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We will meet again

Reituki
von

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Prolog

Hier ist ma wieder was neues von mir.

Ich find den Prolog ehrlich gesagt nicht besonders gut hoffe aber, dass er trotzdem jemandem gefällt. =)

Viel Spaß beim lesen.
 

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Der Mond stand hoch am Himmel und erhellte so ein wenig die dunkle Nacht. Zwischen Bäumen konnte man mehrere Fackeln leuchten sehen und die aufgeregten Stimmen mehrerer Menschen hören. Sie verfolgten zwei junge Vampire, wobei einer von ihnen schwer verletzt war und seine Wunden auch nur langsam heilten.

Sie hatten sich hinter ein paar Sträuchern versteckt.

"Alles ok?", der Größere sah den Kleineren besorgt an. "H-hai..."

"Halt noch etwas durch", damit strich er ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht und sah sich nach ihren Verfolgern um. "Nichts zu sehen...", murmelte er und nahm die Hand des Verletzten, zog ihn auf die Beine und wollte gerade los laufen, als auf einmal ein Pfeil knapp an ihm vorbei flog.

"Hab ich euch gefunden!", ertönte eine Stimme hinter ihnen. Als sie sich umdrehten sahen sie einen Mann, der mit einer Armbrust auf sie zielte.

"Verdammt! Wir haben nichts getan!"

"Ihr seid Vampire, dass reicht schon, um euch zu töten!", damit richtete er seine Waffe auf den Größeren, da dieser momentan die größere Gefahr darstellte. Er schoss traf den Vampir jedoch nicht, da dieser mit dem Kleineren ausgewichen war. Der Kleinere drohte das Bewusstsein zu verlieren, wodurch der Ältere einen Moment unaufmerksam war. Diesen Moment nutzte der Vampirjäger und schoss erneut.

Der Jüngere der beiden Vampire bemerkte dies und schubste seinen Freund zur Seite und der Pfeil traf ihn mitten ins Herz. Er fiel zu Boden und der Andere konnte nur geschockt dabei zu sehen. Er sah auf den am Boden liegenden Körper und ein hämisches Lachen ertönte. "Wie töricht eine Liebe zwischen zwei Vampiren!", kam es abfällig. Voller Wut sah der Vampir ihn an. "Aber, aber! Er wäre sowieso gestorben also was soll's!"

"Halt dein Maul!", zischte der Vampir bedrohlich. "Was willst du schon gegen mich aus...", plötzlich tauchte der Vampir vor ihm auf und stieß seine Hand durch den Magen des Vampirjägers. Dann zog er seine Hand wieder heraus und durchbohrte das Herz seines Opfers, welches leblos zu Boden fiel.

Kalt sah der Vampir ihn an, ehe er sich umdrehte und zu seinem Freund lief. Er kniete sich zu dem Jüngeren und strich ihm - die Tränen unterdrückend - über die Wange, woraufhin dieser schwach die Augen öffnete. "Rei... ta..."

"Sht... nicht sprechen", kaum merklich schüttelte der Kleine seinen Kopf und führte seine Hand in Reitas Nacken, um ihn zu sich runter zu ziehen. Er hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Es... ist vor... bei. Aber... ich... ich ver... spreche dir, dass... wir u-uns wieder sehen. Ich... lie... be dich..." darauf sank seine Hand zu Boden und seine Augen schlossen sich. "Nein...", hauchte Reita heiser. "Wach wieder auf! Ruki! RUKI!"

Das verlassene Haus

So! Hier kommt auch schon das erste Kapitel ^-^

Hoffe es gefällt euch.

Noch ein Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer und viel Spaß beim lesen.

*Kekse da lass*
 

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Der Mond schien hell über Tokio. Die Strassen waren - obwohl es schon recht spät war - noch recht belebt und überall tummelten sich Menschen.

In der Nähe des Stadtparks stand ein altes, heruntergekommenes Haus. Am Fenster saß eine Person und starrte abwesend in den Nachthimmel. Man hörte ein seufzen und eine Person trat aus dem Schatten ins Mondlicht, welches den Raum leicht erhellte.

"Denkst du schon wieder an ihn?" Als Antwort erhielt er ein Nicken woraufhin er erneut seufzte. "Du wartest jetzt schon Jahrhunderte. Verstehst du nicht? Er IST tot! Er wird nicht wiederkommen. Das ist absurd!"

Die Person am Fenster wandte den Blick vom Nachthimmel ab und sah den Anderen kalt an. "Genauso absurd, wie die Tatsache, dass es angeblich keine Vampire geben soll?", er erhielt ein verächtliches Schnauben als Antwort und der Andere verschwand wortlos in der Dunkelheit.

Sollte der Andere doch reden. Er glaubte fest daran ihn wieder zu sehen schließlich hatte er es ihm versprochen. Noch eine Weile betrachtete er die Sterne, bevor er ebenfalls in der Dunkelheit verschwand.
 

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Murrend stellte er seinen Wecker ab, als dieser zu klingeln begann und schälte sich langsam aus seiner Bettdecke. Als er dies geschafft hatte schlurfte er ins Bad und nahm erstmal eine kalte Dusche, um richtig wach zu werden. Nur mit einem Handtuch um die Hüften ging er zurück in sein Zimmer, machte sich dort für die Schule fertig und frühstückte schließlich noch etwas.

Zehn Minuten später war er bereits auf dem Weg zur Bushaltestelle, als er hörte, dass jemand hinter ihm 'Ru-chan!' rief. Im nächsten Moment hatte er auch schon ein schwarzhaariges etwas an sich kleben, welches ihn durchknuddelte. "A... Aoi... keine Luft", der Schwarzhaarige knuddelte ihn jedoch weiter und ließ ihn erst los, als Kai ihm sagte, dass Ruki schon blau anliefe. "Gomen Ruki", verlegen kratzte Aoi sich am Kopf, während der Kleine nach Luft schnappte. "Irgend... wann... erwürgst du... mich noch"

"Tut mir Leid", entschuldigend wuschelte Aoi ihm durch die Haare. "Meine Haare!", Ruki sprang einen Schritt zur Seite und versuchte von seiner Frisur zu retten, was noch zu retten war. "Mou~ das war fies!"

"Ihr könnt euch später weiterärgern. Dahinten kommt der Bus."

Sie warteten, bis der Bus hielt und stiegen anschließend ein. Während der Fahrt alberten Ruki und Aoi rum, was von Kai lediglich belächelt wurde.

Bei der Schule angekommen trennten sich ihre Wege, da alle in verschiedene Klassen gingen.

Die ersten beiden Stunden brachte Ruki eher schleppend hinter sich. Er sah die ganze Zeit gelangweilt aus dem Fenster und seufzte erleichtert auf, als es endlich zur Pause klingelte. Gemächlich schlenderte er zu dem Platz, an dem er sich jede Pause mit Kai und Aoi traf. Schon von weitem konnte er die Beiden sehen und sah, dass letzterer wild mit den Armen gestikulierte.

Als er bei ihnen ankam drehte Aoi sich auch schon zu ihm um und begann mit einem Redeschwall. "Ruki, du kennst doch das alte verlassene Haus in der Nähe des Stadtparks oder?"

"Ähm... hai...", kam die zögerliche Antwort.

"Jedenfalls geht seit neuestem das Gerücht um, dass das Haus doch nicht verlassen ist. Einige Leute wollen dort am Fenster einen Schatten gesehen und Stimmen gehört haben. Was hältst du davon, wenn wir heute Nacht dorthin gehen und nachsehen?", erwartungsvoll sah der Schwarzhaarige den Kleineren, der aber nur einen hilfesuchenden Blick zu Kai warf. "Aoi ich hab dir doch eben schon gesagt, dass wir Morgen Schule haben und..."

"Jetzt sei doch nicht so ein Streber Kai-chan! Also Ruki was ist?", aus großen Augen sah er den Jüngeren an.

//Das ist fies Aoi! >.<//, dachte er stimmte aber schließlich doch zu. Mit einem grinsen wandte sich der Älteste an Kai: "Und? Kommst du jetzt mit oder nicht?"

Geschlagen seufzte Kai auf. "Na schön. Irgendwer muss ja auf euch zwei aufpassen."

Darauf wurde Aois grinsen breiter. "OK! Dann treffen wir uns heute so um... hm... 23 Uhr am Parkeingang.", ergeben nickten die beiden Anderen. Den Rest der Pause unterhielten sie sich über belanglose Dinge, bis es schließlich zum Ende der Pause klingelte und sie zurück in den langweiligen Unterricht mussten.
 

Die restlichen Schulstunden verbrachte Ruki damit über das, was Aoi gesagt hatte nachzudenken. Seiner Meinung waren das wahrscheinlich nur ein paar Jugendliche, die sich einen Spaß daraus machten irgendwelche Leute zu erschrecken. Oder die Leute bildeten sich das alles bloß ein. So etwas, wie Geister gab es nicht. Es entsprang alles nur der menschlichen Fantasie. Aus Angst bildete sich der Mensch viele Dinge ein, die in Wirklichkeit gar nicht da waren oder gar existierten. Er seufzte. Was musste Aoi sich auch immer für so was begeistern können.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es zum Schulschluss klingelte. Schnell packte er seine Bücher ein. Aoi und Kai würde er nicht sehen, da bei diesen die letzte Stunde ausgefallen war. So machte er sich alleine auf den Weg zur Bushaltestelle.

Was im Dunkeln lauert

Hey ho! ^^

Hier kommt das neue Kapitel und es ist sogar etwas länger geworden.

Noch ein Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer.

Viel Spaß beim lesen.

*Kekse da lass*
 

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Als Ruki die Haustür geschlossen hatte, trat eine kleine alte Frau - seine Großmutter - in den Flur. "Takanori, wie war die Schule?", fragte sie und lächelte. "Ganz ok."

Sie nickte und wollte etwas erwidern doch Ruki kam ihr zuvor: "Ich bin auf meinem Zimmer.", damit verschwand er auch schon. In seinem Zimmer angekommen schmiss er seine Schultasche in eine Ecke, legte sich auf sein Bett und starrte die Decke an. Er seufzte und schloss seine Augen. Kurz darauf war er auch schon eingeschlafen.
 

~*~
 

Als Ruki wieder aufwachte war es bereits dunkel. Gähnend setzte er sich auf und rieb sich müde über die Augen. Er sah auf seinen Digitalwecker und war plötzlich hellwach, da diese anzeigte, dass es bereits kurz vor 22 Uhr war.

Er wollte schon aus seinem Zimmer rennen, als er merkte, dass er noch seine Schuluniform trug. Schnell zog er sich etwas anderes an und schlich sich aus dem Haus. Anschließend lief er so schnell er konnte zum Stadtpark.

Dort angekommen stützte er sich schwer atmend auf seinen Knien ab. Als er den Kopf hob, um sich nach Aoi und Kai umzusehen legte sich eine Hand auf seine Schulter. Ruki erschrak und sprang einen Schritt nach vorne. Als er sich umdrehte blickte er jedoch nur in Kais grinsendes Gesicht. "Musst du mich so erschrecken?"

"Gomen, aber ich konnte nicht widerstehen", antwortete der Größere worauf Ruki nur etwas vor sich hin grummelte. "Wo ist eigentlich Aoi?", fragend sah er Kai an. "Du kennst ihn doch. Er kommt wieder mal zu spät."

Der Kleinere nickte nur und lehnte sich gegen eine Mauer. Beide schwiegen. Nach ein paar Minuten, die Ruki wie eine Ewigkeit vorkamen tauchte schließlich Aoi auf. "Hey Leute! Gomen, dass ich zu spät bin aber ich wurde aufgehalten."

Kai und Ruki nickten, da sie es mittlerweile gewohnt waren. Grinsend sah Aoi die Beiden an. "Na dann kann's ja losgehen!", damit machte er sich auch schon auf den Weg zu dem Haus und Kai und Ruki folgten ihm.
 

~*~
 

Als sie nur noch wenige Meter von dem Haus entfernt waren blieb Aoi stehen. Seine Augen fingen an zu strahlen und er hüpfte auf und ab. "Da ist es! Da ist es!", sagte er dabei immer wieder.
 

Was die drei nicht wussten war, dass eine Person am Fenster stand und dem Ganzen belustigt zusah. "Hey ReiRei!"

Ein Murren ertönte aus einer Ecke des Zimmers. "Wir kriegen besuch!"

Ein genervtes Seufzen. "Schon wieder? Meinetwegen kannst du sie übernehmen!"

Auf die Lippen des Anderen schlich sich ein Grinsen. "Mit vergnügen!", meinte er und sah ein letztes Mal aus dem Fenster, bevor er verschwand.
 

"Sicher, dass du da wirklich rein willst?", fragte Kai, der das Haus skeptisch betrachtete. "Natürlich!", antwortete der Schwarzhaarige und ging zielstrebig zur Tür, um sie zu öffnen. Sie quietsche laut und ließ das Haus so noch unheimlicher wirken. Er betrat das Haus. Kai und Ruki jedoch erst nach kurzem zögern. Die Tür fiel augenblicklich hinter ihnen zu.

Kai und Ruki erschraken und klammerten sich an Aoi. "Hast... d-du wenigstens... ei... eine Taschenlampe d-dabei?", fragte Kai mit zitternder Stimme. "Hm... nein aber ein Feuerzeug."

Diese Antwort beruhigte Kai jedoch nicht sonderlich. Der Älteste kramte währenddessen sein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und erhellte anschließend etwas den dunklen Raum. Aufgeregt sah er sich um. "WHOA!", meinte er und freute sich, wie ein kleines Kind das gerade einen Lolli bekam. Ruki betrachtete den Raum nicht einmal mit halb so viel Begeisterung.

Überall hingen Spinnenweben und alles war verstaubt. Einige Meter vor ihnen befand sich eine Treppe, die nach oben führte. Links neben ihnen standen ein paar kleine Schränke auf denen die Staubschicht mehrere Zentimeter dick war. Und an der Wand hingen ein paar Bilder. Rechts waren zwei Türen, wobei eine von ihnen leicht offen stand. Fasziniert betrachtete Aoi diese, ehe er langsam auf sie zuging. Er wollte sie gerade ganz öffnen, als er kurz stockte, da sich ein flaues Gefühl in seiner Magengegend ausbreitete. Doch seine Neugier war größer und er betrat den Raum dicht gefolgt von Kai.
 

Ruki währenddessen hatte davon nichts mitbekommen. Er bemerkte es erst, als er ihre Stimmen eine Weile nicht mehr gehört hatte. "Aoi? Kai?"

Keine Antwort. Sehen konnte er auch nicht viel, da Aoi das Feuerzeug hatte und er seins nicht dabei. Er konnte lediglich ein paar Umrisse durch das Mondlicht, welches fahl durch die verstaubten Fenster ins Zimmer schien erkennen. Langsam machte sich Angst in ihm breit. Wo konnten die zwei nur sein. "Aoi? Kai? Das ist nicht lustig!"

Wieder keine Antwort. Er versuchte den Weg zur Treppe zu finden, da er hoffte, dass die Beiden oben waren. Dabei stolperte er zwischendurch erreichte aber doch noch die Treppe. Langsam ging er hinauf und erschrak jedes Mal etwas, da das Holz knarrte.

Oben angekommen fragte er wieder: "Aoi? Kai? Seid ihr hier?"

Nichts. //Wo können die zwei nur sein?//

Ruki versuchte etwas zu erkennen, indem er die Augen zusammenkniff und konnte so die Umrisse einer Tür erkennen. Langsam ging er auf sie zu.
 

Ein Seufzen. Er fragte sich, ob er ihn überhaupt wieder sehen würde. Ob es nicht doch nur ein leeres Versprechen war. Hastig schüttelte er seinen Kopf. So durfte er nicht denken. Er würde auf ihn warten. Egal wie lange es dauerte.

Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür vorsichtig schon fast zögernd aufgeschoben wurde. //Da ist ihm wohl einer entwischt.//

"Kai? Aoi?"

Eine kleine Person betrat den Raum und sah sich unsicher um.

//Dann muss ich das wohl übernehmen.//

Lautlos stand er auf und ging ebenso lautlos zu der Person, die jetzt etwa in der Mitte des Raumes stand.
 

Langsam wurde ihm unbehaglich. Ruki hatte das Gefühl, dass da noch jemand war, der ihn beobachtete. Jede seiner Bewegungen. Er sah sich um, konnte aber niemanden entdecken. Spielte seine Fantasie ihm einen Streich? Er hoffte es.

Tok Tok

Ruki wich einige Schritte zurück uns sah sich um.

Tok Tok

Schon wider. Als er dessen ungeachtet aus dem Fenster sah konnte er einen Ast erkennen, der durch den Wind gegen das Fenster klopfte. Erleichtert seufzte er auf. Doch plötzlich stockte er. Warmer Atem streifte seinen Hals und sein Herz begann zu rasen. Angst machte sich in ihm breit. Er begann leicht zu zittern und seine Atmung ging flacher und schneller. Etwas Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn. Leicht drehte er seinen Kopf und konnte die Umrisse einer Person erkennen.
 

Er stand jetzt hinter der Person und näherte sich langsam dem Hals. Ein undeutbares Lächeln erschien auf seinen Lippen. Er wollte sein Opfer gerade beißen, als durch dessen Körper ein Ruck ging und einige Meter vor ihm auf dem Boden landete. Leicht drehte die Person sich zu ihm und er sah sie aus roten Augen an. Das Gesicht konnte er jedoch nicht erkennen, da sein Opfer auf den Boden sah. //Menschen sind so töricht.//, dachte er und schritt langsam auf die am Boden hockende Gestalt zu. Ungefähr einen Meter vor ihr blieb er stehen.
 

Wolken, die den Mond bedeckten verzogen sich. Mondlicht fiel durch ein Fenster, welches sich seitlich der beiden Personen befand und erhellte so den Raum. Zaghaft hob die am Boden sitzende Person den Kopf und sah zu der anderen Person auf.
 

Seine Augen weiteten sich und sein Atem stockte, als er das Gesicht seines Opfers sah. Er konnte es nicht glauben. Er sah SEIN Gesicht.

Verwechslung?

Huhu ^^

Hier kommt das dritte Kapitel.

Der Kapitel-Titel passt vielleicht nicht ganz, aber mir fiel nichts anderes ein ^^''

Noch ein ganz großes Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer.

Viel Spaß beim lesen.
 

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Aus weit aufgerissenen Augen sah er ihn an. Er konnte es nicht glauben, aber er war es wirklich. "Ruki...", kam es gehaucht über seine Lippen.

Zwar sah er äußerlich nicht mehr aus, wie früher, doch konnte er ihn an seinen Augen erkennen. Es waren die gleichen Augen, die ihn früher immer so liebevoll angesehen haben. Reita wollte gerade einen Schritt auf Ruki zumachen, als dieser zurückwich und ihn ängstlich ansah. Sofort blieb er stehen und sah ihn traurig an. "Ruki ich..."

Warum wich er vor ihm zurück? Er würde ihm doch nichts tun. Wieder wollte er einen Schritt auf den Kleineren zu machen.

"Wo... woher weißt... du, wie... wie ich... heiße? Und... wer bist du?"

Reita senkte den Kopf. Erkannte er ihn nicht?

Ohne zu zögern ging er auf Ruki zu. Dieser konnte nicht weiter zurück weichen, da hinter ihm eine Wand war. Vor Ruki ging er in die Hocke und sah ihn aus traurigen Augen an. "Ich bin es Reita. Erinnerst du dich nicht?"

Man konnte die Trauer förmlich aus seiner Stimme hören.

"Reita? Erinnern? W-woran?"

Reitas Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Jetzt hatte er seine große Liebe zwar wieder gefunden, doch diese konnte sich an nichts erinnern. Weder an ihn noch an das Versprechen.
 

~*~
 

Vor ihnen erstreckte sich ein langer dunkler Flur, in dem ebenso, wie im Eingangsbereich alles verstaubt war. Kai krallte sich etwas mehr in den Saum von Aois T-Shirt. Ihm gefiel das Ganze immer weniger. "Können wir nicht zurückgehen? Ruki du bist doch bestimmt auch...", er sah sich um konnte jedoch keinen Ruki entdecken. A-Aoi! Ruki ist weg!", Panik schwang in seiner Stimme mit. "Hm? Der sieht sich bestimmt nur um oder ist nach Hause gegangen. Du kennst ihn doch.", fasziniert sah der Ältere sich um und trat weiter in den Flur. Das Licht des Feuerzeugs erhellte den Flur nur spärlich. An den Wänden hingen ebenfalls Bilder, doch konnte man durch die dicke Staubschicht nichts erkennen. Dann blieb sein Blick am Ende des Flures hängen. Dort konnte man schwach Licht erkennen, welches wahrscheinlich durch eine offene Tür fiel. Ohne zu zögern machte Aoi sich auf den Weg, um zu sehen, was sich dahinter befand.
 

~*~
 

"An das, was vor langer Zeit passierte.", vorsichtig hob der Größere seine Hand und strich sanft über Rukis Wange. Dieser zuckte zusammen und saß, wie erstarrt da. Er wollte schreien, doch kein Laut kam über seine Lippen. Wollte den Anderen wegschubsen, doch seine Arme waren auf einmal schwer wie Blei. Sein Herz schlug so schnell, dass es schon schmerzte. Er verstand nicht, was sein Gegenüber meinte. Woran sollte er sich erinnern?

"V... Vor langer Zeit? D... du verwechselst... m... mich bestimmt", seine Stimme zitterte und er war mehr als nervös. Ruki wollte einfach nur fort. Hoffte, dass das alles nur ein Traum sei, aus dem er bald aufwachte.
 

Ein Stich durchfuhr Reitas Herz, als er das hörte. Ihn verwechseln? Niemals! Ein seufzen verlies seine Lippen, ehe er seine Hand von Rukis Wange nahm und ihn stattdessen in eine Umarmung zog. Ihn fest an sich drückte. Er hatte doch so lange gewartet und der Andere konnte sich an nichts erinnern. Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

//Bitte erinner dich wieder//
 

Rukis Augen weiteten sich geschockt, als er in die innige Umarmung Reitas gezogen wurde. Mittlerweile verstand er gar nichts mehr. Warum zog er ihn in eine Umarmung? Er war sich sicher, dass er ihn nicht kannte. Das musste eine Verwechslung sein. Oder ein dummer Scherz. Er versuchte Reita von sich wegzudrücken, was ihm aber nicht gelang.

"Nein, ich bin mir sicher Ruki...", hauchte Reita und schmiegte sich etwas an den Kleineren. Er wollte wenigstens für einen kurzen Moment dessen Nähe spüren.
 

Sein Herz setzte einen Moment aus, als sein Gegenüber sich an ihn schmiegte. Im nächsten Moment schien es gleich doppelt so schnell zu schlagen. Warum? Warum schlug es auf einmal so schnell? Warum war sich dieser Reita so sicher, dass er ihn kannte?

"N-nicht...", er wollte das nicht. Erneut versuchte er ihn von sich zu drücken, was aber genau wie der erste Versuch scheiterte. "Bitte... lass mich los", kam es geflüstert - beinahe nur gehaucht - von Ruki.
 

~*~
 

//Wie langweilig//

Ein gähnen kam über seine Lippen. //Wann tauchen die endlich auf?//

Gelangweilt saß er an einem Tisch, den Kopf auf einer Hand abgestützt. In der anderen Hand hielt er einen Ring mit dem er lustlos spielte. Der Raum, in dem er sich befand wurde nur von ein paar Kerzen erhellt.

//Dabei hab ich mir doch etwas besonderes für sie ausgedacht//

Er seufzte und versank in Gedanken aus denen er kurze Zeit später wieder gerissen wurde, als er Stimmen hörte, die immer näher kamen. Erneut begann er zu grinsen. //Wurde auch Zeit!//

Jetzt konnte der Spaß beginnen.
 

~*~
 

"Aoi ich würde das nicht machen!", Kai versuchte immer noch Aoi dazu zubringen es sich anders zu überlegen - scheiterte aber immer wieder. "Ich will doch nur kurz gucken, was hinter der Tür ist."

"Aber da brennt Licht! Was ist wenn sich hinter der Tür irgend so ein Psychopath rumtreibt?!"

Der Ältere seufzte und drehte sich schließlich zu dem Jüngeren. "Kai ich verspreche dir, dass dir nichts passieren wird.", sanft lächelte er ihn an und umarmte ihn. Kai war immer noch nicht wirklich beruhigt, nickte aber dennoch nach einigem zögern.

Aoi wandte sich wieder der Tür zu und öffnete diese ganz. Das erste, was ihm auffiel war, dass der Raum nicht, wie alles davor verstaubt war und dass überall Kerzen standen, die den Raum - wenn auch nur gering - erhellten. Er trat ganz in den Raum. Kai klammerte sich regelrecht an ihn. Doch ließ er sich davon nicht stören und sah sich in Ruhe den Raum an. Dabei bemerkte er eine Person. Sie saß an einem Tisch, den Kopf auf beide Hände gestützt. Außer einem undeutbaren Lächeln konnte er nichts von dem Gesicht der Person erkennen, da es durch den Schatten, den die Kerzen auf dem Tisch verursachten verdeckt wurde.

"Hat ja lange gedauert, bis ihr hergefunden habt!"

Bereust du es?

Hey ho!

Ich meld mich mal mit nem neuen Kapitel.

Ich find es überhaupt nicht gut v.v

Hoffe, dass es trotzdem jemandem gefällt.

Naja... viel Spaß beim lesen und ein Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer.

*Kekse da lass*
 

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"Hat ja lange gedauert, bis ihr hergefunden habt!"
 

Die Person lächelte sie an, wobei man aber deutlich erkennen konnte, dass es aufgesetzt war.

"Was machen wir jetzt Aoi? Der sieht nicht gerade freundlich aus!", Kais Stimme war nicht mehr, als ein leises hauchen.

"..."

"Sollten kleine Kinder um diese zeit nicht zu Hause sein und schlafen?", die Stimme des Unbekannten klang übertrieben freundlich. "G-genau das w-werden wir jetzt auch m-machen. A-also wenn...", durch ein Lachen wurde er unterbrochen. "Ihr glaubt doch nicht, dass ihr hier so leicht wieder herauskommen werdet, oder?"

"Ähm... eigentlich... schon...", verzweifelt sah Kai zu dem Älteren, der verdächtig ruhig war. Doch er merkte, dass er genauso nervös, wie er selbst war.

"Da werd ich euch leider enttäuschen müssen", er stand auf und ging um den Tisch herum; direkt auf sie zu.

"A-Aoi?", er merkte nur noch, wie er am Arm gepackt wurde und befand sich im nächsten Moment in dem völlig verstaubten Flur. "Such Ruki und dann hau mit ihm ab!"

"A-aber..."

"Mach schon!", damit schloss der Ältere die Tür.
 

~*AOI POV*~

Verdammt! Das ist alles meine Schuld! Wenn ich die Zwei nicht dazu überredet hätte mitzukommen dann...

Hoffentlich findet Kai Ruki. Ich hab die Zwei mit hineingezogen, also muss ich uns jetzt auch hier rausholen! Nur wie? Er sieht zwar nicht gerade stark aus, aber ich hab das Gefühl, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Nur was?

"Wirklich niedlich, wie du versucht den Helden zu spielen!"

"Ach ja?!"

OK. Ganz ruhig Aoi. Zeig ihm nicht, dass du Angst hast!

~*AOI POV END*~
 

~*~
 

"Ruki...", langsam löste er die Umarmung und der Kleinere senkte beschämt den Kopf, schließlich hatte ihn gerade jemand, den er nicht kannte umarmt. Reita ließ seine Hand unter Rukis Kinn wandern; hob es an und zwang ihn so ihn anzusehen. "Bitte versuch dich zu erinnern, hai?", traurig Lächelte er ihn an. Er näherte sich langsam Rukis Gesicht, als...

"RUKI BIST DU HIER IRGENDWO?"

Der Größere stockte; sah dem Kleineren noch einmal in die Augen und stand schließlich auf. "Bitte versuch es.", waren seine letzten Worte ehe er verschwand.
 

Ruki saß immer noch an die Wand gelehnt da und sah dem Anderen aus großen Augen nach. //Wollte er mich etwa gerade... ?//

Hastig schüttelte er den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Das hatte er sich bestimmt nur eingebildet. Warum hätte der Andere ihn auch küssen sollen.

Sein Herz schlug immer noch rasend schnell. Dies schob er jedoch auf die Angst.

Aber woran sollte er sich erinnern? Hätte der Andere ihm nicht wenigstens einen Hinweis geben können? Ein Seufzen kam über seine Lippen. Er hoffte immer noch, dass das Alles nur ein Traum war. Aber etwas in ihm sagte ihm, dass es keiner war. Er hätte heulen können.

Doch im nächsten Moment wurde die Tür auch schon stürmisch geöffnet.
 

~*~
 

"Aber das wird dir auch nicht helfen!"

Er spürte nur noch, wie er gegen die Tür gedrückt und seine Hände über seinem kopf festgehalten wurden. "W-wie?", fragte perplex und starrte den Anderen fassungslos an. Wieso stand der Andere plötzlich vor ihm? Es waren doch noch mehrere Meter abstand zwischen ihnen gewesen.

"Du hättest besser versucht mit deinem kleinen Freund zu fliehen. Aber... es hätte dir sowieso nichts gebracht und so hast du mir schon mal etwas Arbeit erspart.", grinsend fuhr er die Gesichtszüge des Schwarzhaarigen nach, der versuchte seine Hände zu befreien, was ihm aber nicht gelang.

//Er ist stärker, als er aussieht.//

Aoi sah seinem Gegenüber fest in die Augen und versuchte so seine Angst zu verstecken.

//Zeig ihm nur nicht deine Angst!//, sagte er sich immer wieder in Gedanken.

Der Andere hob sein Kinn an und näherte sich seinem Gesicht. Ein paar Zentimeter, bevor sich ihre Lippen trafen stoppte er.

"Hm... du versucht deine Angst zu verstecken, aber... deine Augen zeigen mir, dass sie da ist."

Aoi sah ihn geschockt an; wollte etwas erwidern, doch wusste er nicht was. "Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?", den leicht belustigten Unterton konnte man deutlich heraus hören.

Erneut versuchte Aoi sich zu befreien. "Lass mich los!"

Nach kurzer Zeit gab er es jedoch auf da der Andere einfach zu stark war. Plötzlich spürte er den warmen Atem des Anderen an seinem Hals. "Bereust du es?"

Was? Er verstand die Frage nicht. Was sollte er bereuen?

"Bereust du es hierher gekommen zu sein und deine Freunde sowie dich in Gefahr gebracht zu haben?"

Was sollte diese Frage?

"Wa... warum willst... du das wissen?", man konnte die Nervosität deutlich aus seiner Stimme hören.

"Bereust du es oder nicht?"

Was sollte das? Wollte er ihm ins Gewissen reden? Anscheinend ja. Denn es wirkte. Aoi biss sich auf die Unterlippe. Nach kurzem Zögern Antwortete er: "Hai..."

"Bereust du deine Neugier?"

Der Schwarzhaarige spürte, wie der Andere seine Hand unter sein T-Shirt schob. Augenblicklich begann er zu zittern. "Wa... rum machst d... du das?"
 

~*~
 

"RUKI!", ein aufgebrachter Kai kam auf ihn zu gelaufen. "Alles in Ordnung?"

Nach kurzem zögern nickte der Kleinere.

//Ist wohl besser, wenn ich es für mich behalte.//, dachte er, als er sah wie aufgebracht der Andere war.

Ruki wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kai ihn auf die Beine zog. Fragen sah er ihn an. "Wir müssen Aoi helfen!"

"Was... was ist denn passiert?"

"Das erklär ich dir später. Wir müssen uns beeilen!", und schon zog er Ruki mit sich.
 

~*~
 

"Beantworte die Frage", sanft strich er über die Bachmuskeln des Schwarzhaarigen. "H-hai...", nur schwer gelang es ihm seine Tränen zu unterdrücken. "Na also..."

"Hör bit... te auf...", die Wörter kamen lediglich gehaucht über seine Lippen.

"Warum sollte ich aufhören?", belustigt sah er den Schwarzhaarigen an. Aoi senkte den Blick. Er konnte dem Anderen einfach nicht in die Augen sehen. Wollte den Spott in den Augen des Anderen nicht sehen. Er wusste, dass er schwach war, da musste der Andere es ihm nicht auch noch so offen zeigen. Wütend auf sich selbst biss er sich so fest auf die Unterlippe, bis diese blutete.
 

Erneut zwang er den Schwarzhaarigen ihn anzusehen, indem er sein Kinn anhob sah ihn zunächst mit ausdrucksloser Miene an. Als sein Blick aber auf dessen blutige Unterlippe fiel leckte er sich über die Lippen. Anschließend blickte er wieder in dessen Augen.

"Du bist wütend auf dich, weil du so schwach bist. Stimmt's?"

"Wo-", fing er an wurde aber von dem Anderen unterbrochen.

"Sagen wir mal ich habe einen sechsten Sinn dafür."

Der Schwarzhaarige antwortete darauf nicht. Was hätte er auch sagen sollen?

"Ich mach dir einen Vorschlag...", begann er und leckte Aoi das Blut von der Unterlippe.
 

~*~
 

"Warum geht die Tür nicht auf?", Kai versuchte verzweifelt die Tür zu öffnen. "Bist du dir sicher, dass es die Tür war?", fragend sah Ruki zu dem größeren.

"Hai...", verzweifelt sank er auf die Knie. Der Jüngere konnte nur hilflos zusehen. Wusste er doch auch nicht, was sie machen sollten.

"Verdammt!", mit seiner Faust schlug er gegen die Tür und ließ sie anschließend kraftlos zu Boden sinken. "Das ist alles meine Schuld! Ich hätte ihn davon abhalten müssen!"

"Kai...", Ruki wollte etwas sagen doch wusste er nicht was. Also schwiegen beide.

Kurz darauf wurde die Tür langsam geöffnet und vor ihnen stand...

"AOI?!", sofort sprang Kai auf; erschrak jedoch, als er ihn genauer betrachtete. Der Schwarzhaarige sah sie aus glasigen Augen an; sein Mund war leicht blutverschmiert. Schließlich fiel er Ohnmächtig in Kais Arme.

"Aoi? Was ist denn los?", leicht rüttelte er ihn an der Schulter.

Er beruhigte sich etwas, als Ruki ihm sagte, dass er noch atmen würde, doch fragte er sich woher das Blut kam.

Kai sah noch kurz in den Flur, um sicher zu gehen, dass niemand dort war ehe er Aoi hoch hob und schleunigst mit Ruki das Haus verlies.

Der Jüngste blieb jedoch noch einmal kurz stehen und sah zu dem Haus. "Ruki! Jetzt komm schon!"

"Hai!", antwortete er und wandte sich hastig ab und lief zu Kai.
 

"Was hast du mit ihm gemacht?", fragend drehte er sich zu dem Anderen um, der ihn unschuldig anlächelte. "Das wirst du noch früh genug erfahren, ReiRei."

"Wenn du meinst", damit sah er wieder aus dem Fenster.

Als Ruki sich noch einmal umdrehte machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Der Andere sah inzwischen auch aus dem Fenster. "Warum starrst du den Kleinen so an?"

"Das erfährst du noch früh genug"

Gedanken

So... endlich hab ich das neue Kapitel fertig.

Ist sogar länger geworden, als die Anderen ^^

Noch ein ganz großes Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer und viel Spaß beim lesen.

*Kekse da lass*
 

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Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch den dünnen Stoff der Vorhänge und erhellten so leicht den Raum. Davon bekam die kleine Person, welche sich unter einer flauschigen Decke verkrochen hatte jedoch wenig mit.

Erst als einige Minuten später das schrille Klingeln des Weckers ertönte lugte der zerzauste blonde Schopf Rukis unter der Decke hervor. Er musste sich regelrecht aus seinem Bett quälen, da er nicht ein Auge zugetan hatte, was man ihm auch ansah. Dunkle Ringe, die man bestimmt noch auf 20 Meter Entfernung erkennen konnte, waren unter seinen Augen zu sehen und ständig kam ein Gähnen über seine Lippen.

Zu viel ging ihm in dieser Nacht durch den Kopf als das er hätte schlafen können. Ständig musste er daran denken, was in diesem Haus passiert war. An das, was ihm gesagt wurde. Woran er sich erinnern sollte. Er hatte versucht sich zu erinnern. Aber es wollte nicht klappen. Der kleine Japaner hatte schon mit dem Gedanken gespielt es zu vergessen. Es als dummen Scherz abzutun, doch etwas in ihm sagte ihm, dass es kein Scherz war. Dass es stimmte. Dass er sich erinnern musste.

Und dann war da noch die Sache mit Aoi, die ihm ebenfalls keine Ruhe ließ. Er hoffte, dass der Schwarzhaarige inzwischen wieder aufgewacht und alles mit ihm in Ordnung war. Kai hatte ihn mit zu sich genommen, um auf ihn aufpassen zu können. Da Aoi alleine wohnte und Kais Eltern nicht da waren mussten sie so auch niemandem erklären, was vorgefallen war. Kai und er hatten ausgemacht, dass sie sich so Normal wie möglich verhalten würden. Und vorerst niemandem davon erzählen würden.

Immer noch in Gedanken stieg er unter die Dusche. Als das Wasser auf seinen Körper prasselte entfuhr ihm ein quietschiger Ton, da das Wasser eiskalt war. Sofort drehte er es wärmer. Wenigstens war er jetzt wach.

Als er fertig mit duschen war trocknete sich ab und föhnte sich die Haare, zog seine Schuluniform an, putzte sich die Zähne und überschminkte letztendlich noch seine Augenringe.

Schnell frühstückte er noch etwas, bevor er sich auf den Weg zur Schule machte.
 

"RUKI!", sofort drehte er sich um, als er hörte wie jemand seinen Namen rief. Der Stimme nach zu urteilen war es Kai.

Doch noch während er sich umdrehte sah er auf einmal für ein paar Sekunden vor seinem geistigen Auge eine ähnliche Szene. Wie sich jemand zu einer anderen Person umdrehte und im nächsten Moment von dieser Person, die etwas kleiner war umarmt wurde.

Verwirrt fasste er sich an den Kopf. "Was... war das?", fragte er sich leise und sah zu Kai, der inzwischen bei ihm angekommen war und ihn besorgt ansah. "Alles in Ordnung?"

"Hai, mir war nur kurz schwarz vor Augen", log er und sah zu Boden. Nicht, dass er Kai nicht vertrauen würde nur wollte er es erstmal für sich behalten. Dem Älteren nicht noch mehr Sorgen bereiten. "Sicher, dass du nicht nach Hause willst?", die Sorge in Kais Stimme war deutlich heraus zu hören. "Ich hab mich nur zu schnell umgedreht das ist alles. Wie... wie geht es Aoi?", fragte er einerseits aus Sorge um den Anderen andererseits um das Thema zu wechseln. Und es klappte.

"In der Nacht hatte er leichtes Fieber, was aber zum Glück wieder gesunken ist. Aber... als er heute Morgen aufgewacht ist und... ich ihn gefragt habe, was passiert ist, als er mit dem Typen allein war hat er gemeint, dass er sich an nicht mehr erinnern kann.", antwortete der Größere und sah niedergeschlagen zu Boden. "Er... er kann sich nicht erinnern?", fragte er erstaunt und erhielt lediglich ein nicken als Antwort. "Ich wollte eigentlich bei ihm bleiben aber er hat darauf gedrängt, dass ich zur Schule gehe. Also hab ich irgendwann nachgegeben unter der Bedingung, dass er im Bett bleibt."

"Meinst du er hält sich dran?", fragte Ruki mit leichter Skepsis in der Stimme, da der Älteste meistens doch nicht das machte, was man ihm sagte. Ein schweres seufzen kam über Kais Lippen. "Ich hoffe doch mal. Er weiß schließlich, wie viele Sorgen ich mir um ihn mache."

Ruki nickte lediglich. Keiner der Beiden wollte über die Geschehnisse der letzten Nacht sprechen, sondern es verdrängen. Schweigend machten sie sich auf den Weg zur Bushaltestelle.
 

Der Unterricht schien kein Ende zu nehmen. Zumindest für Kai.

Ruki hingegen war vollkommen in seinen Gedanken versunken. Sie drehten sich nur um das, was in der Nacht passiert war.

//Wie war sein Name noch gleich? Reita?//

Er schien seine Gedanken vollkommen einzunehmen. Ständig hatte er dessen trauriges Gesicht, als er ihm sagte, dass er sich nicht erinnern könnte, vor Augen. Konnte beinahe noch spüren, wie dessen Hand über seine Wange strich. Bei dem Gedanken daran begann sein Herz abermals schneller zu schlagen. Nur warum? Warum schlug es auf einmal so schnell? Gab es da doch etwas, was er vielleicht einfach nur verdrängt hatte? Erneut rief er sich dessen Worte ins Gedächtnis.

//Was vor langer Zeit passierte... Was genau hat er damit gemeint?//

Und dann war da noch die Szene, welche sich vor seinem geistigen abgespielt hatte. Hatte sie etwas mit der letzten Nacht zu tun? War sie der Schlüssel zu dem, was der Andere gemeint hatte? Und wer waren die zwei Personen? Oder hatte es doch etwas Anderes zu bedeuten?

So viele Fragen und ihm fielen immer wieder neue ein. Doch auf keine hatte er eine Antwort. Würde er überhaupt die Antworten finden? Es war zum Haare raufen.
 

Als der schrille Ton der Schulklingel ertönte, welches das Ende des Schultages ankündigte, wurde Ruki jäh aus seinen Gedanken gerissen. Verwirrt sah er sich im Klassenzimmer um, bis sein Blick bei Kai hängen blieb, der im Türrahmen stand und ihn mit besorgtem Blick musterte. Nur langsam begann er seine Sachen in seine Schultasche zu räumen und ging schließlich zu dem Größeren.

Kai sagte nichts. Er wusste, wenn der Kleinere reden wollte würde er von selbst zu ihm kommen.

"Willst du noch mitkommen? Vielleicht kann Aoi sich inzwischen doch wieder an etwas erinnern.", fragend sah er zu Ruki, der lediglich als Antwort nickte. Schließlich verließen sie das Schulgebäude.
 

Da sie den Bus verpasst hatten liefen sie zu Kais Haus. Auf dem Weg dorthin schwiegen beide. Sie hätten auch gar nicht gewusst, was sie hätten sagen sollen.

Die Stille zwischen ihnen war keinesfalls unangenehm. Viel mehr hatte sie eine beruhigende Wirkung. Sie wurde lediglich durch das Zwitschern der Vögel und den Motorengeräuschen der vorbeifahrenden Autos gestört. Ab und zu auch von dem Lachen kleiner Kinder, die an ihnen vorbeiliefen. Doch das nahmen sie kaum wahr bis gar nicht wahr..

Nach ungefähr 30 Minuten kamen sie schließlich bei Kai an. Doch musste dieser erst einmal seinen Schlüssel suchen, welchen er auch nach ein paar Minuten fand.

"Aoi! Bin wieder da!", rief er, nachdem er die Haustür geöffnet hatte. Eine Antwort erhielt er jedoch nicht. "Ich seh mal nach, ob er schläft. Geh du doch schon mal ins Wohnzimmer.", bat er Ruki und machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer.

Ruki zog sich währenddessen die Schuhe aus und wollte, wie Kai es ihm gesagt hatte ins Wohnzimmer gehen, als...

"WAS?!", hörte er die aufgebrachte Stimme Kais aus dessen Zimmer rufen. Sofort machte er sich auf den Weg dorthin, um zu sehen was los war. Im Zimmer angekommen sah er lediglich Kai, der fassungslos auf ein Blatt Papier starrte. "Kai?", fragte er vorsichtig und ging auf ihn zu.

Im nächsten Moment hielt Kai ihm wortlos den Zettel hin. Ruki nahm den Zettel und las sich den fein säuberlich geschriebenen, dennoch kurzen Inhalt durch.
 

Lieber Kai,

tut mir Leid, dass ich einfach so abhaue, aber ich habe noch etwas sehr wichtiges zu erledigen.

Mir wird schon nichts passieren also mach die keine Sorgen.

Aoi
 

Ruki starrte den Zettel genauso fassungslos an, wie Kai vorhin. Was war auf einmal mir dem Schwarzhaarigen los? Konnte er sich vielleicht doch daran erinnern, was passierte, als er mit dem Kerl alleine war und wollte jetzt... ? Nein. So was würde selbst Aoi nicht machen, da war er sich sicher. Nur was konnte er zu erledigen haben? Er wurde aus ihm einfach nicht schlau.

Plötzlich ging Kai stampfend an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Aoi hatte es geschafft. Kai war wütend. Vorsichtig ging er Kai hinterher, da man nie wusste, was einem passieren würde, wenn er wütend war. Ruki blieb im Türrahmen stehen und sah zu Kai der mit dem Rücken zu ihm stand und sich das Telefon ans Ohr hielt. Nach ein paar Sekunden, als jemand abnahm keifte er sofort in den Hörer. "AOI! WARUM ZUM HENKER BIST DU ABGEHAUN? ICH........ DAS HÄTTEST DU AUCH SPÄTER MACHEN KÖNNEN! ................ DEINE GESUNDHEIT GEHT VOR! ...................."

Gerade, als er wieder zum Sprechen ansetzen wollte vernahm er nur noch ein monotones tuten, da der Andere einfach aufgelegt hatte.

Ruki, der während des Gesprächs einige Male zusammengezuckt war sah gespannt zu Kai, der sich langsam zu ihm umdrehte und ihn säuerlich ansah. "Er hat einfach aufgelegt. Er meinte noch wir sollen uns keine Sorgen machen und, dass er Morgen wieder in die Schule käme", meinte er mürrisch und rieb sich die Schläfen. Manchmal war Aoi mehr als anstrengend.

"Das wichtigste ist doch, dass es ihm gut geht oder?", äußerte Ruki kleinlaut, da er befürchtete Kai würde ihn genauso anfahren wie Aoi. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen lächelte der Größere ihn lediglich schief an. "Hast recht.", antwortete er, wobei man immer noch den leicht mürrischen Unterton heraushören konnte.

"Uhm... ich glaub ich geh jetzt besser. Es ist schon spät."

Verwundert sah Kai ihn an ehe er seinen Blick zur Uhr schweifen ließ, die bereits 17:45 anzeigte. "Tatsächlich schon so spät?", fragte er verwundert und begleitete Ruki noch zur Tür. "Also... bis Morgen Kai.", er umarmte den Größeren zum Abschied. "Komm gut nach Hause.", rief Kai ihm noch hinterher bevor er die Tür schloss.
 

Ruki beeilte sich nach Hause zu kommen, da der Weg nicht gerade kurz war und die Strassen Beleuchtung schon anging. Doch nach paar Minuten blieb er plötzlich stehen, da ihm einfiel, dass er am Park vorbei musste und so automatisch auch das Haus sehen würde. Er schluckte schwer und sein Herz schlug schneller. Ob aus Angst oder Aufregung wusste er nicht. Ruki wusste nur, dass es ihm nicht behagte dort vorbei zu gehen, da ein Teil von ihm zurück zum Haus wollte, aber der Andere nicht. Zögernd und deutlich langsamer als zuvor setzte er seinen Weg fort. Da musste er jetzt durch, ob er wollte oder nicht.

Nach endlosen Stunden, so schien es ihm, kam er beim Park an. Und obwohl er sich vorgenommen hatte weder stehen zu bleiben noch einen Blick zu dem Haus zu werfen tat er es doch. Etwas in ihm drängte ihn dazu dies zu tun. Vorsichtig, fast schon zaghaft hob er seinen Blick. Es sah genau so verlassen aus wie sonst auch. Nichts deutete daraufhin, dass sich dort jemand aufhielt. Und in Ruki kamen erneut Fragen auf. Sie schienen gar kein Ende nehmen zu wollen.

//Warum machen sie das? Warum leben sie in einem fast baufälligen Haus?//

Er verstand es nicht. Was hatten sie für einen Grund dazu? Wieder landete er mit seinen Gedanken bei Reita. Irgendetwas war seltsam an ihm. Nur was? Ihm fiel keine Antwort darauf ein.

Noch eine Weile betrachtete er gedankenverloren das Haus, bis er plötzlich ein rascheln hinter sich hörte. Abrupt drehte er sich um und sah, wie eine Katze aus dem Gebüsch sprang. Erleichtert seufzte er auf. "Nur eine Katze.", murmelte er, bevor er einen letzten Blick zu dem Gebäude warf und schließlich seinen Weg fortsetzte.

Kurze Zeit später machte sich in ihm ein mulmiges Gefühl breit. Ihm war, als würde ihn jemand beobachten, doch jedes Mal, wenn er sich umsah war niemand zu sehen. //Ganz ruhig Ruki. Das bildest du dir nur ein.//, rief er sich in Gedanken zur Ordnung. Doch das Gefühl wollte einfach nicht verschwinden. Umso erleichterter war er, als er endlich zu Hause ankam. Sofort ging er auf sein Zimmer; ließ sich dort auf sein Bett fallen und schloss müde die Augen. Im nächsten Moment war er auch schon eingeschlafen.

Entschluss

So hier ist das neue Kapitel ^^

Hoffe es gefällt euch.

Noch ein ganz großes Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer und viel Spaß beim lesen.

*Kekse da lass*
 

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Es war dunkel. Alles um ihn herum war dunkel. Nicht mal seine eigene Hand konnte er vor Augen sehen. Es war als würde die Dunkelheit ihn verschlingen wollen. Und doch nahm er etwas wahr. Ein wildes Stimmengewirr umgab ihn. Doch konnte er weder etwas genaues verstehen, noch wusste er die Stimmen zu zuordnen.

Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den Anderen. Wollte der Dunkelheit entkommen. Doch sie schien kein Ende zu haben, als wollte sie ihn gefangen halten. Dennoch ging er weiter. Hoffte, dass sie ein Ende hatte. Er lief weiter. Immer und immer weiter.

Irgendwann konnte er schließlich doch etwas aus dem Stimmenwirrwarr wahr. Und je weiter er ging, desto mehr verstand er. Es waren zwei Stimmen. Die eine der beiden Stimmen klang abfällig und leicht spöttisch währen sich die andere gereizt und aufgebracht anhörte. Die Augen schließend lauschte er den beiden stimmen.

Mit einem Mal riss er seine Augen geschockt auf; sank zitternd zu Boden und schlang seine Arme um seinen Körper. Ihm kamen die Gesprächsfetzen bekannt vor. Nur wusste er nicht, wann das gewesen sein sollte. Immer und immer lauter wurden die Stimmen. Vereinzelt tauchten Bilder vor seinen Augen auf.

Seine Augen zusammenkneifend presste er seine Hände auf seine Ohren.

Er wollte das nicht hören.

Er wollte das nicht sehen.

Doch es ließ nicht nach. Schien dadurch sogar nur noch schlimmer zu werden,

~Ruki...~

Woher kam diese Stimme? Sie war so sanft und irgendwie beruhigte sie ihn etwas, da er alles andere nur noch dumpf wahrnahm. Wie durch einen Nebelschleier. Dennoch traute er sich nicht wirklich seine Hände wieder von seinen Ohren zu nehmen und seine Augen zu öffnen.

~Du musst aufwachen...~
 

Mit einem Mal saß Ruki kerzengerade in seinem Bett. Sein Atem ging schwer und stockend; sein Herz raste, als hätte er gerade an einem Marathon teilgenommen. Schweiß lief von seiner Stirn über seine Wange zu seinem Kinn, um dort schließlich auf die Bettdecke zu tropfen. Als er sich umsah stellte er erleichtert fest, dass er sich in seinem Zimmer befand. "Nur ein Albtraum...", murmelte er leise, während er aufstand und sich mit dem Handrücken den Schweiß fortwischte. Anschließend ging er zu seiner Balkontür, welche einen spalt breit geöffnet war.

//Hab ich etwa vergessen sie zu schließen?//

Fragte er sich und besah sich die Tür. Doch er fand nichts, was drauf hindeutete, dass sie von außen geöffnet wurde. Er zuckte mit den Schultern; hatte anscheinend wirklich vergessen sie zu schließen. Er öffnete sie ganz und trat in die kalte Nachtluft, welche langsam seinen Verstand klärte. Er ließ sich an der Hauswand runter sinken; zog seine Beine an und schlang seine Arme um sie. Fing an über den Traum nachzudenken. Kamen ihm die Gesprächsfetzen wirklich bekannt vor oder war es nur Einbildung? Und die Bilder? Was hatten sie zu bedeuten? An einen Mann mit Armbrust konnte er sich erinnern. Wie er hämisch lachte und mit einem Pfeil auf jemanden schoss. Doch an mehr auch nicht.

Für einen Moment schloss er seine Augen und fuhr sich durch die Haare. Versuchte alles auszublenden. Anschließend wanderte sein Blick zum Nachthimmel, um die zahlreichen Sterne zu betrachten. Wie lange er dort saß konnte er nicht sagen, doch langsam fielen seine Augen zu und er glitt in einen traumlosen Schlaf. Nur am Rande bekam er noch mit, dass er hochgehoben - um seine Augen noch einmal zu öffnen war er zu müde - und auf etwas weiches gelegt wurde.
 

Warme Sonnenstrahlen kitzelten ihn an der Nase, ehe er ein leisen murren von sich gab und verschlafen die Augen öffnete nur um sie direkt wieder zu schließen. Langsam setzte er sich auf; rieb sich den Schlaf aus den Augen und gähnte herzhaft.

Eine Weile saß er einfach nur da und starrte vor sich hin, bis ihm auffiel, dass er eigentlich auf dem Balkon hätte aufwachen müssen, da er dort eingeschlafen war. Wie war er also in sein Bett gekommen? Schlafwandeln tat er nicht, das wusste er. Und, dass er noch mal aufgewacht war glaubte er nicht. Ruki fing an zu grübeln und nach einer Weile fiel ihm schließlich etwas ein. Ganz schwach konnte er sich daran erinnern, dass er mitbekommen hatte, wie ihn jemand hochgehoben hatte. Aber wer? Konnte es sein, dass er Gestern wirklich verfolgt wurde?

//Kann es sein, dass es....//

Er ließ den Gedanken unvollendet. Konnte es sich nicht wirklich vorstellen. Aber was wenn es doch so war? Ruki schluckte trocken. Atmete tief ein und wieder aus, bevor er einen Entschluss fasste. Er würde zurück zum Haus gehen. Die Antworten, die er wollte konnte er nur von ihm bekommen. Bei dem Gedanken ihn wieder zu sehen begann sein Herz schneller zu pochen.

Der Blondhaarige dachte noch etwas nach, bereitete sich innerlich schon mal auf das, was auf ihn zukommen würde vor.

Als sein Wecker klingelte verdrehte er lediglich genervt die Augen; stand auf und tapste ins Bad, um das Gleiche, wie jeden Morgen zu machen.
 

Auf dem Weg zum Bus traf er wie üblich Kai.

"Morgen Kai"

"Morgen Ruki"

"Hast du noch was von-", fing der Kleinere an wurde jedoch unterbrochen, als Kai den Kopf schüttelte. "Nein, hab ich nicht."

"Ach so...", schweigend liefen sie einige Minuten nebeneinander her, bis Ruki auf einmal stehen blieb. Fragend sah der Größere zu ihm. "Ist das da vorne nicht Aoi?", meinte er und zeigte auf die gemeinte Person. Kai sah ebenfalls zu der Person. Der Größere sagte nichts; griff stattdessen nach Rukis Handgelenk und zog ihn hinter sich her.
 

"Aoi?", der Angesprochene hob den Kopf und sah sie mit gelangweiltem Blick an, während Kai und Ruki der Mund aufklappte. War das vor ihnen wirklich Aoi? Er trug schwarze Kontaktlinsen und hatte seine Schuluniform mehr als nur etwas verändert. Der Saum der blauen Jacke war leicht fransig und jede menge Buttons und Sicherheitsnadeln zierten die Jacke, sowie das weiße Hemd.

Ebenfalls, war seine Reaktion nicht normal, denn sonst hätte er sie schon längst durch geknuddelt.

"Was ist denn mit dir passiert?"

"Das geht euch-"

~Benimm dich so normal, wie möglich...~

"Ähm... ich meine... ich hatte Lust, auf was neues.", dabei grinste er die beiden Jüngeren schief an, die ihn lediglich skeptisch ansahen. Wobei Kai eher aussah, als würde er ihm am liebsten den Hals umdrehen sich aber noch gerade so beherrschen konnte. Das jedoch vollkommen ignorierend ging er zu Ruki und knuddelte diesen erstmal durch. Als er den Kleineren wieder losließ sah dieser ihn nur perplex an. "Bist du sicher, dass es dir gut geht?", wurde er von Ruki gefragt, der ihn ebenso wie Kai besorgt musterte. "Na klar!", dabei grinste er sie so an, dass es Kais grinsen schon Konkurrenz machte.

"Kommt schon sonst verpassen wir den Bus", damit packte der Schwarzhaarige die Beiden am Arm und zog sie hinter sich her zur Bushaltestelle.
 

Im Bus war es fast so wie immer. Aoi ärgerte Ruki, was aber nicht wie sonst auch von Kai belächelt wurde. Stattdessen musterte er den Ältesten kritisch. Versuchte irgendetwas zu finden, was Aufschluss für diese Veränderung gab. Doch fand er nichts. Hatte er es also wirklich nur aus einer Laune gemacht? Schließlich machte Aoi öfters deswegen die merkwürdigsten Sachen. Doch wenn er daran dachte, wie er aussah, als sie das Haus verlassen hatten begann er daran zu zweifeln.

"Ist etwas Kai? Du siehst so nachdenklich aus.", jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen und sah in das lächelnde Gesicht von Aoi. "Nein, alles in Ordnung.", antwortete er und sein Blick wanderte zu Ruki, welcher schmollend neben dem Schwarzhaarigen saß. "Was hast du jetzt schon wieder gemacht?", seufzte er. "Das Übliche.", entgegnete Aoi und grinste. Kais Augenbraue wanderte gen Süden und er besah sich Ruki genauer. Aoi hatte mal wieder seine Frisur 'zerstört'. Dies entlockte ihm ebenfalls ein grinsen. "Maaaaan~ jetzt macht euch nicht lustig über mich.", meinte Ruki gespielt beleidigt. Darauf fingen sie alle an zu lachen.

Mit Aoi war anscheinend doch alles in Ordnung. Kai hoffte es zumindest.
 

~*~
 

"Wo warst du die ganze Nacht über?", fragte er den Kleineren und klang dabei leicht eingeschnappt. "Das geht dich nichts an!"

Der Andere schnaubte verächtlich. "Ach und was wäre, wenn ich mir Sorgen gemacht hätte?"

"Du und dir Sorgen machen?", den belustigten Unterton in seiner Stimme konnte man nur allzu gut heraus hören. "Außerdem warst du viel zu sehr mit deinem Spielzeug beschäftigt."

Kurzes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, welches durch die Antwort des Größeren gebrochen wurde. "Er muss halt noch viel lernen."

"Belüg dich nur weiterhin.", war das letzte, was Reita sagte, bevor er verschwand.
 

~*~
 

Zuhause angekommen machte Ruki sich sofort an seine Hausaufgaben, da er sobald er an das Kommende dachte total nervös wurde. Nach einer halben Stunde gab er es jedoch auf. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Seufzend packte er seine Schulsachen weg und ging in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Dachte darüber nach, was er ihn fragen wollte. Das gab er jedoch auch nach kurzer Zeit auf, da ihm immer wieder neue einfielen.

Sein Blick wanderte zur Uhr und er stellte fest, dass er langsam los musste.

Er zog sich seine Schuhe und Jacke an; schnappte sich noch den Hausschlüssel und verlies die Wohnung.
 

Entschlossen ging er auf das Haus zu. Atmete, bevor er sie öffnete noch einmal tief ein und aus. Vorsichtig öffnete er sie dann und trat ein. Alles sah genauso aus, wie beim letzten Mal. Ruki überlegte kurz, wo er zuerst nachsehen sollte und entschied sich schließlich dafür einfach in dem Raum, in dem er ihn zum ersten Mal gesehen hatte nachzusehen. Er ging die Treppe hoch, wobei jede Stufe unheimlich knarrte. Das ignorierte er jedoch. Je näher er der Tür kam desto nervöser wurde er.

Als seine Hand die Türklinke berührte zögerte er. Zweifel kamen in ihm auf. Würde er überhaupt eine Antwort bekommen?

Sofort schüttelte er hastig den Kopf, um die Zweifel zu vertreiben. Der Andere wollte doch, dass er sich erinnerte. Warum sollte er ihm also keine Antwort geben?

Langsam, fast geräuschlos öffnete er die Tür; stockte aber. DAS, was er sah verschlug ihm die Sprache. Geschockt sah er auf das Bild, welches sich ihm bot.

"Aoi..."

Antworten

So hier kommt das siebte Kapitel ^^

Es könnte ab jetzt etwas länger dauern, bis neue Kapitel kommen, da ich mit meiner Ausbildung angefangen hab.

Ansonsten hab ich nicht viel zu sagen außer viel Spaß beim Lesen und noch ein Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer.

*Kekse da lass*
 

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"Aoi...", kam es gehaucht über seine Lippen. Hart musste er schlucken. Konnte und wollte nicht glauben, was er sah. Es war so surreal.

Aoi hatte sich über eine Person gebeugt und... bei dem, was er machte drehte sich Ruki der Magen um. Er konnte den Brechreiz gerade noch so unterdrücken.

Der Schwarzhaarige trank das Blut der Person, deren Brustkorb sich nur noch schwach hob und senkte. Aber warum? Warum tat er das? Er war doch kein...?

Das, was er hier sah sprach jedoch eindeutig dagegen.

Kaum merklich fing er an zu zittern; wollte ein paar Schritte zurückgehen, doch...
 

Plötzlich hob der Schwarzhaarige den Kopf; sah ihn aus roten Augen an und er stockte. Seine Augen waren beinahe blutrot. Aoi sah ihn so durchdringend an, dass er vergaß zu atmen.

Doch der Ältere machte weiter nichts. Sah ihn einfach nur an. Hart schluckte er. Was war mit dem Älteren passiert? Warum sagte er nichts, sondern sah ihn einfach nur an?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er Schritte hörte.

Aoi drehte seinen Kopf kurz in die Richtung aus der die Schritte kamen, bevor wieder zu ihm blickte. Die Schritte kamen immer näher und in Ruki machte sich Panik breit. Er wollte wegrennen, doch sein Körper war wie gelähmt.
 

Schließlich verstummten die Schritte und die Person, welche neben Aoi stehen geblieben war grinste ihn hämisch an. "Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da. Hast du dich etwa wieder hierher verirrt?", meinte er und lächelte ihn übertrieben freundlich an. Ruki antwortete nicht; wich stattdessen etwas zurück. Die Person fing erneut an zu grinsen und kam langsam auf ihn zu.

Ruki wich immer wieder zurück. Solange, bis er über irgendetwas stolperte.

Ängstlich sah er zu dem Anderen, welcher mittlerweile vor ihm stand und auf ihn herabsah. Der Blick des Kleineren glitt kurz zu Aoi, der ihn immer noch einfach nur ansah. Doch an seinem Blick hatte sich etwas verändert. Ruki konnte nur nicht deuten, was es war.

Plötzlich sah er in die Augen des Fremden, da dieser inzwischen vor ihm kniete. "Du hättest halt nicht wieder herkommen sollen. Das hast du jetzt davon!", meinte er grinsend und näherte sich Rukis Hals.

Geschockt weiteten sich seine Augen und sein Atem ging flacher und schneller, je näher der Andere ihm kam. Angstschweiß lief über seine Stirn. Er kniff die Augen zusammen. Wollte schreien, ihn wegschupsen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. Er war wie gelähmt.

Als er auch noch den warmen Atem an seinem Hals spürte verkrampfte er sich zunehmend. Er konnte die Lippen des Anderen schon an seinem Hals spüren, bis er mit einem Mal weg war. Vorsichtig öffnete Ruki, als er ein gezischtes 'Fass ihn nicht an!' vernahm, seine Augen. Er erkannte Reita, welcher den Anderen anscheinend nach hinten gezogen hatte und nun wütend anfunkelte. "ReiRei, jetzt sei kein Spielverderber!", antwortete er ärgerlich.

Reita ging jedoch nicht weiter darauf ein und antwortete stattdessen: "Dein Spielzeug scheint Eifersüchtig zu sein. Kümmer dich lieber um ihn."

Er wurde kurz wütend angefunkelt, ehe der Andere grummelnd aufstand und zurück in den Raum, in dem sich Aoi sich keinen Zentimeter gerührt hatte ging und die Tür laut knallend ins Schloss fallen ließ, während Ruki dabei zusammenzuckte.
 

"Alles in Ordnung?", er kniete sich vor den Kleineren und musterte diesen besorgt.

Doch mehr, als ein nicken brachte Ruki nicht zustande, da er immer noch nicht wirklich glauben konnte, was eben geschehen war. Nur langsam regulierten sich sein Atem und Puls wieder.

Der Ältere stand, als er sich wieder beruhigt hatte, auf und hielt ihm seine Hand hin.

Verwundert sah er ihn an; nahm nach kurzem zögern doch dessen Hand und ließ sich aufhelfen. Als er die Hand Reitas berührte setzte sein Herz einen Moment aus, nur um im nächsten Moment doppelt so schnell zu schlagen. Er hoffte, dass der Andere dies nicht hörte, doch dem war nicht so.

Reita ließ Rukis Hand nicht los; zog ihn stattdessen sanft aber bestimmend hinter sich her. "Wo-", fing Ruki an, wurde aber unterbrochen. "Dahin, wo wir ungestört sind.", meinte er, da er sich Rukis Frage denken konnte. Er führte Ruki die Treppe runter und öffnete die Zweite der Beiden Türen. Sie traten in einen Flur und Reita öffnete eine weitere Tür, welche sich links von ihnen befand und zog Ruki hinter sich in das Zimmer.
 

Es war, im Gegensatz zum Rest des Hauses, den Ruki schon gesehen hatte, weder verstaubt noch sonst irgendwie dreckig. Deutete als einziger daraufhin, dass hier jemand lebte. Er wurde lediglich von einigen Kerzen erhellt, welche aber fast vollkommen heruntergebrannt waren. Ruki sah sich in Ruhe den sperrlich erleuchteten Raum an. Es befanden sich mehrere Bücherregale, zwei Sessel, ein etwas kleinerer Tisch, welcher zwischen den beiden Sesseln stand, ein Kamin sowie ein Schreibtisch in ihm. Ansonsten hingen noch einige Bilder an den Wänden.

"Setz dich.", vernahm er die Stimme Reitas.

Ruki tat, wie ihm geheißen und setzte sich auf einen der beiden Sessel, währen Reita auf dem Anderen Platz nahm. Ruki sah seinem Gegenüber in die Augen; konnte dem Blick jedoch nicht standhalten und sah stattdessen auf seine Hände. Nervös kaute er auf seine Unterlippe; wusste nicht womit er anfangen sollte, bis er sich kurze Zeit später dafür entschied erstmal zu fragen, was mit Aoi sei.

"Ist... ist Aoi ein...", er hob den Kopf etwas und sah seinem Gegenüber in die Augen; hielt ihm diesmal stand, "ein Vampir?"

Kurz schwieg Reita, bevor er antwortete.

"Ja...", dabei zeigte er keinerlei Emotion, was Ruki schlucken ließ. Das musste er jetzt erst einmal verdauen. Er hatte es zwar vorher, als er ihn gesehen hatte schon geahnt, doch es jetzt auch schon bestätigt zu bekommen. "Wurde er-"

"Ja, von Uruha.", antwortete Reita, bevor Ruki seine Frage beenden konnte.

"Uruha?"

"Du hast vorhin bereits Bekanntschaft mit ihm gemacht."

Rukis Augen weiteten sich. Er wäre fast selbst zu einem Vampir geworden!

//Wenn dieser Uruha ein Vampir war hieß das, dass Reita auch einer war?//
 

"B-bist du auch ein... ?", fragte er vorsichtig und senkte dabei erneut den Blick. Ein Seufzen kam über Reitas Lippen. "Ja... aber das sind doch bestimmt nicht die Fragen, wegen denen du eigentlich hier bist, oder?"

"Uhm... nein ich... also was... was hast du damit gemeint, als du sagtest vor langer Zeit ?" Wie lange soll das her sein?"

Ein bitteres Lächeln erschien auf Reitas Gesicht. "Es ist bereits über 230 Jahre her, da hast du mir etwas versprochen..."

Irritiert sah er den Größeren an.

"Versprochen?"

"Ja und zwar, dass wir uns wieder sehen werden."

Ruki schwieg. Ließ sich das ganze noch einmal durch den Kopf gehen. Wusste aber dennoch nicht, was er darauf antworten sollte. "Na ja... das haben wir ja auch, nur... kannst du dich an nichts erinnern."

Als er in die traurigen Augen Reitas blickte, biss er sich unbewusst auf die Unterlippe und vergrub seine Finger in dem Stoff seiner Hose. "Ich sollte froh sein dich überhaupt wieder zu sehen, obwohl es schmerzt zu wissen, dass du dich nicht mehr daran erinnerst, was damals zwischen uns war."

Ruki sah ihn verwirrt an. "Wie? Du... ich... ähm...", stotterte er.

Reita stand auf und kniete sich vor den Kleineren. Sah ihn dabei sanft an und strich ihm über die Wange. "Wir... wir waren ein Paar.", sagte er leise, kaum hörbar, doch Ruki verstand jedes Wort.

"E-ein Paar?!", fragte er geschockt und verwirrt. "Ja...", antwortete Reita; fragte sich, ob es richtig war ihm davon zu erzählen, so wie er reagierte. "Ich... also das... ich weiß nicht, was ich-", er stockte, als der Größere seine Hand nahm, sie zu dessen Gesicht führte und sich an sie schmiegte.

Ruki lief ein angenehmer Schauer über den Rücken, in seinem Bach kribbelte es, als hätte dort jemand hunderte von Schmetterlingen freigelassen. Ihm war, als ob sein Herz noch einen tick schneller schlug, als vorhin sodass ihm fast schwindelig wurde.

Er wusste nicht, ob er Reita davon erzählen sollte, wie sein Körper auf ihn reagierte. Dass sein Herz schon begann schneller zu schlagen, sobald er an ihn dachte. Woran es genau lag wusste er nicht. Ob es Liebe oder doch etwas anderes war. Er wusste nur, dass er sich bei ihm irgendwie wohl fühlte.

Doch mit einem Mal kam ihm eine entscheidende Frage in den Sinn.

"War ich... auch ein... Vampir?"

Verwundert wurde er von Reita, der anscheinend nicht damit gerechnet hatte, dass er diese Frage stellen würde, angesehen.

"Ja, nur bist du... oder eher wurdest du...", er machte eine kurze Pause, um sich zu sammeln; fiel es ihm doch mehr als schwer den Satz zu vollenden, "...umgebracht."

Bei diesem Satz lief es Ruki eiskalt den Rücken runter. Er wurde umgebracht und war ein Vampir gewesen? "W-wie? Weswegen?", fragte er, während Reita den Kopf senkte und sich auf die Unterlippe biss.

Kurzes Schweigen entstand zwischen den Beiden, bis Reita antwortete. "Wir... wir wurden von einem Vampirjäger verfolgt und du warst... schwer verletzt. Als er mit seiner Armbrust auf mich schoss, als ich... gerade nicht aufgepasst hatte, hast du mich weggeschupst und..... wurdest selbst von dem Pfeil getroffen...", zum Ende hin wurde er immer leiser, bis er die letzten Worte nur noch flüsterte, doch Ruki hatte alles verstanden.
 

Kaum merklich fing Reita an zu zittern; hatte dieses Erlebnis nie wirklich verkraftet. Hatte immer wieder Albträume davon gehabt. Auf einmal schlangen sich zwei Arme um ihn und er wurde an einen Körper gedrückt. "Shht... alles wir gut.", flüsterte Ruki und strich ihm über den Rücken, was ihn langsam beruhigte. Er schmiegte sich mehr an Ruki und genoss dessen Nähe, die er so lange gemisst hatte. Als sein Blick zu Rukis Gesicht wanderte bemerkte er auf dessen Gesicht einen leichten Rotschimmer, was ihn zum lächeln brachte.

"Reita?"

"Hm?"

"Könntest du mir, also nur, wenn es dir nichts ausmacht, davon erzählen, wie wir uns kennen gelernt haben?", fragte er und senkte verlegen den Blick. Er sah in die braunen Augen Reitas, welche ihn aufmerksam musterten und wurde noch eine spur röter. "Nein, mir macht das nichts aus.", meinte Reita und schloss kurz die Augen, bevor er anfing mit erzählen.

Vergangenheit part 1

So hier kommt schneller, als erwartet das neue Kapitel und es ist endlich mal länger geworden. ^^

Noch ein Danke an alle Kommischreiber und Favonehmer und viel Spaß beim lesen.

*Kekse dal ass*
 

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Es war tiefschwarze Nacht. Der Vollmond, sowie die Sterne wurden vollkommen von Wolken verdeckt. Kein Geräusch störte die Idylle der Nacht, bis auf das leise rascheln der Blätter, welches der Wind verursachte.

Ein Junge saß auf einem Ast und blickte Gedankenverloren zum Himmel. Er nahm kaum etwas aus seinem Umfeld wahr und reagierte, als er angesprochen wurde erst, als die Stimme lauter wurde. "Hm?", fragend sah er in die Richtung aus der die Stimme kam. "Komm mal her. Ich möchte dir jemanden vorstellen!", rief ihm sein Vater zu. Grummelnd sprang er von dem Ast und ging zu ihm.

Dort angekommen, sah er einen Fremden Mann, welcher neben seinem Vater stand und ihn freundlich anlächelte. Sein Blick wanderte tiefer und er bemerkte eine kleine Hand, welche sich in die Hose des Mannes krallte. Vorsichtig, fast zögernd lugte der Kopf eines Jungen, der etwas kleiner war, als er selbst hervor. Kurz trafen sich ihre Blicke, bevor sich der Junge hastig wieder versteckte. Leicht legte er den Kopf schief und fragte sich, ob der Andere einfach nur schüchtern war oder Angst vor ihm hatte und verfiel erneut in Gedanken.

"... und das ist Ruki.", wurde er aus eben diesen gerissen und sah fragend zu seinem Vater, der hinter den Fremden deutete. Dort blickte der Kleine Junge erneut hervor; krallte sich aber mehr an dem Stoff der Hose fest. Den Namen des Anderen hatte er nicht mitbekommen.

"Ruki du brauchst keine Angst zu haben. Reita tut dir doch nichts.", meinte der Fremde, der anscheinend sein Vater war und wuschelte Ruki durch Haar, der aber keine Anstalten machte ganz hervor zu treten, eher noch etwas zurückwich.

Synchron seufzten die beiden Erwachsenen auf. "Reita, was hältst du davon Ruki ein bisschen die Gegend zu zeigen? Dann lernt ihr euch auch gleich ein bisschen kennen."

Jetzt glitt auch ein Seufzen über Reitas Lippen und ergeben nickte er. Hatte er doch deutlich den fordernden Unterton in der Stimme seines Vaters bemerkt, der keine Widerrede zuließ. Leicht säuerlich sah er Ruki an. "Jetzt komm schon! Ich werde dich schon nicht beißen!"

Er fand den Anderen jetzt schon nervig und kümmerte sich nicht darum, dass dieser bei dem, was er sagte leicht zusammen zuckte. Sein Vater konnte über sein benehmen nur den Kopf schütteln.

Zaghaft ließ Ruki den Stoff der Hose los und kam zögernd auf ihn zu; den Blick zu Boden gerichtet. Da er ihm eindeutig zu langsam war ging Reita auf ihn zu, packte ihn grob am Handgelenk und zog ihn hinter sich her.
 

Abrupt blieb er stehen, als er ein leises schluchzen vernahm. "Was ist denn jetzt?", keifte er den Kleineren an, dem vereinzelt Tränen über die Wangen kullerten und erneut zusammenzuckte, als er ihn so anfuhr. "Du tust mir weh."

Die Augen verdrehend ließ er Rukis Handgelenk los und murmelte etwas vor sich hin, was der Kleinere aber nicht verstand. "Willst du da Wurzeln schlagen?", rief er ihm zu; war schon weiter gegangen aber stehen geblieben, als er keine Schritte hinter sich hörte. Den Kopf gesenkt und an dem Saum seines Shirts zupfend stand Ruki da und scharrte mit dem Fuß über den Boden. Erneut kam Reita auf ihn zu, wollte ihm schon etwas an den Kopf werfen, als Ruki anfing zu reden. "Ich will nicht in den Wald der ist unheimlich und dunkel."

"Bist du ein Vampir oder eine Maus?", fragte er ihn; gab sich keine Mühe den spöttischen Unterton in seiner Stimme zu verstecken. Eine Antwort erhielt er nicht, stattdessen sah Ruki ihn trotzig an.

"Wie du willst. Dann bleib halt hier!", damit drehte er sich um und ging. Unschlüssig blieb Ruki stehen und lief ihm, als er fast aus dessen Blickfeld verschwunden war mit den Worten 'Ich komm doch mit', nach und krallte sich, als er ihn eingeholt hatte an seinem Arm fest. Genervt seufzte Reita auf. Der Kleinere raubte ihm noch den letzten Nerv und das obwohl er ihn noch nicht mal eine Stunde kannte.
 

Schweigend liefen sie nebeneinander her, bis Ruki die Stille brach. "Wo gehen wir eigentlich hin?"

"Das siehst du, wenn wir da sind."

Danach herrschte erneut schweigen und nach ein paar weiteren Minuten kamen sie zu einer Lichtung auf der sich ein kleiner See befand.

Langsam schoben sich die Wolken fort und gaben den Mond und die Sterne frei. Das Leuchten des Mondes ließ den See funkeln.

Reita ließ sich etwa in der Mitte eines größeren Felsens nieder, während Ruki näher an den Rand des Felsen ging, um besser auf den See, auf dessen Wasseroberfläche sich Mond und Sterne spiegelten, sehen zu können. Immer weiter lehnte er sich vor, bis er sich durch das Zirpen einer Grille erschreckte, ausrutschte und im See landete.

Alles, was Reita davon mitbekam, war das Plätschern, welches entstand, als der Kleinere in den See fiel. Sich leicht über den Rand des Felsen lehnend sah er, wie Ruki wieder auftauchte, etwas Wasser ausspuckte und leicht hustete. Als er auch noch einen leicht mürrischen Gesichtsausdruck aufsetzte konnte Reita sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Grins nicht so doof! Das ist gemein!", rief er dem Anderen zu und plusterte die Wangen auf. Reita sah ihn darauf leicht konfus an. War der Kleine etwa doch nicht so schüchtern, wie er gedacht hatte? Von dem Felsen springend, wartete er am Ufer auf Ruki, welcher nur langsam mit schwimmen vorankam.

Erneut musste Reita grinsen und es wurde, je näher Ruki kam immer breiter. "Wolltest du so gerne mit den Fischen schwimmen?", fragte er, während Ruki sich aus dem Wasser hievte.

"Du bist total fies!", trotzig sah er den Größeren an, während er seine Klamotten etwas auswrang. "Und du eine Nervensäge! Und jetzt komm! Es müsste bald hell werden.", mit diesen Worten ging er vor und Ruki, welcher seine Arme um seinen Körper schlang und leicht zitterte, ging ihm beleidigt nach.
 

~*~
 

Die nächsten Nächte waren für Reita sprichwörtlich die Hölle. Ständig klebte Ruki an ihm. Egal wo er hinging der Kleinere lief ihm nach. Warum er dies tat konnte er sich nicht erklären. Hatte er ihm doch schon gezeigt, dass er ihn nervig fand. Was hatte er nur verbrochen, dass er so gestraft wurde? Seiner Meinung nach nichts. Auch wenn er sich vollkommen bewusst war, dass er nicht gerade nett zu ihm gewesen war.
 

Und so kam es auch, dass Reita, als sie noch mal an dem See waren der Kragen platzte. "SAG MAL MUSST DU MIR DIE GANZE ZEIT NACHRENNEN?! HAST DU IMMER NOCH NICHT KAPIERT, DASS DU NERVST?", schrie er Ruki an, welcher merklich zusammenzuckte und ihn mit Tränen in den Augen ansah. Gerade wollte er etwas erwidern, als Reita ihm ins Wort fiel. "JETZT LASS MICH ENDLICH IN RUHE!", wütend funkelte er ihn an. Langsam liefen die salzigen Tränen Rukis Wange hinunter und er schluchzte einmal herzzerreißend. "Dann hau ich eben ab!", meinte er mit tränenerstickter Stimme, bevor er sich umdrehte und davon lief.

Sich auf die Unterlippe beißend sah Reita schuldbewusst zu Boden. Er hatte ihn nicht so anschreien wollen, doch er war es nicht gewöhnt ständig jemanden in seiner Nähe zu haben, da er meistens allein war. Deprimiert seufzte er.

Er würde sich nachher einfach bei ihm entschuldigen.
 

~*~
 

"Wo ist Ruki?", fragte er seinen Vater, als er bei ihrem Unterschlupf ankam. Verwundert wurde er angesehen. "Hat er dir nichts gesagt?"

"Was soll er mir gesagt haben?"

"Dass er zu seiner Mutter geht."

"Wie?", fragte er und legte dabei den Kopf etwas schief.

"Sie sind bereits vor ein bis zwei Stunden aufgebrochen. Ich dachte er hätte es dir gesagt, schließlich wart ihr doch die ganze Zeit zusammen gewesen oder?"

Der scharfe Unterton in der Stimme seines Vaters ließ ihn schlucken und betreten sah er zu Boden. "Was hast du schon wieder gemacht?", seufzte sein Vater. Reita schwieg eine Weile, bevor er schließlich doch antwortete. "Er ging mir auf die Nerven und da hab ich ihn angeschrieen und gemeint, dass er mich in Ruhe lassen soll.", sprach er leise. "Warum suchst du ihn dann, wenn er dir auf die Nerven geht?"

Sein Vater kniete sich vor ihn und legte eine Hand auf Reitas Schulter. "Weil.... weil ich mich entschuldigen wollte.", meinte er leise; den Kopf immer noch gesenkt. "Hm... ich kann dir nicht versprechen, dass er zurück kommt, aber ich denke schon. Entschuldige dich einfach dann bei ihm.", meinte sein Vater aufmunternd. Reita nickte lediglich.
 

~*~
 

Die nächsten Nächte wusste Reita nichts mit sich anzufangen. Er gab es zwar nur ungern zu, doch er vermisste die 'kleine Nervensäge' und irgendwie hatte er ihn doch gern. Er schien sich wohl doch schon an ihn gewöhnt zu haben und das nach ein paar Tagen. Normalerweise wäre er sogar noch abweisender gewesen. Nur warum war er es bei ihm nicht? War es, weil er so ängstlich gewirkt hatte? Wohl kaum. Er seufzte. Er sollte sich nicht über so etwas den kopf zerbrechen. Er drehte sich auf die Seite und spielte gedankenverloren mit ein paar Grashalmen. Eigentlich war er hergekommen, um sich von dem Kleineren abzulenken, doch es brachte nichts. Sein Gewissen plagte ihn.

Innerlich seufzend drehte er sich erneut auf den Rücken und schloss einen Moment seine Augen. Für einen kurzen Augenblick war es ihm möglich nicht an den Jüngeren zu denken, doch sobald er seine Augen wieder öffnete war es auch schon vorbei. Es war zum Haare raufen.

Irgendwann stand er schließlich auf und ging zurück.
 

~*~
 

"RUKI?!", rief er überrascht, als er den Anderen vor ihrem Unterschlupf sitzen sah. Dieser sah erst erschrocken auf, bevor er in die entgegengesetzte Richtung sah. Reita deutlich zeigte, dass er wohl immer noch sauer war. Seufzend ging er auf Ruki zu. "Hey...", fing er an, erhielt von Ruki aber keine Antwort.

//Jetzt oder nie!//, dachte er und wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen.

"Ähm... ich... also tutmirleiddassichdichsoangeschrieen hab."

Das sagte er so schnell, dass der Kleinere kein Wort verstand. "Was?"

Reita atmete tief ein und aus. "Tut mir leid, dass ich dich so angeschrieen hab."

Zum Ende wurde er immer leiser, doch Ruki hatte es trotzdem verstanden und lächelte leicht. "Schon ok."

Sie schwiegen. Jeder hing seinen Gedanken nach, bis Reita etwas einfiel. "Sag mal... warum bist du mir eigentlich die ganze Zeit nachgerannt, obwohl ich nicht gerade nett zu dir war?"

Das hatte ihn zwar schon beschäftigt seit der Kleinere ihm ständig nachlief, doch hatte er nie gefragt, da er versucht hatte ihn zu ignorieren. "Weiß nicht. Irgendwie mag ich dich...", antwortete der Kleinere leicht abwesend. "Oh... uhm..."

Reita wusste nicht so recht, was er darauf erwidern sollte. Erneut entstand Stille zwischen ihnen, bis Reita es erneut brach. "Ich glaub ich mag dich auch... irgendwie...", verlegen sah er zu Boden und fügte leise ein 'auch, wenn du nervig bist', hinzu. Ruki, der das gehört hatte murmelte: "Ja, und du bist dafür gemein..."

"Warum warst du eigentlich bei deiner Mutter?"

"Um sie zu besuchen."

"Und warum ist sie nicht mit euch gekommen?"

"Weil sie nicht kann..."

"Das versteh ich nicht. Warum sollte sie das nicht können?", was musste der Jüngere auch in Rätseln sprechen.

"Sie führt ein anderes Leben, als wir."

"Musst du in Rätseln sprechen? Kannst du mir nicht einfach den Grund nennen?"

"Nein!", antwortete Ruki barsch, doch Reita ließ sich nicht beirren.

"Darfst du das etwa nicht verraten?"

Ruki schwieg und sah stur geradeaus. Resigniert seufzte Reita. Jetzt redete er normal mit ihm; erhielt aber keine vernünftige Antwort. Aber Ruki hatte nun seine Neugier geweckt und er wollte den Grund wissen.

"Ich werde es auch für mich behalten!", versprach er, doch Ruki schüttelte nur den Kopf. "Warum denn nicht~?", fing er an zu quengeln, weshalb Ruki ihn konfus ansah, sich aber schnell wieder fing. "Weil ich nicht darf!"

Ergeben seufzte Reita und murmelte etwas, was sich wie 'dann eben nicht', anhörte.

"Sag mal warum bist du eigentlich so ernst?", fragte Ruki nach kurzem Schweigen, sah aber während er dies sagte zum Himmel und betrachtete die Sterne. "Wie meinst du das?"

"Du benimmst dich nicht gerade, wie ein Kind."

"Warum sollte ich dir das sagen? Du hast mir doch auch nicht gesagt, warum deine Mutter nicht hier ist."

"Biiiiitte~", quengelte nun Ruki und sah ihn aus großen treuherzigen Augen an. Reita, der dem Blick nicht lange standhalten konnte gab schließlich nach.

"Vor ca. einem Jahr da... da wurde meine Mutter vor meinen Augen von Vampirjägern getötet und... und seitdem bin ich so...", er biss sich auf die Unterlippe, war sich nicht sicher, ob es richtig war es dem Jüngeren zu sagen. "Oh... das... das tut mir leid."

"Schon ok. Irgendwann gewöhnt man sich daran.", antwortete er und sah Ruki dabei nicht an. "Aber bist du nicht traurig, wenn du an sie denkst?"

"Doch schon, aber ich glaube, dass man einen Menschen, wenn er erstmal tot ist irgendwann vergessen wird - egal, wie sehr man ihn geliebt hat.", dabei sah er Ruki in die Augen, der seinen Blick fest erwiderte. "Hm... ich bin der Meinung, dass man ihn nicht vergisst. Man wird nicht immer an ihn denken, doch man wird ihn immer in seinem Herzen tragen.", äußerte Ruki seine Meinung und lächelte Reita sanft an, der ihn wiederum verwundert ansah. Seit wann konnte der Kleinere so erwachsen reden? "Woher...?"

"Das hat mir meine Mutter einmal gesagt.", antwortete der Kleinere, bevor Reita seine Frage zu Ende stellen konnte. "Ach so..."

Beide schwiegen. Doch es war kein drückendes, unangenehmes Schweigen.
 

~*~
 

Es kam ziemlich oft vor, dass Reita Ruki nächtelang nicht sah, da dieser bei seiner Mutter war und die Nächte kamen ihm ohne den Kleinen endlos lang vor.

Mittlerweile hatte er sich doch ziemlich an ihn gewöhnt und war nur noch ab und zu von ihm genervt und er vermisste ihn, was er ihm aber niemals sagen würde.

Doch je älter er wurde, desto schlimmer wurde es. Er hätte ihn ab da am liebsten nie mehr gehen lassen. Wollte ihn immer in seiner Nähe haben. Allerdings wusste er nicht, wie Ruki darüber dachte.
 


 

~*~
 

"War ich wirklich so nervig?", fragte Ruki und schmollte. Reita musste sich darauf ein Lachen verkneifen. "Nun anfangs schon."

"Hm... hab ich dir irgendwann eigentlich doch noch den Grund verraten weswegen meine Mutter nie mitkam?", fragte Ruki neugierig. Er wollte unbedingt mehr über sein früheres Leben wissen, doch Reita schüttelte nur den Kopf. "Nein hast du nicht."

"Hm...", der Blick des Kleineren wurde nachdenklich.

"Aber du hattest recht", meinte Reita und lächelte Ruki liebevoll an, doch dieser verstand nicht, was er meinte. "Womit hatte ich recht?"

Reita richtete sich etwas auf und lehnte sich mit seiner Stirn gegen die von Ruki; sah ihm so in die Augen. "Damit, dass man einen Menschen nicht vergisst. Auch wenn er tot ist."

Der Kleinere senkte den Blick und stupste verlegen seine Zeigefinger gegeneinander; wusste nicht, was er antworten sollte. Reita belächelte dies.
 

"Kannst du mir noch mehr erzählen?", fragte der Jüngere; gähnte aber herzhaft. "Hm? Ich glaube du solltest lieber schlafen."

"Ich will aber nicht.", trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust und schob demonstrativ seine Unterlippe etwas vor, was Reita schmunzeln ließ. "Komm schon. Du bist müde. Ich erzähl dir Morgen Nacht noch etwas, ok?"

Ruki grummelte kurz etwas vor sich in, bevor er ergeben nickte. "Gut. Ich bring dich auch nach Hause."

Während er dies sagte hob er Ruki auf seine Arme, der sich sofort an ihm festklammerte. "Aber-", setzte Ruki an wurde aber unterbrochen. "Kein aber! Ich lass dich doch jetzt nicht alleine nach Hause gehen und außerdem bist du so schneller da."

Ruki wurde leicht rot und nickte erneut. "Letzte Nacht da... da bin ich auf dem Balkon eingeschlafen und... und wieder in meinem Bett aufgewacht. Das... das warst du oder?", verlegen senkte er den Blick, wurde sogar noch eine Spur roter. "Ja... ich hab gesehen, wie du am Park vorbei gekommen bist und bin dir anschließend gefolgt."

//Hab ich mir das also doch nicht eingebildet.//

Reita verlies mit Ruki auf dem Arm den Raum und anschließend das Haus. "Halt dich gut fest!", meinte er noch, bevor er loslief. Ruki krallte sich automatisch etwas fester in den Stoff von Reitas T-Shirt und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge, da er nicht damit gerechnet hatte, dass der Ältere so schnell lief. Nach kurzer Zeit übermahnte ihn jedoch die Müdigkeit. Als Reita dies bemerkte verlangsamte er sein Tempo.

Vergangenheit part 2

So, ich meld mich auch mal wieder. Ist zwar nicht so lang, wie das davor geworden, aber was soll's.

Noch ein gaaaaaanz großes Danke an für die ganzen Kommis beim letzten Kapitel. ^^

Viel Spaß beim lesen.

*Kekse da lass*
 

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Ruki wurde aus seinem Schlaf gerissen, als er das runterlassen der Rollladen vernahm. Mehrmals blinzelnd setzte er sich gähnend auf und rieb sich über die Augen. "Tut mir Leid. Ich hatte nicht vor dich zu wecken."

Verwirrt sah er in die Richtung, aus der er die Stimme vernommen hatte, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er schließlich die Umrisse der Person erkennen konnte und ihm das, was in der letzten Nacht passiert war, wieder einfiel. Doch wusste er nicht, was er sagen sollte und setzte einen fragenden Blick auf. "Die Sonne ging auf und ein Vampir verträgt nun einmal kein Tageslicht.", meinte Reita und fixierte mit seinem Blick Ruki. "Ach so... aber du hättest doch auch ge-", fing Ruki an, wurde aber von dem Älteren unterbrochen. "Ich weiß, aber du hast dich im Schlaf ganz schön an mich geklammert und wolltest auch nicht loslassen."

Rot anlaufend senkte Ruki verlegen den Blick, was den Älteren leicht lächeln ließ.

Den Blick immer noch gesenkt haltend zupfte Ruki an seiner Decke und sah erst auf, als sich die Matratze leicht senkte. Reita hatte sich neben ihn gesetzt und wuschelte ihm leicht durch die ohnehin schon zerzausten Haare. "Wenn du willst kann ich dir jetzt noch was erzählen."

"Aber bist du nicht müde ich meine..."

"Solange es dunkel ist, ist alles in Ordnung."

"Uhm... aber-", fing Ruki an, wurde aber erneut unterbrochen.

"Es ist wirklich alles in Ordnung.", meinte Reita mit Nachdruck, was den Jüngeren kaum hörbar seufzen ließ. "Ok."
 

~*~

Es war eine sternklare Nacht. Keine einzige Wolke war am Himmel zu erkennen. Und kein einziges Geräusch störte die Stille der Nacht.

Bis zu einem gewissen Zeitpunkt.

"ReiRei!", hallte es in der Nacht wieder und ein etwas kleingewachsener Junge umarmte einen etwas größeren Jungen stürmisch. So stürmisch, dass er ihn zu Boden riss und auf ihn fiel. Der Größere stöhnte schmerzhaft auf und keifte den Kleineren im nächsten Moment wütend an: "RUKI! Ich hab dir schon hundertmal gesagt, dass du mich nicht ReiRei nennen und umwerfen sollst!"

Einen Schmollmund ziehend sah er Reita beleidigt an. "Nette Begrüßung und ich dachte du freust dich mich wieder zu sehen."

//Wann ist der eigentlich so frech geworden?//, fragte sich Reita und sah den Kleineren missmutig an. "Hätte ich auch, wenn du mich nicht immer so stürmisch begrüßen würdest."

"Du bist gemein!"

"Und du nervig!"

Trotzig sahen sie sich an, bis sie in schallendes Gelächter ausbrachen.

"Du hast mich aber vermisst, oder?"

"Hm...", der Ältere tat, als ob er überlegen würde, während der Jüngere leicht unruhig wurde. Würde er ihm sagen, dass er ihn nicht vermisst hätte würde er lügen. War der Kleiner weg war es, als würde ein Teil von ihm fehlen. Ein unglaublich wichtiger Teil.

Aber es gab etwas, was er dem Kleineren sagen musste. Nur wusste er nicht, wie dieser darauf reagieren würde. Doch konnte und wollte er diese Last nicht länger mit sich tragen. Ihm blieb nur zu hoffen, dass der Andere ihn nicht hassen oder verachten, sondern es akzeptieren vielleicht sogar erwidern würde.

"Ein bisschen...", meinte er und sah in das entgeisterte Gesicht Rukis. "Nur ein bisschen?", fragte er und sein Blich wurde traurig. "Das war doch nur ein Scherz. Natürlich hab ich dich vermisst!", meinte er und wuschelte dem Jüngeren durch die Haare. "Ich mach's auch wieder gut."

"Wirklich?"

"Ja, ich muss dir was zeigen."

Aus großen Augen sah Ruki ihn an. "Was denn?"

"Das siehst du, wenn wir da sind."

"Och mensch!", schmollend sah er den Größeren an, welcher aber standhaft blieb.

"Jetzt komm schon! Umso schneller erfährst du es.", meinte Reita und ging vor. Immer noch schmollen ging Ruki dem Älteren nach.
 

~*~
 

"Und was soll hier jetzt so toll sein? Ich meine wir sind doch sowieso meistens hier und mir ist nie etwas aufgefallen."

"Wart ab.", meinte Reita und ließ sich wie immer in der Mitte des Felsens nieder, während Ruki sich neben ihm niederließ.

Einige Minuten vergingen, in denen keiner etwas sagte. Herzhaft gähnend rieb Ruki sich über die Augen. "Reita~? Mir ist langweilig!"

"Jetzt hab doch etwas Geduld und hör auf zu nerven!"

Ruki seufzte und sah gelangweilt auf den See. Das ging einige Minuten so, bis plötzlich etwas leuchtendes vor Rukis Augen erschien. Mehrmals blinzelnd legte er den Kopf leicht schief, bis er schließlich erkannte, was es war. "Ein Glühwürmchen?", fragte er verwundert und sah zu Reita. "Ja, vor ein paar Tagen waren sie auf einmal da."

"Hm...", sich weiter vorlehnend sah Ruki nach, ob noch mehr Glühwürmchen da waren. Und tatsächlich. Wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche tummelten sich jede Menge von ihnen. Reita beobachtete Ruki und musste lächeln. "Reita! Guck mal wie viele das sind", meinte Ruki, drehte sich zu ihm und zeigte auf die Wasseroberfläche.

"Jetzt guck schon~!", fing er an zu quengeln, während der Größere lediglich die Augen verdrehte, aber letztendlich doch aufstand, da Ruki sonst ewig quengeln würde.

"Pass auf sonst fällst du no-", fing Reita an; stoppte jedoch, als das eintrat, was er befürchtete. "RUKI!"

Der Kleinere rutschte an dem Felsen ab und Reita schaffte es gerade noch Rukis Handgelenk zu fassen. Dabei verlor er jedoch das Gleichgewicht und fiel zusammen mit Ruki in den See. Alles was man vernehmen konnte war ein lautes Plätschern.

Kurze Zeit später tauchten die Beiden wieder auf. "Warum eigentlich immer ich?", schrie der Jüngere und schlug wütend auf die Wasseroberfläche. Es war nicht das erste Mal, dass er in den See fiel. Fast jedes Mal, wenn sie hier waren passierte es. Und nur, weil er sich immer so weit nach vorne beugen musste. Doch es war das erste Mal, dass Reita ebenfalls in den See fiel. Dieser sah nun leicht bedröppelt drein, was den Anderen zum Lachen brachte. Einen Moment lang sah er Ruki einfach nur an, bevor er anfing zu grinsen und den Kleineren unter Wasser tunkte.

Wasser ausspucken tauchte er wieder auf und funkelte gespielt wütend an. "Das war fies!"

"Ich bin fies."

"Na warte!", mit diesen Worten wollte er sich auf den Größeren stürzen, doch schwamm dieser schnell zur Seite.

Als Ruki sich zu ihm umdrehte bespritzte er ihn mit Wasser und es entstand eine Wasserschlacht, welche keiner von Beiden verlieren wollte.
 

~*~
 

Völlig erschöpft und durchnässt von ihrer Wasserschlacht ließ Ruki sich ins Gras fallen, während Reita sich neben ihn setzte. Sie schwiegen, bis Ruki anfing leicht zu zittern und ein leises 'kaaalt~' seine Lippen verlies. Sofort zog Reita ihn zu sich und schlang seine Arme um den zierlichen Körper und drückte ihn an sich. "Besser?", fragte er und sah zu Ruki, welcher den Kopf leicht gesenkt hatte und lediglich ein leichtes nicken von sich gab und sich etwas mehr an ihn schmiegte, was ihn lächeln ließ. Leise seufzend schloss Ruki seine Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder zu öffnen, als er etwas auf seine Nase spürte und erneut etwas leuchtendes sah, was aber sofort wieder davon flog. "WHOAAA! Hier sind ja noch mehr!", meinte er begeistert und seine Augen fingen an zu leuchten, was Reita lächeln ließ. Auf der Wiese waren überall Glühwürmchen verteilt. Einige tanzten in der Luft, was der Jüngere begeistert beobachtete. Leicht streckte er seine Hand nach ihnen aus. Kaum das er dies gemacht hatte flogen auch schon welche auf seine Hand. "Guck mal ReiRei!", meinte Ruki, während Reita ihn leicht verträumt ansah, bis ihm wieder einfiel, was er dem Kleineren noch sagen wollte und wurde dabei leicht nervös.

"Ruki?"

"Ja?", fragte er und sah dabei zu, wie die Glühwürmchen, welche bis eben noch auf seiner Hand waren davonflogen.

"Ich... ich muss dir was sagen...", fing der Ältere an und sah dabei stur gerade aus.

"Hm?", sich in der Umarmung drehend versuchte er Reita in die Augen zu blicken.

"Also... was ich dir sagen will ist, dass...", schwer schluckend vermied er den Blickkontakt mit dem Kleineren. Minuten vergingen, in denen Reita nach den richtigen Worten suchte und Ruki ihn abwartend ansah.

Immer, wenn er glaubte, die richtigen Worte gefunden zu haben, welche seine Gefühlswelt beschrieben und zum sprechen ansetzte, fand er sie doch nicht mehr passend.

"Reita?", vernahm er Rukis Stimme und wandte seinen Blick zu ihm; sah in dessen lächelndes Gesicht, welches sich seinem näherte.

Im nächsten Moment konnte er auch schon die Lippen des Jüngeren, welche sich sanft auf die seinen drückten, spüren. Zunächst geschockt sah er den Kleineren an, bis er realisierte, dass dies gerade wirklich passierte. Doch bevor er den Kuss erwidern konnte war er auch schon zu Ende. Ruki senkte den Kopf, so dass ihm einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen, um den leichten Rotschimmer, welcher seine Wangen zierte zu verstecken. "War... war es das, was du mir sagen wolltest?", fragte er leise und hob den Kopf etwas.

Mehr als ein Nicken brachte Reita nicht zustande, doch reichte dem Jüngeren das schon als Antwort. Erneut bildete sich ein Lächeln auf Rukis Lippen. Er beugte sich zu Reitas Ohr und das, was er ihm zuflüsterte ließ tausende von Schmetterlingen in dessen Bauch frei.

"Ich dich auch..."

Er schlang seine Arme um Reitas Hals und drückte sich an ihn. Einige Minuten verharrten sie so, bis der Größere ihn leicht von sich drückte. Fragend sah er ihn an, hatte schon die Befürchtung etwas falsch gemacht zu haben, doch Reita drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, welcher mit der Zeit immer leidenschaftlicher wurde. Schwer atmend lösten sie sich wieder voneinander. "Ich... ich liebe dich...", hauchte Reita und ihm machte sich eine gewisse Erleichterung breit. Ruki hatte es zwar auch verstanden ohne, dass er die Worte ausgesprochen hatte, doch war die Last immer noch da gewesen. "Ich weiß.", grinste Ruki und schmiegte sich an ihn.

~*~
 

Mit hochrotem Kopf saß Ruki auf seinem Bett und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Den Kopf zur Seite drehen versuchte er die Röte in seinem Gesicht vor dem Anderen zu verstecken. Reita, der dies trotzdem bemerkte musste leicht in sich hinein grinsen. Hatte sich der Kleine, was das betraf überhaupt nicht verändert. "Du bist immer noch genauso süß, wie damals.", meinte er und Ruki wurde, falls das noch möglich war, noch eine Spur röter und murmelte etwas unverständliches vor sich hin.

Reitas Hand wanderte zu Rukis Kinn und drehte dessen Kopf so, dass er ihn ansehen musste. Ihre Blicke trafen sich und Ruki glaubte sich in den Augen Reitas zu verlieren. Langsam kam der Größere seinem Gesicht immer näher und je näher er kam desto schneller schlug sein Herz.

Mittlerweile konnte er schon dessen warmen Atem auf seiner Haut spüren, wo sich eine angenehme Gänsehaut ausbreitete. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Lippen voneinander und langsam schlossen sich Reitas Augen, bevor er seine Lippen auf die von Ruki drückte.
 

In den Kuss seufzend zog er den Kleineren näher zu sich. Wie lange konnte er ihn nicht mehr so berühren? Viel zu lange. Viel zu lange war es her.

Als Ruki anfing den Kuss zu erwidern strich er mit seiner Zunge über dessen Lippen.
 

Im ersten Moment saß Ruki starr da, bevor sich seine Augen ebenfalls schlossen und sich ein angenehmes Gefühl in ihm ausbreitete. Vorsichtig fing er an den Kuss zu erwidern. Etwas in ihm drängte ihn dazu dies zu tun, Sagte ihm, dass es richtig war.

Dennoch öffnete er seine Lippen nur zögernd einen Spalt breit, als Reitas Zunge darüber strich. Sofort schlüpfte diese in seine Mundhöhle und erkundete sie. Stupste Rukis Zunge immer wieder an.

Nach einigen Minuten lösten sie sich wieder voneinander und Ruki glich immer noch einer Tomate, doch sein Herz schlug immer noch schnell. Fast schon schmerzvoll.

"Ich liebe dich.", flüsterte Reita und strich Ruki sanft über die Wange.

"Ich... ich..."

Danke

Nach langer Zeit meld ich mich auch mal wieder und dann ist das Kapitel noch nicht mal besonders gut geworden.

Hoffe, dass es dennoch jemandem gefällt.

Noch ein mega großes Danke an alle Kommischreiber.

Viel Spaß beim lesen.

*Kekse da lass*
 

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Nachdenklich saß Ruki auf seinem Bett, während Reita schlief. Mittlerweile war es 12:42 Uhr. Erst jetzt realisierte er, was geschehen war und was der Andere ihm erzählt hatte. Er schluckte schwer; fragte sich, warum er alles, was geschehen war so locker aufgenommen hatte. Vorher nicht wirklich begriffen hatte.

Aoi war ein Vampir und er hatte gesehen, wie der Ältere das Blut eines Menschen getrunken hatte. Ihn praktisch getötet hatte. Als er daran dachte lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken und in ihm stieg erneut Übelkeit auf.

Und nicht nur das. Er war selbst ein Vampir gewesen. Hatte Blut getrunken und dadurch Menschen getötet. Und dann wäre er auch noch fast von einem gebissen worden.

Die Augen schließend und den Kopf in den Nacken legend versuchte er an etwas anderes zu denken, damit die Übelkeit nachließ.

Unbewusst fuhr er sich über die Lippen konnte die des Älteren immer noch auf ihnen spüren. Wie sie sich sanft auf die seinen drückten. Doch was war dieses Gefühl, welches ihn dazu gedrängt hatte den Kuss zu erwidern? War es Liebe? Oder lag es einfach an dem, was Reita ihm erzählt hatte? Doch warum hatte er dann dieses fast schmerzhafte Herzklopfen? Er fand einfach keine Antwort darauf.

Seine Augen wieder öffnend sah an seine Zimmerdecke und dachte an das, was vorhin passiert war.
 

~*~
 

"Ich... ich...", fing er an, doch wusste er nicht, was er sagen sollte. Er konnte ihm darauf keine Antwort geben. Wusste er doch selbst nicht, was er für den Älteren empfand. Unbewusst krallte er seine Hände an seiner Bettdecke fest und biss sich auf die Unterlippe. Den Blick hatte er gesenkt und für kurze Zeit herrschte Stille zwischen den Beiden, bis sie von dem Älteren gebrochen wurde. "Schon gut. Du musst mit keine Antwort darauf geben."

Ruki hob den Kopf und sah ihn verwundert an. "Ich war etwas zu voreilig gewesen. Tut mir Leid. Nur... ich konnte mich nicht länger zurück halten. Dich so lange nicht zusehen, spüren zu können..."


 

~*~
 

Frustriert seufzend fuhr er sich durch die Haare. Was sollte er nur machen? Warum musste alles nur so kompliziert sein? Seinen Blick von der Zimmerdecke abwendend sah er zu Reita. Irgendwann musste er ihm eine Antwort geben. Der Ältere hatte so verzweifelt geklungen. Augenblicklich spürte er einen Stich in seinem Herzen. 'Warum? War es Liebe?'

Diese Frage stellte er sich bestimmt schon zum tausendsten Mal. Doch zu einer Anetwort kam er nicht.

Erneutes seufzen. Bald würde er wohl - wenn er keine Antwort fand - noch zum Dauerseufzer werden.
 

~*~
 

Gegen Abend hatte er das Zimmer verlassen, da sein Magen anfing zu rebellieren und er langsam von der Nachdenkerei Kopfschmerzen bekam. Abwesen nahm er eine Tablette gegen Kopfschmerzen ein; begann danach sich eine Kleinigkeit zu kochen und konnte dadurch nur knapp verhindern, dass es anbrannte. Doch genauso abwesend aß er anschließend. Er dachte immer noch an das, was passiert war und langsam bekam er von der Nachdenkerei Kopfschmerzen. Seufzend verschränkte er seine Arme auf dem Tisch und bettete seinen Kopf darauf. Die Augen schloss er. Mehrere Minuten vergingen, bis er plötzlich ein Stechen in seinem Kopf spürte. Sofort kniff er die Augen zusammen und presste seine Hände auf seinen Kopf. Ein schmerzhaftes Keuchen kam über seine Lippen und kurz öffnete er seine Augen etwas, sah alles jedoch nur verschwommen, bevor ihm schwarz vor Augen wurde.
 

~*~
 

Auf einmal sah er einen sternklaren Himmel. Die Nacht wurde lediglich durch den Vollmond erhellt. Einige Sekunden betrachtete er noch die Sterne, bevor er seinen Blich abwandte und bemerkte, dass er sich auf einer Lichtung befand, auf der es einen See gab. Geschockt weiteten sich seine Augen. 'Wie in Reitas Erzählung', ging es ihm durch denk Kopf und er konnte eine aufgeregte Stimme vernehmen und kurz darauf ein lautes Platschen. Da er hinter einem Felsen stand konnte er nichts sehen. Also ging er langsam um den Felsen herum und hörte mittlerweile jemanden Fluchen. Starr blieb er stehen, als er die Personen sah. Von den Beiden hatte einer Ähnlichkeit mit Reita und der Andere... war das etwa er selbst?

Das, was die Beiden machten war genau das, was der Ältere ihm erzählt hatte.

Mehrere Minuten stand er einfach nur da und sah dem Treiben der Beiden zu, bis er erneut einen stechenden Schmerz in seinem Kopf spürte und alles schwarz wurde.
 

~*~
 

Jemand rüttelte an seiner Schulter und sagte immer wieder seinen Namen. Ihm war kalt und sein Kopf sowie sein Arm schmerzten. Träge öffnete er seine Augen; kniff sie aber auch sofort wieder zu, da ihn das Licht der Küchenlampe blendete.

"Ruki alles in Ordnung?", vernahm er die besorgte Stimme Reitas. Erneut öffnete er seine Augen und sah dieses Mal in das besorgte Gesicht des Älteren. Sich schwerfällig aufsetzend hielt er sich den Kopf, welcher schrecklich pochte. "Was... was ist passiert?", murmelte er. "Ich weiß nicht... Als ich kam lagst du bereits auf dem Küchenboden."

Ruki spürte etwas feuchtes von seiner Schläfe über seine Wange runter laufen. Er wollte die Stelle abtasten, doch hinderte Reita ihn daran. "Nicht. Du hast da eine Platzwunde."

"Platzwunde?", perplex sah er ihn an. Reita nickte lediglich und sah sich suchend in der Küche um. Er stand auf und nahm sich ein paar Zewatücher und drückte sie vorsichtig auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen, wobei Ruki leicht zusammen zuckte.

"Ruki... ich glaube es wäre besser, wenn ein Arzt danach gucken würde."

Als Antwort nickte Ruki lediglich; versuchte das Pochen in seinem Kopf zu ignorieren. "OK. Würdest du die Tücher dann grade weiter auf die Wunde drücken?"

Schweigend - ihm war wirklich nicht nach sprechen zumute - kam Ruki der Aufforderung nach, während Reita ihn auf seine Arme hob.

"Weißt du, wo es hier einen Arzt gibt?"

Erneut nickte Ruki einfach nur und beschrieb Reita den Weg.
 

~*~
 

Wenige Minuten später befanden sie sich im Wartezimmer einer Arztpraxis. Schweigen herrschte zwischen ihnen und bis auf sie war das Wartezimmer vollkommen leer. Ruki blätterte in einer Zeitschrift, während Reita gedankenverloren aus dem Fenster sah und sich fragte, was passiert war, während er geschlafen hatte.

Aus seinen Gedanken wurde er jedoch gerissen, als er ein zaghaftes Zupfen an seinem Ärmel spürte. Fragend wand er seinen Blick zu dem Jüngeren, der jedoch den Blick gesenkt hatte. "Würdest... würdest du gleich mit ins Behandlungszimmer kommen? Ich will nicht alleine..."

Ein Lächeln breitete sich auf Reitas Lippen aus.

"Natürlich.", antwortete er und auf Rukis Lippen schlich sich ebenfalls ein leichtes Lächeln.

Der Ältere war so lieb zu ihm. Und er? Er hatte sich noch nicht einmal bei ihm bedankt. Seine Finger krallten sich in den Stoff seiner Hose und er biss sich auf die Unterlippe. Der Ältere erzählte ihm von seinem früheren Leben, brachte ihn hier her........... und er? Er tat nichts. Er kam sich so schäbig vor.

"Matsumoto Takanori", vernahm er die Stimme der Arzthelferin. Beide standen sie auf und folgten ihr ins Behandlungszimmer.

Ruki setzte sich auf die Liege und sah sich in dem Zimmer um, wobei ihm die bereitgelegten Instrumente auffielen. Darunter auch Nadel und Faden. Ruki schluckte. Wie gebannt starrte er darauf. Noch nie hatte er etwas genäht bekommen. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe, bis er eine Hand spürte, welche beruhigend seinen Rücken auf und ab strich. "Keine Angst. Ich bin doch da.", vernahm er Reitas Stimmen an seinem Ohr und ihm lief ein angenehmer Schauer über den Rücken.

Dann wurde auch schon die Tür geöffnet und der Arzt betrat das Zimmer. Nachdem er sich vorgestellt hatte besah er sich die Wunde.

"Die muss genäht werden.", meinte der Arzt schlicht, bevor er sich umdrehte und eine Spritze aufzog.

"So. Dann legen Sie sich mal bitte hin. Ich werde es grade betäuben und dann dauert es ein paar Minuten, bis die Betäubung einsetzt.", erklärte der Arzt und Ruki legte sich hin.

Leicht kniff er sein linkes Auge zu, da die Betäubung brannte. "Ich werde in ein paar Minuten wieder kommen", meinte der Arzt noch, bevor er das Zimmer verlies.

Ruki hoffte, dass das nähen schnell gehen würde.
 

~*~
 

Die Tür ging auf und der Arzt betrat erneut das Behandlungszimmer. "So...", fing er an, "spüren Sie das noch?", fragte er und berührte die Stelle mit etwas, wovon Ruki nicht wusste, was es war.

"Nein."

"Gut. Dann kann es ja losgehen."

Ruki schluckte nervös. Reita, der dies bemerkte nahm die Hand des Jüngeren in seine und strich mit dem Daumen über dessen Handrücken.

"Versuch einfach nur mich anzusehen, okay?"

Ein Nicken von Ruki und er konzentrierte sich darauf einfach nur den Älteren anzusehen. Versuchte das, was der Arzt machte einfach zu ignorieren und alles ging schneller, als er gedacht hatte.
 

~*~
 

Als sie die Praxis verließen war es bereits stockdunkel und die Straßen wurden nur noch von den Straßenlampen erhellt. Beide liefen sie schweigend nebeneinander her, bis der Kleinere plötzlich stehen blieb. Reita blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu Ruki um; sah diesen fragend an. "Stimmt etwas nicht?"

"Reita ich... ich wollte mich bei dir bedanken. Danke. Danke für alles."

Lächelnd ging er auf Ruki zu und wuschelte diesem leicht durch die Haare. "Mach ich doch gern."



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Kommentare zu dieser Fanfic (97)
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Von:  MikaChan88
2008-11-27T21:07:53+00:00 27.11.2008 22:07
super kapi
armer ruki tut bestimmt weh.
die beiden sind echt niedlich
freu mich schon aufs nächste kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Ino_Hana
2008-11-23T17:26:41+00:00 23.11.2008 18:26
Irgendwie tun mir die beiden von Kapitel zu Kapitel immer mehr leid. Reita wartet auf ne Antwort und Ruki kriegt erst ne Platzwunde und seine Gefühle fahren auch Achterbahn. Aber es wäre ja langweilig wenn gleich alles immer so klar wäre ^.~
Es war ein sehr schönes Kapitel und vor allem hat mir das Ende gefallen, als Ruki sich bei Reita bedankt hat. Freu mich auf das nächste Kapitel.

LG Taka~
Von: abgemeldet
2008-11-22T07:49:26+00:00 22.11.2008 08:49
yayyyyyyyyyyyyy!!!!!!!!!!!!!! ein neues kapitelchen^^
also ru muss sich ganz schnell wieder erinnern!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2008-11-21T21:32:26+00:00 21.11.2008 22:32
puh endlcih ein neues kapi!! ich hoffe das ru sich bald an alles erinenrt, damit es für die beiden wieder aufwärts gehen kann....
kawaii die beiden....
liebe grüße
anja
Von: abgemeldet
2008-11-21T21:06:34+00:00 21.11.2008 22:06
endlich gings weiter
*freu*
und es ist eifnach nur zum dahisnchmelzen *.*
reitas umgang mit ruki soooo liebeeee
aber ruk ider kleine tollpatsch *lach*
Von:  AliceWunderlich
2008-11-21T20:38:42+00:00 21.11.2008 21:38
Das tut bestimmt weh, armer Ruki!

Die beiden sind soo süß *quitsch*
Hoffe es geht bald weiter!
Freue mich schon tierisch!!!

lg

Van
Von:  Seme-Aoi-chan
2008-11-21T19:49:25+00:00 21.11.2008 20:49
eyeyey was der ruki bloß macht!^^
aber es war erstmal total süß geschrieben!^^
aber hoffentlich wird das bald was mit den beiden!
mach unbedingt weiter so1!^^
Von:  ScReW_Jin
2008-11-21T19:27:53+00:00 21.11.2008 20:27
das wurde auch mal zeit das du weiter schreibst^^
hat meine drohung doch gezogen^^ (scherz)
WARUM??? WARUM einen Arzt?? wir und unsere Ärzte das ist ja schon grausam liegt vielleicht wirklich daran das du beim arzt arbeitest^^
Naja trotzdem mal wieder super geworden das kapi aber Ruki ist so doof das der nicht merkt das er ne Wunde am kopf hat
egal trotzdem süß die zwei^^

schrei schnelle weiter und denk immernoch daran das ich weiß wo du wohnst^^

hdsmdl
Von:  Lukairia
2008-11-21T19:00:02+00:00 21.11.2008 20:00
Aua >_<
arme ruki
So eine Wunde is nicht gut
aber trotzdem sind die beiden einfach niedlich <3
hoffe das nächste kapi kommt auch bald

lg YuYu
Von:  TiKitty
2008-11-21T18:52:10+00:00 21.11.2008 19:52
auaaaaaa
ich weiss wie ruki sie fühlt
aber voll süß das reita alles für ruki macht xD

schreib schnell weiter ^-^
*kuchen da lass*


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