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Blicke

Katie Bell und Marcus Flint
von

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Ich sehe was, was du nicht siehst

Er tat es schon wieder. Wie jeden Morgen. Wie jeden Tag.

Er fixierte sie mit seinen Blicken. Soeben hatte sie sich neben Alicia, eine ihrer Freundinnen, gesetzt und wollte sich ein Brötchen nehmen, als sie es spürte.

Sie wusste, dass er sie beobachtete, ob im Unterricht, auf den Gängen oder wenn er sie so traf.

Sie wusste, wenn er sie ansah, denn dann fuhr es ihr eiskalt den Rücken hinunter.

Seit zwei Wochen ging das nun schon, dass Katie seine Blicke spürte. Er durchbohrte sie regelrecht mit seinen dunklen Augen. Wann immer sie in seiner Nähe war, fixierte er sie. Und sie fürchtete sich. Was vielleicht daran lag, dass sie jeden Moment mit einem Angriff seinerseits rechnete. Aber bisher war nichts passiert.

Er sah sie nur immerzu an.
 

Seit zwei Wochen nun also bekam sie eine Gänsehaut, wenn er in der Nähe war. Und das “nur“, weil sie ihm eine geknallt hatte. Ihm, Marcus Flint und seinem schlimmsten Feind, Oliver Wood. Nach einer Trainingseinheit der Gryffindors.
 


 

***********
 

so, der prolog is also da^^ ich hoffe, es gefällt euch.

I'm watching you

“Katie! Da bist du ja!” Lachend rannte Angelina Johnson auf ihre Freundin zu und zog sie in eine Umarmung. “Wie waren die Ferien? Nette Jungs kennengelernt?” Lachend hackte sie sich bei Katie unter und marschierte mit ihr Richtung Zug. Die Ferien waren vorbei und ein neues Schuljahr begann.

Grinsend sah Katie Angelina an. “Klar, die sind mir alle scharenweise hinterher gerannt.” Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören, wobei man sagen muss, dass die Gryffindor ziemlich hübsch war. Mit ihren blonden Haaren, den wunderschönen blauen Augen und ihren weiblichen Rundungen war sie ein ziemlicher Hingucker. Aber ihr Herz schlug nur für einen. Für einen, der aber allem Anschein nach nichts von ihr wissen wollte, weil er nur eine Sache im Kopf hatte. Quiddich.

Leicht genervt stöhnte Angelina auf. “Dir schwirrt wohl immer noch unser Kapitän im Kopf herum.” Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Das ging jetzt schon eine ganze Weile so, dass Katie für ihn schwärmte. Katie zuckte nur mit den Schultern, was soviel heißen sollte wie: “Da kann man nichts machen.”

Dass sie nicht die einzige war, die Hogwarts größten Quiddichfanatiker mochte, wusste sie, aber was konnte sie schon dagegen tun?
 

Als sie in den Zug einsteigen wollten, meinte eine tiefe und kalte Stimme hinter ihr plötzlich: “Bell, scharfer Hintern!” Erschrocken drehte sie sich um und sah in schwarze Augen, die sie belustigt musterten.

“Was willst du, Flint?”, meinte sie gereizt. Es war einfach unglaublich! Was bildet sich dieser Mensch eigentlich ein, eine Bemerkung über ihren Hintern zu machen? Egal in welcher Form!

Er legte den Kopf schief und sah sie kurz verwundert an. Dann meinte er, als er langsam seinen Blick über ihren Körper gleiten ließ: “Willst du das wirklich wissen?” Dabei zog er vielsagend eine Augenbraue nach oben und machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Katie sah ihn erschrocken an und sprang schnell die Stufen hoch in die Eisenbahn. “Verpiss dich, Flint!” Und schon hatte sie sich umgedreht und war verschwunden, einen ziemlich faszinierten Marcus Flint zurücklassend.

Ja, er war wirklich fasziniert von ihr. Ihrer ganze Art und Weise, wie sie sich bewegte, wie sie redete, wie sie Quiddich spielte, wie sie aussah, wenn sie wütend war. All das hatte ihn schon immer fasziniert. Und nun war noch dazu gekommen, dass sie sich so vorteilhaft entwickelt hatte und echt heiß war. Er wusste, dass fast jeder Kerl in Hogwarts so dachte, sogar Wood, auf den sie so abfuhr, was ihn wütend werden ließ. Sobald er nämlich an Wood dachte, drehte sich sein Magen um. Dieser arrogante Drecksack, der dachte, er würde der Quiddichgott schlechthin sein. Wütend schlug er gegen den Zug. Mit finsterer Mine drehte er sich um und verschwand in den Zug zu seinen Freunden.
 

“Was wollte Flint denn?” Angewidert sah Angelina Katie an, die soeben das Abteil betrat, in dem bereits die Weasleyzwillinge, Alicia und Oliver saßen.

Genervt verdrehte sie die Augen. “Frag lieber nicht.”

“So schlimm?”, mischte sich ein grinsender Fred ein. “Wenn du willst..”

“..übernehmen wir das für dich!” Begeistert sahen sich Fred und George an.

“Wir haben diese Ferien was ganz tolles entwickelt. Wir nennen es “Beiß dich fest”.” George stand auf und kramte in seinem Koffer. “Irgendwo hier…” Verzweifelt durchwühlte er seine Sachen. “Ah!”, rief er erfreut aus und förderte eine kleine Schachtel zutage. Diese reichte er Wood. Zögernd nahm er sie und hielt sie ein Stück vom Körper entfernt, während er sie argwöhnisch betrachtete. George machte indes seinen Koffer wieder zu und setzte sich neben seinen Bruder, der bereits Oliver ansah, welcher die Schachtel vorsichtig schüttelte. Auf einmal gab es einen lauten Knall und Oliver schrie auf. An seinem Finger war ein kleines Gebiss mit verdammt scharfen und spitzen Zähnen, dass sich dort verbissen hatte. Wild um sich fuchtelnd versuchte er, den kleinen Gegenstand abzuschütteln. Doch man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um so mehr fest biss, je mehr er versuchte, es wegzuschütteln.

In seinen Augen war deutlich der Schmerz zu erkennen, was die Zwillinge aber gar nicht mehr mitbekamen, denn sie lagen lachend auf dem Boden, da sie noch nie einen so wild durch die Gegend springenden Oliver Wood gesehen hatten.

“Verdammt, ihr Idioten! Macht dieses Scheißding hier weg! Das beißt mir noch den Finger ab! Und dann können wir den Pokal vergessen! Und ihr werdet auf der Bank sitzen!” Das schien Wirkung zu zeigen, zumindest bei einem, denn Fred rappelte sich auf, ging zu seinem Kapitän und hielt seine Hand fest. Dann streichelte er kurz das Gebiss und schon fiel es ab. Grinsend meinte er: “Dazu hat uns Hagrid inspiriert. Erinnert ihr euch noch an diese blöden Bücher, denen man den Rücken streicheln musste, damit man sie aufklappen konnte? Das hier ist das selbe Prinzip.” Lachend schlugen sie ein und Fred verstaute das Minigebiss wieder in seiner Schachtel. Alicia sah George ein wenig ungläubig an. “Und das wollt ihr Flint unterjubeln? Wie wollt ihr das denn anstellen, wenn ich fragen darf?”

Fred und George sahen sich grinsend an. “Ganz einfach!”, meinte Fred und hob einen Zeigefinger.

“Wir schmuggeln es ihm in die Hosentasche!”, führte George weiter aus.

“Nicht umsonst gibt es Vingardium Leviosa!”, beendete Fred noch breiter grinsend.

Kopfschüttelnd betrachteten alle die verrückten Zwillinge. “Das heißt wohl, dass wir uns gut mit euch stellen müssen, wenn wir nicht Opfer eurer Anschläge werden wollen?”, fragte Oliver, während er mit einem gezauberten Eisbeutel seinen ziemlich roten Finger kühlte.

Beide Weasleys nickten freudig. Alicia und Angelina verdrehten nur die Augen, während Katie in Gedanken versunken aus dem Fenster sah. So ein Ding in seiner Hosentasche könnte ganz schönen Schaden anrichten, ging es ihr durch den Kopf. Was, wenn er auf einmal ein Eunuch ist? Wenn er nie wieder mit einer Frau…

Erschrocken fuhr sie zusammen. Was bitte hatte sie denn da für Gedanken. Seit wann interessierte sie seine Männlichkeit. Das ging eindeutig zu weit. Wenn die Zwillinge ihm das Ding unterjubeln wollten, sollten sie es ruhig machen, ihr war das total egal.

Im Geist sah sie seine schwarzen Augen vor sich, wie sie sich vor Schmerz verzogen. Und irgendwie fühlte sie sich unbehaglich dadurch.

Vorsichtig sah sie zu den anderen, aber keiner schien gemerkt zu haben, dass sie mit ihren Gedanken ganz wo anders war. Erleichtert lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und schloss kurz die Augen. Sie freute sich schon sehr auf dieses Schuljahr. Nicht nur, weil wieder eine neue Quiddichsaison bevorstand, sondern auch, weil sie dieses Jahr keine Zwischenprüfung machen musste. Schade war nur, dass dieses das letzte Jahr in der Konstellation sein würde, denn alle außer ihr waren ein Jahr älter und würden dieses Jahr mit der Schule fertig werden.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sich Oliver ein wenig nach vorn beugte und sich nach ihren Ferien erkundigte.

Verwundert öffnete sie die Augen und sah in ein braunes Augenpaar, dass sie interessiert musterte. “Wie bitte?” Sie hatte zwar mitbekommen, dass er mit ihr redete, aber was genau er gesagt hatte, war ihr entgangen. Lächelnd sah er sie an und wiederholte seine Frage: “Ich wollte wissen, wie deine Ferien waren.”

Noch immer ein wenig weggetreten registrierte sie seine Frage. Sie überlegte kurz und meinte dann: “Sonnig.” Was eigentlich auch kein Wunder war, schließlich war sie in Spanien gewesen und hatte dort fast den ganzen Tag am Strand gelegen. Oder hatte Volleyball gespielt. “Und bei dir?”, fragte sie höflich, wobei sie sich eingestehen musste, dass es sie seltsamer Weise im Moment absolut nicht interessierte. Es hatte aber fast den Anschein, als hätte er nur auf diese frage gewartet, denn begeistert lehnte er sich zurück, legte einen Arm um Katie und erzählte in allen Einzelheiten von seinen quiddichreichen Ferien.
 

Seufzend setzte sie sich neben Alicia, als sie in der großen Halle angekommen waren. Ihr klingelten jetzt noch die Ohren und ihr wurde ein wenig schwindlig, wenn sie an die Zugfahrt zurückdachte. Sie wusste ja, dass Oliver verrückt nach dem Sport war, aber das überstieg alles. Er hatte die gesamte restliche Zeit nur noch von Quiddich geredet. Ohne Punkt und Komma. Und Katie hatte feststellen müssen, dass sie nicht die einzige war, der das ganze gewaltig auf die Nerven ging. Das Schuljahr hatte noch nicht mal angefangen und schon machte Wood Pläne für halsbrecherische Spielzüge.

Grinsend ließ sich Angelina auf der anderen Seite von Katie nieder und flüsterte: “Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn du dich nach was anderem umgesehen hättest, denn so wie ich die Sache einschätze, wird er keine Ruhe geben, bis wir diesen verdammten Pokal in den Händen halten. Und das bedeutet auch, dass er keine Zeit für eine Freundin haben wird. Es sei denn, sie ist genauso irre wie er.” Ihr neugieriger Blick war auf Katie geheftet.

Die nickte nur resigniert. “Ich glaube du hast Recht.” Mit einem undefinierbaren Blick sah sie zu Oliver, der sich gerade neben Harry gesetzt hatte und nun ihn von den neuesten Strategien erzählte. Dass auch Harry nichts davon hören wollte, konnte man deutlich in seinem Gesicht ablesen, aber was sollte er schon tun? Er kannte, wie alle anderen auch, dieses etwas wirren und störrischen Kapitän.

Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie dieses Jahr mit ihm zusammen kommen würde, zumal es letztes Jahr schon manchmal so aussah, als würde er ihre Gefühle erwidern, aber nach heute war sie sich da nicht mehr so sicher. Sogar während der Einführungszeremonie schrieb er wie besessen auf einem Blatt Pergament und malte irgendwelche Sachen hin. Harry warf den anderen heimlich einen finsteren Blick zu, denn da er neben ´Wood saß, konnte er genau erkennen, was dieser da tat. Harry signalisierte, dass Oliver bereits am ersten Training feilte du Spielzüge gegen alle anderen Häuser aufzeichnete. Genervt schnaubte Fred, der Alicia gegenüber saß. “Am liebsten würde ich seinen Kopf auf den Tisch schlagen. Ich bin mir sicher, dass er heute Nacht wieder davon träumen wird und was dann abgeht, weißt du ja.” Sichtlich genervt sah er seinen Bruder an, der finster zu seinem Klassenkameraden hinüber sah. “Wem sagst du das? Aber diesmal fesseln und knebeln wir ihn. Ich brauch schließlich meinen Schlaf!”

Neugierig sahen die drei Mädchen auf. “Wie meinst du das?”, fragte Angelina.

Die Augen verdrehend sahen die Zwillinge die Mädchen an. “Nun, der Gute hat die Angewohnheit, zu schlafwandeln. Fragt mich nicht, wie er es geschafft hat, aber das letzte Mal, als er so intensiv beim Planen war, ist er des Nachts auf den Besen geklettert und durchs Zimmer geflogen. Unsere ganze Einrichtung war danach zerstört!” Beide warfen ihm tödliche Blicke zu. Was er allerdings gar nicht mitbekam, ebenso wenig wie die Rede von Dumbledore oder welche Schüler nach Gryffindor kamen.

Er war in seiner eigenen kleinen Welt.
 

Was aber allen Gryffindors entging, war, dass einige Tische weiter jemand saß, der eine Quiddichspielerin genau beobachtete. Jede ihrer Bewegungen, jeden ihrer Blicke, einfach alles.

Betrachtungsweise

Finster sahen die Weasleyzwillinge ihren Kapitän an. “Das kannst du unmöglich ernst meinen.”

Sie saßen im Gemeinschaftsraum der Gryffindor vor dem Kamin und eben hatte Oliver ihnen und dem Rest der Mannschaft eröffnet, dass sie jeden Tag mindestens zwei Stunden trainieren sollten.

Auch die anderen sahen nicht sonderlich begeistert aus. Vorsichtig wandte sich Harry an Oliver: “Meinst du nicht, dass es viermal die Woche reicht? Und da können wir ja auch drei Stunden trainieren.” Er wusste, wenn Oliver keine Zugeständnisse bekam, würde er nie und nimmer einwilligen. Auch das gefiel den anderen nicht besonders, aber jeder wusste, dass Harrys Vorschlag sinnvoller war als der von Wood.

Der aber sah nur entrüstet seine Mitschüler an. “Ich bin der Kapitän und ich bestimme die Trainingszeiten!” Dass er sich damit den Unmut der Mannschaft zuzog, war ihm eigentlich egal. Er wollte unbedingt den Pokal gewinnen, koste es was es wolle. Stöhnend standen die Zwillinge, Alicia und Angelina auf und verschwanden in ihre Schlafsäle. Und auch Harry setzte sich zu seinen Freunden, die schon auf ihn gewartet hatten. Nur Katie saß noch im Sessel und sah ihren Kapitän mitleidig an. “Oliver?” Vorsichtig griff sie nach seiner Hand. Mit einem undefinierbaren Blick sah er auf. Sie hatte ihren Kopf schief gelegt und ihre blauen Augen suchten seine Braunen. Resigniert ließ er sich auf die Sessellehne sinken und sah sie an. “Ich habe als Kapitän mal wieder versagt.”, meinte er traurig. Katie schüttelte leicht ihren Kopf und meinte: “Überleg mal. Wir sind den ersten Abend hier, die Einführung der Erstklässler ist gerade fertig und da kommst du schon mit dem neuen Trainingsplan. Die meisten sind müde und wollen einfach nur noch ins Bett. Das, was du gerade gemacht hast, ist als würde McGonagall uns unsere neuen Stundenpläne in die Hand drücken, sowie wir aus dem Zug aussteigen.”

Entgeistert sah Wood auf seine hübsche Jägerin hinunter. “Echt?” So was hatte er eigentlich nicht beabsichtigt. “Ich will doch nur diesen verdammten Pokal!”, murmelte er.

“Den wollen wir alle, Oliver, aber du musst auch verstehen, dass nicht jeder so quiddichvernarrt ist wie du. Wir alle lieben den Sport und er macht uns Spaß, aber wir alle würden nicht bis zur totalen Erschöpfung trainieren, so wie du. Wir wissen, dass du alles für Quiddich machst und wir versuchen, uns dir anzupassen, aber mit diesem neuen Trainingsplan machst du uns das ganz schön schwer.”

“Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Harrys Vorschlag annehmen?” Katie spürte, dass ihm das gar nicht gefiel. Doch sie nickte. “ja, nimm ihn an. Und dann, zwei Wochen vor den jeweiligen Spielen können wir jeden Tag trainieren. Ich denke, damit ist ein guter Mittelweg gefunden, mit dem auch die anderen alle einverstanden sind. Außerdem musst du bedenken, dass die anderen Teams auch trainieren. Und wenn wir rund um die Uhr das Feld besetzen, gibt das schnell Ärger.”

Soweit hatte Oliver gar nicht gedacht. Langsam nickte er und lächelte dann Katie an. “Du hast Recht. So machen wir das! Ich werde morgen zu McGonagall gehen und mit ihr die Zeiten fest machen.”

Zufrieden, dass er doch noch ein Einsehen gehabt hatte, stand sie auf, verabschiedete sich und ging hoch in ihren Schlafsaal, wo bereits zwei breit grinsende Jägerinnen auf sie warteten.
 

“Und? Hast du unseren Kapitän endlich um den Finge gewickelt?”

“Gehst du jetzt mit ihm aus?”

“Was hat er denn gesagt?”

“Habt ihr euch geküsst?”

Abwehrend hob Katie die Hände und sah ihre Freundinnen überrumpelt an. “Was soll das?” Sie wusste nicht so richtig, was sie von den ganzen Fragen halten sollte, schließlich wussten die anderen, dass Katie nicht einfach so auf ihn zugehen würde und ein date mit ihm ausmachen würde. Zumal sie auch nicht der Mensch war, der gleich wild mit einem Kerl rumknutschte.

Doch die Mädchen lachten nur und schoben Katie auf ihr Bett.

“Wir haben uns überlegt, wie wir es schaffen, dass du mit deinem heißgeliebten Quiddichkapitän zusammen kommst!”

Katie verdrehte nur die Augen. “Heißgeliebt?”, murmelte sie. Dass die anderen das hörten, war voll beabsichtigt.

“Nicht? Gut, dann verkuppeln wir dich eben mit Flint!”, lachte Angelina. Böse funkelte Katie sie an. “Na das will ich sehen!”, meinte sie sarkastisch.

Schnaubend sprang sie vom Bett und verschwand ins Bad. Die beiden brachen in schallendem Gelächter aus. In dem Moment steckte Katie ihren Kopf noch mal aus der Tür. “Ich würde euch vorschlagen, ihr solltet euch lieber um eure Jungs kümmern! Schließlich sind Fred und George nicht so sehr mit Quiddich beschäftigt!” Und schon war sie wieder im Bad verschwunden. Den beiden Mädchen im Schlafsaal blieb das Lachen im wahrsten Sinne des Wortes im Hals stecken. Denn sie wussten, dass Katie recht hatte.

Sowohl Fred als auch George waren bei den Mädchen sehr beliebt und sie waren nicht so blind wie Wood.
 

“Und was hast du vor zu tun? Ich meine, wenn du ihn wirklich rumkriegen willst und mit ihm zusammen sein willst, wirst du dir was richtig tolles einfallen lassen müssen.”

Katie nickte. Alicia hatte schon Recht. Es würde nicht einfach werden, Wood zu überzeugen, dass sie prima zusammen passen würden.

In den Ferien hatte sie sich bereits ihre Gedanken gemacht, aber ihr war bis jetzt absolut nichts eingefallen. Wie auch. Außer Quiddich interessierte ihn nichts. Also auch keine Mädchen! Was sie nicht sehr glücklich stimmte.

Resigniert ließ sie sich in ihr Kissen sinken und betrachtete die Decke. Sie wusste, dass ihr Kapitän nur den richtigen Weg gewiesen bekommen musste, aber sie hatte absolut keine Ahnung, wie sie das bewerkstelligen sollte.
 

“Guten Morgen.” Brummend ließ sich Katie neben Fred nieder, der sie neugierig musterte. “Ist da jemand mit dem falschen Bein aufgestanden? Oder spielen die Hormone verrückt?” Grinsend beobachtete er die Jägerin neben sich, die das ganze aber nur mit einem Schnauben kommentierte.

“Nicht böse sein, Schatz. Schließlich bist du unsere Heldin. Wood meinte nämlich vorhin, dass es neue Trainingszeiten gibt! Und as haben wir dir zu verdanken, wie er leise hinten anfügte.” Nun mischte sich auch George ein. “Ja, sein Gesicht sah klasse aus. Noch nie war unser Kapitän so rot.”

Lachend erwiderte Fred: “Stimmt, nicht mal, wenn er wütend war und da läuft er ziemlich rot an.”

“Ich hab ja schon überlegt, ob er mit uns verwandt ist. Ich mein, schau dir Ronispatz an. Der wird ziemlich schnell ziemlich rot!” Beide brachen in schallendem Gelächter aus. Katie allerdings schüttelte nur ihren Kopf und fragte sich, womit sie es verdient hatte, solche Menschen am frühen Morgen ertragen zu müssen.

Und grinsend stellte sie fest, dass es nicht nur ihr so ging. Auch Alicia und Angelina, die den beiden gegenüber saßen, verdrehten leicht genervt die Augen. Und das sollte schon was heißen.

Blickfang

Erschöpft ließ Katie sich auf die Bank sinken. Völlig ausgepowert sah sie zu ihren Freundinnen, die sich auch schwer atmend auf einer der Bänke im Umkleideraum nieder gelassen hatten. “Wood ist echt übergeschnappt! Das, was er in seiner angesetzten Trainingszeit machen wollte, quetscht er nun in die neue Trainingszeit! Katie. Mach bitte was. Sonst können wir bald nicht mehr kriechen.” Alicia sah sie leicht verzweifelt an.

“Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Ich meine, soll ich hinfliegen und sagen: ’Wenn das so weiter geht, treten alle Spieler aus und du kannst dir deinen Pokal sonst wo hin stecken?’ Also bitte! Als würde ihn das hindern. Sucht er sich eben ein neues Team.” Resigniert stütze sie die Hände auf ihre Beine und sah ihre Freundinnen an.

“Lenk ihn ab. Lad ihn zu einem Date ein. Oder frag ihn um Hilfe bei den Hausaufgaben! Aber mach was! Du scheinst die Einzige zu sein, auf die er hört!”

Etwas unwirsch schüttelte Katie den Kopf. Warum immer sie? Das könnte ihr nämlich auch Minuspunkte bei Oliver einbringen. Und das wollte sie um jeden Preis verhindern.

Seufzend richtete sie sich auf und ging unter die Dusche. Musste sie sich also wieder mal was ausdenken, um ihn im Zaum zu halten.
 

Alicia und Angelina waren schon weg, als sie aus der Dusche kam. Sie wollte sich gerade das Handtuch vom Körper ziehen, als hinter ihr eine tiefe Stimme: “Heiß!”, raunte. Erschrocken fuhr sie herum und sah in die schwarzen Augen von Flint. Sie stolperte einige Schritte zurück und versuchte sich zu beruhigen. Was sollte das? Was bildete er sich ein. Was tat er überhaupt hier? Richtig! Was tat er hier?

Mit zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an und stellte ihm genau diese Frage.

Er allerdings wischte die Frage mit einer Handbewegung weg und stieß sich von der Wand ab, an der er die ganze Zeit gelehnt hatte. Mit wenigen Schritten hatte er die Distance zwischen sich und Katie überbrückt und stand nun genau vor ihr. Und sie konnte nicht mehr zurückweichen, denn sie hatte die Spinte im Rücken. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen stützte er beide Arme neben ihrem Kopf ab. “Nun, ich hatte gehofft, dich mal alleine zu treffen.” Er hatte seinen Kopf heruntergebeugt und nur noch wenige Zentimeter trennten die beiden. Seine dunklen Augen suchten ihre und als er sie fand, als sie endlich seinen Blick erwiderte, sah er verschiedenste Sachen. Unsicherheit, Angst, Neugierde.

“Was soll das werden, Flint?”, knurrte sie. Zu ihrem großen Entsetzen stand er verdammt nah an ihr. Und das gefiel ihr absolut nicht. Weder seine Arme, noch seine Augen, noch sein Lächeln.

Stopp!

Lächeln?

Ja. Marcus Flint lächelte. Eben gerade. Sie konnte es nicht fassen. Und zu ihrem großen Erstaunen hatte er Grübchen. Kleine niedliche Grübchen, wenn er lächelte.

Und mit diesen Grübchen kam er noch ein Stück näher. So nah, dass sich ihre Lippen beinahe berührten. “Du wolltest doch wissen, was ich will. Und auf dem Bahnsteig hatte ich keine Gelegenheit, dir zu antworten.”

Katies Gedanken rasten. Auf dem Bahnsteig? Was genau meinte er damit?

Er konnte sehen, dass sie nicht genau wusste, was er meinte.

“Nun, du hast mich doch gefragt, was ich will. Erinnerst du dich? Nachdem ich dir gesagt habe, was für einen tollen Hintern du hast.” Während er das sagte, wanderte seine rechte Hand die Wand herunter und blieb neben ihrer Hüfte liegen.

Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf. Dann sah sie ihn böse an. “Du weißt, dass das eine rhetorische Frage war!”

Leise lachte er, was ihr eine Gänsehaut bescherte, denn seine tiefe Stimme war sehr angenehm, wie sie zu ihrem Leidwesen feststellen musste.

“Nein, das weiß ich nicht.” Dabei sah er sie weiter an und er konnte eine leichte Gänsehaut auf ihren Armen ausmachen.

“Dann weißt du es jetzt!”

Er legte den Kopf schief und richtete sich ein wenig auf. Dabei ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern. “Schade, dass du nicht wissen willst, was ich will.”

Katie hatte wirklich fast den Eindruck, dass Bedauern aus seiner Stimme zu hören war. Doch das konnte unmöglich sein. Schließlich ging es hier um Flint.

“Ich find das weniger schade!” Ihre blauen Augen funkelten ihn an. Und zu ihrem Leidwesen konnte sie sich noch immer kein Stück bewegen, ohne in eine verfängliche Situation zu kommen. Wo war nur ihr Zauberstab, wenn man ihn mal brauchte?

Langsam beugte er sich wieder zu ihr und auf einmal war sein Kopf neben ihrem und er flüsterte ihr ins Ohr: “Irgendwann wird es dich interessieren!” Als er sich wieder zurücklehnte, hatte sie das komische Gefühl, als würden seine Lippen ihre Schulter streifen. Erschrocken zog sie scharf die Luft ein. Was sie im nächsten Moment sofort wieder bereute. Denn ihr wurde ziemlich schwindlig. Sie roch ihn. Sie roch Marcus Flint. Und das war so, als würde ein Junkie seine Lieblingsdroge bekommen.

Doch bevor sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, stand er ein paar Schritte von ihr entfernt und lächelte. Dann drehte er sich um und verschwand aus den Kabinen. Eine völlig verstörte und “zugedröhnte” Katie zurücklassend.
 

“Wo warst du so lange? Wir dachten schon, du seiest ertrunken!” Angelina sah Katie an, die noch immer nicht ganz klar war.

Seufzend ließ sie sich in den Sessel sinken. Es war einfach unmöglich, dass sie jetzt erzählte, wo sie solange gesteckt hatte.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie ja eigentlich hinter Wood her war. Der übrigens seinen Blick momentan nicht von seiner Jägerin lassen konnte.

“Oliver.”, stellte sie - wieder seufzend - fest. Er sah sie an und legte seinen kopf schief.

‘Ist das so eine Marotte, dass Kerle immer den kopf schief legen müssen?’, schoss es Katie durch den Kopf.

“Ja? Was ist? Bist du in Ordnung?” besorgt musterte er das hübsche blonde Mädchen vor sich. Sie sah ziemlich fertig aus.

Und obwohl der Grund ein anderer war, nutze Katie die Chance.

“Was denkst du denn? Ich fühle mich, als hätte mich jemand vergewaltigt!”

Erschrocken sahen sie alle an. Aber ihr Blick ruhte weiter auf ihrem Kapitän. Und auch sein Gesicht zeigte, dass er ziemlich überrascht war, dass sie so etwas sagte.

“Wieso?”, fragte er vorsichtig, obwohl er eine Ahnung hatte, was gleich kommen würde, schließlich sahen alle seine Speiler nicht gerade sehr munter aus.

Und tatsächlich, Katie kam auf das Training zu sprechen.

“Die Frage kann nicht ernst gemeint sein. Du hast uns heute über das Feld gejagt, als ginge es um Leben und Tot! Oliver, das war kein tranig mehr, das war Folter. Und das weißt du auch. Ich habe dir schon mal gesagt, wir alle wissen, dass du Quiddich liebst. Und dass wir uns anstrengen, da irgendwie mit zuhalten. Aber das heute war eindeutig zu viel des Guten.” In Gedanken setzte sie noch hinten dran: ‘Und Flint hat sein Übriges getan.’

Alicia neben ihr nickte. “Katie hat Recht, Oliver. Wir geben wirklich unser Bestes, aber du kannst nicht von uns verlangen, dass wir auf internationalem Niveau spielen.”

Bedrückt sah der Kapitän von einem zum anderen. “Aber ich habe den perfekten trainingsplan, mit dem wir gewinnen können. Und da wir nun mal nicht jeden tag üben können…”

“Willst du alles in die ”wenigen” Stunden, die wir üben, hineinquetschen.”, vollendete Fred seinen Satz.

Oliver konnte nur Nicken.

Angelina sah ihren Kapitän kopfschüttelnd an. “Gibt es für dich auch noch irgendwas anderes außer Quiddich?” Eigentlich war das eine rein rhetorische frage, aber Oliver, der das nicht mitbekommen hatte, sah sie erstaunt an und fragte: “Was soll es denn noch geben?”

Jedem, der das gehört hatte, blieb der Mund offen stehen. Denn jeder wusste, wie gern die blonde Jägerin ihren Kapitän hatte. Traurig nickte sie. “Du hast Recht. Außer Quiddich gibt es wirklich nichts, wofür es sich lohnt, mal eine Pause zu machen.” Damit drehte sie sich um und verschwand im Schlafsaal.

Genervt stöhnten die Zwillinge auf. “Wood, du bist so ein Trottel!”

Und Alicia setzte hinterher: “Ein blinder Trottel.” Dann verschwand auch sie im Schlafsaal, denn sie hatte die Tränen gesehen, die Katie in den Augen gehabt hatte, als sie gegangen war.
 

“Komm schon. Hör auf zu weinen. Mittlerweile wissen wir doch alle, wie erkenntnisresistent dieser Kerl ist! Und blind dazu. Hat er schon die Möglichkeit, sich das tollste Mädchen zu schnatzen, und er bemerkt es einfach nicht.”

Unter Tränen lachte Katie leicht. “Er würde mich auch nicht sehen, wenn ich ein Schnatz wäre! Ich müsste schon ein Quaffel sein. Sonst bringt das gar nichts.” Sie wischte sich die Tränen weg und sah Alicia an. “Denkst du, dass er mich irgendwann mal bemerkt? Als Frau meine ich und nicht als Jägerin in seinem Team, die für Punkte sorgt.”

Doch darauf hatte sie keine Antwort. Wie auch? Schließlich wusste keiner, was in dem quiddichvernebelten Hirn von Oliver Wood vor sich ging.

Dass es allerdings jemanden gab, der Katie sehr wohl als Frau sah, sogar als sehr attraktive Frau, das wussten sie beide nicht.

vorausschauend

Genervt strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Es war zum Verrücktwerden. Warum wollte dieser Zauber einfach nicht funktionieren? Mit einem Seitenblick zu Alicia stellte sie fest, dass sie ihn einwandfrei hinbekommen hatte. Sie hasste Verwandlung.

Wozu sollte es auch gut sein, eine Gans in einen Stuhl zu verwandeln?

So was brauchte niemand. Seufzend sah sie wieder zu ihrem missglückten Objekt. Es sah zwar ein wenig aus wie ein Stuhl, aber welcher Stuhl hatte wohl einen Schnabel als Lehne, der noch immer vor sich hin schnatterte? Außerdem waren noch die Augen zu sehen und einige federn standen ab.

“Miss Bell? Das sieht aber noch nicht richtig aus. Sie sollten noch ein wenig üben.”

Als ob sie das nicht selber gewusst hätte. Da musste McGonagall nicht auch noch ihr Kommentar dazu abgeben. Doch zu ihrem Glück klingelte es in dem Moment und die Schüler strömten aus dem Klassenzimmer.
 

“Ich hasse Verwandlung.”, grummelte Katie auf dem Weg in die Kerker, wo sie Zaubertränke hatten, was auch nicht viel besser war. Und genau wie Verwandlung hatten sie das mit den Slytherins zusammen. In Verwandlung ist das kein Problem, da alle immer gleich behandelt wurden, aber in Zaubertränke wurde immer wieder deutlich, wen Snape mochte. Und oh Überraschung: es waren die Slytherins.

Angelina neben ihr nickte nur zustimmend. “Ich versteh gar nicht, wie man von diesem Fach nur so begeistert sein kann.” Dabei warf sie einen Blick auf Alicia, die in eine Unterhaltung mit Lee vertieft war.

“Man muss nur wissen, wie es geht, dann ist das ziemlich einfach!”, meinte eine tiefe Stimme hinter den beiden. Erschrocken fuhren beide herum und sahen in das fies grinsende Gesicht von Marcus Flint, der seine Augen auf Katie geheftet hatte. Sie verzog nur das Gesicht und wollte sich wieder rumdrehen, als er sie am Arm packte und am Weitergehen hinderte.

“Bell.” Er sah sie weiterhin an.

Genervt seufzend drehte sie sich herum und funkelte ihn an. “Was willst du?” In dem Moment, wo sie die Frage gestellt hatte, bereute sie es auch sofort, fiel ihr doch die Sache vom Zug ein. Und tatsächlich, auf sein Gesicht schlich sich ein leichtes Grinsen. Doch Katie winkte ab. “Vergiss die Frage. Warum lässt du mich nicht los?” Ihre blauen Augen bohrten sich in seine schwarzen.

Er war völlig fasziniert von diesen Augen. Noch nie hatte er so ein leuchtendes Blau gesehen. Bei noch niemanden. Als er merkte, dass er eben abdriftete, schüttelte er kurz den Kopf und reichte ihr dann ein Buch. Er konnte sehen, wie ihr vor Verwunderung der Mund aufklappte.

“Das ist deins. Das hast du vergessen. McGonagall sagte, ich soll’s dir geben.” Und schon schob er sich an ihr vorbei. Er war sich vollkommen bewusst, dass sie ihm jetzt hinterher starrte, schließlich passierte es nicht alle Tage, dass ein Slytherin einen Gryffindor nett behandelte.
 

“War das grad Marcus Flint? Oder ein Klon, der nett ist?” Angelina sah Katie an, die wie festgewachsen im Gang stand und ihm hinterher starrte.

“Hey, Katie! Ich rede mit dir!” Angelina sah ihre Freundin fragend an und als sie noch immer keine Antwort bekam, wedelte sie mit den Hand vor ihren Augen herum. “Ist mit dir alles in Ordnung?” Es war leichte Besorgnis in ihrer Stimme zu hören.

Katie zuckte erschrocken zurück, als sie die Hand vor ihren Haugen sah. Ob mit ihr alles in Ordnung war? Das wüsste sie selber gern, denn warum um alles in der Welt musste sie gerade JETZT an die Szene in den Umkleiden denken?

An seinen warmen Atem, an seine dunklen Augen, an seinen Wahnsinnsgeruch. Und dann noch diese tiefe Stimme. Sie stöhnte auf und hielt sich den Kopf. Sie war eindeutig nicht mehr ganz dicht. Wenn das jemand hören würde, könnte der glatt den Eindruck bekommen, sie würde auf Flint stehen. Und das tat sie nicht!

Nie und nimmer. Für sie gab es nur einen. Ihren Kapitän. Der Mann mit den schönsten Augen, die sie je gesehen hatte. Dieses tolle Schokobraun. Zum dahin schmelzen.

Unsanft wurde sie am Arm gerüttelt. “Katie!” Angelina neben ihr schrie sie an. Erschrocken drehte sie sich zu ihr und sah sie mit großen Augen fragend an: “Was ist denn?”

“Was den ist? Ich rede mit dir und du bemerkst das gar nicht! Du starrst schon fünf Minuten lang einfach nur vor sich hin. Das ist nicht normal! Was ist denn los?”

“Nichts. Ich war nur geschockt. Ich meine, wir reden schließlich von Flint. Und wenn man bedenkt, was er sich die letzten Jahre hat alles einfallen lassen, um uns zu schikanieren! Und dann bietet sich ihm DIE Chance und er nutzt sie nicht.” Sie schüttelte leicht mit dem Kopf.

“Wer nutzt welche Chance nicht?” Neben ihnen stand auf einmal Oliver. Mit ziemlich zerzausten Haaren und leuchtenden, braunen Augen.

“Du warst fliegen.” Katie hatte ihn genau gemustert und kam nicht umhin, das festzustellen. Leise seufzte sie. Es würde wohl wirklich ein schweres Stück Arbeit werden, ihn für sich zu gewinnen.

“Ja, das Wetter ist super. Wenn wir heute trainieren, haben wir endlich mal gute Bedingungen.” Er hatte sich leicht nach vorn gebeugt und sah seine Jägerinnen begeistert an. Doch Katie schüttelte den Kopf. “Ohne mich. Ich trainiere heute nicht mit. Du kannst mich deshalb auch gern aus dem Team werfen, aber ich hänge mit allen Hausaufgaben hinterher, ich muss mich auch mal auf den Unterricht vorbereiten können und ich will nicht schon wieder wie tot in mein Bett fallen.” Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah Oliver abwartend an.

Der starrte sie entgeistert an. “Du willst das Training schwänzen?”

Sie konnte richtig sehen, wie er um Fassung rang.

“Nein, ich will es nicht schwänzen, sondern einmal aussetzen. Und wenn du das nicht verstehst, dann musst du dich nach einer neuen Jägerin umsehen.” Sie hoffte, dass sie sich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte, denn sie wollte ihren Platz in der Mannschaft um nichts auf der Welt abgeben. Allerdings musste sie sich wirklich um ihre Schulsachen kümmern. Dass sie mächtig hinterher hing, hatte sie heute in Verwandlung deutlich gesehen und dagegen musste sie etwas tun, denn später würde es niemanden interessieren, dass sie schlechte Noten hatte, weil sie immer Quiddich trainieren musste.

Sie sah, wie sich sein Blick verfinsterte. Das war nie ein gutes Zeichen. Und tatsächlich, er wurde ausfallend: “Was genau gedenkt Madame denn in der Zeit zu tun, wo wir anderen trainieren? Sich mit irgendeinem Kerl in einem Klassenzimmer vergnügen? Oder vielleicht in einer Besenkammer? Oder bist du dir nur zu fein, das harte Training zu machen?”

Angelina und Katie starrten ihn mit offenen Mündern an. Und dann platzte Katie der Kragen. Sie holte aus und schoss ihm eine. Schallend hörte man es im Gang widerhallen. “Nein, du Volltrottel. Ich treffe mich nicht mit einem Kerl. Ich muss Schulzeug nachholen, weil ich mächtig hinterher hänge.”

Und dann rauschte sie wütend davon, einen völlig perplexen Wood zurücklassend, der sich seine rote Wange hielt. Auch Angelina starrte ihr hinterher. Dann drehte sie sich zu Oliver. “Du bist so ein Vollidiot! Du müsstest doch mittlerweile bemerkt haben, dass…!” Erschrocken brach sie ab. Kopfschüttelnd drehte sie sich um und ging Katie hinterher. Jetzt hätte sie sich fast verplappert, nur weil Wood so einen Schwachsinn laberte.

Als ob Katie einen anderen Kerl außer Oliver wollte. Und mittlerweile hatten das auch genug Leute mitbekommen, nur Wood anscheinend nicht. Fred hatte wohl recht. Alles, was nicht mit direkt mit Quiddich zu tun hatte, sah Oliver nicht. Und auch wenn Katie seine beste Jägerin war, er sah sie nur als das. Angelina hatte zwar noch immer ein wenig die Hoffnung gehabt, dass Fred sich irrte, aber eben hatte sie sich selbst davon überzeugen können.
 

Katie starrte wütend auf ihre Tischplatte. Was bildete sich dieser Wood eigentlich ein? Als würde sie …. Desto länger sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie. Es war einfach unglaublich! Wirklich jeder hatte bereits gemerkt, was Sache war, nur er nicht. Sie merkte, wie sich jemand neben sie setzte. “

“Lass den Kopf nicht hängen. Irgendwann wird auch er erkennen, was Sache ist.” Angelina legte ihr einen Arm um die Schultern und sah sie aufmunternd an.

“Das hoffe ich.”, murmelte sie. Es war aber auch wirklich zum Verrückt werden mit diesem Kerl.
 

“Und er hat echt gedacht, du willst dich mit einem anderen Kerl treffen?” Alicia starrte Katie und Angelina ungläubig an, während Fred und George lachend auf dem Boden lagen.

“Das ist…”, find Fred an, musste aber aufhören, weil ihn ein erneuter Lachanfall schüttelte.

“Typisch Wood.”, japste George. Und schon wieder lagen sie sich lachend in den Armen.

Die Mädchen wiederum fanden das gar nicht toll. Sie aßen jetzt schon eine halbe Stunde im Gemeinschaftsraum und Katies schlechte Laune war Auslöser für ein Verhör geworden. Das Ergebnis waren nun die lachenden Zwillinge und drei frustrierte Jägerinnen.

“Kommt schon Mädels, was wollt ihr denn machen? Wood ist ein Volltrottel und blind noch dazu. Nicht nur, dass er nicht sieht, dass Katie auf ihn steht, nein, er bemerkt auch nicht, dass sie ein echt heißer Feger ist! Und das ist nicht nur uns Gryffindorjungs aufgefallen!” Fred hatte tröstend einen Arm um Katie gelegt und George hatte sich vor sie gehockt. “Fred hat recht. Vielleicht ist es keine schlechte Idee, wenn du genau das tust, was Oliver denkt, dass du es tust, auch wenn du es eigentlich nicht tust!”

Verwirrt sahen alle George an, der erwartungsvoll Katie ansah. “Keine gute Idee?”

“Wenn du mir in mehreren, vernünftigen, sinnvoll aneinandergereihten Sätzen sagst, was du meinst, kann ich dir vielleicht eine Antwort diesbezüglich geben.”

Er verdrehte die Augen und meinte dann: “Geh mal mit einem Kerl aus. Und damit meine ich nicht Fred oder mich. Das würde nichts bringen. Es muss jemand sein, der am besten noch nicht mal aus unserem Haus ist. Damit Oliver merkt, dass du auch wo anders Beachtung findest!”

Fred, der erst skeptisch ausgesehen hatte, nickte nun begeistert. “George, du bist ein Genie. Und wir beiden werden dann dafür sorgen, dass das ganze auch in die richtige Richtung geht!”

Nun sah auch er sie begeistert an und wartete auf eine Antwort.

Katie sah ihre Freundinnen fragend an. Im Grunde hatten die Jungs ja recht und sie wollte schon lange mal wieder ein Date für Hogesmeade haben. Nur dass sie wegen Oliver immer darauf verzichtet hatte. Alicia und Angelina schienen die selben Gedanken zu haben, denn sie nickten lächelnd. “Ja, ich finde die Jungs haben Recht.” Alicia hatte sich zu Katie gelehnt und sah sie jetzt breit grinsend an. “Währe doch gelacht, wenn wir euch beide nicht zusammen bekommen. Schließlich bist du die Einzige, die ihn erträgt, so wie er ist!”

Katie verdrehte nur die Augen. So schlimm war Oliver doch nun wirklich nicht.

“Und mit wem soll ich ausgehen?”

“Lass das mal meine Sorge sein!” Angelina hatte sich zufrieden in ihrem Sessel zurückgelehnt und sah Katie jetzt leicht lächelnd an.

Irgendwie graute Katie ein wenig davor, dass sich ihre Freunde so einmischten, schließlich konnte das auch gewaltig nach hinten losgehen.

Doch auf einmal wurde ihr Mund ganz trocken. Hinter den Jungs war Oliver aufgetaucht. Er würdigte sie keines Blickes sondern giftete nur: “Für jeden, der es verträgt, ist jetzt Quiddichtraining. Die anderen können sich ja anderen Dingen widmen.” Und schon rauschte er aus dem Gemeinschaftsraum.

Klar wusste er, dass Katie auch Schulsachen machen musste und er hatte natürlich eure gesehen, wie ihr “Stuhl” ausgesehen hatte, aber deshalb gleich ganz dem Training fernbleiben… und außerdem hatte sie ihm eine gescheuert. Das wollte er so nicht auf sich sitzen lassen.
 

“Ich finde, er ist über das Ziel hinausgeschossen. Das war zuviel. Katie hat es ihm ordentlich erklärt und er muss immer noch einen auf Arschloch machen. Ich werde heute nicht zum Training gehen.” Alicia saß mit verschränkten Armen und Schmollmund zwischen ihren Teamkollegen im Gemeinschaftsraum und sah abwartend in die Runde. Nachdem Oliver verschwunden war, hatte auch Katie sich verdrückt. “Bibliothek”, hatte sie gemurmelt und war mit Tränen in den Augen raus gerannt.

Auch die anderen nickten und ließen sich in die weichen Polster fallen. Harry, der gerade auf sie zusteuerte, sah sie verwundert an. “Hey, wir haben jetzt Training!”

Fred schüttelte kurz seinen Kopf. “Wir ´werden heute nicht gehen.” Und dann erklärte er kurz und bündig, was vorgefallen war. Harry, der genauso gut wie alle anderen wusste, wie es um Katie stand, schüttelte ungläubig den Kopf und seufzte dann, “na wenigstens kann ich so meinen Aufsatz noch vor Mitternacht beenden.” Und schon saß er wieder über seinen Büchern und schrieb mit Hilfe von Hermine seinen Aufsatz weiter.

Auch die anderen hatten sich ihre Taschen herangezogen und machten sich über ihre Hausaufgaben her. Ihren Kapitän, der draußen auf dem Feld wütend seine Runden flog, hatten sie längst vergessen, denn alle hatten sie einiges aufzuholen, was durch Olivers Training oft nicht möglich war.

Ansichtssache

Sie saß in der Bibliothek und versuchte sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. Was allerdings schwerer getan als gesagt war. Die Idee, dass sie mal mit jemandem ausgehen sollte, war schon verlockend. Ihr wäre es aber am liebsten, wenn Oliver diesen Part übernehmen würde. Allerdings wusste sie auch, dass das, so wie es momentan war, nie passieren würde.

Im Moment hasste er sie.

Seufzend wandte sie sich wieder dem Buch zu. Es würde nichts bringen, dem Training fern zu bleiben, wenn sie es nicht schaffen würde, etwas Schulstoff nachzuholen. Sie las sich also wieder in das Thema Verwandlung und hoffte hier eine Lösung zu finden. Eine vernünftige Erklärung, wie der Zauber funktionierte wie sie ihn bewerkstelligen konnte. Aber nichts. Sie konnte nur die verschiedenen Arten der Ausführung lesen und was am Ende immer raus kam. Also nichts, was ihr wirklich weiter helfen würde.
 

Er beobachtete sie nun schon eine ganze Weile. Es wunderte ihn, was sie um diese Zeit hier zu suchen hatte, denn eigentlich müsste doch genau jetzt das Training der Löwen stattfinden. Und die beste Jägerin ihres Teams saß hier in der Bibliothek und wälzte Bücher. Zumal sie ziemlich verzweifelt aussah. Nach einigem Zögern war er näher gegangen und hatte versucht zu erkennen, was sie da las. Ein grinsen trat in sein Gesicht, als er erkannte, was sie da in den Händen hielt. Aber er konnte es nachvollziehen. Ihr Stuhl heute war wirklich missglückt.

Das einzige, was ihn jetzt noch wunderte, war, dass Wood sie hatte gehen lassen, schließlich würde er für Quiddich sogar töten. Zumindest ging dieses Gerücht bei den Slytherin um.

Während er sie weiter beobachtete, bildete sich in seinem kopf eine Idee, die er aber versuchte, zu ignorieren. Allerdings musste er schnell feststellen, dass es keinen Sinn hatte, sich dagegen zu wehren, denn desto mehr er versuchte, diesen Gedanken zu verdrängen, desto mehr schob er sich in den Fordergrund. Seufzend drehte er sich um und ging zu seinem Tisch. Dann räumte er seine Sachen zusammen, steckte seine Unterlagen in die Tasche und richtete dann seinen Zauberstab auf den Stuhl, auf dem er vor ein paar Minuten noch gelernt hatte.
 

Sie sah auf, als sich jemand fluchend und gackernd neben sie fallen ließ. Ihre Augen wurden immer größer, als sie sah, wer oder was sich da gerade neben sie gesetzt hatte. Sie traute ihren Augen nicht, aber nachdem sie die Augen kurz geschlossen und dann noch mal geöffnet hatte, saß er immer noch da. Oder besser gesagt, sie saßen immer noch da. Marcus Flint, seines Zeichen gemeiner und hinterhältiger Slytherin, Kapitän der Quiddichmannschaft seines Hauses und genau wie sie Jäger saß vor ihr. Und hatte eine Ente im Arm. Die wiederum versuchte verzweifelt seinem Griff zu entkommen. Wobei sie allerdings nicht die geringste Chance hatte, denn er hielt sie gnadenlos fest und sah Katie erwartungsvoll an. Seine dunklen Augen blitzen vor Freude, als er ihr überraschtes und ungläubiges Gesicht sah.

“ich will dich nicht schon wieder fragen, was du willst, aber ich wäre dir sehr verbunden, wenn du es mir trotzdem verraten würdest. Wobei ich das nicht wie du zweideutig meine.” Sie hatte ihre Stirn in Falten gelegt und sah ihn abwartend an.

Mit seinem Kopf deutete er auf das Tier in seinen Armen. “Du musst das üben und ich habe dir einfach ein Übungsobjekt mitgebracht. Und versteh das nicht falsch, aber ich bin besser als du und du hast dringend Hilfe nötig, sonst kannst du das Jahr wiederholen.”

Eigentlich hätte sie bei dieser Ausführung Hohn und Spott in seiner Stimme erwartet, aber nichts dergleichen. Er sah sie nur weiter erwartungsvoll an und hielt ihr noch immer die Ente hin.

“Und das soll ich dir glauben? Dass du mir hilfst? Ohne Hintergedanken? Ohne irgendeinen Nachteil für mich? Einfach nur, weil du nett bist?” Ungläubig sah sie ihn an. Das entsprach so gar nicht dem Marcus Flint, den sie kannte, genauso wenig wie er sich die letzten Tage verhalten hatte.

Er legte nur den Kopf leicht schief und sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. “Wenn du willst, kann ich ja eine Gegenleistung von dir verlangen, damit du beruhigt bist.” Und wieder war er nicht abfällig oder gar überheblich.

Noch immer skeptisch sah sie ihn an. “Ja, das wäre mir lieber. Ich meine, ich brauch wirklich Hilfe, aber..” Sie vollendete den Satz nicht. Er wusste auch so, was sie meinte. Auch wenn sie Hilfe benötigte, welcher Slytherin würde da ohne Hintergedanken helfen? Wobei da gleich zwei Kuriositäten in einem Satz waren, in Bezug auf einen Slytherin: ohne Hintergedanken und helfen.

Er seufzte und meinte: “Sag mir was ich als Gegenleistung nehmen soll und ich tu es.” Er sah jetzt ein wenig genervt aus. Es war aber auch wirklich zum Verrückt werden. Warum konnte ihm dieses Mädchen nicht einfach mal glauben und die Ente, die ihm langsam auf die Nerven ging, in einen Stuhl verwandeln?

Doch sie schüttelte den Kopf. “Das musst schon du entscheiden. Schließlich hilfst ja du mir und nicht ich dir.” Vorsichtig sah sie ihn an.

Er verdrehte nur kurz die Augen und überlegte dann einen Moment. “Was genau wäre das am wenigsten schlimmste für, dich, was ich von dir verlangen könnte?”

Sie lachte. Das war einfach. “Dass ich mich bei dir bedanken soll.”

Er nickte und ließ sich das durch den Kopf gehen. “Und was wäre das Schlimmste?”

Jetzt verschwand ihr Lachen. “Dich einen ganzen Tag rund um die Uhr ertragen zu müssen. Du bist mir so schon unheimlich, wenn wir uns nur kurz im Gang begegnen.” murmelte sie und sah ihn vorsichtig an. Und wieder nickte er nur und sagte gar nichts dazu.

“Dann kannst du ja jetzt anfangen, die Ente in einen Stuhl zu verwandeln.”

“Garantiert nicht.”

“Und wieso nicht?”

“Ganz einfach. du hast mir noch nicht gesagt, was nun die Gegenleistung ist. Und ich wird mich erst absichern.” Trotzig sah sie ihn an.

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und seufzte dann. “Gut, da ich ja Slytherin bin und ich ja so böse bin, wirst du als Gegenleistung mit mir nach Hogesmeade gehen. Am nächsten Wochenende. Oder du suchst dir jemand anderen, der mit dir übt.” Jetzt sah er sie trotzig an. Eigentlich wollte er nicht, dass sie sich jemand anderen suchte, aber sie hatte ihn ganz schön provoziert.

Sie konnte richtig sehen, wie er schmollte. Und wenn sie ehrlich war, war sein Angebot sogar ziemlich verlockend. Schließlich hätte sie dann gleich ein Date und sie müsste nicht einen von den Witzfiguren nehmen, die die anderen anschleppen würden. Und sie brauchte wirklich Hilfe. Wenn er es dann sein würde, wäre auch nur von Vorteil für sie, denn er war einer der besten in diesem Fach, sogar besser als Alicia. Sie sah ihn noch einmal prüfend an und reihte ihm dann die Hand.

“Gut. Ich bin einverstanden. Ich gehe mit dir da hin, wenn du mir diesen verdammt beschissenen Zauber beibringst.”
 

Und tatsächlich beherrschte sie ihn keine zwei Stunden später perfekt. Begeistert starrte sie auf den reich verzierten Stuhl vor ihr. Marcus hatte sich zufrieden in seinem Sessel zurück gelehnt und betrachtete glücklich die fröhliche Hexe vor sich. Ihre Wangen waren vor Freude leicht gerötet und einige Haarsträhnen hingen ihr ins Gesicht.

Am liebsten hätte er sie sofort an sich gezogen und sie geküsst, aber er wusste, dass er dann das date vergessen konnte und sie würde nie wieder mit ihm reden, auch wenn sie sich jetzt anscheinend besser verstanden. Sie schien ihm bis zu einem gewissen Grad zu vertrauen.

Mit leuchtenden Augen sah sie ihn an. “Es hat wirklich geklappt!”

Lächelnd nickte er ihr zu. “Wenn McGonagall morgen den Zauber noch mal sehen will, wird sie garantiert überrascht sein, dass du ihn jetzt perfekt beherrscht.” Auch er war stolz. Stolz auf das Mädchen vor sich, dass ihn so sehr faszinierte.

Sie ließ sich in ihren Sessel zurücksinken und lächelte. Dann sah sie ihn an. “Danke, Marcus. Alleine hätte ich das nie und nimmer hinbekommen!”

Überrascht sah er sie an. Sie hatte ihn bei seinem Vornamen genannt. “Kein Problem.”, murmelte er. “Wenn du wieder mal Hilfe brauchst, sag es einfach.”

Sie nickte und fragte dann grinsend: “Soll das heißen, jedes Mal, wenn ich deine Hilfe brauch, willst du mit mir nach Hogesmeade? Dann kann ich aber nicht oft deine Hilfe beanspruchen und muss mich alleine durchschlagen.”

Er wusste, dass sie darauf anspielte, dass es nicht gerade viele Wochenenden gab, an denen man in das niedliche Zaubererdorf konnte.

Deshalb schüttelte er den Kopf. “Keine Sorge. Ich lass mir schon was einfallen, damit du nicht das Gefühl bekommst, dass ich ein ganz netter Mensch sein könnte.” Doch sein Grinsen entschärfte seine Worte. Seufzend richtete er sich dann auf. “ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich habe mächtig Kohldampf und ich würde sagen, von der Zeit her könnte es gerade Abendessen geben.”

Katie nickte zustimmend. Auch ihr Magen machte sich bemerkbar, als Marcus anfing, von Essen zu sprechen.

Und ohne, dass sie es besprochen hatten oder irgendwie beabsichtigt hatten, gingen sie gemeinsam zur Großen Halle.

Auf dem Weg dort hin sah er sie von der Seite an und murmelte dann: “Wieso hast du heute eigentlich nicht trainiert? Ich meine, normalerweise kommt ihr doch jetzt erst vom Platz. Oder irre ich mich da?” Er hatte das Gefühl, als würde sich ihr Gesicht ein wenig verdunkeln.

“Nun, da Wood es nicht lassen kann uns ewig trainieren zu lassen, hängen wir alle etwas mit dem Schulstoff hinterher.” Sie machte eine kurze Pause und sah nun ihn von der Seite an. “Und da hab ich ihm gesagt, dass ich heute nicht mitmachen kann, weil ich sonst im Unterricht nicht mehr mitkomme. Deshalb hab ich auch in der Bibliothek gesessen und versucht, den Zauber zu lernen. Was ja dank deiner Hilfe am Ende auch geklappt hat!” dankbar lächelte sie ihn an.

Doch er konnte nichts mehr darauf sagen, denn sie waren bei der Halle angekommen. Er drehte sich nur noch einmal kurz zu ihr, nickte ihr zu und meinte dann leise: “Bis bald, Katie.” Und schon war er verschwunden.
 

Katie ließ sich glücklich an ihrem Tisch neben Alicia und Angelina fallen und tat sich etwas zu essen auf. Sie wollte gerade erzählen, dass sie jetzt den Zauber konnte, als sie stutze. Was machten ihre Freundinnen schon hier?

Verwundert sah sie weiter am Tisch runter. Und tatsächlich. Keine zwei Plätze weiter saßen die Zwillinge und ihnen gegenüber Harry mit seinen Freunden. Nur von Oliver fehlte jede Spur. Verwirrt sah sie Alicia an und fragte: “Was ist denn nun los? Hat Oliver mit dem Training mal eher aufgehört?” Beide Mädchen sahen sie an und schüttelten dann den Kopf. “Nein.”, meinte Alicia. Wir waren nicht beim Training. Wir haben es wie du gemacht. Wir sind nicht hingegangen, um unsere Schulsachen mal machen zu können und ich muss dir sagen, dass ich schon lange nicht mehr sagen konnte, dass ich alle meine Sachen vor Mitternacht fertig hatte. Übrigens ist keiner gegangen. Weder die Zwillinge noch wir noch Harry. Wood muss endlich mal merken, dass er so nicht weiter machen kann. Weder als Kapitän noch als Mensch. Ich meine, selbst wenn du nicht in ihn verliebt wärst, dürfte er nicht so mit dir umspringen.”

Katie blieb die Spucke weg. Keiner war zum Training gegangen. Gut, irgendwie war es sogar logisch gewesen, dass sie sich nach so einem Auftritt von Wood wehren würden, aber so? Das konnte auch mächtig nach hinten losgehen.

“Ach Katie?” Fred beugte sich an seinem Bruder vorbei und sah sie an. “Wir haben da einen Vorschlag für dich, wer dein Date sein könnte. Was hälst…” Er lies den Satz unvollständig, denn Katie schüttelte schnell ihren Kopf.

“Ich habe schon ein Date.”, meinte sie zur Überraschung aller.

“Du hast was?” Ungläubig sahen Fred und George sie an. Dann breitete sich ein freches Grinsen auf ihrem Gesicht aus. “Miss Bell. da geht aber jemand forsch zu Werk. Wer ist denn der Glückliche, wenn ich fragen darf?”, fragte George.

Katies Blick huschte von George zu Marcus, der gerade einen Bissen von seinem Brötchen nahm. Schnell sah sie wieder zu den Zwillingen. “Ich weiß nicht, ob ihr das wirklich wissen wollt.”, meinte sie leise.

“Oh doch, das wollen wir.” jetzt sahen sie alle ihre Freunde erwartungsvoll an. Etwas nervös rutschte sie auf ihrem Platz herum und meinte dann: “Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr nicht ausflippt. Am besten, ihr sagt gar nichts dazu, denn ich werde es auch nicht tun.” Finster sah sie ihre Freunde an. Jeder spürte, dass sie es ernst meinte. Also konnten sie nur nicken, wenn sie wirklich den Namen ihres Dates erfahren wollten.

“Marcus.”, grummelte sie. Mit einem vorsichtigen Seitenblick auf ihre Freunde konnte sie sehen, wie es in ihren Köpfen arbeitete. Sie alles schienen jemanden zu suchen, der Marcus hieß. Und Angelina hatte als erste die richtige Idee. Erschrocken quietschte sie auf: “Du gehst mit Flint nach Hogesmeade?” Fred und George wollten gerade anfangen, Angelina auszulachen, denn wer würde schon mit Flint ausgehen? Flint konnte schließlich nicht der einzige sein, der Marcus hieß. Und als sie ihr das sagen wollten, sahen sie, dass Katie nickte.

“Du gehst echt mit Flint dahin?” Ungläubig sahen sie Katie an. Und noch einmal nickte sie. “Ja das tue ich. Wer ein Problem damit hat, sollte diesmal einfach die Klappe halten. Denn ich werde es durchziehen.” Jeder konnte ihre Entschlossenheit sehen, deshalb verkniffen sie sich auch wirklich jegliches Kommentar.

Katie sah zum Slytherintisch. Und zu ihrer großen Überraschung saß dort jemand, der sie mit seinen dunklen Augen durchbohrte. Als würde er auf den Grund ihrer Seele sehen wollen.

Und sie konnte ihren Blick nicht abwenden. Sie war gefangen in diesen schwarzen Augen, die sie warm und freundlich, aber trotzdem auch irgendwie anders ansahen. So anders, wie sie noch nie jemand angesehen hatte.

durchschaut

Ungläubig sah Oliver seine beiden Zimmergenossen an. Das konnten sie nicht ernst meinen. Katie würde niemals mit einem Slytherin, noch dazu mit Marcus Flint ausgehen.

Die Zwillinge sahen ihn seltsam an. Diesen Blick mochte er nicht. Denn er wusste, dass jetzt gleich wieder irgend ein bescheuerter Hinweis kommen würde.

Und wie so oft hatte er auch diesmal Recht.

“Es ist ganz allein deine Schuld, Olli. Weißt du, wenn du nicht so einen Zirkus wegen dem Training machen würdest, sondern zur Abwechslung auch mal anderen Dingen deine Aufmerksamkeit schenken würdest, wäre dir aufgefallen, dass Katie schon seit einer ganzen Weile ein Augen auf dich geworfen hat. Und du machst sie auch noch so blöd an, von wegen anderer Kerl und so.” Fred schüttelte seinen Kopf.

“Genau. Und wenn du mal scharf nachdenkst, dann wirst du uns sicher Recht geben. Ich meine, weißt du, wie viele Angebote sie deinetwegen schon ausgeschlagen hat?” George sah seinen Kapitän mitleidig an.

Auf der einen Seite verstand er ihn ja, aber es gab auch Momente, da würde er ihm gern den Kopf abreißen.

So wie vorhin.
 

“Wo wart ihr? Ich habe ewig gewartet!” Völlig außer sich rannt Oliver durch den Jungenschlafsaal und schrie seine beiden Treiber an, sobald sie das Zimmer betreten hatten. “Wir hatten Training. Und KEINER ist erschienen. Was bildet ihr euch eigentlich ein?”

Sein Gesicht war vor Wut feuerrot. Seine Arme flogen unkoordiniert durch die Gegend und seine Augen drehten sich.

“Oliver!”, versuchte Fred ihn zu beruhigen, aber das schien alles nur noch schlimmer zu machen.

“Komm mir nicht mit ‘Oliver’!” Schnaufend baute er sich vor den beiden auf. “Nur weil Bell der Meinung ist, der Pokal zählt nicht, heißt das ja wohl nicht, dass dann gleich keiner mehr zum Training kommen muss!”

George beugte sich leicht zu Fred und raunte ihm zu: “Jetzt versteh ich auch, warum Katie mit Flint ausgeht. Der hier ist ja komplett übergeschnappt.” Dabei deutete er auf Oliver.

Doch der wurde nur noch wütender. “Ich will jetzt nichts über Flint und Bell und ihr Date hören, ich will…” Dann brach er ab. Erschrocken sah er seine beiden Freunde an. “Was?”, japste er. “Katie geht mit Flint aus?”
 

George wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich Oliver einfach auf den Boden fallen ließ. Die Zwillinge setzten sich sofort zu ihm. “Hey, Olli. Ist alles in Ordnung?” Vorsichtig berührte Fred ihn an der Schulter.

“Ich dachte, sie mag mich nicht. Zumindest nicht so. sie hat ja auch nie was gesagt. Woher hätte ich denn… ich meine, was soll ich denn jetzt bitte schön machen? Ich meine, sie geht mit Flint aus!” Man konnte richtig die Verzweiflung aus seiner Stimme hören.

Die Zwillinge hatten schon seit einiger Zeit die Vermutung gehabt, dass ihr Kapitän ein Auge auf Katie geworfen hatte, aber dann gab es wieder Momente, wo er sich so völlig kontraproduktiv verhielt, was sie dann wieder dazu brachte, das genaue Gegenteil zu denken. Aber im Moment sah es schon so aus, als würde er Katie ziemlich mögen.

“Vielleicht solltest du es mal mit entschuldigen versuchen. Und mit einem normalen Gespräch. Was bedeutet, dass du nicht über Quiddich redest!” George sah seinen Freund fragend an. “Meinst du nicht, dass das eine gute Idee ist? Und dann kannst du sie auch gleich nah einem Date fragen. Vielleicht lässt sie dann die Sache mit Flint.” Weder Fred noch George war das ganze geheuer.

“Und ihr meint, das funktioniert?” Hoffnungsvoll sah Oliver zu den beiden hoch, die ihn jetzt anlächelten.

“Versprechen kann dir niemand was, aber einen Versuch ist es auf alle Fälle wert, meinst du nicht?”

Oliver sah immer noch nicht sehr glücklich aus, nickte aber. Dann stand er auf, klopfte sich den Staub vom Umhang und wollte zur Tür.

“Und wo willst du jetzt hin?” Verwundert hatten Fred und George ihm dabei zugesehen.

“Na ich will mich entschuldigen gehen.” Er sah sie mit einem Blick an der sagte, dass sie das auch hätten selber wissen können.

“Das kannst du vergessen. Katie und Angelina sind gleich nach dem Essen in den Schlafsaal verschwunden. Ich denke mal, dass Katie dort ausgequetscht wird, denn Alicia ist auch ziemlich schnell hinter her.”

Wie Recht er damit hatte, wusste er gar nicht. Es war einfach eine Vermutung gewesen.
 

“Und jetzt erzählst du mir, wie das ganze abgelaufen ist.” Angelina hatte sich neben Katie aufs Bett gesetzt und sah sie jetzt an.

Seufzend drehte sich Katie ein Stück und lag jetzt auf der Seite, ihre Freundin weiter ansehend. “Ich war doch in der Bibliothek und…” Sie wurde unterbrochen, als die Tür aufflog. “Halt, ihr werdet schön auf mich warten. Ich will schließlich auch wissen, was da abgelaufen ist!” Und schon saß auch Alicia auf Katies Bett.

Diese verdrehte nur die Augen. Sie verstand gar nicht, was der ganze Aufriss sollte, schließlich wollten doch alle, dass sie mal ausging. Gut, es hatte sich nun so ergeben, dass sie mit Marcus ausging, aber es gab doch schlimmere Typen als ihn, denn sie kannte wenige, die ihr von sich aus geholfen hätten.

“Also, ich war wie gesagt in der Bibliothek. Und dort habe ich nach ein paar guten Lösungen gesucht, wie ich diesen bescheuerten Zauber mit dem Stuhl hinbekomme. Allerdings sind die Bücher echt sinnlos, da steht nämlich nur drin, wie die Zaubersprüche heißen, welche Bewegung man ausführen muss und was alles schief gehen kann. Und das hat mir absolut nicht geholfen. Und irgendwann stand dann auf einmal Marcus mit einer Ente vor mir. Na ja und dann hat er mir eben geholfen. Wobei das echt komisch war.”

Ja, denn wenn sie so zurück dachte, er wollte wirklich keine Gegenleistung haben, er hatte im Endeffekt nur ein Date haben wollen, weil sie ihn praktisch dazu gezwungen hatte.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. “Was ist echt komisch?” Alicia sah sie neugierig an.

“Nun, er war nett. Und ich glaube, im Nachhinein, wenn ich so darüber nachdenke, habe ich ihn praktisch zu dem Date genötigt.”

Ungläubig sahen Angelina und Alicia Katie an. “Das kannst du doch nicht echt denken! Ich meine, wir reden hier von einem Slytherin!”

Geistesabwesend nickte sie. Genau das war es. Das selbe hatte sie auch gedacht. ES GING HIER UM EINEN SLYTHERIN.

Und genau das war der springende Punkt. Er war nicht nur Slytherin, er war auch Marcus Flint. Ihr Gesicht hellte sich augenblicklich auf. Ja, er war Marcus Flint. So banal diese Aussage klang, so bedeutend war sie auch.

Mit strahlenden Augen drehte sie sich zu ihren Freundinnen und jubelte plötzlich: “Ich habe ein Date mit Marcus Flint!”

Entsetzt sahen beide Mädchen Katie an. Langsam hob Alicia ihren Arm und legte sachte eine Hand auf ihre Stirn. “Nein, Fieber hat sie keines. Vielleicht ist es irgend ein Fluh. Wir sollten sie zu Poppy bringen.”

Unwirsch schubste Katie die Hand weg und schnaubte. “Ha ha, sehr witzig!”, meinte sie sarkastisch. “Ihr solltest einfach mal die Klappe halten. Und was mich ja mal interessieren würde, habe die beiden Damen, die sich so sehr über mein Date aufregen, denn selber eins für dieses Wochenende? Ich meine, es ist schon Donnerstag und in zwei Tagen ist es soweit.” Bedeutungsvoll sah sie die beiden an, die sofort still waren. Manchmal war es wirklich zum Verrückt werden. Warum schaffte es Katie nur immer wieder, den Spieß so geschickt umzudrehen?

“Also?”, hackte sie neugierig nach.

Doch beide versuchten, sie zu ignorieren. Stattdessen begannen sie schnell ein anderes Gespräch. “Ich hoffe mal, Wood wird nicht zu sauer sein. Ich meine, er hatte das Feld ja praktisch für sich alleine.”

Genervt stöhnte Katie auf. Jetzt also wieder das Thema. War eigentlich klar. “Soll er doch sauer sein. Ich habe keine Lust mehr auf diese Spielchen. Einen Schritt vor und zwei zurück. Oder noch besser fünf zurück. Wood ist…” Sie schüttelte den Kopf und sah irgendwie wütend aus.

Lachend meinte Angelina: “Was denn, Ärger im Paradies?”

“Welches Paradies bitte?”, fragte Katie gelangweilt.

Irgendwie hatte ihr der heutige Tag zu denken gegeben. Wood war nicht annähernd so …. ja, wie eigentlich. Darauf wusste sie keine Antwort. Er war nur so komplett anders als Marcus, das wusste sie. Und irgendwie gefiel es ihr, wie Marcus war. Denn sie hatte sich oft gewünscht, dass Oliver so war. Erschrocken riss sie ihre Augen auf. Was dachte sie hier? Das war kompletter Irrsinn. Sie hatte eine Verabredung mit einer Schlange und das war es dann. nichts besonderes, worüber sie nachdenken musste. Und trotzdem wollten die schwarzen Augen, die auf einmal vor ihrem inneren Auge auftauchten, nicht mehr verschwinden.

“Ich geh duschen.”, murmelte sie und stand auf.
 

Es war eine unruhige Nacht gewesen. Nicht, dass es ihre erste unruhige Nacht gewesen wäre, aber diesmal hatte ihr nicht nur Oliver den Schlaf geraubt. Diesmal spielte noch jemand anderes eine wichtige Rolle in ihrem Traum. Jemand mit wunderschönen dunklen Augen und unglaublich warmen und weichen Händen, die sie sicher umfassten.

Schweißgebadet war sie aufgewacht und wusste nicht, wie sie ihr rasendes Herz beruhigen sollte.

Beim Frühstück konnte man ihr deutlich ansehen, dass sie schlecht geschlafen hatte, denn sie aß schweigsam einen Toast und nippte lustlos an ihrem Kürbissaft. Angelina sah sie von der Seite an. “Ist alles in Ordnung?”

Doch es kam nur ein undefinierbares Brummen von Katie. Sie hatte keine Lust, irgendwas zu sagen. Am liebsten wäre sie wieder in ihr Bett verschwunden und hätte traumlos geschlafen. Doch sie wusste, dass sie da wahrscheinlich kein so großes Glück haben würde.

In dem Moment setzten sich Fred, George und Oliver den Mädchen gegenüber.

“Morgen!”, flötete George. Er war gespannt, wie Oliver sich wohl anstellen würde, schließlich hatten sie eben noch besprochen, wie er es am besten machen sollte. Er stieß seinen Freund ein wenig in die Seite und deutete mit dem Kopf auf Katie, die starr vor sich hin stierte. Und urplötzlich hob sie ihren Kopf und sah an ihnen vorbei. Und dann fing sie an zu lächeln.
 

Sie hatte auf einmal so ein komisches Gefühl. Ihre Nackenhaare hatten sich aufgestellt. Das selbe Gefühl, was sie im Traum gehabt hatte, als Marcus sie angesehen hatte. Und wie von selbst glitt ihr Blick zum Slytherintisch. Mit schlafwandlerischer Sicherheit fiel ihr Blick auf Marcus. Und tatsächlich. Er sah sie an. Als sich ihre Augen trafen, glitt ein Lächeln über sein Gesicht und sie konnte nicht verhindern, dass auch ihr ein Grinsen über das Gesicht huschte. Sie sah, wie er aufstand und sich zum Gehen wandte. Und dann sah sie, dass er ihr mit dem Kopf andeutete, dass sie mit ihm mitkommen sollte. Schnell schluckte sie den letzten Bissen Toast runter und trank den Rest Kürbissaft aus. Dann sprang sie auf, griff nach ihrer Tasche und meinte fröhlich: “Wir sehen uns dann im Unterricht.” Und schon war sie verschwunden. Völlig überrumpelt sahen ihre Freunde ihr hinterher und ihnen fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie sahen, wer da an der Tür zur Großen Halle auf sie wartete. Kein Geringerer als Marcus Flint. Und er lächelte sie an. Marcus Flint lächelte. Es war totenstill in der Gruppe Gryffindor, die das gesehen hatten. Und noch unglaublicher war, dass Katie zurücklachte. Als wäre es das natürlichste auf der Welt. George wollte gerade etwas sagen, als ihm vor Schreck das Brötchen aus dem Hand fiel. Flint hatte gerade Katies Hand ergriffen und zog sie hinter sich her. Und Katie wehrte sich nicht im Geringsten.
 

“So hier. Versuch es noch mal. Und dann kannst du es ohne Probleme McGonagall zeigen.” Marcus hatte sie bis zum Unterrichtszimmer gezogen und war dann dort stehen geblieben. Aus seiner Tasche holte er eine Ente und setzte sie vor Katie auf den Boden. Sie wolle ihn erst fragen, wo er immer die ganzen Enten hernahm, aber sie entschied sich dagegen. Es war vielleicht besser, das nicht zu wissen. Stattdessen widmete sie sich der Ente und einen Moment später stand ein perfekter Stuhl vor ihnen. Lächelnd klatschte Marcus. Mit leuchtenden Augen sah sie ihn wieder an und hüpfte begeistert auf und ab. Er richtete seinen Zauberstab auf den Stuhl und schon stand wieder die Ente da. “Noch mal?”, fragte er. Und schon hatte sie ihren Zauberstab geschwungen.

Was beide nicht bemerkten, waren die fünf Schüler aus Gryffindor, die sich hinter einer Rüstung verbargen und den beiden erstaunt dabei zusahen, wie sie aus Enten Stühle und aus Stühlen Enten machten. Vor allem, weil sie alle den Eindruck hatten, als würde es beiden Spaß machen.
 

“Miss Bell. ich hoffe, dass Sie uns heute ein wenig mehr Freunde machen, als gestern.” Professor McGonagall war vor ihrer Schülerin stehen geblieben und sah auf sie herab. Eigentlich mochte sie die junge Gryffindor, aber in letzter Zeit waren ihre Leistungen rapide abgefallen und wenn sich nicht bald etwas ändern würde, hatte Katie Bell ein Problem. Doch zu ihrer Verwunderung lächelte das Mädchen, nahm ihren Zauberstab und richtete ihn auf die Ente.

Völlig überrascht sah sie auf den reich verzierten Stuhl vor sich. Dann sah sie ihre Schülerin an, die vor Freude rote Wangen hatte und deren Blick gerade zu jemand anderem huschte. Jemand, der sie zufrieden anlächelte und kurz ermutigend nickte.

Sollte der Slytherin ihr geholfen haben? Sollte er ihr den Zauber beigebracht haben? Das war unvorstellbar. Und trotzdem. Es sah ganz danach aus. Sie sah wieder zu ihrer Schülerin und meinte dann: “Sehr schön, Miss Bell. 10 Punkte für Gryffindor.” Damit drehte sie sich wieder um und fuhr mit ihrem Unterricht fort.

Am Ende der Stunde sah sie noch einmal zu Katie und winkte sie zu sich. Und auch Marcus musste da bleiben. Ein wenig unsicher ging Katie auf ihre Lehrerin und Marcus zu. Der allerdings sah eher gelangweilt aus.

“Nun. Ich habe das Gefühl, als hätten Sie Miss Bell geholfen.” Neugierig sah sie Marcus an. Der hob nur eine Augenbraue und nickte dann. “

“Ja, sie hat den Zauber nicht verstanden, ich schon, also hab ich ihn ihr noch mal erklärt und nun kann sie ihn.”

Zufrieden nickte McGonagall. “Ich hätte da eine Bitte an sie, Mr Flint. Können Sie Miss Bell Nachhilfe unterricht geben?” Dann wandte sie sich an Katie. “Ich muss sagen, dass ich überrascht war, dass Sie den Zauber beherrscht haben. Sonst ging das nicht so gut.” Sie spielte auf die anderen Male an, als Katie Stoff nachholen musste und dann zeigen, was sie konnte.

Marcus sah, dass Katie peinlich berührt war. Deshalb zuckte er mit den Schultern und meinte: “Klar, kein Problem. Können wir jetzt gehen? Die nächste Stunde fängt gleich an.”

Und schon hatte er Katie an der Hand hinter sich her aus dem Zimmer gezogen. Als sie im Gang waren, grinste er sie an. “Nun, wie es aussieht, wirst du mich nicht so schnell los.” Seine Augen leuchteten, als er das sagte.

Aber auch Katie freute sich. “Ich habe nie gesagt, dass ich dich loswerden will.” Und wie zur Bestätigung drückte sie kurz seine Hand, die ihre noch immer umschlossen hielt.

Schau mir in die Augen

Nervös knetete er seine Hände. Er war sich nicht sicher, ob das wirklich so klappen würde, wie er sich das vorstellte. Schließlich hatte er gesehen, dass sich die beiden richtig gut verstanden. Und er, Oliver, hatte momentan nicht so ganz den guten Draht zu Katie. Mittlerweile beobachtete er sie schon eine viertel Stunde, aber noch immer konnte er sich nicht dazu durchringen, zu ihr zu gehen. George neben ihm seufzte genervt auf.

“Wood, du wirst schon deinen Hintern bewegen müssen. Sie wird nicht von sich aus kommen und mit dir reden. Diesmal musst du den ersten Schritt machen. Was anderes bleibt dir gar nicht übrig. Schließlich hat sie allen Grund sauer zu sein und wenn ich sie wäre, würde ich trotzdem erst mal nicht mit dir reden.”

Fred sah seinen Bruder missbilligend an. Als würde das Oliver helfen und Mut machen, wo er sowieso schon am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand.

“Los, mach schon. Im Moment sitz sie alleine. Wer weiß, wann du wieder so eine Gelegenheit bekommst.” Aufmunternd klopfte Fred Oliver auf die Schulter und schob ihn vom Sessel.

Oliver fuhr sich noch einmal durch die Haare, strich seinen Umhang glatt und ging dann zielsicher auf Katie zu.
 

“Kann ich mich zu dir setzten?”, fragte er vorsichtig, als er vor ihr zum Stehen kam.

Verwundert sah sie auf und als sie ihn erkannte, verdüsterte sich ihr Blick sofort. Trotzdem zuckte sie mit den Schultern und deutete mit dem Kopf auf einen freien Stuhl am Tisch. Er lies sich neben ihr nieder und sah sie dann an.

Sie allerdings versuchte, ihn zu ignorieren. Sie hatte absolut keine Lust, sich jetzt mit ihm zu unterhalten, zumal sie von seinen bescheuerten Anschuldigungen mehr als genug hatte.

Er merkte, dass sie nicht anfangen würde, irgendwas zu sagen, also räusperte er sich noch mal kurz und meinte dann mit leicht zittriger Stimme: “Katie? Bist du sehr böse auf mich?”

Da sah sie auf. Und ihre Augen schossen sinnbildlich Pfeile auf ihn. Erschrocken wich er zurück.

“Ob ich böse bin?”, fragte sie sarkastisch. “Nein, überhaupt nicht, wie kommst du denn darauf, dass ich böse sein könnte. Es ist ja nicht so, dass du dich mal wieder total affig verhalten hast. Also, warum sollte ich auf unseren großen und tollen Kapitän sauer sein?” Sie schlug ihr Buch zu und wollte aufstehen. Aber Oliver griff schnell nach ihrer Hand und hielt sie zurück. “Ich will mich bei dir entschuldigen. Ich weiß, dass ich mich richtig blöd verhalten habe und dass es total überzogen war, dass ich dir Vorhaltungen gemacht habe, nur weil du Unterrichtsstoff nachholen wolltest. Bitte Katie. Sei nicht mehr sauer.” Mit großen braunen Augen sah er sie bittend an.

Ihr Herz schlug bei diesem Anblick schneller. Ja, das war mal ein Oliver, wie sie ihn sich vorstellte. Nett und nicht irgendwie überheblich.

“Ich überlege es mir.”, grummelte sie. Doch bereits an ihrem Tonfall konnte man deutlich erkennen, dass sie ihm nicht mehr böse war.

“Könntest du mich jetzt bitte loslassen?”

Augenblicklich lösten sich seine Finger von ihrem Handgelenk und sie war wieder frei.

Seufzend schnappte sie sich ihre restlichen Schulsachen und wollte in ihren Schlafsaal verschwinden, als Oliver noch mal rief.

“Katie? Was machst du dieses Wochenende? Hast du Lust, mit mir nach Hogesmeade zu gehen?”

Erschrocken, überrumpelt und überrascht drehte sie sich um und ah in die braunen Augen, die vor ein paar Tagen noch eine Revolte in ihrem Bauch ausgelöst hatten. Doch heute rührte sich nichts.

Sie sah ihn nachdenklich an und schüttelte dann den Kopf. “Danke für deine Einladung Oliver, aber ich habe bereits ein Date für Hogesmeade.” Und damit verschwand sie endgültig in ihren Schlafsaal.
 

Perplex und ungläubig starrte Oliver den Fleck an, wo Katie gerade verschwunden war. Sie würde also wirklich mit Flint ausgehen? Obwohl er sie gerade gefragt hatte? Was sollte das? Er war so verwirrt, dass er völlig apathisch wieder zu seinem Sessel ging und sich hinein sinken lies.

“Ist es denn so schlecht gelaufen?” Fred und George hatten das ganze beobachtet und eigentlich einen anderen Eindruck gehabt. Und auch Alicia und Angelina, die mittlerweile bei den Zwillingen saßen, hatten zuversichtlich gewirkt.

Oliver zuckte nur mit den Schultern. “Sie will nicht mit mir ausgehen. Sie meinte, sie hätte schon ein Date für dieses Wochenende.”

Jeder wusste, wer damit gemeint war. Aber es überraschte eigentlich niemanden, dass sie Oliver nicht zugesagt hatte. Schließlich hatte er so viele Chancen verstreichen lassen. Warum sollte sie jetzt springen, wenn er etwas wollte? Auch, wenn sie in ihn verliebt war. Katie hatte ja schließlich auch ihren Stolz.
 

Lachend saßen die drei Mädchen auf Alicias Bett. “Wenn ich ehrlich bin, hätte ich ´niemals gedacht, dass sich unser Kapitän mal entschuldigen würde für etwas.”, lachte Alicia. Wobei sie aber Recht hatte. Schließlich ging es hier um Oliver Wood, den eigensinnigsten Menschen, den es gab. Manchmal war er eben sehr eigen.

“Und was willst du nun machen? Ich meine, er hat dich gefragt, ob du mit ihm ausgehst! Ich kann ja verstehen, dass du nicht zugesagt hast, aber was, wenn das deine einzige Chance war?”

Doch Katie winkte nur ab. “Mach dir mal nicht so einen Kopf, Leesh. Wenn ich ihm wirklich wichtig bin, wird er mich wieder fragen und wenn nicht, weiß ich, dass es nur zustande kam, weil er ein schlechtes Gewissen hatte.”

Ungläubig starrten sie Katie an. Was war das denn jetzt? Seit wann war es Katie egal, was mit ihr und Oliver werden würde?

“Hat dein plötzlicher Sinneswandel was mit der Schlange zu tun?”, fragte Angelina scharf. Aber Katie verdrehte nur ihre schönen Augen.

“Nein, das hat gar nichts mit Marcus zu tun. Aber ich habe langsam keine Lust mehr, auf ihn zu warten, denn ich glaube, das kann ich ewig machen. Und wenn von ihm nichts kommt, dann weiß ich wie schon gesagt, woran ich bin!” Sie verschränkte leicht eingeschnappt die Arme vor der Brust. Manchmal war es aber auch zum Verrücktwerden. Was sollte Marcus damit zu tun haben? Sie verstand bestimmte Gedankengänge ihrer Freundinnen wirklich nicht.

Und deshalb versuchte sie das Thema auf ein Gebiet zu lenken, wo sie nicht umständlich denken mussten. “Also, mit wem geht ihr aus?”

Dass sie hier einen wunden Punkt getroffen hatte, merkte sie, als sie das genervte Aufstöhnen der beiden Mädchen hörte. “Katie. Nicht jeder hat so ein Glück wie du, ein date zu haben. Belassen wir es einfach dabei?”

Sich ein Grinsen verkneifend nickte Katie. Es schien also so, als wäre sie die Einzige, die morgen eine Verabredung hatte.
 

Fröhlich sprang sie aus ihrem Bett und hüpfte ins Bad. Sie hatte super geschlafen und fühlte sich großartig. Zumal sie sich auf den Tag heute freute. Die Sonne schien und sie hatte endlich mal wieder eine Verabredung.

Als sie mit Duschen fertig war, cremte sie sich ein und sah sich dann im Spiegel an. Sollte sie ein wenig Make-up verwenden oder so wie immer rumlaufen? Sie wiegte ihren Kopf hin und her und entschied sich dann für ersteres. Heute war ein besonderer Tag, als konnte sie auch ruhig etwas besonderes machen.

Nachdem sie sich dezent geschminkt hatte, war es nun die Frage nach den Klamotten. Und da wurde es schon schwieriger. Sie wollte toll aussehen. Aber was genau sollte sie denn da anziehen? Eine Jeans, das war klar. Aber welche und was dann für ein Oberteil? Es sollte etwas sein, was ihre Augen schön hervorhob. Sie durchwühlte ihre Sachen und stieß dabei auf einen weißen Rollkragenpullover. Begeistert zog sie ihn aus dem Schrank und zog ihn sich über. Ja, da leuchteten ihre Augen. Und dazu nur noch eine schwarze Hose und sie wäre fertig. Nach längerem Suchen fand sie sie endlich und ließ sich erschöpft auf ihr Bett sinken. Es wäre vielleicht keine schlechte Idee gewesen, gestern schon Sachen herauszusuchen.

Als es sich neben ihrem Bett regte, sah sie auf und blickte in das verschlafene Gesicht von Angelina.

“Morgen”, brummte diese und schlurfte zum Bad.

Anscheinend war heut nicht jeder so gut drauf, dachte Katie und schlüpfte schnell in ihre Hose. Dann schnappte sie sich ihren Umhang und verschwand in die große Halle. Sie war zu aufgeregt um auf ihre beiden Freundinnen zu warten. Sie hätte sie nur wütend gemacht und das wollte sie eigentlich nicht. Außerdem würden die beiden sicher noch eine Weile brauchen, bis sie fertig waren.
 

Zufrieden biss sie in ihr Brötchen, das sie sich gerade geschmiert hatte. Völlig in Gedanken versunken bekam sie nicht mit, dass sich ihr jemand gegenüber setzte.

“Morgen.”, meinte dies Stimme leise und traurig.

Verwundert sah sie auf und blickte in ein braunes Augenpaar, dass sie verzweifelt ansah.

“Morgen Oliver. Und, gut geschlafen?”, fragte sie fröhlich. Sie wollte sich jetzt nicht mit ihm und seinen Problemen auseinander setzen.

“Es geht. Ähm, Katie, du hast gestern gesagt, dass du schon mit jemandem ausgehst. Mit wem denn?” Es schien fast so, als würde er hoffen, dass sie sich doch noch um entschieden hatte oder die Jungs ihn nur veralbern wollten.

Dass sie aber ein Date hatte, hatte er sofort kapiert, als er sie ansah. Sie war geschminkt und auch so sah sie klasse aus. Ihre Haare trug sie ausnahmsweise mal offen und auch so strahlte sie über das ganze Gesicht. Sie freute sich also auf heute.

“Ich werde mit Marcus ausgehen.”, meinte sie völlig ruhig und lächelte ihn an.

“Marcus?”, fragte er. “Reden wir hier von Flint?”

Katie nickte nur und aß ihr Brötchen zu ende. “Ja, tun wir. Und jetzt muss ich los. Wir sehen uns, Olli. Viel Spaß heute.” Und schon war sie aufgestanden und lief aus der großen Halle hinaus.
 

Marcus wartete am Eingang auf sie und lächelte sie an, als sie neben ihm zum Stehen kam.

“Guten Morgen!”, begrüßte sie ihn freudestrahlend.

“Dir auch. Du siehst toll aus, Katie.”, meinte er anerkennend und ließ seinen Blick über seine wunderschöne Begleitung gleiten.

Bei seinem Kompliment errötete sie leicht und drehte sich ein Stück weg. Grinsend nahm er ihre Verlegenheit zur Kenntnis.

“Na komm, lass uns gehen.”, meinte er breit grinsend und schnappte sich ihre Hand, um sie hinter sich her zu ziehen.

Diese Berührung, die fast nebenbei geschah, verursachte eine angenehme Gänsehaut bei ihr und zufrieden schloss sie ihre Finger um seine.
 

“Setz dich. Was möchtest du denn trinken?” Sie waren in den Drei Besen angekommen und Marcus hatte sie zu einem freien Tisch erführt.

“Ich würde ein Butterbier nehmen.”, meinte sie lächelnd und sah ihm zu, wie er sich bis zu dem Tresen vorkämpfte, wo er zwei Butterbier bestellte.

So hatte sie Gelegenheit, ihn einmal genau anzusehen.

Was sie wusste, war, dass er schwarze Augen hat und relativ kurze schwarze Haare. Aber nun fiel ihr zum ersten Mal auf, dass er ziemlich breite Schultern hatte. Und das Shirt, das er trug spannte sich über seine Muskeln. ‘Klar’, dachte sie. ‘Quiddich.’

Und eben drehte er sich herum und kam mit zwei Butterbier zurück. So sah sie auch, dass er ziemlich markante Gesichtszüge hatte.

Nicht, dass sie ihn noch nie angesehen hatte, aber da war er eben immer nur der Slytherin Flint gewesen. Und nun sah sie ihn als Marcus. Das war ein Unterschied.

Mittlerweile war er wieder bei ihr angekommen und stellte die beiden Gläser auf den Tisch. Dann rutschte er auf den Stuhl ihr gegenüber und sah sie an.

“Erzähl mir etwas von dir.”, forderte er sie auf und trank einen Schluck aus seinem Glas. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen.

“Was willst du denn wissen?”, fragte sie verwundert. Sie hätte nie gedacht, dass er sich für etwas interessieren würde, was mit ihr zusammen hing.

“Erzähl mir etwas, was sonst keiner weiß. Oder deine Wünsche und Träume. Erzähl mir etwas über deine Familie. Deine Hobby. Einfach alles.” Seine schwarzen Augen bohrten sich dabei in ihre.

Sie spürte, wie sie unter seinem intensiven Blick rot wurde und drehte den Kopf leicht zur Seite. Aber natürlich war ihm der Rotschimmer nicht entgangen.

Verlegen räusperte sie sich und strich sich eine Strähne hinter das Ohr. “Etwas über mich.”, murmelte sie. “Ich bin Einzelkind. Und eigentlich ziemlich froh darüber.”, fing sie an. “Nicht, dass ich keine Geschwister haben möchte, aber ich glaube, ich wäre keine gute Schwester. Wobei ich aber selber gern Kinder haben möchte. Allerdings erst nach meiner Ausbildung. Ich würde gern im Ministerium arbeiten. Irgendwie fasziniert mich dieses Gebäude. Und außerdem muss da mal einer für Ordnung sorgen.”, meinte sie lächelnd.

“Und etwas, was ich noch niemanden erzählt habe? Hm, da muss ich erst überlegen.” Sie machte eine kurze Pause und stütze ihr Kinn auf die Hand.

Fasziniert sah Marcus ihr dabei zu. Wenn sie in Gedanken ganz wo anders war, hatte sie so einen Gesichtsausdruck. Er konnte ihn nicht richtig beschreiben, aber er hätte sie ewig ansehen können.

Schließlich sah sie ihn wieder an. “Warum soll ich dir etwas erzählen, was sonst noch niemand weiß?”, fragte sie, denn eben war ihr eingefallen, dass er ja trotz allem noch immer Marcus FLINT war. Auch, wenn er so ganz anders war, als sie vermutet hatte.

“Gut, machen wir es so. Ich erzähl dir etwas von mir, was noch keiner weiß und dann bist du dran. Abgemacht?” Fragend sah er sie an und stellte zufrieden fest, dass sie nickte.

Er atmete noch einmal tief durch, sah sich prüfend um, ob jemand zuhörte, beugte sich dann zu ihr und flüsterte: “Ich habe Höhenangst!”

Verwundert sah sie ihn an und ließ sich diesen Satz noch einmal durch den Kopf gehen. Marcus Flint hatte Höhenangst? Stopp, hier stimmte etwas nicht. Er war Quiddichspieler. Noch dazu Kapitän seines Hauses.

Sie schüttelte ihren Kopf und sah ihn dann missbilligend an. “Sehr witzig. Veralbern kann ich mich auch alleine!”, meinte sie sarkastisch.

Er hatte sich schon gedacht, dass sie ihm nicht glauben würde. Also versuchte er es ihr zu erklären. “Nun, mein Vater hat gewisse Ansprüche und wenn man die nicht erfüllt, hat man ein Problem. Deshalb bin ich vielleicht auch manchmal ziemlich, sagen wir mal ruppig, in manchen Spielen. Ich will einfach, dass es so schnell wie möglich vorbei ist.”

Und tatsächlich war er ziemlich blass um die Nase.

Ungläubig sah Katie ihn an. Dass es so was gab, hätte sie niemals gedacht. Krampfhaft versuchte er zu lächeln. “Jetzt bist du aber dran.”

“Ich glaube, ich bin mit Wood durch.”

Augen öffnen

ES TUT MIR LEID!!!!

ich weiß, das Kap hat ziemlich lang auf sich warten lassen... T___T

aber irgendwie wollte es einfach nicht entstehen...

doch ich habe es endlich geschafft, es ist fertig!!!

bitte seid mir nicht böse, aber es ist ein wenig kürzer als die anderen *in deckung geh*

das kap hat mich echt nerven gekostet... ein störrisches etwas... *das kap böse ankuck*

ehm... ja... *hüstel*... genug davon.. hier also das kap.. ^__^
 

und noch mal in gaaaaaaaaaaaaaaanz liebes dankeschön an alle meine fleißigen Kommischreiber!! ihr habt mich echt motiviert!!
 

glg emmett
 

************************
 

Zufrieden lächelnd ließ sie sich in ihre Kissen sinken und schloss die Augen. Der Tag heute war einfach unglaublich schön gewesen. Nicht nur, dass sie noch lange und ausgiebig geredet hatten, nein, er hatte sie noch bis hoch zum Portrait gebracht und ihr dann einen kleinen Kuss auf die Wange gegeben.

Lächelnd hatte er sich dann verabschiedet und war nach unten in die Kerker verschwunden. Katie wusste nicht mehr, wie lange sie noch dort gestanden hatte, doch eines hatte sie nicht vergessen. Die Gänsehaut, die sich über ihren ganzen Körper gezogen hatte, als er ihr so nahe gekommen war.

Das war ihr bis jetzt noch nie passiert. Aber gut, bisher hatte sie sich auch noch nie so wohl in der Gegenwart eines Jungen gefühlt. Und das war ernst gemeint. Da konnte nicht einmal Oliver mithalten. Obwohl sie in seiner Gegenwart schon oft genug richtig nervös gewesen war. Aber zu heute war das absolut kein Vergleich.

Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf, schloss die Augen und sah augenblicklich wieder das Gesicht von Marcus.

Zufrieden seufzte sie auf.

Sie war ziemlich gespannt, was ihre Freundinnen dazu sagen würden. Denn sie waren ja alle nicht sonderlich begeistert von der Idee gewesen, dass sie gerade mit ihm ausging. Dass es aber das Tollste war, was sie seit langem erlebt hatte, konnte ja niemand ahnen.
 

Neugierig setzten sich Alicia und Angelina auf Katies Bett und sahen sie erwartungsvoll an. Doch von Katie kam kein Ton. Beide runzelten sie die Stirn und sahen sich an.

Sachte rüttelte Alicia Katie an der Schulter. Unwirschversuchte diese, die störende Hand weg zu schlagen.

Kichernd sah Angelina Alicia an und bedeutete ihr mit einem Kopfnicken, das Ganze zu wiederholen. Und wieder rüttelte sie sie sacht. Diesmal brummte Katie und öffnete verschlafen die Augen.

“Morgen Schlafmütze! Hat Flint dich so geschafft, dass du um die Uhrzeit schläfst?”

Katie konnte nie zeitig einschlafen und als sie auf den Wecker neben ihrem Bett sah, stellte sie erstaunt fest, dass es gerade mal Zeit zum Abendessen war.

Dann wandte sie ihren Blick wieder zu den beiden Mädchen ihr gegenüber. Augen verdrehend strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und meinte: “Nein, Marcus hat mich nicht geschafft. Es war ein wirklich toller Tag, um genau zu sein!” Leicht eingeschnappt verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah beide strafend an.

Alicia fing als erste an zu lachen. “Na da ist ja gut. Ich dachte schon, dass du weinend hier liegen würdest, weil dich unsere Lieblingsschlange versucht hat, dich zu erwürgen oder so. aber da das nicht der Fall ist, sind wir alle glücklich und gehen jetzt essen.” Schon war sie aufgesprungen und zur Tür gegangen.

Seufzend erhob sich Angelina und sah noch mal Katie an. Eigentlich wollte sie mehr wissen, aber Katie war sichtlich begeistert davon, dem Verhör zu entgehen und sprang, so schnell sie konnte aus dem Bett und stand schon neben Alicia.
 

“Erzähl mal Bell. Wie war es denn so mit der Schlange?” Oliver saß Katie gegenüber und funkelte sie an. Er hatte den ganzen Tag darüber nachgedacht, aber ihm fiel beim besten Willen kein plausibler Grund ein, weshalb sie das Date mit Flint seinem Angebot vorzog. Und da er trotz langem Überlegen noch immer nicht zu einem Ergebnis gekommen war, ließ er seinen ganzen angestauten Frust jetzt an Katie aus. Verwundert sah sie ihn an. Als sie seine wütenden Augen sahen, verzog sie leicht angesäuert den Mund.

Kurz schüttelte sie mit dem Kopf und sah ihn dann finster an.

“Es war super. Das beste Date, was es geben kann. Er ist zuvorkommend, höflich, aufmerksam und man kann sich prima mit ihm unterhalten. Und zwar nicht nur über Quiddich.” Dabei zog sie eine Augenbraue vielsagend in die Höhe.

Sein Blick verfinsterte sich noch mehr. “Das heißt also, dass du nicht mit mir ausgehen möchtest?” Er klang gereizter als beabsichtigt und merkte es selber, etwas dagegen machen konnte er aber nicht.

Fassungslos sah Katie ihn an. Wie konnte er jetzt die Nerven haben und sie indirekt nach einem Date fragen? Erst machte er sie blöd von der Seite an und dass so was.

“Das hab ich nie gesagt.”, grummelte sie. Obwohl sie sich selbst eingestehen musste, dass es nicht mehr wirklich verlockend für sie klang, dass er sie fragte.

“Also würdest du nächstes Hogesmeadewochenende mit mir ausgehen?” Mit leuchtenden Augen sah er seine Lieblingsjägerin an.

Katie holte tief Luft und griff nach einem Brötchen, dass sie sich zurecht machte. “Bis zum nächsten Wochenende ist aber noch ein wenig Zeit, oder?”, fragte sie ausweichend.

Oliver nickte aber nur und sah sie weiter fragend an. Katie spürte, dass sie um eine Antwort nicht herum kam. Zögernd sah sie auf und meinte dann leise: “Das weiß ich jetzt noch nicht. Aber wenn alles klar geht, gern.”

Oliver sah sie an. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. George und Fred hatten doch gesagt, das sie einem Date auf alle Fälle zustimmen würde. Und nun sah sie nicht wirklich begeistert aus. Sie schien sich nicht im Geringsten zu freuen. Viel mehr hatte er den Eindruck, dass sie nur ‘ja’ sagte, weil sie sich dazu verpflichtet fühlte.

“Was soll denn dazwischen kommen?”, fragte er vorsichtig nach.

Katie, die von ihrem Brötchen abgebissen hatte, kaute schnell runter und erklärte dann: “McGonagall hat mir Nachhilfe aufs Auge gedrückt. Und sie meinte, dass ich das unbedingt machen muss, wenn ich das Jahr bestehen will. Und das will ich. Unbedingt.”

Dass Marcus dabei eine wichtige Rolle spielte, musste sie ihm ja nicht auf die Nase binden. Schließlich würde es doch für jeden komisch klingen, wenn sie zugeben würde, dass sie ihre Zeit lieber mit Marcus als mit Oliver verbrachte.

Vor allem Oliver würde das nicht verstehen, da er und Marcus sich ja bis aufs Blut hassten.

Doch Oliver schien Verständnis zu haben. “Das ist kein Problem! Wenn du willst, helfe ich dir!”

Doch Katie schüttelte den Kopf. “Nein. Du hast schon genug mit Quidditch zu tun!” Damit war für sie das Thema beendet. Sie hatte wirklich keine Lust, weiter mit ihm zu diskutieren.

Zumal ihr das ganze irgendwie komisch vorkam. Denn seit wann bitte zeigte Oliver so ein reges Interesse an ihr? Die ganze Zeit, wo sie sich genau das gewünscht hatte, war nichts passiert und jetzt, wo sie sich endlich wieder wohl fühlte und nicht mehr ständig an Oliver dacht, schien ihm aufzufallen, dass es ein Mädchen namens Katie Bell gab. Es war zum Verrückt werden.
 

Am Slytherintisch war es ruhig heute. Jeder hatte den freien tag gestern genossen und die meisten hatten ihn in Hogesmeade verbracht. Was der Grund dafür war, dass heute einige Gesichter noch nicht zu finden waren. Schließlich waren es immer lange Abende, die die Slytherins voll und ganz ausnutzten.

Doch ein Gesicht war am Tisch zu finden. Marcus Flint war in der Regel ein Frühaufsteher. So wie heute.

Zu seiner Freude war Katie auch schon munter und saß auf ihrem Platz. Und was ihn noch mehr freute, war, dass sie offensichtlich eine Unterhaltung mit Oliver führte, die sie gar nicht führen wollte.

Es sah sogar fast so aus, als wollte sie sich generell nicht mit ihm unterhalten. Zufrieden nippte er an seinem Kürbissaft, als sie auf einmal den Blick hob und seine Augen suchte. Lächelnd erwiderte er den Blick und winkte ihr kaum merklich.
 

Genervt von Oliver und seiner komischen Verhaltensweise versuchte Katie sich abzulenken. Sie schüttelte leicht den Kopf und ließ ihre Augen durch die Halle schweifen. Dabei blieb sie am Slytherintisch hängen. Und wie von selbst suchte ihr Blick den von Marcus. Als sie endlich das Schwarz sah, das sie finden wollte, glitt ein Lächeln über ihr Gesicht, das zu einem Grinsen wurde, als sie sah das er leicht winkte. Sie konnte nicht anders, als es zu erwidern.

Ja, heute würde ein guter tag werden. Marcus war schließlich da.

Schauplätze für nette Stunden

ich muss an dieser stelle mal anmerken, dass mir langsam aber sicher keine neuen kapinamen mehr einfallen, in denen irgendwie was mit blicken oder augen, etc vorkommt..wer also in irgendeiner art und weise idden hat: immer her damit!!!

ich will sie alle haben!! denn sonst kann ich nix neues hochladen, weil ich ja in der regel immer einen kapnamen hab..^__^

so, nun also das neue kap!! und ja, es ging diesmal scheller!! *erleichtert sei*

und es ist länger *___*

so..genug davon... ich wünsh euch viel spaß beim lesen *grins*
 

********************************
 

Gut gelaunt schulterte sie ihren Besen und verschwand mit ihren Teamkolleginnen zu den Umkleiden.

“Heute war endlich mal wieder ein guter Tag. Wood war ausnahmsweise mal gnädig und hat uns sogar gelobt!” Zufrieden ging Alicia neben ihren beiden Freundinnen her und grinste. Auch Angelina hatte auf einmal ein Grinsen im Gesicht. Neugierig sahen sie Katie an. Es war beiden nicht entgangen, dass sie und Oliver beim frühstück zusammengesessen hatten. Und nun schienen sie zu denken, dass das Ganze was damit zu tun hatte.

“Erzähl mal, wie ist es heute gelaufen? Ich meine, Oliver war verdammt gut drauf! So hab ich ihn schon lange nicht mehr erlebt!” Bedeutungsvoll sah Alicia Katie an, die nur genickt hatte.

“Gar nichts ist gelaufen.” Sie wollte nicht mehr erzählen und beschleunigte ihre Schritte.

“”Katie!”, rief Angelina ihr hinterher. “Warte doch!”

Lachend drehte Katie sich um. “Fangt mich doch!” Und schon sauste sie los Richtung Umkleide und Duschen. Alicia und Angelina sahen sich kurz an und sprinteten dann grinsend hinterher.
 

“Weißt du Katie, ich muss sagen, du überrascht mich immer wieder.” Kopfschüttelnd schlüpfte Alicia in ihre Sachen und trocknete sich ihre Haare.

“Wieso? Ich meine, ich muss ihm doch nicht fest zusagen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob das überhaupt klappt, dass wir zusammen weggehen! Schließlich kann McGonagall ja noch mehr einfallen, was sie mich zusätzlich machen lässt. Und ich muss eingestehen, dass Oliver nicht der Nabel der Welt ist. Auch wenn ich erst lernen musste, dass es so ist.” Bekräftigend nickte Katie und sah ihre Freundinnen lächelnd an.

Sowohl Alicia als auch Angelina konnten nicht glauben, was sie hier hörten. Vor wenigen Tagen noch hätte Katie alles getan, um mit Oliver zusammen zu sein. Und nun? Nun hatte es fast den Eindruck, als wäre er ihr völlig egal.

“Das hat mit Flint zu tun, oder?” Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Angelina sie an. Katie nickte nur.

“Erklär es uns.”, forderte sie.

Seufzend strich Katie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah auf. Eigentlich wollte sie endlich unter die Dusche, aber mehr als zwei passten einfach nicht hinein. Also hatte sie sich angeboten, als letzte zu duschen. Zumal die anderen beiden noch Hausaufgaben zu machen hatten, die sie schon fertig hatte.

“Es ist so. Marcus hat mir gestern gezeigt, dass ich nicht auf Oliver warten muss. Es gibt genug Männer, die mich beachten. Und die mich als Frau sehen. Und ich habe mich mit ihm über andere Sachen unterhalten als Quidditch. Zur Abwechslung mal. Denn sonst ist genau das das Thema, über welches ich mit den Kerlen rede. Ich hatte seit langem mal wieder Spaß. Und das ist nicht Olivers Verdienst. Zumindest nicht direkt.”

“Wieso nicht direkt?” Alicia verstand, was Katie meinte, als sie sagte, dass sie endlich mal wieder einen schönen Nachmittag gehabt hatte, aber wieso Oliver da so eine Rolle spielte, verstand sie nicht.

Lachend sah Katie ihre Freundinnen an. “Hallo? Ihr wart es doch, die mir gesagt haben, ich soll mich mit einem Kerl verabreden, weil Wood es nicht schnallt!”

Mit der flachen Hand schlug Alicia sich auf die Stirn. “Klar! Das hatte ich total vergessen!” Lachend ließ sie sich neben Katie nieder und sah wie sie Angelina dabei zu, wie sie sich ihren Pulli überzog.

“Ich will euch ja wirklich nicht auf den Geist gehen, aber was ist nun mit euch und den Zwillingen?” Neugierig sah sie von einer zur anderen. Und beide schüttelten sie den Kopf. “Nichts. Null. Nada. Niente. Nothing.” Resigniert fuhr sich Angelina mit der Hand über das Gesicht.

“Ich an eurer Stelle würde mal das selbe probieren, was ihr mir geraten habt. Oder ihr fragt die Jungs mal, ob sie mit euch ausgehen. So schwer ist das nicht. Ich meine, ihr kennt sie doch nun schon eine ganze Weile, oder nicht? Also kennt ihr doch alle Druckmittel, die ihr da einsetzen könnt!” Lachend sah Katie in die sprachlosen Gesichter ihrer Freundinnen.

Kopfschüttelnd stand Alicia auf und griff nach Angelinas Arm. “Katie, weißt du was? Du gehst jetzt duschen. In der Zeit gehen wir vor und fangen mit unseren Hausaufgaben an. Und wenn du dann wieder zu uns kommst, bist du so wie immer. Ganz normal und nicht mit solchen komischen Ideen.”

Und schon waren sie verschwunden.

Grinsend stand Katie auf und schälte sich aus ihrer Uniform. Sie fand es immer wieder aufs neue lustig, die beiden damit ein wenig zu ärgern, schließlich durfte sie sich oft genug Sachen wegen Oliver anhören.
 

Schnell schnappte sie sich ihr Handtuch und wickelte es sich um den Körper. Bevor sie unter die Dusche verschwand, wollte sie sich noch schnell ihre frischen Sachen hinlegen, doch nackt wollte sie nun wirklich nicht durch die Umkleide springen. Sie öffnete ihren Spint und schnappte sich frische Wäsche, die sie immer dort hinlegte, bevor sie das Training anfingen.

Zufrieden schnupperte sie an der gut riechenden Wäsche und freute sich schon darauf, nach der Dusche, in die Sachen schlüpfen zu können. Sie legte ihre Sachen gerade auf die Bank, als sie hinter sich die Tür gehen hörte.

“Habt ihr was…” Katie hatte sich aufgerichtet und umgedreht, denn sie dachte, dass Alicia oder Angelina noch mal wieder gekommen waren. Ihre Frage blieb ihr aber im Hals stecken, als sie auf einmal Marcus gegenüber stand.
 

“Was machst du hier?” Sie war völlig überrumpelt, wobei es ja nicht das erste Mal war, dass er einfach mal so in der Mädchenumkleide der Gryffindors stand.

Und wieder trug sie nichts außer einem Handtuch. Allerdings war sie heute ein wenig nervös im Gegensatz zum letzten Mal. Da war sie eindeutig sauer gewesen.

“Ich wollte dich sehen. Aber es ist ziemlich schwer, dich mal ohne deine Freunde zu erwischen. Also hab ich gewartet, dass ihr mit eurem Training fertig werdet. Und dann bist du nicht rausgekommen, wie die anderen beiden. Also dachte ich mir, dass du noch hier sein musst. Und ich habe ja auch Recht.” Lächelnd sah er sie an und machte ein paar Schritte auf sie zu.

Katie, die jede seiner Bewegungen registrierte, wich zurück, als sie sah, dass er sich in Bewegung setzte. Und wie beim ersten Mal kam sie nicht sehr weit, weil sie an der Wand stand. Und nun mittlerweile direkt vor ihr Marcus Flint.

Und wieder fanden seine Hände direkt neben ihrem Kopf Platz. Seine schwarzen Augen fixierte sie und mit sie sah ihn mit großen Augen an.

Er war ihr nur einmal so nahe gewesen und das war auch hier. Doch da hatten sie sich noch nicht so gut verstanden.

Ihre Wangen färbten sich leicht rot, als sie ihn roch, denn wieder benebelte sein Duft sie vollkommen. Am liebsten hätte sie sich ihm an den Hals geschmissen und ihn geküsst. Doch sie schloss einfach die Augen und versuchte sich zu beherrschen.

Durch die geschlossenen Augen entging ihr, dass Marcus die Position einer Hand änderte. Erst, als sie spürte, dass er anfing, sie zu streicheln, sah sie ihn wieder an. Ihre Augen suchten seine.

Als er den Blick erwiderte, konnte sie Lust erkennen. Ungeheure Lust und Verlangen. Und bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sich schon nach vorn gebeugt und sie geküsst.

Als sie seine Lippen trafen, zog sich ihr Bauch vor Freude zusammen und schnell schlang sie ihre Arme um seinen Hals um ihn näher an sich zu ziehen. Seine freie Hand lag jetzt auf ihrer Wange und mit seinem Daumen streichelte er sie.
 

Sanft lagen seine Lippen auf ihren und die Wärme, die von ihm ausging, machte sie ganz kribbelig. Als er sachte mit seiner Zunge über ihre Lippen strich, seufzte sie zufrieden auf und ließ ihn gewähren.

Sanft stieß er mit seiner Zunge gegen ihre und fing an, mit ihr zu spielen. Nur zu gern ließ sie sich auf dieses Spiel ein und liebkoste seine Zunge mit ihrer.

Ihre Hände gingen mittlerweile auf Wanderschaft. Eine Hand fand ihren Platz in seinen Haaren, die andere wanderte über seinen Körper. Und geschickt streifte sie ihm den Umhang ab, der leise zu Boden glitt.

“Katie!”, murmelte er gegen ihre Lippen. Hatte er seine Hand erst noch auf dem Handtuch und streichelte sie an der Taille, so ließ er jetzt sie jetzt tiefer wandern und streichelte ihr Bein, das nackt unter dem Handtuch hervorschaute.

Keuchend ließ Katie ihren Kopf gegen die Wand sinken.

Es war einfach unglaublich. Sie war ihm bedingungslos ausgeliefert. Sie konnte und wollte sich nicht gegen ihn wehren. Nein, sie wollte eigentlich nur noch mehr von ihm berührt werden. Trotzdem sagte ihr eine kleine Stimme in ihrem Kopf, dass es zu schnell ging. Viel zu schnell.

Nur dass die Hand, die sie noch immer streichelte, sie um den Verstand brachte.

Auf einmal löste sich Marcus von ihr und sah sie an. Sein Blick war ziemlich verschleiert und trotzdem konnte sie sehen, dass er sie mit seinen Blicken gerade zu verschlang.

Keuchend lehnte er seine Stirn an ihre. “Du bringst mich um den Verstand.”

Dieser einfache Satz brachte Katie dazu, ihn liebevoll anzulächeln. Das bedeutete, dass sie die gleiche Wirkung auf ihn hatte, wie er auf sie. Sie strich ihm über die Wange und küsste ihn dann sachte.

“Gut. Wenigstens was, was wir gemeinsam haben.”

Sein Grinsen bewies ihr, dass er sich freute, sehr sogar. “Ja.”, gab er ihr Recht. “Das ist wirklich gut.”

Sie legte den Kopf schief und sah ihn dann fragend an. “Ich wollte eigentlich duschen gehen. Nur alleine ist das langweilig. Magst du mitkommen? Aber nur Duschen!”, fügte sie noch schnell an.

Lächelnd nickte er. “Klar, das Angebot werde ich mit Sicherheit nicht ausschlagen!”

Während er sich anfing auszuziehen, schnappte sie sich noch ein Handtuch aus ihrem Spint und reichte es ihm.
 

Es tat gut, das warme Wasser zu spüren, auch wenn sie die heutige Dusche aus anderen Gründen genoss. Denn Marcus wusch ihr gerade den Rücken und sie mochte es, wenn seine Hände über ihren Körper fuhren. Sie hätte nie erwartet, dass sie es einmal genießen würde, dass eine Schlange sie berührte.

Und auch Marcus schien das mehr als zu gefallen, denn er hatte zu tun, dass er weiterhin gleichmäßig atmete.

Als Katie sich umdrehte und ihm bedeutete, sich umzudrehen, damit sie ihm jetzt dem Rücken waschen konnte, sah er sie fast ein wenig verzweifelt an. Er hatte große Mühe, sich zu beherrschen und sich nicht auf sie zu stürzen. Es war aber auch wirklich kompliziert. Noch nie hatte ihm ein Mädchen so sehr fasziniert und erregt. Und das, obwohl sie eine Gryffindor war und noch nicht mal seine feste Freundin.

Kopfschüttelnd drehte er sich herum und schloss die Augen, als er Katies Hände auf seinem Rücken spürte. Ihre weichen Finger, die sich sachte über seinen Körper arbeiteten, brachten ihn fast um den Verstand.

Und trotzdem wollte er sich unbedingt zurück halten, um sie nicht zu verschrecken, einfach weil sie ihm unglaublich wichtig war.
 

“Das machen wir jetzt aber öfter, ja?” Grinsend sah Marcus Katie an, die sich gerade ihre Hose anzog. Lächelnd hob sie ihren Kopf und erwiderte seinen Blick. Dann nickte sie: “Ja, können wir gern machen, aber meinst du echt, dass ich Lust hab, jeden Tag hier runter zu kommen, nur um zu duschen?” Mit Absicht betonte sie “jeden Tag” und sah ihn frech grinsend an.

Er war im ersten Moment ein wenig erstaunt, ging dann aber auf ihr Spiel ein. “Gut, dann kommst alle zwei Tage zu mir und ich die anderen Tage zu dir. Ist das ein Angebot?”

Sie konnte sich ein lautes auflachen nicht verkneifen und sah ihn dann belustigt an. “Und wie stellst du dir das bitte vor? Dass du einfach so bei uns in den Gemeinschaftsraum kommst, mich an der Hand nimmst und wir dann in meinen Schlafsaal verschwinden und dann duschen? Du hast vergessen, dass Jungs da nicht hoch kommen, weil die Treppen mit einem Zauber versehen sind, der das verhindert!”

“Gut, dann machen wir es eben so: ich kenn den Vertrauensschüler von uns ziemlich gut und ich bin mir sicher, dass er uns das Vertrauensschülerbad gern zur Verfügung stellt, zumal ich ihn auch sicher irgendwie bestechen könnte, wenn es hart auf hat kommt und er nein sagen sollte, wobei ich das aber sehr stark bezweifle.”

“Gut.” Katie schien damit nicht das geringste Problem zu haben. “Und wenn der bei euch nicht mit der Sprache herausrücken will, frag ich Percy, der wird mir sicher verraten, wie das Passwort lautet.”

“Glaubst du wirklich, Streberweasley sagt dir das einfach so?”

Katie nickte zustimmend: “Ja, ich kann ihm ja erzählen, dass Poppy gesagt hat, dass ich aus gesundheitlichen Gründen öfter mal baden soll und da wäre das Bad der Vertrauensschüler echt super dafür geeignet.”

Lächelnd schüttelte Marcus den Kopf. Katie war echt gerissen. Sie hätte sogar ziemlich gut nach Slytherin gepasst, was das anging.

“Gut. Dann machen wir das so. Und wir müssen uns noch was einfallen lassen, wegen der Nachhilfe. Ich habe keine Lust, dass McGonagall mir deshalb die Hölle heiß macht. Oder Snape mir auf den Keks geht.”

“Klar. Morgen in der Bibliothek? Nach dem Unterricht?”

Marcus nickte, beugte sich schnell vor und gab ihr einen Kuss. Dann griff er nach ihrer Hand und zog sie aus den Umkleiden.

Schauspiel

Seufzend ließ sich Katie neben Marcus ins Gras fallen.

Ihr frustrierter Gesichtsausdruck sprach Bände. Heute hatte sie es nämlich geschafft, in Verwandlung satt einer kleinen Stubenkatze einen Löwen heraufzubeschwören.

Es hatten einige lachen müssen, was Katie nicht gerade aufgebaut hatte.

Erst als Marcus sie nach der Stunde kurz in den Arm nahm und meinte: “Das wird schon, morgen hat sie ihren eigenen kleinen Katzenstreichelzoo.”, besserte sich ihre Laune.

“Also? Womit wollen wir anfangen?”, fragte sie resigniert.

“Erst mal lehnst du dich zurück und geniest ein wenig die Sonne, sonst hätten wir nicht nach draußen gehen brauchen, sondern hätten drin lernen können.”

Katie wollte ihm widersprechen, doch er legte ihr schnell einen Finger auf den Mund und machte “Pst. Entspann dich erst mal, sonst wird das sowieso nichts.”

Mit einen kleinen Seufzer ließ sie sich nach hinten sinken und schloss die Augen. Er hatte ja Recht. Sie war wirklich zu angespannt um jetzt großartige Leistungen zu vollbringen.

“Katie?”, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie öffnete die Augen und sah Marcus an, der sie fragend ansah.

“Ja?”

“Also. Du hat doch letztens gemeint, dass wir Slytherins immer was verlangen, wenn wir anderen helfen. Ich hab da einen tollen Vorschlag. Was hälst du davon, wenn wir ab jetzt jedes Hogesmeadewochenende zusammen verbringen?”

Überrascht richtete sie sich ein Stück auf und suchte seine Augen. Zu ihrer Verwunderung und Freude konnte sie Unsicherheit sehen und Hoffnung. Hoffnung, dass sie ja sagte.

Lächelnd sank sie wieder zurück und meinte: “Ja, das ist nur fair.” ‘Und ich habe eine perfekte Ausrede für Oliver.’, fügte sie in Gedanken fröhlich hinzu.

Sie hörte, wie Marcus leise lachte. “Gut.”
 

Sie wusste nicht, wie lange sie in der Sonne gelegen hatte, doch Marcus meinte dann leider irgendwann: “Wir sollten jetzt langsam anfangen.” Er schob ihr eine Kerze hin und sah sie aufmunternd an. Katie holte noch einmal tief Luft und richtete schließlich ihren Zauberstab auf die Kerze.

Auch wenn diesmal kein Löwe vor ihr saß, war es nicht wirklich eine richtige Katze. Denn noch immer schaute der Docht oben heraus und die Katze würgte keine Fellknäuel sondern Wachsstückchen hervor. Auch Schwanz war noch aus Wachs und er bewegte sich nicht. Trotzdem klatschte Marcus. Verwundert sah sie von ihrem “Werk” auf und blickte in das zufriedene Gesicht von Marcus. Skeptisch zog sie eine Augenbraue nach oben. “Wieso klatscht du bei so was?” Dabei deutete sie auf die “Katze” vor sich.

“Na ist doch ganz einfach! du hast immerhin eine Katze vor dir sitzen und keinen Löwen. Und wenn man bedenkt, dass das dein erster Versuch war, ist der echt gut gelungen. Jetzt musst du nur noch an den Feinheiten arbeiten.” Geschickt verwandelte er Katies Versuch zurück in eine Kerze.
 

Heute hatte Katie eindeutig einen guten Tag, denn nach weniger als einer Stunde saß eine schnurrende Katze vor ihr, die sich gerade ein Pfötchen leckte und sie dann aus grünen Augen fragend ansah.

Ein leises Kichern war von Katie zu hören und Marcus stellte zufrieden fest, dass auch heute wieder ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen lag. Er liebte es, wenn sie sich freute oder wenn sie ihn schüchtern ansah. Denn in beiden Fällen legte sich sein heißgeliebter Rotschimmer auf ihr Gesicht.

“Ich würde sagen, dass sie auf alle Fälle zufrieden sein wird. Was anderes bleibt ihr gar nicht übrig. Ich verstehe aber auch echt nicht, wieso sie immer dich zum Vorführen neuer Zauber nehmen muss.” Kopfschüttelnd und mit vor der Brust verschränkten Armen saß er da und blickte nachdenklich auf die Katze, die jetzt um Katie herum strich und sich von ihr kraulen ließ.

“Keine Ahnung. Vielleicht will sie mir damit sagen, dass ich ja schön weiter üben soll und ihren Unterricht ja nicht vernachlässige.”, schnaubte Katie. Als ob sie das vergessen könnt, immerhin gab Marcus ihr Nachhilfe, als war das völlig ausgeschlossen.

Lachend ließ sich Marcus zurückfallen. “Ja, möglich wäre das.”
 

Was sie beide nicht merkten, war die Gruppe Gryffindors, die sich hinter en paar Bäume gesetzt hatte und nun Katie und Marcus beobachteten. Angelina, Alicia, Fred, George und Oliver konnten einfach nicht anders. Sie mussten herausfinden, was Katie dazu bewegte, sich mit diesem Typen abzugeben, denn egal, was Katie gesagt hatte oder noch sagen würde, glauben würden sie ihr erst, wenn sie sich selbst davon überzeugt hatten.

So saßen sie also hier und waren bereits in wilde Diskussionen verstrickt.

“Habt ihr das gesehen? Er hat gelacht!” Alicia

“Ja, und er hat Katie in der kurzen zeit den Zauber beigebracht. Wenn ich daran denke, wie lange wir da immer gebraucht haben.” Angelina

“Da, er fährt ihr über den Kopf!” George

“Der soll nur seine Finger bei sich behalten!” Oliver

“Ob er sie mit irgendwas erpresst?” Fred

“Nein, das haben wir auch schon gefragt!” Alicia

“Wieso macht er das dann?” Oliver

Synchrones Schulterzucken der anderen.

Resigniert seufzte Oliver auf und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Er hätte viel eher eingreifen müssen. Nicht, dass seine beste Jägerin noch die ganzen Spielzüge der Löwen an die Schlange weitergab!

“Genau!”, rief Oliver. “Das ist es! Er fragt sie mit Sicherheit über unsere Spielzüge aus.” Fragend sah er die anderen an, denn er wollte von allen ihre Zustimmung, doch Alicia schüttelte ihren kopf und nickte dann in Richtung Katie und Marcus.

“Sieht das so aus, als würde er sie nach unserer Strategie ausfragen?”

Alle Köpfe fuhren herum und die Augen weiteten sich.

“Das kann nicht wahr sein!” Fassungslos sah Oliver auf das Bild, welches sich ihm da gerade bot.
 

Marcus sah Katie zu, wie sie die Katze streichelte und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Grummelnd meinte er: “Und was ist mit mir?”

Im ersten Moment wusste Katie gar nicht, was er meinte, aber als sein schmollender Blick bei der Mietze hängen blieb, grinse sie, reichte ihm die Katze und meinte: “Bekomm ich bitte wieder eine Kerze? Sonst läuft sie weg.”

Mit einem Schlenker seines Zauberstabes stand die Kerze von vorhin vor ihr. Lächelnd nahm sie sie zur Seite und krabbelte zu Marcus. Dann legte sie sich schräg zu ihm und ihr Kopf fand auf seinem Brustkorb Platz. So konnte sie ihn gut ansehen und er vergrub sofort seine Hand in ihren Haaren. Auch sie fing an, ihn zu streicheln, in dem sie ihm immer wieder über seinen Oberkörper fuhr. Genüsslich schloss er die Augen, hörte aber nicht auf, sie weiter zu kraulen.

Sie fand es schön, dass er ihr so sehr vertraute.

Auch sie schloss die Augen und überließ sich ganz dem Gefühl, das er in ihr auslöste.

Nach einer Weile hörte sie ihn leise fragen: “Hast du schon das Passwort?”

Sie öffnete die Augen und sah, dass er sie lächelnd musterte.

Katie wusste, was er meinte und grinste. “Ja, sogar mit Poppy Hilfe. Ich war heut nämlich im Krankenflügel. Was ich nicht wusste, war, dass Purcey auch da war. Jedenfalls habe ich über “starke Rückenschmerzen geklagt”, wie Poppy zu ihm meinte und da hat sie ihm aufgetragen, mich jederzeit in das Bad zu lassen und mir ja das Passwort zu verraten. Und nun hab ich es. Obwohl ich echt nicht gedacht hätte, dass es so einfach werden würde.”

Lachend strich Marcus ihr eine Strähne aus dem Gesicht. “Gut, ich habe es nämlich auch. Das heißt, dass wir getrennt voneinander rein gehen können und keiner merkt etwas.”

Dass er mit dieser Entwicklung mehr als zufrieden war, konnte sie deutlich in seinen Augen sehen, die sie fröhlich anblitzten.
 

Olivers Augen dagegen blitzten vor Wut. Was fiel der Schlange ein, seine Katie anzufassen? Sie so anzusehen? Mit ihr zu lachen?

Er kochte. Man konnte schon sagen, dass er nahe am Explodieren war. Und das Schlimmste war, dass es Katie zu gefallen schien, dass er sie berührte, dass er sie anlächelte, dass er ihr half, dass er Zeit mit ihr verbrachte.

So richtig wollte er das gar nicht glauben. Schließlich war es undenkbar, dass ein Löwe mit einer Schlange befreundet war, geschweige denn, dass da noch mehr entstand. Vor allem, wenn es um Katie ging.

Katie gehörte zu ihm. Und zu seinem Team. Wenn sie also mit der Schlange anbändelte, konnte sie das Quidditchteam vergessen.

Diesen Gedanken äußerte er laut und musste feststellen, dass die anderen so gar nicht von der Idee begeistert waren.

“Bist du völlig übergeschnappt? Wir können sie nicht einfach aus dem Team schmeißen! Und überleg mal, das hier ist ihre Freizeit, das hat nichts mit Quidditch zu tun! Vor allem musst du zugeben, dass das nicht passiert wäre, wenn du nicht ewig gewartet hättest. Katie hat dir zwei Jahre Zeit gelassen, aber nein, für dich gibt es ja nur Quidditch, was man hier schon wieder sieht! Dir ist es egal, wie es Katie geht, Hauptsache, du gewinnst den Pokal und hast deinen Willen. Du bist manchmal echt das letzte!” Wütend stand Alicia nach ihrer Rede auf und verschwand mit wehendem Umhang. Angelina sah ihr kurz nach, stand dann auch auf und meinte: “Ich hätte es am Ende vielleicht nicht genauso formuliert, aber der Sinn wäre der Selbe gewesen. Manchmal solltest du einfach den Mund halten, Wood. Und eins verspreche ich dir, wenn du Katie aus dem Team nimmst, hast du ein ziemlich großes Problem.”

Und schon war auch sie verschwunden.

Fassungslos starrte Oliver seinen zwei Jägerinnen nach.

“Was bitte war das denn für ein Auftritt?”, fragte er und drehte sich zu Fred und George, die ihn ebenfalls finster ansahen.

“Meinst du das wirklich ernst? Willst du sie deshalb echt aus dem Team nehmen?” Doch die beiden warteten erst gar keine Antwort ab, sondern gingen Angelina und Alicia hinterher. Auch sie waren der Meinung, dass sich Oliver diesmal zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte, denn es ging ihn nun wirklich nichts an, was seine Teammitglieder in ihrer Freizeit taten.
 

“wir müssen noch mit Harry darüber reden!”, meinte Fred, als sie den Gemeinschaftsraum betraten. “Wir sollten nämlich geschlossen eine Position beziehen. Entweder alle für oder alle gegen Katie. Sonst wird das nämlich nichts.” George nickte zustimmend. “Ja. Wood ist aber auch echt ein…”

Der Rest blieb ihm im Hals stecken, denn vor ihm standen Alicia und Angelina, die bereits wild gestikulierend auf Harry einredeten.

“Anscheinend waren wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten.”

“Mädels, beruhigt euch mal wieder. Wir werden versuchen, das später noch mal mit Oliver zu klären.”
 

Doch dazu kam es nicht, denn nach dem Abendessen wurde Katie in McGonagalls Büro bestellt. Und in der Zwischenzeit und auch beim Abendessen hatte sich Oliver nicht mehr blicken lassen.

Ohne böse Gedanken machte sich Katie also auf, um zu ihrer Lehrerin zu gehen.

‘Wahrscheinlich was wegen der Nachhilfe.’, schoss es ihr durch den Kopf.

Als sie endlich vor dem Büro zum Stehen kam, atmete sie noch einmal tief durch, klopfte an und trat ein.
 

“Nun, Miss Bell. ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Also erst mal muss ich Sie loben. Sie haben in den letzten Tagen gute Fortschritte gemacht, ich bin sehr stolz auf Sie. Allerdings gibt es nun auch eine Schattenseite. Ihr Kapitän, Mr. Wood, ist der Ansicht, dass Sie im Training nicht mehr Ihre Leistungen erbringen und er hat Sie deshalb aus der Mannschaft genommen. Nun meine Frage an Sie: Ist die Nachhilfe wirklich so zeitaufwändig, dass Si an den Trainingsstunden nicht mehr teilnehmen können?”

Fassungslos sah Katie ihre Professorin an. “Wie bitte?”, fragte sie leicht verwirrt und sah sich im Zimmer um. Am ende wollte sie hier jemand reinlegen und sie wollte demjenigen sicher nicht auf den Leim gehen.

“Ich habe nur eine einzige Trainingseinheit ausgelassen. Und das ist schon ein paar Tage her. Ich habe danach jedes Training mitgemacht und außerdem hat er mir selbst versichert, dass ich immer besser werde und wir so den Pokal gewinnen können. Ich kann mir also nicht wirklich vorstellen, dass er mich ernsthaft aus dem Team genommen hat.”

“So leid es mir tut, das hat er.”

Katie schüttelte den Kopf und meinte leicht verzweifelt: “Dann müsste er alle aus dem Team schmeißen, denn an der Übungsstunde hat keiner aus dem Team teilgenommen außer ihm, weil wir so viel Schulstoff nachzuholen hatten. Das kann er nicht machen, das kann einfach nicht sein Ernst sein.” Sie spürte, wie sich ein dicker Klos in ihrem Hals bildete.

“Ich kann Sie verstehen, aber Mr. Wood hat mir glaubhaft versichert, dass Ihre sportlichen Leistungen rapide nachgelassen haben und Sie deshalb nicht mehr im Hausteam spielen sollten. Am besten, Sie reden noch einmal mit ihm. Vielleicht ändert er dann noch einmal seine Meinung.”

Katie spürte, dass sie bei ihrer Lehrerin im Moment nichts erreichen würde, also nickte sie nur und ging, bevor sie hier ihre Fassung verlieren würde.
 

Draußen musste sie sich erst einmal an die Wand lehnen. Das konnte er nicht machen! Nur weil sie nicht gleich “Juhu!” brüllte, wenn er sie nach mehreren Jahren endlich mal um ein Date gebeten hatte? Noch dazu, weil er wusste, mit wem sie stattdessen ausging?

Oliver war echt armselig, stellte sie traurig fest. Nun konnte sie auch nicht verhindern, dass ihr auf einmal Tränen aus dem Augen schossen.

Leise schluchzend ließ sie sich an der Wand hinabsinken, zog die Beine an, schlang ihre Arme darum und vergrub ihren Kopf in ihren Armen.

Sie merkte nicht, wie sich ihr jemand näherte. Erst, als sie sanft an den Schultern gerüttelt wurde und ein leises: “Scht, alles ist gut, Kleines!” hörte, sah sie auf.

Vor ihr hockte Marcus und sah sie besorgt an. Dann setzte er sich neben sie, zog sie an sich, streichelte ihr beruhigend über den Rücken und flüsterte: “Was ist denn passiert, dass du hier alleine da sitzt und weinst?”

Zwischen zwei Schluchzern presste sie hervor: “Wood hat mich aus dem Team geschmissen!”

Betrachtungsstandpunkt

Sie wusste nicht, wie lange sie nun schon so dasaßen. Er an die Wand gelehnt und sie zwischen seinen Beinen, die er genauso fest wie seine Arme um sie geschlungen hatte und ihr immer wieder über den Kopf strich.

“Scht. Katie, bitte. Hör auf zu weinen. Wir werden mit ihm reden. Und mit McGonagall. Du wirst das nächste Spiel spielen, komme was da wolle. Ich werde dafür sorgen, dass du spielst.”

Dass sein Pullover schon ganz nass von ihren Tränen war, schien ihn nicht einmal zu stören. Stattdessen presste er sie weiter an sich.

“Ich hab da mal eine Frage, Katie. Warum hat er dich aus dem Team genommen?”, fragte leise. Er hatte jetzt schon eine ganze Weile darüber nachgedacht, während er versuchte, sie zu beruhigen, was allerdings noch nicht viel gebracht hatte.

Er spürte, wie sie sich kurz anspannte und dann zwischen zwei Schluchzern hervorpresste: “Keine Leistungen!”

Im ersten Moment wusste er nicht so richtig, ob er sie wirklich verstanden hatte, denn dass sie keine Leistungen erbrachte, war kompletter Schwachsinn.

Sie war die beste der drei Jägerinnen, sie war ihre Spitze, sie war diejenige mit den meisten Toren in jedem Spiel, sie war neben Harry die wichtigste im Spiel! Wenn alle so spielen würden wie Katie, bräuchte man keine Treiber mehr, denn sie wich immer geschickt jedem Klatscher aus.

Kopfschüttelnd schob er sie ein Stück von sich, legte einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. “Willst du mir sagen, dass Wood dich aus dem Team genommen hat, weil du schlecht spielst? Hab ich das richtig verstanden?”

Als Katie ihn ansah, wurde sie wütend. Er schien das lustig zu finden. Trotzig nickte sie. Und dann fing Marcus wirklich an, laut zu lachen. Er zog sie wieder an sich und lachte aus vollem Hals.

Sie versuchte sich von ihm zu lösen. Warum lachte er sie denn bitte schön aus? War es so lustig, dass sie schlecht spielte?

“Man Katie. Ihr werdet den Pokal nie und nimmer gewinnen, wenn er dich aus dem Team nimmt. Ihr habt schon verloren. Man, ich hätte nie gedacht, dass Wood so blöd ist und seine beste Spielerin vom Platz stellt. Der hat’s echt drauf, der Kerl.”
 

Auf einmal raschelte es neben ihnen und erschrocken sahen beide auf. Vor ihnen stand ihre Verwandlungsprofessorin, die die beiden mit einem seltsamen Blick ansah.

“So, Mr. Flint. Sie sind also der Ansicht, dass Miss Bell die beste Spielerin im Team der Löwen ist?”, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.

Marcus, der nicht wusste, was er jetzt machen sollte, nickte einfach.

“Und wie begründen Sie diesen Standpunkt?”

Jetzt glitt ein spöttisches Lächeln über sein Gesicht. Diese Frage konnte einfach nicht ihr Ernst sein! Schaute sie bei den Spielen denn weg? Saß sie nur zum Spaß auf der Tribüne?

“Katie hindert die gegnerische Mannschaft nicht nur erfolgreich daran, ordentliche Spielzüge durchzuführen, sie schießt auch die meisten Tore, weicht jedem, wirklich jedem noch so genau positioniertem Klatscher aus, ist bei jedem Training dabei und soll keine Leistungen erzielen? Das kann Wood ja gern seinem Hauself erzählen, aber nicht einem Menschen, der etwas Ahnung von Quidditch hat.” Das selbstgefällige Lächeln konnte er einfach nicht unterdrücken. Noch nie wurde ihm ein Sieg so leicht gemacht.

“Nun, Mr. Flint, dann kommen Sie und Miss Bell jetzt bitte mit mir mit!”

Ein wenig argwöhnisch sah er die Professorin an und stemmte sich dann an der Wand hoch, Katie mit sich mit hoch ziehend. Dass sie noch immer ziemlich wackelig auf den Beinen war, entging ihm nicht, weshalb er einen Arm um sie schlang und sie an sich presste.

“Na komm!”, meinte er leise und zog sie sachte hinter sich her, während er McGonagall folgte.
 

Als sie vor dem Portrait der Fetten Dame anhielten, Professor McGonagall das Passwort nannte und ihm bedeutete, ihr mit Katie zu folgen, klappte ihm die Kinnlade herunter. Er sollte allen Erstes in die Höhle der Löwen? Skeptisch sah er noch einmal von seiner Lehrerin auf das Häufchen Elend in seinen Armen, das ihn flehend ansah.

Er rollte kurz mit den Augen und betrat dann mit ihr den Gemeinschaftsraum.
 

Als ihre Hauslehrerin den Gemeinschaftsraum betrat, sahen alle auf. Jeder wusste, dass das nichts gutes zu bedeuten hatte. Als dann aber auch noch Katie mit Marcus Flint im Schlepptau hinterher kamen, war es schlagartig mucksmäuschenstill. Zumal jeder die Tränenspuren auf ihrem Gesicht erkennen konnten. Doch niemand getraute sich irgendwas zu sagen.

“Die Quidditchspieler zu mir. Sofort.”

Kaum, dass McGonagall das gesagt hatte, standen sie in Reih und Glied vor ihr. Prüfend sah sie alle an und blieb dann bei ihrem Kapitän hängen.

“Nun, Mr. Wood. Bleiben Sie bei Ihrer Entscheidung?”, fragte sie ihn und sah ihn neutral an.

Seine Miene verfinsterte sich, aber er nickte. Er würde Bell aus dem Team nehmen, komme, was da wolle. Sie würde ihm nicht den Pokal versauen.

Als Marcus das Nicken sah, fing er an, zu lachen.

“Gott Wood, was bist du mir sympathisch. Wenn ich eins deiner kleinen Fangirlies wäre, würde ich dich wahrscheinlich zu Boden knutschen. Echt, wie kannst du nur deine beste Spielerin aus dem Team nehmen? Wir haben den Pokal schon gewonnen.” Frech grinste Marcus ihn an und fuhr Katie, die schon wieder leicht zitterte, beruhigend über die Schulter. Oliver, dem das natürlich nicht entging, platzte der Kargen und bevor irgendjemand etwas tun oder sagen konnte, stürzte er sich auf Marcus.

“Du!” Und schon hatte Marcus seine Faust im Gesicht. Er konnte gerade noch Katie wegschubsen, damit sie nichts abbekam und ging dann in die Verteidigung über, in dem er selbst zum Schlag ausholte. Allerdings zielte er besser als Oliver, der einfach blind zugeschlagen hatte und traf ihn so, dass er rückwärts taumelte und keuchend auf den Boden sank.

“Bist du völlig übergeschnappt?”, fing Marcus an zu schreien.

“Nein und du nimm deine Dreckgriffel von meiner Jägerin!”, brüllte Oliver zurück.

“Das geht dich….” Marcus stutzte. Dann schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. “Darum geht es dir? Du nimmst sie aus dem Team, weil sie ihre Freizeit mit mir verbringt? Gott, was bist armselig. Du hattest deine Chance. Wood, werde endlich erwachsen!”

Kopfschüttelnd drehte er sich um und half Katie auf, die noch immer erschrocken auf dem Boden saß, wo Marcus sie schnell hingeschubst hatte.

“Geht’s?”, fragte er leise.

Von Katie kam nur ein Nicken und dann fuhr sie mit den Fingerspitzen über seine Schläfe. “Na toll.”, grummelte sie. Als sie ihre Hand wieder weg nahm, sah er, was sie meinte. Er blutete.

“Nicht so wild, Kleines. Ist ja nicht die erste Verletzung, die ich habe.”

“Mr. Flint!”, dröhnte es hinter ihm. Erschrocken fuhr er herum und schob Katie automatisch hinter sich. Doch vor ihm stand nur McGonagall, die kopfschüttelnd seine Platzwunde heilte.

“Danke!”, murmelte er ein wenig fassungslos.

Doch entweder hörte sie es nicht oder sie ignorierte es, denn sie drehte sich jetzt zu Wood, der mit verbiesterter Miene noch immer auf dem Boden saß.

“Nun zu Ihnen, Mr. Wood. Ihnen dürfte ja wohl klar sein, dass ich Miss Bell sicher nicht aus dem Team nehmen werde, wenn es Ihrer einzige Begründung ist, dass Miss Bell Zeit mit Mr. Flint verbringt.”

“Aber sie verrät ihm unsere Taktiken!”, platzte es aus Oliver heraus.

Erst ungläubig, dann verletzt und zum Schluss wütend sah Katie Oliver an.

“Wie bitte?”, fragte sie ganz ruhig. Dass sie kochte, verbarg sie gut, doch Marcus konnte das Feuer in ihren Augen deutlich sehen. Und er wusste vom Quidditch her, dass man sich dann lieber nicht mit ihr anlegte.

Nun richtete sich Oliver auf und schrie sie an. “Du verrätst ihm unsere Strategien. Sonst würde er niemals Zeit mit dir verbringen wollen! Er ist schließlich ein Kerl und die stehen nur auf hübsche Mädchen!”

Jetzt wusste selbst Katie nichts mehr zu sagen.

Marcus fiel dafür eine ganze Menge ein, was er auch gleich an den Mann beziehungsweise Oliver brachte.

“Bitte? Hast du Augen im Kopf? Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du sie nicht hübsch findest! Ganz ehrlich, dann bist du mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit der Einzige hier im Schloss. Sieh sie dir doch mal an!” Dabei deutete er Oliver wütend ansehend auf Katie, die leicht rot geworden war.

Oliver kam aber gar nicht dazu, irgendwas zu sagen, denn jetzt hatten sich Alicia und Angelina auf ihn gestürzt und knallten ihm jeweils links und rechts eine.

Und dann ging es richtig los. Sie schrien ihn an, was er sich denn dachte, als er Katie aus dem Team nahm und ob er denn vollkommen verblödet sei. Und das schien der Punkt zu sein, an dem auch die anderen Spieler wach wurden. Zornig bauten sich die Zwillinge vor ihm auf und fragten: “Was genau hast du heute Nachmittag nicht verstanden, als wir gesagt haben, dass du ein riesiges Problem bekommst, wenn du Katie aus DIESEM GRUND aus dem Team nimmst? Man Wood, du bist echt ein Volltrottel und ein Arsch. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht die geringste Lust, Quidditch zu spielen, wenn du der Kapitän bist und Katie aus der Mannschaft raus ist. Ich trete aus.” Fred sah nun fragend zu seinem Bruder, der ebenfalls nickte.

“Du hast zwei Möglichkeiten. Die erste: Du entschuldigst dich bei Katie und trittst vorläufig als Kapitän zurück und übergibst bis auf weiteres jemand anderem diese Aufgabe. Zweite Möglichkeit: Du bleibst Kapitän, entschuldigst dich nicht und wir sind alle aus dem Team raus.” George verschränkte die Arme und sah seinen Teamkollegen abschätzig an.

Der blickte ziemlich hilflos umher und blieb dann bei Harry hängen, der sich bis jetzt noch gar nicht geäußert hatte. Doch die finstere Miene verriet alles. “Ihr wollt also verlieren?”, fragte er, ohne auf das einzugehen, was George gerade gesagt hatte und sah alle seine Mitspieler an.

“Lieber verlieren, als unter deiner Leitung weiterspielen.”, mischte sich Harry nun doch ein.

“Wie bitte?” Oliver traute seinen Ohren nicht. Das würde bedeuten, dass sie alle hinter Katie standen, die mit einer Schlange zu Gange war und nicht hinter ihm, ihren Kapitän, der nur das beste für das Team und den Sieg wollte.

Doch jetzt schaltete sich McGonagall ein. “Ich stimme mit dem Team überein, dass Miss Bell weiterhin mitspielt. Und was das andere angeht, das klären Sie bitte unter sich. Aber sollte mir noch eine einzige Beschwerde zu Ohren kommen, werde ich Sie höchstpersönlich aus dem Team nehmen, und wenn uns das den sieg kostet, Mr. Wood.” Damit drehte sie sich um und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum.

Jetzt war Oliver den ganzen Menschen alleine ausgeliefert.

Doch anstatt sich auf ihn zu stürzen, wandten sie sich alle von ihm ab und fast jeder ging seiner vorherigen Beschäftigung nach. Sie straften ihn mit Nichtachtung, auch wenn einige ihn ziemlich finster ansahen.
 

Nur die Spieler wandten sich zu Katie, die noch immer bei Marcus stand, der ihr gerade eine Strähne hinter das Ohr steckte und ihr über die Wange fuhr. Ihre großen braunen Augen sahen ihn an und ein Lächeln schoss in ihr Gesicht, als sie sein leichtes Grinsen sah.

“Katie?”, fragte Angelina vorsichtig.

Sofort schoss Katies Kopf herum und sie sah ihre Freundin neugierig an. “Ja?”

“Das, was Wood da gemacht hat, tut uns echt leid. Wir haben versucht, es ihm auszureden, aber es hat nicht so richtig funktioniert, wie es scheint.” Sie ließ die Schultern hängen und sah Katie entschuldigend an.

Marcus schaute verblüfft zwischen Katie und ihrer Spielerkollegin hin und her. Katie sah erst ein wenig überrascht aus. Dann nickte sie aber und meinte: “Ich versteh nur nicht, wo sein Problem liegt, er ist doch sonst nicht so assi drauf. Zumindest zeigt er es nicht sofort. Aber das war echt die Höhe.” Wütend sah sie auf ihren Kapitän, der ziemlich verloren schien und noch immer allein auf seinem Platz war.

“Ich brach dringend frische Luft.” Mit diesen Worten drehte sie sich um, griff nach Marcus’ Hand und zog ihn hinter sich her aus dem Gemeinschaftsraum. Dass die anderen ihr doch ein wenig überrascht hinterher sahen, bemerkte sie gar nicht mehr. Doch alle schienen zu verstehen, dass Marcus ihr gut tat, warum auch immer.
 

“Katie, ist alles in Ordnung?” Marcus stolperte ein wenig überrascht hinter ihr her. Sie nickte nur. Dass sie sauer war, verstand er nur zu gut. “Wir können jetzt unmöglich noch mal raus gehen. Wenn uns einer der Lehrer erwischt, sind wir dran, und ich hab nicht schon wieder Lust auf eine Strafarbeit. Die hatte ich erst letzte Woche. Manchmal könnte ich Filch echt was tun.”

Grinsend drehte sich Katie zu ihm um. “Ich hatte auch eigentlich nicht vor, jetzt das Schloss zu verlassen, ich wollte nur nicht im Gemeinschaftsraum bleiben. Und ich hatte das Gefühl, das du dich dort nicht unbedingt wohl gefühlt hast, zwischen den ganzen Löwen.” Schmunzelnd sah sie zu ihm auf und strich sich dann eine Strähne aus dem Gesicht.

“Gut, und was hast du dann vor, wenn ich fragen darf?” Neugierig sah er auf das hübsche Mädchen neben sich.

Lachend bleib sie stehen und sah ihn dann mit leuchtenden Augen an.

“Ich hatte da an das Vertrauensschülerbad gedacht.”

Augenblicke

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Augenblicke (jugendfrei)

Frech grinsend hatte er sie sich über die Schulter geworfen und war einfach losgerannt. Ihr Aufquicken ignorierte er geflissentlich.

“So, Miss Bell will also noch eine Runde schwimmen gehen?”, fragte er sie.

“Ja, hatte ich eigentlich vor!”, schnaufte sie , denn die Erschütterungen, die sie durch sein rennen verspürte, waren leicht unangenehm.

“Und kannst du denn schon alleine schwimmen?”

Sie wusste, dass er ein wenig mit ihr spielen wollte. Also gut. Machte sie eben mit.

“Nein, kann ich nicht, aber die Muggel haben da so tolle Sachen wie Schwimmärmel und Schwimmreifen erfunden. Und wenn ich das alles um mache, kann mir nichts mehr passieren. Zur Not rufe ich nach Purcey, der hilft mir bestimmt gern.”

Da sie endlich vor dem Portrait zum Bad standen, ließ Marcus sie wieder herunter und presste sie gegen die Wand. Dabei kam er ihrem Gesicht so nahe, dass er sie hätte küssen könne, doch er flüsterte nur. “Der kann dich nicht retten. Der kann ja kaum selber laufen. Wenn dich einer rettet, dann bin ich das, nur um das mal klar zu stellen.” Finster sahen sie seine Augen an.

Dass Katie nur Spaß gemacht hatte, wusste er, aber irgendwie hatte sich die Eifersucht doch zu Wort gemeldet.

“Wirklich?”, fragte sie lächelnd und fuhr im mit den Fingerspitzen über den Oberkörper.

“Wirklich!”, meinte er und presste sie nun fest an sich und küsste sie stürmisch.

Leise stöhnte sie in den Kuss, schob ihn dann aber von sich. Ungläubig sah er sie an und wollte schon protestieren, als sie ihm einen Finger auf den Mund legte und das Passwort nannte.
 

Dass sie ihn ganz der mal ärgerte, wusste er ja, aber das war echt die Höhe. Er, der sich schnell seiner Sachen entledigt hatte und nun im Wasser saß, schaute ungläubig und ein wenig wütend auf das hübsche Mädchen vor ihm. Sie machte ihn gerade ziemlich fertig.

In aller Ruhe legte sie ihren Mantel ab und faltete ihn ordentlich zusammen, dann machte sie sich ihre Krawatte ab, die sie auf den Mantel legte. Als nächstes folgten die Schuhe und die Socken.

Dass Marcus sie beobachtete, entging ihr nicht und sie fand es toll zu sehen, dass er ihr am liebsten eigenhändig die Klamotten vom Leib gerissen hätte. Doch das kam überhaupt nicht in Frage.

Dass sie ihren Pulli, den sie über der Bluse trug, schneller auszog und nur so auf ihren Mantel warf, weckte in ihm die Hoffnung, dass die anderen Kleidungsstücke nun auch schnell folgen würden. Doch es wäre wohl nicht Katie, wenn sie sie schnell ausgehabt hätte.

Für jeden einzelnen Knopf ließ sie sich ungeheuer viel Zeit.

Marcus stieß ein Knurren aus, was Katie wiederum ein Kichern entlockte. “Nicht so hastig, Mister Flint.”, flötete sie.

Dass sie dabei ihre Bluse langsam über Schultern gleiten ließ und die Bluse nun auch entfernt war, schien ihn ein wenig gnädig zu stimmen, denn nun hatte er endlich mehr Aussicht auf nackte Haut.

Zufrieden nahm er zu Kenntnis, dass sie nun doch selber etwas schneller machen wollte, denn anscheinend wollte sie jetzt zu ihm.

Der Bluse und dem BH folgten recht schnell der Rock und das Höschen.

Mit wenigen Schritten war sie am Rand des Beckens und lies sich nun neben ihm ins Wasser gleiten. Dass ihr dabei ein wohliges Seufzen entfuhr, schien Marcus zu faszinieren.

“Mach das noch mal!”

Verwirrt sah sie ihn an und fragte: “Was denn?”

“Na dieses Geräusch.”

Doch noch immer wusste Katie nicht wirklich, was er meinte.

“Na dieses Seufzen. Das klang toll!” Fasziniert sah er auf das Mädchen neben sich und ließ seine Augen erwartungsvoll über ihr Gesicht wandern.

Dort bildetet sich statt einem Seufzen jedoch nur ein Grinsen.

“Ich glaube, allein schaff ich das nicht. Ich weiß gar nicht, wie ich so ein Seufzen zustande bringen soll. Schließlich …”

Doch ihre Worte wurden durch den Kuss erstickt, den er ihr gab.

Fordernd presste er seine Lippen auf ihre und bat mit seiner Zunge um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde.

Und da hörte er es. Ein leises wohliges Seufzen. Davon animiert, vertiefte er den Kuss und fing an, ihre Seiten zu streicheln.

Katie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn noch näher zu sich heran. Gott, wie sie seine Küsse liebte.

Als sie ihn an sich zog, spürte er deutlich ihre weichen Rundungen, die sich jetzt fest an seinen Körper pressten und ihn leicht vom Kuss ablenkten. Er war sich nicht sicher, wie weit er gehen durfte, hatten sie doch beim letzten Mal ausgemacht, dass es nur beim Duschen blieb. ‘Gut, das hier ist eine Wanne… eigentlich schon fast ein Pool, aber trotzdem.’, schoss es ihm durch den Kopf.

Er wollte Katie nicht verunsichern oder drängen. Dafür war sie ihm zu wichtig.

Doch Katie schien sich daran gar nicht mehr zu erinnern. Viel zu sehr erregte sie sein Körper. Sie wusste nicht, woran es ´lag, aber am liebsten hätte sie ihn hier und jetzt besprungen und sich von ihm nehmen lassen.

Fordernd ließ sie deshalb ihre Finger über seinen muskulösen Körper gleiten und streichelten jeden Zentimeter Haut, den sie erreichen konnten. Dass sich seine Atmung beschleunigte, fasste sie als Zustimmung und als Motivation auf. War sie eben noch in den oberen Körperregionen tätig gewesen, glitten ihre Hände nun tiefer. Sachte fuhr sie mit ihren Fingerspitzen über seinen Po, drückte sich mit ihrem Becken gegen ihn und stellte zufrieden fest, dass er mehr als erregt war.

“Katie!”, murmelte er und fing an, ihren Hals hinabzuküssen, was ihr kleine Schauer über den Körper jagte.

Auch er presste sie jetzt an sich, indem er sie ein Stück anhob und seine Hände auf ihren Po legte. Schnell schlang sie ihre Beine um ihn. Marcus stieß sich ein wenig vom Rand ab und zog sie mit sich in die Mitte des Beckens.

Überrascht sah sie ihn an.

Sein Grinsen konnte sie diesmal nicht deuten.

“Katie, mir scheint, als wärst du heute ziemlich draufgängerisch!”, meinte er und wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen. Als sie begriff, was er meinte, verdrehte sie nur die Augen und meinte: “Gut, weißt du was?” Sie nahm seine Hände von ihrem Körper und löste sich von ihm. “Du hast Recht. Wir sollten ganz lieb und brav einfach nur baden und dann schnell ins Bett gehen. Du da in der Ecke und ich auf der gegenüberliegenden Seite. Da kann nichts passieren.”

Und schon war sie auf dem Weg zum Beckenrand. Natürlich wollte sie ihn nur ärgern, genau so, wie er sie, aber trotzdem fragte ein kleines Stimmchen in ihrem Kopf, ob er sich zurückhalten könne, wenn sie es wirklich voll darauf anlegen würde.

Marcus unterdessen sah ihr fassungslos nach. Mit seinem Kommentar wollte er sie nur ein wenig foppen und nicht gleich vergraulen. Er schüttelte dann den Kopf und meinte: “Hey, ich bin ein Slytherin, wir sind nie lieb und brav. Wobei ich gegen schnell ins Bett gehen nichts einzuwenden habe, solange es meins ist und du mitkommst.” Und schon stand er hinter ihr und küsste ihre Schulter.

Sie japste kurz auf. “Du willst, dass ich bei dir schlafe?” sie drehte sich leicht zu ihm und sah ihm in die Augen.

Er lächelte sie nur an und nickte.

“Aber wie viele seid ihr denn bei euch im Schlafsaal?” Katie gefiel die Idee gar nicht, die Nacht bei einer Horde fremder Schlangen zu verbringen, die alle ganz anders als Marcus waren.

Verdutzt sah er sie an. “Schlafsaal?”, fragte er nach. Katie nickte.

Dann verstand er. Lachend schüttelte er den Kopf. “Katie! Wir Jungs haben ab der Fünften jeder sein eigenes Zimmer. Und da ich in der Sechsten bin, ist das automatisch auch so!”

Mit großen Augen sah sie ihn an. “Ihr habt jeder sein eigenes Zimmer?”

“Ja, mit Schreibtisch, Bett, Schrank, Kamin und eigenem Bad. Eben alles, was so dazu gehört.”

Ungläubig schüttelte sie den Kopf und sah ihn skeptisch an. “Ihr habt sozusagen eine kleine Wohnung für euch alleine?”

“Na kleine Wohnung ist echt übertrieben, aber wir haben sozusagen unser eigenes Reich. Ja.”

Sie nickte leicht apathisch. so was gab es bei den Löwen nicht. Und sie war sich nicht sicher, was besser war. Ein eigenes Zimmer und immer, aber dafür eben auch zu bestimmten Zeiten allein, oder ein Gemeinschaftsschlafsaal, wo es eigentlich immer lustig war.

Marcus riss sie aus ihren Gedanken, als er fragte: “Was meinst du. Möchtest du heute bei mir schlafen? Ich fände das wirklich schön.” Dass seine Augen sie dabei so hoffnungsvoll und voller Vorfreude anfunkelten, erleichterte ihr ihre Entscheidung. Sie nickte einfach und grinste dann.

“Ich werde also meine erste Nacht im Schlangennest haben.”

Sie sah, wie sich sein Gesicht vor Freund aufhellte und schnell gab er ihr einen Kuss.

Dann hob er sie aus dem Becken und meinte: “Los, Bell, abtrocknen und dann kommst du mit mir mit.”

Schon war er selbst aus dem Wasser raus und rubbelte sich ab. Grinsend sah sie ihm dabei zu, denn es schien ihn nicht im Geringsten zu stören, dass sie ihn nackt sah oder dass er einfach so nackt in der Gegend stand.

Ein wenig ungeduldig sah er sie an. “Komm schon, Katie!”

Lächelnd stieg nun auch sie aus dem Wasser und schlang sich ein Handtuch um den Körper. Dass er schon fast angezogen war, irritierte sie nun doch ein wenig.

“Wieso hast du es so eilig, hier raus zu kommen?”

Sein diabolisches Grinsen bereitete ihr ein wenig Sorgen.

“Das wird nicht verraten. Das siehst du später. Ich muss nämlich eingestehen, dass ich dich vorhin gesucht hab, als du da gesessen und geweint hast. Ich hatte nämlich eigentlich etwas anderes geplant, als mich von McGonagall in euren Gemeinschaftsraum zerren zu lassen.”

Nun war ihre Neugierde endgültig geweckt. “Und was genau?”

“Wie gesagt. Ich verrat es nicht.”

Langsam ging er zur Tür und blieb dort stehen, während sich Katie schnell ihre Sachen anzog.
 

“So, hier wären wir also. Der Eingang in das heilige Reich der Slytherins.” Marcus grinste von einem Ohr zum anderen und zog Katie hinter sich her. Wie zielsicher er durch die Kerker gegangen war, verblüffte sie, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie nach fünf Abzweigungen und drei Geheimgängen doch ein wenig die Orientierung verloren. Und er nannte das wirklich den schnellsten und sichersten Weg? Na wenn er meinte.

Dass sie etwas verwirrt war, war ihm nicht entgangen, aber es störte ihn nicht. Schließlich sollte sie sich ja eh auf das, was noch kommen würde, konzentrieren und nicht auf das, was hinter ihr lag, sinnbildlich gesprochen.

Zielgerichtet bog er neben dem Gemeinschaftsraum, in den Katie einen kurzen Blick werfen konnte - grün und silbern gehalten - in einen Nebengang ein und blieb nach mehreren Treppenstufen und verschlossenen Türen vor einer bestimmten Tür stehen und öffnete sie. Katie zog er hinter sich her.

Überrascht riss sie die Augen auf. Der Raum war durch das Feuer im Kamin und ein paar Kerzen grade ausreichend erhellt und strahlte eine gewisse Wärme aus. Da es aber doch ziemlich dunkel war, konnte sie nicht alles im Raum erkennen. Zumal ja Marcus noch vor ihr stand und mit seinem breiten Rücken ihr die Sicht versperrte.

“Marcus?”, fragte sie nach, als er sich nicht rührte.

Abrupt drehte er sich um und sah sie irgendwie komisch an. Dann trat er zur Seite und gab den Blick auf sein Zimmer frei.

Etwas verwundert sah ich auf das Bild, das sich mir da bot. Mitten im Zimmer stand ein Hocker, drum herum verschiedene Schüsseln. Bei genauerem Hinsehen konnte sie zu ihrer Überraschung Früchte und verschiedene “Beilagen” erkennen. Neugierig ging sie näher, um es sich genauer anzusehen.

Tatsächlich standen da auf dem Boden Erdbeeren, Bananenscheiben, Weintrauben, Kirschen, Schlagsahne, Schokosauce und etwas, wo sie annahm, dass es Honig war.

Sie drehte sich herum und sah ihn fragend an.

Er lächelte schief und ein wenig verlegen und meinte dann: “Nun, ich habe mir etwas überlegt. Für jeden gelungenen Zauber darfst du dir was davon nehmen.” Mit der Hand deutete er ausladend auf die Teller und Schüsseln zu ihren Füßen. “Wenn du einen Zauber falsch machst, darf ich mir was aussuchen.”

Sie sah ihn erst ein wenig ungläubig an und lachte dann. “Du bist echt süß!”

Schon saß sie auf dem Boden und schaute ihn neugierig und freudig an.

Er ließ sich neben ihr nieder und meinte: “Gut, dann hätte ich als erstes gern noch mal die Katze!” Er deutete auf den Hocker und ah sie dann abwartend an. Katie hob eine Augenbraue, richtete dann ihren Zauberstab auf das Möbelstück und hatte auf einmal Katze vor sich, die noch Holzbeine hatte.

“Schade.”, meinte Marcus frech grinsend und nahm sich ein Stück Banane, dass er in die Schokosauce tauchte und dann genüsslich in seinem Mund verschwinden ließ.

Mit einem Schlenker seines Stabes stand wieder der Hocker vor ihr und sie versuchte es noch einmal. Diesmal mit mehr Erfolg, denn die Katze, die sie jetzt ansah, konnte sich bewegen und hatte auch sonst keine Merkmale eines Hockers mehr.

Marcus grinste und deutete ihr an, sich etwas zu nehmen.

Katie schnappte sich eine Erdbeere, die sie in Schlagsahne tauchte und dann die Spitze abbiss. Sie liebte Erdbeeren. Genüsslich kauend schloss sie die Augen.

“Hey, nicht träumen, es geht weiter!”, meinte er lachend. Katie warf ihm kurz einen bösen Blick zu und wandte sich dann wieder dem Hocker zu, der als solcher nun wieder vor ihr stand.

“Welcher jetzt?”, wollte sie wissen und sah ihn auffordernd an.

Doch er schien zu überlegen, denn er runzelte die Stirn und sagte nichts.

Abwartend beobachtete sie ihn und endlich erhellte sich sein Gesicht. “Also. Als erstes werde ich dich demnächst füttern, wenn du richtig warst und zum zweiten hätte ich gern, dass du den Hocker jetzt in eine Uhr verwandelst.”

Katie wollte protestieren, aber er legte ihr nur einen Finger auf die Lippen und nickte dann Richtung Hocker.

Ergeben seufzend hob sie ihren Zauberstab.
 

Nach ganzen zehn Versuchen hatte sie es geschafft und strahlte Marcus an. Lachend griff er nach einer Erdbeere, die kurz in der Schokosauce verschwand, bevor er sie Katie reichte. So voller Stolz war die zu stürmisch und statt im Mund, landete sie nun auf ihrer Wange. Ein wenig verdutzt sahen sie sich an und mussten dann beide lachen.

“Mensch Katie, du bist ja eine ganz Süße!”, meinte er grinsend und beugte sich nach vorn.

Sachte fuhr er mit der Zunge über ihre Wange und leckte die Sauce weg. Diese einfache Geste jagte ihr Schauer über den Körper, was ihm nicht entging.

Sachte zog er sie an sich und brachte sie unter sich zum Liegen. Dann küsste er sie langsam auf den Mund, glitt von dort aus weiter zum Hals, hauchte ihr zarte Küsse auf jeden Millimeter Haut und fing dann an, ihren Bauch zu streicheln.

“Katie!”, hauchte er leise und fuhr auf einmal mit der Zungenspitze an ihrem Ohr entlang.

Augenblicklich entfuhr ihr ein Keuchen und sie krallte sich in seine Arme.

“Ausziehen!”, murmelte er an ihren Hals und fing langsam an, ihre Bluse aufzuknöpfen. Sie schloss die Augen, ließ ihn machen und genoss das Gefühl, dass seine Fingerspitzen auslösten, sobald sie sie berührten.

Dass er nicht lange brauchte, ihre Bluse aufzuknöpfen, merkte sie daran, dass der Stoff sachte von ihrem Bauch glitt.

Erschrocken quiekte sie auf und öffnete die Augen. Grinsend war Marcus noch immer über sie gebeugt. Doch hatte er nach einer der Schalen gegriffen und nun befand sich auf Katies Bauch Schokosauce. Sachte stellte er das Behältnis neben sich ab und beugte sich dann wieder über Katie und fing an, ihr die Sauce von Körper zu lecken. Stöhnend verschränkte sie die Arme vor dem Kopf und hob ihren Körper ihm entgegen. Das nutzte er, um ihren BH zu öffnen. “Katie!”, murmelte er wieder und sie wusste, was er wollte. Schnell streifte sie die Bluse und die Unterwäsche ab. Mit großen Augen sah sie ihn erwartungsvoll an und sofort griff er wieder neben sich.
 

Nun waren auch ihre Brüste mit der braunen Flüssigkeit bedeckt, denen er sich mit Hingabe widmete und aufs Gründlichste jede Stelle von der Schokolade befreite.

“Marcus!”, keuchte sie und schnell zog sie ihn hoch, um ihn zu küssen. Er schmeckte nach Schokolade.

Genüsslich kostete sie diesen Kuss aus und ließ nun auch langsam ihre Hände über seinen Körper wandern. Schnell wurde sein Oberteil beseitigt und Katie presste sich an ihn. Ihm entfuhr ein leises Seufzen, was noch intensiver wurde, als Katie wieder ihre Hände zum Einsatz brachte, die jetzt zielsicher Richtung Hose wanderte.

Auch seine Hände blieben nicht untätig und verschwanden unter ihren Rock, wo sie ihre Schenkelinnenseiten streichelten. Bereitwillig öffnete Katie sie ein wenig mehr und gab ihm so die Möglichkeit weiter nach oben zu wandern.

Es ärgerte sie ein weinig, dass sie so viel “einfacher” angezogen war als er, denn es war wesentlich schwieriger, eine Hose auszuziehen, als einen Rock. Marcus, der das mitbekam, richtete sich auf, entledigte sich aller noch vorhandenen Sachen und zog Katie hoch. Sachte schob er sie Richtung Bett. Doch bevor er sie in die Kissen drückte, zog er ihr den Rock samt Unterwäsche aus.
 

Erschöpft ließ er sich auf sie sinken und schloss keuchend die Augen.

“Katie!”, murmelte er und streichelte ihr über das Haar, während sie ihn fest in ihre Arme zog.

Lichtblicke

ES TUT MIR LEID!!!!!

Ich weiß, dass es ganz schön gedauert hat, bis das Kap kam und nun ist es noch nicht mal sehr lang.. Aber bei mir klappt es momentan nicht so recht mit schreiben. Bitte nicht böse sein. Ich gebe mir Mühe, dass das nächste schneller und länger on kommt…

Glg Emmett
 

********************************
 

Lächelnd sah er auf das schlafende Mädchen neben sich und strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Sie hatte sich ihm tatsächlich hingegeben. Katie hatte mit Marcus geschlafen. Irgendwie konnte er es gar nicht richtig glauben, dass dieses unglaubliche Wesen ihn mögen oder sogar lieben könnte. Und doch schien sie Gefühle für ihn zu haben.

Noch immer betrachtete er sie fasziniert. Sie war so schön und ihre Gesichtszüge wirkten völlig entspannt, während sie schlief.

Er hätte sie ewig ansehen können, doch er wusste, dass sie irgendwann munter werden würde.

Zufrieden stützte er sich auf seiner hand ab und ließ seinen Blick nun über den Rest ihres Körpers gleiten. Er hatte ja gewusst, dass sie heiß war, aber gestern hatte er zwischenzeitlich wirklich schlucken müssen.

Ihr Körper war der reine Wahnsinn.

Plötzlich fing eben dieser Körper sich an, zu bewegen.
 

Verschlafen öffnete sie ihre Augen und stutzte. Da war jemand neben ihr im Bett. Und als sie endlich ihre Augen richtig öffnete, sah sie sich Marcus gegenüber, der sie liebevoll anlächelte.

“Und, gut geschlafen, Schatz?”

Sie errötete leicht, als er das sagte, nickte aber. “Und du?”

“Ich auch. Ich hab noch nie so gut geschlafen! Ab jetzt schläfst du jede Nacht bei mir.” Er beugte sich leicht nach vorn und gab ihr einen Kuss.

Zufrieden seufzte sie auf und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie liebte es, wenn er sie küsste. Seine weichen warmen Lippen verursachten ein angenehmes Kribbeln in ihrem Körper und ließen sie alles um sich herum vergessen. So auch die Uhrzeit. Erst, als sich Marcus aufrichtete, sich mühsam beherrscht durch die Haare fuhr und meinte: “Wenn wir noch was frühstücken wollen, sollten wir langsam los.”; richtete sich Katie erschrocken auf. “Oh Gott, wir verpassen noch den Unterricht!”

Schon war sie aus dem Bett gesprungen und suchte sich ihre Sachen zusammen. Ein ´wenig desorientiert blieb sie dann im Zimmer stehen. “Verdammt. Jetzt kann ich nicht mehr duschen gehen.”, murmelte sie und wollte schon ihre Sachen anziehen, als Marcus neben sie trat, ihr ihre Sachen wieder wegnahm, auf sein Bett schmiss und sie hinter sich her zog.
 

“So und damit es schneller geht, duschen wir zusammen.” Marcus schob Katie unter die dusche und drehte das warme Wasser auf.

Er fand es niedlich, dass sie ein wenig überdreht war und griff deshalb diabolisch grinsend nach dem Duschbad.

Katie sah ihn an und streckte dann ihre Hand nach der Flasche aus, die er aber wieder verschloss, nachdem er sich etwas daraus auf die Hand getan hatte. Die Flasche stellte er weg und achte nun einen Schritt auf Katie zu. Grinsend fing er an, das Duschgel auf ihrem Körper zu verteilen und jeden Zentimeter Haut mit seinen Händen zu berühren. Dass sie anfing, schneller zu atmen, ignorierte er einfach. erst, als sie ihre Lippen auf seine presste und ihren Körper an seinem anfing zu reiben, musste er seine Tun unterbrechen. Keuchend erwiderte er den Kuss und zog sie an sich. Dann hob er sie hoch, presste sie an die Wand und glitt mit seinen Lippen ihren Hals entlang. Dass ihn das Spielchen erregte, merkte Katie schnell, denn kaum, dass er sie an die Wand gepresst hatte, spürte sie seine Erregung. Sie grinste leicht und flüsterte ihm verführerisch ins Ohr: “Nimm mich!” Dass er dieser Aufforderung nur zu gern nachkam, bewies er ihr die nächste halbe Stunde.
 

Dass sie deshalb fast zu spät zu Zaubertränke kamen, war beiden schon wieder fast egal. Die neugierigen und interessierten Blicke seitens der Freunde ignorierten sie einfach und widmeten sich mit höchster Konzentration dem Unterricht und den heute ungewöhnlich interessanten Ausführungen von Snape.

Dass immer wieder kleine Zettel oder Ellenbogenstupster von Freunden bei beiden landeten, versuchten sie ebenfalls zu ignorieren. Was allerdings ziemlich schwer war, denn langsam bildeten sich auf beiden Plätzen kleine Zettelberge. Die meisten bezogen sich entweder auf gestern Abend und die Szene im Gemeinschaftsraum, auf Katies und Marcus’ gemeinsame Nacht oder auf das Fastzuspätkommen der beiden heute morgen. Katie konnte nur mühsam ein genervtes Stöhnen unterdrücken und sah hilfesuchend zu Marcus, der auch ziemlich angepisst aussah. Der Augenverdreher, den er ihr zukommen lies, brachte sie zum Schmunzeln. Er war einfach unglaublich. Das hatte sie die letzte Zeit immer wieder feststellen können. Nicht nur seine Hilfsbereitschaft, auch seine liebevolle Art und sein Lächeln faszinierten sie ungemein.

Und er konnte sie immer wieder von schlechter Laune kurieren.

Dass es ihm umgedreht genauso ging und ihn ihr Lächeln glücklich machte, wusste sie nicht, aber sie stellte zufrieden fest, dass sich seine Miene augenblicklich aufhellte.
 

Dass die anderen das auch sahen, bekamen sie gar nicht mit, denn im Moment waren sie in ihrer eigenen kleinen Welt.

Der restliche Schultag flog recht rasch an beiden vorbei und erst als Katie von McGonagall dazu aufgefordert wurde, eine Katze aus einer Kerze zu machen, ‘erwachte’ sie wieder.

Sie strich sich schnell eine Haarsträhne aus dem Gesicht, sah noch einmal kurz Marcus an, der ihr aufmunternd zunickte und richtete dann ihren Zauberstab auf die Kerze.

Stolz lächelnd sah McGonagall ihre Schülerin an. Es war also die richtige Entscheidung gewesen, Mister Flint zu bitte, ihr zu helfen, denn sie sah das zufriedene Lächeln seinerseits und ihr glückliches nur zu deutlich. Sie nickte und sprach dann für beide Häuser zehn Punkte aus.

Dass jetzt alle Schüler sie verwundert ansahen, ignorierte sie einfach und machte stattdessen mit dem Unterricht weiter.
 

“Man, ich dachte, mich trifft der Schlag, als sie auf einmal beiden Häusern Punkte gegeben hat. Aber wenn du meinst, dass das war, weil Flint dir geholfen hat, dann ist das sogar nachvollziehbar.” Angelina fuhr sich durch ihre Haare und sah leicht skeptisch zu ihrer verträumt in die Gegend starrenden Freundin, die nicht einmal ihr Mittagessen angerührt hatte, das vor ihr stand.

“Hey! Katie! Hörst du mir eigentlich zu?”

Sie bekam allerdings nur ein zustimmendes Brummen, denn ihre Aufmerksamkeit galt einer ganz anderen Person.

Dass Marcus sie genauso ansah und grinste, verursachte wieder dieses Bauchkribbeln. Das große Lächeln, dass sich über ihr Gesicht zog, ließ Angelina und Alicia neben sich leise aufstöhnen.

War es doch nun mehr als offensichtlich, dass die Löwin in die Schlange verliebt war. Konnten sie nur hoffen, dass es umgedreht auch so war. Dass Katie ihm nicht egal war, hatte er bereits bewiesen, aber trotzdem musste das nichts heißen. Sie konnten also nur für ihre Freundin hoffen.
 

“Und, was machst du jetzt?” Marcus war nach dem Essen zu ihrem Tisch gekommen und stand nun hinter ihr und sah sie fragend an.

Die leuchtenden Augen, die ihn ansahen, machten ihn unglaublich glücklich.

“Ich dachte, ich geh etwas nach draußen und genieße die Sonne, nebenbei wollte ich mich an die Hausaufgaben machen, will ich dann noch Quidditchtraining habe. Magst du solange mit mir mit kommen?”

Wie hätte er bei dieser Frau nein sagen können? Grinsend griff er nach ihrer Schultasche und zog sie dann hinter sich her aus der großen Halle.

Langsam fing er an, mit seinem Daumen über ihren Handrücken zu streicheln und stellte zufrieden fest, dass es ihr gefiel, denn ihr leises Aufseufzen war Beweis genug.

Es war nicht schwer, ein gutes Plätzchen zu finden, denn die meisten waren noch mit dem Essen beschäftigt und kaum einer war bisher draußen. Er ließ sich an einem Baumstamm hinunter gleiten und zog Katie in seine Arme, sodass sie nun mit ihrem Rücken an ihn angelehnt dasaß. Zufrieden schlang er seine Arme um sie und drückte sie noch ein wenig fester an sich.

“Katie? Ich hätte da eine Frage. Ich meine, für mich ist das irgendwie klar, aber ich möchte, dass wir beide das selbe wollen. Also was ist das hier zwischen uns für dich?”

Dass er nervös war, versteckte er gut. Er musste diese Frage aber stellen, denn auch wenn sie in seinen Augen zusammen waren, hieß das nicht, dass es für sie das gleiche bedeutete, denn schließlich hatte sie ihm nichts in der Richtung gesagt.

Die Löwin in seinen Armen drehte sich leicht zu ihm um und sah ihm in die Augen. “Also ich dachte eigentlich, dass das klar ist.” Sie zog leicht eine Augenbraue nach oben. Dann breitete sich ein Lächeln in ihrem Gesicht aus. “Also ich sehe dich als meinen festen Freund an. Ich schlafe nämlich nicht mit Kerlen einfach so.” Der leichte Rotschimmer in ihrem Gesicht faszinierte ihn unheimlich und zufrieden nickte er, während er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich.

“Gut.”, meinte er lediglich. Für ihn gab es nichts weiter zu sagen. Wozu auch. Er war glücklich, schließlich saß das hübscheste und heißeste Mädchen hier zwischen seinen Beinen und gehörte ihm.

Er hörte sie leise lachen und beugte sich zu ihr. “Was ist denn so lustig?” Er hauchte ihr einen Kuss auf den Hals und sah mit Freude die Gänsehaut, di sich über ihren Körper zog.

Nach einem kurzen Räuspern flüsterte sie: “Ich habe noch nie gehört, dass sich Löwen und Schlangen zusammentun, wenn du verstehst, was ich meine.”

Sie spürte die Vibration seines Körpers, als er lautlos lachte. “Da hast du Recht. Ich habe es auch noch nie gehört, aber es gibt immer ein erstes Mal.”

Sie nickte nur. Er hatte ja Recht und sie würde nie auf die Idee kommen, diesen zwar ungewöhnlichen aber trotzdem für sie unglaublich schönen Umstand ändern zu wollen.
 

Auch als sie später mit dem Besen auf der Schulter zum Quidditchfeld lief, geisterten ihre Gedanken noch immer um den jungen Mann, der gerade seine Hausaufgaben machte. Seine arrogante Art hatte sie immer abgeschreckt und dafür gesorgt, dass sie ihn nicht mochte. Woher hätte sie wissen sollen, dass er so völlig anders war, als sie dachte?

Und obwohl sie immer gedacht hatte, eine gute Menschenkenntnis zu besitzen, musste sie sich eingestehen, dass sie durch die Vorurteile, die sie hatte, in ihrer Entscheidung beeinträchtigt worden war.

Nun hieß es nur noch, die anderen restlos von ihm zu überzeugen. Sie schienen ihn zwar akzeptiert zu haben, aber das reichte ihr nicht. Sie wollte, dass ihre Freunde ihn besser kennenlernten und ihn (fast) genauso mochten wie sie.

Wie sie das anstellen sollte, wusste sie noch nicht, aber sie war sich sicher, dass es nicht schwer werden würde, wenn schalle Mühe geben würden.

duchblicken lassen

“Lass mich raten, du warst mit deinen Gedanken heute den ganzen Tag nicht einmal beim Unterricht. Hat Flint dir so sehr das Hirn vernebelt, dass du nicht mehr klar denken kannst?” Ein wenig missbilligend sah Angelina ihre Freundin an und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Sagen wir mal so, ihr wart auch alle Teil meiner Überlegungen.” Katie war fast ein wenig froh, dass sie angesprochen wurde und nicht von selbst auf das Thema zu sprechen kommen musste.

“Ich habe mir nämlich etwas überlegt. Ich kenne Marcus ja nun recht gut, aber ihr ihn noch nicht und er euch noch nicht und ich möchte das ändern. Deshalb habe ich mir folgendes überlegt. Wir werden eine kleine party schmeißen. Also Löwen und Schlangen gemeinsam. Damit wir uns alle ein wenig besser kennen lernen und gewisse Vorurteile ablegen können, denn ob du es nun glaubst oder nicht, die Schlangen können, wenn sie wollen, wirklich nette Zeitgenossen sein.” Bekräftigend nickte sie noch einmal und lächelte Angelina an.

Die allerdings sah ziemlich entsetzt bei diesem Vorschlag aus der Wäsche. “Bist du völlig übergeschnappt? Eine Party mit den Schlangen? Und den Löwen? Zusammen? Wie bitte stellst du dir das denn vor?”

Ein Grinsen schlich sich auf Katies Gesicht. “Ganz einfach, Marcus und ich laden jeweils unsere besten Freunde ein und schon geht’s los. Um Essen und so kümmern wir uns schon, da brauchst du dir keine Sorgen machen!”

“Ich mache mir auch eher Sorgen um das Zusammentreffen der einzelnen Leute, denn ich bezweifle, dass alle Schlangen so sind, wie dein Marcus. Aber bitte, wenn du unbedingt meinst, ich bin dabei, allerdings kannst du von mir keine Freudensprünge erwarten. Ich werde lediglich da sein.”

Doch damit hatte Katie genau das erreicht, was sie wollte, nämlich, dass nicht sofort abgeblockt wurde.

Dass Marcus davon selbst noch nichts wusste, verschwieg sie vorsichtshalber.
 

Müde schleppte er sich durch die Gänge in Richtung Kerker. Marcus hatte den ganzen Nachmittag in der Bibliothek verbracht und seine Hausaufgaben gemacht, damit er am kommenden Wochenende auch genügend Zeit für Katie hatte, denn er wollte etwas machen, was er zuvor noch nie getan hatte. Er wollte seine feste Freundin um ein Date bitten.

Was ihn ganz schön von seinen eigentlichen Aufgaben ablenkte, denn er hatte noch nie ernsthaft darum gebeten. Meist war das eine Geschichte von einer Minute, in der Ort und Zeit und Mädchen festgelegt wurden und dann hieß es: “Kommst du morgen mit?” Wenn sie ja sagte, wurde ihr noch schnell die Uhrzeit mitgeteilt und dann war’s das. Doch Katie war etwas besonderes, also wollte er sie auch nicht so dazu einladen.

Sie war schließlich etwas besonderes für ihn. Denn es hatte bis her noch kein einziges Mädchen geschafft, irgendwelche Gefühle bei ihm hervorzurufen. Katie allerdings ließ sein Herz schneller schlagen und er hatte zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl der Eifersucht verspürt, als Katie von den beiden Weasleyzwillingen bei einem der Essen umarmt wurde. Auch wenn er wusste, dass beide Seiten keine Gefühle in der Richtung hatten, kam er nicht umhin, zuzugeben, dass es ihn gestört hatte.
 

Am nächsten Morgen landete vor Katie beim Frühstück eine Eule, die sie nicht kannte. Am Bein hatte sie eine kleine Pergamentrolle festgebunden, die Katie vorsichtig löste. Die ganze Zeit über hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden, konnte jedoch niemanden ausmachen, der sie nicht aus den Augen ließ.

Sie entrollte das Schriftstück und fing an, den ordentlich geschriebenen Text zu lesen.
 

Guten Morgen mein Engel.

Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Der Grund, weshalb ich dir eine Eule schicke, ist folgender: ich habe die ganze Nacht wach gelegen und mir überlegt, wie ich es am besten anstelle. Mir ist aber bis jetzt noch immer kein sinnvoller Ansatz eingefallen, mit dem ich ausdrücken und dich fragen kann, ob du mit mir am nächsten Wochenende nach Hogesmeade kommen möchtest. Also versuche ich es einfach in schriftlicher Form.
 

Katie, möchtest du mit mir nächstes Hogesmeadewochenende ausgehen?
 

Ich wie, du denkst jetzt, ich hätte dich auch einfach fragen können, aber ich bin in so was nicht so gut, deshalb habe ich mich doch für diesen Weg entschieden.
 

Dein Marcus
 

Schmunzelnd sah sie auf und suchte am Tisch der Slytherin ihren Quidditchkapitän. Als sie ihn gefunden hatte, sah sie, dass er sie aufmerksam und neugierig und fast ein wenig ängstlich anstarrte. Allerdings würde ein Marcus Flint niemals anglich aussehen.

Sie erwiderte seinen Blick und legte dann den Kopf schief, als würde sie über ihre Antwort noch nachdenken müssen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass er blass wurde. Anscheinend hatte er gedacht, dass sie sofort ja sagen würde. Und um ihn noch ein wenig zu ärgern, griff sie noch mal zu seinem Brief, überflog ihn kurz, stand dann ohne ihn noch einmal anzusehen auf und verschwand aus der großen Halle.
 

Fassungslos sah er ihr hinterher. Sie hatte ihn mehr oder weniger ignoriert. Katie hatte zwar seinen Brief gelesen, aber sie hatte ihm keine Antwort gegeben, was ihn schon ein wenig verunsicherte. Zögernd stand er auf, griff nach seiner Tasche und verließ ebenfalls die Halle. Niedergeschlagen machte er sich auf den Weg zum Verwandlungszimmer, als er auf einmal mit festen Griff in ein Klassenzimmer gezogen wurde. Erschrocken sah er auf die Hand und ließ seinen Blick den Arm hoch wandern, um den Besitzer auszumachen. Eine ihn frech angrinsende Katie stand ihm gegenüber und wedelte mit dem Brief vor seiner Nase herum.

“Woher soll ich denn bitte wissen, ob das, was hier drin steht, auch wirklich von dir ist, mein Lieber?”, meinte sie sofort, ohne ihm die Chance zu geben, irgendetwas zu sagen.

Er brauchte einen Moment, bis er diese Information verarbeitet hatte, zog dann eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte diee Arme vor der Brust.

“Du denkst also, dass sich jemand anderes das Recht herausnehmen würde und dich um ein Date bitten würde, wenn du mir gehörst?”

Sie war kurz sprachlos. Wenn du mir gehörst. hallte es in ihrem Kopf nach. Eigentlich gehörte sie niemandem. Er gehörte ihr ja auch nicht, oder doch?

Kaie schüttelte kurz den Kopf und sagte: “Wenn du mit mir ausgehen willst, dann frag mich auch richtig. Und nicht durch einen Brief. Auch wenn das voll süß war, finde ich, solltest du Mann genug sein, mich richtig zu fragen, auch wenn du die Antwort bereits kennst.”

Liebevoll lächelnd sah sie ihn an und nickte noch einmal aufmunternd. Marcus unterdrückte den Reflex, zu stöhnen, fuhr sich stattdessen noch mal durch die Haare und fragte nach einem tiefen Luftholer: “Katie, möchtest du mit mir ausgehen?”

sieh sie dir an!

Bitte schlagt mich nicht. Ich weiß, dass ich schon lange nix mehr on gestellt habe bei dieser FF. war aber bissl stressig im Moment. Dafür habe ich mir Mühe gegeben, dass das Kap diesmal länger wird und das ist mir auch gelungen. Ich hoffe, damit kann ich euch ein wenig gnädig stimmen ^^“

So, nun aber genug, ich lass euch dann mal lesen.

Viel Spaß!
 

abgemeldet
 

***********************
 

Nicht wenige sahen ihnen beiden nach.

Es war aber auch wirklich ungewohnt, eine Schlange und einen Löwen zusammen Hand in Hand durch Hogesmeade laufen zu sehen.

Selbst für die, die bereits offiziell wussten, dass Katie und Marcus ein Paar waren, war der Anblick gewöhnungsbedürftig.

Doch die beiden störte das nicht im geringsten. Sie waren in ihrer eigenen kleinen Welt und selbst wenn sie die Blicke und Tuschler der anderen gemerkt hätten, wäre es ihnen egal gewesen. Sie waren schließlich niemandem Rechenschaft schuldig.

Katie hatte an diesem Morgen kaum einen Bissen herunter bekommen, als sie daran dachte, was sie heute vorhatte. Dass Marcus sie um ein richtiges Date gebeten hatte, war für sie einfach ein Traum gewesen. Vor allem, wie er es eben umgesetzt hatte.
 

“Katie, möchtest du mit mir ausgehen?”

Nachdem er die Frage endlich persönlich gestellt hatte, konnte sie genau beobachten, wie sich ein leichter Rotschimmer über sein Gesicht zog. Nie hätte sie gedacht, dass eine Schlange mal solche “menschlichen” Regungen zeigen würde.

Ihr Herz hatte aber nicht nur deshalb einen rasenden Takt aufgenommen, auch der bittende, unsichere Blick, mit dem er sie vorsichtig ansah, tat sein Übriges. Sie konnte nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen und “Ja.” zu flüstern. Dass ihre Stimme zitterte, versuchte sie zu unterdrücken.

Zufrieden schloss er seine Arme um sie und zog sie fest an sich. Dass Katie wirklich ja sagen würde, war für ihn nicht unbedingt klar gewesen. Schließlich hatte sie kaum auf seinen Brief reagiert. Obwohl er es schon irgendwie gehofft hatte. Und nun, da dieses Mädchen, dass ihn unsicher und “normal” machte, in seinen Armen lag, ließ seinen Herz Purzelbäume schlagen.

“Gut, da werden wir nach dem Frühstück direkt aufbrechen und uns auf den Weg machen, in Ordnung?”

Leuchtende Augen sahen auf Katie hinab, als sie diese Frage gestellt bekam. Zufrieden nickte sie. Das entsprach ganz ihren Vorstellungen. Ja, desto eher desto besser, fand sie. Schließlich wollte sie am liebsten ihre ganze Zeit mit ihm verbringen.

“ich hol dich dann bei deinem Tisch ab. Und wir werden dann den ganzen Tag miteinander verbringen. Und da dulde ich keine Widerrede.” Er sah sie ernst und finster an, doch Katie wusste genau, dass Marcus sie nie zwingen würde, wenn er nicht wusste, dass es genau das war, was sie wollte.
 

Katie sah Marcus von der Seite an. “Kannst du mir vielleicht einen Tipp geben? Es ist so, ich weiß, dass Jungs ein wenig speziell sind, wenn es darum geht, zu erkennen, welches Mädchen sie mögen! Aber bei Mädchen ist das nun nicht unbedingt so kompliziert. Da ist das einzige Problem, dass sie nicht wissen, wie sie den Jungs zeigen, dass sie ihn mögen.”

Marcus war nicht ihre Nervosität entgangen. Nun doch neugierig geworden, fragte er: “Um wen genau geht es hier, denn ich kann dir versprechen, dass wir Jungs nicht alle gleich ticken. Ich zum Beispiel mag es lieber direkt und habe auch kein Problem damit, wenn “Frau” mal die Initiative ergreift. Zabini aber ist mehr so der Typ, der gern die Kontrolle über eine Situation hat. Also möchte er auch dem Mädchen zeigen, dass er sie mag. Und er ist nicht so begeistert davon, wenn sie immer der Auslöser ist.”

Sie hatte ihm aufmerksam zugehört und schüttelte dann den Kopf. Unsicher biss sie sich auf ihre Lippen. Sie war sich zwar sicher, dass sie Marcus vertrauen konnte, aber sie war sich auch genauso im Klaren darüber, dass Alicia und Angelina es nicht taten.

Marcus merkte, dass sie sich nicht sicher war, ob sie ihm ehrlich antworten sollte. Seufzend zog er sie an sich. “Katie. Wenn du eine ehrliche und nutzbare Antwort von mir haben möchtest, musst du mir schon sagen, um wen es geht, denn ich kann keine Diagnose ins Blaue geben.”

Sie wusste, dass er Recht hatte. Sie schluckte ihre Erwiderung herunter, dass er es sehr wohl tun könnte. Stattdessen sah sie sich noch einmal um, ob ihr jemand zuhörte und als sie niemanden sah, ratterte sie hinunter: Alicia und Angelina sind schon seit Ewigkeiten in die Zwillinge verknallt, aber sie trauen sich einfach nicht, irgendeinen Schritt in irgendeine Richtung zu tun. Stattdessen sehen sie lieber zu, wie die beiden weiter mit anderem Mädchen rum machen.”

Ein Grinsen schlich sich in Marcus’ Gesicht. Also hatte er recht gehabt. Er hatte schon lange den Eindruck gehabt, dass die beiden anderen Jägerinnen ein Auge auf die eigenen Treiber geworfen hatten und nun wurde er sozusagen aus erster Hand bestätigt. Katie allerdings deutete das Grinsen ein wenig falsch. Eingeschnappt verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und schnaubte: “Das ist absolut nicht lustig! Weist du, wie fertig die beiden manchmal sind, wenn sie wieder feststellen mussten, dass sie für die Jungs nahezu unsichtbar sind?”

“Ich habe sie doch in kleinster Weise ausgelacht. Ich habe mich nur gefreut, dass ich recht hatte, das ist alles. Aber nun zu deiner Frage. Ganz einfach. Die Weasleys wollten bis jetzt eigentlich immer etwas Besonderes haben, etwas, was nicht leicht zu bekommen und sehr gefragt ist. Sie sind zum Beispiel mal mit den Veela-Schwestern aus Ravenclaw ausgegangen. Und da muss ich dir nun wirklich nicht sagen, worauf sie stehen, oder? Ich meine, nicht, dass Jungs immer nur aufs Äußere achten, aber ein gewisser Ruf ist ihnen wichtig. Man will ja schließlich nicht als Spinner dastehen, bis man die Richtige gefunden hat.” Ein zufriedenes Lächeln breitete sich bei seinen letzten Worten in seinem Gesicht aus.

Katie nickte. Aber diese Aussage half ihr noch immer nicht so richtig weiter. “Was genau müssen die beiden anstellen, um nun als heiß und begehrenswert bei den Jungs zu sein?”

Marcus überlegte kurz und nickte dann: “Also, wenn du meine Meinung zu den beiden hören möchtest, sollten, die Mädchen das selbe tun wie die Jungs. Mit anderen Kerlen ausgehen, die beliebt und begehrt sind. Und vor allem welche, die schwer zu kriegen sind. Wenn du willst, helfe ich dir dabei.” Fragend sah er sie an und wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen.

“Wie meinst du das?”, fragte sie misstrauisch.

“Ganz einfach. Nehmen wir zwei beliebte Schlangen und lassen sie auf deine Freundinnen los. Ich bin mir sicher, dann werden die blinden Zwillinge schon munter werden und nicht mehr tatenlos zusehen. Ich muss dich doch da nur an Wood erinnern, oder?”

Ein kleines teuflisches Lächeln hatte sich auf Marcus’ Züge gelegt, denn ihm gefiel die Idee mehr als gut. Er hatte auch schon eine genaue Vorstellung, wer sich welche Löwin schnappen würde.

“Du willst also zwei Slytherins nehmen, die beliebt und schwer zu haben sind, und dann sollen sie mit Angelina und Alicia ausgehen?” Ungläubig sah sie zu ihm hoch.

Er nickte. “Ja, denn wie du vielleicht schon gehört hast, sind wir bei den Mädchen echt gefragt und ich kenn da einige, die so gut wie nie einem Date zustimmen. Wenn du also deinen Freundinnen einen Gefallen tun willst, dann lass mich das regeln. Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen und die Mädchen erst recht nicht.”

Marcus wusste, dass die ihm vertraute. Konnte er nur hoffen, dass sie ihn machen lassen würde.

“Und was, wenn es nicht klappt?” Noch war Katie nicht vollends überzeugt, dass das wirkliche eine gute Idee war.

“Na wenn nicht klappt, hatten die beiden auf alle Fälle einen schönen Nachmittag und waren mal wieder in männlicher Begleitung in Hogesmeade.” Er zuckte mit den Schultern und sah sie lächelnd an. Katie sollte sich mal nicht solche Gedanken machen, es würde schon alles klappen. Dazu kannte er seine Freunde gut genug, um zu wissen, dass sie ihm diesen Gefallen tun würden, schon wenn es darum ging, den Löwen zu zeigen, dass sie ohne Probleme ihre Mädchen haben konnten, wenn sie wollten.

“Also pass auf, Kleines, wir machen es so. ich rede mit meinen Jungs und wenn sie mir ihre Zustimmung gegeben haben, dann redest du mit deinen Mädchen, einverstanden?`”

Katie überlegte noch einen Moment und nickte dann schließlich zustimmend.

Ja, so schlecht war die Idee eigentlich wirklich nicht, wenn man bedachte, dass es wirklich sehr gefragte Schlangen gab. Auch unter den Löwinnen gab es einige, die für das andere Haus schwärmten. Und obwohl ihre beiden Freundinnen nicht dazu zählten, würden sie wohl einsehen müssen, dass das Ganze eine prima Sache war.

“Gut, wo wir das jetzt geklärt haben, was hälst du davon, wenn wir einen Abstecher in die Drei Besen machen? Ich hätte Lust auf ein Butterbier.” Ohne ihre Antwort abzuwarten, schlug er den Weg zum Pub ein und zog sie sachte hinter sich her.
 

“Also, ich habe euch folgenden Vorschlag zu machen.” Katie saß auf ihrem Bett und blickte ihre Teamkameradinnen eindringlich an. Ein wenig skeptisch erwiderten sie den Blick und Alicia fragte mit hochgezogener Augenbraue: “Wenn du schon so anfängst, kann es eigentlich nur etwas sein, was für uns nicht gerade von Vorteil ist. Was hast du wieder angestellt, Katie Bell?”

Angesprochene schüttelte den Kopf und meinte grinsend: “Also bitte, als würde ich irgendwas verbotenes tun. Das, um was es mir geht, ist wichtig und in eurem Interesse. So. jetzt folgendes. Ich rede und ihr hört zu. Ihr werdet erst dann etwas sagen, wenn ich fertig bin, ihr unterbrecht mich kein einziges Mal, sonst werde ich wirklich sauer!” Herausfordernd sah sie ihre Freundinnen an, die zögerlich nickten.

“Gut, also. Ich habe euch ja nun schon eine ganze Weile beobachtet. Und das, was ich gesehen habe, ist für mich genauso schockierend, wie für euch die Sache zwischen Oliver und mir zu Beginn. Nur dass ich jetzt glücklich bin und Marcus habe. Was euch angeht, hat sich da ja noch nicht wirklich viel getan. Was ich damit sagen will, ist, dass ihr den Jungs die Augen öffnen müsst, was sie hier vor sich haben, dass sie nicht in anderen Häusern suchen müssen. Jetzt schaut mich nicht so gespielt fragend an. Ihr wisst, dass ich von den Zwillingen rede. So und ich habe nun eine Lösung gefunden. Wobei, wenn ich so darüber nachdenke - eigentlich hattet ihr ja die Idee bei mir schon. Und selber wendet ihr sie nicht an.” Katie schüttelte kurz den Kopf und fuhr dann fort. “Ihr werdet ausgehen. Und zwar mit Jungs. Mit Jungs aus Slytherin. Um genau zu sein, mit Miles Bletchley und Adrian Pucey.“ Sie nickte bestimmt und sah die beiden Mädchen, die sie jetzt fassungslos und entsetzt ansahen, mit einem Blick an, der keine Widerrede duldete.

Alicia fand als erste ihre Sprache wieder. „Du willst also, dass wir die Jungs fragen, ob sie mit uns ausgehen. Und du bist dir auch im klaren darüber, von wem du hier redest. Jetzt mal abgesehen davon, dass die Idee echt krass ist, obwohl wir sie dir ja vorgeschlagen haben, du weißt schon, dass das zwei der am schwersten zu kriegenden und beliebtesten Kerle der Schule sind, was das Ausgehen betrifft?“

Katie nickte nur.

„Wie also kommst du dann zu der Annahme, dass wir sie fragen sollen, ob sie mit uns ausgehen?“

Katie, die die ganze Zeit schon lächeln musste, grinste jetzt breit. „Am besten, wir gehen erst mal was essen. Wenn wir wieder hier sind, erklär ich euch alles weitere, ok?“

Ein verhaltenes Nicken seitens Alicia und Angelina und schon war sie aufgesprungen und bei der Tür, wo sie auf die beiden wartete.
 

„George? Gibst du mir mal bitte den Kürbissaft?“ Alicia, die wie immer neben ihm saß, sah ihn bittend an und streckte den Arm aus, um den Krug, den er ihr gab, entgegenzunehmen. Kaum, dass sie sich eingegossen hatte, tippte ihr jemand auf die Schulter. Als sie sich rumdrehte, fielen ihr fast die Augen aus dem Kopf. Hinter ihr stand niemand anderes als Miles Bletchley höchstpersönlich und lächelte sie an. „Hallo Alicia.“, meinte er mit seiner tiefen Stimme. Schlagartig war es ruhig um die Jägerin, die ihm unsicher zunickte und „hi.“ murmelte.

„Pass auf. Ich habe jetzt schon zwei Chancen verstreichen lassen, dich zu fragen, ob du mal mit mir ausgehst. Und heute dachte ich mir, dass ich endlich mal die Initiative ergreifen müsste, sonst würde ich wohl nie in den Genuss deiner Begleitung kommen, wenn ich dich nicht fragen würde. Also, willst du nächstes Wochenende mit mir nach Hogesmeade?“ Sein lächeln war nach wie vor freundlich und warm. So konnte Alicia gar nicht anders, als zu nicken und mit leicht geröteten Wangen: „Sehr gern.“ sagen.

„Schön. Da machen wir dann noch die Zeit und den Treffpunkt aus, ja? Ich freu mich schon.“ Und genauso schnell, wie er gekommen war, verschwand er wieder.

Perplex starrte Alicia ihm hinterher. So entging ihr auch der wütende Blick von George. Erst als er mit vor Wut zitternder Stimme fragte:“ Wieso hast du zugestimmt?“, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

Sie drehte sich zu ihm und stellte mit zusammengekniffenen Augen eine Gegenfrage: „Nenne mir einen Grund, nur einen einzigen, weshalb ich die Einladung nicht annehmen sollte!“ Doch sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern erhob sich und verließ erhobenen Hauptes die große Halle, einen überrumpelten George, einen zufriedenen Marcus und eine grinsende Katie zurücklassend.

Blicke in die Zukunft

So, hier also das neue Blicke-Kapitel. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, dass es schön lang wird... ich hoffe, es gefällt euch.

Und es tut mir Leid, dass ihr in letzter zeit immer solange auf neue Kaps bei der FF warten müsst. Ich tu aber mein Bestes, um in regelmäßigen Abständen was on zu stellen.

So, genug erzählt. Hier jetzt also das neue Kapitel.^___^
 

Ach ja, danke für die ganzen Kommis!!!
 

glg abgemeldet
 

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“Das glaubt ihr mir nicht!”, rief Angelina und kam aufgeregt in den Schlafsaal gerannt. In der Hand hatte sie eine gelbe Rose.

Noch bevor Katie oder Alicia etwas erwidern konnten, ließ sie sich auf ihr Bett fallen und jubelte: “Ich habe ein Date für das nächste Hogesmeadewochenende! Und Adrian Pucey geht mit mir hin! Adrian!” Sie war völlig aus dem Häuschen, auch wenn sie wusste, dass es mehr oder weniger kein richtiges Date war.

Sie konnte von sich behaupten, mit einem der begehrtesten Jungen Hogwarts ausgegangen zu sein. Und dass er sie in der Öffentlichkeit höflich um ein Date gebeten hatte!
 

“Angelina?” Verwundert drehte sie sich um, als sie die warme Stimme hinter sich hörte. Vor ihr stand Adrian Pucey, eine gelbe Rose in der Hand, die er ihr jetzt reichte und deutete eine leichte Verbeugung an.

“Ich wollte dich fragen, ob du mir die Ehre erweisen würdest, nächstes Wochenende mit mir nach Hogesmeade zu kommen?” Lächelnd sah er das sprachlose Mädchen vor sich an.

Sie hatte mittlerweile die Rose in der Hand.

Auf einmal spürte sie, wie sich eine Hand auf ihre Schulter legte und sich jemand zwischen sie und Adrian schon.

“Sie wird ganz sicher nicht mit dir ausgehen, Pucey!”, meinte Fred mit drohendem Unterton. Da erwachte Angelina aus ihrer Starre. “Fred, halte dich zurück. Das geht dich nichts an.” Dann wandte sie sich an Adrian, der Fred finster ansah.

“Ich freue ich, dass du mich einlädst und ich begleite dich sehr gern.” Ihre braunen Augen strahlten.

Auf Adrians Gesicht kehrte das Lächeln von vorhin zurück und er nickte zufrieden. “Gut, ich werde dich dann nächsten Samstag um zehn abholen und dann machen wir los, bist du damit einverstanden?” Seine blauen Augen suchten ihre. Begeistert nickte sie, was er zur Kenntnis nahm. Zufrieden drehte er sich um und ging dann zu seinen Freunden zurück, die bereits auf ihn warteten.
 

Wütend drehte sich Fred um. “Kannst du mir mal bitte erklären, was das hier gerade war?” Noch nie war er so außer sich gewesen. Was fiel dieser Schlange ein, sich an seine beste Freundin ran zu schmeißen? Seine Augen funkelten gefährlich. Doch Angelina war nicht bereit, sich von ihm die Stimmung und den Tag versauen zu lassen. “Ganz einfach. Ich habe die Einladung angenommen, endlich mal wieder mit jemandem auszugehen. Hast du ein Problem damit, dass ich mal richtig ausgehe?” Ihre Stimme hatte einen scharfen Unterton bekommen, den Fred noch nie bei ihr bemerkt hatte.

Langsam schüttelte er den Kopf. “Du weißt, dass ich mich immer freue, wenn du mal ein Date hast, aber muss es denn ausgerechnet eine Schlange sein?”

“Wenn ich mal ein Date habe?”, wiederholte sie fassungslos.

Fred biss sich auf die Zunge. So war das nicht gemeint gewesen. Und das sagte er ihr auch gleich.

“Verdammt Angel, du weißt, dass ich das so nicht sagen wollte. Ich meinte nur, dass du in letzter Zeit mit niemandem unterwegs warst und dass ich es schön finde, dass dir Jungs endlich sehen, wie toll du bist!”

Sarkastisch nickte sie und meinte mit vor Wut zitternder Stimme: “Lass es stecken Weasley. Sprich mich heute einfach nicht mehr an. Ich glaube, eure Nettigkeiten bringen keinen wirklich weiter!” Und damit verschwand sie Richtung Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Als sie um die nächste Ecke bog, wurde plötzlich auf sie gezeigt und getuschelt.

“Ja, wirklich!”

“…Pucey? Bist du dir da sicher?”

“… die nächste Schlange, die sich eine Gryffindor schnappt!”

“…kann mir das gar nicht vorstellen.”

“Und sie hat ja gesagt?”

“…nächstes Wochenende.”

Als Angelina den Gemeinschaftsraum betrat, zierte ihr Gesicht ein breites Grinsen. Also hatten es so ziemlich alle mitbekommen, dass Adrian und sie zusammen ausgingen. Perfekt.

Sie wollte gerade die Treppe hoch, als ihr eine rothaarige Gestalt am Kamin ins Auge stach.

“George, alles klar?”, rief sie. Er sah nur kurz auf, nickte ihr zu und starrte dann wieder in den Kamin. Anscheinend war da jemand gar nicht gut gelaunt. Da er ihr aber offensichtlich nicht sagen wollte, was ihn beschäftigte, zuckte sie mit den Schultern und lief nun endgültig die Treppen zu ihrem Schlafsaal hinauf.
 

“Katie, du hast echt was gut bei mir!” Angelina hackte sich bei ihrer Freundin unter und machte sich mit ihr auf zum nächsten Fach. Auch Alicia grinste Katie an. Diese jedoch winkte einfach ab. “Ist doch logisch, dass ich euch helfe. Und ich glaube, erste Erfolge konnten wir bereits verbuchen!” Unauffällig deutete sie auf die Zwillinge, die ein gutes Stück vor ihnen liefen.

Fred redete auf einen wütend in die Gegend schauenden George ein. Der allerdings schien seinem Bruder nicht wirklich zuhören zu wollen und schaute angestrengt in eine andere Richtung.

Fred packte George an den Schultern, rüttelte ein wenig und ruderte dann mit seinen Armen in der Luft. Von ihrem Standpunkt aus, sah das unglaublich witzig aus. Allerdings schien der Weasley das ein wenig anders zu sehen, denn er drückte seinen Zwilling von sich und suchte fluchtartig das Weite.

Alicia, die genauso überrascht war wie die beiden anderen Jägerinnen, fragte unsicher: “Was ist dem denn für ein Troll über die Leber gelaufen?”

Katie grinste breit: “Ganz klar, der Troll heißt Miles Bletchley und hat ein Date mit dir.“

Sarkastisch lächelnd meinte Alicia: “Klar, als ob George so ein großes Problem damit hätte, dass ein anderer Kerl mal mit mir ausgeht! Wenn ihn so was Kopfzerbrechen bereiten würde, hätte er mich schon längst selbst mal zu einem Date eingeladen.”

Doch auch Angelina war Katies Meinung. “Ich denke, er wird gar nicht gewusst haben, dass ihn das so stört. Und erst jetzt, wo der Fall eingetreten ist, dass du dich mit einem anderen Kerl triffst, ist ihm bewusst geworden, was Sache ist. Nämlich, dass er am liebsten schreien würde, wenn er nur daran denkt. Ich meine, George ist ja nicht blöd, er weiß, dass du heiß bist. Und dass die Jungs auf dich stehen. Nur dachte er nicht, dass du auf solche Angebote eingehen würdest.” Ein kleines teuflisches Grinsen schlich sich auf Angelinas Gesicht. “Wenn ich ehrlich bin, ich denke, er wird jetzt erst mal eine Weile schmollen und desto näher das Wochenende rückt, desto griesgrämiger wird er. Ich möchte meinen Besen darauf verwetten, dass er dich sofort fragt, wie das Date denn gelaufen ist, wenn du wieder da bist und ich denke, dass du dann nicht mehr lange warten musst, was eine Einladung unseres guten alten Georges angeht.”

“Meinst du wirklich?” Alicia glaubte noch nicht wirklich daran. Gut, die beiden hatten zwar recht, dass George mies drauf war, seit er wusste, dass sie mit Miles ausging, aber dass das wirklich der einzige Grund sein sollte, schien ihr dann doch zu unmöglich.

Katie, die die Zweifel im Gesicht ihrer Freundin ablesen konnte, meinte so beiläufig wie möglich: “Weißt du was, wir werden Fred fragen, was mit seinem Bruder los ist, meinst du nicht?”

Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie beide hinter sich her und kam neben dem leicht verzweifelt aussehenden Fred zum stehen.

“Was hat George denn für ein Problem?”, meinte Katie gespielt unwissend.

Fred fuhr herum und sah sie mit großen Augen an. Dann wanderte sein Blick weiter und er blieb bei Alicia hängen. Sofort verfinsterte sich seine Miene und er meinte ruppig: “Nichts!”

Schon verschwand auch er.

Was er so nicht sehen konnte, war das triumphierende Grinsen, dass sich auf Katies Gesichtzüge legte. “Na, habe ich es nicht gesagt?” Sie war sichtlich zufrieden mit sich.

“Ich hoffe nur, er beruhigt sich wieder.”, murmelte Alicia.
 

Er beruhigte sich nicht. Das war spätestens dann zu merken, als am Mittag das Essen der Schlangen explodierte und sich das gesamte Nahrungsangebot auf den Slytherins verteilte. Die zufriedenen Gesichter der Zwillinge sprachen Bände.

Es wurde auch nicht besser, als in Verwandlung der Pelikan von Adrian, der eigentlich ein Stuhl werden sollte, auf einmal ein Wandschrank war. Vor allem, weil Adrian in diesem Fach Klassenbester war.

Doch auch Miles blieb nicht verschont. Ihn erwischte es in Zaubertränke. Sie sollten heute einen Trank herstellen, der Brandverletzungen heilte und ohne sein Zutun explodierte der Kessel. Dass George ihm vorher heimlich eine giftige Essenz untergemischt hatte, die die Wirkung des Trankes genau umkehrte, konnte er nicht wissen. Allerdings waren die Brandblasen, die sich nun auf seinem Körper bildeten, ziemlich schmerzhaft.

Marcus, dem das Ganze nicht entging, fing Katie nach der Stunde ab. Auch sie war ziemlich sauer, was die Streiche ihrer Teamkollegen betraf.

“Versuch sie irgendwie zu stoppen. Ich habe ja nichts gegen ein paar kleine Streiche, aber jetzt ist genug. Wenn ihr nicht wollt, dass die beiden im Krankenflügel landen, dann stoppt sie. Ich kann meine Freunde kaum unter Kontrolle halten. Ich meine, wir können eine Menge einstecken, aber irgendwann ist auch bei uns genug und der Bogen ist fast überspannt.”

Es war lange her, dass Katie ihn so finster dreinblicken sah. Sie wusste, dass er wirklich sauer war und sich im Moment echt beherrschte.

Katie nickte, stellte sich auf die zehenspitzen, gab ihm einen Kuss und sagte: “Wir werden sie uns vorknöpfen. Und wenn wir sie irgendwo einsperren müssen.”

Ein wenig besänftigt nickte Marcus, legte seine Arme um Katie und zog sie an sich. “Wie haben deine Freundinnen eigentlich reagiert?”, flüsterte er ihr ins Ohr, während er kleine Küsse auf ihrem Hals verteilte. Zufrieden seufzte Katie auf. “Sie haben sich gefreut, was sonst?”

Bevor Marcus noch weitere Fragen stellen konnte, nahm Katie seinen Kopf in beide Hände und legte ihre Lippen auf seine.
 

“Es reicht!” Wütend funkelte Katie die Zwillinge an. Auch Alicia und Angelina sahen die beiden finster an.

“Was reicht?”, fragte George scheinheilig. Seine Laune hatte sich merklich gebessert.

Doch bevor Katie noch irgendwas sagen konnte, schob sich Alicia vor sie und zischte: “Wenn ihr wollt, dass wir weiterhin befreundet sind, dann hört ihr auf der Stelle mit diesem Schwachsinn auf.”

Dann drehte sie sich um und rauschte aus dem Gemeinschaftsraum. Perplex sah George ihr hinterher und auch Fred staunte nicht schlecht über diesen Auftritt. Als aber Angelina ihrer Freundin nachging, sich am Portraitloch noch einmal umdrehte und meinte: “Sie hat vollkommen Recht!”, klappte auch ihm die Kinnlade hinunter. Was um alles in der Welt war nur in die Beiden gefahren?

Hilflos sahen die Zwillinge einander an. Katie, der das nicht entging, fragte: “Was genau ist eigentlich euer Problem? Ich meine, die gehen nur miteinander aus. Sie wollen weder heiraten noch Kinder bekommen!”

George seufzte. “Ich finde es einfach nicht gut, dass sie mit einem Kerl ausgeht. Was, wenn er zu weit geht und sie sich nicht wehren kann?”

Katie fing an zu lachen. “Ja, klar, als ob sie sich nicht wehren könnte und soweit ich weiß, ist bis jetzt noch kein Mädchen von Miles angegrabscht worden. Also brauchst du keine Sorgen zu haben. Und außerdem, George, du hättest sie davor “retten” können. Ich meine, du hättest sie ja selber um ein Date bitten können, oder?” Herausfordernd sah sie ihn an.

Und Tatsache, er wurde rot. “Verdammt!”, murmelte er, bevor er sich mit beiden Händen durch die Haare fuhr.
 

Es war wirklich unglaublich, wie schnell das Wochenende kam und sowohl Alicia als auch Angelina aufgeregt durch den Schlafsaal tigerten, um sich zurecht zu machen.

“Ich weiß nicht, was ich anziehen soll!”

“Ist das zu viel Make-up?”

“Sehe ich in dem Oberteil nicht zu dick aus?”

“Hat jemand meine Jeans gesehen?”

“Verdammt! Meine Haare machen, was sie wollen!”

Lächelnd beobachtete Katie das muntere treiben der beiden. “HEY! Mädels!”, rief sie. Es war einfach unglaublich, dass sie so aufgeregt waren.

“Also, das Make-up sitzt perfekt. Adrian wird aus den Latschen kippen, so toll siehst du aus und die Jeans liegt auf deinem Bett, Lina! Und in dem Oberteil siehst du umwerfend aus, Leesh! Und die Haare würde ich an deiner Stelle einfach offen tragen.”

Zufrieden nickte sie, als ihre Freundinnen endlich fertig waren und sie hinunter in die Halle gehen konnten.
 

“Du siehst toll aus.”, meinte Adrian, als er Angelina sah. Sie wurde keucht rot und nuschelte ein Dankeschön.

Seine Augen fuhren anerkennend über ihre Erscheinung und ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Gesichtszüge. Er freute sich auf das Date. Er hatte schon seit längerem Gefallen an der hübschen Jägerin gefunden, jedoch hatte er nie die Gelegenheit gehabt, sie um ein Date zu bitten. Umso erstaunter und überraschter war er, als Marcus zu ihm gekommen war und ihn gebeten hatte, Angelina um eines zu bitten. Dass Weasley allerdings der Grund war, bremste sein Hochgefühl etwas.

Jedoch sagte er ohne zu zögern zu, schließlich war das die Gelegenheit, ihr zu zeigen, dass es noch andere klasse Jungs gab. Und er zählte sich selbst mit dazu. Er hatte überlegt, wie er sie wohl am besten fragen konnte. Da Marcus wollte, dass es besonders viele sahen, wählte er einen recht vollen Gang. Außerdem war Weasley gleich mit dabei.

Dass sich eben dieser zwischen sie gestellt hatte, gefiel ihm absolut nicht und umso glücklicher war er über ihre Antwort gewesen. Sie schien sich außerdem sehr über die Rose zu freuen, sie er ihr geschenkt hatte. Anscheinend bekam sie nicht sehr oft Blumen.

Und nun lief sie lächelnd neben ihm her ins Dorf.

“Was glaubst du, wird dieses Jahr das Rennen machen?”, riss sie ihn aus seinen Gedanken.

Fragend sah er sie an. Im Moment konnte er ihr nicht so ganz folgen. Angelina schien das zu merken und meinte: “Na Quidditch. Ihr und wir liegen ganz gut im Rennen! Und auch die Ravenclaws sind noch nicht ganz aus dem Rennen. Davis hat sie dieses Jahr echt gut trainiert. Die letzten Jahre war es echt einfacher, gegen sie zu spielen.”

Er lächelte leicht. Quidditch. Ja, das war auch eines seiner Lieblingsthemen. “Ich würde mal denken, dass das eine Sache zwischen unseren Häusern ist. Wenn ich da an Marcus denke, wie er uns alle drillt. Und von Wood will ich gar nicht erst anfangen. Wenn ich Marcus richtig verstanden habe, denkt Wood, dass wir über Katie an eure Strategien kommen wollen. Ich finde die Idee so bescheuert, dass ich ihn zuerst ausgelacht habe. Aber er meinte das wirklich ernst!” Er schüttelte leicht den Kopf und atmete dann tief durch. “Wir könnten euch gegenüber ein klein wenig im Vorteil sein, wir haben alle bessere Besen als ihr. Gut, außer Potter, der dieses Jahr ja seinen Feuerblitz bekommen hat. Von wem eigentlich?”, fragte Adrian. Das hatte ihn schon die ganze Zeit interessiert. Er wusste, dass es das beste Model derzeit auf dem Markt war und dementsprechend teuer. Es musste also jemand sein, der Potter fördern wollte. Im ersten Moment hatte er ja an Dumbledore gedacht, da irgendwie bekannt geworden war, dass sein erster Besen vom Schulleiter kam. Doch dieses Mal war selbst der erstaunt gewesen, als Harry dieses Model präsentiert hatte.

“Ich habe keine Ahnung.”, meinte Angelina und zuckte mit den Schultern. “Harry weiß selbst nicht, von wem er kam. Allerdings ist der Besen weder verflucht noch verzaubert. Das haben die Lehrer nämlich alle untersucht.”

Adrian nickte. Im Grunde war es ja egal, von wem er kam, er hatte ihn und das war Fakt. Trotzdem wäre es interessant gewesen.

“Wollen wir in die Drei Besen oder willst du wo anders hin?” Fragend sah Adrian Angelina an.

“Ich wollte gern noch in den Honigtopf , um meine Vorräte aufzufüllen!”, grinste sie.

Er erwiderte ihr Lächeln und gemeinsam schlugen sie den Weg zum Süßigkeitenladen ein.
 

Vollgepackt traten sie hinaus. “Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du ein Fan von Riesenlutschern bist!”, lachte Angelina.

“Ja, die sind wirklich unglaublich lecker. Und außerdem hast du eine Weile was davon! Wenn ich da aber an deine Eismäuse denke… ich möchte nicht mitten im Sommer frieren!”

Angelina lachte. “Nein, aber wenn es bestialisch heiß ist, können die ganz angenehm sein, glaub mir!”

“Und dazu dann Kesselkuchen?” Adrian fand ihre Ausbeute ziemlich lustig: Eismäuse, Kesselkuchen, Schluckaufdrops, zischende Wissbies und Schokofrösche.

Sie schien alles zu mögen, was mit Zucker war und man sah ihr nicht im Mindesten an, dass sie naschte.

Gemeinsam schlenderten sie jetzt Richtung Drei Besen . Es war ziemlich voll, aber sie fanden noch einen Platz.

Adrian sah sie fragend an. “Was möchtest du denn trinken?”

“Ich hätte gern ein Butterbier.” Adrian nickte und kämpfte sich zur Theke durch, während sich Angelina entspannt zurücklehnte. Es war schon lange her, dass sie sich so wohl gefühlt hatte. Adrian war ein sehr angenehmer Mensch, mit dem viel Spaß haben konnte, musste Angelina feststellen. Katie hatte also Recht behalten, als sie meinte, dass nicht alle Schlangen gemein und hinterhältig waren.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Adrian ein Butterbier vor ihr abstellte und sich neben sie setzte. Auch er hatte sich eins geholt. “Seit wann spielst du schon Quidditch?”, fragte er sie, bevor er einen Schluck trank. Angelina umschloss ihr Glas mit den Händen und überlegte. “Ich glaube, ich war fünf, als ich das erste Mal auf einem Besen gesessen habe. Aber mit Sicherheit kann ich das jetzt nicht mehr sagen. Und du? Seit wann fliegst du durch die Lüfte?” Interessiert sah sie ihn an. Auch Adrian musste einen Moment nachdenken, bevor er ihr eine Antwort gab. “Ich glaube, ich war auch so in dem Alter. Meine Eltern haben beide im Schulteam gespielt und da war es eigentlich logisch, dass ich schnellstmöglich lernen sollte, was sie konnten.” Ein Lächeln umspielte seine Lippen und seine Augen blitzten belustigt auf.

So saßen sie noch lange im Pub und redeten über Gott und die Welt. Es gab keinen Moment, wo den beiden der Gesprächsstoff ausgegangen wäre.
 

Als sie wieder zurück zum Schloss gingen, waren sie beide irgendwie traurig, dass der Tag bereits wieder vorbei war. Adrian hatte sich klasse mit ihr verstanden und er wollte nicht, dass dieser Moment endete, doch desto weiter sie liefen, umso näher kamen sie dem Schloss und damit auch immer näher in die Realität, denn die sah so aus, dass Angelina in Fred Weasley verliebt war und er ihr “Aufbau-Date” war.

Auch Angelina hatte ähnliche Gedanken. Sie hatte heute eine Menge Spaß gehabt. Und sie hatte zu keinem Zeitpunkt an Fred gedacht. Adrian hatte sie zum Lachen gebracht, sie hatten viele Sachen gemeinsam, was beide nicht erwartet hatten und sie hatte jeden Moment mit ihm genossen. Nun standen sie also hier vor dem Eingangsportal und schauten die Tür an. Keiner von beiden wollte wirklich gern hineingehen.

Angelina wusste nicht, wie lange sie einfach still nebeneinander standen, aber langsam wurde ihr kalt. Sie schloss kurz ihre Augen, räusperte sich und drehte sich zu Adrian. “Ich wollte mich bedanken. Der heutige Tag war einfach unglaublich. Ich hatte schon ewig nicht mehr soviel Spaß. Und wenn du das möchtest, würde ich gern nächstes Wochenende wieder mit dir weggehen.” Schüchtern sah sie ihn an.

Sein Blick verwirrte sie leicht. Sie konnte ihn absolut nicht deuten, doch schließlich lächelte er sie an und nickte. “Ja, ich würde mich sehr darüber freuen, wenn wir wieder zusammen hingehen.” Er sah sie noch kurz an, dann beugte er sich nach vorn und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er eine leichte Verbeugung andeutete und sich zufrieden lächelnd auf in Richtung Kerker machte, während eine breit grinsende Angelina hinauf in ihren Turm verschwand.
 

“”Und wie war es bei dir?” Angelina hatte gerade Katie und Alicia von ihrem überaus gelungenem Date erzählt, wobei sie den Kuss am Ende lieber ausließ. Auch wenn es nur ein Kuss auf die Wange gewesen war. Neugierig sah sie jetzt Alicia an, die sofort lächelte.

“Miles ist ein sehr netter Zeitgenosse.” Sie lachte, nachdem sie das gesagt hatte. Verwirrt sahen die beiden Jägerinnen ihre Freundin an.

“Zeitgenosse sagt er zu jedem Menschen, über den er redet.”, erklärte sie und fuhr fort. “Wir waren in der Eulerei. Ich habe mich erst gewundert, was wir dort wollen, aber auf einmal geht er zielstrebig auf eine Ansammlung von kleinen süßen Eulen zu und winkt mich zu sich. Ich bin ihm also gefolgt und dann meinte er, dass ich mir eine Eule aussuche dürfte. Er hatte nämlich gemerkt, dass meine Katze letzten Monat gestorben ist und da wollte er mir ein neues haustier schenken.” Ihr Blick glitt zu dem Eulenkäfig, der auf ihrem Schreibtisch stand und in dem eine wunderschöne kleine schwarze Eule hockte und schlief. Angelina und Katie wussten, wie sehr es ihre Freundin getroffen hatte, als ihre kleine süß Katze gestorben war. Sie war zwar schon alt, aber trotzdem ein sehr putziges kleines Wesen gewesen.

“Dann waren wir noch Eulenkekse kaufen und als wir das alles erledigt hatten, sind wir noch im Honigtopf gewesen und bei Zonkos . Als ich ihn gefragt habe, wen er mit den Stinkbomben ärgern will, hat er nur gegrinst und gemeint, dass die Puffs wohl letztens einige Schlangen aufs Korn genommen hatten und nun kam die Rache. Und was er sich da alles gekauft hat! Zwei bissige Bumerangs, eine geflügelte Schleuder, mehrere Langziehohren und ziemlich viele Stinkkügelchen. Ich würde also in nächster Zeit die Dachse meiden.” Sie hatte auf alle Fälle ihren Spaß gehabt, das war ihr deutlich anzusehen.

“Danach waren wir noch in den Drei Besen , wo wir Fred und George getroffen haben, die sich sogar recht umgänglich verhalten haben. George hat lediglich versucht, ihn mit Blicken zu erdolchen, aber ansonsten waren sie beide recht friedlich. Gut, wir waren auch nicht wirklich lange da, denn es war die Hölle los. Wir haben einfach noch ein paar Runden durch Hogesmeade gedreht und uns unterhalten. Und ich muss sagen, dass ich wahrscheinlich genauso viel Spaß hatte wie Lina. Ehrlich, ich hätte viel eher mal mit einem Kerl ausgehen sollen.” Sie grinste ihre Freundinnen an, die ihr Lächeln erwiderten.

“Also abschließend kann man sagen, dass das Ganze etwas gebracht hat?”, fragte Katie, obwohl sie die Antwort schon kannte.

“Aber auf alle Fälle!”, riefen beide und umarmten sie stürmisch. Lachend ließ sich Katie das gefallen.

“Was meint ihr? Zeit zum Abendessen?”, erkundigte sich Lina. Und schon standen Katie und Alicia bei der Tür.
 

Sie liefen gerade die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter, als ein wütender Wood durch das Portraitloch hineinstürmte. Seine braunen Augen blitzten gefährlich und mit voller Wucht schmiss er seine Bücher, die er unter dem Arm hatte, in einen freien Sessel. Dann ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, als suchte er jemanden. Seine Jägerinnen gingen zu ihm und Alicia fragte: “Was suchst du denn?”

Er fuhr herum, sah sie alle drei an und deutete dann ruckartig mit seinem Finger auf Katie: “Du bist so was von tot, Bell!”, meinte er mit vor Wut und Hass bebender Stimme.

schau nicht zurück

So, hier also das neue Kapitel zu Blicke. Diesmal ging es etwas schneller ^__^

Ich hoffe, es gefällt euch und ihr habt euren Spaß damit.

An der Stelle mal ganz liebes Dankeschön an all meine lieben Kommischreiber! Ich wüsste nicht, was ich ohne euch machen würde!

Ihr motiviert mich immer unglaublich!

So, dann lass ich euch mal lesen. ^^
 

glg abgemeldet
 

***********************
 

“Nun mal langsam, Wood!” Katie hob schützend beide Hände hoch und sah ihn herausfordernd an. “Ich wüsste nicht, dass ich irgendwas gemacht habe, was dein Missfallen hätte herauf schwören können. Ich war bei jedem Training, ich habe alle Materialien immer sorgsam behandelt und ich… “

Oliver unterbrach sie: “Ich rede ja auch nicht davon! Ich rede von deinem Freund ! Ich hasse ihn! Und das ist noch nett ausgedrückt! Er glaubt wohl, er hat die Weisheit mit Besen gefressen! Richte ihm aus, dass ich seine ach so tollen Hinweise und Ratschläge absolut nicht brauche! Er ist mir zuwider und jedes Wort, dass er mit mir redet, ist Gift für mich! Es ist schon schlimm, dass du dich mit so was abgibst, aber dass er dann auch noch denkt, mir sagen zu müssen, wie ich mit meinem Team umzugehen habe, also da hört der Spaß dann auf. Und nein, du brauchst mir jetzt nicht sagen, dass er das nur gut gemeint hat!”, winkte Oliver ab, denn Katie hatte bereits Luft geholt, um etwas zu sagen. Wood ließ sie einfach nicht zu Wort kommen, statt dessen schimpfte er munter weiter: “Und dann dieser Blick! Mal ehrlich! Als würde er denken, dass er der Einzige ist, der Quidditch spielen kann! Ich meine, er ist ja nicht schlecht, aber unser gesamtes Team ist besser. Und dann noch seine Hinweise zu meiner Flugtechnik! Als würde er wissen, wo ich meine Schwachpunkte und Stärken habe! Er ist nur eine Schlange!” Wütend funkelten seine Augen.

“Katie! Bitte, lass die Finger von diesem Kerl, er hat nichts gutes im Sinn und wenn ich daran denke, dass er sich vielleicht an dir vergehen könnte, da graust es mich! Er ist ein brutaler, gemeiner holköpfiger Falschspieler!” Tief Luft holend und mit vor der Brust verschränkten Armen sah er seine Jägerin an, die ihn wiederum sprachlos anstarte. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein.

“Oliver, hast du dir mal zugehört? Weißt du, was du da gerade von dir gegeben hast?” Man konnte die Ungläubigkeit aus ihrer Stimme heraushören. Es war für sie einfach nicht verständlich, wie ihr sonst so gerissener und pfiffiger Kapitän auf einmal für Stuss redete. Zumal er sich über Marcus kein Urteil erlauben durfte, da er ihn absolut nicht kannte. Lediglich die Vorurteile, die er ihm gegenüber hatte, bildeten seine Meinung.

Olivers Miene wurde noch finsterer. “Katie, er ist…” Doch Katie hielt ihm den Mund zu. “Sei still, Oliver, oder du wirst es noch bereuen. Ich will gar nicht wissen, was er in deinen Augen noch alles ist.” Damit ließ sie ihn los und stapfte wütend aus dem Gemeinschaftsraum.

Angelina und Alicia hatten dem Ganzen wortlos zugesehen und jetzt lagen ihre Blicke auf dem überrumpelten Wood, der auf das wieder geschlossene Portrait schaute.

“Sag mal, was bitte war das denn für eine Vorstellung?”, fragte Alicia ungläubig.

Oliver drehte sich herum und sah sie an. “Ihr wollt wissen, was passiert ist? Ihr ach so toller Marcus Flint dachte, er sei in der Position, mir Ratschläge geben zu können!”
 

Zufrieden schulterte Oliver seinen Besen und machte sich von den Duschen auf in den Gemeinschaftsraum. Auch wenn heute Hogesmeade angesagt war, er ging nicht hin. Wozu auch? Er wollte sowieso mit niemandem dort hin und da nutzte er seine Zeit lieber für das einzig Sinnvolle.

Quidditch.

Die Spielzüge, die er heute geübt hatte, würde er morgen Katie und Angelina zeigen. Für Alicia hatte er sich noch etwas spezielles ausgedacht. So würden sie die Abwehr jedes Team und im Speziellen die Abwehr der Schlangen, mit Leichtigkeit durchbrechen können.

Er betrat gerade das Schlossportal, als er hinter sich eine Stimme hörte.

“Hey! Wood, bleib mal bitte stehen!” Sofort versteifte sich Oliver und automatisch tastete er nach seinem Zauberstab. Langsam und mit zusammengekniffenen Augen drehte er sich um. “Was willst du von mir, Flint?” Der hob beruhigend die Hände und lächelte leicht.

“Also als erstes wollte ich euch mal zu eurem letzten Spiel gratulieren. Ihr habt super gespielt. Und dann wollte ich dich was fragen.” Seine dunklen Augen suchten die von Oliver.

“Und was genau?” Er konnte es sich einfach nicht verkneifen, bissig zu klingen. Wieso auch? Schließlich stand hier vor ihm eine Schlange, wenn nicht sogar die Schlange der Schlangen.

“Ich wollte nur fragen, ob du vielleicht die Trainingszeiten irgendwie verändern könntest, denn ich habe das Gefühl, dass deine Spieler ganz schön Stress haben!” Dass er im Speziellen auf Katie anspielte, die oft genug todmüde ins Bett fiel und fertig war, sagte er besser nicht. Er wollte nicht, dass Oliver das Gefühl bekam, dass sich Katie bei ihm über ihren Kapitän auslies, was sie ja auch nicht machte, aber bei Oliver konnte man ja nie wissen.

Was er auch prompt bewies. “Halt dich da raus, Flint, ich denke, du hast mit deinem Team mehr als genug zu tun!”, fuhr er den Kapitän der Slytherins an.

“Gut, dann noch was anderes. Ich habe dich gestern und heute kurz fliegen sehen. Und wenn ich das mal so sagen darf: so genial wie du den rechten und den mittleren Ring deckst, so beschissen läuft es bei dem linken. Ehrlich, da hast du arge Probleme wie mir scheint.”

Dass Marcus es gut meinen könnte, kam Oliver gar nicht in den Sinn. Wütend sah er seinen Gegenüber an. “Hat dich irgendjemand nach deiner Meinung gefragt? Aber wo wir doch gerade bei Wahrheiten sind! Lass die Finger von Katie! Sie ist zu gut für dich!” Olivers braune Augen musterten Marcus abfällig. Ihm entging nicht, dass der Slytherin schlucken musste.

“Lass das mal meine Sorge sein, Wood!” Mit diesen Worten drehte er sich kopfschüttelnd um und verzog sich.
 

“Du hast ihm gesagt, dass er Katie nicht verdient hat?” Fassungslos sah Alicia Oliver an, während Angelina sich erschrocken die Hand vor den Mund hielt.

“Ja, habe ich und ich habe ja schließlich auch Recht!” Er war voll von der Richtigkeit seiner tat überzeugt.

“Bist du wahnsinnig geworden, Oliver? Das ist genauso, als würde dir jemand sagen, dass du dich nie wieder auf einen Besen setzen darfst!”

Doch Oliver schnaubte nur auf. Klar, Lina, als ob man das vergleichen könnte!”

Er winkte nur ab und verschränkte eigensinnig die Arme vor der Brust.

“Dir ist nicht mehr zu helfen, Wood!” Alicia war eindeutig sauer. Ihr ging das zu weit, denn es war doch die Sache von Marcus und Katie, ob sie eine Beziehung führten und wie sie sie führten.

“Lina, lass uns gehen!”, meinte sie und griff nach dem Arm ihrer Freundin, um sie aus dem Gemeinschaftsraum zu ziehen.
 

“Ich glaube, ich spinne!” Alicia schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen. Sie waren auf dem Weg in die große Halle, denn das Abendessen rief.

“Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen!”

“Das kannst du laut sagen! Ich hoffe nur, dass Katie sich nicht zu sehr aufregt! Ich möchte im Moment nicht in Olivers haut stecken!”

Gemeinsam betraten sie die Halle und stellten erstaunt fest, dass Adrian und Miles neben Katie saßen und auf sie einredeten.

Langsam gingen sie näher.

“…vorgefallen!”

“… uns doch sagen.”

“…Streit!”, rief Katie und warf die Arme verzweifelt in die Luft.

“Ist alles in Ordnung?” Angelina blieb neben ihrer Freundin stehen und sah fragend auf sie drei herunter.

“Nicht so ganz!”, erwiderte Adrian. “Marcus hat sich in sein Zimmer eingeschlossen und wir wissen nicht, wieso. Das hat er noch nie gemacht!” Man merkte, dass er sich Sorgen um seinen besten freund machte.

Die beiden Jägerinnen sahen sich an und seufzten schwer. “Ich denke, wir wissen, was los ist, oder?” Angelina sah Alicia an, die traurig nickte.

“Ja, Wood konnte sich nicht zurückhalten, würde ich es mal vorsichtig ausdrücken.”

“Wie meinst du das?” Miles war aufgestanden und hatte sich neben Alicia gestellt.

Unsicher sah diese jetzt zu Katie. Nicht, dass sie einen Wutanfall bekam, denn dann konnte Wood sich schon mal ein Grab besorgen. Katie, der der Blick nicht entgangen war, zog nur genervt eine Augenbraue in die Höhe. “Was hat er gesagt?”

Angelina spürte, dass ihre Freundin es wohl nicht sagen konnte, also begann sie zu erklären. “Oliver hat vorhin mit Marcus eine kleine Begegnung gehabt. Nun ja und am Ende des Gespräches meinte unser Superhüter dann, dass Katie etwas viel besseres als Marcus verdient hatte. Und wenn ich mich recht erinnere, meinte er noch, dass er seine Finger von Katie lassen soll.” Entschuldigend blickte sie in die Runde.

Katie fiel fast alles aus dem Gesicht. “Er hat was gesagt?” Sie schien es nicht glauben zu wollen.

“Er meinte, dass du zu gut für Marcus bist!”, meinte Adrian mit zusammengebissenen Zähnen. “Dafür ist Wood fällig!” Er sah Miles an, der sofort zustimmend nickte. Katie stand auf und stellte sich vor Adrian. “Wie kann ich euch unterstützen?” Man konnte ihre Wut förmlich anfassen.

Ein leichtes Lächeln glitt über Adrians Gesichtszüge.

“hm. Ich glaube, als erstes solltest du mit Marcus reden!” Ohne ihre Antwort abzuwarten, griff er nach ihrer Hand und zog sie mit sich aus der Halle.
 

“Komm schon, mach bitte die Tür auf!” Katie bettelte nun schon ganze zehn Minuten um Einlass. Marcus allerdings tat einfach so, als würde er es nicht hören. Vielleicht tat er das ja wirklich nicht. Es konnte ja sein, dass er sein Zimmer mit einem Stillezauber belegt hatte.

Doch das für Katie kein Grund, aufzugeben. Sie klopfte einfach weiter gegen die Tür.

Und endlich hatte sie Erfolg. Ein benervter Marcus öffnete ihr die Tür und fuhr sie unwirsch an: “Was ist?”

Sie zuckte kurz erschrocken zurück, schob sich aber schlussendlich an ihm vorbei und trat in sein Zimmer.

“Was glaubst du, was du da tust?”, fragte er und drehte sich zu ihr.

“Ich setze mich auf dein Bett und dann höre ich mir deine Erklärung an, weshalb du dich in deinem Zimmer einschließt.”

“Da gibt es nichts zu erklären!” Unwirsch winkte er ab und wich ihrem Blick aus.

“Natürlich. Da gibt es absolut nichts.”, meinte sie sarkastisch.

Seufzend ließ er sich neben sie fallen und legte sich dann lang aufs Bett. Mit hinter dem kopf verschränkten Armen sah er an die Decke.

“Wie viel weißt du denn?”, fragte er vorsichtig.

“Dass Wood der Meinung ist, dass wir nicht zusammen passen, weil ich ja viel zu gut für dich bin!” Man konnte deutlich aus ihrer Stimme hören, dass sie das komplett anders sah.

“Aber er hat doch recht!”, versuchte Marcus zu erklären. Katie wirbelte herum, setzte sich rittlings aus ihn und küsste ihn stürmisch. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah, als sie diesen “Angriff” startete, doch im Grunde war es ihm auch egal, weil er einfach nur ihre Nähe genoss.

Nach einer Weile löste sie sich von ihm, sah ihm in die Augen und meinte: “Wehe, du denkst noch einmal, dass du nicht gut genug für mich bist! Das entscheide immer noch ich und niemand sonst!”

Endlich glitt ein kleines Lächeln über Marcus’ Gesicht. “Gut, Engel. Versprochen, ich werde nie wieder daran zweifeln!”

Zufrieden nickte sie und rutschte von ihm runter, um neben ihm zum Liegen zu kommen und sich fest an ihn zu kuscheln.

Sachte strich er ihr durchs Haar. Auf einmal drehte er sich ein wenig und sah sie fragend an. “Wie ich gehört habe, sind die Dates super gelaufen! Und Adrian scheint sich wohl noch mal mit Angelina zu treffen!”

“Ja, ich finde das irgendwie richtig klasse! Die beiden geben aber auch irgendwie ein süßes Paar ab. Zumal ich denke, dass Adrian und Lina wesentlich besser zusammen passen als Fred und sie.”

Marcus musste sich zusammen reißen, um nicht laut loszulachen. Anscheinend würde es wohl bald mehrere Löwen-Schlangen-Paare geben. Ihm sollte es nur Recht sein, denn sein freund interessierte sich bereits länger für dieses Mädchen. Auch wenn er es nie offen zugeben würde, Marcus als bestem Freund war das nicht entgangen.
 

Ein paar Etagen höher saßen eben diese beiden zusammen und schwiegen sich an. Nicht, dass es eine unangenehme Stille war, doch trotzdem fühlte sich Adrian nicht wohl, da er sich nicht sicher war, ob Woods Auftritt etwas an Angelinas Einstellung zu dem nächsten Treffen geändert hatte.

Unsicher sah er immer wieder zu dem Mädchen neben sich. Ihr entging das natürlich nicht und irgendwann fragte sie: “Ok, Was ist los?”

Ertappt fuhr er zusammen und sah auf den Boden.

“Adrian?”

Seufzend sah er wieder auf und murmelte dann: “Bleibt alles beim alten?”

Jetzt war Angelina verwirrt. “Wie meinst du das?”

“Steht unser Date noch?”

Ungläubig sah sie ihn an. “Klar, wieso sollte es nicht mehr so sein?”

“Na ja, ich weiß ja nicht, ob Wood auch dazu was gesagt hat.” Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit. Angelina lächelte. “Keine Sorge. Ich lass mir da genauso wenig wie Katie reinreden. Es geht nur mich etwas an, mit wem ich ausgehe! Da hat auch Wood nichts zu melden.”

Erleichtert sah er sie an und lächelte leicht. “Dann ist gut.”

Angelina lächelte ihn an und fragte: “Dachtest du echt, dass ich mich so leicht beeinflussen lasse?”

Adrian sah sie entschuldigend an und beugte sich leicht nach vorn. sie konnte die unausgesprochene Frage in seinen Augen sehen und schnell überbrückte sie die letzten Zentimeter zwischen ihnen.

Spiegel der Seele

Bitte schlagt mich nicht. Ich weiß, dass ich schon Ewigkeiten nichts mehr hochgeladen habe bei der FF. nur gingen mir die Ideen etwas aus, weil sich die Geschichte ziemlich verselbstständigt hat. Ich versuche aber, in Zukunft wieder regelmäßig was Neues on zu stellen.

So, da will ich euch mal nicht vom Lesen abhalten.
 

GlG abgemeldet
 

**************
 

“Und du meinst, dass das so geht?” Nicht zum ersten mal in der letzten Stunde fragte Angelina ihre Freundinnen, was diese von ihrem Outfit hielten. Katie sah einfach nur kopfschüttelnd auf die nervöse Hexe, die immer wieder einen prüfenden Blick in den Spiegel war.

“Komm schon Lina, das ist doch nur ein Date, du sollt ihn ja nicht gleich heiraten, weißt du? Außerdem bist doch schon mal mit ihm ausgegangen.” Katie konnte sich den Kommentar einfach nicht verkneifen.

Als Antwort streckte Lina ihr die Zunge raus. “Weißt du, Bell, nur weil du glücklich vergeben bist, musst du nicht solche frechen Kommentare von dir geben.” Gespielt ernst baute sie sich vor der Jägerin auf und piekste ihr mit dem Zeigefinger in die Wange, was Katie ein Lachen entlockte.

“Verzeih mir bitte!” Gespielt schniefte sie und griff sich ans Herz. “Du siehst einfach umwerfend aus, Pucey wird sabbernd vor dir stehen und den Mund nicht mehr zubekommen, glaub mir, der wird heute Abend mit Sicherheit Stunden unter der Dusche stehen.”

Entsetzt sah Angelina ihre jüngere Teamkollegin an.

“Also Katie! Hat Marcus so einen schlechten Einfluss auf dich, dass du schon solche vulgären Sachen sagst?”

Katie rollte lediglich mit den Augen und blieb ihr eine Antwort schuldig.

“Habt ihr zwei dann euer Gespräch beendet? Denn ich denke, Pucey wird warten.”, mischte sich Alicia ein.

Sofort nickte Angelina und griff nach ihrem Mantel. “ja, wir sehen uns später.” Schon stürmte sie aus dem Schlafsaal.
 

“Sag mal, was ist nun eigentlich zwischen dir und Miles?”, fragte Katie mit einem Seitenblick auf Alicia. “Dass Lina irgendwie voll begeistert von Pucey ist, lässt sich nicht leugnen, aber bei dir bin ich mir nicht so sicher.”

“Hm. Ich denke, Miles und ich verstehen uns gut, aber für mehr reicht es auf beiden Seiten nicht. Wir haben zwar mittlerweile ziemlich viel Zeit miteinander verbracht, aber ich habe eher das Gefühl, dass er ein großer Bruder für mich ist. Ich hab keine Schmetterlinge im Bauch oder so.” Ein entschuldigendes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. “Ich denke, ich bin ein hoffnungsloser Fall, was den blöden Weasleyzwilling angeht.”

“Also sollte sich George langsam mal ins Zeug legen, was?”

“Ja, das wäre nicht schlecht.” Verträumt nickte Alicia und starrte auf ihre Bettdecke.

“Und wenn du den ersten Schritt machst? Ich meine, George ist ein Kerl, die sind nicht nur schwer von Begriff, die sind auch ängstlicher, als man denkt.”

“Nein, jetzt ist George an der Reihe, er hat sowieso noch einiges gut zu machen. Wenn ich da an seine bekloppten Ausrutscher denke, wo sie die Slytherins dermaßen geärgert haben - nein, das war einfach zu viel. Auch wenn sie danach ruhiger und gesitteter waren, das nehme ich ihnen trotzdem übel. Wir sind schließlich nicht im Kindergarten.”

Katie nickte. Lesh hatte ja recht, aber es war schon fraglich, ob George seinen Verstand mal einschalten würde und der hübschen Gryffindor sagen würde, dass er sie mochte, denn dass es so war, hatte Katie längst gemerkt. Nicht nur an der Art und Weise, wie er auf Miles reagiert hatte, sondern auch, wie er sie seit dem ansah, war ziemlich aufschlussreich.

“Lass uns essen gehen. Ich brauche mein Frühstück.” Alicia sah lächelnd zu Katie und zog sie mit sich mit.
 

“Alle Achtung.” Grinsend begrüßte Marcus Katie vor der großen Halle. Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben, während er sich nach unten beugte, um ihr einen Kuss zu geben.

“Na eure Freundin hat Adrian mächtig den Kopf verdreht. Der Morgenmuffel aus Slytherin war heute schon um acht munter und das, obwohl er erst um zehn sein Date hatte. Und das wir uns auch gleich richtig verstehen, er hat mich um die Zeit aus dem Bett geholt, weil er alleine niemals ruhig geblieben wäre.” Was Marcus davon hielt, konnte man ziemlich eindeutig an seinem Gesicht ablesen.

“Sorry. Warum gehst du nicht wieder schlafen?”, fragte Katie und kuschelte sich zufrieden in seine Arme.

Alicia war nach einen kurzen Guten Morgen an Marcus lächelnd in die große Halle zum Frühstück verschwunden.

“Könnte ich machen. Kommst du mit?” Seine dunklen Augen bohrten sich in ihre und sie konnte Vorfreude und Hoffnung sehen.

Grinsend erwiderte sie den Blick. “Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, was? Schließlich musst du ja zu deinem Schlaf kommen.”

Kaum hatte sie das gesagt, zog er sie auch schon mit sich Richtung Kerker.
 

“Sind die Zwillinge nun eigentlich mal aktiv geworden?”, fragte Marcus nach einer Weile.

Katie hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt, während er ihr liebevoll durch das Haar strich. “Nein. Ich glaube, Fred hat nicht solche Gefühle für Lina und wenn ich sie richtig einschätze, will sie das auch gar nicht mehr.” Marcus hörte, dass sie grinste und auch auf seine Lippen schlich sich ein Lächeln.

“Und George, der eindeutig auf Lesh steht, kommt nicht zu Potte. Ich meine, Lesh steht nach wie vor auf ihn, aber der Vollidiot rührt keinen Finger.”

“Vielleicht sollten wir die beiden einfach mal in eine Besenkammer oder so sperren.”

Katie hob ihren Kopf und sah fragend auf ihn herunter. “du willst, dass die beiden …?”

“Keine Ahnung. Vielleicht hilft es ihnen ja. Schließlich ist es ungesund, so was zu unterdrücken.”

“Also Mr. Flint, ich bin entsetzt.”

“Wieso? Wenn Weasley echt zu blöd ist, muss man ihm helfen. Dann lässt er uns auch vielleicht in Ruhe.”

Katie richtete sich auf und krabbelte auf seine Hüfte. “Und du meinst, dass eine Besenkammer die richtige Methode ist, den beiden zu helfen?”

“Klar, Besenkammern sollen sehr schön sein, habe ich gehört.” Ein vielsagendes Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit.

Von Katie kam nur ein Stöhnen, gefolgt von einem Augenverdreher. “Mal ehrlich, ich glaube, ich habe mir nicht richtig überlegt, auf was ich mich bei dir eingelassen habe.” Sie schüttelte den Kopf und beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen. “Ich denke aber, dass die beiden dass schon alleine regeln sollten.”

“Und wie lange soll deine Freundin dann noch warten? Ich hab noch ne harmlose Variante. Was hälst du von Mistelzweigen? Die haben schon einige zusammengebracht.”

“Das ist aber ziemlich abgedroschen, meinst du nicht?”

“Und, ist doch egal, solange es nur hilft.”

Marcus begriff nicht, warum Katie sich so sträubte, ihrer Freundin ein wenig unter die Arme zu greifen.

“Katie, warum willst du diesmal nichts machen?”, fragte er deshalb.

“Ganz einfach. Lesh hat mir vorhin erst gesagt, dass nun George an der Reihe ist. Und sie hat Recht. Wenn er sie wirklich will, dann sollte er sich auch ein wenig anstrengen, denn sie ist es alle Mal wert.”

Gut, von der Sichtweise her ergab das durchaus Sinn.

Ergeben nickte Marcus und zog Katie wieder zu sich nach unten. “Sag mal, was ich dich schon lange mal fragen wollte: hast du eigentlich schon ein Date für den diesjährigen Weihnachtsball?”

Katie grinste frech und tippte sich dann nachdenklich ans Kinn. “Lass mich mal überlegen. Also gefragt haben mich ja schon einige, jetzt muss ich nur noch überlegen, wem ich alles zugesagt habe.”

“Miss Bell, ich bin entsetzt!” Mit einer geschickten Drehung begrub er Katie unter sich, die erschrocken quiekte.

“Egal, wem du alles zugesagt haben könntest, das wir eins gleich mal klarstellen, das war eine rein rhetorische Frage, auf die du übrigens nur eine einzige Antwort haben dürftest.” Er knurrte leise und versuchte, grimmig zu kucken. Doch Katie sah deutlich, dass er sich ein lachen verkneifen musste.

“Und wie müsste meine Antwort lauten?” Sie spielte sein Spiel nur zu gerne mit.

Kurz räusperte sich Marcus, dann meinte er: “Natürlich habe ich ein Date. Und das mit meinem absoluten Traummann, der Schlange aller Schlangen, dem Mann meines Herzens, Marcus Flint - den ich über alles liebe und für den ich alles machen würde.”

Katie sah ihn kurz mit großen Augen an und fing dann an, schallend zu lachen.

“Klar, das werde ich auf alle Fälle sagen! Ich glaube, um dein Selbstbewusstsein muss ich mir keine Sorgen machen, was?”

Auch Marcus grinste und beugte sich zu ihr herunter, um ihr Lachen mit seinen Lippen zu ersticken.
 

“Bist du mir immer noch böse?” Geknickt sah er auf das Mädchen vor sich, welches ihn seit geraumer Zeit konsequent ignoriert hatte.

Jetzt sah sie auf und schaute in braune Augen, die entschuldigend und reumütig zu ihr herunter schauten.

“Ja.”, meinte sie deshalb nur knapp.

“Was soll ich denn machen, damit du mir nicht mehr böse bist? Ich halte das nicht mehr aus. Ich will wieder normal mit dir reden und lachen können!” Alicia hörte, dass George es ernst meinte, denn er klang müde und am Ende seiner Kräfte.

Leise seufzte sie und klopfte dann neben sich. Sofort saß George neben ihr auf der Couch und sah sie erwartungsvoll an, während Alicias Blick nur auf ihm lag. Eine ganze Weile sahen sie sich einfach nur an, bis sie schließlich die Schulten zuckte und sich an ihn kuschelte.

Sofort legte er seine Arme um sie und seinen Kopf auf ihren.

“Weißt du, Katie hat Recht.”, meinte er nach einer Weile.

“Mit was?”, fragte Alicia. Ihre Augen hatte sie geschlossen, während sie seinem regelmäßigen und ruhigen Herzschlag lauschte.

“Dass ich selber schuld bin, wenn du mit anderen Typen ausgehst. Dass ich bei Bletchley so ausgeflippt bin, war nicht richtig. Auch wenn ich es nach wie vor nicht gerade super finde, dass du mit ihm ausgegangen bist.”

“Es war doch nur ein Date.”, fuhr sie ihm dazwischen.

“Ja, aber du hast gesehen, wohin Dates führen können! Ich sage da nur Katie und Angelina!”

Alicia nickte, erklärte dann aber: “Ich mag Miles. Aber für mich ist er mehr ein Bruder als jemand, in den ich mich verlieben könnte und ich weiß, dass es bei ihm umgedreht genauso ist. Und ob es dir nun gefällt oder nicht, ich hab mich mit der Schlage angefreundet und ich werde auch weiterhin mit ihm befreundet bleiben, denn er ist ein lieber und freundlicher Kerl, mit dem man viel lachen kann.”

“Solange es nur dabei bleibt.”, murmelte George. Alicia hatte es trotzdem gehört.

Sie richtete sich ein wenig auf und sah ihn jetzt mit hochgezogener Augenbraue an.

George wurde augenblicklich rot und wich ihrem Blick aus. Alicia stellte verwundert und erfreut fest: “Du bist tatsächlich eifersüchtig. Ich glaub es nicht, George Weasley ist eifersüchtig! Dass ich das noch erleben darf. Einfach toll!” Zufrieden und ein klein wenig überheblich grinste sie ihn an, während er ihr nur die Zunge rausstreckte.

“Ja, bin ich. Na und?” Er wollte noch mehr sagen, aber als er ihre leuchtenden Augen sah, blieb ihm jedes weitere Wort im Hals stecken.

Sollte Fred echt Recht behalten und Alicia mochte ihn tatsächlich genauso sehr, wie er sie?

Kurz zögerte er noch und beugte sich schließlich doch nach vorn zu ihr.
 

Dass Alicia auf Wolke sieben war, konnte ihr wirklich jeder ansehen und als Katie mit Marcus zusammen zum Abendessen ging, stupste sie ihn an. “Ich glaube, die Idee mit der Besenkammer und den Mistelzweigen musst du dir für jemand anderen aufheben.” Mit einem Kopfnicken deutete sie auf ihre zwei Freunde, die glücklich grinsend am Löwentisch saßen und nicht wirklich einen Bissen aßen. Vielmehr waren sie in ihrer eigenen kleinen Welt, die nur sie beide umfasste.

“Es wurde aber auch langsam Zeit.”, meinte zufrieden eine tiefe Stimme neben Marcus.

Sowohl Katie als auch der Slytherinkapitän drehten sich um und sahen Miles, der ein lächeln auf den Lippen hatte. Sein Blick lag auf den beiden Turteltäubchen.

Dann schaute er zu seinem Freund. “Ich brauch übrigens deine Hilfe. Es gibt da ein Mädchen, dass ich mag. Ravenclaw und die sind ja bekanntlich ähnlich temperamentvoll wie die Löwen.” Er grinste Katie kurz an und schaute dann wieder fragend zu Marcus. “Ich will, dass sie mir gehört. Ich teile nämlich nicht gern.”

“Lieber Miles, da fragst du genau den Richtigen.”

Mit diesen Worten und einen kleinen Kuss für Katie später machte er sich mit seinem Freund auf zu seinem Tisch.

Grinsend sah Katie ihnen nach. Wie es aussah, konnte ihr Freund seine “grandiosen” Ideen doch noch an den Mann bringen.

Auch sie wandte sich zu ihrem Tisch und machte sich auf zu dem glücklichen Löwenpärchen, dass sie bereits breit grinsend ansah, als sie auf sie zuging.



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Von: abgemeldet
2012-06-11T20:06:33+00:00 11.06.2012 22:06
Einfach wundeschön :D
Nur..wann schreibst du weiter? Q.Q wird es denn überhaupt fortgesetzt?
Von:  darkbird
2011-02-09T16:59:43+00:00 09.02.2011 17:59
also nur um das mal vorweg anzumerken, das ist meine absolute lieblings HP-FF.
Anfangs war ich von dem paaring nicht sonderlich übezeugt, hab auch die ein oder ander FF gelesen, die ein echter Griff ins klo war. aber das hier. also entschuldige bitte, das ich in diesem fall etwas voreingenommen mit meiner Kritik bin.

ich find die FF einfach sooooooooooooooooooooooooooooooooo toll. ich hoffe das es schon sehr bald weiter geht. der Pause sollte wirklich ein Ende gesetzt werden.
Ich find es einfach klasse, das, auch wenn zwischen den einzelnen Kaps länger pausen liegen, der Fluss im ganzen nicht unterbrochen wird. jedes mal wenn ich die FF les, fang ich wieder von vorn an und freu mich immer wieder für katie & marcus.
Ausserdem merkt man, das du die Bücher des öfteren gelesen hast. du nimmst zwar keinen bezug auf die Geschichte an sich aber die Details (der gemeinschaftsraum & die Schlaafsäle, das vertrauensschülerbad & die große halle) find ich einfach klasse. Auch McGonagall hast du klasse getroffen, die erste immer überlegene Hexe.
ich könnte jetz noch weiter schwärmen, aber ich heb mir besser noch was auf, für das näxte kommi, das dann am ende der Story verfasst wird ;)

glg darkbird
Von: abgemeldet
2010-06-16T21:57:01+00:00 16.06.2010 23:57
Oh, ich liebe diese FF~
Vorallem das Pairing Katie x Marcus hat es mir angetan, aber für Fred und George hab ich auch langsam was übrig.

Ich hoffe es geht bald weiter
Von:  Kooriko_Cosplay
2010-05-16T15:24:20+00:00 16.05.2010 17:24
Ja ... ok, Wood hat einen an der Klatsche ... XD
Katie hat ihn ziemlich gut unter Kontrolle, dafür, dass sie nicht zusammen sind XD
Hach ... ich finde deinen Schreibstil einfach nur perfekt! Wirklich, du hast vielleicht ein zwei Fehler gemacht, aber da fehlt dann nur ein Buchstabe ;)
Ich bin ja mal gespannt, was dann jetzt noch kommt.

LG _Shio_
Von:  Kooriko_Cosplay
2010-05-16T15:11:54+00:00 16.05.2010 17:11
:D
*lachend am Boden liegt*
Gott, ich liebe die Zwillinge ... die beiden sind einfach nur der Hammer. Einfach zu köstlich, wie das Gebiss gihihihi *räusper* *bg*
Wood ist schon ziemlich schräg ... fast schon unheimlich ... finde ich und Flint? ich hab das Gefühl, der mutiert noch zum Stalker ...

Ein wundervolles Kapitel! Einfach wunderbar, wie du das geschrieben hast. Vielleicht ein zwei Fehlerchen, aber mehr auch nicht. Ich bin gespannt, was noch so kommt.

LG _Shio_
Von:  Kooriko_Cosplay
2010-05-16T15:01:08+00:00 16.05.2010 17:01
Sehr schön geschrieben.
XD Ich bin ja mal gespannt, was noch so passiert.

LG -Shio_
Von: abgemeldet
2010-04-02T09:22:56+00:00 02.04.2010 11:22
Kein Ding, Süße :*
Ich mach das ständig, drei Monate oder so zu warten, bis das neue Kapitel da ist. Es soll ja schließlich ein gutes Kapitel werden, ne? :)
Und das einzige, was mir bei dem hier einfällt, ist eigentlich nur
E N D L I C H !!
Das war auch mal Zeit! (Da kann ich Miles nur zustimmen. Hihi)
Wundervolles Kapitel, hat mir wirklich gut gefallen. Was mir abgegangen ist, war Pucey ;D
Also, weiter so :* Ich freu mich aufs nächste Kapitel, das hoffentlich bald nach kommt?
ENDLICH ENDLICH sind Leeshy und Georgie auch zusammen. <3 <3

Liebste Grüße
Leesh.
Von:  DEngel
2010-03-20T19:34:31+00:00 20.03.2010 20:34
Süße Pärchen die du da augesucht hast....

bin schon gespannt wies weiter geht...

Lg Ciao
Von:  eva-04
2010-03-19T22:31:01+00:00 19.03.2010 23:31
richtig großariges kappi^^
ich hätte die beiden schongerne in der besenkammer oder unter dem mistelzeig gesehen^^
ich bin gespannt wie das mit miles weiter geht^^
freu mich darauf etwas über das date von adrian und angelina zulesen^^
und natürlich freu ich mich auf den weihnachtsball^^

*wink*
Von:  PoS
2010-03-19T19:31:52+00:00 19.03.2010 20:31
Hach, war dete schön! Ich habs gleich dreimal gelesen!
Ich könnte mich daran gewöhnen, wieder jeden Tag so ein Kapitel zu lesen!

Bin gespannt, was Dir noch so einfällt für die Katie und Marcus und nicht zu vergessen, Angie und Adrian!

Susse die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit*kichert

Ich könnte wetten, das wird ein heißer Weihnachtsball!

Wir lesen uns,
und Süße, das nächste Mal dürfen es ruhig ein paar Wörter mehr sein*fg

PoS



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