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Jess

von

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Der Geist in der Maschine

Ihr Labor gehörte zu den sichersten in ganz Nord-Amerika. Ihre Forschungen waren bahnbrechend.

Zudem war sie eine der jüngsten Wissenschaftlerinen im Bereich fortgeschrittene Robotik und Humanmedizin.

Sie war hochbegabt zur Welt gekommen, und dank ihres Vater konnte sie bereits mit 21 ihr eigenes Forschungsprojekt starten. Jetzt war sie fast 30 und hatte in die Medizin so weit voran getrieben das ihr ein Nobelpreis versprochen wurde.

Da kam der Tag, als ihr verschiedene Mechanikteile auf den Tisch gelegt worden waren, mit der Auflage, sie zu untersuchen.

Es war Hardware, wie sie sie noch nie gesehen hatte.

Ihre Untersuchungen fanden schnell heraus, das es sich hier um einen Speicherchip handeln musste. Sie war verwirrt, denn das hier waren offensichtlich absolut hoch entwickelte Komponenten, die mehr als eine Milliarde Terrabites Daten speichern konnten.

Sie überprüfte die gespeicherten Daten. Fand heraus das sich mehrere der Speicher selbst gelöscht hatten, doch einer war noch beschrieben. Sie schloss ihn an ihren Computer an, und begann mit der Diagnose. Die anderen wurden beiseite gelegt, bis sie eine Verwendung für sie hatte.

Die Diagnose dauerte mehrere Wochen. Und es geschahen immer merkwürdigere Dinge. es war als ob in diesem Chip ein Geist herrschte.

Immer wieder schalteten sich die Geräte von selbst an, Lautsprecher knackten und rauschten und ihre Mitarbeiter berichteten von Stimmen, die sich flüsternd bemerkbar machten. Sie glaubte selbst nicht daran. Doch ihren Mitarbeitern zuliebe verlegte sie ihre Forschungen in ihren Privaten Bereich.

Mitten in der Nacht, als sie noch dabei war Daten auszuwerten, begann auch hier der Spuk. Zuerst glaubte sie an einen Streich. Doch dann wurde ihr es selbst unheimlich. Sie stellte ein Tonbandgerät auf, schaltete es ein und verließ den Raum.

In dieser Nacht passierte etwas unerwartetes.

Sie wurde gerufen.

Zu einem ihrer Forschungsobjekte, einem menschlichen Körper, der nur noch durch Maschinen am leben erhalten wurde. Dieser Patient hatte seinen Körper der Wissenschaft gespendet, und sie war froh darum. Es war das Opfer eines Schußwechsels, ein Polizist, der bei einem Überfall schwerste Verletzungen erlitten hatte, und seitdem Hirntod war.

Ihr Projekt war es, zu versuchen, menschliche Verletzungen durch Robotikhardware zu ersetzen.

Und dieses Objekt war ihr Meisterstück. Sie hatte acht Jahre auf die Genehmigung dazu warten müssen. Sie machte sich an ihr Werk.

„Der Patient weisst keinerlei Gehirnaktivitäten auf. Wir werden versuchen, die beschädigte graue Masse durch einsetzen verschiedener Komponenten zu ersetzen. Vorerst werde ich dazu die gelöschten Datenspeicher verwenden. Genehmigung Zeichen CVI001. Ich beginne nun mit der Entnahme des beschädigten Gewebes und der Verpflanzung der Datenspeicher..."

Die Operation dauerte geplante acht Stunden und verlief Ereignisslos. Sie konnten die Datenspeicher anschliessen und machten einen Probelauf. Doch der brachte keine Ergebnisse. Sie nahm an, das es daran lag, das dieser Speicher gelöscht worden war. Sie ging in ihren Privaten Bereich und nahm ihre Notizen auf.

„Das Objekt zeigt keine Reaktion auf neurale Stimmulation. Ich schliesse daraus, das sich gelöschte Datenträger nicht dazu eignen, die neuralen Synapsen zu ersetzen. Meine Vermutung scheint sich zu bestätigen. Ein funktionstüchtiger Ersatz scheint die andere Speichereinheit zu sein..."

Sie hörte auf zu sprechen. Ihr Blick fiel auf ihr Tonbandgerät. Sie hatte es zurückgestellt. Doch nun stand es in der Mitte. Sie schüttelte den Kopf. Nahm das Gerät mit und ging an ihr Auto.

Das konnte nicht sein.

Sie wollte es sich anhören. Sie schloss das Auto auf, setzte sich hinein und steckte den Schlüssel in die Zündung. Doch ihre Neugier war stärker und so drehte sie ihn nicht herum, sondern stellte das Tonbandgerät neben sich auf den Beifahrersitz und schaltete es an. Es gab nur Klicken und Rauschen und als sie es schon lächelnd abstellen wollte, hörte sie es. Eine Stimme, zu metallen um menschlich zu sein.

„..click..." Das Band lief weiter.

„... Ich muss etwas unternehmen..."

Wieder eine Pause, in der ihr die Gänsehaut über den Rücken lief.

„...Muss... Optimus...warnen."

Sie hatte nun definitiv genug gehört. Schaltete das Band ab. Spulte vor und sprach selbst darauf.

„Es ist offensichtlich ein Geist in der Maschine."

Weiter kam sie nicht, denn neben ihr wurde das Autofenster eingeschlagen. Sie wehrte sich, doch der Angreifer hatte sie schon halb aus dem Wagen gezerrt. Das letzte was sie bewusst wahrnahm, war das glänzen der Waffe und ihr Verwundern, warum sie auf einmal so gross aussah.

Wach auf

Der Notruf erreichte die Polizei um zwei Uhr morgens. „

Weibliche Weiße, Ende Zwanzig, Schusswunde am Kopf. Patient kritisch."

Später würde sie erzählen, das sie nichts mehr mitbekommen hätte, obwohl sie unterbewusst das Bemühen der Rettungskräfte mitbekam.

„Hallo? Können sie mich hören? Sie wurden angeschossen, wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus, dort wird man ihnen helfen."

Sie fanden ihren Ausweis, und die dazugehörenden Papiere. Riefen ihren Vater an. Bestellten ihn ins Krankenhaus. Und als sie merkten, das sie nichts mehr für sie tun konnten, wies er an, sie ins Labor zu bringen. Er würde dafür sorgen, das seine Tochter nicht sterben würde.
 

Das nächste an das sie sich erinnerte, waren die Träume. Träume voller Gewalt und befremdlicher Gestalten.

Dunkelheit wusch über ihre Gedanken hinweg, Adrenalin durchflutete ihren Körper, mit jedem Schlag ihres Herzens. Sie wand sich innerlich, wollte diesen Träumen entfliehen, wollte der Gewalt, den Schmerzen, der Angst und dieser unheimlichen, lockenden Dunkelheit entgehen.

Die Ärzte, die an ihr arbeiteten, hatten die Speichereinheit aus ihrem Privatlabor verwendet. Ihr Vater hatte ihre Aufzeichnungen gesichtet und war zu dem Schluss gekommen, seiner Tochter zu helfen. Er hatte ihr den Chip persönlich eingesetzt, und zu seiner Freude funktionierte der Chip hervorragend. Ihr Gehirn war so stark beschädigt gewesen, das die Ärzte im Krankenhaus keinerlei Hoffnung mehr für sie hatten. Nun hatte er sie gerettet.

Ihre neurologischen Reaktionen waren hervorragend, doch sie weigerte sich offensichtlich aufzuwachen. Ihr EEG zeichnete Spitzen auf, die nicht normal waren. Dieser Zustand der Genesung und der Träume dauerte fast drei Monate. Und schließlich wachte sie auf.

Sie hörte das Piepsen der Medizinischen Überwachungsgeräte und schlug langsam die Augen auf. Sie sah undeutlich einen weißen Kittel vor sich.

Sie wollte eine Frage formulieren, doch in ihrem Hals steckte der Schlauch, der sie beatmete. Eine Krankenschwester beugte sich über sie und rief nach dem Doktor.

„Professor, sie ist wach!"

Ihr Vater stand neben ihr, hielt eine Lampe in der Hand und leuchtete ihr in die Augen. Prüfte die Pupillenreflexe.

„Du wurdest überfallen."

Sie konnte sich kaum daran erinnern.

„Ich gebe dir noch etwas, damit du schlafen kannst... Wir reden morgen."

Und sie schlief und träumte...
 

Die Zeit der Rehabilitation war anstrengend und langweilig für sie. Sie durfte nicht arbeiten, da ihr Vater vermutete, das ihr Kurzzeitgedächtnis gelitten hatte. So war die Zeit für sie erfüllt mit Ergotherapie und Nichtstun. So hatte sie genug Möglichkeit, über ihre Träume nachzudenken. Und kam zu dem Schluss, das sie mit dem Geist in der Maschine zu tun hatten. Sie musste es nur beweisen können, da ihr Vater ihre Theorie glattweg als Unsinn abtat. So blieb ihr nur eines Übrig: sie musste hier raus.

Ihr Körper war soweit wieder einsetzbar, und auch ihr Kopf hatte ihrer Meinung nach nicht gelitten. Also setzte sie sich über den Willen ihres Vaters hinweg, und verließ die Krankenstation im Labor. Begab sich geradewegs in ihren Privaten Bereich und suchte dort nach der Kiste mit ihren Sachen, die die Polizei dort abgestellt hatte, nachdem sie ihr Auto durchsucht hatten, sie fand das Tonband und wusste, das sie sich auf den Weg machen musste. Sie mietete sich am Flughafen ein Auto und fuhr zu ihrem Ziel.
 

Spät abends klingelte im Hause Witwickys die Türglocke. Sams Vater machte die Tür auf. Und wunderte sich, wer so spät noch zu Besuch kam.

Vor ihm stand eine junge Frau, eine graue Kiste in der Hand, wie ein Staubsaugerverkäufer.

„Wir kaufen nichts." sprachs und machte die Tür wieder zu.

Ein Grunzen erschall vor der Tür und es klingelte erneut. Ron Witwicky öffnete die Tür und betrachtete die junge Frau neugierig, die mittlerweile die Kiste abgestellt und sich gegen den Türrahmen gestützt hatte.

„Kann ich irgendetwas für sie tun?" fragte er sie verwirrt.

„Nicht wenn sie nicht Sam heißen."

„Was ist denn nun schon wieder? Wer sind sie überhaupt" herrschte er sie an.

Sie zog den Kopf zurück.

„Mein Name ist Bryan, Doktor Jessica Bryan. Könnte ich bitte mit Sam sprechen? Es wäre wichtig."

Er machte ihr Platz und bat sie herein. Rief nach Sam.

Und Sie musste sich die misstrauischen Blicke von Sams Mutter gefallen lassen. Endlich stand ein Junge von knapp siebzehn Jahren vor ihr.

„Bist du Sam?

Der nickte. Sie seufzte innerlich auf, und stellte sich vor.

„Ich habe ein paar Fragen an dich wenn es dir nichts ausmacht."

Sam machte eine Geste.

„Ja, klar. Worum geht es denn?"

Jessica holte tief Luft.

„Kennst du jemanden der sich Optimus Prime nennt."

Jetzt wurde er blass. Und sie hob fragend die Augenbrauen.

„Jaaa... wieso?"

„Weil ich glaube, das ich ihn kenne."

Wie unwahrscheinlich musste das denn klingen.

Das fand er offensichtlich auch, denn seine Haltung wurde abweisend.

„Ich weiß nicht wovon sie reden." Und er wollte schon wieder gehen. Nun musste sie alles auf eine Karte setzen.

„Ihr habt letztes Jahr gegen jemanden namens Megatron gekämpft."

Sam blieb ruckartig stehen.

„Und ich glaube, das ihr jemanden mit der Bezeichnung Jazz verloren habt."

„Woher.... woher wissen sie das."

Jessica kratzte sich am Kopf.

„Das ist kompliziert und ich glaube nicht das du das verstehen wirst..."

„Dann erklären sie mal." mischte sich nun auch Sams Vater ein. Sie setzten sich an den Küchentisch und Jessica begann zu reden.

„Ich bin Wissenschaftlerin im Bereich Fortgeschrittene Robotik und Humanmedizin. Wir erforschen, beziehungsweise speziell ich erforsche ein Projekt für verletzte Cops. Entwickle Prothesen, die mechanische Hardware beinhalten. Letztes Jahr haben wir ein Projekt gestartet, das die Möglichkeit in Betracht zieht, verletzte menschliche Hirnmasse durch hoch entwickelte Speicherchips zu ersetzen, und so dem Menschen das Leben zu retten."

Sam blickte jetzt doch etwas verwirrt in die Runde.

„Für es einfach zu machen, wir bauen Ersatzteile für Menschen."

„Klar, und was hat das jetzt damit zu tun."

Sie nahm ein Foto aus ihrer Kiste.

„Das Bild zeigt eine der Speichereinheiten, die ich letztes Jahr von, selbst mir, geheimen Händlern erhalten habe."

Sie gab ihnen eine Lupe.

„Auf diesen Speichereinheiten sind Signaturen eingeprägt, die ich noch nie gesehen habe."

Sam wurde unbehaglich zumute. Er kannte die Zeichen. Und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.

Die Autobotsignatur war unverkennbar.

„Wo ist das Original?" fragte Sams Vater gerade.

Jessica tippte auf ihre Schläfe.

„Da drin."

Sam konnte es nicht fassen.

„Was? Wie? Nein, nein, nein, nein."

„Doch, ich habe doch gerade vom Projekt für die verletzten Cops erzählt. Der erste Versuch war ein Fehlschlag, doch ich... naja... ich war sozusagen das Vorführobjekt."

„Sie haben sich also freiwillig...?" Sams Mutter konnte es nicht fassen.

Doch Jessica schüttelte den Kopf.

„Freiwillig nicht, es war, wie soll ich es sagen, offensichtlich eine Fügung des Schicksals. Ich wurde angeschossen." Sie zuckte mit den Schultern und gluckste.

„Es ist eine lange Geschichte. Ich hoffe nur das ihr mir vielleicht helfen könntet. Ich habe hier etwas, das vielleicht für diesen Optimus von nutzen wäre." Sie hielt das Tonband in den Händen. Es war das gleiche Gerät, wie zu dem Zeitpunkt als sie angeschossen wurde. Sie hatte sich die Aufnahme nicht mehr angehört. Sam erhob sich.

„Ich glaube, das ich etwas tun kann. Einen Moment." Er ging nach draußen Und stellte sich neben sein Auto.

„Bumblebee, kannst du Optimus rufen? Es ist wichtig, wir müssen uns mit ihm treffen."

Nach einer Minute kam Sam wieder und rief Jessica.

„Doktor Bryan? Wir können fahren."

Sie ging nach draußen, und stoppte Auf ihrem Gesicht erschien ein Fragezeichen.

„Irgend woher.. kenne ich dich doch..." Und zeigte auf den Camaro. Schnippte mit den Fingern, als ihr die Antwort nicht direkt einfiel.

„Ha! Jetzt weiß ich es wieder, Bumblebee. Stimmts?" Sie wandte sich an Sam.

Der nickte nur. Ok das hier war unheimlich. Sie setzten sich ins Auto und fuhren los.

Eine unbehagliche halbe Stunde später waren sie endlich an ihrem Ziel angekommen, einem verlassenen Truckstop außerhalb der Stadt. Sie hob spöttisch die Augenbrauen.

„Ein besseres Versteck ist euch nicht eingefallen, was?"

Der Truck der vor ihr stand, kam ihr so bekannt vor. Und als er sich transformierte, schlich sich ein Grinsen in ihr Gesicht. Von ihrer Größe aus, sah er viel höher aus.

„Hallo." Sie winkte. Kam sich selbst absolut blöd dabei vor, aber ihr viel nichts besseres ein.

Optimus sprach.

„Sam, wer ist das?"

„Mein Name ist Doktor Jessica Bryan. Und ich glaube ich habe etwas für dich." Sie stellte das Tonbandgerät genau vor Optimus ab. Der kniete sich hin, um die Frau besser im Blick zu haben. Sie schaltete es ein. Zuerst erscholl nur rauschen, genau wie damals, und schließlich sprach wieder die Stimme.

„...Muss... Optimus...warnen."

Und Optimus schloss die Augen. Das war die Stimme von Jazz.

„Wie bist du daran gekommen?"

Und Jessica erzählte ihre Geschichte. Ließ kein Detail aus, schon allein deswegen, weil es ihr nicht richtig erschien, etwas zu verschweigen. Und Optimus hörte zu.

„Also wurden dir die Prozessoren selbst eingebaut?"

Sie nickte.

„Soll das heißen, das du dich... `erinnern´ kannst?" Er klang ruhig, äußerlich

„Nicht ganz erinnern, ich würde es eher als Gedankenblitze bezeichnen. Es braucht nur einen Moment, und mir zischt etwas durch den Kopf das ich oftmals nicht einschätzen kann." Sie kratzte sich die Kopfhaut blutig. Das machte sie immer, wenn sie der Lösung ganz nah war und trotzdem nicht darauf kam. Optimus registrierte ihre Gestik. Er stand auf, streckte sich, und beschloss etwas zu unternehmen.

„Sam, fahr wieder nach Hause. Ich werde mit Ihr Ratchet aufsuchen. Er soll sich etwas einfallen lassen. Wir müssen einen Teil der Erinnerung aus ihr herausbekommen. Bevor es die Decepticons tun."

Jessica rieb sich die Augen. Es war ein langer Tag gewesen und sie war furchtbar müde. Als Optimus die Hand ausstreckte, damit sie sich von ihm Hochheben ließ, reagierte sie zuerst gar nicht. Er tippte sacht mit einem Finger gegen sie und gestikulierte ihr wieder, das sie hoch klettern sollte. Sie schaute ihn an als ob sie sich nicht sicher war, was er von ihr wollte.

„Hoch mit dir."

„Niemals... das kannst du direkt vergessen."

Er sah sie an als ob sie ein Geist wäre. Dann grummelte er nur, transformierte sich und öffnete die Fahrertür. Sie krabbelte auf den Sitz.

„Leg den Gurt an."

Sie kicherte.

„Normalerweise piepst mein Auto nur, damit ich mich anschnalle."

Doch sie legte gehorsam den Gurt an, und machte es sich auf dem Sitz bequem. Es war eine angenehme Art zu reisen, fand sie. Sie musste nicht selbst steuern, sondern der Truck fuhr sich erstaunlich sicher. Das alles brachte sie dazu einzuschlafen. Währenddessen schickte Optimus eine Nachricht zu Ratchet, erläuterte ihm die Situation und ihr baldiges Eintreffen. Registrierte das die Frau auf seinem Fahrersitz schlief und offensichtlich träumte. Und es waren keine schönen Träume.

Dunkelheit fing sie ein wie ein Netz. Hörte den Schuss und gleichzeitig ein Metallisches Knirschen. Und wusste das sie schon einmal gestorben war. Und es machte ihr furchtbare Angst, nicht zu wissen was sie erwartete.

Sie wachte mit einem Schrei auf, die Haare klebten ihr schweißnass an der Stirn und im Nacken.

„Du hast nicht lange geschlafen."

Die Stimme war tief und beruhigend und langsam wusste sie wieder wo sie war. Sie klopfte leicht auf das Lenkrad.

„Ich habe nicht gut geträumt." Sie rieb sich die Augen. Das war noch untertrieben, das wusste auch er, doch er schwieg lieber dazu.

„Wir sind gleich da. Ratchet..."

„Ich weiß.." ihre Stimme war nur ein Flüstern.

Ratchet erwartete sie. Und er war sich nicht sicher was ihn erwarten würde.

Ihr Kopf schmerzte, als Ratchet ihr in die Augen leuchtete. Sie hielt sich die Hand vors Gesicht.

„Ich müsste sie gründlich durchchecken, Optimus. Vor allen Dingen ihr Zerebrales Netzwerk, und den Speicherchip."

„Dann tu es."

Sie quiekte erschrocken auf, als Ratchet ihr den Kopf nach vorne drückte, und ihre kahle Stelle freilegte. Traute sich dennoch nicht, sich zu bewegen. Und stöhnte leise vor Schmerz auf, während der Chip gescant wurde. Es tat weh, doch sie wollte sich nicht die Blöße geben, ihn dazu zu bitten, aufzuhören.

„Es ist ein Memory-Chip. Erinnerungen und Emotionen. Alles auf diesem Chip. Die komplette Persönlichkeit. In ihrem Kopf."

„Wir müssen einiges löschen. Sonst können die Decepticons mit den Informationen erheblichen Schaden anrichten. Am besten löschen wir den kompletten Chip."

Jetzt meldete sie sich zu Wort.

„Normalerweise würde ich mich nicht beschweren, wenn jemand Informationen vernichten würde. Aber hier muss ich leider Einspruch erheben. Leerer Chip- tote Wissenschaftlerin." Sie wuselte ihre Haare wieder zurecht.

Optimus und Ratchet sahen sie gleichzeitig an. Sie grinste schief.

„Entschuldigung, aber ich hänge am leben ... ich bin einmal gestorben, das reicht." Das letzte war ihr herausgerutscht, bevor sie nachgedacht hatte. Und ihr fielen die Blicke auf, die die beiden sich zuwarfen.

„Woher willst du dir sicher sein, das ein gelöschter Chip dein Leben beendet."

„Erfahrungssache... wir haben bei einem Komapatienten einen Chip eingebaut, der gelöscht war. Es hat nichts gebracht. Und bei ihm waren nur wenige Synapsen zerstört. Bei mir wurde der komplette linke Hirnlappen durch den Chip ersetzt. wenn der weg fällt, dann bricht das System zusammen."

Es war ein rein wissenschaftlicher Standpunkt, vollkommen ohne Emotionen hervorgebracht. Doch konnte man einen gewissen Unterton heraushören.

Ratchet nickte. Er wusste wovon sie sprach.

„Sie hat Recht Optimus. Der Chip muss intakt bleiben. Aber so ist sie eine leichte Zielscheibe."

„Wieso? Es weiß doch niemand das ich diesen... aah..." Sie schlug sich die Hand vor die Augen.

„Meine Unterlagen. Einsichtbar für alle die das Netzwerk knacken. Die nächsten Notizen schreibe ich wieder von Hand... Was machen wir jetzt?"

Die Autobots sahen sich an.

„Wachschutz?"

„Wen soll ich dafür abziehen. Ironhide ist bei Lennox, Bumblebee ist bei Sam..."

„Ich bin nicht dafür einsetzbar. Dann bleibst nur noch du, Optimus."

Jessica verschränkte die Arme vor der Brust.

„Könnte ich mal erfahren was ihr vorhabt?"

Und wieder schoss ihr ein Blitz durch den Kopf:

er muss dich beschützen um die Erinnerungen zu bewachen...

Sie seufzte. Optimus beugte sich zu ihr herunter.

„Ich werde deinen Schutz übernehmen müssen..."

„...müssen klingt richtig toll..." fiel sie ihm ins Wort. Und er wusste direkt das diese Mission kein Spaziergang werden würde.

„Du wirst dich an alles halten, was ich dir sagen werde. Sonst kann ich nicht für dein Leben garantieren. Die Decepticons werden sich schon bald zeigen, das spüre ich."

Sie nickte. Das hier war tödlicher Ernst, doch ihre Unsicherheit ließ sie lachen.

„Alles klar. Kann ich jetzt nach Hause, ich habe noch einiges zu tun..."

„Verstehst du nicht? Du brauchst ständige Überwachung, deswegen werde ich mit dir kommen."

„Ja klasse, das fällt auch überhaupt nicht auf, wenn auf einmal ein 18Tonnen-Truck in meiner Einfahrt steht."

Doch dieser Einwand war für Optimus zweitrangig. Er transformierte sich, ließ sie wieder auf dem Fahrersitz platz nehmen und fuhr los. Plötzlich klingelte ihr Handy. Sie fluchte, suchte es und ging ran.

„Hallo?"

„Wo bist du?"

„Hi Dad, ich bin gerade unterwegs..."

„Wie kommst du auf die Idee, Untersuchungsergebnisse aus deinem Labor mitzunehmen?"

„Ich musste etwas erledigen." Ihre Stimme wurde eisig.

„Deine Aufzeichnungen sind verschwunden, du läufst mit einem 30 Millionen Dollar teuren Chip im Kopf durch die Gegend und keiner weiß wo du abgeblieben bist..."

„Das ist mir sowas von egal, das glaubst du nicht." fauchte sie ins Telefon.

„Dieser Chip ist Eigentum der Firma..."

„Aber ich nicht." Sie hämmerte aufs Telefon. War wütend.

Optimus beschloss sie zu fragen.

„Ist alles in Ordnung?"

Jessica wunderte sich. Interessierte es ihn echt oder war es nur eine Höflichkeitsfrage.

„Willst du das wirklich wissen?" fragte sie ihn.

„Sonst hätte ich dich nicht gefragt. Ich frage niemals nur aus Höflichkeit."

Gut war das auch schon geklärt.

„Mein Vater war dran. Er hat mich mal wieder freundlichst darauf hingewiesen, das ich mit Firmeneigentum durch die Gegend reise. Hmpf."

Sie kniff die Lippen zusammen. Und Optimus brachte es auf den Punkt.

„Der Chip, oder du?"

„Meinem Vater wäre beides wahrscheinlich am liebsten. Er ist so ein Kontrollfreak. Er kontrolliert absolut alles was ich tue. Ich hasse das."

Optimus beschloss es dabei zu lassen.

„Wir sind in vier Stunden am Ziel. Es wäre für dich von Vorteil, wenn du noch etwas schlafen würdest."

„Kannst du die Heizung einschalten, mir ist etwas kalt." Sie hatte sich auf dem Sitz zusammengerollt, und zitterte. Mit einem Brummen sprang die Heizung an und ein warmer Luftzug strömte ins Führerhaus des Trucks. Endlich konnte sie sich entspannen und glitt in einen traumlosen Schlaf. Sie schlief tief und fest und wachte erst auf, als die Bremsen des Trucks auf dem Kies vor ihrem Haus knirschten. Öffnete die Augen einen Spalt, gähnte herzhaft und krabbelte aus dem Führerhaus. Schlug die Tür zu. Etwas zu fest.

Ruhe vor dem Sturm

„Ohps... sorry." machte sie, als Optimus ein Knirschen von sich gab.

Tätschelte vorsichtig die Tür machte sich schliesslich auf, ihr eigenes Reich wieder zu erobern. Schloss ihre Haustüre auf, zog ihre Jacke aus und warf sie über einen Stuhl.

Optimus hatte sich transformiert und blickte nun durch eines der bodentiefen Fenster im Erdgeschoss.

„Du kannst jetzt ruhig wieder fahren. Ich muss gleich zur Arbeit. Ich habe wie gesagt noch einiges zu tun."

Doch er war nicht ihrer Meinung.

„Ich bleibe bei dir, ich habe Nachricht erhalten das sich die Decepticons schon in euren Mainframe eingehackt haben. Das heisst du bist in unmittelbarer Gefahr. Ich würde dir empfehlen hier zu bleiben."

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich habe wirklich zu viel zu tun... ausserdem. Halt, stop. Ich habe eine Idee. Lass mich mal machen." Sie liess den verdutzten Autobot am Fenster stehen und ging zum Telefon. Eine kleine Weile später kam sie wieder zurück.

„Ich habe mir die Dateien auf meinen Laptop nach Hause schicken lassen. Jetzt sind wir beide zufrieden. Ich kann arbeiten und du kannst ... was auch immer du machst." Sie wedelte mit der Hand. Schnappte sich eine Kanne und begann in aller Ruhe Kaffee aufzubrühen.

„Erstmal Kaffee trinken, sonst funktioniert überhaupt nichts." Optimus hingegen nutzte die Chance um sich im anliegenden Gelände umzusehen. Ihr Haus stand allein auf einem weitläufigen Grundstück. Das kam ihm zugute, so musste er sich nicht ständig im transformierten Zustand halten. Ihr hinterer Garten war in einem sehr natürlichen Zustand, kurzer Rasen, grosse Bäume und jede Menge Versteckmöglichkeiten. Er analysierte und war fasziniert von der Grösse des Geländes.

Lautes Geschirrklappern liess ihn aufhorchen. Er ging zurück zur Veranda des Hauses, wo sich Jessica es bereits gemütlich machte. Die Kaffeetasse auf den Tisch stellte, sich auf eine Liege legte, den Laptop auf dem Schoss und anfing zu arbeiten. Er bewunderte ihre Art zu arbeiten. Unermüdlich und ohne Pausen. Sie stand nur dann und wann auf um zum Bad zu gehen oder sich noch einen Kaffee zu holen. Doch plötzlich ging nichts mehr. Sie kaute frustriert auf den Nägeln und kratzte sich wieder die Kopfhaut auf. Optimus, der die Zeit damit verbracht hatte, sich im Garten herumzutreiben beugte sich zu ihr herunter. Sie rieb sich die Augen.

„Was ist los?"

Sie blickte hoch, erschreckte sich, weil sie ihn nicht bemerkt hatte und er direkt auf Augenhöhe war, das Gesicht so nah bei ihrem, das sie nur die Hand hätte ausstrecken müssen um seine Nase anzufassen. Und sie musste sich beherrschen, es aus lauter Neugierde nicht zu tun. Musste erstmal realisieren, das er sie gerade etwas gefragt hat.

„Es ist zum Schreien. Das verdammte Programm, an dem ich grade sitze, will nicht so wie ich."

Optimus streckte die Hand aus. Zuerst verstand sie gar nicht, was er wollte.

„Zeig es mir, ich sehe es mir an." Sie drehte den Laptop zu ihm und beobachtete verwundert was er da tat. Er berührte vorsichtig mit einem Finger den Monitor und die Programme rasten darüber. Ihr stand der Mund offen, und sie konnte es nicht fassen. Schlug sich dann doch in Gedanken die Hand vor die Augen. Er war schliesslich ein hochentwickelter Roboter, kein Wunder das er dieses Problem so einfach lösen konnte. Schliesslich rückte er den Laptop wieder zurecht.

„Jetzt müsste es funktionieren. Du hast die falschen Berechnungen verwendet."

„Ah, danke..." Sie starrte ihn nur an, bekam den Mund immer noch nicht richtig zu. Er ging wieder, und sie sah ihm hinterher. Blickte auf ihren Laptop und grinste. Er hatte tatsächlich das Problem gelöst, sie konnte weiterarbeiten.

„Dich bräuchte ich tatsächlich im Labor, du wärst der perfekte Programmierer." flüsterte sie leise zu sich selbst.

Doch eines hatte sie vergessen. Er hatte sie gehört. Die Sensoren seiner Ohren zuckten, und er verzog spöttisch den Mund. Diese kleine Frau war leicht zu beeindrucken, fand er. Und sie war selbst faszinierend. Sie hatte eine umfangreiche wissenschaftliche Arbeit auf ihrem Laptop, er konnte sich die Programme genau ansehen, als er daran gearbeitet hatte. Ihre Theorien waren hier in dieser Welt sehr fortschrittlich, geradezu revolutionär. Er selbst wäre auf viele Ideen, die sie hatte, nie gekommen. Zum Beispiel die Sache mit den Ersatzorganen aus biomechanischen Komponenten. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, das man Menschen so weit wiederherstellen konnte. Doch ihre Forschungen waren auch an einen Punkt gekommen, an dem sie selbst nicht weiterkam. Er war gespannt wie sie es weiterhin anging. Sie schien ergeizig genug zu sein, ihr Ziel zu erreichen. Und sie arbeitete hart.

Er hatte seine Scheinwerfer angeschaltet, da sie zu beschäftigt war, zu bemerken, das es langsam dunkelte. Sie registrierte ihn gar nicht, und er fand es recht belustigend. Sie ging total in ihrer Arbeit auf. Er lehnte sich vorsichtig an die Hauswand, damit er nichts beschädigte.

Erst ein lautes Knurren schreckte sie aus ihrem tranceähnlichen Zustand aus. Sie hielt sich den Bauch.

„Ich glaube es ist an der Zeit, für heute Feierabend zu machen." seufzte sie und klappte den Laptop zu. Streckte sich und rieb sich die Füsse, die ihr eingeschlafen waren. Stand auf, drehte sich um, und quiekte vor Schreck auf, als sie gegen ein riesiges Bein lief.

„Musst du dich so anschleichen?"

Optimus musste sich das Lachen verkneifen.

„Ich habe mich nicht angeschlichen, das kann ich bei meiner Grösse überhaupt nicht. Du bist einfach unaufmerksam."

Sie blickte strafend nach oben.

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit jetzt gemacht?" fragte sie neugierig.

„Aufklärung. Habe mir das Gelände angesehen." Er machte eine weitläufige Geste.

„Hattest ja genug damit zu tun. Ich konnte mir schon seit langem nicht mehr die Zeit nehmen einen gemütlichen Spaziergang zu unternehmen." Sie gähnte.

„Es ist schon spät. Arbeitest du immer so lange?" Optimus schaltete die Lichter aus.

„Nur wenns richtig fliesst. Das hat es schon seit Wochen nicht mehr." Sie hatte ein freches Grinsen im Gesicht.

„Offensichtlich bist du meine Inspiration." Sie breitete die Arme theatralisch aus, und fing an zu lachen.

„Herrlich, endlich mal wieder richtig frei im Kopf zu sein." Atmete tief durch und liess die Arme sinken.

„Du lebst für deine Arbeit."

Sie schaute nach oben.

„Wofür sonst?"

Diese Aussage schockierte ihn. Er selbst hatte genug über die Menschen erfahren, um mitbekommen zu haben, das die meisten Menschen für ihre Familie lebten.

„Ich bin es von Kind an gewohnt gewesen, das Arbeit das einzige ist, was wir hinterlassen werden, wenn wir irgendwann nicht mehr existieren. Das hat einen geprägt." Sie winkte ab.

„Lange und langweilige Geschichte. Ich muss mir jetzt etwas zu essen machen, sonst verhungere ich noch." Sie wollte schon in Richtung Küche gehen, als ihr etwas einfiel.

„Bleibst du heute abend hier?"

Er nickte, und sie ging ins Haus.

Nachdem sie zu abend gegessen hatte, liess sie sich ein Bad einlaufen. Normalerweise stand dabei das Badezimmerfenster offen, da ja niemand hereinsehen konnte. Doch heute hatte sie kaum das Wasser eingelassen, als plötzlich ein Lichtschein am Fenster sichtbar wurde. Sie drehte sich in dem Moment um, als Optimus durchs Fenster schaute.

„Hiee..." machte sie nur.

„Ohps."

Sie riss schnell die Vorhänge vors Fenster.

„Normalerweise bade ich alleine."

„Sorry, mein Fehler." entschuldigte er sich schnell.

Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, sie zündete die dicken Kerzen an und liess sich ins Bad sinken. Sie merkte nicht einmal das sie eingeschlafen war, bis es ans Fenster klopfte und sie im mittlerweile kalten Wasser aufwachte. Sie stand zitternd auf, wickelte sich ein Badetuch um den Körper und zog die Vorhänge auf. Da stand er schon wieder.

„Ich wollte nur wissen ob alles in Ordnung ist. Ich habe gefühlt, das sich dein Puls und deine Atmung verlangsamt haben."

„Es ist alles ok. Ich bin nur eingeschlafen. Ich glaube ich gehe jetzt besser ins Bett. Das solltest du auch tun. Schlafen meine ich. Oder was auch immer du nachts tust."

Er transformierte sich in ihrer Einfahrt und sie ging in ihr Bett, sank in tiefen Schlaf. Und träumte.

Optimus Sensoren registrierten die Veränderungen. Er wusste das sie Albträume haben musste. Jazz´ Erinnerungen schienen ihr sehr zuzusetzen. Er transformierte sich, und ging zu ihrem Schlafzimmer, schaute durchs Fenster. Tatsächlich, sie schlief und wälzte sich unruhig von einer zur anderen Seite. Er drückte das nur angelehnte Fenster vorsichtig auf und fasste mit der Hand ins Zimmer. Seine Sensoren spürten die elektromagnetischen Ströme in ihrem Kopf und er legte seine grosse Hand auf sie. Sie war so klein, das sie fast komplett darunter verschwand, und seine Berührung war so sacht und vorsichtig, das sie sie kaum wahrnahm. Er liess sein eigenes EM-Feld an Stärke zunehmen.

„Jazz..." seine Stimme war kaum hörbar. Er spürte die Anwesenheit seines First Lieutenants fast körperlich. Doch die Frau unter seiner Hand wand sich immer noch in Albträumen. Er konnte ihre Angst riechen. Seine olfaktorischen Sensoren registrierten den Anstieg an Stresshormonen. Er gab ein Brummen von sich, das unterhalb der für Menschen hörbaren Frequenzen lag. Sie begann im Schlaf zu reden. Verängstigt und wirr.

„Nein ... ich habe nichts ... bitte ..." Das war anscheinend das, was ihr wiederfahren war. Doch dann wurde ihre Stimme anders und er hörte genau hin.

„Hast du nichts besseres auf Lager?" Sie warf sich hin und her. Und er erkannte den Kampf, den Jazz mit Megatron ausgefochten hatte. Plötzlich riss sie die Augen auf, zog geräuschvoll die Luft ein. Und blickte auf die riesige Hand, die auf ihr Lag. Und schrie. Er griff sie, zog sie aus dem Bett und hob sie aus dem Fenster. Öffnete die Hand, und sah ihr ins Gesicht. Ihre Augen waren immer noch schlafverhangen und sahen noch die Bilder in ihren Träumen. Sie schlug sinnlos auf seine Finger ein.

„Jessica, Jessica. Wach auf!"

Sie kam mit einem tiefen Seufzer zu sich.

Registrierte wo sie war und krallte sich an seinem Finger fest.

„Lass mich runter! Bitte, bitte." flüsterte sie.

Optimus liess sie auf die Terrasse herab. Sie stand wackelig auf, setzte vorsichtig ein Bein vor das andere und hielt sich die Hände vor den Bauch.

„Wie komme ich jetzt hierher?" fragte sie sich selbst. Strich sich die Haare aus der Stirn. Und bemerkte das sie nur im Nachthemd hier stand. Optimus schaltete die Lichter ein.

„Du hattest einen Albtraum."

„Das weiss ich selbst. Wieso hast du mich hier raus gebracht?"

„Weil es mir richtig erschien. Deine Stresshormone liegen immer noch über dem Level. Du solltest dich beruhigen."

Ihr Blick sprach Bände.

„Ich bin vollkommen ruhig." maulte sie.

„Und wie komme ich jetzt wieder rein?" sie kratzte sich an der Nase.

„Hoch mit dir." Er streckte wieder die Hand aus. Sie krabbelte darauf und hielt sich krampfhaft fest.

„Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dich nicht fallen lassen." sprach er leise.

„Ich hab auch keine Angst zu fallen... ich habe nur Angst vor Höhen. Aber solange ich nicht runtergucke... schon passiert, uuh." Sie drückte das Gesicht gegen seine Handfläche. Hatte doch nach unten gesehen. Er setzte sie in ihrem Schlafzimmer ab.

„Du kannst die Augen jetzt wieder aufmachen. Du bist schon da." Er amüsierte sich über die kleine Frau.

Sie blickte unter sich, bemerkte den festen Boden unter den Füssen und war erleichtert.

„Wieso hast du Angst vor Höhen?" fragte er sie durch das Fenster hindurch.

„Keine Ahnung, warum. Ich weiss nur, das ich schon als kleines Kind nie irgendwo raufgeklettert bin. Und heute kann ich noch nicht mal auf eine Leiter steigen." Sie grinste. Irgendwie fand sie es selbst erheiternd.

„Kannst du wieder einschlafen?" erkundigte er sich.

„Ich hoffe es." Und sie ging wieder ins Bett.

Er transformierte sich wieder in ihrer Einfahrt, und hielt Wache. Mitten in der Nacht ging schliesslich die Haustür auf, und Jessica schlich sich aus dem Haus. Ging auf ihn zu, eine Decke in der Hand und öffnete seine Fahrertür.

„Ich glaube, das mit dem Schlafen wird anstrengender als ich dachte. Darf ich?"

Optimus hatte nichts dagegen. So konnte er besser auf sie achtgeben.

Sie kletterte ins Führerhaus, machte den Fahrersitz etwas weiter zurück und zog die Decke über sich.

In dieser Nacht schlief sie endlich ohne Albträume.
 


 

Am nächsten Tag erschien ihr Vater auf der Bildfläche, ungute Neuigkeiten im Gepäck. Optimus konnte das Gespräch mitanhören, und es gefiel ihm nicht.

„Wir haben die einmalige Möglichkeit die Forschungsarbeit auf einen Nenner zu bringen."

Jessica konnte sich kaum beherrschen.

„Du meinst wohl, sie in Finanzen umzuwandeln. Das sind neun Jahre Arbeit. Die kannst du mir nicht einfach abnehmen und verkaufen. Du kannst nicht so egoistisch sein."

„Du bist nicht in der Lage weiterhin zu arbeiten..."

„Das kannst du nicht beurteilen! Das ist mein Leben, das du da an den meistbietenden verschacherst. Das werde ich nicht zulassen. Das kannst du nicht tun."

„Das kann und werde ich tun."

„Ich hasse dich! Verlasse sofort mein Haus!"

Ihr Vater stürmte aus dem Haus und stieg in seine Limousine. Optimus hörte die hintere Terrassentür zuschlagen, transformierte sich und folgte ihr. Sie lief durch den Wald.

„Geh weg!"

Er liess sich nicht wegschicken.

„Ich habe gesagt du sollst mich in Ruhe lassen."

„Das werde ich nicht. Ich werde meine Mission nicht aus den Augen lassen."

Sie drehte sich so schnell um, das er fast auf sie getreten wäre. In ihren Augen standen die Tränen.

„Deine Mission? Die kannst du jetzt getrost vergessen. Ich brauche diesen dämlichen Chip nicht mehr, meine Arbeit von Jahren ist ruiniert. Alles. Mein Leben ist sinnlos." Sie brach in Tränen aus. Schlug die Hände vors Gesicht. Optimus beugte sich zu ihr herunter, hob ihren Kopf mit seinem Finger an, vorsichtig um sie nicht zu verletzen.

„Keine Arbeit ist es wert, das Leben dafür aufzugeben. Keine Mission so unwichtig, das Leben anderer im Stich zu lassen."

Sie sah ihm in die Augen, beruhigte sich langsam. Er stand auf, und sie kam mit ihm.
 


 


 


 


 


 

_______________________________________
 

Gott ... hab ich lange gebraucht ...
 

Der Grund dafür ist einfach ... es war alles weg ... ich musste alles neu schreiben *seufz* naja ... ich hoffe das Kapitel hier entschädigt wenigstens etwas für die wartezeit ...



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Taiya
2009-01-14T12:50:08+00:00 14.01.2009 13:50
super pitel^^...der vater ist ja sowas von fies O.o
und die worte von optimus zum schluss sind toll^^

lg Taiya
Von:  SephirothWhite
2008-12-22T08:12:04+00:00 22.12.2008 09:12
Uaahhh! Jass und Jazz. Dat kann ja was werden^^
SephirothWhite


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