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Daze of Weakness

Bring me back to Life
von

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Still alive

Ein leises Keuchen entwich Braden, als er aufwachte. Er bekam schwer Luft, sehen konnte er auch nichts. Es war dunkel, nur wenige Lichtstrahlen fielen in den Raum in dem er lag. Wo lag er überhaupt? Er wusste es nicht. Schwerfällig setzte sich der junge Mann auf, doch er ließ sich sofort wieder in die stählerne Wanne zurücksinken. Jede Bewegung tat weh, er musste wirklich lange geschlafen haben. Eine Weile lang blieb er noch in dieser angenehm kühlen Wanne liegen, mittlerweile konnte er wieder relativ gut sehen. Anscheinend lag er hier in der alten Lagerhalle einer Fabrik. Teilweise lagen Trümmer herum, einige Gasflaschen waren dazwischen eingeklemmt. Er sah eine Blaue und eine Rote. Sauerstoff und Wasserstoff. Anscheinend war das hier doch so eine Art Labor. Auf jeden Fall wollte er hier raus! Erneut setzte er sich auf, es fiel ihm schon wieder leichter sich zu Bewegen, auch wenn es noch immer etwas wehtat. Mit einem angestrengten Gesichtsausdruck schwang er sich aus der Stahlwanne, er warf einen Blick auf die Außenwand. Ein großes grünes „N“ war darauf. N? Stand das nicht für Stickstoff? Sein Verdacht bestätigte sich, als er die schon leicht abgeblätterte Schrift auf dem Stahl entzifferte.

„Achtung! Flüssiger Stickstoff! Erfrierungsgefahr!“, brachte er mühsam hervor, seine Stimme war erstaunlich leise und rau. Einige Zeit lang starrte er den Warnhinweis an, dann riss er plötzlich die Augen auf. Seine Kleidung war fast völlig zersetzt. Sein T-Shirt hing in Fetzen an seinen Schultern hinab, seine Jeans bedeckten gerade einmal die wichtigsten Stellen. War er etwa in das Becken gefallen? Nein, dann müsste er jetzt tot sein. Vielleicht war es auch nur ein, zugegeben ziemlich mieser, Streich seiner Kumpels? Ja, das würde es sein! Braden war am vorherigen Tag sicher besoffen gewesen sein, da hatten sie ihn in diese verlassene Halle gebracht und alles noch ein bisschen verwüstet. Und seine Klamotten hatten sie auch noch zerrissen. Diese Idioten... Braden musste leicht lachen, seine Kumpels waren schon ein Haufen von Freaks. Aber cool, das musste er zugeben. Er blickte noch einmal auf die Wanne, dann ging er jedoch los. Das Gehen fiel ihm etwas schwer, anscheinend hatte er wirklich viel getrunken gestern... Nichtsdestotrotz lief er durch die immer heller und gleichzeitig immer dreckiger werdenden Gänge, bis er schließlich an eine heruntergekommene, rostige, verbeulte Stahltür kam. Er versuchte sie aufzumachen, hielt aber nach einem einzigen Versuch die abgebrochene Klinke in den Händen.

„Oh...,“ hauchte er leise, warf die Klinke hinter sich und trat leicht gegen die Tür. Diesmal war er erfolgreich, das schwere Teil fiel nach außen hin aus den Angeln. Braden trat nach draußen, er kniff sofort die Augen zusammen. Es war verdammt hell. Und verdammt heiß noch dazu. Nach einigen Anläufen konnte er die Augen wieder öffnen, er besah dich zuerst die Umgebung, dann sich selbst. Das hier war definitiv nicht Frankfort. Und auch keiner der Vororte. Das hier schien überhaupt nicht Kentucky zu sein. Alles war staubig, einzelne hohe Gräser ragten in die Höhe, und außerdem war es viel zu warm für Kentucky in dieser Jahreszeit. Er selbst sah auch seltsam aus. Auch er war teilweise mit Staub bedeckt, doch das war gar nicht das Beunruhigende. Seine Haut war weiß. Nicht blass, sondern weiß! Die Adern schimmerten blau hindurch. So langsam wurde der junge Mann nervös. Was war nur mit ihm geschehen? Er sah sich noch einmal um, ehe er sich für eine Richtung entschied und losging. Eine ganze Weile lang lief er einfach nur in diese Richtung, auch wenn die starke Sonneneinstrahlung extrem unangenehm war. Nicht nur das, nach fünf Minuten war sein gesamter Körper bereits gerötet. Nach zehn Minuten war er krebsrot, und weitere zehn Minuten später platzte seine Haut an manchen Stellen auf. Braden widerstand dem Drang sich an den juckenden Stellen zu kratzen, das würde es nur noch schlimmer machen. Nach einer Weile, er wusste nicht wie lange er schon gewandert war, nahm er ein süßlichen Geruch wahr, der je weiter er ging immer widerlicher wurde. Schließlich, seine Haut ähnelte mittlerweile zerrissenem Papier, kam er an ein großes Gebäude, von dem ein noch größeres Becken ausging. Einige Fliegenschwärme summten darüber herum, einige riesige Wespen waren ebenfalls dabei. Obwohl der Geruch wirklich widerwärtig war, konnte Braden nicht anders, er ging näher an das Becken heran und blickte hinein. Schlechte Idee. Das Becken war bis knapp unter dem Rand mit einer stinkenden, friedlich vor sich hin blubbernden Brühe gefüllt. Ein Haufen Maden wand sich durch das zähflüssige Zeug, und ein schon halb zersetzter Totenschädel grinste Braden an. Das war zuviel für ihn, er begann zu würgen und übergab sich direkt in das Becken unter ihm. Einige Zeit lang blieb er so stehen und starrte ihn die fast schon lebendig wirkende Brühe, doch plötzlich wurde er weggezogen und ins trockene Gras geworfen. Ein junger Mann, nicht viel älter als er, stand vor ihm, hielt eine Schrotflinte in der Hand und zog sich schnell das Hemd aus.

„Spinnst du?!“, fuhr er ihn fast schon an, zog ihn allerdings schon wieder auf die Beine und hängte ihm sein durchgeschwitztes Hemd über die Schultern. Braden konnte ihm keine Antwort geben, er stammelte nur etwas herum und merkte, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. Der Fremde sah ihn eine Weile lang an, dann befestigte er seine Flinte jedoch an seinem Gürtel und hob Braden auf seine Arme, was diesen zu einem leisen Aufschrei und anschließenden Fluchtversuchen bewegte. Allerdings waren diese nicht sonderlich erfolgreich, der blonde Mann schüttelte nur leicht den Kopf und lief los. Nach einigen, ebenfalls unüberzeugenden, Argumenten, gab der schwächelnde Braden auf, er ließ sich von diesem Fremden zu dessen Hütte tragen...
 

„Bleib sitzen!“, ermahnte der Blonde ihn, nebenbei befreite er ihn von den Resten seiner Kleidung. Braden, dem die Bilder des Beckens mittlerweile wieder im Kopf umherschwirrten, blieb starr auf dem dreckigen, staubigen Bett sitzen, er starrte auf die gegenüberliegende Wand. Erst als der Typ sich an seinen, ebenfalls schon ziemlich zersetzten, Boxershorts zu schaffen machte, reagierte er und schubste ihn ein wenig von sich weg.

„Nicht...,“ meinte er ein wenig weinerlich, sein Gegenüber schien sich nicht daran zu stören, grinste eher.

„Du kannst ja doch reden,“ sagte er, ließ ihm seine Shorts aber doch und sah Braden nun ernst an. „Sag mal, haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass man sich nicht dem Friedhof nähert?“

Braden schluckte schwer, war dieses Becken ernsthaft ein Friedhof? Das war doch krank, wer wusste, wie lange diese Leichen schon dort in der prallen Sonne verrotteten. Wie konnte man das nur machen? Längere Zeit dachte er wieder an diesen widerlich süßen Geruch, die verfaulenden Fleischstücke und die sich zersetzenden Knochen, doch plötzlich fühlte er eine warme Hand am Rücken. Zuerst musste er ein schmerzerfülltes Aufkeuchen unterdrücken, dann riss er jedoch die Augen auf und sah den Blonden an.

„Das tut jetzt ein bisschen weh,“ meinte dieser lächelnd und verteilte eine ölige, stark nach Walnuss riechende Flüssigkeit auf Bradens Rücken. „Aber dann ist es angenehmer, keine Angst. Oh, ich bin übrigens Cain!“

„Braden...,“ erwiderte der Brünette ihm nur mit einer rauen Stimme. Cain hatte Recht gehabt, dieses Öl half wirklich. An den Stellen, an denen er es verteilt hatte; also Rücken, Brust, Arme, Beine und sein Gesicht; hatte er nun kaum noch Schmerzen. Anschließend wickelte er noch einen Verband um die verbrannten Stellen und half Braden beim Anziehen der Sachen die er ihm gegeben hatte.

„So, und jetzt leg dich ein bisschen hin und ruh dich aus, dann reden wir weiter.“ Cain schien ziemlich gut drauf zu sein, er lächelte die ganze Zeit über. Er legte Braden einen durchnässten Lappen auf die Stirn, falls er einen Sonnenstich bekommen haben sollte.

„Cain...?“, fragte er nach einer Weile leise und sah zu seinem Retter, der auf einem Klappstuhl neben ihm saß und seine Flinte säuberte. „Warum hilfst du mir?“

Der Blonde wiegte den Kopf einige Male hin und her, grinste dann aber und blickte auf ihn hinab.

„Ich musste es doch tun. Konnte doch nicht riskieren, dass du zusammen mit den Leichen in der Sonne verbrutzelst!“

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Zu aller erst: Ja, ich weiß, wie verdammt unrealistisch das ist, aber das ist mir egal. Bei Star Wars hat sich ja auch keiner beschwert... Jedenfalls, manche Stellen sind vielleicht etwas eklig, aber.... Na ja... Ich mag das ^^"

Das ist mal das erste Kapitel, lasst mich wissen, wie ihrs fandet!
 

lg. Nahkampfsocke
 

@Freischalter: Ich kann bei meinem Mac nicht die Genre und Serien-Zuordnung machen, könnt ihr das bitte wieder für mich machen? Serie ist einfach "Eigene Serie", bei Genre hätte ich gerne Shonen-Ai, Romantik und noch ein paar, die ihr für angemessen halten. Denn ich hab keine Ahnung, ob das Science Fiction oder so ist...

Danke schonmal^^

Lange Zeit lag Braden einfach nur in Cains Bett, starrte an die Decke und dachte an. Was war nur passiert? Er seufzte.

„Cain?“, fragte er, als noch mehr Zeit verstrichen war. „Welches Jahr haben wir?“

Der Angesprochene sah ihn kurz etwas ungläubig an, dann lächelte er jedoch: „Momentan 2391, wieso fragst du?“

Braden riss die Augen auf. Gestern war es doch noch 2009 gewesen. Hatte er etwa fast 400 Jahre verschlafen? Anders konnte er es sich nicht erklären. Wieder schwieg er für eine lange Zeit, den Schock musste er erstmal verdauen. Er war wirklich in der Zukunft... Er würde seine Freunde, seine Familie und alle seine Bekannten nie wieder sehen... Braden unterdrückte ein Schluchzen. Ein paar Minuten dachte er an seine Familie, doch dann versuchte er sich abzulenken und besah sich stattdessen Cain. Hässlich war er nicht, das musste er zugeben. Er war etwas größer als er selbst, jedoch nicht viel. Seine dunkelblonden Haare reichten ihm bis zu den Schultern, seine Haut war gebräunt und er war ziemlich muskulös. Und er hatte sehr schöne, sanfte braune Augen. Ein paar Minuten lang betrachtete er ihn einfach nur, dann zuckte er plötzlich zusammen, denn Cain stand auf und beugte sich über ihn.

„Ich geb dir mal was zu trinken!“, meinte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und setzte sich in Bewegung. Er ging zu einem Waschbecken hin, nahm einen Becher aus einem Regal und füllte ihn dann mit erstaunlich klarem Wasser an. Mit einem Lächeln kehrte er zu Braden zurück, half ihm sogar beim Aufsetzen und stützte ihn etwas, als er das Glas in einem Zug lehrte.

„Danke...,“ sagte er leise und versuchte sich an einem Lächeln, was ihm jedoch nicht so recht gelingen wollte. Der Schock lag ihm noch immer schwer im Magen. Cain bemerkte das anscheinend, er setzte sich auf die Matratze und legte einen Arm um seine Schultern.

„Was ist den los?“, fragte er ihn mit einem aufmunternden Lächeln, Braden seufzte nur. Sicher war es besser, würde er ihm von seinem Schicksal erzählen.

„Na ja... Als ich vorhin aufgewacht bin, lag ich in einer Stahlwanne, in der früher wahrscheinlich flüssiger Stickstoff war... Ich glaube, ich habe fast 400 Jahre geschlafen oder so...,“ erklärte er ihm, zum Ende hin wurde er immer leiser, letztendlich schluchzte er einmal leise. Der leicht geschockte Cain blieb einige Sekunden lang starr sitzen, dann lächelte er jedoch leicht und drückte den Kopf des Brünetten leicht an seine Brust.

„Ganz ruhig...,“ säuselte er in einer Dauerschleife, nach einiger Zeit wurde Braden tatsächlich beruhigt, er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah den Blonden an.

„Du glaubst mir nicht, oder...?“ Bradens Stimme war wieder ziemlich brüchig geworden. Sein Gegenüber lächelte nur leicht und ließ seinen Arm weiterhin auf seinen Schultern ruhen: „Weißt du... Ich denke nicht, dass du lügst... Vor ein paar hundert Jahren gab es hier tatsächlich einen Typen, der andere Leute in seinem Labor eingefroren hat... Es heißt, er hätte sogar noch im dritten Weltkrieg gekämpft!“

Braden schluckte hart. Noch ein Weltkrieg? Er verzog kurz das Gesicht, dann sah er wieder zu Cain: „Wann war der?“

„Uhm.... Von 2142 bis 2147, denke ich...,“ antwortete dieser mit einem Schulterzucken. „Der Vierte war von 2198 bis 2209.“

Erneut musste er schlucken. Das hieß dann ja, dass dieser Typ mit über 150 Jahren noch gelebt hat. Aber das war ja albern, kein Mensch lebte so lange! Er schüttelte leicht den Kopf, ehe er seufzte und sich wieder hinlegte, er hatte Kopfschmerzen bekommen. Cains Augen ruhten längere Zeit auf ihm, dann sah er, wie er wieder lächelte.

„Hast du Hunger?“

Blöde Frage. Natürlich hatte Braden Hunger, schließlich hatte er seit 400 Jahren nichts mehr gegessen. Doch die Bilder des „Friedhofs“ schwirrten noch immer in seinem Kopf umher, weshalb er sich zusammenreißen musste um nicht schon wieder spucken zu müssen. Also schüttelte er leicht den Kopf, nur um gleich darauf zu nicken. Von Cain kam nur ein breites Grinsen, dann stand er auf und zog eine Schüssel aus einem Regal hervor. Immer noch grinsend setzte er sich wieder zu Braden und stellte das Gefäß auf seinen Schoss.

„Da sind Trockenfleisch und Trockenfisch drin, nimm dir soviel du willst, ich gehe dann sowieso noch jagen,“ meinte er lächelnd und steckte sich ein Stück Fisch in den Mund, Lange kaute er darauf herum, ehe er sich ein neues Stück nahm. Nun fasste auch Braden in die Schüssel, zog etwas Trockenfleisch heraus. Früher hatte er das Zeug total gerne gegessen, nur wusste er nicht, ob er dieses auch essen sollte. Doch dann steckte er es sich doch in den Mund, er war angenehm überrascht. Schmeckte nach Rind, jedenfalls war es besser als erwartet. Schnell nahm er sich noch ein paar Stück davon, sein Magen verlangte geradezu danach. Cain lächelte nur. So langsam wurde Braden zutraulicher...

„Geht’s dir schon etwas besser?“, fragte er ihn schließlich, die Schüssel war leer und beide satt. Der Angesprochene nickte einfach nur, mittlerweile fühlte er sich schon wieder relativ wohl. Wenn er Glück hatte, durfte er noch einige Zeit hier bleiben, er musste eben überzeugend sein. Mit einem leisen Keuchen setzte er sich auf und blickte Cain lange an.

„Darf ich noch etwas bei dir bleiben? Ich weiß nicht, wo ich sonst hingehen könnte...,“ fragte er in einem bittenden Tonfall. Der Blonde antwortete mit einem einfachen „Ja!“ Irgendwie hatte sich Braden das ganze bedeutend schwieriger vorgestellt. Er hatte gedacht, dass er ihn erst überzeugen musste wie schlecht es ihm ging, und dass er dort draußen nach wenigen Sekunden tot war. Aber so war es auch ganz in Ordnung! Er wollte sich erneut niederlegen, doch Cain hinderte ihn daran. Er hielt ihn fest und starrte ihm aus wenigen Zentimetern Entfernung intensiv in die Augen. Verwirrt erwiderte den Blick, er zog die Schultern hoch und versuchte erfolglos zurückzuweichen.

„Wow...,“ meinte Cain nur leise. „Deine Augen sind ja blau...!“

Einige Sekunden haftete sein Blick noch auf den blauen Iriden, dann ließ er Braden jedoch los und lächelte leicht.

„Ich hab noch nie jemanden mit blauen Augen gesehen... Solche Leute gibt’s fast nur in Europa,“ sagte er mit einem heiseren Lachen und wuschelte ihm etwas durch die Haare. Einige Zeit lang blieb er noch sitzen, dann stand er jedoch auf und sah aus dem Fenster. Es wurde langsam dunkel. Cain nahm sich ein paar frische Sachen aus dem Schrank, er zog sich schnell an und half Braden aus dem Bett.

„Komm.... Wir gehen in die Stadt!“

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Mir fällt kein Titel ein.... -.-

Na ja... Ich mach noch ein paar Steckis, das nächste Kapitel kommt in den nächsten Tage....

Viel Spaß beim Lesen^^
 

lg.Nahkampfsocke

Ein kleiner Einkaufsbummel

Als die beiden aus dem Haus traten, schlug Braden zuerst ein Schwall warmer Luft entgegen, der aber im Gegensatz zu der Hitze vorhin erstaunlich angenehm war. Er krempelte trotzdem die Ärmel seines weiten, weißen Leinenhemds nach unten, so konnte man die Verbände nämlich nicht mehr sehen.

„Cain?“, fragte er nach einer Weile, in der er seinem Retter einfach nur hinterhergelaufen war. Dieser drehte seinen Kopf zu ihm um, ging jedoch weiter.

„Warum gehen wir denn jetzt in die Stadt?“

Der Blonde lächelte etwas: „Na ja... Ich muss etwas Geld beschaffen, einkaufen und dir ein paar Freunde vorstellen!“

Braden nickte nur leicht und ging weiterhin hinter Cain, bis sie schließlich an ein paar Gebäude kamen, die immer mehr wurden. Bald waren sie in einer Stadt angelangt, anscheinend eine Vorstadt. Sie war etwas heruntergekommen, jedoch vermittelten die Autos dort etwas Modernes. Denn diese schienen zu schweben, mit der Hilfe von Magneten, wie Braden vermutete. Er betrachtete die Umgebung einige Zeit lang, bis ihn plötzlich Cains Stimme aus den Gedanken riss.

„Max, hier bin ich!“, rief er aus, wenige Sekunden später kamen ein Teenager und ein kleines Mädchen angelaufen. Braden besah sich beide. Der Junge war etwas so alt wie er selbst, allerdings etwas kleiner. Er hatte kinnlange, schwarze Haare, eines seiner Augen wurde davon bedeckt. Das Mädchen hingegen war ungefähr sieben, es hatte lange weißblonde Haare. Seine Augen schienen rot im Licht der Straßenlaternen. Gruselig....

„Huh, wer ist denn das?“, fragte der Schwarzhaarige plötzlich, er besah sich Braden von oben bis unten. Etwas verlegen starrte dieser auf den asphaltierten Boden unter sich, hob dann aber kurz den Kopf.

„Ich bin Braden...,“ stellte er sich kurz vor, ehe er den Kopf wieder senkte. Max, wie dieser Zukunfts-Emo anscheinend hieß, neigte kurz den Kopf, grinste dann aber und legte einen Arm um seine Schultern.

„Ein schöner Name!“, meinte er fröhlich, Braden zuckte zusammen und sah den etwas Kleineren an. „Passt zu dir!“

Reichlich verwirrt riss der Brünette die Augen auf, dann verengte er jedoch die Augen ein wenig und schob die Unterlippe vor. Er merkte, dass sich Max wieder Cain zuwandte, ein Grinsen huschte über das Gesicht des Jüngeren.

„Süß der Kleine...,“ hörte er den Schwarzhaarigen sagen, was ihn wieder zusammenzucken ließ. Der Typ war ihm irgendwie unsympathisch.... Und außerdem war er kleiner und wahrscheinlich auch noch jünger als er selbst, er hatte kein Recht so was zu sagen... Plötzlich vernahm er eine leise Stimme: „Er hat blaue Augen...“

Es war das kleine, weißhaarige Mädchen. Es machte Braden beinahe Angst, denn irgendwie wirkte es wie aus einem Horrorfilm entsprungen, so kalt und emotionslos. Max war das genaue Gegenteil, er zerrte ihn unter eine Laterne und besah sich seine Augen.

„Boah, geil!“, gab er sofort erstaunt von sich und riss nun die eigenen Augen auf. „Bist du Europäer?“

Auf ein Kopfschütteln hin ließ er wieder von ihm ab, doch er konnte es nicht lassen noch einmal tief in die blauen Iriden des Achtzehnjährigen zu starren. Er kehrte wieder zu Cain zurück, mit dem er ein paar Worte wechselte. Schließlich lächelte der Blonde seinen Schützling breit an.

„Ich muss jetzt ein paar Sachen erledigen, Max kümmert sich solange um dich. Bis dann!“, meinte er relativ sanft, klopfte ihm leicht auf die Schultern und lächelte ihn noch einmal an, ehe er tiefer in die Stadt lief. Die drei Zurückgebliebenen sahen ihm noch eine Weile lang nach, dann führte Max Braden jedoch in eine Seitengasse und breitete ein paar Kartons auf dem Boden aus.

„Setz dich,“ meinte er freundlich, der Angesprochene nickte und ließ sich zusammen mit dem Mädchen und dem anderen Jungen auf dem noch relativ sauberen Karton nieder.

„Also... Erzähl mir mal ein bisschen was von dir!“, forderte Max ihn auf, Braden seufzte.

„Na ja...,“ begann er. „Ich heiße Braden, das weißt du ja schon... Ich bin 18, komme aus Frankfort, ge-?“

Sein Gegenüber unterbrach ihn.

„Du bist aus Frankfort?“

„Ähm.. Ja...“

Ein Lächeln zeichnete sich auf den gepiercten Lippen des Schwarzhaarigen ab. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Wow... Das heißt, du bist entweder unglaublich reich oder du bist ein Penner!“, sagte er in einem unangenehm fröhlichen Tonfall, der Braden beinahe einen Schauer über den Rücken jagte.

„Weder noch...,“ murmelte Braden leise, Max schien zu verstehen dass er nicht darüber reden wollte. Wieder lächelte, diesmal jedoch sanfter als zuvor, er sah kurz zu dem kleinen, gruseligen Mädchen, dass mit einem Nicken aus der Gasse lief und dort wartete.

„Shy mag es nicht...,“ meinte Max mit einem Blick auf die Kleine, wandte sich aber sofort wieder seinem Gegenüber zu. „Du scheinst traurig zu sein...“

Natürlich war er traurig. Er würde seine Familie, seine Freunde und alle seine Liebsten nie wieder sehen. Konnte man es ihm unter diesen Umständen verübeln, dass er traurig war? Tränen stiegen ihm in die Augen.

„Schon gut...,“ fuhr er ebenso sanft fort und umfasste Bradens Handgelenke. „Lass es einfach raus...“

Mir diesen Worten zog er ihn an sich und schlang seine Arme um ihn. Zuerst wehrte sich Braden, es war ihm unangenehm, doch dann entspannte er sich sichtlich, es tat gut, jemanden zum Ausheulen zu haben. Lange Zeit lag er einfach nur schluchzend in seinen Armen, hörte seine beruhigenden Worte, doch seine Tränen versiegten nach dieser Zeit wieder und er konnte Max ansehen. Dieser streichelte ihm noch eine Weile lang über den Kopf, dann lächelte er ihn an und klopfte ihm sehr sanft auf die Schulter.

„Besser?“, fragte er ihn, der Brünette nickte und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.

„Warum haben die Geschäfte hier eigentlich auch abends geöffnet?“, fragte er um sich abzulenken. Max lächelte ihn an: „Es ist angenehmer, die Sonne ist dann nicht so quälend, du Dummchen!“

Braden nicke leicht, das hätte er sich ja auch denken können. Mittlerweile hatte sich das Mädchen wieder neben ihn gesetzt, ihr Blick ruhte auf ihm, was ihm etwas unangenehm war. Max war ihm inzwischen ganz sympathisch geworden, doch aus der Kleinen wurde er nicht schlau...

„Max? Braden?“, hörte man plötzlich eine Stimme rufen, die sich als die von Cain entpuppte. Rasch verließen die drei die dunkle Gasse, sie erblickten Cain, einen zweiten Mann und eine junge Frau. Letztere trugen allem Anschein nach ziemlich teure Kleidung, sie war weder weit noch schien sie sonderlich atmungsaktiv zu sein. Also nicht gerade das richtige für diese ausgetrocknete, heiße Umgebung.

„Das ist Braden,“ stellte Cain seinen Schützling vor, die beiden anderen besahen ihn beinahe abfällig. Der Mann war zuerst fertig, er strich sich durch seine gestylten, dunklen Haare und grinste etwas.

„Vin,“ meinte er knapp, deutete dann auf die Frau. „Und das ist Leigh!“

Nun kicherte das Mädchen, denn nach Bradens Einschätzung war sie kaum älter als er, höchstens 19 oder 20.

„Also, ich komm übermorgen wieder her...,“ murmelte Cain, umarmte Vin, Leigh und letztendlich Max, Shy lächelte er nur an, woraufhin sie ihm zunickte und sich zusammen mit dem Schwarzhaarigen abwandte. Die beiden anderen gingen wieder Richtung Stadtzentrum, Cain legte einen Arm um Braden, der dabei leicht zusammenzuckte.

„So, wir beide gehen jetzt mal was einkaufen!“, meinte er lächelnd und führte ihn nach Westen. Je weiter sie gingen, umso bunter und lauter wurde es. Die Stadt hatte doch ziemlich viele Ähnlichkeiten mit denen aus vergangenen Tagen. Leuchtreklamen, Clubs, Einkaufstraßen, Einkaufszentren. Ganz normal eben. Nur die Autos beeindruckten ihn, sie schwebten tatsächlich. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass Cain lächelte.

„Gefällts dir?“, fragte er ihn, Braden nickte nur stumm und ließ sich in ein großes Gebäude, ein Einkaufszentrum, führen. Es war angenehm kühl, der Schweiß auf seiner Haut verdunstete und hinterließ ein fast schon eisiges Kribbeln. Braden ging weiter mit Cain durch das Gebäude. Viele Leute kamen ihnen nicht über den Weg, wahrscheinlich gab es nicht so viele hier.... Er zuckte die Schultern und lief mit dem Blonden in einen Laden, ein Lebensmittelgeschäft wie er vermutete. Da er sich ein bisschen fehl am Platz vorkam, begnügte er sich damit Cain beim Tragen zu helfen. Viel kauften sie nicht ein, etwas Milch, seltsames Gemüse und einige Konserven. Beim Bezahlen merkte er, dass sich von der Währung her nichts geändert hatte, es waren noch immer Dollar. Cain lächelte noch immer, brachte ihn jedoch gleich in eine Art Apotheke. Auch hier kaufte er nicht viel, lediglich eine Packung Tabletten und eine kleine Plastikbox, die mit etwas weißem, lebendigem gefüllt war.

„Fliegenmaden, die fressen die abgestorbene Haut bei den aufgeplatzten Hautstellen,“ erklärte er ihm, Braden schauderte. Aber er wollte nichts sagen, deshalb nickte er nur stumm und ließ sich weiter durch das Einkaufzentrum schleppen. Letztendlich stopfte der Blonde alle Einkäufe in eine große Einkaufstasche, drückte sie Braden in die Hand und nahm ihn dann anschließend Huckepack. Er ignorierte seinen verwunderten Gesichtsausdruck gekonnt, grinste ihn nur an und trug ihn so den ganzen Weg zurück nach Hause. Nach einer Weile schmiegte er sich mit geschlossenen Augen an seinen Rücken, die Nähe war im Moment mehr als angenehm. Schließlich spürte er so, dass er nicht alleine war... Fast wäre er eingeschlafen, doch als er auf dem Bett abgelegt wurde fuhr er so heftig zusammen, dass all die Ruhe wieder dahin war. Cain lächelte ihn an, begann aber damit ihn auszuziehen und die Verbände abzuwickeln.

„Leg dich auf den Bauch...,“ säuselte er in einem beruhigenden Tonfall, der Angesprochene nickte und tat es. Nun holte er die Plastikbox mit den Maden. Braden zuckte zusammen. Sofort kniff er die Augen zusammen, er wollte nicht allzu viel davon mitkriegen.

„Keine Angst, es dauert nicht lange...,“ kam es wieder sehr sanft vom Älteren, er öffnete das Behältnis und strich etwas über die schon jetzt leicht verschorften Hautstellen, ehe er auf jede einige Maden gab. Seltsamerweise war es gar nicht so schlimm für Braden. Es tat nicht weh, kitzelte nur leicht. Er verharrte längere Zeit so, ab und an kicherte er leicht glucksend. Nach einer Weile war der ganze Wundschorf weg, die Maden kamen zurück in die Plastikbox, er bekam neue Verbände und durfte sich wieder aufsetzen. Cain lächelte ihn wieder an. Dieses unglaubliche, aufmunternte Lächeln...

„Hey, du kannst ja doch Lachen!“, meinte er fröhlich und legte wieder einen Arm um ihn. Diesmal zuckte Braden nicht zusammen, er versuchte sich an einem Lächeln und umarmte seinen Helfer zögerlich.

„Ja... Danke...“

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Pseudoromantik rulez XD

Na ja, das übliche, diesmal ein etwas längeres Kapitel, blablabla...
 

lg.Nahkampfsocke

Die nächsten Tage verliefen relativ ruhig. Braden und Cain schliefen gemeinsam in einem Bett, einmal kam ein normaler, altmodischer Truck und brachte Wasser, und der Ältere ging jeden Tag in die Stadt um sich etwas Geld zu beschaffen. Bradens Wunden begannen zu heilen, am dritten Tag waren sie zwar vollkommen verschorft, doch diesmal mussten keine Maden mehr aufgesetzt werden. So langsam gewöhnte er sich an das Leben hier. Cain war einer der nettesten Menschen, die er je kennen gelernt hatte, er half ihm wirklich immer. Eben ein echter Freund.

Fünf Tage war er nun schon hier, im Kentucky der Zukunft. Noch immer mied er die Sonne, doch ab und an ging er frühmorgens mit Cain spazieren, dann war es nämlich noch angenehm kühl. Sie redeten nicht viel, doch das war beiden egal, schließlich war das Schweigen auch äußerst angenehm. Die wenigen Vögel, größtenteils riesige Geier und seltsame Häher, ‚sangen’, einige Heuschrecken und Grillen zirpten. Braden lauschte ihnen, es war wirklich angenehm, so ruhig und vor allen Dingen kühl.

„Möchtest du schwimmen gehen?“ Cains dunkle, warme Stimme ließ ihn aufschrecken. Er sah sich etwas verwirrt um, ehe er bemerkte, dass sie an einen Bach gekommen waren.

„Eh... Kann man das denn hier, ich meine...,“ begann er, wurde jedoch vom Blonden unterbrochen.

„Keine Angst, das Wasser ist ziemlich sauber. Krokodile oder so gibt es hier nicht, mach dir keine Sorgen!“, meinte er freundlich, ehe er auch schon damit begann sich auszuziehen. Hemd, Hose und Schuhe landeten am steinigen Ufer, bei seinen Shorts zögerte er jedoch. Da er nicht wusste, wie er reagieren würde, ließ er sie an und stieg einfach zu ins seichte, klare Wasser. Braden war leicht errötet, weshalb wusste er nicht, doch er tat es ihm gleich und zog sich ebenfalls bis auf die Shorts, die eigentlich Cain gehörten, aus. Zaghaft folgte er ihm ins Wasser, es war ziemlich warm und wirklich sehr sauber. Ein paar kleine Fischchen streiften seine Füße, was ihn zu einem leisen Glucksen bewegte.

„Angenehm, oder?“, fragte der Blonde, Braden nickte leicht und setzte sich auf einen großen Stein, der in der Mitte des Bachs stand. Die Füße ließ er ins Wasser baumeln. Lange Zeit saß er einfach nur so da, dann schreckte er jedoch plötzlich auf. Cain hatte seine nassen Hände auf seine Schultern gelegt, sanft entfernte er die eingetrockneten Blutreste. Er schien gar nicht zu bemerken, dass der Brünette leicht zitterte, fuhr einfach in seinem Handeln fort.

„Ist das auch angenehm...?“, fragte er leise, Braden nickte leicht und ließ sich weiterhin sauber machen. Sein Zittern wurde stärker, nun bemerkte es der Ältere auch. Er sah verwundert in Bradens Gesicht.

„Ist dir kalt?“ Seine Augen weiteten sich leicht, er schlang seine Arme um ihn und drückte ihn an seine Brust. Braden bekam kaum noch Luft, sein Gesicht war komplett rot. Ihm war nicht kalt gewesen, nur ein bisschen frisch, aber nicht kalt. Es war eher die Nähe, die ihm zusetzte. Aber er musste zugeben, dass es so ganz angenehm war, denn er wurde schnell ruhiger und lehnte seinen Kopf gegen die breiten Schultern. Ja, es war wirklich angenehm...
 

„Hey, wach auf...“

Müde schlug Braden die Augen auf. Er blickte direkt in Cains Gesicht, was ihn leicht zusammenzucken ließ. Es war ihm einfach noch etwas peinlich, dass er so hilflos war.

„Du bist vorhin eingeschlafen... Aber das ist gut, du musst dich schließlich noch ein bisschen auskurieren,“ meinte er fröhlich, ehe er Braden beim aufsetzen half und ihm einen Becher hinhielt Der Jüngere trank einen Schluck daraus, dann riss er die Augen auf und leerte den Rest in einem Zug. Danach leckte er sich noch die Lippen, das Zeug war echt lecker gewesen. Cain sah ihn lächelnd an.

„Hab mir gedacht, dass es dir schmeckt!“, sagte er sanft und wuschelte ihm die Haare durch. Wieder gluckste Braden, dann sah er ihn jedoch fragend an.

„Was war das?“, fragte er leicht verwundert, bis jetzt hatte er ja nur Wasser getrunken.

„Das ist Wasser gemischt mit etwas Erdbeer- und Melonensaft. Und natürlich Zucker,“ klärte er ihn auf, dann stellte er den Becher weg und sah seinen Schützling lange an. Anfangs hielt Braden diesem Blick stand, doch nach kurzer Zeit musste er den Kopf senken. Sein ‚Gastgeber’ seufzte leicht, dann legte er einen Arm um ihn und drückte ihn leicht an sich. Wieder errötete der Jüngere, blieb jedoch brav in seinen Armen liegen und verbarg sein Gesicht in seiner Halsbeuge.

„Wie verdienst du eigentlich dein Geld...?“, fragte er ihn leise, erneut seufzte Cain und ließ ihn los. Er schien etwas unglücklich zu sein, seine Augen strahlten nicht so sehr wie sonst.

„Na ja... Ich wollte es dir noch nicht sagen, weil ich nicht weiß, wie du darauf reagieren willst... Hat sich ja viel geändert die letzten 400 Jahre...,“ begann er leicht zaghaft und deutete auf seine Brust. „Du hast Vin und Leigh doch kennen gelernt... Na ja... Ich bin so eine Art männliche Hure, sie bezahlen mich für Sex und so...“

Kurzzeitig stockte Braden der Atem, dann neigte er den Kopf und sah ihn ungläubig an: „Warum? Warum machst du so was?“

Erneut seufzte sein Gegenüber, dann lächelte er jedoch leicht und legte einen Arm um Braden: „Na ja... Es ist einfach, und die beiden sind meine Freunde, darum...“

Nun seufzte dieser, nahm die Antwort aber zur Kenntnis und sah stur zu Boden. Beide sagten lange Zeit nichts, dann räusperte sich Braden jedoch und sah ihn an.

„Ich hab da eine Frage... Was genau ist mit dieser... Shy?“, fragte er ihn, Cain überlegte kurz und legte sich dann hin.

„Na ja... Ich weiß nicht viel über sie... Sie lebt seit ein paar Jahren und Max´ Obhut... Und ist extrem eifersüchtig. Sie hasst es, wenn Max jemand anderes außer ihr umarmt. Bei mir ist es ja nicht so schlimm, aber bei jedem anderem...,“ erzählte er ihm, beendete den Satz aber nicht. Er zögerte etwas, dann lächelte er jedoch und wuschelte ihm wieder durch die Haare.

„Max findet dich süß...,“ meinte er, woraufhin der Jüngere leicht nickte, dann jedoch das Gesicht verzog.

„Hab ich bemerkt...,“ murmelte er und legte sich nun ebenfalls wieder hin, nahm allerdings so viel Abstand von Cain wie möglich. Dieser lachte leise und zog ihn wieder an sich.

„Weißt du... Er hat schon hunderte Typen gehabt, er hat sie einfach nur ausgenutzt... Aber mir scheint, er ist richtig verliebt in dich....“

Abermals stockte Braden der Atem, diesmal kriegte er sich aber schneller wieder ein. Irgendwie schmeichelhaft, aber irgendwie auch unangenehm.

„Und was ist mir dir? Was bist du?“, fragte Cain plötzlich, deutete jedoch zuerst auf sich. „Ich bin ja bi, mag Männer aber lieber... Eigentlich schlaf ich ja nur noch mit Leigh, weil ich Geld dafür krieg... Sonst würde ich es überhaupt nicht machen...“

Die Antwort ließ auf sich warten, denn Braden dachte angestrengt nach und druckste ein wenig herum. Schließlich fasste er sich ein Herz, er vertraute dem Blonden schließlich, und errötete wieder leicht: „Okay... Also, ich hatte schon total viele Freundinnen, Sex hatte ich auch schon... Aber irgendwie hab ich mich in letzter Zeit lieber mit Jungs abgegeben... Ist vielleicht nur so eine Phase, aber vielleicht bin ich ja auch bi...“

Innerlich jubelte Cain, doch er riss sich zusammen und drückte ihn lediglich leicht an sich heran. Wieder schwiegen sie eine Weile lang, ehe sich Cain aufsetzte und Braden mit in die Höhe nahm. Er half ihm beim Anziehen, kämmte seine blonden Haare durch und verließ dann zusammen mit ihm die Hütte. Braden fragte nicht nach weshalb sie jetzt weggingen, er blieb einfach hinter Cain und versuchte sich vor der Sonne zu schützen. Sie gingen wieder in die Stadt, sie war wie ausgestorben. Irgendwie logisch, in dieser Hitze ging auch niemand raus.

„Ich gehe jetzt jagen... Bis dahin passt Max auf dich auf, wir sehen uns...,“ meinte er in einem sanften Tonfall und drückte ihn leicht an sich, ehe er ihn in eine Seitengasse schob und verschwand. Braden verharrte kurz, dann ging er jedoch weiter und erblickte Max und Shy. Zweitere lag auf einer Schicht aus Kartons und schlief, während der Junge neben ihr saß und gerade etwas trank. Bier, wie sich herausstellte. Als er jedoch Braden entdeckte, erhob er sich und rannte auf ihn zu um ihn zu umarmen.

„Braden...,“ meinte er hoch erfreut, blieb aber in Anbetracht des schlafenden Mädchen sehr leise. „Was machst du denn hier...?“

„Cain sagte, du würdest auf mich aufpassen...,“ murmelte der Angesprochene, wurde dann aber auch schon auf ein weiteres Stück Karton gezogen und an einen warmen Körper gepresst.

„Schön...,“ säuselte er mit einer Stimmlage, die Braden erschaudern ließ. Er legte seinen Kopf auf dem des Brünetten ab und verharrte eine Weile so, sah ihn dann aber wieder in die Augen.

„Wie geht’s dir denn eigentlich heute?“, fragte er, woraufhin dieser etwas überlegte und sich schließlich aus seinem Griff befreite.

„Besser...,“ meinte er nur knapp, Max lächelte ihn an und streichelte ihm etwas über den Rücken. Er nutzte den Zustand der schlafenden Shy anscheinend so richtig aus. Braden ließ ihn gewähren, auch wenn es etwas seltsam war. Er fand Max eigentlich sogar ganz niedlich, doch es ging ihm eindeutig zu schnell. Doch er wollte auch nicht undankbar sein, weshalb er alles zuließ. Sogar als Max damit anfing seinen Hals zu küssen blieb er still, als er damit aufhörte war er jedoch richtig erleichtert. Diese Erleichterung währte jedoch nicht lange, denn Max weckte Shy und nahm sowohl sie als auch Braden bei der Hand, um sie in ein verlassenes Wohnhaus zu führen. Braden konnte seinen Augen nicht trauen, als er sah, dass Max der Kleinen ein Messer in die Hand drückte, doch er hatte nicht genug Zeit sich darüber Sorgen zu machen. Der Kleinere drängte ihn nämlich schon in eine Wohnung, schloss die Tür hinter sich und stieß ihn dann auf eine staubige, alte Matratze. Braden riss die blauen Augen auf und bekreuzigte sich innerlich. Jetzt war es offiziell: Max wollte ihn!

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So, hier mal ein neues Kappi ^_^

Ist nicht sooo gut geworden, finde ich. Aber trotzdem bin ich ganz zufrieden damit XD

Das nächste Kapitel wird sich wieder besser, hoffe ich jedenfalls XD

Über Kommentare würde ich mich freuen^^
 

Lg.Nahkampfsocke

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Nach einer Weile war Braden fertig, und auch Cain hatte sich umgezogen. Wie immer baumelte seine Schrotflinte an seinem Gürtel. Die beiden machten sich wieder auf den Weg zur Stadt, redet taten sie dabei nicht. Cain hatte ein leicht schmerzverzerrtes Gesicht, anscheinend entfalteten die Schmerzen erst jetzt ihre volle Wirkung. Und Braden war noch immer leicht beschämt aufgrund seines feuchten Traums.

„Bleib mal stehen,“ meinte Cain plötzlich, der Jüngere stoppte abrupt ab und sah ihn verwundert an. Der Blonde ging in die Hocke, dann packte er plötzlich zu und hielt schließlich seinen Fang hoch. Es war eine gewaltige Heuschrecke, mindestens sechzehn Zentimeter lang. Das Tier zirpte ärgerlich, doch schließlich war es still und machte seinen letzten Zuckungen. Cain verstaute es in einer Tasche, die an seinem Gürtel befestigt war, und grinste Braden an.

„Die schmecken lecker!“, meinte er fröhlich. „Hat man früher eigentlich auch Heuschrecken gegessen?“

Braden schüttelte angeekelt den Kopf: „Nein... Jedenfalls nicht bei uns. Und vor allem nicht so Riesige....“

Nun legte der Ältere verwundert den Kopf schief, er schien zu überlegen.

„Und was habt ihr denn so an Fleisch gegessen?“, fragte er schließlich, Braden überlegte eine Weile.

„Na ja... Rind, Schwein, Lamm, Huhn, Truthahn, Ente, Gans, Fisch...,“ zählte er auf. „Manche haben auch schon Bärenfleisch gegessen... In anderen Ländern hat man aber auch andere Tiere gegessen...“

„Oha... Das Meiste ist total teuer,“ murmelte Cain, ehe er selbst ebenfalls nachdachte. Doch er sagte nichts, ging einfach nur weiter. Nach einer Weile waren sie da, Cain nahm seinen Schützling am Handgelenk und ging mit ihm durch die recht belebten Straßen. Anscheinend waren sie hier im Stadtzentrum, es war bunt und relativ laut hier. Irgendwie angenehm. Er ließ sich von seinem neuen Freund einfach quer durch die Gegend ziehen, vor einem kleinen Stand blieb er stehen. Braden ließ ihn einfach machen, er wusste nicht, was er da vor hatte. Schließlich kam der Blonde wieder zu ihm, er hielt zwei gebratene Spieße hoch. Auf dem einen steckte die Heuschrecke, auf dem anderen ein Stück Fleisch.

„Hier, nimm. Das ist Hirsch... Ich denke, so was könnte dir schmecken,“ meinte er und drückte ihm den einen Spieß in die Hand. Probeweise schnupperte Braden daran. Roch gar nicht schlecht. Vorsichtig nahm er einen Bissen. Schmeckte ganz gut, weshalb er sofort weiter aß. Cain lächelte ihn an, ehe er von seiner Heuschrecke abbiss. Der Chitinpanzer des Insekts knackte zwischen seinen Zähnen, doch er zerkaute die Splitter gemeinsam mit dem Rest einfach und schluckte alles runter. Es schien ihm zu schmecken, denn er leckte sich die Lippen und biss erneut ab. Als die beiden fertig gegessen hatten, wuschen sie sich die Hände an einem Brunnen und streiften dann fast schon ziellos weiter. Es dauerte nicht lange, bis ein Mann und eine junge Frau auf sie zukamen. Es waren Vin und Leigh, zweitere quiekte erschrocken auf. Ihr Blick klebte an Cains verbundener Schulter.

„Was ist das!?“, fragte sie angeekelt, als sie das angetrocknete Blut am Verband sah, Vin neigte den Kopf.“ Seht übel aus...“

Cain lächelte leicht verzerrt und kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Ach, das war nur meine Beute. Das Vieh hat sich gewehrt!“

Nun verzogen die beiden vor ihm das Gesicht, ehe sie sich Braden besahen.

„Warum hast du den Kleinen wieder mitgebracht?“, fragte nun Vin, woraufhin der Blonde seinen gesunden Arm um seinen Schützling legte. Der Brünette sah leicht verlegen zu Boden, er sagte nichts.

„Ich muss mich doch um ihn kümmern!“, meinte er lächelnd, ehe er ihm die Haare verwuschelte und ihn an sich drückte. Leigh zog eine ihre gezupften Augenbrauen hoch, dann zupfte sie ihr kurzes Röckchen zurecht und sah Cain fragend an: „Heute kannst du nicht, oder?“

Ein Nicken kam von Cain, sowohl Vin als auch Leigh schienen enttäuscht zu sein.

„Schade...,“ murrte der dunkelhaarige Mann, grinste dann jedoch leicht und klopfte seinem Kumpel auf den Rücken.

„Na ja, kann man nichts machen! Wir sehen uns dann wieder, wenn du gesund bist, oder? Und bis dahin kriegst du das!“, meinte er nur, ehe er ein Bündel Geldscheine aus der Hosentasche zog und es ihm reichte. „Schließlich sollst du uns nicht verhungern!“

Die beiden verabschiedeten sich schnell von ihm, dann verschwanden sie aber auch schon wieder. Braden hatte einen leicht verwirrten Gesichtsausdruck, was Cain innerlich zum Grinsen brachte. Er war schon süß... Kurz schüttelte er den Kopf, dann lächelte er ihn jedoch wieder an und zog ihn in Richtung Einkaufszentrum.

„So, wir gehen jetzt wieder shoppen!“, meinte er mit einem recht fröhlichen Tonfall, der Brünette nickte nur leicht und ging neben ihm her. Cains Freunde waren schon ziemlich seltsam...
 

Als erstes ging es in eine Apotheke. Cain sprach im Moment mit der Apothekerin, welche gerade leicht überfordert war.

„Also, sie brauchen junge Maden?“, fragte sie ihn, woraufhin er nickte.

„Ja, sie müssen noch etwa eine Woche halten, ich kann sie nämlich erst Morgen ansetzen. Und bis die Wunde genug Schorf gebildet hat, dauert es ja auch noch,“ meinte er, die Apothekerin begann bei diesen Worten in den Regalen zu kramen. Schließlich hatte sie gefunden wonach sie gesucht hatte. Lächelnd drückte sie Cain eine Box mit vielen kleinen Maden in die Hände, sie bekam einen Geldschein. Die Maden kosteten anscheinend nur einen Dollar, sie waren wohl die billigste Behandlungsmethode.

„Komm, gehen wir weiter!“ Cains Stimme ließ ihn aufschrecken, doch er nickte und ließ sich in einen Lebensmittelladen führen. Diesmal kauften sie recht viel ein, unter anderem kleine Fläschchen, die mit sehr dickflüssigem Obstsaft gefüllt waren.

„Damit du schneller gesund wirst,“ hatte der Blonde nur gemeint. Desweiteren packten sie noch etwas Gemüse und sogar etwas Brot ein, alles in allem zahlten sie in etwa zwölf Dollar. Cain schien diese Summe verschmerzen zu können, schließlich hatte er noch ziemlich viel Geld dabei. Schließlich waren sie fertig, sie verließen das Einkaufszentrum. Eine Weile blieben sie noch in der Stadt, dann steuerten sie jedoch wieder Cains Häuschen an. Auf dem Weg fing der Blonde ein paar weitere Heuschrecken, er tötete sie und verstaute sie dann alle in der Tasche.

„Du bringst mir Glück!“, meinte er grinsend zu Braden, dieser nickte nur und sah zu Boden. Nach einer guten halben Stunde waren sie angekommen, beide traten ein. Zuerst wurden die Einkäufe verstaut, dann zog sich Cain bis auf die Shorts aus und legte sich ins Bett.

„Leg dich jetzt auch schlafen, du musst schließlich wieder zu Kräften kommen!“

Braden nickte leicht, ehe er sich auszog und sich neben ihn legte. Seine Lider wurden sofort schwer, nach wenigen Minuten war er eingeschlafen. Er hatte Recht gehabt, er musste sich wieder auskurieren. So blass und mager wie er jetzt war konnte er schließlich nicht bleiben...

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Tja, ich melde mich auch mal wieder. Ich mag das Kapitel eigentlich ganz gern, und... Hmm.... Und gegen ein paar Kommis hätte ich nichts einzuwenden XDD
 

Lg.Nahkampfsocke

Lass' mich nicht leiden

Die Nacht verlief ziemlich unruhig. Um Mitternacht herum begann Cain leise zu keuchen, immer wieder verkrampfte er sich, sein Atem war flach und unregelmäßig. Braden wachte davon auf, einschlafen konnte er danach nicht mehr. Besorgt legte er dem Älteren eine Hand auf die Stirn.

„Fieber...,“ murmelte er sehr leise, er schluckte hörbar. Cain keuchte wieder auf und öffnete langsam die Augen. Er lächelte sichtlich gequält, ehe er wieder von einigen Krämpfen heimgesucht wurde.

„Ich seh mir deine Wunde mal an...,“ meinte Braden, stand auf, schaltete das Licht an wickelte den durchgebluteten Verband von Cains Arm. Dieser presste die Lippen aufeinander, doch um ein weiteres Keuchen kam er nicht herum. Mit getrübten Augen besah er seine Wunde, Braden tat es ihm gleich. Beiden stockte kurzzeitig der Atem. In der kurzen Zeit hatte sich die Wunde schon total entzündet, sie war komplett vereitert.

„Du musst zum Arzt...!“, stellte Braden fest, der Blonde schüttelte jedoch den Kopf.

„Nein... Es geht nicht...,“ keuchte dieser Schmerz erfüllt. „Hilf du mir bitte...“

Seine braunen Augen sahen ihn bittend an, mit einem Seufzer erfüllte Braden seine Bitte. Er holte wieder das Verbandszeug, dazu noch ein Messer und ein Feuerzeug. Da er sich nicht sonderlich gut in diesem Gebiet auskannte, befolgte er einfach Cains Anweisungen. Er hielt die Klinge einige Zeit lang in die Flamme, dann schnitt er damit die Geschwüre auf. Es musste wahnsinnig wehtun, denn der Blonde musste sich wirklich zusammenreißen nicht aufzuschreien. Eilig desinfizierte Braden die Wunde, dann presste er einen sauberen Verband darauf und wickelte schließlich die Mullbinden um seinen Arm.

„Danke...,“ hauchte Cain schwach und versuchte sich an einem Lächeln, doch er verkrampfte sich schon wieder. Der Jüngere war noch immer sehr besorgt, Cain sah ganz und gar nicht gut aus. Was hatte er bloß? Anscheinend eine Art Wundstarrkrampf oder so etwas in der Art... Lange Zeit schwiegen die beiden, dann stand Braden jedoch auf.

„Ich werde dir schnell etwas aus der Apotheke holen,“ meinte er ruhig, nahm sich etwas Geld und zog sich schnell wieder an. „Ich beeile mich auch...!“

Cain wollte ihn noch aufhalten, doch es war zu spät. Er hatte die Hütte bereits verlassen.
 

Es war noch immer dunkel draußen, Braden hatte ein kleines bisschen Angst. Irgendwo weit in der Ferne hörte er einen Puma brüllen, er schauderte leicht und lief schneller. Schließlich kam er schwer atmend und verschwitzt an, keuchend stützte er sich an einer Hauswand ab und wieder zu Kräften zu kommen. Er musste zugeben, dass er etwas Angst hatte. Ohne Cain an seiner Seite fühlte er sich unwohl, doch das musste er jetzt alleine schaffen. Er atmete noch einmal tief durch, ehe er tiefer in die Stadt ging. Auf den Straßen waren nicht sonderlich viele Leute zu sehen, doch zwei Gesichter kamen ihm bekannt vor. Es waren Max und Shy. Neben den beiden standen zwei ihm unbekannte Jungs, einer davon saß auf dem Wegrand und sah zu ihnen hoch. Braden zögerte etwas, sollte er zu ihnen hingehen? Schließlich hatte ihn Max fast vergewaltigt... Doch Cain war ihm im Moment wichtiger, so fasste er sich ein Herz und lief auf die kleine Gruppe zu. Shy hob ihren Kopf, als er bei ihnen angekommen war.

„Braden,“ meinte sie nur knapp und zog ihren Aufpasser am T-Shirt. Dieser grinste leicht verlegen, seine Augen blitzen im Licht der Straßenlaternen auf.

„Hey, Alter!“, begrüßte er ihn und ging einen Schritt auf ihn zu, blieb jedoch doch ziemlich weit von ihm entfernt. Anscheinend bereute er seine Tat, es fiel ihm recht schwer den Blickkontakt zu halten.

„Cain hat Fieber, seine Wunde hat sich entzündet, ich muss in die Apotheke, Medizin besorgen...,“ meinte Braden etwas nervös. Max zuckte zusammen, er flüsterte dem einen Jungen etwas ins Ohr.

„Die Apotheke ist geschlossen...,“ meinte dieser dann, er zupfte etwas an seinen rosa Stulpen herum und beredete etwas mit dem dritten Jungen, einem großen Blonden. Er grummelte etwas, dann sprintete er jedoch los und kehrte keine fünf Minuten später mit einem Vorschlaghammer in den Händen zurück. Bradens Augen weiteten sich beträchtlich. Wollten sie damit etwa in die Apotheke einbrechen? Die Frage klärte sich von selbst: „Gut, ihr schlagt die Scheiben ein, macht das Licht an und haltet Wache, wir nehmen die Sachen und laufen dann zu Cain, okay?“

Mit diesen Worten legte der zweite Schwarzhaarige einen seiner Arme um Bradens leicht knochige Schultern, Er war ein ganzes Stück kleiner als er selbst, wirkte aber gleichzeitig um einiges selbstsicherer. Der Brünette wollte noch etwas sagen, doch ehe er es so richtig realisierte, wurde er von den dreien auch schon mitgezogen. Shy trottete einfach nur gelassen hinterher, sie kam erst einige Minuten nach ihnen an.

„Gut, geht ihn Deckung...,“ murmelte der Blonde ruhig, er holte aus und ließ den Vorschlaghammer auf die Glasscheibe zurasen. Glassplitter flogen umher, sie verfehlten die Umherstehenden nur um Haaresbreite. Von da an ging es schnell. Max sprang durch das zertrümmerte Fenster, schnell hatte er den Hauptschalter gefunden und legte ihn um. Es wurde hell, nun kletterte der mit den Stulpen in die Apotheke, er wühlte in den Regalen umher und ließ einige Dinge mitgehen. Nach wenigen Minuten war alles zu Ende, die vier Jungs rannten in Richtung Vorstadt. Einzig und alleine Shy, blieb zurück, sie kam auch nun eher langsam hinterher. Komisches Mädchen...
 

Gute zehn Minuten später waren Braden und der kleine Schwarzhaarige, er hatte sich als Lenny vorgestellt, auf den Weg zu Cains Hütte.

„ Ich denke mal, ich hab die richtigen Sachen mitgenommen...,“ keuchte Lenny im Laufen, er lächelte leicht und drückte die Arzneimittel an seine Brust. Der Angesprochene nickte lediglich, er konnte nicht reden. Seine momentane Verfassung ließ es einfach nicht zu, er musste sich zusammenreißen um nicht zu kollabieren. Noch waren seine Muskeln zu schwach und verkümmert, das Laufen tat ihm wirklich nicht gut. Glücklicherweise kamen sie bald an, sie rannten die Tür förmlich ein und stürzten auf das Bett zu. Cains Zustand hatte sich mittlerweile verschlechtert, immer wieder wurde er von Krämpfen geschüttelt, sein Atem war flach und unregelmäßig. Aus getrübten Augen sah er zu seinem Schützling und dessen Begleiter, er lächelte schwach: „Da bist du ja wieder... Ich hab mir Sorgen gemacht...“

Augenblicklich verzog er das Gesicht, er keuchte schmerz verzerrt auf und krümmte sich leicht.

„Ruhig, ganz ruhig...,“ säuselte Lenny, er nahm eine Spritze und ein kleines Gläschen mit einer klaren Flüssigkeit. Diese zog er hoch, er setzte die Nadel in der Nähe der wieder ziemlich stark vereiterten Wunden an. Danach injizierte er noch eine andere Flüssigkeit, den Rest ließ er auf dem Tisch liegen.

„Wenn er wieder Krämpfe bekommt, spritz ihm einfach zwei Zentiliter von beiden Sachen, das dürfte ihm helfen,“ erklärte der Schwarzhaarige, ehe er sich verabschiedete und wieder in die Stadt lief. Nun waren Braden und Cain wieder alleine. Der Jüngere setzte sich auf die Bettkante, er sah seinen Retter leicht traurig an. Es schien ihm schon ein bisschen besser zu gehen, denn er war jetzt recht ruhig und verzog sein Gesicht auch nicht mehr alle paar Sekunden.

„Sag mir bitte, wenn du was brauchst...,“ meinte Braden leise, er wandte seinen Blick ab und seufzte lang gezogen. Lange Zeit herrschte Stille zwischen den beiden, dann stand der Brünette jedoch auf und tränkte einen Lappen mit Wasser. Vorsichtig beugte er sich über Cain und tupfte zuerst sein Gesicht, dann seinen Oberkörper und schließlich noch seine Arme behutsam ab. Er lächelte leicht: „Du warst so verschwitzt...“

Der Blonde verzog die Mundwinkel leicht nach oben, keuchte dann aber doch wieder auf und schloss wieder die Augen.

„Danke...,“ meinte er leise, gähnte und versuchte dann wieder einzuschlafen. Braden blieb eine Weile lang einfach nur neben ihm sitzen, dann legte er den Lappen weg und schaltete das Licht aus, um sich gleich darauf neben Cain zu legen. Ein paar Stunden Schlaf würden ihm sicherlich gut tun...
 

Braden erwachte durch ein Rütteln an seiner Schulter. Müde öffnete er die Augen, er blickte in Cains Gesicht. Dieser lächelte und strich sich über seine Bartstoppeln: „Gehst du mit mir zum Bach?“

Leicht verwundert setzte sich der Jüngere auf und kratzte sich am Kopf. War Cain etwa schon wieder überm Berg? Er warf einen Blick auf Cains Arm. Der Verband war durchblutet, und von der Schulter abwärts zitterte er stark. Braden seufzte leise und fasste nach Cains Hand.

„Tut es weh?“ Der Blonde schien kurz zu zögert, doch letztendlich nickte er und ließ sich neben Braden auf dem Bett nieder.

„Schon. Außerdem ist er irgendwie ganz taub... Fühlt sich widerlich an,“ meinte er kleinlaut, grinste dann aber breit und zupfte an seinem Hemdärmel herum. „Gehen wir jetzt zum Bach?“

Für einen Moment wollte Braden den Kopf schütteln, doch letzten Endes ließ er es sein und stand einfach auf, so dass er auf Cain hinab sehen konnte.

„Ich sollte hier der sein, der Schmerzen hat...,“ murmelte er und beugte sich vor, so dass er seine dürren Arme um Cains Hals schlingen zu können. „Ich bin der hilflose Junge aus der Vergangenheit... Du bist mein Beschützer... Du darfst nicht verletzt sein...“

Cain verstand nicht, was Braden damit sagen wollte, doch er nahm es einfach mal als Pseudo-Liebesgeständnis hin und legte Braden seine gesunde Hand auf den Rücken. Der Jüngere schauderte leicht, beruhigte sich aber recht schnell wieder und küsste Cain freundschaftlich auf den Kopf.

„Okay... Gehen wir zum Bach. Da mach ich dir einen neuen Verband...,“ flüsterte er, ehe er sich von seinem Beschützer löste. Er packte das Verbandszeug in eine Tasche, dann ging er zu Cain und nahm seine Hand. Er lächelte schwach.

„Lass uns gehen...“

~_~
 

OMG, ich hab weitergeschrieben! :D Yay, ich bin so gut... XD

Nya... über etwas Rückmeldung würd ich mich freuen. Ich krieg eh kaum Kommentare...<_<
 

Grüße,

Nahkampfsocke♫



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  Valandriel
2011-02-25T21:07:28+00:00 25.02.2011 22:07
aso ich hab mir jetzt mal die komplette FF durchgelesen und muss dir ein echtes lob aussprechen...
mir gefällt dein schreibstiel und auch die störy... die charas sind auf einer art liebevoll beschrieben (zumindest die hauptchas) und sie wachsen einen im verlauf der kapitel echt ans herz...
ich kann also nur hoffen das du irgendwann die motivation findest diese FF weiter zu schreiben..
ich muss zugeben das mir die neugierde wie diese geschichte wohl weiter geht richtig unter den fingernägeln brennt und das ich es wirklich schade fände wenn dass nun das 'ende' wäre...

ich weiß wie schwer es ist soetwas weiter zu führen wenn man die motivation verloren hat und es so lange hat liegen lassen...
aber ich kann halt nur hoffen...
vill ziehst du aus diesen kommi ja etwas mut... ich würde es mir wünschen...
naja...
auf das ich dir beim nächsten kapitel wieder nen kommi schreiben kann ^^
lg und gutes gelingen
Von:  Valandriel
2011-02-25T18:26:48+00:00 25.02.2011 19:26
hey ^^
ich bin zufällig auf diese ff gestoßen und dachte ich les mal probehalber das erste kapitel ^^
ich muss sagen du hast mir das echt schmackhaft gemacht ^^
gut geschrieben... auch wenn ich leicht verwirrt bin *kicher*
bin gespannt wie es weiter geht ^-^
Von:  TheFox
2011-01-08T00:09:36+00:00 08.01.2011 01:09
Habs durch zufall gefunden...
und ich finds gut ^__^
die story echt spannendt ^//^

würd gerne wissen wie´s weitergeht >///<
außerdem sind die Charas putzig *grins*

*grübel* mhm was kann ich noch sagen...
ich mag das FF *zu fav. mach*
Von:  _Zombiekeks_
2009-04-08T11:36:11+00:00 08.04.2009 13:36
So, also das Kapitel an sich ist gar nicht so spannend, es zeigt eben ein bisschen was von dem Leben der beiden, hätte mir vielleicht ein bisschen mehr Spannung oder auch gewünscht das Braden vielleicht noch ein bisschen an seinen Traum denkt, Cain unbewusst anstarrt oder so, aber so wie du es geschrieben hast finde ich es auch super, gefällt mir wirklich gut^^ Und vor allem liebe ich deinen Schreibstil, also mach so weiter und ich bin gespannt was noch aus den beiden so wird^^
Von:  _Zombiekeks_
2009-03-22T01:14:51+00:00 22.03.2009 02:14
Also ich muss sagen das mir die Entwicklung der Story immer mehr zusagt, ich bin wirklich gespannt was noch so alles mit Braden und Cain und Max und so noch passiert, hast aber auch an so einer pikanten Stelle abgebrochen, sowas macht man doch nicht^^ XD Also ich bin wirklich gespannt und freue mich auf das nächste Kapitel^^ Auch wenn ich mir deine Zukunft ein wenig trostloser vorgestellt habe, es wirkt jetzt zwar alles futuristischer, aber halt nicht ganz so wie das erste Bild vermittelt wurde^^ Aber gut, das ist nicht so schlimm, es geht ja auch mehr um die Charas und die entwickeln sich wirklich mehr als prächtig^^ Schreib ganz schnell weiter Süße^^ *knuffel* *kiss*
Von: abgemeldet
2009-03-03T14:42:19+00:00 03.03.2009 15:42
Oha. Die Welt ist also gar nicht mal so futuristisch in der Zukunft xD
Von: abgemeldet
2009-02-18T18:12:34+00:00 18.02.2009 19:12
Ähm, erst mal: äußerst interessant xD Ich bin gespannt wies weiter geht und wie die Stadt aussieht. Und schlimm, dass wir Menschen es nicht lassen konnten und es noch zwei weitere Weltkriege gab :/ Also, mal zusammenfassend: ich denke, klasse Story! Weiter so.
Von:  _Zombiekeks_
2009-02-17T20:04:51+00:00 17.02.2009 21:04
Wow, ein sehr kurzes Kapitel, aber doch sehr emotional und aussagekräftig, das gefällt mir wirklich unheimlich gut und dein Schreibstil ist einfach nur unübertroffen, ganz egal was du sagst, ich finde du schreibst unheimlich schön^^ Außerdem gefällt es mir wie sich Kain landsam an Braden ranmacht, wenn auch nicht ganz sichtbar, ich habs erkannt und bin gespannt was noch aus den beiden wird^^ XD Außerdem gefallen mir deine neuen Charas, ich freue mich schon sehr auf ihr Debüt^^ Ich hoffe sehr du bringst die Story fertig, da könnte man echt ein gutes Buch draus machen und ich wär deine erste Käuferin^^ <3
Mach nur so weiter Süße!^^ <3 *knutsch*
Von:  _Zombiekeks_
2009-02-10T20:10:48+00:00 10.02.2009 21:10
Wow, die Geschichte gefällt mir jetzt schon unglaublich gut und ich bin gespannt was noch so alles passiert und wegen den widerlichen Stellen brauchst du dich nicht zu entschuldigen, zumindest nicht bei mir, ich mag sowas nämlich auch ausgesprochen gerne, habe früher einige solche Geschichten geschrieben^^ XD Naja wie dem auch sei, gefällt mir unglaublich gut, kannst toll schreiben, die Story ist spannend, was will man eigentlich mehr?^^ Schreibs zuende und mach ein Buch daraus, ich bin mir sicher das es viele Leute lesen würden^^


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