Prolog
Schön...
Sakon saß auf dem Dach und sah sich den Sonnenaufgang an.
Dafür war er extra so früh aus dem herrlich warmen Bett gekrochen.
Die ersten, verdächtigen Strahlen über das erste hervorlugen der Sonne bis zum endgültigen Endsieg des Lichtes waren einfach das Größte.
Er hätte sich nichts schöneres wünschen können...
„Sakon-nii-san?“
Er riss sich von dem farbreichen Himmelszelt los und drehte sich um.
„Was ist, Ukon?“, fragte er mit flüchtigem Lächeln auf seinen blauen Lippen.
„Du warst weg, als ich aufwachte...“, meinte dieser leise und setzte sich zu ihm.
„Ich dachte, du wolltest lieber noch etwas schlafen, Hikari.“, erwiderte Sakon sanft und legte den Arm um ihn, dann wandte er seinen Blick der noch immer tief liegenden Sonne zu.
„Ich könnte sterben für diesen Augenblick...“, seufzte er leise.
Ukon erwiderte nichts. Sakon wusste auch so, dass er ihm in diesem Punkt voll und ganz zustimmte.
Sie waren zwei, und doch eins. Sie waren einzigartig.
„Das Jutsu hält nicht mehr lang...“
Ukon senkte den Kopf, das längere Haar bedeckte wie sonst auch sein Gesicht.
„Wann wird er sein Versprechen endlich einhalten, Sakon?“, fragte er dann, wie jedes Mal.
Und wieder schwieg derselbe, starrte kummervoll in den Morgen.
„Ich weiß es nicht...“
Kurzer Prolog zu kurzen Geschichte ^^
Alleingelassen
Um es nicht nur bei diesem mageren Prolog zu belassen...Achtung: Rückblende.
Ich weiß nicht, was passiert war.
Plötzlich stand ich alleine da.
Wo war Mama?
Wo war Papa?
Und... wo war mein Bruder?
Weinend und rufend lief ich durch die leeren Flure des Dojos, riss alle Türen auf, fand nichts als unbenutzte Bänke, Betten, Böden vor.
Sogar das Essen kochte noch.
Sie waren alle weg.
Was hatte ich getan?
War ich das etwa schuld?
Sind sie wegen mir weggegangen?
War ich nicht brav?
Brav wie Ukon?
Ukon war immer ihr Liebling.
Ukon war immer brav.
Hatten sie ihn deswegen mitgenommen und ihn, den Älteren, Sakon, hier zurückgelassen?
Ich hab doch nur mit ihm am Abgrund gespielt.
Ich weiß, ich darf ihn da nicht mit hinnehmen, aber...
Deswegen war ich doch nicht „nicht brav“, oder?
Mama? Papa? MAMA??!
UKON! Hilfe! Ich bin einsam.
Ich rolle mich auf dem Boden zusammen und schluchze in die Sitzkissen.
Wo seid ihr??
Lasst mich nicht allein...
...ich bin doch jetzt auch immer brav...
...
Sakon spürte, wie die Seele seines Bruders sich wieder eng an die Seine schmiegte, ganz nah.
So wie immer.
Eng und warm.
Er war nicht allein.
Es war nur eine Übergangsphase...
Eine Feuertaufe...
Hoffentlich bin ich da richtig informiert, dass Ukon der Jüngere der Beiden ist...
Ein Kommi ist immer sehr erfreulich und hilfreich ^^
