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Is it just a dream?

Susan X Kaspian
von

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Prolog

Das goldene Zeitalter war vorbei. Nach dem Hochkönig Peter und seine Geschwister Narnia verlassen hatten, fielen die Telmarer unter König Kaspian I in dem Land ein.

Sie zerstörten jegliche Erinnerung an die alte Zeit, gründeten ihre neuen Regeln und Gesetze und bauten sich ihr eigenes Reich auf.

Niemanden von diesem Volk interessierte die Vergangenheit des Landes, in dem sie lebten.

Sie wohnten und arbeiteten im hier und jetzt und kümmerten sich nur um sich selber und es war selbstverständlich.

Und das war auch Jahrhunderte später immer noch so. Die Telmarer hatten Narnia ganz eingenommen und lebten als ob sie schon immer in diesem Land gelebt hatten. Was vorher hier war, interessierte sie nicht. Es war ihnen egal.

Obwohl, nein das stimmt nicht ganz. Einen gab es schon, der zumindest anders dachte, als die restlichen, der sich für andere Dinge interessierte und versuchte die Welt um sich herum, mit anderen Augen zu sehen. So bekam er vieles mit, was andere nicht sahen.

Es war ein kleiner Junge, von vielleicht 7 Jahren, mit dunklen Haaren und aufmerksamen Kinderaugen, denen nichts entging.

Es war der Sohn von König Kaspian, IX, dem amtierenden Herrscher über dieses Land. Und eben dieser junge Prinz, der ebenfalls den Namen Kaspian trug, kam eines Abends ganz aufgeregt ins Schloss gerannt.

Er hatte eine Entdeckung bei seinem Ausritt gemacht, die er seinem Lehrmeister und Onkel unbedingt mitteilen wollte.

„Onkel Miraz“; seine helle Stimme klang durch die dunklen Gänge des Schlosses und tatsächlich nach wiederholtem Rufen, kam ein Mann aus einer Tür, der den Jungen nicht gerade freundlich ansah.

„Kaspian. Wo wart ihr den ganzen Tag?. Ihr hättet lernen sollen. Wie soll aus euch jemals ein anständiger König werden, wenn ihr ständig den Unterricht schwänzt?“

Zwar guckte Kaspian einen Moment schuldbewusst, dann übernahm aber wieder die Begeisterung seine Stimmung.

„Onkel Miraz. Du wirst nicht glauben was ich gesehen habe“, Seine Stimme überschlug sich fast, so schnell redete er vor Aufregung.

„Es war ein Pferd. Aber nein, kein normales Pferd so wie wir sie kennen. Es hatte ein großes Horn auf der Stirn. Und hat mich angesehen. So als wollte es mir was sagen. Und....“ Bevor Kaspian seinen Satz beenden konnte, hatte Miraz ihn unterbrochen.

„Das war nur Einbildung. Es gibt keine Pferde mit Hörnern auf der Stirn. Und Pferde können auch nicht reden. Hört auf mich mit diesem Unsinn zu nerven“

„Das ist kein Unsinn“; protestierte Kaspian sofort. „Ich hab es wirklich gesehen. Es war wirklich da. Und ich will wissen, was das ist. Was war das für ein Wesen Onkel?“

„Was weis denn ich“; schrie Miraz jetzt schon fast wütend. Es war so das ihm der Junge auf die Nerven ging.

Er kümmerte sich nur um ihn, um seinem Bruder einen Gefallen zu tun. Aber auch dies tat er nicht gerne, denn Miraz hasste den momentanen König der Telmarer und würde ihn am liebsten aus dem Weg räumen um an seinen Platz zu kommen.

„Ich will es aber wissen, Onkel“

Kaspian gab nicht auf. Der Junge war neugierig und glaubte zu wissen, das der Lord ihm eine Antwort geben würde. Doch dieser reagierte mit einer Reaktion, mit der der kleine überhaupt nicht gerechnet hatte. Lord Miraz hob seine Hand und gab dem Prinzen eine Ohrfeige.

„Diese Frage wird euch niemand beantworten. Und nun geht an euren Unterricht. Bevor ich ein ernstes Wort mit eurem Vater reden muss“

Enttäuscht senke Kaspian den Kopf und verschwand in Richtung Bibliothek, um sich seinem Unterricht zu widmen. Doch der Gedanke an das merkwürdige Tier, das er gesehen hatte, lies ihn nicht los.

Hatte Miraz Recht? Gab es wirklich niemanden, der ihm sagen konnte, was das für ein Tier war?

Hier ist das neue Kapitel. Gleich mal vorneweg: Mag sein das hier historisch einiges nicht korrekt ist, aber irgendwie dachte ich das passt gerade so in die Geschichte.
 

Viel Spaß beim Lesen :)
 

Kapitel 1
 

Seit jenem Tag war Kaspians Neugier nur noch mehr geweckt. Immer wieder versuchte er, seinen Pflichten zu entgehen, um nach dem merkwürdigen Tier zu suchen, weil er herauszufinden wollte, was es war, denn niemand im Schloss konnte oder wollte ihm eine Antwort auf seine Frage geben.

Doch sein Onkel schien irgendwie zu wissen, wann Kaspian verschwinden wollte, tauchte urplötzlich vor ihm auf, und gab ihm Aufgaben oder schickte ihn zum Schwerttraining. Denn das alles war nach Miraz Meinung wichtig, wenn man mal ein guter König sein wollte.

Immer sein Onkel auftauchte, verdrehte der junge Prinz die Augen, schmollte einen kurzen Moment, versuchte zu protestieren, tat aber letztendlich dann was ihm aufgetragen wurde, da er einfach keinen Ärger mit seinem Onkel haben wollte, der liebend gerne Ohrfeigen verteilte und zudem immer öfters drohte mit seinem Vater zu sprechen.

Und wenn das erst mal geschehen war, würde es für ihn nur noch mehr Ärger geben.

Das letzte, was Kaspian wollte, war seinen Vater zu entzürnen. Also widmete sich der Prinz tagsüber brav seinen Pflichten, aber des Nachts, wenn es dunkel wurde und alle im Schloss schliefen, schlich er sich immer nach draußen in die Wälder um seine Suche fortzuführen. Doch leider blieb dies erfolglos, das einzige was er fand, waren nur wenige Stunden Schlaf, die in dazu brachten, unkonzentriert bei seinen Übungen zu sein, was ihm wiederum noch mehr Ärger mit Miraz einbrachte.

Doch auch das hinderte den Jungen nicht daran, in den Nächten weiter zu suchen und das änderte sich auch nicht, als er älter wurde.

Die Jahre, 11 an der Zahl, zogen ins Land und aus dem kleinen Kaspian wurde ein junger Mann, der immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben hatte das Einhorn zu finden, Einhorn. Den Namen hatte er dem Wesen selber gegeben, unwissend, dass, das Tier wirklich so hieß und er hoffte so sehr, es doch noch zu finden, was ihm leider bisher noch nicht gelungen war.

Doch Kaspian wollte einfach nicht aufgeben, das war ihm fremd.

So suchte er in den Nächten immer und immer weiter und kehrte morgens zum Schloss zurück und fiel todmüde ins Bett. So lief es normal ab.

Eines Morgens jedoch, kam er von seiner Expedition zurück und wollte unbemerkt auf sein Zimmer huschen, wie sonst auch.

Doch als er in der aufgehenden Morgensonne das Schloss vor sich sah, erstarrte er einen Moment und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit.

Alle Fahnen hingen auf Halbmast und das taten sie eigentlich nur, wenn es einen offiziellen Grund gab zu trauern.

„Was ist passiert?“, murmelte Kaspian, stieg von seinem Pferd, welches ihn immer begleitete, ab und ging in den Schlosshof.

Dort begegnete er auch schon seinem Onkel Miraz und seiner Tante, die anscheinend auf ihn gewartet hatten. Ihre Gesichter liesen Kaspian vermuten, das wohl eine Strafpredigt auf ihn zukommen würde.

Hatte Miraz gewusst das er sich die Nächte in den Wäldern rumtrieb? Dieser Gedanke schoss Kaspian kurz durch den Kopf, doch dann, als er seinen Onkel und seine Tante erreicht hatte, gab er ihnen keine Möglichkeit eine Standpauke zu halten, denn er wollte wissen ,was hier geschehen war.

„Was ist hier los?“, fragte er die sofort. Miraz sah ihn an. Irgendwie war sein Blick kalt, noch kälter als sonst, fand der Prinz und spürte deutlich, dass das ungute Gefühl in ihm stärker wurde.

„Kaspian...ich muss euch eine Mitteilung machen“ Miraz sprach ohne jegliche Emotionen doch der Prinz war das schon von ihm gewohnt. „Was ist denn? Warum hängen die Fahnen auf Halbmast?“, fragte er nach, weil Miraz nicht wirklich etwas sagte, sondern sich ewig Zeit lies, seine Mitteilung auszusprechen.

„Euer Vater ist gestorben heute Nacht im Schlaf“, gab Miraz nur kurz und bündig zurück und wendete sich dann mit seiner Frau ab und lies den Prinzen alleine stehen.

Kaspian starrte ihm ungläubig hinterher. Hatte Miraz das gerade wirklich gesagt? Sein Vater? Tot? Nein.

Das konnte nicht sein. „Vater ist nicht tot“, murmelte der Prinz und setze sich eiligst in Bewegung um zu dem Zimmer des Königs zu kommen.

Dort angekommen, betrat er den Raum und konnte seinen Augen nicht trauen. Einige der Hofdamen, hatten schon angefangen, die persönlichen Sachen des Königs wegzuräumen und das Zimmer wieder so herzurichten, als ob nie jemand in diesem Zimmer gewohnt hatte. Beschäftigt liefen sie an Kaspian vorbei, murmelten ihre Beileidsbekundungen leise vor sich hin, und taten dann weiter ihre Arbeit.

Eine Weile starrte er einfach nur in das leere Zimmer hinein. Fassen konnte er es nicht wirklich, das sein Vater nicht mehr da sein sollte.

Für Kaspian wurde es zu viel. Er musste hier raus. Eiligst drehte er sich um und lief zu dem östlichen Turm.

Dessen Plattform, wo man gut über das ganze Land sehen konnte, war seit Jahren schon sein Lieblingsplatz und dort hatte er schon immer das Gefühl, das er hier wirklich in Ruhe seinen Gedanken nachhängen konnte, ohne das ihn jemand störte.

Und das brauchte er jetzt. Also drehte er sich um und ging den Gang entlang bis zur Treppe die auf den Turm führte.

Eiligst stieg er die Stufen hoch und öffnete die Tür. Von draußen kam ihm ein kalter Wind schon entgegen, aber Kaspian machte dies nichts aus. Im Moment merkte er so und so nicht wirklich etwas, zu sehr hatte die Trauer von ihm Besitz ergriffen.

So stand er eine Weile, erinnerte sich an seinen Vater und bekam so auch gar nicht mit, das jemand auf die Plattform kam.

Erst, als ein kräftiger Windstoß die Tür wieder zu schlug, zuckte Kaspian zusammen und drehte sich kurz um. Er hatte erwartet, das Miraz oder irgend ein Diener vor ihm stehen würde, um ihn daran zu erinnern, dass er der Prinz war und Pflichten hatte, doch dem war nicht so, denn die Person, die vor ihm stand, kannte er nicht.

Kapitel 2
 

London, Stadtteil Finchley.
 

„Wenn du deine Figur dahin stellst gibt’s Ärger mit mir, hast du verstanden?“ Peter sah seinen Bruder Edmund an, mit dem er eine Partie Schach spielte. „Ich hab doch keine Angst vor dir“, gab der jüngere zurück und stellte seine Figur genau dort hin, wo Peter gemeint hatte, das er dies nicht tun sollte.
 

„Ich hab dich gewarnt. Fang schon mal das Laufen an“ Der ältere der beiden ,sprang von seinem Stuhl auf und lief um den Tisch herum um Edmund die Meinung zu geigen, doch Edmund war schon aufgesprungen und war vor ihm davon gelaufen. „Fang mich doch“ , rief der zweijüngste der Pevensies spielerisch.
 

„Susan halt ihn bitte mal auf“, bat Peter seine jüngere Schwester, die gerade aus der Küche kam. Doch die schüttele nur grinsend den Kopf. „Nein. Werde ich nicht. Aus dem Grund Weil ich jetzt ins Bett gehen werde. Was ihr auch tun solltet. Es ist schon spät und wir müssen morgen früh raus, wegen der Schule“
 

Die Geschwister mussten morgen wieder mit dem Zug ins Internat fahren, was ihnen am wenigsten gefiel, denn dies bedeutete das die schönen Ferien und somit auch die Zeit zu Hause vorbei waren. „Erinner uns nicht daran bitte“ ,murmelte Edmund, dem sofort der Spaß vergangen war. Schule war etwas total überflüssiges. Fand er zumindest.

Und Peter teilte wohl seine Meinung, denn er sah, wie sein Bruder die Augen verdrehte. „Schlaf schön Schwesterlein“, gab der älteste zurück ohne auf das Schulthema einzugehen. „Ihr auch. Und macht nicht so einen Lärm. Sonst lass ich mir was einfallen das dieses Schuljahr für euch die Hölle wird. Denn dann werde ich euch zum Latein lernen zwingen“
 

Damit setze sie einen gespielt bösen Blick auf und ging dann an ihren beiden Brüdern vorbei in ihr Zimmer. Susan hörte noch, wie die Jungen sich über ihre Worte Lustig machten, aber das war ihr egal. Sie wusste ja, es war nicht böse gemeint. In ihrem Zimmer angekommen, kontrollierte die braunhaarige noch mal ihren Koffer, ob sie auch alles dabei hatte, zog sich anschließend ihr Nachthemd an und legte sich ins Bett. Eine Weile konnte sie nicht einschlafen ,weil sie wieder an Narnia denken musste.
 

Narnia, das war ein magisches Land, das sie zusammen mit ihren Geschwistern entdeckt hatte, als sie vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden waren. Dort waren sie Könige und Königinnen gewesen und hatten fantastische Abenteuer erlebt und den Krieg gegen die weiße Hexe geführt und letztendlich gewonnen.
 

Auch wenn Susan sich damit abgefunden hatte, jetzt wieder hier in London zu sein, sie ertappte sich doch, wie sie sich wünschte, zurück nach Narnia zu kommen, wo das Leben so viel einfacher war, als hier in London. Während sie so darüber nachdachte, schlief sie langsam ein.
 

Nach einer Weile erwachte sie aber durch einen kalten Luftzug. Verschlafen rieb sie sich über die Augen und fragte sich, ob sie vergessen hatte, das Fenster zu schließen, bevor sie ins Bett gegangen war. Bei dieser Kälte war es ja unmöglich zuschlafen, also wollte sie aufstehen um das Fenster zu schließen. Sie tastete nach ihrer kleinen Nachttischlampe, doch sie fand sie nicht.
 

Verwirrt riss Susan ihre Augen komplett auf, denn sie spürte auch, das sie nicht mehr in ihrem weichen Bett lag, sondern auf einem Boden, der hart war wie Stein. „Wo bin ich hier?“, fragte sie sich verwirrt und setze sich auf und sah sich um. Sie sah einen langen Gang vor sich, an dessen Wänden Fackeln angebracht waren um wenigstens ein wenig Licht in die Dunkelheit zu bringen. Susan schlang die Arme um ihren Körper, denn ihr war wirklich Kalt. „Gut. Also denk nach Susan. Was könnte eine logische Erklärung für das alles hier sein?“ Sie seufzte leise, weil ihr spontan keine einfiel. Ich sollte erst mal irgendwo hin wo es hell ist, dachte sie bei sich. Denn es war ihr wirklich unheimlich hier.
 

Dann kann ich mir immer noch Gedanken machen, wo ich hier bin und vor allem warum. Also erhob sich Susan vom Boden und tapse mit ihren nackten Füßen durch die Gänge, in denen es gespenstisch still war. Offenbar bin ich ein einer Burg oder ähnlichem, dachte sie während sie immer gerade aus ging. So sieht es zumindest aus..

Wie lange sie lief , wusste sie nicht, aber einen Ausgang hatte sie noch nicht gefunden. Ganz toll, das ist fast so wie in diesen Träumen, wo man läuft und läuft und läuft und einfach kein Ende findet, schoss es ihr durch den Kopf. „Ich hasse solche Träume“ ,murmelte sie leise und verfluchte sich, vor dem Schlafen gehen noch eine heiße Schokolade getrunken zu haben, die bei ihr immer so etwas auslöste.
 

Plötzlich sah sie vor sich ein paar Treppenstufen. Die werde ich mal hinaufgehen, dachte sie bei sich und tat dies auch gleich mal. Wenn das hier wirklich eine Burg oder so was ist, dann haben die auch Türme. Und von Türmen hat man ne gute Aussicht und wenn ich ne gute Aussicht habe, finde ich vielleicht eher den Ausgang. Susan war stolz auf sich, so eine einfache Lösung gefunden zu haben und stieg munter weiter die Treppen hoch.
 

Es waren ganz schön viele Stufen und das Mädchen war doch erschöpft, als sie am Ende ankam.

„Gut dann wollen wir doch mal diese Tür öffnen, um zu sehen ,was da hinter ist“; redete sie laut vor sich hin und öffnete besagte Tür und ging auf die Plattform des Turmes und bekam erst mal einen Schreck. Dort stand jemand und sah sie direkt an. Susans Herz klopfte vor Nervosität und vor Angst schneller, da sie nicht wusste, mit wem sie es zu tun hatte.
 

Dennoch, betrachtete sie ihr Gegenüber neugierig. Der junge Mann der vor ihr stand, hatte, soweit sie es erkennen konnte, dunkle Haare, die ihm bis zu den Schultern gingen, dunkle traurige Augen und trug offenbar eine Ritterrüstung. Alles in einem machte er eine gute Figur und Susan musste sich eingestehen, das sie ihn doch irgendwie attraktiv fand. Aber das hier ist ja ein Traum, dachte sie bei sich. Eigentlich liege ich in meinem Bett und spinne mir das hier in meinem Traum zusammen. Plötzlich wurde sie angesprochen, was für sie doch ein bisschen überraschend kam.

„Wer bist du denn? Eine neue Dienstmagt? Hat Miraz dich geschickt um mich zu holen?. Richte ihm bitte aus, ich werde bald runterkommen“
 

Seine Stimme hatte irgendwie einen traurigen Klang, der zu seinen Augen passte, fand Susan. Kurz schüttelte sie den Kopf. „Nein ich bin keine Dienstmagt. Und mich hat auch niemand geschickt. Ich bin...rein zufällig hier

„Zufällig? Wie meinst du das?“ Kaspian sah sie verwirrt an, da er nicht wirklich verstand was sie meinte. In diesem Schloss war eigentlich niemand zufällig. Susan seufze leise, da sie nicht wusste, wie sie ihm das erklären sollte. Dies war vor allem so schwierig, weil sie selber noch gar nicht wirklich verstand, wie sie hergekommen war und das warum verstand sie erst recht nicht.

„Also das ist so. Ich lag zu Hause in meinem Bett, hab geschlafen und ehe ich mich versah, bin ich wieder aufgewacht und zwar hier in einem Gang von dieser Burg und dann bin ich aufgestanden, weil ich den Ausgang gesucht habe und schließlich hier gelandet bin“, erklärte sie die nüchterne Wahrheit. Sie musterte ihn und konnte ihm direkt ansehen, das er ihr nicht glaubte.

Susan konnte es ihm nicht übel nehmen. Sie selber würde sich ja auch nicht glauben, wenn sie so eine Geschichte vorgesetzt bekäme.

„Darf ich dir auch eine Frage stellen?“, fragte sie schließlich um das Thema zu wechseln, da es ihr doch ein wenig unangenehm war. „Natürlich. Frag ruhig alles was du willst. Aber vielleicht solltest du dir was anderes anziehen, vor allem Schuhe. So wie es mir scheint, frierst du ein wenig“ Kaspian wusste nicht, was er von dem Mädchen, das ihm gegenüber stand halten sollte. Sie war zwar nett, sympathisch, aber auch mysteriös und seltsam. Und die Geschichte, die sie erzählt hatte, wie sie hergekommen war, wirkte ziemlich unglaubwürdig. Aber dennoch glaubte er das sie war wahr, denn was für einen Grund hatte sie ihn anzulügen?

Bei seinen Worten hatte Susan direkt gemerkt das ihr immer noch kalt war, darum hatte sie auch genickt. „Aber wo kriege ich andere Sachen her?“, fragte das Mädchen ein wenig ratlos und blickte Kaspian fragend an.
 

„Lass das mal meine Sorge sein“ Kaspian, der seine Trauer zwar noch nicht verarbeitet hatte, aber froh war über die Ablenkung, ging an ihr vorbei und wies ihr an, ihm zu folgen. Susan, die neugierig war, folgte ihm die Treppe runter und durch die Gänge. . Inzwischen schien es wohl doch Tag geworden zu sein, denn die Gänge sahen jetzt weniger unheimlicher aus ,da da helles Sonnenlicht durch die Fenster fiel. „Hast du eigentlich auch einen Namen“?, fragte sie plötzlich, da ihr eingefallen war, das sie sich noch gar nicht miteinander bekannt gemacht hatten. Das ich so was vergesse ist mal wieder typisch ich, dachte sie bei sich und wartete gespannt auf eine Antwort. Kaspian sah zu ihr und lächelte.

„Natürlich hab ich den. Mein Name ist Kaspian“ Er zögerte kurz, seufzte und ergänzte dann: „Beziehungsweise um es ganz offiziell zu machen Prinz Kaspian X, Sohn von Kaspian IX, zukünftiger König von Narnia.. Und wie lautet dein Name?“

Als sie Narnia hörte, blieb Susan automatisch stehen. Sie war ein doch wenig geschockt durch diese Information.

„Hast du gerade von Narnia gesagt?“, fragte sie mit leicht zittriger Stimme. Auf die Frage von Kaspian konnte sie nicht antworten. Zu viele Gedanken wuselten in ihrem Kopf herum und liesen sie für einen Moment nicht mehr klar denken. War sie wirklich in Narnia? In ihrem Narnia?

„Ja. Narnia. Was ist da so verwunderlich dran?“ Kaspian war über ihre Reaktion verwundert, blieb auch stehen und drehte sich zu ihr um. „Du kannst unmöglich Prinz von Narnia sein“ , gab Susan ein wenig bissig zurück, nachdem sie sich wieder gefangen hatte. In ihrem Narnia hatte es keine Menschen gegeben, naja mal von ihr und ihren Geschwistern abgesehen. „Einfach aus dem Grund, weil meine Geschwister und ich Narnia regieren, als Könige und Königinnen. Und das schon seit 15 Jahren“

„Bist du dir sicher? Du bist Königin von Narnia?“ Kaspian schien verwirrt. Dieses Mädchen war doch verrückt, oder? Sie sollte schon 15 Jahre hier regieren? So alt war sie doch noch gar nicht, glaubte er zumindest, und mal ganz davon abgesehen regierte seine Familie schon seit Generationen .

„Ich bin mir vollkommen sicher. Denn ich bin Königin Susan von Narnia“; meinte Susan und setzte sich wieder in Bewegung. Sie wollte weg aus dieser kalten Burg, wo es kalt und ungemütlich war.

„Und ich weiß jetzt auch, wo ich jetzt hingehe“ Und von einer Königin Susan hab ich auch noch nie was gehört, schoss es Kaspian durch den Kopf, lief aber Susan nach, weil er sie auch irgendwie nicht gehen lassen wollte, dazu war sie zu interessant.

„Warte doch mal. Wo willst du hin?“ Das war doch wirklich nicht normal. Erst setzte sie irgendwelche Behauptungen in die Luft und dann wollte sie sich verziehen und lies ihm gar keine Gelegenheit Fragen zu stellen oder allgemein darüber zu reden. So konne sie nicht mit ihm umgehen.
 

„Ich gehe nach Cair Paravel. Dem großen Schloss am östlichen Meer. Dort kennt man mich zumindest und dort wird man mir auch helfen“

„Es gibt kein Schloss hier in Narnia das Cair Paravel heißt. Das wüsste ich“, gab Kaspian vorsichtig zu bedenken. Er konnte das sagen, weil er noch nie etwas von diesem Ort gehört hatte. Wieder blieb Susan stehen und drehte sich zu ihm um. „Doch das gibt es. Cair Paravel ist Narnias Mittelpunkt. Meine Geschwister und ich wurden dort von Aslan nach unsrem Sieg über die weiße Hexe zu Königen und Königinnen gekrönt und lebten dort Jahrelang in Frieden“

„Aslan? Die weiße Hexe? Ich hab keine Ahnung was du meinst, tut mir leid“ Susan sah ihn erstaunt an. „Du weißt nicht, wer die weiße Hexe war? Du weißt nich wer Aslan ist?“ Als sie sah, das Kaspian den Kopf schüttelte, frage sich Susan, was hier los war. Wie konnte man in Narnia leben und Aslan nicht kennen? Das war doch wirklich absurd. Anscheinend musste sie hier ein wenig Aufklärungsarbeit leisten, also entschloss sie sich, erst mal hier zu bleiben. Jetzt Hals über Kopf los zu rennen war eh nicht wirklich gut und passte auch gar nicht zu ihr. Also einmal tief durchatmen und weiter im Text.

„Also schön. Da du ja anscheinend keine Ahnung von nichts hast, werde ich dir alles erklären“, meinte sie wieder ein wenig beruhig.



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