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Süße Versuchung

Eine ungewöhnliche Beziehung
von

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Erste Berührungen

Ein leises Keuchen drang durch die Stille und die Dunkelheit füllte den Raum.

„Neji“, japste Tenten. „Können wir das Licht anmachen?“

„Noch nicht“, murmelte dieser nur und strich sachte über ihren Bauch. „Erst wenn du soweit bist.“

Sie wusste nicht, was er damit meinte und genoss einfach seine Berührungen und seine Anwesenheit. „Ich- ich kann nicht mehr.“

„Wir haben doch noch gar nicht angefangen.“

Neji glitt mit seiner Hand zwischen ihre Beine und drang vorsichtig mit einem Finger in sie ein.

Tenten kniff die Augen zusammen und keuchte lauter.

„Neji“, stöhnte sie und suchte sein Gesicht in der Dunkelheit, doch es war zu finster um etwas zu erkennen.

Sie spürte nur seinen heißen Atem auf ihrer nackten Haut und sein Finger der in ihr war.

Sie kam sich so schutzlos vor, denn sie war vollkommen entblößt und er war noch vollständig angezogen. Der Stoff seiner Kleider streifte ab und zu ihre Haut, doch er blieb meistens auf Abstand.

Er zog seinen Finger aus ihr hinaus und setzte sich auf.

„Ich denke es ist besser, wenn du jetzt gehst.“

Tenten setzte sich verwundert auf und suchte nach ihren Sachen. „Hab ich was falsch gemacht?“

„Nein, aber es reicht für heute.“

Tenten zog sich ihren Slip an und sie spürte wie Neji aufstand, da das Bett etwas ins Schwanken kam.

„Kommst du morgen wieder?“, fragte er leise und seine Stimme war weiter entfernt als zuvor.

„Wenn du das willst?“, beantworte sie seine Frage eher mit einer Gegenfrage.

„Natürlich“, sagte er knapp und wartete bis sie sich angezogen hatte.

„Ich bin fertig“, sagte sie gedämmt und er zog die Rollläden hoch und helles Tageslicht drang durch den kleinen Raum.

„Bis morgen“, sagte sie leise und Neji küsste sie zum Abschied kurz auf den Mund.
 

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Tenten verließ mit unsicherer Haltung das Hyuuga-Anwesen. Wieso sie nun seit einer Woche regelmäßig zu Neji kam und mit ihm diese wahnwitzigen Spielchen machte, wusste sie nicht. Er hatte sie gefragt, völlig unverblümt, ob sie nicht Lust zu so etwas hätte und sie hatte zugestimmt.

Seit einer Woche waren sie jeden Tag in seinem Zimmer und er streichelte ihren Körper. Dass er sie heute sogar zwischen den Beinen berührt hatte, hatte sie etwas erschreckt, doch es war nicht anders zu erwarten, dass sie bald einen Schritt weiter gehen würden.

Tenten würde etwas rot bei dem Gedanken, dass sie bald auch miteinander schlafen würden. Aber sie hatte nichts dagegen. Immerhin gab sich Neji sehr viel Mühe. Er war sehr bedacht darauf, dass Tenten in den Genuss seiner Berührungen kam und er überstürzte nichts. Er war ein richtiger Gentleman.

Obwohl sie inzwischen so intim miteinander waren, waren sie außerhalb seines Zimmers wieder ganz normale Teamkameraden, die sich nichts anmerken ließen. Neji bestand darauf, dass ihre Affäre nur in seinen vier Wänden stattfinden würde.

Sie schüttelte den Kopf. Wieso um alles in der Welt, hatte sie sich darauf eingelassen…

Gefälligkeit

Tenten klopfte mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend an Nejis Tür. Sie hatte diese Berührung von gestern nicht vergessen. Sie war viel zu plötzlich und unerwartet. Doch sie war dazu bereit gewesen und das war ja das schlimmste. Neji kannte sie einfach zu gut. Er spürte anscheinend wie sehr jede Berührung sie erregte und wie sie sich nach mehr sehnte.

Die Tür öffnete sich und sie sah in das Gesicht von Neji, der ihr ein kleines Lächeln schenkte.

„Hallo“, sagte sie und trat ein.

Er schloss die Tür hinter ihr und sie gaben sich einen flüchtigen Begrüßungskuss.

Das hatte Tenten schon verinnerlicht. Nach diesem Kuss begann ihr zweites Leben, ihr sündiges Verhalten. Und mit einem Abschiedskuss beendeten sie alles, dann waren sie bloß wieder Teamkameraden.

Sie knöpfte ihre Bluse auf und er ließ die Jalousien runter. So lief es immer ab.

„Warte“, sagte Neji plötzlich und unerwartet.

Sie hielt abrupt in ihrer Bewegung inne und ihre Augen mussten sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen.

Doch zu ihrer Überraschung schaltet Neji das Licht an und helles Licht durchflutete den Raum. Tenten kniff die Augen erst zusammen und dann blinzelte sie.

Neji stand ihr nun dicht gegenüber und sie hatte Mühen ihm ins Gesicht zu sehen, da er einen Kopf größer als sie selbst war.

„Darf ich dich heute ausziehen?“, fragte er und sah verstohlen zur Seite.

Tenten kannte diese Verlegenheit von ihm nicht, doch sie hatte ja auch vorher nicht mit ihm geschlafen. Plötzlich kam ihr ein ganz übler Verdacht.

„Neji?“, fragte sie leise und er sah sie wieder an. „Hattest du schon mal Sex?“

Er sah sie mit starrem Blick an. Scheinbar hatte sie ins Schwarze getroffen.

„Ich- “, begann er, brach jedoch ab.

„Du musst mir nichts erklären“, sagte sie schnell und bereute es fast schon wieder, dass sie ihn gefragt hatte.

„Ich hatte noch nie Sex“, sagte er schließlich. „Ist das ein Problem?“

„Ganz und gar nicht“, sagte sie und wirkte etwas erleichtert. Jetzt kam sie sich wenigstens nicht mehr so unerfahren vor.

„Also darf ich?“, fragte er und deutete auf ihre Bluse.

„Ja, natürlich.“

Sie sah verlegen zur Seite und er knöpfte vorsichtig ihre Bluse auf. Seine Finger zitterten etwas, doch er war darauf bedacht keine falsche Bewegung zu machen.

„Neji?“, fragte sie erneut, sah ihn aber nicht an. „Warum war das Licht jedes mal aus.“

„Damit du dich nicht verstellst. Du hättest gelächelt, auch wenn es unangenehm für dich wäre“, sagte er leise und zog ihr die Bluse aus.

„Glaubst du?“

Er hob ihr Kinn mit seiner Hand hoch und sah ihr in die Augen. „Ich kenne dich.“

Ein Schauder ging durch ihren Körper. Er war ihrem Gesicht so gefährlich nah. Es war okay, wenn er sie zur Begrüßung oder zum Abschied küsste, doch sie hatten sich noch nie aus einem anderen Grund geküsst.

„Du bist rot“, sagte er und ließ sie los.

Tenten sagte nichts mehr, sah nur verlegen weg und legte die Arme schützend vor ihrer Brust.

„Ich denke es reicht für heute.“

„Aber wir haben doch noch gar nicht angefangen“, murmelte sie, hielt aber die Arme weiter schützend vor sich.

„Ich denke aber, dass es für heute reicht. Du bist anscheinend doch noch nicht soweit. Ich habe mich getäuscht.“

Sie nahm seine Hand und legte sie sich an ihre Wange. „Es ist okay“, sagte sie leise. „Lass uns weitermachen.“

Er nickte, gab nach. Sie setzte sich auf die Bettkante und wartete, bis er sich neben sie setzte.

„Soll ich es machen?“, fragte sie kaum hörbar.

„Ja, das wäre nett.“

Sie zog ihren BH mit Leichtigkeit aus und sah zu ihm. Er schaute sie nicht an und machte auch keine Anstalten einen Blick zu riskieren.

„Du kannst ruhig gucken“, murmelte sie beschämt.

Sie kam sich albern vor. Neji hatte scheinbar Probleme damit eine nackte Frau anzusehen, obwohl er sie ja bereits berührt hatte.

Tenten stand blitzschnell auf und schaltete ohne zu zögern das Licht aus.

„Besser?“, fragte sie und tastete sich zurück zum Bett.

„Viel besser“, sagte er und Tenten glaubte eine Spur Dankbarkeit in seiner Stimme zu hören.

„Wir sollten warten, bis du auch bereit dafür bist“, sagte sie und suchte ihn in der Dunkelheit.

„Ich bin bereit“, murmelte er etwas trotzig und Tenten musste sich ein Lachen verkneifen.

„Wir sollten nichts überstürzen“, murmelte sie und zog sich die Hose und den Slip aus.

„Tut mir Leid“, brummte er.

„Schon okay.“

Sie legte sich aufs weiche Bett und spürte wie Neji über ihre Wade strich, genauso vorsichtig und zärtlich wie in den vergangenen Tagen. Nichts hatte sich geändert.

Er streichelte ihren Bauch und fuhr mit dem Finger um ihren Bauchnabel. Ihr Bauch zuckte etwas zusammen und sie kicherte leise. Sie mochte diese Berührung, auch wenn es kitzelte.

Sie wollte ihn, mehr als alles andere. Vielleicht hatte sie nur deswegen zugestimmt, weil sie ihn spüren wollte. Sie war so egoistisch. Sie wollte ihn, sie wollte nur Neji.

Seine Hand glitt nach unten und ihr wurde schwindelig von seinen Berührungen und in diesem Augenblick drohte sie sich in ihn zu verlieben…

Blindes Vertrauen

Tenten knöpfte ihre Bluse zu, langsamer als sonst, denn sie wollte nicht gehen.

Neji und sie kamen bloß ein Stück weiter. Sie kam gerade in den Genuss seiner Berührung, als er plötzlich aufhörte. Sie fragte sich ob sie etwas falsch gemacht hatte, doch das konnte unmöglich sein.

„Bist du fertig?“, fragte er und seine Stimme klang so ungewohnt weit weg.

„Einen Moment.“ Sie knöpfte ihre Bluse ganz zu und stand dann auf, um ihre Hose anzuziehen.

Als Neji das Geräusch ihres Reißverschluss hörte, ließ er langsam die Rollläden hoch.

Tenten wartete geduldig bis er damit fertig war, doch innerlich war sie vollkommen aufgewühlt.

Sie sah zur Tür und bemerkte, dass sie jedesmal unverschlossen war.

„Wieso schließen wir die Tür nicht ab?“, fragte sie und war sichtlich verwirrt, dass ihr das nicht früher auffiel.

„Das ist nicht nötig. Hier kommt eh nie jemand hin“, murmelte Neji und trat zu ihr, um sie zu verabschieden.

Als Tenten in seine Augen sah spürte sie, dass er im Grunde sehr einsam war, vielleicht war das auch der Grund warum er ihre, wenn auch nur körperliche, Nähe spüren wollte.

„Wir sehen uns morgen nach dem Training?“, fragte sie hoffnungsvoll.

„Natürlich“, sagte er und lächelte leicht.

Sie küssten sich wie gewohnt zum Abschied, doch etwas war anders bei diesem Kuss. Neji rannte nicht sofort weg, sondern ging drauf ein. Dieser Kuss war so lang und voller Wärme, dass Tenten noch schwindeliger wurde, als gerade beim Liebesspiel.

Nejis Kuss war mit nichts zu vergleichen, nicht mit seinen Streicheleinheiten und auch nicht mit seinen Berührungen unterhalb der Gürtellinie.

Doch bevor Tenten sich in dem Kuss verlor, beendete Neji ihn.

„Tschüss, Tenten.“

„Bis morgen“, sagte sie fröhlich und lächelte.

Sie ging aus dem Anwesen und eine kühle Brise wehte ihr ins Gesicht. Sie hatte nun endlich Klarheit. Sie liebte Neji. Nicht den Neji, der seine Gefühle unterdrückte, sondern den Neji mit dem sie allein in einem Zimmer war, ohne nervös zu werden. Sie liebte seine Küsse, seine Berührung und Zärtlichkeit. Sie liebte ihn.
 

Neji schloss leise die Tür hinter ihr und seufzte. Er wusste nicht wieso er das trat, wieso er sich tagtäglich mit ihr traf. Wahrscheinlich um seiner Einsamkeit zu entfliehen oder weil er sich nach ihr sehnte. Was er wusste war, dass er sie und keine andere wollte. Und dass sie zugestimmt hatte, hatte ihn zwar etwas überrascht, aber nicht gewundert.

Sie waren sich einfach zu ähnlich. Beide suchten nach Nähe und Wärme, aber scheuten die Verbundenheit und die Pflicht.

Er sah aus dem Fenster, von welchem man einen guten Blick auf die Straße hatte und sah Tenten nach. Sie wirkte wie immer total unbeschwert und heiter.

Er seufzte. Er liebte ihre Fröhlichkeit und ihr blindes Vertrauen. Vielleicht war das auch eine der Gründe, wieso er sich für sie entschieden hatte. Er liebte sie, er liebte dieses Mädchen mit ihrer unbeschwerten Art mehr als alles andere. Doch er würde es ihr niemals sagen können, dafür war ihm diese Verbundenheit mit ihr viel zu heilig…

Schicksalsschlag

Ein ewiger Kreislauf der sich nicht schließen wollte. Jeden Tag nach dem Training trafen sie sich, und dennoch ließen sie nicht mehr zu.

Auch an diesem Tag wiederholten sie ihr Ritual.

„Neji, ich liebe dich“ Sie japste nach Luft und krallte sich ins Bettlacken.

„Ich weiß“, murmelte er leise, küsste ihre Stirn und stieß weiter mit dem Finger in sie.

„Woher?“, fragte sie und wirkte verwundert, da sie nie ein Wort darüber verloren hatte und dies erst in völliger Ekstase aussprach.

„Ich kenne dich nun mal“

„Liebst du mich auch?“

„Wir sollten es auf dem körperlichem beruhen lassen.“

Sie sah ihn irritiert und enttäuscht an, verlor sich aber dann in seiner Berührung und zog die Beine an.

„Hab ich dir weh getan?“, fragte Neji und wirkte unsicherer als er wollte.

„Nein“, sagte sie schnell. „Es ist schön.“

„Das freut mich“, sagte er gedämpft und strich über ihre Wange.

„Können wir die Tür abschließen? Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass jeden Moment jemand reinkommen könnte.“

„Keine Angst, hier kommt niemand rein.“

„Trotzdem.“

„Vertrau mir.“

Sie seufzte schwer. Natürlich vertraute sie ihm, mehr als jedem anderen. Dennoch war sie verwundert, wieso er so gutgläubig die Tür offen lassen konnte.

„Außerdem ist es viel zu dunkel, dass man etwas sehen würde.“

Er wollte immer noch nicht das Licht anschalten, obwohl schon eine Woche seit dem Tag als Tenten Nejis Schüchternheit bemerkt hatte, vergangen war.

Er strich über ihren Hals und zog seine andere Hand aus ihr. „Was hältst du davon, wenn du heute hier übernachtest.“

„Übernachten?“, fragte sie überrascht.

„Ja, ich würde mich freuen. Wir können deinen Eltern sagen, dass du auf Mission muss, dann wird niemand einen Verdacht schöpfen.“

„Meinetwegen“, murmelte sie. „Geht das denn in Ordnung?“

„Natürlich.“
 

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In der Nacht konnte Tenten nicht einschlafen. Ihr Rucksack und ihre Schriftrolle standen ordentlich an der Wand und das Bett war zwar gemütlich, aber trotzdem fremd. Neji schlief neben ihr schon seit einer Weile. Er hatte sie diesmal nicht unsittlich berührt, wahrscheinlich ging es ihm wirklich nur ums übernachten.

Tenten suchte seine Nähe und kuschelte sich vorsichtig an ihn. Sie spürte seinen heißen, gleichmäßigen Atem auf ihrer Stirn.

Sie fühlte sich etwas unwohl. Noch nie hatte sie so dicht bei einem Jungen geschlafen.

Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie ihn noch nie so verwöhnt hatte wie er es bei ihr immer tat. Sie strich über seinen Bauch, lief ihre Hand in seine Hose gleiten und die Aufregung drohte sie in den Wahnsinn zu treiben.

Neji murmelte etwas im Schlaf und sie zog schnell die Hand wieder aus seiner Unterhose. Sie war scheinbar noch gar nicht bereit ihn zu berühren, schon gar nicht während er schlief. Er würde sie ja auch nicht unsittlich im Schlaf berühren.

Sie schloss die Augen und strengte sich an seinen Herzschlag zu hören, durch dessen gleichmäßigen Rhythmus sie langsam einschlief.
 

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Am nächsten Morgen erwachte Tenten früher als gewohnt. Fremde Betten waren immer gewöhnungsbedürftig.

Sie stand auf und gab acht, Neji nicht zu wecken. Sie schlich ins Bad, machte sich kurz frisch, steckte sich die Haare hoch und zog einen Bademantel über ihr Nachthemd.

Auf leisen 'Pfoten' ging sie zurück ins Zimmer.

„Morgen“, sagte Neji als sie den Raum betrat. „Hast du gut geschlafen?“

Er stand mitten im Raum und zog sich gerade frische Sachen an.

„Ja“, log sie, schließlich war es nicht Nejis Schuld, dass sie sich fremd fühlte.

„Hast du Hunger?“

„Nein, noch nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber du kannst gerne etwas essen gehen.“

Er grinste schief, und ihr gefiel dieses Lächeln nicht. „Aber ich denke nicht, dass mir die Köche so etwas bieten könnten.“

„Wie meinst du das?“, fragte sie, wurde aber schon aufs Bett gedrückt.

„Ich habe Hunger auf dich“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Neji, lass das!“

Plötzlich ging die Tür auf und eine Bedienstete, mittleren Alters mit braunen Haaren, kam herein.

„Herr Neji, Sie sind ja noch hier... Oh?!“, entfuhr es ihr, als sie Tenten sah, die unter Neji lag.

Neji stand auf und geleite die Frau hinaus.

„Ich werde ihren Onkel darüber unterrichten“, hörte Tenten die Frau unfreundlich sagen.

Neji kam wieder ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Tut mir Leid. Sonst bin ich immer um diese Zeit beim Training.“

„Was passiert jetzt?“, fragte Tenten und stellte sich neben Neji.

Doch ehe er antworten konnte, klopfte es an der Tür und die Frau von gerade trat ein. „Ihr Onkel erwartet sie im Speisesaal. Alle beide.“ Sie sah abfällig zu Tenten und ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihre Lippen aus.
 

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Hiashi Hyuuga war ein großer Mann, der Neji verblüffend ähnlich sah.

Tenten saß ihm unsicher gegenüber. Neji, der auf dem Weg zum Speisesaal kein Wort verloren hatte, saß neben ihr.

„Du bist eine Schade für den Clan, dass wusste ich schon immer“, begann er die Unterhaltung und richtete sich ausschließlich an Neji. „Das Personal munkelt schon über euer Verhältnis. Man erzählt schon dass diese Mädchen eine Hure ist.“

„Tenten ist keine –“, begann Neji, wurde aber unterbrochen.

„Ich will nicht, dass du das Personal in diese Liebesbeziehung mit reinziehst. Wenn du zu einer Prostituierten gehen musst, dann erledige das außerhalb des Anwesens.“

„Sie ist keine Prostituierte.“

Nejis Onkel musterte Tenten genauer. „Du hast recht, dafür sieht sie viel zu gewöhnlich aus.“

Tenten sah erst Hiashi, dann Neji an, der nur den Kopf kaum merklich schüttelte.

„Was erlauben Sie sich eigentlich?“, fragte sie wutentbrannt, trotz Nejis Warnung.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Ihnen das Wort erteilt habe, Tenten-san“

Sie presste die Zähne aufeinander. Noch nie in ihrem gesamten Leben hatte sie eine Person gehasst, doch dieser Mann war unausstehlich.

„Mir ist egal, was ihr macht“, sagte Hiashi an Neji gerichtete und ignorierte das Mädchen wieder. „Aber wenn du dir eine Freundin suchst, dann achte mehr auf ihr Äußeres und auf einen besseren Charakter. Immerhin müssen wir an das Ansehen des Clans denken.“

„Sie ist nicht meine Freundin“, entgegnete Neji und war scheinbar genauso verwirrt über den Rollenwechsel wie sie. „Tenten ist eine sehr gute Kunoichi und ich schätze sie sehr.“

„Eine Kunoichi?“, fragte Hiashi verwundert und musterte Tenten nun aufmerksamer.

„Ja, sie ist mir eine sehr große Hilfe.“

„Dennoch solltest du dir eine andere Freundin suchen.“

„Sie ist nicht meine –“

„Mit so einer bringst du nur Schande über die Familie.“

Tenten riss langsam der Geduldsfaden. Sie war zwar eine ausgeglichene Person, aber was zu viel war, war zu viel.

„Jetzt halten Sie doch mal den Mund. Sie haben ja keine Ahnung“, sagte sie lauter, als es nötig war und knallte mit der flachen Hand auf den Tisch.

Hiashi war schnell, schneller als Neji und plötzlich war er ihrem Gesicht gefährlich nahe und hielt ihren Kiefer grob zwischen seiner Hand.

„Was bildest du dir eigentlich ein“, zischte er und drückte ihren Kiefer zusammen.

„Onkel“, sagte Neji, aber dieser schien nun ihn zu ignorieren.

„Du bist nur ein ganz normales Mädchen, also spiel dich nicht so auf.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, aber Tenten verstand jedes Wort. Sie sah in seine Augen, die wutentbrannt zusammen gezogen waren und kalt und ohne Liebe waren.

Ihr Kiefer schmerzte und sie wollte etwas sagen, doch sie konnte nicht antworten. Sie wunderte sich, wieso Neji ihr nicht half. Hatte er etwa so eine große Angst vor seinem Onkel?

„Vater“, sagte eine Stimme, die Tenten Hinata zuordnete.

Hiashi sah zur Tür und lief dann Tenten los.

„Ich wollte euch Tee bringen“; entschuldigte sich Hinata und war scheinbar verwundert über die Tatsache, dass Tenten hier im Morgenmantel saß und ihr Vater sie in die Mangel genommen hatte.

Tenten rieb sich den schmerzenden Kiefer und sah zu Neji, der emotionslos neben ihr saß.

„Was ist passiert?“, fragte Hinata an Tenten gerichtet, als sie die Teestassen auf den Tisch stellte.

„Eine kleine Auseinandersetzung“, antworte Hiashi und zuckte mit den Schultern. „Ich wollte Tenten nur meine Schnelligkeit demonstrieren.“

Hinata sah zu dem Mädchen. „Stimmt das?“

Sie antwortete nicht direkt, sondern sah Hiashi mit einem Blick voller Abscheu und Hass an. Er erwiderte nur amüsiert ihren Blick.

„Ja, es stimmt“, sagte sie bitter. „Ich geh jetzt besser.“

Neji sah sie irritiert an. „Meinetwegen“; murmelte er und seine Worte passten nicht zu seinem Blick.

Tenten stand auf und ließ die drei Hyuugas ohne eine Verabschiedung stehen.
 

Noch nie fühlte sie sich so verraten. Wieso ist Neji nicht dazwischen gegangen? Wäre Hinata nicht zufällig dazugekommen, hätte Hiashi ihr vielleicht mehr Schmerzen zugefügt.

Endlich, nach gefühlten fünf Minuten, erreichte sie Nejis Zimmer. Sie suchte ihre Sachen zusammen und zog sich um.

Die Tür öffnete such und Neji kam rein. „Du gehst ja wirklich.“

„Ja. Ich halt es hier keine Sekunde mehr länger aus.“

„Geh nicht!“

„Bis morgen beim Training“, sagte sie und ging zur Tür.

„Kommst du danach wieder her?“

„Vielleicht“, murmelte sie.

Sie öffnete die Tür und Neji hielt sie am Arm fest. „Keine Verabschiedung?“

Sie befreite sich aus seinem Griff, der bei weitem nicht so fest wie Hiashis war. „Tschüss Neji“, sagte sie tonlos und dachte nicht im Traum daran, ihm in diesen Moment zu küssen.

Sie verließ das Anwesen und Neji sah ihr vom Fenster aus nach.

Der Kreislauf war unterbrochen…

Unsichtbares Band

Tenten sah auf der Fensterbank ihres Zimmers und beobachte zwei Vögel, die schüchtern näher zusammen rückten und anscheinend verliebt waren. Sie war auch verliebt doch das schlimmste war, dass er ihre Liebe nicht erwiderte, sich scheinbar nicht die Blöße geben wollte ein Mädchen wie sie zu lieben.

Sie seufzte und stand träge auf, da sie zum Training musste. Und genau da würde sie Neji wieder begegnen. Sie wollte erst Gai anrufen um sich krank zu melden, doch sie war viel zu ehrlich um ihn anzuflunkern und sie durfte nicht wegrennen es würde die Sache auch nicht einfacher machen.

Sie verließ mit einem bedrückenden Gefühl das Haus und ging mit schleppenden Schritten zum Trainingsplatz, wo Lee und ihr Sensei Gai bereits trainieren.

Sie stellte ihren Rucksack ab und bemerkte plötzlich, dass jemand hinter ihr stand.

„Guten Morgen“, sagte Neji knapp.

„Morgen“, antwortete sie wortkarg und ging einfach an ihm vorbei.

„Es tut mir Leid, was gestern passiert ist“, murmelte er und war vermeintlich unberührt von ihrer Kälte.

Sie achtete nicht weiter auf ihn, ging zu Gai und Lee und begrüßte sie netter als zuvor Neji.

„Morgen, Tenten“, sagte Gai fröhlich.

„Ignorierst du mich?“, fragte Neji an Tenten gerichtet.

Sie beantworte seine Frage nicht, sondern plauderte munter mit Lee.

Neji packte sie am Arm und zwang sie ihn anzusehen. „Ich rede mit dir.“

„Du hast mir doch auch gestern keine Beachtung geschenkt, als ich dich brauchte.“

„Du verstehst das völlig falsch“, versuchte er sich herauszureden sagte jedoch nicht mehr als nötig.

Tenten wandte ihm den Rücken zu. Sie fühlte sich so von ihm hintergangen, dass ihr egal war was Gai und Lee dachten.

„Ich geh nach Hause, mit dir ist heute eh nichts mehr anzufangen“, murmelte er und nahm seine Tasche.

Gai war nicht begeistert, konnte seinen Schützling aber nicht überreden zu bleiben.

Neji ließ sich nicht beirren und verließ ohne ein weiteres Wort den Trainingsplatz.

Tenten ballte ihre Hände zu Fäusten und sah ihn finster nach. „Ich liebe dich, du Idiot!“, brüllte sie ihm verärgert nach.

„Gai-sensei! Tenten hat Neji gerade ihre Liebe gestanden“, verkündete Lee aufgebracht.

„Aber dieses 'Idiot' hat der Sache die Romantik genommen“, sagte Gai und wirkte etwas enttäuscht.

Tenten sah die beiden einen Moment verdutzt an und nahm dann ihre Tasche um ebenfalls den Trainingsplatz zu verlassen.

‚Was bildet Neji sich eigentlich ein‘, dachte sie verbissen und ging wütend in die Richtung ihres Haus. Wieso sie überhaupt zum Training gegangen war, wusste sie nicht. Da hätte sie auch gleich zuhause bleiben können.

Plötzlich sah sie Hinata an der Ecke stehen und diese zuckte kaum merklich zusammen, als sie Tenten bemerkte.

„Tenten“, sagte sie und lächelte leicht.

„Hallo Hinata“, sagte Tenten und wollte eigentlich weitergehen, doch Hinata hob die Hand.

„Hast du einen Moment Zeit? Ich denke, ich sollte dir etwas erklären.“

„Natürlich“, sagte Tenten. „Ist es wegen Neji?“

„Ja.“ Hinata zögerte. „Und wegen meinem Vater.“
 

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Hinata reichte Tenten eine Tasse Tee und setzte sich zu ihr an den Tisch.

„Mein Vater und Neji verbindet etwas“, begann Hinata. „Wie ein unsichtbares Band. Neji verabscheut meinen Vater und dennoch ist er von ihm abhängig.“

Tenten verstand nicht ganz. „Was verbindet Neji denn mit ihm?“

„Vater ist die einzige Person die Neji beachtet. Schon immer. Er macht ihn zwar seelisch fertig, doch er beachtet ihn und ignoriert ihn nicht wie die anderen. Selbst unser Personal denkt schlecht von ihm.“

„Wieso unternimmst du denn nichts dagegen?“

Hinata lachte leise. „Dafür verachtet er mich wahrscheinlich viel zu sehr.“

Tenten trank einen Schluck von ihrem Tee. Sie verstand die Verhältnisse der Hyuugas wirklich nicht.

„Als du Streit mit meinem Vater hattest, bin ich dazugekommen. Ich wusste das Neji nichts unternehmen würde.“

„Du wusstest davon?“

„Natürlich. Die Küche ist gleich neben dem Speisesaal und man hat jedes Wort gehört. Mein Vater kann dich anscheinend nicht leiden.“

„Nicht leiden wäre untertrieben“, murmelte Tenten.

„Du darfst Neji nicht verurteilen.“

„Also wird sich Neji jedesmal für seinen Onkel entscheiden, wenn er die Wahl hätte.“

„Wahrscheinlich“, stimmte Hinata zu.

Tenten stand auf. „Danke, dass du mir das erzählt hast“, sagte sie und lächelte schwach.

„Dafür sind Freunde doch da.“

„Fr- Freunde?“ Tenten verstand im ersten Moment nicht den Sinn dieses Wortes. Sie kannte sich zwar, aber Freunde waren sie nie. Sie hatte vorher auch kaum ein Wort gewechselt.

„Ja, oder nicht?“, fragte Hinata und war sichtlich überfordert.

„Doch, natürlich“, beruhigte sie Tenten schnell und lächelte.
 

Die Gänge waren still und keine Menschenseele war auf den Fluren zu sehen. Tenten schlenderte durch den Flur in Richtung Ausgang. Immer noch verwirrt durch Hinatas Worte und die Begründung wieso Neji ihr nicht geholfen hatte.

„Wen haben wir denn da“, sagte eine wohl bekannte Stimme hinter ihr.

Tenten wirbelte umher und sah in das gemein lächelnde Gesicht von Hiashi Hyuuga.

„Ich wollte gerade gehen“, entschuldigte sie sich, doch er hielt sie grob am Handgelenk fest.

„Misch dich nicht in unsere Angelegenheiten ein“, sagte er leise und seine Augen funkelten böse.

„Das hab ich auch gar nicht vor“, verteidigte sich Tenten, doch er überhörte sie.

Ihr Handgelenk schmerzte, er hatte eine Kraft, die mit der von Neji gar nicht zu vergleichen war. Wahrscheinlich war Neji genauso stark, doch er hätte sie niemals so grob angefasst.

„Onkel was tust du da?“, sagte Neji, der gerade aus einem Raum in den Flur kam.

Hiashi lief Tentens Handgelenk los und sah zur Neji. „Ich wollte ihr nur weiß machen, dass sie sich nicht in unsere Angelegenheiten mischen soll.“

Neji nahm Tentens Hand. „Lass sie in Frieden“, sagte er zu seinem Onkel und sein Blick verfinsterte sich augenblicklich.
 

Und so entschied sich Neji gegen die Aufmerksamkeit von Hiashi und für die Liebe…

Hausverbot

Nejis Augen zuckten etwas und er funkelte seinen Onkel böse an.

„Seit wann kümmerst du dich um das Wohl der anderen?“, fragte Hiashi mit gelangweiltem Ton und sah zu dem Mädchen. „Oder bedeutet dir die Kleine so viel?“ Ein spöttisches Lächeln lag auf seinen Lippen.

„Sie ist eine Freundin, also lass sie in Ruhe.“

Tenten sah zu ihrem Teamkollegen. Zwar wunderte sie sich, dass er sie auch als Freundin betitelte, doch das ‚eine‘ gab dem ganzen einen bitteren Nachgeschmack.

„Aber dennoch bitte ich euch dass ihr euer –“ Er zögerte und sah wieder missbilligend zu Tenten. Seine Augen waren starr und leblos. „Euer Verhältnis zu unterbinden.“

„Natürlich“, murmelte Neji nur knapp.

„Keine geheimen Treffen mehr. Das Personal munkelt schon über euch und nach dieser Aktion werden sie ein besonderes Auge auf dieses Mädchen haben, wenn sie zu Besuch ist.“

„Es wird nicht wieder vorkommen.“

Neji verbeugte sich ein Stück, sah aber schnell wieder hoch. „Ich begleite Tenten nach draußen.“

Tenten, die zu diesem Wortwechsel bei dem eigentlich nur Hiashi Anweisungen gegeben hatte, nichts gesagt hatte, sah nur ratlos zu Neji welcher sie leicht am Arm zog.

„Auf Wiedersehen“, verabschiedete sich schnell von Nejis Onkel.

„Das wollen wir nicht hoffen“, entgegnete dieser nur und verschwand wieder in einen der Räume.
 

„Ich glaub dein Onkel mag mich nicht“, flüsterte Tenten Neji zu, als sie auf dem Weg zur Haustür gingen.

„Es liegt nicht an dir. Er ist zu Fremden meistens so. Wahrscheinlich um den Ruf der Familie zu schützen“, sagte Neji abwertend.

„Also hab ich jetzt Hausverbot?“

„Ja, wahrscheinlich wird das Personal jetzt besonders wachsam sein.“

Die Enttäuschung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben und auch Neji war durch dieses Verbot etwas geknickt. Er mochte es nicht wenn man ihn in seiner Freiheit einschränkte.

Sie erreichten die Tür, früher als gewollt und Neji ließ Tentens Arm los.

„Wir sehen uns wieder, ja?“, sagte er uns strich ihr über die Wange um sie aufzuheitern.

Das Mädchen hob den Blick und sah ihn fragend an. „Aber beim Training ist es was anderes.“

„Ich mein ja auch hier“, sagte er leise und kam näher an ihr Ohr. „Wenn du willst, kannst du durchs Fenster in mein Zimmer kommen.“

Sie zögerte und Neji wusste genau, dass sie nicht ohne weiteres zustimmen wird. „Ich weiß nicht so recht denkst du nicht, dass dein Onkel dagegen sein wird?“

„Er wird nichts mitbekommen.“

Tenten sah ihm in die Augen und er war sofort voller Zuversicht, denn ihr Blick strahlte eine gewisse Ruhe aus.

„Ich werde es mir überlegen“, sagte sie nur und wandte sich von ihm ab.

Er sah ihr nach, wie sie aus dem Anwesen ging und bereute es, dass er sie ohne weiteres einfach ziehen ließ. Aber wäre es sinnvoll sie aufzuhalten? Er wusste nicht, ob man mit Tenten in diesem Moment reden konnte, schließlich war dies alles sehr viel für sie und er wusste auch nicht, ob sie sich auf diese heimlichen Treffen einlassen würde, die noch gefährlicher waren, als die Treffen die sie vorher hatten.
 

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Er ging in sein Zimmer und spürte die Einsamkeit in jeder Ecke des Raumes. Das war der Grund, wieso er Tenten zum Übernachten eingeladen hatte. Eigentlich wollte er ihre Beziehung nicht so innig machen, nur etwas Nähe und Spaß, aber keine Geborgenheit.

Doch er suchte sie bei ihr. Unbewusst und er hasste sich selbst dafür. Er nutzte sie aus, brachte sie zum Stöhnen, nur um zu spüren das sie ihn brauchte. Aber es gefiel ihm sie so glücklich zu sehen und sie war auch immer glücklich wenn sie sich von ihm verabschiedete. Er wollte ihr niemals wehtun. Doch er wusste, dass er ihr Herz gebrochen hatte, schon alleine damit als er sie so bloßgestellt und nicht hinter ihr gestanden hatte.

Er hätte einfach seinem Onkel sagen sollen, dass Tenten und er zusammen waren, dann hätte sie wahrscheinlich kein Hausverbot bekommen.

Er setzte sich aufs Bett und schloss die Augen. Noch nie hatte er sich so nach einem Menschen gesehnt. Er war zwar kein Familienmensch, doch sie gab ihm Kraft.

Und er spürte, dass sie diese Treffen genauso genoss wie er, wahrscheinlich sogar noch mehr. Würde sie jetzt alles aufgeben, nur weil sie zurückgewiesen wurde?

Neji stütze das Gesicht auf seine Hände. Er war selbst Schuld. Er wollte von Anfang an nicht so eine enge Bindung und nun hatte er Gefühle für sie, wollte sie beschützen und für sich alleine haben. Er war so egoistisch.

Neji wartete vergeblich, dass es am Fenster klopfte, wieso sollte sie das auch tun? Er hatte alles falsch gemacht, aber dennoch wusste er, dass Tenten kein nachtragender Mensch war. Er wusste nicht, wie sie sich entscheiden würde, da er sie noch nie in so eine Situation gebracht hatte. Er wollte sie wiedersehen, nicht beim Training, sondern ganz privat. Damit sie allein sein konnten und vielleicht nicht jugendfreie Dinge tun konnten. Sein Onkel war ihm egal. Er machte ohnehin nicht gerne das was dieser wollte, wieso sollte er sich dann an diese Regel halten.

Was sprach dagegen, dass er seinen Spaß hatte und vielleicht sogar die Geborgenheit und Liebe bei Tenten fand, die er vergeblich bei jemand aus seiner Familie suchte. Er war doch ohnehin nur Abschaum und deswegen wollte er lieber die Nähe seiner Teamkameradin, anstatt die falsche Höflichkeit seiner Verwandtschaft. Das war auch einer der Gründe, wieso er Tenten gefragt hatte, weil er einfach echte Aufmerksamkeit wollte und es ihr egal war welchen Namen er hatte oder ob er von dem Mal an seiner Stirn geprägt war.

Plötzlich war ein dumpfes Geräusch zu hören. Er war nur ein zartes Klopfen auf Glas, doch Neji hörte es auf Anhieb, wahrscheinlich weil er darauf gewartet hatte.

Er öffnete die Augen und ging durch den kleinen Raum zu dem geschlossenen Fenster.

Als er in das Gesicht von Tenten sah, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Er hatte sich also nicht in sie getäuscht. Sie war trotz seines schlechten Benehmens zu ihm gekommen und ihr Blick war so aufrichtig und ehrlich, dass kein Zweifel an der Echtheit bestehen konnte.

Ein freundliches Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus und sie fragte mit gedämpfter Stimme: „Darf ich reinkommen?“

Überraschende Worte

Tenten schaute unsicher zu Neji und wusste nicht, ob sie schweigen oder reden sollte. Die beiden standen mitten im Raum und sahen sich stumm an. Neji hatte die Hände auf ihre Schulter gelegt und sah ihr in die Augen. Sie kannte diesen Blick von ihm nicht, denn er war voller Dankbarkeit. Hatte sie ihm etwa einen so großen Gefallen getan, indem sie zurückkam?

„Soll ich das Licht ausmachen?“, durchbrach sie die Stille mit ihrer Frage.

Neji löste seinen Blick und ließ sie los. „Das ist nicht nötig.“

Er setzte sich aufs Bett und klopfte kurz neben sich, als Zeichen, dass sie ihm folgen sollte. Sie tat wie ihr geheißen, sah ihn allerdings nicht an, sondern schaute zum Fenster, das immer noch geöffnet war.

„Denkst du, es ist richtig, dass ich hier bin“, fragte sie und sah zu ihm.

„Der Grund deines Daseins war jedes Mal falsch.“

„Aus der Sicht deines Onkels oder aus deiner Sicht?“

„Aus der Sicht des Glaubens. Wir sind Sünder, Tenten.“

Sie lächelte. „Aber wir haben doch noch gar nichts gemacht.“

„Aber es wird irgendwann soweit kommen. Ich halt es jetzt ja kaum noch aus.“

Sie wandte das Gesicht ab, um ihre Erröttung zu verbergen. Hatte Neji tatsächlich gerade gesagt, dass er über sie herfallen würde?

„Sollten wir es dann lieber beenden?“, fragte sie, und ihre Stimme klang etwas kälter als vorher.

„Ich will das nicht, aber es wäre besser.“

„Hat dein Onkel dir das gesagt? Damit du die Ehre des Clans aufrecht hältst, indem du nicht sündigst?“

„Nicht direkt, doch er hatte Recht. Er ist kein schlechter Mensch, Tenten. Er sorgt sich nur um den Clan, um seine Familie und um mich. Er hat wahrscheinlich eh längst durchschaut, was für ein Spiel wir hier spielen.“

„Spiel?“ Tentens Augen zuckten auf. „Du denkst, dass es nur ein Spiel ist?“

„Nein, natürlich nicht, aber mein Onkel wird das so sehen.“

„Dein Onkel ist mir egal.“

„Mir im Moment doch auch.“

Er beugte sich vor und gab Tenten einen Begrüßungskuss. Zu ihrem Bedauern löste er sich schnell wieder und sie musste bis zum Abschied warten, um seine weichen Lippen wieder spüren zu dürfen.

„Ich mach das Licht aus, ja?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, kurze Zeit später hatte Neji den Raum in Dunkelheit getaucht.

„Soll ich mich ausziehen?“

„Wäre es okay, wenn wir heute etwas Neues ausprobieren würden?“

„Meinetwegen“, sagte Tenten und war doch etwas überrascht.

Neji kam mit sicheren und zielstrebigen Schritte zurück zum Bett und setzte sich neben sie.

„Sag wenn ich aufhören soll oder gib mir wenigstens ein Zeichen.“

„In Ordnung“, sagte sie und wusste nicht, was er vorhatte.

Sie spürte seine Finger, die ihr Kinn festhielten und leicht zur Seite drehten und dann seinen heißen Atem vor ihr. Ehe sie sich versah, hatte Neji seine Lippen auf ihre gelegt, küsste sie mit leichtem Druck und sie erwiderte diese Zärtlichkeit. Ein warmes Gefühl durchströmte sie. Dieser Kuss war anders als der Begrüßungskuss, denn dieser fühlte sich echt und ungezwungen an. Sie wusste nicht, wieso das Licht aus war. Sie hatte ohnehin die Augen geschlossen und Neji wahrscheinlich auch. Vielleicht hatte Neji den Raum verdunkelt, damit sie nicht die Rötung des jeweils anderen sahen.

Plötzlich spürte sie Nejis Zunge, die langsam an ihrer Unterlippe entlangfuhr. Sie öffnete den Mund vorsichtig und etwas unbeholfen und Neji ließ seine Zunge hineinleiten.

Er stupste ihre Zunge mit seiner leicht an und Tenten fühlte sich aufgefordert dasselbe zu tun. Sie stieß seine Zungen behutsam an und Nejis Zunge blieb bei ihr, fuhr sie entlang und stupste sie jedesmal an.

Tenten wurde schwindelig. Sie hatte noch nie einen Jungen geküsst und dieses Gefühl war unbeschreiblich und schöner als alles, was sie jemals gespürt hatte.

Sie umarmte ihn zärtlich, strich über sein Haar und drückte ihn dichter an sich. Sie wollte ihn spüren. Sie wollte ihn mehr als alles andere. Sie spürte ein aufregendes Kribbeln zwischen ihren Beinen und sie war sich sicher, dass sie mehr wollte. Neji drückte sie leicht aufs Bett und setzte sich auf ihren Bauch. Er beugte sich zu ihr, hatte den Kuss nicht gelöst und wollte dies auch anscheinend nicht mehr. Doch plötzlich hielt er in seinem spielerischen Kampf mit Tentens Zunge inne und erhob sich.

„Was ist?“, fragte sie irritiert.

„Ich muss nur kurz warten, bis er sich wieder beruhigt hat.“

Das Mädchen wusste sofort wen Neji meinte und schwieg. Allerdings hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Sie war ihm also doch nicht egal, weder körperlich noch seelisch. Er hatte also das gleiche wie sie gespürt.

„Sollen wir nicht weitergehen? Immerhin willst du es doch auch, oder?“

„Dafür ist es noch zu früh, Tenten.“ Seine Stimme klang etwas hektisch und er kämpfte anscheinend mit sich selbst. „Ich wollte eigentlich damit warten, aber wahrscheinlich wird es dafür nie einen guten Zeitpunkt geben.“

Er setzte sich von ihr ab und legte sich neben ihr.

„Tenten?“ Sie spürte, dass er seine Hände an ihre Wangen legte und sie versuchte ihn in der Dunkelheit ausfindig zu machen. Es dauerte eine Weile bis er wieder was sagte und seine Stimme war leiser als vorher, doch sie verstand jedes Wort: „Willst du mich heiraten?“

Plötzlicher Fund

Neji wartete auf eine Reaktion ihrerseits, doch sie blieb bewegungslos und schwieg. Vielleicht kam alles zu plötzlich, wahrscheinlich hätte sie mit allem gerechnet, nur nicht mit einem Heiratsantrag.

Ob sie allerdings den tieferen Sinn verstanden hatte, dass er sie brauchte und an seiner Seite haben wollte, war fraglich, genauso fraglich, wie sie seinen Antrag annehmen würde.

Er machte diesen Antrag zwar auch, um mit ihr ohne Reue schlafen zu können und gegen seinen Onkel anzukommen. Verlobte klang ohnehin schöner als Freundin oder Sexpartnerin.

„Neji“, murmelte sie leise und sie schien etwas irritiert zu sein, da ihre Stimme leicht zitterte. „Ich dachte du wolltest nichts überstützen. Du willst nicht mit mir schlafen, aber mich heiraten? Ich versteh das nicht.“

„Das wäre die einzige Lösung“, antworte er und strich über ihre Wange. „Verstehst du mein Anliegen?“

Sie zögerte, nickte aber schließlich doch. Sie kannte ihn wohl einfach zu gut um dies nicht zu verstehen.

„Also, nimmst du an?“

Wieder ein Zögern ihrerseits. „Ich- ich weiß nicht, Neji. Der Grund, wieso du mich heiraten willst, ist mir nicht ganz geheuer. Man heiratet nicht nur, um miteinander zu schlafen.“ In ihrer Stimme lag etwas enttäuschtest und Neji bereute, dass er sie in so einer Situation gefragt hatte.

Natürlich musste sie nun denken, dass dies der einzige Grund für seinen Antrag war, jeder hätte das gedacht. Er vergaß oft, dass Tenten seine Gedanken nicht lesen konnte, denn er dachte weiter, dachte um Ecke und es war zu kompliziert, um es zu erklären. Er sprach nicht gern über Gefühle, darin war er noch nie gut. Er war zwar kein Eisblock, wie es viele Menschen sahen, doch er war einfach zu verlegen und sogar etwas schüchtern um offen über seine Wünsche und Bedürfnisse zu reden. Doch das dies als Kälte gesehen wurde, war falsch und voreilig und er wusste, dass Tenten niemals ihn so gesehen hätte, dafür kannte sie ihn zu gut.

„Kann ich mir das noch einmal überlegen? Ich kann das nicht spontan beantworten, ja?“

„Natürlich, nimm dir alle Zeit der Welt“, sagte er leise und küsste ihre Stirn.
 

---
 

Tenten ging unsicher aus Nejis Zimmer. Sie fühlte sich unwohl und durcheinander. Der Abschiedskuss war heute anders, denn er hatte einen bitteren Nachgeschmack.

Sie ging durch den langen Flur, darauf bedacht, dass sie jemand entdecken würde, doch es war ihr egal. Sollten doch alle erfahren, dass sie bei Neji war, sollten doch alle wissen, dass sie sich heimlich mit Neji trifft. Sie war ein freier Mensch, ungebunden und jung, niemand konnte ihr diese Treffen mit ihm verbieten.

Als sie an die Haustür kam, gebot ihr ein unerwartet Anblick: Hinata stand in der Tür, in den Armen eines Jungens, den Tenten nur zu gut kannte, jeder kannte ihn. Hinata und er küssten sich leidenschaftlich und umarmten sich zum Abschied.

Tenten hörte nur ein leises „Ich liebe dich auch“ von seitens Hinata und dann ging der Junge aus der Tür. Sie sah ihm kurze Zeit nach, drehte sich um und ihr Lächeln erstarrte, als sie Tenten bemerkte.

„Oh, Tenten. Was machst du hier?“

„Ich- ich war nur zufällig hier.“

„Hast du was gesehen?“, fragte Hinata unsicher und ihre Stimme zitterte.

„Ja, tut mir leid, ich wollte nicht zuschauen.“

Tenten war überrascht, dass Hinata ausgerechnet mit diesem Jungen so innig und vertraut war, wo sie doch eigentlich für einen ganz anderen geschwärmt hatte, doch vielleicht waren ihre Gefühle für den schwarzhaarigen Jungen stärker als die für Naruto. Man konnte sich eben nicht aussuchen, wenn man liebte und Hinata war nicht der Mensch, der Leichtsinnig eine Bindung einging, genauso wenig wie Neji. Es lag wohl in ihrer Erziehung.

„Bitte erzähl niemanden davon. Wenn das heraus kommt, wird Vater dagegen sein. Tu mir den Gefallen.“

„Wieso machst du das? Und ausgerechnet mit Sasuke?“

„Er ist kein schlechter Mensch, Tenten. Du musst mich doch eigentlich verstehen, immerhin triffst du dich auch heimlich mit Neji.“

„Aber unsere Treffen sind etwas anderes“, sagte sie und zögerte einen Moment. „Wir lieben uns nicht.“

Hinata lächelte. „Bist du dir da sicher?“

„Zumindest nicht von seiner Seite“, sagte sie schnell. „Aber das ist jetzt Nebensache. Bist du mit Sasuke zusammen?“

„Ja, schon seit einem Monat. Aber wir führen eine heimliche Beziehung. Vater darf das nicht wissen.“

„Ich versteh dich nicht, einerseits sprichst du mir Mut zu und andererseits drückst du dich, wenn es um deine Beziehung geht. Immerhin seit ihr zusammen.“

„Tenten, du bist stärker als ich. Du bist trotz deines Hausverbots hier. Du könntest meinem Vater die Stirn bieten.“

„Ich weiß nur nicht, ob ich das überhaupt will.“

„Tu es, für dich und für Neji. Er würde es zwar niemals zugeben, aber er braucht dich“, sagte Hinata, drückte Tenten sanft und ging den Flur entlang, den Tenten gerade durchquert hatte.

Das braunhaarige Mädchen sah ihr verwirrt nach und seufzte. Hinata hatte Recht. Sie brauchte ihn und er vermutlich auch sie. Sonst hätte er nicht diesen Antrag gemacht. Dafür war Neji viel zu gewissenhaft und vernünftig.

Tenten seufzte. Sollte sie annehmen? Sollte sie sich ewig an ihn binden?

Sie machte auf den Absatz kehrt und ging zurück zu Nejis Zimmer, klopfte leise an seine Tür.

Es dauerte einen Moment, doch dann öffnete er, machte die Tür allerdings nur einen Spalt auf.

Als er das Mädchen sah, weiteten sich seine Augen ein wenig.

„Du bist es?“, fragte er, zu Tentens Verwunderung, leicht überrascht.

„Kann ich kurz reinkommen?“

„Natürlich“, murmelte er schnell, öffnete den Eingang und setzte sich auf sein Bett.

Sie ging ins Zimmer, schloss die Tür und blieb unsicher im Raum stehen.

„Setz dich doch“, sagte Neji und klopfte auf den freien Platz neben sich.

„Nein, danke. Ich will dich auch nicht lange stören.“

„Du störst nicht“, warf er ein, doch Tenten überging es.

„Ich habe nachgedacht, wenn auch nicht allzu lange, aber ich denke, dass meine Entscheidung die einzig Richtige ist. Ich weiß, dass ich nicht die beste Wahl wäre, ich bin nicht perfekt, doch ich weiß, dass du das nicht unüberlegt gemacht hast, deswegen war ich anfangs irritiert.“

„Komm bitte zum Punkt, Tenten“, sagte er ruhig.

Sie lächelte. „Ich nehme deinen Antrag an...“

Entschlossenheit

Neji sah sie etwas fassungslos an und stockte in seiner Bewegung.

„Tenten“, sagte er schließlich, stand auf und hielt sie an den Schultern. „Hast du dir das auch genau überlegt? Du weißt, was eine Hochzeit bedeuten würde.“

„Ich habe es mir genauso gut wie du überlegt“, sagte sie mit einem Lächeln.

Neji wusste, dass sie niemals unüberlegte Entschlüsse treffen würde, gleichermaßen wie er selbst.

„Und wieso hast du dir nicht mehr Zeit mit der Entscheidung gelassen? Du wusstest doch, dass ich dir alle Zeit der Welt gelassen hätte.“

„Ich brauchte nicht mehr Zeit. Ich war anfangs skeptisch, doch nun weiß ich, dass es das richtige ist.“

Neji wandte den Blick ab. Natürlich freute er sich über ihre Zusage, doch er selbst zweifelte immer noch, ob es das richtige war. Er wollte sie, mehr als alles andere, er wollte sie für sich alleine. Doch sprach auch vieles dagegen: Sein Onkel, seine Familie und seine Ehre. Doch er durfte Tenten nicht das Gefühl geben, dass er Unsicher war.
 

„Hast du Einwende?“, fragte Tenten überrascht, als sie sein bewegungsloses Gesicht sah. Sie spürte, dass er zögerte und zweifelte, war sich aber nicht sicher.

„Nein, natürlich nicht“, murmelte er, doch sie merkte, dass er ihr nicht in die Augen sah.

Sie senkte den Blick. Sie wusste, dass ihr Zuspruch überraschend und schneller als gedacht kam, doch ein bisschen mehr Freude von Nejis Seite hatte sie sich doch gewünscht.

„Du freust dich gar nicht“, murmelte sie etwas traurig und schaute ihn nicht.

„Doch, natürlich.“ Er sah zum Fenster und schwieg kurze Zeit. „Es kam nur sehr überraschend.“

„Ich weiß, aber ich bin mir sicher, dass ich das will.“

„Wieso denn plötzlich?“

„Immerhin ist unsere – Beziehung kein Geheimnis mehr. Dann können wir es auch amtlich machen und ich denke, wenn wir nur sagen, dass wir ein Paar sind, wird dein Onkel nicht erkennen, dass wir es ernst meinen.“

„Beziehung?“, fragte Neji überrascht und suchte ihren Blick.

„Ähm.“ Sie zögerte und ein kleiner Rotschimmer bildete sich an ihren Wangen. „Sind wir denn kein Paar?“, fragte sie leise.

„Wenn man es so sieht schon“, murmelte er und schien auch verlegen zu sein.

„Du weißt wie ich für dich fühle, Neji.“ Sie sah ihm tief in die Augen und es Schauer bildete sich an ihrem Rücken. Sie drohte in seinen Augen zu versinken, wandte schnell den Blick ab und fixierte angespannt einen unsichtbaren Punkt an der Wand hinter ihm.

„Natürlich.“ Er sah wieder zum Fenster und hing seinen Gedanken nach.
 

Wie oft hatte er gespürte, dass sie mehr verband als nur die pure Zärtlichkeit, als der pure Sex, den sie doch nie ausübten. Sie brauchten sich, sie begehrten sich und er wusste, dass sie ihn liebte.

„Ich denke ich muss dir etwas sagen, Tenten“, flüsterte er kaum hörbar und strich über ihre weiche, warme Wange.

Sie schaute ihn an und er verlor sich in ihren Augen. Sie waren voll Reinheit und Ehrlichkeit.

„Ich habe dir nicht immer die Wahrheit gesagt“, sagte er schnell, ohne dass sie zu Wort kommen konnte. „Es tut mir leid, aber ich liebe dich.“

Er sah, wie sie stockte, als stolperte sie im Inneren über ihre Gefühle. Erst weiteten sich ihre Augen verständnislos und dann lächelte sie plötzlich.

„Du weißt wie ich fühle“, sagte sie verlegen. „Ich liebe dich, Neji.“

Sie schloss die Augen und Neji beugte sich zu ihr runter. Ihre Lippen trafen sich, scheu und sachte. Er spürte eine angenehme Gänsehaut an seinen Armen, seinem Rücken. Er zog sie zu sich, schloss seine große Liebe in seine Arme und vertiefte den Kuss. Er wollte, dass dieser Kuss nicht endete, doch er wusste, dass dies unmöglich war.

Sie löste sich von ihm, schneller als erwartet und er sah, dass sie rot war. Wahrscheinlich war er selbst etwas rot, er wusste es nicht.

„Wir sollten mit meinem Onkel reden“, sagte er ruhig, war aber innerlich aufgewühlt.

„Natürlich“, murmelte Tenten unsicher und sah zu ihm hoch. „Wie wird er wohl reagieren?“

„Ich weiß es nicht, aber wir sollten es nicht hinauszögern.“

„Er wird mich wahrscheinlich noch mehr hassen als jetzt schon.“ Sie lachte leise.

„Mein Onkel hasst dich nicht, er will nur mein Bestes“, fügte er bitter hinzu. „Vielleicht weiß er nur noch nicht, dass du das Beste für mich bist.“

„Bin ich das denn?“, fragte sie und wurde noch verlegener.

„Für mich schon“, sagte er und strich zärtlich über ihre Wange.
 

---
 

Tenten stand unsicher vor Hiashi. Neji leistete ihr Beistand, indem er neben ihr stand und einen Arm um sie gelegt hatte, doch vor dem bedrohlichen Blick von Nejis Onkel konnte selbst er sie nicht schützen.

Sie standen in Hiashis Arbeitszimmer und Hiashi, der an seinem großen Schreibtisch saß, sah Tenten missbillig an. Sie fühlte sich unwohl, doch Nejis Anwesenheit gab ihr Kraft.

Sie hatten zuvor ausgemacht, dass Neji das Sprechen übernahm und sie war ihm im Stillen dafür dankbar. Sie mochte Auseinandersetzungen mit seinem Onkel ganz und gar nicht.

„Ich hatte dir doch Hausverbot erteilt“, sagte Hiashi ruhig an Tenten gerichtet, doch sie merkte, wie er innerlich brodelte.

„Ich wüsste nicht, wieso Tenten nicht hier sein dürfte“, konterte Neji mit fester Stimme.

Sie sah zu ihm und bemerkte die Entschlossenheit in seinem Blick. Ein gutes Zeichen, dass er es sich nicht noch einmal anders überlegte.

„Tenten und ich lieben uns“, erzählte er weiter und sie war überrascht wie leicht ihm diese Worte fielen. Vielleicht weil sie selbst seine Gefühle schon kannte und es somit kein Geheimnis mehr war. „Und selbst wenn dir unsere Beziehung ein Dorn im Auge ist, wirst du nichts dagegen tun können.“

„Beziehung“, murmelte Nejis Onkel und lachte spöttisch. Tenten wusste, dass er dachte, dass sie einzig wegen dem Sex ein Paar waren. Wahrscheinlich dachte er auch, dass sie schon weiter als Küssen und berühren gegangen sind.

Nejis Augen verengten sich und er sah zu ihr. „Tenten, ich denke wir sollten meinen Onkel aufklären, damit er merkt, wie ernst wir es meinen.“

„Aufklären?“, fragte dieser nur, stütze die Ellenbogen auf den Eichentisch und verschränkte die Finger ineinander.

Neji wandte sich wieder zu ihm und sein Blick wurde etwas weicher. „Tenten und ich werden heiraten…“

Blauäugigkeit

Die Reaktion von Hiashi war anders als erwartet. Nachdem Neji die sprichwörtliche Bombe von ihrer geplanten Hochzeit platzen ließ, blieb es anfänglich still in Hiashi Hyuugas Arbeitszimmer.

Tenten rechnete damit, dass er jede Sekunde vor Wut auf den Tisch schlug, vielleicht sogar sie schlug, doch nichts, er blieb ruhig sitzen und nahm seine Lesebrille ab. Die Unterlagen, über die er gerade noch gebrütet hatte, waren vergessen.
 

Die schweren Regale in seinem Arbeitszimmer waren vollgestellt mit Fachbüchern und das Mädchen bezweifelte nicht, dass er sie alle gelesen hatte. Er strahlte so eine Autorität aus, dass schon allein der Gedanke gegen eins seiner Gesetze zu verstoßen tödlich war. Sie wollte ihn nicht verärgern, doch sie wusste, dass sie es soeben getan hatte, immerhin hatte sie Hausverbot und stand nun hier in seinem privaten Zimmer, neben Neji, der immer noch einen Arm um sie gelegt hatte.

Die Anspannung nagte an ihr und am liebsten hätte sie ihn angeschrienen, dass er nun endlich seinen Kommentar dazu abgeben sollte oder wenigstens sich überhaupt zu bewegen.
 

In aller Selenruhe klappte Hiashi die Brille zusammen, legte sie ordentlich auf den Tisch und faltete wieder seine Hände um sein Kinn darauf zu stützen. Wieder ein Zeichen dafür, wie viel Macht er doch in Wahrheit hatte.

„Wollt ihr euch nicht setzen?“, fragte er, aber es war mehr eine Aufforderung.

Neji nickte nur und beide setzten sich gegenüber von Hiashi auf zwei passende Eichenstuhle mit eleganten hellbraunen Bezügen. Die Anspannung wuchs nicht ihr, sie mochte diese Ruhe vor dem Sturm nicht, obwohl es noch nicht sicher war, ob es überhaupt einen Sturm geben würde.

Nach einer Ewigkeit des Schweigens seufzte Hiashi kurz und wirkte müde, wahrscheinlich lagen seine Nerven blank. Sie machten ihm das Leben auch unnötig schwerer, dass musste sie sich eingestehen.

„Ihr wollt also heiraten“, wiederholte er den Sacherhalt nochmal. „Wisst ihr eigentlich, was das für ein großer Schritt ist?“

„Natürlich“, sagte Neji nur.

„Wenn ich die Lage nun richtig versteh, meint ihr das ernst miteinander?“

Er wandte sich an Tenten, doch Neji antworte für sie. „Ja, wir meinen es ernst.“

Hiashi überhörte die Antwort von seinem Neffen und sah Tenten weiter an. „Was meinst du dazu?“

Sie war überrascht, dass er so erpicht darauf war, ihre Meinung zuhören. „Natürlich meinen wir es ernst“, sagte sie nur scheu. Mit ihm zusprechen war ihr immer noch nicht geheuer.

Wieder seufzte er und rieb sich die Schläfe. „Ihr müsst nicht heiraten, nur um zusammen zu sein.“

Diese Worte hallten ihn ihrem Kopf wieder, sie kamen so überraschend und unerwartet, dass es schon ein Verbrechen war sie auszusprechen. Sie wollte etwas erwidern, war aber zu erstaunt, dass sie nur ein „Bitte was?“ rausbrachte.

Neji schien es ähnlich zu gehen, denn er schwieg und war perplex.

„Ja, mir ist es egal, wirklich. Ich kann es doch nicht verhindern, wenn ihr tiefe Gefühle für einander habt.“

„Also, haben Sie nichts dagegen?“, fragte Tenten, denn sie hörte seine Worte, verstand sie aber nicht.

„Nein, gegen eine Beziehung nicht, aber gegen eine Hochzeit momentan schon.“

„Ich verstehe nicht ganz“, sagte Neji kaum hörbar.

„Denkt ihr, dass ihr nur miteinander zusammen sein dürft, wenn ihr heiratet? In was für einer Zeit lebt ihr?“

Er hatte Recht. Nur um miteinander zusammen zu sein und auch miteinander zu schlafen muss man nicht unbedingt heiraten, zumindest in dem jetzigen Jahrhundert.

„Ich war auch mal jung“, erzählte er und seine Stimme bekam einen verträumten, fröhlichen Klang, der nicht zu ihm passte. „Ich habe auch viel Dummes und Verbotenes getan, aber nur eine Frau zu heiraten um mit ihr zu schlafen kam mir nie in den Sinn.“

„Es geht nicht einzig und allein um Sex“, sagte Neji und wirkte trotzig.

„Um was denn?“

Neji schwieg und auch Tenten wirkte bedrückt. Wollten sie wirklich nur deswegen heiraten.

„Wenn ihr zusammen sein wollt, braucht ihr keinen Trauschein.“

„Ist in Ordnung“, murmelte Neji betrübt.

„Ihr seit echt blauäugig“, seufzte Hiashi.

Neji stand auf und blieb einen Moment regungslos stehen. Doch dann, zu Tenten Erstaunen, verbeugte er sich. „Danke, Onkel“, sagte er fast zu leise um er überhaupt zu hören.

Das Mädchen sah zu Hiashi und bemerkte, dass er erst verblüfft, aber dann blitzartig und unerwartet ein kurzes und ehrliches Lächeln zustande brachte.

„Schließt nächste Mal die Tür ab, wenn ihr wieder so etwas vorhabt, versprochen?“

Tenten musste ebenfalls lächeln und war im Stillen dankbar, dass er die Sache so locker sah.

„Ach und Tenten?“

„Ja?“, fragte sie und ihre Stimme war erstickter als sie dachte.

„Dein Hausverbot ist ebenfalls aufgehoben. Willkommen im Hyuuga-Clan.“

Nun stand sie ebenfalls auf, fast zu stürmisch, dass sie den Stuhl umwarf, doch er blieb stehen. „Danke“, sagte sie und verbeugte sich tief. „Danke, Hiashi.“

Sie erhob sich wieder und Neji nahm ihre Hand und zog sie sanft zur Tür.

„Ich wünsche euch viel Erfolg“, murmelte Hiashi förmlich und setzte sich seine Lesebrille wieder auf. Für ihn war diese Angelegenheit nun erledigt und wurde zu den Akten gelegt. Sie hatten es geschafft.
 

---
 

Sie verließen das Büro schneller als gemusst, wahrscheinlich aus Furcht, dass Hiashi es sich nochmal anders überlegte, doch er sagte nichts mehr.

Es war nun amtlich, sie waren ein Paar und er hatte ihnen ernsthaft seinen Segen gegeben.

„Das mit der Hochzeit wird dann vorläufig nichts“, sagte Neji.

„Nicht schlimm.“ Sie wusste, dass es in Ordnung war, immerhin hatte sein Onkel Recht und sie brauchten keinen Trauschein um ihre Sehnsüchte ausleben zu können. Immerhin lebten sie nicht im Mittelalter.

„Ich hoffe, er wird bei Hinata genauso entspannt reagieren“, murmelte Tenten eher zu sich selbst.

„Hinata hat einen Freund?“ Neji war anscheinend verblüfft.

„Nicht so wichtig, ja?“

Sie lächelte und damit war das Thema für sie vergessen. Sie wollte ihrer Freundin nicht in den Rücken fallen und im Stillen hoffte sie, dass Hinata irgendwann auch den Mut aufbrachte zu ihrem Vater zu gehen und dies zu beichten.
 

Denn eins hatte sie vergessen. Eine Sache die so wichtig war, dass sie eigentlich immer in ihrem Kopf sein musste, doch sie hatte es verdrängt, da es einfacher war:

Hiashi Hyuuga war auch nur ein Mensch…

Unschuldig

Was Neji die letzen Minuten gedacht oder gefühlt hatte war mit einem Wort zu beschreiben: Nichts.

Völlig in Trance, als ob er sich in einem Traum befände, hatte er reagiert und agiert. Er konnte sich nicht vorstellen welchen Mut er gefasst hatte, um sich gegen seinen Onkel zu richten. Noch nie in seinem Leben hatte er dies getan und es fiel ihm einfacher als gedacht.

Vielleicht, weil er die Unterstützung von Tenten bekam oder weil sein Herz sich nach Freiheit sehnte? Er wusste es nicht.

Es wusste nur, dass es einfach war, in seinen Augen viel zu einfach.
 

Erschöpft saß er auf seinem Bett. Er wunderte sich, wieso er so müde war, doch wahrscheinlich hatte ihm das hochkonzentrierte Adrenalin das durch seine Adern schoss während er seinem Onkel gegenüberstand den Rest gegeben. Dies war eindeutig anstrengender als einem Serienmörder vor sich zu haben. Er kannte diese Situation von Auseinandersetzung nicht, keine Schläge, nur Worte. Für so etwas war er nicht ausgebildet.

Seine Hände zitterten. Er starrte gebannt auf sie und versuchte ihnen zu befehlen ruhig zu sein, doch sie gehorchten nicht.

Plötzlich legte Tenten ihre schützenden Hände über seine und er beruhigte sich allmählig.

Er hatte sie komplett vergessen, dass sie nach allem noch da war. Sie saß stumm neben ihm und rührte sich ebenfalls nicht.

Seit sie in seinem Zimmer waren, haben beide geschwiegen und ihren eigenen Gedanken nachgehangen. Wie Egoistisch er doch war. Doch das war ihm im Moment egal. Er war eh nicht in Plauderstimmung und Tenten offensichtlich auch nicht.

Er sah sie an und sie erwiderte seinen Blick, doch er bemerkte, dass er scheuer als vorher war. Anscheinend hatte sie Angst, zumindest deutete er diesen Blick so. Sie hielt seine Hände umschlungen, doch selbst ihre Hände zitterten.

„Was ist los?“, fragte er leise und sah auf ihre Hände, die wie Espenlaub zitterten.

„Nichts“, murmelte sie schnell und nahm ihre Hände von seinen, nur um sie auf ihre Beine zu legen. „Es ist nichts.“

„Du bist nervös, oder?“

Sie lachte, ein gehetztes, unsicheres Lachen. „Wieso sollte ich nervös sein?“, fragte sie und zwang sich offensichtlich zu einem Lächeln.

„Weil wir den Segen von meinem Onkel haben.“

Neji hatte offensichtlich ins Schwarze getroffen, denn das Mädchen zuckte zusammen. „Darum geht es nicht. Ich–“ Sie brach ab, wich seinem Blick aus und sah zur Decke. „Ich habe nur Angst.“

„Wovor?“ Doch er konnte sich die Antwort bereits denken. Immerhin durften sie sogar offiziell miteinander schlafen. Doch wollte er das? War diese Sexbeziehung nicht nur ein Vorwand um Tenten nah zu sein? Er wusste es nicht mehr. Ihm kam dies alles so weit weg vor, immerhin begann alles ziemlich harmlos und nun sind sie knapp dem Traualtar entkommen. „Tenten, wir haben Zeit“, versuchte er sie zu beruhigen, doch er bezweifelte, dass dies ihr helfen würde.

„Ich weiß“, sagte sie leise, sah ihn an und lächelte ehrlich.
 

---
 

Die Tatsache, dass Hinata einen Freund hatte, hatte Neji überrascht, aber nicht gewundert. Sie war schließlich auch alt genug dazu. Doch interessierte es ihn wer sich an seine Cousine vergriff. Er würde es zwar nie zugeben, doch er sorgte sich um Hinata, da sie wie eine Schwester für ihn war, dasselbe galt für Hanabi.
 

Tenten blieb heute über Nacht. Neji beschloss dies, da sie einfach nicht in der Verfassung war, allein zu sein. Es wunderte ihn, dass sie scheinbar so aufgelöst war, aber wahrscheinlich war sie bloß erleichtert und konnte es nicht glauben, dass der Spuk nun zu Ende war.

Neji saß auf dem Flur vor seinem Zimmer, an der Wand gelehnt. Der Raum bedrängte ihn und auch die Tatsache, dass Tenten sich in seinem Zimmer befand und unschuldig schlief, machte die Tatsache nicht besser.

Plötzlich hörte er Schritte, leise und tapsende Schritte, die näher kamen. Er sah den dunklen Flur entlang und erkannte plötzlich seine Cousine Hinata. Der Mond schien durch das Flurfenster und ihre blasse Haut leuchtete ebenmäßig im Mondlicht.

„Neji“, nuschelte sie unverständlich und beugte sich zu ihm runter. „Was machst du hier?“

Ihm stieß ein stechender Geruch in die Nase und er roch den herben Geruch von Bier. „Hast du getrunken?“, fragte er leicht schockiert.

„Kann dir doch egal sein“, murmelte sie, setzte sich neben ihn und schloss die Augen.

„Du solltest dich hinlegen“, sagte Neji.

„Eigentlich sollte ich ja glücklich sein“, sagte sie freiheraus. „Immerhin hab ich doch alles was ein Mädchen will, oder?“

„Ich denke nicht, dass ein Mädchen einen Schwips haben will.“

„Das waren nur zwei, drei Biere. Davon wird man nicht betrunken.“

„Hinata, du trinkst nie, kein Wunder, dass du betrunken bist.“

„Mein Verstand ist noch klar“, murmelte sie, doch Neji spürte, dass sie wie in Trance war, so wie er gerade vor seinem Onkel stand.

„Was ist passiert?“, fragte er ruhig.

„Ich habe nur getrunken, mehr nicht.“ Sie hatte Mühen zu sprechen, wahrscheinlich hatte sie mehr als nur drei Flaschen Bier getrunken oder vielleicht etwas ganz anderes wie Sake oder Wodka.

„Gab es einen Grund wieso du getrunken hast?“

„Mir geht das alles verdammt nochmal auf die Nerven“, lallte sie. „Vater besitzt die Frechheit und sucht mir Heiratskandidaten. Kannst du dir das vorstellen?“ Wäre sie nüchtern gewesen, hätte sie es wahrscheinlich niemals erzählt, noch weniger Neji.

„Er sorgt sich halt um seine Nachfolgen.“

Plötzlich kam ihn ein Gedanken, dass diese ganze Situation schlimmer machte, als sie ohnehin schon war. Hinata hatte einen Freund und vermutlich waren sie glücklich und verliebt.

„Du solltest mit ihm über deinen Freund reden“, sagte Neji und versuchte immer noch ruhig zu bleiben.

„Woher weißt du davon?“

„Das ist egal, aber er hat mehr Verständnis als du glaubst.“

„Nur gibt es da ein Problem, er wird ihn niemals als Nachfolgen anerkennen.“

Sie streckte die Beine aus und betrachtete gedankenverloren ihre nackten Zehen. Es war schon ein seltsamer Anblick wie sie im knielangen Nachthemd neben ihm saß und offensichtlich stock betrunken ist. Ein unschuldiges Mädchen, das vor der Realität flüchtet.

„Ich versuche immer alles richtig zu machen, doch ich kann Vater nie zufrieden stellen.“ Sie sah traurig aus und sah dann zu ihm. „Er wünscht sich möglicherweise so einen Nachfolgen wie dich.“ Sie beugte sich vor und war Nejis Gesicht bedrohlich nah. Der bittere Geruch von Alkohol schoss ihn wieder in die Nase und war erdrückend intensiv. „So jemanden wie dich“, wiederholte sie leise.

Er konnte nichts sagen, war nur irritiert durch den Geruch und durch ihre Nähe. Tenten, die im Zimmer hinter ihm schlief war vergessen, zumindest für einen Moment.

Hinata beugte sich noch ein Stück vor und berührte ihre Lippen mit seinen. Wäre sie nüchtern gewesen, hätte sie so etwas niemals getan, doch sie war nun mal betrunken.
 

Im nächsten Moment passierten zwei Dinge gleichzeitig.

Tenten kam aus dem Zimmer, die Haare vom Schlafen etwas durcheinander und unter ihren Augen waren Augenringe. Sie sah die beiden und stutzte. Sie musste es falsch verstehen, dafür was die Szene zu eindeutig.

Neji drückte Hinata von sich, immerhin wollte er die Situation nicht schamlos ausnutzen und sie war betrunken-

Und zu allem Übel würde Tenten nun denken, dass Neji Hinata nur weggestoßen hat, weil sie dazu kam und nicht weil er dies nicht wollte.

„Tenten“, sagte Neji leicht panisch. „Bitte glaub mir, es ist nicht so wie es aussieht!“

„Was ist hier vorgefallen?“ Ihre Stimme war trocken und zitterte etwas.

Doch Neji sah bereits in ihren Augen, dass es zu spät für Erklärungen war, die sie ohnehin nur als Ausreden bezeichnen würde…

Retter in der Not

„Hinata. Hinata sieh mich an“, sagte Tenten ruhig , kniete sich vor ihrer Freundin hin und klopfte ihr sanft gegen die Wange.

„Was denn los, Tenten?“, murmelte Hinata und hatte Mühen den Blickkontakt mit ihr zu halten.

„Wie viel hast du getrunken?“

„Ein, zwei Bier“, murmelte sie nur und schloss träge die Augen.

„Gerade meinte sich noch zwei, drei Bier“, mischte sich Neji ein.

Tenten kam dem Gesicht von Hinata näher und wich wieder nach hinten zurück, als sie ihren Atem gerochen hatte. „Sie hat Sake getrunken. Wir sollten sie ins Bett bringen.“
 

Gemeinsam stützten sie Hinata und gingen den Flur gemächlich entlang. Hinata hing zwischen beide und starrte teilnahmslos den Parkettboden des Flures an.

„Wieso bist du eigentlich raus gekommen?“, fragte Neji und wurde das Gefühl nicht los, dass das Schicksal damit eine Sache zu tun hatte.

„Ich habe euch gehört, die Wände sind hier nicht allzu dick, dass müsstest du eigentlich wissen.“

„Ich weiß. Aber wieso bist du genau dann raus gekommen?“

„Weil ich mir Sorgen gemacht habe und außerdem war ich allein im Zimmer.“

„Es tut mir Leid wegen dem Kuss.“

„Du kannst doch nichts dafür. Ich glaube Hinata hätte in diesem Moment selbst einen Steinlöwen geküsst“, sagte Tenten leise und lächelte.

„Also bist du nicht sauer?“

„Wieso sollte ich? Dachtest du wirklich, dass ich wütend bin, weil dich eine Betrunkene flüchtig auf den Mund küsst?“

„Ehrlich gesagt ja.“

„Neji, du hast die Situation ja nicht schamlos ausgenutzt.“

„Das stimmt allerdings“, sagte er und war etwas stolz auf sich selbst-

„Wahrscheinlich kann sich Hinata morgen gar nicht mehr an den Kuss erinnern.“

„Sie sah so traurig aus.“

„Ich wäre auch traurig, wenn mein Vater eine Zwangsehe vereinbaren würde“, sagte Tenten bitter.
 

Sie hatten Hinata in ihrem Zimmer ins Bett gelegt.

„Ich schaff das schon alleine. Warte bitte in deinem Zimmer auf mich“, sagte Tenten und schob Neji aus der Tür.

„In Ordnung. Bis nachher.“

Tenten schloss die Tür und atmete kurz auf. Natürlich hatte sie die Szene gerade irritiert und auch überrascht, doch Hinata war scheinbar wirklich betrunken, immerhin hatte sie Sake getrunken und vertrug offensichtlich auch kaum etwas.

Sie setzte sich auf einen Sessel und sah sich im Zimmer um. Hinatas Zimmer war viel aufwendiger eingerichtet als Nejis. Dies war ganz klar, denn schließlich war sie ein Mädchen und die Tochter des Oberhauptes.
 

Plötzlich klopfte es an der Tür und Tenten sah verwundert zu dieser, stand dann aber dennoch auf und öffnete sie.

Sie rechnete mit jedem, doch ausgerechnet die Person die sie am wenigsten sehen wollte, stand ihr gegenüber. Sie hatte die Sache mit dem Kiefer noch nicht ganz verdaut.

Hiashi war scheinbar genauso irritiert sie in dem Zimmer seiner Tochter zu sehen, doch er fing sich schnell wieder. „Was machst du hier?“, fragte er nur.

„Hinata ging es nicht gut. Ich kümmere mich um sie.“

„Wieso weiß ich nichts davon?“

„Es war spät und außerdem hat sie nur leichtes Fieber, kein Grund zur Sorge.“

„Ich muss aber mit ihr sprechen.“

„Sie schläft“, sagte sie schnell.

„Es ist wichtig“, beharrte Hiashi und sah Tenten fest in die Augen.

„Vielleicht kann ich Ihnen helfen.“

„Ich denke nicht, dass du weißt wer meinen Sakevorrat getrunken hatte.“

Natürlich wusste sie es, doch Hiashi dies zu sagen war ein großer Fehler, immerhin ging es hierbei um seine Tochter und Hinata war mit der Zwangsehe schon genug bestraft. Doch zu allem Übel spürte er, dass sie etwas wusste.

„Ich war es“, sagte sie und lächelte entschuldigend. „Es tut mir Leid.“

„Du?“ Hiashi sah sie ungläubig an. „Dafür bist du aber noch ganz schön fit auf den Beinen.“

„Ja, ich habe eine Schwäche für Sake und ich vertrage einiges.“

„Das glaub ich dir“, murmelte er amüsiert. „Wie dem auch sei. Dir ist schon klar, dass der Sake teuer war.“

„Natürlich, aber ich bezweifele, dass ich soviel Geld habe.“

„Kein Problem. Ich habe da schon eine Lösung...“
 

---
 

„Du bist echt unverbesserlich“, sagte Neji und musste sich sein Lachen verkneifen.

Die beiden lagen nebeneinander im Bett und Tenten hatte ihm gerade berichtet was in Hinatas Zimmer vorgefallen war. Sie war immer noch sauer auf Hiashi, aber am meisten auf sich selbst.

„Mir fiel nichts anderes ein und außerdem wollte ich Hinata nicht anschwärzen“, murmelte sie betrübt.

„Aber dich selbst in die Pfanne zu hauen ist auch kein guter Plan.“

„Er hat gemerkt, dass ich etwas wusste.“

„Und für die Notlüge musst du nun hier putzen.“

„Hausverbot wäre mir in dem Moment echt lieber gewesen“, sagte sie sauer.

„Ich glaube meinem Onkel war es ganz recht das du es warst, immerhin haben wir Personalmangel. Ziehst du auch die Uniform an?“

„Ja, er will nicht, dass der Vorfall an die Öffentlichkeit kommt, deswegen bin ich eine ganz normale Angestellte.“

„Du siehst bestimmt sexy in der Uniform aus.“

„Spinner.“

„Ich mein das ernst.“ Er legte den Arm um seine Freundin und zog sie sanft zu sich. „Ich würde dich ja gerne unterstützen, aber du hast dir diese Arbeit selbst zuzuschreiben. Ich bin stolz auf dich, dass du Hinata gedeckt hast.“ Er küsste sie sanft auf die Stirn.

„Wir sollten Hinata aber nichts erzählen. Der Kater ist für sie Strafe genug.“

„Wann beginnt deine Arbeit?“

„Ab morgen“, murrte sie. „Ich muss um acht Uhr zu ihm.“

„Soll ich dich hinbringen?“

„Nein, geh du lieber zum Training und melde mich bei Gai-sensei ab.“

„Ein Training ohne dich?“

„Es ist nur vorübergehend. Und außerdem sind Gai und Lee ja auch da.“

„Kein schöner Trost.“

„Wir sehen uns doch danach“, sagte sie leise und küsste ihn vorsichtig auf die Lippen. „Gute Nacht, Neji.“

„Schlaf gut, meine Liebste.“
 

---
 

Am nächsten Morgen hatte Tenten ein flaues Gefühl im Magen. Neji war bereits beim Training und auf dem Hyuuga-Anwesen war es noch erdrückend friedlich und still. Wahrscheinlich schliefen alle noch.

Sie stand vor Hiashis Bürotür und wollte gerade an diese klopfen, als sich dieses unwohle Gefühl verstärkte. Wie oft hatte sie vor dieser Tür gestanden, wie oft hatte sie Panik bekommen, wenn sie nur an Hiashi gedacht hatte und nun arbeitete sie für ihn.

Sie sammelte ihren gesamten Mut und klopfte tapfer an die schwere Eichentür...

Strafarbeit

Tenten konnte erst nicht glauben das sie dies wirklich tragen musste. Doch Hiashis Gesicht war eine Spur zu ernst, als er ihr die Uniform überreichte und außerdem war er wahrscheinlich auch nicht sonderlich für Späße bekannt, immerhin war er doch das Oberhaupt des Hyuuga-Clans und trug eine gewisse Verantwortung.

Sie schrubbte gerade den Boden und machte sich Gedanken, ob man nicht ihren Slip sehen könnte, doch es war ohnehin keine Menschenseele auf dem Gang und die anderen Angestallten trugen ja dieselbe Uniform. Kein Grund zur Panik.

Plötzlich bemerkte sie einen Schatten, der sich vor ihr ausbreitete und sie schaute nach oben. Hinata kam mit langsamen Schritten auf sie zu und sah sie mitfühlend an.

„Danke, dass du Vater nichts verraten hast“, sagte sie leise und hockte sich vor dem braunhaarigen Mädchen hin.

„Nichts zu danken. Ist doch klar, dass ich nichts sage“, sagte Tenten und lächelte. Sie legte den Lappen zurück in den Putzeimer und war dankbar für die Pause und die Ablenkung.

„Vater hätte mir wahrscheinlich den Hals umgedreht“, murmelte Hinata und wagte nicht laut zu sprechen, obwohl niemand auf dem Gang war.

„Es wundert mich ohnehin, dass ich nur putzen muss.“

„Mein Vater hat dich anscheinend ins Herz geschlossen.“

„Ins Herz geschlossen? Er würde mich am liebsten die nächste Klippe runterschubsen.“

„Ach was, Hanabi und ich müssen auch den Flur putzen, wenn wir ungehorsam sind.“

„Seltsame Erziehung.“

„Besser als geschlagen zu werden.“

Da hatte sie unweigerlich Recht.

„Außerdem ist es ja keine öffentliche Peinigung. Diesen Flur benutzen nicht viele, da er nur zu unseren Schlafzimmern und Vaters privatem Arbeitszimmer führt.“

„Jetzt sag aber nicht, dass er mich akzeptiert hätte.“

„Wenn er dich wirklich hassen würde, hätte er dir Hausverbot gegeben, aber das würde bei dir wohl auch nichts nützen. Ich denke, dass er deine direkte Art schätzt und dich für so reif hält, dass du sogar Sake trinken dürftest.“

„Aber früher konnte er mich nicht ausstehen“, murmelte Tenten verärgert.

„Du musst zugeben, dass es ziemlich überraschend für ihn kam, dass Neji eine Freundin hatte.“

„Wir waren zu dem Zeitpunkt gar nicht zusammen.“

„Dann wundert es mich auch nicht, dass du für ihn ein Dorn im Auge warst.“

„Wieso sollte er mich denn jetzt mögen?“

„Vielleicht hat er gesehen wie ernst es euch beiden ist.“ Ihr Blick wurde plötzlich ernster. „Es tut mir leid, dass du meine Strafe machen musst.“

„Ich mach das gerne. Freunden muss man doch helfen.“

Augenblicklich hellte sich Hinatas Miene wieder auf und sie lächelte glücklich. „Das stimmt. Ich muss langsam zum Training.“ Sie stand auf und klopfte sich die Kleider zu Recht.

„Ich hätte aber eine Bitte, damit wir sozusagen quitt sind, okay?“

„Eine Bitte?“

Tenten nickte. „Erzähl deinem Vater von deinem Freund.“

Hinata hielt kurz inne. „Ich weiß nicht“, murmelte sie.

„Er wird es verstehen, glaube mir.“

„Es geht nicht nur um meinen Vater, mein- ähm- Freund ist auch nicht ganz unkompliziert.“

„Schenke wenigstens deinem Vater reinen Wein ein.“

„Ich werd es ihm sagen“, sagte Hinata leise. „Versprochen.“
 

---
 

Am frühen Nachmittag kam Neji vom Training wieder nach Hause und Tenten hatte erst die Hälfte des Flures geschafft. Sie war wirklich nicht zum Putzen geboren.

„Wie war das Training?“, fragte sie sehnsüchtig, als sich Neji zu ihr setzte.

„Gai-sensei hat dich vermisst“, sagte Neji nur.

„Was hast du ohne mich gemacht?“, fragte sie weiter und überging seine abfällige Bemerkung.

„Die beiden wollten, dass ich an ihrem wahnwitzigen Marathonlauf teilnehme. Gai-sensei war eh hoch motiviert und Lee war wie immer Feuer und Flamme. Ich habe die Zeit lieber zum meditieren genutzt. Wie war dein Tag?“

„Bei weitem nicht so unterhaltsam wie deiner. Eher schleppend. Ich wollte erst lachen, als dein Onkel meinte, dass ich den einen Flur wischen soll, doch er ist länger als ich dachte.“

„Er sieht diese Strafe anscheinend als sehr wirksam. Immerhin müssen Hinata und Hanabi das auch machen, wenn sie nicht gehorchen.“

„Hinata war heute Morgen hier. Sie meinte, dass dein Onkel mich wahrscheinlich doch mag.“

„Glaubst du wirklich?“

„Schon hätte er mir Hausverbot erteilt.“

„Das nützt bei dir doch eh nichts“, sagte Neji und lächelte kaum merklich.

„Vielleicht hätte ich mich dran gehalten“, sagte sie und lachte leise.

„Sei froh, dass es nur so eine Strafe ist, Liebste.“

Sie verzog etwas das Gesicht. „Nenn mich bitte nicht so.“

„Tut mir leid“, murmelte er und sein Gesicht wurde plötzlich steif.

„Neji? Was ist los?“, fragte sie besorgt.

„Es ist albern, ich weiß.“

„Was ist albern.“

„Dieser Kosename.“

„Es klingt nur- ungewohnt, aber albern ist es nicht.“

„Darf ich dir etwas erzählen?“

„Natürlich“, sagte sie, kroch neben ihn und lehnte sich an die Wand.

„Als ich klein war“, begann er und sah aus dem Flurfenster durch das die Sonne herein schien „hat mein Vater meine Mutter immer ‘Liebste’ genannt. Mein Vater sagte mir, dass man diesen Kosenamen nur bei der Frau fürs Leben verwenden darf.“

„Frau fürs Leben?“, fragte Tenten.

„Ja und ich versprach ihm, dass ich den Namen niemals unbedacht verwenden werde.“

„Und deswegen nennst du mich immer so?“

„Ja, ich sagte doch, dass es albern ist. Wenn es dich stört, höre ich damit auf.“

„Ach was.“ Sie sah verlegen zu Boden. „Es ist mir eine Ehre, dass du mir diesen Namen gibst.“

Sein Blick wurde etwas weicher und ein kleines Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Ich hätte dir meinen Vater gerne vorgestellt. Er war ein großer Mann und mein Vorbild. Er hätte dich wahrscheinlich sofort ins Herz geschlossen.“

„Du kannst ja nichts dafür, Neji. Ich bin mir sicher, dass er dir alles Glück dieser Welt wünschen würde.“

„Das hoffe ich.“

„Und außerdem haben wir doch Hiashis Segen, dass müsste auch reichen.“

„Du hast ihn beim Vornamen genannt“, bemerkte Neji.

„Was meinst du?“

„Du hast immer ‘dein Onkel’ gesagt, aber jetzt hast du ihn Hiashi genannt.“

„Du achtest auf Kleinigkeiten“, murrte Tenten und zog die Beine an.

„Du solltest nicht so sitzen, wenn du einen Rock anhast. Ich habe dir doch gesagt, dass dir die Uniform stehen wird.“

Plötzlich wurde ihr Blick panisch, die Uniform hatte sie komplett vergessen. Schnell stand sie auf und zog den Rock gerade.

„Ich denke, dass mein Onkel noch etwas anderes mit dieser Uniform bezwecken wollte“, murmelte Neji gedankenverloren.

„Ich wüsste nicht was“, kicherte Tenten, zog den Rock ein Stück höher und bemerkte Nejis rotes Gesicht. „Du bist aber auch nicht ganz abgeneigt, oder?“

„Man kann fast deine Höschen sehen.“

„Wenn du willst, zeig ich dir auch weitaus mehr“, scherzte Tenten, lief den Rock wieder fallen und fischte den Lappen aus dem Eimer. „Denkst du echt, dass Hiashi aus diesem Grund mich diese Uniform trage lässt. Das ist doch Schwachsinn, immerhin tragen die hier alle.“

Neji schwieg und Tenten dachte, dass er wie gewohnt schwieg, doch als sie aufsah und sein undefinierbares Gesicht sah, stutze sie. „Was ist?“

„Tenten, ich möchte mit dir schlafen“, sagte er leise.

Schlagartig kamen alle Ängste, Befürchtungen und Zweifel wieder an die Oberfläche und sie ließ vor Schreck den Lappen in den Eimer fallen. Mit einem dumpfen Platschen landete er im Spülwasser und verteilte vereinzelt Spritzer auf dem Holzboden.

„Was?“, fragte sie irritiert.

„Bleib heute Nacht bei mir...“

Mit dem Rücken zur Wand

Am späten Nachmittag war Tenten endlich mit dem Flurputzen fertig. Sie war erschöpft, aber auch etwas stolz auf sich, da sie diese Aufgabe mit Bravour bewerkstelligt hatte.

„Hast du den Flur gewischt?“, fragte Hiashi und blickte nicht von seinen Akten auf die vor ihm lagen.

„Jawohl“, sagte Tenten.

Sie stand in seinem Büro, vor dem großen Schreibtisch und beobachte ihn aufmerksam. Sie trug wieder ihre normalen Sachen und hielt die Uniform ordentlich zusammengelegt in den Armen.

„In Ordnung“, murmelte Hiashi und nahm weiterhin kaum Notiz von ihr.

„In Ordnung? Mehr nicht?“ Sie war doch etwas enttäuscht, immerhin hatte sie sich Mühe gegeben diese Strafarbeit zu schaffen.

Er sah auf und musste lächeln. „Willst du ein Zertifikat fürs Putzen bekommen?“

„Nein, natürlich nicht“, sagte sie schnell. „Ich dachte nur, dass Sie sich meine Arbeit wenigstens ansehen.“

„Ich vertraue dir“, sagte er und sah wieder in seine Akten. Plötzlich sah er wieder zu ihr rauf, scheinbar hatte er seinen Fehler bemerkt. „Ich vertraue dir, dass du den Flur ordentlich gewischt hast.“

„Verstehe.“

„Ich dachte eigentlich, dass du eher fertig wirst.“

„Tut mir leid, ich hatte anfangs etwas Anlaufschwierigkeiten und der Flur war länger als gedacht.“

„Meine Töchter hören immer nach der Hälfte auf“, gab er zu.

„Wirklich?“

„Der Sinn dieser Übung liegt nicht darin, dass der Flur sauber wird, sondern eher, dass man über seinen Fehler nachdenkt.“

„Verstehe“, sagte sie erneut.

„Und dein Fehler bestand darin, dass du gelogen hast. Ich weiß, dass du den Sake nicht getrunken hast.“

„Woher-?“

„Das spielt keine Rolle. Aber ich fand es sehr anständig von dir, dass du die Schuld auf dich genommen hast, obwohl wir beide anfangs so ein schlechtes Verhältnis hatten.“

„Also hassen Sie mich nicht mehr?“

„Es ist nichts Persönliches. Aber du hast eine Menge Mut und Verstand, wenn du dich ohne zu zögern für andere opferst.“

„Danke. Mir tut der Start unserer Bekanntschaft Leid.“

„Wahrscheinlich war ich zu nachsichtig.“

„Du- ähm, ich meine, Sie müssen sich nicht rechtfertigen“, winkte Tenten schnell ab.

„Darüber wollte ich mit dir auch noch sprechen.“

„Worüber?“, fragte sie erstaunt.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stand er auf und verbeugte sich ein Stück. „Ich bin Hiashi. Willkommen in der Familie Hyuuga.“
 

---
 

„Kannst du dir das vorstellen?“, fragte Tenten aufgeregt und lief im Zimmer auf und ab. „Hiashi hat mich in die Familie aufgenommen, das ist echt unglaublich.“

„Das freut mich.“

Sie war ohne Umschweife zu Neji gegangen und wollte ihm sofort die gute Nachricht mitteilen.

„Tenten“, sagte er plötzlich und hielt sie am Arm fest. „Kannst du dich noch an das erinnern, worum ich dich gebeten hatte.“

Natürlich konnte sie das. Wie konnte sie auch vergessen, dass Neji sie gebeten hatte mit ihm zu schlafen?

Sie erinnerte sich an das Gespräch zurück und musste stutzen. Wieso hatte sie nur eingewilligt? Sie wusste nicht wieso, doch sie hatte in Nejis Augen eine ungewohnte Sehnsucht gesehen, die sie beunruhigt hatte aber gleichzeitig auch angenehm war.

Unruhig setzte sie auf Nejis Bett und spielte nervös mit ihren Fingern.

„Wir müssen nicht, wenn du nicht willst“, sagte er, als er ihre Nervosität sah.

„Es ist okay“, murmelte Tenten.

„Ich will nur, dass du meinen Standpunkt auch verstehst. Ich bin auch nur ein Mann.“

„Willst du jetzt alles auf deine Männlichkeit schieben?“

„Nein, aber es ist doch normal, dass ich diese Erfahrungen sammeln will, oder?“

„Natürlich. Ich will es doch auch, denke ich.“

„Dann sollten wir es doch einfach tun, ohne nachzudenken, ohne zu zweifeln.“

„So besessen kenn ich dich gar nicht“, sagte sie trocken.

„Versteh doch bitte, dass ich auch Bedürfnisse habe.“

„Ich kann das nicht ohne weiteres, Neji“, murmelte sie, stand auf und sah zu ihm. „Es tut mir Leid.“
 

---
 

„Tenten“, sagte eine vertraute Stimme und das Mädchen drehte sich um.

Nach diesem Gespräch mit Neji war sie aus seinem Zimmer gegangen, geradezu geflüchtet. Sie wusste, dass es feige und unfair gegenüber ihrem Freund war, doch sie konnte sich nicht dazu zwingen mit ihm zu schlafen. Sie fühlte sich eingeschränkt in ihrer Freiheit, geradezu als wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen würde.

„Was ist los?“, fragte Hinata und trat näher.

„Es- es ist nichts.“

„Du siehst verstört aus. Ist es wegen Neji?“

„Männer sind kompliziert.“

„Komm mit in mein Zimmer, dann können wir in Ruhe reden“, sagte Hinata und lächelte schwach.
 

„Hast du mit Hiashi schon über deinen Freund gesprochen?“, fragte Tenten und setzte sich auf die Kante von Hinatas Bett.

„Darüber wollte ich nochmal mit dir reden, Tenten. Es geht um Sasuke. Er ist nicht mein Freund.“

„Aber ich dachte-“

„Ich habe das nur behauptet, weil es dann leichter für dich zu verstehen ist. Ich versteh es ja selbst nicht.“ Sie seufzte schwer und lief unruhig im Raum auf und ab. „Es tut mir leid, dass ich dich belogen habe.“

„Aber was ist er dann?“

„Wir haben eine- nun ja, Sexbeziehung“, murmelte Hinata verlegen. „Ich weiß, dass das unmoralisch ist, aber mir schien das als einzige Lösung.“

„Einzige Lösung?“, fragte Tenten irritiert.

„Ich hatte endlich ein kleines Geheimnis, dass nur wenige Leute kannten. Ich habe mich einfach gegen meinen Vater gestellt.“

„Mit einer Sexbeziehung.“

„Neji hat dich doch gefragt, ob du diese Affäre mit ihm eingehen willst.“ Natürlich war Hinata in die ganze Geschichte der beiden eingeweiht, immerhin war sie inzwischen eine enge Vertraute.

„Ja, schon.“

„Hast du dir niemals Gedanken gemacht, warum er, ausgerechnet er, so etwas fragt? Immerhin gilt er nicht gerade als Rumtreiber, oder?“

„Ich dachte, dass er vielleicht nur Sehnsucht nach Sex hatte und weil wir doch in einem Team sind, dass er mich genommen hat.“

„Tenten, ich muss dir etwas erklären. Mein Vater ist ziemlich altmodisch war das Thema Sex betrifft. Immerhin ist unsere ganze Tradition recht altertümlich.“

„Verstehe.“

„Deswegen will mein Vater auch nicht, dass man vor der Ehe mit jemand schläft. Aber ich habe mit Sasuke geschlafen.“ Sie blieb plötzlich stehen.

„Du hast mit ihm geschlafen?“

„Ja, aber sag es niemanden, okay?“

„Natürlich. Aber dann war der Kuss damals-“

„Der berühmte Abschiedskuss bevor wir wieder in unser altes Leben eintauchen. Ihr hatte so ein Ritual bestimmt auch.“

„Ja, schon, aber wir haben nicht miteinander geschlafen.“

„Nicht?“

„Nein, auch nicht in unserer offiziellen Beziehung.“

„Du hast Angst, stimmt’s?“

„Ja, schon. Ich bin einfach noch zu unsicher.“

Hinata lachte leise und sah zu ihrer Freundin. „Es ist einfacher als man denkt.“

„Wie war es bei dir?“, fragte Tenten fast im Flüsterton.

Hinata setzte sich neben sie und sah zur Zimmerdecke. „Es war aufregend, aber bei weitem nicht so weltbewegend wie alle Menschen immer glauben.“

„Stille Wasser sind tief.“

Hinata lächelte. „Was meinst du?“

„Ich hätte so etwas niemals von dir gedacht.“

„Und ich hätte niemals gedacht, dass du Neji nicht ranlassen würdest.“

„Das ist gemeint“, lachte Tenten, nahm ein Kissen und schleuderte es zu Hinata.

Diese fing es auf und drückte es gedankenverloren zusammen. „Ich frage mich manchmal ob es richtig war ausgerechnet mit ihm zu schlafen, aber er schien mir sehr distanziert und aufrichtig. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso Neji dich ausgewählt hat.“

„Liebst du Sasuke?“

„Ich weiß nicht, wahrscheinlich nicht. Aber ich empfinde viel zu ihn, da reicht ihm und mir.“

„Und wieso hast du dann so überreagiert mit der Zwangsehe? Ich dachte erst, dass es an Sasuke lag.“

„Nein, es lag eher daran, dass ich keine Jungfrau mehr bin. Kindisch, ich weiß. Zumal man es eh nie wirklich nachweisen kann.“

„Über so etwas hätte ich mir gar keine Sorgen gemacht“, gab Tenten zu. „Ich hätte eher Panik bekommen, weil ich einen fremden Mann heiraten müsste.“

„Es ist kein Fremder. Wahrscheinlich der Sohn von einem Freund meines Vaters oder ein Junge aus dem Clan.“

„Trotzdem. Man sollte nicht einfach so heiraten.“

„Du wolltest Neji doch auch heiraten.“

„Aber ich liebe ihn. Wieso hat Hiashi eigentlich gesagt, dass wir auch ohne Hochzeit Sex haben könnten und bei dir macht er so einen Aufstand mit keinem Sex vor der Ehe.“

„Weil ich seine Tochter bin und Neji nur sein Neffe.“

„Das der Stand in der Familie so viel entscheiden kann.“

„Er entscheidet weitaus mehr als nur das Sexverbot“, sagte Hinata leise. „Aber das sollte dich nicht belasten, ja?“

„Aber ich möchte helfen.“

„Tenten, du kannst keine Tradition brechen, die schon Jahrtausende besteht. Es ist wie ein Fluch. Ich wünsch mir manchmal, dass ich in der Zweigfamilie geboren wäre, verrückt oder? Obwohl ich doch sehe was Neji ertragen musste, wünsch ich mir die Freiheiten die er manchmal genießt. Mach dir keine Gedanken über unsere Familiengeschichte, sondern kümmere dich lieber um eure Probleme.“

Diese Worte trafen Tenten. Wie sollte sie ein so großes Problem lösen, wenn sie es noch nicht mal schaffte, den Konflikt mit Neji zu bewerkstelligen.

„Ich muss mit ihm reden, nicht wahr?“

„Das wäre wohl das mindeste. Du spielst dieses Thema Sex viel zu sehr auf. Bei euch beiden ist es zwar ein Liebesbeweis, doch auch etwas ganz natürliches.“

„Ich verstehe.“

„Lass dich einfach mal fallen. Es tut mehr weh, wenn du dich verkrampfst und zu etwas zwingen musst, glaub mir das.“

„Ich werde es versuchen.“

„Liebe und Sex sind wichtig in einer guten Beziehung und ihr müsst beides im Gleichgewicht halten.“

Tenten nickte schwach. Wenn sie wirklich mit dem Rücken zur Wand stand, musste sie sich einfach nur umdrehen und die Mauer sprengen. Doch das war einfacher gesagt als getan. Vor ihr lag noch ein langer Weg…

Verlockung

Leise schloss Tenten die Tür hinter sich und sah etwas unsicher zu Neji, der auf seinem Bett saß. Er sah nicht auf, als sie eintrat, wahrscheinlich rechnete er damit, dass sie es war oder er wusste es bereits.

„Hast du es dir anders überlegt?“, fragte er mit gedämpfter Stimme und sah immer noch nicht zu ihr.

Sie konnte die Gelassenheit und Ruhe von ihm nicht verstehen, kannte sie aber nicht anderes. „Wir müssen reden“, sagte sie kaum hörbar und kam sich hilflos vor, wie ein kleines Kind.

Eigentlich hatte sie kein Recht nervös zu sein, immerhin hatten sie von Anfang an vor miteinander zu schlafen, wieso machte sie nun eine so große Sache daraus? Weil sie ihn jetzt offen liebte?

„Setz dich“, sagte er leise, deutete nur neben sich.

Sie setzte sich, zwar etwas zögernd, aber dennoch kam sie ihn näher, als sie eigentlich wollte. „Ich wollte das nicht.“

„Ich dachte früher, dass mir so etwas niemals passieren würde“, fing er ohne auf ihre Entschuldigung einzugehen zu erzählen „immerhin bin ich ein Ninja und obendrein noch Mitglied der Zweigfamilie. Liebe stand für mich an letzter Stelle. Und trotzdem habe ich meine Gefühle zugelassen und habe sie gewahrt wie einen geheimen Schatz.“

„Neji“, begann sie, wusste aber nicht wirklich was sie darauf erwidern sollte, also schwieg sie.

„Ich hätte niemals gedacht, dass wir vorhaben miteinander zu schlafen, geschweige denn zusammen kommen. Als ich dich gefragt hatte, stand ich neben mir, das gebe ich zu, aber bereuen tu ich es nicht.“

Tenten sah zu ihm und schwieg. Diese Worte spiegelten Nejis Innere wieder und trotzdem blieb sein Gesicht frei von verräterischer Mimik.

„Ich habe noch nie einen Menschen so intensiv geliebt wie jetzt, es ist schon fast töricht, da ich mir damals schwor mich nie verleiten zu lassen, wegen einem Mädchen schwach zu werden.“ Er sah zu ihr, sah ihr direkt in die Augen und dem Mädchen lief ein angenehmer Schauer über den Rücken. „Ich wollte mit dir schlafen, das ist richtig. Anfangs nur aus Eigennutz, aber jetzt, weil ich dich liebe.“

„Ist Sex wirklich so wichtig für dich in einer Beziehung?“, fragte sie und ihre Stimme klang erstickt.

„Nicht wichtig, aber es gehört dazu. Ich möchte dir einfach nur zeigen wie sehr ich dich liebe, wie sehr ich dich begehre.“

Er nahm ihre Hand und strich vorsichtig mit dem Daumen über ihren Handrücken.

„Ich möchte dich glücklich machen“, sagte er kaum hörbar, hob ihre Hand und küsste diese.

Angenehm berührt und völlig überwältig von Nejis Offenheit blieb ihr nichts anderes übrig als zu schweigen. Eigentlich war Neji bekannt für seine Stillschweigen, doch diesmal war es Tenten, die keinen Ton raus brachte.

„Ich- ich will dich auch glücklich machen, Neji. Aber ich bezweifle, dass ich bereit für Sex bin.“

„Wenn du nicht bereit für Sex warst, wieso hattest du dann damals zugestimmt?“

Sie verzog das Gesicht, mit so einer Frage hatte sie zwar bereits gerechnet, doch sie nun aus seinem Mund zu hören, war noch unangenehmer.

„Ich habe damals zugestimmt, weil ich bei dir sein wollte, näher und länger, als es anderen vielleicht möglich war.“

„Das ist ziemlich egoistisch.“

„Ich weiß, aber trotzdem war es von dir auch egoistisch, dass du mich überhaupt gefragt hattest, immerhin wolltest du mich nur benutzen, um unbekannte Freiheiten zu erlangen.“

„Wer hat denn so was gesagt?“

„Stimmt es nicht?“, fragte Tenten verwundert.

„Nein, ganz und gar nicht. Ich hatte dich gefragt, weil ich bei dir sein wollte, nicht mehr und nicht weniger.“

„Aber-“, begann sie, zog es aber vor Hinatas Gespräch nicht einzubringen. „Ich verstehe nicht ganz.“

„Ich weiß das es egoistisch war, aber ich konnte meine anfänglichen Gefühle nicht einordnen und als du tatsächlich ‚Ja‘ gesagt hattest, fing für mich ein neuer Lebensabschnitt an.“

„Lebensabschnitt?“

„Mein neues Leben mit der Frau, die ich liebe.“

Sie lächelte und musste die Tränen zurückhalten, die sich in ihren Augen gebildet hatten. Es war schön, diese Worte aus Nejis Mund zuhören.

„Ich liebe dich, Neji“, hauchte sie leise.

„Ich liebe dich auch.“

Er zog sie zu sich, küsste ihre Stirn und dann zärtlich ihre Lippen.

„Willst du es?“, fragte er leise und sah ihr in die Augen.

Und dann sprach sie dieses Wort aus, das Auslöser für eine Kette von Reaktionen war und Nejis Herz wahrscheinlich ebenfalls schneller schlugen ließ: „Ja.“

Neji drückte sie mit sanfter Gewalt aufs Bett, küsste ihren Hals und strich über ihre Wange.

Sie genoss seine Berührungen und im Stillen verfluchte sie sich dafür, dass sie diese Zärtlichkeit solange unter Verschluss gehalten hatten, denn allem konnte man widerstehen, nur der Versuchung nicht.
 

Sie hatten zwar noch einen weiten Weg in Sachen Liebe, Verständnis, Vertrauen und Sexualität vor sich, doch sie würden es schaffen, denn gemeinsam wird jeder noch so lange Weg zum Spaziergang…
 

-Ende Teil 1-

Fortsetzung folgt...



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Von:  Yukiko-Arakawa
2011-12-21T15:34:17+00:00 21.12.2011 16:34
Du hast die FF echt hammer geschrieben^^
Und ich freue mich auf teil 2
Von:  Yukiko-Arakawa
2011-12-21T14:37:50+00:00 21.12.2011 15:37
Oh ich hoffe er tut das nicht nur um mit ihr zu Schlafen.
Das hätte die Arme nicht verdient>.<

Hammer Kapitel^^
Von:  Yukiko-Arakawa
2011-12-21T14:27:11+00:00 21.12.2011 15:27
Ja endlich!
Wird ja auch zeit das Neji sich mal entscheidet^^
Von:  Yukiko-Arakawa
2011-12-21T14:21:12+00:00 21.12.2011 15:21
Ich mochte Hijashi oder wie der Vater da heißt noch nie>.<
Jetzt hat er alles kaputt gemacht, und was für Petzen die im Clan haben *bähh!*
Von:  Yukiko-Arakawa
2011-12-21T14:06:40+00:00 21.12.2011 15:06
Wie süß Neji ist etwas schüchtern :D
Von:  Monny
2008-12-28T09:43:39+00:00 28.12.2008 10:43
Echt klasse geschrieben^^. Freu mich schon auf die Fortsezung^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2008-12-28T09:38:01+00:00 28.12.2008 10:38
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kaptiel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2008-12-28T09:26:04+00:00 28.12.2008 10:26
Oh man damit ist er auch mit der tür ins Haus gefallen^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2008-12-28T09:18:31+00:00 28.12.2008 10:18
Oh man wie cool^^. Mal sehen wie die Uniform aussieht^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2008-12-28T09:13:19+00:00 28.12.2008 10:13
Oh man. Hinata was hast du wieder gemacht^^. Naja das arme ding kann ja nichts dafür sie ist ja betrunken^^.

Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.


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