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Just another Road

Alle Wegen führen zum Ziel, warum den Kürzesten nehmen?
von

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New York, New York

Titel: Just another Road

Untertitel: Alle Wegen führen zum Ziel, warum den Kürzesten nehmen?

Autor: Ich, ZivaDavid // Katrin G.

Paring: Zibbs (Ziva und Gibbs)

Spoiler: Keine, in der Geschichte kommt die Besetzung der 5. Staffel vor.

Altersempfelung: Ich habe nicht vor, ausführlich geschilderte sexuelle oder brutale Handlungen einzubauen, also so ab 12

Kraftausdrücke: Ich entschuldige mich im Voraus schon mal für Ziva’s Gefluche ^^

Disclaimer: Die Personen gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte
 

Prolog

New York, New York
 

Während der Himmel immer dunkler wurde, und am Wasser vermutlich die Luft endlich abkühlte, blieb die stickige Luft am Broadway förmlich zwischen den Wolkenkratzern stehen. Überall blizten bunte Werbeleuchtschriften auf und erhellten somit die Nacht. Die meisten Geschäfte hatten um die Uhrzeit geschlossen, dafür waren aber alles Clubs und Bars geöffnet.

Auf ihren High Heels schlenderte sie, gemeinsam mit drei Mädchen, die sie gerade eben erst in der letzten Bar kennengelernt hatte, die lange Straße hinab. Lachend und Kreischend, freuten sie sich auf den nächsten Club, den sie zusammen besuchen wollten.

Die junge Israelin, hatte ihre nachtschwarzen Haare zum Pferdeschwanz gebunden, und sich große, goldene Kreolen angezogen. Sie trug glitzerblaue Shorts und ein langes T-Shirt in der selben grellen Farbe, dass etwa 10 cm über die Shorts ging. Ihre neuen Bekannten waren eben so glamourös angezogen und geschminkt, dass man meinen könnte, sie wären gerade eben einer Folge von „Sex and the City“ entsprungen.

Nicht mehr ganz nüchtern, wurde sie von den drei Mädchen, deren Namen sie nicht kannte, in einen Club gezogen, und eine der Dreien brüllte sogleich: „Vier Cosmopolitan!“ und zog die anderen zu einem der Tische.

Ja, Ziva David war seit langem nicht mehr nüchtern. Die letzten vier Tage, war sie shoppen gewesen, hatte gefeiert und Bekanntschaften gemacht. New York im Sommer war genauso unerträglich wie wunderbar. Wenn sie morgens aufwachte hörte sie die Autos und Taxis die über den Broadway fuhren, und saß manchmal eine ganze Stunde lang am Fenster ihres Hotelzimmers nur um diese Autos zu bestaunen.

Die Cosmopolitan kamen und wurden sogleich gelehrt. Ziva hatte ihr Glas kaum abgestellt, da wurde sie schon von, Deirdre, wie sich ihr eines der Mädchen vorgestellt hatte, auf die Tanzfläche gezogen. Der Rest ihrer Gedanken ging in der lauten Musik, dem Alkohol und der stickigen Luft Manhattans unter.
 

„Miss. Ich habe sie was gefragt!“

Ziva öffnete erschrocken die Augen. Die Welt vor ihr war total verschwommen, und ihr war schlecht. Sie wusste nicht wo genau sie war, aber es roch nach Erbrochenem und Alkohol. Sie hustete. Erst jetzt bemerkte sie die pochenden Kopfschmerzen, und spürte den Schmerz an ihren Händen.

Sie startete einen erneuten Versuch und blinzelte. Ihre Fingerknöcheln waren gerötete und aufgerissen, sie musste sich also mit jemandem geprügelt haben. Die Sicht vor ihren Augen verschwamm erneut.

Sie saß auf einem Stuhl in einem kahlen Raum, vermutlich einem Verhörraum, wie verdammt war sie hier hingekommen?

„Hey, hier geblieben!“ jemand klopfte ihr gegen die Wange.

„Wasser…“ brummte sie. Und sie hörte jemanden stöhnen.

„Und machen sie das verdammte Licht aus!“ Es dauerte eine halbe Minute, bis zumindest das Licht ausging, und sie endlich versuchen konnte sich zu konzentrieren.

Sie hatte offenbar getrunken, konnte sich jedoch nichtmehr erinnern was oder wie viel. Vermutlich hatte ihr auch jemand Etwas in ihr Getränk gemischt. Freiwillig hätte sie selbst Volltrunken keine Drogen genommen.

Sie sah auf sich hinab. Ihre Kleider waren verdreckt und hier und da klebte Blut, was ihr einen kleinen Adrenalinschub versetze.

„Sind sie jetzt wieder bei uns?“ Eine Frau sah sie freundlich an. Sie stellte ihr ein Glas Wasser hin.

Ziva nahm es und trank einen Schluck.

„Mehr oder weniger.“ Erwiderte sie, „Wie zum Teufel bin ich hier hin gekommen?“

„Sie haben sich mit jemandem geprügelt, der sie als Terroristin bezeichnet hat, eine junge Frau hat daraufhin die Polizei verständigt, und so sind sie dann hier gelandet.“

Ziva stöhnte.

„Ich kann mich nur noch daran erinnern getanzt zu haben.“ Sie nahm einen weiteren Schluck, dann griff sie zu ihrer imaginären Handtasche und stöhnte erneut, als sie merkte, dass sie nur imaginär war.

„Ziva David, ich bin Bundeagentin auf Urlaub.“ Die Polizistin stutze.

„Ich bin Verbindungsoffizieren zum Mossad, irgendwer wird gesehen haben das ich Israelin bin, und da habe ich ihn wohl verprügelt…“ murmelte sie, langsam wurden ihre Gedanken und ihre Sicht klarer.

„Gut, wir werden das natürlich überprüfen müssen, aber gibt es jemanden den wir für sie anrufen können?“ Sie war bereits auf dem Weg zur Tür.

„Wie viel Uhr ist es, ich möchte ungern meine Chefin Strich beste Freundin wecken…“

„Es ist viertel nach drei…“

„Okay, vergessen sie‘s, rufen sie bitte Special Agent Gibbs an, NCIS, 300-4289 mit der Vorwahl von Washington, wenn er da nicht rangeht versuchen sie‘s auf dem Handy 0921-753702, er ist wahrscheinlich sowieso im Keller und bastelt an seinem Boot.“

Die Polizistin nickte.

„Haben sie einen Bluttest bei mir gemacht?“

„Haben wir, sie kamen den Beamten vor Ort seltsam vor, und die wollten abklären, dass sie keine Überdosis intus haben.“ Mit diesen Worten verlies sie den Raum, und es war endlich ruhig.

Schlaflos

Kapitel 1

Schlaflos
 


 

Leroy Jethro Gibbs hasste es mitten in der Nacht gestört zu werden. Aber was er noch mehr hasste, war beim Arbeiten an seinem Boot gestört zu werden. Als er den schrillen Klingelton seines Handys hörte legte er genervt sein Werkzeug zur Seite und hob ab.

„Gibbs?“

„Guten Morgen, Agent Gibbs, mein Name ist Charlotte Press, aus New York.“

„Ihr habt ein eigenes NCIS Büro in New York, rufen sie die an!“ er wollte schon auflegen als sie laut Einspruch erhob.

„Es geht um nichts berufliches, ich habe ihre Nummer von ihrer Freundin.“

„Ich habe keine Freundin.“ Er runzelte die Stirn.

„Oh… dann kennen sie keine Ziva David?“

Er grinste.

„Natürlich kenne ich Ziva, sie ist eine Kollegin. Ich bin ihr Vorgesetzter. Sie macht gerade bei euch Urlaub.“ Er strich langsam über sein Boot.

„Oh, aber sie meinte sie wollte ihre Chefin nicht wecken.“

Gibbs stöhnte genervt, er hatte eigentlich nie den Drang verspürt jemandem mitten in der Nacht zu erklären, wer wessen Boss war, und woher man sich kannte.

„Sie meinte vermutlich damit meine, und damit ja auch ihre Vorgesetzte, die Direktorin des NCIS; die beiden sind befreundet.“

„Okay, jetzt verstehe ich.“ Sie lächelte.

„Was ist denn los? Ist ihr was passiert?“

„Wie man es nimmt. Sie hat sich mit einem Kerl namens Rex Sklar geprügelt, nachdem er sie als Terroristin bezeichnet hat.“

„Was?“ Gibbs sah von seinem Boot auf.

„Wir werden sie deswegen auf keinen Fall belangen, sie hat sich nur verteidigt. Aber darum geht es auch nicht. Jemand hat ihr wohl etwas in ihr Getränk gemischt, und wir wissen nicht was, außerdem können wir sie so nicht nachhause lassen.“

„Und was hat das mit mir zu tun?“

„Naja, sie müssten sie bei uns abholen kommen.“

Gibbs sah auf die Uhr.

„Es ist halb vier Uhr morgens, von Washington nach New York bin ich vier Stunden unterwegs.“

„Tut mir sehr Leid, aber sie muss abgeholt werden.“

Gibbs stöhnte wieder, und massierte sich die eine Schläfe.

„Sagen sie ihr, dass ich gegen acht Uhr da bin, und dass sie sich nicht wieder prügeln soll, sie ist etwas hitzköpfig.“

„Werde ich tun, danke dass sie kommen können.“

„Irgendwer muss es ja machen.“

Mit diesen Worten legte er auf und wählte sofort die nächste Nummer. Es tutete zweimal lange, dann hob eine müde Stimme ab.

„Es ist mitten in den Nacht, und ich schwöre ihnen bei Gott, wer auch immer dran ist, wenn nicht gerade die Welt zerbombt wird, wird dieser Anruf große Konsequenzen für ihre Karriere haben!“

„Guten morgen Jen, ich muss mir leider freinehmen.“

Sie stöhnte.

„Was ist denn los?“

„Kurz gesagt, Ziva hat sich im Urlaub mit jemandem geprügelt der sie für eine Terroristin hielt, und die wollen sie nicht gehen lassen ohne Aufsicht.“ Dass sie betrunken und zugedröhnt war, erwähnte er lieber nicht.

Er hörte eine kurze Stille am Telefon, dann einen Seufzer.

„Ist in Ordnung, das nächste Mal rufst du in der Personalabteilung an.“

„Sieh es als persönlichen Weckruf, du wärst doch eh in einer halben Stunde aufgestanden.“

Gibbs grinste und legte dann auf. Am anderen Ende der Leitung bleib eine müde Jenny Shepard zurück, die noch einmal herzhaft gähnte und sich dann zurück in ihre Kissen kuschelte.
 

Gibbs schmiss ein paar Dosen Cola, eine große Thermoskanne, gefüllt mit heißem Kaffee, sein Handy, sein Portmonee und eine Packung Ibuprofen in seine Tasche, bevor der das Haus verlies und in seinen Wagen stieg.

Er behielt Recht. Die Fahrt dauerte fast vier Stunden, und nochmal eine halbe um in Manhattan im Berufsverkehr, das Polizeirevier Überhaupt zu finden.

Als er nach knapp vier ein halb Stunden Fahrt endlich auf den Parkplatz fuhr, wollte er lieber nicht an der Rückweg denken, der noch vor ihm lag. Er stellte sein Auto vor dem Gebäude ab und setzte sich gleich wieder hinein, als er den ersten Atemzug genommen hatte.

New York war stickig, und es stank nach Müll, Schweiß und Hektik. Kein Wunder, dass man sich bei dieser Hitze prügelte. Er atmete noch einmal tief die kalte Luft aus dem Inneren des Wagens ein, dann stieg er erneut aus.

Abgesehen von der schrecklichen Luft, und der Hitze sah New York nicht unbedingt schlecht aus. Hunderte Menschen hetzen auf den Bürgersteigen, telefonierend, redend oder singend an ihm vorbei. Fast jeder mit einem I-Pod auf den Ohren und einem Kaugummi im Mund.

Als er das Treiben lange genug beobachtet hatte ging er in das große Gebäude hinein. Darin war die Luft um ein vielfaches besser.

Er zeigte am Eingang seine Dienstmarke und wurde durchgelassen. Oben in den Büroräumen herrschte ebenso Geschäftiges Treiben wie auf den Straßen. Es dauerte nicht lange bis er eine frau ansteuerte, die an einem Pult saß, das wie eine Art Rezeption aussah.

„Guten morgen, ich suche Ziva David.“

Die junge Frau tippte den Namen in ihren PC ein.

„Einen Moment bitte.“ Sie nahm ihr Telefon und wählte eine Nummer.

„Detective Press? Hier ist jemand wegen ihrer jungen Dame…okay.“

Sie legte wieder auf.

„Der zuständige Detective kommt gleich.“

Er bedankte sich höflich und wartete dann. Kurz darauf sah er eine Frau mit langen, schwarzen Haaren auf ihn zueilen.

„Agent Gibbs?“ rief sie schon von weitem.

Er nickte und schüttelte ihr die Hand.

„Detective Press, gut dass sie da sind. Wir haben Miss David vor zwei Stunden ins Krankenhaus gebracht.“

„Ist etwas passiert?“ fragte er besorgt.

„Nein, nein die Staatsanwältin wollte sie nur noch einmal untersuchen lassen, da sie ein Blackout hatte, könnte es sein, dass sie vergewaltigt wurde.“

„Vergewaltig!?“ Er sah sie fassungslos an.

„Die Ergebnisse sind noch nicht da, aber ich wollte eh hinfahren, dann können sie mich auch gleich begleiten.“ Sie wollte schon gehen, als Gibbs sie zurück hielt und sie perplex ansah.

„Einen Moment, sie sagen mir das meine Kollegin vielleicht vergewaltig wurde, ich brauche eine halbe Minute um mich darauf einzustellen, ja?“

Charlotte nickte und runzelte die Stirn. In Washington arbeitete man wohl enger zusammen als hier.

„Okay wir können.“ Sagte er nach ein paar Sekunden.

„Es ist nicht weit bis zum Mercy Hospital, nur vier Blocks, und zu Fuß sind wir schneller.“
 

Es war wirklich nicht sehr weit. Schon nach dem erste Block konnte er Sirenen von Krankenwagen hören, nach dem dritten das Krankenhaus sehen.

„Und sie arbeiten beide in Washington?“

„Ja.“

„Dann kennen sie vielleicht Anthony DiNozzo, wir haben hier vor einer Ewigkeit mal zusammen gearbeitet.“

Er musste schmunzeln.

„Nur zusammengearbeitet?“

Sie wurde etwas rot.

„Also wenn sie so fragen…“

„Er ist Zivas Partner, und in meinem Team, also ja ich kenne ihn.“

„Oh…na dann.“

Zusammen betraten sie das Hospital durch eine große Drehtür. Drinnen wurde die Luft wieder angenehmer, ohne Klimaanlage würde man hier wohl eingehen.

Sie stiegen in einen Aufzug und fuhren drei Stockwerke nach oben. Hier war es wesentlich ruhiger als im Erdgeschoss, es war offenbar eine normale Station.

Er folgte Detective Press durch vier Gänge und etliche Glastüren direkt auf einen Gang mit vielen Zimmern. Hinter einer Glasscheibe war offenbar das Schwesternzimmer.

„Guten morgen nochmal, sind die Untersuchungen bei David, Ziva abgeschlossen?“ fragte sie schließlich eine der Schwestern.

„So weit ich weiß ja, aber Dr. Lindton war noch nicht bei ihr, sie liegt in Zimmer 11 und verlangt schon seit einer halben Stunde nach ihrem Freund.“ Die Schwestersah Gibbs vorwurfsvoll an und ordnete dann weiter die Krankenakten.

„Denken sie hier immer, dass die Leute zusammen sind?“

„Das ist New York, Agent Gibbs.“ Detective Press lächelte und ging dann zu Zivas Zimmer.

Sie staunte nicht schlecht als sie die Tür öffnete, denn anscheinend war Ziva wieder auf den Beinen.

„Ich will jetzt hier weg! Bringen sie mir gefälligst ein Telefon, damit ich meinen Boss anrufen kann.“

Ziva stand mit einem Krankenhausnachthemd bekleidet im Zimmer und stritt mit einer Schwester.

„Mam, ihr Freund ist hier her bereits unterwegs.“ Versuchte die sie zu beruhigen.

„Ich habe keinen Freund verdammt, sie müssen da was verwechseln, ich will jetzt Gibbs anrufen, ich bin Agentin des NCIS, und kein kleines Mädchen!“ Keifte sie die anscheinend völlig verzweifelte Schwester an.

„Ist nicht mehr nötig Ziva.“ Abrupt drehte sie sich um und atmete erleichtert auf.

„Da bist du ja endlich… Ich dachte die fangen gleich an mir einzureden ich sei verückt.“ murrte sie leise und beschämt während sie sich auf ihr Bett setzte und das Nachthemd über ihre Knie zog. Es war während ihres „Kampfes“ mit der Schwester etwas nach oben gerutscht.

Lächelnd kam er auf sie zu.

„Was machst du nur für Sachen? Es ist doch gar nicht deine Art feiern zu gehen und dich zu betrinken.“ Er strich ihr eine Strähne hier das Ohr.

„Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben…“ sie schloss die Augen. Wie ein gezähmtes Pferd sah sie nach unten. Die eben noch so aufbrausende Ziva war verschwunden.

„Ich werde Dr. Lindton suchen, damit sie hier möglichst bald wegkommen.“ Mit diesen Worten schloss Charlotte die Tür, und Gibbs setzte sich neben Ziva.

„Weißt du was passiert ist?“ er legte einen Arm um sie.

„Nein…, nur dass ich tanzen war, und das niemals wieder tun werde.“ Sie lachte verächtlich.

Dann war es ruhig. Die warme Morgensonne schien durch die halb offenen Jalousien in den kalten weißen Raum. Ziva war müde, viel zu müde um sich weiter zu unterhalten. Schon wieder leicht benommen legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen erneut. Es dauerte nur wenige Sekunden bis sie in einen leichten und erholsamen Schlaf fiel. Von Gibbs‘ Sorge, man könnte sie vergewaltigt haben, bekam sie nichts mehr mit.

Verschlafen

Kapitel 2

Verschlafen
 

„Guten morgen.“ Flüsterte Dr. Lindton leise und schüttelte Gibbs die Hand.

Ziva schlief noch immer selig auf ihrem Bett. Es waren anderthalb Stunden vergangen seit sie eingeschlafen war.

„Guten morgen.“ erwiderte Gibbs ebenso leise und drehte sich von dem Fenster ab, aus dem er gerade auf die Stadt schaute.

„Sie müssen Miss Davids Vorgesetzter sein, ich habe schon gehört, dass sie heute wohl mehr als einmal für ihren Freund gehalten wurde. Sie müssen das entschuldigen, in New York gehen die Uhren anders.“ Sie schmunzelte.

„Dürfen sie mir sagen wie es ihr geht, ich möchte sie ungern wecken.“ Fragte er schließlich.

Dr. Lindton bejahte und schlug die Krankenakte auf.

„Um sie zu beruhigen, sie wurde nicht Missbraucht, und wird keine bleibenden Schäden davontragen. Die schlechte Nachricht ist, dass der Drogencocktail, den wir in ihrem Blut gefunden haben, eine Wechselwirkung mit unseren Standartmedikamenten verursacht hat. Symptome könne heute und morgen extreme Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Migräne sein. Schwester Alice erwähnte, sie sei vorhin ausgeflippt und kurz darauf ganz ruhig gewesen. Das ist völlig normal, also machen sie sich bitte keine Sorgen. Es tut mir auch Leid, dass man sie so erschreckt hat, aber bei uns gehört es zur Standartprozedur, bei einem Blackout auf Vergewaltigung zu untersuchen.“ Sie zog einen Stift aus der Hosentasche und kritzelte etwas in die Akte, dann schloss sie sie wieder.

„Gut, dann können wir jetzt nachhause fahren?“

„Wir machen gerade ihre Entlassungspapiere fertig, in einer halben Stunde dürften wir fertig sein, ich muss dann nochmal kurz mit ihr reden um ihr die Diagnose auch nochmal mitzuteilen.“

„Ja, sicher.“ Erwiderte er, kurz bevor die Ärztin das Zimmer verlies.

Zum ersten Mal an diesem Morgen war er wirklich völlig erleichtert, und er wollte sich lieber nicht vorstellen, was passiert wäre, wäre sie vergewaltigt worden. Er kannte sie. Sie hätte wochenlang geleugnet, dass es sie belastete, bis sie irgendwann zusammengebrochen oder durchgedreht wäre.

Er griff sich einen Stuhl, der an dem kleinen Tisch stand und schob ihn an Zivas Bett um sich darauf zu setzen.

Unter der weißen Decke sah ihr Körper viel zerbrechlicher aus als sonst. Und plötzlich verspürte er den Wunsch sie einfach nur nachhause zu bringen und sie in den nächsten Tagen im Auge zu behalten. Kurz dachte er darüber nach, wie es wohl wäre, immer für sie da zu sein, aber er versuchte allein schon aus beruflichen Gründen diesen Gedanken nicht zu Ende zu denken. Er hatte schon öfter über sie nachgedacht, über ihre emotionale Verschlossenheit und die Wärme die sie trotzdem immer ausstrahlte, sobald sie einen Raum betrat…

Er musste gähnen. Langsam wurde auch er müde, schließlich hatte er die letzte Nacht nicht mit schlafen verbracht.

Er sah auf die Uhr, die gegenüber von Zivas Bett hing. Es war kurz nach 11 Uhr morgens.

Auf dem Bett regte sich etwas. Ziva schien langsam aufzuwachen. Als sie sich langsam umdrehte und ihn sah, war sie erleichtert, aber immer noch müde.

„Wie viel Uhr ist es?“ flüsterte sie mit belegter Stimme.

„Kurz nach elf.“ Antwortete er leise.

Sie schloss die Augen noch einmal und versuchte die Kopfschmerzen auszublenden.

„Die Ärztin hat gesagt, wir könnten bald hier weg.“

„Wirklich?“ Ziva wurde hellhörig. Gibbs nickte. Sie setzte sich auf und massierte ihre Stirn.

„Danke nochmal fürs kommen.“ Sagte sie lächelnd.

„Keine Ursache.“

„Ich brauche was zum anziehen…“ stellte sie schließlich fest ohne ihn anzusehen.

„Dr. Lindton möchte gleich nochmal mit dir sprechen, dann fahre ich in dein Hotel und hole deine Sachen.“ Ziva nickte.

Die Stille, die sie krampfhaft versucht hatte zu durchbrechen, kam zurück. Denn ehrlichgesagt wusste sie nicht, was sie mit ihm reden sollte. Sie war allgemein mit der Situation überfordert, was nicht nur mit ihren Kopfschmerzen zu tun hatte. Fast schon schüchtern sah sie ihn an und kratzte sich am Kopf.

„Sag mir bitte, dass ich einen heftigen Schlag auf den Kopf bekommen habe und mich deshalb so aufführe!“ fragte sie mit fester Stimme und Gibbs musste lachen.

„Nicht ganz, die Medikamente, die man dir gegeben hat, haben Wechselwirkungen mit dem Drogencocktail aus deinem Drink erzeugt.“

„Oh Gott sei Dank, ich dachte schon ich drehe durch.“ Ihre Müdigkeit war verflogen als sie zur anderen Seite aus dem Bett stieg und sich streckte. In diesem Moment kam die Ärztin wieder in ihr Zimmer.

„Ah sie sind wach, sehr gut.“ Meinte sie und nickte Gibbs zu, „Ich würde gerne nochmal mit ihnen reden, bevor sie gehen.“

Ziva nickte zustimmend und setzte sich wieder auf ihr Bett.

„Das war mein Stichwort.“ Gibbs erhob sich und nahm seine Autoschlüssel, „wo haben sie Ziva Sachen hinterlegt?“

„Wir haben ihre Tasche und den Inhalt im Schwesternzimmer aufbewahrt. Fragen sie da einfach nach.“ Antwortete ihm Dr. Lindton.

„Bring mir bitte die violette Tasche, da sind meine Anziehsachen drin.“ Rief Ziva ihm noch nach, bevor die Tür ins Schloss fiel.

Verfahren

Kapitel 3

Verfahren
 

Als sie um halb zwei endlich mit all ihrem Gepäck in Gibbs‘ Auto saß, kam ihr das wie ein kleines Wunder vor. Sie hatte in den letzten Stunden mehrmals daran gezweifelt, dass sie diesen Moment jemals erleben würde. Dankbar, müde und ausgelaugt kuschelte sie sich in den Sitz neben ihm.

Dr. Lindton hatte sie für den Rest der Woche krank geschrieben, und sie über die Spätfolgen der Wechselwirkungen aufgeklärt. Die nächsten Tage würde sie unter Gibbs‘ strikter Aufsicht stehen, und in vier Tagen sollte sie noch einmal zu ihrem Hausarzt gehen.

Es hätte eine wunderbare, unkomplizierte Heimfahrt werden können. Aber es läuft ja nie wie man es plant.
 

Regen hatte eingesetzt. Um drei Uhr nachmittags war der Himmel schwarz wie frisch verbrannte Asche. Die Luft roch nach Land, Kuhmist und nassem Heu. Auf dem Highway konnte man durch den Regen keine 50 Meter weit sehen, und auch die auf Hochtouren laufenden Scheibenwischer konnten daran nichts ändern.

Ziva war wieder eingeschlafen. Sie hatte sich eine Jogginghose und ein Schlabbert-Shirt, damit die Autofahrt bequemer wurde. Ihre langen, schwarzen Haare waren fettig und zerzaust.

Immer wieder warf Gibbs einen Blick auf sie, während der Regen auf das Autodach schlug. Als sie schließlich langsam aufwachte, aber versuchte wieder einzuschlafen spürte sie seine Blicke auf sich. Sie waren nicht musternd oder gaffend, keineswegs. Sie waren warm und besorgt, und fragte sich warum.

Als sie es nichtmehr ertrug, im Halbschlaf auf ihrem Sitz zu legen, drehte sie sich um und sah ihn mit müden Augen an.

„Willst du nicht auch mal schlafen?“ fragte sie mit belegter Stimme.

„Wenn wir eine Raststätte finden, machen wir Pause.“ Erwiderte er, ohne seinen Blick von der Straße zu nehmen.

„Wo genau sind wir…?“

„Noch zwei Stunden bis Washington.“

„Das war nicht meine Frage.“ Misstrauisch sah sie auf die Straße, als ein Schild mit der Aufschrift ‚Pittsburgh 123 Miles‘ erkannte.

„Du fährst in die falsche Richtung Jethro.“ Stellte sie trocken fest.

„Ach was…“

„Gibbs, da ist Pittsburgh ausgeschildert, wir fahren in die falsche Richtung!“ erwiderte sie mit gehobener Stimme, und begann im Handschuhfach nach einer Straßenkarte zu suchen, als sie endlich eine gefunden hatte wies sie ihn an, rechts ran zu fahren.

„Du musst dich geirrt haben Ziva.“ Stritt er es immer noch ab.

„Hast du bei dem Regen eigentlich überhaupt ein Straßenschild gesehen?“ Sein Grummeln bestätigte ihr, dass er es nicht getan hatte. Sie seufzte laut.

„Okay… wir sind wahrscheinlich… hier irgendwo.“ Sie zeigte auf ein Gebiet östlich von Pittsburgh, „Und hier… hier ist Washington. Hast du wenigstens gesehen auf welcher Autobahn wir sind?“

Gibbs verneinte.

„Na super… es regnet, es ist dunkel, und wir haben keine Ahnung wo wir sind.“ Bemerkte sie.

„Sind da irgendwo kleine Dörfer oder Städte?“ fragte er schließlich.

„Das nächste, sollten wir auf der 340 sein, wäre Summerville, dann kommt Old Creek Hanson, auf der 378 wären es Heartsdale oder Salina City, die anderen Autobahnen führen durch ein kleines Gebirge, da ist weit und breit nichts.“ Sie wischte über die Beschlagene Scheibe.

„Scheiße.“ Ziva öffnete die Tür und stieg aus.

„Ziva! Komm wieder rein du…“ er packte sie am Arm.

„Da vorne ist ein Straßenschild!“ schrie sie gegen den Regen an, „Vielleicht steht da was drauf.“ Sie befreite sich und schmiss die Tür zu um durch den Regen zu rennen.

„Wieder ganz die alte.“ Stellte Gibbs leise fest.

Das kalte Wasser brannte auf ihrer Haut und die Regentropfen liefen ihr über das Gesicht und machten ihre Sicht schwammig.

Als sie das Schild erreicht hatte, was sie durch und durch nass. In großen, gelben Buchstaben stand ‚Summerville 11 Miles‘ darauf geschrieben. Zitternd rannte sie zurück zum Auto, riss die Tür auf und setzte sich wieder hinein. Fröstelnd strich sie sich die Haare aus dem Gesicht.

„Wir sind auf der 340, Summerville ist 11 Meilen entfernt.“

„War das wirklich nötig?“

„Naja wir hätten auch noch eine Stunde herumfahren können, ohne zu wissen wo wir sind.“ Gab sie keifend zurück und griff nach einer Decke auf der Rückbank, mit der sie sich die Haare abrubbelte.

Für ein paar Sekunden war außer dem Geplätscher des Regens nichts zu hören. Ziva fröstelte. Ihre Haare waren vom Wasser schwer geworden und sie tropften das ganze Auto voll.

„Also gut, wir fahren jetzt dahin, setzten uns in einen Diner und warten bis der Regen aufhört.“ Sagte Jethro nach einer längeren Pause, „Okay?“

Sie nickte. Etwas anderes blieb ja wohl kaum übrig.

Bei Regen

Hallo ihr Lieben, es hat eine Weile gedauert, aber hier ist das neue Kapitel. Ich liebe das Paring nach wie vor und werde die FF auf jeden Fall zuende schreiben! Viel Spaß!
 

Kapitel 4

Bei Regen
 


 

„So, das waren ein Tee und der Käsekuchen für sie, und ein extra starker Kaffee für ihren Begleiter… Haben sie sonst noch einen Wunsch?“

„Nein danke, das reicht fürs erste, bringen sie mir bitte die Addition.“

„Addition?“

„Na das Ding auf dem die Preise draufstehen…“

„Oh sie meinen die Rechnung, okay, kommt sofort.“

Damit wendete die anscheinende Magersüchtige Bedienung ihr den Rücken zu. Ziva hätte sich fast erschreckt als sie die kleine, viel zu dünne Frau gesehen hatte. Nach zwanzig Minuten Fahrt hatten sie und Gibbs einen Diner in Summerville gefunden. Mittlerweile war es vier Uhr und der Regen hatte immer noch nicht aufgehört. Vorsichtig nahm sie die heiße Teetasse in beide Hände und begann ihren Tee zu schlürfen, wobei sie die Augen schloss und sich einen kurzen Moment lang ins Warme Tel Aviv dachte.
 

So lange bis sie hörte wie Gibbs sich ihr gegenüber auf die Bank setzte.

„Träumst du?“ fragte er, „Oder hast du Kopfweh.“

„Ein wenig von beidem.“ Sie stellte den Tee ab, „Im Fernsehen,“ sie deutet auf einen kleinen Fernseher in der Ecke hinter ihm, „Sagen sie dass es noch die ganze Nacht lang regnen soll…“

„Hm.“ Machte Jethro nur und wendete sich seiner Tasse Kaffee zu.

„Sooo hier ist die Rechnung.“ Miss Magersüchtig 2008 war wieder da. Ziva gab ihr sechs Dollar und sie verschwand erneut hinter dem Tresen. Außer ihnen waren nur noch ein paar Berufstrinker in dem kleinen Diner, die an ihren Tischen vor sich hin vegetierten.

„Ich habe versucht eine möglichst unkomplizierte Autoroute zu finden, aber bei dem Regen ist das unmöglich.“ Sie schlug die Straßenkarte wieder auf, „Wir sind hier mitten im Nirgendwo, auf einer kleinen Autobahn…“ Ziva seufzte und fuhr den Highway, auf dem sie waren mit dem Finger nach.
 

Gibbs stellte seinen Kaffee ab und griff nach der Karte, sie schienen wirklich festzusitzen.

„Und wenn wir bis morgen früh warten?“ schlug er schließlich vor.

„Was denn? Du fragst mich?“ Ziva lächelte, sie fühlte sich fast schon geehrt.

„Wir sind nicht mal im Dienst, und du bist doch hier die Topografin.“ Jethro erwiderte ihr Lächeln.
 

Sei sah aus dem Fenster. Durch den Regen konnte sie nicht einmal ihren Wagen sehen.

„Es wäre Schwachsinn jetzt loszufahren, selbst wenn wir ohne Komplikationen den richtigen Highway nach Washington finden, dauert das mindestens vier Stunden. Also würde ich vorschlagen, wir suchen uns ein Hotel und fahren morgen weiter.“ Sie nahm wieder ihre Tasse und trank sie leer.

„Isst du den noch?“ Er deutete auf ihren Käsekuchen. Ziva schüttelte den Kopf und schob ihm den Teller zu.

„Ich wusste gar nicht dass zu Käsekuchen magst.“ Bemerkte sie beiläufig, während er sich das erste Stück in den Mund schob.
 

„Shannon, hat jeden Sonntag einen gebacken.“ Erzählte er leise, „Kelly… hat sich immer die Zunge daran verbrannt.“ Ziva schwieg und lauschte ihm. Sie sah es als Vertrauensbeweis an, dass er ihr von seiner Familie erzählte, es war schon das zweite Mal, dass sie sich heute etwas geehrt fühlte. Und der Drang in ihr stieg, dieses Vertrauen zu erwidern.

„Suri, meine zweite Schwester, mag ihn auch so gerne.“ Sagte sie und lächelte.

„Du hast noch andere Geschwister?“ Jethro sah auf.

„Noch zwei, Suri und Zariel, Tali war die jüngste, Zariel und Suri sind älter als ich.“ Er nickte und lachte leise.

„Lass mich raten, beide beim Mossad, beide bei der Metsada.“ Ziva stimmte in sein Lachen ein.

„Komemiute!“ korrigierte sie, „Und nein, Suri ist Hausfrau und Mutter, und Zariel arbeitet beim Mossad in der Technikabteilung. Allerdings nur weil er letzten Sommer eine Kugel ins Schienbein bekomme hat.“ Den letzten Satz fügte sie nuscheld hinzu, aber Gibbs verstand ihn trotzdem. Schmunzelt musterte er sie. Ihr sonst geglättetes Haar war wieder so wuschelig und kraus wie am Anfang, als sie sich kennengelernt hatten.
 

„Vermisst du sie oft?“ fragte sie schließlich.

„Jeden Tag, wie ergeht es dir?“

„Ich… versuche mir jeden Tag Talis Gesicht vorzustellen, um es nicht zu vergessen.“ Nervös fuhr sie mit dem Zeigefinger die Linien auf dem Holztisch nach. Sie traute sich nicht ihn anzusehen, aus Angst er könnte sehen, dass ihr Tränen in den Augen lagen.

Umso erstaunter war sie, als er ihre Hand nahm.

Hier saßen sie nun, im Spätsommer, während der Regen an die Fenster prasselte, mit einer halbvollen Tasse Kaffee und einem angebissenen Käsekuchen, und doch, hatte Ziva das Gefühl, als wären sie sich nie näher gewesen. Und sie musste Lächeln.

„Machen wir, dass wir hier wegkommen.“ Meinte er schließlich leise und sie standen auf. Ein wenig wehleidig lies sie seine Hand los und zusammen gingen sie zusammen zu ihrem Auto.
 

Wieder nass bis auf die Knochen stiegen sie ein und Gibbs fuhr langsam die Straße entlang, während Ziva nach einem Motel suchte. Immer wieder verirrten sich ihre Augen zu ihm, musterten seinen Körper während er versuchte mit dem Auto auf der Straße zu bleiben.

Er hatte die Stirn in Falten gelegt und sah ernst aus dem Fenster, sie schaffte es kaum den Blick abzuwenden, dennoch fand sie schließlich ein relativ großes Motel auf der Hauptstraße.

Vor den Gebäudekomplexen waren große Parkplätze und ein kleiner Weg, der zum überdachten Eingang führte. Der Regen strömte weiter über die Fenster und das Auto, sodass Ziva nur einen kleinen Koffer aus dem Auto zog, bevor sie zusammen zum Eingang liefen.

Etwa auf der Hälfte des Weges stülpte Jethro ihr seine Jacke über den Kopf, sodass ihre Haare, die gerade ein wenig getrocknet waren nicht wieder nass wurden. Als sie endlich am Eingang ankamen, war Ziva aus unerfindlichen Gründen ein wenig traurig darüber, nicht mehr so nah neben ihm sein zu können.

„Guten Abend… wir brauchen zwei Zimmer.“ Sie hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn ihr Begleiter hatte sich schon an den Portier gewannt.

„Tut mir Leid, der Regen kam so plötzlich, wir haben nur noch die Suite.“

Er drehte sich zu ihr um und blinzelte sie fragend an.

„Ist okay, Couches sind viel Bequemer als Betten.“ Meinte sie leise und lächelte.

Der Portier gab ihnen den Schlüssel und beschrieb ihnen wie man in das Zimmer kam. Das Motel sah von Innen viel gepflegter aus als der erste Eindruck verraten hatte. Die Wände waren beige gestrichen und Ölbilder hingen alle zehn Meter im Flur.

„Er hat vergessen uns zu sagen was für eine Suite das ist.“ Gibbs knirschte mit den Zähnen und verdrehte die Augen, als er das mit riesigen Lettern geschriebene „Honey moon Suite“ lesen konnte.

„Solange keine Rosenblätter auf dem Bett liegen…“ murmelte Ziva sarkastisch und betrat dann das Zimmer.

Es war groß. Zu klein für drei, und viel zu groß für eine Person. Aber für zwei genau richtig. Vielleicht nicht für sie zwei, aber das Schild würde morgen früh nicht mehr hängen.

„Willst du duschen?“ er legte seine Sachen auf einen Stuhl vor dem Fenster.

„Morgen früh, das hat so keinen Zweck.“ Sie lies sich auf die grüne Ledercouch vor dem Fernseher fallen.

„Und du willst sicher nicht im Bett schlafen.“ Fragte er erneut etwas.

„Du musst morgen fahren.“ Sie lächelte und angelte sich eine Decke bevor sie ihre Schuhe auszog und sich auf die schmale Couch bettete.

Erst jetzt bemerkte sie, wie müde sie wirklich war und die Wirklichkeit verschwamm vor ihren Augen.

Sie hörte im Nebenraum die Dusche plätschern und verfolgte jeden seiner Schritte mit den Ohren.

Als er gerade mit dem Duschen fertig war ging er leise zu ihrer Couch hinüber, deckte sie wieder zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Es trieb ihr ein Lächeln auf die schmalen Lippen und sie wartet mit dem Einschlafen, bis sie gehört hatte, dass er in dem riesigen Bett lag und das Licht ausgeschaltet hatte.

Es war kurz nach vier als sie wieder aufwachte.

Draußen hatte es begonnen zu stürmen. Immer wieder schlug ein Ast gegen das Fenster hinter der Couch, auf der Ziva versuchte wieder einzuschlafen.

Es verging eine halbe Stunde bevor sie sich erhob und ihre Haare nach hinten strich.

„Jethro?“ flüsterte sie und sah in der Dunkelheit in die Richtung des Bettes.

Sie stieg leise aus dem Bett und tastete sich durch die Dunkelheit bis sie mit dem Knie gegen die Kante des Bettes stieß. Sie schlich um es herum wo sie seinen Kopf vermutete und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Er war sofort hellwach.

„Ziva? Bist du das?“

„Da ist ein Ast, der dauernd gegen das Fenster schlägt, ich kann nicht schlafen.“ Seufzte sie leise ohne die Umrisse seines Gesichts zu sehen.

„Und wie soll ich da helfen?“ raunte er müde.

„Hier hinten ist es nicht so laut, ist es schlimm wenn ich mich in die andere Ecke des Bettes lege?“

„Die andere Seite Ziva.“ Seufzte er und nickte. Ihm wurde allerding rasch bewusst, dass sie das ja nicht sehen konnte also fügte er:

„Ja, nun mach schon.“ Hinzu.

Langsam tastete sie sich um das Bett herum und krabbelte auf der anderen Seite darauf bevor er ihr ein Stück der Decke hinüberschob und sie sich zudeckte. Sie hatten einander den Rücken zugewandt während Ziva bemerkte, dass ihr Herz trotz allem immer schneller schlug.

Sie kniff die Augen zusammen und krallte sich in die Decke, doch sie konnte nicht verhindern, dass immer mehr Adrenalin durch ihre Adern fuhr und sie immer wacher wurde. Verzweifelt begann sie mit den Zähnen zu knirschen und baute eine dicke Mauer zwischen sich und dem Gedanken „Warum?“ auf.

Plötzlich spürte sie wie er ihre Hand nahm und sie drückte ohne sich umzudrehen.

Er sagte nichts, und auch sie blieb stumm. Dennoch dauerte es nur einige Minuten bis ihr Herz wieder einen normalen Rhythmus hatte und sie müde die Augen schloss.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  BouhGorgonzola
2010-03-29T07:34:06+00:00 29.03.2010 09:34
so, jetzt muss ich auch ein kommentar mal zu deiner ff abgeben. ich dachte, dass ich das schon längst getan hätte (:
an sich mag ich dieses pairing, auch wenn mir tiva lieber als zibbs ist. trotzdem beschreibst du die charaktere gut und die handlung und der aufbau der beiden zum pairing kommt nicht kitschig rüber.
also ich möchte auf jeden fall mehr lesen (;
~Bouh
Von:  Pauley
2009-01-10T17:15:20+00:00 10.01.2009 18:15
man merkt den einfluss von new york in deiner ff
du hast einen tollen schreibstil~
Von:  Ayumi_Kirifuda
2009-01-10T15:27:00+00:00 10.01.2009 16:27
*__*
liest sich toll!
auch wenn ich hoffe das dir das nie passiert ><


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