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Erschöpfung [in Überarbeitung]

[KakuzuxHidan - entstanden aus einem Oneshot]
von

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Die Treppe

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Erinnerungen

Sumiri war eigentlich gar nicht so heruntergekommen wie Kakuzu es in Erinnerung hatte. Vielleicht verwechselte er es aber auch nur. Er hatte in seinem unnatürlich langen Leben so viele Dörfer in Augenschein genommen, so viele von ihnen zerstört oder zumindest deren gesamten Bewohnern das Leben genommen, auf der Suche nach qualifizierten Shinobis, deren Leben spendende Organe er sich aneignen konnte, nach einem guten und befriedigendem Kampf. Rastlos, ja, so hätte man ihn damals beschreiben können. Auch wenn er sich nicht an alles glasklar erinnern konnte.

Wie lange war es her, dass er Takigaruke verlassen hatte? 90 Jahre? 91 Jahre? Irgendwann hatte er aufgehört jedes Jahr penibel zu notieren, wichtige Ereignisse nieder zu schreiben. An den Schmerz den er damals gefühlt hatte als die Ältesten ihn, verwundet wie er war, mit Verachtung und Hass empfingen und für das fehlgeschlagene Attentat auf Konohas Hokage bitter bestraften, ihm fast das Leben nahmen, nein, an diesen Schmerz würde er sich sein Leben lang erinnern. Auch wenn dieses Gefühl mit der Zeit nachgelassen hatte, es war immer noch da. Irgendwo, zwischen den fünf Herzen, deren Plätze auch einst die Organe Takigarukes Ältester eingenommen hatten. Deswegen war es klüger Schatten und Lücken in die Erinnerungen einzulassen.

Der Bankier seufzte.

Mittlerweile starrten ihn die Händler, die gerade dabei waren ihre Stände abzubauen, wie auch die restlichen Dorfbewohner von denen manche den Sonnenuntergang bei einer Tasse Tee auf den Veranden der Cafés genossen, an. Kein Wunder. Ohne größere Bemühung trug er einen bewusstlosen S-Class Shinobi auf seinem Rücken, der dazu auch noch eine fast ebenso große Sense auf wiederum seinen Rücken geschnallt hatte. Und dann noch diese tiefschwarzen Mäntel mit den blutroten Wolken. Nicht gerade ein Outfit, was Kakuzu als unauffällig bezeichnen würde. Aber so waren nun mal die Regeln, es war ihre Uniform und sie hielt sie war. Bequem war sie auch. Und aufgefallen war Kakuzu schon immer.

Er grinste unter seiner Maske. Manchmal wollte er sich seinen Mantel und den Stoff der sein Gesicht verbarg in einer so gefüllten Umgebung vom Leib reißen, einfach nur um die schreienden und um ihr Leben laufenden Menschen zu beobachten. „Monster!“, schrieen sie in seiner Fantasie. Und ja, er war ein Monster. Und das war ein Fakt, der sein Leben einfacher gestaltete. An die Lebenserfahrung gekoppelt, versteht sich. Er hatte sein ganzes Leben auf dem Schlachtfeld verbracht, für die Ideologie und Loyalität, dann für Hass und letztendlich für Geld. All möglichen Jutsus hatte er bereits gesehen, am eigenen Leib erfahren und sie zu kontern gelernt. Nein, ihn könnte nichts mehr überraschen.

Plötzlich wurde er sich Hidans Gewichts bewusst. Ihn konnte nichts überraschen? Vielleicht war dieser Gedanke ja doch zu voreilig gefallen. Als er das erste Mal versucht hatte Hidan umzubringen und dieser eine Stunde nach seinem Herzstillstand aufgestanden war und ihn angebrüllt und aufs Letzte beschimpft hatte, da, ja, da war er etwas überrascht. Auch als die kommenden Versuche des Mordes fehlschlugen, verging diese Überraschung nicht. Mittlerweile hatte er Hidans Unsterblichkeit akzeptiert und in seiner mentalen Liste der möglichen Jutsus und möglichen Ninja-Phänomene notiert. Obwohl er immer noch nicht glauben konnte, dass sie tatsächlich durch einen Pakt mit seinem Gott, Jashin, oder wie auch immer er hieß, erschlossen worden ist. Hidan laberte immer viel Scheiße und pries sich selbst als besten Shinobi der Welt an. Und wer war es im Endeffekt, der den Arsch des Priesters retten musste (so wie jetzt zum Beispiel)? Ja. Er. Kakuzu.

An einem Stand kaufte er noch die Abendausgabe der Zeitung und schlenderte dann den Pfad hinauf, zur Schenke, aus der lautes Gelächter zu vernehmen war, ein Wirrwarr aus Stimmen und klirrendem Geschirr. Kakuzu hasste diesen Lärm. Wenn sie kein Zimmer frei hätten, würde er die anderen Gäste einfach umbringen. Auch wenn er zur Zeit gar keine Lust auf Auseinandersetzungen hatte.

Die Stimmen verstummten als er den etwas herunter gekommenen Laden betrat und festen, aber dennoch ruhigen Schrittes zur Theke ging. Der Wirt hatte gar keine Zeit auch nur den Mund zu öffnen, Kakuzu raunte ihn einfach nur an: „Ein Zimmer. Bis morgen. Das billigste. Für zwei. Jetzt.“

Der Wirt nickte eifrig und griff mit zitternden Händen nach dem rostigen Schlüssel, den er in Kakuzus kalte Hand fallen ließ.

„E-erste Etage, g-g-ganz rechts, mein H-Herr…“, stammelte er, die Augen voller Furcht.

Kakuzu brummte etwas als Antwort und befolgte die Wegbeschreibung. Das Zimmer war klein, hatte einen kleinen Balkon, einen Tisch, zwei Sessel und natürlich zwei Betten.

Kakuzu seufzte. Hidan war immer noch bewusstlos. Großartig. Er schmiss den Priester einfach aufs Bett und machte es sich auf einem der leicht zerfledderten Sessel bequem, die Abendzeitung aufschlagend. Doch sein Blick fiel auf den hilflos daliegenden Hidan, mit seiner ihn erdrückenden Sense.

Für einige Sekunden starrte er ihn einfach nur an. Und dann wurde ihm leicht flau im Magen, ja, so würde er das beschreiben, und so ein komisches Ziehen machte sich in seiner Brust weit. Er verstand dieses Gefühl nicht, aber von ihm gesteuert stand er auf, entnahm Hidans Sense, öffnete dessen Mantel leicht und deckte ihn zu. Genauso mechanisch öffnete er seinen Reisebeutel und bereitete die Spritze mit dem Schmerzmittel vor. Hidan zuckte nicht mal von dem Pieken zusammen.

Als er wieder auf dem Sessel saß, blickte er nochmals zum Bett und Bilder einer nicht ausgesprochenen Erinnerung spielten sich kurz vor seinem inneren Auge ab.

Schnell begann er sich in den Artikel über den zu reparierenden Brunnen am nördlichen Tor Surimis zu vertiefen.

Painkiller

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Für Jashin

„Jashin, was für ein heruntergekommenes Loch!“, fluchte Hidan vor sich hin, während er die Treppe hinunterging und einen Blick in den „Essbereich“ der Schenke warf. Durch die unzähligen Missionen mit Kakuzu hätte er eigentlich an Dreckslöcher wie dieses gewöhnt sein müssen, aber ab und an etwas Vernünftiges zu essen – ohne dabei irgendwelche nicht wirklich definierbaren Insekten unter seinen Füßen zu haben – war bitter nötig. Und so ein Zeitpunkt war genau jetzt wieder erreicht worden.

Zudem musste er raus, an die frische Luft. Einen klaren Kopf bekommen. Nannte man das so? Es war ihm jedenfalls scheißegal als er die Tür aufstieß und den ihm das Frühstück bringenden Wirt komplett ignorierte.

Es war warm draußen. Die Sonne stand weit oben. High Noon. Na toll, er hatte den halben Tag verpennt. Und Kakuzu schlief immer noch… Dieser…

Und da tauchten sie wieder auf, die detailreichen, verruchten Bilder vergangener Nacht… Die Stöße, Kakuzus blitzende Augen, das Gefühl von ihm genommen zu werden. Verdammt!

Vor Wut – oder war es Scham? Verwirrung? Trauer? Hidan jedenfalls konnte keine passende Beschreibung für dieses Gefühl finden - trat er gegen das modrige Schild der Schenke, das an der Kreuzung des Weges aufgestellt worden war und einsamen Wanderern das Finden des Gebäudes wohl erleichtern sollte. Es zerfiel in winzige Einzelteile und der brechende Laut ließ die passierenden Dorfbewohner leicht zusammenzucken.

Nein, mit diesem seltsamen Jüngling würden sich auch nicht die Wachen anlegen. Ignorieren und Überleben. Das war die Strategie des Dorfes. Und sie hofften sehr, dass der Silberhaarige und sein noch unheimlicher wirkender Begleiter Sumiri so schnell wie möglich verlassen würden.

„Verfluchte Scheiße…“, murmelte der Jashinist vor sich hin als er fast schon gleichgültig den Weg hinunter ins Zentrum des Dorfes schlenderte, seine Sense jedoch griffbereit. Man wusste ja nie. Aber ob er diesmal überhaupt eine Gefahr rechtzeitig erkennen würde, und seine Reaktionszeit so ausgefeilt sein könnte wie sonst, das war fraglich. Viel zu tief war er in seinen Gedanken versunken.

Ja, der Sex war - zum zweiten Mal - verdammt gut gewesen. Zwei der besten Höhepunkte seines Lebens, wenn er ehrlich war. Aber… Wieso verdammt noch mal mit Kakuzu?! Er –hasste- Kakuzu, seine stets herunterziehende Laune, seine Gier nach Geld, seinen Geiz, seine herablassende Art, seine Machtdemonstrationen, seine Stille, seine smaragdgrünen Augen, die schwarzen Fäden die so wundervolle Dinge mit seinem Körper anrichten konnten, seine festen Hände, seine tiefe Stimme, die einem Schauer über den Rücken laufen ließ, seine…

„VERDAMMT!“, schrie Hidan hinaus und als ihn der Händler des Standes, vor dem der Priester gerade zufällig stehen geblieben war, mit schlotternden Knien völlig verdattert anblickte und auch die anderen Kunden einen Schritt zurück taten, absolut gewillt um ihr Leben zu laufen, würde Hidan seinen Blick auch nur in die Richtung seiner monströsen Waffe heben, schrie er sie einfach nur an: „Glotzt nicht so, ihr Bastarde!“ und verließ den Stand.

Ja, Fluchen tat gut.

Jetzt noch ein bisschen über die hässliche Ware aufregen, über die Sonne die ihn blendete herziehen, einigen Dorfbewohnern mit seiner Sense Angst machen und dann, dann wäre es endlich wieder an der Zeit Blut zu vergießen…

Abrupt blieb er stehen und sah sich zum ersten Mal bewusst in Sumiri um. Mitten auf dem belebten Marktplatz im Sonnenschein stand er, die hellen Strahlen spiegelten sich auf eine beklemmende Art und Weise in seinen unnatürlichen, pinken Augen wieder. Er wirkte wie ein makelloser Dämon, der aus der Unterwelt in diese völlig unpassende und vollkommen gegensätzliche Ebene getreten war, um tausende von menschlichen Seelen zu verführen und mit sich in die Unterwelt zu ziehen.

Dieses Rattenloch mit all den freundlichen und völlig normalen Sterblichen erinnerte ihn zu sehr an Yugakure, seine „Heimat“. Gottverdammte Bastarde, Feiglinge, Lügner, verfickte Pazifisten! Automatisch griff seine Hand nach der dreischneidigen Sense und schwang sie majestätisch über seinem Kopf herum zu seiner rechten Seite. Seine Finger umklammerten den Griff fest. Automatisch nahm er seine typische Kampfstellung ein, bereit nach vorn zu hasten und sich auf eine beliebige Person zu stürzen, ihr die Klingen in den Körper zu rammen.

Und… warum eigentlich nicht, dachte er, das Blut bereits durch seinen Körper strömend, die Lust zu töten längst in seinen Augen lodernd. Lord Jashin wollte Blut und er musste es ihm geben. Das war der Pakt, das war woran er glaubte, das war wofür er sich verpflichtet hatte. Für immer.

Seine Hand machte sich selbständig und griff nach dem silbernen Symbol, welches bereits so viel Angst und Schrecken in den Ländern verbreitet hatte. Und dabei war er noch so jung… Er musste grinsen. Er dachte an die Gesichter seiner Nachbarn, kurz bevor er ihnen diese süßen, kleinen Kunais in den Hals gerammt hatte. Und in den Bauch. Ins Herz. Es waren dieselben Idioten gewesen, die noch einige Stunden zuvor Ruhe und Frieden gepredigt hatten und die Meinung geteilt hatten, ihr Dorf bräuchte keine Shinobis mehr. Es wäre sicher.

Er hatte ihnen eine nette Überraschung verpasst, oh ja. Die längst vergangenen Schreie dieser Ungläubigen erhallten erneut in seinen Ohren und gaben ihn dieses unbeschreibliche Gefühl von Macht, vermischt mit einer abgedrehten Sphäre der Erregung, die seinen ganzen Körper einzunehmen schien.

Seine Augen schlossen sich langsam, seine Sinne schärften sich, er vernahm das Geraschel und Gerede der Menschen um sich herum intensiver, er atmete ihren Duft ein. Langsam führte er das silberne, umkreiste Dreieck zu seinen rosigen Lippen und murmelte ein kurzes Gebet, bat Jashin voller Stolz ihm dabei zuzusehen wie er für ihn ein wunderschönes, herrliches Blutbad veranstalten würde, bat um Kraft und forderte Vergebung für die Zeit des kurzweiligen Friedens die er hatte über sich ergehen lassen müssen – wegen dieser verfickten Mission.

„Jashin-Sama!“, rief der Kämpfer plötzlich völlig hysterisch aus. „Geb mir Kraft dir viele Opfer zu schenken!“ Und mit den letzten Worten brach er in ebenso hysterisches Gelächter aus, schwang die dreizackige Sense wild über seinem Kopf im Kreis herum und stürzte sich in die Menge vor ihm, holte aus und wollte die scharfen Klingen in den schmalen Körpern der dreiköpfigen Familie, die direkt vor ihm auftauchte, vergraben. Ihre weitaufgerissenen, von Todesangst gezeichneten Augen ließen sein Herz schneller schlagen und ein breites Grinsen auf seinem Gesicht entstehen. Schon konnte er ihr Blut förmlich auf seiner Zunge schmecken, ihre in sich zusammensackenden, des Lebens beraubte Körper auf dem Kopfsteinpflaster erblicken, die Schreie der Passanten um das Szenario herum erklingen hören, da packte ihn etwas kaltes, schnelles und hartes an seinem Hals und riss ihn mit solch einer Wucht zurück, dass er beinahe seine Sense fallen gelassen hätte und sich für kurze Momente sicher war, dass dieses etwas ihn enthaupten würde.

Mit einem lauten Krachen wurde er auf in einer Seitengasse gestapelten, hölzernen Kisten geschleudert, die unter diesem Aufprall zerbarsten. Sein Kopf knallte gegen die im Schatten liegende Hauswand, doch es gelang ihm schnell wieder auf die Beine zu kommen und seinen Angreifer mit erhobener Sense ins Visier zu nehmen.

„Ka… KAKUZU!!!!!!!????“, schrie er, seine Stimme voller Zorn. „Was ziehst du für eine Scheiße ab?! Hast du nicht gesehen, dass ich gerade dabei war diese Bastarde für Jashin zu opfern, du Hurensohn?!?!“

„Halt die Klappe, Hidan!“, fuhr Kakuzu ihn mit seiner tiefen, leicht vor Wut zitternden Stimme an, seine Augen zu grünen Schlitzen geformt. „Du ruinierst gerade unsere ganze Mission, du Arschloch!“

„Ach, tu ich das? Und wieso bitte?! DU hast uns doch in dieses behinderte Dorf geschleppt und du weißt genau so wie ich, dass dieses Drecksloch zum Himmel stinkt und am besten vernichtet werden sollte. Also wieso nicht? Hm?! Weißt du eigentlich wie lange ich wegen dir Jashin keine Opfer mehr erbracht habe?!??!“, schrie Hidan ihn weiter aufgebracht an.

„Du gehst mir mit deiner fanatischen Religion so was von auf den Sack.“, entgegnete ihm Kakuzu bedrohlich.

„Du verfickter Ketzer!“, japste Hidan.

„Weißt du was, Hidan? Fick –dich-! Und scheiß auf deinen erbärmlichen Bastard-Gott.“, sagte Kakuzu und es waren diese Worte, die Hidan vollkommen aus der Fassung brachten, ihn seine Sense nach Kakuzu auswerfen ließen, ihn von der Hauswand abspringen ließen mit dem Ziel seinen Partner fatal zu treffen. Sein hysterischer Schrei schnitt ohrenbetäubend durch die angenehme Atmosphäre des sonnigen Mittages und seine Augen blitzen auf wie die eines wilden Tieres.

Unbeeindruckt sprang Kakuzu auf, führte einen perfekten Salto über Hidans Kopf hinweg aus und landete nur einige Meter von ihm entfernt sicher auf dem Boden. Sofort riss Hidan seine Sense zurück und schleuderte sie erneut in die Richtung seines Partners. Völlig umsonst. Durch seinen eigenen Wahnsinn hatte er nicht bemerkt, wie Kakuzu seine rechte Hand in den Boden hinabgelassen hatte, die ihn nun, da sie durch die Erdoberfläche gedrungen war, ein zweites Mal schmerzvoll würgte. Die kalten Finger der abgetrennten Hand seines Partners bohrten sich unverfroren in die blasse Haut Hidans, der durch die unterbrochene Luftzufuhr und den daran gebundenen Schmerz in seiner Lunge stehengeblieben war. Seine Sense viel dumpf zu seinen Füßen.

„Du wirst es nie lernen, Hidan.“, knurrte Kakuzu tief und ging gemessenen Schrittes auf seinen Partner zu.

„Kakuzu… -chan.“, presste Hidan hervor, nach Luft ringend. „K-komm sch-schoooon… War... doch… nur… Ugh! Spaß…“

„Du bist ein Idiot, Hidan.“, sprach der Entstellte seelenruhig und betrachtete das sich vor ihm zutragende Schauspiel ohne jegliche Gefühlsregung.

„B-bitte…“, presste Hidan erneut hervor. „K-Komm schon.. Ka-ku-zu…“

„Wenn ich dich jetzt loslasse und du erneut versuchst irgendwelche infantilen Geschichten abzuziehen, dann werde ich dich töten.“, äußerte der Bankier düster und die schwarzen Fäden der Hand verbanden sich wieder mit seinem Oberarm, holten das fehlende Körperteil an seinen Platz zurück.

Hidan holte tief Luft und hob seine Sense auf, leicht hustend.

„Als ob du in der Lage dazu wärst…“, murmelte er dann, mehr zu sich selbst als in Kakuzus Richtung. Der letztere ignorierte die mittlerweile zur Standardantwort mutierte Äußerung seines Partners.

„Wir gehen.“, sagte er barsch und beide setzten sich in Bewegung, die ängstlichen Blicke der Bewohner und die gehobenen, kleinen und Nichts bringenden Waffen der Wachen ignorierend.

Smaragdgrün

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Tosender Wind

„Oy, Kakuzu, wir laufen jetzt schon seit Stunden in diesem verfickten Wald herum und dieser riesengroße Felsen da ist immer noch nicht aufgetaucht!“, meckerte Hidan als das sonnige Gelb langsam aber sicher ins Orange hinüber glitt. „Und gegessen hab ich jetzt im Endeffekt auch nichts. Das ist echt zum Kotzen!“

„Halt endlich deine Klappe, Hidan. Du hörst dich an wie ein kleines Mädchen.“, entgegnete ihm sein Partner ruhig, ohne die Augen von dem Weg den sie entlang gingen zu nehmen.

„Also ich würde ja glatt behaupten, dass wir uns verlaufen haben, weil du einfach zu dumm bist die Karte richtig zu lesen!“, lachte Hidan gehässig.

Ruckartig drehte sich Kakuzu um und schlug mit seinem gehärteten und dadurch dunkel verfärbten Arm nach Hidans Gesicht, doch dieser schaffte es den fatalen Schlag mit dem langen Griff seiner Sense abzuwähren.

„Ich schwöre dir, irgendwann bringe ich dich doch noch um!“, zischte Kakuzu, seinen Arm langsam zurückziehend, worauf Hidan einfach nur grinste.

„Ja, sicher, Kakuzu.“, sagte der Silberhaarige, an das lächelnde Gesicht seines Partners von vor wenigen Stunden denkend, und stützte die Sense auf dem Boden ab. „Du willst einfach nicht zugeben, dass wir uns wegen deiner Dämlichkeit verlaufen haben. Aber klar, mir wäre das ja auch peinlich!“, gluckste er hervor.

Ohne Kommentar hielt Kakuzu ihm ein zusammengefaltetes Stück Papier hin. Seine grünen Augen bohrten sich auffordernd in die des Jashinisten.

Mit einem lauten „Tsk!“ riss Hidan ihm das Objekt aus der Hand und faltetet es auseinander.

Einige Sekunden lang starrte er auf die mit Vorsicht gezogenen Linen, die markierten Stellen, die eingezeichneten Punkte. Und nachdem er die Karte drei Mal hin und her gedreht hatte, ohne wirklich begriffen zu haben wie er sie nun tatsächlich zu halten hatte, wo sie waren, woher sie kamen und wohin sie mussten, schmiss er das Stück Papier seinem Partner wieder zu, dessen triumphales Grinsen durch den Mundschutz sein kleines Geheimnis bleiben würde.

„Ach, fick dich doch, Kakuzu!“, raunte der Jashinist und wollte gerade weitergehen als er die Präsenz von einigen Shinobi ganz in ihrer Nähe wahrnahm. Und auch seinem Partner blieb diese Entdeckung nicht verborgen. Sie nickten sich kurz zu und sprangen jeder auf eine Seite des Weges, mit dem Rücken an die massiven Bäume gedrückt, versteckt, wartend.

Es waren drei an der Zahl. Ihr Chakra bereits fast verbraucht. Kehrten sie aus einer Schlacht zurück? Übermüdet wie sie waren schienen sie die beiden Akatsukis nicht wahrzunehmen, sondern schlenderten den etwas breiteren Feldweg weiter entlang. Je näher sie kamen desto klarer wurde ihr Bild für Kakuzu und Hidan. Die beiden außen entlang gehenden stützten ihren Kameraden in der Mitte, der leicht zu hinken schien. Ein Verletzter. Hidan grinste.

Diese drei erbärmlichen Gestalten stellten keine Gefahr dar, selbst wenn sie auf die dumme Idee kommen würden ihn und den Bankier anzugreifen hätten sie absolut keine Chance gegen das düstere Duo. Und das kam ihm absolut gelegen. Kakuzu hatte ihm das Blutbad in Sumiri versaut. Nun würde er ihm seine Chance Jashin zu beschwichtigen und seinen Pakt durch die Tropfen des roten Nektars zu erneuern nicht noch einmal nehmen.

Prüfend blickte er zu Kakuzu hinüber, der ihm zu seiner großen Überraschung ein dickes Büchlein aufgeschlagen zeigte. Kopfgeld! Auf einen dieser Bastarde war ein Kopfgeld ausgesetzt und wenn Kakuzu daran interessiert war, dann war das Kopfgeld hoch! Und sein Partner wollte den Koffer den er mit sich schleppte immer gut gefüllt wissen...

Hidans Grinsen wurde breiter, düsterer, wahnsinniger. Kopfgeld bedeutete Töten, und das bedeutete Opfergabe und das bedeutete Huldigung. Es bedeutete Blutrausch!

Die drei Shinobi waren nun ganz nah. Team Zombie brauchte nur etwa eine halbe Sekunde um sich einander ein Zeichen zu geben und sich direkt in den Angriff zu stürzen. Kakuzus erstarrte dunkle Arme glitten mit einem lauten Zischen durch die Luft und erfassten den Shinobi in der Mitte wie auch den ihn von rechts stützenden direkt an ihren Hälsen. Die düsteren Fäden beförderten die durch Kakuzus Fingern gewürgten Männer in die Luft und zogen sie dichter an den Bankier heran.

Der dritte der beiden Männer war bei der Attacke mit gehobenen Kunai weit nach hinten gesprungen.

„Hidan, schnapp ihn dir!“, befahl Kakuzu, der die beiden nach Luft ringenden Shinobi fest im Griff hatte.

„Misch dich da bloß nicht ein, Kakuzu!“, rief Hidan ihm aggressiv zu, als er nur noch einige Meter von seinem Opfer entfernt war und seine Sense nach ihm auswarf, die ihr Ziel diesmal nicht verfehlte…

Schon wollte Hidan lauthals auflachen, doch mit einem leichten „Poof!“ und einer Rauchwolke, die sich bereits nach einer Sekunde löste, knallten lediglich zwei durchtrennte Holzstücke auf den Boden.

„Verdammt!“, zischte der Silberhaarige, verärgert über sein Missgeschick. Wie oft war er jetzt eigentlich auf diesen Trick reingefallen? Jetzt würde Kakuzu ihn damit wieder wochenlang aufziehen! Scheiße! Doch für weitere Gedanken war keine Zeit, er spürte seinen Gegner oben in den Ästen des riesigen Baumes lauern.

Mit der Sense in der Hand lief er ihn geschickt hinauf, sein Herz wild pochend vor Aufregung, das Blut strömte in einem tosenden Rausch durch seinen Körper, er betete zu Jashin, seine silberne Kette küssend, während er den Baum leicht erklomm. In seinem Kopf hämmerte ein wilder Rhythmus.

Ein kleiner Regen aus Kunais kam ihm entgegen, doch die kleinen Waffen prallten an den überstehenden kleineren Ästen ab, wie auch an der beständigen Schnur von Hidans Sense, an den drei spitzen Zacken die darauf warteten mit Blut benetzt zu werden. An dieses Bild denkend kicherte Hidan schon fast hysterisch.

Sein Gegner hatte die Flucht ergriffen, was den Jashinisten nur noch mehr amüsierte. Lauthals lachend sprang er ihm nach, stieß sich von Ast zu Ast ab.

„Ja, lauf nur so schnell du kannst, du gottloser Bastard!“, schrie er während seiner Hast. „Jashin-Sama!! Sieh mir zu wie ich diesen ungläubigen Bastard für dich töte!“

Er holte aus und warf seine Sense in die Richtung seines Feindes im Moment eines weiteren Absprunges, der in wieder einige Meter weiter beförderte.

Er hörte den Mann aufschreien. Es war ein tiefer, verzweifelter, gutturaler Laut. Er hörte Knochen brechen, Fleisch reißen und sofort darauf Äste knacken. Der Shinobi war zu Boden gegangen.

Umgehend sprang auch Hidan herab und landete nur einen Meter neben dem… kopflosen Körper.

„HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ???!!!“, kreischte er schon fast. „Na geil!“, fluchte er dann auch schon los. „Was für eine verfickte Scheiße! Dieser behinderte Schwächling! Das kann doch nicht wahr sein! Jashin-verdammt, so ein Bastard!“

Aufgebracht trat er gegen die enthauptete Leiche. Seine Sense hatte seinen Feind doch tatsächlich geköpft! Und dabei hatte er sie doch nicht einmal mit voller Kraft geworfen!

„Schwächling!“, fluchte er erneut und trat ein weiteres Mal auf die Leiche ein, um die sich bereits eine Lache aus frischem Blut geformt hatte. Hidan strich sich einige seiner Haarsträhnen aus der Stirn und seufzte dann entrüstet.

„Da freue ich mich schon die ganze Zeit auf mein Ritual, auf diesen unfassbar geilen Schmerz und dann so was…“, jammerte er vor sich hin und seufzte erneut. „Vielleicht hat Kakuzu die anderen beiden ja noch nicht umgebracht…?“, wunderte er sich laut und ein Fünkchen Hoffnung entfachte in seinem Innern.

Er schnappte sich den Körper schnell und fing an sich umzusehen. Wo war bloß der Kopf hin? Nur einige Minuten schaute er sich um und blickte kurz in die Büsche und hinter die Baumstümpfe, fluchend. Und dann war es ihm scheißegal.

Mit dem Körper auf seinem Rücken hastete er über den gleichen Weg zurück zu Kakuzu und als er neben seinem Partner zum Stehen kam, erwartete ihn das bereits befürchtete Bild. Beide Shinobi waren -nicht- mehr am leben.

„Na toll, Arschloch! Du hast es mal wieder geschafft mich um mein Ritual zu bringen!“, maulte er genervt und ließ dabei die enthauptete Leiche des namenlosen Shinobi auf den Boden fallen. „Und warum war für diesen Bastard eigentlich ein Kopfgeld ausgestellt?! Der war doch so schwach wie ein Kind! So ein erbärmlicher Wurm, bist du sicher, dass du dich nicht geirrt hast, hätte…“

„HIDAN!“, unterbrach ihn die tosende, dunkle und völlig gereizte Stimme seines Partners barsch.

„Hm?“, sagte Hidan und schaute Kakuzu gelangweilt an. Doch dann schluckte er.

Kakuzu funkelte ihn mit seinen zu fiesen Schlitzen geformten grünen Augen an.

„Was?!“, fuhr Hidan ihn an, doch Kakuzus Hände hatten sich bereits um Hidans Hals geschlungenen und drückten ihm – mal wieder – die Luftzufuhr ab. Instinktiv schlangen sich Hidans schmale Finger um die dunklen Hände und versuchten sie weg zu ziehen, ohne dabei erfolgreich zu sein.

„Kannst du mir vielleicht erklären wie ich das Geld an der Austauschstelle einfordern kann, wenn ich diesen Mistkerl nicht identifizieren kann, weil sein scheiß KOPF fehlt, du hirnloser IDIOT?!?!“, schrie Kakuzu seinen Partner lauthals an und die wenigen Vögel, die sich in der Baumkrone über ihnen gemütlich gemacht hatten flogen aufgebracht und laut fiepend davon.

Hidan starrte Kakuzu mit weiten Augen an. Da… hatte sein Partner wohl… Recht.

„Kuzu…-chan!“, presste er hervor - es war wirklich nicht einfach ohne ausreichende Luftmenge in den Lungen zu reden und dabei auch noch zu versuchen besänftigend zu lächeln. „S-Sorry!“

„Sorry am Arsch, Hidan! Du wirst den scheiß Kopf jetzt suchen gehen!”, fauchte ihn sein Partner mit seiner tiefen Stimme an und warf ihn dann mit voller Wucht gegen den großen Stein, der am Wegesrand lag.

Sofort sprang Hidan wieder auf die Beine.

„Du bist ein geldgieriger Wichser, Kakuzu!“, schrie er. „Dein scheiß Geld interessiert NIEMANDEN! Es ist nicht WICHTIG!“

Sofort wünschte er sich, er hätte einfach das Maul gehalten und wäre losgezogen um das geforderte „Objekt“ wieder zu finden.

„Was – hast – du – gesagt?“, zischte der grünäugige Shinobi, bedrohlich einen Schritt näherkommend, sich den Mantel aufknüpfend, leicht vorbeugend. Hidan ahnte, was für ein Spektakel sich gleich vor seinen unnatürlichen Augen abspielen würde. Ja, es hatte bereits angefangen.

In diesen Momentan sah es immer so aus, als würden sich tausende von Würmern unter der nun entblößten Haut seines Partners räkeln, als würden sie mit ihren glitschigen schlanken Körpern in einem chaotischen Wirrwarr übereinander kriechen, ohne ein wirkliches Ziel zu besitzen.

Kakuzu knurrte leicht als sich die vier Masken von seinem völlig entstellten Rücken brutal losrissen und für einen kurzen Augenblick erschien es Hidan sogar, als würde Kakuzus Körper nach dieser Beraubung völlig auseinanderfallen, doch dann bohrten sich die vielen Fäden ruckartig wieder in das dunkle Fleisch, nähten den muskulösen Rücken zusammen und es sah aus als wären die Masken nie da gewesen.

Vor Hidan standen nun die vier furchterregenden Wesen, Masken die aus einem Getümmel zuckender schwarzer und aufblitzender Fäden bestanden, gewillt jeden noch so kleinen Befehl Kakuzus in Form eines jeweiligen Jutsus auszuführen. Stumme Zeugen der Zerstörung. Stumme Mitverursacher der Vernichtung. Normalerweise würden sie Hidan keine Angst machen, standen sie während der Schlacht auf seiner Seite. Doch nun waren alle drei Feinde tot und sein Partner stand –ihm- gegenüber. Er musste Kakuzu diesmal –wirklich- wütend gemacht haben…

„Hidan… Du bist ein gottverdammter Hurensohn…“, knurrte der Bankier ihn an.

„Ah, Kakuzu-chan“, begann Hidan zu flöten und kratze sich unsicher am Kopf, verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere. „Das, das war doch nicht so gemeint.“

Der Silberhaarige lachte nervös.

„Ich, äh, gehe jetzt sofort den Kopf holen, ja? Und du bleibst hier beim Körper, ja?“, sagte er fast schon in einem Sing-Sang.

In dem Moment hörte er Kakuzu bereits „Fuuton Atsugai!“ murmeln und das auf vier Beinen laufende Wesen stürzte sich mit einer die Stille durchschneidenden Windattacke in seine Richtung. In letzter Sekunde gelang es Hidan dem Zentrum des Wirbels auszuweichen, der Angriff kostete ihn lediglich einige Tiefe Kratzer an seinem rechten Arm, sowie Risse in seinem Akatsukimantel. Und wer würde später meckern, dass Hidan schon wieder einen neuen Mantel bräuchte?

„Verfickt!“, murmelte Hidan, als er wieder auf den Beinen stand.

„Gehst du jetzt endlich?!“, fauchte ihn Kakuzu an. Ein Blick auf die restlichen drei lauernden Wesen und einen furchtbar gereizten Kakuzu, der die Kontrolle komplett verloren hatte, reichten um Hidans Beine in Bewegung zu setzen.

Seichtes Wasser

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Reisbällchen

Seine Augen schlossen sich gelassen und die ihn heimsuchende Dunkelheit ließ ihn langsam von der Realität fort driften. Halb nahm er noch den leicht raschelnden Wind und das leise plätschernde Wasser wahr, halb umklammerten ihn bereits fremde und gleichzeitig wohlige Bilder der Traumwelt und zogen ihn hinab in die Ebene des Schlafes.

Wie ein Strauch in der Brise schwankte er zwischen den zwei Welten, kämpfte gegen die ihn übermannende Müdigkeit an, während ein weiterer Teil von ihm die ihn umgebende reale Welt loslassen wollte.

Nur am Rande seiner Sinne nahm er die Präsenz Kakuzus wahr, erhaschte die Bewegungen seines Partners um ihn herum, das Entfachen des Feuers und die Wärme, die es seinem immer noch nackten und nassen Körper schenkte.

Nur am Rande seiner Gedanken verstand er, dass es Kakuzu war, der ruhig seine Wunden versorgte, ihm die nassen, silbernen Strähnen aus seinem Gesicht strich.

Und dann wurde es für einige Momente vollkommen dunkel für den Jashinisten, bevor er einen endlos langen, blutroten Fluss entlang schlenderte. In seiner eigenen, makaberen, von Blut und Tod getränkten Traumwelt. Doch dieses Mal erschien ein weiteres, bis dato unbekanntes Element in seinem Träumen, leuchtete hell wie ein Stern am Horizont. Jedoch war dieses Leuchten wider Erwarten nicht silber, noch gelb, sondern konnte als ein grelles Grün erfasst werden.

Wie hypnotisiert folgte der Jashinist dieser ihn so in den Bann ziehenden Farbe, vergaß die Opfergaben, halbtote Shinobi die sich zu seinen Füßen wandten. Die um den Todesstoß flehenden gespenstischen Stimmen um ihn herum wurden mit dem Wind hinfort getragen, während er dem grünen Schimmern immer weiter, immer näher entgegen trat.

Ein lautes Knacken aus dem im Feuer riss ihn mit einem Ruck zurück in die Realität. Er blickte in den dichten Sternenhimmel, roch das verbrennende Holz und wurde sich seiner Umgebung erst langsam bewusst.

„Kakuzu?“, fragte er instinktiv.

„Ja?“, antwortete ihm die ruhige Stimme, direkt in seiner Nähe.

Als er seinen Kopf vorsichtig nach rechts drehte, erblickte er seinen Partner der am Feuer saß und ihn mit seinen grünen Augen ansah.

Hidan setze sich auf und sein Blick fiel sofort auf seine saubere Kleidung, die über einen Baumstumpf zum Trocknen gelegt worden war.

„Warst du das?“, frage er unsicher und deutete auf seine sauberen Sachen.

„Ja.“, lautete die knappe Antwort des maskierten Shinobi.

„Danke.“, sagte Hidan etwas leiser.

„Ich hatte keine Lust mit einer dreckigen und stinkenden Person unterwegs zu sein...“, erklärte Kakuzu ruhig und starrte die Flammen vor sich an.

Hidan grinste.

Als er aufstand, sich streckte und nach seiner mittlerweile völlig trockenen Hose griff, spürte er den Blick seines Partners deutlich auf seiner nackten Haut. Umgehend drehte er sich um. Doch Kakuzus Augen waren wieder starr auf das Feuer gerichtet.

„Ah, Kakuzu! Tu nicht so! Ich habs genau gesehen! Du hast mich angestarrt!“, lachte Hidan, während er nach und nach in seine Sachen schlüpfte.

Sein Partner brummte etwas Unverständliches.

„Du findest mich geil, Kakuzu. Find dich damit ab!“, flötete der Jashinist und grinste den Bankier frech an.

„Idiot.“, zischte der Grünäugige.

Festen Schrittes trat der Silberhaarige auf sein ihn anfunkelndes Gegenüber zu und setzte sich direkt neben seinen Partner, sodass ihre Arme sich berührten, sodass ihre Oberschenkel kurz aneinander rieben und sie den Körper das anderen an den eignen gepresst deutlich wahrnahmen.

„Ich find dich doch auch geil, Kuzu.“, sagte der Jashinist dann grinsend und lehnte seinen Kopf gegen die Schulter seines etwas größeren Partners.

Kurz hielt Kakuzu die Luft an, Verwirrung deutlich in seinem Blick zu lesen. Kurz wusste er nicht wie ihm geschah, was er tun sollte, was er überhaupt denken sollte.

Und dann tat er… gar nichts, sondern genoss es hier am Feuer, mit Hidan an seiner Seite zu sitzen. Unter diesem beruhigenden Himmel, mit etwas Kopfgeld in Aussicht, keinen Feinden in der Nähe, keinen nervigen Gesprächen oder komischen Blicken. Er genoss es völlig befriedigt in die lodernden Flammen zu blicken…

„Geil, hm?“, brummte er dann nach einer Weile, doch Hidan war längst schon wieder in das Reich der Träume entglitten und rannte dem schimmernden Grün hinterher…
 

In Gedanken versunken betrachtete Kakuzu, der den Kopfgeld bringenden Körper über seine Schulter geschmissen hatte, den kleinen See, der nun das helle Blau des Himmels und die Strahlen der Sonne reflektierte, als sie sich am Morgen für ihren weiteren Marsch vorbereiteten.

Hidans Magen knurrte laut.

„Jashin-verdammt, ich hab HUNGER!“, maulte er, während er sich ein weiteres Mal streckte und die Augen dabei geschlossen hielt. Als er sie wieder öffnete, hielt Kakuzu ihm bereits eine Tüte vors Gesicht.

„Hier sind noch Reisbällchen. Aus der Schenke.“, sagte dieser knapp.

„Was?!“, fuhr der silberhaarige Mann ihn an. „Du hast diese scheiß Bällchen die GANZE ZEIT mit dir herumgeschleppt und mir keins abgegeben obwohl ich Hunger hatte?!?!“

„Ich gebe sie dir doch jetzt, oder nicht?“, entgegnete sein Partner ihm ruhig.

„Du bist ein Bastard, Kakuzu!“, schrie Hidan ihn an.

Sofort zog der Bankier seine Hand mit der gefüllten Tüte weg.

„Dann eben nicht.“, murrte er und wollte sie gerade wieder einstecken als Hidan nach seinem Arm schnappte.

Die böse funkelnden grünen Augen trafen auf die weit aufgerissenen, pinken Kristalle.

„Kuzu…“, lachte Hidan verlegen, den Arm seines Partners nicht loslassend. „War nicht so gemeint, du kennst mich doch.“

Kakuzu rührte sich nicht und Hidan blinzelte in seine Richtung.

„Bitte?“, wiederholte der Silberhaarige mit einer gespielten zuckersüßen Stimme.

Der Maskierte knurrte, gab seinem Partner dann aber doch die mit Essen gefüllte Tüte.

„Daaaaanke, Kakuzu-chan!“, rief Hidan fast schon begeistert aus und stopfte sich das erste Reisbällchen in einem meisterhaften Tempo in den Mund, laut schmatzend.

Der entstellte Shinobi seufzte tief und schwer. Schon nach wenigen Minuten hatte Hidan die Tüte vollkommen geleert und fragte, mit einem immer noch vollen Mund: „Hascht du noch, m-mehr?“

Sein Partner verdrehte die Augen und ging die ersten Schritte auf den Trampelpfad zu, Hidan seinen Rücken zukehrend.

„Hey!“, rief dieser. „Warte auf mich!“

Schnell schnappte er sich seine eben noch geputzte Sense und schnallte sie auf seinem Rücken fest. Dann rannte er, die Finger ableckend, seinem Partner hinterher.

„War doch nur ne Frage.“, meckerte er, als er Kakuzu eingeholt hatte und leckte nun die noch übriggebliebenen Reiskörnerchen, die an seinen Fingern klebengeblieben waren, ab.

„Du bist furchtbar, Hidan.“, knurrte Kakuzu ohne sich umzudrehen,

„Und du bist ein hässlicher Freak!“, schnauzte der Angesprochene zurück.

„Ach, und ich dachte du findest mich geil?“, konterte der maskierte Shinobi und grinste unter seinem Mundschutz.

Hidan biss sich auf die Zunge.

„Um.“, stotterte er, nach einer beißenden Antwort suchend und brachte letztendlich doch nur ein „Ach, leck mich!“, heraus, schmollend und wütend auf sich selbst, dass ihm nichts Besseres eingefallen war.

Kakuzus Grinsen derweil wurde immer breiter und der Grünäugige antwortete auf Hidans nicht gerade originelle Parade einfach nur: „Vielleicht später.“

Vollkommen geschockt blieb Hidan für einige Sekunden wie versteinert stehen. Er sammelte sofort wieder und holte Kakuzu umgehend wieder ein.

„Wie war das?“, neckte er dann grinsend, doch sein Partner ging ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen einfach weiter.

Hidan grinste und wischte sich seine Hände an seinem zerrissenen Mantel ab.

„Manchmal kannst du ja doch über deine Gefühle sprechen, Kakuzu.“, sprach er dann, den Blick gen Himmel gerichtet.

Der Entstellte gab erneut unverständliche Laute von sich.

„Hmmmm…“, dachte Hidan laut. „Jetzt musst du nur noch laut sagen, dass du mich geil findest und mich ficken willst.“

Sofort traf ihn Kakuzus kalte Hand mit einer unaussprechlichen Wucht im Gesicht, sodass er gut einige Meter nach hinten geschleudert wurde und unsanft auf dem Boden landete. Als Hidan seinen Kopf hob, stand Kakuzu bereits bedrohlich über ihm, griff nach seinem Kragen und zog ihn ebenso unsanft daran hoch. Er presste ihn fest gegen den nächstbesten Baum und funkelte ihn äußerst genervt und aggressiv an.

„Ich warne dich.“, hisste er dann, wie eine giftige Schlange. „Geh zu weit und ich bringe dich um…!“

„Ja, ja, ist j-ja gut…“, brachte Hidan hervor. Noch immer ließ sein Partner ihn nicht los.

„Wenn ich brav die Schnauze halte, kaufst du mir dann ein Reisbällchen?“, fragte der Silberhaarige dann, mit einem extra großen Grinsen im Gesicht.

Sofort wurde er zu Boden fallen gelassen.

„Mein Gott…“, hörte er Kakuzu noch murmeln und sah wie sein Partner kopfschüttelnd den Weg wieder aufgenommen hatte und sich langsam von ihm entfernte.

Immer noch grinsend raffte sich Hidan wieder auf die Beine und ging seinem resignierten Partner hinterher.

Der Marsch würde noch einige Stunden dauern.

„Wir müssen jetzt zur Austauschstelle.“, informierte Kakuzu den Jashinisten, als sie schon eine Ewigkeit gegangen waren. So erschien es Hidan jedenfalls.

„Meine Fresse, ist die denn noch weit? Gibt’s da was zu essen?“, schnauzte der Silberhaarige als Antwort.

„Nein, es ist nicht mehr sehr weit. Und die zweite Frage kannst du dir wohl selbst beantworten.“, entgegnete der grünäugige Killer gedämpft.

Sie hatten den Wald schon lange hinter sich gelassen, waren an einem Fluss vorbeigekommen und hatten sich kurz ausgeruht, die klare und kühle Flüssigkeit zu sich genommen. Nun erstreckte sich eine reine Ödnis vor ihnen.

Nur ab und an ließen kahle Baumstümpfe und Ruinen kleinerer Gebäude darauf schließen, dass es an diesem Ort vor langer Zeit Leben gegeben hatte. Die Sonne brannte unbarmherzig auf ihre Haut, ließ ihre sengenden Strahlen erbarmungslos, und ohne jegliches Hindernis überwältigen zu müssen, auf ihre Häupter nieder.

„Tsk, Kakuzu, hast du nicht noch so ne scheiß Maske für mich über? Langsam kriege ich hier echt nen verdammten Sonnenbrand! So ein verfickter Mist!“, schimpfte Hidan während er sich über die bereits geröteten Stellen an seinem Kopf fuhr.

„Eine zweite Maske wäre zu teuer gewesen.“, sagte Kakuzu gelangweilt.

„Für dich ist alles zu teuer!“, jammerte Hidan.

„Du begreifst den Wert des Geldes einfach nicht.“, erklärte ihm sein Partner.

„Wahrscheinlich. Aber wozu auch? Solange ich Jashin genügend Opfer bringen kann, ist mir alles andere egal!“, grinste der Priester. „Hey, Kakuzu! Willst du nicht konvertieren?“

Kakuzu seufzte.

„Ich habe dir bereits gesagt, dass deine Religion mich -überhaupt nicht- interessiert!“, presste er dann genervt hervor.

Auch wenn sein Körper gut vor den brennenden Strahlen geschützt war, machte auch ihm die Hitze zu schaffen, raubte ihm die letzten Nerven. Und jetzt fing Hidan auch noch mit seinen erbärmlichen Konvertierungsversuchen an…

„Verfickte Scheiße!“, fluchte dieser auch schon plötzlich lauthals los. „Der Bastard stinkt widerlich!!!“

„Hm?“, raunte Kakuzu, da atmete er auch schon den besagten Geruch ein.

In dieser gnadenlosen Hitze rottete die Leiche noch schneller vor sich hin.

„Kakuzu, wirf die scheiß Leiche weg, die wird doch eh keiner mehr erkennen wenn wir an der blöden Austauschstelle ankommen.“, sprach Hidan ernsthaft, seinen Partner anblickend. Doch dieser sah ihn nur mit zornerfüllten Augen an.

„Merk dir eines, Hidan. Ich werfe kostbares Geld –niemals- weg.“, sagte er bedrohlich. „Wir sind bald da. Es dauert nicht mehr lang.“

Hidan seufzte theatralisch und kommentierte dann: „Der Bastard hat gesprochen!“

Kakuzu knurrte ihn einfach nur an.

Schweigend und schwitzend gingen sie weiter.

Nach einer halben Stunde konnten sie bereits das Grün eines sich vor ihnen erstreckenden Waldes erkennen.

„Wald!“, rief Hidan aus. „Ich HASSE Wald!“

„Willst du lieber hier in der Wüste bleiben? Ich kann dich gern hierlassen…“, sagte der Maskierte.

„Ach, halts Maul, Kakuzu!“, japste Hidan nur.

Den Rest des Weges schwiegen sie. Wieder führte der Grünäugige sie von dem eigentlichen Weg ab. Sie stapften durch ein Wirrwarr aus Büschen und hinunter hängenden Ästen, wovon jeder einzelne von Hidan mit einem Schimpfwort kommentiert wurde.

Und endlich waren sie da und erblickten ein herunter gekommenes, altes Gebäude, welches vielleicht vor gut 100 Jahren einst ein Gasthaus gewesen sein könnte. Errichtet auf einer großen Lichtung, die durch die wild wuchernden Pflanzen und das Unkraut jedoch eher abschreckend als einladend wirke.

Lianen, herunterhängend von den majestätischen Bäumen, hatten sich mit dem verschiedenartigen Gewächs, das durch die Spalten der zerbröselnden Mauern drang und ebenfalls auf dem durchlöcherten Dach wucherte, verbunden und dieses Netzwerk aus grüner Natur bildete schon fast ein natürliches Dach über dem auseinander fallenden Haus.

Das perfekte Versteck. Kakuzu musste grinsen.

„Mann, hier sieht es total beschissen aus.“, murrte Hidan als er sich umsah.

„Warte hier auf mich. Ich bin gleich zurück.“, knurrte Kakuzu ihn an und verschwand in dem dunklen Loch, das wohl einst eine Tür dargestellt hatte.

„Jaja, geh ruhig…“, murmelte Hidan vor sich hin, während er sich auf den schiefen Stufen der einstigen Veranda niederließ. Sitzen tat gut, sitzen im –Schatten- tat gut. Er seufzte lang und streckte sich genüsslich.

Seine Wunden waren längt verheilt. Sie heilten immer schnell. Das wusste auch Kakuzu. Und dennoch hatte er ihn verarztet. Hidan war sich sicher, dass das kein Traum gewesen war…

Er schmunzelte. Dann grinste er, und versuchte mit diesem Zähnefletschen die leichte, sich auf seinem Gesicht verbreitende Röte zu stoppen.

Irgendwann musste er über sich selbst lachen.

Er und Kakuzu.

Ein Liebespaar.

Wer hätte DAS gedacht?

Wie sie wohl auf die Außenwelt wirkten?

Wenn es die anderen Akatsukibastarde wüssten?

Sein sanftes Lachen verwandelte sich ein lautes und hysterisches, ein Lachen welches ihm Bauchschmerzen verursachte, und Tränen über die Wangen laufen ließ.

Bis ein Kunai direkt an seinem Gesicht vorbei flog und eine rote, präzise Linie auf seiner Rechten Wange hinterließ…

Schatten

Instinktiv, seine Sinne schärfend und nach seiner Waffe greifend, ließ er sich einige Meter zurückfallen, kam hinter einem etwas größeren und gänzlich von Moos bedeckten Felsen, der ihm als minimaler Schutzschild diente, zum Halt. Er schaute sich um und musste nicht lange nach seinen Angreifern suchen.

Mit einem breiten Grinsen blickten sie auf ihn herab. An den zwei felsenartigen Formen auf ihrem Stirnschutz erkannte er, dass es sich hierbei um Ninjas aus dem Reich der Erde handelte. Dem Reich, welches sich über so viele Quadratkilometer erstreckte. Dem Reich, welches so unbekannt und gerade deswegen so gefährlich war.

Der Silberhaarige erinnerte sich an etwas. Hatte dieser schmächtige Blonde mit dem femininen Zopf nicht etwas über die vielseitigen Winkel des Landes berichtet? Stammte der Akatsuki, dem Kakuzu den Arm hatte annähen müssen, nicht selbst aus diesen Ecken? Hätte er ihm damals bloß zugehört…

„Und so einfach findet man dich…“, lachte der blauhaarige Shinobi mit den breiten Schultern laut. Er stand auf dem Dach des zerfallenden Gebäudes, kleine Steinchen bröckelten unter seinem Gewicht ab, fielen lautlos zu Boden oder verfingen sich in den wuchernden Pflanzen.

Seine Augen waren völlig schwarz, seine Zähne spitz. Bereits jetzt konnte man seine Vorliebe für handfeste Waffen erkennen, trug er so viele von ihnen bei sich. Auch mit Schriftrollen schien der um die 30-Jährige gut eingedeckt zu sein.

„Hidan, Verräter des Dorfes Yugakure?“, sprach ihn die Kunoichi an, die auf einem dünnen Ast hoch oben in den Wipfeln der Bäume bemerkenswert ihr Gleichgewicht hielt. Ihre knallroten bis zu den Knien reichenden Haare wehten leicht in der aufkommenden Brise, ihre dunkelroten Augen hielten dem hasserfüllten Blick Hidans stand. Die ansehnliche Frau mit dem perfekten Körperbau und der ihre Figur betonenden, knappen Kleidung fuhr fort mit ihrer Anrede:

„Wir sind geschickt worden um dich zu eliminieren.“

Der Jashinist lachte laut auf, wobei seine Sense sich mit seinem Körper im Takt schüttelte.

„Ach was du nicht sagst!“, rief er grinsend.

„Erinnerst du dich an Akira und Izanami aus deinem Dorf?“, fragte ihn nun der Blauhaarige bestimmend.

„Hä?“, blickte Hidan ihn genervt an.

„Erinnerst du dich an sie?“, wiederholte die Kunoichi die Frage lauter.

„Fick dich, du Hure!“, keifte Hidan sie fies lächelnd an.

Auf diese Vulgarität hin knurrte der Shinobi auf dem Dach auf.

„Ruhig, Masakazu.“, sprach die Rothaarige gedämpft in seine Richtung. „Sie hatten uns ja gewarnt…“

„Ach, mag der Herr es etwa nicht wenn man seine kleine Freundin H-U-R-E nennt?“, lachte Hidan und blickte in die dunklen Augen seines Gegners, der erneut knurrte, seine Hand auf dem Weg zu seinem seiner Kunais erstarrt.

„Die Söhne Akiras und Izanamis schicken uns und wollen Rache an dir üben.“, ergriff erneut die Kunoichi das Wort mit ihrer verführerischen und doch barschen Stimme. „Du hast sie getötet als du deinem Dorf den Rücken kehrtest. Nun sollst du dafür bezahlen.“

„Achja…“, sagte Hidan, die Augen gen Himmel gerichtet, leicht verträumt die langsam vorbeiziehenden Wolken anstarrend. „Meine Nachbarn…“ Und dann packte ihn ein hysterischer Lachanfall. „Ich werde euch genauso abschlachten wie diese verfickten Schweinehunde damals!“, schrie er.

„Aber lasst mich zunächst beten.“, fügte der Jashinist dann ruhig hinzu und griff nach seiner Kette, schloss nur für einen kurzen Augenblick die Augen, murmelte einige nicht verständliche Zeilen und fühlte bereits den leichten Wind an seiner Brust, der von dem Sprung des feindlichen Shinobis verursacht wurde.

Ohne größere Anstrengung, aber dennoch mit viel Kraft in seinem Schwung, drehte er sich um und wehrte einen Schlag seines Gegners, der hinter ihm aufgetaucht war, mit dem Griff seiner Sense ab.

„Tsk!“, schnalzte er mit der Zunge als er direkt in die schwarzen Augen des Feindes blickte.

Direkt spürte er einen weiteren Angriff hinter seinem Rücken und bückte sich um dem Rundtritt des zweiten blauhaarigen Shinobis ausweichen zu können.

„Verfluchter Bastard!“, grinste er, als er einige Meter weiter sprang, weg von seinem Angreifer - und dessen Schattenklon. Das könnte ein interessanter Kampf werden, dachte der silberhaarige Nukenin sich.

Direkt flog eine Reihe Shurikens aus der völlig entgegengesetzten Richtung auf ihn zu. War es die Kunoichi, fragte er sich, als er die Waffen mit seiner Sense geschickt abwährte, doch die rothaarige Frau war nirgends zusehen. Anstatt in ihr Gesicht zu blicken, sah er einen weiteren Schattenklon des breitschultrigen Ninjas auf sich zu kommen.

„Hurensohn!“, knurrte er mehr zu sich selbst, als er sich in die Gegenattacke stürzte, seine Sense, die er über das stabile Seil perfekt lenken konnte, auf den Gegner werfend.

Von drei Seiten wurde er nun ununterbrochen angegriffen, wobei es ihm momentan noch egal war, welcher von den drei Gestalten das Original war und welche die beiden Klone waren.

Geschickt wich er den Shurikens, den Kunais und auch den manchmal durchaus monströs erscheinenden Waffen, die der Blauhaarige durch seine Schriftrollen beschwor.

Flink bewegten sich die kämpfenden Ninjas über die zum Schlachtfeld gewordene Lichtung, drehten Saltos, wichen den Schlägen des Gegners aus, stießen sich von Ästen, Felsen oder den bröckelnden Wänden des uralten Gashauses ab.

Nur wenigen Kunais und Shurikens gelang es Hidan zu treffen und es waren nur diejenigen, denen er nicht ausweichen wollte. Diejenigen, denen der Silberhaarige es zuließ durch sein Fleisch zu stechen, weil er seinen Gegner so direkt angreifen konnte.

Wie jetzt, als er auf ihn zusprang, der geworfene Kunai ihn in seinen Bauch traf, und er seinen Feind an der Uniform zupackte, während sich die Sense dem Blauäugigen von hinten tief in den Rücken bohrte. Mit einem „puff!“ löste sich der Schattenklon auf.

Hidan grinste und wurde sofort in die nächste Attacke eines Blauhaarigen Doubles verwickelt.

Als er dachte es wäre nur eine Frage der Zeit, bis er die beiden verbliebenen Gestalten auf diese Weise erledigen würde, fühlte er plötzlich den Boden unter seinen Füßen erbeben und erzittern.

„Hä?“, fuhr er herum, beinahe zu spät.

Der Boden wurde von einer unsichtbaren Kraft wie Papier aufgerissen. Eine mit Lava gefüllte Schlucht klaffte mitten auf der Lichtung auf, genau dort wo der Silberhaarige eine Sekunde zuvor gelandet war.

Mit verzweifelter Kraft schaffte Hidan es seine Sense hinauszuwerfen, die sich tief in den Stumpf des dicken und scheinbar alten Baumes am Rande der Lichtung bohrte. Schnell zog das Seil ihn auf den rettenden Baum und als er sich umdrehte sah er noch, wie die Schlucht sich schloss, wie sich die Erde zusammenklebte, als sei dort eben nichts gewesen.

„So ein Bastard! Ich HASSE Erd-Jutsus!“, jammerte Hidan zu sich selbst und zog seine Sense schnell aus dem Holz.

Genau in diesem Moment wurde er von etwas Spitzem am Hals getroffen. Der metallische Pfeil traf ihn nicht tief. Eigentlich spürte er nur ein kurzes Pieken, als hätte er eine Spritze bekommen.

Verärgert riss er das Teil aus seinem Fleisch.

„So ne verfickte…“, doch weiter kam er mit seinem Fluch nicht. Übelkeit überkam ihn und einige Sekunden später spürte er seine Beine kaum. Sie wurden taub, wie auch seine Arme. Die Sense glitt ihm aus der Hand und nur einen Augenblick später stürzte er bereits kopfüber dem Boden entgegen.

Mit einem lauten Knall prallte auf der harten Erdoberfläche auf und war zunächst nicht in der Lage sich zu bewegen. Mühsam befahl er seinem Körper sich aufzurichten.

Waren es Minuten oder Stunden die er dazu brauchte? Hidan war sich nicht sicher. Sein Kopf fühlte sich schwer an, seine Schläfen pochten unangenehm, im war heiß und kalt zugleich. Nicht einmal Fluchen gelang ihm.

Als er sich aufgerichtet hatte, sich mit einem krummen Rücken auf seiner Sense abstützte, stand die rothaarige gefährliche Schönheit vor ihm.

Ein Blick in ihre dunkelroten, scheinbar von pochendem Blut gefüllten Augen reichte vollkommen aus, um Hidan erneut ins Wanken zu bringen, ihn erneut zu Boden gehen zu lassen. Alles um ihn herum drehte sich, er presste die Augen zusammen, kämpfte gegen die wiederkehrende Übelkeit an. Dann war alles still.

Als er seine Augen öffnete, hielt er die Luft an.

Die Lichtung war verschwunden.

Nirgendwo war das alte Haus zu sehen.

Er befand sich in Yugakure. Direkt vor seinem alten Haus. Das Dorf lag ruhig in dem orangenen Licht der untergehenden Sonne getränkt. Vögel zwitscherten in der Ferne.

Die Bewohner gingen den Pfad der neben seinem Zuhause ins Zentrum führte unbekümmert entlang. Vor dem Haus nebenan standen seine Nachbarn. Diejenigen, denen er das Leben genommen hatte. Wegen deren Mordes er gestraft werden wollte.

„Hey!“, brüllte er sie an, doch sie reagierten nicht auf ihn.

Genervt brüllte er lauter, hob einen Stein vom Boden auf und schleuderte ihn gegen den Kopf der näher stehenden Gestalt, die direkt zu Boden fiel und sich nicht mehr bewegte.

Umgehend wichen alle Farben aus der Welt, legten alles ins schwarz-weiß. Stille kehrte ein.

Und dann kam die langhaarige Kunoichi schon auf ihn zugesprungen. Instinktiv wehrte er ihren Angriff an. Wie eine Novizin stach sie wahllos auf ihn mit ihrem Kunai ein. Hidan hatte die Schnauze voll. Er holte aus und stieß ihr die drei Zacken seiner monströsen Waffe in den Bauch, durchlöcherte sie.

Als er ihr grinsend in ihre Augen blicken wollte, erstarrte er. Er hatte nicht der Feindin einen tödlichen Stoß verpasst, sondern Kakuzu…

Das leichte Grün in den Augen des Vermummten, das in dieser schwarz-weißen Welt zu hervorstach, erlosch langsam. Sein Partner blickte den Jashinisten mit einem qualvollen Blick an und sackte zu Boden.

„KAKUZU!“, schrie Hidan hysterisch, doch der Körper seines Begleiters war verschwunden.

Er hörte einen wilden, weiblichen Aufschrei hinter sich. Wieder griff ihn die Feindin an. Wieder wehrte er die Angriffe ab, brachte sie schnell zu Fall, griff diesmal Ihren Kopf und brach ihr das Genick – und wieder hielt er den leblosen Körper Kakuzus in seinen Händen.

Geschockt ließ er ihn fallen, schrie laut: „Nein!“

Das makabere Spiel lief immer weiter.

Immer wieder verwandelte sich die besiegte Kunoichi in seinen Partner, seinen Begleiter, seinen Liebhaber, seinen Geliebten…

Die Kräfte verließen Hidan.

Der Wahnsinn schlich sich an.

Das Stechen in seinem Herzen wurde schärfer.

Fortwährend flüsterte der von Hidans Angriffen sterbende Kakuzu „Ich hasse dich!“ bevor sein Körper sich auflöste.

Er –wusste- doch eigentlich, dass er in einem Genjutsu gefangen war. Warum –begriff- er es dennoch nicht? Warum hörte sein Herz nicht auf zu rasen? Warum wurde er diese Verzweiflung nicht los? Warum verging die Panik nicht, sondern baute sich nur immer weiter auf?

Auf der Lichtung vor dem alten Gasthaus lag der silberhaarige junge Mann noch immer auf dem Boden, seine unnatürlichen Augen geweitet, starr und ausdruckslos auf einen nicht definierbaren Punkt gerichtet.

Der Blauäugige Shinobi führte einige Handzeichen aus und erneut erzitterte die Erde. Diesmal jedoch weitete sie sich nicht.

Aus dem Schlamm, den Wurzeln, dem Sand formten sich vier dicke Arme, direkt um den silberhaarigen Nukenin herum, der von all dem nichts mitbekam.

Die rothaarige Kunoichi hatte ihre Position auf einem der Äste am Rande der Lichtung wieder eingenommen, den silberhaarigen, seltsamen Feind immer noch im Visier, immer noch unter dem Einfluss ihres Jutsus.

„Hibari?“, fragte der Blauhaarige sie, als seine vier Erdarme bedrohlich über Hidans Kopf in der Luft hingen.

„Gleich…“, grinste die Angesprochene. „Lass mich ihn noch ein wenig mit seinen innersten Ängsten quälen… Dann kannst du ihn in Stücke zerreißen, Masakazu.“

„Ja.“, antwortete der Blauhaarige knapp.

Beide Ninjas hatten fest damit gerechnet, dass ihr erfahrenes Killerkommando, welches sie im Austauschpunkt stationiert hatten, den Partner Hidans binnen Minuten auseinander nehmen würde. Doch sie hatten sich verschätzt. Erheblich.

Ihre Kameraden waren bereits seit Anfang des sich draußen abspielenden Kampfes tot. Und Kakuzu tobte vor Wut, vor Wut über das nicht erhaltene Geld.

Unbekümmert und ohne größere Mühe hatte er sich an das Szenario herangeschlichen, den Kampf beobachtet, auf den richtigen Moment gewartet, seine Gegner eingeschätzt, eine Strategie entwickelt.

Zerstörung.

Seine schwarzen und bedrohlichen Sehnen fuhren aus und wickelten sich binnen weniger Sekunden um die vier erdigen Arme, pressten sie zusammen, zerdrückten sie, verwandelten sie in zu Boden rieselnden Sand.

Währenddessen hatten sich Kakuzus ausgeworfene Hände um die des Blauhaarigen gewickelt, hinderten ihn daran ein weiters Jutsu auszuführen. Augenblicke später hatten die düsteren Fäden Kakuzus sich bereits vollkommen um den Körper des Shinobis gewickelt und zogen ihn ruckartig zu dem Maskierten ins dunkle Dickicht.

„Masakazu!!!“, schrie die rothaarige Hibari und ihre Genjutsu löste sich unweigerlich auf.

Hidans Welt schwankte, erneut presste er die Augen zu, nahm den langen Schrei der Kunoichi plötzlich wahr, öffnete die Augen voller Zorn und erkannte wo er sich befand.

Dann fiel sein Blick auf die sich in Richtung Dickicht stürzende Frau, auf seinen Partner, der seinen Feind mit seinen Sehnen und erhärteten Händen würgte. Ohne zu zögern und laut fluchend erhob er sich und griff nach seiner Sense, schleuderte sie gezielt auf die Rothaarige.

Ein hoher Schrei füllte seine Ohren als seine Waffe haargenau die hübschen langen Beine der Kunoichi an den Knien abtrennte, sie zu Boden sacken lies, das Blut aus den kläffenden Wunden spritzend. Mit Leichtigkeit kehrte die Sense in seine Hand zurück.

Genüsslich leckte er an dem Blut, welches sich auf den Klingen gesammelt hatte, während er mit seinem Fuß aus seinem eigenen Blut, das aus den vielen kleinen Wunden zu Boden geflossen war und einige Pfützen geformt hatte, sein geheiligtes Symbol auf der Erde nachzeichnete.

Wie in Zeitlupe bedeckte das Schwarz seine Haut, ließ die weißen Markierungen erscheinen, verlieh ihm ein bestialisches Aussehen.

Aus seiner Innentasche holte er den spitzen Stab heraus der mit einigen Klicken ausfuhr und zum tödlichen Instrument mutierte.

„Und nun…“, sagte er ruhig, den Blick auf die weit aufgerissenen von Angst und Schmerz gezeichneten Augen der Frau gerichtet, die ihn mit ihrem Starren anzuflehen schien. „Sterben wir zusammen.“

Der Silberhaarige grinste, als er weit ausholte und sich den spitzen Gegenstand mit voller Wucht durchs Herz rammte. Beinahe stöhnte er auf als der Schmerz seiner Feindin durch seinen gesamten Körper raste, ihn mit diesem schrecklichen und zugleich wohligen, erlösenden Gefühl erfüllte.

Minutenlang stand er da und genoss das Gefühl des verlassenden Lebens, der letzten Atemzüge, des immer heftiger werdenden Schmerzens. Bis es urplötzlich einfach aufhörte und ihn mit den Gedanken an dieses phänomenale Erlebnis zurückließ.

Kakuzu ließ den erstarrten, verkrampften Körper des blauhaarigen Shinobis dumpf zu Boden fallen und ging auf Hidan zu, der sich langsam mit dem Rücken auf sein mit Blut gezeichnetes Symbol legte, mit dem immer noch sein Herz durchbohrendem Pfahl in der Brust.

Das Ritual.

Die 30 Minuten Ruhe.

Die zurückkehrende Farbe.

Sein Partner kannte das Spiel nur all zu gut.

Schweigend setzte er sich neben Hidan auf den Boden und starrte ins Dickicht.

Der Jashinist atmete ruhig, starrte in den Himmel.

Er wollte nicht daran denken, wollte des verdrängen, aber die Bilder des Genjutsu holten ihn ein, ließen ihn Kakuzu in seinem Kopf immer und immer wieder töten. Ließen seinen Partner abscheuliche Dinge wispern mit diesen kalten schwarzen Augen.

„Ich hasse dich… Ich hasse dich… Ich hasse dich…“

Die Schwäche und Panik, das Gefühl der Aussichtslosigkeit und Panik überkamen ihn erneut, ließen ihn leicht erzittern. Schweiß bildete sich auf seiner langsam hell werdenden Stirn.

Dem Grünäugigen blieb all dies nicht verschlossen. Er schaute Hidan schon die ganze Zeit an und kämpfte gegen das Gefühl an, ihm über die entblößte Haut zu streichen, über seine Wange zu fahren, seine Haare von der Stirn zu wischen.

„Ka-Kakuzu…“, brachte der Silberhaarige nach einer Ewigkeit des Schweigens heraus.

„Ja, Hidan?“, antwortete der Adressierte sofort.

„Hasst… Hasst du mich?“, fragte der sonst aufbrausende Jashinist leise, mit einer brüchigen, einer zitternden Stimme, nicht in der Lage seinem Partner ins Gesicht zu blicken.

Kurz war es still. Hidan konnte lediglich sein eigenes Herz wieder pochen hören, das sich langsam erneut zusammensetzte, heilte.

Dann seufzte Kakuzu und antwortete sanft, seine Augen auf seinen Partner gerichtet: „Nein.“

Sake

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Eiskalt

RÜCKRUF: Das hier ist NICHT das letzte Kapitel, es geht noch ein wenig weiter ^^
 

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Irgendwie wollte er einfach nicht wach werden. Völlig benommen folgte er Kakuzu die Treppe hinunter und schaute unberührt zu, als der Grünäugige den hageren Wirt mit seinen abgelösten Armen würgte, da dieser einen (für den Geschmack des maskierten Shinobi) zu hohen Preis für die Übernachtung gefordert hatte.

Die wenigen Anwesenden ignorierten diese Szene gekonnt. Zu beschäftigt waren sie tief in die vor ihnen stehenden Becher zu starren, betend die zwei düsteren Gestalten würden sie übersehen wenn sie nur ruhig bleiben würden.

Hidan gähnte und streckte sich ausgiebig.

„Kakuzu, ich warte draußen…“, sagte er gelangweilt und schlenderte gelassen den kurzen Weg zur Tür hinab.

Sonnenschein und wohlige Wärmen begrüßten ihn. Es war fast schon zu warm für seinen Geschmack. Als seine Augen sich nur langsam an die Helligkeit gewöhnten seufzte er.

Er wünschte sich, er hätte noch einige Stunden mehr Schlaf bekommen. Er wünschte sich, er hätte nicht so viel Sake getrunken. Wobei er sich nicht sicher war, ob der Abend in diesem Falle so geendet wäre, wie er geendet war… Und für den Silberhaarigen war dieses Ende durchaus als lobenswert zu bezeichnen.

Leicht grinste er und blickte sich um.

Marima war bereits zum vollen Leben erwacht. Die gepflasterten hellen Straßen wurden von den Menschen wie von einem Fischschwarm gefüllt. Überall tummelten sich die Leute. Shinobi, Ansässige, Händler, Reisende, Kinder.

„Was für ne Scheiße…“, murmelte der Jashinist als er seine Augen über das Spektakel wandern ließ. Langsam fühlte er sich wie Kakuzu, den ein Wirrwarr aus Stimmen und friedlichem Gelächtern wahnsinnig machen konnte. Ob er wohl ausrasten würde? Das beste wäre, sie würden Marima sofort verlassen.

„Hidan, wir gehen.“, riss ihn die bassige Stimme seines Partners aus den Gedanken.

„Und, wie viel musstest du blechen?“, fragte der Priester der Grünäugigen frech, der bereits losmarschierte, bedacht den Ort möglichst bald hinter sich zu lassen.

„Nichts.“, sagte er kühl, ohne stehen zu bleiben.

Hidan folgte ihm grinsend. Kakuzu hatte es mal wieder geschafft. Manchmal fragte der Silberhaarige sich, warum der Grünäugige seinen Gegenübern eigentlich nicht immer Angst einjagte, Mord androhte, um so keinen Cent ausgeben zu müssen.

Andererseits war es ihm total egal.

Geld war ihm egal.

Die Mission war ihm egal.

Kakuzu war ihm… nicht mehr egal.

Er seufzte.

„Ahhhh, mein behinderter Kopf…“, meckerte er dann, als sie sich im bedächtigem Tempo durch die Mengen auf der Straße manövrierten. „Der tut so scheiße weh, das ist als ob mir jemand die ganze Zeit irgendwelche Waffen durch die Schädeldecke donnern würde. Zum Kotzen!“

„Daran bist du doch selbst Schuld, Hidan.“, brummte sein Partner lediglich.

„Ja ja, ich will keine Predigt von dir, alter Sack!“, schnauzte der Jashinist und fasste sich wieder an den Kopf. „Verdammte Scheiße!“, jammerte er weiter.

Kakuzu verdrehte die Augen.

„Schau dir diese hässlichen Häuser mal an, Kuzu. Die sehen aus wie Dreck.“, zog der Silberhaarige her. „Und was ist DAS eigentlich?!?!“, schrie er, als sie an einem der kleinen Essstände vorbeigingen, an dem eine dunkelbraune Suppe serviert wurde.

Hidan lachte lauthals. „Wie Kacke mit einen Spritzer Blut sieht das aus. Wie unfassbar eklig!“, prustete er. Die ältere Dame des Standes blickte ihn verärgert an, senkte ihren Blick jedoch umgehend, als sie die riesige Waffe auf seinem Rücken entdeckte.

Der Priester lachte noch immer.

„Was für eine Scheiß Stadt. Und schau dir die Menschen hier mal an. Alle mit diesem abscheulichen ich-bin-gut-drauf Gesicht. Zum Kotzen ist das!“, fuhr der Silberhaarige fort.

„Hidan, beruhig dich endlich.“, warnte Kakuzu ihn ruhig.

Doch der Silberhaarige dachte nicht dran.

„Hier stinkt es.“, redete er weiter. „Nach Fisch. Im ganzen Dorf.“

„Das bildest du dir nur ein.“, kommentierte Kakuzu immer noch ruhig.

„Achja?“, fuhr Hidan ihn an. „Vielleicht bist du es ja auch, der so stinkt, Kakuzu?“

Der maskierte Shinobi runzelte die Stirn und redete sich im Innern zu, ruhig zu bleiben, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Es waren zu viele Leute hier, zu viele Shinobi. Sie mussten sich geruhsam verhalten, durften nicht zu sehr auffallen.

Wer weiß wie viele Dörfer bereit Allianzen geschlossen hatten mit dem einzigen Wunsch Akatsuki auszulöschen? Nicht, dass sie es jemals schaffen würden. Nein, dieser Wunsch war töricht, würde ihnen niemals gewährt werden. Aber es war einfach lästig von irgendwelchen Amateuren aufgehalten zu werden. Zu viel Zeit könnten sie vergeuden Attacken abzuwehren.

Sie mussten weiter. Das stand fest.

Urplötzlich rannte ein kleiner Junge, nicht älter als 6 Jahre, gegen Hidan, prallte von dessen muskulösen Körper ab und landete mit dem Hintern zuerst auf dem harten Boden. Er blinzelte und seine Augen füllten sich mit Tränen. Schon wollte er lauthals vor Schmerz losheulen, da erblickte er den über ihm stehenden, silberhaarigen Shinobi mit der monströsen Sense in seiner Hand.

Der Fremde musterte ihn mit einem leicht verärgerten und leicht genervten Blick und schnalzte dann mit seiner Zunge.

„Guck dir diesen erbärmlichen Wurm an, Kakuzu.“, sagte er zu dem gefährlich aussehenden und fast vollkommen vermummten Mann zu seiner Linken.

Der Junge hielt unbewusst seine Luft an, bis dato unbekannte Angst überfiel ihn, lähmte ihn. Die Tränen versiegten, trockneten aus. Er öffnete den Mund, wollte nach seiner Mutter rufen, doch er brachte keinen Ton heraus.

„Hiroyuki!“, rief die junge Frau, die sich auf den kleinen Jungen fast schon stürzte und ihn in die Arme schloss. Eilig hob sie ihn auf und der kleine Junge vergrub sein kindliches Gesicht in ihren langen, rötlich schimmernden Haaren.

Die junge Frau blickte die zwei in schwarze Mäntel gehüllten Gestalten ebenso verängstigt an.

„Bitte… Bitte entschuldigen Sie, mein Herr…“, brachte sie schließlich heraus und verbeugte sich hastig vor dem silberhaarigen, immer noch genervt dreinblickenden Mann.

„Meine Fresse…“, murmelte dieser nun, den Blick nicht von der Frau nehmend. „Dein Gör ist fast so hässlich wie du.“, grinste er dann. „Das nächste Mal mach ich dich noch kleiner, du winziger Mistkerl.“, zischte er dann in Richtung des Kindes und schnallte seine Waffe demonstrativ zurück auf seinen Rücken.

„Hidan!“, hisste Kakuzu und legte seine schwere Hand auf die Schulter des Priesters. „Genug. Lass uns gehen.“

„Ja ja, wir gehen ja schon. Ist ja nicht so, als ob ich in diesem Drecksloch länger bleiben wollte. Ist ja ganz nett hier, aber hier mieft es und die Leute sind alle hässlich. Verfickte Ketzer, lass uns bloß verschwinden, Kakuzu.“, plapperte Hidan und als der kleine Junge es wagte einen letzten Blick zu erhaschen, schnitt der Jashinist eine furchtbare Grimasse, die das Kind zusammenzucken und aufjaulen ließ.

Hidan lachte gehässig, während sein Partner wieder einmal seufzte.
 

„Jashin-verdammt, warum sind all diese Dörfer eigentlich so unfassbar Scheiße?“, meckerte der Silberhaarige, während sie sich immer weiter von Marima entfernten.

Sie müssten nun eine gute Stunde gewandert sein. Schweißperlen hatten sich bereits auf Kakuzus Haut unter der Maske gebildet. Nicht der physischen Anstrengung wäre hier die Schuld zuzuweisen. Hidan wollte einfach nicht sein Maul halten.

Seit über einer halben Stunde regte er sich nun bereits über das hinter ihnen gelassene, überhaupt nicht wichtige Dorf auf. Seit über einen halben Stunde fluchte er ununterbrochen, empörte sich über die selben Dinge immer und immer wieder.

Bald würde er es nicht mehr aushalten. Dessen war sich der Bankier sicher. Schon bald würde er seine Beherrschung verlieren und sich auf seinen Partner stürzen.

„Diese verfickten, erbärmlichen Dorfbewohner…“, fluchte der Jashinist vor sich hin.

„Irgendwann wird dich deine große Klappe noch das Leben kosten, Hidan.“, knurrte Kakuzu ohne seinen Partner anzusehen.

„Tsk, das sagst du jedes Mal und lebe ich noch? Ja, das tue ich, und so wird das auch bleiben.“

„Glaub was du willst.“

„Du wiederholst dich.“, grinste Hidan.

Abrupt blieb Kakuzu stehen und starrte seinen Partner gehässig an.

Und dann spürten sie es beide.

Gleichzeitig.

Nur wenige hundert Meter hinter ihnen lauerten sie, waren ihnen gefolgt. Wahrscheinlich schon seit Marima. Vielleicht auch schon vorher.

Schweigend gingen sie weiter, ließen sich nichts anmerken, warfen einander nur ab und zu bedeutende Blicke zu.

Bereit sich umgehend ins Gefecht zu stürzen. Bereit umgehend zu töten.

Es waren vier. Ihr Chakra war ebenfalls so widerwärtig wie ihr eigenes.

Hidan grinste.

Das könnte durchaus interessant werden, oh ja…

Der Silberhaarige ging gut einen Meter hinter Kakuzu.

Die unbekannten Shinobi kamen immer näher.

„Hidan…“, sagte der Maskierte leise.

„Ich weiß…“, wisperte der Angesprochene.

Direkt sprangen beide hoch in die Luft und entkamen so den durch die Luft schneidenden Kunais. Sie drehten sich während des Sprunges, landeten gekonnt auf dem staubigen Boden und blickten ihren Gegnern, die sich nur einige Meter von ihnen entfernt positioniert hatten, in die Augen.

Es waren Nukenins wie sie. Doch für ihre Identifizierung blieb zunächst keine Zeit. Der gut gebaute, ca. zwei Meter große Shinobi mit den langen schwarzen Haaren und dem riesigen, im Sonnenlicht, welches durch die dicken Äste der majestätisch wachsenden Bäume drang, leuchtenden Schwert sprang geradewegs auf Hidan zu.

Der Silberhaarige kicherte hysterisch als er nach seiner Sense griff und die kraftvollen Hiebe mit seiner geliebten Waffe abwährte. Egal ob der Schlag von links oder rechts, oben oder unten kam, es schien als wäre Hidan in der Lage jeden kommenden Schlag hervorzusehen, er konterte jeden Angriff.

Währenddessen stürzte sich die blauhaarige Kunoichi mit den unnatürlich roten Augen und der wohl düstersten Chakra der vier Angreifer auf Kakuzu. Gezielt und mit enormer Kraft schmetterte sie die bläulich leuchtenden Messer in die Richtung des Maskierten, der es gerade so schaffte den Tod bringenden Waffen auszuweichen.

Schnell und immer weiter drängte sie ihn nach hinten.

Die kleinen spitzen Waffen waren definitiv mit ihrer Chakra geladen und was diese ausrichten konnte, würde sie auf sein Fleisch treffen, das wollte Kakuzu gar nicht herausfinden. Und ihnen jetzt, ohne eine Analyse vorgenommen zu haben, seine Fähigkeiten zu demonstrieren… Das wäre töricht.

Die Blauhaarige grinste und verdoppelte die Anzahl der Messer, die sie in die Richtung ihres vermummten Zieles warf.

Zu spät bemerkte Kakuzu den hinter ihm aus dem Nichts auftauchenden blassen Mann, dessen Samuraischwert fast doppelt so groß war wie seine eigene Statur.

Instinktiv bewegte er seine Hände, wollte in Windeseile die nötigen Handzeichen formen, seinen Körper verhärten, doch bevor seine Handflächen aufeinandertreffen konnten, bohrte sich das mit elektrischer Chakra geladene Schwert durch sein Herz.

Die grünen Augen Kakuzus zogen sich zusammen, Schmerz durchfuhr seinen Ganzen Körper, abermals als sein Angreifer das Schwert mit einem einzigen Ruck hinauszog und so ein weiteres Mal in sein Fleisch schnitt.

„Ich sagte doch…“, sagte der vierte Shinobi der hinter ihnen geblieben war mit einer monotonen Stimme. „Element Erde.“

„Ja, Yoshio.“, antwortete die Blauhaarige grinsend. „Du hattest Recht, wie immer.“

Der Maskierte ging zu Boden. Leblos lag sein Körper da.

„Kakuzuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!“, schrie Hidan aufgebracht, als er die Szene aus seinem Augenwinkel endlich wahrnehmen konnte.

Sein schwarzhaariger Angreifer grinste nur.

Alle Augen der vier Feinde richteten sich nun auf ihn, der gut gebaute Shinobi griff ihn immer noch mit seinem Schwert an, sie waren mitten im Gefecht.

„Und der?“, fragte kleinere Nukenin mit dem übergroßen Schwert dessen Klinge mit Kakuzus Blut benetzt war und deutete auf Hidan.

Der düster dreinblickende Kämpfer im Hintergrund beäugte den Silberhaarigen konzentriert. Hidan fühlte sich plötzlich als wenn jemand ihm einzelne Hautschichten mit den Fingern abziehen würde.

„Was ist das denn für ne SCHEISSE!“, schrie er und schlug auf seinen Angreifer ein, der ebenfalls ein Ass in der Defensive zu sein schien.

„Hmmm…“, sinnierte der ihn analysierende Shinobi mit den kurzen hellbraunen Haaren und der riesigen Narbe im Gesicht, ohne sich zu rühren. „Der ist so hohl, dass er es selbst noch nicht herausgefunden hat.“

„WAS?!“, schrie Hidan. „Du kleiner dummer Bastard, wenn ich mit diesem hässlichen Mistkerl hier fertig bin, dann bringe ich dich um, verfickt noch mal!“

Umgehend erhöhte er seine Kraft und drängte seinen Angreifer ab, der sich nach hintern fallen lassen musste um nicht von der Sense gestreift zu werden.

Sofort stürzte Hidan in die Richtung des Mistkerls, der ihn beleidigt hatte. Die blauhaarige Kunoichi war direkt zur Stelle und formte in Sekundenschnelle einige Handzeichen. Als sie ihren Zeige- und Mittelfinger an ihren Mund hielt, entkam diesem ein riesiger Wasserstrahl, der in Hidans Richtung zuraste.

„WASSER?!?!“, brüllte Hidan und lachte hämisch, ohne anzuhalten.

Schon holte er mit der Sense aus, war dabei den vernarbten Bastard, der sich nicht von der Stelle rührte, in Stücke zu reißen, da hörte er die Blauhaarige irgendetwas murmeln.

Ihr Chakra wurde noch abscheulicher. Instinktiv drehte Hidan ihr den Kopf zu und sah noch, dass anstatt des Wassers viele dicke, spitze und fest gefrorene Eiszapfen auf ihn zurasten.

Er hörte sein eigenes Fleisch reißen, spürte jeden Riss als das scharfe Eis sich durch seine Hautschichten bohrte, einige Rippen brach, das Herz und seine Lunge zerstach, in seinem Rücken zum Halt kam. Umgehend schmeckte er sein salziges Blut auf seiner Zunge, hörte schon fast, wie es seinen Oberkörper hinunterfloss.

Von der enormen Kraft des Aufpralls wurde er zu Boden gerissen, fiel auf den Rücken blieb liegen, die Augen unnatürlich weit geöffnet.

Es war still.

Beide Akatuski lagen regungslos auf der Erde.

Die drei Shinobi die sie angegriffen hatten sammelten sich umgehend um den Vernarbten, der erneut mit einer monotonen Stimme bemerkte: „Das waren also die Akatsuki… Das war es nicht wert. Die Gerüchte stimmen also nicht.“

Die blauhaarige Kunoichi lachte nun lauthals. „Lasst uns die anderen Mitglieder finden, vielleicht bieten die uns etwas Interessanteres.“

Schon wollten sie zum Sprung ansetzen, da hielt der monoton sprechende sie mit einer stillen Handbewegung auf.

Erschrocken erblickten es nun alle.

Kakuzu, wie auch Hidan standen nebeneinander.

Blickten sie an.

Durchbohrten sie mit ihren Blicken.

Hidan grinste, die Sense lässig über seine Schulter gelegt.

„Was? Wollt ihr schon gehen? Wir fangen doch erst an.“, sagte er und drehte sich dann zu Kakuzu. „Findest du nicht, wir sollten sie zermetzeln?“

„In der Tat.“, antwortete Kakuzu, dessen eigenes Grinsen von seinem Mundschutz bedeckt wurde.

Mit einer einzigen Bewegung entledigte er sich seines Mantels und das kleine Spektakel begann…

Hidan liebte diesen völlig verwirrten und von Angst verzerrten Blick auf den Gesichtern ihrer Gegner, wenn sie mit ansehen mussten, wie die Bestien aus Kakuzus Körper ausströmten und sich bedrohlich vor ihnen aufbauten.

Sie stumm anstarrten, das Schwarz ihrer nur angedeuteten Körper zitternd, flackernd. Bereit sich auf einen unausgesprochenen Befehl in den tödlichen Kampf zu stürzen.

Er kicherte hysterisch, seine pinken Augen weiteten sich. In seinem Kopf malte er sich bereits die toten, von Blut bedeckten Körper seiner Feinde aus.

Er hob seinen Finger und zeigte auf die vier Nukenins, die mit Entsetzen beobachteten, wie die Monster sie beobachten.

Es störte auch nicht, dass eines dieser Biester direkt zusammensackte, nachdem es den Körper Kakuzus verlassen hatte. Eine Erklärung wussten sie nicht, würden sie auch nicht bekommen. Auch der monoton Sprechende war wie versteinert.

„Ihr alle werden für Jashin sterben!“, sagte der Silberhaarige dann ruhig, wonach ihn erneut ein hysterischer Lachanfall packte.

„Hidan.“, zischte Kakuzu ihn tief an.

„Jaja, die Schlampe zuerst!“, rief der Silberhaarige und stürzte umgehend los, das größte von der Wesen mit der gelben dicken Nase folgte ihm nur einige Zentimeter entfernt.

Die Blauhaarige setzte trotz des warnenden Rufes des vernarbten Shinobis zum Gegenangriff. Ihr schmerzvoller Aufschrei als gleichzeitig die Sense und die kraftvolle Blitzattacke auftrafen, scheuchte noch Vögel in weiter Ferne auf.

Währenddessen stürzte Kakuzu sich mit den beiden anderen Wesen auf den kleinen Nukenin mit dem imposanten Samuraischwert…
 

„Die Gerüchte stimmen wohl doch, was?“, grinste Hidan hämisch als er den ausgefahrenen Stab an seine Brust setzte.

Die Augen des vernarbten Shinobi weiteten sich. Er wusste was kam. Seine blauhaarige Gefährtin war nur vor wenigen Minuten auf dieser Art und Weise getötet worden.

Er fing an zu zittern.

Sie hatten sie unterschätzt.

Erheblich.

„Jetzt mach Hidan, ich habe keine Lust hier herumzustehen.“, bemerkte der Grünäugige, dessen Fäden gerade dabei waren, das Herz der Kunoichi zu flicken. „Und das nächste Mal wenn ich dir sage, ich will das Herz von einem Shinobi, könntest du dein Opfer bitte etwas anders töten? Das erspart viel Arbeit…“

„Tsk, Kakuzu! Halts Maul!“, japste Hidan. Dann wendete er seine Augen wieder seinem letzten Opfer zu.

„Jammerschade, dass wir nicht mehr Zeit hatten, was?“, sagte er dann und fing hysterisch an zu kichern, während er den Stab durch sein Herz bohrte.

Gemeinsam schrien sie auf und das Gefühl des Todes, welches auf diese künstliche Art und Weise durch Hidans Körper jagte, beförderte ihn in sein ganz persönliches Nirvana, welches einige Minuten lang anhielt.

Zeit genug sich daran zu ergötzen, in diesem Schmerz aufzugehen.

Er seufzte, als das Gefühl ihn verließ.
 

„Das hat weh getan wie ein Bastard!“, jammerte Hidan als er die restlichen, noch nicht gänzlich geschmolzenen Eiszapfen aus seinem Oberkörper zog, während Kakuzu seine Wesen zurückrief und sich lässig den Mantel danach zuzog.

„Dieser kleine Mistschlampe!“, fluchte er als er seine kläffenden Wunden betrachtete. „Das wird nen Tag oder so dauern. Und diese Scheiße hört nicht auf zu bluten… Ich hasse es!“

„Du hasst so vieles, Hidan…“, kommentierte Kakuzu diese Aussage gelassen.

„Es gibt ja auch viel Scheiße auf dieser Welt, Kakuzu! Au! VERFICKT! Das tut saumäßig weh…“, jammerte der Jashinist weiter.

Urplötzlich stand Kakuzu vor ihm.

„Beweg dich nicht. Ich will etwas ausprobieren.“, raunte er ihn an.

Kakuzus Experiment Part 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kakuzus Experiment Part 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Horizont

Schwer, mühsam, fast schon wie in Zeitlupe öffneten sich die pinken Iriden und musterten die dunkle, wenig vertraute, gar fremde Decke über sich.

Ebenso so gemächlich drehte er seinen Kopf zur Seite aus der er meinte ein Rascheln zu vernehmen. Natürlich. Kakuzu hielt irgendein Stück Papier in seinen Händen, welches er gründlich zu studieren schien.

Der Priester streckte sich. Leichter Schmerz durchfuhr seinen Körper. Es war ein leichtes Zucken seiner Muskeln, welches Funken von Pein nachzuahmen schien. So schnell er es erfahren hatte, so schnell war es auch wieder verschwunden.

Was zurückblieb waren die Erinnerungen an Kakuzus Taten. Doch anstatt sauer auf seinen Partner zu sein, dass er seinen Zustand so schamlos ausgenutzt hat, ihm in einem lächerlichen, zum Scheitern verurteilten Versuch an die Gurgel zu gehen, seufzte Hidan nur zufrieden und grinste hämisch, schloss die Augen wieder und ließ die Bilder durch seinen Kopf fahren.

Sein persönlicher, kleiner, perverser Film.

Der Vermummte hob den Kopf und betrachtete seinen entspannt daliegenden Partner. Hidan spürte die Blicke des Grünäugigen auf seinem nur von einer alten Decke bedeckten Körper.

„Bastard.“, wisperte er leicht giftig, weil er eine Art Verpflichtung fühlte seinen Begleiter respektlos anzusprechen.

Kakuzu entgegnete gar nichts.

„Oy, Arschloch, gib mir mal meine Klamotten.“, sagte der Jashinist nun etwas lauter und blickte Kakuzu mit einem gelangweilten Blick an.

Die grünlichen Augen zogen sich leicht zusammen, ein leichter Funken Wut deutlich erkennbar.

Der silberhaarige Shinobi setzte sich auf.

„Hey, schließlich hast du sie mir vom Leib gerissen und hier verstreut, tsk!“, meckerte er und blitzte seinen Partner wütend an.

Kakuzu erhob sich und musterte den Silberhaarigen leicht verächtlich.

„Wenn du die ganze Zeit über wie ein räudiger Hund winselst und bettelst, solltest du dich nachher auch nicht beschweren, Hidan.“, verkündete er mit seiner tiefen, leicht in den Sarkasmus eintauchenden Stimme.

Dann marschierte er seelenruhig auf die Tür zu.

„Ich warte draußen. Beeil dich, wir müssen los.“, raunte er noch und trat in die Schatten hinaus. Es war früher Morgen.

Hidan knirschte mit den Zähnen und stand wütend auf.

„Bastard…!“, murmelte er zu sich selbst, während er seine wirklich überhaupt nicht mehr frisch und gutaussehenden Klamotten zusammensuchte und widerwillig anzog.

Seine geliebte Sense schnallte er sich auf den Rücken und verließ die Hütte ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen.

Kakuzu stand bereits einige Meter entfernt auf dem kleinen Pfad der weiter in den Wald führte, packte gerade die Karte zurück in seine Manteltasche.

„Wir müssen in Richtung Nord-Osten.“, erklärte er ruhig ohne Hidan wirklich dabei anzusehen.

„Mir doch egal!“, zischte dieser und ging langsam an Kakuzu vorbei, der sich nun auch wieder in Bewegung setzte.

Nach einer Weile, in der Hidan in seinen Gedanken versunken war, ein stilles Gebet an Jashin richtete, ihm neue Opfer versprach, brachte Kakuzu ihn wieder in die Realität zurück.

„Erklär es mir.“, sagte er mit dieser tiefen Stimme.

„Hä?“, Hidan starrte ihn an. „Was soll ich die erklären, Narbengesicht?!“

Kakuzu lachte kurz hämisch und bedrohlich auf.

„Deine netten Reaktionen. Dein „Kuzu, ich brauch das!“, dein „bitte“, dein…“

„IST JA GUT!“, schnitt Hidan ihm das Wort ab und starrte auf den Boden während sie in einem angenehmen Tempo der aufgehenden Sonne entgegen gingen. Er schnalzte mit der Zunge.

„Verfickter Bastard…“, murmelte er fast so leise, als dass sein Partner in der Lage wäre, diese Worte mitzubekommen. Doch da er Hidans Flucherei eh bereits mehr als gewöhnt war, ignorierte der Grünäugige diese Ausstöße einfach.

„Das Zeug macht mich halt geil, mehr gibt’s nicht zu sagen.“, erklärte er dann knapp.

„Aha.“, antwortete Kakuzu ungläubig, starrte seinen silberhaarigen Partner genervt von der Seite an.

Dieser unangenehme Blick brachte Hidan aus der Fassung und er fragte sich nicht das erste Mal, ob der Maskierte es nicht irgendwie schaffte, Chakra in seinen Blick einzuflechten…

„Ich reagiere halt anders darauf, Arschloch.“, erklärte der Jashinist weiter aggressiv.

„Das Wort „anders“ ist keine adäquate Erklärung, Hidan…“, brummte der Grünäugige.

„Fick dich doch, wenn du alles besser weißt, Kakuzu!“, keifte der Jashinist und streckte sich, zog seinen zerfledderten Mantel irgendwie zurecht.

„Egal was du jetzt machst, Hidan, es sieht trotzdem ekelerregend aus.“, kommentierte Kakuzu ruhig.

„DU VERFICKTES ARSCHLOCH, HURENSOHN, BASTARD!!!“, kam es umgehend aus Hidans Mund.

Kakuzu lächelte hämisch unter seiner Maske und ging ruhig weiter.

Der silberhaarige schmollte und faselte in diesem Zustand weitere Obszönitäten vor sich hin, die der Bankier aber gar nicht wahrnahm.

„Jashin, mein Blut hat sich durch den Pakt verändert.“, setzte Hidan plötzlich genervt an, bekam jedoch Kakuzus semi-gelangweilte Aufmerksamkeit geschenkt. „Irgendwie meinen ganzer Körper. Und wenn ich dann noch Blut verliere, und dieser geile Schmerz durch meinen Körper fährt, dann will mein Körper, dass er weitergeht. Dann bringen Schmerzmittel meinen ganzen Kreislauf durcheinander und haben sehr wohl einen Effekt auf meine, wie heißt der Scheiß? Senso…rik?“

Kakuzu seufzte.

„Halts Maul!“, keifte Hidan und erzählte weiter. „Jashin, auf alles, das ist so als wenn nur noch ein Teil meines Gehirns richtig funktionieren würde, weil der Rest ausgeschaltet wird, oder unterdrückt. Und dieser noch funktionierende Teil will dann immer… Ach, fick dich doch, Kakuzu!“

Der Angesprochene grinste immer noch unter seine Maske, sagte aber nichts.

Schweigend gingen sie weiter.

„Arschloch.“, kam es nach einer Weile von dem Silberhaarigen.

„Interessanter Pakt, Hidan…“, brummte der Maskierte.
 

Die Sonne erstrahlte plötzlich in all ihrem Glanz, drohte sie erblinden zu lassen, kündigte das Ende des Waldes an, kündigte offene Weite an, leuchtete, als würde sie auf einen unsagbaren Schatz scheinen.

Die beiden Nukenins hielten sich die Hände vor die Augen, mussten sich nach ihrem Wandeln in der leichten Dunkelheit an dieses Gelb erst gewöhnen. Die Sonne wärmte sie, streichelte ihre Haut in angenehmer Manier.

Und plötzlich lag nichts außer saftigem langem, erleuchtetem, grünen Gras vor ihnen, welches von dem langsam aufsteigenden Wind geschaukelt wurde.

Die Bäume am Rand dieser endlos erscheinenden Wiese wuchsen in einer symmetrischen Reihe, als hätte sie jemand penibel mit einem Lineal in der Hand vor Jahrzehnten gepflanzt, als hätte hier jemand seinen überdimensionalen Garten von Profis einrichten lassen.

Wie verzaubert blieben sie in einem Gefühl welches Ehrfurcht glich stehen und betrachteten das sich vor ihnen erstreckende grüne Meer aus Grashalmen.

Das Ende dieses doch recht großen Feldes war überhaupt nicht zu erkennen. Es schien als würde sie dieses Grün ans Ende der Welt locken, oder als wären sie bereits zu diesem finalen Abschnitt gekommen. Als gäbe es nichts anderes mehr außer diesem im Wind tanzenden Gras.

„Die Felder von Rah…“, sinnierte Kakuzu und ließ seine ebenso grünen Augen über die Weite wandern.

„Die Felder von was?!“, fragte Hidan genervt. Sein Mantel raschelte laut und wild in dem aufkommenden Windstoß, der ebenso seine Haare durcheinander brachte. „Ich hasse Wind!“

„Rah war einst der Herr über dieses Land.“ erklärte Kakuzu ruhig, sein Blick immer noch auf den sich bewegenden Gewächs. „Sein eigener Bruder hat ihn hier irgendwo auf diesen Feldern umgebracht. Seitdem lastet auf dieser Gegend ein Fluch. Wenn eine Gruppe von Leuten die Weite passiert, auf dem Weg nach Asumashi, dann überlebt immer nur die Hälfte.“

„Tsk, Kakuzu!“, hisste Hidan und lachte dann laut auf. „Du glaubst doch wohl nicht etwa an Geistergeschichten, oder?!“

Langsam richtete der adressierte Nukenin seinen kalten Blick auf seinen Partner.

„Nein, ebenso wenig wie ich an deinen nutzlosen Gott glaube.“, sagte er dann seelenruhig.

„KA-KU-ZU!“, presste Hidan mit gefletschten Zähnen hervor. „KETZER! Eines Tages wirst du deine ungläubigen Aussagen noch bereuen und auf Knien vor Jashin-Sama herumrobben und um Vergebung bitten!“

Das hysterische Gelächter Hidans vermischte sich mit dem Sausen des Windes, das sie wie zu umspielen schien.

Kakuzu sagte gar nichts, starrte wieder vor sich hin.

„Wir gehen.“, brummte er und setzte sich in Bewegung.
 

Die ungefähr 15 Zentimeter langen, dicht wachsenden Grashalme streichelten und kitzelten ihre nackten Zehen leicht. Die Sonne stand bereits hoch über ihnen, wärmte ihre Häupter.

Eigentlich wäre es ein hitziger Tag gewesen. Doch dieser unaufhörliche, starke Wind, der über die grüne Ebene wehte war eisig. Auch wenn die gelb leuchtende Scheibe Hidan mächtig auf die Nerven ging, ihn zum Teil viel zu sehr blendete, war er dankbar, dass sie gerade jetzt am Himmel stand und von keiner Wolke bedeckt wurde.

Wäre die Sonne nicht, würden sie sich ganz schön den Arsch abfrieren, dessen war der Jashinist sich mehr als sicher.

Wie lange waren sie jetzt eigentlich unterwegs? Eine Stunde? Zwei Stunden?

Hidan drehte sich um, spähte nach hinten. Der Wald den sie verlassen hatten war nicht mehr zu sehen. Und auch wenn er sich zu den Seiten umblickte, erfassten seine Augen nichts als Grün.

„Ich hasse diesen beschissenen Ort.“, meckerte er laut.

Wie immer reagierte Kakuzu nicht.

„Tsk...“, kam es von Hidan, der nicht mehr wusste wohin er blicken sollte, um nicht verrückt zu werden. „Gibt es hier denn überhaupt gar nichts?! Nicht mal eine verfickte Windmühle oder so? Würde sich doch anbieten, oder nicht?! Meine Fresse, kein Wunder dass dieser Typ seinen Bruder umgebracht hat, hier gibt es ja nichts anderes zu tun in dieser Langeweile. Ich würde jetzt auch viel lieber irgendwelche Shinobi abschlachten, anstatt hier lang zu laufen...“

Kakuzu war auf der Hut. An diesem Ort herrschte tatsächlich eine unangenehme, warnende Atmosphäre. Hier war nichts. Rein gar nichts.

Die beiden Nukenins waren die einzigen Lebewesen weit und breit. Bis jetzt hatte Kakuzu keinen einzigen Käfer, keine Fliege, Biene oder Libelle wahrgenommen. Es war seltsam.

Der Ort schien tot.

Interessant...

„Kakuzu...“, sprach Hidan leicht jammernd weiter. „Wie lange brauchen wir denn noch? Ich hab keine Lust mehr, das ist so ätzend. Als du sagtest hier spukt es hatte ich ja noch wenigstens etwas Action erwartet, aber hier passiert ja nichts!“

„Halt die Klappe, Hidan.“, fuhr Kakuzu ihn leicht verärgert an. „Du benimmst dich wie ein Kind.“

„Und du wie ein behinderter Opa.“, krächzte Hidan und lachte daraufhin laut los. „Achja, das bist du ja auch!!!“

Bedrohlich brummte der grünäugige Shinobi, der gegen einen Welle Wut in seinem Innern ankämpfte.

Manchmal verspürte er dieses animalische Verlangen Hidan so lange in die Fresse zu schlagen, bis er sich nicht mehr bewegen würde. Auch wenn der Priester sich letztendlich irgendwann doch wieder regen würde und die Schimpftriaden wieder von vorn anfangen würden...

Aber ja, gerade jetzt verspürte er wieder dieses Verlangen, sein rechter Arm verhärtete sich bereits wie von allein. Er wollte es ihm einfach verpassen, einfach mit voller Wucht zuschlagen, egal wie sehr er ihn eigentlich lie... Ja.

Sein Arm wurde wieder weich.

Kakuzu seufzte verärgert.

Beide Shinobi blieben plötzlich gleichzeitig stehen.

Schnell, unnatürlich schnell bildete sich ein dichter, leicht dunkelgrauer Nebel vor ihnen. Schlich sich von beiden Seiten und von vorn über die grüne Fläche beängstigen voran, wie eine Schlange, oder ein Drache.

Ebenso schnell nahm er sie vollends ein, umarmte sie, verschlang sie, stürzte sich wie eine Welle über sie.

„Hidan.“, flüsterte Kakuzu ernst.

„Ja... Kapiert.“, kam er leise vom Priester zurück, dessen Hand bereits auf dem Griff seiner Sense ruhte.

Chakra.

Dunkle, widerwärtige, starke Chakra. Es schien als käme sie von allen Seiten, als sei sie in dem Nebel eingebettet.

Eine Illusion.

Kakuzu und Hidan wussten es es.

Irgendwo im Nebel lauerte der Feind und versuchte sie zu verwirren.

Die dunklen Stränge unter Kakuzus brauner Haut fingen leicht an zu pulsieren, bereit hervorzuströmen. Ein leises „Klick“ signalisierte dem Grünäugigen, dass Hidan seine Sense von seinem Rücke gelöst hatte.

Die beiden Nukenins konnten sich gegenseitig in diesem Nebel kaum erkennen.

Ein fataler Zustand für einen Kampf.

Sie mussten sich jetzt umso mehr konzentrieren.
 

Sie verspürten die feindliche Bewegung sofort. Es war fast zu leicht die auf sie von gleich drei Seiten zukommenden Kunais abzuwehren, Kakuzu mit seinen schwarzen, harten Armen, Hidan mit seiner schnell um ihn schwingenden Sense.

Drei Gestalten, die Schulter an Schulter gepresst waren, erschienen plötzlich vor ihnen. Drei Paar orangener Augen ruhten auf dem Akatsukiduo. Alle drei trugen keinen Stirnschutz.

Der etwas breitere Ninja mit den herab stehenden, kurzen blonden Haaren in der Mitte, trug einen pechschwarzen, gut gepolsterten Kampfanzug. Er trug dutzende von Schriftrollen bei sich, auf seinem Rücken hatte er zwei dicke Schwerter geschnallt. Ein kleiner, ebenso wie sein Haupthaar heller Bart zierte sein eckiges Kinn. Zwei dicke, silberne Ringe hingen an seinem rechten Ohr.

Er grinste.

Die Shinobi links und rechts sahen aus wie Zwillinge. Für einen kurzen Moment waren Kakuzu und Hidan sich sicher, dass einer davon eine Kopie, ein Klon sein musste, doch bei näherem Hinsehen fielen ihnen einige Kleinigkeiten auf, die die Legitimität des ersten Gedanken zunichte machten.

Beide Shinobi hatten langes schwarzes, leicht blau schimmerndes Haar, das ihnen bis zu den Schultern ging und von deinem schwarzen Stirnband daran gehindert wurde ihnen ins blasse Gesicht zu fallen. Sie waren beide um die 10 cm kleiner als der Mann in der Mitte, doch schienen ihre Muskeln, die in den dunkelgrauen Kampfanzügen sichtbar waren, ausgeprägter.

Ihre Ausrüstung an Shurikens, Kunais, Schriftrollen schien zunächst identisch, doch sah man genauer hin, erkannte man, dass der rechte einen gold schimmernden Dolch an seiner rechten Hüfte trug.

Ein weiteres Merkmal, dass die beiden Unterschied war der große Leberfleck des linken Mannes an dessen rechter Halsbeuge.

Sie mussten Zwillinge sein.

Eine andere Erklärung fanden die Nukenins momentan nicht.

Es war der Shinobi in der Mitte, der das Wort erhob:

„Ihr wandert auf Wegen, die euch nicht gestattet sind! Ihr wandert auf Felder, die ihr nicht betreten dürft! Ihr seht Dinge, die ihr nicht sehen dürft!“, sprach er ehrenvoll und laut.

„Tsk, was soll dieses Drama denn jetzt?“, sagte Hidan gelangweilt. „Und was gibt’s hier eigentlich zu sehen?!“

„Hidan, halt die Klappe.“, zischte Kakuzu.

Der blonde Shinobi starrte den Jashinisten verärgert an.

„Wir sind die Vollstrecker Rahs!“, rief der rechte Zwilling plötzlich.

„Der Fluch wird von unseren Händen ausgeführt!“, fügte der linke Zwilling ebenso laut und enthusiastisch hinzu.

Und dann sprachen alle drei gleichzeitig, mit tiefen Stimmen:

„Ihr werdet sterben!“

Umgehend verschwanden die drei aus dem Sichtfeld der Akatsukis, verschwanden aus ihrer Wahrnehmung. Hidan gelang es gerade noch sich panisch herumzuwirbeln, da fühlte er plötzlich diese unsagbare, arktische Kälte seinen kompletten Körper durchfahren.

Es war als ob ihn Wasser umgeben würde, das direkt einfror. Es war als ob sich Eis um seine Haut legen würde. Urplötzlich tauchten die nun fast schon gelb blitzenden Augen des Shinobi mit dem Leberfleck vor ihm auf, weit aufgerissen.

Ein Genjutsu???

Bevor der Jashinist weiter nachdenken konnte, verspürte er plötzlich die Präsenz des Zwillings und des dritten Shinobi hinter sich.

Kakuzu erkannte die Gefahr ebenfalls zu spät, drehte sich um, sprang in Hidans Richtung und konnte gerade noch mit ansehen wie die beiden Feinde ihre Attacken miteinander kombinierten.

Flink bewegten sich ihre Hände, formten die benötigten Zeichen in Windeseile. Während der blonde Shinobi, der vorher in der Mitte gestanden hatte, einen dicken Wasserstrahl auf Hidan zuströmen ließ, pustete der Dunkelhaarige mit dem Dolch an seiner Hüfte einen blau blitzenden Schimmer auf die Attacke seines Partners, der den Strahl zu einem spitzen Eiszapfen mutieren ließ.

Hidans herausströmendes Blut glich einer Fontäne, als der mindestens 20 cm große Eiszapfen seinen gesamten Brustkorb durchbohrte.

Kakuzu hörte die Rippen eine nach der anderen im rasanten Tempo knacken als die Wucht des Eises sie zum Brechen brachte.

„Hidan!“, rief er aus.

Eilig rasten seine schwarzen Sehnen in die Richtung der Angreifer, die jedoch blitzschnell, als wären sie nur Hologramme gewesen, verschwanden. Die Fäden griffen ins Leere.

Hidans Körper lag regungslos am Boden, die Augen des Priesters waren weit aufgerissen, stark gerötet. Sein ebenso aufgerissener Mund war voller Blut.

„HIDAN!“, wiederholte Kakuzu lauter, er konnte die Chakra seines Partners, seines Begleiters, seines Geliebten nicht mehr spüren.

Der Maskierte ging einen Schritt weiter auf Hidan zu, wollte sich herunterbeugen, doch die auf ihn zufliegenden großen Shuriken zwangen ihn nach hinten zu springen.

Die beiden Zwillinge standen jetzt direkt vor dem leblosen Körper des Jashinisten.

„Jetzt bist du dran!“, lachten sie im Chor und griffen im selben Moment, als wäre alles einstudiert, nach ihren Schriftrollen, die sie mit einem einzigen Ruck öffneten und die aktivierenden Worte sprachen.

Kakuzu schnappte nach Luft.

Rastlos

GOMEN!

Es hat sooo lange gedauert, I know! Ich hatte wirklich erst HEUTE die Zeit mich hinzusetzen und zu schreiben. Uni und Arbeit sind doof :C

Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse!!!

Und nun viel Spaß, Autorengelaber ist langweilig! *g*
 

- - -
 

Aus den kleinen handlichen Schriftrollen, die die beiden dunkelhaarigen Angreifer synchron angewendet hatten, waren die nun hoch über Kakuzus Kopf bedrohlich hin und herschwankenden Drachen gedrungen. Als hätten sie sich aus einem Kokon geschält.

Als hätten sie eine viel zu enge alte Hautschicht abgelegt waren sie in den Himmel geschossen. Ihre riesigen Köpfe und die monströsen Bewegungen hatten den Nebel wie weggefegt, hinfort geschickt, verscheucht.

Jede einzelne Hautschuppe erschien lebendig, reflektierte das Licht der Sonne deren Glanz sich nun wieder vollkommen entfalten konnte. Ein goldenes und unpassendes Leuchten...

Es dauerte nur einige Sekunden, da erkannte der Maskierte, dass etwas unter der grün-rot-blau schimmernden Haut der gerufenen Kreaturen pulsierte, in derselben Manier wie seine eigenen Stränge unter seiner dunklen Haut es taten.

Im selben Moment dieser Erkenntnis schossen die dunkelgrünen Stränge, die aus den massiven Körpern der Monster wie aus kleinen Poren drangen, auf Kakuzu zu.

Umgehend sprang er nach hinten und wehrte die Attacken mit seinen eigenen schwarzen Fäden ab. Schnell musste er jedoch feststellen, dass die verlängerten Arme der Kreaturen ebenso flink waren wie seine Sehnen, sich ebenso schnell um jegliches Objekt wickeln konnten wie seine Fäden.

Als der Maskierte die Menge der aus seinem Körper dringenden Sehnen verstärkte, spiegelten die Monster dieses Vorgehen einfach wieder. Immer weiter wurde Kakuzu nach hinten gedrängt. Immer weiter entfernte er sich von dem regungslosen Körper seines Partners.

In seinen Schläfen pochte es, das Klopfen seines Herzens erschwerte seine Konzentration. Er musste sich zu den beiden ihn angreifenden Shinobi durchschlagen um diese nervtötenden, ihn in die Enge schlagenden Drachen auszuschalten.

Doch das gleichzeitige Bangen um seinen Partner, ein Gefühl welches sich als völlig neu, vollkommen unbekannt für den Bankier erwies, machte diesen Plan fast völlig zunichte.

Wieder wich er den nach ihm schnappenden, schuppenartigen Verlängerungen der unnatürlichen Wesen aus, wieder zerstörten seine Sehnen einige der feindlichen Stränge. Und noch immer spürte er kein Lebenszeichen von Hidan.

Noch immer konnte er diese ihm so vertraute Chakra seines Partners nicht wahrnehmen. Die Präsenz, die sonst immer einen Platz in seinem Bewusstsein wahrnahm war wie tot.

Seit langem zweifelte Kakuzu an Hidans Unsterblichkeit. Wie er es zu Anfang getan hatte.

Ungewollt spielten sich die Bilder der vergangenen Minuten vor seinem inneren Auge ab, die Fontäne aus Blut, das eindeutige Knacken der Rippen, die Knochen die aus Hidans Brust ragten, seine durchgespießten Organe, die fast farblosen, weit aufgerissenen faden Augen.

Etwas Kaltes packte ihn am Fuß, er verlor das Gleichgewicht, konnte gerade noch die Attacke die direkt auf sein Gesicht gerichtet war abwehren, da wickelten sich die feindlichen strangähnlichen Arme um seine Beine, seinen Oberkörper, seine Hände.

Wie wild griffen Kakuzus Sehnen die fremden Verwachsungen an, doch schnell wurde es offensichtlich, dass es völlig sinnlos war. Der Maskierte wurde vollkommen festgehalten, der Bewegungsfreiheit beraubt.

Er grinste.

Irgendwie schon ironisch mit den eigenen Waffen, der eigenen Vorgehensweise erfolgreich angegriffen zu werden…

Direkt wurde er durch die Luft gewirbelt, nach vorne gezogen, näher an die falschen Monster heran, zu den beiden die Drachen kommandierenden Shinobi. Zu Hidan.

Hidan…

Der Name des Silberhaarigen hallte durch Kakuzus Kopf.

Und sein Herz klopfte immer schneller.

Vor Wut.

Rasender Wut.

Er musste sich zügeln… Noch war nicht der richtige Moment… Noch nicht.

Der Dunkelhaarige Zwilling mit dem Leberfleck tauchte plötzlich wie aus dem Nichts auf. Grinste den maskierten, außer Gefecht gesetzten Ninja hämisch an. Die orangenen Augen blitzten verstörend in dem gelben Licht, glichen den Schlitzen einer Schlange die kurz davor stand ihr Opfer mit ihrem eleganten Körper zu erwürgen.

Der blonde Shinobi tauchte zu seiner Linken auf, der verbleibende Zwilling zu seiner Rechten. Noch immer schwankten die Drachen über ihren Körpern, ihre aufgerissenen Mäuler wie versteinert, ihre düsteren Augen hingegen vital. Auch wenn sie keinen Willen besaßen sahen sie dennoch gewillt aus in jeder Sekunde anzugreifen.

„Und hier endet dein Bemühen, Fremder.“, sprach der Shinobi mit dem Leberfleck plötzlich.

Kakuzu wusste nicht warum, aber er konnte seine Augen nicht von den orangenen, ihn immer noch so gefährlich anfunkelnden Iriden seines Gegenübers nehmen.

Es machte ihn wütend.

Seine Hände formten sich langsam zu Fäusten.

Er knirschte leicht mit den Zähnen.

Ja, an seiner Selbstkontrolle müsste er noch arbeiten.

Jetzt musste er sich konzentrieren, durfte es nicht zulassen auch nur den kleinsten Fehltritt zu begehen.

Er war ein Stratege! Der beste der Akatsukis!

Er stürzte sich nicht wie sein hirnloser Partner gedankenlos in den Kampf. Ohne vorher zu bedenken, wie seine Chancen standen.

Hidan…

Er biss sich auf die Zunge, um seinen Angreifer nicht anzuschreien.

Sein Gegenüber formte urschnell einige Handzeichen, die Kakuzu nicht erkannte, zu rasant waren die Handbewegungen. Alle Achtung…

Der dunkelhaarige Shinobi grinste.

„Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du für den Rest deines Lebens glauben, du selbst hättest deinen Partner getötet.“, sagte er ruhig, doch sein Grinsen weitete sich.

„Hmmm…“, fuhr er fort. „Wie soll die Geschichte in deinem Kopf aussehen? Ein Streit? Verrat? Diebstahl? Nun, der Grund ist eigentlich egal.“, lachte er. „Ich sehe deine Wut. Sie sondert sich wie eine Aura von deinem Körper ab. Eine dunkelrote, flammende Flüssigkeit…“

Kurz hielt der Feind inne, sah Kakuzu ohne ein Mal zu blinzeln fest an.

„Oh ja, diese Erinnerungen werden schmerzvoll sein…“, wisperte er fast und urplötzlich fühlte der Bankier einen Druck, der sich immer weiter in dem Innern seines Kopfes aufbaute, sich gegen seine Stirn lehnte, drohte seinen Kopf zerbersten zu lassen.

Und dann kamen sie.

Die Bilder.

Die schrecklichen Szenen.

Die kurzen Abschnitte der grausigen, rohen Gewalt.

Es war als würde er sich aus den Augen eines Anderen betrachten, wie er seine Sehnen aus seinem Körper fahren ließ, sich auf Hidan stürzte und die düsteren Fäden den zarten Körper seines Geliebten einfach so, mit einem lauten Knacken durchbohrten. Regungslos stand er über dem zusammensackenden Körper seines Partners, strafte ihn mit einem leeren Blick und sah zu, wie das Blut aus den tiefen Schnitten, aus den letalen Wunden quoll.

„HIDAN!“, schrie der Maskierte immer wieder, als sich diese Bilder ununterbrochen wiederholten. Realer wurden. Sich zu Erinnerungen transformierten.

„NEIN!“, kam es erneut aus dem Munde des Bankiers. „Nein! Das ist nicht wahr! Ich habe ihn nicht getötet! Nein!“

Etwas in seinem Körper flammte auf.

Die leichte Wärme verwandelte sich schnell in eine sengende Hitze.

Unaufgehalten strömte sie durch seine Gliedmaßen.

Strömte bis zu seinem Kopf.

Unterbrach die Manipulation seiner Gedanken.

„Was…?!“, stammelte der Zwilling mit dem Leberfleck, als er verspürte, dass sein Jutsu unterbrochen wurde. Seine beiden Begleiter warfen sich einen verwunderten Blick zu.

Und genau in diesem Moment passierte es.

Die Vollstrecker Rahs fühlten die Welle der widerwärtigen Chakra sofort, als die Fäden, die die dunkle und rissige Haut des Vermummten auf seinem Rücken zusammenhielten, sich lockerten, auflösten und die vier ebenfalls maskierten Biester herausströmten.

Majestätisch und bedrohlich standen sie nun da. Und Kakuzus Angreifer blickten auf zu den leicht zuckenden Wesen. Erscheinungen, die sie noch nie zuvor gesehen hatten.

„Was zum Teufel…?“, stammelte der blonde Shinobi, da stürzten sich bereits zwei der unbekannten Wesen auf die nun fast harmlos erscheinenden Drachen.

Die die Monster kontrollierenden Zwillingen sprangen zurück, formten Handzeichen, brachten die den Schriftrollen entsprungenen Kreaturen in rasche Bewegung.

Der blonde Shinobi griff instinktiv nach seinen Schwertern, die bis jetzt völlig unbeachtet auf seinen Rücken geschnallt waren. Kurzzeitig blitzten die Klingen im Sonnenlicht auf. Die Augen des Blonden wanderten eilig und nervös zwischen Kakuzu und dem Spektakel hinter sich.

Das Wesen mit dem stark violetten Mund stürzte sich mit eifrig nacheinander kommenden Attacken auf den Zwilling mit dem Dolch an der Hüfte, während die beflügelte Kreatur von hoch oben Windattacken auf den Shinobi mit dem Leberfleck niederkommen ließ.

Immer wieder gelang es dem Duo die Attacken mit Hilfe ihrer Drachen im letzten Moment abzublocken.

„Hm…“, grinste Kakuzu und formte in Windeseile mehrere komplizierte Handzeichen hintereinander. Flüssig, kraftvoll, gezielt.

Der Blonde, der sich nun zu dem Maskierten mit weit aufgerissenen Augen gedreht hatte, konnte lediglich die Worte „Fūton“ und „Katon“ ausmachen. Genügend Information für einen in der Kampfkunst geschulten Mann…

Mit einem einzigen Satz flog das vierbeinige Wesen in einer geraden Linie dem Boden entgegen und vereinigte seine Energie mit dem zuckenden Monster bestückt mit violetten Lippen.

Eine kugelförmige Ansammlung aus rot-gelb flammenden Material und blau aufleuchtenden Blitzen formte sich plötzlich und noch bevor einer der Zwillinge auch nur einen klaren Gedanken formen konnte, stießen die Maskenwesen, Kakuzus dunkle Herzen, die nun laut surrende Attacke ab.

In Millisekunden fegte sie über den Boden, wirbelte Staub auf, spaltete sich in der Mitte. Zwei immer größer werdende Energiekugeln rasten auf die Angreifer zu, die keine Chance hatten ihrem Schicksal zu entfliehen.

„Zeit zu sterben…“, murmelte Kakuzu düster vor sich hin, als sein Angriff fruchtete, als die Feuer- und Wind Kombination die Körper der Männer traf, die seinem Hidan dieses Leid hinzugefügt hatten.

Rache.

Ja, es war dieses bittersüße Gefühl welches warm durch seinen Körper fuhr als er sah, wie die Drachen, die sich gerade noch in seine Richtung stürzen wollten, sich in einer leichten Rauchwolke mit einem lauten >Puff!< auflösen.

Rache.

Ja, es war dieses beruhigende Gefühl welches sanft über seine Haut strich als er die am Boden liegenden Körper seiner Gegner sah.

Rache.

Ja, es war dieses kalte Gefühl welches ihm einen Schauer über den Rücken laufen ließ, als er die Chakra seiner Feinde langsam entschwinden fühlte.

Hidan!

Mit einem lauten Schrei stürzte sich plötzlich der blonde Ninja auf Kakuzu, ein blauer Schimmer umgab seinen gehobenen Dolch.

Gekonnt sprang Kakuzu nach hinten, wehrte die Hiebe seines Gegners mit seinen gehärteten Armen und Beinen ab. Umgehend rief er seine Wesen dazu.

Die zweibeinige Maske mit dem gelben Zentrum bewegte sich geräuschlos. Fast zu spät erhaschte der blonde Shinobi die auf ihn gerichtete Blitzattacke und sprang in einem Salto zur Seite. Der blau leuchtende Blitz streifte seinen Oberkörper und zwang ihn schmerzvoll in die Knie.

In diesem Moment wickelten sich die Stränge um seinen Körper. Doch der Blonde kam schnell wieder zu seinen Sinnen.

Die blaue Aura um seinen Dolch herum vergrößerte sich schlagartig, immer mehr Chakra pumpte er in diese antik erscheinende Waffe und schnitt in mehreren schnellen Bewegungen die Sehnen durch. Ebenso schnell ließ er sich nach hinten fallen.

Kakuzu brummte genervt.

Wütend.

„Mein Partner würde dich jetzt einen VERFLUCHTEN WICHSER nennen!“, zischte er mit seiner düsteren, harten Stimme in die Richtung seines Feindes, während er die erforderlichen Handzeichen formte.

Es musste schneller gehen!

Er musste zu Hidan!

Während er sich auf den Kampf konzentrierte, versuchte er immer wieder Lebenszeichen Hidans auszumachen.

Dieses brennende Gefühl in seiner Brust.

Er kannte es.

Er kannte es!

Was war es noch mal?

Wie nannte man es?!

Seine neuste Eroberung sprang nun in die Luft und ließ riesengroße Eiszapfen auf die Erde niederfallen, die sich mit einem lauten Knall in die Erde bohrten, den blonden einkreisten. Der angegriffene Shinobi setzte zum Sprung an, der einzige Zug, der ihn aus diesem eisigen Gefängnis befreien könnte.

Im selben Moment legte sich ein Schatten auf ihn und er hob den Kopf, blickte das fliegende Wesen an, welches umgehend sein künstliches Maul aufriss.

„Futon: Atsugai!“, rief Kakuzu aus.

Dieses Ziehen in seiner Brust.

Er wusste was es war!

Ein furchterregender, laut zischender Energieschwall entwich der Maske und für den Blonden gab es keinen Ausweg mehr. Sein Schrei ging in dem tosenden Wind völlig unter.

Kakuzu starrte die aus der Erde ragenden Eiszapfen an, neben denen nun seine Wesen regungslos verharrten. Es war vollbracht.

Sofort drehte er sich um.

Rannte los.

Während des Kampfes hatte er sich von Hidan entfernt, war immer weiter nach hinten gedrängt wurden.

Hidan!

Ja, es war Schweiß, der sich auf der dunklen und vernarbten Haut des Kämpfers gebildet hatte und nun seine Stirn benetzte.

Ja, es war sein einziges, noch in seinem Körper verbliebenes Herz, welches gerade so laut und rhythmisch pochte und jeglichen anderen Laut der Umgebung verdrängte.

Und das Gefühl in seiner Brust… Ja, es war Verzweiflung. Es war Angst. Es war Hoffnung. Es war Rastlosigkeit. Es war Panik. Es war Wut. Es war Hass. Es war Liebe.

„HIDAN!“, schrie er, als er den immer noch bewegungslosen Körper seines Partners erkennen konnte.

Vielleicht war dieser Moment der allererste in Kakuzus Leben, in dem er seinen Stolz und seine Geldgier nicht beachtete, in dem er neben einer Person, neben seinem Partner, auf die Knie fiel, in dem er mit zittrigen Händen die Haut eines anderen berührte und sanft darüber hinweg strich.

Ein Moment, in dem er den Kopf des Priesters vorsichtig umfasste und den Dreck aus seinen silbernen Haaren strich.

Ein Moment in dem er achtlos seine Maske in den Dreck warf.

In dem er unbewusst anfing seine wirren Gedanken auszusprechen.

Er flüsterte: „Hidan…“

Immer und immer wieder.

Und vielleicht war es der erste Tag in dem Leben des Bankiers, in dem er ein Wort benutzte, welches für so viele andere zum Bestandteil des Alltags zählte.

Seine grünen Augen reflektierten die Sonnenstrahlen, seine Hand lag auf Hidans Wange, mit der anderen stützte er seinen Kopf. Und dann sagte er es:

„Bitte…!“

Und Hidan blinzelte.

Kakuzu erstarrte.

War das eben wirklich passiert, fragte er sich. Doch bevor er sich selbst eine Antwort erteilen konnte, blinzelte Hidan ein weiteres Mal. Und wieder. Und sah dann den vernarbten Shinobi der neben ihm kniete an.

„Ka… Kakuzu.“, sagte er.

All die Gefühle, die Empfindungen, die Bilder, die genau in diesem Moment in Kakuzus Kopf, seinem Körper, rasten, würde er niemals zuordnen, geschweige denn beschreiben können.

Er sagte nichts, atmete einfach nur auf.

Hidan sah an sich selbst herunter und grinste.

„Ich glaub du musst mich zusammennähen, Doktor.“, witzelte er und musste daraufhin sofort husten. Blut benetzte umgehend sein Kinn. „So ne Scheiße…“, fluchte er jammernd.

Kakuzus düstere Fäden durchstachen vorsichtig die blasse Haut, machten sich an den fast völlig zerfetzten Organen zu schaffen und nähten die riesige Wunde langsam, gemächlich zusammen. Verwandelten den Priester wieder in einen Menschen.

Endlich spürte er die Chakra seines Partners wieder. Langsam schlich sie sich zurück. Langsam kroch die Präsenz in sein Unterbewusstsein zurück.

Während der Prozedur sprachen beide kein einziges Wort.

Der Silberhaarige atmete laut. Seine zerrissenen Organe machten es ihm schwer an Luft zu kommen. Er hatte viel Blut verloren. Aber er würde leben.

Natürlich.

„Scheiße, ich glaube das Heilen wird etwas länger dauern.“, fluchte er und schloss die Augen, während der Grünäugige ihn weiter verarztete.

„Dann warten wir eben solange.“, entgegnete Kakuzu ruhig, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.

Wärme ergriff Hidans Körper. In leichter Verwunderung, die er durchaus als positiv betrachtete, öffnete er seine Augen und spürte wie sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legte.

Dann war er wieder still.

Der Jashinist betrachtete seinen Partner, der sich vollkommen auf das Zusammenflicken seines Körpers zu konzentrieren schien.

Eigentlich sah Kakuzu aus wie immer.

Auch wenn es nicht oft vorkam ihn ohne Kopfbedeckung anzusehen.

Ein leicht finsterer Blick zierte sein von Fäden zusammengehaltenes Gesicht, die dunkelbraunen Haare schimmerten leicht im Licht. Unbewusst streckte Hidan seine Hand nach ihnen aus.

Kakuzu blickte ihn fragend an.

„Ich wollte deine Haare anfassen, Arschloch.“, keifte der Jashinist als er bemerkte, wie komisch er wohl gerade aussehen müsste.

Sein Partner brummte nur und richtete seinen Blick zurück auf die sich schließende Wunde.

Innerlich grinste er.

Innerlich lächelte er.

Sein Idiot lebte.

Und die Wunde war geschlossen.
 

Drei Stunden später saß Kakuzu noch immer neben Hidan, im Schneidersitz, betrachtete stumm die vorbeiziehenden Wolken. Der Himmel färbte sich. Bald würde das immer weiter rötlich werdende Licht der Sonne nur noch ein schmaler Streifen am Horizont sein.

Sie waren spät dran.

Und zum aller ersten Mal war es Kakuzu egal.

Naja, fast.

Asumashi konnte warten.

Konoha konnte warten.

Sie würden die Mission noch zu Ende bringen.

„Kakuzu.“

Die Stimme des Priesters riss den Grünäugigen aus seinen Gedanken.

„Hm?“, brummte er.

„Ich hab dich gehört.“

Der Bankier runzelte die Stirn und erwiderte: „Ich erinnere mich nicht etwas gesagt zu haben, Hidan.“

„Vorhin.“, fuhr der Silberhaarige fort, seine Augen starr gen Himmel gerichtet. „Alles. Den ganzen Kampf.“

„Oh…“, brummte Kakuzu semi-gelangweilt.

In Innern des Vernarbten war es dennoch nicht „semi-gelangweilt“…

„Du brauchst nichts zu sagen.“, sagte der Jashinist.

Für einen kurzen Moment herrschte Stille.

„Danke, Kuzu.“, flüsterte der Silberhaarige dann.

Und seine Stimme glich einem Flüstern, welches leicht vom Wind hinfort getragen werden könnte.

Kakuzu seufzte.

„Du hättest mir auch früher ein Zeichen geben können, dass du noch lebst.“, sprach er dann mit seiner dunklen Stimme.

„Tsk, du weißt doch verdammt nochmal, dass ich unsterblich bin, Narbenfresse!“, giftete Hidan zurück.

Und Kakuzu grinste.

Es vergingen noch mehrere Stunden bevor der Silberhaarige seine Kräfte wiedererlangte und sie sich endlich erhoben.

Die Sterne funkelten über ihren Köpfen, als sie das Schlachtfeld begutachteten.

Selbstbeherrschungskurs

Als kleine Entschuldigung, dass es mit dem letzten Kapitel so lange gedauert hat, hier ein Minikapitel ^^
 

- - -
 

Die Zwillinge sahen am schlimmsten aus. Hidan musste sich ein Kichern verkneifen als er ihre so völlig unnatürlich verdrehten Gliedmaßen im Gras betrachtete. Einige der saftigen Halme hatten das Blut ihrer Wunden aufgenommen und wirkten im Mondlicht irgendwie violett.

Die toten Augen, die nun mit einem milchigen Film überzogen waren, waren starr geöffnet und schienen auf einen nicht definierbaren Punkt zu starren. Der Jashinist lachte kurz auf.

Jetzt waren sie ihrem dämlichen Rah gefolgt. In den Tod. In die Vergessenheit.

Im selben Moment überkam dem Silberhaarigen ein Schamgefühl und er kratzte sich verlegen am Kopf.

Er hätte seine Sinne schärfen müssen. Er hätte die Bewegungen seiner Feinde im dichten Nebel erkennen müssen. Jashin, wie er diese Genjutsus hasste! Irgendwie musste er an die beiden Shinobi von vor einigen Tagen denken, an diese hässliche Schlampe, die in ihm diesem Alptraum gefangen gehalten hatte. Er schüttelte sich leicht.

Gott, hatte es gut getan sie damals zu töten, ihr das Bein abzuhacken. Er wünschte sich diese Zwillingsbastarde würden noch leben, damit er ihnen eigenhändig die Haut in einzelnen Schichten abreißen könnte. Damit er sie Jashin opfern könnte.

Plötzlich fühlte er sich beobachtet.

Als er den Kopf hob, blickte er die smaragdgrünen Augen seines Partners, der über dem Typen mit dem Dolch stand.

„Was?!“, fuhr Hidan ihn umgehend an.

„Nichts.“, brummte Kakuzu und grinste leicht unter seiner nun wieder aufgesetzten Maske.

„Tsk, Kakuzu…!“, zischte Hidan und drehte seinen Kopf weg. „Wehe du erzählst jemanden hiervon!“

Und dann fing er an zu kichern und ging, ein Grinsen auf seinen Lippen, selbstsicher auf den Grünäugigen zu.

„Wenn du auch nur ein Wort sagst, dann erzähl ich JEDEM von deinem „Bitte!“ und deinem „Hidan, Hidan!“, klar?!“, sagte er dann und imitierte die Stimme des Bankiers dabei.

Nur eine Sekunde später tauchte der Grünäugige direkt vor ihm auf, seine Sehnen bereit den Silberhaarigen umgehend außer Gefecht zu setzen, doch der Priester hatte instinktiv nach seiner Sense gegriffen und sprang einige Meter zurück, ebenfalls bereit umgehend anzugreifen oder zu kontern.

Immer noch grinsend und mit einem trotzigen Blick stand er Kakuzu nun gegenüber. Und der Grünäugige war äußerst sauer, Hitze nahm sein Inneres ein, seine Finger zitterten. Ja, diese verdammte Selbstkontrolle…

Gerade wollte er eine mahnende, kleine Attacke auf seinen Partner durchführen, da zuckte Hidans ganzer Körper. Vor Schmerz, so erschien es Kakuzu jedenfalls, griff der Priester nach seiner verarzteten Brust. Seine Finger gruben sich in sein eigenes Fleisch, die blutrote Sense glitt dumpf zu Boden, die Knie des Silberhaarigen gaben etwas nach.

„Hidan!“, rief Kakuzu aus und stand sofort bei seinem Partner, umfasste dessen Schultern fest und blickte ihn an. „Was ist?“, fragte er etwas lauter und schüttelte den Kleineren leicht.

Umgehend öffnete der Jashinist seine Augen und grinste Kakuzu ungehalten an, machte seinen Rücken gerade.

„Verarscht, Kuzu!“, flüsterte er dann und beugte sich vor. Bevor Kakuzus Wut erneut entflammen konnte, küsste ihn der Silberhaarige leicht durch die Maske. Und der Grünäugige entspannte sich.

Seufzte im Innern und sagte sich, dies sei die erste Übung seiner Selbstkontrolle, an der er wirklich dringend arbeiten müsste.

Seine Hände auf Hidans Schultern lockerten sich.

„Hidan.“, sprach der Bankier dann.

„Hm?“, erwiderte der Adressierte, der dabei war seine Sense aufzuheben.

„Wehe du erzählst es auch nur einer einzigen Person…“, brummte der Vermummte und ging an seinem Partner vorbei, wollte nun die Leiche des blonden Shinobi inspizieren.

„Wenn du auch deine Fresse hältst…“, antwortete Hidan summend.

Als Zustimmung kam das gut bekannte Brummen des Grünäugigen. Hidan grinste und schnallte sich die Waffe wieder auf den Rücken.

Nein, noch mal würde sowas nicht passieren. Er musste sich während eines Kampfes einfach noch mehr konzentrieren. Blamagen vor Kakuzu waren unerträglich. Er hasste es.

Leicht erzürnt über seine Niederlage stapfte er Kakuzu hinterher, der über der leicht aufgequollenen Leiche des Blonden stand und sie wie immer mit diesem gelangweilten, teils arrogantem Blick in Augenschein nahm. Die Eiszapfen waren schon vor mehreren Stunden geschmolzen und das Wasser war in die Erde gesickert. Hatte dem wuchernden Gras noch mehr Energie gegeben.

„Du nimmst die beiden Zwillinge und ich werde ihn tragen.“, erklärte Kakuzu fast schon etwas wirsch.

„Was?!“ fauchte Hidan und blieb mitten in seiner Bewegung stehen. „Tragen?!“

Kühl blickte Kakuzu seinen Partner an.

„Ja, tragen.“, antwortete er knapp.

„Das ist doch wohl nicht dein verfickter Ernst!“, keifte Hidan, als ihm ein Licht aufging. „Kopfgeld.“, sagte er knapp, als würde er sich es selbst erklären.

„Was meinst du was für eine Summe Asumashi auf diese drei Köpfe ausgesetzt hat?“, erklärte Kakuzu in seiner gewohnt ruhigen und gleichzeitig düsteren Art. „Der Weg über die Felder ist frei. Das hier war der frühere Handelsweg, Hidan.“

Wie immer fühlte sich der Silberhaarige wie ein Kind belehrt. Und das passte ihm gar nicht.

„Ach, halt doch deine Schnauze, Kakuzu.“, japste er und verschränkte die Arme vor seiner immer noch leicht vernarbten Brust. Bis seine Haut wieder makellos aussehen würde, müsste noch einige Zeit vergehen. „Ich werde keinen dieser Wichser für dich tragen, du Arschloch.“, sagte er dann mit einer festen Stimme und blickte seinen Partner trotzig an.

Kakuzu atmete tief ein.

Teil zwei seines Selbstbeherrschungkurses, redete er sich weiterhin ein.

„Für MICH?“, fragte er dann ungläubig, dennoch ruhig. „Darf ich dich daran erinnern, dass es unsere Mission ist Geld für die Akatsuki einzutreiben? Und darf ich dann erinnern, dass DU für die Akatsuki arbeitest und nicht für MICH?“

Er blickte den Priester nicht an, merkte aber dennoch, dass er gewonnen hatte und Hidan die Augen rollte, sich stumm daran machte seinen Arsch in Richtung der Leichen zu bewegen.

Es waren widerwillige, träge Bewegungen. Aber sie wurden durchgeführt. Er packte die Brüder an den Krägen und legte sie sich über die Schulter. Als er fertig war und seinen Blick Kakuzu wieder zuwendete, hatte dieser es mit der Leiche des Blonden bereits gleichgetan.

„Wir gehen.“, stellte der Bankier nüchtern fest und wollte sich gerade in Bewegung setzen, da tauchte Hidan direkt vor ihm auf.

„Unter einer Bedingung!“, sagte der Silberhaarige und sah Kakuzu direkt in die Augen.

„Was?“, brummte der vernarbte Nukenin und blitzte Hidan leicht genervt an.

„Die Nacht in der besten Unterkunft des Dorfes und etwas anständiges zu Essen. Viel zu essen.“, erklärte Hidan mit ernster Miene.

Kakuzu knurrte.

„Dann trage ich diese Wichser ohne mich auch nur ein Mal zu beschweren.“, fügte der Silberhaarige hinzu, wendete den Blick nicht von seinem Partner ab.

Erneut knurrte Kakuzu.

Und Hidan grinste.

„Und weil du mich so sehr liebst, wirst du mir diesen Gefallen tun.“, stellte er fest, drehte sich um und marschierte gemächlich los.

Selbstbeherrschungskurs Teil drei…

Selbstbeherrschungskurs Teil drei…

Selbstbeherrschungskurs Teil drei…, hallte es in Kakuzus Kopf als er Hidan langsam anfing zu folgen und sich seine Fingernägel in die eigene Handfläche bohrten.
 

Die Freude über den Tod der drei geheimnisvollen Shinobi war groß in Asumashi. Schon vom weiten hatte man das finstere Duo näher kommen sehen. Und war man noch am Anfang davon ausgegangen es seien Feinde und hatte die wenigen Shinobi, die dem Dorf geblieben waren, zum Tor berufen, so blickte man die beiden Männer nun mit Respekt und Freude an.

Hidan war genervt. Überall diese lächelnden Gesichter. Und dann mussten sie auch noch zu der Pappnase, die das Kommando über dieses Dorf hatte, die ihnen dankend die Hand schütteln wollte, sich jedoch bei der dunklen Aura, die von den beiden Akatsuki ausging, noch besinnen konnte und sich stattdessen tief verbeugte.

Es dauerte Ewigkeiten bis Kakuzu das Geld – jeden einzelnen Schein – des riesigen Koffers gezählt hatte.

„Unsere Unterkunft übernehmen Sie, darf ich davon ausgehen?“, knurrte der Grünäugige die Pappnase an, während er den Koffer schloss.

„Ja, aber ja! Gewiss!“, gab der hagere Mann zurück und ordnete seine Untergebenen bereits an, alles vorzubereiten.

„Du bist ein verfickter Geizhals.“, knurrte Hidan in die Richtung seines Partners, als sie sich auf den Weg durchs Dorf machten.

An einem der Läden blieb Kakuzu plötzlich stehen.

„Warte hier auf mich, ich muss nur schnell etwas besorgen.“ Mit diesen Worten fiel die Tür des Ladens bereits ins Schloss.

Es war jetzt später Nachmittag. Der Marsch hatte noch etwas länger gedauert. Hidan war froh dieses Meer aus Grün hinter sich gelassen zu haben. Er streckte sich und gähnte ausgiebig.

Erst dann fiel sein Blick auf das Schild des Ladens.

Arzneimittel…

„Was?!“, entfuhr es seinen Lippen.

Umgehend stürzte er in den Laden und sah gerade noch, wie Kakuzu ein ziemlich großes Bündel von Spritzen mit transparenter Flüssigkeit in sein Täschchen stopfte.

„D-du…“, fing Hidan an, doch Kakuzu beachtete ihn nicht, zahlte die vorgegebene Summe ohne auch nur ein Mal zu knurren und marschierte an dem Silberhaarigen vorbei, der sich umgehend umdrehte und ihm nachstapfte.

„Was hast du da gekauft?!“, fuhr er ihn an, als sie weiter auf die Gasstätte zugingen.

„Ich denke das wissen wir beide.“, gab Kakuzu zurück und Hidan war sich sicher ein Grinsen unter seinem Stoff zu erkennen.

„Du bist ein Hurensohn, Kuzu.“, keifte der Priester.

Der Angesprochenen lachte finster.

„Als ob du es nicht wollen würdest, Hidan…“, sagte er dann ruhig, ohne den Jashinisten anzublicken.

„Machs dir doch selbst mit deinen behinderte Fäden, Wichser!“, hisste der Silberhaarige dann.

„Hm…“, sinnierte Kakuzu als sie vor der ihnen geschilderten Unterkunft Halt machten. „Ich glaube –du- stehst da doch eher auf… Und ich will dir seinen Spaß nicht nehmen.“ Er betrat die Gaststätte.

„Arschloch!“, zischte der Silberhaarige. Grinsend.

Bekenntnis

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Von:  Maren-san
2017-08-23T23:03:38+00:00 24.08.2017 01:03
Das war die allerbeste HidanxKakuzu geschichte überhaupt die ist so genial ... wunderbar mir kamen am ende sogar die tränen :'(

Schreib weiter so tolle geschichten :*
Von:  Maren-san
2017-08-23T07:17:26+00:00 23.08.2017 09:17
Besoffene sind so peinlich.... Hab oft amüsiert den Kopf geschüttelt xD
Wie immer ein geiles Kapitel
Von:  jyorie
2014-01-17T05:28:59+00:00 17.01.2014 06:28
Hallo (•‿•)

in einer anderen FF hatte einer der Protagonisten gemeint, das
wäre der Unterschied zwischen Sex und liebe machen – ob das
Kakutzo auch so gegangen ist, das er Hidan nahe sein wollte und
nicht nur einfach eine Lust befriedigen, die von ihnen beiden besitz
gergriffen hat? Sah fast so aus, wenn man das betrachtet, was die
beiden in dem Hotelzimmer gemacht hatten ... und auch das Kakuzo
plötzlich einen anderen Weg einschlägt und nicht mehr nach Konoha
will, sondern sich einfachere Ziele sucht und er so schweigsam ist, als
wenn er etwas wichtiges Verlieren könnte, hört sich auch danach an,
als wenn er wirklich Angst um Hidan hätte....

und die Furcht die Kakuzo hatte war ja auch noch berechtig, ich hätte
nicht gedacht, das Shikamru und Kakashi es vorbringen hätten können,
das Team fast auszulöschen. (XD du siehst – du hast mich momentan
auf die Seit der beiden gezogen^^ - das Gute siegt ja sonst immer^^)
Das war richtig traurig und herzzerreißend, das auch Kuzu fast seinen
Lebenswillen eingebüßt hat.

Und dann, wie er nur einen kleinen Funken gespürt hat und die letzten
Reserven mobilisiert hat um alles von seinem Geliebten zu finden, so
schlimm wie die teile zerstückelt waren und in der Erde verteilt, da war
eigentlich keine Hoffnung mehr – wie sehr muss er sich da gefreut haben,
als Hidan am nächsten morgen wieder da war und gelebt hat.

So sehr, das Geld und Akazuki nichts mehr wehrt war.

Nach anfänglichen „schwierigkeiten“ hab ich mich zum Ende hin gut
in deine FF eingelesen und mir hat das Pairing zum ende auch wirklich
gut gefallen. (zu deiner Frage...) Ja, bitte schreib noch mehr^^

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-16T20:41:38+00:00 16.01.2014 21:41
Hallo (゚ー゚)

dass Kapitel war cool :D ich beginn die beiden immer mehr zu mögen^^
und auch die Art wie sie sich zoffen und streiten. Wie Hidan versucht hat
bei Kuzu die Übernachtung und das gute Essen herauszuschlagen und
wie er es gesagt hat und dann einfach davon gestiefelt ist war lustig, aber
auch wie überlegen er in der Situation war, als er ihm eine Schwäche vor-
gespielt hat und Kakuzo sofort darauf angesprungen ist und sich sorgen
gemacht hat *ggg*

Dafür hat sich Kakuzo ja dann wieder „gerächt“ und eine kostenlose
Unterkunft herausgeschlagen bei dem Dorfältesten und sogar einen
Spezialeinkauf in der Apotheke war noch drin – der Wortwechsel, das
er genau weiß, das es Hidan gefällt war ein schöner Abschluss für das
Kapitel.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-16T20:41:24+00:00 16.01.2014 21:41
Hallo ≖‿≖

der Kampf hat sich wirklich schlimm angehört, irgendwie schein mir
Kakuzo mächtiger als Hidan, bis jetzt hat er jedesmal seinen Partner
aus der Missere geholfen und die Feine schlussendlich besiegt.

Wenn die beiden Nukenins nicht so grausam wären, wäre diese Szene
wie er Angst um Hidan hat und ihn hinterher zusammenflickt und sich
schweigend um seinen Partner kümmert fast schon romantisch.

Hätte Hidan das auch überlebt, wenn er nicht zusammengeflickt worden
wäre? Oder hätte er sich irgendwie wieder zusammen „finden“ können
ohne fremde Hilfe?

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-16T16:05:59+00:00 16.01.2014 17:05
Hallo (✿◠‿◠)

dieser Angriff der von den 3 Hütern Rahs ausgeht klingt wirklich ge-
fählich und so wie du beschreibst, das die Ninjas Kakuzo entkommen
und Hidan mit dem Eisgetroffen haben und die Panik die du bei Kakuzo
beschreibst, das klingt alles so echt – gibt es den wirklich Situationen
in denen den beiden ein Angriff gefährlich werden kann?

Ich hoffe das die beiden den „Fluch“ überleben werden.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-16T16:05:50+00:00 16.01.2014 17:05
Hallo \( ・_・)/

*schmunzelt* langsam gewöhnt man sich an den ungewöhnlichen
Körper von Kakutzo und es ist nicht mehr ganz so furchteinflößend
und grusselig, wenn er das mit den Fäden oder den 5 Wesen auf
seinem Rücken tut.

Hidan mal so ganz anders zu erleben unter dem Einfluss der Droge
ist es schon fast „niedlich“ wie er betteln kann und versucht Kakuzo
zu überzeugen, das er ihm Erleichterung verschafft. Und dann auch
Kakuzo zu sehen, der es hinauszögert bis er gespielt sauer/genervt
sein kann und immer diese kurze Schrecksekunde für Hidan bereit
hält, bevor es ihm gut tut, was Kakuzo mit ihm anstellt^^

Fast schon schade das er jetzt den Rest seines Rauches ausschlafen
wird.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-16T11:00:08+00:00 16.01.2014 12:00
Hallo ლ(╹◡╹ლ)

aha – ein Experiment^^ ... das sich Hidan nach dem
Schmerzmittel etwas sonderbar verhält war ja abzusehen,
ich fand es interessant, wie weit Kakuzo es dann Treibt, das
er Hidan für sich „verpflichtet“ und Hidan dann auf den Befehl
hin sogar mal eine ganze Strecke Weg sein „Schandmaul“ hält
und tatsächlich nicht mehr Flucht und leise ist.

Ich bin gespannt, ob das Mittel noch weiter wirksam ist, nachdem
die beiden einen Lemon mitten auf dem Weg hatten und jetzt weiter
gehen, oder ob es schon abgebaut ist.

*ggg* das Hidan so wegen ein paar Spitzen jammer ist schon ulkig,
wo er sich doch wie Kakuzo schon sagte, sonst das Herz mit diesem
Pflock durchbohrt. (Männer halt – wenn es nach dem Gejammer geht,
sterben sie ja schon an einem Schnupfen)

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-16T10:59:59+00:00 16.01.2014 11:59
Hallo (^o^)y

im ersten Moment hatte ich wirklich gedacht, das die beiden
von ihren Angreifern aus dem Hinterhalt überrannt worden sind,
obwohl ich mir das nur schwer vorstellen konnte, aber es sah
schon echt aus. – Das wäre aber ein trauriges Ende gewesen.

Aber die beiden hatten das wohl aus Taktik gemacht, wenn der
Gegner dachte sie sind besiegt und dann die beiden lebend auf-
stehen, diese Überraschung und der emotionale Fall aus dem Himmel
des Freudentaumels, das ist schon ganzschön destruktiv.

Und so haben sie ja dann auch recht schnell alle besiegt.

Bin gespannt, was Kakuzo bei Hidan ausprobieren will, ob der das Eis
wohl wo andershin stecken möchte, wenn Hidan still halten soll?!
Mal sehen...

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-15T05:47:30+00:00 15.01.2014 06:47
Hallo (◑‿◐)

Ob Kakuzo dem nächst auch seine Opfer durchsuchen
wird, wenn sogar Hidan daran denkt den Toten um sein
Geld zu erleichtern? Bestimmt^^

Na zumindest hat er sich jetzt davon etwas zu essen und
zu „trinken“ kaufen können.

Der Lemon der danach kam hatte was, wie Kakuzo seinem
Freund befohlen hat, sich selbst vorzubereiten und und sich
das was er wollte selbst zu hohlen und er sich mal etwas
„ausruhen“ konnte dabei.

Eine Szene die ich schön fand, war der Kuss nach dem
aufstehen, das auch zwischen zwei solchen Raubeinen
eine innige Liebe entstehen kann.

Liebe Grüße, Jyorie



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