Zum Inhalt der Seite

Penwood

~Redemption~ Kapi 30!!! ENDLICH KOMPLETT
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter 1: Penwood

Wir schreiben das Jahr 2035.. ein weiteres Jahr im erbitterten, kalten Krieg zwischen Vampiren und Menschen, ohne erkennbaren Sieger.

England hat sich mittlerweile von den enormen Verlusten des Milleniumkrieges erholt, jedoch zu einem Preis, der sich nicht bezahlen lässt... Integral Hellsing stirbt im Alter von 58 Jahren an Lungenkrebs. Das jahrzehntelange Zigarrenrauchen hatte der robusten Dame innerlich immer weiter zugesetzt, und obwohl ihr geliebter Alucard zu ihr zurückkehrte, konnte das ihren Zustand nicht verbessern.

Am Sterbebett gaben sich die beiden das Jawort, nach ihrem Tod verschwand Alucard spurlos.

Ohne einen Erben zerfiel die Hellsing Organization, ihre ehemaligen Soldaten jedoch vereinten sich hinter einer neugegründeten Truppe von Gottestreuen Vampirjägern.. angeführt von Integra`s jahrelangem Zögling Penwood Jr.

Natürlich konnten sie nicht den gleichen Status wie Hellsing erreichen, doch England musste in jedem Fall vor den Vampiren geschützt werden, und das war nun Penwoods Aufgabe.

Alucard war weiterhin seinen eigenen Weg gegangen, doch Seras, seine mittlerweile gereifte Schülerin, stand nun unter Penwood`s Kommando und führte die Einsatztruppen mit ihrer Willensstärke an.

Doch das Übel, was unter Integral begraben sein sollte, war noch nicht am Ende seiner Kräfte, und so bahnte sich nur ein neuer Konflikt mit den Untoten an.
 

Für einen Moment schien Seras ein Licht zu sehen, doch dann erlosch es von innen herraus. Schwärze breitete sich auf ihrem Augenlicht aus, und die Umgebung verschwomm in unerkennbare, düstere Farben die keinen Sinn mehr ergaben.

Seras wollte etwas sagen, doch ihr Mund gab kein Geräusch von sich. Stattdessen hallte ihre Frage im Kopf wieder..

„Wo bin ich...? Es ist so dunkel.. was...“

Ein scharfes Sirren durchschnitt die Luft, etwas kam auf Seras zu.. und riss quer durch ihren Körper hindurch.

Seras schrie in Gedanken auf, als sie fühlte wie die Hälfte ihres Körpers leblos von ihr abfiel.

„ARG! Was passiert hier?!“

Leise konnte man einen Tropfen hören, wie er auf dem Boden aufschlug, gefolgt von vielen anderen. Vermutlich ihr Blut.

„Ich muss hier weg..!“ Dachte Seras, und versuchte sich zu bewegen, doch nachdem sie nur eine Hand ausstrecken konnte, fühlte sie eine zweite Klinge, die auf sie zukam und ihr glatt den Hals durchtrennte.

In der Luft wurde ihr Kopf gefangen, und wie in einem Spiegel konnte sie ihr blutiges, stumm aufschreiendes Gesicht sehen, die psychopathisch geweiteten, leeren Augen....
 

Seras schreckte hoch.

Mit einem leisen Rumms fiel der Sargdeckel neben ihr auf den Boden, ihr Kopf schmerzte von dem unfreiwilligem Kontakt mit dem Hartholz.

„Ugh... schon wieder dieser Traum. Ich hasse es.“

Langsam fasste sie sich wieder, streckte ihre Muskeln und stand auf.

„Seit einer Woche träume ich nichts anderes mehr... was ist nur mit mir los?“ fragte sie sich selbst, als sie zum Kleiderschrank taumelte.

Verschlafen schlüpfte sie in eine ihrer Uniformen, welche aus Bugetgründen aus den alten Hellsingbeständen genommen wurden.

Inzwischen war es für sie etwas völlig normales, im kurzen Minirock und engem Oberteil rumzulaufen.. immerhin hatte sie die Hälfte ihres bisherigen Lebens in diesen Uniformen verbracht.

Ein kurzer Blick auf die Uhr lies sie entnervt aufstöhnen.

„Schon so spät... na, dann kann ich ja gleich an die Arbeit gehen. Wenigstens gibt es nicht soviel Ärger wie bei Integral damals.“
 

Kurz drauf fand sich die Vampirin in der Bibiothek wieder.. wo sie Penwood beim Bücher sortieren helfen sollte.

Der Kerl konnte auch nichts alleine machen. Es würde nicht mehr viel fehlen und Seras müsste ihm beim Anziehen helfen.. aber, Gott sei dank, konnte er das noch alleine.

„Hier hab ich den schlimmsten Teil meines gesamten Lebens verbracht... nur Bücher lesen und lernen...“ seuftze Penwood als er Seras einen weiteren Bücherstapel reichte.

Manchmal hatte Seras Mitleid mit ihm, schliesslich musste er Integral seit seiner Geburt ertragen, aber manchmal war es ihr egal. Das Leben war hart, das hatte sie schon früh gelernt und diese Regel hatte sich immer wieder bewahrheitet.

„Tja.. Stimmt schon, Integral war nicht immer einfach. Eine gute Anführerin, aber ein schlimmer Mensch.“ meinte Seras dazu, ohne ihn damit wirklich aufmuntern zu wollen.

Sieben weitere Bücher glitten wieder ins Regal, was die Staubwolke, die sich über dem Raum gebildet hatte, nur noch vergrößerte.

„Nebenbei, Seras... was ich dich schon immer mal fragen wollte..“ Seras stöhnte auf. Wenn er ihr so schon kam, wusste sie was jetzt folgte.

Eine weitere depressive Episode seines ach so schlimmen Lebens.

„..Hast du eigendlich jemals meinen Großvater getroffen...?“

Seras hielt sich zurück, nicht laut loszulachen. Das war ja noch der beste Witz.. getroffen hatte sie den alten Penwood tatsächlich mal, aber nur ins Gesicht, als sie aus einem Lüftungsschacht gefallen war.

Eine peinliche, aber nichtsdestotrotz witzige kleine Geschichte.

„Ähm.. nein, nicht wirklich. Nur flüchtig mal vom sehen.“ log sie. Die Illusion, welche Integral dem jungen Adeligen eingetrichtert hatte, wollte sie nun wirklich nicht zerstören. Sicher, Shelby Penwood war ein Held gewesen, aber alle Helden hatten eine Schattenseite. Er hatte viele davon gehabt.
 

Weitere, ermüdende Minuten vergingen, und einige wenige der vorhandenen Bücherstapel schrumpften zusammen.

Schliesslich konnte Seras nicht mehr länger den Mund halten und fragte nach, was ihr schon so lange auf der Zunge lag.

„Warum müssen wir überhaupt die Bibiothek aufräumen? Hier ist sowiso nie jemand, und viel anders sieht der Raum dadurch auch nicht aus.“

Penwood seuftze zu sich selbst, während er ein Buch über Okkultismus einräumte.

„In letzter Zeit gab es wenig Aktion, Seras.. so rostest du wenigstens nicht ein.“

Reizend, dachte sie sich. Er dachte also, sie würde sonst einrosten.. wie nett.

Grade als sie sich einen weiteren Stapel geschnappt hatte, wurde der Dialog plötzlich von einer durchdringenden Alarmsirene unterbrochen... an der Wand leuchtete eine Lampe auf, welche die Buchstaben „Alarm“ mit einer roten Glasscheibe formte.

„Da haben wir doch Action! Ich geh dann mal.“ rief Seras nur noch in seine Richtung, bevor sie den Stapel achtlos fallen lies und sich aus dem Staub machte.

„Warte, das kannst du der Truppe... über... lassen..“ Penwood seuftzte tief. Manchmal wünschte er sich, so energisch wie Integra zu sein.
 

In Windeseile stand Seras auf der Mauer, welche die Organization vom Rest der Welt abgrenzte, und sah hinunter auf die Stadt.

„Endlich wieder ein Einsatz... mir wurde schon langweilig.“ murmelte sie selbstsicher in sich hinein, während sie breit grinste und ihre Arme zu blutroten Flügeln werden lies... dann lies sie sich einfach fallen, und gleitete elegant zum Einsatzort.

Nach einem atemberaubenden Rundflug über London landete Seras schliesslich auf dem Hafengelände, vor einer Lagerhalle.. sie konnte deutlich die Aura eines Vampirs spüren, der irgendwo da drinnen sein Unwesen trieb.

Achtlos riss sie das schwere Holztor auf, schaute sich um und ging dann in das Gebäude.. es schien für den Aussenstehenden eher so, als würde sie als schwarze Masse über den Boden gleiten und dann innen auftauchen.

Leise konnte man eine Stimme hören, die von weiter hinten im Lagerhaus kam..

„Wie erwartet.. da haben wir ja unser Versuchskaninichen.“

Seras reagierte nicht, sondern stand weiter stocksteif da.. auch nicht, als langsam eine Person auftauchte, welche sich von dem hinteren Bereich aus näherte.

„Dann lass mal sehen, wie stark du bist, Mädchen..“ rief die Person spöttisch aus, mit einer weiblichen Stimme.

Ein zweites Rolltor rutschte den Eingang hinunter und erlosch das wenige Licht, was in die Lagerhalle gefallen war.. stattdessen sprangen einige Scheinwerfer mit blendend grellem Licht an, sie erleuchteten einen freigeräumten Teil in der Mitte des Hauses.

Für Seras schien es, als würden diese Scheinwerfer zuerst ein Licht geben, was dann von innen herraus erlosch.. bis für sie völlige Dunkelheit herrschte....
 

To be continued...

Chapter 2: Unreal

Völlige Dunkelheit herrschte für Seras`s Augen, die blendenen Scheinwerfer hatten ihr das Augenlicht genommen. Sie wusste, das würde bald vorrübergehen, aber es war gefährlich, nichts zu sehen.

Wie recht sie hatte. Kurzerhand wurde sie zweigeteilt, und nur eine Sekunde später wurde auch ihr Kopf vom Körper getrennt.

„Erbärmlich. Da hatte ich mir mehr von versprochen..“ sagte die Stimme wieder, und mit einem feuchten Geräusch zerbastete der Schädel unter einem schweren Armeestiefel.

Gleichzeitig drückte ihr jemand eine Pistole an den Hinterkopf, und sie brauchte kein Genie zu sein um zu wissen, wer das war.
 

„Glaubst du ernsthaft, das bringt dir irgendwas...?“ fragte die Frau noch, dann löste sich ein Schuss.

Noch bevor die Kugel den Lauf verlassen hatte, war sie bereits weit weg... ihre Bewegung war schemenhaft, zu schnell selbst für Vampiraugen.

„Ich hätte, ehrlich gesagt, nicht gedacht das du überlebst..“ grinste die Frau Seras an.

Die Vampirin hatte sich, in grober Vorraussicht, ein Ebenbild aus ihrem linken Arm geformt, um dem gröbsten zu entkommen.. langsam floss das nun dünnflüssige Blut wieder ihren Ärmel.

Seras blickte auf, denn ihr Gegner stellte sich in`s Licht und warf einen Schatten... es dauerte nicht lang, bis sie eine Gestalt wahrnahm, doch sie wollte es eigendlich gar nicht sehen.

Was dort stand, war ein weiteres Ebenbild von ihr, jedoch eher ein verzerrtes.

„Überrascht?“ fragte ihr Spiegelbild, mit einem bösen grinsen auf den Lippen. „Ich schätze, du fragst dich was los ist, wer ich denn bin und warum ich wie du aussehe.“

Langsam trat sie aus dem Schatten, in dem sie stand, herraus... eine Lederjacke mit Pelzkragen war über einen roten Büstenhalter geworfen, Hotpants und ähnliche, über die Knie gezogenen Strümpfe wie Seras sie hatte.

Schwarze Haare und tiefrot leuchtende Augen rundeten das düstere Image ab.. jeder normale Mensch hätte sich bei ihrem bloßen Anblick in die Hosen gemacht, besonders wenn sie so mörderisch grinste.
 

„Ihr und eure Organization, Penwood, England und jeder, der über den dritten Weltkrieg bescheid wusste, glaubte daran das Millenium vor 35 Jahren vollständig vernichtet wurde, nicht wahr?“

Seras schluckte tief. Sie kam von Millenium?

„Wie üblich habt ihr da falsch gelegen. Warum, glaubt ihr wohl, waren nur Lufttruppen nach England gekommen, wenn wir eine ganze Basis in Südamerika hatten? Weil wir im Falle eines Fehlschlages einen zweiten Versuch wagen mussten. So wie wir es schon immer gehalten haben.

Die Kampftruppe, der Major und einige Techniker, der Doctor und noch ein paar andere gingen nach England um ehrenvoll den Tod zu finden, aber der Rest von uns blieb und arbeitete weiter am Vampirprojekt. Sicher, wir hatten unsere Versuchsobjekte verloren.. Zooling Blitz, Mina Harker und all die anderen.. aber warum auch nicht, schliesslich mussten wir nur das Blut von dir und deinem Meister aufkratzen um das Geheimnis hinter echten Vampiren herrauszufinden.“

Seras stockte der Atem. Solangsam ergab das ganze einen Sinn. Millenium konnte seine Soldaten nicht in perfekte Vampire verwandeln, weil die Forschungen nicht vollendet waren... aber warum auch, wenn man einfach einen perfekten Vampir klonen kann?

„Leider konnten wir Alucards Blut nicht weiterverwenden.. die vielen Seelen darin haben es schwierig gemacht, damit zu arbeiten und am Ende war es nur Wert als Andenken. Aber dein Blut.. so rein und klar wie es nun mal ist, war praktisch ein Baukasten von Genen für einen echten Vampir... Mich. Denn leider hatten wir nur Resourcen für einen einzigen bisher.. aber was macht das schon, denn sobald du aus dem Weg geräumt bist, haben wir sowiso nichts mehr, was uns daran hindert, unseren alten Plan zu vervollständigen.“

Nun war alles klar. Millenium war gefährlicher denn je geworden und musste schnellstmöglich aufgehalten werden... eine Armee von Vampirklonen wäre eine absolute Katastrophe für die ganze Welt!

„Nebenbei, Seras... das hier ist Ultraviolettes Licht. Als ein wahrer Vampir schädigt es dich zwar nicht sonderlich, aber deine Augen sind sehr empfindlich. Es sollte dich also für einige Minuten blenden.“

Mit diesen Worten sprang sie aus dem Schatten der Scheinwerfer, was Seras erneut das Augenlicht raubte.

„Genug geredet. Ich habe eine Mission zu erledigen.. herrauszufinden, wie stark du bist. Wer weis, vielleicht ist uns dein Blut ja inzwischen von noch mehr Nutzen als zuvor.“

Seras`s Klon sprang schnell zur Seite, von wo aus sie ihr Original dann angriff... drei Messer huschten auf ihren Körper zu, und nur ein geistesabwesende, schnelle Salve aus ihrer Royal Guard Pistole rettete sie vor dem Effekt dieser Klingen.

Leise tropfte Blut auf den Boden, wo die Messer sich aufgelöst hatten.. dieses Blut bahnte sich schnurstracks einen Weg zurück zur Besitzerin.

„....diese Messer.. waren aus dem gleichen Stoff wie mein Arm?“ Murmelte Seras zu sich selbst, während sie die Schusswaffe wieder einsteckte.

„Und ob... weißt du denn nicht, was man mit so einem Vampirarm alles anstellen kann? Na, dann zeig ich`s dir mal..“ Nach diesem höhnischen Kommentar sprang die Assassine abermals von ihrem Platz weg, auf eine Metallkiste die hier lagerte.. und fuhr drei große, geschwungende Schwerter aus ihrem Unterarm aus.
 

Langsam konnte Seras wieder etwas sehen und musste sich nicht mehr auf ihr Gehör verlassen, aber es war trotzdem schon fast zu spät.

„Du bist viel zu langsam.“

Nur ein knapper, instinktiver Sprung rettete Seras davor, in der Mitte durchgeschnitten zu werden, obwohl sie trotzdem eine Schnittwunde davontrug.

Tief in der Taile hatten sich die Klingen vergraben, was eine seltsam wenig blutende Fleischwunde hervorbrachte... Seras ging leicht in die Knie. Es waren nur Minuten vergangen, und sie war schon so hart getroffen worden!

„Was tust du da? Dich ausruhen?“ Schumunzelte ihre Feindin, während sie ihre Schwerter wieder einfuhr.

„Dazu hast du, bei allem Respekt, keine Zeit. Mein Angriff ist noch nicht zuende.“

Seras hatte keine Zeit nachzufragen, denn im selben Moment bohrte sich ein Spieß aus Blut durch ihren Rücken, lies sie leblos in der Luft hängen.

Die Waffe hatte nur knapp ihre Wirbelsäule verfehlt, aber trotzdem war sie bewegungsunfähig, der Schmerz war zu heftig. Nicht einmal schreien konnte sie mehr.

Ihre einzige Chance, diesen Kampf lebend zu überstehen, war Pip, ihr alter Kamerad, Captain und Berater.

'Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen, Captain Bernadotte...' murmelte sie in Gedanken... der Effekt lies nicht lange auf sich warten.

Wie durch Geisterhand durchtrennte sich der Blutspieß an der Wurzel.

Seras konnte auf ihren Knien landen, während ihr linker Arm langsam an Form verlor.. um die Gesichtszüge von Captain Pip Bernadotte freizugeben.

Blutüberströmt und schwer keuchend richtete sich Seras auf, jedoch mit einem zornigen Blick auf ihrem Gesicht.. schon seine bloße Anwesenheit hatte ihr neuen Kampfgeist gegeben.

Seras`s Ebenbild grinste breit. „Jetzt wird es erst richtig interessant...!“
 

To be continued....

Chapter 3: Black and White

Es dauerte keine zwei Minuten bevor das Gesicht von Pip Bernadotte vollständig zu sehen war..

Er sah noch immer so aus, als würde er grade in die letzte Schlacht in der Walpurgisnacht des zweiten Millenina`s ziehen.. wenn man mal von seinem Gesichtsausdruck absah.

Denn alles in allem sah er gar nicht mal so unglücklich aus.

„Mann oh mann.. 35 lange Jahre musste ich den Tod ertragen, aber endlich.. endlich bin ich im Himmel angekommen.“

Dieses kurze Statement richtete sich an beide der fast identischen Frauen, welche ihn nun mit ein und der selben Mine ansahen... sie waren baff, das er sowas überhaupt über die Lippen brachte in einer derartigen Lage.

„Ein Glück das ich nicht wählen muss.. eine sieht besser aus als die andere, und beide gehören sie nur mir, ganz allein!“

Während Pip weiter vor sich hin fantasierte, kehrte Seras`s Gegnerin langsam wieder in die Realität zurück..

„Warte mal, Mädchen.. nur das ich`s richtig verstanden hab.. dieser Vollidiot hat es geschafft, dich zu küssen?“

Seras brachte so schnell nichts herraus, aber das brauchte sie auch nicht, denn blitzschnell hatte Pip sich umgedreht und grinste sie an.

„Und von dir krieg ich auch noch einen Kuss, Mademoiselle.“

Das lies sie schmunzeln. „Unwahrscheinlich. Aber wenn du meinst.. versuch´s mal.“

Damit streckte sie ihm, grinsend, ihrem Hintern entgegen und zeigte mit dem Finger darauf, wohl wissend, das Seras ihm das wohl nicht erlauben würde. Er versuchte es trotzdem.

„...Darf ich?“ fragte der ehemalige Söldner seine Herrin, wie ein Kleinkind das um Erlaubnis fragt, länger fernsehen zu dürfen.

„..NEIN. Und jetzt sag mir endlich, wie ich sie besiegen kann!“ maulte die inzwischen recht neidische Seras ihn an.

„..aber.. nur kurz...“ bettelte Pip weiter, und wurde daraufhin von Seras`s rechter Faust am Kopf getroffen.

Wärenddessen konnte sich ihr Gegenüber kaum mehr zusammenreissen, nicht laut loszulachen, anstattdessen klatsche sie sich lieber selbst auf Hinterbacke und grinste breiter.

„Hier ist das Vögelchen.... komm, hol`s dir...“
 

Fünf Minuten voller Geschrei, Gelächter und viele seelische Schmerzen für Pip später kehrte dann wieder Normalität ein, die beiden Kontrahenten waren bereit es zu beenden, was sie begonnen hatten.

„Jetzt, wo ich und Captain Bernadotte wieder vereint sind, hast du keine Chance mehr! Wir werden dich vernichten!“ rief Seras selbstbewusst, was allerdings auf taube Ohren traf.

„Glaubst du? Nun, wenn du nun deine 'Geheimwaffe' einsetzt, warum sollte ich mich dann noch zurückhalten?“

Der Klon lies ihre Jacke fallen, auf ihrem Rücken glühte leuchtend rot ein Bannsiegel auf... eines, das dem von Alucard gar nicht mal so unähnlich sah.

„Ich werde dir einen Teil meiner Kraft zeigen, Seras.. um dich in deine Schranken zu weisen.“

Das Mädchen verschränkte die Arme.

„Bannsiegel Nummer fünf aufheben.“
 

Sofort wurden Pip und Seras von einer mächtigen Welle getroffen, die zwar ihre Körper nicht umwarf und auch nicht sichtbar war, allerdings enorm wehtat. Eine Aura von ungeahnter Macht, welche auf einmal freigegeben wurde.

Rauschend erhoben sich dunkele, undurchsichtig schwarze Flammen vom Boden herraus, und eine weitere Blutklinge schoss aus ihrem Arm herraus.

„Glaubst du immernoch, das wir auf ein und dem selben Level sind? Es gibt immer einen großeren Fisch, sagt man. Du glaubst, das du es mit mir aufnehmen kannst?“

Eine weitere Schockwelle ging durch Seras`s Körper, als ihre Gegnerin die Arme ausstreckte.

„Wer, zur Hölle glaubst du bin ich?!“
 

„Das ist schlecht.. ganz schlecht, Mignonette! Dieses Gefühl.. diese Aura.. diese furchterregende Aura, die sie aussendet.. Nicht einmal bei Alucard habe ich mich so.. bedroht gefühlt!“ meinte Pip zu seiner Herrin, die ebenso wie er entgeistert auf das nun verwandelte Mädchen starrte.

„Wir sollten machen, das wir hier wegkomm....!“ Seras konnte ihren Satz nicht beenden.

Zuvor wurde sie durch einen fliegenden Speer aus Blut an die nächste Wand gepinnt.. er löste sich direkt auf, als er die Wand berührte, doch die Verletzung war enorm.

Die Blutklinge traf sie mehrmals am Körper, am Arm, an den Beinen und sogar am Hals.

Sie konnte ihre Gegnerin kaum einmal mehr sehen, sie bewegte sich fast mit Schallgeschwindigkeit, immer wieder um sie herrum, Treffer hagelten nur so auf sie ein.

Mit äusserster Kraft schaffte Seras eine Rolle seitwärts, doch das lies sie nur in eine Art Falle laufen, als etliche Blutspeere sie vom Boden aus begrüßten und sie aufspießten.

Seras fühlte ihren Körper kaum mehr, er fühlte sich teilweise flüssig an. Das viele Blut, das von ihr ausging, hatte ihre Uniform wieder in das rot gefärbt, was sie einst getragen hatte.. das letzte Mal, als sie Millenium bekämpft hatte.

Ein heftiger Tritt traf sie am Rücken.

Wie durch ein Wunder fiel ihr malträtierter Körper nicht auseinander, als sie hart gegen die Wand prallte.. auch wenn sie fühlte, wie einige Knochen nachgaben und brachen.

Ein riesiger Blutfleck klebte an der Wand, während sie diese eben hinunterglitt.

Pip sagte etwas zu ihr, aber sie hörte es nicht. Ihre Sinne schwanden dahin, sie konnte kaum mehr etwas sehen.
 

Dann, hörten die Einschläge, Schnitte und andere Verletzungungen plötzlich auf... Seras lag ruhig da, als sie nur in etwa erkennen konnte, was ihre Gegnerin machte.

Sie nahm ihre Mütze, welche sie am Anfang des Kampfes fallengelassen hatte, und setzte sie auf.

„Ich denke das reicht erstmal. Meine Befehle sind schliesslich nur, dich zu testen, nicht dich zu töten. Obwohl die zwei Wörter ähnlich klingen...“

Abermals glühte das Bannsiegel auf, und die Aura verschwand. Seras konnte wieder normal atmen.. auch wenn es natürlich mit Schmerzen verbunden war.

Auch ihre Sicht kehrte wieder, da ihr Körper sich nun besser erholen konnte.

„Denk das nächstemal besser vorher nach, bevor du leichtsinnig auf eine Mission gehst...“ meinte ihre Gegnerin, während sie ihre Jacke anzog. Dann ging sie hinüber zur Wand, schleckte leicht an dem Blutfleck.

„Schmeckt ja nicht schlecht.. Jungfräulich, AB Prositiv. Nicht ganz meine Lieblingssorte, aber ganz nett.“

„Warum gibst du mir nicht den Gnadenstoß...?!“ Presste Seras hervor, als sie sich langsam aufsetzte.

„Hast du mir nicht zugehört? Das ist nicht Teil meiner Mission. Und ich hab auch besseres zu tun, als mich durch sowas zu überarbeiten.“ Sie warf der angeschlagenen Seras ein Paket mit Blut hin.

Diese starrte entgeistert darauf.. was sollte das nun? Eine weitere Runde? Eine Falle? Oder ein Versuch, sie auf ihre Seite zu locken?

„Das trinkst du besser, sonst bist du bald Futter für die Ratten. Und eines noch..“

Sie drehte sich nocheinmal zu Seras.

„Ceras Viktoria. Mein Name. Merk`s dir und geh mir für`s erste besser aus dem Weg.“

Damit verlies sie die Lagerhalle, und lies eine sichtlich verwirrte, und deutlich niedergeschlagene Seras zurück.

„Ceras... Millenium... Nur ein Test...“ Murmelte sie vor sich hin, während sie versuchte, einen Sinn daraus zu erknobeln.
 

To be continued...

Chapter 4: Gothica

„Was sagst du da?!!“

Penwood konnte es nicht fassen. Erst vor wenigen Minuten war seine sogenannte Geheimwaffe zum Hauptquartier, dem ehemaligen Anwesen der Hellsings, zurückgekehrt, blutüberströmt und mit halb zerrissener Uniform, nun musste er soetwas hören.

„Wenn ich es ihnen doch sage. Millenium plant, noch einmal wiederzukehren.. sie müssen sofort eine Konferenz einberufen, es geht um jede Sekunde!“ Seras war ungewohnt nervös, während sie im Aktenschrank nach den Aufzeichnungen des „Millenium Krieges“ suchte.

Sie hatte sich noch nichteinmal umgezogen, noch immer hing die zerfetzte, dreckige Uniform von ihr herrunter. Sie hatte wichtigeres zu tun.

„Aber was sollen die denn tun?! Wenn selbst du sie nicht aufhalten konntest..!“ stammelte Penwood vor sich hin, das Telefon bereits in der Hand.

„Das letzte Mal haben wir sie auch nicht in einer einzigen Schlacht besiegt. Aber je mehr Zeit sie jetzt vertrödeln, desto eher nahen wir uns einer Katastrophe von uneahntem Ausmaß, Mister Penwood!“ Es war eigendlich nicht Seras`s Art, jemanden so anzufahren, erst recht nicht den armen, hilflosen Gregory Penwood, aber die Lage war ernst, sehr ernst.

„...Gut.. du wirst schon wissen, was zu tun ist..“ murmelte Penwood kleinlaut und wählte daraufhin die oberste Nummer des Englischen Königshauses.

„Warum nicht gleich so?“ Hakte Seras noch einmal nach, bevor sie triumphierend die dicke Akte auf den Tisch knallte. „Na bitte...“
 

Wärenddessen, grade einmal hundert Kilometer entfernt von diesem Ort, ein bisschen mehr oder weniger, und im Untergrund, fand etwas ähnliches statt...

Ceras fühlte sich nicht sonderlich wohl in ihrer Uniform. Die SS-uniform sah zwar schmuck aus, obwohl sie noch keinerlei Orden oder Verdienstkreuze zierte, dennoch mochte sie ihre normale Kleidung lieber. Um genau zu sein, fühlte sie sich wie ein Hofschranze, der grade vor seinem König stand.

So ähnlich war es ja auch.

„Der Kampf war äusserst Interessant, Sturmführerin... ich bin beeindruckt. Dennoch, unterschätze sie nicht. Unterschätze niemandem, den du gegenüber trittst. Wir haben sie schon einmal unterschätzt, diese Hellsing Organization, und wurden fast vernichtet.“

Ceras nickte langsam, und verbeugte sich dabei etwas. „Ja, ich weis, Herr Battallionsführer. Ich versuchte nur ihr äusserstes Limit zu testen indem ich sie noch etwas provoziere.“

„Gut, gut.. es ist nie verkehrt, einen Feind noch aus der Reserve locken zu wollen. Du solltest nur erkennen, wann es genug ist. Seras Victoria bildet die einzige Barrikade, die uns derzeit von England abhält.. beobachte sie weiter. Noch sind wir nicht bereit dazu, aber bald. Wenn die Zeit für den Gegenschlag kommt, werden wir dich informieren.. dann kannst du es beenden. Aber als nächstes solltest du unseren Feinden mitteilen, was auf sie zukommt.. in gewisser Weise.“

Wieder nickte Ceras, dann salutierte sie kurz. Es machte sie krank, diesem arroganten Fettsack in den allerwertesten kriechen zu müssen, aber noch hatte sie keine andere Wahl. Millenium brauchte sie und umgekehrt genauso.

„Sehr gut. Wegtreten... und mach weiter so.“

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und wie zu erwarten verlor sich ihre Miene völlig, als sie sich dem Battallionsführer abwand.

Ihre Zeit würde kommen, das war sicher.
 

Endlich fand Seras genug Zeit, um sich umzuziehen.. das Blut auf ihrer Uniform war inzwischen kalt und verkrustet, an manchen Stellen war es dickflüssig und glitschig.

Ohne zu Zögern warf sie die Kleidung in die Mülltonne. Sollen die Ghouls sich dran laben, ihr war es im Moment egal.

Ein kurzer Blick verlor sich darauf, während sie eine neue aus dem Schrank nahm.. Blutrot. Wie damals.

Dann starrte sie für einen Moment in den Schrank.. dort hinten links, da war sie..

Seras schaute auf die Uniform in ihrer Hand, dann hang sie diese zurück auf den Kleiderhaken, um die besagte von hinten links zu nehmen.

Blutrot.. aber im Gegensatz zur anderen frisch, geflickt und vorallem, mit dem Abzeichen „Hellsing“ anstelle von „Penwood“..

Ein kurzes, mörderisches Grinsen huschte über Seras`s Lippen, dann zog sie diese an.
 

Anschliessend ging sie hoch, zum Versammlungsraum.. draußen vor der Tür fuhren die ersten Limosinen vor, alt und neu, mit Benzinbetrieb, Solar und Wasserstoff, Oldtimer und Stretch-Limo`s.. alles war vertreten was Rang und Namen hatte, fast wie bei einer Oscar-Verleihung, nicht wie bei eimem Kriegsrat.

Dann sah Seras einen schwarzen Bentley, Baujahr 1940.. das gepanzerte Sonderfahrzeug des Königs von England.

Mit ihm steigerte sich die Nervosität Penwood`s.

„Mein Gott... ich hab sowas noch nie gemacht, du.. du musst mir unbedingt helfen, Seras!“ flehte er sie an, während er die ganze Zeit von links nach rechts wanderte.

„Schon gut. Mit Verlaub, aber du hast sowiso nicht viel zu sagen.. immerhin warst du ja nicht dabei.“ Seras würdigte ihrem Arbeitgeber nur einen kurzen Blick, bevor sie wieder aus dem Fenster schaute.

Es wurde langsam Nacht.. ihre sonst präsente Müdigkeit am Tage hatte Seras diesmal nicht verspürt, Drang zu Handeln und nicht zuletzt Integra`s alter Cleyton Tee hatten sie wachgehalten.

Walter hatte ihr mal das Geheimnis verraten, wie Integral ihn immer trank um die Müdigkeit während der Arbeit zu besiegen.. Es war ebenso sadistisch wie einfach, er lies den Tee fast eine Stunde lang ziehen, bis er sogar einen Elefanten wachmachen würde. Normale Menschen würden im Krankenhaus landen, aber Seras hatte mit so etwas ja zum Glück keine Probleme.
 

Wenig später fand sie sich vor einer kompletten Versammlung des Round Tables wieder.

Als Vampir, und nebenbei als nicht eingeladener “Gast” musste Seras natürlich stehen, aber sie wollte es sowiso schnell hinter sich bringen, da kam es ihr recht gelegen..

“Nun, Draculina..” fang König Harry der I.ste an, “Dein Rapport.”

Seras verneigte sich kurz, und begann dann zu erzählen.

“Wie wir alle wissen, wurde England bereits vor 35 Jahren von Millenium heimgesucht, mit unzählbaren Opfern und einem Schaden in Milliardenhöhe.. allerdings scheint es so, als wäre dies nur ein Teil der Streitkräfte gewesen. Ein kleiner Rest ist in ihrer Basis in Südamerika zurückgeblieben und, wie es aussieht, haben sie dort ihre Projekte weitergeführt. Mit Erfolg, denn dieser Klon, der mich attackiert hat, grenzt an die Perfektion eines echten Vampirs. Glücklicherweise für mich konnte ich nicht feststellen, wie weit sie perfekt war... offenbar war es nur Milleniums Art und Weise 'Guten Tag' zu sagen. Das letzte Mal, als sie soetwas getan haben, hatten sie unsere Basis fast vollständig ausgelöscht.. da ist der Vorfall eher als weniger tragisch zu werten, aber dennoch.. wenn sie in der Lage wären, solche Klone massenhaft zu produzieren, kann man sich das Desaster ja vorstellen.”

Unruhe ging durch den Round Table, mehrere Minuten lang stritten sich die dreizehn verschiedenen Meinungen ohne Einfall von Penwood oder dem König.

Schliesslich beendete Semour Islands, seines Zeichens Leiter des Round Table, die Ausschreitungen mit einer simpelen Geste.

“Nun gut... angenommen, dies entspricht alles der Realität und Millenium plant einen weiteren Racheakt.. dies würde einen dreißigjähren Frieden unterbrechen und sicherlich einige Nachbarstaaten in Aufruhr versetzen, wenn dies an die Öffendlichkeit gelangt.”

“Diskretion ist selbstverständlich, Sir Islands.” erwiederte Seras selbstbewusst.

Penwood schaute mit Bewunderung und einer Spur von Neid auf seine höchste Streiterin. Warum konnte er soetwas nicht? Einfach einmal aufstehen, frei sprechen und dabei ehrenvoll aussehen.

Sicherlich hatte sie viel mehr Erfahrung als er, schliesslich war sie, in Menschenjahren gerechnet, weit über fünfzig. Aber trotzdem.. war er dafür nicht extra ausgebildet worden...?

“Das Schicksal verlangt es uns ab, ein weiteres Mal zu den Waffen zu greifen... auch wenn wir eine Demokratie der Monarchie überstellt haben und die Öffendlichkeit daran glaubt, das die Ereignisse nach ihnen bestimmt werden, so müssen die Autoritäten unbedingt verhindern, das etwas über Millenium hervordringt. Die Gefahr, das eine Massenpanik entsteht, ist enorm groß. Islands, Penwood.. ich gebe ihnen vollste Unterstützung und Freiheiten.”

Respektvoll standen die beiden Männer auf, Penwood etwas nervös, aber seiner Emotion durchaus im klaren.

“Jawohl, euer Majestät. Ihr Vertrauen ehrt mich und ich werde alles menschenmögliche tun, um diese feindvolle Organization aufzuhalten.” Wie automatisch schwollen diese Wörter aus Penwoods Mund, er war selbst erstaunt, aber es lief wie ein Film ab.

Obwohl sein Herz rannte und er vierzehn Augenpaare und Blicke auf sich ruhen fühlte, konnte er das schwache Lächeln in dem Gesicht von Harry dem ersten sehen.

Dieser Moment der Ruhe wurde anschliessend rüde unterbrochen, als die doppelt gesicherte Tür wie von allein aufsprang.
 

Ruckartig blickten alle zu dem Türbogen, welcher dort fast aus den Angeln fiel.. Seras knirschte mit den Zähnen. Damit hätte sie rechnen müssen.

“Da dieser Festakt mir beendet scheint, Herrschaften, kommen wir zur Sache. Die Letzte Battallion entsinnt es nach Krieg, also wird es den geben.”

In diesem Moment wurden alle Zweifel, welche die Konferenzteilnehmer hatten, weggeblasen..die dunkel gekleidete Frau in Hotpants, Lederjacke und Überknie-Strümpfen trat ins Licht.. ihre rubinroten Augen reflektierten es, als sie ein grinsen auflegte. Immerhin hatte sie den Anstand, sich statt ihres sonst üblichen Sommer-BHs sich ein T-Shirt überzuziehen.

“Ein wahrhaftig historischer Anblick, findet ihr nicht auch? Schrödinger hatte es ja schon interessant genug gemacht, aber ihm fehlte es an Rückrad.” meinte Ceras in einem arrogantem Ton, wärend sie die Arme verschränkte und sich lässig gegen die Wand lehnte.

“Was willst du hier noch? Das ihr schon wieder sterben wollt, haben wir mehr als deutlich mitgekriegt.” fauchte Seras sie an, doch ihr Ebenbild rollte nur mit den Augen.

“Was weisst du denn schon? Schau sie dir doch an. Islands, McBeckster, Sheffield, Higgins... sogar Penwood. Sie alle verachten Vampire bis aufs tiefste, soweit, das es ihnen nicht zuviel ist sie ausrotten zu wollen. Glaubst du wirklich, sie hätten auch nur ein Wort von dem geglaubt, was du sagst, wenn ich jetzt nicht hier stünde? Sicher, sie geben euch Freiheiten, aber das ist nur ein vorschnelles Handeln. Spätestens übermorgen hätten sie gefragt, wann denn mal was passiert.”

Seras versuchte keine Miene zu ziehen, wärend Ceras ihr gegenüberstand. Das stimmte allerdings.

Sie war kein großer Redner, Leute überzeugen konnte sie erst recht nicht.. warum also, sollte irgendwer sie hier ernstnehmen? Allein die Nachicht, das Millenium zurück sein soll, hatte wirkich etwas bewirkt.

Islands zog eine Pistole hervor und schoss mehrmals auf Ceras, welche sich einfach in einen anderen Teil des Raumes begab, gelassen und langsam spazierte sie zwischen den Kugeln entlang, als wären sie etwas alltägliches.

“Wenn sie fertig sind mit mir zu spielen, Mister Islands, könnten sie das vielleicht lassen? Ich hab was besseres zu tun, als mich von ihnen beschiessen zu lassen.... wenn`s ihnen aber daran liegt, kann ich ihnen gerne ihren Kopf dem König zu Füßen legen.” Sarkasmus und schwarzer Humor waren Ceras`s Lieblingsbeschäftigung.

“Es reicht, Ceras. Wir haben`s verstanden. Jetzt verschwinde endlich.” In dieser Lage waren Wörter die einzige Verteidigung, auf die Seras pokern konnte. Wenn sie handgreiflich würde, wäre das fatal für alle Ansässigen.

“Ist ja gut, ist ja gut.. ich lass den Kleingartenverein weiter seine Jahressitzung abhalten. Das mit der Tür übernimmt die Versicherung, ich bin raus.”

Und das war wörtlich gemeint, denn Ceras sprang daraufhin schlicht aus dem geöffnetem Fenster, nachdem sie neckisch zum Round Table gewunken hatte.

Stille kehrte ein, eine angeschlagene, ungläubige Stille von Leuten, die nicht glaubten was sie da gesehen hatten.

“Mister Penwood.. Seras Victoria.. was immer es auch abverlangt, vernichtet diese Organization von Massenmördern. Endgültig.” Der Zufall wollte es, das der König beinahe den gleichen Befehl gab wie seine Amtsvorgängerin.

Die beiden Angesprochenen verneigten sich zutiefst, in Reue davor, das sie nicht eher gehandelt hatten.
 

To be continued...

Chapter 5: Prey

Seras hatte zum ersten Mal seit dem Vorfall mit Ceras die Gelegenheit zu Duschen.. sie hatte es bitter nötig. Der Kampf hatte seine Spuren hinterlassen.. während der Konferenz konnte sie es noch durch genügend Deodorant und ihre frische Uniform vertuschen, doch das Gefühl schmutzig zu sein war natürlich immer präsent.

Während das körperwarme Wasser auf sie hinabrinselte, ging sie ihren Gedanken nach.

Wie war Millenium an ihr Blut gekommen? Es hätte nur in einer einzigen Schlacht passieren können... dem Stellungskampf, in dem das Anwesen fast in die Hände der Nazis gefallen war.

Die Nacht, in welcher Pip und ein Teil ihrer selbst starb.

Aber, wann genau? Es gab nur einen Zeugen, den sie noch fragen konnte...

„Pip.. ich weiß, das du da bist.. sag was.“ murmelte sie, während sie sich mit Duschgel einrieb.

„Und ich weiß, was du denkst. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wo das Material für diese Schnecke hergekommen sein könnte... ich hatte mir andere Sorgen gemacht als denn ein paar wegrennende Nazis zu beobachten. Möglich wärs.“

Die Stimme in ihrem Kopf lies sie zurückdenken, zu dieser Nacht im Hellsing-Anwesen.. Das dritte Stockwerk, der Korridor.. etliche Male war sie dort schon gewesen, einmal musste sie ihn verteidigen, diesmal musste sie ihn angreifen.

Dieser Blick aus den leeren Augen von Zooling Blitz, welche mit Mordlust aufleuchteten, lies sie erzittern. Dieser Schlag sitzte zu tief, zu tief waren die Erinnerungen. Fast brach sie zusammen, sie konnte nicht weiter daran denken.

Diese Schlacht hatte ein bleibendes Trauma in ihr ausgelöst, sie konnte es nicht weiter verfolgen.

Also wusste sie wirklich nicht, wer es gewesen sein könnte....

Langsam drehte sie das Wasser ab, nachdem sie sich aufgerafft und etwas beruhigt hatte.. noch immer schüttelte sie sich, dieses Gefühl war nicht zu beschreiben. Es war wie ein Stromschlag, der einen durchfuhr sobald man an dieses Erlebnis dachte.. etwas, wovor man so höllische Angst hatte, das man es niemals vergessen könnte.

Seras`s rechte Hand griff ein Handtuch, welches bereitlag.. ein großes, weiches Strandlaken, welches sie sich um den ganzen Körper wickelte.

„Gehts wieder?“ fragte Pip, doch Seras schüttelte nur den Kopf.

„Nein.. überhaupt nicht. Wenn ich nicht daran denken kann, hab ich auch keine Gewissheit.. wann wurde ich geklont? Warum genau? Warum ich und nicht irgendein anderer Vampir? Ich will das genau wissen, Pip. Vorher lässt mir das keine Ruhe.“

Wieder in ihrem Zimmer lies sie die Hülle aus Polyester fallen und griff ihre Ausgangskleidung.

Vielleicht würde etwas frische Luft ihrer Erinnerung auf die Sprünge helfen....
 

Zur gleichen Zeit zog auch Ceras sich frische Klamotten an Der Auftritt auf der Konferenz war äusserst stressig für sie gewesen.. wenn auch sie auch noch so körperlich und seelisch stark war, geistig besaß sie das Auffassungsvermögen einer dreizehnjährigen, in solchen Momenten bekam sie es mit ausserordendlichem Stress zu tun. Stress, den sie nur schwer wieder ausgleichen konnte, etwa mit einer entspannenden, ausgiebigen Dusche.

„Verdammter Fettsack... konnte er nicht einfach einen Botschafter schicken, der diese Nachicht überbringt? Nein, stattdessen schickt er mich, seine Geheimwaffe.. zu schade, das ich zu sowas nicht in der Lage bin!“ fluchte Ceras, während sie sich eine schwarze Jeans anzog.. es war kalt draußen geworden, obwohl die Sonne hell am Himmel stand. Beides Faktoren, die nicht sehr prickelnd waren..

„Was kommt wohl als nächstes? Botengänge...? Vielleicht eine Bestellung bei Burger-King? Oder mal kurz einkaufen, weil die anderen ja was besseres zu tun haben...“ grummelte sie weiter, während eine Blazer-Jacke über ihr Shirt geworfen wurde.

„Was solls... beruhig dich, Ceras.. irgendwann hört das schon auf, spätestens bei der nächsten Beförderung...“ Ein kurzer Griff in die Schublade brachten ihre vertrauten Neun-Millimeter Bladeguns zum Vorschein.. Waffen, die sie gerne mit sich führte, wenn es auf Diskretion ankam.

Zwar waren Schusswaffen auch nicht so unauffällig, aber immerhin nicht so auffällig wie eine riesige Schwertklinge, welche aus ihrem Arm hervorsprang.

Nach kurzem Check wanderten diese beiden, mit Damastzenerstahl Klingen bestückten Beretta M93R Modelle in die Innentaschen ihrer Jacke, besser gesagt zwei Tarnholstern, welche die Mordinstrumente sicher in Kevlartaschen aufbewahrten, damit der Träger sich selbst nicht schneidet.

Damit ausgerüstet, setzte sie zu guter Letzt noch eine Designer-Sonnenbrille auf, ebenfalls in Schwarz, wie der Rest des Anzugs.. das hatte schon seinen Grund, denn Schwarz konnte nicht nur das Sonnenlicht gut abfangen, sondern wärmte nebenbei auch wunderbar, wenn die Sonne nicht viel schien.

„Dann besorgen wir uns mal was zum Essen...“ murmelte sie, leicht grinsend, bevor sie ihr Apartment verlies und die Tür per Knopfdruck verriegelte.
 

Draußen empfing sie, wie erwartet, als allererstes ein kühler Wind, der durch die Straße fegte.

Die Sonne war zwar durch die Skyline eher weniger ein Problem, aber dennoch konnte man durch die Glasfassaden der Wolkenkratzer einige Sonnenstrahlen abbekommen.

In dieser neuen Welt hatten die Begriffe Downtown und Uptown eine eher literarisch richtige Bedeutung.. Downtown war das Leben auf dem Boden, wärend die Uptown in zehn Metern Höhe anfing und bei zweihundert noch lange nicht aufhörte.

Es war wenig los in London, die Stadt fing an, schlafen zu gehen und somit kamen die lichtscheuen Wesen eher aus ihren Löchern als deren Futter.

Das machte Ceras wenig. Sie hatte schon immer bekommen was sie wollte, egal was es war. Blut war da keine Ausnahme.

Eigendlich hatte Ceras nicht so recht Hunger an diesem kühlen Novembertag, aber nach dem ausgiebigen Kampf mit ihrem Original war es ratsam, ein bisschen zu trinken.

Als sie durch weiter durch die Straßenschluchten marschierte und die Verbindungsbrücken, welche Wolkenkratzer mit einer begehbaren Kreuzung versahen, über sie hinweg verschwanden, kam ihr langsam ein vertrauter Geruch in die Nase.

Einen, den sie erst vor kurzem vernommen hatte.. aber hier passte er nicht hin...?

Sie knirschte mit den Zähnen. Es war Seras`s Geruch, oder besser der allgemeine Geruch des Anwesens, in dem sie sich rumtrieb.

Auf einen Kampf hatte sie jetzt weniger Lust, aber trotzdem wäre es sicherlich interessant, herrauszufinden woher diese Person wohl ging, denn es war ihr schnell aufgefallen, das es nicht Seras sein konnte.

Selbst sie wäre nicht so dumm, in diesem Zwielichtigen Viertel der Stadt rumzulaufen. Vampire hatten hier das sagen, ganze Banden von ihnen terrorisierten nachts die Straßen, randalierten, zündeten Parkbänke an und beschmierten Wände.

Nein, das war ganz sicher nicht Seras Victoria.

Schliesslich blieb Ceras stehen, und lies die Person vorbeiziehen.. ihre Augen fixierten sich auf dem Rücken des jungen Mannes.

Er war kaum älter als zwanzig, recht normale Statur, gepflegtes Äusseres.. er passte nicht in diese Gegend.

Schnell fiel Ceras der Gestank von Schiesspulver auf, welcher aus seiner Jackentasche kam... er war bewaffnet.

Ein Soldat? Ein Vertrauter Penwood`s? Vielleicht sogar ein Bekannter von Seras?

Ceras folgte ihm.
 

Schon bald fiel ihr auf, wie sich ihr Hunger bemerkbar machte. Sie hatte offenbar unterschätzt, wie sehr sie sich im Kampf strapaziert hatte.

Der Soldat schien ihr langsam appetitlich zu sein, gradezu anziehend.. ein deutliches Zeichen dafür, das es langsam Zeit für Blut wurde.

“Bist du irgendwann fertig damit, mich anzustarren und mir zu folgen?” fragte er schliesslich und blieb stehen.

Ceras schreckte auf. Vor lauter Hunger hatte sie vergessen, dezent vorzugehen... er hatte sie erwischt, da konnte man nichts dran ändern. Nun hies es, schnell zu sein.

Ein fester Griff an seiner Schulter, dann zog sie ihn in eine Seitenstraße... er griff daraufhin sofort zu seiner Pistole und feuerte einige Schüsse auf sie.

Ceras weichte ihnen aus, grinste aber. Sie mochte es, wenn ihr Futter sich wehrte.

“Nette kleine Glock.. aber leg das Spielzeug besser beiseite, sonst geht sie noch kaputt.”

Tatsächlich warf er die Pistole beiseite und stieß stattdessen mit seinem Ellenbogen in Ceras`s Magengrube.

Diese lies kurz los und hustete einmal, griff dann aber erneut um seine Arme und drückte ihn gegen die Wand.

Er verpasste ihr eine Kopfnuss um sich loszureissen, aber stattdessen griff sie fester zu und schlug ihn einmal gegen die Wand, um seine Attacken abzumindern.

“Du gefällst mir.. ich hab´s nicht oft mit Menschen zu tun, die sich derart mit mir rangeln, ohne gleich in Panik zu verfallen.” Hauchte Ceras, mit einem bösartigen Grinsen auf den Lippen.

“Was hast du vor, Blutsauger?” presste der Soldat hervor, wärend er sich weiter versuchte zu wehren.

“Hmmm. Jetzt wo du so konkret fragst..” Mit einem Ruck kratzte sie mit einem Fangzahn über seinen Hals, um etwas Blut herrauszubekommen, und leckte es genüsslich ab.

“Jungfrau also... hmmm.. interessant..” schnurrte sie und zog seinen Arm weiter seinen Rücken hinauf, sodass dieser fast brach. Er verzog keine Mine, sondern biss nur die Zähne zusammen.

“Nenn mir deinen Namen.. ich brenne darauf zu erfahren, was für ein Mensch so interessant ist..” Ceras`s Augen hatten sich geweitet, ihre Pupillen verengt.. ihr Herzschlag, welcher normal ruhig und langsam funktionierte wie bei jedem Vampir, schlug nun viel schneller... ihre Hungerinstinkte waren vermischt mit tierhafter Erregung, was einen teuflischen Mix ergab. Ceras war kaum mehr in der Lage sich selbst zu kontrollieren.

“Ryan... Private Ryan Vance.. und mit wem hab ich die Ehre?!” kam es von ihm, als dieser Satz seinen Weg durch die tonlosen Schmerzgeräusche, die er innehielt, fand.

“Ceras... Viktoria.. “ keuchte sie mit manischem Blick, wärend sie sich seinem Hals näherte.

“Ich weiß, was ich tun werde... ich werde dich zu einem von uns machen.. was dann geschieht...” Sie kicherte mit unnatürlich hoher Stimme, “das sehen wir dann noch...”

Bevor er ein Wort des Protestes rausbekam, vergrub die Vampira ihre Zähne tief in seinem Hals, und er verzog das Gesicht.

Der anfängliche Schmerz wurde von einem Rauschgift-artigem Gefühl überlagert, die Welt veränderte ihre Farben und er bekam alles nur noch in Zeitlupe mit.. er spürte, wie Blut seinen Hals hinunterlief und seine Uniform bekleckerte, wie Ceras ihm mit der Hand durch die Haare fuhr... schliesslich gab sein Menschlicher Körper auf, und er kollabierte.

Das letzte was er mitbekam, war der harte Aufprall auf einem metallernen Lüftungsgitter, dann folgte Finsternis.
 

“Seras... Seras, wo bist du?” rief Penwood schon seit einer halben Stunde, wärend er durch das Anwesen wanderte.

“Sie ist so unzuverlässig manchmal... hah, manchmal wünschte ich, ich müsste mich nur um eine Gruppe von Soldaten kümmern, nicht noch um eine eigenwillige Vampirin...” murmelte er, in seiner üblichen, frustiert-hilflosen Stimmlage.

Dann hörte er, wie die Tür sich schloss, und Seras die Treppe herraufkam.

“Hier bin ich. Was ist los? Hast du etwa schon wieder den Monatsbericht verschlampt, oder suchst du nach den Akten, die ich rausgesucht hatte? Essenszeit ist ja noch nicht und sonst fällt mir auch nichts ein, was du unruhiger Geist schon wieder wollen könntest.”

Seras hatte offenbar schlechte Laune, ihr helles T-shirt war mit einigen Einschusslöchern durchsetzt. Ein paar rebellische Jugendliche hatten etwas aufdringlich mit ihr geflirtet, etwas, was Seras häufiger als Problem hatte.

“Nein, nichts dergleichen. Einer unserer Soldaten ist verschwunden..”

Sie wollte eigendlich nur noch nach unten und das dreckige Shirt ausziehen, daher hakte sie weiter nach.

“WER ist verschwunden, Penwood.”

“Vance.. Du weisst schon, einer deiner Freunde aus der Truppe. Amsonsten wäre es mir doch gar nicht aufgefallen, das einer von zweihundert Mann fehlt.”

Seras ließ ihre Tasche fallen, und sogleich fielen eine Dose Haarspray sowie etliche andere feminine Artikel aus den unglaublichen Weiten dieses weiblichen Modeobjekts.

“Ja, zum Teufel, warum hast du das denn nicht gleich gesagt?!”
 

To be continued.....

Chapter 6: Masquerade

Nach einer endlosen Periode der Düsternis wachte Ryan ruckartig auf. Sein Kopf schmerzte noch immer, vermutlich eine Schädelfraktur von dem Aufprall auf dem Lüftungsgitter, dachte er.

Obwohl er die Augen aufgerissen hatte, konnte er nichts sehen.. es war vollkommen dunkel. Die Luft war stickig und abgestanden, und er konnte einen halben Meter über sich eine massive Barriere spüren.

Er bekam zuerst Panik, als er merkte das er eingesperrt war, beruhigte sich jedoch schnell wieder.

Seras hatte ihm mal erzählt, wie es ist, täglich in einem Sarg zu schlafen.

Ein Sarg... er erinnerte sich wieder.. dieses Mädchen, Ceras, hatte ihn gebissen.

Deshalb war er also in dieser vermaledeiten Holzkiste eingekerkert... aber wie kam er wohl wieder raus?

Er drückte leicht gegen den Deckel, dann etwas fester. Er rührte sich nicht, das musste entweder heissen das er abgeschlossen war, oder das es eine andere Vorrichtung zum Öffnen gab..

Er tastete daraufhin die Umgebung um sich ab.. der Sarg war recht groß, mit einer weichen Daunenmatraze ausgestattet und komfortabel.. die Seiten waren mit Seidenpolstern versehen, wie oft üblich bei Särgen. Aber in diesen hätten mindestens drei Mann reingepasst.

Schliesslich fand er, in das Seitenteil eingearbeitet, einen Schalter.. dieser schaltete eine kleine Lampe am Deckel an, welche ihn unmittelbar darauf blendete.

Er schloss für einen Moment die Augen, um sich an das helle Licht zu gewöhnen.. immerhin, ein Schritt weiter war er gekommen.

Dann öffnete er sie wieder, und sah sich erneut um.

Die rote Satinbettwäsche deutete darauf hin, das es Ceras`s eigener Sarg war, in dem er da lag... aber das brachte ihn nicht viel weiter.

Eher war der Knopf an der Decke, in der Nähe der Leuchte, interessant.. ja, er war sogar mit einer Art Anleitung bestückt.

Weniger als eine Minute, und einen Knopfdruck, später erhob sich die Deckelplatte mithilfe eines Peuneutischen Öffnungsmechanismus, welcher leise ein Zischen von sich gab.

Direkt vor dem Sarg saß Ceras und schmunzelte über die unbeholfenheit ihres neuen Spielzeugs.

„Ich hatte mich schon gewundert, wann du wohl auf den Trichter kämest, den Knopf zu drücken.“
 

„Sehr witzig. Für uns Menschen ist es eher selten, das man uns ohne jede Anweisung irgendwo einsperrt.“ brummelte Ryan, während er hinauskletterte.

Er hatte inzwischen einen Schlafanzug an, welcher in seinem Himmelblau nicht so recht in das restliche Repertoir von Ceras`s Klamotten passte.

Ein kurzer Blick an sich herrunter folgte einem skeptischen in Richtung von ihr.

„Hast du mich etwa umgezogen?“

„Allerdings... obwohl dein Blut gar nicht mal so schlecht schmeckte, mag ich`s nicht sonderlich meinen Sargbezug waschen zu müssen.“ war die zynische Anwort von Ceras, welche daraufhin aufstand und mit einem Druck auf eine Fernbedienung den Sarg wieder schloss.

Für einen Moment brachte Ryan nichts herraus, dann seuftze er nur. „Und jetzt? Was hast du jetzt mit mir vor, du Psychopathin?“

Ceras lachte herzlich für einen Moment, dann setzte sie sich wieder. „Nun, ich denke ich sollte mit den Grundlagen anfangen, die du wissen solltest, wenn du weiter überleben willst. Setz dich ruhig.“

Dabei deutete sie auf ebendie Couchgarnitur, auf welcher sie selbst schon Platz genommen hatte.. von hier aus hatte man nicht nur einen guten Blick hinaus aus dem Fenster, sondern obendrein auch einen auf den an der Wand befindlichen Fernseher, sowie einen Gesamtüberblick des Apartments..

Neben einem begehbaren Kleiderschrank und einer Vitrine, welche sich bei näherer Betrachtung als Kühlhaus für Blutkonserven herrausstellte, befanden sich ein weiterer Schrank sowie eine Tür, die in ein Badezimmer führte in Sichtweite.

Eine spezielle LED Lampe, die an der Decke hing, tauchte den Raum wahlweise in verschiedenfarbiges Licht, auch in verschiedenen Helligkeitsgraden.

Am Boden befand sich dunkeles Eichenparkett, ein Perserteppich lag unter dem schweren, luxurios ausgestattem Sarg, welchem er grade entstiegen war.

Nach diesem kurzen Rundumblick setzte er sich, und blickte zu ihr herrüber, noch deutlich verschlafen.

„Also.. zuersteinmal solltest du es vermeiden, am Tag herrumzulaufen, jedenfalls solange bis du richtiges Blut getrunken hast. Keine Konserven oder Obdachlose, sondern richtiges, hochwertiges Blut. Dazu aber später mehr.“ fing sie an, während sie die Beine übernander schlug und die Hände faltete.

„Dann ist es unbedingt wichtig, zu wissen wo die Limits deines derzeitigen Körpers sind. Kugeln dürften dich nicht mehr viel belästigen, aber Schwerthiebe können sehr gefährlich sein, weil du noch nicht in der Lage bist, komplette Körperteile zu regenerieren. Ausserdem solltest du dich von Silber und tiefen Gewässern fernhalten, aber das weißt du ja.“

Es war ungewohnt, sie so sachlich und vorallem, wohlwollend zu hören. Es schien ihm, als hätte sie das schon tausendmal gemacht, wie eine Routine.

„Schliesslich musst du wissen, das du nur in einem Sarg und nirgendwo sonst vernünftig schlafen kannst. Im Idealfall sollte das Holz auch noch aus deinem Heimatland stammen, aber das ist nicht so wichtig. Den Rest findest du schon bald selbst herraus, das war jetzt nur das allerwichtigste.“

„Interessant.“ meinte Ryan, mehr oder minder entsprach das der Wahrheit. Er war eher fasziniert von dem Raum, der an eine Fürstensuite erinnerte.

Ceras bemerkte bald seinen Blick, was sie veranlasste wieder aufzustehen. „Wo du schon so interessiert bist, ich denke, es ist an der Zeit, dich mal rumzuführen...“
 

“Ich mach mir Sorgen um Ryan, Gregory.” murmelte Seras, welche sich seine Akte durchsah.

“Was sollen wir denn machen? Er ist einfach verschwunden.. zur Wachablösung war er noch da, danach hatte niemand mehr etwas von ihm gehört.” So verzweifelt, wie Penwood war, hätte man meinen können, das er sich eher Sorgen um ihn machte als Seras. Doch das war nur seine typische Phase des Selbstmitleids, die eintrat sobald irgendetwas passiert war.

“Die Soldaten sagen, er wäre zur Pause nach draußen gegangen. Möglich, das sie ihn da erwischt haben... “ meinte sie kalt, wärend sie die Akte zuklappte. Nichts interessantes oder von Bedeutung darin. Ryan Vance war ein einfacher Soldat gewesen, kaum sechs Monate bei Hellsing. Ehemals bei der SAS, kaum Verwandte, ledig... es war zum Haareraufen. Kein Hinweis, wohin er gegangen sein könnte, und Hellsing überwachte ihre Mitglieder lückenlos. Seras konnte noch immer nachsehen, das ihre Mutter vor etlichen Jahren auf den Strich gegangen war, um ihre Miete zu bezahlen, und das sie selbst einmal beim Schwarzfahren erwischt wurde. Über Ryan allerdings stand nur darin, das er den Kriegsdienst verweigert und deshalb eine dicke Geldstrafe bekommen hatte. Das brachte sie aber auch nicht weiter, denn er war weder Pazifist noch Defatistisch, sondern schlicht zu faul gewesen, in den Krieg zu ziehen. Vor Gericht erzählte er dem Richter dann etwas von Ideologischen Gründen, das er aus Überzeugung nicht töten könnte und all das, nur um dem Gefängnis zu entgehen.

Seras hatte ihn gemocht, er hatte immer so etwas unbeugsames in sich. Deshalb lag es ihr auch nahe, ihn so schnell wie möglich zu finden.

“Penwood, ruf bitte bei der Nationalen Sicherheit an und lass ihn orten. Ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache.”
 

Ryan selbst war inzwischen mehr als erstaunt über die Annehmlichkeiten, welche dieses eher mässig große Apartment bot. Eigendlich alles, was sich ein Vampir nur wünschen konnte... Futter inklusive, denn schliesslich musste sie sich nur den Zimmerservice bestellen, um frisches Blut zu kriegen.

Wieder an der Garnitur angekommen, lehnte Ceras sich dagegen und verschränkte die Arme.

“Tja, das wäre alles.. jetzt liegts an dir. Ich hab nichts dagegen, wenn du hier bleibst, aber wenn du nach Hellsing zurückwillst ist mir das auch egal. Seras wird sich hier wohl nicht blicken lassen, wenn sie davon erfährt das ich hier bin. Und eine Bombe oder ähnliches würde die etlichen Zivilisten hier gefährden.. ich bin also vollkommen sicher.”

Ryan weitete die Augen. Sie gab ihm sogar die Wahl, was er tun wollte. Von alledem, was er bisher von ihr gehört hatte, war nicht viel übrig geblieben. Sicher war Ceras eher ein rebellischer Teenager als ein mächtiger, weiser Vampir, und obendrein ein Veteran von Millenium, wie er mitbekommen hatte, aber... irgendwie fand er sie ganz nett. Ausserdem... würde Seras ihn wohl lynchen, wenn sie davon Wind bekam.

...Seras!

Ryan tastete an seine Brusttasche.

“...wo hast du meine Klamotten hingeworfen?” fragte er, sich plötzlich an sein Funkgerät mit Peilsender erinnernd.

“Wo wirft man für gewöhnlich dreckige Fetzen hin? In die Wäsche, natürlich.”

“Hast du den Inhalt der Taschen geprüft...?”

Ceras blinzelte etwas. “Sicher. Ich werd zwar ausreichend versorgt aber Geld kann man immer brauchen.”

Ryan sah sie mit einem schiefen Blick an. “Das mein ich doch nicht. Ich hatte ein Funkgerät dabei.. damit kann Penwood mich orten, wenn ich mal entführt werde oder im Kampf sterbe.”

Sie schien für einen Moment nachdenklich, dann nickte sie und griff in ein Schränkchen, das als Abstelltisch für die Couch diente.

“Meinst du diesen Schrott? Da bist du draufgefallen... dachte mir, ich könnt vielleicht ein Radio oder so draus bauen, wenn ich mal Zeit hab.”

Ryan lies den Kopf hängen. “Ach, vergiss es.”
 

“Tut mir Leid Seras... kein Signal zu Vance. Sein Sender scheint abgeschaltet zu sein.” murmelte Penwood, wärend er noch das Telefon auflegte.

“Also ist etwas passiert..” Seras lief inzwischen schon im Kreis, wärend sie in Gedanken die verschiedenen Optionen, die noch zur Verfügung standen, abhakten.

“Und wenn sie es war?” fragte Penwood, etwas verunsichert.

“Sie? Du meinst... nein, das kann nicht... oder... aber warum sollte sie an ihm Interesse haben..?”

Plötzlich wurde es ihr klar. “Natürlich... nur um mich zu schaden, so wie sie damals schon agiert haben.. ohne erkennbaren Zweck, nur um den Gegner zu provozieren...”

Seras konnte nicht einmal ahnen, wie falsch sie da eigendlich lag.
 

“Tja, in dem Fall werd ich wohl für`s erste hier bleiben... wenn Seras oder Penwood davon erfahren würden, wäre ich ganz sicher ganz schnell einen Kopf kürzer.. im wahrsten Sinne des Wortes.” grummelte Ryan, als er sich erneut setzte.

“Da gibts nur ein Problem, du wirst mindestens einmal nochmal dorthin müssen, es sei denn du willst in meinen Klamotten rumlaufen. Die könnten dir auch passen, aber ich glaub nicht das sie dir stehen..” Ceras`s sarkasmus war schon fast parodisch in dieser Situation, doch Ryan hatte keinen Grund zum Lachen. Sie hatte recht, und eigendlich wollte er da nicht hin.. aber er musste wohl, und sei es nur um mit der Vergangenheit abzuschliessen. Von nun an konnte er nur noch nach vorn blicken, nicht zurück. Sein Leben vor der Verwandlung in einen Vampir durfte nicht mehr von Bedeutung sein.

Das Geräusch eines Schrankes, welcher aprupt aufsprang, riss ihn aus den Gedanken und er sah hinüber zu seiner Meisterin.

“Soo.. dann wolln' wir doch mal sehen, was wir denn für diesen kleinen Ausflug so schönes in der Spielzeugkiste haben...”

Der Schrank, wie Ryan dann rausfand, war nicht etwa ein weiterer Kleiderschrank oder eine Abstellkammer.. darin befanden sich, nett aufgereiht und sauber, Schusswaffen.

Eine selbstgebaute STEN mit ebenso selbstgebautem Schalldämpfer lag direkt neben einer Kalashnikov, die offenbar vom Schwarzmarkt stammte.. darüber hing ein unförmiges Gewehr, das bei näherer Betrachtung sich als grob zusammengeschweisster Flammenwerfer entpuppte... nur die fast neue MP7 Selbstverteidigungswaffe, welche ganz links verstaut war, passte nicht so recht ins Bild.

Ryan zögerte nicht, diese sofort in die Hand zu nehmen. “Wo kommt die denn her? Hast du die etwa gekauft, oder was?”

Ceras reagierte nicht auf die patzige Art seiner Frage, und öffnete stattdessen die Schublade, in der sie die Munition aufbewahrte. “Ein Security-Typ des Hotels hatte die mal dabei.. ich wette, die sucht er immernoch. Hab sie noch nie benutzt.. ist mir nicht ganz koscher, ehrlich gesagt.”

“Dann machts ja nichts, wenn ich die nehm.” meinte er nur, wärend er die Waffe gründlich unter die Lupe nahm.

Wenn die ausfahrbare Schulterstütze und der Frontgriff eingeklappt waren, war die Waffe kaum größer als eine Pistole und lies sich leicht verstecken, trotzdem hatte sie genug Wucht um Körperpanzer zu durchschlagen und konnte vollautomatisch feuern. Ein kleines Zielvisier ersetzte die sonst üblichen Metallkimmen und erleichterte das Zielen. Eine viel gepriesene Waffe.

“Sobald deine Klamotten aus der Wäsche können, gehen wir los. Schnell rein, schnell raus, und das war`s auch schon. Das wird kein Höflichkeitsbesuch, also vertrödel keine Zeit.” Nun gab Ceras ihm wieder die Sporen, hielt ihn an der kurzen Leine um ihm zu zeigen, wer der Boss zwischen ihnen war. “Nur so nebenbei.. normalerweise nennen Vampire denjenigen, der sie gebissen hat 'Meister'. Das können wir auch so halten.”meinte Ceras zu ihm, wärend sie ihm einen kühlen Blick und ein überlegenes Grinsen gab.

Ryan seuftzte etwas als er merkte, das die entspannte Atmospähre verschwunden war.

“Ja.. Meisterin.... warte, das klingt scheisse....”
 

To be continued....

Chapter 7: Counter Strike

Bevor die „Mission“ beginnen sollte, fand Ryan immernoch etwas Zeit, eine Dusche zu nehmen.. seiner Meinung nach hatte er sie bitter nötig.

Während er sich unter dem rauschend warmem Wasser wusch, ging er noch einmal die Details durch, die Ceras ihm eingetrichtert hatte.. schnell rein, schnell wieder raus, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erregen, Feindkontakt vermeiden.

Feindkontakt.. dieses Wort kling paradox in diesem Bezug, aber so war es wohl.. Seras, Penwood und die anderen waren nunmehr seine Feinde.

Es war eben eine seltsame Situation, dachte er sich als er das Wasser abdrehte. Erst auf der einen, dann plötzlich auf der anderen Front.

Es half nichts, da musste er nun durch. Langsam stieg er aus der Dusche und suchte dann nach einem Handtuch...

„Siehst gar nicht mal so schlecht aus... du gefällst mir immer besser.“

Ruckartig drehte Ryan sich um.. und dort saß Ceras herrum, als wäre das ganz normal für sie, auf einer kleinen Ablage und beobachtete ihn.

„Hast du nichts besseres zu tun..?“ grummelte er sie an, unwissend, was sie erwiedern würde.

„Nein, hab ich nicht. Da dachte ich mir, schau ich doch mal nach, was du so treibst.“ Sie schmunzelte und sah an ihm herrunter. „Wäre interessant zu wissen, wie groß der noch wird.“

Das geht dich einen Scheissdreck an, dachte Ryan, behielt es aber für sich um sie nicht zu verärgern. Wer wusste schon, was passieren würde wenn sie erstmal wütend war.

„Könntest du dann woanders hingucken, damit ich mich anziehen kann?“ maulte er, weiter nach einem Handtuch suchend.

„Nein... wieso denn? Wenn du das nicht wolltest, hättest du dich doch schon verkrümelt, oder nicht.“

Ryan konnte richtig raushören, wie sehr sie schon am grinsen war. Was hatte er sich da nur eingebrockt, bei ihr bleiben zu wollen.
 

Wenig später waren die beiden bereit, Ceras ging die Treppe des Hotels hinunter, Ryan folgte ihr.

Beide hatten ihre Waffen versteckt, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ein Taxi wartete derweil vor der Tür.

“Ich hoffe, du kennst ein paar Sicherheitslücken... die Wachen werden uns wohl kaum einfach durchlassen.” murmelte Ceras, als sie das Hotel verlies.

“Ein paar. Ich muss einfach vorsichtig sein, schätze ich.” Ryan klang zuversichtlich, aber das war nur eine Fassade.

“Hoffendlich bist du das auch, sonst muss ich dich später in Stücken wieder mitnehmen.”

Nach diesem Kommentar bestiegen die beiden das Taxi, ohne ein weiteres Wort.

“Na, wohin gehts denn, Sturmführer?” grinste der Taxifahrer Ceras an.

“Halt die Klappe und fahr. Ehemaliges Hellsing Anwesen.” grummelte diese, und hielt ihm eine ihrer Pistolen an die Schläfe.

“Ist ja gut, ist ja gut.. Immer mit der Ruhe, ich sag schon nichts... hast wohl Freunde da, was?”

“Noch ein weiteres Wort, Punk, und DEINE Freunde können dich von der Straße auflesen. Fahr. Jetzt.”

Ceras war äusserst gereizt von dem Millenium-Mitglied, daher schaute sie rüber zu Ryan.

“Tu nicht so überrascht. Millenium ist überall in dieser Stadt. Keine Vampire, aber loyale Menschen, Gurilliakämpfer. Jederzeit bereit den Kampf zu eröffnen, wenn man ihnen das Signal gibt. Penwood ist viel zu blind, um sowas zu bemerken.”

In der Tat war es Angsteinflössend, daher blieb er für den Rest der Fahrt still.
 

Unbeeindruckt betrachtete Ceras sich das Anwesen, aus sicherer Entfernung von den Wachen.

“Also dann, Sprössling, dann lass mal hören.. wie kommen wir da rein.”

Ryan grummelte etwas, so genannt zu werden, fasste sich aber kurz darauf wieder.

“Das linke Fenster im dritten Stock ist nicht verriegelt, da ist der Verschluss kaputt. Es gibt auch einen Hintereingang, durch die Fahrzeug Sektion, da könnte es aber Wachen geben. An der rechten Hausfront gibts eine Feuerleiter mitdem man hoch zum Fenster kommt, da müssen wir aber durch`s Minenfeld.”

“Alles klar. Dann ab zur Feuerleiter.”

Ryan seuftzte auf. “Das hatte ich befürchtet... wie willst du durch die Minen hindurch?”

“Halt dich an mir fest, dann findest du´s herraus.”

Er tat dies, und einen Moment später standen sie auch schon vor der Leiter.. Ceras hatte sie dorthin teleportiert.

“Wow.. nicht schlecht. Sowas kann Seras nicht.”

Ceras nickte. “Ich weis. Los jetzt.” Ohne ein weiteres Wort griff sie sich die Leiter und ging hoch, mit einer erstaunlichen Schnelligkeit.

Ryan folgte ihr, mehr oder minder schnell, aber vorsichtig um nicht herrunter zu fallen.

Unbeobachtet glitten die zwei daraufhin durch das offenstehende Fenster in das Anwesen und zogen sofort ihre Waffen.

“Tja, das hat funktioniert. Der Rest liegt an dir, Kiddo. Such dir deine Sachen zusammen, ich versuch Seras zu beschäftigen wenn ich sie finde. Wir treffen uns in der Haupthalle.”

Damit rannte Ceras den Gang hinunter, Ryan konnte nur kurz nicken. Nun lag alles an ihm, und wie schnell er war, ob sie entdeckt wurden oder nicht.
 

Wärend er zu seinem Raum eilte, dachte er über Cera`s verändertes Verhalten nach. Als sie sich im Apartment unterhalten hatten, war sie ganz ruhig und gelassen, doch sobald es um die Arbeit ging war sie voll bei der Sache und eher aus der Fassung zu bringen, gar jähzornig. Ob das nur Selbstdisziplin oder eine Art Shizophrenie war, wusste er nicht, aber im Moment war es auch egal.

Was zählte waren seine Sachen, und wie schnell er sie beschaffen konnte.

Immer wieder versteckte er sich, um die Wachen zu umgehen, aber manchmal klappte es nicht so ganz und er musste sie ausknocken. Töten wollte er sie nicht, schliesslich hatten sie ihm nichts getan, aber sie durften nicht dazwischen funken.

Nach einer kleinen Ewigkeit erreichte er seine Barracke, hastig tippte er den Sicherheitscode in ein kleines Panel an der Tür ein, das ersetzte einen Schlüssel, der verloren und von jemand anderem gefunden werden konnte.

Ein zufriedenes Piepen des Computers erfolgte, und die Tür öffnete sich... ein kleines Stück Heimat erreichte ihn damit.

Es schien ewig her zu sein, das er das letzte Mal diese Kabine gesehen hatte.. es schien alles so fremd, und doch so vertraut.

Schnell legte er diese Gefühle ab und suchte sich einen Rucksack, in welchem er die Klamotten verstaute. Ein paar persöhnliche Gegenstände nahm er auch mit, seinen AI-Pod, sein Tagebuch und schliesslich seine Schutzweste, die er für die Arbeit tragen musste.. wer weis, wann sowas mal nützlich sein könnte.

Dann verlies er den Raum auch schon wieder, ohne die Tür wieder zu verschliessen.. dazu blieb keine Zeit.

“...Ryan...?!”

Ruckartig blieb er stehen, dann drehte er sich um...
 

“Seras... bleib weg von mir.” mahnte er sie, seine Waffe erhebend.

“Ryan.. was.. was soll das? Was hast du vor?” fragte sie, langsam die Hände hochnehmend.

“Bleib weg von mir.. das ist alles, was ich von dir verlange..” Ryan ging rückwärts von ihr weg, wieder in Richtung der Treppe.

“Aber... was ist mit dir passiert? Was soll das?” fragte sie wieder, unwissend davon was sich hinter ihr befand.

“Das geht dich nichts mehr an. Wir verschwinden jetzt und damit hat sich die Sache erledigt.”

Cera´s Stimme klang kalt und herzlos in diesem Moment, es tat Ryan schon fast weh. Er musste hart bleiben.

Seras drehte sich um, nur um direkt in die Mündung der Pistole ihrer Rivalin zu blicken.

“Du! Was... was hast du mit ihm gemacht?!”

“Ihn gebissen. Dann ist er mir gefolgt.. freiwillig. Das ist alles.” anwortete sie, den Hammer der Waffe spannend. “Und nun geh mir aus dem Weg, bevor ich dir deinen Blondschopf gegen die nächste Wand blase.”

“Freiwillig? Das ich nicht lache! Du hast ihn doch bestimmt gezwungen, dir zu folgen!” Seras ballte ihre Fäuste und war kurz davor auch zu ihrer Pistole zu greifen.

“Nein. Ich bin aus eigenem Willen bei ihr geblieben, Seras.” kam es dann von Ryan... ein kurzer Satz, wie ein Stich in Seras`s Herz.

Sie drehte sich um, wollte grade etwas erwiedern, doch wurde sie rüde von einer Explosion unterbrochen, gefolgt von etlichen Schüssen, Schreien und ähnlichen Geräuschen, die auf nichts gutes hinwiesen.

“Freunde von euch?” knurrte Seras, wärend sie zur Treppe blickte.

“Wir kamen allein.” erwiederte Ryan knapp. “Würde mich aber nicht wundern wenn Millenium was gemerkt hätte und einfach jemanden hinterhergeschickt...”

Er wurde von Ceras unterbrochen, die ihm nun ebenfalls eine Pistole in den Nacken hielt.

“Halt die Klappe...”
 

“Ryan, geh mir aus dem Weg, ich muss nachsehen, was da los ist!” Seras versuchte ihn beiseite zu schieben, er blickte jedoch nur zu Ceras hinüber.

“Lass sie ruhig durch. Das erleichtert uns nur den Abgang.” meinte diese, wärend sie langsam ihre Waffen sinken lies.

“Wie du meinst..” Er lies sie durch. “Was nun?”

“Zurück zu dem Fenster. Der Haupteingang ist jetzt vermutlich unpassierbar, und so eine Horde Gegner ist lästig, wenn man`s eilig hat. Halt mir den Rücken frei.” Nach diesem kurzen Befehl rannte sie los, in die andere Richtung wie Seras, jedoch kamen die zwei nicht weit.

Die Explosion hatte ein Stück vom Dach eingerissen, das blockierte nun den Weg.

“Kannst du dich da durch teleportieren, oder sowas?” fragte Ryan vorsichtig.

“Nein.. durch massive Barrieren hindurch ist das mit zwei Leuten zu anstrengend. Wir müssen doch vorne raus, fürchte ich.”

“Na dann.. hoffen wir mal, das die Truppe den Angriff unter Kontrolle hat.”

Ceras lachte kurz, wärend sie an ihm vorbeiging.

“Die? Die haben ihre Angriffe nie unter Kontrolle, damals wie heute. Das endet wieder mal in einem Massaker.. aber das ist unser Vorteil, die werden uns weniger angreifen.”

“Wie du meinst. Was ist mit Seras?”

“Die weis doch, das wir uns nur verkrümeln wollen. Dich wird sie bestimmt nicht angreifen und ich hab keine Probleme mit ihr. Mach dir einfach keine Gedanken und bleib dicht hinter mir.”

Ceras`s aufmunternde Worte halfen ihm nicht viel, obwohl es guttat sie mal wieder in einem freundlicheren Tonfall zu hören. Dieser war zwar noch immer mit böswilligen und zynischen Kommentaren gefüllt, aber das war einfach ihre Art.

Die anderen wollten einfach nur weg, aber sie gingen gradewegs auf die Ursache der Schreie zu....
 

To be continued

Chapter 8: Counter Strike 2

Langsam wurde die Luft schwül um sie herrum. Es war vielleicht weniger die Temperatur, als denn die Hitze eines nahen Kampfes, die in der Luft lag und auf sie herrunterdrückte.

Jedenfalls beeilten sich Ceras und Ryan, zum Haupteingang zurückzukommen.

„Das dauert schon viel zu lange. Wir sollten schon längst wieder hier raus sein. Aber einfach so ein Fenster einschlagen und abhauen.. ich weis nicht.“ brummelte Ceras, ungeduldig ihre Pistolen umklammernd.

Ryan sagte nichts. Es war, wie sie es sagte.. er wollte schon längst wieder weg sein. Dieser Ort erfüllte ihn nur mit Erinnerungen, die er loswerden wollte.

Die Maschinenpistole in seiner Hand erinnerte ihn hingegen an seine neue Existenz und hielt ihn davon ab wieder zurück zu gehen.

Schliesslich kamen die beiden in der Lobby an und was sie dort sahen, gefiel ihnen gar nicht.

Der Haupteingang war völlig zerstört worden, schwere Trümmer lagen vor dem Portal, das einst in das Anwesen geführt hatte.

„Hm. Planänderung... wir suchen einen alternativen Ausgang. Irgendwelche Vorschläge?“ meinte Ceras, wenig begeistert.

„Im West- und im Ostflügel gibt es jeweils einen Notausgang, dann wäre da noch der andere Eingang in der Fahrzeugsektion. Aber nahe gelegen sind die alle nicht.“ erwiederte er.

„Verdammt.“

Grade als sie weiter mit ihm diskutieren wollte, kam ein Ghoul auf die beiden zu.. mit einem monströsen Gewehr in der Hand, gepanzert und ziemlich schlecht gelaunt, wie es aussah.

Ohne zu Zögern schoss Ryan auf ihn, wohl wissend wie stark seine MP7 gegen Panzer war, aber es brachte nicht viel. Die Waffe hatte normale Stahlgeschosse geladen, kein Silber.

Dann kam ein ungewöhnlich lauter Knall, der Ghoul wurde halb zerfetzt und starb auf der Stelle..
 

Seras trat hinter ihm hervor, ihre treue alte BearLKS Panzerbüchse in der Hand.

„Was macht ihr denn noch hier? Verschwindet endlich!“ maulte sie die beiden Eindringlinge an, allerdings mit wenig Nachdruck.

„Würden wir ja gerne, aber du siehst das Debakel sicherlich.“ anwortete Ceras mit offensichtlichem Sarkasmus. „Wenn wir schon mal hier sind, kannst du uns ja einen Kaffee anbieten...“

„Ich kann mich beherrschen. Aber gut, wenn die nicht von euch sind kann ich euch genauso gut rausbegleiten... aber ihr tut gefälligst auch was dafür, klar? Wozu habt ihr sonst diese Schiesseisen dabei.“

„Um widerspenstige Wachen zu erschiessen. An Silber hab ich nicht gedacht.“ erwiederte Ceras offen.

Seras rollte mit den Augen und seuftzte. „Das wird ja immer besser... na gut, hier in der Nähe ist ein Munitionslager, da solltet ihr finden was ihr braucht. Ich geb euch garantiert keine Rückendeckung, nur Eskorte.“

„Bräuchte ich auch nicht, Schätzchen. Was Ryan angeht.. nun ja, durch den Ernstfall lernt man am Besten, das solltest du wissen.“ Ceras setzte sich in Bewegung, in die Richtung des Lagers das Seras beschrieben hatte.

„Erinner mich blos nicht daran.“ fauchte Seras zurück und folgte ihr, damit sie nicht zufällig mehr mitgehen lies als notwendig. Ryan folgte ihr, stillschweigend.
 

Die drei gelangten zum Lager ohne Feindkontakt, Seras tippte schnell den Sicherheitscode ein und achtete dabei das Ceras ihr nicht über die Schulter guckte. Man konnte nie vorsichtig genug sein.

„Bitte sehr.“

Ceras nickte nur stumm, während sie in den kleinen, stark abgesicherten Raum ging.. er war kalt und vollkommen mit Stahl ausgekleidet, um soviel Sicherheit wie möglich zu gewähren.

„Also, nur um eines klarzustellen..“ fragte Ryan, als er sich zu ihr gesellt, „Wir haben es hier mit bestens ausgerüsteten Ghouls zu tun, die zudem auch noch wissen, wo sie wie zuschlagen müssen.. wo kommen die her?“

„Gute Frage.“ meinte Seras nur, und beobachtete die zwei, wie sie ihre Magazine auffüllten. „Ich vermute mal eine kleine Bande von Vampiren, die sich mal wieder mit uns messen wollen. Kam ja alles schon vor.“

Ceras sah sie nicht an. „Kleine Banden greifen keine solchen Gebäude mit solcher Ausrüstung an. Diese Ghouls waren mit M29 Gewehren ausgerüstet, die kriegt man nicht an jeder Straßenecke.“

„Was weis ich schon. Die Valentine Brüder werden`s jedenfalls nicht nochmal sein, so bekloppt wie die ist sonst kaum einer.“

Dieser Satz lies ihren Klon aufblicken. „Wo wir schon von bekloppt reden... wo ist eigendlich dein Meister..?“

„Alucard?“ Seras blinzelte überrascht. „Der ist seit Monaten verschwunden. Keiner weis, wohin er gegangen ist.“

Ceras schielte zu ihr. „Glaubst du, das ist ein Zufall?“

„Also, jetzt gehst du zu weit. Alucard mag zwar ein Verrückter sein, aber er..“ Ceras schnitt ihr das Wort ab.

„Aber er hat keinerlei Hemmungen mehr, hier einzufallen, jetzt wo Integral tot ist. Er kennt dieses Anwesen wie seine Westentasche. Er weis, wo er zuschlagen muss. Er weis, woher man solche Waffen bekommt. Und noch was... haben dich die Ghouls bisher auch nur einmal angegriffen?“

Seras knurrte leise. „Nein. Aber sie sind ja auch erst..“

„Bingo. Das du eine Jungfrau bist, riecht man zehn Meilen gegen den Wind. Auch Ghouls sind wählerisch, es sei denn sie haben Befehl, dich am Leben zu lassen. Vergiss nicht.. du bist die einzige aus Alucard`s Harem, die noch unter uns weilt.“

„Es reicht, Ceras!“ schnautzte Seras sie an.

„In der Tat, denn du begreifst es nicht. Aber wart`s ab.“
 

Gestärkt und bewaffnet gingen die drei Vampire dann wieder auf Streifzug, zwei von ihnen auf dem Weg zum Ausgang, eine davon um schlimmeres zu verhindern.

„Penwood ist sicher, soviel steht fest. Wir haben nach dem letzten Attentat extra eine Spinnenfaserverstärkte Panzerplatte im Büro anbringen lassen.. die durchbricht niemand so leicht.“ murmelte Seras, die eillig durch die Gänge rannte.

„Jedenfalls nicht mit Gewalt.“ meinte Ceras dazu.

„Du machst mir keine Angst.“

„Hab ich ja auch nicht vor.“

„Ach ja? Klingt aber schwer danach.“

„Angst ist eine menschliche Emotion.“

„Und was soll das heissen..!?“

Seras wurde von Ryan unterbrochen, der auf eine öffnende Tür feuerte. Nach einem kurzen Feuerstoß fiel ein Ghoul zur Seite weg, langsam zu Asche zerfallend.

„Ihr solltet euch vielleicht nicht mitten im Kampf streiten.“

Ceras blickte hinunter auf den nun mehr als toten Ghoul, dachte nach... und ging anschliessend zielstrebig auf den nächsten zu, der auftauchte.

Seras riss bereits ihr Gewehr hoch, doch die andere Vampirin war bereits in der Schusslinie und gab ihr schnell ein Zeichen das sie es sein lassen sollte.

Der Ghoul zögerte nicht, sie mit Kugeln zu tränken, aber sie riss ihm das Gewehr aus der Hand, brach ihm das Genick und lies ihn fallen.

„So... nun kommt der ekelige Part dabei...“ murmelte sie, während sie auf die Knie ging und ihre Zähne an den Hals des Ghouls legte.

„Was... was zum Teufel tust du da?“ fragte Seras, angeekelt und entsetzt über ihr tun.

“Ich finde herraus, wem diese Ghouls gehören.. was sonst. Und da sie nicht reden können, ist ihr Blut dafür am naheliegensten.” anwortete Ceras, bevor sie die Augen zusammenkniff und ihre Zähne in dem Hals des Untoten versenkte.

Es dauerte kaum eine Minute, bis sie wieder von ihm ablies und anfing zu husten, sein Blut auszuspucken.

Ryan eilte zu ihr herrüber, wurde aber nur von ihr weggeschoben.

“Bleib da.. mir gehts gut. Es ist nur.. ekelhaft.” brummelte sie, wieder aufstehend.

“Und, was hat das jetzt gebracht, Schlaubergerin?” Seras hielt offensichtlich nicht viel von ihren Verhörmethoden.

“Es hat meine Theorie bestätigt.. aber wenn du willst, kannst du auch einen Schluck von dem Zeug da haben.” Ceras wischte sich das schwarze, halb geronnene Blut von den Lippen. “Hoffendlich muss ich das nie wieder machen.”

“Pah. Ich hab schon von schlimmeren getrunken.” erwiederte Seras, ungläubig gegenüber das, was Ceras ihr da sagte. Sie wollte es selbst probieren, bevor sie urteilte.

Sie suchte sich allerdings eine andere Stelle am Hals aus, als die von der ihr Ebenbild getrunken hatte.. wer weis, was die schon alles am Mund hatte.

Die Szene wiederholte sich, sie biss hinein, trank ein bisschen, und spuckte es im hohen Bogen wieder aus, keuchend über den Geschmack. Dann, langsam kamen Informationen zu ihr, kaum Bilder, fast nur Stimmen, die man nicht identifizieren konnte.. aber ein Bild bestätigte tatsächlich den fast unglaublichen Verdacht, den Ceras hatte.

Es zeigte Alucard, wie er in den Hals des damals noch menschlichen Ghouls biss.
 

Seras schreckte zurück, unfähig, eine klare Entscheidung zu fallen, fast wie in einer Hysterie. Sie ging rückwärts bis sie an eine Wand sties, dann griff sie sich an den Kopf, als wollte sie diese Bilder wieder löschen.

“Nein... nein, nein nein!! Das kann nicht.. das darf nicht wahr sein! Das gibts einfach nicht, das.. das ist einfach ein Vampir der so aussieht wie Meister! Ganz, ganz sicher!!”

“Seras, sieh genauer hin.” befahl Ceras ihr, und deutete auf den Ghoul.

Langsam, ganz langsam drehte Seras ihren Kopf dorthin.... tatsächlich fiel ihr etwas auf.. der Ghoul lag in der Sonne, der Sonnenaufgang hatte begonnen.

Aber normalerweise würde sich ein Ghoul in der Sonne sofort auflösen...?

“Das ist ein deutliches Zeichen dafür, das dieser Ghoul tatsächlich etwas höheres ist, als die gewöhnlichen.” sagte Ceras nur noch, dann wandte sie sich ab. “Wenn du fertig damit bist, sich in Selbstmitleid und Unglaube zu winden, könnten wir vielleicht weitermachen..?”

Langsam kam Seras zu sich, völlig fertig und mit den Nerven am Ende. “Ja... ja... sicher..”

Mehrere Minuten vergingen, fünfzehn Ghouls fanden den ewigen Tod in ihnen.. niemand sagte ein Wort.

Dieser Schock hatte Seras tief getroffen und brachte ihr gesamtes Weltbild ins wanken... was war nur geschehen? Warum war ihr Meister so? Sonst hatte er immer Ehre und Würde, niemanden in Ghouls zu verwandeln!

Auch Ceras sagte nichts. Sie konnte sich vorstellen, das es sinnlos wäre, ihr Original mit der Realtiät zu konfrontieren. Sie wäre einfach nicht mehr aufnahmefähig nach diesem Schock.

Ryan meldete sich zu Wort, nur um diese lange Stille zu beenden.

“Normalerweise sollten wir bald in der Fahrzeugsektion ankommen. Wir sind jetzt in den unteren Quartieren, dahinter folgt ein größeres Lager und dann kommen die Fahrzeuge.”

“Na wunderbar. Fragt sich ehrlich gesagt, warum du uns das erklärst und nicht unsere Begleiterin hier.” höhnte Ceras. Sie hatte sowiso nicht viel übrig für Seras, aber ihr derzeitiges Verhalten war einfach nur Verachtungsvoll für sie. Wie kann jemand so böses so nahe zu ihr stehen, das sie es nicht überstehen kann ihn in einem anderen Licht zu sehen?

“Lass sie doch. Das ganze muss schwer für sie sein.”
 

Das ganze Areal um die Quartiere herrum war getränkt mit Blut, Innereien, Teile von Knochen und vereinzelt menschliche Überreste. Die Truppe hatte nicht viel Chance gegen die bestens bewaffnete Ghoultruppe. Wieder etwas, das Ceras nicht leiden konnte. Nicht etwa die Schwäche der Truppe, sondern das wahllose Töten, das hier geschah.

“Ziemlich appetietlich für Vampire hier, was?” meinte Ryan, in einem sarkastischen Ton. Er selbst fand nichts erregendes an diesem Anblick, aber fühlte wie sein Körper darauf reagierte.

“Du sagst es. Trotzdem eine ziemlich traurige Szenarie.” Ceras blickte hinüber zu Seras, dann blieb sie stehen und schüttelte sie etwas.

“Hey! Wach endlich auf, wir haben keine Zeit zum Tagträumen!”

Seras sah ihr in die Augen, schwach, fast weinerlich. Sie konnte ihr Gewehr kaum mehr halten, als Ceras sie schüttelte, fiel es einfach zu Boden.

“Was soll das, Seras. Als wir miteinander gerangelt haben, hast du immer wieder Motivation gefunden, wieder aufzustehen. Warum bist du jetzt so niedergeschlagen?!”

Seras lies den Kopf hängen.

“Meister....”

Ein harter Schlag traf ihre Wange, und sie stolperte ein paar Meter.

“Vergiss ihn, Seras! Er hat nun, was er immer wollte.. Freiheit! Er kann nun die Welt erobern, wenn er das will, und nur wir beide stehen ihm im Weg! Wenn du ihm weiter verfällst, sind wir dazu verdammt, seiner Herrschaft zu erlegen!!” Ceras fand keinen anderen Ausweg mehr, als sie mit der Wahrheit zu konfrontieren. “Er wollte dich schon immer, aber jetzt will er dich mehr als denn je auf seiner Seite wissen. Sieh es ein, Seras! Du bist der Schlüssel zur Zukunft der Welt!”

Ceras`s Stimme wurde wieder leiser.

“Und deshalb will ich dich aus den Fronten wissen. Egal wie. Ich könnte dich töten, dann wäre alles vorbei, und Millenium würde die Welt erobern. Ich könnte dich hierlassen, dann wird Alucard es tun.”

“....Oder?”

Ceras blinzelte etwas, als sie Seras`s Stimme wieder vernahm. Die Draculina richtete sich langsam wieder auf, wärend ihrer Rede war sie auf Knien gewesen.

“Oder... ich ziehe dich aus beiden Fronten herraus. Hast du geglaubt, ich wäre ein treuer Anhänger von Millenium?”

Ryan schreckte aus seinen Gedanken auf. Ceras war eine Verräterin? Eine Art Doppelagentin? Schwer vorzustellen.. aber sie überraschte ihn sowiso immer wieder.

“Millenium hat mich erschaffen, das ist alles. Sie haben mich mit der Aufgabe betreut, dich zu testen, die habe ich ausgeführt. Sie haben mir befohlen, euch davon Kenntnis zu geben, das Millenium wieder auf dem Kriegsfuß mit England ist... auch das habe ich getan. Aber das ist alles.. amsonsten gehe ich meinen eigenen Weg. Sie haben mich geschaffen, um Alucard zu vernichten, und Alucard vernichtet man am Besten von innen herraus. Es hat schonmal funktionert, sobald seine Bräute nicht mehr sind, wird er schwach und verwundbar...”

“Das heisst, du willst mich töten, um Alucard entgegentreten zu können?”

“Nein... zumindest noch nicht. Aber das kann sich ja noch ändern..”
 

To be continued....

Chapter 9: Counter Strike 3

Langsam gingen die drei weiter in Richtung des Ausgangs, die nicht enden wollenden Türen zu leeren Soldatenquartieren waren kaum mehr zählbar.

Stille herrschte vor, wie schon so oft, und wie schon so häufig beendete Ryan diese.

„Ceras.. was würde wohl passieren, wenn Alucard die Herrschaft übernehmen würde?“ Er konnte erahnen, das Seras die selbe Frage stellen wollte, sich nur nicht traute.

„Es wäre das Ende der Welt wie wir sie kennen.“ brummelte sie, während sie weiter vorwärts ging. „Niemand kann genau sagen, was in dem Kopf dieses Monsters vorgeht, aber man kann mit Gewissheit sagen, das es nichts gutes sein kann. Ich weis es nicht genau, aber ich vermute es handelt sich um die endgültige Herrschaft der Vampire über die Menschen, mit einer Monarchie die ihresgleichen sucht.. und Alucard selbstverständlich an oberster Stelle.“

„Meister war immer ein stummer Bewunderer der Menschen.“ erwiederte Seras zornig. „Warum sollte er soetwas tun?“

„Es ist weise, seinen Feind in Ehren zu halten und ihn nicht zu unterschätzen, Seras. Er bewundert sie, weil sie die ersten waren, die ihn besiegen konnten. Das heisst nicht, das er sie mag oder bevorzugt.“

Es kehrte wieder Stille ein, aber dieses mal herrschte sie nicht lange vor.

„Du redest so, als würdest du ihn kennen.“ meinte Seras dazu, noch immer nicht überzeugt.

„Ich kenne ihn nicht. Ich hab ihn nie gesehen.“ anwortete Ceras emotionslos. „Aber ich habe viel über ihn gelesen und die Aufzeichnungen studiert, die über den Milleniumkrieg geschrieben wurden.“

Seras fühlte sich triumphierend, doch dann setzte ihr Klon erneut zum Sprechen an.

„Er ist ein Sadist, ein ausgesprochen überheblicher, aber höchst weiser Mann, den es nur darauf brennt, Menschen zu verkonsumieren. Er hat ein Fable für Blondinen mit großen Brüsten, Jungfrauen im alten Stil, soweit ich weis hat er niemals eine Frau mit diesen Attributen getötet, ohne sie hinterher in einen Vampir zu verwandeln.“ Ceras stimme hatte einen Unterton der Verachtung. „Obwohl er ein riesiges Ego hat, baut sich das nur auf seiner Macht auf. Unter dieser Scharade sitzt ein kleiner, gebrochener Emo, der nur noch sterben will, und das seit fünfhundert Jahren. Du und Integral habt ihm etwas Lebensfreude zurückgegeben, aber nicht viel davon.“

Seras wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Ihr Ebenbild wusste viel mehr über ihn, als sie je gewusst hatte. Beängstigend, irgendwie.. und traurig, das sie nie viel über ihn in Erfahrung bringen konnte.
 

Schliesslich kamen sie in eine große Halle.. mehrere Truppentransporter standen dort, ein teurer Rolls Royce sowie eine gepanzerte Limosine, neben verschiedenen Werkzeugkisten, Ersatzreifen, Teile von Motoren und vielem mehr.

Die Fahrzeugsektion.. und wie erwartet war das Rolltor geschlossen. Aber immerhin schien es intakt zu sein.

Seras und Ceras gingen sofort in zwei unterschiedliche Richtungen, um den Raum zu sichern.

“Ryan, die Kontrollen für das Tor sind oben auf dem Catwalk da.. geh rauf und gib uns, wenn nötig, Deckung von dort.” meinte Seras, die sich allmählich wieder gefasst hatte. Wenn es um ihren Job ging, musste sie voll belastbar sein. Sie dachte einfach an Lied, das ihr schon seit einer Weile durch den Kopf ging und konzentrierte sich darauf.

“Alles klar.” erwiederte er und packte seine Waffe für einen Moment weg, um die Leiter hinaufzusteigen.

Von oben aus betrachtet sah die Halle noch größer aus.. der Gestank von Benzin, Wasserstoff und verschiedenen Edelgasen lag hier in der Luft. Diese stiegen nach oben und liessen die untere Etage belüftet, sodass man normal arbeiten konnte.

Sofort faltete er sein MP wieder auseinander und sah sich um.. der Catwalk bestand nur aus einem Metallgerüst und sah nicht sehr vertrauenserweckend aus, daher wollte er schnell damit fertig sein.

Nach kurzer Zeit hatte er eine kleine Konsole gefunden, die nicht nur den Kran für das Anheben schwerer Teile, sondern auch das Rolltor steuerte.. doch dann sah er mehrere Gestalten auf die beiden Draculinas zukommen.

“Achtung da unten! Da kommt was auf euch zu!”
 

Blitzartig hatten sich Ceras und Seras zum Eingang umgedreht und ihre Waffen darauf gerichtet.

Tatsächlich sahen sie mehrere leuchtende Augenpaare, die näher kamen.. die Ghouls feuerten noch nicht, offenbar hatten sie die Mädchen noch nicht bemerkt.

Einer drehte sich dann um, zu spät.. Seras`s Panzerbüchse erwischte ihn, und zwei seiner Kameraden.

Ein ähnliches Schicksal erwartete vier der Ghouls, die sich leichtfertig nicht genug umgesehen hatten.. Ceras war auf einen Truck gesprungen und stürzte nun hinunter in die Menge, wild um sich feuernd.

Seras benutzte eher gezielte, einzelne Schüsse, wärend Ceras einfach direkt in die Masse feuerte, ohne groß zu überlegen.

Ryan gab ebenfalls ein paar Schüsse von oben ab, hielt sich aber zurück um nicht versehendlich Ceras zu treffen, die ja inmitten von alledem war..

“Mach endlich das Tor auf! Wir haben schon genug Zeit vertrödelt!” motzte diese ihn dann auch prompt an, als sie mit den Klingen ihrer Pistolen ein paar Ghouls zerhackte.

Ihre Munition war zuende, daher steckte sie die Waffen und lies lieber zwei Blutklingen an ihren Armen erscheinen, bevor sie zurück ins Gefecht ging.. ein kurzer Blick hinüber zu Seras lies ihren Atem stocken.

Seras ging langsam auf die Truppe zu, sie hatte ihr Gewehr weggeworfen.... dann huschte sie in die Menge und began ein Schlachtfest, wie es im Buche stand.

Wahllos riss sie Köpfe ab, zerschmetterte Torsos, schnitt mit blossen Händen die Ghouls in Stücke, wärend ihre Augen hellrot leuchteten, zierte ihr Gesicht ein Ausdruck des Wahnsinns. Ein Blutrausch.

Ceras begutachtete das Schauspiel genau, wärend sie mit ihren Blutklingen die Kugeln der Ghouls abwehrte und sie, wenn sie entsprechend nahe waren, zerschnitt.

Ein lautes Brummen erfüllte die Halle, als das Rolltor sich endlich erhob und Sonnenlicht in die Halle strömte.

Das leichte Kribbeln auf der Haut von Seras riss sie aus ihrer zweifelhaften Konzentration, das beendete ihren Rausch und holte sie in die Realität zurück.. sofort gingen die Ghouls wieder in Angriffsposition, um die nun verwirrte Seras entscheidend zu treffen.

Ceras vereitelte diesen Plan, indem sie sich vor ihr Original stellte und sich ein dickes Abwasserrohr aus der Wand riss, das sie wie einen Kendo-Stab herrumwirbelte.

“Okay Jungs, die Show ist vorbei, jetzt bin ich wieder dran.”
 

Das stählerne Rohr war schon bald mit Blut getränkt, als Kinnladen und Schädel immer wieder mit ihm Kontakt machten... Ceras konnte meisterlich damit umgehen, parierte und griff im gleichen Moment an, sodass keine einzige Kugel sie belästigte.

Vorher hatten nur wenige der Projektile ihren Weg gefunden und ihre Jacke etwas zerrissen, aber nun prallten sie direkt an der mit unmenschlicher Geschwindigkeit geführten Stange ab.

Ceras ging langsam vorwärts, ohne Pause die Ghouls zurückdrängend, bis schliesslich keiner mehr übrig war, der noch fähig war zu stehen.

Ryan glitt grade in dem Moment die Leiter hinunter, als die Eisenstange scheppernd in die Ecke geworfen wurde.

“Ein nettes kleines Kampftraining.. schade, das du so wenig davon hattest.” war ihr Kommentar dazu, bevor sie sich, vor seinen Augen, ihre Klamotten regenerierte.

“...Das ist sicher praktisch..” murmelte der erstaunte Ryan, dann sah er kurz rüber zu Seras, die sich die Schläfe rieb.

“Du sagst es. Aber genug davon, es wird Zeit das wir von hier abhauen...”

“Warte noch...” kam es von Seras.”

“Hmm? Was willst DU denn noch von mir?” erwiederte Ceras, als hätte sie schon vergessen, was sie Seras alles erzählt hatte.

“...Danke für deine Hilfe... wenn du wirklich nicht auf Milleniums Seite stehst, sollten wir vielleicht in Kontakt bleiben...” brachte sie hervor, als sie, komplett mit Blut eingedeckt, aufstand.

“Hmm.. vielleicht. Und was die Hilfe angeht..” Ceras nahm eines der M29 Gewehre aus den klammen Händen eines Ghouls. “Das Ding reicht als Dankeschön. Ich werd zwar eher wenig Muniton dafür kriegen können, aber so ein OICW ist sicher schön für meine Sammlung.”

Seras schmunzelte, und deutete auf den Haufen der Restlichen Ghouls, die langsam den ganzen Raum vollbluteten. “Bedien dich.. die haben sicher genug Muniton dabei.”

Ceras stutzte kurz, dann wischte sie die Waffe mit ihrem Ärmel sauber. “Gar keine schlechte Idee.”

Sie warf das schwere Gewehr Ryan zu. “Halt mal, ich regel das hier...”
 

Knapp eine halbe Stunde später hatte Ceras sich aus der Hose eines Ghouls (Die würde er nicht mehr brauchen, denn sein Oberkörper lag einige Meter von ihm entfernt) eine improvisierte Tasche gebastelt und sämtliche Magazine von den restlichen Ghouls entwendet, die Tasche mit diesen befüllt und zugeknotet....

“Es geht doch nichts über ein paar Tricks aus dem Lustigen Taschenbuch..” grinste sie in sich hinein, dann zog sie ihre Jacke aus und warf sie Ryan zu.

Verdutzt fing er sie, verständnislos Ceras ansehend.

“Draußen ist es Tag... du wirst einen gehörigen Sonnenbrand kriegen, wenn du nicht am ganzen Körper geschützt bist. Also zieh dir das als Mütze über den Kopf, einfach die Ärmel unterm Kinn zusammenknoten. Ich komm ohne Schutz auch aus.” Ceras schnappte sich ihre 'Einkaufstasche' und sah rüber zu ihm. “Keine Bange, wird uns schon niemand sehen.”

Ryan tat wie ihm geheissen, auch wenn es, seiner Meinung nach, etwas lächerlich aussah. “Teleportieren wir uns zurück?”

Sie sah ihn kurz an, ohne zu verstehen was er meinte, dann schüttelte sie den Kopf. “Das was du meinst, ist kein Teleportieren. Wir bewegen uns nur so schnell, das die Augen es nicht mehr sehen können.. annähernd Lichtgeschwindigkeit. Deshalb können wir auch nicht durch Wände damit.. jedenfalls nicht zu zweit. Aber das lernst du irgendwann auch noch.”

Seras war inzwischen zurück zu Penwood gegangen, um ihm Entwarnung zu geben... die perfekte Zeit dafür, zu verschwinden.

Und so schnappte Ceras sich ihren Schützling und verschwand, als wäre sie nie dagewesen...
 

Stumm ging Seras die Stufen zu Penwood`s Büro hinauf.. sie hatte in den letzten drei Stunden viel neues gelernt, aber fast nichts davon war etwas, das sie wissen wollte...

Es war wichtig, zu erfahren was Alucard vorhatte, da war sie sich sicher, aber tief in ihrem Inneren tat es weh, diesen Mann den sie einst verehrt und treu gedient hatte, so verschlagen zu sehen.

Das schlimme daran war, das es keinen Zweifel an alledem gab. Es ergab alles irgendwie einen Sinn, Ceras hatte ihr gezeigt was los war da draußen, alles davon.

Sie selbst, Ceras Viktoria, stand nun in einem anderen Licht in Seras`s Kopf. Von zwei verschiedenen Lampen beleuchtet, warf sie zwei unterschiedliche Schatten.. und in der Mitte...?

Ceras war ein mysterium für sie. Sicher wäre sie eine nützliche Verbündete, aber sie war immernoch eine Dienerin Milleniums.. wer wusste schon, wie weit sie gehen würde, um deren Befehle auszuführen.

Und dann war da noch Ryan, der nun ihr gehörte... er hatte sich nicht viel verändert, noch immer ging er direkt drauflos wenn es etwas zu tun gab, agierte mit einem Hitzigen Kopf und dennoch... er befolgte nun Ceras`s Befehle, er versuchte seine Vergangenheit zu vergessen, soviel hatte sie auch mitbekommen.

Langsam drückte sie die Klinke zu Penwood`s Büro runter, es tat sich nichts.. natürlich, der kleine Feigling hatte sie noch immer verschlossen.

“Gregory, ich bins.. nun mach schon auf, es ist vorbei.” maulte Seras entnervt, sie wollte nur noch einen Report abgeben und dann erstmal aufräumen.

“...B-Bist du´s wirklich?” kam es von innen.

“...Ach verdammt, Penwood, nun mach die Tür auf. Ceras ist weg.”
 

Kurz vor dem Hotel blieben Ryan und Ceras stehen, dann gingen sie zu Fuß weiter.

“Wahnsinn.. wenn jeder sowas könnte, bräuchten wir keine Monorail mehr.” kommentierte Ryan das ganze.

“Wenn jeder das... Argg...!” Ceras keuchte auf, dann ging sie zu Boden. Sie konnte sich grade so eben mit der Hand abstützen, nicht komplett hinzufallen... Ryan stand sofort an ihrer Seite und half ihr wieder auf.

“Was... was ist los?!” fragte er, wärend Ceras den Kopf hängen lies.

“Ah... lange Geschichte.. ich bin ein wenig.. empfindlich Stress gegenüber... einer der Nebeneffekte des Klonens..” keuchte sie, wärend Ryan ihren Arm um seinen Hals legte und sie reinschleppte. Sein anderer Arm hing an ihrer Hüfte, damit sie nicht umfiel.

“Normalerweise nehm ich... Tabletten um mich wieder zu beruhigen... aber das ging jetzt natürlich nicht..” Langsam konnte Ceras wieder normal reden, und fing schon wieder mit dem Laufen an. “Ich hab.. nen Injektor mit flüssigem Baldiran in der Jackentasche... “ brachte sie hervor, wärend er sie gegen die Wand lehnte.

“Ich geb ihn dir, Moment.” Ryan war froh, endlich die Jacke vom Kopf nehmen zu können, die Pistolen darin hatten ihm schon Kopfschmerzen bereitet.

Fix entknotete er die Ärmel, dann suchte er in besagter Jackentasche.. neben einem Portmonie, einem noch verpacktem Tampon und einem Gasfeuerzeug befand sich tatsächlich ein Unterdruck-Injektor, wie er bei Ärzten in diesen Tagen eingesetzt wurde, als Spritzen-Ersatz.

“Hier.. das ist er doch, oder?” Ceras blickte kurz darauf, dann nickte sie und setzte sich den kleinen Metallzylinder an den Hals.. ein leises Zischen erfolgte, und sie atmete auf.

“Ahh.. gleich besser... dauert jetzt einen Moment...” meinte sie und entspannte sich, wärend sie den leeren Injektor in ihre Hosentasche packte.

“Warum hast du mir nichts davon gesagt..?” fragte Ryan, der ihr dann ihre markante Lederjacke wiedergab. “Ich hätte dir sonst schneller helfen können.”

“Habs vergessen..” log sie. “Ich kann dir doch nicht alles erzählen, oder? Das meiste davon willst du sowiso nicht wissen.”

“Glaub ich schon. Soviel wie ich bisher gehört hab, ist deine Geschichte ziemlich interessant.”

Ceras lachte auf. “Aber nur, seit ich aus dem Labor rausbin.. du willst wohl eher nicht hören, wie es ist, tagein, tagaus untersucht zu werden. Und danach gibt`s nicht viel zu sagen... ich wurde jahrelang als Waffe ausgebildet, dann wurde ich freigelassen.. unter Beobachtung natürlich. Aber inzwischen ist es ihnen zu langweilig geworden, täglich mir Spitzel auf den Leib zu hetzen... stattdessen soll ich einmal in der Woche einen detaillierten Bericht abgeben, das macht sie auch glücklich.”

Ryan blickte auf.

“Wer sind.. 'die' eigendlich genau? Millenium, meine ich.” Ceras`s Mine verschärfte sich, sie legte einen Finger auf die Lippen um ihm klarzumachen, das man über sowas besser nicht auf der Straße reden sollte.

“Erklär ich dir, wenn wir oben sind.. da ist es schalldicht..” flüsterte sie, dann raffte sie sich langsam auf.

“Nun... lass uns gehen, ich brauch erstmal ne Dusche.. ich bin völlig schweissgebadet.”
 

To be continued....

Chapter 10: Wolfenstein

Als die beiden oben im Apartment ankamen, sagte zunächst keiner von ihnen ein Wort.

Das Licht ging automatisch an, als Ceras den Raum betrat, ein leuchtendes Rot diesmal.

Ryan warf die Tür hinter sich zu, dann wand er sich an seine Herrin. „Und jetzt.. können wir jetzt darüber reden?“

Ceras öffnete ihren Waffenschrank und hing das neue M29 hinein, ohne ihn anzusehen. „Meinetwegen. Aber das wird natürlich eine längere Geschichte.“

Er setzte sich, faltete die Hände erwartungsvoll. “Ich hab Zeit.”

“Na dann. Millenium gibt es schon seit 1939, aber wirklich bekannt wurde es erst 1944, als sie in Warschau die erste Ghoul-Armee bereithatten. Damals wurden sie von Alucard und Walter geschlagen, aber das weisst du vielleicht schon. Nun... ich hab Seras nicht ganz die Wahrheit erzählt, der restliche Teil von Millenium ist nicht wirklich zurückgeblieben, nur um es noch mal zu versuchen.. sie haben den ersten Angriff überwacht, geleitet und gelenkt. Nur so konnten sie jegliches Sicherheitssystem, Frühwarnung, Radar und all das, überwinden und unbemerkt nach London vordringen. Stell dir nur mal vor, wie kurz es gewesen wäre, wenn die Raketensicherheit von England`s Küste aktiv gewesen wäre!” Sie machte eine kurze Pause, als sie die eingesammelte Munition in die Ecke legte.

“Nun, heute besteht Millenium vorallem aus den Gurilliakämpfern, aber natürlich haben sie noch immer Leitfiguren... der oberste davon, Montana Max allerhöhstpersöhnlich. Der Führer par excellance, wie er manchmal genannt wird.. in dem letzten Befehl Hitlers wurde ihm die alleinige Entscheidungsmacht über das gesamte Milleniumprojekt übertragen.”

Ryan stockte der Atem. “Aber wurde der Major nicht damals vernichtet?”

“Ja, und nein. Der Major, wie sie ihn nannten, war von Anfang an nur eine Kopie von Montana gewesen. Ein Roboter, durch und durch, so lebensecht wie irgendmöglich gemacht, und gefüttert mit Montanas Gedächnis. Der echte Montana allerdings hätte sich nie in die Gefahr einer zweifelhaften Angriffsmacht, die ganz England vernichten soll, begeben, nicht so wie Doc und die anderen. Er ist noch so wie immer, gelassen, strategisch und nur auf Krieg aus. Er hält sich mit einem geklonten Körper jung, wobei sein Geist immer wieder auf das neue Gehirn übertragen wird.”

“Interessant..” meinte Ryan dazu, allerdings war ihm nicht wohl dabei wenn der Major selbst wieder seine Finger im Spiel hatte. “Und die anderen?”

“Dann wäre da noch Kristin, die mich über all die Jahre ausgebildet hat. Sie ist eine Nosferatu, daher hab ich auch meine Fähigkeiten.. bei meiner Erschaffung wurden ihre Gene mit denen von Seras vermischt, um meine Macht so groß werden zu lassen. Sie ist.. schwer zu beschreiben. Als Lehrerin ist sie sehr, sehr streng. Sie ist Bisexuell.. daher war das Training eher weniger schön. Sie trägt immerzu das gleiche Outfit... eine SS-Uniform, mit einem Dekolteè bis zum Bauchnabel, Minirock, eine dunkele Sonnenbrille die ihre Augen komplett verdecken, hohe Stiefel mit stählernen Absätzen und machmal eine dieser Offiziersmützen. Amsonsten weis ich nicht viel über sie.. ausser, das sie vermutlich noch stärker ist als ich es bin.”

“Noch stärker als du? ...schwer vorzustellen..” Ryan war etwas perplex darüber, was Ceras da erzählte. Sicher, er hatte nie Alucard gesehen, und er war bekannt als der stärkste von allen, aber im Moment war Ceras das stärkste was er sich vorstellen konnte.

“Tja, ich bin auch nur eine Kopie von zwei ganzen.. aber genug davon. Der dritte und letzte der Oberhäupter...” sie stockte kurz, räusperte sich. Was Ryan nicht wusste, war das es ihr schwerfiel, über diesen Mann zu reden... nicht etwa wegen eines persöhnlichen Verhältnisses, sondern weil er durch seine bloße Präsenz ihr Angst einflössen konnte.

“Alexander, so nennen sie ihn.. ziemlich großer Typ mit halb vermummten Gesicht, redet fast nie. Rote, hervorstechende Augen, der Rest ist komplett mit einem Mantel überdeckt.

Erinnert etwas an Hauptmann Günsche, aber soweit ich weis ist er etwas anderes.. er hat auch keine Aura, keine Anzeichen von Leben oder irgendetwas dergleichen. Furchteinflössender Kerl.”

Ceras wechselte schnell das Thema. Nicht nur, das sie ungern zugab, vor jemandem Angst zu haben, sondern auch, das sie ungern über ihn reden wollte.

“Tja, dann gibts eigendlich nur noch ein paar Wissenschaftler und Techniker, die den ganzen Laden laufen lassen.. Kommunikation herstellen, kleinere Operationen überwachen und so weiter.”

“Ah.. und du willst sie alle vernichten?” fragte Ryan, als könnte er sich die Anwort nicht denken.

“Nicht allein. Aber du.. und vielleicht Seras,” Sie knirschte mit den Zähnen als sie das sagte, “wäret gute Verbündete dabei.” Dann zog sie ihre Jacke aus, nachdem ihre Pistolen wieder in den kleinen Schrank gewandert waren.

“Ich?! Aber.. ich hab doch...” Ceras schnitt ihm das Wort ab. “Kein Training, ich weis, ich weis. Das kommt alles noch. Ich will sie ja schliesslich nicht schon morgen erledigen... keine Bange.” Ihre Stiefel landeten in der Ecke, nahe der Tasche. “Ich geh jetzt erstmal duschen.. diese Ghouls riechen wirklich fürchterlich.”

“Dann solltest du vielleicht auch deine Jacke waschen...” meinte Ryan dazu, leicht grinsend.

Sie seuftze und verschwand im Badezimmer. “Ja.. vielleicht.”
 

Für die nächste halbe Stunde war Ruhe angesagt. Die Badezimmertür war ebenfalls schalldicht, sodass Ryan nicht hörte, wie Ceras unter der Dusche vor sich hin summte. Ein altes Lied, das sich in ihr Hirn eingebrannt hatte.. Doc hatte es im Radio gehört, wärend sie ihren ersten Atemzug getätigt hatte. Sie konnte den Text nicht, aber die Melodie fand sich in ihrem Kopf wieder, also summte sie es nur.

Für einen Moment hielt sie die Hand ruhig, um zu sehen, ob sie noch immer zitterte. Aber es sah so aus, als ob sie wieder völlig entspannt war.

“Verdammte Psychopharmaka. Naja, umbringen wird es mich nicht.. aber trotzdem irgendwie beunruhigend, was man so über dieses Zeug hört.” murmelte sie zu sich selbst. Sie hatte beim besten Willen keine Lust, Sklavin einer Droge zu werden, so harmlos und weitverbreitet wie sie auch war. Zumal so ein Injektor auch nicht ganz billig war.

Ihr Problem mit dem Stress hatte sie schon lange verfolgt, lange bevor sie eigendlich frei wurde. Ceras erinnerte sich.. oft wurde sie drakonisch bestraft, wenn sie beim Training zusammenbrach.

Andererseits hatte es sie gestählt und belastbar gemacht. Sie fühlte die Auswirkungen von Kämpfen immer erst hinterher oder in den Pausen davon. Trotzdem konnte sie Kristin nicht leiden.

Ryan schaute sich nebenbei ein Buch an, das im Schrank lag... Asiatische Kampftechniken, etwas das Ceras noch dazulernen wollte.

Er war nicht sonderlich konzentriert darauf, aber es war soziemlich das einzige, was er im Moment machen konnte, seiner Meinung nach.

So bemerkte er, wie Ceras aus dem Bad kam und in ihren Kleiderschrank ging, sah aber nicht hin.

So hübsch sie auch war, er wusste nicht wie sie reagieren würde wenn er hinguckte.

Tatsächlich war es Ceras mehr oder minder egal, sie war tief in Gedanken. Ihre sogenannte Kindheit. Das erste mal hatte sie mit vier Jahren einen Revolver in der Hand, mit viereinhalb das erste Mal den Abzug betätigt. Mit fünf Jahren hatte sie ihr erstes 'Schwert' bekommen, ein kleines, leicht zu führendes Tanto-Messer.

Bilder aus der Vergangenheit zogen an ihr vorrüber, wärend sie sich ihren Schlafanzug anzog. Sicher gab es bessere Exempel von Kindheitserinnerungen, aber das waren allein ihre.
 

“Du kannst die Nase aus dem Buch da rausnehmen, Ryan. Ich bin angezogen.” Schliesslich hatte Ceras doch gemerkt, das er sich die ganze Zeit dieses, ihrer Meinung nach, todlangweilige Buch durchlies. Schon seltsam, jeder andere hätte eher nach ihr geguckt.

“...Was? Oh.. ja, sicher.” Schnell legte er es weg und stand wieder auf.

“Willst du dich nicht auch umziehen? Es ist immerhin schon spät.” meinte sie und deutete auf den Rucksack mit seinen Klamotten, den er mitgenommen hatte.

“Spät? Eher früh... aber tatsächlich.. irgendwie fühl ich mich müde.” Auf ihre Frage hin begann er den Rucksack zu durchwühlen, nach besagtem Schlafanzug... natürlich befand er sich ganz unten.

“Das ist ab jetzt immer so.. du bist in der Nacht wach und schläfst tagsüber. Immerhin verträgst du kein Sonnenlicht mehr. So, jetzt zieh dich um, morgen beginnen wir dann damit, Blut zu trinken und all das.” Selbstverständlich schaute Ceras auch diesmal nicht weg, als Ryan sich umzog. Sie war sogar noch dreister als sonst dabei und setzte sich auf die Matratze des offenen Sarges, um ihn bequem zugucken zu können.

“Sei bloß froh, das ich nicht so zimperlich dabei bin, wenn jemand mir zusieht.” kam es zynisch von Ryan.

“Im Gegenteil. Ich würde alles dafür geben, nochmal mit dir so zu rangeln wie gestern.” schnurrte sie, nur um ihn aufzuziehen.

“Jaja.. hab schon verstanden.” Als er fertig war, kam er zu ihr ins 'Bett' und machte es sich an einer Seite gemütlich.

Schon bald sank der Sargdeckel auf die beiden herrab, und die seltsamste Nacht, die Ryan je erlebt hatte, begann.

Nicht nur, das es eigendlich mitten am Tag war und sein Körper keinen Schlaf fand, sondern er lag direkt neben Ceras, seiner Meisterin, eingesperrt in einer Kiste und er selbst war das Monster, was er sich noch vor zwei Tagen geschworen hatte zu jagen.

Es dauerte mehrere Stunden, bis er Schlaf fand...
 

Zwei Wochen später hatte Ryan sich langsam an das Schlafen im Sarg und das Blut trinken gewöhnt. Anders als Seras hatte er es einfach runtergewürgt, ohne groß nachzudenken.. so wie es der eine Kandidat in der 32igsten Staffel des Dschungelcamp`s mal beschrieben hatte.

Die beiden warteten die meiste Zeit, das etwas passierte.. und so hatte er reichlich Zeit, sich einmal gründlich im Apartment umzusehen.

“Hey, was ist das denn für`n Ding?” Fragte er schliesslich, als er in einem der Schränke, ganz hinten ein seltsames Objekt gefunden hatte.. soetwas wie ein Griff mit Klingen dran, die mit Gelenken daran befestigt waren.

“Was zum.. wo hast du die denn her?!” Im nächsten Augenblick war Ceras enthusiastisch aufgesprungen und hatte sich die Apperatur geschnappt. “Das ist meine Lieblingswaffe.. meine Sense!”

Ein kräftiger Schwung des Griffes später faltete sich Teleskopartig an beiden Enden des Griffes eine Stange aus, und die größere, obere Klinge rastete horizontal ein. Das nun fast zwei Meter große Gebilde erinnerte tatsächlich an eine moderne Sense.

“Äh... da hinten... im Schrank..” meinte er und blinzelte, wärend Ceras die schwere Waffe mit Leichtigkeit herrumwirbelte und, zu seiner Erleichterung, danach auch wieder zusammenfaltete.

“Ein Glück... sie ist nicht eingerostet. Ich hab viel mit ihr zusammen durchgemacht.. fast zehn Jahre hab ich das Ding schon.” Sie legte die gefaltete Sense behutsam in den Waffenschrank. “Gut, das du sie gefunden hast.. dann können wir als nächstes mal Kampftraining machen.”

Ryan sah sie verständnislos an. “Kampftraining? .... wäre es da nicht besser, sich irgendwelche Menschen drausen zu suchen, anstatt aufeinander loszugehen?”

Sie grinste ihn an. Stimmt, das hatte er vergessen, sie mochte das ja...

“Und warum? Zusammen macht es doch viel mehr Spass...” Bedrohlich ging sie auf ihn zu.. Ryan merkte sofort, das dies kein Spass, sondern ernst war. Zumindest für ihn, denn wenn Ceras ihn versehendlich treffen würde... nicht auszudenken.

Als sie in Reichweite war, schlug er von links auf ihr Gesicht zu, das wehrte sie natürlich ab, dann kam ein zweiter Stoß in den Bauch, den sie auch noch so abfangen konnte, doch grade, als sie auf ihn zurasen wollte, hatte er sein Bein in ihres gehakt und beide gingen zu Boden.

“Nicht schlecht soweit..” grinste sie, diesmal selbst zuschlagend. Er rollte zur Seite, um nicht das selbe Schicksal wie der Boden zu erleiden, welcher unter der Wucht ihrer Faust aufsplitterte und die Trittschalldämmung darunter freigab.

Ceras`s komplettes Gewicht lag auf ihm, daher drückte er sie von sich weg, auf ihren Rücken und sties mit seinem Ellenbogen in Richtung ihres Bauches. Sie wand sich schnell zur Seite, allerdings ging ihr grinsen immer mehr in die Breite.

Immerhin, ihr schien das zu gefallen..

Der nächste Schlag von ihrerseits hätte sicherlich getroffen, hätte es nicht plötzlich an der Tür geklopft...

Blitzschnell legte sie ihre flache Hand auf seinen Mund, um ihm zu sagen das er still sein soll.

“Wer ist da?” fragte sie, mit freundlicher Stimmlage. Nur Ryan konnte sehen, das sie dies vortäuschte.

“Zimmerservice..” kam es von draußen.

Schnell drehte sie sich zu Ryan und lies von ihm ab. “Versteck dich im Sarg, verschliess ihn, komm nicht eher raus als bis ich´s dir sage.”

Er nickte stumm und tat wie ihm geheissen, wärend Ceras sich einen Mantel über ihr T-shirt und ihre locker mit einem Gürtel verschlossene Jeans warf.

“Ist offen... Mr Reed.”
 

Die Tür ging langsam auf, und ein Mann Mitte dreißig mit kurzen, struppigen Haaren kam hinein. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte ein schweres Bastardschwert auf dem Rücken.

“Woher haben sie mich erkannt?” fragte er die Draculina, die daraufhin sich zu ihm drehte.

“Ihre Stimme ist mir bekannt. Ausserdem hab ich mit dem Hoteldirektor abgemacht, das ich keinen Zimmerservice bekomme, es sei denn ich frage danach. Versteht sich von selbst bei der Fürstensuite.”

Mr Reed schloss die Tür hinter sich, und ein schmunzeln breitete sich auf Ceras`s Lippen aus.

“Sie haben mich bemerkt, stimmts?” fragte sie ihn, ihre Hände auf den Rücken gefaltet.

“Allerdings. Meine Auftraggeber wissen noch nichts davon, aber... wir haben sehr wohl bemerkt, das sie bei... Penwood waren, ohne die Erlaubnis des Führers oder von Meisterin Kristin.”

“Ein kleiner Buisness-Trip.. nichts weiter. Sonst noch was?” Ceras war respektlos dem Unterhändler gegenüber. Er war nur eine Schachfigur, ein Mittelmann zwischen ihr und Millenium. Nicht weiter wichtig.

“Ich muss doch sehr bitten, Miss Viktoria.” Er räusperte sich. “Derlei Tätigkeiten werden als Befehlsverweigerung angesehen, sie sind verpflichtet sich von Penwood fernzuhalten so gut es geht.”

Ceras fing an zu grinsen. “Und, was wollen sie dagegen tun? Mich umbringen?”

“Allerdings.”

In einer Sekunde passierte recht viel.. Reed zog sein Schwert, Ceras zog die Fernbedienung aus ihrem Ärmel und drückte einen Knopf.

Eine abgesägte Schrotflinte klappte aus der Wand aus und schoss direkt in Reed`s Richtung, er enkam den tödlichen Silberkügelchen nur knapp.

“Nicht schlecht.. aber wie geht`s weiter?” In der Zeit, in der er ausweichen musste, war sie zum Waffenschrank zurückgeflitzt und ihre Sense genommen.

Sein Schwert parierte sie noch, ohne sie auszuklappen, jedoch sprang sie dann über ihn und entfaltete die mächtige Waffe vor ihm.

“Jetzt ist`s gleich um dich geschehen... du, einer der wenigen Menschen die direkt mit Millenium zu tun haben, wirst vor meinen Augen verrecken.” grinste sie und wirbelte die Sense ein wenig herrum,um ihn von ihr abzuhalten. Dann ging sie auf ihn zu, in der Hoffnung ihn zerfetzen zu können, doch er sprang zur Seite und hinter sie. Er stach ihr in den Rücken, was sie etwas nach vorn stolpern lies... aber kein Blut floss.

“Da staunst du, was..? Ein Mantel mit Kevlar-einlage.. besonders gut gegen so Leute, die einen hinterrücks erstechen wollen.” höhnte sie und drehte sich um. Dabei zog sie die Sense mit, er konnte nur knapp dieser entkommen, indem er sich auf den Boden fallen lies.

Als die Gefahr der großen Waffe vorbei war, setze er sich wieder auf und stach erneut zu, diesmal in ihren Bauch. Ein Schwall aus Blut lief herraus, doch Ceras schmunzelte nur.

Die Speerartige Klinge, die am anderen Ende der Sense befestigt war, sties ihm in diesem unbeachteten Moment in die Schulter und durchbohrte sie direkt.

Schmerzerfüllt fiel Reed zurück, rettete sich noch so grade eben vor einem weiteren Schwung der Sense.

Er kroch in die Nähe des Sarges, schützend sein Schwert vor sich haltend, doch es half nichts mehr.. verwundet hatte er nur noch die halbe Kraft, und die wuchtige Sense schlug ihm mit Leichtigkeit die Waffe aus der Hand.

“Nein.. NEIN! Geh weg von mir, du Verräterin! Verschwinde, du Monster!” rief der Bote aus, angsterfüllt, als ein weiterer Stoß ihrer Sense ihm den Arm abschlug.

“Monster? Sie haben mich doch einfach angegriffen, ohne den Befehl dazu zu haben! Selbstjustiz, mein Lieber... das ist sogar strafbar.”

Er stand auf, wollte sich mit letzter Kraft aus dem Raum retten, doch Ceras hatte genug. Ein letzter Schwung ihrer Sense trennte seinen Oberkörper von den Beinen, und er blieb keuchend liegen.

“Tss. Regenerator. Sie überleben Kugeln, Feuer und Explosionen, können sich von den schlimmsten Wunden regenerieren.. aber wenn sie Angst vorm Tod haben, ist das alles nichts mehr wert.” lästerte Ceras, die ihre Sense abwischte, dann zusammenklappte.

“Du....” presste Reed hervor, sein verbleibender Arm wollte nach ihr greifen.

“Du, wer? Ich? Ich hab mit ihnen gleich gar nichts mehr zu tun, Reed. Aber halten sie mal still, ich muss wissen, ob sie nicht gelogen haben...” Damit beugte sie sich runter und, obwohl sie selten Menschenblut trank, biss sie zu. Sofort füllte sich ihr Geist mit Erinnerungen und Gedanken des Mannes, doch es dauerte eine kurze Weile bis sie genaueres ausmachen konnte.

“Interessant... sie arbeiten also auch für Iscariot?... dann bin ich wohl nicht der einzige Doppelagent..”

Schliesslich lies sie von ihm ab, nahm sein stolzes Schwert und rammte es ihn in die linke Gehirnhälfte. Er blieb sofort regungslos liegen.
 

“Ryan... du kannst rauskommen... aber das ist kein Anblick für schwache Nerven, nur so als Warnung.”

Langsam öffnete sich der Sarg wieder... Ryan`s Gesicht war wie in Stein gemeißelt.

“Wer war das...?” fragte er, auf den Körper, der im halben Raum verteilt war, blickend.

“Reed.. einer der kleineren Fische bei Millenium. Eine Art Unterhändler... sollte mich überwachen, wärend ich frei herrumlaufe. Er hat mich entdeckt, als ich mit dir bei Penwood reingegangen ist. Du kannst dir sicher denken, was er gedacht hat... tja, er hat zwar noch nichts ausgeplaudert, aber so oder sind das keine guten Nachichten. Sein Tod wird sicher die anderen auf den Plan rufen.... Ich sag`s ungern, aber ich fürchte, wir müssen hier weg, Ryan.” Ceras gab dem leblosen Torso einen leichten Tritt.. dieser zuckte etwas.

“...und was machen wir mit ihm?” fragte Ryan daraufhin.

Für kurze Zeit schien sie nachzudenken, dann zuckte sie mit den Schultern. “Wirf ihn aus dem Fenster, ist mir egal. Hauptsache er bleibt hier nicht liegen, sonst halten die mich noch für nen Mörder.”

“Wäre das so abwegig?” fragte er, den Torso und die Beine zuerst ans Fenster, dann hindurch hiefend.

Ceras grinste ihn an. “Nein, vermutlich nicht...”

Sein Arm folgte bald den anderen Teilen, und Ceras griff zu ihrem Handy. Es war egal ob Millenium die Leitung abhörte oder nicht, früher oder später würden sie nun dahinter kommen.. es hies nun, schnell zu sein.

Sie tippte die Nummer von Penwood ein... sie hasste es zwar, auf Seras angewiesen zu sein, aber es ging nicht anders.. Als sie aus dem Fenster hinaus auf die Straße sah, war eine Blutspur von der einen Straßenseite zur anderen gezogen, und in einer dunkelen Gasse sah man etwas verschwinden, das an einen Torso erinnerte...

“Verdammt.” murmelte sie in sich hinein, wärend die Nummer gewählt wurde.
 

To be continued....

Chapter 11: Hero`s Tale

Quälend langsam erhob sich Seras aus der Holzkiste, die sie Sarg nannte... sie fühlte sich wie gerädert, ihr Rücken war total verspannt und alles in allem war sie noch nichtmal richtig wach.

Trotzdem half es nichts, ohne sie würde die Organisation jetzt komplett untergehen. Besonders mit Penwood in Kommandosessel.

Seufzend wankte sie rüber zu ihrem Kleiderschrank, sah hinein, grummelte und schmiss ihn wieder zu.

Nichts als Uniformen, die alle gleich aussahen. Da konnte sie auch gleich im Schlafanzug gehen.

Ihre gute alte Hellsinguniform war in der Wäsche, leider, wie sie in Gedanken hinzufügte... das gute Stück verlieh ihr neue Kraft in diesen Zeiten.

Ihr linker Arm schmerzte etwas, oben, an der Stelle wo ihr alter Arm abgetrennt wurde.

Es war häufig so, besonders morgens.. ihr neuer Arm war eine genetische Protese, ein durch Gentechnik gezüchteter, lebendiger Arm, der an den alten Stumpf drangenäht wurde. Eigendlich etwas, das ohne Komplikationen verlaufen sollte.. aber die alte Narbe tat immernoch weh.

Frustriert schmiss sie ihren Schlafanzug in den offnenen Sarg und stand wieder vor dem Kleiderschrank, unwissend, was wohl noch am ehesten abwechslungsreich wäre.

„Ich würde empfehlen, dass du das, was du jetzt anhast, so lässt wie es ist.“ kam es von neben ihr.

„AH! Pip!“ Sties sie aus sich herraus, schnell die Arme vor ihre Brust haltend. „Erschreck mich nicht so, Scheisskerl!“ Langsam lies sie die Arme wieder sinken.

Pip hatte sich, in einem unbeobachteten Moment, ohne Vorwarnung aus ihrem Körper geschlichen und neben sie gestellt.

“Seit wann bist du so nachlässig, Mignonette? Sonst hättest du mich sofort bemerkt.” merkte er an, die Hände in die ätherischen Hosentaschen steckend.

“Mein Arm tat weh.. und ich war in Gedanken.” Sie drehte sich zu ihm, ohne dabei ihren Körper zu bedecken. Den kannte er inzwischen wie seine Westentasche. “Was willst du?”

“Dich warnen. Diese Ceras ist eine zweischneidige Klinge, das spür ich. Wenn du nicht auf der dünnen Mitte davon herrumlaufen willst, mit der Gefahr auf eine der beiden Seiten zu kippen und zu fallen.. würde ich dir raten ihr nicht allzuweit zu trauen.”

“Das weis ich selbst, Pip. Egal wie oft sie mir sagt, das sie es nicht vorhatte.. sie hat versucht mich umzubringen, das ist ne Tatsache. Immerhin wusste sie nicht, das ich damals in der Lagerhalle meine Schattengestalt reingeschickt habe und hat diese trotzdem geköpft. Trotzdem hat sie die Wahrheit gesagt.” Pip verdrehte sein Auge.

“Die Wahrheit.. was verstehst du darunter? Ein Bild, das du gesehen hast? Ein paar Fakten, die wie Zahnräder gut ineinandergreifen,aber leicht auseinandergenommen werden können? Lass dich nicht von ihr täuschen, Seras. Sie verheimlicht uns noch immer etwas.”

Seras wirkte nachdenklich, dann wandte sie sich ab und nahm eine der Uniformen herraus.

“Damit könntest du recht haben. Aber im Moment ist das nicht meine Aufgabe, und ich werd mich hüten irgendwelche voreiligen Schlüsse zu ziehen.” Schnell zog sie noch ihre Stiefel an, dann war sie bereit.. ihre Uniform lag wie immer hauteng an, doch erfüllte sie solangsam wieder mit Stolz. Wenn sie kämpfen würde, würde sie das Leben vieler Menschen in den Händen halten. Jede Sekunde die sie kämpfen würde, würde das Leben dieser Menschen verlängern. So wie damals.

Ihre glänzende, polierte Royal Guard Pistole schimmerte in der Neonleuchte des Raumes, als Seras ein frisches Magazin hineingleiten lies und den Motor in ihr anschaltete, der die Waffe mit einem beruhigenden Summen lud.

Langsam glitt diese in den Holster, der sich in dem Schatten von Seras`s rechten Bein´s befand, bevor sie von dem Fleisch der Vampirin buchstäblich verschlungen wurde.

Seras fühlte nichts dabei, ihre Schatten, die eigendlich nur ihr Blut in einer veränderten Form darstellte, verkonsumierten das Objekt das ihnen überreicht wurde und hielten es fest, bis es gebraucht wurde.

“Also machst du dich bereit zum Kampf, hmm? Sonst trägtst du nie Waffen mit dir herrum, wenn du nur zu Penwood raufgehst.” Pip`s Auge beobachtete sie genau.

“Wenn wir wieder so gefährliche Feinde haben, ist das auch ratsam... immerhin hab ich mir geschworen, diesen Feigling mit meinem Leben zu schützen, Pip.”

Dann zwang sie ihn, zurück in ihren Körper zu kommen und ging die Treppe hinauf, die in die Lobby führte.

Ein eisiger Wind fegte durch den engen Korridor der Treppe. Es wurde langsam wieder Winter, das merkte man. Eine schlechte Zeit für einen weiteren Krieg, aber Millenium war das sicher egal.

Zwei Wochen waren es nun schon, seit sie Ceras das letzte Mal gesehen hatte... es war verrückt, aber sie begann sich Sorgen zu machen. Hatte Millenium über ihr Vorhaben Bescheid bekommen? Wussten sie inzwischen, das Ceras nichts weiter als eine Verräterin war, die ihr Spiel mit der mächtigen Organisation trieb?

Seras schüttelte den Kopf. Diese Gedanken brachten sie jetzt am allerwenigsten weiter, sie musste einen kühlen Kopf bewahren.

Lagsam trat sie in das Büro von Gregory Penwood ein, eine kühle Atmoshäre breitete sich aus... als Integra noch der Anführer war, war dieses Gefühl oft präsent.

In den heutigen Tagen dagegen spürt man es nur noch manchmal, wie als wäre es der Geist von Integra, der hier sein Unwesen treibt..

Penwood selbst war noch nicht da, aber das machte ihr wenig. Sie war es gewohnt, zu warten, auf ihn, auf andere, auf sich selbst auch. Warten füllte ihr Leben aus und half ihr, den Gedanken nachzugehen, vor denen sie sonst stresserfüllt weglaufen würde.

Eine gute Stunde verging, ohne das etwas passierte. Dann, endlich, tauchte Penwood auf und machte sich an die Arbeit.

“Bist ja früh dran heute.” kommentierte Seras, ihre Hände auf den Rücken faltend.

“Sei nicht so streng mit mir.” meinte er, wärend er einen Laptop aufklappte. “Ich hab es nicht so mit frühem Aufstehen.”

Nanu, das klang ja so gar nicht nach dem kleinen Feigling.

“Gut, kommen wir gleich zur Sache. Wie laufen die Vorbereitungen auf die Wiederbewaffnung? Hast du schon eine Truppe angargiert? Was ist mit den bestellten Waffen?”

“Ah, Seras! Nicht alles auf einmal!” Penwood schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Nein, doch immernoch der alte. “Der Lieferschein der Waffenladung wurde uns heute zugefaxt. Es sollte also auf dem Weg sein. Nach einer Truppe suche ich aber noch.. der Markt ist einfach ziemlich leer im Moment.”

Seras sah zufrieden aus. “Na bitte, das ist doch schonmal ein Anfang. Trotzdem dürfen wir keine Zeit verlieren, Penwood. Wenn niemand ausser mir hier ist, fällt das Anwesen UND ganz England.”

“Aber... I-ich bin doch noch hier...!” meldete er sich zu Wort. In solchen Situationen wollte er in die Fußstapfen seines Großvaters treten, aber ihm fehlte der rechte Mut dazu.

“Nimms mir nicht übel, Gregory, aber ich glaube ich kann das Anwesen besser allein als mit dir verteidigen. Nichts persöhnliches, es ist nur... dein Kampfpotenzial ist im negativen Prozentbereich.”

Das saß- gehörig. Penwood sackte zurück in seinen Stuhl und erst nach Minuten begann er wieder, das Internet zu durchsuchen.

“Aber.. mein Großvater hat es auch geschafft, unsere Heimatstadt zu verteidigen..!” brachte er dann hervor, um sich zu rechtfertigen. “Irgendwann will ich auch so sein wie er!”

Seras seuftzte leise. Es hatte ihm immernoch niemand gesagt.... aber in diesem Zeiten sollte man so eine Lüge nicht bestehen lassen. Wenn er sich leichtfertig ins Gefecht wirft...

“Penwood.. ich muss dir was erzählen. Es geht um deinen Großvater, Shelby Penwood.”

Gregory machte große Augen. “Ich dachte, du hättest ihn nicht gekannt?”

“Nicht so wirklich, ich hab ihn nur zweimal getroffen.. aber das allein reichte schon, um zu sehen, wie er war.”

Sie setzte sich auf die Ecke des Schreibtisches.

“Kurzum, er war genauso wie du. Ganz genau so. Seine Stellung hatte er nur bekommen, weil sein Vater sie ihm vererbt hatte.. er selbst hatte von Strategie und Taktik keine Ahnung, auch wenn er zahlreiche Bücher darüber studiert hatte, daher hielt er sich aus allem raus. Das führte irgendwann dazu, das er sich vor Entscheidungen drückte und Angst bekam, wichtiges falsch zu entscheiden und alles zu vermasseln.”

Sie holte kurz luft.

“Er war ein liebenswerter, netter alter Mann, aber ein Feigling der seines gleichen suchte. Wäre Integra nicht gewesen um ihn zu unterstützen, wäre er schon lange von seinem Posten enthoben worden. Sie half ihm immer auf die Beine, weil er für sie wie ein zweiter Vater war.”

Penwood meldete sich zu Wort. “Aber.. was willst du damit sagen? Heisst das, das er doch kein Held war?”

Seras schüttelte den Kopf. “Er war ein Held. Aber auf eine ganz andere Weise, als Integra es dir erzählt hatte. Damals, als wir angegriffen wurden, befand sich Integra auf einer Konferenz, die über die Verteidigung des ganzen Landes entscheiden sollte. Penwood war auch dabei, und bekam selbst mit, wie mehrere Bewaffnete Männer den Raum stürmten und wenige Sekunden später zu Asche wurden, als Walter eingriff. Dieser Mann muss ihm irgendwie die Augen geöffnet haben.. denn er befahl all seinen Männern, sich in Sicherheit zu bringen, solange es noch ging. Sie lehnten ab, und blieben an seiner Seite.. Integra verlies ihn als einzige, weil sie das musste.”

Ihre Stimme wurde leiser.

“Und dann.. dann folgte sein wahrer Heldenmut. Es dauerte natürlich nicht lang, bis sie Naval One erstürmt hatten und Penwood gefangen nehmen wollten, aber in der Zwischenzeit hatte er bereits gehandelt und den ganzen Raum mit Sprengstoff versehen. Als die Nazis eindrangen, zündete er die Bombe und nahm sich selbst das Leben, um zweiundzwanzig von ihnen mit in den Tod zu reissen. Ein selbstloser Akt, der in jeder anderen Situation als brutaler Terrorismus angesehen würde... doch diese Nazis hätten mindestens das dreifache von dem Schaden anrichten können.”

Penwood war sprachlos, als Seras aufhörte zu reden.

“Er war ein kleiner Mann von rundlicher Statur, der immerzu gehänselt wurde... aber in dieser Stunde hatte er in seinem hellsten Licht geglänzt.”
 

“Warum... warum erzählst du mir das, Seras?” fragte er, nachdem er seiner trockenen Kehle wieder etwas Luft gemacht hatte. “Warum lässt du mich nicht in dem Glauben, das er ein Messias war, der alle gerettet hatte?”

“Weil er genauso angefangen hat, wie du. Wenn du glaubst, Heldenblut in deinen Adern zu haben, überschätzt du dich am Ende selbst.. aber wenn auch nur die geringste Chance besteht, das du so werden kannst wie er, indem dir jemand die Augen öffnet, dann muss ich das tun.” Seras stand wieder auf und sah ihn nicht an. “Ich weis nicht, was es benötigen wird, um dich aufzuwecken.. aber ich bin sicher, es wird die Zeit kommen, in der wirst du Integra`s Schatten nicht mehr brauchen, dich überwinden und selbst zur Legende werden. Schau dich nur mal in der Familie der Hellsings um... Abraham van Hellsing, ein Nichts, das zur Legende wurde. Arthur Hellsing, ein Trunkenbold und Frauenheld, der nur durch seine Taten den zweiten Weltkrieg beendet hat, und schliesslich Integra Fairbrook Wingates Hellsing, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens die restliche Welt vor einer Katastrophe ohne Gleichen beschützt hat. Das nächste Bild in der Gallerie wirst du sein, Gregory... da bin ich mir sicher.”

Wieder war er sprachlos. Seine Vampirin hatte enormes Vertrauen in ihm, obwohl er noch nie etwas bedeutendes getan hatte. Tatsächlich fühlte er sich etwas selbstbewusster, stand auf und sprach frei herraus, was ihm auf der Seele lag, mitten in den Raum:

“Seras.. wie wäre es, wenn ich dich heute mal ins Kino einlade...?”

Als er aufstand, so energisch und tatenkräftig, blickte Seras auf, atemlos.... dann lies sie den Kopf hängen und grummelte.

“Ach verdammt noch mal, Gregory, das haben wir doch schonmal durchgekaut. Du bist nicht mein Typ.” Es war offensichtlich, Pip hatte ein deutliches Idealbild in ihr hinterlassen. Sie stand auf mutige, selbstlose Männer, die auch mal einstecken konnten, die ihr Leben für sie riskieren würden... also alles andere als Penwood verkörperte.

“Ähm.. ja, sicher, aber du hast in der letzten Zeit hart gearbeitet und hättest eine Pause verdient.” Eine Unbeholfenheit breitete sich wieder aus, aber er versuchte mit aller Kraft dagegen zu wirken.

Seras seuftze tief. Was würde Pip an ihrer Stelle tun? Ihm einen Korb geben und sagen, das er nicht auf Männer wie ihn steht, oder ihm wenigstens die Chance dazu lassen, sie rumzukriegen?

Das Telefon, das urplötzlich zu läuten begann, nahm ihr die Entscheidung ab.

Sofort hob Penwood das Mobilteil aus der Station und drückte den Abnahmeknopf... binnen Sekunden jedoch entgleisten seine Gesichtszüge dramatisch, und er reichte es rüber zu Seras.

“Für dich... es ist...”

“Ich weis schon. Das hab ich schon erwartet.”
 


 

To be continued...

Chapter 12: Devided They Fall 1

„Seras, das wird jetzt seltsam für dich klingen, aber ich könnte Hilfe von dir gebrauchen.“

Am anderen Ende der Leitung wusste Seras nicht, ob sie lachen, auflegen oder schlicht verächtlich schnauben sollte.

Sie entschied sich für letzteres. „Warum sollte ich dir helfen, Ceras?“

„Weil du im Gegenzug die direkte Chance bekommst, Millenium ein für alle Mal zu vernichten.“

„Wofür würde ich dich da brauchen?“

„Das kann ich dir jetzt nicht erklären. Die Leitung wird sicherlich abgehört, also fasse ich mich kurz.. treff mich heute Abend im Hafenviertel, Mole 20... dort sind die wenigsten Vampire unterwegs, die gehen nicht gerne in die Nähe des Wassers und Seemänner sind zäh. Dort erklär ich dir alles.“

Ein weiteres schnauben folgte.

„Woher soll ich wissen, dass das keine weitere Falle ist, wie damals in dem Lagerhaus?“

„Weil du es dir nicht leisten kannst, so eine Chance ungeachtet zu lassen. Wenn du mir nicht traust, nimm dir ein paar Soldaten mit, schnapp dir nen Raketenwerfer, einen Panzer, ist mir Jacke wie Hose, aber komm zu dem Treffen, auf jeden Fall. Wir sehen uns hoffendlich.“

Ceras legte auf. Sie konnte kaum glauben, das sie zu so einem tiefen Niveau gesunken war, Seras um Hilfe zu bitten, aber es ging nicht anders. Millenium würde, dank Reed, bald ihren Standort stürmen wenn sie nicht rasch handeln würde.

Wenn sie sie allerdings tatsächlich abgehört haben, wäre dieses Treffen gefährlich.. also musste sie gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Ihren Mantel vom Haken nehmend platzierte sie dort die Kalashnikov aus ihrem Schrank und warf einem wortlosen Ryan, der grade aus der Dusche kam, den OICW zu.

„Zieh dich an und pack das nötigste zusammen. Damit meine ich genug Munition und vielleicht Klamotten zum Wechseln, nicht mehr.“ Dieser knappe Befehl war deutlich genug, um ihn in Bewegung zu setzen, trotzdem war Ryan mehr als perplex über die Situation.

„Was ist eigendlich los?!“ frage er, während er tat was sie von ihm wollte.

„Das weis ich selbst nicht so genau.. aber eins ist sicher, heute Nacht wird Blut fliessen, das spür ich... nur wessen Blut... das ist die Frage dabei.“

Ceras drehte sich zu ihm, ihren Mantel zurechtrückend, und zeigte zur Tür.

„Sobald wir da rausgehen, verlange ich nur eines von dir.. Loyalität und Gehorsam. Verstanden?“

Er nickte. „Das hab ich doch schon immer als erste Priorität behandelt.

Sie erwiederte nichts darauf. Tatsächlich war er ihr immerzu loyal und befolgte alles, was man ihm sagte... sie hatte nie begriffen warum er das tat, immerhin hatte sie ihn umgebracht, trotzdem folgte er ihr freiwillig. Das war ein Mysterium für sie.. Nichtsdestotrotz musste sie zugestehen, das man sich auf Ryan wirklich verlassen konnte.

„Komm jetzt.. ich erklär dir alles weitere auf dem Weg. Und lass das Licht an, wenn du gehst.“
 

“Ich sage es ihnen, ich hab es mit eigenen Augen gesehen! Sie verrät uns!” rief Reed, der grade vor seinem Oberbefehlshaber kniete. Knieen konnte man es nicht nennen, sein abgetrennter Rumpf lag mit der stumpfen Seite auf dem Boden, sodass er aufrecht dastand.

“Das habe ich verstanden, Leutnant. Nur, wo ist das Problem dabei?” Montana lächelte finster. Doc`s letzte Kreation würde ihnen keine Schwierigkeiten bereiten, ob mit oder ohne Chips.

“Verstehen sie denn nicht? Sie arbeitet mit Penwood zusammen, sie machen gemeinsame Sache, sie..”

“Genug, Leutnant Josiah Reed. Die Letzte Battallion hat sich mit Verrätern entscheidende Siege im letzten Krieg erkauft. Obwohl sie recht haben, das es inakzeptabel ist, ist ihre eigene Leistung noch viel bedauernswerter. Wenn ich sie wäre, hätte ich mich in einen Fluss gestürzt anstatt als ein besiegter Krüppel hier aufzukreuzen.”

Eine simpele Handbewegung lies eine junge Dame hinter ihm hervorkommen.

“Aber.. aber.. aber!!” stammelte Reed, doch er wurde sogleich mit der Mündung eines enormen Pfeifer Zeliska Revolvers im Satz erstickt. Der massive Lauf klemmte sich zwischen seine Zähne, sodass er keine Möglichkeit hatte, weiterzureden.

Unbeachtet von den anderen lächelte die Dame, die den Hammer des Revolvers quälend langsam spannte.

“Wissen sie, wie wir mit Versagern umgehen, Mr Reed?” fragte Montana ihn rethorisch, allerdings mit deutlich amüsierter Mine.

“Hnnngh!” Er brachte keine Anwort herraus.

“Er weis es.” übersetzte die Frau mit der Waffe in einer strengen, allerdings stark femininen Stimme.

“Gut... dann verurteile ich ihn, im Namen der gesamten Organisation und nach dem obersten Kodex des dritten Reiches, zum Tode. Kristin... feuer.”

Ein ohrenbetäubender Knall ertönte, als der armdicke Revolver seine feurige Ladung entspieh und Reed´s gesamter Schädel an die Wände gespritzt wurde. Einzelne Knochenplatten fielen von der Decke, wärend sein nun lebloser Torso wie eine Stature so stehenblieb.

“Sie sollten ihn in den Flur stellen, Major. Sieht sehr dekorativ aus.” erwiederte Kristin, die ihren Revolver senkte und ihn anschliessend in den dafür vorgesehenen Holster am Gesäß hängte.

Montana gluckste amüsiert. “Keine schlechte Idee. Aber nun zieh los und kümmere dich um deinen Schützling. Suizid geht bei uns vor Verrat, und das soll sie wissen. Lass sie leiden.”

Kristin verbeugte sich kurz, und verschwand dann, ohne das auch nur ein Haar von ihr zurückblieb.
 

Wärend dem kurzen Trip durch das nächtliche London sprachen die beiden kein Wort, weder zueinander, noch als Kommentar.

Ryan hätte gerne gewusst, was Ceras plante, aber er enthielt sich trotzdem. Er würde es schon früh genug merken, ausserdem war es ihm mehr oder minder egal. Was sie von ihm verlangte, wurde ausgeführt von ihm, Punkt, Ende, aus.

Über dem Hafen lag ein knöchelhoher Nebelschleier, wie oft so in den tieferen Gefilden von England. Von hier aus waren die Wolkenkratzer kaum mehr zu sehen, ihr Antlitz wurde von den Wolken verborgen.

Nicht viele Schiffe lagen hier an.. es war schon zu kalt, um großartig über die Nordsee zu schiffen, daher waren die Lokale in diesem Virtel randvoll mit Seeleuten, die nichts zu tun hatten und deshalb ihren Heuer auf den Kopf hauten.

Ceras`s Mine veränderte sich nicht, wärend sie durch eine Kleinstadt voller Laster, Neonwerbung, Lagerhäuser und billigen Hotels schritt. Vielmehr ging sie immer langsamer, zuerst kaum merklich, dann immer mehr zunehmend.

Etwas instinkives hielt sie davon ab, zum Hafen zu gehen.

Nervös schaute sie sich um. Neben den unzähligen Spelunken, Bars, Stripclubs und anderem war nicht viel zu entdecken... trotzdem nahm sie etwas wahr, das ihr Angst bereitete.

Angst... schon wieder fühlte sie dieses Gefühl. Hätte sie vielleicht doch Millenium treu bleiben sollen?

Firlefanz. Die Entscheidung war gefallen und sie war unumkehrbar. Wenn dort tatsächlich jemand ungebetenes auf sie warten würde, dann müsste sie diese Konsequenz eben ertragen.

Ryan schwieg noch immer. Seine Augen ruhten auf dem starken Rücken, dem er folgte, dem Pentagram darauf und all das, was sonst noch unter diesem weißen, Kevlarverstärkten Mantel steckte.

Oder besser dem, was in diesem schwarzlockigen Kopf vorging. Irgendwie leuchtete es ihm noch immer nicht ein, warum sie sich an so einem Ort verabredet hatte.. aber sie hatte vermutlich ihre Gründe.

“Ryan.” Ruckartig blieb er stehen, erschrocken über ihren plötzlichen Befehlston.

“Meister?”

“Nenn mich nicht so in der Öffendlichkeit. Ich will, das du zurückbleibst und sicherstellst, das die Gegend frei von Spionen ist. Schau dich um, sieh hinter den Häusern nach, wo auch immer.”

Eine schmutzige Angelegenheit, wenn man bedachte, was wohl hinter diesen schmierigen Bruchbuden lagern würde.. doch Ryan nickte nur stumm und begab sich sofort auf den Weg.

“Was auch immer geschehen sollte oder was du auch immer vorfinden wirst, wenn du fertig bist.. denk immer daran, das ich deine Erzeugerin bin und das du ohne mich keine Bindungen mehr hast.”

Damit ging sie weiter die Straße entlang, Ryan sah ihr nach. Was meinte sie damit? Es war doch nur Seras, vor der brauchte sie sich doch nicht zu fürchten!

Stumm machte er sich an die Arbeit und durchsuchte das Viertel nach Verstecken.
 

Schliessendlich kam Ceras an der Mole 20 an.. Seras war noch nirgends zu sehen, sie war früh dran.

Etwas warten konnte normalerweise nicht schaden, aber ihr war nicht wohl dabei.

Zu recht, wie sie bald feststellen musste, den eine Aura des puren, unveränderlichen Todes legte sich über das Gebiet um sie herrum.

Sie kannte dieses Gefühl nur zu gut, und geriet sofort in Panik.

Ein schneller Zug aus ihrem Mantel, ein Umdrehen, schneller als jeder Mensch es je könnte.. sie drückte sofort ab und feuerte das gesamte Magazin in die Gestalt, die sich hinter sie gestellt hatte.

Diese hatte die Hand ausgestreckt, und die Patronen, noch dampfend heiss, blieben in der Luft stehen... sie drehte ihre Hand etwas, die Projektile zeigten zurück zu Ceras.. und flogen nach dem schliessen der Hand direkt auf sie zu.

Ihr blieb keine Zeit auszuweichen, Ceras wurde sofort von Stahlkerngeschossen durchsiebt, wie es im Buche stand.

Die leere und nun blutdurchtränkte AK fiel ihr aus der Hand, ein Scheppern erklang als sie auf den Steinboden unter ihr aufprallte.

Die Wunden waren nicht weiter schlimm, es war schliesslich kein Silber, aber sie starrte entgeistert ihre Gegenüber an.

“M-meister... Kristin...!” brachte sie schliesslich hervor, als diese ihre Hand senkte.

“Das war ein schnelles Maneover von dir... aber ineffektiv. Kugeln können mir nichts anhaben.”

Die blutroten Haare der schönen Frau leuchteten im Mondlicht, als sie hervortrat. Ceras trat einen Schritt zurück, noch immer leichten Schmerz verspürend.

“Ist dir klar, was du getan hast, Ceras? Nicht nur das du unsere Sache verraten hast, das du uns all die Jahre an der Nase herrum geführt hast, nein.. du hast sich auch noch 30 Jahre lang umsonst krummgeschuftet. Und das ist auch genau der Grund, warum ich dich heute nicht töten werde.”

Ceras atmete auf, aber nicht für lang. Kristin kam weiter auf sie zu, und wegrennen brachte auch nichts.. sie saß in der Falle.

“Ich beneide dich und deine Freiheit, Ceras.. im Austausch für die Befreiung vor hundert Jahren durch die Ahnenerbe Wissenschaftler habe ich meine wahre Freiheit verloren.. ich schulde Millenium mein Leben.” Kristin seuftze leise. “Aber was macht das schon. Major Montana Max befielt mir, dich zu töten, und daher muss es wenigstens danach aussehen als ob du tot bist.”

Kristin hob wieder die Hand, was Ceras gegen ihren Willen veranlasste, stehen zu bleiben.. sie zog ihre Pistolen, da ihre Arme sich noch immer bewegen konnten, doch es hatte keinen Sinn.

Ihre Meisterin berührte sanft ihre Stirn und mit einem Schlag vaporisierte sich sämtliches Blut in ihren Adern.

Ceras`s Augen weiteten sich bei dem kurzen, unerträglichen Schmerz des sich verflüchtigenden Blutes... dann tippte ihr Kristin gegen die Stirn und sie fiel gradewegs um, hart auf dem Rücken aufschlagend.

Das Lächeln ihrer Meisterin brannte sich dabei in ihren Sehnerv ein wie eine Fotografie.. ein weiterer Feind...

Doch das hatte Zeit bis später. In dem Moment, als Ceras den Boden berührte, war sie bereits physisch tot.

Kristin winkte ihrem leblosen Körper noch einmal, bevor sie wieder verschwand, dem Meer entgegen.
 

Wenige hundert Meter entfernt war Ryan schon deutlich in Schwierigkeiten geraten.. sein Aufenthalt bliebt nicht unbemerkt, mehrere Spione von Millenium stürzten sich auf ihn.

Er wr bereits auf der Flucht , um einen größeren Kampfplatz als eine enge Gasse zu finden, aber seine Gegner sahen das anders.

Einer zog seine Pistole und zögerte nicht, Ryan in die Schulter zu schiessen. Offensichtlich hatte er auf den Kopf gezielt.

Schmerzverzerrt drehte sich Ryan um, eine Hand an seiner Wunde liegend, diese heilte jedoch schnell wieder, der Schmerz dauerte nur wenige Sekunden.

Ein schneller Griff an seinen Rücken brachte das mächtige M29 Gewehr herraus, zur Überraschung seiner Feinde, die nun sofort stehenblieben.

Die fünf zwielichtigen Männer in Cordjacken und Parkas versuchten zur Seite zu springen, als eine fünfundzwanzig Millmeter dicke Granate ihnen den Lauf der Waffe verlies.

Eine laute Explosion folgte, ein dickes Loch in der Wand, und eine zweite, dann eine dritte Granate folgte darauf.

Einer der Männer brachte es fertig, auf den Knien zu stoppen und Ryan erneut anzuschiessen, diesmal in den Bauch.

Er zuckte kurz zusammen, dann verpasste er dem Schützen eine Granate direkt ins Gesicht, was ihn sofort tötete.

Der Mann hinter ihm dabei mitverletzt, war aber noch am Leben, daher schoss auch er noch zweimal auf Ryan, bevor ihm die letzte Granate das Leben ausblies.

Sofort schaltete der Vampir danach von Granatkanone auf Sturmgewehr um, denn der OICW besaß zwei verschiedene Feuermodi.

Die verbliebenen zwei Spione wurden daraufhin von dem verbliebenden Magazin von Kugeln ertränkt, dann brach Ryan kurz zusammen.

Seine Wunden bluteten stark, obwohl sie kaum wehtaten, und schwächten ihn rapide.

Er musste sofort zu Ceras, Bericht erstatten und weg hier!

Mühsam richte er sich auf und begann zu rennen, so gut er konnte. Seine Schulter, sein Bauch und seine Hüfte machten sich dabei immer wieder bemerkbar, zweimal hinkte er wärend des Laufens, einmal fiel er fast um.

Er konnte kaum mehr stehen als er an der Mole ankam, doch er konnte Ceras dennoch deutlich erkennen.

Auf dem Rücken liegend, beide Arme vom Körper weg und symbolisch ihre Pistolen direkt neben den offenen Händen... getrocknetes Blut befleckte ihren weissen Mantel, das dünne Kevlar hatte vor den starken Kalashnikov-Patronen nicht geschützt. Sie war von oben bis unten perforiert worden, doch an der Brust sah es noch am schlimmsten aus.

Ihre Augen wirkten glasig, abwesend, geweitet... tot. Tatsächlich.. als sich Ryan aus lauter Schock auf die Knie fallen lies und schnell ihren Arm berührte, um den Puls zu fühlen, spürte er, wie steif und kalt er schon war. Von einem Puls keine Spur.

Er konnte sich nichtmehr halten, fiel direkt auf seine Meisterin, welche nicht darauf reagierte.

Klammernd an ihren leblosen Körper begann er, sie zu schütteln, ihr eine Ohrfeige nach der anderen zu verpassen um sie aufzuwecken, doch es nütze nichts.. dann legte er sie wieder hin und begann, leise zu schluchzen.

Er war normalerweise nicht der Typ, der in Tränen ausbrach, aber das war zu viel für ihn.
 

Das erste, was ihr auffiel, war der Geschmack im Mund.

Blut... und nicht ihr eigenes. Es war süßes, dickliches Jungfrauenblut..

Dann bemerkte sie den Druck auf ihr.. etwa so, als läge eine Person auf ihr.

Als nächstes begann langsam ihre Gehirn wieder zu arbeiten, und sie erkannte langsam das Blut...

Ryan! ... dann war er es wohl, der auf ihr drauflag.. er blutete..? Überhaupt, warum war er hier?

Es kostete Ceras unendlich viel Kraft, ihre Augenlieder zu schliessen und sie danach wieder zu öffnen.. noch nie war blinzeln so schwer gewesen. Doch es half, nach ein paar mal konnte sie wieder sehen.

Da lag er, tatsächlich... und als das Pfeifen aus ihrem Ohr verschwand, hörte sie ein leichtes schniefen.

... was war los? Warum weinte er? Was war geschehen?

Ceras erinnerte sich allmählich... Kristin.. sie war besiegt worden... sie müsste eigendlich tot sein.

Ryan bemerkte nicht einmal, das sie wieder wach war, sondern weinte weiterhin in ihre Schulter hinein.... gut, dachte sie, dann werd ich ihn mal aufwecken..

Das Blut, das von ihm auf ihren Körper geflossen und absorbiert wurde, hatte sie schon etwas gestärkt, aber sie brauchte was handfestes.. in diesem Blutleeren Zustand wirkte der junge Mann noch appertitlicher als damals.

Sie biss zu, genüsslich und langsam, sie konnte sogar fühlen wie die Halsschlagader aufplatzte.

Ryan stoppte sofort, und drehte sich etwas zu ihr. Ein böser Fehler, wie sich herrausstellte, denn so gingen ihre Zähne quer ins Fleisch und verursachte Schmerz.

So blieb er einfach da liegen und lies sie saugen, für eine Minute, dann hörte sie auf.

Ein halber Liter Blut war genug, um sie wieder auf die Beine zu kriegen.

Sie blickte Ryan verständnislos an.

“Warum bist du immer noch hier...? Hatte ich dir nicht Anweisungen gegeben, das du frei bist, wenn ich sterbe?”

Ryan krallte sich in ihre Schulter.

“Ich kann dich doch nicht einfach hier liegen lassen! Sollte ich einfach verschwinden und wegrennen?! Ist es das, was du wolltest?!”

Emotionen breiteten sich in ihm aus, die er kaum begreifen konnte. Trauer überlappte sie alle.

“Nein.. aber ich wollte, das du frei sein kannst.. seit ich dich gebissen habe bist du konsequent mir gefolgt und hast jeden noch so idiotschen Befehl ausgeführt, den ich dir gegeben habe.. willst du kein anderes, normales Vampirleben führen?”

Seine Anwort überraschte sie nur gering.

“Nein.. nein...ich will weiter an deiner Seite bleiben und für deine Sache kämpfen.. selbst, wenn ich am Ende dabei sterbe, es ist mir egal, hauptsache, ich kann bei dir bleiben!”

Ceras wusste nicht so recht was sie sagen sollte. Plötzlich breiteten sich Gefühle aus, die sie vorher nie gehabt hatte, nicht mal davon wusste, das sie sie hatte.

Es verging ein Moment der Stille, dann zog Ceras ihre Arme unter ihm hervor... und krallte sie in seinen Rücken, ihren Kopf auf seine Schulter legend.

“Ryan... was soll das.. warum bist du so loyal zu mir? Ich habe dich getötet, dich mitgenommen, aus deinem alten Leben gerissen, verdammt, mir war es anfangs sogar egal, wie es dir ergehen würde!”

“Wenn es dir nur anfangs egal war,... warum sagst du dann, das es dir jetzt egal ist...?”

Diese Gegenfrage von ihm traf voll ins Schwarze. Ohne den Grund dafür zu kennen, lief Ceras etwas rot an.

“Warum wohl.. ich hab mich an dich gewöhnt. Ich bin auch manchmal einsam.”

“Und dann fragst du noch, warum ich lieber bei dir bleiben will...? Wer sagt dir denn, das mein früheres Leben besser war als jetzt?”

Ceras fragte nicht mehr weiter nach. Das Blut war inzwischen in ihrem Organismus verteilt, und sie begann selbst etwas zu weinen.. aber nicht vor Trauer.
 

“Ryan.... Geh endlich runter von mir.”
 

To be continued....

Chapter 13: Devided They Fall 2

Die paar Stunden bis zur Nacht gingen schnell vorbei, schneller als Seras lieb war.

Sie traute dem ganzen nicht. Ceras war sonst nicht so unvorsichtig, sich an einem öffendlichen Platz zu treffen.

Mit einem mulmigen Gefühl in Magen ging sie die Treppe von Penwood`s Büro hinunter.. die letzten vier Stunden hatte sie nur Akten geordnet, das Treffen würde ihr gut tun.. oder besser, das hoffte sie.

Die Royal Guard war noch immer in ihrem Oberschenkelholster, gut versteckt und doch für einen schnellen Zug bereit. Da die Waffe so eins mit ihrem Körper war, spürte sie diese nicht einmal, wenn sie ging. Theroretisch könnte sie die Pistole auch aus ihrem Handgelenk oder sonstwo herrausziehen, aber das Bein bot sich einfach als günstigte Position an.

Auf die selbe Weise hatte sie auch mehrere Magazine gelagert, allerdings nicht viele. Penwood hatte nicht viel Spezialmunition, daher musste sie jede Kugel einzeln fertigen. Eine mühsählige Arbeit, aber es lohnte sich schon, wenn sie Ghouls nicht mit bloßen Händen zerreissen musste und sich dabei womöglich schmutzig machte.

Schliesslich war sie am Portal angekommen, atmete noch einmal tief durch... und wurde dann von einer Stimme aufgehalten.

„Warte noch... ich komme mit..“ kam es von weiter oben.

Penwood?

„Was..? Warum willst du denn mit zu Ceras? Wenn die was vorhat, tötet sie dich in Sekunden, ich sag`s dir.“ Sie konnte sich denken, was er damit bezwecken wollte.. sein selbstbewusstsein stärken. Eine nobele Einstellung, aber er sollte sich über die Risiken im Klaren sein.

„D-das ist schon in Ordnung, ich komm schon zurecht..“ während er selbst die Treppe hinunter kam, steckte er sich hastig eine alte Colt Pistole, die er im Famillientresor gefunden hatte, in die Westentasche. Eben die Waffe, mit dem Richard versucht hatte, Integral zu töten, aber das wusste er nicht.

Seras war sprachlos für einen Moment. Hatte ihre Moralpredigt tatsächlich was gebracht? Schwer zu glauben. Nichtsdestotrotz, mehr als eine Belastung konnte er nicht sein, das war sie am Anfang für ihren Meister aber auch gewesen.

...Ihr Meister.

Er ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Er sollte böse sein? Derjenige, zu dem sie immer aufgeblickt und den sie immer bewundert hatte?

Stumm schüttelte sie den Kopf und ging hinaus.

„Du fährst... das wirst du ja wohl noch können, oder? Auch wenn du keinen Führerschein hast.“

Ihre rüden Worte fielen ihr schleppend aus dem Mund. Sie war es auch nicht gewöhnt, Penwood so anzupfeifen, aber vielleicht brachte das noch etwas mehr, wenn sie es tat.

Er nickte, ohne ein Widerwort, und beide bestiegen das Auto..
 

Die Autofahrt dauerte nur kurz, dennoch kam sie beiden elendig lang vor. Seras ging noch einmal alle Möglichkeiten im Kopf durch, alles, was Ceras vielleicht wollen könnte.

Sie kam natürlich zu keinem echten Ergebnis, da sie die Klonin sowiso nicht durchschaute, dennoch... etwas flüsterte ihr, das Ceras möglicherweise vor etwas Angst haben könnte und Schutz suchen würde... sie schmunzelte. Nicht möglich.. dazu würde sie sich nicht herrablassen.

Eine schmuddelige Gegend begrüßte sie, aber das hatte sich Seras bereits gedacht.

Ohne weiter zu zögern schloss sie die Beifahrertür und ging gradewegs drauflos, zu Mole 20.. nicht ahnend, das sie bereits erwartet wurde.. aber nicht von Ceras.

Tatsächlich bemerkte sie nach einiger Zeit den Schatten, der auf ihr lastete und jeden ihrer Schritte verfolgte.. nervös blickte sie zu Penwood.

Sie waren grade in an einem freien Feld angekommen, eine Verladebucht für Transportfrachter..

„Gregory.. lauf.“

„W...was?“

„LAUF!!“ schrie Seras ihn an und schubste ihn in eine andere Richtung, in die er rennen sollte.. sie selbst zog schnell ihre Pistole hervor und richtete sie auf den Schatten, der sich nun vor ihr befand..

„Deine Sinne sind enorm scharf, wenn man bedenkt, wie jung du noch bist.“ meinte eine düstere Stimme, die von überall zu kommen schien.

„Ich arbeite daran.“ erwiederte Seras knapp, ihre Waffe entsichernd. „Willst du blos reden oder zeigst du dich auch?“

„Warum so unfreundlich... Fräulein Polizistin?“

Der dunkele Schatten nahm Form und Gestalt an.. es war selbstreded kein anderer als Nosferatu Alucard allerhöchstpersönlich.

„Nenn mich nicht so. Ich bin nicht mehr deine Sklavin.“ knurrte sie feindselig, weiter die Waffe auf ihn richtend.

„Oho. Aber sag mal, was willst du mit dem Spielzeug da? Du solltest doch am besten wissen, das diese Erbsenpistole mich nicht verletzen kann.“ höhnte Alucard mit einem fast untergehenden Glucksen der Belustigung

Eine Salve löste sich, zertrennte Alucard`s rechte Schulter.

„Und ob die dich verletzt. Sie tötet dich nicht, aber sie hilft.“ Selbstbewusst lies sie die Pistole um den Finger kreiseln, bevor sie die Waffe wieder einem festen Griff unterstellte.

Wie zu erwarten, begann Alucard zu lachen.

„mmmmhahahah... Soso, Fräulein Seras, deine Kampfeslust ist also noch nicht ganz abgeklungen.. nun, deine angriffslustige Präsenz zum Trotze, ich kann mir vorstellen das du gern mit mir auf Schloss Bran wärest, und dir bei Mondlicht einen edlen Wein trinkst..“

„Spar dir dein Gelächter. Ich weis bereits, was du vorhast.“

Ein Grinsen spaltete seine Lippen.

„Vorhaben? Das ist kein Vorhaben. Ein Vorhaben ist etwas, was man selbst tut... aber diese lästige Menschenmeute zu verstümmeln, das überlasse ich gern anderen.. ich bin ja selbst nicht mehr der Jüngste.“

„Du willst es nur nicht riskieren, nocheinmal zu verschwinden.“ konterte Seras.

„Hmmm.. mag sein. Aber was macht das schon, wenn ich es bis zum Tag des Jüngsten Gerichtes mit dir als König und Königin auf dieser Erde....“

Eine weitere Schuss-salve zertrennte Alucard`s Kiefer, sodas ein weiterreden unmöglich war.

Schauriges Gelächter erklang aus seiner Kehle, während er sich wieder zusammensetzte.. dann zog er seine Casull aus dem Mantel hervor.

„Wenn du mit Blei reden willst.. dann reden wir mit Blei, Fräulein Polizistin...!“

Er drückte sofort ab, doch Seras konnte ausweichen. Auch wenn seine Kugeln erheblich mehr Schaden anrichteren, ihre flogen viel schneller. Drei weitere verließen ihren Lauf, perforierten den Brustkorb des Monsters vor ihr, während dieser zwei gezielte Schüsse in die Richtung ihrer Beine setzte.

Sie sprang nach hinten weg, wissend, das er nicht viel Munition hatte und wohl bald mit anderen Methoden attackieren würde... schon gar nicht, wo Walter nicht mehr war, der ihm neue herstellen konnte.

Einen Moment hatte sie nicht aufgepasst, und ein mächtiges Flachkopfgeschloss zerfetzte ihr die Taillie. Seras zischte auf, doch rollte sich zur Seite ab und feuerte kniend weiter auf ihren alten Meister.

Dieser schoss über seine Schulter hinweg eine weitere Kugel, die seine Schülerin nur knapp verfehlte.. eine blutige Fleischwunde am Arm erinnerte sie daran, besser aufzupassen.

Sie machte ein Flick-flack Manöver rückwärts um eine weitere Konfronation zu vermieden, und leerte ihr Magazin durch drei weitere Schüsse, als sie zur Landung ansetzte.

Während sie den Schock abfing, fiel das Magazin herraus, und sie holte sich schnell ein neues aus der Hüfte..

Bumm. Ein Casull-Geschoss hatte ihr frisches Magazin erwischt, die Patronen darin reagierten entsprechend und zerrissen ihr die Hand.. fluchend lud sie stattdessen freihändig nach, wohl wissend, das die mächtige Schusswaffe vor ihr nun leer war.

Tatsächlich steckte er sie weg, in Erwartung was nun folgen würde...
 

Seras rollte sich von links nach rechts, mehrmals, bis zur Wand und schoss dabei immer wieder auf Alucards Körper.. natürlich traf jeder Schuss, wie schon zuvor und brachte dennoch nichts..

Sie wollte auch nur Zeit gewinnen. Zeit für Penwood, damit dieser sich in Sicherheit bringen konnte.

Schliesslich gab die Royal Guard ein unwillkommenes Klicken von sich.. Leergeschossen....

Alucard zögerte keinen Augenblick, teleportierte sich nach vorn und ergriff Seras`s Unterkiefer, während er sie gut zwei Meter höher hob.

„Dein Klon ist hier... nicht wahr? Sie ist interessant.. und wegen dir hier, wie ich hörte.. sag ihr, das ich sie einmal treffen will.. und das werde ich bald tun... zusammen mit dem Rest dieser absonderlichen, feigen Menschen die hier leben. Du gehörst noch immer mir, Seras Victoria, vergiss das niemals. Du kannst mich nicht töten. Niemand kann das jetzt noch. Also versuch es erst gar nicht.“
 

Er verschwand, ohne Seras herrunter zu lassen.. Lautlos quiekend klatschte sie auf den harten Steinboden und prellte sich den Oberschenkel, mehrere Abschürfungen ergaben sich ebenfalls an den Beinen und Armen.

Sie hustete etwas, selbst nicht wissend warum. Ihre treue Pistole wurde schnell nachgeladen und wieder weggesteckt.. das letzte Magazin, was sie noch hatte.

Dann stand sie wieder auf.. um zu sehen, das Penwood sich nur um die Ecke befunden hatte.. ihre Augen weiteten sich.

„Gregory..? Was tust du hier noch?! Ich hatte dir doch gesagt, du sollst weglaufen!“

Penwood sah verstört seine Hausvampirin an, die mit Blut und verschiedenen Wunden übersäht war.

„Ich... ich kann dich doch nicht allein lassen... ich meine, Integral hat ihre Soldaten auch nie allein gelassen..“

Seras beruhigte sich langsam wieder und lächelte über seine gnadenlose Inkompetenz.

„Penwood.. ich bin die Anführerin der Truppen, ich trage genausoviel Veranwortung wie du. Aber nett, das du dich um mich sorgst.“

In ihre Hände klatschend und dabei schmerzerfüllt zischend ging sie langsam los.

„Nun lass uns gehen, Ceras wartet bestimmt schon...“

Sie zog eine kleine Blutspur hinter sich her, während sie mit Penwood weiterging.
 

Daraufhin ereignete sich eine seltsame Szene.. Seras stand dort, ihre rechte Hand hielt sich die blutende Hüfte, ihre linke war kaum mehr als solche zu bezeichnen und ihre Socken waren aufgewetzt, gegenüber Ceras, die von oben bis unten mit Blut verschmiert war und, wie dadurch offensichtlich wurde, das sie sich an Ryan abstützte, es war ihr eigenes.

„Du kommst spät.“ sagte diese daraufhin, in einer etwas kränklichen Stimme.

„Hatte noch was zu erledigen.“ brummelte Seras als Anwort. „Schönen Gruß von Alucard... das Ergebnis siehst du ja.“

„Verdammter Bastard.“ fluchte Ceras. „Hoffendlich hast du`s ihm ordendlich heimgezahlt. Na gut, zum Punkt: Ich bin vorher in einem Apartment im Westend gewesen, hab dort für ne Weile gewohnt, mich häuslich eingerichtet, aber durch einen dummen Zufall hat Millenium Wind davon bekommen, das ich sie hintergehe und hat mir nen Killer ins Haus geschickt.. jetzt ist`s da natürlich nicht mehr sicher, solange wie Millenium nicht übern` Jordan ist.“

„Und du willst jetzt bei uns einziehen, oder was.“ fragte Seras ungläubig. „Bist du noch ganz dicht? Dann kommen sie als nächstes zu uns.“

„Das werden sie doch sowiso.“ warf Ryan ein, seine Meisterin weiter stützend.

„Nicht nur das. Projekt Adam ist bereits am Anlaufen.. wenn sie damit durchkommen, wird der Rest ein Kinderspiel.“

Misstrauisch hob Seras eine Braune. „Projekt Adam?“

Ceras seuftze leicht. „Ein Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg. Adam sollte die weltweit erste Atombombe werden, die erste ihrer Art, daher der Name. Sie wurde nie vor Kriegsende fertig, aber am Prototyp wurde bei Millenium weiter gearbeitet... was heisst weiter gearbeitet, die haben das Schrottteil weggeworfen und sich ne Russische Rakete geklaut, sie auseinander gebaut und entsprechend modifiziert. Aber das Projekt heisst halt noch so.“

„Eine Nuklearwaffe?“ fragte ihr Ebenbild nach.

„Und was für eine. Die Kritische Masse hat eine Vernichtungsreichweite von 200 Kilometern... ein Sprengkopf der neusten Generation. Und rate mal, wem sie die an den Kopf schmeissen wollen.“

London, dachte Penwood entsetzt. Und ganz England mit dazu.

„Gut. Aber was sollen wir dagegen tun?“ fragte Seras weiter.

„Ich hab alles wichtige im Kopf. Wenn ihr mir die nötige Ausrüstung und natürlich die Logis gebt.. kämen wir da auch ins Geschäft.“

Noch immer leicht skeptisch drehte sich Seras zu ihrem Anführer, der in diesem Moment ziemlich klein wirkte.

„Was meinst du dazu? Du hast immerhin die Entscheidungsmacht... ich kann dir ja nicht immer die Arbeit abnehmen.“

Ceras grinste etwas. „Der große Sir Penwood... sehr groß, doch.. aber hinter jedem großen Mann steht eine Frau, sagt man. So isses eben umgekehrt.“

Penwood ging nicht weiter auf Ceras`s Kommentar ein, sondern wandte sich etwas scheu an Seras.

„Was haben wir denn für eine andere Wahl? Ausserdem, wenn sie uns wirklich helfen kann...“

Seras seuftze laut auf. „Du bist sowas von naiv, Gregory. Aber was solls, du bist der Boss.“
 

To be continued.....

Chapter 14: Red Mercury 1

Zwei Stunden später fand sich Ryan in seinem alten Raum wieder.. als wäre nichts gewesen.

Er hatte auch schon wieder die alte Penwood Uniform an, da seine alten Klamotten, die teilweise zerrissen und blutgetränkt waren, erstmal in die Wäsche mussten.

Alles, wie am ersten Tag... oder?

Er sah sich um in dem nun relativ leeren Raum.. es fühlte sich nicht mehr so an wie damals, als er bei Penwood stationiert war.

Damals war das hier sein Zuhause...

Die Gedanken gingen mit ihm durch, er schüttelte nur hastig den Kopf und packte das nötigste aus.

Der Schrank war bereits mit frischen Uniformen gefüllt, wie es standardmäßig für neue Rekruten gemacht wurde.. Ryan drehte sich der Magen um. Lange hätte er hier wohl nicht zu tun...

Mehrere Flüche drangen hinüber vom Raum nebenan. Ceras hatte offensichtlich mit etwas ernsthafte Probleme...

„Soll ich helfen?“ rief er schliesslich rüber, nicht wenig amüsiert.

„Nein... es sei denn, du hast ne Ahnung, wie man diese verdammte Bluse schneller zukriegt.“ kam es als Anwort, gefolgt von einem weiteren Schimpfwort, das wir hier nicht wiederholen möchten.

Ryan schüttelte erneut den Kopf, leicht grinsend. Die hatte Probleme..

Zehn Minuten später waren das Gezeter verstummt, und es klopfte an der Tür.. er konnte ahnen, wer das jetzt war.

Noch bevor er den Türgriff berührte, fauchte Ceras ihn an.

„Ich schwör`s dir, Ryan, wenn du lachen solltest, dann häng ich dich kopfüber aus dem Fenster. Und glaub nicht, das ich dich besonders festhalten werd.“

Blinzelnd öffnete er schliesslich... und konnte nur mit Mühe an sich halten.

Ceras trug die sonnengelbe Uniform der weiblichen Penwood-Streitkräfte.. allerdings mit ziemlich mieser Laune und verschränkten Armen.

„Wenn du fertig bist, fast vor Lachen zu platzen, können wir ja gehen. Dieser Minirock ist peinlicher, als ich dachte.“

„Was hast du eigendlich? Das ist doch nicht viel anders als das, was du sonst so trägst.“

Dieser Kommentar von Ryan brachte sie fast zum Überkochen.

„Es stand mir aber, verdammt noch mal!! Ich bin doch kein DHL Bote oder sonstwas! ... Grr..“

Abermals zog Ceras ihre Strümpfe wieder hoch, die etwas verruscht waren von ihrem Aufschrei.

„Du wolltest doch selbst Mitglied von Penwood sein, das hast du eben davon.“ konterte Ryan beleidigt, ebenfalls die Arme verschränkend. „Wo gehen wir eigendlich hin?”

“Seras will die neuen Soldaten damit betreuen, uns bei dem Auffinden von Adam zu unterstützen.” brummelte sie. “Offenbar traut sie mir nicht genug.”

“Kann man ihr das verübeln?” fragte Ryan rethorisch. “Ich glaube nicht.”

“Pah.” kam es nur von Ceras, die ihren Weg unbeirrt weiter fortsetzte.
 

“Männer, heute ist zwar euer erster Tag, aber wenn ihr nicht aufpasst, könnte es auch euer letzter sein. Also seid jederzeit wachsam und vorsichtig.” erinnerte Seras die neue Truppe. “Unser heutiger Auftrag ist von nationaler Bedeutung und hat eher minder mit Vampiren zu tun, trotzdem wird es mit ziemlicher Sicherheit zu Feindkontakt kommen. Ich bitte alle, die Einwandfreiheit der Gewehre zu überprüfen, bevor wir ausrücken. Eine Patrone die nicht zünden kann ist eine tödliche Gefahr für uns alle.”

“Nicht für mich.” kam es aus dem kleinen Flur, der zum Besprechungsraum führte... Ceras trat in den Raum und ging direkt selbstbewusst zur Rednerbühne.

Seras sah sie einige Sekunden lang an, vollkommen perplex über ihr plötzliches Auftreten... dann brach sie in Gelächter aus.

Ceras knurrte verächtlich. “Lach du nur. Sei froh darüber, das du keine Konsequenzen zu erwarten hast.” Ryan sah die Vampirin in Blond neidisch an.

Schnell fing sich die Ausbilderin wieder und sah Ceras mit strenger Mine an. “Genug gescherzt. Die Sache ist schliesslich ernst genug.”

Ihr Ebenbild nickte leicht. “Schön, das du`s mal einsiehst.”

“Werd blos nicht frech, Ceras. Für`s erste hab ich das Sagen.” Die blonde Vamprin warf ihr ein Gewehr zu. “HK 416 mit Spezieller Kampfschrotflinte und Bajorett. Sollte einfach zu bedienen sein.”

Fast einen Schritt zurückgehend fing sie das Sturmgewehr und lud es fachmännisch durch, dann sicherte sie es. “Kapiert.” Anschliessend schmiss sie es zu Ryan rüber, dann nahm sie sich selbst noch eins und wiederholte die Aktion. “Sonst noch was?”

“Natürlich.” Seras drückte ihr einen Holster samt Pistole in die Hand. “Du glaubst doch nicht, das wir da mit minderer Bewaffnung hingehen. So, jetzt besorgt ihr zwei euch gleich noch Munition.. und, das hier solltet ihr auch mitnehmen.” Neben einer weiteren Pistole für Ryan gab es noch zwei Funkgeräte, in Form von handlichen Headsets. “Unsere Frequenz ist schon voreingestellt, also dreht am besten so wenig wie möglich dran rum. Nur dann Funkverkehr halten, wenn`s unbedingt notwendig ist. So, und jetzt marsch zur Waffenkammer und genug Kugeln mitnehmen.”

Ceras schnaubte leicht, beides an ihr befestigend. “Ja, Sir.”
 

Nur wenige Minuten vergingen, bis zehn schwerbewaffnete Einheiten unter Seras`s Kommando die Basis verliessen... unter ihnen natürlich Ceras und Ryan.

“Kommunikationstest.. eins, zwei, melden Leute.” Es klang etwas seltsam, da Seras direkt neben ihnen stand und sie daher das selbe zweimal hörten, aber immerhin kam es einwandfrei rüber.

“Kommunikation bestätigt. Alles in Ordnung.” erwiederte Ryan Rountinemäßig.

“Komm steht. Guter Empfang.” kam es von Ceras, die nur noch leicht murrte.

Reihum ging dieser Satz, bis er von allen Soldaten einmal gesagt worden war.

“Sehr gut. Also Männer, unsere Aufgabe ist es, den nuklearen Sprengsatz “Adam” zu finden und unschädlich zu machen. Notfalls müssen wir ihn entschärfen oder zerstören.... damit meine ich NICHT, eine Kettenreaktion auszulösen, sondern die Zündeinheit zu sabotieren. Verstanden?”

“Jawohl Sir!”

“Sehr gut. Die Bombe wird mit Sicherheit bewacht, möglicherweise von Vampiren, aber ich rechne eher mit menschlichen Zielen. Dennoch sollte ohne zu Zögern sofort das Feuer eröffnet werden. Keine Gefangenen, es sei denn, sie ergeben sich freiwillig. Wenn jemand die Bombe gefunden hat, rückt das restliche Team dahin vor und stellt sicher, das sie ohne Probleme entschärft werden kann. Alles kapiert?!”

“Ja Sir!”

“Gut.. und hört gefälligst auf, mich Sir zu nennen, ich bin ne Frau, zum Teufel noch mal.”

Das Zielgelände war bald erreicht, ein Mietshaus in der Innenstadt.. der perfekte Ort für eine solche Massenvernichtungswaffe. Das Team versammelte sich an einem Hintereingang, um letzte Details zu besprechen.

“Okay.. wie`s aussieht, könnten hier auch unbewaffnete Menschen drin leben. Also, Vorsichtig sein. Jeder, der ne Waffe trägt, ist automatisch ein Ziel, aber die ohne Kanone sind nur unschuldige Menschen.” erklärte Seras. “Wir trennen uns auf. Team Alpha wird von mir angeführt, Ryan übernimmt Team Beta. Beta wird von vorne eindringen und sich nach unten vorarbeiten, wärend Alpha, also wir, nach oben vorrücken und alles ausschalten, was eine Gefahr darstellt. Private Yang, sie haben nen Granatwerfer, benutzen sie am besten Rauchgranaten oder minder-tödliche Geschosse. Alle anderen können getrost all ihre Feuerkraft einsetzen.”

Ceras murrte etwas, das sie kein Team anführen durfte, aber machte sich nichts draus. “Und wie sind die Teams jetzt eingeteilt?”

Seras sah sie schief an. “Du kommst mit mir. Alle anderen können sich einteilen, wie sie lustig sind, solange es jeweils fünf sind.”

“Ach, verdammt.”

“Jetzt halt die Klappe und gehorch mir endlich, Ceras! Also, entsichern, in Position gehen. Ich gebe über Funk das Signal zum Angriff.”
 

Von dort an ging alles recht schnell, Team Beta mit Ryan als Anführer stellte sich vor den Fronteingang, wärend Seras und ihr Klon sich den Hintereingang zur Aufgabe machten.

Einer aus jedem Team ging in Position, um mit seiner Schrotflinte das Türschloss zu zerstören und somit die Tür zu öffnen, sobald das Signal erfolgte.

“Okay Team, bereitmachen zum Angriff.. drei, zwei, eins.. Los, los, los!!”

Zwei identische Schussgeräusche öffneten die Türen, sofort stürmten die acht Männer und zwei Frauen hinein, ihre Taschenlampen einschaltend.. innen war es recht dunkel, ein bisschen Qualm von den Flintenschüssen verdeckte die Sicht.

“Beta, runter in den Keller. Alpha, mit mir.” erinnerte Seras den Rest, bevor sie sich zur Treppe aufmachte.

“Roger. Los Leute, Gebiet sichern und Kellereingang ausfindig machen!!” befahl Ryan daraufhin, das Team reagierte promt und schärmte aus.

Schnell wurden einige Mietwohnungen aufgeschossen, systematisch von der ersten bis zur letzten, und genau unter die Lupe genommen.

“Die Sache stinkt. Hier ist kein einziger Mieter. Gebiet sauber.” sagte ein Soldat, als er das letzte Mietshaus durchkämmt hatte.

“Um so besser, dann können wir uns auf die bösen Jungs konzentrieren. Kellereingang, los!”
 

“Feindkontakt!!” meldete sich Ceras, die im zweiten Stockwerk den ersten Milleniumsanhänger gefunden hatte.. ein schneller Feuerstoß brachte ihn zu Boden.

“Feind neutralisiert. Keine Anzeichen von der Bombe bisher.” bestätigte der Soldat hinter ihr.

“Weitersuchen Männer. Die Schüsse müssen schon das ganze Mietshaus wachgerüttelt haben.” meinte Seras nur, und trat dann eine Tür einfach auf, um Munition zu sparen... das rächte sich sofort, denn die Schrotflinte dahinter schoss ihr direkt in die Brust.

“ARGH!” schrie sie auf, bevor sie den Schützen mit einigen schnellen Kugeln ausschaltete. “Vorsicht! Der Feind hat uns bemerkt!”

“Prositiv.” Murmelte Ceras nur, die grade in einem kleinen Feuergefecht mit einem weiteren Nazi war. “Feind ausgeschaltet.”

Ein weiterer Schrotschuss ertönte und öffnete die letzte Tür auf dieser Ebene.. gefolgt von einer Schuss-salve, eindeutig die einer Kalashnikov.

Daraufhin folgte wieder das bekannte Knattern der 416, sowie ein entsetzter Bericht.

“Soldat am Boden! Ich wiederhole, Jäger am Boden!!”

“Verdammt. Vorsichtig vorrücken Leute! Nächstes Stockwerk!”
 

“Kellereingang gefunden. Bresche wird eingeleitet.”

Ryan stand direkt neben dem Soldaten, der seine Schrotflinte gegen die kleine Metalltür hielt.

“Prositiv. Team, sammeln, es geht weiter.”

Die Meldungen, die von Team Alpha kamen, beunruhigten ihn zwar, doch er durfte nicht ausser Fassung geraten. Alles klare Routine, dann würde schon nichts weiter schiefgehen.

“Team vollständig. Vorrücken und sichern.”

“Bestätigt.” Der Schrot zerstörte ein weiteres Türschloss, und die Soldaten stürmten eine kleine Kellertreppe hinunter. Sofort hagelten ein paar Kugeln auf sie ein.

“Feuer erwiedern!!”

Fünf gegen zehn, die Soldaten schossen mitten auf der Treppe um gegen die Millenium-übermacht anzukommen. Einige waren schwer kleinzukriegen, offenbar Vampire.

“Feind neutralisiert.”

“Feind am Boden!”

“Bin getroffen!”

“Lade nach!”

Mehrere Befehle gingen durch die Reihen, egal ob über Funk oder direkt.

Ryan selbst rückte weiter vor, sein Gewehr auf dem Rücken, um Munition zu sparen. Stattdessen schoss er mit seiner Pistole ein paar Söldnern die Lichter aus.

“Gebiet gesichert!” Diese Meldung war eine Beruhigung für alle fünf, auch wenn einer von ihnen sich nur noch schwer auf den Beinen halten konnte. Seine Schulter war getroffen.

“Rückzug Soldat. Das Gebiet oberhalb ist sicher, halt den Ausgang für uns frei und lass niemanden entwischen.”

Der junge Mann nickte kurz, und schleppte sich anschliessend die Treppe wieder hoch.

“Alle anderen: Ausschwärmen, Gebiet sichern, Zielobjekt suchen!”
 

Drei Stockwerke oberhalb ging die selbe Aktion wieder los. Türen aufbrechen, mögliche Feinde ausschalten, Raum sichern, weiter.

“Das wird langweilig.” Meinte Ceras, bevor sie eine Tür auftrat, leer.

“Langweilig?! Zwei unserer Männer sind bereits kampfunfähig und das nennst du langweilig?!!” Seras drehte sie zu sich und packte sie fest am Kragen. “Nur so zur Information, ich habe hier die Befehlsgewalt und wenn ich dir befehle, dich zu konzentrieren, dann hat Langeweile gefälligst Sendepause!!”

Ceras erwiederte nichts, sondern sah sie nur frustiert an. Sie hatte auf einen echten Kampf gehofft, nicht auf kleine Schiessbudenfiguren, die zwar den Soldaten Probleme bereiten, aber ihr nicht viel ausmachten.

“Gebiet sicher, Ma`m.”

“Roger.” Seras lies ihren Klon los und wendete sich ab. “Weiter nach oben. Irgendwo muss diese Bombe ja sein.”

Zähneknirschend folgte Ceras ihr.
 

Weiter unten jedoch herrschte bleihaltige Luft.

“Nachladen!” rief einer der jüngeren Teammitglieder, wärend er in Deckung ging und sein Magazin wechselte.

“Achtung, Granate!!”

Eine Explosion erfolgte, die vier Terroristen im nächsten Raum waren daraufhin direkt ins Jenseits geschickt. Zwei Räume weiter tobte noch immer das totale Chaos. Ryan konnte die Lage kaum mehr überblicken, er war selbst buchstäblich zwischen Tür und Angel, ab und an ein paar Kugeln verteilend.

“Jäger am Boden! Jensen ist unten!!”

Im selben Moment schoss Ryan eine Kugel in die Wade. Zischend zog er sich wieder hinter den Türrahmen zurück und zog sein Gewehr hervor, bevor er eine Schrotladung in den nächstbesten Gegner entlud.

“Formiert euch! Alle, die keinen Feind vor sich haben, suchen sofort die anderen!!”

Eine weitere AK-Patrone durchtrennte seinen Körper am oberen Brustbereich, er keuchte atemlos auf.

“Verstanden! Ändere Position!”

Fluchend trat Ryan aus seinem Versteck herraus und rannte in den Raum hinein, in den er sein gesamtes Magazin entlud.. fünf Anhängern kostete das ihr Leben, er musste nachladen.

“Irgendwelche Anzeichen von der Bombe?!”

“Negativ, Sir!”

“Negativ, keine Spur.”

“Ebenfalls Nega..AAH!”

“Sir, McBess hat`s erwischt, sieht nicht gut aus!”

“Verstanden...” knurrte Ryan. Das waren keine einfachen Söldner, das sind Profis, dachte er. Andererseits hatten wir nicht viel Zeit uns auf sowas vorzubereiten.

“Gebiet gesichert, Sir. Ich bringe Mc Bess nach oben.”

“Roger. Sei so schnell wie möglich wieder zurück, und warte oben im Flur.” erwiederte ihm Ryan. Viel mehr konnte man hier nicht tun.

“Sir, wir haben hier etwas gefunden, es sieht wie die Bombe aus. Das sollten sie sich mal ansehen.”

Die Augenbraune hebend eilte er daraufhin aus dem Raum, dem Funksignal seines Teamkameraden folgend. “Okay, ich komme.”

Drei Räume weiter fand er ihn, vor den drei Männern stand ein Metallkegel, ähnlich dem einer Rakete.

“Das könnte der Sprengkopf dieser Atomrakete sein, finden sie nicht?” meinte der Soldat, auf das fast Ausserirdisch wirkende Objekt zeigend.

“Ja.. das sieht ganz danach aus. Allerdings..”

Ryan verpasste dem Metallkörper einen kräftigen Tritt.

“Das ist nur die leere Spitze der Rakete, der Rest muss schon woanders sein.”

Als Bestätigung dazu knallte der Raketenkörper auf den Boden, ein hohles Geräusch erzeugend.

“Irgendwo oben...”
 

To be continued.....

Chapter 15: Red Mercury 2

Oben auf dem dritten Stockwerk war eine Feuerpause eingetreten, als Ryan seinen Bericht Seras übermittelte.

„Alpha, die Bombe ist in diesem Gebäude. Der Keller ist sauber, aber wir haben einen leeren Raketensprengkopf gefunden. Drei Mann sind kampfunfähig, wir rücken zu eurer Stellung vor.“

Seras seuftze leicht bei diesen schlechten Neuigkeiten.

„Roger, Team Beta. Befinden uns derzeit auf Etage 3, werden hier die Stellung halten bis ihr eintrefft. Bisher nur ein Toter, ich selbst bin verwundet. Ist nicht weiter tragisch.“

„Verstanden. Irgendwelche Informationen über die Größe des Mietshauses?“

Ceras meldete sich stattdessen. „Scheinen noch zwei Etagen darüber zu sein, vielleicht noch ein Dach dadrüber. In Folge dessen würde ich sagen, das sich da die Bombe befindet. Wir haben es schliesslich mit einem Thermonuklearen Sprengsatz zu tun, nicht mit einer gewöhnlichen Rohrbombe. Atomexplosionen sind besonders wirksam, wenn sie in der Luft gezündet werden.“

Seras piff leicht, anerkennend. „Scheinst dich ja auszukennen mit so nem Zeug.“

„Ich musste das Ding damals besorgen. Schonmal ne Mehrstufen-Rakete geklaut? Verdammt schwer sowas.“

„Hört auf zu tratschen und gebt lieber Acht, das ihr nicht überrumpelt werdet!“ maulte Ryan sie an, zu recht. Anschliessend herrschte wieder Funkstille.

Dennoch musste er schmunzeln, als er sich vorstellte, wie Ceras eine riesige Rakete mit sich herrumschleppte. Seine Wunden taten manchmal etwas weh, es war aber zum Glück nicht allzu schlimm. Sein Vampirischer Körper erwies sich als besonders belastbar.

„Team Beta, sammeln im Erdgeschoss, wir gehen rauf. Die Gegend da müsste sauber sein, aber trotzdem solltet ihr euch beeilen. Wenn die uns da oben erwarten, nicht auszudenken.“

Das verbleibende Mitglieder seines Teams, einschliesslich der Soldat, der bereits im Erdgeschoss war, bestätigten dies kurz und er ging mit den restlichen beiden nach oben.

Von ursprünglich zehn Männern waren noch sechs übrig, und zwei waren bereits verwundet. Das war zwar immernoch recht viel für ein Eindring-Team, besonders da sich die zwei Gruppen gleich vereinigen würden, aber besonders prickelnd war der Gedanke nicht.

Ryan lud seine Schrotflinte nach, während er die letzten paar Stufen ins Erdgeschoss erklomm.

Er hatte das Gewehr lange nicht mehr in der Hand gehabt.. fast hätte er das Gefühl davon vergessen.

Doch das interessierte jetzt weniger, er musste sich konzentrieren, damit nicht noch mehr Männer sterben mussten.

Zusammen mit seinen Teamkameraden ging er schliesslich die Treppe ins erste Stockwerk hoch..

Dadurch, das dass Gebiet weiträumig frei von Feinden war, hatten es die drei Männer einfach, nach oben zu gelangen.

Immer ausschau nach weiteren Milleniumsanhängern haltend, suchten sie ab und zu die Flure ab, doch glücklicherweise konnten sie nichts weiter entdecken als Blut, Staub und leere Patronenhülsen, die sich am Boden stapelten.. Ryan rutschte einmal fast über eine aus.

Er konnte sich grade noch am Geländer fest halten, dann jedoch ging er mit noch mehr Elan die Treppe zum zweiten Stockwerk hinauf.
 

“Gebiet weiterhin gesichert.”

Seras ging leicht im Kreis, weiterhin auf Ryan wartend, wärend Ceras sich einfach an die Wand lehnte und den anderen dabei zusah, wie sie ihre Arbeit verrichteten.. ergo, sich hinknieten und Gewehrläufe auf alle Richtungen des Häuserflures hielten.

“Sag mal, hast du auch noch was besseres zu tun als da dumm rumzustehen?” maulte Seras schliesslich, als ihr das eher minder-produktive Verhalten ihres Klons auffiel.

“Was denn? Ich hab immerhin schon zwei erledigt, der nächste kommt schon noch. Bis dahin mach ich Pause.” Entweder hatte Ceras die Regeln des Millitärs nicht kapiert, oder sie widersetzte sich ihnen willendlich.

Seras knurrte verärgert. “Sei froh, das wir in einer modernen Welt leben und es verboten ist, Soldaten zur Strafe für Fehlverhalten auszupeitschen. Ich hätte gute Lust, das bei dir mal auszuprobieren.”

Ceras, die sofort die Gelegenheit für einen Witz erkannte, grinste in sich hinein und gab ihrem Ebenbild einen verführerischen Blick. “Jederzeit....”

Seras lies daraufhin den Kopf hängen “Ugh. Hätte ich ja wissen müssen, das du darauf stehst.”

“Das sie auf was steht?”

Ryan und der Rest seiner Truppe waren endlich angekommen... er war nicht hübsch anzusehen, Blut befleckte seine Uniform. Das spornte Ceras nur weiter an, es an die Grenze zu treiben.

“Hmmm.. ob ich dir das wohl am Morgengrauen von der Brust lecken soll..?” schnurrte sie spielerisch, und er war sich sofort sicher, das ihn ziemlich viele der Soldaten darum beneiden würden.

“Das sehen wir später. Lass uns lieber weitermachen.”
 

Ein weiteres Stockwerk wurde vom Team betreten, eines lag noch vor ihnen... Sofort stellte sich einer der Soldaten in den Weg hinauf, ein weiterer an die Treppe, die hinunterführte und ein dritter machte sich daran, die Türen systematisch zu öffnen.

Ceras durchsuchte daraufhin eines der Apartments, genauso wie Seras und Ryan.

“Nichts hier.” gab sie dann durch. “scheint jedenfalls so.”

“Ebenfalls.” erwiederte Seras per Funk. “Verdammt, wo ist sie nur?”

“Keine Spur von der Bombe. Ich vermute dann mal, sie ist ganz oben.” spekulierte Ryan.

“Hoffen wir`s mal. Das waren alle auf dieser Etage.. Team, vorrücken und volle Konzentration!”

Nach diesem zackigen Befehl der Blondine begaben sich alle sechs nach oben.. und sofort, als der vorderste Soldat die oberste Treppenstufe betreten hatte, verteilte sich sein Kopf in der Gegend um ihn und sein lebloser Körper fiel Seras entgegen.

“Verdammt! Kopf runter! Granate!”

Die Anweisung wurde promt ausgeführt, eine 40mm Granate flog in einem netten Bogen über das Team hinaus auf das Stockwerk, explodierte und legte den rest erstmal in schützenden Rauch, welchen die anderen schliesslich zum Vorrücken benutzten.

Das Rattern einer schweren Maschinenwaffe ertönte, gefolgt vom blendend grellem Waffenblitz ebendieser, zwei Soldaten fielen geteilt zu Boden, als die Patronen sie mitten durch gerissen hatten.

“Wo ist er?! Dieser verdammte Rauch....!!”

Ceras war fast an dem auffälligem Metallkoffer vorbei gegangen.

“Ich hab sie! Haltet ihn in Schach!”

“Roger. Beeil dich.” Langsam legte sich der Staub, und ein stark vermummter Mann kam zum Vorschein.. er trug ein schweres MG4 in der Hand, ein langer Patronengurt daran befestigt, lang genug, um mindestens dreihundert Schüsse zu enthalten.

“Feuer frei!!” Die verbliebenden Ryan und Seras schossen ihre Magazine auf den Mann leer, mit eher mäßigem Erfolg. Er wurde ganz offensichtlich getroffen, war aber noch bei bester Gesundheit, vermutlich eine Art Körperpanzerung.

Langsam hebte er sein Maschinengewehr an, und feuerte quer durch den Raum auf Ceras, die den Koffer grade geöffnet hatte.

“Hrrg.. Seras, nimm mein Gewehr! Ich mach das hier schon!!” grunzte sie laut, ihre 416 der Blondine entgegenwerfend. Ryan bekam ihre Pistole, nachdem er sein leeres Gewehr wegeschmissen hatte.

“Okay. Mach schnell.” Nachdem sie beide Gewehre mit frischen Magazinen versehen hatte, richtete sie diese auf den Mann, bevor er weiter mit dem MG feuerte.. schnell zur Seite ausweichend startete sie ein Dauerfeuer, wie es im Buche stand.

Ryan tat es ihr ähnlich, nur mit seinen beiden Pistolen, geweils die linke oder die rechte schiessend setzte er einige präzise Kugeln in den Gegner.

Dieser jedoch beachtete die zwei gar nicht, sondern konzentrierte sein Feuer lieber auf Ceras, welche weitere Patronen in den Rücken bekam.

Ihre Zähne zusammenbeissend schaltete sie zuerst den Zeitschalter aus, der die restliche Kettenreaktion leiten würde, und riss ihn ab. Dann folgte das erste, dicke Stromkabel, welches mit einem starken Gewebe an eine Autobatterie angeschlossen war.

Blutige Flecken landeten auf dem Bleikörper der Bombe, ihr eigenes Blut schoss ihr aus dem Körper. Sie merkte es gar nicht, sondern konzentierte sich so gut es ging. Ein Klacken erfolgte als die Batterie abgezwackt war.. etwas musste einen Funken ausgelöst haben, der Neutronenmoderator wurde eingeschaltet.

“Gehts vielleicht ein bisschen schneller?!” rief Seras zu ihr, nun mit beiden Schrotflinten feuernd.

“Tja, weisst du, das ist nicht so wie in einem Film, wo ein falsches Kabel die Detonation auslösen könnte.. hier ist es schlimmer, denn ich weis nichtmal, ob das Ding scharf ist, oder nicht..”

Ceras`s zynischer Kommentar war hervorgepresst aus ihren schmerzenden Lungen, die weiter perforiert wurden.

Sachte glitten ihre Finger über den Metallkörper, nun die Zündeinheit entfernend. Die Sprengkapsel, welche die Neutronenladung in die kritische Masse befördern sollte, wurde anschliessend herrausgenommen und beiseite gelegt.

Das Kreuzfeuer stoppte für einen Moment, der Mann hatte keine Munition mehr. Ihn schien das gar nicht zu kümmern, nach kurzer Zeit legte er die Waffe weg und begab sich seelenruhig in Ceras`s Richtung, um ihr so den gar auszumachen.

“Ceras! Vorsicht!!” Riefen Ryan und Seras gleichzeitig, als der große, recht stumme Mann hinter der Klonin auftauchte.

Erschrocken drehte diese sich um, wurde dann mit einem mächtigen Faustschlag gegen die Wand, durch den Tisch hindurch geworfen.. dann stockte der Mann.

“Alexander..!” keuchte Ceras auf, wärend sie sich versuchte hochzurappeln.

Der Mann reagierte nicht. Er schien wie gelähmt, dann drehte er sich um und stieg aus dem offenen Fenster, nach draußen auf die Straße.
 

“Ceras.. was ist mit der Bombe?” fragte Ryan nach einer Schrecksekunde.

Die schwarzhaarige drehte sich um, dann stand sie auf.. und merkte plötzlich, warum Alexander so überstützt gegangen war... Adam war schrottreif, nachdem die Vampirin mit Wucht durch den Bombenkörper durchgerauscht und diesen in zwei Teile getrennt hatte.

“Ich glaube, die stellt keine Gefahr mehr da.. aber vielleicht sollten wir uns einer Dekontamination unterziehen. Es sei denn, ihr wollt nachts leuchten.”

Nach diesem sarkastischen Spruch atmeten die zwei auf und senkten ihre Waffen... Seras war allerdings nicht so begeistert.

“Wer zum Teufel war das?! Kennst du den Kerl?” fuhr sie die verletzte Vampirin an.

“Millenium nennt ihn Alexander.. ist nen komischer Typ. So eine Art Bodyguard für Montana.. ich hätte nicht gedacht, das er tatsächlich Missionen bekommt. Ich selber hab noch nie mit ihm geredet.” schmerzhaft seufzend zog sich Ceras einen Holzsplitter aus dem Rücken, der vom Tisch hinter ihr stammte.. wärend diesem ungewollten Abgang hatte er sich in eine frische Schusswunde gebohrt.

“Naja, solange er keinen Ärger macht..” fing Ryan an, wurde jedoch fast sofort von Seras unterbrochen.

“Unsere Waffen waren komplett wirkungslos gegen ihn! Denk doch mal nach, Ryan, wenn Millenium sowas herstellen könnte, dann ist das eine totale Katastrophe für London!”

“Können sie nicht.” Ceras streckte sich etwas, misstrauisch ihre halb kaputte Uniform beäugend, die nun einen deutlichen schwarz-roten Farbton angenommen hatte. “Die haben soviel Resourcen an andere Projekte verschwendet, das sie grade mal mich noch zusammenkleben konnten. Alexander aber ist hochgelobt und anscheinend einmalig.”

Seras schien kurz nachzudenken. “Stimmt.. wenn sie sowas wie ihn einfach massenproduzieren könnten, hätten sie ja keine Verwendung für dich und hätten einfach jemanden wie ihn zu uns schicken können.”

“Heisst aber, das wir eine Bedrohung mehr haben, in jedem Fall.” mischte Ryan sich ein.

“Das stimmt.. fürs erste können wir uns aber ausruhen. Immerhin haben wir heute ganz Großbritanien gerettet.”
 

To be continued.....

Chapter 16: Devine Justice

Die Rückkehr zum Hauptquartier fühlte sich für die vier verbleibenden Helden, die allesamt blutbefleckt und schmutzig waren, wie eine Erlösung an.

Die Säuberungseinheit würde den Rest erledigen, sie hatten ihre Pflicht getan, mehr sogar. Sechs der zehn Teammitglieder hatten ihr Leben gelassen, damit vielleicht Millionen stattdessen leben konnten.

Doch solange Millenium nicht vernichtet war, könnten diese Opfer umsonst gewesen sein.
 

Ryan ging sofort in sein Quartier, um sich erstmal umzuziehen.. Seras tat ähnliches, begab sich allerdings direkt danach in die Dusche.

Ihre Haut kribbelte etwas von dem Staub, geronnenes Blut klebte noch immer an ihr und überhaupt war sie ziemlich ins schwitzen gekommen. Also legte sie sich erstmal in aller Gemütsruhe ein Handtuch bereit, lies das Wasser warmlaufen und entledigte sich schleunigst ihrer Klamotten.

Leicht angewiedert rupfte sie sich das Oberteil von der Brust, das sich schon fast nicht mehr ablösen lies durch das verklebte Blut.. das konnte man wegwerfen, der untere Brustbereich war komplett zerfleddert und halb verkokelt von der Schrotpatrone.

Seras schüttelte sich kurz, als sie über die kalten Bodenfliesen hinüber zur Dusche ging... sofort seuftze sie entspannt auf, als sie das körperwarme Wasser auf sich niederrieseln spürte.

Sie war so in Gedanken, das sie nicht bemerkte, wie jemand in den Raum kam... und das nicht durch die Tür, denn die war abgeschlossen.

Leicht vergnügt quiekte sie auf, als sie eine kraftvolle Massage ihres Nackens vernahm, lehnte sich etwas zurück.

„Mmmh, lass das, Pip..“

Der Söldner meldete sich, sehr zu ihrem Schrecken, aus ihrem Bewusstsein.

„Ich bin immernoch hier, Mignonette..“

Seras riss die Augen auf und drehte sich ruckartig um.

„Was zum... GAH! Ceras!! Was zur Hölle machst du hier?!“ schrie sie daraufhin auf, sich schnell mit dem Armen bedeckend.

Ihre Duschgenossin, die natürlich ebenfalls vollkommen nackt war, rollte mit den Augen.

„Lass den Quatsch, Seras. Wir sehen gleich aus, da hast du nichts zu verbergen.“

„Ich würde trotzdem lieber alleine duschen..“ leicht grummelnd lies sie die Arme wieder sinken und verengte die Augen.

„Ich dachte mir einfach, wo wir sowiso in nächster Zeit zusammenarbeiten werden, wäre es vielleicht gut, wenn wir uns ein bisschen näher kennen lernen... ausserdem hab ich immer so Probleme mit den Rücken zu waschen.“ Ceras lächelte leicht. Fast schien es Seras so, als wäre es sogar ein ehrliches, freundliches lächeln.

„Und? Das gleiche Problem hab ich doch auch. Ich weis nicht, vielleicht sind meine Arme einfach zu kurz.“

Eine kurze Minute lang standen sich die zwei Frauen gegenüber und starrten sich in die Augen, während sie von einem warmen Regen berieselt wurden.

„Gib mir mal das Duschbad.“

Stumm reichte Seras ihrem Klon die Flasche, leicht irritiert. Was hatte sie nun vor?

„So, und jetzt dreh dich mal rum.“

Die Hände voller Duschgel grinste Ceras leicht in sich hinein, als sie ihr den Rücken zuwendete.

Sanft, aber mit stehtem Druck glitten daraufhin die zarten Hände der Vampira über die Schultern ihres Spiegelbildes, bevor diese über ihre Rückenlinie hinunter in den eigendlichen Rückenbereich kamen und sich dort weiter verteilten... immerzu leicht massierend rieb Ceras das Gel tief in ihre geschmeidige Haut ein, schon einen leichten Schaum bildend.

Seras seuftze erneut auf, und lehnte sich gegen die Wand der Dusche.

„Mmm.. weiter so.“ bracht sie leise hervor, dann wurde sie etwas rot davon.

„Gern.“ Ceras machte weiter, ihren Nacken ebenso einschäumend wie ihr Kreuz, dann wieder hoch und die Rückseite ihrer Arme bestreichend.

Seras protestierte nicht, auch nicht, als Ceras ihr mit dem Duschkopf über den Rücken fuhr und den Schaum ablaufen lies.

Protest von ihrer Seite kam erst, als sie neues Gel genommen hatte und ihre Hände um ihre Brüste gelegt hatte.

„H-hey! Lass das, vorne kann ich selbst!“ Seras wehrte sich kurz, etwas strampelnd, doch dann hörte sie auf, als die beiden fast gemeinsam umfielen.

Schliesslich einigten sie sich darauf, das Ceras ihr die Front auch einmassieren durfte, wenn sie dafür hinter ihr an der Wand blieb und nicht guckte.

„Du bist aber schüchtern, Kleines.“ kommentierte Ceras leise und grinste dabei.

„D-das geht dich nichts an.. immerhin hat mich noch nie jemand so angefasst.“ Seras wurde zunehmend rot, daher hielt sie sich daran Ceras nicht anzusehen während sie eingeschäumt wurde.

Die talentierten Hände ihres Klons rieben derweil den glitschigen Seifenersatz über ihre wohlgeformten Brüste, dann ging sie etwas tiefer und strich ihr über den Bauch.

Wie schon zuvor lies Ceras ihre Hände von Seras`s Intimbereich, das würde sowiso nur Ärger geben, aber stattdessen wendete sie sich auch ihrem oberen Brustbereich bis zu den Schultern zu.

Seras zitterte leicht, sie wollte es nicht zugeben, aber Ceras`s Hände fühlten sich unbeschrieblich gut an. Wenn sie nicht ebenso eine Frau wäre, würde sie sogar davon erregt, was Ceras da machte.. aber das war vermutlich auch gut so.

Trotzdem reagierte ihr Körper sehr empfindlich darauf und Seras keuchte leise auf, wenn ihr Klon eine sensibele Stelle berührte. Ihr langsam schlagendes Vampirherz fing allmählich an, schneller zu schlagen und ihr Atem beschleunigte sich.

Nein.. Ceras turnte sie nicht an... nicht im geringsten... oder doch?

Seras war sich nicht ganz dessen bewusst, doch sie schloss die Augen und genoss den ganzen Rest der Prozedur, bis Ceras ihr schliesslich den Schaum abspülte.

„Hat dir doch gefallen, mmm?“ flüsterte Ceras ihr ins Ohr, hörbar amüsiert.

„Ja.. etwas..“erwiederte Seras ihr, unsicher.

„Dann tauschen wir doch mal die Rollen.. aber du schäumst mich von vorne ein. Ich will dir dabei in die Augen sehen.“
 

Seras war zuerst etwas verwirrt und röter als zuvor, als Ceras sich ihr zuwandte.

Schnell begriff sie jedoch die Situation und, so schlimm ihr Ebenbild auch sein mochte, es war nur fair es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen.

Etwas Body lotion verteilte sich kurze Zeit später auf Ceras`s Brust, und schliesslich bekam Seras auch mit, warum sie das unbedingt von vorn machen sollte.

Ceras`s Finger berührte die Narbe an ihrem linken Arm, ging sie damit leicht ab.

„Das mus wehgetan haben..“ kommetierte sie leise.

„Hat es auch. Mehr als du denkst.“ erwiederte Seras knapp.

Weiter suchend fand ihr Finger daraufhin auch die kleine Einschussnarbe unterhalb von Seras`s Bauchnabel. Dort hatte man ihr zu Kindheitstagen eine Kugel gesetzt.

„Mmm..“ Ceras streichelt den kleinen roten Punkt an ihr sanft, dann verlies sie ihn auch wieder.

Kurz darauf keuchte sie dann leise auf und schloss selbst die Augen, Seras`s Hände waren auf ihren Rücken gewandert und fuhren ihr Siegel nach.

„Eingebrannt, hm? Das muss auch wehgetan haben.“ Eine sanfte Massage glich das Gefühl wieder aus, das die überempfindlichen Nervenenden an dieser Stelle verursachten.

„Ja... hat es.. sehr..“ presste sie hervor, als Seras ihre Fingerspitzen über diesen Bereich wandern lies.

„Tut mir leid für dich. Du hast so einen schönen Körper bekommen und musst trotzdem mit sowas entstellt werden.“ Seras lies ihre Hände wieder in ihren Nacken gleiten.

„Das ist doch bei dir genauso... oder täusch ich mich da?“ Um diesen Satz zu unterstreichen berührte Ceras die Bissspuren ihres Ebenbildes.

Seras stöhnte leise, als die Finger sich qüalend langsam wieder entfernten. „Das hab ich nicht gespürt.. es war einfach da, als ich aufwachte..“

„Im Schlaf also... schade drum. Ich hätte gerne gewusst, wie sich das anfühlt.

Schwach lächelnd zeigte Ceras ihren Hals.. dort war keine solche Narbe zu finden, denn schliesslich war sie noch nie gebissen worden.

Ohne große Vorwarnung nahmen sich die zwei daraufhin in den Arm, erkennend, das sie beide ein unterschiedliches Leben geführt hatten, so ähnlich sie doch einander äusserlich waren.

Zwei feucht-glitschige Frauenkörper glitten gegeneinander, und lösten bei beiden ein Gefühl aus, das die zwei sofort wieder auseinander brachte.. Lust. Und genau das wollten sie vermeiden.

„Ich... ich glaube wir sollten aufhören, ich.. muss noch zu Penwood und ein paar Sachen....“

stotterte Seras, die sofort die Hände wegnahm.

„J-ja.. geh du schon, ich dusch mich noch eben ab...“ Ceras war leicht rot geworden, versuchte es aber auch nicht zu verbergen.

Nur eine Minute später war Ceras allein in der Duschkabine, und blieb dort auch nicht viel länger.

Aber es war ein interessantes Erlebnis geworden..
 

Wärenddessen brütete Penwood über Papierkram.

Bis dato hatte Seras die Unterlagen verwaltet, doch jetzt, wo er sich sowiso schon daran gemacht hatte, ein besserer Anführer zu werden, sollte er das nicht mehr von seinen Untergebenen machen lassen, sondern selbst tun, wie Integra.

Integra.. was für eine Frau muss das damals gewesen sein, dachte sich Gregory, das sie soetwas jeden Tag seit ihrer Kindheit machen konnte?

Es war etwas schwer gewesen, Seras`s Aktensortier-system zu durchschauen, aber solangsam schien er den Griff herrausbekommen zu haben und testete das, indem er sich wahllos irgendwelche Akten dachte und diese herraussuchte.

Wärend er so nichtsahnend vor sich hin kramte, kam ein Anruf von äusserster Bedeutung an... eine weitere Hürde für ihn.

Als er abnahm, meldete sich ein Francisco Maqube, Leiter der 13ten Division.

“Mr Penwood.. ich bin hocherfreut, ihre Stimme einmal zu hören.” Maqube klang überrascht, er hatte Seras oder jemand anderes erwartet. “Wie ich sehe, beginnen sie langsam zu einer zweiten Integra herranzuwachsen, wenn sie verstehen, was ich meine...” Er lachte leise in den Telefonhörer.. Penwood blieb stumm.

“Soweit ich das mitbekommen habe steht Iscariot nicht grade gut zu uns. Was verschafft mir die Ehre, Mr Maqube?” Schnell hatte Gregory einen Zettel hervorgezogen, der die wichtigsten Sachen über Iscariot auflistete und dichtete sich seinen Teil dazu.

“Da haben sie leider recht.. in der Vergangenheit kam es zu einigen ungünstigen Begegnungen mit unserem etwas agressiveren Oberhaupt, Enrico Maxwell. Doch, bei allem Respekt, selbst wenn wir das vorhätten bringt die aktuelle Wirtschaftslage Italiens wohl kaum einen weiteren Kreuzzug hervor.”

Penwood seuftzte unhörbar. Diese Typen waren tatsächlich so unerträglich, wie die meisten Leute sagten.

“Nun, um zum Punkt zu kommen.. sie haben sicher von Pater Earnester gehört, der in Weatherby sich offenbar an mehreren Waisenkindern vergangen haben soll.. das ist der Grund meines Anrufes.”

“Wollen sie etwa, das wir den Mann zu fassen kriegen?”

Maqube lachte herzlich.

“Nein, keinesfalls. Sie müssen wissen, mein sehr geehrter Mr Penwood, Earnester ist seit über zehn Jahren Mitglied unseres hochheilligen Ordens und eine führende Persöhnlichkeit in der dreizehnten Division. Daher wollen wir ihn selbst... 'zur Rede stellen', wie man so sagt.”

Penwood blinztelte etwas. Es ging gar nicht um seine Organzation?

“Aber der Fall wird doch bereits von den Behörden des Vatikans behandelt, oder nicht?”

Es gab eine kleine Gesprächspause, bei der Seras den Raum betrat, in eher lässigen Klamotten. Penwood gab ihr kurz ein Zeichen, still zu bleiben.

“Mein lieber Mr Penwood.. glauben sie wirklich, das wir, die Iscariots, eines der höchsten und, zugegebenermaßen, konservativsten Aggregate des Vatikans tatsächlich es darauf beruhen lassen würden, den Mann von der Interpol verhaften zu lassen? Nein. Er hat sein Zölibat gebrochen, den heilligen Eid, niemals mit anderen Menschen in sexuellen Kontakt zu treten. Ob Erwachsene oder Kinder spielt da keine Rolle. Ausserdem hat er uns nicht davon in Kenntnis gesetzt, das er sich in England aufhält.. um es kurz zu machen, wer sich unser strikter Order wiedersetzt, der wird liquidiert. Und da kommen sie ins Spiel.”

Penwood lief ein wenig der Schweiss von der Stirn, als er hörte, wozu diese Leute fähig waren.

“Ich höre...?”

“Finden sie herraus, wo sich der Mann derzeit aufhält. Die Englischen Behörden lassen uns nicht in ihre Angelegenheiten einblicken, und das Risiko ist zu groß, das er einfach verhaftet wird. Finden sie ihn, teilen sie es uns mit. Das ist alles, was ich von ihnen verlange. Ach ja, und noch etwas... stellen sie sicher, das meine Agenten anschliessend niemandem ihrer Agenten über den Weg läuft. Das Risiko für beide Seiten wäre... unabsehbar. Sie verstehen?”

Für einen Moment wusste Penwood nicht so ganz, was er sagen sollte. Allerdings würde es sicher die Beziehungen zwischen den beiden Organziationen etwas entspannen, wenn er ihnen helfen würde.

“In Ordnung. Wir werden ihn schnellstmöglich finden.”

Man könnte hören, wie Maqube verschmitzt lächelte.”

“Sehr gut. In Hoffnung auf gute Zusammenarbeit, Mr Penwood.”
 

Das Telefonat war beendet, und Gregory legte, völlig fertig, den Hörer auf.

“Wer zum Teufel war das denn? Und seit wann gehst du ans Telefon?” fragte Seras sofort.

“Nicht weiter wichtig.. warum hast du deine Uniform nicht an?” fragte er stattdessen, wärend er sich wieder aufsitzte.

“... geht`s dir gut? Gleich ist Sonnenaufgang, ich geh ins Bett. Ausserdem muss ich früh schlafen gehen, König Harry hat mich für morgen auf seine Geburtstagsfeier bestellt. Ich kann mir schon denken, warum.” Die Vampirin stemmte die Hände in die Hüften.

“Wie du meinst.. Ich .... werd dann solang die Stellung hier halten.” meinte er, langsam Selbstvertrauen gewinnend.

Seras lächelte leicht. “Sicher wirst du das. Solange das Haus noch steht wenn ich wiederkomme, hast du`s auch gut gemacht.”

Danach ging sie, nichtsahnend, schlafen... unbewusst was der nächste Tag bringen würde.

Ceras ahnte es bereits..
 


 

To be continued......

Chapter 17: King`s Quest

Am Abend des nächsten Tages begann die Geburtstagsfeier von König Harry.. ein pompöser Festakt ohnegleichen.

Wo man auch nur hinsah, bekannte Leute, teilweise nationale Stars, viele Mitglieder der Royal Family. Seit er an der „Macht“ war, hatte Harry ein Fable für solche Akte gehabt.

Seras jedoch war das alles ein bisschen zu viel Trubel und sie ging nur durch die Massen hindurch.

Ihre Uniform stand ihr an diesem Tage nicht, dachte sie, obwohl sie ihre Medal of Honor stolz an die Brust gesteckt hatte. Die hatte sie damals für die Rettung von London bekommen, genauso wie Integral.

Sie hatte damals gedacht, das Alucard diese Medallie viel mehr verdient hätte.. heute wusste sie es besser. Er hatte gar kein Interesse an England gehabt, er hatte nur seine Befehle ausgeführt.

Wie ein Sklave eben. Egal was die Sache war, sie wurde erledigt und das war´s dann.

Seras schüttelte leicht den Kopf. Sie musste an etwas anderes denken, etwas besseres als dieses Thema.

Ceras ging ihr in diesem Moment durch den Kopf.. und ihr seltsames Verhalten vor ihrer Abreise.

Ein kleiner Rotschleier verteilte sich auf Seras`s Wangen, doch dieser verschwand als sie endlich den König gefunden hatte.

Im Smokeing mit Orchidee im Knopfloch, brav gekämmten Haaren und seinem markanten Monokel und Gehstock.. ein Mann von Klasse und Grazie, nichts von seiner turbulenten Jugend hatte er beibehalten. Ein würdiger König, der in seinen jungen Jahren sogar einmal verliebt in Seras gewesen sein soll, hies es.. deshalb vertraute er sein Leben auch eher ihr an als irgendjemand anderen.

„Ah, eine Freude nach der nächsten..“ meinte er mit der sanften Stimme eines Großvaters. „Seras.. du bleibst auch immer schön und jung... ich kann mich nur so fühlen.“

Er küsste ihr vornehm die Hand.

„Ganz meinerseits, Majestät. Ich fühle mich geschmeichelt von euren nettgemeinten Worten, auch wenn ich mich weder schön noch jung fühle.. sie wissen ja selbst, wir sind der gleiche Jahrgang.“

Seras`s schmunzeln brachte den alten Mann zum Lächeln.

„Ach, Seras. Lass doch deine negativen Gefühle. Geniesse lieber die Jahre, die dir noch bevorstehen.. bei mir sind es ja nicht mehr viele davon.” Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen, bevor er sich wieder in seinen Thron setzte. Seine Gelenke waren alt und vertrugen es nicht, wenn er zu lange stand.

“Ich weis ja, das es nicht in die Festivitäten gehört, Seras.. doch sag mir, wie steht es um unser Land derzeit?”

Seras seufzte leicht, wärend sie sich neben seinen Thron stellte und die Hände auf dem Rücken faltete.

“Im Moment ist die Lage ruhig. Fast zu ruhig, würde ich es nennen. Gestern erst haben wir eine Katastrophe durch Millenium abgewehrt, von welcher wir nur durch pures Glück erfahren hatten. Aber das können sie in den Berichten nachlesen... alles, was ich ihnen sagen kann, ist das es sämtlichen Bürgern von London das Leben gekostet hätte, wenn wir nicht eine neue Verbündete hätten.”

Harrys Gesicht hellte auf.

“Verbündete..? Sag mir, Seras, welche Art von Verbündete könnte denn in unserer Situation nützlich sein..?”

“Sie war selbst ein Mitglied von Millenium und kennt die Aktivitäten von ihnen. Bei ihrem Versuch aus der Battallion zu fliehen wurde sie fast von ihrer alten Ausbilderin getötet.. seitdem steht sie uns zur Seite. Ich kann ihr nicht wirklich vertrauen, aber... ohne sie stünde wohl selbst ich nicht mehr hier.”

König Harry lachte leise. Sein altes Gesicht warf tiefe Falten, grade als die Feier erst richtig begann.

Walzermusik übertönte die amüsierten Töne des Monarchen, man konnte kaum mehr etwas anderes verstehen.

Nur Seras hörte das characteristische Aufschlagen eines Pistolenhammers, der die Zündnadel in die Patrone trieb und dessen Geschoss sich in König Harrys rechte Gehirnhälfte bohrte.

Er war sofort tot.
 

Penwood ging wärenddessen die Berichtsdaten verschiedener Spionagesatelliten durch.

Der gesuchte Pater schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein... trotz neuster GPRS Technik konnte man seinen Standpunkt nicht genau ausfindig machen.

Er hatte bereits mit sämtlichen Terrorabwehrbehörden gesprochen, die Satelliten zu benutzen, um diesen Mann zu suchen, ohne großen Erfolg. Das würde teuer werden...

Die MI6 war ebenfalls am Fahnden und hatte angeblich auch eine heisse Spur, doch die Ermittlungen zogen sich in die Länge. Iscariot warten zu lassen war alles andere als günstig, dennoch hätte Penwood sich nie träumen lassen, wie schwierig es noch immer war, in der modernen Welt von heute Personen zu finden.

Es war bereits später Abend geworden, und Penwood wurde vom vielen Nachforschen allmählich müde... sollte er lieber ins Bett gehen? Morgen konnte er schliesslich immernoch die Berichte durchlesen und Schlüsse ziehen.

Mit einem leichten Seufzen schaltete er den Fernseher an... und bekam anschliessend einen riesigen Schreck, als Ceras in sein Büro getappert kam.

“Hallo, Mr Penwood.. tut mir leid wenn ich sie um die Uhrzeit noch störe, aber mir lässt die Situation keine Ruhe.... was ist denn?”

Ceras hob eine Braune und stemmte die Hände in die Hüften, als Penwood nach einem Kruzifix tastete.

Dann fiel ihm der Bericht von vorgestern ein... den hatte er vor lauter Stress vergessen.. langsam glitt das Silberkreuz wieder in die Schublade und er faltete die Hände.

“Tut mir leid... Ceras. Ich bin einfach noch nicht daran gewöhnt, noch einen Vampir hier zu haben..” er lies leicht den Kopf hängen, wärend die Nachichten anfingen.

“Hm. Vielleicht sogar eine gesunde Einstellung.” meinte Ceras emotionslos. “Was schauen sie sich denn da an?”

“Ach, nicht so wichtig..” seuftzte Gregory und sah stattdessen zum Fernseher, dessen TFT Bildschirm direkt aus dem Schreibtisch ausklappte.

Ein Grummeln der Vampirin folgte. “Natürlich ist das wichtig, sonst würd ich nicht fragen!”

Ein weiteres Seuftzen von Penwood. “Korrospondenz mit Iscariot. Viel mehr darf ich dir nicht sagen.”

Ceras schnaubte beleidigt, verschränkte die Arme. Es war weniger die Tatsache das sie keinen Einblick bekam, als das Verhalten ihres neuen Anführers, das ihr zu Schaffen machte.

Die zwei Lautsprecher des Bildschirms verkündeten derweil die Worte des Nachichtensprechers..

“Und nun zu einer Sondernachicht: Unbesätigte Gerüchte besagen, das 90 Prozent der Bevölkerung Rumäniens seit gestern spurlos verschwunden sei. Besonders betroffen seien die Gebiete rund um Vallachia, das mit seiner Historie als Anregung an Bram Stokers berühmtes Buch 'Dracula' gilt. Offizielle Meldungen liegen noch nicht vor, dennoch kann man mit Sicherheit sagen, das es sich um kein natürliches Ereignis handelt....”

Ceras`s Augen weiteten sich enorm. “Sagte dieser Nachichtentyp grade Rumänien?”

Penwood schaute sie müde an. “Ja.. warum?”

“...Ich muss sofort zu Seras. Halt hier die Stellung, okay?” Die schwarzhaarige Vampirin war bereits auf den Sprung nach draußen, als ein mächtiges “HALT!!” von Penwood sie zusammenzucken und auf der Stelle stehenbleiben lies.

Penwood war selbst völlig verwundert, das er soetwas herrausgebracht hatte.. dennoch reichte seine Rage genug aus, um Ceras die Leviten zu lesen.

“Du gehörst meiner Organisation an und wenn du irgendwo hingehst, dann wirst du mir Auskunft darüber erteilen warum! Ausserdem ist Seras auf einer wichtigen Versammlung der Royal Family, da kannst du nicht einfach reinplatzen!!”

Langsam und leicht zitternd drehte Ceras sich um, große Augen machend. Dieser kleinlaute, schüchterne Mann hatte ihr grade den Marsch geblasen.. oder war das jetzt schon eine komplett andere Person?

Es dauerte einen Moment, bis Ceras wieder Worte fassen konnte.

“Es geht um Alucard.. Rumänien ist sein Heimatland, das Verschwinden der gesamten Nation wäre sicherlich mit ihm verbunden. Und da er noch immer Rache an der Menschheit will, wäre es gut möglich das er sich mit dieser Privatarmee an uns rächen will!”

Penwood sah sie so ernst an, wie er konnte. Das war tatsächlich ein Problem, obwohl sich Alucard bisher nicht agressiv gezeigt hatte.

Der König hätte sicher Verständnis dafür, wenn sie es ihm erklären konnte...

“Na schön. Aber sei so schnell wie möglich zurück und mach keinen Ärger!”

Ceras salutierte kurz, ein bisschen grinsend. Sie hatte sich schon gewundert warum sich Seras von so einem Befehle geben lies.. er hatte es tatsächlich in sich, ein Anführer zu sein.

Anschliessend verschwand sie schnell, durch die selbe Tür die sie gekommen war.

Penwood seuftzte auf. Das war... interessant. Hatte er etwa doch Talent, Leute herrumzukommandieren? Das musste er erstmal verarbeiten... stattdessen ging jedoch das Fax neben seinem Schreibtisch an, eine Nachicht erschien aus dem Ausgabebereich... eillig stand er auf und sah sich an, was denn die MI6 zu sagen hatte.

Und dort kam auch schon seine Beförderung in Spe... der gesuchte Kinderschänder wurde nordwestlich von Lancester ausfindig gemacht.

Doch viel Zeit hatte er nicht, sich über diesen Erfolg zu freuen.. denn ein zweites, Notfall-Fax kam auf dem Fuße...

Der Titel: Das Land steht unter Beschuss. Untoter Feind. Evakuieren.

Gregory Penwood brach fast zusammen.
 

Ceras war derweil schnellstmöglich in ihr Quartier gestürmt und sich umgezogen.. ihre lässigen Jeans und das Schulterfreie Top wurden gegen einen schweren, dicken Lederoverall getauscht, der mit Protektoren an Ellenbogen, Knien und Schultern ausgestattet war.

Er passte ihr nicht mehr so ganz, aber ein kompletter Overall war ziemlich teuer und Ceras gab schon genug für Munition aus. Dann saß er halt ein bisschen eng, so sollte es ja eigendlich auch sein.

Anschliessend zog sie sich noch ihre üblichen Kampfstiefel an, die Beine des Overalls in die Krempe gestopft damit keine Luft dazwischen kam.

Ihre getreuen Bladeguns wurden in zwei spezielle Schenkelholster aus Nylon gehangen, die sie sich mit Hilfe von vier Clipverschlüssen an einem Gürtel befestigte. Oberhalb der Pistolen hangen zwei volle Magazine.

Schliesslich schnappte sie sich noch ihre dünnen Sommerhandschuhe und eilte damit hinaus... es ging schliesslich um Sekunden. Wer wusste schon, wie lange Alucard`s Armee bereit war, oder wann die Nachicht darüber einging.

Ceras hatte ein flaues Gefühl im Magen. Vielleicht war es schon zu spät... ein Grund mehr, Seras so schnell wie irgendmöglich zu alamieren und Maßnahmen zu ergreifen!

Hastig rannte sie die Treppe in die Fahrzeugsektion hinunter.. Laufen würde zu lange dauern, aber ihr Motorrad hatte sie bereits ins Anwesen geschafft. Ein 320 PS starker Wasserstoff-Vierzylinder wäre noch mitunter am schnellsten, die Jeeps und Transportpanzer um die große schwarze Kawasaki herrum waren zwar kräftig, aber leider reichlich langsam und schwer zu manövrieren.

Schnell klappte sie ein Fach unter dem Sitz auf und setzte einen ebenso schwarzen Helm auf, dessen Visier mit einigen kleinen LCD Monitoren bestückt war. Dadurch konnten wichtige Daten wie Geschwindigkeit, Umdrehungszahl und Tempolimit direkt vor`s Auge des Fahrers gebracht werden.

Mit einem kräftigen Tritt sprang die mächtige Maschine an. Tempolimit galt heute nacht nicht, das stand bereits fest als Ceras durch die Halle düste und unter dem halboffnenen Tor den Kopf einzog, um bei Tempo 95 nicht gleich ebendiesen zu verlieren.
 

Straßenlichter wirkten wie vorbeifliegende Sterne als Ceras mit ihrem Motorrad immer wieder langsam fahrenden Autos auswich.

Hoffendlich waren heute nacht keine Polizeistreifen unterwegs, das würde das ganze nur ein wenig verlangsamen.

Mit dem Klick eines Schalters wurde der sechste Gang eingelegt und das kraftvolle Vehikel bekam einen weiteren Schub. Ceras war daran gewöhnt, sie fuhr oftmals zu spät los und benutzte dann wenig befahrende Straßen, um schnell wieder zum Hauptquartier oder in ihr Apartment zu kommen.

Heute musste sie jedoch direkt durch die Innenstadt, welche berüchtigt für ihre gefährliche Nacht war.

Rote Ampeln zählten nichts für sie, nur das monotone Knurren des Motors unter ihr.

Oftmals fuhr sie auf dem Bürgersteig weiter, um an stehenden Autos vorbeizukommen.. das verlangsamte sie allerdings trotzdem etwas.

Sie lag gar nicht schlecht in der Zeit... vor fünf Minuten war sie losgefahren, jetzt war der Buckingham grade mal zwei Kilometer entfernt.

Allerdings waren diese zwei Kilometer auch auf Privatgelände..

Ein kleiner Autotransporter parkte grade günstig, mit der Ladeklappe nach unten und machte eine Pause, direkt vor den Toren des Palastes... Ceras zögerte keinen Moment.

Sie fuhr die steile Rampe hinauf, drückte dabei auf den angeklebten Knopf für den Lachgas-Injektor und flog direkt über die Sicherheitsmauer des Königspalastes, im gepflegten Rasen landend.

Sie grinste breit, Adrinalin rauschte durch sie hindurch. Das liebte sie an ihrem Job so sehr.. der Spaßfaktor und der Nervenkitzel dabei. Beides Dinge, die sie auch an Ryan schätzte.

Eine kurze Strecke lang fuhr sie über`s Gras, dann lenkte sie ein und donnerte stattdessen über den Zufahrtsweg, was sie enorm beschleunigte.

Zwei Wachen versuchten sie zum Stehen zu bringen, in dem sie mit ihren altertümlichen M14 Karabinern auf ihre Reifen schossen, doch Ceras konnte den Kugeln leicht ausweichen. Das Motorrad war fast so schnell und Reaktionsfähig wie sie selbst.

Schliesslich kam der Eingang.. eine weitere Rampe, diesmal für Rollstühle, kam grade zum rechten Zeitpunkt.

Nach einem kurzen, beherzten Klirren der Panzerglasscheibe, die der Wucht von 250 Kilo in voller Fahrt nicht gewachsen war, “parkte” Ceras mitten im Empfangssaal und nahm ihren Helm ab... Jetzt kam`s drauf an..

Im selben Moment stockte sie kurz... Kristin war hier... für einen kurzen Moment, aber deutlich erkennbar.

Sie knirschte mit den Zähnen.. es ging nun nichtmehr um Sekunden, sondern um Bruchteile davon.
 


 

To be continued.........

Chapter 18: Painkiller

Sich an mehreren Wachen vorbeidrängelnd eilte Ceras die Stockwerke nach oben in den Ballsaal.

Sie hätte genausogut den Aufzug nehmen können, um schneller anzukommen, aber wenn plötzlich während des Angriffes der Strom ausfiel, würde sie dort festsitzen.. mit fatalen Folgen.

Die Geräusche, die aus dem Saal nach unten drangen, wurden immer lauter. Wildes Gemurmel, Spekulationen, Geschrei von aufgeschreckten Ehefrauen der Adelsleute, Wachposten die mit lauten Befehlsrufen versuchten alles wieder in Ordnung zu bekommen.

Gleichzeitig machte ihr die kurze Präsenz von Kristin zu schaffen. Was hatte sie hier verloren?

Die Anwort war einfach: Sie war der Auslöser für das Geschrei gewesen.. doch wusste sie davon das Seras ihre Freundin war? Wusste sie, wen sie töten musste um England kampfunfähig zu machen, oder wollte sie nur die Staatsmacht ein wenig paralysieren?

Die junge Vampirin kam an einer großen Doppeltür an, welche von zwei Wachen besetzt war.

„Sie können hier nicht durch. Geschlossene Gesellschaft. Tut uns leid.“

„Mir tuts auch leid, aber ihr wollt ja nicht anders...“

Knack. Mit einem geschickten Manöver hatte sie beiden am Arm gepackt und diesen ausgekugelt, sodass sie unbehelligt durch die Tür ins Innere kam.

Ihr folgten einige Leute, die Angsterfüllt herrausliefen und ihr keine Zeit liessen, sie zu warnen.. potentielles Ghoulfutter.

Ceras schüttelte nur den Kopf und rannte durch die Menge hindurch, bis nach vorne zum Thron, wo Seras grade entsetzt die Leiche des ehemaligen Königs inspizierte.

„Seras!!“ rief sie zu ihr, dann plötzlich stehen bleibend.

„...was zum?! Was tust du hier?!“ fragte diese, als sie sich verwundert umdrehte. „Du solltest doch zuhause bleiben und Mr Penwood beschützen!“

Ceras ging näher zu ihr rüber, um durch ihre Rufe nicht die restlichen Leute zu erschrecken.

„Es geht um weit mehr als das, wir müssen sofort hier weg! Komm mit, ich erzähl`s dir auf dem Weg!“ sagte sie und wollte schon Seras an der Hand mitschleifen, doch diese wehrte sich indem sie ihren Klon loslies.

„Ich muss unbedingt hierbleiben, immerhin wurde grade König Harry der zweite getötet! Ich muss eine Zeugenaussage machen und mich veranworten!“

Ohne Vorwarnung zog Ceras ihre Pistole und zielte gegen Seras`s Stirn.

„Wenn du weiter so bockig bist, kann ich gleich für zwei Leute aussagen.Verdammt noch mal, Seras, es geht hier nicht um diesen Kerl, es geht um die ganze Welt hier!!“

Einige Leute im Hintergrund verstummten, als Ceras merkte das sie etwas zu laut war.

„Wovon redest du jetzt schon wieder? Und nimm gefälligst die Waffe runter. Du kannst mich ja eh nicht erschiessen.“

Sie steckte die Pistole wieder weg, ohne ein Wort darüber zu verlieren.

„Es kam grade in den Nachichten. Fast alle Menschen in Rumänien sind plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Rumänien.. Transylvanien. Kapiert?“

Seras wurde sofort etwas ernster.

„Du meinst, Alucard?“

„Nein. Ich meine Vlad den Dritten von Vallachia.“
 

Die allgemeine Unruhe war beendet, und alle hörten Seras und ihrem Klon zu... das machte der älteren etwas zu schaffen.

„Ich versteh kein Wort von dem, was du redest.“

„Musst du auch nicht. Du musst nur wissen, das Vlad wesendlich gefährlicher als Alucard ist. Können wir jetzt?“

„Moment. Erstmal sagst du mir, wo es hingeht.“ Seras verschränkte die Arme, während Ceras entnervt seuftzte.

„Zurück zum Hauptquartier. Wir müssen die Truppe losschicken, sonst ist London aufgeschmissen. Dann können wir über weiteres nachdenken.“

„Na gut.... wie du meinst. Aber wenn das eine Fehlentscheidung ist..“

„Ist mir schon klar.“

Schliesslich schnappte Ceras sich ihr Original und hetzte zum Ausgang hin.... doch kurz davor wurde plötzlich wieder Unruhe erzeugt.

Schüsse drangen von draußen hinein ins Gebäude. Schreie erfüllten die Luft, als ein Ghoul durch das offene Fenster sprang.

„Alle an die Wand! Weg von den Fenstern!!“ brüllte Ceras auf, zog eine ihrer Pistolen und erschoss den Ghoul mit einem präzisen Schuss in den Kopf. „So können die Wachen besser schiessen und ihr habt eine bessere Überlebenschance! Also, bis später dann!“

Damit rannte Ceras herraus, die Rufe ignorierend, und stoppte vor der Doppeltür noch einmal.

Die Wachen lagen mit Krämpfen in den Armen am Boden und konnten kaum Aufstehen... Ceras rollte mit den Augen und trat ihnen jeweils einmal vor die Verletzung, sodass ihre Arme wieder in Position waren.

„So, und jetzt geht endlich da rein und beschützt diese Leute, anstatt hier wie die Hofschranzen rumzustehen!“

„Nun motz die Armen doch nicht so an! Sie können doch nichts dafür, das sie nur Menschen sind.“ beklagte sich Seras, während die zwei eine von vielen Treppen hinunterrannten.

„Pah. Sie werden dafür bezahlt, das diese Menschen sicher sind, aber anstellte dessen hängen sie vor der Tür rum und schaukeln sich die Eier. Tolle Wachposten.“

Seras wurde bei der Ausdrucksweise ihrer Freundin etwas rot. „Na, so extrem doch wohl nicht..“

„Du kannst mir nicht erzählen, das du sowas arbeiten nennst.“

„Das nicht, aber...“

„Achtung!“

Ein kleiner Trupp Ghouls war bereits vorgerückt und stellte sich den zweien in den Weg, die Gewehre im Anschlag.

Blitzschnell zogen die beiden ihre Waffen und schossen die Angreifer nieder, ohne stehenzubleiben.

„Das war... cool.“ bemerkte Ceras.

„Könnte man so nennen. Wo geht’s hin?“

„Ich hab vor der Tür geparkt. Könnte sein, das die Straßen verstopft sind, aber mit dem Motorrad macht da wenig.. wir sollten in spätestens ner halben Stunde wieder 'zuhause' sein.“

„Wie du meinst.. aber bist du dir da wirklich sicher..? Was, wenn es schlimmer ist als gedacht, oder wenn die Armee das schon in den Griff bekommt...?“

Auf der letzten Treppenstufe stockte Ceras, sah ihr Original an.

„Seras... vertraust du mir?“

„Was.. was soll das jetzt?“ fragte diese verwirrt, bekam aber keine Anwort.

„Ich hab dich gefragt ob du mir vertraust. Ob du daran glaubst, das ich weis, was ich tue.“

„Ich... ich weis nicht...!“

Ohne Vorwarnung kam Ceras ihr näher und drückte Seras einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Ich vertraue dir, Seras.. du hättest mich in diesem Moment ganz einfach verletzen oder töten können. Vertraust du mir....?“

Seras sah sie mit großen Augen an, ihr Atem ging schneller als normal und sie fühlte sich, als würde ihr Herz rasen.

„..J-ja.. ich vertraue dir...“

Ceras lächelte sie an. „Gut...“ Als sie sich wegdrehte, veränderte sich ihr Gesicht jedoch schlagartig.

Sie wurde merklich ernster, kampflustig und aufgeweckt. Drohend beide Pistolen hebend, grinste sie ein bisschen in sich hinein, bevor sie weiterging. „Dann lass uns gehen... die Nacht ist noch lang.“

Etwas perplex folgte ihr Seras auch.. und dachte über dieses Geschehnis nach. Wie ein Zwiespalt.. eine Schizophrenie, aber im kleinen Stil. Mal kommt ihre liebenswürdige, nachdenkliche Persönlichkeit raus, aber meistens dominiert ihre Kampfsüchtige und grausame Seite.

Solangsam begann sie, ihren Klon besser zu verstehen.
 

Die beiden gingen ein weiteres Stockwerk weiter runter, ins Erdgeschoss.. dort hörte man bereits Schritte, die näherkamen.. vermutlich Ghouls, da es langsame, gleichmäßige Schritte wie bei der Armee waren.

“Da kommen sie.. dachte ich mir doch, das sie direkt hier hinkommen.” murmelte Seras, mit einem festen Griff um ihre Pistole.

“Stimmt auffallend... wir müssen sie hier aufhalten.. aber das müssen wir schnell tun. Irgendwelche Ideen?” fragte Ceras nach, sich weiter umsehend.

“Ich dachte, du machst hier auf Anführerin!”

“Also keine. Gut, auch egal. Da vorn ist die Haupthalle.. dort können wir ausgelassen kämpfen. Mach dich schonmal bereit.”

Die beiden gingen selbstbewusst und mit gezogenen Waffen in die große Empfangshalle, die, wie der Rest des Buckingham Palace, von oben bis unten von Luxus überwuchert war.

Teure Kerzenständer waren ebenso vertreten wie ein kristallerner Kronleuchter, der über ihnen baumelte, Fenster aus Panzerglas, ein edles Parkett unter ihnen.

Zwei kostbare Türen aus Mahragoni wurden einfach eingerannt, als von vorne und von hinten Ghouls auf die beiden Mädchen zuströhmten.. sie zögerten keine Sekunde, sich Rücken-an-Rücken zu stellen um sich gegenseitig Feuerschutz zu geben.

Mehrere Feuerstöße aus Ceras´s Bladeguns wurden von einzelnen, präzisen Kopfschüssen der Royal Guard unterstüzt..

“Ich komm mir vor wie in alten Zeiten, bei Hellsing... da hatten wir es auch mehr als einmal mit solchen Scharaden von Ghouls zu tun.” kommentierte die blondhaarige über die Lärm der Schussgeräusche hinweg. Die Ghouls selbst schossen nicht zurück, ihr Meister wollte Seras lebend.

“Nur das diese hier von 'Hellsing' erschaffen wurden.. jedenfalls was davon übrig geblieben ist.” kam es von Ceras`s seite.

“Davon bin ich noch immer nicht überzeugt.” grummelte Seras, einen herranahenden Ghoul mit einem kräftigen Kick in die Wand befördernd.

“Dann wirst du es bald sehen..” Ceras tat es ihr ähnlich, nur das ihr Tritt dem Ghoul gleich den Kopf zerfetzte. Derjenige hinter ihm bekam es wieder mit Silber zu tun.

Langsam gingen die zwei Seitwärts, zur Tür. Lange konnten sie dort nicht bleiben, Royals hin oder her. Ausserdem waren sie sowiso nur an Seras interessiert, denn sie folgten auf dem Fuße.

“Verdammt, ich bin zwar für vieles trainiert worden, aber das ist was neues.” brummelte Ceras, die noch einige Schüsse abgab...dann rasteten ihre Pistolen ein, Munitionsmangel. “Ich muss mal nachladen.”

“Da hast du dir einen klasse Zeitpunkt ausgesucht.. ebenso.” Das leere Magazin rutschte aus der großen Automatikpistole in Seras`s Hand, wodurch sie gezwungen war, die Ghouls mit ihrem Körper zu bekämpfen.

“Na dann versuchen wir doch mal was anderes.”

Mit diesen Worten sprang Ceras hinauf zum Leuchter, hang sich daran, holte ein wenig Schwung und rammte dann mit äusserster Wucht in die Menge hinein.

Die Ghouls versuchten sofort, sie irgendwie zu erwischen oder zu beissen, aber als sie landete hatte sie genug Zeit, neue Magazine einzulegen und feuerte um sich, sich langsam um die eigene Achse drehend.

Dies verbrauchte zwar auch den Rest ihrer Munition, halbierte aber bei weitem die Anzahl der Gegner.. ihre Pistolen wanderten wieder in ihre Holster, Ceras lies ich derweil was neues einfallen.

“Das wird langweilig..” murmelte Seras, die schon seit einigen Minuten nur noch mit der Waffe selbst zuschlug, anstatt zu schiessen.. Ceras hatte sich neben ihr ins Gefecht gestürzt und zersägte die restlichen Soldaten mit ihren Blutklingen.

“Wir sind gleich durch. Die wollen uns nur davon abhalten, zu gehen. Und, siehs prositiv.. umso weniger müssen unsere Truppen gegen diese Clowns kämpfen.”

“Naja.. stimmt auch wieder.” Seras schoss dem letzten verbleibenden Ghoul direkt ins Gesicht.

“Also los.”
 

Weiter ging es für die zwei, raus aus dem Palast Nahe der Empfangshalle wartete Ceras`s Motorrad, der Motor lief sogar noch... sie hatte es enorm eillig gehabt.

“Okay, spring auf.. nein, warte.” Ceras riss einem toten Ghoul sein M29 aus den Händen.. der Vorteil dieses Gewehres war, das man den Granatwerfer abschrauben konnte. Dadurch erhielt man eine kurze, schussgewaltige Automatikwaffe.. welche einige Sekunden später in Sera`s Hände wanderte.

“5,56 Millmeter Muniton sollte unterm` Sitz sein.. falls uns irgendwer folgen sollte. Oder schiess einfach wärend der Fahrt ein bisschen.” meinte sie nur, bevor sie sich wieder auf`s Zweirad setzte und ihren Helm anlegte.

“N-na wunderbar. Ich bin mit sowas noch nie gefahren.” Ratlos setzte sich Seras auf den hinteren Teil des Sitzes und versuchte irgendwie Halt zu finden.. das einzige, was sich wirklich anbot, war Ceras`s Hüfte.

Seuftzend klammerte sie eine Hand darum.

“Ach, das ist wie Fahrradfahren. Nur sehr, sehr rasant.” grinste ihr Klon, wärend sie aus der Halle rollte.

“Wie du meinst.. wie kommen wir eigendlich aus dem Palasthof herraus..?”

Noch auf der Treppe beschleunigte Ceras enorm.

“AHH! D-Das hätte ich nicht fragen sollen, wie?”

Die beiden Reifen wirbelten etwas Staub auf, als sie über den Schotterweg bretterten.. schneller, immer schneller fuhren sie gradeaus zum dem Gußeisernen Tor, das Ceras auf dem Hinweg noch umgangen hatte.

Jetzt blieb ihr keine andere Wahl.

“Halt dich gut fest, Mädchen.. das wird ein bisschen rappeln.”

Zwanzig Meter vor dem Tor zog Ceras das Vorderrad nach oben, dann drückte sie es mit aller Kraft wieder nach unten um der Barrikade soviel Kraft entgegenzuwirken wie möglich.

Mit einem enormen Aufschlag, und einem ebensogroßen Geschwindigkeitsverlust, zerbrach schliesslich das dicke Eisenschloss daran und sie konnten hindurch, in die Nacht hinein.

Schüsse, Schreie und Alarmsirenen warteten auf sie, wärend der Mond in einer Sichel auf sie hinableuchtete... Ceras`s Rücklichter ließen gut zweihundert tote Ghouls und ebensoviele Menschen zurück.

Sie würden auf sich selbst aufpassen müssen... oder zumindest sich solange verstecken, bis es vorbei war.

Das es schnell vorbeiging, dafür würden die beiden Mädchen sorgen, doch zu diesem Zeitpunkt begann der Krieg gegen Vlad Tempes III grade erst.. mit einem monotonen Motorengeräusch, das sich vom Buckingham entfernte, Richtung Hellsing-Anwesen.
 

To be continued...
 

(A/N: Tut mir leid, das es diesmal so lange gedauert hat.. dieses Kapitel hat mich den letzten Nerv gekostet. Ich werd versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.)

Chapter 19: Fall of Liberty

Diese Nacht war mit Blut und Gedärmen gepflastert.

Schreie waren von Schüssen nichtmehr zu unterscheiden, und ein kleiner Regenguss glich einer Dosis Chor, die in einen Pool voller Gene floss.

Die Londoner Metrocops hatten das Gelände bereits vorsorglich abgesichert, als die ersten Warnmeldungen eingingen, doch sie konnten natürlich nichts gegen die angreifenden Untoten tun.

Sie hatten Waffen, ja, natürlich. Doch Blei machte den Ghouls, die mit dickem Kevlar ausgekleidet waren, überhaupt nichts aus. Sie konnten auch ohne Kopf noch weiterlaufen.

Ihre Opfer nicht.

Der Verkehr in der Innenstadt hatte sich vollständig verkeilt. Ein durchkommen war schon nurnoch über den Bürgersteig möglich.. und dort lief man in Gefahr, den ein oder anderen Leichenhaufen zu begegnen.

Eine hochgezüchtete Sportmaschine der Marke Kawasaki heizte trotzdem über diesen Weg.

Die zwei Ghoulsoldaten, die sich in den Weg stellten, wurden durch kurze Feuerstöße der blonden Beifahrerin erledigt, ebenso wie bereits zahlreiche andere.

Ceras und Seras hatten seit dem Verlassen des Palastes kein Wort miteinander gewechselt. Es war auch kaum möglich, gegen die Geräuschkulisse anzukommen, ohne zu schreien.

Ausserdem gab es sowiso nichts zu besprechen.

An einer weiteren Straßensperre vorbeikommend fuhr Ceras anschliessend auf der Straße selbst weiter. Jede Sekunde, die sie auf dem Bürgersteig vergeuldeten, wäre vielleicht kostbar.

Endlich brach Seras das Schweigen, während der Motor erneut aufheulte und sie vorwärtstrieb.

„...warum tut er soetwas? Warum schlachtet er wahllos Menschen, die er nichtmal kennt? Ich versteh das einfach nicht.“

Ihre schwarzhaarige Begleiterin schwieg noch einen weiteren Moment, bevor sie anwortete.

„Ich hab eine lange Zeit darüber nachgedacht, Seras. Als Alucard aus der vierten Dimension zurückkam, besaß er nur noch eine einzige Seele.. alle anderen hat er, um sich selbst zu schützen, vernichtet. Auch deine... das allein sollte dir schon zu denken geben.“

Sie erwiederte nichts, und Ceras redete weiter.

„Alucard hat viele Namen und Gestalten gehabt, Gesicher, Formen, was auch immer. Für ihn war fast nichts unmöglich, was möglich war. So hat er sich im Laufe der Zeit immer weiter von seiner eigendlichen Persöhnlichkeit entfernt, bis er zu dem wurde, was du kennst. Ein Instrument, maßgeschneidert auf Integra`s Bedürfnisse, das ihr willig gehorcht, ohne zu widersprechen.

Glaubst du wirklich, das ein Mann seiner Größe früher auch so war?“

Sie sagte noch immer nichts.

„Alucard... existiert eigendlich gar nicht. Alucard wurde geschaffen, um Hellsing zu dienen.. eine weitere von unzähligen Facetten seines Geistes, das mit den fast einhundert Jahren Dienst immer mehr seiner selbst wurde. Das wurde ihm auch zum Verhängnis, denn Alucard ist nicht er selbst. Und wer sich selbst nicht erkennt, der kann auch nicht daran glauben, das er existiert.

Das wirft natürlich die Frage auf, welche seiner Persöhnlichkeiten denn nun seine ursprüngliche war... nun, es hat alles mit Vlad Tempes III angefangen und mit ihm hört es auch auf. Der verrückte König, Vlad der Pfähler.. und, in Bram Stokers Novelle, Graf Dracula.“

„Was weisst du über Vlad...?“ wiesperte Seras schliesslich.

„Nicht mehr als in den Geschichtsbüchern steht. Hat im 15ten und 16ten Jahrhundert gelebt, Prinz von Vallachia und, nach seinem Tod, als König gekrönt. Er hat einige Kreuzzüge gegen die Türken geführt.. übliches junges Christentum, das noch unter den Machenschaften der Päpste handelte. Dabei hat er sich dann seinen Namen 'Pfähler' eingehandelt, weil er gern seine geschlagenen Feinde auf zwei bis drei Meter hohen Speeren aufspiessen lies.Wärend des Kreuzzuges hat er einige blutige Schlachten geschlagen und wurde schliesslich, nach seiner Heimkehr, geköpft... das Resultat kannst du dir vorstellen, kurz zuvor hatte er das Blut getrunken und hat sich fürchterlich gerächt.

Daraufhin hat er einige Kriege im eigenen Land geführt, jeden der sich gegen ihn Auflehnte getötet, kleinere Ländereien gebrandschatzt und sich schlussendlich nach England begeben.. aber das war schon zu Abrahams Zeiten und soziemlich das Ende dieses Mannes. Wenn du dir vorstellen kannst, von einem Menschen geschlagen und gedemütigt zu werden, dann erst einschläfst und dich hundertfünfunddreißig Jahre später daran erinnerst, kannst du dir ausmalen, wie Vlad sich grade fühlt. Wütend.“
 

Drei Magazine und fünfzehn verschwendete Minuten später hielten die zwei vor dem Tor des Anwesens... das Haupttor stand weit offen, die Fahrzeuge waren verschwunden. Selbst der Helicopter, der sonst immer über das Gebäude kreiselte, war nicht mehr da.

Innen brannte nur in wenigen Räumen Licht, das durch die Fenster hinaus in den Innenhof schien... an einem dachte Seras einen Schatten vorbeihuschen gesehen zu haben, dachte sich aber nichts weiter dabei.

“...merkst du was?” fragte ihr Klon, als diese grade ihren Helm abnahm und verstaute.

“Ja.. es ist ruhig...” meinte Seras besorgt. “Was, wenn die Armee schon hier war?”

“Denk erst gar nicht dran. Vielleicht schlafen die auch nur alle. Komm.”

Die zwei gingen hinein, durch das große Eingangsportal hinein ins Foyer.. es war hell erleuchtet, aber keine Spur von irgendwem.

Einige Sekunden sahen die zwei sich ratlos um, dann klatschte Ceras ihre Faust in die flache Hand.

“Wir teilen uns am besten auf. Du gehst und siehst nach Penwood und den Truppen, ich besorg Ausrüstung und bessere Schiesseisen. Wir treffen uns in spätestens einer Stunde wieder hier.. wenn was ist, ruf ich dich.”

Damit zischte sie auch schon ab, Seras konnte nur kurz nicken. Sofort sprintete sie nach oben, durch leere, totenstille Gänge marschierend in den zweiten Stock, zu Penwoods Büro.

Sie platzte einfach hinein, die Tür war nur angelehnt... niemand da. Einige Akten lagen noch auf dem Tisch, das Fenster stand offen, das Faxgerät war noch immer an, ebenso die Schreibtischlampe.

“...Hallo?” rief Seras kurz, keine Anwort erwartend. Er war offensichtlich nicht mehr hier.

Aber auch nach genauster Betrachtung fand die Draculina keine Blutspuren oder sonstiges, das auf Gewalttaten zurückführen würde... er muss freiwillig gegangen sein, oder er ist einfach vom Erdboden verschwunden.

Und letzteres war natürlich sehr unwahrscheinlich.
 

Ceras ihrerseits fand auch niemanden wärend sie durch die Gänge lief.

Teilweise waren die Quartiere noch offen, aber nirgends war Blut zu sehen. Als wären alle überstürzt weggerannt.. ob sie etwas mitbekommen hatten?

Möglich wäre es. Aber wer würde sie dann in die Schlacht führen, wenn Seras, ihre Anführerin, ausser Haus war? Ryan war dazu wohl eher nicht in der Lage, obwohl sie eingeplant hatte das er die Truppe anführen sollte. Er war einfach nicht der Typ, schnelle Entscheidungen zu fällen.

Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, doch es verschwand sehr schnell. Ryan..!

Wo war er nur? Ist er mit der Meute mitgegangen..? Wahrscheinlich, beruhigte sie sich selbst, aber der Junge kann auf sich selbst aufpassen. Immerhin sind es ja nur Ghouls.

Ihr Quartier war weit im Osten des Anwesens, im hinteren Teil des Flügels, den sie grade betrat.

Mondlicht schien in diese Gänge, fahl erhellte er die Wände und warf einen Schatten für Ceras.

Ein kurzer Blick darauf... da war es auch schon passiert. Ceras war gehörig gegen ein Hindernis gerannt und konnte sich grade noch abfangen, das sie nicht auf dem Hintern landete.

Schnell sprang sie wieder auf, dann weitete sie die Augen...

“Ryan...! Was zum.. wo sind denn alle, verdammt noch mal?!” fluchte Ceras nach dieser Schrecksekunde.

Der junge Mann grinste nur ein bisschen und lies den Fensterrahmen los, der ihn davor bewahrte, ein ähnliches Schicksal wie seine Meisterin zu erleiden.

“Die sind bereits am Kämpfen.. ich warte nur auf dich und Seras.” Hinter seinem Rücken kam sein anderer Arm hervor, welcher ihren Mantel trug... und ihre geliebte Sense, fixiert in einem komplexen Rückenholster, bestehend aus vier Nyonbändern, Klippverschlüssen und Druckknöpfen.

Dankend nahm sie ihre Sachen an, wärend ihr freier Arm sich um seinen Hals legte und ihn erstmal kräftig drückte.

“Du bist`n Schatz, Ryan. Danke.”
 

Schnell hatte die Vampira ihren Mantel angezogen, den taktischen Halter ihrer Sense darüber.. sie hatte etwas zu kämpfen damit.

“Grr.. das Teil ist total verstellt. Ich hab`s kaum zwei Monate im Schrank gehabt ohne es zu benutzen.. Ts.” Fluchend rastete sie schliesslich den dritten Clip unterhalb der Brust ein.

Ryan sah ihr amüsiert zu, wärend er die Funktion seines 416er Gewehres überprüfte. Es war natürlich die Penwood-Standardversion mit Schrotflinte, einen Patronengurt hatte er bereits über dem Gürtel hängen.

“Gehts, oder soll ich helfen?” witzelte er, schon instinktiv in Deckung gehend.

“Klopf keine dummen Sprüche. Wer führt eigendlich die Truppe an, wenn nicht du oder Seras?”

“Sir Penwood macht das.”

In diesem Moment drehte Ceras sich zu ihm um und sah ihn an, als hätte er grade behauptet, die Erde sei das Zentrum des Universums.

“Das ist nicht dein Ernst, oder.”

“Doch. Vor etwa ner halben Stunde ist er mit sämtlichen Soldaten aufgebrochen.. mir hat er befohlen, hier auf euch zu warten. Er meinte, du wüsstest schon, was du tust.”

Ceras erwiederte nichts darauf, sondern dachte nach, wärend sie sich wieder in Bewegung setzte.

“Das ist allerdings ein Problem. Mit drei Leuten passen wir nicht auf mein Motorrad... hm. Da müssen wir uns was einfallen lassen.”

Ryan folgte ihr, mit guter Laune, das Gewehr schulternd. Es war fast ätzend, wie gut er drauf war, wärend draußen so ein Schlachtfest stattfand.

“Ich hab dir verschiedene Injektoren in die Manteltaschen gepackt.. stand ja nichts drauf, deswegen hab ich einfach mal alles genommen, was mir so in die Finger kam.”

Sie sah ihn nicht an.

“...auch den schwarzen mit dem Klebeband drum?”

“Ja, denke schon.”

Ihre Lippen trennten sich in einem verschmitzen Grinsen.

“Sehr gut. Den werd ich heute brauchen. Du bist mir heute richtig nützlich.”

Ohne viel weiteres Gerede marschierten die beiden den Weg entlang, den Ceras zuvor gekommen war, nun wesendlich schwerer bepackt.
 

Wieder im Foyer angekommen deckte Ceras sich kurz mit Munition ein, die Kalashnikov war unter ihrem Mantel versteckt und ebenfalls schussbereit.

Ryan steckte seine vertraute MP7 ein und nahm sich ebenfalls soviel Silber, wie er irgendwie tragen konnte... es dauerte nicht lange, bis Seras dann auch folgte. Aber mit was für einem Anblick.

Ihre Panzerbüchse auf den Rücken geschnallt, kam das zierliche Mädchen mit einer monströsen, gut zwei Meter langen Kanone vorbei, eine Kiste mit Patronen war um ihre Schulter gehangen.

Unter dem riesigen vorderen Griff, der gut einen halben Meter lang war, stand der Name dieser Kanone... Halconnen.

“Da bist du ja... nanu? Ryan..? Warum bist du denn nicht mit den anderen unterwegs..?” Seras klang ebenfalls gut gelaunt, was Ceras`s eigene Mimik nur weiter verzerrte. Sie starrte die ganze Zeit nur auf die riesige Wumme, die da mit dem kleinen Mädel spazieren ging.

“Penwood ist allein losgezogen, ich sollte hier auf dich warten.” erwiederte er knapp. “Ist das etwa deine...?”

Seras anwortete nicht auf die Frage, sondern stellte lieber eine eigene, reichlich verständliche Frage.

“Penwood?! Gregory kann doch nicht mal vernünftig seine Akten abheften, was.. wie kommt dieser Idiot dazu, die Truppe zu kommandieren?” Sie war völlig baff. Gregory Penwood, ein Feigling erster Güte, inkompetent und hilflos, schwach und verwöhnt... stürzt sich selbstlos in den Kampf für England....?

Es war dennoch erstaunlich für sie. Wenn das so wäre, dann ist er wohl wirklich Shelby Penwood`s Erbe.

“Könnten wir den Kaffeeklatsch beenden? Es geht hier noch um den Rest der Welt.” mischte Ceras sich schliesslich ein. “Klar ist für mich eines: Vlad wird nirgendwo hier sein. Als Vampir und auch als Mensch ist er gerne an der vordersten Front gewesen, aber im Moment wäre das ein zu großes Risiko für ihn. Jeder der von ihm ausgesaugt würde könnte seine Lebensspanne verkürzen. Wo ist er also, als gebürtiger Monarch?”

“In seinem Schloss.” stellte Seras fest, die allmählich Ceras`s Schlussfolgerung erkannte. “Aber das liegt doch in Tansylvanien.. wie sollen wir da hinkommen?”

“Mein liebes Original.. es gibt das so etwas, das man 'Flugzeug' nennt. Nur, wie wir da hinkommen, ist ein Problem.”

Die drei dachten angestrengt über dieses Transportproblem nach... die Truppentransporter würden alle weg sein. Das Motorrad war nicht groß genug und laufen wäre selbst bei unmenschlichem Tempo zu langsam.

Schliesslich schnippte Seras laut mit den Fingern.

“Ich hab`s! Penwood hat eine eigene Limosine. Er fährt nie damit, weil er sowiso keinen Führerschein hat.. daher wird sie wohl auch jetzt noch da stehen. Die hat sicher Platz für drei Leute!”

Ceras schmunzelte anerkennend und nickte leicht. “Also, so langsam wirst du auch immer besser. Wie nen billiger Wein, der langsam reift.”

Damit heimste sie sich eine gehörige Ohrfeige ein.
 

To be continued....
 

..................................................................................
 

A/N:

Hier endet dieses recht kurze Kapitel auch schon. Wir nähern uns Kapitel 20 und noch kein Ende in Sicht..
 

An dieser Stelle möchte ich meinen bisherigen Lesern für ihre Treue und ihre Kommentare danken, die mich, unter anderem, dabei unterstützt haben diese Geschichte soweit zu schreiben, das es nunmehr die längste Fanfic ist, die ich jemals geschrieben habe.
 

Hierbei sollten auch die einzelnen jeweils geehrt werden:
 

Lilith16, die schon mehrere meiner Storys gelesen und kommentiert hat:

Macht ja nichts, wenn du nur ab und zu liest, hauptsache es gefällt. ^^
 

mfans18, für die zahlreichen Kommentare:

Danke, danke. Ich persöhnlich find die Fanfic gar nicht mal so gut, schon gar nicht im Vergleich zu manchem, was hier zu finden ist. Aber ich halt mich ran.
 

Leandra_Integra, der noch über mein Geschlecht rätseln musste:

Vielen dank für die vielen konstruktiven Kommis! Ja, ich kenne Werner, obwohl ich ihn da nichtmal im Hinterkopf hatte. ^^
 

headshotmaster, der Original Author des Penwood Universums, meine Inspirationsquelle, mein Haupt-leser und Ideenberater:

....ach, da weis ich nichts zu sagen, mach einfach deinen Doujin weiter, ich les ihn weiterhin, dann kommen wir schon klar. ^^
 

P_A_Jason, wobei ich nichtmal weis, ob sie das überhaupt liest:

Kristin-dono! Bestrafe mich XDD
 

Und Last but not Least: Dark Beauty auf Fanfiktion.de, welche stets gute, konstrukive Kritik und Lob von sich gibt:

Ceras und Seras werden wohl noch das ein oder andere Mal sich so nahe kommen.. möglicherweise mehr, wer weis. ^^ Mir hat die Szene Spaß gemacht, daher werd ich sowas wohl nochmal einbauen.
 

Kurzum, ich danke euch allen, bis zum nächsten Kapitel,

Euer Chaos.

Chapter 20: Overlord

Stille herrschte in der Kontrollzentrale, als Kristin eintrat.

Die rauhen, stählernen Wände dämmten die Geräusche von aussen ernom gut ab.. und stellten obendrein sicher, das der Führer absolut sicher war.

Langsam ging sie den roten Teppich entlang zu dem drehbaren Sessel, in dem ihr oberster Kommandant saß.. und schmunzelte.

„Egal wie sehr die Symphonie abgemildert wird.. ich höre sie trotzdem. Diese Alarmsirenen.. diese Schreie.. dieses Geknatter von Schusswaffen. Es ist... atemberaubend schön.“ sagte er leise, mehr zu sich selbst als zu ihr.

Kristin erwiederte nichts. Sie fand kein Gefallen an dem sinnlosen Massenmord, den ihr Anführer so begehrte, daher hielt sie sich dezent zurück. Sicher zögerte sie kaum, zu kämpfen sobald ein würdiger Gegner gefunden war, doch wahllos irgendwelche Leute umbringen war ausserhalb der Toleranzgrenze für sie.

Während Alucard all die Jahre damit verbracht hat, seine Herrschaft auszuweiten, hat Kristin nur ihre „Jugendjahre“ dieser Beschäftigung geopfert.. die Grundlage ihrer Kraft. Danach folgten intensive Stuiden über die Menschen... es klang seltsam, aber Kristin war sogar sowas wie ein Menschenfreund, eine Befürworterin für einen Frieden zwischen den beiden Rassen. Immerhin brauchten sie die Menschen, ohne sie könnten sie nicht überleben, aber die anderen Vampire dachten wesendlich simpeler. Die meisten waren dem Tier in ihnen soweit verfallen, das sie den Unterschied zwischen einem Hackbraten und eines Grundschülers nicht mehr erkannten.

Kristin blieb neben ihm stehen und verweilte dort still, bis ihr Meister zu ihr sah, noch immer den Geräuschen zuhörend.

„Ceras ist am Leben.“ war der einzige Satz, der ihren Lippen entwich.

„Das ist höchst bedauerlich.... aber ich vertraue dir, das sie trotzdem ihre Strafe bekommen hat. Von nun an ist sie demnach Freiwild.. der erste, der sie fängt, kann sie behalten... oder fressen, wie es beliebt.“

Die mächtige Vampira knirschte mit den Zähnen, aber sagte nichts gegen die strikten Befehle des Montana Max.

„Die Truppen stehen ausserdem bereit, gegen Alucard`s Armee vorzugehen.“

Montana lächelte.

„Sollen wir das wirklich tun? Unserem lieben Freund diese letzte Ehre erweisen? Sag mir, Kristin.. wie lange schätzt du, wird Alucard noch leben?“

Sie faltete ihre Hände und stand weiterhin grade dort.

„Meiner Meinung nach zirka achtzehn Stunden. Vielleicht sogar weniger. Ceras wird ihm bereits auf der Spur sein.“

„Richtig, richtig.. handhabe es nach eigenem Ermessen, ob sie den großen No-Life-King niederstrecken soll oder ob du es selbst tun willst. Die Truppen dürfen jeden erschiessen, der sich dem Gelände auf vierhundert Yard nähert. Und nun geh.“

„Jawohl, Meister.“
 

Es war bereits eine Stunde voller eintöniger Motorengeräusche vergangen.. die drei Vampire sahen bereits den Flughafen, doch wie immer waren die Zufahrtswege etwas verstopft.

Seras, die am Steuer saß, weil sie Ceras`s Fahrkünsten seit heute nicht mehr traute, grummelte leise vor sich hin und dachte daran, die Halconnen aus dem Kofferraum zu nehmen um sich Platz zu schaffen.

Offenbar hatten alle gleichzeitig die selbe Idee, aus England mit dem Flugzeug zu fliehen.. grandios.

Ryan saß neben Ceras auf dem Rücksitz, der Beifahrersitz wurde durch Seras`s Gewehr blockiert... er sagte nichts zu alledem. Warten musste man eben manchmal, es führte kein Weg drumrum.

Ab und an fiel sein Blick allerdings auf die Dame neben ihm, die offenbar Mühe hatte, die Augen offen zu halten. Immer wieder nickte sie fast ein, bis sie die Augen wieder aufriss um wachzubleiben.

“... gehts dir nicht gut?” fragte er schliesslich, wärend Seras endlich ein Parkdeck gefunden hatte.

“Geht schon..” brummte Ceras. “Ich bin nur ein bisschen Müde. Kein Problem.”

So wie es aussah, war es mehr als nur ein bisschen müdigkeit.. und tatsächlich hatte Ceras seit gestern morgen nicht mehr geschlafen.

“Wie du meinst..” resignierte Ryan. “...Ich bin mir nicht sicher ob ich dieser Aufgabe überhaupt gewachsen bin.”

“Was meinst du?”

“Na, all dieses Zeugs über Alucard und dieser Kleinkrieg und all das. Ich bin doch grade mal seit ein paar Wochen Vampir, was soll ich denn da großartig eine Hilfe für euch zwei sein?”

Ceras sah ihn ernst an.

“Du musst mehr vertrauen in dich haben, Ryan. Wenn du dich schon jetzt aufgibst, wo wir noch gar keinen Feindkontakt hatten... das wird einfacher als du denkst, glaub mir.”

“Bist du da nicht zu optimistisch?”

“Nein. Aber du wirst bald herrausfinden, warum ich das meine. Bis dahin...”

Ryan schreckte auf, als Ceras seine Hand nahm und sie fest drückte.

“Bleib einfach hinter mir, dann passiert dir nichts.”
 

Das Trio brauchte nur wenige Minuten, um die Waffen auszuladen und umzuhängen.. der Wagen wurde achtlos zurückgelassen mit offenen Türen und Kofferraumklappe, stattdessen rannten sie direkt hinauf in die Empfangshalle. Sie durften keine Zeit verlieren.

Doch oben breitete sich eine gewisse Angst aus.. die Fluggäste scheinen gar nichts von den Angriffen bemerkt zu haben, sie waren noch immer alle mit ihren Reisekoffern in einem geordnetem Chaos unterwegs, wie man es von Flughäfen kannte.. einige schrieen auf, als sie die schwerbewaffneten Vampire sahen, manche standen nur ahnungslos herrum und starrten sie an.

“Verdammt. Das hatte ich mir einfacher vorgestellt..” murrte Ceras laut. “Versucht, niemanden zu töten, okay? Die werden uns vermutlich am Schalter schon aufhalten, aber es sind ja nur Menschen.”

Vor der Abfertigungshalle hatten sich enorm viele Menschen gestaut. Der Flughafen war wegen des Angriffs gesperrt worden, mehrere Wachposten standen dort und beruhigten die aufgebrachte Menge.

Wie erwartet stürmten sie direkt auf die Drei zu, die Dienstpistolen gezückt und riefen laute Befehle durch die Halle hindurch. Zwei, die Ceras festnehmen wollten, erlitten das Schicksal von gebrochenen Armen, denn sie hatte sich kurzerhand ihre Handgelenke geschnappt und verdreht.

Seras trat einer Wache vor`s Schienenbein, was ihm das Bein nach hinten wegbrach und einen ähnlichen Effekt erzielte, Ryan stieß einen braungebrannten Touristen, der Held spielen wollte, mit einem Handkantenstoß zurück in die Menge.

Wärend sie weiter vorrückten, kam langsam das gesamte Flughafenpersonal auf sie zu, der Feueralarm war ausgelöst worden und die Sprinkler benässten die Menge.. einige junge Frauen kreischten helltönig, der Sicherheitsmann vor Seras schrie nur auf, als er an die Wand klatschte.

Alle drei Vampire gingen durch verschiedene Schalter, dabei gingen drei Metalldetektoren gleichzeitig an und alarmierten weitere Wachposten... Zwei davon stießen hart mit den Kopfen zusammen, als Ceras ihnen das Beinchen stellte.

Seras warf einen in die ankommende Menge von Anti-Terror Spezialisten, die wie Bowling-Pins allesamt umfielen.. die wenigen, die wieder aufstanden, bekamen jeweils einen Tritt in die Genitalien.. natürlich von Ceras.

Ryan machte sich danach auch wieder nützlich und schaltete den Feueralarm ab, zumindest soweit, das die Sprinkler ausgingen.. indem er das nahe Wasserohr aus der Wand riss und es den Verfolgern der Drei vor die Füße schmiss.

Der Boden wurde langsam nass und rutschig, doch die Gummisohlen der Stiefel, welche die Vampire trugen, brachten weiterhin gute Traktion. Einige Fluglotsen jedoch schlitterten Hilflos einen Gang entlang, oder flogen einfach auf den sogenannten. Trotz der Eile lies Ceras es sich nicht nehmen, kurz anzuhalten und sie auszulachen.

Das Team rannte nun durch den Bogenförmigen Korridor, von wo aus man zu den Stegen kam, die in die Flugzeuge führten.. doch sie interessierten sich nicht für Passagiermaschinen.

Ganz am Ende des Korridors war nämlich eine Privatmaschine für Geschäftsreisen verankert, klein, schnell und wendig, gradezu ideal für diese Art von Zwecken und obendrein einfach zu fliegen.

Vereinzelt kamen noch Piloten und Stewards aus den Stegen herraus, doch durch den rutschigen Boden war es einfach, sie aufzuhalten.. die Drei rannten sie einfach um.
 

Endlich kamen sie an der kleinen, schwarzen Dassault Falcon 900EX an, stürmten hinein und verschlossen sofort die Tür, um keine blinden Passagiere zu riskieren.

Der kleine Buisnessliner bot grade mal Platz für acht Passagiere und war grade mal zwanzig Meter lang, hatte aber für seine Größe eine hohe Geschwindigkeit und eine Reichweite von bis zu 8.000 Kilometer. Mehr als genug um nach Rumänien zu kommen.

Ceras schwang sich auf den Pilotensitz wärend Ryan die Halconnen und BearLKS Panzerbüchse zusammen verschnürt auf den Boden legte. Dort würden sie noch am wenigsten zu einer Gefahr werden, falls Turbulenzen auftreten sollten.

Seras traute dem ganzen nicht so recht, denn wenn Ceras schon am Boden ein so gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten hatte, könnte es über dem Boden nur schlimmer werden.

Ryan lachte nur, als er ihr blasses Gesicht sah, und setzte sich auf einen der höchst komfortabelen Hirschledersitze... und doch schnallte er sich an.

Sein Gewehr, was natürlich deutlich kleiner als das von Seras war, nahm er sich einfach auf den Schoß und faltete die Hände, wärend Ceras zum Mikrophon griff.

“Willkommen an Bord von Never-come-back Airlines. Ich bin ihr persöhnlicher Terroristenführer, Ceras Viktoria, und begrüße sie zu diesem Paramillitärschen Ausflug nach Rumänien. Bitte legen sie die Sicherheitsgurte an und ziehen sie schonmal kräftig an den Atemmasken, es geht gleich los.”

“Wo bleibt sie Stewardess...?” fragte Ryan, neckisch grinsend, was Seras kichern lies.

“Aufgrund von enormen Personalkürzungen herrscht auf dem gesamten Flug Selbstbedienung, sowohl beim Essen, bei den Kotztüten und natürlich auch bei den Reisebegleiterinnen.”

Seras war sofort still und lief Tomatenrot an, konnte sich aber dennoch zurückhalten Ceras direkt an die Gurgel zu springen.

Das Flugzeug setzte sich langsam in Bewegung, nachdem die drei Motoren langsam nacheinander aufheulten und die zwanzigtausend Tonnen Stahl auf die Rollbahn schoben.

“Unsere vorraussichtliche Reisehöhe beträgt zwei Füße, die Höchstgeschwindigkeit teilt uns das Straßenverkehrsamt demnächst mit.. bitte stellen sie das Koksen ein und geniessen sie den Flug, es könnte ihr letzter sein.”

An diesem Punkt wurden Ceras´s Witzchen allmählich nervig, Seras gab das unmissverständlich von sich.

“Jetzt halt endlich die Klappe und flieg los, du Idiot!”
 

Turbulente dreißig Minuten später war das Kleinflugzeug schliesslich in der Luft, und Ceras hatte auf Autopilot geschaltet.. aus gutem Grund, denn sie war inzwischen so müde, das sie es kaum mehr von dem Pilotensitz zu ihrem eigendlichen Sitz schaffte.. daher nahm sie einfach den erstbesten, neben Ryan, legte ihren schweren Mantel neben sich und schlief kurz darauf bereits ein.

Ryan blickte zunächst nur aus dem Fenster.. eine langweilige Aussicht. Nichts als Wolken und mehr Wolken, sie flogen über zweitausend Meter hoch.

Dann sah er neben sich.. Ceras, wie sie, die Hände gefaltet, vor sich hinschlief.

Er hatte sie noch nie so gesehen, im Sarg war es schliesslich so stockfinster, das man die Hand vor Augen nicht sah.

Diese höchstgefährliche Killerin, Brutal und Gnadenlos.. schlief ruhig und friedlich neben ihm, gleichmäßig atmend.. und mit etwas Fantasie formten ihre Lippen ein Lächeln.

Seras schnarchte laut und unüberhörbar hinter ihr, aber das schien ihr nichts auszumachen.. sie muss wirklich müde gewesen sein.

Fast war er geneigt, hinüberzuschleichen und sie zuzudecken.. doch das scheiterte zum einen daran, das er keine Decke in Reichweite hatte, und zum anderen daran, das er sich das nicht traute.

Stattdessen beobachtete er sie einfach nur ein bisschen... nach kurzer Zeit fiel ihm auf, das ihm ziemlich warm geworden war. Kein Wunder.. sein sonst langsames Vampirherz schlug schnell und ungleichmäßig... eine gewisse Wärme breiete sich in ihm aus.

Hatte das was mit ihr zu tun..?

Ryan erinnerte sich... als sie seine Hand genommen hatte, als sie ihn im Anwesen kurz in den Arm nahm... ja selbst, als sie nach dem Kampf mit Kristin in seinen Armen lag.... hatte er diese Wärme verspürt.

Hatte er sich... in diese menschengleiche Kreatur, die so vollkommen anders als er war und doch ähnlich dachte... verliebt?

Er versuchte es anfangs noch abzustreiten, doch allmählich begann er es zu akzeptieren... er liebte Ceras.
 

In Ceras`s Kopf spielte sich jedoch etwas ganz anderes ab... ein Traum, jedoch ein Vampirischer Traum, realer und furchteinflössender als alles, was dem Menschen bekannt war..

Kristin nahm darin mit ihr Kontakt auf.

Sie stand in einem düsteren, nur von wenigen Kerzen erleuchteten Raum, vor ihr die Meisterin daselbst in einem komfortabelen Lehnstuhl, in einem teuren, aber dunkelen Kleid. Trotzdem trug sie noch immer ihre schwarze Sonnenbrille... sie lächelte böswillig.

“Hallo, Ceras..” gurrte sie mit tiefer Stimme. “Lange nicht gesehen.. und doch wiedererkannt.”

“Kristin.” stellte die jüngere fest. “Was willst du von mir..? Wenn du den Job beenden wolltest, könntest du das doch auch in der Realität.”

“Aber nein, wie denkst du denn von mir.” winkte sie ab. “Dein Leben ist erstmal ausser Gefahr.. jedenfalls meinerseits. Ich bin gekommen, um dich mit deiner Mission zu betrauen..”

Ceras hob skeptisch eine Braune. “Welche Mission?”

“Die Mission, Vlad Tempes zu vernichten. Ob du es glaubst oder nicht, ich hatte immerzu dich dafür im Sinn, seit deiner Erschaffung.”

“Na wunderbar.” brummte Ceras. “Komm zum Punkt.”

“Sei nicht so unhöflich. Ich will nur helfen... zumindest soweit helfen, das du die Mission beendest. Alles weitere ist dir überlassen.”

“Dann tu es. Ich würde gern normal weiterträumen, wenn es geht.”

Kristin lachte herzlich. “Wovon denn? Von einer heilen Welt? Von deinem Untertan, den du dir da geschaffen hast? Du bist eine Kampfmaschine, Ceras. Vergiss das niemals. Aber gut, kommen wir zum Punkt.”

Der kleine Tisch, der vor Kristin stand, entpuppte sich als eine Art Hologrammprojektor und zeigte sogleich ein Bild von Alucard`s Schloss.

“Das, ist Schloss Bran.. seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Tempes. Zweihundert Zimmer, über fünfzig Hektar Weideland und Ländereien, fünfzig Meter hoch und eines der ältesten noch existierenden Schlösser Transylvaniens.”

Ein Raum in der Mitte blinkte auf.

“Das, ist der Thronsaal.. dort wird sich Alucard vermutlich aufhalten. Viel Deckung wird es da nicht geben, aber immerhin hast du viel Platz zum Ausweichen.”

Die Eingänge blinkten anschliessend auf.

“Diese Türen führen in das Innere.. doch wenn ich du wäre, würde ich mir einen direkten Eingang verschaffen... eben mit dem Fluggerät, mit dem du kommst. Das ist nicht nur spektakulär, sondern vernichtet höchstwahrscheinlich auch die meisten der Soldaten, die sich im Gebäude befinden.”

Das Hologramm verschwand.

“Schliesslich.. solltest du es nicht zu lange dauern lassen. Wenn er merkt, das du wegen Stress schwächelst, wird er dich sicherlich sofort töten. Und zwar auf eine Art und Weise, wo dir nicht mal deine stärksten Fähigkeiten mehr weiterhelfen. Ich gebe dir ausserdem Freiraum, die Bannsiegel bis auf Stufe 1 zu lüften. Tu das mit Bedacht.”

Ceras grummelte etwas, dann nickte sie.

“Verstanden. Ich werd ihm keine Chance lassen.”

“Sehr schön... dann träum süß.”
 

Als Ceras aufwachte, war das Flugzeug schon fast an seinem Bestimmungsort angekommen... vier geschlagene Stunden hatte sie durchgeschlafen.

“Verdammt. Seras, besorg schnell die Fallschirme aus dem hinteren Bereich. Ryan, Waffen sichern und umhängen, Fallschirmsprung vorbereiten.”

Die plötzlichen Befehle liessen Ceras wie eine Irre aussehen.

“Worauf wartet ihr? Ich werd das Flugzeug dazu benutzen, Vlad`s Wohnhaus ein wenig zu demolieren.. wenn ihr dabei drinbleiben wollt, bitte, ich werd das nicht tun!”

Allmählich verstand Seras, worauf sie hinauswollte.

“Aber da brauchen wir doch keine Fallschirme. Als Vampire können wir auch so landen.”

“...Stimmt. Aber gebrochene Knochen will ich trotzdem nicht riskieren.. also such den Krempel raus, ich programmier den Kamikazekurs ein.”

Von dortan ging alles sehr schnell. Ceras tippte einige Befehle in den Flugcomputer ein, Seras besorgte die Fallschrime, Ryan verschnürte die Waffen zu einem seperaten Paket mit ferngezündetem Fallschirm und anschliessend legten alle drei normale Schirme an.

Die Drei gingen in Position, öffneten die Tür bei über 800 Kilometern pro Stunde.

“Bereit?!” rief Ceras, die als erste ging. “Dann los!”

Nacheinander sprangen alle drei aus dem Buisnessflieger, Ryan nahm das Waffenpaket mit... hinter ihnen raste das Flugzeug in das große Schloss und verursachte eine große Explosion, die den Boden erschütterte und die drei Vampire etwas weiter abtrieb.

Dennoch öffneten die Fallschrime ordnungsgemäß, und ermöglichten ihnen eine sanfte Landung im Schlossgarten.

Kurzerhand wurde das Equipment wieder mitgenommen, dann eilten sie los in die brennende Ruine.

“Dann statten wir Vlad mal einen Besuch ab.
 

To be continued.....
 

A/N: Hat etwas gedauert, die ganzen Referenzen zusammenzusuchen... Ich entschuldige mich im Vorraus für jeden, der sich durch dieses Kapitel beleidigt fühlt, aber 9/11 ist Geschichte und das hat nichts hiermit zu tun.

Ich hab`s erst im Nachhinein gemerkt, wie dumm diese Idee ist x___X Aber bringt die Action gut rüber.

Chapter 21: Hours of Gore

Nachdem sich die drei Vampire einigermaßen vom Schock der Landung erholt hatten, sahen sie sich ersteinmal um.

Sie waren im Garten des Schlosses gelandet, jedoch war dieser durch und durch verdorben durch die schiere Präsenz des Monarchen.

Die Pflanzen waren düstergrau und am verrotten, selbst das Gras war rostbraun und leblos.

„Scheint, als wäre Mutter Natur auch nicht über Alucard erfreut.“ murmelte Ryan als Kommentar dazu.

„Wer ist das auch schon.“ erwiederte Ceras.

Eine kleine Explosion erfolgte, einige Steine und Trümmerteile des Flugzeugs entbrachen der Ruine. Eine der drei Heckturbinen fräste den Rosenbogen ab, was einst ein Kräutergarten gewesen sein muss wurde unter jahrhunderte alten Steinen begraben.

„Schätze, wir sollten uns beeilen bevor das Schloss noch komplett zusammenbricht. Die Rückseite ist einigermaßen unversehrt, gehen wir da rein.“ meinte Seras, nachdem sie einem scharfen Metallteil von links entgangen war.

„Tja, vorne kommen wir wohl nicht rein. Also los.“

Die drei gingen eine kleine Treppe hinunter, um in den unteren Gartenbereich zu kommen, dann liefen sie hinüber zur Burgmauer, bis eine kleine Metalltür, der Dienstboteneingang, sich ihnen offenbarte.

Rüde wurde er unter einer Halconnen-Patrone vernichtet, Ceras stieß einen leisen Pfiff aus.

„Nicht schlecht. Wenn du jetzt noch vorsichtig damit umgehen würdest.. dieses riesige Grabmal kracht sowiso gleich ein, du musst es nicht noch beschleunigen, Idiot!“

Seras grummelte nur und stürmte als erstes hinein, gefolgt von den beiden anderen.
 

Sie landeten in einer Art Geräteschuppen, der eine Verbindungstür zum Rest des Schlosses aufwies.

Sämtliche Gartengeräte waren schon lange verrostet und verrottet, einige waren nur noch durch die Rostspuren am Boden zu erkennen. Vlad hat wirklich alles hier vergehen lassen.

„Allmählich entwickelt sich das zu einem Horrortrip.. hoffendlich haben wir ihn bald gefunden.“ murmelte Seras.

'Habt ihr WEN bald gefunden, Fräulein Polizistin?!' schien es durch den Gang zu hallen, doch in Wirklichkeit existierte es nur in den Köpfen der Drei.

„Verdammt, er hat uns bemerkt!“ fluchte Ceras aus sich herraus.

„Wirklich? Das hätte ich nie erwartet, immerhin sind wir so leise und vorsichtig hier angekommen.“ murrte Ryan mit Sarkasmus in der Stimme.

„Klappe, du Ignorant.“

'Scheint so, als wollet ihr zu mir... so dann.'

Die Welt verschwamm vor den Augen von Ryan, Seras und Ceras, sie wurde schwarz und sie fühlten sich, als wären sie gewzungen ihre Augen zu schliessen.

Als sie diese wieder öffnen konnten, befanden sie sich bereits im Thronsaal der Burg, Vlad Tempes stand genau vor ihnen.

„Willkommen in meiner bescheidenen Hütte.. und sie ist dank euch nun wirklich bescheiden.“ lachte er leise, während er sich auf seinem Zweihänder abstützte.

„Meister Alucard...“ fing Seras an, doch er schlug sie mit der Faust zurück. Scheppernd knallten sie und ihre Waffen auf den Boden, mindestens fünf Meter weiter weg.

„Nenne mich niemals mehr mit diesem Namen, Seras Victoria!!“ brüllte er, enzürnt darüber mit diesem Namen angesprochen zu werden. „Diese Zeiten sind endgültig vorbei, und sie werden nie mehr wiederkehren!!“

„Stimmt auffallend.“ meinte Ceras dazu, zu ihm vortretend. „Deine Zeit ist abgelaufen, und das endgültig.“

Vlad senkte seine Blicke auf Ceras hinab, leicht schmunzelnd.

„Ich meine von dir gehört zu haben, Klon. Deine Taten sind beeindruckend, aber unbedeutend. In meiner neuen Welt hast du keinen Platz... und wenn Seras mich weiterhin so betitelt, dann wird auch sie es nicht haben.“

Ceras warf ihren Mantel hinter sich.

„Spar dir deine einfühlsamen Worte. Taten sind all das, was zählt... und da gehe ich doch mit gutem Beispiel vorran.“

Mit einem schweren, metallernen Geräusch rastete ihre Sense ein, beide Seiten waren voll ausgefahren und die Klinge glänzte in dem schwachen Licht der Fackeln, die den Raum erhellten.

„Mut kann man dir immerhin zuschreiben, doch das ist auch schon alles. Komm her und gebe dich deinem Henker.“ erwiederte Vlad, sein Schwert hebend.

„Nur zu. Ryan, Seras, ihr gebt mir Deckung, ich hab keine Lust, das irgendwelche Ghouls mir in den Rücken fallen, während ich dieses arrogante Arschloch in die Knie zwinge.“

Ryan grinste sie an, während er sein Gewehr durchlud. „Tu, was du tun musst, Ceras, ich stehe hinter dir. Wie immer.“

Seras tat ähnliches, ihre Panzerbüchse war geladen in ihren Händen, während sie schlicht zu ihrem Klon nickte.

Ceras drehte sich anschliessend um, zu ihrem Feind.. „Dann wollen wir mal.. der letzte Tanz.“
 

Schwere Stützbalken rummsten von oben hinab, wärend schwere Klingenwaffen immer wieder aufeinanderprallten.

Ryan`s und Seras`s Gewehre knallten dabei im Akkord, die Schüsse hallten in dem großen Raum wieder, ab und an hörte man kleinere und größere Explosionen, die das ganze noch verstärkten.

Ceras keuchte schon etwas, Vlad hatte, sehr zu ihrem Schreck, wirklich nichts vergessen, was er einmal auf dem Schlachtfeld gelernt hatte.

Nicht nur, das er seinen Bihänder mit ausserordendlicher Wucht schwang, sodass es ihr kaum gelang zu blocken, sondern er durchschaute ihre Taktiken ohne Mühe, sie musste sich ständig neue Strategien einfallen lassen, damit er sie nicht zu Boden beförderte.

Kreischende Metallgeräusche waren alles, was sie mitbekam, die ganze restliche Geräuschkulisse war ausgeblendet.

Ein schwerer Schlag von oben lies sie zurückstolpern, ihre Hand zitterte noch immer von einem Abverschlag.

Ein Versuch anzugreifen wurde sofort durch die riesige Klingenwaffe gekontert, alles was Ceras tun konnte war parieren.

Immer weiter wurde sie zurückgetrieben, sie konnte bereits die Wärme des Kamins hinter sich spüren.

Er wollte sie in die Feuerstelle treiben.

Es dauerte nicht lange, bis Ceras merkte das sie ihm so unterlegen war.. etwas besseres musste her.

Und zwar schnell.

“Bannsiegel Nummer 3, 2 und 1 auflösen.. sofortige Wirkung.”murmelte sie, wärend sie die Sense nach oben warf um sie mit der Klinge in die Decke zu stecken.

Sofort begann sich ihre Kleidung zu verändern, ein enges Latexkleid mit Minirock und Zipper am Brustbereich, zusammen mit ihren üblichen Thigh-Highs und langen Handschuhen.. ihre Augen glänzten tiefrot wärend sich Schatten um sie herrum sammelten und sie umkreisten, bereit dessen Meisterin zu dienen.

Vlad nutzte diese Gelegenheit, ihren Kopf abzuschlagen, aus, doch er wuchs kurz darauf wieder dran.

“Diese Tricks von dir wirken auf der höchsten Stufe nichts mehr, das hättest du vorher tun sollen... jetzt ist deine Zeit endgültig abgelaufen, Graf.”
 

Ceras verlor keine Zeit, ihr Bannsiegel 1 konnte nur knapp zwei Minuten offenhalten, amsonsten würden die entfesselten Kräfte ihren fragilen Körper zerreissen.

Sofort griff sie sich Vlad`s Schwert mit bloßen Händen und zerriss es, bevor sie eine große Blutkinge aus dem Arm entstehen lies und ihn mittig zerschnitt.

Anschliessend sprang sie zurück zu ihrem Mantel, der achtlos auf dem Boden lag und schnappte ihn sich, holte sich dann alle Injektoren herraus die sie finden konnte.

Die meisten benutzte sie selbst, alle auf einen Schlag, nur der schwarze blieb in ihrer Hand.

Vlad stand bald zusammengesetzt wieder vor ihr, nicht minder wütend als sie selbst, enttäuscht über ihr unfaires Verhalten.

Doch Ceras war noch lange nicht am Ende. Sie stürtze sich auf ihn, rangelte mit ihm auf den Boden.. immer wieder schlug sie ihm ins Gesicht, um ihm klarzumachen, was er getan hatte.

Dann stand sie wieder auf, und drückte sein Gesicht mit ihrem Stiefel gen Boden.

“Ich hab dir gesagt, deine Era ist zuende.. Hier ist das Ende!!”

Fast hysterisch drückte sie ihn dann an die Wand, als er neben ihr auftauchte, ohne zu zögern drückte sie ihm den Injektor in den Hals.

Vlad riss die Augen auf, als Blut in seinen Hals lief... aber nicht irgendeines. Es war ähnlich seinem eigenen.. Schrödingers Blut. Doch.. jede Blutzelle war anders, jedes Mikroliterchen Plasma hatte eine andere Struktur... eine andere Seele.

Mindestens eine Million anderer Seelen waren in der Injektion enthalten.. doch alle waren von der selben Art von Schrödinger, überall und nirgendwo.

Er musste seine endgültige Niederlage eingestehen, er wusste nicht mehr wer oder was er war, und begann sich erneut aufzulösen.

Endgültig diesmal.
 

Ceras schnaubte verächtlich, was Seras dazu verleitete, sich umzudrehen... sie hatte ihn besiegt?

So schnell..? Es hatte Tage gedauert, bis Dracula gebannt war, es hatte Stunden gedauert, bis Alucard vernichtet wurde.. Vlad wurde in weniger als zehn Minuten beseitigt.

Geschockt sah Seras in die Augen des Mannes, zu dem sie einst aufgeblickt hatte, den sie einst als Vorbild hatte... er wehrte sich nicht gegen seine Niederlage. Aller Wille war gebrochen, er zeigte keine Reaktion mehr auf Seras, obwohl diese mittlerweile mit den Tränen kämpfte.

Vladimir Tempes hatte ausgedient, endgültig. Seine Era war, wie von Ceras prophezeit, abgelaufen.

Eine Minute später war er verschwunden, seine Existens vernichtet.

Die Ghouls, die noch vor wenigen Sekunden Seras und Ryan angriffen, zerfielen mit einem Mal zu Asche, nichts blieb von ihnen übrig. Als hätte es sie nie gegeben.

Ceras setzte ihre Bannsiegel zurück und lehnte sich erschöpft gegen die Wand, ihre Kräfte verausgabt.... es dauerte lange, qualvolle Minuten, bis die drei wieder etwas hörten.

Ein Rumpeln.. die Burg stürtze langsam ein. Ein treffendes Ende für den No-Life-King, könnte man sagen.

Ryan eilte hinüber zu seiner Meisterin und stütze sie mit einem Arm, ihren Mantel hatte er ihr auf die Schultern gelegt, dann rannten die drei hinaus.

“Verdammt.. diese Trümmer versperren uns den Weg!” motzte er, als sie am Übergang zum Garten auf ein eingestürtztes Stockwerk trafen.

“Zurück ihr zwei, ich mach das schon.” Seras packte ihre Halconnen aus, ging in Position und lud eine Granate, wärend Ryan mit Ceras hinter sie gingen... ein lauter Knall erfolgte, durch das Echo im Raum noch verstärkt, gefolgt von einer enormen Qualmwolke.. doch das Mondlicht war wieder zu sehen.

“Geschafft... weiter! Raus hier!” Seras sprang auf und schnappte sich ihre Kanone, dann schubste sie die zwei aus dem Bereich herraus, der bereits ein unwillkommenes Knarzen und Knacken von sich gab, als wäre der Durchbruch nur von kurzer Dauer.

Im letzten Moment kam Seras noch hindurch, bevor das Schloss den einzigen Ausgang unter einer Schuttwolke begrub.. die drei Vampire rannten hinaus in den Schlossgarten, zurück zu der Stelle wo sie gelandet waren, denn Schloss Bran kippte in sich zusammen und drohte alles in der Nähe befindliche unter sich zu begraben.

Ein ungeheuerliches Grollen und Grummeln ertönte, als Jahrhundertealte Steine von oben hinabfielen und alles mit sich in die Tiefe rissen, was noch dort war... das restliche Kerosin des Flugzeugs flammte auf und verbrannte den aufgewirbelten Staub, der durch die Luft flog, in einer gewaltigen Explosion.

Ceras drückte Ryan mit letzter Kraft zu Boden, Seras fiel durch den Druck einfach ins Gras, wärend ein apokalyptischer Druck über sie hinwegfegte.

Schliesslich war es still.. die letzten Trümmer landeten auf dem Boden, alles brennbare knisterte noch etwas.. die drei Helden standen langsam wieder auf und begutachteten die Zerstörung... Ceras sagte als erste wieder etwas.

“Der steht nicht mehr auf.”
 

Es dauerte eine Weile, bis sie wieder zurückreisen konnten... gemächlich fuhren die drei per Anhalter in die nächste Stadt, wo sie dann auf den Zug warteten.. anschliessend ging es mit dem Transrapid wieder zurück nach Europa.

Ceras hatte sich bald von den Strapazen erholt und war wieder bei alter Stärke angekommen, so musste Ryan die improvisierten Waffenkoffer nicht alleine schleppen.. sie konnten ja schliesslich nicht mit solchen Todesapperaturen in der Stadt rumlaufen. Und so wirkten sie nur wie etwas seltsame Reisende.

In Berlin angekommen setzten sie sich dann mit der Englischen Botschaft in Verbindung.. London hatte die Katastrophe mehr oder minder überlebt, von Penwood fehlte jedoch bisher jede Spur.

Es lag an den dreien, herrauszufinden was mit ihm und dem Rest der Truppe geschehen war, die Botschaft konnte ihnen nur einen Privatflieger organisieren, auf Kosten des Königshauses.

Das war ihr nächstes Ziel, in London ankommen und Schadensbegrenzung vornehmen.. und voralledem, Gregory Penwood unter all den Toten finden.........
 

To be continued......

Chapter 22: Cold War Crisis

Die Ankunft am Interepid Bahnhof London Süd wirkte wie der Eintritt in eine andere Welt.

Seras kannte diesen Anblick bereits, obwohl es bei weitem nicht so schlimm aussah wie fünfunddreißig Jahre zuvor.

Die bloße Vorstellung, die beiden Szenarien vergleichen zu wollen wirkte gar lächerlich für sie, immerhin waren es nur einige hundert Ghouls, die frei herrumgelaufen waren.

Doch etwas besorgte sie dabei, Gregory Penwood. Er war ganz offensichtlich leichtsinnig in die Schlacht gezogen, ohne wirklich zu wissen was er tat.

Die Drei begaben sich hinunter in das verlassene London, die Stadt war sofort notevakuiert worden, der kritische Zustand war noch nicht beseitigt.

Bis Penwood die Entwarnung geben würde, war dieser Notzustand aufrecht zu erhalten, hies es in den Protokollen.

Bisher gab es allerdings noch keine Übung in dieser Weise, daher war sie überrascht das alles so leichtgäng geglückt war.

Schnell blendete sie diese Gedanken aus und konzentrierte sich wieder auf´s Wesendliche.

Die beiden Vampire neben ihr begannen damit, schleunigst die verstauten Waffen wieder zusammenzusetzen und bereit zum Einsatz zu machen.. durch den Verlust des Flugzeugs hatten sie viel Zeit verloren, doch das Landen, Nachtanken und neu abheben wäre ebenso Zeit wie Nervenaufreibend gewesen. Ceras war sowiso nicht in der Lage, ein Flugzeug zu fliegen.. ein einziger Blick auf die Vampirin genügte, um ihre Müdigkeit und Erschöpftheit feststellen zu können.

Es dauerte eine Weile, bis sie wieder sprechen konnte.
 

„Meint ihr, wir brauchen wirklich noch unsere Feuerkraft?“ fragte sie die beiden, während sie weiter durch die verwüstete Stadt marschierten.

Hier und da waren einige Leichen, aber es war, wie schon erwähnt, noch längst nicht so schlimm wie damals.

„Eher nicht. Ghouls sterben für gewöhnlich, wenn ihre Meister gestorben sind.. höchstens noch ein paar Vampire, die sich mit uns messen wollen oder sonstwas.“ grummelte Ceras, während sie aufpassen musste nicht in ein offenes Loch in der Straße zu fallen. „Lauft lieber auf dem Bürgersteig, da liegen zwar Leute rum aber da sind keine Löcher, soweit ich´s sehe.“

“Wie wollen wir überhaupt vorgehen? Wir können ja nicht die ganze Stadt nach Penwood absuchen.” diese berechtigte Frage kam von Ryan, doch Ceras wusste auch keinen Rat auf die schnelle.

Minutenlang wanderten sie einfach herrum, ohne großes Ziel, sahen sich einfach das an, was von London übrig war.

“Schlage vor, das wir zum Hauptquartier zurückkehren. Wenigstens der Rest der Truppe wird dort sein.” kam es schliesslich ihrerseits. “Wir wissen ja nichtmal, wo Penwood hinwollte, das könnten wir aber dort eventuell rausfinden.”

Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, das veranlagte die drei zu einem kurzen Kurswechsel.. und dazu, wesendlich schneller als zuvor zu gehen.

Trotz freier Straßen und einem nichtexistenten Verkehr dauerte es jedoch Stunden, bis sie zum zwanzig Kilometer entfernten Anwesen kamen.

Dieses sah noch genauso aus, wie sie es verlassen hatten.. offenbar waren die Ghoultruppen bis hierhin nicht vorgedrungen, oder hatten kein Interesse an dem leerstehenden Gebäude.

Noch erschöpfter als zuvor kehrten die drei Helden dort ein, wo sie das Abenteuer begonnen hatten.. und wurden als erstes von Gregory daselbst überrascht.

“Wurde auch Zeit, das ihr kommt. Ich hab schon dem Königshaus Bescheid gesagt, das DEFCON 3 aufgehoben werden kann.”

Der Anführer der Organization sah schlimm aus, sein linker Arm war mit einer Dreipunktbinde versehen, um die Schusswunde an der Schulter zu schonen. Ein dickes Pflaster an der Wange überdeckte einen Splitter, der ihm eine tiefe Fleischwunde dort beschert hatte, und er hatte mehrere Abschürfungen und kleinere Wunden am Körper.

Doch was Seras am meisten beunruhigte war sein Gesicht. Er hatte sich seinen Schneuzer abrasiert, seine Haare waren strubbelig, nicht so wie sein üblicher, gezwungen ordendlicher Scheitel.

Seine Augen strahlten Entschlossenheit und eine Art von Willen aus, die Seras bei ihm noch nie gesehen hatte.

Ceras lies das alles jedoch kalt, ihr ging es derzeit nur um ihren Sarg.

“Schön sie zu sehen, Penwood. Vlad ist vernichtet.”

“Ich weis. Das war ziemlich offensichtlich als alle Ghouls im Umkreis plötzlich zu Staub zerfielen.” er grinste die Vampirin leicht an, die anschliessend sich nur knapp verabschiedete und in Richtung Keller verschwand.

“Was ist mit der Truppe? Verluste?” fragte Ryan danach, leicht besorgt um die eigendliche Situation. Derzeit würde Millenium noch abwarten, aber wie lange wusste keiner.

“Gut die Hälfte der Männer sind verwundet oder tot, aber das war abzusehen. Wir haben den Leuten beim Evakuieren geholfen, und bei so einer Sache zählen einige Söldner nicht viel. Danach waren wir natürlich ein direktes Ziel.. aber was solls. Das heilt wieder.”

Damit meinte er seine nicht unbeachtlichen Verwundungen, die ihn selbst in diesem Moment plagten.

“Ruh dich vielleicht erstmal aus, Gregory, und lass mich die Büroarbeit machen..” ermahnte ihn Seras, doch er winkte nur ab. “Ich muss sofort Gegenmaßnahmen einleiten. Das Buget erhöhen, neue Männer rekrutieren und uns auf den nächsten Kampf vorbereiten. Millenium darf unseren geschwächten Zustand nicht ausnutzen.” Damit ging er auch schon wieder nach oben, ins Büro.. Seras folgte ihn, achtlos Halconnen und Gewehr an die Wand lehnend.

“Was ist mit dem Rest der Royals von dem Festakt?”

“Die meisten haben es geschafft, die waren nicht Ziel der Operation. Und wir haben auch keine Anhaltspunkte gefunden, das es Vlad war, der ihn hat töten lassen..”

Seras nickte leicht.

“Ich weis, Ceras hat mir erzählt das sie für einen Moment ihre Meisterin dort gespürt habe. Das hat vielleicht etwas damit zu tun.”

Penwood schwieg für einen Moment, wärend er sich in den Bürosessel setzte, und dachte nach.

“Das könnte sein.. vielleicht wollten sie unsere Regierung ausser Kraft setzen, um dann anzugreifen wärend wir paralysiert sind, aber dann hat Vlad zuerst reagiert. Wie dem auch sei, wir brauchen schleunigst eine funktionstüchtige Ersatzregierung. Ich werde Sir Islands anrufen und das mit ihm besprechen.”
 

Zwei lange Stunden sah Seras dem unermütlichen Penwood bei der Arbeit zu.. er war wie ausgewechselt, wie ein anderer Mensch. Sie hatte immer gewollt, das er so wird... richtig?

Aber jetzt, wo sie ihn so sah, wirkte er fast wie ein Fremder.

“Oh, ein Fax.. ich hol`s eben.” Damit ging sie hinüber zum Telefax und wartete ab, wärend die Nachicht gedruckt wurde.

“Seras, du und Ceras solltet ebenfalls Pläne machen, wie wir von hier fortan weitermachen. Ein Taktikwechsel wäre angebracht.”

“.... wie`s aussieht muss ich diesen Befehl zurückgeben, Sir.”

Penwood betrachtete sie im Augenwinkel, wie sie sich das Fax durchlas. Ihre Mine veränderte sich schlagartig.

“Was sagst du da?”

“Sir Islands hat, in seiner Position als Ersatzmäßiger Herrscher, mich, Ryan und Ceras mit sofortiger Wirkung von Dienst suspendiert, bis die genauen Umstände des Vorfalls aufgeklärt sind.”

“Wie kommt dieser Narr dazu, ausgerechnet die Helden dieses Blitzkrieges zu suspendieren?!!”

Penwood sprang wütend aus seinem Stuhl auf, bereuhte das allerdings sofort als seine Schulter ihn wieder hinabzwang.

“Ich kann`s mir denken. Ich bin ein Vampir, und ich war an Vlad gebunden. Wenn es einen gibt, der mir nicht traut, dann ist´s der Round Table.”

“Dann schick denen ein Fax zurück, sag das die dich mal können.”

“Das kann ich nicht, Sir. Dazu habe ich kein Recht.”

Penwood hob die Braune.

“Warum das? Jeder hat doch ein Recht auf Meinungsfreiheit, oder nicht?”

“Vampire nicht. Vampire sind gesetzlos und rechtslos... denk mal nach. Ohne die Organization wäre ich dazu verdammt, auf der Straße zu leben und mich von Obdachlosen zu ernähren. Das Recht auf eine Wohnung bleibt mir ebenso verwehrt wie das auf Nahrung, denn das Töten von Menschen ist ja verboten. Vampire sind keine offiziellen Bürger, also hab ich auch kein Recht auf eigene Meinung. Und schliesslich würde der Staat Jagd auf mich machen... denn ein Recht auf Leben hätte ich auch nicht. So werde ich wenigstens geduldet.”

Langsam setzte sich Penwood wieder hin, sprachlos über das was Seras ihm grade gesagt hatte.

Sie hatte Recht.. das Töten von Vampiren war eigendlich ein Verbrechen. Oder..? Ein Verbrechen an der Menschlichkeit kann man es nicht nennen.. aber nicht alle Vampire waren schlecht. Seras war alles andere als ein schlechter 'Mensch', und er könnte wetten, das die anderen, ohne die Umstände auf der Straße wohnen zu müssen, garantiert auch nicht so schlechte Leute wären.

Doch so war es nun mal... er konnte es nicht ändern, selbst wenn er das wollte. Er durfte sich darüber keine Gedanken machen, sein Job hing davon ab. Mit einem Gewissen könnte er ihn nicht ausführen.

Mit einem Mal kam ihn ein Gedanke.. solange er Seras kannte war sie Single geblieben. Soweit er wusste war sie das vorher auch, ihr ganzes Leben lang...

.... hatte ein Vampir womöglich nichtmal das Recht dazu, jemanden zu lieben?
 

Nach einem erholsamen Schlaf und ein wenig Ausruhen traf Seras ihren Klon am nächsten Morgen im Foyer.. nicht sonderlich gut gelaunt, wie es schien.

“Morgen.” brummelte sie nur, ohne wirklich sich auf Seras zu fokusieren.

“Guten Morgen.. oder Abend, wie auch immer.” Seras hatte entschlossen normale Klamotten zu tragen, da sie ja sowiso suspendiert war.. Ceras hingegen trug ihre Uniform, widerwillig.

“... warum trägst du die denn? Ich dachte du hasst die Uniform so.” fragte sie fast direkt nach ihrer Begrüßung.

“Muss ich doch wohl, oder. Offizielle Kleidung oder sowas.”

Die blondhaarige der beiden sah sie schräg an.

“Hat Penwood es dir noch nicht gesagt?”

“Ich hab ihn seit gestern nicht mehr gesehen. Warum?”

Seras seuftzte leicht.. es war eine schlechte Nachicht, und sie war nicht gut im Überbringen schlechter Nachichten.

Aber sie musste es wohl tun.

“Wir wurden vom Dienst suspendiert, Ceras. Bis auf weiteres, bis die Umstände des Angriffs sich geklärt haben.”

Ceras brauchte einen Moment, um zu verstehen, was das hies. Dann drehte sie sich schlagartig um.

“Was?! Wer hat diese Anweisung gegeben?” war ihre berechtigte Frage dabei.

“Sir Islands. Er hat die Kontrolle über die Ersatzregierung übernommen.”

“Idiot, verdammter. Der versteht doch nichts von Politik.... warte mal.”

Ceras begann im Kreis zu laufen, deutlich nachdenkend.

“Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das Islands das machen würde? Enorm. Der würde dich doch am liebsten tot sehen, wenn das ginge. Wie groß wäre die Wahrscheinlichkeit, das Millenium das weis? Auch recht groß.. sie haben dich Jahrelang beobachtet und das tun sie noch immer.”

“Worauf willst du hinaus?” grummelte Seras, die eher nicht daran erinnert werden wollte das jede Überwachungskamera der Welt von Millenium eingelesen werden konnte.

“Was wäre, wenn Millenium den König nur getötet hat, um uns beide aus dem Verkehr zu ziehen?!”

Seras weitete die Augen. “Bist du bescheuert? Soviel Aufwand nur wegen uns beiden?”

Ceras schüttelte den Kopf als Anwort. “Wir haben ihre Deus Ex Machinima, die Adam Bombe, zerstört. Ich habe ihren Botschafter getötet. Jetzt haben wir auch noch ihren Erzfeind getötet und ihnen damit einen guten Grund gegeben, uns zu töten. Eine Falle....”

“Du bist paranoid.” sagte Seras, die davon unbeeindruckt blieb und nur die Arme verschränkte.

“Vielleicht. Aber das ist vielleicht auch eine gesunde Einstellung, wenn man bedenkt das jeder Schritt unser letzter sein könnte. Und diese Suspendierung war sicher keine kluge Entscheidung.”

“Vielleicht. Aber es ist eine abgeschlossene Entscheidung, an der wir nichts zu rütteln haben. Wir müssen sie akzeptieren so wie sie ist. Grade jetzt können wir nur auf Penwood`s Verhandlungsgeschick hoffen, das er uns aus dieser Misere herraushilft. Überhaupt... Penwood... “

“Das ist jetzt nicht der Punkt, Seras. Der Punkt ist, das alle Würfel gefallen sein könnten. Stell dir mal vor... England ist paralysiert, die Regierung muss sich neu formieren, das Millitär ist geschwächt und die einzige Barriere, die Millenium hat um nicht sofort anzugreifen, uns beide, ist aus dem Weg gerückt. WARUM sollten sie noch weiter warten?”

Seras riss die Augen auf, als sie erkannte worauf Ceras hinauswollte. Es war bereits zu spät für die Gegenmaßnahmen, die Penwood koordinierte... Wenn die Vorahnungen ihres Klones stimmten, war Millenium bereits auf dem Vormarsch und bereit, London ein für alle Mal von der Landkarte zu fegen.

Es dauerte Minuten, bis sie sich wieder fassen konnte und bereits auf dem Sprung in Penwoods Büro war.. bevor sie sich noch einmal zu Ceras hindrehte.

“Was dich angeht... ist mir egal ob du religös bist oder nicht, bete das du falsch liegst.”

Dann rannte sie die Treppe zum Büro hinauf und lies die schwarzhaarige etwas verunsichert zurück.

Doch Ceras fasste sich ebenfalls schnell wieder und begab sich ihrerseits in den Keller, um Ryan zu wecken.. es würde wohl bald Action geben.
 

To be continued...
 

A/N: Ein schnell geschaffenes Fillerkapitel um das letzte wieder Wett zu machen. Sorry noch mal, das es letztes Mal so lange gedauert hat.

Chapter 23: Medal of Service

„Penwood, wir müssen einen Gegenschlag organisieren. Was Ceras da geschlussfolgert hat, ist beängstigend.“ Stellte Seras fest, während sie sich wie immer auf die Kante seines Schreibtisch`s setzte.

„In der Tat. Ich werde den Soldaten Bescheid geben, das sie sich bereit machen sollen, anschliessend kümmere ich mich darum das ihr wieder in den aktiven Dienst versetzt werdet. Demnach solltet ihr euch auch vorbereiten.“ Penwood griff sofort zu einem Kugelschreiber und schrieb eine Liste von Dingen auf, die erledigt werden müssten, bevor weitere Schritte folgen konnten.

„Millenium darf diesmal nicht den Erstschlag landen, das Land ist noch zu sehr angeschlagen von Vlad. Frag Ceras nach allem, was sie über Millenium weis, ihren Standort, die Truppenstärke, die Soldaten selbst. Alles kann wichtig sein.“

„Besonders, was diese Kristin angeht.“ fügte Seras hinzu. „Du weisst schon, die den König ermordet hat, ohne das irgendwer sie gesehen hat.“

„Genau. Die könnte uns noch weiter gefährlich werden, wenn sie davon Wind bekommt, das wir angreifen wollen. Amsonsten... geniess diese Nacht, Seras. Das wird die letzte freie Nacht sein, die du in der nächsten Zeit haben wirst.“

„Verstanden... Sir Penwood.“ Sie salutierte vor ihm. Ernst und emotionslos, aber mit Respekt... den verdiente er jetzt. Er hatte sich verändert.. aber zum guten. Seras hoffte, das dies anhalten würde...

Die Organisation brauchte nun einen starken Anführer, der die Truppen zum Sieg führen würde.

England brauchte ihn. Diese Last, die auf seinen Schultern lag, wuchs allmählich an, man konnte dabei zusehen.

Die Papiere, die sich auf seinem Schreibtisch stapelten.. jedes davon zählte einhundert Menschenleben, für die er veranwortlich war.

Seras kannte dieses Gefühl nur im kleinen, für eine Truppe zuständig zu sein... aber ein ganzes Land?

Ohne ein weiteres Wort zog sie von dannen.
 

„Und das stimmt, was du sagst?“ Fragte Ryan, der sich grade in seine Uniform schmiss.

„Ich fürchte ja. Alles deutet darauf hin, das sie bald angreifen werden. Seras und Penwood arbeiten an einer Strategie dagegen, aber ich hab so meine Zweifel ob das, was die beiden da ertüfteln, auch klappen wird. Es ist immerhin immer noch Gregory Penwood und kein erfahrener Kriegsveteran.“

Ceras verschränkte die Hände und sah ihrem Schüler wie immer beim Umziehen zu. Diesmal lies sie sich jedoch nicht zu einem Schmunzeln ermuntern.

„Das stimmt wohl.. aber wenn wir ihm nicht vertrauen sollen, wem dann? Seras ist ja immerhin nicht unser Anführer.“

Die schwarzhaarige winkte ab. Sie hatte sich bereits wieder weniger formal gekleidet, ein simpeles Shirt, kurze Shorts und ihre Lederjacke.. man konnte sehen, wie sie sich merklich wohler fühlte.

“Immerhin kennt sich Seras besser mit der Welt aus als er, wenn du verstehst was ich meine. Penwood ist einfach zu naiv, um zu glauben was Seras ihm da erzählen wird. 'So schnell passiert da schon nichts' wird er sich denken und es systematisch vorgehen... und am Ende sind wir dann zu langsam. Nein, das kommt nicht in die Tüte. Ich vertraue ihm nicht.”

“Wie du meinst... Ich hoffe mal nicht, das du damit recht hast.” Ryan ging dann aus dem Raum, gefolgt von Ceras, welche die Türe schloss.

Einige Minuten lang sprachen die beiden kein Wort, dachten nur nach. Etliche Gedanken schossen ihnen durch den Kopf, besonders Ceras.

Ein Problem war da nämlich... Ryan war nicht sonderlich stark oder gut ausgebildet. Trotz der Vampirfähigkeiten war er ein einfacher Soldat geblieben.

Was, wenn er im Kampf gegen Kristin oder einen der anderen fiel? Ihr ganzes Leben, so wie sie es kannte, hatte sich auf ihn aufgebaut. Sie war abhänigig von ihm, und er von ihr. Ob sie es verkraften konnte, wenn sie ohne ihn auskommen müsste?

Sicher, da war noch Seras, aber irgendwie war das nicht das selbe. Für Seras empfand sie nur Gelüste und Respekt, bei Ryan war noch etwas anderes beigemixt, das sie nicht so recht beschreiben konnte.

Es war manchmal, als könnte sie nur an seiner Seite klar denken und handeln, sie fühlte sich bei ihm wohl und vertraut. Der knappe Monat, in dem sie jetzt zusammen unterwegs waren, war besser gewesen als ihr gesamtes Leben zuvor, trotz all dem Blut, der Schmerzen und den Leichen, die sie hinterliessen.

Nicht nur das, sie fühlte ähnliche Lust für ihn, wie sie für Seras verspürte.

Sie wollte ihn.. aber anders als bei Seras war das noch etwas ganz anderes...

Sie fürchtete sich ebenfalls davor, das er sie abwies, was bei ihrem Original nicht sein konnte, da die beiden sich nicht... liebten...?

Könnte es das sein? Diese simpele, stupide Emotion, die gar allzu Menschlich war wie sie Egoistisch erschien?

Aus diesem Standpunkt machte es alles Sinn..

Sie liebte Ryan... dadurch, das sie hinter ihm her lief, konnte er nicht sehen, wie sie einen leichten Rotschleier im Gesicht bekam.

Wo war ihre sonstige Spontaniät, ihre gewissenlose Art, einfach drauflos zu reden? Wenn er schon hier war, warum sagte sie es nicht einfach, die Gelegenheit war gut.

Nein... sie konnte es einfach nicht.

Mehrmals setzte sie zum Sprechen an, hörte aber kopfschüttelnd wieder auf als ihr kein geeigneter Anfang einfiel.

Sie hatte schon von anderen gehört, das so etwas schwer sein soll... aber so schwer....?
 

Wärenddessen im Büro von Penwood traf, ganz unerwartet und unverhofft, eine Nachicht ein... von Iscariot.

Es dauerte auf Grund der Umstände eine Weile, bis Gregory darauf aufmerksam wurde... mit leichtem Unbehagen öffnete er die Nachicht.

Der Inhalt war kurz und einfach formuliert:
 

“Penwood,
 

Millenium bewegt die Truppen in ihre Richtung. Sie befinden sich in einem Privathotel nordwestlich der Tower Bridge, am Ufer und bereiten sich offensichtlich auf einen Angriff vor.

Unterstützungseinheiten von Iscariot sind bereits vor Ort und greifen ein, sobald sie ausrücken.

Trotzdem wäre ihre Truppe dort angebrachter, schliesslich haben wir nichts damit zu tun.

Dies ist nichts weiter als eine Gegenleistung für den Deal, den wir hatten.
 

Halten sie`s wie sie wollen und vernichten sie umgehend diese Nachicht.
 

13te Division im Vatikanstaat Iscariot, Oberster Leiter Francisco Leonardo Maqube”
 

Kurz darauf wurde im Hauptquartier der Organisation Großalarm ausgelöst, was die drei Vampire dazu verleitete, ins Büro zur Kriesenbesprechung zu kommen.
 

Seras stand neben Ryan, der ziemlich nervös wirkte angesichts der Tatsache, das in seiner gesamten Dienstzeit noch nie Großalarm ausgelöst wurde, nicht einmal geübt wurde.

Ceras hatte noch immer ihre lässigeren Klamotten an, hatte allerdings ihre Pistolen gut sichtbar in ihre Schenkelholster gepackt und dachte erst gar nicht daran, diese zu verhüllen.

“Sag schon, Penwood. Was liegt an?” kam es dann von ihr, nachdem die Tür geschlossen war.

Gregory sties einen Seuftzer aus, bevor er sich ans Fenster begab um die Skyline von London zu überwachen.

“Iscariot hat uns darüber informiert, wo sich Millenium versammelt.. es ist ganz in der Nähe von hier. Sie rechnen nicht mit uns und haben sich vermutlich noch nicht vollständig vorbereitet.. eine einmalige Chance. Die müssen wir nutzen, wenn wir diesen Krieg ein vorzeitiges Ende bereiten wollen.”

Ungeachtet von alledessen traf eine weitere Email ein, diesmal von Montana Max persöhnlich.

Penwood beachtete sie nicht, da er noch immer am Fenster stand.

“Iscariot hat es ihnen gesagt? Mit allem Respekt, aber das..” fing Seras an, wurde jedoch von Penwood rüde unterbrochen.

“Wir dürfen es nicht zulassen, das sie sich in aller Ruhe vorbereiten können.. wir müssen zuschlagen, solange es noch geht! Deshalb ergreifen wir die Geglegenheit beim Schopf.. Seras, du führst Einheit A an, sie begeben sich von Flussaufwärts der Themse auf das Hotel zu, in dem sich die Truppen sammeln.

Ryan bekommt Einheit B, die sich von Flussabwärts nähert.

Ceras bekommt schliesslich Einheit C, die sich von der Stadt aus dem Hotel nähert, sich mit den Unterstützungseinheiten der Iscariots verbündet und anschliessend das Hotel von hinten angreift.

Sobald alle in Position sind, wird gestürmt. Egal wie gut sie verschanzt sind, dieser Angriff wird nicht in die Hose gehen, das ist sicher. Irgendwelche Fragen? Amsonsten könnt ihr wegtreten.”

Ceras verschränkte die Arme, enthielt sich aber alles weiteren. Penwoods Zuversicht konnte sie beim besten Willen nicht teilen, dazu kannte sie Millenium zu gut.

Seras und Ryan sagten auch nichts dazu, Penwood´s Befehle waren eindeutig.

Ein strenger Salut, dann gingen die drei aus dem Raum und bildeten unten die Gruppen, welche später die Einheiten darstellen sollten... jeweils fünfzehn Mann, was auch schon den Großteil der Streitkräfte ausmachte.

Bewaffnet und einsatzbereit rückten sie schliesslich zu den Helikoptern vor, welche sie an die drei verschiedenen Extraktionspunkte bringen würden.
 

“Pater Maqube, die Einsatztruppe in London ist vor Ort. Hohepriesterin Heinkel Wolfe hat soeben bekannt gegeben, das sie alle in Position sind und nur auf ihren Befehl warten, um die Operation durchzuführen.”

Der junge Mönch, der neben Maqube stand, wirkte sichtlich zufrieden mit der Lage der Dinge, ebenso wie sein Vorgesetzter.

“Sehr schön. Dann wollen wir diesem Penwood doch mal eine Lektion erteilen, die er so schnell nicht vergisst... schliesslich haben wir noch aus den Tagen von Hellsing eine Rechnung zu begleichen..”
 

“Herr Major, die Truppe ist vollständig und kampfbereit. Sie warten nur noch auf ihr Zeichen.”

Kristin, die sich von der Greueltat, den König von England ermordet zu haben, einigermaßen erholt hatte, stand nun vor ihrem Gebieter und beobachtete sein Verhalten.

Er war nervös, gradezu aufgeregt auf das was kommen würde.. so hatte sie ihn noch nie erlebt.

Das sadistische Schwein freute sich bereits auf das Blutbad, das sie anrichten würden.

“Sehr gut. Sobald die Penwood ebenfalls vor Ort ist, beginnen wir mit dem Feldzug. Erst dieser törrichte Narr, dann die Iscariots, dann England. Alles schön langsam, versteht sich.”

Einen Moment stand Kristin noch dort, dann drehte sie sich angewiedert weg und ging.

Das konnte so einfach nicht mehr weitergehen... was ging in diesem Menschen vor? Konnte man ihn überhaupt noch als Mensch bezeichnen, diese klonierte Abbildung von Montana Max, der vor fast neunzig Jahren im Krieg tödlich verwundet wurde?

Schwer zu glauben...
 

Schliesslich öffnete Penwood erschrocken die Email, die er erhalten hatte.. ihm stockte automatisch der Atem.

Es war eine offnene Kriegserklärung, mit der Aufforderung, die gesamte NATO dem Millenium zu übergeben und kompromisslos zu kapitulieren, andernfalls würden sie vernichtet.

Eine derartig aggressive und eindeutige Erklärung hatte es selbst zu Zeiten des dritten Reiches nicht gegeben.

Montana wusste, das die Privatarmee von Penwood nichts gegen die Vampirsoldaten unternehmen konnte.... vielmehr wusste er bereits, das sie unterwegs waren.

Eine fatale Fehlentscheidung, welche Penwood um den Verstand brachte.

Er stand lange Minuten fassungslos dort, wusste nicht, was er tun sollte, ob er die Operation abbrechen sollte oder er die Chance weiterhin nutzen sollte..

Schliesslich schnappte er sich seine Pistole, lud sie durch, nahm sich ausreichend Munition mit und befahl dem nächstbesten Soldaten, einen weiteren Hubschrauber herzurichten.

Sie würden ihn dort unten brauchen, denn die Taktik würde sonst in einem Massaker enden.

Gregory Penwoods dunkelste Stunde stand an.
 

To be continued......
 


 

A/N: Der Titel klingt zwar nicht so episch wie sonst, hat aber seinen Sinn. Medal of Honor ist das Spiel, was den Namen gibt, gemixt mit dem Fanservice, aus dem dieses Kapitel größtenteils besteht. ^^

Chapter 24: Manhattan Project

Seras war in tiefsten Gedanken versunken...
 

Nichtsahnend hatte sie in ihrem Sarg gelegen und ein Buch gelesen, um sich die Zeit zu vertreiben..

Eigendlich hätte sie schon längst schlafen müssen, doch irgendwie fand sie keine Ruhe.

Der bevorstehende Krieg, die Opfer, die er schon jetzt gefordert hatte, die zweifelhaften Verbündeten..

Sie konnte es einfach immer noch nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, das Iscariot ihnen helfen sollte. Dann noch dieser ganze Trubel wegen Millenium an sich, die Atombombe, dieser seltsame Mann der sie bewachte und obendrein diese Kristin, die sie bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatte, obwohl sie vor ihren Augen den König erschossen haben sollte.

Sie war so gedankenverloren, das sie es nicht bemerkte, wie ihre Tür sich öffnete.

„Das ist ziemlich gefährlich, die Tür nicht abzuschliessen..“ sagte eine äusserst bekannte Stimme zu ihr.

Erschrocken drehte sie sich um.

„...Ceras!“

„Ruhig. Ich tu dir ja nichts.“ Die schwarzhaarige Vampirin kam in den Raum, und schloss die Tür hinter sich... sie selbst trug einen ähnlichen Schlafanzug wie Seras.

„Was.. was machst du hier um diese Zeit?“ fragte diese sie anschliessend, völlig konfus.

„Ich kann nicht schlafen.“ Anwortete sie knapp, bevor sie sich auf die Kante ihres Sarges setzte.

Dieser war ähnlich groß und komfortabel wie ihr eigener, jedoch mehr wie ein Bett eingerichtet.

Ceras bevorzugte das typische Purpure Leder und Seidebettdecken einer Ausstattung aus Baumwolle, aber das war ja ihre Entscheidung.

„Und da kommst du zu mir? Ich komm erst recht nicht zur Ruhe..“ erwiederte sie leicht bissig, was wohl auf ihren Mangel an Schlaf zurückzuführen war.

„Ryan ist bereits im tiefsten Schlummer.. und bei Penwood klopf ich erst gar nicht an. Durch seine Scharade blick ich auch so durch, der kriegt doch einen Herzinfakt wenn ich da einfach so reinspaziere.“ Ihre rubinroten Augen fixierten Seras.. der Schein der Nachttischlampe lies sie etwas glänzen.

„Wie nett von dir, das du Penwood schlafen lässt..“ brummelte sie. Ryan hatte immerhin Wochen mit ihr verbracht, er hätte es sicher verstanden, wenn sie nicht ganz darüber hinwegkommt, plötzlich allein schlafen zu müssen.

Aber vielleicht hing ihre Ehre davon ab, vielleicht wollte sie sich nicht vor ihm blamieren.

„...die Sache mit der Tür ist trotzdem ziemlich gefährlich, Seras.“ sagte Ceras daraufhin, und beugte sich etwas vor.

Ihre Fingerspitzen rannten über den Hals ihres Originals, einen leichten Schauer erzeugend.

„Immerhin siehst du ziemlich appetitlich aus.“

Seras`s Wangen nahmen einen Hauch von Rosa an, als sie die Hand wegschob... doch wie ernst Ceras das ganze war, wurde ihr erst danach deutlich.

„Weisst du, seit wir das eine Mal zusammen geduscht hatten, hatte ich irgendwie gewisses Verlangen nach dir.“

Ceras`s Hand schob sich unter ihren Schlafanzug, hob dessen Oberteil geschickt hoch und strich es ihr über den Kopf, ohne das sie Zeit gehabt hätte sich zu wehren.

„Ceras!! Was zum...!“ Die Hand der Klonin legte sich blitzschnell nach diesem Aufschrei über ihren Mund, als die andere auch ihre Schlafanzughose entfernte.

„Bleib ruhig.. ich weis, das du ein Messer neben dem Bett liegen hast. Greif es dir ruhig, wenn es dir zuviel wird, mir macht das nicht viel aus. Aber geniess das wenigstens einmal in deinem Leben.“

Daraufhin lies die Hand von ihrem Mund ab, um die andere dabei zu unterstützen, Seras`s Körper mit hauchzarten Berührungen zu beglücken.

Die blonde Vampirin wusste gar nicht wie ihr geschah und konnte keinen klaren Gedanken fassen, denn wenn sie Ceras ernsthaft verletzen würde nähme sie ihr das sicher übel.

Und genaugenommen war sie selbst einmal darauf ausgewesen, Ceras zu fühlen..

Ceras`s Zunge bahnte sich einen Weg von ihrem Hals herrab, ging zwischen ihren großen Brüsten hindurch und stoppte erst an ihrem Bauchnabel, als Seras etwas zu sagen hatte.

„Ceras... hör mir zu... ich muss etwas über Kristin wissen...“ Ihre Stimme war von einem Keuchen unterlegt.. die schwarzhaarige legte ihr zwei Finger auf den Mund, sah dann aber zu ihr hoch und nickte.

„Später.“

Seras erlangte bald Erfahrung über Gefühle, die sie sich so nie hätte träumen lassen, Extase bis zum äussersten.

Fast fühlte sie sich schuldig als Ceras wieder zu ihr hochkam und den Schneidepunkt ihrer Beine in Ruhe lies, aber das änderte sich schlagartig als diese sich bereitwillig hinlegte und sie experimentieren lies.

Diesem folgte dann der eigendliche Akt, wobei beide dann schliesslich das bekamen, was sie brauchten.. den ultimativen Kick.

Seras`s Aufschrei war noch bis in den ersten Stock hörbar, Ceras blieb dabei jedoch leise in dem sie beherzt in eines der Kissen biss.

Die ehemaligen Feinde lagen sich erschöpft in den Armen.. Seras erinnerte sich noch an ein Grinsen von ihr, bevor sie schliesslich einschlief...
 

Eine Explosion brachte Seras aus den Gedanken.

Sie befand sich an Bord eines Helikopters, eben dieser welche sie zum Einsatzort bringen sollte.

„Was zum Teufel war das?!“ fragte der Co-pilot, welcher daraufhin Gefechtsalarm ausrief.

„Keine Ahnung.. ich glaube, es kam von da vorne!“ Der Pilot markierte daraufhin ein Ziel auf dem Kartencomputer des Hubschraubers, um es sich näher anzusehen...

Von alledem bekamen die Passagiere allerdings wenig mit.

Die Soldaten grinsten nur ein wenig, als Seras sich leicht errötet woanders hinsetzte und aus dem Fenster sah.

'Hoffendlich geht es Ryan und Ceras gut. Das wird eine heikele Mission, das spüre ich deutlich.'
 

Ceras hatte wärenddessen nicht so viel Glück.

Sie wachte mit erheblichen Kopfschmerzen in einem Trümmerfeld auf.. ihre Klamotten waren leicht zerrissen, ihre Knie aufgeschürft.

Hitze drang hinüber zu ihr, ein Blick verriet ihr das in diesem brennenden Wrack niemand mehr leben würde.

Sie erinnerte sich... eine Zeus RPG hatte den Helikopter getroffen, die Druckwelle hatte sie bewusstlos werden lassen..

Schnell sah sie nach, ob ihre Ausrüstung noch an Ort und Stelle war..

Pistolen, Sense, WA 2000 Kampfgewehr.. alles da.

Sie schaltete daraufhin ihr Funkgerät ein und bahnte sich einen Weg durch die herrumliegenden Teile und den aufgerissenen Asphalt, um zu Fuß zum Treffpunkt zu kommen...
 

Ryan´s Trupp war bereits gelandet und rückte vor, als er mit Entsetzen die Explosion am Nachthimmel sah.

Er wusste genau, einer der beiden musste das gewesen sein..

Schnell vertrieb er sich den Gedanken.. er musste jetzt die Truppe kommandieren.

Er war jetzt für zehn Männer veranwortlich anstatt nur für sich selbst.

Als sie dann am Einsatzort antrafen, brachte ihn die Erkenntnis eine düstere Wahrheit..

Seras war dort, unversehrt und mit voller Kampfstärke..

Das heisst, Ceras war abgeschossen worden.

Beinahe brach er zusammen, doch er befahl sich zur Konzentration, die Mission musste jetzt noch sorgfältiger geplant werden.

An das Funkgerät dachte er erst gar nicht...
 

Penwood´s Hubschrauber näherte sich mit einiger Verzögerung der Landezone.. die drei Teams waren schon lange am Boden, als er das Gebäude in Sichtweite bekam.

Er knischte mit den Zähnen, dachte daran nahe des Bodens abzuspringen...

...aber ausser einem Selbstbewusstsein hatte er nicht viel an Mut gewonnen.

Er wartete ab, qüalend lange Minuten bis das Fluggerät den Boden küsste und ihm erlaubte, herrauszusprinten.

Die kugelsichere Weste, die er trug, erleichtete das Laufen nicht.. Doch sie galt als eine Lebensversicherung in dieser Zeit.

Wenn er fallen würde wäre alles aus, das wusste er selbst.

Zwei Soldaten begleiteten ihn durch das menschenleere Gebiet, vorbei an dem brennenden Helikopter...

Sein Herz sank ihm ins Hosenbein als er die verkohlten Leichen sah, doch er zwang sich zur Ruhe und lief weiter.

Es konnte nicht mehr weit sein...
 

“Gruppe Alpha in Position.”

“Einheit Beta in Position, warten auf Angriffsbefehl.”

Ein Keuchen ertönte durch den Lautsprecher.

“Einheit C ist auf dem Weg... Ceras hier.. ich bin die einzige Überlebende, aber es geht mir gut.. haltet noch zwei Minuten aus, dann bin ich bei euch.”
 

Doch so kam es nicht.. vor der schwarzhaarigen Vampirin baute sich eine weitere, furchteinflössende Gestalt vor ihr auf....

Die dunkelroten Haare, die bis zur Hüfte gingen, flatterten im Wind, das Mondlicht reflektierte schwach auf der düsteren Sonnenbrille..

Ihr stockte der Atem, das Herz blieb ihr stehen, genau wie ihr Körper...

Vor ihr stand ihre Herrin, ihr Mentor, ihre Besitzerin..

Niemand anderes als Kristin L. Sohar höchstpersöhnlich..

Und sie sah nicht sonderlich glücklich aus... ihre Mundwinkel waren deutlich nach unten gezogen, ihre Arme verschränkten sich vor ihrer gut bestückten Brust.

“Ceras... Ceras Viktoria. Die Zeit ist gekommen, dich einzuweihen..”
 

“Mich einweihen...? In was? Wovon redest du..?” fragte Ceras, völlig verängstigt und verunsichert über ihre alleinige Meisterin.

Kristin atmete tief durch, bevor sie ihren Revolver zog und ihn mit Seelenruhe lud..

Fast schien es so, als würde sie selbst nicht damit rechnen, das die kleinere Vampirin versuchen würde zu fliehen.. es hätte sowiso keinen Zweck.

“Ich hab mich lange auf diesen Tag vorbereitet.. den Tag der Rache.” die Trommelklappe des Zeliska Revolvers klappte mit einem scharfen metallischen Geräusch zusammen.

“Den Tag, an dem ich mich für all die Taten, die das Millenium mir beschert hat, rächen werde...

Diese ganze Operation ist eine Falle, Ceras.. sobald eure Soldaten das Zielgebiet angreifen weden sie mit Samt und sonders vernichtet werden. Ich weis nicht, was Iscariot in dieser Sache plant, aber sie werden auch nicht viel daran ändern können.”

Der messig-goldene Hammer spannte sich mit einem Klicken.

“Doch eines ist klar.. mit mir haben sie noch am wenigsten gerechnet.. Deine Zeit ist vorbei.. nun beginnt meine..”

Damit legte sie auf die dunkelhaarige Draculina an... Ihr Finger legte sich um den Abzug wärend das Millimeter genau eingestellte Korn auf die ebenso genaue Kimme traf, genau in der Linie mit Ceras´s Schädel..

Eine Schweissperle rannte Kristin von der Stirn wärend sie dem Abzug ein klein bisschen Druck gab, doch diesen direkt wieder zurücknahm..

Sollte sie feuern? Sollte sie tatsächlich das zerstören, was ihr jemals etwas bedeutet hat? Ihre eigene Tochter, in einem gewissen Sinne? War sie so kaltblütig, das sie ihren eigenen Spross töten konnte?!

Kristin biss die Zähne zusammen, verkrampfte sich... sie riss die Kanone hoch und zog ab, das laute Gedonner des Revolvers verhallte in der Nacht.. dann senkte ich der Lauf wieder zu Boden, Rauchschwaden kamen aus der Mündung als die uralte Nachtdämonin den Gedanken verfestigte, das Ceras, die schon so viel Leid durch sie ertragen musste, vielleicht wenigstens ein kurzes Leben verdient hätte.

Wortlos drehte sie sich um und spannte den Hammer erneut.

“Führ mich zu deiner Truppe, Ceras... ich werde sie und dich in dieser Sache unterstützen...”
 

Seras und Ryan konnten wärenddessen nicht länger auf Ceras warten.

Sie war stark, doch sie war nur eine einzige Person. Sie brauchten die Feuerkraft von vielen, um das Gebäude zu stürmen und zu sichern...

Stille war auf der Funkfrequenz angesagt, aber die beiden wussten genau was zu tun war..

Sie mussten die Mission ohne Ceras beginnen.

“Eindringteam an Basis.. wir gehen rein.”

Ohne ein weiteres Wort stürmten zwanzig schwer bewaffnete Männer in das Gebäude, ihre Gewehre auf die Flure und Hallen des ehemaligen Hotels gerichtet.. unwissend, was sie erwarten würde.

Der Zugriff dauerte kaum zehn Minuten, die Türen wurden einfach eingetreten wärend die beiden Teams das relativ kleine Gebäude auf den Kopf stellten... doch kein Ergebnis.

Kein einziger Nazi war hier..

Waren sie zu früh? Zu spät? Hatte Iscariot sie in eine Falle gelockt?

Ein monströses Dröhnen ertönte, als die Kampfgruppe das Gebäude verlies.. vor ihnen tat sich eine Art U-Bahn Schacht auf, die Straße senkte sich von allein um als Rampe für ebendiese zu dienen..

Ein gespenstischer Anblick... und kurz darauf folgte auch das Gespenst..

Aus dem Schacht kam ein gigantisches Panzergefährt herraus, drei riesige Kanonen bildeten seine Front, mehrere kleinere Maschinenkanonen schützen seine Seiten.

Die Truppe ging in Deckung, versteckte sich an den Seiten des Gebäudes als der riesige Panzer hervorkam...

Das Hoheitszeichen der Spinne, die in Blut badet.. ein Nazigefährt.

Die Straße klappte anschliessend wie von allein wieder nach oben, ebenso schnell wie sie abgesunken war.. die Lücke schloss sich wieder.

Seras, Ryan und ihre Truppe standen nun einem wahrhaft unmenschlichem Gegner gegenüber..

Einem über vierhundert Tonnen schweren, zwei Stockwerk hohem und fünfzehn Meter langem Landkreuzer.
 

To be continued....

Chapter 25: Turning Point 1

„Alle Mann sofort in das Gebäude!“ kreischte es durch den Lautsprecher, wenige Momente nachdem der P 1000 Landkreuzer erschienen war.

„Negativ! Negativ! Da drinnen schiesst er uns mit einem Schlag ab!“

Ryan und seine Truppe hatten wärenddessen hinter dem Gebäude Stellung bezogen und begutachteten die Lage.. es würde nicht mehr lange dauern, bis die Nazis darauf kommen würden das Hotel zu zerlegen um die gesamte Truppe zu töten.

„Bessere Vorschläge, Ryan?! Von dort oben können wir unsere Granaten benutzen!“

Ryan Vance stieß einen Seufzer aus, als er eine schwere Entscheidung treffen musste.

„Die 416 Granatwerfer sind zwar kräftig, aber sie haben nur einen Schuss. Mein OICW könnte dagegen vielleicht ein Loch in den dicken Panzer dieses Monstrums bohren, wenn ich alle sechs Schüsse hintereinander abgebe. Schlage daher vor, das ich allein dort in Stellung gehe, während sich die Männer verteilen und vereinzelt Granaten benutzen. Falls das Gebäude einstürzt hab ich wenigstens noch eine Überlebenschance.“

Eine kurze Pause folgte, während der Landkreuzer sich dröhnend in Bewegung setzte.

„Okay.. aber versuch es schnell zu machen. Wir geben dir Deckung, soweit es geht. Seras Over.“

„Verstanden.“

Ryan gab seinem Trupp das Signal die Stellung zu verlassen und sich zu verteilen, während er durch den Hintereingang stürmte und seine Zieleinrichtung einstellte und den Granatwerfer durchlud.

Insgeheim hoffte er, das sie so wenigstens den Hauch einer Chance hatten, dieses Biest zu besiegen bevor alle verbleibenden Männer und Seras ausradiert würden.

Sicher würde es auf beiden Seiten Tote geben, aber es lag ihm verständlicherweise am Herzen die eigenen am geringsten zu halten.

Drei Stockwerke vergingen wie im Flug, als er ein Fenster eintrat und die Mündung seines M29 durch die ehemalige Scheibe hielt...
 

Penwood und seine Leibgarde traf wärenddessen einen ungewohnten Verbündeten.. Ceras, zusammen mit einer seltsamen Frau an ihrer Seite.

Die drei Menschen verhielten sich still und leise, jedoch waren sie schon längst erkannt.

Kristin lies Gregory für eine Weile sein Spielchen spielen, lies ihn denken das er sich anschleichen und die Situation klären könne..

Als er hinter ihr stand, drückte sie ihm ohne Vorwarnung den Zeliska an den Kopf.

„Gregory Penwood, nehme ich an...?“ Ihre sanfte, scharfzügige Stimme und die Reflektion ihrer Sonnenbrille verlieh ihrer Erscheinung endgültig einen unheimlichen Eindruck.

„A-allerdings.“ Der hagere Mann hebte schnell seine Pistole um seiner Person Nachdruck zu verliehen, seine Leibwächter taten es ihm gleich.

In Wirklichkeit war er kurz davor, sich in die Hosen zu machen, nachdem eine Unlaune der Dämonin ihm das Leben kosten könnte, doch nun musste er mehr den je suverän handeln.

„Interessant.. Ich hatte sie mir größer vorgestellt, Penwood. Aber Ceras übertreibt gern.“

Penwood atmete aus als der Hammer des riesigen Revolvers wieder in die Sicherungsrast gelangte, und dieser allmählich wieder sank.

Ceras blinzelte nur etwas, perplex über Kristins plötzliche Aggressivität, aber sie war schliesslich eine Feindin... als solche durfte sie Gegenwehr erwarten.

„Was machen sie hier, Penwood? Ich dachte sie wollten im Hauptquartier bleiben.“ kam es von der Schwarzhaarigen.

„Dazu ist keine Zeit, ich habe erfahren das Iscariot uns in eine Falle locken will... sobald die Truppen dort ankommen wollen sie zuschlagen!“

Kristin seuftzte nur schwach.

„Das ist noch das kleinste Problem, Mr Penwood. Das allerkleinste. Millenium weis nämlich ebenfalls bereits das sie kommen.. und wenn ich die Zeit richtig abschätze, dürften die beiden Fraktionen bereits im Feuergefecht miteinander sein.“
 

Kristin hatte in der Tat recht. Ryan behakte den Landkreuzer von oben mit Granaten, während die restlichen Soldaten ihn von aussen beschossen und seine Panzerung versuchten zu brechen.

Maschinengewehrfeuer aus dem Inneren verhallte meist ohne Treffer, doch drei Soldaten waren bereits kampfunfähig... sprich tot.

Seras hatte sich derweil zum Helikopter zurückgezogen, um eines ihrer eigenen Ausrüstungsgegenstände zu bergen... ihre treue alte Halconnen Kanone.

Wenn etwas gegen diesen Panzer eine Chance hatte, so dachte sie, dann das.

Zurück zur Truppe eilend fand sie schon zwei weitere Leichen am Boden, die sich zu lange dem stählernen Ungetüm ausgesetzt hatten.. sie selbst wurde während des Ladens der Kanone mehrfach angeschossen, eine große Wunde zierte ihre Brust.

Weitere 20mm Granaten kamen aus dem Hotel, doch die Nazis hatten sich schliesslich entschlossen, ihre Primärwaffe zu benutzen.. die zwei gigantischen Schiffsgeschütze an der Front des Panzers.

Diese waren, wie die üblichen Panzertürme, drehbar und die Kanonenrohre höhenverstellbar.. als Ryan die riesigen 28cm Mündungen vor sich auftürmen sah, war es auch schon lange zu spät.

Eine Druckwelle, die aus heissen Gasen und brennendem Staub gestand, presste ihn hinten aus dem Gebäude, sodass er aus dem dritten Stock in die Tiefe geschleudert wurde...
 

Seras hatte keine Gedanken mehr zu verschwenden, was aus Ryan werden würde.

Sie legte auf den Landkreuzer an.. das Heck, der übliche Schwachpunkt von Panzern war ihr Ziel.

Eine zweite Patrone bereits in der Hand schoss sie mit ähnlich ohrenbetäubenden Gedonner auf die riesige Heckfront.. die folgende Explosion riss ein Loch in die Hülle, groß genug um hindurchzukriechen, und vernichtete nebenbei noch ein MG-Nest im inneren.

Schnell war die Kanone wieder feuerbereit, doch der zweite Turm am Heck des Panzers hatte sie unter Feuer genommen.. sie musste fliehen, Notgedrungen.

Nachdem sie sich hinter einer größeren Schuttansammlung verstecken konnte, kam ihr solangsam in den Sinn, woraus dieser Schutt bestand...

Das Hotel existierte nicht mehr, von Ryan keine Spur.

Seras schloss die Augen und betete leise vor sich hin, während sie die Kanone auf den Geröllberg legte und sich feuerbereit machte.

Die Geschützstellungen brauchten nicht lang um auf sie aufmerksam zu werden und feuerten direkt auf den Geröllberg, doch Seras`s Halconnen zögerte auch nicht länger und schoss in den Maschinenblock.. eine Explosion ertönte im inneren, und das durchdringende Geräusch von siebzehntausend Pferdestärken verstummte.

Der Tank war bewegungsunfähig gemacht worden.
 

Just in diesem Moment kam auch schon die Verstärkung für den Rest der Truppe, geschützt vor Beschuss durch Kristin´s Bluttentakel.

“Seras!” riefen Penwood und Ceras gleichzeitig, als die blutüberströmte Vampirin den nächsten Schuss lud.

“Wo warst du, zum Teufel noch mal?!” motzte diese, einen Panzerbrecher auf eine Flakstellung schiessend. Offenbar nahm sie von ihren Verletzungen kaum Notiz. “Und was macht Penwood hier?!”

“Ich freu mich auch dich zu sehen.” Grummelte Ceras daraufhin und sah sich um. “Wo ist Ryan?”

Eine weitere Patronenhülse fiel zu Boden und Seras verstummte..

“Ich weis es nicht.. vermutlich ist er tot.”

“Bei weitem nicht.” Ryan kam, deutlich mitgenommen, aber lebendig, hinter dem zerstörten Gebäude hervor.. seine Uniform war größtenteils zerrissen und von mehreren Wunden tief mit Blut durchtränkt.

“Da bist du ja...” grinste Ceras darauf, freudig nach diesem Schock eine gute Nachicht zu hören.

Penwood suchte ebenfalls Schutz hinter dem Geröllhaufen, der langsam kleiner wurde.. lange würde er den Beschuss nicht mehr zurückhalten.

“Ja.. kann man so sagen.” Ryan hustete schmerzhaft, beim Vorbeigehen ein 416 aus den Händen eines toten Soldaten nehmend. “Tut mir leid, der M29 ist Schrott.... und wer ist das überhaupt?”

Ryans und Seras`s Blicke verfingen sich auf Kristin, die ihre verschossene Patrone mit aller Gemütsruhe austauschte, wärend ihre Tentakel die herranfliegenden Kugeln abfingen.

“Das würdet ihr mir ja sowiso nicht glauben..” brummelte Ceras, einen Weg suchend wie sie mithelfen könnte. “Was machen wir gegen diesen Koloss?”

“Ich dachte du wüsstest das!” Seras verfeuerte eine weitere Patrone, diesmal auf die Vorderseite, wo sie die Kommandozentrale vermutete.

Bedrohlich drehte sich allmählich der Kanonenturm in die Richtung der Vampire, sie von weiterer Zeit beraubend.

“Was immer ihr tun wollt, beeilt euch besser. Das Hauptgeschütz braucht knapp eine Minute pro Rohr zum Laden.” meldete sich Kristin zu Wort. “Ich werde mir das Ding mal genauer ansehen.”

“Warte mal.. das kannst du doch nicht...!”

Doch bevor Seras`s Einfall Gehör fand, stürmte die rothaarige Dämonin bereits auf die Seite des Panzers zu, die Kugeln einfach abblockend wie lästiges Ungeziefer.

“...Wer zum TEUFEL noch mal ist das eigendlich?!”

“Kristin Sohar.. meine Meisterin. Soweit ich das verstanden habe will sie sich an Millenium rächen... aber so recht passt es noch nicht ins Bild.” erklärte Ceras schnell, langsam unbehagen findend an dem andauernden Beschuss.

Seras`s Kanone knallte erneut, eine weitere Patrone wurde geladen um Kristin weiter Feuerschutz zu geben.

“Sie scheint ja einiges draufzuhaben, wenn sie so geistesabwesend auf den Panzer zustürmt..” kommentierte diese nur und feuerte erneut, allmählich eine Bresche in die Panzerung schlagend.

“Wenn du wüsstest.” erwiederte Ryan, der halb an einem Blutpaket nuckelte, das Penwood vorsorglich mitgenommen hatte und halb die verbliebene Munition naher Soldatenleichen zusammenklaubte.

“Ihre Unterstützung können wir auf jeden Fall gebrauchen..” murmelte Penwood nur, seine beiden Wachen waren bereits in Deckung gegangen...

Lange würden sie das nicht mehr durchstehen, aber der Stahlriese war fast besiegt.
 

Kristin hatte sich nun an bis zur Aussenhaut des Panzers vorgeschlagen und riss an dem Armdicken Loch einer Halconnenpatrone ein großes Stück ab, um kurzerhand hineinzuklettern.

Eine Blutklinge kam aus ihrem Arm hervor, den Ladeoffzier neben ihr in zwei Teile trennend, als dieser nach seiner Waffe greifen würde.

Es war bereits bedeutend ruhiger hier drin geworden, vom Kampflärm abgesehen.

Ungeachtet von ihrer Umgebung stürmte sie zur vorderen Sektion vor, Rohren, Panzerstücken und Leichen ausweichend, immer wieder kriechend und sich duckend.. endlich.

Eine einzige Patrone aus ihrem Pfeifer Zeliska schoss auf eine der 40cm Geschosse....

Das Resultat war verheerend. Zwei Drittel des Panzers detonierten in einer enormen Explosion, als das Munitionslager vollends in die Luft flog, Metallteile und brennende Leichen verwüsteten die Umgebung als ein riesiger Feuerball aus dem Panzerfahrzeug entstieg, eine größe Qualmwolke hinterlassend.

Der Landkreuzer, der einzige der je gebaut wurde, war vernichtet.
 

“Meine Fresse.” sagte Ceras dann, als sich ihr Tinitus wieder gelegt hatte. “Das war ein Knall.”

Ryan nickte nur stumm, unsicher ob ihn irgendjemand hören würde wenn er etwas erwiederte.

“Sind alle in Ordnung?” fragte Penwood daraufhin, die Hände von den Ohren nehmend. Seras hatte im selben Moment gefeuert wie Kristin, wodurch er sowiso die Ohren hatte schützen müssen.. sein Glück dabei.

“Alle, bis auf Kristin.. die ist wohl in Rauch aufgegangen.”

“Du unterschätzt mich bei weitem.”

Besagte Rothaarige stand völlig unversehrt neben Seras, ihre Brille etwas zurechtstutzend.

“Nur weil Alucard gefallen daran gefunden hatte, sich immer wieder kleinhacken zu lassen, heisst das nicht das ich das genauso halte. Ich hab mich rechtzeitig da raus portiert.”

“Wirklich beeindruckend.” Ryan patschte der Nachtdämonin auf die Schulter, was ihm nur einen seltsamen Blick einbrachte. “Was jetzt?

“Jetzt sind wir an der Reihe, Monster.”
 

Die Blicke richteten sich auf Heinkel Wolfe und eine Truppe von zwanzig bewaffneten Iscariot-Priestern..

Penwoods Wachen zogen sofort ihre Waffen, vergebens. Heinkel hatte ihre bereits in der Hand und versenkte in beiden Schädeln eine Silberkugel.

“Vielen Dank auch, das ihr dieses lästige Ding für uns vernichtet habt, aber jetzt wird es wohl Zeit, das auch ihr exekutiert werdet.” höhnte sie mit dunkeler Stimme, die leicht kratzig klang.

“Das glaubst du auch.. Heinkel.” Seras stand auf und drehte sich zu ihrer Erzrivalin, die Halconnen achtlos liegenlassend... sie knackte mit den Knöcheln.

Die Hohepriesterin grinste.

“So hatte ich mir das vorgestellt.. Iscariots, erledigt das hier.. und du, fang mich, wenn du kannst.”

Mit diesen Worten sprang Heinkel weit nach hinten in einer Rolle, anschliessend auf ein Häuserdach hinauf... Seras flog regelrecht hinterher, Zähneknirschend und kochend vor Wut.

Der Qualm lichtete sich grade ein wenig, und der Mond kam wieder hervor...

Kristin zog ihren Revolver, als die Soldaten näher kamen.

“Ihr bekommt genau eine Warnung, Jungs. Wenn ihr die nicht beachtet, seid ihr selbst Schuld.”

Der Hammer rastete ein.

“....Feuer frei.” murmelte einer der Priester.. die anderen folgten seinem Beispiel und hoben ihre Pistolen.

Kristin sah dies als Stichwort an, legte die linke Hand auf den Hammer und drückte den Abzug, hielt ihn gedrückt.

Vier Schüsse flogen nacheinander in vier verschiedene Köpfe als die Dämonin ihren Cowboy-Style anwendete.

Ceras zögerte auch nicht weiter ihr Gewehr zu heben und die Fanatiker mit präzisen Kopfschüssen niederzustrecken, musste allerdings vier Treffer in der Bauchgegend einstecken.. nach fünf Schüssen war der Kampf für sie vorbei, schmerzende Silberkugeln hatten sich in sie gebrannt.

Penwood wurde nicht unter Feuer genommen.. die Priester hielten es verständlicherweise für wichtiger, die Vampire zuerst zu erlegen.. damit hatte er freies Spiel, alle acht Schüsse seines Colts in vier Soldaten zu versenken.. den Rest erledigte Ryans Sturmgewehr.

Dieser eilte allerdings direkt danach zu Ceras, eine Hand auf ihre Wunden legend.

“Ceras.. alles in Ordnung mit dir?!”

“Wohl eher nicht, oder.” erwiederte sie sarkastisch, vor Schmerz leicht grunzend als er sie berührte.

“Ohne Blut wird das wohl nicht verheilen.”

Ryan öffnete bei diesem Satz bereits den Kragen, bereitwillig spendend, als einziger der noch genügend Blut hatte um sie zu versorgen.

“Ryan... was..?” Ehe sie sich versah, war er ihr bereits enorm nahe gekommen... sie sahen sich in die Augen, vieldeutige Blicke austauschend..

“Wenn ich schon zur Ader gelassen werde.. dann von niemandem lieber als von dir.”

Das reichte mehr als genug, um Ceras dazu zu motivieren, in seinen Hals zu beissen..

Penwood sah dabei weg, aber Kristin sah interessiert zu.

Ceras hatte sich wirklich prächtig entwickelt, seit sie aus Millenium ausgetreten war..
 

to be continued...

Chapter 26: Turning Point 2

Seras verfolgte die Priesterin durch eine der der schlimmsten Viertel von London.

Oftmals kam sie an Leuten vorbei, denen sie nicht gern am Tage begegnen würde.. selbst die Kampfgeräusche hatten die Hartgesottenen Kleinkriminellen nicht abgeschreckt.

Der Mond schien hinter dicken Wolken nur gedämpft, doch konnte sie genau sehen was passierte.. Heinkel sprang auf ein Häuserdach, um weiter wegzukommen.. keine schlechte Idee, dort oben würde ihr niemand folgen...

Es dauerte keine Minute, bis sie auf die selbe Weise folgte und schliesslich der Iscariot gegenüberstand.

„Jetzt regeln wir das... oder hast du vorher noch Worte, um diesen feigen Hinterhalt zu rechtfertigen?“ sagte Seras gelassen, berechnend und kühl... eine Fassade. Sie fühlte sich nicht wohl in dieser Sache.

„Maqube glaubte eben, das die Zeit reif wäre euch den Gar auszumachen.. Wenn dieser Penwood dumm genug ist für uns zu arbeiten, hat er auf dem Posten wirklich nichts verloren.“

Da hatte sie recht... aber das Penwood für Iscariot gearbeitet hatte, war ihr neu. Das würde noch Ärger bedeuten.. doch sie blendete es aus und zog ihre Pistole.

Ein Replikat ihrer alten Royal Guard Pistole.. leider nicht so ausgewogen und angepasst wie die alte, aber besser als nichts.

„Hey, verlass dich nicht nur auf Feuerkraft. Diese Heuchlerin hat uns lange genug genervt.“

Seras blinzelte etwas, als ihr zweites Ich plötzlich aus ihr herrausbrach.. Pip erschien auf der Bildfläche, neben ihr.

„Immerhin ist das ja nicht nur deine Sache.. ich kenn sie ja auch noch von früher.“

„Schon, aber ich kann das auch allein regeln... ach, wie du meinst..“

„Ob ich einen Untoten erschiesse oder zwei ist mir mehr oder minder gleich. Bringen wir`s hinter uns.“
 

Kristin lud in aller Gemütsruhe ihren Revolver nach, als sich allmählich der Staub lichtete und das Chaos wieder geordnete Züge fand...

„Wir müssen hier weg.. wir sind ein einfaches Ziel wenn wir hier einfach so rumstehen.“ appellierte Ryan, sich umsehend um nicht von einem weiteren Feind überrascht zu werden.

„Aber Seras kommt doch sicher hierhin zurück, wenn sie fertig ist.. sollten wir dann nicht hier auf sie warten?“ meinte Penwood, seiner Sache nicht mehr so ganz sicher nach dem plötzlichen Angriff.

„Nochmal überlebst du es vielleicht nicht wenn irgendwer hier hinrennt und wie ein Irrer um sich schiesst. Also beweg dich besser.“ Ceras war ein wenig schlecht gelaunt, da die Siberpatronen sich tief ins Fleisch gebohrt hatten und erst von ihr entfernt werden mussten... das tat natürlich entsprechend weh.

Kristin seuftzte. „Alles was ich dazu sage ist das wir weit weg sein sollten, wenn ER uns findet.“

Die drei verbleibenden Teammitglieder blickten verwirrt. „Wer?“

„Alexander, natürlich. Er leitet den Angriffstrupp... dieser Landkreuzer sollte euch vernichten während der Angriffstrupp, aus den eigendlichen Soldaten bestehend, den Rest erledigt.“

Ryan war fassungslos. „Und warum sagst du das erst jetzt?! Das müssen wir verhindern!“

„Das war nicht meine Absicht. Alles was ich will ist Rache an Millenium, die paar Londoner sind mir da eher egal.“

“Aber hör mal.. was nützt dir deine Rache, wenn Millenium kriegt, was sie wollen?” Penwood versuchte sie zur “Vernunft” zu bringen, sich allmählich wieder fassend.

“Sollen sie doch.. damit hab ich nichts an der Mütze. Falls wir zufällig an ihm vorbeikommen sollten können wir ihn allerdings durchaus unter die Erde bring....”

Kristin konnte ihren Satz nicht zuende bringen, als das durchdringende Ladegeräusch eines 416 Gewehres sie verstummen lies.

“Wir können dich ja auch zurücklassen. Wenn du gegen ihn nicht kämpfen willst, bist du sowiso keine Hilfe für uns. Also dann, Penwood, Ceras, gehen wir.”

Mit diesen Worten ging Ryan von dannen, entschlossen und bereit, sein Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen, wenn dafür ein paar Zivilisten ihres retten könnten.

In weiser Vorraussicht nahm er sich allerdings die Halconnen mit, wissend das er gegen Alexander ohne Kristin nur schlechte Chancen haben würde... aber mit genug Artillerie...

Ceras, die wiederum erstaunt über den plötzlichen Tatendrang keine Worte fand, folgte ihm dennoch... Penwood wusste zunächst nicht, was er tun sollte.. belehrte sich dann aber eines besseren und folgte den beiden.

“Wie ihr meint...” murmelte Kristin und sprang auf eines der Häuserdächer, um ihren eigenen Weg zu verfolgen.
 

“Sie haben unseren Landkreuzer mitsamt Besatzung vernichtet, Major.. das bedeutet, das auch Alexander kaum eine Bedrohung für sie sein wird.”

“Warten wir es ab... bei ihrer ersten Begegnung war Ceras jedenfalls ziemlich hilflos. Ein drittes Aufeinandertreffen wird es nicht geben... entweder sie stirbt, oder er.... Wie sieht es mit unserer Verstärkung aus.” Montana belies die Augen auf den Monitoren, wärend einer seiner Doktoren hinter ihm stand und ihn mit Informationen versorgte.

“...Sie ist einsatzbereit, aber ich bin nicht ganz sicher ob wir das wagen sollten... nach dem, was Ceras angestellt hat, scheint mir die Idee etwas wiedersprüchlich..”

“Ich weis was ich tue... aktiviren... sobald Alexander tot ist, wird ihre Zeit kommen und sie entgültig vernichten.”

Die Bildschirme wurden schwarz, bevor sie erneut aufflammten und eines der Labore zeigten, wo eine Frau mit langen, schwarzen Haaren auf dem Operationstisch lag.

“Aktivieren sie Saya, Doktor.”

“Wie sie meinen.....”
 

Ryan, Ceras und Penwood hatten deweil ganz andere Probleme...

Die Explosion des Panzers hatte alles im Umkreis von gut einem Kilometer verwüstet und mit Trümmern übersäht, mehrere Häuser wurden beschädigt von den Niederschlägen aus Metall, was die Suche nach dem Stoßtrupp nicht grade einfacher machte...

“Verdammt... wo sind die Typen denn jetzt?!” grummelte Ryan, der allmählich genug davon hatte die schwere Kanone mit sich herumzuschleppen.

Er begann zu verstehen, warum Seras sie nicht leiden konnte...

“Reg dich ab, wir finden sie schon.” Ceras versuchte ihn zu beruhigen, damit er einen klaren Kopf behalten würde wenn es drauf ankam.. doch Ryan war hitzig genug um es mit der gesamten Bande allein aufzunehmen.. jedenfalls in seinem Kopf.

Penwood fühlte sich natürlich nicht so sicher... er sagte keinen Ton.

Dann hörte er jedoch etwas... ein leises Geräusch, kaum verständlich... ein Stein, der zu Boden fiel.

Nichts besonderes, doch es erregte seine Aufmerksamkeit, wie als wäre es ein unterbewusster Impuls.

Seine Intuition versuchte ihm etwas mitzuteilen...

“H-hey! Bleibt mal stehen, hier ist irgendwas....!”

Sein Gefühl hatte ihn nicht betrogen.

Im nächsten Moment landeten gut dreißig Soldaten, die sich allesamt von den Häuserdächern fallen liessen um sie herrum in einem Kreis.. ihre verzerrten Gesichter waren von Masken und Stahlhelmen verborgen, nur ihre Augen sah man... diese fixierten sie direkt.

“Sieht so aus als hätten wir gefunden, was wir suchten...” kommentierte Ryan, sein Gewehr nehmend.

Die Soldaten reagierten nicht auf die Bedrohung und öffneten ihren Kreis, um ihren Anführer Respekt zu zollen... Ryan erkannte ihn.

Der gleiche, vermummte Mann den er und Ceras damals in dem Hotel gesehen hatten, als sie Adam entschärfen mussten.

Er sah sie nur bedingt an.

“Sturmführer Ceras Viktoria der Letzten Battallion. Wegen Hochverrates und Desertur sind sie der Exekution zugeteilt. Dieser Befehl wird nun ausgeführt.”

“Na, das wollen wir doch mal sehen!”

Ohne weiter zu zögern hob Ceras ihr Gewehr und feuerte vier Patronen auf seinen Kopf, hintereinander weg... diese verursachten keine sichtbaren Schäden.

Alexander schien nicht einmal zu reagieren, stattdessen taten es die anderen Soldaten.

“Shit... Ceras, nimm dich ihm an, ich und Penwood erledigen die anderen!”

Ryan zog seinen derzeitigen Arbeitgeber aus der Schusslinie, wärend er gleichzeitig einen Soldaten erschoss, der ihnen den Weg ins Freie versperrte.

Aus dem Ring entkommen, lies er Penwood einfach fallen und schoss sein Magazin auf die Angreifer leer, die daraufhin den Ring auflösten und auf die beiden zukamen.

“Penwood! Wehr dich, jetzt!” Brüllte Ryan ihn an, mit dem Gewehr selbst einen Nazi zerschlagend.. die Waffe war danach unbrauchbar.

“Wie denn?! Die zerfleischen mich doch sofort wenn sie mich sehen...!”

Gregory war in Panik verfallen, seine Scharade war dahin. Tief im inneren war er noch immer der Feigling geblieben, der er nunmal war.

“Verdammt, Penwood..! Entweder du nimmst jetzt dein Erbe an, oder du tust es nie wieder!!”

Ein Soldat stürmte auf Gregory zu... das Bayorett des Karabiners war schon fast an seiner Stirn angekommen...

Penwood schloss die Augen und drückte ab, einen einzelnen Schuss..

Die Silberpatrone ins Herz des Angreifers vernichtete ihn auf einen Schlag, sein Gewehr fiel nutzlos zu Boden... Penwood kam diesmal mit dem Schrecken davon.

“So, und jetzt feuerst du weiter, sonst bist du erledigt!” Auch Ryan war nun auf seine Pistole angewiesen und verteidigte sich, so gut es ging gegen die 25 verbleibenden Nazis...
 

Ceras hatte da ganz andere Probleme.

Ihr gesamtes Magazin hatte keine Wirkung gegen Alexander gezeigt, der nun eine Art Klinge aus seinem Arm ausgefahren hatte und mit dämonischer Geschwindigkeit nach ihrem Hals trachtete.

Sie hatte kaum Zeit dazu, doch irgendwie schaffte sie es, nachzuladen.. und in jeder freien Sekunde versuchte sie ihn anzugreifen... selbst Körperpanzer müssten doch irgendwann nachgeben!

Die letzten fünf Schuss versenkte sie in einem der Soldaten... sie wollte einfach nur wissen, ob die Waffe überhaupt effektiv war...

Das war sie in der Tat, der Nazi zerfiel zu Staub, doch durch den Moment der Passivität erwischte Alexander sie am Arm.

Der Schmerz lies sie instinktiv zurückweichen, was jedoch nichts daran änderte das eine tiefe, bis auf den Knochen gehende Wunde ihren linken Oberarm zierte...

“Verdammt..!” Achtlos lies sie ihre Waffe fallen und zog stattdessen die Pistolen.

Ein Dauerfeuer auf seinen Kopf abgebend, hoffte sie nunmehr durch pure Feuerkraft ihn ausschalten zu können, doch allmählich konnte sie durch die abgekratzte Haut erkennen, gegen wen sie da kämpfte...

Ein schieres Stück Metall in Menschenform, ein Kampfandroid... eine Maschine ähnlich des erstem Majors, jedoch mit viel stärkerer Panzerung und ohne schwachen Menschenanteil.

Nachdem zwei Magazine verbraucht waren steckte sie die Pistolen wieder ein, und dachte über eine neue Strategie nach... ein weiterer Schnitt am Rücken traf sie, als sie das Gewehr, das mit einem frischen Magazin bestückt war, zu Penwood hinübertrat.

Das würde einfach nicht lange gut gehen, dachte sie... Schliesslich versuchte sie ihn umzuwerfen mit einem Tritt..

Sie verlagterte ihr gesamtes Gewicht in diesen Tritt auf den Oberkörper, doch unterschätzte Alexanders Gewicht bei weitem. Er blieb einfach so stehen, wodurch Ceras zu Boden fiel..

Eine schnelle Rolle zur Seite konnte einen kritischen Treffer am rechten Arm nicht vermeiden...

Ihr rechter Unterarm lag leblos neben ihr, wie sie mit entsetzen feststellen musste.

Sich nur mühsam berappelnd versuchte sie nun stattdessen eine Fluchttaktik und hoffte auf baldige Unterstützung von Ryan..
 

Dieser hatte nunmehr auch seine Pistole leergeschossen und rang mit bloßen Händen darum, den Nazis den Gar auszumachen..

Penwood hingegen hatte es nun erheblich einfacher, die Soldaten niederzustrecken... er wurde gar wieder selbstbewusst, als er merkte wie leicht es ging.

“He, Ryan, überlass das ruhig mir. Das geht schon.”

“Das wäre mir neu..” brummelte er und sah zu Ceras rüber... was sein Herz schmerzhaft zusammenkrampfen lies.

Diese war bereits blutüberströmt und durch den einen Treffer teilweise zerstückelt.. sie konnte rein gar nichts gegen Alexander ausrichten..

Ihm fiel die Halconnen ein. Leise betend, das wenigstens diese noch Effekt gegen dieses Monster haben würde, lud er eine der sechs verbleibenden Patronen und legte an.

Ein Panzerbrecher durchschlug den eisernen Soldaten vollends, doch das hatte seinen Preis.

Sein Rücken wurde von einem Nazibajorett durchstochen, als Penwood kurz nicht aufpasste.

Ryan biss die Zähne zusammen... Penwood hatte ihm gesagt das er es übernehmen würde, also würde er es so belassen..

Die Aufmerksamkeit von Alexander hatte er zwar nicht gewonnen, doch nun war er zuversichtlich das dieser stählerne Koloss, genau wie der Landkreuzer, verwundbar war... eine weitere Patrone glitt in den Lauf der Halconnen, daraufhin donnerte sie in Alexanders Bein. Er zuckte nicht einmal, als würde ihm das große Loch im Oberschenkel nichts ausmachen.

Tatsächlich begann er allerdings zu humpeln.... und schlug Ceras daraufhin den linken Arm vollständig ab, als diese nochmals versuchte ihn zu Fall zu bringen.

Ein Aufschrei erfolgte und sie konnte sich nur noch mühsählich auf Beinen halten..

Ryan biss die Zähne immer weiter zusammen, bis es ihm schon selbst wehtat.. seine Augen waren geschlossen, sein Körper lud von ganz allein die Kanone erneut...

“Ceras...” flüsterte er zu sich selbst, durch die Zähne kaum verständlich, wärend er kurz die Augen öffnete um Alexander erneut eine Wunde zu verpassen.. eine Explosivpatrone, direkt in den Rücken.

Der massive Soldat began zu taumeln, sein linkes Bein konnte den Verlust des rechten nicht gut ausgleichen.

Gleichzeitig wurde Ryan von einem Schmerzensschrei von Penwood durchzogen, als er grade die vierte Patrone einlud und abfeuerte...

Gregory war an der Schulter getroffen worden, paralysiert vor Schmerz...doch Ryan konnte durch seine Rückenverletzung nicht aufstehen, seine Beine waren wie gelähmt und die Regenration ging nur schleichend vorran...

Alexanders Klinge stieß durch Ceras`s Rücken, vollständig und bis zu seiner Faust...

In diesem Moment fühlten Ceras`s und Ryan`s Geist sich verbunden.... in dem Moment, als die Meisterin dem Tod immer näher kam, rief sie in Gedanken immer lauter nach ihrem Schützling und schliesslich wurde diese Verbindung so stark, das sie eines wurden...
 

“Was ist mit dir.. Ceras...?!”

“Ryan... Penwood braucht deine Hilfe jetzt.. Vergiss mich, ich komm schon zurecht..!”

Die Verbindung war nicht sehr stabil und hatte kein klares Bild, nur Stimmen und grobe Umrisse..

“Wenn ich dir nicht helfe, wirst du sterben... und du bist mir weit wichtiger als er.”

“Aber das kannst du doch nicht machen...! Penwood ist für die Zukunft des Landes von höchster Bedeutung, wärend ich lediglich ein Klon bin, ein Soldat..! Du musst ihn beschützen!”

“Das mag sein.. aber Penwood bedeutet mir bei weitem nicht so viel wie du.. Ich liebe dich, nicht ihn.”

Die Verbindung riss ab, als Ryan`s Finger instinktiv die vorletzte Patrone durch den Lauf rasen lies, direkt auf Alexanders linkes Bein. Das würde ihn verwundbar machen...!

Tatsächlich blieb der Koloss stehen, versuchte sich offensichtlich zu bewegen, nach Ceras vorzurücken, doch er konnte es nicht..

Ceras`s Körper lag leblos am Boden, genau wie ihre beiden Arme.
 

Penwood hatte im letzten Moment noch den letzten Soldat töten können, bevor dieser ihm eine Kugel durch den Kopf gejagt hätte.. doch der Schmerz in seiner Schulter pinnte ihn am Boden fest.

Er konnte nicht aufstehen, war unfähig etwas zu tun, ausser zuzusehen, wie Ryan versuchte, Ceras zu helfen..

Selbst sprechen konnte er nicht mehr, der Schmerz schnürte buchstäblich seinen Hals zu...
 

Ryan`s letzte Patrone glitt in den Lauf... er zielte sorgfältig.. jetzt wo er sich nicht mehr bewegen konnte, war Alexander ein einfaches Ziel, doch dieser Schuss in den Hinterkopf musste sitzen.

Er durfte nicht verfehlen, sonst wäre es aus... eine weitere Chance hatte er nicht.

Er schloss die Augen, betete.. drückte ab.

Die Patrone zischte durch den Lauf, schlug in Alexanders Hinterkopf ein... doch stoppte ihn nicht.

Im Gegenteil, stattdessen schien es, als hätte das seine letzte Zurückhaltung zerstört.

Etliche Klingen und Waffensysteme schalteten sich ein und aus, als wäre bei im eine Sicherung durchgebrannt..

Eine Rakete zischte aus ihm hervor, was ein nahes Gebäude in Schutt und Asche legte, ein Maschinengewehr perforierte sinnlos den Boden.

Ryan hatte sich inzwischen genug erholt um wieder aufzustehen... oder er war einfach wütend genug um den Schmerz zu ignorieren, den er dabei verspürte...

Mit aller Kraft warf er die Halconnen gegen den Stahlmann, was ihn jedoch nur zur Seite umfallen lies, da sein Bein dadurch entgültig die Standfestigkeit verlor..
 

Ein Schuss ertönte.. so laut das selbst die Halconnen darüber neidisch werden könnte.. und ein Aufprall in Alexanders Schädel lies ihn endlich verstummen.

“Ich hätte nicht gedacht, das er ihr derartig Probleme bereiten würde... sonst hätte ich euch nie allein gelassen...

Kristin stand auf einem kleinen Nebengebäude und sah auf die Gruppe herrab, bevor sie herruntersprang...

“Mein Gott.. jetzt wo ich sie da liegen sehe... Und wo ich weis, das ich daran Schuld bin, wegen meiner eigenen Sturheit....”

Sie kam näher zu Ceras, steckte den Revolver weg und ging vor ihr auf die Knie.

“Wo ich ihr schon seit ihrer Kindheit alles runiert habe... sie so lange einfach ignoriert hatte...”

Sie hebte den leblosen Körper leicht an, um ihr näher ins Gesicht zu sehen.

“Kommt es mir vor als würde meine eigene Tocher im Sterben liegen.....”
 

To be continued...

Chapter 27: Fear

Für die lange Wartezeit auf ein neues Kapitel werden meine treuen Leser mit einem besonders langem Kapitel für ihre Geduld belohnt. In diesem Kapitel erfahrt ihr ein wenig mehr über Kristins Herkunft und ihr Verhältnis zu Ceras... und natürlich sehen wir den Kampf zwischen Seras und Heinkel!

Viel Spass also bei diesem trotz allem wenig Storyrelevanten Kapitel...
 

Kristin sah die beiden Männer nicht an.. sie würde es nicht wagen, vor ihnen Schwäche zu zeigen.

„Macht eine Bestandsaufnahme und nehmt alles mit, was ihr könnt.. wir müssen sie anderswo zusammenflicken. Aber schnell.. ihre Wunden sind trotzallem enorm.“

Ryan, der sich mittlerweile aufgerafft hatte, sah sie ernst an, wohl wissend, das Ceras`s Leben in diesem Moment an einem seidernen Faden hang.

Obwohl sie sich besorgt um ihre Tocher tat, könnte sie ihre Existenz jederzeit auslöschen ohne das Ceras sich wehren könnte.

„Da gibt es nicht viel zu verzeichnen.. Ich hab noch ein Magazin für meine Pistole und Ceras hat noch ihre Sense... dann wäre da noch Seras.. aber die wird ihre Munition für Heinkel brauchen.“

Kristin blickte auf, sah in die Richtung von der Seras`s Aura kam.

„Richtig... wir müssen sie vom Kampf abbringen. Wir werden jede einzelne Kugel brauchen um Ceras in Sicherheit zu bringen... Major wird sicher nicht lange zögern um auch seinen allerletzten Trumpf gegen sie auszuspielen.“

Penwood gab ein keuchen von sich, was Ryan veranlasste nach seiner Wunde zu sehen.

„Jetzt red endlich Klartext. Was erwartet uns noch?“

„Das weis ich nicht, Ryan. Alles was ich weis ist das es alles bisher da gewesene übersteigt.“

Vorsichtig legte die Vampira die verstreuten Stücke von Ceras zusammen, um anschliessend ein großes Stück von Alexanders Mantel abzureissen und sie mitsamt den Armen einzuwickeln.

„Das klingt ja wundervoll... und was sollen wir tun? Immerhin hat dieser Robotertyp uns schon all unsere Kraft gekostet.“

„.....“ Kristin schwieg. Wohl wissend, das dieser letzte Vampir Ceras`s Untergang besiegeln würde, machte sie sich weitere Sorgen.. „...darüber können wir fachsimpeln, sobald Ceras in Sicherheit ist. Jetzt schnapp dir diesen Schlappschwanz und komm... wir müssen uns beeilen.“
 

Seras wich mit kaum mehr nachsehbarer Geschwindigkeit Heinkels Kugeln aus, wärend sie selber erst einmal passiv blieb.

Selbst ihre Pistole, die als eine der derzeit mächtigsten Handfeuerwaffen überhaupt angesehen wurde, könnte gegen einen Regenerator wie Heinkel nicht viel ausrichten.

Ein Fünf-Schuss Burstfeuer direkt in den Kopf, aus nächster Nähe... wäre möglicherweise lethal genug um sie niederzustrecken. Möglicherweise.

Sie wollte keine Risiken eingehen. Das beste wäre, sie zu entwaffnen... oder es zumindest zu versuchen.

Solange wie sie den Kugeln entgehen konnte war sie auf der sicheren Seite.. und Pip war bei ihr.

Sie hatte kaum mehr etwas zu verlieren.

Heinkel wurde von vier der fünf Schüsse erwischt, an der Schulter... Seras hatte auf ihren Oberarm gezielt. Auch ihre Gegnerin war durchaus behände genug, einem Projektil auszuweichen.

Auch bei näherer Betrachtung fand sich auf dem Hochhausdach keine sonderliche Waffe, die Seras zum Sieg verholfen hätte, wie ein Stahlträger oder ähnliches...

Dann kam ihr eine Idee.

Völlig aus dem Nichts attackierte sie Heinkel mit voller Wucht, wild einige Schüsse auf sie abgebend wärend sie auf sie zustürmte.

Die überraschte Priesterin hielt ihre Position, wohl wissend, das hinter ihr ein Abgrund war... das war die Intention der Vampirin, wenn sie vom Haus stürzen würde wäre sie anschliessend Kampfunfähig.

Das war alles, was Seras wollte. Sie wollte ihre Rivalin nicht töten... sie hatte mehr als einmal gesehen, das Heinkel, ähnlich Anderson, Ehre und Würde besaß und schlicht die untugendhaften Befehle von Oben ausführte.

Als sie Heinkel zu nahe kam, musste sie zurückspringen, weiteren Kugeln entgehend... nicht einmal in der Feuerpause hatte sie Ruhe, die Iscariots waren darauf gedrillt innerhalb vom Bruchteilen einer Sekunde nachzuladen.

Eine Rolle zur Seite verlängerte Seras`s Leben, obwohl eine Kugel ihren Arm striff... besser so als der Kopf, dachte sie sich.

Die Intention, sie hinunterzustürzen schien die Priesterin wütend gemacht zu haben.

Ihre Feuerrate hatte sich erheblich gesteigert, ein wahrer Kugelhagel ging auf die Vampira ein.

Pip, der sich größtenteils zurückgehalten hatte, sprang vor seine Meisterin um schlimmeres zu verhindern.. sein Plasma-artiger Körper verlangsamte die Kugeln erheblich, sodass Seras dahinter genug Zeit zum Ausweichen hatte, doch nagte es enorm an seiner Kondition... immerhin waren es geheilligte Silberkugeln.

Wärend des gesamten Kampfes herrschte Totenstille. Niemand sagte ein Wort, nicht einmal Pip und Seras kommunizierten miteinander. Alles war hochkonzentriert darauf, zu überleben.

Drei Magazine glitten aus ihren Schächten und wurden gegen neue ersetzt, als die beiden Kontrahenten ihre Munition auffrischten... Seras hob ihre Waffe um Heinkel ein paar mehr Treffer zu verpassen, doch das schlimmste aller Szenarien passierte...

Ein Streifschuss traf das Magazin der Pistole, was nicht nur Seras`s Hand verletzte, sondern auch die gesamte Waffe zur Explosion brachte.... und ihre Hand damit für kurze Zeit unbrauchbar machte.

Geschockt von diesem Ereignis war sie nicht mehr in der Lage, die restlichen Kugeln zu orten und zu umgehen, was daraus folgerte das ganze 25 Patronen sich in ihr Fleisch bohrten, Knochen und Muskeln verbrannten und zerschmetterten bevor sie aus ihrem Rücken wieder hervorkamen..

Keuchend stolperte die Vampira zurück, wärend Heinkel erneut nachlud, ein triumphierendes Grinsen auf dem Gesicht.

“Damit hast du wohl nicht gerechnet, was...? Bringen wirs zuende..”

“Rate mal womit du nicht gerechnet hättest.”

Pip, der, wie schon erwähnt, eher passiv agierte, sah diese Situation gelegen, um seinen Trumpf auszuspielen.. ebenso grinsend portierte er sich in Heinkels unmittelbare Nähe, die daraufhin geschockt auf ihn zu feuern versuchte, aber keine Möglichkeit mehr hatte seinen “Angriff” abzuwehren...

Ein geschickter Ruck an ihren Klamotten genügte, um durch die Wucht der untoten Hand die Priesterin größtenteils zu entkleiden.

Nach einer Schrecksekunde erntete der Lüstling einige weitere Kugeln, bevor die knurrende Heinkel die Pistolen senkte und lieber versuchte, das nötigste zu bedecken...

Was einst mal ein attraktiver Frauenkörper gewesen sein musste, war von Narben bedeckt. Schusswunden ebenso wie Schwerthiebe und selbst verbrannte Stellen, die auf Flammenwerfer oder Plasmawaffen hindeuteten, waren vorhanden. Ihre Regenerative Natur half zwar ihren Körper in Form zu halten, doch die Zeichen der Kämpfe, die sie durchlebt hatte, liessen sich nicht verbergen... ebenso wenig wie die große Narbe an ihrer Wange.

“Pah.. ich hab verstanden worauf du hinauswillst... für heute belassen wir es so. Ich muss vermutlich sowiso Schadensbegrenzung vornehmen...” Mit diesen kargen Worten wollte sie verschleiern, das sie die Vampirin nicht in einem unfairen Kampf niederstrecken wollte.

Ohne weitere Vokale zu verlieren steckte sie die Waffen und verschwand, behände vom Gebäude hinunter auf ein niedrigeres springend, anschliessend auf den Boden und davon.
 

“Woah... was haben wir denn verpasst?” fragte Ryan, als er und Kristin auf dem Hochhaus ankamen, wo Seras noch immer damit beschäftigt war, ihre Wunden zu versorgen.

“Nichts gutes...” anwortete diese knapp. “Was ist mit euch? Alles in Ordnung?”

Ryan sah kurz zu Kristin, die eher missmutig zu den Überresten der Pistole auf dem Boden sah.

“Eher noch schlimmer. Die Kurzversion ist, das wir schleunigst irgendwo unterkommen müssen und unsere Kräfte wieder erholen lassen.”

“Ich verstehe... deswegen ist Ceras also nicht dabei...” Ihre Laune senkte sich noch weiter, nahe des Bodenlosem.

“Noch lebt sie. Kein Grund Trübsal zu blasen.. kannst du laufen?” fragte Kristin, die sich am besten damit beraten fand, so schnell wie möglich die Verwundeten zu versorgen.

“Ich denke schon... “

“Dann lauf. So schnell du kannst zum nächsten sicheren Ort, den du kennst.. wir sind direkt hinter dir.”

Mit einem kurzen Nicken sprang Seras vorsichtig vom Hochhaus, gefolgt von den beiden Vampiren, die anschliessend mit Penwood und Ceras im Schlepptau ihr folgten.

Es wurde bereits Morgen, und in nicht allzulanger Zeit würde die Sonne aufgehen.. es war wirklich das beste, erst einmal nicht weiter anzugreifen... trotzdem mussten sie sich beeilen, um so mehr den je. Einen Sonnenaufgang in diesem Zustand zu erleben wäre für Ceras möglicherweise tödlich.

Fast eine Stunde dauerte es, bis die fünf in einer Reihenhaussiedlung ankamen... Seras stoppte vor einem der Apartments, hektisch unter der Fußmatte suchend, bis sie mit einem Schlüssel hervorkam.

“Kein gutes Versteck, wenn du mich fragst...” kommentierte Ryan, als dieser mit Penwood dort ankam.

“Mir klaut schon keiner was. Laut offiziellen Angaben ist die Wohnung leer.”

Mit leisem Quietschen öffnete sich die Tür vor ihnen, und eine staubige Atmosphäre lag in der Luft.

Ryan fühlte sich etwas unwohl in dem alten Haus, das offensichtlich seit einigen Monaten nicht mehr besucht wurde... doch wärend er nur leichtes Unwohlsein verspürte, bemerkte Kristin die wahre Natur dieses Gebäudes.

Die Geister in diesem Haus wurden von einem feigen Mord zu solchen gemacht... sie fanden keinen Frieden. Stattdessen lauerten sie in diesem Haus und hofften, irgendwann einmal die Täter wieder zu sehen, um sich zu rächen... doch das wird wohl nie mehr sein, nachdem die Mörder vor Jahren bereits ins Gefängnis kamen.

Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, legte Kristin das Bündel, aus dem Ceras`s Kopf so knapp herrausragte, auf dem Sofa ab... Penwood wurde in einen Sessel gesetzt, inzwischen war er bewusstlos geworden.

“Die Wohnung meiner Eltern... ich bin schon ewig nicht mehr hier gewesen.” sagte Seras leise, wärend sie eines der Fenster zum Lüften öffnete.

“Unschwer zu erkennen.” anwortete Kristin knapp. “Hast du ein paar Blutrationen hier..?”

Die Vampira seuftzte leicht. “Höchstens ein oder zwei, und die sind sicher so alt wie das Apartment selbst. Aber sie wird sicher auch ohne wieder auf die Beine kommen...”

Kristin zog eine Mine, bevor sie das Bündel, das Ceras zusammenhielt, öffnete.

Ihre Wunden hatten aufgehört zu bluten, doch sie blieben deutlich offen.. der rechte Arm plumste vom Sofa ohne ein Geräusch zu machen.

Seras weitete die Augen.. erst jetzt wurde ihr klar wieso Kristin derartig gedrängt hatte.

“Ich... ich sehe nach was sich finden lässt, selbst altes Blut könnte da noch von nutzem sein...”

Ryan sah besorgt zu seiner Meisterin.

“..Wie steht es um sie..?”

“Sie blutet nicht mehr... das kann gut oder schlecht sein. Entweder ist sie blutleer... oder ihre Regenerationsfähigkeit hat immerhin die Wunden geschlossen. Was auch möglich wäre ist das ihr Blut so schnell geronnen ist, das sich die Wunden selbst verschlossen haben.. aber das kann ich mir kaum vorstellen. Alles in allem kann ich für nichts garantieren...”

Kristin versuchte so ernst und emotionslos wie möglich zu klingen, doch beim letzten Satz brach ihre Trauer erneut durch.

Ruckartig drehte sie sich weg und verstummte, heftig damit kämpfend nicht noch weitere Tränen zu vergiessen. Sie musste einen klaren Kopf bewahren wenn sie ihr da raushelfen wollte.

“Ich hab leider nur noch eine einzige... und die sieht nicht sonderlich vertrauenswürdig aus.” Seras war zurück, ein Blutpäckchen in der Hand haltend... ohne ein Wort zu sagen schnappte Kristin es sich und öffnete es vorsichtig.

“Immerhin ist es noch flüssig.. was schon an ein Wunder grenzt. Hoffen wir das beste.”
 

Es mag okkult erscheinen, wenn man mithilfe von Blut versucht einen verlorenen Arm wieder anzukleben, doch im Falle von Ceras war es durchaus erfolgreich.

Zwar brauchten ihre beiden Arme die gesamte Konserve auf, doch immerhin war es ein Hoffnungsschimmer, das sie sich doch noch erholen könnte.

Die Frage, woher weiteres Blut genommen werden sollte, gestaltete sich jedoch als schwierig...

Penwood brauchte jeden Milliliter seines Lebenssaftes selbst, Ryan hatte schon selbst viel davon verloren.

Seras hatte ebenfalls kaum mehr Reserven... und Kristin`s Blut...

“Ich weis nicht ob ich das tun soll... ehrlich nicht.” Zweifel drängten sich der alten Vampira auf, die sie nie zuvor heimgesucht hatten.

“Mach es doch einfach. Schaden kann es doch nicht...” Seras gähnte leicht... die Sonne war schon aufgegangen und Ryan war im Bett, nachdem das praktisch der einzige unbelegte Schlafplatz der Wohnung war.

“Du ahnst ja gar nicht, was das für Probleme mit sich bringt. Du weisst gar nichts davon, woraus Ceras wirklich gemacht ist... oder überhaupt, wer ich bin.” Kristin`s rüde Anwort setzte sich sowohl aus Müdigkeit als auch aus zunehmend entnervender Hilflosigkeit zusammen, was eine tödliche Mischung ergab.

“Dann sag`s mir doch... wir wissen immerhin fast nichts über dich.” Das war nur zur Hälfte wahr, Seras hatte ein paar Dinge über Kristin von Ceras erfahren... doch es war nicht sonderlich viel, nicht mehr als sie Ryan erzählt hatte.

“.... Wenn du meinst, das du das hören willst.. Ich denke das ich dir das anvertrauen kann.... du wirst es vermutlich noch am ehesten verstehen.”

Kristin atmete zweimal tief ein und aus, bevor sie zu erzählen begann.

“Mein voller Name lautet Kristin Lilith Sohar... meine Geschichte beginnt vor 4,5 Milliarden Jahren. Ich war die erste.. die Mutter alledem, was folgen sollte... ein Prototyp, wenn man so will.

Gottes Strafe machte mich zu einer unsterblichen Kreatur, die bis zum Tage des Armageddon auf Erden wandelt und das Blut ihrer Feinde verkonsumiert, um stärker zu werden.... Ich kann nicht leben, kann nicht sterben... auch die Methode, eine Million Schrödinger-Seelen in mich zu injezieren hätte nichts genützt. Es hätte mich höchstens für ein paar Wochen aus dieser Welt verbannt, bevor Gott mich erneut hierhin bringt.... Jetzt versetz dich einmal in die Lage, als du das Blut deines Meisters trinken solltest.. des Vampires, der fünfhundert Jahre lang Millionen von Seelen gefressen und ihre Kraft absorbiert hat, wärend du, grade mal ein Schäfchen, an deiner allerersten arbeitetest. Ich hab schon seit Millenien nicht mehr zählen können wieviele Menschen ich inzwischen gefressen habe, ihre Gedanken, ihre Kraft, ihre Körper in mich aufgenommen.. das alles würde auf Ceras übertragen, wenn auch nur zu einem kleinen Teil.”

Seras wollte gerade zum Sprechen ansetzen, gebannt von der spannenden Geschichte, die ebenso unplausibel wie erstaunlich detailliert klang...

“Und da kommt Ceras ins Spiel... sie ist ein Klon, ein unvollständiges Wesen zweier Hälften, Genetisch perfektioniert und auf eine maximale Lebensdauer von höchstens zwei Jahrhunderten ausgelegt. Ihre Kraft, die sie durch ein zehntel meines DNA-Stranges erhalten hat, ist derart gewaltig das ihre vollen Ausmaße ihren fragilen Körper an die Belastungsgrenze bringen... deshalb hat sie dieses Siegel auf dem Rücken.

Durch mein Blut, was unbeschreiblich stärker ist als dieser bloße Genstrang, würde ihr Macht verliehen welche ihr Vorstellungsvermögen übersteigt. Nicht nur ihr Körper, auch ihr Geist könnte mit dieser Menge an Informationen und Macht überfordert sein.”

Nach einer guten Minute fand Seras endlich Worte, die sie passend fand.

“Warum habt ihr sie dann überhaupt geklont, und nicht einfach einen neuen Vampir erschaffen..?”

“So schlimm es auch klingt... das Budget reichte nicht für einen vollen Vampir. Alexander und ihr neustes Projekt, sowie die Superwaffe gegen Alucard verschlungen derartig viel Ressoucen, Zeit und Geld das für einen weiteren Kämpfer nichts mehr da war. Einen Klon herzustellen schien zeitsparend, schnell und billig zu sein... allerdings kamen beim Klonvorgang schon einige Fehler zu Stande, die nicht erwartet wurden... Vampire sind, anders als Menschen, nicht so leicht zu klonen.. Tote DNA ist einfach nicht so kontaktfreudig wie lebendige. Trotzdem entschlossen sie sich, das Projekt fortzuführen, da die Möglichkeit eines Infiltrators, der in deinem Namen verdeckt arbeiten konnte, einfach zu wertvoll war um sie zu verwerfen.... und glaub mir, das war ein Anblick als Ceras das erste Mal ihre Augen öffnete...”

Das Schwärmen Kristin`s wurde von von einer Ohrfeige der Vampira unterbrochen.. ihr Gesicht lies sie zur Seite gewand, nachdem die Sonnenbrille ihr vom Gesicht gefegt wurde.

“...du hast ja recht... sie hätte niemals existieren dürfen. Aber es lässt sich nunmal nicht rückgänig machen.. und jetzt, wo ich das endlich erkannt habe.. wo ich endlich bemerkt habe wieviel sie mir wirklich bedeutet werde ich sie auf keinen Fall sterben lassen.”

Langsam hebte sie die Sonnenbrille vom Boden auf... und sah zu Seras...

Diese musste mit leichtem Entsetzen feststellen, warum sie diese Sonnenbrille trug... ihre Augenhöhlen waren beide leer.

“....Das tut mir leid.”

“Ist nicht weiter tragisch. Das stammt noch aus Adam`s Zeiten... ein weiterer Fluch der auf meinem Körper lastet. Aber immerhin würde der irgendwann einmal aufgehoben, wenn ich es schaffen würde meine wahre Liebe zu treffen..”

Kristin lachte hämisch, wärend sie die Brille wieder aufsetzte.

“Eher trifft man den Weihnachtsmann, den Osterhasen und eine ganze Scharade an Kobolden zusammen an der Tafelrunde.”
 

Wenig später war auch Seras eingeschlafen, die Gardinen waren zugezogen um den schädlichen Sonnenstrahlen keine Chance zu lassen.

Kristin konnte nicht schlafen. Konnte gar kaum einen Gedanken fassen, der nicht um Ceras ging.

Ihr Zustand verschlimmerte sich allmählich... sie war noch immer nicht aufgewacht, hatte sich nichtmal bewegt.

Lange ginge das nicht mehr gut...

Sie biss sich in den Finger... dachte an die vergangene Zeit. Wie oft sie bereits Freunde verloren hatte... Leute, die ihr Vertrauen genossen. Leute, die sie geachtet hatte. Und nun sollte dieses Vampirmädchen, das sie wie eine Tochter ansah, ebenso sterben...?

“Bleib bei mir...” flüsterte sie.... ein bisschen Blut rannte ihre Hand hinab, die scharfen Eckzähne hatten sich tief in ihr Fleisch gebohrt.

Ein Rinnsal aus Blut tropfte auf die halbtote Vampirin unter ihr, lief in die Wunde hinein... der Körper absorbierte das Blut förmlich, es wurde direkt aufgesogen..

Mit rasanter Geschwindigkeit verschloss sich die große Wunde am Bauch... Ceras öffnete ihre Augen...
 

To be continued.....

Chapter 28: Blood

Ceras kam nur langsam wieder voll zu sich.

„Kristin.. Was...wo habt ihr mich denn hin verschleppt.“

Verwirrt schaute sie sich um, da der Raum ihr vollkommen fremd vorkam... ihre Sinne spürten Ryan und Seras in der Nähe, sowohl als auch ein schwaches Signal von Penwood, obwohl dieser unweit von ihr im Sessel lag, mit einem leicht rötlich gefärbten Verband an der Schulter.

„Mein Gott.. ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr aufwachen...“ Kristin war ihrerseits deutlich erleichtert.. ja, sie brachte sogar ein Lächeln hervor.. etwas, das sie seit gut 70 Jahren nicht mehr getan hatte.

Allmählich war Ceras wieder soweit orientiert, das sie sich aufsetzen konnte und ein wenig umschauen.. bald entdeckte sie Seras, die in der Nähe von Penwood auf dem Boden schlief, in einem Schlafsack.

„W..wo ist Ryan..?“ Unbeachtet der Tatsache, das ihre erste Frage schon nicht beachtet wurde stand Ceras einfach auf, Kristin links liegenlassend, während sie seiner Aura folgte...

Am Türrahmen zum Schlafzimmer fand sie einige selbst einige erleichterung... anschliessend kehrte sie zu ihrer Meisterin zurück, um sich erneut zu setzen... durch das schnelle Aufstehen war ihr etwas schwindelig geworden, ihr fehlte noch immer eine Menge Blut.

„Du solltest dich vielleicht nicht gleich überanstrengen.. wir mussten dich erst einmal wieder zusammenkleben, falls du dich erinnerst.“

Ceras nickte leicht, sich etwas die Schläfen reibend. „Wage.. aber ja.. Alexander, nicht wahr. Was ist mit ihm?“

„Ein Haufen Schrott. Tut mir schrecklich leid, das ich nicht eher eingreifen konnte.. dann wäre das Ganze wohl etwas anders ausgegangen..“

Die junge Vampira dachte, sie hätte sich verhört. Kristin L. Sohar entschuldigte sich bei ihr? Ernsthaft, sogar?

„Das.. das ist doch nicht deine Schuld, ich.. ich meine, du warst ja nicht verpflichtet...“

Kristin unterbrach sie einfach.

„Doch... doch, dazu wäre ich verpflichtet gewesen... Ich bin immerhin deine Meisterin... und nicht nur das, theoretisch auch deine Mutter. Da kann ich dich doch nicht einfach allein in den Krieg ziehen lassen...“

„Genau das hast du doch.“ Diese Worte aus Ceras`s Mund verstummten die jahrtausendealte Vampirin mit einem Schlag... ja, das hatte sie tatsächlich.

„... Ja, leider... Aber ich kann es auch nicht mehr rückgänig machen.. Alles was ich tun kann, ist dir soweit ich kann zu helfen.... dir ein besseres Leben wünschen, wie du es bisher hattest.“

Ceras merkte allmählich, das es sich um ein und die selbe Kristin handelte, die sie aufgezogen hatte, und nicht um irgendwen anderes.

Diese Kristin war sich deutlich ihrer Fehler bewusst, auch wenn sie nichts dagegen hätte tun können.

Major`s Befehle waren auszuführen, der strenge Verhaltenskodex des Milleniums bedurfte keiner Erklärung und auch so waren Soldaten nichts weiter als Auswechselspieler.. entscheidend, aber einfach zu feuern und auszuwechseln.

Nach einer kurzen Gedankenpause konnte Ceras einfach nicht mehr anders... sie umarmte Kristin, zum allerersten Mal.
 

Am nächsten Morgen wachte Ryan unruhig auf.

Vor dem Schlafengehen war Ceras noch immer nicht wieder zu Bewusstsein gekommen..

Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was ihr helfen könnte, er konnte nichts tun um ihre Heilung zu beschleunigen...

Etwas bewegte sich in seinem Bett. Etwas großes...

Ryan tastete nach dem Messer, das er vorsorglich in die Schublade neben dem Bett gelegt hatte...

Grade, als seine Finger das kühle Metall spüren konnten, fühlte er gleichzeitig eine bettwarme Hand seinen Arm auf den Rücken renken, wo seine Waffe nutzlos war.

Er war sich nun bewusst, das ein Angreifer im Bett war, jemand, der es auf ihn abgesehen hatte...

Mit äusserster Kraft drückte er sich von der Person weg, schubste diese gar zu Boden um sich loszureissen..

Das dumpfe Plumsen war gefolgt von einem metallischen Geräusch, als das Messer zu Boden fiel.

Ein weiteres Geräusch erklang, das Laden einer Pistole.. Seras hatte selbst schon vorgesorgt und im Bettkasten eine Waffe angebracht.

Zu Ryans Überraschung hörte er selbst eine Sicherung aus der Rast klicken, was bedeutete das eine Schusswaffe auf seinen Rücken gerichtet war....

„Tsk Tsk.... immernoch in alter Form, was?“

Ryan drehte sich um...

Ceras lag dort auf dem Boden, ihr nackter Körper nur durch die Bettdecke verhüllt, mit einer ihrer Bladeguns in der Hand, die auf ihn zielte.

„... Dir scheints ja besser zu gehen.“
 

Kristin sah Seras von der Couch dabei zu, wie sie förmlich um Penwood herrumwuselte... mit deutlich amüsierten Gesichtszügen.

„Warum bringst du ihn nicht einfach in ein Krankenhaus?“

„Weil.... ach, weil darum. Was können diese Pfuscher, was ich nicht kann. Ich wurde für sowas ausgebildet, verdammt.“

In einer verkrampfen Haltung versuchte sie, den Verband zu wechseln, ohne dabei seinen Arm zu bewegen.. ein Ding der Unmöglichkeit, zumal das geronnene Blut wie Klebstoff wirkte und der Verband praktisch ein Teil mit seinen Klamotten wurde.

„Nrr... Hilf mir doch mal, anstatt da rumzusitzen und fernzusehen!“

Kristin schüttelte den Kopf.

„Nein, ich kenn mich mit sowas nicht aus.“ Log sie, während sie das Programm wechselte. „Tss, auf jedem Sender das gleiche. Eine Sonderberichterstattung über den Kampf gestern. Verdammt, nicht mal Micheal Jackson`s Tod hat soviel Aufmerksamkeit gekriegt wie die Lage in England, und über den haben sie immerhin fast einen Monat pausenlos berichtet.“

„Hör doch mit den ollen Kamellen auf. Das König Harry gestorben war, war schliesslich auch eine große Berichterstattung... Sag mal, wo du doch so gute Quellen hast.. wer war das eigendlich? Wer hat ihn vor meinen Augen töten können...?“

Die alte Vampirin drehte sich zu ihr, während sie durch die Sonnenbrille ihre leeren Augen verhüllte.

„Das war ich.“
 

“Ryan... sag es mir noch einmal...”

Ryan, der inzwischen die Waffe wieder weggelegt hatte, schaute seine Meisterin verdutzt an.

“...was?”

“Was du mir gesagt hattest bevor ich Ohnmächtig wurde... nachdem ich dir sagte das du dich in Sicherheit bringen sollst..”

Ceras lächelte. Ein ehrliches, aufrechtes Lächeln, was man von ihr fast nicht kannte... Ryan hatte es schon einmal gesehen, doch bewegte es ihn...

Es dauerte einen Moment bis er sich erinnerte was sie meinte... Er hatte ein wenig zu viel ausgeplaudert... und wie Ceras nun mal so war, konfrontierte sie ihn direkt damit.

Er hatte keine Wahl.. und er wollte es auch nicht mehr in sich herrumtragen, es nicht länger zu einem Geheimnis machen.

“Ceras... das...ach... Ich liebe dich.” Es ging erstaunlich einfach diesen Satz zu beenden, im Gegensatz dazu wie schwer es wahr ihn anzufangen. Ryan wollte etwas besonderes sagen, etwas was in Erinnerung bleiben würde, etwas romantisches.. ihm fiel nichts ein. Aber sie warten lassen wollte er auch nicht... so war es wenigstens raus.

Ceras`s Mimik hatte sich nur minimal geändert.. sie lächelte etwas mehr als zuvor, legte die Waffe weit weg von sich und setzte sich auf.

“Ich dich auch Ryan. Länger als du es glauben würdest...”

Von diesem Moment an wusste Ryan nicht mehr, wie er reagieren sollte.. sich einfach gehen zu lassen, dazu fehlte ihm der rechte Mut.. aber er konnte nicht einfach da herrumstehen.

Ceras, die soetwas schon von ihm erwartet hatte, grinste leicht bevor sie aufstand, die Stoffhülle von ihrem schlanken Körper gleitend.

Ihre und Ryan`s Lippen trafen sich mit unerwartet sanfter Manier... diese wärte allerdings nicht lange.

Die beiden luden sich wie Magneten gegenseitig auf, wurden mutiger... bald kämpften ihre Zungen einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft, wärend ihre Augen fest verschlossen blieben...

Ceras riss wie ein wildes Tier Ryan´s Shirt in Fetzen, was ein Vorgeschmack gab, auf das was folgen sollte... ihre Intention war klar, und Ryan würde sich hüten, sie davon abzubringen.

Das wäre vielleicht ihre einzige Gelegenheit, einander wirklich kennen zu lernen...
 

Seras hatte sich das, was Kristin ihr gesagt hatte, erstmal durch den Kopf gehen lassen... sie war zum Nachdenken in die Küche verschwunden und wärmte sich dort eine frisch besorgte Blutkonserve auf, sowie eine weitere für Gregory.

Kristin war es also... natürlich. Nur jemand, der sich teleportieren kann, könnte ohne Aufsehen im Königshaus erscheinen, jemanden töten und genauso schnell wieder verschwinden..

Immer wieder holte sie sich ins Gedächnis zurück, das Kristin jetzt anders war, das sie nichts mehr mit Millenium zu tun hatte und auf ihrer Seite stand....

Sie konnte nicht anders. Sie musste Kristin hassen, für das was sie getan hatte.

Ceras ging es sicher nicht anders, dachte sie sich, schliesslich musste sie jahrelang mit ihr auskommen.

Die geklonte Killerin schien auch nicht sonderlich glücklich über ihr Auftauchen zu sein, bis Kristin sie wieder zusammengeflickt hatte....

Sie schüttelte den Kopf, klärte diesen aus.. es brachte nichts, weiter darüber nachzudenken.

Stattdessen nahm sie sich die Blutkonserven, riss eine auf und begann an ihr zu nuckeln... als sie ein Geräusch vernahm.

Kristin war einige Besorgungen machen gegangen und Ceras schlief noch, soweit sie es wusste..

Langsam und vorsichtig tapste sie von der Küche zurück ins Wohnzimmer... es war recht dunkel, trotz der eingeschalteten Lampe und sie konnte nicht direkt sehen wer dort war... doch was sie merkte war das dieser Jemand sich an ihrem geheimen Waffenschrank zu schaffen machte.

Mehrmals hörte sie das Piepen des Codeschlosses, das sie vor Jahren mal dort angebracht hatte...

Sie nutzte die Gelegenheit.

In dem Bruchteil einer Sekunde sprintete sie von einer Ecke des Raumes zur nächsten, zum Schrank.. wo sie eine erstaunliche Entdeckung machte.

“Gregory?!” rief sie, fast sprachlos.

“In der Tat.. und das Ding will einfach nicht aufgehen... Ich hab schon etliche Kombinationen ausprobiert, aber nichts klappt..”

Seras lies den Kopf hängen, bevor sie rüde gegen die Seite des Schrankes schlug. Mit einem zufriedenem Bliepen klappte der Schrank auf, was ein Geruch von Maschinenöl und Schwefelhaltigen Materialen freigab..

“Kombinationen sind was für Leute ohne Einfallsreichtum.”

Der leicht überraschte Penwood grinste seine Untertanin an.

“Du konntest sie dir nicht merken, richtig?”

“Genau... was hast du vor?” lautete ihre berechtigte Frage zu seinem seltsamen Verhalten.

Noch bevor er anwortete nahm sich Penwood einen langen Munitionsgurt aus dem Schrank, welchen er sich um den Hals hing, anschliessend ein leichtes Maschinengewehr... erst dann drehte er sich zu Seras.

“Das, was getan werden muss.. Major tötet sich nicht selbst.”

In diesem Moment erkannte Seras etwas... der Ausdruck seiner Augen erinnerte sie an vergangene Zeiten.

Dieser Ausdruck, wie sie ihn nur von einem einfachen Söldner kannte, zu dem sie einst mit Neid aufgesehen hatte, da er noch Visionen, Träume und vorallem ein echtes Leben hatte.

Gregory Penwood hatte sich zu einem richtigen Helden gemausert. Nicht nur sein äusseres, das durch die Schusswunde etwas nachgelassen hatte, sondern auch seine Gesinnung hatte er verbessert.. er war noch genauso schreckhaft wie zuvor, doch er hatte Visionen. Ein Ziel vor Augen und den klaren Wunsch, dieses zu erreichen.

Dieser Moment währte nicht lange, bevor Seras zur Vernunft kam.

“Das kannst du doch nicht machen.. Sieh dich doch nur an. Um das schwere Ding überhaupt zu halten, braucht man beide Arme.”

Penwood sah zu dem Verband, den Seras ihm erst frisch angelegt hatte, und nahm ihn selbst ab.

Die Haut darunter kam bereits wieder hervor, obwohl die Kleidung darüber dreckig und Blutbefleckt war, konnte man deutlich sehen wie die Wunde zuheilte....

“Und es gibt Leute, die immer einen Nanoinjektor dabei haben...”

Seras drehte sich beleidigt weg.

“Das hättest du mir doch vorher einmal sagen können... jetzt haben wir dich völlig umsonst so fachidiotisch verarztet.”

“Aber es hat keiner gesagt, das es nichts geholfen hätte, oder?”

Die Vampirin blickte verdutzt zu ihm.

“Wie meinst du das denn wieder?”

“Na, wenn ich mich selbst hätte verarzten müssen, hätte ich erstmal warten müssen bis die Schmerzen aufhörten.. oder nicht?”

Das stimmte allerdings. Zum Zeitpunkt seiner Verletzung war er gar nicht mehr in der Lage gewesen zu stehen.

Penwood legte eine Hand auf Seras`s Schulter, still dankend für den Beistand. “Erste Hilfe ist nie umsonst.”

Nach wenigen Momenten drehte sie sich wieder zu ihm, mit einem Lächeln auf den Lippen.

“...Heroische Ansagen solltest du noch üben.. der Rest ist gut soweit.”
 

“Also dann.. nehmen wir alles an Schiesseisen mit, was wir tragen können bevor wir gehen.. Die Chance, diesem Super-Killer zu begegnen ist zwar sehr hoch, aber dann sind wir für ihn gerüstet.. für den Major reicht eine einzige Kugel.” Penwood war weiter fest entschlossen, diese Mission auszuführen... ob allein oder mit den anderen zusammen.

“Tu mir einen Gefallen und übernimm dich nicht.. Wenn du weisst das du nicht gewinnen kannst, dann geh nach hinten und überlass es mir, okay...?”

Seras hatte sich aus dem Keller eine alte Kiste hevorgeholt... sie war recht groß und unhandlich, aber gut verschnürt und gebaut für die Ewigkeit... es dauerte ganze fünfzehn Minuten, sie zu öffnen.

Darin lagen Seras`s Memorien.. Andenken an eine bessere Zeit.

Nacheinander holte sie einige Dinge hervor... zwei kunstvoll getunte und mit Runen gravierte Desert Eagle Pistolen samt Munition, eine zerrissene, blutdurchtränkte Uniform... ein langer roter Schal, der auch schon etwas Staub angesetzt hatte und zu guter letzt eine weitere Kiste mit japanischen Kirschblüten darauf.

Als Penwood sich zu ihr umdrehte, wunderte er sich zutiefst... besonders darüber, das Seras den alten, verstaubten Schal an sich drückte.

“...Was ist denn das alles?”

Sie anwortete erst nach einem Moment.

“Meine Vergangenheit... Captain Bernadottes alter Schal, den er wie einen Glücksbringer immer dann trug, wenn er in Gefechte zog... meine Uniform, die ich getragen hatte als ich das letzte Mal gegen Millenium gekämpft hatte.. Pistolen aus der Zeit des Wiederaufbaus, wie ich sie immerzu benutzt hatte bevor ich meine Royal Guard bekam.. und ein Geschenk von Harry.. damals noch Prinz Harry.”

Nachdem sie die Augen wieder öffnete und den Schal vorsichtig beiseite legte, öffnete sie dann die kleinere Kiste.. welche sich als Aufbewahrungsbox für ein meisterlich anmutendes japanisches Katana-Schwert herraussstellte.

Mit einem raschen Zug am Griff entblöste sich die kristallisch glitzernde Klinge, die so rein war, das man sogar hindurch sehen konnte.. bis auf den Schwertrücken, wo ein düsterer Eisenkern die Sicht behinderte.

Penwood war zurecht erstaunt.

“Wahnsinn.. Das muss ne ganze Menge gekostet haben.”

Seras nickte, wärend sie das Schwert wieder in die Scheide zurückgleiten lies.

“Baito Housenki.. eine einzigartige Sonderanfertigung aus Industriediamant. Ich fand wenig Nutzen für ein Schwert im Kampf, aber fand es auch zu schade um es einfach verstauben zu lassen... jetzt kann ich´s gebrauchen, sonderlich viel Munition hab ich nicht mehr.”

Sie legte das Schwert wieder zurück in die Box, bevor sie sich die Uniform nahm.

“Ich geh mich umziehen, Gregory...”

“Warte noch einen Moment.”

Penwood erkannte sein Schicksal, als er Bernadottes Schal sah. Menschen hatten in diesem Krieg nichts verloren.

“Was ist...?”

...Doch dieser Söldner hatte es vorgemacht, das man auch als Mensch etwas erreichen kann.

Gregory küsste Seras direkt auf die Lippen, wärend er in Gedanken sein Testament unterschrieb.
 

Seras wehrte sich nicht... es war keine Schocklähmung, wie sie selbst vermutete, sondern eher eine spannende Erwartung... sie schloss die Augen, lehnte sich gegen die Wand hinter ihr.. ihre Hände blieben still. Selbst ihr Unterbewusstes, ihre tiefsten Instinkte würden es nicht wagen, eine Hand an ihren obersten Befehlshaber zu legen, geschweige denn ohne sein Einverständnis.

Penwood, der schon fast bereit war weiter zu gehen, wäre sicherlich zu der Gelegenheit gekommen, wäre da nicht...

...Kristin gradewegs ins Zimmer gekommen mit den benötigten Untensilien.

Schneller als ein Lichtblitz war Seras an einer anderen Ecke des Raumes, und betrachtete dort ein Foto, das an der Wand hing... womit sie geschickt ihre geröteten Wangen versteckte.

Penwood blinzelte ein paar mal, grummelte dann, dachte sich einige Flüche gegenüber Kristin und bereitete sich lieber weiter auf den Angriff vor....

Später war alles bereit... Kristin war bereits raus gegangen und wartete vor der Tür, als Ceras und Ryan endlich aus dem Schlafzimmer kamen.

Seras grinste ihre Klonin ein wenig an, durch ihre alte Uniform wieder an ihr altes Ich erinnert..

...diese blinzelte jedoch nur.

“Seit wann ziehst du kaputte Reizwäsche an...?”

Wieder einmal kriegte sie dafür eine gelangt.
 

To be continued...
 

(In diesem Kapitel ist Zensur vorhanden, ich plane bis etwa nächste Woche ein unzensiertes Kapitel zu schreiben.)

Chapter 28-1 Blood Uncut

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 29: ÜberSoldier

„Wie gut, das du so ein großes Auto hast...“ merkte Penwood an, während er einige der Waffen im Kofferraum des Hummers verstaute.

„Ist nen Spritfresser.. aber bei einer so großen Gruppe ist das der einzige Weg.“ Ceras, die sich noch immer die Wange rieb, schaute sich das Zielgebiet auf einem PDA an. „Seltsam... bist du sicher, das die Basis dort ist? Das ist doch ein Waldgebiet.“

Kristin nickte, während sie sich weiter an die Wand lehnte. „Du hast es zwar nie selbst verlassen, aber es liegt tatsächlich im Wald... wenn auch weit unten.... Hör mal, Ceras, ich finde das ist keine gute Idee, das du mitkommst. Wir wissen beide, was für Erinnerungen da auf dich warten.. wenn du plötzlich die Beherrschung verlierst, kann es alles aus sein.“

Die schwarzhaarige Vampira winkte ab. „Das wird schon gehen. Mach dir keine Gedanken wegen mir.“

Kristin anwortetete nicht. „..... wie geht`s deiner Wunde...?“

„Die ist doch verheilt.“ Ceras blinzelte verdutzt. „Warum fragst du?“

„Ich meine die am Rücken. Die ich dir verpasst habe.“

Eine Zentnerlast lies sich auf Ceras`s Herz fallen.

„...du meinst das Bannsiegel?“

„Wie immer du es auch nennen willst, ja..“ Die uralte Vampirin ging nun langsam zu ihrer Schülerin, schlimmes erahnend.. Ohne Wiederrede zog Ceras das Shirt aus, das sie sich zuvor angezogen hatte.

„...wie ich es befürchtet hatte..“

„Was denn?“ fragte Penwood, der schnell zur Seite geguckt hatte und seine Augen auch dort behielt.

„Das Siegel fängt an zu brechen..“ Dies kam jedoch nicht von Kristin, wie vermutet, sondern von Seras... die blonde verschloss grade die Tür, als Ceras plötzlich ihr Shirt auszog. „Würdest du bitte die Klamotten anlassen, Ceras? Du beschämst mich.“
 

Wärenddessen rief Montana die grade erwachte Assassine zu sich.

“Scheint, als ginge es dir gut, Saya..” murmelte er mit einem Grinsen.

“Allerdings.. schön mal wieder echte Luft zu atmen nach tagelangem Cryo-Schlaf.” Die langen schwarzen Haare der Frau hingen ihr halb ins Gesicht, bevor sie sich einen Pferdeschwanz machte um besser sehen zu können... anschliessend händigte ihr einer der Doctoren ihre Waffen aus.

“Das du plötzlich geweckt wirst hat auch einen Anlass, wie du dir sicher vorstellen kannst.”

“Lass mich raten, deine Feinde stehen schon fast vor der Tür...? Du bist so berechenbar.”

Saya`s Tonfall lies den alten Mann nicht aus der Ruhe kommen.

“Du solltest besser nicht so mit mir reden, Saya.. dein Chip könnte sonst in Bedrängnis geraten.”

Er drehte sich um.

“Nach Ceras`s und Kristin`s Verrat konnten wir nicht mehr anders fortsetzen.. wir mussten wieder unsere alte Strategie mit den Kontrollchips verwenden, um weitere Verräter auszuschliessen.”

“Kontrollchip..? Du meinst das Ding hier..?”

Aus Sayas`s Schulter kamen zwei Blut-Tentakel, die einen kleinen Microchip hochhielten.. achtlos warf sie ihn von sich, ein schneller Schuss zetrümmerte ihn in der Luft.

“Vergiss es. Du hast mich nicht unter Kontrolle, Montana.”

Major drehte sich erneut zu ihr um, noch immer grinsend.

“Oh, ich denke schon.....”

Mit dem Druck auf einen Knopf der Fernbedienung öffneten sich einige Schächte in der Wand, die allesamt die gleichen Soldaten freigaben... alles Klone von Seras Victoria, alle Artengleich der Ceras, die als einzige einen freien Willen hatte.

Saya sah nicht hin, sondern nickte nur anerkennend.

“Du bist wie immer auf alles vorbereitet... und dann auch wieder nicht.”

Aus ihrem Rücken kamen Blut-Tentakel mit großen Klingen an den Enden, die sogleich durch den Raum schwirrten und die Angreifer zuerst ihre Waffen, dann ihre Arme und Körper zertrennten.. Saya`s Doppelläufige Pistolen knallten dabei, als sie nach links und rechts von sich feuerte um sich eventuelle Überlebende vom Leib zu halten...

Zwei Minuten nach dem Anfang dieses Massakers war es auch schon vorbei.. der Raum war von Blut durchflutet, gleich aussehende Leichenteile lagen überall im Raum verstreut.. Auch jetzt zog der Major keine Mine.

“Sehr schön... sehr schön.. du bist wahrhaftig das, was man die Perfektion eines Vampires nennt.. ich bin stolz auf dich.....”

Die Bluttentakel änderten ihre Form und schossen nach vorn.

Montana, der bis grade noch einen ausgelassenen Gesichtsausdruck hatte, erschreckte sich fürchterlich als die Tentakel kurz vor ihm halt machten und stattdessen die Bolzen, die seine schützende Panzerglasscheibe in Position hielten, gewaltsam entfernten.

Hastig suchte er seine eigene Pistole, als die Glasscheibe zu Boden fiel und unter einem massiven Scheppern zerbrach... Saya rief daraufhin ihre Tentakel zurück und ging ganz langsam und bedrohlich auf ihn zu.

“Was soll das, Saya... du weisst, das du keine Chance ohne uns hast, das du deinen Meister nicht einfach töten kannst....!”

Der Gesichtsausdruck der Frau änderte sich nicht... er schien sich nur noch zu vertiefen. Extase und Leidenschaft am Töten schienen zu überwiegen.

“Ist das nicht seltsam, Montana... fast hundert Jahre lang habt ihr nach einem Weg gesucht, perfekte Vampire herzustellen.. und nun, da ihr an dem Punkt angekommen seid, fürchtet ihr euch vor eurer eigenen Kreation... Wie heisst das alte Sprichwort noch.. Sei vorsichtig was du dir wünscht, es könnte dein Untergang sein...oder so ähnlich.”

Major´s Pistole knallte dreimal hintereinander, gefolgt von einem einzigen Schrotschuss aus Saya`s linker Pistole.

“Das ist für den ersten Krieg...

Ein weiterer Schuss.

“Das, für den zweiten..”

Ein dritter lies seine Erinnerungen auf die Wand klatschen, bevor sie sich im Raum verteilten..

“Das ist für den dritten Krieg...”

Ein letzter Schuss ging los, bevor das Magazin die Waffe sperrte.

“Und das, für die Extase, die du dabei gefühlt hast als ich dich tötete...”

Die Vampirin steckte ihre Waffen in Blutholster, bevor sie sich abwandte... Montana und sein Gefolge würden keine Gefahr mehr darstellen... nun gab es nur noch eines zu tun...

“Penwood...” flüsterte sie zu sich selbst, wärend das im Raum verteilte Blut sich um ihre Beine sammelte, “Deine Tage sind gezählt.. wasch dir schonmal den Hals und warte auf mich..”

Die Draculina hinterlies ein Bild ungezähmter Schrecken, ein Bildnis der Grausamkeit und sechsunddreißig leergesaugte Leichen.
 

Als die Gruppe am Hauptquartier der Millenium-Überreste ankamen, fanden sie ein leeres Gebäude wieder..

Niemand war mehr dort, weder Wachen, noch irgendjemand der sie davon abhalten würde mehr zu sehen als erlaubt war.

“Das gefällt mir nicht... es gibt keine einzige Wache, die nicht abwesend ist.. als wären sie alle weg.” Kristin sah sich um.

Es gab überhaupt keine Anzeichen mehr davon das die Basis je bewohnt wurde...

Die Gegenstände mit denen noch bis vor kurzem gearbeitet wurden waren noch immer an ihrem Platz, alle Überwachungkameras und Monitore waren angeschaltet und zeichneten auf, das Licht brannte, die Klimaanlage verschaffte dem ganzen etwas Frischluft...

...und blies den Gestank des Todes aus der Haupthalle herraus.

Nachdem die Gruppe einige Meter in das große Gebäude hineingegangen war, blieb ihnen fast der Atem stehen... ein beissender Gestank modernder Kadaver breitete sich in den Gängen aus, als sie aus dem Wirkungsfeld der Klimaanlage kamen.

Ceras brach fast zusammen, hätte Kristin sie nicht rüde am Arm gepackt wäre sie einfach auf den Boden gefallen...

Ryan konnte nur mit Mühe an sich halten, indem er seinen Ärmel vor`s Gesicht hielt... Seras und Penwood taten ähnliches, auch wenn Gregory einige Probleme damit hatte. Als Mensch war er auf das Atmen direkt angewiesen.
 

“Scheint so als würde euch die Atmospähre hier nicht sehr gefallen...”

Die Stimme, die allesamt gleichzeitig hörten, schien von überall zu kommen.. sie war keinem Körper zuzuordnen.

Bis auf Kristin erkannte sie auch niemand...

“Saya..” sagte sie langsam, jedoch ruhig, weder bedrohlich noch verängstigt. “Wer hat dich denn herrausgelassen, das du so ein Massaker anrichtest..”

“Oh, du kennst mich also auch noch.. Ceras kennt mich ja offenbar nicht.”

Vor der Gruppe tauchte eine in einen schwarzen Umhang, der vorne halb zugeknöpft war gehüllte Frau auf.. ihre schwarzen Haare wurden leicht durch die Klimaanlage verweht... an ihren Beinen waren bereits ihre Pistolen samt Ersatzmagazinen hervorgebracht, die Blutholster bereit um sie freizugeben.

“Es gibt nichts mehr für euch hier. Major ist tot, und sein gesamtes Gefolge ist es auch.”

“Falsch.. du bist immer noch hier.” korrgierte Kristin.

Auf der Stelle zückten alle ihre Waffen hevor und hielten sie in Saya`s Richtung... diese verziehte keine Mine.

“Versucht es nicht einmal. Eure Spielzeuge können mir nichts anhaben, und eurer Aufenthalt hier hat ebenso wenig bedeutung für mich wie für euch. Geht jetzt, oder ihr werdet es bereuen..”

Der barsche Ton in ihrer Stimme gefiel der gesamten Gruppe nicht, jedoch war Penwood am meisten davon genervt.

Es war alles gesagt, hies das wohl..

Sein Finger drückte den Abzug, er warf sich zur Seite wärend das Maschinengewehr losfeuerte..

Saya rührte sich zunächst nicht, schmunzelte wie der Adelige auf dem Boden aufprallte, als er versuchte ankommenden Kugeln auszuweichen... die restliche Gruppe folgte seinem Beispiel, doch bis auf Kristin`s Patronen machte kein einziges Geschoss wirklich Schaden.

Bald sah man auch warum.. unter Saya`s Fleisch war ein massives Metallskelett untergebracht, Karbonverstärkte Blutbahnen durchzogen Kevlarbeschichtete Muskeln und drahtige Sehnen taten den Rest...

Eine große Metallbox unterhalb der Lungen war direkt an die Wirbelsäule angeschlossen... ein Elektronengehirn.

“Ein Android...?!” rief Seras überrascht aus, was Saya nur grinsen lies.

“Falsch. Kristin wird es sicher besser wissen, aber ich sage es euch besser selbst.. Ceras war der Prototyp für einen perfekten Vampir.. Alexander der Prototyp für einen Kampfandroiden... Ich bin die Kombination von beiden Modellen. Ein vampirischer Cyborg, sozusagen...

Das weggeschossene Fleisch regenerierte sich in Sekundenschnelle, Mantel und Implantate folgten dabei.

“Ihr könnt mich nicht verletzen. Nicht mit diesen Spielzeugpistolen.”

Penwood hatte endgültig genug. Er stand wieder auf und feuerte erneut auf Saya, sinnlos, da die Kugeln nicht genug Schaden anrichteten um ihre Panzerung zu durchbrechen, doch er dachte sich das sie irgendwann dem ständigen Beschuss nicht mehr standhalten würde...

“Genug der Farce.”

Saya`s linke Pistole wurde aus dem Blutholster gezogen, zielte in der nächsten Sekunde auf Penwood und ohne zu zögern drückte sie ab...

Der Pistolenlauf schoss eine tödliche Kugel in sein Bewegungszentrum, er fiel rückwärts um, sah Seras noch mit wehleidigen Augen an.

“Er hat genau vierzehn Sekunden bevor der Tod eintritt... sagt euch besser auf Wiedersehen..”

Die Pistole glitt in ihren Holster zurück., diese verschwanden in den Beinen...

Seras brachte kein Wort hervor... sie wagte es ihn noch nicht einmal anzufassen.. sie konnte nur müde lächeln.

Gregory schien zu versuchen, ebenfalls zu lächeln, doch bevor ihm dies gelang verloren seine Augen endgültig seinen Glanz, und seine Pupillen erweiterten sich ins Unermessliche...
 

“Lasst euch das eine Lehre sein.. wenn ihr mich wiederseht, werdet ihr nicht so leicht davonkommen..”

Saya ging an der fassungslosen Gruppe, die nun nur noch vier Leute umfasste einfach vorbei.

Kristin wollte grade ihren Revolver wieder auf sie richten, versuchen einen Kopftreffer zu landen... doch die letzte Patrone war bereits verfeuert worden.

Ihre Bluttentakel würden sie nicht mehr einholen können, und überhaupt wusste sie nicht wie sie bei dieser neuen Spezies etwas ausrichten sollte. Immerhin hatte selbst sie, die viereinhalb Milliarden Jahre gelebt hatte, kein einziges Mal gegen einen derartigen Cyborg gekämpft.

Den vier Helden blieb nichts anderes übrig als abzuziehen.. ein weiteres Verweilen hätte keinen Sinn.

Seras selbst trug Gregorys leblosen Körper aus der Todesfabrik.. später sollte er im Garten des Hellsing-Anwesens begraben werden.

Ceras brachte kein Wort herraus.. das sollte sie also werden. Dieses gewissenlose Monster, das ihnen begegnet war war das Ideal bei ihrer Entstehung gewesen..

Nicht einmal Kristin war derartig herzlos gewesen...

Und überhaupt, sie war nur ein Prototyp des ganzen gewesen..?

Es war einfach zu viel auf einmal für sie. Völlig fertig lehnte sie sich an Ryan an, wärend sie im Auto saßen und ging ihren Gedanken so weit es ging aus dem Weg.

Ryan hingegen wusste nichts rechtes, sie aufzuheitern.. Selbst für ihn war eine Welt zusammen gebrochen.

Ihr angeblicher Eroberungszug mit gloreichem Zurückkommen hatte sich als kurzer Horrorausflug mit tragischem Ende entpuppt..

Insgeheim war er froh und dankbar, das Ceras nichts passiert war, doch Penwood war ihm mittlerweile genauso ein Freund geworden.

Selbst Kristin war etwas nachdenklich... Wie sollte es nun weitergehen..? Ohne Penwood war die Organisation erneut vor einem Schneidepunkt, gar einer Existenzkrise.

Ohne den König war das Land in einer politischen Krise.

Die tausenden Opfer, die der Krieg gefordert hatte, waren am Ende alle umsonst gestorben..?

“Und alles wegen meiner Inkomptenz... alles deswegen, weil sie es innerhalb von Minuten geschafft hat, was ich innerhalb von fünfzig Jahren nicht gewagt hatte...”

murmelte Kristin vor sich hin... dann brach sie, zum ersten Mal seit hunderten von Jahren, in Tränen aus.

Als der Hummer nach der Beerdigung wieder vor Seras´s Apartment hielt, fühlte es sich wie ein bitteres Heimkommen an...
 

To be concluded......
 

A/N: Tja, ich hab schon bessere Kapitel geschrieben..

Jetzt wisst ihr auch, wieso es so lange gedauert hat.. Ideenmangel.

Warum auf einmal so ein düsteres Ende...? Na, überlegt mal.

Ihr hattet erwartet, das am Ende alle besiegt werden und alles Friede Freude Eierkuchen ist... denkste.

Das hättet ihr ja erwartet... das genaue Gegenteil zu machen und euch zu überraschen, das ist Kunst.

Egal, jetzt gibts jedenfalls noch ein letztes Kapitel im Anschluss..

(Das heisst, irgendwann innerhalb eines Monats x___x)

Chapter 30: Requiem

„Es ist vorbei. Alles ist vorbei. Wir haben den Krieg verloren.“ merkte Seras an, allmählich den Verstand ihrer selbst anzweifelnd, als sie auf das provisorische Grab Penwood`s schaute.

“Das Leben geht weiter... verzweifel nicht gleich an diesem einen Tod.” Ceras versuchte ihre Freundin zu beruhigen, ihr eine Hand auf die Schulter legend... diese hätte sie fast verloren, als Seras sie rüde wegschlug.

“Nur ein Tod? Penwood war alles was ich noch hatte..! Der letzte meiner Freunde aus der alten Zeit.. nun ist er tot, genau wie alle anderen..” Sie kämpfte weiter mit den Tränen, ihre Wangen röteten sich vor Wut. “Wie kannst du, der nie jemand wie ihn hatte, ihn einfach nur einen weiteren Toten nennen!!?”

“Was ist er denn sonst deiner Meinung nach! Er ist tot, ja, wir können das nicht ändern. Wenn du jetzt auch noch deinen Verstand verlierst, dann bist du endgültig verloren..!!”

Seras wandte sich nach diesem Kommentar von Ceras ab, und ging an ihr vorbei, in das Anwesen.

“Geh mir aus den Augen..” Flüsterte sie ihr noch zu, bevor sie wieder in das alte Gemäuer ging, um ihre Sachen zu packen.

Sie würde wieder in ihr altes Apartment ziehen, dort waren immerhin diejenigen, an denen sie am meisten hing... ausserdem war es ein guter Ausgangspunkt für einen Racheakt. Sie würde Ceras nicht brauchen. Sie würde niemanden brauchen.

Saya würde dafür bezahlen.. und wenn es das letzte wäre was sie tun würde.
 

“Das hast du ja klasse gemacht..” seuftze Ryan, sich ebenfalls vom Grab abwendend. “Das letzte was wir jetzt gebrauchen können ist der Verlust von Kampfkraft.. Wo wir jetzt vermutlich auch auf der Liste von dieser Saya stehen... wenn auch weiter hinten.”

“Damit hat er gar nicht mal so unrecht...” meldete sich Kristin zu Wort. “Saya lässt sich Zeit, das ist klar... jetzt hat sie genug Zeit um sich einen detailgenauen Plan auszudenken und auszuführen.. Wenn wir sie aber davon abhalten wollen müssen wir schneller sein als sie, und das wird schwierig mit nur drei Leuten.”

Ceras grummelte nur etwas, bewegte sich dann zu ihrem Auto. “Ist doch egal was sie denkt. Früher oder später kommt sie wieder angekrochen, das garantier ich euch.”

Ryan schaute zu Kristin, doch diese zuckte nur mit den Schultern, richtete sich ihre Sonnenbrille und ging ihr hinterher. “Wenn sie meint..”
 

Seras stopfte wütend alles in einen Koffer, was sie irgendwie noch gebrauchen konnte. Munition, Klamotten, Erinnerungsstücke, Werkzeuge zur Patronenherstellung und Waffenprototypen... was sie grade finden konnte...

Anschliessend stapfte sie hinunter in die Garage und “lieh” sich den noch verbliebenen APC Truck aus... später würde sie ihn einfach irgendwo hinstellen... Danach ging es sie nichts mehr an.

Penwood, oder wie immer die nächste Generation genannt werden würde, brauchte sie nicht mehr.

Und Seras brauchte sie auch nicht... sie würde keinem fremden Niemand, den sie nicht kannte, dienen.

Sie wartete bis Ceras`s Hummer abgefahren war, und noch ein bisschen darüber hinaus um Abstand von ihr zu gewinnen, erst dann fuhr sie selbst los.

Der kleine Anteil an Sehnsucht wurde von der Wut unterdrückt, die sich immer weiter ausbreitete...

Vom Gehirn verteilte es sich immer mehr über ihren ganzen Körper, ihr Fahrstil wurde härter und agressiver, fast rammte sie ein anderes Fahrzeug aus purer Zerstörungswut als sie nahe ihres Apartments parkte.

Den schweren Koffer unter den Arm geklemmt, ging sie in ihre alte Wohnung und schloss hinter sich die Tür... und damit einen Lebensabschnitt dabei.
 

Ceras und Ryan hingegen kauften sich von dem verbliebenen Geld ein Zweifamilienhaus am Stadtrand, weit weg von dem Trubel der Innenstadt... und zu ihrer Überraschung zog auch Kristin mit ihnen ein.

Sie hatte kein anderes Zuhause und versprach sich nebenbei nützlich zu machen..

... Was sie dabei nicht erwartet hätten war, das die patente Dame “mal eben” den Haushalt machte. Staubsaugen, Wäsche waschen, trocknen und bügeln, Blut besorgen und aufbereiten... alles kein Problem und offenbar sogar mit Freude gemacht.

Es kehrte allmählich wieder Ruhe ein... nach einigen Schlagzeilen über den zerstörten Panzer, das vernichtete Hotel und den mysteriösen Tod des jungen Adeligen Penwood war von Saya keine Rede mehr.. jedenfalls nicht öffendlich.

Ceras und Ryan hatten sich in der Zwischenzeit noch weiter angenähert... glücklicherweise waren Vampire zeugungsunfähig, amsonsten hätte Kirstin wohl bald auch Kindermädchen spielen dürfen... und das bei einer Dämonin, die als Babyfresser verschrieen war.

Die drei erwähnten Seras in den nächsten Wochen mit keinem Wort. Zu groß fanden sie das Risiko, das sie sich auch noch zerstritten und schliesslich in den zerspaltenen Fronten Saya ein ideales Ziel bieteten... alleine wären sie schutzlos. Selbst Kristin.
 

Die Tage vegingen... aus den Tagen wurden Wochen.

Die beiden Parteien wurden des Wartens müde.

Ihre Zeit sollte kommen.. Saya lies nicht mehr lange auf sich warten, Seras war ihr auf der Spur.

Ceras, Ryan und Kristin würden beim ersten Anzeichen von ihr zu den Waffen greifen, und Iscariot hatte sich auch von den Niederlagen des letzten Kampfes erholt, bereit, wieder ins Feld zu ziehen... doch diesmal würde Heinkel nicht ihr Trumpf sein, sondern jemand anderes, noch mächtigeres.

Die letzte Konfrontation war unvermeidbar, sie konnten diese nur herrauszögern so gut es ging.
 

Penwood Redemption

END



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (56)
[1] [2] [3] [4] [5] [6]
/ 6

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-04-21T20:35:44+00:00 21.04.2011 22:35
Die Ghoularmee gehört zu Alucard...
Damit hab ich nicht gerechnet Oo
Mensch, ich muss den Douji dazu auch noch lesen
Von: abgemeldet
2011-04-21T20:26:47+00:00 21.04.2011 22:26
Wer greift die denn an?
Oo
Von: abgemeldet
2011-04-21T20:19:43+00:00 21.04.2011 22:19
Ich weiß nicht, Ryan war ja ziemlich schnell bereit, seine Leute aufzugeben und sich Millienium anzuschließen Oo
Wird er wieder zu Hellsing zurückkehren?
Von: abgemeldet
2011-04-21T20:11:46+00:00 21.04.2011 22:11
Ich stell mir grad bildlich vor, wie Ceras bei Burgerking ne Bestelltung abgeibt xDD
Gut beschrieben, wie die anderen Vier davor auch
Nur fand ich es persönlich ein bisschen kurz, wie Ceras und Ryan aufeinander getroffen sind
Ein klein wenig mehr Gegenwehr von ihm wäre schön gewesen...
Von: abgemeldet
2011-04-21T20:01:34+00:00 21.04.2011 22:01
Wieso ist Ceras nun eigentlich bei der Round Table Sitzung aufgetaucht?
Schrödinger hatte damals ja einen Grund, aber sie....
Einfach nur, um sich zu zeigen?
Aber der Spruch mit der Versicherung ist genial xD
Von: abgemeldet
2011-04-21T19:48:06+00:00 21.04.2011 21:48
Genialer Kampf
Auch wenn ich sagen muss, das ich Ceras in diesem Kapitel etwas überpowert finde
Mhm, mal sehen, ob es sich noch ändern wird
Von: abgemeldet
2011-04-20T18:57:00+00:00 20.04.2011 20:57
Der Kampf ist richtig gut beschrieben worden
Ich bin begeistert
Nicht viele Schreiber schaffen es, die Kämpfe so zu beschreiben, das man es sich alles bildlich vorstellen kann
Von: abgemeldet
2011-04-20T18:17:38+00:00 20.04.2011 20:17
O_O
Du hast wirklich nicht zuviel versprochen, allein der Anfang fesselt mich schon ^^
Ich mag die Art deiner Beschreibungen; ich finde sie detailreich, aber trotzdem lässt sie noch Raum für eigene Interpretationen
Von:  headshotmaster
2009-07-23T05:14:49+00:00 23.07.2009 07:14
Wie immer klasse Kapitel, der Kampf zwischen Heinkel und Seras endet zwar etwas unerwartet, aber der Kristin und Ceras Teil ist einfach nur genial geworden.^^
Von:  headshotmaster
2009-07-07T16:25:23+00:00 07.07.2009 18:25
Wie immer Super Kapitel.

@ mfans18:
Das ist sein richtiger Name. So heißt er in Coyote und auf dem 3. Band im japanischen ist der Wehrmachtsausweis des Majors auf dem Rückencover und dort steht auch Montana Max.


Zurück