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Shit! Verliebt!

Warum gerade du?
von

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...

Ich saß auf einer Parkbank und musste mich damit abfinden, dass ich ein Junge war.

Ja, hörte sich komisch an, aber ich wäre viel lieber ein Mädchen.

Sie waren immer so hübsch, und man konnte so viel aus sich machen, während wir Jungs doof angeguckt wurden, wenn wir uns schminkten, die Haare stylten und womöglich noch ein pinkfarbenes Shirt trugen.

Ach scheiße!

Aber andererseits, ich wollte meinen Schwanz behalten!

Es war doch echt zum verfluchen!

Aber wenigstens stimmte mit meiner Sexualität alles. Ich stand auf Mädchen, und nicht auf Typen, aber trotzdem wurde ich ständig als Schwuchtel abgestempelt.

Ich seufzte.

Dieses viele Nachdenken machte mich noch ganz wuschig!

Ich wühlte in meiner Jackentasche nach meiner Schachtel und dem Feuerzeug.

Keine Ahnung, weshalb ich rauchte. Es war halt so gekommen, und dabei hatte ich immer gesagt, als ich noch 14 war, das ich so was niemals anfassen würde, und jetzt?

Jaja, so schnell kann sich eine Meinung ändern.

Ich grinste und zog einmal daran.

„Rauchst du schon wieder?!“, etwas flog von hinten auf mich und riss mich beinah von der Bank.

„Mensch Bea!“, ich sah meine beste Freundin ein wenig strafend an, musste dann aber lachen, da sie gerade versuchte, ihre Haare richtig zu richten. Aber sie sah trotzdem wieder einmal wunderschön aus. Wie machte sie das bloß immer?

Ich sah von mal zu mal schrecklicher aus! Und dabei war ich jeden Morgen eine Stunde im Bad…

„Sorry…, aber echt! Du kannst doch mal damit aufhören!“, sie nahm mir grinsend die Kippe weg und schmiss sie in den Matschschnee.

„Hey!“, ich sah sie protestierend an. Die hatte einfach so meine Kippe weggeschmissen! Blöde Schla-, ach ne, ich hatte sie doch lieb.

„Hör auf damit! Dann hör ich auch auf!“

„Mit was?“, ich sah sie prüfend an. So weit ich weiß, hatte sie doch gar keinen Laster.

„Dir die Kippen wegzuschmeißen!“

Ich schwieg kurz: „… Ist ja logisch, oder?“

„Was?“, sie sah mich fragend an, wobei ihre Haare ihr ihre Haare wieder ins Gesicht fielen.

„Na das du dann damit aufhörst, wenn ich aufhöre mit rauchen. Was ich aber nicht tun werde!“, ich lächelte sie zuckersüß an und ging schon mal voraus.

„Hey! Warte mal!“, sie kam mir hinterher gerannt, „Und nun?“

„Lass uns ins Mekkes gehen!“, ich grinste sie an. Dieser Fast-Food-Laden war Liebe. Einfach nur Liebe. Noch dazu gab es da immer hübsche Bedienungen…!

Wiedersehen

„Komm schon! Bisschen schneller!“, meine Güte. Bea ließ sich heute aber auch wieder Zeit!

„Hetz mich nicht!“, sie sah mich leicht genervt an. Man sollte sie wirklich nicht hetzen, denn sie konnte wirklich böse werden.

Ich seufzte und gab dann doch nach. Gemütlich liefen wir zum Mekkes. Solang wir heute noch ankamen, war mir der Rest egal.

„Ob heute wieder hübsche Bedienung dabei ist?“, nach einer Weile sah ich sie grinsend an, worauf sie bloß grinsend die Augen verdrehte. Was das betrifft, war ich wohl wirklich schlimm.

„Denk doch mal an was anderes, als an Weiber und Sex!“, noch immer sah sie mich grinsend an, da sie meinen Tick, der vor gut einem Jahr ausgebrochen war, nur zu gut kannte. Ständig hatte ich ihr irgendetwas vorgeschwärmt, oder ihr erzählt, wie geil es wieder mit jemandem war.

„An was soll ich sonst denken?“, provokativ sah ich sie an. Eigentlich wusste ich genau, an was ich, ihrer Meinung nach, denken sollte.

„Das weißt du ganz genau!“, sie grinste mich an.

Bea war total Yaoi-verrückt, demzufolge wollte sie auch, das ihr bester Freund, also ich, schwul war. Nur den Gefallen würde ich ihr mit Sicherheit nicht erfüllen, da ich mit anderen Schwänzen wirklich nichts anfangen konnte.

„Du bist schlimm ey!“, ich piekste sie in die Seite, worauf sie bloß quiekend einen Meter Sicherheitsabstand nahm, aber immer noch munter vor sich hin grinste.

„Ich weiß, und ich steh dazu!“
 

Nach den einen oder anderen Sticheleien kamen wir bei Mekkes an. Warmer Cappuccino, ich komme!

Wir stellten uns an der langen Schlange an. Es war doch echt zum kotzen, ständig so viele Menschen!

„Was darf es sein?“, nach ca. 5 Minuten wurde ich von einer Stimme mehr oder weniger munter gemacht. Wir waren dran? Ein Wunder!

Ich schaute die Bedienung an, worauf mir erstmal die Kinnlade runterklappte.

Wow…

Moment mal, wow?

Das war erstens ein Typ und zweitens kannte ich den auch noch! José!

Ich ging mit ihm in die Grundschule, und ich hatte ihn bestimmt seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Aber dieses Gesicht konnte man einfach nicht vergessen!

„Moment mal, José?“, immer noch etwas unglaubwürdig betrachtete ich ihn.

„Hm? Kennen wir uns?“, er sah mich leicht fragend an, wobei er seinen Kopf etwas schief legte und mich mit diesem unglaublich süßen Blick ansah.

Moment mal! Unglaublich süßer Blick?! Ich werde doch nicht gerade schwul, oder?!

„Ehm…, erkennst du mich nicht mehr? Wir sind in der Grundschule in dieselbe Klasse gegangen…, und danach haben wir uns auch noch ab und zu gesehen, aber dann warst du wie verschwunden…“, ich senkte meinen Blick.

„Jungs, ich stör euch ja nur ungern, aber ihr haltet hier alles auf!“, Bea sah uns beide im Wechsel an.

„Okay, ich komm dann gleich zu euch, hab ja in 5 Minuten Schluss. Also, was wollt ihr?“, er sah sie lächelnd an, und irgendwie machte es mich gerade ein bisschen eifersüchtig.

„Ehm, 2 Cappuccinos reichen…“, sie gab ihm schon mal das Geld, während ich noch immer nicht wusste, was ich tun sollte. Irgendwie freute ich mich, ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen, nur es machte mir auch Angst, da ich so ein komisches Kribbeln in der Magengegend hatte.

„Okay, ich bring sie euch dann mit vorbei“, wir bedankten uns bloß noch und gingen dann zu einem freien Tisch.

„Er ist echt nett…“, Bea grinste mich an. Ich wollte nicht wissen, was sie schon wieder dachte.

„Hm? Kann sein…“

„Nanu? Sag jetzt nicht, dass du dich jetzt wegen ihm so komisch benimmst…“, sie sah mich noch immer grinsend an. Hatte ich schon mal erwähnt, dass sie mir Angst machte?

„Tu ich gar nicht!“, protestierte ich, nur die Chance, dass sie es mir auch abnahm, war gering. Sehr gering sogar,

„Klar…, aber jetzt mal Spaß bei Seite. Du freust dich doch, das du ihn wieder gefunden hast?“

Ich senkte meinen Blick. Dieses Weib machte mich hier noch wahnsinnig. Auf was wollte sie bitte schön hinaus? Das ich was von ihm wollte? Ne, ganz sicher nicht! Ich will nichts von Typen!

„Schon, aber nicht in dem Sinne, was du schon wieder denkst!“, ich grinste sie etwas gezwungen an.

„Hm…, sicher? Ihr beide wäret ein wundervolles Paar…“

„Wer mit wem?“, noch ehe ich was sagen konnte, stand José hinter mir und stellte drei Tassen Cappuccino auf den Tisch, und setzte sich dann mit zu uns.

„Ehm…, zwei Freunde von uns“, ich konnte ja schlecht `wir beide` sagen. Ich sah Bea mit einem bittenden Blick an. Sie sollte mir jetzt ja zustimmen.

„Genau…, Chris und Amy“, Bea war so lieb und log mit. Amy und Chris gab es sogar wirklich und die beiden waren zwar schon länger ein Paar, aber sie mussten jetzt einfach dafür herhalten.

„Im Übrigen ist mir wieder eingefallen, wer du bist“, Josè sah mich grinsend an, „Du bist doch Johannes Gerbert, nicht wahr?“

„Ich hasse dieses Namen“, murrte ich bloß zur Antwort und rührte weiter in meinem Cappu.

„Okay, dann halt Jo, oder?“

„Wäre besser“, Bea sah ihn grinsend an. Es war wirklich besser, wenn man mich Jo nannte. Den einen oder anderen Lehrer hatte ich schon angemotzt, weil er mich Johannes genannt hatte. Und ich bin nun mal der Typ, der gern richtig austickt und sich über Konsequenzen keine Gedanken macht. Von daher hatten die meisten Lehrer bei mir schlechte Karten.

„Okay…, im Übrigen war ich nicht verschwunden, ich musste zurück nach England“, er lächelte mich wieder an. Stimmt ja, er kam ursprünglich aus England, wurde aber hier geboren und zweisprachig erzogen.

„Achso…, naja, kann man nichts machen…“, ich trank einen Schluck von meinem Cappuccino. Er war genau so, wie ich ihn liebte. Mekkes war einfach göttlich!

„Hast du mich etwa vermisst?“, er sah mich prüfend an, jedoch lag ein Grinsen auf seinen Lippen.

„Man! Ich bin nicht schwul!“, warum hielten mich alle für schwul? So schwul sah ich doch gar nicht aus!

Zuerst herrscht schweigen. Die Blicke der beiden trafen sich und sie prusteten laut los. Was war daran jetzt so lustig?

Ich kam mir verdammt verarscht vor, was ja auch berechtigt war!

„Oh man…, Junge, du bist göttlich!“, nach einer Weile hatte sich Bea wieder beruhigt und grinste mich an.

„Was war so lustig?“

„Hatte irgendjemand erwähnt, dass du schwul bist? Außerdem war dein Gesicht so genial!“, noch immer grinste sie mich an, beschloss aber dann, einen Blick zu José zu riskieren. Der lag schon halb lachend unter dem Tisch.

„Boah…, ich versteh euch nicht!“, ich seufzte bloß und trank erstmal einen Schluck von meinem Cappu. Hatte ich keinen Humor mehr oder warum verstand ich nichts?

„Was ist denn hier so lustig?“, eine Mädchenstimme erklang hinter mir und diese Stimme war mir nur zu bekannt!

„Maddie? Was machst du hier?“, ich sah meine Schwester fragend an, doch eine Antwort sollte ich auch gleich bekommen.

„Hi Schatz!“, sie drückte José, der sich mittlerweile auch beruhigt hatte, einen Kuss auf die Lippen.

Meine Kinnlade klappte runter und ich sah die beiden fassungslos an. Maddie und José? Meine kleine Schwester und mein ehemaliger Mitschüler?

„Klappe zu, sonst kommen die Fliegen rein!“, Bea schob mir grinsend die Kinnlade wieder hoch.

„Moment mal, ihr seid zusammen?“, ich sah die beiden im Wechsel an. Maddie hatte es sich bereits auf Josès Schoß gemütlich gemacht.

„Jap! Seit einem Monat!“, sie grinste mich total verliebt an und gab José dann noch ein Küsschen auf die Wange.

Ich war doch eindeutig im falschen Film!

„Was guckst du so entsetzt? Freust du dich denn gar nicht für mich?“, Maddi sah mich mit Schmollmund an.

Ganz ehrlich, im Moment freute ich mich gar nicht!

„Eh, ja ja, doch. Ihr seid ein tolles Paar!“, gab ich dann doch gezwungen und mit einem gespielten Grinsen auf dem Gesicht von mir.

Gerade hatte ich mich gefreut, dass ich meinen damals besten Freund wieder getroffen hatte, und jetzt stellte sich heraus, dass er der Freund meiner Schwester war. Dabei hatte ich mir schon in Gedanken ausgemalt, wie es wohl sein würde, wenn wir, also José und ich, wieder was zusammen unternehmen würden. So wie früher halt. Nur fiel das, dank meiner Schwester, aus.

„Habt ihr beide heut ein Date?“, Bea riss mich wieder aus den Gedanken. Im Wechsel blickte sie Maddi und José an.

„Ja, wir gehen auch gleich shoppen!“, Maddi zog grinsend ihren Freund auf die Beine, „Also wir sehen uns! Und Brüderchen, Mama wäre dir dankbar wenn du heute pünktlich zum Essen kommen würdest“

Erstens hasste ich es, wenn sie mich `Brüderchen` nannte, und zweitens tat sie immer so, als wenn ich der Kleinere wäre!

Langsam wurde ich leicht zickig: „Und Maddi-Schatz, denk daran, ich bin der Ältere“

Mein Blick viel dann zu José, der uns beide bloß angrinste. Geschwisterliebe halt.

„Wir sehen uns“, er lächelte Bea und mich an und verschwand dann mit Maddi.

„Na? Eifersüchtig?“, ein prüfender Blick mit einem Grinsen von Bea traf mich.

„Auf wen?“

„Maddi! Ganz ehrlich, dir wäre es doch lieber gewesen, wenn er nicht der Freund deiner Schwester wäre!“, warum konnte sie mich bloß immer so gut durchschauen. Eine Frage, auf die ich wohl nie eine Antwort erhalten würde.

Ich stand auf und sah sie ein wenig genervt an: „Ist mir egal. Lass uns gehen“

Sie nickte bloß und schnappte sich ihre Tasche mit den Glöckchen, Plüschwürfen, Plüschhandschellen und den vielen Buttons. Weiber konnten Hobbys haben…
 

„Ey, na? Alles fit?“, wir wurden im Skaterpark von Tim begrüßt. Er war ein guter Freund von uns.

„Jo“, ich seufzte und ließ mich neben ihm ins Gras sinken.

Bea stand hingegen mit hochrotem Kopf vor uns: „Ich geh dann mal“

Dabei deutete sich mit ihrem Finger leicht auf Tom. Er war der Zwillingsbruder von Tim, und noch dazu Beas großer Schwarm.

Wir nickten bloß grinsend und sie ging zu Tom.

„Ob aus denen was wird?“, Tim lag im Gras und spielte mit einem Grashalm.

Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Aber wenn die so weiter machen, wird das nie was.“

„Meinst du, wir sollten Amor spielen?“, grinsend blickte er zu mir auf.

Ich musste ein wenig schmunzeln: „Mal sehen…“

Mein Blick viel wieder zu den beiden Turteltauben. Die beiden lachten grad.

„Süßes Paar wären sie ja…“, auch Tim hatte die beiden ins Visier genommen.

„Hmh…, was läuft bei dir so?“

„Nichts…, ich finde nicht die Richtige. Und deine Schwester will ja nichts von mir“, oh ja. Das war auch eine Sache. Tim war total in Maddi verknallt, und die gab ihm eine liebe Abfuhr, wegen einer Internetbekanntschaft aus England.

Moment mal…? Handelte es sich dabei etwa um José?

„Hm…, die ist mit meinem Ex-Mitschüler José zusammen“, ein wenig deprimierend schaute ich auf das Gras.

„José?“, Tim richtete auf und sah mich fragend an, „Das alte Haus lebt auch noch?“

Ich nickte: „Ja, er musste zurück nach England. Ich hatte ihn heute gesehen, nur dann kam Maddi“

Er seufzte und ließ sich wieder ins Gras fallen. Sein Blick viel in den Himmel: „Und du bist eifersüchtig, nicht wahr?“

„Nein!“

„Ach? Und weshalb regst du dich so auf? Gib es doch zu, eigentlich willst du José für dich allein. Nicht als dein Freund. Eher als dein bester Freund! Du warst früher auch schon so. Ihn ja nicht mit jemand teilen“, auf Tims Lippen legte sich ein Grinsen.

„Früher! Toll! Jetzt aber nicht mehr!“, ich stöhnte genervt auf. Warum musste jeder meinen, dass ich eifersüchtig war?

Ich zog aus meiner Tasche wieder meine Schachtel und das Feuerzeug raus, nebenbei viel mein Blick zu Bea und Tom: „Guck mal, die gehen gerade…“

Auch Tim richtete sich wieder interessiert auf und schaute den beiden nach: „Da muss ich Tom heute Abend direkt mal ausfragen“
 

Wir saßen noch eine ganze Weile so da und redeten über Gott und die Welt. Tim war echt verdammt okay. Tom zwar auch, aber mit Tim kam ich besser aus.

Ich lief gerade gemütlich nach Hause. Zum Abendessen würde ich so oder so zu spät kommen. Da war es nun auch egal.
 

Ich betrat das Haus und zog mir die Schuhe aus. Ein bekannter Geruch stieg mir in die Nase. José. Aber bestimmt roch Maddi nur zu sehr nach ihm.

Ich ging in Richtung Küche, jedoch blieb ich stehen. Ich hörte Josés Stimme. Ich lauschte, was sie sagten.

„Irgendwie war Jo komisch, als du aufgekreuzt bist“

„Ach Schatz. Bestimmt war es für ihn ein Schock. Ich meine, er hat dich nach so langer Zeit wieder gesehen, und prompt erfährt er, das ich deine Freundin bin“

„Mag schon sein, trotzdem!“, José seufzte.

„Das wird schon. Er musste dich halt an mich abgeben. Weißt doch, wie besitzergreifend er zu dir war. Nie durfte jemand ohne seine Genehmigung mit dir spielen“

„Stimmt! Aber ich fand das auch toll. So war ich nie allein. Aber jetzt hab ich dich ja…“

Es reichte mir und betrat die Küche: „Und mich brauchst du dann ja nicht mehr!“

Ich sah beide sauer an: „Und ja, ich habe ein Problem damit, das ihr zusammen seid!“

Maddi und José sahen mich geschockt an, dann trafen sich jedoch ihre Blicke, aber kurz darauf hafteten sie wieder an mir.

„Hör mal, du hast was falsch verstanden!“, Maddi sah mich bittend an.

„Nein, ich hab das ganz richtig verstanden!“, ich nahm mir eine Bockwurst aus dem Kühlschrank, steckte sie mir in den Mund und winkte den beiden noch mal zu, ehe ich in mein Zimmer auf dem Dachboden verschwand.

Kleiner Streit um José

Irgendetwas hupte und tutete in meinem Kopf herum.

„Was zum…?!“, murrend machte ich meine Augen auf und blickte auf den Wecker, der sich bereits die Seele aus dem Leib hupte.

„Fick dich!“, ich haute auf den Wecker und er gab Ruhe. Endlich. Und nun weiterschlafen!

Ich drehte mich wieder um und kuschelte mich wieder in meine Decke. Schule war wohl jetzt das letzte, worauf ich Lust hatte.
 

„Johannes!“, kurze Zeit später rüttelte jedoch was an mir, „Steh auf! Wir müssen zur Schule!“

„Lass mich“, nuschelte ich zur Antwort und zeigte meiner Schwester meinen wohlgeformten Mittelfinger. Ich war nun mal ein Morgenmuffel!

„Du wolltest es ja nicht anders“, meinte meine Schwester mit zuckersüßer Stimme und schon platschte etwas Kaltes und Nasses in meinen Nacken.

„Ah! Verdammt! Miststück!“, ich schreckte auf und nahm den nassen Lappen von mir und warf ihn prompt zurück. Ihr mitten ins Gesicht, was mich grinsen ließ: „Das hast du nun davon!“

„Und? Wenigstens bist du jetzt munter“, sie warf mir noch einen Handkuss zu und verschwand dann aus meinem Zimmer.

Oh fuck…, einmal wach, immer wach!

Murrend begab ich mich ins Bad.

Langweiliger Tag, ich komme!
 

Halbwegs gestylt verließ ich das Bad wieder und schnappte mir meine Schultasche.

Maddi hatte netterweise sogar auf mich gewartet.

„Tschüs Kinder, viel Spaß!“, kam es noch aus der Küche von Mum.
 

Die Haustür viel ins Schloss und wir beide begaben uns auf den Weg. Die Schule war Gott sei Dank in unsrer Nähe. So konnte man gehen und kommen, wann man wollte.

„Du? Jo, das wegen gestern…, wenn du wirklich so ein Problem damit hast, dann werde ich mit José auch nicht vor deinen Augen rumknutschen oder so…“, sie lief neben mir, hatte aber Probleme mitzuhalten.

Ich zuckte mit den Schultern und zündete mir erstmal eine Zigarette an: „Mir egal“

„Hörte sich gestern aber anders an“

Wieder zuckte ich bloß mit den Schultern. Eigentlich war es mir nicht so egal, wie ich tat, aber es wäre ja auch doof, wenn jemand auf die Idee käme, das ich was von José wollte. Und ich wollte aber nichts von ihm! Nur das das klar ist.
 

„Ey! Morgen!“, Tim kam gerade von einer Nebenstraße angerannt. Tom ließ sich Zeit.

„Morgen“, nuschelte ich. Tim hatte natürlich sofort Augen für Maddi. Danke auch.

Die beiden unterhielten sich über den aktuellen Kinofilm und ignorierten mich komplett. Und ich mochte es nicht, ignoriert zu werden.

Ich blieb stehen und schaute den beiden nach: „Ich bin auch noch da…“

Jedoch interessierte es die beiden herzlichst wenig.

„Liebe geht halt vor Freundschaft“, eine Stimme erklang neben mir. Mein Blick viel zu Tom.

Auf seinen Lippen lag ein beruhigendes Lächeln. In seiner Hand hatte er ebenfalls eine Kippe, die er ab und zu mal zu seinen Mund führte.

Langsam verstand ich die Typen und Mädchen, die auf ihn verrückt waren. Er hatte wirklich was…, aber ich war nicht schwul! Und ich würde es nie sein!

„Der will also doch noch was von Maddi“, ich seufzte. Tim tat mir leid, da er sich Maddi abschmieren konnte.

„Ja, wollen wir auch gehen oder weiter blöd rumstehen?“, er lächelte mich charmant an.

„Ich hätte auch nichts dagegen, nach Hause zu gehen“, motzte ich rum, lief dann doch los.

Er legte eine Hand auf meine Schulter: „Jo, da bist du nicht der Einzige!“

Zufrieden lächelte ich. Das beruhigte mich dann doch.
 


 

„Bücher, Seite 15, Nummer 3a ins Heft“, die Stimme von Frau Korb machte sich bemerkbar.

Wir hatten gerade Englisch. Und das vier Mal in der Woche als erste Unterrichtsstunde. So ein Gymnasium konnte echt quälend sein.

„Johannes, warum machst du nichts?“, ich hatte mein Heft noch nicht mal aufgeschlagen. Gequält blickte ich nach vorn: „Keine Lust?!“

„Es geht aber nicht nach Lust! Wenn es nach mir gänge, würde ich auch lieber schlafen!“, aus der Klasse fingen schon die ersten an mit Kichern. Die meisten fanden meine Diskussionen mit den Lehrern immer unterhaltsam.

„Dann tun sie das doch. Sie würden uns damit alle einen Gefallen tun“, ich murrte weiter rum. Diese Schule kotzte mich an.

„Jetzt mach die Aufgaben!“, gelangweilt griff ich dann nach Anweisung zu dem Heft. Lieber würde ich jetzt etwas hinkritzeln, als dann nachsitzen zu müssen.

„Du bist wirklich unmöglich!“, Tim grinste mich von der Seite an, da wir zusammen saßen. Bea und Tom waren in der Parallelklasse und Maddi war in der 9., während wir schon die 11. drückten.

Ich wollte gerade anfangen, etwas ins Heft zu kritzeln, als es an der Tür klopfte und somit die ganze Aufmerksamkeit der Klasse auf die Tür gerichtet war.

„Herein?“, selbst die Lehrerin blickte verwundert zu Tür.

Die Tür schob sich auf und Frau Knoblauch trat herein: „Der neue Mitschüler kommt doch in diese Klasse. José? Du musst schon herein kommen“

Erst hielt ich es noch für einen dummen Zufall, aber als ich ihn dann im Zimmer stehen sehen hab, waren meine Nerven fertig.

„Oh no! Nicht schon wieder so`n fuck Emovieh!“, Paul, Mister Hopper, gab gleich wieder seinen Senf dazu.

„Fresse, Kleiner“, gab José charmant grinsend von sich, ehe sein Blick wieder an Tim und mir hang.

„Na, dann. Setz dich mal“, José tat was ihm gesagt wurde und setzte sich auf die freie Bank vor uns.
 

„Super! Toll das du hier bist!“, in der Pause knuffte Tim José nahezu schon tot.

„Find ich auch, und, Jo? Könnte ich dich dann mal unter vier Augen sprechen?“, er sah mich bittend an und stand schon mal auf.

Wenn er mir das gleiche sagen wollte, wie Maddi, dann sollte er es lassen: „Wenn es wegen gestern Abend ist, dann lass es“

Etwas fragend blickte er zu mir: „Du hast wirklich ein Problem damit…“

„Ja, verdammt! Aber nein, ich bin nicht schwul!“, sauer stand ich auf und schnappte mir meine Tasche. Ich wollte weg.

„Eh…, Jo? Wir haben dann Unterricht!“, Tim hielt mich am Arm fest.

„Ich habe aber keinen Bock!“, ich riss mich von ihm los und verschwand aus dem Zimmer.
 

„Jo! Warte mal!“, Tim kam mir hinterher gehetzt, „Bleib doch mal stehen!“

Ich setzte mich in das Bushäuschen vor der Schule und wartete auf ihn.

„Meine Güte! Das war ja mal ein Auftritt!“, Tim ließ sich neben mir nieder.

„Und? Problem damit?“, meine Stimmung war wieder sehr gereizt. Kein Wunder. Was für ein toller Tag heute auch.

Tim lehnte sich entspannt an den Wand und grinste: „Du magst ihn wirklich sehr. Und du kannst es nicht ertragen, dass er jemanden mehr mag, als dich. Süß, eine nahezu dramatische Liebesgeschichte, die aber nach langer Zeit mit einem Happy End endet“

Ich piekste ihn in die Seite: „Weder dramatische Liebesgeschichte, noch Happy End. Weil ich lustigerweise nicht schwul bin!“

„Bi?“

„Auch nicht!“, murrte ich und ließ mich ebenfalls gegen die Wand sinken.

Es herrschte Schweigen. Nach einer Weile viel mein Blick zu Tim.

Der grinste munter vor sich hin.

Manchmal verstand ich ihn wirklich nicht.
 

Wir hatten dann doch beschlossen, nach der zweiten Stunde wieder am Unterricht teilzunehmen.

Wir saßen gerade in der 7. und letzten Stunde. Kunst.

Wir sollten uns selbst zeichnen, in verschiedenen Stilen.

Momentan sollten wir uns möglichst realistisch zeichnen und es war schon die zweite Stunde, die war daran saßen.

Ich konnte zwar gut zeichnen, aber das ödete mich an. Und Frau Neundorf hatte nichts Besseres vor, als mich über alles zu loben. Man konnte es wirklich übertreiben.

„Boah…, die nervt“, gab ich nach einer Zeit gelangweilt von mir.

„Sei doch froh“, Tim grinste mich bloß wieder an.

Der Typ war in den letzten Stunden eh komisch geworden. Der grinste nur noch und manchmal hatte er so komisch zwischen José und mir hin und her geschaut.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er wollte mich mit ihm verkuppeln.

„So, ihr könnt gehen, es klingelt eh gleich“, keine Minute später war das gesamte Zimmer leer.
 

„Jo?“, José tippte mich an, „Weißt du, wie viele Stunden Maddi heute hatte?“

Nett lächelnd antwortete ich ihm: „6, die ist schon zu Hause“

Er wusste doch genau, das ich was dagegen hatte, warum musste er mich dann so was fragen?!

„Ey, stehen bleiben!“, noch ehe José was sagen konnte, ertönte Beas lautes Organ.

Sie kam auf uns zu gerannt, mit Tom im Schlepptau.

„Hey Schatz!“, sie flog mir um den Hals und knuddelte mich ab.

Ich grinste: „Hi, da können wir ja gehen“

„Wohin?“, José blickte in die Runde.

„In den Skaterpark, kannst ja mitkommen!“, fresse Tim! Ich sah ihn böse an. Warum musste José nun auch noch mit kommen?

„Gern“, er musste natürlich das Angebot annehmen.
 

Tim, José und Bea rannten mal wieder Meilen voraus, so dass ich mit Tom hinterher trottelte.

„Was die`s immer so eilig haben…“, ich schaute ihnen nach und zündete mir erstmal eine Zigarette an, was Tom ebenfalls tat.

„Frag mich nicht. Das sind bestimmt die Hormone…“, er zuckte mit den Schultern und lächelte. Mir viel auf, das er immer noch nahezu perfekt aussah, so wie heute früh. Nach 7 Stunden sah ich nicht mal mehr ansatzweise so aus, wie früh. Keine Ahnung wie die das machten. Aber in diesem stickigen und heißen Gebäude konnte man doch nicht anders, als schwitzen!

Ein wenig gedankenverloren kickte ich einen Stein vor mir her. Die anderen waren bereits außer Sichtweise.

„Was ist eigentlich mit dir los? Ich weiß ja, das es Montag ist, aber so schlecht gelaunt deswegen?“, Tom riss mich wieder aus den Gedanken.

Etwas verpeilt blickte ich ihn an: „Eh ne, alles okay!“

Er hob interessiert eine Augenbraue: „Erzähl mir doch nichts. Hat es was mit José zu tun?“

„Ne“, ich rollte die Augen und ließ sie wieder auf den Fußboden sinken. Es war doch echt zum kotzten. Irgendwann hielten mich alle für schwul! Nur ich war es nicht!
 

„Auch schon da?“, Tims Stimme brüllte uns entgegen, dann stieg er auf sein Skateboard und wollte losrollen. Aber das gute Teil rollte ihn unter den Füßen weg, so dass er wieder auf seinen vier Buchstaben saß.

In der Gruppe brach selbstverständlich schallendes Gelächter aus. Nur ich brachte gerade Mal ein müdes Lächeln hervor.

Ich ging zu Bea und ließ mich neben ihr ins Gras sinken. Meinen Rucksack stellte ich neben mir ab.

„Na? Über was habt ihr geredet?“, Bea sah mich interessiert an.

„Über dich“, gab ich trocken zurück und ließ mich in das Gras sinken.

Bea lief knallrot an und stotterte rum: „Wa-Was? Ü-Über mich?“

Ich musste ein wenig schmunzeln: „Ne, war`n Joke“

„Gott sei Dank…“, sie atmete erleichtert auf.

Ich schloss die Augen und genoss die Stimmen der anderen, jedoch nicht lange.

Jemand hatte sich über mich gebeugt, da mir sie Sonne nicht mehr ins Gesicht schien. Genervt stöhnte ich auf: „Egal wer es ist, geh weg!“

„Na, nicht so unfreundlich!“, Josés Stimme ertönte, dann setzte er sich neben mich.

„Was ist?“, ich sah ihn fragend an.

„Wollen wir mal wieder was unternehmen? Kino oder so?“

„Ohne Maddi?“

„Ohne Maddi!“, er grinste mich an und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, „So wie in alten Zeiten“

„Meine Güte! Ihr redet ja schon, als wärt ihr alte Opis!“, Bea piekste José und mich in die Seite. Grinsend piekste ich zurück: „Sind wir ja auch“

„Und wann wollen wir da gehen? Heute?“, José lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Eh, klar. Gern!“, ich lächelte ihn an. Gerade war ich so richtig happy! Ich und José, ganz allein! Toll…

„Hier seid ihr alle!“, in dem Moment tauchte Maddi auf und kam auf uns zu gerannt. Natürlich fiel sie José gleich um die Arme, da dieser auch schon aufgesprungen war.

Und da war ich wieder in der Realität zurück.

Eifersucht stieg wieder in mir auf. Am liebsten wäre ich jetzt aufgesprungen und hätte José sofort beschlagnahmt.

Meine Fäuste ballten sich schon, aber ich versuchte, es mir nicht weiter anmerken zu lassen.

„Bleib ruhig“, meinte Bea leise zu mir, die meine Spannung auch schon gemerkt hatte.

„Guck mal Schatz!“, Maddi hielt José zwei kleine Karten vor die Nase, „Wir gehen dann ins Kino!“

Autsch. Das hatte gesessen. Hieß im Klartext, Maddi hatte mir José mal wieder weggeschnappt! So was sollte ich mir nicht gefallen lassen!

Ich stand auf und stellte mich neben José: „Ich dachte, wir gehen heute ins Kino?! Du hast es sogar vorgeschlagen!“

„Eh… Jo…, also“, José blickte ein wenig verzweifelt zwischen Maddi und mir hin und her.

Maddi zog einen Schmollmund: „Aber diese Karten sind nur für diese Vorstellung! Könnt ihr nicht ein andermal gehen?“

„Nein!“, noch ehe José etwas sagen konnte ergriff ich das Wort und zog ihn bei Seite. Was ihn betrifft, war ich nun mal verdammt besitztergreifend und es kotzte mich an, dass meine Schwester ihn mir wegnehmen wollte.

„Jo…, hör mal“, José sah mich bittend an, „Können wir das nicht verschieben? Ist ja sonst blöd, wenn die Karten auslaufen!“

„Nein! Hätte sie dich eben erst fragen müssen! Und du wolltest mit mir ins Kino!“, ich sah ihn bittend an. Er durfte mir doch jetzt einfach keine Abfuhr geben! Nahezu schon verzweifelt hielt ich ihn am Handgelenk fest.

„Warum gehen wir dann nicht zu dritt?“, Maddi sah uns beide im Wechsel an.

„Damit ich euch beim rumknutschen zugucken kann? Nein danke!“, ich wendete mich wieder von ihr ab und da José bittend an, „Bitte…“

José seufzte und drehte sich dann zu Maddi: „Schatz? Ich geh mit ihm. Ich bezahl dir dann auch die beiden Karten“

„Whaa!“, fröhlich quietschte ich auf und viel ihm um den Hals. Lachend erwiderte er meine Umarmung und drückte mich eng an sich. Wie lang war das her, dass wir uns umarmt hatten…, viel zu lange!

Ich liebte dieses Gefühl, ihm so nah zu sein. Ich würde ihn am liebsten nie wieder loslassen.

„Danke auch“, ich hörte Maddis enttäuschte Stimme und José löste sich von mir.

Er ging zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann sagte er ihr etwas, ich verstand aber nicht, was.

Maddi seufzte dann und wendete sich an mich: „Viel Spaß auch. Ich geh nach Hause um Mama zu helfen“

Damit verschwand sie auch. Gott sei Dank.

„Was für ein Drama…“, Tim stand hinter uns und grinste uns an.

Ich zuckte mit den Schultern: „Also ich bin happy“

Mein Blick viel José, der mich ebenfalls angrinste: „Ich hatte damals dir gehört, und jetzt tue ich es auch noch…“

Mein erster Kuss mit einem Typen!

Danke für die Favs und Kommis ^^

Hier ein recht kurzes Kapi ^^

Und wer ne ENS haben will, so bald es weiter geht, soll mich was sagen ^^

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Überglücklich ging ich neben José her. Er war tatsächlich mit mir ins Kino gegangen und hatte Maddi abgesagt! Besser konnte es doch gar nicht mehr sein!
 

„Der Film war toll oder?“, José riss mich aus meinen Gedanken. Etwas fragend blickte ich zum ihm. Von der Frage hatte ich noch nicht mal die Hälfte verstanden.

„Was hattest du gesagt?“

„Das der Film toll war! Vollpfosten!“, er wuschelte mir durch die Haare. Ich schlug sanft seine Hand weg und versucht noch zu retten was zu retten ist.

„Jaja, war er“, ich grinste ihn an.

„Kann ich noch mit zu dir? Ich glaub, ich muss mich bei Maddi entschuldigen“, autsch. Es war gerade so toll und jetzt fing er wieder von der an. Dachte der auch mal an jemand anderen?! Zum Beispiel an mich?

Wohl eher nicht…

„Wenn du willst“, gab ich ein wenig gedemütigt von mir.

Er seufzte und hielt mich am Handgelenk fest, dann blieb er stehen: „Jo, hör mal. Ich mag dich wirklich sehr. Und du wirst auch für immer mein bester Freund sein. Nur…, ich liebe Maddi! Nicht dich, ja? Wir können gern was unternehmen und so. Nur Maddi steht für mich an erster Stelle!“

Nochmals Autsch! Fassungslos blickte ich ihn an. Was dachte der eigentlich?

Verwirrt schüttelte ich den Kopf: „Denkst du, ich will was von dir? Das ich dich… liebe?! Nein! Ganz sicher nicht!“

Ungewollt stiegen mir Tränen in die Augen. Scheiße, was sollte das?! Ich heulte doch nie!

„Jo…“, er sah mich leicht verzweifelt an. Ich wusste nicht, was dieser Blick sollte.

„Lass mich in Ruhe du Arsch!“, prompt drehte ich mich um und rannte weg.

Ich hasste mich nahezu.

Ich war so verdammt feige!

Einfach wegrennen und heulen! Das konnte doch jeder!
 

Deprimiert ließ ich mich ins Gras sinken und wischte mir die Tränen weg.

Es war doch echt zum kotzen!

Mein Blick viel über die Skateranlage. Ich liebte dieses Ort abgöttisch.

Es war auch keiner mehr da. Kein Wunder, es war auch schon nach 20.00Uhr. Da waren die meisten zu Hause, aßen Abendbrot und machten Hausaufgaben.

Ich legte mich hin und mein Blick viel in den Himmel. Die Sonne ging gerade unter und ein Orangeton lag auf den wenigen Wolken.
 

Etwas störte gerade die Ruhe. Ein Skateboard kam angerollt.

Ich ignorierte es. Bestimmt bloß wieder ein kleiner Junge, der um diese Uhrzeit übte, da keiner da war, und keiner seine misslungen Versuche kommentierte.

„Was liegst du hier so rum?“, eine nur zu bekannte Stimme tauchte neben mir auf.

Tom?!

Ich machte meine Augen auf und blickte den Größeren an: „Langeweile“

„Ach?“, ein etwas skeptischer Blick seinerseits traf mich, „Und wie war`s im Kino?“

„Gut“

„Und?“

„Was und?“, ich verstand diesen Jungen einfach nicht. Was sollte ich denn noch sagen? Das mir José klar gemacht hatte, das er nur Maddi liebte? Und mich dieses ziemlich getroffen hatte, obwohl ich nicht mal ansatzweise schwul war?!

„Wo ist José?“

„Bei Maddi“

„Ach…, und lass mich raten. Du bist sauer auf ihn?“, woher wusste er das?

Ich richtete mich auf und sah ihn fragend an: „Sieht man mir das an?“

„Du hast geheult. So viel sieht man dir an. Und dann brauch man ja bloß noch schlussfolgern!“, er hatte sich inzwischen ebenfalls ins Gras gesetzte und schaute wahllos auf den Park.

Wieder lag auf seinen Lippen dieses beruhigende Lächeln.

„Hm…“, ich seufzte, „Er hatte gemeint, das er Maddi liebt, und nicht mich. Dabei liebe ich ihn noch nicht mal!“

„Sicher?“, er sah mich kurz prüfend an, ehe er seinem Blick wieder den Park schenkte.

Von mir kam kein promptes `Ja ` oder `Wo denkst du hin`. Ich schwieg einfach. Am liebsten hätte ich ja eines von beiden gesagt, nur irgendwie konnte ich es nicht.

Was, wenn alle Recht hatten, und ich ihn wirklich liebte. Ich wäre schwul! Igitt! Nein, das konnte unmöglich sein.

„Ich bin aber nicht schwul. Das ist doch eklig!“, gab ich dann doch nach einer Zeit von mir.

„Bist du dir da so sicher? Weißt du überhaupt, wie es ist, einen Typen zu küssen oder so?“, er sah mich wieder nur kurz an, ehe er sich eine Zigarette ansteckte.

Ich musste schon zugeben. Tom brachte mich aus dem Konzept. Auf keine seiner Fragen konnte ich schnell und sicher antworten. Es war doch echt zum kotzen. Irgendwas hatte dieser Typ, was andere nicht hatten.

„Nein, woher auch?“, ich seufzte. Ich hatte bis jetzt nur Beziehungen mit Girls. Woher sollte ich da wissen, wie es mit einem Typ wäre?

„Du stellst dich wirklich doof an!“, er grinste mich an und beugte sich zu mir vor, „Dann finde es doch einfach heraus!“

Er legte seine Lippen auf meine. Schock. Ein Typ küsste mich. Panik! Schnell weg!

Oder doch nicht? Ich zögerte einen Moment. So schlecht war das gar nicht. Er war auch nicht viel anderer als bei einem Mädchen.

Es fühlte sich sogar… gut an?!

Zögernd erwiderte ich den Kuss. Meine Neugierde war doch zu groß.

Tom legte seine Hand auf meine Wange und zog mich näher zu sich ran. Seine Zunge strich über meine Lippen. Ich öffnete meine Lippen ein wenig und Tom drang sofort mit seiner Zunge ein. Vorsichtig stupsten unsere Zungen an einander.

Ich musste feststellen, dass es doch anders als mit einem Mädchen war. Es war um einiges aufregender.

Ich spielte ein wenig mit seiner Zunge, während ich noch näher an ihn ranrutschte.

Toms Hand glitt über meine Brust bis hin zu meinem Bauch und blieb auf meiner Hüfte liegen. Ich zuckte ein wenig unter seinen Berührungen zusammen.

Es kribbelte in mir doch mehr, als mir eigentlich lieb war.

Jedoch störte etwas Unangenehmes unseren Kuss.

In meiner Hose vibrierte es und es machte sich auch mein Klingelton bemerkbar.

Wir lösten den Kuss.

Ich zog mein Handy aus der Tasche und schaute auf den Display. Meine Ma rief an.

Ich seufzte und nahm ab: „Ja?“

„Im Skaterpark?!“

„Wann komm ich mal pünktlich?! Das müsstest du mittlerweile wissen.“

„Ja, bis dann“, genervt legte ich auf. Mütter!

„Deine Ma?“, Tom sah mich grinsend an.

Ich nickte bloß und stand auf: „Ich werde lieber mal gehen“

Er nickte: „Tu das. Ich warte noch auf Bea. Wir hatten uns hier verabredet. Eigentlich müsste sie schon da sein. Naja, was soll`s. Wird schon noch kommen“

„Viel Spaß noch“, ich grinste ihn an und bewegte dann meinen sexy Arsch in Richtung vertrautes Heim.
 

Kaum hatte ich das Haus betreten, stand meine Ma auch schon vor mir und hielt mir eine Standpauke.

Ehrlich gesagt ging mir diese zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.

„Das war das letzte Mal, Sohnemann!“, damit rauscht sie ab. Gott sei Dank.

Ich zog mir in aller Ruhe die Vans aus, ehe ich wieder Schritte vernahm.

Maddi.

„Hey Brüderchen. Ich bin mit José auf meinem Zimmer. Nicht stören ja?“, sie lächelte mich zuckersüß an. In ihrer Hand hatte sie Chips und eine Coke.

„Denk daran, dass ich der Ältere bin“, gab ich zickig von mir und verschwand auf mein Zimmer.
 

Die beiden knutschten sich sicherlich gerade die Seele aus dem Leib. Diese Gedanken gefielen mir gar nicht.

Ich saß vor meinem Laptop und chattete ein wenig, zur Ablenkung.

Hausaufgaben hätte ich auch noch zu machen, nur darauf hatte ich wirklich keinen Bock mehr.

Ich wollte einfach nur noch schlafen und an den tollen Kuss denken…

Wurde ich schwul?

Tausend Dank für die Kommentare… ihr macht mich so richtig happy ^^

In nächster Zeit wird es wohl etwas länger dauern, bis ein neues Kapi kommt, wegen Schule und so...

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Scheiße, Scheiße, Scheiße.

Scheiße!

Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen!

Und jetzt, wo ich gleich aufstehen musste, könnte ich in einen hundertjährigen Schlaf fallen.

Ich sollte nie wieder einen Typen küssen. Das verwirrte mich zu sehr.

Bevor ich wirklich wegnickte, stand ich lieber auf. Diesen Tag konnte ich vergessen.
 

Mein Weg führte zum Bad, jedoch wurde ich von Maddi aufgehalten, die mich erstmal umarmte: „Guten Morgen, Brüderchen“

So gut gelaunt?

Etwas skeptisch betrachtete ich sie: „Was hat man dir gegeben?“

„Nichts…“, mit einem breiten Grinsen ging sie in Richtung Küche. Irgendwas hatte ich verpasst.
 

Ich machte die Tür zum Bad auf und machte sie auch gleich wieder von außen zu.

José.

Nur in Boxershorts.

Er putzte sich die Zähne.

Er hatte hier geschlafen?!

Moment…, zu viele Informationen auf einen Haufen.

Ich drehte mich um und wollte in mein Zimmer gehen. Einfach schlafen. Jedoch ging die Badtür hinter mir auf: „Jo? Morgen erstmal. Du kannst auch reinkommen“

Ich drehte mich um und lächelte gespielt: „Nein danke. Mir geht es eh nicht so gut“

Damit verschwand ich auch in die Küche, um Ma die Ohren voll zuheulen, das es mir scheiße ging und ich unter keinen Umständen in die Schule konnte.
 

Zufrieden lag ich in meinem Bett. Ich hatte es wirklich geschafft, Ma zu überzeugen.

Ich war doch echt der Beste.

Aber jetzt erstmal den Schlaf von letzter Nacht nachholen. In der Hoffnung, das mich dieser verdammte, aber geile, Kuss nicht wieder davon abhielt.

….
 

„Jo? Hallo?“, etwas rüttelte und zerrte an mir und meiner Decke herum. Was sollte der Scheiß?

Murrend machte ich die Augen auf und erblickte meine Ma: „Was denn?“

„Du hast Besuch!“

„Von wem?“

„Einen Typen…, frag mich doch nicht, wie der heißt“, damit verschwand sie auch aus meinem Zimmer. Im Moment war sie wirklich gereizt und ein wenig zickig. Aber das lag an der momentanen Scheidung und noch dazu terrorisiert sie ihre Mutter.

Ein Typ also…

„Hm…“, grummelnd richtete ich mich auf und schaute auf meinen Wecker. Es war vier Uhr nachmittags.

Ich schnappte mir meine Röhre und zog sie schnell drüber.

Ich ging die zwei Treppen runter. Auf dem Dachboden zu wohnen hatte auch einige Nachteile. Einer war das viele Treppengelaufe.

Ich checkte mein Aussehen noch mal in den Spiegel und musste feststellen, dass ich schrecklich aussah!

Seufzend machte ich die Tür auf. Wer hatte es bloß gewagt, mich zu stören.

„Oh…, hi…“, mein Blick viel auf Tom, der mich erstmal von oben bis unten musterte und dann grinste.

„Ko-Komm doch erstmal rein“, ich war sichtlich überrascht. Sogar mit stottern fing ich an!

„Gern. Hab ich dich geweckt?“, er betrat den Flur und zog sich seine Vans aus.

Etwas unbeholfen stand ich nun neben ihm: „Ehm…, also…, was ist? Also, warum bist du hier?“

„Können wir nicht erstmal auf dein Zimmer?“

„Eh…, nein, eh, quatsch! Ja, natürlich!“, ich drehte mich um und ging voraus. Mein Gesicht musste mittlerweile einer überreifen Tomate gleichen.

Ich ließ mich auf meinem Bett nieder und Tom setzte sich neben mich.

Eine Zeit lang herrschte Schweigen.

Peinliche Stille…

Tom seufzte: „Du sag mal, weiß du, was mit Bea los ist? Sie war gestern nicht zum Date gekommen und heute in der Schule hatte sie mich eiskalt ignoriert. Und warum warst du heute nicht in der Schule?“

„Eh…“, ich musste innerlich erstmal sortieren. Für mich hatte er gerade eindeutig zu viel auf einmal gesagt.

„Also…, was mit Bea ist, weiß ich nicht. Und wegen heute…, mir ging es nicht gut“

Wieder herrschte Schweigen.

Toms Hand wanderte über meine Brust, was mich zusammen zucken ließ, dann küsste er mich zaghaft auf die Wange: „Geht’s dir wieder besser?“

Daraufhin nickte ich schnell. Was tat er gerade. Ich musste von ihm weg!

„Ich zieh mir schnell was an“, ich stand auf und ging zu meinem Kleiderschrank, um mir das passende Shirt rauszusuchen.

„Weißt du…“, Tom ließ sich in mein Bett sinken und starrte an die Decke, „Ich will Bea nicht verlieren. Als Freundin halt. Nur…, du bist doch so was wie ihr bester Freund…, kann es sein, das sie was von mir will?“

Uuhhh…, ganz doofe Frage.

Ich ließ mich auf meinen 101-Dalmatina- Rollstuhl, den ich bereits seit 10 Jahren besitze, fallen.

„Weiß nicht. Gesagt hat sie mir nichts“, gelogen. Nur das war eine Notlüge. Da durfte man das.

„Okay…, sie ist zwar hübsch und so. Aber ich will nichts von ihr“, oh oh…, ob ich ihr das sagen sollte?

Verdammt. Ich hasste es, zwischen zwei Freunden zu stehen. Beide musste man irgendwie anlügen, oder man schaffte es, dass sich beide aussprachen.

„Du~u?“, Tom richtete sich wieder auf und sah mich mit großen Augen an, „Ich muss jetzt los, ja?“

Ich nickte bloß und begleitete ihn mit runter.

„Kommst du morgen wieder?“

Ich nickte wieder bloß.

„Okay, hab dich lieb, Kleiner“, er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und drehte sich um, „Bea?“

Tatsächlich. Die kam gerade in unseren Vorgarten und rauschte an Tom, ohne ihn anzusehen vorbei, direkt auf mich drauf zu.

„Reden!“, damit zog sie mich ins Haus und die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Gut das Mutter nicht da war.

„Bea?!“, ich blickte sie fragend an. Sie war sauer. Verdammt sauer. Ohoh…

„Reden!“, meinte sie wieder und zog mich auf mein Zimmer.

Was ihr wohl widerfahren war…

Sie schubste mich auf mein Bett und sah mich mit funkelnden Augen an: „Sag mal, spinnst du? Was sollte der Scheiß?“

„Eh…, eh…, was meinst du?“

„Den Kuss! Warum hast du ihn geküsst? Du weißt genau, das ich ihn liebe!“, sie hatte uns gesehen.

Fuck…

Das erklärte natürlich alles…

„Weißt du, wie beschiss`n das ist? Ich geh nichts ahnend zum Skaterpark. Freu mich wie verrückt auf das Date. Und was muss ich sehen? Wie ihr knutscht! Was fällt dir ein?“, sie war verdammt sauer. Diese Stimmlage kannte ich gar nicht bei ihr.

Ich schluckte: „Das…, also, das hast du missverstanden“

„Ach? Sag mir jetzt nicht, ihr habt Essensübertragung a lá Vogelart gemacht?!“

„Nein, das…“

„Also doch nicht missverstanden! Arschloch! Weißt du, ich habe dir vertraut. Du bist mein bester Freund. Und was machst du? Knutscht mein Date ab!“, ihr stiegen mittlerweile die Tränen in den Augen. Sie hatte Mühe, sie zurück zuhalten.

„Verdammt! Er hat mich geküsst, weil ich wissen wollte, wie es mit einem Typen ist!“, ob sie mir das glaubte…

Patsch!

Autsch…

Meine Wange pochte und mein Blick viel auf ihre Hand. Sie hatte mich geschlagen.

Mein Blick viel dann wieder auf ihr Gesicht. Ich war viel zu geschockt um etwas zu sagen.

Tränen bannten sich bereits über ihr Gesicht und sie zitterte am ganzen Körper: „Arsch…“

Damit rauschte sie aus meinem Zimmer und die Tür knallte zu, kurze Zeit später flog auch die Haustür ins Schloss.

Scheiße, scheiße, scheiße!
 

Ich betrachtete mich im Spiegel. Die Wange war rot und auch ein wenig angeschwollen.

Mit einem kalten Lappen versuchte ich sie ein wenig zu kühlen.

Das hatte wirklich gesessen…, aber wohl zu Recht.

Ich wusste genau, dass sie ihn liebt und ich hatte ihn einfach geküsst. Und ich mochte es sogar!

Ich mochte es auch, als er mich heute leicht geküsst und berührt hatte…

Verdammt, was war mit mir los?

Wurde ich schwul…? Und war ich es schon?

Ich mag dich

In nächster Zeit werden wohl etwas kürzere Kapis kommen, wegen der wenigen Zeit und so

Aber dafür kommt öfters was.

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Die letzten beiden Wochen waren schrecklich. Ich hatte das Gefühl, das mich alle umbringen wollten.

Bea redete noch immer kein Wort, weder mit Tom, noch mit mir.

José hang ständig bei uns rum und ich musste mit ansehen, wie die beiden rummachten.

Und Tom…, er machte mir langsam Angst. Immer diese Blicke…, dieses Lächeln…

Ob er irgendwie etwas von mir wollte?

„Jo? Die Antwort bitte“, Frau Israel, bei der wir gerade Mathe hatten, riss mich aus meinen Gedanken.

„Hm?“, verpeilt blickte ich nach vorn. Ich hatte ehrlich gesagt keinen Plan. Wenn ich wenigstens wüsste, worum es ging…

„Pass besser auf“, meinte sie bloß zickig und nahm den Streber dran. Die hatte eh was gegen mich, und ich gegen die!
 

„Man, Alter! Lebst du noch?“, Tim fuchtelte mir in der Pause mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum, da ich gerade stur in den Regen geschaut hatte. Ich war in letzter Zeit oft nicht mehr ganz bei mir.

„Ja ja…“, Gott war ich genervt. Konnten sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Anscheinend nicht.

„Hey!“, ich vernahm Toms Stimme und drehte mich wieder um. Kaum war er da, war ich nicht mehr abgelenkt. Ganz im Gegenteil. Meine volle Aufmerksamkeit galt ihm.

„Musst du wieder bei uns essen?“, José sah Tom gespielt genervt an. Tom frühstückte seit der Sache mit Bea nur noch bei uns. Bea hingegen ging zu Maddi. Die beiden waren eh in letzter Zeit ganz dicke geworden…, und Maddi hatte auch was gegen mich. Das Mädchen auch so zusammen halten mussten…

„Ja muss ich. Madam zickt ja noch rum!“

Tim sah uns beide schmunzelnd an: „Kein Wunder. Ich wäre auch sauer, nachdem was ihr abgezogen habt…“

Mittlerweile wusste von uns jeder von dem Kuss. Tim und José machten daraus gern ihre Späße, die Mädchen zickten deswegen rum und Tom und ich wussten gar nicht mehr, was wir noch sagen oder tun sollten.

„Jo? Kommst du mal kurz mit?“, Tom sah mich bittend an. Ohne nachzudenken nickte ich und sprang auf.
 

Wir beide saßen auf dem Schulhof. Es war keiner Draußen, kein Wunder, bei dem Regen.

Wir saßen unter der Überdachung und hatten und aneinander gelehnt.

„Jo?“

„Mh?“

„Ich mag dich…“, er drückte mir einen kleinen Kuss auf die Wange.

Ich schwieg eine Weile und lächelte. Er hatte es mir in den letzten Tagen häufiger gesagt. Jeden Tag. Immer wieder. Und ich genoss es.

Ich liebte es nahezu schon, wenn wir so dasaßen wie jetzt.

Jedoch hatte ich ihm nie geantwortet. Einem Jungen `Ich mag dich auch` zu sagen, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen.

Aber ich musste auch gestehen, dass ich ihn mochte. Nur es war so schwer, es zu sagen! Ich hatte immer das Gefühl, dass mein Mund zugeklebt war, als ich es sagen wollte

Ich brachte es nie über die Lippen.

„Noch fünf Stunden. Jo? Ich überleb das nicht“, er legte seinen Kopf auf meine Schulter und sah mich von unten an. Viel zu süß…

Ich streichelte ihm tröstend über den Kopf: „Das schaffst du schon. Bist doch Super-Tom“

Er lächelte und drückte mir wieder einen Kuss auf die Wange: „Stimmt“

Noch bevor ich etwas sagen konnte, klingelte es auch wieder.
 

Wieder viel mein Blick aus dem Fenster, jedoch nicht so lustlos wie die vorherigen Stunden.

Ein Lächeln lag ebenfalls auf meinen Lippen. Und alles nur wegen ihm. Das war mir José schon fast egal. Seit dem Kuss drehte sich bei mir alles nur noch um Tom.

„Jo? Bist du anwesend?“, wieder riss mich die Lehrerin aus meinen Gedanken. Mein Blick viel nach Oben, da sie direkt vor mir stand.

Sie schaute skeptisch in mein Heft und schenkte mir einen fragenden, aber leicht spöttischen Blick.

Was sollte das?

Ich schaute ebenfalls in mein Heft und erblickte es. Im Unterbewusstsein hatte ich ganz viele kleine Herzchen quer über das Blatt gekritzelt.

Fuck! Fuck! Fuck!

Peinlicher ging`s wohl nicht mehr!

Tim neben mir kringelte sich schon vor lachen und hatte Probleme Luft zu bekommen.

Er hatte mich anscheinend die ganze Zeit beobachtet und mir nicht gesagt, dass ich gerade mein Heft voll schmierte.

„Die Schwuchtel ist verknallt!“, brüllte Mr. Oberhopper von hinten.

Mit hochrotem Kopf drehte ich mich um: „Quatsch! Spinnst wohl bisschen, wa?“

„Ne, ganz sicher net! Du machst mit der Emotucke aus der b rum! Davon redet doch eh die ganze Schule!“, was? Ich hatte mich wohl verhört.

Ohne etwas zu sagen drehte ich mich um und radierte panisch die Herzchen weg.

War das wirklich ein Gesprächsthema? Konnte gut möglich sein. Immerhin hatte ich in letzter Zeit `Schwuchtel` und so was öfters gehört.

Scheiße…
 

„Boah…, endlich aus!“, Tim stöhnte erleichtert auf, als das Ende der 8. Stunde kam. Wir verschwanden so schnell es ging aus dem Physikzimmer.

„Wollen wir auf Tom warten?“, Tim sah uns zwei fragend an. Wir standen unter dem schützenden Dach, was über den Fahrradständer war.

Ich steckte mir gerade eine Zigarette an. Die brauchte ich ganz dringend nach acht qualvollen Stunden.

„Das ist er schon“, Tim quiekte los und deutete zum Schulgebäude. Ich hielt meinen Blick gesenkt.

Peinlich…, hoffentlich erzählte ihm Tim nichts von heute.

„Danke fürs warten“, kaum stand er vor uns, musste ich meinen Blick heben. Er hatte die Kapuze über seinen Haaren und sah verdammt geil aus.

„Kann ich auch mal“, er deutete auf meine Kippe und ich nickte. Zufrieden zog er daran.

„Gehen wir endlich, ich will heim!“, Tim zog Tom und mir am Ärmel und zog uns weg.
 

„Bis Morgen“, José verabschiedete sich von uns, als wir in der Nähe vom Bahnhof waren.

Er wollte heute mal nicht zu Maddi. Gott sei Dank.

„Kommt endlich, ich will heim!“, Tim nörgelte noch immer rum und hetzte Tom und mich. Nervig.

„Also, bis Morgen!“, Tim umarmte mich schon und ging los.

„Ich komm gleich nach“, Tom sah seinen Bruder nach und schaute mich dann wieder an. Dieser Blick…

„Bis Morgen, Kleiner. Ich mag dich“, er küsste mich kurz auf die Lippen und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Jetzt oder nie…

„Ich mag dich auch“, ich nuschelte ein wenig. Es war mir halt peinlich, das zu einem Typen zu sagen.

Tom lächelte mich dankbar an: „Danke“

Zum Abschluss gab`s noch mal ein Küsschen.

„Ey ihr Turteltauben…, ich will heim!“, Tim machte sich wieder bemerkbar. Er stand bereits einige Meter weiter weg.

„Okay, bis Morgen“, Tom drückte mich kurz und rannte dann zu seinem Bruder.

Oh mein Gott…, ich war so glücklich…

Ich bin deins

Ich bedank mich gaaaanz lieb bei den Kommischreibern…, dank euch geht es auch schneller voran (Ansporn XDDD)

*allen Schokokeckse hinstell*

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Nachdem ich geduscht und mich getrocknet hatte, hockte ich mich vor meinen Lappi um die Mails zu checken.

„Jo?“, meine Ma kam in mein Zimmer, „Du hast Besuch“

„Von wem?“, ich drehte mich fragend um.

„Bea, sie will aber, das du runter kommst“, daraufhin nickte ich nur. Was die jetzt wohl wollte. Mir wieder einen Vortrag halten, wie schlampig ich doch war?

Seufzend zog ich mir eine Jacke drüber, da es draußen kühler geworden war, und ging zur Haustür: „Hi“

„Komm mit in den Skaterpark“, meinte sie bloß und ging dann voraus.

Mit Abstand folgte ich ihr und rauchte erstmal eine. Sie sagte nichts. Mir riss sie auch nicht die Zigarette aus dem Mund.
 

„Wow…, endlich vollzählig! Also, was hast du uns zu sagen?“, Tim sah mich grinsend an, wendete dann jedoch seinen Blick wieder zu Bea.

Ich ließ mich neben Tom ins Gras sinken und schmiss meine Kippe in eine Pfütze. Dass mein Arsch gerade durch das nasse Gras nass wurde, interessierte mich nicht sonderlich.

José und Maddi waren auch da.

„Also…“, sie fing an und schaute zu Boden, „Mir tut es Leid. Also wegen meinem Gezicke und so. Nur…“

Ihr Blick viel zu Tom: „…Tom, ich liebe dich…“

Wir scheuten uns untereinander an und schwiegen. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Nur mir tat Bea jetzt schon Leid. Ich wusste ja, das er nichts von ihr wollte…, sondern von… mir?!

Tom seufzet und stand auf: „Bea…, ich fühle mich wirklich geehrt und so. Du bist ein echt hübsches Mädchen und eine gute Freundin. Aber halt nur eine Freundin…, tut mir Leid“

Er strich ihr über den Oberarm

Sie schluckte und schaute zu Boden: „Schon okay…, ich weiß, das du jemand anderen liebst. Da redet ja eh schon die ganze Schule drüber“

Ohoh…

Peinlich! Hoffentlich hatte sie damit jetzt nicht Tom und mich gemeint! Nur leider tat sie das.

Tom grinste etwas verlegen: „Ja, das Gelaber überhört man wirklich nicht mehr“

Ich meinte sogar, einen leichten Rotschauer auf seinen Wangen zu sehen. Schüchtern blickte er zu mir und lächelte. Ich konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern.

Bea lächelte mich etwas bedrückt ein: „Aber was Gutes hat das ja mit euch. Du bist endlich schwul“

„Bin ich nicht!“, ich lief knallrot an. Alle Augen richteten sich auf mich.

Tim legte seine Hand auf meine Schulter: „Alles klar, dann bist du halt unser Schwuler, der nicht schwul ist“

„Ich bin wirklich nicht schwul…, höchstens bi“, gab ich dann doch kleinlaut von mir. Es war so peinlich, das zu sagen, obwohl es doch eh alle wussten.

„Ist doch schon mal ein Anfang!“, Tim klopfte mir aufmunternd auf die Schulter, „Und was machen wir nun?“

„Ich geh nach Hause“

„Ich auch“, José und Bea winkten uns noch zu, ehe sie gingen.

„Und wir?“

„Jo?“, Tom zog meine Aufmerksamkeit auf sich, „Darf ich mit zu dir?“

Ich nickte.

„Und ich arme Sau darf allein rumhocken! Danke auch!“, Tim schmollte beleidigt.

„Wir können ja zu dir zocken gehen, Du hast dieses tolle Mario Kart“, Maddi sah ihn begeistert an. Auch Tim war voller Begeisterung und stimmte zu.

„Bis morgen“, Tim und Maddi lächelten uns an und verließen ebenfalls den Park.

„Und du? Willst du weiter im Gras rumsitzen?“

Ich schüttelte den Kopf und stand ebenfalls auf.

Ich fasste mir an den Arsch. Scheiße war meine Hose nass! Musste ja aussehen, als hätte ich mir ein gepisst!

„Mach dir nichts draus, ich hab mich auch eingepisst. Tim, Maddi und José ja auch“, er grinste und reichte mir dann seine Hand.

„Ja, aber die Leute wissen ja nicht, wo wir gesessen haben… die halten uns für Babys!“

„Und? Seit wann interessiert dich das Gerede dieser Idioten?“, er hielt mir noch immer seine hand hin. Wollte er Händchen halten?

„Na und? Ich mag keine Missverständnisse“, ich grinste ihn bloß und und zupfte an meiner Hose rum. Bloß schnell heim.

Ich nahm auch seine Hand, was ihn lächeln ließ.
 

„Willst du auch eine andere Hose?“, ich wühlte in meinem Kleiderschrank herum um mir eine neue Hose zu suchen. Tom stand neben mir und nickte: „Wenn es möglich wäre“

Ich gab ihm eine Sporthose: „Geht die?“

Er nickte zufrieden und wechselte sich die Hosen.

Ich bemühte mich, nicht hinzusehen.

Für mich suchte ich eine andere Sporthose heraus: „Ich geh schnell ins Bad, kannst mir deine Hose gleich mitgeben“

Er gab sie mir und legte sich dann auf mein großes Bett: „Ich liebe dein Bett!“

Ich musste grinsen. Das hatte bis jetzt jeder gesagt und ehrlich gesagt, liebte ich es auch. Schön groß und gemütlich.
 

„Du~u?“, kaum kam ich wieder ins Zimmer, sah mit Tom mit bittendem Blick an, „Hast du was zu Essen da?“

„Was möchtest du?“

„Weiß nicht…, irgendetwas… Süßes?“

Ich musste grinsen. Tim war auch eine echt Naschkatze…, aber Tom? Das lag wohl in der Familie.

Ich ging wieder in die Küche und kam anschließend mit Gummitieren, Schokokecksen und Chips wieder.

„Zufrieden?“, ich schmiss es ihm auf den Bauch.

„Lecker…, und jetzt komm her!“, er streckte seine Arme nach mir aus. Grinsend gab ich nach und kuschelte mich an ihn.

„So, jetzt noch TV“, auf seinem Wunsch hin, schaltete ich den Fernseher ein. Es dauerte eine Weile, bis wir das passende Gefunden haben.

Zufrieden kuschelte ich mich an ihn, mampfte Gummitiere und schaute Fernsehen. Besser konnte es doch nicht sein.

Jedoch kam Ma rein: „Kommst du…, oh, hallo, wollte ihr etwas zum Abendbrot? Und Jo, weißt du, wo Maddi ist?“

„Ehm…, wir haben hier genug. Maddi? Die ist bei Tim. Zockerabend“

„Achso“, damit ging sie wieder.
 

„Hm…, Jo? Ich bin müde“, Tom gähnte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Scheiße…, es war gerade so schön. Und jetzt musste er gehen.

„Hm…, gehst du da jetzt?“, bitte sag `nein`…, bitte, bitte, bitte!

Er richtete sich auf und stopfte sich ein Gummitier in den Mund: „Darf üsch hier pennen?“

„Ehm“, er hier bei mir? Oh Gott! Wie geil ist das denn?!

„Klar…, nur wie ist das wegen deinem Schulzeug?“

„Ich ruf Tim an, der der das mitbringen soll“, daraufhin nickte ich.

Tom hier bei mir…
 

„Rutsch mal!“, Tom stand vor meinem Bett und rüttelte an mir herum.

Ich war schon halb am eindösen, da er ewig nicht kam.

„Hmh…“, murrte ich bloß und rutschte an die Wand.

Tom kuschelte sich an mich und seufzte zufrieden: „Meins…“

„Hm? Ich?“

„Ne. Klar, du, Vollpfosten!“, jedoch kam ich nicht mehr dazu, etwas zu sagen. Er küsste mich. Lang uns ausgiebig. Gott, war das geil.

Tom löste den Kuss: „Ich liebe dich…“

Okay…

Ich sagte erstmal gar nichts. Was solle ich auch sagen? Ich wusste es doch selbst nicht!

„Jo? Bist du jetzt weggepennt?“

„Nein“, ich schluckte. Am besten sagte ich jetzt irgendetwas: „Ich dich auch…“

Shit! Ich wusste noch nicht mal, ob ich das wirklich tat! Aber ich mochte ihn unglaublich gern…

„Gut“, wieder drückte er mir einen Kuss auf die Stirn, „Gute Nacht“

„Ja, dir auch“, ich kuschelte mich an seine Brust.

Diese Wärme war so angenehm…

Nur war das zwischen uns nahezu schon Bilderbuchmäßig. So einfach. Ohne Probleme. Und das machte mir Angst. Irgendeinen Haken musste es doch da geben…
 

„Hm“, ich murrte und machte die Augen auf. Irgendetwas klebte mir am Rücken. Und wie spät war es überhaupt?

Ich blickte auf mein Handy. In zehn Minuten würde der Wecker klingeln. Nur ich hatte keinen Bock auf Schule, also stellte ich ihn lieber gleich aus und kuschelte mich wieder ins Bett.

Inzwischen war mir auch eingefallen, wer mir am Rücken klebte. Das war Tom.

Zufrieden lächelnd pennte ich wieder ein.

Dieser eine Fehltag war nun auch kein Weltuntergang…

Fuck!

Vielen, vielen Dank für die Kommis und Favs ^.^

Das hier dürfte mal wieder ein etwas längeres Kapi werden

Und ich glaube, in diesem Kapi wird José euch noch unsympathischer (und dabei sollte er eigentlich sympathisch werden…XD)

Es ist auch ein Stecki von „dem Neuen“ vorhanden ^^

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„Scha~atz…“, ich vernahm eine zuckersüße Stimme an meinem Ohr.

Ich öffnete die Augen und blickte direkt in Toms Gesicht: „Ah…, morgen“

„Morgen ist gut“, er grinste mich an und hielt mir dann den Wecker vor das Gesicht. Zuerst vernahm ich nur ein zahlengewirr, aber dann erkannte ich die Ziffern. 14.36Uhr. Na ganz klasse!

„Hihi“, ich musste lächeln. Glatt die Schule verpennt. Konnte ja `mal` passieren…

„Wir bekommen Ärger, Kleiner…“

„Und?“, ich sah ihn frech und drückte ihm dann einen Kuss auf die Lippen.

Er wuschelte mir kurz durch die Haare und richtete sich auf: „Ich geh jetzt erstmal ins Bad. Kannst ja dann nachkommen“

Ich nickte bloß und er verschwand.

Zufrieden schaute ich an die Decke. Ich und Tom. Tom und ich. Oh mein Gott…, ich wusste noch nicht einmal ob ich ihn liebte, aber ich war glücklich bei der momentanen Situation.
 

„Das ist so ein Arsch!“, die Tür wurde aufgerissen und Maddi sah mich sauer an. Sie schnaufte noch. Was nun los war?

Skeptisch blickte ich sie an und richtete mich auf: „Wer?“

Hoffentlich meinte sie nicht Tom…

„José! Diese verfickte Schwuchtel!“, was? Solche Wörter? Und das aus dem Mund meiner Schwester? Und das über José? Ich hatte was verpasst…

„Eh…, wieso?“

„Der hat heute in der Schule einen Neuen angeflirtet! Ich hab ihm zur Rede gestellt und er meinte, ich würde übertreiben! Und ich sollte nicht so eifersüchtig sein, nur weil er mit dem Typen redet! Und dann meinte er, das er Typen eh besser findet als Mädchen… und dann hab ich Schluss gemacht!“, eh. Zu viele Informationen am Morgen.

Ich brauchte erstmal eine kurze Zeit um zu sortieren. Jedoch kam ich zu dem Endschluss, das sie übertrieben hatte: „Meinst du nicht, das Schluss machen eine etwas zu harte Sache war?“

„Nein! Aber ihr Männer versteht das eh nicht!“, damit rauschte die ab und die Tür knallte zu.

„Die Tür hat auch ihre Gefühle…“, meinte ich dann noch leise hinterher. Immer mussten die Türen dran glauben. Immer wurden sie bestraft. Hartes Schicksal, eine Tür zu sein.
 

Ich stand auf und zupfte schnell meine Boxer zu Recht, ehe ich zu Tom ins Bad verschwand.

Er stand gerade unter der Dusche. Kurz darauf kam er jedoch raus: „Hast du vorhin so laut 3 Türen geschmissen?“

„Ich morde keine Türen!“, ich grinste ihn an, ehe meine Laune wieder ernsterer wurde, „Das war Maddi. Die hat mit José Schluss gemacht“

„Warum?“

„Weil er angeblich mit einem anderen Typen geflirtet haben soll. Aber ich kenn ihn! Das würde er niemals machen…, Maddi übertreibt aber gern mal“, ich seufzte und zog meine Boxer aus, da ich duschen wollte. Sofort haftete Toms Blick an der gewissen Stelle. Ich lief rot an: „Guck nicht so!“
 

„Ob die sich wieder vertragen?“, Tom lag auf meinem Bett. Sein Blick haftete an der Decke. Ich saß stattdessen vor meinem Lappi und checkte alle Internetseiten, auf denen ich war, durch: „Keine Ahnung. Aber wenn Maddi sauer ist, dann richtig“

„Weiber!“

Ich musste etwas grinsen. Ich hatte wirklich nichts gegen Mädchen, aber wenn sie dann so extrem zickig wurden und wegen jeder Kleinigkeit ausflippten, waren sie mir nicht mehr so sympathisch.

Es klingelte an der Haustür. Ma war arbeiten und Maddi würde in ihrer Verfassung eh nicht aufmachen. Also musste ich es tun.

„Ich geh schnell“, ich stand auf und ging runter zur Haustür: „José?“

Er stand mit einem verheulten Gesicht vor mir: „Kann ich zu Maddi?“

„Willst du dich umbringen lassen? Glaub mir, wenn die dich sieht, kannst du deinem Leben `Tschüs` sagen“, ich ließ ihn erstmal rein.

„Aber ich will sie nicht verlieren“

„Junge, glaub mir. Sie muss erstmal runterkommen. Und du kommst erstmal mit hoch. Tom ist auch da“, ich schnappte mir seine Hand und zog ihn schnell mit auf das Zimmer, ehe es noch zu einem ungewollten Treffen kam.

„José! Hey“, Tom begrüße ihn.

„Hi“, nuschelte er bloß und setzte sich mich auf mein Bett. Ich nahm meinen Rollstuhl und setzte mich vor ihn: „Du, sag mal. Was hast du eigentlich gemacht? Maddi meinte ja irgendwas mit geflirtet oder so“

„Ich habe gar nicht geflirtet! Ich fand ihn süß. Okay. Und da wollte ich ihn einfach kennen lernen. Ich habe ihn erst begrüßt und dann gefragt, wo er her kommt und so. Aber da kam Maddi! Sie hat da echt was falsch verstanden. Sie meinte ja dann auch, dass ich nicht so verliebt lächeln sollte. Hallo?! Das habe ich gar nicht! Er lächelt nun mal, und da kann man nicht anders, als zurück zu lächeln!“

„Maddi übertreibt gern mal“

„Habe ich gemerkt. Und dabei war wirklich nichts! Ich hatte nicht vorgehabt, mit dem Neuen eine Beziehung oder so anzufangen. Ich wollte ihn einfach kennen lernen!“, José sah verdammt verzweifelt ein. Aber von welchem `Neuen` redeten eigentlich alle?!

„Und wie ist der so?“, Tom schien die gleiche Frage zu beschäftigen.

„Naja, nett halt, und süß…, ich kenn ihn ja auch nicht. Aber er ist auf jeden Fall jetzt schon der neue Mädchenschwarm…, da kann Tim einpacken“, José grinste wieder etwas.

Jaja. Tim konnte sich vor allem am Valentinstag nicht vor Briefen und Schokolade retten. Aber keine war ihm gut genug…

„Und was ist mit euch eigentlich? Seid ihr jetzt zusammen?“, José sah fragend zwischen Tom und mir hin und her.

Ich blickte etwas unsicher zu Tom. Der sollte ja die Frage beantworten.

„Ja, sind wir, oder Schatz?“, daraufhin nickte ich bloß.

„Okay, aber ich geh dann mal wieder…, bin heute noch mit Bea verabredet. Wir wollen shoppen gehen. Tim kommt wohl auch mit. Wollt ihr auch?“

Wir sahen uns kurz an und schüttelten dann den Kopf: „Ein anderes Mal“
 


 

Selbst nach drei Wochen hatte sich Maddi noch nicht beruhig! In der Schule schaute sie José bloß verachtend an. Schrecklich!

Ich hingegen war mit Tom überglücklich! Er war perfekt!

Ein wenig an ihn gekuschelt liefen wir den anderen nach. Die Schule war gerade vorbei und wir wollten wir so oft zum Skaterpark.

„Ich glaub, ich geb` Maddi auf!“, José lief inzwischen neben uns und schaute sauer auf den Boden, „Was die gerade abzieht! Ne! Ich versuch mich, zu endschuldigen, aber die hört mir ja noch nicht einmal zu!“

Ich seufzte und legte meine Hand auf seine Schulter: „Ist auch besser, wenn du sie vergisst! Tut dir nur unnötig weh!“

Er nickte bloß.
 

Ich ließ mich entspannt ins Gras sinken und schloss die Augen. Kein Regenwetter. Gemütliche 22°C, perfekt!

„Hm…, Schatz?“, Tom legte seine Hand auf meinen Bauch und legte seinen Kopf auf meine Brust: „Wie findest du Yannick?“

„Er ist voll okay“, Yannick, oder Yanny, war der Neue, weswegen Maddi so einen Aufstand machte. José hatte echt nicht übertrieben. Er sah verdammt geil aus! Das wusste er auch selbst, aber trotzdem war er voll cool und nicht überheblich.

„Find ich auch…, aber du bist besser“, Tom hob seinen Kopf und lächelte mich an.

Ich küsste ihn kurz: „Du auch“

Tom grinste mich an, bevor ich wieder seine Lippen auf meinen spürte. Ich liebte es so sehr, ihn zu küssen! Aber weiter sind wir bis jetzt noch nicht. Halt nur küssen und kuscheln. Aber man konnte es ja langsam angehen!

„Hey ihr Turteltäubchen“, ich vernahm Yannys Stimme und löste den Kuss. Er saß neben uns und grinste uns an.

Ich grinste ebenfalls: „Neidisch?“

„Ja…, ich will auch einen so tollen Freund!“

„Den bekommst du aber nicht“, ich streckte ihm die Zunge raus und drückte Tom an mich, „Der gehört mir allein“

„Schon klar. Aber nicht, das du mit Tom Schluss machst, falls wir reden sollten“, Yanny konnte sich über den Vorfall mit Maddi und José nur amüsieren. Er fand es total sinnlos, deswegen gleich Schluss zumachen. Und da hatte er auch Recht.

„Tom! Guck ihn nicht an! Du Schlampe! Ich mach Schluss!“, gab ich gespielt von mir und schubste Tom ein wenig weg.

„Ey!“, kam protestieren von Tom, jedoch musste er dann lachen, genau wie Yanny.

Selbst José, der das ganze mitbekam, musste lachen.
 


 

José saß mit in meinem Zimmer. Wir lauschten gemeinsam der Musik. Die anderen waren alle zu sich nach hause gegangen.

„Ist deine Schwester hier?“, er sah mich fragend an. Woraufhin ich bloß den Kopf schüttelte: „Nein, die ist bei einer Freundin“

„Achso“

Wir saßen schweigen nebeneinander. Eine gewisse Spannung herrschte zwischen uns. Keine Negative, eher eine positive.

José lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter: „Ich find`s scheiße, das wir uns wegen der gestritten hatten…“

Ich seufzte und nickte bloß ein wenig.

„Jo?“, er sah mich an, „Ich bin froh, dass ich nicht mehr mit ihr zusammen bin…, diese Eifersucht von ihr war schon extrem“

„Sie war so, weil sie dich nun mal sehr liebte… oder noch liebt“

„Ja, aber man kann es auch übertreiben! Meinst du nicht?“

Ich nickte bloß. Hoffentlich engte ich Tom nicht zu sehr ein. Eifersucht konnte so manche Beziehung zerstören.

„Du~u… Jo…?“

Ich sah ihn fragend an: „Hm?“

Er sagte nichts mehr und kam mir bedächtig nahe. Was…

Ich spürte seine Lippen auf meinem. Verdammt! Er bewegte seine Lippen gegen meine. Verdammt! Ich sollte ihn wegstoßen. Ich hatte doch Tom! Doch ich konnte nicht. Mein Körper machte nicht das, was ich wollte.

Seine Zunge fuhr zärtlich über meine Lippen, die ich dann öffnete. Unsere Zungen trafen sich und begangen ihr Spiel.

Scheiße! Ich sollte ihn wegstoßen!

„Jo…, verdammt“, er löste den Kuss und sah mich sehnsüchtig an, „Mach was…, ich kann mich nicht zurück halten…“

Er schubste mich sanft auf Bett und beugte sich über mich.

„José…“, mehr brachte ich auch nicht raus. Ich wollte ja so gern was dagegen machen, doch ich konnte nicht.

Josés schlanke Finger huschten unter mein Shirt und strichen mir über den Bauch und die Brust. Ich zuckte unter seinen Berührungen ein wenig zusammen. Auf meiner Haut baute sich eine Gänsehaut auf.

„Jo…, ich kann nicht anders“, hauchte er und küsste mich wieder. Ich konnte auch nicht anders. Das war das, wonach ich mich gesehnt hatte. Nur es war so falsch…

Er löste den Kuss wieder und zog mir das Shirt aus, um dann meinen Oberkörper abzuküssen.

Jeden cm berührte er.

„José…“, ich zog ihn wieder zu mir hoch und streifte sein Shirt über seinen Kopf. Ich küsste seinen Hals entlang und meine Finger wanderten zu seiner Hose. Was tat ich bloß? Ich konnte mich nicht beherrschen…

„Hm…, Jo…“, er keuchte auf, als ich an seinem Ohr knabberte.
 

José und ich…, wir schliefen mit einander…

Und es war so verdammt geil…

Aber auch so verdammt falsch!

Er lag erschöpft neben mir. Mein Blick fiel über seinen verschwitzten Körper. Er sah noch immer verdammt sexy aus.

Doch mein Verstand kam mit der Zeit auch wieder.

Ich hasste mich.

Ich hatte Tom betrogen! Mit José…

Ich schlug die Hände vor mein Gesicht. Ich schämte mich so furchtbar. Tom konnte ich wohl nie wieder in die Augen schauen. Geschweige denn, mit ihm irgendwann schlafen. Er sollte doch mein erster Junge sein!

Einerseits bereute ich es sehr, es mit José getan zu haben. Aber ich konnte auch nicht verleugnen, dass es unbeschreiblich geil war…

Ich richtete mich mühsam auf, da mir alles weh tat. Mein Blick fiel zu José: „Ich geh jetzt duschen, und dann raus. Bitte sei nicht mehr da, wenn ich wieder komme…, und das eben…, lass uns nicht mehr drüber reden“

Er nickte: „Ich wusste nicht, was mit mir los war…, ich konnte nicht anders…“

Ich bemerkte wie Tränen in seine Augen stiegen.

Behutsam strich ich über seinen Oberschenkel: „Ich weiß was du meinst. Ich konnte auch nicht anders…, nur bitte. Ich will mit Tom zusammen bleiben. Ich liebe ihn! Bitte lass uns nicht mehr darüber reden“

Er nickte bloß und ich ging ins Bad.
 

Es war mittlerweile schon nach 22.00Uhr. Noch immer lief ich ziellos durch die Straßen.

Ich fühlte mich verdammt scheiße…, so verdammt dreckig!

Fuck! Ich konnte doch Tom nie wieder in die Augen sehen…

Ich musste es ihm sagen…irgendwann…

Ewig konnte ich mit der Geschichte nicht rum rennen.

Verdammt! Warum konnte ich ihn nicht weg stoßen?

Es tut mir Leid

*José in Schutz nehm* menno… hasst meinen Süßen nicht XD

Aber tausend Dank für die Kommüs ^^, hab mich richtig gefreut

Da schreib ich auch gern schnell weiter

Und ich habe festgestellt, das einige für JoséxJo und andere für TomxJo sind… und somit steht schon mal fest, ich kann es einigen nicht Recht machen XD

Nur ich weiß selbst noch nicht, wie sich die Story weiter entwickeln wird, von daher ist noch alles offen ^^

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Ich konnte die restliche Nacht nicht schlafen und ich hoffte so sehr, das es nie wieder Morgen werden würde.

Doch dieser war nun angebrochen und mein Wecker hupte sich die Seele aus dem Leib. Fuck!

Ich schlug ihn tot und rollte mich aus dem Bett.

Dieser Tag konnte ja nicht gut werden…, vor allem wenn ich Tom in die Augen sehen sollte!

Ich war doch so eine Schlampe…

„Guten Morgen, Schatz!“, meine Ma kam mir entgegen und drückte mich. Weshalb war die jetzt so gut drauf?

„Morgen“, nuschelte ich bloß zurück und verschwand ins Bad.

Mein Blick viel in den Spiegel. Oh Gott. Ich sah so scheiße aus…

Noch dazu tat mir noch immer alles weh.

José war nicht gerade sanft gewesen, aber es war so… geil! Verdammt! Wie konnte ich so etwas auch nur ansatzweise denken? Jemanden zu betrügen war ganz und gar nicht geil!
 

„Morgen Brüderchen. Du siehst ja heut gar nicht gut aus“, Maddi begrüßte mich, als ich in die Küche kam. Sie bekam bloß einen bösen Blick von mir. Ich wusste selbst, das ich trotz Styling scheiße aussah.

Ich schüttete meine Honigcornflakes in eine Schüssel und gab Milch dazu. So richtigen Hunger hatte ich nicht, aber ich musste ja was essen.
 

„Was ist eigentlich mit dir los? Stress mit Tom?“, Maddi lief neben mir her. Ich steckte mir gerade eine Kippe in den Mund.

„Ne“, meinte ich bloß leicht gereizt. Noch nicht. Aber wohl bald. Shit!

„Morgeeeen!“, wir vernahmen Tims Stimme und drehten uns um. Die beiden kamen gerade aus deren Straße. Tim rannte auf uns zu. Tom lief wie immer hinterher. Mein Blick senkte sich. Scheiße…

„Na?“, Tim umarmte Maddi und dann mich, „Maddi, wir gehen schon mal vor“

Ich wartete, wie jeden Morgen, auf Tom.

„Hey, Schatz!“, er stand vor mir und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Hey“, ich ging dann langsam los. Ich musste mich bemühen, möglichst normal zu wirken.

„Eh…“, Tom legte einen Arm um meine Hüfte, „Alles okay, Kleiner?“

Ich nickte schnell: „Ja, ja, ich hab bloß schlecht geschlafen!“

„Und was haben José und du gestern noch gemacht?“, shit! Ungewollt lief ich knallrot an. Musste er gerade das Thema ansprechen?!

„Eh…, eh…“, jetzt fing ich auch noch an, zu stottern, „Also…, eh, wir haben ge- gezockt…“

„Achso…“, Tom sah mich skeptisch an, stellte aber keine weiteren Fragen.
 

„Jetzt noch 2 Stunden…“, Tim lag auf dem Schulhof in der Wiese. Wir hatten gerade 30 Minuten Hofpause, zu der wir, ob wir wollten oder nicht, rausgeschickt wurden.

Ich saß neben ihm im Gras und Tom umarmte mich von hinten.

Momentan fehlten nur noch José, Bea und Yanny. Maddi durfte heute schon eher nach Hause.

„Scha~atz…, darf ich heute bei dir Schlafen?“, flüsterte Tom in mein Ohr. Ich zuckte ein wenig zusammen. Auf Berührungen reagierte ich noch immer etwas empfindlich.

„Heute?“

„Ja, ist doch eh Freitag, und morgen können wir ausschlafen. Also, darf ich?“

Ich zuckte mit den Schultern: „Wenn du möchtest“

„Super…“, er drückte mir einen Kuss auf die Wange.

„Whaaaa! Ich kommeeee!“, Yanny kam quer über den Schulhof gerannt und quietschte laut herum. Das ihn alle komisch anguckten, schien ihn nicht zu interessieren.

„Whaa!“, der Kleine hatte die Bordsteinkante, die den Hof von der Wiese trennte, übersehen und flog der Länge nach hin, genau auf Tim, „Au-a“

Wir mussten lachen. Das sah zu göttlich aus.

Nur Tim konnte nicht so richtig lachen. Etwas skeptisch betrachtete er Yanny, der zwischen seinen Beinen lag und ihn verpeilt ansah, aber keine Anstalten machte, aufzustehen.

„Du bist gemütlich“, kam es dann nach einer Zeit von Yanny und er kuschelte sich noch mehr an Tim.

„Ja, gemütlich und hetero“

„Und?“, Tom sah seinen Zwillingsbruder grinsend an, „Jo hab ich auch bi gemacht“

„Genau!“, Yanny sprang auf und zeigte mit seinem Finger auf Tim, „Dich mach ich auch bi! Und ich gebe nicht auf, bis ich das geschafft hab! Und dann bist du meins!“

Alle blickten Yanny skeptisch an, aber dann mussten wir doch grinsen, nur Tim wieder nicht. Kein Wunder. Ich verstand genau, wie er sich gerade fühlte. Immerhin erging es mir ähnlich.

„War…, war das jetzt eine Liebeserklärung?“, Tim blickte unsicher zu Yanny hoch. Dieser lief gerade knallrot an und schaute auf seine Füße: „Liebeserklärung würde ich es nicht gleich nennen…, ich find dich halt toll und so…“

Tim kippte die Kinnlade runter und sah Yanny fassungslos an. Damit hätte er wohl nicht mal im Traum gerechnet.

„Aber keine Angst, ich find andre Jungs auch toll“, Yanny grinste wieder und setzte sich neben Tim ins Gras.

Mein Blick viel über den Hof. Bea und José kamen gerade. Scheiße…

Ich drückte mich enger an Tom, der seine Arme auch fester um mich legte.

„Schatz?“, flüsterte ich leise, „Ich liebe dich so sehr“

„Ich dich auch“, er legte seine Lippen auf meine und küsste mich. Lang und ausgiebig. Ich wollte auch bloß ihn. Nicht José…

„Ich stör ja nur ungern, aber es geht wieder rein!“, Tim tippte uns beide an. Etwas wehmütig lösten wir den Kuss und standen von der Wiese auf. Was den Rest der Pause passiert war, hatte ich gar nicht mehr mitbekommen, ich war zu sehr in den Kuss vertieft.
 

„Gehen wir in den Skaterpark?“, wir standen nach den letzten beiden Stunden alle auf dem Hof.

„Ich wollte in die Stadt“, Bea sah zu José, „José? Kommst du auch mit? Ich will nicht allein gehen“

Er nickte. José hatte mich heute noch nicht einmal angeschaut. Oder zumindest trafen sich unsere Blicke nie.

„Und was macht ihr?“, Tim sah Yanny, Tom und mich fragend an.

„Skaterpark!“, Yanny quietschte los und klatsche in die Hände. Er benahm sich wirklich wie ein kleines Kind, aber auf eine total süße Art.

„Und wir, Schatz?“, Tom sah mich fragend an.

Ich zuckte mit den Schultern: „Skaterpark?!“

Er nickte bloß, dann trennten wir uns von Bea und José.
 

„Wer kann von euch eigentlich Skateboard fahren?“, Yanny blickte uns drei im Wechsel fragend an, als wir in Richtung Park liefen.

„Eigentlich nur ich. Tim versucht es zwar…, aber naja. Und Jo hat es noch nicht probiert, oder?“, Tom sah mich fragend an.

Zu blöd, das ich gerade gedanklich wo anders war: „Hm? Was?“

„Ach nichts“, Tom grinste mich an und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe.

Innerlich seufzte ich. So viel Liebe von ihm hatte ich nicht verdient. Nicht nach dem, was vor ein paar Stunden passiert war. Es war noch nicht mal ein Tag her…

Josés Berührungen spürte ich noch jetzt auf meiner Haut.

„Schatz…“, Tom hielt mich an und wir warteten, bis die anderen weiter weg waren, „Was ist eigentlich mit dir los?“

Seine Augen durchbohrten mich nahezu schon. Ich konnte den Blick zu ihm nicht halten und senkte ihn: „Nichts“

„Ach, erzähl doch nicht! Mir kannst du eh nichts vormachen. Also, was ist nun?“, er legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich näher an sich heran.

Ich konnte es ihm nicht sagen. Es würde ihm das Herz brechen…

Scheiße! Warum musste so etwas nur mir passieren? Tom hatte echt etwas Besseres als mich verdient.

„Ich will nicht drüber reden…, nicht jetzt“, nuschelte ich und Tom zog mich in seine Arme.

Wir standen wohl eine halbe Ewigkeit da.
 

„Da seid ihr ja endlich!“, Yanny kam uns entgegen als wie den Park betraten.

Er schaute Tom mit großen Augen an: „Wollen wir skaten?“

„Hast du ein Brett dabei?“, ein etwas skeptischer Blick von Tom traf Yanny, der grinste.

„Ich nicht. Aber da liegt eins rum. Hat wohl jemand vergessen. Also? Was ist?“, Yanny setzte seinen Schmollmund auf und blickte Tom wieder mit seinen großen Augen an. Ich bezweifelte, das man ihm was abschlagen konnte.

Tom seufzte und kurz und nickte.

„Supi!“, Yanny schnappte sich seine Hand und zog Tom hinter sich her.

Lächelnd ging ich zu Tim und setzte mich neben ihn ins Gras: „Gefällt dir Yanny nicht?“

„Ich bin hetero!“

„Hatte ich früher auch gesagt“, ich musste schmunzeln. Auch auf Tims Gesicht hatte sich ein Grinsen gebildet: „Süßer, ich bin nicht du!“

„Trotzdem! Du wirst noch bi…! Immerhin bist du jetzt nur noch von bi- oder homosexuellen Typen umgeben. Glaub mir, wir stecken dich noch mit an“

„Ne!“, er musste ein wenig lachen, „Was will ich mit anderen Schwänzen?“

„Ist doch geil!“, nachdem ich bemerkt hatte, was ich da gesagt hatte, schlug ich mir erschrocken die Hand vor den Mund und lief knallrot an.

Tim lachte neben mir: „Aha…, so kommt`s raus! Und? Wie ist Tom im Bett?“

Uh… scheiße! Total verplappert. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu lügen oder ihm die Wahrheit zu sagen.

Nur was, wenn er dann Tom darauf anspricht? Tom wäre sicher ziemlich verwirrt, wenn ich sagen würde, dass wir schon miteinander geschlafen hatten, obwohl wir es noch gar nicht getan hatten!

Mir blieb nichts anderes übrig, als ihm die Wahrheit zu sagen. Lügen würden gleich auffliegen.

„Es…, es war nicht…“, ich schluckte, „… mit Tom“

„Was?“, Tims Augen hafteten an mir, „Mit wem, und wann?“

Ich schaute zu Tom. Er skatete gerade, aber trotzdem sollte ich nicht allzu laut sprechen: „Ich liebe ihn wirklich…, das musst du mir glauben. Ich weiß doch selbst nicht, wie es passieren konnte…“

„Du hast ihn betrogen? Mit wem und wann?“, Tims Gesichtsausdruck wurde immer ernsterer.

Ich schluckte und schaute auf das Gras: „Gestern, mit José…“

„Was?! Sag mal, spinnst du? Weißt du, was du Tom damit antust?!“, Tims Stimme wurde etwas lauter. Ich hatte Angst, dass Tom etwas hörte.

Er wollte gerade aufspringen, doch ich hielt ihn am Handgelenk fest: „Bleib hier! Bitte! Sag es ihm nich! Ich will es ihm selbst sagen. Heute Abend! Ich weiß, das die Kacke am dampfen ist! Und ich hasse mich dafür! Eben weil ich Tom damit verletze!“

„Das hättest du dir eher überlegen müssen. Echt mal. Ich bin enttäuscht. Und vor allem mit José. Weißt du, das Tom mir gesagt hatte, als Maddi sich von José getrennt hatte?“, er machte keine Anstalten mehr, zu Tom rennen zu wollen. Ich ließ ihn wieder los.

Ich schüttelte zaghaft den Kopf: „Nein…, was denn?“

„Das er Angst hat, das José sich in dich verguckt, weil du ja anfangs was von ihm wolltest! Und jetzt baust du so`n Scheiß…“

Ich senkte meinen Kopf. Er hatte ja so verdammt recht!

„Hey! Was ist los? Ihr seht so betrübt aus“, Tom kam zu uns und setzte sich neben mich ins Gras. Fragend schaute er zwischen Tim und mir hin und her.

„Frag ihn!“, meinte Tim bloß und schaute dann Yanny beim skaten zu.

„Jo?“, Toms Stimme klang unsicher.

„Ehm…, also…, ich hatte meiner Ma von uns erzählt…, sie war nicht sonderlich begeistert…“, ich log. Na ganz klasse! Ich rutschte immer mehr ins Schlamassel.

Mein Blick viel zu Tim der mich bloß sauer ansah und dann aufstand: „Ich geh Yanny fragen, ob er mir skaten beibringen kann“

Damit rauschte er auch ab.

„Und deswegen bist du so komisch?“, Tom sah mich skeptisch an. Schnell nickte ich. Mittlerweile war mir richtig schlecht. Ich wollte Tom nicht verlieren, nur im Moment machte ich alles nur noch schlimmer!

„Okay…, dann hör doch nicht auf deine Ma. Gehen wir zu dir?“, Tom stand schon auf und klopfte sich den Dreck von der Hose.

Wieder nickte ich bloß und stand ebenfalls auf.
 

Schweigend waren wir zu mir gelaufen. Tom stellte auch keine weiteren Fragen.

Es war mittlerweile schon Nacht und wir schauten einen Film. Eng aneinander gekuschelt lagen wir in mein Bett.

„Und nun?“, Tom sah mich ein wenig grinsend an, als der Fernseher ausging.

Ich zuckte bloß mit den Schultern und schaltete den Fernseher aus: „Keine Ahnung“

„Ich bin müde, lass uns schlafen, ja?“, nur schlafen? Etwas unsicher sah ich Tom an. Daran glaubte er doch wohl selbst nicht mehr. Ich meinte, wir waren nun schon ziemlich lang zusammen und er wird ja nicht ohne Grund bei mir schlafen wollen.

Ach Shit!

Wieder nickte ich bloß.
 

„Ich will kuscheeeln“, Tom rückte enger an mich und küsste mich. Ich spürte seine Haut auf meiner. So warm..

Ich genoss den Kuss und legte meine Arme um ihn. Wieder einmal spürte ich, wie sehr ich ihn liebte.

Ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren!

Zärtlich küsste er meinen Hals. Langsam glitt seine Zunge zu meinem Ohr. Wie immer zuckte ich etwas zusammen. Das hatte José gestern auch getan…

„Jo?“, kaum hörbar flüsterte er meinen Namen, „Keine Angst…, ja? Es wird dir gefallen…“

Ich schluckte…

Ich hatte keine Angst vor dem Sex.

Ich hatte Angst davor, ihm zu sagen, was gestern passiert war!

Es fraß mich innerlich auf. Am liebsten würde ich es ihm sofort sagen, damit ich endlich von meinem schlechten Gewissen ein wenig befreit wurde, aber dann würden wir uns streiten. Er würde gehen und mich hassen. Und das wollte ich nicht!

„Jo?“, Tom sah mich fragend an, „Was ist mit dir los?“

„Ni-Nichts“, ich fing wieder an zu stottern. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Mein Blick hing an seiner Brust.

„Weißt du…“, er legte seinen Kopf wieder neben meinen, „…, ich finde es irgendwie toll, dein erster Typ zu sein. Ich werde auch vorsichtig sein…, nur wenn du so verkrampft bist, geht das nicht…“

Ich schluckte. Scheiße, scheiße, scheiße!

„To-Tom…, also…, ich…“, ich setzte mich auf und schaute auf ihn herunter, „… glaub mir, ich liebe dich wirklich! Und ich will nur dich…, nur…“

„Nur was? Willst du noch kein Sex? Wir können warten…“, seine Augen sahen mich fragend, aber gleichzeitig ein wenig enttäuscht an. Er setzte sich ebenfalls auf und strich vorsichtig über meine Hand.

„Nein…, das ist es nicht…“, ich sah ihn kurz an und senkte meinen Blick dann, „…, du bist nicht mein erster Junge. Ich hatte gestern mit José geschlafen! Es tut mir wirklich Leid! Ich wusste nicht, wie das passieren konnte! Ich bereue es selbst total! Ich-“, er unterbrach mich.

„Wa-Was?“, er hielt meine Hände fester. Ich traute mich ihn anzusehen. Sein Blick haftete schockiert an mir.

Nur noch Du und Ich

Vielen, vielen Dank für die Kommis *___*

Ich liebe jedes Einzelne <3

Und Trösterin Mila hat auch ihren Stecki bekommen…, also ich mag sie ^^

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Es herrschte schweigen. Er sah mich fassungslos an.

„Tom….“, ich sah ihn bittend an.

„Ich glaub, ich spinne?!“, er sprang vom Bett auf und sah sauer auf mich herunter, „Ich bin so blöd und vertraue dir, und hinter meinem Rücken vögelst du mit José rum?! Sag mal, wie gestört bist du? Ich dachte, du liebst mich! Hat es wenigstens Spaß gemacht, hm?“

Shit! Es musste so kommen.

Ich senkte meinen Blick wieder und starrte auf meine Decke: „Tom…, ich liebe dich auch. Und ich will nur dich! Ich weiß doch selbst nicht, wie ich so ein Trottel sein konnte!“

„Dir glaub ich kein Wort mehr! Hattest du es wirklich so nötig? Konntest du nicht mehr abwarten, deinen ersten Typen zu ficken? Wenn du schon so notgeil warst, warum hast du mir das nicht gesagt! Ich hatte extra wegen dir gewartet. Ich wollte nicht, dass du gleich mit mir ficken musst! Immerhin bin ich dein erster Typ! Und ich wollte dir Zeit geben, damit du dich an dein Bi-sein gewöhnen kannst! Und weißt du warum? Weil ich dich verdammt noch mal liebe, du Arsch!“, so sauer hatte ich ihn noch nicht erlebt.

Noch immer konnte ich meinen Blick nicht heben. Ich fühlte mich so verdammt scheiße! Kein Wunder, ich war ja auch nichts weiter als eine männliche Schlampe…

Erste Tränen stiegen mir in die Augen: „Tom…, ich…, also..., ich weiß selbst, das ich ein verdammtes Arschloch bin. Ich würde es auch rückgängig machen, wenn ich könnte! Nur ich kann das nicht! Und…, ich will dich nicht verlieren…, ich liebe dich doch! Bitte…, das passiert nie wieder…, ich will doch nur dich…“

„Das hättest du dir früher überlegen müssen“, seine Stimme klang verachtend. Zaghaft hob ich meinen Blick und sah ihn an: „Ich weiß…, du hast ja Recht...“

„Du weinst?“, Tom sah mich fragend an. Er schien sichtlich verwirrt zu sein. Kein Wunder. Das passt ja auch nicht zusammen, wenn man erst jemanden betrügt und dann heult und sagt, dass man es bereut.

Ich senkte meinen Blick wieder und schwieg eine Zeit lang.

Es war doch echt zum kotzten! Hätte ich gestern nicht mein Hirn einschalten können?

„Ich gehe…“, den Geräuschen zufolge konnte ich schließen, das Tom sich gerade anzog. Es war genau das eingetroffen, was ich nicht wollte.

Ich war mit runter zur Tür gegangen. Keine Ahnung weshalb. Schweigend zog er sich die Schuhe an.

„Tom? Warum gehst du mitten in der Nacht?“, Maddi stand auf einmal im Flur.

Erschrocken drehten wir uns zu ihr um.

„Ich gehe halt“

„Und warum?“

„Weil dein Bruder mich mit deinem Ex betrogen hat“, Toms Stimme klang verachtend. Autsch…, das hatte gesessen, aber ich hatte es ja verdient.

„Was?“, Maddi sah uns beide im Wechsel an, jedoch blieb ihr Blick dann an mir hängen, „Wie konntest du nur?“

Wieder senkte ich meinen Blick. Okay, ich hatte es verdient, aber musste mir jetzt jeder das Gleiche vorwerfen? Ich hatte es doch begriffen!

„Aber Glückwunsch, Brüderchen“, auf ihrem Gesicht bildete sich ein verachtendes Grinsen, „José scheint dich ja wirklich sehr zu mögen. Oder warum sonst, hätte er ausgerechnet mit dir sein erstes Mal gehabt?“

Was?

Fassungslos blickte ich Maddi an, dann viel mein Blick zu Tom. Er seufzte und senkte den Blick. Mir fielen Tims Worte wieder ein. Shit!

Außerdem dachte ich, das Maddi und José längst miteinander geschlafen hatten…

„Aber…, wieso ihr nicht, also…?“, etwas ratlos blickte ich Maddi an.

„Ich war wohl nicht die Richtige, aber viel Spaß noch mit deinem Lover. Aber eins habt ihr ja gemeinsam. Ihr denkt beide nicht an die Gefühle der anderen“

„Jetzt halt mal die Luft an!“, ich schrie Maddi an, „Deine Eifersucht ist krankhaft! José hatte Yanny nur `Hallo` gesagt! Wenn du deswegen eifersüchtig wirst und gleich Schluss machst, bist du selbst dran Schuld! Also tue nicht so, als hätte er dich betrogen oder so! Und jetzt spiele ja nicht das verletzte Ding! Der einzige, der das Recht hat, sauer zu sein ist Tom!“

Zuerst sah sie mich mit großen Augen an, dann rannte sie jedoch ohne ein Wort zu verlieren auf ihr Zimmer.

Ich hatte selbst keine Ahnung was das hier sollte, aber es war aus mir raus geplatzt, und ändern konnte ich es jetzt auch nicht mehr!

„Du warst nicht nett zu ihr, aber…“, Toms Stimme war leise geworden, „… das musste mal gesagt werden“

Ich schluckte: „Und…, was ist nun mit uns?“

Er zuckte mit den Schultern und seufzte: „Es gibt kein `Uns` mehr. Nicht jetzt. Du hast mich zu sehr verletzt, aber ich glaube dir auch, dass du es bereust. Nur ich muss das erstmal verarbeiten“

Ich wusste es. Es musste ja so kommen! Der Schmerz in mir wurde immer größer.

Tom trat aus dem Haus und sah mich an: „Na dann, wir sehen uns Montag“

Ich nickte bloß. Wieder stiegen mir Tränen in die Augen.

„Tom?“, meine Stimme zitterte und ich trat ebenfalls vor die Haustür.

Wir sahen uns schweigend an.

Ich näherte mich ihm und küsste ihn kurz. Eine Träne löste sich aus meinen Augen: „Also ist jetzt Schluss?“

Tom antwortete nicht gleich. Zaghaft nahm er meine Hände in seine und schaute auf sie.

Er spielte ein wenig mit meinen Fingern.

Eine frische Brise kam auf. Es war kalt, doch es war mir egal, das ich nur in Boxer draußen stand.

„Ja…“, seine Stimme klang zaghaft, „… zumindest für jetzt. Vielleicht finden wir irgendwann noch mal zu einander“

Er beugte sich zu mir und drückte mir vorsichtig einen Kuss auf die Schläfe: „Bis Montag“

Er drehte sich um und ging.

Vielleicht irgendwann…, das hieß aber auch, dass es womöglich gar keine Chance mehr für uns gab.

Ich schluckte und ging wieder auf mein Zimmer.

Ich hasste mich! Für das, was ich getan hatte…
 

Ich kuschelte mich in mein Bett, wo er eben auch noch lag. Sein Geruch stieg in meine Nase.

Meine Brust schmerzte und mein Körper fing an zu zittern. Warme Tränen liefen über meine Wange.

Es tat so verdammt weh!

Ich drückte meinen Kopf in mein Kissen. Dieser Schmerz sollte aufhören, doch er wurde immer stärker. Auch meine Tränen wurden mehr.

Ich konnte nicht mehr leise weinen. Immer wieder schluchzte ich auf. Mein Körper zitterte auch noch mehr.

Meine Finger krallten sich immer mehr in mein Kopfkissen.

Verdammt! Ich liebte ihn doch! Aber ich hatte ihn so sehr verletzt. Ich hasste mich…

„Mia~u?“, eine leise Katzenstimme drang neben meinem Schluchzen in mein Zimmer. Mila.

Ich richtete mich auf und strich mir die Tränen weg. Ich streckte mich zu dem Fensterbrett und machte die Lavalampe an.

„Miau…“, sie saß vor mir auf dem Boden und sah mich fragend an, dann hüpfte sie auf mein Bett. Sie kuschelte sich an mich und rieb ihren Kopf immer wieder an meiner Brust.

Ich musste lächeln. Sie war immer da und tröstete einen.

Ich griff nach meinem Taschentuch und schnaubte erstmal rein. Mila zuckte ein wenig zusammen, blieb aber bei mir.

„Ach Süße…“, meine Stimme war wie verstopft. Ich hasste es.

Ich legte mich wieder hin und streichelte sie. Sie stieß ihren Kopf vorsichtig gegen meinen und legte sich dann vor mein Gesicht. Die Streicheleinheiten genoss sie in vollen Zügen und leckte auch ab und zu mit ihrer rauen Zunge über meine Hand.

Meine Tränen reduzierten sich und ich hatte mich ein wenig beruhigt.

„Ich habe es eigentlich gar nicht verdient, von dir getröstet zu werden“, ich flüsterte ihr zu. Vielleicht war ich ja krank, aber ich redete nun mal mit meiner Katze.

Sie stand wieder auf und ging bis an das Kopfende und schnubberte an einer Pflanze. Ihr wuschliger Schwanz kitzelte dabei meine Nase.

„Ha-Hatschie!“, ich nieste. Mila sprang erschrocken vom Bett und sah mich entgeistert an.

„Tut mir Leid“, ich lächelte und klopfte auf mein Bett, „Komm wieder her, ich brauche dich jetzt…“

Ich hob meine Decke und sie huschte wieder zu mir. Ihr warmes Fell an meiner Brust fühlte sich richtig gut an.

„Was würde ich nur machen, wenn ich dich nicht hätte…“, ich streichelte sie hinter den Ohren. Zufrieden schnurrte sie vor sich hin.

„Gute Nacht“, meinte ich noch. Eigentlich hätte ich das jetzt zu Tom gesagt…, aber nun war es aus zwischen uns.

Ich liebe dich

Vielen, vielen Dank für die Kommis *____*

Das Kapi ist nur ein Kurzes ^^ so ne Art Übergangskapi

Und ich habe die Befürchtung, das José demnächst noch Morddrohungen bekommt XD

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„Mia~u…!“, ich spürte eine raue, kratzige Zunge auf meiner Wange. Was um Himmels Willen…?

Murrend richtete ich mich auf und rieb mir die Augen. Ich spürte warmes Fell an meiner Brust.

„Mila…“, meine Stimme klang gequält und sie war auch noch nicht die Alte. Ich fühlte mich noch immer scheiße.

„Miau…“, wieder stieß ihr Kopf sanft gegen meine Brust, dann schaute sie mich mit großen Augen an.

Ich seufzte und schaute in Richtung Fenster, ehe ich meinen Blick wieder meiner kleinen Prinzessin schenkte: „Hättest du nicht Tom sein können?“

Fast schon beleidigt sprang sie vom Bett und sah mich erwartungsvoll an. Ihre Pfoten trugen die zu der Katzenklappe, die zwischen meinem und dem Katzenzimmer war. Immer wieder schaute sie mich an.

„Was denn nun?“, quälend stand ich auf und folgte Mila.

„Miau!“, damit verschwand sie in das andere Zimmer.

„Verfressnes Vieh…“, bestimmt war ihre Futterschüssel bloß wieder leer. Ich ging in das Katzenzimmer und Mila war nicht da.

„Eh…, Mila…?“, etwas ratlos blickte ich in dem Zimmer umher.

„Miauu…?“, sie schaute aus der Katzenklappe.

Ich schüttete bereits das Katzenfutter in die Schüssel: „Tut mir Leid, ich passe da halt nicht durch“
 

„Bist du wach?“, meine Ma kam in mein Zimmer. Es war mittlerweile schon später Nachmittag, was aber ein einem Samstag nicht weiter ungewöhnlich für mich war.

Ich hatte mich wieder in mein Bett gelegt und trauerte vor mich hin.

„Siehst du ja“

„Was ist los? Ich hatte gestern Nacht Stimmen im Flur gehört…, gab es Streit?“, ich erinnerte mich wieder an gestern. Ungewollt stiegen mir wieder Tränen in die Augen.

„Nein“, meinte ich bloß und flüchtete aus meinem Zimmer ins Bad. Ich mochte es nicht, vor meiner Ma zu heulen.

Ich schloss mich im Bad ein und strich mir mit zittrigen Fingern die Tränen weg.

Ich sollte duschen und mich damit ablenken. Ja, das würde helfen.
 


 

Gedankenverloren trottelte ich die Straßen entlang. Mittlerweile war es dir dritte Kippe die ich mich anmachte. Wenn das so weiter ging, wurde ich noch zum Kettenraucher.

Ich lief in Richtung Skaterpark. Vielleicht war ja Yanny oder Tim dort.

Und wirklich da saß jemand.

Als ich der Person näher kam, schluckte ich. Es war weder Yanny noch Tim.

José saß mit dem Rücken zu mir und schien das Gras zu beobachten.

Meine Füße blieben stehen. Ich sollte mich ganz schnell umdrehen und verschwinden. Das würde nicht gut gehen…

„…“, es war zu spät. José hatte sich umgedreht und starrte mich schweigend an.

Langsam setzte ich mich in Bewegung und ging zu ihm, um mich dann neben ihm ins Gras sinken zu lassen: „Hi…“

„Hi…“, er schaute weg und ich bemerkte, das er rot war. Ob er an vorgestern dachte? Oh mein Gott…, zwei Tage war das erst. Kribbeln machte sich wieder in mir breit, als ich nur an seine Berührungen dachte.

„Tim hat mich gestern angerufen. Er war stinksauer und hat mich zur Schnecke gemacht. Ich dachte, wir wollten das vergessen?!“, er sah mich ein wenig enttäuscht an.

Ich seufzte und senkte meinen Kopf: „Es ging nicht. Tut mir Leid. Nur ich hätte Tom nicht in die Augen sehen können, wenn ich es ihm verschwiegen hätte…“

„Heißt das, du hast es ihm gesagt?“

„Ja“, ich nickte und mir stiegen Tränen in die Augen. Wäre es vielleicht besser gewesen, es zu verschweigen? Nur dann würde es mich sicher auch nicht besser gehen.

„Ach Schatz…“, José legte seine Arme um mich und zog mich zu sich ran. Das er mich `Schatz` genannt hatte, interessierte mich gerade nicht. Ich ließ meinen Tränen freien lauf und krallte mich nahezu schon an José.

„Jetzt ist Schluss zwischen euch, oder?“

Ich nickte bloß. Es tat so verdammt weh.

Er streichelte mir über den Rücken: „Und ich bin mal wieder Schuld“

„Nein!“, ich ließ von ihm los und blickte ihn entsetzt an, „Du hast keine Schuld! Ich hab Schuld! Ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen“

„Siehst du? Also ist es doch meine Schuld! Ich habe dich so sehr verführt, dass du mir nicht widerstehen konntest! Wie komme ich überhaupt auf diese Idee, mit jemanden zu schlafen, der vergeben ist…, das zerstört doch alles“, er senkte seinen Blick und spielte mit einem Grashalm.

Ich seufzte: „Es ist die Schuld von uns beiden. Nur…, ich weiß ja, das es scheiße war, das zu tun, aber es war auch so… schön“

Ich spürte förmlich wie mir das Blut in den Kopf schoss. Hatte ich das wirklich gesagt? Oh mein Gott…

„Echt?“, Josés Augen funkelten mich regelrecht an und er kaute ein wenig auf seiner Unterlippe herum, „Fandest du es wirklich schön?“

Shit! Hatte ich jetzt was Falsches gesagt? Fand er es denn nicht schön?

„Jo?“, José sah mich fragend an, weil ich nicht gleich antwortete. Egal was ich jetzt sagte, es war eh falsch.

Ich nickte schüchtern: „Ja…, du etwas nicht?“

Er lächelte verlegen und schüttelte den Kopf: „Natürlich fand ich es auch toll“

Ich lächelte ebenfalls. Es erleichterte mich, dass er es auch toll fand. Sonst müsste ich mich ja für bekloppt halten.

„Ich mag es, dir nahe zu sein“, er lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter. Seine Hand glitt über meinen Oberschenkel.

Stopp!

Das ging jetzt zu weit! Am Ende landeten wir heute wieder in der Kiste, nur weil unsere Hormone verrückt spielten.

Ich hielt seine Hand fest: „José, bitte…“

„Schon okay“, er seufzte und stand auf. Lächelnd blickte er auf mich herunter und streckte mir seine Hände entgegen: „Komm schon!“

Ich nickte und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen.

„Jo?“, er legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich näher zu sich heran, „Ich mag es, dir nah zu sein“

„Aber-“

„Kein `aber`! Ist halt so. Und ich weiß, dass du Tom mehr magst als mich“, er legte mich lächelnd seinen Finger auf meine Lippen und kam mir näher. Ziemlich nahe!

Ich wollte ausweichen, doch ich konnte nicht.

Schon wieder konnte ich mich nicht rühren. Das war bei One Night Stand genau so.

Shit!

Seine Lippen kamen meinen immer näher, bis sie sich berührten.

Scheiße!

Was tat ich hier?

Doch ich konnte nicht anders. Zögerlich erwiderte ich den Kuss.

Ich hatte gar keine Gewalt mehr über meinen Körper. Mein Körper machte etwas anderes, als mein Geist.

Schreckliches Gefühl, aber José küsste so geil…

Er löste den Kuss und grinste mich verlegen kann: „Wir können es wohl nicht lassen, oder?“

Ich schüttelte zögerlich den Kopf: „Dabei will ich es doch gar nicht! Mein Körper macht aber was anderes als mein Verstand!“

„Mein Körper macht das gleiche wie mein Verstand“, eine leichte Röte bildete sich bei José auf dem Gesicht. Verlegen lächelnd blickt er zu Boden.

Was wollte er mir jetzt damit sagen? Dieser Junge verwirrte mich zu sehr.

„Jo?“, er hob seinen Blick wieder, „Ich liebe dich“

Baden kann Wunder bewirken...

Vielen, vielen Dank für die Kommis ^__^

*allen Kakao und Kekse hinstell*

Mal wieder ein etwas längeres Kapi ^.^

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Was?

Geschockt starrte ich ihn an.

Das hatte er doch jetzt hoffentlich nicht ernst gemeint?

Das war bestimmt nur ein ganz schlechter Scherz von ihm.

José liebte mich doch nicht!

„Was guckst du so?“, seine Stimme klang etwas ängstlich. Guckte ich wie ein Monster?

„José…, also“, meine Sprache wieder zu finden war gerade ein Kunststück für sich, „Also..., das, ehm… du, also mich liebst, war doch nur ein Scherz oder?“

Gott sei Dank, das meine Deutschlehrerin diesen Satz nicht gehört hatte.

Etwas unruhig stand ich auf meinen Füßen, als ich Josés Blick bemerkt hatte. Es war wohl kein Scherz…, fuck!

„Jo…, ich liebe dich wirklich!“, Josés Augen wurden immer glasiger. Er weinte doch jetzt nicht etwa?

Ich schüttelte etwas panisch den Kopf: „Tut mir Leid, ich muss gehen!“

Ich strich ihn noch mal schnell über den Arm, ehe ich mich umdrehte und wegrannte.

Scheiße! Die Welt schien mich zu hassen!

Irgendwie schaffte ich es in letzter Zeit ständig, irgendwem das Herz zu brechen.

Erst Bea, weil ich mit ihrem Schwarm zusammen war.

Dann Tom, weil ich mit José geschlafen hatte und jetzt José, weil ich ihn nicht liebe!

Zum Verzweifeln ist das doch!
 

Ich schlug die Tür hinter mir zu und ließ mich auf mein Bett fallen.

Shit! Shit! Shit!

Es war doch echt zum kotzen.

Ich vergrub mich Gesicht in meine Hände und überlegte was ich bloß machen sollte.

Das einzige, was ich wollte, ist mit Tom zusammen sein und das alle wieder so gut befreundet waren, wie vorher.

Aber seit der Sache mit Tom und mir herrschte Streit…

Und jetzt liebte mich auch noch José.

Ich mochte ihn ja auch, aber halt nur als Freund…

Ach fuck!

Irgendwie war ich gerade ein Magnet für Pech!
 

Ich richtete mich wieder auf und schlich mich in die Küche. Ich brauchte Ablenkung, ganz dringend!

„Haben wir nur noch Bier?!“, meinte ich fluchend, als ich einen Schrank durchwühlte, „Ah…“

Zufrieden zog ich eine Flasche Wodka hervor.

Ich war nicht der große Alkoholdrinker, aber manchmal brauchte ich das einfach.

Mit der Flasche in der Hand schlich ich mich auf mein Zimmer zurück und schmiss mich vor meinem Lappi.

Zwischendurch setzte ich immer wieder die Flasche an. Das Zeug schmeckte zwar nicht sonderlich gut, aber dafür war die Wirkung umso besser.

~Blackout~
 


 

„Jo~o? Hallo~o? Lebst du noch?“, jemand rüttelte an mir und schrie mich nahezu schon an.

Uh…

Ich war müde und hatte Kopfschmerzen. Warum meinte jemand, mich zu wecken?

Ich rieb mir meine Augen und schaute dann in meinem Zimmer umher. Im ersten Moment war alles verschwommen.

Mühsam richtete ich mich auf: „Uuhhh“

Es drehte sich alles und mein Schädel brummte noch mehr.

„Ah, er ist wieder unter den Lebenden“, ich vernahm Tims Stimme. Was machte der hier? Es war doch mitten in der Nacht, oder etwa nicht?

„Was…?“, ich sah Tim fragend an.

„Wir wollten dich besuchen, deine Ma hatte uns rein gelassen. Und was müssen wir sehen? Wie du hier halbtot auf dem Fußboden pennst! Neben dir eine leere Wodkaflasche und 2 leere Bierflaschen. Irgendwie nichts vorgehabt die Nacht, was?“, au. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mitten auf dem Fußboden lag und mir mein Rücken verdammt wehtat. Eigentlich schmerzte mein ganzer Körper.

Moment mal, wir?

Mühsam stand ich auf und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. Den Kopf stützte ich auf meiner Hand ab: „Wir? Ich seh bloß dich…“

„Tom ist mit da. Er holt gerade eine Kopfschmerztablette und Wasser. Aber Junge, kannst du mir mal erklären, warum du dich so gehen lässt? Das hätte ja auch ins Auge gehen. Genügend Jugendliche landen deswegen im Koma“, er sah mich vorwurfsvoll an.

„Hier!“, ich erblickte Tom im Zimmer. Er hielt mir ein Glas Wasser und eine Tablette hin.

Dankend nahm ich sie an.

„Also, weshalb machst du das?“, Tims Stimme klang ungefähr so, als wenn ein Vater seiner Tochter eine Standpauke hält, weil diese zu spät nach Hause gekommen war.

Uh…, das tat meinem Kopf nicht gut.

„Sei nicht so streng! Er wird seinen Grund gehabt haben“, Tom zischte seinen Bruder an, ehe er sich wieder zu mir wendete und über meinen Oberschenkel strich, „Warum tust du das?“

„José liebt mich“

Keiner von ihnen sagte etwas. Tom hatte nur aufgehört, meinen Oberschenkel zu streicheln und ließ seine Hand ruhig liegen.

„Ich bekomm im Moment gar nichts hin. Erst breche ich Bea das Herz, weil ich mit dir zusammen gekommen bin. Dann breche ich dir das Herz, weil ich was mit José hatte und jetzt breche ich José das Herz, weil ich ihn nicht liebe. Und seit das mit uns war, gibs innerhalb der Gruppe auch Streit“, ungewollt stiegen mir Tränen in die Augen. Ich konnte Tom nicht mehr in die Augen sehen und stand auf, auch wenn sich alles drehte.

„Jo!“, Tom hielt mich fest, damit ich nicht umkippte, „Leg dich hin“

Er schob mich zu meinem Bett und ich konnte mich hinlegen.

„Bei der Sache mit Bea kannst du gar nichts dafür. Tom hat sie eh nicht geliebt, sondern er hat immer dich geliebt“, Tim setzte sich, genau wie Tom, neben mich, „Okay, bei der Sache mit José und dir, das hätte nicht sein müssen. Und wegen Josés Gefühlen kannst du auch nicht dafür. Immerhin liebst du Tom, nicht wahr?“

Ich lief ein wenig rot an. Keine Ahnung weshalb. Schüchtern nickte ich bloß.

„Na siehst du. Ich lass eich zwei jetzt allein. Wollte eh noch mal schnell zu Maddi“, Tim grinste uns an.

„Willst du immer noch was von der?“, Tom sah seinen Bruder verwundert an.

„Vielleicht“, wieder grinste er und machte schon mal die Zimmertür auf.

Ich richtete mich ein wenig auf und lächelte ihn leicht an: „Du passt eh viel besser zu Yanny“

Tims Grinsen entglitt und er lief knallrot an: „Tu ich gar nicht! Ich bin nicht schwul“

„Jaja, das sagen `se alle“, Tom und ich sagten das Gleiche.

Unsere Blicke trafen sich und wir mussten schmunzeln.

„Ach quatscht! Ihr spinnt doch alle“, Tim war noch immer knallrot und verließ dann das Zimmer.

„Da wäre ich mir nicht so sicher“, Tom grinste noch immer etwas.

„Ich wette mit dir, dass Yanny Tim bekommt“, ich ließ mich wieder in mein Kissen sinken und schloss die Augen.

Tom strich mir über den Bauch: „Ich sollte dich jetzt weiterschlafen lassen. Schließlich ist morgen wieder Schule“

„Warum warst du überhaupt hier?“

„Tim hat mich hier her geschleift“

„Achso“

„Jop, also schlaf gut“, er hauchte mir einen kaum spürbaren Kuss auf die Wange.

„Hm, stopp! Hier geblieben!“, ich hielt ihn fest. Etwas fragend blickte mich Tom an: „Willst du noch etwas? Wasser oder so?“

Ich richtete mich auf und schüttelte den Kopf: „Nein, ich will baden. Mit dir!““

Oh Gott! Hatte ich das wirklich gesagt? Blut schoss mir in den Kopf, genau wie bei Tom.

Mir ging`s kotzübel und ich wollte baden? Ich hatte wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank.

„Aber Jo, wir, also…, ich meine, wir sind nicht mehr zusammen!“, versuchte sich Tom da etwa rauszureden? Ein Grinsen huschte mir übers Gesicht. Vielleicht war die Idee mit dem Baden gar nicht so doof, wie sie zuerst klang…

„Und? Hast du noch nie mit deinem Bruder gebadet? Oder deinen Sandkastenfreunden?“

„Jop…, aber…, das ist nicht das gleiche…“

„Nein? Ich denke wir sind nicht mehr zusammen?! Also sind wir doch Freunde, und Freunde baden auch mal miteinander…“, ich setzte meinen Dackelblick auf, „Bitteee…“

„A-Aber..., dir geht es nicht gut!“

„Baden würde mir helfen. Bitte!“, zur Verstärkung setzte ich noch meinen Schmollmund auf.

Ich musste ihn doch rumkriegen!

„Also gut“, Tom seufzte und stand vom Bett auf, „Dann baden wir halt!“

„Supi!“, ich quietschte auf und sprang aus dem Bett. Jedoch drehte sich sofort alles wieder und ich hielt mich am Schrank fest.

„Du solltest es langsam angehen…“, daraufhin nickte ich bloß.
 

„Komm schon!“, ich saß längst in der Wanne. Tom hingegen stand noch vor dem Spiegel und richtete sich die Haare. Er versucht eindeutig Zeit zu gewinnen.

Ob er sich schämte, mit mir zu baden? Okay, wir hatten uns noch nie nackt gesehen, aber trotzdem. Wir waren eh beide Jungs.

„Du kannst doch auch allein baden und ich bleib hier“

„Nein, du kommst jetzt rein!“

„Verdammt! Wir sind nicht mehr zusammen!“

„Und?“, ich verstand ihn gerade wirklich nicht mehr. Ich war bestimmt wieder zu blöd für diese Welt.

„Was und? Gestern erfahre ich, dass du mit José gefickt hast und heute soll ich mit dir baden? Ich sollte eigentlich sauer und verletzt sein und nicht mit dir rumkuscheln! Normalerweise würde ich nicht mal mit dir reden!“, Tom sah sauer auf mich herunter. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er mir verziehen hätte.

Mein Blick viel betrübt auf das Wasser. Ich wusste auch nicht mehr, was ich noch groß dazu hätte sagen sollen.

„Dann halt nicht“, nuschelte ich nach einer Zeit und stieg aus der Wanne. Wie hätte ich nur von ihm verlangen können, dass er das so schnell vergisst.

„Jo…, ich kann dir das nicht so schnell verzeihen…“, Toms Stimme hatte sich wieder normalisiert.

„Schon klar“, ich griff nach einem Badetuch und wickelte es mir um. Ich kam mir gerade ziemlich doof vor. Erst saß ich in der Wanne und wartete wie ein kleines Kind darauf, dass er auch rein kam und dann würde man zurückgewiesen und man steigt sinnloser weise wieder aus der Wanne. Irgendwo ziemlich peinlich.

„Ach man…, du weißt genau, wie du mich angucken musst…“, Tom stöhnte etwas genervt auf, „Ich bade ja mit dir“

„Echt?“, mit funkelnden Augen betrachtete ich ihn. Hoffentlich überlegte er es sich nicht wieder anders.

„Ja“, er zog sich sein T-Shirt aus. Oh mein Gott. Okay, oben ohne hatte ich ihn schon öfters gesehen, aber es haut mich jedes Mal aufs Neue um…

Total glücklich schmiss ich das Badetuch auf die Waschmaschine und stieg wieder in die Wanne: „Beeil dich…, hier ist es so einsam!“

„Oder vielleicht bade ich doch nicht mit dir…“, auf Toms Gesicht bildete sich ein Grinsen. Er wollte mich ärgern.

„Ey!“, ich spritzte Wasser nach ihm, worauf er quietschend zurück sprang, „Komm jetzt! Ich warte!“

Als er sich dann auch die Boxer auszog blieb mein Blick ungewollt an dieser einen Stelle hängen. Scheiße…, langsam bekam ich Bock auf mehr…

„Guck nicht so…“, Tom hatte meinen Blick selbstverständlich gemerkt, stieg dann aber auch in die Wanne.

„Kuscheeeeln…“, ich legte mich zwischen seine Beine und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge.

„Jo…, muss das sein?“

„Ja“, ich schaute zu ihm hoch, „Oder hast du ein Problem damit?“

Tom schaute auf die Fließen und schien zu überlegen, dann lächelte er mich jedoch an: „Eigentlich nicht“

Er drückte sich eng an mich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.

Ich schloss die Augen und genoss es. Es tat so gut…

Jedoch blieben wir nicht ungestört: „Oh…!“

Tim stand auf einmal im Bad und staunte nicht schlecht.

„Ich wollte nur auf Hütte…“, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Wie ich ihn dafür hätte umbringen können…

„Dann geh unten“, meine Stimme klang etwas genervt.

„Ja, ja…, und…, seid ihr da jetzt wieder zusammen?“

„Geh einfach, Brüderchen“, Tom schien genau so wenig wie ich begeistert von dem Besuch zu sein.

„Ja, ja“, damit ging die Tür wieder von außen zu.

„Jo?“

„Hm?“, ich sah Tom fragend an. Mich hatte es ja schon gewundert, das er nicht prompt auf Tims Frage hin `Nein` gesagt hatte…

„Ich kann nicht mehr ohne dich…, ich möchte mich auch nicht mit dir streiten. Ich weiß ja auch, dass es dir Leid tut, und dass du es nicht wieder machen würdest. Vergessen wir das einfach…, ich werde das schon überleben…“, er lächelte mich an und strich mir über die Wange.

Hatte er das gerade wirklich gesagt?

„Du vergibst mir?“

„Unter einer Bedingung!“

„Und die wäre?“

„Mach das nie wieder, denn dann wäre wirklich Schluss! Und ich möchte auch, dass du José nicht mehr zu nahe kommst, vor allem jetzt, weil er dich liebt. Du bist ganz allein meins…“, er drückte mich wieder enger an sich.

Ich glaube, ich träume!

„Nie wieder“, ich kuschelte mich zufrieden an ihn.

„Ich liebe dich einfach zu sehr…, ich kann dir nicht lange böse sein…“

„Und ich verspreche dir, du musst auch nie wieder böse auf mich sein“, ich grinste ihn an. Das wurde gerade ziemlich kitschig…

„Gut!“, er küsste mich. Lang und ausgiebig. So wie ich es mochte.
 

„Bis morgen…“, ich stand an der Haustür und verabschiedete die beiden.

„Schule könnte auch ausfallen“, Tim nörgelte rum, aber völlig zu Recht. So wirklich Lust auf Schule hatte ich auch nicht.

„Ah! Tim, warte!“, ich vernahm Maddis Stimme. Kurz darauf kam sie die Treppe runtergepoltert: „Du hast was vergessen!“

Sie reichte ihm seine Tasche.

„Danke…, an die hatte ich gar nicht mehr gedacht“

„Wenn du mich nicht hättest!“, sie streckte Tim grinsend die Zunge raus.

„Jaja, dann wäre ich verloren. Also bis morgen. Wir müssen noch Hausaufgaben machen“, Tim drückte Maddi und mich kurz.

„Tschüss, Schatz!“, Tom drückte mir einen Kuss auf die Lippen und drückte mich dann kurz. Maddi winkte er nur zu.
 

„Seid ihr wieder zusammen?“, Maddi und ich gingen in die Küche.

„Ja, Jungs sind halt nicht so nachtragend wie ihr Mädchen“

„Trotzdem. Er hat dir wirklich schnell verziehen. Schätz dich glücklich“, sie lächelte mich an, „Was ist eigentlich mit diesem Yanny? Ist der mit José zusammen?“

Das war doch nicht ihr Ernst oder?

Etwas fassungslos blickte ich meine Schwester an: „Die beiden hatten nur mit einander geredet. Da war nie was! Zu deiner Information, Yanny hat sich wohl in Tim verguckt, und José…, der steht auf mich!“

Maddi schien zu merken, das sie in der Sache mit José und Yanny übertrieben hatte: „Entschuldigung…“

„Das brauchst du nicht mir sagen. Sag das José“

„Trotzdem! Ich sollte mich bei euch allen entschuldigen. Die Sache hat doch ganz schön Wirbel in die Gruppe gebracht“, sie lächelte mich ein wenig an und steckte sich dann wieder einen Löffel mit Kirschjoghurt in den Mund.

„Okay, ich nehme deine Entschuldigung an“, sieht ja ganz nach einem Happy End in allen Hinsichten aus…

„Danke Brüderchen“, sie drückte mich. Wegen dem `Brüderchen` sagte ich erstmal nichts. Bei ihr würde ich immer der Kleine bleiben.

An allem sind die Hormone Schuld...

So, endlich ein neues Kapi (meine Maus vom PC hat ins Gras gebissen XD)

Und ich war verwundert…

Die Kapis sehen ja ganz anders aus ô.O aber nun ja…, gewöhnungsbedürftig XD (mir hatte die alte Version besser gefallen, aber die Admins entscheiden ^^)

Also jedenfalls viel Spaß mit dem hier *Cappu und Schokokekse in die Runde stell*

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„Morgen Schatz“, ich spürte einen sanften Kuss auf meiner Wange.

Etwas verwundert schlug ich die Augen auf und erblickte Tom über mir. Was machte der denn hier?

„Mh…“, murrend rieb ich mir die Augen. Musste ich denn schon wieder aufstehen? Nur leider Gottes war heute Schule und ständig schwänzen war auch nicht das Beste.

„Was machst du hier?“, ich richtete mich auf und blickte ihn verschlafen an. Es war schon verdammt hell. Hatte ich etwa verschlafen?

„Was für `ne nette Begrüßung. Ich war eher vorbei gekommen. Deine Ma hat mich rein gelassen“, er lächelte mich an und hauchte mir noch mal einen Kuss auf die Wange, „Wenn du so verschlafen bist, bist du richtig süß“

„Ach? Und sonst bin ich hässlich?“, dankend blickte ich meinen Freund an.

„Ne! Dummerchen! Und jetzt steh auf, oder willst du, das wir beide nachsitzen müssen?“, er grinste mich an und zog mich aus dem Bett. Jedoch mit etwas zu viel Schwung. Aber ich hatte auch ein wenig nachgeholfen.

Er landete mit dem Rücken an dem Kleiderschrank: „Au!“

Ich grinste ihn an und drückte ihn noch enger an den Schrank: „Thaha, jetzt kommst du nicht mehr weg“

„Perverse Sau!“, Tom grinste mich an und drückte mir seinen Unterleib entgegen.

„Wer ist hier pervers?“, ich grinste ihn an und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, „Ich geh jetzt ins Bad, ehe es hier noch zu anderen Dingen kommt“

„Tu das, die die anderen Dinge können wir uns ja für später aufheben“, als er das sagte, lief ich ungewollt rot an. Wenn ich mir das vorstelle… Tom und ich…

Oh mein Gott…, das wäre sicher verdammt geil…
 

„Wir sind zu spät…“, Tom grinste mich von der Seite an. Nebenbei steckte er sich eine Zigarette zwischen die Lippen.

Grinsend zuckte ich mit den Schultern: „Und? Kann ja mal passieren…, obwohl es ja nicht meine Schuld war“

Es war wirklich nicht meine Schuld. Zumindest nicht zum großen Teil! Tom hatte die große Schuld! Er musste ja meinen, ins Bad zu kommen, wenn ich gerade dusche.

Und naja, da kam halt eins zum anderen. Zum Schluss hatten wir es dann zwischen Dusche und Waschmaschine getrieben. Wobei ich mir mein erstes Mal mit Tom an einem gemütlicheren Ort vorgestellt hatte.

„Doch, war es! Du hast mich verführt!“, Tom war, genau wie ich, ein wenig rot im Gesicht. Kein Wunder.

Ich piekste ihn in die Seite: „Hättest halt deine Hormone besser unter Kontrolle haben müssen!“

„Ich bin auch bloß ein Mann! Und wie heißt es so schön? Männer sind schwanzgesteuert! Aber…, tut dir was weh oder so?“

„Mein Arsch macht sich ein wenig bemerkbar. Wie ich sitzen soll, weiß ich noch nicht so recht. Muss aber gehen“, so schlimm wie alle sagten, war es wirklich nicht. Na gut, nach meinem ersten Mal mit José war der Schmerz auch etwas größer. Noch dazu war Tom auch vorsichtig.

„Geh einfach heim, wenn es nicht mehr geht. Schreib mir einfach `ne SMS und ich mach auch einen auf krank“, Tom grinste mich an und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
 

Vorsichtig klopfte ich an die Tür und trat dann in das Klassenzimmer: „Tut mir Leid. Ich hatte verschlafen“

„Du musst dann den Unterrichtsstoff der ersten beiden Stunden noch nachholen, ist ja klar. Und jetzt setz dich bitte“, Frau Gansler hatte heute anscheinend einen netten Tag erwischt. Glück gehabt.

„Ach was! Der musste heulen und hat sich die Pulsadern aufgeschlitzt! Scheiß Schwuchtel!“, Mr. Oberhopper machte sich mal wieder von der letzten Bankreihe bemerkbar.

Ich hasste Vorurteile!

Ich strich die Ärmel meiner Jacke hoch und hielt sie ihm entgegen: „Unsichtbare Schnitte, was? So viel Doofheit auf einem Haufen gibs auch nur bei dir“

„Tucke! Deinen Emofreund hast du gefickt! Habt ihr wenigstens dabei geheult?“, prompt warf er ein nächstes Argument nach mir. Wenn man das überhaupt als Argument bezeichnen konnte.

„Martin! Lass ihn in Ruhe. Ist ja nicht auszuhalten! Und mit wem oder was Johannes schläft, kann dir doch egal sein!“

Paul lachte hingegen bloß laut los: „Klar! Mit seiner Barbiepuppe hat er es auch schon getrieben. War bestimmt richtig scharf. Aber da passt wenigstens sein kleiner Schwanz rein“

Boah…, Doofheit! Normalerweise ließ ich mich davon nicht provozieren, aber jetzt reichte es mir: „Redest wohl aus Erfahrung, was? Mich wundert es ja, das du mit dem verkrüppeltem Ding überhaupt einen hoch bekommst“

„Verkrüppelt? Deiner ist wohl verkrüppelt! Aber ihr Emotucken steht ja drauf!“, Paul war inzwischen aufgestanden und haute mit der Faust auf den Tisch.

Ihn konnte man wirklich schnell zum ausrasten bringen.

Ich konnte mir ein Grinsen kaum verkneifen. Das, was ich jetzt tun würde, würde ich nur einmal in meinem Leben machen.

Ich stand ebenfalls auf und bewegte meinen zarten Arsch mit einem sexy Hüftschwung zu Paul: „Scha~atz…“

„Wa-Was soll`n die Scheiße, Tucke?“, etwas perplex blickte er mich an.

„Hrrr~rr, du machst mich tierisch an, weißt du das?“, nebenbei drückte ich meinen Unterleib gegen seinen Arsch, „Komm schon…, lass uns ficken! Richtig hart, ja?“

„Sag mal? Spinnst du?“, Paul stieß mich angewidert weg.

So leicht würde ich mich nicht abschütteln lassen. Die ersten aus der Klasse fingen schon an mit kichern.

„Scha~atz…, komm schon! Du stehst doch drauf! Und mein kleiner Freund auch!“, mit einem Grinsen auf den Lippen stellte ich mich vor ihm hin und fasste mir in den Schritt.

Paul lief inzwischen grünlich an. War das wirklich so unappetitlich? Mein Blick viel in die Klasse. Die Mädchen grinsten mich breit an. So weit ich wusste, waren einige begeisterte Yaoi-Fans. Tim lag hingegen schon lachend auf dem Tisch.

Und José…, oh nein!

Sein sehnsüchtiger Blick haftete nahezu an mir und er schien sich auf seine Unterlippe zu beißen. Hoffentlich machte ihn in ihn durch den kleinen Scherz nicht an…

Jedoch wurde meine Aufmerksamkeit schnell wieder auf Paul gelenkt.

Dieser brachte gerade sein Frühstück wieder raus, genau vor mich! Angewidert sprang ich einen Schritt zurück, ehe noch etwas auf meinen schönen Vans landete.

„Und das haben wir nun davon!“, Frau Gansler blickte uns im Wechsel strafend an, „Leute! Macht die Fenster auf, wenn ihr nicht ersticken wollt!“

Einige rannten auch sofort zu den Fenstern und rissen alle auf. Es stank widerlich.

Ich ging zurück zu meinem Platz und schaute möglichst nicht hin. Wenn jemand kotzte, konnte ich gewöhnlich gleich mitkotzen. Ich versuchte es zu unterdrücken.

„Oh oh“, Tim wusste nur zu gut von meiner Schwäche, „Frau Ganzler? Jo wird schlecht, können wir rausgehen?“

Sie nickte bloß und versuchte sich um Paul zu kümmern.

Tim zog mich mit aus dem Zimmer: „Sah echt geil aus…“

„Was?“, meinte er jetzt das gekotze?

„Na deine Anmache! Stimmt`s, José?“, er war uns gefolgt.

„J-Ja…“, er stotterte, „Ich geh schnell auf Toilette“

Mit hochrotem Kopf rannte er dann an uns vorbei.
 

Tim und ich ließen uns auf einer Bank auf dem Hof nieder.

„José ist aber schnell zu erregen“, Tim grinste mich von der Seite an, spielte dann aber mit seinem Handy.

„Meinst du, er…?“

„Ja, du hättest ihn sehen sollen, während du Paul angemacht hast. Einige Weiber hatten das auch mitbekommen und mussten übest lachen“

„Shit…“

„Wieso?“

„Wenn Tom das gesteckt bekommt…“

„Und?“

„Dann ist er sauer auf José. Tom wollte nicht, das ich José zu nahe komme, und jetzt das!“, uh…, ich ahnte nichts Gutes. Wenn Tom das raus bekäme, müsste ich mir was einfallen lassen.

„Na und? Du kannst doch nichts dafür! Wenn José seine Hormone nicht ihm Griff hat! Außerdem, Tom kennt das sicher auch, wenn man das gute Teil nicht mehr Griff hat“, auf Tims Gesicht bildete sich ein Grinsen, „Tom war doch heute Früh zu dir gegangen…, und ihr seit beide erst später in die Schule gekommen…, na? Sag schon!“

Shit! Tim hatte uns durchschaut. Wie konnte es auch anders sein. Man brauchte ja bloß eins und eins zusammen zählen.

„Ja, ist ja gut! Wir haben`s getan. Auch wenn es eigentlich nicht plant war“

„Tom ist spontan…, das müsstest du doch eigentlich wissen“

Wieder lief ich rot an: „Schon. Trotzdem. Ich hatte es mit bequemer vorgestellt“

„Wieso? Du weißt doch wie es ist. Schließlich hattest du schon mit José gepennt“, Tim sah mich etwas fragend an.

„Ja! Mit ihm ja auch in einem Bett! Mit Tom aber auf den Fließen zwischen Dusche und Waschmaschine!“

„Was?“, Tim musste lachen. Okay. Es war vielleicht irgendwo lustig für Außenstehende.

„Ihr seid ja welche! Hat sich mein Bruder wenigstens gut angestellt?“

„Ne! Er war total scheiße und mir tut alles weh!“, die Ironie in meiner Stimme war deutlich zu hören. Natürlich hatte er sich gut angestellt. Nur irgendwie hatte was gefehlt…, mit José war es ganz anders und auch irgendwie schöner. Oder es lag einfach nur an dem falschen Ort! Oder es lag an der kurzen Zeit. Oder es lag an beiden!

Ach, ich wusste doch auch nicht!

„Ohh…, eine Tüte Mitleid für Jo“, auch bei Tim hörte man die Ironie. Er zog mich zu sich ran und knuddelte mich.
 

„Uh…, mir ist immer noch schlecht…“, wir hatten gerade Mathe.

Tim sah mich besorgt an: „Dann geh ins Krankenzimmer“

„Was gibs zu reden?“, die Mathelehrerin blickte uns strafend an.

„Könnte Jo ins Krankenzimmer? Ihm ist noch immer schlecht“

„Kein Wunder, bei dem Gestank hier. Okay, du darfst!“, dankend nickte ich und verließ das Zimmer. Mein Schulzeug würde mir Tim dann schon nachschleppen.
 

Ich lag auf dem Bett. Sonderlich besser ging es mir nicht. Frau Dietrich, die für das Krankenzimmer verantwortlich war, saß neben mir und glubschte mich mit ihren großen Augen die ganze Zeit an.

Erstens war das unangenehm und zweitens wurde mir davon nur noch schlechter.

„Brauchst du was? Wasser oder so?“ es war mittlerweile das fünfte Mal, wo sie mir diese Frage stellte.

Wieder schüttelte ich bloß dankend den Kopf.

Ich schloss die Augen und wartete. Es musste doch irgendwann besser werden. Innerlich regte ich mich über die stickige Luft in diesem Zimmer auf.
 

Das Pausenklingeln ertönte. Endlich! Vielleicht würde ja jemand vorbei kommen. Allein mit dieser Frau in einem Raum…, ne! Das machte mir Angst!

„Jo?“, die Tür wurde aufgerissen und Tom stand in der Tür, mit meinem Rucksack in der Hand.

Er schloss die Tür wieder und setzte sich neben mich: „Was machst du bloß wieder, Schatz?“

Er strich mir über den Bauch und sah mich besorgt an: „Tim hatte mir bereits alles erzählt. Du hast wohl auch deine eigene Methode, deine Feinde zu ärgern“

Ich nickte bloß und versucht zu lächeln. Toms Hand auf meinem Bauch machte alles nur noch schlimmer.

Urgs…

Shit! Ich richtete mich auf und griff sofort zur Schüssel. Es musste raus, auch wenn es eklig war.

„Schatz…“, Tom strich mir behutsam über den Rücken. Ich wollte nicht, dass er mich kotzen sah! Es war doch so verdammt eklig!

„Hier, eine neue Schüssel!“, Frau Dietrich reichte mir eine neue Schüssel, da die erste bereits voll war.
 

Ich hatte mich wieder beruhig und ließ mich gegen Tom fallen, der mich in seine Arme schloss. Einerseits war ich froh, das er da war, andererseits fühlte ich mich unwohl, weil er das gesehen hatte.

Ich wischte mir den Mund ab und spülte ihn anschließend am Waschbecken aus. Ekliger Geschmack.

„Ich bring dich nach Hause, Schatz“, Tom stand hinter mir und hielt mich fest, falls ich noch umkippte.

Ich nickte bloß. Zu mehr war ich gerade nicht in der Lage. Mir ging es verdammt dreckig und ich fühlte mich verdammt schwach!

„Tschüs!“, meinte Tom noch, als wir das Krankenzimmer verließen.
 

„Uh…, ich will nicht mehr“, ich blieb stehen und klammerte mich an Tom fest. Einen Schritt weiter und mein Körper machte nicht mehr mit. Schrecklich! Das war immer so, wenn ich kotzte. Andere steckten das ja so ganz leicht weg, wie Paul, aber ich war da anders. Mein Körper machte da ein Drama draus.

„Schatz…, komm, wir haben gerade mal die Hälfte geschafft!“, er erwiderte meine Umarmung. Gott sei Dank hatte ich ihn bei mir…, sonst hätte ich mich wohl einfach hingesetzt und gesagt `Ihr könnt mich alle mal, ich will nicht mehr! `.

Ich nickte bloß und seufzte. Irgendwie musste ich es jetzt nach Hause schaffen.

Bevor wir jedoch weiter gingen, machte sich wieder irgendetwas in meiner Speiseröhre breit.

Shit!

Ich rannte zum nächsten Busch, wo ich mich wieder übergeben musste. Ich hasste es so sehr.

„Schatz…“, Tom war mir gefolgt und hielt mir die Haare aus dem Gesicht.

„Geht’s wieder?“, Tom sah mich besorgt an und wischte mir meinen Mund ab.

Ich nickte bloß und versuchte wieder aufzustehen. Jedoch war das eine ziemlich wacklige Angelegenheit und ich ließ mich wieder ins Gras sinken. Ich konnte wirklich nicht mehr. Es drehte sich auch alles.

„Leute??“, wir vernahmen Tims Stimme. Er war uns wohl gefolgt.

„Gut das du da bist!“, Tom begrüßte seinen Bruder, „Kannst du unsre Taschen nehmen? Ich nehme Jo dann Huckepack“

Huckepack? Ich hatte mich wohl verhört?! Etwas unsicher blickte ich zu Tom hinauf. Das war hoffentlich ein Scherz.

„Gut, mach ich!“, Tim nahm ihm die Taschen ab, „Aber nicht, das du Jo fallen lässt!“

„Wird schon gehen“, Tom schien in der Sache wirklich sehr optimistisch zu sein.
 

„Halt dich einfach an mir fest, verstanden?“, irgendwie hatten Tom und Tim es geschafft, mich auf Toms Rücken zu bekommen.

Ich nickte bloß und krallte mich an Tom. Auf runterfliegen hatte ich nun gar keine Lust.
 

„Phu…, wir haben es geschafft!“, Tom ließ mich auf meinem Bett fallen. Sofort kuschelte ich mich zufrieden in meine Decke. Endlich schlafen…

„Schatz, ich bleib hier, ja? Immerhin ist Maddi in der Schule und deine Ma arbeiten“, ich nickte wieder. Es war mir relativ egal was er tat, Hauptsache ich konnte schlafen!

„Okay, bis morgen, Jungs“, Tim grinste uns an und verschwand dann.

„Danke“, nuschelte ich bloß, ehe ich kurz am einpennen war.

„Warte, ich zieh dich noch aus“, Tom zog bereits an meiner Röhre rum, was ich jedoch alles nur im halbwachen Zustand mitbekam.

Weil ich dich liebe

Vielen, vielen lieben Dank für die Kommis ^___^

Es geht auch schnell weiter (zwar mit einem recht kurzen Kapi, aber njoa Xd)

*allen einen Cappu in die Hand drück* dieses Kapi ist was fürs Herz…. (bevor der große Sturm kommt XD)

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Mh… wo war ich?

Müde blinzelte ich ein wenig in der Gegend herum. Es war bereits dunkel, aber ich erkannte, dass es mein Zimmer war.

Ich musste eine Weile überlegen, bis mir einfiel, was heute in der Schule passiert war.

„Hm…“, murrend richtete ich mich auf und wurde von einem hellen Licht geblendet.

Mein Laptop, und davor saß Tom.

„Wow…“, er hatte mich bemerkt, „Auch schon wach, Prinzessin?“

Ich nickte bloß. Noch immer fühlte ich mich nicht ganz wohl in meiner Haut.

Tom stand auf und setzte sich neben mich: „Ich habe mich ein wenig an deinem Laptop vergriffen“

„Schon okay…, wie spät?“

„Keine Ahnung, irgendwas zwischen um 9 und um 10. Abends versteht sich“, schon so spät?

Weniger begeistert ließ ich mich ins Kissen zurück sinken: „Und morgen wieder Schule…“

„Ne, du nicht. Ich hab mit deiner Ma geredet. Du darfst morgen zu Hause bleiben“

„Hatte ich dir schon mal gesagt, das du ein Schatz bist?!“, ich richtete mich wieder auf und umarmte ihn.

„Weiß nicht…“, er grinste mich ein wenig an.

„Na dann weißt du`s jetzt!“, ich drückte ihm einen kurzen Schmatzer auf die Wange. Gott…, ich war total verliebt in ihn! Fast schon süchtig nach ihm war ich…

„Willst du was essen?“

„Nur trinken, aber ich geh jetzt erstmal ins Bad“, ich lächelte Tom zu und stand dann auf. Im ersten Moment taumelte ich ein wenig hin und her, bis ich mich am Schrank festhielt.
 

Ich putzte mir gerade meine Zähne, als ich unterbrochen wurde.

„Jo? Du bist wach. Wie schön. Tom hatte mir bereits alles erzählt“, meine Ma stand im Bad und sah mich ein wenig besorgt an, „Geht es wieder?“

Ich nickte ein wenig: „Bisschen besser schon“

„Aber bleib morgen trotzdem zu Hause. Ich schreibe dir eine Entschuldigung“, ich sah sie dankbar an. Solch eine Mutter hatte nicht jeder. Nur ich war ein Glücksfall.

„Und Ma?“, ich sah sie mit meinem Dackelblick an, „Kann Tom hier schlafen?“

„Er ist wohl ein guter Freund von dir. Klar darf er“, sie lächelte mich ein wenig an.

Ein guter Freund? Ich lief rot an. Stimmt ja! Ich hatte ihr noch gar nichts von meiner Beziehung mit Tom erzählt, und auch nicht, das ich überhaupt bi war. Das sollte ich wohl schleunigst nachholen, jedoch nicht jetzt!

„Da-Danke“, mit hochrotem Kopf schlich ich mich an ihr vorbei. Ein wenig fragend hatte sie mich schon angeblickt.
 

„Ich hoffe, der Cappu geht“, Tom reichte mir meine Tasse im Kuh-Look.

„Danke Schatz!“, ich lehnte mich an die Wand von meinem Bett an und trank erstmal einen Schluck. Ein etwas komisches Gefühl heißen Cappu auf den leeren Magen zu bekommen, aber solange er nicht wieder hochkam, würde es schon gehen.

„Mia~u“, Mila hüpfte mit auf mein Bett.

„Und jetzt können wir zu dritt ficken…“, Tom schien laut gedacht zu haben. Etwas geschockt blickte ich zu ihm: „Perverse Sau! Lass Mila in Ruhe!“

Jedoch mussten wir auch gleich lachen. Bei Tom sollte man jeden zweiten Satz mir Ironie auffassen.

„Und dich? Muss ich dich auch in Ruhe lassen?“, verführerisch raunte er mir diese Worte ins Ohr und schleckte auch mit seiner Zunge über dieses.

Ich zuckte zusammen. Schon wieder kribbelte alles. Tom machte mich noch wahnsinnig! Früher hätte ich mir nie erträumen lassen, dass diese Gefühle mal wegen einem Jungen bei mir hochkommen, weil ich selbst ein Junge war, aber so kann man sich täuschen.

Ich musste verliebt lächeln. Ihm konnte man einfach nicht widerstehen: „Ich habe nichts gesagt…, und solang es nicht wieder auf Fließen zwischen Dusche und Waschmaschine passiert…“

Tom entfernte sein Gesicht wieder von mir und lachte: „War doch mal was anderes“

„Für dich vielleicht! Nur erstens hattest du nicht die kalten Fließen am Rücken kleben, zweitens wurdest du nicht in den Arsch gefickt und drittens musstest du keine Angst haben, dir deinen Kopf an der Waschmaschine einzuhauen!“, auch ich musste ein wenig schmunzeln. Irgendwo war es doch lustig, aber halt nur solang, wie man die Schmerzen vergessen konnte. Und wer kann schon behaupten, es früh vor der Schule im Bad zu treiben? Sicher nur sehr wenige.

„Aber es war doch schön, Schatz… oder?“, Tom setzte wieder seinen verführerischen Blick auf und kam meinen Lippen wieder bedächtig nahe.

Ich nickte: „Sonst hätte ich dich sicher weggestoßen und die nächsten 2 Jahre kein Wort mehr mit dir geredet“

„Gut“, dann küsste er mich auch wieder. Wie immer lang und ausgiebig. Ihn zu küssen war ein Traum…, diese Lippen…, dieser Geschmack…, ich liebte es einfach. Wann immer er mich küsste, war mir der Rest der Welt egal. Er schaffte es einfach immer, mich von sämtlichen Stress zu befreien. Dafür sollte ich ihm auch mal was Gutes tun…

Ich löste den Kuss: „Warte kurz“

Ich stellte die Tasse auf das Fensterbrett und zog dann Tom wieder zu mir heran, um seine Lippen auf meinen zu spüren.

„Hm“, Tom entglitt ein leises Stöhnen als ich meine Beine um ihn legte und mich selbst dann hinlegte.

„Warte…“, diesmal war es Tom, der den Kuss löste, „Willst du es wirklich?“

Ich nickte: „Ja, du nicht?“

„Doch, doch. Ich will nur nicht, dass du das meinetwegen machst. Du weißt genau, dass ich Sex mag. Ich will dich aber zu nichts drängen oder gar zwingen“

„Tust du nicht“, ich lächelte ihn an. Er wollte mich und ich ihn.

„Gut!“, er lächelte mich an und drückte mir dann einen Kuss auf die Wange.

Er rutschte ein wenig runter und fing an, meinen Oberkörper zu liebkosen. Ein eiskalter Schauer jagte mir den Rücken runter, als er mit seiner Zunge über meine Brustwarze glitt. Scheiße war das geil. Gänsehaut bildete sich auf meiner gesamten Haut und jede Stelle die er berührte, kribbelte.

Seine Hand glitt über meinen Bauch bis hin zu meiner Boxer. Ich schloss die Augen und genoss was er tat. Meine Hand lag in seinem Nacken und kraulte ihn. Endlich hatten wir genug Zeit dafür, und der Ort war auch wesentlich bequemer.

„Jo…“, Tom war auf einmal wieder bei meinem Ohr und seine Zunge glitt dann kurz über meinen Hals, „… du bist ja schon richtig geil…“

Ich stockte, ehe ich feststellte, das sich da unten wirklich was getan hatte.

„…und das macht mich geil…“, Tom drückte mir seinen Unterleib entgegen. Ich lief rot an. Ich spürte seine Erregung, durch die Hose!

„Ah…“, ich stöhnte ein wenig auf, als er seine Hand in meinem Schritt hatte. Er sollte sie da bloß nicht zu schnell wegnehmen, denn ich wollte mehr!

Tom rutschte runter und zog nebenbei meine Boxer runter. Ich ahnte schon was kommen würde.

Ich schluckte. Bisher hatte das noch keiner bei mir gemacht. Weder Tom, noch José oder irgendein Mädchen.

Als er es dann langsam in den Mund nahm, konnte ich mir ein Stöhnen kaum noch verkneifen. Ich biss in meine Hand um nicht gar so laut zu stöhnen, immerhin war meine Mutter im Haus.

„T-Tom…“, er trieb mich nahezu in den Wahnsinn. Mein Körper schreite bereits nach ihm.

„Jungs? Ich hab-“, eine nur zu bekannte Stimme ertönte, die dann jedoch stockte. Unsicher machte ich die Augen auf.

Meine Mutter sah uns geschockt an.

Und das nächste Problem kommt...

Und nochmals vielen, vielen lieben Dank für die Kommis ^^ und auch ein Dankeschön an die vielen Favos.

Und noch eine kleine Neuigkeit. Ich habe eine neue Story und ich würde mich riesig freuen, wenn ihr dort mal vorbei schaut:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/247523/225603/

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„Shit…“, auch Tom hatte den unfreiwilligen Besuch mitbekommen.

Meine Ma schaute uns im Wechsel an und bekam ihren Mund nicht mehr zu. Bei ihr saß der Schock wohl genau so tief, wie bei Tom und mir.

„Tsch-Tschuldigung“, mehr brachte meine sichtlich verwirrte Mutter nicht mehr raus, ehe sie sich umdrehte und das Zimmer verließ.

„Uh…, das war nicht geplant…“, Tom ließ von mir ab und setzte sich hin, „Jo…, du brauchst `nen Schlüssel…“

Mit hochrotem Kopf richtete ich mich ebenfalls auf: „Hab ja auch einen…“

„Und warum nimmst du ihn dann nicht?“

„Hehe…“, verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf, „Vergessen…“

„Vollpfosten!“, Tom grinste bereits wieder und beugte sich zu mir vor, um mir meine Haare zu verwuscheln.

„Ah! Spinner!“, ich hielt seine Hand fest und grinste ihn ebenfalls an, „Ist aber trotzdem peinlich!“

„Na und? Wir können es eh nicht mehr ändern. Was passiert, passiert halt. Und Sex ist das Natürlichste auf der Welt!“, irgendwie bewunderte ich Tom. Im ersten Moment war es ihm auch peinlich, aber dann sagte er immer `Scheiß drauf. Was passiert ist, kann man eh nicht mehr ändern`. Ich dagegen konnte mich stundenlang für etwas schämen, während Tom das nach einer Minute bereits wieder vergessen hatte.

„Aber nicht unbedingt zwischen Männern. Zwischen Frau und Mann ist es normal, ja…“, das meine Mutter es auf diese Weise erfahren musste, war mir nicht recht. Lieber hätte ich es ihr mal zwischen Tür und Angel gebeichtet.

„Hm?“, Tom blickte mich auf einmal ernst an, „Weiß deine Mutter etwa nicht, das du mit mir zusammen bist?“

Ich schüttelte zaghaft den Kopf: „Nein…“

„Hat sie was gegen Homos?“

„Nicht das ich wüsste…“

„Und warum hasst du es ihr dann nicht gesagt?“

„Weiß nicht…, vergessen oder so…“, irgendwo war mir das jetzt schon unangenehm.

„Du bist wirklich ein Vollpfosten!“, wieder wuschelte er durch meine Haare, dann kam er aber meinen Lippen bedächtig nahe, „Aber ein total Süßer!“

Dann küsste er mich auch schon.
 


 

Ich spürte einen sanften Kuss auf meiner Wange. Müde blinzelte in das grelle Licht: „Hrmh…“

„Hab ich dich wach gemacht?“, ich vernahm Toms Stimme, „Sorry Schatz…“

„Hm…, was denn los?“, ich richtete mich auf und rieb mir meine Augen. Ehrlich gesagt war ich noch viel zu Müde um aufzustehen.

„Nichts, du kannst noch schlafen“, er strich mir über den Kopf, „Ich muss nur in die Schule“

Mit schmollendem Mund und bittenden Augen blickte ich ihn an: „Schwänz doch…“

„Ne, lieber nicht. Sonst dreht mein Vater durch. Und außerdem habe ich heute bloß 6 Stunden“, er lächelte mich an und drückte mir dann einen kurzen Kuss auf die Lippen, „Bis später Schatz“

Daraufhin nickte ich nur noch und kuschelte mich wieder in mein Bett. Tom machte noch das Licht aus, bevor er sich aus dem Haus schlich.
 

Irgendwann später wurde ich wieder wach.

Immer noch etwas verschlafen blinzelte ich auf mein Handy. Es war bereits Vormittag.

Oh Shit!

Meiner Mutter würde ich dann auch noch begegnen. Noch wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte…

Müde richtete ich mich auf und schlich mich erstmal ins Bad um mich halbwegs fertig zumachen.
 

Ein wenig gestylt betrat ich die Küche.

Meine Ma stand vor dem Herd und machte Mittagessen. Ich lief knallrot an. Wenn ich nur daran dachte, wie sie uns gestern gesehen hatte…

Vor allem mich! Ich war Tom total verfallen…

„Hi…“, nuschelte ich und schlich mich an meinen Platz.

„Hmh“, sie nickte nur. Sie wusste wohl genau so wenig wie ich, was sie sagen sollte.

Ich nahm mir ein Brötchen und beschmierte es mit Nutella.

„Mama?“, nach einer Weile unterbrach ich die unangenehme Stimmung, „Das wegen gestern…“

„Es tut mir leid. Ich hätte anklopfen sollen…“, meine Ma knetete nervös ihre Finger.

„Hm…, nein! Ich hätte dir nur sagen sollen, dass Tom und ich… zusammen sind. Dann wärst du sicher nicht nachts reingestürmt…“, es war raus. Gott sei Dank. Ein riesiger Stein fiel mir vom Herz.

„Warum hast du mir nichts gesagt?“

„Zuerst hatte ich Angst und es nach hinten gedrängt, aber dann habe ich es total vergessen“, ich rieb mir verlegen am Hinterkopf.

Ich war doch echt ein Schussel! Wie konnte man so etwas nur vergessen? Aber ich brachte es fertig!

„Aber Jo! Ich bin doch deine Mutter. Ich liebe dich so wie du bist. Egal ob mit Freundin oder Freund. Hauptsache du bist glücklich, oder?“, sie kniff mir ein wenig in die Wange und lächelte mich an.

„Glücklich bin ich auf jeden Fall“, zufrieden grinste ich sie an.

„Na siehst du! Und ehrlich gesagt, habe ich mir schon immer einen schwulen Sohn gewünscht“, auch sie grinste, „Du erfüllst wirklich jeden meiner Wünsche. Genau wie deine Schwester“
 

Zufrieden lag ich auf meinem Bett und lauschte der Musik. Ich hatte mir vorher eine Playlist zusammengestellt.

Tom würde auch bald wieder kommen.

Und ehrlich gesagt, empfand ich mein Leben gerade als perfekt. Aber das machte mir auch Angst.

Es würde sicher nicht lange dauern, bis das nächste Problem angerollt kam.

Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn eine Zeit lang kein Problem angerollt käme.
 

Es klingelte und meine Ma schrie durch die Wohnung: „Ich gehe schon“

Es war sicher Tom.

Ich freute mich schon riesig, ihn wieder in den Arm zu nehmen. Aus dem Sex wurde gestern im Übrigen nichts mehr.

Die Tür von meinem Zimmer wurde aufgeschmissen und Tom rauschte rein. Er sah sauer aus. Verdammt sauer!

Unsicher richtete ich mich auf und blickte ihn etwas ängstlich an: „Was ist los?“

„Was los ist?“, er atmete noch schwer und sah sauer auf mich herunter, „Das fragst du noch, Schlampe?!“

Im Moment kapierte ich gar nichts. Weshalb war er so sauer? Ich überlegte, ob ich den letzten Stunden etwas getan haben könnte, was ihm nicht passt. Jedoch fiel mir nichts ein.

„Was ist los?“, ich wiederholte meine Frage.

„Das ist doch wohl nicht dein Ernst?!“, die Tür flog mit einem lauten Knall zu, „Du hast es wirklich nötig, was? Erst versprichst du mir, dass so etwas mit José nie wieder passiert. Und was muss ich heute von José erfahren? Ihr habt wieder gefickt! Boah! Du regst mich auf, ey! Fick doch sonst wen, aber mich garantiert nicht mehr! Ich mach Schluss!“

Tränen, Verzweiflung und Schuldgefühle

Nochmals vielen lieben Dank für die vielen tollen Kommis. Treue Leser und Kommischreiber sind wohl das Beste, was einer Autorin (wenn man das so bezeichnen darf) passieren kann ^^

Ihr macht mich jedenfalls happy *__*

Und bei diesem Kapi hatte ich mit den Tränen zu kämpfen (bin eindeutig zu nahe am Wasser gebaut -.-) wegen Mitleid mit José…

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Bum! Ein Stein flog mir mitten ins Gesicht. Im Moment kam ich mir ziemlich überrollt vor und ich wusste auch gar nicht, was ich dazu sagen sollte.

Das hatte Tom doch nicht ernst gemeint, oder?

„Auf nimmer Wiedersehen!“, damit verschwand Tom mit einem lauten Türknall aus meinem Zimmer. Kurz darauf flog auch die Haustür qualvoll zu.

Ich verstand gar nichts mehr.

Das hatte Tom doch nicht ernst gemeint! Es war alles bloß ein schlechter Witz…

Hoffte ich zumindest!

„Uh…“, ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte die Decke an. In mir selbst herrschte Gefühlschaos. Ich war zu nichts mehr in der Lage. Das war eindeutig zu viel aufs Mal.

„Jo? Alles okay?“, meine Ma stand auf einmal in der Tür und sah mich besorgt an, „Habt ihr euch gestritten?“

Ich sagte nichts. Weiterhin starrte ich an die Decke. Das konnte doch alles nicht war sein. Es durfte nicht!

Ich hörte, wie meine Ma seufzte und dann das Zimmer verließ.

„Shit! Shit! Shit!“, nuschelte ich

Ich hätte was sagen sollen. Aber nein! Ich bekam natürlich wieder kein Wort raus und Tom ist abgezischt.

Wie konnte José nur? Hatte er Spaß daran, mich zu quälen? Oder er liebt mich einfach nur zu sehr und will mit jedem Mittel die Beziehung zwischen Tom und mir zerstören. Aber das ist doch der falsche Weg! Auch wenn er es für den Moment geschafft hatte, aber Tom würde ich nicht so leicht aufgeben!

Ich tastete mein Bett nach meinem Handy ab und wurde auch fündig. Tom musste mir einfach noch eine Chance zum erklären geben!

Ich wählte seine Nummer und wartete geduldig. Jedoch ohne Erfolg. Tom hatte einfach aufgelegt. Vielen Dank auch.

„Du Idiot…“, nuschelte ich in mein Kissen. Langsam stiegen mir auch die Tränen in die Augen. Der größte Schock war wohl überwunden.

„Jo, Schatz?“, meine Schwester stand auf einmal in meinem Zimmer, „Was hast du? Ma meinte, ich soll mal nach dir sehen“

Sie schloss die Tür und krabbelte zu mir aufs Bett.

„Nichts“, meinte ich ein wenig trotzig und versuchte, die Tränen herunter zuschlucken.

„Quatsch! Ich bin deine Schwester! Du kannst mir nichts vormachen!“, sie nahm mich in den Arm und strich mir tröstend über den Rücken.

Manchmal war ich echt froh, sie zu haben: „Tom hat Schluss gemacht…“

„Was? Warum? Ihr hattet euch doch erst versöhnt!“

„José muss ihm wohl gesagt haben, das er was mit mir hatte. Ein zweites Mal! Und Tom glaubt das auch noch! Nur wenn er mal überlegen würde…, rein zeitlich geht das alles gar nicht“, meine Tränen konnte ich nun nicht länger zurückhalten. Solche Arschlöcher die beiden! Der eine erzählt irgendwelche Lügen und der nächste ist so doof, und fällt darauf rein! Und alles auf meine Kosten!

„Aber du hattest nichts mit José…“

„Nein! Ich will bloß Tom“, meinte ich mit verheulter Stimme und drückte mich enger an Maddi.

Sie seufzte bloß: „José hat doch einen an der Klatsche! Und wie kann Tom das nur glauben? Die haben doch beide einen an der Klatsche!“

„Und was soll ich jetzt tun? Tom geht ja nicht ans Handy…, und vorhin konnte ich vor Schreck nichts sagen!“

„Erstmal zu José gehen und den fertig machen, danach zu Tom gehen und mit ihm reden, würde ich sagen. Meinst du nicht auch?“, sie schob mich sanft von sich weg und blickte mich aufmunternd an.

Ich nickte bloß und stand auf.
 

„José kann sich jetzt was anhören!“, Maddi war mitgekommen und wir beide befanden uns auf dem Weg zu José.

„Das wird er…, was er sich dabei nur gedacht hat…“, ich seufzte und starrte weiterhin auf die Straße.

„Der will dich halt, und das mit scheinbar allen Mitteln“, Maddi seufzte und nahm mich an die Hand, „Los jetzt! Bisschen schneller, ja?“

Ich nickte bloß und ließ mich von ihr ziehen.
 

„Boah! Warum macht das Arschloch nicht auf?“, Maddi klingelte Sturm, nur es rührte sich nichts. Entweder war keiner da, oder uns wurde bewusst nicht aufgemacht.

„Ich komme ja schon!“, endlich ertönte eine Stimme von drinnen. Ich glaubte sogar, dass sie von José war.

„Wird ja auch mal Zeit“, meinte Maddi genervt und tippte unruhig mit dem Fuß herum.

Kurze Zeit später wurde auch die Tür aufgerissen.

„Ich war beschäft-“, die Person hielt inne, als sie uns erkannte. Josè stand knallrot und etwas verschwitzt vor uns. Auch seine Atmung war noch etwas flach.

„Gut dass du auch schon da bist! Wir würden uns mal mit dir unterhalten wollen!“, Maddi schob sich an José vorbei und ring rasch auf sein Zimmer.

„Eh…, das geht nicht!“, José rannte hier hinterher und versuchte sie aufzuhalten. Jedoch ohne Erfolg.

Ich schloss die Haustür und folgte den beiden. Ich hatte schon eine gewisse Vorahnung, mit was José beschäftigt war. Mich würde es ja nicht wundern, wenn gleich ein männliches oder weibliches Flittchen aus seinem Zimmer gestürmt käme.

„Oha…“, Maddi blieb im Türrahmen stehen und schien überrascht zu sein.

„Was ist?“, ich blickte meine Schwester fragend an.

„Jo? Bitte geh da nicht rein. Wir können uns doch auch im Wohnzimmer unterhalten. Oder in der Küche oder sonst wo. Meine Eltern sind nicht da…“, er sah mich nahezu schon mit einem bettelnden und peinlich berührten Blick an.

„Hm…, wenn`s sein muss“, nuschelte ich bloß. Mir war es recht egal wo, Hauptsache irgendwo!

„Ne, ne, Brüderchen. Das guckst du dir jetzt an!“, meine Schwester zog mich an meinem Arm ein wenig in das Zimmer.

„Oha…“, mehr viel auch mir spontan nicht ein.

An fast jeder Wand, - außer an der, die sich gegenüber der Tür befand-, waren Bilder von ein und derselben Person aufgehängt. Und diese Person trug meinen Namen.

Die Bilder musste er alle aus dem Internet haben, sprich von MySpace und so. Direkt neben seinem Kopfkissen hingen Bilder, auf denen ich oben herum nichts anhatte.

„Hehe…“, José stand im Türrahmen und kratzte sich verlegen an dem Hinterkopf. Sein Blick war auf seine Füße gerichtet. Unruhig trat er mit einem Fuß auf den anderen. Es war ihm sichtlich peinlich.

Da war eigentlich auch schon klar, mit was José beschäftigt war…, mit den Bildern von mir!

Das ihm das reichte…

Ich hatte ja gar keine Ahnung, wie sehr er mich liebte. Nur das hier war ja Beweiß genug.

„Du hast es wirklich nötig, was? Du behandelst Jo ja schon wie einen Star! Meinst du nicht, dass das krank ist?“, Maddi zischte José an.

„Ich mag ihn nun mal…“, nuschelte José kaum hörbar in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Aber das hier ist doch krank!“, Maddi schien auch nicht die Absicht zu haben, aufzuhören, „Hast du das bei mir etwa auch gemacht?“

„Nein…“, José wurde von Wort zu Wort leiser. Ich hatte schon Probleme, ihn zu verstehen.

„Ach? Und bei ihm machst du das? Du hast doch wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank!“

„Maddi!“, ich versucht meine Schwester ein wenig zu bremsen. Okay. José übertrieb es hiermit ziemlich, aber Maddi fing auch an, zu übertreiben!

„Na was denn? Ist doch so! Mir wird’s zu blöd und außerdem ist das Zimmer stickig!“, damit ging Maddi zum Fenster und riss es auf, „Wenn du schon so notgeil bist, kannst du nachher wenigstens lüften!“

Sie schien ihm auch alles unter die Nase reiben zu wollen.

Ich musste José jetzt verteidigen, da er scheinbar beschlossen hatte nichts zu sagen und seine Füße weiterhin betrachten zu müssen: „Maddi…, er ist auch bloß ein Junge! Und wir sind eh gerade in einem Alter wo das wirklich nichts Außergewöhnliches ist!“

„Trotzdem! Man kann es ja auch übertreiben. Vor allem mit den Bildern! Aber ich denke, du hast eh noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen“, damit verschwand sie aus dem Zimmer und schloss die Tür.

Ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hatte ich wirklich noch.

Ich setzte mich auf sein Bett und klopfte neben mich: „Setz dich bitte“

José schüttelte den Kopf, kam aber ein Stück näher: „Ich denke, ich weiß, worum es geht…“

„Und warum erzählst du dann so `nen Scheiß?!“

„Weil... weil…“, Josés Stimme zitterte ein wenig. Noch immer blickte er auf seine Füße: „Weil…, weil ich dich will!“

„José! Tom hat sich von mir getrennt! Zufrieden? Warum denkst du nur an dich? Denke doch mal an Tom und mich! Mir geht’s voll beschiss`n und Tom sicher auch! Und alles nur weil du solchen Scheiß erzählst! Wie kannst du nur?!“, meine Stimmlage war etwas lauter geworden, als eigentlich geplant. Nur vielleicht würde das bei José helfen.

Eine Zeit lang herrschte Stille. Ich bemerkte, dass José anfing zu zittern, nach einiger Zeit entrang immer wieder ein leises Schluchzen.

„Es, es tut mir Leid. Ehrlich…, nur…, ach verdammt!“, José konnte nicht länger seine Tränen zu unterdrücken, auch wenn ich es eh schon gemerkt hatte. Er zitterte stärker und er schien sich gar nicht mehr zu beruhigen.

„José…“, meine Stimme klang wieder einfühlsam. Ich stand kurz auf und zog ihn mit neben mir aufs Bett, ehe er womöglich noch am Boden zusammen klappte.

„E-Es tut mir so Leid!“, schluchzte er und krallte sich an mir fest. Seinen Kopf hatte er in meine Halsbeuge gelegt und ich strich ihm zaghaft über den Rücken.

Wir saßen einfach nur so da und sagten gar nichts. José sollte sich erstmal beruhigen.

„Ehrlich…“, er löste sich von mir und sah mich mit einem total verheulten und traurigen Blick an, „…ich wollte das nicht! Es war mir rausgerutscht! Ich wollte mich ja noch korrigieren, aber Tom ist sofort abgerauscht…“

Ich strich ihm noch eine einzelne Träne weg: „Dann pass bitte in Zukunft auf, was du sagst. Ich werde das mit Tom noch hinbekommen, spätestens wenn er von dir hört, dass es bloß eine Lüge ist.“

José nickte bloß und sagte nichts mehr. Er schien das Muster von seinem Bettlaken interessant zu finden. Auch wenn es nur aus pinkfarbenen Herzchen und einem schwarzen Hintergrund bestand.

„Ich werde jetzt wohl besser mit Maddi zu Tom gehen. Vorausgesetzt, sie hat gewartet“, ich stand auf und wollte gehen, jedoch hielt mich José am Handgelenk fest.

„Was-“, ich drehte mich um, hielt aber inne da er bereits wieder schluchzte.

„Jo…, bitte! Geh nicht!“, mit bettelndem Blick sah er mich an. Es bannten sich bereits wieder Tränen über seine bereits geröteten Wangen.

„José…“, ich seufzte und ließ mich wieder neben ihm nieder, „Ich möchte aber zu Tom…“

„Und ich möchte dich!“, er schrie mich nahezu verzweifelt an, „…Bitte!“

„Aber José…“

„Jo! Bitte…!“, seine Stimme war wieder in den Keller gesunken und nuschelte wieder vor sich hin, „Maddi hat recht! Das ich mein Zimmer bereits mit Bildern von dir zukleistere, das ich mir ständig wegen dir einen runterholen muss und das ich dir das mit Tom kaputt mache! Das ist doch alles krank…! Ich bin doch nicht mehr normal!“

„Nein…, du bist nur verliebt!“, ich versuchte ihn irgendwie zu beruhigen, da er mittlerweile wieder wie ein Wasserfall heulte.

„Ja, verliebt und krank! Jo! Bitte…, ich will dich! Ich brauche dich! Ich habe das Gefühl an der Sehnsucht nach dir zu sterben! Ich könnte platzen, weil ich weiß, dass ich dich nicht bekomme! Jo, bitte! Ich halte die Sehnsucht und den Schmerz nicht aus…“, zuerst war er wieder laut, aber bis zum Ende hin wurde er immer leiser. Seine Hände krallte er verzweifelt in seinen Bauch. Seinen Tränen ließ er freien Lauf.

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Er saß neben mir wie ein Häufchen Elend und das wegen mir! Ich fühlte mich schuldig. Wegen mir ging es ihm jetzt so beschiss`n! Und ich wusste noch nicht mal, was ich tun oder gar sagen sollte!

„José…“, nach einiger Zeit flüsterte ich zaghaft seinen Namen. Dann rutschte ich näher zu ihm heran und umarmte ihn einfach. Es wäre nicht okay gewesen, wenn ich ohne was zu sagen einfach gegangen wäre.

„Jo…“, nuschelte er mit verheulter Stimme und drückte sich eng an mich. Noch immer war er vollkommen aufgelöst und er tat mir Leid. Da vergab ich ihm auch die Sache mit Tom, auch wenn es wirklich nicht okay war. Aber das mit Tom würde ich schnell wieder einpendeln, im Gegensatz zu José. Wie sollte ich mich ihm bloß in Zukunft gegenüber verhalten?

„Geht es wieder?“, fragte ich dann doch irgendwann. Die Stille und nur sein Schluchzen zu hören war irgendwie unangenehm.

„Denk schon…“, meinte er mit verheulter Stimme und löste sich aus meiner Umarmung, nebenbei strich er sich die letzten Tränen weg.

Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Jetzt irgendwas wie `Es tut mir Leid` oder `Ich kann dich nicht lieben` zu sagen, wäre ganz falsch. Ich hielt lieber gleich meine Klappe.

José krabbelte zu seinem Kopfkissen und zog sich die Bettdecke über seinen Körper: „Ich schlafe jetzt besser…, hab` eh schon Kopfschmerzen und ehe ich dir weiterhin wegen so `nem Schwachsinn die Ohren voll heule…“

„José! Das ist kein Schwachsinn!“, meinte ich mit energischer Stimme, fügte dann aber leise hinzu, „Du solltest jetzt wirklich schlafen“

„Und die Sache mit Tom?“

„Ich regle das schon“

„Verzeihst du mir? Ich wollte das wirklich nicht, es war mir wirklich nur rausge-“, ich unterbrach ihn, schließlich hatte ich die Entschuldigung schon oft genug gehört.

„Schon gut“, ich lächelte ihn an.

„Danke…“, er blickte mich dankbar an und kuschelte sich dann in seine Decke ein, „Bleibst du, bis ich eingeschlafen bin? Dauert bestimmt auch nicht lange…“

Wenn ich jetzt `nein` sagen würde, würde José wieder wie ein Wasserfall heulen, sobald ich das Zimmer verlassen hätte.

Das wollte ich ihm nicht antun!

Ich nickte und lächelte: „Klar, kein Problem“

„Aber ich will dich nicht zwingen…“

„Tust du nicht“, ich strich ihm kurz über die Wange.

„Danke Jo…“, er schloss die Augen und hielt meine Hand locker fest, so dass ich sie ohne Probleme wegziehen könnte.
 

„Schläfst du?“, fragte ich nach einigen Minuten leise. Ich erhielt jedoch keine Antwort. Er atmete auch gleichmäßig. Von daher konnte ich mir sicher sein, das er schlief.

„Tschüss…“, meinte ich leise und strich ihn noch mal kurz über die Wange, ehe ich das Zimmer verließ und mich auch aus dem Haus schlich.

„Und? Hast du ihm die Meinung gegeigt?“, Maddi empfing mich. Sie hatte wirklich so lang gewartet.

„Hm, am Anfang schon, aber das ist alles ein bisschen komplizierter…“, meinte ich und ging mit Maddi aus dem Vorgarten.

„Komplizierter?“

„Ich erklär es dir auf dem Weg zu Tom“
 

„Oha…, und du hast ihm verziehen?“, wir waren schon kurz vor Toms Haus, als ich endlich fertig mit erzählen war. Maddi`s Augen wurden mit jedem Wort was ich sagte, größer.

„Ja schon. Denkst du, das es falsch war?“

„Naja. José muss ja ganz schön verzweifelt sein, von daher…, keine Ahnung“, sie seufzte und zuckte mit den Schultern.

„Aber jetzt sollte ich erstmal mit Tom reden…“, ich lächelte sie an und ging dann vor die Haustür um zu klingeln.

Kurze Zeit später wurde die Tür auch schon aufgerissen und glücklicherweise sogar von Tom.

„Tom! Ich-“, weiter kam ich nicht, da er mich unterbrach.

„Hi und Tschüss!“, damit knallte die Tür wieder vor meiner Nase zu.

Streit

Sorry das dieses Kapi so spät kommt, hatte einfach keine Zeit zum schreiben .___.

Und vielen lieben Dank für die Kommis

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Ey! Was hatte der denn für ein Problem?

Etwas geschockt starrte ich noch immer auf die Tür. Hatte der sie nicht mehr alle?

„Hier ist jemand sauer…“, auch Maddi schien von seiner Art überrascht zu sein. Kein Wunder.

Mein Blick viel zu seinem Zimmerfenster, das glücklicherweise offen stand.

„Mir reicht `s! Ich renne dem doch nicht nach! Wenn er José glaubt, dann hat er halt Pech. Jetzt bin ich mal an der Reihe sauer zu sein. Komm, wir gehen!“, meine Stimme war extra etwas lauter, damit er es, falls er in seinem Zimmer war, auch hörte.

Maddi sah mich im ersten Moment fragend an, hatte dann aber verstanden, was das jetzt sollte und spielte schön brav mit: „Willst du es ihm denn nicht erklären?“

„Der lässt mich ja nicht! Aber der könnte ja selbst mal sein Hirn anschalten und überlegen, dass es erstens rein zeitlich gar nicht passt. Es sei denn, ich hätte mit José in einer 20-Minutenpause gefickt. Und zweitens wird es José ihm morgen eh sagen. Also das es gar nicht stimmt!“, meinte ich noch. Ich hoffte bloß, dass Tom in seinem Zimmer war und alles mithörte um dann anschließend über sein Verhalten nachzudenken.

Gerade als Maddi noch etwas sagen wollte, wurde das Zimmerfenster zugemacht. Und das von Tom persönlich. Er dürfte es also gehört haben.

„Gehen wir oder warten wir, ob er runter kommt?“, Maddi blickte mich fragend an.

„Wir gehen. Jetzt bin ich echt dran, mit dickschen!“, damit zog ich sie vom Haus weg.

„Du bist also wirklich sauer?“

„Ja! Was dagegen?“

„Nein, nur könntest du bitte deine schlechte Laune nicht an mir auslassen?“, sie hatte Recht. Gerade giftete ich sie ein wenig an, obwohl sie gar nichts dafür konnte.

„`Tschuldigung…“, nuschelte ich.

Nur Tom regte mich im Moment auch auf! Dass er mir nicht glaubte, verletzte mich irgendwo schon.
 

„Kommst du?“, Maddi stand bereits im Flur und zupfte noch mal an ihren Haaren. Nächster Morgen und das hieß Schule! Und ich würde Tom wohl begegnen. Na ganz klasse. Der hatte mir gerade noch gefehlt.

„Ja“, meinte ich und schlüpfte schnell in meine Vans. Konnte der heute nicht krank sein oder so?
 

„Schau mal! Da sind Tim und Tom!“, Maddi deutete mit ihrem Finger ein wenig auf die beiden, ehe sie dann den beiden -oder wohl bloß Tim- zuwinkte.

Tim legte einen Zahn zu und umarmte dann Maddi: „Morgen“

Mir warf er einen skeptischen Blick zu: „Morgen“

„Morgen, ist was? Hab` ich `nen Keks an der Backe? “, ehrlich gesagt machte mir dieser Blick Angst. Und meine schlechte Laune war noch immer da.

„Ne, sicher nicht. Nur naja, das du Tom betrogen hast, mal wieder, ist nicht so prickelnd. Musste das sein?“, was? Etwas geschockt blickte ich zu Tim. Das war doch jetzt hoffentlich nicht sein Ernst?

Fassungslos blickte ich zu Tom, der inzwischen auch bei uns stand: „Sag mal? Warum erzählst du so `nen Shit?! Ich hatte dich kein zweites Mal betrogen!“

„Und warum sollte José das dann erzählen?“, Tim warf mich noch immer seinen skeptischen Blick zu. Seine linke Augenbraue hatte er hochgezogen, was er immer machte, wenn er von etwas nicht überzeugt war.

Tom hingegen starrte bloß auf den Boden.

„Das geht dich nichts an!“, Tim musste nun nicht unbedingt das erfahren, was ich gestern von José erfahren hatte. Ihm ging es momentan beschissen genug, da wollte ich es ihm ersparen, dass er nun noch von den anderen blöd gemacht wurde.

„José hatte das aber wirklich nur erfunden“, gab Maddi dann zwar kleinlaut, aber mir zustimmend zu.

Tim Blick verschwand und er sah mich bedrückt an: „Tut mir Leid, das ich dir nicht geglaubt hatte. Nur Tom hat das so erzählt…“

Mein Blick viel nun zu Tom, der mich verlegen lächelnd betrachtete: „`Tschuldigung, Schatz. Ich hätte nicht auf José reinfallen sollen…“

Boah! Jetzt war das Fass bei mir gerade am überlaufen. Vor allem in Bezug auf Tom.

„Sag mal, tickst du noch ganz?“, fassungslos blickte ich meinen Ex an, „Erst mich übest fertig machen und dann mit so `nem lahmarschigen `Sorry` ankommen. Und das `Schatz` lässt du auch mal schnell weg! Dein Verhalten war so was von daneben! Denk da mal drüber nach! Jedenfalls kannst du mich mal!“

Nun sahen mich sechs Augen geschockt an. Durfte ich denn nicht sauer sein, schmollen und rumdickschen?

Tom fand als erstes seine Worte wieder: „Was soll ich denn noch tun? Es tut mir doch Leid…“

„Was du sonst noch tun sollst? Mich in Ruhe lassen!“, damit drehte ich mich um und rauschte sauer ab. Mag sein, das ich vielleicht ein wenig übertrieben hatte, aber seine scheiß Art würde ich so schnell nicht vergessen. Vor allem gab er mir noch nicht mal eine Chance, alles zu erklären!
 

Weit vor den anderen erreichte ich die Schule. Endlich war ich mit Tom in getrennten Räumen. Dafür würde ich aber mit José in einer Klasse sein. Nur er war momentan das kleinere Problem. Oder doch das Größere? Ich Bezug auf ihn, war ich so verwirrt.

„Morgen…“, meinte ich zu José, der bereits vor mir auf der Bank saß.

„Morgen…“, sein Blick scannte mich zuerst ab, dann ließ er seinen Blick jedoch wieder auf den Boden fallen, „Du wolltest doch gestern zu Tom. Seid ihr wieder zusammen?“

Ich schüttelte mit dem Kopf: „Ne, der kann mich mal! Kommt heute mit `nem lahmarschigen `Sorry` an!“

„Aber es tut ihm sicher wirklich Leid!“

„Und? Der hat es eindeutig übertrieben!“

„Tut mir Leid…“

„Was?“

„Ich hätte das nicht sagen dürfen, dann wäret ihr jetzt noch das Traumpaar“, seine Worte klangen wie immer leise. Und ich glaubte sogar, den Schmerz von ihm zu hören.

„José…“, ich seufzte und setzte mich neben ihn, „Es war dir rausgerutscht, okay! Da kannst du nun auch nichts daran ändern“

„Trotzdem!“

„Nicht `trotzdem`!“

„Aber-“

„Auch kein `aber`! Sag einfach nichts!“, ich lächelte ihn an, ehe ich ihn in meine Arme zog. Keine Ahnung weshalb ich das tat, nur irgendwie hatte ich da Verlangen danach.

„Ihh! Scheiß Schwuchteln!“, Pauls nervende Stimme tauchte auf. Wie klar das doch war.

Ich drehte mich zu ihm um und setzte meinen verführerischen Blick auf: „Neidisch, Schatz?“

„Ne! Ganz sicher net! So viel Hirn kann mir gar nicht fehlen!“

„Stimmt. Dir kann nichts fehlen, immerhin hast du ja keins“, ich stimmte ihm nickend zu. Das würde ich mal als Eigentor von Paul bezeichnen.

„Halts Maul, Schwuchtel!“

„Und? Schwul und stolz drauf!“, gab ich noch grinsend von mir, ehe ich mich wieder zu José umdrehte, der mich verwirrt ansah.

„Warum hast du das getan?“, fragte er dann leise.

„Was getan?“

„Mich umarmt!“, dabei lief er rot an und starrte auf seine Oberschenkel.

Ich zuckte mit den Schultern: „Darf ich das etwa nicht mehr?“

„Das habe ich nicht gesagt…“

„Na siehst du! Oder hat du was dagegen?“

„Das habe ich auch nicht gesagt…“

„Also halt die Fresse und lass mich dich umarmen!“, meinte ich dann grinsend und zog ihn wieder in meine Arme. Er schaute mich erst ein wenig skeptisch an, lächelte dann aber und legte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Seine Arme schlang er um mich.

„Ach ne? Neues Traumpaar?“, Tims Stimme ertönte. Etwas genervt ließ ich meinen Blick zu ihm fallen. Er packte gerade sein Mathezeug aus.

„Hättest du wohl gerne!“

„Ne, ich in nur verwundert. Bist frisch von Tom getrennt und machst dich sofort an José ran…“, natürlich merkte ich den verachtenden Blick von Tim, der auf José ruhte, „Da hat der Kleine ja sein Ziel erreicht. Du bist ihm total verfallen…“

„Tim!“, sauer blickte ich ihn an, „Erst Hirn einschalten und dann reden, klar?!“

„Ne! Ich denk nach! Merkt doch wohl jeder, dass José das nur macht, weil er dich will. Er wickelt dich halt ganz geschickt um den kleinen Finger, und du bist so blöd und fällst drauf rein!“, mit seinem Finger zeigte er auf José, der weiterhin sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergrub, „Hast du ja klasse hin bekommen, José! Erst Tom und ihn auseinander bringen und jetzt der neue Freund von Jo sein! Applaus! Du hast es geschafft!“

Tim wollte mich wohl gerade auf die Palme bringen oder?

„Halt deine Fresse! José wickelt mich nicht um den Finger und ich bin nicht mit ihm zusammen!“

„Noch nicht, aber ich geb` euch eine Woche, dann steht ihr knutschend in jeder Ecke! Weißt du eigentlich, was du Tom damit antust? Mein Bruder verehrt dich nahezu schon! Und er hat sich entschuldigt!“

Widerwillig löste ich mich von José und stand auf, um mit Tim auf einer Augenhöhe zu sein: „Jetzt sag ich dir mal eins, Freundchen. Erstens kann es dir scheißegal sein, mit wem ich rumknutsche. Und zweitens, nenn mir einen vernünftigen Grund, weshalb ich Tom auf der Stelle verzeihen sollte?! Erst macht der mich runter. Ich will mit ihm reden, aber der stellt auf stur! Sorry, aber ich finde, das man sich normalerweise den Partner erstmal anhört. Oder wenigstens später!“

„Bei dir kann man sich ja auch nicht sicher sein. Immerhin hast du ihn ja schon mal betrogen. Nur eine Frage, war es wenigstens toll mit José?“, spätestens jetzt wurde die ganze Klasse hellhörig und belauschte unsere kleine Diskussion.

Und Tim hatte es so eben geschafft, mir endgültig den letzten Nerv zu rauben.

„Ja, war es! Sogar besser als mit Tom!“

Tim starrte mich mit offenem Mund an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.

„Jo…, das hätte ich ehrlich nicht von dir gedacht!“

„Tja! Ich sag nur die Wahrheit. Oh, morgen Yanny!“, ich schenkte Tim nur einen kurzen Blick, mein Blick viel dann jedoch zu Yanny der gerade ins Klassenzimmer kam und von allen angestarrt wurde.

„Eh…, ist was?“, unsicher blickte er in die Klasse, ehe er sich zu seinem Platz neben José schlich.

„Ne, du hast nur alles verpasst“, Tim seufzte und sah Yanny nur kurz an, ehe er sich auf seinen Stuhl fallen lassen ließ.

„Na, wenn `s weiter nichts ist“, Yanny grinste und sah dann jedoch wieder in die ziemlich ruhige Klasse. Noch immer hafteten ihre Blicke an uns.

Jedoch wurde diese unangenehme Stille von dem Klingeln unterbrochen, die Lehrerin kam auch schon reingestürmt und schmiss uns sofort die Seitenzahl und die Nummer einer Lehrbuchaufgabe entgegen.
 

Mit Tim hatte ich kein Wort mehr geredet. Selbst Yanny hatte das bereits bemerkt, schenkte uns aber immer bloß skeptische Blicke.
 

„Endlich Hofpause!“, Yanny stand auf und streckte sich, „Und endlich frische Luft!“

Schweigend stimmten wir ihm zu und gingen auf den Hof.

Bea, Tom und Maddi standen bereits auf unserem Stammplatz und blickten uns erwartungsvoll an.

„Ist was?“, fragte ich in die Runde, als mich alle anstarrten.

„Warum verzeihst du Tom nicht? Er hat sich doch entschuldigt“, Bea blickte mich ratlos an, ehe sie dann einen mitleidigen Blick zu Tom warf.

Das war doch so klar. Tom bekam wieder Mitleid, obwohl er mich schlecht behandelt hatte, aber eine Tüte Mitleid für mich hatte keiner übrig.

„Warum sollte ich?“, meinte ich trocken und zuckte kurz mit den Schultern.

„Stimmt ja!“, Tim warf sich in das Gespräch ein, „Mit José macht `s ja eh mehr Spaß im Bett“

Ungewollt lief ich rot an. Musste er das sagen? Es war eindeutig ein Fehler gewesen, das vorhin gesagt zu haben. Shit auch!

Wo war José eigentlich? Ich schaute kurz über den Hof und entdeckte ihn dann. Er stand allein am Rand des Hofes rum und hörte Musik.

„Jo?“, Toms Stimme drang dann zu mir durch, „Was kann dir José bieten, was ich nicht kann? Bitte, sag es mir!“

Mit großen Augen starrte ich Tom an. Ich hatte ja mit allem gerechnet, aber nicht mit dem.

„Bitte was?“, noch unsicher blickte ich meinen Ex an.

„Was an José besser ist als an mir. Sonst kann ich es auch nicht ändern. Warst du der Aktive beim Sex? Oder hat er dich wo angefasst, wo ich dich ni-“, mit einem `Stopp` unterbrach ich Tom. Das wurde gerade zu intim für die Öffentlichkeit.

„Tom…, bitte nicht ganz so intim, ja? Auf deine eigentliche Frage hin, das kann ich dir nicht sagen. Es war halt besser, keine Ahnung weshalb. Und denk jetzt nicht, dass es mir bloß um guten Sex geht. Ich mag deine Schattenseite nicht. Vielleicht werde ich sie irgendwann akzeptieren, aber jetzt bin ich an der Reihe, sauer zu sein!“, ich drehte mich schon mal um, „Ich gehe jetzt zu José“

Die anderen sagten nichts mehr, oder zumindest hörte ich nichts mehr.
 

„Jo?“, José sah mich ein wenig erschrocken an, als ich auf einmal vor ihm stand, „Warum bist du nicht bei den anderen?“

„Das Gesprächsthema ist dort so einseitig“, ich zuckte mit den Schultern, lächelte dann aber, „Und außerdem mag ich es nicht, dich allein hier rumstehen zu sehen“

„Ich kann dir doch egal sein“

„Ist mir aber nicht egal!“

„Doch“

„Nein! Hör auf so einen Schwachsinn zu reden!“

„Ich bin dir egal. Du denkst nicht annähernd an meine Gefühle! Du weißt genau, wie ich für dich fühle! Jetzt bist du von Tom getrennt und was machst du? Dir fällt ein, dass ich ja auch noch da bin. Also umarmst du mich mal, wenn es dir passt, du redest mit mir, wenn ich Lust habe? Und weißt du, was ich dabei fühle? Genau das, was ich die ganze Zeit will. Nämlich dich! Und wenn du nicht mehr sauer auf Tom bist, dann bist du wieder mit dem dicke und ich bin dir wieder scheiß egal! Und wie es mir dann gehen wird, weiß wohl jeder!“, uh…, das hatte gesessen. Aber richtig.

Er hatte Recht. Ich hing in den letzten Stunden nur noch beim rum.

„Ja, ich bin ich den letzten Stunden häufig bei dir. Eben weil ich weiß, wie du für mich fühlst! Als du es mir mal gesagt hattest, habe ich es dir nicht abgenommen, oder es nur für eine flüchtige Sache gehalten. Ich hatte ja keine Ahnung. Aber ich bin auch nicht bei dir, weil ich gerade ein wenig Stress mit den anderen habe! Ich bin bei dir, weil ich dich mag! Und ich nicht will, das wir wegen deinen Gefühlen keine Freunde mehr sind. Und naja, vielleicht wird ja irgendwann mehr draus. Ich weiß eben nicht, wie ich für dich fühle. Gegenüber dir habe ich ein Gefühl, das ich noch bei keinem anderen hatte…“, das hatte ich wirklich. Es war keine Freundschaft, aber auch keine Liebe. Zumindest keine Liebe, wie ich sie bisher kannte. Dieses Gefühl war undefinierbar. Zumindest für mich.

„Du brauchst dir darüber auch keine Gedanken zu machen. Und erst recht brauchst du mir keine falschen Hoffnungen machen. Du liebst Tom, also komm wieder mit dem zusammen und werde glücklich. Es ist mir egal! Und weißt du warum? Ich werde zurück nach England gehen und da kann ich dich vergessen…“

Einsicht ist beste Weg zur Besserung

Vielen lieben Dank für die Kommis ^^

Dieses Kapi ist wohl kein so sonderlich Schönes .___.

Hatte es über viele Tage hinweg geschrieben, da ich nie dazu kam, das Kapi auf einem Mal fertig zu bekommen…

Und wie es auch so oft ist, ist nicht nur die Schule dran Schuld (aber auch zum großen Teil), aber es steckt auch eine andere Story dahinter, die mir ans Herz gewachsen ist…

Wenn jemand vorbei schauen möchte, sie heißt „Rosa Häschen und blauer Elefant“ (oder so ähnlich)

Und ich laber zu viel -.- also viel Spaß mit dem Kapi hier

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Was? England? Hatte ich mich verhört?

Unsicher starrte ich José an: „Das war jetzt ein schlechter Scherz, oder?“

„Nein, ich meine das Ernst!“, er schüttelte den Kopf und schaute dann wieder auf den Boden.

„Wie? Wann? Für wie lange?“, ich stellte prompt die Fragen, die mir im Kopf herumspukten. José zog weg? Scheiße…

„Ich ziehe zu meiner Tante, in einer Woche und mindestens für ein Jahr“, in einer Woche?

„José…, warum?“, ich legte meine Hände auf seine Hüfte und zog ihn näher zu mir heran.

„Weil ich hier bloß alles kaputt mache. Erst verletz ich Maddi, dann bring ich Tom und dich auseinander…, was soll denn noch passieren?“

„Du kleiner Dummkopf!“, ich strich ihm über die Wange, „Und deswegen musst du gleich abhauen?“

Er seufzte und schüttelte dann den Kopf: „Nicht nur. In England waren meine Noten auch besser. Meine Mutter meinte, ich solle mich im schulischen Sinne mehr ranhalten. Mein kleiner Bruder ist ja noch in England und dessen Noten gehen kaum besser, im Gegensatz zu meinen. Dreien und Zweien sind meinen Eltern halt nicht genug, müsstest du ja noch kennen!“

Oh ja, das kannte ich nur noch zu gut. Selbst in der Grundschule war José immer der Jahrgangsbeste und schrieb ab der zweiten Klasse nur noch Einsen. Nur der Preis dafür war, das er sich selten mit uns treffen konnte, da er immer zu Hause lernen musste.

Ich nickte: „Ja, ich weiß. Wobei für eine 11. Klasse Dreien und Zweien nicht schlecht sind. Aber ich kenne ja deine Eltern. Aber du? Wir bleiben in Kontakt, ja?“

„Gern…, und eine Woche bin ja auch noch hier“

„Aber wir zwei Hübschen machen noch mal einen DVD-Abend, ja? Dass das klar ist! Und mit anschließender Pyjamaparty“

José lief knallrot an: „Ich soll bei dir schlafen?“

„Ja, warum nicht? Und selbst wenn was passiert, ist es scheißegal. Ich bin solo, also!“, ich grinste und gab ihm ein kurzes Küsschen auf die Wange.

„Hör auf…, die lästern schon!“, murmelte José kaum hörbar und deutete mit seinem Kopf und die anderen.

Wirklich, sie standen eng bei einander und hatten uns im Visier. Na vielen Dank auch.

„Die können es nicht lassen, oder?“, ich stöhnte genervt auf und wendete mich wieder zu José, „Lass sie!“

„Hmh, ich steh ja eh als der Doofe und Böse da, kann ich eh nicht mehr dran ändern“, er lächelte ein wenig und legte dann seinen Kopf auf meine Schulter, „Das einzige, was ich vermissen werde, bist wohl du“

„Boah! Das ist ja schlimm da!“, Yannys Stimme ertönte auf einmal neben uns.

Interessiert blickte ich ihn an: „Was?“

„Wie die ablästern! Ich denke ihr seid Freunde. Und über Freunde sollte man so nicht reden! Das ist zumindest meine Meinung. Und wenn ihr euch mögt, haben die das zu akzeptieren. Und außerdem hatte doch Tom Schluss gemacht, oder hab` ich da was falsch verstanden?“, er sah ziemlich verwirrt aus. Kein Wunder. Normalerweise lästerte man auch nicht über Freunde! Aber was war schon normal?

„Hat er, und da ist er selber dran Schuld. Aber das hier keine Missverständnisse aufkommen, ich bin nicht mit José zusammen!“

„Hatte ich auch nicht gedacht“, er lächelte uns an und strich dann José über den Rücken, „Mach dir nichts draus, die suchen halt einen Sündenbock!“

„Bin `s ja gewohnt“, José lächelte ihn leicht an, „Willst du heute Abend mit zu mir kommen? DVD-Abend? Und Jo, du kommst auch, ja?“

Wir nickten bloß und grinsten. Ich konnte bloß hoffen, dass José die Bilder von mir wegmachte.
 


 

„Kommst du endlich?“, Yanny stand in unserem Flur und quengelte rum. Er hatte mich abgeholt, da wir gleich zu José wollten.

„Warte doch mal!“, ich stöhnte genervt auf und richtete mir noch mal die Haare im Flurspiegel. Hoffentlich sah ich gut aus…

„Du bist ja hübsch genug! Los komm jetzt!“, Yanny zupfte schon ungeduldig an meinem T-Shirt. War der Junge auf der Flucht?

Etwas skeptisch blickte ich ihn an: „Alles okay?“

„Nein! Ich will zu José und auf dessen Hütte!“

Eine Augenbraue zog sich bei mir hoch, was ich immer machte, wenn mir etwas blöd vorkam: „Junge, wir haben auch eine! Du musst dir nicht einpissen…“

„Aber deine Schwester blockiert die gerade!“

„Wir haben auch eine zweite…“

„Echt?“

„Echt!“, ich bemerkte bereits Yannys Leuchten in seinen Augen.

„Ist ja toll! Wo ist die?“

„Gegenüber von meinem Zimmer…“, kaum hatte ich das gesagt, polterte er bereits die Treppen hoch.

Yanny war manchmal einfach zu doof für diese Welt, aber doof auf eine total süße Art und Weise.

Ich stellte mich schon mal vor die Haustür und rauchte eine. Wie ich Yanny inzwischen kannte, würde er auch gleiche seine Frisur noch mal richten, aber sich über mich aufregen.

„Gehst du noch wo hin?“, das Fenster vom unteren Bad öffnete sich und Maddi blickte mich fragend an.

„Mit Yanny zu José“

„Lass den doch! Tom passt viel besser zu dir!“

„Und lass du mich in Ruhe! Wenn ich José mag -mögen und nicht lieben- dann rede ich auch mit ihm und besuche ihn auch mal!“, boah. Was hatten die bloß alle gegen ihn? Okay, er hatte Scheiße gebaut, aber und? Jeder macht das mal!

„Na wenn du meinst, pass aber auf, das er dich nicht in deinen kleinen Arsch fickt!“, sie streckte mir noch die Zunge raus und machte dann das Fenster zu.

Unser Nachbar hatte das verständlicherweise mitbekommen, da er sich gerade um seine verreckten Blümchen kümmerte, oder es zumindest versuchte. Er sah mich erst nur skeptisch an, ehe er dann seine Augen angewidert verdrehte und ein kaum hörbares `igitt!` von sich gab.

Am liebsten hätte ich dem jetzt eine geknallt!

Aber Yanny kam gerade rausgehüpft und hackte sich bei mir ein: „Ist ja klasse, da sind wir ja jetzt unter Schwulen. Da können wir bestimmt auch einen Schwulenfilm gucken!“

Yanny zog mich mehr oder weniger hinter sich her und hörte gar nicht mehr auf mit plappern. Das war schlimmer als ein Wasserfall!

Ich schaltete auf Durchzug und dachte an den heutigen Abend.

Im Gegensatz zu Yanny würde ich ja auch gleich bei José übernachten, und das bereitete mir ein mulmiges Gefühl.

Nicht weil ich ihn nicht mochte, es war eher, weil ich ihn mochte!

Es kribbelte bereits wieder, wenn ich nur an den One-Night-Stand dachte…

Den würde ich nur zu gerne wiederholen. José war so unglaublich gut…

„Jo? Hallooo?“, Yanny fuchtelte mir mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum, „An was denkst du? Du bist ja knallrot!“

Ohoh…, daraufhin schoss mir noch mehr Blut in den Kopf, wenn das überhaupt ging…

„Eh…, nichts…, gar nichts…, das ist die Hitze!“

„Hitze? Junge, es sind gerade mal um die 20°C…“

„Das ist warm!“

„Jaja…, warst wohl in Gedanken wieder bei José, aber sag mal, ist er wirklich so gut?“, Yanny hatte ein ganz dickes Grinsen auf den Lippen.

Ich nickte zaghaft: „Ja…, warum?“

„Nur so. Aber nicht, das du bloß nach Sex in einer Beziehung gehst!“

„Mache ich doch gar nicht! Aber Sex ist nun mal auch nicht unwichtig, auch wenn es nicht das Wichtigste ist. Oder willst du mit einem zusammen sein, der total die Niete im Bett ist?“

„Wenn ich ihn liebe, schon. Ich meine, ich kann ihm ja was beibringen!“, Yanny streckte mir die Zunge raus.

„Hm, aber wenn es dir trotzdem nicht das besondere Etwas bringt? Ich meine, José und Tom nehmen sich da nicht so viel, aber bei José ist es trotzdem anders. Bei Tom ist das eher so was in die Richtung `wohl fühlen`, wenn du verstehst was ich meine-“, weiter konnte ich nicht reden, da Yanny mich unterbrach.

„Ich versteh schon was du meinst, und lass mich raten, bei José fühlst du dich zwar auch wohl, aber seine Berührungen kribbeln richtig auf deiner Haut. Du bist im allgemeinem etwas nervös und willst José einfach nur noch ficken, wenn man es so ausdrücken darf…“

Mit großen Augen blickte ich Yanny an: „Ja, aber woher weißt du das?“

„Ich hab das selber schon durch!“, er streckte mir die Zunge raus und grinste mich an, „Und ich kann dir auch sagen, dass Tom für dich nur ein guter Freund ist“

„Was? Warum? Ich liebe Tom doch!“, jetzt verstand ich Yanny wirklich nicht mehr.

„Das denkst du vielleicht. Nur warum bist du dann sauer auf Tom und suchst Kontakt zu José?“

„Weiß ich doch nicht…, Tom hat mich jedenfalls scheiße behandelt“

„Okay, nächste Frage, wenn du beide siehst, bei wem hast du mehr Schmetterlinge im Bauch, hm?“, ohoh. Die Frage war jetzt blöd, da ich mir eingestehen musste, dass dies eindeutig bei José der Fall war. Früher vielleicht auch noch bei Tom, aber in letzter Zeit ist das bei José ziemlich heftig.

„Und ich glaube, die Frage kannst du dir selbst beantworten. Es ist José, nicht wahr?“, entgeistert blickte ich Yanny an.

„Sag mal, kannst du Gedanken lesen oder so?“

„Das nicht, aber ich verstehe Körpersprachen gut. Man braucht dich doch bloß zu beobachten, wenn du bei José stehst“, er grinste mich wieder an.

Ich seufzte: „Aber wenn ich José wirklich lieben würde, dann ist das ja auch scheiße…“

„Warum? José liebt dich doch auch?!“

„Das schon, aber José zieht in einer Woche nach England zurück. Und das für mindestens ein Jahr. Er will dort sein Abi machen“, es war doch echt zum kotzen. Warum musste der jetzt einfach abhauen? Seine Eltern sollten sich nicht wegen seiner immer noch guten Noten aufregen. Meine Ma wäre wohl froh, wenn ich dauernd Zweien oder auch ab und zu mal eine Drei mitbringen würde.

„José geht nach England? Warum das denn?“, Yanny sah mich mit großen fragenden Augen an.

Ich zuckte mit den Schultern: „Seine Eltern sind nicht mit seinen schulischen Leistungen in Deutschland zufrieden“

„Die haben sie doch wohl nicht mehr alle?! José ist einer der Besten!“

„Aber halt nicht gut genug“, wie ich seine Eltern doch dafür hasste. José einfach so hin und her zuschicken. Irgendwann landete er noch in Amerika!

„Aber jetzt erst mal Party!“, Yanny piekste mich grinsend in die Seite und deutete Auf Josés Haus, „Da ist es doch, oder?“

Ich nickte und lächelte. Kribbeln machte sich bereits in meiner Magengegend breit. Man! Das war doch nur José!
 

„Zehn Stunden später…“, Yanny drückte bereits zum dritten Mal auf die Klingel, „Ui…, da kommt was!“

Wir vernahmen Gepolter und da wurde bereits auch schon die Haustür aufgerissen: „Haiii! Sorry, musste mich noch schnell anziehen, da ich gerade geduscht hatte“

José grinste uns an und fiel uns dann um den Hals.

Yanny grinste José und mich im Wechsel an: „Wenn `s nach Jo gegangen wäre, hättest du auch nackt bleiben können“

„Yanny!“, ich piekste ihn in die Seite und blickte ihn weniger dankbar an. Dieser Junge war doch echt schlimm!

„Lass uns reingehen…“, José stand mit hochrotem Kopf da, ehe er sich umdrehte und schon mal auf sein Zimmer ging.

Yanny grinste weiterhin nur frech und folgte José: „Ei, ei, ei, as seh ich da? Ein verliebtes Ehepaar“

„Yanny!“, ich hielt ihm meine Hand vor den Mund, „Fresse!“

„Lass ihn doch…“, José lächelte schüchtern und machte dann seine Zimmertür auf, „Keine Angst, die Bilder sind alle weg…“

„Welche Bilder?“, Yanny hang sofort an José und sah ihn bettelnd an, „Sag es mir!“

José blickte ratlos zu mir und schob Yanny, der seinen Arm fest umkrallte, von sich weg.

Ich seufzte und ließ mich auf das Bett fallen: „Poster und Bilder von so `ner Band. Cinema Bizarre heißen die. Und ich hatte Angst, da die an jeder Wand klebten und mich anstarrten. Ich kam mir vor wie in so `nem Horrorfilm, wo die Wände Augen hatten“

Ich hatte José doch gut gerettet, oder? Ich wollte es ihm ehrlich gesagt ersparen, das Yanny erfuhr, von wem Bilder hier hangen. Am Ende haute Yanny noch raus, das ich mich wohl ich José verknallt hatte. Was ebenso wenig gut war! Ich hatte zwar keine Probleme, zu meinen Gefühlen zu stehen, aber das Problem war dann eher das die Nordsee trennte.

Und wie schmerzhaft so eine Trennung war, hatten wir auch schon erfahren. Noch vor einem Jahr hatten wir noch zwei Leute mehr hier. Anna und Basti. Die beiden waren auch ein megaglückliches Pärchen, und das seit der sechsten Klasse! Aber Anna zog dann nach Bayern und Basti nach Bremen. Die Beziehung war dann auseinander gegangen. Heute hatten wir nur noch wenig Kontakt zu den beiden, aber dann eher zu Basti. Anna hatte sich vollkommen zurückgezogen und auf Mails antwortet sie nicht mehr.

„Ja genau, ich stehe total auf die Band!“, José hatte mich zwar im ersten Moment verwundert angeschaut, spielte dann aber mit.

Jedoch traf uns ein prüfender Blick von Yanny: „Ihr verarscht mich doch…?!“

„Ne~in!“, José und ich waren uns in der Sache sofort einig.

„Wir doch nicht! Was denkst du denn?!“, überzeugend blickt ich Yanny an.

„Das da andere Bilder hangen. Vielleicht welche von dir, Jo?“, ein siegessicheres Grinsen lag auf seinen Lippen.

Fuck auch! Konnte dieser Junge Gedanken lesen oder hatte er einfach nur eine gute Menschenkenntnis?

„Quatsch!“, José blickte ihn entgeistert an, „Ich häng doch keine Bilder von ihm auf! Aber ist ja egal, lass uns jetzt DVD gucken. Die Pizzas sind eh gleich fertig!

Yanny hingegen gab sich grinsend geschlagen. So wirklich kaufte er es uns wohl nicht ab.
 


 

„Tschau!“, José umarmte Yanny kurz.

„Und Jo? Fick mir José nicht zu hart durch, nech?“, Yanny streckte mir die Zunge raus und grinste so frech wie immer.

„Yanny!“, wir schrieen ihn beide entsetzt an. Was dachte der bloß?

„Schon gut, ich will euch nicht weiter stören! Viel Spaß noch!“, er winkte uns noch mal kurz zu und ging dann.

„Was der wieder denkt…!“, José schüttelte den Kopf.

„Eben!“, wir beide waren wirklich sichtlich knallrot.
 

„Und nun?“, José saß neben mir auf seinem Bett und sah mich fragend an.

Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung“

Josés rutschte etwas näher an mich heran und seine Finger gingen bei mir auf Wanderschaft: „Dann lass uns doch spielen…, bitte! Nur noch einmal…, dann hast du ja mindestens ein Jahr Ruhe vor mir…“

Warum tust du mir das an?

Souu…, vielen lieben Dank für die Kommis

Das THX-FA ist in Arbeit, nur es ist noch nicht so wirklich fertig … sorry .__.

Ich bekomm es einfach nicht fertig und dann denk ich „ne, sieht scheiße aus“ und fang von neuem an. So ging des jetzt schon 4-mal…

Es wird vorläufig ein Jo- Bild…

Ich hoffe ihr habt Geduld…. *bet*

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„Eh…“, etwas überrascht blickte ich José an. Das er damit so direkt sein konnte…

„Komm schon! Bitte!“, José drückte mich ins Bett und setzte sich auf mich, „Ich wollte dich eigentlich nicht vergewaltigen…“

Um seine Bitte zu unterstreichen, drückte er mir seinen Unterleib mehr entgegen.

„Uhh“, ich grinste ihn an und zog ihn zu mir herunter, „Du musst mich nicht vergewaltigen…“

Ich legte meine Lippen kurz auf seine und lächelte ihn an: „Denn ich will es auch…“

Oh Gott! Was sagte ich hier bloß? So ganz ohne Scham! Bei José verlor ich anscheinend alles, was mein Hirn je besaß.

„Sicher? Nicht das es am Ende wieder heißt, ich hätte dich dazu gezwungen…“, seine Finger wanderten bereits unter mein Shirt und seine Zunge glitt kurz über meine Lippen.

Ich zuckte unter seinen Berührungen ein wenig zusammen. José wusste anscheinend genau, wo er mich anfassen musste.

„Wieso? Wer hat gesagt, das du mich dazu gezwungen hast?“, ich sah ihn überrascht an. Davon hatte ich ja nun noch gar nichts gehört.

„Hast du das nicht mitbekommen? Bea und Maddi hatten das rumgetratscht! Ich hatte sogar schon von unsrer Klassenlehrerin Anschnauze bekommen, da sie den Mist geglaubt hatte. Es war doch nur Mist, oder? Ich meine, du hattest es doch auch freiwillig mit mir getan…?“, er ließ von mir ab und setzte sich neben mich.

Also davon hatte ich wirklich noch nicht mitbekommen! Wenn Weiber lästerten…

„Ja, natürlich! Ich hatte es nur nachher bereut…, aber jetzt würde ich es nicht bereuen…“, ich grinste ihn an und setzte mich neben ihm, „Ganz im Gegenteil…, ich will es! Jetzt und hier, klar?“

„Jo, du bist unmöglich!“, er piekste mir in meine Seite und zog mich dann zu sich heran um mich ausgiebig zu küssen.

Uh…, er küsste noch besser als sonst.

Langsam ließ ich mich wieder ins Bett sinken, zog José aber mit, um den Kuss nicht zu unterbrechen. Er hatte sich auf mich gesetzt und seine Finger glitten wieder unter mein Shirt. Seine Zunge forderte meine zu einem heißen Kampf auf.

„Hm!“, ich stöhnte in den Kuss als er mir seinen Unterleib wieder entgegen drückte. Auch meine Hände wanderten unter sein Shirt und schoben es hoch.

Unfreiwillig löste ich den Kuss um José das T-Shirt auszuziehen und auch ich wurde von dem lästigen Stück Stoff befreit. Unsere Körper waren bereits beide mit Gänsehaut überzogen.

„Willst du Seme sein?“, José raunte mir ins Ohr und glitt dann mit seiner Zunge über meine Ohren, die bereits glühten.

„Nein…, du kannst das viel besser!“, ich biss mich leicht an seinem Hals fest und strich über seinen Rücken bis zu seiner Hose.

„Okay…“, José küsste mich und seine Finger beschäftigten sich bereits mit meiner Hose.

Ich stöhnte ein wenig auf als er seine Hand in meinen Schritt legte und meinen kleinen Freund ein wenig streichelte.

Mit einem lauten Knall landete Josés Zimmertür an seinem Schrank.

Zuerst trafen sich Josés und mein Blick, ehe wir ganz vorsichtig zu unserem Besucher schauten.

Tom.

Na ganz prima.

„Was soll das denn hier?“, er machte die Tür wieder zu und sah uns aufgebracht an, „Echt toll Jo. Kaum bist du mich los, fickst du dich wieder durch die Welt!“

„Wa-Was machst du hier?“, José blickte Tom überrascht an.

„Pfoten weg von meinem Jo!“, damit zog er José gewaltsam von mir herunter und schmiss ihn auf den Boden, „Ich hatte Yanny ausgequetscht, da er mir über den Weg lief. Und deine Ma hat mich rein gelassen!“

Ich hatte Schiss. Verdammt Schiss. So kannte ich Tom gar nicht. Er war verdammt aggressiv.

Er wendete sich wieder von José ab und krabbelte dann auf das Bett um sich auf mich zu setzen.

„La-Lass mich los!“, ich versuchte mich zu wehren als er nach meinen Händen griff.

„Jo! Jetzt halt doch mal still!“, er schaffte es und drückte meine Hände ins Kissen, „Wen liebst du? Dieses Weichei da oder mich?“

Er sah mich ernst an und bewegte seine Hüfte gegen meine Erektion: „Mich, nicht wahr? Vergiss José doch einfach. Weißt du nicht, wie glücklich wir waren? Das könnten wir wieder sein…“

Das war definitiv nicht der Tom, den ich mal geliebt hatte. Dieser hier war so anders. Irgendwie psycho…

Ungewollt stöhnte ich auf und Tränen stiegen mir bereits in die Augen: „Hör auf, bitte!“

„Warum denn? Fühlt sich doch gut an…“, er grinste mich auf eine widerliche Art und Weise an, „Du liebst mich doch. Alles ist gut!“

„Hör auf…, bitte!“, erste Tränen rollten über meine Wange. Was war nur in ihn gefahren?

„Lass ihn in Ruhe!“, José hatte sich aufgerichtet und hielt sich seine Hand an den Hinterkopf, „Ich hab gesagt, du sollst von ihn runter gehen!“

Seine Stimme zitterte und das machte nicht gerade Eindruck auf Tom.

„Siehst du, wie schwach er ist? Und so was willst du?“, noch immer hatte Tom dieses Grinsen auf den Lippen und schleckte mir dann über meine Lippen. Das war so widerlich! Alles andere als schön!

„Tom! Hör auf! Ich will das nicht! Ich liebe José!“, ich schrie meinen Ex verzweifelt an. Auch bei mir musste man die Angst in der Stimme hören.

„Tust du nicht! Du liebst mich! Nur mich! Klar?“, ein kranker Blick von Tom traf mich. Das war nicht er! Er war wie unter Droge gesetzt…

Tom würde mich auch körperlich nie so angehen, egal wie sauer er war. Sein Griff um meine Handgelenke verstärkte sich.

„Au…, hör auf“, im Moment verstand ich die Welt nicht mehr.

„Tom! Lass ihn in Ruhe!“, José versuchte ihn von mir runter zu ziehen, doch er bekam von Tom nur einen Schlag mitten ins Gesicht.

„Fresse Weichei! Du hast ihn nicht verdient! Nur ich hab das!“

„Hast du nicht! Nicht wie du jetzt bist!“, ich schrie ihn wieder an. José schlich sich aus dem Zimmer.

Hoffentlich ließ er mich jetzt nicht allein.

„Na siehst du? Er lässt dich allein. Erbärmlich, nicht?“, er grinste wieder und schleckte mir über die Ohren.

Ich zuckte zusammen. Mein ganzer Körper zitterte. Warum tat er das nur?

Jedoch wurde die Tür wieder aufgerissen und ich erkannte Josés Vater.

„Was ist hier denn los?“, eine kräftige Männerstimme erfüllte den Raum, „Du da! Tom heißt du doch. Lass ihn los, oder muss ich Gewalt anwenden?“

„Hahaha!“, Tom lachte und steckte mir seine Zunge in den Mund. Er schmeckte nicht wie immer. Es war eindeutig der Geschmack von Alkohol im Spiel, auch wenn ich noch nicht deuten konnte, um welchen es sich handelte.

„Hörst du nicht oder was?“, mit Gewalt wurde Tom von mir weg gezogen und auf den Boden gedrückt, „Die Polizei ist bereits unterwegs!“

„Au, shit!“, Tom lag am Boden und versuchte sich zu wehren, doch Josés Vater hatte ihm fest im Griff. Immerhin war er Polizist. Zumindest war er es damals, bevor José nach England ging. Ob er noch immer war, wusste ich nicht.

Ich richtete mich sofort auf und strich mir die Tränen weg: „Danke…“

„Bedank` dich lieber bei José. Wenn er es mir nicht gesagt hätte, hätte ich davon gar nichts gewusst!“, noch immer hatte er mit Tom zu kämpfen.

„A-Alles okay?“, José stand zitternd im Türrahmen und sah mich an.

Ich nickte: „Geht schon…, komm her!“

Er krabbelte zu mir und küsste mich: „Ich wollte dich nicht allein lassen. Ich musste nur Hilfe holen…“

„Schon gut, danke…“, ich lächelte ihn an, bemerkte dann aber, das Blut an seinem Hals runter lief, „Du blutest…“

Er nickte: „Ja, geht aber!“

Warum tat er es jetzt so einfach ab? Mit einer Wunde am Kopf sollte man nicht spaßen. Außerdem hatte er ein blaues Auge.

„Nein! Du bist verletzt. Das sollte behandelt werden!“, ich sah José bittend an. Hoffentlich war er jetzt kein Sturkopf.

„Aber-“, sein Vater unterbrach ihn.

„Kein aber! Dein Freund hat Recht! Ihr beide zieht euch jetzt was an und fahrt mit Marina ins Krankenhaus. Sicher ist sicher. Und mit Tom komm ich klar!“, Tom lag inzwischen ohne Widerstand unter ihm.

Wir nickten nur und schnappten uns unsere Sachen. Der Schock saß uns beiden noch tief in den Knochen. Und glauben wollte ich es auch nicht. Das war nicht der Tom, den ich kannte.

Wir gingen zu Josés Mutter, die bereits alles mitbekommen hatte.
 

„Hoffentlich ist es nichts Ernstes!“, Marina sah ihren Sohn besorgt an, ehe sie sich zu mir wand, „Dich werden wir auch gleich mit durchchecken lassen“

Josés Eltern konnten zwar verdammt streng und anspruchsvoll sein, aber mindestens so besorgt waren sie auch, sobald einer ihrer Söhne etwas hatte.

Als wir zum Auto gingen kamen uns bereits die Polizisten entgegen und einer hielt uns an: „Ein Kollege wird euch ins Krankenhaus begleiten und die Aussage machen. Die brauchen wir“

Wir nickten.
 


 

Diese Nacht war einfach nur anstrengend. Nicht so schön, wie sie erst werden sollte.

Inzwischen waren Josés Mutter und der Polizist aus dem Krankenhaus gegangen. Nur José sollte, wegen seiner Platzwunde, noch einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Und ich durfte bei ihm mit im Bett schlafen.

„Tut mir Leid, das es so kommen musste“, José sah mich traurig an und strich mir über die Wange.

„Du kannst doch nicht dafür!“, ich küsste ihn kurz und kuschelte mich leicht an ihn.

Endlich schlafen. Und das, obwohl es schon fast Morgen war.

„Jo? Das was du vorhin gesagt hast. Stimmt das?“

„Was?“

„Das du mich liebst…“

„Ja“

„Das ist schön. Ich liebe dich auch“

titellos .__. (vorschläge?)

Nach einer ganz schön langen Zeit geht es endlich weiter

Und ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen, das ich euch so lange hab warten lassen .___.

Nur ungewollte Zwischenfälle haben mich vom schreiben abgehaltem

Tausend für die Kommis und ich weiß, ich habe Tom im letzten Kapi bisschen schlecht gemacht ^^ Aber auch er hat eine schlechte Seite

Und ich möchte an der Stelle auch gleich mit klarstellen, das die Umfragen keines Wegs entscheiden, wie die Story weiter geht.

Ich hab im Übrigen auch einen Schreib-WB und ich würde mich freuen, wenn ihr euch die Sache mal anschaut und evt. teilnehmt

http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=34941

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„Hmh“, ein wenig murrend machte ich die Augen auf und blickte sofort und Josés Gesicht.

Er lächelte mich an und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen: „Gut geschlafen?“

Ich lächelte ebenfalls. So könnte ich immer aufwachen.

„Ging schon, und du?“

„Ich hatte nicht so lange geschlafen wie du“, er richtete sich auf und wuschelte mir durch die Haare, „Mein Vater war vorhin da, als du noch geschlafen hattest…“

José machte auf einmal ein ernstes Gesicht.

„U-Und?“, meine Stimme war zögerlich. Es ging bestimmt um Tom.

„Wegen Tom. Mein Vater war mitgefahren, schließlich arbeitet er ja auch dort. Jedenfalls wurde festgestellt, dass Tom wirklich nicht mehr er selbst war. Er soll irgendwelche Drogen genommen haben. Auch an Alk hatte es bei ihm wohl nicht gefehlt. Jedenfalls war er psychisch wohl total fertig und ist bei der Verhörung voll ausgeflippt. Wohl so was, wie ein Nervenzusammenbruch. Jedenfalls ist er jetzt in einer Klinik. Dort wird er wohl auch nicht so schnell wegkommen“, er seufzte und blickte mich traurig an, „Aber gib dir jetzt nicht die Schuld an irgendwas!“

Tom war in einer Klinik? Oh scheiße. Ich wusste doch, dass das gestern nicht der Tom war, den ich kennen gelernt hatte.

Das was José gesagt hatte, musste ich erstmal sacken lassen.

Wieso sollte ich mir eigentlich nicht die Schuld daran geben? Schließlich hatte ich ihn doch verletzt. Und ich war sicher auch der Auslöser.

José zog mich näher an sich heran und kraulte meinen Nacken. Ein wunderschönes Gefühl.

„Deine Ma und Maddi waren heute auch schon hier. Sie hatten sich voll die Sorgen gemacht, als sie gehört hatten, was passiert war. Die zwei sind mit meinen Eltern noch irgendwo hier im Krankenhaus. Wohl in der Cafeteria. Die müssen uns ja schließlich heute mitnehmen“, er seufzte und küsste mich auf die Stirn, „Wollen wir heute Nacht zusammen bleiben?“

Ich nickte: „Ja, bitte. Aber du sag mal, ist das mit England nun feste Sache?“

Er zuckte bloß mit den Schultern und wendete seinen Blick von mir ab.

José…

Ich drückte ihn enger an mich: „Du darfst nicht gehen, hörst du?“

„Das sagst du so leicht…“

„Rede doch mit deinen Eltern. Oder ich rede mit ihnen. Versuch es wenigstens und lass` dich nicht abschieben! José, ich bitte dich!“, ich küsste ihn kurz auf die Wange und blickte ihn bettelnd an.

„Wir sind wieder da!“, die Zimmertür des Zimmers wurde aufgerissen und meine Ma strahlte mich an, „Du bist ja auch wach geworden!“

Ich ließ José erstmal los und richtete mich auf: „Hmh, scheint so“

„Geht es dir auch gut?“, sie kam auf mich zu, hielt meinen Kopf und blickte mich durchdringend an, „Tut dir irgendwas weh? Ist dir schlecht?“

„Ne-Nein, alles Bestens“, ich versuchte ein wenig zu lächeln. Schmerzen hatte ich zwar nicht, aber die Sache mit Tom und José nahm mich schon ganz schön mit.

Maddi hatte sich auf das andere freie Bett gesetzt und schaute verloren im Zimmer umher. Ob es wegen José war?

Ich seufzte und blickte dann zu Josés Vater, der mit seiner Frau an dem Tisch saß: „Wo ist Tom jetzt?“

Etwas überrascht schaute er mich an: „Nicht hier. Keine Angst, der tut erstmal nichts mehr. Er ist ein einer psychiatrischen Klinik. Er hatte gestern Drogen und Alkohol in sich gehabt“

„Kann man ihn denn besuchen?“

„Jo! Du willst diesen Jungen doch nicht ernsthaft besuchen!“, meine Ma sah mich fassungslos an und rüttelte mich ein wenig.

„Doch! Zwar nicht sofort, aber er muss bestimmt länger bleiben! Und immerhin bin ich Schuld daran!“, verstand mich hier denn keiner mehr? Sicher, das was er getan hatte war nicht okay gewesen, aber ich wollte mit ihm reden!

„Ich hatte gesagt, du sollst dir nicht die Schuld geben!“, José blickte mich nun genau so fassungslos an, „Sonst landest du auch noch in einer Klinik!“

„Da muss ich José ausnahmsweise mal Recht geben“, nuschelte Maddi kaum hörbar in ihren nichtvorhandenen Bart, würdigte José aber keines Blickes. Lieber starrte sie auf den Boden.

„Das können wir ja ein Andermal klären. Ihr zwei sollt noch mal zum Arzt und dann können wir auch schon gehen, wenn alles okay ist“, Josés Vater stand auf und warf uns unsere Jacken zu.
 


 

„Papa, Mama? Darf ich heute bei Jo schlafen?“, wir verließen gerade das Krankenhaus und waren auf den Weg zum Auto.

Marina, Josés Ma, sah ihren Sohn kopfschüttelnd an: „Auf keinen Fall. Du hast eine Platzwunde! Da bleibst du brav zu Hause!“

Ich wendete meinen Blick bereits zu meiner Ma, doch auch die schüttelte den Kopf: „Frag nicht erst. Du bleibst heute auch daheim. Du kannst morgen zu ihm, wenn Marina nichts dagegen hat“

„Ma!“, fassungslos blickte ich sie an, „Mir geht es doch gut!“

„José soll sich aber nicht überanstrengen!“, Marina blickte José und mich im Wechsel an. Josés Vater blickte, genau wie Maddi, bloß angewidert weg. Meine Ma konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

José schrie seine Ma mit hochrotem Kopf an: „Ma! Was denkst du denn!“

Grinsend zog ich José an mich: „Die haben uns wohl durchschaut“

Natürlich war es nur im ironischen Sinne gemeint. Ich wollte diese Nacht nicht mit José schlafen.

„Wha!“, nun blickte mich mein Liebster ebenso fassungslos an. Seine Gesichtsfarbe glich bereits einer überreifen Tomate: „Jo!“

„War doch nur Spaß!“, ich lachte und küsste ihn auf die Wange.

José blieb stehen und sah mich schmollend an: „Wenn schon, dann richtig!“

Im ersten Moment verstand ich gar nichts, wurde aber im nächsten Moment zu José gezogen. Er grinste mich zuckersüß an und legte dann seine Lippen auf meine.

Hm…, das tat gut.

Ich stellte mir gerade die blöden Gesichter unserer Familien vor und musste ein wenig grinsen.

Neckisch fuhr ich mit meiner Zunge über Josés Lippen, welche er öffnete.

„Muss das jetzt sein?“, ich vernahm die Stimme von meiner Ma.

Eine Antwort bekam sie jedoch nicht.

José und ich machten in aller Seelenruhe weiter. Das hatten sie nun davon.

Josés schlanke Finger zupften ein wenig an meinem T-Shirt, ehe sie dann drunter fuhren und über meine Seite strichen.

Ich unterbrach den Kuss und hielt Josés Hände fest: „Nanana!“

„Was denn?“, mit unschuldigen Augen blickte er mich an.

„Das weißt du genau! Wir wollen ja nicht, das hier noch ein Unglück passiert!“, ich grinste ihn an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, „Wir sollten jetzt besser gehen. Die Leute gucken schon so“

Und das meinte ich noch nicht mal im übertriebenen Sinne. Einige Leute waren wirklich stehen geblieben und starrten uns verwundert an. Hatten die keine Hobbys?

„Könnten die Verliebten dann bitte kommen?“, meine Ma sah uns bereits genervt an und setzte schon zum weitergehen an.

Wir grinsten uns bloß an und folgten ihnen dann Händchen haltend.
 

Als wir zu Hause ankamen war es bereits schon abends, und obwohl ich bis nachmittags geschlafen hatte, wollte ich nur noch in mein Bett und schlafen. Manchmal hatte ich halt solche Tage, aber die kannte wohl jeder.

Ich stand gerade im Bad und putzte mir die Zähne, als meine Ma rein kam: „Telefon für dich!“

„Hm?“, mit dem Mund voll Zahnpasta schaute ich sie kurz fragend an, drehte mich dann aber zum Waschbecken und spuckte erstmal die Zahnpasta aus.

Ich wischte mir schnell den Mund ab und nahm meiner Ma den Hörer aus der Hand: „Ja?“

„Ich bins!“, Josés Stimme war am anderen Ende.

Ich lächelte zufrieden und ließ meine Ma im Bad stehen.

„Was ist?“

„Nichts. Stör ich etwa?“, José klang etwas zögerlich. Klang ich so genervt? Dabei war ich es gar nicht.

„Nein, was denkst du wieder?“

„Was ich denke?“

„Hmh“, ich machte nebenbei das Licht in meinem Zimmer aus und legte mich schon mal in mein Bett.

„Ich denke an dich“, wow. Was für eine Aussage. Ich war stolz auf José. Seine Antwort ließ mich zufrieden grinsen.

Ich schwieg eine Weile, da ich nicht wusste, was sich sagen sollte. Jedoch fuhr José nach einer Weile fort: „Bist du eingepennt?“

„Nein“, ich musste kichern. Auch José musste leise lachen. Ich hatte es schon mal fertig gebracht bei einem Telefonat einzuschlafen. Und wenn ich einmal schlief, schlief ich.

„Du~u? Jo~o?“

„Hm? Was denn?“

„Kannst du dich nicht zu mir schleichen? Ich will dich hier haben!“, eine Stimme klang nahezu flehend.

Wie gern würde ich nur zu ihm gehen…, nur das würde nicht gehen.

Wieder schwieg ich eine Weile.

Ich kuschelte mich mehr in meine Decke. Wenn ich jetzt José als Kuscheltier hätte, wäre es perfekt.

„Jo? Ich will dort weitermachen, wo wir gestern aufgehört hatten. Ich will dich anfassen…“, auch ein leises Stöhnen drang durch Josés Lippen.

Mein Herz schlug augenblicklich schneller und ich spürte das aufsteigende Verlangen nach ihm.

„Du machst mich gerade an, weißt du das?“, flüsterte ich kaum hörbar in den Hörer. Meine andere Hand glitt bereits über meinen Oberkörper und umspielte meine Brustwarzen.

„Hmh…, du mich schon die ganze Zeit…, meiner ist schon ganz steif…“, José stöhnte leise auf.

„Hm…“, meine Hand glitt unter meine Boxershorts und schob sie runter. Meine Finger umspielten meine Erregung: „Ah…“

„Uhh…, Jo, ich will dich…“, Josés Stimme flehte nach mehr. Ich stöhnte leise auf, als sich meine Hand schneller bewegte: „Ich dich auch…“
 

„So weit ist es also schon mit uns gekommen…“, José kicherte ein wenig.

Auch ich grinste: „Das nächste Mal bitte richtig…“

Nebenbei wischte ich mir meine Hände ab. Spontaner Telefonsex…

Das war eine Prämiere für mich.

„Gerne. Kommst du morgen? Meine Ma meinte, ich sollte die nächste Woche brav im Bett bleiben. Und morgen ist ja erst Wochenende“, das hatte ich ja total vergessen. Heute war gerade Mal Freitag. So konnte man Schule schwänzen…

„Hmh, wann darf ich kommen?“

„Wenn du möchtest“

„Gut, ich werde sehen, wann ich aufwache. Dann mache ich mich fertig und komme, okay?“, wenn ich das wusste, würde ich morgen schon um 6 Uhr auf der Matte stehen…

„Klingel mich vorher kurz an, nicht das ich noch schlafe, wenn du kommst“

„Macht nichts, da leg ich mich neben dich!“, oh ja. Und dann erstmal mit José kuscheln.

„Also dann. Gute Nacht…, lieb dich“, José machte ein Kussgeräusch.

„Hmh, ich dich auch. Träum süß, ja?“

„Hmh, von dir…“

„Hehe, also bis morgen, Schatz!“, als ich dann noch ein `hmh` von seiner Seite vernahm legte ich lächelnd auf. Das Telefon legte ich neben mein Bett, da ich zu faul war, es in ins Wohnzimmer zu bringen.

Ich kuschelte mich wieder in meine Decke und drückte meine Plüschkitty an mich.

Mein José…
 

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Sou <3

Das war ein relativ unspektakuläres kapi *hust hust*

Also im Nächsten wird’s wieder interessanter, brauchte aber halt nen Übergang

Eierkuchenstimmung ^__^

Ich sage so viel im Voraus, dieses Kapi ist was für Yanny-Fans

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„Ich gehe zu José!“, rief ich noch schnell in den Hausflur, ehe ich die Tür von außen zu machte. Wie bereits gestern erwartet war ich überpünktlich.

Grinsend machte ich auf dem Weg.
 

„Hey! Jo! Warte mal!“, ich vernahm eine Mädchenstimme, die ich nur zu gut kannte. Ich blieb stehen und schaute mich verwundert um. Doch da war niemand. Hatte ich mir das jetzt nur eingebildet? Vielleicht sollte ich doch mal einen Doc aufsuchen…

„Hier! Huhu!“, ah…, dort. Mein Blick viel auf den Skaterpark. Bea stand dort und winkte mich zu sich. Was wollte die denn?

Seufzend begab ich mich zum Park, wo ich auch noch Tim und Yanny vorfand. Bea kam bereits auf mich zu gerannt und viel mir um den Hals: „Es tut mir so Leid, Großer! Wirklich! Ich habe mich scheiße benommen! Obwohl, das haben wir uns alle! Vergib mir Schatz, bitte!“

Sie löste sich von mir und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen: „Hab dich doch lieb! Du bist doch mein Bester!“

„Eh…“, total perplex schaute ich sie an. Was ging denn jetzt ab? War ich im falschen Film oder so?

Jedoch hatte ich auch keine Zeit mehr zum überlegen, da sie mich bereits zu den anderen beiden zog.

Tim stand von der Wiese auf und blickte mich leicht verlegen an: „Mir tut`s auch Leid. Wenn du José willst, sollten wir das akzeptieren und uns nicht so blöd verhalten. Das war wirklich nicht korrekt. Sorry…“

„Eh…“, noch immer fand ich nicht die richtigen Worte und blickte zu Yanny, der grinsend im Gras saß, „Was geht hier ab?“

„Ich hab` sie mal bisschen zu Recht gewiesen“, er stand nun auch auf und legte seine Arme um Tim und mich, „Diesen Zickenterror hält ja keine Sau aus!“

„Hm…, ach so…“, etwas beschämt blickte ich zu Boden, „Ich entschuldige mich auch…“

Yanny grinste uns breit an und drückte dann Tim und mir einen Kuss auf die Wange: „Schön! Und da nun wieder alles in Eierkuchenstimmung ist, können wir ja wieder Spaß haben! Und du bekommst auch noch ein Küsschen!“

Dabei deutete er auf Bea, die bereits grinsend zurückwich: „Das wagst du nicht!“

„Und ob ich das wage!“, Yanny stürzte sich mit Gebrüll auf Bea die bereits kreischend weg rannte.

„Die beiden sind fertig…“, Tim schüttelte grinsend den Kopf und ließ sich wieder ins Gras sinken, „Warst du auf dem Weg zu José?“

Ich nickte: „Hmh, aber wir hatten keine Zeit ausgemacht. Außerdem ist es gerade mal nach neun Uhr. Was macht ihr eigentlich um diese Zeit hier? Liegt man da nicht im Bett?“

„Ne! Ist doch schönes Wetter! Und früh`s ist es noch nicht so scheiße heiß wie mittags“, er steckte sich einen Grashalm in den Mund, „Und du willst jetzt wirklich José?“

Hä? Hatte er gerade nicht noch gesagt, dass er es akzeptierte?

„Ja, warum?“

„Ne, ne, ich frag ja nur. In letzter Zeit ging das ja schon ganz schön hin und her. Und den beiden zu Liebe, könntest du dich ja festlegen. Nicht das Tom sich jetzt noch Hoffnungen macht und José zittern muss“, wo er Recht hatte, hatte er Recht.

Ich seufzte und lächelte: „Ich wusste halt auch nicht was ich will. Als Tom mich damals geküsst hatte, war ich total durcheinander weil es mir ja gefallen hatte. Keine Ahnung, ob ich mir die Gefühle ihm gegenüber bloß eingebildet hatte…“

„Hm, kann schon sein. Aber jedenfalls haben wir uns alle Scheiße benommen, außer Yanny. Der war als einziger normal. Können wir ja froh sein, das wir ihn haben“, Tim blickte nebenbei auf die anderen beiden und lächelte zufrieden, „So was Verrücktes hatte bei uns wirklich gefehlt!“

Auch ich blickte grinsend zu den beiden. Bea lag inzwischen lachend auf den Boden, Yanny knutschte sie immer wieder ab und kitzelte sie durch. Arme Bea…

„Und ich dachte, Yanny ist schwul. War wohl nur ein Vorwand“, Tim schüttelte ein wenig den Kopf.

„Neidisch?“, diese Frage konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen. Aber wenn man Tim so hörte, konnte man schon vermuten, dass er neidisch auf Bea war. Vielleicht wurde ja doch noch mal was aus Tim und Yanny.

„Quatsch! Ich bin doch nicht schwul!“, Tim sah mich entsetzt an, lief aber rot an.

Ja ja…

Ich kicherte: „Das hatte ich auch mal gesagt!“

„Ich bin aber nicht du! Yanny ist nett, aber mehr auch nicht!“, er drehte seinen Kopf beleidigt weg und starrte auf das Gras.

„Hmh“, ich nickte, „Nett, süß, liebenswert, sexy…“

„Ich denke, du liebst José?! Warum schwärmst du denn jetzt von Yanny? Willst du alle?“, war unser lieber Tim da etwa eifersüchtig? Ach nein, er war ja nicht schwul…

„Hm…, Yanny ist aber auch nicht schlecht…, und du hast ja eh kein Interesse, also kann ich ihn mir ja nehmen“, das meinte ich jetzt selbstverständlich nur im ironischen Sinne. José würde ich gegen nichts in der Welt eintauschen.

Ein fassungsloser Blick von Tim traf mich: „Und was, wenn ich doch Interesse hätte?!“

Erschrocken hielt sich Tim die Hand vor den Mund: „Eh, ich meine das jetzt rein theoretisch. Ich will nichts von Yanny“

„Ne~in“, ich musste lachen, „Du bist bloß voll in meine Falle reingetapst“

Zu geil…, ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht wurde.

„Du sagst aber nichts!“, gab Tim kleinlaut von sich.

„Was lachst du so?“, Yanny stand auf einmal vor uns und blickte uns fragend an, „Ich will mitlachen!“

Ich wischte mir eine Lachträne weg: „Ne ne“

Dann viel mein Blick jedoch zu Bea, die völlig außer Atem und mit zersausten Haaren auf uns zu kam: „Was hast du denn mit der angestellt?“

„Gefickt, was sonst?“, Yanny grinste und quetschte sich dann zwischen Tim und mich.

„Du kannst es auch nicht lassen!“, ich schüttelte den Kopf und blickte zu Bea, die sich neben mich setzte, „Alles okay?“

„Yanny, du bist ein Monster!“, mehr bekam ich von ihr nicht als Antwort. Verzweifelt versucht sie ihre Haare zu richten: „Die kann ich vergessen!“

Mädchen und ihre Haare…, aber es ging mir da auch nicht anders.

„Bissu mia böse?“, Yanny blickte sie mit Engelsaugen, einem schief gelegtem Kopf und Schmollmund an.

„Ach man!“, Bea lachte, „Wenn du so guckst, kann man dir nicht böse sein!“

„Das ist toll“, Yanny beugte sich über mich hinweg und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, „Oh!“

„Was?“, Bea sah ihn verwundert an.

„Dort ist José“, Yanny deutete mit leichten Kopfrichtungen hinter uns. Wir drehten uns um und erblickten José, der in sicherem Abstand schüchtern zu uns blickte.

„Ah! José!“, Bea quietschte los, sprang auf und rannte dann zu ihm, um ihm um den Hals zu fallen.

Ihren Gesten zu Folge entschuldigte sie sich gerade bei ihm.

„Wir sollten auch hin!“, Yanny stand auf und zog Tim und mich gleich mit hoch.
 

„Hey!“, Yanny umarmte José kurz, „Wie geht’s dir?“

„Hm, geht schon“, er lächelte ihn an und deutete auf seinen Kopfverband, „Das tut nur bisschen weh“

„Wie hast du dir das zugezogen?“, Yanny sah ihn verwundert an und betrachtete den Verband genauer, „Platzwunde?“

José nickte: „Hmh. Ist passiert, als Tom mich von Jo runter gezogen und gegen einen Schrank gestoßen hatte. Blöd wie ich bin, war ich gegen eine Kante gestoßen“

„Aua, das tut doch weh!“, Bea sah ihn mitfühlend an.

„José…“, Tim blickte ihn kurz an, schaute dann aber auf den Boden, „Ich wollte mich auch noch entschuldigen. Ich hatte mich scheiße benommen“

„Schon gut. Ich war auch nicht fair. Tut mir ebenso Leid…“, José lächelte Tim an, wendete sich dann aber zu mir, „Hey…“

Ich lächelte: „Bin ich auch mal an der Reihe?“

„Hmh“, José nickte und umarmte mich, „Ich war auf dem Weg zu dir“

„Hä? Ich denke, du hast Bettruhe?“, etwas verwundert blickte ich ihn an. Hatte Marina in etwa die Bettruhe aufgehoben? Nur das glaubte ich ja selber nicht.

„Ne, hab` mich raus geschlichen. Wollte halt unbedingt zu dir. Kann man nichts machen“, er grinste mich zuckersüß an und streckte mir die Zunge raus.

„Na, ich geh dann mal, nicht? Viel Spaß euch noch. Aber ich muss meine Haare erstmal richten, die mir eine gewisse Person zunichte gemacht hat“, dabei blickte Bea Yanny, der sich hinter Tim versteckte, strafend an.

Tim zog skeptisch eine Augenbraue hoch: „Musst du heut perfekt aussehen oder wie?“

„Hmh, hab` dann noch ein Date“, sie streckte uns die Zunge raus, „Ich stell ihn euch vielleicht mal vor. Aber ich muss jetzt gehen. Tschau!“

„Viel Spaß“, ich umarmte Bea noch mal, ehe sie sich von uns entfernte.

„Ui, ui, ui, Frischfleisch. Aber der scheint hete zu sein…, mist!“, Yanny zog einen Schmollmund und blickte dann Tim an, „Genau so scheiße hete wie du!“

Ich räusperte mich und grinste Tim an: „Ja, unser lieber Tim ist hete“

Ohoh. Wenn Blicke töten könnten…

Tim schenkte mir einen fassungslosen Blick, während Yannys Augen aufblitzten: „Jo? Ist er doch schwul?“

„Weiß ich nicht. Frag ihn doch selbst“, ich streckte Tim die Zunge raus, wendete mich dann aber zu José, „Und wir zwei Hübschen gehen jetzt!“

„Eh, wartet! Ihr könnt mich doch nicht mit ihm allein lassen!“, Tim hielt mein Handgelenk und sah mich verzweifelt an.

„Oh doch!“, ich befreite mich aus seinem Griff und blickte Yanny an, „Ich bin sicher, Yanny ist lieb“

Dieser nickte sofort und strahlte Tim an: „Ich ganz lieb!“

José musste schon schmunzeln und zog mich dann weg: „Da gibs demnächst ein neues Traumpärchen!“

„Hmh, Tim steht auf Yanny. Er hatte sich vorhin verplappert. Und ich glaube nicht, dass er Yannys Charme noch lange Stand halten kann“, ich legte meinen Arm um Josés Hüfte, „Und was machen wir zwei jetzt?“

Ich bemerkte wie José auf seiner Unterlippe kaute und er hatte auch ein Grinsen auf den Lippen: „Wir gehen jetzt erstmal um den Skaterpark, hocken uns in einen Busch und beobachten die zwei!“

„Ist ja böse! Aber macht sicher Spaß“, auch ich musste grinsen. Normalerweise machte man so was ja nicht, aber die Neugier war auch bei mir größer.
 

„Perfekte Position hier…“, flüsterte José, der neben mir hinter einem Busch saß, „Aber die beiden ignorieren sich! Ist ja öde!“

Ich nickte: „Nüscht los mit denen…“

Tim lag die ganze Zeit im Gras und betrachtete Wolken, während Yanny auf seinem Skateboard durch Gegend rollte.

„Weiß Yanny vielleicht nicht, was er sagen soll?“, José blickte mich fragend an, „Weiß er, das Tim was von ihm will?“

Ich schüttelte den Kopf: „Nein, aber das kann man ändern“

„Wie denn? Willst du jetzt aus dem Busch springen und `Tim will was von dir` schreien?!“, José grinste mich an, „Danach halten dich alle für bekloppt!“

„Nicht ganz“, ich zog mein Handy aus der Tasche, „Ich nutze die moderne Technik!“

„Ach so, aber nicht wie Patrick und Spongi machen…“

„Ne! Ich bin nicht ganz so blöd“, ich musste schmunzeln. Spongi war doch was…, ich liebte diesen gelben Quadratschädel.

Ich schrieb Yanny eine Nachricht mit dem Inhalt `Tim hat mir heute gesagt, das er dich will. Mach was draus ;)` und drückte auf senden.

Kurze Zeit später hielt Yanny an und wühlte in der Hosentasche um dann sein Handy hervor zu ziehen. Zuerst starrte er bloß auf das Display, dann schaute er um sich herum.

„Wha! Ducken!“, José drückte mich prompt runter und wir konnten nur wenig durch die Blätter erkennen.

„Hoffentlich hat er uns nicht gesehen!“, meinte José leise zu mir.

„Wir werden`s merken…“, Yanny fuhr zur Wiese, auf der Tim lag und hielt ihm sein Handy vor die Nase. Anscheinend zeigte er ihm die SMS.

Tims Kinnlade klappte im ersten Moment runter, dann schaute er jedoch beschämt weg und sagte nichts.

„Jetzt muss es doch was werden!“, José saß inzwischen wieder aufrecht neben mir und schüttelte mit dem Kopf, „So schwer kann das doch nicht sein!“

Ich lachte leise: „Stimmt, bei uns war es ja auch gaaaaaanz easy!“

„Na wir sind eh anders!“, er drückte mir einen Kuss auf die Wange.

„Da, er nickt!“, wirklich. Tim nickte schüchtern, woraufhin Yanny loskreischte und rumhüpfte.

„Haben sie `s endlich geschafft?!“, selbst José staunte nicht schlecht, als er die Szene sah.

„Scheint so…“, zumindest viel Yanny grad Tim um den Hals und knutschte ihn ab. Wirklich süß die beiden…

„Hehe, da hast du ja deine Mission ja erfolgreich ausgeführt!“, José grinste mich an, „Schon mal überlegt, so was beruflich zu machen?“

„Hmh. Aber da bekomm` ich jetzt auch eine Belohnung!“

„Was denn?“

„Einen Kuss!“

José lachte kurz: „Hätte ich mir ja denken können!“

Jedoch erfüllte er kurz darauf auch schon meinen Wunsch.



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Von: abgemeldet
2010-01-24T00:36:44+00:00 24.01.2010 01:36
T_________T
ähhh darf ich dich bitte mal schlagen??
Warum sind Jo und José immer noch zusammen O.ö
Warum nicht Jo und TOOOOM *heul* die kommen doch noch zusammen *am Boden zerstört ist*
Also jetzt nich das José kein Happy End haben soll, ist ja auch n ganz Lieber^^
aber.....aber doch nicht mit Jo *drop*
Wuuuuuuhhhhh Yanny und Tim soooo süß^^ *beide knuddeln will*
*sich Saki-hime anschließ*
*auch eine YannyXTim-Fahne bastel*
Wenn nicht Jo und Tom dann Yanny und Tim...
freu mich schon auf das nächste Kapitel^^
Von:  Schwarzer_Fussel
2009-12-13T17:45:53+00:00 13.12.2009 18:45
hmm ich mag josé nich .... :/
aber tom is mir seit dem vorfall auch son bissl unsympatisch Oo

und tim und yanny find ich toll :] sie sind knuffig schreib schnell weiter, will wissn wies mit dem beiden weiter geht >.<
und mm jor ich würd auch gern noch nähere infos zu toms vorfall haben wenns geht :]
vertragen sie sich wieder?
zieht josé wirklich weg?
das und noch viel mehr sehn/lesen sie wenns weiter geht :D

naja schick mir doch ne em wenns weiter geht :]
lg fussel
Von:  Berrii
2009-11-28T08:58:36+00:00 28.11.2009 09:58
Wie süß ^^
Ich wüsst jetzt gern wie es mit Tim und Yanny weitergeht..
Schreib bitte schnell weiter! ><

kira
Von:  Berrii
2009-11-28T08:45:13+00:00 28.11.2009 09:45
Kein Schamgefühl, wenn da jemand über ein anderes Telefon zugehört hätte xDD
Das hab ich schon so oft erlebt, das da plötzlich jemand gelauscht hat o_o
Aber schönes Kapi ^^~

kira
Von: abgemeldet
2009-08-14T16:43:14+00:00 14.08.2009 18:43
OHHH ich liebe Yanny xD
Die Szene mit ihn und Bea kann ich mir einfach super vorstellen x]
Ich hoffe doch das die Mädels auch noch einen Kerl bekommen und dann ist alles perfekt!
Ich freu mich schon riesig auf die nächsten Seiten ;)
Von: abgemeldet
2009-08-10T09:52:02+00:00 10.08.2009 11:52
hehe schoenes kapitel...
wer haette gadacht das tim yanny net wiederstehen kann... hehe
sueeessses paar ..^^
super so mach weiter
lg miha
Von: abgemeldet
2009-08-10T09:36:31+00:00 10.08.2009 11:36
hmmm *grins*
no more words to say ..i think so..hehe

lg miha
Von:  Saki-hime
2009-08-06T17:24:12+00:00 06.08.2009 19:24
*grummel* ._. ich will da keinen José habn! >_<
>o<~

naya aber ich liebe das Eierkuchen Kapi =D ...alleine schon weil es so heißt wie es heißt! =D xDDD
und Yanny hat es endlich geschafft x333~
ich will mehr von den Beiden! *_*
*YannyXTim-Fahne bastel* x3
...meine 2 Lieblinge!! ._. *das mit TomXJo sowieso schon abgeschrieben hat*
;_;
mach schnell weiter! >___< (mit Tim und Yanny! xDD)

Saki-hime *flausch*
Von: abgemeldet
2009-08-06T14:24:28+00:00 06.08.2009 16:24
Dein neues Kapitel ist ja mal einmalig XD ich habe die ganze Zeit nur gelacht XD
Ich find's toll, dass Jo Yanny die SMS geschrieben hat, wobei ich niemals gedacht hätte, dass er die Tim wirklich zeigt~
Ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel
glg
deine Sameshi~

Von:  Keksi-Julz
2009-08-06T11:44:30+00:00 06.08.2009 13:44
Ich hab dieses FF gesehen udn musste es lesen...
Ganz in einem Stück *_*
Das ist echt hamma...
Und soo süß~
Wie Yanny sich gefreut hat, als er erfahren hat, dass Tim was von ihm will :3
Und Jo und José... ein süßes Paar x3
Ich hoffe, dass es weitergeht~
Was wohl aus Tom passieren wird...?


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