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Die Mitte der Welt

das Leben ist kostbar...also lebe im Hier& Jetzt!
von

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Prolog

Hallöchen!!!!!

Hier ist meine 2. Bis(s)-Story!!!
 

Ich wünsch euch viel Spaß!!!! ^^
 

Prolog
 

Als ich ihn das erste Mal sah, stockte mir der Atem. Er war einfach atemberaubend gut aussehend!

Es war in einem Café, ich wartete auf meine beste Freundin Alice Brandon und dann kam plötzlich er rein. Er sah aus wie ein griechischer Gott! Makellose Haut, leicht gebräunt; perfekt definierte Muskeln; kunstvoll verwuschelte Haare in einem seltsamen und faszinierenden Bronzeton, aber das absolut auffälligste an ihm waren diese funkensprühenden, tief grünen Augen und dieses schiefe Lächeln, das seinen Mund umspielte.

Er streifte mich mit einem kurzen Blick, bevor er sich auf einen Stuhl mit dem Rücken zu mir fallen ließ und seine – ebenso gut aussehenden – Freunde auf ihn einredeten.

Ein paar Minuten später wedelte jemand mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und dann nahm ich Alices Stimme wahr: „Erde an Bella! Isabella Marie Swan! Hallo?!?“

„Tut mir leid, Al! Hab wohl geträumt...“, entschuldigte ich mich, während sie sich mir gegenüber niederließ.

„Kommt ja in letzter Zeit öfter mal vor.“, bemerkte Alice belustigt.

„Haha!“, murmelte ich. „Was wolltest du mir denn jetzt erzählen?“
 

Ich musste die ganze Zeit an ihn, den jungen Mann aus dem Café denken,sodass ich nicht bemerkte, wie mein großer Bruder, Emmett versuchte, mich zu ärgern.

„Och Mann! Das macht doch gar keinen Spaß, wenn du nicht mitmachst!“, grollte er gerade und riss mich aus meinem Tagtraum.

„Hä? Was hast du gesagt, Em?“

„Ach, gar nichts....Du bist so verpeilt...ich geh ins Bett, Nacht, Belle!“, brummte er.

„Dir auch!“, rief ich ihm hinterher und versank dann sofort wieder in Gedanken.
 

Damals dachte ich, er könnte meine Rettung sein und ich klammerte mich an die Hoffnung, auch wenn mir klar war, dass es jeden Tag mit mir zu Ende sein könnte...

Meine Familie und meine Freunde hatten sich damit abgefunden oder zumindest taten sie mittlerweile so, als hätten sie es, doch ich kaufte es ihnen nicht ab...nicht wirklich...
 

**********************
 

So, das war erst einmal der Prolog, ich hoffe, er hat euch gefallen!!!!
 

Bis zum nächsten Mal,

eure Oki-chan

Kapitel 1

Soooo und schon geht es weiter!!!!!
 

Kapitel 1
 

Mein Handy klingelte irgendwann ziemlich früh morgens, bestimmt war es wieder einmal Alice...

Irgendwann würde ich ihr dafür den Kopf abreißen! Wie konnte man am Wochenende nur so früh aufstehen und dann jemanden anrufen, von dem man wusste, dass derjenige Langschläfer und Morgenmüffel war?

Genervt und verschlafen nahm ich dann doch schließlich den Anruf an, denn Alice legte nicht auf, als mein Handy seit nunmehr fünf Minuten klingelte.

„Was?“

„Guten Morgen!“, flötete Alice super gelaunt – natürlich – in mein Ohr.

„Al! Weißt du, wie viel Uhr wir haben?“, zischte ich.

„Ja, natürlich! Wir haben 7.49 Uhr! Und viel zu tun heute!“

„Alice! Du rufst mindestens vier Stunden zu früh an!“

„Wirklich?“, sie tat überrascht. „Was ist denn um kurz vor Zwölf?“

„Verdammt, Brandon!“, stöhnte ich.

„Ja, Swan?“, entgegnete sie lachend.
 

Nachdem sie mich noch weitere dreißig Minuten genervt hatte, stand ich nun im Bad, vor dem Spiegel und versuchte, meine Augenringe zu überschminken. Was ein ziemlich schweres Unterfangen angesichts dessen war, dass sie mir fast bis zu den Knien gingen, aber irgendwann und vor allem irgendwie hatte ich es dann doch geschafft.

Aber wirklich zufrieden war ich nicht...

Ich war immer noch ziemlich blass und das, obwohl ich in Jacksonville, Florida lebte, wo die Sonne jeden Tag heiß vom Himmel hinab schien und die Luft dermaßen feucht war, dass man wahrscheinlich an Land ertrinken konnte.

Und doch! Es half nichts, ich wurde einfach nicht braun, egal, was ich auch machte...Dabei war das früher ganz anders gewesen, denn vor meinem elften Lebensjahr, als ich noch in Phoenix, Arizona lebte, war ich immer braun gebrannt gewesen, doch dann war die Leukämie das erste Mal aufgetreten.

Es war ziemlich schlimm, denn drei Jahre zuvor hatten Emmett und ich unsere Mutter an den Krebs verloren und dann erkrankte ich!

Wir mussten viel durchmachen, mein neunzehnjähriger Bruder übernahm viel Verantwortung; wir zogen um und zwar nach Jacksonville, dort musste ich mich einer intensiven Behandlung unterziehen.

Und sie half, nachdem ich ein dreiviertel Jahr bestrahlt worden war und alle meine Haare verloren hatte, ging die Leukämie zurück, die Ärzte sagten mir, dass die Krankheit mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent nicht wieder auftreten würde. Doch sie sagten auch, dass ein minimales Risiko blieb, ich könnte also wieder krank werden.

Es war alles gut, zumindest in meiner Welt. Nachdem der Krebs auch fünf Jahre später nicht wieder ausgebrochen war, erklärten mich die Ärzte für gesund...- leider zu früh...

Kurz vor meinem siebzehnten Geburtstag ging es mir plötzlich wieder schlecht, ich bekam früh morgens Fieber, hohes Fieber, außerdem quälten mich Fieberträume, ich hatte Schmerzen, höllische Schmerzen, die mir oft die Siecht raubten. Erst versuchte ich es vor meinen Freunden, die zugleich auch meine Familie waren, geheimzuhalten, doch egal, was ich ausprobierte, irgendwann konnte ich Emmett, seiner Freundin Rosalie Hale, Alice und Jasper Whitlock, ihrem Freund nicht mehr täuschen. Sie kannten mich zu gut, als dass ich mich hätte verstellen können.

Also zerrten sie mich zu meinem Arzt, sie nahmen mir Blut ab und machten Tests. Ich hatte Angst vor einer neuerlichen Behandlung, es hatte damals so weh getan, das wollte ich einfach nicht noch einmal durchmachen müssen.

Doch die Tests fielen anders aus, als erhofft...
 

*Flashback *
 

„Es tut mir leid für Sie, Ms Swan, aber“, verkündete mein Arzt traurig, „ich muss Ihnen leider mitteilen, dass die Leukämie wieder ausgebrochen ist.“

„Dann machen Sie wieder eine Chemotherapie, Doc.“, meinte Emmett und drückte meine Hand.

„Mr Swan, es tut mir leid...wir können den Krebs nicht mehr mit einer Bestrahlungstherapie bekämpfen, er ist schon zu weit fortgeschritten, normalerweise geht das nicht so schnell.“, er lächelte traurig und bestätigte damit nur meine Vorahnungen.

„Wie lange?“, hauchte ich, den Tränen nahe. Nein! Ich wollte nicht weinen, nicht jetzt!

„Allerhöchstens ein halbes Jahr.“, gab er zu.

„So wenig Zeit?“, keuchte mein Bruder. „Kann man denn nichts machen?“

„Nein,“, mein Arzt schüttelte traurig den Kopf, „ich kann Ihnen, Ms Swan, nur raten, genießen Sie die Zeit, die Ihnen noch bleibt, so wie es geht. Machen Sie das, was Sie schon immer tun wollten...Es tut mir leid, mehr kann ich nicht tun, nur dieser Ratschlag und die Schmerzen, die Sie haben, die kann man mit Schmerzmitteln betäuben...“
 

*Flashback Ende *
 

Ich hatte mir geschworen, nicht zu weinen, doch als ich diese Nachricht meiner Familie verkündete, tat ich es unter Tränen. Ich konnte einfach nicht anders, als ich sah, wie etwas in ihnen zerbrach.

Alice nahm mich schluchzend in die Arme, drückte mich fest an sich und hielt mich eine ganze Zeit fest. Rose nahm dann ihren Platz ein, sie war wie eine große Schwester für mich, die ich so gerne gehabt hätte. Als nächster nahm Jazz mich in den Arm, seine Umarmung war tröstlich und warm so wie die meines Bruders, was vielleicht daran lag, dass er nicht nur Ems bester Freund war, sondern auch ein großer Bruder für mich.
 

Das war nun schon vier Monate her und meine Zeit tickte erbarmungslos weiter, mit jedem Tag, mit jeder Stunde, mit jeder Minute, ja, sogar mit jeder Sekunde kam mein unausweichliches Ende näher.

Ich glaube, meine Freunde hatten mehr Angst vor dieser Endgültigkeit als ich, ich hatte mich damit abgefunden, so gut es ging, aber sie hingen an meinem Leben. So bescheuert es auch klingen mochte, sie konnten sich einfach nicht abfinden, sie suchten noch immer einen Weg, der mein Leben erhalten und verlängern konnte.

Sie waren noch nicht bereit, mich gehen zu lassen und ich wusste auch warum: Sie liebten mich!

Und als ich ihn, diesen unglaublichen jungen Mann traf, der für mich noch namenlos war, da fragte ich mich ernsthaft, wie ich hatte aufgeben können, wenn ich doch früher immer gekämpft hatte!?!

Ich wollte plötzlich wieder eine Zukunft haben, ich wollte alt werden mit dem Menschen an meiner Seite, den ich über alles liebe, und vor allen Dingen mit ihm!

Auch wenn sich das dämlich anhörte, – ich hatte ihn ja erst einmal gesehen – ich wollte ihn, wollte ihn so sehr, dass ich meinen Willen zum Leben wiederfand, ich wollte auf einmal überleben, um mit ihm zusammen sein zu können!

Hoffnung machte sich in mir breit, vielleicht könnte er mein Leben ja verlängern...Aber dafür musste ich ihn unbedingt kennenlernen!

'Also, schöner Unbekannter!', dachte ich. 'Mach dich bereit! Ich, Isabella Marie Swan, kriege dich, verlass drauf!'
 

********************
 

So, ich hoffe, ich hab eure Erwartungen erfüllt!!!

Sagt mir doch bitte, wie ihrs fandet!!!!
 

eure Oki-chan

Kapitel 2

Wieder dahaaaaa!!!! u diesmal mit dem 2. Kapitel!!!!!!^^
 

@ Ita-chan097 Danke für deinen Kommi!!! Hab mich sehr gefreut! wenigstens eine, die mir nen kommi schreibt...^^
 

Soooo u jetzt viel Spaß beim Lesen!!!!!^^
 

Kapitel 2
 

„Was meinst du, wo Jazz ist?“, fragte Alice, warf mir einen kurzen Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße.

Wir saßen in ihrem Auto, sie hatte mich von der Schule abgeholt und kam nun mit zu mir nach Hause.

„Ach, bestimmt ist der bei meinem Bruder; heute kommt doch Baseball.“, bemerkte ich.

„Stimmt, er hat da gestern, glaub ich, was von erzählt.“, murmelte sie.
 

Zehn Minuten später waren wir bei mir Zuhause; kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen, dröhnte es uns schon in den Ohren.

„Müssen die immer so laut gucken?“, schrie ich gegen den Lärm an.

Alice zuckte nur mit den Schultern, während sie sich die Jacke auszog und aus ihren Schuhen schlüpfte.

Ich war währenddessen schon zum Wohnzimmer gegangen, lehnte nun im Türrahmen und schmunzelte. Da saßen sie alle, unsre Jungs und verfolgten gespannt das Spiel.

„Und ist Jazz...“, setzte Alice hinter mir an, lächelte und meinte dann: „Natürlich.“

„Hey, Em! Soll ich euch was zu essen machen?“, schrie ich gegen den Kommentator auf dem Weg zur Küche an.

„Hey, Bella!“, schrie er noch lauter zurück. „Wär lieb, wenn du noch nen bisschen Popcorn machen könntest; unsers is leer!“
 

„Oh, Mann! Gib ihnen nen Fernseher und nen Baseballspiel, und sie sind zufrieden...“, lachte Alice.

„Ja, das sind aber auch Kinder!“, erwiderte ich. „Gibst du mir ma ne Schüssel?“

Sie ging in die Hocke, nahm eine Schüssel aus dem Schrank und drückte sie mir schweigend in die Hand, dann lehnte sie sich gegen den Herd und beobachtete mich, während ich den Mais in die Mikrowelle stellte.

„Was hat dich denn eben aufgehalten? Warum bist du später gekommen?“, fragte ich beiläufig.

„Mr Carrow wollte noch mit mir sprechen; ich sag dir, dieser Typ mag mich nicht!“

„Verdammt, Alice! Du magst doch keinen deiner Professoren!“, lachte ich.

„Ganz im Gegenteil! Wie ich schon mehrmals gesagt habe: Die mögen mich nicht!“, beharrte Alice lachend.

„Jaja. Die arme, kleine Alice, von niemandem geliebt...“, zog ich sie auf.

Alice war schon seit vier Jahren meine beste Freundin, zwei Jahre älter und ging genau wie Emmett, Jasper und Rosalie schon aufs College. Ich war immer das Küken...Sie studierte Germanistik und Englisch, weil sie Deutsch- bzw. Englischlehrerin werden wollte. Ich weiß nicht, warum, aber naja...

Auf dem College hatte sie dann Jasper kennengelernt, die beiden hatten sich Hals über Kopf ineinander verliebt und nervten uns alle nun schon seit fast zwei Jahren mit ihrem Turteltäubchen-Getue.

„Erde an Bella! Das Popcorn ist fertig!“, sie wedelte mir mit einer Hand vor dem Gesicht herum.

„Hä?“, ich zuckte zusammen. „Was hast du gesagt?“

„Das Popcorn ist fertig, meine Süße; lass uns ins Wohnzimmer gehen.“, Alice wandte mir den Rücken zu, doch ich kannte sie schon so lange, dass ich wusste, was sie versuchte. Nämlich ihr Lachen zu verbergen und zu unterdrücken.

„Hey, Jungs!“, schrieen wir gegen den Lärm an - mal wieder -, einige Jungs grüßten zurück, andere starrten gebannt auf den Bildschirm. Waren das vorher auch schon so viele gewesen?

Emmett nahm Alice die Schüssel ab, machte den Ton leiser ud räusperte sich. Oh, nein! Ich wusste, was jetzt kam: Er wollte uns den anderen vorstellen! Verdammt!

„Leute, hört mal kurz zu! Ich will euch unsere Küchenfeen vorstellen!“, grinste er.

Alle drehten sich zu uns um; meine Panik war schon wieder abgeflaut, ich war es ja eigentlich schon gewohnt.

„Okay, das hier ist Alice, Jaspers Perle und das meine Schwester, Bella.“, stellte er uns vor und zeigte dann mit dem Finger auf denjenigen, den er uns vorstellte.

„Alex...Jason...Cam...“ Ich lächelte jeden kurz an, doch dann fiel mein Blick auf ihn und mir klappte beinahe der Unterkiefer herunter. „...und das ist Edward.“

„Hi!“, meinte Edward lächelnd.

„Äh...hi...“, hauchte ich. - Oh, mein Gott! Wie peinlich war das denn? Er war es! Er war es wirklich! Doch - wie? Er? Hier?
 

„Bella! Komm, wir lassen die Jungs mal allein.“ Alice zog mich aus dem Zimmer, den Flur hinunter und in mein Schlafzimmer.

Dort angekommen schaute sie mich neugierig an. „Was war das denn?“, sie machte nach jedem Wort eine dramatische Pause. „Kanntest du diesen Edward?“

„Letztens...Café...kurz gesehen...“, stammelte ich errötend.

„BELLA!“, lachte sie wieder. „Los, zusammen reißen! Du hast ihn also letztens...warte mal, das war vor zwei Wochen, du hast ihn also vor zwei Wochen im Café gesehen, als er an dir vorbeiging?“

Mehr als ein Nicken brachte ich nicht zustande.

„Bella! BELLA!“, kreischte sie vergnügt. „Hast du dich etwa in ihn verknallt?“

Ich schwieg, noch immer sein Lächeln vor Augen. Dieses schiefe, atemberaubende Lächeln, einem griechischen Gott gleich! Und seine Augen erst! Sie funkelten tiefgrün...wie der Wald! Einfach...unglaublich!

„Bella, das Atmen nicht vergessen! Tief ein- und ausatmen! Atmen!“, Alice brach fast in schallendes Gelächter aus.

„Das...ist...nicht...lustig!“, stieß ich, um Atem ringend, hervor.

„Doch! Irgendwie schon!“, gluckste sie.

Inzwischen war ich knallrot angelaufen, es war mir total peinlich, dass sie es herausgefunden hatte.

„Hey, Bells!“, sie täschelte mir die Schulter. „Das muss dir doch nicht peinlich sein!“

„Kannst du Gedanken lesen?“, piepste ich.

„Nö, aber ich kenn dich schon so gut!“, jetzt nahm Alice mich in den Arm. „Komm, erzähl mir, was du an ihm toll findest.“
 

Alice quetschte mich förmlich aus, jedes noch so kleine Detail war wichtig für sie. Also erzählte ich ihr von dem Funkeln in seinen Augen, seinem himmlischen Lächeln und seinem tollen Haar.

Das alles dauerte etwa eine dreiviertel Stunde und danach wusste sie einfach alles, was ich über Edward dachte.

„Ja, du hast schon recht, er ist wirklich süß...“

„Er ist nicht 'süß', Al! Er ist sexy! Total sexy!“, entgegnete ich.

„Jaja, natürlich...aber er ist noch so jung!“, sagte Alice lächelnd.

„Jung?!? Er ist doch mindestens so alt wie du!“, widersprach ich leise.

„Na und? Für mich ist das jung.“

„Nur weil Jazz vier Jahre älter ist als du!“, meinte ich trotzig.

„Ja, das mag sein...", gab sie zu. "Ich steh halt auf Ältere!“

„Ich auch!“, lachte ich, griff hinter mich und warf ihr ein Kissen ins Gesicht.

„Hey!“, quietschte Alice und bewarf mich nun ihrerseits mit den Kissen.
 

Nach zehn Minuten wilder Kissenschlacht und vielen unfairen Mitteln wie Kitzeln sanken wir atemlos auf mein Bett und grinsten uns nur an. Ich schloss die Augen und atmete immer wieder tief ein und aus, beruhigte meinen rasenden Herzschlag und kam schließlich zur Ruhe.

Als ich die Augen wieder öffnete, lächelte Alice noch immer.

„Hunger?“, fragte ich.

„Aber immer; du kennst mich doch.“, erwiderte sie.

Also standen wir auf, ich war zuerst an der Tür und wir rannten wie kleine Kinder in die Küche. Dort saßen auch Emmett, Jasper und...Edward!

Abrupt blieb ich stehen, Alice lief von hinten in mich hinein.

„Bella! Was ist denn los?“, krächzte sie, schaute an meiner Schulter vorbei und meinte dann: „Ach, Edward ist los...“

Sie quetschte sich an mir vorbei und setzte sich neben Jasper.

„Hey, Edward!“, sie lächelte.

„Hi.“, entgegnete er desinteressiert und dann mit einem Blick auf mich etwas lebhafter (so kam es mir wenigstens vor): „Hey, Bella!“

„Hi.“, machte ich nur. „Esst ihr alle mit?“ Diese Frage war an meinen Bruder gerichtet.

„Wenns dir nix ausmacht, Schwesterlein.“, grinste Emmett.

„Nein, natürlich nicht.“, murmelte ich und machte mich an die Arbeit.
 

Schweigend deckte Emmett mit Alices Hilfe den Tisch und kurze Zeit später konnten wir essen. Es gab gebratene Nudeln auf chinesische Art.

Ich saß neben Edward - natürlich - und aß schweigend.

Jasper, Alice und Emmett unterhielten sich über die Uni, Edward beschränkte sich aufs Zuhören. Hin und wieder berührten sich unsere Hände oder unsere Blicke trafen sich, worauf wir sofort wieder wegschauten.

Natürlich bemerkte ich, wie die anderen sich immer wieder Blicke zu warfen und still übereinkamen, dass sie nach dem Essen die Küche räumen und Edward und ich spülen sollten.

Meine hilfesuchenden Blicke an Alice nützten mir nichts, sie war der Drahtzieher.

„Edward, sag mal, wärst du so nett, Bella beim Abwasch zu helfen, Jazz und Al helfen mir dann, das Wohnzimmer aufzuräumen.“, fragte Emmett unschuldig.

„Klar...“, Edward zuckte mit den Achseln. „Warum nicht?“

Bei seiner Erwiderung zuckte ich zusammen. Verdammt! Er wollte mir helfen? Bei dem Gedanken wurde mir heiß, ich weiß, das war kindisch, immerhin taten wir nicht mehr, als das Geschirr abzuwaschen...aber dennoch! Ich wäre mit ihm allein...
 

********************
 

So, das ist mal wieder das Ende von diesem Kapitel...aber ich hab schon nen paar vor geschrieben, also wirds nie lange dauern, bis ich das nächste poste!!!^^

Wie hats euch gefallen???
 

gglg eure Oki-chan

Kapitel 3

Huhu!!!!!^^ da bin ich wieder!!!!
 

@Ita-chan097 Wieder einmal ein ♥-liches Dankeschön für deinen Kommi!!!^^

@Seeping-Tiger Auch an dich ein liebes Danke für deinen Kommi!!!^-^
 

Ich freu mich immer so, wenn ich kommis kriege!!!!*jubel*
 

Und weiter geht’s!!!! Viel Spaß!!!!
 

Kapitel 3
 

Schweigend standen wir an der Spüle; ich spülte und er trocknete ab. Dieses Schweigen war mir irgendwie unangenehm, doch anscheinend ging es ihm ganz genauso, denn er räusperte sich vernehmlich.

Ich wartete, nichts...Erst ungefähr zwei Minuten später, nachdem ich nicht mehr damit gerechnet hatte, dass er etwas sagen würde, vernahm ich plötzlich seine Stimme.

„Gehst du auch schon aufs College, Bella?“, fragte Edward sanft.

„Äh, nein...ehrlich gesagt, gehe ich noch auf die Highschool, ich bin ja erst in der elften Klasse...“, gestand ich leise. „Warum?“

„Wie soll ichs sagen?“, unsere Hände berührten sich für den Bruchteil einer Sekunde und es war, als würde ich einen leichten Stromschlag bekommen.

„Sags einfach, ich beiß auch nicht.“

„Naja, du siehst viel älter aus als...“

„Siebzehn?“, half ich ihm.

Unsere Blicke streiften sich, er lächelte, als er antwortete: „Ja...du siehst aus wie neunzehn oder zwanzig...“

„Da bist du aber der erste, der das sagt!“, lachte ich und schaute wieder hoch.

Edward hatte eine Augenbraue erstaunt hochgezogen: „Echt?“

„Ja!“, bestätigte ich. „Sag mal, Edward, darf ich dich was fragen?“

„Genau genommen...“, begann er, fing dann jedoch meinen Blick auf und meinte dann schnell: „Klar, schieß los!“

„Wie alt bist du eigentlich?“ Dämliche Frage! Ich weiß...

„Ich bin 21.“, er grinste und stelle nun seinerseits eine weitere Frage. „Wenn ich das fragen darf...Warum lebst du bei deinem großen Bruder? Naja, ich mein, Emmett ist nicht gerade...“

„Das, was man sich unter einem großen Bruder vorstellt? Deswegen mag ich ihn auch so sehr.“, entgegnete ich schmunzelnd.

Hey! Es war gar nicht so schwer, sich mit Edward zu unterhalten, wie ich gedacht hatte! „Und zu deiner anderen Frage: Ich lebe bei Em, weil er alles ist, was mir von meiner Familie noch geblieben ist...“

„Oh...was ist passiert?“, murmelte er und blickte mir tief in die Augen. In ihnen musste er wohl etwas wahrgenommen haben,was ihn „Du musst nicht, wenn du nicht willst...“ hinzufügen ließ.

„Nein, nein, es ist okay! Ich...meine Mum habe ich vor neun Jahren verloren, sie ist an...Krebs gestorben...und meinen Dad hab ich nie kennengelernt. Laut Emmett war er ein Arsch.“, erzählte ich freimütig.

„Das mit deiner Mum, das tut mir leid.“

„Das muss es nicht! Ich erinnere mich kaum noch an meine Mutter, es ist schon so lange her...“, ich spürte, dass es ihm wirklich leid tat. „Emmett ist jetzt meine Familie. Und Alice, Jasper und Rose.“

„Rose?“

„Ja, Emmetts Freundin oder vielmehr Verlobte. Vielleicht hast du sie schon mal gesehen: ca. 1,70 groß, blond, schlank, wahnsinnig gut aussehend?“

„Die beiden sind wirklich verlobt?“, fragte Edward interessiert.

Mittlerweile saßen wir wieder am Tisch, das Geschirr war sauber und weggeräumt.

„Ja, schon ein halbes Jahr. Sie sind süß zusammen, oder?“

„Ich wohn noch nicht so lang hier, grad mal vier Wochen, da kann ich das noch nicht so sagen.“, erwiderte er. OH! Wie süß!

„Aber wir haben uns doch schon mal gesehen, oder?“, fuhr er fort.

„Mh? Ach ja, vor zwei Wochen in dem Café am Campus.“, frischte ich seine seine Erinnerung auf.

„Ja, genau. Du bist mir da schon aufgefallen.“, lachte Edward.

„Ehrlich?“ Ich war erschrocken.

„Jepp! Und ich wollte dich etwas fragen.“

„Frag schon!“, ermutigte ich ihn, meinen Schreck hatte ich schon überwunden.

Sein Lächeln wurde eine Spur verlegener. „Möchtest du mal mit mir ausgehen?“

Ich schnappte nach Luft. Das konnte jetzt doch nicht ...Oh, mein Gott!

„Nichts großes, nur ins Kino und danach vielleicht was essen.“, seine Stimme war schon fast ein Flehen, aber nur fast halt, er schloss seine Augen und schien zu beten, dass meine Antwort „Ja“ sein möge.

„Na klar! Gern...“, verlegen schaute ich zur Seite.

„Wirklich?“, staunte er. Oh, das war niedlich! Er war verlegen! Süß!

„Ja, ich mein es wirklich ernst.“, beruhigte ich ihn.

„Wow... ich...äh...Wann hast du Zeit?“, er überschlug sich fast. „Wäre Freitag dir recht?“

„Edward! Ja, ich würde mich freuen.“

„Okay!“, er schien sich richtig zu freuen. „Ich hol dich dann so gegen...halb acht..ab?“

„Um halb acht dann! Ich kann es kaum noch erwarten!“
 

Wir hatten noch unsere Handynummern ausgetauscht und jetzt saß ich in meinem Zimmer, Alice und Rose zu meinen Seiten, die beiden quetschten mich aus. Das war schon das zweite Mal heute!

Und sie gaben sich auch erst zufrieden, als sie alles wussten.Und ich meine, wirklich alles!

„Verdammt! Leute, mehr gibt es da nicht zu wissen!“, fauchte ich schließlich, ziemlich gereizt.

Gelächter erklang aus dem Wohnzimmer und dann rief Jasper: „Mädels, ihr habt Bella schon genug ausgequetscht!“

Und Emmett ergänzte: „Das geht jetzt schon seit Ed weg ist und das ist immerhin schon zwei Stunden her!“

Sie lachten noch lauter, bis Rosalie der Kragen platzte: „Haltet die Klappe, alle beide!“

Sofort verstummten Emmett und Jasper, man konnte nur noch den Fernseher hören. Richtig so! Warum mussten sich die beiden überhaupt einmischen?

„Okay, eigentlich haben sie recht.“, räumte Alice zu meiner und Roses Verwunderung ein. „Wir haben dich echt genug ausgequetscht...“

ich atmete innerlich auf – doch zu früh gefreut! „...und außerdem können wir ja Samstag weitermachen! Wann hast du Samstag Zeit?“

„Gar nicht?!?“, versuchte ich zu lügen. Ich wollte nicht schon wieder ausgequetscht werden! Ich hasste diese Verhöre!

„Du kannst uns nicht anflunkern, meine liebe Bella.“, säuselte Rose. „Wann?“

„Nein, das halt ich in so kurzer Zeit nicht dreimal aus!“, jammerte ich.

Doch es war hoffnungslos, die beiden ließen nicht locker...sehr zu meinem Leidwesen! Sie würden Samstagnachmittag vorbeikommen, um alles herauszufinden. Allerdings hatte ich mir fest vorgenommen, nichts zu sagen!
 

Der Rest der Woche schlich dahin, der Dienstag zog sich, ebenso der Mittwoch, Donnerstag und der Freitagmorgen. Ich war total hibbelig, schlief kaum und passte in der Schule nicht richtig auf.

Doch als ich Freitagmittag aus der Schule kam und ich mir überlegte, was ich heute Abend anziehen wollte, verging die Zeit plötzlich wie im Fluge und der Abend war schneller da als geplant.

Ich war fast hysterisch und blieb deswegen mitten in meinem Zimmer stehen, atmete ein paar Mal tief durch.

Warum musste ich auch schon fertig sein? Jetzt hatte ich nichts mehr zu tun und Edward würde erst in einer dreiviertel Stunde kommen! Was sollte ich bis dahin nur tun?

Ein paar Minuten später stand ich mal wieder vor meinem zwei Meter hohen Spiegel und betrachtete mich mit kritischem Blick.

Wieder strich ich eine Strähne meines kastanienbraunen Haars hinter mein Ohr, kontrollierte mein Make-up und meine Klamotten.

Ich hatte mich in den letzten zwei Stunden bestimmt sechs- oder siebenmal umgezogen, bis ich das, meiner Meinung nach, „perfekte“ Outfit gefunden hatte:

Ein blau-grünes Babydoll, schwarze, hautenge Dreivierteljeans und schwarze fünf Zentimeter Highheels, obwohl ich sie eher selten anzog, weil es bei meinem Glück durchaus sein konnte, dass ich mir den Fuß auf solch hohen Schuhen brach...

Aber ich wollte nicht ganz so klein aussehen, immerhin war Edward mindestens 1,85 groß und ich nur 1,60 klein...

In diesem Moment riss mich die Türklingel aus den Gedanken. Hatte ich etwa über vierzig Minuten vor dem Spiegel gestanden?

„Bella!“, Emmett schrie, obwohl zwischen der Wohnungstür und meinem Zimmer ungefähr sechs Meter Luftlinie lagen. „Edward ist da!“

„Ich komme!“, verkündete ich in normaler Lautstärke.
 

Als ich die kurze Distanz zur Tür zurückgelegt hatte, sah ich, dass Edward lächelte und dabei funkelten seine Augen so irre, dass meine Knie fast nachgaben.

„Hey, Bella!“, begrüßte er mich sanft. „Dann können wir ja.“

„Genau. Ciao, Em!“, ich schob Edward an meinem Bruder vorbei und meinte dann noch mal an Emmett gewandt: „Es wird bestimmt nicht später als Mitternacht.“

„Edward, „, fing Emmett an.

„Ja?“, Edward schaute ihn an.
 

*********************
 

Ende!!!!!

*haha* Ich weiß, das ist fies...aber das nächste Kapi kommt ja bald!!!

Wie hats euch gefallen???

Bis(s) zum nächsten mal!!!^^
 

Eure Oki-chan

Kapitel 4

Hey!!!^^

Da bin ich mal wieder...

SRY, LEUTE, dass ich so lang nichts mehr hoch gestellt hab...

Ich schäm mich auch...m(_ _)m
 

@ Eisblume Danke für deinen Kommi!!!^^
 

@ oOSnowy-MoonOo Auch an dich ein liebes Dankeschön, weil du mir nen Kommi geschrieben hast^^
 

@ Hitomi86 An dieser Stelle natürlich auch an dich ein ♥liches Dankeschön!!^^ Eins versprech ich, es wird noch interessanter^^ Auch dieses Chap...*grinz*
 

Ab jetzt halte ich erst mal meine Klappe(bis zum Ende des Chaps) und wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Chap!!!^^
 

Kapitel 4
 

„Habt Spaß, ihr beiden!“, lachte Emmett.

Verdammt! Und ich dachte, er würde jetzt einen auf großen Bruder machen...Dieser...!

Mein Bruder fing meinen Blick auf und grinste breit. Wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt auf der Stelle tot umgefallen! Das schwöre ich...
 

„Dein Großer ist komisch.“, bemerkte Edward, als wir in der Schlange vor dem Kino standen.

„Inwiefern?“, lachte ich.

Bevor er mir antwortete, legte er mir einen Arm um die Schulter. „Naja, andere Brüder hätten...“

„Ein klares Zeitlimit gesetzt?“, unterbrach ich ihn. „Emmett sieht so was eher locker, er ist in dieser Hinsicht eher wie ein Kumpel.“

„Mmh...“, machte er. „Stört es dich?“

„Was?“

„Das hier...“, er bewegte seinen Arm auf meiner Schulter.

„Nö, angenehm.“, erwiderte ich zu ihm hoch lächelnd. „Schön warm.“

„Gut.“
 

„Der Film war sooo schön! Aber auch voll traurig!“, säuselte ich und schmiegte mich noch näher an Edward, legte ihm meinen Arm um die Taille.

„Ich fand ihn eher ein bisschen depressiv.“

„Mmh, ja...jetzt, wo dus sagst, nen bisschen schon.“, gab ich melancholisch zurück.

Ich hörte ihn nur leise lachen, bis er plötzlich fragte: „Möchtest du noch was essen? Oder was anderes machen? Immerhin ist es erst zehn...“

„Ich krieg, glaub ich, die nächsten Jahre nichts mehr runter!“, stöhnte ich theatralisch. „Also lieber was anderes...wie wärs mit Spazieren?“

„Klar, alles, was du willst.“

„Hier in der Nähe ist ein kleiner Park, in dem um diese Zeit kaum noch was los ist.“, informierte ich ihn.

„Ist das jetzt eine indirekte Frage, ob wir dort hingehen?“, fragte Edward belustigt.

Ich grinste verlegen. „Äh, ja...aber wenn...“

„Nein! Das machen wir jetzt!“, befahl er, nun lachend und wie zu Bekräftigung nahm er meine Hand von seiner Taille in seine und lief los.

„Weißt du überhaupt, wo wir hin müssen?“, rief ich kichernd.

„Natürlich! Wofür hältst du mich?“
 

Wir waren natürlich total außer Atem, als wir im Park waren und so ließen wir uns auf die erstbeste Bank fallen, die wir fanden und auf die man sich auch setzen konnte.

Ein paar Minuten verstrichen, man konnte nur unseren Atem hören. Doch diese Stille war überhaupt nicht unangenehm oder so, aber ich wurde trotzdem rot, als ich mir Edwards Blick, der auf mich gerichtet war, bewusst wurde.

„Bella, darf ich dich was fragen?“, bat er.

„Klar, schieß los...“

„Das könnte jetzt etwas persönlich...“, krächzte er.

„Edward!“, wehrte ich ab.

„Okay, okay...Naja, ich wollte wissen, ob du schon mal einen festen Freund hattest...“

Ich drehte mein Gesicht, erwiderte seinen Blick und überlegte einen Augenblick, was ich sagen sollte, bevor ich entschied, ehrlich zu sein. „Ja, einen...“

„Wann?“

„Vor knapp einem halben Jahr...Er hieß Jacob Black, war ein Jahr älter als ich...wir waren fast ein Jahr zusammen, doch er hat sich von mir getrennt, als er...“, ich verstummte und schaute nun in den dunklen Himmel.

„Als er – was?“, fragte er vorsichtig.

Doch ich ging darauf nicht ein, es erinnerte mich nur daran, wie wenig Zeit mir noch blieb; es zeigte mir, wie viel ein Jahr sein konnte, wenn man noch nicht einmal mehr zwei Monate hatte, um glücklich zu sein.

„Nichts.“, ich warf ihm einen Seitenblick zu. „Und was ist mit dir? Wie lang ist die Liste der Ex-Freundinnen?“

„Es waren zwei.“

„Oh.“, machte ich nur. Na toll! Wie intelligent war das denn?

„Du dachtest wahrscheinlich grad „nur“, oder?“

Anscheinend war mein Blick Antwort genug, denn er lachte hell auf. „Keine Panik, dass denken alle. Sie fragen sich, wie ein Typ wie ich erst zwei Frauen gehabt haben kann...Naja, die Wahrheit ist, dass ich auf der High School eher der Streber war, ein Spätzünder, der lieber gelesen, gelernt und Videospiele gespielt hat.“

„Was? Echt?“, ich war ehrlich erstaunt.

„Die Mädchen waren einfach nicht an mir interessiert, deswegen hatte ich erst mit achtzehn ne Freundin...wie gesagt, Spätzünder und sozusagen ein richtiger kleiner Streber.“ Wieder lachte er und diesmal stimmte ich mit ein.
 

Wir unterhielten uns noch lange über Edwards Schulzeit, bis er wieder auf Jake zu sprechen kam.

„Das lässt mich jetzt nicht los! Warum hat dieser Jacob mit dir Schluss gemacht?“

„Willst du das wirklich wissen?“, fragte ich und unterdrückte meine Tränen.

Mittlerweile schlenderten wir durch den Park, in die Richtung von Edwards Auto, allerdings ganz langsam.

„Bitte...“, hauchte er mit weicher Stimme.

„Warum, Edward?“, meine Stimme zitterte. „Was ist, wenn du genauso wie Jake reagierst?“

„Nein, schhhhh, Bella.“, beruhigte er mich, zog mich wieder eng an sich. „Ganz egal, was es ist...ich bleibe bei dir, weil ich“, er holte tief Luft, „weil ich dich liebe!“

Ich zuckte zusammen. Alles hatte ich erwartet, aber dass er mir eine Liebeserklärung macht...! Das nun wirklich nicht!

„Wirklich?“, der Unglauben ließ meine Stimme nur noch mehr zittern; eine Träne lief mir über die Wange. Edward strich sie sanft weg.

„Wirklich! Ich liebe dich, Isabella Marie Swan!“, bestätigte Edward mit fester Stimme.

„Ich...liebe dich auch, ...Edward...“

Eigentlich wollte ich verlegen weg schauen, doch er hielt mich mit seinem Blick gefangen und so sah ich, wie sich bei meinen Worten ein Lächeln auf seine Züge legte. Ich wurde bis an den Haaransatz rot.

„Das ist peinlich...“, murmelte ich.

Edward lachte leise auf, umfasste dann mit seinen schlanken Händen ganz zärtlich mein Gesicht und drückte seine Lippen auf meine. Es war ein kurzer, zarter Kuss, in ihm lag so viel Liebe...so hatte Jake mich nie geküsste, doch das behielt ich für mich.

Ich war so nah bei ihm, dass ich sein Herz hören konnte, ich konnte hören, wie er Herzklopfen bekam.

Ungewöhnlich! Er wirkte so cool, so tough und doch hatte Edward, genau wie ich, Herzklopfen, dennoch war er zu so einem sanften Kuss imstande. Hach!

Ich verzog meine Lippen an seinen zu einem Lächeln, er löste sich wieder von mir und küsste mich auf die Stirn.

„Besser?“, fragte er.

„Mmh...“, hauchte ich.

„Willst du mir jetzt sagen, warum er gegangen ist?“

Ich kannte Edward gerade mal knapp drei Wochen, davon eine persönlich und ich war nicht bekannt dafür, schnell Vertrauen zu fassen, doch als ich in seine treuen, grünen Augen sah, konnte ich nicht anders, als ihm zu vertrauen.

Ich nickte, Edward wartete geduldig, während die Minuten verstrichen und ich ein ums andere Mal tief Luft holte, zum Sprechen ansetzte und dann doch stumm blieb. Doch schließlich gab ich mir einen Ruck, denn Edward wollte ja nur wissen, was so schlimm, so entsetzlich war, dass man jemanden deswegen verlassen konnte.

„Ich muss dazu aber weiter ausholen...“, begann ich.

„Okay, ich habe Zeit.“, antwortete er.

„Mit acht habe ich meine Mum verloren, sie starb an Brustkrebs. Seitdem sind Emmett und ich allein, er war damals sechzehn...

Von da an hat er sich um mich gekümmert, er ersetzte mir meine Mutter und meinen Vater, er war alles, was mir geblieben war.

Drei Jahre später musste ich ins Krankenhaus, ich hatte nachts immer hohes Fieber und mein ganzer Körper tat weh, die Ärzte untersuchten mich und diagnostizierten schließlich Leukämie...ich war erst elf, Em neunzehn. Wir zogen um, von Phoenix hierher nach Jacksonville. Ich wurde hier behandelt...Ein dreiviertel Jahr dauerte die Chemotherapie, dann verschwand der Krebs; ich habe nie etwas Schmerzhafteres erlebt als diese Therapie.

Aber ich war gesund, wenigstens zu fünfzig Prozent; erst fünf Jahre später konnten mir meine Ärzte sagen, dass sie Wahrscheinlichkeit, erneut zu erkranken, unter zwei Prozent läge...doch kurz vor meinem siebzehnten Geburtstag trat das plötzliche Fieber und diese grausamen Schmerzen wieder auf...

Die Zeit der Tests begann wieder, wir waren alle darauf aus, dass ich eine erneute Chemo würde durchstehen müssen; Emmett, Rose, Jasper und Alice, die in den letzten Jahren zu meiner Familie geworden waren, hielten meine Hand, sie machten mir Hoffnung, doch Jake, er sägte mich ab, als er erfuhr, dass...“ Ich verstummte.

„Was ist passiert? War die Leukämie wieder ausgebrochen?“, wieder wischte er zärtlich die Tränen weg, die sich einen Weg über meine Wangen suchten.

Ich schluckte ein paar Mal, bevor ich weitersprach: „Ja, er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ich vielleicht nicht mehr lange leben sollte. Alle Hoffnung, die wir aufgrund einer erneuten Chemo hegten, wurden zerstört, als man uns mitteilte, dass es nichts gab, was noch getan werden konnte, um mein Leben irgendwie zu retten...“

„Heißt das...?“

„Ja, ich werde sterben...und mir bleibt nicht mehr allzu viel Zeit...“, gestand ich erstickt.

„Bella, das ist...wie lange noch?“, seine Stimme klang gepresst, so als würde er die aufsteigenden Tränen unterdrücken.

Wieder trafen sich unsere Blicke und ich sah es verdächtig in seinen Augen glitzern.

Wie war das möglich? Edward war fremd für mich und doch so seltsam vertraut, er sagte, dass er mich liebte, dass er bei mir bleiben würde, dabei kannte er mich gar nicht richtig...

„Laut der Ärzte noch etwas über einen Monat...“, krächzte ich, die Tränen schnürten mir die Kehle zu.

Ihm entgleisten die Gesichtszüge, nun hielt er die Tränen nicht mehr zurück, er umarmte mich fest.

„Es tut mir leid...warum habe ich dich nicht schon früher kennen gelernt? Ich bleibe bei dir, Bella...!“, nuschelte er in mein Haar.

Warum? Warum war das Leben so unfair? Warum durfte ich nicht leben und die Menschen, die nicht mehr leben wollten, überlebten? Warum??? Warum, warum, warum...
 

************************
 

Das wars mal wieder!!!

Wie hats euch gefallen??? na, was habt ihr von Emmett erwartet???*lol*
 

HEL!!!!

eure Oki-chan

*kekse hinstell*

Kapitel 5

O.o ...

Ja, ja, ich weiß...lang, lang ist es her, dass ich nen Chap gepostet hab...

SRY!!!! m(_ _)m
 

aber dafür gibts heute mal gleich 2^^
 

Ein dickes Dankeschön an meine Reviewschreiberinnen:

Hi-asobi

Hikaru_Hyuga

Bella_Chrissy

Keiko-Nori

winkybutterbier
 

Also, jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen!!!^^
 

Kapitel 5
 

Ich glaube, den Ausdruck in seinen Augen würde ich nie wieder vergessen...

Es lag Mitleid in ihnen, aber nicht nur das, ich konnte auch seine Liebe für mich sehen und etwas, was ich nicht richtig einordnen konnte. War es Angst?

Doch im nächsten Moment entzog er sich mir, indem er mich noch fester an sich zog, sein Gesicht in meinem Haar vergrub und meinen Scheitel küsste.

„Ich sollte dich nach Hause bringen; ich glaube, es ist besser...“, nuschelte Edward.

„Ja...“, meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen.

Er stand auf, nahm meine Hand und während wir zum Auto gingen, schmiegte ich mich eng an ihn. Fröstelnd zog ich die Schultern hoch, die Stille war mir unangenehm.

„Edward, was denkst du gerade?“, wollte ich wissen und hob mein Gesicht, um ihn anzusehen.

„Ich frage mich grad, wie schwer dir dieses Geständnis gefallen sein muss...“, antwortete Edward ernst, sah mir kurz in die Augen und dann wieder auf den Weg. „Immerhin kennst du mich noch nicht lange und dennoch bist du so ehrlich zu mir...Ich bewundere deine Haltung, ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann...“

„Aber...“, unterbrach ich ihn, worauf er mich seinerseits unterbrach.

„...aber ich werde trotzdem bei dir bleiben; ich liebe dich und ich werde lernen, damit umzugehen.“, sprach er schnell weiter.
 

„Ich wünsch dir eine gute Nacht, Bella.“

„Okay, ich dir auch...“, ich schloss die Wohnungstür auf und wollte gerade eintreten, als sich Edwards Hand sanft um mein Handgelenk schloss.

„Bella!“, ein Flüstern, nicht mehr.

Im nächsten Augenblick zog er mich in seine Arme und küsste mich, so als wäre es unser letzter Kuss.

Ich war so überrascht, dass ich die Augen aufbehielt und ihn unverwandt anstarrte. Edward bemerkte, dass ich den Kuss nicht erwiderte, hob seine Lider und blickte mich irritiert ab.

„Was ist, Bella?“, brummte er an meinen Lippen. „Warum küsst du mich nicht? Küsse ich so schlecht?“

„Nein, Edward...“, beruhigte ich ihn, nahm sein Gesicht in meine Hände, rückte ein Stück von ihm ab, um ihn besser sehen zu können. „Ich...war nur etwas überrascht...und du küsst total toll!“

„Da bin ich aber beruhigt, dass ich gut küsse.“, er grinste, aber auf den Satz davor ging er nicht ein. „Du küsst nämlich auch sehr gut.“

Er überwand die kurze Distanz zwischen uns und küsste mich noch einmal ganz zärtlich.

„Gute Nacht und träum schön, mein Engel.“, säuselte er, sein Atem strich über meine Lippen.

„Du auch.“, erwiderte ich nur, mein Herz klopfte immer noch schneller als normal.

Edward ließ mich los und ich zog die Tür leise hinter mir zu. Es war schon halb eins, doch Emmett schien zu schlafen, dass meine Annahme richtig war, zeigte mir eine große, weibliche Gestalt, die eben vom Badezimmer über den Flur in Richtung Emmetts Schlafzimmer huschte.

„Hey, Bella! Du bist ja schon da...“, flüsterte Rose leise.

„Hi, Rose. Schläft Emmett schon?“, entgegnete ich genauso leise wie meine Schwägerin in Spe.

„Natürlich!“, lachte diese nun gedämpft. „Nacht, Bella.“

„Dir auch...“ Ich huschte in mein Zimmer, sperrte die Tür hinter mir ab und warf mich aufs Bett.

Dort starrte ich ein paar Minuten an die Decke, bis mein Handy plötzlich vibrierte, ich drehte mich auf den Bauch und fischte es aus der am Boden stehenden Handtasche.

Eine SMS von Edward! Schnell öffnete ich sie:
 

Hey, mein Engel!

Ich bin gerade Zuhause angekommen und musste die ganze Zeit an dich denken!

Der Abend war unglaublich! Ich vermiss dich jetzt schon...

ILD! Glg!

Wünsch dir noch ne gute N8!

Dein Ed

PS: Hoff, ich kann dich dieses WE noch sehen!?!...
 

Ich lächelte glücklich und antwortete ihm sofort:
 

Liebster!

Ich vermiz dich auch schon, kann nur an unser Date denken...*hach*

Es war sooo romantisch!

Wie wärs mit morgen Abend, wir könnten DVDs gucken oder so...?

IDA! Lgz! Träum schön, mein Prinz!

Dein Engel
 

Ich musste, nachdem ich die SMS abgeschickt hatte, nicht sehr lange warten. Mein Gott, hatte der flinke Finger! Nicht mal zwei Minuten...
 

Hört sich gut an; soll ich was mitbringen?

Freu mich auf morgen Abend!

ILD!
 

Ach herrje! Was sollte ich denn da zurückschreiben? Ja oder Nein?
 

Nein, brauchst du nicht.

Em hat massenhaft DVDs, da werden wir wohl was finden!

Hdsmdlfiue! ^^ *kiss*
 

Daraufhin kam nichts mehr zurück, wahrscheinlich würde er dennoch etwas mitbringen. Edward war einfach nicht der Typ, der ohne irgendetwas zu Besuch kam.

Ich stand wieder auf, zog mich aus, schminkte mich ab und schlüpfte dann in meine Schlafshorts und mein Schlaft-shirt. Anschließend kuschelte ich mich in mein Bett, unter die Bettdecke und rief mir noch einmal den gesamten Abend ins Gedächtnis, auch mein „Geständnis“.

Als ich endlich zu Ruhe kam in dieser Nacht, war es schon ziemlich spät, so drei, vier Uhr.
 

Ich wachte durch etwas Kaltes in meinem Gesicht auf. Brummend hob ich meine Augenlider ein Stück, nur um sie sofort wieder zu schließen, weil jemand die Vorhänge von meinen Fenstern weggezogen hatte. Und dieser Jemand beugte sich nun über mich, nahm mir weniger sanft den Waschlappen aus der Hand und zog mir die wärmende Decke vom Körper.

„Ey!“, jammerte ich.

„Na, na! Wer wird denn? Immerhin ist es schon vier Uhr Nachmittags.“, flötete eine strenge Stimme. „Außerdem hast du vor deinem nächsten Date mit Edward noch ein anderes!“

„Alice!“, beschwerte ich mich, quengelte wie ein kleines Kind.

„Nix da „Alice“!“, mischte sich nun noch eine andere weibliche Stimme ein. „Aufstehen!“

„Rose!“, brummte ich und drehte mich demonstrativ auf die andere Seite.

Ich konnte förmlich hören, wie Rosalie die Augen verdrehte. „Eeeeeeemmett!“, rief sie. „Bring ma den Eimer mit dem Eiswasser aus der Küche!“

„Oh, nein! Alles, außer das!“, kreischte ich und stand im nächsten Moment.

Das hatte Rose nämlich schon einmal gebracht. Sie hatte wirklich, ohne zu zögern, das Eiswasser über mich gekippt und diese Erfahrung wollte ich nicht noch einmal machen...

„Na, geht doch! Emmett, du kannst den Eimer ins Spülbecken kippen!“

„Verdammt! Was denn jetzt?“, konnte ich meinen großen Bruder hören.

„Ich bin ja schon aufgestanden!“, flüsterte ich müffelig und dann: „Argh! Woher wisst ihr,“, ich senkte meine Stimme, „dass ich heute Abend mit Edward verabredet bin?“

„Ganz einfach!“, schnurrte Alice. „Er hat dir eben, als du noch geschlafen hast, geschrieben; er kommt um sieben.“

„Waa-has? Ihr habt meine SMSen gelesen?“, schrie ich nun wieder.

„Lalalalala...!!!! Ich hab nichts gehört!“, flötete Emmett und ich konnte schon fast sehen, wie er sich die Ohren zuhielt.

„Los, Bella, auf! Wir, Al und ich, haben uns entschieden, dass wir unser Verhör heute aussetzten, dafür helfen wir dir jetzt bei den Vorbereitungen für heut Abend!“
 


 

****************************
 

Soooo, das wars für heute mal wieder!!!!!

Wie hat es euch gefallen???^^

Bis gleich^^ *hehe*
 

eure Oki-chan

*kekse für die hinstell* (^-~)/

Kapitel 6

Und hier noch das versprochene 2. Chap!!!^^
 

Viel Spaß!!!!!
 

Kapitel 6
 

„Bella! Es ist halb sieben!“, Emmett – wer sonst?

„Lass das, Em!“, befahl Rose ihm. „Sie ist schon fertig! Nur wir beide müssen noch verschwinden!“

„Ha! Für wie blöd hältst du mich, Liebling?“, schimpfte er. „Ich lass die beiden doch nicht allein!“(iwie is Emmett heut etwas komisch drauf...der wollt einfach nicht mehr der coole große bruder sein...tsetse...)

Jetzt stand er im Türrahmen und grinste hämisch.

„Emmett! Du wirst mitkommen, ob du willst oder nicht!“, verkündete sie.

Während ihrem Wortwechsel sah ich eher unbeteiligt zu; ich kannte den Gewinner schon. Immerhin kuschte mein ach so cooler, großer Bruder vor seiner Verlobten, er hatte regelrecht Angst vor ihr. Sie hatte nicht nur einmal gezeigt, auf wessen Seite sie stand und mit welchen Mitteln sie ihr Ziel durchsetzte. Rose drohte nämlich gern mal mit Sexentzug und darauf reagierte mein Bruder – wie die meisten Typen – mit Unterwürfigkeit.

„Em, du weißt schon, zu welchen Mitteln Rose fähig ist?!?“, warf ich unbeteiligt ein und wischte damit sein hämisches Grinsen von seinem Gesicht.

Sein Blick wanderte von mir zu Rose, die ziemlich fies grinste, und er schluckte, kurz weiteten sich seine Augen ungläubig, als er es sah, doch dann verengte er sie zu Schlitzen und marschierte aus meinem Zimmer.

„Komm, Rosie!“, meinte er im Gehen über seine Schulter. „Wir wollten doch noch ins Kino“

Rosalie lächelte, sie hatte – mal wieder – gesiegt, umarmte mich kurz, drückte mir einen Kuss auf die Wange und nahm dann ihre Handtasche.

„Viel Spaß, Süße.“, wünschte sie mir. „Und wenn er“, sie betonte das Wort extra, „aufdringlich werden sollt, du weißt ja, wie du Alice, Jazz, Em oder mich erreichen kannst. Und wenn alle Stricke reißen, dann immer schön auf das Wertvollste eines Mannes zielen...“

„Rose!“, stöhnte ich und verdrehte die Augen.

„Schon klar, Edward ist ein netter Junge.“, sie lachte. „Bis morgen!“

„Ciao!“

Keine zwei Minuten später fiel die Tür ins Schloss und ich war allein. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es inzwischen 18.46 war, also blieb mir noch eine knappe Viertelstunde.
 

Edward war pünktlich. Es war 18.57 Uhr, als es klingelte; ich schloss die Augen, atmete zweimal tief ein und ging dann zur Tür, um ihn herein zu lassen.

„Hey!“, ich lächelte vorsichtig.

„Hallo, mein Engel!“, er zog mich in seine Arme und küsste mich sanft.

Kurz darauf ließ er mich los, zog seine Jacke aus und hängte sie an einen Haken. Anschließend schlüpfte er noch aus seinen Schuhen, wandte sich mir zu und grinste. In der Hand hielt er einen kleinen Strauß mit mehreren roten und weißen Rosen mit etwas Eibe als Zier.

„Wir sind allein.“, beantwortete ich seine unausgesprochene Frage und nahm ihm den Strauß ab. „Du hättest mir aber keine Blumen mitbringen müssen...“

„Ich wollte aber!“ Sein Grinsen wurde nur noch breiter, er schien sich zu freuen. Ich verdrehte lachend die Augen, nahm seine Hand und führte ihn so ins Wohnzimmer. Verschwand anschließend kurz in der Küche, um die Blumen in eine Vase mit Wasser zu stellen und ging dann wieder ins Wohnzimmer, wo Edward noch immer mitten im Raum stand. Also nahm ich ihn wieder bei der Hand und drückte ihn aufs Sofa, ging zum Regal und blieb davor stehen.

Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, er verfolgte jede meiner Bewegungen.

„Was willst du gucken? Final Destination...Scream...IRobot...American Beautiy...“, zählte ich auf und drehte mich nun fragend zu Edward um.

Noch immer umspielte ein Lächeln seine Lippen. „Ich würd viel lieber mit dir reden...“

„ 'Reden'?“, ich zog eine Augenbraue fragend hoch.

„Natürlich! Was denkst du denn von mir?“ Mit einer eleganten, geschmeidigen Bewegung stand er auf, kam auf mich zu und schlang seine Arme um meine Taille.

Seine Lippen waren meinen ganz nah, ich spürte den süßen Hauch seines Atems auf meinem Gesicht und errötete leicht.

„Was denn?“, fragte er grinsend. „Zu nah?“

„Nein...“, hauchte ich. „...im Gegenteil schön warm und angenehm.“

„Aha.“, machte er nur und küsste mich dann wieder.

Sein Kuss war erst zärtlich, doch nachdem wir uns kurz voneinander gelöst hatten, um Luft zu holen, wurde er stürmischer, leidenschaftlicher. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, verschränkte meine Finger ineinander und erwiderte seinen Kuss etwas Ungestüm.

Er löste sich gackernd von mir und schaute mir dann schweigend in die Augen.

„Aha.“, stellte ich fest, noch ziemlich außer Atem. „Das verstehst du also unter „reden“?“

Edward zuckte nur mit den Schultern; sein Grinsen wurde breiter, als er mich plötzlich hoch hob und einfach stehen blieb, wo er war.

„Edward! Lass mich runter!“, quietschte ich. „Ich bin doch viel zu schwer...“

„Nö, du bist sogar ziemlich leicht. Ist in dir überhaupt etwas drin?“

Oh ho! Mr Cool wollte also spielen! Allerdings war ich darauf nicht vorbereitet...also errötete ich und drehte schnell den Kopf zur Seite.

„Haha! Bella!“, lachte er, setzte sich – endlich – in Richtung Sofa in Bewegung und ließ sich dort schließlich nieder, zog mich auf seinen Schoß. „Ist dir das irgendwie peinlich?“

„Äh...“, machte ich und versuchte, mich aus seiner Umarmung zu befreien, um mich neben ihn zu setzen.

Doch das Gegenteil war der Fall: Er zog mich nur noch enger an sich und hauchte gegen mein Ohr: „Ich gebs ja zu...Du hattest recht, ich will eigentlich etwas anderes als „Reden“...Aber ich weiß, das ist noch zu früh...“

Ich errötete noch mehr und hätte nun wohl einer Tomate Konkurrenz machen können, doch sein Eingeständnis ließ auch mein Herz schneller schlagen. Gegen Ende wurde sein scherzhafter Ton trauriger; ich konnte seine Angst fast greifen, so nah war sie für mich. Ich wusste auch, warum er so traurig war, ja regelrecht große Angst hatte, auch wenn er sie wohl eher unabsichtlich preisgab, es war einfach die Tatsache, dass wir keine Zeit hatten, dass sie verrann und keiner von uns beiden etwas dagegen tun konnte...

„Uns bleibt keine Zeit...“, flüsterte ich gepresst.

„Warum bleiben uns noch nicht mal mehr zwei Monate?“, fragte Edward und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. „Warum habe ich dich nicht eher getroffen, meine Liebste? Ich liebe dich...“

Ich legte ihm wieder meine Arme um den Hals, drückte ihn an meine Brust und hielt ihn so fest. „Ich liebe dich auch, Edward...und ich wünschte, ich hätte die Antworten auf deine Frage...ich wünschte es mir so sehr...“

Er löste meine Umarmung, schaute mich lange an und mir war, als würde er meine Seele berühren, als würde er mein Innerstes berühren, streicheln, liebkosen...und dann küsste er mich wieder.

Edward öffnete sich mir und als ich aufgrund des Kusses meine Augen schloss, dachte ich, ich könnte auch seine Seele sehen, sie berühren. Mir war, als könnte ich all seine Gefühle sehen, spüren, als wären sie vor mir ausgebreitet. Ich sah tief gehende Trauer, kindliche, große Angst und eine grenzenlose Qual, die ihn zu verschlingen drohte, wäre dort nicht noch ein anderes Gefühl, das die anderen Emotionen überstrahlte: Liebe. Seine Liebe zu mir, die für ihn so unerwartet und heftig gekommen war, ließ seine Seele vor meinen Augen in Licht baden.
 

„Edward?“

„Mhm?“, machte er und hob seinen Kopf von meinem Schoß, wo er ihn schon geraume Zeit gebettet hatte.

„Was ist eigentlich mit deiner Familie?“

„Warum?“

„Nur so...eigentlich würde ich sie gern kennen lernen...“, ich nahm sein Gesicht in meine Hände und strich sanft mit meinen Daumen über seine Wangen.

„Meine Eltern würden sich freuen, dich kennen zu lernen.“, er lächelte wieder sein sexy schiefes Lächeln.

„Ja?“

„Ja; Esme, meine Mum, will unbedingt das Mädchen kennen lernen, das ihrem Sohn den Kopf verdreht hat und Carlisle, mein Dad, will dir gratulieren...“, versicherte er mir.

„Gratulieren? Wieso denn das?“, ich war etwas verwirrt. Was sollte ich davon halten?

„Er möchte dir gratulieren, weil du einen so guten Fang gemacht hast; ich weiß, mein Dad ist manchmal etwas eigenartig, aber er ist total nett, so wie meine Mutter. Du wirst schon sehen!“, jetzt lachte er lauthals und entblößte dabei zwei Reihen perfekter, weißer Zähne.

Edward richtete sich nun wieder ganz auf, zog mich an sich und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

„War das alles?“, neckte ich ihn.

„Nein, eigentlich war das nur ein Vorgeschmack...“, säuselte Edward heiser.

„Ach ja? Und w...“, er unterbrach mich, indem er mich ein weiteres Mal zärtlich küsste, diesmal allerdings auf den Mund.

Er schlang beide Arme um meine Taille, zog mich auf seinen Schoß – schon wieder – und drückte mich an seine Brust, während er die Kussintensität noch steigerte.

Oh, verdammt! Hätte ich in diesem Moment gestanden, wäre ich glattweg umgekippt, weil der Kuss sooo unglaublich war. So sanft, zärtlich, er zeigte, wie sehr Edward mich liebte, mich verehrte. Aber ehrlich gesagt, wollte ich mehr, mehr als das, was er mir gab. Ich wollte ihn ganz. Jetzt und hier! Sofort, auf der Stelle!

Das war neu für mich. Wo kamen diese Gefühle her?

Er riss mich aus meinen Gedanken; ich spürte seine Zunge zärtlich über meine Lippen streichen, spürte, wie er sanft an meiner Unterlippe knabberte, wie er stumm um Einlass bat.

Ohne zu zögern öffnete ich meine Lippen einen Spalt breit und seine flinke Zunge schlüpfte in meinen Mund, stupste meine ganz sanft an, forderte sie zu einem Spiel auf.

Währenddessen wanderte eine seiner Hände von meiner Taille zu meinem Rücken, die andere schob er höher, bis sie unterhalb meiner Brüste zu liegen kam. Die Hand auf meinem Rücken rutschte nun runter und leicht unter mein Shirt, seine Finger streichelten ohne Druck meine nackte Haut. Ein Kribbeln breitete sich an den Stellen aus, an denen er mich berührte und meine Nackenhaare stellten sich auf, ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut.

„Edward?“, ich erkannte meine Stimme fast nicht wieder, sie war heiser und leise, hörte sich fast wie ein Keuchen an.

Sofort nahm er seine Hände weg, hinterließ eine brennende Leere, die mich erfüllte und nicht verschwinden wollte. Es war unangenehm, seiner Wärme beraubt zu sein.

„Tut mir leid...ich hätte nicht...“, hauchte er gegen meine Lippen und lehnte seine Stirn an meine.

Ich schüttelte sachte meinen Kopf. „Nein, es war...schön...du warst ehrlich nicht zu schnell, ich war nur ein bisschen überrascht von meiner Reaktion auf dich.“

„Oh...Wirklich?“

„Mm...“, lächelte ich mit geschlossenen Augen und stellte mir vor, wie sehr seine Augen in diesem Moment funkelten.

„Dann ist ja gut...“, Edwards Gesicht schmiegte sich in meine Halsbeuge und mir war, als hörte ich ein leises Schnurren, das seiner Brust entsprang.

„Schnurrst du etwa, mein kleiner Kater?“, fragte ich belustugt.

„Ich fühl mich wohl.“, antwortete er und drückte seine Lippen auf mein Schlüsselbein.

„Das war keine Antwort auf meine Frage!“

„Doch, indirekt. Katzen schnurren doch, wenn sich sich wohl fühlen, oder etwa nicht?“, jetzt küsste er wieder meinen Hals und sah mir dann ins Gesicht.

„Mm...ja,stimmt“, ich versank in seine Augen.

„Allerdings!“, er küsste mich auf die Nasenspitze und wechselte dann abrupt das Thema: „Wann willst du denn zu mir kommen, mein Engel?“

„Öh...“, machte ich nur, verwirrt durch den Themenwechsel.

„Haha! Oh Mann, Bella! Wenn du jetzt gerade deine Gesichtsausdruck sehen könntest...! Zum Schlapplachen!“, grinste er breit.

Ich schnaubte und boxte ihm gegen die Brust. „Gar nicht witzig!“

„Ach, Bella...!“, er setzte eine Hundeblick auf. „Oder willst du meine Eltern gar nicht kennen lernen?“

„Doch, doch!“, lenkte ich ein. „Natürlich! Was hälst du von morgen oder Montag?“

„Morgen wär nicht schlecht.“, er küsste mich abermals. „Soll ich dich dann abholen? Vielleicht so gegen vier oder fünf?“

„Fünf ist gut...“, hauchte ich, mein Herz raste mal wieder, diese sanften Küsse machten mich schwach.

„Also dann, fünf Uhr.“, meinte er. „Wann kommt Emmett wieder?“

„Sag ma, du hasts heute aber auch mit deinen plötzlichen Themenwechseln!“, brummte ich, rutschte von seinem Schoss, setzte mich neben ihn und lehnte mich dann an seine Schulter.

„Verwirr ich dich damit?“

„Ein bisschen.“, gab ich zu. „Soooo...und jetzt: Keine Ahnung!“

„Wie „Keine Ahnung“?“, er zog eine Augenbraue hoch.

„Naja, keine Ahnung, wann er kommt oderob er überhaupt noch kommt:“

„Mm...wir sind also die ganze Zeit allein?“, fragte er interessiert.

„Wenn dus so genau wissen willst, dann: ja. Wir sind allein.“, nuschelte ich, starrte sein T-shirt an und atmete seinen unvergleichlichen Duft ein.

„Wenn das so ist...ich will dich küssen, Bella...“

„Wie?“, ich schaute wieder zu ihm hoch.

„Dämliche Frage!“, lachte er laut, zog mich an sich, legte seine Arme um meine Taille und versiegelte meinen Mund mit seinen Lippen.

„Oh!“, machte ich gegen seine Lippen und senkte die Lider.

Wieder einmal spürte ich, wie er gegen meine Lippen grinste, und mich nur noch fester an sich zog.

Schwer atmend drückte ich ihn von mir, noch immer lag ein Grinsen auf seinen fantastischen Lippen und ich zog fragend eine Braue hoch:

„Was?“

„Ich liebe dich.“

„Mehr nicht?“, zog ich ihn nun wieder auf.

„Okay! Ich liebe dich mehr als mein Leben...“, schwörte Edward.

„Und das zu einer Frau, die du noch nicht mal einen Monat kennst!“, konterte ich gut gelaunt.

„Du...!“, er schlang seine Arme um mich und küsste mich, bis ich - mal wieder – keine Luft mehr bekam und heftig, darum bemüht den Kuss dennoch nicht zu unterbrechen, durch die Nase Luft holte.
 

Es war schon weit nach Mitternacht, als er ging.

Edward hatte mir an dem Abend so oft gesagt, dass er mich liebte,dass ich ihn eigentlich nicht gehen lassen wollte. Viel lieber wollte ich noch mehr Zeit mit ihm verbringen und sein „Ich liebe dich!“ noch öfter hören, doch Edward meinte mit einem kurzen Gähnen: „Wir sehen uns ja morgen wieder, Bella...ich werde auch pünktlich sein, versprochen!“

Daraufhin hatte er mich noch einmal lang und zärtlich geküsst.

„Edward?“, fragte ich leise.

„Ja, mein Engel?“, er drehte sich wieder zu mir um.

„Ich liebe dich über alles!“, stieß ich hervor.

Er grinste, kam wieder auf mich zu und flüsterte: „Ich dich auch, Bella!“

Nachdem er mich ein weiteres Mal zum Abschied geküsst hatte, ging er und ich schloss die Tür.
 

Jetzt lag ich auf meinem Bett und konnte nicht schlafen.

Mir kam ein Gedanke, den ich bisher immer verdrängt hatte, jeden Tag aufs Neue. Was würde sein, wenn ich starb und Edward zurückblieb?

Augenblicklich schossen mir die Tränen in die Augen und ich vergrub mein Gesicht in den Kissen. Heulkrämpfe schüttelten meinen gesamten Körper; der Gedanke daran, Edward allein zu lassen, tat schon fast körperlich weh. Die Schmerzen, als meine Seele entzwei riss und mir mit einem Mal bewusst wurde, wie selbstsüchtig ich doch war, indem ich Edward liebte, waren unerträglich...

Warum band ich ihn an mich und dachte nicht daran, wie sehr es ihm weh tat?

Sein Gesicht tauchte vor meinem inneren Auge auf, er lächelte; seine Augen sprühten Funken, als er mit seine Lippen: „Ich liebe dich, Bella! Ich bleibe bei dir, egal, was passiert...“ formte.

Und plötzlich war mir klar, warum ich ihn mit in den Abgrund zog: Ich fühlte mich bei ihm geborgen. Er machte mich glücklich, wenn er mich anlächelte, mich umarmte und küsste, wenn er mir sagte, dass er mich liebe...Edward war mein Halt, er ließ mich in der Zeit, in der ich mit ihm zusammen war, mein Schicksal vergessen, er war mein Grund, warum ich weiterleben wollte, warum ich unbedingt überleben wollte!

Ihm war klar, dass er mich für immer verlieren könnte, doch er blieb bei mir, auch wenn er Angst hatte – und die hatte er tatsächlich, er konnte sie vor mir nicht verstecken - , er würde nicht so wie mein Ex handeln...

Ganz egal, was passierte, Edward würde bis zum bitteren Ende an meiner Seite bleiben und mir helfen...
 

************************
 

Das auch schon wieder das 6. Kapi!!!!

Also, sagt mir doch eure Meinung zu diesem Kapi!!!

Bis zum nächsten Mal!!!^^
 

eure Oki-chan

*schoki für alle da lass*

Kapitel 7

Huhu!!!^^
 

Ohne viel Vorgelaber (außer einem dicken, herzlichen Dankeschön an Hi-asobi und winkybutterbier!!!! Hab mich über eure Kommis gefreut!!!!^^) viel Spaß beim Lesen des nächsten Chaps!!!!!!!^^
 

Kapitel 7
 

Alices POV
 

„Bella! Bist du schon wach?“

„Ja, komm ruhig rein!“

Ich öffnete die Tür und entdeckte Bella am Fenster stehend.

„Gut geschlafen? Du bist schon so früh auf.“

„Mmh?“, sie drehte sich zu mir um und lächelte breit. „Ja, danke! Ich hab heut Nacht mal wieder richtig gut geschlafen. Hatte zwar wieder zwischen drei und vier Fieber, aber die Krämpfe warn nicht da.“

„Das hör ich doch gern, Bells.“, ich zwang mich zu einem Lächeln.

Ich zwang mich jeden Tag aufs Neue, mir meine Angst nicht anmerken zu lassen, sowie auch die anderen es taten, doch Bella konnte keiner von uns täuschen, das wussten wir, aber sie tat einfach so, als wäre alles okay.

„Edward holt mich heut um fünf ab, wir essen mit seinen Eltern zu Abend.“, verkündete Bella mir nun stolz.

„Echt?“

„Ja! Er war gestern schon so süß!“, ihre Augen strahlten.

„Bella?“, fragte ich vorsichtig.

„Mmh?“, sie stand mittlerweile vor dem geöffneten Schrank und hielt sich Klamotten vor, während sie sich im Spiegel kritisch musterte.

„Äh...weiß er es?“

Bellas Blick im Spiegel wurde plötzlich leer, doch dann meinte sie: „Ja, er weiß es, aber er hat mir gesagt, dass er, egal, was passiert, bei mir bleibt.“

„Aha...“; machte ich nur, starrte ihren Rücken an.

Edward wusste es also...und hatte nicht kreischend das Weite gesucht wie dieser Versager Jacob Black. Der eiserne Griff um mein Herz lockerte sich etwas, er gefiel mir mit einem Mal besser.

„Ist Emmett schon wieder da?“, wechselte sie das Thema.

„Was? Ach so, ja, klar. Wer hätte mich sonst wohl reingelassen?“, entgegnete ich, nun wieder etwas besser gelaunt.
 

Emmetts POV
 

„Bella! Frühstück!“, rief ich laut.

„Jaha!“, fauchte meine kleine Schwester.

In dieser Hinsicht hatte sie sich nicht verändert, sie war noch immer so kratzbürstig wie früher.

„Isst du mit, Alice?“, fragte ich, als die beiden die Küche betraten.

„Nein, ich hab schon.“, gähnte Alice.

„Okay. Bella, Kaffee? Mit viel Zucker und Milch?“

„Ja, bitte, Em.“, murmelte sie und blätterte die Zeitung von gestern durch.

Ich drehte mich zur Arbeitsfläche um und schaltete die Kaffeemaschine wieder an. Es war nur noch genug für eine Tasse und Rose würde garantiert, wenn sie aufstand, auch eine Tasse haben wollen.

„Hier, Schwesterlein.“, ich setzte mich auf einen Stuhl und schob ihr die Tasse zu.

„Thanks...“, sie war immer noch nicht wirklich wach.

Ich betrachtete sie. Hatte sich ihr Charakter nicht sehr viel geändert, außer dass sie eine mentale Stärke entwickelt hatte, die auf Verlust und viel Schmerz in der Vergangenheit hindeutete, so war ihr Äußeres komplett anders las früher. Sie war weiblicher geworden, wenn auch ziemlich dünn, sie sah auch etwas älter aus als siebzehn aufgrund ihrer viel zu alt wirkenden Augen.

Ich liebte sie über alles und dass ich sie in nicht allzu ferner Zukunft verlieren sollte, machte mich kaputt. Immerhin war sie die Starke von uns, diejenige, die mir half, über Mums Tod hinwegzukommen, auch wenn sie oftmals sagte, dass ich ihr mehr geholfen hatte...

Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, hätte ich nicht Bella gehabt und dass ich nun auch sie verlieren sollte, das wollte ich nicht wahrhaben.

„Wie lang war Edward denn noch hier?“, fragte Alice und stupste Bella an, als diese nicht reagierte.

„Al!“, zischte sie und warf mir einen schiefen Blick zu.

„Ja, ja! Ich geh ja schon!“, brummte ich,goss Rose noch schnell eine Tasse Kaffee ein und verschwand dann aus der Küche.
 

„Rose, Schatz!“, hauchte ich, mich sanft zu ihr herunter beugend. „Kaffee!“

Sie schlug die Augen auf und lächelte mir entgegen. „Morgen, Teddy.“

Ich grinste, reichte ihr die Tasse und setzte mich neben sie auf mein Bett.

„Ich liebe dich, Emmett.“, schnurrte sie und ich beugte mich wieder zu ihr herunter, um sie zu küssen.

An ihren Lippen lachte ich gedämpft und säuselte dann: „Ich dich auch.“

Rosalie stellte die Tasse, ohne zu gucken, auf den Nachttisch und nahm mich dann unvermittelt in den Arm. In der Art hatte sie mich schon lange nicht mehr umarmt. Seit...ja, seit damals, als Bella praktisch zum Tode verurteilt worden war, als ihr Arzt ihr sagte, dass man sie nicht mehr retten könnte.

„Hey! Rose, Schatz, was hast du denn, mein Liebling?“, fragte ich etwas hilflos, war Rose doch sonst meine Stütze.
 

Roses POV
 

Ich wusste nicht, wie mir geschah. Als Emmett mir den Kaffee ans Bett brachte, konnte ich einfach nicht mehr. Ich konnte einfach nicht mehr die Starke spielen; es war zu viel für mich, wenn ich hörte, wie Bella mit Alice lachte, mit ihr herumalberte und einfach ausgelassen war. Sie spielte immer die Fröhliche, die Unbesiegbare, dabei konnte ihr nicht mehr geholfen werden...

Emmett zog mich zärtlich in seine Arme und redete beruhigend auf mich ein, streichelte mir über das Haar.

„Pscht...“, machte er. „Ganz ruhig, meine kleine Rose.“

Ich schaute zu ihm hoch, er wischte mir sanft über die Wange, strich die Tränen mit seinem Daumen weg und dann küsste er mich auf die Stirn, die Wangen, die Nasenspitze, den Mund.

„Wie...kann...sie...das nur...aushalten?“, schluchzte ich leise.

Emmett schüttelte traurig den Kopf. „Ich weiß es nicht; sie war schon immer die Starke...“

„Aber warum? Warum kann sie mit dem Wissen leben, dass sie alle, die sie lieben, wenn sie stirbt, ins Unglück stürzt? Warum kann sie stark bleiben, während wir sie nicht gehen lassen wollen?“

Sein Blick verdunkelte sich, dann schüttelte er wieder den Kopf und vergrub sein Gesicht in meinem Haar. Auch Emmett, der seine Schwester so gut kannte wie keiner, wusste nicht wirklich, wie Bella so stark bleiben konnte im Angesicht des Todes.

Auch wenn wir uns alle jeden Tag aufs Neue zu Normalität zwingen mussten, tat Bella so, als wäre sie nicht sterbenskrank, als wäre sie gesund, einfach wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter.

Ich fragte mich, wie es für Edward sein musste...schon Black hatte es nicht ausgehalten, er hatte sich aus dem Staub gemacht, als Bella ihn am meisten brauchte, hatte sie im Stich gelassen. Wie war es wohl jetzt mit Edward? Wie konnte sie mit ihm zusammen sein in dem Wissen, ihn schon bald in nicht allzu ferner Zukunft für immer zu verlassen?

Und woher, verdammt noch mal, nahm Edward diesen Mut, mit ihr zusammen zu sein, obwohl es keine Zukunft für die beiden gab? Glaubte er vielleicht an Wunder?

Leicht schüttelte ich den Kopf, ich resignierte langsam. Auch wir hatten am Anfang auf ein Wunder gehofft, aber je mehr Zeit verstrich, desto hoffnungsloser wurden wir. Also, wie konnte Edward nur an Wunder glauben, wenn die zeit für solche schon längst abgelaufen war?

„Warum schüttelst du den Kopf, Rose?“, Emmett hob mein Gesicht, indem er mir die Hand unter das Kinn legte und blickte mich fragend an.

„Wie können die beiden zusammen sein, wenn sie doch keine gemeinsame Zukunft haben? Glaubt Edward etwa an Wunder so wie ein kleines Kind?“, meine Stimme klang belegt.

„Sie lieben wie Teenager; sie denken nicht an Morgen, leben einfach im Heute...egal, wie schmerzhaft das Morgen sein könnte...“, mutmaßte er. „Was hast du denn am Anfang getan?“

„Du hast recht, Em...wir haben auch an Wunder geglaubt...“, nuschelte ich.

„...und eigentlich tun wir es noch immer.“, brachte er meinen Satz zu Ende. „Das ist schon immer das Einzige gewesen, was blieb, wenn nichts mehr half...“

Ich erinnerte mich an den einen Tag, der alles zunichte gemacht hatte, an den Tag, an den Bella nicht mehr dachte, nicht mehr denken wollte und schon gar nicht laut darüber sprach: Es war ein Tag wie jeder gewesen...es war schön, alle waren draußen, auch wenn es für jede Bewegung zu heiß war.

An diesem Tag ereignete sich ein schrecklicher Unfall, der für uns und vor allem für Bella verheerende Folgen hatte; der Einzige, der ihr Knochenmark hatte spenden können, starb bei einem Autounfall, als ein übermüdeter LKW-Fahrer dessen Auto rammte und ihn praktisch zerquetschte.

Ein paar Tage später erhielt Bella ihr Todesurteil; wir alle waren so geschockt, konnten und wollten es nicht glauben, doch Bella sollte nicht mehr allzu lange leben, sie hatte nur noch ein knappes halbes Jahr...

Tränen liefen wieder über mein Gesicht uns las Emmett mich ansah, wusste er sofort, an was ich gerade gedacht hatte, auch wenn es eher unabsichtlich gewesen war.

„Rose! Quäl dich nicht noch unnötig, mein Schatz...Wir können es nicht ändern, aber ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt uns noch, wenn Bellas Doc einen anderen Spender findet, dann könnte sie noch gerettet werden...“

Er hatte ja recht, aber es war schon so viel Zeit vergangen, ohne dass jemand aufgespürt werden konnte, der die Merkmale besaß, um Knochenmark zu spenden, denn nicht einmal Emmett passte auf Bellas Allele...

„Was bleibt, ist die Hoffnung, nicht wahr?“, ich nahm ihn in den Arm.

„Ja...sie kann uns keiner nehmen...“
 

Bellas POV
 

„Alice?“

„Ja, Bella?“, entgegnete sie.

„Glaubst du, er wird es verkraften können, wenn ich nicht mehr bin?“, platzte ich heruas.

„Ich weiß es nicht...Er ist so anders als Jake, viel erwachsener, aber ob er stark genug ist...“, nun blickte sie mich unverwandt an. „Warum, Bella? Warum fragst du mich das?“

„Weil...ich mir nicht sicher bin, ob ich das Richtige tue, wenn ich ihn noch näher an mich heran lasse, als ich es ohnehin schon getan habe...ich will ihm eigentlich nicht wehtun...“, gestand ich gepresst, den Tränen nahe.

Auch wenn ich letzte Nacht gedacht hatte, dass ich nicht nur selbstsüchtig war...Die Zweifel waren da, sie plagten mich jeden Tag; jeder Moment , den ich verlebte, schmerzte ungemein, doch ich unterdrückte sie, verbannte sie in den hintersten Teil meines Bewusstseins, um sie zu vergessen, doch es zog mich runter, wenn meine Familie, meine Freunde leiden mussten.

„Bella!“, Alice nahm mich in den Arm und seit langem zeigte sie mal wieder, wie sie sich in ihrem Innern fühlte.

Ihre Augen waren, als sie mich auf Armeslänge von sich hielt, sorgenvoll,, Tränen ließen sie glänzen und dann flüsterte sie mit dünner, zittriger Stimme: „Niemand gibt dir die Schunld daran, dass auch du glücklich sein willst...es ist doch nur normal...Und außerdem wollen wir alle bei dir sein, wir wollen, dass du glücklich bist, auch wenn wir dir nicht wirklich Normalität bieten können, weil uns unsere Gefühle im Weg stehen...Trotzdem!“

„Alice!“, piepste ich, küsste sie auf Wangen und Mund und zog sie in eine sanfte Umarmung. „Ich liebe dich, Al! Ich liebe dich über alles...“

„Ja, ich dich auch...“, hauchte sie. „Sei glücklich, solange du kannst, Bella; wir werden dich alle dabei unterstützen und bei dir bleiben...“

Wir verharrten lange in der Umarmung, gaben einander Halt. Nach einiger Zeit lösten wir uns jedoch wieder voneinander, Alice wischte mir mit einer zärtlichen Geste die Tränen vom Gesicht.

„Wann musst du wieder in die Klinik?“, fragte sie dann unvermittelt.

„Dienstag...“

„Geht Emmett mit?“

„Ich wollte...“, ich verstummte mitten im Satz.

„Edward fragen, ob er mit dir geht?“, half sie mir auf die Sprünge.

„Ja, eigentlich schon...aber ich weiß nicht, wann...“, gab ich heiser zu.

„Frag doch, wenn du heute Abend bei ihm bist. Er wird dich schon nicht zurückweisen.“, meinte meine beste Freundin.

„Du hast wahrscheinlich recht, Al...aber – wie?“, fragte ich niedergeschlagen.

„Erzähl ihm doch noch ein bisschen von deiner Krankheit...von wegen ALL und so.“, riet sie mir.

„Meinst du?“

„Ganz bestimmt!“, munterte sie mich auf. „Edward wird dir zuhören und dann kannst du etwas von deinen immer noch stattfindenden Untersuchungen einfließen lassen und dass du Dienstag wieder hin musst. Er wird die indirekte Frage ganz sicher verstehen, immerhin ist er ein kluges Bürschchen!“

Sie lachte leicht und brachte mich damit auch zum Lächeln.

„Na, siehst du! Jetzt lächelst du schon wieder!“, bemerkte Alice.

„Mhm...ja...“, machte ich. „Hilfst du mir bei meinem Outfit?“

„Das ist unsere Bella!“, grinste mein großer Bruder, im Türrahmen stehend.

„Emmett...!“, setzte ich an.

„Keine Sorge, Belle!“, lachte Rosalie hinter ihm. „Er hat nicht sehr viel mitbekommen, nur den letzten Teil.“

Rose lächelte, doch ihre Augen waren leicht geschwollen und gerötet, obwohl ich es sah, fragte ich nicht nach und Alice tat es auch nicht.

Dennoch warf ich Emmett einen scharfen Blick zu, dieser zuckte nur kaum merklich mit den Achseln. Alices Blick streifte ihn kalt, sie dachte bestimmt genau wie ich, dass Emmett Rose zum Weinen gebracht hatte, auch wenn es nicht wirklich danach aussah.

Bevor sie allerdings auf ihn losgehen konnte, klingelte es an der Tür.

„ich geh schon...“, murmelte ich und verließ den Raum. Ich wollte nicht dabei sein, wenn Alice an die Decke ging.
 

Jaspers POV
 

Ungeduldig drückte ich immer wieder auf die Klingel.

Verdammt! Was brauchten die denn so lange, um die Tür zu öffnen?

„Jaha! Ich komme ja schon! Reg dich ab, Jazz!“, maulte Bella auf der anderen Seite.

Dann wurde die Tür aufgerissen, doch keiner stand davor; Bella war schon wieder auf dem Rückweg, zu wo auch immer sie herkam.

Langsam trottete ich zur Küche und da standen sie alle: Emmett, Bella, Rose, Alice.

Bella hielt Alice gerade zurück; es sah so aus, als wolle meine Freundin sich auf Emmett stürzen, um ihm die Augen auszukratzen.

Was eigentlich nicht sehr oft vorkam, denn Alice war normalerweise ziemlich ausgeglichen.

„Em?“, fragte ich. „Wolltest du nicht heut mit mir ins Stadium?“

„Hä? Scheiße! Wie spät ist es?“, seine Stimme überschlug sich fast vor Entsetzen.

Rosalie neben ihm verdrehte die Augen. Ja, ja, so war unser lieber Emmett halt.

„Los, Al! Du musst mir jetzt helfen!“, murmelte Bella und zog Alice mit sich.

Ich blickte ihr nach und wunderte mich einmal mehr, wie stark Bella war. Nie zeigte sie, wie schwach sie schon war, wie sehr sie die Schmerzen in der Nacht mitnahmen. Ganz egal, was , sie war immer die Vernünftige, Starke, Unbesiegbare.

Doch wir alles kannten sie besser, wir begleiteten sie schon lange auf ihrem schweren Weg, für mich war sie wie eine kleine Schwester, und wir konnten hinter ihre Fassade blicken, das kraftlose, ängstliche Mädchen sehen, das sie vor allen verbarg.

Sie tat mir leid, ich wollte ihr helfen und konnte es doch nicht...Ich musste hilflos zusehen, wie sie ihrem Ende entgegen eilte, ohne einen geeigneten Spender...auch wenn ich noch auf ein Wunder hoffte, die Wahrscheinlichkeit, sie für immer zu verlieren, war hoch, sehr hoch und immer wenn ich mich daran erinnerte, zog sich mein Herz unter grausamen Schmerzen zusammen.

„Verdammt, Em! Komm jetzt!“, schrie ich und Emmett beeilte sich, mir zu folgen.
 

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Und wie hats euch gefallen???

Eure Meinung würde mich interessieren!!!^^
 

Also^^

dann bis zum nächsten Mal!!!^^

Ggglg

Eure Oki-chan

Kapitel 8

Sorry, ich weiß, es hat ziemlich lange gedauert...

Jetzt kommen dafür dann auch gleich wieder zwei Chaps!!!^^
 

Also viel Spaß beim Lesen!!!!!!!!!^^
 

Kapitel 8
 

Edwards POV
 

„Scheiße!“, fluchte ich.

Die Ampel vor mir war soeben auf Rot gesprungen, es war schon spät und ich konnte mich nicht konzentrieren.

Zum wiederholten Male wanderte mein Blick zum Armaturenbrett, es war schon zehn vor fünf und ich hatte noch mindestens zehn Minuten Weg vor mir.

Wieder schimpfte ich leise vor mich hin; ich hasste es, zu spät zu kommen!

„Verdammte Ampel jetzt... Ah! Geht doch!“
 

Natürlich kam ich zu spät, aber Bella schien es nichts auszumachen.

Schnell stieg ich aus, lief um mein Auto herum und hielt ihr die Beifahrertür auf. Sie sah absolut umwerfend aus! Die langen braunen Haare trug sie halb hochgesteckt, sodass sie ihr in Lockenkaskaden über die Schulter fielen. Sie trug außerdem eine tiefschwarze, eng sitzende Jeans und darüber ein aquamarineblaues Babydoll, ihre Füße steckten in ebenfalls aquamarineblauen Riemchensandalen, die ich allerdings nur kurz sah, als sie einstieg.

„Danke.“, sie lächelte.

„Bitte...“, murmelte ich, mein Herz zog sich zusammen.

Mein Blick glitt noch einmal zur Haustür, dort stand Emmett; er lächelte dünn; es war nicht freundlich oder fröhlich, dieses Lächeln, das er zur Schau trug, nein, es war eine Mischung aus verborgener Trauer, Verzweiflung und Zerrissenheit. Ich nickte ihm kurz zu, er schloss die Tür hinter sich und ich setzte mich ins Auto.
 

Emmetts POV
 

„Sind sie weg?“

„Ja...“, murmelte ich.

Mir ging Edwards Blick nicht aus dem Sinn, als er mich angeschaut hatte; mir war, als hätte ich in einen Spiegel gesehen: Ich hatte gut verborgene Trauer, Verzweiflung und innere Zerrissenheit gesehen. Warum ich es sofort in seinem Blick, in seinen stumpf drein blickenden Augen hatte ausmachen können? Wahrscheinlich, weil ich es jeden Tag im Spiegel sah und in den Gesichtern meiner, unserer Freunde.

Jedes Mal fragte ich mich wieder, warum Bella es nicht sah, doch bestimmt übersah sie es einfach nur, weil sie nicht sehen wollte, dass wir genauso litten wie sie.

„Emmett?“, fragte Rose.

„Mmh?“

„Meinst du, er wird daran zerbrechen, wenn er erfährt, dass es wahrscheinlich keine Chance mehr für Bella gibt? Jedenfalls, wenn kein Spender gefunden wird?“

„Ehrlich, Rose?“, entgegnete ich leise.

„Ja. Glaubst du oder nicht?“

„Ja, das glaube ich. Er scheint sie wirklich zu lieben;ich glaube, er wird an ihrem Tod zerbrechen, auch wenn er jetzt bei ihr bleibt. Es wird ihn umbringen, ohne sie zu sein, denn für ihn würde es plötzlicher sein, als für uns... Wir konnten uns wenigstens etwas darauf vorbereiten...“, meine Stimme klang rau, trauerbeladen, denn auch wenn ich Zeit zur Vorbereitung hatte, dem Tod meiner geliebten Schwester entgegen zu sehen, würde er meine Seele noch weiter verstümmeln.

„Er leibt sie, man sieht es an seinen Augen. Er strahlt sie immer an, aber wenn er sich allein wähnt, werden sie tief, geben Einblick in sein Innerstes, zeigen diese Zerrissenheit, die uns allen zu Eigen ist... Ja, er liebt sie und wird, wenn kein Wunder geschieht, all unsere Hilfe benötigen, um die Jahre danach zu überstehen...“, hauchte Rose, ihre Stimme war leise, klanglos. „Warum darf Isabella nicht leben? Warum darf Bella nicht leben? Warum muss alles so enden? Warum...“

„Rose!“, unterbrach ich sie leise, aber eindringlich. „Rose, Schatz! Noch ist es nicht vorbei, noch besteht Hoffnung, vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder...“

„Woher nimmst du diese...diese Zuversicht, diesen Glauben?“, fragte sie.

„Du hast noch nie jemanden verloren, den du geliebt hast... Ich habe einfach mit der Zeit gelernt, dass man nie die Hoffnung aufgeben soll, egal, wie aussichtslos die Situation ist...“, ich nahm sie in den Arm.

Es tat noch immer weh, an meine Mum zu denken, aber mit der Zeit war es leichter geworden, vielleicht würde es ja auch so bei Bella sein... Vielleicht...

„Ich liebe dich, Emmett...“

„Ja...ich liebe dich über alles, meine kleine, süße Rose.“, antwortete ich und küsste sie sanft.
 

Edwards POV
 

„Da wären wir.“

„Wow!“, machte sie, als sie das Haus sah, in dem ich lebte.

Wir waren in einem der Vororte von Jacksonville, hier war es nicht weniger heiß, als in der Stadt, doch um einiges ruhiger.

„Naja...“, lachte ich und fuhr mir, nachdem ich die Autotür geöffnet und ihr herausgeholfen hatte, durch mein kurzes, bronzenes Haar; viele reagierten so, doch für mich war es normal.

„Hier ist es toll!“

„Warte, bis du drinnen warst.“, konnte ich mir nicht verkneifen.

Bella lächelte und wieder einmal wurde mir klar, warum es den anderen in Bellas Umgebung gelang, heile Welt, zumindest bis zu einem gewissen Maße, zu spielen. Wenn sie so lächelte wie jetzt, konnte man leicht vergessen oder besser gesagt verdrängen, dass sie todkrank war, denn, bis auf ihre blasse Haut, sah sie sehr normal aus.

Ich erwiderte ihr Lächeln, griff nach ihrer Hand und dann gingen wir Händchen haltend die paar Meter zum Haus. Die Tür wurde förmlich aufgerissen und meine Eltern erschienen im Türrahmen.

Auf der Veranda blieben wir stehen, meine Mutter und mein Vater kamen auf uns zu.

„Isabella, es freut mich, Sie kennen zu lernen!“, strahlte meine Mum.

„Bitte nennen Sie mich „Bella“, Mrs Cullen.“, es war Bella sichtlich unangenehm, „Isabella“ genannt zu werden.

„Natürlich, dann müssen Sie mich aber auch „Esme“ nennen!“, säuselte sie. „Und wie wäre es, wenn wir „du“ sagen, da Sie ja mit Edward liiert sind.“

„Wenn Sie, äh...wenn du möchtest, Esme.“, nun lächelte meine Kleine wieder und wandte sich schließlich an meinen Vater, gab ihm die Hand. „Es freut mich, auch Sie kennen zu lernen, Mr Cullen.“

„Kleines, du bist mit Edward zusammen, da nennst du mich natürlich „Carlisle“!“, er umfasste Bellas Hand mit seinen beiden und drückte freundschaftlich und mit einem Lächeln auf den Lippen zu.

„Dad!“

„Aber, Edward! Es ist gut, deine Eltern gefallen mir!“, lachte Bella und blickte mich an.

„Komm, Bella. Carlisle, lass sie doch mal los, dem armen Mädchen fällt ja gleich die Hand ab.“, meinte Esme und entzog Bella meinem Dad.

„So schlimm ist es nicht.“, Bellas Stimme klang fröhlich, ausgelassen. Nun sah sie noch normaler aus als eben, ein fataler Trugschluss...
 

„Schmeckt's dir, Bella?“, fragte meine Mum gut gelaunt.

Ja, das Essen ist sehr lecker, Esme.“, lächelte Bella.

„was hat mein Neffe dir denn so erzählt? Über Carlisle und mich, meine ich.“

„Äh, „Neffe“? Du bist Edwards Tante?“, stotterte Bella und schaute mich verwundert an.

Oh!“, machte ich. „Hatte ich das nicht erwähnt?“

„Edward!“, tadelte Carlisle mich und an Bella gewandt fuhr er fort: „Weißt du, Bella, Edwards Mutter – seine biologische -, Esmes Schwester starb mit ihrem Mann bei einem Verkehrsunfall, da war unser kleines Schlitzohr hier erst zwei Jahre alt. Seitdem lebt er nun schon bei uns und deshalb nennt er uns auch „Mum“ und „Dad“.“

„Ich erinnere mich kaum noch an meine echten Eltern, Dad! Der Unfall war vor neunzehn Jahren.“, wandte ich ein. „Ich war noch ein Baby.“

„Ja, und außerdem ist er wie ein echter Sohn für uns, nur manchmal fällt mir noch auf, dass er ja eigentlich mein Neffe und nicht mein Sohn ist.“, gestand Esme nun.

„Wie toll!“, antwortete Bella. Und es tut mir leid für dich, Schatz.“

„Ach, mein Engel, das muss dir nicht leid tun, Esme und Carlisle sind meine Eltern.“, ich drückte sanft ihre Hand.

Mum stand auf und fing an, das Geschirr wegzuräumen, doch als ich ihr helfen wollte, schlug sie mir lächelnd auf die Finger. „Nein, nein, mein Kleiner!“, Kleiner war stark übertrieben, sie war nur 1,70 m und ich immerhin 1,90 m, „Du gehst jetzt mit Bella auf dein Zimmer und ihr unterhaltet euch oder macht, weiß der liebe Gott, was...“

„Es macht mir nichts aus, zu helfen...“, lenkte Bella ein.

„Verdammt, Kinder!“ Jetzt geht schon!“, donnerte mein Dad mit gutmütiger Stimme.
 

Bella stand schon auf der ersten Treppenstufe, als ich an der Küche vorbeiging und meine Eltern tuscheln hörte.

„Das Mädchen ist super nett,aber dass sie schon bald sterben wird...“, meine Mum flüsterte.

„Es ist schlimm...“, ich konnte praktisch sehen, wie Dad den Kopf schüttelte. „Immer trifft es diese jungen Leute...“

„was macht Ed nur, wenn...“

„Esme, Schatz, die Kinder leben in der Gegenwart, sie versuchen bestimmt, nicht an den Tag zu denken, an dem alles zu spät sein kann...“, erwiderte er.

Er ahnte nicht, wie recht er damit hatte. So verdammt recht...!
 

„Edward? Kommst du?“, Bella erschien neben mir und berührte meinen Arm.

„Natürlich!“, ich nahm wieder ihre Hand und führte sie die Treppe hoch in mein Zimmer.

Dort angekommen staunte Bella nicht schlecht. Mein Zimmer war ungefähr doppelt so groß wie ihres, vielleicht nur ein paar Quadratmeter weniger als das Doppelte.

Gegenüber der Tür war eine große Fensterfront, dahinter lag ein großer Balkon mit Blick auf unseren Garten. Links an der Wand stand ein breites Bett aus Ahornholz mit schwarzer Satinbettwäsche, gegenüber davon hing ein Plasmabildschirm an der Wand.

Mein Schreibtisch stand am Fenster, auf ihm stapelten sich vollgeschriebene Hefte; in den Regalen, die auf dem Boden standen oder an den Wänden hingen, standen massenhaft Bücher von allen möglichen Autoren und Genres.

Doch es gab etwas anderes, das Bella am meisten zu beeindrucken schien: Meine CDs.

„Wow! Wie viele CDs hast du?“, fragte sie entzückt.

„Keine Ahnung...vielleicht so 300?“, ich zuckte mit den Achseln.

„Cool! Ich hätte auch gern so viele...“, sie drehte sich wieder zu mir um, lächelte.

Doch etwas in ihrem Blick ließ mich stutzen. „Was hast du, Bella?“

„Naja...die anderen meinten, ich sollte dir von meiner Krankheit erzählen...“, begann sie.

„Wenn du „die anderen“ sagst, dann meinst du Alice, Jasper, Emmett und Rose, oder?“

„Ja...“

„Möchtest du mir denn davon erzählen?“, fragte ich sanft.

„Wenn du etwas wissen willst...“, murmelte sie.

„Natürlich!“, ich nahm ihre Hand und zog sie zum Sofa, das in einer Nische stand, setzte mich darauf und zwang sie mit sanftem Druck dazu, sich neben mich zu setzen. „Ich weiß, dass du Leukämie hast, aber nicht, welche Art... Es gibt doch verschiedene Arten, oder? Irgendwo hatte ich das mal gehört.“

„Äh, ja...es gibt vier Arten; einmal CML, die chronisch myeloische Leukämie, die am häufigsten zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auftritt, man führt sie auf einen Gendefekt zurück; dann gibt es die CLL, die chronisch lymphatische Leukämie und am häufigsten bei höherem Lebensalter auftritt, der Verlauf dieser Leukämie ist schleichend...; eine weitere Art ist die AML, die akute myeloische Leukämie, sie tritt vorwiegend ab dem dreißigsten Lebensjahr auf und zuletzt gibt es noch die ALL...“

„Die akute lymphatische Leukämie, oder?“, fragte ich neugierig.

„Ja, sie tritt am häufigsten im Kindesalter auf und hat meist einen sehr raschen Verlauf...“, sie verstummte.

„Bella, Schatz... Du leidest an ALL, nicht wahr?“

„Mmh..“

„Gibt es keine Chance auf eine Heilung?“

Sie schüttelte träge den Kopf. „Nein, nur, wenn ich wieder einen Spender finde...“

„Wieder?“, fragte ich leicht verstört.
 

Bellas POV
 

Ich musterte ihn unglücklich. In diesem Moment konnte ich nicht mehr so tun, als wäre alles okay, als wäre ich gesund.

Edwards offensichtliche Verstörung, sein Mitleid und der schmerzerfüllte Blick zogen mir förmlich den Boden unter den Füßen weg, ließen mich einen Augenblick erstarren.

„Bella! Wieder?“

Ich riss mich zusammen. „Ja, wieder...“

„Warum? Was ist passiert?“

„Edward, als ich dir letztens erzählt habe, dass ich mit Emmett nach Jacksonville gekommen bin, weil es hier bessere Ärzte und so gibt, da war das nur die halbe Wahrheit...“, flüsterte ich, meine Stimme so leise, dass ich dachte, er hätte mich nicht verstanden, weil er im ersten Moment nicht antwortete.

„Und die andere Hälfte?“, fragte er schließlich.

„Wir sind auch hierher gekommen, weil es hier einen jungen Mann gab, der mir Knochenmark spenden konnte. Der Einzige in den ganzen Staaten, jedenfalls der Einzige, der registriert war...“

„Was war mit deinem Bruder?“, wollte Edward wissen, seine Augen waren dunkel vor Kummer.

Ich seufzte. Wie oft hatte ich mir diese Frage gestellt? Wie oft war ich zu keiner Antwort gekommen? „Er wurde getestet, doch er besaß nur eine zwanzigprozentige Kompatibilität...zu wenig, mein Körper hätte es nicht angenommen...“

„Und warum „gab“ es einen Spender? Was ist mit ihm passiert, dass er dir jetzt nicht auch Knochenmark spenden kann? Warum macht er das? Will er einfach nicht mehr, oder was?“, seine Stimme klang plötzlich gereizt.

Ich lächelte ein trauriges, resignierendes Lächeln. „Er kann es nicht mehr, weil er vor etwas mehr als einem halben Jahr gestorben ist... Er hatte einen schweren Autounfall... Irgendein Depp hatte die rote Ampel übersehen und hat Jayson – so hieß er – aus voller Fahrt gerammt, er verstarb schon am Unfallort; der Mann, der ihn gerammt hatte, brachte sich später in seiner Zelle um, erhängte sich, weil er es nicht verkraften konnte, Menschenleben auf dem Gewissen zu haben... Denn nicht nur Jayson starb damals, sondern auch die schwangere Freundin des Täters, eine andere junge Frau und zwei siebzehnjährige Teenager...“, erzählte ich mit erstickter Stimme.

„Oh...!“, machte Edward. „Es tut mir leid... Dieser Jayson stand dir bestimmt nah...“

„Er war wie ein weiterer großer Bruder für mich und auch Emmetts damaliger bester Freund... Die beiden waren gleich alt, er war Alices Stiefbruder...doch Alice lernte ich erst später kennen...drei Jahre nachdem er mich zum ersten Mal gerettet hatte. Als er starb, konnten wir es alle nicht glauben...“

„Verdammt, Bella!“

Ich schüttelte abwehrend den Kopf. „Wir können nichts ungeschehen machen...“

„Aber gibt es denn niemanden – außer diesem Jayson – der dir helfen könnte?“

„Nein, es ist keiner registriert...mein Arzt sucht ja schon länger, aber ich glaube nicht mehr wirklich daran, dass er es vielleicht doch noch schaffen könnte...“

„Warum gibst du die Hoffnung auf, mein Engel?“

„Sieh mich an, Edward! Sieh mich an und sag mir, was du siehst!“

„Eine starke junge Frau, die schon viel durchgemacht hat, sehr viel.“, antwortete er ohne Zögern und schaute mir fest in die Augen.

„Die Chemo hat mich zu Grunde gerichtet...“

„Nein, du bist wunderschön!“, wandte er ein.

„Was nutzt mir das, wenn ich doch nie...“, ich verstummte, eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, unfruchtbar zu sein und nie richtig Mutter zu werden, doch Edward hatte etwas in mir wachgerüttelt, etwas, das das Schlimmste überhaupt an meiner Krankheit war, sogar noch schlimmer als der lauernde Tod.

„Wenn du doch nie...? Was, mein Schatz?“

Ich schüttelte schwach den Kopf, schaute starr durch ihn hindurch. „Weißt du, Edward, ich habe schon lange keine Angst mehr vor dem Tod...es gibt weitaus schlimmeres als ihn...“

„Schlimmeres?“, krächzte Edward mit rauer Stimme.

„Ja...“, ich richtete meinen Blick nun wieder auf ihn. „Für eine Frau ist es schlimmer, zu wissen, dass sie nie Kinder haben wird, als zu sterben...“

„Bella...“, setzte er an, doch ich schüttelte abwehrend den Kopf.

„Edward...ich muss noch regelmäßig zu Untersuchungen... Würdest du mich bitte am Dienstag dorthin begleiten?“, flüsterte ich.

„Na-natürlich!“, man konnte ihm ansehen, dass ihn der Themenwechsel etwas aus der Bahn warf.

„Danke...“, hauchte ich, schloss die Augen und fühlte ein paar Sekunden, wie Edward mich sanft in seine Arme zog und mich festhielt.
 

Edwards POV
 

Ich hielt sie im Arm, spürte, wie ihr Körper ganz nah an meinem bebte und fühlte mich völlig hilflos...

Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte, wie ich ihr in diesem Moment helfen konnte; ich spürte nur dieses Stechen in meiner Brust, ich wollte nicht, dass sie so verletzlich und traurig war, ich wollte, dass sie lachte, dass sie wieder tat, als wäre nichts... Diese Hilflosigkeit lähmte mich, ich war einfach zu keiner Regung fähig... Wie mussten sich Emmett und die anderen nur fühlen, wie war es wohl für sie, wenn Bella nicht mehr die Starke spielte? Wie?

In meinem Kopf flüsterte Bellas Stimme immer wieder: „Es gibt schlimmeres als den Tod... Ich habe schon lange keine Angst mehr vor dem Tod... Für eine Frau ist es schlimmer, zu wissen, dass sie nie Kinder haben wird, als zu sterben...“

Wie verzweifelt musste sie sein, wenn sie so dachte?

Darauf hatte ich einfach keine Antwort... Wie denn auch? Noch nie hatte ich so etwas erlebt, noch nie war ich so ratlos gewesen wie in diesen Augenblicken mit Bella.

Während ich schwieg, zog ich Bella noch enger an mich und spendete ihr wenigstens etwas Trost.

„Edward?“, fragte sie mit gepresst klingender Stimme.

„Ja, mein Engel? Was möchtest du?“ Oh, verdammt! Wie klang denn bitte meine Stimme? Irgendwie total zittrig...

„Kannst du mich nach Hause bringen?“

„Okay... Jetzt oder in ein, zwei Stunden?“

„Jetzt bitte...“, nuschelte sie an meiner Brust.

„Komm, ich helf dir hoch.“, flüsterte ich und kurze Zeit später verließen wir mein Zimmer.
 

„Gute Nacht, Esme, Carlisle.“, nun lächelte sie wieder; sie stand aufrecht, als sie meinen Eltern die Hand zum Abschied gab.

„Dir auch eine gute Nacht, Bella.“, meine Mum umarmte sie leicht, Dad gab Bella nur die Hand.

„Ich komme wieder, wenn ich sie Zuhause abgesetzt habe.“, bemerkte ich im Rausgehen.

Dad nickte nur.
 

Ich hielt ihr die Tür auf und half ihr beim Aussteigen.

„Wann soll ich dich Dienstag abholen?“, ich beugte mich ein Stück zu ihr herunter.

„Ich hab um elf Uhr morgens einen Termin...wenns dir nichts ausmacht.“, flüsterte Bella.

„Nein, überhaupt nicht. Ich bin dann gegen zehn Uhr hier, okay?“

„Ja, bis dann.“, sie lächelte und diesmal war es echt.

Ich beugte mich wieder zu ihr herunter und küsste sie langsam, lange und sanft.
 

Roses POV
 

Die beiden küssten sich lange und sanft vor der Tür. Dann öffnete Bella die Wohnungstür und ich hörte, wie er sagte: „Ich liebe dich, mein Engel. Schlaf gut und träum was Schönes.“

„Du auch, Edward, ich liebe dich auch.“, Bellas Stimme war so von Liebe erfüllt, dass es mir schier die Kehle zuschnürte, dann schloss sie die Tür und Edward fuhr kurze Zeit später weg.

„Ist sie wieder da?“, fragte Emmett verschlafen.

„Ja.“, flüsterte ich. „Schlaf einfach weiter, mein Schatz...“
 

***************************
 

Und das war nun auch schon das 8. Chap!!!^^

Wär sehr lieb, wenn ihr mir sagen könntet, wie ihr das Chap gefunden habt, es war ja größten Teils aus Edwards Sicht geschrieben und das hat mir schon ein paar Probleme bereitet...Ich weiß nämlich nicht, ob es mir gelungen ist, Edwards Situation gut darzustellen, also wie er sich fühlt, wenn er mit Bella zusammen ist. Deshalb wär es sehr nett, wenn ihr mir ein Feedback geben könntet!!^^
 

ggglg

eure Oki-chan

Kapitel 9

Und hier ist auch schon das zweite Chap für den heutigen Tag!!!!!^^

Hoffe, es gefällt euch!!!!!
 

Viel Spaß damit!!!!!!! *grinz*
 

Kapitel 9
 

Der Montag schlich nur so dahin, ich passte mal wieder nicht auf.

Ich fragte mich die ganze Zeit, was wohl der morgige Tag bringen würde, ob es wieder eine Enttäuschung für meine Familie geben würde oder neue Hoffnung...

„Ms Swan! Passen Sie gefälligst auf!“, ich zuckte hart zusammen, diese schnelle Bewegung ließ mir schwindelig werden.

„Tut mir leid, Sir...“, murmelte ich.

„Schon gut, aber träumen Sie demnächst nicht mehr.“, meinte mein Mathelehrer. „Geht es Ihnen nicht gut, Isabella?“

„Doch, doch, es geht schon.“, wehrte ich schwach ab.

„Wenn Sie meinen...“, sagte er skeptisch, wandte sich dann aber wieder der ganzen Klasse zu und machte mit seinem Unterricht weiter.
 

Als es endlich klingelte, sprang ich nicht so schnell auf wie die anderen, sondern packte langsam meine Tasche, während die anderen an mir vorbei eilten, um endlich dem stickigen Klassenraum zu entkommen.

„Ciao, Bella!“, verabschiedete sich ein junger Mann freundlich von mir.

„Tschüss, Michael...“,antwortete ich und schaute ihm nach.

Endlich konnte auch ich gehen, doch schon an der Tür wurde ich noch einmal von meinem Mathelehrer aufgehalten, der noch kurz mit mir reden wollte.

„Isabella, in den letzten Wochen sind Sie so komisch. Ich frage mich, ob etwas mit Ihnen nicht stimmt, Sie sind immer so ruhig und sehen auch sehr blass aus.“, kam er ohne Umschweife auf den Punkt. „Ich sehe doch, dass es Ihnen nicht gut geht! Kann ich Ihnen vielleicht irgendwie helfen?“

„Nein, Sie können mir nicht helfen.“, ich lächelte ihn freundlich an. „Ich muss jetzt gehen. Alice holt mich ab...“

„Alice Brandon?“, fragte er neugierig und in Ermanglung eines anderen Themas, weil ich auf andere Sachen nicht einging.

„Ja...“

„Dann grüßen Sie sie mal von mir.“, meinte er lächelnd. „Miss Brandon war eine sehr freundliche Schülerin.“

„Werd ich machen.“, versprach ich. „Auf Wiedersehen, Sir.“

„Ja... Tschüss, Isabella...“, entgegnete er zerstreut.
 

„Warum kommst du denn erst jetzt?“, fragte Alice neugierig. „Die anderen sind schon vor zehn Minuten an mir vorbeigegangen.“

„Musste nen bisschen langsamer machen...“, murmelte ich, während ich mich auf den Beifahrersitz setzte.

„Ist dir wieder schwindelig?“, wollte sie besorgt wissen.

„Ein bisschen...“, gab ich zu. „Aber das hat mich nicht so sehr aufgehalten.“

„Ach ja?“, Al ließ den Motor an, fuhr vom Parkplatz und in Richtung meines Zuhauses. „Was hat dich denn dann so lange aufgehalten?“

„Mein Mathelehrer...“, ich zog einen kleinen Schminkspiegel aus meiner Tasche und zuckte, als ich hinein schaute, vor meiner blassen Haut und den dunklen Augenringen zurück. „Ich soll dich von ihm grüßen.“

„Von diesem Schleimbeutel?“, fragte Alice angewidert nach.

„Jepp.“, erwiderte ich und berührte leicht meine Augenringe, damit war das Thema beendet.

Eine Weile schwiegen wir, bis Alice an einer roten Ampel halten musste und mich kritisch beäugte. Sie zog die Stirn kraus, zeigte ihre Sorge und legte mir dann kurz ihre rechte Hand an die Wange.

„Du glühst, Kleine...“

„Es ist nur so heiß heute, Al!“, entgegnete ich. „Und außerdem bist du ja wohl kleiner als ich!“

„Bella! Tu nicht so, als würde es dir gut gehen. Ich kann doch sehen, dass es dir dreckig geht!“, appellierte sie an meine Vernunft. „Und das weißt du auch! Wenn ich dich nach Hause gebracht habe, dann legst du dich ins Bett, ich werd dir kalte Umschläge machen und du wirst brav sein! Sonst sag ich Em, dass du mit Fieber rumläufst...“

„Is schon gut, Al! Ich mach ja schon, was du sagst.“, murmelte ich leise, lehnte mich mit geschlossenen Augen in den Sitz zurück, während Alice weiter fuhr.

„Belle?“

„Ja?“, fragte ich schläfrig.

„Liebst du ihn sehr?“

„Ja, ich liebe ihn mehr als mein Leben, Edward ist die...“, bestätigte ich mit leiser Stimme, ziemlich erschöpft klingend.

„Die Mitte deiner Welt...“, es war keine Frage, Alice stellte lediglich eine Tatsache fest. „Bist du sehr müde?“

„Es geht...“, flüsterte ich matt.

„Gleich sind wir da, aber du kannst auch noch für ein paar Minuten die Augen schließen.“, sagte sie.
 

„Hey...“, meinte Emmett, über ein Buch gebeugt; kurz schaute er auf, stockte dann und taxierte mich mit festem Blick. Dir geht es nicht gut, Bells. Hast du Fieber?“

In seiner Stimme klang ein gewisser Vorwurf mit, doch Alice verteidigte mich sofort: „Ich habe sie schon gerügt; sie geht jetzt gleich sofort ins Bett und ruht sich ein bisschen aus.“

„Na dann... Schlaf gut, Kleines.“, er wandte sich wieder seinem Buch zu.

Ich wusste, dass er keine Antwort brauchte, für Emmett war klar, dass ich nun unverzüglich ins Bett ging und mich unter der Obhut meiner besten Freundin ausruhte.

„Alice?“, fragte ich, während ich mich umzog.

„Mmh?“, sie tippte auf meinem Laptop herum, ihrer hatte vor ein paar Tagen den Geist aufgegeben.

„Denkst du eigentlich oft an Jay?“

Sie drehte sich abrupt herum und blickte mich eine volle Minute stirnrunzelnd an und schweigend an. „Weißt du, Bella... Soll ich ehrlich sein, ich mein, so richtig ehrlich?“

„Tu dir keinen Zwang an.“, munterte ich sie auf und zog mir ein Top und Hotpants an, um dann unter meine Bettdecke zu schlüpfen.

„Es ist so... Ja, ich denke noch oft an ihn, immerhin war er lange Zeit ein Teil meiner kaputten Familie, er war der Einzige, der mir half, wenn ich Hilfe unbedingt nötig hatte, denn meine Mum...sie trank lieber...und sein Dad...“

„Er hat euch doch einige Zeit geschlagen, oder?“

„Ja, aber dann sind Jay und ich ja ausgezogen, als er volljährig wurde; er hat dann das Sorgerecht für mich beantragt und auch bekommen. Ich muss sagen, nach dem Umzug begann mein Leben erst richtig, ich war glücklich und dieses Gefühl hält bis jetzt an...auch wenn es durch Jays Tod getrübt ist...“

„Was ist, wenn ich...“

„Nein, Bella! Ich denke nicht darüber nach, ob und wann du stirbst...“, unterbrach Alice mich. „Und jetzt mach die Augen zu und schlaf ein bisschen.“

Ich schüttelte kurz den Kopf, hielt dann jedoch inne, weil das Kopfschütteln ein unangenehmes Schwindelgefühl hervorrief, rutschte noch ein Stück weiter unter meine dünne Decke und murmelte halblaut: „Lügnerin...“

Ich war mir nicht sicher, ob Alice mich gehört hatte, denn sie tippte einfach weiter, löschte dann einen kompletten Absatz, weil er ihr anscheinend nicht gefiel und ließ ihre Finger erneut über die Tastatur gleiten.

Nach einer Weile schlief ich dann auch ein...
 

Neben mir sitzt Edward, er drückt meine Hand, wir warten auf den Arzt.

Die Tür geht auf, mein Arzt kommt auf und zu und streckt die Hand aus. „Guten Tag, Ms Swan und Mr Cullen.“

„Guten Tag, Doc.“, antworte ich lächelnd und ergreife seine Hand, nachdem Edward sie geschüttelt hat.

„Dann lassen Sie uns mal gucken...“, meint er und schaut in seine Unterlagen.

So langsam steigt die Anspannung, jetzt drücke ich Edwards Hand und zwar ziemlich fest, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen und zappele leicht auf meinem Stuhl herum.

Endlich sieht mein Arzt wieder auf, er lächelt und fragt: „Stimmt es, dass Sie beide heiraten wollen?“

Edward lächelt breit: „Ja, vor zwei Wochen hat sie „Ja“ gesagt.“

„Herzlichen Glückwunsch Ihnen.“, antwortet er und dann: „Ms Swan, Sie sind hier, weil Sie befürchten, wieder an Leukämie erkrankt zu sein, oder?“

„Ja, mir ist oft wieder schlecht, ich bin müde und blass...“, erwidere ich leicht zittrig.

Edward drückt meine Hand ganz kurz, spendet mir Trost.

Mein Arzt wirft uns einen Blick über die Brille hinweg zu, dann umspielt ein Lächeln seine Züge. „Ich darf Ihnen gratulieren.“

„Gratulieren?“, fragt Edward erstaunt und spiegelt damit mein eigenes Erstaunen.

„Heißt das dass ich nicht krank bin?“, flüstere ich.

„Ganz im Gegenteil, meine Liebe. Herzlichen Glückwunsch, Ms Swan, Sie sind im dritten Monat schwanger!“, entgegnet er.

„Was?“, japst Edward.

„Wie kann das sein...? Ich bin doch...“, stottere ich.
 

„Hey, Bella!“, jemand berührte mich sanft an meiner Schulter. „Bella, aufwachen! Edward kommt bald!“

„Was?“, murmelte ich und öffnete meine Augen.

„Edward kommt in anderthalb Stunden, Liebes.“, Rose lächelte sanft und half mir dann beim Aufsetzen. „Soll ich dir beim Anziehen helfen, Bella?“

„Wo ist Alice?“, fragte ich etwas verwirrt.

„Vermutlich bei Jasper, immerhin haben wir schon Morgen!“

„Oh!...“, ein zartes Lächeln erschien auf meinen Lippen. „Ich habe geträumt, Rosie...“

„War es ein schöner Traum?“

„Ein ziemlich unrealistischer...“, gab ich zu.

Sie schmunzelte. „Aber unrealistisch und schön schließen sich doch nicht aus.“

„Du hast recht, er war sehr schön...“

„Willst du mir erzählen, was du geträumt hast?“, meinte sie, während sie die Vorhänge in meinem Zimmer von dem Fenster zog und das helle, warme Sonnenlicht einließ.

„Ich war mit Edward beim Arzt...“, begann ich.

„Das war ja schon mal nicht schön...“, gluckste Emmett, im Türrahmen stehend.

„Emmett! Für dich sind doch keine Träume schön, wenn nicht Rose in einem Hauch aus Nichts auftaucht...“, giftete ich.

Er grinste nur breit und verschwand dann wieder.

„Erzähl einfach weiter.“

„Äh...ja. Ich war also mit ihm beim Arzt. Und als erstes fragte dieser, ob es wohl stimmte, dass wir verlobt seien, Edward antwortete darauf, dass es stimmen würde und anschließend erklärte mein Arzt uns, ich sei im dritten Monat schwanger...eine Unmöglichkeit bei mir, ich kann keine Kinder mehr bekommen...“

„Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, es kann alles noch gut werden...“

„Rose, ich seh dir doch an, dass du selbst nicht an deine Worte glaubst...“, stellte ich mit einem Blick in ihre traurigen Augen fest.

Rosalie war schon immer diejenige von meinen Freunden gewesen, die ihre Trauer nicht so gut verstecken konnte. Wenn man sie allerdings nicht richtig kannte, kam sie oft arrogant und zickig rüber, doch das sollte nur ihre Gefühle verschleiern.

„Es wird nur immer schwerer...“, hauchte sie kaum hörbar.

Ich ging nicht weiter darauf ein, mir ging es wieder gut und deshalb setzte ich auch wieder ein Lächeln auf, stieg aus dem Bett. „Was könnte ich denn anziehen, Rose?“

Auch Rosalie setzte wieder eine fröhliche Miene auf; sie wusste, dass es niemandem nützte, wenn wir schon jetzt trauerten und meinte dann: „Wie wär's mit der Caprijeans im dark-used-Look und einem petrolblauen Shirt oder Top? Die Farbe steht dir so gut!“

„Ja...ein toller Vorschlag, das zieh ich an!“
 

Es klingelte an der Tür. Sofort wanderte Roses Blick auf die Uhr, die über der Tür in der Küche hing. 9.48 Uhr.

„Trink dein Wasser noch aus; er ist ja ziemlich früh , da kann er ja noch nen Kaffee vorher trinken.“, meinte sie, stand auf und ging zur Tür, um Edward zu öffnen.

„Morgen, Edward.“, begrüßte sie ihn.

„Hallo, Rosalie.“, entgegnete er gut gelaunt.

„Morgen, Ed. Willst du noch nen Kaffee mittrinken?“, rief Emmett über seine Schulter gerade, als Edward die Küche betrat.

„Gern, Em. Schönes, guten Morgen, mein Engel.“, er nahm mich in den Arm und drückte mir dann einen sanften, kurzen Kuss auf die Lippen.

„Morgen...“, hauchte ich gegen seine Wange und, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte, rutschte ich auf seinen Schoß und legte ihm einen Arm um die Schulter.

„Bella...ich hab dich vermisst.“, flüsterte er gegen meine Schläfe.

„Ich dich auch.“

Rosalie grinste, Emmett unterdrückte ein Glucksen und stellte eine Tasse mit heißem Kaffee vor Edward.

„Danke.“

„Nichts zu danken, Kurzer.“

Edward schüttelte lächelnd den Kopf, langte nach seiner Tasse und nahm vorsichtig einen Schluck. Während er trank, verlagerte ich ein wenig mein Gewicht und spürte plötzlich, wie er sich anspannte.

„hab ich dir weh getan?“, fragte ich flüsternd.

„Nein.“, murmelte Edward. „Warum solltest du?“

„Na ja, weil du dich so angespannt hast...“

Daraufhin lachte er leise, meine Schläfe vibrierte an seinen Lippen. „Hab eich dir eigentlich schon gesagt, dass du heute einfach reizend aussiehst?“

Emmett prustete. „Reizend? Alter, wolltest du nicht was anderes sagen? Vielleicht „geil“? Oder...“

„Emmett!“, Rosalie rammte ihm den Ellenbogen in die Seite, worauf er sofort verstummte.

„Verdammt, Rosie...“, er japste nach Luft.

„Geschieht dir recht.“, murmelte ich.

Edward grinste nur stumm vor sich hin, ihn schien die ganze Situation zu amüsieren, wieder nahm er einen Schluck aus seiner Tasse und stellte sie zurück auf den Tisch, wobei er kurz auf seine Uhr schaute. Auch ich warf, während ich mit einer Hand sanft sein Handgelenk festhielt, einen Blick darauf. Zwanzig nach zehn...

„Sollen wir langsam mal?“, fragte er.

„Jepp, lass uns gehen.“, antwortete ich, rutschte von Edwards Schoß runter, stand auf und verabschiedete mich von Emmett und Rosalie. „Ciao, ihr beiden.“

„Ciao, Belle.“, sagten die beiden unisono.
 

Edward zog die Tür hinter sich zu und legte mir auf dem Weg zu seinem Wagen den Arm um die Schulter.

Als wir am Auto waren, drückte er mich überraschender Weise mit dem Rücken gegen die Beifahrertür.

„Edward, was?“, begann ich.

Doch er unterbrach mich, indem er mich küsste. Diesmal war es allerdings kein kurzer, sondern ein leidenschaftlicher Kuss.

„Em hatte recht.“, hauchte er gegen meine Lippen.

„Was?“

„Na ja, eigentlich wollte ich nicht „reizend“ sagen...“, gab er schelmisch grinsend zu.

„Ach ja? Und was wolltest du dann sagen?“, fragte ich und drückte ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Edward zog mich vom Wagen, öffnete die Tür und drückte mich ins Wageninnere. Während dieser Bewegung flüsterte er mir leise ins Ohr: „Du siehst scharf aus!“

Danach setzte er sich hinters Lenkrad und fuhr Richtung Krankenhaus.

In meinem Taschenspiegel blickte mir eine blasse junge Frau mit geröteten Wangen entgegen. Hatte er das erst gemeint???
 

**********************
 

Wieder ein neues Chap!!!^^

Hoffe, es hat euch gefallen!
 

Gglg

eure Oki-chan

Kapitel 10

Hey hey!!!^^

Tut mir leid, dass ich so lang nicht mehr gepostet hab...m(_ _)m Gomen, ne?

Dafür gibt es heute auch gleich zwei Chaps^^
 

Jetzt erst mal ganz viel Spaß beim Lesen!!!
 

Kapitel 10
 

Als er an einer roten Ampel kurz zu mir herüber schaute, steckte ich den Spiegel schnell wieder weg und schaute aus dem Beifahrerfenster, beobachtete die an uns vorbeifahrenden Autos.

„Was ist, Bella?“, fragte Edward mich sanft, doch ich hörte den belustigten Unterton heraus.

„Nichts.“, entgegnete ich ruhig. „Was sollte schon sein?“

„War ich dir zu ehrlich?“, neckte er mich. [1]

Ich schaute auf mein Handy. 10.39 Uhr. Zwanzig vor zwölf also schon...

„Nö, warum?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage.

„Na dann.“, lachte er und fuhr noch schnell über die nächste Ampel, bevor sie auf Rot sprang.

Nach einiger Zeit fragte er: „Bist du nervös?“

„Mmh?“, machte ich, streifte Edward mit einem fragenden Blick. „Nein, warum sollte ich? Ist ja nicht meine erste Untersuchung...“

„Stimmt...“
 

„Bella?“

„Ja?“

„Mich beschäftigt schon die ganze Zeit eine Frage...“, er verstummte, als er auf den Parkplatz des Krankenhauses fuhr.

„Die wäre?“, hakte ich nach, schnallte mich ab und folgte ihm, nachdem ich wie er ausgestiegen war, mit schnellen Schritten über den Platz, um ihn einzuholen.

Bei ihm angekommen, schob ich meine Hand in seine, mein Blick ruhte kurze Zeit auf unseren verschränkten Fingern – Edward hatte so schöne, lang fingrige und schmale Hände! - und wiederholte dann meine Frage: „Und deine Frage wäre?“

„Äh...ich will eigentlich nicht unhöflich erscheinen...“, zögerte Edward nun.

„Edward!“

„Ist ja schon gut...“, murmelte er. „Also, die Frage, die mir schon, seit ich dich Sonntagabend wieder bei dir Zuhause abgesetzt habe, auf der Zunge brennt, ist, warum, Emmett nicht als Spender infrage kommt... Ich mein, man nimmt doch normalerweise das Knochenmark von Geschwistern, weil das am besten passt?“

Ich schwieg, wusste nicht, was ich darauf sagen sollte... Was sollte ich bloß sagen?

„Bella?“, fragte er leise, blieb stehen und packte mich sanft an den Schultern, schaute mir tief in die Augen.

„Wie viel Zeit haben wir noch?“, fragte ich schwach.

Er schaute auf seine Armbanduhr. „Noch zehn Minuten...“

„Okay...wenn die Zeit nicht ausreicht, dann...erzähl ich dir nachher mehr...“, murmelte ich.

„Okay...“

„Also...Emmett ist nicht mein richtiger Bruder...“, flüsterte ich und hielt mich an Edward fest.
 

Edwards POV
 

Was? Emmett war nicht ihr Bruder?

„Wie ...wie meinst du das, mein Engel?“, wollte ich wissen.

Ich spürte, wie sie sich noch fester an mich klammerte, wie sie sich an mich lehnte und doch spürte ich nicht viel. Mein Gott! Sie war so dünn, so schwach...!

„Wir sind nicht einmal annähernd miteinander verwandt...“, gestand mir mein Engel.

„Nicht miteinander verwandt?“

Sie schüttelte den Kopf. „Meine Mum und mein Dad waren auch nicht unsere wahren Eltern...“
 

Bellas POV
 

Sein Unglauben stand ihm ins Gesicht geschrieben.

„Wie kann das sein? Ich seht euch doch so ähnlich...!“, stieß Edward aus.

„Das schon, aber wir sind nicht biologische Bruder und Schwester...wir sind Waisen...“, Tränen traten in meine Augen, ich drückte mein Gesicht an seine Brust.

„Ich kenne meine richtigen Eltern nicht...genauso wenig wie Emmett seine...wir wissen nur, dass man uns ihnen weggenommen hat, weil sie sich nicht um uns gekümmert, Alkohol getrunken und wohl auch Drogen genommen haben...“

„Bella...“, murmelte er mit rauer Stimme.

„Ja?“

„Dein Termin ist in fünf Minuten...“

„Okay, dann lass uns weitergehen...“, ich fasste wieder nach seiner Hand, spürte, wie er meine einmal ganz kurz drückte und zog ihn dann hinter mir her.

„Wie habt ihr es erfahren?“, durchbrach Edward die Stille.

„Mum hat es uns gesagt, kurz bevor sie starb...“, entgegnete ich, öffnete eine Tür und meldete mich an einem Schalter. „Hey, Mary, kann ich schon ins Behandlungszimmer?“

„Hi, Bella!“, begrüßte mich eine junge, Kaugummi kauende Frau mit wildem Kurzhaarschnitt. „Ja, könnte aber noch etwas dauern, bis Doc Turner zu deiner Untersuchung kommt.“

„Wie meinst du das, Mary ?“, ich lächelte.

„Der Doc hat ne Notfall-OP...“, erklärte Mary mir. „Und wer is dein süßer Begleiter?“

„Du bist mir eine!“, ich schüttelte den Kopf.

„Hallo, mein Name ist Edward.“, stellte er sich selbst vor. „Es freut mich, dich kennen zu lernen, Mary.“

„Die Freude is ganz meinerseits, Edward.“; grinste sie. „Geht doch schon ma durch.“

„Machen wir. Ich wünsch dir noch nen schönen Tag.“, flötete ich.

„Euch auch, euch auch...“, Mary wandte sich ab und nahm dann eilends den Telefonhörer ab. „Ja, hallo? Bei Doktor William Turner, Mary Seymore am Apparat...“
 

Ich führte Edward durch das Wartezimmer – das im Übrigen sehr gemütlich eingerichtet war: bequem gepolsterte Stühle, Bilder an den Wänden, dunkler Teppich... - in einen Flur am Ende des Wartezimmers und anschließend ins Behandlungszimmer.

Dort setzten wir uns auf die Stühle vor dem leeren Schreibtisch; während die Tür hinter uns mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel, räusperte er sich.

„Ähm...warum erst kurz vor ihrem Tod?“, fragte er nun. „Warum nicht schon vorher?“

Ich wandte ihm mein Gesicht zu, hielt den Blick seiner unglaublich tiefgrünen Augen fest. „Ich denke, sie wollte nicht, dass wir uns anders als die anderen Kinder fühlen...“

„Sie hat euch den Grund nicht genannt?“, er zog eine Augenbraue hoch, fuhr sich im selben Augenblick mit einer Hand durch sein bronzefarbenes Haar.

„Nein, das ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Denn auch wenn Emmett und ich nicht blutsverwandt sind, wird er immer mein großer Bruder und ich seine kleine Schwester sein.“, ein sanftes Lächeln huschte über meine Lippen.

„Ja, stimmt. Emmett spricht immer so stolz von dir in der Mensa während der Mittagspause.“, lächelte Edward. „Weißt du, warum deine Mutter keine eigenen Kinder bekommen hat?“

„In ihrer Familie gab es sehr viele Fälle von allerlei Krebsarten...sie wollte wohl ihren Kindern so etwas nicht aufbürden.“, meinte ich. „Man sieht ja, was es genutzt hat... Jedenfalls werde ich meine Kinder damit nicht belasten...“

„Bella, so darfst...“, setzte Edward an.

In den Moment ging die Tür hinter dem Schreibtisch auf und Doktor Turner betrat den Raum. „Ms Swan! Wie geht es Ihnen denn heute?“

Er streckte mir eine Hand entgegen, drückte die meine ganz fest und entdeckte dann wohl Edward.

„Oh, wen haben wir denn dort?“, er lächelte. „Heute haben Sie ja mal nicht Ihren Herrn Bruder oder Ms Brandon mitgebracht.

Wer sind Sie denn, junger Mann? Mein Name ist Doktor William Turner, ich behandele Ms Swan schon seit sechs Jahren.“

Edward stand auf und erwiderte Doc Turners Händedruck. „Hi, ich bin Edward Cullen, Bellas Freund...“

„Sie sind Ms Swans Freund? Da freue ich mich aber für Sie beide.“, säuselte er. „Na dann, Ms Swan, würden Sie sich bitte freimachen, damit ich Sie mal eben abhören kann?“

S-C-H-E-I-S-S-E!Daran hatte ich ja gar nicht mehr gedacht...! Zögernd stand ich auf und zog mein Top aus, stand nun nur noch im BH vor den beiden Männern und verschränkte sofort die Arme vor der Brust. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Edward zur Seite schaute, ich entspannte mich etwas.

Doktor Turner hieß mich, tief ein- und auszuatmen, während er mich mit den Stethoskop abhörte.

„Ihre Bronchien sind frei, man hört nur ein leises Nebengeräusch. Sind Sie etwas erkältet, Ms Swan?“, fragte er mich freundlich.

„Ich hatte bis vor ein paar Tagen einen leichten Schnupfen, das ist alles...“, bestätigte ich.

„Okay...“, er tastete meine Lymphknoten ab. „Sie haben keine geschwollenen Lymphknoten... Wie geht es Ihnen sonst so?“

„Na ja, nachts Nachtschweiß, und Fieber habe ich in letzter Zeit auch mal nachmittags; ich fühl mich ziemlich oft schlapp, bin häufig müde und in der Schule auch unkonzentriert. Sie sehen ja, dass ich trotz täglicher Aufenthalte im Freien blass bin, also eigentlich wie immer, Doc.“, meinte ich.

„Das mit dem Fieber auch nachmittags ist nicht selten bei Leukämie... Sie sollten sich vielleicht ein bisschen weniger anstrengen.“, murmelte er, blätterte in seinen Unterlagen. „Sie können sich übrigens wieder anziehen, Ms Swan, dann kann Ihr Freund auch wieder gucken...und vielleicht mit uns reden...“

Peinlich berührt zog ich mein Top wieder an, während Edward sich wieder entspannte und mich anlächelte.

„Ms Swan, Sie müssen noch zur Blutabnahme.“, bemerkte mein Arzt und wollte sich erheben.

„Ich find das Labor, glaub ich, mittlerweile auch schon allein.“, lächelte ich. „Bleibt ihr beide doch hier, es dauert ja nicht lang und wenn es doch länger dauert als ne Viertelstunde, könnt ihr mich ja abholen kommen.“

„Okay, Schatz.“, Edward lehnte sich etwas weiter in den Sitz.

„Wenn Sie meinen.“, antwortete Turner. „Mr Cullen, Ihr Vater ist doch Doktor Carlisle Cullen, oder?“

„Ja, ist er.“

„Wie geht es ihm?“

„Sehr gut.“

Ich ging zur Tür, öffnete sie und hörte noch, wie Edward sagte: „Doc, darf ich Sie etwas fragen? Es geht...“, dann hatte ich die Tür hinter mir geschlossen und ging den Gang hinunter.
 

„Oh, hallo, Sarah! Sie haben heut Labordienst?“, fragte ich freudig überrascht.

„Bella, wie schön, Sie mal wiederzusehen!“, erwiderte eine junge, blonde Frau lächelnd. „Ja, leider und es iiist langweilig! Wie geht’s Ihnen?“

„Ganz gut. Und Ihnen?“, entgegnete ich.

„Außer meinem langweiligen Dienst, super.“, lachte sie. „Sind Sie zur Blutabnahme hier?“

„Jepp, die wollen ja – wie immer – mein Blut untersuchen, damit sie die Veränderungen feststellen können.“, spulte ich gespielt gelangweilt herunter und zwinkerte Sarah zu.

„Was „die“ immer wollen...“, stieg sie auf mein Spiel ein, doch sie beherrschte es nicht so gut wie Emmett, Alice oder Rosalie... Nein, man konnte durch Sarahs Fassade auf den Grund ihrer Seele blicken, konnte sehen, wie sehr sie die Arbeit mit so schwer- oder sterbenskranken Menschen wie mir mitnahm.

„So...jetzt machen Sie bitte eine Faust und öffnen diese wieder.“, wies sie mich an.

„So wie immer?“, fragte ich.

„So wie immer.“, antwortete sie. „Schön pumpen.“

Sarah nahm eine Nadel zur Hand; wie immer schaute ich ihr zu, denn auch wenn ich den Drang verspürte, wegzugucken, schaute ich hin. Ich spürte schon die vertraute Übelkeit in mir aufsteigen, als sie sanft mit zwei Fingern auf meine Armbeuge klopfte.

„Bella!“, wies sie mich zurecht. „Schauen Sie gefälligst weg! Wir beide wissen, was passiert, wenn Sie Blut sehen!“

Ich seufzte und schloss meine Augen. „Sie haben ja recht, Sarah, aber...AU!“

„Schon vorbei!“, verkündete Sarah. „Aber schauen Sie trotzdem noch nicht hin.“

„Ja, ja...“, maulte ich und hielt weiterhin die Augen geschlossen. „Sind Sie auch irgendwann mal fertig?“

„Jupp, jetzt! Drücken Sie bitte mal?“

„Mmh...“

„Darf ich Sie was fragen, Bella?“, sagte Sarah.

„Natürlich, schießen Sie los!“, entgegnete ich.

„Mit wem sind Sie heute hier? Mit Alice? Ihrem Bruder? Rosalie oder vielleicht auch Jasper?“, mutmaßte sie wild drauf los.

„Mit keinem von den Vieren. Ich bin mit meinem Freund hier.“, lachte ich.

„Mit Ihrem Freund? Wie heißt er denn?“

„Er heißt...“

„Gestatten Sie? Mein Name ist Edward Cullen.“, ertönte seine Stimme hinter uns, worauf wir zusammenzuckten.

„Edward! Du hast uns erschreckt!“, tadelte ich ihn auch sofort.

„Entschuldigung, Liebling.“, erwiderte er und streckte Sarah die Hand entgegen. „Und Sie sind?“

„Oh, natürlich! Sarah Parker.“, stellte sie sich vor.

„Wo ist der Doc, Ed?“, fragte ich an ihn gewandt.

„Er hatte wieder irgendeinen Notfall, glaub ich...“

„Okay... Ähm, dann auf Wiedersehen, Sarah. Einen schönen Tag wünsch ich Ihnen noch.“, verabschiedete ich mich.

„Ihnen auch, Bella und Ihnen selbstverständlich auch, Edward.“, versicherte sie uns etwas stotternd.

„Wünsch ich Ihnen auch, Sarah.“, grinste Edward und nahm meine Hand.
 

„Was hast du Doc Turner eigentlich gefragt, Schatz?“, fragte ich auf dem Weg zum Auto.

„Wann bekommst du deine Blutergebnisse?“

„Morgen oder übermorgen... Du lenkst ab, Edward!“, beschwerte ich mich.

„Du wirst es noch früh genug erfahren.“, meinte er nur und mir war klar, dass seine Antwort auf diese Frage immer so ausfallen würde, ganz egal, was ich machte.

„Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“, wollte ich stattdessen wissen.

„Halb eins.“

„WAS? So lang waren wir dort?“

„Äh, ja? Dauert es sonst nie so lange?“, entgegnete Edward fragend.

„Nein, höchstens eine Dreiviertel- bis ganze Stunde... Anderthalb hat noch nie ein Termin gedauert...“

„Du hast dich ja auch gut mit der Laborantin unterhalten.“, stellte er – nun amüsiert – fest. „Sag mal, kannst du kein Blut sehen?“

Er öffnete mir – wie immer – die Autotür und schloss sie auch für mich. Dann stieg er selbst ein. „Na, was ist jetzt?“

„Nein, kann ich nicht... Wie lange hast du da denn schon gestanden?“, Edward ließ den Wagen an und ich musterte ihn fragend, eine Braue hochgezogen.

„Du hast den Tupfer auf den Einstich gedrückt und die ganze Zeit in die entgegengesetzte Richtung geguckt, als ich im Labor angekommen bin.“, schmunzelte Edward und fuhr los.

„Wer's glaubt...“, murmelte ich.

„Ich liebe dich auch, Bella, Schatz.“, amüsierte er sich.
 

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[1]Wir erinnern uns an das letzte Chap "Du siehst scharf aus!" XD
 

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Hat' s euch gefallen? Hoffe doch^^

Oh-ha... Bella und Emmett sind gar keine Geschwister... Hättet ihr das gedacht?

Seid ihr denn auch so neugierig wie unsere Bella, was Edward Doc Turner gefragt hat? Dann müsst ihr weiter lesen... *haha*
 

Bis gleich^^

Eure Oki-chan

*zum nächsten chap wusel*

Kapitel 11

NÄCHSTES!!!!XD
 

Viel Spaß!!!
 

Kapitel 11
 

„Wie war die Untersuchung?“, fragte Emmett beiläufig, während er einen Salat klein schnitt und zwischendurch immer mal wieder den Inhalt eines Topfes umrührte.

„Wie immer, Em...“, gähnte ich.

„Was hat denn dann so lange gedauert?“, meinte Rose und deckte den Tisch.

„Bella hat sich festgequatscht.“, grinste Edward.

„Edward!“, stieß ich aus.

„Warum, stimmt das nicht?“, wollte mein – nur allzu neugieriger – Bruder wissen.

„Doch, doch, schon... Aber ich hab mich mit Sarah unterhalten und die hab ich schon ewig nicht mehr gesehen!“, verteidigte ich mich und goss mir ein Glas Wasser ein.

„Ach so...“, murmelte Rose.

Edward neben mir schüttelte lachend den Kopf, nahm mir mein Glas aus der Hand und trank ein paar Schlücke. Eigentlich wollte ich protestieren, aber dann dachte ich mir, dass er doch ruhig aus meinem Glas trinken sollte, wenn er einen Schnupfen haben wollte. Wäre ja seine Schuld...

„Was hast du da eigentlich zusammengerührt, Alter?“, brach Edward nun die Stille. „Riecht nämlich ziemlich gut.“

„Chilli con Carne.“, antwortete Emmett und warf einen Blick über die Schulter, in seinen Augen blitzte der Schalk.

„Lecker.“, bemerkte ich. „Und hoffentlich schön scharf?“

„Aber klar, Schwesterchen! Lasches Chilli kommt hier nicht auf den Tisch!“, versicherte Emmett mir.
 

Ein paar Minuten später saßen wir schweigend beim Essen, als es an der Tür klingelte.

Rosalie seufzte, schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Ich geh schon...“

Als sie zur Tür gegangen war, verkündete ich: „Das sind bestimmt Jazz und Al! Die können es förmlich riechen, wenn wir Chilli con Carne gemacht haben...“

„Joa...“, Emmett zwinkerte Edward und mir zu. „Drei...“

„Zwei...“, fuhr Edward fort.

„Eins...“, lachte ich.

„Was?!? Ihr esst Chilli und ladet uns nicht ein?“, quietschte Alice und erschien nach Rose mit Jasper im Schlepptau in der Küchentür.

„Euch muss man nicht einladen, das tut ihr doch selbst...“, bemerkte Rose trocken.

Daraufhin mussten wir alle laut loslachen.

„Stimmt!“, gab Jasper grinsend zu. „Wir können das riechen.“

„Meine Rede. Was habe ich gesagt?“, stichelte ich und Alice, die sich schon einen vollen Teller und Besteck geholt hatte, setzte sich zu mir.

„Du kennst uns halt gut.“, entgegnete sie mit vollem Mund. (Stellt euch vor sie hat den Mund voll, weiß nämlich nicht, wie ich das schreiben soll...XD)

„Zu lange...“, scherzte Emmett.

„Relativ.“, zog Edward uns alle auf.

„Depp!“ , kam es von uns allen im Chor zurück, nur Emmett rief: „Alter!“
 

Insgesamt war es ein lustiges Mittagessen und ich hatte beim Spülen beziehungsweise beim Abräumen mal nichts – Oh, Wunder! - runter geworfen, was allerdings eher auf Edward zurückzuführen gewesen war: Er hatte die ganze Zeit neben mir gestanden.

Und jetzt lag auf meinem Bett, starrte zur Decke und hörte dem Klicken meiner Tastatur zu.

„Edward?“, fragte ich leise, ohne mit dem Tippen aufzuhören.

„Ja, Engelchen?“, murmelte er matt.

„Als ich Sonntagabend in deinem Zimmre war, hab ich da so viele Hefte gesehen...“

„Mmh...ja...“

„Was steht in ihnen?“, fuhr ich fort.

Ich hörte, wie er sich aufsetzte, es war das dumpfe Knartschen meines Bettes, das mir dies verriet, und räusperte sich.

„Geschichten und Gedichte.“, antwortete er mit etwas kratzig klingender Stimme. „Vor allem aber Gedichte.“

„Gedichte?“, ich drehte mich zu ihm um, musterte ihn. „Emmett hatte ja schon erwähnt, dass du Literatur studierst, aber ich habe nicht gewusst, dass du schon so viel geschrieben hast... Du siehst nicht so aus...“

„Ich weiß.“, er lächelte.

„Kennst du ein paar deiner Gedichte auswendig?“, fragte ich neugierig, setzte mich auf den Knien auf den Boden vor meinem Bett und legte die Arme auf das Bett, während ich meinen Kopf in den Handflächen abstützte.

Edward drehte sich auf die Seite, wandte sich mir zu und musterte mich, strich mir eine Strähne meines braunen Haars aus dem Gesicht, hinters Ohr. „Ja, tu ich...“

„Trägst du mir vielleicht ein oder zwei vor?“, bat ich.

„Wenn du mich lieb fragst...“, grinste er. „Aber... Was krieg ich dafür?“

Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Du bist mir vielleicht einer...“

„Tja...und was krieg ich von dir?“, seine Augen glänzten spitzbübisch.

„Mmh...wie wär's damit?“, fragte ich und beugte mich zu ihm herüber, um ihm einen kurzen Kuss auf seine Lippen zu drücken.

Als ich mich kurz darauf von ihm löste, zog er gespielt böse die Augenbrauen zusammen, schob seine Unterlippe vor und brummte: „War das schon alles?“

„Was? Reicht dir das etwa nicht?“, piepste ich in gespieltem Erstaunen. „Was möchtest du denn noch?“

„Wenn du das wissen willst, dann komm her...“, Edward streckte seine Hände nach mir aus.

Als ich sie ergriff, zog er mich schnell auf das Bett, sodass ich nun auf ihm lag. Dann drückte er seine Lippen fest auf meine, schlang mir seine Arme um die Taille und küsste mich lang, leidenschaftlich und – um ehrlich zu sein – auch ziemlich wild, hungrig.

Während Edward mich küsste, glitt eine seiner Hände auf meinen Po und die andere in meinen Nacken, seine Zunge neckte meine Unterlippe, stupste sie immer wieder an und versuchte, in meinen Mund zu gelangen. Langsam öffnete ich meine Lippen, heiß seine heiße Zunge etwas zögernd Willkommen.

Verdammt, konnte er gut küssen!

Ich genoss den Kuss, diese ihm innewohnende Wildheit und doch auch diese gewisse Zärtlichkeit, die in ihm lag, aber so langsam ging mir die Luft aus; ich fuhr mit meinen Händen durch sein Haar, machte das vorherrschende Chaos damit perfekt und löste mich dann ziemlich widerwillig von Edward.

Scharf sog ich den dringend benötigten Sauerstoff in meine Lunge, die sich anfühlte, als würde sie im nächsten Moment zerreißen, während ich mich von ihm herunterrollte und neben ihm zu liegen kam.

Seine Brust hob und senkte sich, genau wie meine, in schnellem, abgehacktem Takt und doch lag ein breites Grinsen auf seinen Lippen.

„Geil...“, hauchte er völlig außer Atem.

„Mmh...“, stimmte ich ihm zu. „Sagst...du...mir...jetzt...eins...deiner...Gedichte?“

Nach jedem Wort zog ich hastig wieder Luft in meine Lungen, Edward schien es nicht anders zu gehen, denn er schwieg, während sich langsam, ganz langsam sein Atem wieder normalisierte.

„...ein Liebesgedicht...“

„Was?“

„Es ist ein unglückliches Liebesgedicht.“, hauchte er.

„Okay, ich hör dir zu.“, versicherte ich ihm und wandte mich ihm zu, beobachtete ihn aufmerksam.

„Dann fang ich mal an...
 

Du bist so weit entfernt von mir,

Deshalb schreibe ich das hier.

Ich würde so gern bei dir sein,

Denn ohn' dich fühl ich mich so allein.

Würd dich so gerne wiederseh'n,

Ganz nah an deiner Seite steh'n,

Doch es geht einfach nicht,

Denn ohne das helle Licht,

Werd ich dich langsam vergessen...

Will dich noch einmal erblicken,

Dir meine Liebe schicken.

Wäre das zu vermessen?
 

...“, er verstummte und ich, ich war sprachlos, konnte nichts erwidern.

„Nicht gut?“, fragte Edward nach einer Weile etwas verunsichert.

„Doch...es war...es ist...einfach toll...“, erwiderte ich nun und blickte ihm fest in die waldgrünen Augen.

„Wirklich?“

„Ja und wie! Ich war im ersten Moment richtig sprachlos...“, gab ich lächelnd zu, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und kuschelte mich dann an ihn.

„Möchtest du noch eins hören?“, murmelte er in mein Haar.

„Ja, bitte.“

„Okay, das ist wieder so nen bisschen depri...“

„Macht nichts...“, flüsterte ich.

„Na dann...
 

Es heißt „Die Gasse“...

Ich eile eine dunkle Gasse entlang

Kein Licht weit und breit, mir wird bang.

Kalte Hände greifen nach mir

Umklammern mein Herz, ich will weg von hier...

Sie drängen mich weiter durch die Gasse,

Angst steigt empor, wie ich das hasse!

Und doch, ich laufe immer weiter,

Die kleine Gasse, sie wird endlich breiter!

Die Hände verschwinden, es wird hell,

Doch noch immer laufe ich schnell,

Bis ich die Gasse hinter mir lasse

Und mich schließlich wieder fasse.

Was ist da eben nur geschehen?“
 

„Wow...!“, schwärmte ich.

„Was denkst du darüber? Oder an was lässt es dich denken?“

„An uns...“

„An uns?“

Ja, an unsere Situation... Du hast Angst, mich zu verlieren... Die Angst wird von der Gasse symbolisiert, die kalten Hände ist die Ungewissheit, die uns alle quält und das Licht steht für die Hoffnung, die wir noch hegen...“, nuschelte ich. „Und dass das lyrische Ich nicht weiß, was geschehen ist, deutet auf eine ungewisse Zukunft hin...“

„Hast du gespickt?“, krächzte Edward. „Hast du in meinen Kopf hineingeguckt?“

„Nein...ich habe nur gesagt, an was es mich erinnert... An Angst, Ungewissheit, Hoffnung, eine vage Zukunft...mein Leben...“, gestand ich ihm leise.

„Bella...“, setzte er an.

„Nein, Ed...“, ich schüttelte den Kopf, stützte mich auf seiner Brust ab, um ihm besser ins Gesicht gucken zu können. „Es ist so, ich weiß, dass du auch so fühlst! Also...“

Blitzschnell legte er mir eine Hand in den Nacken und presste seine Mund wieder auf meine nun noch geöffneten Lippen. Während er seine Zunge zwischen meinen Zähnen durchzwang und die meine in ein heißes Spiel verwickelte, drehte er sich so, dass er nun über mir lag, sich mit der freien Hand abstützend.

In dem Moment ging die Tür zu meinem Zimmer auf, ich wollte den Kuss lösen, doch Edward drückte mich mit seinem ganzen Gewicht zurück auf die Matratze.

„Hey, ihr beiden! Kein Sex, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen!“, lachte Emmett laut.

„EMMETT ANDREW SWAN! Lass die beiden SOFORT in Ruhe!“, brüllte Rose aufgebracht, worauf mein Bruder ganz schnell meine Zimmertür wieder schloss und zwar von Außen.

Edward ließ von mir ab und trotz akutem Luftmangel prusteten wir auf der Stelle los.

„Scheiße! Macht dein Bruder das öfter?“, gluckste er.

„Normalerweise schlag ich ihn, wenn er nicht vorher anklopft!“, lachte ich und hielt mir meinen Bauch; es tat schon weh, so zu lachen, weil ich kaum noch Luft bekam.

„Das kann ich mir vorstellen...und dann kriegt er noch von Rose einen drüber!“

„So ist das halt.“

Edward hob seinen Arm und starrte auf seine Uhr, runzelte dann die Stirn.

„Was ist?“, fragte ich leise.

„Die Zeit ist mal wieder ziemlich schnell vergangen...“, er drehte sich wieder auf die Seite, fing an, mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen, es schien fast so, als wolle er nicht gehen und stattdessen hier bei mir bleiben. „Ich muss nach Hause...“

„Schon so spät?“

„Relativ...wir haben halb sieben...“, gab er zurück.

„Mann! Der Nachmittag ist wirklich schnell vorbeigegangen...“, wisperte ich. „Edward?“

„Mmh?“, machte er, schloss die Augen und kuschelte sich an mich heran.

„Ich liebe dich...“

„Ich liebe dich auch, Bella...“, seine Stimme vibrierte an meiner Brust und jagte mir einen um den anderen Schauer über meinen Körper, verursachte eine Gänsehaut.

Ich spürte auch, wie sich sein Brustkorb hob, als er meine Gänsehaut betrachtete und einen Lachanfall unterdrückte.

„Sollen wir Emmett mal um Erlaubnis fragen?“, witzelte er.

„Edward!“, kicherte ich. „Ich glaub, du solltest jetzt gehen.“

Er setzte einen Hundewelpenblick auf: große Augen, vorgeschobene, leicht zitternde Unterlippe.

„Das bringt bei mir gar nichts...“, meinte ich ernst.

„Na, okay, dann geh ich halt.“, nun lächelte er wieder und stand auf.

Ich tat es ihm gleich, öffnete die Tür und betrat vor Edward den Flur.

„Was, schon fertig? Mann, Alter, bist du aber schnell!“, ertönte wieder einmal Emmetts Stimme hinter uns.

„EMMETT!“, fauchte Rose noch lauter als eben. „LASS SIE IN RUHE! Es ist nicht jeder so Sex geil wie du!“

„Rose...“, jammerte mein Bruder.

„NEIN! KOMM SOFORT ZURÜCK!“, schrie Rose und Emmett trat mit eingezogenem Schwanz den Rücktritt an.

Aus dem Wohnzimmer erklang Gelächter, anscheinend fanden Alice und Jasper die Situation unglaublich witzig, Edward stimmte mit ein. Es geschah Emmett nur recht!

„Ciao, Süße.“

„Gute Nacht, Eddy.“, ich stellte mich, als wir an der Tür waren, auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen, was ihm ein Glucksen entlockte, denn er musste sich erst noch ein Stück herunterbeugen, damit der Kuss auch gelang.

„Träum was Schönes, mein Schatz.“, hauchte er gegen meine Lippen.

„Du auch:“, flüsterte ich und er setzte mich ab.

„Bestell den anderen von mir noch nen schönen Abend.“, bat Edward mich.

„Mach ich.“

Darauf drückte er mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und setzte sich dann in sein Auto, ließ den Motor an und fuhr nach einem weiteren Kuss am Fenster davon.

Ich schloss die Tür wieder hinter mir und schlenderte ins Wohnzimmer, wo meine Familie sich vor dem Fernseher versammelt hatte. Im Türrahmen stehend beobachtete ich sie:

Alice saß im Sessel, vor ihr auf dem Boden saß Jasper, lehnte sich an meine beste Freundin und streichelte immer wieder – wobei er recht abwesend wirkte – mit seinem Daumen über ihren Unterschenkel.

Rosalie saß auf Emmetts Schoß auf dem Sofa, er hielt ihre Hand fest und sie küssten sich immer wieder. Meine Schwägerin in Spe hatte dabei ihre Arme um den Hals meines Bruder gelegt und ihre Finger in seinem Nacken ineinander verschränkt.

Jasper, der kurz den Kopf drehte, entdeckte mich schließlich: „Ist er schon weg?“

„Jepp. Ich soll euch noch nen schönen Abend wünschen.“, richtete ich den Gruß aus und ließ mich neben Em und Rose auf dem Sofa nieder, gähnte hinter vorgehaltener Hand und genoss die Nähe meiner Freunde, meiner Familie.
 

***************************
 

Wieder fertig^^

Hoffe, dass es euch gefallen hat^^

Würd mich freuen, wenn ihr mir eure Meinungen sagt...;)

Wie fandet ihr denn die Gedichte??? Hab ich selbst geschrieben^^
 

gglg

Eure Oki-chan

Kapitel 12

Mal wieder ein neues Chap...

Nachdem ich so lange keins mehr online gestellt hab... Zumindest hier...

Tut mir echt leid, dass ich so lang nicht da war...m(_ _)m
 

Ich wünsch aber viel Spaß beim Lesen!!!
 

Kapitel 12
 

Edwards POV
 

Ich hatte in der letzten Nacht schlecht geschlafen, wenn überhaupt ein oder zwei Stunden und in dieser kurzen Zeitspanne hatte ich auch noch schlecht geträumt.

Im Traum hatte ich an einem offenen Grab gestanden, hinunter geschaut, einen tiefblauen Sarg gesehen und dann wieder aufgeblickt, um in Rosalies und Alice' Gesichter zu sehen, die vom Weinen gerötet waren, während Emmett und Jasper die beiden in stiller Trauer – Emmett liefen die Tränen über sein Gesicht, er sah müde, unendlich müde aus; Jaspers Körper hatte gezittert, auch seine Augen waren gerötet und dunkel umschattet - festhielten und ich hatte – einsam – einfach da gestanden und es nicht glauben können, dass alles nichts genutzt hatte, dass alles vergebens gewesen war und Bella mich nun nie wieder anlächeln würde...

Jetzt saß ich in meinem Bett, schweißgebadet und übernächtigt, und drückte die rechte Hand auf mein Becken. Seit gestern tat mir einfach alles weh und ich wusste, wenn es passen würde, dann würde ich die Schmerzen noch einmal durchstehen müssen, aber für Bella würde ich alles tun.

Dieser Gedanke sollte mich eigentlich erschrecken, wann hatte ich mich nur so heftig in diese junge Frau verliebt? Und doch, ich konnte mir diese Frage sofort beantworten: Es war passiert, als ich sie das erste Mal gesehen hatte.

Als ich sie in diesem Café gesehen hatte, wie sie so dasaß, auf jemanden zu warten schien und mich dann kurz angelächelt hatte, da war es schon um mich geschehen gewesen!

Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich gewusst hätte, dass sie sterbenskrank war, aber ich glaube, ich hätte mich auch dann in sie verliebt. Bella war einfach die wundervollste Frau, die mir je begegnet war.

„Edward, Schatz, kommst du frühstücken?“, rief meine Mutter von unten herauf.

„Ich komme gleich, Mum! Ich geh nur noch schnell duschen!“, erwiderte ich so laut, dass sie es hören konnte.

„Okay, mach das!“
 

Unter der Dusche versuchte ich, den – so prophetisch anmutenden – Traum wegzuwaschen.

Das Wasser prasselte auf mich herunter, ich strich mir das Haar aus dem Gesicht und betrachtete schließlich den kleinen, roten Einstich auf meinem Beckenkamm, an den ich meine Hoffnung hängte.

Schließlich stellte ich das Wasser wieder ab, steig aus der Dusche und trocknete mich ab, schlüpfte anschließend in meine Boxershorts, Jeans, Socken und ein schwarzes T-shirt.
 

„Da bist du ja, mein Sohn.“, begrüßte mein Vater mich. „Guten Morgen!“

„Morgen, Dad...“, murmelte ich und füllte eine Schüssel mit Cornflakes und Milch.

Heute war Donnerstag, heute sollte ich die Ergebnisse bekommen, die Ergebnisse von Bellas Blutabnahme waren gestern schon angekommen und sie waren in ihren Worten „ganz gut“.

„Du bist so abwesend, Eddy“, stellte Esme nun fest. „Ist was passiert?“

„Nein, nein, alles in Ordnung. Ich erwarte nur Post.“

„Wichtige?“, hakte nun Carlisle nach.

„Wie man's nimmt.“, entgegnete ich und schaute auf die Uhr, die hinter Dad hing. „OH, Mist! Wenn ich jetzt nicht gehe, komme ich zu spät zu meiner ersten Vorlesung! Ciao, Dad, ciao, Mum! Bis nachher!“

„Ja, dann aber mal schnell!“, lachte mein Vater, während meine Mutter schmunzelnd die Schüssel wegräumte.
 

Natürlich konnte ich mich nicht auf meine Vorlesungen konzentrieren, ich war unaufmerksam und das selbst bei meinem Lieblingsprofessor! Selbst in der Mittagspause konnte ich mich nicht auf das Gespräch mit meinen Freunden konzentrieren, obwohl Emmett und Jasper sich auch nicht beteiligten, sondern lieber in der Gegend herumstarrten – Emmett – oder in ein Buch vertieft waren – Jasper - , während Rosalie und Alice das Gespräch allein bestritten.

„Was habt ihr denn heute, Jungs?“, fragte Alice.

„Schuhe und Shoppen sind halt nicht unsere Themen, Schatz.“, murmelte Jasper und blätterte eine Seite seines Buches um.

„Wir reden aber schon länger nicht mehr über Schuhe und Shoppen.“, säuselte Rose gefährlich süß, selbst mich ließ dieser Ton zusammen zucken, während Emmett sich nun seinen Fingernägeln widmete.

„Aha, und wovon habt ihr geredet, Liebling?“, beteiligte er sich nun auch am Gespräch.

„Sie haben über Bella gesprochen...“, meinte ich.

„Wenigstens einer, der...“, begann Alice.

„Nö.“, unterbrach ich sie und gähnte hinter vorgehaltener Hand. „Habs erraten...“

„Warum bist du denn so müde, Alter?“, lenkte Emmett ein.

„Nicht viel geschlafen...“

„Ne echt geniale Frage, Em.“, grinste Jasper. „Wie bist du eigentlich bis jetzt durch dein Studium gekommen?“

„Müdigkeit kann auch andere Ursachen außer Schlafmangel haben.“, entgegnete Em.

„Da spricht der Onkologe aus dir...“, stellte sein bester Freund wiederum fest.

„Na und?“, Emmett zuckte mit den Schultern. „Wenigstens studier ich nicht so was wie Jura...staubtrocken...“

„Das könnte man auch über Medizin sagen!“, meckerte Jazz.

„Streitet euch doch nicht, Leute!“, stieß Rose aus. „Für mich ist Jura auch nicht von besonderem Reiz, aber Psychologie für euch ja auch nicht, oder? Deswegen studieren wir ja auch verschiedene Sachen!“

„Genau, da hat Rose recht!“, stimmte Alice ihr zu.

Emmett machte den Mund auf und klappte ihn einen Augenblick später wieder zu, weil die Klingel verkündete, dass die Pause nun vorbei war und die nächsten Vorlesungen begannen.

Ich selbst hatte noch zwei, dann konnte ich endlich nach Hause, also verabschiedete ich mich von meinen vier Freunden. „Ciao, Leute! Man sieht sich!“

„Tschüss, Edward!“, flöteten Alice, Rose und Jasper.

„Man sieht sich, Alter!“, grinste Emmett.
 

Noch eine Minute...
 

Wieder schaute ich auf meine Uhr. Dreißig Sekunden...
 

Zwanzig Sekunden...

Wie lange konnten sich denn bitte sechzig Sekunden dehnen?!?

„Hey, Cullen!“, mein Sitznachbar stieß mich an.

„Was?“

„Kannst du mir deine Aufzeichnungen heute oder morgen schicken?“

„Klar...“

„Danke, Mann! Hast was gut bei mir...“

Wieder ging mein Blick zur Uhr an meinem Handgelenk. Zehn Sekunden...

Verdammt! Jetzt mach schon, Zeit vergeh!
 

Fünf...

Vier...

Drei...

Zwei...

Eins...

Endlich klingelte es! So schnell ich konnte – natürlich nachdem die Professorin die Vorlesung offiziell beendete hatte – packte ich meine Sachen und sprintete aus dem Hörsaal. Einige schauten mir verwundert nach, denn eigentlich redete ich nach einer Vorlesung noch mit dem Professor oder der Professorin. Das war sozusagen ein Ritual, das ich sonst nie vernachlässigte, doch heute hatte ich alle meine Professoren vorher darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich nicht so viel Zeit hatte.

Also lief ich in einem Affenzahn über den Campus, hechtete zum Parkplatz und warf mich praktisch hinter das Steuer meines Volvos, anschließend ließ ich den Motor aufheulen und fuhr so schnell ich konnte nach Hause. Auf der Landstraße trat ich dann noch einmal das Gaspedal durch und bog viel zu schnell in unsere Einfahrt ein.

Kurz vor unserem Haus bremste ich scharf ab, fuhr dann langsam auf den Parkplatz vor dem Haus und stieg aus. Schnell lief ich die paar Stufen hoch, schloss die Tür auf und warf sie dann wieder hinter mir zu.

„Hallo, Edward, mein Schatz!“, begrüßte mich meine Mutter. „Wie war dein...“

Doch ich unterbrach sie ungeduldig: „ War in der Post was für mich dabei?“

Während ich das fragte, betrat ich die Küche, meine Mum hielt mir einen DIN A4-Umschlag aus braunem Papier entgegen.

„Hier. Was ist da denn so wichtiges drin?“

„HLA-Testergebnisse...“, murmelte ich und schlitzte den Umschlag auf.

„HLA? Willst du Knochenmark oder so spenden?“, mutmaßte sie.

„Du hast es erraten...“, bestätigte ich ihre Annahme und faltete mit zittrigen Händen die Briefblätter auseinander.

„Mr. Edward Cullen...ja, ja...ist mir egal...“, sagte ich mit zwischen die Lippen geschobener Zungenspitze. „...die Tests haben ergeben, dass...“

„Was haben sie ergeben, Ed?“, drängte sie.

„Mum! Ich kann's dir nicht sagen, wenn ich es noch nicht gelesen hab!“, beschwerte ich mich. „...haben ergeben, dass Ihr Knochenmark zu...“
 

Bellas POV
 

Das Telefon klingelte, doch ich blieb auf meinem Bett liegen, Emmett würde schon dran gehen.

„Hallo, Swan?“, hörte ich ihn sagen.

Und dann klingelte es auch noch an der Tür. Was war denn heute los?

„Ja... Warten Sie bitte einen Moment.“, meinte mein Bruder. „Bella, könntest du dich mal dazu bequemen, die Tür zu öffnen? Das ist doch eh wieder für dich!“

Ich seufzte und stand dann langsam auf, öffnete meine Zimmertür und schleppte mich zur Wohnungstür. Es fiel mir einfach jeden Tag schwerer, die Fassade aufrechtzuerhalten, weiter die Gesunde, die Starke zu spielen.

„Oh! Edward, was machst du denn hier?“, fragte ich ziemlich erstaunt, ihn hatte ich heute nicht hier erwartet.

Doch bevor er etwas darauf erwidern konnte, hatte Emmett schon aufgelegt und rief laut: „Bella! Wir haben einen neuen Spender für dich! Du kannst wieder gesund werden!“

„Was? Wie?“, Tränen stiegen mir in die Augen. „Wer?“

Plötzlich lief alles in Zeitlupe ab: Edward machte in Schneckentempo zwei Schritte auf mich zu, schlang langsam seine Arme um mich und hob mich hoch, auch in seinen Augen standen Tränen. Er wirbelte mich herum und küsste mich dann leidenschaftlich, während ich hörte, wie mein Bruder Edwards Namen aussprach und sah, wie Rose, Jazz und Alice nun, da sie hörten, wie Emmett „neuer Spender“ und „Edward ist es!“, sagte, aus dem Wohnzimmer und in den Flur gestürzt kamen.

Und dann lief wieder alles in normaler Geschwindigkeit ab.

„Bella!“, riefen sie und „Weißt du, was das bedeutet?“

Edward küsste mich wieder, doch noch immer war nicht richtig zu mir durchgedrungen, wer nun mein Retter war. Ich hatte zwar gehört, wie Emmett auf meine Frage nach dem „Wer?“ „Edward ist es!“ schrie, aber ich konnte es einfach nicht glauben... Es war alles wie in einem Traum.

Und dann hatten sie uns erreicht, Edward musste mich loslassen und nun knuddelten mich die anderen.

„Du wirst wieder gesund, Bells!“, flüsterte Emmett in mein Ohr, hielt mich fest. Unsere Tränen vermischten sich, als er mich auf die Stirn küsste, dann auf die Wangen und die Nase und schließlich eine kurzen, brüderlichen Kuss auf meine Lippen drückte. „Du wirst wieder gesund...meine Kleine...“

Die kühle, oft so distanzierte blonde Rose drängte Emmett zur Seite und schluchzte in mein Ohr: „Es ist vorbei... Es ist endlich vorbei, Belle, du wirst wieder gesund... Edward kann dich retten...“

Auch ihr liefen die Tränen über das gesamte Gesicht, ich schmeckte es, als ich, nachdem sie mich geküsst hatte, über meine Lippen fuhr.

Rosalie machte bereitwillig für Al und Jazz Platz, warf sich Em in die Arme.

„Hörst du das, Kleine?“, fragte Jasper mich vor Freude weinend, als Alice mich stürmisch umarmte und ich die beiden nun ebenfalls aus eigenem Antrieb umarmte. „Du musst nicht mehr die Starke sein, hörst du? Du kannst wieder gesund werden...“

„Ja, Jazz...!“, ich heulte Rotz und Wasser. „Ja! Ja! Ich höre es!...“

„Bella! Endlich!“, schluchzte meine beste Freundin. „Es ist soweit! Endlich darfst du wieder ehrlich glücklich sein... Endlich darfst du wieder leben...!“

„Alice...“, weinte ich laut und spürte dann, wie Edward mich von hinten umarmte.

„Danke, Ed... Ich danke dir...für alles!“

„Bitte! Ich habe es gern getan...“, hauchte er und küsste meinen Scheitel, seine Stimme brach zum Ende hin, ich war mir sicher, dass auch er weinte. Sein ganzer Körper zitterte so nah an meinem, fand seinen Hall in meinem und den der anderen.

„Danke, Edward!“, Rose drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke, danke, danke!!!“

„Alter! Wie kann ich dir je dafür danken?“, Emmett wischte sich ein paar Tränen aus den Augen und klopfte Edward auf die Schulter.

Auch die anderen beiden bekundeten ihm ihren Dank, Alice fiel ihm praktisch um den Hals und küsste ihn – genau wie Rose – auf die Wange, während Jasper ihm fest die Hand drückte und breit unter seinen Tränen lächelte.
 

Emmetts POV
 

Irgendwie konnte ich es nicht glauben...

Bella, meine geliebte, kleine Schwester Isabella würde wieder gesund werden, weil Edward, den wir alle erst seit Kurzem kannten, sie so sehr liebte, dass er sich testen ließ und ihr nun das Leben retten konnte.

„Alter! Wie kann ich dir je dafür danken?“, ich wischte mir noch ein paar Tränen aus den Augenwinkeln und klopfte ihm auf die Schulter, drückte so meinen Dank ihm gegenüber aus.
 

Roses POV
 

Nachdem ich ihn geküsst hatte, dankten ihm auch die anderen, Alice fiel ihm um den Hals küsste ihn ebenfalls, Jasper drückte seine Hand und mein Teddybär war augenscheinlich sprachlos, denn er stammelte seinen Dank und klopfte Edward dann kumpelhaft auf die Schulter.

Bella stand die ganze Zeit eng an Edward gedrückt da, hielt ihn fest und dieser Anblick trieb mir noch mehr die Tränen in die Augen. Emmett, der es sofort bemerkt, umarmte mich und flüsterte leise in mein Ohr: „Es ist gut... Wir haben so lange darauf gewartet... Jetzt ist es endlich vorbei, wir müssen nicht mehr fürchten, sie zu verlieren...“

Dann küsste er mich, hielt mich fest.

Ja, es war endlich vorbei... Ich wusste das, doch warum war es dann noch immer unbegreiflich für mich?
 

Alice' POV
 

Mein ganzer Körper zitterte, ich hielt mich an Bella und Jasper fest, während ich mit den anderen vor Freude weinte.

Jedem Einzelnen – wahrscheinlich auch mir – stand der Unglauben noch immer ins Gesicht geschrieben, es war einfach unfassbar, dass sie nun vorbei sein sollte, diese ganze Zeit voller Verlustängste, Bangen und Hoffen...

Es war ein Wunder geschehen, dieses Wunder stand nun hier mitten unter uns und war aus Fleisch und Blut, es atmete und zitterte und weinte wie wir alles und hielt Bella im Arm.

Niemand von uns hatte gedacht, dass Edward ein Wunder geschehen lassen würde, dass er Bella nicht nur ihr Leben versüßen, sondern es auch retten würde...

„Es ist ein Wunder...“, flüsterte ich und spürte die Blicke der anderen auf mir. „Ein Wunder, an das niemand mehr geglaubt hat...“
 

Jaspers POV
 

Als Alice etwas sagte, verstand ich sie erst nicht, weil ihre Stimme immer wieder brach, doch dann wurde sie wieder stärker und ich konnte sie verstehen, auch wenn sie noch so leise sprach.

„Ein Wunder, an das niemand mehr geglaubt hat...“, flüsterte sie.

Ich zog sie noch ein Stück näher an mich, beugte mich zu ihr herunter und küsste sie sanft. „Wunder geschehen immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet...“, bemerkte ich leise.

„Wie recht du da hast, Alter...“, murmelte mein bester Freund und blickte mir fest in die Augen.

„Es ist so unglaublich...“, vernahmen wir Bellas Stimme. „Ich danke dir so sehr, Ed... Ich liebe dich noch mehr als mein Leben...“

Ich musterte Edward, noch immer liefen ihm Tränen über sein Gesicht und er schien sich seiner Tränen nicht zu schämen, denn er machte keine Anstalten, sie wegzuwischen, vielmehr breitete sich nun ein Lächeln auf seinen Zügen aus.
 

Edwards POV
 

Ich lächelte, all diese Dankbekundungen rührten mich.

„Ich liebe dich so sehr, meine kleine, wunderschöne Isabella...das kannst du dir gar nicht vorstellen!“, verkündete ich und küsste sie so zärtlich, wie ich nur konnte. „Ich würde alles für dich tun...“

„Bella?“, fragte Emmett, bevor sie etwas erwidern konnte.

„Ja, Bruderherz?“, ihre Stimme war dünn, man konnte genau sehen, dass sie es immer noch nicht wirklich glaubte.

„Du musste deine Sachen packen, Doc Turner hat gemeint, dass die Konditionierung spätestens morgen gestartet werden soll...“

„Ja, okay... Rose, Alice? Helft ihr mir ein bisschen?“, meinte sie.

„Natürlich!“, die beiden beeilten sich sofort, ihr zu helfen und keine Viertelstunde – in der wir Männer nur herumstanden und schwiegen – später waren sie fertig.
 

Bellas POV
 

Ich fuhr mit Alice und Jasper bei Edward mit, während Emmett und Rose zusammen fuhren; wir machten uns auf den Weg ins Krankenhaus.

Edward saß hinten bei mir, Jasper steuerte seinen Wagen. Ich lag in Edwards Armen und noch immer liefen mir die Tränen ohne Unterlass über das Gesicht, versickerten schließlich in seinem Hemd und durchnässten es an manchen Stellen.

„Schhhhhht, Bella, alles wird gut...“, leise Stimmen von vorne begleiteten sein Gemurmel, doch ich konnte einfach nicht aufhören, war überglücklich, dass ich eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft, ein gemeinsames Leben mit ihm erhalten hatte.
 


 

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Und wie fandet ihr' s?

Würde mich über eure Meinungen freuen!!!^^

Wir nähern uns langsam, aber sicher dem Ende...

Ja, Tatsache, jetzt kommen noch Chap 13, 14, 15 und der Epilog, dann ist' s vorbei... Leider... Aber alles Schöne hat ja bekanntlich mal ein Ende...
 

Bis zum nächsten Mal!!!

Gglg

Eure Oki-chan

Kapitel 13

Huhu^^

Hier ist dann also das nächste Chap^^

Danke für die Kommentare^^
 

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!!
 

Kapitel 13
 

Wir trafen so gegen achtzehn Uhr dreißig im Krankenhaus ein, dort wurde ich sofort auf die Intensivstation gebracht und bekam ein steriles Zimmer, das ich – natürlich – schon von meinem früheren Aufenthalt kannte.

Zwei Krankenschwestern steckten mich in Krankenhausklamotten und desinfizierten einen Großteil meines Körpers.

Als ich durch eine Luftschleuse mein Zimmer betrat, waren sie alle da: Alice, Edward, Emmett, Jasper und Rosalie. Sie trugen sterile Krankenhauskleidung, Latexhandschuhe und einen Mundschutz; ich konnte es nicht so genau sehen, aber ich glaube, dass sie mich anlächelten.

Eine weitere Person betrat hinter mir den Raum, es war mein Onkologe Doktor Turner, der mir – wieder einmal – die Risiken einer sogenannten Konditionierung, der Vorbereitung eines Körpers auf eine Knochenmarktransplantation, erklären sollte.

„Guten Abend, meine Herrschaften!“, begrüßte er uns (er trug keinen Mundschutz). „Sie können den Mundschutz abnehmen, noch ist Ms Swan ja im vollen Besitz ihres Immunsystems.“

„N'Abend, Doc.“, Emmett lächelte wie auch die anderen.

„Okay, dann mal an die Arbeit...“, meinte mein Arzt. „Sie wissen, Ms Swan, dass – beginnen wir mit dem Harmlosesten – Ihnen die Haare während der Vorbereitung aufgrund der Chemotherapie ausfallen werden...“

„Ja.“, seufzte ich. „Fahren Sie fort, Doc.“

„Freilich.“, er lächelte mich an. „Des weiteren kann es durch die toxische Wirkung der Chemo zu Schäden an Herz, Lunge, Leber, Niere, Darm, Gehirn, Augen und Schleimhäute kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Flüssigkeiten in Ihrem Gewebe und sogar in Ihrer Lunge ansammeln können, wie auch, dass Sie sich Infektionen ob Ihres unterdrückten Immunsystems einfangen können. Weiterhin können „normale“ Beschwerden nach der Chemotherapie auftreten wie Fieber oder Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, etc.

Doch es kann auch nach der geglückten Transplantation passieren – selbst Monate danach –, dass Ihr Körper die fremden Stammzellen wieder abstößt, man spricht dann von der „Graft-Versus-Host-Disease“, also der „Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit“, die sich hauptsächlich gegen Haut, Darm und Leber richtet und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich verlaufen kann.

Wollen Sie es trotzdem machen?“

„Ich sage Ihnen, was ich Ihnen schon damals gesagt habe: Ich muss es tun, ich kann meinen Bruder und meine Familie doch nicht im Stich lassen!“, erwiderte ich ernst.

„Na, dann...leiten wir die Behandlung ein. Mr Swan, kommen Sie bitte mit raus, um den Papierkram durchzugehen.“, er wandte sich der Tür zu. „Vor uns allen liegen ein paar lange, sehr lange Tage...“
 

Am nächsten Tag, nach einer durchwachten Nacht, sollte ich nun endlich auf die Transplantation vorbereitet werden, die anderen hatten sich schon vor einer halben Stunde quasi von mir verabschiedet, denn bei der Konditionierung durften sie ja nicht bei mir sein. Ich war fast allein, nur Edward saß noch auf dem Bettrand neben mir und hielt meine Hand.

„Jetzt dauert es nicht mehr lange...“, murmelte ich.

Wir hielten den Blick des anderen fest, dann hob Edward meine in Latex steckende Hand an seine Lippen und küsste sie.

„Ich liebe dich, Isabella...“

„Ich weiß, Edward... Ich dich auch...“, erwiderte ich und beugte mich näher zu ihm hin, worauf er seine Lippen nun auf meine presste und mich mit aller Leidenschaft, die er in diesem Moment aufbringen konnte, küsste.

„Mr Cullen, Sie müssen jetzt auch gehen.“, bemerkte eine junge Schwester.

Edward löste sich widerwillig von mir und hielt, rückwärts gehend, solange meine Hand fest, wie es ging. Doch nach ein paar Metern glitt sie aus seiner Hand und er verschwand durch die Tür zu den anderen, die hinter der einfach dunkel getönten Scheibe standen und wahrscheinlich miteinander redeten. Ich hob kurz die Hand und lächelte, dann kam mein Arzt, um die Vorbereitung zur Transplantation zu beginnen.

„Wir starten jetzt die Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie. Sind Sie bereit, Bella?“

„Ja, Doc.“

„Na, dann.“, meinte er und spritzte mir über eine Infusion das erste Zellgift.
 

Die nächsten Tage waren einfach die Hölle, schon nach drei Tagen Chemo- und Strahlentherapie fielen mir die Haare aus, mir war elend, mir war schlecht, ich hatte Fieber.

Und die Immunsuppressiva ließen mich anfällig – noch anfälliger als sonst – für Infektionen werden.

Edward, mein Bruder und meine Freunde konnte ich nur durch eine Plexiglasscheibe sehen, sie durften nicht mehr zu mir herein, weil sie mich sonst mit irgendetwas anstecken könnten und ein einfacher Schnupfen könnte mich im Moment schon umbringen.

Heute war der fünfte Tag der Vorbereitung; Doc Turner meinte, dass ich nur sechs Tage brauchen würde und daran klammerte ich mich, weil es mir so schlecht wie schon lange nicht mehr ging.

Ich stand an der Scheibe, blickte zu Edward hoch, der so müde aussah, als hätte er seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen. Zwischen unseren Händen war nur das Plexiglas und immer wieder formte er mit seinen Lippen: „Ich liebe dich, Bella...“

Immer wieder kamen mir die Tränen, noch immer war es wie in einem Traum:

Ich liebte diesen Mann mir gegenüber so sehr, ich wollte ihn berühren, ihn küssen, sein Haar noch unordentlicher machen, als es ohnehin schon war, ich wollte mich an ihn schmiegen, seine Wärme, seine Atem spüren, aber das sollte mir für eine lange Zeit nicht möglich sein.

„Nicht weinen, kleine Isabella...“, formten seine Lippen wie schon so oft in letzter Zeit.

„Ich kann nicht anders...“, mein Atem ließ die Scheibe beschlagen. „Ich liebe dich auch...“
 

Edwards POV
 

Verdammt! Wieder weinte sie! Wie gern würde ich sie in meine Arme schließen und ganz festhalten.

„Schon wieder hier, Alter? Oder noch?“, ertönte Emmetts Stimme hinter mir.

„Egal, was du willst.“, antwortete ich, ließ Bella aber nicht aus den Augen.

Sie schien zu leiden; ich spürte einen neuerlichen Stich in der Brust, als sie weiter weinte, anscheinend nicht anders konnte.

„Du solltest auch mal wieder ein bisschen schlafen, Ed.“, er legte mir eine Hand auf die Schulter und die andere an die Scheibe. „Hallo, Prinzesschen, vielleicht solltest du auch nen paar Stunden schlafen?“

Sie schien ihn verstanden zu haben, denn sie schüttelte schwach den Kopf, noch immer liefen ihr die Tränen unaufhaltsam über ihre blassen Wangen.

„Hat sie damals auch...?“, ich verstummte.

„So viel geweint, willst du wissen?“, Emmett war mir einen kurzen Blick zu. „Ja...es muss wohl sehr zermürbend sein und auch schmerzhaft... Nein, Kleines, du hast es doch bald geschafft!“
 

Bellas POV
 

Jetzt war auch noch mein Bruder da, auch er schien nicht viel geschlafen zu haben.

Was war denn auf einmal los? Warum liefen alle mit Mörderaugenringen herum? Warum konnten sie alle nicht schlafen?

Edwards grüne Augen schienen fast schwarz, sein Haar war total unordentlich; Emmett rieb sich über seine Augen, ihr Braun war matt, der Glanz fehlte, sie waren klein vor Müdigkeit und sein braunes Haar war kürzer als noch vor ein paar Tagen, es stand in alle möglichen Richtungen ab; die beiden sahen einfach schlimm aus...

„Es tut weh...“, hauchte ich wieder gegen die Scheibe.

Emmetts Blick wurde weicher, in seinen Augen blitzte Verstehen auf. „Ich weiß.“, meinte er so laut, dass ich ihn auf der anderen Seite genau verstehen konnte. „Ich soll dich von Al, Jazz und Rosie grüßen.“

Ich hauchte gegen die Scheibe und schreib spiegelverkehrt: „Lgz!“, worauf er nickte und mir einen Kuss zuhauchte, unser Abschiedsritual von damals, ich lächelte und winkte ihm.

„Bella?“

Ich zog die Augenbrauen zum Zeichen, dass ich zuhörte zusammen.

„Ich werde dir deinen Liebsten mal etwas entführen, er muss schlafen – übrigens genau wie du!“, entgegnete Em mit einer Autorität, die Edward zusammenzucken ließ.

Mir war klar, dass ich keine Wahl hatte, also nickte ich zögernd, zog meine Hand von der Scheibe und ging zu meinem Bett, legte mich hinein und beobachtete, wie Emmett Edward wieder die Hand auf die Schulter legte und ihn aus dem Raum delegierte, wobei mein Schatz überhaupt nicht glücklich darüber aussah, dass er mich allein lassen musste, aber auch er musste sich wohl oder übel Emmett fügen, denn mein Bruder war garantiert ein paar Ecken stärker als er.

Ich lag im Bett und starrte an die Decke, ich war hundemüde und doch wollte sich der ersehnte, erlösende Schlaf nicht einstellen, stattdessen träumte ich mit offenen Augen...
 

...und irgendwann musste ich wohl doch eingeschlafen sein, denn eine in weiß gekleidete Schwester mit Schutzhaube, Handschuhen und Mundschutz weckte mich, als es Abendessen gab.

„Ihre Familie ist da, Bella.“, um ihre Augenwinkel entstanden Lachfalten, als sie mir dies mitteilte.

Sofort wanderte mein Blick zur Seite: Dort standen sie, alle außer Edward.

„Wo...?“

„Mr Cullen ist im Moment im OP, ihm wird das Knochenmark für Ihre morgige Transplantation entnommen, wenn Sie das wissen wollten.“, meinte die Schwester gutmütig.

„Ja, danke.“, murmelte ich. „Wann bekomme ich den Katheder gelegt?“

„Doc Turner wird die Behandlung kurz nach Mitternacht starten.“

„Danke.“, erwiderte ich.

„Nichts zu danken, Bella.“, wehrte sie lachend ab.
 

Meine Familie war da und das beruhigte mich, ließ mich, nachdem ich etwas von dem leichten Abendessen herunter gewürgt hatte, wieder eingeschlafen. Kurz vor Mitternacht wurde ich dann wieder geweckt.

Erst war ich verwundert, dass auch Emmett in meinem hellerleuchteten Zimmer war, aber dann verstand ich: Sie wollten nur verhindern, dass ich beim Legen des zentralvenösen Katheders panisch reagierte so wie damals und außerdem wollte Emmett sich ja auch auf die Onkologie, also die Krebs- und Tumorkunde spezialisieren.

Emmett hielt also meine Hand, als mir in meinen rechten Handrücken eine Nadel geschoben wurde, durch die man mir hinterher auch Bluttransfusionen geben würde.

„Alles wird gut, Bells.“, seine Augen wurden schmaler, als er hinter seinem Mundschutz lächelte.

„Ich weiß, Em...ich weiß...“

In dem Moment ging die Tür auf und Doktor Turner betrat den Raum.

„Ah! Sie sind wach! Gut, dann können wir ja gleich anfangen.“, verkündete er.

Ich schloss die Augen und schluckte: Ich konnte immer noch kein Blut sehen...
 

Edwards POV
 

Als ich aus der Narkose erwachte, war ich umringt von meinen Freunden, die mich ganz in Weiß gekleidet freudig begrüßten.

„Endlich bist du wach!“, kreischte Alice hinter ihrem Mundschutz. „Jasper, geh Mr und Mrs Cullen holen! Los!“

„Ich mach ja schon!“, damit verschwand Jasper aus dem Raum.

„Was ist passiert?“, fragte ich etwas verwirrt. „Warum tragt ihr alle noch diese Klamotten?“

Doch bevor mir jemand antworten konnte, flog die Tür auf und im nächsten Moment hatte ich Esme im Arm.

„Mein Junge! Wir hatten solche Angst um dich!“, schluchzte sie.

Carlisle fing meinen fragenden Blick auf und meinte: „Du hast eine leichte Narkotika-Unverträglichkeit gezeigt, nichts wirklich Lebensbedrohliches, aber wir haben uns natürlcih trotzdem Sorgen gemacht.“

„Mach das nicht noch einmal, Alter!“, entgegnete Emmett.

„Und warum tragt ihr alle diese...diese komischen Klamotten?“

„Du liest auf der Intensiv, zur Beobachtung, weil Spätfolgen auftreten können.“, erklärte mein Dad.

„Aha... Na toll...“

„Da kannst du laut sagen!“, stimmte Jasper mir zu.

Danach wurde es ruhiger, Alice erzählte mir ruhig – Oh, was für ein Wunder! –, dass es Bella den Umständen entsprechend ging, sie hatte das Knochenmark intravenös bekommen und hing im Moment an einer Bluttransfusion.

Irgendwann fragte ich nach meinem Block und einem Stift, was mir sofort gereicht wurde, ich klappte den Block auf, setzte den Stift an und überlegte, was ich denn schreiben könnte.

Mein Zimmer lag Bellas gegenüber und ich konnte in ihres sehen, wie sie auch in meines, aber sie lag auf dem Bett, den Blick strikt von der Blutkonserve abgewandt, weil sie Angst hatte, ohnmächtig zu werden, und hörte mit geschlossenen Augen Musik, sie hatte Kopfhörer in den Ohren stecken. Während ich sie so beobachtete, hatte ich plötzlich einen Einfall für ein Gedicht und ich schrieb so lange, bis es fertig vor mir auf dem Blatt prangte:
 

Für sie

Für sie hielte ich die Zeit an,

Belegte die Welt mit einem Bann.

Für sie würde ich alles geben,

Alles, wirklich alles, sogar mein Leben!

Wenn es ihr nur nützen würde,

Überwände ich die größte Hürde.

Für sie würde ich nie mehr lieben,

Würde alle Gefühle von mir schieben.

Solltest du, Gott, das von mir verlangen,

Ich würd es für sie tun,

Müsste ich nur nie wieder um sie bangen,

Könnte ohne Sorg' sie leben nun.

Gott, wenn dies dein Begehr wäre,

Damit sie glücklich werden kann,

Würd ich's tun, es wär mir eine Ehre!

Ich steh zu meinem Wort, steh meinen Mann...

Denn für sie gäbe ich mein Leben

Ihr Glück, das ist es, wonach ich strebe...
 

„Oh, Mann! Was für nen Schmalz!“, lachte Emmett laut, worauf er sofort einen von Rose drüber bekam.

„Das ist kein Schmalz, das ist romantisch!“, fauchte sie und sagte dann um einiges freundlicher zu mir: „Das ist voll toll! Hör einfach nicht auf Em, der ist nur neidisch.“

„Ach, ist schon okay, Rose.“, lächelte ich.

Meine Mutter beugte sich zu mir herunter und flüsterte in mein Ohr: „Geht das immer so?“

Ich drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und erwiderte grinsend: „Sonst ist es noch schlimmer!“

„Ach so.“, nun lächelte auch Esme. „Sie haben Ihren Freund gut unter Kontrolle, Rosalie.“

„Danke, Esme.“, Rosalie zwinkerte ihr zu. „Sie haben Ihre Männer aber auch super unter Kontrolle.“

„Haha!“, machten Emmett, Carlisle und ich gleichzeitig.

Und dann traf ich zum ersten Mal wieder Bellas Blick, sie lächelte und ich erwiderte ihr sanftes Lächeln.
 


 

***********************
 

So, das war' s für heute auch schon wieder^^

Wie hat euch das Gedicht gefallen? Übrigens selbst geschrieben^^

Hoffe natürlich, dass euch der Rest auch gefallen hat und freue mich über eure Meinungen!!!

Der Countdown läuft^^ Noch zwei Chaps und der Epilog...
 

Also, bis dann!!

gglg

Eure Oki-chan

Kapitel 14

Nach laaaaaaaaaaaaaaaaangeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer Abstinenz gibt es hier mal wieder ein Chap von "Die Mitte der Welt"!

Tut mir wirklich leid, dass ich in letzter Zeit überhaupt nicht mehr weiter geschrieben hab... Aber erst keine Zeit, dann keinen Bock... DOCH! Ich gelobe, mich zu bessern!!!
 

Und jetzt viel Spaß beim Lesen, meine Lieben!!!^^
 

Achtung: Zeitsprung!!!! Fünf Monate sind seit dem letzten Kapitel vergangen!!!^^
 

Kapitel 14
 

„Wie geht es uns denn heute, Ms Swan?“

„Ziemlich gut, Doc. Hab heute das erste Mal seit Monaten wieder durchgeschlafen.“, erwiderte ich lächelnd.

„Das nenn ich doch mal gut!“, er grinste. „Sie dürfen auch bald nach Hause, was für sie junge Leute ja nach fünfmonatiger „Einkerkerung“ richtig gute Neuigkeiten sind, nicht wahr?“

„Da können Sie aber einen drauf lassen, Doc Turner!“, verkündete ich.

„Na, dann will ich Sie nun noch einmal abhorchen und auch noch etwas Blut abnehmen, wenn sie gute Werte haben, können Sie in ungefähr zwei bis drei Wochen nach Hause. Wie finden Sie das, Ms Swan?“

„Einfach großartig!“

„Das hör ich gern.“, bemerkte mein Arzt. „Dann machen Sie sich bitte mal obenherum frei.“

Ich kam seiner Bitte sofort nach und schlüpfte aus meinem T-shirt.

„Bitte tief ein- und ausatmen, Ms Swan; das kennen Sie ja schon.“

Ich zuckte zusammen, als ich das kalte Metall des Stethoskops auf meiner Haut spürte, riss mich aber zusammen und atmete, wie geheißen, ein paar Mal tief ein und aus. Turner fuhr mit dem sich langsam erwärmenden Metall über die Haut meines Nackens und dann wieder tiefer, horchte meine Bronchien und beide Lungenflügel ab.

„Oh, das hört sich gut an, Sie scheinen, sich schnell zu erholen. Gut, sehr gut.“, murmelte er.

„Anders als das letzte Mal.“, erinnerte ich ihn.

„Erinnern Sie mich nicht daran, das war damals ein Disaster, Ms Swan.“, er schüttelte entgeistert den Kopf. „Das letzte Mal hatten Sie nach der Transplantation aber auch wirklich alles, außer einer Unverträglichkeitsreaktion, was ein Glück war. Gut, dass Sie diesmal nur leichtes Fieber und Übelkeitsanfälle hatten.“

„Stimmt.“

„Also, kommt Mr Cullen denn heute noch vorbei?“

„Sie sind ziemlich neugierig, Doc!“, lachte ich, meinte dann aber gut gelaunt: „Ja, Edward kommt gleich noch vorbei; er meinte, dass er es nicht länger aushält.“

„Er war ja auch seit letztem Samstag nicht mehr da und heute haben wir Freitag.“, säuselte er. „Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag und viel Spaß heute Nachmittag, Ms Swan.“

„Danke, Ihnen auch, Doc Turner.“, erwiderte ich und damit ging er, ich kleidet mich wieder an.
 

Als Edward kam, war es früher Nachmittag; ich hörte gerade Musik, nahm aber die Kopfhörer schnell raus uns setzte mich auf den Rand des Bettes, während er sich die Hände desinfizierte, in Handschuhe schlüpfte und sich einen Mundschutz umband.

„Hallo, mein Schatz.“, begrüßte Edward mich und kam freudestrahlend auf mich zu.

„Hi.“, ich erwiderte sein Lächeln und nahm ihn in den Arm.

Wie jedes Mal drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und als er sich neben mich aufs Bett setzte, zierte ein dunkler Schatten sein Gesicht.

„Was ist?“, fragte ich. „Sind deine Zwischenprüfungen nicht gut verlaufen?“

„Doch, doch...“

„Was ist dann?“, hakte ich nach.

„Ach Mann!“, zischte er. „Weißt du, wie gern ich dich mal wieder küssen würde? Ich mein, so richtig mit Zunge, Spucke und all den Sachen...nicht so Pipifax-Küsse auf Wange oder Stirn!“

„Nen bisschen musste du dich noch gedulden.“, hauchte ich in seine Halsbeuge, nachdem ich wieder näher an ihn heran gerückt war und meine Arme um ihn geschlungen hatte. „In zwei, drei Wochen werd ich vorläufig entlassen und dann sind es nur noch ein paar Monate...“

„Das dauert mir aber zu lange...“, quengelte Edward. „Ich will dich jetzt küssen, nicht erst in nem halben Jahr...“

„Och du Armer!“, lachte ich laut, drückte ihn nach hinten – es war erstaunlich, dass er das mit sich machen ließ – und setzte mich rittlings auf seinen Bauch. „Na, quengelst du jetzt immer noch?“

„Rutsch noch nen Stück tiefer und du spürst noch was Härteres als mein Sixpack.“, Edward grinste anzüglich.

„Das hättest du wohl gern, was?!?“, ich drückte nun auch seine Hände über seinem Kopf zusammen und hielt ihn fest.

„Joa, schon...“, neckte er mich.

„Du...!“, ich beugte mich zu ihm runter und verpasste ihm dann in Sekundenschnelle einen Knutschfleck.

„Toll...“, er riss sich los und zog mich, indem er seine Hände auf meinem Rücken platzierte, auf seine Brust, hielt mich dort in eisernem Griff gefangen und flüsterte in mein Ohr: „Wenn deine Familie das sieht, wird sie denken, ich hätte eine Affäre, denn das darfst du offiziell ja nicht...“

„Ganz egal!“, erwiderte ich kichernd, bekam meine Hände frei und vergrub sie auch sogleich in seinem Haar. „Ich liebe, liebe, liebe dich, Eddy!“

„Du hast heut ziemlich gute Laune.“, stellte er fest.

„Aha. Und woran erkennst du das?“

„Du flötest hier vor dich rum, zerstörst meine Frisur und sitzt auf mir! Was gibt es Schöneres?“

„Frisur? Ich hab keine Frisur gesehen...“

„Na warte!“, er schob mich von sich runter und zog mich dann wieder an sich, küsste immer wieder mein Haar und legte dann seine Arme um meine Taille. „Ich liebe dich auch, Bella...meine Schöne...“

So verbrachten wir den Nachmittag: Ich lag in seinen Armen, malte träge Muster auf seine von einem T-shirt bedeckte Brust und er fuhr immer wieder durch mein mein Haar, das schon wieder ziemlich lang war, wickelte einzelne Strähnen meines kurzen Haars um seine Finger und drückte ab und zu seine Lippen auf meine Stirn oder meinen Scheitel.

„Waren die Prüfungen schwer?“, durchbrach ich die angenehme Stille.

„Nein, nicht wirklich, ich hab an dich gedacht und dann war alles ganz leicht..“, seine Brust vibrierte angenehm unter meiner Berührung und ließ mich die Augen schließen.

„Das ist schön...“, murmelte ich.

„Möchtest du schlafen? Ich bleib auch hier...“

„Nen bisschen schlafen wär nicht schlecht...“, entgegnete ich leise und spürte, wie er ein Stück tiefer rutschte, damit ich wieder in seiner Halsbeuge lag.

„Dann schlaf schön! Ich passe auf dich auf...“, hauchte Edward und schien selbst schon fast zu schlafen.

Ich gähnte an seinem Hals, sah durch einen Spalt zwischen meinen Lidern, wie eine Gänsehaut über seine Haut lief und grinste leicht. Das regelmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs lullte mich schnell ein und ich musste wohl in kürzester Zeit eingeschlafen sein, denn das letzte, was ich ganz entfernt spürte, war, dass Edward mir sanft über meinen brünetten Haarschopf strich.
 

„Sieh sich einer diese Turteltäubchen an...“, mit diesem Satz wurde ich aus dem Schlaf gerissen.

„Psssst, Emmett! Du weckst sie noch auf!“, raunte eine weibliche Stimme.

„Sorry, Rosie...“

„Zu spät...“, nuschelte Edward neben mir. „Wir sind schon wach.“

„Emmett ist einfach zu laut.“, bemerkte ich verschlafen und setzte mich vorsichtig auf.

Edward blieb liegen, er schmiegte sich an meine Seite und schloss wieder die Augen, Sekunden später schien er wieder zu schlafen.

„Er hatte in den letzten Tagen ziemlich viel Stress.“, meinte Rose, setzte sich auf die andere Seite des Bettes und umarmte mich zur Begrüßung. „Wie geht’s dir, Schätzchen?“

„Ganz gut.“, erwiderte ich leise, während mein Bruder mir einen, durch den Mundschutz gedämpften Kuss auf die Wange drückte. „Doc Turner hat heut Morgen bei der Visite gesagt, ich könnte in zwei bis drei Wochen entlassen werden.“

„Wirklich?“, fragte Rose begeistert. „Wie toll!“

„Wird auch Zeit.“, verkündete Emmett.

„Bis mein Immunsystem wieder komplett hergestellt ist, kann es bis zu einem Jahr dauern.“, erinnerte ich ihn.

„Mmpf...“, machte er. „Was sagt unser Kleiner hier dazu? Immerhin darf er dich nicht ohne Handschuhe anfassen, geschweige denn dich küssen.“

„Er ist ein bisschen geladen deswegen.“, gab ich schmunzelnd zu.

„Geladen?“, stichelte Emmett. „So in sexuell...“

„Emmett!“, Rose stieß ihm einen Ellenbogen in die Seite. „So was fragt man nicht! Und ganz besonders nicht seine kleine Schwester! Das kannst du mit Edward selbst ausdiskutieren...“

„Och Menno....“, maulte er.

„Emmett? Kannst du bitte ne neue Flasche Wasser für Bella holen?“, schnurrte sie versöhnlich.

„Ja, wenn' s sein muss...“, und damit verschwand er.

„Dein Bruder ist in letzter Zeit selbst etwas geladen...“

„Wie? Keinen Sex für mein Brüderchen?“, lachte ich leise.

„Du hast es erfasst!“, kicherte Rosalie nun.

Edward neben mir atmete tief und geräuschvoll aus. „So was will ich gar nicht hören...“, murmelte er und kuschelte sich noch näher an mich heran.

„Du musst ja auch nicht zuhören, meine kleine Schlafmütze.“

„Da hat dein Mädel recht.“, sagte sie.

„Pfff! Ihr solltet da gar nicht drüber reden...“, Edward gähnte.

Rosalie und ich sahen uns an, schüttelten belustigt die Köpfe und lächelten breit. Ich fuhr Edward wieder mit einer Hand durch sein Haar.

„Das machst du wohl gern, was?“, schmunzelte er verschlafen.

„Das machen alle Frauen gern.“, belehrte Rose ihn .

„Aha...“, machte Edward und setzte sich nun – endlich – ein bisschen auf.

„Hier ist die Flasche Wasser für Belle...“, mein Bruder betrat wieder mein Zimmer.

„Komm, Emmett, wir gehen jetzt.“

„Hä? Warum denn, Rosalie? Wir sind doch noch gar nicht lange hier...“, meinte Emmett verwirrt.

„Wir gehen, Emmett!“, befahl sie scharf.

„Ja, ist ja schon okay...“, entgegnete er. „Ciao, ihr beiden, gute Nacht.“

„Nacht!“, riefen wir ihnen nach.

Als die beiden weg waren, kuschelte ich mich wieder an Edward und ließ meine Hand unter sein T-shirt gleiten, legte sie auf seine warme Haut.

Im selben Moment spannte er seine Bauchmuskeln an. „Ist das nicht gegen die Spielregeln?“, krächzte er.

„Keine Ahnung.“, gab ich zu und schob meine Hand noch ein bisschen höher.

Edward entspannte sich wieder ein bisschen und doch legte er von außen seine Hand auf meine, nagelte sie so auf der Stelle fest.

„Das ist definitiv gegen die Regeln...“, er schloss die Augen und strich mit den Fingern seiner freien Hand über meine Hüfte.

„Na dann müssen wir aufhören.“, murmelte ich.

„Das hättest du wohl gern! Wenn wir nicht im Krankenhaus wären, dann würde ich...“

„Was würdest du machen?“

„Das kann ich dir nicht sagen.“

„Und warum nicht?“

„Bist noch keine achtzehn.“, gab er zurück.

„Nicht jugendfrei?“, fragte ich.

„Jepp...“

„Schweinchen!“, lachte ich leise.

„Kann nichts dafür... Ich denk halt grad nicht mit meinem Gehirn...“, witzelte Edward.

„Männer!“, ich zog meine Hand wieder unter seinem T-shirt hervor und verschränkte meine Finger mit seinen, die immer noch auf seiner Brust ruhten.

„Schuldig...“, flüsterte er neckend.

„Du spinnst, Edward Anthony Masen Cullen!“, hauchte ich und schloss nun auch meine Augen.

„Du kennst meinen ganzen Namen?“

„Esme hat mir nen bisschen über dich erzählt.“

„Okay, na dann ist ja alles klar!“

„Alles klar?“

„Mum erzählt viel, wenn der Tag lang ist.“, erwiderte Edward.

„So redet man nicht von seiner Mutter!“, tadelte ich ihn leise.
 


 

Drei Wochen später...
 

„Mann, ist die Sonne hell!“, lachte ich gedämpft durch den Mundschutz.

„Bella!“

„Was denn, Edward?“

„Nicht so schnell, hat der Arzt gesagt.“, entgegnete er.

Ich drehte mich zu ihm um, sah, dass er lächelte und fasste nach seiner Hand. „Es ist so toll, mal wieder rauszukommen!“

„Du musst dich schonen.“

„Edward! Ich war dabei, als Doc Turner mich entlassen hat!“

„Ja, ja. Lass uns jetzt einfach zum Wagen gehen.“

„Als wir noch ungefähr von seinem Auto entfernt waren, blieb ich abrupt stehen.

„Was ist denn, mein Engel?“, fragte er erstaunt.

„Sind wir hier, genau hier richtig?“

„Ja, und was ist jetzt?“

„Du! Hast! Ein! Neues! Auto!“

„Ja, hübsch, nicht wahr?“

„Wie konntest du dir ein neues Auto leisten, ohne deine Eltern anzupumpen?“

„Öhm...hab ich das nicht erzählt?“, bemerkte er. „Ich hab mein erstes Buch veröffentlicht und es hat sich sehr gut verkauft...“

„Sehr gut verkauft? Was muss ich mir da drunter vorstellen?“, ich stotterte – wie peinlich!

„Platz zwei...laut New York Times...“, antwortete Edward.

„Und warum erzählt mir das keiner?“, zischte ich. „Ich hab die letzten Monate ja hinterm Mond gelebt!!!“

„Na ja, hinterm Mond nicht gerade!“, lachte er. „Wär sonst nen bisschen teuer geworden, dich mehrmals pro Woche zu besuchen...“

„Ha ha!“, machte ich. „Wie witzig!“

„Ach, komm schon , Bella.“, erlegte mir einen Arm um die Schulter und führte mich zu seinem – brandneuen – Auto, half mir beim Einsteigen und packte dann meinen Koffer in den Kofferraum.

„Ach, Edward?“, meinte ich, nachdem Edward auch eingestiegen war.

„Ja?“, fragte er und ließ den Motor an.

„Doc Turner hat noch was gesagt...“

„Aha. Was denn?“, er blickte in den Rückspiegel, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr vom Parkplatz.

„Die nächsten paar Monate keinen Sex.“

Ich beobachtete seine Reaktion darauf: Er zog die Augenbrauen stark zusammen, biss sich kurz auf die Unterlippe und konzentrierte sich dann stärker als sonst aufs Fahren.

„Aha...“

„Was hast du denn?“, säuselte ich.

Edward warf mir einen kurzen Blick zu. „Nichts, gar nichts...“

Na klar! Das konnte er seiner Oma erzählen! Innerlich lachte ich mich kaputt, doch nach außen tat ich so, als wäre ich in Gedanken versunken.
 

****************************
 

So, das ist jetzt das vorletzte Chap gewesen, danach kommt jetzt noch das letzte und dann ein Epilog...

Aber erst einmal: Wie hat' s euch denn gefallen?

Wie fandet ihr Edwards Reaktion?

Würde mich über eure Meinungen freuen!!!

Und wer weiß, vielleicht lass ich mich ja auch dazu überreden, EVENTUELL eine Fortsetzung zu schreiben... Wer weiß^^
 

Also, ran an die Tasten und losgelegt!!!

Ggglg

Eure Oki-chan

Kapitel 15

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog

Sooo....

Nach verdammt langer Zeit melde ich mich hier auch mal mit dem allerletzten Chap zu "Die Mitte der Welt" zurück - ja, richtig gehört: Das hier ist der Schluss^^

Ein Dankeschön geht an alle meine LeserInnern und diejenigen unter euch, die auch kommentiert haben^^

All diejenigen, die mir Kommis geschrieben haben und noch werden, sollen sich fest gedrückt fühlen! Die Story hat mir Spaß gemacht und auch wenn es hier etwas länger gedauert hat, hoffe ich, dass es euch genauso viel Spaß gemacht hat, diese Story zu lesen, obwohl sie streckenweise vielleicht ein wenig traurig war^^
 

Jetzt noch viel Spaß beim Lesen des Endes!!!!
 

Epilog
 

Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass ich überleben und die Hochzeit meines Bruders erleben würde, hätte ich denjenigen wohl für verrückt erklärt, aber im letzten Jahr war so viel Unglaubliches passiert!

Und das hatte ich wirklich einem am meisten zu verdanken: Edward!

Dieser junge Mann hatte mein Leben auf den Kopf gestellt, ich hatte mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Vorher hatte ich geglaubt, dass Liebe auf den ersten Blick nur was für Märchen sei, doch er hatte mir gezeigt, dass dem nicht so war.

Er blieb bei mir, als ich ihm von meiner Krankheit erzählte und rettete mich in so vielerlei Hinsicht: Er gab mir den Glauben an die wahre und bedingungslose Liebe zurück, den mir mein Ex genommen hatte, ließ mich wieder hoffen und spendete mir sogar sein Knochenmark.

Ich hatte schon da längst beschlossen, ihn nie wieder gehen zu lassen. – Und das nach nur ein paar Wochen!
 

Mein Blick ruhte auf meinem Lebensretter, der sich auf meinem Bett breit gemacht hatte. Er wandte mir sein Gesicht zu, hatte dieses unglaubliche, wunderschöne, sexy schiefe Lächeln auf den Lippen liegen und seine grünen Augen blitzten mich an.

„Ich liebe dich, Bella.“

„Das will ich doch auch mal schwer hoffen!“, neckte ich ihn,beugte mich über ihn und berührte seine Nasenspitze ganz sanft mit den Lippen.

„Wie liebevoll du wieder bist, Schatz!“, meinte Edward und zog mich an sich, ein Glitzern trat in seine Augen, das mir sehr gut bekannt war und ich hoffte nicht, dass er es tun würde.

„Nein, das tust du nicht....!“

„Wetten doch?“, lachte er und hielt mich noch fester.

„Edward! Nein!“

Und wie er es tat! Er kitzelte mich mit der einen Hand durch, während er mich mit der anderen auf die Matratze drückte, und hörte nicht auf, bis ich kaum noch Luft bekam.

„Verdammt!...Edward...haha...lass...haha...das!“, japste ich und wand mich unter ihm.

„Sag es!“, hauchte er, über mir kniend, in mein Ohr.

„Ich lie...liebe dich!“

„Geht doch!“, er grinste und küsste mich dann zärtlich. „Du bist die Mitte meiner Welt,“, unwissentlich benutzte er die Worte, die ich schon gegenüber von Alice verwendet hatte, „mein Ein und Alles... Lass uns für immer zusammen bleiben, Bella...“

„Oh! Mein! Gott! Edward!“, keuchte ich überrascht. „War...war das etwa ein...ein Heiratsantrag?“

„Vielleicht!“, neckte er mich.

Oh! Mein! Gott! War das sein Erst? Wollte er mich wirklich zur Frau?

„Und? Was sagst du?“, fragte er sanft, strich mir einen Haarsträhne hinters Ohr.

Ich holte tief Luft.
 

~ Ende ~
 

**************************
 

Das war' s!!!! Bin ich fies, oder was??^^

*hihi*

War zwar nen bisschen kurz, aber das war das Ende...

Es gibt eine Fortsetzung, die ich auch vielleicht hier poste... Mal schauen... ;)
 

Bis demnächst mal^^

gglg

eure Oki-chan



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Von:  jennalynn
2011-07-12T23:46:26+00:00 13.07.2011 01:46
Wow super Kapitel. Aber ich frag mich eins. Bella geht ja nun fest davon aus, dass sie keine Kinder bekommen kann. WARUM VERHÜTEN SIE?
Von:  jennalynn
2011-07-12T23:07:31+00:00 13.07.2011 01:07
Oh armer Edward, da wird er seine Hormone wohl noch eine Weile zurück halten müssen *lach* Super Kapitel
Von:  jennalynn
2011-07-12T22:54:02+00:00 13.07.2011 00:54
Nun wird endlich wieder alles gut hoffe ich aber bestimmt es muss einfach
Von:  jennalynn
2011-07-12T22:40:34+00:00 13.07.2011 00:40
Und wieder hast du mich zum weinen gebracht. Ich find es übrigens sehr schön, das du auch immer aus der Sicht der anderen schreibst. LG
Von:  jennalynn
2011-07-12T22:23:54+00:00 13.07.2011 00:23
Emmett ist einfach der Hammer. Ich mag ihn sehr egal als was Mensch oder Vampir. Er hat immer den richtigen Spruch auf Lager.
Von:  jennalynn
2011-07-12T22:09:07+00:00 13.07.2011 00:09
Ich bin mir sicher. Edward ist ein passender Spender. Ja großartig
Von:  jennalynn
2011-07-12T21:55:34+00:00 12.07.2011 23:55
Toll einfach nur toll
Von:  jennalynn
2011-07-12T21:42:55+00:00 12.07.2011 23:42
Wow dein FF zerreißt mir das Herz. Es ist so traurig und doch so fastzienierend, dass man nicht aufhören kann zu lesen. Großes LOB
Von:  jennalynn
2011-07-12T21:13:32+00:00 12.07.2011 23:13
*heul* das ist so grausam. Aber ich hab da so ein gutes Gefühl, dass Edward der passende Spender ist.
Von:  jennalynn
2011-07-12T20:58:14+00:00 12.07.2011 22:58
Klasse Kapitel. Wirklich traurig, die Tatsache mit dem nahen Tod, aber du lässt sie doch überleben ODER? BITTE BITTE


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