nur einen Millimeter nach vorne beugte. Auf einmal hörte er ein Geräusch neben sich. Er drehte den Kopf und sah einen dunkelbraunen Hovawart - Welpen neben sich auf dem Boden sitzen und zu ihm hoch schauend. Der Blick erinnerte ihn an jemanden. Diese treuen und bittenden, braunen Augen kamen ihm verdammt vertraut vor. Plötzlich sprang der Hund an seinem Bein hoch und stütze sich mit seinen Vorderpfoten daran ab. Sein Mund öffnete sich und eine vorwitzige Zunge kam zum Vorschein, die dem kleinen Hund einen grinsenden Ausdruck ins Gesicht zauberte. Dean konnte seinen Blick nicht von ihm abwenden, so fasziniert und gefangen war er von dem Anblick des kleinen Hundes neben sich, bis dieser plötzlich ein quietschendes Bellen von sich gab und seinen Kopf in Richtung Tisch drehte. Dort befand sich nun kein Essen mehr, sondern vielmehr irgendwelche Gegenstände, die Dean nicht sofort zuordnen konnte, ihm aber dennoch bekannt vorkamen. Je mehr er sah, desto klarer wurde ihm, was das für Gegenstände waren. Alles hatte in irgendeiner Weise mit seinem Bruder zu tun. Aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit, aber auch Dinge, die erst kürzlich mit Sam zu tun gehabt hatten. Er streckte die Hand nach vorne aus und flüsterte leise „Sammy…“, bis sich alles in Rauch auflöste und er in einen Strudel von Farben gewirbelt wurde.
 

Dean lag plötzlich in einem Bett eines schäbigen und heruntergekommenen Motelzimmers. Er konnte sich nicht bewegen, seine Arme waren zur Seite ausgestreckt. Es war, als läge er gefesselt auf einem Untersuchungstisch. Doch weit und breit war niemand zu sehen oder zu hören. Dean versuchte weiter sich zu bewegen, seinen Kopf zu drehen, oder seine Hände zu heben. Doch vergebens. Was war nur los? Immer wütender werdend fing er schon an zu knurren und rief: „Hallo? Ist hier irgendjemand? Verdammt, zeig dich!“ Dean hörte ein entferntes leises Lachen, das immer näher zu kommen schien. Sein Herz pochte schnell und laut in seiner Brust und ein riesiger Knoten schien sich in seiner Kehle zu bilden, den er mit Mühe versuchte herunter zu schlucken. „Auf diesen Augenblick habe ich schon so lange gewartet. Endlich habe ich dich dort, wo ich dich haben wollte.“ Die plötzlichen geflüsterten Worte drangen ganz nah an sein rechtes Ohr und verursachten eine Gänsehaut, die sich über seinen ganzen Körper ausbreitete. Die Stimme kam ihm wahnsinnig bekannt vor. Obwohl sie um einiges rauer und kehliger klang, als in Wirklichkeit war er sich fast zu 100% sicher, dass es Sams Stimme war. Er fragte auch sogleich nach: „Sam? Bist du das?“ Doch dieser schien gar nichts gehört zu haben. „Nun ist es soweit. Niemand wird mich jetzt noch aufhalten.“ Dean schluckte abermals. Dieses Mal jedoch, weil er Schlimmes ahnte.

Er versuchte ein weiteres Mal sich zu bewegen, doch es schien das Gegenteil zu passieren. Anstatt mehr Bewegungsfreiraum zu bekommen, spürte er einen zunehmenden Druck auf der Brust, der ihm so langsam aber sicher die Luft zum Atmen nahm. Er schloss die Augen und presste die Zähne aufeinander. Plötzlich spürte er eine Hand an seinem Hals und ein deutliches Gewicht auf seinem Oberkörper. Er öffnete die Augen wieder und was er sah, ließ ihm den Atem stocken. Sam saß auf seinem Oberkörper, mit den Beinen kniend an seinen Seiten und schaute ihn mit lusterfülltem Blick an. Die Hand an seinem Hals bewegte sich langsam streichelnd zu seinem Adamsapfel, der nervös auf und ab sprang, als er wieder schluckte. Eine weitere Gänsehaut überrollte ihn und seine Nackenhaare stellten sich auf. „Sammy, was soll das?“, brachte er krächzend hervor. Die Augen des Mannes über ihm funkelten verschwörerisch und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Das Warten hat ein Ende.“ Deans Herz setzte einen Moment aus, als er spürte, dass er plötzlich kein Oberteil mehr anhatte und Sams linke Hand über sein Schlüsselbein strich. „Du bist so wunderschön, Dean…“ Sams Finger wanderten weiter runter bis sie die linke Brustwarze erreicht hatten und diese leicht drückten. Dean zog erschrocken die Luft ein. Was ging hier nur vor sich? Er kam gar nicht dazu sich noch weiter Gedanken darüber zu machen, denn Sam beugte sich augenblicklich nach vorne und nahm seine Lippen in Beschlag. Dean riss die Augen auf und wollte seinen Kopf wegdrehen, was allerdings immer noch nicht klappen wollte. Sam hatte die Augen geschlossen und schien zu genießen, was gerade passierte. Er schien auf jeden Fall nicht aufhören zu wollen, denn schon spürte Dean eine Zunge an seiner Unterlippe entlang streichen. Ganz automatisch öffnete Dean seinen Mund einen Spalt und ärgerte sich auf sofort über sich selbst. Doch wider Erwarten nutzte Sam dieses kleine Missgeschick nicht aus, sondern erhob sich wieder und grinste ihn an. „Ich wusste, du willst mich genauso, wie ich dich will…“Ein Luftzug an Deans plötzlich nackten Beinen machte ihm klar, dass seine Hose nun auch weg war. Er schaute in die lustverhangenen Augen seines Bruders und kam nicht umhin sich über die Lippen zu lecken. Auch wenn der Kuss kurz war und Dean es nicht zugeben wollte, er war gut, sehr gut sogar. Er schloss die Augen und versuchte sich daran zu erinnern, wie Sams sanfte Lippen seine berührt hatten, da spürte er plötzlich eben jene an seiner Brustwarze. Sam war ein wenig auf Dean runter gerutscht und bedeckte nun dessen Körper mit Küssen. Angefangen bei den schon längst harten Nippeln wanderten sie immer weiter südlich. Auch Sams Hände kamen zum Einsatz und entlockten Dean ein leises Stöhnen, als er diesem unerwartet über den Schritt streichelte. „Saamm… tu das… nicht… wir sind doch Brü… “, versuchte Dean seinen Bruder davon abzuhalten weiter zu machen, doch eine Hand verschloss seinen Mund und brachte ihn somit zum Schweigen. Dann spürte er Sams heißen Atem über seine Wange streichen und ein geflüstertes „Ich liebe dich.“
 

Als Dean wieder aufwachte, wusste er zunächst nicht, wo er sich befand. Orientierungslos schaute er sich um und erkannte allmählich, dass er in seinem Auto saß. Die Jacke war in den Fußraum gerutscht und die Kälte der Nacht machte sich mit einem kühlen Windhauch auf seiner Haut bemerkbar. Moment. Die Kälte der Nacht? Dean schnappte sich sein Handy und starrte auf das Display. 23:19. Verdammt, warum hatte er den Wecker nicht gehört? Er wollte doch rechtzeitig an der Obstplantage sein um zu sehen, was geschah. Er hoffte inständig, dass er nicht zu spät kommen würde, als er den Motor startete und zurück nach Burkitsville fuhr.

An seinen Traum dachte er keine einzige Minute. Für ihn war das Leben des jungen Paares im Moment wichtiger. So sprang er auch sofort aus dem Wagen und schnappte sich die nächstbeste Schrotflinte aus dem Kofferraum, als er die Plantage erreicht hatte. Schon von weitem konnte er erkennen, dass die Vogelscheuche nicht mehr, wie sie eigentlich sollte, an ihrem Kreuz hing. Er durchschritt die Plantage und hörte auf einmal in der Ferne einen kleinen Schrei und hektisches Atmen. Er folgte dem Geräusch und wenige Meter vor ihm sah er, wie die Vogelscheuche die zwei verfolgte. Schnellen Schrittes kreuzte er den Weg der beiden, blieb vor ihnen stehen und schickte sie weg. „Laufen Sie zurück zu Ihrem Wagen.“ Kurz zögerten sie noch. „Los, los!“ Dann schnappte sich der Mann seine Freundin und sie rannten. Dean folgte ihnen und schoss immer wieder auf die sich nähernde Vogelscheuche. Nach einigen Metern erreichten sie schon den Ausgang der Plantage und blieben bei Deans Wagen stehen. Dieser drehte sich noch einmal um, die geladene Waffe zum nächsten Schuss bereit, doch die Vogelscheuche war weg. „Was… was… was… was… Was zum Teufel war das?“, wollte der Mann wissen. „Fragen Sie nicht!“, antwortete Dean daraufhin nur.
 

Nachdem er die beiden gerade noch so gerettet hatte, machte er sich erst mal auf den Weg in das nächste Motel. Er hatte einen Mordshunger und hielt zwischendurch an einer Tankstelle an, um sich ein paar Snacks und etwas zu trinken, auch alkoholisches, zu kaufen. Mit einer voll gepackten Tüte betrat er ein etwas älter aussehendes Motel, besorgte sich ein Zimmer und ließ sich dort angekommen erst mal aufs Sofa fallen. Einmal kurz durchatmen, dachte er sich. Sonst war er immer in einem Zweibettzimmer und Sam suchte sich zuallererst ein Bett aus. Dann begannen sie entweder mit der Recherche oder aßen gemeinsam etwas. Das musste er heute wohl alleine machen. Er seufzte. Schon viel zu sehr hatte er sich an die ständige Gegenwart seines Bruder gewöhnt. Apropos sein Bruder: Was hatte er noch gleich geträumt? Sam war dabei ihn zu verführen? Sam hatte ihm seine Liebe gestanden? Und was sollte das ganze mit dem Hund? War er jetzt völlig am durchdrehen? Zur Ablenkung griff er in die Tüte neben sich und holte ein Sandwich hervor. Dazu noch eine Flasche mit einem komischen blauen Gesöff. Er zuckte kurz mit den Schultern und trank dann einen Schluck. War gar nicht so übel. Das wäre sogar was für Sammy gewesen. Der trank höchstens mal ein Bier. Aber das hier war wirklich gut und der süße Geschmack verdeckte auf höchst wirksame Weise den doch ziemlich hohen Alkoholanteil, wie Dean beim Betrachten des Etiketts feststellte.
 

Wieder waren seine Gedanken bei Sam gelandet und er kam einfach nicht umhin, sich den Traum noch mal in Erinnerung zu rufen. Wie Sam geschaut hatte. Ob er diesen Blick wirklich drauf hatte? Ein plötzliches Ziehen ging durch seine Lenden. Wie weit der Traum-Sam wohl noch gegangen wäre? Das deutlichste, an das er sich erinnern konnte, war die Hand auf seinem Schritt und die drei goldenen Worte, kurz bevor er aufgewacht war. Warum nur träumte er davon, wie Sam ihm seine Liebe gestand? Sie waren doch Brüder. Nun gut, er musste zugeben, dass sie mehr miteinander teilten, als übliche Geschwister und auch ein ganz anderes Leben führten. Und natürlich liebte er seinen Bruder. Keine Frage. Aber doch nicht auf diese Weise?! Und Sam hatte seine Freundin erst vor einem halben Jahr verloren, da konnte er doch nicht so plötzlich das Ufer gewechselt und sich auch noch in seinen Bruder verliebt haben. Das war unmöglich. Auch wenn die Nacht, bevor sie losgefahren waren, schon sehr merkwürdig gewesen war. Was, wenn Sam doch nicht nur einen Hormonstau oder so etwas hatte? Aber was sollte es denn sonst großartig gewesen sein? Vielleicht hatte er sich auch einfach verhört und Sam hatte gar nicht „Dean“ gestöhnt. Ach, das war doch alles für die Katz. Er nahm noch einen kräftigen Schluck und die kleine Flasche war schon leer.
 

Nachdem er auch noch seinen kleinen Mitternachtssnack verdrückt hatte, zog er sich aus und stieg in die Dusche. Zum Glück kam noch reichlich warmes Wasser, was zu dieser Uhrzeit ja auch nicht immer gewährleistet war. Und es tat wahnsinnig gut einfach nur da zu stehen und das Wasser am Körper herabfließen zu lassen. Sam muss es auch so ergangen sein. Seit Jessicas Tod hatte er sich mit keinem Mädchen mehr verabredet. Und besonders oft Hand an sich selbst angelegt wohl auch nicht. Zumindest hatte Dean nicht oft etwas mitbekommen, so wie letzte Nacht. Naja, eigentlich konnte es ihm ja auch egal sein, wann Sam sich einen runterholte und wann nicht.... Wenn er nur nicht den Namen seines Bruders gestöhnt hätte. Dean war einfach vollkommen verwirrt. Er wusste nicht, was er noch denken sollte. Und wenn er sich jetzt auch noch vorstellte, wie Sam in der Dusche gestanden haben musste… Wie das Wasser an seiner gebräunten Haut abperlte und er seine Hand in die unteren Regionen wandern ließ… Halt! Was dachte er da denn schon wieder?! Doch es war schon zu spät. Sein kleiner Freund war längst schon nicht mehr so klein wie sonst. Es half ja alles nichts. Er hatte sich gerade erst so schön aufgewärmt, da würde er sicher nicht das kalte Wasser aufdrehen. Und sein letzter One-Night-Stand war auch schon etwas her. Apropos One-Night-Stand: Die kleine Schnecke war wirklich heiß. Wie sie damals vor ihm auf die Knie gegangen war… Deans Hand wanderte automatisch an seine wachsende Männlichkeit, er schloss seine Hand feste drum und begann diese zu bewegen.
 

In seiner Fantasie gehörte die Hand der brünetten Schönheit mit ihren schlanken Fingern und braunen Augen… Augenblick. Braune Haare, braune Augen, schlanke Finger? Da war er wieder. Deans Fantasie, in der nun keine Frau mehr vor ihm kniete, sondern Sam, vermischte sich mit seinen Erinnerungen an den Traum. Erst versuchte er noch sich ein anderes Bild vor Augen zu rufen, doch das hätte er auch gleich bleiben lassen können. Die Vorstellung von Sam, wie er bei ihm in der Dusche war, vor ihm hockte und Deans Länge in seinem Mund verschwinden ließ, war einfach zu erregend. Er sah die vor Leidenschaft funkelnden braunen Augen und hörte immer wieder die rau geflüsterten Worte. Schon nach kurzer Zeit stütze er sich an der Wand ab und kam nach ein paar Stößen in seine Hand mit einem kehlig gestöhnten „Saaam…“ auf den Lippen zu seinem Höhepunkt. Jetzt musste er erst mal verschnaufen. Und am besten gleich aus dem Fenster springen oder auf die Straße laufen oder warum nicht gleich einen Dämon beschwören und in die Hölle wandern?! Er war so wütend auf sich selbst. Wie konnte er nur. Sam war sein Bruder! Und er hatte Träume und Fantasien von ihm, die nicht jugendfrei waren. Aber wenn er an Sam dachte, machte sein Herz immer wieder einen kleinen Hüpfer. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass dieser im Moment nicht in seiner Nähe war. Er hätte ihm nicht unter die Augen treten können. Dennoch sehnte er sich so stark nach ihm. Es war zum Verrücktwerden. Was war nur los mit ihm? Kopfschüttelnd machte er sich, nachdem er sich größtenteils abgetrocknet hatte, mit einem Handtuch um die Hüften auf den Weg ins Bett. Er schnappte sich sein Handy und war schon wieder kurz davor Sam anzurufen. „Nein…“, sagte er sich selbst, „…das kannst du jetzt nicht machen.“ Außerdem schlief Sam wahrscheinlich eh schon. Er klappte das Handy wieder zu und legte sich ins Bett. Morgen würde er seinen Bruder anrufen. Er musste unbedingt dessen Stimme hören. Und vielleicht wusste dieser auch einen Rat, wie er weiter mit der Vogelscheuche verfahren sollte.
 

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Ich weiß... ich bin voll der Traum-Freak... xD

Und ich bin gespannt, was ihr zu sagen habt ^^

Kapitel 4 entwickelt sich prächtig. Es wächst und gedeiht.

Bis bald ^^ *davonflatter*

Soo... hier kommt Kapitel 4 ^^ Ein Sam-Kapitel ^__^ und das bisher längste.... *woah*

Hier erfahrt ihr, was Sam gemacht hat, während er auf den Bus warten musste... xD ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen =)
 

Kapitel 4
 

„Die Vogelscheuche kam von ihrem Kreuz runter?“, fragte Sam ungläubig. Gerade hatte Dean angerufen und erzählt, was bei ihm vorgefallen war.

„Wenn ich’s dir doch sage. Burkitsville, Indiana. Lustige Stadt.“

„Sie hat das Pärchen doch nicht getötet?!“ „Nein, wie du siehst, komme ich auch ohne dich zurecht.“ Sam ging nicht weiter auf den Kommentar ein, sondern stellte Vermutungen auf. In den nächsten Minuten klärte Dean ihn auf und erzählte, was er schon alles herausgefunden hatte. Anscheinend war er sich mit einer Vogelscheuche am rumschlagen, die von einem Gott gesteuert wurde. Und dazu eine Prise Kleinstadtbewohner, die nichts anderes zu tun hatten, als diesem Gott auch noch zu dienen. Sam schaute sich um. Ganz in seiner Nähe lag Meg, die er gestern Morgen bei seinem Trampversuch und später bei der Busstation getroffen hatte. Auch sie war mit der Einstellung ihrer Familie nicht einverstanden gewesen und hatte sich kurzerhand einfach abgeseilt um nach Kalifornien zu gehen. Meg schien zwar zu schlafen, aber man wusste ja nie. Sie kam ihm schon die ganze Zeit so komisch vor. Er wusste nicht, was es war, aber trauen würde er ihr auf keinen Fall. Zufällig wollte sie halt auch nach Kalifornien und zufällig hatte auch sie Probleme mit ihrer Familie, da konnten sie auch zusammen reisen, mehr aber auch nicht. Sam senkte seine Stimme bei dem weiteren Gespräch mit Dean, das auf einmal in eine ganz andere Richtung ging.
 

„Finde es heraus, dann weißt du auch, wie du ihn töten kannst.“, gab Sam Dean den Ratschlag herauszufinden, mit welchem Gott er es zu tun hatte.

„Ich weiß. Ich bin gerade auf dem Weg zum Gemeindecollage. Ich hab eine Verabredung mit einem Professor. Mein Kumpel, dieser Blödmann, der normalerweise diese Nachforschungen anstellt, hat mich ja leider verlassen.“

Sam lachte leise. „Weißt du, wenn du meine Hilfe brauchst, dann sag es einfach.“

„Wie kommst du denn darauf? Weißt du Sam… äh… ich wollt dir nur sagen… ähm.. ich meine… denk bloß nicht…“, brachte Dean stockend hervor.

„Ja. Mir tut es auch leid.“, sagte Sam, genau wissend, was sein Bruder ihm sagen wollte. Dean räusperte sich. „Sam… du hattest Recht. Du musst dein eigenes Ding machen. Du musst dein eigenes Leben leben.“

„Ist das dein Ernst?“, fragte Sam ungläubig nach. Noch hielt er es für einen Scherz.

„Du wusstest schon immer, was du willst und ziehst es auch durch. Du widersetzt dich Dad. Das hast du immer getan. Mann, ich wünschte ich… wie auch immer. Ich bewundere dich dafür. Ich bin stolz auf dich.“ Sam war total verwundert. Seit wann zeigte Dean denn seine weiche Seite? „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“

„Sag, dass du auf dich aufpassen wirst.“ „Das werde ich.“

„Meld dich, wenn du Dad gefunden hast.“ „Okay, bis dann Dean.“ Und schon hatte sein Bruder aufgelegt.
 

Sam wusste nicht, was er denken oder tun sollte. Er war jetzt über 24 Stunden von Dean entfernt und hatte zwischendurch immer wieder gemerkt, wie das schmerzende Loch in seinem Inneren immer größer zu werden schien. Mit Meg hatte er zwar ein wenig Ablenkung bekommen, aber die ganze Nacht über hatte er kaum ein Auge zugetan. Auch Meg schien nicht besonders gut geschlafen zu haben. Sie wachte morgens auf, versuchte aber gleich wieder einzuschlafen, was ihr auch gelungen war. Sam jedoch nicht. Das war echt ein Problem. Er war hundemüde. Erst die verkorkste Nacht, in der er mit einem Ständer neben seinem Bruder aufgewacht war und sich genötigt gefühlt hatte, in der Dusche Hand anzulegen. Dann der lange Fußmarsch zurück zur Busstation und jetzt konnte er wieder nicht schlafen. Er hatte sich die ganze Zeit Gedanken über die letzte Nacht gemacht. Wieso hatte er auch in Deans Bett geschlafen? Er hätte genauso gut alles auf seinem Bett umdrehen können. Andererseits hätte das auch doof ausgesehen. Dean war ja schließlich „nur“ sein Bruder und sie hatten sich schon oft genug ein Bett teilen müssen. Nur damals fühlte er sich nicht so stark zu ihm hingezogen. Damals war die ganze Sache überhaupt kein Thema gewesen. Aber jetzt… Wenn er nur daran dachte, wie Dean sich in dem Bett gewälzt hatte. Wahrscheinlich war er auch am träumen gewesen. Das einzig Positive an der Sache war, dass Dean anscheinend nichts mitbekommen hatte. Naja, Dean schlief schon immer den Schlaf der Gerechten, vor allem, wenn er vorher gut gegessen hatte. Sam lächelte unbewusst bei dem Gedanke.
 

Plötzlich meldete sich Meg neben ihm. „Wer war das?“ „Mein Bruder.“, brachte Sam, noch ganz in Gedanken versunken, vor.

„Was hat er gesagt?“ Der nächste Satz kostete Sam große Mühe, denn erst die ausgesprochenen Worte zeigten die Tragweite ihrer Bedeutung. „Leb wohl.“ Oh ja. Das schmerzte. Wieder meldete sich der Schmerz in seinem Inneren. Am liebsten hätte er sich zusammengekrümmt. Doch das würde ihm auch nicht weiterhelfen. Er schaute auf die Uhr. 13:27 Uhr. Der Bus nach Sacramento käme erst um 17:00 Uhr. Was sollte er bis dahin machen? Meg schien schon Pläne zu haben. Sie packte ihre Sachen zusammen und schaute ihn wartend an. „Kommst du mit? Ich will schauen, ob man hier in der Nähe etwas anderes als nur frittiertes Essen bekommt.“, fragte sie.

Sam überlegte kurz und lehnte dann ab. „Nein, ich werde hier bleiben. Ich versuche noch etwas zu schlafen und Pommes Frites reichen mir.“ Meg schien darüber nicht traurig zu sein und ging dann. „Dann bis später.“

Sam machte es sich, soweit es ging, wieder an der Wand mit den Schließfächern gemütlich, wo sie auch schon die Nacht gelegen hatten. Er konnte es immer noch nicht glauben. Wollte Dean ihn tatsächlich einfach so gehen lassen?! Dabei war er doch derjenige gewesen, der auf der Suche nach ihrem Dad gewesen war, und weshalb Sam extra alle Termine bezüglich seiner Zukunft sausen lassen musste. Und jetzt so was. Naja, er würde jetzt seinen Dad suchen und ihm helfen, diesen verdammten Dämon zurück in die Hölle zu schicken. Danach konnte er ein hoffentlich normales Leben weiterführen und würde vielleicht auch wieder von diesem Ich-steh-total-auf-meinen-Bruder-Trip runterkommen.
 

Doch wollte er das überhaupt? Das war doch alles nur eine utopische Wunschvorstellung. Schon jetzt, nach knapp 24 Stunden, hatte er ein so starkes Bedürfnis wieder zurück zu Dean zu fahren, dass ihm fast schwindelig wurde. Dessen Anruf hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. Schon als auf dem Display Deans Name angezeigt wurde, hatte sein Herz einen Moment ausgesetzt. Und als er dann diese bezaubernde Stimme gehört hatte, wäre er beinahe dahingeflossen. Aber das Unglaublichste war immer noch, was Dean ihm am Schluss gesagt hatte. Er bewunderte Sam und war stolz auf ihn?! So etwas hatte er noch nie von ihm gehört. Und er hatte nichts darauf erwidert. Wie gerne hätte er Dean seine ganzen Gefühle gesagt, was er dachte, träumte und wollte. Dann würde endlich alles von ihm abfallen. Er war sich mittlerweile sicher, dass er Dean mehr liebte als man seinen Bruder lieben sollte. Die ganze vergangene Nacht über hatte er versucht sich genau das auszureden. Doch je mehr er eben dieses versuchte, desto eher wollte er wieder zu Dean. In dessen strahlend grüne Augen schauen, die fein geschwungenen vollen Lippen mit dem Finger nachfahren und die kleinen Sommersprossen zählen, die dessen Gesicht zierten. Ja, gerade das wollte er liebend gern machen. Und wenn er erst anfing an das dreckige Grinsen zu denken. Wie oft hatte Dean ihn in seinen Träumen und Fantasien schon so richtig schmutzig angegrinst, bevor er eben solche Sachen auch getan hatte. Oh man, dachte sich Sam. Wenn er jetzt nicht aufhörte, würde sein unteres Gehirn das „Denken“ übernehmen. Ein tiefes Seufzen verließ seine Kehle. Am besten würde er erst mal was essen. Dieser Schuppen hatte am gestrigen Tag für ein Bier gereicht, dann würde er es auch jetzt tun.
 

Während Sam ein paar Pommes Frites aß und dazu einen Softdrink aus dem Automaten neben der Tür trank, musste er schon wieder an Dean denken. Dieser hätte sich sicher wieder doppelt so viel geholt und vermutlich auch versucht ihm die ein oder andere Pommes zu stibitzen. Ein Kuchen zum Nachtisch wäre wahrscheinlich auch noch drin gewesen. Bei dem Gedanke musste er grinsend den Kopf schütteln. Dean hatte schon so seine Marotten. Und Sam liebte sie. Er liebte jede einzelne. Er musste noch einmal Deans Stimme hören. Er musste ihm sagen, dass er ihn auch bewunderte, wie nichts anderes. Und was ihm am wichtigsten war: Ob er wieder zu ihm zurückkommen durfte, wenn er die Sache mit Dad erledigt hatte. Sam kramte sein Handy raus und suchte die Nummer von Dean. Kurz zögerte er noch, doch dann drückte er das kleine alles entscheidende Knöpfchen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und am liebsten wäre er das eben Gegessene wieder losgeworden. Und dann plötzlich: Deans Mailbox. Sam schaute total verdutzt. Seit wann schaltete Dean sein Handy aus? Vielleicht hatte er aber auch gerade nur keinen Empfang. Er würde es einfach später noch einmal probieren.

Sam aß noch fertig, bevor er seine Sachen packte und die Busstation verließ. Irgendwie musste er noch knapp 3 Stunden totschlagen. Zum Glück hatte er sich eine Infobroschüre der Stadt geholt und fand schnell die dortige Bibliothek. Es standen sogar Computer mit Internetanschluss zur Verfügung, von denen Sam direkt einen ansteuerte. Er versuchte es noch einmal bei Dean, doch wieder meldete sich nur die Mailbox. Naja, Sam hatte ja noch genug Zeit, seinen Bruder zu erreichen. Jetzt widmete er sich erst mal dem Computer vor ihm. Es würde sicher nichts schaden, mal zu versuchen ein paar Informationen über dieses Burkitsville herauszufinden. Vielleicht konnte er Dean dann noch per Telefon helfen. Doch nach einer viertel Stunde fand er auch nicht mehr heraus, als er schon von Dean wusste. Vielleicht sollte er es mal mit heidnischen Gottheiten versuchen. Nach einer weiteren halben Stunde hatte er jedoch immer noch nicht das gefunden, was Dean beschrieben hatte. Verdammt, das konnte doch nicht so schwer sein. Er suchte zunächst nach einem Gott, der eine Vogelscheuche benutzte, dann nach Opfergaben um die Ernte zu sichern und zum Schluss nach Fruchtbarkeitsriten. Nichts zu finden. Dann stieß er auf eine Seite über nordische Mythologie. Hier waren einige Götter und andere Wesen aufgezählt, die er alle einigermaßen erfolgreich überflog. Zwischendurch versuchte er es wieder bei Dean, ohne Erfolg. Irgendwann stieß er auf die Asen, die Götter der Herrschaft und des Krieges, die der Legende nach einen Kampf gegen die Vanen, die Fruchtbarkeitsgötter führten. Fruchtbarkeitsgötter war doch genau das, was er gesucht hatte. Jetzt müsste dort nur noch etwas mit einer Vogelscheuche stehen und schon hätte den Jackpot geknackt.
 

Nach etwas längerer Sucherei fand er nur Unterkapitel über deren Erd-, Natur- Meeres- und Waldgötter. Meeresgötter schloss er aus, weshalb er sich dieses Kapitel erst gar nicht durchlas. Am wahrscheinlichsten war wohl ein Erdgott. Doch auch hier fand er nichts, was zu den Beschreibungen Deans gepasst hätte. Ebenso erging es ihm mit den Waldgöttern. Er wollte die Hoffnung schon aufgeben, da er sich unter den Naturgöttern etwas anders vorstellte, als das, was er suchte, doch er hatte Glück. Es gab eine Abbildung mit einer vogelscheuchenartigen Figur auf einem Feld. Und der Text dazu sagte ihm, dass er wohl am Ziel angekommen war. Dort hieß es nämlich: „Der Sage nach stellten manche Dörfer Abbilder der Vanen auf ihren Feldern auf. Andere Dörfer brachten menschliche Opfer. Einen Mann und eine Frau.“ Bingo. Das musste es sein. Wieder drückte er einfach die Wahlwiederholungstaste und musste sich erneut mit Deans Stimme in dessen Mailbox zufrieden geben. Was war denn nur los? Mittlerweile waren schon knapp eineinhalb Stunden vergangen und er war immer noch nicht zu erreichen. Vielleicht gab es in Burkitsville eine Menge Funklöcher, weshalb Dean nur in bestimmten Teilen der Stadt telefonieren konnte. Sam glaubte zwar nicht so recht daran, aber was sollte er machen?

Jetzt galt es noch knapp 2 Stunden zu überbrücken. Und er wusste auch genau, was er machen würde. Seine Finger tippten blind die Internetadresse einer Community für schwule und bisexuelle Männer. Hier war er schon häufig gewesen in den letzten Wochen. Er hatte immer noch die Hoffnung, dass er sich hier davon überzeugen konnte, dass er auf keinen Mann stand und schon gar nicht auf seinen Bruder. Doch immer wieder erwischte er sich dabei, wie er die dort angemeldeten, zum Teil wirklich interessanten und hübschen Männer mit Dean verglich und immer zum selben Ergebnis kam: Niemand konnte seinen Bruder toppen. Viele wollten Kontakt mit ihm aufnehmen, schrieben anstößige Texte oder schmeichelten ihm. Doch das alles berührte ihn in keinster Weise. Eines jedoch brachten ihm seine Erkundungstouren: Er beschäftigte sich mit den Praktiken. Es war klar, dass es nie zu irgendetwas in dieser Richtung kommen würde, aber er hielt sich einfach zu gerne an seinen Wünschen und Hoffnungen fest. Das äußerte sich z.B. darin, dass er sich, wenn er denn mal ungestört war, in letzter Zeit nur noch Pornos mit mindestens zwei Männern ansah. Dabei suchte er welche, bei denen es nicht nur um das altbekannte Rein und Raus ging, sondern auch kleine Zärtlichkeiten ausgeteilt wurden. Unglaublich aber wahr, fand er diese sogar in „Corbin Fisher Amateur Videos“. Er schämte sich jedes Mal und würde es sich am liebsten gar nicht ansehen. Aber er stellte sich immer automatisch vor, wie es wäre, wenn er und Dean die zwei Männer wären. Und spätestens dann war eh alles verloren.
 

Als es plötzlich auf dem Bildschirm anfing zu blinken seufzte er. Schon wieder bekam er eine Anfrage. Er schloss einfach alles, schaltete den Computer aus und bezahlte für die genutzte Zeit. Er verließ die Bibliothek und schlenderte einfach der Nase nach durch die Stadt. Sam kam an unzähligen Geschäften und Läden vorbei. Doch einer zog seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Auf den ersten Blick nicht zu erkennen, befand sich zwischen einem Fachhandel für Elektrogeräte und einen Autoersatzteilelager ein winziger, leicht zurückgesetzter Sexshop. Die Wand unauffällig cremefarben gestrichen, wies nur ein kleines Schild oberhalb der Tür mit dem Hinweis „Only Adults“ darauf hin, worum es sich hier handelte. Sam blieb eine Weile davor stehen und überlegte, bevor er sich umsah und dann immer noch leicht zögerlich den Laden betrat. Nach 5 Minuten kam er mit hochrotem gesenktem Kopf und einer kleinen, neutralen dunkelblauen Tüte aus der Tür geschossen. Hektisch sah er sich um und hoffte, dass ihn auch ja keiner gesehen hatte. Er konnte nicht glauben, dass er das getan hatte. Zwar würde er es nie mit jemandem zusammen benutzen, aber alleine konnte er sicher auch neue Erfahrungen damit sammeln. Zur Ablenkung schaute er auf die Uhr und musste feststellen, dass in einer halben Stunde sein Bus nach Sacramento fahren würde. Mittlerweile war er fast am Ende der Stadt angekommen. Er müsste sich ganz schön ranhalten. Doch dank seiner langen Beine schaffte er es großen Schrittes in 20 Minuten. Zwischendurch hatte er es immer wieder bei Dean versucht, doch es war jedes Mal das gleiche. Nur die Mailbox meldete sich. Von Mal zu Mal war ihm mulmiger zumute geworden. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Selbst wenn Dean zufälligerweise in einem Funkloch war, würde er sich nie so lange an diesem Ort befinden, er war doch schließlich dabei, diesen Fall zu lösen. Sam wusste nicht, was er machen sollte.

Ein wenig aus der Puste setzte er sich auf einen Stuhl an einem der Stehtische. „Wo kommst du denn her? Ich dachte schon, du hättest es dir anders überlegt.“, begrüßte Meg ihn auch sogleich. Sam legte seinen Gepäck auf dem Tisch ab und holte sein Handy aus der Hosentasche. „Ich bin durch die Stadt gelaufen und in der Bibliothek hängen geblieben.“ „Ach so. Naja ich frag mal nach, ob der Bus schon da ist.“ Und schon ging sie zur Information.
 

Sam versuchte es ein letztes Mal bei Dean. Wenn dieser jetzt nicht dran ging, müsste er etwas unternehmen. Und wie erwartet meldete sich wieder nur die Mailbox.

„Hey, der Bus steht bereit“, rief die Blonde ihm zu und schulterte sich schon ihren Rücksack. Doch Sam dachte nicht daran, jetzt in den Bus zu steigen. Er zögerte kurz, legte dann auf und schüttelte den Kopf. „Dann verpass ihn nicht. Ich muss los.“ Er hatte einen Entschluss gefasst. „Wohin denn?“, fragte Meg, während Sam sich schon seine Sachen schnappte. „Burkitsville.“ Sam machte sich auf den Weg zur Tür, als er von Meg gerufen wurde, die ihm auch schon auf den Fersen war. „Sam. Warte.“ Offenbar verlangte sie eine Erklärung. Sam gab sie ihr. „Ich versuche seit 3 Stunden meinen Bruder anzurufen. Ich erreiche immer nur seine Mailbox.“ „Vielleicht ist sein Telefon ausgeschaltet?!“, versuchte sie es. „Nein, das passt nicht zu ihm.“ Er hielt kurz inne und überlegte, wie er es erklären sollte. „Meg. Vielleicht steckt er in Schwierigkeiten..“ „Was für Schwierigkeiten?“, wollte sie sofort wissen. „Ich kann es im Augenblick nicht erklären. Tut mir leid, ich will nicht, dass du deinen Bus verpasst.“ „Aber, ich versteh das nicht, du willst zurück zu deinem Bruder?! Dem Typen, vor dem du weggelaufen bist, wieso? Nur weil er nicht an sein Telefon geht? Sam. Komm mit mir nach Kalifornien.“ Sie versuchte wirklich ihn aufzuhalten. Doch Sam ließ sich nicht beirren. „Ich kann nicht. Es tut mir Leid.“ „Wieso nicht?“ Meg schien wirklich traurig zu sein. Aber Sam musste nun mal tun, was er tun musste. Und so sagte er: „Er ist meine Familie“, drehte sich um und verließ die Busstation. Es war ja alles schön und gut mit seinem Plan zurück zu Dean zu fahren. Nur wie sollte er das bewerkstelligen? Wenn er jetzt wieder losging und darauf hoffte, von jemandem mitgenommen zu werden, würde er im Zweifelsfall eh zu spät kommen. Was sollte er bloß machen? Was würde Dean machen? Er versuchte sich in Dean zu versetzen und seufzte. Es war vollkommen klar, was Dean machen würde. Die nächsten Autos standen auf der gegenüberliegenden Seite auf einem Parkplatz. Ein unverriegeltes gab es darunter mit Sicherheit. Sam überlegte. Eigentlich wollte er kein Auto klauen, aber er hätte wohl keine andere Wahl. Er würde sich aber irgendwo anders eins suchen müssen. Direkt gegenüber der Busstation könnte er zu viele Zeugen haben. So machte er sich wieder auf den Weg in die Stadt.
 

Heute war wohl sein Glückstag. Auf einer abgelegenen Wiese, die anscheinend als Abstellplatz für Wohnwagen diente, stand ein etwas älterer Nissan Bluebird. Und der war noch nicht mal verriegelt. Nachdem Sam sich einige Male umgesehen und festgestellt hatte, dass niemand in der Nähe war, setzte er sich in das Auto, entfernte die Lenksäulenverkleidung und suchte die richtigen Kabel um das Auto kurzzuschließen. Nachdem ihm das gelungen war, fuhr er los und fuhr auf direktem Weg nach Burkitsville.

Er würde einige Kilometer vor sich haben. Wenn er auf die Tube drücken würde, wäre er vielleicht in zwei Stunden da. Ruckzuck hatte er den Nissan an seine Grenzen gebracht und jagte mit hohem Tempo über die Straßen. Sam überlegte, ob er erst in Burkitsville selbst suchen sollte, oder sofort auf der Apfelplantage. Wenn Dean etwas zugestoßen wäre, dann wahrscheinlich dort. Aber dann fragte er sich, was er sagen sollte, wenn er ankäme und mit Dean alles in Ordnung wäre, dieser vielleicht sogar gerade den Fall gelöst hatte. Dann hätte er wohl keine andere Wahl, er würde Dean seine Gefühle gestehen. Danach könnte er immer noch mit dem Auto nach Sacramento fahren und die ganze Sache hinter sich lassen. Dean würde ihn dann sowieso nicht mehr bei sich haben wollen. Sam schüttelte niedergeschlagen den Kopf. Wie konnte ihm so etwas auch nur passieren? Sich in seinen eigenen Bruder verlieben. Da gehörte auch schon einiges zu. Aber er verstand es trotzdem nicht. Naja, eigentlich schon. Dean war charmant, ein super Jäger, hatte seinen eigenen Sinn für Humor und sah zudem auch noch anbetungswürdig aus. Mit seinen leuchtend grünen Augen und den langen Wimpern, den kleinen Sommersprossen auf seinem Nasenrücken, den fein geschwungenen Lippen und den kurzen Bartstoppeln, die einen interessanten Schatten auf sein Gesicht zauberten und ihn richtig männlich und stark wirken ließen. Oh ja… er liebte seinen Bruder. Und wenn er nicht bald auf andere Gedanken käme, müsste er noch mal halt machen. Also dachte er lieber an Meg, die jetzt auf dem Weg nach Kalifornien war. Ob sie dort erreichen würde, was sie wollte? Mit Sicherheit. So zielstrebig und entschlossen wie sie gewesen war. Sam dagegen warf seinen ganzen Plan über Bord.
 

Er fuhr noch eine Weile, ständig mit den Gedanken bei Dean. Es war mittlerweile dunkel und er probierte es einfach noch mal auf Deans Handy. Natürlich wieder nur die Mailbox, etwas anderes hatte er ja gar nicht mehr erwartet. Die Frage nach dem Ort, wo er als erstes suchen sollte wurde auch schon beantwortet, als er am Eingang der Plantage vorbeifuhr. Etwas entfernt stellte er den Wagen ab und machte sich auf den Weg in die Obstbäume. Hier gab es viele verschiedene Wege und er wusste nicht Recht, wo er lang gehen sollte. Doch dann meinte er, Stimmen gehört zu haben. Er versuchte diesen zu folgen und konnte ein leicht panisches „Oh mein Gott… Oh mein Gott“ von einer weiblichen Person vernehmen. Als er näher kam, fragte er vorsichtig „Dean?“. Dann war er auch schon an dem Baum angekommen, an dem sein geliebter Bruder gefesselt saß. Auf der anderen Seite war eine junge Frau genauso an den Baum gefesselt. Natürlich half er erst Dean, der auch sofort anfing, sich erleichtert zu entschuldigen. „Oh… Ich nehme alles zurück, was ich gesagt hab. Ich bin so froh dich zu sehen. Wie bist du… denn hier hergekommen?“, wollte er auch direkt wissen. Sam zögerte. Sollte er ihm wirklich sagen, dass er ein Auto gestohlen hatte? Dean würde sich nur bestätigt fühlen. Ach was soll’s, dachte er sich. „Ich.. äh… hab einen Wagen geklaut.“, erklärte er, während er versuchte Deans Fesseln zu lösen. Dieser lachte nur und meinte „Braver Junge.“, bevor er noch ein „behalt’ die Vogelscheuche im Auge. Sie könnte jeden Augenblick lebendig werden.“ hinzufügte. Sam hatte keine Ahnung, welche Vogelscheuche Dean meinte. Er hatte keine auf dem Weg zu ihnen gesehen. „Welche Vogelscheuche?“ Sam drehte sich um und erst jetzt sah er in einigen Metern Entfernung ein großes hölzernes Kreuz, an dem wohl eigentlich besagte Vogelscheuche hängen sollte. Nun stand auch Dean auf, um sich zu vergewissern. Doch als er sah, dass das Kreuz ohne Vogelscheuche dort stand, rutschte ihm das Herz in die Hose. So hatte er das nicht geplant. Sie befreiten Emily von ihren Fesseln und Sam fragte Dean, was geschehen war. Während sie losliefen, erzählte Dean. “Ich war bei dem Professor und fand heraus, dass die Vogelscheuche ein Vane ist, eine nordische Gottheit.“ Auch Emily meldete sich zu Wort: „Sie steht in Verbindung mit einem heiligen Baum, den die Einwanderer mit hier her gebracht haben. Sie nennen ihn ‚den Ersten Baum’.“ „Alles klar, also dieser heilige Baum, von dem ihr gesprochen habt….“ „Das ist die Quelle seiner Macht.“, beendete Dean Sams Satz. „Dann lasst ihn uns suchen und verbrennen.“ „Ja, morgen früh, legt einen Zahn zu, bevor Ledergesicht uns einholt.“
 

Die drei liefen weiter, bis auf einmal ein Gewehr und das Licht einer Taschenlampe auf sie gerichtet wurde. Sie wollten in eine andere Richtung weiter, doch auch dort wurde eine Waffe auf sie gerichtet. Als sie sich auch noch in die anderen Richtungen umdrehten, erkannten sie, dass sie umzingelt waren. Unter anderem konnte Dean den Sheriff und Scotty, sowie Emilys Tante und Onkel erkennen. Und sie alle wollten wohl nicht, dass sie die Plantage jetzt verließen. Dean konnte nicht glauben, wie kaltschnäuzig diese Menschen waren. Plötzlich konnte man ein Angst einflößendes Keuchen hören. Die Vogelscheuche war wohl nicht mehr weit weg. Emilys Onkel versuchte sie davon zu überzeugen sich freiwillig der Vogelscheuche auszuliefern und schwor ihr, dass es schnell vorbei sein würde. Genau in dem Moment durchbohrte der Metallhaken seine Brust und die Vogelscheuche tauchte hinter ihm auf. Emily schrie und klammerte sich an Dean fest. Dieser reagierte sofort und schnappte sich eine Schrotflinte von einem der nächstbesten angewurzelten Männern, von denen sie umzingelt waren. Ein gezielter Schuss und die Vogelscheuche taumelte zurück, der Haken rutschte wieder aus der Brust des Mannes. Dieser war jedoch nicht mehr zu retten, er fiel nach vorne und blieb leblos auf dem mit Laub bedeckten Boden liegen. Die Frau an seiner Seite war schon bei Deans Schuss zur Seite gesprungen und schrie heulend. Als die Vogelscheuche auf sie zukam rannte sie in Richtung Ausgang, der ganz in der Nähe war. Dean setzte noch einmal zum Schuss an und traf die Vogelscheuche am Arm. Die Waffe hatte eine so durchschlagende Kraft, dass sich der halbe Unterarm inklusive Hand mit Haken vom Rest trennte und nur noch Stroh am Ende des Armes herausragte. Die Vogelscheuche drehte sich um, schnappte sich den verlorenen Unterarm, setzte ihn einfach wieder an den Rest und kam auf die kleine Gruppe Menschen zu. Dean schoss noch einige Male und erzielte ein paar hervorragende Treffer auf die Beine. Damit hatte die Vogelscheuche schon mehr zu tun. Dann drehte er sich um und rief den anderen „Los, verschwindet endlich!“ zu. Emily und die anderen Stadtbewohner rannten in großem Bogen um die zusammengebrochene Vogelscheuche zum Ausgang. Währenddessen hatte diese sich schon wieder ihre verlorenen „Gliedmaßen“ dran gesetzt und kam, noch etwas wackelig auf den Beinen, auf die Brüder zu. Und mit jedem Schritt wurde sie schneller. Dean bemerkte, dass keine Munition mehr in der Waffe war und warf diese auch sofort zur Seite. „Wir sollten machen, dass wir hier wegkommen“, rief Sam ihm zu, packte ihn am Arm und zog ihn mit.
 

Während sie um ihr Leben liefen fragte Sam atemlos: „Hast du einen Plan? So kommen wir nie zum Ausgang zurück…“ „Am anderen Ende der Plantage steht ein Haus mit einem Lagerkeller in der Nähe. Lass uns dort hin laufen.“ Sie legten noch einen Zahn zu, drehten sich immer wieder, um festzustellen, dass die Vogelscheuche wohl nicht gewillt war sie gehen zu lassen. Als sie nur noch wenige Meter trennten, waren die beiden endlich an der Falltür im Boden angekommen. Als sie sich noch ein letztes mal umschauten war die Vogelscheuche verschwunden. Hier waren sie wohl außerhalb der Plantage und dort würde die Vogelscheuche niemals hinkommen. Sie atmeten kurz auf, öffneten die Tür und stiegen die Treppe hinab in den kleinen Keller. „Woher wusstest du hiervon?“, fragte Sam auch sofort nachdem Dean die Tür nach unten gezogen und somit den Raum verschlossen hatte. Er kam nun auch die Treppe herunter und stellte sich neben seinen Bruder. „Hier haben sie Emily und mich eingesperrt, bevor sie uns opfern wollten.“ „Was? Na kein Wunder, dass ich immer nur deine Mailbox erreicht hab.“ „Du hast mich angerufen? Warum bist du eigentlich her gekommen? Ich dachte, du wolltest Dad suchen?“ Sam drehte sich um und schaute sich die Regale an. Nachdem sich seine Augen an die erst mal nur wahrgenommene Dunkelheit gewöhnt hatten, suchte er das Regal nach etwas Essbarem ab und fand ganz oben einige Holzkästen mit Äpfeln. Etwa in der Mitte befand sich ein Fassähnliches Gefäß aus Metall mit einem Hahn vorne dran. Vorsichtig drehte er daran und beobachtete, wie einige Tropfen einer bräunlichen Flüssigkeit auf den Boden fielen. Sam setzte sich auf eine leere Apfelkiste, die auf dem Boden stand. „Ich… äh… naja, ich habe nach deinem Anruf auch Nachforschungen gemacht und dachte, ich ruf dich an, um dir zu sagen, was ich rausgefunden hab. Aber die ganzen 3 Stunden über hab ich dich nicht erreicht. Nun ja… ich dachte mir, dass da was nicht stimmen kann, hab meine Pläne über Bord geworfen und bin zu dir gekommen. Und hier war ich dann. Und du warst gefesselt. Was ist denn passiert?“ Das war jetzt absolut nicht der perfekte Moment um Dean von seinen Gefühlen zu erzählen, deshalb lenkte er das Thema lieber auf ihre jetzige Situation. Dean holte sich ebenfalls eine leere Holzkiste und setzte sich neben ihn, zog seine Jacke aus und legte sie sich über. Dann erzählte er auch sofort, wie er beim Professor vom Sheriff überrascht wurde und dass Emily und er dann mehrere Stunden an den Bäumen gefesselt waren. „Mann. Das schlimmste war, dass die Äpfel direkt neben mir standen und ich kam nicht dran. Dabei hab ich so einen Kohldampf.“ Passend zu seinen Worten meldete sich Deans Magen mit einem lauten Knurren. Sam lachte, dann griff er hinter sich nach oben und angelte sich zwei Äpfel. Einen gab er Dean. „Hier, die scheinen in Ordnung zu sein. Was hättest du denn getan, wenn ich nicht gekommen wäre?“, wollte Sam nun doch wissen. „Öhm… ich hatte einen Plan und der wär schon noch aufgegangen. Sam lachte. „Klar. Du hattest einen Plan.“ Er biss genau wie Dean in den Apfel und staunte nicht schlecht über den Geschmack. Nach wenigen Bissen fragte er: „Bleiben wir die Nacht etwa hier?“. „Ja, wir werden die Nacht wohl hier verbringen müssen. Der einzige Weg zurück ist durch die Plantage. Um das Haus und die Plantage herum ist ein Zaun und ich habe keine Lust Ledergesicht heute Nacht noch mal zu begegnen. Morgen können wir auch besser den Baum suchen und anzünden.“ „Du hast wohl recht.“ Dean hatte den Apfel in wenigen Minuten verdrückt und lehnte sich an die Wand hinter ihm. „Mann, was würde ich jetzt für ein Bier tun.“ Sie schauten sich an. Dean grinste und Sam konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, bevor auch er sich gegen die Wand lehnte und beide ihren Gedanken nachhingen.
 

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Das wars auch schon wieder. Hats euch gefallen? Kapitel 5 ist schon auf direktem Wege zur Landebahn... xD

Haai^^

Hier ist nun Kapitel 5. Ein kleines Kapitel, bevor es "zum großen Finale" kommt ^^ Viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 5:
 

Sie saßen nun schon knapp eine Stunde in der Kammer und so langsam aber sicher fing Sam an zu frieren. Er hatte den Reißverschluss der Jacke schon bis oben hin gezogen und die Arme gar nicht mehr in der Ärmeln sondern in der Jacke vor seiner Brust verschränkt. Wenn das so weiterging würde er noch die Kapuze auswickeln und sie sich über den Kopf ziehen. Seit ungefähr 10 Minuten war er auch schon mit den Zähnen am klappern. Und Dean saß immer noch da, mit seiner Jacke zugedeckt und die Augen geschlossen. „Dean? Schläfst du etwa?“ Dean drehte seinen Kopf in Sams Richtung und schaute ihn ungläubig an. „Bei deinem Zähneklappern? Machst du Scherze?“ „Ist dir nicht kalt?“ Dean sah an sich runter und dann wieder zu Sam. „Sieht das etwa so aus? Du warst schon immer der Frierlappen von uns beiden. Weißt du noch, früher? Wenn Dad auf der Jagd war und wir in irgendeiner Hütte warten sollten, wo es noch nicht mal eine Heizung gab. Wir haben uns einfach in ein Bett gelegt und uns aneinander gekuschelt. Körperwärme ist eben die beste Methode um dem Erfrieren zu entkommen, nicht wahr?!“ Dean grinste breit.

Und Sam? Ihm war bei Deans Worten beinahe das Herz stehen geblieben. Er erinnerte sich ganz genau an das letzte Mal, bei dem sie zusammen in einem Bett gelegen hatten. Gefroren hatte er da keineswegs. Im Gegenteil. Bei dem Gedanke daran fingen Sams Wangen an zu glühen. Auch Dean wurde erst jetzt bewusst, was er da eigentlich gesagt hatte. Es sollte eigentlich nur ein kleiner Scherz sein, um Sam vom Zittern abzulenken, doch jetzt waren sie umgeben von peinlicher Schweigsamkeit. Sam hatte ja keine Ahnung davon, dass Dean an das gleiche dachte, wie er und nahm einfach an, dass dieser mit den Gedanken schon wieder ganz woanders war.
 

Lange hielt die Ablenkung nicht an. Schon nach kurzer Zeit hörte man wieder ein leises Zähneklappern. Sam versuchte wirklich sich zurückzuhalten, aber es war nun mal eiskalt. Dean entging das natürlich nicht. Es konnte erst kurz nach 9 sein, sollte das etwa die ganze Nacht so weitergehen? Bis dahin war Sammy wohl schon ein Eisklotz. Dean seufzte und stand auf. Vorhin hatte er doch noch in irgendeiner Ecke eine blaue Plane gesehen gehabt. Er tastete sich am Regal dorthin und fand sie relativ schnell. Mit ein paar Handgriffen war sie ruckzuck auf dem Boden ausgebreitet. Dann wandte er sich an Sam. „Los, zieh die Jacke aus und leg dich hier hin.“, befahl er ihm sanft, während er selbst seine Jacke auszog. Sam zögerte. Was hatte Dean nun schon wieder vor? „Dean, was…“ „Sam. Jetzt frag nicht, sondern mach einfach. Oder willst du weiter frieren?“ Damit legte er sich auf die Plane und klopfte auf den Platz neben sich. Sam bekam schon wieder Herzrasen. Warum passierte so etwas immer nur ihm? Er schluckte nur schwer einen aufkommenden Seufzer herunter, stand auf und legte sich zu Dean, darauf bedacht genügend Distanz zu wahren. Doch das konnte er sich abschminken. „Sammy, wenn dir wärmer werden soll, musst du schon näher rücken. So funktioniert das nicht.“ Dean wusste selbst nicht, was er da eigentlich gerade tat, als er näher zu Sam rückte, seine eigene Jacke über ihre Beine legte und dann mit unter Sams Jacke krabbelte. Seine Vorderseite drückte sich an Sams Rücken und einen Arm legte er über dessen Oberkörper. „Dean… ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist…“, versuchte es Sam. Er wusste genau, wie es beim letzten mal ausgegangen ist. Das durfte er nicht noch mal zulassen. „Dir ist doch kalt, oder?“, fragte Dean. „Ja…“, gab Sam leise grummelnd zu. „Na also. Denkst du etwa ich will, dass mein kleiner Bruder mir hier einfach weg friert? Einen Schneemann kann ich morgen nicht gebrauchen.“ Und zur Bestätigung seiner Worte verstärkte er seinen Klammergriff noch ein wenig. Sam zitterte. Jedoch nicht vor Kälte. Er war angespannt bis in den letzten Muskel. Warum tat Dean das? So kalt war ihm nun auch wieder nicht, was jetzt sowieso Geschichte war, denn Dean strahle eine unglaubliche Hitze aus. Unglaublich und sehr angenehm. Sam schloss automatisch die Augen und genoss es, jedoch immer darauf bedacht sich nicht gehen zu lassen.
 

„Ich bin froh, dass du wieder da bist.“, kam es nach einiger Zeit leise gemurmelt. Sam öffnete geschockt die Augen. Hatte er das gerade richtig gehört? Vielleicht war jetzt doch der richtige Augenblick um Dean die Wahrheit zu sagen. Hier konnte bis zum nächsten Tag keiner von ihnen weg. Außerdem war Dean wohl gerade in wirklich guter Stimmung. Sam holte schon Luft um einen Versuch zu starten, doch dann stoppte er und hielt den Atem an. War das gerade Deans Hand gewesen, die über seinen Bauch gestreichelt hatte? Das konnte unmöglich sein. Doch da war es schon wieder. Eine sanfte Berührung warmer Finger, die Sam durch den Stoff seiner Kleidung zum glühen brachten. Sie wanderten langsam nach unten und schoben Sams Hemd und das T-Shirt ein Stück nach oben. Sam zog scharf die Luft ein. Was war denn jetzt los? Dean konnte unmöglich bei vollem Verstand sein. Aber Sam traute sich nicht, sich jetzt zu bewegen oder gar etwas zu sagen. Er war gespannt, wie das nun weitergehen sollte. Glaubte Dean etwa, er würde schlafen? Das würde aber trotzdem nicht dessen Verhalten erklären. Die Finger strichen unter Sams T-Shirt und fuhren seine Bauchmuskeln nach. Sam musste sich sehr anstrengen bei diesen zärtlichen Streicheleinheiten nicht zu stöhnen. Dean ging auch noch weiter. Er ließ seine Hand nun wieder nach unten wandern, zögerte wohl noch kurz, bevor er die Hand ganz vorsichtig über Sams Schritt legte und die Finger ein wenig kreisen ließ. Sam glaube fast in einem sehr realen Traum zu sein, wäre da nicht dieser kalte Windhauch gewesen, der ihm eine Gänsehaut bescherte. Durch Deans doch sehr merkwürdiges Verhalten war die Jacke ein Stück nach unten gerutscht und der Wind pfiff nicht nur durch die Lücken in der Holztür, sondern auch um seinen Kopf und ließ ihn kurz erzittern. „Sam?“ Dean zog seine Hand wieder zurück, auf eine Antwort wartend. Doch Sam wusste nicht, was er sagen sollte. Die Berührungen hatten ihm gefallen, aber das konnte er doch unmöglich sagen. Nicht bevor er nicht wusste, was Dean dazu bewegt hatte. Er blieb einfach stumm liegen und wartete. Sein Bruder bewegte sich plötzlich hinter ihm. Anscheinend beugte er sich über Sam um zu schauen, ob dieser schlief. Aber Sam machte keine Anstalten sich schlafend zu stellen. Er drehte sich ein wenig nach links.
 

Mondlicht drang durch die Spalten der Tür und erhellte den kleinen Raum ein wenig. Es reichte um Deans Gesicht deutlich erkenntlich zu machen. Sam sah ihm in die Augen und Dean schaute nur zurück. Sam ließ seinen Blick immer wieder kurz über Deans Gesicht wandern und wieder zurück zu den Augen. Sam liebte dessen Lippen. Wie gerne würde er sich einfach noch ein wenig aufsetzen und sie mit den seinen berühren. Er stütze sich auf seinen Unterarmen ab und kam seinem Ziel schon bedeutend näher. Dean starrte ihn immer noch an, fragte dann leise und mit rauer Stimme und ohne den Blickkontakt zu unterbrechen: „Ist dir… immer noch kalt?“ Sam nickte nur leicht, unfähig etwas zu sagen. Natürlich war ihm nicht mehr kalt, nicht nach diesem Blick. Aber er wollte unbedingt wissen, was Dean vorhatte. Und genau das erfuhr er noch im selben Moment, als Dean sich wieder neben ihn auf die Seite legte und seine Hand auf Sams Schritt platzierte. Dieses Mal jedoch nicht mehr so sanft und zurückhaltend. Sam keuchte erschrocken, angesichts dieses plötzlichen Drucks auf seiner Männlichkeit. Sein Atem beschleunigte sich genauso, wie die Hand. Dean hatte eine Knet- und Drücktechnik drauf, die Sam innerhalb weniger Minuten hart werden ließ. Die Jeans wurde langsam schon zu eng, was Dean wohl auch gemerkt hatte, denn er fing an Sams Jeans zu öffnen und mit der Hand hinein zu fahren. Da er dicht an Sams Körper lag, konnte dieser an seinem Hals spüren, dass auch Dean schneller atmete und seinen kleinen Freund ließ das ganze wohl auch nicht kalt, der drückte sich nämlich an Sams Hüfte, deutlich durch die Kleidung zu spüren. Dean fuhr nun Sams gesamte Länge nach, einzig dessen Shorts als letzte Barriere. Sam entkam schon ein leises Stöhnen und genau dieses brachte ihn dazu, wieder mit seinem oberen Gehirn zu denken. Er wusste immer noch nicht, warum Dean das tat. Würde er jetzt zulassen, dass sie weitermachten, würde er hinterher nur noch mehr leiden, als er es sowieso schon tat. Für Dean wäre dass sicher nur ein kleiner Spaß unter Brüdern, aber für ihn wäre das der Untergang. Nein, er konnte sich jetzt nicht hingeben. „Dean… bitte hör auf…“, versuchte es Sam immer noch mit schnellem Atem. Dean zog langsam seine Hand zurück, sichtlich verwirrt. „Was ist los?“ Sam knöpfte sich die Hose wieder zu, legte sich auf den Rücken und schloss die Augen. „Wir sollten das nicht machen…“ Er versuchte sein Herz wieder zu einem normalen Rhythmus zu bewegen, doch er war viel zu aufgeregt. „Aber Sam…? Du kannst doch jetzt nicht einfach…“ „Doch, Dean. Ich kann.“ Er dachte an die Vogelscheuche und an das, was sie vorhin erlebt hatten um seine Erektion wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dann drehte er sich wieder auf die rechte Seite.
 

Das ganze hatte wahrscheinlich eine ganz einfache Erklärung. Dean hatte schon lange keinen One Night Stand mehr gehabt und gerade war die Situation einfach passend. Klein Sammy fror und der große Bruder hatte eben seine eigene Art um ihn wieder aufzuwärmen. Zum Glück konnte er das noch rechtzeitig stoppen. Obwohl die jetzige Situation auch nicht besser war. Jetzt stellte er sich vor, wie es hätte gewesen sein können.

„Vorletzte Nacht hättest du nichts dagegen gehabt…“ Wie bitte? Vorletzte Nacht? Sam verlor seine gesamte Gesichtsfarbe, die eben wahrscheinlich noch einer Tomate geglichen hätte. Dean hatte doch geschlafen, oder etwa nicht? „Was meinst du mit vorletzter Nacht?“, fragte Sam vorsichtig.

„Ach komm schon. Du weißt genau, was ich meine. Dachtest du wirklich, ich hätte schlafen können? Du hast laut genug geträumt. Und auch…“ „Sei still!“ Sam stand auf und zog sich die Jacke wieder über. Er wollte einfach nur weg. Dean hatte also doch etwas mitbekommen und kein einziges Wörtchen gesagt. Im Gegenteil, er hatte ihn auch noch voll auflaufen lassen. Sam wollte sofort weg. Und wenn er draußen schlafen müsste. Er war schon auf dem Weg zur Treppe, da wurde er am Arm wieder zurückgezogen. „Lass mich los, Dean.“ „Wo willst du denn hin? Du kannst nicht raus, oder willst du dich freiwillig opfern?“ „Besser, als mit dir hier drin zu sein. Und jetzt lass mich los!“ Doch Dean dachte nicht daran, seinen Bruder jetzt gehen zu lassen. Das hatte er jetzt eindeutig verbockt und er müsste es wieder gerade biegen. Noch einmal würde er es nicht aushalten von Sam getrennt zu sein. „Bitte Sam, bleib hier.“ „Kannst du mir auch sagen, wieso ich das tun sollte? Willst du dich wieder schlafend stellen und dich dann hinterher über mich lustig machen? ‚Ooh.. der kleine Sammy… hat er wieder einen feuchten Traum von seinem großen Bruder? Wie jede Nacht? Ist er nicht erbärmlich?!’ Danke, darauf kann ich verzichten.“ Sam wollte weiter gehen, doch Dean ließ ihn nicht los. Er drehte Sam an der Schulter zu sich und küsste ihn einfach. Es war ein ganz normaler Kuss, sie hatten noch nicht mal die Augen geschlossen, und doch lag darin soviel Verzweiflung, Leidenschaft und Liebe, dass es sie fast aus den Socken haute. Langsam löste sich Dean wieder von Sam. Dieser stand immer noch wie in Trance vor ihm und bewegte sich nicht mehr. „Bitte bleib hier. Lass uns das Ganze für diese Nacht einfach mal vergessen, okay?!“ Dean versuchte es mit einem Hundeblick, der ihm aber nicht so recht gelang. Dennoch zuckte es um Sams Mundwinkel verdächtig. Doch er nickte schwach als Zeichen des Einverständnis und ging dann wieder zu ihrem selbst kreierten „Schlafplatz“.

Dean konnte sich gerade noch so ein erleichtertes Seufzen verkneifen, bevor auch er sich, dieses Mal mit größerer Distanz, neben seinen Bruder legte und sich seine Jacke als Decke überwarf. Sam schien tatsächlich Gefühle für ihn zu haben. Dean hatte die ganze Zeit über versucht, derartige Vorstellungen zu verdrängen. Doch nachdem, was eben passiert war... Er hatte sich einfach nicht zurückhalten können. Er wusste jetzt, dass er Sam liebte, brauchte und wollte. Und Sam schien es ähnlich zu gehen. Aber scheinbar hatte Sam Hemmungen. Natürlich hatte er Hemmungen. Sie waren Brüder! Ach, er würde morgen sehen, was geschah, jetzt wollte er erst mal schlafen. Sam schien, dem gleichmäßigen Atem nach zu urteilen, auch schon zu schlafen. Er drehte sich um und es dauerte nicht lange, da war er schon eingeschlafen.
 

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Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. =) Kapitel 6 wird wahrscheinlich in weniger als einer Woche fertig sein... hoffe ich zumindest... <_< also, bis bald. ^_^

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  brandzess
2011-09-07T16:22:10+00:00 07.09.2011 18:22
also......ich bin etwas sprachlos........das hätte Sam wohl keiner zugetraut^^
eine fortsetzung wäre echt toll :D
lg brandzess
Von:  brandzess
2011-09-06T19:16:25+00:00 06.09.2011 21:16
wenns nicht so abgedroschen klingen würde, würde ich ja sagen Dean ist von dem "großen unbekannten" schwer faszinierend
Von:  brandzess
2011-09-06T18:38:29+00:00 06.09.2011 20:38
*hehe* endlich!
Von:  brandzess
2011-09-06T18:26:47+00:00 06.09.2011 20:26
na das nenn ich mal timing :D
Von:  brandzess
2011-09-05T16:55:38+00:00 05.09.2011 18:55
tja Dean du bist nirgends vor Sam sicher xD
Von:  brandzess
2011-09-05T16:23:40+00:00 05.09.2011 18:23
die falge war verdammt anstrengend -.- Sam ohne Dean und andersrum ist iwie total strange!
Von:  brandzess
2011-09-05T15:26:14+00:00 05.09.2011 17:26
also war de ganze sache nur ein traum o.Ô? ich blick grad iwie nicht durch xD
Von:  Jackiieh-Chan
2011-05-04T17:04:56+00:00 04.05.2011 19:04
Leider muss ich hier mein Kommi posten da ich von ner freundin die andren Kaps bekam :)
Also...

Haha ich haaassse dich *__*
Was is denn nun in der Shit Tüte xD

Aber dank dir weiss ich nun wieder was neues ....
Dieses Pairing is einfach x3

Unglaublich :F haha

Lg Jackiieh
Von:  RyouAngel
2009-09-17T12:52:20+00:00 17.09.2009 14:52
oh fuck war das geil!
*schwitz*
*hechel*
Wie kannst du soetwas geniales nur schreiben??
*schluck*
Das war so geil XD
Und ich würde mich über eine Fortsetzung freuen, denn zum einen will ich wissen was in diesr Tüte drin ist und zum anderen würde mich auch mal interessieren was für trockenübungen Sam gemacht hat
*grinsl*

Deine RyouAngel
Von:  RyouAngel
2009-09-01T09:13:51+00:00 01.09.2009 11:13
Oh endlich hat Sam verstanden das Dean ihn wirklich liebt~
*schmacht*
Am Anfang war das Kapitel wirklich unheimlich süß, besonders wie Dean versuchte Sam eifersüchtig zu machen^^
Und dann die Duschszene *_*
Einfah nur heiß

Ich freu mich schon sehr auf das nächste Kapitel, auch wenn ich warten muss^^

Bis denne, deine RyouAngel


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