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So viel hätte es zu sagen gegeben...

Und ist ungesagt geblieben...
von

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Ein merkwürdiger Start in den Tag!

„Kaito Kid verzaubert die Menge!“, las das braunhaarige Mädchen in der Zeitung, die auf ihrem Platz saß. „Kaito Kid ließ Polizisten wie Anfänger stehen... Er...“ Aoko stutzte. Ihre Klassenkolleginnen sahen sie verwundert an. Es waren nur sie im Raum... Die anderen standen in den Gängen oder waren noch im Schulhof. Draußen schien die Sonne und der kalte Wintertag versprach vieles. „Das ist eine Frechheit! Was bilden die sich ein!!!“, schrei Aoko dann los, sprang auf und schlug die Zeitung auf den Tisch. Ihr Stuhl kippte nach hinten.
 

„Aoko, wieso findest du an Kid nichts?“, fragte sie dann eine Klassenkameradin. Diese hatte ihre schwarzen Haare zu Zöpfe gebunden und geflochten. „Bitte?“; antwortete diese geschockt. „Ja ich mein..... Kaito Kid ist doch ein.... ich mein, so viele Mädchen wollen was von ihm, weil er geheimnisvoll und aufregend ist. Und du,... du tust so als ob du ihn nicht ausstehen kannst....“, meinte die Klassenkollegin kühl und sah Aoko mit verdrehten Augen an. „Spinnst du?! Dieser Dieb gehört doch hinter Gitter!!“, empörte sich Aoko laut. Daraufhin warf eine andere Kollegin mit kurzen rotbraunen Haaren kichernd ein: „Vielleicht hilft sie ja nur ihrem Vater um mehr über ihn erfahren, um ihm nahe zu sein...“ Aoko sah die zwei finster an und dachte: „Hatten die noch alle? Ich in.....“ Sie musste tief Luftholen um nicht auszurasten. Am liebsten hätten sie geschrieen.
 

Jetzt mischte sich eine Dritte mit frechem Grinsen auf den Lippen und verstohlenem Blick ein: „Sag mal, bist du verknallt? DU LIEBST IHN! Richtig?“ Diese hatte sich vor Aoko gebeugt und sah ihr direkt in die Augen. Ihr Grinsen wurde breiter. Aoko fasste es nicht. Für einen kurzen Moment stutzte sie, doch dann schlug mit ihren Fäusten auf den Tisch und schrie wutentbrannt: „Bist du wahnsinnig!! Ich liebe Kaito K...“ DING DONG DONG! Die Tür ging auf und die Mädchen drehten sich um und verstummten. Die Stunde hatte angefangen und die letzten Worte, die Aoko sagte, hatte keiner mehr gehört.
 

Ein paar Mädchen grinsten dümmlich. Und die kleine Nakamori lief feuerrot an, nahm ihren Sessel, dessen Lehne gegen den Tisch dahinter lehnte, und ließ sich dann auf ihn fallen. Schnell schnappte sie sich die Zeitung und blätterte darin herum. Ihr war das äußerst peinlich. Die anderen Mädchen gingen mit schallendem Gelächter davon. „Na wer hätte das gedacht, ein Liebesgeständnis!! Akako wird sich freuen, wenn sie das hört.“, gab die, die diese verhängnisvolle Frage gestellt hatte, noch von sich, ehe sie den Raum verließ.
 

Kaito Kuroba stand in der Tür und sah die Mädchen nur desinteressiert an. Dann ging er an den beiden noch im Raum stehenden Mädchen vorbei und bleib vor seinem Platz stehen. Am Boden stand seine Schultasche, nach der er sich beugte. Kaito stellte sie am Tisch ab, und packte seine Sachen. Nun hatten auch diese Mädchen das Klassenzimmer verlassen. Die zwei waren nun die einzigen im Raum.
 

Auf dem Fenstersims lag Schnee und sie schwiegen sich an. Aoko fragte ihn dann nach einer Weile: „Warum ist keiner mehr da, wir haben doch... Unterricht.“ Sie wollte die für sie unangenehme Stille brechen, welche ihr wie eine Ewigkeit schien. Ihr Gesicht war immer noch gerötet und sie konnte ihrem Freund aus Kindertagen nach dieser Aktion nicht wirklich in die Augen schauen. Mit einem Lächeln auf den Lippen antwortete er ihr: „Die ersten drei Stunden fallen aus. Steht auf dem Supplierplan. Noch nicht gewusst?“ Sie drehte sich blitzschnell zu ihm und sah ihn mit großen Augen an. Aoko kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Das Mädchen dachte sich: „Warum ist er so gelassen? Stört es ihn nicht, dass sie lautstark so herum geschrieen hatte, dass....“ Sie hatte in bis eben noch angesehen, aber bei dem Gedanken drehte sie sich weg. Aoko starrte auf die Tischfläche und die Röte stieg ihr erneut ins Gesicht. „Warum weißt du davon? Dass wir jetzt frei haben... Du bist doch immer der Letzte, der das erfährt....“, brummte sie ohne ihn anzusehen. „Weil ich heute nicht verschlafen hab.“, entgegnete er ihr frech und mit einem breiten Grinsen. Dann setzte er sich auf seinen Platz und schaute sie an. Sie hatte noch immer die Zeitung in der Hand, die sie krampfhaft festhielt. „Will sie denn nicht zusammenpacken?“, dachte er sich und ihm fiel nicht auf, dass er sie für kurze Zeit fixierte.
 

Nach einer Weile stütze er sich mit einem Arm ab. Das Kinn lag in seiner Hand. Und Kaito linste immer noch zu Aoko hinüber. Sie hatte noch keine Anstalten gemacht, irgendetwas ihrer Sachen einzupacken, geschweige denn davon aufzustehen und zu gehen. „Was liest du da?“, fragte Kaito dann nach einer Weile mit einem noch breiteren Grinsen als zuvor.
 

Das Mädchen drehte sich zu ihm um und fauchte ihn an: „Warum grinst du so blöd!? Siehst du nicht , dass ich einen Artikel lese!!!“ Sie funkelte ihn an. Dann stand er auf und nahm seine Tasche, die er sich über die Schulter warf. Aoko sah ihn verblüfft an. Ihr Mund stand offen. Hatte sie ihn jetzt beleidigt? Bestimmt! Sie wollte gerade etwas sagen als er ihr ins Wort fiel: „Mit der Zeitung verkehrt in der Hand liest es sich schlecht....“ Das Mädchen stutze, dann blickte sie zur Zeitung und meinte verlegen: „Ist mir gar nicht auf...ge...fallen...“ Sie faltete die Zeitung zusammen und packte ihre Sachen während Kaito die ganze Zeit neben ihr stand und sie ansah. „Tut mir Leid....“, murmelte sie leise. Das Mädchen starrte fast krampfhaft auf ihre Tasche, in die sie alles stopfte. Und dann, dann schwiegen sie sich an, wieder einmal. Er schaute dann nur noch zur Tafel und wartete. Es war noch nie der Fall, dass sie nicht miteinander reden hätten können. Doch diesmal, hatten sie sich anscheinend nicht viel zu sagen, oder sie konnten es nicht.
 

Fünf Minuten vergingen bis er das Schweigen mit der Frage brach: „Was ist dir denn heute so unangenehm?“ Sie sah ihn entsetzt an. „Will er sich über mich lustig machen? Die ganze Klasse hat’s gehört und... und er will von nichts wissen.“, dachte sich das Mädchen. Sie starrte ihn einfach nur Gedankenversunken an, ohne eine Regung und ohne ein Wort zu sagen. Er steckte seine rechte Hand in die Hosentasche, mit der linken hielt er seine Tasche, die über der Schulter hing. Kaito wartete auf eine Antwort und er merkte, dass sie ihn anstarrte, dass sie sein Gesicht anstarrte. Aber dazu wollte er sich vorerst nicht äußern. Er linste noch schnell aus dem Fenster.
 

„Seit wann bin ich so interessant?“, fragte Kaito nach weiteren fünf Minuten in denen sie nichts gesagt hatte, in denen er keine Antwort von ihr bekommen hatte. „Was?“, stammelte sie verwirrt. Diese zweite Frage hatte sie aus der Bahn geworfen, aus ihren Gedanken gerissen. Aoko hing in der Luft.
 

Er drehte sich zu ihr und beugte sich hinunter. Die beiden sahen sich in die Augen. „Seit wann ist mein Gesicht so interessant, Aoko?“, fragte er sie noch einmal mit ernstem Gesichtsausdruck. Ihm war diese Frage egal, auf die musste er auch keine Antwort haben, aber um seine beste Freundin machte er sich große Sorgen. Aoko sah ihn verwundert an. „Ich... ehm....“ Mehr brachte sie nicht hervor. „Aoko, bitte rede mit mir. Was ist los?“, bat er sie wieder und zwang sich zu einem Lächeln. Ihm war nicht danach zu Mute, denn so wie sie sich ihm gegenüber verhielt... „Das ist nicht witzig, Aoko. Soll ich gehen?“, meinte Kaito dann. Aoko sah ihn an und fragte sich: “Würde es ihn stören, wenn....“

Dann richtete sich der Junge auf. Aoko sah ihn erstaunt an. „Ich geh dann mal, Aoko. Wünsche dir noch eine schöne Pause und meld dich bei mir, wenn du wieder mit mir reden willst.“ Mit diesen Worten wollte er zur Tür. Sie sah ihm nach und fragte dann wie ferngesteuert: „Hast du es nicht gehört?“
 

Kaito blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich um. Noch viel erstaunter über die Tatsache, dass sie überhaupt etwas zu ihm gesagt hatte, als über ihre Frage an sich meinte er: „Sie spricht!“
 

Aoko sah ihn wütend an und schimpfte: „Natürlich spreche ich! Ich hab ja auch alles was man dafür braucht, du... du.. du...!“ Ihr fiel auf die Schnelle keine Beleidigung ein, aber sauer war sie trotzdem. „Und wer antwortet hier wem nicht?“, fügte sie mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen hinzu. Kaito ging zu ihr und stellte sich vor ihren Platz. „Wie war die Frage noch mal. Ich war jetzt so baff, dass du überhaupt etwas gesagt hast, dass ich dir gar nicht richtig zugehört hab.“, murmelte er etwas verlegen. Sie linste ihn aus den Augenwinkeln an und meinte leicht säuerlich: „War das etwa eine Prämiiere? Haben wir in den Jahren, in denen wir uns kennen etwa noch nie ein Wort miteinander gewechselt, oder was??“ Er sah sie nur gelassen an und meinte kühl: „Keine Ahnung, hätte ja sein können, dass ich etwas ausgefressen hab, von dem ich nur noch nichts weiß. Und du sauer auf mich bist und deswegen nichts mit mir redest. Versteh da einer die Frauen....“ Sie stand auf und funkelte ihn an. Sie wollte ihm gerade einen Schwall von Beleidigungen an den Kopf werfen als er ablenkte: „Deine Frage war?...“ Er grinste sie rotzfrech an.
 

Sie sah ihn verwundert an. Er hatte ihr schon wieder den Wind aus den Segeln genommen. Er sah seine beste Freundin an und wartete. „Aoko, bitte beeil dich, bis du mir die Frage gestellt hast, sind die drei Freistunden um. Und wir hatten nichts von der Pause...“, bettelte er jetzt. Er wollte endlich raus, an die Frischluft. Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an und stammelte: „Du... du hast nichts gehört?“ Er sah sie nur irritiert an und schwieg. „Du hast nicht gehört, was ich gesagt habe?“, wiederholte sie ihre Frage noch einmal. Ihre Augen begannen zu leuchten, als er keine Reaktion zeigte. Sie strahlte. Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert.
 

„Gut! Was red ich da? Perfekt!!“, dachte sie sich mit einem Grinsen auf den Lippen als sie ihre Tasche packte und an ihm vorbei sausen wollte. Dann fing er an: „Ich hab nur gehört...“ Sie blieb stehen, schaute sich zu ihm um und schluckte. „Mist. Er wusste es. ER wusste ES!!!“, ging ihr nur noch durch den Kopf. „Ja?“, sagte sie zögerlich, denn sie wollte es gar nicht hören. Sie wäre jetzt am liebsten zu Hause gewesen und hätte sonst was gemacht, aber nein. Nun stand sie da und schaute ihn an. Sie stand Kaito gegenüber und musste mehr oder weniger über.... über... über ihre Gefühle reden, wie gern wäre sie im Boden versunken.
 

Er sah seine beste Freundin an und die hatte einen etwas ängstlichen Gesichtsausdruck. Er stellte seine Tasche auf ihren Tisch und lehnte sich an. “Was hat sie bloß?“, stellte er sich die Frage und musterte sie noch einmal. Sie stand etwas unsicher da und glücklich sah sie auch nicht aus. Dann fuhr er fort: „Ich habe nur gehört, wie ihr euch über Kid unterhalten habt.... Und die paar blöden Zicken wollten dich aufziehen.... Was weiß ich und du hast dann irgendwas geschrieen.. von wegen du liebst Kaito Kid nicht....“ Er grinste sie frech an und fügte hinzu: „Ich glaube die ganze Schule hat dich gehört!“ Aoko sah ihn verblüfft an. „Das.... Das...“, stammelte sie. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, als er das gesagt hatte. Das Mädchen atmete erleichtert aus. Kaito konnte nicht anders und musste laut loslachen. „Was hast du?!“, fuhr Aoko ihn an. Jetzt fühlte sie sich wieder gut. „Deiner Reaktion nach zu urteilen, müsstest du schon befürchtet haben, ich hätte mich angesprochen gefühlt!“, prustete er. Jetzt sah sie ihn nur noch geschockt an. „Er....“, dachte sie und konnte in dem Moment keinen richtigen Gedanken fassen.
 

Und dann, dann wurde sie wütend und schrie ihn an: „Wundert’s dich?! Die ganzen Mädchen haben geglaubt, ich hätte da ein Liebesgeständnis abgelegt!! Hätte mich nicht überrascht wenn du...!!“ Bei seinem ernsten und selbstsicheren Blick wurde sie dann stumm. Mal abgesehen von der Tatsache, dass sie sich in etwas hineingeredet hätte aus dem sie sich nicht mehr so schnell hätte rausreden können. Sie sah ihn etwas irritiert an. Was hatte er vor? Was wollte er ihr jetzt wohl darauf sagen?
 

„Wie lange kennen wir uns jetzt schon?“, fing er an und sein Blick war ernst. Sie sah ihn nur verblüfft an. Mit der Frage hatte sie nicht gerechnet und mit solch einer Entschlossenheit in den Augen hatte sie Kaito selten erlebt. „ Wie wahrscheinlich ist es da, dass wir uns nach all den Jahren, in denen wir uns kennen und schätzen gelernt haben...“, redete er weiter. „Wie? Kennen und lieben?“, dachte sie Aoko und machte große Augen, „Ach nein... kennen und schätzen... Ich halluziniere wohl.....“ Sie schluckte und umfasste den Griff ihrer Tasche mit beiden Händen fest. „...ineinander verlieben? Sag mir das bitte!“, schloss er den Satz ab. Sie wollte ihm gerade eine abwertende Antwort geben die das ganze veralbert, aber dazu kam sie gar nicht. „Das ist doch schwachsinnig..... Stell dir vor: Wir, ein Paar!“, sagte er streng und machte es mit seiner Mimik deutlich. Aoko schluckte. Kühl schließ er ab: „Ein schlechter Witz...“
 

Sie sah ihn geschockt an. „Ein schlechter Witz....“, dieser Satz war wie in ihr Gehirn gebrannt. Sie hörte ihn immer wieder. Er ließ sie nicht los. Kaito lächelte sie an und meinte dann wieder freundlich: „Hey was ist denn los, Aoko? Hab ich was falsches gesagt?“ Sie lächelte ihn dann ganz schnell an und schallte: „Nein, warum denn? Und mal ehrlich, warum sollte ich was von dir wollen, ich kenn dich ja schon so gut... und ganz ehrlich... so interessant wie die anderen immer tun und sagen.... bist du nicht!“ Beide begannen zu lachen. „So, jetzt weiß ich, was er über die Sache denkt... Na Gott sei Dank, hab ich mich nicht dazu geäußert. Er hätte es ja sowie so nur für einen schlechten Witz gehalten... Da kann ich drauf verzichten mich einfach so zur Belustigung anderer bloß zu stellen...“ ,dachte sie sich und sie lachte weiter. Wie gerne hätte sie jetzt losgeheult... Die beiden beruhigten sich wieder.

Sie fuhr fort: „ Schon schlimm genug, dass ich die Sprüche von den anderen hören muss, wir wären verheiratet!“ Sie grinste ihn frech an und er fügte hinzu: „ Ja und... ‚Kaito, wo hast du deine Frau gelassen?’.... oder ‚Aoko, wo ist dein Ehemann geblieben?’... Schrecklich....“ Kaito äffte seine Klassenkollegen nach. Sie waren sich anscheinend einig. „Den Gefallen tun wir ihnen nicht....“, grinste Aoko, „ Wir und ein Paar, das hat die Welt noch nie gesehen! Eine blödere Überlegung gibt’s ja wohl nicht....“
 

Sie sahen sich an. Er atmete tief durch und packte seine Schultasche. „Ich geh in den Schulhof, kommst du mit?“, fragte Kaito mit einem Lächeln seine beste Freundin. „Ja!“, entgegnete sie und lächelte zurück. Und keiner wusste, dass sie mit ihrem Selbstschutz den anderen verletzten. Keiner merkte, dass sich bei jedem Wort das Herz des anderen zusammengezogen hatte. Sie spürten nur ihren eigenen Schmerz.
 

Dann hastete er an ihr vorbei und blieb noch mal bei der Tür stehen. Er drehte sich um und meinte neckisch: „Und übrigens, ich hab’s dir schon mal gesagt, BLAU steht dir nicht! Versuch es mal mit ROSA!“ Sie sah ihn nur erstaunt an. Aoko blickte dann gen Boden und griff sich den Mopp. Mit einem Schrei jagte sie ihm hinterher: „Kaito du Perversling!!“ Er hatte das Zimmer verlassen und rannte die Treppen hinunter. So schnell konnte sie ihn nicht einholen. So würde sie nicht sehen, wie er sich gerade fühlte. Sie dürfte sein im Moment gezwungenes Lächeln ohnehin nicht sehen. Und dass ihm zum Heulen zu Mute war, sollte sie niemals erfahren. Ihm ging nur noch eins durch den Kopf und mit diesen Gedanken hatte er das Kapitel ‚Aoko’ vorerst abgeschlossen: „Jetzt ist es raus. Jetzt ist es geklärt. Und es ist gut so, du musstest dir keine Sorgen machen, dass ich das falsch hätte auffassen können, denn ich.... ich weiß, dass du mich nicht liebst....!“

Tagträumereien stören das effiziente Arbeiten

In der Klasse war es still. Alle saßen auf ihren Plätzen und schrieben mit. Die Geschichtslehrerin hatte sich zur Tafel gedreht und schrieb ein paar bedeutende Namen auf. Draußen war es schön, viel zu schön um im Klassenzimmer zu sitzen. Kaito schrieb fleißig mit und er wusste nicht, dass Akako immer wieder zu ihm rüberlinste und ihn anschmachtete. Aoko schaute in ihr Heft. Sie hatte den Stift in der Hand und war in Gedanken versunken.
 

In der Pause waren sie und Kaito nach draußen gelaufen. Als sie die Eingangstür aufriss, war er weg. Verdutzt und außer Atem blieb sie in der Tür stehen. „Gott, dieser Kaito! Er ist unmöglich...“, dachte sie sich, als sie dann die Tür schloss und draußen stand. Ein paar Klassenkollegen bewarfen sich mit Schneebällen. „Hey Aoko, gehen wir was trinken?“, meinte Kaito frech grinsend, der neben der Tür stand. Sie drehte sich zu ihm und schaute ihn wütend an. Sie wollte ihn gerade einen Esel schimpfen, doch dafür hatte sie keine Luft. Sie hatte ihre Hände auf den Knien um sich zu stützen, denn Aoko befürchtete umzufallen. „Na, wie wär’s? Als kleine Entschädigung!“, fragte er noch mal mit noch breiterem Grinsen als zuvor. „Also gut!“, ließ sich das Mädchen überreden und sah ihn total fertig an, „Und grins nicht so dumm!“ Er begann zu lachen und entgegnete ihr: „Ja, aber deinen Freund musst du da lassen!“ Sie sah ihn nur verwundert an. Was hatte wohl meint? „Wie?“, brachte sie gerade noch hervor, ehe sie tief Luft holte. „Na der Mopp!“, witzelte er herum. Aoko hatte ihn immer noch in der Hand. Dann legte sie ihn weg und die beiden gingen. „Du weißt schon, dass das Tor zu ist?“, fragte sie ihn dann mit prüfendem Blick und Schadenfreude.
 

„Sicher weiß ich das! Und wie glaubst du, komm ich meistens in die Schule?“, fragte er sie grinsend. Und blieb bei der Mauer stehen. Sie sah ihn nur verdutzt an als er seine Tasche auf die andere Seite schmiss. „Bist du wahnsinnig?! DU kannst doch nicht einfach so über Gemäuer SPRINGEN!!“, fuhr sie ihn an, doch da stand er schon darauf und streckte ihr seine Hand entgegen. Mit einem Lächeln sagte er: „Komm!“ Sie sah ihn etwas ängstlich an und schrie dann wütend und besorgt, dass er sich was bricht: „Komm runter!“ Sie fuchtelte mit ihren Händen wie wild um sich. Doch ehe sie sich versah, hatte er ihre Hand genommen und zu sich hinaufgezogen. „AAAAAAAAAAAAAAAAAHHH!!“
 

Und mit ihr in den Armen war er auf die Straße gesprungen. „Sport am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!“, lachte er als er seine Tasche aufhob und Aoko davon ging. „Hast du sie nicht mehr alle!!!?“, sprang sie ihn fauchend an. Er wich zurück. Das Grinsen verging ihm nicht, nein, er musste sich sogar das Lachen verkneifen und frech entgegnete er ihr: „Hat das Mieze-Kätzchen heute seine Krallen ausgefahren?“ Sie hätte ihm bei dem Satz am liebsten die Schultasche um die Ohren geschlagen, stattdessen schrie sie: „Ich geb’ dir gleich ein Mieze-Kätzchen!!!“
 

„Die kleine Schlange hat was?!“, fragte Akako fassungslos. Sie stand mit den Mädchen im Schulhof. Das durfte nicht wahr sein!! Das Mädchen schrie sich ihre ganze Wut hinaus. „Mein Kaito... Sie hat meinem Kaito ihre... ihre Liebe gestanden!?“, stellte sie wütend fest und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie zitterte vor Wut am ganzen Leib und am liebsten wäre sie aus der Haut gefahren. „Was bildet sie sich ein?“, dachte sie sich. Die drei Mädchen sahen Akako besorgt an. Dann wurde die Hexe ruhig und warf ihre Haare schwunghaft nach hinten. „Entschuldigt mich bitte“, sagte sie höflich und hinterhältig grinsend ging sie davon. Die Mädchen sahen ihr verwirrt nach.
 

„Hallo Hakuba!“, strahlte sie ihren Klassenkollegen an. Er machte gerade die Tür auf, weil er reingehen wollte, und dann drehte er sich um mit den Worten: „Was willst du Akako?“ Er war schlecht gelaunt, weil er Kaito und Aoko zusammen über die Mauer springen gesehen hatte. Er wusste von dem Vorfall im Klassenzimmer. Er war ja schließlich im Gang gestanden als Aoko so los schrie. „Warum bist du denn so schlecht gelaunt?“, fragte sie schon fast unangenehm freundlich und schubste ihn ins Gebäude. Sie schloss hinter sich die Tür und er sah sie nur misstrauisch an. Er verschränkte die Arme und wartete auf ihre Antwort. „Kommst du mit? Ich muss noch schnell in die Schulbibliothek.“, bat sie lächelnd und ging voraus. Er stapfte ihr schweigend hinterher. Dort angekommen suchte sie in den Regalen nach ein paar Büchern. Saguru hatte schon die Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben. Anscheinend wollte sie bloß Gesellschaft.
 

„Was hältst du von Aoko und Kaito? Ich mein, weißt du schon die Neuigkeit?“, fing sie nach einer Weile an. Er sah sie verdattert an und murmelte brummig: „Ja, dein Schwarm hat ein Liebesgeständnis bekommen...“ Er lehnte am Regal und hatte die Arme verschränkt, seine ganze Körperhaltung zeigte, dass ihm das überhaupt nicht schmeckte. Akako kicherte. „Und das noch von deiner Angebeteten...“, fügte sie hinzu. Saguru sah sie irritiert an und schnaubte wütend: „Sie ist nicht meine Angebetete! Sie ist die Tochter des Inspektors der die Soko Kid leitet. Und ungewöhnlicherweise versteh ich mich mit ihr.“ Am liebsten hätte er mit Akako geschrieen, weil sie so unverschämt war, doch da sie in der Bibliothek waren und dort Ruhe vorgeschrieben war, konnte er es nicht. „Und welche Laus ist dir sonst über die Leber gelaufen, wenn nicht ihr Geständnis?“, fragte sie frech grinsend. Sie hatte ins Schwarze getroffen. „Nein, ich habe die beiden zusammen gesehen wie sie über die Schulmauer sind. Sie, in seinen Armen...“, brummte er noch schlechter gelaunt. Geschockt schaute Akako Saguru an. Ihr blieb die Spucke weg. „Glaubst du, sie sind...“, fügte er besorgt hinzu. Als sie zu lächeln begann, war er mehr als verdutzt. Was ging wohl in ihr vor? „Noch ist nichts verloren. Wir haben noch Chancen.“, stellte sie mit hinterhältigem Lächeln auf den Lippen fest, „Hilfst du mir?“ Er sah sie an und an seinem Gesichtsausdruck erkannte man, dass er nicht so recht wusste. „Kommt ganz drauf an, was du vorhast...“, sagte er und sah sie prüfend an.
 

„... ar der Gründer, Aoko?“, fragte die Lehrerin. Als das Mädchen nicht reagierte rief die Lehrerin noch einmal ihren Namen: „Aoko Nakamori, können sie meine Frage beantworten?“ Kaito tippte das Mädchen mit seinem Stift an und flüsterte zu ihr: „Hey Aoko! Aufpassen!“ Die Lehrerin ging zu ihr und blieb vor ihrem Platz stehen und verschränkte die Arme. „Fräulein Nakamori!“, forderte die Lehrkraft das Mädchen auf. Diese schreckte hoch und meinte irritiert: „Ja?“ Die Lehrerin zeigte zum Ausgang und sagte sauer: „In meinem Unterricht wird weder geschlafen noch geträumt! Raus, vor die Tür!“ Aoko war baff und stammelte nur: „Jawohl.“ Dann verließ sie den Raum. Akako sah ihr nur schadenfroh grinsend nach. „Ach Aoko, was ist bloß mit dir los? Wenn du mir nichts mehr anvertraust, kann ich dir auch nicht helfen....“, dachte sich Kaito, der nicht wollte, dass sie betrübt war. Wer wollte schon, dass die Person, die er über alles liebte unglücklich ist?
 

Aoko stand vor der Tür und murmelte verärgert: „Das ist mir noch NIE passiert...“ Dann setzte sie sich draußen am Gang hin und wartete auf das Ende des Unterrichts. Und sie versank wieder in ihren Gedanken. Das war nicht schwer, denn sie hatte ja nichts zur Ablenkung. Sie dachte an die Freistunden, die sie mit Kaito verbracht hatte.
 

Die kleine Nakamori funkelte Kaito sauer an. „Mieze-Kätzchen.... Was fällt dem ein?“, dachte sie sich wütend bevor sie mit ihm das kleine Café an der Ecke betrat. Sie setzten sich an einen Tisch und legten ihre Jacken ab. Eine Kellnerin kam und nahm die Bestellungen auf. Sie sah ihn an. Er schaute gerade in den Raum. „Na wenigstens, bringt er mich auf andere Gedanken.... Ich kann mich über alles aufregen, und an die peinliche Aktion von vorhin... an die denk ich gar nicht.... Die ist wie vergessen.... Macht er das bewusst oder ist er heute nur so angriffslustig?“, dachte sie sich und merkte gar nicht, dass sie ihn regelrecht anstarrte. Kaito sah seine beste Freundin an. Sie starrte weiter. Aoko war viel zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt als auf ihre Umwelt zu achten, geschweige sich damit zu beschäftigen. Nach einer Weile meinte Kaito dann, weil ihm das Gestarre seines Gegenübers zu viel wurde: „Aoko, seit wann kannst du deine Augen nicht von mir lassen?“ Aoko wurde mit dieser Fragen aus ihren Gedanken gerissen und sah Kaito nur verwirrt und fraglich an. Dieser grinste frech. „Was hast du gesagt?“, meinte sie verdutzt. „Nichts, ich wollte dich nur sekieren!,“ lachte er. „Aha....“, gab sie dann nur noch von sich. „Bist du jetzt wieder da?“, vergewisserte er sich. Sie sah ihn fragend an. „Ja, sitz ich hier, oder nicht?“, antwortete sie ihm. „Ja, aber ich meine auch geistig...“, grinste er nur noch. Sie verstand ihn überhaupt nicht. Und er fragte sich, was bloß mit ihr los war.
 

Die Kellnerin kam mit einem Lächeln auf den Lippen „Einen Tee für die Dame und einen Cappuccino für den Herren. Möchten sie noch etwas?“ Beide bedankten sich und schüttelten die Köpfe. Sie lächelten. Die Kellnerin ging wieder. „Was ist eigentlich mit deinem ‚Freund’ Kid?“, meinte er nach einer Zeit grinsend. „Was?! Mein... Spinnst du! Ich hasse ihn!“, schrie Aoko Kaito an. Sie war aufgesprungen und hatte ihre Hände auf den Tisch geschlagen. Die anderen Gäste sahen die beiden an. Als Aoko das merkte, setzte sie sich verlegen wieder hin. Die Schamröte war ihr ins Gesicht gestiegen. „Das weiß ich doch, war ja auch ironisch gemeint....“, entgegnete er ihr. Kaito hatte Müh und Not nicht los zu lachen. Verblüfft sah sie ihn an. „Ach so...“, stammelte sie. Ihr war die jetzige Situation fast noch unangenehmer als die im Klassenraum. „Gibt’s das, dass du wegen dem Vorfall von der Früh so gereizt auf ihn reagierst, oder war er gestern unartig? Er hatte doch gestern einen Raubzug, oder?“, lachte er. Aoko sah ihn geschockt an. So wie’s aussah, würden die drei Freistunden nicht langweilig werden. „Kaito, heute bist du unmöglich...“, stellte das Mädchen dann fest. Ihr bester Freund hatte heute einen unmöglichen Humor. Er grinste sie nur frech an. Und dann fuhr sie fort: „Aber du hast Recht, er hatte gestern einen Raubzug und wie du sicherlich schon gelesen hast, ist er entwischt....“ Diese Tatsache ärgerte sie sichtbar. Dann begann sie zu lächeln. Da war der Ausdruck, den Kaito heute schon die ganze Zeit sehen wollte. Und zielstrebig sagte sie dann: „Das nächste mal entkommt er nicht, dieser Mistkerl!!“ Er liebte es, wenn er sie so entschlossen sah, mal abgesehen von der Tatsache, dass er an ihren kleinen Fallen Gefallen gefunden hatte. So war es nicht ganz so langweilig. Es war immer eine kleine Herausforderung und außerdem stärkte es sein Ego, wenn er sie ausgetrickst hatte.
 

„Was war denn gestern?“, fragte er Aoko aus. Sie wusste ja nicht, dass er Kid war und er musste ja interessiert tun, um nicht aufzufallen. Aokos Augen loderten als sie zu erzählen begann: „Er ist gestern ins Museum eingebrochen. Die Polizisten hatten alles abgesichert. Und was macht er? Er taucht aus dem Nichts auf. Plötzlich stand er mitten im Museum... Direkt vor dem Stein! Keiner wusste, wie er da hin gekommen ist. Möchte wissen, wie er das angestellt hat. Vom Dach ist er nämlich nicht gekommen...“ Kaito nahm einen Schluck von seinem Cappuccino. Er nickte. Sie war impulsiv. Kid war ihr ein Dorn im Auge, und dass sie sich so aufregen konnte, belustigte ihn, das konnte er ihr aber nicht zeigen. Kaito dachte sich nur: „Klar tauche ich aus dem Nichts auf, wenn ich mich als Polizist verkleide, merkt ja keiner von euch, dass ich nicht dazu gehöre... Jeder denkt nur.. Huch, ein Neuer!“ Er grinste in sich hinein. Aoko nahm vorsichtig einen Schluck von ihrem Tee ehe sie weiter erzählte: „Er nahm den Edelstein an sich. Ich wollte ihn mir schnappen, aber dann meinte er nur: ‚Bis zum Nächsten Mal!’ Und sang und klanglos verschwand er im Rauch. Wir suchten alles ab. Doch er war weg...“ Sie war über diese Tatsache, dass er ihr entwischt war, niedergeschlagen.
 

Kaito wollte sie mit den Worten trösten: „Noch ist nicht aller Tage Abend!“ Er lächelte sie an und er bekam ein gezwungenes zurück. Er fragte sich, wie weit sie seine Nachricht entschlüsselt hatten, denn auf das Museum und das Datum waren sie ja gekommen.
 

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Im Vierten nach Neujahr ist alles vorbei. Da wird Geschichte geschrieben. Die weißen Schafe werden zusammengehalten, doch eines unter ihnen entfernt sich von der Herde. Der Hirte hat Müh und Not es wieder zu finden. Und wenn der Mond vom Nebel verdeckt wird, hat auch der letzte rote Stern aufgehört zu funkeln.
 

Kaito Kid
 

Ps.: Kommen Sie, zählen Sie mit mir!

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Aoko sah ihren besten Freund nur verwundert an, als er seine Karten aus der Hosentasche kramte. „Was hast du vor?“, fragte sie verwirrt. Er zeigte ihr zuerst alle Karten ehe er zu mischen begann und antwortete: „Wonach sieht es denn aus?“ Er grinste und hielt ihr die Karten entgegen. Sie suchte sich eine aus, prägte sie sich ein und gab sie wieder zurück. „Möchtest du mischen?“, fragte Kaito sie freundlich mit einem Lächeln. Sie nickte. Er schaffte es doch tatsächlich immer wieder sie aufzuheitern und abzulenken. Nach dem Mischen gab sie ihm die Karten wieder. Er legte die Karten auf den Tisch. Kaito nahm die erste Karte vom Stapel. Er sah sie an und in seinem Gesicht fand man Verwunderung. Aoko wollte wissen, was er da so merkwürdiges sah. Hatte der Trick vom Zauberkünstler nicht geklappt? „Seit wann hab ich eine Karte mit ’ner Rose in meinem Stapel?...“, meinte er verdutzt. „Wie?“, fragte Aoko verwirrt. So eine Karte war doch nicht in seinem Stapel. Sie dachte, er würde sie aufziehen wollen, bis sie sie selbst sah. „Na egal...“, sagte er dann und legte die Karte auf den Tisch. Die Rose verwirrte Aoko sichtlich, denn sie starrte fassungslos darauf. Kaito legte seinen Zeige- und Mittelfinger und seinen Daumen auf die Karte. Diese Handbewegung ähnelte jener, die die Zauberer hatten, wenn sie einen Hasen aus dem Zylinder zaubern wollten. „Was hatte Kaito vor?“, dachte sich das Mädchen und sah ihm aufmerksam zu. Und dann, dann verschwanden seine Fingerkappen in der Karte! Es sah aus, als würde er sie ins Wasser tauchen. Die Karte verschwamm an der Stelle, wo seine Finger waren und es bildeten sich Kreise, die immer größer wurden, wie beim Wasser, wenn man einen Stein hineinwarf. Aoko kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Er zog die Rose aus dem Bild. Jetzt war sie in seiner Hand. „Die Karte... sie ist leer....und...“, stammelte Aoko. Sie konnte nicht fassen, was da gerade passiert war. Und Kaito hatte eine weiße Rose in der Hand, die er auf den Tisch legte. Das war zu viel für sie. Aoko war total baff. Dann zog Kaito wieder eine Karte und ohne sie anzusehen, zeigte er sie Aoko und meinte als wäre es das selbstverständlichste der Welt: „Diese Karte hast du gezogen!“ Aoko brachte keinen Ton hervor. Sie nickte nur. Und irgendwann zahlten sie und machten sich wieder auf den Weg zur Schule. Die drei Freistunden konnten ja nicht ewig dauern.
 

Irgendwann war der Schultag zu Ende und sie gingen heim. Ran verabschiedete sich von Sonoko und lief nach hause. Dort wartete schon Conan auf sie. „Hallo Ran!“, begrüßte er sie. „Ich fang gleich zu Kochen an!“, strahlte Ran und schwang sich in die Schürze. Conan war froh nicht mehr allein mit Kogoro zu sein.
 

Onkelchen, der auf seinem Schreibtisch saß, und er waren in der Detektei und Herr Mori sah sich seine Lieblingssängerin im Fernsehen an. Kogoro hatte ein Bier nach dem anderen getrunken und war irgendwann eingeschlafen. Conan hatte ein Buch gelesen, um abgelenkt zu sein, doch Onkelchens Anwandlungen entgingen ihm nicht. Kogoro redete im Schlaf. Er knutschte in seinem Rausch und in seiner Träumerei sogar die Bierflasche nieder. Conan überkam ein ungutes Gefühl als er das gesehen hatte. Er dachte sich bloß: „Was Alkohol nicht alles mit einem anstellt...“
 

Ran schnipselte fleißig in der Küche und fragte Conan, als er in die Küche tapste: „Und wie war dein Tag?“ Der kleine zuckte mit den Schultern und meinte: „Ist nicht viel passiert. Und bei dir? Du bist heute so glücklich.“ Er lächelte sie an. Ran ging fast vor Freude über und sagte: „Shinichi hat sich gemeldet!“ Conan tat überrascht und freute sich: „Wirklich? War er in der Schule? Oder hat er dich angerufen?“ Ran schüttelte energisch den Kopf. Er hatte ihr eine SMS geschrieben. Sie hatte sie erhalten, als die Schule aus war. Conan war richtig froh, als er sie so glücklich gesehen hatte. Dann meinte er ganz unschuldig: „Sag mal, ist Shinichi dein Freund?“ Ran sah Conan baff an. Sie wurde rot. Dann stammelte sie mit einem gekünstelten Lachen: „Also wirklich, auf welche Sachen die Jugend heut’ zu Tag kommt!... Conan geh doch bitte zu Paps und sag ihm, dass das Essen gleich fertig ist.“ Sie schob Conan aus der Küche und werkte fleißig weiter. „Also wirklich.... Die Jugend heut’ zu Tage... Sie tut grad so als wär’ sie was weiß ich wie alt.... Dabei ist sie so alt wie ich....“, dachte sich Conan. Er hätte gerne gewusst, was sie gesagt hätte, wenn Sonoko so eine ähnliche Frage gestellt hätte.
 

Das Telefon läutete. Kogoro wurde wach. Verträumt hob er den Hörer ab. „Detektei Mori. Wie kann ich ihnen helfen?“, stellte sich Kogoro geistesabwesend vor. Conan sah ihn an und dachte: „Den Satz kann er aus dem Effeff...“ Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt. Auf einmal war Kogoro hell wach. „Wie ein Auftrag? Merkwürdige Geschehnisse?... Wie verschwunden?..... Ja, natürlich übernehme ich den Fall!... Wann? Am 26. soll ich bei ihnen vorbei schauen? Warum nicht früher?... aha... ja... ich verstehe.... Gut... Danke... Wiederhören...“ Conan sah ihn verwundert an. „Ein Auftrag, Onkelchen?“, fragte er Kogoro. Dieser nickte nur. Und dann stellte der schlafende Detektiv fest, dass es schon aus der Küche duftete. „Mausebein, ist das Essen bald fertig?“, fragte er, als er in die Küche schlich und den Kühlschrank öffnete. „Paps, nein kein Bier mehr vor dem Essen!“, schimpfte Ran mit ihm. „Aber Mausebein....“
 

Kaito kam gerade nach Hause. Jii wartete bereits auf ihn. Der alte Mann stand in der Haustür und begrüßte ihn: „Guten Tag, Little Master!“ Kaito blieb vor ihm stehen. „ Bitte nenn mich nicht so, Jii. Ist Mama schon zu Hause?“, fragte der Junge seinen teuren Freund. „Ja, eure Mutter ist in der Küche, Little Master.“, entgegnete dieser. Kaito nickte. Er ging in die Küche. „Hallo! Tut mir Leid, bin heute etwas spät dran. Ich hab Aoko noch heim begleitet.“, sagte Kaito und da hörte er schon das Telefon läuten. Jii hob ab. Dann hörte er Jii, der meinte das Telefonat sei für den Jungen. Verwirrt ging er hin und nahm den Hörer. „Ja, Kaito Kuroba am Apparat. Wer spricht?“, fragte Kaito verdutzt. Es war Aoko. Sie wollte wissen, ob sie noch in irgendeinem Fach außer Englisch etwas auf hatten. „Du fragst mich nach den Hausaufgaben?“, fragte Kaito fassungslos, denn meistens musste er sie danach fragen, und es war bis jetzt noch nie vorgekommen, dass sie ihn deswegen anrief.
 

Nach ein paar Minuten war das Gespräch beendet. Der Junge starrte auf das Telefon. Ihm fiel der Vorfall von der Früh ein. An das, was er sich gedacht hatte und er sah etwas traurig dabei aus. Dann dachte er sich, und das machte ihn keinesfalls glücklicher: „Nein, du liebst mich nicht.. Und das wirst du nie.... auch wenn ich es mir noch so sehr wünsche... Aber irgendwann, dass verspreche ich dir, sind meine Wunden verheilt. Irgendwann liebe ich dich nicht mehr. Es ist besser so, für uns beide.“ Er verharrte vor dem Telefon, weder rührte er sich, noch hörte er in dem Moment irgendwen. „Kaito! Träum nicht, und komm essen!!, rief seine Mutter noch mal. Das erste mal hatte er überhaupt nicht reagiert. Erschrocken schaute er zur Küche. „Ich komme!“

Gefährliches Rätsel

Am nächsten Tag kam mit der Post neben den vielen Briefen und Rechnungen eine Karte. Ran trug sie herein. Diese Karte war ihr gar nicht aufgefallen. „Was ist dir da runter gefallen, Ran?“, fragte Conan noch müde und verträumt. Er ging zur Karte und bevor er sie aufhob gähnte er noch einmal genüsslich. „Wer schreibt uns denn?“, wunderte sich Kogoro und fragte Ran dann, „Wer von unseren Freunden ist denn im Urlaub?“ Diese zuckte nur mit den Schultern und reichte ihm die Post, nachdem sie sich hingesetzt hatte. „Conan, die Karte kannst du auch später lesen. Komm doch wieder her und frühstücke jetzt noch mit uns. Wir müssen, dann ohnehin los. Die Schule fängt deswegen nicht später an...“, meinte Ran und rieb sich die Augen. Sie bestrich gerade ihr Brötchen mit Butter. „Ja, Ran.“, sagte Conan und kam mit der Karte in der Hand zum Tisch. Er setzte sich neben Ran.
 

„Komisch, wer schreibt jemandem eine Karte auf der eine Taschenuhr abgebildet ist?“, stellte Conan fest. Die Zeiger deuteten auf halb sieben. Und Conan grübelte, ob das eine tiefere Bedeutung haben könnte, denn dafür war er im Moment zu viel Detektiv als glücklicher Kartenempfänger. „Hey Dreikäsehoch, wenn dich die Karte so beschäftigt, dann les sie uns doch vor.“, meinte Kogoro mürrisch. Er war noch viel zu müde und somit ein richtiger Morgenmuffel. Der Junge sah Kogoro an und nickte und biss mal an seinem Brot hab. Dann sah er sich die Rückseite an und schluckte hinunter bevor er zu lesen begann: „TICK TACK TICK TACK! Feuer und Flammen sorgen für Licht, Wasser in Gläsern für Erfrischung. Der Vorgänger der Stille ist Lärm.“ Ran sah überrascht aus und fragte: „Wer ist der schräge Vogel, der uns das schreibt?“ Conan suchte den Absender, fand jedoch keinen. „Eine Drohung!“, meinte Kogoro geschockt. Er war zwar noch nicht ganz fit, aber soweit hatte er mitgedacht. Conan blieb die Spucke weg. Welch unschöne Nachricht in der Früh.
 

Nach dem Frühstück verließen Ran und Conan das Haus. Ran war beunruhigt. Was wohl passieren würde? Sie sah zu Conan, der sich über die Nachricht Gedanken machte. „Ich habe Angst...“, dachte sich Ran, „Und Conan bleibt so ruhig...“ Dann schoss es ihr „Hey, mit was beschäftigst du dich? Doch hoffentlich nicht mit der Nachricht, oder?“ Der Kleine sah sie an und antwortete: „Natürlich! Immerhin wird keiner so zum Spaß eine solche Nachricht schreiben. Und wir wissen ja nicht wo und auch nicht wann und Onkelchen könnte ja unsere Hilfe brauchen...“ Er redete nicht weiter, als Ran ihn hoch hob. Sie meinte mit besorgtem Gesichtsausdruck: „Glaubst du Paps, braucht da unsere Hilfe?“ Der Junge nickte und entgegnete: „Es ist doch ein Rätsel und ich mein, drei Köpfe denken besser als einer, oder Ran? Shinichi würde das bestimmt auch sagen.“ Er sah sie unschuldig an. Ran musterte ihn noch etwas. „Vielleicht hast du Recht...“, meinte sie nach einer Weile. „Du, Ran... Kannst du mich wieder runter lassen?“, bat Conan das Mädchen. Kurz danach ging der Kleine wieder neben seiner Sandkastenfreundin her.
 

„Hallo Ran!“, schrie eine Person, die winkend daher rannte. Diese und der kleine Junge blieben stehen und drehten sich um. Es war Sonoko. Bevor Ran ihre Freundin begrüßen konnte, fragte diese schnell und neugierig: „Und? Hat sich dein Detektiv gemeldet?“ Sonoko grinste und Ran lief rot an. Conan sah verwirrt zu den beiden hinauf und dachte sich: „Ihr Detektiv?“ Dann schob Ran, die noch mehr errötete, Fräulein Suzuki vor sich her und meinte: „Nicht vor dem Kleinen... und außerdem ist er NICHT MEIN Detektiv...“ Sonoko war etwas verblüfft. Ran drehte sich zu Conan und meinte: „Wir sind dann mal weg!“ Das Mädchen packte Sonoko am Handgelenk und eilte mit dieser davon. Conan blieb stehen und sah den beiden verwirrt nach und dachte sich: „Nicht vor dem Kleinen.... wie süß...“
 

Der Junge stapfte dann in Gedanken versunken zur Schule. Am Schulhof standen Ayumi, Mitsuhiko und Genta zusammen. Conan ging an ihnen vorbei, denn er hatte sie nicht registriert. Conan ging zum Eingang und als er zum Türknauf griff, hörte er: „Hallo Conan, na warum so verträumt heute?“ Es war Ai, die ihn gut gelaunt anlächelte. Er zögerte, drehte sich zu den Detective Boys und sah dann das aschblonde Mädchen wieder an, welches ihn irritiert anschaute. „Komm mit!“, meinte er und griff ihr Handgelenk, dann verschwanden sie im Gebäude. Conan zerrte sie durch die Gänge. Ai brachte kein Wort heraus. Dann riss sie sich von ihm los und blieb abrupt stehen. Aufgebracht schnaubte sie ihn an: „Sag, was ist mit dir los?“ Er beugte sich zu ihr und flüsterte in ihr Ohr. Ai stand aufrecht da, sie hatte sich etwas erschreckt und außerdem war ihr Conan heute nicht ganz koscher. „Wir haben heute ein Drohung erhalten. Ein Anschlag ist geplant. Wir wissen nicht was, noch wissen wir wo.“ Als Ai das gehört hatte, sah sie ihn zuerst ungläubig an. Sie sahen sich an und gingen dann zur Klasse, sie wollten, so unauffällig wie möglich sein, nicht dass die anderen davon spitz bekamen.
 

Währenddessen eilten Sonoko und Ran zur Schule. „Sag mal, was ist jetzt mit deinem Liebling?“, fragte Fräulein Suzuki frech grinsend. Kogoros Tochter blieb so schnell stehen, dass Sonoko in sie rasselte und dann saßen beide am Boden. Ran sah ihre Freundin sauer an. Dann murmelte sie: „Ja er hat sich gemeldet...“ Sonoko merkte, dass Ran etwas traurig war. „Und wann siehst du ihn wieder?“, wollte sie wissen und rappelte sich hoch. Dann klopfte sie sich den Staub vom Rock und half Ran auf, diese zuckte mit den Schultern. Sonoko sah Ran traurig an und dachte sich: „Der Mistkerl hat sie gar nicht verdient. Wenn er sich nicht meldet, kann er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst... Ich hasse es, dass Ran wegen so einem Idioten unglücklich ist. Na der soll mir in nächster Zeit nicht unter Die Augen kommen. Dieser Kudo kann was erleben!!“ Die Mädchen gingen schweigend neben einander weiter. Nach einer Weile neckte Ran ihre Freundin mit der Frage: „Und hat sich dein Schwarm gemeldet?“ Sonoko sah sie verwundert an. Nach einer Zeit antwortete sie: „Makoto ist in Osaka, dort nimmt er an einem Turnier teil. Er hat mich vorgestern angerufen. Und danach kommt er mich besuchen!!“ Sonoko strahlte regelrecht, als sie das erzählte und dann fuhr sie fort: „Und mein Liebling hat gestern auch wieder was von sich hören lassen! Es stand auch in der Zeitung!“ Ran stutzte, dann blickte sie Sonoko verdreht an und meinte: „Du meinst doch hoffentlich nicht Kid, oder?“ Sonokos Strahlen wurde zu einem breiten Grinsen. „Doch!!“, schrie sie und sprang himmelhochjauchzend in die Luft. Ran sah ihre Freundin verdutzt an. Worüber sich Sonoko wohl mehr freute, darüber dass sie Makoto bald wieder sehen würde, oder über die Fotos von Kid in der Zeitung?
 

Kogoro saß derweil bei seinem Schreibtisch mit der Karte in der Hand und grübelte. „Die Sache ist faul. Wieso will man, dass jemand über den Anschlag Bescheid weiß? Will er nur mit uns spielen? Will er nur mein Können prüfen, ob ich rechtzeitig darauf komme? Ich versteh’s nicht...“, dachte sich Kogoro und las die Karte noch mal.... „TICK TACK TICK TACK..... hm... könnte auf eine Zeit hinweisen... die Zeit läuft mir auf alle Fälle davon...“ Er stand auf und ging zum Kühlschrank. Er öffnete ihn und holte ein Bier raus. Kogoro rauchte der Kopf. Er saß seit Stunden vor der Nachricht und kam kein Stückchen weiter. Zisch! Die Dose war offen und Kogoro nahm einen Schluck. „TICK TACK TICK TACK....“, dachte er sich. Es ging ihm nicht aus dem Kopf. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, eine Bombe! „Natürlich wenn eine Bombe hoch geht, steht die Umgebung in Flammen und sie knallt... und danach ist es still.... Steht das Licht auch für die Bombe? Hm... mal schauen.... Aber.... Wasser in Gläsern für Erfrischung.... hm...“, schoss es ihm. Er setzte sich zu seinen Schreibtisch und arbeitete weiter.
 

In der Pause erzählte Conan Ai was in der Nachricht stand. Sie sahen einander an und rätselten. „Habt ihr auch gestern Carmen Yaiba gesehen?“, fragte Mitsuhiko in die Runde. „Ja, er ist so cool!!“, meinte Ayumi freudestrahlend. „Und wie er...“, begann Genta, doch weiter kam er nicht, denn er wurde von Ai und Conan unterbrochen, die wie im Chor schrieen: „Teiche und Seen!“ Die Detective Boys sahen die beiden verwundert an. Mitsuhiko sah Conan böse an, er war auf ihn eifersüchtig, weil sich Ai heute mit diesem mehr beschäftigte als mit ihm. Conan hatte bemerkt, dass Ai es Mitsuhiko angetan hatte, das war ihm aber egal, er wollte ja nichts von ihr. Außerdem würde Ai auch nichts an einem Siebenjährigen finden, sie war ja nicht pädophil oder so was in der Art. Armer Mitsuhiko, irgendwann, wenn er älter ist, findet er auch noch die Richtige. „Über was redet ihr da?“, fragte Ayumi und sah die beiden verwirrt an. Conan sah sie an und stutzte, er wusste auf die schnelle nicht, was er sagen soll. „Professor Agasa hat uns ein Rätsel aufgegeben.... und wir haben es gelöst... wenn,.... wenn ich nach Hause komme, werde ich ihm gleich die Lösung erzählen!", schoss es aus Ais Mund, die die Detektive Boys entschlossen ansah Conan begann zu grinsen, denn Ai war 'ne Wucht. Mit einem ,Ach so’ wandten sich die drei ab und redeten über Carmen Yaiba weiter.
 

„Ach, ich freue mich heute schon auf die Feier!“, trällerte Sonoko und genoss die Pause. „Welche Feier?“, fragte Ran überrascht nach. Fräulein Suzuki erzählte ihrer Freundin, dass ihre Schwester eine Feier für Familie und Freunde beim Teich nahe des Baker-Hotels veranstaltete. „Komm doch auch! Das Fest ist angeschrieben! Es läuft unter dem Motto: ‚Licht am Himmel – gut für die Seele!’ Nimm doch deinen Vater und Conan mit!“, forderte Sonoko Ran auf. Diese meinte unsicher und verlegen: „Ich weiß nicht so Recht...“ Nach Bitten und Betteln war Ran überredet und Sonoko freute sich wahnsinnig. „Dann kann ich mit dir rechnen!“, lachte Sonoko und dann läutete die Glocke und der Unterricht ging weiter.
 

Akako und Saguru gingen nach der Schule zusammen durch die Straßen. Sie schwiegen sich an. Vor einem Teehaus blieben sie stehen, sahen sich an und nickten. Dann gingen sie rein. Ganz hinten in der Ecke des Teehauses saßen sie dann und bestellten. Sie waren so ziemlich die einzigen Gäste und Akako erzählte Saguru ihren teuflischen Plan. Er konnte nicht glauben, dass er tatsächlich mit der Klassenhexe gemeinsame Sache machte. Er nickte immer wieder und warf aber auch genauso oft ein. Nach Stunden verließen sie das Teehaus wieder. Vor dem Ausgang umarmten sie sich freundschaftlich. Sie waren auf einen Nenner gekommen und morgen würde alles anfangen. Sie hatten nur noch ein paar Tage, denn bald begannen die Weihnachtsferien.
 

Conan stürmte nach Hause. Kogoro saß noch immer bei seinem Schreibtisch. Er erschrak als der Junge ins Zimmer stürmte und schrie:„ Onkelchen! Wasser in Gläsern, der Absender meint einen Teich!“ Conan war total aus der Puste. Ran, die in der Küche stand, kam zu den beiden. Bei dem Wort Teich war ihr die Einladung wieder in den Sinn gekommen und sie meinte: „Paps, wir müssen heute bei der Feier von Sonokos Schwester vorbei schauen. Die ist beim Baker-Hotel, bei der Anlage. Das Thema der Feier ist ‚Licht am Himmel – gut für die Seele!’ Gehen wir bitte hin?, Ich hab’s Sonoko versprochen....“ Kogoro sah Ran an und fragte nach: „Licht?“ Ran nickte energisch und fügte hinzu: „Um halb sieben gibt’s ein Feuerwerk!“ Conan erstarrte. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, rannte er zum Schreibtisch und sprang auf einen Sessel. Er griff nach der Karte und sah sich die Uhr an und zeigte sie auch Kogoro und Ran. Das Mädchen fragte geschockt: „Glaubst du....“ Kogoro nickte. Jetzt wussten sie wohin sie mussten, sie wussten auch wann. Nur das Versteck der Bombe kannten sie noch nicht. „Wir müssen hin. Wann fängt das Fest an?“ Ran stammelte irgendwas von Sechs Uhr. Conan schaute auf seine Armbanduhr und stellte fest: „ Viertel nach Fünf. Wir haben also noch Zeit...“ Ran ging wieder in die Küche um sich abzulenken, sie machte sich um ihre Freundin größte Sorgen. „Wir dürfen uns nichts anmerken lassen“, meinte Kogoro noch ziemlich entspannt. Conan nickte, dann wurde er vom Onkelchen gefragt: „ Hey Dreikäsehoch, wie bist du eigentlich auf den Teich gekommen?“ Conan sah ihn geschockt an, er musste sich schnell was einfallen lassen. „Eine Freundin hat heute in der Schule ein Bilderrätsel gemalt.... und... und... da hat sie ein Glas gefüllt mit Wasser auf dem Blatt dargestellt... und das einzige, was sie sagte war: ‚Denkt groß’.... Und ein Teich ist doch eine vom Menschen angelegte Wasseranlage, oder etwa nicht?“, log er schnell zusammen. Kogoro nickte überrascht, er gab sich aber anscheinend mit der Antwort zufrieden, dann sagte er nachdenklich: „Auf dem Gelände müssen wir dann die Bombe finden....“
 

Es war Sechs Uhr abends und Aoko wartete schon ungeduldig auf ihren besten Freund. Sie hatten es sich um dreiviertel Sechs ausgemacht. Und er war wieder einmal zu spät dran. Sie hätte sich grün und blau ärgern können! Ihr war kalt. Zitternd stand sie vor der Eishalle. „Kaito, du Blödmann, wann kommst du endlich?“, bibberte die kleine Nakamori verärgert. Plötzlich sah sie nichts mehr. Jemand hielt ihr die Augen zu. Sie stutzte. „Na, wer bin ich?“, fragte eine Stimme amüsiert. Aoko schlug die Hände weg und drehte sich energisch um. Sie schrie wutentbrannt: „Warum hast du so lange gebraucht?! Das sieht dir wieder mal ähnlich!! Du kommst immer zu SPÄT!!“ Aoko funkelte Kaito, der ihr gegenüberstand böse an. Dann begann er: „Es tut mir Leid, ich... ich hab meiner Mutter geholfen und dann... als ich auf die Uhr gesehen, war ich zu spät dran...“ Sie wurde noch saurer und entgegnete: „Aber beeilt hast du dich trotzdem nicht! Gib’s doch zu! Du willst gar nicht Eislaufen gehen!!“ Am liebsten wäre sie ihn angesprungen. Sie hasste seine Unpünktlichkeit. Kaito schob das Mädchen dann einfach in die Eishalle und meinte leicht grantig: „Natürlich will ich nicht Eislaufen, ich hasse diese Sportart...“ Aoko sah ihn verwundert an. Warum hatte er dann zugesagt? War sie etwa so lästig gewesen, dass er einfach nur ja gesagt hatte um seine Ruhe zu haben? Aoko verstand ihn absolut nicht. Kurz vor der Eisbahn blieb er mit ihr stehen und dann zog er sich unwillig die Schlittschuhe an. Aoko merkte es aber nicht, dass er nicht wollte, zumindest nicht in dem Moment.
 

„Aoko, willst du dir nicht auch die Schuhe anziehen?“, fragte Kaito und wollte zu dem Mädchen neben sich schauen. Doch da war sie nicht. Er schaute sich um und entdeckte Aoko schon auf der Bahn laufend. Kaito hatte gar nicht bemerkt, dass sie von ihm weggegangen war. „Na komm schon, du Schlafmütze!!“, schrie Aoko lachend. Sie zog kleine Kreise und hatte sichtlich ihren Spaß. Kaito wollte gerade die Bahn betreten als er sie prustend rufen hörte: „Oder hast du Angst, dass du einbrichst und mit den Fischen schwimmen musst!!?“ Sie begann zu lachen und mit zugekniffenen Augen schlitterte sie rückwärts. Was sie nicht sah, war, dass Kaito zu Eis erstarrt war. Er war weiß um die Nase geworden und hatte Panik. Fisch! Da war das Wort, vor dem er sich so sehr ekelte. Aoko kurvte zu ihm und blieb vor ihrem besten Freund stehen. Lachend bemerkte sie: „Brauchst du eine Extra-Einladung?“ Sie packte ihn bei den Händen und zog ihn auf die Bahn.
 

„NEIN! Nicht!!“, schrie Kaito noch, doch da war es zu spät. Er landete auf seinen vier Buchstaben und Aoko fiel nach vorne. „Au,...“, jammerte das Mädchen, welches auf Kaito lag, und klagte weiter: „Ich glaub, so schnell bin ich noch nie gelegen...“ Kaito sah sie leicht verärgert an und murmelte: „Ich hab’ dich ja gewarnt....“ Aoko sah ihn nur verwundert an. „Passiert ihm das öfter?...“, fragte sie sich still und heimlich. Kaito richtete sich etwas auf, sah Aoko in die Augen und meinte nur gelassen und auch um sie zu provozieren: „Kannst du bitte von mir runter gehen? Ich glaub ja, dass sich die restlichen männlichen Eisläufer über deine Einblicke freuen, aber... Musst du so kurze Röcke anziehen?!“ Aoko lief rot an. Kaito versuchte aufzustehen. Das Mädchen plumpste auf den glatten Eisboden. Gott, war ihr das unangenehm!! Sie linste Kaito aus den Augenwinkeln an und wurde noch röter. Sie beobachtete ihn wie er sich hoch rappelte. Er stand schon auf den Kufen und mit den Händen stützte er sich ab. Dann machten seine Schlittschuhe einen Abgang und er knallte wird hin. Kaito lag auf dem Rücken und rieb sich seinen Hinterkopf. Als er wieder aufrecht saß, stellte er mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck fest: „Au! Mein... Ich hab doch gewusst, warum ich Eislaufen hasse...“ Er hatte ein Auge zugekniffen. Dann sah er zu Aoko und schwieg sich aus. Sie war noch immer rot. Dann konnte er es sich nicht verkneifen: „Sag mal, hast du nichts zu deiner Verteidigung zu sagen?“ Sie sah ihn nur verwundert an. „Übrigens, GELB ist niedlich!“, fügte er frech grinsend hinzu und brach gleich darauf in schallendes Gelächter aus. Auf einmal stand Aoko vor ihm mit den Händen in der Hüfte und sie schrie los: „Du bist unmöglich, KUROBA!!“ Alle sahen die beiden geschockt an. Kaito hielt seine Hände schützend vor sich und winselte nur: „Hey, ich kann schlecht flüchten..“ Das Grinsen war ihm nicht vergangen. Aoko sah ihn verblüfft an. Mit dem Satz war alles vergessen und sie meinte nur spöttisch um ihn zu triezen: „Du kannst nicht Eislaufen richtig?“ Sie musste sich das Lachen verkneifen. Kaito zog seine Füße zu sich, weil er noch mal aufstehen wollte und sagte gelassen: „Man kann nicht alles können, oder?“ Das Mädchen war entsetzt, das hatte sie noch nie von ihm gehört und er grinste frech weiter. Der Alleskönner war unfähig mit ein paar Schlittschuhen zu laufen. „Aber Inline-Skaten kannst du, oder?“, hakte sie nach. Er sah sie von den Schlittschuhen genervt an: „Ja, sicher, warum sollte ich das nicht können?“
 

Aoko streckte ihm ihre Hände entgegen und lächelte ihn an. Er sah sie prüfend an und zögerte dann forderte sie ihn auf: „Jetzt nimm schon meine Hände, ich helfe dir auf!“ Er hob eine Augenbraue, verschränkte seine Arme und meinte: „Damit dann jeder wieder deine Wäsche zu Gesicht bekommt, oder was?“ Er liebte es, sie zu necken und aufzuziehen und es klappte immer wieder. Aokos Blick verfinsterte sich. Am liebsten hätte sie ihn an die Wand geklatscht. Sie kochte und jeden Moment, dass wusste nicht nur sie, sondern auch Kaito war darauf gefasst, kam der Ausbruch: „Kaito, du Idiot!! Dann vergammle doch!“ Wütend rauschte sie ab und zog ihre Runden. Kaito hatte sich gerade aufgerichtet, da wusste er schon wieder nicht wie ihm geschah. Er sah zu seiner Hand und dann blickte er nach vorne. Ihm wurde komisch in der Magengegend, denn er sah Aoko, die seine Hand hielt. „Eigentlich sollte ich dich Spinner ignorieren. Kaito, du bist furchtbar! Ich weiß gar nicht, wie ich einen solchen Schwachsinnigen wie dich bis jetzt aushalten konnte!!“, fauchte sie ihn an während sie ihn zog. Er schluckte und sagte nichts mehr. Er wollte sie nicht noch mehr reizen.
 

Währenddessen umarmte Sonoko Ran fröhlich als sie mit Conan und ihrem Vater um Sechs Uhr ankam. Sie schleifte das Mädchen mit sich und Conan entfernte sich unauffällig. Kogoro begrüßte Herrn und Frau Suzuki und bedankte sich für die Einladung, ehe er bemerkte: „Huch? Der Kleine ist weg! Ich geh ihn schnell suchen. Entschuldigen Sie mich!“ Kogoro drehte sich um und war weg. Der Kleine hatte ein perfektes Timing. Frau Suzuki rief dem Detektiv nur noch nach: „Um Halb Sieben ist das Feuerwerk! Nicht vergessen!“ Dann wandte sie sich Ran und ihrer Tochter zu und wunderte sich über das seltsame Verhalten des Herrn Mori.
 

Conan suchte in der ganzen Umgebung, dann sah er Kogoro, der ihn fragte: „Und schon was gefunden?“ Conan schüttelte den Kopf und meinte gestresst: „Sieht es danach aus?“ Sie suchten weiter, bei den Toiletten, bei den Ständen. Und irgendwann war nur noch die aufgebaute Bühne übrig. Doch da war nichts zu sehen.
 

„Ist die Landschaft schön!“, bewunderte Ran den zugefrorenen See und die schneebedeckten Sträucher und Bäume. Sonoko nickte und sie freute sich. Nicht mehr lange und das Feuerwerk würde beginnen. Ran dachte an Conan und Kogoro: „Ob sie wohl die Bombe schon gefunden haben?“ Das Mädchen sah auf ihre Uhr und stellte fest: „Fünf vor halb Sieben...“ Sonoko strahlte. Das Feuerwerk ging bald los, und Ran wusste nicht, ob ihr zu Lachen oder zu Heulen zu Mute war. Sie ging mit Sonoko zum Platz vor der Bühne, denn von dort aus konnte man die Show am besten sehen. Sie sah sich um, vielleicht sah sie ja ihren Vater oder Conan. Sie wollte endlich Gewissheit. Was, sie nicht wusste war, dass die beiden gar nicht so weit von ihr entfernt waren. Sie lagen unter der Bühne und suchten die verdammte Bombe.
 

„Kogoro!“, flüsterte Conan, der nun vor der Bombe lag. Dieser krabbelte zu ihm. Über ihnen stand Frau Suzuki, die gerade mit ihrer Rede begann: „Wir haben uns heute hier versammelt um zu feiern und ich möchte Sie nun bitten, mit mir den Countdown zu zählen!“ Conan und Kogoro versuchten die Bombe zu öffnen, um die Kabel durchschneiden zu können.
 

Der Countdown begann: 10!! Conan und Kogoro rüttelten an der Bombe, doch der Deckel klemmte. Und die digitale Uhr war mit dem Countdown gleich geschaltet. 9!! Kogoro schnappte sich ein Messer und wollte mit der Hebelwirkung den Deckel aufdrücken. Conan stockte der Atem. 8!! „Setzt geh endlich auf, du Scheißding!!“, flüsterte Kogoro verärgert. 7!! Klack! Der Deckel ging runter. Die beiden atmeten auf. 6!! „Welcher?“, fragte Kogoro unsicher und total nervös, er hatte keinen Nerv mehr. 5!! Sie kontrollierten den Verlauf der Drähte. Conan leuchtete alles mit seiner kleinen Taschenlampe aus, die in seiner Uhr eingebaut war. 4!! Kogoro legte das Messer an ein Kabel an und zögerte war es das richtige? 3!! „Mach schon Onkelchen!“, flüsterte Conan. Dieser wechselte den Draht. Nun wollte er einen anderen durchschneiden. 2!! Die beiden schluckten. Schweißperlen hatten sie auf ihren Stirnen. 1!! Kogoro konnte nicht wirklich klar denken, er war viel zu nervös. Der Detektiv wechselte noch mal das Kabel und schnitt durch.
 

Aoko lag in ihrem Bett und sie sah auf ihre Uhr. Es war Acht Uhr. Sie dachte über den Tag nach und sie stellte fest, dass es an diesem Tag mit Kaito relativ lustig gewesen war, obwohl sie sich so angestachelt hatten. Zuerst kam er zu spät. Dann meinte er, er hätte gar keine Lust. „Dieser Esel....“, dachte sie sich brummig und äffte ihn nach: „Ich glaub ja, dass sich die restlichen männlichen Eisläufer über deine Einblicke freuen, aber... Musst du so kurze Röcke anziehen?“ Aoko vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen. „Muss der Mistkerl immer so ‚charmant’ sein?“, murmelte sie leicht säuerlich und auch etwas traurig. Ihr war der bloße Gedanke daran schon peinlich. „Muss ich in letzter Zeit immer in ein Fettnäpfchen treten?“, jammerte sie und dann fiel ihr ein weiterer Spruch von ihm ein: „ Übrigens, GELB ist niedlich!“ Sie hatte seinen Gesichtsausdruck im Kopf. Wütend richtete sie sich auf und schrie: „Dieser Spanner!!“ Jetzt, im Nachhinein konnte sie sich wesentlich leichter Luft machen. Dann hielt sie inne und überdachte den Satz noch mal. „Wenn das ein Kompliment gewesen sein soll, dann hat er’s aber gut überspielt, dieser... DIESER...“, ging ihr durch den Kopf. Sie verschränkte mürrisch die Arme. Als ihr seine letzte Bemerkung einfiel stand sie regelrecht im Bett. „ ‚Damit dann jeder wieder deine Wäsche zu Gesicht bekommt, oder was?’, das hatte er gesagt gehabt, dieser Esel!“, fauchte Aoko wutentbrannt, dann schrie sie: „Was bildet er sich ein!!?“ Dann wurde sie ruhig und plumpste auf ihr Bett. Ein neuer Aspekt ging ihr durch den Kopf. Diesen hatte sie noch nie bedacht „War er etwa eifersüchtig?“, flüsterte sie. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. UNMÖGLICH!!
 

Bamm! Bamm! Zisch! Bam! Das Feuerwerk war unglaublich. „Überwältigend!“, staunte Ran. Alle bewunderten den Himmel. Alle, außer Zwei, die lagen fix und fertig unter der Bühne und rührten sich nicht. „Bravo, Onkelchen!“, stammelte Conan fix und fertig mit sich und der Welt. Die Bombe war bei 00:01 stehen geblieben. Kogoro sah in das Gehäuse der Bombe und fand einen Zettel. Er schob den Zettel ein und kletterte unter der Bühne hervor, Conan gleich hinterher. Der Detektiv packte die entschärfte Bombe in den Kofferraum. Dann ging er mit Conan zu Ran und den anderen. Sie wurden geschockt angesehen. „Entschuldigen sie, wir sind am Eis ausgerutscht.“, entschuldigte er sich und Conan. „Paps, Conan, Ihr seht unmöglich aus! So eine Schweinerei!“, schimpfte Ran, die aber dennoch heilfroh war sie zu sehen. Sie verabschiedeten sich und fuhren heim.
 

Ran ging ins Bad und Kogoro holte den Zettel hervor. Conan sah ihn an und horchte ihm zu: „ Glückwunsch! Wie man sieht, haben Sie’s geschafft mein kleines Rätsel zu lösen.“

Rote Rosen und Liebesbriefe

Es war Fünf vor Acht und Kaito lag noch im Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Er kuschelte sich noch mal richtig ins Kissen. Er war so halb wach, hatte keinen blanken Schimmer wie spät es war und wollte es auch gar nicht wissen. Dann hörte er seine Mutter schreien: „ Kaito, aufstehen!“ Er dachte gar nicht daran. Hikarue hatte ihren Wecker nicht gehört und somit auch verschlafen. Kaito drehte sich noch mal um und kauerte sich zusammen. Er ignorierte seine Mutter einfach. Dann wurde die Tür aufgerissen. Frau Kuroba schaltete das Licht ein und sagte lautstark und etwas sauer: „Kaito Kuroba! Jetzt steh endlich auf, du kommt zu SPÄT!!“ Kaito reagierte nicht, er drehte sich nur noch mal um und murmelte gähnend bevor er weiterschlief: „Lass mich ,ich bin müde....“ Seine Mutter kam zum Bett und schrie: „Junger Mann, wenn du nicht aufstehst, dann schwör ich dir, kannst du was erleben!!“ Kaito riss die Augen auf, seine Mutter war wirklich schlecht gelaunt. Sollte er sie weiterprovozieren? Riskierte er es, oder nicht? Er überlegte kurz, schloss dann die Augen und entgegnete seiner Mutter desinteressiert: „Wäre ja nicht, das erste Mal, dass ich mich verspäte....“ Kaito war fix und fertig und viel zu müde. „KAITO!!“, schrie seine Mutter und riss ihm die Decke weg. Er richtete sich blitzschnell auf und meinte: „Hey!“ Hikarue sah ihren Sohn böse an und meinte: „Muss ja nicht zur Gewohnheit werden, dass du spät dran bist, oder? Außerdem, wo du jetzt ja ohnehin schon sitzt, kannst du aufstehen auch.“ Er sah sie müde und vor allem desinteressiert an und murmelte: „Es ist aber schon Gewohnheit...“ Seine Mutter warf die Decke auf das Bett zurück und ging zur Tür und sagte in strengem Ton: „In ZWEI Minuten bist du spätestens unten und verlässt das Haus, verstanden junger Mann?! Und deine arrogante Art kannst du bei sonst wem auslassen, aber nicht bei MIR!!“ Dann knallte die Tür zu. Sie war hinausgegangen und stapfte sauer nach unten. Kaito schluckte. „Au weh, jetzt hab ich den Bogen aber mächtig überspannt....!!“, dachte sich Kaito und streckte sich noch genüsslich ehe er aus dem Bett sprang. Er machte sich schnell fertig und raste dann die Treppen hinunter. Seine Mutter sah ihn verwundert an und dachte sich: „Man muss ihm nur kräftig einheizen, dann geht das schon...“ Er schnappte sich seine Schultasche und sprang aus dem Haus. Er rannte noch um die Ecke und blieb dann stehen. Dort stellte er die Tasche ab und gähnte und streckte sich noch mal und tapste gemütlich und in aller Ruhe weiter.
 

„Akako hat einen Verehrer!“, hörte Aoko ein Mädchen sagen als sie die Klasse betrat. Verwundert sah das Mädchen zu Koizumi, die sich gerade auf ihren Platz setzte. Ein Strauß roter Rosen stand auf ihrem Tisch und ein Brief lag dabei. Die drei Mädchen die Aoko noch vor zwei Tagen so geärgert hatten, standen um Akako, die fröhlich grinste. Aoko ging zu ihrem Platz und setzte sich hin. Sie bemerkte gar nicht wie Akako ihr einen missgünstigen Blick zu warf. Dann fragte die Hexe die Klasse, ob sie vorlesen sollte, was in dem Brief stand. Die Kollegen brannten darauf es zu erfahren und Aoko meinte abwertend und schlug ihr Matheheft auf: „Na, wenn du es nicht für dich behalten kannst, dann leg los.“ Die kleine Nakamori interessierte es absolut nicht. Akako öffnete den Brief und begann zu lesen.
 

Conan stand bei Ai und den Detective Boys am Schulhof. Sie redeten über alles mögliche. Noch vor ein paar Minuten hatte er sich von Ran verabschiedet, die fröhlich mit Sonoko weiterging. Er machte sich über Kogoro Gedanken, weil dieser ihn heute morgen aufgehalten hatte, als Ran und er gehen wollten. Ran war schon bei der Tür draußen, da griff Onkelchen ihm auf die Schulter. Conan hatte ihn verwundert angesehen, da hörte er Kogoro sagen: „Wir unterhalten uns heute Nachmittag, wenn Ran noch in der Schule ist, klar?“ Der Junge nickte und ehe er aus dem Haus ging, wünschte ihm der Detektiv noch einen schönen Tag. Was wohl Herr Mori von ihm wollte?
 

Saguru kam gerade in die Klasse und wunderte sich, warum alle aus den ersten und zweiten Reihen so komisch nach hinten schauten. Dann fiel es ihm ein. Hakuba schaute zu Akako und dachte sich: „Na da bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen!“ Nicht dass er wissen wollte, was in dem Brief stand, nein, das wusste er. Saguru wollte die Reaktion seiner Klassenkollegen sehen. Er konnte sich ihre Gesichter einfach nicht entgehen lassen. Er hoffte insgeheim, dass die Hexe mit dem Brief zu Frieden war. „Liebste Akako!“, las das Mädchen grinsend vor. „Der gestrige Abend mit dir war wirklich schön und ich hoffe, wir können das bald wiederholen. Die Blumen sind für dich!“ Akako brach ab und strahlte bis über beide Ohren. Sie sprang vor Freude in die Luft. Aoko sah sie nur gelangweilt an und dachte sich: „War ja klar, dass sie damit angeben muss, wenn sie sich einen Dummen gefunden hat, der sie anbeten würde.“ Die kleine Nakamori studierte weiter die Formeln, die sie in der letzten Stunde aufgeschrieben hatte. Akako sah hinterlistig grinsend zu Aoko und las noch lauter weiter: „In Liebe, KAITO KUROBA! P.S.: Du hast es mir angetan!!“ Die Hexe konnte sich gar nicht einkriegen. Die Klassenkollegen staunten und Aoko stockte der Atem. Ihre Augen weiteten sich. „Hatte er sich gestern noch mit Akako getroffen?“, dachte sie sich geschockt, „Und ich dachte immer, er könnte sie nicht ausstehen, so genervt und desinteressiert wie er immer tut, wenn er sie sieht. Und warum hat er es vor mir verheimlicht? Wir sind doch Freunde, ich dachte, wir können uns alles anvertrauen...“ Akako kriegte sich nicht mehr ein und wedelte mit dem Brief in der Hand herum. Saguru schaute Akako überrascht an. Diese schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Sie war sichtlich mit dem Brief, den er geschrieben hatte, zu Frieden. „Hey, Aoko! Geht dir dein Ehemann fremd, oder wie?!“, fragte das Mädchen, das die kleine Nakamori vor zwei Tagen so rasend gemacht hatte, frech. „Hat er dich etwa abgewiesen oder wie?“ Die Klasse brach in schallendes Gelächter aus und Aoko schnellte hoch und schlug die Hände auf den Tisch. Sie schrie sauer: „Er ist nicht mein Ehemann!!! Und vor zwei Tagen hat er als einziger gehört, was ich gesagt habe, nämlich, dass ich KID nicht LIEBE!!!“ Aoko holte tief Luft und schrie weiter: „Und außerdem sind wir nur FREUNDE!!! Und WAS er mit WELCHEM Mädchen macht, geht mich NICHTS an!!!“ Sie setzte sich wieder hin und nahm das Heft in die Hand und studierte sauer weiter. Sie war von Kaito enttäuscht, denn er verheimlichte ihr offensichtlich was.
 

In der Zwischenzeit läutete jemand an einer Haustür. Eine Frau öffnete und war verwundert. Der Blumendienst stand vor ihr. „Die soll ich liefern, mit dieser Karte“, meinte der Mann. „Aber...“, stotterte die Frau und fragte: „Für wen...?“ Der Mann zuckte mit den Schultern und meinte, er müsse sie nur abliefern und drückte ihr Strauß und Karte in die Hand. Dann ging er. Die Frau schaute ihm verwundert nach, ging rein und schloss die Tür hinter sich. Sie schaute auf die Karte und erschrak.
 

Es läutete zum Unterricht und als das Läuten aufhörte, schloss der Lehrer die Tür und alle setzten sich auf ihre Plätze und wurden still. Er ging zum Katheter, setzte sich hin und trug ein. Als er beim Namen Kuroba war, ging die Tür auf. Alle sahen hin. Es war Kaito und meinte: „Hier!, Entschuldigen Sie, ich habe meinen Wecker nicht gehört.“ Es schien ihm furchtbar unangenehm zu sein, seine Verspätung. „Ja, ja, geh zu deinem Platz..“, meinte der Lehrer und las weitere Namen vor. Kaito ging zu seinem Platz, bemerkte den Strauß auf Akakos Platz, äußerte sich aber dazu nicht und sah seine beste Freundin an und flüsterte: „Morgen Aoko!“ Er war gut gelaunt, und die Verspätung war ihm total egal. „Ach, lass mich doch in Ruhe!“, meinte sie sauer und jeder in der Klasse konnte es hören. Kaito wollte sich gerade hinsetzten, hielt aber inne, weil er über ihre Antwort überrascht war. Was hatte sie? War sie noch wegen gestern sauer oder hatte er schon wieder etwas ausgefressen, von dem er nur noch nichts wusste? Kaito blieb stehen und pflaumte sie an: „Was ist denn jetzt schon wieder los?!“ Er war etwas irritiert und auch von ihrer zickigen und schnippischen Art genervt, sonst war ihm das egal, aber heute war er wegen seiner Müdigkeit leicht reizbar. „Fräulein Nakamori! Herr Kuroba! Verlassen Sie sofort meinen Unterricht!!“, sagte der Lehrer genervt und fuhr fort: „ Zuerst kommen Sie, Herr Kuroba, zu spät und dann stören Sie und Fräulein Nakamori die anderen beim aufpassen! Los, vor die Tür!“ Aoko und Kaito sahen den Lehrer entgeistert an. Sie nickten und verschwanden nach draußen. Ein paar Klassenkollegen lachten sich ins Fäustchen.
 

Kaito schloss leise die Tür hinter sich und atmete tief aus. Der Lehrer war heute wohl auch mit dem falschen Fuß aufgestanden. Der Junge sah Aoko an, die sich auf den Boden gesetzt hatte. Er hockte sich neben sie und schaute sie fragend mit verschränkten Armen an. Das Mädchen schaute auf den Boden und maulte: „Was glotzt du denn so blöd?“ Man hörte die Stimme des Lehrers auf dem Flur. Jetzt wurde es Kaito zu bunt. Er lehnte sich nach vorne, drehte Aoko mit dem Körper zu sich und stütze sich dann mit den Händen am Boden ab. „Sag mal, hast du deine Tage, oder warum bist du so BISSIG heute?“, fragte er laut und wutentbrannt. Er schrie fast mit ihr und man konnte sich sicher sein, das was er gesagt hatte, hörten nicht wenige. Sie sah ihn geschockt an und ohrfeigte ihn. Aoko sprang auf und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Du SPINNER!! BLÖDMANN!!“, tobte sie und war noch lauter als Kaito. Schnell schnappte sie sich einen Mopp und holte aus. Kaito sprang auf und entgegnete laut: „Was hab ich denn verdammt noch mal getan, du Trampel??!!!“ Sie funkelten sich an und keiner wollte sich vom anderen niedermachen lassen. Eine verbale Vernichtung stand einem der beiden bevor. Er war geschockt, dass sie ihm ins Gesicht geschlagen hatte. Gut, er war nicht gerade freundlich gewesen, aber er wusste ja nicht einmal, warum sie so sauer war.
 

„Ich dachte wir erzählen uns ALLES!! Oder habe ich mich da geirrt?!“, fauchte Aoko. Da gingen die Klassentüren auf und die Lehrer standen darin. „Was ist hier los?!“, fragte der Lehrer, den sie in der Stunde haben sollten. „Ich wüsste nicht, was ich dir verheimlicht hätte!!“, antwortete er ihr. Sie ignorierten die Lehrer, die wegen ihnen die Klassenzimmer verlassen hatten. Er dachte sich sauer: „Außer die Tatsache, dass ich Kid bin. Aber da kannst du mir unmöglich drauf gekommen sein, und wenn würdest du mich bestimmt nicht hier so zur Sau machen.... Oder doch?“ Er sah sie etwas enttäuscht, aber vor allem finster an. Einige Klassenkollegen und andere Schüler hatten ihre Plätze verlassen und standen hinter den Lehrern. Sie beobachteten gespannt den weiteren Verlauf. „Ach ja?“, fragte Aoko und funkelte ihren besten Freund böse an. Akako grinste in sich hinein als sie die beiden sah, wie sie sich gegenüberstanden und miteinander stritten. „JA!!“, schrie Kaito. Irgendwo war er verletzt. Was war mit seiner Aoko los? „Und was ist mit dem LIEBESBRIEF??!!“, fauchte Aoko zischend. Kaito wollte ihr gerade antworten, er war auf alles gefasst gewesen, nur nicht auf das. Er war sichtlich verwirrt und sah seine beste Freundin nur mit großen Augen an. Der Lehrer schaltete sich ein: „Klärt eure Beziehungsprobleme zu Hause!!“ Dann knallte er die Tür zu und fuhr mit dem Unterricht fort. Auch die anderen Lehrkräfte verschwanden in ihre Klassenräume. Die Mitschüler von Aoko und Kaito, die wieder auf ihren Plätzen saßen, schmunzelten und meinten: „Jetzt gibt’s Ehekrach!“ Alle prusteten los und der Lehrer schüttelte den Kopf und schrieb etwas auf die Tafel.
 

„Wel... welcher Liebesbrief?“, stammelte er. Seine Augen wurde noch größer.„Jetzt tu nicht so nichtswissend...“, zischte das Mädchen und funkelte den Jungen an. Kaito wurde ruhig. Er ging einen Schritt auf Aoko zu und legte seine Hände auf ihre Schultern, dann fragte er ruhig: „Könntest du mich bitte aufklären? Was hab ich falsch gemacht und von welchem Liebesbrief redest du?“ er sah sie freundlich und unschuldig an. Aoko wurde nur noch wütender und schlug seine Hände weg und schrie aus der Lunge: „Na ich rede von dem Liebesbrief, den DU AKAKO geschrieben hast!“ Sie konnte es nicht glauben, er stritt es ab! Er stritt alles ab. Kaito spielte noch immer den Ahnungslosen. Wenn er ihr schon nichts erzählte, konnte er dann nicht wenigstens zu seien Gefühlen stehen? Kaito traf der Schlag und ungläubig fragte er: „Bitte WAS hab ich?!“ Er war geschockt. Er fragte sich, wer ihm das eingebrockt hatte und sagte dann ungläubig: „Ich soll DIESER Hexe einen...“ Das letzte Wort brachte der Junge gar nicht mehr heraus, so geschockt war er. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. „Ein guter Witz, Aoko!“, lachte Kaito und hielt sich seinen Bauch. Kuroba krümmte sich vor lachen und ihm kamen die Tränen. „Das find ich gar nicht lustig. Der Blumenstrauß ist ja auch von dir. Und du stehst weder zu dem Brief, noch zu den Blumen und schon gar nicht zu deinen Gefühlen... Und ich dachte wir wären Freunde, und haben keine Geheimnisse voreinander.... Gut, dass du’s mir nicht erzählen wolltest, weil du es nicht gleich an die große Glocke hängen wolltest.... kann ich ja grad noch einsehen... aber dass du’s jetzt so verneinst und abstreitest... Ich dachte nicht, dass du SO feig bist, Kaito....“, meinte Aoko mürrisch und traurig, „Du enttäuscht mich wirklich!“ Sie hatte ihn bis noch gerade eben angesehen, mit verschränkten Armen war sie vor ihm gestanden, aber jetzt setzte sie sich hin und blickte missmutig gen Boden. Den Mopp hatte sie an die Wand gelehnt. Kaito verging das Lachen. War das ihr Ernst? Glaubte sie wirklich, er hätte Akako einen Brief geschrieben?
 

Er setzte sich neben sie und sagte: „Aoko, schau mich an....“ Das Mädchen reagierte nicht. „Aoko, bitte.....“, wiederholte Kaito und man hörte Verzweiflung in seiner Stimme. Die kleine Nakamori linste ihn böse an und murmelte: „Und du hast mir gestern auch nicht gesagt, dass du noch was vor hast....“ Sie schmollte. Kaito stutzte und fragte überrascht: „Was hatte ich gestern denn noch vor?“ Jetzt kapierte er gar nichts mehr. Aoko sah ihn ungläubig an. Warum stellte er sich so dumm? Dann begann sie zögerlich: „Na.... du hast dich doch....“ Dann schwieg sie und schaute auf den Boden. Sie machte einen traurigen Gesichtsausdruck. Kaito wollte wissen, was er gestern noch gemacht haben soll und forderte Aoko auf weiterzureden. Musste er ihr wirklich alles aus der Nase ziehen? Aoko sah ihren besten Freund nicht an und murmelte: „...gestern noch... mit Akako getroffen.....!“ Jetzt wusste Kaito gar nichts mehr, was er hätte drauf sagen können. Sie schwiegen sich an. Tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Dann begann er: „Ich hab sie gestern nicht gesehen... außer in der Schule.. und das... das war genug....“ Jetzt schaute er auf den Boden und Aoko starrte ihn regelrecht verwundert an. „Glaubst du wirklich, ich bin so blöd und treffe mich mit jemandem nach der Schule, den ich nicht leiden kann , oder was?“, fuhr er fort. Er war sauer und Akako wollte er sich noch vorknöpfen. Aoko war geschockt und stammelte: „Hast du... wirklich... nicht?“ Ihre Blicke trafen sich und in seinen Augen fand sie die volle Ehrlichkeit. Er war aufrichtig, keine Lügen, die er ihr aufzutischen versuchte. Das Mädchen war baff. Ihr fiel nichts mehr ein. Und dann, dann läutete es zur Pause.
 

Conan hatte schon aus. Langsam stapfte er die Treppen zur Detektei hinauf. Er war gespannt, was Kogoro von ihm wollte. Er griff zum Türknauf und öffnete. Langsam trat er ein und sah sich prüfend um. „Wo ist denn Onkelchen?“, dachte er sich. Herr Mori kam aus der Küche. „Ah, da bist du ja!“, begrüße Kogoro den Jungen und ging zu seinem Schreibtisch. „Hallo“, sagte Conan und schloss die Tür. Der Detektiv deutete ihn zu seinem Sessel und meinte: „Das Gespräch könnte länger werden.“ Conan stapfte hin und nahm Platz. Er sah zu Rans Vater und wartete. „Sag mal, Dreikäsehoch. Woher weißt du so viel?“, fragte Kogoro und musterte ihn misstrauisch. Conan zuckte zusammen. „Wie... wie meinst du das, Onkel Kogoro?“, fragte der Junge, der zusammengezuckt war, mit zittriger Stimme und schluckte. „Das ist doch nicht normal, dass ein Junge in deinem Alter so schlau ist...“, entgegnete ihm der Detektiv, „ Wie alt bist du, Sieben?“ Conan nickte und traute sich nichts sagen. Dann fing er an: „Ich interessiere mich halt für... ich... ich löse halt gerne Rätsel, Onkel Kogoro....“ Kogoro warf ihm noch einmal einen prüfenden Blick zu. „Wenn du älter bist, wirst du bestimmt so ein Naseweis wie Shinichi, du kleiner Schnüffler....“, murmelte Kogoro und stütze sich mit dem Ellenbogen am Tisch ab. Conan wurde ganz anders. Er sah Kogoro mit großen Augen an und stammelte: „Sh...shi... Shinichi? Wieso Shinichi?“ Hatte der Schläfer etwa einen Verdacht bekommen?
 

„Na, weil der auch immer seine Nase überall rein steckt.... Gut... ich geb’s zu, für sein Alter, macht er seine Arbeit auch ausgezeichnet....“, gab Kogoro grantig zu. Conan blieb die Spucke weg. Er kassierte ein Lob von Kogoro? Unglaublich!! Dann fuhr der Detektiv fort: „Aber du bist doch noch etwas jung, oder?“ Kogoro war wirklich skeptisch. Conan musste sich schnell etwas einfallen lassen. Dann fing er stammelnd an: „ Ja.. aber... eh... aber...“ Er redete nicht weiter und überlegte kurz, dann fuhr er fort: „...aber.... ich will doch mal ein Detektiv werden, Onkel Kogoro.... Ein so guter.... wie... wie Du... und ich lerne ja vom... vom BESTEN... wenn ich dich beim Lösen deiner Fälle, beobachte.... oder etwa nicht?“ Conan war das Ganze unangenehm und er sah Kogoro hilflos an. Hatte er angebissen? Der Junge schluckte und Herr Mori fing dann an: „Ach so, na wenn das so ist?“ Kogoro lachte etwas dümmlich und mit Conans Antwort war sein Ego gestärkt. Der Junge sah Kogoro überrascht an und atmete innerlich auf. „Gott sei Dank!“, dachte er sich. Und dann ging die Tür auf, Ran kann rein. Sie hatte früher aus gehabt.
 

Saguru und Akako standen nach dem Ende des Unterrichts zusammen und sahen sich an. Das Mädchen war glücklich. Sie waren die Letzten in der Klasse. Niemand außer ihnen, war noch da. „Wir haben einen Keil zwischen die beiden getrieben!“, freute sie sich leise, gerade mal so laut, dass Saguru sie gerade noch hören konnte. Dann fragte sie neugierig: „Und? Wie hast du das angestellt? Ich mein, dass du die Blumen an meinen Platz gestellt hast, und dann so spät gekommen bist?“ Er sah sie an und grinsend antwortete er ihr: „Na ich hab gestern Abend noch den Brief geschrieben und heute in der Früh kurz vor Sieben, ich die Blumen gekauft. Kurz nach Sieben bin ich in die Schule um alles vorzubereiten.... Und wie man sieht.... Hat es ja geklappt! Dann bin ich wieder abgehauen und hab mich in ein Café verzogen.... Und den Rest, den du ja...“ Ihm verging das Grinsen nicht. Er hätte nie geglaubt, dass der Plan so gut klappen würde. Und vor allen war er leicht auszuführen. Akako kicherte und hüpfte. Dann wurde sie ruhig und sie verzog ihren Mund zu einem grausigen Grinsen und sagte entschlossen: „Auf in Runde ZWEI!!“ Sie begann teuflisch zu lachen. Saguru musste schmunzeln.
 

Akako und Hakuba gingen gemeinsam aus dem Gebäude sie lächelten und als sie nach dem Schultor um die Ecke bogen blieben sie erschrocken stehen. Kaito lehnte an der Mauer. Er hatte die Arme verschränkt. Seine Tasche stand neben ihm. Akako sah ihren Schwarm erstaunt an, hatte er etwa auf sie gewartet? Saguru verabschiedete sich lachend: „Na, dann lass ich euch Turteltauben, mal alleine!“ Dann war er weg.
 

Kaito hatte tatsächlich auf die Hexe gewartet. Er hatte mit Aoko das Schulgebäude verlassen. Und am Tor war er dann stehen geblieben. Er kassierte von seiner besten Freundin einen fraglichen Blick und nicht nur das, nein, er hatte sie dann sogar noch mit den Worten angelogen: „Du, ich hab was in der Klasse liegen lassen. Ich dreh noch mal um. Du musst nicht auf mich warten! Wir sehen uns morgen!“ Er hatte sie gar nicht mehr zu Wort kommen lassen. Kaito hatte Aoko einfach so stehen lassen und war zum Eingang geeilt. Als er sich versichert hatte, dass Aoko weg war, ging er zum Schultor zurück und wartete. Und alles nur wegen dieser Hexe!!
 

Akako sah ihren Liebling verwundert an und stammelte: „Du... Hast du etwa auf mich gewartet?“ Sie tat unschuldig. Kaito linste sie böse an. „Weißt du, der... der gestrige Tag... war... ich fand ihn auch sehr schön...“, sagte sie und tat verwirrt als sie seinen Blick bemerkte. Sie ging auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Hals und meinte etwas traurig: „Bist... bist du böse?“ Das Mädchen machte einen Schmollmund. „Du Hexe spielst deine Rollte wirklich gut!“, knurrte Kaito und sah sie nur noch wütender an. „Bitte?“, Akako ließ von ihm ab und sah ihn geschockt an. „Sag bloß, du kannst dich an gestern nicht mehr erinnern? Oder spielst du nur mit mir?“, gab sie sprachlos von sich und ihr Blick wurde traurig. Sie legte ihre Hände vor ihr Gesicht und fing zu heulen an. Kaito schrie sie wütend an: „Du weißt genau so gut wie ich, dass wir uns gestern nicht getroffen haben!! Und deine künstlichen Tränen kannst du dir sparen!!“ Noch nie hatte ihn jemand so rasend gemacht.
 

Akako spreizte den Zeigefinger von der linken Hand weg und sah ihn mit einem Auge an. Ihr Blick war kalt. Dann nahm sie die Hände von Gesicht und verschränkte ihre Arme. Mit einem höhnischen Grinsen und tötendem Blick sagte sie dann, da sie sich ihres Sieges sicher war: „Ja, aber Aoko, sie weiß das nicht!!“ Sie brach in schallendes Gelächter aus und stolzierte an Kaito vorbei. „Du Schlange!“, schrie Kaito und schaute ihr böse nach. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Der Junge biss die Zähne zusammen. „So eine Frechheit! Was bildet sich die ein?“, dachte er sich. Sie blieb stehen und drehte ihren Kopf. Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an und lachte: „Und ich werde mein Spielchen weiterspielen... und glaub mir... Keiner wird dir zuhören! KEINER!... Du wirst der Lügner sein, der zu nichts stehen kann!!“ Er hörte ihr schallendes Gelächter und es machte ihn nur noch aggressiver und dann schrie er: „Wie tief musst du eigentlich noch sinken? Kannst du nicht einfach aufgeben und akzeptieren, dass ich nichts von dir will?!“ Er kochte. Und seine Worte, die er ihr an den Kopf geworfen hatte, die berührten sie nicht. Mit einem ‚Wir werden ja sehen! Du gibst schon noch nach’ ging sie weiter und ließ ihn stehen. Kaito hätte in die Luft gehen könne und brüllte ihr hinterher: „Und überhaupt, wer kann noch tiefer sinken und dir behilflich sein? Oder bist du SO armselig und schickst dir die Blumen... und schreibst die Liebesbriefe selber, oder was?!“ Sie wollte nicht mehr umkehren. Sie stapfte einfach davon. Und sie war stinksauer. So gemein war noch nie jemand zu ihr gewesen. Akako hätte ihm so gern eine gescheuert, aber sie wusste, wenn sie ihn einfach ignorierte, tat es ihm mehr weh. Kaito bleib einfach stehen und zitterte vor Wut. Er wollte ihr nicht auch noch nachrennen. Schlimm genug, war es für ihn gewesen auf sie warten zu müssen.
 

Aoko kam nach Hause und mit einem lauten und freundlichen ‚Hallo!’ begrüßte sie ihre Mutter, die in der Küche stand. Diese sah um die Ecke und lächelte freundlich. „Sieh doch mal in dein Zimmer! Es ist heute etwas für dich gekommen! Ich hab es dir gleich auf deinen Schreibtisch gestellt! Du wirst dich freuen!“, forderte Frau Nakamori ihre Tochter auf. Das Mädchen sah ihre Mutter überrascht an. Sie schloss die Haustür und stammelte: „Für mich?“ Die Mutter nickte mit einem Smile ,den Aoko noch nie gesehen hatte. Sie ließ alles stehen und liegen und raste in ihr Zimmer.
 

Aoko riss die Tür auf und stutzte, als sie zu ihrem Tisch blickte. Ihr blieb die Spucke weg. „Wer schickt denn mir Blumen?“, dachte sie überrascht. Ihr erster Gedanke war Kaito. Dann stapfte sie zum Strauß und murmelte: „Rote Rosen...“ Sie blieb davor stehen und fand das Kärtchen, das daneben lag. Sie nahm es und blickte noch einmal stutzig zum Strauß. „Mir hat noch nie jemand.... nein doch... Kaito hat mir schon Blumen geschenkt.....“, dachte sie sich und ihr Blick wanderte zum Kärtchen. Sie begann zu lesen: „Für meine liebste Aoko! Diese Rosen schicke ich dir als Zeichen meiner Zuneigung. Dein heimlicher...“ Aoko schluckte und schrie: „VEREHRER!!“ Sie war sprachlos. Das Mädchen fühlte sich überfahren. Was sollte sie jetzt nur machen. Und eins war ihr klar, Kaito konnte das unmöglich sein. So charmant war er nicht!! NEIN!!!
 

Kaito war immer noch angefressen und stapfte schlecht gelaunt nach Hause. Er dachte über vieles nach, über die Hexe Akako. Was, wenn sie Recht behielt, und ihm nicht einmal Aoko glauben würde? Bei dem Gedanken verzweifelte er. Er hatte ja heute schon Müh’ und Not, seine beste Freundin vom Gegenteil zu überzeugen. „Oh Gott Aoko!“, schreckte er zusammen. „Hat sie mir geglaubt? Oder ist sie immer noch auf mich sauer?“ Der Gedanke ging ihm nicht aus dem Kopf und dann stellte sich ihm gleich die nächste Frage: „Warum ist sie eigentlich so ausgerastet? Der Brief war ja bestimmt nicht der einzige Grund... Einerseits war sie wütend gewesen und andererseits....“ Er dachte sich eingebildet zu haben, dass sie traurig schaute. „War sie wirklich traurig? Und wenn ja, warum....? Machte sie die..... nennen wir es mal ‚Tatsache’ des Verschweigens so unglücklich oder.....“, ging es in seinem Kopf vor sich und Kaito blieb stehen. Er schluckte und beendete seinen Gedanken: „... oder.... Schmeckt es ihr einfach nicht, dass.... dass ich und Akako....?“ Er schüttelte den Kopf und ging weiter. „Jetzt gehen meine Gedanken aber mächtig mit mir durch! Ein so ein Schwachsinn!“, flüsterte er. Er bog um die Ecke vor dem Eingangstor blieb er stehen und sah nach vorne. Jii hatte ihn wohl schon kommen sehen und wartete an der Tür. „Guten Tag, Little Master!“, begrüßte der Butler den Jungen.
 

Nach dem Essen stand Conan auf und meinte: „Du, Ran! Ich werde jetzt Professor Agasa besuchen!“ Das Mädchen, welches in der Küche stand, wollte ihm gerade antworten, doch da war der Junge schon aus dem Zimmer geeilt und Ran sah nur noch die Tür, wie sie zufiel. Kurze Zeit später läutete Conan Sturm. Agasa öffnete verwirrt die Tür. Der Professor sah den Jungen irritiert an, der erschöpft schnaufte. „Bist du hier her gerannt?“, fragte der ältere Mann und bat ihn mit einer freundlichen Handbewegung hinein. Ai sah ihn schmunzelnd an. „Warum bist du so gerannt?“, wollte das Mädchen ihn zuerst aufziehen, doch dann kam ihr die Idee und fragte hektisch: „Sag bloß du hast eine Spur!!?“ Agasa sah Conan überrascht an und freute sich: „Das ist ja super, Shinichi!“ Dieser schüttelte den Kopf und holte immer wieder tief Luft. Ai und der Professor sahen den Jungen fragend an. Als er sich wieder einigermaßen erholt hatte, stammelte er: „ Kogoro..... er... er ist misstrauisch geworden, ich dachte schon, er würde mich fragen ob...“ Er unterbrach und atmete noch einmal tief ein. „Ich dachte schon, er fragt mich, ob ich Shinichi bin!!“ Der Professor und das Mädchen sahen Conan geschockt an. Sie waren sprachlos.

Verleugnung – Beschuldigung – Warnung

Kaito lag mit dem Rücken auf seinem Bett. Die Arme hatte er hinter seinem Kopf verschränkt. Der Junge starrte an die Decke und grübelte über die letzten Tage, in denen so viel geschehen war. Kaito dachte an Aoko und an den morgigen Tag. Was er wohl bringen würde? Streit? Versöhnung? Kaito hatte keine Ahnung. „Morgen... Was ist morgen eigentlich für ein...“, dachte sich Kaito noch relativ ruhig. Dann schreckte er hoch und erinnerte sich: „Mist, ich hab ganz vergessen....“ Er schluckte, denn morgen war Donnerstag und in fünf Tagen war Heilig Abend! Frau Kuroba kam ins Zimmer und meinte: „Schläfst du noch immer nicht? Es ist schon 11 Uhr! Morgen ist Schule....“ Er sah seine Mutter an und meinte: „Mir geht viel zu viel durch den Kopf....“ Sie entgegnete ihm, ehe sie die Tür schloss: „Mach dir nicht so viele Gedanken! Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus!“ Er blickte noch eine Zeit lang überrascht zur Tür. Dann ließ er sich zurück fallen und schnappte sich seine Bettdecke. Er gähnte und dachte sich: „Vermutlich hast du Recht.... Der Morgen kommt so oder so nicht früher....“ Und nach kurzer Zeit war der Junge eingeschlafen.
 

Conan ging die Treppen hinauf und machte leise die Tür auf. Er schlich sich hinein. Der Kleine drehte sich zur Tür und schloss sie wieder. Conan zuckte zusammen. Das Licht war angegangen. Der Junge wandte sich vorsichtig in die Richtung aus der er hörte: „Weißt du eigentlich wie SPÄT es ist?!“ Ran stand in ihrem Schlafanzug im Türrahmen und schaute finster zu Conan, der sich entschuldigte: „Tut mir Leid, Ran.... Ich...“ Ran ging auf ihn zu und unterbrach ihn sauer: „Hast du eine Ahnung, welche Sorgen ich mir gemacht hab, Conan?!“ Der Junge blickte auf den Boden und meinte traurig: „Ich hab die Zeit übersehen, ich wollte nicht so spät kommen...“ Ran seufzte und sah ihn dann mit einem Lächeln an. So sauer sie auch auf ihn war, freute sie sich doch, dass ihm nichts passiert war. Conan sah das Mädchen unschuldig an und schwieg. Er war irritiert, weil sie ihn anlächelte. „Geh ins Bad und dann ab ins Bett mit dir!“, forderte Ran der Jungen lächelnd auf. Conan nickte.
 

Aoko saß gerade mit ihrem Vater beim Frühstück. Tassen mit Kaffee gefüllt standen am Tisch und Aoko löffelte gerade eine Schüssel Joghurt mit Müsli. „Und wann glaubst du, wird Kid wieder zuschlagen?“, fragte das Mädchen neugierig ihren Vater, der gerade die Zeitung aufschlug. Er sah seine Tochter an und antwortete mit Feuer und Flamme: „Er wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen! Und das nächste Mal wandert er hinter Gitter!! Ich kann’s mir schon richtig vorstellen: Kids letzter Tag auf freiem Fuß!!“ Ginzo Nakamori grinste von einem Ohr zum anderen. Er nahm seine Tasse Kaffee und trank vorsichtig. Aoko musste schmunzeln, als sie ihren Vater so motiviert sah. Dann nahm auch sie einen Schluck. Das Mädchen schnappte sich Tasse und Schüssel und gab sie in die Spüle. Sie schnappte sich ihre Schultasche und mit einem Lächeln wollte sich von ihrem Vater verabschieden: „Ich bin dann mal dann weg!“ DING DONG! Beide sahen verwundert zur Tür. „Holt dich jemand ab?“, fragte Herr Nakamori. Doch seine Tochter schüttelte den Kopf und sie dachte sich: „Ich wüsste nicht von wem...“
 

Es war dreiviertel Acht und Frau Kuroba hatte noch nichts von ihrem Sohn gesehen. Sie hatte ihm schon mehrere Male gerufen, dass er endlich aufstehen sollte, aber er hatte nicht reagiert. „Hat er heute wieder verschlafen?“, dachte sie sich als sie die Treppe hoch ging. Mit verschränkten Armen blieb sie vor der Zimmertür stehen. „Wenn der noch immer im Bett liegt, dann kann er was erleben!“, dachte sich Hikarue. Dann riss sie die Tür auf und schrie: „Kaito! Jetzt aber raus aus den Fed....!“ Sie hielt inne. Ihr Junge war nicht da. „Komisch...“, murmelte sie und fragte sich, wann er das Haus verlassen hatte.
 

Aoko schnappte sich ihre Jacke und ging zur Tür und öffnete. Verdutzt sah sie die Person an, die vor ihr stand. „Morgen!“, grinste Kaito Kuroba das Mädchen an. Aoko stellte ihre Schultasche ab und schlupfte mit dem rechten Arm in den Ärmel. Sie erwiderte überrascht: „Heute nicht verschlafen? Ich wusste gar nicht, dass du mich abholst...“ Der Junge nahm ihre Tasche und sah sie nur grinsend an. „Tschüss Paps!“, rief Aoko noch schnell ins Haus und schloss dann die Tür hinter sich. Nachdem Aoko die Jacke zugeknöpft hatte, bedankte sie sich bei Kaito und nahm ihm die Tasche wieder ab.
 

Auf dem Weg zur Schule schwiegen sie sich eine Zeit lang an. „Gibt es einen besonderen Grund warum du mich heute abgeholt hast, oder war das aus der Laune heraus?“, fragte Aoko dann ihren besten Freund, der gähnte. Er linste sie etwas spitzbübisch an und grinste breit vor sich hin. Aoko sah Kaito misstrauisch an und fragte: „Was?“ Kaito schwang sich seine Tasche, die er die ganze Zeit neben sich hin und her schwankte, hinter seine Schulter. Dann sah er Aoko ernst an und fragte vorsichtig: „Bist du mir wegen gestern noch böse, oder hat sich das wieder eingerenkt?“ Das Mädchen sah ihn überrascht an. „Hat er sich etwa darüber Gedanken gemacht?“, dachte sie sich und antwortete: „Warum fragst du?“ Er hatte sie beobachtet als sie ihm geantwortet, jedoch hatte sie so gut wie gar nicht darauf reagiert. „Entweder ist sie noch sauer, oder ihr ist es einfach egal....“, dachte er sich. Sie schwiegen sich an. Aoko linste Kaito an, der ihr endlich eine Antwort geben sollte. „Ja, schweigst du mich noch länger an, oder krieg ich jetzt mal eine Auskunft?“, forderte sie ihren besten Freund auf. „Ich will nicht, dass wir uns noch einmal wegen so einem Schwachsinn in die Haare kriegen...“, meinte er und lächelte sie an. Aoko schaute ihn fragend an und er fuhr fort: „Und sollte Akako sich heute wieder Blumen geschickt haben oder sonst irgendwas... und es soll wieder von mir sein.... dann schwör ich dir, ich hab nichts damit zu tun....“ Aoko stutzte. „Warum ist ihm so wichtig, dass ich das weiß? Und warum soll sich Akako selber Blumen schicken?“, dachte sie sich und fragte ihn vorsichtig: „Du kannst ihr aber Blumen schicken, es stört mich ja nicht.... und du kannst ruhig zugeben, dass du sie magst...“ Das Mädchen wollte weiterreden, als ihr Kaito ins Wort fiel: „Ich mag diese Hexe aber nicht!“ Er war sauer, nicht auf Aoko, aber auf Akako. Er dachte an den gestrigen Vorfall vor der Schule. Auf diese Reaktion war das Mädchen nicht gefasst, und fragte vorsichtig nach: „Was ist denn los?“ Das Erste, was die kleine Nakamori hörte, war eine Entschuldigung. Aoko sah ihren besten Freund dann nur noch verwirrter an. Dann erzählte ihr Kaito, was gestern passiert war, nachdem sie sich beim Schultor getrennt hatten. Aoko hörte ihm ungläubig zu und kam aus dem Staunen nicht mehr raus.
 

Sonoko stand mit ein paar Mädchen im Schulhof zusammen und tratschte. Als sie Ran entdeckte winkte sie ihr her. „Morgen, Ran!!“, begrüßte Sonoko ihre Freundin. „Hallo!“, erwiderte diese noch etwas verträumt. Fräulein Mori rieb sich die Augen. Sie hatte kaum geschlafen. „Weißt du schon das neuste?“, fragte Sonoko freudestrahlend. Ran sah sie nur irritiert an. „Im Radio haben sie gerade durchgegeben, dass Kid eine NEUE Warnung geschickt hat!!“, lachte Sonoko und sprang fröhlich in die Luft. „Aha...“, antwortete Ran nur überrascht und meinte: „Und du freust dich so, weil...?“ Sonoko wedelte mit den Armen und antwortete: „Weil er wieder von sich hören hat lassen!!!“ Ran schüttelte belustigt den Kopf und fragte sich, wie man sich über die Warnung eines Diebes nur so freuen konnte.
 

Aoko und Kaito blieben auf dem Gang vor ihrer Klasse stehen und redeten mit zwei Klassenkollegen, einem Jungen und einem Mädchen. Kaito und der Junge spazierten in die Klasse. Lachend wollte Kaito dem Kameraden eine Antwort geben, als er Akako bemerkte, die fröhlich auf ihn zustürmte. Kaito sah die Hexe geschockt an und blieb wie angewurzelt stehen. „Morgen, mein Liebling!“, freute sich das Mädchen lächelnd und mit geschlossenen Augen, das die Arme um ihn schlang und dann drückte sie ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. Die ganze Klasse sah Akako ungläubig an. „Kaito, du bist gemein... der Arme...“, dachte sich Aoko und sah ihren besten Freund beschämt an.
 

Kaito grinste vor sich hin und hatte seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt. „Schön, dass du dir so schnell einen anderen gefunden hast, Akako!“, stellte er belustigt fest. Er musste sich zusammenreißen um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Kuroba war nach hinten ausgewichen als Akako ihn regelrecht angesprungen hatte. Kaito drehte sich grinsend zu Aoko und der anderen Klassenkollegin. Aoko sah ihren besten Freund mit einem empörten Blick an, als wollte sie ihn fragen: Warum müssen eigentlich andere wegen dir leiden? Kaito meinte frech zu Aoko und deutete mit einem Fingerzeig: „Hey! Der Blick ist gemein! Ich hätte ihn auch vor mich schupsen können!!“ Dann gab ihm Aoko einen leichten Klaps auf den Oberarm und murmelte: „Du bist unmöglich...“ Akako zuckte zusammen, als sie Kaitos Stimme gehört hatte, denn sie stellte sich die Frage: „Wen küss ich denn da gerade?“ Sie wich ruckartig zurück und sah nur den verdutzten Klassenkollegen an, der mit Kaito die Klasse betreten hatte und feuerrot angelaufen war. Sie hatte nicht Kaito geküsst, sondern ihn. Die Röte stieg auch ihr ins Gesicht. Kaito wandte sich zu Akako und grinste sie nur arrogant an, als er bei ihr vorging. Er setzte sich dann auf seinen Platz. Aoko saß nun auch auf ihrem Platz und musste sich bei Akakos bitterbösem Blick das Lachen verkneifen.
 

Akako stürmte zu Kaitos Platz und schlug die Hände auf die Arbeitsplatte. „Sag, was soll das?!“, fauchte sie ihn an. Er ignorierte sie und holte ein Stofftaschentuch aus seiner Hosentasche. „Machst du das mit allen Mädchen so?!“, sagte sie und schaute ihn böse an. Aoko und die anderen Klassenkollegen sahen den beiden zu. Saguru betrat gerade die Klasse und sah nur verwundert drein. „Was ist denn hier los?“, dachte er sich und ging zu Aoko, vor der er stehen blieb. Bei ihr erkundigte er sich und die beiden sahen gespannt zu Kaito und Akako. Kuroba ballte seine rechte Hand zu einer Faust und legte das Taschentuch darauf. Während er es in seine Hand stopfte, meinte er unterkühlt: „Akako, Mädchen wie dich interessieren mich nicht.... Haben mich nie und werden es nie... und dass du so erbärmlich bist, und dir Blumen schickst....“ Er linste sie böse an und fuhr fort: „... hätte ich nie gedacht!“ Die Klasse wurde hellhörig und Akako holte aus. Sie war wütend und hätte ihm am liebsten eine gescheuert. Sie wollte gerade durchziehen, doch kurz vor seinem Gesicht stoppte sie. „Mich...“, begann sie und musste die ersten Tränen zurückhalten. Das Mädchen wischte sich über die Augen. „So hat mich noch nie jemand abgewiesen!“, schrie Akako und rannte aus dem Zimmer. Saguru schaute zur Tür und ging dann nach draußen.
 

Conan und Ai standen in der Klasse und redeten über die Nachricht, die Kid gesandt hatte. Die beiden wollten die Nachricht entschlüsseln. Ai hielt einen Zettel in ihren Händen, auf dem hatte sie die Nachricht notiert, die übers Radio durchgegeben worden war. Die Detective Boys kamen in die Klasse und stürmten sofort zu den Zweien. „Morgen! Was habt ihr da?“, begrüßte sie Ayumi gut gelaunt. Ai klärte die Drei auf und dann rätselten sie zu Fünft weiter.
 

Aoko kam aus dem Staunen nicht raus und sah verwirrt zu Kaito als dieser zu ihr sagte: „Aoko, schau mal!“ Ein Ende des Tuches schaute noch aus seiner Faust heraus. „Und was hast du damit vor?“, fragte Aoko die ihren besten Freund neugierig beobachtete. Sie durfte es zwar nicht zugeben, aber wie er Akako abblitzen hat lassen, gefiel ihr. Kaito grinste breit und antwortete, als er den Zipfel in seine Faust stopfte: „Zeitung lesen!“ Aoko stand auf und ging zu ihm. Das Mädchen sah ihn prüfend an und griff ihm auf die Stirn. „Hast du Fieber?“, fragte sie den Jungen. Er schüttelte den Kopf und sagte: „Geh etwas zurück.“ Als sie weit genug weg stand, öffnete er seine Hände und eine zuerst zusammengeknüllte Zeitung breitete sich aus. Kaito grinste noch breiter. „Wie?“, stammelte Aoko. Sie war baff. Er sah seine beste Freundin an und er konnte gar nicht mehr mit dem Grinsen aufhören. Kaito antwortete: „Das bleibt ein Geheimnis!“ Aoko setzte sich wieder auf ihren Platz. Er schaffte es immer wieder sie zu überraschen. „Hey ich bin ein Zauberer, was erwartest du?“, grinste er sie an, bevor er zu lesen begann.
 

„Hey, besuchen wir Ran und Conan in den Ferien?“, fragte Kazuha Heiji der neben ihr saß. Die beiden waren in der Klasse. Heiji sah das Mädchen überrascht an und grinste dann: „Ja sicher! Können wir machen!“ Kazuha lächelte. Sie freute sich Ran und die anderen wieder zu sehen. „Ich bin gespannt, ob Kudo wieder der Alte ist, oder ob er noch immer als Conan herum rennt.“, dachte sich der Junge und holte sich sein Heft und seine Schreibsachen aus der Tasche. „Hast du eigentlich schon alles besorgt?“, fragte Kazuha dann Heiji nach einer Zeit. Er sah auf, schaute seine Freundin verwirrt an und antwortete: „Wie? Was meinst du?“ Kazuha sah ihn verwundert an. „Hey, wir haben Weihnachten! Was werd ich wohl meinen?“, fragte Kazuha ihn noch mal. Heiji schluckte. „Ach so.... Ja, ich hab fast alles besorgt, warum?“, meinte er dann verlegen. Das Mädchen nickte und stammelte: „Nur so....“
 

„Du, Aoko?“, fragte ein Mädchen, das nun vor dem Platz der kleinen Nakamori stand. Diese sah auf und sah ihre beste Freundin. „Was macht dein Vater jetzt eigentlich wegen Kids Warnung?“, fragte die Klassenkollegin sah Aoko gespannt an. „Kid hat was?“, entgegnete Aoko erstaunt. Kaito wurde hellhörig und fragte: „Wann hat er denn die Warnung geschickt?“ Das Mädchen zuckte mit den Schultern und meinte nur, sie habe es im Radio gehört. Aoko schnappte sich ihre Schultasche und kramte darin rum. Sie fing ihr Handy raus und rief ihren Vater an. „Hallo Paps! Du, ich hab gerade erfahren, Kid hat sich gemeldet... Ja... Was heute morgen als du ins Präsidium bist?... Und was hat er geschrieben?.... Warte.... ich schnapp mir schnell einen Block und schreib mit.... gut.... aha... ja... ich wiederhole... gut... Tschüss Paps!“, telefonierte sie mit ihrem Vater und legte auf. Sie hatte sich die ganze Warnung notiert, Wort für Wort. Nun saß sie vor ihrem Block und grübelte. Das Mädchen beobachtete Aoko und dachte sich: „Ach so... davon hat sie noch gar nichts gehört...“ Kaito schaute seiner besten Freundin über die Schulter, die Zeitung lag zusammengelegt auf seinem Tisch. Er wollte auch wissen, was in dieser Warnung stand.
 

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Wenn das Ende gekommen

wird im Park die Gemütlichkeit ihren Halt verloren haben und die Konstruktion kracht in sich zusammen. Zu schade, dass Dominik, Hagar, Ingmar , Peter und wie sie alle heißen nichts tun können...
 

Kaito Kid

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„Komisch...“, murmelte Kaito. Aoko zuckte zusammen, da sie ihn nicht bemerkt hatte. Sie sah ihn fragend an und meinte: „Was?“ Der Junge sah seine beste Freundin an und lachte: „Na, Kids Nachrichten werden ja immer seltsamer, oder etwa nicht?“ Aoko nickte.
 

Im Präsidium saß Herr Nakamori vor der Nachricht und grübelte vor sich hin. Dann stand er auf und ging zu einer Kaffeemaschine und ließ sich eine Tasse hinunter. „Was hast du vor, Kid?“, dachte sich der Inspektor und trank in Gedanken versunken einen Schluck. „Heiß!! Und Milch und Zucker fehlen....“, dachte sich Ginzo. Mit Kaito Kids Nachricht konnte er nichts anfangen.... Er ging zu seiner Jacke und suchte etwas in seinen Taschen etwas. „Hm?“, dachte er sich und zog etwas Hartes, das in einem Tuch eingewickelt war, heraus. Der Inspektor betrachtete es genauer und als er es ausgewickelt hatte, staunte er nicht schlecht. In seinen Händen hielt er den roten Edelstein, den Kid am Sonntag gestohlen hatte. „Wie kommt der denn in meine Tasche?“, dachte sich Herr Nakamori verdutzt.
 

Im Unterricht schrieben alle mit. Kaito, der fleißig mitschrieb, dachte an die Warnung. „Wer ist so frech und verkündet einen Beutezug in meinem Namen? Jii kann das unmöglich gewesen sein.... Ich hab ihm doch nichts davon gesagt, dass er eine Nachricht schicken soll...“, ging es in seinem Kopf vor sich. Sein Blick fiel zu Aoko und dachte sich: „Wer?.....“ Dann schrieb Kaito ein paar Zeilen auf einen kleinen Zettel und faltete ihn zusammen. Mit einem Grinsen steckte er die Notiz in sein Federpedal. „Jetzt wird gezaubert!“, dachte er sich und passte dann wieder auf die Lehrerin auf. Aoko schrieb in ihr Heft, sich wirklich auf den Unterricht konzentrieren konnte sich nicht. Ihre Gedanken kreisten um die Warnung. Und irgendwann linste sie zum vor sich hingrinsenden Kaito. „Was hat der denn schon wieder?“, dachte sie sich etwas misstrauisch. Sie kannte ihn viel zu gut um zu wissen, dass er irgendetwas im Schilde führte. Und Akako schaute finster zu Kaito, sie war noch immer sauer auf ihn.
 

Akako saß vor Unterrichtsbeginn im Flur auf einer Bank und heulte sich die Augen aus. Sie schaute erschreckt auf, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, die ihr sanft darüber strich. Hakuba hatte sich neben sie gesetzt und lächelte sie etwas traurig an. „Er hat mich heute so gedemütigt...“, schluchzte sie, fiel Saguru um den Hals und weinte ihm ins Hemd. „Das wird er noch früh genug bereuen. Das verspreche ich dir!“, sagte der Junge entschlossen und streichelte ihren Rücken. Nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder etwas gefangen und sah Hakuba mit roten Augen an. „Jetzt ist dein Hemd ganz nass....“, bemerkte sie und sah verlegen auf den Boden, das hatte sie nicht gewollt und deswegen war es ihr äußerst unangenehm. „Kommen Sie mit, der Unterricht beginnt gleich.“, sagte eine Stimme und die beiden sahen auf. Die Lehrerin stand vor ihnen. Sie war stehen geblieben und blickte ihre Schüler an und sagte: „Frau Koizumi, ich weiß zwar nicht, was los war, aber es wird schon nicht so schlimm bleiben.“ Das Mädchen nickte und sie und Saguru standen auf und folgten ihrer Lehrerin ins Klassenzimmer.
 

Aoko schrieb gerade einen Satz, als ihr der Stift ausging. Sie kramte in ihrem Mäppchen und suchte einen anderen Stift. Das Mädchen zog einen Kugelschreiber heraus. Da stach ihr ein zusammengefalteter Zettel ins Auge. „Nanu?, wie kommt der da rein?“, dachte sich Aoko und zog ihn heraus. Kaito sah ihr zu und prustete leicht. Sie linste ihn böse an und fragte sich: „Sag bloß, Kaito macht sich schon wieder über mich lustig?“ Sie öffnete das kleine Stück Papier. Sie wollte es gerade lesen, dann hörte sie: „Frau Nakamori, was haben sie da?“ Aoko schreckte auf und antwortete: „Ich habe keine Ahnung, Frau Professor!“ Kaito schluckte und sah geschockt nach vorne. Die Lehrerin verließ ihren Platz und ging zu Aoko. „Na dann geben sie mal her...“, verlangte die Lehrkraft und nahm den Zettel und las laut vor: „Sonnenblumenprint – Aoko, denkst du etwa schon an den Sommer? Jetzt ist doch nicht mal Weihnachten vorbei!! Kaito“ Die Mädchen in der Klasse liefen rot an und die Buben kicherten. Kaito, den das ganze etwas peinlich war, brach in schallendes Gelächter aus. Akako sah Kuroba geschockt an und Saguru dachte sich wütend: „Typisch! Dieser unverschämte Hammel muss Aoko wieder in eine für sie unangenehme Lage bringen!“ Aoko schaute ihren besten Freund bitterböse an und griff sich den Mopp und jagte Kaito durch die ganze Klasse. „Du Mistkerl!!“, schrie sie empört mit feuerroten Gesicht, „Hast du keine andere Beschäftigung, als mit unter den Rock zu gucken?!“ Kaito lachte und entgegnete: „Doch, zaubern! Ober wie soll ich den Zettel in deine Mappe bekommen haben?“ Die Lehrerin ließ den Kopf hängen und ignorierte die beiden. Sie hasste sich selbst etwas, weil sie die Lawine losgetreten hatte.
 

In der Esspause saß Aoko wieder auf ihrem Sessel und aß sauer ihr Brot. Kaito blieb vor ihr stehen. Das Mädchen linste ihn böse an und fauchte: „Was willst du?“ Der Junge stütze sich auf ihrem Tisch ab und murmelte: „Ich wollte nicht, dass die Lehrerin das vorliest. Tut mir Leid....“ Aoko sah ihn prüfend an. Sie hatte ihn bis gerade eben noch gejagt und fragte sich, ob sie diese nicht wieder aufnehmen soll. Schlecht gelaunt antwortete sie: „So? Aber mich bloßstellen wolltest du?“ Kaito schüttelte den Kopf und sah sie hilflos an und meinte: „Ich mach’s wieder gut, versprochen!“ Aoko überlegte. „Gut, dann hältst du dir Samstag für mich frei!“, sagte sie entschlossen und schaute ihn noch immer böse an. Kaito nickte und lächelte sie verunsichert an. „Ist jetzt alles wieder gut?“, dachte sich der Junge leicht besorgt.
 

„Du bist gemein! Warum stehst du nicht zu mir?!“, schrie Akako Kaito an, als sie neben ihm und Aoko stand. Er sah verwundert zu der Hexe rüber, die sich mit geballten Fäusten vor ihm aufgebaut hatte. An ihrer ganzen Körperhaltung konnte man erkennen, dass sie extremst angriffslustig war. „Warum sollte ich zu dir stehen? Ich mag dich nicht!“, schrei der Junge sie an. Die ganze Klasse schaute zu ihnen. „Sag bloß, du hast den Brief nicht geschrieben?!“, entgegnete Akako verletzt. Sie spielte ihre Rolle wirklich gut. „Nein, hab ich nicht!!“, sagte Kaito noch lauter als zuvor. „Ach ja?!“, fragte Akako und man konnte sie noch laut und deutlich im Flur hören. Er sah sie wütend an und wollte ihr gerade etwas an den Kopf werfen, as sie ihn wieder unterbrach: „Dann liebst du mich also NICHT??!!“ Er sah Akako desinteressiert an. Und Aoko schämte sich etwas, weil sie direkt vor ihr so schrieen und man glauben hätte könne, dass das ganze etwas mit ihr zu tun haben könnte. „Nein!! Und außerdem, selbst wenn ich etwas von dir gewollt hätte, du HAST jemand anderen geküsst und das kann de ganze Klasse bestätigen!“, schrie Kaito die Hexe an. Er wollte nicht nachgeben. „Das war keine Absicht! Der Kuss hätte dir gegolten!!“, erwiderte Akako zuerst laut und mit jedem Wort war sie leiser geworden. Sie sah ihn fast flehend an. In ihren Augen erkannte man, dass sie förmlich danach schrie, von ihm in die Arme genommen zu werden. Sie wollte unbedingt, dass er ihre Liebe erwiderte. Er schaute sie nur ernst an, denn er hatte genug mit ihren Spielchen. Dann blaffte Kaito Akako an: „Wäre ja Grund genug um dich stehen zu lassen!!“ Sie sah ihn entgeistert an. Ihre Lippen waren wie zusammengeklebt, sie brachte keinen Ton mehr raus. Aoko blickte überrascht zu Kaito. In der Klasse war es ruhig. Keiner sagte irgendetwas. Der Junge kochte vor Wut. Nach einer Weile stammelte Akako leise: „Es stimmt nicht... ich habe ihn nicht geküsst... nicht in meinen Gedanken.... ich wollte nur....“ Sie schluckte und bittere Tränen rannen an ihren Wangen herunter. Dann fuhr sie fort: „... nur... dich...“ Saguru stellte sich neben die Hexe und sah Kaito schockiert an. Akako fing an zu schluchzen und legte ihre Hände vor ihr Gesicht , damit keiner ihre Tränen sah. „Willst du es etwa abstreiten, dass du ihn geküsst hast?“, fragte Kaito von der Situation und vor allem von Akako genervt. Die Hexe nahm kurz ihre Hände weg und blaffte ihren ‚Liebling’ an: „Ja!!“ Dann weinte sie weiter, wieder ihre Hände vorm Gesicht. Hakuba legte seine Hand auf ihre Schulter und sagte in strengem Ton zu Kaito: „Dass du so mies bist, hätte ich nie gedacht!!“
 

Aoko holte ihren Block hervor. Sie wollte sich ablenken. Das Geschrei war ihr zu viel, so studierte sie die Warnung auf dem Block. Kaito sah Hakuba an und meinte ernst: „Warum? Wir haben uns nie getroffen. Wir sind uns nie nahe gekommen. Und wenn sie eine Abfuhr nicht verkraften kann, was soll ich dann machen?“ Kaito konnte sich ein leicht arrogantes Grinsen nicht verkneifen. Saguru schaute seinen gegenüber drohend an. Noch ein Wort von Kuroba hätte genügt, und der Schülerdetektiv hätte sich vergessen. Aoko sah nicht einmal auf. Das Mädchen wollte weder Kaito noch Akako oder Saguru sehen. Sie las ihre Notiz immer wieder und wieder durch, kam aber bisher noch zu keiner Lösung. „Was hast du da?“, fragte Hakuba Aoko und wandte sich zu ihr. Er überflog den Text und schmunzelte. „Ach so ist das....“, stellte der Halbengländer, Halbjapaner fest. Er grinste hinterlistig zu Kaito. Dieser sah ihn nur prüfend an.
 

„Na, was hast du den vor?“, fragte Saguru so laut, dass die gesamte Klasse es hören konnte. Kaito sah ihn irritiert an und entgegnete: „Was meinst du?“ Sagurus Grinsen wurde breiter. Der Detektiv steckte seine Hand in seine Hosentasche und begann leicht zu lachen. „Glaubst du, ich weiß nicht, dass du Kaito Kid bist?“ Aoko sah geschockt auf. Auch Akako tat überrascht und sah Hakuba mit großen Augen an. Dann wanderte ihr Blick zu Kaito. Kurobas Augen weiteten sich, nicht weil er Angst hatte, nein, sein Gesichtsausdruck verriet wie überrascht er war. Der Junge spürte die Blicke seiner Klassenkameraden auf sich lasten. Dann schrie er Saguru sauer und empört an: „Bist du denn des Wahnsinns!!? Das ist Rufmord, was du da betreibst!!“ Hakuba lachte. Man konnte seine Sicherheit in seinen Augen lesen. „Und was, wenn ich es beweisen kann?“, schmunzelte er schelmisch. Kaito verschränkte die Arme und meinte mit arrogantem Grinsen und äußerst kühl: „Na dann bin ich ja mal gespannt, wie du das belegen willst... und wehe du liegst falsch...!“ Kaito ging an Saguru vorbei und sah ihm noch einmal ernst ins Gesicht. Der Detektiv war überrascht und sogar etwas eingeschüchtert, als er die überzeugten Augen Kaitos sah.
 

Conan saß bei seinen Hausaufgaben. Kogoro tippte etwas in seinen Computer. Die Tür ging auf und Ran kam rein. „Hallo!“, begrüßte sie die beiden und sagte: „Ich fang gleich mit dem Kochen an!“ Das Mädchen eilte in die Küche und Conan stapfte hinterher. Er holte sich einen Saft. „Du, Conan. Hast du Lust nachher mit mir Plätzchen zu backen?“, fragte Ran den Jungen und warf Kartoffeln in ein Topf. Er sah sie an und nach einer kurzen Zeit des Schweigens stimmte er zu.
 

Aoko und Kaito gingen die Straße entlang. Sie waren auf dem Heimweg. „Es war merkwürdig dich heute mit Akako so streiten zu sehen...“, meinte das Mädchen nach einer Weile. Er linste sie aus den Augenwinkeln an und meinte: „Warum denn? Es musste mal raus...“ Aoko sah ihn mit großen Augen an. „Ihr habt der ganzen Klasse Unterhaltung geboten! Und dir ist das so egal?“, fragte sie Kaito ungläubig. Er nickte nur ruhig. Aoko musste schmunzeln, als sie noch mal an die Esspause dachte. „Und bist du verliebt?“, fragte sie ihn dann frech grinsend. Kaito blieb überrascht stehen. „Wie? Wie kommst du darauf?“, fragte der Junge verdattert. Aoko blieb auch stehen und wandte sich zu ihm mit den Worten: „Na, du hast doch heute gesagt, dass dich Mädchen wie Akako nicht interessieren.“ Er sah sie nur verwundert an und fragte: „Ja, und?“ Aoko warf ihrem besten Freund einen Blick zu, der so viel hieß wie: Bist du heute schwer von Begriff? „Ja und jetzt wollt ich dich fragen, ob es ein Mädchen gibt.“, sagte sie so halblaut. Ihr war die Fragerei etwas unangenehm. Kaito nickte und meinte: „Schon möglich.“ Aoko war baff und Kaito ging zu ihr, legte einen Arm um sie und zog sie mit sich. „Komm, gehen wir weiter...“, murmelte er und wollte von dem Thema abweichen. Er linste in die Schaufenster und mied es somit seine beste Freundin anzusehen. „Und warum hast du mir das noch nicht erzählt?“, sprudelte es aus ihr heraus. „Kaito wagte es noch immer nicht sie anzusehen und fing vorsichtig an: „Ich habe bis jetzt noch keinen Grund gesehen, es dir zu sagen... Ich mein.... Ich werde es ihr sowieso nicht...“ Mitten im Satz brach er ab. Es fiel ihm schwer, darüber zu reden. „Du willst nicht, dass sie es weiß?“, fragte Aoko noch verwunderter als zuvor. Sie bekam ganz große Augen. Und in ihr machte sich ein trauriges Gefühl breit, denn er mochte schon jemanden. Er schüttelte langsam den Kopf. „Im Moment, glaube ich nicht, dass ich für eine Beziehung bereit wäre... ich hab gerade so viele andere Interessen... und außerdem glaube ich nicht, dass...“ Aoko starrte Kaito regelrecht an. Sie sah ihm seine Verlegenheit an und sie brachte nichts heraus. Er fuhr fort: „Na ja... ich glaube, dass sie nur einen guten Freund in mir sieht...“ Das Mädchen wollte gar nicht glauben, was sie da von ihm hörte. „Und ich weiß nicht, ob es mir Wert ist... oder Wert sein soll die Freundschaft, die das Mädchen und mich verbindet, einfach so aufs Spiel zu setzten.“, murmelte er leise und etwas traurig. Sein Blick verriet, dass er sie wirklich mochte. Aoko sah ihren besten Freund traurig an und er wandte sich dann zu ihr und sah ihr in die Augen. Er hatte sie die ganze Zeit nicht angesehen. „Und du?“, fragte er vorsichtig. Aoko schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, in meinem Leben gibt es niemanden, in den ich verliebt bin...“ Sie log ihn an, und das mochte sie nicht, aber in diesem Moment schien es die beste Antwort zu sein. Sie wollte nicht so ausgequetscht werden, wie sie es mit ihm gemacht hatte. Auch dafür fühlte sie sich etwas schlecht. „Schade...“, meinte er leise und drückte das Mädchen etwas an sich. Er lächelte sie an und Aoko zwang sich zu einem Lächeln. Zwang sie sich, weil sie gelogen hatte, oder weil sie einfach Traurig war? „Wie sie heißt, wirst du mir nicht sagen, oder?“, fragte Aoko nach einer Zeit vorsichtig. Kaito schüttelte den Kopf. „Später, wirst du es erfahren...Bestimmt!“
 

Ran stand in der Küche und knetete den Teig. Sie streute etwas Mehl über die Arbeitsplatte und legte den Teig drauf. Das Telefon läutete. „Conan, roll doch den Teig aus, ich geh nur schnell abheben!“, sagte Ran und drückte dem Jungen das Nudelholz in die Hand. Conan nickte. Ran eilte aus dem Zimmer. „Mori? Ran am Apparat.“, stellte sie sich vor und wartete. „Hallo Ran!“, begrüßte sie eine Herrenstimme am anderen Ende der Leitung und redete weiter: „Ich bin’s Heiji!“ Ran freute sich und Conan sah zu verwundert ihr. „Hey, stört es euch, wenn wir euch in den Ferien besuchen kommen? Also Kazuha und ich...“, fragte Heiji vorsichtig. „Was? Nein!! Überhaupt nicht! Ich freu mich!!“, erwiderte Ran mit einem Lächeln, was er natürlich nicht sehen konnte. Conan wollte jetzt wissen, mit wem Ran telefonierte und marschierte zur Tür und blieb im Rahmen stehen. „Dann sehen wir uns in den Ferien!!“, sagte Ran und legte auf, nachdem sich der Junge aus Osaka verabschiedet hatte. „Wer war denn das Ran?“, fragte Conan unschuldig und ging mit ihren wieder in die Küche. Er nahm das Nudelholz wieder in die Hand und rollte den Teig weiter aus. „Heiji und Kazuha werden uns in den Ferien besuchen!“ Der Junge staunte nicht schlecht, und er erinnerte sich, dass sie die beiden beim letzten Treffen eingeladen hatten sie doch einmal zu besuchen. Dann hielt ihm Ran ein paar Ausstechformen unter die Nase. Sie lächelten sich an und stocken Kekse aus.
 

Kaito kam nach Hause. Jii stand in der Tür. „Guten Tag, Little Master. Haben Sie schon gehört, Little Master?“, begrüßte ihn der alte Mann. Der Junge blieb neben ihm stehen. „Jii, bitte nenn mich nicht so.... und... ja... heute in der Schule hat Aoko ihren Vater angerufen und sich die Nachricht aufgeschrieben. Ich hab sie mir durchgelesen.... Eine Frechheit....“, antwortete Kuroba. Kaito wollte gerade etwas fragen, da antwortete ihm Jii schon: „Eure Mutter ist im Wohnzimmer, Little Master.“ Der Junge lächelte und hing seine Jacke auf. „Jii kommst du mit?“, forderte der Schüler seinen guten Freund auf. Sie gingen in Kaitos Zimmer. Kaito blieb vor seinem Tisch stehen. Er griff sich Papier und Stift und schrieb etwas auf. Dann drückte er Jii zwei Zettel in die Hand. „Schick die Nachricht ins Präsidium! Und kannst du das für mich besorgen?“, bat er Jii und erklärte ihm alles genau. Der alte Mann nickte. und ging zur Tür. Im Rahmen blieb er stehen und drehte sich um: „Habt Ihr das Rästel gelöst, Little Master?“, wollte Jii wissen und der Junge nickte und hatte ein selbstsicheres Grinsen auf den Lippen. Der Butler verließ das Zimmer und Kaito schlenderte ins Wohnzimmer. „Hallo!“, begrüßte er seine Mutter, die ein Buch las. „Hallo, mein Junge, das Essen ist gleich fertig...“, sagte Hikarue und schlug das Buch zu. Kaito nickte und dachte noch an das letzte Thema, das Aoko und er geredet hatten, bevor sie sich trennten.
 

„Saguru ist unmöglich!“, fing Aoko an. Kaito sah auf das Mädchen verwundert hinunter. Er hatte seinen Arm immer noch um sie gelegt. „Wie kommt der auf die bescheuerte Idee, dass du Kid sein sollst?“, regte sie sich auf. Kaito zuckte mit den Schultern. „Gut, dass ihr euch nicht so gut versteht, weiß glaub ich jeder... aber dich zu beschuldigen....“, ärgerte sich Aoko sichtlich. „Er kann’s mir ja nicht nachweisen...“ ,meinte Kaito kühl. „Nachweisen?“, fragte Aoko und sah ihren besten Freund verwundert an. „Ich vermute stark ,dass sein einziges Indiz ist, dass sowohl KID als auch ich zaubern.... Und außerdem.... Kid ist schon 20 Jahre aktiv.... Ich bin viel zu jung....“, sagte Kaito desinteressiert. Aoko nickte. „Dich einfach zu beschuldigen.... unglaublich!“, sagte das Mädchen und sah auf den Boden. Kaito grinste breit und sagte arrogant: „Ich kann ja schlecht als Gen oder Zelle etwas gestohlen haben.“ Sein Grinsen wurde breiter. Aoko stellte sich das bildlich vor und brach in schallendes Gelächter aus. Kaito linste sie an und schmunzelte. Es gefiel ihm, dass er sie so unterhielt. Als sie bei der Kreuzung ankamen, blieb er mit ihr stehen. Er nahm seinen Arm weg und sagte lächelnd: „Wünsche dir noch einen schönen Tag, Aoko!“ Sie lächelte ihn an und antwortete bevor sie weiterging: „Dir auch!“ Er wandte sich ab und ging. Was Kaito nicht wusste, war dass Aoko rot angelaufen war, nachdem sie sich von ihm weggedreht hatte. Sie hatte es die ganze Zeit nicht so wirklich registriert, dass sie Arm in Arm gegangen waren, wie ein Pärchen. Und als ihr dies bewusst wurde, stieg ihr die Röte ins Gesicht.
 

„Ich geh in mein Zimmer und mach noch schnell ein paar Hausaufgaben...“, meinte Kaito und verschwand. Seine Mutter schaute ihm nach und ging in die Küche. Sie schmeckte noch einmal alles ab.
 

Aoko sperrte die Haustür auf und ging rein. Sie hängte ihre Jacke auf und rannte in ihr Zimmer. Ihr Vater war noch nicht zuhause und sie vergrub sich hinter ihren Hausaufgaben. Sie brauchte Ablenkung. Das Gespräch mit Kaito lag ihr schwer im Magen und sie musste es erst verdauen. Sie löste gerade ein paar Matheaufgaben und dann fiel ein Tropfen auf ihr Heft. Aoko fing zu weinen an und hörte mit den Aufgaben auf und setzte sich auf ihr Bett. Das Mädchen schluchzte in ihr Kissen. „Ach hätte ich ihn doch nicht gefragt....“, murmelte sie leise.
 

Herr Nakamori griff nach seiner Jacke als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Ein Polizist stürmte hinein und stammelte: „Inspektor! Eine Neue Nachricht von KID!“ Der Inspektor schaute überrascht zu dem Polizisten und schrie: „Schon wieder?!“ Ginzo schaute ungläubig auf die Warnung. „Warum gibt der Meisterdieb auf einmal so Gas? Wird er übermütig oder nachlässig?“, dachte sich Herr Nakamori und nahm die Karte. Er setzte sich zu seinem Schreibtisch und der Polizist verließ das Zimmer. Er las sich die Nachricht durch.
 

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In einem Labyrinth von Spiegeln sieht man alles. Aber nur das Original wird fähig sein, sich hervorzuheben! Seine Flügel wird es spannen und alles in den Schatten stellen!
 

Kaito Kid

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„Na toll! Jetzt hab ich noch nicht einmal die erste Nachricht entschlüsselt, dann schickt er schon die Zweite!“, zischte Ginzo ärgerlich. Er sah auf die Uhr und dachte an seine Tochter und daran, dass er eigentlich heimgehen wollte. Doch so blieb er sitzen und versuchte die zwei Warnungen zu entschlüsseln.
 

Nach dem Essen kam Jii zu Kaito und drückte ihm Pläne und einen Stoffbeutel in die Hand. „Vielen Dank, Jii! Ich werd das gleich studieren.“, sagte Kaito, steckte das Säckchen ein und verschwand im Geheimzimmer. Dort machte er sich über die Papierrollen her. Hikarue sah ihrem Sohn verwirrt nach. Sie sah zu Jii und er weite sie ein. Sie hatte noch nichts von der ersten Nachricht gehört und war entrüstet. Kaito beschäftigte sich mit den Skizzen und dann zog er den Stoffbeutel aus der Hosentasche. Er öffnete ihn und holte etwas heraus. Der Junge betrachtete es genau und steckte es wieder ein. „Danke, Jii.“, dachte er sich und konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche, die Pläne.
 

Saguru stand bei einer Kreuzung. Er lehnte an der Hausmauer und eine Laterne spendete ihm Licht. „Wo bleibt sie denn?“, dachte sich der Detektiv. Ihm war kalt und er verschränkte die Arme. „Hallo...“, sagte eine Stimme. Es war Akako. Er blickte sie an und meinte: „Wolltest du nicht eher kommen?“ Er sah sie zuerst ernst an, doch dann wandelte sich sein Blick und er lächelte. Akako nickte. Sie schaute auf den Boden. Das Mädchen hatte ihre Hände in die Jackentaschen gesteckt, und zitterte etwas. „Runde DREI?“, fragte Akako entschlossen. In ihren Augen loderte das Feuer der Rache. Hakuba nickte, legte einen Arm um sie und sagte: „Aber zuerst gehen wir woanders hin, ja?“ Er lächelte und die beiden gingen ins nächste Teehaus. Sie setzten sich wieder ins hinterste Eck des Lokals. „War eine blöde Idee, dass wir uns draußen treffen...“, stellte er fest und sah die Kellnerin kommen. „Wird das unser Stützpunkt?“, fragte Akako schmunzelnd, denn es war das Teehaus, in das sie gegangen waren, als sie alles in Gang setzten wollten. Hier hatten sie ihren ersten Plan geschmiedet. Die Kellnerin kam und sie bestellten. Sie redeten und ein paar Stunden später verließen sie das Teehaus wieder.
 

Conan las ein Buch. Der Fernseher lief, weil Kogoro geschaut hatte. Er hatte ein paar Bier getrunken und war eingeschlafen. Ran machte gerade noch die letzten Hausaufgaben. Dann läutete das Telefon. „Wer ruft denn noch um halb Neun an?“, fragte sich das Mädchen und ging zum Telefon. „Nanu? Die Nummer kenne ich doch?“, dachte sich Ran und strahlte bis über beide Ohren. Conan beobachtete sie aus den Augenwinkeln. „Hallo Shinichi!“, rief Ran ins Telefon und freute sich wahnsinnig. Der Junge schreckte sich so sehr, dass er fast von Sessel fiel. „Bitte, was hat sie da gesagt?“, fragte er sich und starrte zu Ran. „Oh Entschuldigung, Frau Kudo! Ich dachte....“, stammelte Ran und lief rot an. „Mama?!“, dachte sich Conan und fragte sich warum sie anrief und ob sie den Zeitunterschied nicht bedacht hatte. Ran verließ das Zimmer. „Was ist denn jetzt los?“, fragte sich der Junge und nach ein paar Minuten wollte er Ran nach. Als er vor der Tür stand und zum Knauf griff, ging sie auf. Ran stand im Rahmen und lächelte. Sie nahm Conan in den Arm und drückte ihn. „Was ist denn los, Ran?“, wollte er jetzt endlich wissen. Ran ging mit ihm zum Sofa und legte den Telefonhörer auf den Tisch. „Shinichis Eltern sind gerade aus Amerika zurückgekommen. Seine Mutter hat gesagt, dass Shinichi gerade nicht zu Hause ist, weil er an einem kniffligen Fall arbeitet, sonst hätte sie ihn mir gegeben... Und sie hat gemeint, wir sollten sie in den nächsten Tagen mal besuchen kommen!!“, freute sich Ran. Conan bekam große Augen. Er staunte nicht schlecht. Und dann versuchte er noch einmal eine Antwort auf die Frage zu bekommen: „Sag mal, Ran... Ist Shinichi jetzt dein Freund oder nicht?“ Ran lief etwas rot an schaute schnell auf die Uhr. „Na sieh mal einer an, wie spät es schon ist! Conan, solltest du nicht ins Bett gehen? Morgen ist Schule, du musst früh raus!!“, wich Ran aus und schnappte sich die Fernbedienung und schaltete das Fernsehgerät ab. Sie begleitete ihn noch ins Zimmer und meinte dann: „Gute Nacht!“ Conan deckte sich zu und fragte hartnäckig wie er war: „Aber...?“ „Kein Aber, Shinichi und ich sind nur gute Freunde!“, unterbrach ihn Ran und wünschte ihm noch mal eine gute Nacht.
 

Der nächste Tag verlief relativ normal. Aoko und Kaito gingen gerade nach Hause. Sie schwiegen sich an. Der Junge war recht zufrieden. Denn heute hatte er seine Ruhe gehabt. Akako hatte ihn keines Blickes gewürdigt. „Und hast du morgen noch Zeit, oder ist dir was dazwischen gekommen?“, riss ihn Aoko aus seinen Gedanken. Der Junge sah seine beste Freundin an. „Warum sollte ich absagen?“, stutzte er und blieb stehen. Was war das für eine Anspielung? Er sah Aoko fragend an und wartete auf eine Erklärung. „Na ja, wäre ja nicht das erste Mal, dass dir was dazwischen kommt....“, schmollte das Mädchen gespielt und lächelte ihren besten Freund dann an. „Aha...“, grinste Kaito und verabschiedete sich von Aoko. Sie standen bei der Kreuzung, bei der sich ihre Wege trennten. Aoko sah ihm noch etwas nach als er davon ging und stapfte dann auch heim.
 

Im Briefkasten fand die kleine Nakamori einen Brief. Sie nahm ihn raus und las: „Für Aoko...“ Sie ging in ihr Zimmer und setzte sich auf ihr Bett. Aoko öffnete das Kuvert und zog den Brief raus. „Was steht da wohl drinnen? Und von wem ist er? Warum ist er eigentlich nicht frankiert?“, dachte sich Aoko und begann zu lesen: „Dear sweet little Lady....“ Aoko stutzte und fragte sich, wer einen Brief so beginnen würde. Dann fuhr sie fort: „Die roten Rosen haben dir, so hoffe ich, doch gefallen. Die Karte anbei diente als Hinweis, jedoch zeigt ein Brief Persönlichkeit.“ Aoko unterbrach und dachte sich: „Warum hast du mir dann die Karte geschrieben?“ Sie überlegte, ob sie weiter lesen sollte. „Will ich überhaupt wissen, wer mir da die Blumen schickt und den Brief schreibt, oder....? Was, wenn mir nicht gefällt, wer sich hinter diesem Schreiber versteckt? Ich mein... die Person muss mich ja kennen.... und vielleicht kann ich sie ja nicht ausstehen..“, ging es in ihrem Kopf vor sich und las dann doch weiter: „Verunsichert oder ängstlich musst du nicht sein, da ich mir vorstellen kann, wie beunruhigend es sein mag, von einem Fremden Briefe zu erhalten.“ Aoko lachte und dachte sich: „Der spricht mir aus der Seele.....“ Das Mädchen legte den Brief auf ihr Nachtkästchen und ging hinunter in die Küche. Dort holte sie sich ein Glas Saft. Als sie wieder in ihrem Zimmer war, setzte sie sich erneut auf ihr Bett und trank einen Schluck, bevor sie den Brief wieder in die Hand nahm. Sie wiederholte den letzten Satz und fragte sich: „Ach ja, kannst du das?“ Aoko war misstrauisch. Dann fuhr sie fort: „Und du kannst dir sicher sein, Sweetheart, ein Freund der Rosen tut seiner Blume nichts.“ Aoko starrte auf den Satz und brach dann in schallendes Gelächter aus. Sie rieb sich die Tränen weg und murmelte dann: „Gott, was für ein geschwollener Satz! Ist er Gärtner?“ Sie wusste, dass sie gemein war, aber der Brief fing in ihren Augen so schrecklich an, dass sie einfach nicht anders konnte. „Dein Anblick bereitet mir Freude und auf ein baldiges Treffen, wie ich mir wünsche! Meine Verehrung...“, las Aoko die letzten Zeilen. Das Mädchen schluckte. Sie fand den Brief äußerst merkwürdig.
 

Kaito saß im Geheimzimmer und ging noch einmal seinen Plan durch. Er nickte zuversichtlich und ging in die Küche. „Alles in Ordnung?“, fragte ihn seine Mutter. Er sah sie an und fragte: „Ja, sicher warum?“ Hikarue verschränkte ihre Arme und warf ihrem Sohn einen leicht bösen aber vor allem besorgten Blick zu. „Ja, wegen diesen Kerlen mach ich mir keine Gedanken mehr...“ Frau Kuroba schaute Kaito entsetzt an und wollte ihm gerade eine Standpauke verpassen, da redete er weiter: „Es gibt ja nur einen wahren KID!“ Er grinste von sich selbst überzeugt. Jii betrat das Zimmer, er hatte mitgehört und mischte sich ein: „Seien Sie vorsichtig, Little Master. So blauäugig würde ich nicht an die Sache herangehen, Little Master.“ Kaito sah ihn überrascht an. „Hoffentlich hört er auf ihn...“, dachte sich Hikarue besorgt und fragte, wann er denn wieder da sein würde. „Wenn’s etwas später wird, kann es schon nicht so schlimm sein. Morgen ist ja Samstag...“, meinte Kaito kühl. Er sah auf die Uhr. Sie schlug Sieben. Frau Kuroba linste ihren Sohn böse an und meinte: „Wehe es wird zu spät!“ Kaito schaute zu seiner Mutter und antwortete: „Ich beeil mich, versprochen!“
 

Ein weißes Cape flatterte im kalten Nachtwind. Kaito Kid stand auf einem Hochhaus nahe der Bank. Von dort aus beobachtete er seine Umgebung. „So eine bescheuerte Nachricht.“, murmelte der Dieb und ihm fröstelte. „Wenn das Ende gekommen.... Können sich diese Betrüger keine bessere Zeit als Mitternacht aussuchen?“, dachte er sich und zog seinen Zylinder tiefer in sein Gesicht. Die Polizei war weit und breit nicht zu sehen. „Haben die Schnüffler etwa die Warnung noch nicht entschlüsselt?“, murmelte er in die Nacht hinein. KID warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Noch 2 Minuten“, stellte der Dieb fest. Kid holte sein Funkgerät heraus. „Na, ohne die werden wir heute nicht auskommen....“, dachte sich der Junge und räusperte sich. „Alle Mann zur Bank! KID plant einen Banküberfall!!“, ahmte er Ginzo Nakamoris Stimme nach.
 

Im Präsidium war die Stimme des Inspektors über die Lautsprecher zu hören. Die Polizisten hatten Nachtschicht und Ginzo schob Überstunden. Dann eilten alle zu den Streifenwagen. „Inspektor! Das war ihre Stimme!“, sagte ein Polizist ungläubig zu Ginzo. Der gab wütend von sich: „Ich weiß! Kid, dieses Früchtchen, hat sich meine Stimme ‚ausgeborgt’! na der kann was erleben!!“ Ginzo riss die Autotür auf und dachte sich etwas ärgerlich: „Wenn er kein Publikum hat, ist er nicht zu Frieden oder wie?“ Herr Nakamori hatte noch keine der Nachrichten entschlüsselt.
 

Die nächtliche Stille wurde von einem leisen Geräusch gestört und es wurde immer etwas lauter. Kaito konnte einen starken Luftzug wahrnehmen und sah sich um. Der Junge blickte schließlich in den Himmel und erblickte einen Helikopter, der auf dem flachen Dach der Bank landete. Er grinste. „It’s Showtime!“, flüsterte der Dieb und wartete bis der Hubschrauber abgestellt war. Ein paar Leute stiegen aus.
 

„Kommt, lasst es uns hinter uns bringen!“, grinste einer der Männer, die ausgestiegen waren. Rauch stieg auf und die Kerle blickten erschrocken zur Dachkante, von der der Qualm kam. KID stand mitten in dem Nebel und grinste die Männer arrogant an. „Na, habt ihr Gauner mit mir gerechnet?“, fragte der Dieb kühl und sein Grinsen verschwand. Der Junge sah seine Gegenüber ernst an. Diese standen wie angewurzelt da. „Ich hasse es, wenn man meinen Namen missbraucht, wisst ihr?“, gab er Dieb bissig von sich. Er hasste nicht nur die Tatsache, dass sie in Kids Namen diesen Überfall angekündigt hatten, nein, sie besaßen auch noch die Frechheit und zogen sich so an wie er. Blaues Hemd, rote Krawatte, weißer Anzug, Weißes Cape, weiser Zylinder mit blauem Band und sogar das Monokel fehlte nicht. Einer der Männer stürzte auf ihn zu und wollte dem Dieb eine betonieren. Kid sprang in die Luft. Dann packte er den Mann an Arm und Gürtel und warf ihn auf einen anderen drauf. Ein anderer zog eine Pistole. „War ja klar.... Waffen...“, dachte sich Kaito und zauberte seine Pistole hervor. Es machte ‚Plopp’ und sie lag in seiner Hand. Sie zielten aufeinander. „Das traust du dich nicht!“, lachte der Mann. Kid begann zu grinsen Der Junge hatte sein Pokerface aufgesetzt. Der Dieb schoss und der Mann sah ihn schockiert an. Eine Karte war aus Kids Pistole geflogen und traf die Waffe und ein paar Finger des Mannes. Dieser ließ den Colt fallen. Der Dieb grinste breit. Er schoss noch einmal eine Karte ab und der Mann wich vor Schreck zurück, obwohl er wusste, dass aus dem Lauf nur Karten raus kamen.
 

Sirenen waren zu hören. Die blauen rotierenden Lichter der Streifenwagen leuchteten vor dem Bankeingang. Die Polizisten eilten über die Feuertreppe Richtung Dach. Ginzo Nakamori war der Erste, der oben ankam. Er pfiff aus dem letzten Loch. Welcher Anblick sich ihm bot, ließ seine Gesichtszüge entgleisen. Der Inspektor sah drei als Kaito Kid verkleidete, gefesselte Männer, die vor einem Helikopter saßen und einen arrogant grinsenden KID! Ginzo glaubte zu halluzinieren. Kid hatte im Helikopter ein paar Seile gefunden, mit deren er die Männer geknebelt hatte. „Nana, wenn das nicht mein werter Freund Nakamori ist...“, alberte Meisterdieb 1412, „Haben Sie die Nachrichten denn nicht entschlüsselt?“ Kaito grinste noch mehr und fuhr fort: „Mit solchen Leistungen werden Sie mich nie kriegen... Seien Sie froh, dass ich Sie informiert hab... Schlampiges Arbeiten schadet nicht nur Ihrem Ruf, sondern leider auch meinem....“ Ginzo kochte vor Wut und schrie: „KID, du bist verhaftet!!“ Kid hob den Zeigefinger und ein schelmisches Grinsen huschte über seine Lippen ehe er begann: „Wollen Sie nicht wissen, was in der Nachricht stand?“ Ginzo, der gerade auf Kid zustürmen wollte, hielt kurz inne. Die anderen Polizisten rannten auf KID zu. Half ihm Kid etwa? Der Inspektor war verwundert. „Wenn das Ende gekommen.... Mitternacht, wie langweilig...“, erklärte der Dieb und gähnte desinteressiert und fuhr fort: „Die Gemütlichkeit im Park ist, wie sie ja jetzt herausgefunden haben, die Bank. Und wenn diese Konstruktion in sich zusammenkracht... Na ja... ‚schimpfen’ wir es mal Börsenkrach....“ Der Dieb stieg lachend in die Lüfte und keiner der Polizisten konnte ihn mehr greifen. „Herr Nakamori, Sie wissen schon, wer heute Namenstag hat?“, fragte Kaito und lachte: „Das war der erste Streich. Die Warnung dieser Männer!! Meine Nachricht hatte nur die Bedeutung, dass ich mir MEINEN Namen von anderen nicht in den Dreck ziehen lasse. Und eines hab ich versprochen, ich stelle euch in den Schatten und ich fliege über euch hinweg....“ Ginzo biss die Zähne zusammen und schrie wütend: „Hier geblieben!!“
 

Um KID bildete sich Rauch. Und der Dieb brach in schallendes Gelächter aus. Durch den Qualm sah man immer weniger von Kaito Kid und Herr Nakamori musste mit ansehen, wie sich Kid buchstäblich in Rauch auflöste. Denn als sich der Rauch verzogen hatte, war der Dieb verschwunden. Ginzo ärgerte sich und er bemerkte, wie ein Zettel in der Luft wehte. Der Inspektor fing ihn. Eine Rose war auf das Blatt Papier geklebt. Aokos Vater las laut vor, was auf der Nachricht stand.
 

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Wenn Tränen trocken, sind sie verschwunden und der Heilige wird einen Tag brauchen um zu wissen, was er verloren hat, ein einziges Mal seinen einzigen Schatz!
 

Kaito Kid

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Das mit der Milch – Das mit dem Denkspiel

Nach der Schule stapfte Ran mit Sonoko nach Hause. „Endlich Wochenende!!“, freute sich Fräulein Suzuki. Ihre Freundin nickte und lächelte. „Hast du heute noch Zeit?“, fragte Sonoko auf einmal. Ran sah sie nur irritiert an. „Bummeln?“, ergänzte das Mädchen dann. Und die kleine Mori nickte erneut mit einem Lächeln. Bald trennten sich ihre Wege und Ran verabschiedete sich mit den Worten: „Ich ruf dich später an!“ Dann eilte sie schnell nach Hause.
 

Conan war mit den Detective Boys und Ai im Park. Haibara saß auf der Bank und las ein wissenschaftliches Buch. Ayumi hetzte mit Genta und Mitsuhiko Conan hinterher. Sie spielten Fußball und der kleine Detektiv war in Ballbesitz. Er war gut gelaunt, kein Wunder, Fußball seine Leidenschaft. Irgendwann blieb Ayumi stehen und setzte sich neben Ai und sah den Jungs zu. „Du magst Conan, richtig?“, hörte Ai auf einmal, weswegen sie aufsah. Ayumi starrte zu den Jungs und ignorierte Ais fragenden Blick. „Bitte?“, fragte dann Haibara und blickte zu Conan. Die zwei Mädchen schwiegen sich an. Die Burschen lachten und irgendwann sagte Ai um das Schweigen zu brechen: „Ich mag ihn nicht mehr als die anderen...“ Ayumi nickte.
 

Ran stürmte zur Tür und wollte gerade hinaus, als diese aufging und Conan eintrat. Der Junge sah seine Sandkastenfreundin fragend an. „Hallo Conan!“, begrüßte ihn das Mädchen und fügte hinzu: „Sonoko und ich gehen bummeln. Essen steht in der Küche.“ Und dann huschte sie an ihm vorbei. Der Junge sah ihr verwirrt nach.
 

Sie schlenderten durch die Straßen. Die Schaufenster waren ausgeleuchtet und weihnachtlich geschmückt. Es hatte zu schneien begonnen. Die Mädchen waren mit Einkaufstaschen bepackt. Sonoko blieb bei einer Auslage stehen und betrachtete die Waren. „Und hast du schon ein Geschenk für Makoto?“, fragte Ran, die nun auch stehen geblieben war, ihre Freundin mit einem Lächeln. Diese nickte und meinte mit einem Lächeln: „Ich hoffe, es gefällt ihm auch. Und du? Hast du schon ein Geschenk für deinen Detektiv?“ Ran stutze und schwieg sich aus. Sonoko sah auf und warf ihr Gesicht in Falten, als sie den traurigen Gesichtsausdruck ihrer Freundin sah. „Hab ich was falsches gesagt?“, wollte Sonoko dann wissen. Ran schüttelte den Kopf und murmelte dann: „Nein, nein... Ich hab schon was für ihn...“ Sie lächelte leicht. Und bevor Fräulein Suzuki etwas sagen konnte, unterbrach sie Ran auch schon wieder: „Und er ist nicht mein Detektiv!“ Die kleine Mori wurde leicht rot. „OK..“, stammelte Sonoko, die sich gerade etwas überfahren vor kam. „Und warum so traurig?“, erkundigte sie sich dann. Ran atmete tief ein und aus und machte ihrem Frust dann Luft: „Ich weiß nicht, ob es ihm gefällt und ich glaube nicht, dass ich es ihm persönlich geben kann... Er wird sicher wieder mit irgendeinem Fall beschäftigt sein.“ Sonoko legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin und sagte enthusiastisch: „Ach, der Kerl hat dich doch gar nicht verdient! Und weißt du was? Wir setzten uns jetzt in das Kaffeehaus dort auf der anderen Straßenseite, OK?“ Ran blickte ihre Freundin etwas fragend an und nickte dann mit einem Lächeln. „Und dann wird getratscht!“, fügte Sonoko hinzu und grinste breit. Danach zerrte Sonoko das Mädchen hinter sich her, über die Straße in das Café.
 

Die beiden Mädchen saßen bei einem kleinen Tisch am Fenster. Die Taschen standen am Boden bei ihren Füßen. Sonoko und Ran tranken Kaffee und heiße Schokolade. Draußen war es schon dunkel. Sie redeten über alles mögliche und irgendwann kam das Thema ‚KID’ wieder zur Sprache. „Wann glaubst du, wird er zuschlagen?“, fragte Sonoko und strahlte bis über beide Ohren. Ran zuckte mit den Schultern und entgegnete: „Bist du so glücklich darüber, dass ein Dieb hier sein Unwesen treibt und nicht zu fassen ist?“ Sonoko stutzte. Sie sah ihre Freundin mit großen Augen an und sagte dann lächelnd: „Ich... Er ist interessant und keiner weiß, wer er ist. Geheimnisvoll!“ Fräulein Suzuki grinste breiter und fügte schmunzelnd hinzu: „Außerdem, eine ausgefallene Methode seine Brötchen zu verdienen!“ Ran schaute ihre Freundin geschockt an und sagte laut und empört: „SONOKO!!“ Das Mädchen winkte ab und meinte feixend: „Das war ein Scherz!!“
 

Conan lag im Bett und las in einem Buch. In seinem Zimmer war es dunkel und damit er überhaupt etwas sehen konnte, benützte er die kleine Taschenlampe, die in seiner Uhr eingebaut war. Um Neun oder so hörte er Ran heim kommen. Er legte sein Buch weg und machte das Licht aus. „Morgen ist der erste Ferientag....Weihnachten kommt schneller, als ich gedacht hab...“, dachte sich der Junge und schlief bald ein.
 

Sonoko stand vor einem Supermarkt. Es war Samstag Morgen und sie wartete auf Ran und Conan. Die Drei hatten sich in der Früh getroffen und wollten den Tag zusammen verbringen. Sie hatten vor durch die Straßen zu gehen, sich die Stände an zu schauen, Weihnachtsleckerein zu essen und solche Sachen. Und als sie beim Supermarkt vorbei kamen, fiel Ran ein, sie hätte vergessen ein paar Lebensmittel einzukaufen. „Sonoko, ich wollte doch diese Plätzchen backen... Du weißt schon, das Rezept, das ich mal von Shinichis Mutter bekommen hab.“, hatte Ran gesagt und ging mit Conan rein. Sonoko stand nun draußen, vor dem Geschäft und wartete. Sie wollte ja nicht mit reingehen.
 

Ran ging durch den Laden und blieb dann stehen. Sie kramte in der Tasche. Conan sah ihr nur zu. „Was suchst du denn?“, fragte der Kleine und Ran holte einen Zettel hervor. „Ich hab’s mir aufgeschrieben...“ Conan schaute etwas verwirrt drein und hörte dann: „Ich brache Mascarpone....“ Auf den Zettel starrend ging sie weiter. Der kleine Detektiv schaute ihr nach und fragte sich: „Warum braucht sie Frischkäse...?“ Dann tapste er ihr hinterher. Vor dem Kühlfach, in dem die ganzen Milchprodukte standen, blieben sie stehen und ließen ihre Blicke über die Produkte wandern.
 

Sonoko beobachtete derweil die Leute in ihrer Umgebung. Es rannten viele Pärchen durch die Straßen. Irgendwann lehnte das Mädchen an der Hausmauer mit verschränkten Armen. „Kommst du mit?“ hörte sie eine Stimme sagen. Sonoko schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein Junge stand mit dem Rücken zu Sonoko. Er hatte seine Hand auf der Klinke der Eingangstür des Supermarktes und sah ein Mädchen an. „Brauchst du Begleitschutz, oder was?“, neckte ihn das Mädchen, welches ihre Hände in die Hüften stemmte und schelmisch grinste. Gelassen antwortete er ihr: „Nein, nein... ich schaff das auch allein...“ Dann grinste er und öffnete die Tür. Mit einer spitzbübischen Mimik fügte er hinzu, ehe er in den Laden ging: „Mama!“ Sonoko starrte die beiden an und staunte nicht schlecht. Das Mädchen verschränkte dann die Arme und tat auf beleidigt. Sicher, das war sie auch, aber die beiden hatten sich heute schon viel zu oft gegenseitig aufgezogen, als dass sie richtig sauer sein hätte können. Und es war erst Viertel nach Acht!
 

„Hallo, schöne Maus!“, sagte eine Stimme und Ran schreckte sich so sehr, dass sie zurückwich. Ran schaute irritiert drein und warf einen prüfenden Blick zu dem, der das gesagt hatte. Ein Junge, etwas älter als das Mädchen, stand da. Er stellte sich zwischen das Kühlfach und Ran und Conan. „Sollten wir uns kennen?“, schnaubte sie etwas sauer und genervt. Er schüttelte den Kopf. Der Kerl trug eine Bikerjacke aus Leder mit Nieten und dann sagte er gelassen: „Nein, noch nicht.“ Ran schaute ihn böse an, er war ihr nicht geheuer und sie dachte sich, sollte er zu aufdringlich werden, würde sie ihn auf die Matte schicken. Der Kerl schluckte und meinte dann etwas verlegen: „Tut mir Leid, wenn ich zu forsch war... normal bin ich nicht so aufdringlich... aber... du bist süß....“ Ran sah ihn geschockt an. Conan starrte den Kerl mit riesigen Augen an und schwieg, er brachte nichts raus. Der Kerl in der Lederjacke kratze sich dann am Hinterkopf und murmelte: „Ich weiß, blöder Anmachspruch... so im... Supermarkt...“ Der Junge grinste verschmitzt. „Lass sie in Ruhe, sie hat einen Freund!“, schrie Conan auf einmal los und stellte sich vor Ran. Der Kerl war ihm mehr als unsympathisch. „Und du bist ihr Bodyguard?“, schmunzelte der Halbwüchsige und sah zu dem Kleinen und dann zu Ran und murmelte: „Süß...“
 

Er wollte gerade auf sie zu gehen, als sich jemand dazwischen stellte. Ein Junge in Rans Alter stand vor dem Biker. Das Mädchen sah ihn ungläubig an. „Sh...“, dachte sich Ran für einen kurzen Moment. Der Junge stand mit dem Rücken zu ihr und sah seinen Gegenüber desinteressiert an. „Und du bist ihr Freund?“, fragte der, der mit einer Lederjacke bekleidet war. Der Junge grinste arrogant, nur konnte das weder Conan noch Ran sehen. „Du stehst mir im Weg...“, meinte der Junge etwas abwertend und schaute den Biker mit einem Ausdruck in den Augen an, als wolle er sagen: ‚Zieh Leine!’ Ungläubig schaute der Kerl zu dem Jungen und fragte: „Was?...“ Wut stieg in ihm auf und er holte aus. Als er durchzog, hatte der Junge ihn mit seiner linken Hand an der linken Schulter gepackt. Er holte Schwung und dann lag das linke Schienbein auf der Schulter des Raufboldes. Mit den Händen hatte er nachgegriffen und hielt sich am Rücken fest. Der Kerl stand mit gekrümmten Rücken und gebeugten Knien da. „Du bist einfach zu lahm...“, stellte der Junge kühl fest und er grinste arrogant. Der 17-Jährige schnappte sich noch schnell die Milch im Fach, bevor sich der Kerl aufrichtete. Mit Schwung sprang dann der Junge von Biker und sah grinsend auf die Milchflasche. Dann sah er noch ein letztes Mal zum Biker und meinte gelassen mit einem arroganten Grinsen: „Ich hab doch gesagt, du stehst mir im Weg....“
 

Er ging zu Ran und legte seine Hand um ihre Schulter und ging mit ihr den Flur entlang, Conan neben ihnen. „Also doch deine Freundin!“, schrie der Biker wütend. „Na klar! Und das ist mein Sohn!“, meinte der Junge gelassen und deutete mit einem Fingerzeig auf Conan. Er drehte sich nicht mehr zu dem Biker um. Er ließ ihn einfach stehen. Die blanke Ironie in dem Satz konnte er gut überspielen, sie war nicht zu hören. Ran sah den Jungen in ihrem Alter geschockt an und Conan stand der Mund offen. Sie bogen um die Ecke und blieben vor der Kasse stehen. Er nahm den Arm weg und schaute zu Ran und Conan. „Tut mir Leid... ich hab mitbekommen, wie der Kerl dich belästigt hat... Ich dachte, ich helfe dir...“, sagte der Junge mit einem Lächeln. „Danke...“, stammelte Ran und sah sich den Burschen genauer an. Er blickte sie fragend an. „Ist irgendwas?“, wollte er wissen. Dann schaute er zum Kassier. „Ehm.. du siehst einem Freund von mir total ähnlich...“, stammelte sie. Der Junge blickte wieder zu Ran und meinte: „Aha?“ Er sah etwas fragend drein, dann lächelte er und reichte ihr die Hand und stellte sich vor: „Ich bin Kaito Kuroba.“ „Ran. Ran Mori. Und das ist Conan.“, erwiderte sie dann und meinte noch als sie seine Hand schüttelte: „Freut mich!“ Er zahlte, gab die Milch in eine Tüte und nickte dann mit einem Lächeln Ran zu. „Schönen Tag noch!“, verabschiedete er sich und ging zur Tür.
 

Sonoko schaute mit dem Kopf auf die andere Straßenseite und aus den Augenwinkeln beobachtete sie das Mädchen. „Sie sieht Ran ähnlich....“ Das Mädchen, das einen knielangen Rock trug, hatte die Arme hinter ihrem Kopf verschränkt und starrte in die Luft. Sie hatte eine Tasche umgehängt. Die Tür ging auf. „Da bist du ja, ich dachte schon, ich müsste hier übernachten!“, begrüßte das Mädchen den Jungen mit einem gespielt genervten Unterton. „Ach, Aoko, jetzt reg dich nicht so auf. Du tust gerade so, als ob ich dich stundenlang hätte da stehen lassen...“, konterte der Junge gelassen. Sonoko starrte die beiden an. Wieder ging die Tür auf. Ran und Conan kamen raus. „Hallo Sonoko!“, sagte die kleine Mori und lächelte ihre Freundin an. Conan linste zu Kaito. Aoko schaute zu den beiden, die gerade aus dem Laden gekommen waren und dann zu dem Mädchen, das offensichtlich Sonoko hieß. Kaito wandte sie zu ihnen und lächelte noch einmal bevor er mit Aoko die Straße entlang ging.
 

Als die beiden weiter weg waren, murmelte Sonoko den beiden hinterher starrend: „Für einen Moment dachte ich, er wäre Shinichi...“ Ran stellte sich zu ihr und Conan linste zu den Mädchen und dachte sich: „Als ob der Ähnlichkeit mit mir hätte...“ Ran nickte und hörte Sonoko zu: „Bin ich froh, dass ich mich zusammen gerissen hab... Ich hätte ihn sonst angeflegelt....“ Ran und Conan sahen verblüfft die kleine Suzuki an, die weiter sprach: „Ich hätte ihm sonst eine Standpauke gehalten... Ich hätte ihn gefragt, warum er sich nicht bei dir meldet, und was er sich einbildet... und solche Sachen...“ An Sonokos Gesichtsausdruck konnte man erkennen, dass ihr das gerade furchtbar peinlich war. Conan zuckte innerlich zusammen, dann sahen die Drei den beiden nach. Der Junge ging links neben dem Mädchen und grinste sie frech an. Sie redeten irgendetwas. „Ein süßes Pärchen...“, fing Sonoko an, „Sie erinnern mich an euch Zwei...“ Ran schaute Sonoko verwirrt an und murmelte: „An wen?“ „Na, an Shinichi und dich...“ Ran schaute nur noch verwirrter. „An Shinichi und mich? Warum?“, stammelte sie. Conan schaute zu Sonoko und Ran und dann blickten die Drei wieder Aoko und Kaito nach. „Einfach so...“, sagte die kleine Suzuki und zuckte mit den Schultern. Ran, Sonoko und Conan bemerkten wie Kaito immer breiter grinste. Er sagte irgendetwas, was wussten sie nicht. Sie konnten es nicht hören, die beiden waren zu weit weg. Er blieb stehen und drehte sich zu ihr und Aoko sah ihn böse an. Auf einmal schnappte sich das Mädchen ihre Tasche und wollte diese Kaito um die Ohren schlagen. Der Junge sprang in die Luft und die Tasche schwang ein paar Zentimeter unter seinen Füßen. Nachdem er wieder auf dem Boden landete, rannte er los. Das Mädchen hetzte ihm schreiend hinterher: „KAITO! Du bist so ein Mistkerl!!“ Der Junge brach in schallendes Gelächter aus und rannte noch schneller.
 

„Sonoko, nimm das sofort zurück.“, stammelte Ran und sah den beiden mit großen Augen nach und meinte noch: „Die sind nie wie Shinichi und ich...“ Sonoko verschränkte die Arme und warf ihr Gesicht in Falten. Dann gab sie von sich: „Ja, gut sie erinnern mich nicht nur an euch.... sie gäben ein PERFEKTES Double ab....“ Ran sah ihre Freundin geschockt an. Auch Conans Augen weiteten sich, als er das gehört hatte. „Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, Sonoko!“, protestierte das Mädchen. „Doch, ihr streitet euch auch heftig...“, stellte Fräulein Suzuki fest und ging los. Sie dachte an die Vorfälle, in denen Ran ausgerastet war und die Hand gegen eine Mauer geschlagen hatte, weil sie auf Shinichi sauer gewesen war. Ran und Conan sahen Sonoko ungläubig nach. Irgendwann drehte sich die kleine Suzuki um und fragte: „Kommt ihr? Ich dachte, wir wollten weiter?“
 

Kaito und Aoko gingen ruhig nebeneinander her. „Jetzt sei nicht sauer, was soll ich machen, wenn mich meine Mutter um Milch schickt..?“, fragte er und er grinste. „Darum geht’s doch gar nicht.... Hast du bemerkt...“, meinte Aoko und linste ihren besten Freund an. Dieser warf ihr einen interessierten Blick zu und er wurde hellhörig. Kaito grinste breiter. „Hm?“, gab der Junge von sich. Aoko griff nach dem Träger ihrer Tasche, weil sie fürchtete, sie würde ihr über die Schulter rutschen. „Das Mädchen, das mit dem Jungen raus kam...“, fuhr sie fort. Kaito schob die eine Hand in seine Hosentasche, mit der anderen hielt er die Einkaufstüte. „Du meinst Ran?“, unterbrach er sie noch immer grinsend. Aoko sah ihn kurz verwundert an. „Du kennst sie? Verschweigst du mir deine Freunde? Und warum grinst du so?“, staunte das Mädchen und merkte wie ihr bester Freund den Kopf schüttelte. Aber auf die letzte Frage, bekam sie keine Antwort. Dann fuhr die kleine Nakamori fort: „Hab ich mir das nur eingebildet, oder sehen diese Ran und ich uns ähnlich?“ Kaito blieb stehen und überlegte kurz, was er sagen sollte. Seine beste Freundin blieb auch stehen und sah ihn fragend an. „Schon möglich. Aber im Gegensatz zu dir, zieht sie keinen Rock an.“, grinste er sie an und fügte leise hinzu: „Türkis..“ Aokos Augen wurden größer. Mit dem hatte sie jetzt nicht gerechnet. „Wie kann er bloß die Frechheit besitzen und...“, dachte sie sich und schnell krallte das Mädchen sich ihre Tasche und wollte Kaito damit eine verpassen. „KAITO! Du bist so ein Mistkerl!!“, schrie sie los. Er wich ihr aus, indem er in die Luft sprang. Dann jagte sie ihrem besten Freund hinterher. Er hatte ihr nicht nur unter den Rock gekuckt, nein er lachte sie auch noch beinhart aus. „Unverschämter Hund!!“, warf Aoko Kaito an den Kopf.
 

Ran kam mit einem Tablett zum Esstisch. Sie waren in die Detektei gegangen. Sonoko sah zum Fenster. Sie saß auf dem Stuhl, die Beine überkreuzt und stütze sich mit dem Ellenbogen an der Tischplatte ab. Ihre Freundin hatte sie eingeladen. Ran stellte Kekse und ein paar Gläser ab. „Danke.“, sagte Sonoko und schaute ihre Freundin an, die sich hinsetzte. Den Frischkäse hatte das Mädchen schon lange in den Kühlschrank gestellt. Conan beobachtete die beiden. „Aber wir gehen heute schon noch mal durch die Straßen, oder?“, fragte dann der kleine Junge. Sonoko und Ran sahen sich an und meinten: „Sicher, warum nicht?“ Es war doch schön draußen, wäre ja eine Schande bei dem Wetter im Haus zu bleiben. Conan lächelte. Dann stand Ran wieder auf und wollte mit folgenden Worten zur Küche: „Und jetzt wird gekocht!!“ Sonoko hatte sich ein Plätzchen genommen und hinein gebissen. Sie schaute Ran verwundert an. „Ran,...“, fing die kleine Suzuki an. „Ja?“, kam es aus der Küche. Ran schwang sich gerade die Schürze um. Sonoko schluckte und meinte dann grinsend: „Du bist ärger als eine Glucke...“ Conan machte große Augen, ihm stand der Mund offen und dann wanderte sein Blick langsam Richtung Küche. Ran schnitt gerade Zwiebeln und sie hielt kurz inne. Dann entgegnete sie ihrer besten Freundin: „Ich weiß!“ Sie wusste, dass Sonoko nur spaßte, und auf diesen Scherz war sie eingegangen.
 

„Weißt du, wer mir nicht aus dem Kopf geht?“, fragte Sonoko nach einer Weile des Schweigens. Conan trank gerade seinen Saft. Neugierig schaute er Sonoko an, sagte aber nichts. „Kaito und das Mädchen?“, wollte Ran wissen. Sonoko nickte und meinte dann: „Wie hieß sie?... Aoko glaub ich...“ Die kleine Suzuki überlegte kurz. „Und warum?“ ,hakte Conan nach und sah Sonoko mit noch größeren Augen an. Auch er hatte immer wieder an die beiden gedacht, wegen dem Ereignis im Supermarkt und auch wegen der ‚Ähnlichkeit’. „Komisches Paar, nicht? Er grinst und sie will ihn mit ihrer Tasche schlagen....“, murmelte dann Sonoko und grinste, als sie an den Vorfall dachte. Conan trank noch mal und dachte sich nur: „Dann war er halt frech, und weiter?“ Ran stand nun in der Küchentür, in der einen Hand ein Messer, in der anderen eine Karotte. „Glaubst du, kennen die sich schon lang?“, fragte Sonoko dann so frei heraus und dann fügte sie hinzu: „Wär’ ja lustig...“ Ran schaute sie fragend an und meinte: „Sandkastenliebe?“ Sonoko nickte heftig mit breitem Grinsen. „Wie bei Shinichi und dir?“, kam es auf einmal von Conan und schaute Ran groß an. Das Mädchen errötete und stammelte: „Wir... sind nur Freunde....“ Sonoko und Conan grinsten. „Meine Ran..“, dachte sich der Junge und trank noch mal. „Glaubt ihr, die sind schon lange zusammen?“, fragte Sonoko noch mal. Ran dachte an die Begebenheit im Supermarkt. Dann stellte sie die Frage in den Raum: „ Sind die überhaupt ein Paar?... Machte ja auf mich nicht so wirklich den Eindruck....“ Vor ihrem inneren Auge sah Ran die Situation vor dem Kühlfach. Conan linste Sonoko prüfend an und murmelte: „Sag bloß, er wäre dein Typ...“ Sonoko und Ran waren sprachlos. Ihnen blieb die Spucke weg und sie starrten zu Conan. Verwirrt fragte dieser: „Hab ich was falsches gesagt?“ Sonoko nahm noch ein Plätzchen und begann zu grinsen. „Nein, aber Kid“, gab sie zur Antwort und schwelgte in Gedanken. Sonoko grinste etwas fies zu Ran und schaute dann grinsend zu Conan. „Ran, Sonoko ist mir unheimlich!“, jammerte der Junge und sah Hilfe suchend zu Ran. Er fragte sich, was die kleine Suzuki nun im Schilde führte. „Und du? Ayumi oder Ai?“, fragte Sonoko und wollte ihn ausquetschen. Ran stand baff da. „Ich interessier mich noch nicht für Mädchen...“, jammerte Conan und er hätte am liebsten losgeheult, weil er sich vor Sonoko fürchtete. „Heute stand doch wieder ein Artikel in der Zeitung von Kid...“, erinnerte sich Ran und warf die Zeitung, die zuvor noch auf einer Kommode lag, vor Sonokos Nase.
 

„KID, die Hilfe der Polizei! Als die Polizisten gestern Nacht zur Bank kamen, hatte Kid bereits die Verbrecher geschnappt und sie gestellt! Unsere Gesetzeshüter mussten die Einbrecher nur noch in ihre Streifenwagen verfrachten....“, las Kaito grinsend die Kurzfassung vor. Er und Aoko gingen nebeneinander her. Der Junge linste seine beste Freundin an. Sie ging fast in die Luft. Das Mädchen schaute finster drein, und ihre Stimmung war im Keller. Vorsichtig fragte Kuroba, ob er weiter lesen soll.
 

Nachdem er Aoko so beleidigt hatte, waren sie die Straßen entlang gerannt. Aoko fuchtelte mit ihrer Tasche und irgendwann bogen sie um die Ecke und blieben stehen. Weder der Junge, noch das Mädchen, konnten weiter. „Friede?“, hatte er Aoko völlig aus der Puste gefragt. Sie brachte kein Wort raus und nickte nur. „Gut..“, murmelte er und schnappte sich eine Zeitung, zahlte diese und dann gingen die beiden in aller Seelenruhe weiter. Die kleine Nakamori hängte sich ihre Tasche wieder um. Kaito schlug die Zeitung auf und fand den Artikel. Ein Schnappschuss von einem Streifenwagen und einem Polizisten, der einen ‚Kid’ in den Wagen schob, war abgebildet. Darunter stand der Titel. In einer Spalte auf der Seite fand man eine Glosse, die über das Geschehen scherzte.
 

Aoko schüttelte energisch den Kopf. Ihre Augen funkelten und sie musste sich zusammenreißen, nicht einen Tobsuchtsanfall zu bekommen. Das Mädchen schluckte bitter. Kaito sah sie besorgt an und faltete die Zeitung zusammen. Dann klemmte er diese zwischen seinen linken Arm und Oberkörper. Er bemerkte, wie Aoko ihre Hände zu Fäusten ballte und dann hörte er sie zischen: „Wie ich diesen ELENDEN Dieb hasse....“ Aoko schossen die Tränen in die Augen, so wütend war sie auf ihn. Kaito schluckte und legte seine Hand auf ihre Schulter. Er schenkte ihr ein Lächeln. Der Junge schaute seine beste Freundin an. Die beiden blieben stehen. Aoko schaute Kuroba an und Wut fand man in ihren Augen. Sie biss sich auf die Unterlippe. Das Mädchen hatte genug von solchen Schlagzeilen. In Kaitos Gesichtsausdruck sah man Mitgefühl. Und die kleine Nakamori glaubte, er wolle jeden Moment sagen: ‚Lass dich nicht von solchen Texten beeinflussen. Dein Vater kriegt Kid schon noch!’ „Jetzt tu nicht so, als ob es dir Leid täte.... Dich freut es doch zu lesen, dass Kid die Polizei ausgetrickst hat...“, schnaubte Aoko verärgert. Kaito schaute seine beste Freundin an und stammelte: „Du weißt, wie ich das mein...“ Sie ging weiter und er blickte ihr nach. Sie nickte und schaute gen Boden. Er atmete tief durch und spazierte ihr hinterher.
 

Kaito ärgerte seine Freundin, die er schon ewig kannte, gern, sehr gern sogar, aber wenn er sah, wie enttäuscht und traurig sie wegen ihm, Kaito Kid war, hatte er Gewissensbisse. Er wollte sie nicht wütend erleben, wenn es um Kid ging und ihr Vater ihn abermals nicht geschnappt hatte und in der Zeitung wieder ein dummer Artikel über die Unfähigkeit der Polizisten stand. Doch sie bekam es immer ab. Aoko ging das ganze sehr zu Herzen, das wusste er. Und Kaito hatte es so satt, sie immer anlügen zu müssen, warum er an dem oder dem Tag keine Zeit für sie hatte. Er sah sie an und ging hinter ihr her. Irgendwann blieben die beiden bei ihrem Haus stehen. Sie hatte ihn kein einziges Mal angesehen. Sie stand in der Einfahrt und murmelte: „Bis später....“ Sie wollte zur Haustür. Kaito ging auf sie zu und ohne lange zu überlegen, nahm er seine beste Freundin in den Arm. Tränen waren ihren Wangen hinuntergelaufen, das sah er erst jetzt. Aoko sah Kuroba überrascht an und gleich drauf schluchzte sie los. Das Mädchen klammerte sich an seinem Anorak fest. Sie hatte die Kontrolle über sich verloren, das stand fest, denn sie hätte ihm nicht zeigen wollen, wie sehr sie sich darüber ärgerte. Kaito streichelte ihr über die Haare und sagte nichts. Sie standen eine Weile so in der Hauseinfahrt und schwiegen sich an. Als sich Aoko wieder etwas gefangen hatte, wich sie zurück. Sie sah seine nasse Jacke an und murmelte: „Tut mir Leid, das wollte ich nicht....“ Kaito lächelte seine beste Freundin an und zuckte mit den Schultern. „Ist doch nur nass.... Geht’s wieder?“, lächelte er und wischte ihr ein paar Tränen weg. Sie nickte und meinte dann unsicher: „Sehen wir uns nach dem Essen? Ich hol dich ab...“ Aoko grinste wieder. Den schlimmsten Ärger hatte sie hinter sich. Kaito sah sie prüfend an und überlegte: „Du, mich abholen?“ Er hatte seine Hände noch um ihre Hüfte gelegt und suchte irgendeine Reaktion in ihrem Gesicht, doch da war nichts. „Na gut. Wir sehen uns nachher....“, meinte er und wandte sich ab und ging. Aoko ging zur Tür und sperrte auf. Dann schoss es ihr: „Das klang doch schwer nach einem Date, oder? Nicht nach einem gewöhnlichen Treffen...“ Der Gedanke war ihr peinlich und sie wurde Rot.
 

Kaito öffnete den Kühlschrank und stellte die Milch rein. Jii kam in die Küche. In der Hand hatte er ein paar Pläne. „Ich bringe sie ins Geheimzimmer, Little Master.“, begrüßte Jii den Jungen und verschwand wieder. Kaito nickte und ging zum Tisch und aß mit seiner Mutter.
 

Nach dem Essen war Kaito in seinem Zimmer, als er die Klingel hörte. Er schnappte sich seine Jacke und band sich die Schuhe. Jii hatte geöffnet und der alte Mann begrüßte freundlich Aoko, die grinste. Kaito ging an Jii vorbei und meinte, er käme später. Aoko hopste die Stufen hinunter und blieb in der Einfahrt stehen. Kaito, der zum Türknauf griff, drehte sich zum Haus und schrie seiner Mutter: „Bis später!“ Dann schloss er die Tür. Bamm! „Kalt...“, dachte sich der Junge und hielt inne. Vorsichtig drehte er sich zu Aoko. Sie presste gerade einen Schneeball zusammen. Sie hatte ihn schon am Ohr getroffen. Und das Mädchen grinste Kaito nur frech an. „Na warte!“, sagte der Junge und eilte die Stufen hinunter. Aoko schoss wieder auf ihn und er schnappte sich auch ein bisschen Schnee und schoss sie damit ab.
 

In der Früh war er noch im Bett gelegen und hatte geschlafen. Er hatte nichts davon mitbekommen, dass es an der Tür geläutet hatte. Jii hatte geöffnet und Aoko stand grinsend vor dem Butler. Sie hatte Schnee in den Händen gehabt und Jii fragte sie, ob sie auf Kaito wartete. Aoko nickte und meinte: „Ist Kaito etwa noch in seinem Zimmer?“ Jii nickte und Aoko stürmte an ihm mit den Worten vorbei: „Ich schau mal nach ihm. Möchte wissen, wie lang er noch braucht!“ Jii sah dem Mädchen nach und schloss dann die Tür. Sie kam in sein Zimmer. Kaito zog sich die Decke über den Kopf und murmelte: „Mama, es ist Samstag.... ich bin noch müde....“ Aoko grinste und schlich sich zu seinem Bett. Dann riss sie ihm die Decke weg und schrie: „Aufstehen, Schlafmütze!!“ Kaito riss die Augen auf und drehte sich zu ihr. So schnell konnte er gar nicht schauen, hatte er Schnee im Gesicht und unterm Pyjamaoberteil. Aoko hatte ihm das eiskalte Zeug in den Kragen gekippt. Kaito verharrte. Er schaute mit großen Augen Aoko an und stammelte nur: „Kalt....“ Seine beste Freundin grinste nur und meinte: „Jetzt müsstest du wach sein...“ Kaito war froh, nicht mehr gesagt zu haben, denn als die Tür aufgegangen war, und er sie anraunzte, wollte er ihr noch sagen: ‚Du weißt doch, dass ich gestern wegen der Bank, spät ins Bett bin... Lass mich schlafen...’ Und jetzt fragte er sich, wie Aoko wohl reagiert hätte, hätte er es wirklich gesagt. „Ich gebe dir ZEHN Minuten, dann bist du fertig!“, sagte das Mädchen und wollte zur Tür. „Was machst du hier?“, fragte Kaito noch ganz verschlafen und total verwirrt. „Schon vergessen? Du hast gesagt, du hast heute Zeit? Wir, Treffen? Weißt du’s nicht mehr?“, entgegnete Aoko und schaute ihren besten Freund mit großen Augen an. „Wie spät ist es überhaupt?“, murmelte Kaito und schaute auf seinen Wecker. Die Tür schnalzte zu und Aoko war draußen. Halb Acht, der Wecker zeigte HALB ACHT! Kaito glaubte, er wäre in einem Albtraum.
 

„Ah!“, schrie Aoko und hielt sich die Hände vors Gesicht. Sie hatte ihre Augen geschlossen. „Spinnst du? Das ist KALT!!“, jammerte sie und warf nichts mehr. „Wer hat denn angefangen?“, fragte Kaito und presste den Schnee zu einer Kugel. Er grinste frech. „Triffst du nicht mehr?“, fragte Aoko dann vorsichtig und traute sich nicht die Hände wegzunehmen. Kaito ging auf sie zu, was sie nicht sah, und grinste breiter. „Hör auf, du bist gemein..“, murmelte Aoko und ließ ihre Augen geschlossen. Der Junge sah sie fragend an und legte dann seine linke Hand um ihre Hüfte und mit der rechten Hand nahm er ihre Beine. Kaito hob das Mädchen hoch und drehte sich mit ihr. „Ah!“, schrie Aoko schreckhaft und riss die Augen auf und umklammerte den Hals ihres besten Freundes. „Du bist ja doch ein Mädchen!“, lachte der Junge und er drehte sich schneller mit ihr. „Na klar, oder willst du sagen, ich wär’ ein Junge?!!“, schrie Aoko Kuroba wütend an. „So brutal, wie du manchmal bist, denk ich mir manchmal schon, dass bei dir ein Bursch verloren gegangen ist!“, lachte er und ließ sie runter. Kaito rannte aus der Hauseinfahrt raus und eilte die Straße entlang. Aoko eilte ihm hinterher und schrie so laut, dass es die ganze Straße hören konnte: „Na, wenn du so frech bist!! Wundert es dich?!“ Der Junge brach in schallendes Gelächter aus und rannte schneller.
 

Sonoko, Ran und Conan gingen durch die Straßen. Es waren immer ein paar Stände aufgestellt. Bei einem blieben sie stehen und kauften sich heiße Schokolade. Es begann zu schneien. Und Sonoko schaute in den Himmel. „Schön...“, sagte Ran, die neben dem Mädchen stand. Auch sie blickte empor. Conan schaute die zwei Mädchen an und trank vorsichtig seine heiße Schokolade. „Ich freu mich schon, wenn ich Makoto wieder seh’...“, murmelte Sonoko lächelnd und wandte den Blick nicht ab. Ran schaute ihre Freundin an und hörte: „Und wann glaubst du, meldet sich Shinichi wieder?“ Conan verschluckte sich, als er das hörte und musste Husten. Fräulein Mori schaute verdutzt drein und schwieg sich aus. Sie nahm vorsichtig einen Schluck und meinte dann nach einer Weile: „Ich hoffe bald.... Vielleicht sehe ich ihn ja bei seinen Eltern... überraschend....“ Conan überkam ein ungutes Gefühl und linste etwas traurig zu Ran. Sie hatte mit sich zu kämpfen, man sah ihr deutlichst an, dass sie ihn schrecklich vermisste. Sonoko wollte ihre Freundin gerade trösten, als diese sagte: „Anderes Thema! Habt ihr schon von dem neuen Film gehört? Der rennt heute im Kino an....“ Die kleine Suzuki war baff, weil Ran so schnell um geschalten hatte, aber gut, sie konnte ihm ja nicht ewig nachtrauern. „Ja sehen ihn wir uns an?“, wollte Sonoko wissen und Conan schaute die beiden Mädchen nur irritiert an.
 

Kaito und Aoko schlenderten durch den Park, alles war schneebedeckt, nur der Weg war geräumt. Kaito schob seine Hände in die Jackentasche und Aoko verschränkte ihre Arme. „Musst du mich eigentlich immer so ärgern?“, schmollte das Mädchen und warf ihrem besten Freund einen tötenden Blick zu. Kuroba schaute sie überrascht an, grinste aber schnell wieder. Als er dann nickte, gab Aoko ihm einen Klaps auf den Oberarm. „Du bist gemein! Was ist daran so lustig?!“, schimpfte sie mit dem Jungen. Er grinste weiter, den leichten Schlag spürte er nicht. „Weil du dich immer so schön aufregst..:“, meinte er nach einer Zeit und sein Grinsen wurde immer breiter. Aoko blieb abrupt stehen und sah Kaito ungläubig an, als wollte sie sagen: ‚Das ist jetzt aber nicht dein Ernst?’ Kaito musste sich zusammenreißen, dass er nicht zu lachen anfing. Aoko funkelte ihn böse an. Sie sagte kein Wort, das Mädchen gab ihm nur wieder einen leichten Klaps auf den Oberarm, auf dieselbe Stelle. Dann drehte sich die kleine Nakamori weg und schmollte. Ihre Arme hatte sie wieder verschränkt. Kaito linste sie an. Sein Blick war ernst. Auf einmal spürte Aoko etwas weiches, warmes über ihre Schultern. Sie blickte sich um und sah, seine Jacke, die ihr über die Schultern hing. Fragend schaute Aoko ihren besten Freund an. Bevor sie überhaupt irgendetwas sagen konnte, meinte er: „Sag jetzt nicht, dass dir nicht kalt ist, das sieht man dir nämlich an der Nasenspitze an.“ Er schob seine Hände in die Hosentaschen und schaute Aoko nicht an. „Aber, ich hab eine Jacke....“, stammelte das Mädchen. „Genau, nur ist die viel zu sommerlich...“, protestierte er und linste Aoko böse an, als sie seine Jacke wieder ablegen wollte. Das Mädchen schaute ihn etwas besorgt an, gut er hatte zwar einen dicken Rollkragenpulli an, aber reichte das? Sie wollte ihm gerade widersprechen, doch dann ließ sie es und schlupfte mit den Armen in die Ärmel und sagte nichts. Aoko starrte auf den Boden. Kaitos Blick war so entschlossen gewesen, dass sie gar nicht wusste, was sie so auf die Schnelle sagen sollte. Kaito lächelte sie leicht an, aber das fiel Aoko gar nicht auf. „Aber wir gehen dann gleich was trinken, OK? Wenn ich schon deinen Anorak trage, müssen wir wo einkehren....“, brummte das Mädchen und linste ihren besten Freund aus den Augenwinkeln an. Kaito lächelte und nickte, ehe er sagte: „Ist gut..“
 

Conan stand vor einer Tafel mit Plakaten. Ran und Sonoko standen bei der Kasse. Sie waren im Kino. „Weihnachten einmal anders“, las der Junge auf dem Poster. So hieß der Film, den sie anschauen wollten. Conan wäre lieber in einen Krimi gegangen, aber nein, er hatte sich breittreten lassen. Gegen zwei Mädchen hatte er keine Chance. Unter dem Titel standen Schlagworte wie ‚UNVERGESSLICH’ und ‚LUSTIG’. Sie würden sich eine Komödie anschauen. Ran und Sonoko kamen zu dem Jungen, sie hatten die Karten schon eingeschoben. „Um halb Sechs beginnt der Film.“, meinte Ran und schaute so in die Runde. Sie gingen dann in das kleine, zum Kino dazugehörende Lokal und bestellten sich was zu trinken und redeten.
 

Aoko setzte sich hin und legte die Jacke ab. Kaito saß ihr gegenüber. Das Mädchen hängte die Jacke um ihren Stuhl. Eine Kellnerin kam und zündete eine Kerze an und nahm die Bestellung auf. Die kleine Nakamori schaute in den Raum und ihr fiel gar nicht auf, dass sie mit den Fingern am Tisch tippte. Kaito schaute sie an. Dann kam die Kellnerin und stellte die Tassen ab. und ging wieder. Kuroba trank einen Schluck von seinem Tee und fragte dann: „Ist irgendwas?“ Das Mädchen sah ihren besten Freund an und schüttelte den Kopf. Kaito holte eine Münze aus seiner Geldtasche. Aoko sah ihn fragend an. „Schau mal..“, forderte er sie auf und grinste seine beste Freundin an. Der Junge hielt die Münze mit Zeige- und Mittelfinger. Aoko sah die Zahl und fragte: „Ja und weiter?“ Kaito grinste und drehte das Geldstück mit den Fingern, dazu schob er den Zeigefinger nach hinten. Aoko schaute ihn nur noch verwirrter an. Als das Mädchen dann das Avers sehen konnte, bildete sich Rauch aus der Münze und kurz darauf flog eine Taube von Kaitos Hand durch das Café zu einem offenen Fenster. „Aber...“, stammelte Aoko mit aufgerissenen Augen. Ihr Mund stand offen. „Wie... hast du das gemacht?“, wollte das Mädchen wissen. Ihr bester Freund grinste nur und meinte: „Zauberei.“ Sie staunte noch immer über den Trick, als Kaito sie dann fragte: „Was hast du? Seit wir hier sitzen, bist du so ruhig....“ Das Mädchen schwieg und trank ihren Tee. „Dann halt nicht...“, murmelte Kaito und sah aus dem Fenster links von ihm. Sie hatten sich einen Fensterplatz ausgesucht. „Sollte ich ihm davon erzählen....?“, dachte sie sich und musterte ihren besten Freund, was ihr nicht mal auffiel. „Warum ist heute mein Gesicht so interessant?“, fragte Kaito etwas sauer und enttäuscht. Er hatte sie aus ihren Gedanken gerissen. „Tut mir Leid.“, stammelte Aoko und schaute auf den Tisch. Er wandte seinen Blick nicht vom Fenster ab und schwieg wieder. „Weißt du, am Mittwoch hab ich Blumen bekommen... mit einer Karte...“, fing Aoko unsicher an. Kuroba schaute seine beste Freundin überrascht an. Das Mädchen linste den Jungen kurz an, sie wusste nicht, ob sie weiterreden sollte. Doch dann sprudelte es aus ihr heraus: „Ja und gestern habe ich wieder einen Brief bekommen.... Am Anfang hab ich geglaubt, du würdest mich aufziehen...“ Kaito war geschockt und meinte: „Ich dich aufziehen? Wie kommst du darauf?“ Er grinste und das Mädchen sah ihn leicht säuerlich an. Er spaßte schon wieder und dann sagte er: „Weil du’s immer tust....!“ Aoko schaute ihn überrascht an. Sie kannte sich in dem Moment gar nicht aus. „Bitte?“, fragte sie verwirrt. „Das wolltest du doch gerade noch sagen, oder?“, meinte der Junge grinsend. Aoko blickt beschämt auf die Tischplatte und nickte. Sie kannten sich wirklich gut.
 

„Aber dann, dachte ich mir.... Du würdest nie jemandem einen Liebesbrief schreiben... das wärst du nicht... und so charmant, dass du jemandem rote Rosen schickst...“, murmelte Aoko und schaute Kaito noch mal genau an., ehe sie abschloss: „...bist du nicht....“ Sie begann zu grinsen, und hoffte er würde es auch. Nein, ihm verging das Grinsen und sah sie ernst an. „Außerdem ärgerst du mich viel zu gerne...“, lachte das Mädchen. Kaitos Blick blieb unverändert. „Hab ich was falsches gesagt?“, fragte Aoko nun total irritiert. Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein, da hast du Recht, aber....“, meinte er kühl und fragte sich, wer der Schreiber war. Aoko nickte und erzählte Kaito auch, was im Brief stand. „Hast du keine Angst? Also mir wär’ total unwohl bei dem Gedanken...“, meinte Kaito mit einem etwas besorgten Blick. Aoko zuckte mit den Schultern und murmelte: „Das ganze ist mir ein einziges Rätsel....“ Das Mädchen trank noch einmal bei ihrer Tasse. Kaito schaute nachdenklich aus dem Fenster. „Und irgendwie ist es interessant.... Ich bin gespannt, wann sich der Schreiber zu erkennen gibt...“ Das Mädchen schmunzelte. Kaito linste seine beste Freundin an und stellte fest: „Du bist viel zu arglos.... Dich beunruhigt das nicht mal...“ Aoko schüttelte den Kopf und meinte, sie habe sich schon damit genug auseinandergesetzt, und jetzt hätte sie es satt so negativ zu denken. Ihr Blick fiel auf die Uhr, die an der Wand bei der Kasse hing. „Schon Sieben...“, murmelte das Mädchen.
 

Der Junge nickte und wollte wissen: „Sag mal, hast du einen Stift und Papier da?“ Aoko schaute ihn fragend an, dann kramte sie in ihrer Tasche. Das Mädchen holte einen Block und einen Kugelschreiber hervor. „Danke.“, sagte Kaito und wollte danach greifen. Doch dann zog es Aoko grinsend weg und meinte: „Nur, wenn du mir sagst, was du vorhast!“ Kaito schaute seine beste Freundin schmunzelnd an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass das Kerzenlicht ihrem Gesicht schmeichelte. Er schwieg sich grinsend aus. Aoko wartete auf eine Antwort. „Schön...“, meinte er dann und erhielt von Aoko einen verwirrten Blick. Er schmunzelte wieder und sagte: „Weil du es bist....“ Das Mädchen sah ihn prüfend an. „Ich habe mir gedacht.... Da du ja schon ein Rätsel zu lösen hast.... machen wir ein kleines Ratespiel....“ Die kleine Nakamori sah ihn nur verwundert an und gab ihm dann den Stift und den Block. Ihr bester Freund begann zu grinsen und dann schrieb er ein paar Zeilen auf. „Eine Ratespiel?“, wiederholte Aoko vorsichtig. Kaito nickte und drehte den Block um, so dass sie die Zeilen hätte lesen können. Das Mädchen schaute nicht auf den Block, sie sah Kuroba nur unsicher an. Der Junge nickte und meinte grinsend: „Damit du nicht nur ein Rätsel zu lösen hast...“ Für diesen Satz kassierte er einen bösen Blick von Aoko. Kaito trank noch ein letztes Mal bei seiner Tasse, dann stand er auf und ging schweigend mit einem Grinsen zur Kasse. Dort holte er seine Geldtasche raus und zahlte. Der Junge schaute noch mal zu Aoko. Ihr Blick verriet, dass sie total verwirrt war. Das Mädchen war gerade etwas überfordert. Kaito deutete ihr, dass sie auf den Zettel schauen sollte. Dann wandte sich der Junge zum Kassier und fragte dort nach einem Schreiber und einem Zettel. Das bekam Aoko nicht mit, sie konnte ihn nicht hören, außerdem schaute sie gerade auf das Rätsel von Kaito. Sie begann zu lesen.
 

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Wenn die Sonne die Kleidung gewechselt hat, sehen wir uns wieder!
 

Kaito Kuroba

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Verwirrt blickte sie auf und schaute zu Kaito und wollte gerade zu ihm gehen. Kaito deutete ihr, dass sie wieder auf den Zettel schauen sollte. Dann beobachtete sie, wie er auf das Papier, das ihm der Kassier gegeben hatte, etwas drauf schrieb. „Und ich soll auf meinen Zettel schauen?“, dachte sie sich verwirrt. Das Mädchen starrte auf die Zeilen und dann bemerkte sie, wie unter dem Namen ein Punkt hinzu kam. Der Zettel färbte sich an manchen Stellen unter der Nachricht. Aoko las mit:
 

„P.S.: Ich wünsche dir eine Gute Nacht, Aoko! Und VIEL Spaß mit dem Denkspielchen!!“
 

Das Mädchen sah auf und sah Kaito an. Er winkte ihr grinsend und ging zur Tür. Aoko schaute auf die Uhr und es war schon halb Acht. Der Tag war viel zu schnell vergangen. Die kleine Nakamori schaute noch einmal auf die Nachricht und fragte sich: „Wie hat er das gemacht?“ Ihr fiel die Jacke wieder ein und dann merkte sie, wie sich wieder etwas auf dem Zettel tat.
 

„Die Jacke, gibst du mir einfach später wieder.“, las das Mädchen vor und trank einen Schluck. Sie war mit der Situation total überfahren. Kaito schaffte es immer wieder, sie in Staunen zu versetzten.

Im Mondschein

Kaito ging die Treppen rauf. Er wollte gerade aufsperren, als Jii ihm öffnete. „Guten Abend, Little Master.“, begrüßte der Butler den Jungen. „Hallo Jii... und nenn mich nicht immer so...“, sagte Kaito im Vorbeigehen als er ins Geheimzimmer sauste. „Ja wohl, Little Master.“, antwortete ihm Jii, was Kaito aber nicht mehr hörte.
 

Es hatte zu schneien begonnen. Es war schon so viel liegen geblieben, dass man im Schnee versank. „Und da hatte doch tatsächlich noch einer gezweifelt, weiße Weihnachten zu bekommen...“, dachte sich Aoko, die nachhause stapfte. Jetzt im Nachhinein, war sie wirklich froh, Kaitos Jacke zu haben. Mit so einem Wetter hatte sie nicht gerechnet. Es war dunkel und die Laternen erhellten ihren Weg nachhause. Das Mädchen blieb stehen und drehte sich um. „Was Kaito wohl grad macht? Hat’s auch schon so stark geschneit als er unterwegs war?“, gingen ihr die fragen durch den Kopf. Dann schaute sie zum Himmel und sah den Vollmond. Sie bewunderte ihn, ehe sie weiterging. Aoko beschäftigte sich mit seinem Rätsel. „Als ob ich gerne im Dunklen tappen würde...“, dachte sich das Mädchen etwas sauer.
 

Sie war noch im Café sitzen geblieben nachdem Kaito gegangen war. Aoko hatte sich noch mal etwas zu trinken bestellt und starrte die ganze Zeit über auf den Block. Immer wieder las sie die von Kaito geschriebenen Zeilen durch. „Was meint er nur?“, fragte sie sich. Das Mädchen stützte sich mit dem Ellenbogen auf der Tischplatte ab und legte ihr Kinn in ihre Handfläche. Aoko hob eine Augenbraue. Sie verstand es nicht. Immer wieder überflog sie die Zeilen und so merkte sie gar nicht, wie es dunkel wurde und die Sonne unterging. Die Kellnerin trat zu dem Mädchen und räusperte sich. Aoko schaute auf und sah die Bedienung fragend an. „Ja?“, wunderte sie sich. Die Kellnerin sah unsicher Richtung Kasse. Es machte den Anschein als wollte sie etwas sagen. Aoko widmete sich dann wieder dem Block und trank den letzten Schluck in ihrer Tasse. „Es tut mir Leid,...“, hörte Aoko dann die Kellnerin mit leicht zittriger Stimme sagen. Sie sah wieder zu ihr hin. Die junge Frau, die vor Aoko stand, hielt einen Block und einen Stift in der Hand, mit denen sie die Bestellungen aufnahm, immer fester. Sie umklammerte diese beiden Dinge regelrecht. Die Bedienung arbeitete noch nicht lange in diesem Kaffeehaus und war etwas unsicher. „Gibt es ein Problem?“, fragte Aoko noch mal nach und sah die junge Frau verwirrt an. Das Mädchen legte die Stirn in Falten. „Naja...“, begann die Kellnerin wieder und sah noch mal kurz zum Kassier, ehe sie Aoko wieder anblickte, und weiter sprach: „Wir schließen gleich...“ Aoko stand der Mund offen. Sie machte große Augen. Die Kellnerin lächelte schief. „Aber es war doch gerade... erst... halb Acht...“, stammelte Aoko und ihr Blick wanderte zur Uhr, die keineswegs halb Acht anzeigte. Es war bereits Elf Uhr. Aoko schaute irritiert aus dem Fenster. „Wo ist die zeit hin?... es war doch erst...“, stotterte sie ungläubig und bemerkte die rabenschwarze Nacht. Es schneite und nur der Vollmond war zu sehen. Das Mädchen stand dann auf und schnappte sich die Jacke, die um den Sessel hang, und zog sie an. Sie schloss den Reißverschluss und ging zur Kasse. Aoko zahlte und sah noch ein letztes Mal mit großen Augen zur Uhr, ehe sie das Café verließ. Draußen in der eisigen Nacht lag der neue Schnee schon Zentimeterdick auf Straßen und Gehsteigen. „Ich hätte mich wärmer anziehen sollen, da hatte Kaito recht...“, flüsterte Aoko, bevor sie sich auf den Weg heim machte. Obwohl, wenn man bedenkt, hätte Kaito ihr nicht das Rätsel gestellt, wäre sie wahrscheinlich mit ihm nachhause. Das Mädchen wäre nicht im Café sitzen geblieben und hätte bis spät in die Nacht versucht, es zu lösen.
 

Ran und Conan standen im Bad und machten sich für das Bett bereit. Nach dem Film hatten sie sich von Sonoko verabschiedet. Der kleine Junge, der sich nicht zum Film geäußert hatte, hätte zugeben müssen, dass dieser gut und lustig gewesen war. Das Mädchen kämmte ihre Haare und Conan verließ das Zimmer. „Gehst du ins Bett, Conan?“, vergewisserte sich Ran, weil er ihr nicht mal eine gute Nacht gewünscht hatte. „Ich schau zu Onkel Kogoro...“, meinte der Junge. Denn als die beiden nachhause gekommen waren, schlief der Privatdetektiv tief und fest und hatte seinen Kopf auf den Schreibtisch gelegt. Er hatte eine Bierdose in der Hand und es war der Fernseher gelaufen. Conan ging zu Kogoro du Ran ging dem Jungen nach. Sie blieb in der Tür stehen mit ihrer Bürste in der Hand und fuhr sich gerade durchs Haar. Der Kleine schaute zu Kogoro hinauf und sagte, während er an dessen Ärmel zupfte: „Du, Onkel Kogoro, Onkel Kogoro... wach auf... es ist spät...“ Conan legte irgendwann den Kopf schief und ran meinte: „Conan, geh jetzt schlafen... ich kümmere mich schon um Paps...“Conan ließ den Kopf hängen und drehte Rans Vater den Rücken zu. Ran atmete tief ein und aus. Dann hob Kogoro den Kopf. Die beiden sahen den Detektiven irritiert an. Dieser schaute verträumt drein Er hatte ein Auge so halb offen und schaute durchs Zimmer. Es hatte den Anschein als bemerkte er Ran und Conan gar nicht. Wie ferngesteuert nahm er seine Dose fester in die Hand und wollte trinken. Irritiert sah er in das Doseninnere und fragte: „Schon leer?“ Ran wurde wütend und ballte ihre Hände zu Fäusten. Das Mädchen stapfte zu ihrem Vater und schnauzte: „Nein Paps, jetzt ist Schluss mit Alkohol!“ Sie riss ihm die Dose aus der Hand und wollte mit den Worten in die Küche: „Unmöglich...!“ Kogoro war zurückgeschreckt. Er sah mit großen glasigen Augen seiner Tochter nach und stammelte: „Aber Mausebein...“ Conan stand da und sah aus den Augenwinkeln abwechselnd zu Kogoro und zu Ran. Herr Mori stand auf und eilte dem Mädchen nach. Diese stand in der Küche vor dem Kühlschrank und wollte, die Tür öffnen. „Das kommt raus“, dachte sich das Mädchen sauer. Kogoro schob sich zwischen seine Tochter und dem Kühlschrankgriff. „Mausebein... ich trink kein Bier in nächster Zeit.... oder... nicht so viel.... Ich verspreche es...“, stammelte Kogoro zusammen und wollte seine Tochter versöhnlich stimmen. Diese sah ihren Vater mit hochgezogener Augenbraue an und sagte erstmal nichts, gar nichts. „Mausebein?“, fragte Kogoro noch mal nach, weil er nicht wusste, ob sie einverstanden war. „Na von mir aus... dann bleibt das Bier halt da...“, gab sich Ran geschlagen und drehte sich weg. Sie wollte wieder zurück ins Bad. Dann wandte sie sich blitzschnell wieder zu ihrem Vater und meinte mit drohendem Blick: „Aber halt dich daran! Zumindest in den Feiertagen will ich dich nicht aufwecken müssen, weil du vorm Fernseher betrunken eingeschlafen bist!“ Herr Mori nickte zaghaft und dann stapfte das Mädchen aus dem Raum und bog um die Ecke Richtung Bad. Conan, der sich das Ganze mit angesehen hatte, grinste schief und dachte sich: „Na bravo... Jetzt haben die Ferien noch nicht mal richtig begonnen, und schon streiten sie sich...“
 

Kaito saß im Geheimzimmer. Eine Schreibtischlampe spendete im das nötige Licht. Er hatte die Ellenbogen am Tisch abgestützt und sah genauestens auf das, was ihm Jii in einem Beutel besorgt hatte. Er hielt es in seinen Händen. Grinsend dachte sich der Junge: „ Na da wird sie Augen machen...“ Dann arbeitete er weiter. Irgendwann sah er auf seine Armbanduhr und meinte: „Wie schon so spät?“ Sie zeigte kurz nach elf Uhr an.
 

Heiji lag im Bett und gähnte. Die Ferien hatten super begonnen und er und Kazuha hatten einen tollen Tag gehabt. Sie waren durch die Stadt gezogen und hatten an jedem Weihnachtsstand gehalten. Sie tranken Punsch und genossen die weihnachtliche Atmosphäre. Überall hingen Lichter und Weihnachtsschmuck. Es war ein schöner Tag gewesen. Heiji schaute auf die Decke und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Ich freu mich schon, wenn ich Shinichi und Ran wieder sehe....“, dachte er sich und dann stellte er sich wieder die Frage, ob er eigentlich noch geschrumpft war. Wahrscheinlich hatte Conan die Männer in Schwarz noch nicht geschnappt, denn das wäre mit Sicherheit in der Zeitung gestanden. Heiji drehte sich zur Seite und zog die Decke bis zum Kinn. Dann schaltete er das Licht ab und schloss die Augen.
 

Im ganzen Haus war es dunkel. Nur in einem Zimmer brannte Licht. Ein Junge im ersten Stock saß beim Fenster und sah zum Vollmond. Es war Saguru und hielt ein Buch in der Hand. Er hatte gelesen, oder wollte es zumindest. Viel zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Der Junge dachte hauptsächlich über Aoko nach. Er dachte an die vergangenen Tage, immerhin hatte er ja für die Aufregung in der Klasse gesorgt. Hakuba hatte ja den Liebesbrief in Kaitos Namen an Akako geschrieben. Er war es, der der Hexe die Blumen geschenkt hatte, nicht der Dieb. Und nicht nur für Akako hatte er einen Brief verfasst, nein auch für Aoko. Saguru hatte der kleinen Nakamori den Blumendienst geschickt mit der Karte anbei. Und im Moment fragte er sich, ob es richtig gewesen war. Ob alles richtig gewesen war. Er zweifelte daran, dass es die richtige Entscheidung war sich mit der Klassenhexe zusammengetan zu haben. Er fragte sich, wie weit es gehen würde. Wenn er jetzt, in diesem Moment gekonnt hätte, hätte er Akako angerufen und gefragt, welche Schritte sie in Erwägung ziehen würde, damit sie ihr Ziel erreichte. Sie war ja Kaito bis jetzt nur unsympathischer geworden. Wen wundert es? Und er hatte sich selbst auch weit aus dem Fenster gelehnt.. Vielleicht zu weit? Gab es überhaupt noch ein zurück? Konnte er noch irgendetwas gut machen? Immerhin schoss ihm gerade der Gedanke, dass Aoko nie wieder mit ihm reden würde, sollte sie darauf kommen, wer hinter den Intrigen steckt, nämlich nicht Akako. Na gut, sie steckte auch dahinter, aber das war ihm in dem Moment egal. Er hatte etwas damit zu tun. Er fragte sich, warum er nicht weitergedacht und in seiner blinden Wut einfach mitgespielt hatte. War ihm Kaito so ein Dorn im Auge? Lag das daran, dass er KID war, oder daran, dass er sich so gut mit Aoko verstand? Saguru senkte den Kopf. Er schaute auf das Buch. Er war noch immer auf Seite 341. Er hatte keinen Satz weiter gelesen. „Warum hab ich ihr eigentlich nicht persönlich gesagt, was ich für sie empfinde?“, flüsterte der Junge, schlug das Buch zu und legte es weg. „Ich muss mit ihr reden... und das bald...“, sagte er entschlossen und sprang vom Fensterbrett, auf welchem er gesessen war.
 

Inspektor Nakamori war ausnahmsweise zuhause. Er hatte seine Ermittlungen vorerst abgeschlossen. Die Warnung, die Kaito Kid im Wind da gelassen hatte, als Ginzo die drei Männer verhaftete, hatte er noch nicht ganz entschlüsselt, oder eigentlich noch so gut wie gar nicht. Aber was half es ihm im Präsidium zu sitzen um sich dort die Nachricht vor die Nase zu halten, wenn er das genauso gut zuhause machen konnte? Er war mit der Warnung so beschäftigt gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie Aoko an ihm klitschnass vorbei spazierte und im Bad verschwand. Sie stand unter der Dusche. Es hatte so stark zu schneien begonnen, dass sie kalt, nass und durchgefroren war, noch bevor sie überhaupt einen Fuß in die Hauseinfahrt gesetzt hatte. Das Mädchen kam nach einer Ewigkeit aus dem Bad. Im Pyjama und im Bademantel eingewickelt mit dicken Socken an den Füßen tapste sie in ihr Zimmer. „Kaito hatte Recht, ich sollte mich wärmer anziehen...“, dachte sich das Mädchen und ließ sich erschöpft mit dem Rücken aufs Bett fallen. Sie schloss die Augen und war gerade im Begriff einzuschlafen.
 

Ran lag im Bett und starrte auf die Zimmerdecke. So wirklich einschlafen konnte sie nicht. Sie hörte viel zu viele Geräusche, die sie störten. Alltägliche Geräusche, die ihr sonst egal waren, nervten das Mädchen in dieser Nacht. Ran hörte das Ticken ihres nicht gestellten Weckers und Autos und Straßenbahnen, die immer wieder mal vorbei fuhren. Die kleine Mori richtete sich auf und schüttelte noch einmal ihr Kissen auf, ehe sie sich wieder darauf legte. Sie zog die Decke etwas mehr zu ihrem Kinn. Dann legte sie ihre Arme auf die Decke. Das Mädchen lag mit dem Rücken im Bett und was ihr nicht auffiel, sie begann Däumchen zu drehen, und das konnte man wörtlich nehmen. „Warum denke ich darüber nach?“, stellte sie sich die Frage, als sie merkte, dass ihre Gedanken die ganze Zeit über den Vorfall im Supermarkt kreisten. Es war ein komisches Gefühl, das Ran im hatte, als sie an Kaito dachte, denn er kam ihr so vertraut vor. Lag das daran, dass er Shinichi ähnelte? Dann schüttelte sie ganz schnell energisch den Kopf und dachte sich: „So ein Schwachsinn...“ Aber Ran war froh, dass er ihr geholfen hatte. Und dann kam ihr die Szene in den Sinn, wo er und das Mädchen davon gingen und dann auf einmal zu rennen begannen. „Ich frage mich, was er wohl zu ihr gesagt hat...“ Sie sah auf ihre Hände, nicht bewusst, aber es reichte, damit sie mit dem Däumchendrehen aufhörte. Sie sah noch einmal auf ihren Wecker. Das Mädchen atmete noch einmal tief durch und dann drehte sie sich um und versuchte einzuschlafen. „Wenn ich die ganze Zeit nachdenke, kann ich ja nicht einschlafen...“, ging es in ihr vor.
 

Auf dem Bett eingerollt lag Aoko auf einer Seite und schlief tief und fest. Sie hatte ihr Kissen umarmt und war nur halb zugedeckt. Das Licht in ihrem Zimmer brannte noch. Ihr Fenster war gekippt. Dann schepperte etwas. Aoko zuckte leicht und blinzelte mit den Augen. Jemand stand im Garten vor ihrem Fenster und schmiss kleine Steinchen. Dieser Jemand hob die Augenbraue. „Na dann halt anders...“, dachte er sich und kletterte den Baum hinauf, der in der Nähe des Fensters stand, das in ihr Zimmer führte. Das Mädchen hörte das Rascheln der Blätter. Langsam öffnete sie die Augen. „Was ist denn...“, grübelte sie, ehe sie blitzschnell aufrecht im bett saß. „Da draußen ist jemand....“, flüsterte sie und schluckte schwer und dachte weiter: „Ganz sicher... ich bin doch nicht blöd...“ Vorsichtig stand Aoko auf und tapste zum Fenster um es zu schließen. „Ist es der verrückte Briefschreiber? Kaito hat doch gesagt, ich wäre viel zu arglos... Was soll ich machen...“, überlegte sie und zitterte leicht. Nun Stand sie vor ihrem Fenster, drückte es zu und verschloss es. Das Mädchen schluckte. „Soll ich?“, flüsterte sie und griff mit einer Hand nach dem Vorhang. Sie hielt kurz inne und schluckte. Da war das Rascheln schon wieder. „Eine Katze ist es jedenfalls nicht...“, murmelte sie und schob dann mit zwei Fingern den Vorhang vorsichtig zur Seite.
 

Yukiko saß im Wohnzimmer und las ein Buch. Sie hatte einen Bademantel an und machte es sich gemütlich. Yasaku kam ins Zimmer und meinte: „Schatz, es ist spät, willst du nicht schlafen gehen?“ Herr Kudo gähnte und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich frage mich, wann Shinichi diese Organisation gefunden und ins Gefängnis gebracht hat...“, find sie an. Yusaku sah seine Frau an und meinte schließlich: „Unser Junge wird das schon machen. Freu dich doch, dass Ran und er uns in den nächsten Tagen besuchen kommen.“ Sie sah ihn an und nickte. Dann legte sie das Buch weg und stand auf und ging mit ihm aus dem Zimmer.
 

Ein breites Grinsen eines vertrauten Gesichtes war das erste, was Aoko sah. Sie machte große Augen und stutzte. Ihr Blick verfinstere sich. Das Mädchen riss das Fenster auf und brüllte hinaus: „Was bildest du dir eigentlich ein?! Weißt du überhaupt, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast?!“ Sie tobte und die Person, die auf dem Ast des Baumes saß und das Mädchen ansah, grinste breiter. „Nicht so laut... die ganze Nachbarschaft kann dich hören...“, sagte die Person und fing herzhaft an zu lachen. „Mir doch egal! Dann soll sie’s halt hören!! Dann weiß zumindest jeder, dass du ein Trottel bist, KUROBA!!“, fauchte Aoko aus dem Fenster. Kaito sah das Mädchen geschockt an, das Grinsen war ihm vergangen. „Na gut...“, murmelte er und sprang vom Baum. Er wollte gehen. Aoko funkelte ihn an. Dann sah sie ihn nur noch verwundert an. Als er beim Tor war, fragte sie wie aus der Pistole geschossen: „Hey, warte... Wieso bist du überhaupt da?“ Sie verschränkte ihre Arme und stütze sich am Fensterbrett ab. Den Kopf hatte sie auf ihre Arme gelegt und ihre Stirn war in Falten gelegt. Kaito blieb stehen und sah irritiert zu Aokos Fenster. Er überlegte kurz, dann drehte er um und im Handumdrehen war er wieder auf dem Baum, auf dem er gesessen war.
 

Aoko richtete sich wieder auf und sah aus dem Fenster, hinunter auf den Boden. „Wow...“, staunte sie mit groß aufgerissenen Augen. Das Mädchen wusste, dass es sich das nicht trauen würde. Dann ging die kleine Nakamori einen Schritt zurück und bat Kaito ins Zimmer. Der Junge balancierte auf dem Ast zum Fenster und stieg ein. Die Schuhe zog er aus stellte sie am äußeren Fensterbrett ab. Dann sprang er vom Fensterbrett auf den Boden ihres Zimmers. Grinsend stand er vor ihr. „Kannst du mir jetzt beantworten, warum du da bist?“, stammelte Aoko ungläubig. Mit solch einer Aktion hatte sie nicht gerechnet. „Na, hast du mein Rätsel nicht gelöst?“, vergewisserte er sich. Aoko klappte der Mund auf. „Wieso? Ich.. bin nicht drauf gekommen... aber was hast du damit gemeint?...“, stotterte das Mädchen und registrierte, dass sie im Schlafanzug vor ihm stand. Dass sie auch einen Bademantel an hatte, half ihr auch nichts. Sie lief etwas rot an und sah verlegen zum Boden. So späten Herrenbesuch hatte sie nicht erwartet. Kaito hob eine Augenbraue und dachte sich: „warum wird sie jetzt rot?“ Dann warf er einen kurzen Blick aus dem Fenster. Verlegen fing er an: „Nun.. ich hab doch geschrieben... Wenn die Sonne die Kleidung gewechselt hat, sehen wir uns wieder...“ Nach diesem Satz blickte Kaito Aoko ernst und entschlossen an. Das Mädchen nickte und fragte: „Ja... und?“ Vorsichtig sah die kleine Nakamori zu ihrem Freund, den sie seit der Kindheit kannte. Er schaute aus dem Fenster und zeigte mit dem Finger zum Vollmond. Aoko schaute auch hinaus und murmelte: „Was hat der Vollmond damit zu tun?“ Kaito schob seine Hände in die Hosentaschen. Er sah sie an, als wollte er das Mädchen fragen: ‚Ist das nicht so offensichtlich?’ Aoko funkelte ihn böse an und dann begann er zu erklären: „Naja, ist ganz einfach, eigentlich. Die Sonne sehen wir immer als total runde Kugel, oder als Kreis. Auch egal, auf alle Fälle, ändert der Mond in der Nacht sein Form, weil er immer anders von der Sonne angestrahlt wird. Meistens sehen wir ihn als Sichel, selten gar nicht, und genau so selten sehen wir den Vollmond, wie den Neumond. Der Vollmond ist auch ein Kreis, oder eine Kugel wie die Sonne. Die Sonne scheint am Tag und den Mond sehen wir, weil er das Sonnenlicht reflektiert. Ein Poet würde wahrscheinlich sagen: Der Mond ist die Sonne der Nacht, im speziellen der Vollmond, weil er der Sonne am ähnlichsten ist.“ Das Mädchen sah ihn ungläubig mit großen Augen an. Ihr stand der Mund offen. „Auf das wäre ich nie gekommen.“, murmelte die kleine Nakamori und sah ihren besten Freund unentwegt an. Er grinste verschmitzt und stellte fest: „Heute ist wohl nicht dein Tag.“ Aoko funkelte ihn an und meinte dann sauer: „Nicht mein Tag? Wer hat mich denn heute die ganze Zeit auf den Arm genommen?“ Kaito machte große Augen und entgegnete frech: „Wer bitteschön hat mich heute aufgeweckt?“ Das Mädchen sah ihren besten Freund böse an und baute sich vor ihm auf. Gerade als sie etwas sagen wollte, fiel er ihr ins Wort: „Ich liebe es, dich so zu sekieren.“ Er grinste sie frech an. Seine Augen hatten einen Ausdruck, den Aoko dazu veranlasste zurück zu weichen und zu fragen: „Warum müssen wir uns eigentlich immer streiten?“ Sie sah ihn fast etwas hilflos an und legte ihre Stirn in Falten. Was er nicht merkte, war, dass ihr Herz wie wild schlug. Gelassen zuckte Kaito mit den Schultern. Aoko horchte auf. „Sind das nicht Schritte?“, fragte Kaito und überlegte. Aokos Augen weiteten sich und schnell schob sie den Jungen zum Fenster. „Was? Aber...“, fragte Kaito verwirrt und sah seine beste Freundin an. „Paps kommt rauf. Der wird sicher fragen mit wem ich rede. Wie glaubst du wird er reagieren, wenn er dich um diese Uhrzeit noch sieht?“, zischte das Mädchen und stemmte dann ihre Hände in die Hüften. Kaito grinste sie frech an. Ihre Augen funkelten sauer. „Sie ist süß...“, dachte er sich, ehe er aufs Fensterbrett sprang und sich die Schuhe anzog. Er sah noch mal zu Aoko. Diese deutete mit den Händen, er solle verschwinden und ihr Blick war auf ihre Zimmertür fixiert. Doch Kaito machte keine Anstalten zu gehen. Er sah seine beste Freundin einfach nur an. In einem solchen Moment fiel ihm erst wieder auf, wie schön sie eigentlich war. „Was wartest du so lange? Hast du was auf den Ohren?! Jetzt geh endlich!“, fauchte sie ihn an und Aoko schaffte es, Kaito aus seinen Gedanken zu reißen. Er blickte kurz nervös zur Tür. „Jetzt verschwinde endlich!!“, maulte die kleine Nakamori genervt. Kaito sah noch einmal zu Aoko.
 

Ginzo war die Treppen hinauf gekommen und fragte sich: „Mit wem redet sie denn da?“ Er war müde und kratzte sich am Hinterkopf. Nun stand er vor Aokos Zimmertür und griff nach der Klinke. Er hörte laute Stimmen. „Die kommt mir doch bekannt vor..“, dachte sich Ginzo und öffnete langsam die Tür als er fragte: „Aoko, mit wem redest du da?“ Seine Tochter saß auf dem Sessel beim Schreibtisch und drehte sich überrascht um. „Ich... puh.. ja... ich...“, stotterte das Mädchen und sah ihren Vater hilflos an. „Wieso fragst du?“, stellte sie dann schnell eine Gegenfrage. „Ich habe Stimmengehört.“, meinte Ginzo und sah sich verwirrt um. „Ach so... ja ich hab mit Kaito...“, fing sie an und stoppte als sie den ungläubigen Gesichtsausdruck ihres Vaters sah. Aoko klopfte mit den Fingern auf der Tischplatte und sah sogar kurz darauf. Dann wandte sie sich wieder zu seinem Vater und fuhr fort: „Ich hab mit ihm... telefoniert....“ Das Mädchen lächelte schief und nach einem prüfenden Blick verließ Ginzo kopfschüttelnd das Zimmer.
 

Kaito, der auf den Ast gesprungen war, als der Knauf der Türe hinuntergedrückt wurde, und sich dann darauf gelegt hatte, atmete erleichtert aus. Dann richtete er sich sauf und warf einen ernsten Blick zu Aoko. Diese drehte sich zu ihm und meinte in flüsterndem Ton: „Was?!“ Kaito schüttelte fast belustigt den Kopf und sagte ironisch: „Und das hat er dir jetzt geglaubt, oder wie?...“ Aoko sah ihn finster an und murmelte: „Er weiß bestimmt, dass ich ihn angelogen hab, er hat halt nur nicht nachgefragt... Morgen wird er mich sicher noch einmal darauf anreden..“ Kaito ließ die Beine baumeln und sah auf den Rasen. „Ich wünsche dir eine Gute Nacht, Aoko...“, sagte er ruhig und sprang dann hinunter. Diese sah ihm nur verwirrt nach.

„Versteh einer die Spezies Mann...“, dachte sich das Mädchen, und schloss das Fenster. Dann ging sie zu Bett.
 

Kuroba stapfte im Schnee nachhause. Er war so kurz davor gewesen, fast hätte er sich getraut. Kaito blickte gen Boden und dachte sich: „Was ist nur in mich gefahren? Ich will doch unsere Freundschaft nicht gefährden...“ Er hätte sie um ein Haar geküsst. Wäre er länger bei ihr geblieben, hätte er es wirklich getan. „Ich hätte sie nicht besuchen sollen.“, ging in ihm vor. Er war in ihr Zimmer geklettert und hatte sie besucht. Aus welchem Grund wollte er sie eigentlich besuchen?
 

Am nächsten Tag verzog sich Kaito sofort ins Geheimzimmer und arbeitete dort weiter, wo er am Vortag aufgehört hatte, an Aokos Geschenk. Er wollte es ihr am folgenden Tag geben, zu Heilig Abend. Der Junge hörte nach wenigen Minuten, so schien es ihm, seine Mutter zu hören, die ihm zum Frühstück rief. Er sah auf die Uhr und bemerkte, dass er sich schon Stunden in diesem Raum aufgehalten hatte. Es war acht Uhr und er hatte schon um halb Vier das Geheimzimmer betreten, weil er nicht länger schlafen konnte, was vermutlich an der Aufregung lag. Dann sprang er auf und lief hinunter und die Küche.
 

Ran, Conan und Kogoro saßen am Frühstückstisch und aßen. Kogoro schlug gerade die Zeitung auf und griff nach seiner Tasse Kaffee als er fragte: „Was habt ihr gestern noch gemacht?“ Ran und Conan sahen ihn an und erzählten vom Film. Es ging um einen allein stehenden Mann mit Kinder, der jemanden kennen gelernt hatte. Er wollte ihr imponieren und trat dann aber vom einen Fettnäpfchen ins nächste. Und das war zur Weihnachtszeit. Das Ende vom Lied war, dass sie nach etlichen Umwegen und Missverständnissen zusammengefunden hatten. Kogoro nickte. Und trank einen Schluck.
 

Aoko lag noch im Bett und schlief. Sie war gestern noch etwas länger aufgeblieben. Das Mädchen hatte über Kaitos Besuch nachgedacht, welchen Sinn er hatte und warum sie so nervös geworden war. Aoko dachte daran, dass sie mit ihrem Vater ein langes Gespräch führen würde. Und dann war sie eingeschlafen. Um halb Zwölf ging Ginzo die Stufen hoch und blieb vor der Zimmertür seiner Tochter stehen. Er öffnete leise und trat ein. Ginzo sah seine schlafende Tochter an, danach schloss er vorsichtig die Tür. Aoko blinzelte und öffnete langsam die Augen. Das Mädchen richtete sich auf. Ginzo setzte sich zu ihr an Bett und meinte: „Na, auch schon munter?“ Das Mädchen rieb sich die Augen und sah ihren Vater verschlafen an. Sie nickte stumm und ihr Vater begann: „Du hast gestern nicht telefoniert, warum lügst du mich an?“ Aoko blickte hinunter. „Ich hab Kaito gestern weggehen sehen. Nachdem ich dein Zimmer wieder verlassen hab.“, sagte GInzo und sah seine Tochter etwas traurig an. Aoko verschränkte die Arme und blickte ihren Vater dann unsicher an. „Ich,... ich wusste nicht mal, dass er kommt... auf einmal stand er da. Und dann haben wir dich gehört...“, fing Aoko an. Herr nakamori sah seine Tochter fragend an. „Ich dachte du wärst sauer...“, stammelte das Mädchen dann noch und sah ihn an. Ginzo stand auf und ging zur Tür. Er griff zum Knauf und meinte: „Du weißt, dass dich Freunde besuchen können, nur zu so später Stunde... ich würde es halt gerne wissen...“ Der Inspektor sah seine Tochter an und sagte dann noch: „Das Essen ist bald fertig, komm dann runter.“ Und mit diesen Worten ging er aus dem Zimmer. Insgeheim fragte er sich, wie die Beziehung zwischen Kaito und Aoko jetzt wirklich war. Die beiden kannten sich schon ewig und waren gute Freunde. Hatte sich etwas verändert? „Wahrscheinlich, sonst würde er sie nicht so spät besuchen...“, dachte sich Ginzo und stellte sich vor, wie Kaito auf den Baum geklettert sein muss um in ihr Zimmer zu kommen. Herr Nakamori stand nun vor der Küchentür und legte seine Hand auf die Klinke und hielt inne. Er fragte sich, ob es notwendig gewesen war, dass seine Tochter ihn angelogen hatte. Aoko saß auf ihrem Bett und dachte über das Gespräch nach. Dann kam ihr ein seltsamer Gedanke, ihr viel Shakespeare ein, denn Romeo war auch auf Juliettes Balkon geklettert um sie zu sehen. Auch Romeo war abgehauen, als jemand nach ihr gesehen hatte. Eine bizarre Vorstellung, Kaito und Aoko als Romeo und Juliette in neuer Form. Aber ihre Eltern waren ja nicht verfeindet. Als Aoko klar wurde, was sie sich dachte, lief sie rot an. Ginzo schüttelte energisch den Kopf und stapfte in die Küche. Er verstand die Welt nicht mehr. Kurz danach sauste das Mädchen die Treppen hinunter und hopste in die Küche.
 

Gleich nach dem Frühstück, war der Junge aufgesprungen und die Treppen rauf gehastet. Er war in sein Zimmer gerannt um sich Stift und Zettel zu holen, dann verschwand er hinter dem Portrait seines Vaters. Er hatte noch so einiges vor. Im Geheimzimmer saß Kaito seit Stunden und er machte keine Anstalten da wieder raus zukommen. Jii blieb vor Toichis Bild auf der Treppe stehen und sah es an. Der Butler fragte sich, was der Junge da drinnen die ganze Zeit über machte. „Hat es etwas mit dem Bernstein zu tun?“, dachte sich Jii und dann kam ihm schon der nächste Gedanke: „Ich glaube nicht, dass das etwas mit dem nächsten Raub zu tun hat. Ich wünschte, er wäre auch so engagiert, wenn es um seinen nächtlichen Job geht...“ Jii ließ den Kopf hängen und ging die Stufen hinunter. Hikarue stand in der Küche und bereitete das Mittagessen vor. Sie war froh, dass ihr Sohn so gut gelaunt war, denn gestern kam er summend nachhause. Auch wenn sie nicht wusste, wo er sich um die späte Stunde noch rumgetrieben hatte, sie würde ihn blad darauf ansprechen.
 

Das Telefon klingelte und Heiji, der noch im Bett lag riss die Augen auf und griff nach dem bimmelnden Ding. Es war nicht so, dass er noch geschlafen hätte, er genoss es einfach nicht so früh aufstehen zu müssen. „Ja Hattori?“, war die ersten Worte, die der Junge sagte. Er hatte nicht auf das Display seines Handys geschaut. Der Schülerdetektiv richtete sich auf und machte große Augen, als er die Stimme der Person hörte, die ihn angerufen hatte und ihn fröhlich begrüßte. Er nahm das Handy vom Ohr und sah verwirrt auf sein Display. Der Junge las Kazuha. „Du, sag mal... heute schon was vor?“, hörte Heiji dann und stammelte: „Nein, du?“ Der Junge sah nicht, dass Kazuha lächelte und sie fragte ihn gut gelaunt: „Unternehmen wir was?“ Heiji war etwas irritiert und erwiderte dann zögerlich: „Ja, sicher...“ Kazuha stemmte eine hand in die Hüfte und zog eine Augenbraue nach oben. Das Mädchen wartete kurz und fing dann etwas beleidigt an: „Also, wenn du heute nichts mit mir unternehmen willst, dann sag’s doch einfach!“ Sie war energisch und wollte gerade auflegen. „Halt!“, schrie dann Heiji durchs Telefon und Kazuha sah nur verwirrt drein und meinte in grantigem Ton: „Was?“ Dann hörte sie gar nichts mehr. Heiji war derweil aufgestanden und ging in seinem Zimmer herum. Er schluckte und meinte dann: „Wann treffen wir uns?“ Das Mädchen machte große Augen.
 

Sonoko saß mit ihrer Schwester Ayako im Wohnzimmer und redete. Sie tratschten über die Geschenke, die sie ihren Eltern besorgt hatten. Das konnten sie auch unbeschwert tun, denn ihre Eltern waren unterwegs. Sie machten einen Spaziergang. Sonoko wollte wissen, was ihr Schwager von ihrer Schwester bekommen würde, doch die konterte nur: „Ich frag dich ja auch nicht aus, was du Makoto schenkst“ Ayako grinste und meinte dann, bevor sie zu lachen anfing: „Ich binde mir eine Schleife um.“ Sonoko machte große Augen, doch dann schmunzelte sie. Ihre Schwester hatte Recht, auch wenn sie ihr nicht sagte, was sie für ihren Mann besorgt hatte, so war das schönste Geschenk doch, dass sie zusammen waren. Was halfen schon die tollsten Präsente, wenn eine Beziehung in die Brüche ging. Die kleine Suzuki lehnte sich zurück und sah auf die Decke. Sie dachte dann an den gestrigen Abend, daran wie lustig er war. Und sie dachte an Makoto, den sie sehr vermisste. Ihr wurde wieder so richtig bewusst, wie glücklich sie mit ihm war, auch wenn sie ihn so selten zu Gesicht bekam. Das Mädchen dachte an ihre beste Freundin Ran und Sonoko wünschte sich, dass Shinichi bald auftauchen würde, damit er Ran wieder sah und endlich merkte, was er für ein Trottel war, sie so lange warten zu lassen. Sonoko war davon überzeugt, auch wenn ihre beste Freundin es nicht zugab, dass Ran in Shinichi furchtbar verliebt war.
 

Kaito ging dann Essen. Seine Mutter saß schon am Tisch. Er ging an ihr vorbei und setzte sich. „Lecker!“, dachte er sich und sie fingen an. Nach einer Zeit fing Hikarue an: „Wo warst du gestern?“ Kaito schaute auf und sah seine Mutter verwundert an und antwortete: „Ich hab mich noch mit Aoko getroffen. Seine Mutter begann zu lächeln und schwieg sich aus. Kaito sah sie fragend an. „Was hat sie denn?“, ging es in ihm vor sich und dann stammelte er nervös los: „Denk... denk ja nichts falsches!“ Er gestikulierte wild und wollte gerade aufspringen. Sie hatte sicher etwas in den Falschen Hals gekriegt. „Nein, ich hab schon richtig verstanden...“, antworte Frau Kuroba und musste bei dem Anblick, den ihr Sohn ihr bot noch mehr grinsen. „Wie?“, stotterte der Junge und setzte sich. Er machte große Augen. Ihm stockte auch ein wenig der Atem.
 

Um zwei Uhr hatten sie sich getroffen. Die beiden waren in den Park gegangen und saßen auf einer Bank. Sie sahen sich nicht an. „Morgen ist Heilig Abend... ist irgendwie viel zu schnell gekommen...“, begann Kazuha und sah in den Himmel. Heiji, der seine Arme auf der Lehne hatte, nickte nur. An ihnen gingen dutzende Pärchen vorbei und mit jedem Pärchen, das er sah, blickte er immer mehr zu Boden. Kazuha sah ihn fragend an: „Ist was?“ Sie legte ihre Stirn in Falten und murmelte: „Also heute bis du anders als sonst... viel komischer...“ Heiji sah sie fragend an und schwieg. „Wo ist der Heiji, den ich schon so lange kenne?“, fragte sie ihn dann und er sah wieder auf den Boden. Sie drehte sich zu ihm. Irgendwann war sie seinem Gesicht ganz nah. Kazuha nahm sein Kinn und hob es. „Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede“, sagte sie etwas sauer, denn sie kam sich leicht ignoriert vor. Heiji schluckte und sah sie etwas hilflos an. „Ehm,.. Kazuha,... könntest du... bitte etwas...“, sammelte der Junge unsicher und Kazuha sah ihn nur fragend an. Sie hob eine Augenbraue und verstand nicht, was er von ihr wollte. Heijis Herz raste wie wild. Er spürte es im Hals und so sehr wie es schlug, musste der Schülerdetektiv fast Angst haben,. dass man es sogar schlagen sah. Heiji schluckte noch einmal und dann sah er, wie das Mädchen rot anlief. So schnell konnte er gar nicht schauen, saß Kazuha auch schon am anderen Ende der Bank und starrte auf dem Boden.
 

Conan ging in Rans Zimmer, denn er sollte etwas für sie holen. Er öffnete den Schrank und machte große Augen. Derweil stand Ran in der Küche und hielt inne. Sie hatte gerade Kartoffeln geschnitten, als ihr der Gedanke kam. Das Mädchen ließ alles stehen und liegen und raste zu ihrem Zimmer. Sie riss die Tür auf und sah den Jungen vorm Schrank sitzen. Conan schaute zu dem Mädchen und fragte unschuldig: „Ran, für wen sind diese Päckchen?“ Die kleine Mori stapfte zu dem Kleinen und als sie vor ihm stand, hob sie ihn hoch, schaute ihn an und fragte misstrauisch: „Hast du irgendetwas ausgepackt?“ Conan schüttelte den Kopf. Ran atmete erleichtert auf und meinte: „Gut, dass sind die Geschenke für Paps, Mama, Shinichi und dich...“ Conan machte große Augen und fragte noch mal nach: „Shinichi? Was hast du denn für ihn besorgt?“ Ran schwieg und nahm, das, weswegen sie Conan in ihr Zimmer geschickt hatte. Dann ging sie mit ihm aus dem Zimmer. „Ran, sagst du’s mir?“, wollte Conan noch mal wissen und sah sie bettelnd an. Das Mädchen schloss die Tür und schüttelte den Kopf. „Das bleibt ein Geheimnis.“, sagte sie und lächelte. Conan senkte den Kopf und meinte dann unschuldig: „Kannst du mich wieder runter lassen?“ Dann ging der kleine Detektiv mit dem Mädchen in die Küche.
 

Es wurde Abend und Aoko saß in ihrem Zimmer. Sie hatte über vieles nachgedacht. Das Mädchen hielt den Brief in der Hand und fragte sich, wann sie dem Schreiber begegnen würde. In den letzten Tagen war so viel passiert. Dann hob die kleine Nakamori den Kopf. Es hatte geläutet. Ihr Vater war vor gut einer Stunde ins Präsidium gefahren, denn ihm war etwas eingefallen. Aoko stand auf und ging zur ihrer Zimmertür. Als sie die Klinke hinunterdrückte, dachte sich das Mädchen: „Wer ist das denn jetzt?“ Dann stand sie im Flur und fragte sich, ehe sie die Stiegen runtertapste: „Hat Kaito etwa gestern was liegen lassen?“ Dann stand sie vor der Tür. Aoko schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch. Sie war sich fast sicher, dass es Kaito war und wollte sich für gestern entschuldigen, weil sie so überreagiert hatte. Als sie aufmachte und etwa sagen wollte, stoppte sie und dachte sich: „Was macht denn er hier?“ Sie sah ihren Gegenüber mit großen Augen an.
 

Die Sonne ging gerade unter und tauchte den Himmel in schönes Abendrot. Jemand stand verlegen da und hatte seine Hände in die Hosentaschen geschoben. Er atmete tief ein und sagte dann: „Hallo Aoko...“ Dann blickte er zu Boden. Das Mädchen stutzte und stammelte: „Abend... Saguru... was machst du denn hier?“ Ihre Augen hatten sich geweitet. Sie sah ihren Klassenkollegen verwirrt an. Hakuba schaute die Straße hinunter und murmelte: „Ich muss dir was beichten...“ Sein Gesichtsausdruck war traurig. Aoko verstand nicht was er meinte. Sie wusste nicht, was er angestellt hatte. Sie wusste auch nicht, dass er Gewissensbisse hatte. „Du erinnerst dich doch sicher noch an den 17.Dezember, oder?“, fing er unsicher an. Die Kleine nickte, es war der Tag gewesen, an dem sie drei Stunden später Schule hatten und sie mit Kaito über die Schulmauer gesprungen war. Hakuba blickte gen Boden. „Was ist damit?“, wollte Aoko jetzt wissen. Sie verstand absolut nicht, was er wollte. Hakuba schaute dann unsicher zu Aoko und stotterte los: „Nun... ich hab mit Akako.... geredet... und...“ Dann erzählte der Junge ihr von dem Brief, den er in Kaitos Namen geschrieben hatte, von den Rosen, die auf Akakos Tisch standen. Er hielt inne, als er ihr den Rest erzählen wollte. Saguru blickte dann zu Boden. Er schämte sich. „Du hast was?!“, fauchte die kleine Nakamori ungläubig los. Sie verstand ihn nicht. „Sie mich an und sag, dass das eine Lüge ist...“, schnaubte das Mädchen empört. Sie wollte, dass er sie ansah. Doch Hakuba blickte nur zu Boden. „Es tut mir Leid...“, flüsterte er und nahm dann allen Mut zusammen um ihr in die Augen zu schauen. „Es tut dir Leid?“, wiederholte Aoko und wollte wieder hinein ins Haus. Sie wollte ihm die Tür vor der Nase zuknallen. In dem Moment dachte sie, sie wäre im falschen Film gewesen. Hakuba griff nach ihrem Arm und meinte flehend: „Aoko, da gibt es noch etwas, das ich...“ Mitten im Satz hörte er auf. Das Mädchen sah ihn so wütend an. „Lass mich LOS, Hakuba!“, zischte sie. Er war dafür verantwortlich, dass sie und Kaito in letzter Zeit so viel gestritten hatten. Der Junge zog seinen Arm zurück und sah Aoko nur hilflos an. Das Mädchen stand da, hatte ihre eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere Hand war beim Türknauf und sie wollte ihm gerade in ironischem Ton an den Kopf werfen: „Schönen Abend und schöne, besinnliche Feiertage. Einen guten Rutsch, Hakuba!“ Du dann wollte sie die Tür zuknallen. „Ich hab dir die Blumen geschickt!“, sagte er verzweifelt wie aus der Pistole geschossen. Aoko hielt inne und schaute ihn ungläubig an. „Du hast was?“, hörte Hakuba sie fragen, und dann erzählte er ihr den Rest. Aoko stand wie angewurzelt da, als sie erfuhr, dass er der heimliche Verehrer war, der ihr geschrieben hatte. Zum Schluss brachte sie nur noch eine Frage hervor: „Warum?“ Saguru sah zu Boden und schämte sich. Dann sagte er ihr den Grund, wobei er Wort für Wort leiser wurde. „Weißt du wie es für mich war, dich in Kaitos Armen über die Mauer springen zu sehen... Ich...“, hörte Aoko von ihrem Klassenkammeraden, der sie nicht einmal anschaute. Es war ihm äußerst unangenehm. „Er ist eifersüchtig?“, fragte sich Aoko geschockt. Sie wollte etwas sagen, brachte aber nichts heraus. Das Mädchen hatte das Gefühl, es wäre so oder so der falsche Satz gewesen. Ihr fiel ein Spruch ein, den sie einmal gelesen hatte und ohne es zu wollen, sagte sie ihn grad mal so laut, dass es Hakuba hören konnte: „Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft....“ Dann erschrak sie über sich selbst und stammelte: „Das, das wollte ich nicht...“ Saguru sah sie an und schüttelte den Kopf. „Von Friedrich Schleiermacher...“, stellte er dann verlegen fest. Sie hatte ja Recht, mit allem. Der Junge verschränkte dann die Arme und es wurde peinlich still. Aoko sah auf den Boden, sie wusste nicht mehr weiter.
 

Keine Ahnung, wie lange sie so dastanden, aber die Sonne war nicht mehr zu sehen. Die Sterne kamen raus und der Junge sah Aoko nur an. „Es tut mir Leid...“, flüsterte er noch einmal. Dann sah sie ihn fragend an. Er kam auf sie zu. Aoko war jetzt total irritiert und wusste nicht was sie tun sollte. Saguru küsste sie auf die Wange. Das Mädchen lief feuerrot an und konnte kein Wort sagen. „Was soll ich machen, ich hab mich halt in...“, sagte er anfangs noch selbstbewusst und dann wurde auch er etwas rot und stammelte weiter: „...in dich verliebt...“ „Was?“, ging es in Aoko vor sich und schaute Hakuba mit großen Augen an. Er lächelte leicht und meinte dann: „Ich wünsche dir frohe Weihnachten, Aoko... Ich hoffe, wir sehen uns noch einmal vor Neujahr...“ Das Mädchen schluckte. Träumte sie, oder passierte das gerade wirklich? Der Schülerdetektiv drehte sich zur Hauseinfahrt und schaute zum sternenklaren Nachthimmel. „Schön...“, bewunderte er diesen. Man hörte noch ein paar Vögel zwitschern. Dann wandte sich Saguru noch einmal zu dem Mädchen und meinte: „Ich glaub, es ist besser, wenn ich jetzt geh...“ Der Junge zwang sich zu einem Lächeln und fuhr fort: „Ich wollte wirklich nicht, dass es so kommt... Ich werde mit Akako reden... Sei mir bitte nicht böse...“ Aoko stand wie angewurzelt da. Sie schluckte und nickte schließlich wie ferngesteuert. Sie sah ihm nach, als er davon ging. Sowie sie ihn nicht mehr sehen konnte, ging Aoko ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Das Mädchen lehnte sich an diese mit dem Rücken an und rutschte dann hinunter auf den Boden. Dort blieb sie sitzen und begann zu schluchzen.
 

Kaito lag im Bett. Er war fertig geworden. Der Dieb hielt Aokos Geschenk in der Hand., den anderen Arm hatte er hinter seinem Kopf verschränkt und lag darauf. „Ich hoffe, es gefällt ihr...“, dachte er sich und bewunderte sein Meisterwerk. Er wusste, dass er in wenigen Tagen einen Überfall geplant hatte, allerdings, hatte er sich damit noch nicht so beschäftigt. „Das mache ich morgen...“, dachte sich Kaito. Und ihm fiel der gestrige Tag ein. Der Junge lächelte und richtete sich auf. Er hatte die ganze Zeit über nicht den Blick von ihrem Geschenk gewandt. Er nahm den Beutel, den ihm Jii besorgt hatte, in dem das Geschenk schon in unfertiger Form gelegen hatte, und öffnete ihn. Behutsam gab Kaito das Präsent in den Stoffbeutel und legte ihn dann auf den Nachttisch. „Morgen, gebe ich ihn ihr..“, ging es in ihm vor sich. Dann fiel ihm ein, dass er noch nicht den Zettel geschrieben hatte, den er dazu legen wollte. Deswegen war er nach dem Frühstück auch in sein Zimmer gegangen. Er setzte sich zum Schreibtisch und überlegte.
 

Ein aufgeschlagenes Buch lag auf dem Tisch nahe dem Fenster. Ai, die davor saß, stütze sich mit den Armen ab. Eigentlich wollte sie das Buch lesen, zu dem ihr Professor Agasa geraten hatte. Er hatte ihr vorgeschlagen, sie solle doch eine Weihnachtsgeschichte lesen. Doch Ai, die die ersten 20 Seiten gelesen hatte, starrte nun verträumt aus dem Fenster. Hiroshi kam ins Zimmer mit einem Tablett frisch gebackener Plätzchen. Ai sah auf und schaute ihn verwirrt an und meinte: „Haben sie Plätzchen gekauft, Professor?“ Der ältere Mann schüttelte freundlich den Kopf und meinte mit einem Lächeln: „Nein, die hab ich selbst gemacht...“ Er bot ihr welche an. Ai nahm eines und kostete. Dann bemerkte sie mit noch ungläubigerem Gesichtsausdruck: „Sie können backen?“ Dann schaute sie zu Boden und entschuldigte sich. Professor Agasa setzte sich neben das Mädchen und verschränkte die Arme. „Die wollte nicht unhöflich sein....“, murmelte Ai und sah den Professor unsicher an. Dieser schaute ernst drein und meinte: „Ich sehe zwar nicht so aus, aber backen kann ich... ja.“ Dann lächelte er Ai an und fragte sie, warum sie so geistesabwesend aus dem Fenster geschaut hatte. Das Mädchen zögerte. Dann erzählte sie dem Professor, von dem Erlebnis im Park, wo Ayumi sie gefragt hatte, ob sie Conan mag. Hiroshi Agasa nickte und meinte sachlich: „Und du magst Shinichi, hab ich Recht?“ Ai nickte und bemerkte wie ihr der Professor wieder das Tablett mit den Plätzchen entgegenhielt. Sie sah ihn an und fand ein Lächeln. Sie nahm noch einen Keks und hörte wie er ihr riet: „Dann solltest du irgendwann mit Shinichi darüber reden.“ Der Professor wusste, dass er Ran mochte, das war auch Ai klar, aber wenn sie darüber reden würde, so war er sich sicher, würde sie sich besser fühlen.

Ein Heilig Abend wie kein Zweiter!

Herr Nakamori stieg aus seinem Auto aus und schloss die Tür. Das Licht brannte noch im Haus. „Ist Aoko denn nicht schlafen gegangen?“, wunderte er sich und blickte auf seine Uhr, die fast Mitternacht zeigte. Besorgt ging er zur Haustür. „Was ist denn da los?“, murmelte er und steckte den Schlüssel in das Schloss und drehte um. Er wollte die Tür aufdrücken, doch es ging nicht, etwas stand im Weg. Ginzo war verwirrt und legte seine Stirn in Falten. „Hallo?“, fragte er irritiert. Einen kleinen Spalt stand die Tür offen.
 

Aoko hatte ihre Beine an sich gezogen, die Arme darum gelegte und ihren Kopf darin vergraben. Sie weinte, schon stundenlang. Als sie ihren Vater hörte, schaute sie auf. Das Mädchen ging dann in die Hocke und mit Schwung hatte sie sich aufgerichtet. Aoko drehte sich zur Tür und sah mit vom Weinen roten Gesicht und geröteten Augen zu wie ihr Vater diese öffnete. Das Mädchen biss sich auf die Lippen um ein Schluchzen zu unterdrücken. Seit Saguru gegangen war, saß sie vor der Haustür und weinte, das Mädchen war kein einziges Mal aufgestanden. Aoko blickte zu Boden. Sie zitterte leicht. Ihr Vater stand wie angewurzelt in der Tür, als er seine Tochter sah, mit aufgerissenen Augen und offenem Mund. Sein Aktenkoffer fiel Ginzo aus der Hand und als dieser den Boden aufschlug, kippte er auch gleich um. Herr Nakamori ging auf seine Tochter zu und schloss sie in seine Arme. Das Mädchen legte beide Hände auf einen Unterarm ihres Vaters. Ginzo küsste seine Tochter auf die Stirn und fragte sich, was sie hatte, wusste aber nicht, ob jetzt der richtige Zeitpunkt war zu fragen. Aoko rannen Tränen über die Wangen, immer wieder ein paar. Die Tür stand noch offen und der Kühle Nachtwind, der ins Haus drang, strich über ihre Wangen. Ginzo war besorgt und schaute nach einer Ewigkeit, die verstrichen sein musste zu seiner Tochter hinunter. Aoko drehte den Kopf und blickte ihren Vater mit den geröteten Augen an. „Geht es wieder?“, wollte Ginzo mit leiser, fürsorglicher Stimme wissen. Das Mädchen nickte und zwang sich zu einem Lächeln. Dann drehte sie ihren Vater den Rücken zu und stapfte Richtung Treppe. Ginzo Schloss die Haustür und sagte sanft und halblaut: „Aoko, kommst du noch mit ins Wohnzimmer, ich will mit dir reden.“ Aoko hatte den Fuß auf die erste Stufe gesetzt und hielt inne. Sie senkte den Kopf und drehte sich etwas in die Richtung ihres Vaters.
 

Herr Nakamori zog sich sein Sakko aus und hing es auf. Dann ging er in das Wohnzimmer mit einer ausgestreckten Hand in Aokos Richtung. Er wollte ihr mit dieser Geste verdeutlichen, wie wichtig ihm das gerade war. Sicher, er hatte wenig Zeit für seine Tochter, und war selten zuhause, aber er wollte nicht dass sie traurig war. Und Ginzo wünschte sich, dass sie wusste, dass egal was auch kommen mag, er für sie da sein würde. Es machte ihn traurig, als er sah wie sie die Stufen rauf wollte ohne ein Wort zu sagen. „Aoko...“, fing Ginzo an, redete aber nicht mehr weiter, weil er glaubte, sie würde sowieso nicht mehr auf ihn hören. Doch das Mädchen hatte ihn gehört und mitten auf der Stufe blieb sie stehen. Ginzo schaute ins Wohnzimmer, er starrte auf die Couch. Aoko kehrte um und ging zu ihrem Vater, nahm ihn an der Hand und stapfte mit ihm zum Sofa. Herr Nakamori schaute seine Tochter verwirrt an, er fragte sich: „Woher der Sinneswandel?“ Dann lächelte er und die beiden setzten sich hin. Aoko starrte auf die Tischplatte. Sie hatte sich soweit beruhigt.
 

Ginzo schaute sie an und sagte nichts. Er wusste nicht wie er anfangen sollte, also beschloss er, sie sollte von sich aus anfangen. Aoko krallte ihre Finger in das Kissen, welches neben ihr gelegen war und sie sich auf ihren Schoß gelegt hatte. Das Mädchen schluckte. „Also...“, fing sie unsicher an. Der Inspektor schaute sie nur an und hörte ihr zu. „Du weiß, dass ich mich mit Kaito in den Letzten Tagen öfter gestritten habe...“, fuhr Aoko fort. Ginzo schüttelte den Kopf und riss die Augen auf. Davon hatte er nichts mitbekommen, aber es wunderte ihn nicht, da sie sich öfter in die Haare kriegten, wie ein alteingefleischtes Ehepaar. „Na, egal... und hast sicher mitbekommen, dass mir jemand Blumen geschickt hat...“, setzte das Mädchen an. Ihr Vater nickte stumm und fragte sich, was sie ihm wohl erzählen würde. „Und... ich hab auch einen Brief bekommen...“, stammelte Aoko und blickte Hilfe suchend zu ihrem Vater. Dem Mädchen fiel es schwer darüber zu reden. Ihre Augen wurden wieder wässrig. „Ach Aoko...“, flüsterte ihr Vater und sah sie traurig an. Er hasste es sie so zu sehen. Sie wischte sich die Tränen weg und starrte auf das Kissen. Ihre Finger bohrten sich noch tiefer in das Kissen. Und dann sprudelte es aus ihr nur so heraus. Mit jedem Wort, das sie sagte, löste sie sich mehr auf. Ginzo sah sie geschockt über den Gefühlsausbruch an. Er nahm sie in die Arme. Und streichelte über ihren Oberarm. Irgendwann verstummte Aoko wieder, weil sie keine Worte mehr hervorbrachte, nur Schluchzen.
 

Sie saßen lange so da. Hätten die beiden auf die Uhr gesehen, wäre ihnen klar gewesen wie lange, denn die Zeiger der Uhr im Wohnzimmer schauten bereits auf kurz nach Eins. Ginzo war besorgt und schwieg die ganze zeit über. Er fragte sich, wie lange sie wohl schon vor der Tür gesessen war, denn von Hakuba, hatte sie ihm noch nichts erzählt. Nur darüber, wie sie sich mit Kaito in der Schule gezankt hatte und auf den gestrigen Besuch war sie auch noch einem gekommen. Aoko war sich dessen vielleicht noch nicht bewusst, aber so glaubte Herr Nakamori, hatte sie sich in ihren Sandkastenfreund verliebt. „Und dann steht auf einmal Saguru vor der Tür und schwafelt was von... ich bin daran Schuld, das...“, regte sich Aoko auf einmal auf. Das Mädchen schrie fast und gestikulierte stark mit den Händen und Armen. Sie stand auf und lief im Zimmer rum. Ginzo sah seine Tochter mit jedem Wort, das sie sagte ungläubiger an. Irgendwann stand sein Mund sperrangelweit offen und seine Augen hatten sich so geweitet, dass man Angst haben musste, sie würden jeden Moment raus fallen. „Dann küsst er mich auch die Wange und sagt, dass er sich in mich verliebt hat!“, regte sich Aoko auf und schaute etwas sauer zu ihrem Vater. Sie war nicht auf ihn böse, sondern auf Saguru, der so frech war. Aoko biss sich auf die Lippe und dachte sich: „Das hätte ich jetzt besser nicht gesagt....“ Besorgt sah das Mädchen ihren Vater an, dessen Herz wohl gleich still stehen musste, so geschockt wie er sie anschaute. Ginzo sprang auf und schrie wutentbrannt: „Was!!??“ Die kleine Nakamori zuckte zusammen und kniff ein Auge zu.
 

Der Himmel war schön. Der Blick fiel auf die Armbanduhr. „Elf..:“, dachte sich die Person, die draußen auf dem zugeschneiten Gehsteig vor der Hauseinfahrt stand. Dieser Mensch stemmte seine Arme in die Hüfte und blickte zum Mond, der ihn in Gedanken versinken lies. Die Nacht war klar, viele Sterne konnte man sehen. Und diese Person ahnte noch nichts davon, was sich in ein paar Stunden ereignen würde.
 

Er hatte ihre Hauseinfahrt verlassen und stapfte im Schnee den Gehsteig entlang. Er wollte noch nicht nachhause gehen. Der Junge blieb stehen und drehte sich noch einmal um. Er seufzte erleichtert, denn es war als wäre seine Last, die er sich selbst auferlegt und auf den Schultern getragen hatte, von ihm abgefallen. Jetzt lag nichts mehr in seiner Hand, er konnte nur hoffen und sich mehr oder weniger ins Zeug legen. Saguru schaute zu Boden und sah seine Fußabdrücke und dachte sich: „Schon komisch, ich komme gerade von da, wo ich hin wollte... nicht bleiben konnte und wieder gehen musste...“ Der Detektiv schaute die Straße hinunter. Irgendwo wäre er gerne bei Aoko geblieben, doch war ihm auch klar, dass sie sich alleine entscheiden musste. Er konnte sie ja schlecht mit seiner Anwesenheit belästigen und sie so zu einer Entscheidung drängen. Saguru setzte seinen Weg fort. Er knöpfte im Gehen seinen Mantel etwas mehr zu und steckte seine Hände dann in seine Manteltaschen. Der Junge zog durch die Straßen, die Laternen erhellten seinen Weg. Irgendwann kam er zu dem Platz an dem Kaito Kid die Zeiger des Turms stehlen wollte. Was er nicht wusste, war, dass es ihn zu dem Platz verschlagen hatte, dass er auf der Stelle stand, an der sich Aoko und Kaito das erste Mal in ihrer Kindheit begegnet waren und Freundschaft geschlossen hatten. Hakuba schaute zum Turm. Er war schön ausgeleuchtet und der Junge dachte sich: „Wäre Kid nicht gewesen, wäre er einfach spurlos verschwunden, und keiner hätte jemals herausgefunden, dass der Erbauer dieses Turms nicht gewollt hätte, dass er abgerissen wird... Super gemacht Kaito... Manchmal sind diene Beutezüge doch zu was gut...“ Sagurus Blick schweifte über den Platz. Er hatte sich eingestehen müssen, dass nicht alles, was KID getan hatte, schlecht war. Aber umso mehr wuchs der Wunsch in dem jungen Schülerdetektiv seinem Klassenkameraden nachzuweisen, dass er nichts anderes als ein kleiner dreckiger Dieb mit den verschiedensten Facetten war. Es gab wahrlich nicht nur rabenschwarz und schneeweiß. Dann ging Hakuba weiter. Der kühle Nachtwind blies ihm um die Ohren. Und irgendwann kam er zu dem Ort, an dem er nun stand, auf dem Gehsteig vor der Hauseinfahrt des Hauses, in dem er wohnte, und schaute in den Himmel.
 

Hakuba dachte an Aoko, an ihre Reaktion. Er fragte sich, wie es wohl weitergehen würde. Dann blickte der Schülerdetektiv zum Haus. Er seufzte, ehe er zur Eingangstür ging und aufsperrte. Er stapfte hinein. Er zog seine Schuhe aus. Da merkte er, dass seine Hosenbeine bis Mitte Oberschenkel nass waren. Es war Unmengen Schnee vom Himmel gefallen. Saguru stülpte seinen Hasensaum hinauf. Und dann schaute er nach Watson. Hakuba öffnete die Türe und sah seinen Falken an. Dieser schlief schon. Der Junge musste lächeln und schloss die Tür hinter sich. Als sie ins Schloss fiel, wachte der Greifvogel auf und schaute sich um. Saguru tapste leise zu seinem kleinen gefiederten Freund und blieb vor Watson stehen. Hakuba lächelte. Der Vogel starrte Saguru an. Der junge Schülerdetektiv packte etwas Vogelfutter aus und gab es Watson. „ Na du?“, flüsterte er und streichelte für das Gefieder. Der Vogel breitete seine Flügel aus und nach zur Zeit flog er und landete wieder auf Sagurus Unterarm. Der Junge schaute den Greifvogel lächelnd an. Er konnte gar nicht anders. Irgendetwas zwang ihn wohl dazu, denn eigentlich wollte er losheulen. Sein aufgesetztes Lächeln störte ihn selbst. Seine Augen waren glasig. Hakuba setzte seinen Vogel wieder ab und verließ den Raum. Der junge stapfte noch ins Bad. Ihm war eiskalt und er hatte beschlossen noch schnell duschen zu gehen. Danach ging er in sein Zimmer und setzte sich auf das Bett. Seine Haare waren nass uns tropften auf das Handtuch, das er sich um den Hals gelegt hatte. Er hatte seinen Schlafanzug an. „Was habe ich nur angerichtet?...“, fragte sich Saguru flüsternd und ließ sich zurück fallen. Sein Kopf lag auf seinem Kissen und er starrte auf die Zimmerdecke.
 

Aoko war in ihrem Zimmer. Das Mädchen saß auf ihrem Bett und hatte die Beine zu sich gezogen und diese mit ihren Armen umfasst. Sie war nach dem Gespräch mit ihrem Vater ins Bad gegangen und hatte sich bettbereit gemacht. Sie hatte sich zugedeckt und ihr Kissen hatte sie aufgeschüttelt und in ihren Nacken gelegt. Das Mädchen lehnte an der Wand. Aoko strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte dann zum Fenster. Sie war verwirrt. Viel zu viel war in den letzten Tagen geschehen. Und egal wie sie alles drehte und wendete, sie kam auf keinen grünen Zweig. Sie verstand nicht wirklich, warum Saguru eifersüchtig war, weil sie und Kaito ja nur gute Freunde waren. „Leider,..“, dachte sich das Mädchen und stoppte dann ihren Gedanken. Die nächste Frage, die sie sich flüsternd stellte war: „Warum leider?“ Sie konnte ja froh sein ,dass sie sich so gut mit Kaito vertrug. Immerhin hätte ihr Verhältnis genauso mies sein können, wie das zwischen Kaito und Koizumi. „Akako ist wirklich eine Hexe... Da hat Kaito schon recht...“, murmelte Aoko und legte ihren Kopf auf ihre Knie während sie weiterhin auf das Fenster starrte. Das Kissen rutschte nach unten. Das Fenster war gekippt und eine leichte Nachtbrise bewegte die Vorhänge.
 

In der Früh lag Conan noch in seinem Zimmer. Das ganze Haus schlief noch, nur er war wach. Er starrte auf die Decke und dachte daran, dass heute Heilig Abend war. „Der Tag ist viel zu schnell gekommen.“, ging es in ihm vor sich. Und dann richtete sich der Kleine auf. Er saß Kerzengerade im Bett. „Wie spät ist es überhaupt schon?“, fragte er nun flüsternd und sein Blick fiel auf seinen Wecker. „Acht...“, murmelte der Junge und griff nach seinem Mobiltelefon. Er tippte eine Nummer, die er sonst nie wählte und es war ein komisches Gefühl für ihn, denn der Junge tat es ja so selten. Er überlegte noch einmal kurz, das Handy in seiner kleinen Hand, sein Blick schweifte zum Fenster. Draußen fuhren einige Autos an der Detektei vorbei, das konnte er nur hören, denn es waren die Rollenläden heruntergelassen. Spärlich fiel das Sonnenlicht durch die Ritzen. „Weiße Weihnachten... und ich nicht mal zuhause... jetzt wo meine Eltern aus Amerika zurück sind...“, dachte sich Conan und ließ den Kopf hängen. Sein Blick fiel auf sein Display. Dann hob er ab und hielt das Mobiltelefon zu seinem Ohr. Es klingelte. Conan atmete noch einmal tief ein und aus und dann ging jemand an den Apparat.
 

In Pyjama, Morgenmantel und Pantoffeln stapfte jemand hinaus in den Garten Richtung Tor. Die Haustür blieb offen stehen. Am Zaun blieb er stehen und sah die Straßen hinunter. „Wir waren lange nicht mehr hier...“, dachte sich der Mann und schaute in den Briefkasten. Er fand Unmengen Rechnungen. Die Zeitung klemmte er unter den Arm und dann blätterte er durch die Post und suchte nach einem interessanten Brief. Es musste doch mehr geben als Rechnungen, die ihn daran erinnerten, dass er gar nicht mehr hier wohnte. Er seufzte und als er aufschaute, sah er seine Frau in der Eingangstür stehen. „Frühstück ist fertig... Kommst du?“, fragte sie ihn und verschwand dann wieder in die Küche. Er stapfte ins Haus. Der Mann schloss die Tür und meinte mit zittriger Stimme, weil es ihn fröstelte: „Draußen ist es ganz schön kalt.“ Neben der Tür stand ein kleiner Tisch, auf den er die Rechnungen legte. Dann nahm er die Zeitung, die er noch untern Arm geklemmt hatte, und schlug sie auf.
 

Der Mann ging ins Esszimmer und setzte sich hin. Seine Frau lachte und brachte frisch gebackene Brötchen an den Tisch. „Yusaku, was erwartest du? Es ist Winter...“, meinte Yukiko kichernd und verschränkte die Arme. So klug und raffiniert ihr Gatte auch war, manchmal gab er ganz schönen Mist von sich. Als alles am Tisch stand, setzte auch Yukiko sich. „Yusaku, kannst du nicht die Zeitung weglegen?“, bat Frau Kudo mit einem Lächeln und griff dann nach einer Semmel. Ihr Mann nickte und blätterte um. Er begann den nächsten Artikel zu lesen. „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte sie ihn noch mal, denn offensichtlich hatte er sie ja ignoriert. Er nickte wieder. Yukiko hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme. Sie stellte sich die Frage, ob sie ihm etwas ganz Widerliches anbieten sollte, was sie dann auch tat. Schließlich grinste Frau Kudo freundlich, schnitt sich ihr Brötchen auf und wollte von ihrem Gatten wissen: „Schatz, willst du Erdnussbutter auf Ei und Gurken?“ Sie hoffte, er würde irgendeine geschockte Antwort von sich geben, doch er nickte nur, mal wieder. Sie schaute ihren Mann sauer an und überlegte, ob sie es ihm wirklich herrichten sollte. Sie lächelte sie wieder und stand auf. Yukiko ging zu Yusaku und setzte sich auf seinen Schoß. Frau Kudo umarmte ihn und er blickte sie nur irritiert an. „Was hast du denn?“, stammelte er und legte die Zeitung weg. Er bekam von seiner Frau eine liebevollen Kuss auf die Wange, was ihn noch mehr verwirrte, und dann hörte er sie sagen: „Ich bin nur so froh, dass du mir immer zuhörst.“ Yusaku stutzte und fragte: „Gehört sich das denn nicht so?“ Und als er das gesagt hatte, bereute er es auch schon wieder, denn sie sah ihn nun etwas sauer an. Yukiko stand auf und wollte mit den Worten in die Küche: „Ich hol dir jetzt Erdnussbutter und Gurken...“ Herr Kudo riss die Augen auf und stellte fest: „Holst du mir oder dir Erdn..“ Er redete nicht mehr weiter. Ihm war schon ein neuer Gedanke eingefallen, und da dessen unmittelbare Wirklichkeit die Sprache war, sagte er: „Yukiko, ich bin nicht schwanger, ich bin ein Mann...“ Er hatte die Augenbrauen hochgehoben. Einen Arm stemmte der Gute in die Hüfte, mit der anderen Hand griff er nach seiner Tasse Kaffee. Dann schluckte Yusaku. Yukiko stand in der Küchentür. Sie hatte in aller Ruhe Erdnussbutter und Gurken geholt und hoffte inständig, sie könnte sie wieder dort zurücklegen, wo sie sie her hatte. In der einen Hand hielt sie die Tube, in der anderen das Glas. Sie sah ihren Mann verwirrt an und verzog den Mund. Sie hatte keine Ahnung, was in ihm vor sich ging. Und sie hatte das Gefühl sie wollte es erst gar nicht wissen. Yusaku schaute seine Frau mit großen, ungläubigen Augen an. Dann sprang er auf und eilte zu seiner Frau. „Wie... aber...“, stammelte er und umarmte sie, bevor er weiterredete: „Ich freu mich ja so...“ Nun schluckte Frau Kudo. Sie riss die Augen auf und als er über ihren Bauch streichelte, schlug sie seine Hand sanft weg und meinte dann wieder mit einem Lächeln auf den Lippen: „Nein, mein Lieber, Shinichi bleibt ein Einzelkind. Für ein Zweites bin ich auch schon etwas alt... Das hätten wir uns früher überlegen sollen...“ Ihr Grinsen wurde noch freundlicher und Yusaku schluckte. Er war völlig irritiert. Frau Kudo drückte ihm dann mit folgenden Worten das Gurkenglas und die Tube Erdnussbutter in die Hand: „So, lass es dir schön schmecken, du wolltest ja schließlich Erdnussbutter auf Ei und Gurken!“ Yusaku sah seine Frau total entgeistert an und er wollte ja auch etwas darauf antworten, doch brachte er keinen richtigen Satz heraus, nur Wortfetzen. Yukiko stolzierte mit extrem übertriebenen Hüftschwung an ihrem Mann vorbei Richtung Tisch, fast wie eine Diva. Sie setzte sich hin und bestrich summend ihr Brötchen. Dann fragte sie ihren Mann, der wie angewurzelt da stand, ohne ihn anzusehen: „Schon vergessen? Ich hab dich doch gefragt, was du essen willst.“ Sie schaute dann doch noch unschuldig über die Schulter. Yusaku drehte sich zu ihr und in seinem Blick spiegelte sich völlige Irritation. „Schön, dass du mir immer so zuhörst, Yusaku...“, stellte sich dann mit ironischem Unterton belustigt fest und nahm das Marmeladeglas. Herr Kudo blickte das Glas und die Tube an und seufzte, dann brachte er sie wieder dahin, wo sie hingehörten. Er kam wieder ins Esszimmer und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange, ehe er sich hinsetzte. „Wie hältst du es nur mit mir aus?!“, fragte er als Entschuldigung und bekam ein breites Grinsen als Antwort. Yukiko lachte los und Yusaku trank an seinen Kaffee. Und dann läutete das Fixnetz.
 

Die beiden sahen sich verwundert an und dann stand Yukiko auf und ging zum Telefon. Sie hob ab und meldete sich: „Kudo?“ Yukiko stand da und stemmte einen Arm in die Hüfte. „Hallo Mama!“, meldete sich Conan und wartete auf ihre Reaktion. Der Junge linste zu seiner Zimmertür. „Hallo Shinichi! Schön, dass du anrufst! Frohe Weihnachten!“, freute sich Yukiko und strahlte bis über beide Ohren und fuhr dann grinsend und belustigt fort: „Weißt du eigentlich, dass dein Vater an einer Geschmacksverwirrung leidet?“ Yusaku horchte auf und fragte: „Ist das unser Junge?“ Dann stand er auf und ging zu seiner Frau. Als er neben ihr stand, fragte er: „Wann kommt er uns denn besuchen?“ Yukiko winkte ihm ab, als Zeichen dafür, dass er etwas leiser sein sollte. „Und bind ihm nicht gleich auf die Nase, dass ich dir heute nicht zugehört hab.“, wehrte sich Herr Kudo und piekste seiner Frau mit einem Lächeln auf den Lippen in die Seite. Diese versuchte mit der freien Hand nach seinen Händen zu greifen, damit er aufhörte. Sie lachte abhackt, immer wenn er sie in die Seite stach. Conan hatte derweil alles mitgehört und dachte nicht im Traum daran weiter zu reden. Der Junge musste schmunzeln. Als die beiden für einen kurzen Moment nichts sagten, fing er an: „Ich komme heute schnell mit Ran vorbei.“ Seine Eltern wurden hellhörig und man hörte schon an ihrer Stimmen, dass sie sich wahnsinnig freuten. Egal was sie gesagt hätten, allein am Tonfall hätte man gewusst, was sie wirklich gewollt hätten. „Ja, wirklich?! Und wann seid ihr da?“, fragte Yukiko und strahlte ihren Mann an. Conan überlegte kurz und starrte dabei auf die Decke. „Ich glaub wir schauen am frühen Nachmittag schnell vorbei... Ran will nämlich noch ihre Mutter besuchen...“, erinnerte er sich dann. Yukiko hörte interessiert zu und nickte immer wieder. Nach einer Zeit sagte sie schließlich: „Na dann, freuen wir uns!“ Und mit einem Lächeln auf den Lippen wollte sie auflegen. „Nein! Warte!!“, hörten Yusaku und Yukiko dann durch den Hörer schreien. Die beiden sahen sich verwirrt an und Yukiko fragte dann ihren Sohn: „Was gibt es denn noch?“ Conan atmete erleichtert auf und erklärte ihr dann: „Das ist ganz wichtig... Ich hab ein Geschenk für Ran besorgt. Den Haustürschlüssel habe ich Professor Agasa gegeben und der hat es in mein Zimmer getragen. Es liegt im Schrank. Den Schlüssel hab ich schon wieder, aber ihr müsstet das Geschenk Ran in meinem Namen geben...“ Als Conan seinen Eltern das erzählte, redete zuerst noch in normaler Lautstärke, wurde dann aber immer leiser. Und sein Blick war auch immer öfter zur Tür gewandert. Er hatte Angst, irgendjemand hätte es hören können. „Oh...O.K. Das machen wir! Keine Sorge, Schätzchen!“, entgegnete Yukiko und lächelte vor sich hin. Auch Yusaku musste lächeln und umarmte seine Frau. Dann grinste Conan verschmitzt und sagte so ganz beiläufig: „Ach ja... und noch was... hätte ich fast vergessen... Frohe Weihnachten!!“ Yukiko war überrascht und Yusaku sagte dann etwas lauter, weil er ja den Hörer nicht in der Hand hatte: „Frohe Weihnachten mein Sohn!!“ Dann verabschiedeten sie sich und legten auf. Yukiko sah ihren Mann prüfend an. Dieser fragte sofort: „Was ist denn?“ Sie grinsten sich an und gingen dann ins Esszimmer zurück. „Nichts, nichts...“, schmunzelte Yukiko und setzte sich wieder hin.
 

Conan legte auf und starrte noch kurz sein Display. Dann legte er sein Handy weg. Der Junge stand auf, ging zum Fenster und zog die Rollläden nach oben. Er warf kurz einen Blick aus dem Fenster. Draußen war alles weiß und der Junge dachte sich: „Ja, das werden sicher schöne Weihnachten...“
 

Mit einer Tasse Kaffee in der Hand stand der Junge in der Küche vor dem Fenster und stützte sich mit einer Hand auf dem Sims ab. Er sah nach draußen und lächelte. Er nahm einen Großen Schluck und bemerkte wie eine seiner Tauben zum Fenster flog. Kaito stellte die Tasse ab und öffnete es. Er streckte die Hand aus und die Taube landete auf seinem Zeigefinger. Der Junge flüsterte ihr etwas ins Ohr, streichelte ihren Kropf und dann flog die Taube wieder davon. Er sah ihr nach und nahm seine Tasse in die Hand. „Morgen Little Master!“, hörte der Junge und schaute sich um. In der Einfahrt stand Jii und lächelte. Der alte Mann hielt eine Schneeschaufel in der Hand und räumte die Einfahrt frei. Kaito lächelte zurück und schloss schnell das Fenster. Er nahm noch einem einen Schluck und dann stellte der Junge seine noch halbvolle Tasse auf dem Tresen ab und eilte in sein Zimmer. Seine Mutter, die gerade aus dem Wohnzimmer gekommen und in der Tür stehen geblieben war, sah ihm verwirrt nach und dachte sich: „Warum er denn jetzt schon so einen Stress? Der Tag hat noch nicht mal richtig angefangen und er rennt rum, als würde ihm die Zeit davon laufen...“ Sie schüttelte leicht den Kopf und ging in die Küche. „Und sonst kommt er nie aus dem Bett....“, ging es Hikarue durch den Kopf. Sie gähnte und blickte auf die Uhr.
 

Kaito hastete die Stufen hinauf, er rannte zu seinem Zimmer. Vor der Tür blieb er gar nicht richtig stehen und mit Schwung riss der Junge diese auf. „Wo war es noch gleich?“, fragte er sich, als er in der Tür stand und sich umsah. Er stützte sich mit einer Hand am Rahmen ab, mit der anderen hielt er noch den Knauf. Er hob eine Augenbraue und verzog das Gesicht, während er nachdachte. Dann wurden seine Augen groß und so schnell konnte man gar nicht schauen, schlug Kaito die Tür wieder zu und raste zum Portrait seines Vaters. Er griff an den Rahmen und drückte ihn sanft nach innen. Der Junge schlich sich leise ins Geheimzimmer, denn er wollte nicht, dass Jii davon etwas mitbekam. Der Junge hörte wie Jii die Haustür öffnete und drückte dann den Rahmen wieder zurück. Kaito kramte in ein paar Regalen und fragte sich immer wieder: „Wo hab ich es hin? Wo ist es denn? Das gibt’s doch nicht!“ Je länger er suchte, desto mieser wurde seine Laune. Hikarue linste aus der Küche und schmunzelte. Sie hatte eine Tasse Tee in der Hand und wusste, was ihr Sohn vor hatte. „Jii? Willst du auch eine Tasse?“, fragte Frau Kuroba und trank. Der Butler hängte seinen Mantel auf, als er verwundert zur Küche sah. Jii stutzte kurz und antwortete: „Gerne...“ Er wollte noch weiterreden, etwas anhängen, wie er es bei Kaito immer tat, welcher sich immer darüber aufregte ‚Little Master’ genannt zu werden. „Schön, dann komm und leiste mir Gesellschaft.“, sagte Frau Kuroba lächelnd und schenkte ihm eine Tasse ein. Jii stapfte in die Küche und ihm fiel auf: „Obwohl, heute hat sich Little Master nicht beschwert...“ Jii nahm die die Tasse mit einem Dankeschön entgegen und meinte: „Aber, ich muss doch noch so viel tun, ich muss noch...“ Dann fiel ihm Frau Kuroba freundlich ins Wort: „Jii, heute ist Weihnachten...“ Der alte Mann schaute verwirrt und stammelte: „Aber Ma’am...“ Dann schauten die beiden verwirrt zum Portrait, denn dort rumpelte irgendetwas. Hikarue grinste verschmitzt und Jii schaute nur irritiert. „Ist...?“, stammelte der Butler und dann drehte sich das Portrait.
 

Kaito stellte das ganze Geheimzimmer auf den Kopf, so kam es ihm zumindest vor, weil er überall suchte. Er blickte zum Schreibtisch, dorthin, wo er schon dutzende Male hingeschaut hatte, und drehte sich wieder weg. „Da ist es nicht...“, flüsterte er und stemmte die Arme in die Hüfte. Irgendwann ließ er sich auf den Sessel fallen und legte seinen Kopf auf die Tischplatte. Er starrte kurz darauf und schloss dann die Augen. Er war kurz vor der Verzweiflung. Kaito raufte sich die Haare als er sich zurück in die Lehne sinken ließ und fragte sich, wo es wohl sein mochte. Dann schweifte sein Blick nachdenklich über den Schreibtisch. „Na toll...“, murrte er leise und griff nach dem Gegenstand, der die ganze Zeit über auf der Arbeitsfläche gestanden hatte. Er steckte ihn ein und mit Schwung sprang Kaito auf und öffnete die Drehtür, an der die beiden Gemälde angebracht waren. Kaito sah wie seine Mutter und Jii aus der Küche schauten und dann hastete der Junge gut gelaunt die Stufen herunter. „Aber, Little Master, was haben Sie gemacht?“, fragte der Butler verwirrt und schaute Kaito verwundert an, als dieser vor ihm stehen blieb.
 

„Ich glaube, dir fehlt etwas...“, stellte Kaito grinsend fest und kassierte nur einen fragenden Blick von Herrn Kounosuke. Kaito nahm den Gegenstand aus seiner Hosentasche und zeigte sie Jii. Der Junge hielt eine Taschenuhr in der Hand. Der Butler staunte ungläubig als Kaito ihm diese in die Hand drückte. „Aber... Little Master... ich hab mich schon gefragt, wo ich sie hingelegt habe...“, stotterte Jii, und musterte die Uhr. Es war eine Uhr, die auch schon seinem Vater gehört hatte und die kaputt gegangen war. „Sie funktioniert ja wieder..“, stammelte der alte Mann und schaute freudig zu Kaito. „Frohe Weihnachten, Jii!“, entgegnete der Junge mit einem Grinsen und umarmte seinen guten Freund. Auch Hikarue wünschte das den Butler und trank lächelnd an dieser Tasse Tee. „Danke... Ihnen auch...“, entgegnete Kounosuke und sah immer wieder auf die Uhr. Er war ganz sprachlos. Und Kaito ging wieder zu seiner Tasse und nahm sie in die Hand. „Ist morgen nicht?...“, fiel Frau Kuroba dann ein und schaute zu ihrem Sohn. Dieser nickt und antwortete: „Ja, ich muss noch ins Geheimzimmer und arbeiten.“ Kaito lächelte und fand es schön zu sehen, dass sich Jii so über seine wieder funktionierende Uhr freute.
 

Ran stand in der Küche und richtete gerade das Frühstück her. Sie summte und freute sich über den schönen Morgen. „Schau Conan! ist es nicht schön?“, fragte sie den Jungen, der gerade ins Zimmer stapfte, und deutete auf das Fenster. Conan nickte und schaute hinaus. „Ich hab’s heute früh schon gesehen.“, antwortete er und lächelte. Dann hörten die beiden, wie die Tür aufging, und sie sahen Kogoro, der gerade herein kam. Er war draußen gewesen und hatte die Zeitung geholt. Er ging zum Tisch und legte die Zeitung ab. „Ah! Fertig!“, bemerkte Ran und nahm die Kaffeekanne in die Hand. Sie und Conan trugen die letzten Sachen, wie Butter oder Marmelade, zum Tisch und dann setzten sich zu dem Detektiven. Die Stimmung war super, jeder lächelte.
 

Aoko war in ihrem Zimmer. Sie war gerade erst aufgewacht und lag noch im Bett. Das Mädchen starrte auf die Decke und dachte über vieles nach. Sie dachte an Saguru. Aoko dachte an das, was er gesagt hatte. Sie bildete sich sogar ein, die Ehrlichkeit ins seinen Worten gehört zu haben, so erinnerte sie sich. Das Mädchen fragte sich, was er damit bezwecken wollte. Zuerst der Packt mit Akako. Die Blumen. Der Brief. Der Besuch. Der Kuss auf die Wange. Die kleine Nakamori richtete sich auf und schlug ihre Decke zur Seite. Sie ließ ihre Füße vom Bett baumeln und sie merkte, dass sie wahnsinniges Herzklopfen hatte. Noch nie war ihr jemand so Nahe gewesen wie Saguru gestern. Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe, ihr fiel es nicht wirklich auf, denn sie war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt hätte, wenn jemand durch ihr Fenster gestiegen wäre und das Zimmer durch die Tür wieder verlassen hätte. Dann fiel ihr Kaito ein. Sie kannte ihn schon so lange. Das Mädchen stritt sich mit ihm immer wieder und vertrug sich aber genauso schnell wieder mit ihm. Aoko dachte an das eine Mal, als sie heimgingen und er seinen Arm um sie gelegt hatte. Ihr fiel der Streit in der Schule ein, wo er so beteuert hatte nichts von Akako zu wollen. Und dann war da noch der gestrige Besuch. Das Mädchen starrte auf den Boden, sie spürte ihr Herz im Hals kräftig schlagen und sie merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Was er wohl macht?“, fragte sie sich und dann fiel ihr ein, dass er ihr vor kurzem gebeichtet hatte, dass es bereits ein Mädchen gab, für das er sich interessierte. Bei dem Gedanken wurde sie traurig. Sie verdrängte ihn schnell wieder und schüttelte dabei energisch den Kopf. Das Mädchen stand auf und ging zur Tür.
 

Draußen stand Saguru und schaute in den Himmel. Watson kreiste in der Luft. Der Detektiv beobachtete seinen gefiederten Freund und genoss die Umgebung. Es war zwar kalt, aber es war keine unangenehme Kälte. Schlimmer wäre es gewesen, wenn ein starker Wind geweht hätte. Saguru steckte seine Hände in die Jackentaschen und drehte sich zur Haustür, als diese öffnete. Der Junge lächelte und meinte: „Ich komme gleich.“ Dann drehte sich Saguru wieder zu Watson. Die Sonne ließ den Schnee glitzern und der Junge sah keine einzige Wolke am Himmel. Hakuba pfiff durch zwei Finger und streckte eine Hand von sich. Watson kam zu ihm geflogen und landete auf Saguru Arm. Der Schülerdetektiv holte aus seiner Tasche eine Belohnung für den Falken hervor. Und streichelte ihm dann noch über das Federkleid. Hakuba drehte sich dann zur Tür und ging mit dem Vogel rein.
 

Ran und Conan trugen gerade das Geschirr in die Küche, als das Telefon läutete. „Wer ruft denn jetzt schon an?“, fragte das Mädchen den kleinen Jungen, der unschuldig mit den Schultern zuckte und antwortete: „Ich habe keine Ahnung Ran.“ Obwohl es sich Conan denken konnte, sagte er es nicht. Er schaute nur scharfsinnig zu dem Detektiv und lächelte leicht. Kogoro hob ab und meldete sich. Aus dem Hörer drang eine fröhliche, gut gelaunte Stimme die sagte: „Guten Morgen Herr Mori! Frohe Weihnachten! Hier spricht Frau Edogawa.“ Moris Augen weiteten sich und stutzig sah er zu Conan. „Deine Mutter ist am Telefon.“, erzählte er Conan. Der kleine Junge machte große Augen und stotterte. Dann schaute er zu Ran hinauf die neben ihm stand und ihn anlächelte. Kogoro schaltete auf die Freisprechanlage und Ran und Conan kamen zu ihm. Der kleine Schülerdetektiv grinste und blickte scharfsinnig zum Telefon. „Wusste ich’s doch,...“, dachte sich Conan und hörte dann zu wie seine Mutter ihre Rolle spielte. Die Frau beteuerte wie sehr sie ihren Sohn vermisste und wie gerne sie ihn bei der Familie haben wolle. Sie entschuldigte sich, dass sie ihn bei Familie Mori gelassen hatte. Und dass sie, ihr Mann und Frau Edogawa, bald, so versprach Conans Mutter, wieder kommen würden um ihn zu holen. Irgendwann fand das Telefonat ein Ende. Sie hatten sich noch so vieles erzählt, alles, was sie erlebt hatten. Als Kogoro von seinen Fällen angefangen hatte, gratulierte ihm die Frau mehrere Male. Sie sagte, sie hatte alles in den Zeitungen gelesen und wie toll sie es nicht fand, ihren Jungen in so sichere Hände gegeben zu haben. Ran stapfte dann wieder mit einem Lächeln in die Küche. Conan sah ihr nach und ging ins sein Zimmer um sich ein Buch zu holen. Das Mädchen schaute traurig auf die Arbeitsplatte. Ihr war nach dem Telefonat etwas klar geworden. Conan würde irgendwann wieder gehen. Vielleicht würde er mit seinen Eltern irgendwann irgendwo hinziehen und sie würde ihn nicht mehr sehen. Der kleine freche, vorlaute Junge war ihr so ans Herz gewachsen. Und nun stand sie vor der Tatsache, der Wahrheit, die sie bis jetzt verdrängt hatte, dass es so kommen wird, in naher oder ferner Zukunft. Das stimmte sie traurig. Tränen rannen an ihren Wangen herunter und sie wischte sie sich schnell weg. „Was hast du denn, Ran?“, hörte sie eine vertraute Stimme fragen. Das Mädchen drehte sich um und sah Conan, der sie besorgt und etwas traurig anblickte. Der Junge stand in der Tür und hatte sein Buch in den Händen. Ran ging in die Knie und der Schülerdetektiv ging auf sie zu. Ran nahm ihn in den Arm und drückte ihn. „Nichts Conan...“, sagte sie leise, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, und hob ihn in die Luft.
 

Kaito hatte sich wieder ins Geheimzimmer verzogen. Er kramte Blaupausen hervor. Der Junge raufte sich die Haare und machte sich an die Arbeit. Er saß im Schneidersitz da und seine Augen wanderten über die Pläne. Die Drehtür war einen Spalt offen. Er hörte seine Mutter in der Küche arbeiten. Der Junge bekam mit, wie Jii immer wieder die Haustür öffnete und schloss. Der Butler hatte sich nicht davon abringen lassen, noch alle Arbeiten zu machen, die er sich für diesen Tag vorgenommen hatte. So raste Jii immer wieder ins Haus und wieder hinaus. Kaito erinnerte sich an die Nachricht, die er hinterlassen hatte. ‚Wenn Tränen trocknen, sind sie verschwunden und der Heilige wird einen Tag brauchen um zu wissen, was er verloren hat, ein einziges Mal seinen einzigen Schatz! Kaito Kid’ war in der Ankündigung gestanden. Kaito wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er hörte sich Tonbandaufnahmen an, die er Dank Jii bekommen hatte. Auf diesen beratschlagten sich die Polizisten wie sie vorgehen würden. Auch Hakuba war auf dem Band zu hören. Kaito musste schmunzeln, als er die entschlossene und engagierte Stimme seines Klassenkollegen hörte. Kaito entdeckte noch einen Bauplan des Gebäudes, in das er einbrechen wollte, und merkte, dass er den noch gar nicht angesehen hatte. Der junge Dieb fragte sich, wo die Polizeiposten wohl stehen würden. Dann stand Kaito auf und kontrollierte seine Rauchbomben und Blendgranaten. Er nickte und hatte ein gutes Gefühl. „Das klappt schon!“, dachte er sich mit einem Lächeln und warf noch einmal einen Blick über die Pläne.
 

Es wurde Mittag und Frau Kudo ging gerade ins Zimmer ihres Sohnes und öffnete den Schrank, in dem das Geschenk war. Sie war neugierig und hätte am liebsten nachgeschaut, was er besorgt hatte. Sie nahm das Präsent und brachte es nach unten ins Wohnzimmer. Bei einem kleinen Tisch blieb sie stehen und stellte es ab. Dann marschierte Frau Kudo in die Küche. Sie schaute nach dem Essen und tapste dann in das Arbeitszimmer ihres Mannes. Dieser saß mal wieder vor seinem PC und schrieb an dem neuen Roman. Er hatte schon vor längerer Zeit mit dem Buch begonnen, aber wusste dann nicht mehr, wie er die Geschichte weiter schreiben sollte um auf das gewünschte Ergebnis, das ihm durch den Kopf ging und auf das er fixiert war, zu kommen. Und kurz vor der Abreise fiel ihm die passende Überleitung ein, nur hatte er keine Zeit mehr gehabt sie niederzuschreiben. Also wollte er sich nun die Zeit nehmen und den Roman voran bringen. „Was schreibst du da?“, hörte Yusaku hinter sich. Er saß auf einem Drehsessel und schaute dann zu seiner Frau. Er hatte seinem Computer den Rücken zugewandt und mit seinen Ellenboden stützte er sich auf den Armlehnen ab. Yukiko schaute ihren Mann fragend an. „Ich schreibe an meinem Buch weiter...“, antwortete er mit einem Lächeln. Herr Kudo erzählte ihr wie weit er schon war. Seine Frau nickte interessiert und wollte wie wissen, wie es weitergehen würde. Yusaku grinste verschmitzt und entgegnete: „Das wirst du erst erfahren, wenn ich den letzten Satz geschrieben habe.“ Yukiko seufzte und drehte sich zur Tür. Sie gab sich mit der Antwort zufrieden und meinte: „Na dann... Übrigens das Essen ist fertig, kommst du?“ Er schaute seine Frau überrascht an und drehte sich zu dem Bildschirm. Er tippte als er ihr antwortete: „Ich komme gleich. Ich muss das nur schnell zu Ende schreiben, bevor ich es vergesse.“ Frau Kudo verließ das Zimmer. Sie dachte sich, dass das noch etwas dauern könnte und ging in aller Seelenruhe in das Esszimmer und deckte den Tisch. Ran und Conan würden auch bald kommen, war noch ein Gedanke von ihr und dann sah sie ihren Mann schon in den Raum kommen.
 

Nach dem Mittagessen war Aoko in ihr Zimmer gegangen. Sie hatte sich ihr Handy genommen und ging zum Fenster. Das Mädchen öffnete es und blickte hinaus. „Wie ist Kaito bloß da hochgekommen?“, flüsterte sie und runzelte die Stirn. Sie hätte das nie geschafft, da war sie sich sicher. Sie schaute auf das Display ihres Mobiltelefons und suchte eine Nummer. Das Mädchen setzte sich hin und fand nie Nummer schließlich. Aoko schaute noch mal hinaus aus dem Fenster und hob ab. Es läutete und das Mädchen starrte die ganze Zeit zu dem Ast, auf dem Kaito gesessen war. Dann meldete sich jemand am anderen Ende der Leitung. „Momoi Keiko am Apparat.“, sagte eine verwirrte Stimme. Aoko schmunzelte und antwortete: „Hallo Keiko! Ich bin es, Aoko. Mal wieder nicht geschaut, wer anruft?“ Die beiden Mädchen wünschten sich gegenseitig ein frohes Fest und erzählten sich von den Erlebnissen in freien Tagen. „Ich kann’s dir gar nicht sagen, Keiko...“, sagte Aoko seufzend und dass sie verwirrt war, konnte Keiko deutlichst hören. Aoko wollte eigentlich nicht tratschen, aber als sie zu reden begonnen hatte, sprudelte es nur so aus ihr raus. Die kleine Nakamori tippte mit den Fingern am Tisch. Sie war etwas niedergeschlagen. Aoko hoffte, von Keiko einen guten Rat zu bekommen, denn die beiden Burschen drehten seit kurzem kräftigst am Rad. Doch ihre Freundin meinte nur: „Da kann ich dir leider auch nicht helfen, Aoko.“ Ihre Stimme klang traurig, weil Keiko gerne etwas Aufbauendes gesagt hätte. „Ich weiß...“, antwortete die Inspektorentochter und schaute auf den Tisch. Sie klang ratlos und traurig. Dann schwiegen die beiden Mädchen sich an. Nach einer Zeit kam Keiko auf die Idee und meinte grinsend: „Aber sei doch froh, dass dein Ehemann jetzt so viel Interesse zeigt!“ Aoko fuhr hoch. Sie war aufgesprungen und fuhr ihre Freundin an: „Jetzt fang du nicht auch noch damit an! Er ist nicht mein Ehemann! Und er zeigt auch kein Interesse!“ Die kleine Nakamori war wütend. „Stört es dich?“, kam es nun von Momoi verwirrt. „Wie?“, fragte Aoko irritiert und hob die Augenbrauen. „Na, du sagtest doch gerade, dass er kein Interesse zeigt? Stört dich das?“, wollte Keiko wissen und fügte dann mit einem Lächeln auf den Lippen hinzu: „Ich dachte immer, ihr wärt nur Freunde...“ Aoko war heilfroh, dass sie nur mit ihrer Freundin telefonierte, denn sie lief feuerrot an. Das Mädchen setzte sich wieder hin und stammelte: „Natürlich... sind.... wir... nur Freunde...“ Die letzten beiden Worte hatte sie besonders betont, damit man ja nichts anderes denken konnte. Allerdings verfehlte es seine Wirkung und Keiko murmelte: „Soso...“ Die kleine Nakamori schaute verdutzt drein. Sie fragte sich, was Keiko damit gemeint hatte, hakte aber nicht nach. „Und außerdem ist Kaito bereits in ein Mädchen verliebt.“, meinte das Mädchen beleidigt, nicht weil ihr bester Freund in jemanden verliebt war, sondern weil Keiko tatsächlich vermutete, dass da, zwischen Kaito und ihr, mehr war. „Und in wen?“, wollte die kleine Momoi ganz unbedingt wissen. Aoko stutzte, auf diese Reaktion war sie nicht gefasst. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn Keiko diesen Satz einfach so hingenommen hätte. „ehm... das Mädchen kennst du nicht..“, stammelte sie dann verlegen und Aokos Blick wurde traurig. „Kennst du sie?“, wurde die kleine Nakamori nun gefragt. Aoko riss die Augen auf. Ihr stockte der Atem, sie wusste sie würde sich in etwas verrennen, wenn ihr nicht schnell was einfiel. Die Inspektorentochter nahm einen tiefen Atemzug und fing an: „Ja, er hat sie mir mal vorgestellt... Sie weiß nur noch nichts von ihrem Glück... Er hat es mir erst später erzählt, dass er sie mag... er hat es mir gesagt, nachdem sie weg war... vorher kannte ich sie auch nicht...:“ Keiko sagte nichts darauf. Aoko stellte sich das Gesicht ihrer Klassenkammeradin vor. Sie musste unglaublich weit aufgerissene Augen haben. Vielleicht war ihr auch der Mund nach unten geklappt. Aoko wusste es nicht und sie hasste sich selbst, weil sie gelogen hatte. Sie telefonierten noch ein Weilchen und legten dann auf. Aoko starrte aus dem Fenster und flüsterte: „Stört es mich?“ Ihr kam Ran in den Sinn, und fragte sich, ob sie Kaito wohl schon länger kannte. Aoko wollte wissen, ob sie das Mädchen war, von dem ihr ihr bester Freund erzählt hatte. Sie verschränkte ihre Arme und legte ihren Kopf darauf und starrte weiterhin nach draußen auf den Ast und ihr Blick wurde immer trauriger, jedoch merkte sie das nicht.
 

Yukiko schaute auf die Uhr und saß im Wohnzimmer in einem großen gemütlichen Ohrensessel. Sie rechnete jeden Moment damit, dass Ran und Conan vor der Türe stehen und läuten würden. Es war kurz nach Eins. Frau Kudo freute sich, ihren Sohn wieder zu sehen, auch wenn er geschrumpft war und sie ihn nicht Shinichi nennen konnte. Sie schaute zur Tür und verschränkte die Arme. Ihr Mann saß schon wieder oder noch immer im Arbeitszimmer, und das wo er doch wusste, dass sie gleich Besuch bekamen.
 

Derweil gingen Ran und Conan durch die Straßen. Sie lächelten sich an und freuten sich Familie Kudo wieder zu sehen. Das Mädchen hoffte inständig, dass Shinichi zuhause war. Sie wollte ihm das Geschenk unbedingt persönlich geben. Der kleine Junge steckte die Hände in die Hosentasche und schaute nach vorne. Ran lächelte und sie erinnerte sich, wie Conan regiert hatte, als sie ihm ihr Präsent geben hatte. Gleich nach dem Mittagessen hatten sie Bescherung gehabt. Conan war auf die Idee gekommen, denn er hätte auch nicht mehr länger darauf warten können ihr Gesicht zu sehen.
 

Der kleine Junge war in sein Zimmer gerannt, als Ran ihm gerade etwas sagen wollte. Verwirrt war sie ihm nachgegangen. „Conan?“, hatte sie gefragt und ehe sie sich versah, stand er in der Türe seines Zimmers und schaute sie verlegen an. Ran blickte ihn verwirrt an und wollte wissen: „Was hast du da?“ Der Junge versteckte etwas hinter seinem Rücken. „Ran? Können wir uns jetzt schon die Geschenke geben? Ich kann nicht mehr warten..“, fragte er und schaute unschuldig drein. Das Mädchen konnte nicht nein sagen und deswegen antwortete sie: „Warte, ich hol schnell mein Geschenk für dich...“ Das hatte sie gesagt und war in ihr Zimmer geeilt. Conan schaute ihr lächelnd nach. Nach einer Weile kam Ran mit dem Päckchen wieder. Sie ging mit dem Jungen zum Esstisch. Kogoro schaute die beiden mit großen Augen an. „Wollt ihr denn nicht mehr warten?“, fragte der Detektiv und schaute Ran und Conan zu. Sie schüttelten die Köpfe und überreichten sich gegenseitig die verpackten Geschenke. Ran war gespannt, was er ihr besorgt hatte. Sie packte aus und schaute verwundert auf das, was sie in den Händen hielt, ein Fotoalbum. Sie schlug es auf und fand eine Menge Fotos, die Ereignisse zeigten, die sie zusammen erlebt hatten. Conan sah ihr dabei zu. Ihr Gesicht strahlte und sogleich umarmte das Mädchen den kleinen Jungen. „Danke!“, freute sie sich und Conan meinte mit einem Lächeln: „Versprich mir, dass du es vervollständigen wirst.“ Ran nickte und der Junge dachte sich: „Damit du mich in Erinnerung behältst, auch wenn ich einmal nicht mehr da bin... wenn ich wieder Shinichi bin...“ Ran lächelte und schaute Conan freudig zu, wie dieser ihr Geschenk auspackte. Seine Augen weiteten sich, als er ein Detektivbuch in den Händen hielt. Es waren Unmengen knifflige Rätsel darin niedergeschrieben. Die Lösungen waren in einem Extraband verfasst. Ran hatte ihn nicht gekauft, weil sie wusste, Conan würde sie auch so lösen, so klug wie der Kleine war. Die Augen des Jungen leuchteten und strahlten Ran an. Er war sprachlos und das Mädchen stand auf und ging zu ihrem Vater. Er hatte ihnen zugesehen und gelächelt. Kogoro holte etwas aus seiner Schreibtischschublade hervor und stellte es auf den Schreibtisch. „Hier Paps! Für dich! Von Conan und von mir!“, sagte Ran mit einem Lächeln und gab das kleine rechteckige Päckchen ihrem Vater. Sie und Conan waren einmal in der Stadt unterwegs gewesen und waren zufällig darauf gestoßen. Die beiden schenkten dem Detektiv die neueste CD seiner Lieblingssängerin, Yoko Okino.
 

Ran und Conan kamen zum Tor des Hauses, das so lange leer gestanden war. Shinichi war gegangen, weil er irgendwelchen Fällen nachjagte und bei seinen Eltern lebte er ja nicht mehr. Ran blieb vor dem Tor stehen und sah sich das riesige Haus an. Conan blickte zu dem Mädchen hoch und fragte unsicher: „Ist irgendwas Ran?“ Er sah wie das Mädchen wässrige Augen bekam. Sie lächelte ihren kleinen Freund an und schüttelte den Kopf, dann sagte sie: „Nein, es ist alles in Ordnung!“ Fräulein Mori öffnete das Tor und die beiden stapften zur Eingangstür. Es klingelte und Yukiko stand auf und ging zur Tür. „Kommt nur rein!“, begrüßte Frau Kudo die beiden mit einem Lächeln.
 

Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich. Yukiko bot ihnen Kekse und Kuchen und Tee, Kaffee oder Kakao an. Shinichis Mutter wollte gerade in die Küche, als sie stehen blieb und an ihren Mann dachte, der offensichtlich lieber an seinem neuen, grandiosen Roman schrieb als Weihnachten mit seinem Sohn zu verbringen. Ran und Conan schauten sich um. Yukiko kam mit den Plätzchen und dem Kuchen wieder und entschuldigte sich, da die Getränke noch etwas dauerten. Die kleine Mori und der Junge hatten zwar beteuert, die Schauspielerin sollte sich keine Umstände machen, aber sie ließ sich nicht davon abbringen. Währenddessen fuhr Yusaku den PC hinunter und stand auf. Er machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer und begrüßte Ran, die er irgendwie schon als potenzielle Schwiegertochter sah, und Conan, seinen geschrumpften Sohn, gut gelaunt. Er setzte sich zu ihnen und dann erzählten sie sich von ihren Erlebnissen. Frau Kudo ging zwischen durch in die Küche und brachte dann den Tee, den sich Ran gewünscht hatte, und den Kakao, den Conan wollte.
 

Yukiko stand irgendwann auf und ging zu dem Tisch an dem das Päckchen stand. Sie nahm es in die Hand und gab es Ran. „Ich habe zwar keine Ahnung, was mein Sohn da für dich besorgt hat, aber ich solle es dir geben. Es tut ihm Leid, dass er nicht da ist. Er hätte es dir gerne persönlich in die Hand gedrückt.“, sagte Frau Kudo mit einem Lächeln und Ran stutzte. Ihre Augen begannen zu leuchten und die kleine Mori wusste gar nicht was sie sagen sollte. Conan dachte sich, während er abwechselnd zu seiner Mutter und zu seiner Sandkastenfreundin schaute: „Mama, du bist eine Wucht!“ Conan musste sich das breite Grinsen, welches sich immer in sein Gesicht schleichen wollte, verkneifen. Gespannt sah er zu, wie Ran das Päckchen neugierig öffnete. Sie staunte und brachte keinen Ton heraus, als sie eine kleine Spieluhr in den Händen hielt. Ran starrte mit großen Augen auf die kleine Kiste und zog sie auf. Der Deckel klappte nach oben, es begann Musik zu spielen und zwei kleine Figuren tanzten. Ihrer Kleidung erinnerte Ran an die Schulaufführung, weil sie den Kostümen, die Shinichi und sie getragen hatten, so ähnelte. Ran bekam ganz feuchte Augen und war den Tränen nahe. Sie freute sich unheimlich darüber. Yukiko und Yusaku sahen sich lächelnd an und waren Stolz auf ihren Sohn. Die beiden schauten abwechselnd zu dem aufgelösten Mädchen und zu dem Jungen, der sich so über ihre Reaktion freute und sie nicht zeigen konnte. Ran fand das Geschenk einfach wahnsinnig schön und ihr wurde bewusst, wie sehr ihr Shinichi eigentlich fehlte. Die Schauspielerin reichte Ran ein Taschentuch und das Mädchen wischte sich damit die Tränen weg. Sie sah Shinichis Eltern an und fragte vorsichtig: „Können sie ihm das bitte geben?“ Yukiko nahm das Geschenk an sich und nickte, bevor sie lächelnd antwortete: „Aber natürlich.“ Was Conan erst später erfahren würde, war, dass Ran ihm einen neuen Krimi seines Lieblingsschriftstellers besorgt hatte.
 

Professor Agasa saß im Wohnzimmer und las ein Buch. Das kleine Mädchen stapfte in den Raum und setzte sich zu ihm. Sie hielt das Buch in den Händen, zu dem ihr Hiroshi geraten hatte. Ai schlug den Wälzer auf und las dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Sie war froh mit ihm über Conan, oder Shinichi, geredet zu haben. Sie fühlte sich etwas leichter. Der ältere Mann schmunzelte und lächelte sie an. Er war froh, dass er zu Weihnachten ein so entzückendes Mädchen als Gesellschaft hatte. Ai war zwar immer da, aber es war das erste Mal, dass er dieses Fest nicht alleine feierte. Sicher, Shinichi hatte ihn in den Jahren davor auch besucht und ihm ein schönes Fest gewünscht, aber diesmal war es anders. Das Mädchen war Hiroshi richtig ans Herz gewachsen, das hatte er aber ihr noch nie gesagt und er wusste auch nicht, dass sie sich bei wirklich wohl ihm wohl fühlte. Er blickte dann wieder in sein wissenschaftliches Buch und las weiter. Die beiden stellten sich nicht die Frage, was einmal sein würde, wenn die schwarze Organisation hinter schwedischen Gardinen saß und Ai und Shinichi wieder in ihren normalen Körpern steckten. Ai wäre verschwunden und ob Shiho bei Agasa einzogen wäre, war fraglich. Sie wohnte zwar schon bei ihm, aber es wäre doch etwas merkwürdig. Ai würde einfach so von der Bildfläche verschwinden und kurze Zeit später würde eine wildfremde Frau wieder bei ihm einziehen. Oder würde sich Shiho irgendwo eine Wohnung suchen und ein neues Leben beginnen? Das waren alles Fragen, die sich erst in der Zukunft beantworten ließen.
 

Um Drei Uhr klingelte das Handy. Es läutete und läutete und keiner hob ab. Dann riss jemand die Tür auf und eilte hin. Noch ganz knapp erreichte das Mädchen das Telefon und hob ab. Sonoko war in der Küche gewesen und hatte das Klingeln erst ganz spät gehört. Sie hatte ganz kurz aufs Display geschaut und begrüßte die Person mit: „Frohe Weihnachten mein Schatz! Wie geht’s dir?“ Makoto war am Apparat und überrascht antwortete er ihr: „Ein Frohes Fest, mein Engel. Ja mir geht’s gut. Und dir?“ Sonoko strahlte bis über beide Ohren. Es tat so gut ihn wieder zu hören. „Gut! Bestens, jetzt wo ich dich wieder höre!“, freute sich das Mädchen. „Hey ich hatte gestern meinen letzten Kampf.“, fing Makoto an und Sonoko wurde hellhörig. Dann redete er weiter: „Den nächsten hab ich zu Silvester.“ Die kleine Suzuki machte große Augen und stutzte. Makoto schob eine Hand in seine Hosentasche und schaute etwas verwirrt drein. In fragendem Ton meinte er: „Dein Geschenk bring ich dir in ein paar Tagen vorbei...“ Er wartete auf ihre Reaktion. Sonoko war total baff. Schließlich schrie das Mädchen freudig: „Ja!“ Ihr Grinsen wich nicht mehr aus ihrem Gesicht. Das Mädchen würde ihn wieder sehen, bald und das war wie ein Lottojackpot.
 

Heiji trainierte mit seinem Vater. Shizuka kam in den Raum und sah den beiden zu. Sie dachte sich: „Was würden die beiden wohl ohne Kendo tun...“ Frau Hattori verschränkte die Arme. Heizo und sein Sohn machten eine kleine Pause. „Ich habe für heute ein paar Kollegen eingeladen..“, erwähnte Heijis Vater mal so neben bei. Der Junge schaute überrascht und seine Mutter sagte: „Schön, dass ich das auch erfahre...“ Heiji meinte dann: „Macht euch das selber aus... ich geh duschen...“ Und dann schloss der Junge die Schiebetür. Wenn er noch geblieben wäre, hätte er erfahren, wer kam. Sein Vater zählte die Personen auf. Und Shizuka ging aus dem Trainingraum um ein paar Vorbereitungen zu treffen. „Kann er das nicht früher sagen?“, ging es in ihr vor und war auf ihren Mann leicht wütend. Heizo übte dann alleine weiter.
 

Ran und Conan saßen im Esszimmer. Das Mädchen strahlte. Es war kurz nach Fünf und sie und der kleine Junge waren vor ein paar Minuten bei Eri angekommen. Ran war ihrer Mutter glücklich um den Hals gefallen, als sie sie wieder gesehen hatte. Nun brachte Eri ein Paar Leckerein und Saft an den Tisch und fragte ihre Tochter aus. „Hat sich dieser Detektiv wieder mal gemeldet?“ Ran schüttelte den Kopf und erzählte ihr dann von dem Geschenk und von den Erlebnissen der letzten Tage. Ran strahlte richtig. Conan schaute abwechselnd zu Eri und seiner Sandkastenfreundin. Er wusste, dass Eri ihn, also Shinichi, nicht so mochte, weil er sich so selten bei Ran meldete und weil er Detektiv war, ein Schnüffler wie Kogoro. Eri befürchtete wohl, dass er ihrer Tochter genauso Weh tat, wie Kogoro ihr. Conan stellte sich die Frage, ob das ihre Haltung wegen reiner Enttäuschung oder Wut so war. Dann hörte er den beiden wieder zu. Ran erzählte ihr von dem Ereignis im Supermarkt. Conan sah Ran an, wie schön sie es fand wieder mit ihrer Mutter zu reden., so oft sahen sie sich ja nicht. „Ist er auch Detektiv?“, wollte Eri interessiert wissen und hoffte inständig, das las man an ihrem Gesichtsausdruck, dass er keiner war. Ran stutzte und meinte: „Kaito, ein Detektiv? Keine Ahnung... ich...“ Das Mädchen war mit der Frage überfordert und stotterte. Warum war das so wichtig? „Bitte lass es kein Detektiv sein...“, flüsterte sich Eri und wollte dann wissen wie er aussah. Conans Mund klappte nach unten und schaute Frau Kisaki, Rans Mutter, die ihren Mädchennamen wieder angenommen hatte, ungläubig an. Ran beschrieb ihn ihr und sagte zum Schluss: „Fast wie Shinichi nur mit zerzausteren Haaren.“ Das Mädchen lächelte und Eri antwortete ihr: „Na, wenn er wie dieser Kudo aussieht, kann er unmöglich wie dieser sein... So viel Ähnlichkeit gibt es nicht...“ Eri saß gegenüber von ihrer Tochter und das Mädchen sah ihre Mutter kurze Zeit an und stutzte. Ran hob eine Augenbraue und schrie dann empört: „Mama! Du bist unmöglich! Ich kenn ihn doch nicht mal!! Und außerdem hab ich...“ Sie wollte den Satz abschließen, doch fiel ihr ihre Mutter ins Wort: „Diesen Schülerdetektiv? Er ist doch nie für dich da... Was willst du mit ihm?“ Eri sah Ran fragend an. Conan war sprachlos. Er sah immer wieder hin und her. Seine Augen waren riesig. „Mama...“, zischte Ran etwas sauer, sie war nicht hierher gekommen um sich mit ihrer Mutter zu streiten. „Na wenn er dich so glücklich macht, dann will ich nichts gesagt haben...“, gab ihre Mutter dann nach und Ran lächelte leicht. Der junge brachte keinen Ton hervor. Ran mochte ihn, Shinichi. Das hatte er jetzt deutlichst gehört.
 

Ayumi saß vor dem Fernseher und schaute ihre Lieblingsserie Carmen Yaiba an. Es war ein Weihnachtsspezial im Fernsehen. Das Mädchen schaute kein einziges Mal vom Bildschirm weg. Bis der Abspann kam. Ihre Mutter kam ins Zimmer und fragte ihre Tochter mit einem Lächeln: „Lust Weihnachtslieder zu singen?“ Sie hatte eine Mappe in den Händen, in der die verschiedensten Lieder einsortiert waren. Das kleine Mädchen schaute auf. Mit einem Satz stand Ayumi und rannte mit ausgestreckten Händen zu ihrer Mutter und schrie fröhlich: „Ja!!“ Die beiden setzten sich hin und Schlugen die Mappe auf. „Mal sehen..“, sagte Frau Yoshida und warf einen ersten Blick über die zahlreichen Texte.
 

Im Wohnzimmer saß Frau Kuroba und hatte eine Schwarte in der Hand, ein Buch mit vielen Tausend Seiten. Ihr Sohn trat in den Raum. Er schaute seine Mutter grinsend an. Hikarue blickte zu der Tür, in der ihr Sohn stand, und legte das Werk weg. Kaito ging auf sie zu. Frau Kuroba stand auf und die beiden umarmten sich schließlich. „Frohe Weihnachten!“, wünschten sie sich gegenseitig und genossen den kurzen Moment. Hikarue lächelte und sah ihren Jungen dann verwundert an, als dieser sie so entschlossen anschaute. „Ich werde heute Aoko noch einen Besuch abstatten. Ich will ihr Geschenk in ihr Zimmer schmuggeln...“, weihte er seine Mutter ein. Frau Kuroba nickte und fragte vorsichtig und besorgt: „Hast du dich ausreichend vorbereitet?“ Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und musterte ihn genauestens. Hikarue meinte nicht die Sache mit Aoko, sondern den Raub, der kurz bevorstand. Kaito nickte und war optimistisch. Der kleine Beutezug machte ihm keine Probleme. Er stellte sich nur die Frage, in wie weit die Polizei sein Rätsel gelöst hatte. Der Junge schaute seine Mutter an und grinste. Hikarue wuschelte ihrem Sohn durchs Haar und meinte dann lächelnd: „Lass dich nicht von Aoko erwischen!“ Kaito nickte und wollte wieder in sein Geheimzimmer. Hikarue schaute ihm nach. Über sein nächtliches Vorhaben musste sie keine weitere Silbe verlieren, er wusste genauso wie sie, dass er sich in Acht nehmen musste. Das brauchte sie ihm nicht noch auf die Nase binden. Hikarue setzte sich wieder hin und las weiter.
 

In Osaka war die Sonne gerade untergegangen und die Feier hatte schon angefangen. Es waren fast alle Arbeitskollegen samt Familie erschienen, die Heizo eingeladen hatte. Es läutete an der Tür und Frau Hattori öffnete sie. Das waren mit Sicherheit letzten geladenen Gäste, die noch fehlten.
 

Kazuha stand mit ihrem Vater und ihrer Mutter vor der Haustür der Familie Hattori. Sie stemmte ihre Arme in die Hüfte und linste ihren Vater an. Er war gerade im Begriff zu läuten. Dann schaute die Schülerin zur Tür. Das Mädchen seufzte. „Und jetzt heißt warten bis jemand aufmacht...“, meinte ihr Vater mit einem Lächeln. Nizaburu schaute seine Tochter an. Er fand es lustig, dass sie so genervt tat, wo er doch genau wusste, dass sie sich freute Heiji wieder zu sehen. Frau Toyama musste bei dem Anblick ihrer Tochter und ihres Mannes lächeln.
 

Das Mädchen und ihr Vater waren zuhause gesessen. Mina, Nizaburus Frau, stieß gerade zu ihnen. Er erzählte, dass er vom Polizeipräsidenten eingeladen worden war. Die ganze Familie sollte kommen. Kazuha legte die Stirn in Falten und fragte sich insgeheim, warum sie nicht zuhause feiern konnte, im engsten Familienkreis. Aber ihr Vater hatte es Heizo, seinem guten Freund, mit Sicherheit nicht abschlagen können.
 

Kazuha drehte sich zur Hauseinfahrt und schaute hinauf in den Himmel. Es war gerade erst dunkel geworden und ein paar Sterne konnte man schon sehen. Fast kein Auto fuhr auf der Straße und aus dem Haus drang Lärm. Und sie, ihre Familie und Kazuha, standen da und warteten vor der Haustür der Hattoris. Das Mädchen hatte sich dieses Weihnachten irgendwie schöner vorgestellt, sinnlicher und vor allem zuhause. Die Tür ging auf und Shizuka stand vor ihnen. Kazuha drehte sich zu Heijis Mutter. „Kommt doch rein.“, bat Frau Hattori mit einer freundlichen Handbewegung und einem Lächeln die Drei ins Haus. „Wir sind im Wohnzimmer.“, sagte sie und schaute dann zu Kazuha. „Heiji ist in seinem Zimmer.“, fügte Shizuka gut gelaunt hinzu. Das Mädchen nickte und linste in die Richtung, in der Heijis Raum war.
 

Es klopfte und ein Junge, der mit dem Bauch auf seinem Bett lag, schaute auf. Er hatte seine Baseballkappe auf und trug seine Lieblingsjacke. „Ja?“, fragte heiji verwirrt und setzte sich auf. Langsam öffnete sich die Tür und Kazuha schaute ins Zimmer. Sie wirkte verlegen. Heiji schluckte und lächelte dann sofort. Sie begrüßten sich und Kazuha setzte sich neben ihn. „Na wie geht’s?“, wollte der Schülerdetektiv wissen, doch das Mädchen stellte ihm nur eine neue Frage: „Warum denn nicht unten?“ Heiji wollte nicht als einziger Jugendlicher zwischen den ganzen Erwachsenen sitzen und hatte sich in seinem Zimmer verkrochen. „Gehen wir runter?“, fragte er dann und runzelte die Stirn. Kazuha nickte und er stand auf.
 

„Nein... Bitte lass das....“, jammerte Heizo, der seine Frau davon abbringen wollte Mistelzweige aufzuhängen, ohne Erfolg. „Warum denn nicht? Es ist doch Weihnachten...“, rechtfertigte sich Shizuka und die Frauen gaben ihr Recht. So hängte Frau Hattori einen Mistelzweig über die Wohnzimmertür und sagte: „Es werden schon nicht Zwei auf einmal in der Tür stehen.“ Der blanke Sarkasmus war in ihrer Stimme zu hören.
 

Ginzo saß im Wohnzimmer vor der Nachricht. Aoko stand gerade in der Küche und holte sich etwas zu trinken. Herr Nakamori runzelte die Stirn und fuhr sich durch die Haare. Die Nachricht hatte er nur kaum gelöst. Was wollte KID nur? Ginzo schaute immer verärgerter drein. Die Warnung ließ ihn nicht los. Er hatte am Vortag sogar von ihr geträumt. Der Inspektor schaute zum Fenster. Dann sprang Ginzo wie von der Tarantel gestochen auf und wollte zur Tür. Das Mädchen schaute ihrem Vater verwundert nach. Ginzo war eine Idee gekommen und wollte sofort zum Präsidium. „Ich komme gleich wieder!!“, reif der Inspektor und dann knallte der die Haustüre zu. Aoko blieb verwundert in der Küchentüre stehen und schaute ihrem Vater mit riesigen Augen nur noch irritierter nach. „Wenn er nicht KID atmen und leben kann, ist er nicht glücklich....“, flüsterte sie und wandte sich wieder ihrem Glas zu.
 

Heiji und Kazuha gingen lachend Richtung Wohnzimmer. Obwohl das Mädchen erst gekommen war, hatte Heiji schon unheimlichen Spaß mit ihr. Sie schauten gar nicht richtig auf den Weg und Heiji öffnete die Tür. Die beiden Schüler schauten zu den Erwachsenen, die bis eben geredet hatten. Die Leute sahen ungläubig zu Heiji und Kazuha. „Oh nein... ich und meine Vorlaute Klappe...“, murmelte Shizuka und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Heizo und Nizaburu schauten am ungläubigsten drein. Heiji dachte sich, dass einer von den beiden gleich vom Schlag getroffen werden würde. „Was haben die denn? Warum sieht uns jeder nur so an?“, fragte sich Kazuha und schaute um sich. Ihr Blick fiel zuletzt nach oben und sie erstarrte, als sie den Mistelzweig entdeckte. Das Mädchen zupfte Heiji am Ärmel. Dieser sah sie verwirrt an. Ihr stand der Mund offen. Er verstand überhaupt nicht was sie hatte. Und dann deutete sie mit dem Zeigefinger nach oben. Der Junge blickte vorsichtig hinauf und schluckte dann schwer. Kazuha und Heiji sahen sich ungläubig an und erröteten. „Nein ,das darf nicht wahr sein!“, dachte sich Heiji und wurde extrem nervös.
 

Dann läutete ein Handy in der Hosentasche. Die ganze, romantische Stimmung war beim Teufel! Die Polizisten und deren Lebensgefährten schauten sich fragend um. Woher kam das Klingeln? Heiji merkte, dass es in seiner Hosentasche vibrierte und er hob erleichtert ab: „Ah! Hallo, Kudo...“ Kazuha schaute Heiji ungläubig an, sie kam sich überfahren vor. „Abend Heiji, ich wollte dir und deiner Familie nur Frohe Weihnachten wünschen. Richte das doch auch Kazuha aus...“, meinte Conan mit einem Lächeln bevor er ungläubig seinen guten Freund sagen hörte. „Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du anrufst, Alter...“, fing Heiji an und hatte Conan gar nicht richtig zugehört. Dann sprach der Schülerdetektiv aus Osaka munter weiter: „Ich steh grad mit Kazuha unter einem Mistelzweig und... du bist grad echt die Rettung!!“ Heiji atmete erleichtert auf und Conan glaubte sich verhört zu haben. Kazuha traute ihren Ohren nicht und verschränkte dann ihre Arme vor der Brust, ehe sie Heiji böse anlinste. „Wieso hebst du eigentlich ab! Jetzt leg auf und küss sie endlich! Das sieht man dir doch an der Nasenspitze an, dass du sie magst!“, schrei Conan ins Telefon und legte auf. Der Junge war gerade auf dem Weg zu Agasas Haus. Er steckte das Mobiltelefon ein und schüttelte den Kopf. Conan dachte sich: „Trottel...“
 

„Aber..“, stotterte Heiji hilflos und schaute ungläubig auf sein Display und murmelte fassungslos: „Aufgelegt...“ Heiji hatte seine Augen aufgerissen. Dann hörte er, wie sich Kazuha räusperte, und der Junge drehte sich um. Der Oberschüler schluckte und war ganz ruhig. Kazuha schaute ihn wütend an und Schrie: „Ich bin also so unattraktiv? Hab ich das richtig verstanden!?“ Sie tippte mit den Fingern einer Hand auf ihrem Oberarm. Er schüttelte den Kopf und stammelte: „Nein... so hab... ich... das..“ Heiji schluckte. Mina und Shizuka sahen sich ungläubig an und schauten dann wieder zu ihren Kindern. Heizo und Nizaburu stotterten, brachten aber kein Wort heraus, nur Laute, die Worte hätten werden sollen.
 

Heiji spürte sein Herz im Hals kräftig schlagen. Dem Jungen wurde heiß und kalt zugleich. Er zitterte etwas und er sah mit riesigen ,weit aufgerissenen Augen Kazuha an. Das Mädchen hatte ihn mit beiden Händen am Kragen gepackt und war ihm näher gekommen. Als sich ihre Lippen berührten, wanderte der Fuß von Kazuha nach oben, bis zum Po. Heiji wurde rot, wirklich knall rot. Er wollte gerade die Augen schließen und die Hände um ihre Hüfte legen. Der Junge glaubte zu träumen. Als Heiji mit den Fingerspitzen Kazuha berührte und er den Kuss soeben erwidern wollte, weil er es erst jetzt so richtig realisierte, was geschah, ließ sie von ihm ab. Alle im Raum hatten ihnen zugesehen. Heiji hatte schreckliches Herzrasen und er wollte gerade etwas zu dem Mädchen sagen, das sich zu den Leuten drehte. „Kazu...“, fing er an, wurde aber von dieser mit der Frage unterbrochen, die an die anderen Leute gerichtet war: „Was habt ihr denn? Ist doch nur ein Mistelzweig...“ Heiji klappte der Mund nach unten und sah Kazuha ungläubig nach, die den Raum wieder verließ. Mina und Shizuka schluckten und starrten regelrecht zu Heiji und Kazuha. Hatten sie sich verhört? Nur ein Mistelzweig? Heizo wurde es zu viel und er kippte um. „Das... kann doch nicht ihr... Ernst sein!...“, dachte sich heiji geschockt und starrte weiterhin in die Richtung, in die Kazuha gegangen war. Er hatte so viel Leidenschaft in dem Kuss gespürt, das konnte er sich doch nicht bloß eingebildet haben...
 

Derweil war Conan auf den Weg zu Agasa. Der Junge kam zur Hauseinfahrt und kurze Zeit später läutete er an dessen Tür. Hiroshi öffnete und bat ihn hinein. Conan wünschte Ai und dem Professor frohe Weihnachten und erzählte dann ganz sachlich, was soeben passiert war. Der Junge schüttelte dabei den Kopf und machte deutlich, dass er Heijis Benehmen unmöglich fand. Die Drei saßen in der Küche und Conan erzählte dann Agasa total glücklich, was Ran bei ihrer Mutter gestanden hatte. Hiroshi sah ihn mit großen Augen an und linste kurz zu Ai. Das Mädchen hatte bis gerade eben glücklich lächelnd zu Conan gesehen. Doch dann senkte sich ihr Blick und Ai starrte traurig auf die Tischplatte. Sie schluckte bitter und Conan fiel es nicht mal auf. Er schaute die ganze Zeit zu dem Professor und mit jedem Wort, dass er sagte, grinste er breiter. Dem kleinen Detektiv fiel nicht auf, wie traurig das Mädchen neben ihm wurde. Er bemerkte es gar nicht, sonst löste er doch jeden Fall, sonst entging ihm nichts. Hiroshi deutete, betrübt schauend, mit einer Kopfbewegung, schweigend, zu Ai. Conan drehte den Kopf und schaute grinsend zu dem Mädchen und stutzte. „Ist es wegen deiner Schwester?“, fragte der Schülerdetektiv vorsichtig und mitfühlend. Das Mädchen biss sich auf die Lippen. Hiroshis seufzte schwer. Dann schluchzte Ai und brach in Tränen aus. Conan legte eine Hand auf ihre Schulter und streichelte sie. Er wusste nicht, dass er der Grund war, warum sie so weinte. Aber er wusste, dass er mit der Frage alles nur noch verschlimmert hatte. „Es tut mir Leid, Ai... Das wollte ich nicht...“, flüsterte der Junge und blickte Hilfe suchend zu Agasa.
 

Die Sterne waren gut zu sehen und bei einer Laterne lehnte Saguru. Er hatte einen knielangen Mantel an und blickte in den klaren Nachthimmel. Seine Hände hatte er in seine Manteltaschen geschoben. Der Junge hatte gesagt, ehe er das Haus verließ: „Ich treffe mich noch mit jemandem. Bin rechtzeitig zum Abendbrot wieder daheim! Bis später!“ Dann war die Tür zugefallen und er war dort hingerannt, wo er eben stand. Hakuba schloss kurz die Augen. Er genoss den leichten Wind, der wehte.
 

„Abend Saguru!“, hörte er eine vertraute Stimme hinter sich sagen. Der Junge drehte sich lächelnd um sah Akako, die ihn glücklich anschaute. „Warum wolltest du mich sehen?“, fragte das Mädchen gut gelaunt und trat neben ihn. Sie hatte ihre Hände hinter ihrem Rücken gefaltet und lächelte. Saguru linste sie aus den Augenwinkeln von der Seite an und gab lächelnd zu: „Ich hab ihr alles gesagt...“ Akako stutzte, sie kannte sich nicht aus und murmelte: „Wem?“ „Aoko..“, antwortete ihr der Junge und die Augen der Hexe weiteten sich. „Du hast was?!“, wiederholte Koizumi lautstark. Sie konnte es nicht glauben, noch nie war ihr jemand in den Rücken gefallen, noch NIE!! „Du hast mich schon richtig verstanden.“, konterte Hakuba gelassen und ging einen Schritt von der Laterne weg. Der Junge schaute Akako durchdringend an und stellte fest: „Ich weiß zwar nicht, wie lange du diese Intrigen noch spinnen willst, aber ich mach da nicht mehr mit.“ Akako stand der Mund offen. Zum ersten Mal in ihrem Leben, so glaubte sie, war sie so richtig sprachlos. Als sie sich etwas gefangen hatte, schaute sie ihn sauer an. Der Zorn stieg in ihr auf und sie schnauzte Saguru an: „Und woher der Sinneswandel?!“ Das Mädchen ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie zitterte vor Wut. „Nun ja... mir ist klar geworden, dass ich Aokos Herz nicht mit Feigheit und falschen Tricks gewinnen kann...“, meinte der Schülerdetektiv und merkte wie sich Akakos Augen noch mehr verfinsterten. Ihr Mund war gespitzt, die Lippen regelrecht zusammengepresst. Ihre Augen formten sich zu kleinen Schlitzen. Ihr Geschichtsausdruck war verbissen, verhärmt. Saguru, dachte sich, dass Akako einem das fürchten lernen konnte. Der Junge schluckte und stellte dann klar fest, nachdem er sich etwas gefangen hatte: „Ich will ihr nachher noch mit gutem, mit reinem Gewissen in die Augen sehen können und sagen: ‚Ich habe alles versucht’...“ Hinter dieser Tatsache konnte man einen dicken, fetten Punkt setzen, denn das war wirklich das, was Saguru wollte. Akako stampfte auf den Boden und schrie sauer, weil sie glaubte, er wusste nicht, wovon er sprach: „Und was, wenn sie deine Gefühle nicht erwidert?“ War er noch ganz bei Trost? Das war nur ein Gedanke, der ihr durch den Kopf ging. Saguru wurde langsam sauer, seufzte aber dann nur und meinte: „Auch wenn es nicht klappt, ich muss mir dann nicht die Frage stellen, wie weit ich gekommen wäre, hätte ich mit fairen Mitteln gekämpft.“ Er blickte Akako entschlossen an. Das Mädchen regte sich so auf, sie war den Tränen nahe. „Du solltest dir auch überlegen, ob es der richtige Weg für dich ist...“, fing Hakuba an und lächelte leicht und fragte sich, warum sie sich so in die Sache reinsteigerte. Dann setzt er fort: „Ich bin mir sicher, dich mag ein Junge auch, wenn du einfach du selbst bist... und nicht krampfhaft versuchst, ihn davon zu überzeugen, dass du keine schlechte Partie bist.“ Akako glaubte nicht was sie da von ihm hörte. Sie war stinkig und er besaß die Frechheit, sie anzugrinsen. „Es ist der richtige Weg.“, zischte die kleine Koizumi und schrie dann entschlossen: „Es ist der einzige Weg!“ Sie fasste es nicht, dass sie so dumm gewesen war. Sie fasste es nicht, dass sie mit ihm zusammen gearbeitet hatte, dass sie ihm vertraut hatte. Auf niemanden konnte man sich blind verlassen und man konnte nur sich selbst am meisten trauen. Man konnte überhaupt nur sich selbst trauen. Das ging in Akako vor, als sie zuschaute wie sich Saguru von ihr abwandte. Sie blieben eine Zeit lang so stehen und schwiegen sich an. Und langsam wich aus Akako Augen der Zorn und in ihnen war nur noch Fassungslosigkeit zu sehen. Dann drehte Saguru den Kopf, er schaute über die Schulter und meinte ruhig: „Akako, ich wünsche dir mehr Selbstvertrauen. Werde selbstbewusster!“ Die kleine Koizumi schaute ihn verwirrt mit großen Augen an. „Wie?“, stammelte das Mädchen ungläubig. Saguru drehte den Kopf und schaute zu Boden. Den schloss die Augen, ehe er zu reden anfing:
 

„Du bist ein hübsches Mädchen, das sehen wir Männer auch ohne faulen Zauber. Ich hoffe, du wirst dir dessen bewusst, Akako. Ich wünsche dir frohe Weihnachten, und, sollten wir uns nicht mehr sehen, einen guten Rutsch ins neue Jahr. Mögen deine Wüsche in Erfüllung gehen.“ Akako war völlig perplex und brachte keinen Ton raus. „Gute Nacht, du kleine Hexe.“, nannte der Junge sie in fast liebevollem Ton und nach einem letzten Blick zu Koizumi, ging dann Hakuba nachhause. Das Mädchen schluckte schwer. Er ließ sie stehen. Sie stand fassungslos vor ihm und er stapfte weg. Saguru fragte sich, wie sich das Mädchen den weiteren Verlauf vorgestellt hatte. Hätten die Hexe und er solange einen Keil zwischen Aoko und Kaito treiben sollen, bis keiner mehr mit dem anderen redete? Hätte Saguru dann nichts ahnend zu der kleinen Nakamori gehen sollen um ihr Herz im Sturm zu erobern? Wo er dann keinen Konkurrenten hatte? Wie hätte Koizumi agiert? Immerhin hatte sich Kaito noch mehr von ihr entfernt. Kuroba hätte Akako sicherlich an allem die Schuld gegeben. Und er hätte ja auch Recht gehabt, mit allem. Saguru stapfte nachhause und war froh, dass er noch rechtzeitig ausgestiegen war. Er war von dem fahrenden Zug abgesprungen, der ihn nur ins Verderben geführt hätte. Der Detektiv hoffte, dass es Akako auch schnell und bald begriff. Sie war ja so ein recht nettes Mädchen, eigentlich. Sie hatte halt nur eine raue Seite, die man erst erweichen musste.
 

Im Wohnzimmer saßen Shiro und Ayako. Der Fernseher lief und Herr Suzuki sah sich mit seine älteren Tochter die Nachrichten an. Die Tür ging auf und Tomoko und Sonoko kamen in den Raum. Die eine hatte ein Tablett mit Tassen und eine Kanne Kaffe in der Hand, die andere trug selbst gemachte Plätzchen zu dem Tisch. Ayako und ihre kleine Schwester hatten am Vortag noch die Zeit gefunden um die verschiedensten Keksrezepte auszuprobieren. Frau Suzuki setzte sich hin und nahm eine Tasse nach der anderen und schenkte ein. „Wann kommt denn dein werter Gatte?“, fragte Tomoko kühl und vornehm, wie immer, ihre Tochter Ayako. Diese beantwortete mit einem Lächeln. „Er müsste gleich kommen...“ Sonoko schmunzelte und sah ihre Schwester glücklich an. Shiro klopfte der 24-jährigen Doktorandin auf die Schulter und beruhigte seine Frau: „Warum denn die Eile... Er kann doch wirklich jeden Moment vor der Tür stehen.“ Tomoko trank an ihrer Tasse und sagte nichts mehr. Sie hasste Unpünktlichkeit. Yuzo Tomizawa, der Mann ihrer Tochter hatte ihr versichert zum Kaffeetrinken anwesend zu sein. Allerdings hatten sie keine Zeit vereinbart, wirklich unpünktlich war er also nicht...
 

Kazuha hatte sich draußen im Garten auf eine Bank gesetzt und schaute sich den Sternenhimmel an. Was hatte das Mädchen da bloß geredet? „Nur ein Mistelzweig...“, dachte sie sich und schluckte. Der Mond war schön und sie hasste sich dafür, dass sie das gesagt hatte. Die kleine Toyama schluckte erneut und blickte zu Boden als sie flüsterte: „Es war aber nicht nur ein Kuss...“ Das Mädchen hätte am liebsten losgeheult. Dann ging die Tür auf und Heiji kam nach draußen. Der Junge war ihr, gleich nachdem sie gegangen war, gefolgt. Er setzte sich neben sie und sah sie vorsichtig an. „Was willst du?“, fragte Kazuha etwas schnippisch und linste ihren besten Freund von der Seite an. „Das kann doch wirklich nicht alles Einbildung gewesen sein...“, dachte sich der Oberschüler und legte langsam seine Hand auf ihre Wange. Sie schreckte zurück und meinte verwundert: „Hey! Was soll das?“ Sie war etwas sauer, nicht auf ihn, sondern auf sich. Kazuha schaute ihn irritiert an. Er schluckte und wollte mit der Hand, mit der Heiji gerade eben ihre Wange berührt hatte, ihr Kinn etwas heben. Er näherte sich ihr langsam und der Junge merkte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Das Mädchen riss die Augen auf und schob ihn schnell von sich weg und schrie halblaut: „Halt!!“
 

Heiji schaute seine beste Freundin etwas traurig an und schwieg. Kazuha schaute nach oben und fragte verwirrt: „Ist da etwas auch ein Mistelzweig?“ Das wäre dann zu viel für sie gewesen. Das Mädchen legte die Stirn in Falten. Sie konnte keinen finden. Sie stutzte. „Kazuha...“, sagte der junge Detektiv und schaute sie hoffnungsvoll an. Die Augen der kleinen Toyama weiteten sich, als das Mädchen Heiji anschaute. Sie war baff und schluckte. Kazuha nahm sofort die Hände von seiner Brust, die noch immer darauf lagen, seit sie ihn weggedrückt hatte, und schaute verlegen zu Boden. Heiji hörte seinen eigenen Herzschlag und er biss sich auf die Lippen. Sein Gegenüber war feuerrot angelaufen. Kazuha zitterte etwas, das konnte er spüren. Das Herz des Mädchens schlug so fest und schnell, dass sie glaubte, Hattori würde jeden Pulsschlag sehen. Der Junge legte nun seine Hand auf ihre und näherte sich ihr zögernd. Heiji schluckte und irgendwann war er Kazuha so nah, dass er sogar ihren Atem auf seiner Haut fühlen konnte. Die kleine Toyama sah ihren besten Freund schüchtern an. Seine Augen waren halboffen, weil er wissen wollte, was sie tun würde. Bis jetzt hatte sie ja noch so gut wie gar nicht reagiert. Kazuha schloss langsam die Augen und atmete tief ein und aus.
 

Dann wurde die Tür aufgerissen und eine vertraute Stimme fragte: „Heiji? Kazuha?“ Die beiden waren auseinander gefahren und saßen nun jeweils am einen Ende der Bank. Sie liefen rot an und atmeten flach. „Gott, hab ich mich erschrocken....“, muss es in ihren Köpfen vor sich gegangen sein und dann hörten die die beiden Oberschüler: „Ah! Da seid ihr ja. Ich hab mich schon gefragt wo ihr steckt“ Shizuka stand lächelnd vor ihnen. Heiji sackte so richtig in sich zusammen und legte den Kopf nach hinten. Mit geschlossenen Augen wiederholte er gedanklich, was soeben passiert war. Er hätte Kazuha fast geküsst, und dann stand seine Mutter wie aus dem Nichts da vor ihnen. „Was macht ihr hier draußen?“, wollte Frau Hattori wissen und blickte Kazuha, die noch röter anlief, und ihren Sohn, der sie überrascht ansah, abwechselnd an. Heiji machte große Augen und ließ sich schnell etwas einfallen. „Ehm... ich... ich wollte ihr mein Weihnachtsgeschenk geben...“, stammelte der Junge und Kazuha schaute ihn überrascht an. Shizuka lächelte und meinte nichts ahnend: „Und? Hast du’s ihr schon gegeben?“ Natürlich wusste sie jetzt, was Heiji und Kazuha da draußen gemacht hatten, aber einfach wieder rein zu gehen und zu sagen: ‚Lasst euch nicht stören!’ wäre wohl noch peinlicher gewesen, für sie und die Kinder. Heiji drehte sich zu Kazuha und nahm sein kleines Päckchen aus der Jackentasche. „Hier..“, brach der Junge mit Müh und Not hervor und passte auf, dass er nicht schon wieder errötete. Kazuha holte auch ihr Geschenk hervor und dann tauschten sie. Sie schwiegen sich an und packten neugierig aus. Heiji schaute mit großen Augen auf die Karten, die die kleine Toyama für ihn besorgt hatte. Es war ein Stoß und auf jeder Karte war vorne ein Spieler seiner Lieblingsbaseballmannschaft abgebildet. Hinten standen Daten und Fakten, wie der Geburtstag, die Position, das Debüt, und viele mehr. Kazuha brachte nur ein Wort hervor: „Wow...“ Sie hielt eine Kette in der Hand mit einem aufklappbaren Anhänger, in den sie zwei Fotos geben konnte. Das Mädchen sah Heiji ungläubig an. Als sich ihre Blicke trafen, umarten sie sich freudig. Ihre Wangen berührten sich und sie bedankten sich. Dann sprang der Junge auf und meinte: „Ich geh rein zu Paps!“ Er marschierte an seiner Mutter vorbei ohne diese auch nur anzusehen. Shizuka und Kazuha schauten ihm verwirrt nach.
 

Für den restlichen Abend ignorierte der Oberschüler seine beste Freundin, bis sie und ihre Familie ging. Er hatte sich nur mit den folgenden Worten von ihr verabschiedet: „Wir sehen uns. Gute Nacht!“ Das hatte er im Vorbeigehen gesagt, und dann verschwand er in sein Zimmer. Er hatte nicht gesehen, wie ihm Kazuha etwas traurig nachgeschaut hatte.
 

Es läutete und Ayako sprang freudig auf. Sie eilte zur Haustür und riss sie auf. „Yuzo! Da bist du ja!“, begrüßte sie freudig ihren Mann und sprang ihm in die Arme. Er blickte seine Frau etwas irritiert an, freute sich aber mindestens genauso. „Bin ich etwa zu spät?“, stutzte er und trat dann ein, als sie die Umarmung wieder gelöst hatten. Ayako schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. Tomizawa legte seine Jacke ab und mit ihr Hand in Hand ins Wohnzimmer, in dem seine Schwiegereltern und seine Schwägerin saßen. „Abend!“, begrüßte er alle mit einem Lächeln. Sonoko schmunzelte, als sie ihre Schwester mit ihrem Mann so glücklich ins Zimmer kommen sah. Und die kleine Suzuki wünschte sich, dass sie auch einmal so glücklich mit Makoto im Wohnzimmer ihres Elternhauses stehen würde. Das Mädchen begann zu grinsen, denn ihr fiel wieder ein, dass dieser in ein paar Tagen hier sein würde. Ayako und Yuzo setzten sich zu der Runde. Shiro und dessen Schwiegersohn fingen sofort an über die neusten Ereignisse zu reden, die in den Nachrichten ausgestrahlt worden waren. Tomoko schaute ihren Mann und ihren Schwiegersohn abwechselnd an und trank bei ihrer Tasse. Ayako dachte sich lächelnd, während sie die runde beobachtete: „Hätten wir fünf oder zehn Minuten gewartet, hätte Mama sich auch nicht aufgeregt.“ Sonoko schaute auf die Uhr und merkte dass es erst Acht Uhr war.
 

Ein Junge stapfte im Schnee in der kalten Nacht. Es schob die Hände in die Jackentaschen und blieb vor einem Haus stehen. In den Zimmern brannte Licht. „Wie spät ist es überhaupt?“, dachte sich der Junge und sein Blick fiel auf seine Armbanduhr. „Kurz nach Zehn...“, stellte er fest und seufzte. Kaito holte den Stoffsack aus seiner Innentasche hervor. Nun lag das Geschenk in seiner Hand. Der Junge warf noch einmal einen Blick zu Aokos Zimmer, er stand vor ihrem zuhause. Kaito blickte wieder auf seine Handfläche und dachte sich: „Hoffentlich klappt es...“ Er umschloss das Präsent mit seinen Händen, klein genug war es ja. Es sah so aus als würde er sich seine kalten Finger wärmen wollen. Dann blies Kaito hinein und schloss die Augen. Der Zauberer öffnete seine Hände und musste grinsen. Nur ein Gedanke ging ihm durch den Kopf: „Ich hab’s geschafft!“ Das Geschenk war weg. Kaito schaute zu dem Fenster seiner besten Freundin und zog aus einer anderen Innentasche diesen einen Brief hervor, den, den er fast zu schreiben vergessen hatte. Der Junge hielt ihn mit Zeige- und Mittelfinger. Kaito lächelte und schaute noch ein letztes Mal auf den Umschlag, in dem sich der Brief befand. Der Junge drehte das Kuvert mit den beiden Fingern immer wieder um. „Gute Reise...“, flüsterte der Junge und als Kaito das Kuvert ein letztes Mal von der Rückseite zur Frontseite drehte, löste es sich buchstäblich in Rauch auf. Kuroba schaute wieder zu Aokos Fenster und streckte sich noch einmal genüsslich, bevor er sich umdrehte und wieder heim stapfte. „Auftrag ausgeführt...“, dachte sich Kaito schmunzelnd.
 

Aoko war im Wohnzimmer und spielte mit ihrer Familie Karten. Ihr Vater war schon wieder vom Präsidium zurückgekehrt und war gut gelaunt. „Kaito Kid wandert ins Gefängnis!“, hatte sich Ginzo gefreut, als er die Haustür aufgemacht hatte und ins Haus gegangen war.
 

Das Mädchen stand auf und sagte mit den Worten: „Ich komm gleich wieder! Ich geh nur noch schnell in mein Zimmer!“ Dann rannte sie aus dem Raum und eilte die Stufen hoch. Ihre Eltern schauten ihr verwirrt nach. Aoko war etwas eingefallen und wollte das noch unbedingt erledigen. Als das Mädchen bei der obersten Stufe war, ging sie seelenruhig weiter. Aoko öffnete ihre Zimmertür und tapste zum Schreibtisch. Sie suchte etwas und nahm etwas in die Hand, weil es ihr im Weg stand. „Vielleicht habe ich es ja hier rein gegeben....“, dachte sich Aoko und öffnete eine Schublade. „Nein.“, flüsterte das Mädchen enttäuscht und schloss sie wieder. Den Gegenstand stellte sie wieder hin. Die kleine Nakamori drehte sich weg und war in ihre Gedanken versunken. Aoko stutzte und fragte sich: „Was hab ich da jetzt eigentlich...?“ Das Mädchen wandte sich wieder zum Tisch und sah den kleinen Beutel an, den sie wie selbstverständlich hochgehoben hatte. Das Mädchen legte die Stirn in Falten und nahm ihn wieder. „Wie kommt der denn da hin?“, murmelte sie und dann schaute sie auf das Kuvert. Aoko zog am Band, mit dem der Beutel verschnürt war, und staunte. Sie riss die Augen auf. „Schön..:“, flüsterte sie und nahm das Geschenk in die Hand. Dem Mädchen stand der Mund leicht offen. Aoko griff nach dem Kuvert und legte das Geschenk in auf die Tischplatte. „Komisch... Da steht ja gar nichts drauf..:“, murmelte die kleine Nakamori und holte den Brief aus dem Umschlag. Das Kuvert legte sie wieder hin und dann nahm Aoko das Geschenk wieder in die Hand. Sie schaute zur Tür, weil sie dachte, es sei von ihren Eltern. Sollte sie gleich nach unten gehen und sich bedanken, oder sollte sie zuerst den Brief lesen? Die Neugier siegte und Aoko schaute wieder auf den Zettel. „Frohe Weihnachten, Aoko! Ich hoffe, dir gefällt das Bernsteinkettchen. Kaito“, las Aoko vor und riss die Augen auf. Das Mädchen schaute ungläubig zum Armband und dachte sich: „Von K...“ Sie war baff. Aoko hielt das Geschenk noch ungläubig in den Händen und las weiter: „P.S.: Ich bin ein Meister meiner Kunst.“ Aoko legte den Brief weg und schaute sich die Kette mal genauer an. Das Mädchen fand das Armband wirklich schön und nach einer Zeit legte Aoko es um das Handgelenk. „Schon komisch... Gestern war so ein merkwürdiger Tag... und ich hab mich nicht mal getraut, ihm mein Geschenk zu bringen...“, murmelte das Mädchen und schaute zu dem Päckchen, das sie für Kaito hatte. Sie schämte sich etwas. Sie setzte sich auf ihren Stuhl und starrte zu dem Geschenk, das sie für den Jungen hatte.
 

Nach einer Zeit ging Aoko nach unten. Als das Mädchen ins Wohnzimmer kam, wurde sie von ihrem Vater gefragt: „Und hast du das gefunden, weswegen du so schnell ins Zimmer abgedüst bist?“ Ginzo sah seine Tochter an. Er hielt noch die Karten in seinen Händen. Aoko setzte sich neben ihn. Sie hatte darauf ganz vergessen und sie beschäftigte sich auch gar nicht mehr damit. Aoko schaute verwundert in die Runde und stammelte: „Wann ist denn Kaito da gewesen?“ Ihre Eltern schauten sie irritiert an und meinten: „Der war heute gar nicht da...“ Das Mädchen sah auf die Kette und murmelte: „Doch...“ Und dann beschloss sie ihm das Geschenk am nächsten Tag zu bringen. Er hatte ja auch an sie gedacht.
 

Heijis erster Blick, nachdem er in sein Zimmer gegangen war, fiel auf die Uhr, sie zeigte Elf. Er ließ sich aufs Bett fallen und drehte sich auf den Rücken. Der Oberschüler hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und starrte auf die Zimmerdecke. Er dachte über den Tag nach. Heiji dachte an den Kuss und daran, dass er Kazuha auch fast geküsst hatte. Und er dachte daran dass seine Mutter auf einmal dastand. Der Junge schlug sich mit der Handfläche auf die Stirn und kniff die Augen zu. „Warum muss das eigentlich mir passieren?!“, murmelte er verärgert. Dann ging die Tür auf. „Was hast du?“, fragte Shizuka und stand in der Tür. Heiji richtete sich und murmelte etwas genervt: „Kannst du dir das nicht denken?“ Der Oberschüler seufzte und dann hörte er seine Mutter fragen: „Warum hast du mir nichts gesagt?“ Heiji schaute sie mit großen Augen an und rechtfertigte sich: „Erstens wusste und noch nicht, dass ich sie küssen würde.... eh wollte... wie auch immer... Und zweitens: Ja was hätte ich denn sagen sollen? Als du da auf einmal vor uns gestanden bist...“ Der Junge schaute Shizuka ratlos an und dann fügte er in ironischem Tonfall hinzu: „Mama ich hab grad keine Zeit?! Komm wieder, nachdem ich Kazuha geküsst hab!...?“ Heiji verschränkte die Arme und wollte eine gute, eine richtig gute Antwort hören.
 

Shizuka sah ihren Sohn etwas sauer an und rechtfertigte sich: „Das meinte ich nicht! Warum hast du mir nicht gesagt, dass du sie magst? Ich hätte euch sicher nicht gestört!“ Frau Hattori stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah den Jungen entschlossen an. Heiji klappte der Mund nach unten und starrte seine Mutter fassungslos an. Dann fing er zu stottern an: „Ist... ist... Ist das nicht SO offensichtlich!?“ Er schluckte und seine Mutter griff zur Klinke. „Ihr seid schon ewig Freunde. Woher soll ich wissen, ob das nur Freundschaft oder doch Liebe ist?!“, zischte Frau Hattori sauer und verließ das Zimmer. Sie knallte die Tür zu. Das Gespräch mit ihrem Sohn hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Heiji stand irgendwie neben sich, als er das gehört hatte, und starrte auf die Tür. Der Junge schluckte und ließ sich zurück ins Kissen fallen. „Was war das nur für ein Tag?“, fragte er sich und er schaute auf die Zimmer decke. Heiji drehte sich auf den Bauch und krallte sich seinen Polster. „Moment... in den Ferien fahr ich doch zu Shinichi und Ran...“, fiel ihm ein und dann schoss ihm auch gleich der nächste Gedanke durch den Kopf: „... mit... MIT Kazuha!“ Heiji riss die Augen auf und schluckte schwer. Er vergrub sein Gesicht im Kissen und murmelte jammernd: „Nein...“
 

Man hörte Schritte. Licht war in einem Raum. Jemand ging die Stufen runter. Wieder Schritte. Die Gestalt blieb vor einer Tür stehen. Sie musste glücklich sein, sie summte. Die Tür ging auf. Der Mensch stand im Flur einer großen Villa. Mit einem Lächeln suchte die Person den Lichtschalter des Zimmers, in das sie wollte. „Ah gefunden....“, freute sich die Person und schaute in den Raum, in dem neben vielen anderen Sachen ein Spiegel stand. „AAAAAAHHHHH!“

Tränen trocknen irgendwann

Wieder einmal befand sich Kaito in seinem Geheimzimmer. Die Blaupausen ließen ihn nicht in Ruhe. Er war am Vortag müde ins Bett gefallen, und da war es erst 11 Uhr. Er war relativ schnell eingeschlafen. Wie auch immer, jetzt war er putzmunter und auch etwas nervös. Der Junge raufte sich die Haare. Dann fiel sein Blick auf die Armbanduhr. Nein, geschlafen hatte er nicht lange, nur bis halb Drei. Und nun deuteten die Zeiger auf Fünf vor Acht. Kaito seufzte, manchmal machte ihm sein Nachtleben mit den dazu bindenden Pflichten wirklich keinen Spaß, auch wenn er noch so gerne die Polizisten an der Nase herumführte. Er stand auf und streckte sich genüsslich. Ein Kaffee wäre jetzt genau das gewesen, was er brauchte, denn schön langsam konnte er die ganzen Zeilen nicht mehr richtig lesen. Er trat zur Drehtür und schob sie auf. Der Duft von warmen, frischen Kaffee drang ihm in die Nase und er hastete die Treppen hinunter. In der Küche stand seine Mutter und sah ihn interessiert an. „Wenn er sich für die Schule bloß auch so engagieren würde...“, dachte sich Hikarue und nippte an ihrer Tasse. Kaito nahm die Kanne und schenkte sich den Inhalt in eine Tasse. Dann griff er zur Milch und zum Zucker und rührte mit dem Löffel um. Der Junge blies den Dampf weg und schaute seine Mutter an ehe er ansetzte um zu trinken. Sie grinste verschmitzt. Er stoppte und wollte wissen: „Ist irgendwas?“ Sie trank und stellte eine Gegenfrage: „Hast du dich heute schon mal im Spiegel betrachtet?“ Er hob eine Augebraue und trank dann vorsichtig und ja sein Kaffee war furchtbar heiß. Wieso hätte er in den Spiegel sehen sollen? Er wusste, dass sein Haar zu Berge stand, das war gar keine Frage. Aber als das Grinsen seiner Mutter noch breiter wurde, verließ er samt Tasse das Zimmer.
 

Er wollte unbedingt ins Bad. Kaito stieß die Tür auf und blickte mies gelaunt sein Spiegelbild an. „Na und?“, fragte er sich und trank noch mal einen Schluck Kaffee. Seine Haare waren an einer Stelle völlig angeklatscht und seine restlichen Federn zwirbelten sich teilweise ineinander. Er nahm noch mal einen Schluck und sah noch mal prüfend sein Spiegelbild an, während er sich die Frage stellte: „Hab ich überhaupt so viel Zeit mich um so etwas Belangloses zu kümmern? Ich muss mich doch noch vorbereiten...“ Seine Augen wurden immer schmäler, ihm gefiel immer weniger, was er sah. Er stellte fest, es sollte ihm eigentlich, nein, definitiv egal sein, wie er aussah, immerhin hatte er noch keine Zeit gefunden sich zu kultivieren, doch dafür war er viel zu eitel. Kaito seufzte. Er drehte den Wasserhahn auf und nahm noch einmal einen Schluck und stellte danach die Tasse außer Reichweite. Er merkte, wie sich ein leichtes Gefühl von Müdigkeit bei ihm einschlich. Kaito schluckte und drehte dann auf kalt, jetzt wo er im Bad war, konnte er ja alles erledigen, für das er um halb Drei noch zu faul gewesen war. Der Junge atmete tief ein und griff mit dem Zeigefinger unter den Wasserstrahl. Ja, das Wasser war bitterkalt. „Was soll’s...“, dachte sich der Junge und hielt den Kopf unter Wasser. Er zuckte zusammen und eine Gänsehaut zog sich über seinen Körper. Richtig verkrampft stand er da und dann richtete er sich wieder auf. Er hatte die Zähne zusammengebissen und war nicht fähig einen Ton zu sagen. Kaito griff nach einem Handtuch und rieb seine Haare trocken. Dann griff er nach Zahnpaste und Bürste.
 

Er lag auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Alle Gliedmaßen von sich gestreckt, genoss er die Ruhe. Langsam öffnete er die Augen und starrte auf die Zimmerdecke. Es war ein komisches Gefühl, welches er in der Magengegend spürte. Er schloss die Augen und dann richtete er sich auf und griff nach seiner Brille. Er atmete noch einmal tief durch. Er dachte an seine Schwester, und daran, dass er sie gerne besuchen würde. Es war gefährlich geworden, alles war viel zu gefährlich geworden. Und er fragte sich, wann alles so aus dem Ruder gelaufen war. Er schluckte und bewegte sich dann endlich dazu aufzustehen.
 

Sirenen waren zu hören. Drehendes Blaulicht beleuchtete immer wieder mal die weiße Hauswand. Die Polizisten standen vor geschlossenen Türen mitten in der Nacht. Dann hörte man die Glocke des Turms vom Marktplatz halb Drei schlagen, man musste nur die Straße hinunter. Die Beamten hatten einen Anruf erhalten. So mussten sie um Zwei Uhr die Zentrale verlassen. Ein Inspektor sah sich um und bemerkte trotz der Dunkelheit, dass der Garten groß, gepflegt und schön war. Was mochte sich hinter diesen schweren Holztüren bloß verbergen, dass sie noch ausfuhren mussten?
 

Conan und Ran saßen mit Kogoro beim Frühstück. Das Mädchen grinste vor sich hin und summte. Der kleine Junge beobachtete sie, während Herr Mori völlig weggetreten die Zeitung las. Der Schülerdetektiv biss von seinem Brot ab und linste dauernd zu Ran. Sie dachte an Shinichi und an das Geschenk.
 

Gestern Abend hatte Ran die Spieluhr auf ihren Schreibtisch gestellt und immer wieder aufgedreht. Sie mochte die Figuren und besonders schön, fand sie die Erlebnisse, an die sie durch diese Kiste erinnert wurde. Ran saß auf ihrem Stuhl und beobachtete gespannt die Bewegungen der kleinen hölzernen Männchen. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie hatte die Arme verschränkt und stütze sich an der Platte ab. Ihre Augen wurden wässrig und dann legte sie den Kopf auf die Arme und schloss die Augen. „Ach, Shinichi...“, dachte sie sich und sein Bild kam vor ihr inneres Auge. Ja, sie vermisste ihren besten Freund sehr. Ran lauschte der Musik und nach einer Zeit, als die Musik aufhörte, hob sie ihren Kopf wieder. Das Mädchen griff nach ihrem Handy und suchte Kudos Nummer. Sie wollte ihm eine Nachricht schicken. Ran schrieb die folgenden Zeilen: „Vielen Dank, ich habe mich wahnsinnig gefreut, ich hoffe, du freust dich auch so über mein Geschenk. XXX Ran.“ Das Mädchen las sich den Text noch einmal durch. Und danach drückte sie auf senden. Dann tauchte auf dem Display die Frage auf: Wirklich senden? Ran schaute auf die Frage und hielt inne. Sie atmete noch einmal tief durch und dann drückte sie auf abbrechen. Sie hatte sich doch dazu entschlossen ihn an zu rufen. Immerhin, warum sollte sie ihm nicht sagen, wie sehr ihr das Geschenk Freude bereitete? Eine Textnachricht war doch viel zu unpersönlich und treffen konnte sie ihn ja sowieso nicht.
 

Conan war im Zimmer und merkte wie sein Handy aufleuchtete. Als er „Ran“ auf dem Display stehen sah, verstellte er den Stimmentransposer und hob ab. Dabei blickte er noch unsicher zur Tür und schaute dann aus dem Fenster. Draußen war reges Schneetreiben. Er meldete sich und wünschte ihr frohe Weihnachten. Er konnte das Mädchen hören, wie sie lachte und sich freute, und so musste auch er schmunzeln.
 

„Guten Morgen! Es begrüßt sie aus dem Studio Herr Mizawa. Richtung Hachioji: Es ist rund 200 km vor Stadtbeginn auf der Hauptstraße ein LKW umgekippt. Es ist niemand verletzt. Bitte suchen Sie Ausweichmöglichkeiten. Die Polizei regelt den Verkehr. Möglicher Weise bilden sich Staus, bitte um Geduld. Und nun hören Sie den neuen Hit von Yoko Okino.“, berichtete ein Mann in Anzug, möglicherweise Mitte 30. Unsicher schaute er zu seiner Kollegin, während er zuhörte wie das Lied eingespielt wurde. Er schaute zu seinem Team hinter sich und blickte dann auf die Uhr, die an der Wand hing. Sie zeigte halb Neun. Er lächelte. Er war aus dem Krankenstand zurück, er hatte die Grippe gehabt. Es war ein schönes Gefühl, wieder unter seinen Kollegen zu sein.
 

Heiji hörte Musik, er lag im Bett und hatte die Augen geschlossen. Seine Gedanken kreisten um den gestrigen Tag. Es kribbelte und wenn er ehrlich war, er hätte den Kuss schon gern wiederholt. Nur jetzt.... Er wollte Kazuha nicht wirklich anschauen. Am liebsten wäre es ihm gewesen, ihr einfach aus dem Weg zu gehen. Was sollte er ihr denn sagen, wenn sie wieder vor ihm stand? Dass er betrunken gewesen war? Das wäre eine fiese Lüge. Der Junge seufzte und richtete sich auf. Warum musste alles genau jetzt so kompliziert werden? Heijis Blick fiel auf die Karten, die er von ihr geschenkt bekommen hatte. Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Normalerweise liebte er schwierige Fälle, doch er hasste sie, wenn sie sein Privatleben betrafen. Er war nicht der große Romantiker, schon gar nicht, wenn schon vorher alles schief gegangen war. Konnte die Liebe denn nicht so einfach wie ein Baseballspiel sein? Da gab es doch auch Sieg oder Niederlage, und selten Remis. Der Junge seufzte wieder und ging dann zu seiner Mutter in die Küche.
 

Aoko saß mit ihren Eltern beim Esszimmertisch und frühstückte. Sie hatte die Bernsteinkette noch immer um. Gestern wollte sie Kaitos Geschenk gar nicht mehr ablegen. Sie aß ihr Ei mit Schinken und griff immer wieder zum Armband. „Wo hat er das bloß gekauft?“, fragte sie sich und lächelte. Ginzo beobachtete sie und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er trank seinen Kaffee und schaute dann auf die Uhr. „Und was hast du für Kaito?“, wollte der Inspektor wissen. Seine Tochter schaute auf und blickte ihren Vater überrascht an. „Eine Kleinigkeit. Ich hoffe er hat seine Freude damit, er ist doch Zauberer...“, antwortete sie und konnte es nicht vermeiden etwas rot zu werden. Herr Nakamori nickte und biss noch mal bei seinem Brot ab. Als er fertig war, stand er auf, trug das Geschirr zur Spüle und griff dann nach Aktenkoffer und Jackett. „Ich muss zum Präsidium.“, stellte er fest und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und fuhr aufmunternd fort: „Er freut sich sicher.“ Aoko schaute ihrem Vater freudig nach als er dann durch die Tür hinaus zum Wagen eilte. Ginzo fand immer wieder die richtigen Worte in den richtigen Momenten, auch wenn es ihm vielleicht gar nicht so bewusst war.
 

Keiko Momoi saß im Wohnzimmersessel und schaute mit ihrer Mutter eine Weihnachtsgeschichte im Fernseher an. Irgendwann versank das Mädchen in Gedanken und konzentrierte sich nicht mehr auf den weiteren Verlauf der Sendung. Sie fragte sich, wie es wohl mit Kaito und Aoko weitergehen würde. Die beiden gaben doch ein recht nettes Pärchen ab, da konnten die beiden abstreiten, was sie wollten, so war sich die Schülerin sicher.
 

Es läutete das Telefon und Kogoro, der gerade in der Küche stand und sich ein Bier gönnen wollte, schaute verwundert zum Schreibtisch. Ran hob ab und meldete sich. „Morgen?“, fragte sie noch mal nach und schaute unsicher zu ihrem Vater. Das Mädchen hatte gerade den Staubwedel in der Hand und schwenkte damit hin und her. Conan sah auf und legte das Buch mit den kniffligen Rätseln zur Seite. Herr Mori übernahm das Telefonat. Die noch ungeöffnete Dose Bier stellte er auf dem Schreibtisch ab. Er nickte ein paar Mal. Ran setzte sich zu Conan und flüsterte: „Die Stimme hört sich wirklich aufgelöst an...“ Conan war irritiert und wollte wissen, ob es eine Frau oder ein Mann war. „Ich glaub eine ältere Dame“, sagte das Mädchen und beobachtete dann ihren Vater. „Doch schon heute?“, erkundigte sich Kogoro nach einer Weile. Dann nickte er wieder. „Gut, Wiederhören.“, schloss er dann ab und legte auf. Er griff nach seiner Jacke und meinte: „Ran, Conan, macht euch fertig. Wir fahren.“
 

„Tränen! Aber sie...Tränen? Ja er hat... Tränen!!“ Hakuba stand gerade neben Ginzo, der sich furchtbar aufregte, als er telefonierte. Der Inspektor tendierte seit einer Viertel Stunde mit dem Klienten und Saguru konnte nur schief und schwach grinsen. „Aber Kid!...“, tobte Ginzo und schlug mit einer Hand auf die Tischplatte. Der Schülerdetektiv seufzte und verließ den Raum. Er wollte Kaffee. Der Junge schaute auf die Armbanduhr und sie zeigte halb Zehn. Er wusste, sie mussten das Gebäude umstellen, auch wenn der Besitzer des Gegenstandes, den Kid wollte, dagegen war. Sie mussten ihn von der Notwendigkeit des polizeilichen Schutzes überzeugen, auch wenn Herr Nakamori mit seiner aufbrausenden Art bezüglich Kid vielleicht nicht der beste Ansprechpartner war. Hakuba glaubte, ihnen lief die Zeit davon an diesem Dienstag.
 

Derweil marschierte Aoko mit ihrem Rucksack zu dem Haus Kuroba. Sie hatte sich heute etwas wärmer angezogen als in den vergangenen Tagen. Das Mädchen blieb vor der Hauseinfahrt stehen. Kaitos Jacke hatte sie um den Arm gehängt und sie blickte sich unsicher um. Mit voller Enthusiasmus war sie von zuhause losgestapft und ihre Vorfreude verschwand immer mehr, je näher sie Kaitos Haus kam. Sie bekam sogar etwas Angst, was wäre denn, wenn ihm ihr Geschenk nicht gefiel, immerhin hatte er ihr so etwas Schönes geschenkt. Aoko ging trotzdem die Stufen hoch und als sie läuten wollte, ging die Tür auf. Jii stand vor ihr und lächelte sie freundlich an. Aoko stutze und fragte: „Ist Kaito da?“ Insgeheim verfluchte sie sich, weil sie nicht am halben Weg schon wieder umgedreht hatte. Jii nickte, bat sie rein und schrie dann: „Little Master! Besuch für Sie!“ Aoko zog die Schuhe aus und legte die Jacke ab.
 

Kaito hatte seinen guten Freund gehört und sprang auf. Er wollte schon fast bei der Drehtür mit dem Portrait seines Vaters hinaus, als er kurz davor noch abstoppte. „Nein, schlechte Idee...“, murmelte er und hastete durch die andere Geheimtür zu seinem Zimmer. Als er dann durch die nächste Tür eilte, fragte er sich, wer es wohl sein würde. Er erwartete ja niemanden. Als er bei der letzten Stufe war, erblickte er Aoko, die mit Jii gerade um die Ecke bog und ihn fröhlich anlächelte. Der Junge machte große Augen und sah dann seine Jacke in ihren Händen. „Die hättest du mir doch nicht extra bringen müssen...“, meinte er fast fürsorglich und lächelte sie auch an. Er blieb vor ihr stehen und nahm ihr seinen Anorak ab. Aoko schüttelte den Kopf und wollte wissen: „Stör ich?“ Kaito machte große Augen, sicher wollte er weiterarbeiten, aber das konnte er ihr ja nicht sagen und er freute sich ja doch. Schnell schüttelte er den Kopf und fragte, ob sie etwas zu trinken wolle. Dann gingen beide in die Küche. „Guten Tag Frau Kuroba!“, begrüßte Aoko Hikarue, als sie sie beim Herd stehen sah. Die Frau drehte sich um und lächelte als sie antwortete: „Hallo Aoko.“ Kaito griff nach Gläsern und schenkte anschließend Saft ein. Dann sah er Aoko an. Das Mädchen schluckte. Sie hatte es sich nicht so schwer vorgestellt. „Das Geschenk ist toll! Warum bist du denn gestern nicht geblieben, als du es gebracht hast?“, fing das Mädchen an und sah unbewusst zur Kette. „Ich war doch gar nicht da“, antwortete Kaito und schaute sie fragend an. Aber er war glücklich, dass es ihr gefiel. „Natürlich warst du da. Wie hätte es denn sonst in mein Zimmer kommen sollen. Meine Eltern haben zwar gesagt, du wärst nicht da gewesen, aber... Ich glaube, sie mussten dir das wegen deinen Zaubertricks versprechen.“, sagte dann die kleine Nakamori und schaute ihn unsicher an. Kaito blickte zur Tür, die zum Wohnzimmer führte und aus der seine Mutter gerade raus gegangen war. Wollte sie nicht stören? Sie war doch gar nicht fehl am Platz, oder dachte sie sich das etwa? Kaito sausten viele solcher Fragen durch den Kopf und er fühlte sich etwas mulmig. „Kaito?“, fragte Aoko nach einer Weile, weil er ihr einfach nicht antwortete. Er blickte das Mädchen wieder an und sagte schließlich: „Ich habe deine Eltern nicht gebeten es dir auf den Schreibtisch zu legen.“ Er schaute Aoko entschlossen an und als sie etwas erwidern wollte, fiel er ihr erneut ins Wort: „Und nein, ich bin nicht durchs Fenster eingestiegen.“ Aoko war baff. „Aber wie?“, stammelte sie und konnte sich nichts mehr erklären. Kaito schob verlegen seine Hände in die Hosentaschen und murmelte: „Ich bin halt ein Zauberer und meine Tricks bleiben mein Geheimnis, sonst wären sie ja nicht mehr so schön und interessant...“ Er war etwas trotzig und das Mädchen legte den Kopf schief. Dann lächelte Aoko und umarmte ihn während sie murmelte: „Aber ich hab mich riesig gefreut.“ Er blickte sie irritiert an und erwiderte dann die Umarmung. Er lächelte und hatte die Arme um sie gelegt. „Ich hab auch was für dich“, meinte Aoko und ging dann einen Schritt zurück und holte aus ihrem Rucksack ein kleines Päckchen hervor. Kaito machte große Augen. „Es tut mir Leid, ich hab gestern gar nicht daran gedacht, ich wollte es dir eh früher geben....“, sagte Aoko und wurde immer leiser, während Kaitos Augen immer größer wurden. Der Junge schluckte, als sie es ihm hinhielt. Er nahm es entgegen und schaute zuerst Aoko an, dann das Präsent. Der Junge wusste gar nicht ob er es jetzt aufmachen sollte oder nicht, es war so schön verpackt. Die kleine Nakamori faltete die Hände hinter ihrem Rücken und beobachtete ihn lächelnd. Der Junge öffnete die Schleife, die um das Päckchen gebunden war und entfernte dann das Papier. Er sah eine dunkelblaue Schachtel aus gerippten Karton. Dann hob er den Deckel. Kaitos Augen wurden immer größer, als er das Geschenk sah. Zuerst sah Aoko Irritation in seinen Augen, dann blanker Unglauben und zum Schluss die pure Freude. Er strahlte biss über beide Ohren und nahm das Geschenk in die eine Hand. Mit der anderen Hand griff er dann nach Aoko und umfasste ihre Taille. Der Junge zog sie zu sich und drückte sie. „Danke“, flüsterte er in ihr Ohr und seine Augen funkelten. Aoko bekam eine Gänsehaut, als sie sein Atem streifte. Das Mädchen lächelte, er hatte also doch seine Freude damit. Kaito betrachtete glücklich seine neuen weißen Handschuhe, so ähnliche hatte sein Vater auch, als dieser mit dem Zaubern anfing. „Ich hoffe sie passen...“, murmelte Aoko und wurde verlegen. Es hätte sie wahrlich gewurmt, wenn er sich so darüber freute, und dann waren sie zu klein oder viel zu groß. Er schaute seine Klassenkollegin interessiert an und meinte: „Das haben wir gleich...“ Er schlupfte mit einer Hand in den Handschuh und bewegte seine Finger schließlich. Er grinste verschmitzt und stellte fest: „Warum die Befürchtung, passt doch wie angegossen!“ Er hörte wie Aoko aufatmete.
 

Eine ältere Frau saß in der Küche und trank eine Tasse Tee. Sie zitterte und linste immer wieder hinaus zum Flur. Ein Polizist stand neben ihr und fragte immer wieder ungläubig die Geschehnisse nach. „Ja doch, wenn ich es Ihnen doch sage!“, gab die Frau mit brüchiger Stimme von sich. Sie hasste es, keiner glaubte ihr. Aber gut, es war ja auch unglaubwürdig, was sie da erzählte. Die alte Dame seufzte und nahm noch einmal einen Schluck. Eine Kollegin des Mannes trat in den Raum und hielt einen Block mit Informationen in den Händen. Resigniert sagte sie: „Nichts gefunden...“ Dabei schaute sie prüfend zu ihrem Kollegen und zog eine Augenbraue nach oben. „Dann schauen Sie noch einmal nach! Das gibt es doch nicht, dass Sie nichts finden!“, wetterte die alte Dame und stand auf. „Wir suchen seit drei Stunden, und haben nichts gefunden, das auf Ihre Beschreibung passen könnte. Nicht einmal annähernd...“, konterte der Polizist und verschränkte die Arme. Er war drauf und dran, die ganze Truppe in die Zentrale zu schicken. „Gut, tun Sie! Gehen Sie!“, meinte sie alte Dame trotzig und murmelte: „Herr Mori wird mir sicher helfen...“ Die Polizisten sahen die Frau ungläubig mit offenem Mund an, als sie sich abwandte und noch mal einen Schluck trank.
 

Kazuha saß im Schneidersitz in ihrem Zimmer und schaute kurz auf die Uhr. Er war halb Elf. Sie hatte sich noch nicht getraut aus dem Zimmer zu gehen. Viel zu peinlich war ihr der gestrige Vorfall mit Heiji. Und ja, sie war feuerrot angelaufen und konnte nichts dagegen tun. Sie griff sich auf die Wangen und das Mädchen spürte die Hitze. Kazuha kniff die Augen zu und wünschte sich, alles wäre nie passiert. Das Mädchen seufzte und blickte dann unsicher zu ihrem Tisch. Dort hatte sie sein Geschenk hingelegt und es nicht mehr angerührt. Sie hatte es auch keines weiteren Blickes mehr gewürdigt. Natürlich freute sie sich, aber was sollte sie denn tun, es umhängen und die gestrige Sache einfach vergessen? Das konnte sie doch nicht machen,. Und dann würde sie mit ihm zu Ran und Conan fahren. Sollte sie ihn während der Fahrt anschweigen? Die Sache war verzwickt.
 

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort saßen zwei gute Freunde beisammen. Aus der Küche hörte man das Klappern der Deckel, die auf die Töpfe schlugen. Es brodelte und zischte. Ai sah auf und schaute Professor Agasa an, der ganz vertieft in sein Blatt blickte. Das Mädchen und Hiroshi saßen sich gegenüber und spielten Karten. „Sie wissen, Professor, dass Sie am Zug sind?“, vergewisserte sich die Wissenschaftlerin. Der ältere Mann nickte und schaute dann auf die Karte, die Ai gespielt hatte. Er fragte sich, ob er ihr die Karte schenken oder einen Trumpf spielen sollte. Dann stand das Mädchen auf. „Was hast du?“, fragte der Professor dann ganz verwundert und Ai antwortete: „Ich schau mal nach der Suppe...“ Und dann lief sie in die Küche. Oh ja, jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen sich ihre Karten anzusehen, wenn er nicht fair spielen würde. Hiroshi ließ es und entschied sich mit dem niedrigsten Trumpf, den er hatte, zu stechen. Das Mädchen kam zurück und blickte überrascht zu ihm. Mit diesem Zug hatte sie wohl nicht gerechnet. Dann lächelte sie und nahm ihre Karten wieder in die Hände.
 

Es war Mittag und Nizaburu schaute zur Küchentür. Er saß mit seiner Frau beim Esstisch und wunderte sich, warum seine Tochter heute das Zimmer gar nicht verließ. „Schmeckt es dir nicht?“, riss ihn Mina aus den Gedanken. Er sah sie an und meinte: „Doch! Sicher!“ Er schob sich etwas in den Mund und fixierte wieder die Tür. „Ach, vielleicht schläft sie noch...“, meinte Frau Toyama dann und er sah sie nur irritiert an und musste nicken. Dann blickte er auf den Teller. „Ist es wegen gestern?“, erkundigte sie sich. Er seufzte und begann: „Unser Mädchen küsst den Sohn meines Chefs...“ Er schüttelte den Kopf. Mina musste grinsen. „Nicht damit gerechnet?“, fragte sie nach und er verneinte. Sie hatte es auch nicht erwartet. „Was werden meine Kollegen sagen, wenn ich wieder ins Präsidium komme...“, jammerte Nizaburu und malte sich die schlimmsten Situationen aus. „Denk nicht darüber nach, du hast ihr ja nicht gesagt, sie solle es tun oder so... Und Herr Hattori wird sicher nichts deswegen sagen. Das ist eine Angelegenheit zwischen Heiji und Kazuha... Da haben wir Alten nichts mitzureden.“, meinte Mina und nahm noch einen Bissen, als sie belustigt feststellte wie ihr Mann sie empört ansah. Das „wir Alten“ schmeckte ihm wohl nicht.
 

„Mama? Wann fahren wir zu Oma?“, wollte ein kleines Kind wissen. „Bald“, gab eine gestresste Frau zur Antwort. Sie und ihr Kind saßen im Esszimmer. Die Mutter studierte einen Stoß Zettel mit wichtigen Informationen aus der Arbeit. Sie hatte zwar Urlaub, aber ihr Chef hatte sie gebeten die paar Akten noch durchzugehen und ihm dann eine e-Mail zu schicken. Der Laptop vor ihr zeigte Dutzend neue Nachrichten. Und das Kind neben ihr wollte einfach nicht essen. „Wann ist bald?“, fragte das Kind nach. Die Frau legte die Akten auf den Tisch und sah leicht genervt zum Kind. „Wenn Papa wieder da ist.“, meinte die Frau und sah sich aus der Arbeit nicht mehr heraus. Warum musste sie sich auch so breit schlagen lassen? „Wann ist Papa wieder da?“, lautete die nächste Frage des Kindes. „Ach Isamu, wenn er mit der Arbeit fertig ist.“, sagte die Mutter und strich ihrem Sohn liebevoll über den Kopf. „Und wann ist er mit der Arbeit fertig?“, wollte dann der Junge wissen. Die Mutter seufzte und antwortete: „Wenn der Chef sagt, er kann gehen....“
 

„So ein Blödsinn! Kid schnappt mir nicht meinen Schatz weg!“, ärgerte sich ein Geschäftsmann und marschierte in seinem Büro auf und ab. Ein Sekretär stand vor dem Schreibtisch und sah seinem Vorgesetzten zu wie der auf und ab raste. „Als ob er meine Träne stehlen könnte!“, tobte der Mann und fuchtelte mit den Händen umher. „Aber, Heer Fuyama. Es handelt sich hier um Kid...“, warf der Sekretär ein und wusste nicht so recht, ob dieser Einwand gerade wirklich richtig war. Er kassierte einen bösen Blick von seinem Vorgesetzten. „Ja, Herr Ichirou, das weiß ich auch.“, zischte der Firmenchef. „Aber haben Sie keine Sorge, die Polizei wird das sicher regeln.“, versicherte der Sekretär und fügte hinzu: Außerdem hat Kid immer noch alles zurück gebracht.“ Herr Fuyama linste seinen Angestellten wieder böse an und schrie los: „Ich will aber nicht meine Träne in den dreckigen Griffeln eines so nichtsnutzigen Diebes wissen!!“ Herr Ichirou schluckte, sein Boss war heute wieder einmal, wie so oft, unausstehlich. „Na der Langfinger soll mir nur kommen....“, fauchte Herr Fuyama schließlich und dann blieb er bei seinem Schreibtisch stehen, öffnete die Schublade und holte eine Selbstladepistole aus dem Fach. Er grinste breit und betrachtete die Waffe. Herr Ichirou schluckte und wollte anfangen: „Aber das können Sie doch nicht....“ Der Firmenchef redete ihm wütend drein: „Natürlich kann ich!“ Der Leiter sah noch einmal seine Pistole, eine Glock P80, an und streichelte darüber, ehe er sie wieder in der Lade verschwinden ließ.
 

Yoko Okino spielte im Radio und Kogoro rauchte eine Zigarette, während er mitsummte. Ran öffnete das Seitenfenster und seufzte. Sie schaute aus dem Fenster und bewunderte die Landschaft. Eine Viertel Stunde zuvor waren sie durch eine Stadt gefahren und jetzt waren nur noch vereinzelt Häuser zu sehen. Conan saß hinten und überlegte, was geschehen sein könnte, denn Kogoro hatte noch auf keiner seiner Fragen geantwortet. Der Junge ließ den Kopf hängen und schaute dann zu Ran und dann blickte er aus dem Fenster. Die Schneelandschaft war wirklich schön. „Du, Paps, Warum musste die Frau den Termin vorverlegen?“, wollte dann Ran wissen. „Sie hat nicht ausgesprochen, Mausebein. Ich kenne den Grund nicht, sie hat gemeint, sie würde mir alles nach der Ankunft erklären...“, antwortete Kogoro und ließ die Asche seiner Zigarette in den Aschenbecher fallen. Ran nickte und Conan hatte ihm interessiert zugehört. „So er weiß also auch nicht mehr...“, ging es ihn ihm vor. Dann kamen sie zu einer Kreuzung. Zwei Schilder waren zu sehen. Links stand nur: ‚zu den Häusern: 62, 78, 99 und 102’. Auf dem rechten Schild war die Schrift nicht mehr zu lesen. Kogoro konnte nur schwer ausmachen, was darauf gestanden war. Ein Z und ein G konnte er schließlich entziffern. Die restlichen Buchstaben hatte der Regen irgendwann mitgenommen. „Wohin jetzt?“, wollte Ran wissen und schaute ihren Vater an. Conan lugte zwischen den zwei Sitzen hervor und hob die Augenbrauen. Er war ratlos. „Ehm...“, gab Herr Mori von sich und sah sich die beiden Wege an. Dann zuckte er mit den Schultern und fuhr einfach mal links. Er würde fragen, das war die sicherste Methode an den richtigen Ort zu kommen.
 

Saguru kam ins Zimmer. Der Junge hatte das Präsidium verlassen und war nachhause gegangen. Er konnte dort ja nicht viel mehr tun als in seinen vier Wänden. Beim Einsatz kam es ja dann darauf an, dass sie Kid fassten, und da machte es keinen Unterschied, ob er im Polizeihauptsitz oder bei Watson die Zeit tot schlug. Der Junge ging zum Falken und strich ihm übers Gefieder. Der Vogel reckte ihm den Kopf entgegen und Saguru schmunzelte. Dann spürte er sein Mobiltelefon vibrieren. Hakuba griff in seine Hosentasche und schaute auf das Display. Er hatte eine Nachricht von Aoko erhalten und als er sie öffnete, las der Schülerdetektiv: „Du bist echt schrecklich!“ Er hob verwirrt die Augenbrauen und hob ab.
 

Heiji saß auf dem Stuhl im Esszimmer und trank ein Glas Wasser. Seine Mutter kam rein und setzte sich neben ihn. Sie legte die Handflächen glatt auf den Tisch und sah ihn etwas besorgt an. „Wenn du reden willst...“, fing sie an und Heiji linste seine Mutter nur etwas sauer an. Shizuka schnitt ausgerechnet eines der Themen an, über die er im Moment absolut nicht reden wollte. Seine Mutter atmete noch einmal tief durch und versuchte es von neuem: „Ich war auch mal jung...“ Heiji schaute sie noch genervter an und murmelte: „Meinst du, ich weiß das nicht?“ Dann trank er wieder. „Vielleicht fühlst du dich ja besser, wenn du redest.“, begann sie von Neuem und ignorierte den Blick ihres Sohnes indem sie einfach weiter sprach: „Und mit Kazuha lässt sich sicher reden...“ Dann stand Heiji auf und wollte hinaus. Shizuka wurde etwas lauter und meinte: „Jetzt renn nicht davon! Das hilft dir auch nichts!“ Der Schüler war schon bei der Tür und hatte die Hand beim Türgriff. Er hielt inne. Dann drehte er sich zu seiner Mutter und fragte so frei heraus: „Und wie soll ich ihr unter die Augen treten? Ich kann ja wohl schlecht so tun, als wäre nie was gewesen!“ Shizuka atmete tief durch und meinte dann: „Das musst du doch gar nicht....“ Frau Hattori sah die Verzweiflung ihrem Jungen an. Er ließ die Schultern hängen und schlurfte schließlich wieder zum Esstisch. Heiji ließ sich auf den Stuhl, auf dem er erst gesessen war, fallen und legte die Arme verschränkt auf den Tisch. Den Kopf legte er auf seine Unterarme und gab einen gequälten Laut von sich. Shizuka legte ihre Hand auf seine Schulter und streichelte darüber. „Sie ist doch kein Monster...“, meinte Shizuka und Heiji linste zu ihr. „Wer?“, stellte er die Gegenfrage. Frau Hattori presste immer wieder die Lippen aufeinander. Am liebsten hätte sie geschrieen, ihr Sohn löste doch sonst die kniffligsten Fälle und jetzt wusste er nicht von wem die Rede war, das durfte doch nicht war sein! Wer war denn gerade noch Thema? „Na Kazuha...“, meinte sie dann und Heiji versuchte zu lachen, allerdings erstickte es gleich wieder. Der Junge stellte sich Kazuha wild tobend vor, wenn er mit ihr redete.
 

Kaito war im Geheimzimmer und sah sich ein letztes Mal die Baupläne an. Der Dieb seufzte und stand dann auf. Es hatte keinen Sinn mehr. Jetzt konnte er sich nur noch auf seine Zauberkünste verlassen. Der Junge ging zu seinen Tauben und fütterte sie. Er strich über das Federkleid und seufzte. „Ach, es wird schon alles schief gehen...“, murmelte er und drehte sich wieder um und suchte seine Mutter. Er hatte etwas Hunger.
 

Sie vergrub das Gesicht in den Händen und atmete tief ein und aus. Dann blickte sie auf den Laptop und schaute zu, wie die Nachricht an ihren Chef gesendet wurde. Isamu stellte sich neben sie mit einer Holzlokomotive in der kleinen Hand. „Ist irgendwas Mama?“, fragte, der Junge und seine Mutter schüttelte erschöpft den Kopf. Dann hörte sie, wie ein Schlüssel in das Loch geschoben wurde. Und kurze Zeit später ging die Tür auf. „Bin wieder da!“, rief eine vertraute Stimme und schloss die Tür hinter sich. „Papa!“, freute sich der Kleine und rannte ihm entgegen. Sein Vater legte gerade Schal und Jacke ab, als der Junge vor ihm rum hüpfte und dem Mann die Arme entgegenstreckte. Er nahm ihn in die Arme und drückte ihn liebevoll an sich. Die Frau schaute zu den beiden und lächelte. Der Mann kam zu ihr und küsste sie. „Der Kleine will unbedingt zu seiner Oma“, stellte die Frau belustigt fest. Der Mann nickte. „Hattest du früher aus?“, wollte sie dann wissen, als sie in die Küche ging um das Essen noch einmal zu wärmen. Isamus Vater bestätigte und ließ den Jungen hinunter.
 

Bei Aoko läutete das Telefon kurz nachdem sie die Nachricht geschickt hatte. Und ja, es war Hakuba. Das Mädchen schluckte und fragte sich, ob sie überhaupt mit ihm reden wollte. Doch dann konnte sie sich doch dazu überwinden abzuheben. „Hallo Saguru“, meldete sie sich. Der Junge verzog den Mund und entgegnete: „Ich wollte dich gestern nicht bedrängen....“ Aoko holte tief Luft und meinte: „Das weiß ich....“ Hakuba schaute zu Watson und strich ihm über den Kopf. „Du musst dich nicht entscheiden, oder so... es...“, fing er an, doch da redete sie ihm auch schon drein: „Ich muss dir doch sagen, was ich empfinde. Ich kann dich doch nicht einfach so ohne Antwort stehen lassen....n..“ Aoko stoppte und er wurde hellhörig. „Du weißt noch keine Antwort, richtig?“ Sie schwieg und hätte er sie sehen können, hätte er gewusst, sie hatte genickt. „Weiß dein Vater von dem Vorfall?“, erkundigte er sich, denn auf die vorherige Frage erhoffte er sich keine Antwort mehr. Das Mädchen sah aus dem Fenster und antwortete kurz und knapp: „Ja.“ Saguru senkte den Kopf und murmelte: „Davon hat er sich aber nichts anmerken lassen.“ Und über diese Tatsache war er auch heilfroh. „Saguru?“, fing Aoko an. „Ja?“, wollte der Detektiv wissen. „Ich wünsche dir viel Glück! Ich hoffe, du schnappst Kid.“, sagte Aoko und Saguru lächelte. „Danke, Aoko.“, erwiderte der Junge und kurze Zeit später legte er auf. Aoko schaute noch eine Zeit auf das Telefon und Saguru gab Watson Vogelfutter. Nein, er konnte sich noch keine Antwort erhoffen. In den letzten Tagen war einfach zu viel passiert.
 

Kogoro stoppte vor einem großen Haus. Dem Haus mit der Nummer 62. Der Detektiv wusste, weit konnte es nicht mehr sein. Herr Mori ging zur Einfahrt und läutete. Ran und Conan, die im Auto geblieben waren, schauten interessiert hinaus. Sie hörten Bellen. Die Haustür ging auf und ein Hund quetschte sich durch den Türspalt und stürmte zu dem Detektiv. Kogoro wich zurück, denn das Zähnefletschen, Knurren und Kläffen des Tieres schüchterte ihn ein. Ein Mann mit Glatze und Haarkranz stand in der Eingangstür und musterte Herrn Mori überrascht. Ja, es war ein älterer Herr mit Schnauzer. Er trug ein blaustichiges Hemd und darüber eine dunkelblaue, fast schwarze Weste mit rotem Karostreif. Die Stoffhose, die er trug, hatte eine Bügelfalte. Herr Mori war ganz erstaunt über die Erscheinung des Mannes und sagte erstmal gar nichts. „Bitte? Wie kann ich Ihnen helfen?“, forderte ihn der Mann freundlich auf, ehe derselbe den Bernersennen anschrie. „Tasso, aus!“ Der Hund gab sofort Ruhe und setzte sich hin. Das Tier schaute mit treuherzigen Augen zu seinem Herrl. „Eh... ja...Wissen Sie, ob in der Nähe Frau Kiramoto lebt?“, wollte Kogoro wissen, nachdem er den Zettel aus der Jackentasche gekramt hatte. „Und das will wer wissen?“, hakte der Mann nach, es kamen nicht oft Fremde in die Nachbarschaft. „Kogoro Mori, Privatdetektiv, Herr...?“, stellte sich der Detektiv vor. Die Augen des Mannes wurden größer und schließlich nickte er, ehe er antwortete: „... Tzunoyashi. Ist mit der guten Frau denn etwas?“ Der Mann klang besorgt. Kogoro schüttelte den Kopf und meinte: „Sie will, dass ich etwas für sie in Erfahrung bringe, wissen Sie wo sie wohnt?“ Herr Tzunoyashi schaute die Straße entlang und sagte bestimmt: „Frau Kiramoto lebt in dem Haus mit der Nummer 102. Wenn Sie sie sehen, Richten Sie ihr doch schöne Grüße aus.“ Kogoro dankte und ging dann wieder zum Wagen. Der Herr rief seinem Hund und schloss dann die Tür hinter sich.
 

Es war Drei Uhr und die Polizei traf beim Firmensitz ein. Ginzo war voller Enthusiasmus ausgestiegen und schüttelte Herrn Fuyama die Hand. „Sie wissen, wie Sie vorgehen müssen?“, wollte der Firmenleiter wissen. Ginzo nickte und sah zu seiner Rechten. Saguru hatte sich gerade neben ihm gestellt und nickte anerkennend. „Na dann hoffe ich doch, dass sich Kid keinen Zutritt verschaffen kann.“, gab Herr Fuyama von sich und sah abwertend zu den beiden. „Wo denken Sie hin? Ihre Träne ist in den besten Händen.“, entgegnete Hakuba selbstbewusst und ignorierte das unangebrachte Verhalten des Herren. Herr Nakamori verordnete dann seiner Truppe auf die Posten zu gehen. Der Firmenleiter ließ sich dann entschuldigen, er musste noch Telefonate tätigen. „Eine schwierige Persönlichkeit“, dachte sich Hakuba, der in seinem Holmesdress steckte und die Hände in die Hosentaschen schob, während er Herrn Fuyama in den Lift steigend nachsah. „Nehmen Sie das meinem Boss bitte nicht so übel, er ist viel beschäftigt.“, hörte der Junge eine brüchige, piepsende Stimme neben ihm sagen. Saguru schaute neben sich und der Herr stellte sich mit dem Namen Ichirou vor, eine schmächtige Gestalt, lang, gekrümmter Rücken und anscheinend viel zu langen Gliedmaßen, Hakennase. Er war das komplette Gegenteil von Herrn Fuyama. Außerdem fehlte Herrn Ichirou offensichtlich das nötige Selbstvertrauen. Herr Fuyama dagegen hatte einen aufbrausenden Eindruck hinterlassen, jähzornig und bestimmend, mal abgesehen von seiner äußeren Statur. Er war ein kleiner, runder Mann mit schmierigen schulterlangen Haaren. Und das schlimmste, so schien es Saguru im ersten Moment, er hatte einen grässlichen Herrenduft als Änhängsel, denn man roch ihn schon vom Weitem, ein Parfum, das mit Sicherheit jede Frau erfolgreich und ohne große Müh in die Flucht schlug. Saguru sah sich um und weit und breit war keine Spur von Herrn Nakamori, also machte er sich auf die Suche.
 

Kaito lag auf der Couch und hatte seine Arme von sich gestreckt, die Augen geschlossen. Er genoss die Ruhe und bereitete sich seelisch auf den nächsten Raubzug vor und Dösen konnte ja auch nicht schaden. Immerhin, als Nervenbündel und unausgeruht, durfte er dort nicht auftauchen, da passierten immer die meisten Fehler und wer will sich schon erwischen lassen? Hikarue kam mit Tee ins Zimmer und stellte das Tablett ab. Der Junge hörte es scheppern und dann spürte er wie das Sofa bei seinen Füßen etwas sank. Langsam öffnete er die Augen als ihn seine Mutter fragte: „Findest du es richtig hier auf der faulen Haut zu liegen?“ Sie trank ihren Tee und Kaito nickte nur. Dann setzte er sich auf und goss ich etwas in seine Tasse. Er nippte und linste dann zu seiner Mutter. „Warum sollte ich noch im Geheimzimmer hocken, wenn ich doch schon alles durchgeschaut hab. Sogar meine Blend- und Rauchgranaten habe ich kontrolliert.“, murmelte er und nippte noch mal. Hikarue machte es wahnsinnig, ihr Junge war die Ruhe selbst, war er so überheblich, von sich eingenommen oder wirklich gut vorbereitet? Frau Kuroba senkte den Kopf und meinte, ehe sie trank: „Wie du meinst...“
 

Ran schaute ungläubig zu dem Gebäude, dem die Nummer 102 zugeordnet war. Es war eine Villa mit riesigem Garten und alles andere als geschmacklos. Weder Kitsch noch penibel geschnittene Sträucher, oder Verschnörkelungen, Stuck oder Fresken an der Fassade. Das war bei einem Haus zuvor zu sehen gewesen, und das Mädchen musste bei dem Anblick schlucken. Conan war der Mund nach unten geklappt und er schaute immer noch dem einen Haus, an dem sie soeben vorbeigefahren waren, nach. Er fand nicht nur die Verzierungen unangebracht, nein, auch das knallende Pink an der Fassade tat seine Wirkung. „Das kommt also raus, wenn Leute nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld noch anfangen sollen...“, ging es in dem Jungen vor sich und sarkastisch murmelte er: „Schön...“ Der Wagen blieb stehen und Kogoro zog den Schüssel. Dann stieg er aus. Eine ältere Frau mit kurzen, gelockten, grauen Haaren öffnete die Tür. „Schön Sie zu sehen, Herr Mori. Ich hoffe doch, Sie hatten keine Probleme herzufinden.“, eine süßes Stimmchen hatte die alte Dame und immer wieder hörte man rauere Töne. „Nein die Wegbeschreibung war optimal, Frau Kiramoto.“, antwortete der Detektiv und holte sich eine Zigarettenschachtel aus der Jackentasche. „Ich darf doch?“, vergewisserte er sich. Derweil steigen Ran und Conan aus. „Natürlich.“, sagte die Frau mit einem Lächeln und fügte hinzu: „Allerdings wird im Haus nicht geraucht. Ich habe seit Jahren das Rauchen aufgehört.“ Der Detektiv nickte und zündete sich seine Zigarette an. Frau Kiramoto hustete und es hörte sich schrecklich an. Man konnte erahnen wie viel die Frau geraucht haben musste um solche Geräusche von sich zu geben. Ran und der Kleine wurden derweil rein gebeten. Frau Kiramoto führte die beiden durch den Flur. Gleich neben dem Eingang standen auf einem Kasten Bilder von früheren Jahren, möglicherweise Kindern und Enkeln. Gegenüber hingen noch mehr Bilder, vor allem Hochzeitsbilder. Die ältere Dame ging weiter und Ran und Conan entdeckten eine Wendeltreppe rechts von ihnen. Gegenüber war eine große, schwere Holztür, ähnlich, wie die beim Eingang. Der Flur führte noch weiter, aber soweit kamen sie gar nicht. Die Frau bat sie in den Raum durch die Holztür. Ein offener Kamin befand sich in der Mitte des Raumes und herum stand eine Sesselgruppe. Conan sah sich um. Der kalte Fliesenboden wurde durch einen großen Teppich unter der Couch und den Stühlen verdeckt. Der Junge bemerkte eine kleine schmale Tür in der Ecke rechts von der massiven Holztür und wollte wissen, wo es da hinging. „Zur Küche und zum Esszimmer, mein Junge. Setzt euch doch!“, gab die Dame von sich und wollte wissen, ob die beiden Plätzchen mochten. Auch Kogoro kam nach einer Weile reingestolpert, sichtlich überwältigt von dem Anwesen.
 

Saguru fand schließlich den Inspektor. Er kontrollierte jeden Posten und machte sich ein Bild von der Firma. Ginzo hatte die Arme verschränkt und schaute sich um. Er sah grimmig drein. Hakuba blickte zurück in den Gang, von dem er gekommen war. Selbst wenn hier eine Kirchenmaus eingedrungen wäre, sie hätten es sofort gewusst. Der Schüler fragte sich, wie Kid hier unbemerkt herein kommen sollte.
 

Ai hing gerade über ihren Laborröhrchen, als der Professor das Zimmer betrat. Er setzte sich neben sie und schaute ihr zu wie sie Flüssigkeiten zusammenschüttete und diese die Farbe wechselten. Ai reichte ihm eine Schutzbrille, die er sofort aufsetzte. Dann griff Ai nach einer Zange. Sie hatte zwar Gummihandschuhe an als Schutz, traute sich aber nicht, das Röhrchen anzugreifen, zu Recht, die Flüssigkeit könnte ätzend sein. Hiroshi legte den Kopf schief, und fragte sich, wann sie das Gegenmittel zu APTX 4869 finden würde.
 

Um Fünf gab es im Haushalt Kiramoto Tee. Und Herr Mori sprach die Frau endlich auf den Auftrag an. Die Frau trank gerade und begann zu erzählen: „Nun ja, es ist wegen meinen Kindern. Ich fürchte fast, dass ihre Gier sie auffrisst. Ich möchte erfahren, wie sie reagieren, wenn ich tot wäre.“ Die Frau nippte an ihrer Tasse und bemerkte den irritierten Blick des Detektives. „Bitte?“, fragte Kogoro erstaunt nach. Ran hielt die Luft an und Conan dachte sich: „Makaber.“ Frau Kiramoto stellte die Tasse weg und fuhr dann fort: „Außerdem gibt es da noch etwas. Gestern habe ich eine interessante Entdeckung gemacht. Nur war sie heute früh verschwunden. Die Polizei war auch schon da. Und heute um halb Drei haben sie es auch noch gesehen. Jetzt vermuten die Beamten ich wolle Spuren verwischen.“ Herr Mori hatte sich immer noch nicht wirklich gefasst und meinte: „Alles nach der Reihe. Wie wollen Sie das Bewerkstelligen mit ihren Kindern?“ Die Frau faltete die Hände und legte sie auf den Schoß. „Ich will unter ihrem Schutz einen Tod vortäuschen und Sie beobachten ihre Reaktionen.“, antwortete die alte Dame und drehte den Kopf zur kleinen Tür, die zur Küche führte. Die Tür ging auf als Kogoro gerade wieder zu reden ansetzten wollte. Eine junge Frau kam ins Zimmer, sie war auf einem Bild im Gang als Braut abgebildet gewesen. Die Frau war überrascht und verschränkte die Arme als sie mit hochgezogenen Augenbrauen fragte: „Mutter, ich wusste gar nicht, dass wir Besuch bekommen. Mit wem hab ich das Vergnügen?“ Conans Augen wurden immer größer, fassungslos starrte er die Frau an.
 

Sie atmete tief ein und aus und hatte die Augen geschlossen. Sie dachte über Sagurus Worte nach. Ja sicher was sie schön. Akako lag auf ihrem Bett und dachte an den ersten Schultag nach Ferienende. Kaito würde sie wohl noch genauso verabscheuen wie vor den Weihnachtsferien. Was hatte sie bloß angerichtet? Und dann dachte sie an Aoko. Diese war das Mädchen, das den besten Draht zu Kaito hatte, ihrem Kaito. Irgendwie war die kleine Nakamori zu beneiden. Und ja, Koizumi war eifersüchtig. Sie setzte sich auf und biss sich auf die Unterlippe. Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen ihre Wangen runter. Schnell wischte sie sie weg. Hakuba hatte Recht, sie hatte den falschen Weg eingeschlagen, einen ganz falschen. Eigentlich wollte sie Kaito näher kommen, sie liebte ihn doch, und was war passiert? Sie hatten sich noch mehr von einander entfernt. Akako schluckte und versuchte weitere Tränen zu unterdrücken. Dann blickte sie auf ihr Nachttischchen. Dort lag ihr Buch, das diverse Sprüche und Tränke parat hatte. Koizumi schlug es auf und blätterte darin nach einem Hilfsmittel, obwohl sie nicht daran glaubte etwas Passendes zu finden, doch irgendwie musste sie sich ablenken. Der eine Liebestrank hatte ja nicht funktioniert. „Vielleicht hat Saguru doch Recht, und ich muss ihn einfach besser kennenlernen. Vielleicht sieht er dann, dass ich gar nicht so schlimm bin….“, hoffte Akako und legte das Buch weg. Wobei ihr jetziges Ziel nicht das war, Kaito und Aoko zu trennen und dann nach den Intrigen sein Herz zu gewinnen. Sie musste es irgendwie schaffen, dass er überhaupt wieder mit ihr redete, vernünftig redete.
 

Helikopter flogen über das Firmengebäude. Herr Fuyama saß bei seinem Schreibtisch und schaute ein paar Papiere durch. Er blickte zu dem Bild an der Wand. Dahinter war ein Wandsave und in diesem befand sich die Träne. Wie sollte Kid den so schnell öffnen? Bis dahin hatte er seine Waffe schon längst gezogen und auf ihn gerichtet, ein Grund, warum Herr Fuyama keine Bullen wollte. Herr Ichirou öffnete die Tür zum Arbeitszimmer seines Bosses und brachte heißen Kaffee. „Hier, Herr Fuyama, zur Stärkung.“, meinte der Sekretär. Der Firmenchef blickte genervt auf und sah zu wie Herr Ichirou das Tablett bei einem kleinen Tisch, nicht weit vom Schreibtisch, abstellte. Herr Fuyama stand auf und holte sich eine Tasse Kaffee. Das Telefon läutete. „Ja?“, fragte der dickliche Mann, es war ein Mitarbeiter. „Ja das weiß ich doch nicht, wie SIE das machen! Ich hab gesagt, tun Sie’s, wie ist mir völlig egal!“, brüllte er auf einmal ins Telefon und knallte es dann auf die Gabel. Herr Ichirou war zusammen gezuckt. Und ging rückwärts aus dem Raum, wobei er sich mit den Worten entschuldigte: „Ich wollte Sie nicht stören, Herr Fuyama.“
 

Herr Mori, Ran und Conan wollten mit Frau Kiramoto das Zimmer verlassen. Die Tochter, die Haruka Tenshi hieß, wie Familie Mori in Erfahrung bringen konnte, fragte: „Warum hast du einen Privatdetektiv engagiert, Mama?“ Frau Kiramoto drehte sich zu ihr und meinte gelassen: „Wegen gestern Nacht. Die Polizei will mir ja nicht helfen.“ Haruka nickte, ehe sie wieder in die Küche verschwand. Conan war von Frau Kiramoto fasziniert, er konnte sich nicht vorstellen irgendjemandem etwas zu unterstellen, schon gar nicht, wenn diese Person sich gleich einen Raum nebenan aufhielt. „Ein nettes Mädchen, oder?“, wollte Frau Kiramoto wissen und sah Herrn Mori interessiert an. Dieser, sichtlich überfordert mit der derzeitigen Situation, nickte stumm. Dann zeigte die alte Dame ihren Gästen das weitere Haus. Vor einer kleinen Holztür blieben sie stehen, während Frau Kiramoto erzählte: „Einen stattlichen Mann hat meine Tochter Haruka da geheiratet. Akio, mein Schwiegersohn, ist wirklich gut erzogen. Nur meine andere, jüngere Tochter, Emi, hat mir einen Nichtsnutz ins Haus gebracht.“ Die Vier standen vor der Tür und Frau Kiramoto seufzte. „Wie dem auch sei. Sie lernen sie sicher noch kennen. Nun zum Zimmer.“ Ran sah die Frau irritiert an. Conan stand neben dem Mädchen und dachte sich, er wäre im falschen Film. Die Tür ging auf und die Frau bat Herrn Mori ins Zimmer. „Gestern Nacht. Es war zwei Uhr. Ich wollte mir das Buch auf dem Tisch holen. Frau Kiramoto ging im Zimmer umher und verdeutlichte mit Gesten ihre Worte. „Und dann öffnete ich die Tür und… Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich da gesehen hab! Ich…“, sagte die Frau und drehte sich überrascht um, als sie eine Männerstimme hörte: „Mama, schön dich zu sehen!“ Freudig umarmte ein großer Mann in Anzug die Dame. Auch die Frau freute sich und meinte: „Ich hab mich schon gefragt, wo du bleibst, Akio! Ich dachte schon, du willst Weihnachten nicht mit uns feiern.“ Der Mann kratzte sich verlegen hinterm Kopf und entschuldigte sich mit den Worten: „In der Arbeit gab es noch so viel zu tun…“ Tadelnd hob sie ihren Zeigefinger und stellte ihm dann Familie Mori vor. Conan fragte sich während er den Mann anschaute, ob der Vorfall von gestern Nacht als Vorwand für ihr Erscheinen notwendig gewesen war. Dann blickte der Junge durch den Raum. Es stand ein Spiegel darin, gleich neben dem Schreibtisch. Es war so ziemlich das erste, was man sah, wenn man den Raum betrat. Und wenn man sich wieder zur Tür drehte, standen Haufenweise Regale mit Büchern und eine Leiter stand in einem Eck des Zimmers. Die brauchte man, wenn man all die Schinken erreichen wollte. Auf der anderen Seite des Zimmers stand eine gemütliche Couch und darüber hing ein Bild. Der Kronleuchter in diesem Raum sah teuer aus, genauso teuer wie viele andere Einrichtungsgegenstände. Aber trotzdem war das Zimmer nicht ungewöhnlich, warum also die Aufregung?
 

Es wurde Abend und Yukiko stand bei der Haustür und sah nach draußen. Sie atmete tief durch. Sie wäre gerne mit Yusaku spazieren gegangen, nur brachte sie ihn nicht von seinem Computer los. Den ganzen Tag tippte er in diesen Blechkasten, gut, er verdiente damit, aber musste er ständig davor hocken? Frau Kudo genoss die frische Luft. Irgendwann ging sie rein, ihr wurde kalt.
 

Es läutete. Conan sah fragend zu Ran und dann zu Frau Kiramoto. Kogoro, der erst mit Haruka nach draußen gegangen war um eine zu rauchen, konnte es nicht sein. Die Dame stand auf und ging zur Tür. Derweil kam Herr Tenshi mit Kaffee ins Wohnzimmer. „Ja, sicher. Wenn der Junge nicht wäre, wären Sie mit Sicherheit nicht gekommen.“, entgegnete Frau Kiramoto genervt, als sie mit zwei Erwachsenen und einem Kind das Zimmer betrat. „Mutter, nicht vor Isamu!“, forderte die Frau die alte Dame auf. Ran lächelte unsicher. Dann stellten sich Kogoros Tochter und Conan vor. Das gerade gekommene Paar nickte und als der Herr etwas antworten wollte, redete ihm Frau Kiramoto drein: „Das ist meine jüngere Tochter Emi mit meinem Enkel Isamu.“ Die Frau deutete mit Handbewegungen zu den beiden und lächelte dabei. Dann fuhr sie fort: „Und der Mann neben ihr, ist der Nichtsnutz, den meine törichte Tochter geheiratet hat, gell, Herr Mizawa?“ Ran und Conan blieb die Spucke weg, als sie dann noch den abwertenden Blick mitbekamen, den sie dem Mann schenkte. Er schluckte und die Frau sagte ganz empört: „Mutter!!“ Frau Kiramoto sah sich keiner Schuld bewusst, drehte sich zu Ran und Conan, griff nach dem Tablett und fragte: „Mögt ihr noch Plätzchen?“ Die Frau konnte genauso kalt wie auch freundlich sein, verblüffend. Ran schüttelte den Kopf und Conan griff dankend danach. Dann ging die Tür auf und Herr Mori kam mit Haruka rein. Sie hatten gerade noch gelächelt, als die Frau ihre Schwester bemerkte: „Ah auch wieder da. Wurde ja mal Zeit, dass ihr euch wieder blicken lässt.“ Aus ihr sprach pure Abneigung. „Tu nicht so, als ob du oft hier wärst. Wann bist du denn angereist? Vor 2 Miunten?“, kam eine schnippische Antwort von Emi. Frau Tenshi lächelte fies und meinte dann mit zuckersüßer Stimme: „Nein um Neun Uhr. Wir haben wenigsten die Zeit gefunden.“ Dann warf Akio ein: „Allerdings musste ich noch einmal zurück zur Arbeit.“ Dafür kassierte er von seiner Frau einen bösen Blick. Herr Mizawa das alles ignorierend meinte: „Ja, ich dachte auch, ich könnte früher weg, aber dann noch die Anreise…“ Er seufzte. Offensichtlich verstanden sich die Männer recht gut, nur ihre Frauen konnten nicht so Recht miteinander. Denn Emi fragte ein wenig säuerlich: „Kouhei, willst du nicht die Koffer holen?“
 

Es war spät und Ran und Conan saßen im Gästezimmer als ihr Telefon läutete. Das Mädchen hob ab. Es war Kazuha. Conan horchte zu als Ran mit ihr sprach, irgendwann stand sie auf und ging zum Fenster. Conan sah ihr nach und schlug dann ein Buch auf. Als Ran das Telefonat beendete, wischte sie sich noch ein paar Tränen weg, ja sie hatte zu weinen angefangen. Dann ging die Tür auf und Kogoro kam rein. „Du Onkelchen, findest du es nicht auch seltsam, was die Frau bezüglich des Zimmers gesagt hat?“, wollte Conan wissen und Ran setzte sich wieder neben ihn. Kogoro sah ihn an und nickte, als er die Tür schloss. „Ja es ist merkwürdig. Immerhin, die Beamten sollen es auch gesehen haben und heute Morgen wäre es verschwunden. Ich hab mir das Zimmer angesehen, aber nichts gefunden. Schon komisch…“, grübelte Kogoro und dann fragte Ran unsicher: „Glaubt ihr wirklich, dass da eine blutverschmierte Leiche gelegen haben soll?“ Ihre Stimme zitterte. Sie fühlte sich unwohl. Frau Kiramoto hatte behauptet eine Frauenleiche um Zwei Uhr in dem Raum gesehen zu haben. Nur wohin sollte die Frau dann gekommen sein? Sie konnte sich ja schlecht in Luft auflösen. Conan dachte nach, auch er war nicht fündig geworden. Ran drehte sich zu dem Jungen und meinte aufbauend: „Du brauchst keine Angst zu haben Conan, ich bin ja da, ok?“ Der Schülerdetektiv sah sie an, lächelte und nickte.
 

Der Umhang flatterte im kalten Nachtwind und Kid schaute auf die Uhr, sie zeigte kurz vor Mitternacht. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Dann blickte er zum Hochhaus. „Da ist das Arbeitszimmer des Firmenbosses.“, dachte er sich und schaute nochmal kurz auf die Uhr, er wollte doch nicht zu früh kommen. Dann blickte er in den Himmel. Ein paar Wolken verdeckten den Mond. Kid hörte das Schwirren der Helikopter. Der Junge atmete noch einmal tief ein.
 

Derweil stand Saguru vor der Tür von Herrn Fuyama und sah sich um. „Wo bleibt er denn?“, murmelte er und schaute die Flure entlang. Dann nickte er den Wachmännern zu. Heute wollte er den Dieb fassen, heute wollte er Kuroba, Aoko, sich, der ganzen Welt beweisen, dass Kuroba Kid war, und dass er nur ein kleiner dreckiger Dieb mit schwachsinnigem Tatmotiv war. Herr Nakamori stand unten vor dem Eingang und gab die Ansage durch: „Kid wird in wenigen Augenblicken hier sein! Passt auf und lasst ihn bloß nicht entkommen!“ Ginzos Augen funkelten, er war angespannt und höchst konzentriert. Und er freute sich auch bei dem Gedanken den Meisterdieb endlich in einer Zelle sitzen zu sehen.
 

Kaito, der mit horchte, konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und sprang dann vom Dach. Er wollte zum Fenster segeln. Drei Stockwerke darüber blieb er bei der Hausmauer hängen, mit Saugnäpfen hatte er sich ans Haus geklebt. Seinen Gleiter ließ er wieder verschwinden. Die Hubschrauber hatten ihn nicht bemerkt. Er blickte sich noch einmal um. Nein, weit und breit war kein Polizist in Sicht. Also kletterte er nach unten. Neben dem Fenster vom Firmenchef hielt er und lugte vorsichtig hinein. „Ah, der Alte hockt beim Schreibtisch. Na toll, das konnte ich mir doch denken.“, dachte Kid und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Es konnte lustig werden und für ihn ein größerer Triumph, wenn er samt Klunker davon kam. „Wie gut, dass ich vorgesorgt hab.“, ging es in ihm vor sich. Dann holte er einen Glasschneider raus und schaute noch einmal zu Herrn Fuyama. Es würde auffallen, wenn er jetzt zu schneiden begann, also wartete er ab. Wenige Augenblicke später stand Herr Fuyama auf und verließ das Zimmer. Die Tür wurde nicht geschlossen, anscheinend redete er nur mit einem Angestellten, die Hand noch immer auf der Klinke. Aber es war genug Zeit um mit dem Glasschneiden zu beginnen. Kaito setzte an und als er den Glasschneider wieder wegnahm, sah Herr Fuyama auch wieder rein. Allerdings sah der Mann den Dieb nicht, denn dieser war hinter der Mauer verschwunden. Dann setzte sich der Firmenchef wieder zu seinem Schreibtisch. Er sah grimmig drein. Kaito entfernte mit einer Saugglocke vorsichtig das ausgeschnittene Stück Glas und warf eine Rauchbombe durch das Loch. Herr Fuyama stand auf und hustete. „Was?...“, hörte Kid den Mann noch erstaunt fragen.
 

Aoko lag in ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Ihr Fenster war noch offen und Straßenlärm war zu hören. Sie dachte an Kaito und an Saguru. Die beiden waren so völlig unterschiedlich. Und doch, sie wusste, dass Hakuba sie sehr gern hatte, aber sie wusste auch, dass sie Kaito viel bedeutete, wenn auch nur freundschaftlich. Und es war kein Geheimnis, dass sich die beiden immer wieder in die Haare kriegten. Meistens dann, wenn es um Kid ging. Der sogenannte Meisterdieb hielt auch ihren Vater zum Narren, was sie unheimlich ärgerte. Nur wenn sie jetzt wieder an ihre beiden Klassenkollegen dachte, sie wusste sie mochte Kaito, und er mochte schon ein anderes Mädchen. Das stimmte sie traurig. Ach, warum musste es auch unbedingt jetzt so kompliziert sein? Sie schloss die Augen und hoffte dass wenigstens Kid heute geschnappt werden würde, eine Sorge weniger, denn das mit ihren Kollegen würde wohl noch länger so kompliziert bleiben. Und sie hatte Kaito ja noch nichts von Hakuba erzählt.
 

Nebel verdeckte die Sicht. Kid stand im Zimmer. Der junge Dieb hatte das Fenster geöffnet und war lautlos hineingesprungen. Schnell hatte er sich zum Bild gewandt und es entfernt. Jetzt musste er nur noch den Safecode knacken. Dann hörte er die Schublade. „Du kleiner, mieser Wicht! Du nimmst mir meine Träne nicht!“, zischte der Herr und räusperte sich, der Rauch kratzte in der Lunge. Kaito drehte gerade an der ersten Zahl. Die Tür ging auf und ein völlig verwirrter Beamter sah herein, der wegen dem ganzen Rauch sofort zu husten anfing. Kaito bekam wieder etwas mehr Sicht, da der Rauch nun langsam durch die Tür entwich, und kurz darauf war die Tür des Wandsafe offen, was für ein Vorteil, wenn man sich Zahlenkombinationen merken konnte. Der Nebel verflüchtigte sich völlig und Herr Fuyama sah Kid mit der Träne in der Hand wütend an. Der Firmenchef richtete seine Waffe, die P80, gegen Kid. Der Junge wie auch der Polizist sah entgeistert zum Firmenchef, als dieser schrie: „Jetzt ist’s aus, Langfinger!“ Ein Schuss.
 

Saguru sah sich verwirrt um. Er hatte den Unternehmer gehört. Der Schülerdetektiv war gerade einen Gang entlang marschiert, als er sich geschockt umdrehen musste. Wer zum Teufel hatte da geschossen? Dann rannte er zum Büro. Der Junge hörte Ginzo durch das Funkgerät schreien: „Kid ist da! Los!! Er gehört mir!!“ Auch der Inspektor hastete die Stufen Richtung Büro hinauf, in Rage.
 

Ran lag genauso wie Aoko im Bett und konnte nicht schlafen, mal abgesehen, dass sie sich fürchtete, dachte das Mädchen an Shinichi. Sie vermisste ihn sehr. Dann richtete sie sich auf und blickte zu Conan, welcher seelenruhig schlief. Das hätte sie auch am liebsten gekonnt, doch war das jetzt nicht möglich, nicht wenn sie wusste, eine Frauenleiche war in diesem Haus verschwunden. Ran blickte weiterhin zu Conan. Tränen stiegen ihr in die Augen. Der kleine Junge Isamu, wie er hieß, hatte die ganze Zeit über gequengelt. Für sie war es kaum vorstellbar, dass Conan so lästig sein könnte. Dabei war Conan nicht viel Älter als der Junge.
 

Kaito hatte seine Kartenpistole gezückt und geschossen. Es hatte dazu geführt, dass Herrn Fuyama die Glock aus der Hand fiel und die Pistole auf den Boden knallte, wobei sich ein Schuss löste. Der Firmenchef selbst war zurück gewichen. „Kid!“, schrie der Polizist und griff nach seiner Waffe, doch so schnell konnte er gar nicht schauen, war der Dieb auch schon an ihm vorbei gerannt. Kaito eilte an der Treppe vorbei, wo er hinter sich Herrn Nakamori schreien hörte: „Haltet ihn! Haltet Kid! Kid, du bist festgenommen!“ Dann musste der Inspektor ihm wohl nachgerannt sein. „Du dreckiger Langfinger!!“, schrie Herr Fuyama wutentbrannt, die Waffe, die auf dem Boden gelandet war, wieder in der Hand haltend, und hinter ihm stand Herr Ichirou mit erhobenen Händen, beschwichtigend und auf seinen Chef einredend: „Das können Sie doch nicht machen, Herr Fuyama. Legen sie doch die Waffe weg, Herr Fuyama. Sie könnten jemanden verletzten, Herr Fuyama.“ Saguru rannte gerade einen Flur entlang, als er Herrn Fuyama wettern hörte: „Sagen Sie mir nicht, was ich zu tun oder zu lassen hab!“ Dann bog Hakuba um die Ecke. Der Detektiv sah Kid, wie er auf ihn zu rannte. Der Schülerdetektiv schluckte, richtete die Waffe gegen ihn und schrie: „Stehen bleiben, du bist verhaftet, Kid!“ Und dann ging alles ganz schnell.
 

Kid hatte die fassungslosen Beamten, an denen er vorbei gesaust war, völlig ignoriert. Der Meisterdieb überlegte fieberhaft nach Fluchtmöglichkeiten. Und dann stand da auf einmal Hakuba im Weg. Eine Scheibe zerbrach. Saguru fand sich auf dem Boden wieder. Kid war um die Ecke gebogen und hatte den Jungen im Holmesdress einfach umgerannt. Irgendjemand hatte auf sie geschossen und das Fenster getroffen. Verwirrt sah Saguru ihm nach. Dann hörte er Ginzo fluchen: „Sind Sie wahnsinnig!? Sie schießen auf uns!“ Hakuba sah zu Ginzo, der sich zu Herrn Fuyama umgedreht hatte. „Was stehen Sie so blöd rum? Fangen Sie Kid!! Machen Sie Ihre Arbeit!“, keifte der Firmenleiter und sprang in die Luft und stampfte mehrfach auf den Boden und wedelte mit seiner Pistole. Der Schülerdetektiv rappelte sich auf und rannte Kid schließlich nach. Auch Herr Nakamori hatte aufgeholt und gab Ansagen durch, wie: „Der Dieb läuft Richtung Sektor 1, 10. Stock!“
 

Zum ersten Mal hatte der Phantomdieb Schweißperlen auf der Stirn und rannte durch die Gänge. Als er in eine Sackgasse kam, sprang er zum Fenster. Er hätte nicht gedacht, dass jemals wer auf ihn schießen würde. Und wer ging schon davon aus, dass die Polizei es zuließ, eine Zivilperson mit Pistole im Gebäude rumrennen zu lassen? Er schaute zum Flur, aus dem er so eben angerannt gekommen war. Kaito hörte Schritte und sie wurden immer lauter. Das Fenster war schließlich offen und Kid stand mit einem Fuß auf dem Rahmen. Ginzo und Saguru blieben erschöpft stehen und richteten die Waffen gegen ihn. „Gib auf, Kid!“, forderte der Schülerdetektiv 1412 auf. Kaito sah ernst drein. Sie waren gut. Herr Nakamori ging auf Kid zu. Die Uhr schlug halb Eins.
 

Es schepperte. Das Abstellen von Gläsern, das Zischen von Flaschen, jemand war in der Küche. Frau Kiramoto hatte sich etwas zu trinken geholt. Es war nicht daran zu denken, dass sie noch einmal den Raum betrat. Die Frau wollte nicht noch einmal riskieren einen solchen Schock zu erleben. Obwohl, wie wahrscheinlich war es die Leiche wieder zu sehen? Sie trank und dann wurde die Tür geöffnet, sie war also nicht die einzige, die um Drei Viertel Eins auf war.
 

Noch gut Zwei Meter war Herr Nakamori von Kid entfernt. „Da ist dir wohl das Lachen vergangen, was KID?“, fragte Ginzo belustigt. Kaito grinste noch immer nicht. Dann kam Herr Fuyama um die Ecke geschossen und ballerte wild drauf los. Ginzo schrie auf und duckte sich. Auch Hakuba schmiss sich auf den Boden und Ginzo wetterte los: „Spinnen sie komplett?!“ Kid konnte nur schmunzeln ließ etwas ins Gebäude fallen. „Es tut mir Leid, Herr Nakamori, aber heute habe ich keine Zeit mit Ihnen zu spielen!“, lachte der Meisterdieb und sprang raus. Herr Fuyama tobte und schrie. Saguru und Ginzo sahen dem Dieb nur nach, der ihnen triumphierend entgegen grinste. Herr Nakamori war völlig niedergeschlagen und schrie durch das Funkgerät: „An alle Einheiten, Kid ist aus dem Fenster gesprungen!“ Auf einmal stand der Firmenchef neben ihnen und richtete die geladene Waffe auf Kid. „Was machen sie denn da?“, wollte Herr Nakamori wissen und bekam als Antwort: „Nur das, was ich für nötig halte!“ Herr Fuyama wollte den Abzug betätigen, als ihm Herr Nakamori rein griff. Es fielen wieder Schüsse und sie gingen Gott sei Dank ins Leere. Der Mann wurde entwaffnet und erhielt eine Standpredigt von Herrn Nakamori: „Was Sie für nötig halten?! Sie haben uns bei unseren Ermittlungen gehindert! Sie Psychopath!!“ Kid grinste. Und blickte nach unten. Die Polizisten standen rum und blickten in die Luft, die Waffen geladen. Mit dem Gleiter konnte er nicht weg, gegen die Helikopter hatte er keine Chance. Die Dienstpistolen richteten die Beamten auf den Dieb. „Wie nett, alle erwarten mich“, scherzte der Dieb laut, alle konnten ihn hören, und sein Grinsen wurde breiter, er war siegessicher. Spätestens jetzt würden die Polizisten ihn haben. Doch nichts da, Kid zündete eine Rauchwolke und verschwand im Smog. Die Beamten husteten.
 

Derweil hatte Ginzo Herrn Fuyama Handschellen angelegt. Herr Ichirou kam hinzu und sah ungläubig zum Inspektor. „Herr Fuyama, Sie sind verhaftet wegen Fahrlässigkeit, versuchten Mordes und… haben Sie überhaupt einen Waffenschein?“ Herr Fuyama knurrte und bekam ein rotes Gesicht, er tobte. Als Ginzo ihn den Kopf schütteln sah: „Und wegen unerlaubten Waffenbesitzes.“ Dann sah er zu Hakuba, der den Firmenchef fassungslos ansah. „Machen Sie erst mal Ihre Arbeit, bevor Sie MICH festnehmen! Sie Nichtsnutz! Mit einem anderen Beruf wären Sie sicher besser dran! Sie..Sie…!!“, fauchte Herr Fuyama und trat nach Hakuba und Herrn Nakamori.
 

Als sich der Nebel verzog, war Kid weg. „Aber wie, …“, stammelte ein Beamter und sah sich verwirrt um. Wie hatte der Meisterdieb das bloß gemacht? Ginzo fragte nach, ob die Piloten etwas auf den Monitoren ausmachten, doch nichts war zu sehen. Kid war samt Träne entkommen. Der Inspektor schrie wütend aus dem Fenster, wobei ihm Saguru, der den tobenden Herrn Fuyama fest hielt, fast belustigt zuschaute: „Ich hasse dich KID!!“ Dann bemerkte er etwas auf dem Boden, das, was Kid wohl liegen gelassen hatte. Eine Spur? Herr Nakamori hob den Zettel auf und las vor: „Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der bekommt, was übrig bleibt. Kid“ Dann war da noch so eine Kritzelei, die offensichtlich Kid darstellte, zu sehen. Ginzo packte die Wut, er zitterte, zerknüllte den Zettel und schrie aus voller Lunge: „Aaaahhhh!“
 

Um halb Drei saß Ginzo Nakamori in seinem Arbeitszimmer. Er hatte mit Hakuba Herrn Fuyama in eine Zelle gesteckt. Herr Ichirou, der seinem Chef nicht von der Seite weichen wollte, saß gegenüber von Ginzo. „Was passiert jetzt mit meinem Chef? Ich mein, wie lange muss er noch hier bleiben. Was soll ich morgen bloß machen?“, fing der Sekretär an und jammerte weiter: „Ich mein, wegen der Arbeit… ich seh’s schon, ein einziges Chaos… Fiasko…“ Ginzo, der die Hände über den Kopf geschlagen hatte, sah Herrn Ichirou mit gemischten Gefühlen an, er war sauer, genervt, müde, fassungslos. Wie konnte man sich nur über das Fehlverhalten eines Menschen so viele Gedanken machen, wenn Kid mit einem Juwel im Wert von 15 Millionen Yen entkommen war? Herr Nakamori hätte heulen können, er stand auf und ging zum Fenster. Und überhaupt, wieso deponierte man etwas mit derartigem Wert in einem Wandsafe in einer Firma, wo doch ein Wandsafe relativ leicht raus zu stemmen war? Nachdem er das Fenster geöffnet hatte, zündete er sich eine Zigarette an. „Wollen Sie auch eine, Herr Ichirou?“, fragte der Inspektor und hielt ihm die Packung entgegen. „Nein danke, ich rauche nicht. Sie wissen, die Gesundheit.“, entgegnete der schmächtige Mann und Ginzo nickte.
 

Saguru blieb vor der Tür des Inspektors stehen. Er hatte drei Kaffee aus dem Automaten geholt. Der Junge wusste, nicht alles an Kid war schlecht, das musste er sich eingestehen. Hakuba atmete tief durch und öffnete die Tür. Er trat ein und gab Ginzo und Herrn Ichirou die Becher. Saguru wollte gar nicht wissen, was morgen in der Zeitung stehen würde.
 

Kaito fiel erschöpft in sein Bett und schloss die Augen. Er hatte die Träne schon sicher im Geheimzimmer verstaut und sich umgezogen. Es war ein seltsamer Raubzug. Und fast wäre er nicht davon gekommen, wenn der Besitzer des Klunkers ihm nicht unabsichtlich geholfen hätte. Der Junge konnte sich nicht vorstellen, dass jemand wie Herr Nakamori einem aufbrausenden Ekelpacket wie Herrn Fuyama freiwillig eine Waffe in die Hand drückte. Der Mann gefährdete einfach so Menschenleben. Bestimmt hatten sie ihn festgenommen. Kaito schaute noch einmal auf die Zimmerdecke. Ja, seine Mutter hatte recht gehabt, er musste sich noch besser vorbereiten und noch besser aufpassen. Er durfte nicht mehr so leichtsinnig handeln, obwohl, die Polizisten hatte er ja triumphierend geschlagen, ein riskanter Erfolg ohne gleichen. Und er war ja wirklich gut weggekommen. Nachdem er die Rauchgranate gezündet hatte, war er lautlos auf dem Boden gelandet, hatte sich umgezogen und stand als Polizist getarnt zwischen den ganzen Bamten. Kaito musste lächeln und schloss zufrieden die Augen.
 

Als Saguru Heim kam, ging er noch einmal zu Watson, seinem Falken. Das Vogelvieh war wach und schaute den Jungen irritiert an. Hakuba blieb vor dem Tier stehen und streichelte über das Gefieder. Er atmete tief durch und betrachtete gedankenverloren den Vogel. Kaito hatte ihm heute vielleicht sogar das Leben gerettet, wer weiß, wen der Schuss getroffen hätte, hätte Kid ihn nicht umgerannt. Dann hätte die Kugel möglicherweise nicht nur das Fenster getroffen. Vielleicht, wenn Kid langsamer geworden wäre, als Saguru ihn aufgefordert hatte, vielleicht wäre der Dieb getroffen worden und zu Boden gegangen. Dutzende solcher Möglichkeiten gingen dem Detektiv durch den Kopf und das machte ihm Angst. Es hätte so viel schief gehen können. Hakuba schluckte und streichelte noch ein letztes Mal über das Federkleid, ehe er zu Bett ging. Kid war vielleicht seine Rettung gewesen, auch wenn er das ungern zugab. Denn die Kugel traf immerhin das Fenster, das hinter Saguru gewesen war.

Der Liebe ist nichts zuzutrauen

Ran schlief noch als sie von Sirenenläuten geweckt wurde. Verschlafen rieb sie sich die Augen und sah sich um. Ihr Vater und Conan waren nicht mehr im Zimmer. Ihr Blick fiel auf die Uhr, viertel nach Sechs. Das Mädchen war verwirrt, sie hatte die Aufregung in den frühen Morgenstunden nicht mitbekommen. Ran schlug die Decke zur Seite und stand auf um sich zu strecken. Dann ging sie zur Tür um ihren Paps und den Jungen zu suchen, es war nicht üblich, dass die beiden freiwillig so früh aufstanden.
 

Es war warm, gemütlich, weich. Kaito lag im Bett. Der Junge dachte nicht im Traum daran aufzustehen. Warum auch? Er hatte frei, es waren Ferien und gestern kam er erst spät nachhause. Natürlich, zu seinem Leidwesen, war er wach und hörte seine Mutter und Jii werken. Kuroba war zu faul um nachzuschauen wie spät es wirklich war, auf alle Fälle viel zu früh. Er drehte sich noch mal so richtig in die Decke. Und dann hörte er Schritte.
 

Kazuha lag seit Stunden wach in ihrem Bett und konnte nicht mehr einschlafen. Ein Blick auf den Wecker verriet ihr, dass es drei viertel Sieben war. Um kurz nach Vier war sie aufgewacht, aus welchen Gründen auch immer. Jedenfalls lag sie seit dem da und starrte auf die Decke. Leider konnte sie es nicht verhindern, dass ihre Gedanken immer wieder zu Heiji schweiften. Es wurmte sie, keine Frage, besonders, weil sie ja den gesamten gestrigen Tag damit verbracht hatte den 24.12. zu reflektieren, im speziellen den Kuss und den Vorfall auf der Bank. Das Mädchen griff sich auf die Wangen, sie waren heiß und bestimmt auch gerötet. Kazuha hätte sich in den Stunden, in denen sie schon wach dalag tausendmal ohrfeigen können, weil sie gestern echt feige war. Sie hatte erst das Zimmer verlassen, als ihre Eltern ins Bett gegangen waren. Da war das Mädchen in Küche getapst und hatte den Kühlschrank geplündert. Sie wollte ihrem Vater einfach nicht in die Augen sehen. Sie wusste, er hatte wenig Verständnis für diese Aktion, und sie konnte sich ja auch nicht richtig erklären, warum sie sich dazu hatte hinreißen lassen. Immerhin war es ja nur ein Brauch, den man hätte genauso gut ignorieren können. Ja, sie hasste sich dafür, dass sie es getan hatte, nicht nur, weil Nizaburu es einfach nicht als jungendlichen Leichtsinn tolerierte, sondern dafür, dass sie Heijis Freundschaft einfach so aufs Spiel setzte, er hätte es ja ganz anders aufnehmen können. Und ihre Mutter, ja, Mina war über die Tatsache, dass sie ihren besten Freund geküsst hatte, wohl genauso begeistert wie vermutlich Shizuka. Und dann ja war ihre Mutter ja noch in ihr Zimmer gekommen um mit Kazuha zu reden, um sie aufzuheitern, doch der Schuss ging gewaltig nach hinten los. Kazuha dachte an den Vorfall und wollte gerade einen Satz ihrer Mutter wiederholen, doch stoppte sie sich. Sie wollte es gar nicht sagen, und noch weniger wollte sie daran denken. Sie schüttelte den Kopf und richtete sich auf, vielleicht würde sie es Ran erzählen. Möglicherweise rief sie sie heute noch mal an, gestern brachte sie es einfach nicht über die Lippen, das mit Heiji, und das mit ihrer Mutter war erst danach passiert. Aber Kazuha konnte Ran auf Shinichi ansprechen. Die kleine Toyama hatte es sofort wieder bereut, hatte sich in die Zunge gebissen, als sie merkte, wie sich Rans Stimmung rapide änderte.
 

Die Stufen, die sie am Vorabend hinauf gegangen war um ins Gästezimmer zu kommen, führten sie in die große Eingangshalle. Zu ihrer Überraschung fand sie Unmengen Polizisten vor. Ran sah sich irritiert um. Was war denn los? Vor der Tür, die zu dem Raum mit dem Spiegel führte, entdeckte sie Kogoro. „Paps?“, fragte sie unsicher. Der Privatermittler, welcher die Arme verschränkte hatte und sich das Kinn rieb, sah auf. Ran stand beim Geländer im Nachthemd, und er sah es dem Mädchen an, dass es ihr lieber gewesen wäre, hätte sie sich noch einen Schlafrock übergezogen. Schnell packte Herr Mori sich den kleinen Naseweis neben ihm und trug ihn zu Ran. Conan konnte es nicht lassen seine Nase in alle Angelegenheiten hinein zu stecken. „Aber Onkel Kogoro!“, protestierte der Schüler, als er in die Arme von Ran gedrückt wurde. Gekonnt ignorierte dieser den Jungen und meinte zu seiner Tochter: „Geh doch in die Küche, das ist kein Ort für Kinder…“ Ran, die noch immer nicht wusste, was vorgefallen war, nickte und ging mit Kogoro die Treppe runter. Kogoro wollte wieder zu den Beamten und als er das Quengeln Conans hörte, drehte er sich fix zu ihm und zischte leise, aber verständlich: „Neugierige Leute sterben bald.“ Der Junge sah ihn mit großen Augen an und Ran blickte ihren Vater missbilligend an. Ihm war selbst bewusst, dass es makaber war, was er gesagt hatte, aber der Junge war viel zu jung für solche traurigen Vorfälle.
 

Das Kreischen des Tieres ließ Saguru wieder in die Realität zurückkehren. Er stand draußen in der Kälte um Sechs Uhr morgens und nur damit Watson seine Runden drehen konnte. Es war wieder Schnee vom Himmel gefallen und Hakuba starrte in den Garten. Er hatte an gestern gedacht, Kids Vorhaben war so unüberlegt gewesen, hirnrissig. Saguru fragte sich, wie Kaito bloß entkommen konnte. Außerdem war dieser Hysteriker von Chef gefährlich gewesen. Der Junge seufzte und bemerkte erst jetzt die gemeine Kälte, die sich in seine Haut fressen wollte. Saguru zog einen Handschuh aus und tastete nach seiner Wange, ein taubes, eisiges Gefühl, das er da spürte. Er seufzte wieder und pfiff Watson, doch dieser genoss den Freiflug und kam gar nicht. Hakuba senkte kurz den Kopf und ging zur Haustür. Mit der Hand am Knauf drehte er sich noch mal um zum Vogel, und mit freudiger Überraschung stellte der Junge fest, dass das Tier im Sturzflug zu ihm sauste. Saguru streckte den Arm entgegen und Watson landete. Dann gingen sie rein. Der Detektiv wollte ins Präsidium, sein Vater war um halb Fünf ausgerückt und noch nicht nachhause gekehrt. Aber vorher, vorher musste er noch jemanden besuchen.
 

„Oma! Wo ist Oma?“, hörte Ran den kleinen Jungen Isamu schreien, da war das Mädchen mit Conan noch nicht mal richtig in der Küche. Das Kind saß auf dem Schoß der Mutter, Emi, wie sich Ran erinnerte, und strampelte mit den Füßen und schlug mit den winzigen Fäusten um sich. Er hatte schon einen roten Kopf. „Oma!!“, schrie er aus der Lunge und dann holte er noch mal tief Luft um noch lauter zu brüllen: „Oma!!!“ Die Frau, die den Jungen nur noch fester an sich drückte, legte die Stirn auf seinen Scheitel und schluckte. Ran trat ein und schloss leise die Tür. Ihre Augen wurden immer größer. „Auch Kaffee?“, hörte die kleine Mori eine Männerstimme sagen und drehte den Kopf nach links. Herr Tenshi war an das Mädchen heran getreten und sah sie aus traurigen Augen an, während er ihr die Tasse gefüllt mit dem dampfenden Genussmittel hinhielt. „Was?“, stammelte Ran verwirrt von der Situation, das Angebot hatte sie schon verstanden. Akio sah zu Conan und sog die Luft ein, man sah es ihm an, reden wollte er nicht, schon gar nicht vor Conan oder Isamu. Conan blickte die kleine Mori an und zupfte sie am Ärmel, ehe er vorsichtig fragte: „Lässt du mich wieder runter?“ Rans Blick blieb bei Edogawa hängen, nickte und stellte ihn dann auf den Boden. Dankend lächelnd drehte sich Conan zu Isamu und sein Blick wurde trüb. Herr Tenshi blickte zu Emi und atmete noch einmal tief durch, dann legte er die Hand um Ran und schob sie sachte weg von der Tür. Beim Tresen drehte er sich wieder zu ihr und wollte zu sprechen anfangen. Emi hob den Kopf und sah die Tochter des Detektives mit glasigen, geröteten Augen an. Ran wusste, die Frau war am Ende ihrer Kräfte, auch wenn sie den Grund noch nicht kannte. „Warum sind so viele Beamte hier?“, flüsterte Ran und wandte den Blick nicht von Frau Mizawa ab. Akio schluckte und beugte sich etwas vor, in der Hoffnung Isamu würde es nicht merken. „Wegen Beniko…“, wisperte er und seine Stimme zitterte. Ran sah ihn ungläubig an. Was war mit Frau Kiramoto? Warum waren alle im Raum so deprimiert? Was war geschehen? Ran beobachtete wie Emis Lippen zu zittern begonnen, wie sie die Kontrolle über sich selbst fast verlor und nur mit Müh und Not ein Schluchzen unterdrücken konnte. Isamu, der nicht begriff, versuchte nun noch energischer sich zu befreien und schrie weiter: „Oma!!! Wo bist du Oma!! Mama lässt mich nicht weg! Oma!!“ Die Oberschülerin spürte, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich, sie schluckte. Was sollte sie denn tun? Allen sagen, dass das nur ein Plan von Frau Kiramoto war? Ran verstand schon seit sie hier waren nicht, die Notwendigkeit des vorgetäuschten Todes. Es stimmte sie traurig, wie wenig Vertrauen in der Familie war. Die kleine Mori konnte nichts sagen, auch wenn sie gerne gewollt hätte, der Anblick schnürte ihr die Kehle zu, außerdem war es nicht im Sinne der Klientin. Still fragte sich Ran, wie Frau Kiramoto nur auf den absurden Gedanken kommen konnte, ihre Kinder würden von der Gier nach Besitz zerfressen werden, wenn es so viel wichtigeres gab, wie Liebe, Nächstenliebe, Zweisamkeit. Und warum musste sie es ausgerechnet zur Weihnachtszeit tun? Auch wenn die Familienmitglieder nicht immer einer Meinung waren, so waren doch der Sinn nach Zusammenhalt, das Verständnis, das füreinander Da sein, auch in, gerade in den schwierigsten Zeiten, das Vertrauen, und der Halt, den diese Familie jedem einzelnen Mitglied gab, doch da, präsent. Das Mädchen schüttelte fast unmerklich den Kopf. Ran schluckte und begann dann, ohne es zu wollen, ohne es verhindern zu können, bitterlich zu weinen. Conan, der nicht nur die taffe sondern auch die zarte Seite des Mädchens kannte, wusste ihr Feingefühl. Seine an war doch so leicht zu erweichen, das betraf nicht nur diese Härtefälle, keinesfalls. Nichts desto trotz half es nichts, diese Gräueltat musste aufgedeckt werden, schnellstmöglich. Und es gab immer nur eine, die unumstößliche Wahrheit. Conan sah sich noch einmal im Raum um, ehe er sich unbemerkt raus schlich, er musste zu Kogoro.
 

Er wusste selbst nicht genau, warum er diesen Weg einschlug, immerhin, stand er der Person nicht sonderlich nah. Um genau zu sein, er mochte sie immer weniger, wenn es eine andere Person betraf oder auch nur seinen Beruf, dennoch konnte er es ihr nicht nachweisen. Hakuba, der den ganzen Weg über in Gedanken versunken war, fand sich vor Kaitos zuhause wieder. Er atmete die kalte Morgenluft ein und schaute sich das Haus genauer an, es war groß, schön. Saguru wusste nicht, ob er läuten sollte, oder einfach wieder gehen. Wieder setzte er sich in Bewegung und während er die Stufen zur Haustür raufstieg, fragte er sich, welches Motiv Kaito eigentlich hatte. Und nur aus Langeweile konnte Kid nicht stehlen, das wär lebensmüde, einfacher wäre es, gleich in den Knast zu wandern, freiwillig. Der junge Detektiv sah sich die Haustür an und schluckte. Immer weniger wusste er den Grund, der ihn hierher bewegt hatte. Seine Finger glitten zur Klingel. „Ob er noch schläft?...“, ging es in ihm vor sich, doch dann schlug sein Kopf eine ganz andere Richtung ein: „Wie es Aoko wohl geht?“ Er seufzte und beschloss, doch nicht zu läuten, als er sich umdrehte, ging die Tür auf. Erschrocken sah Saguru zu dem alten Mann, der vor ihm stand. „Guten Morgen, Sie wollen zu…?“, begrüßte ihn Jii mit einem Lächeln. Hakuba richtete sich auf und antwortete selbstbewusst: „Guten Morgen! Ich weiß, dass es früh ist, aber ist Kaito schon wach, ich müsste mit ihm reden…“ Der alte Mann ließ ihn erstmal rein und schloss dann hinter ihm die Tür. Hikarue kam von der Küche und begrüßte den Jungen mit einem Lächeln: „Du bist doch sicher ein Kollege von Kaito!“ Saguru nickte und Hikarue meinte weiter: „Du kannst ruhig rauf gehen, er ist in seinem Zimmer, und falls er noch schläft… Weck ihn auf.“ Mit Gesten hatte sie Saguru gezeigt, wohin er musste. Er bedankte sich und eilte die Stufen rauf. Vor dem Portrait, auf welchem der frühere Hausherr abgebildet war, machte er halt. „Kaito muss echt stolz auf seinen Vater sein…“, dachte der Detektiv, und im selben Atemzug, wusste er, dass er so etwas niemandem wünschte, in so jungen Jahren den Vater zu verlieren, oder die Mutter. Und dann steuerte er das Zimmer an, während er sich mehr und mehr fragte, ob er eigentlich geläutet hatte, er konnte sich nicht erinnern.
 

„Du hast uns verraten!“, schrie eine hasserfüllte Männerstimme. Das Mädchen wich zurück. „Das wirst du büßen!“, fuhr er fort und ein fieses Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, ehe er ein Messer zückte. Seine Augen formten sich zu Schlitzen. „Nein…“, wimmerte das Mädchen. Es hatte weit aufgerissene Augen. Er stürzte zu ihr. Ohne zu zögern, wandte sie sich ab und rannte, was das Zeug hielt. In ihrem Kopf ging so viel vor. Was war mit Conan? Wo war er? Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Vor ihr inneres Auge trat das Bild ihrer Schwester. So viel war passiert, und jetzt? War es jetzt aus, endgültig vorbei? Sie hörte ihr Herz in ihrem Kopf hallen, es war kein einfaches Pochen mehr. Wie fühlte man sich eigentlich so kurz vor dem Ende? Sie wollte es gar nicht wissen. Und dann stolperte sie. Sie wusste, sie konnte nicht mehr rennen, sie hatte keine Luft. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sie sah zu ihm. Er hatte aufgehört zu laufen, nur langsam trat er auf sie zu, und sein Grinsen wurde nur noch hässlicher. Ihre Lippen zitterten. Ihr Mund war trocken. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden. Und sie wollte weg. Schließlich stand er vor ihr, in voller Größe, dieser große, schlanke Mann mit den langen Haaren. „Gin…“, hauchte sie und hatte keine Stimme mehr. Er packte sie am Arm. Und dann schrie sie, wusste nicht woher sie die Kraft nahm, irgendwer würde sie schon hören, hoffte sie: „Nein!!!!“ Oder doch nicht?
 

„Ai!“, sagte eine vertraute Stimme laut und besorgt: „Ai…“ Die Stimme wurde leiser. Das Mädchen zuckte zusammen. Die Fratze von dem Mann in Schwarz wurde verzerrt. Sie sah nur noch das Messer. Und dann… Ai saß aufgerichtet in ihrem Bett, mit aufgerissenen Augen. Agasa saß neben ihr und streichelte ihren Arm. Irritiert sah das Mädchen den Professor an und fragte sich, wo sie war? Und wo war Gin hin? „Wir, wir dürfen ihn nicht entkommen lassen, Professor!“, stotterte das Mädchen und sprang auf. Sie wollte zum Kasten und sich Kleidung rausholen, doch der Professor hielt sie zurück. „Aber…?“, stammelte Ai verwirrt und blickte Hiroshi an. „Du hast schlecht geträumt, das ist alles…“, versicherte er ihr mit einem Lächeln. „Aber Gin…“, versuchte es Ai nochmal, das konnte sie doch nicht bloß geträumt haben. Der alte Mann schüttelte den Kopf und sagte mit einem Lächeln: „War nie da…“ Die Wissenschaftlerin setzte sich neben ihm aufs Bett und wischte die Tränen weg, sie hatte im Schlaf geweint. Es war ein fürchterlicher Alptraum gewesen, und wenn sie darüber genau nachdachte, war er noch nicht mal vorbei. Die Organisation war noch immer auf freiem Fuß.
 

Vor der Tür blieb er stehen und atmete noch einmal tief durch, bevor er klopfte. Ohne auf eine Antwort zu warten, trat er ein. Zu seiner Überraschung lag Kaito noch in seinem Bett auf dem Bauch, den Kopf zu der Wand gedreht, die Hakuba gerade ansah, und rührte sich kein Stück. Leise schloss er die Tür. Belustigt stellte er fest, dass die Haare des Diebes wie immer in alle Richtungen standen. Kaito zog die Decke über den Kopf und murmelte miesmutig: „Hast du eigentlich schon mal auf die Uhr gesehen?“ Kuroba war also doch wach. Der erste Gedanke Kurobas war, dass seine Mutter vor ihm stand und gleich zu zetern beginnen würde, er solle endlich aufstehen. Saguru schaute noch mal auf seine Uhr und meinte: „Sechs Uhr Fünfundfünfzig“ Hakuba steckte die Hände in die Hosentaschen und sah zu Kaito. Den Die hob es flott aus den Federn und dann saß er kerzengerade da. Kurobas überraschter Blick schweifte zu Hakuba. Der Junge war sprachlos, irgendwann klappte ihm der Mund auf. In Kaitos Kopf arbeitete es, er wusste, er wollte etwas sagen, nur was genau und wie, da musste er noch feilen. Saguru lächelte schief und er fragte sich wieder einmal, was er eigentlich hier machte. „Was willst du hier?“, kam es von Kaito plötzlich forsch und wie aus der Pistole geschossen. Hakuba sah ihn an und meinte: „Wegen gestern…“ Der Detektiv wurde nur verwirrt angesehen. „Wann sind wir uns gestern über den Weg gelaufen?“, kam es von Kaito, nun etwas ruhiger. Er kratze sich am Hinterkopf und musste gähnen. „Herr Fuyama…“, versuchte es Hakuba noch einmal. Kaito überlegte, ob er sich wieder ins Kissen fallen lassen sollte, doch dann schwang er sich aus dem Bett. „Wer?“, fragte der Braunhaarige und stand auf. Seine Augen waren nur halb offen, Kaito war noch viel zu müde. „Die Träne?“, fragte Hakuba nach und sah ihn prüfend an. „Welche…“, fing Kaito an, er kannte sich noch nicht richtig aus. Dann kam ein kurzes Schweigen beider. „Was ist mit ihr? Hat sie Kid gestern mitgenommen?“, fragte Kaito, nachdem der Groschen gefallen war. Saguru nickte nur. „Oh…“, murmelte Kaito und grübelte weiter. Er stemmte die Hände in die Hüfte, und sah Hakuba fragend an. „Und warum bist du hier? Kid hat doch nichts mit mir zu tun…“, murmelte Kaito leicht säuerlich und er fragte sich, was er getan hatte, damit sein Klassenkollege bei ihm zu so einer unmöglichen Zeit auftauchte. „Ich wollte mich bedanken.“, meinte Saguru sachlich. „Bei mir?“, fragte Kaito ungläubig nach und bevor er noch irgendetwas hinzufügen konnte, meinte Saguru fast verlegen: „Du weißt schon wofür…“ Kaito sah ihn nur verständnislos an. Hakuba wandte sich zum Gehen. Er öffnete die Tür und dann war er draußen. Kaito eilte ihm hinterher und als sie auf der letzten Stufe waren, und Saguru ihn gekonnt ignoriert hatte, packte Kaito ihn an der Schulter: „Wofür?“ Saguru grinste. Kuroba stellte sich aber auch wirklich dumm, gut, das musste er sogar, wenn er nicht auffliegen wollte. „Dafür, dass du mich umgerannt hast.“, sagte Saguru und bemerkte dann Kaitos Mutter, wie sie aus der Küche kam. Kaito hob die Augenbrauen und sah ihn nur irritiert an. „Ich hab was?“, fragte er sich und sein Blick sprach Bände. „Möchten Sie noch einen Kaffee?“, fragte Hikarue Hakuba freundlich. Der Detektiv schüttelte den Kopf und antwortete: „Ich kann nicht, ich muss noch ins Präsidium, aber danke.“ Frau Kuroba nickte und lächelte ihren Sohn an. „Ich wünsche ihnen noch schöne Feiertage! Keine Sorge, ich weiß, wo die Tür ist.“, fuhr Saguru fort und lächelte. Dann ging er.
 

Sowie die Tür ins Schloss gefallen war, ging Kaito zu seiner Mutter in die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Mensch, der kostet Nerven…“, murmelte der Junge und war heilfroh, dass er gestern noch alles verstaut hatte. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was gewesen wäre, hätte die Träne beispielsweise noch am Schreibtisch gelegen und Saguru wäre reingekommen. Eine schreckliche Vorstellung. „Er war doch nett…“, meinte Hikarue und stellte ihm eine Tasse hin. „Ja, er ist nett, wenn er außer Dienst ist…“, meinte Kaito sarkastisch und dachte an gestern. Um ein Haar hätte er sich wirklich verraten. Kaito legte den Kopf auf die Tischplatte, zuerst mit der Stirn, dann schaute er zu Frau Kuroba und seine Wange ruhte auf der Platte. Hikarue begann zu summen und schälte Kartoffeln. Dann sah der Junge zu seiner Tasse voll mit gutem Kaffee, Kaito seufzte, er war zu faul um sich zu rühren.
 

Um Acht saßen alle im Wohnzimmer, die meisten Polizisten waren bereits abgezogen. Haruka neben ihrem Mann, dann saß Ran mit Conan bei ihnen. Emi saß auf der Couch gegenüber und auf ihrem Schoss lag der Kopf des kleinen Isamu. Er war eingeschlafen, hatte sich irgendwann in den Schlaf geweint. Herr Mizawa ging unruhig auf und ab, die Arme hinter sich verschränkt. Conan beobachtete die Szene und dann blickte er traurig zu Ran, die noch gerötete Augen hatte. Jeder hörte das Ticken der schweren Standuhr, die an der Wandseite stand, die gegenüber von der war, die in die Küche führte. Kouhei hasste es zu warten, denn Detektiv Mori hatte alle gebeten, sich im Wohnzimmer zu versammeln und er war noch immer nicht da. „Ach, ich bringe Isamu ins Zimmer…“, meinte Herr Mizawa schließlich und verdeutlichte seine Worte mit Gesten. Dann nahm er den Jungen und ging Richtung Tür. „Warten Sie, ich mach Ihnen auf!“, bot Ran an und wollte gerade aufstehen. Dann schwang die Tür auf und Kogoro kam rein. Herr Mizawa nickte ihm zu und verließ den Raum, nachdem er versicherte, sie könnten ruhig ohne ihn anfangen. Hinter Kogoro trat in kleiner, schmächtiger Mann in Anzug hervor. Er hielt einen Block mit Notizen in den Händen und räusperte sich. „Wenn ich mich kurz vorstellen dürfte, ich bin Herr Kyonari und der Einsatzleiter dieses traurigen Vorfalls.“, meinte der Mann und sah in die Runde. Haruka sah ihn geschockt an, die ganze Zeit hatte sie geglaubt noch zu träumen und gehofft, sie würde endlich aufwachen und wissen, alles sei in Ordnung. „War es… es… Sel…“, brachte Emi mühsam hervor, allerdings begann sie dann bitterlich zu weinen. „Davon gehen wir aus, ja.“, antwortete Herr Kyonari betrübt. Auch wenn ihm sein Job Spaß machte, so etwas tat er nie gerne. „Wieder ein Fall für die Akten…“, dachte er und schluckte, während er zusah, wie Frau Miwaza immer mehr und mehr schluchzte. „Aber meine Mutter wird sich doch nicht freiwillig…“, meinte Frau Tenshi energisch und sprang vom Sofa auf. Ihr Mann sah sie nur traurig an. „Mit einem Seil und einem Stuhl in den Raum gehen und sich erhängen? Doch, so sieht es aus.“, entgegnete der Polizist und seufzte. Er spürte den hasserfüllten Blick von Haruka auf sich lasten. Er wusste, es war immer schwer die Angehörigen davon zu überzeugen, dass ein geliebter Mensch von ihnen gegangen war. Kogoro stand mit verschränkten Armen da und sah zu Ran. Er war machtlos.
 

„Aber wie ist Frau Kiramoto zur Decke gekommen?“, wollte Conan unschuldig wissen. „Was für eine blöde Frage sie hat sich gestreckt!“, fauchte der Polizist und fragte sich was das Kind hier machte. Herr Mori sah den Jungen mit großen Augen an, fixierte ihn regelrecht, und dann rannte er raus. „Wo wollen Sie hin?“, wollte Herr Kyonari wissen und sah ihm verwirrt nach. Unausgesprochen standen alle auf und folgten Kogoro. Sie fanden ihn, wie er bereits den Sessel aufgestellt hatte. „Warten Sie! Das können Sie nicht machen! Die Spuren!“, protestierte der Polizist. „Ich hab mit der Spurensicherung gesprochen, die haben‘s mir erlaubt.“, konterte Onkelchen und stieg auf den Stuhl. „Gehen Sie sofort da runter!“, zeterte Herr Kyonari und blickte Kogoro sauer an. Neben dem Kronleuchter, einen guten Meter davon entfernt, war ein Deckenhacken angebracht. Herr Mori streckte sich um ihn zu erreichen, griff ihn jedoch nicht, nicht weil der Sessel so ungünstig stand, sondern weil er mit seinen 1,80 m einfach zu klein war. Haruka bekam immer größere Augen und sie begann leicht zu zittern. Herr Tenshi schluckte und meinte vorsichtig: „Meine Schwiegermutter hätte das nie machen können… Sie war nicht ganz 1,60…“ Emi sog die Luft ein und ballte die Hände zu Fäusten. Ran blickte gen Boden und musste sich beherrschen. Wie konnte jemand nur so eine nette Dame wie Frau Kiramoto umbringen? „Und ich wollte alles zu den Akten legen…“, dachte Herr Kyonari geschockt. Sie hörten, wie jemand die Treppe runter kam. Herr Mizawa blieb auf der letzten Stufe stehen. „Was ist denn los?“, murmelte er, sichtlich irritiert. Emi stürzte zu ihrem Mann und fiel ihm um die Arme und begann bitterlich zu weinen. Sie flüsterte ihm, was gewesen war und er sah nur geschockt in die Runde. „Das kann doch nicht war sein…“, stammelte er und schluckte.
 

Um halb Neun hatte es Kazuha geschafft aufzustehen und ihr Zimmer zu verlassen. Das Mädchen tapste in die Küche und sah ihre Mutter beim Ofen stehen. „Ah! Auch schon wach!“, begrüßte Mina ihre Tochter mit einem Lächeln. Die Schülerin nickte und holte sich ein Glas aus dem Schrank. „Es gibt heute Barsch mit Nudelfüllung.“, stellte Mina fest und kümmerte sich weiterhin um den Fisch. Kazuha sah ihre Mutter an und griff nach einer Flasche Limonade. Während sie einschenkte, dachte sie an den gestrigen Vorfall.
 

Ihre Mutter war am Nachmittag in ihr Zimmer gekommen, hatte sich zu ihr gesetzt und nett gelächelt. Kazuha sah an die Decke und sagte kein Wort. Worüber sollte sie auch mit ihr reden? „Was ziehst du so ein Gesicht? Ist doch nichts Schlimmes passiert…“, fing Mina an und legte ihrer Tochter die Hand auf die Schulter. „Nichts Schlimmes passiert… Nein, natürlich nicht, war ja nur ein Kuss…“, murmelte Kazuha trotzig und Mina hörte nur so den Sarkasmus, der mitschwang. Frau Toyama seufzte und sah ihre Tochter an. Sie begann von neuem: „Ihr kennt euch schon so lange. Ich dachte immer, es gäbe nichts, worüber ihr euch nicht aussprechen könntet.“ Kazuha ließ sich zurück in die Kissen sinken und ihre Beine baumelten ein paar Zentimeter über dem Boden. „Ihr seit groß genug um über solche Sachen drüber zu stehen…“, meinte Mina wieder und dachte nicht im Traum daran aufzuhören: „Er ist doch immer noch der Heiji, den du kennst, oder irre ich?“ Kazuha nickte nur resigniert und schloss die Augen. „Ja schon, aber… Weißt du wie peinlich?...“, murmelte das Mädchen und wünschte sich, allein zu sein und nicht mit ihrer Mutter dieses Thema breit zu treten. „Und selbst wenn sich zwischen euch was ändert…“, fuhr Mina fort und wurde von ihrer Tochter sofort neugierig angesehen. „Was ändern?“, hackte Kazuha noch mal nach und richtete sich wieder auf. „Ja ich mein, es spricht doch nichts über eine Beziehung, oder?“, wollte frau Toyama dann wissen. Kazuha wollte protestieren und riss den Mund auf. „Ah….“, doch es kam kein Ton und das Mädchen lief feuerrot an. Mina musste schmunzeln. „Du kannst nicht abstreiten, dass du ihn magst.“, stellte Frau Toyama belustigt fest. Kazuha überlegte was sie sagen sollte und schluckte. Ihre Mutter stand auf und sagte: „Also ich würd mich über einen Schwiegersohn wie Heiji schon freuen…“ Die Schülerin sah auf, und anstatt irgendetwas abzustreiten, merkte sie wie die Hitze ihren Hals rauf krabbelte, wie ihre Wangen heiß wurden. Bestimmt gleich sie einer Tomate. Das Mädchen schluckte und glaubte, sie träumte. Passierte das gerade wirklich? „Und ich glaub, Frau und Herr Hattori hätten sicher auch nichts gegen dich. Und wenn dein Vater vielleicht nicht so tut, aber er würde sich auch für dich freuen, da bin ich mir ganz sicher.“, bemerkte Mina lächelnd und dann verschwand sie mit den letzten Worten aus dem Zimmer: „So und ich schau jetzt wieder nach meinem Kuchen.“ Und dann war frau Toyama weg. Kazuha sah ihr nach und sog die Luft abrupt ein und hielt sie an. Dann sprang sie auf und schrie: „Aber wir sind nur Freunde!“ Das Mädchen seufzte und war erleichtert, den Satz endlich über die Lippen bekommen zu haben. Geknickt setzte sie sich wieder auf ihr Bett und griff nach dem nächsten Kissen. Das Mädchen umklammerte es und legte sich dann seitlich hin, die Beine angezogen und grübelte über das eben Geschehene nach. Kazuha wollte nicht recht glauben, was ihr ihre Mutter gerade gesteckt hatte.
 

„So war das gestern…“, dachte sie die Oberschülerin und nippte an ihrem Glas Limonade. Kazuha tippte mit den Fingern auf der Arbeitsplatte und sah ihre Mutter weiterhin an. „Kannst du mir den Mirin geben?“, fragte Mina und sah ihre Tochter an. Diese sah auf und griff nach dem Wein und reichte ihn ihr. Kazuha nippte noch mal an ihrem Glas. „Danke.“, sagte Mina und fügte hinzu: „Übrigends hat Herr Hattori angerufen, wegen morgen. Er holt dich ab.“ Kazuha schluckte schwer und konnte es nicht verhindern wieder rot zu werden. „Heiji…“, dachte Kazuha und stellte das Glas ab. Sie wollte ihn eigentlich nicht so bald sehen, allerdings fuhren sie ja zu Ran und Conan. „Oh Gott…“, murmelte sie und sah zu Boden. „Ihr fährt doch dann mit dem Zug weiter, oder?“ Kazuha nickte nur und drehte sich zum gehen. „Wo willst du hin?“, rief ihr Mina nach, als sie das Zimmer schon wieder verlassen hatte. „Koffer packen!“, entgegnete Kazuha und tapste wie in Trance in ihr Zimmer.
 

Am Schreibtisch saß Ginzo Nakamori und grübelte über den gestrigen Tag nach. Es war zum Haare raufen, wenn er daran dachte, dass Kid ihm wieder einmal, wie so oft, entkommen war. Und dann war da noch dieser Irre, Herr Fuyama. Ginzo senkte den Kopf. Er war die Nacht über im Präsidium geblieben und hatte noch kein Auge zugetan. Dann klopfte es an der Tür. Verwirrt blickte er auf und sah, wie Saguru mit heißem Kaffee antanzte. Das war seine Rettung. Der Junge reichte ihm das dampfende Gebräu und meinte freundlich: „Machen Sie sich nichts draus, das nächste Mal haben wir ihn. Wenn uns dieser Firmenboss nicht drein gepfuscht hätte, säße 1412 jetzt da, wo er schon lange hin gehört.“ Herr Nakamori nickte und nahm sich Zucker und Milch, die Hakuba natürlich auch mitgebracht hatte. Ginzo fuhr sich durch die Haare und blies den heißen Dampf weg. Saguru seufzte, es war kompliziert geworden, nicht nur die Aktionen von Kid waren gefährlich, abgesehen von den Rätseln, sondern auch die Zusammenarbeit mit Herrn Nakamori hatte sich etwas verändert, auch wenn dieser sich komischerweise nicht anders verhielt. Aber das Bewusstsein, dass der Inspektor der Vater von Aoko war und sie ihm erzählt hatte, dass er, Saguru Hakuba, ihr etwas sehr, nun ja, Schönes gestanden hatte, brachte den Jungen fast um den Verstand. Er wusste nicht wirklich, wie er Herrn Nakamori anschauen sollte, ihm gegenüberstehen, geschweige denn, mit ihm arbeiten. Und heute war es noch schlimmer als gestern, denn gestern konnte er sich auf Kid konzentrieren, doch heute…
 

Draußen standen Herr Kyonari und Kogoro und rauchten eine Zigarette. „Die Ärmsten, dass gerade zur Weihnachtszeit so etwas passieren muss…“, meinte der Polizist traurig und schaute zu Onkelchen. Dieser nickte und zog noch einmal an dem Stummel, dann dämpfte er aus. Herr Mori drehte sich zum Haus, warf noch kurz einen Blick auf seine Armbanduhr, die Zehn nach Zwölf zeigte, und ging zur Tür. Herr Kyonari folgte ihn, nachdem auch er sich der Kippe entledigt hatte. Sie öffneten die Tür und hörten aus dem Wohnzimmer laute Stimmen. „Wer kann nur so etwas tun?“, fragte Herr Tenshi und kratzte sich am Kinn. Herr Mizawa saß in einem Ohrensessel, Akio auf der Couch, Haruka stand neben ihm und Emi ging auf und ab. Ran und Conan saßen auf der anderen Couch und beobachteten die Situation. „Wer?“, wiederholte Emi energisch, sie hatte aufgerissene Augen und einen starren Blick. Kogoro und Herr Kyonari traten in den Raum und schlossen leise die Tür. Dann zeterte Frau Mizawa los: „Du!! Du tust doch immer so nett und scheinheilig! Mit deinen 2,04 m wär das alles kein Problem für dich gewesen! Elender Heuchler!!“ Emi schluckte und musste einen Schluchzer unterdrücken, sie hielt sich die Hand vor den Mund und drehte sich weg. Akio sah sie betroffen an und stotterte: „Ich?“ Haruka stürmte auch ihre Schwester zu und zeigte mit dem Finger auf sie, während sie los wetterte: „Und was ist mit deinem missratenen Mann?! Er und Mutter haben sich nie verstanden!“ „Er hätte so etwas nie getan!!“, brüllte Emi mit Tränen in den Augen zurück. „Meinem Kind die Oma nehmen…“, stammelte Kouhei fassungslos und blickte hilflos zu Akio. Er wurde von den beiden Schwestern ignoriert, aber der Rest hatte ihn verstanden. Conan blieb die Spucke weg und wusste nicht, was er tun sollte. Ran musste schlucken und begann leicht zu zittern. „Er ist auch 1,98 m! Tu nicht so, als ob das nicht möglich wär! Und schieb nicht alles meinem Akio in die Schuhe!“, schrie Frau Tenshi und Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Ich würd mich echt nicht wundern, wenn ihr euch zusammengetan habt um an das Erbe zu kommen!“, entgegnete Emi dann lautstark. Und da waren sie bei dem Thema Vermögen, das Thema, das Frau Kiramoto angesprochen hatte, Gier, die ihre Familie auffrisst. Ran sah zwischen den Personen hin und her. Und sie begann zu weinen. Wie konnte man sich nur über Besitz streiten, wenn ein Mensch, den man liebt einfach nie wieder kommt? Sie verstand es nicht, denn immerhin, Liebe war doch das größte Gut. „Ach Gott, tu doch nicht so! Unterstellst uns gierig zu sein und ihr lechzt doch nur nach dem Geld, dem Haus, nach Allem!!“, fauchte Haruka und gestikulierte wild. Kogoro stand schon eine Weile der Mund offen und er fragte sich leise, was hier denn los war. „Ja klar, dass du mir das unterstellen musst!“, zischte Emi und ballte ihre zarten Hände zu Fäusten. Ihre Männer sahen die beiden Frauen nur geschockt an und schwiegen. „Warum denn auch nicht?! Ihr habt Mutter nur besucht, wenn es einen Anlass gab, wie… wie… Weihnachten!!“, schrie Haruka und wischte sich Tränen weg. „Ich bin damals gegangen, weil ich meine Karriere nicht in diesem Kaff sah!! Nicht weil ich Mutter nicht geliebt hab!“, schrie Emi und fuchtelte mit den Armen. „Ja genau Karriere…“, äffte Frau Tenshi nach und entgegnete stur: „Du bist doch nur wegen deinem Mann abgehauen!!“ Akio ging zu Haruka und nahm sie ihn den Arm. Fast flüsternd meinte er: „Sch… Das bringt doch nichts…“ Und dann sah er zu Herrn Mizawa und lächelte matt. Auch Kouhei hatte eine Hand auf Emis Schulter gelegt und sie gestreichelt. Emi wollte wieder kontern, dich da sprang Ran auf und schrie: „Hört endlich auf!!“ Sie schluchzte und hielt sich die Hände vors Gesicht. Jetzt sahen die vier sie betroffen an. Conan blickte zu ihr hinauf und schluckte. Er wusste was in ihr vor ging, er hätte am liebsten auch so reagiert, nur war er noch vor Schock wie gelähmt gewesen. „Ich würde mich in Grund und Boden schämen, ein Mensch ist von uns gegangen und ihr streitet über den Besitz und macht Schuldzuweisungen und… und…“ Das Mädchen konnte ein Schluchzen nicht verhindern. Erneut wischte sie sich die Tränen weg. „Sicher, vielleicht habt ihr euch gestritten... vielleicht sogar oft, aber… Sie ist doch eure Mutter, Frau Tenshi und Frau Mizawa…. Und es euren Männern anzuhängen ist einfach grausam…“ Ran schluckte und ließ ihre Worte einmal wirken, ehe sie fortfuhr: „Jeder Mensch macht doch Fehler, oder? Keiner ist perfekt…“ Ran setzte sich wieder hin und hielt sich die Hände vors Gesicht und murmelte: „Entschuldigung…“ Sie wollte eigentlich nicht so laut werden, oder gar aufbrausend. Die beiden Schwestern sahen sich an und umarmten sich, nachdem sie alles zurück genommen hatten, was sie in der Verzweiflung und Wut geschrien hatten. Kogoro schob die Hände in die Hosentaschen und seufzte, Herr Kyonari stand noch immer wie versteinert da und starrte die Menschen um sich herum an. So ein Fall war ihm noch nie untergekommen. Die beiden Aschwestern setzten sich nebeneinander aufs Sofa und Emi holte ein Taschentuch hervor. Akio sah sie nur an und rührte sich nicht vom Fleck, Kouhei stand neben ihm. Kogoro ging zu ihnen, sowie er sich wieder etwas gefasst hatte. Alle sahen ihn an, bis auf Ran, die starrte stur auf den Boden. Conan legte seine Hand auf ihren Rücken und strich darüber. Er lächelte sie kurz an und blickte dann wieder zu Kogoro, der offensichtlich etwas loswerden wollte. Akio verschränkte die Arme. Völlig irritiert und neugierig, was jetzt kommen musste, setzte sich Herr Kyonari in einen Sessel. Herr Mori sah noch einmal in die Runde, blickte jeden einzelnen bewusst an und sagte: „Welch Ironie… Frau Kiramoto hat mich geschickt, ein Rätsel zu lösen, das von dem Zimmer, in dem der Mord stattgefunden hat. Die blutverschmierte Frauenleiche hat ihr keine Ruh‘ gelassen, wie auch… Sie kannte ja die Lösung nicht…“ Er holte tief Luft und bemerkte die geschockten Gesichter, die geweiteten Augen der Familienmitglieder. Dann fuhr er traurig fort: „Nur zu dem Zeitpunkt, an dem sie mich das erste Mal angerufen hat, hat es noch gar keine Leiche gegeben. Sie wollte mich wegen einem ganz anderen Grund hier haben. Und das ist traurig.“ Emi und Haruka sahen sich fragend an. „Wenn man Angst hat, dass sich die Kinder nach dem eigenen Leben nur um das Erbe streiten, und leider, ist das ja wohl eingetroffen, auch wenn ich es mir nie vorstellen konnte.“, fügte der Detektiv hinzu. Akio sah Kogoro irritiert an und bevor er irgendetwas sagen konnte fuhr Kogoro fort: „Wenn man einen Tod vortäuschen wollte, um zu wissen, wie die eigenen Kinder reagieren…“ Doch so weit war es gar nicht gekommen. Die beiden Töchter wurden blass. Herr Mori blickte zu Boden, er hatte sie eingeweiht, und er schämte sich für Menschen, die er nicht mal richtig kannte, weil sie offensichtlich wirklich von Gier zerfressen waren. Als er mit Ran und Conan her gekommen war, dachte er ein nette Familie vorzufinden, die noch an Werte wie Liebe glaubte, die zusammenhielt in jeder Lebenslage, eine Familie, die jede Krise überwinden konnte. Und die Menschen nicht eine Ehe lebten, weil sie verheiratet waren, und nur warteten bis die Kinder groß wurden, er hatte es ja selbst erlebt, seine Ehe mit Eri war gescheitert. Die Tür ging auf und Isamu rein. Er sah müde aus, noch richtig verschlafen und rieb sich die Augen. Emi streckte sofort ihre Hände nach ihm aus und der Junge rannte zu ihr. Sie setzte ihn auf ihren Schoss und lächelte ihn liebevoll an. Herr Mori, und wohl auch die anderen waren froh, dass der Kleine erst jetzt gekommen war und nichts gehört hatte.
 

Es war fast Zwei Uhr und Aoko schlenderte mit Keiko durch die Straßen. Sie lachten und die kleine Momoi Blieb bei einem Schaufenster stehen. Aoko hatte ihr gerade den Rücken zugewandt, weil sie die Straße hinunter sah. Es waren so viele Leute. Die Dächer waren zum Teil noch schneebedeckt und auch auf den Straßen sah man noch vereinzelt Berge der weißen Masse. Der Rest war vom Straßendienst weggeschoben worden. Es war nicht sehr romantisch, eigentlich liebte Aoko die Vorstellung durch den Schnee zu stapfen und irgendwo durchgefroren stehen zu bleiben und etwas zu trinken, wie Kakao oder Tee. Doch das war hier unmöglich, der Schnee war nicht mehr so schön, er war geschmolzen und matschig. Keiko strahlte die Artikel im Schaufenster an und griff Aoko auf die Schulter und forderte auf: „Sieh mal, wie schön!“ Das Mädchen mit den braunen Haaren drehte sich und lächelte. In der Auslage hing auf einer Puppe ein schönes Kleid in Violett mit schmalen Trägern. Seine Form erhielt das Kleid durch Rundnähte, die vom dem Armloch bis in Länge führten. Im Brustbereich sprangen links und rechts drei Falten auf, die sternenförmig zum Halsausschnitt gelegt waren. Etwas Oberhalb der Hüfte war eine Passe angenäht, und an die war ein glockig fallender gezogener Rock angenäht. Das Kleid war kurz, wenn es überhaupt bis Mitte Oberschenkel reichte, aber Aoko gefiel es, genauso gut wie Keiko. „Komm, da schauen wir jetzt rein!“, entschied Momoi und zog ihre Freundin mit sich in das Geschäft. Aoko liebte es mit Keiko unterwegs zu sein, nicht nur weil es immer lustig aber, besonders jetzt lenkte sie ihre Freundin etwas ab. Nicht mehr ganz so oft dachte die kleine Nakamori über Kaito und Saguru nach.
 

Heiji saß im Schneidersitz vor seinem Koffer und hatte die Arme verschränkt. Er überlegte, was er mitnehmen sollte. Er zog eine Augenbraue hoch. Es war doch sonst nie so schwer gewesen eine Entscheidung zu treffen. Der Junge seufzte. Er stand auf und setzte sich auf sein Bett, denn wenn er noch länger auf dem Boden hockte und den Koffer anstarrte und nichts rein gab, brachte es genau so viel. Heiji faltete die Hände und versuchte krampfhaft sich zu konzentrieren. Doch das wollte ihm nicht so recht gelingen, morgen würde er Kazuha wieder sehen und seine Gedanken glitten auch immer wieder zu ihr. Wie würde die Begrüßung ausfallen? Würden sie miteinander reden? Wäre alles wie immer? Würden sie die ganze Zugfahrt über schweigen? Eine seiner größten Sorgen. Er wollte nicht, dass sich zwischen ihnen etwas änderte, zumindest nicht so, dass ihre Freundschaft deswegen zu Grunde gehen könnte. Er seufzte wieder. Still fragte er sich, warum es hatte passieren müssen? War es, weil er sich so gefreut hatte wegen dem Anruf? Wenn er nicht angerufen worden wäre, hätte sie ihn dann…? Sicher nicht. Irgendwann gab er seiner Mutter die Schuld, weil sie den Mistelzweig über die Tür gehängt hatte. „Ach, Schuldzuweisungen helfen auch nichts…“, murmelte er und sank in seine Kissen. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Sie hatte ihn geküsst, Kazuha hatte ihn geküsst. Er griff mit den Fingerspitzen zu seinen Lippen und strich darüber. Heiji öffnete wieder die Augen und starrte zur Decke. Wenn er es sich recht überlegte, musste er gestehen, dass der Kuss schön war, wenn auch überraschend, aber schön. Und ja er hätte ihn furchtbar gerne wiederholt. „Oh man…“, flüsterte er und richtete sich auf. Er spürte die Hitze wieder kommen, und für einen Moment befürchtete Heiji, er würde erröten. Und zu seinem Leidwesen war das exakt der Fall. Hattori stand auf und machte sich über seinen Koffer her. Der morgige Tag würde schon kommen, und sie würde es ihm ja nicht übel nehmen, wenn er mit ihr normal reden würde, als sei nie etwas gewesen, oder? Der Schüler konnte nicht anders, als erneut zu seufzen. Es war aber auch echt kompliziert.
 

Die Träne glitzerte schön, stellte Kaito grinsend fest. Er saß im Geheimzimmer und begutachtete sein Diebesgut. Natürlich trug er Handschuhe, er wollte ja keine Spuren hinterlassen, auch wenn er gerne die Handschuhe von Aoko angezogen hätte, traute er sich das noch nicht. Das weiße Paar Händewärmer war viel zu schön, zu neu, und für ihn viel zu wertvoll als es für Diebesgut zu benutzen, immerhin, oder gerade deshalb, sie waren ein Geschenk von seiner Sandkastenfreundin. Der Junge legte vorsichtig den Klunker beiseite und stand auf. Er ging zum Portrait, betrachtete seinen Vater im weißen Smoking. Dann berührte er den Rahmen und drückte die Tür vorsichtig auf. Mit einem Grinsen sah er nochmal auf das Bild, stieg hinaus in den Gang und schob dann die Drehtür wieder zu. Dann eilte er wieder in die Küche und schnappte sich die kleine Schachtel, in der die Handschuhe waren, öffnete sie und mit einem Grinsen und den Blick immer auf Aokos Geschenk ging er zu seiner Mutter in das Wohnzimmer. Und schwang sich in den nächstbesten Sessel. Ihm fiel gar nicht das Lächeln von Hikarue auf, geschweige denn der vielsagende, alleswissende Blick. Denn heute morgen, als Kaito noch geschlafen hatte…
 

Sie stand in der Küche und richtete gerade den Kaffee. Hikarue war gut gelaunt und summte. Jii kam vom Garten ins Haus, er hatte den Schnee geräumt. Der alte Mann trat in die Küche und rieb sich die Hände. Trotz Handschuhe hatte er kalte Finger bekommen. Frau Kuroba griff nach den Tassen, schenkte ein und reichte eine Jii, die dieser dankend annahm. „Little Master ist so gut gelaunt.“, stellte er fest und blies den heißen Dampf weg. Hikarue musste grinsen und antwortete: „Ist wegen Aokos Geschenk.“ Vorsichtig nippte sie und sah Jii an, dieser nickte nur. „Ich bin davon überzeugt, dass er sie mag…“, meinte sie kurz darauf und Herr Kounosuke sah sie verwirrt an: „Aber ich dachte sie wären doch Freunde…“ Dann trank er wieder. Frau Kuroba nickte und meinte dann: „Sind sie auch, aber ich glaube, mein Junge ist verliebt…“ Jii fixierte sie und ließ sich das letzte Wort noch einmal ganz langsam durch den Kopf gehen. „Das könnte zum Problem werden…“, sagte er und seufzte, dann schweifte sein Blick zum Portrait von Toichi. „Ich weiß…“, gab Hikarue Herrn Kounosuke recht. Denn derartige Gefühle könnten ihn ablenken, das Hauptaugenmerk des Jungen auf etwas oder jemand ganz anderes lenken, Aoko. Kaito könnte nachlässig werden, das war etwas, was Hikarue unter keinen Umständen wollte, auch wenn sie sich für ihn freute. Und sie mochte Aoko ja auch. Aber wenn sich Kaito nicht mehr so auf seine nächtlichen Aktivitäten konzentrierte, und sich alles nur noch um das eine Mädchen drehte, würde der das Risiko verstärkt in Kauf nehmen in das Gefängnis zu wandern, keine gute Idee.
 

Conan sah sich um. Isamu saß neben ihm und stellte ständig die Frage: „Wo ist Oma?“ Es war schwierig, dem kleinen Jungen zu erklären, was geschehen war, wenn man selbst noch nicht wirklich glauben wollte, was geschehen war. Emi saß neben ihm, starrte seit Stunden auf die Tischplatte und rührte sich nicht. Kogoros Worte hatten so sehr auf sie gewirkt. Ran stand auf und streckte sich. „Ich geh mal an die frische Luft.“, meinte sie und ging Richtung Tür. „Ich will mit! Ich will mit“, schrie Isamu und sprang auf nur um ihr gleich hinterher zu eilen. Ran lächelte und machte die Tür auf, der kleine raste an ihr vorbei und lachte. „Er ist wirklich leicht abzulenken…“, dachte sich das Mädchen, drehte sich dann zu Conan und wollte wissen: „Kommst du auch mit?“ Er nickte und stand auf. Neben Ran blieb er stehen und verließ mit ihr das Zimmer. Er war dahinter gekommen, er wusste schon seit ein paar Stunden, wer der Täter war. Conan blickte auf seine Armbanduhr. Es war fast Fünf. Das Mädchen öffnete die Haustür und während er hinter ihr nachtapste, fragte er sich, wie er den Täter am besten überführen konnte. Isamu hatte seine Jacke angezogen und seine Fäustlinge und lief bereits im Garten und formte Schneebälle. Ran ging in die Einfahrt und sah ihm zu. Conan blieb bei der Tür stehen.
 

Sie war in ihrem Zimmer und lag summend auf dem Bett. Das Mädchen sah zu ihrem Nachttisch. Darauf stand ein Bilderrahmen. Sie richtete sich auf und lächelte. Sie nahm ihn und betrachtete das Foto. Sonoko war richtig glücklich. Auf dem Bild war Makoto mit ihr abgebildet. Und er wollte bald kommen. Nun im Schneidersitz legte sie das Bild vor sich hin. Sie vermisste ihn, und ja sie sah ihn viel zu selten. Aber in ein paar Tagen würde er von sich hören lassen, spätestens dann, wenn er am Bahnhof oder gar vor ihrer Tür stand. Vorsichtig strich sie mit dem Finger über das Bild. Und dann erinnerte sie sich an den Sommer, sie hatte ihn einmal besucht. In Esu hatte sein Vater ein Hotel, in welchem sie mit Ran auch schon übernachtet hatte, das war zu der Zeit, als sie Makoto kennen gelernt hatte. Jedenfalls war sie letzten Sommer wieder dort hin gefahren und hatte ihn überrascht. Er war noch unterwegs gewesen und als er ins Hotel gekommen war, gab es eine freudige Begrüßung. Natürlich waren sie sich in die Arme gefallen. Sie hatten sich so viel zu erzählen gehabt. Und seit dem hatten sie nur noch telefoniert, oder sich gegenseitig Briefe geschrieben, Urlaubskarten und so weiter. Das Mädchen lächelte immer mehr, ein paar Tränen rannen ihr Gesicht hinunter, die sie sich schnell wegwischte. Das war bestimmt die Vorfreude. Sie schluckte noch mal und stand dann auf. Sie küsste noch kurz das Bild, stellte es dann wieder auf den Nachttisch und ging dann zu ihrem Vater Shiro ins Wohnzimmer.
 

Im Wohnzimmer saß Kogoro und hatte die Hände gefaltet. Er sah immer wieder zu den Angehörigen und ging dem Fall nach. Er war nicht davon abgekommen, dass der Täter einer der beiden Gatten sein musste, nur welcher zu so einer Tat fähig war, wollte er gar nicht wirklich rausfinden. Herr Tenshi war so herzlich mit Frau Kiramoto gewesen, eine so freudige Begrüßung hatte er selten gesehen. Und Herr Mizawa? Er selbst hatte doch gesagt, dass er einen Sohn hat. Wer wäre so grausam und nähme dem eigenen Kind die Oma? Kogoro seufzte. Und sonst gab es keinen der zu dieser Tat in der Lage gewesen wäre, denn alle anderen waren wesentlich kleiner. Und Haruka und Emi würden ihrer Mutter bestimmt nie etwas tun. Es war kompliziert. Herr Kyonari saß neben dem Detektiv und hing seinen eigenen Gedanken nach.
 

Emi hatte sich noch immer nicht gerührt. Die Frau hatte sich selbst umarmt und starrte wie in Trance auf einen bestimmten Punkt auf den Tisch. Kouhei setzte sich zu ihr und streichelte ihr über den Rücken. Haruka, die vor einiger Zeit in der Küche verschwunden war, kam wieder in den Raum. Sie hatte gerötete Augen und ein verheultes Gesicht, natürlich. Akio, der in einem Ohrensessel Platz gefunden hatte, stand auf und umarmte sie. Sowie der Mann Frau Tenshi in die Arme geschlossen hatte, brach sie erneut in Tränen aus, ein Wimmern, Zittern, Schluchzen. Ein trauriges Bild. Gott sei Dank hatte Ran die Kinder mitgenommen, so sahen sie den Zustand nicht. Herr Mori schluckte, am liebsten hätte er alles verhindert, doch er hatte ja auch nicht damit gerechnet. Kogoro machte sich auch irgendwo Vorwürfe. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Er dachte an eine Zigarette, nur würde die ihm jetzt sicher auch nicht schmecken.
 

Kouhei, der die Situation nicht mehr aushielt, stand auf und ging zu den Bücherregalen. Er warf einen Blick über die ganzen Werke. Er stemmte die Hände in die Hüfte, seufzte. Er ließ es sich vielleicht von allen am wenigsten anmerken, aber ihm ging das Ganze wirklich nah. Sein Blick blieb bei einem Fotoalbum hängen. Er fischte es raus und schlug es auf. Dann marschierte er zu seiner Frau und gesellte sich wieder zu ihr. „Da sieh mal! Ich wusste gar nicht, dass sie die ganzen Urlaubsfotos von uns hat.“, gab er überrascht von sich und deutete auf ein Foto, auf welchem Emi und er in Badesachen abgebildet waren. Sie trug einen Strohhut und hatte eine große Badetasche um die Schulter gehängt. Er hatte Handtücher unter den Arm geklemmt. Er lächelte leicht. Emi sah auf und nickte. „Ja, sie wollte von allem ein Foto. Vielleicht hat sie es sich nie anmerken lassen, aber ich glaube schon, dass sie dich mochte. Auch wenn ihr dein Beruf ein Dorn im Auge war.“, gab sie monoton von sie, Emi hatte fast keine Stimme. Diesmal nickte Kouhei und antwortete: „Ja sie hätte sich lieber einen Anwalt oder Arzt für dich gewünscht, wie Herr Nikari, deinen früheren Freund. Gynäkologe, oder?“, fragte er nach und sie nickte nur. Dann fuhr er fort: „Nicht einen Nachrichtensprecher, der für einen kleinen Radiosender arbeitet.“ Sie sah ihn mit großen Augen an. Emi hängte sich bei ihm ein und murmelte: „Aber dich liebe ich…“ Kogoro hatte interessiert zugehört. Kouhei schluckte und sagte nichts auf Emis Worte, natürlich liebte er sie auch, sonst hätte er sie nicht geheiratet. Er blätterte um. Emi sah ihm zu und deutete dann mit einem matten Lächeln auf ein anderes Foto und meinte leise: „Da waren wir in New York. Mama war ganz außer sich. Sie hatte immer ein ungutes Gefühl, wenn wir allzu weit wegfuhren oder flogen. Sie war immer so besorgt…“ „Bei diesem Urlaub hab ich um deine Hand angehalten.“, flüsterte er und sein Blick wurde immer trauriger. Sie nickte nur und blätterte dann selbst um. Herr Mizawa sah auf ein Foto, das seine Frau und ihn mit Isamu im Arm zeigte. „Der erste Urlaub mit unserm Sohn…“ Jetzt konnte Kouhei nur leicht lächeln. Es kamen so viele schöne Erinnerungen in ihm hoch, auch bei Emi. Dann schluckte er und schlug das Buch mit den Worten zu: „Ja, viele schöne Erinnerungen…“ Dann legte er das Buch auf dem Tisch ab. Irgendetwas, das weiter hinten im Album zwischen den Seiten gelegen haben musste, fiel auf den Boden. Bei genauerem Hinsehen lagen einige Kuverts auf dem Teppich. Kouhei hob sie auf und las: „Herr Kouhei Mizawa…“ Dann stoppte er und seinen Augen wurden immer größer. „Deine alte Adresse…“, kam es überrascht von seiner Frau. Nicht nur ein Brief war an ihn adressiert, sondern alle. Kouhei schluckte. Er drehte das erste Kuvert um, es war nicht verschlossen. Herr Mizawa öffnete ihn und nahm den Brief, der darin lag.
 

Werter Herr Mizawa,
 

ich schäme mich, dass ich Ihnen erst heute, am 27. August, schreibe. Ich schäme mich für mein Verhalten, Ihnen nicht früher geschrieben zu haben. Ich weiß, auch wenn der Richter damals mir meine Unschuld zugesprochen hatte, dass ich eine unverzeihliche Tat begangen habe. Auch wenn ich, gerade weil ich unvorsichtig gehandelt habe, ist diese Tat nicht abzustreiten oder zu widerrufen.

Glauben Sie mir, diesen Unfall wollte ich nie verursachen. Es tut mir von Herzen Leid, dass Sie Ihre Eltern verloren haben, weil sie mit meinem Auto kollidiert sind. Ich weiß, auch Sie sind in diesem Auto gesessen. Und ich schwöre Ihnen, ich habe sofort den Notarzt gerufen. Leider kam für Ihre Eltern jede Hilfe zu spät. Ich weiß, dass ihr Blut an meinen Händen haftet und es keinen Freispruch bedarf, um mir meine Schuld zu nehmen. Ich weiß, dass ich Schuld bin, weil ich auf die Gegenfahrbahn gekommen bin, weil ich mit Ihren Eltern frontal zusammen gestoßen bin. Da kann auch der beste Anwalt nicht mit der Tatsache zu verteidigen versuchen, auch wenn es geholfen hat, dass Eis auf der Straße gewesen war. Ihre Eltern sind sicher wunderbare Menschen gewesen, da bin ich mir sicher. Sie haben immerhin einen großartigen Sohn großgezogen, mit Anstand, Selbstvertrauen, Höflichkeit und allen anderen wichtigen Werten, die man seinem Kind immer weitergeben sollte. Ich bin froh, auch wenn ich es Ihnen nicht zeigen kann, ich trage zu viele Schuldgefühle mit mir rum, dass meine Tochter Sie kennengelernt hat.

Ich wünsche Ihnen alles Glück dieser Erde, und hoffe, dass meine Tochter Emi mit Ihnen glücklich wird, und auch, dass Sie mit ihr Ihr Glück finden.
 

Ich hoffe, Sie können mir eines Tages verzeihen.
 

In Hochachtung

Ihr Kiyoshi Kiramoto
 

Kouhei begann zu zittern, er war weiß geworden und hatte einen trockenen Mund. Er schluckte. Kogoro sah ihn mit großen Augen an. Emi hatte sich aufgerichtet und hatte eine Hand auf seinen Rücken gelegt um darüber zu streicheln. Herr Mizawa starrte den Brief an, er rührte sich nicht. Emi nahm einen anderen Brief und öffnete ihn „Das darf doch nicht wahr sein…“, murmelte Haruka fassungslos, ihr Vater war für den Tod seiner Eltern verantwortlich. Ihr Vater, der seit 18. Februar von ihnen gegangen war, war immer so verantwortungsvoll gewesen. Er hatte sich nie irgendwas zu Schulden kommen lassen. Dieser Vorfall hatte ihn das Genick gebrochen, Kiyoshi hatte Selbstmord begangen. Die Kinder hatten nie den Grund erfahren, doch offensichtlich wollte er mit dieser Last nicht mehr weiterleben. Das leuchtete den beiden Töchtern ein. Unter Tränen begann Emi die Zeilen zu lesen. Frau Kiramoto hatte Kouhei wohl nie verziehen, dass ihr Mann sie wegen diesem Vorfall verlassen hatte. Das wurde auch Kogoro bewusst.
 

Sehr geehrter Herr Mizawa,
 

ich weiß, ich hätte Ihnen schon viel früher schreiben sollen. Ich muss zugeben, auch wenn ich es nie geglaubt hätte, bin ich ein feiger Mensch. Ich verstecke mich hinter meinem Anzug und grüße Sie nicht, wenn ich Sie sehe. Ich weiß, ich habe Ihnen nie das Gefühl gegeben in unserer Familie willkommen zu sein. Ich schäme mich, weil ich damals mit Ihren Eltern zusammengestoßen bin, frontal. Und Sie saßen auch mit drin. Ihre Eltern konnte ich nicht retten, aber Sie, ein kleiner Trost, dass ich nicht für den Tod dreier Menschen verantwortlich bin.

Auch wenn der Richter mich unschuldig gesprochen hat, glauben Sie mir, ich fühle mich schuldig. Es ist schlimm genug, zu wissen, dass ich wegen meiner Fahrlässigkeit für den Tod Ihrer Eltern verantwortlich bin. Und wenn ich Sie sehe, wenn Sie uns besuchen, wenn ich sehe, wie glücklich meine Tochter mit Ihnen ist, plagen mich nur mehr Schuldgefühle. Ich schäme mich, Ihnen unter die Augen treten zu müssen, Sie ansehen zu müssen und keine Worte für meine Tat zu finden. Ich habe es oft genug versucht mit Ihnen zu reden. Ich wollte Sie schon oft anrufen und mich mit Ihnen treffen, doch, jedes Mal, wenn ich es versuchen wollte, und ich den Mut gefasst hatte, fehlten mir die Worte. Ich komme mir in Ihrer Gegenwart hilflos vor, weil ich weiß, was ich verbrochen habe.
 

Dennoch freue mich, Sie zu sehen, gesund zu sehen, auch wenn ich es nicht zeigen kann. Ich hoffe, dass Sie mit meiner Tochter glücklich werden. Vielleicht können Sie mir irgendwann verzeihen, denn ich kann es mir nicht.
 

Ihr Kiyoshi Kiramoto
 

Die letzten Worte, die Emi gelesen hatte, waren fast nicht mehr zu hören. Sie begann zu schluchzen und murmelte: „Das wusste ich nicht…“ Kouhei, der neben ihr gesessen war, sank zu Boden. Er kniete und legte die Hände vors Gesicht. Auch er schluchzte. Emi hielt sich die Hand vor den Mund. Haruka und Akio umarmten sich nur noch fester. Herr Mizawa konnte seine Gefühle nicht mehr zurückhalten. Er begann bitterlich zu weinen. Herr Kyonari stand auf und kam sich hilflos vor. Kogoro sah nur geschockt zu dem Mann, der alles so mit Fassung getragen hatte, der seine Gefühle nicht so gezeigt hatte, der seiner Frau heute schon so viel Halt gegeben hatte. Die Briefe, die auf Kouheis Schoss gelegen waren, flatterten auf den Boden. Emi sah ihren Mann nur mit großen Augen an, sie kniete sich zu ihm und legte ihre Hand auf seine Schulter. Sie sah ihn traurig an, mit einem matten Lächeln, sie liebte ihn und zu mehr war sie im Moment nicht fähig. Als sie mit der anderen Hand über seine Wange streicheln wollte, stieß er sie weg. Er fing nur noch mehr zu schluchzen an. „Was hab ich getan?“, murmelte er und die Worte wurden fast von dem Wimmern verschluckt. Er wurde von allen fragend angesehen. „Es tut mir so Leid, Emi.“, wisperte ihr Mann und legte die Hände auf ihre Oberarme. Dann zog er sie in eine Umarmung. „Es tut mir so unendlich Leid… Du weißt, ich liebe dich…“, seine Worte wurden immer leiser. Kouhei konnte sich nicht fassen, die Tränen rannen weiter seine Wangen hinunter. Emi nickte schwach, sah ihn aber weiterhin fragend an. Was wollte er ihr sagen?
 

„Du weißt, deine Mutter und ich… wir haben uns nie verstanden…“, begann er und drückte seine Frau nur noch mehr an sich. Er redete nicht mehr weiter, er weinte nur noch mehr. Emi verstand nicht. Haruka sog die Luft ein und Akio stand wie versteinert da. Kogoro, der die ganze Zeit über in einem Sessel gehockt war, stand auf und ging auf ihn zu. Vorsichtig fragte der Detektiv: „Haben Sie Frau Kiramoto…?“ Weiter kam er nicht, denn da wurde er schon von Kouhei unterbrochen: „Ja!“ Er ließ seine Frau los, sein Geständnis war laut genug, jeder hörte es, und jeder wusste, dass er es bereute. Frau Mizawa sah ihn ungläubig an, mit großen Augen und murmelte: „Was?“ Er zitterte, kauerte sich zusammen und Kouhei heulte Krokodilstränen. Er schluckte immer wieder um das eine oder andere Schluchzen zu unterdrücken. Haruka war blass geworden und ihre Finger krallten sich in die Unterarme ihres Mannes. Kogoro senkte den Kopf. Es war eine traurige Situation. Als er hergekommen war, dachte er eine glückliche Familie vorzufinden, doch da hatte er sich getäuscht. „Und was ist mit Isamu!?“, schrie Emi ihren Mann an und war aufgesprungen. Kouhei weinte nur noch mehr. In Akio stieg die Wut, er ließ seine Frau einfach stehen und stürmte zu seinen Schwager. Er hatte keine netten Worte für ihn übrig, natürlich nicht. Er hatte generell wenig Verständnis für so etwas, auch wenn die Briefe Herrn Mizawa nie erreicht hatten. „Du mieser, elender…!“ Herr Tenshi wurde von Herrn Mori gestoppt. Akio sah den Detektiv nur fassungslos an und schrie: „Und Sie verteidigen ihn auch noch!“ Kogoro schüttelte langsam den Kopf. „Er hätte gestanden, wenn auch nicht heute, irgendwann, weil er seine Frau liebt, und weil niemand eine solche Last tragen kann…“, erklärte Herr Mori und wandte den Blick nicht von dem Häufchen Elend vor ihm. Es hätte keine Zukunft gegeben, eine solche Tat hätte er vielleicht vertuschen können, die Spuren verwischen, aber wie sollte Herr Mizawa seiner Frau noch ehrlich und mit reinem Gewissen in die Augen schauen? Emi sah Kouhei an und ging ein paar Schritte zurück. Tränen konnte sie nicht unterdrücken. Sie wandte sich von ihm ab und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Haruka kam auf sie zu und umarmte ihre kleine Schwester. Herr Kyonari klappte der Mund nach unten und starrte bestürzt zu den Angehörigen.
 

Dann ging die Tür auf und Conan sah rein. Hinter ihm stand Ran. Isamu er sich noch schnell von seiner Jacke befreite, rannte zu seinem Vater. „Papa! Was hast du? Ist es wegen Oma?“, wollte der Kleine wissen und mit seinen kleinen Händen umarmte er Kouhei. Herr Mizawa nickte schwach und sagte seinem Sohn: „Ich werde für eine Zeit nicht nachhause kommen, pass auf Mama auf, ja?“ Kouhei umarmte sein Kind und schloss die Augen. Isamu nickte und schaute dann zu seiner Mutter. „Warum kommst du denn für eine Zeit nicht nachhause?“ „Weil er etwas zu erledigen hat… Das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch…“, murmelte Emi und war froh, dass ihre Schwester für sie da war. Dann ließ Herr Mizawa den Jungen los und richtete sich auf. Er sah Kogoro an und dann Herrn Kyonari. Ran stand wie angewurzelt in der Tür und sah mit weit aufgerissenen Augen zu den Leuten. Conan schob die Hände in die Hosentaschen und schluckte. Also hatte sich der Fall auch so geklärt, ohne sein Zutun. Herr Kyonari zückte die Handschellen und ging zu Herrn Mizawa. Kogoro stelltesich zwischen ihnen. „Das brauchen wir nicht…“, flüsterte der Detektiv. „Aber…!“ Der Polizist wollte protestieren. „Lassen sie die wenigstens bis er im Wagen ist, der Junge muss das nicht sehen.“, versuchte es Kogoro noch einmal. Er hatte kein Mitleid mit einem Mörder, alles hätte anders geregelt werden können, nur der kleine Isamu tat ihm Leid. Herr Kyonari nickte und steckte die Handschellen wieder ein. Dann zeigte er zur Tür und sagte klar und deutlich: „Wenn Sie mitkommen würden…“ Kouhei nickte und sah noch ein letztes Mal zu Emi und flüsterte: „Glaub mir, es tut mir Leid…“ Dann verließ er mit Herr Kyonari den Raum.
 

Auf dem Heimweg blickte Ran ununterbrochen hinaus. Sie sah traurig drein, und schwieg. Kogoro hatte die ganze Fahrt über keine Zigarette angegriffen. Das, was an diesem Tag geschehen war, musste erst verdaut werden. Conan saß hinter Ran und schaute zwischen den beiden hin und her. „Ich kann es nicht glauben… er war doch so nett… nie hätte ich geglaubt, dass…“, murmelte Ran und schaute weiter nach draußen. Herr Mori nickte und meinte: „Ich hätte es mir auch nicht vorstellen können….“ Das Mädchen schluckte, sie wollte nicht glauben, was da passiert war. Herr Mizawa hatte so einen sympathischen Eindruck hinterlassen. „Mord ist Mord… Und nur weil einem Menschen nicht zugetraut wird das Schlimmste aller Übel verbrochen zu haben, bleibt es das unverzeihlichste Verbrechen aller, denn der einzige Mensch, der zu verzeihen vermag, ist der Tote…“, dachte Conan und sah nach draußen. Der Fall war ganz anders verlaufen als erwartet, ganz anders als erhofft.
 

Emi saß im Wohnzimmer neben Haruka und sah auf den Boden. Sie hatte die Briefe in der Hand. Akio war mit Isamu nach oben gegangen, der Junge war müde geworden. Die ältere der beiden Frauen hielt die Hände ihrer kleinen Schwester. „Ich will die Scheidung….“, murmelte Emi und begann wieder zu weinen. Nie hätte sie geglaubt einmal einen Mörder zu heiraten. Frau Tenshi legte die Arme um sie und versuchte Emi zu beruhigen. Akio kam wieder in den Raum und sah die beiden Frauen traurig an. Er setzte sich zu ihnen und strich seiner Schwägerin über den Rücken. Irgendwie würden sie diese Situation lösen. Irgendwie würde das Leben weiter gehen. „Wenn du willst… also wenn du nicht mehr bei euch zuhause wohnen willst…“, begann Haruka und sah hilflos zu ihrem Mann. „Du kannst gerne mit Isamu zu uns kommen“, meinte Akio mit einem sanften Lächeln und sah abwechselnd zu Emi und seiner Frau, welche ihn dankbar ansah. Genau das wollte sie ihrer Schwester anbieten. „Wenn wir euch nicht zur Last fallen, würde ich euer Angebot gerne annehmen…“, murmelte Frau Mizawa und schaute die beiden an. „Du und Isamu, ihr seid doch keine Last! Natürlich freuen wir uns, wenn ihr kommt!“, stellte Haruka sofort klar und umarmte ihre Schwester.
 

Die Tür wurde aufgeschlossen und das Licht angedreht. Kogoro trat in die Detektei und schaute sich um. Sie hatten wirklich alles stehen und liegen gelassen. Der Detektiv ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich hin. Ran und Conan kamen auch rein. „Ich geh ins Bad Ran!“, meinte der Junge und verschwand durch die nächste Tür. Das Mädchen nickte und sah auf die Uhr. Es war schon fast Zehn. Ran ging in die Küche und holte sich was zu trinken. Dann hörte sie ein Zischen und ärgerte sich, sie wusste sofort, was das für ein Geräusch war, und woher es kam. Sie blickte zu ihrem Vater, der noch immer beim Schreibtisch saß und sich ein Bier gönnte. Sie wollte ihn auch schon schimpfen, da hatte er noch nicht mal richtig getrunken und sah auch schon angewidert drein. Überrascht hielt sie inne. „Es ist warm…“, jammerte Kogoro und ihm fiel ein, dass er das kurz vor der Abreise aus dem Kühlschrank geholt hatte. Ran lachte und drehte sich zum Gehen: „Tja Paps, selber Schuld, da kann ich dir nicht helfen!“ Sie wollte in ihr Zimmer. „Aber Mausebein…“, jammerte Kogoro weiter, der wenigstens ein mitfühlendes Wort von seiner Tochter hören wollte.
 

Ai saß noch im Wohnzimmer und las ein Buch. Agasa kam mit Gebäck und Tee zu ihr. Die beiden hatten sich fast den ganzen Tag lang über die Organisation unterhalten. Ai war auch auf ihre Eltern Atsushi und Elena und ihre Schwester Akemi zu sprechen gekommen. Hiroshi sah sie an und nahm eine Tasse und trank. Er atmete tief durch. Das Mädchen tat ihm leid. Ai nahm einen Keks und lächelte matt. Sie wollte nicht mehr reden. Heute waren zu viele Tränen geflossen, besonders heute Morgen.
 

Kaito stand draußen vor der Tür und sah in den Himmel. Er lächelte und genoss die Kälte. Die frische Luft tat ihm gut, auch wenn es kalt war. Er dachte an Saguru, den Besuch hätte er nie erwartet, aber jetzt freute er sich, immerhin ein wenig Anerkennung von seinem Gegner. Dann dachte er an Akako, er wusste nicht warum, aber die Klassenhexe hatte ihm in den letzten Tagen echt Nerven gekostet. Den Grund warum sie so agierte würde er sicher auch bald herausfinden. Und dann dachte er an Aoko. Ja, sie hatte es ihm angetan. Kaito seufzte und ging dann rein. Der Mittwoch war echt angenehm gewesen, bis auf Sagurus Besuch hatte es keine unangenehmen Zwischenfälle gegeben.
 

Mit einem dicken Buch in der Hand saß Saguru bei Watson und sah ihn an. Er hatte versucht zu lesen, konnte sich aber nicht wirklich konzentrieren. Der Junge strich dem Vogel übers Gefieder und lächelte schwach. Im Präsidium hatte es keine neuen Hinweise von Kid gegeben, die Träne war auch noch nicht aufgetaucht und Kaito stellte ihm immer wieder neue Rätsel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das Kapitel ist zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen. Über Kommetare, Kritik etc würde ich mich freuen.

Beste Grüße JO89

Fortsetzung folgt? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So... So schnell gibt's Fortsetzung! Hätte ich nicht gedacht.... Ich kenne mich, und ich wär davon ausgegangen, dass das zweite Kapitel auf sich warten lässt...
naja, ich hoffe euch hat es gefallen und ihr hattet Spaß beim Lesen!
Über Kommentare, Kritik, Bemerkungen etc würde ich mich freuen!

Beste Grüße JO89

Fortsetzung folgt? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war's! Ich hoffe, es hat euch gefallen. Und über Kommentare, Kritik etc freue ich mich!

Beste Grüße JO89

Fortsetzung folgt? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war das vierte Kapitel! Ich hoffe ihr hattet Spaß es zu lesen!
Mir machte es auf jeden Fall Freude es zu schreiben, wie man an der Länge des Kapitels erkennen kann! Was natürlich nicht heißt, dass ich an den anderen Kapiteln keinen Spaß hatte, sie zu schreiben!!
Über Kommentare, Kritik etc würde ich mich freuen!

Beste Grüße JO89

Fortsetzung folgt! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das fünfte Kapitel ist somit auch zu Ende. Wurde etwas länger als die anderen, und ich hoffe es hat euch gefallen!
Schon komisch, wenn ich daran denke, dass ich eigentlich nur das erste Kapitel wirklich geplant hatte. Der Rest hat sich so ergeben, das Projekt hat so zu sagen ein Eigenleben bekommen...

Ich würde gerne wissen, wer oder wie viele diese Geschichte lesen und wie sie bei euch ankommt.
Und bald fängt die Schule wieder an, was dann natülich heißt, dass ich euch nicht mehr so oft mit Lesefutter versorgen kann. Es wird stressig, da ich in diesem Schuljahr die Matura, oder auch das Abi, vor mir habe.

Na ja...

Beste Grüße JO89 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das 6. Kapitel. Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht es zu lesen!!
Ich werde zu diesem Kapitel ein Fanart zeichnen, das dann das Fanific-Cover wird.
Und über Kommentare würde ich mich riesig freuen!
Und wer will, dem biete ich an, ihn zu informieren, sobald das nächste Kapitel online ist.

Beste Grüße JO89

P.S.: Wenn ich schon mit Kapitel 7 angefangen hätte, würde ich euch einen kleinen Vorgeschmack geben... Leider... Vielleicht das nächste Mal!! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war das neue Kapitel... Es tut mir Leid, dass ihr so lange darauf warten musstest. Es tut mir auch leid, dass so viele Rechtschreibfehler in den Kapiteln sind, ich habe mir die Geschichte noch einmal durchgelesen, und bin auf einige gekommen.. Ich werde sie bei Gelegenheit ausbessern.
Es tut mir Leid, euch mitteilen zu müssen, dass ich das nächste Kapitel, das ich eigentlich heute online stellen wollte, weil heute ja Heilig Abend ist, erst in ein paar Tagen online stellen kann... und das Silvester Kapitel werde ich, wenn ich Pech habe, auch nicht rechtzeitig schaffen...
Ich hoffe, ihr verzeiht mir und bleibt mir treu. Und somit ist dieses Kapitel mein Weihnachtsgeschenk an euch und ich hoffe ihr hattet Spaß das Kapitel zu lesen und ich hoffe auch, dass es euch gefallen hat.
Ich wünsche euch Frohe Weihnachten.

LG JO89

P.S.: Ich hab mir schon überlegt, ob ich das Kapitel Männerbesuch nennen soll, hab es aber dann gelassen... Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Fin.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Mögen eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Von mir aus teert und federt mich, aber das war wohl oder übel das letzte Kapitel für längere Zeit. Grund: Schule
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Und kann mir jemand sagen, warum einem eigentlich die genialsten Ideen immer kurz vorm Einschlafen einfallen?

LG JO89

P.S.: Fortsetzung folgt!! Versprochen! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, was soll ich sagen? Hat lange gedauert, aber Schule ist endlich um und geschafft. Ich hoffe, es hat gefallen und war auch spannend.
Wenn ich gekonnt hätte, wär schon viel früher etwas online gestellt worden, ich habe euch nicht vergessen.

Liebe Grüße JO89 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war's. Oh man, ich sag's euch, das Kapitel war echt hart zu schreiben. Es gab Stellen, da hätte ich fast zu weinen begonnen. Ich hoffe, es gefällt euch und es ist mein Geburtstagsgeschenk an euch! Und bevor ich es wieder vergesse...
Vielen lieben Dank für eure Kommentare! Ihr seid spitze! Und ohne euch, wäre diese FF schon längst abgebrochen worden.

LG JO89 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-01-09T14:36:10+00:00 09.01.2011 15:36
mach bitte weiter es ist tol ♥
Von: abgemeldet
2010-11-12T20:12:16+00:00 12.11.2010 21:12
wow!!!
also ich finde deine geschichte richtig toll :)
sie ist gut zu lesen, da du die handlungsstänge immer abwechselst
habe gesehen, dass du schon lange kein neues kapitel online gestellt hast, aber vllt motiviert dich mein kommi bald ein neues zuschreiben
und bei animexx reinzustellen ^^
ich würde mich sehr freuen
was passiert mit heiji und kazuha? für wen entscheidet sich aoko?

lg elfe
Von:  Cygni
2009-08-09T19:36:51+00:00 09.08.2009 21:36
happy b-day! aber was natürlich eig. blöd ist das du uns zu deinem geburtstag was schenkst...
also ich finds gut^-^

ich freu mich schon auf die zugfahrt von heiji und kazuha*kicher* ich hoffe sie sprechen sich aus!

glg stellax3
Von:  Orientalo
2009-07-20T13:25:05+00:00 20.07.2009 15:25
HALLOOO
oh das ist ein super kap ehrlich!! & Geburtstag? Happy Birthday :)
Also das Saguru Kaito besucht hat fin ich toll...vorallem muss er das ja leugnen das er was weiß xD ich find das irgendwie lustig^^

und wehe du brichst es doch noch ab xD die FF gefällt uns doch so sehr^^
ich hoffe es geht auch bald weiter...also hau rein
lg kiss
Von: abgemeldet
2009-07-19T16:45:29+00:00 19.07.2009 18:45
geburstag?!!boarrr..., HAPPY BIRTHDAY!!!!
hui...cooles kapi,auch wenn es sich bei den langen stellen, bei dem mordfall ein bisschenwie kaugummi las(so oder so, sehgestörten wie mir tun nach ner weile die augen wehXD)
aber kein problem dem nicht mit ein paar absetzten geholfen werden kann^^
also schönen sommer noch!*wink*
Von:  Orientalo
2009-07-11T14:02:09+00:00 11.07.2009 16:02
Sehr gut geworden^^ *neu ist*
Ist sehr spannend...
Hoffentlich gehts bald weiter :)
lg kiss
Von: abgemeldet
2009-07-05T12:14:29+00:00 05.07.2009 14:14
hab mich schon gefragt wann der erste psycho auftaucht....die passen so toll in solche geschichten~~

aber hey, neues kapitel^^*party*
kritik????.....es klingt ein wenig merkwürdig wenn du schreibst, dass saguru einen falken mit vogelfutter fütterst....mag zwar makaber klingen aber bei so nem` raubtier wärn totes küken angebrachter(ich merkel immer sowas unwichtiges an, aber ich mag halt raubvögelXD)

aber sonst super spannend geworden^^
lg knoppers
ps:zweite~XP
Von:  Cygni
2009-07-04T10:51:55+00:00 04.07.2009 12:51
jaaaaa! es geht weiter!!

heiji sollte öfter mit seiner mutter reden, sie ist schlauer als er denkt;P

das geschenk von aoko war ja mal süß^-^ als ich gelesen hab "er zog sie an der tallie zu sich" hab ich eig. einen kuss erwartet, menno-.-

woah was ist der firmenboss denn für ein freak?
armer kaito, armer saguru...

im nächsten kapi erwarte ich eine aussprache zwischen heiji und kazuha, ok?

glg stellax3
ps:erste^-^
Von:  Cygni
2009-07-03T17:22:19+00:00 03.07.2009 19:22
zu den steckbriefen, genta wieg 45 kg, das wird im 11ten film erwähnt,
du musst das: "Detektiv Conan Movie 11 dt.UT 05/12" myvideoen und dann so bei 1 minute wird das erwähnt^^

glg stellax3
ps: ich hoffe es geht bald weiter^-^
Von: abgemeldet
2009-01-02T17:45:36+00:00 02.01.2009 18:45
frohes neues!!!!!

man, dieses kapitel war ja bombasdisch!!!vor allem die länge!
und ich finds klasse das hakuba doch noch die kurve gekriegt hat und nicht mehr so das arschloch ist^^

um auf deinen kommentar am schluss zurückzukommen, vielleicht kommen einem ja deshalb die besten ideen weil man kurz vorm schlafengehen nochmal gerne den tag reflektiert und manchmal(aber auch nur manchmal) komische zusammenhänge aufstellt, dei einen dann auf fabolöse(wo ist mein wortprofi...) ideen kommt°°

so wünsche ich dir noch ein weiteres gutes jahr und hoffe das du noch viel schreibst^^ =];
lg, knoppers


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