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A very Supernatural Schoolday

Was wäre wenn...?
von

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Dreams are coming true

A very Supernatural Christmas
 


 

Chapter 1 - Dreams are coming true
 

Ich seufzte lauthals. Mit einem verträumten Blick schaute ich sein Bild an. Meine Freundin warf mir einen zutiefst genervten Blick zu. „Schmachtest du schon wieder Dean an?“. Stöhnend machte sie sich auf den Weg zum Klassenraum und lies mich mit meinem Träumen alleine in der Pausenhalle sitzen. „He! Warte, Ushio! Was fällt dir ein ohne mich loszuziehen?“ Auf dem Treppenabsatz drehte sie sich zu mir um und grinste mich frech an. „Dean ist sowieso viel und außerdem hat er schon einen Sohn. Du hast also keine Chance.“ Der Spott in ihrer Stimme entging mir nicht. „Das ist ein Problem, aber kein Hindernis.“ Mit diesen Worten streckte ich ihr die Zunge raus und lief an ihr vorbei.
 

„Warum sollte man sich den Namen, Willy Brandt, merken?“ Unsere Klassenlehrerin stellte diese Frage in den Raum, doch kaum einer hörte ihr zu. Sie schien es zwar zu bemerken, lies sch davon aber nicht abhalten, sondern redete munter weiter. Nach einer Ewigkeit beendete sie ihre Rede und stellte den lang ersehnten Film über Willy Brandt an. War ja klar. Dieses Thema interessierte uns alle ja auch so brennend. Gelangweilt lehnte ich mich zurück. Ich kritzelte ein paar herzen auf meinen Collegeblock und schreibe immer wieder die Namen ‚Dean’ und ‚Supernatural’ darauf. Meine Lehrerin sah mich genervt an. Auch sie wusste, dass ich besessen von Supernatural war, also kümmerte es sie gar nicht mehr, weil sie wusste, dass sie sowieso nichts dagegen tun konnte. Sie schüttelte den Kopf, schaltete das Licht aus und setzte sich ein wenig abseits der restlichen Klasse.

Da sich sowieso niemand auf den Film konzentrierte, wanderten meine Gedanken wieder zu Dean. Er sah gut aus. Perfekte Größe. Perfekte Statur. Ich konnte es nicht verleugnen. Er war ein Gott. Jedenfalls für mich. Doch nicht alle fanden ihn so toll wie ich. Die meisten standen eher auf diesen Milchbubi, Sammy…
 

Ein quietschen ertönte und ich wurde aus meinen Liebesträumen gezogen. „Ein Geist…“, flüsterte Ushio mir ins Ohr. Ein dickes Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. Was würde passieren, wenn Sam und Dean jetzt reingestürmt kämen? Ich malte mir die Situation aus. Alle wären gebannt von diesem überaus spannenden Film; die Tür würde aufgestoßen werden und Dean wurde rufen: „ Everybody! Get down!“ Ich kicherte. Sowas würde niemals passieren. Schade eigentlich. Diese Klasse könnte mal etwas Aufregung vertragen.

Ich wandte mich wieder meiner Zeichnung auf dem Collegeblock zu als wieder ein quietschen ertönte. Erwartungsvoll drehte ich mich zur Tür um.
 

Mit einem lauten Krachen schlug die Tür auf. Mir stockte der Atem.

Da stand er mit Schrotflinte und ernstem Gesicht. Meine Augen waren überraschst geweitet. Ich hob meinen Arm und schlug Ushio gegen den ihren. Sie drehte sich zu mir um. Auch sie hatte die Augen überrascht geweitet.

Dean trat mit gezückter Schrotflinte in den Raum und sah sich prüfend um. Hinter ihm kam Sam hervor. Verunsichert und überrascht zugleich schaute er von uns zu Dean. „Dean, they’re kids. Don’t scare them like that.“

Dieser drehte sich nur zu ihm um und warf ihn einen Seh-ich-so-aus-als-ob-ich-das-nicht-wüsste-Blick zu.

Noch immer war ich wie geschockt. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Lea, die zwei Reihen hinter mir saß, von ihrem Platz aufsprang und auf Dean zulief. Fassungslos folgte ich ihren Bewegungen. Ich hatte eine leise Ahnung was sie vorhatte, wollte es aber noch nicht wahrhabe. Das wagt sie nicht. Sagte ich zu mir, doch meine Hand ballte sich zu einer Faust.

Was ich dann sah lies meine Eifersucht aufkeimen. Sie schlang sich um seinen hals und drückte ihre Lippen auf seine. Was machte sie denn da?! Ich warf Ushio einen entsetzten Blick zu, doch die grinste nur. Leise flüsterte sie mir ein „Pech gehabt.“ ins Ohr.
 

Sam starrte, Dean starrte. Alle starrten Lea an. Auch Frau Rojan, die dann auch als erstes die Stille brach. „Wenn die jungen Herren die Güte besäßen mir zu sagen was sie in meinen Unterricht treibt? Und Lea, geh wieder auf deinen Platz. Flirten kannst du auch noch in der Pause.“ Lea ließ von Dean ab, konnte es aber nicht lassen ihn noch einen heißen Blick zuzuwerfen.
 

Sam trat vor. „Guten Tag.“ Er klang wie ein Tourist, der sich im Ausland verständigen wollte. Verzweifelt wandte er sich wieder an Dean. „Dean, I can’t speak german! We have to hurry up and do something about this spirit.”

Dean wollte gerade etwas sagen als Ushio aufsprang und wie wild mit den Händen herumfuchtelte. „I can speak English! Pick me! Pick me!“ Sie tippelte von einem Bein aufs andere und strahlte Dean und Sam an. Die beiden wiederum sahen sich nur halb belustigt, halb erschreckt an. „And she“, sie zog mich am Arm, sodass ich neben ihr unsicher zum stehen kam. „She can speak English, too. Right, Mitsuki?“. Sie warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu und nickte unauffällig in Deans Richtung. Schamesröte stieg mir ins Gesicht. „Ah…yes…think so...“, stammelte ich. Mein Blick haftete an einem kleinen Staubkrümel zu meinen Füßen.
 

„Well, that solves our problem. “ Dean lächelte uns zu. „Could you two tell your classmates the we’re here to exorcise an evil spirit. Your class has to leave this room now. We will take care of things here.” Ushio nickte mehrmals und wandte sich dann an Frau Rojan. “Die beiden können kein Deutsch. Sie sind hier um einen bösen Geist zu vernichten, deshalb möchten sie, dass wir den Raum jetzt verlassen.“

Frau Rojan sah sie ungläubig an. „Einen bösen Geist vernichten? Denken Sie etwa, dass dafür mich ein Grund ist, diesen Raum zu verlassen? Diese Kinder müssen noch sehr viel lernen. Wie sie vielleicht wissen sind nächstes Jahr ihre Prüfungen. Dazu sehen wir gerade einen sehr wichtigen Film über Willy Brandt. Also stören sie uns gefälligst nicht.“

Sam und Dean sahen erwartungsvoll zu uns. „Okay. destroy a bad spirit? do u really think that that's a reason for me to leave this room? These children still have a lot to learn.

as you might know they have exams next year. that's why we are watching this very important film about Willy Brandt so don't bother us! That was it!”

Deans Blick veränderte sich schlagartig. Er wandte sich zu Frau Rojan. „These fucking exams! You can stick them, where the sun shines! You have to leave this room! Now! Get it?!” Ushio sah mich fragend an. “Meinst du ich sollte das für Frau Rojan übersetzen?“

Ich kicherte. „Ja mach das mal. Mal sehen wie sie reagiert.“ Unsicher sah Ushio zu mir, dann zu Frau Rojan. „Er sagt, dass sie sich diese verfickten Prüfungen dahin stecken sollen, wo die Sonne scheint. Sie müssen diesen Raum verlassen. Jetzt, verstanden?“

Man konnte Frau Rojans Wut förmlich spüren. Sie legte sich wie dicke schwarze Wolken über den gesamten Raum. Ihre Nasenflügel blähten sich auf und sie wandte sich, mit wutverzerrten Gesicht, Dean zu. Doch ehe sie etwas sagen konnte, hatte sie Dean schon über seine Schulter geworfen und war auf dem Weg aus dem Raum.
 

Sam starrte ihm hinterher, genauso wie der Rest der Klasse. Ohne nachzudenken stürmte ich ihnen hinterher. In den Augenwinkeln sah ich wie Ushio sich die Hände vor die Augen schlug.
 

Als ich aus der Tür war, war von den beiden schon nichts mehr zu sehen. Also lief in die Pausenhalle und da sah ich sie. Dean war auf den Weg in Richtung Jungs-Klo. Das würde er sich doch nicht trauen, oder doch? Lachend lief ich ihm hinterher. Die Tür zum Jungs-Klo war offen. Sollte ich reingehen? Es würde schon nicht irgendeiner Junge darin sein und mich schlagen.

Das Klo war in einem hellen blau gehalten und eigentlich viel zu sauber für ein Jungs-Klo. Von den Kabinen hörte man eine aufgebrachte Frauenstimme. Die gehörte dann wohl Frau Rojan. Schmunzeln ging ich zu der Kabine, aus der Dean gerade herauskam. Kaum hatte er seinen Kopf gehoben, senkte ich meinen wieder. Ich konnte ihm nicht direkt in die Augen sehen. Das war einfach zu irritierend. Sonst sah ich ihn immer nur im Fernsehen und jetzt war er auf einmal hier bei mir. Vielleicht träumte ich ja auch nur. Dieser Gedanke erinnerte mich an eine Stelle aus einem Buch, dass ich erst letztens gelesen hatte. Die Frau war bei einem attraktiven Mann aufgewacht und dachte es wäre ein erotischer Traum.

Langsam hob ich den Kopf. Sein Blick hielt mich gefangen. „Bist du echt?“, murmelte ich, aber ich wusste, dass er mich nicht verstand. „Are you okay? You look a little pale. “

Ich riss mich von seinen Augen los und trat ein paar Schritte zurück. „Ah, don’t worry. I’m okay.“ Mein Blick fiel auf die Kabinentür die Aufgestoßen wurde. „Not again! She’s such a pain in the ass! Let’s go.” Er grinste und zog mich an der Hand aus der Toilette.
 

Zurück beim Klassenraum sah ich nur Ushio die sich mit Panik in den Augen an die Wand drückte.

Explanation

Chapter 2 - Explanation
 

„Ushio!“ Ich lief zu ihr und versuchte sie mit mir wegzuziehen, doch sie bewegte sich kein Stück. Sie starrte nur völlig entsetzt auf eine Stelle auf der anderen Seite des Raumes. „Sam!“ Auch Dean rannte zu Sam, der auf dem Boden kniete. Er hatte eine Platzwunde am Kopf und atmete schwer. „Are you okay, Sammy?“

Sam hob langsam den kopf und nickte kaum merklich. „Think so…“, nuschelte er.

„It’s here, Dean. You have to stop it or it’s going to kill everyone.”

Dean stand auf und sah sich im Raum um. Sein Blick fiel auf Ushio und mich. Immernoch versuchte ich verzweifelt Ushio von der Wand wegzuzerren, jedoch ohne Erfolg. Tränen bahnten sich den Weg in meine Augen. Wir mussten hier weg, sonst würde noch was Schlimmeres passieren.

Verzweifelt lies ich den Kopf hängen. Dann erst bemerkte ich die klaffende Wunde an ihrem Oberschenkel. „Oh Gott…“

Eine eisige Kälte durchfuhr meinen Körper. Dann folgte ein stechender Schmerz. Ich wollte schreien, doch kein Laut kam über meine Lippen. Stattdessen fühlte ich etwas warmes mein T-Shirt durchnässen. Meine Augen fielen zu und hüllten mich in reines Schwarz ein. Als letztes sah ich Dean, der auf uns zugelaufen kam und irgendwas rief. Doch ich sah nur wie sich seine Lippen bewegten, alle anderen Geräusche um mich herum waren wie ausgeschaltet. War es soweit? Würde ich jetzt sterben? Wenn ja, würde ich ganz zufrieden sein. Ushio war da, genauso wie meine große Liebe Dean. Was könnte es schöneres geben? Aber ich wollte doch noch gar nicht sterben. Ich war noch gar nicht bereit. Ich war erst 15. In diesem Alter stirbt man doch normalerweise noch nicht oder? Ich dachte, das durchschnittliche Sterbealter war 60 Jahre. Aber das dauerte noch eine Weile.

Ein schreckliches Geräusch ließ? Mich in meinen Todesgedanken innehalten. Irgendwas war gerade gebrochen. Etwas Körperliches. War es Ushio neben mir, die von dem Ding angegriffen wurde oder Dean, der zu uns gelaufen kam? Ich wusste es nicht. Meine Augen waren zu schwer. Ich war so müde. Ein paar Stunden Schlaf würden mir jetzt bestimmt gut tun. Also gab ich mich der Müdigkeit hin.
 

In meinen Ohren klang eine wunderschöne Musik. Wie schön, ich wurde mit Musik geweckt. Das hatte ich lange nicht mehr. Meine Augen waren immer noch schwer und wollten sich noch nicht öffnen lassen, also lies ich sie geschlossen und lauschte den Klängen der Musik. Dieses Lied hatte ich schon einmal gehört. Bloß wo? Angestrengt nachdenkend wurden mir noch mehr Geräusche bewusst. Da war ein Rauschen, leises Flüstern und das Schnurren eines Autos. Dieses Schnurren erkannte ich überall wieder. Oft genug hatte ich es im Fernsehen gehört. Es war Deans Impala. Meine Güte, ich war in Deans Wagen. Eigentlich wollte ich kreischend Fotos machen, aber mein Körper wollte mir nicht gehorchen. Keine Chance, ich musste liegen bleiben.

War das ACDC? Mein Gott, das musste ein Traum sein. Ich wollte grinsen wusste jedoch nicht ob ich es auch geschafft hatte.

„Ich glaub sie hat sich bewegt!“ Eine weibliche Stimme, die verzweifelt und panisch zugleich klang erreichte mich. Wer hatte sich bewegt? Meinte sie mich? Vielleicht würde ich ja gleich aufwachen. Man ich freute mich schon richtig.
 

Flatternd öffneten sich meine Augenlider. Es kostete mich meine ganze Anstrengung sie ganz zu öffnen. Nach schier einer Ewigkeit hatte ich mich an das dunkle Licht im Auto gewöhnt und sah mich um. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, als ich meinen Kopf bewegen wollte. „Au! Verdammt!“

Ein Gesicht erschien vor meinen Augen. Ich starrte sie an. „Mitsuki? Bist du wieder da?“

Wer war sie gleich noch mal? Ich kam mir vor als hätte ich Jahre lang geschlafen. Mein Gedächtnis kam nur schleppend voran.

„She’s awake! Dean! Sam! She’s back!“ Ich sah wie sich zwei Gestalten, die vorne saßen, sich zu uns umdrehten. Ich kniff meine Augen zusammen um besser sehen zu können. Waren das Dean und Sam? Aber ich hatte doch geträumt, oder nicht?

Wenn das Dean und Sam waren, dann war das über mir Ushio. „Ushio? Was’n los?“ Sie fiel mir um den Hals. „Mitsuki! Du lebst! Ich dachte schon du wärst tot. Du hast so viel Blut verloren! Hätte Dean dich nicht zusammengefli-…“ Sie hielt inne. „Egal. Hauptsache du bist wieder zurück!“ Jetzt war ich verwirrt. Viel Blut verloren? Wieder zurück? Ja, wo war ich denn? Verdammt, ich konnte mich an nichts erinnern. „Ushio? Was ist denn passiert?“

Mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen begann sie zu erzählen. „nachdem Dean Frau Rojan aus dem Klassenraum geschleppt hatte bist du ihm hinterhergelaufen, weißt du noch?“ Fragend sah sie mich an. Angestrengt dachte ich nach. Genau, ich war Dean ins Jungs-Klo gefolgt und danach sind wir zusammen wieder zurückgegangen. Was darauf folgte wusste ich nicht. „Ja, aber was ist danach passiert?“ Sie drehte sich kurz zu Sam um und erzählte dann weiter. „ Sam und ich wurden kurz nachdem wir die Klasse in Sicherheit gebracht hatten angegriffen. Ich glaub auf Deutsch heißt es ‚Echidna’. Sam hat mir davon erzählt. Eigentlich lebt das Ding in einer Höhle und frisst von da, aber dieses Ding kam hierher und hat erst Sam, dann mich angegriffen. Dann kamt ihr. Irgendwie hat das Teil es geschafft, dich anzugreifen. Dean kam zu spät und ich konnte mich nicht bewegen. Es tut mir so Leid. Ich hätte dir helfen sollen!“ Sie senkte den Kopf und ich sah eine Träne von ihrer Wange tropfen. „Ushio nicht weinen, das steht dir nicht. Wenn du dich nicht bewegen konntest, war es nicht deine Schuld. Ich hätte besser aufpassen sollen. Und wo hat es mich getroffen?“

Sie hob ihren Blick und schaute auf meinen Hals. Ich blickte an mir herunter und sah, dass mein T-Shirt von einer Lederjacke halb überdeckt wurde. Ich öffnete die Jacke noch ein kleines Stück bis ich freie Sicht auf mein Oberteil hatte.

Mir stockte der Atem. Mein ganzes T-Shirt, das vorher weiß gewesen war, leuchtete nun in einem hellen Blutrot. Mit zittrigen Fingern tastete ich meinen Hals ab. Dort war ein Verband. Er verband meinen ganzen Hals. Deswegen tat es so weh, als ich den Kopf bewegen wollte.

„Scheiße.“ Ushio sah mir in die Augen. Sie sah müde aus. „Das kannst du laut sagen. Dean meinte, das Ding hat nur knapp deine Halsschlagader verpasst. Du hast verdammtes Glück gehabt.“

Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Also war das alles kein Traum gewesen. Dean war wirklich da und er hatte mir mein Leben gerettet. Ich war ihm was schuldig. „Ehm, Dean?“ Er drehte sich zu mir um und er hatte dieses unwiderstehlich süße Lächeln auf seinen Lippen. „You don’t need to thank me, Mitsuki. I’m the one who’s responsible for your and Ushios wounds. I should have protected you both but I was too late. So...don’t thank me.”

Ich war sprachlos. Warum dachten denn alle, dass sie mich beschützen müssen? Ich hätte einfach besser aufpassen müssen. Es war alles meine Schuld. Nicht ihre. „You’re wrong. It’s all my fault. I shouldn’t have chased after you. I should have stayed at Ushios side.” Unsicher sah ich ihn an. Ich wollte noch etwas sagen, hielt mich dann aber doch zurück. Ushio blickte uns beiden an. Dann seufzte sie uns setzte sie sich wieder auf ihren platz neben mir.

Nun herrschte Stille. Niemand sagte etwas. Nur die Musik trällerte fröhlich weiter und der Motor schnurrte munter vor sich hin.
 

Es war hell draußen, als ich aufwachte. Ich war also wieder eingeschlafen. Etwas Schweres lag auf meinem Schoß. Ushio. Also war auch sie eingeschlafen. Vorne war auch Sam am schlafen. Dean war der einzig wache. Er musste ja auch fahren. Wo waren wir eigentlich? Ich schaute aus dem Fenster. Draußen lag Schnee. Schnee? Gestern hatte es noch nicht geschneit, geschweige denn die letzte Woche. „Good Morning.“ Dean warf mir einen kurzen Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. „Morning.“ Er schaltete die Musik aus. „Did you sleep well?“ Kurz wollte ich protestieren, dass er die Musik ausgeschaltet hatte, tat es dann aber doch nicht, da ich immer noch ein schlechtes Gewissen hatte.

„Yeah, guess so. Did you at least get some sleep?”

Dean stoppte an einer Ampel. „No, not really. But I’m used to not getting any sleep. Are you hungry?”

Er hatte nicht geschlafen? Seit wann waren sie schon unterwegs? Es waren bestimmt schon über 10 Stunden. Er musste doch schlafen. Er würde sich ja noch umbringen!

„Hey, you need to get some sleep, get it? Let’s rest for today! You don’t have to drive any further. Please stop at the next Hotel you see, okay?”

Die Ampel schaltete auf grün und Dean drückte aufs Gas. Ushios Kopf wackelte gefährlich auf meinem Schoß. Ich hielt ihn fest, damit er nicht runterfiel.

„Yes, Ma’am!“

Eine halbe Stunde später hielten wir endlich an einem Hotel an. Ich tippte Ushio auf en Hinterkopf. „Ushio.“ Ich tippte noch mehr. Sie stöhnte. Ich wusste, es war nicht gut sie zu wecken, wenn sie schlafen wollte, aber das konnte sie lieber in einem Bett tun als auf meinem Schoß. Wieder tippte ich sie an. „Good Morning, Sunshine.“ Ich erwartete ihre Reaktion die auch sofort folgte. „Halts Maul!“ Ich grinste. Man sollte sie echt nicht wecken. Sie konnte echt einschüchternd sein. Aber ich ließ mich nicht unterkriegen. Wieder tippte ich ihr gegen den Kopf. Sie schlug um sich. „Vorsicht! Du tust dir noch weh!“ Ich lachte. Nach den ganzen Anstrengungen der letzten Stunden tat das sogar richtig gut. Sie drehte sich um und lag nun mit ihrem Gesicht nach oben auf meinem Schoß. Das hätte sie lieber nicht machen sollen. Ich nahm eine von ihren vielen Haarsträhnen und steckte sie ihr in die Nase. Ushio verzog ihr Gesicht und nieste lauthals. Ich warf den Kopf zurück und lachte laut los. Sie konnte manchmal so süß sein. Doch jetzt war sie wach und das hieß, dass ich jetzt was erleben konnte. Mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht sah ich in ihr übermüdetes, wütendes Gesicht. „Guten Morgen! Bist du auch schon wach?“ Ich sah sie an. Sie sah mich an. Keiner sagte etwas. Doch dann, musste sie wieder niesen. Sie sah so fertig aus. Ihre vielen Haare standen in alle Richtungen ab. Ihre Augen tränten von dem Niesen und ihre Kleidung war total zerknittert. Ich musste einfach noch mehr lachen.

Hotel

Chapter 3 – Hotel
 


 


 

„Ein Zimmer für vier?“ Die hübsche Dame hinter dem Tresen des Hotels sah uns an. Doch was mich störte war, dass sie Dean immer wieder ziemlich nette Blicke zuwarf. Schon spürte ich, wie meine Stimmung sank. Ushio ärgern hatte soviel Spaß gemacht und jetzt?

Ich trat vor. „Ja genau. Ein Vierer-Zimmer. Für meine Freundin und ihren Freund und uns beide.“ Ich hakte mich bei Dean ein. Dieser schaute nur verwirrt auf mich herunter und schüttelte dann grinsend den Kopf. „Ok. Hier ist ihr Schlüssel. Ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt.“ Sie sah mich giftig an. Wütend starrte ich zurück und steckte ihr die Zunge heraus während ich Dean am Arm zog und mit ihm die Treppe hinaufging. Hinter mir kicherte Ushio. Ich atmete tief ein und ignorierte sie.

Am Treppenabsatz angekommen ließ ich Deans Arm los und schnappte mir von ihm den Schlüssel zum Zimmer. „Ich geh vor.“ Presste ich, zwischen meinen zusammengepressten Lippen hervor. Die drei anderen blieben stehen und sahen mir hinterher.
 

Genervt ließ ich mich auf das große Bett fallen. Erst jetzt fiel es mir ein. Ich hatte gar keine Klamotten zum Wechseln dabei. „Oh verdammt. Dabei st mein ganzes T-Shirt voll mit Blut. Was mach ich denn jetzt?“ Die Tür zum Badezimmer stand auf. Vielleicht sollte ich erstmal duschen? Gute Idee. Ich konnte mir auch später Gedanken über meine Kleidung machen. Erstmal musste ich mich waschen.

Ich sprang auf, bereute es doch zugleich wieder, da mein Hals wieder schmerzte. Ich hielt die Hand an die schmerzende Wunde und blieb einige Sekunden ruhig stehen. Es hörte nicht auf zu pochen und ich merkte wie der Verband langsam nass wurde. Na toll, die Wunde war wieder aufgerissen. Toll gemacht, Mitsuki. Damit hast du Deans Arbeit kaputt gemacht. Ich ging ins Badezimmer und besah mich im Spiegel.

Der Verband war nun nicht mehr weiß sondern rot. Langsam versuchte ich den Verband abzumachen.

Ich wickelte ihn ab und erschrak. Das ganze Blut war über meinen Hals verteilt. Ich nahm mir einen Waschlappen und versuchte so vorsichtig wie möglich, das Blut abzuwaschen.

Zum Glück wurde ich beim Anblick von Blut nicht ohnmächtig. Das wäre jetzt sicher nicht sehr hilfreich gewesen.

Die Wunde war ziemlich groß. Drei große Kratzer zogen sich über meinen Hals. Das Ding hatte mich echt erwischt.

Ich drehte den Wasserhahn an und ließ das Waschbecken mit lauwarmen Wasser vollaufen.

Meine Hände lösten sich von der Wunde und tauchten in das Wasser ein.

Was mache ich hier eigentlich? Bis vor ein paar Stunden war es ein ganz normaler Schultag gewesen. Und jetzt? Jetzt stand ich hier im Badezimmer von irgendeinem Hotel, dass ich nicht einmal kannte und hatte eine Verletzung die verdammt wehtat. „So hatte ich mir das alles nicht vorgestellt.“, sagte ich zu meinem Spiegelbild. „Ja ok, Dean hätte kommen sollen, aber nicht unter diesen Umständen.“ Was mich am meisten ärgerte, war Lea. Sie war mir zuvor gekommen. Nicht, dass ich Dean sofort um den Hals gefallen wäre, aber ich war einfach eifersüchtig. Wahrscheinlich hatte Dean sich jetzt auch noch in sie verliebt. Ich schüttelte energisch den Kopf. Er hatte sich bestimmt nicht in sie verliebt. Warum sonst, hätte er mich mitgenommen? Naja, er hatte auch Ushio mitgenommen, aber vielleicht hatte Sam sich ja in sie verliebt. Ich musste lächeln. Sein Pech, sie hatte nämlich schon einen Freund.

Im Gegensatz zu mir. Damit stellte ich mich immer noch ziemlich blöd an.

Ohne, dass ich es bemerkte, war das Blut aus meiner Wunde weitergelaufen und ins Waschbecken getropft. Es sah echt ‚blutig’ aus. Das Wasser hatte sich leicht rot gefärbt und mein T-Shirt, dass sowieso schon mit Blut voll war, wurde wieder mit Blut ‚getränkt’.

„Verdammte schei**e! Was mach ich denn jetzt?!“ Aufgebracht drehte ich mich um und mein Blick fiel auf die große, weiße Badewanne. Zum einen könnte ich mich waschen, jedoch hatte ich keine Wechselklamotten dabei und das hieße, dass ich mit einem Bademantel durch die Weltgeschichte laufen müsste. Aber damit konnte ich leben, es war einfach zu verlockend das ganze Blut abzuwaschen und sich wieder richtig sauber zu fühlen.

Also ging ich herüber zur Badewanne und drehte den Wasserhahn auf. Ich ließ meine

Hände durch den heißen Wasserstrahl gleiten und seufzte erleichtert auf.

Mein T-Shirt landete auf dem Boden, genauso wie meine restliche Kleidung. Langsam ließ ich erst meine Beine, dann meinen restlichen Körper in die Badewanne gleiten.

Baden war einfach das Beste was es gab. Das Wasser war angenehm warm und ich senkte meinen kopf in dieses schöne Wasser.
 

Ich wusste nicht wie lange ich gebadet hatte, aber als ich Stimmen aus dem anderen Raum hörte, öffnete ich meine Augen. Hinter der Tür lief eine Gestalt rum. Der Größe nach, war es Ushio. Na da hatte ich ja nichts zu befürchten. Also stand ich auf und stieg aus der Wanne. Ich schnappte mir den Bademantel und zog ihn über. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel verließ ich das Badezimmer und ließ mich auf ‚mein’ Bett fallen. Arme und Beine ausgestreckt lag ich nun auf diesem Bett. Der Bademantel verdeckte nur das nötigste. Aber was sollte es mich interessieren. Sam und Dean waren nicht da und nur Ushio lief im Hotelzimmer herum.

„Sag mal, Ushio. Du hast nicht ganz zufällig was zum Umziehen mitgebracht?“ Ich rief in den Raum hinein. Doch es war nicht Ushio die antwortete. Dean trat in den Raum und sah mich an. „Sorry?“

Ein paar Minuten vergangen bevor einer von uns beiden etwas sagte. „Oh! I’m sorry. I didn’t know that you’re here with this….” Er stoppte und sah auf den Bademantel.

Erschrocken setzte ich mich auf und verdeckte meine Beine und alles andere, das man nicht sehen sollte. Ich merkte sofort, dass ich rot wurde. Als nächstes bemerkte ich, dass mein Hals schon wieder schmerzte. Ich verzog das Gesicht und bedeckte die Wunde mit meiner Hand.

Dean sah mich besorgt an und kam zu mir herüber. „Does it still hurt?“ Ich hob meinen Blick und sah ihn an. „The wound opened again. “ Er seufzte und ging zu seiner Tasche. Er wühlte kurz darin herum und hob dann den erste Hilfe Koffer heraus. Er nahm den Verband heraus und kam wieder zu mir. „Why didn’t you tell me straightaway? “ Zum zweiten Mal heute, verband er mir wieder meine Wunde. “I’m sorry…I should have been more careful.” Er nickte kurz, befestigte den Verband und stand dann auf um ins Badezimmer zu gehen.
 

Die Tür ging auf und Ushio und Sam kamen lachend hinein. Sie blieben stehen und sahen mich an. Ihren Blicken nach zu urteilen, dachten sie an etwas perverses. „Was denn? Ich kann nur im Bademantel rumlaufen, wenn ich keine Klamotten zum Wechseln mithab. Ich meine, ich bin ja heut morgen nicht aufgestanden und hab mir gedacht ‚Oh, heute verletz ich mich bestimmt richtig schwer. Ich denke, ich nehme mal Sachen zum Wechseln mit.’

Ich kann ja nicht ahnen, dass mein ganzes T-Shirt voll mit Blut ist. Also schaut gefälligst nicht so, als ob ich irgendwas nicht Jugendfreies gemacht habe, okay?“ Sam schaute mich verwirrt an. Stimmt ja, er hatte nichts verstanden.
 

„Sam! Come here!“ Sam ging ins Badezimmer. Neugierig wie Ushio und ich waren, gingen wir ihm hinterher.

Am Spiegel stand etwas in rot geschrieben. „’What are you going to do?’” Ushio las es langsam vor. Keine Ahnung warum, aber mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.

Ushio dagegen fing an zu strahlen. „This is awsome! “ Alle starrten sie an. “What? I love this sort of stuff!” Ich schüttelte den Kopf und trat näher an den Spiegel heran. Wann wurde das geschrieben? Und vor allem: Wer hatte das geschrieben?
 

„Sam, we gotta get them out of here. “ Dean sah ihn Ernst an. „Now!“

Appearance

Chapter 4 – Appearance
 


 

Wir fuhren auf den Parkplatz eines kleinen Restaurants. Die Autofahrt bis dorthin war ziemlich leise verlaufen. Die Stimmung unter uns war sehr angespannt und kaum jemand sagte etwas. Ab und zu versuchte Dean die Stimmung aufzulockern, jedoch ohne Erfolg. Er erntete nur genervte Blicke von Sam und Ushio.

Das Restaurant war klein und gemütlich. Nur ein paar Leute waren da. Ein Mädchen saß an der Bar und zwei Männer saßen an einem kleinen Tisch etwas abseits.

Ushio und ich traten an die Bar und warteten auf den Kellner. Als dieser kam, bestellte Ushio drei Kaffees und einen Orangensaft. Ich sah mich um und blickte erst die beiden Männer an, die mir nett zulächelten und dann das Mädchen nicht weit von mir entfernt. Sie kam mir sehr bekannt vor. „Charlotte? Was machst du denn hier?“ Das Mädchen drehte sich um und sah mich überrascht an. Charlotte war nicht nur eine Klassenkameradin, sondern auch eine gute Freundin von mir. Ich war wirklich überrascht sie gerade hier zu treffen. „Mitsuki! Das gleiche könnt ich dich fragen.“ Sie grinste mich an. „Naja, ich bin mit Ushio und zwei Freunden unterwegs. Und du?“ Mit einem Blick auf meine zwei ‚Freunde’ grinste sie mich nur noch mehr an. „Sei ehrlich. Ihr habt ein Date.“ Ich musste lachen. Das war ja absurd. Wir und ein Date? Ich meine, Dean und Sam waren über 20 und sahen auch so aus. Und ich war gerade mal 15. „Nein haben wir nicht. Und jetzt sag mir was du hier ganz alleine machst.“ Kopfschüttelnd nippte sie an ihrem Getränk. „Naja, ich bin nicht allein. Meine Mutter ist gerade auf der Toilette. Wir sind auf dem Weg nach Frankfurt. Ich muss da in so eine komische Rheuma-Klinik. Ich hab da voll keine Lu-’’ „Hey Mitsuki! Your orange juice is going to get cold! Come here! “ Dean sah zu uns herüber und winkte mir zu. Charlotte fing wieder an zu grinsen und schubste mich in die Richtung von unsrem Tisch. „Jaja, ich geh ja schon!“ Ich winkte ihr noch zu und verabschiedete mich so von ihr.
 

An unserem Tisch angekommen saßen Ushio, Sam und Dean alle auf die drei Stühle verteilt und hatten alle eine Tasse Kaffee in der Hand. Auf dem einzigen freien Platz stand ein Glas Orangensaft. Mit gerunzelter Stirn setzte ich mich hin und starrte auf das Glas. Die drei konnten sich ein lachen nicht verkneifen und so lachten sie los. Sie lachten über mich. Gott, war das lustig. Damit war meine Stimmung wieder einmal noch tiefer gesunken. „You three are so funny. You know that? “ Ich sah alle drei noch einmal genervt an und stand wieder auf. “Give me the keys, Dean.” Dieser hob nur eine Augenbraue und sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an. Wenn es um sein Auto ging verstand er keinen Spaß. „You’re thinking I’m going to give you the keys so that you can drive my car? You can’t be serious.” Konnte ich jetzt eigentlich noch genervter aussehen? „Dean. I don’t want to drive your car. Now, give me your keys. Please.” Dean sah mich Ernst an, griff in seine Hosentasche und warf mir den Schlüssel zu. „Thank you.“ Mit einem „Ich warte im Auto.“ Ging ich an ihnen vorbei und verließ das Restaurant.
 

Ganz allein im Wagen zu sitzen war ziemlich blöd. Das Auto war kalt und dunkel. Ich hatte keine Lust, das licht anzuschalten. Ich saß zusammengekauert auf dem Rücksitz und langweilte mich. Ich blickte aus dem Fenster und sah wie die beiden Männer, die mich vorhin angelächelt hatten, aus der Tür traten. Sie schauten in meine Richtung. Plötzlich hatte ich ein schlechtes Gefühl. Es sagte mir, dass sie mich besser nicht hätten sehen sollen. Ich duckte mich und lauschte. Ich hörte Schritte, sie kamen immer dichter an das Auto heran. Doch dann stoppten sie. Kurz herrschte Stille. Ich hob meinen Kopf so hoch, dass ich einen kleinen Blick aus dem Fenster werfen konnte.

Die Männer standen vor dem Fenster und grinsten mich an. Instinktiv rutschte ich so weit wie möglich vom Fenster weg, die Männer hingegen öffneten die Tür und streckten ihre Hände nach mir aus. Wieso hatte ich die Tür nicht abgeschlossen?

Ich quiekte auf, als eine Hand von den beiden, meinen Fuß zufassen bekam. Ich trat aus und traf ihn ins Gesicht. Er stöhnte auf und taumelte nach hinten. Doch der andere ließ nicht locker. Er rannte um den Wagen herum und öffnete die Tür, gegen die ich mich lehnte.

Ich stoß mich vom Sitz ab und kletterte nach vorne.

Der Mann, dem ich ins Gesicht getreten hatte rappelte sich auf und trat an die Beifahrertür. Der andere positionierte sich an der Fahrertür. Ich saß in der Falle.
 

Im Rückspiegel sah ich wie Ushio, Dean und Sam aus dem Restaurant traten und auf den Wagen zu kamen. Ushios Blick nach zu urteilen war sie ziemlich sauer.

Sie kamen neben den Männern zu stehen und ein paar Sekunden herrschte völlige Stille.

Dann drehte Ushio durch. Sie packte einen Mann am Kragen und verpasste ihm eine Kopfnuss. Er fiel hin und blieb ein paar Sekunden regungslos auf dem Boden sitzen.

Doch Ushio war noch nicht fertig. Sie stürzte sich auf den andren und schlug ihn ins Gesicht. Mir war, als ob seine Nase ihre Position ein wenig geändert hätte.

Ich musste schmunzeln. Sie schlug immer wieder auf ihn ein und schien Spaß dabei zu haben. Doch Dean machte dieser Freude ein Ende, indem er sie am Arm packte und wegzog. Der Mann sank zu Boden und hielt sich seine blutende Nase. „It’s alright now. They’re not worth killing.“ Mit diesen Worten schob er sie in Richtung Auto. Ushio wehrte sich und schrie im Gehen. „You sons of bitches! I’m gonna kill ya! “Dean stieß sie ins Auto und schlug die Tür zu. Ich rutschte auf den Beifahrersitz und achtete auf Sam. Doch der lächelte mich nur an und setzte sich zu Ushio nach hinten. Dean hievte sich auf den Fahrersitz und startete den Impala.
 

Wir waren schon wieder lange unterwegs gewesen. Es war dunkel als wir auf eine einsame Landstraße fuhren. Sam hatte die Augen schon halb geschlossen und ich war auch kurz davor sie ganz zu schließen. Ushio dagegen war immer noch hellwach und stocksauer. Dean war noch wach und achtete konzentrierte auf die Strasse. Zwischendurch fing er immer wieder an Metallica zu summen. Meinte er nicht einmal, dass ihn das beruhigte? Ich sah auf die Straße und fing ebenfalls an zu summen. Was es war? Da war ich mir auch nicht sicher. Vermutlich eine Mischung aus ACDC und Britney Spears.

Auf einmal stellten sich meine Nackenhaare auf. Ich hatte ein schlechtes Gefühl. Mir war als hörte ich ein Geräusch. Ich sah mich um, doch draußen war es zu dunkel um etwas zu sehen. Wieder hörte ich ein Geräusch. Diesmal hörte es wohl auch Ushio, denn sie sah sich fragend um. Wieder herrschte Stille. Doch als ich wieder auf die Straße blickte, sah ich einen Mensch dort stehen. Dean hielt den Atem an und ich blinzelte ungläubig. Er machte eine Vollbremsung und starrte wie wir alle auf die Straße. Außer Sam, der war eingeschlafen.
 

Doch auf der Straße war nichts mehr zu sehen. Plötzlich tauchte ein Gesicht an meinem Fenster auf. Ich schreckte auf und fing an zu schreien. Das Gesicht schaute genervt. Ich sah genauer hin. Ushio fand als erstes ihre stimme wieder. „Daniel?!“ Jetzt erkannte ich ihn. Es war Daniel. Er sah ziemlich genervt aus und anscheinend hatte er ein paar Kilo abgenommen. „Na wer denn sonst? Wer denkst du, läuft durch die Prärie um euch zu finden. Wegen euch habe ich bestimmt fünf Kilo abgenommen. Jetzt brauch ich Kalorien. Nächster Halt: McDonalds.“ Mit diesen Worten riss er die Hintertür auf, schob Sam in die Mitte und drängte sich ins Auto. Sams Kopf fiel auf Ushios Schoß. Sie legte den Kopf schief und beobachtete Sams schlafendes Gesicht. Daniel sah sie an und drehte Sams Kopf um. Nun lag er mit der Nase auf ihren Beinen. Ushio hob eine Augenbraue und sah Daniel an. „Findest du das lustig?“ Daniel drehte den Kopf konstruktiv zur Seite und versuchte Kontakt mit mir aufzunehmen. Dean drehte sich um und sah ihn lange an. „Who the hell are you? And what are you doing in my car?!” Daniel drehte den kopf ein wenig um Dean ins Gesicht sehen zu können. „Hello! I’m Daniel. Sorry, my English is not really good. I’m the big friend of Mitsuki and Ushio!” Dean sah erst Ushio und dann mich an. Ich nickte energisch. “And now you wanna come with us?” Daniel verdrehte die Augen und sah ihn vorwurfsvoll an. „Wenn ich nicht mitkommen wollte, hätte ich mich nicht ins Auto gesetzt oder?“ Dean verstand nichts und so sah er auch aus. Er wandte sich mit einem fragenden Blick an mich. „Ehrm. Yes, he wants to come with us.“ Er sah mich noch ein wenig länger an, drückte dann aber doch das Gaspedal durch und fuhr weiter.
 

In der Zwischenzeit hatte sich Sam sich wieder umgedreht. Er hatte Ushio jetzt den Rücken zugekehrt und schnarchte munter vor sich hin. Ich sah zu Ushio und musste lächeln. Anscheinend hatte sich ihre Stimmung immer noch nicht verbessert. Sie starrte nur vor sich hin und mir war als würde sie irgendwelche Sachen vor sich hin murmeln.

Dean fuhr in eine andere Straße ein, die sehr holperig war. Es gab viele Schlaglöcher und er schaffte es nicht, allen auszuweichen. Ein Ruck ging durch das Auto und mit einem grunzen wurde Sam wach. Desorientiert sah er sich um und blieb an Ushios Gesicht hängen. Diese setzte ein zuckersüßes lächeln auf und sah ihn unentwegt an. „Good Morning my sunshine! Was it comfortable?“ Sam sah sie nur verwirrt an und Daniel, Dean und ich mussten anfangen zu lachen. Nur Ushio sah überhaupt nicht vergnügt aus. Ihr lächeln war verschwunden und an dessen Stelle trat eine genervte Miene.

Death

Chapter 5 – Death
 


 

Als ich aufwachte, lag ich in einem äußerst gemütlichen Bett. Ich streckte mich und sah mich dann um. Es sah so aus, als wäre ich in einem neuem Hotelzimmer gelandet. Im Bett neben mir lag Ushio, die noch seelenruhig schlief. Hoffentlich hatte sich ihre Laune wieder etwas beruhigt. Ich schlug die Decke zurück und setzte mich an den Rand des Bettes.

Draußen dämmere schon der Morgen und die Vögel zwitscherten fröhlich. Ein Lächeln stahl sich auf mein Geicht, als ich aufstand und zum Fenster ging. Ich liebte es einfach, dem Sonnenaufgang zuzusehen. So friedlich war es halt nur am Morgen.

Doch natürlich hielt dieser Frieden nicht lang. Ich hörte laute Stimmen von nebenan. Hörte sich so an als ob Dean und Sam sich stritten.

Ich tapste so leise wie möglich zur Tür. Ushio ließ ich lieber ausschlafen, sonst war sie sicher wieder genervt und das wollte ich nicht riskieren.

Als ich auf dem langen Flur vom Hotel stand, wartete ich ab, von wo die aufgebrachten Stimmen kamen. Und sie kamen von rechts. Gleich neben unserem Zimmer. War ja eigentlich klar. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und klopfte an die Tür. Sam öffnete und sah mich mit einem gezwungenen freundlichen Lächeln an. „Mitsuki, you’re awake already? “ Ich lächelte freundlich zurück und ging an ihm vorbei ins Zimmer. “Yes, I’m fit as a fiddle!” Ich grinste erst zu Dean, dann zu Sam. „I bet you two are as fit as me? You two were arguing. About what?” Sam und Dean sahen sich ernst an. Ich wiederum sah nur verwirrt zwischen den beiden hin und her. Sie schienen ihre Gedanken zu übertragen, denn Dean schüttelte den Kopf. Nun sah Sam etwas verzweifelt zu mir. „Mitsuki…“ Nun wurde es mir doch etwas zu nervig. „Oh come on, Dean.“ Ich sah zu ihm und setzte meinen Sags-mir-sonst-nerv-ich-dich-den-ganzen-Tag-Blick auf. Sam schaltete sich nun auch ein. Er konnte diesem Blick einfach nicht standhalten. Nicht mal wenn ich ihn nicht direkt damit angesehen hatte. „Dean, we have to tell them the truth. “ Ich horchte auf. “The truth? About what?” Dean kam auf mich zu und sah erst Sam an, nickte und fing an zu erzählen. „We think that your friend is possessed, but we’re not sure yet.” Ich glaubte ihm nicht. Auch wenn ich ihm noch so gerne glauben wollte. Daniel war nicht besessen. Auf keinen Fall. Obwohl er mir, seitdem er gestern angekommen war, ziemlich fremd vorkam. „Ehrm…I can’t believe that, Dean. You two must be wrong.” Ich schüttelte den kopf, drehte mich um und verließ das Zimmer. Sam rief noch meinen Namen, aber ich drehte mich nicht um. Als die Tür schloss, war alles still. Ich rutschte an der Tür hinunter und blieb auf dem Boden sitzen. Das konnte einfach nicht stimmen. Warum gerade Daniel? Warum gerade jetzt? Warum wir? Mir brannten die Augen und ein paar Tränen liefen mir die Wangen hinunter. „Mitsuki?“ Erschrocken sah ich auf. Daniel stand vor mir. Er sah ziemlich verschlafen aus. Schnell wischte ich mir die Tränen weg und stand auf. „D-Daniel? Du bist schon wach?“ Er sah mich misstrauisch an. „Was ist los? Und warum sitzt du hier, anstatt zu Frühstücken? Das kannst du doch wohl nicht ausfallen lassen! Du nimmst sonst noch ab!“ Ich musste lachen. Er brachte mich immer wieder auf andere Gedanken. Wie ich schon sagte, er konnte einfach nicht besessen sein. Ich schüttelte den kopf und sah ihn freundlich an. „Nein, das Frühstück kann ich gar nicht ausfallen lassen. Du weißt doch, ich brauch meine bestimmte Kalorienanzahl pro Tag. Und warum ich hier sitze? Naja, Ushio schläft noch und ich hab mich nicht getraut bei Sam und Dean anzuklopfen. Frag bloß nicht warum.“ Er sah noch nicht wirklich überzeugt aus, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. „Geh doch schon mal vor, ich wecke noch schnell Ushio, dann komm ich zum Buffet!“ Daniel drehte sich um und nickte. „Ist gut, aber mach nicht so lang, ja?“
 

Ich seufzte. Sollte ich es ihm erzählen? Und was wenn er wirklich besessen war? Wieder schüttelte ich den Kopf und ging in mein Zimmer.

Ushio saß auf dem bett. Sie hatte mir den Rücken zugekehrt und sagte nichts als ich mich neben sie stellte. „Du bist ja schon wach! Komm schon, Daniel wartet schon auf uns, er hat bestimmt Hunger.“ Ushio erwiderte nichts. Sie sah mich auch immer noch nicht an. „Ushio?“ Ich setzte mich neben sie und tippte sie an. Langsam drehte sie ihren kopf und sah mir in die Augen. Ich erschrak. Ihre Augen waren nicht so wie immer; ein wenig genervt, aber sonst fröhlich; nein, in ihnen spiegelte sich nur Schmerz. „Ushio? Was ist los?“ Ich war verwirrt. So hatte ich sie noch nie gesehen. „Daniel…er..“ Mir dämmerte es. Ich betete, dass es nicht das war, was ich befürchtete. Zögernd sah ich sie an. „Was ist mit Daniel?“ Sie sah mich einfach nur an und sagte nichts. Langsam bekam ich Angst. Heute wollte mir wohl niemand irgendwas erzählen. Als ich aufstehen wollte, hielt mich Ushio zurück. „Weißt du es?“ Sie klang ängstlich. „Was weiß ich? Ushio, sag mir was du meinst! Du machst mir echt Angst. Das passt nicht zu dir! Das sieht eher nach mir aus!“ Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, verschwand aber sofort wieder. „Mitsuki, Daniel ist besessen…“

Ich erstarrte. Wieso sagte sie das auf einmal auch? „Wie kommst du darauf?“ Sie drehte sich weg. „Ich bin heute Nacht aufgewacht und bin ein bisschen im Hotel rumgelaufen um mir die Beine zu vertreten und dann…“ Sie stoppte. Langsam drehte ich durch. Was war heute nur los? Träumte ich vielleicht noch? Wenn ja, war es ein ziemlich blöder Traum. Ich würde lieber von rosaroten Einhörnern, die auf Regenbögen reiten, träumen.

„Was war dann?“ Ushio stand auf und trat ans Fenster. „Ich habe aus dem Fenster geschaut und am Waldrand habe ich Daniel entdeckt. Er hatte einem Mann die Kehle aufgeschlitzt, Mitsuki. Daniel macht sowas nicht. Und seine Augen…sie waren schwarz.“ Meine Augen weiteten sich. Wahrscheinlich hatten Sam und Dean die Wahrheit gesagt. Ushio hatte ihn gesehen. Und ich habe ihnen nicht geglaubt. „Aber…er ist so normal.“ Sie ließ ein verächtliches Lachen hören. „Ja klar, tagsüber, aber nachts wird er zu einem Monster. Sam und Dean müssen davon erfahren, Mitsuki. Sonst bringt er noch mehr Unschuldige um.“ Ich nickte kaum merklich. „Jetzt gleich?“ Ich sah gequält zu ihr. „Am besten wäre es, wenn einer von uns beiden zu ihm geht und ihn ablenkt. Ich mach das. Du sagst den Jungs bescheid, sie sollen alles für einen Exorzismus vorbereiten.“ Ein Exorzismus war wahrscheinlich besser, als ihn gleich umzubringen. Aber es bestand doch die Gefahr, dass Daniel das nicht überlebte, oder?
 

Ich klopfte an die Tür der Jungs. Kaum hatte Dean die Tür geöffnet, war ich auch schon im Zimmer. „Daniel is possessed! You have to exorcise him, get it?! But don’t you dare hurt him!” Entschlossen sah ich zu Dean. Anfangs war er wohl ein wenig überrumpelt, doch dann nickte er und wandte sich an Sam. „Prepare everything, Sam! “ Dann sah er mich an. „Mitsuki I can’t promise anything but Sam and I will try our best, okay?” Verunsichert sah ich zu ihm hoch. Ich schluckte meine Tränen hinunter und nickte entschlossen.

Ich ging zur Tür und sah Dean noch einmal an. Er lächelte mich aufmunternd an. Ich wich seinem Blick aus.
 

Als ich beim Buffet ankam, waren Daniel und Ushio nicht zu sehen. Ich hatte ein sehr schlechtes Gefühl. Eine Kellnerin lief an mir vorbei. „Ähm, entschuldigen Sie?“ Die Frau drehte sich zu mir um und lächelte mich freundlich an. „Sie wünschen?“ Ich Lächeln lenkte mich ein wenig ab. Diese perfekten weißen Zähne, die perfekt aufgereiht waren. Ohne nachzudenken fuhr ich mir über meine Zähne. Ob sie sie gebleicht hatte?

„Haben sie vielleicht einen jungen und ein Mädchen gesehen?“ Sie lachte und schüttelte den kopf. „Miss, hier ist es voll von verschiedenen Leuten. Ein paar Details wären hilfreich.“ Mein Gesicht zierte nun ein genervtes Lächeln. „Haben Sie vielleicht ein Mädchen mit langen schwarzen haaren und einen etwas fülligeren Jungen gesehen?“ Die Kellnerin sah sich kurz nachdenkend um und nickte dann. „Es ist gar nicht allzu lang her, da sind sie wieder auf ihre Zimmer gegangen.“ Ich bedankte mich und eilte dann die Treppen hoch zu unserem Zimmer.

Die Tür war verschlossen. Ich runzelte die Stirn. Hatte ich sie abgeschlossen? Nein, ganz sicher nicht. Ich legte mein Ohr an die Tür und lauschte. Ein paar Geräusche drangen zu mir hindurch, aber ich konnte nicht sagen, was es für welche waren. Ich klopfte an die Tür. „Ushio? Daniel? Seid ihr da drin?“ Keine Antwort. Wie hätte es auch anders sein sollen. Ich drehte der Tür den Rücken zu und überlegte angestrengt. Wie war das in den meisten Horrorfilmen noch mal? Die Tür war verschlossen, niemand antwortet, aber es gibt Geräusche. An Saw wollte ich lieber erst gar nicht denken. Ich war mir sicher, dass Ushio darin nicht irgendeine Bist-du-es-Wert-zu-leben-Prüfung hinter sich brachte. Und wie war das bei House of Wax gewesen? Gab es da überhaupt eine geschlossene Tür mit Geräuschen? Nein. Ich wurde in meinen Überlegungen unterbrochen, als ich einen erstickten Schrei hörte. Und wie sollte es anders sein kam er aus dem Zimmer.
 

Ich hämmerte gegen die Tür, schmiss mich dagegen und versuchte sie aufzutreten. Alles ohne Erfolg. Dann wurde es still. Kein Geräusch drang mehr an mein Ohr.

Jetzt war ich beunruhigt. „Ushio?“ Ein tiefes Knurren ertönte und ich schreckte von der Tür zurück. Jetzt fiel es mir ein. Wozu hatte ich den Sam und Dean? Dean trat doch andauernd irgendwelche Türen ein. Also lief ich fünf Zimmer weiter und hämmerte gegen ihre Tür. Dean öffnete die Tür und sah mich überrascht an, doch bevor er etwas sagen konnte hatte ich ihn auch schon am Hemd gepackt und zerrte ihn hinter mir her. An der Tür angekommen blieb ich vor Schreck stehen. Die Tür war auf und ein blutverschmierter Blutabdruck war zu sehen. Mein Herz pochte. Ich trat ins Zimmer und sah zuerst das viele Blut auf dem bett. Doch da war niemand. Als ich vor dem bett stand sah ich an der Wand über der Wand ein paar mit Blut geschriebene Worte. ‚She was the first.’ Ich schluckte und ging um das Bett herum und da lag sie, blutüberströmt und mit offenen Augen. Sofort traten mir Tränen in die Augen und ich versuchte erst gar nicht sie zurück zu halten. Ich ließ sie einfach laufen.

Sam war mir gefolgt und schluckte ebenfalls. Er drückte mir einmal kurz die Schulter, rannte aus dem Zimmer und rief immer wieder Deans Namen.
 

Ich trat noch näher an Ushio heran. Als ich mich zu ihr kniete, bemerkte ich, dass sie noch schwach atmete. „Ushio?“ Ich schluchzte. Ihre starren Augen trafen auf meine verweinten und ein kleines lächeln bildete sich auf ihren Augen. „M-Mitsuki…sorry…“ Ich nahm ihre Hand und drückte sie stark wie ich konnte. Sie drückte schwach zurück und versuchte so mich zu beruhigen. Aber das ging nicht. „Wir kriegen das wieder hin, okay?“ Ihr Körper war total ruiniert. Ich musste einfach noch mehr weinen. „Ushio, du kannst jetzt nicht sterben, hörst du? Ich brauch dich noch.“ Sie hustete einmal leise und versuchte noch etwas zu sagen. „Mitsuki…ich..hab dich lieb…“ Dann wurde sie still. Sie atmete nicht mehr. Sie war weg. Für immer. Ohne mich. Sie hatte mich allein gelassen. Ich war völlig allein.

Ohne mich um das Blut zu kümmern hob ich sie hoch und schlang meine Arme um sie. Ich schluchzte, schrie und weinte mir die Seele aus dem Leib.
 

Als Dean und Sam wieder ins Zimmer gestürmt kamen, sahen sie mich verzweifelt an. Aber sie ließen mich mit meinem Schmerz allein. Ich war ganz allein. Ich hatte nichts mehr. Alles war weg.

Plans

Chapter 6 – Plans
 


 

Zwei Tage waren vergangen und ich hatte weder gegessen, noch irgendetwas gesagt. Ich saß den ganzen tag im Zimmer und starrte vor mich hin. Sam kam ab und zu ins Zimmer, um mich dazu zu bringen, etwas zu essen. Er war genauso verzweifelt wie Dean, denn ich antwortete einfach nicht.

Ushios Leiche hatte ich nicht aus den Augen gelassen. Ich hatte den beiden nicht erlaubt, sie wegzubringen, niemand durfte ihr jetzt noch etwas tun. Ich würde auf sie aufpassen.

Wenn man sie auf dem Bett hätte liegen sehen, würde man denken, sie würde schlafen. Sie schlief nicht. Nein. Sie war tot. Umgebracht von jemandem, von dem ich dachte, es wäre ein Freund gewesen.
 

Mein Magen knurrte. Ich versuchte es schon seit zwei Tagen zu ignorieren, aber es ging nicht anders. Ich musste etwas essen. Ich dachte kurz nach. Ich konnte nicht einfach rausgehen und mir etwas holen. Ich würde Ushio nicht allein lassen. Sam würde bestimmt noch einmal kommen und mir etwas zu Essen auf den Tisch stellen. Warum also unnötig den Raum verlassen?

Mein Blick wanderte wieder zu Ushio. Warum war sie es, die sterben musste? Warum nicht ich? Ich war noch nicht bereit gewesen, sie zu verlieren. Ich hatte gedacht, wir würden immer zusammen bleiben.

Wie erwartet kam Sam eine Stunde später, mit einem leisen Klopfen ins Zimmer. „Mitsuki? Are you sure you don’t want to eat something?” Ich drehte mich um und versuchte vergebens ein kleines Lächeln auf meine Lippen zu bekommen, aber es ging nicht. „I think I’m going to try something. Thank you Sam, for always encouraging me.” Er schien erst ein wenig verwirrt, über meinen plötzlichen Sinneswandel, doch dann nickte er und lächelte mich an. „No problem. You know, Dean is very worried about you…do you think, you could talk to him?” Das sah ihm ähnlich. Ich nickte leicht. “I’ll try.”

Sam stellte das Essen auf den Tisch, kam zu mir herüber und drückte leicht meine Schulter. Dann verließ er das Zimmer und ließ mich wieder allein zurück.

Langsam erhob ich mich von meinem Platz auf dem Boden und ging hinüber zum Tisch. Was ich sah, ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sam hatte mir zwei Cheeseburger und eine große Portion Pommes von Mc Donalds mitgebracht.

Ich verdrückte alles in weniger als 15 Minuten und freute mich riesig, dass mein Magen nun nicht mehr knurrte.

Meine Lebensgeister waren wieder geweckt. Ich wusste, dass ich so nicht mehr weiter machen konnte. Eine Lösung musste gefunden werden und ich hatte schon eine. Sie war gefährlich, aber sie war meine einzige Chance Ushio wiederzubekommen.

Ich brauchte eine Kreuzung und einen Dämon der mit mir verhandeln würde. Dean hatte auch geschafft Sam zurück zu holen. Also warum sollte ich dass nicht auch schaffen?
 

Ich warf einen letzten Blick auf die tote Ushio, hoffte ich würde sie nicht noch einmal so sehen müssen und verließ das Zimmer.

Dean war gerade auf den Weg zu mir, als ich aus der Tür trat. „Mitsuki…“ Er sah ziemlich mitgenommen aus. Er musste sich echte Sorgen gemacht haben. „Hey Dean. I’m sorry about the last days. It’s just…I wasn’t prepared to-“ Ich stockte. “To loose Ushio.” Er nickte verständlich und trat einen Schritt auf mich zu. „I understand what you’re going through now. I’ve been through this all already with Sam. But you know…you can always talk to me, Dude. I’ve really began to like you a lot. I don’t know. Its like I’ve already known you for years, you know?” Damit hatte ich nicht gerechnet. Dean mochte mich? Mich? Die tollpatschige, total verrückte und dazu noch ziemlich fanatische Mitsuki? Verunsichert und etwas verwirrt lächelnd sah ich ihn an. Er erwiderte meinen Blick erst ernst, dann wurde er etwas weicher und vielleicht lag sogar ein bisschen Freude darin.

Bevor ich noch etwas sagen konnte, zog er mich an sich und nahm mich in den Arm. Mir stockte der Atem. Dean Winchester umarmte mich. Diese Feststellung musste ich erst einmal verarbeiten. Dann breitete sich ein seliges lächeln auf meinem Gesicht aus und ich schlang meine Arme um ihn. Hätte uns jetzt jemand gesehen, hätte man bestimmt gedacht, wir wären ein Paar. Dieser Gedanke ließ mich innerlich aufquiken. Ich war eben doch nur eins von seinen kreischenden Fangirls.

Ich konnte es mir nicht verkneifen einmal tief einzuatmen und somit seinen außergewöhnlichen Geruch aufzunehmen. Gott…nicht schon wieder. Ich war nicht mehr zu retten.

Leise schmunzelt ließ er von mir ab und trat wieder ein paar Schritte zurück. „You should go to sleep now. We’re leaving tomorrow. “Resigniert nickte ich. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich einen Plan hatte. Sam und Dean waren bestimmt nicht damit einverstanden, dass ich Ushio zurückholen wollte. „Ehrm…could I sleep in your room? I mean…Ushio’s still…” Er verstand. “Y-yeah, of course! Then I’m gonna sleep on the couch. Sammy’s half a woman; we have to let him sleep in his bed.” Dean grinste das Grinsen, was man einfach lieben musste. Ich seufzte und ließ mich von ihm ins Zimmer führen.

Sam saß auf dem bett und schreib sich Notizen von seinem Laptop auf. Als er uns sah hob er kurz die Hand zur Begrüßung und war danach sofort wieder in seine Arbeit vertieft.

Ich sah mich um und entdeckte den Fernseher, der auf einen kleinen Tisch in der Ecke des Zimmers stand. Kurz dachte ich nach. Lief heute nicht Supernatural? Es war 21 Uhr, also sollte es gerade erst angefangen haben. Schnell schnappte ich mir die Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. Ich hatte Recht. Supernatural war in vollem gange. Meine Augen strahlten und ich setzte mich genau vor den Fernseher und war sofort gebannt. Wie eigentlich immer wenn Supernatural lief. Ich vergaß dann alles um mich herum und konzentrierte mich völlig auf die Handlung.

Als Sam und Dean das erste Mal im Bild auftauchten keuchte der Dean neben mir auf. „What the-?“ Verwirrt sah ich zu ihm auf. Ah ja, sie wussten nicht, dass es eine Serie mit ihnen, oder besser über sie gab. „Mitsuki, what the hell is that?“ Er sah mich geschockt und verärgert zugleich an. „Whats wrong?“ Sam war auf uns aufmerksam geworden.

Er stellte sich neben Dean und folgte dessen Blick. „Huh? Is that m-me? “ Wie sie da beide so verwirrt standen, sah einfach zu witzig aus. „I can explain! Ehrm…you two are a part of an American show.” Sie sahen mich ziemlich ungläubig an. “You’re joking, are you? “ Dean schüttelte ungläubig den Kopf und ging ein paar Schritte auf und ab. Sam sagte nichts. Er verfolgte weiterhin das Geschehen bei Supernatural. Ich stand auf und stellte mich vor Dean. „Do I look like I’m joking? Why should I lie about something like that?!” Er sah mich misstrauisch an. “But this can’t be true…” Ich verdrehte die Augen. „Dean, both of you are seeing supernatural things every day and you can’t believe this?” Er schien kurz zu überlegen und nickte dann. “Maybe you’re right, but this is kinda freaky...“ Ich musste lachen.
 

10 Minuten später saßen wir zu dritt vor dem Fernseher und sahen uns Supernatural an. Ich war völlig in meinen Schwärmereien vertieft, dass ich die kritischen Blicke der beiden nicht mitbekam. Dean schnaubte. „I’m way cooler than this guy!“ Sam sah ihn belustigt an und grinste mir kurz zu. „I think you’re even cuter than this Dean…“ Diese Worte wollte ich nicht laut sagen, aber ich konnte mich einfach nicht richtig konzentrieren. Im Fernsehen war der Fake-Dean und neben mir saß der Real-Dean. Wer würde sich da konzentrieren können?

Kurz schweiften meine Gedanken wieder zu Ushio. Ein Zimmer weiter lag sie ganz allein in einem dunklen Zimmer und ich war hier und amüsierte mich. Meine Schuldgefühle, die ich so tief vergraben hatte wie ich nur konnte, keimten wieder auf.

Ich war schon wieder dabei, sie alleine zu lassen. Wie konnte ich nur? Ich war eine schlechte beste Freundin. So sehr ich auch versuchte mir einzureden, dass ich sie bald wiederhaben würde, so konnte ich den Zweifel nicht verbannen. Der Zweifel, es nicht zu schaffen. Der Zweifel, sie für immer verloren zu haben.

„Mitsuki?“ Sam hatte sich zu mir umgedreht und sah mich nun besorgt an. „Are you alright? You look kinda depressed.“ Ich hatte den kopf gesenkt und Tränen tropften auf den Teppich vor mir. „Oh! I-im sorry!“ Ich hob den kopf und wischte mir verwundert die Tränen weg. Nun sah auch Dean mich besorgt an. „You sure everything’s alright?“ Die Blicke der beiden durchbohrten mich. „Yeah. This scene was just so heartbreaking…“ Ich warf einen kleinen Blick auf den Bildschirm um zu sehen, dass Sam und Dean sich wieder gegenseitig ärgerten. Falsch getippt. Ich stand auf und lächelte verlegen. „I think I’m going to sleep now. I haven’t really slept the last days, so…” Auf den Weg zum Bett spürte ich die Blicke der beiden in meinem Rücken. Ich seufzte und ließ den Kopf hängen.

Das Bett war gemütlich. Da Ushio im Bett gelegen hatte, musste ich auf dem Sofa schlafen. Und dies war sicher nicht halb so gemütlich wie ein richtiges Bett.
 

Ich lag lange wach. Morgen würde ich meinen Plan in die Tat umsetzen. Nachts würde ich mich aus dem Hotel schleichen und mir eine Kreuzung suchen. Dann würde ich die Box mit meinem Bild und den anderen Utensilien, die ich unter dem Bett versteckt hatte, vergraben und darauf warten, dass der Dämon auftaucht. Dann fiel es mir ein. Meine Seele müsste etwas wert sein. Meine Seele war nichts wert. Es war die Seele eines 15-Jährigen Mädchens, das noch nicht einmal die Hälfte ihres Lebens hinter sich hatte. Warum also sollte der Dämon mit mir verhandeln?

Auf einmal saß ich stocksteif im Bett und atmete schwer. Würde mein ganzer Plan jetzt scheitern? Warum hatte ich nicht früher daran gedacht? Was wenn ich Ushio nicht wiederbekommen sollte? Wie sollte ich dann weiterleben?

Diese Frage stellte ich mir immer wieder, bis ich mir sicher war. Nein. Nein, ich konnte nicht weiterleben. Ich wollte aber auch noch nicht sterben. Es musste einen anderen Weg geben. Ich musste mich anstrengen.
 

Wenn ich früher bei Ushio übernachtet hatte, hatte ich sie bis tief in die Nacht wach gehalten. Ich habe sie nicht schlafen lassen. Ich habe immer weitergeredet bis ich selbst zu Müde zum Reden war und selbst eingeschlafen bin. Nun war alles ganz still. Deans und Sams stimme drangen nur gedämpft an meine Ohren. Sie schienen sich sehr aufgeregt zu unterhalten, versuchten es dennoch auf einer normalen Lautstärke zu belassen.

Plötzlich merkte ich, wie einsam ich wirklich war. Meine Freunde waren weg, meine Eltern waren nicht da und Ushio hatte ich verloren. Ich hatte nur die Brüder und das konnte mich nur ein wenig trösten.

Mir fiel ein, dass ich noch den kleinen Handyanhänger, den Ushio mir aus Australien mitgebracht hatte, an meinem Handy hatte. Ich steckte meine Hand in die Tasche, zog mein Handy heraus, trennte den Anhänger ab und umschloss ihn mit meinen Händen. Er war das einzige was ich noch von ihr hatte. Der Rest war zu Hause und ich wusste nicht, ob ich dahin noch einmal zurückkehren würde, wenn ich sie nicht zurückbekommen würde.
 

Mit dem kleinen Anhänger in meinen kalten Händen schlief ich ein.

She's back again - or not?

Chapter 7 – She’s back again – or not?
 


 

Mir kam es vor als wäre ich gerade erst eingeschlafen, als Sam ins Zimmer kam und mich weckte. Er selbst hatte Augenringe und schien genauso schlecht geschlafen haben, wie ich.

Ich gab einen verweigernden Laut von mir und drehte mich auf die andere Seite. Doch der müde Sam ließ sich davon nicht abhalten. Wahrscheinlich hatte er dies schon zu oft bei Dean erlebt. „Come on, Mitsuki; wake up! We want to get out of here as soon as possible. Dean is already pissed.” Ich horchte auf. Dean war sauer? Doch nicht wegen mir, oder? Er lief um das bett herum und zog die Decke weg. „Sam!“ Ich rappelte mich auf und versuchte ihm die Decke wieder zu entreißen. „Stop screwing around, Mitsuki! We gotta go!“ Sam begann wütend zu werden, also gab ich nach und stand auf. Er seufzte erleichtert und legte die Decke zusammen. „Okay, get ready. You’ve got 15 minutes.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Sobald er aus der Tür war, hörte ich Deans genervte Stimme.
 

Das Badezimmer war schäbig eingerichtet und konnte auch nicht wirklich als ‚sauber’ bezeichnet werden. Das Licht machte alles nur noch schlimmer. So sah man all den Dreck, der sich angesammelt hatte. Hier war wohl ziemlich lange keine Putzfrau mehr gewesen.

Ich schüttelte mich und versuchte mich in dem dreckigen Spiegel zu erkennen. Was sich aber als ziemlich schwer aufwies, da ich am Ende doch nur die Konturen entdecken konnte. Letztlich kämmte ich mir meine Haare ohne Spiegel und erfrischte mich mit ein wenig kaltem Wasser. Als ich fertig war trat ich zu den Brüdern und sah sie halb genervt und halb verschlafen an. „I’m ready.“ Dean sah mich wütend an. Diesen Blick wollte ich eigentlich nicht bei ihm sehen müssen und doch hatte ich das Gefühl, dass ich an seiner Laune Schuld war. Gerade als ich mich entschuldigen wollte, klingelte mein Handy. Ich kramte in meiner Tasche und schaute auf den Display. Meine Augen weiteten sich vor Schreck. „It’s Daniel…“ Verunsichert sah ich vom Handy zu Dean und Sam. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sam trat zu mir und nahm mir sanft das Handy aus den Händen. „Yes? “ Er versuchte ruhig zu bleiben, doch ich merkte, dass ihm das schwer fiel. “What do you want?” Es machte mich rasend, dass ich nicht hören konnte, was Daniel sagte, aber andererseits war ich mir gar nicht wirklich sicher, ob ich es unbedingt hören wollte. Ich wusste nicht, ob ich mit ihm reden konnte ohne durchzudrehen und ihn wahllos zu beschimpfen. Bereit war ich auf keinen Fall. Ich konnte mich jetzt nicht auf ihn konzentrieren. Es gab wichtigere Dinge.

Nun schaltete sich auch Dean ein. Er hatte meinen gequälten Gesichtsausdruck gesehen und riss Sam nun das Handy aus der Hand. „Daniel?! What the do you think you’re doing? Even tough you killed her; you got the nerve to call Mitsuki? You’re crazy!” Ich riss mich zusammen und forderte lautlos das Handy. Er gab es mir mit einem mitfühlenden Blick. Mit zitternden Händen horchte ich. „Mitsuki? Bist du das?“ Daniels Stimme klang fröhlich, wenn nicht sogar vergnügt. Aber warum? Hatte er Ushio so sehr gehasst, dass er sich freute?

„ja.“ Ich konnte nicht ordentlich sprechen. Was sollte ich ihm auch jetzt sagen? Er hatte mich einfach total aus der Bahn geworfen. „Warum sagst du denn nichts? Bist du etwa sauer?“ Nun ging gar nichts mehr. Ich war total verwirrt. Er klang wie immer. So normal. „I-Ich…“ Ein leises Lachen ertönte. „Ach komm schon, so wichtig war sie dir doch nun auch wieder nicht, oder? Das Leben geht doch weiter!“ Abwesend schüttelte ich den kopf. Was zur Hölle war hier los? „Rede doch mit mir, kleine Mitsuki.“ Er hatte es geschafft. Jetzt war ich wütend. „Was denkst du eigentlich wer du bist?! Ist dir klar, dass ich dich verdammt noch mal umbringen werde?“ Noch ein lachen. „Na dann viel Spaß. So was könntest du nie tun.“ Er seufzte resigniert. „Tut mir echt ehrlich leid Mitsuki.“ Klick. Er hatte aufgelegt.
 

Ich stand da mit dem Handy an meinem Ohr und rührte mich nicht vom Fleck. Mein Atem ging ruhig, aber innerlich kochte ich vor Wut. Ich musste mich irgendwie beruhigen, doch das war leichter gesagt als getan. Wie konnte er? Sie war eine Freundin gewesen. Eine gute Freundin. Warum hatte er sie umgebracht? Auf all diese Fragen gab es keine Antwort. Ich würde sie nie beantworten können, wenn ich Daniel nicht zu Rede stellte.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Mit langsamen und vorsichtigen Schritten kam Dean auf mich zu. „Mitsuki? Don’t worry. We’re gonna find him. Definitely! “ Ich ließ das Handy sinken und schaute zu Boden. Dean kam noch näher an mich heran, bis er nur noch einen Schritt von mir entfernt war. Er wollte gerade den Arm heben, als ich ihn wütend anblickte. „I just don’t get it! How could he do such a thing?!” Ich ging an ihm vorbei und kam ein paar Meter weiter zum Stehen. „I mean. They were friends for god’s sake! He was my friend!” Langsam begann ich zu verzweifeln. Mir wurde einfach alles zu viel. Der ganze Stress und die Anspannung kamen nun zum Vorschein. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. „Mitsuki…“ Sam sah mich bedrückt an. Auch Dean sah ziemlich betroffen aus. „I could have saved her! It’s all my fault!” Mit Tränen n den Augen sah ich zu den Beiden. Nun trat Sam zu mir und zog mich in seine Arme. „Don’t say something like that, Mitsuki. It wasn’t your fault. We shouldn’t have let you two alone by yourselves. If someone was to blame, then we are. So…don’t say it’s only your fault.” Ich schniefte. “But-“ “No, Mitsuki! You are not to blame!” Ich wusste, dass diese Worte mich aufmuntern sollten, aber sie taten es nicht. Sam drückte mich fester an sich, doch ich drückte ihn leicht weg. „Can we go now? This place makes me sick. “Sam nickte und schaute zu Dean. “You can get the Impala ready. I take our things.” Dean schnappte sich zwei Reisetaschen und verschwand aus der Tür. „Sam? Where’s Ushio?“ Er drehte sich um und sah mich beruhigend an. „We buried her. “ Erleichtert sah ich auf den kleinen Anhänger am meinen Handy. Ich würde sie wiederholen, da war ich mir sicher. „Thanks...“ Ich hatte sie gebeten sie nicht zu verbrennen, was sie auch nicht getan hatten. Es schien als hätten sie keinen Verdacht geschöpft. So verließen wir zu zweit das Hotelzimmer und gingen zu Dean und seinem Impala. „You’re sure you want to go without seeing her grave?” Dean drehte sich zu mir um. Das Hotel erschien mir nun verdammt klein. Nur ein paar Fenster waren beleuchtet. Ich wusste, dass ich Ushio hier allein lassen würde. Es würde aber nicht für lange sein. „Yeah…It’s okay. “ Er sah zu Sam, nickte dann und startete den Motor. Im Rückspiegel sah ich, wie das Hotel immer kleiner wurde und schließlich gänzlich verschwand.
 

Wir waren den halben Tag unterwegs gewesen und erst am späten Nachmittag kamen wir in an unserem nächsten Halteziel an. Diesmal war es ein kleines, schäbiges Hotel am Ende der Welt. Sam sah mich belustigt an. „I thought these hotels are only in America.” Ich lachte kurz auf. “Yeah, I guess you were wrong.” Dean war schon ausgestiegen und war gerade dabei die Taschen aus dem Kofferraum zu hieven. „Sammy, move your sweet little ass and help me!“ Dieser stöhnte auf und verließ das Auto. Auch ich stieg aus dem Auto und ging nach hinten zum Kofferraum. Dean war gerade dabei die Tasche mit Waffen und Salz zu bestücken, als ich neben ihn trat. Mit offenem Mund starrte ich in das Waffenarsenal des Kofferraums. Dean packte noch ein wenig weiter, bis er meinen erstaunten Blick sah. „Mitsuki? You okay?“ Mit meinem offenen Mund drehte ich mich zu ihm um und starrte ihn an. „I’ve seen this on TV a lot but…this is the real thing, right?” Erst schien er nicht zu verstehen was ich von ihm wollte doch dann warf er einen Blick in den Kofferraum und grinste verschmitzt. „I almost forgot! These fake guys on TV. Now what do you think is better? The real thing or the fake?” Ich hob eine Augenbraue. “What a stupid question, Dean. The real thing of course!” “That’s what I expected.” Er zwinkerte mir zu und schloss dann den Kofferraum.

Auch das innere des Hotels war keine Überraschung. An der Rezeption saß ein ziemlich gruselig aussehender alter Mann, bei dem man hätte denken können, er wäre einem Horrorfilm entsprungen. Bei diesem Anblick überkam mich sofort eine kleine Gänsehaut, was eigentlich total blöd war. Wer hatte schon angst vor einem verfalteten, buckligen alten Mann?

Da fiel mir ein, dass ich ja die Zimmer bestellen musste. Ich schüttelte mich einmal kurz und trat dann an die Rezeption. „Ähm entschuldigen Sie?“ Der Mann sah von seiner Zeitung auf und sah mich grimmig an. „Ja?“ Nein, ich hatte keine Angst vor ihm. Hilfesuchend drehte ich mich zu Sam und Dean um. Die jedoch sahen mich nur verständnislos an. Ich seufzte und drehte langsam wieder zu dem Mann um. „Wir hätten gern ein Zimmer für drei.“ Er sah an mir vorbei zu den Beiden, die gelangweilt hinter mir standen. Als er sich wieder hinsetzte murmelte er: „ Diese Jugend von heute. Geben sich nicht mal mehr mit einem Freund zufrieden.“ „Haben sie etwas gesagt?“ Er schreckte auf und sah mich sofort wieder grimmig an. Ich wich einen Schritt zurück und versuchte ein wenig Abstand zu gewinnen. Dieser Typ machte mir echt Angst. „Nein. Drei Einzelbetten, ein Doppelbett und ein Einzelbett oder nur ein Doppelbett?“ Mit einem gezwungenen Lächeln besah ich mir kurz die Preise. „Ich denke wir nehmen drei Einzelbetten, danke.“ Der Mann schnaufte verächtlich. „Natürlich.“ Hatte der was gegen mich? Ich reichte ihm Deans Kreditkarte und verschwand so schnell wie möglich mit den beiden die Treppe rauf. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. In meiner Eile hatte ich den Schlüssel auf dem Tresen liegengelassen. „Oh nein!“ In meiner Verzweiflung ließ ich die Schultern sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Mitsuki what is it? “ Sam klang besorgt. „Oh it’s nothing. It’s just that this guy creeps me out. And I forgot the keys downstairs.” Dean lachte auf. “You’re scared of him? Be glad that you haven’t been on a real hunt with us.” Ich grinste ihn genervt an und machte mich auf den Weg nach unten. „Wait here. I’ll get the keys.“

Unten angekommen sah ich zuerst um die Ecke um mich seelisch vorzubereiten. Der Mann saß immer noch hinter dem Tresen und las eine Zeitschrift. Er las aber nicht eine Zeitschrift, die sich für sein Alter gehörte, sondern eher für Männer, die in ihren besten Jahren waren. Und da war er schon lang nicht mehr. Er las den Playboy. „Urgh…“ Ich versuchte meine aufkeimende Fantasie zu unterdrücken. Was er nachts alleine in seinem Bett trieb wollte ich mir lieber nicht vorstellen. Ich räusperte mich und trat um die Ecke. Als der Man mich sah, versteckte er die Zeitschrift und setzte sich wieder so aufrecht wie es ging auf seinen Stuhl.

„Entschuldigen Sie, ich habe den Schlüssel hier vergessen.“ Ich schaute auf dem Tresen

entlang, doch da lag kein Schlüssel. Verwundert sah ich zu dem Mann hoch. „Haben Se den

Schlüssel wieder weggepackt?“ Sein grimmiger Blick durchbohre mich. Instinktiv wich ich

wieder ein paar Schritte zurück. „Nein, habe ich nicht.“ Verunsichert lächelte ich ihn an.

„Sind Sie sicher? Ich habe den Schlüssel aber nicht mitgenommen, also müsste er ja noch hier

liegen.“ Noch einmal besah ich mir den Tresen und fand keinen Schlüssel. „Könnten Sie nicht

vielleicht noch einmal nachsehen?“ Er verdrehte nur die Augen. „Mädchen, sehe ich so aus,

als ob ich mich wegen so etwas bewegen würde? Wenn du so blöd bist, hast du doch selber

Schuld.“ Mit diesen Worten schnappte er sich wieder eine Zeitschrift und drehte mir

konsequent den Rücken zu. Plötzlich lief mir ein Schauer über den Rücken. Langsam drehte

ich mich um und sah Ushio. Sie schwebte ungefähr 10 cm über dem Boden und sah mich

erwartungsvoll an. „Mitsuki? Siehst du mich endlich?“ Vor Schreck riss ich die Augen auf

und blieb wie erstarrt stehen. Ushio dagegen war nun super gelaunt und schwebte auf mich

zu. „Yay! Das wurde aber auch mal Zeit! Weißt du eigentlich wie cool es ist, ein Geist zu

sein?“ Sie merkte, dass ich sie nur ungläubig anstarrte und schwebte direkt vor mein Gesicht.

Es herrschte Stille. Nur der röchelnde Atem des Mannes hinter mir war zu hören. Sie schaute

mich eindringlich an und fixierte mich mit ihrem Blick. „Buh!“ Mit einen mal war ich wieder

voll da und kreischte erschreckt auf. „U-Ushio?“ „Was soll denn das Rumgekreische,

Mädchen?!“ Erschreckt drehte ich mich um und sah, dass der Mann mich genervt anstarrte.

„A-Aber haben Sie sie denn nicht gesehen?“ Er runzelte die Stirn. „Wen gesehen? Hast du

Halluzinationen, oder was? Da ist niemand.“ „Mitsuki, nur du kannst mich sehen. Ist doch

eigentlich immer so, oder?“ Fragend sah sie mich an. Ich stand immer noch verständnislos da

und versuchte die gesamte Situation zu begreifen. Ushio war da. Aber nur ihr Geist, was mich

ziemlich verwirrte. Das komischste war, dass ihr das anscheinend gefiel. Ohne weiter darüber

nachzudenken, lief ich zur Treppe und rannte zu Sam und Dean. Die saßen vor der Zimmertür

und unterhielten sich. Als sie mich kommen sahen, sprangen sie auf und schnappten sich die

Taschen. „What took you so long? “ Dean war sichtlich gereizt und auch Sam sah nicht

gerade vergnügt aus. Ich blickte hinter mich und atmete erleichtert aus. Ushios Geist war

nicht da. Vielleicht litt ich auch einfach nur an Schlafmangel. Doch als ich mich wieder

umdrehte schwebte sie wieder direkt vor meinem Gesicht. „Verdammt!“ Ich versuchte mich

von diesem Schrecken zu erholen indem ich tief ein- und ausatmete, aber das wollte nicht so

wirklich funktionieren. Das war einfach alles zu viel. „Mitsuki? Whats wrong?“ Ich blickte

auf und sah, dass Sam die Taschen, die er in der Hand hielt, ablegte und zu mir kam. „Don’t

tell me you can’t see her. “ Verwirrt sah er mich an. “See who?” Innerlich stöhnte ich auf.

Toll, also war ich wirklich die einzige die sie sehen konnte. Na klasse. Jetzt würden mich alle

für verrückt halten, oder?

„Jetzt reiß dich mal zusammen, Mitsuki! Du warst die ganze Zeit total verzweifelt, weil ich

nicht da war. Jetzt bin ich da und du glaubst es nicht? Ich sag ja; manchmal bist du echt

komisch. Jetzt wandte ich mich an Ushio. „Weißt du eigentlich wie es ist, wenn du deine

beste Freundin sterben siehst und du glaubst sie sei für immer weg? Was würdest du sagen,

wenn sie dann einfach vor deiner Nase wieder auftaucht? Und dann auch noch als Geist!

Weißt du wie schwer das gerade für mich ist?“ Nun war sie ruhig. „Tut mir leid, Mitsuki.“ Lächelnd versuchte ich mir meine immer noch andauernde Verwirrtheit nicht anmerken zu lassen. „Schon okay. Du meinst es ja nur gut.“

Sam und Dean standen sprachlos da und wechselten besorgte Blicke. Ich hatte ganz vergessen, dass sie nicht sehen konnten. Jetzt dachten sie sicher ich wäre durchgedreht, weil ich Selbstgespräche führte. „Oh! I can explain this! Ehrm…you know…Ushio is back as a …ghost.” Stille. Ein leises Kichern ließ mich aufhorchen. Ich drehte mich um und sah den alten Mann von der Rezeption an der Treppe stehen. „Was tun Sie da?“ Er schreckte auf und verschwand wieder um die Ecke. „Das kann doch nicht wahr sein. Erst liest er den Playboy, dann versteckt er die Schlüssel und dann lauscht er auch noch! Dem muss echt langweilig sein.“ Ushio grinste. „In einer Sache hattest du Unrecht. Die Schlüssel hast du. Du hast sie aus Versehen in deine Hosentasche gepackt und sie dann vergessen.“ Sie sah mich wissend an und deutete auf meine Hosentasche. Und tatsächlich fand ich darin die Schlüssel zum Zimmer. Ohne ein weiteres Wort nahm ich den Schlüssel und öffnete die Tür. Das Zimmer war kläglich eingerichtet und roch ziemlich stark. Ich schüttelte mich und ließ mich auf einen der Stühle nieder. Dieser knarrte gefährlich, also stand ich schnell wieder auf und schaute mich im Zimmer um. Mein Blick blieb an einem Gemälde an der Wand hängen. Es war eine Zeichnung von einem gut aussehenden Mann, der vor einem großen Bauernhaus stand. Der Mann kam mir sehr bekannt vor, nur, dass sein Gesicht nicht mehr so wohlgeformt, sondern eher eingefallen war. Es war der Mann von der Rezeption. „Wow!“ Sam und Dean waren mir gefolgt und schmissen die Taschen auf die Betten.

Dann wendeten sie sich an mich. „Could you please explain this to us? “ „No, I can’t explain this. She just popped out of nowhere!” Ich ließ mich auf den nächstgelegenen Sessel fallen und seufzte. Sie hielten mich ganz sicher für verrückt. Ushio schwebte immer noch fröhlich im Zimmer umher und kam am Nachtisch eines der Betten zum Stehen. Sie streckte ihre Hand aus und versuchte nach einem Glas zu greifen, was darauf stand. Doch als sie es berührte, zersprang es und die Scherben fielen klirrend zu Boden.

Sam und Dean sahen erschrocken auf das zerbrochene Glas. „What the hell?“ Ich sprang auf und zeigte triumphierend darauf. „What did I say? She’s here! I’m absolutely not crazy!” Ushio, die kichernd vor dem zerbrochenen Glas kniete und kicherte, fing nun laut an zu lachen. „Yay! Jetzt kann ich auch endlich Sachen anfassen; auch wenn sie dann kaputt gehen…“

Es klopfte an der Tür. „Hm?“ Sam stand auf und öffnete sie. Der Playboy-Mann von der Rezeption stand davor und grinste an Sam vorbei. Es schien als suchte er nach etwas. „Brauchen die Herrschaften noch etwas?“ Sam trat einen kleinen Schritt zur Seite und versperrte ihm somit die Sicht. „Excuse me?“ Da musste ich wohl einspringen. Also gesellte ich mich zu Sam und sah den Mann mit einem aufgesetzten Lächeln an. „Nein, danke. Wir sind wunschlos glücklich, in diesem-“ Ich sah mich um und machte eine abschätzende Handbewegung. „In diesem wunderschönem Zimmer.“ Ihm war wohl die Ironie in meiner Stimme entgangen, denn anstatt etwas zu sagen grinste er mich blöd an.

Doch bevor ich noch etwas sagen konnte, flog ihm die Playboy Zeitschrift, die er wohl hinter seinem Rücken versteckt hatte, aus der Hand und direkt in Deans Arme. Ushio hatte sie ihm aus der hand genommen und an Dean weitergegeben. Warum sie sich gerade Dean ausgesucht hatte, war ja wohl klar. Auch wenn sie noch nicht alles von Supernatural wusste, so wusste sie doch zu gut, was er von solchen Sachen hielt. Doch ich konnte diesem Anblick nichts Gutes abgewinnen. So leid es mir auch tat. Ich hatte kein gutes Gefühl, ihn mit einem Playboy zu sehen.

Sam schob den alten Mann von der Tür weg und schloss sie dann leise.

Dann drehte er sich lächelnd zu mir um. „She’s here, right?“ Erleichtert nickte ich. Endlich jemand, der mir glaubte. Jetzt musste nur noch Dean überzeugt werden, der ziemlich interessiert, den Playboy durchblätterte. „Yes, she was with me all the time…I just didn’t notice her.” Auch er nickte und drehte sich zu Dean um. “Dean, she says the truth. Ushio is back…but only as a ghost.” Der Angesprochene reagierte nicht. Er drehte gerade die Zeitschrift auf den Kopf und versuchte anscheinend etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Das reichte. Ich ging zu ihm herüber und nahm ihm die Zeitschrift weg. „What are you doing? “ Dean sah mich entsetzt an und Sam begann zu lachen. “Dean, you should listen to her! Mitsuki can be really rude.” Ich schmunzelte.

Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Doch so einfach würde auch er mir nicht davon kommen. „Sam don’t talk like that. You should keep an eye on your brother, too. Or do you like these magazines too?” Mit einem vielsagenden Blick gab ich ihm die Zeitschrift und machte mich lachend auf ins Badezimmer. So war wieder fast alles perfekt. Ushio müsste nur wieder richtig wiederkommen. Dann wäre alles perfekt. Aber was würde passieren wenn sie wieder da war? Würden Sam und Dean uns trotzdem weiter mitnehmen? Dieser Gedanke ließ mich nicht los und so rief ich ihnen zu. „Hey guys! If this is over-“ Verdamt, ich hatte mich fast verraten. „What did you say?” Dean stand vor der Badezimmertür. “Can I come in? I need to take a shower.” Ich schreckte auf. Er wollte Duschen? “Eh, yeah, of course.” Er öffnete die Tür und kam nur mit seiner Hose und einem Handtuch in den Armen in den auf einmal viel zu kleinen Raum. Er hatte kein T-Shirt mehr an. Oh mein Gott, warum wurde mir plötzlich so warm? Ich merkte wieder einmal genau, wie ich rot wurde, doch diesmal war es wohl eine tiefrote Farbe. „O-oh…I-I’m sorry…I will..lea-leave now…“ Jetzt fing ich auch noch das Stottern an. Ich durfte mich einfach nicht ablenken lassen. Mit zugekniffenen Augen versuchte ich aus dem Raum zu finden, doch anstelle der Tür fand ich Dean vor mir. Ich kreischte auf, fiel zurück und öffnete panisch die Augen.

Er stand mit einem Grinsen vor mir und beugte sich zu mir runter. „Don’t tell me you haven’t seen a mans upper body? How cute.” Er reichte mir eine Hand und hielf mir hoch. „Whoa! Mitsuki, your nose is bleeding! Here, take my towel.” Toll, jetzt bekam ich auch noch Nasenbluten. Das konnte ja noch heiter werden. Zumindest hatte Ushio nichts mitbekommen. Das hätte sie mir mit Sicherheit vorgehalten.

Kaum erwähnte ich in Gedanken ihren Namen, tauchte sie aus dem Nichts auf. Sie sah uns an und starrte mich dann ernst an. „Mitsuki? Was soll das hier werden?“ Irgendwie beunruhigte mich ihr Blick. „Nichts nichts. Es ist nicht so wie du denkst. Ich wollte- und dann kam er und…Naja…Ich bin hingefallen und Dean wollte mir hoch helfen!“ Ich redete verunsichert und viel zu schnell. Mann, das kam bestimmt überzeugend rüber.

Mit einem amüsierten Grinsen verschwand sie wieder und ließ mich mit Dean allein. Verdammt, Dean war ja auch noch da. Mit freiem Oberkörper. „You shouldn’t talk to your ghost friend right now! Look! Your nose bleeds even more!” Echt toll. Ich würde heute Nacht bestimmt sehr gut schlafen können.
 

xD..heheh...heute wars ma n bissl länger..^^...entschuldigung für die lange wartezeit...^^

Pulverize the Demon

Chapter 8 – Pulverize the Demon
 


 

Wie lange sollte ich noch warten? Bis jetzt hatten sich noch keine Möglichkeiten ergeben um meinen Plan durchzuführen. Ich hatte schon lange darüber nachgedacht, wie der Dämon reagieren würde. Ob er sie mir wiedergeben würde und vor allem, ob er überhaupt mit mir verhandeln würde. Was konnte ich ihm schon tolles bieten? Nichts. Ich war nur ein einfacher Mensch, der nichts mit Dämonen zu tun hatte.
 

Ich hatte es mir auf dem erstaunlich bequemen Bett gemütlich gemacht und las in der Zeitung, die ich morgens gekauft hatte. Es war nichts Großartiges passiert und so war es auch nicht wirklich spannend, die einzelnen Artikel zu lesen, aber ich musste mich ja mit etwas ablenken. Die Zeit verging einfach zu langsam.

Ushio gesellte sich zu mir und besah mich mit einem misstrauischen Blick. „Was hast du vor?“ Ich sah auf und fühlte mich merkwürdiger Weise ertappt. „Nichts. Was sollte ich schon vorhaben? Vor allem in diesem Kaff hier.“ Doch auch meinen unschuldigen Blick schien sie mir nicht abzukaufen. „Du hast doch was vor! Ich sehs dir an, also glaub nicht, dass du mich anlügen kannst. Ich bin ein Geist, also hab ich sehr viel Wartezeit. Ich werde dir so lange nicht von der Seite weichen, bis du es mir erzählst.“ Sie sah ziemlich siegessicher aus und das mit Recht. Ushio würde es mir nie erlauben, wenn ich ihr mein Vorhaben erzählen würde. „Ja, du hast Recht. Ich wollte es dir eigentlich nicht erzählen, aber…ich werde mir jetzt was zu essen holen gehen.“ Etwas unsicher lachend, stand ich auf und ging durch das Zimmer, zur Tür. „Ich würde dir ja was mitbringen, aber du brauchst ja wahrscheinlich nichts.“ Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, atmete ich erleichtert aus. Das war gerade noch mal gut gegangen, aber was sollte ich nun machen? Ushio war mir gegenüber misstrauisch. In ihrer Gegenwart konnte ich nur schwer lügen. Sie durchschaute das meistens sofort.
 

Seufzend begab ich mich in Richtung Rezeption, denn dort hatte ich morgens einen versteckten Süßigkeitenautomaten entdeckt. Als ich die Treppe zur Hälfte hinunter gestiegen war, drang eine ungewöhnlich bekannte Stimme an mein Ohr. Er war da. Daniel hatte uns gefunden. Mit rasendem Puls lief ich die restlichen Stufen hinunter und spähte vorsichtig um die Ecke. Da stand er. Mein Herz zog sich zusammen und ich spürte zum ersten Mal meinen ganzen Hass auf ihn. Es traf mich wie ein Schlag in die Magengegend. Mit einem leisen keuchen lief ich die Stufen wieder hoch und rannte zu unserem Zimmer. Es schien mir eine bessere Idee zu sein, Sam und Dean zu benachrichtigen, bevor ich mich Hals über Kopf auf Daniel stürze.

Ich stürzte ins Zimmer und sah mich hektisch um. Niemand war in Sicht und es drangen auch keine Stimmen an mein Ohr. „Verdammt, wo sind die alle?“ Das Zimmer war nicht allzu groß und somit gab es auch nicht viele Versteckmöglichkeiten. Ich lief zum Sofa, dass ich von meinem Standpunkt aus, nur von hinten sehen konnte und betete, dass wenigstens einer der Brüder da sein würde. Ich hatte Glück. Dean lag schlafend darauf und bewegte sich nicht ein Stück. Was mich aber am meisten überraschte, war der Fakt, dass er nicht schnarchte. Respekt. „Dean! “ Ich rüttelte ihn so heftig, dass er mit einem ‚What the hell do you want from me?!’ aufwachte und mich mit einem äußerst genervten Blick anschaute. “Dean! Daniel is here! What should we do? Where the hell is Sam? And why are you sleeping in a situation like this?!” Sein Blick wurde ernst. “What did you say? Daniel is here?” Mit einem Mal stand er auf und fischte eine Schrotflinte aus seiner Waffentasche, die er vorsichtshalber im Schrank verstaut hatte. Man konnte ja nie vorsichtig genug sein. „Come on, Mitsuki. “ Die Waffe, die er mir dann zuwarf, fing ich erstaunt auf. “Dean, I can’t handle a weapon. And besides, wouldn’t it be better if we would wait for Sam? Ushio’s not here either.” Er blickte mich unverwandt an und schüttelte den Kopf. „There’s no time to waste. If Daniel is here, we have to get him noch matter what.” Das klang einleuchtend, also folgte ich ihm, immer noch ein wenig unsicher, zur Tür. Dean wollte sie gerade öffnen, als Sam sie aufschlug und uns verwirrt ansah. Er sah aus, als wäre er bis hierher gerannt, denn er atmete schwer. „Daniel is here!“ Wir beide nickten und Dean deutete auf seine Tasche. „Get your weapon, we’re gonna kill that son of a bitch!” Mit einem letzten bedeutenden Blick zu Sam, zog er mich mit sich aus dem Zimmer.

Mit langsamen, vorsichtigen Schritten begaben wir uns zur Treppe, doch unten war nichts von Daniel zu sehen. „Where is he?“ Fragend wandte ich meinen Kopf zu Dean. „I don’t know, but we gotta get this old pervert out of here. Any ideas?” Ich schaute mir den alten Mann an der Rezeption an. Er war mir zwar nicht sympathisch, aber ich musste mir etwas einfallen lassen. Mit was konnte man einen offensichtlichen Playboy Fan aus dem Haus locken? Mehrere Einfälle schossen mir durch den Kopf, doch eine schien mir recht sicher zu sein.

„Pamela Anderson!“ Sofort wandte er den Blick in meine Richtung und sah mich interessiert an. „Was ist mit Pamela?“ Geschafft, ich war einfach ein Genie. „Ach, wussten sie nicht, dass sie hier in der Nähe einen neuen Dessous Laden eröffnet?“ Mit einem gespielten empörten Blick sah ich ihn an. Sein Gesichtsausdruck wechselte von interessiert zu aufgeregt und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. „P-Pamela Anderson…Dessous..hier?“ Ich lachte in mich hinein und nickte vielsagend. „Ja, sagen sie mir nicht, dass sie davon nichts wussten.“ Nun sah er mich überheblich an. „Natürlich wusste ich davon, aber ich kann das Hotel ja schlecht allein lassen.“ Dean stieß mich an und zeigte auf die Uhr. Ich verstand. „Das könnte ich doch übernehmen. Diese Chance dürfen sie sich doch nicht entgehen lassen.“ In seinem Gesicht breitete sich Freude aus und er schüttelte mir dankend die Hand. „Ich danke Ihnen! Hier-“ Er reichte mir seine Playboy Zeitschrift. „Die schenke ich Ihnen. Ihr Freund schien die Zeitschrift zu gefallen.“ Mit einem letzten dankenden Lächeln drehte der Mann sich um und verschwand aus der Tür. Ich blickte erst auf die Zeitschrift, dann zu Dean und kam zu dem Entschluss, dass es besser wäre, wenn ich die Zeitschrift an mich nahm, anstatt sie ihm zu geben.

Nun war das Haus leer. Soviel ich wusste, waren zurzeit keine anderen Gäste anwesend; das hieß, dass Daniel überall sein konnte. „Dean, he could be everywhere! “ Er sah mich kurz nachdenklich an und sprang dann auf. “I’ve got an idea. He’s searching for us, right? So there’s no reason for him to hide here. Maybe he’s waiting for us in our room.” Diese Idee schien ziemlich überzeugend, also nickte ich uns stand ebenfalls auf. Dean wies auf die Waffe die ich immer noch ein wenig unsicher in der Hand hielt und ich verstand. Ich sollte mich darauf vorbereiten zu schießen, wenn es nötig sein sollte. Die Waffe lag schwer in meiner Hand und mir wurde mulmig, als ich daran dachte sie benutzen zu müssen. Auch wenn es einem guten Zweck dienen würde, konnte ich mich mit der Idee, Daniel wirklich mit dieser Waffe in meinen Händen zu erschießen, nicht anfreunden.
 

Wir standen vor der Tür unseres Zimmers und lauschten. Auch Sam stand nun bei uns, der sich noch auf die Suche nach Ushio gemacht hatte, doch gefunden hatte er sie nicht, was mich ziemlich beunruhigte, denn wo sollte schon ein Geist allein hingehen? Oder besser schweben? Von innen waren verschiedene Stimmen zu hören, aber sie gehörten wahrscheinlich nur zum Fernseher. Doch als ich vorhin ins Zimmer kam um den anderen Bescheid zu sagen war der Fernseher noch nicht angewesen. Das hieß wohl, dass da drin etwas oder jemand war.

Sam stellte sich neben die Tür; Dean wiederum schießbereit davor. Ich wollte den beiden nicht im Weg sein, also ging ich an die Seite und beobachtete gespannt, wie Sam die Tür langsam öffnete.

Als die Tür ganz geöffnet war, war das Erste was ich sah, eine Person die auf dem Sofa saß und offensichtlich fernsah. Ich hielt den Atem an. Hatte Daniel uns noch nicht bemerkt, oder wieso saß er immer noch regungslos da? Dean machte ein paar vorsichtige Schritte voran und zielte weiter auf Daniels Kopf. Sam folgte ihm genauso vorsichtig nur ich blieb stehen und sah weiter gebannt auf Daniels Hinterkopf. Was sollte ich auch tun? Eine coole Angriffspose einnehmen, die Waffe zücken und auf ihn losgehen? Nein, da blieb ich doch lieber nur der stille Beobachter. „Ah, wen haben wir denn da? Ich habe euch schon erwartet. Besonders dich, Mitsuki.“ Sam und Dean blieben gespannt stehen und auch ich traute mich nun ein paar Schritte in das Zimmer zu machen. „Warum so schüchtern, Mitsuki? Willst du einen Freund nicht begrüßen?“ Langsam stand er auf und drehte sich zu uns um. Sein Gesicht war eingefallen, seine Augen tiefschwarz und tiefe Augenringe waren zu erkennen. Er sah mitgenommen aus und doch verspürte ich nicht das geringste Fünkchen Mitleid.

Ein furchterregendes Grinsen zierte sein müdes Gesicht und er kam einen weiteren Schritt auf mich zu. Sofort stellten die beiden sich schützend vor mich und zielten weiter auf ihn. „Don’t you dare come any closer to her! “ Er lachte verächtlich. “Als ob ihr beide mich aufhalten könntet!” Mit diesen Worten wurden Sam und Dean von einer unsichtbaren Kraft erfasst und an die Wand geschleudert und dort festgehalten. Dean keuchte und sah auf die Waffe, die er losgelassen hatte. Sie lag nun einige Meter von ihm entfernt. Unerreichbar. Auch Sam hatte seine Waffe fallen gelassen und sah mit vor Schmerz verzogenem Gesicht zu Daniel.

„Oh, das tut mir Leid.“ Er tat einen weiteren Schritt auf mich zu und sah erwartungsvoll zu den beiden. „Wollt ihr mich jetzt töten?“ Er schmunzelte und wandte sich wieder mir zu. „Wo ist denn deine ‚beste’ Freundin? Ach ja, ich hab sie ja umgebracht. Tut mir Leid.“ Ich wich einen Schritt zurück, doch in mir war ich nicht mehr ängstlich. Die Wut und der Hass sammelten sich wieder in mir und flehten nur darum herausgelassen zu werden, aber ich unterdrückte das Verlangen, ihm an die Kehle zu springen und ihn zu töten. Erst musste ich noch wissen warum er Ushio getötet hatte. Ich schluckte und sah ihm trotzig in die Augen. „Warum?“ Daniel neigte den Kopf und sah mich unschuldig an. „Warum ich sie getötet habe? Da gab es keinen wirklichen Grund. Sagen wir, sie war zur falschen Zeit am falschen Ort und sie ging mir sowieso auf die Nerven, also dachte ich mir: ‚Warum noch lange nach jemanden suchen, wenn ich sie doch zerfleischen kann.’“ Nun lachte er herzlich und überbrückte die letzten paar Meter Abstand, die zwischen uns noch herrschten, mit zwei großen Schritten. Seine Hand schnellte vor und klammerte sich um meinen Hals. Panisch versuchte ich noch einen Schritt zurückzuweichen, aber hinter mir war nur noch die Wand, die unnachgiebig schien. Er schnürte mir die Luft ab und ich begann zu keuchen. Meine Arme schlugen um sich, doch was konnte ich schon gegen ihn ausrichten? Nichts.

Der Druck auf meinem Hals wurde nur noch stärker umso mehr ich mich wehrte. Und umso stärker der Druck wurde, umso schwerer fühlten sich meine Glieder an. Ich stand nur noch von seiner Hand gehalten da und wollte nur noch die Augen schließen und sie nie mehr öffnen. Doch mein Bewusstsein war noch nicht bereit mir diesen Wunsch zu erfüllen. Es war als wollte es, dass ich jede einzige Sekunde meines Todes mitbekam.

Von ganz weit her hörte ich Deans gepresste Stimme, die nach mir rief und mir befahl ja nicht die Augen zu schließen. Ich sollte hierbleiben und mich nicht unterkriegen lassen. Das sagte er so einfach. Das einzige was ich mitbekam war, dass ich jeden Augenblick sterben würde.
 

Mit einem Mal ließ der Druck nach und ich sank auf dem Boden zusammen. Ich klammerte mich an mein Bewusstsein, denn ich merkte, wie es langsam verschwand. Ich wollte nicht bewusstlos werden. Ich wollte sehen, wer mich gerettet hatte. Ich rang nach Luft und sah Ushio, die Daniel angriff. Auch Dean und Sam waren zu Boden gegangen und schnappten nach ihren Waffen um auf Daniel schießen zu können. Sam kam zu mir und half mir auf die Beine. „No, Sam. We have to help Ushio. She’s only a ghost! She can’t defeat him alone!” Ich kramte nach der Waffe die auf dem Boden lag und zielte auf Daniel.

Der war gerade ziemlich beschäftigt mit Ushios Attacken. Er konnte ihr nicht viel anhaben, da sie ja schon tot war, also war er ihr hilflos ausgeliefert. Das dachte ich, aber er zeigte mir das Gegenteil. Er packte ihr Bein und schleuderte sie gegen die Wand. Sie rappelte sich auf und sah ihn erschrocken an. Doch Daniel ließ ihr keine Zeit darüber nachzudenken und machte sich für einen neuen Angriff bereit. Er rannte auf sie zu und packte sie, genau wie mich am Hals. Ohne nachzudenken richtete ich die Waffe auf Daniel, schloss die Augen und drückte ab.
 

Der Schuss klang mir immer noch in den Ohren, als Daniel schon lange zu Boden gegangen war und sich die blutende Wunde hielt. „Du dreckiges Miststück! Du hast auf mich geschossen, verdammt!“ Ich stand an der gleichen Stelle und sah mit weit aufgerissen Augen immer wieder von Daniel auf die Waffe. Ushio kam zu mir rüber und blieb, ohne etwas zu sagen, neben mir stehen. Sam und Dean gingen zu Daniel und sahen ihn an. Er war leise geworden. Zu leise. Sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr und seine Augen hatte er geschlossen. Nur das Blut lief unaufhörlich weiter durch seine Wunde in der Brust. Mein Schuss war durch ihn hindurch gegangen und hatte sein Herz nicht verfehlt.

„He’s dead.“ Diese Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich sank auf den Boden und versenkte mein Gesicht in den Händen.

Ich hatte einen Menschen umgebracht. Alle drei sahen mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Verzweiflung an.

Ich hatte einen Menschen umgebracht und das würde ich mir nie verzeihen können.

6 Months

Chapter 9 – 6 Months
 


 

Ich hatte einen Menschen umgebracht und egal ob es falsch war, egal ob es ein Fremder oder sogar eine gehasste Person war. Niemand hatte das Recht jemanden das Leben zu nehmen und ihm somit die Freiheit zu leben zu verwähren.
 

Sam kam zu mir herüber und legte mir eine Decke über die Schultern. Dean war gerade damit beschäftigt die Leiche von Daniel, ohne weitere Spuren, verschwinden zu lassen und Ushio schwebte, tief in Gedanken versunken, durch den Raum. „Are you sure, you don't want something to drink, Mitsuki? “ Ich schüttelte nur den Kopf und senkte meinen Blick wieder. Meine Hände fühlten sich schwer und ungewöhnlich schmutzig an und doch waren sie sauber. Es war kein erkennbarer Schmutz, eher ein Gefühl, dass tief aus meinem Innerem kam. „Mitsuki“ Ushio kam neben mir zum Stehen und sah mich eindringlich an. „Du hast das Richtige getan. Daniel war zu der Zeit, als er mich tötete vielleicht nicht er selbst und doch werde ich das Gefühl nicht los, dass er schon länger etwas in Schilde geführt hat.“ Ich sah sie empört an. „Du meinst also, weil er sich komisch

benommen hat, habe ich das Recht ihn umzubringen?! Ich hätte ihn nicht umbringen brauchen, es hätte auch noch andere Wege gegeben, den Dämon aus ihm herauszuholen. Er hätte nicht Sterben müssen!“ Kopfschüttelnd fuhr ich fort. „ Wie konnte das alles bloß passieren? Bis vor ein paar Tagen war doch alles so wie immer! Warum muss jetzt alles kaputt gehen?! Erst stirbst du und jetzt auch noch Daniel! Ich meine, was passiert als nächstes? Noch mehr Tote? Das jüngste Gericht?! Ich versteh das alles einfach nicht, verdammt!“ Ushio legte ihre Hand auf meine Schulter und sofort durchfuhr mich eine eisige Kälte. Ich wich zurück und sah auf die Stelle, auf der eben ihre Hand noch gelegen hatte. „Sorry, ich wollte nur-“ Ich hob die Hand und bedeutete ihr leise zu sein. Wieder einmal wurde mir schmerzlich bewusst, dass sie nur ein Geist war. Sie war nicht die Ushio, die ich einst kannte. Mit der ich Spaß hatte und über alles Lachen konnte.

Diese Ushio war tot. An ihrer Stelle stand nun ein Geist, der genauso aussah wie sie; genauso redete und mich bis jetzt perfekt getäuscht hatte. Doch damit war jetzt Schluss. Ich hatte sie durchschaut.

„Geh weg! Du bist nicht Ushio!“ Sie sah mich verwirrt an und schwebte langsam auf mich zu. „Mitsuki, was-“ Sie streckte ihre Hände nach mir aus, doch ich wich wütend zurück. „Komm mir nicht zu nahe! Verschwinde, hab ich gesagt!“ Mit diesen Worten wandte ich mich um und verließ das Zimmer.

Sam, der die ganze Zeit nur Still auf dem Bett gesessen hatte, sah überrascht und fragend zugleich auf. „What was that? Did the two of them get into a fight? “

Sam sah sich noch einmal fragend um, als erwartete er eine Antwort und wandte dann den Blick zu Tür, zu der Dean gerade reingekommen war. „What's with Mitsuki? She just bumped into me a while ago and she looked very angry. “Sam zuckte nur mit den Schultern. „I think the two of them had a fight, but I don't know why. “

Dean schmiss sich aufs Sofa.

„Well, whatever. She'll calm down, don't worry. More importantly, this guy was so damn heavy. I can't understand why people eat so much.“ Er schüttelte den Kopf und schnappte sich die Playboy Zeitschrift, die ich auf den Tisch gelegt hatte, nachdem wir den Dämon losgeworden waren. Sam schien etwas unschlüssig zu sein. Sollte er mir nun hinterherlaufen oder hier bei Ushio und seinem Bruder bleiben? Er entschied sich für letzteres und setzte sich auf das Bett und kramte seinen Laptop aus der Tasche. Nun stand Ushio allein in der Mitte des Raumes und sah ziemlich allein gelassen aus.

Ich hatte mich derzeit auf die Treppe, in der Nähe unseres Zimmers gesetzt und starrte gedankenverloren vor mich hin. Hatte ich gerade wirklich das Richtige getan? Ich war zurzeit so verwirrt, dass ich nicht mehr zwischen Richtig und Falsch unterscheiden konnte. Doch wie sollte ich das auch? Meine beste Freundin war gestorben und auch ich war nur knapp dem Tod entkommen. Meine ganze Welt war auf den Kopf gestellt worden. Niemand konnte es mir verübeln, dass ich ein wenig durchdrehte. Aber am wenigsten traf Ushio die Schuld, denn sie war gestorben und konnte nichts für meinen Geisteszustand. Ich musste mich bei ihr entschuldigen und doch wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Schließlich hatte ich ihr ein paar schlimme Dinge an den Kopf geworfen.

Ich atmete tief ein und stand auf. Ich musste mich bei ihr entschuldigen, und zwar sofort.
 

Zurück im Zimmer, sah ich Sam auf dem Bett sitzend und Dean entspannt auf dem Sofa liegen. „Where’s Ushio?“ Sam sah mich fragend an. „I don’t know. We can’t see her.“ Dean grinste mich an. Verwirrt sah ich mich um. Sie war verschwunden und verübeln konnte ich es ihr nicht. Auch ich würde nicht einfach ruhig stehen belieben können, wenn mich jemand derartig beschimpft hätte.

Nun musste ich sie suchen. Da kam mir eine Idee. Es war eine gute Gelegenheit sich rauszuschleichen und Ushio ein für alle Mal wiederzuholen. Die Brüder würden nichts vermuten und auch Ushio konnte nichts ahnen. Es war der perfekte Zeitpunkt.

Ich lief zu meiner Tasche und kramte darin herum. Den kleinen Beutel, den ich nun in der Hand hielt, enthielt, alles was ich für benötigte um den Crossroad Dämon zu rufen.

Der Beutel fühlte sich auf einmal sehr schwer in meiner Hand an und langsam stieg die Angst in mir hoch. Diese Angst hatte ich schon oft nachts gespürt, wenn ich aus dem Schlaf hoch schreckte und mich mit einem panischen Blick im Zimmer umsah. Es war die Angst, dass etwas schiefgehen konnte und dieses bedrohende Gefühl war ständig da, doch ich verdrängte es so gut es ging um Sam und Dean keinen Anlass zu geben, sich Sorgen machen zu müssen.

Mit einem festen Griff hielt ich den kleinen Beutel fest und verließ so unauffällig wie möglich das Zimmer. „Mitsuki? Where are you going?“ Ich blieb wie angewurzelt stehen und geriet ein wenig in Panik. Langsam drehte ich mich zu Sam um und schaute ihn gespielt besorgt an. „I’m going to look for Ushio. Don’t worry, I’ll be back soon.“ Er nickte und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Ich schaute noch einmal unsicher zu den Beiden, ehe ich die Tür öffnete und verschwand.
 

Draußen wurde es langsam dunkel und die kleine Straße, die zum Hotel hinführte war verlassen. Nur vereinzelt hörte man Autos, die auf der Hauptstraße fuhren. Alles in allem war es beängstigend still. Ich atmete tief durch und machte mich auf die Suche nach einer geeigneten Kreuzung. Der kleine Beutel, den ich immer noch verkrampft in der Hand hielt wurde nicht leichter. Eher kam es mir so vor als würde er mich mit sich zu Boden ziehen.

Ein Jaulen ertönte hinter mir und ich stolperte vorwärts. Hinter mir war ein kleiner Hund aufgetaucht, der mich mit einem flehenden Blick ansah. Zu allem übel war es auch noch ein Mops. Jetzt könnte ich mich nicht mehr zurückhalten, selbst wenn ich es wollte. Meine schwäche für diese Geschöpfe war nicht zu übersehen.

Also kniete ich mich zu ihm hinunter und kraulte ihn hinter den Ohren. Er schloss die Augen und genoss die Verwöhnung offensichtlich. Mit einem Seufzen erhob ich mich wieder und besah ihn mit einem entschuldigenden Blick. „Tut mir Leid, aber ich kann dich nicht mitnehmen. Ich glaub kaum, dass Dean einen Streuner in sein Auto lassen würde. Geh wieder zurück zu deiner Familie- falls du eine hast.“

Der kleine Mops legte seinen kopf schief und sah mich mit treuen Augen an. Ich zog scharf die Luft ein und drehte mich schnell um. „Du brauchst mich gar nicht so ansehen! Es ist ja nicht so, als ob ich bei so einem Blick weich werden würde.“ Für einen kleinen Augenblick wollte ich mich wider zu dem Kleinen umdrehen, ihn auf den Arm nehmen und wieder zurück ins Hotel gehen, doch ich riss mich zusammen und ging mit schnellen Schritten weiter. Doch so leicht wollte der Kleine wohl nicht aufgeben. Neben meinen Schritten hörte ich das leise Getrappel von Hundepfoten. Er folgte mir. Gekonnt ignorierte ich ihn, denn ich dachte er würde schon irgendwann aufgeben, blöderweise war dem nicht so.

Vor mir lag nun eine große Kreuzung. Es war soweit. Ich atmete tief durch und lief in die Mitte. Mit hastigen Bewegungen grub ich ein kleines Loch und legte den Beutel hinein. Bevor ich das Loch wieder schloss, hielt ich einige Sekunden inne. Was würde auf mich zukommen, wenn ich das tat? War mir Ushio wirklich so viel Wert? Ich hielt weiterhin inne. Ja, das war sie. Ich hatte es von dem Augenblick an entschlossen, in dem ich sie hatte sterben sehen. Ich würde mein Leben für sie geben.

Nachdem ich das Loch wieder geschlossen hatte herrschte eine gespannte Stille. Der kleine Mops hatte sich neben mich gesetzt und schien genauso ängstlich wie ich, zu sein.

Wieso passierte nichts? Wo blieb der Dämon? Vielleicht hatte ich etwas falsch gemacht und es würde nicht funktionieren.

Hinter mir erklangen Schritte. „Nicole, Nicole. Warum machst du sowas?“ Als mein richtiger Name genannt wurde, rann mir eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Ich fühlte mich, als hätte mir gerade jemand einen linken Haken verpasst. Mein Körper zitterte und ich drehte mich langsam um. Alles was ich sah war Dunkelheit. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich schreckte zurück. „Na na. Wer wird denn hier so ängstlich sein? Schließlich hast du mich doch gerufen.“ Vor mir stand ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Er trug einen schwarzen Anzug und lächelte mich bösartig an. Ich konnte es nicht verleugnen. Ich hatte Angst vor ihm. Er trat einen Schritt zurück und betrachtete mich. „W-Wie heißen Sie?“ Meine Stimme zitterte. Ich versuchte mich zusammenzureißen, doch sein ganzes Erscheinen war furchteinflößend. „Mein Name? Ich heiße Bryce.“

Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe es nicht. Was ist diese Suzan für dich? Bist du bereit alles für sie wegzuwerfen?“ Ich straffte die Schultern und besah ihn mit einem abfälligen Blick. „Warum wäre ich sonst hier? Lange genug habe ich darüber nachgedacht. Also sagen Sie mir was die Bedingung ist, um sie zurückzubringen.“ Ein leises Lachen ertönte. „Du denkst es wäre so einfach? Sag mir was mir deine Seele nützen würde.“ Ich erstarrte. Er hatte Recht. Meine schlimmste Befürchtung hatte er in dieser einen Frage auf die Probe gestellt. Was würde ihm meine mickrige Seele bringen? Ich wusste es nicht. Trotzdem würde ich es versuchen. Alles würde ich dafür geben, Ushio eine weitere Chance geben zu können.

Mit geschlossenen Augen ging ich auf die Knie. „Ich bitte Sie! Bitte geben Sie mir Ushio zurück! Mir ist es egal, wenn ich sterbe! Ich weiß, dass meine Seele nicht von großem Nutzen sein wird, aber ich flehe Sie an! Nehmen Sie sie an sich und bringen Sie Ushio zurück!“

Da war ich nun. Auf dem Boden. Flehend. Und vor mir stand Bryce. Jemand, der die Macht hatte, mir meine beste Freundin wiederzugeben. Mir war es egal wie viel Zeit mir mit ihr blieb. Ich wollte sie nur wieder haben. „Nun gut. Du sollst sie zurück bekommen. Aber du wirst nicht viel zeit haben ihre Rückkehr zu genießen. Ich gebe dir 6 Monate. Nicht mehr. Einverstanden?“ Ich hob meinen Kopf. Tränen standen mir in den Augen. Doch es waren Tränen, die ich vor Glück weinte. Bryce reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie ohne zu zögern. „Einverstanden. 6 Monate.“ Seine Hand verschwand und somit war auch er verschwunden. Nun waren nur noch ich und der kleine Mops auf der Kreuzung. Ich weinte vor Glück und begann zu lachen. All die Anspannung der letzten Wochen fiel von mir ab und zum ersten Mal fühlte ich mich wieder richtig gut. Ushio würde wiederkommen und ich hatte 6 Monate meine Zeit mit ihr zu genießen. Ich bereute es nicht. Alles war wie es sein sollte.
 

Ich atmete tief ein. Meine Hand ruhte auf der Türklinke des Hotelzimmers. Von innen drangen aufgeregte Stimmen an mein Ohr. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Sie war also schon da. Ich drückte die Klinke hinunter und öffnete die Tür. Mit einem Mal wurde es still im Raum und drei Augenpaare waren auf mich gerichtet. Drei sehr wütende Augenpaare nebenbei bemerkt. Ich grinste und schloss die Tür. „Ushio. Du bist wieder da. Welcome Home!“ Sie besah mich nur mit einem bösen Blick. „Was hast du getan, Mitsuki?“ Ich ließ mich auf dem Bett nieder. „Na dich zurück geholt. Was denn sonst?“ Sie kam mit wütenden Schritten auf mich zu und packte mich an meinem Shirt. „Warum hast du das getan?! Habe ich dich darum gebeten?!“

Sie schüttelte mich. „Verdammt noch mal! Habe ich dich darum gebeten?!“ Ushio wirkte verzweifelt und ich konnte es ihr nicht verübeln. „How long?“ Deans Stimme war ruhig und bestimmt. „How long did you get, Mitsuki?“ Er sah mich durchdringend an. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, aber er hielt mich gefangen. „6 Months.“ Ushio ließ mich los und sackte zu Boden. „Nur 6 Monate…“ „Okay. That means we got 6 Months to get you out of this mess, right?“ Sam, der neben Dean stand, lächelte die anderen aufmunternd an. „We’re going to get her out of this at all costs, right?“ Dean stand auf und verließ den Raum. „Bet on it!“ Auch ich stand wieder von dem Bett auf und kniete mich hinunter zu Ushio. Sie murmelte vor sich hin. „6 Monate...wir haben nur 6 Monate...“

„Ushio, das schaffen wir schon.“ Ich lächelte sie an. „Kein Problem, glaub mir!“ Sie hob den kopf und sah mich mit traurigen Augen an. „Schön, dass du wieder da bist.“ Ushio lachte auf. „Ja, schön wieder hier zu sein.“

Wir hatten also ein halbes Jahr mich aus diesem ganzen Schlamassel wieder rauszubekommen. Na dann mal viel Spaß!



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von: abgemeldet
2010-01-06T09:55:41+00:00 06.01.2010 10:55
juhu ich bin mal die erste =^.^=
hey dud,
deiene ff ist toll, ich find regulär alle ffs in denen plötzlich andere sich rein schreiben geil.
ich hab auch schon mal davon geträumt das dean und sam in den unterricht rein stürmen und mich mit auf die jagt nehemen, nur bin ich in diesem traum die schwester von den beiden.
ich hoffe du schreibst bald weiter
ich würde mich sehr frühen wenn du mir eine ens schreiben könntest =^.^=
ich danke dir schon mal im voraus.
lg, amu-lein

Von:  CaptainCalvinCat
2009-04-19T01:08:26+00:00 19.04.2009 03:08
Definitiv interessant - wenngleich ich kein Supernaturalfan bin...
nur was ich aus ein paar Folgen so an Wissen mitgenommen habe - es reicht mir um hier über die Runden zu kommen...

definitiv interessant, ich finde, da müsste auf jeden Fall weitergeschrieben werden... ähm...
wobei ich ja sagen muss, mein erster Gedanke war "Oha, mary Sue"...
Mein Zweiter war: "Zwei japanische Austauschschülerinnen, die perfektes Deutsch sprechen, in einer deutschen Schule? Oooooooder doch nur zwei Fanninnen (weibliche Fans) die sich partiell in die Geschichte einbauten und sich japanische Namen gaben?"
Gut, ich muss ja sagen ich tendiere zur Zweiten Möglichkeit und darf DANN Da auch nich allzugroß rumtrompeten.
Captain Calvin Cat geht seit ungefähr 2003 SG 1 in diversen FFs, die ich schreibe, auf den Senkel. ^^
Und der ist sue-iger als die Charakterentwicklung, die ich bei euch mitbekomme...
wobei ich Cal nicht als Sue sehe, wenn dann als Trottelstu. ^^
Also, ich wollte nur sagen - toll geschrieben, hat mich dazu gebracht, das zu lesen und - ich bin kein Supernaturalfan. ^^ Das will dann durchaus was heißen.
Mit freundlichen Grüßen
Der Captain
Der Calvin
Der Cat
Von:  Jumperlady
2009-04-03T21:33:28+00:00 03.04.2009 23:33
Wieder sehr schön. Bin gespannt wie es weiter geht.
Das mit diesem Pakt ist ja eigentlich gar keine so gute Idee!
Von:  Jumperlady
2009-02-13T22:15:20+00:00 13.02.2009 23:15
Oh Mensch! Was für eine Wendung. Arme Ushio!
Da haben Sam und Dean aber gepennt!
Dennoch schönes Kapitel.
Weiter so.
Von:  Jumperlady
2009-01-30T21:19:05+00:00 30.01.2009 22:19
Ich find es immer noch super! also bei diesem Kapitel musst ich dauernd grinsen. Herrlich. Vorallem das mit dem Auto!^^
Aber auch das Sam eingepennt ist fand ich witzig. Bin ja mal gespannt wo diese Geschichte noch hinführt.
Von:  L_Angel
2009-01-29T17:10:19+00:00 29.01.2009 18:10
Sooo, diese Story muss sofort in meine Favo- liste!!!
Weiter so ich bin begeistert!!!

L_Anel^^
Von:  Jumperlady
2009-01-18T00:49:31+00:00 18.01.2009 01:49
Es geht genauso gut weiter. Find ich toll.
Von:  Jumperlady
2009-01-18T00:48:09+00:00 18.01.2009 01:48
Also da will ich doch glatt weg auch nochmal zur Schule!
Super Anfang!
Von:  Jumperlady
2009-01-07T00:43:53+00:00 07.01.2009 01:43
Oh supi! Wann geht´s weiter.^^
Von: abgemeldet
2009-01-04T15:26:46+00:00 04.01.2009 16:26
Ich find die Geschichte einfach toll^^
du hast Talent


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