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Dark Blood

von

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A lonely cry for help!

Die letzte Schlacht des Krieges war überstanden. Der dunkle Lord war gefallen. In den folgenden Monaten wünschte sich die Zaubererwelt nichts sehnlicher als Ruhe und Frieden. Doch das Ministerium und viele Freiwillige, waren damit beschäftigt auch den letzten Todesser, die Anhänger von Lord Voldemort, aufzuspüren. Jeder gefasste Todesser wurde gnadenlos verurteilt. Selbst wenn die Beweise ein wenig brüchig waren, wurden Hexen und Zauberer auf unbestimmte Zeit in Gewahrsam genommen, denn das Ministerium wollte nicht noch einmal den gleichen Fehler wie 17 Jahre zuvor begehen. Es waren nunmehr sechs Monate vergangen. Der Herbst hatte Einzug gehalten und zeigte der Welt die prächtigen Farben der Natur.
 

An einem kalten, regnerischen Abend schritt eine Gestalt durch die Dunkelheit. Sie trug einen schwarzen Umhang, dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Die Schritte zögerlich voreinander setzend, schlich die unbekannte Person von einem Schatten in den nächsten. Im Schein der Straßenlaterne konnte man das Straßenschild lesen. Grimmauldplatz. Kurz hielt die Gestalt inne, der Wind peitschte unerbittlich gegen sie und der Regen prasselte auf sie herab. Jeder Zentimeter der freiliegenden Haut schmerzte förmlich vor Kälte. Und der Regen suchte sich einen Weg durch die Kleidung. Die Person blickte suchend umher, sodass ein Teil des Gesichts zum Vorschein kam. Das markante Kinn deutete auf eine männlicher Person hin. Der Unbekannte schlug die Arme um seinen Oberkörper und zog den Umhang enger um seinen Leib. Er blickte zu dem Haus mit der Nummer zwölf, welches unmittelbar vor ihm lag. Es wirkte düster, wenig einladend. Seufzend ließ der Mann seine Arme wieder an seine Seiten sinken. Einige Sekunden verharrte er mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf in dieser Position, bevor er seine Schultern straffte, noch einmal tief Luft holte und auf das Haus zuging. Verhalten schritt der schwarz gekleidete Mann den Weg zur Haustür entlang. Vor einer großen Holztür kam er zum Stehen, legte seine Hand auf den Türklopfer, der den Kopf eines Gargoyles darstellte, und ließ den Ring gegen den Knopf schlagen. Der Mann ging einige Schritte rückwärts, nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch vor Angst. Angst vor der Reaktion des Mannes, der dieses Haus bewohnte, auf sein Erscheinen und die damit verbundene Bitte um Hilfe. Gerade als er den Ort wieder verlassen wollte, öffnete sich die Tür einen Spalt und er konnte das Gesicht des jungen Mannes erkennen. Mit seinem rabenschwarzen Haar und den grünen Augen war dieser unverkennbar. Harry Potter.
 

Der Unbekannte senkte schnell seinen Blick und legte seine Hände gegeneinander. Nervös begann er seine Finger zu kneten.

„Guten Abend Potter, Entschuldige die späte Störung, doch ich bitte um ein Gespräch“, sprach er schnell aus. Als Harry die Tür ein wenig weiter öffnete, fiel ein Lichtstrahl hinaus, und tauchte den Fremden in warmes Licht. Mit gesenktem Kopf sah er zu Harry und bemerkte wie dieser seine Stirn runzelte und ihn misstrauisch musterte. „Wir gingen sechs Jahre zusammen nach Hogwarts, wenn ich dir hätte etwas antun wollen, so hätte ich es gewiss dort getan“, fügte er hinzu.

„Hogwarts?“, hakte Harry nach und öffnete die Tür vollends. Er blickte links und rechts die Staße entlang, als ob er vermuten würde dort noch weitere Menschen zu entdecken, die dem Fremden gefolgt waren. Anschließen sah er wieder zu dem Fremden, nickte ihm zu und trat einen Schritt zur Seite um ihn hineinzulassen.

Die schwarze Gestalt trat an ihm vorbei in den Flur. Er schüttelte sich ob der nassen Kälte die er verlassen hatte und ließ seinen Blick kurz über das Mobiliar schweifen. Man konnte klar erkennen welchen Stand die Blacks, deren Anwesen an Harry Potter vererbt worden war, in der Zaubererwelt hatten. Vor allem aber war es augenscheinlich mit schwarzmagischen Gegenständen bestückt, was die Haltung der Blacks verdeutlichte. Unweigerlich fragte sich der Unbekannte, warum Harry Potter, Held der Zaubererwelt, ein solches Haus bewohnte, auch wenn er es sein eigen nannte. Das zuschnappen der Türschlosses riss ihn aus seinen Gedanken. Harry beobachtete das Regenwasser, das von dem Fremden aus den Boden floss.

„Wer bist du?“, fragte er schließlich und verschränkte die Arme vor der Brust. Zögerlich hob der unbekannte Mann seine Hände an die Kapuze und zog sie nach hinten.

„Nott“, sagte Harry, noch bevor sein Gegenüber eine Antwort geben konnte. Zustimmend senkte er seine Lider.

„Ja. Theodore Nott.“ Eine vereinzelte blonde Strähne fiel ihm in die Stirn. Mit zittrigen Fingern strich Theo sie wieder zurück.

„Und was für ein Gespräch sollten wir führen?“, begehrte Harry zu wissen. Dabei kniff er seine Augen zusammen und ließ keinen Zweifel daran, das Theodore nicht willkommen war.

Theodore Nott atmete tief ein. Es hatte ihn schon sehr viel Überwindung gekostet den Weg zum Grimmauldplatz Nr. 12 einzuschlagen, doch es war seine letzte Hoffnung.
 

„Darf ich?“, fragte er und legte zitternd seine Finger an den obersten Knopf seiner Robe. Aus seinen blauen Augen schaute er bittend zu Harry. Jener ließ seine Arme sinken und nickte ergeben. So streifte Theodore seinen Umhang ab und hängte ihn an die eiserne Garderobe. Die Kleidung unter dem Umhang war durch den Regen schon ganz feucht. Theo spürte die Kälte in seinen Gliedern. Harry deutete mit seiner linken über den Flur und bedeutete dem ungebetenen Gast vorauszugehen. Langsam ging Theo den Flur entlang, spürte die Blicke in seinem Rücken und hielt vor der Tür am Ende des Ganges kurz inne, um sich umzublicken. Ein Nicken sagte ihm das er hindurch schreiten sollte. So öffnete er die Tür und fand sich daraufhin in einem großen, beheiztem Raum wieder. Anscheinend war das Haus auch im Inneren dunkel gehalten. Vor dem angezündetem Kamin lud eine Sitzgruppe ein. Harry hatte seinen Gast nicht aus den Augen gelassen und trat nun an ihm vorbei, auf einen der Sessel zu. Dort angekommen blieb er stehen.

„Setz dich“, forderte Harry mit fester Stimme und ließ sich nieder.

Theodore folgte der Aufforderung und ließ sich ihm gegenüber auf die Couch sinken. Um Harry nicht direkt ansehen zu müssen, ließ er seinen Blick durch den Raum streifen. Wieder legte er seine Hände aneinander, vergrub sie zwischen seinen Knien und knetete nervös seine Finger. Ein Räuspern ließ ihn aufblicken. Harry hatte jede Geste beobachtet, wurde allmählich jedoch ungeduldig.

„Was willst du, Nott?“, fragte er zischend.

Theo atmete tief ein, rief sich selbst in Gedanken zur Ordnung und sah dann seinem Gegenüber direkt in die Augen. Doch dem stechendem Blick aus den grünen Augen konnte er nicht lange standhalten. Seufzend ließ er den Blick wieder sinken.

„Fang endlich an zu reden, bevor ich dich wieder rausschmeiße“, setzte Harry erneut an und schnaubte abfällig ob des sonderbaren Verhaltens des ehemaligen Slytherinschülers.

„Wir standen uns in der Schulzeit nicht besonders nahe...“, begann Theo schließlich fast schüchtern seine Rede.

„Nicht besonders nahe ist gut. Wir kennen uns doch fast gar nicht.“

„Ja, ich weiß. Und als Slytherin habe ich vermutlich nicht den besten Eindruck hinterlassen. Aber auch an mir ist das letzte Schuljahr nicht spurlos vorübergegangen. Du warst nicht da, du weißt nicht wie es auf Hogwarts zuging.“

„Bist du hergekommen um mit mir über die Schulzeit zu sprechen? Komm endlich zum Punkt“, erwiderte Harry auf Theodores Erklärung.

„Okay. Es geht um meine Anhörung vor dem Zaubergamot. Sie denken ich könnte auch ein Todesser sein. Wie du vielleicht weißt, gehörte mein Vater zu den Anhängern des dunklen Lords. Aber ich versichere dir, dass ich nichts mit ihm gemein habe. Also, ich dachte... Ehrlich gesagt...“ Theodore wischte sich die schwitzigen Hände an seiner Hose und ließ seinen Blick unstet über den Boden schweifen.

„Zeig mir deinen linken Arm.“ Harry zeigte zur Bekräftigung seiner Forderung auf besagten Arm und erhob sich aus der sitzenden Position. Langsam zog Theo den Ärmel zurück, entblößte seine nackte Haut und hob den Arm an. Harry umfasste das Handgelenk und zog den Arm näher zu sich. Er drehte ihn ein wenig, nur um sicher zu gehen. Theodore trug nicht das dunkle Mal des Lords.

„Soweit, so gut. Doch vielleicht befand Voldermort es nicht als notwendig dich zu kennzeichnen. Hast du irgendeinen Beweis der für deine Unschuld spricht?“, fragte Harry unberührt weiter, ging vor der Couch, den Blick an Theo geheftet, auf und ab.

„Nein“, erwiderte er tonlos und ließ enttäuscht seinen Kopf sinken. Er legte die Hände vor sein Gesicht und atmete schwer ein und aus.

„Warum sollte ich dir also helfen?“ Harry Stimme zeigte seinen Gemütszustand deutlich. Abermals verschränkte er die Arme vor der Brust und blickte auf seinen Gast hinunter. Dessen Schultern hoben und senkten sich bei jedem Atemzug. Das blonde Haar, noch feucht vom Regen, fiel in langen Strähnen darauf. Als Theodore schließlich aufsah, konnte Harry deutlich die Verzweiflung darin erkennen.
 

„Du bist meine letzte Hoffnung. Es gibt niemanden der für mich aussagen könnte. Niemand dem man glauben würde, da meine Freunde, oder wie man sie nennen soll, allesamt entweder Kinder von Todessern sind, oder gar selbst zu ihnen gehören. Ich kann dir weder einen Beweis dafür liefern, dass ich nie Todesser war oder werden wollte, noch kann ich dir eine Person nennen die dies bestätigen würde. Aber ich hatte gehofft, dass du versuchen würdest die Wahrheit selbst zu finden. Das du dich nicht daran orientierst was das Zaubergamot sagt. Das du verstehen würdest in welcher Lage ich mich befinde, und das du akzeptieren kannst, dass nur noch dein Wort mich vor Askaban bewahren kann.“ Theodores Stimme war brüchig. Verzweifelt kämpfte er gegen die Tränen an, die ihm in die Augen traten. Doch eine Träne fand ihren Weg seine Wange hinab. Kurz verweilte sie am Kinn des jungen Mannes, bevor sie in seinen Schoß tropfte. Grüne Augen verfolgten ihre Bahn. Harry Potter hatte lange niemanden mehr so niedergeschlagen erlebt. Seine Arme senkte er und stützte sie auf die Lehnen des Sessels, auf den er sich wieder setzten wollte. Mitten in der Bewegung hielt er inne, ging einige Schritte auf Theodore zu und setzte sich zögerlich neben ihn.

„Du wirst mir nicht beweisen können das du kein Todesser bist, warst, sein wirst oder ihre Meinungen und Ansichten nicht teilst. Dein Vater war einer der schlimmsten. Draco Malfoy war einer der jüngsten und ein enger Freund von dir. Doch werde ich versuchen dir zu glauben. Werde versuchen dir eine Chance zu geben. Gib mir nur die Möglichkeit dich besser kennenzulernen, dich einschätzen zu können. Aber vertraue nicht auf mich. Es gibt nichts was ich dir versprechen könnte. Nicht mein uneingeschränktes Vertrauen, oder einen Freispruch. Wenn das Zaubergamot Beweise gegen dich hat, welche mich mehr überzeugen als dein bloßes Wort, so werde ich das Urteil nicht anzweifeln.“

„Danke.“, flüsterte Theodore. Auch wenn Harry ihm nichts versprach, so gaben seine Worte ihm Hoffnung. Wenn er ihm nur eine Chance einräumen wollte, so würde er sie nutzen. Er würde Harry von seiner Unschuld überzeugen. Er würde vielleicht sogar auf einen Freispruch hoffen können.
 

Harry hatte sich dazu bereit erklärt seine Geschichte zu hören. Der schwarzhaarige bereitete ihnen einen Tee zu, den sie schweigend tranken. Theo spürte die sich sukzessiv ausbreitende Wärme in seinen Gliedern. Er hielt seine Tasse mit beiden Händen fest umschlossen, um soviel Wärme wie möglich daraus zu ziehen. Harry begann zögerlich einige Fragen zu stellen. Daraus entwickelte sich ein Gespräch und nach einiger Zeit waren sie gemeinsam in Erinnerungen an ihre Schulzeit versunken.

„Es ist erst anderthalb Jahre her, dass ich im sechsten Schuljahr war, doch ist seitdem soviel passiert, das es mir wie eine Ewigkeit vorkommt.“, sagte Harry schließlich und seine Augen fixierten dabei die Flammen im Kamin.

„Ich war im siebtem auch dabei, als Snape die Schule geleitet hat und die Carrow Geschwister ihr Unwesen trieben.“ Theos Hände umspielten seine Tasse, auch wenn die Teekanne bereits geleert war und der letzte Schluck des heißen Getränks schon mehr als eine halbe Stunde zurücklag, gab er sie nicht aus der Hand. Es war als ob er sich an dieser kleinen Tasse festhalten musste, als würde er ohne sie nicht weitersprechen können.

„Ehrlich gesagt hätte ich nicht erwartet das es dich so mitgenommen hat.“, erwiderte Harry nachdenklich. Er legte die Hand an sein Kinn und betrachtete seinen Gast.
 

„Es ist spät. Du solltest jetzt gehen. Am besten wir reden morgen weiter. Ich würde dir zu der Gelegenheit meine Freunde vorstellen.“, sagte er schließlich.

„Deine Freunde vorstellen?“, hakte Theodore verwirrt nach.

„Ja, du hast richtig gehört. Du kennst sie vielleicht von Hogwarts, von Malfoys spöttischen Reden, oder weil ich immer mit ihnen zusammen war, aber du kennst nicht ihr Wesen, ihren Charakter und ihre Ansichten. Ihre Meinung ist mir wichtig und es bedeutet mir viel sie dabei haben zu können.“ Harry sprach mit inbrunst über seine Freunde und ein auf seinen Lippen lag ein Lächeln.

„Ich weiß wer sie sind. Und ich weiß auch alles was Malfoy über sie sagte. Du hast vollkommen recht. Um ehrlich zu sein, sollten wir auch nicht all zulange damit warten uns wiederzusehen. Bis zur Anhörung sind es nur noch drei Tage. Nicht viel Zeit, um jemanden besser kennenzulernen.“, gab Theodore letztendlich zu. Er hatte es bisher vermieden den Termin der Anhörung preiszugeben.

„In drei Tagen also.“, murmelte Harry vor sich hin. Er sprach dabei mehr zu sich selbst und zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen.

„Harry?“ Theodore sprach ihn vorsichtig an, um seine Aufmerksamkeit zurückzuerlangen. „Was ist mit morgen? Soll ich dann wieder hierher kommen?“

„Ja ja. Tu das. Sagen wir gegen 16 Uhr? Vorher habe ich noch einige Dinge zu erledigen. Und außerdem weiß ich nicht wann Ron und Hermine hier sein können.“, erklärte der junge Zauberer und stand auf. Er begleitete seinen Gast zur Tür.

„Danke Harry. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du versuchen möchtest mir zu helfen. Gute Nacht.“, verabschiedete sich Theodore und verschwand in der Dunkelheit.
 

Theodore erschien die Nacht jetzt weniger furchteinflößend als noch einige Stunden zuvor. Der Regen war versiegt und die Sterne erleuchteten am klaren Himmeszelt seinen Weg. Doch viel wichtiger war die Last, die auf ihm gelegen hatte und durch Harry an Gewicht verloren hatte. Theo fühlte eine neue Hoffnung in sich. Eine Hoffnung darauf, dass die Fehler seiner Vergangenheit, die Fehler seines Vaters, vergessen werden können. Das seine Zukunft nicht in Askaban liegt. Das sein Leben nicht verloren war. Er kehrte zurück in sein Elternhaus. Schon lange nannte er es nicht mehr sein zu Hause. Sein Vater war bereits vor zwei Jahren nach Askaban geschickt worden, nach dem er im Ministerium um die Prophezeiung gekämpft hatte, und bevor Voldemort das Schloß Hogwarts an gegriffen hat. Seitdem lebte er allein mit dem Hauselfen der Familie. Theodore schüttelte die düsteren Gedanken von sich. Er entledigte sich seiner, durch den Regen noch immer klammen, Kleidung. Die Elfe Tipsy hatte ihrem Herren ein Bad eingelassen, in dem er sich wärmen und entspannen konnte. Genüßlich schloß er seine Augen und dachte an den nächsten Tag. An Harry Potter, Hermine Granger und Ronald Weasley. Er fragte sich was ihn bei der Konfrontation mit zwei weiteren ehemaligen Gryffindorschülern erwarten würde. Wie sie reagieren würden und zu welchem Entschluss Harry kommen würde. Müde rieb er sich die Augen, als er sich wieder aufrichtete um aus der Badewanne zu steigen. Tipsy brachte ihrem Herren frische Kleidung und hatte eine Wärmflasche in sein Bett gelegt. Theodore bedankte sich bei ihr und legte sich zur Ruh.

Judgement

„Nott?! Dieser schleimige Slytherin? Der war doch ein Schatten von Malfoy. Warum sollten wir ihm glauben.“, rief Ron sofort aus, nachdem Harry ihm und Hermine erklärt hatte warum er sie um einen Besuch gebeten hatte.

„Aber Ron...“ Hermine versuchte ihn zu beruhigen und strich sanft über seine Schulter.

„Nichts aber. Der war so dreist bei dir aufzukreuzen? Das ist einfach...“ Der rothaarige fand einfach keine Worte mehr. Wie oft hatte Harry in den letzten Monaten Besuch von fremden Hexen und Zauberern bekommen, die allesamt irgendetwas von ihm wollten. Manchmal waren es Reporter die irgendeine neue Enthüllungsgeschichte über den Helden der Zaubererwelt erfahren wollten, doch noch mehr waren es Leute, die in jedweder Art und Weise Hilfe benötigten. Es war sogar vorgekommen dass Harry um Geld angefleht wurde. 'Der Krieg hat uns alles genommen', sagten sie.

Ein Klopfen an der Tür riss Ron aus seinen Gedanken. Während Harry sich zur Tür begab, stellten sich Hermine und Ron wartend an den Kamin.
 

„Hallo.“, sagte Theodore zurückhaltend und blieb unschlüssig im Türrahmen stehen.

„Hallo. Komm rein. Hermine und Ron sind bereits da.“ Harry trat einen Schritt zur Seite und sah ihn dabei freundlich lächelnd entgegen. Zögernd trat der ehemalige Slytherin ein und blieb auf dem Flur stehen. Harry ging ihm voraus ins Wohnzimmer. Theodore folgte ihm in gebührendem Abstand. Als er kurz nach Harry den Raum betrat, blickte er in die Gesichter der beiden Anwesenden. Hermine lächelte ihm warm entgegen, zwar verhalten, aber sie lächelte. Ron dagegen hatte seine Augenbrauen zusammengezogen und die Arme vor der Brust verschränkt. Mit schwindender Hoffnung senkte Theo seinen Blick wieder. Darauf reagierte der rothaarige mit einem abwertenden schnaufen.

„Setzt euch doch.“, durchbrach Harry die Stille. „Vorzustellen brauche ich euch ja nicht.“

Theodore schüttelte kaum merklich seinen Kopf. Langsam ging er weiter auf die Gruppe zu und setzte sich, wie am Abend zuvor, auf die Couch. Dieses Mal jedoch saß jemand neben ihm. Hermine schaute ihm neugierig entgegen. Theodore konnte in ihren Augen keine Verachtung erkennen. Sie schien sich selbst ein Urteil bilden zu wollen. Diese Erkenntnis ließ in dem jungen Mann neue Hoffnung aufkommen.

„Okay, Nott. Was also hast du uns mitzuteilen.“ Ron sprach in einem abweisendem Ton, so als wolle er es gar nicht wirklich wissen. Theodore schluckte und sah ihm direkt in die Augen.

„Ich bin unschuldig.“, sagte er. Seine erhoffte feste Stimme, schwankte, zitterte, wie auch seine Hände. Wenn er nur an das Zauberergefängnis Askaban dachte, lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Der Ort den ein Vater seit zwei Jahren bewohnte, eingesperrt, jeglichen Glückes beraubt. Doch er hatte es verdient, hatte doch ... dem dunklen Lord zu viele grausame Dienste erwiesen. Hatte er doch mit Erhalt des dunklen Mals sein Leben verwirkt. Hatte er doch seinen Sohn im Stich gelassen, Menschen gefoltert, ermordet. So war Theodore nicht, und wollte es auch nie sein. In seinen Augenwinkeln glitzerten Tränen als er wieder aufsah, direkt in Hermines braune Augen.

„Ich bin unschuldig.“, wiederholte er sich, beinahe verzweifelt, flehend.
 

Hermines gutmütiger Gesinnung und Harrys Sanftmut war es zu verdanken, das Theodore seine Geschichte erzählen konnte, unterbrochen von einigen Schluchzern. Ron beobachtete dies verächtlich. In seinem Gesicht war nur allzu deutlich zu lesen, was er davon hielt. Doch alles in allem schien auch er nicht darauf aus zu sein, Theodore Nott in sein Verderben zu schicken, was Askaban ohne jeden Zweifel bedeuten würde.

„Also gut, Nott, wir werden dich zur Anhörung begleiten. Das Zaubergamot wird sich deine Verteidigung anhören, und wenn sie dir eine Chance geben, so werden wir ihre Fragen weiter beantworten. Doch glaube nicht, dass Harry dich freisprechen kann, oder wird. Ich möchte nicht einmal das er uns begleitet.“, sagte der rothaarige schließlich.

Theodore sah ihn aus feuchten Augen an.

„Danke.“, war alles was er sagen konnte.
 

In den darauffolgenden Tag kümmerte sich Hermine darum mit einigen ehemaligen Hogwartsschülern über Theodore Nott zu sprechen. Keiner von ihnen konnte den Verdacht, dass er ein Todesser war, bestätigen, aber es konnte auch niemand einen Gegenbeweis liefern. Seine Chancen vor dem Zaubergamot standen also weder gut, noch besonders schlecht. Pansy Parkinson und Blaise Zabini würden zu der Anhörung erscheinen. Vielleicht könnten sie keine besonders positiven Aussagen machen, jedoch besser als gar nichts.

Am Tag der Verhandlung trafen Hermine, Ron und Theo sich an der Telefonzelle, welche den Besuchereingang zum Ministerium darstellte. Gemeinsam beraten sie die Zelle und meldeten sich für die Anhörung an. Außer Hermine und Ron war niemand außenstehender gekommen, um Theodore beizustehen. Für Ron war es keine Überraschung, doch Hermine macht diese Tatsache mehr zu schaffen als sie sich eingestehen wollte. Beinahe zärtlich ergriff sie Theodores Arm und hakte sich bei ihm ein. Einträchtig begaben sich Ron, Hermine und Theodore in den zehnten Stock. Vor der Tür des Gremiuns hielten sie inne.

„Du wirst sehen, der Gamot wird keinen Unschuldigen verurteilen.“, flüsterte Hermine ihm besänftigend ins Ohr. Theo fühlte sich wohl in ihrer Nähe und war dankbar für jedes nette Wort, welches Hermine an ihn richtete. Auch Ron brachte es zu einem aufmunternden Nicken, als sich ihre Blicke kurz begegneten. Beklommen betraten sie den Raum für die Anhörung.
 

Hermine löste sich von dem Angeklagten und suchte sich mit Ron einen Platz in den mittleren Reihen, wo bereits die Parkinson und Mr. Zabini saßen. Zu dieser Anhörung waren nicht viele Hexen und Zauberer erschienen, der Fall von Theodore war nicht so weitgreifend wie zum Beispiel über Lucius Malfoy. Theo wurde von zwei Ministeriumsangestellten zu seinem Platz gebracht, dem Anklagestuhl, jedoch wurde darauf verzichtet die magischen Ketten anzulegen, so wie auch schon die Untersuchungshaft für ihn ausgefallen war. Eine Fluchtmöglichkeit hatte es nicht gegeben, so auch keinen Platz in den Zellen. Wurde doch jeder verdächtige dieser Tage eingesperrt. Theodore blickte sich um. Die dunklen Steinwände erdrückten ihn förmlich und er atmete tief ein. Die Schatten der von Fackeln beschienenen Mitglieder des Zaubergamots wirkten unnatürlich verzerrt, bedrohlich. Leise Stimmen drangen an sein Ohr, doch die Worte konnte und wollte er nicht verstehen.

„Ruhe.“, forderte der Vorsitzende und augenblicklich wurde es totenstill.

„Heute ist der 27. November 1998. Verhandlung über Theodore Nott, wohnhaft Campbell Road, New Ham, London. Geboren am 5.8.1980 in London. Sind diese Angaben richtig?“ Der Vorsitzende hob den Blick von seinem vor ihm liegenden Pergament und sah Theodore auffordernd an.

„Ja.“, antwortete er.

„Mister Nott. Ihr Vater wurde vor drei Jahren als bekennender Todesser verurteilt. Heute wird dieses Gremium über Sie urteilen. Wie bekennen Sie sich?“

Ron ergriff Hermines Hand, die unruhig auf ihrem Platz hin und her rutschte. Sie ließ Theo nicht eine Sekunde aus den Augen.

„Nicht schuldig.“, sagte er, mit zittriger Stimme, nach einigen erdrückenden Momenten.
 

„Nun gut. Mister Nott. In Ihrer Schulzeit pflegten Sie Kontakt zu mehreren Todesser Nachfolgern. Unter anderem Draco Malfoy und Gregory Goyle. So wie deren Väter, wurden auch diese jungen Männer bereits verurteilt. Haben Sie sich nur die falschen Freunde gesucht, oder waren es doch eher Gleichgesinnte?“ Erklang die schneidende Stimme des Vorsitzenden Zauberers.

„Nachdem mein Vater verurteilt wurde,....“ Theodore hielt inne, kniff seine Augen zusammen und atmete tief durch. „Es war eine schwere Zeit. Mister Malfoy und seine Freunde konnten zumindest nachvollziehen wie ich mich fühlte.“

„Sehr rührselig. Und diese Bekanntschaften brachten Ihnen keinerlei Vorteile, oder gar die Gunst des dunklen Lords ein? Ist es richtig das Sie seit der Verurteilung Ihres Vaters allein in Ihrem Elternhaus wohnen?“

„Ja, das ist richtig. Unsere Hauselfe Tipsy hält alles in Schuß.“, bestätigte der Angeklagte.

„Und ab und zu durften Sie Ihre Freunde besuchen. Ist es so?“, kam eine weitere raue Frage.

„Das ist auch richtig.“

„Und in Ihrer Zeit auf Malfoy Manor, haben Sie da engeren Kontakt zu weiteren Todessern gehabt?“

Theodore blickte auf zu den beinahe fünfzig Zauberern, die über ihn urteilen wollten. Niemand schien ihm freundlich gesinnt zu sein. Sie wirkten herablassend. Stolz.

„Nein, Sir. Mir sind keine weiteren Anhänger der dunklen Seite bekannt.“
 

Hermine stand von ihrem Platz auf und blitzte finster zu den Hexen und Zauberern des Gremiums.

„Sie können ihm doch keinen Vorwurf daraus machen, dass er einsam war!“, rief sie ihnen wütend entgegen.

Der Vorsitzende blickte von seinen Pergamenten auf in die Reihen der Anwesenden.

„Und Sie sind?“, fragte er.

„Hermine Jean Granger, geboren am 19.09.1979.“ Mit ausgesprochenen Worten trat sie aus der Reihe und schritt die Stufen hinab um näher bei Theodore zu sein. Um ihm zu zeigen das er nicht allein ist.

„Nun, Miss Granger. Sie kannten den Angeklagten gut?“, wollte der unfreundliche Zauberer wissen.

„Nein.“ Ihre Antwort fiel schlicht und deutlich aus.

„Nein? Dann können Sie uns also nicht versichern, dass Mister Nott nicht zu den Reihen um den dunklen Lord gehörte?“

„Nein.“ Klar und deutlich.

„Dann wüsste ich nicht warum wir Sie anhören sollten.“

„Stellen Sie die richtigen Fragen.“, sagte Hermine schroff. Bei diesen Worten wurde aus dem Flüstern in den Reihen der Anwesenden ein regelrechtes Geschnatter. Die Hexen und Zauberer schienen geschockt. Einige sogen zischend die Luft ein, andere verengten lediglich ihre Augen zu Schlitzen und einige wenige begannen wütend auf die junge Hexe einzureden.

„Ich kann Ihnen auch nicht versichern, dass Mister Nott zu den Reihen gehört. Ich kann Ihnen keinen Vorfall nennen, in dem er sich gegen Professor Dumbledore oder Harry Potter gestellt hat. Und ich kann Ihnen keinen Schüler der Hogwartsschule nennen, der Ihnen etwas über Geschehnisse erzählen könnten, welche auf die Schuldigkeit des 'Angeklagten' deuten würden. Dort oben sitzen Miss Pansy Parkinson und Mister Blaise Zabini. Diese zwei waren sogar in einem Haus mit Mister Nott, können jedoch nichts dergleichen bestätigen. Nicht wie es bei Mister Malfoy oder Mister Crabbe war. Diese beiden konnten auch durch Miss Parkinson und Mister Zabini als Todesser identifiziert werden.“ Hermine hatte sich in rage geredet, was ihr zweifelnde Blicke des Gremiums, aber auch von Theodore und Ron einbrachte. Theodore war sich nicht bewusst über das Feuer, welches in der jungen Frau schlummerte. Und Ron konnte nicht verstehen, dass sie eben dieses Feuer bei der Verteidigung eines Slytherins gebrauchte.

Das Gremium schwieg dazu. Sie musterten Theo und Hermine und letztendlich forderten sie Pansy und Blaise dazu auf besagtes zu bestätigen. Ohne zu zögern stimmten sie Hermines Worten zu. Theodore saß auf seinem Stuhl und sah stumm zu dem Podium auf. Hermine wurde dazu aufgefordert sich wieder auf ihren Platz zu begeben, wo Ron ihr verwirrt aber auch bewundert entgegensah.
 

„Mister Nott. Das Zaubergamot wird nun über Ihr Urteil abstimmen. Haben Sie noch etwas zu sagen?“, fragte der Vorsitzende.

„Nein, Sir. Es wurde schon alles gesagt. Ich bin unschuldig und möchte einfach nur mein Leben leben können.“, antwortete Theodore mit deutlicher Stimme. Er hatte aus Hermines Aussage neuen Mut geschöpft. Hoffnung darauf, dass es nicht immer so sein wird. Nun wusste er, wenn er um Hilfe bittet, so kann er selbige auch bekommen.

„Verehrte Mitglieder. Befinden Sie den Angeklagten für schuldig?“, fragte der Zauberer mit matter Stimme an das Gremium gewandt. Vereinzelte Hände streckten sich in die Höhe.

„Befinden Sie den Angeklagten für NICHT schuldig?“ Nun waren es deutlich mehr Mitglieder. Theodore konnte gar nicht so schnell zählen, aber es waren mindestens 35.

„So sind Sie frei. Aber wir werden Sie im Auge behalten.“, sprach der Zauberer mehr drohend als freundlich aus. Sofort erhob er sich und verließ den Saal. Theodore blieb verdattert aus dem Anklagestuhl sitzen. 'Das war es? Das war das Urteil?', dachte er.
 

„Theo. Du bist frei.“, rief ihm Hermine entgegen als sie die Stufen hinuntereilte. Angesprochener stand von seinem Stuhl auf und lächelte sie dankbar an. Sobald Hermine ihn erreichte, schloß sie ihn erleichtert in die Arme. Ein wenig erschrocken vertiefte er sich unter der stürmischen Umarmung. Doch im nächsten Moment legte er seine Hände auf den Rücken der jungen Hexe.

„Danke.“, nuschelte er durch ihr dichtes Haar.

Ron stand am Fuß der Treppe und nickte ihm bestätigend zu, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

'So wendet sich doch alles zum Guten', ging es Theodore durch den Kopf. Er fühlte sich plötzlich leichter, glücklicher. Gemeinsam mit Ron und Hermine, ging er den Weg zurück durch das Ministerium. Sie sprachen nicht miteinander, doch erschien es Theodore wie das schönste Schweigen, was er je erlebt hatte. Allein die Näher der beiden ehemaligen Gryffindors brachte ihn zum Lächeln. Und wer weiß, vielleicht war dies der Beginn eines neuen Lebens. Einer weiteren Stufe des Erwachsenwerdens. Vielleicht wurde es Theodore erlaubt, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, das in ihm nicht nur der Sohn eines Todessers gesehen wird, oder gar selbst einer zu sein. Theodore wusste nicht was ihm die Zukunft bringen sollte, doch im dem Moment, als die drei das Ministerium verließen und ihn die Strahlen der Sonne umhüllten, war er für einen Moment einfach nur glücklich.

Foreigner

Theodore Nott hatte nach seinem Freispruch eine neue Lebensfreude erlangt. So suchte er in den folgenden Wochen immer wieder die Nähe zu anderen, besonders aber zu Hermine. Die junge Hexe war ihm in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen. Zudem kümmerte er sich darum eine Arbeitsstelle zu finden, was in seiner Situation schwierig war, denn die meisten wollten nichts mit einem Todesser zu tun haben, da half ihm auch nicht der Freispruch des Ministeriums weiter. Er war gebrandmarkt. Nicht einmal Hermine war es gelungen daran etwas zu ändern. Endlich hatte er es geschafft und wollte es der Hexe so schnell wie möglich mitteilen. Am liebsten persönlich. Also hatte er sie eingeladen in den Tropfenden Kessel zu kommen. Hermine reagierte etwas anders als er erwartet hätte, sie schrieb ihm Eulenwendend das er doch bitte noch jemanden mitbringen solle und das Ron sie begleiten würde. Theo wurde bewusst das Ron bisher nie bei ihren Unternehmungen anwesend war. Doch konnte er sich das plötzlich abweisende Verhalten der jungen Dame nicht erklären.
 

Trotz der Hilfe, die ihm während der Verhandlung von Blaise Zabini und Pansy Parkinson zuteil geworden war, hatte sich ihre Freundschaft nicht verbessert. Nach der Verhandlung hatte sich aber Daphne Greengrass überraschend bei ihm gemeldet. In ihrer Schulzeit war sie eine sehr gute Freundin gewesen, doch zu Zeiten des dunklen Lords hatte sie sich zurückgezogen. Theodore hatte sie einige Male an ihrem Arbeitsplatz besucht, bis die zuständige Ausbilderin ihm davon abgeraten hatte. Nach dieser Konfrontation hatte er immer einige Straßen vom St.Mungo entfernt auf die angehende Heilerin gewartet. Doch heute ging er wieder in die Empfangshalle um sie abzuholen. Gemeinsam wollten sie in den Tropfenden Kessel um dort Ron und Hermine zu treffen. Daphne war sehr neugierig auf Theos Retter in der Not. Sie hatte sich sogar bei ihm entschuldigt ihm nie geglaubt zu haben und hatte ihm versichert ihre Freundschaft wieder zu festigen.
 

Theodore öffnete die Tür zum Pub und ließ Daphne zuerst eintreten. Als er sich neben seine Begleitung stellte und sich umsah, entdeckte er Ron und Hermine an einem Tisch an der gegenüberliegenden Wand. Hermine hob in diesem Moment ihren Arm und winkte ihnen entgegen. Theodore wandte sich an Daphne und bedeutete ihr ihm zu folgen. Lächelnd kam sie der Aufforderung nach.

„Das ist Daphne Greengrass.“, stellte er sie den sitzenden vor, als sie an den Tisch getreten waren. Ron stand auf und reichte dem Mädchen seine Hand.

„Ron Weasley.“, sagte er zu ihr.

„Und das ist Hermine.“, stellte Theo die andere vor.

Anschließend setzten sich alle und Ron fragte sogleich nach Getränken, die er von der Theke holte. Kurze Zeit später tauchte er bereits wieder auf und unterbrach endlich das unangenehme Schweigen, welches sich unter den dreien aufgebaut hatte.

„Warst du denn auch auf Hogwarst? Es tut mir leid, aber erinnern kann ich mich nicht an dich. Vermutlich ist das ein gutes Zeichen...“, plauderte Ron, bis Hermine ihm unsanft ihren Ellenbogen in die Rippen stieß.

„Au.“, beschwerte er sich noch. Doch Daphne winkte ab und kicherte.

„Schon gut. Aber wenn er damit meint das ich nicht unangenehm aufgefallen bin, so ist das schon in Ordnung.“, sagte das Mädchen und zwinkerte Ron zu, während sie nebenbei einige blonde Strähnen zurückwarf.
 

Theodore runzelte seine Stirn. Anscheinend hatten Ron und Daphne schon einen guten Draht zueinander. Er lächelte. Als er aufsah begegnete er Hermines Blick und hielt inne. Sie schien über etwas nachzudenken, doch holte ihn die Stimme von Ron wieder zurück ins Geschehen.

„Und was machst du so?“, wollte dieser von Theos Freundin wissen.

„Oh, ich mache eine Ausbildung zur Heilerin im St. Mungos.“

„Wirklich? Hermine wollte ja auch immer Heilerin werden, erzähl doch mal.“, forderte der rothaarige das Mädchen auf weiterzureden.

So vertieften sich Ron und Daphne in ein Gespräch über ihre Aufgaben, Patienten, Kollegen und Vorgesetzte. Theos Blick blieb immer wieder an Hermine hängen, die an diesem Tag sehr still war.

„Und was ist mit dir?“, wurde er plötzlich von Ron angesprochen.

„Mit mir?“, fragte er verwirrt nach.

„Ja, arbeitest du inzwischen?“, erklärte Ron seine Frage.

„Mmmh. Ja, in einem Geschäft für magische Tiere.“, antwortete Theodore schüchtern und suchte abermals den Blick der Brünetten. Dieses Mal hatte er Glück. Sie sah ihn direkt an und ihre Augen funkelten ihm entgegen.

„Wirklich? Das ist ja toll? Wo ist es denn?“, fragte sie auch schon drauflos.

Theodore ließ seinen Kopf ein wenig sinken, zögerte die Antwort etwas hinaus.

„In der Nokturngasse.“, gab er schließlich kleinlaut zu.

„Was?“, hörte er sofort die entsetzte Stimme von Ron. Abermals machten seine Rippen Bekanntschaft mit Hermines Ellenbogen. Doch dieses mal beschwerte er sich nicht, wurde sogar leicht rot um die Nase.

„Eigentlich ist es doch nun wirklich nicht wichtig wo sich das Geschäft befindet. Hauptsache ist doch Theo hat Spaß an der Arbeit.“, kam ihm auch Daphne zu Hilfe. Ron nickte daraufhin stumm. Gegen zwei Frauen konnte er nichts ausrichten.

Theo wollte der Situation entfliehen und bot der Gruppe eine weitere Runde Butterbier an. Schnell ging er an den Tresen.
 

Hannah Abbot kam in jenem Moment aus der Tür zum Hinterzimmer. In ihren Armen lag ein Kind. Ein Baby. Theodore stockte kurz. In den vergangenen Wochen war er einige Male hier gewesen, hatte erfahren das Hannah das Lokal übernommen hatte und mit Neville Longbottom in die Wohnung darüber gezogen sei, aber von einem Kind hatte er noch nichts gesehen oder gehört. Kurzerhand ging er auf die rothaarige zu.

„Guten Tag.“, begrüßte er sie, woraufhin sie ihm freundlich entgegen lächelte und zunickte.

„Guten Tag, eine Sekunde bitte.“, sprach sie aus und Theo setzte sich auf einen Hocker. Plötzlich hatte er ein komisches Gefühl. Von seinem Nacken aus machte sich eine Gänsehaut breit. Das Gefühl beobachtet zu werden, brachte ihn dazu sich umzusehen. Die drei am Tisch unterhielten sich, beachteten ihn nicht, so sah er sich weiter um und entdeckte am Ende des Tresens eine Person mit Kapuze. Dadurch konnte er das Gesicht nicht erkennen. Theodore überlegte ob es sich um einen freigelassenen Todesser handelte, einen Erben oder einen Fanatiker, oder einfach nur Zufall war das er eine schwarze Kutte trug und gerade ihn musterte. Unwillkürlich schüttelte sich Theo und verwarf alle schlechten Gedanken.

„Theodore Nott, richtig?“, wandte sich Hannah wieder an ihn, nachdem sie mit dem Barkeeper gesprochen hatte.

„Richtig.“, erwiderte er und nahm ihre Hand an. „Herzlichen Glückwunsch.“ Theo sah auf das Baby.

„Oh danke. Sie ist ein Waise, der Krieg... du verstehst? Ihr Zwillingsbruder ist oben in der Wohnung. Die beiden quält im Moment eine furchtbare Erkältung.“, erklärte die Hexe.

„Oh, tut mir leid. Zuerst hatte ich gedacht...“, stotterte Theo, vermied es allerdings den Satz zu Ende zu sprechen. Sicherlich war es unhöflich ihr mitzuteilen das er dachte es sei das Kind von Neville und ihr gewesen. Er war allerdings nicht im Stande zu begreifen wie viele gute Seelen er in den wenigen Wochen getroffen hatte. Harry Potter, Hermine, Daphne, jetzt Hannah, ja, sogar Ron hatte ein gutes Herz. Wie hatte er das all die Jahre übersehen können. Sein Blick schweifte wieder zum Ende des Tresens. Der Fremde beobachtete ihn immer noch. Langsam machte ihn das nervös. Schnell bestellte er vier Butterbier und wünschte Hannah alles Gute, die sich bereits wieder verabschieden wollte, da das Baby laut um Aufmerksamkeit schrie.
 

Der Mann hinter der Theke stellte die bestellten Getränke ab. Theodore wandte seinen Blick von dem Fremden ab und sah zum Barkeeper.

„Entschuldigung, aber wissen Sie wer die Person in der Kutte ist?“, fragte er leise.

Angesprochener sah kurz in die Richtung in die Theo deutete und schüttelte sogleich seinen Kopf.

„Nein, den sehe ich zum ersten Mal hier.“

„Danke.“, sagte Theodore, nahm die vier Krüge und ging zurück zum Tisch.
 

Die Spannung hatte sich wieder gelöst und sie verbrachten eine angenehme Stunde in Gesprächen über dies und das. Die Stimmung drohte jedoch schnell wieder umzuschwenken, als der Name Harry Potter fiel. Theodore hatte eigentlich nur gefragt was genau den jungen Helden derzeit beschäftigte, wo er arbeitet, doch schien er damit einen wunden Punkt getroffen zu haben. Hermine berichtete traurig, dass sie ihn sehr selten zu Gesicht bekamen. Er zöge sich immer mehr zurück, erklärte Ron. Theo stimmte es nachdenklich. Ob Harry wohl immer noch mit den Erinnerungen an den dunklen Lord und dessen Gnadenlosigkeit kämpfte? Er bekam ein schlechtes Gewissen, weil er ihn so egoistisch um Hilfe gebeten hatte, ohne darüber nachzudenken wie es ihm ergangen war.

Daphne schaffte es schließlich das Thema wieder in eine andere Richtung zu lenken und schlug vor sich doch die Zeit noch ein wenig in der Stadt zu vertreiben. Hermine stimmte dem sofort zu, da sie noch diverse Bücher besorgen wollte. Ron verdrehte dabei die Augen, was ihn ein weiteres Mal einen Dämpfer der jungen Hexe einbrachte. Doch beide lachten daraufhin.

Theo tauschte einen verwirrten Blick mit Daphne, doch sie zuckte nur die Schultern. Schon an der Tür angekommen, wandte sich Theodore noch einmal um.

„Geht doch schon mal nach draußen, ich komme sofort nach.“, sagte er zu den dreien.
 

Kaum hatte sie das Lokal verlassen, drehte er sich um und schritt auf den Fremden am Tresen zu.

Wieder spürte er das der Fremde ihn ansah. Theo wusste nicht was er davon halten sollte. Mit jedem Schritt wurde das Gefühl der Unsicherheit stärker. Je näher er ihm kam, desto mehr konnte er erkennen. Unter der Kapuze lugten einige schwarze Strähnen hervor. Alles an ihm schien dunkel, auch die Augen, die er zuerst nicht erkannt hatte, waren dunkel. Schwarz, würde er sagen, doch wusste er das die Lichtreflektion ihm einen Streich spielte.

„Theodore Nott.“, knurrte der Fremde. Erschrocken blieb der angesprochene stehen.

„Ja, ich kenne dich.“, fügte der Fremde hinzu. Er stand auf und kam noch einen weiteren Schritt auf ihn zu. Er wirkte zierlicher als Theo vermutet hätte. Schmal und sogar ein Stückchen kleiner als er selbst.

„Du kannst mir sicher verraten wo die Lestranges sind.“, zischte der Kuttenträger ihm ins Ohr. Theodore zuckte zusammen, er hatte nicht bemerkt wie nah der andere ihm bekommen war.

„Wer will das wissen?“, fragte Theodore zurück. Der Fremde ließ die Kapuze hinuntergleiten und Theodore sog zischend die Luft ein. 'Das kann nicht sein', dachte er erschrocken.
 

„Balthasar Lestrange.“, sagte der andere. Theodore schüttelte seinen Kopf. Er war den Lestranges wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur um einige Jahre jünger. 'Wer ist Balthasar Lestrange?', fragte er sich, dachte an seinen Vater, doch plötzlich spürte er einen Ruck, ein grobes Zerren an seinem Kragen und er stieß mit dem Rücken gegen den Tresen. Keinen Laut vermochte er von sich geben, nur seine Augen und der geöffnete Mund gaben sein Entsetzen preis.

„Du wirst mir jetzt verraten wo meine Onkel sind, verstanden?“, fauchte Balthasar.

„Aber ich weiß es nicht.“, gab Theodore zurück.

„Natürlich weißt du es . Du bist einer von uns. Wer sonst könnte mir die Information geben?“, gab der andere zurück.

„Aber ich bin kein Todesser.“, flüsterte Theo. Grob wurde er zurückgestoßen und Balthasar entfernte sich einen Schritt. Geschockt hielt Theodore sich am Tresen fest.

„Die Wahrheit kriege ich schon aus dir raus.“, wurde ihm gedroht und Balthasar Lestrange machte sich davon. Theodore atmete einige Male tief ein und aus. Balthasar Lestrange. Der Neffe von Rabastan und Rudolphus. Letztlich erinnerte er sich wieder an Dinge die ihm sein Vater erzählt hatte. Viele Namen waren gefallen. Theo wurde wieder bewusst, dass die Lestranges noch eine Schwester hatten. Sie sei aus England verschwunden, doch mehr wusste er nicht. War dies nun ihr Sohn? Diese kalten Augen ließen Theo nicht los. Was hatte das alles zu bedeuten?
 

„Alles in Ordnung?“, drang eine besorgte Stimme in seine Gedanken. Hermine war zurückgekommen um zu sehen wo er blieb.

„Ja ja, klar.“, sagte Theo schnell und versuchte das Zittern seiner Hände unter Kontrolle zu bringen.

Er schenkte der Brünetten ein verkrampftes Lächeln, hoffte jedoch das es ihr genügen würde.

„Dann lass uns jetzt gehen. Ron und Daphne warten.“, sagte Hermine und sah sich unsicher im Lokal um. Theo trat an ihre Seite und sie verließen gemeinsam den Pub.

„Was hat dich aufgehalten?“, fragte Ron.

„Nichts weiter.“, versuchte Theodore unbekümmert zu antworten. Wieder spürte er einen Blick in seinem Nacken. Als er sich umdrehte sah er noch den Stoff einer Kutte, dessen Träger hinter dem Tropfenden Kessel verschwand. Er runzelte die Stirn und hoffte das all das nichts schlimmes nach sich ziehen würde. Mit einem etwas zu fröhlichem Lachen drehte er sich wieder zu seinen Freunden und machte die ersten Schritte in die Stadt hinein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  fallenshadow
2009-06-05T20:15:58+00:00 05.06.2009 22:15
Hab dann doch heute noch das letzte Kapitel gelesen. (Hoffe nur, dass das Internet nicht plötzlich mitten im Schreiben schlapp macht).

Jedenfalls war das Kapitel interessant, nicht so gut wie das letzte, aber interessant.

Meiner Meinung nach, interessiert sich Nott etwas zu sehr für Hermine (sie gehört schließlich zu Ron -.-), vielleicht versucht er auch nur Freunde zu finden, und Hermine ist ja für so etwas sehr empfänglich. Aber Nott hat es so als Außenseiter auch nicht gerade leicht. Da hat er mit Daphne Greengrass gerade noch Glück gehabt. Hab jetzt sogar schnell nachgesehen, wer das ist. Zuerst habe ich ja gedacht, es wäre Malfoys spätere Frau, aber das ist da dann die jüngere Schwester von Daphne. Trotzdem würde ich mir wohl eher vorstellen, dass Daphnes Familie genauso auf Reinblut aus ist wie die Malfoys und deswegen auch eher hochnäsig sind und sich nicht mit so "Gesindel" wie Ron und Hermine und "Verrätern" wie Nott abgeben (auch wenn er nie ein Todesser war). Aber man weiß ja nichts Genaueres über Daphne aus den Büchern, kann ja sein, dass der Rest der Familie konservativ ist und sie da eine große Ausnahme bildet.

Harry geht es also momentan ziemlich schei*e. Dann hoffe ich mal, dass Ginny ihn auch trösten kann, aber nicht zu viel ^.^ Denn bis zu James Geburt dauert es ja noch ein paar Jahre.

Ich habe es nett gefunden, dass du Hannah und Neville hast vorkommen lassen. Neville war zwar in den ersten sechs Bänden eine Null, aber im siebten hat er dann zugeschlagen^.^ Neville ist toll. Und zum Professor hat er es auch geschafft, auch wenn ich mich frage, was aus Professor Sprout geworden ist. Ich kann mir aber nicht so gut vorstellen, dass die beiden sooooo schnell zusammen gekommen sind. Neville muss doch so etwas viel Überwindung kosten, Hannah ist bestimmt seine erste Freundin gewesen... ich versteh immer noch nicht, wie die beiden zusammen kommen konnten. Verstehe einer Rowling. Aber dran auszusetzen gibt es auch nichts.

Dann bliebe da noch Balthasar Lestrange, der neue Charakter. Ein eigener Charakter? Ist er Belatrix Sohn oder wie soll man sich das vorstellen? Er kommt ein bisschen düster und verrückt rüber. Auch ein bisschen unlogisch, warum er gerade Nott nach seinen beiden Onkeln fragt. Sitzen die beiden etwa nicht in Askaban? Er tut ein bisschen auf Todesser, aber wenn er ein Todesser war, warum war er dann nicht bei Voldemort sondern hat sich irgendwo im Ausland versteckt? Dann hoffe ich mal, dass sich das klärt.

lg fallen_shadow

~present for you~
Von:  fallenshadow
2009-06-05T19:17:51+00:00 05.06.2009 21:17
Das zweite Kapitel gefällt mir besser als das erste, weil es einfach weniger Ungereimtheiten hat. Es ist ja sogar schon zu Beginn gestanden, dass es wirklich genug Leute gibt, die bei Harry um Hilfe ansuchen. Zum Glück ist er nicht soooo gutmütig, dass er jetzt wirklich jeden hilft, ansonsten hätte er wohl selbst nichts mehr und müsste unter der Brücke leben.

Ein inhaltlicher Fehler wäre wohl, dass du schreibst, dass Hermine die nächsten paar Tage damit beschäftigt war, Informationen über Nott bei anderen Slytherins einzuholen. Es geht da um die nächsten paar Tage, obwohl Nott am Vortag gesagt hat, dass die Anhörung in drei Tagen ist, und so gesehen, als er zu Harry nach Hause kommt, um Ron und Hermine zu treffen, schon am übernächsten Tag die Verhandlung ist. Hermine geht aber erst am nächsten Tag zu den anderen Slytherins. Dieser nächste Tag ist schon der Vortag der Verhandlung, also hat sie nur einen Tag Zeit, um sich ihre Informationen zu beschaffen und nicht ein paar Tage, weil ansonsten die Verhandlung schon längst vorüber gewesen wäre. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

Mein Lieblingscharakter in dem Kapitel war Ron. Ich mag seine Vorsicht. Irgendwie klar, dass er keinen Slytherin traut, hat ja selbst genug Erfahrungen damit gemacht. Nott wird in Hogwarts auch nicht gerade der Netteste zu ihm gewesen sein. Ron gleicht sich so gesehen auch gut mit Harry und Hermine aus, die da beide doch eher gutmütig und möglicherweise etwas naiv sind. Aber schließlich akzeptiert er mit der Zeit Nott doch, so gesehen hat er keine wirklichen Vorurteile gegen alle Slytherins.

Nott ist mir da doch etwas zu weinerlich rüber gekommen. Okay, er kommt vielleicht nach Askaban, aber sich vollkommen hängen lassen deswegen braucht er auch nicht. Ein bisschen Kampfgeist wäre schon schön gewesen. Oder wenigstens die Männlichkeit nicht loszuflehnen wie ein kleines Mädchen.

Hermine war am Anfang noch iC, sie ist da schon ein klein wenig naiv, wenn es umd das Gute im Menschen geht, (kann aber natürlich auch ein ziemlich taffes Mädchen sein), aber dann ist sie mir etwas zu freundlich geworden, als sie sich gleich einmal bei Nott eingehakt hat und ihn am Ende auch noch umarmt hat - das macht Hermine nicht bei jedem. Sie hat nur deswegen so eine innige Freundschaft zu Ron und Harry (später nur noch zu Harry, weil sie sich schließlich in Ron verliebt, etc.), weil sie im ersten Jahr zusammen gegen einen Troll gekämpft haben. So etwas verbindet. Und mit Nott hat sie nicht gegen einen Troll gekämpft oder sonst was getan, da gibt es nicht so eine innige Bindung.

Ich fand die Szene aber wahnsinnig toll, als sie mitten in der Handlung aufgestanden ist und Nott verteidigt hat. Das hat ihre Stärke gezeigt. Und so gesehen konnte auch niemand der Zauberer etwas gegen sie sagen, weil sie schließlich Hermine Granger ist, eine der drei Personen, die wohl am meisten dazu beigetragen haben, um den dunklen Lord zu stürzen. Und verdammt clever ist sie auch. Sie besitzt da dann sicher schon etwas an Ansehen und kann auch eine Autorität sein, wenn sie sich nur dazu aufrafft.

Und von Harry war ja in dem Kapitel nicht viel zu sehen. Ich hoffe aber, dass er und Ginny mal zusammen auftauchen. Ich mag das Pairing mittlerweile, obwohl ich früher immer wollte, dass er und Hermine zusammenkommen. Aber das ist passe.

lg fallen_shadow

~present for you~
Von:  fallenshadow
2009-06-05T18:43:10+00:00 05.06.2009 20:43
Ich lese mir ja normalerweise die Kommentare der anderen durch, aber Dark-Eyes XXL-Kommentar macht mir doch etwas Angst. Darum schreib ich lieber gleich meinen Kommentar:

Ich habe gar keine Ahnung, wer Theodore Nott ist. Irgendein Slytherin ist das Einzige, was ich mitbekommen habe (und dass sein Vater Todesser war). Ich stehe auch nicht besonders auf blonde Kerle (Draco wäre da wohl die einzige HP-Ausnahme, weil er ein blonder Fiesling ist^.^, wobei er aber auch manchmal zum Weichei degradiert....). Aber ist ja nicht deine Schuld, dass ich Nott nicht kenne (obwohl ich alle sieben Bücher gelesen habe. Muss wohl irgendein Nebencharakter sein - oder hast du den erfunden?)

Jedenfalls hat es ein paar Dinge gegeben, die ich toll gefunden habe und ein paar Dinge, die ich merkwürdig gefunden habe:

Die Rechtschreibung und Grammatik war gut, aber es sind trotzdem ein paar Fehler drinnen, die andere vielleicht beim Lesen stören. Man kann aber auch einfach drüber lesen.

Ich habe es gut gefunden, dass Harry im Haus seines Patenonkels lebt, komisch habe ich gefunden, dass das Haus nicht mehr seinen Schutzmechanismus hat, sodass es nicht jeder sehen kann. Denn gerade in der Zeit kurz nach Voldemorts Sturz, in der sich noch immer ein paar rachsüchtige Todesser herumtreiben können, würde ich nicht auf so einen Schutz verzichten wollen. Zudem spielt das ganze sechs Monate nach dem Sturz des dunklen Lordes. Zu der Zeit sollte Harry normalerweise in Hogwarts sein, um sein siebtes Jahr nachzuholen, oder? Oder wenn ihm das siebte Jahr so anerkannt wurde, dann müsste er normalerweise schon arbeiten oder in Ausbildung sein, so etwas wäre gut gewesen zu erwähnen, sodass man als Leser nicht glauben muss, dass Harry nicht schon ganze sechs Monate nur am Chillen ist.

Wegen des fehlenden Schutzmechanismus des Hauses konnte auch Nott so einfach zu ihm - kennt jetzt jeder schon Harrys Adresse? Da wundert's mich noch mehr, dass Harry noch lebt, denn so gut ist er nun auch nicht in Magie. Und wenn sich Harry so einfach von jemanden beschwatzen lässt wie von Nott, dann müssen doch schon ein paar Slytherins bei Harry gewesen sein, um ihn um Hilfe anzuflehen, wenn es so eine einfache Option gibt, Askaban zu entkommen. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.

Was mir wiederum gefallen hat, war der Dialog. Mir ist das Verhalten von Nott und von Harry richtig erschienen. Sie waren iC, auch wenn ich hoffe, dass Harry sich jetzt nicht um jeden Slytherin annimmt, der heulend zu ihm kommt.

Aber drei Tage sind wirklich extrem kurz, um die Unschuld von jemanden zu beweisen oder sich einen guten Eindruck von jemanden zu machen. Bin ja gespannt, wie Harry das Problem lösen will.

lg fallen_shadow

~present for you~
Von:  Mirabelle
2009-04-10T19:46:18+00:00 10.04.2009 21:46
Ich finde, Ron hast du wirklich sehr gut dargestellt :> Seine Sturheit, meine ich ... und irgendwie wirkt er auf mich ein wenig konservativ xD Aber das hat wirklich gut gepasst^^ Auch, dass er dann irgendwie doch noch freundlich war ... diese Vorurteils-Geschichte passt wirklich hervorragend zu ihm^^
Auch Hermine, als Gegenpol, war gut, aber vielleicht wäre ein wenig Skepsis auch okay gewesen ... sie kann sie Theos Geschichte ja trotzdem vorurteilsfrei anhören, aber so hätte sie auf mich ein wenig naiv gewirkt, hättest du nicht ihr Mitgefühl so gut beschrieben :>
Bei der Anhörung hat sie sich dann wieder herausgeritten :D Da hat Hermine mir wirklich imponiert, auch wenn ich an ihre böse Seite glaube ;) Aber die muss ja nicht jeder sehen und na ja ... (ich sehe sie eben gerne wegen meiner Dramione-Sucht^^) es hat definitiv gut gepasst!
Ich weiß nicht, inwiefern Slytherins vor anderen das Weinen anfangen ... aber in der Situation ist das durchaus verständlich^^
Einmal hast du einen Zeitfehler gemacht, bei ‚um ihm zu zeigen, dass er nicht allein ist’. ‚Allein war’ wäre treffender gewesen^^
Ansonsten war das Kapitel aber wieder toll geschrieben. Zwar hätten mich Rons und Hermines nähere Gefühle auch interessiert, aber die von Theodore hast du wirklich toll rübergebracht :)
Von:  Glasschmetterling
2009-03-24T14:42:34+00:00 24.03.2009 15:42
Huhu du,

dein Anfang klingt ja schon mal total interessant... ich mag diese Depri-Düster-Dunkel-Wie-auch-immer-Stories von vornherein schon, und das Szenario find ich auch seehr realistisch. Wer glaubt, die Zaubererwelt die Leute, die eine ganze Nation terrorisiert haben, unparteiisch und fair behandeln würde, der glaubt auch an die Zahnfee. Oder an den Weihnachtsmann.

Was mich am Anfang ein wenig gestört hat, war der zweite Absatz, in dem Theo beschrieben wird, wie er durch den Regen geht... es wirkt irgendwie ein wenig gezwungen, dass du versuchst, nicht zu erwähnen, wer er ist, und mir gings irgendwie so, dass es mich absolut nicht neugierig gemacht hat, weil da irgendwie nicht dieses "Hm, wer könnte das wohl sein"-Gefühl da war, sondern eher so ein "Ich erfahre in spätestens einem halben Kapitel, wer das ist, also wieso sollte ich mein Hirn einschalten"-Eindruck.
Kann irgenwie nicht genau sagen, woran es liegt, mich hat vor allem der Einsatz von "Person" gestört und denke, es würde, wenn du von Anfang an "Mann" sagen würdest, besser klingen - aber das fällt wohl unter Geschmackssache.

Die Dialoge gefallen mir wiederum gut, ich hab ein ziemliches Dialogfaible und lese sie total gerne, und bei dir wirken beide Charaktere realistisch und man kann sie an ihren Worten unterscheiden. Theo, der verlegen und ziemlich ängstlich ist und bei dem man irgendwo so den Eindruck hat, dass er gerade nach einem Loch im Boden sucht, in das er sich verkriechen kann, und Harry, den es irgendwie anpisst, einen Ex-Todesser im Haus zu haben und ders trotzdem nicht fertig bringt, ihn rauszuwerfen (da wär vielleicht ein bisschen mehr Kampf in Harry nett gewesen, aber gut - ist ja immerhin ne weile her, dass er der pissige Teenager aus HP5 war).
Was mir an den Dialogen nicht so gefallen hat am Anfang, war, dass du irgendwie kaum beschrieben hast, wie der Tonfall ist, oder was sie dazwischen machen. Das wird ab der Sache mit dem Tee besser, find ich, aber irgendwie wirkt das Gespräch ein wenig... leblos, hatte ich den Eindruck.

Dasselbe gilt für Theo, bei ihm hätte ich ein bisschen mehr... inneren Konflikt erwartet, immerhin ist das, was er gerade macht, so ziemlich der größte Canossagang, den er sich vorstellen kann, und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass da ein gewisser Gegensatz zwischen seinen Worten ist, die total unruhig klingen, und seinem Gebaren, das du kaum beschreibst und das für mich daher eher stoisch und ruhig wirkt. Allgemein wär ich also für mehr Gefühlsregungen, würd ich sagen *g*

Was ich noch ein bisschen verwirrend fand waren die Zeitsprünge im letzten Teil des Kapitels, wo Harry plötzlich Tee in der Hand hat, dann n Absatz kommt und der Tee plötzlich aus ist und man absolut keine Ahnung hat, was zum Teufel dazwischen eigentlich apssiert ist. Haben sie noch geredet? Hat Theo Panik geschoben, weil Harry so lange nichts sagt? War er erleichtert, weil er den Tee als eine Geste sieht, die andeutet, dass Harry über sein Angebot nachdenkt?
Nur weil die Charaktere über einen längeren Zeitraum nichts sagen, heißt das nicht, dass nichts passiert und dass es die Leser nicht interessiert, was da passiert - da können so viele Blicke ausgetauscht werden, so viele Gedanken durch den Kopf schießen, die auch Schweigen interessant machen können, und das hat mir durch diese beiden Sprünge irgendwie gefehlt.

Okay, ich denk mal, das war jetzt genug an Kritik für ein Kapitel, mir gefällt auf jeden Fall der Anfang und die Idee (und die Einleitung kommt auch gut rüber, ist kurz und knackig, erklärt alles und schläfert den Leser nicht mit einhundert Seiten Status-Quo-Beschreibung ein... gefällt mir :))

~present for you~
Darky
Von:  Mirabelle
2009-02-06T15:45:13+00:00 06.02.2009 16:45
Jaaa, ich habs endlich geschafft <3
Also, erst mal zum Schreibstil: Wie das Kapitel geschrieben war, hat mir sehr gut gefallen, ein paar kleine Rechtschreibfehler und ein kleiner Zeitenfehler ganz am Schluss haben sich eingeschlichen ... aber egal.
Ich finde es toll, wie du durch Vergleiche und kleine Handlungen die Gefühle der Charaktere (besonders natürlich Theodore) herausbringst :)
Zur Handlung: Ich kann noch nicht viel sagen, weil ich nicht weiß, wie es sich entwickeln wird, aber die Idee mit der Anhörung und allgemein der Sicht Theodores nach dem Krieg gefällt mir sehr gut :D
Von: abgemeldet
2008-12-26T18:19:53+00:00 26.12.2008 19:19
Was ist denn nun mit Harry?
Oo
Naja, ich werde mal warten.
Wird bestimmt noch spannend!^^
Schönes Kapi, Flippi!^^
Von:  Rotkaepchen
2008-12-07T16:06:49+00:00 07.12.2008 17:06
Einfach ein klasse Kapi...
doch das hat mir wieder viele neue Fragen aufgeworfen :)
Frag mich wirklich was mit Harry los ist, weil sonst verschließt er sich ja auch nicht vor Ron und Hermine... und ich frage mich was dieser Balthasar vor hat???
Fragen über Fragen, aber ich hoffe das nächste Kapi wird nicht so lange auf sich warten lassen... :)
freu mich jetzt schon drauf^^
GlG knuddl
Von:  Miyu-Moon
2008-12-06T14:57:48+00:00 06.12.2008 15:57
Voldemort verpasst nur denjenigene das Dunkle Mal, dennen er auch vertraut. Leute die also kein Dunkles Mal haben, sind dementsprechend keine Todesser, aber das sollte Harry eigentlich wissen. Der Rest ist gut.
Von:  Jadelady
2008-12-01T20:33:06+00:00 01.12.2008 21:33
Hey^^
Wieder ein neues tolles Kapitel^^
Allerdings hat man noch nicht wirklich viel erfahren und Harry tut mir igendwie auch leid...
Aber ich hoffe doch mal, das Harry bald wieder auf die Beine kommt und alle das bekommen, was sie verdienen.
Lg
Jade


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