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Die Schwarze Rose!

Liebe und Hass, wo ist der Unterschied?
von

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Wieso lasse ich mich eigentlich so versklaven?

Wieso lasse ich mich eigentlich so versklaven?
 

Ich war mit meinem Leben wirklich zufrieden, auch wenn es nicht immer perfekt war. Glücklich schaute ich hinüber zu meinem Kumpel, legte mich dann wieder zurück ins Gras und blickte hinauf zu den Sternen. Es gab für mich nichts Schöneres, als wenn ich zusammen mit ihm auf Reisen sein konnte, wie heute wieder mal. Alleine auf einer verlassenen Wiese und weit und breit keine Zivilisation oder sonst was. Nur wir zwei und das Feuer. Ich blickte ein bisschen verwundert hinüber zu dem Rothaarigen. Er starrte einfach ins Feuer, mich schien er momentan gar nicht wahrzunehmen. Leise setzte ich mich dann auf und blickte ihn an, diesmal ein bisschen offensichtlicher. Doch er bewegte sich nicht und schaute auch nicht zu mir herüber. Es war einfach immer dasselbe mit ihm. Er schien mich gar nicht zu realisieren. Ich ließ mich traurig wieder ins Gras fallen und schaute wieder hinauf zu den Sternen.
 


 

Mein Name war Antony Von Werde. Ich hatte schwarzes Haar und braune Augen, war 17 Jahre alt und eigentlich wirklich glücklich, bis auf die kleine Ausnahme, dass es mit meinem besten Freund nicht wirklich so klappte, wie ich es gerne gehabt hätte. Wir kannten uns eigentlich erst ein bisschen mehr als fünf Jahre, aber er bedeutete mir wirklich viel, für ihn hatte ich schon vieles aufgegeben. Selbst mit meinem Bruder hatte ich mich verstritten, und das nur weil er - aus mir noch nicht wirklich klaren Gründen - meinen Freund einfach hasste.

Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie wir zwei uns damals das erste Mal gesehen hatten, nur war er dort noch nicht so kalt gewesen wie heute, oder er war mir damals wenigstens nicht so vorgekommen.
 

Es war an einem schönen Sommertag, als ich wieder mal zu Besuch bei meinem großen Bruder war. Er war einige Jahre älter als ich und wohnte schon lange nicht mehr zu Hause. Ich konnte ihn da nur manchmal besuchen gehen, und an diesem einen Tag war es wieder so weit. Nur hatte da mein Bruder für mich nicht wirklich Zeit. Ich saß ganz alleine herum, wusste nicht was ich tun sollte und langweilte mich. Als ich begann, ein bisschen im Haus herumzustöbern, entdeckte ich da etwas, dass für mich wirklich interessant war. Das Zimmer, in welches ich trat, war wirklich karg eingerichtet, und außer einem Bett und den kalten, weißen Wänden war da nichts weiter vorhanden. Ein rothaariger Junge schlief in dem Bett, er war nicht viel älter als ich. Wohl zwölf oder dreizehn Jahre alt. Leise schlich ich zum Bett und schaute mir den Jungen genauer an. Sein Gesicht war blass, und er schlief leise. Mein Bruder hatte mir nie etwas davon gesagt, dass es hier im Haus noch andere Kinder gab. So setzte ich mich einfach zu ihm auf das Bett und strich ihm leicht durch seine Haare. Kaum jedoch hatte ich dies getan, öffnete der Junge die Augen und blickte mich an. Sein Blick war kalt, und mir lief es kalt den Rücken hinunter. Aber er tat mir nichts, rieb sich einfach die Augen und blickte mich an.
 

„Ich bin Antony“, erklärte ich gleich und hielt ihm die Hand hin.

Doch der Junge blickte nur total verwirrt auf meine Hand und wusste nicht, was er sagen oder machen sollte.

„Du kennst das nicht?“, fragte ich ihn dann gleich weiter, lächelte ihn dann an und schüttelte seine Hand. „Du kannst wohl nicht sprechen wie es aussieht. Oder willst du nicht?“

Aber er gab mir auch dieses Mal keine Antwort, blickte mich nur an, schlüpfte langsam unter der Decke hervor und blickte mich weiterhin an. Er trug nicht mehr als seine Unterwäsche, ein paar Shorts und ein weißes, ihm wohl locker zwei Nummern zu großes Shirt.

„Willst du was spielen?“, fragte ich ihn dann. „Wenn du mir sagst, wo deine Kleider sind, hole ich sie dir sogar, so kannst du wohl kaum spielen.“

„Spielen? Kleider?“, wiederholte der Junge dann und schaute mich total verwundert an. „Ich habe nichts anderes“, sprach er mit kalter Stimme zu mir.

„Wie meinst du den das?“, ich hielt meinen Kopf leicht schräg und schaute den Jungen verwundert an. „Aber wie es scheint, kannst du wenigstens sprechen, schön.“

„Ich brauche keine Kleider. Man lässt mich nie aus dem Zimmer, und wenn ich doch mal raus komme, macht es keinen Unterschied. Die letzten Jahre war ich nie draußen, wieso sollte ich nun raus? Und wieso glaubst du, dass ich mit jemanden wie dir spielen würde? Was glaubst du eigentlich wer du bist? Ich brauche niemanden!“
 

„Du brauchst niemanden? Aber mir ist es egal. Lass uns doch mal versuchen zu spielen.“ Ich ignorierte seine hasserfüllten Worte, nahm ihn einfach bei der Hand und führte ihn aus dem Zimmer. „Lass uns einfach ein bisschen spielen. Es ist recht einfach, du musst mich nur fangen, und deine Kleider spielen so gesehen auch keine Rolle. Wir sollten nur Spaß haben.“

„Spaß?“, wiederholte der Junge dann tonlos und blickte mich wieder mit seinen kalten Augen an.

„Fang mich einfach, dann wirst du schon sehen, was ich meine!“ Kaum hatte ich das gesagt, rannte ich einfach davon.

Wie der Junge hieß, wusste ich damals immer noch nicht, aber es war mir auch egal. Er verstand, was ich mit dem Spiel meinte, und irgendwie schien er auch seinen Spaß daran zu haben, und so spielten wir glücklich. Bis ich dann meinem Bruder in die Arme lief.

„Sandor?“, flüsterte ich leise und blickte ihn verwundert an. Doch er schlug mir dann schon eine mit seiner Hand.

„Was fällt dir eigentlich ein!“, wetterte er mich dann gleich an. „Wie konntest du es nur wagen mit diesem Ding zu spielen? Weißst du nicht, wie gefährlich das ist!“
 

Sein kalter Blick fiel auf den Jungen hinter mir. Ich hatte meinen Bruder noch nie so sauer gesehen. Nur wieso wusste ich nicht. Er war ja bloß ein Kind wie ich, wieso sollte er mir also was antun?

„Ich habe bloß mit ihm gespielt“ jammerte ich nun und hielt mir die Hand an die Wange, die noch leicht vom Schlag meines Bruders schmerzte.

„Er ist nichts weiter als ein kleiner erbärmlicher Wurm! Du hättest ihn nie sehen dürfen, geschweige denn auch nur mit ihm sprechen! Du könntest tot sein, weißst du das nicht?“, knurrte mein Bruder weiter zu mir.

„Nein, du irrst dich, er ist weder ein Wurm noch ist er gefährlich, du irrst dich Sandor, dass sage ich dir“, jammerte ich ihm nun vor.

„Ich will aber, dass du ihn nie mehr wieder siehst!“ Grob packte er mich dann bei der Hand und zog mich einfach fort.

Er sperrte mich in das erstbeste Zimmer und ging wieder davon. Alleine saß ich da und wusste nicht weiter. Mein Bruder kam nicht mehr so schnell zu mir zurück, und so wartete ich lange. Erst spät am Abend kam er wieder und verpasste mir als Erstes gleich wieder eine Ohrfeige.

„Was fällt dir bloß ein!“, wetterte er, nahm mich dann aber gleich in die Arme. „Ich hatte so große Angst um dich. Du darfst es nicht mehr wieder tun, und vergiss diesen kleinen Wicht einfach.“

„Wieso?“, fragte ich verwirrt, denn ich wusste nicht, was mein Bruder gegen den Jungen hatte. „Er war nicht gefährlich, und er hat mir auch nichts getan, also wieso sollte ich Angst vor ihm haben?“

„Nicht Angst“, sprach er gleich zu mir. „Das Wesen ist böse, und er könnte dir was antun. Vergiss ihn einfach, und dann ist alles wieder okay. Wenn du mir nun versprichst, nicht mehr zu ihm zu gehen, ist alles wieder okay.“

Das versprach ich meinem Bruder nun und hielt mich dann auch an mein Versprechen. Ich betrat, wie mein Bruder von mir wollte, nicht mehr das Zimmer des Jungen und suchte auch nicht nach ihm.
 


 

Mein Blick verharrte noch immer bei den Sternen, und ich bemerkte dann auch endlich, dass er zu mir herüber schaute. Leise lachte ich und sprach in aller Ruhe zu ihm: „Earl, ich beneide dich wirklich um deine Stärke. Du bist wohl mit Abstand das stärkste Wesen, das ich kenne. Irgendwann einmal will ich auch mal so stark werden wie du. Ich will auch mal meinen ersten Menschen töten und meine erste Freundin haben. Irgendwie schein ich mein ganzes Leben zu verschlafen. Es gibt so viele, die meine Ziele wohl schon viel früher erreicht haben. Ich will auch so werden wie du oder mein Bruder. Ihr seid alle stark und mutig und braucht vor niemandem Angst zu haben.“

„Du irrst dich“, hörte ich dann Earls Worte. „Jeder hat Angst, auch wenn er es vielleicht nicht immer zugeben will. Es gibt niemanden auf dieser Welt, der nicht Angst verspüren würde. Allgemein ist Macht und Stärke nicht so wichtig, wie du glaubst. Es gibt viel Wertvolleres als das. Was aber deine erste große Liebe betrifft, lass dir da doch einfach Zeit, sie wird schon noch kommen. Du musst sie nicht suchen, sie kommt von alleine zu dir. Irgendwann wird mal der Tag da sein. Dann wirst du sie sehen. Aber nun ist endgültig Schluss mit diesem dummen Gerede! Du willst immer nur so sein wie alle anderen. Bist du eigentlich nie zufrieden mit dem, was du hast?“, knurrte er mich an und funkelte mich mit seinen kalten Augen böse an.
 

„Das musst du gerade sagen. Du hast alles, wovon ich jemals geträumt habe! Niemand würde sein Leben gegen das meine tauschen. Meines ist einfach nur langweilig und öde. Ich kann nicht wirklich was, und irgendwie scheint es, als würde ich es auch nie können! Du hältst mich immer zurück! Es scheint ab und zu fast schon so, als wolltest du, dass ich so schwach bleibe, wie ich jetzt bin!“, zischte ich nun eine Spur bösartiger als ich eigentlich wollte Earl an.

„Jetzt ist es plötzlich auch noch meine Schuld? Wenn du das denkst, kannst du gehen! Ich brauche dich nicht! Du bist nie mit dem zufrieden, was du hast. Du willst immer mehr und mehr, du bist nie mit dem zufrieden, was du gerade hast. Aber mir ist es egal. Ich brauche dich nicht! Meine Aufträge kann ich auch alleine ausführen. ALSO GEH DOCH!“, zischte er mich am Schluss total sauer an.

Mir hingegen blieb nichts anderes übrig als kehrt zu machen und davon zu gehen. Bis jetzt hatten wir noch keinen Auftrag gemeinsam erfüllt, sondern er machte am Schluss immer die ganze Arbeit alleine. Mich ließ er meist alleine irgendwo zurück oder wir hatten uns wieder verstritten und er schickte mich nach Hause. Am wenigsten konnte ich aber verstehen, wieso er meine Wünsche nicht wahrhaben wollte. Wieso er nicht wollte, dass ich wie all die anderen Dämonen tötete oder sonst was. Es schien fast so, als wollte er, dass ich für immer und ewig so blieb, wie ich jetzt war. Klein und schwach und auf seine Hilfe fast schon angewiesen. Ich konnte ihn da einfach nicht verstehen, wieso hatte er nur solche Interessen? Wieso?
 

Den ganzen Weg zurück fragte ich mich dasselbe, wie schon so viele Abende davor. Ich konnte einfach nicht verstehen, was in Earl vor sich ging, wieso er so was machte, und wie er nur immer wollte, dass ich so blieb, wie ich war. Er veränderte sich schließlich auch immer und momentan nicht wirklich zu seinem guten.

Fast schon stink sauer kam ich zu Hause an und machte mich sofort auf den Weg zu mir ins Zimmer, ich wollte momentan weder mit meinem Bruder reden noch mit sonst jemandem. Fast schon traurig legte ich mich ins Bett und schloss die Augen, meine Kleider zog ich nicht aus, das konnte ich immernoch später machen.

Ich dachte nun wieder mal verzweifelt nach, wie hatte das Ganze nur so weit kommen können? Eigentlich hatte ich außer Earl keine anderen Freunde, er hätte es wohl nie geduldet. Wegen ihm verstand ich mich nicht einmal mehr gut mit meinem großen Bruder. Irgendwie war er an allem Schuld, er hatte es geschafft, mich so gesehen zum Außenseiter zu machen. Er wollte mich ganz für sich alleine, mich mit niemandem teilen oder sonst was machen. Aber langsam war es für mich wirklich zu viel, ich würde es nicht mehr mitmachen! Meine eigenen Entscheidungen musste ich auch irgendwann mal fällen, und es würde schon sehr bald so weit sein. Morgen würde ich gleich damit anfangen. Das nahm ich mir ganz fest vor.
 


 

„Antony!“, zischte mir plötzlich eine Stimme böse ins Ohr. „Wach auf!“

Ein bisschen entsetzt fuhr ich hoch und blickte total verwirrt in die kalten Augen meines Freundes. Wie spät es eigentlich war, realisierte ich erst jetzt. Ich musste am Abend eingeschlafen sein, ohne dass ich es bemerkt hatte.

„Kannst du nicht bisschen freundlicher sein?“, murrte ich leise vor mich hin und streckte meine Gliedmaßen einmal kräftig durch, gähnte danach gleich noch und schaute total verschlafen zu Earl hinauf.

„Wir müssen los“, waren seine einzigen Worte, dann packte er mich unsanft bei der Hand und zog mich einfach hinter sich her ohne groß auf mich zu achten.

Das war mein allerbester Kumpel. Das wohl liebreizendste Wesen auf dieser Seite des Planten! Bei ihm brauchte man wahrlich keine Feinde mehr zu haben. Aber ich schaffte es heute wohl auch mal wieder nicht, ihm die Meinung zu sagen, irgendwie war er einfach zu angsteinflößend. Es war fast schon tragisch mit uns zwei, aber ich nahm es mir fest vor, später würde ich es ihm schon noch sagen, dass ich einen anderen Partner wollte, früher oder später. Es musste nur der richtige Augenblick kommen, dann würde ich es ihm sagen!

Die Tränen der Trauer!

Die Tränen der Trauer!
 

Es war einfach immer dasselbe mit Antony! Er wollte immer nur Macht, so sein, wie jeder andere. Aber wieso? Wieso wollte er immer so sein, wie der Rest der Dämon? Wieso wollte er nie er selbst bleiben? Ich konnte ihn einfach nicht verstehen, und ich würde ihn wohl auch nie verstehen können. Wir zwei waren einfach zu verschieden.

Meinen Auftrag hatte ich erfüllt, und wie sonst immer wieder total tadellos. Es war auch ein Leichtes für mich, ich brauchte nicht mal die Hilfe von Antony. Meine Macht war so groß, dass ich eigentlich auf niemand angewiesen war. Aber trotzdem wollte ich Gesellschaft, wollte nicht total alleine sein. Antony war das erste Wesen, das in mir wohl nicht das Monster sah, was ich war, der mich einfach für ein hundsgewöhnliches Kind hielt. Selbst sein Bruder hatte immer Angst vor mir gehabt, auch wenn er es nicht zeigen wollte, ich hatte es dennoch gesehen.
 

An meine wirkliche Familie konnte ich mich kaum noch erinnern, nur ein paar verschwommene Bilder in meiner Erinnerung waren geblieben, mehr nicht. Nur eines wusste ich, dass ich bei ihnen glücklich gewesen war. Aber wie ich dann von ihnen getrennt wurde, war mir bis heute unklar. Vielleicht wollten sie mich nicht mehr oder sie waren gestorben. Nur die Erinnerungen danach, die waren alle noch total scharf. Man hatte mich geschlagen und das immer wieder, doch ich hatte so lange nie klein bei gegeben. Sie ließen mich da fast verhungern und gaben mir nichts zu trinken, aber ich hatte mich einfach geweigert, bei ihren Plänen mitzumachen. Ich wollte nicht töten, ich hatte mich ihnen immer widersetzt. Ganze zwei Jahre lang gab ich ihnen nicht nach, kämpfte für meinem Willen, doch an meinem zehnten Geburtstag hatten sie mich. Mich dann doch erwischt. Mein Meister hatte mir damals gesagt, dass meine Familie mich nicht mehr wolle, dass es alles meine Schuld sei. Irgendwie hatte ich es ihm damals geglaubt. Ich hatte ihm geglaubt, dass ich darum hier war. Nur wegen dieser kleinen Lüge hatte ich damals nachgegeben. Doch irgendwie sagte mir schon die ganze Zeit irgendwas in mir, dass mein Meister doch gelogen hatte, dass mehr dahinter steckte, als er mir sagen wollte.

Ich tat dann genau das, was man von mir verlangt hatte, und tötete das Mädchen. Mit dieser einen Tat verlor ich wohl alles, was mir jemals wichtig gewesen war. Meine Erinnerung und meine Gefühle. Mir blieb nichts weiter als Kälte. Das Leben hatte seinen Sinn für mich verloren. Ich aß dann nichts mehr und trank auch nichts. Lag nur in meinem Bett und erwartete eigentlich meinen Tod. Das einzige, welches irgendwie für mich noch einen Sinn ergab. Mein Meister bemerkte aber, dass er mich am verlieren war, und versuchte alles. Nur reagierte ich auf nichts. Bis er Sandor zu mir schickte.
 

Er war zwar kaum älter als ich, aber er war nett zu mir. Strich mir über die Haare und wollte mich dazu bringen, ein bisschen was zu essen. Wie lange er bei mir am Bett saß und mich versuchte, dazu zu bringen, was zu essen, wusste ich nicht, aber seine fürsorgliche Art brachte mich am Schluss doch dazu, was zu essen. Damals war er wirklich fast so wie Antony heute, nur hatte Sandor sich später verändert und nicht gerade zu seinem Guten. Er war immer freundlich und nett zu mir gewesen, auch wenn er genau wusste, was ich tat. Doch kaum hatte er mich mit seinem kleinen Bruder gesehen wurde er sauer. Zwar schlug er mich nicht oder sonst was, aber ich merkte es doch. Er kam nicht mehr und auch am nächsten Tag tauchte er nicht mehr auf, weder er noch sein Bruder. Ich war ganz alleine in dem leeren weißen Zimmer, schaute mich herum und langweilte mich. Sonst war Sandor immer gekommen, um ein bisschen mit mir was zu machen, und wenn er mich auch nur voll laberte über Sachen, die ihm wichtig waren. Mir war es egal. Das Zuhören machte mir mehr Freude, als selber zu reden. Denn über was wollte ich schon reden? Ich hatte keine Hobbys, noch sonst irgendwelche Interessen.

In dieser Nacht schlich ich dann aus meinem Zimmer. Sie schlossen die Tür schon lange nicht mehr ab, denn ich hatte nie versucht zu fliehen. Daher machten sie sich diese Mühe nicht. Leise schlich ich den Gang entlang in Richtung des Zimmers des Jungen. Doch bevor ich auch nur bei der Tür angekommen war, hörte ich da ein paar Stimmen. Die eine war die von meinem Meister, die andere gehörte Sandor.
 

„Der Junge ist gefährlich“, sprach mein Meister. „Du hast selbst schon gesehen, zu was er alles fähig ist! Oder?“

„Das schon, aber wieso ist er so? Er ist wohl sogar mächtiger als Sie“, sprach Sandor nun zu ihm. „Ich würde gerne mehr darüber wissen. Vielleicht können Sie mir ja mal einiges erzählen?“

„Wenn du es willst, also ein Problem wäre es für mich nicht, und dein Vater hat mir auch sehr geholfen, nur schade, dass er schon gestorben ist. Er hätte mir sehr gut helfen können. Aber wenn du willst, dann kann ich dir hier was über den Kleinen erzählen. Du brauchst nicht mal Angst zu haben, dass uns hier jemand hört. Alle, die hier sind, wissen Bescheid, außer dein kleiner Bruder, doch der liegt ja glücklich in seinem Bett.“

„Wirklich? Das hätte ich nun nicht gedacht. Aber vielen Dank, Herr Eisenhauer, ich bin einfach ein bisschen wissbegierig“, hörte ich die Worte nun von Sandor.

„Ich mag Leute, die ein bisschen mehr wissen wollen als andere, sehr gerne. Aber nenne mich Morgan, Eisenhauer tönt für mich ein bisschen alt. Nun aber wieder zu dem Jungen. Einiges hast du ja schon mitbekommen, und besonders, wie kaltherzig er ist. Es gibt unter den Dämonen nur eine Regel, welche man einhalten muss, und diese kleine habe ich mit dem Jungen überschritten. Dafür aber habe ich das wohl stärkste Wesen auf diesem Planeten. Ich musste ihm nur dazu drängen, zu töten. Was bei ihm zwar nicht einfach war, aber im Gegensatz zu den anderen zweiundfünfzig vor ihm, hat er es überlebt. Er ist bis jetzt noch unser Meisterstück, kalt, herzlos und gehorcht jedem Wort von mir. Etwas Besseres konnte man wirklich nicht erwischen. Aber nun ist es genug. Geh lieber noch ein bisschen schlafen, es ist spät. Wir können ein anderes Mal weiter darüber sprächen. Ich muss heute allgemein noch so einige Sachen erledigen“, dann lief mein Meister wieder weiter und ließ Sandor alleine im Gang stehen.
 

Ich schlich dann langsam weiter und hoffte wirklich, dass Sandor mich nun nicht entdeckte. Aber die Tür zu Antonys Zimmer hatte ich dann erreicht. Drin war ich zwar bis jetzt noch nie, aber Sandor hatte ihn gestern da hineingebracht. Leise schlich ich weiter und öffnete langsam die Tür. Das Zimmer war wirklich anders, als ich gedacht hatte. Er war total mit Möbel voll gestellt und es wirkte wirklich fast schon beengend. Aber es war mir egal. Langsam schlich ich auf das Bett zu und betrachtete den Kleinen. Der schien meine Anwesenheit nicht mal zu spüren und ich strich ihm sanft über den Kopf. Er war wirklich niedlich, und irgendwie mochte ich seine Nähe wirklich. Auch das Spielen mit ihm hatte mir Spaß gemacht, es war einfach mal was ganz Anderes gewesen, als sonst immer. Ich schlüpfte dann unter seine Decke und kuschelte mich an ihn. Die Wärme seines Körpers tat mir wirklich gut, ich mochte es, ich mochte es, einfach zu spüren, wie etwas Lebendes neben mir lag. Wie ich jeden einzelnen Atemzug hören und fühlen konnte und wie es sich leicht neben mir bewegte.

Die ganze Nacht schlief ich bei ihm, erst als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen, machte ich mich wieder auf in mein Zimmer. Man würde mich schon bald wieder holen kommen und darum musste ich einfach da sein. Sonst würde Antony Ärger bekommen und das für Sachen, wofür er nicht mal was konnte.

Das tat ich dann jede weitere Nacht. Nur genau eine Woche später hatte sich bei mir was geändert. Als ich in das Zimmer tat, brannte Licht und Antony lag heulend in seinem Bett. Was das zu bedeutet hatte, wusste ich nicht, ich trat einfach ein. Blickte ihn an und wusste nicht, was ich machen sollte. Langsam drehte er sich zu mir um und blickte mich verwirrt an.
 

„Was willst du hier?“, fragte er mich.

Ich gab ihm keine Antwort. Ich wusste ja nicht mal selbst, was ich eigentlich hier wollte.

Antony schaute mich dann mit seinen verheulten Augen an und flüsterte leise. „Komm doch näher, ich tue dir schon nichts, ich bin einfach nur traurig.“

„Was ist denn?“, fragte ich total verwirrt. Ich hatte da bis jetzt noch nie jemanden weinen sehen oder wenigstens konnte ich mich nicht daran erinnern. Als ich dann vor ihm stand strich ich ihm ganz leicht durch die Haare und setzte mich auf sein Bett.

„Meine Mum ist gestorben“, heulte er dann einfach. „Wieso gerade sie! Zuerst mein Vater und nun sie! Wieso nur!“ Er drückte seinen Kopf dann gegen meine Brust und heulte. Nur was ich machen sollte, das wusste ich nicht. Denn so was hatte ich wirklich noch nicht erlebt. Darum blieb mir nichts anders übrig, als still zu warten und zu hoffen, dass er irgendwann wieder aufhörte zu weinen. Oder ich hoffte es wenigstens…
 


 

Wie lange nun Antony eigentlich geheult hatte, konnte ich nicht mehr sagen, nur dass wir beide irgendwann mal eingeschlafen waren. Und nun lagen wir beide in seinem Bett und ich war heute wirklich zu müde, um meinen Hintern doch wieder in mein Zimmer zu bekommen, darum blieb ich da einfach liegen. Sollten sie ruhig mitbekommen, dass ich nicht mehr da war, es war mir egal.

Als Antony später auch aufwachte, heulte er auch nicht mehr. Er schien irgendwie noch traurig und bedrückt zu sein, aber es schien ihm wieder bisschen besser zu gehen.

„Lass uns raus gehen“, sprach er dann zu mir, und zog mich einfach wieder hinter sich her. Draußen war ich schon lange nicht mehr gewesen, aber irgendwie interessierte mich diese Welt auch nicht. Sie war bunt und voller Farben, doch hatten diese für mich weder Bedeutung noch sonst was. Diese sogenannte Schönheit bedeutete mir nichts. Mir bedeutete da noch überhaupt gar nichts was. Nicht mal Antony war mir da wichtig gewesen.

Er hatte mich da dann auf eine Wiese geführt und fing an, Blumen zu pflücken. Eine für mich wohl wirklich alberne Beschäftigung. Für was so was gut sein konnte, wusste ich nicht, aber mir war es auch egal. Es war wenigstens mal was Anderes, als in meinem Zimmer zu sitzen. Auch konnte ich so ein bisschen dem Kleinen zu sehen, wie er fast schon wie ein Verrückter die Wiese entlang rannte und irgendwelche Blumen zusammen suchte und sich dann wieder neben mich setzte.

„Schau dir mal diese Blumen an.“, sprach er zu mir und ich blickte auf die Dinger in seiner Hand mit einem total uninteressiert Blick. „Meine Mutter hat mir früher mal erklärt was für Bedeutungen diese Blumen haben“, sprach er nun weiter und ich hörte ihm schon fast nicht mehr zu. Auf so was wie Blumenkunde hatte ich keine Lust, aber er sprach immer weiter und weiter.

Genau konnte ich es zwar am Schluss nicht sagen, aber ich dachte wirklich, dass er den ganzen Nachmittag nichts Anders getan hatte als über diese albernen Blumen zu reden. Ich war fast schon froh, als ich dann endlich wieder in mein Zimmer konnte, das Spielen mit ihm hatte mir da wirklich besser gefallen. Vor meiner Tür drückte er mir dann noch eine dieser Blumen in die Hand und meinte zu mir, es sei ein Geschenk, das wohl erste, welches ich bekommen hatte. Darauf nickte ich nur und ging in mein Zimmer. Legte die Blume, ich glaubte, er hatte mal gesagt, es sei eine Tulpe, auf den Fenstersims und legte mich gleich ins Bett.
 


 

Als ich jedoch am nächsten Morgen wieder aufstand, war diese Tulpe total anders. Sie hatte da einiges an ihrer Schönheit eingebüßt und welkte irgendwie schon. Wieso, konnte ich mir nicht erklären. Ich nahm dann diese welkende Tulpe in die Hand, und betrachtete sie genau. Eigentlich sollte es ihr ja an nichts fehlen, und irgendwie wollte ich nun nicht, dass mein Geschenk von Antony so schnell schon kaputt gehen würde. Vielleicht mochte ich das olle Ding am Anfang nicht, aber irgendwie wollte tief in mir drin etwas nicht, dass die kaputt ging.

Darum sah ich nun keinen anderen Weg, ich nahm diese Tulpe und ging hastig wieder zu Antonys Zimmer. Sagte nichts, hielt ihm einfach die Tulpe unter die Nase und er blickte mich verwundert an.

„Hast du ihr kein Wasser gegeben?“, fragte er mich verwundert und blickte von der Tulpe wieder zu mir. „Deine scheint ja schon zu welken.“

„Wasser? Für was? Ich dachte diese Dinger kommen ohne was aus, auf der Wiese hat es ja auch keines, oder doch?“ Mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck blickte ich ihn nun an. „Ich will nicht, dass sie kaputt geht“, setzte ich dann hastig noch an. „Es ist das erste Geschenk, welches ich bekommen habe. Kannst du mir nicht helfen?“

„Doch es ist recht einfach“, sprach er zu mir, nahm die Tulpe und stellte sie in ein Glas mit Wasser. „In ein paar Stunden ist sie wieder wie neu. Aber eine Möglichkeit weiß ich auch schon, wie du viel länger was von dieser Blume hast. Aber zuerst spielen wir!“

Er nahm mich wieder bei der Hand, führte mich raus und erklärte mir dieses Spiel, was sich Verstecken nannte. Das spielten wir zwei dann den ganzen Tag. Am Abend nahm er dann die Tulpe, steckte sie in ein Buch und meinte, ich müsste nun nur einige Tage warten und ich könnte sie wieder haben. Sie verlor zwar ihre ganzen schönen runden Formen durch diese mir leicht komisch vorkommende Technik, und wurde total platt. Aber Antony rahmte sie mir in so einem Rahmen ein und ich konnte sie dann in meinem Zimmer an die Wand hängen. Das war nun so gesehen der zweite Gegenstand in meinem Zimmer außer dass Bett. Die Tür und das weiß abgedunkelte Fenster zählte ich dafür aber nicht mit, aber mehr hatte ich nicht in meinem Zimmer.
 


 

Das aber hatte sich bis heute bei mir aber nicht geändert. Ich hatte wirklich kaum mehr in meinem Zimmer als damals. Aber es war mir auch egal. Antony brauchte so was irgendwie, doch ich konnte darauf verzichten. Wieso musste für die meisten Lebewesen alles schön sein, das konnte ich nicht verstehen.

Nun aber standen wir zwei wieder vor unserem Meister.

„Der Auftrag wurde wieder ausgeführt“, flüsterte ich und senkte meinen Kopf leicht, um ihm so meine Unterlegenheit zu zeigen. „Es gibt keine Überlebenden und alles ist genau nach Plan verlaufen. Es gab weder Probleme noch sonst was, alles ist wie gewollt verlaufen.“

„Das ist erfreulich.“

Weiter kam mein Meister mit sprechen nicht, denn Antony unterbrach ihm dann. „Es gibt was, das will ich wirklich mit ihnen klären. Es geht nicht anders, es ist mir wirklich wichtig.“

Was Antony damit meinte wusste ich wieder mal nicht, ich verstand diese Dämonen einfach nicht, wie lange ich auch mit ihnen lebte, sie waren wie ein Geheimnis.

„Was willst du mir den sagen?“, fragend blickte er uns zwei an, doch ich wusste wirklich nicht was in Antony gefahren war, er sprach nie mit meinem Meister, er hatte wohl meist einfach zu große Angst vor ihm.

Die böse Überraschung!

Die böse Überraschung!
 

----------Earl----------
 

„Ich halte es langsam mit Earl nicht mehr aus! Er macht alles alleine, ich bin nur sein kleiner Schoßhund! Kann ich nicht einfach mal für eine Weile einen anderen Partner. Jemand, der mir nicht immer sagt, was ich tun soll?“, plapperte er wie ein Wasserfall zu meinem Meister.

„Du willst einen neuen Partner?“, sprach mein Meister ein bisschen verwundert zu Antony. Ich schnaubte nur böse und mein Meister blicke dann zu mir. „Und was ist mit dir?“, fragte er nun auch mich.

„Ich komme auch ohne Antony aus“, sprach ich kalt. „Ich brauche niemanden!“

Sofort nach dem ich das gesagt hatte, drehte ich mich um und wollte wieder gehen. Für mich war die Sache nun wirklich beendet. Er konnte von mir aus machen, was er wollte. Wenn er zu einem so kalten Monster werden will, wie der ganze Rest, würde ich ihn nicht aufhalten, das nahm ich mir ganz fest vor.

„Earl, es tut mir Leid. Ich würde gerne noch wollen, dass wir Freunde bleiben können, auch wenn ich nicht mehr dein Partner bin. Aber es ist mir einfach zu viel.“

„Was du nicht sagst“, zischte ich sauer. „Aber ich will nicht! Ich respektiere deine Entscheidung, aber wenn du mich nicht als Partner willst, dann will ich deine Freundschaft nicht!“
 

Ich lief nun einfach Richtung Tür, Antony flüsterte noch leise meinen Namen, doch ich blickte ihn nur mit meinen kalten Augen an und er verstummte. Dann ließ ich noch schnell einen Blick zu meinem Meister fallen, und der lächelte zufrieden. Wieso war mir auch klar, Antony war ihm doch schon lange ein Dorn im Auge und er hatte ihn nur nicht töten lassen, da er Sandors kleiner Bruder war, und er Sandor nun mal für seine Pläne brauchte. Die Tür knallte ich laut hinter mir zu und lief dann hastig davon, wo mein Ziel sein würde, wusste ich genau. Denn wir hatten hier so gesehen einen kleinen Kerker, aber da kamen zwar wirklich nur die ungebetenen Gäste hin, die ihre Nase wohl etwas zu sehr in unsere Angelegenheit gesteckt hatte, egal ob Dämon oder Mensch. Aber eines hatten sie gemeinsam, jeder, der zu viel wusste, wurde früher oder später getötet, und nun mal stand mir wirklich danach dem erstbesten Insassen da das Herz herauszureißen. Eines gab ich nun wirklich zu, ich war ein kaltherziges Monster, aber irgendwie machte es mir sogar Spaß. Das war wohl einer der Gründe, wieso ich nicht wollte, dass Antony auch anfing zu töten. Man bekam einfach viel zu sehr die Lust, es immer wieder zu tun. Früher als Kind machte ich das nur, wenn mein Meister es von mir verlangt hatte. Sonst ließ ich die Finger von den Gefangenen. Nun aber machte es mir einfach Spaß, sie meine schlechte Laune spüren zu lassen.
 

Ich ließ mir aber Zeit, zu der Zelle zu kommen, lief schon fast gemütlich den Gang entlang, bis ich dann endlich die Tür erreicht hatte. Diese öffnete ich sofort und stiegt die Stufen hinunter in die Tiefe.

Zwar hatten wir dort unten kaum Gefangene, aber von zwei Tagen hatten sie da so einen Menschenjungen erwischt. Der würde vermutlich immer noch dort unten sitzen und wohl fast schon auf mich warten. Falls er aber wirklich schon weg war, dann müsste ich mir wohl die Mühe machen und mir ein Opfer fangen. Aber eigentlich war es mir egal, von wo meine Prügelopfer herkamen. Ganz in meine Gedanken vertieft, zündete ich mir dann eine Fackel an und schlenderte den Gang entlang, bis ich dann zu einer besetzen Zelle kam. Der Junge war schon total mit blauen Flecken übersät, doch mir war es egal, hatte ihn halt vor mir noch jemand bisschen zugerichtet. Aber nachdem ich dann mit ihm fertig war, würde wohl kaum mehr was von ihm übrig bleiben. Seine sterblichen Überreste könnte man dann wohl als Dünger in den nächsten Garten schmeißen, denn mit meinen Opfern spielte ich wirklich ein bisschen hart. Aber wenigstens konnte ich mich so abregen und das war ja schon mal was.

Der junge Mann blickte mich dann an und irgendwie schien er wohl zu spüren, dass es mit ihm bald zu Ende war. Wenigstens schaute er mit leicht Angst erfüllten Augen langsam zu mir hinauf. Ich hatte wohl wieder einer der erbärmlicheren Sorte erwischt.
 


 

----------Sandor----------
 

Als ich Earl so sauer aus der Tür kommen sah und das ohne meinen Bruder, konnte ich mein Glück kaum fassen. Wie es schien, hatte ihre langjährige Freundschaft wohl nun sein Ende gefunden. Aber es war auch an der Zeit gewesen. So etwa fünf Jahre lang hatte Antony dieses Monster an seinen Fersen, konnte keinen Schritt ohne ihn tun. Auch wenn komischerweise Earl wohl keinen wirklich schlechten Einfluss auf ihn hatte, ich hasste es, ich hasste es wirklich. Seit dem Tag als ich gesehen hatte, wie gnadenlos er war. Wie er weder zwischen Frauen, Kinder noch Männern einen Unterschied machte. Wenn man ihm den Auftrag gab, zu töten, tat er das und zwar ohne auch nur ein mal mit der Wimper zu zucken.

Ich konnte mich heute noch erinnern wie es war, als ich so neben Morgan stand und zusah, wie der kleine regelrecht seine Opfer zerfetze. Mir war dabei wirklich fast schlecht geworden, aber seit diesem Tag sah ich in ihm einfach nicht mehr das kleine elfjährige Kind, sondern wohl auch das Monster, was er wohl auch war. Doch ich kümmerte mich weiter um ihn. Morgan hatte mir diese Aufgabe übertragen und ich widersprach ihm nicht. Erst als die Sache mit meinem Bruder kam, musste ich mir eingestehen, dass er rein theoretisch ihn oder mich sofort töten könnte. Dieser Gedanke gefiel mir dann wirklich nicht. Besonders nicht nachdem meine Mutter getötet wurde und Antony das einzige war, was von meiner Familie übrig geblieben war, und das wollte ich beschützen.
 

Aber egal, was ich auch versuchte ,ich bekam die zwei nicht mehr auseinander. Nur half mir die Tatsache damals noch, dass Earl ausschließlich auf Morgan hörte. Er war so gesehen seine Marionette, tanzte schön brav nach dessen Pfeife, doch irgendwie war ich mir langsam nicht mehr so sicher, ob Earl nicht langsam ein Eigenleben entwickelte. Mir kam es wenigstens langsam so vor und darüber war ich nicht erfreut. Nun wo aber mein Bruder aus der Schussbahn war, war mir egal, was mit Earl passierte. Eigentlich war er ja nichts mehr als eine Marionette, zwar aus Fleisch und Blut, aber er hatte weder Gefühle noch sonst was Liebenswertes an sich. Er war ein kaltherziges Ding, wessen Tod wohl für alle besser gewesen wäre. Nur leider hatte Morgan seine eigenen Pläne mit dem Jungen und die sahen leider vor, dass er lebte.

Ich selbst war aber bis heute der Auffassung, dass dieser Earl früher oder später wohl unser aller Tod bedeuten würde, er war zu mächtig und falls er mal wirklich so was wie ein eigenes Bewusstsein entwickeln würde, dann würde er bald sehen, dass er ohne uns besser dran wäre. Aber ich hoffte, dass es nie so weit kommen würde. Es wäre eine Katastrophe und zwar wohl für die ganze Welt. Seine Macht war einfach zu groß, aber bis jetzt war alles ohne Probleme verlaufen und ich hoffte, es würde nun auch so bleiben. Denn wir spielten hier wirklich mit dem Feuer, und es wäre wohl mit Abstand das Beste, Earl einfach zu töten. So hätten wir unsere Ruhe und er hätte seinen Frieden. Sein Leben war ja auch nicht wirklich schön und darum wäre es wohl besser. Jedoch kannte ich nun einfach Morgan zu gut. Ihm ging es nur um die Macht und daran würde er wohl auch nichts ändern. Lieber würde er die ganze Welt ins Unglück stürzen, als dass er seine Pläne aufgeben würde, so war er nun mal, und niemand konnte daran was ändern.
 


 


 

----------Antony----------
 

Es tat mir irgendwie Leid für Earl. Aber ich hielt es nun wirklich nicht mehr aus. Ich war nun mal nicht sein Schoßhund und meine Bedürfnisse wollte ich auch mal befriedigen. Doch er schien es nicht zu verstehen.

Was für mich aber das Allerschlimmste war, war immer noch die Tatsache, dass er mich so böse angesehen hatte. Nur weil ich ein einziges Mal meine Meinung gesagt hatte, dass fand ich nun wirklich bisschen sehr böse. Was wollte Earl eigentlich von mir? Sollte ich ihm immer aus der Hand fressen und das bis ans Ende meines Lebens? Dass konnte doch auch nicht gut gehen. Ich musste doch auch mal meine eigenen Entscheidungen treffen und das hatte ich nun getan. Auch wenn ich wirklich nicht wollte, dass Earl so sauer auf mich war.

Herr Eisenhauer hatte sich aber von Earls böser Art nicht gerade abschrecken lassen und machte dann fast schon putzmunter weiter und teilte mir zwei andere Jungen zu. Sie waren zwar schon lange ein Team, aber er meinte dazu, dass sie mich schon aufnehmen würde. Dass ich mich wohl auch super mit ihnen verstehen würde.
 

Nun war ich auf den Weg zu ihnen, ob es wohl das Richtige war, wusste ich nicht, denn momentan hatte ich irgendwie Angst. Earl und ich waren sonst immer zusammen gewesen und nun plötzlich nicht mehr. Aber ich wollte es nun mal so, also musste ich nun wirklich nicht anfangen herum zu jammern.

Als ich dann vor der Tür stand, klopfte ich leise an und wartete. Ein schwarzhaariger Junge öffnete mir dann die Tür und erst dann kam mir in den Sinn, dass ich gar nichts wusste, was ich eigentlich sagen sollte. Ich stand nur vor der Tür und lächelte.

„Du musst der Neue sein?“, sagte der Schwarzhaarige dann. „Eisenhauer hat uns schon mitgeteilt, dass wir jemand Neues bekommen. Komm doch herein.“

Nun war ich wirklich überrascht. Wie konnte er es denn so schnell ihnen mitteilen? Er hat das Zimmer ja nicht verlassen und sonst hatte ich auch niemanden gesehen. Aber ob ich je eine Antwort finden würde? Ich glaubte mal nicht, der ältere Mann hatte nun mal einfach seine Tricks, und die würde weder ich noch sonst wer erfahren.

„Ich bin Sola und der da hinten mit den brauchen Haaren ist Marek. Wir sind da wohl ab heute deine neuen Partner“, erklärte mir Sola nun schnell und ich merkte nun wirklich den großen Unterschied zu Earl. Sie waren hier einfach total anders.

Aber ich war mir sicher, ich würde mich hier auch wohl fühlen. Sie schienen wirklich nett zu sein. Auch wenn ich mich wohl wirklich noch an das eine oder andere gewöhnen müsste. Doch das würde mir schon gelingen, da war ich mir ganz sicher.
 

3. Wochen später:
 

Ich hatte mich bei ihnen wirklich sehr gut eingelebt. Sie waren auch sehr nett und schienen auch meine Bedürfnisse und meine Wünsche zu akzeptieren. Auch wenn ich eine Weile gebraucht hatte, bis ich ihnen gesagt hatte, dass ich nun wirklich noch nie einen Menschen getötet hatte. Die zwei hatten mich dann sogar ausgelacht, doch ich konnte es verstehen. Es war ja auch ein bisschen unwahrscheinlich. Besonders da ja Earl mein Partner war und er wohl das kaltherzigste Wesen auf diesem Planten war. Aber kaum das sie mich fertig ausgelacht hatten, wollten die Beiden mir helfen. Denn einen Menschen zu beschaffen, war ja nicht gerade schwer und ich wollte es ja auch. Ich wollte nun wirklich nicht mehr diese kleine Ausnahme sein und wollte töten. Keine zwei Tage später hatten sie da ein Mädchen für mich gefunden.

Sie wirkten zwar nett, aber nun sah ich irgendwie auch ihre böse Seite. Die Beiden hatten das Mädchen in einem alten Schuppen weiter weg vom Geheimquartier untergebracht. Was mir irgendwie gerade recht kam, denn Earl musste ja nicht davon erfahren, was ich vor hatte. Nun liefen wir zu dritt zu dem Schuppen, es sah momentan sehr nach Regen aus, aber das Wetter konnte mir da momentan egal sein, ich war nun wirklich kurz davor, mein erstes Ziel zu erreichen und nun ohne Earl würde ich wohl auch schneller mal eine Freundin finden. Sola und Marek wollten mit mir eh mal am Abend in die Disco und da würde ich wohl locker jemanden finden, der mir gefiel, auch wenn es wohl nicht gleich am ersten Besuch sein würde, aber ich war mir sicher, da würde ich schon jemanden finden.

Zusammen mit den beiden anderen trat ich dann in den alten Schuppen und sah, dass sie das Mädchen an Händen und Füßen gefesselt hatten. Hübsch war sie ja schon, aber auch wieder nur ein Mensch. Diese Wesen konnten uns Dämonen nun wirklich nicht das Wasser reichen. Auch gab es so oder so viel zu viele von ihnen.
 

Sola drückte mir dann ein Messer in die Hand und setzte sich dann auf die Fensterbank.

„Nun kannst du sie töten. Oder dich noch ein bisschen mit ihr Vergnügen, so wie es dir gerade Recht ist“, erklärte Sola mir dann und fing an zu lachen.

„Ja, sie gehört da ganz dir, also mach ruhig das mit ihr, was dir gefällt“, setzte nun auch Marek an, der in der anderen Ecke saß, aber im Gegensatz zu Sola auf einem Stuhl.

Ich hingegen schluckte nur und blickte sie an. Das war eigentlich das, was ich schon lange wollte, jedoch war ich damit nicht glücklich, wieso nur? Wieso konnte ich mich nicht darüber freuen? Ich konnte das tun, was ich schon lange wollte. Aber wieso schien es mir nun irgendwie doch falsch zu sein, wieso?

Langsam setzte ich mich dann vor sie, blickte ihr genau ins Gesicht und hörte dann, wie der Regen anfing auf das alte Häuschen zu prasseln. Es gab wohl gerade wirklich einen rechten Regenschauer. Aber es passte wohl wirklich zu meiner momentanen Stimmung, ich war nicht glücklich, nun in dieser Situation zu stecken, aber ich wollte mir nun doch keine Blöße geben vor Sola und Marek und darum musste ich es tun. Ich hielt ihr das Messer an die Brust und hörte wie draußen der Wind noch pfiff und die schweren Tropfen gegen das Fenster schlugen.

Mir blieb aber nichts anderes übrig, ich schluckte das letzte Mal und stach dann zu. Gerade an diesem Augenblick erhellte sich der ganze Himmel wegen eines Blitzes und im selben Moment hörte das Licht auf zu brennen und ich saß im Dunkeln. Doch keine zwei Sekunden später flog die Tür mit einem großen Krachen auf und der Donner dröhnte laut durch die nun offene Tür. Mir pfiff nun der ganze Wind und auch die Regentropfen gegen den Rücken und ich drehte meinen Kopf leicht zur Tür und gerade da erhellte schon wieder ein erneuter Blitz den Himmel und ich erkannte die Umrisse einer Person.
 

„Earl“, flüsterte ich leise. Auch wenn ich das Gesicht nicht sehen konnte, ich wusste, dass es nur er sein konnte.

Er schlug dann die Tür hinter sich zu und schritt im Dunklen genau auf mich zu. Erst jetzt realisierte ich überhaupt, dass ich das Mädchen noch gar nicht niedergestochen hatte, ich wollte es, aber gerade in dem Augenblick war dieser Blitz gekommen und der Strom viel aus. Es war wohl nicht mehr als 15 Sekunden seit dem vergangen, aber mir selber kam es so vor wie eine Ewigkeit. Von Sola und Marek hörte ich nun nichts mehr, spürte nur wie Earl mich zur Seite stieß und das Mädchen packte. Kaum hatte er das getan ging er wieder Richtung Tür, was das sollte, war mir unklar, doch er öffnete die Tür und blickte nochmals zu mir. Dann schlug er die Tür wieder mal zu. Wie er es eh immer machte, wenn er sauer war.
 

Wie lange ich dann einfach total erschrocken da saß und nichts tat, wusste ich nicht. Sola und Marek waren wohl genau so überrascht wie ich über Earl plötzliches Auftauchen und seinen genau so hastigen Abgang. Erst als das Licht dann nach Minuten wieder anging, konnte ich die beiden erblicken. Sie schienen aber noch einen größeren Schock davon getragen zu haben als ich.

Draußen aber hatte der Sturm wieder nachgelassen und es regnete nur noch. Zwar fielen noch immer große Regentropfen auf das Dach, aber es war nun wirklich nicht mehr sehr schlimm. Der Regenschauer würde wohl auch bald wieder vorbei sein. Doch mein Schock würde wohl noch eine Weile sitzen, aber von wo wusste Earl nur, was wir hier vorhatten und wo wir waren, außer mir und den beiden wusste es gar niemand. Oder konnte da Earl wirklich meine Gedanken lesen oder wie hätte er sonst davon erfahren können? Ich wusste einfach keine Antwort. Ich war wortwörtlich sprachlos.

Das Kaffeebohnenorakel!

Das Kaffeebohnenorakel!
 

Für diese Nacht hatten wir unser Opfer leider los, und Sola und Marek sagten mir sofort, dass sie schon einige Tage brauchen würden, bis sie jemand Neues hätten. Daher hieß es für mich wieder mal warten.

Als ich am Morgen dann so durch das Haus lief, begegnete ich da Earl. Er schien wieder mal eine recht miese Laune zu haben. Doch er ignorierte mich einfach. Lief einfach Schnur stracks gerade aus. Kein Wort sagte er, nicht mal irgendetwas zu gestern Abend. Nichts.

Früher wäre er wenigstens noch sauer auf mich gewesen, doch nun? Gar nichts. Er schien wirklich was gegen mich zu haben. Vielleicht war es auch einfach die falsche Entscheidung von mir gewesen, Earl so einen Korb zu geben. Wir waren wirklich Freunde und ich hatte ihn so schön kalt abserviert. Also hatte er seine Gründe, auf mich sauer zu sein. Doch ich würde mich wohl nicht mehr bei ihm entschuldigen können, er war einfach immer zu eingefressen, der Gute.

Daher musste ich wohl oder übel mal wieder zu Herrn Eisenhauer gehen. Ich eilte dann hastig durch das Haus und blieb vor seiner Tür dann stehen. Von innen hörte ich zwei Stimmen, die laut miteinander sprachen. Die eine war die von Herrn Eisenhauer, die andere die von meinem Bruder Sandor. Kaum hatte ich bemerkt, wer es war, öffnete ich die Tür nur einen kleinen Spalt weit. Über was die zwei redeten, nahm mich nun wirklich mal wunder. Sie durften mich dabei nur nicht erwischen, das hätte sonst wirklich schlimme Folgen für mich.
 

„Du kannst deinen Bruder wirklich langsam hier weg bringen! Er ist mir schon die ganze Zeit ein Dorn im Auge, seit er sich da mit Earl angefreundet hat! Aber nun sind die zwei so gesehen keine Freunde mehr, also sorge du gefälligst dafür, dass dein dummer Bruder verschwindet! Sonst werde ich mich dem wohl bald mal annehmen! Nur würde er es wohl nicht überleben. Seine beiden neuen Freunde kannst du auch gleich mit verschwinden lassen, sie sind nichts wert, nur kleine Schachfiguren, die ich nicht brauche. Schick sie einfach auf eine alberne Mission, aber schau, dass diese ja schön lange dauert, die nächsten zehn Jahre will ich deinen Bruder hier nicht mehr sehen!“, zischte Eisenhauer meinen Bruder böse an.

„Ja, ich werde es so schnell wie möglichst tun, dass kann ich dir versprechen.“

„Das will ich hoffen, denn Earl ist immer noch der Einzige, der überlebt hat, und den brauche ich nun mal für meine Pläne. Nicht mal seine Kinder hatten seine Gaben übernommen, oder eigneten sich selbst für den Versuch. Sie sind alle gestorben wie die anderen Kinder. Also wird Earl für mich das einzige Exemplar bleiben. Zwar brauche ich ihn nicht dringend mehr, aber er ist dann nun mal der einzige, und wenn ihm was passiert, habe ich nichts mehr. Gar nichts mehr. Dann kann ich meine Pläne zu Eroberung der Dämonenwelt und der Menschenwelt vergessen. Ich brauche nur seine Macht, um meine Feinde zu besiegen, denn bald wird sein achtzehnter Geburtstag sein und danach wird Earl so gut wie unbesiegbar sein. Darum will ich auch, dass dein Bruder so schnell wie möglichst verschwindet! Ich will keinen noch so starken Dämon, wenn ich seine Aufmerksamkeit mit jemandem teilen muss. Earl sollte nur auf mich hören und meine Ziele und Pläne verwirklichen! Er hat schon auf meinem Befehl hin ganze Dörfer und Städte ausgelöscht und ich will nun einfach, dass es so bleibt!“
 

Über Eisenhauers Worte war ich nun wirklich überrascht. Ich wusste weder was von seiner Welteroberung noch von Earls vernichtender Kraft. Alle erzählten zwar wie stark und gefährlich Earl sei, doch ich hatte davon nie was gesehen. Er konnte sauer werden, doch sonst hatte ich nie was gesehen.

„Bist du am spionieren?“, knurrte mich dann auf einmal eine Stimme böse an.

„Earl?“, flüsterte ich und blickte zu ihm hinauf. Er schien nun wenigstens wieder mit mir zu reden und das war schon mal ein sehr guter Anfang.

„An deiner Stelle würde ich von der Tür weg. Sandor kommt und es wirft nicht gerade ein gutes Licht auf dich, wenn du da so am Boden kniest und hier allgemein nichts verloren hättest.“

Earl hatte bei dieser Annahme wieder mal völlig recht, woher er wusste das Sandor herauskommen würde, wusste ich wieder mal nicht, aber momentan fragte ich ihn lieber nicht danach. Hastig eilte ich davon, denn Sandor wollte wohl so oder so zu mir und dann musste ich ihn ja nicht gleich in die Arme laufen.

Earl behält aber recht. Kaum hatte ich mich versteckt, kam Sandor schon aus dem Zimmer, lief dann den Gang entlang und verschwand aus meinem Blickfeld. Earl selbst ging dann ins Zimmer und ich überlegte nicht lange und schlich hin. Nun wollte ich wirklich noch hören, was da Herr Eisenhauer von ihm noch wollte. Die Aufträge erfuhr immer nur er alleine und dieses eine Mal wollte ich auch mal mithören. Es ging immer um Morde, aber wie viele Opfer es waren oder warum, hatte ich bis jetzt noch nie erfahren.
 

„Earl, dein neuer Auftrag wird sehr leicht sein. Dein Opfer ist wieder mal ein Mensch, also wirst du deine dämonischen Kräfte nicht brauchen. Er ist bloß ein Zauberer, der seine Nase ein bisschen zu sehr in meine Angelegenheiten gesteckt hat. Der Junge von neulich wurde von ihm geschickt, aber du hast ihn ja schon auseinander genommen. Also sind wir den schon los. Nun musst du nur ihn und seine Familie noch auslöschen. Ich will, dass es niemanden gibt, der auch nur die kleinste Information weitergeben könnte. Darum wirst du ihn, seine Frau und die zwei Kinder töten. Wie, ist mir egal, es wird einfach keine Überlebenden geben!“

„Ist es wirklich sinnvoll? Ich meine, fällt so was nicht auf?“, sprach Earl nun doch zu Herrn Eisenhauer.

„Überlasse das Denken mir, du führst meine Befehle nur aus, und ich sage dir, es muss so sein! Die Zauberer sind zu dumm, weder sie noch die Menschen werden merken, was da los war. Bis jetzt hat noch niemand was mitbekommen, also wieso sollte sich das nun ändern? Sag es mir!“, zischte er ihn nun wirklich sauer an.

„Ich weiß es nicht, Meister.“, sprach Earl ganz langsam.

„Siehst du? Also tue einfach das, was ich dir gesagt habe! Vernichte die Familie und komm zurück! Sonst noch irgendwelche Fragen!“

Eisenhauer schien nun wirklich sauer zu sein, ich könnte es wohl vergessen, heute mit ihm auch nur ein Wort zu sprechen, der würde mich wohl nur bei der Erwähnung von Earls Namen den Kopf umdrehen.

„Fragen nicht, Meister, aber eine Bitte. Ich habe da wieder ein neues Mädchen gefunden. Sie wird auch ein Kind von mir bekommen und ich wäre froh, wenn sie einfach bei Antony sein könnte. Sie ist ein Mensch und die zwei passen einfach zusammen. Finde ich.“

„Okay“, knurrte er nun wirklich nicht gerade gut gelaunt. „Aber nur verschwinde! Du hast deine Aufgabe zu erfüllen, also GEH!“

Als ich diese Worte gehört hatte, eilte ich wirklich hastig von der Tür weg, denn Eisenhauer wäre mir wohl wirklich nicht gerade freundlich gesinnt gewesen, hätte er mich vor der Tür entdeckt. Earl lief dann eiligst den Gang entlang und Eisenhauer trat sogar höchst persönlich selbst vor die Tür und schrie dann total laut einen Namen: „Sandor! Komm sofort hier her! Dein verdammter kleiner Bruder hat Mist gebaut!“

Wohl nicht mal eine Minute später kam dann auch schon mein Bruder angerannt und blickte ihn an.

„Was hat er getan?“, sprach er schwer atmend und blickte den Älteren verwundert an.

„Earl hatte eine Bitte an mich! Er hatte mich wirklich einmal um was gebeten! Weißt du nicht, was das bedeutet! Der Junge fängt an zu denken! Ich will, dass du ihn und dieses Mädchen heute noch von hier wegbringst! Es kann mein ganzes Ziel zerstören, also müssen die zwei verschwinden!“, brüllte Eisenhauer nun meinen Bruder wirklich an.

„Welches Mädchen?“

„Das, das Earl von irgendwo her hat, aber sie muss auch gleich weg und die beiden Teamkollegen von Antony kannst du auch gleich mitnehmen! Ich will kein Risiko eingehen!“, dann zog er Sandor zu sich heran blickte schnell nach links und rechts und als er bemerkte, dass wohl keiner sein Geschrei wahrgenommen hatte oder darauf reagiert zog er meinen Bruder einfach ins Zimmer.
 

Ich hingegen wusste, dass es allergrößte Eisenbahn war, um hier zu verschwinden. Ich musste mit Earl reden und ich wusste genau, wo ich hin wohl finden würde. Wenn ich seiner Fährte folgen würde, dann würde ich ihn wohl auch finden. Ich war zwar kein starker Dämon, aber in solchen kleinen Sachen war ich halt einfach viel begabter. Earl hingegen war ein super Kämpfer, aber für solche Sachen einfach unbrauchbar.

So folgte ich einfach seiner Spur. Verwandelte mich in meine Dämonengestalt und verfolgte ihn einfach. Der Flug dauerte lange, aber sein Geruch hörte bei einem großen Einfamilienhaus auf und ich landete da einfach auf dem Balkon, wo ich die offene Balkontür sah, verwandelte mich wieder zurück und ging hinein ins Haus.

„Earl! Ich muss mit dir reden! Ich will nicht, dass du der Familie was antust, es ist einfach falsch! Glaub mit doch!“, schrie ich einfach in die Wohnung hinein, auf eine Antwort hatte ich nun wirklich nicht gehofft, aber es kam eine zurück.

„Es war ein Auftrag!“, knurrte er einfach nur und ich eilte sofort dorthin woher ich die Stimme hörte.

Earl war total mit Blut bespritzt und ich konnte mir schon vorstellen, dass er sich da schon um das eine oder andere Familienmitglied gekümmert hatte.

„Lass die Kinder in Ruhe! Sie haben wirklich nichts dafür!“

„Ist mir egal!“, war seine einzige Antwort. „Es sind bloß Menschen, mehr nicht.“

„Es sind auch Lebewesen! Also rede nicht so abschätzig von ihnen!“, knurrte ich sauer und trat nun wirklich nahe an Earl heran. Die zwei kleinen Kinder kauerten am Boden und weinten.

„Sie wären aber wenigstens wieder bei ihren Eltern oder nicht?“

„Dann kannst du mich ja auch gleich umbringen! Meine Familie ist auch tot! Ich werde nicht zulassen, dass du ihnen was antust!“, nun stellte ich mich einfach zwischen Earl und die Kinder und hoffte wirklich, ich konnte ihn irgendwie vom Gegenteil überzeugen.

„Ich kann dich nicht verstehen. Wieso regst du dich wegen den beiden Kindern so auf? Ich habe schon hunderte getötet, ich habe ganze Dörfer schon ausgelöscht und ganze Städte zerstört und niemand hat sich darum gekümmert, aber wieso willst du die Beiden hier um jeden Preis beschützen? Ich kann es nicht verstehen, bitte erkläre es mir.“

„Die andere Male war ich nie dabei! Aber jetzt, wo ich hier bin, kann ich es nicht zulassen! Ich kann es nicht zulassen, dass du ihnen was antust! Die anderen konnte ich nicht beschützen, doch die zwei werde ich und zwar mit meinem Leben! Du bist bloß Eisenhauers Schoßhund! Mehr nicht! Wenn er dir einen Befehl erteilt, führst du ihn aus, ohne auch nur ein einziges Mal nachzudenken! Du bist einfach grässlich, Earl! Früher oder später würde Eisenhauer mich auch aus dem Weg haben wollen, würdest du diesen Auftrag auch ausführen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken!?“, schrie ich ihn nun wirklich an und von mir aus konnte er mich nun für meine Torheit wirklich töten, es wäre mir egal gewesen.

„HALT DIE KLAPPE!“, schrie er mich dann nur an, drückte mich dann einfach gegen die Wand, und spürte dann einen heftigen Schmerz an meinem Kopf und mir wurde sofort schwarz vor Augen.
 


 

Als ich viel später wieder ganz langsam zu mir kam, war Earl weg und ich lag in einem Bett. Es war nicht meines und das Zimmer stimmte weder mit diesem im Haus noch mit meinem eigenen überein.

„Bist du wach?“, fragte mich dann auf einmal noch eine Mädchenstimme und ich schrag auf der Stelle aus dem Bett hoch. Blickte sie entsetzt an und flüsterte leise: „Wer bist du?“

„Ich bin Jennifer“, stellte sie sich vor und als ich sie so anblickte, erkannte ich sie wieder. Es war das eine Mädchen, dass Earl gerettet hatte.

„Was machen wir denn hier?“, wollte ich nun von ihr wissen.

„Ich weiß nicht. Dieser rothaarige Junge hat dich hier her gebracht und ist dann wieder verschwunden. Meinte irgendwie was von, hier wären wir sicher.“

„Earl“, flüsterte ich nur und stand dann auf. „Ich muss mit ihm reden! Es ist mir sehr wichtig. Er kann einfach nicht so weiter machen wie bisher! Das geht einfach nicht! Aber ich weiß nicht, wie ich ihn finde.“

„Ich könnte dir helfen“, sprach sie dann zu mir und lächelte mich an.

„Wie denn?“, fragte ich total verwirrt.

„Ich besitze da ein paar magische Kräfte, jedenfalls genügen sie, um damit einem Orakel eine Frage zu stellen. Nur brauche ich dazu ein Medium, das ich benutzen kann.“
 

Total verwirrt blickte ich mich dann um, doch es hatte nichts, außer ein paar Kleinigkeiten in einer Ecke. Da hatte es Wasser, Reis, ein paar Töpfe und Kaffeebohnen.

„Ich glaube, was Sinnvolles haben wir hier nun wirklich nicht“, sagte ich ein bisschen niedergeschlagen. „Wir müssen uns wohl noch was kaufen gehen.“

„Ich denke nicht“, sprach die dann. „Ich nehme die Kaffeebohnen. Es kommt ja nicht auf das Material an, sondern ich muss die Zeichnen nur richtig deuten. Das werde ich aber schon schaffen!“, sie stand dann auf holte die Kaffeebohnen und schüttete sie auf den Boden. Was sie machte wusste ich nicht, ich ließ sie einfach machen und sah erstand zu.

Nach einigen Minuten sah sie mich dann an und lächelte. „Ich weiß, wo dein Freund ist, es ist zwar ein schönes Stück, aber wen wir nun los laufen, sind wir noch vor dem Abend dort.“

„Er ist nicht mein Freund“, kurte ich nur und blickte dann bisschen irritiert aus dem Fenster. Im Haus bei den Kindern was es schon Nacht gewesen und nun bemerkte ich, wie es draußen Morgen war, die Sonne war auch schon aufgegangen. Ich musste also die ganze Nacht wohl bewusstlos gewesen sein.

„Wir brechen nun wohl am besten gleich auf“, sagte ich zu ihr, „oder willst du hier bleiben?“, fragend blickte ich sie an und sie schüttelte sofort den Kopf.

„Nein, ich komme mit. Der Ort hier passt mir so oder so nicht. Ich will wieder zu meiner Familie.“

„Dann ist ja alles klar!“, ich stand auf und ging einfach zur Tür. Ich musste nun wirklich mal mit Earl reden, er durfte einfach nicht weiter auf diesen Eisenhauer hören, es gab nun einfach schon genug Opfer und das musste nun mal endlich ein Ende haben! Nur würde ich dieses Mal mich nicht mehr so von ihm überrumpeln lassen, das nahm ich mir ganz fest vor.

Das ungewisse Ziel!

Das ungewisse Ziel!
 

Ich lief nun mit Jennifer auf unser Ziel zu. Sie hatte die Aufgabe übernommen, uns zu führen, und doch kam es mir so vor, als würden wir in die falsche Richtung gehen. Ich wusste zwar nicht, wo wir waren, aber auf alle Fälle war der Weg wieder zurück ins Hauptquartier ein total anderer.

„Ich glaube wir sind total falsch hier“, murmelte ich dann doch zu ihr.

„Dein Kumpel ist auch nicht mehr am selben Ort wie vorher, dass haben mir die Kaffeebohnen nämlich schon gesagt.“

„Wirklich?“, total verdutzt blickte ich sie an, denn ich hatte immer noch fest damit gerechnet, dass Earl nun schön brav bei Herrn Eisenhauer sitzt und nichts tat. Oder war er wohl auf einer Mission? Oder wieso war er nicht mehr dort?“

„Ja, das ist er. Aber warte noch ein paar Stunden, dann wirst du den Ort selber sehen und kannst ihm auch noch Fragen stellen, wie viel du willst“, sprach sie weiter und musste dann lachen, nur wieso konnte ich nicht verstehen, denn unbedingt was zu lachen hatte sie wohl in den letzten Tagen wirklich nicht.

Ein bisschen unsicher blickte ich sie dann an und fragte da ganz langsam: „Wieso bist du eigentlich so gut gelaunt? Meine die ganze Sache mit Earl und deiner fast Ermordung, liegt dir das nicht auf dem Herzen?“

„Earl hat mir schon gesagt, warum du mich da ermorden wolltest, von daher ist mir das schon mal klar. Was ich aber deiner Meinung nach gegen Earl haben soll, weiß ich nun wirklich nicht.“

„Er hat doch mit dir geschlafen und du bekommst doch nun noch ein Kind von ihm!“, stotterte ich ein bisschen was zusammen und war dann erst recht überrascht, als ich in das fragende Gesicht von Jennifer blickte.

Jedoch kaum eine Minute später fing sie an zu lachen und ich hatte nun wirklich keine Ahnung, wieso.

„Was du nicht sagst!“, lachte sie. „Aber ich habe nie mit Earl geschlafen, noch erwarte ich nun ein Kind von ihm.“

„Aber, aber, er hat doch Eisenhauer gesagt dass er mit dir…“, weiter kam ich dann mit sprechen wirklich nicht, ich war einfach total verwirrt und wie es weiter gehen sollte, wusste ich nun auch nicht. Nur eines war wohl schon mal klar. Earl hatte Eisenhauer angelogen und er hatte mit Jennifer gesprochen und das alles passte nun wirklich nicht gerade zu ihm. Er sprach schon mit mir kaum ein Wort und gegenüber Wesen, die er nicht kannte, war er auch immer sehr abweisend, oder er war es zumindest gewesen. Ich blieb dann einfach stehen und ließ Jenni weiterlaufen, ich musste mir einfach gerade mal klar werden, was ich da gerade gehört Hatte. Denn es passte momentan einfach nicht in das Bild, welches ich von Earl hatte, er war immer kalt, herzlos und böse. Aber andererseits hatte ich auch nichts gegen diese neue Seite, dass musste ich nun wirklich auch zugeben.
 

„Earl betrügt Eisenhauer momentan“, ertönte dann auf einmal eine Stimme und ich blickte dort hin, wo die Stimme hergekommen war. Ich war mir sicher, dass wir hier vorher alleine waren, doch nun stand da hinter mir auf einmal diese alte Frau und sah mich an.

„Was wollen Sie hier, und wieso wissen Sie, worüber ich gerade nachdachte?“, es war fast schon beängstigend, doch ich wollte mich noch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es war eine alte Frau und ich war immerhin noch ein Dämon.

Sie aber kicherte mich nur an und schien wirklich keine Angst vor mir zu haben. Verstehen konnte ich es zwar nicht, aber sie würde wohl ihre Gründe haben. Doch kaum hatte ich das gedacht, fing die Alte auch schon an zu reden.

„Ich bin nur eine alte Frau, und mit dem Alter kommt nun halt auch die Weisheit.“

„Was Sie nicht sagen! Aber woher kennen sie denn Earl?“, so leicht ließ ich mich von dieser alten Schrulle nun wirklich nicht zum Narren halten. Auch wenn sie noch so weise war, sie konnte theoretisch kaum was über Earl und Eisenhauer wissen, das war in meinen Augen einfach unmöglich.

„Wie ich von Earl erfahren habe? Das ist recht leicht“, sprach die Alte ganz freundlich zu mir. „Er ist mein Enkel. Ich kenne ihn schon, seit er ganz klein war.“

„Was sie nicht sagen, und wieso sehe ich sie nun heute zum ersten Mal? Das würde mich nun wirklich mal interessieren!“, knurrte ich nun die alte Frau einfach an.

„Weil ich kurz nach seiner Geburt gestorben bin. Ich habe immer auf den Kleinen aufgepasst, nur konnte ich ihn damals nicht beschützen. Geistern ist es einfach nicht erlaubt, sich in das Leben der Menschen einzumischen.“

„G- Geister…“, stotterte ich total perplex. „Sie sind ein Geist!“

„Ja, das bin ich“, sie lächelte mich freundlich an, aber das beruhigte mich nicht. Hastig blickte ich mich nach Jennifer um, doch die war schon ein schönes Stück weiter gelaufen und würde mich kaum noch hören, wenn ich sie rief. „Aber ich bin nicht gekommen, um dir was anzutun. Sondern ich habe einen Auftrag für dich. Ich will, dass du Earl die Wahrheit über seine Vergangenheit erzählst. Er sollte wissen, wie es damals wirklich abgelaufen ist. Denn seine Eltern sind weder tot noch wollten sie ihn damals nicht mehr. Das Ganze war ganz alleine Eisenhauers Schuld. Er hatte Earl entführt, er drängte den Jungen dazu, das Mädchen zu töten und er benutze den Jungen für seine Zwecke. Für ihn war Earl die ganze Zeit nicht mehr als eine kleine Laborratte, die glücklicherweise überlebt hatte. Eisenhauer ist der Junge so was von egal, für ihn zählt nur eines, nämlich dass er ihm hilft, an die Macht zu kommen, die Dämonenwelt zu übernehmen und genug Nachwuchs zeugt, damit er damit eine Armee aufstellen könnte. Das zweite aber blieb zum Glück bis heute noch erfolglos…“

„Entschuldigen Sie, Großmütterchen, aber ich habe momentan nicht die Zeit, mir eine ganze Geschichte anzuhören. Es ist mir schon klar, dass Earl nur Eisenhauers Zuchtbulle war. Aber ich muss nun weiter, sonst läuft mir Jennifer noch ganz davon. Aber danke für die Informationen“, auch wenn ich wirklich einiges schon gekannt hatte, aber das sage ich ihr da lieber nicht.

„Es gibt nur noch etwas, dass ich dir sagen will. Earl wird wohl über dein Auftauchen nicht so erfreut sein, oder auf alle Fälle so tun. Aber lass dich da nicht beirren, den Earl mag dich wirklich.“

„Danke“, waren meine letzten Worte und ich hastete dann schnell wieder hinter Jennifer her.
 

Sie fragte mich nicht mal, was ich so lange gemacht hatte, aber es kam mir gerade auch recht. Von Geistern und so zu reden, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Denn selbst uns Dämonen hat man gesagt, dass die Geister nicht existieren, oder wir sie da zumindest nicht sehen konnten. Aber wie es aussah, gab es die nun wirklich. Als ich bei Jennifer war, schaute ich noch ein letztes Mal zurück, doch die alte Frau war nirgends mehr zu sehen.
 

Wir zwei liefen dann den ganzen Weg, bis wir am Abend dann endlich unser Ziel erreicht hatten. Earl war wirklich nicht im Hautquartier, denn vor uns stand da nur eine Höhle. Dunkel und düster, und ich hätte wohl nie auch nur einen Schritt da hineingesetzt, wenn ich nicht genau wusste, dass er dort drin ist.

„Gehen wir?“, fragend blickte ich dann zu Jennifer hinüber, doch sie schüttelte dann nur den Kopf.

„Ich glaube, ich wäre da überflüssig“, sprach sie leise zu mir. „Geh lieber alleine. Du wolltest ja zu deinem Freund, oder habe ich mich da geirrt?“

Ich nickte ihr dann zu und schlich fast schon ängstlich zu der Höhle. Wenn ich was nicht mochte, dann war es Dunkelheit und Earl hatte das wohl mit purer Absicht getan, der wollte doch das ich vor Angst fast in die Hose machte. Doch diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun. Ein bisschen selbstsicherer trat ich dann in die Höhle und lief einfach mal an der Wand entlang. Die Dunkelheit machte mir immer noch Angst, doch ich hatte nun wirklich einen kräftigen Grund, zu Earl zu gehen. Irgendwas stimmte mit ihm wohl wirklich nicht. Er war anders als sonst, er verhielt sich auch anders, und darum musste ich nun wirklich mit ihm reden, es gab keinen anderen Weg!
 

Eine halbe Ewigkeit lief ich dann durch die Höhle und sie nahm irgendwie einfach kein Ende. Langsam kam es mir wirklich so vor, als hätte mich Jenni einfach in die Irre geführt, doch den Grund kannte ich nicht. Außer sie wäre noch sauer auf mich wegen der Sache mit dem Töten…

Weiter kam ich weiter nicht mit Denken, denn dann ertönte auf einmal Earl Stimme.

„Antony. Du bist also gekommen?“, knurrte er mich mit einem bösen Unterton an.

„Earl, ich musste einfach! Ich konnte nicht still in diesem Haus sitzen bleiben, solange ich dir nicht was gesagt hatte! Es tut mir wirklich Leid, die ganze Sache vor ein paar Wochen, ich hätte nicht sagen dürfen, dass ich nicht mehr mit dir zusammen sein will. Das Ganze war einfach ein großer Fehler“, jammerte ich nun einfach rum, in der Hoffnung, dass Earl mir nun wirklich verzeihen konnte. Ich kannte ihn schon lange und Verzeihen gehörte wirklich nicht gerade zu seinen Stärken.

„Du bist aber wegen mir den ganzen Weg hier her gekommen. Nur hast du meinen Geburtstag vergessen. Was an sich aber nicht wirklich schlimm wäre, aber das du an diesem Tag noch das Mädchen töten wolltest, war das Letzte! Das Mädchen an sich ist mir zwar egal. Aber du wirst nicht mehr versuchen, einen Menschen zu töten! Es gibt nämlich nur etwas, dass ich dir verbiete, und da stimmen ich und dein Bruder wohl ein einziges Mal überein. Du sollst nicht töten! Alles andere ist mir schnuppe“, knurrte er mich nun immer noch sauer an.

„Earl?“, flüsterte ich ganz leise und wusste nicht weiter, doch er unterbrach mich dann schon wieder.

„Ich gehe nun. Du wirst schön brav hier bleiben, verstanden! Ich komme wieder, das verspreche ich dir, aber eine Sache werde ich nun noch zu erledigen haben!“

„Was den?“, rief ich ihm nach, als ich spürte das er sich von mir weg bewegte, doch eine Antwort bekam ich keine mehr.

Earl ließ mich wieder mal im Regen stehen und ich hatte nun wirklich keinen Bock, mich von ihm so behandeln zu lassen. Er konnte mir einfach nie sagen, was er als nächstes machte, und nun reichte es mir total. Für kurze Zeit vergaß ich mal diese Dunkelheit und stampfte stink sauer wieder in Richtung Ausgang. Jennifer schaute mich verwundert an, sagte sonst aber nichts zu mir.
 

„Wo ist Earl hin?“, knurrte ich sie nur an. „Ich will einfach nur wissen, in welche Richtung der Trottel geflogen ist!“

Ich war wohl noch nie so sauer gewesen in meinem Leben, aber es schien wohl für alles ein erstes Mal zu geben.

„In die Richtung“, stotterte sie zu mir und ich eilte davon. Denn vor ihr wollte ich mich nun wirklich nicht in einen Dämon verwandeln. Sie war immer noch ein Mensch und wohl einen solchen Anblick auch nicht gewöhnt.

Kaum aber hatte ich mich verwandelt, flog ich einfach in die Richtung, die Jenni mir angegeben hatte. Nach einer Weile wusste ich dann auch, wo der Weg mich wohl hinführen würde, und zwar zum Hauptquartier. Was wohl wirklich nichts Gutes bedeuten konnte. Darum beeilte ich mich gleich noch ein klein bisschen mehr. Doch als ich in die Nähe des Hauses kam, bemerkte ich schon die Flammen. Das Haus brannte lichterloh und ich wusste wohl schon, was passiert war. Es stand wohl wirklich außer Frage, dass Earl das war. Er hatte sich nun wohl endlich an seinem Peiniger gerächt. Auch wenn er es wohl wieder mal übertrieben hatte. Ich landete dann auf den Boden und verwandelte mich zurück, schaute mich dann nach Earl um und eilte auf dem Grundstück herum.

„Earl!“, schrie ich dann nach ihm, denn sonst konnte ich es wohl vergessen. Das Grundstück war einfach zu groß, und ob er noch lebte, wusste ich nun ja wirklich nicht.
 

Ich eilte einfach auf dem Grundstück herum und als ich um die nächste Ecke bog, erblickte ich schon eine Gestalt. Ein Dämon, der auf dem Balkon saß und einfach in die Ferne schaute. Hinter ihm brannte das ganze Haus lichterloh, doch es schien ihm wirklich nichts auszumachen. Bis jetzt hatte ich Earl noch nie in seiner Dämonengestalt gesehen. Aber etwas in mir sagte mir einfach, dass es nur Earl sein könnte.

Kaum hatte ich ihn entdeckt, blickte ich ihn noch etwas genauer an. Er besaß zwei richtig große Flügel. Pechschwarz und wohl locker doppelt so groß wie meine, also war es kein Wunder, dass er so viel schneller hier war als ich. Auch war er stark und seine langen Krallen an den Händen erblickte ich sogar aus dieser Entfernung. Gegen ihn zu kämpfen, war wohl wirklich kein leichtes Spiel. Ihm ragten nebenbei noch große gekrümmte Hörner aus den Kopf, die ihm zusammen mit dem hundeähnlichen Gesicht wirklich gespenstisch aussehen ließen.

Ich selbst hatte schon einige Dämonen in ihrem wahren Aussehen gesehen, aber so eine Kraft, wie Earl sie ausstrahlte, hatte ich noch nie bemerkt. Er war wirklich etwas Sonderbares und ich wusste auch, wer daran Schuld hatte. Eisenhauer. Nur hatte der nun für seine krummen Pläne wohl endlich Buße getragen.

Aber ich mochte Earl, wie er nun war. Auch seine beherrschende Art, auch wenn ich wohl damit noch einige Probleme hatte und mich wohl nicht immer wie ein kleines Kind behandeln lassen wollte, mochte ich sie. Er meinte es im Grunde nur gut mit mir, nur wollte ich das nicht immer verstehen. Doch ich war glücklich, dass es ihn gab, denn er bedeutete mir wirklich viel.
 

Ich liebte ihn!
 

Das war mir nun wirklich klar.
 

Ich wollte nicht ohne ihn leben, denn wir gehörten wirklich zusammen!

Die schwarze Rose!

Die schwarze Rose!
 

Earl war wirklich nicht so böse gewesen, wie ich angenommen hätte. Als ich damals das brennende Haus sah, dachte ich wirklich, es wären nun wohl alle tot, denn er war nicht der Mensch, welcher gerne Gnade zeigte. Doch dieses Mal war es anders. Er hatte sogar Sandor am Leben gelassen, und dafür war ich ihm sehr dankbar. Ihn zu verlieren, wäre für mich doch noch recht hart gewesen, besonders da er der Einzige war, das mir von meiner Familie geblieben war.

Jedoch mussten damals Eisenhauer und sein Team aus Wissenschaftler dran glauben. Für sie hatte er wohl kein Mitleid gehabt. Aber das konnte mir auch egal sein. Was sie Earl angetan hatten, das war wohl so gesehen schlimmer als der Tod. Auch wenn sich nun schon wieder vieles gebessert hatte. Er würde wohl nie normal sein. Jedoch war es mir auch egal. Ich liebte ihn so wie er war, und das war für mich das Wichtigste!
 

Er hatte sich an dem Tag aber sogar die Mühe gemacht, die Gefangenen aus dem Gefängnis zu lassen, und das war wohl wirklich so was wie eine super große Tat von ihm. Er war sonst nie der Mensch für so was. Da sich sein Mitleid in Grenzen hielt, und er wohl davon wirklich nur das nötigste verbrauchen wollte…

So hing ich meinen Gedanken über den einen Tag nach, an dem sich alles verbessert hatte, an dem ich endlich mein Glück fand, und Earl seine Freiheit wieder erlangte.

Ganz still drehte ich mich um und legte ganz langsam einem Arm um ihn. Ich wollte ihn nicht erschrecken. Es war ja späte Nacht, und eigentlich sollte ich schon lange schlafen. Doch es war mir da leider nicht vergönnt.
 

Ganz sanft strich ich über Earls Kopf und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er aber schien es nicht zu merken und schlief ganz leise weiter. Ich hörte nur wie er atmete. Earl war ganz sanft, wenn man ihn schlafen ließ, das war wohl das Einzige, wo man sah, wie still und ruhig er auch sein konnte.

Earl und ich hatten es wirklich geschafft unsere Ruhe zu finden.

Auch wenn Jennifer uns da ab und zu mal besuchen kam. Sie schien uns irgendwie zu mögen. Aber ich hatte nichts gegen ein klein bisschen Gesellschaft. Besonders da ja mein Bruder Sandor so selten kam. Er hatte nun wohl endgültig genug von Earl oder hatte Angst, er könnte ihm was antun. Was ich aber wohl nie zugelassen hätte. Doch das konnte Sandor nicht wissen.

Ich selbst war aber zufrieden mir Earl, er sollte sich nicht mehr verändern, und das war wohl der Punkt, wieso er mich immer zurück gehalten hatte. Er wollte nicht, dass mir was passierte, und das wusste ich nun mal erst jetzt. Man musste zuerst einfach selber in so eine Lage kommen, um das verstehen zu können, aber das Glück hatte ich ja.

Earl war wie eine Rose. Schön aber gefährlich, und diese Gefahr sah man ihm nun nicht immer an. Er war eigentlich ja eher ruhig und sprach nicht viel und tat auch sonst nie was Auffallendes, wenn man es nicht von ihm verlangte. Doch auch er hatte wohl seine Dornen, die er nach Belieben mal zeigte, und besonders seine Laune spielte eine wichtige Rolle, und die war nun mal oft nicht gerade sehr gut.
 

Irgendwie war er einfach wie eine Rose. Schön und mit versteckten Dornen, an denen man sich verletzen konnte, wenn man nicht aufpasste.

Gut, vielleicht war er auch noch ein bisschen mehr als eine Rose. Vielleicht war er sogar eine schwarze Rose, denn Mitleid war nicht gerade seine Stärke, allgemein war er ja ein Monster. So viel wie ich wusste, tötete er sogar heutzutage noch, auch wenn es nun wohl seltener war, und er sich seine Opfer besser aussuchte. Aber er war nun mal ein Dämon wie ich. Auch wenn ich wohl ein sehr schlechtes Beispiel dafür war…

Doch auch egal wie unterschiedlich wir waren, wir gehörten nun mal zusammen, wie das Licht und die Dunkelheit.

Ich liebte Earl und nur das zählte!
 

Ganz sanft fuhr ich durch seine Haare und kuschelte mich richtig an ihn.

Als er mit seiner Hand dann ganz langsam über meinen Kopf fuhr.

„Versuch doch zu schlafen“, murmelte er verschlafen zu mir. „Es ist schon sehr spät. Versuch es wenigstens einmal.“

„Ich musste nur über was nachdenken“, sprach ich selber dann zu ihm. „Aber nun ist es vorbei.“

Weiter sprach ich nicht. Denn Earl war wohl schon wieder eingeschlafen, oder wenigstens hörte ich sein leises Schnarchen wieder.

Aber nun würde auch ich mich wohl hinlegen, denn eines war mir klar.

Egal was noch alles kommen würde, ich war glücklich mit Earl und daher würde uns wohl niemand trennen können.
 

Wir waren ein Paar, wie Licht und Schatten, die einfach zusammen gehörten!
 

Und wir waren glücklich darüber!



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Kommentare zu dieser Fanfic (42)
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Von:  Rotkaepchen
2010-01-30T14:27:23+00:00 30.01.2010 15:27
Das war einfach eine tolle story. Sie hat mir sehr gut gefallen und ich ärgere mich immer noch darüber dass ich sie erst so spät lesen könnte -.-
aber besser jetzt als nie :)
Aber der Epilog war sehr schön und ich werd mir die geschichte bestimmt noch öfters durchlesen, weil sie mir so sehr gefällt ^^
und ich bin mir sehr sicher das noch weiter so tolle geschichten von dir folgen werden. Ist zwar schade dass diese schon vorbei ist aber ich kann warten ;)
Mach weiter so *Daumen hoch* ;)

glg Rotkaepchen

Von:  Lingo
2009-12-31T15:53:21+00:00 31.12.2009 16:53
Ein Happy End^^
Ich liebe sie *__*
Ich bin wenn eine Geschichte ein trauriges Ende hab nie wirklich zufrieden... auch wenn Happy Ends sehr oft kitchig werden, ich mag sie trotzdem lieber als alles andere....^.^
Ich finde den Earl übrigens immer noch so toll... ich kann mir da auch nicht helfen, der ist klasse ;)


Von:  Lingo
2009-12-31T15:34:14+00:00 31.12.2009 16:34
Wow...
Also ich find den Earl immernoch toll ^__^
Und Antony hat es jetzt wenigstens auch mal eingesehen.. Allerdings muss ich sagen; ich hatte gerade kurz echt schiss, dass die FF so einfahc aufhört und kein richtiges Ende mehr kommt .__.
Zum Glück gibts noch einen Epilog xD
Ich mag offene Enden nicht, ich will doch wissen was aus ihnen wird ö.ö
Jennifer ist immernoch komisch... ich weiß nicht, ich würde ihr irgendwie nicht trauen, sie ist etwa komisch... einfahc weil ich nicht nachvollziehen kann, dass es ihr so wenig ausgemacht hat, dass Antony sie töten wollte, besondres nicht mit dem Grund 'alle anderen habens auch schon getan, ich will kein Außenseiter sein'
ich bezweifel, dass ich Antony so schnell geholfen hätte...
Und ich finde den Eisenhauer nur bescheuert >.<
Wie kann man nur ...
Jetzt möchte ich aber das Ende lesen...^.^
Von:  Lingo
2009-12-31T15:09:33+00:00 31.12.2009 16:09
Earl kümmert sich also doch noch um Antony, jaaa! ^.^
Also, ich muss mich da ein Paar Leuten anschließen, ich hab mich auch erstmal gewundert, dass er wohl schon so viele geschwängert hat o.o
aber gut, der eisenahuer ist auch so ein bekloppter, der nur auf sich und seine Macht achtet und Earl macht alles was er sagt, von daher...
Ich weiß noch nicht ob ich die Jennifer mag...
sie ist etwas merkwürdig, aber doch nett ö.ö
Ich bin echt mal gespannt, wie es da weiter geht^^
Aber die beiden Kinder sind jetzt doch trotzdem tot, oder? Q_Q
Von:  Lingo
2009-12-31T14:28:08+00:00 31.12.2009 15:28
Ich mag den Earl total, wirklich o.o
Irgendwie find ich den besser als den Antony...
er könnte auch einfahc mal merh Initiative zeigen wenn er unbedingt bei Aufträgen helfen will, er hat selbre ja kaum richtig mit Earl darüber geredet und er hat auch nicht gesagt, dass ihm das Ganze so wichtig ist... das hat er dann nur über den Eisenhauer geschafft und das find ich echt feige .__.
Und Earl macht ja wirklich alles um zu verhindern, dass Antony so gefühlskalt wird wie die anderen x3
Ich fand das ja mal so toll, wie der da rein geht, sich das Mädchen schnappt und wieder verduftet xD
Wenn man sich das mal vorstellt...
Ich finde eh, dass man sich das Kapitel hier sehr gut vorstellen kann, es ist wirklich klasse geschrieben und die einzelnen Sichtweisen sind so interessant *.*
Von:  Himikario
2009-08-03T13:59:20+00:00 03.08.2009 15:59
Ja ja ein paar Fragen bleiben offen*auf fallen_shadows komentar deut*
ein paar fragen wurden aufgeklärt, nämlich wie die Story zu ihrem Namen kommt und auch ob Earl ihn auch liebt.
Wirklich ein Happy End, wie es im Bilderbuch steht und ich muss sagen, das mir die Vergleiche auch ziemlich gut gefallen, allerdings gibt es da leider noch eine Kleinigkeit die ich zu bemängeln hätte, du wiederholst dich im Epilog so oft, du sagst zwei dreimal genau das gleiche, manchmal ist der Satz sogar nur minimal verändert, sowas sollte man nicht unbedingt tun. Ich weiß mahcmal ist das so beabsichtigt, damit die Worte einfach besser wirken, aber ich glaube das ist hier eher unangebracht.

Also allgemein nochmal die Idee zu diesem ff fand ich wirklich super, nur an deinem Schreibstil und an der Beschreibung des drum herum, wie Gedanken, Orten oder kleinen nebenbei Bewegnungen und auch etwas deine Rechtschreibung ist noch verbesserungswürdig, aber ich bin überzeugt davon, das das mit der Zeit schon ganz von alleine kommt und wer weiß vielleicht schreibst du dann ja eines Tages mal einen Bestzeller, ich würd mich darüber freuen. Mach schön fleißg weiter, dann bis ich sicher, das du immer besser und besser wirst und dann freue ich mich darauf, bald wieder etwas richtig gutes von dir lesen zu können.
Lg himi
Von:  Himikario
2009-08-03T13:41:40+00:00 03.08.2009 15:41
Ach nein wie süß^^ endlich wird offenbart worauf eigentlich alle schon die ganze Zeit sehnsüchtig gewartet haben^^
Über Antonys einsicht freue ich mich natürlich auch sehr^^
Die Frage ist nur ist eisenhauer nun wirklich tot und hat Earl auch Antonys Bruder Sandor umgebracht?und sollte Antony sich darüber vielleicht auch gedanken machen?Ich möchte so gerne wissen ob Earl genauso empfindet^^ob er das bei seinem Charakter wohl jemals zugeben würde?
es ist zwar irgendwie ein bisschen doof, aber ich wollte dir mal einige Wörter nennen, die du wirklich zu oft verwendest vorallem manchmal auch so dicht hintereinander, nicht böse sein, immerhin kann dir sowas auch immer nur helfen, deinen Schbreibstil zu verbessern, denn deine Ideen sind schon super und wenn das ganze sprachlich noch etwas ausgereifter ist, kann das nur ein Vorteil für dich sein. So hier also die Wörter:"nun oder nun wirklich", machmal brauchst du dieses kleine Wörtchen gar nicht, oder kannst auch einer mal dann oder als nächstes sagen, "total", ist mir vorallem am Anfang ziemlich aufgefallen, vielleicht könnest du das an einigen Stellen durch "völlig" ersetzten, denn das klingt einfach etwas besser.Dann auf der vielleicht 4 Seite hast du einen Satz wo unpassenderweise 2 Mal "Weiter", fast hintereinander steht, wo durch der Satz komisch klingt, aber sowas passiert mir auch machmal^^°und vorallem auf den letzten Seiten, hast du zuviel "wohl"in den Sätzen drinnen, fast in jedem zweiten Satz.
Ich hoffe wirklich das du jetzt irgendwie beleidigt bist, oder mich für pingelig hälst, ich will dir damit wirklich nur helfen.
Von:  Himikario
2009-08-03T13:07:27+00:00 03.08.2009 15:07
Ich muss sagen die Handlung in diesem Kapitel hat mir eigentlich recht gut gefallen, wenn Earl und Antony jetzt aufeinandertreffen und Antony endlich mal versucht etwas zu unternehmen, weil er weiß was eisenhauer vorhat. Was mir an diesem Kapitel nicht ganz so gut gefallen hat, war irgendwie der Schreibstil, irgendwie war der hier komisch es war immer so ein hätte, könnte, sollte und zuviel eigentlich und so mit drinnen.
Ja mit dem mher drum herum schreiben von Gefühlen oder handlungen hat fallen_shadow schon recht, aber vielleicht standes du wegen dem Wettbewerb da auch etwas unter Zeitdruck?
Na ja wie auch immer, sowas ist halt gut, um es für den Leser realistischer zu machen und damit es auch einfach mehr ist^^
Ich hoffe bloß das es sowas wie ein Happy End geben wird, jedenfalls so halbwegs, ich wäre dafür Eisenhauer zu töten und damit es schön ironisch ist von Earl persönlich, ich glaub solch ein Ende würde mir sehr gut gefallen, aber mal sehen, vielleicht hält die Gesichte noch die ein oder andere überraschung bereit^^
na ja und was den Titel angeht, finde ich es etwas merkwürdig das sich alle fragen wieso so etwas wie eine schwarze Rose noch nicht in der Geschichte vorkam, denn manchmal ist das auch einfach sinnbildlich oder metaphorisch gemeint, ob man das versteht, was der Autor damit verbindet, ist eine Sache, die man wahrscheinlich erst am Schluss der Geschichte wirklich beurteilen kann. Titel haben einfach auch eine bestimmte Wirkung auf die Story, die der Autor machmal mit Absicht schafft ohne das es direkten Bezug zur Handung hätte. Das ist meine Meinung dazu.
Von:  Himikario
2009-07-31T22:29:10+00:00 01.08.2009 00:29
Irgendwie ist diese Seite von Earl richtig süß, wie er versucht Antony, der noch regelrecht unschuldig ist, vor schlechten Sachen zu bewahren und das obwohl er so sauer auf ihn ist, ich hätte nicht erwartet das er letztendlich für seine Verhältnisse doch so heftig, auf Antonys Anfrage nach einem neuen Partner, reagiert hat. Aber daran merkt man doch, was ihm diese Partnerschaft mit Antony doch bedeutet hat. Ich find es sehr gut, das du immer aus Sicht andere Personen erzählst, nun kam neben den beiden Hauptfiguren auch Sandor hinzu, was auch wieder ein wenig Einblick gibt, darüber wie er so tickt und inzwischen kann man auch seine Gefühle auch auf eine gewisse Art nachvollziehen, denn wahrscheinlich hat er recht damit.
Irgendwie macht es mich etwas traurig das ich weiß, das es jetzt nur noch ein paar Kapitel gibt und die Geschichte dann schon wieder zu ende ist, aber andererseits bin ich natürlich auch super gespannt darauf, wie sich das ganze weiter entwickelt und vorallem wie es endet, also es war ja bei Sandor zumindest schon mal die kleine Anmerkung mit drinnen, das earl ein eigen Leben entwickelt und vielleicht schafft er es ja sogar sich von seinem Meister zu verabschieden und irgendwo zusammen mit Antony ein glücklicheres Leben zu führen, also das wäre auch jedenfall ein schönes Happy End, aber wie heißt es so schön: Es kommt immer anders als man denkt. Mal sehen ob sich dieser Spruch hier bewahrheitet.
Das war wieder ein super Kapitel und ich kann es eigentlich kaum erwarten weiterzulesen.^^
Von:  Himikario
2009-07-31T21:51:15+00:00 31.07.2009 23:51
Ich freue mich wirklich sehr über den Sichtwechsel, so sieht man die Gesichte von zwei Seiten beleuchtet und kann vielleicht später Handlungen und reaktionen von beiden besser nachvollziehen.
Ich scheine mit meiner vermutung davor, wirklich nicht unbedingt unrecht zu haben, aber solche Storys sind halt ein sehr lesenswert^^
Wenn mir Earl bis dahin noch ein bisschen komisch vorgekommen war, wird er mir jetzt langsam auch sympatischer, einfach durch die gewisse Naivität die auch er besitzt.(Damit meine ich den Teil mit der Blume)
Den Kontrast zwischen dem Verhalten von Sandor finde ich auch sehr gut, wobei es mich natürlich auch brennend interessiert, wieso dieser so plötzliche Sinneswandel kommt, da ihm auch vorher schon bewusst gewesen sein musste, das Earl gefährlich ist.
Ich bin auch sehr gespannt, wie es wird zwischen den beiden, wenn Earl erfährt das Antony einen neuen Parnter will, denn ich gewisser Weise scheint Earl schon etwas einnehmend zu sein, aber anhand der Geschehnisse ist das eigentlich kein Wunder, auch wenn ihm vielleicht selbst nicht ganz klar ist, wieso er so an Antony hängt, tut er es ja doch schon. Meine Vermutung nun wäre, das Earl es erstmal völlig kalt hinnimmt, aber dann irgendwann merkt, das ihm etwas fehlt ohne Antony
Das erste Kapitel war auch jedenfall auch sehr gut und ich hatte eigentlich auch keine großen Probleme es zu verstehen, wobei logischerweise die Fragen offenbleiben, Wer dieses Mädchen war und wieso ihr Tot ein so ausschlaggebender Punkt war, der Earl zu dem gemacht hat der er ist.


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