Zum Inhalt der Seite

Shaman King 2

Ruhe von wegen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Ende eines Abenteuers ist der Beginn eines anderen

Achtung seht euch vor. Ich bin wieder da und das heißt, die FF geht unter einem anderen Namen weiter. Ich hoffe ihr habt euch auf dieses Kap gefreut und dass ich auch dieses Mal euren Geschmack treffe. Vielen Dank erstmal an alle, die meine letzte FF bis zum Ende gelesen haben und eine Fortsetzung verlangt haben. Ich weiß nicht was ich ohne euch tun sollte. So jetzt aber genug von mir, sonst vergraule ich euch doch noch.
 

___________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------
 

Prolog: Das Ende eines Abenteuers ist der Beginn eines anderen
 

Abenteuer sind wie der Tag und die Nacht. Sie kommen und gehen. Keiner weiß wann, keiner weiß wo und keiner weiß wieso. Doch alle wissen, dass selbst ihr Leben nicht nur ruhig sein kann. Doch man kann ihnen entgehen, wenn man will. Es gibt steht’s zwei Wege, wenn nicht noch mehr, die man gehen kann. Jeder dieser Wege führt in einen anderen Bereich und bewirkt neue oder alte Erlebnisse, wie Alltag und Neuland. Das Leben an sich ist ein Abenteuer, wenn man sich entscheidet einen anderen Weg, als den alltäglichen, zu nehmen. Man entdeckt neues und dies kann einem helfen, aber auch schaden. Jede Entscheidung verändert den Weg. Entscheidest man etwas, weil jemand es von einem erwartet, befindet man sich in einem Kreislauf, aus dem man nichts Neues erfährt. Erst die Entscheidung, die man spontan und aus eigener Verantwortung trifft, kann den Horizont erweitern. Der Beginn eines Abenteuers hängt also vor einem selbst ab und von den Entscheidungen, die man aus dem Bauch heraus trifft.
 

Yo und seine Freunde haben schon einige Abenteuer erlebt. Der Grund dafür war, dass sie sich auf das Schamanenturnier eingelassen haben und auch Umwege in Kauf genommen haben, weil sie es für Richtig hielten. Ob dies jetzt die Suche nach einem verschwundenen Orakelpager, das pflanzen einzelner Bäumchen oder das Herumtollen mit kleinen Geistern war, ist dabei irrelevant. Das einzige relevante ist, dass sie sich nicht nur auf eine Sache konzentriert habe und dabei auf einige Abenteuer verzichtet haben. Sie haben nicht nur den Kampf um die Sicherheit ihrer Freunde aufgenommen, sondern auch den um die Sicherheit von Menschen, die sie gar nicht kannten. Dies allein gab ihnen die Möglichkeit neue Freunde zu finden, auf deren Unterstützung sie anschließend zählen konnten und die ihr leben bereichert hatten. Doch der Schamanenkampf war nun endgültig vorbei. Alle aus Yos Team hatten sich wieder an ihr normales Leben gewöhnt.
 

Anna hatte sich in den zwei Monaten, in den das Schamanenturnier schon beendet war, damit abgefunden, dass sie keinen Meisterkoch mehr hatte, der das Essen zubereitet. Doch hinterher trauern würde sie ihm nicht, dass stand fest. Immerhin musste sie nur so lange warten, bis Ryu wieder zurück kam und dann würde wieder richtig leckeres Essen auf dem Tisch stehen. Andernfalls stand in Ryus Postkarte, dass er mit den Deadenders nach America geflogen ist, um dort eine Motorradtour auf der alten Route 66 zu machen und das war erst vor zwei Tagen. Nach dem Lauf der Dinge musste sie Mantas und Tamaras Speisen noch einige Wochen ertragen. Das einzige Gute daran war, dass die beiden nicht auf die Idee kommen, ihr Fertiggerichte vorzusetzen. Doch auch wenn sie es tun würden, sie würden es schneller als versehen abstempeln und zurück in die Küche verschwinden, bevor sie nur ein Wort herausbringen konnten. Bei diesen Gedanken sah sie lächelnd zu Yo, der am liebsten Tod umgefallen wäre, wenn Anna ihm nicht mit mehr Trainingszeit gedroht hätte. Trotz allem, was während des Schamanenturniers passiert war, hatte sich nichts verändert. Anna war die Herrin des Hauses und jeder tat was sie befahl.
 

Tamara und Manta konnten nicht glauben, dass Anna sich nicht ein bisschen verändert hatte. Sie dachten, dass sie, jetzt wo das Schamanenturnier vorbei war, etwas lockerer wurde. Insgeheim fragten sie sich immer noch wie sie den Küchendienst nur einen einzigen Tag schwänzen konnten, doch dass sollte nicht passieren. Und anstatt sich für die Bemühungen der beiden, ein akzeptables Essen zubereiten, zu bedanken, schickte sie sie immer wieder in die Küche, um es zu wiederholen. Das lag nicht daran, dass es so gut war, sondern weil es ihr einfach nicht schmeckte. Wäre Anna in Tokio geblieben, hätte sie es wahrscheinlich nicht gemacht. Doch das Essen, das sie während des Schamanenturniers gegessen hatte, hatte sie einfach zu sehr verwöhnt. Selbst Ryu hätte Schwierigkeiten da mitzuhalten. Bei diesen Gedanken fiel Mantas Kopf auf den Tisch. Er hatte schon 25 Mal versucht das Essen für Anna zuzubereiten und immer wieder hat sie ihn in die Küche geschickt, da es nicht gut genug war. Es war zum verzweifeln, aber auch Tamara ging es nicht besser. Doch nach dem 26. gemeinsamen Versuch, gelang es ihnen und Anna akzeptierte das Essen und beide gingen wieder in die Küche und ließen sich erschöpft zu Boden fallen. Insgeheim zählten die beiden die Minuten, bis Ryu wieder in Japan ankam und die Essenszubereitung übernahm.
 

Faust war derweil in seiner eigenen Praxis, die es in Tokio eröffnet hatte. Die Eröffnung einer eigenen Praxis war schon damals der gemeinsame Traum von ihm und Eliza. Doch nachdem sie bei der Eröffnung seiner Praxis in Deutschland erschossen wurde, hatte er nicht viel Zeit in der Praxis verbracht und hat sie an einen Konkurrenten weiterverkauft. Nun hatte er den Traum in Tokio wieder aufleben lassen und er war froh darüber. Eliza war jederzeit an seiner Seite, doch das Skelett, das er während des Schamanenturniers unter seinem Kittel hatte, vergrub er wieder an seinem alten Ort. Er wollte Eliza die Chance geben nach seinem Tod in Ruhe in die Geisterwelt hinüber zu gleiten um dort wieder mit ihr vereint zu sein. Wenn er jedoch nicht in der Praxis verweilt, hält er sich bei Yo im Haus auf oder in seinem eigenen, das sich ein paar Straßen weiter befindet. Doch der Kontakt zwischen ihm und den anderen schien mit der Zeit immer weiter abzunehmen, da er soviel in der Praxis zu tun hatte, dass er Yo nur noch selten besuchen konnte. Ab und zu rief er zwar noch mal an, um sich zu erkundigen wie es so läuft, doch da Anna ihm immer abservierte war dies auch nicht besonders Hilfreich. Trotzdem hoffte er, dass er Yo oder die anderen nie aus beruflichen Gründen sehen würde, da dass sonst heißen würde, dass sie krank sind. Aus diesem Grund war er froh über jede positive Nachricht von ihnen.
 

Im Gegensatz zu den fünf Personen, die sich selten bis immer in Yos Haus aufhalten, haben die drei Mädchen aus Akita wieder ein normales Leben angefangen. Sie mussten sich richtig ranhalten um die Klasse zu schaffen, da sie eine Menge Stoff verpasst haben. Doch wie durch ein Wunder haben sie es alle drei geschafft. (Eigentlich werden japanische Schüler automatisch versetzt, doch in der FF habe ich die deutsche Schule mit der japanischen vermischt, also nicht wundern. Ach ja, da sie am Schamanenturnier teilgenommen, haben sie die Ausgabe der Zeugnisse verpasst und mussten sich Testen lassen um die Klasse zu bestehen. Nicht das ihr euch nachher wundert, dass sie im November ihre Zeugnisse kriegen. Und ja sie haben im Gegensatz zu den echten japanischen Schulen Herbstferien. Jetzt aber Schluss mit der Erklärerei und zurück zum Text.) Allerdings nicht ohne eine knappen Schulverweis seitens Alinas. Diese wurden die ständigen Beschuldigungen, dass sie ein Streber sei zu blöd und hat daher einfach ausgeholt. Das Resultat von dieser Aktion war, dass einer ihrer Mitschüler mit einer gebrochenen Nase und den Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Etwas Gutes hatte das Ganze dennoch, seit diesem Tag wurde sie nie wieder ein Streber genannt. Die anderen beiden, Reika und Mitsuki, waren genauso überrascht von Alinas unkontrollierten Reaktion wie ihre Mitschüler, aber selbst sie wurden ab diesen Tag in Ruhe gelassen und darüber waren sie sehr dankbar. Sie wussten jedoch selbst nicht wie sie überhaupt in dieses Dilemma geraten sind, immerhin hatten sie nur vergessen, dass sie die Zeit umstellen mussten und haben deshalb nicht gewusst, dass Samstag war. Also was war los mit den Typen, dass sie ihnen das immer noch unter die Nase rieben. Nach langen überlegen sind die beiden zu einem Entschluss gekommen, der Kerl hatte es verdient.
 

Auch Lyserg ging es nicht besser. Zwar verhielten sich die Mitschüler ihm gegenüber ruhig, doch die Lehrer schienen ihn wegen der Aktion zu ignorieren oder besonders hart dran zu nehmen. Besonders seine Mathelehrerin, hatte ihn immer wieder an die Tafel geholt und ihn die Aufgaben lösen lassen. Doch da er in Mathe nicht unbedingt ein Überflieger war, musste er bei einigen passen. Die einzige Reaktion der Lehrerin war daraufhin ‚das hatte ich mir schon gedacht’. Daraufhin hat sie einen anderen Schüler benannt, der die Aufgabe lösen soll. Aus diesem Grund griff Lyserg zu einem Schritt, den er vorher noch nie angewandt hatte. Da keiner aus seinem Mathekurs ein Schamane war oder Geister sehen konnte, rief er Cloé, die einen guten Blick in das Lösungsbuch der Lehrerin werfen konnte und ihm anschließend die Ergebnisse mitteilte. Es war zwar Betrug, doch so konnte er seinen Ruf einigermaßen wieder herstellen. Auch die Lehrerin schien einzusehen, dass sie ihn damit nicht mehr vorführen konnte und rief ihn immer seltener an die Tafel.
 

Auch Jeanne und Marco hatten ihr Leben wieder im Griff. (Sie sind immer noch nicht zusammen, macht euch keine Hoffnungen) Marco hatte seine Suizid-Versuche, in dem er ohne Vorwarnung mitten auf der Straße oder auf dem Fahrradweg anhielt, aufgegeben. Jedenfalls schien es so, oder es lag nicht an der Tatsache, dass er Suizidgefährdet war, sondern nur an seinem Schock. Was auch immer der Grund war, die Probleme waren beseitigt, jedenfalls von seiner Seite. Denn als Jeanne einmal nicht aufpasste, kam eines von Marcos früheren Opfern vorbei und schlug ihm einfach ohne Vorwarnung mit der Faust ins Gesicht. Als Jeanne sich einmischte hieß es ‚ich wollte mich nur für den Treppensturz revengieren’. Mit diesen Worten verschwand dieser und Jeanne konnte ein leises Kichern nicht verbergen. Doch das war nur einmal passiert und die restliche Zeit verlief ruhig und ohne weitere Vorkommnisse.
 

Ren und Run hatten sich auch wieder von ihrer Familie verabschiedet und sind in ihr altes Haus in Tokio gezogen, welches nur einige Straßen von Yos entfernt ist. Während Run die meiste Zeit mit ihrem Schutzgeist zusammen ist, lässt Ren es sich nicht entgehen Yo öfters zu besuchen, da er dann die Möglichkeit hat mehr zu trainieren. Außerdem konnte er es nicht mit ansehen, wie Run und Li Pailong die ganze Zeit miteinander flirteten. Wenn er wenigsten ein lebender Mann wäre, würde er es gerade so noch ertragen können, aber die Tatsachen, dass er bereits Tod war, änderte die Sache um einiges. Wer kann denn bitte eine Beziehung mit einem Geist eingehen, das ist doch krank. Freundschaft ist eine Sache, aber sich in einen Geist verlieben ist schon etwas unverständlich. Es wäre vielleicht noch eher zu verstehen, wenn sie ihn vor seinem Tod gekannt und geliebt hätte, doch so war das ganze einfach nur ein konfuses Unterfangen.
 

Doch während Ren sich weiter über das Verhalten seiner Schwester aufregte, hatte Trey mit anderen Problemen zu kämpfen. Er hatte Pilika den genauen Ablauf des Turniers vorenthalten, damit sie sich keine Sorgen über die Zukunft machte. Doch im Nachhinein bereute er es. Hätte er es ihr gesagt, würde sie ihm vielleicht ab und zu eine kleine Pause geben. Im Moment zwang sie ihn jedoch dazu so viel Hufflattichpflanzen wie Möglich anzubauen. Trey wollte gar nicht wissen, wie lange er schon auf den Knien saß und die Samen in die Erde vergrub. Er hatte sein Zeitgefühl schon vor ein paar Tagen verloren, da er dank Pilikas ständigen Antreibens nicht mehr gezählt hatte. Die einzige Pause die er erhielt war die Zeit, an der es Essen gab und wenn man kaum noch etwas auf dem Feld sehen konnte. Dieser Zeit nutzte er um etwas zu schlafen, damit er nicht am nächsten Tag vor Erschöpfung zusammen brach.
 

Auch Joco hatte es in Amerika nicht einfach. Sein Chef hatte es ihm endlich erlaubt auf der Bühne seine Witze zu erzählen. Für Joco war das der erste Schritt in Richtung Erfolg. Doch was er nicht wusste war, dass sein Boss sich vorher von den Gästen verabschiedet hatte. Das hatte zufolge, dass Joco die Bühne betrat und auf ein nicht vorhandenes Publikum starrte. Daraufhin verließ Joco die Bühne und ging in den Hinterhof zu den Katzen um ihnen etwas zu essen zu bringen. Als er ihnen beim trinken ihrer Milch zusah, berichtete er ihnen sein Leid, verprach aber danach niemals aufzugeben und verschwand wieder in der Küche. Denn eines wusste er, er war witzig und wie er an Trey gesehen hat, konnte er die anderen zum Lachen bringen, wenn er es nur richtig versuchte. Und genau das würde er bei der nächsten Gelegenheit beweisen, koste es was es wolle.
 

Während alle aus Yos Freundeskreis ihre Probleme zu bewältigen versuchten, fuhren Ryu und die restlichen Deadenders auf der Route 66 entlang. Doch als sie ihr Ziel erreicht hatten und an einer befahrenen Straße vorbei kamen, stoppte Ryu sein Bike. Anschließend erschuf er den großen Daumen und wie erwartet hielt Billy, der Fahrer, der die Jungs während des Schamanenturniers immer mitgenommen hatte, vor ihm. Nach einer kurzen Zeit des Vorstellens und des Redens verabschiedeten sich die beiden wieder voneinander und sie nahmen ihren Weg Richtung Flughafen, um wieder nach Hause zu fliegen, wieder auf. Er hatte zwar vor wenigen Tagen eine Postkarte geschickt, dass er erst in ein paar Tagen zurückkommen würde, doch er hatte es sich anders überlegt. Auf diese Weise könnte er die Anwesenden überraschen. Außerdem hatte Anna ja gesagt, dass Yo nach dem Schamanenturnier kein Training mehr absolvieren müsste, also konnte ihm auch nicht passieren. Jedenfalls dachte er das. Als er mit den Deadenders wieder auf japanischer Straße war, ging die Tour weiter in Richtung Yo.
 

Doch was er nicht wusste war, dass sie von zwei Männern und einer Frau mit schwarzen Mänteln beobachtet wurden. Das Gesicht dieser Personen war durch den Helm, den sie auf ihrem Kopf trugen verdeckt, das Visier diente zusätzlich dazu, dass man nicht mal die Augenfarbe bzw. Haarfarbe erkennen konnte.

„Das ist also einer von denen. Gönnen wir ihm noch fünf Minuten auf seinem Bike, bevor wir seinen Ritt beenden.“

„Er ist die erste Messlatte. Soviel ich erfahren habe, ist er einer der schwächsten aus dem Team!“ Nun meldete sich die Frau zu Wort. „Bist du dir sicher? Wir dürfen uns keine Fehler erlauben, sonst sind wir erledigt, denn die Strafe ist mehr als hart. Der Schamanenkönig darf nichts mitbekommen, bevor es für ihn zu spät ist. Unser Auftrag ,muss also vorerst geheim bleiben. Nicht mal ein Verdacht darf durchsickern“

„Ich weiß und ich bin mir 100% sicher, ihr könnt euch auf mich verlassen. Ich bin durchaus in der Lage die Charakterbeschreibung in der Akte zu lesen.“

„Ja genauso wie die Landkarte, aus diesem Grund hältst du sie auch falsch herum, richtig!“

Doch das leise Kichern über das rot angelaufene Gesicht ihres Gefährten wurde sofort von der dritten Person unterbrochen.

„Schluss mit der Diskussion, sonst entkommen sie uns! Also hinterher.“

Die Beobachter nickten sich kurz zu, bis sie Ryu und den Deadenders unbemerkt folgten.
 

___________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------
 

So und wieder sind wir beim Ende. Im Prologe schreiben war ich noch nie sehr gut also seht mir das ganze nach. Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat und dass ihr mir ein paar Kommentare hinter lasst. So wie immer könnt ihr auch Verbesserungsvorschläge und Kritik ablassen so viel ihr wollt, denn sonst kann ich aus meinen Fehlern nichts lernen. Für euch gilt aber wieder, mitarbeit, denn ihr könnt wieder eure Vorschläge für den Fortverlauf dieser FF hinterlassen und wenn sie nicht zu abwegig sind, werde ich sie wie beim letzten Mal mit einbauen.
 

So desweiteren kann ich nur noch sagen: Man liest, schreibt oder spricht sich, wobei das letztere eher unwahrscheinlich ist.Jetzt sag ich aber bis zum nächsten Mal.
 

Eure Misato

Unfall mit Folgen

So da bin ich wieder. Hat zwar etwas lange gedauert, aber zumindestens ist es jetzt on. So jetzt mal zu euch ersteinmal Danke für die Kommis, aber mal ehrlich kennt ihr den Spruch nicht, dass man sich das beste immer zum Schluss aufhebt? Immerhin hatte ich Hao im Epilog auch nicht erwähnt und da schien keiner etwas dagegen zu haben auch in meinem ersten prolog nicht, also wieso wird jetzt gebuht? Wie auch immer, ich bin ja nicht nachtragend, deshalb überlasse ich euch dieses Kapitel und versicher, dass Hao endlich drin vorkommt.

___________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 1: Unfall mit Folgen
 

An einem kleinen Waldstück, das an einer verlassenen Straße lag, war es mehr als friedlich, bis auf einmal mehrere Motorräder an diesem vorbei fuhren. Von dem plötzlichen Lärm wurden die Vögel, die eben noch in den Bäumen gesessen hatten aufgescheucht. Doch nicht nur sie wurden von der unerwarteten Unruhe aufgeschreckt, sondern auch die restlichen Bewohner des Waldes. Manche spitzen die Ohren um herauszufinden was passiert war, andere wiederum verkrochen sich in die nächste Ecke um einer möglichen Gefahr zu entgehen und wieder andere ignorierten den Lärm nach einem kurzen Zögern einfach und gingen ihre vorige Tätigkeit wieder nach.
 

Doch während sich die Aufregung im Wald wieder legte, fing der Tumult auf der Straße erst richtig an. Denn zwei Männer und eine Frau mit schwarzen Gewändern erschienen aus heiterem Himmel auf der Straße. Ryu sah sich völlig verwirrt um. Er war sich sicher, dass er keine Ausfahrt übersehen hatte, doch dann viel ihm an den Motorrädern der Personen etwas auf. Diese waren mit einem merkwürdigen Glanz versehen. Wäre Ryu ein normaler Mensch gewesen, wäre es ihm nicht aufgefallen, doch das war er nicht. Er war ein Schamane, und als Schamanen war er sich sicher, dass die Personen hinter ihm auch Schamanen waren und dass ihr Oversoulgegenstand ihre Motorräder waren. Doch was er nicht wusste war, was sie wollten. Anna hatte ihm gesagt, dass er Yo und die anderen sofort informieren soll, wenn etwas ungewöhnliches passiert, doch er wusste nicht, ob dass damit gemeint war. Immerhin konnten das nur ein paar Biker sein, die zufällig Schamanenkräfte besaßen, wer wusste es schon, er jedenfalls nicht. Außerdem war es ziemlich Unmöglich während einer Motorradfahrt eine Nachricht auf den Orakelpager zu schreiben und dann abzuschicken, ohne irgendwo gegen zu fahren.
 

Doch seine Gedanken wurden unterbrochen, als einer der Biker mit ihm aufschloss.

„Sag mal bist du ein Freund des Schamanenkönigs?“

Ryu sah den Mann nur mit einem verblüfften Gesichtsausdruck an.

„Yo? Klar bin ich einer seiner Freunde, wieso?“

Bei Ryus Satz schlich sich ein Lächeln auf das Gesicht des Mannes. Währenddessen kam noch einer der Männer näher und stellte schon die nächste Frage.

„Wo wohnt er denn? Wir würden ihm gerne gratulieren.“

Nun war Ryu erst recht nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.

„Ähm, Tokio. Aber wieso ist das so wichtig? Ihr hättet das doch nach dem Turnier machen können.“

Die Männer ignorierten Ryus Frage und stellten schon die nächste.

„Und wie viele wohnen ungefähr bei ihm?“

Bei dieser Frage merkte Ryu, dass etwas nicht stimmte. Diese Typen waren merkwürdig, doch er wusste nicht was genau er von ihnen halten sollte. Er beschloss ihre Taktik anzuwenden und die Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten.

„Was ist daran so wichtig, wenn ihr ihm nur gratulieren wollt?“

Doch ohne jede Vorwarnung, änderte sich der Charakter des Mannes, mit dem er als erstes gesprochen hatte.

„Das geht dich nichts an. Außerdem hast du uns sowieso schon genug gesagt.“

Mit diesen Worten lenkte der schwarz gekleidete Mann sein Motorrad nach rechts und rammte das von Ryu. Dieser verlor die Kontrolle und kam von der Straße ab.
 

Doch zu Ryus Pech, war das nicht das schlimmste. Im Gegenteil, denn nach dem Straßenrad kam ein Abgrund von 5 Metern tiefe oder mehr. Als die Deadenders das mitbekamen, hielten sie ihre Motorräder sofort an und stiegen so schnell sie konnten den Abgrund hinunter um zu sehen, wie Ryu den Absturz überstanden hatte. Doch auch die drei Fremden fuhren nicht einfach weiter. Sie nutzten ihre Geistkontrolle um den Abgrund gemütlich hinunter zu fliegen, da sie nicht riskieren wollten, dass es Zeugen für diese Tat gab. Ryu währenddessen hatte festgestellt, dass er ziemlich viel Glück hatte. Er hatte es geschafft ein gutes Stück des Abgrundes auf zwei Reifen runter zukommen. Erst auf den letzten zwei Metern kippte das Bike um und er kullerte den Rest des Abgrundes herunter. Doch auch hierbei hatte er mehr Glück als Verstand, da das Motorrad einfach über ihn hinweg sprang und ihn nicht berührte, als er am Boden angekommen war.
 

Doch als er die Augen öffnete viel ihm auf, dass der Wald hier viel lebendiger aussah, als auf der Straße. Denn von dort konnte man nur Tannen und Sträucher sehen. Im inneren des Waldes jedoch war das reinste Paradies. Besonders der See in der Mitte erschaffte eine friedliche Atmosphäre. Doch diese wurde schnell durchbrochen, als die Deadenders zu ihm kamen.

„Ryu bist du ok, was…Wow!“

Erst jetzt merkten diese wo sie waren und ihnen blieben die Worte im Halse sprechen.

„Sind wir irgendwie falsch abgebogen? Ich habe noch nie von einem Paradies in Japan gehört!“

Doch bevor einer der anderen antworten konnten, mischten sich die drei Personen wieder ein, die eben gerade auch zu ihnen aufgeschlossen hatten.

„Dann seht euch die Umgebung gut an, denn sie wird die Letzte sein, die ihr je sehen werdet!“

Mit diesen Worten griffen die Personen auch schon an. Ryu suchte währenddessen hastig nach seinem Holzschwert, dass er nach wenigen Sekunden einige Meter von ihm entfernt vorfand. Doch bevor der Angriff ihn oder einen seiner Freunde erwischen konnte, wurde er ohne Vorwarnung zurückgeschleudert. Da die drei fremden sich jedoch rechtzeitig ducken konnten, blieben sie unverletzt.
 

Anschließend sahen sich die drei Personen nur verwundert an. Auch Ryu, der es mittlerweile geschaffte hatte an sein Schwert zu kommen, blickte sich völlig verwirrt um. Er wusste, dass er nicht für die Umlenkung der Angriffe verantwortlich war, doch konnte er keinen anderen Schamanen sehen. Die große Frage, wer den Angriff abgeblockt hatte, wurde jedoch kurze Zeit später von einer altbekannten Stimme beantwortet.

„In diesem Wald sind keine Umweltverschmutzer erlaubt, also tragt eure Kämpfe woanders aus, sonst gibt es ärger!“

Obwohl die Stimme mehr als ruhig war, wurde Ryu mit jedem Wort nervöser. Er war so geschockt, dass er nur ein Wort herausbringen konnte.

„Zeke“

Die Deadenders sahen ihn nur verwirrt an, da sie nicht wussten was das alles zu bedeuten hatte.

„Ach ja und von wem wenn ich fragen darf.“

Der Mann, der dass gesagt hatte, sah sich unbeeindruckt um, da er niemanden sehen konnte, doch kurze Zeit später wurde er von einer unsichtbaren Kraft zu Boden gerissen. Nur Bruchteile einer Sekunde später tauchte auch schon eine Person zwischen Ryu und den drei Personen auf.

„Mit mir, mit wem denn wohl sonst, dem König der Geister?“

Nach diesem Satz fingen die drei an zu lachen, bevor sich die einzige weibliche Person in der Runde dazu entschließen konnte zu antworten.

„Netter Witz Kleiner, jetzt solltest du aber verschwinden, bevor wir dich auch noch vernichten müssten!“

„Wie bitte. Ich glaube du brauchst mal Geschichtsunterricht, oder ich? Mit wem habe ich eigentlich das vergnügen?“

Die Personen sahen sich verdutzt an, bis sie ihren Namen stolz bekannt gaben.

„Mein Name ist Abel, das sind meine Geschwister Kain und Eva. Unser Meister gehört zu der berühmten Dalin-Dynastie und wir sind gekommen um unseren Auftrag zu erfüllen.“

Bei diesen Worten wurden die drei Personen nur verwirrt angesehen.
 

Hao (also die die meine erste Geschichte gelesen haben wissen, dass ich Zeke meine. Wie gesagt ich finde Hao einfach besser) war von dem Vortrag der drei Personen nicht sonderlich beeindruckt. Dennoch konnte er nicht einfach ohne einen passenden Spruch verschwinden.

„Ah ja, die berühmte Dalin - Dynastie …“

Hao stoppte seinen Satz für einen Moment und schien zu überlegen. Den Teil den er jedoch ergänzte ließen die drei vorne über kippen.

„Noch nie von ihr gehört. Aber mal zu euch beiden. Kain und Abel, richtig. Kann man damit rechnen, dass ihr euch gegenseitig umbringt, oder ist das mit den Namen nur Zufall?“

Darauf konnte sich das weibliche Mitglied der Runde, Eva, nicht zurückhalten und fing an zu kichern.

„Klappe, Eva. So und jetzt zu dir. Versuch ja nicht uns zum Narren zu halten. Namen sind nicht für die Taten anderer Menschen verantwortlich, sondern der Charakter. Und ich habe eine ganz miesen, denn ich schrecke nicht davor zurück dich zu vernichten. Ich würde an deiner Stelle lieber verschwinden so lange du noch kannst.“

„Sorry, aber ich war zuerst hier und wie ich schon gesagt habe, sind hier keine Unweltverschmutzer gestattet, also schafft eure dämlichen Maschinen hier raus und zwar sofort!“

„Du hast uns nichts zu Befehlen. Wir haben den Auftrag erhalten den Schamanentitel für unseren Herren zu beanspruchen und wir lassen uns von niemanden aufhalten und schon gar nicht von einem Kind.“

Nun hatte es Kain übertrieben, doch er hatte keine Ahnung in welche Gefahr er sich gerade befand. Doch Hao blieb wie immer mehr als gelassen, da er genau wusste, dass er sich nicht provozieren lassen durfte.
 

Ryu konnte sich bei diesen Kommentar nicht zurück halten und vergas dabei, wovor er eben noch angst hatte.

„Wie wollt ihr den Schamanentitel für euren Meister beanspruchen, immerhin ist Yo der Schamanenkönig.“

Hao hatte die drei immer noch im Auge und war insgeheim richtig gespannt auf die Antwort.

„Das ist doch wohl klar, wir vernichten ihn und dann steht uns der Titel zu.“ Bei dieser Ausführung sah Hao die drei nur nachdenklich an.

„Wartet mal kurz, ich glaube ich bin da nicht ganz mitgekommen. So wie ich das verstanden habe würde dass bedeuten, dass derjenige der Yo tötet der neue Schamanenkönig ist, richtig.“

Darauf nickten die drei nur. Hao hingegen konnte ein Schmunzeln nicht verbergen.

„Also hab ich es doch richtig verstanden. Aber wie wollt ihr eurem Meister dann den Titel übergeben? Wollt ihr euch freiwillig umbringen lasse? Ich meine wenn ihr Yo töten müsst um den Titel zu bekommen müsste euer Meister euch töten um den Titel für sich zu beanspruchen, oder irre ich mich da?“

Bei Haos Worten fielen die Frau und einer der drei Männer in eine lange Diskussion. „Der Junge hat Recht.“

„Stimmt daran habe ich ja noch gar nicht gedacht.“ „Was machen wir denn jetzt Abel?“

„Keine Ahnung Eva, wie wäre es mit abhauen?“

Doch bevor sich einer der beiden entscheiden konnte zu gehen mischte sich der zweite Mann ein. „Jetzt reißt euch mal zusammen, wenn wir freiwillig auf den Titel verzichten, muss er uns nicht töten. So und jetzt zu dir, hör auf den anderen irgendetwas in den Kopf zu setzen und hau endlich ab, bevor ich nachhelfe.“

Hao musterte den Mann nur interessiert.
 

Doch er bewegte sich kein Stück, sondern setzte nur zu einer provokanten Antwort an.

„Das will ich sehen!“

Kain schäumte bei dieser Antwort förmlich vor Wut. Und als wenn er antworten wollte, griff er sofort an. Zu seiner Verwunderung sah es so aus, als würde sein Angriff locker abgewehrt. Er konnte seinen Augen nicht trauen. Dass ein Junge seine Angriffe einfach so abwehren konnte, ist ihm in seinem ganzen Leben noch nicht untergekommen. Doch noch überraschter war er, als der Angriff wenige Minuten später zu ihm zurück kam und ihn von seinem Motorrad schleuderte, welches dadurch ebenfalls zu Boden viel. Doch kurz nachdem das Bike den Boden berührte, wuchs aus der Erde rankenartige Pflanzen. Diese Umschlossen das Motorrad, bis es wegen der grünen Pflanzen nicht mehr zu sehen war. Hao konnte bei diesem Anblick ein Lächeln nicht zurückhalten.

„Und Nevu hat behauptet die Sprüche aus dem Buch sind nutzlos. Weit gefehlt.“

Ryu konnte sich nicht vorstellen, was dieser Satz zu bedeuten hatte, doch er wusste nun 100%, dass Hao mit dem verschwinden des Motorrads etwas zu tun hatte.

„Das war zuviel des Guten. Abel, Eva, zeigen wir ihnen mal unsere Geheimwaffe! Kombiattacke, jetzt!“

Mit diesen Worten griffen die drei ohne Rücksicht auf Verluste an. Sie warteten nicht darauf, bis sich die Rauchwolke gelegt hatte, sondern verließen sofort den Wald und machten sich in die Richtung auf, in der sie den Schamanenkönig suchten.
 

Kurz nachdem die drei verschwunden waren, lichtete sich der Rauch wieder.

„Feiglinge!“

Hao konnte nicht mehr zu der Situation sagen, bis ihm einfiel, dass er nicht allein war.

„So und jetzt zu euch.“

Ryu, der wie alle anderen unverletzt blieb, handelte bei diesen Worten intuitiv und griff Hao ohne lange nachzudenken an. Da Hao beim besten Willen nicht schnell genug reagieren konnte, mischte sich dessen Schutzgeist ein und stieß ihn aus der Gefahrenzone, während er die gesamte Macht des Angriffes abbekam. Binnen Sekunden später erschienen drei weitere Geister hinter Hao, die sich angriffsbereit machten. Hao kümmerte sich jedoch nicht darum, sondern drehte sich zu Ryu.

„Das ist ja mal wieder typisch, kaum versucht man es einmal auf die nette Tour wird man schon aus dem Hinterhalt angegriffen. Das ist ja fast wie damals nur mit dem Unterschied, dass ich keine 30 Meter tiefe Klippe hinuntergestürzt bin!“

Hao schüttelte verständnislos den Kopf, bevor er zu seinem Schutzgeist ging, der immer noch auf dem Boden lag und sich von dem Angriff erholte. Ryu sah bei dieser Aktion so aus, als hätte Hao gerade etwas auf Spanisch gesagt.
 

Besonders die Deadenders konnten sich keinen Reim auf das ganze machen.

„Könnte uns mal jemand aufklären, im Moment verstehen wir nur Bahnhof.“

„Können eure Gehirne die Informationen überhaupt verarbeiten?“

Hao konnte nicht anders als diese Frage mit einem ihm untypisch giftigen Ton wiederzugeben. Gerade hatte er sich einigermaßen von dem Turnier erholt und wollte erst einmal die nächsten Tage untertauchen, bis das ganze verebbt war. Doch da hatte er die Rechnung nicht mit dem Zufall gemacht, denn wer sonst würde dafür sorgen, dass er gerade jetzt einen von Yos Freunden über den Weg läuft. Dabei hatte er sich geschworen ihnen unter allen Umständen aus dem Weg zu gehen. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, bringt der Typ auch noch massig ärger mit sich. Doch was anderes war von diesen Typen ja sowieso nicht zu erwarten. Hao wurde aus seinen Gedanken gerissen als Ryu gerade angefangen hatte seine Freunde zu verteidigen.

„Sag mal was fällt dir eigentlich ein, du bist der letzte, der sich eine Meinung über die Deadenders erlauben darf!“

Hao ignorierte das Geschrei und schnipste einmal mit dem Finger. Sofort darauf kamen noch mehr Ranken aus der Erde und hinderten Ryu daran sich zu bewegen.

„Was soll denn…Pfeif diese Dinger sofort zurück!“

„Wieso? Damit du mich noch einmal angreifen kannst? Nein danke einmal genügt.“

Die Deadenders sahen sich kurz an, keiner von ihnen wusste, wie er reagieren sollte.
 

Doch dann mischten sie sich ohne Vorwarnung in die Diskussion ein.

„Hey lass Ryu sofort in Ruhe sonst kriegst du es mit uns zu tun.“

Hao sah die Gruppe daraufhin nur kalt an.

„Ach ja? Und wie wollt ihr mich besiegen?“

Bevor einer von den acht Deadenders ein Wort sagen konnte oder auch nur einen drohenden Schritt auf Hao zugehen konnte, mischte sich Ryu panisch in das Gespräch ein.

„Mach dass ihr hier weg kommt, ich komme mit diesem Typen schon alleine zurecht.“

Hao nickte nur zustimmend. Doch durch seinen Kommentar konnte jeder die sarkastische Bedeutung erkennen.

„Ja klar, genauso wie du mit diesen Schamanen zurechtgekommen bist, die ihre Namen aus der Bibel geklaut haben. Dann zeig mal was du gegen mich ausrichten kannst.“

Bei diesen Worten konnte sich Ryu nicht zurückhalten und versuchte mit Gewalt sich der Pflanzenranken zu entledigen. Doch seine Versuche schlugen fehl, woraufhin Hao ein Lachen nicht unterdrücken konnte.

„Das hatte ich mir doch gleich gedacht, heiße Luft und nichts dahinter. Bedauerlich!“

Bei diesem Satz sah Hao zu seinem Schutzgeist, der gerade aufgestanden war und sich sofort darauf schüttelte. Hao musterte diesen nur besorgt, was sich aber in dem Moment änderte, als sich dieser zu Ryu drehte und anfing zu knurren.
 

Ryu war von dieser Aktion sprachlos, fand aber irgendwie doch die richtigen Worte um eine Frage zu stellen, die ihm die ganze Zeit schon auf der Zunge lag.

„Was ist eigentlich mit deinem Schutzgeist? Ich dachte Geister kann man nicht verletzen.“

Hao drehte sich bei dieser Frage wieder zu Ryu.

„Geister kann man nicht töten, aber man kann sie vernichten und dafür sorgen, dass sie nie wieder in die Welt der Menschen gelangen! Doch genug mit dem Reden…“

Doch bevor Hao noch etwas ergänzen konnte, hörte man ein leises Piepen.

„Das ist ja wohl nicht zu glauben, dieses Ding nervt langsam.“

Mit diesen Worten tippte er auf seinen Orakelpager etwas ein und wendete sich anschließend zu Ryu.

„Gut, dann eben nicht. Jetzt zu dir Ryu. Ich lasse dich und deine Freunde vorerst verschwinde, aber nur unter einer Bedingung!“

Ryu sah Hao verblüfft an, er konnte nicht glauben was er hört. Doch was ihm noch mehr Angst machte, als Hao unbewaffnet gegenüber zu stehen war die eben erwähnte Bedingung. Er fing an zu stottern, als er seine nächste Frage stellte.

„U…und d…die wäre?“

Hao verdrehte bei diesem Gestotter kurz die Augen, bevor er antwortete.

„Ganz einfach. Ihr verschwindet binnen 1 Minute und kommt nie wieder an diesem Ort. Und wenn auch nur ein Wort über meinen Aufenthaltsort über eure Lippen geht, werdet ihr es bereuen. Ach ja. Nebenbei könnt ihr Yo von dieser Dalin -Familie warnen, er hat’s nötig!“

Mit diesen Worten drehte sich Hao um und wollte gerade gehen als Ryu ihn zurückhielt.

„Und wie soll ich verschwinden, wenn diese Dinger mich Bewegungsunfähig machen?“

Hao schmunzelte auf diese Frage nur.

„Entschuldige dich für dein eindringen und sie lassen dich von alleine los! Ach ja, hab ich fast vergessen die Zeit läuft!“

Mit diesen Worten war Hao endgültig verschwunden. Auf Ryus Stirn bildeten sich Schweißperlen, er versuchte krampfhaft die Ranken abzuschütteln, doch es schien so, als würden sie sich wie Schnüre um seinen gesamten Körper ziehen. Auch die Deadenders waren bei seiner Befreiung keine große Hilfe, da sie nur versuchen konnten die Ranken mit der Hand abzureißen, was jedoch zwecklos war.
 

Letztendlich gab Ryu den Gewaltakt auf und versuchte eine andere Taktik, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass sie half.

„Bitte liebe Ranken. Lass mich los es tut mir auch Leid dass ich in dieses Territorium eingefallen bin.“

Wie durch Zauberhand entließen die Ranken Ryu, welcher daraufhin sofort auf Abstand ging.

„Los Leute lasst uns hier verschwinde, bevor die Dinger es sich anders überlegen.“

Mit diesen Worten sputete Ryu den Hügel, den er vorher herunter geflogen war hoch. Die anderen folgten seinem Beispiel, da sie nicht wussten, was sie sonst machen sollten. Erst als sie ein gutes Stück von dem Wald entfernt waren, fingen sie wieder an zu sprechen.

„Sag mal Boss, wer war das eigentlich.“

„Das wollt ihr nicht wissen, glaubt mir es ist schon schlimm genug, dass ich es weiß. Aber mit einem hatte er Recht, wir müssen Yo warnen also gibt Gas Magnet, sonst sind diese Schamanen vor uns da."

Bei diesen Worten gab der Angesprochene soviel Gas, dass Ryu beinah hinten runter gefallen war. (Sein Motorrad ist ja bei dem Unfall zerstört worden, also musste er sich mit einem seiner Kumpels eins Teile.)
 

Die acht Deadenders fuhren so schnell wie sie konnten. Doch vor ihnen sahen sie schon, wie die Ampel auf Rot umschaltete. Magnet und die anderen wollten gerade die Bremse treten, als Ryu sie davon abhielt.

„Was machst du denn da, wird dürfen uns nicht aufhalten lassen, es geht um Leben und Tod. Also gibt Gas und fahr.“

Die Deadenders sahen sich kurz an, bis sie ihr Motorrad noch mal beschleunigten und mit Augen zu über die Straße fuhren. Doch als sie auf der Mitte waren kam ihnen ein Auto entgegen, das so schnell es konnte anfing zu bremsen. Ryu der das sah schloss die Augen und machte sich auf einen heftigen Zusammenstoß gefasst. Ach die restlichen Personen der Gruppe sahen sich schon selber im Krankenhaus oder mit einem Totentuch über den Kopf, als das Auto trotz quietschender Bremsen immer näher kam.
 

- Bei Yo -
 

Yo war währenddessen gerade dabei zu trainieren. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Anna ihr versprechen gehalten hätte. Aber das hat sie nicht, ansonsten könnte er um diese Zeit noch im Bett liegen und ein Nickerchen machen. Er war nicht zum Aushalten. Erst musste er in der Schule eine super schwere Geschichtsklausur schreiben und dann hat Anna ihn noch mit 10kg Gewichten an Armen und Beinen durch die halbe Stadt laufen lassen. Sie hatte sich kein bisschen geändert. Yo atmete bei diesem Gedanken erschöpft aus und ließ sich auf der Treppe nieder. Kurze Zeit später gesellte sich Manta zu ihm, der ebenfalls von Anna rumgescheucht wurde.

„Vielleicht solltest du die anderen Vorwarnen, bevor sie dir wieder unangekündigt einen Besuch abstatten.“

„Wäre wohl besser was. Aber bedauerlicherweise hat Anna mir den Orakelpager abgenommen.“

„Das war jetzt ein Scherz, oder? Es war doch ihre Idee, dass jeder seinen Orakelpager immer und überall dabei haben soll!“

Manta sah Yo nachdenklich an.
 

Als dieser jedoch nicht zu erwidern hatte, redete Manta munter weiter. „Wie soll man dich dann rechtzeitig von Zekes Rückkehr warnen, wenn Anna ihn bei sich hat?“ Bei diesen Worten stand Yo wieder auf.

„Ich glaube nicht, dass wir vor Hao noch etwas zu befürchten haben.“

Manta sah Yo daraufhin verwundert an.

„Hao? Wieso nennst du ihn immer noch so? Ich meine dass er Zeke ist, steht doch zu 100% fest, oder nicht.“

Doch bevor Yo antworten konnte mischte sich eine altbekannte Stimme ein.

„Da liegst du richtig Manta. Hao ist Zeke. Jedenfalls von deinem Wissen her.“ Manta war es nicht mehr gewöhnt, dass jemand ohne Vorwarnung hinter ihm auftauchte, deshalb erschrak ihn die plötzliche Beantwortung der Frage umso mehr.

„Du kannst froh sein, dass Ren nicht hier ist. Aber jetzt zurück zum Punkt, was heißt von meinem Wissenstand.“

Doch zu Mantas Verwunderung war Yo genauso überrascht wie er.

„Das würde ich auch gern wissen. Ich nenn ihn nur so, weil ich es mir in den letzten Monate angewöhnt habe, außerdem passt er auch irgendwie besser zu ihm.“

Mikihisa seufzte kurz, winkte jedoch ab, was soviel hieß wie unwichtig. Nun war Manta doch etwas erstaunt über Mikihisas Verhalten, sagte jedoch nichts dazu, sondern wendete sich wieder zu Yo.

„Sag mal wo wir wieder bei Zeke sind. Seid wann wusstest du eigentlich das hinter Hao dein Bruder steckt. Ich meine, du schienst nicht im Geringsten überrascht zu sein, als das herauskam?“

Bei dieser Frage kratzte sich Yo verlegen am Hinterkopf.
 

- Bei Ren -
 

Ren hielt es in dem Haus nicht mehr aus. Seine Schwester Run und ihr Schutzgeist waren die ganze Zeit zusammen und wichen nie von der Seite des anderen. Faust und Eliza waren schon schrecklich, aber die haben sich vor dem Tod schon geliebt und waren sogar verheiratet. Ren wollte sich gar nicht vorstellen, wie weit die beiden gehen würden. Ohne Vorwarnung kam ihm das Bild von Runs und Pailongs Hochzeit in den Kopf das er schnell wieder verwarf. Eins stand jetzt definitiv fest. Er brauchte Training und zwar sofort. Ohne weiter nachzudenken, lief er die erstbeste Strecke entlang, die er finden konnte. Doch er konnte seine Gedanken nicht von diesem Thema wegzerren und so kam es, dass er nicht auf den Weg achtete. So geschah es. Nach wenigen Minuten krachte er in die nächste Person die gerade im Weg stand. Diese Person war gerade damit beschäftigt sich in der Gegend zu orientieren und bekam die Gefahr erst zu spät mit. Durch den unvorhersehbaren Zusammenknall wurden beide zu Boden befördert. Die beiden Jungs richteten sich zeitgleich auf und klopften sich den Staub von den Sachen, schenkten den anderen jedoch keinen Blick. Der erste, der das Schweigen brach war der Umgerannte, der auch gleich anfing Ren anzuschreien und zu beschimpfen.

„Sag mal was soll denn dass kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst. Hast du keine Augen im Kopf oder ist das eine neue Art der Begrüßung? Wenn ja solltest du dir eine neue Suchen, denn die ist ganz schön unhöflich. Wenn nicht solltest du dir mal ’ne Brille anschaffen, bevor du noch in ein Auto rennst. Falls du diese Nummer noch mal bei mir abziehen solltest… “

Was auch immer der Umgerannte sagen wollte, sollte keiner erfahren, da er seinen Satz abbrach, als er Ren erkannte. Daraufhin sahen sich die beiden Jungs nur schweigend an und keiner dachte daran das Schweigen zu brechen.
 

- In Akita -
 

Die drei Mädchen aus Akita hatten jetzt endlich ihr Zwischenzeugnis in den Händen. Sie wussten schon seit einigen Tagen, dass sie die Klasse schaffen würde, doch feiern wollten sie erst, wenn sie den Beweis in den Händen hielten. Dieser Fall war nun eingetreten und wie erwartet, war das Resultat nicht so gut, wie die Lehrer es gesagt hatte.

„Da habt ihr es. Frau Ushiami hat doch gesagt, dass ich eine eins verdiene und was steht auf diesem Wisch eine vier. Ich könnte die Lehrer für ihre Lügen umbringen!“

Reika konnte nicht anders als laut los lachen. Auch Mitsuki war kurz davor einen Lachkrampf zu bekommen.

„Jetzt reg dich nicht so auf. Du hast zwar in Sozialverhalten ’ne vier, dafür hast du dank des Schamanenturniers ’ne eins in Sport.“

„Und was soll ich damit anfangen? Wie viele Berufe gibt es, bei denen auf die Sportzensur geschaut wird.“

Bei dieser Ausführung fing Mitsuki doch an zu lachen, während Reika versuchte Alina wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen.

„Jetzt reg dich ab, Alina. Immerhin haben wir noch Zeit, bis wir uns darüber Gedanken machen müssen. Und außerdem bist du an der Sozialnote selber Schuld. Wer hielt es denn für nötig, Benjé mitten ins Gesicht zu schlagen, so dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.“

„Er hätte mich einfach nicht provozieren dürfen.“

Die beiden anderen Mädchen zuckten bei Alinas Worten nur mit den Schultern.
 

Es war nie eine gute Idee Alina zu provozieren. Besonders nicht, wenn sie sich vorgenommen hatte die beste Note für das Sozialverhalten zu bekommen. Das hätte sie auch geschafft, wenn sie zu Hause mal Dampf abgelassen hätte. Doch sie tat das genaue Gegenteil, sie versuchte das Gerede der anderen zu ignorieren und war irgendwann so geladen, dass sie einfach den nächsten, der einen dummen Spruch abließ zusammen schlug. Zu ihrem Bedauern war dass auch noch der Liebling aller Lehrer und der Schleimer der Schule. Der hat natürlich so eine Show abgezogen, dass Alina zum Direktor musste und beinah von der Schule geflogen wäre. Doch da die meisten ihrer Mitschüler Benjé verachteten, da er sie mehr als einmal vor den Lehrern verpetzt hatte, standen sie hinter Alina. Durch diese Aktion ist sie noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen und die halbe Schule war stolz auf sie, da der Schleimjunge endlich mal eine Lektion bekommen hatte. Doch Benjé teilte die Meinung der anderen Schüler nicht und war mehr als verstört, dass einmal nicht alles nach seinem Wille ging und Alina auf der Schule bleiben konnte. Doch er wagte es nicht Alina noch einmal in die Quere zukommen aus Angst, dass er das nächste Mal mehr als eine gebrochene Nase hatte, so viel war ihm sein Wille doch nicht wert.
 

Die Mädchen konnten sich bei diesem Gedanken immer noch Todlachen. Das Gesicht von ihm, als er gemerkt hatte, dass man Alina nicht von der Schule gewiesen hatte, war einfach unbeschreiblich. Doch bevor sie weiter in Erinnerungen schwelgen konnten, durchschnitt Alina ihre Gedanken. „Leute, die Ampel ist rot.“ Mitsuki und Reika sahen sie darauf nur verwirrt an, bis sie bemerkten, dass sie schon an der Ampel standen.

„Ups. Hab gar nicht gemerkt, dass wir schon bei der Ampel sind.“

Alina schüttelte bei dieser Aussage nur den Kopf. Reika konnte sich daraufhin ein lautes Lachen nicht unterdrücken, bis sie sich zu Mitsuki beugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte.

„Geht es nur mir so oder verhält sie sich in letzter zeit wirklich wie Zeke?“

„Wenn du das verständnislose Kopfschütteln meist muss ich dir zustimmen, wenn du was anderes meinst ist es mir nicht aufgefallen.“

Mitsuki antwortete dies ebenfalls ihm Flüsterton, so dass Alina nichts mitbekam. Doch kurze Zeit später fingen beide an zu kichern, was Alinas Aufmerksamkeit auf sie zog.

„Wer Flüstert der Lügt, dass wisst ihr, oder?“

Nun fingen die drei erst Recht an zu lachen, was Alina anfing zu irritieren. Doch kurz darauf, als Alina kurz zur Ampel sah, wendete sich Mitsuki wieder flüsternd zu Reika.

„Ich ändere meine Meinung. Die Sprichwörter sind zu verdächtig. Die hat sie wahrscheinlich auch abgekupfert um uns fertig zu machen.“

„Was habe ich abgekupfert?“

Reika und Mitsuki schreckten bei der Frage hoch, da sie nicht wollten, dass Alina ihr Gespräch mitbekam.

„Ach nichts…Sieh mal es ist grün lass uns gehen!“

Mit diesen Worten liefen die beiden los und ließen eine erstaunte Alina zurück, die ihnen aber sofort, nach dem sie ihren Schock überwunden hatte, folgte, bevor die Ampel wieder auf Rot schaltete.
 

Gerade als ihre beiden Freundinnen den Bürgersteig auf der gegenüber liegenden Seite erreichten, schaltete die Ampel wirklich auf Rot. Doch zur gleichen Zeit hatte sich Alina gerade ein paar Schritte vom Bürgersteig entfernt. Sie schaffte es bis zur Mitte der Straße, bis das erste Fahrzeug an ihr vorbeizog. Sie bleib daraufhin vor schreck in der Mitte der Straße wie versteinert stehen. Die Fahrzeuge rauschten nur so an ihr vorbei doch dann herrschte Stille. Die Ampel war für die Fahrer schneller wieder auf Rot gesprungen als erwartet und Alina beeilte sich die anderen einzuholen, die immer noch völlig geschockt am Straßenrand standen und sie starr ansahen.

„Sag mal hast du sie nicht mehr alle, bei dieser Aktion hatte sonst was passieren können. Du kannst nur froh sein, dass die Ampel schneller geschaltet hat als normal, sonst hätten dich die beiden LKW zerquetscht und wir hätten dich von der Straße aufsammeln müssen!“

Alina lächelte daraufhin nur verlegen, da sie nun auch merkte wie knapp die Situation war, doch dann richtete sie sich an Reika.

„Ok, kommt nie wieder vor, jedenfalls dann nicht, wenn du aufhörst dich wie Anna zu verhalten und das ab jetzt!“

Mitsuki fing daraufhin wieder an zu kichern, während Reika Alina nur einen Blick zuwarf, der soviel hier wie ‚Das ist nicht dein Ernst’. Doch kurz darauf gab sie ihren Unmut kund.

„Ich bin nicht wie Anna. Oder lasse ich euch etwa jeden Tag 120km laufen?“

„Ne, aber dein Verhalten ähnelt ihr trotzdem irgendwie. Jedenfalls was deine Freude angeht. Anstatt dich darüber zu freuen, dass ich noch lebe, machst du mich runter.“

Es herrschte ein kurzes Schweigen zwischen den drei Mädchen, bis alle drei auf einmal anfingen zu Lachen.
 

Die Leute auf dem Bürgersteig drehten sich verwundert nach den dreien um, nahmen aber kurze Zeit später ihren alten Weg wieder auf.

„Wir sollten nach Hause gehen, da wartet nämlich noch eine Überraschung für uns.“

„Ach ja? Und woher weißt du dass, wenn es eine Überraschung ist?“

Auf Reikas Gesicht schlich sich nur ein hinterhältiges Lächeln, was die beiden schon kannten.

„Komm schon raus mit der Sprache spann uns nicht immer auf die Folter.“

Mitsuki und Alina sahen sie daraufhin flehend an. Sie hassten es, wenn Reika ihnen nicht sagte was sie wussten und wenn es um Überraschungen ging, hatten die so viel Geduld wie ein achtjähriges Kind, dass darauf wartete seine Geburtstagsgeschenke zu öffnen.

„Da wir alle unsere Klasse geschafft haben, habe ich zur Feier des Tages eine Kleinigkeit für uns besorgt. Wenn ihr wissen wollt, was es ist, müsst ihr bis zu Hause warten.“

Nach dieser Aussage hatten die beiden anderen Mädchen nur eines zu sagen.

„Na dann los!“

Mit diesen Worten liefen die beiden los. Reika sah ihnen kurz hinterher, bis sie ihnen gemütlich folgte. Immerhin hatte sie als einzige den Schlüssel für die Haustür, da die beiden ihre in der Wohnung vergessen hatte. Das war schon fast Tradition, da die beiden nur an den Schlüssel dachten, wenn Reika sie daran erinnerte und dass hatte sie heute nicht getan.
 

Ihrer Meinung nach konnten die beiden auch mal warten lernen. Sie hatte den ganzen Zirkus schon einmal mitgemacht. Damals hatten Alina und Mitsuki die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt, da sie nicht länger auf Reika warten wollte. Damals hatte sie die beiden an die Schlüssel erinnert, doch diesen Fehler würde sie nicht noch einmal machen. Und als strafe, dass sie das letzte Mal die ganze Unordnung rückgängig machen konnte, ließ sie diese jetzt ein paar Minuten vor der geschlossenen Tür stehen. Doch als sie endlich an ihrem Haus ankam, war niemand zu sehen. Verwirrt sah Reika sich um, bis sie sich Schultern zuckend zur Tür wendete. Doch als sie diese öffnen wollte, stieß sie auf einen Widerstand. Reikas Augen weitenden sich vor entsetzen. Ihre Mitbewohnerinnen hatten den Ersatzschlüssel benutz, der unter einem Stein lag, der sich unter der Fußmatte befand und hatten ihn von innen im Schloss stecken lassen. Sie hatte zwar ihren Fehler von damals nicht wiederholt, dafür hatte sie jedoch einen anderen bedauerlichen Fehler gemacht. Bei dieser Feststellung schlug sie sich mit der flachen Hand gegen den Kopf, bis sie anfing gegen die Tür zu schlagen. Nach einer halben Stunde, so schien es jedenfalls bemühte sich Mitsuki endlich von ihrem Aufenthaltsort weg und öffnete die Tür.

„Wieso schließt du die Tür nicht einfach auf, anstatt gegen die Haustür zu schlagen, ich dachte schon das wäre der Stalker, der Alina die letzten Wochen hinterher gelaufen war.“

„Hätte ich ja, wenn ihr den Schlüssel nicht stecken gelassen hättet.“

Reika sah sie wütend an, bis sie sich in dem Raum umsah. Wie erwartet lag alles auf dem Boden.
 

Reika seufzte schwer, dass alles Aufzuräumen dauert bestimmt wieder Tage, wie beim letzten Mal.

„T’schuldige, wie waren halt super aufgeregt, also wo ist die Überraschung?“ Reika ging ohne ein Wort zu sagen an Mitsuki vorbei und inspizierte das ganze Haus. Sie kam sich vor als wäre ein Tornado durch das Haus gefegt und immer noch konnte sie Alina nirgends finden. Nach 10 Minuten gab sie die Suche auf und richtete sich an Mitsuki, die wie ein kleines Kind vor Aufregung von einem Bein auf das andere hüfte.

„Also gut, wo ist Alina.“

Mitsuki gab auf diese Frage nur eine knappe Antwort, die Reika dennoch blass werden ließ.

„In deinem Zimmer!“

Reika konnte sich nicht mehr zurückhalten und stürzte mit einem lauten ‚Nein’ in das eben genannte Zimmer. Dort angekommen fand sie auch schon Alina vor, die vor einem kleinen Buch lag und es mit großer Interesse zu lesen schien. Reika konnte sich bei dem Anblick nicht mehr zurückhalten. Noch ehe Alina sich versehen konnte, hatte Reika ihr schon das Buch vor der Nase weggeschnappt und mit einem dumpfen Schlag geschlossen.

„Ihr beiden seid einfach unmöglich, wisst ihr dass?“

Doch lange konnte sie den beiden nichts nachtragen, da sie die beiden lange genug kannte.
 

___________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------
 

So das war's mal wieder von meiner Seite. Ich hoffe dass es euch gefallen hat und das ihr mir ein paar Kommis hinterlasst. So wie immer könnt ihr auch Verbesserungsvorschläge und Kritik ablassen so viel ihr wollt, denn sonst kann ich aus meinen Fehlern nichts lernen. Wie schon im Prolog erwähnt könnt ihr wieder mitarbeit, denn die Vorschlagsmöglichkeit für den Fortverlauf dieser FF sind wieder freigeschaltet und ich werde sie mit Sicherheit früher oder später mit einbeziehen, vorrausgesetzt, dass sie nicht zu abwegig sind.
 

Misato

Große Überraschungen

Willkommen zu meinem neuen Kapitel. Erst einmal vielen Dank für eure Kommis. Ich hoffe auch dieses Kap. trifft eure Zustimmung und ihr schickt mir wieder ein paar Kommis. Ach ja ich hab auf Anmerkung einer Leserin mal eine andere Aufteilung des Textes ausprobiert also nicht erschrecken. So genug geredet zurück zum Kap.
 

Ach ja, fast vergessen

"Text" jemand sagt etwas

//Text\\ jemand denkt etwas

~Text~ telepatische Nachrichten von Haos Schutzgeistern

(Text) aufklärende Kommenare meinerseits
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 2: Große Überraschungen
 

Auch dieses Mal war Reika nicht in der Lage, den beiden ihre Fehler lange nachzutragen, doch bevor sie aufgab, wollte sie den beiden noch ein schlechtes Gewissen machen. „Ich kann nicht glauben, dass ihr euch immer wie Kleinkinder aufführt, die zum ersten Mal ein Süßigkeiten Geschäft betreten. Und was dich angeht Alina, wie bist du eigentlich an mein Tagebuch gekommen, die Kiste, in der es lag, war meiner Meinung nämlich verschlossen.“ Reika sah Alina daraufhin wartend an. Diese sah kurz zu der Kiste, bis sie Reikas Frage beantwortete.

„Na ja, ich war doch in dem Kinderheim, als meine Eltern gestorben sind und da haben mir so ein paar ältere Jungs gezeigt wie man Schlösser aller Art aufbricht und ich, ähm… weißt du ich wollte schon immer mal wissen, was in dieser Kiste ist.“

Reika wurde bei dieser Aussage nur noch blasser. Jetzt hatte sie nicht nur zwei Personen im Haus, die nur Unordnung verursachten, wenn man sie ließ. Nein, es muss noch schlimmer kommen, da eine von ihnen Schlösser knacken konnte. Nun konnte sie erst recht nicht mehr ruhig schlafen, da sie jederzeit Angst haben musste, dass Alina ihr Tagebuch lies. Obwohl schlafen war das kleinste Problem, das größte war, dass sie Alina von nun an nicht mehr allein im Haus lassen durfte.
 

Reika wollte gar nicht darüber nachdenken, was Alina mit den Informationen in ihrem Tagebuch anstellen würde. Immerhin hatte sie einige von ihren peinlichsten Erlebnissen dort niedergeschrieben, weil sie es einfach loswerden musste. Und wem kann man mehr vertrauen als ein Tagebuch? Niemand. Doch damals wusste sie noch nicht, dass sie eines Tages mit einer neugierigen Schlösserknackenden Schamanin zusammenleben würde. Um genau zu sein wusste sie das bis eben auch nicht. Sie hoffte nur, dass es noch nicht zu spät war und Alina nicht zufällig was gefunden hatte, womit Alina sie zu vollständigem Gehorsam zwingen konnte. Reika schüttelte diesen Gedanken schnell beiseite.

„Ok Mädels. Ich mach euch einen Vorschlag. Ich zeige euch die Überraschung, sobald das Haus wieder klar schiff ist. Verstanden?“

Die beiden Mädchen sahen sich kurz an, grinsten sich gegenseitig an und antworteten wie aus einem Mund.

„Auftragt wird ausgeführt, Anna!“

Daraufhin liefen die beiden Mädchen die Treppe runter und fingen an alles wieder in die Schränke zu räumen, jedenfalls hoffte das Reika, die immer noch völlig erstarrt in ihrem Zimmer stand. Erst jetzt hatte sie realisiert, wie ihre Mitbewohnerinnen sie genannt hatten. Doch sie schüttelte ihre Wut darüber sofort aus dem Kopf. Als sie nach unten kam, waren alle Sachen bereits von Boden verschwunden.
 

Reika sah nur total verblüfft auf den sauberen Flur. Sie wusste das die beiden schnell waren, wenn sie wollten aber so schnell. Da gab es doch einen Hacken. Vorsichtshalber sah Reika in allen Schränken nach, doch nirgendwo fiel ihr etwas entgegen. Als sie die meisten Schränke durchgesehen hatte warf sie den beiden einen erstaunten Blick zu. Daraufhin ging sie zum Wandschrank, um die Überraschung herauszuholen, doch was als nächstes passierte, verschlug ihr die Sprache. Denn als sie die Tür öffnete, passierte das vorher erwartete. Alle Sachen, die zuvor auf dem Boden lagen fielen ihr entgegen. Reika wurde unter einem Berg von Kleidern Chipstüten und anderen Gegenständen begraben.

„Also so habe ich mir das ganze nicht vorgestellt.“

Schrie sie unter dem Berg von Gegenständen so laut sie konnte. Sofort machten sich die beiden Mädchen daran Reika wieder auszugraben und verstauten die Sachen dieses Mal an ihrem alten Platz. Nach drei Stunde hatten es die beiden, mit Reikas Hilfe, endlich geschafft das Haus wieder in seinen alten Zustand zu versetzen. Geschafft ließen sich die drei Mädchen an der Wand entlang auf den Boden gleiten und blieben dort einige Minuten sitzen. Doch dann stand Reika auf und öffnete den Wandschrank erneut. Dieses Mal machte sie keine Bekanntschaft mit irgendwelchen Gegenständen, sondern holte einen Brief heraus, den sie vor ihren Mitbewohnern versteckt hatte. Anschließend ließ sie sich von den beiden auf den Boden nieder und überreichte ihnen den Umschlag. Alina und Mitsuki sahen sich kurz an, beschlossen dann aber gleichzeitig Reika den Umschlag aus der Hand zu reißen. Die beiden stritten sich kurz darum, wer den Brief öffnen durfte, bevor sie eine Münze entscheiden ließen. Diese gab unwiderruflich bekannt, dass Mitsuki die Ehre hatte den Umschlag zu öffnen. Als diese den Inhalt des Briefes herausnahm, bekamen beide Mädchen große Augen und Mitsuki fiel ihr letzten Endes um den Hals. Alina signalisierte Reika mit einem nach oben gerichteten Daumen, dass sie sich etwas Tolles einfallen gelassen hat.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Manta war jetzt richtig gespannt auf Yos antwort. Es hatte ihn schon beim Turnier gewundert, dass Yo nicht überrascht schien, als Hao sich als Zeke rausstellte. Doch damals wollte er ihn nicht darauf ansprechen. Die Tatsache, dass er immer noch den Namen Hao benutzte ließ ihn aber nicht kalt. Sie brachte ihn dazu letzten Endes die Frage zu stellen, wie lange Yo schon von Haos Spiel wusste. Immerhin hatte Yo es ohne fremde Hilfe herausgefunden, oder gab es während des Turniers Vorkommnisse, die Hao schon früher enttarnt hatten? Manta konnte sich absolut nicht erklären, wieso Yo hinter Haos Fassade gekommen war. Jeder hatte ihn ab und zu für einen von Zekes Anhänger gehalten, doch nicht für Zeke selbst. Manta wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Yo zur Antwort ansetzte.
 

Doch es dauerte eine Zeit lang, bis er die richtigen Worte fand, um die Situation vom Schamanenturnier aufzuklären.

„Na ja, ich hatte schon an unserem ersten Tag in Dobbie Village den Verdacht, dass Hao etwas mit Zeke zu tun hatte. Allerdings habe ich dass schnell wieder verworfen, da er nicht den Eindruckt gemacht hatte, als hätte ich ein Geheimnis aufgedeckt. Außerdem sprach viel zu viel dagegen.“

Bevor Yo weiter sprechen konnte, mischte sich Manta in das Gespräch ein.

„Deshalb hast du ihn auch immer verteidigt, stimmt’s? Du wolltest deinen Fehler wieder gut machen.“

Yo nickte nur und Manta schien langsam zu verstehen, wieso Yo immer auf Haos Seite war.

„Ja aber woher hast du gewusst, dass Hao Zeke ist? Ich meine welchen Teil des Turniers habe ich verpasst?“

„Keinen. Mir sind nur diese ständigen Anspielungen aufgefallen. Außerdem fand ich die Situation mit dem Vogel etwas merkwürdig. Ich meine wie oft kommt es vor, dass sich ein Vogel auf den Kopf meiner Großmuter setzt. Auch Hao Reaktion darauf war alles andere als normal. Er hat irgendwie den Eindruck gemacht als würde er sich in einem schlechten Film wieder sehen, oder so.“

Yo überlegte kurz, doch beschloss nichts mehr zu seinen Ausführungen hinzuzuführen.
 

Manta sah ihn nur verwirrt an. Er hat die Ereignisse mit Kino mitbekommen, doch er hatte sich nichts dabei gedacht. Dafür war das ganze einfach zu lustig.

„Ja ich glaube unsere ganzen Auseinandersetzungen waren etwas auffällig. Ehrlich gesagt habe ich mich sowieso gefragt, wieso es keiner der anderen herausgefunden hat. Dennoch ich glaube Zeke war nicht der einzige der sich vorkam als wäre er in einem Irrenhaus. Kino hat nach diesem Ereignis zwei Tage am Stück geflucht und dass kommt relativ selten vor.“

Die beiden Jungs sahen Mikihisa daraufhin erstaunt an.

„Bin ich froh, dass ich das nicht mitbekommen habe!“

Nach diesem Satz konnte Yo sich nicht zurückhalten und grinste so breit er konnte. Plötzlich mischte sich Yos Schutzgeist in das Gespräch ein.

„Sag mal Yo wenn du es schon solange wusstest, welchen Sinn hatte dann das Gespräch zwischen dir und dieser Opacho und das mit deinem Bruder. Ich meine da schienst du mehr als nur Ahnungslos zu sein.“

„Na ja ich wollte einfach wissen ob sie etwas weiß. Und was Hao angeht sage ich nur soviel. Soweit ich mich erinnern kann hat Hao mit dem Gespräch angefangen. Ich weiß selber nicht, wie er so genau wusste, was mich bedrückt hat. Dass er meine Gedanken gelesen hatte, kann ich ausließen. Sonst hätte er ja gewusst, dass ich eine wage Vermutung habe, wer er wirklich ist. Und der Spruch während des Kampfes ist mir einfach nur so raus gerutscht, hab’ mir nichts dabei gedacht.“

Mikihisa sah Yo bei diesen Worten überrascht an.

„Und wer sagt, dass er es nicht wusste?“

Doch bevor Yo ankommen konnte, mischte sich Amidamaru ein weiteres Mal in das Gespräch ein.

„Das wurde in dem Kampf gegen Nevu deutlich. Da hat er erst raus gefunden, dass Yo ihn enttarnt hatte.“

Mikihisa gab nur ein verständliches Nicken von sich, bis er sich umsah und nach Anna Ausschau hielt, da diese das Z-Thema immer noch nicht frei gegebnen hatte.
 

Doch als er sie nirgendwo sehen konnte, richtete er sich wieder zu Yo.

„Du würdest ihn nicht mal vernichten, wenn er dir unmissverständlich klar machen würde, dass nur einer von euch in dieser Welt überleben kann, richtig.“

Yo sah seinen Vater daraufhin kurz an, sah dann aber auf den Boden.

„Vorziehen würde ich es jedenfalls nicht.“

Mikihisa wusste genau dass Yo so antworten würde, doch er musste einfach auf Nummer sicher gehen.

„Sag mal Mikihisa, wieso hast du ihn eigentlich nicht auffliegen lassen oder wenigste versucht ihn aufzuhalten?“

Mikihisa sah Manta daraufhin nur geschockt an.

„Woher weißt du, dass ich ihn nach dem Turnier nicht versucht habe aufzuhalten?“

Bei dieser Frage sahen sich Manta und Yo kurz an, bis sie sich gespannt zu Mikihisa wendeten.

„Jetzt hab ich zu viel gesagt, was? Vergesst einfach was ich gesagt habe.“

Mit diesen Worten wollte Mikihisa schon verschwinden doch Yo hielt ihn davon ab.

„Soll das heißen du hast Hao nach dem Kampf mit Nevu noch mal gesehen?“

„Schon, das ist aber nicht so wichtig. Außerdem sollten wir das Thema lieber beenden, sonst kriegt Anna noch etwas mit und das würde ich gerne vermeiden!“

Doch bevor sie das Thema beenden konnten, mischte sich Tamara noch einmal ein, die bis eben nur zugehört hatte.

„Sagt mal, was ich mich seid Nevus Niederlage gefragt habe ist, wie Hao sich so gut verstellen konnte! Ich meine er konnte sich aus allem rausreden und schien so zu handeln, als würde er alles ernst meinen was er sagt.“

Mikihisa konnte bei diesen Worten ein seufzen nicht unterdrücken.

„Das Problem bei der Frage ist, dass selbst ich noch nicht mal wusste, was von ihm gespielt wurde und was nicht. Ich meine am Anfang hat er sich zurückgehalten, so dass ihn niemand enttarnt, doch im weiteren Verlauf hat er sich nicht mehr so stark verstellt. Oder es lag einfach daran, dass er wusste, dass ich ihn bereits enttarnt habe. Ich denke deine Frage, Tami, kann dir nur Zeke selbst beantworten.“

Yo und Manta stimmten ihm daraufhin nur zu und wenige Minuten später kam auch Anna schon um die Ecke.

„Was sitzt ihr denn hier rum? Habt ihr nichts zu tun? Vergesst es ich sehe’ s schon. Manta, Tamara, ihr seit für das Essen zuständig. Yo 300 Liegestützen danach 20 Km laufen und wieder 100 Situps. Verstanden und jetzt los. Gut und jetzt zu dir Mikihisa,…“

„T’schuldige Anna, aber ich hab noch eine Verabredung. Wir sehen uns dann Morgen.“

Mit diesen Worten war Mikihisa auch schon verschwunden. Anna sah ihm nur mit einem lächeln hinterher und beendete ihren Satz leise für sich.

„…müssen wir einen Teller für dich auflegen oder bist du wieder verabredet.“

Daraufhin schüttelte sie amüsiert den Kopf. Jetzt hatte sie immerhin einen Trick gefunden um Mikihisa loszuwerden, wurde ja auch langsam Zeit.
 

- Bei Ren und dem Umgelaufenen -
 

Der Junge, der Ren gerade noch angeschrieen hatte, beruhigte sich langsam wieder. Auch Ren erholte sich langsam von dem Schock und erkannte die Person, in die er gerannt war.

„Sag mal Ren, wieso hast du deine Brille nicht auf, oder gilt das Tragen einer Brille auch als Schwäche?“

Der junge Ainu konnte sich bei diesen Worten ein Lachen nicht verkneifen.

„Oder hast du mich so sehr vermisst, dass du mich nie wieder gehen lassen willst?“

Ren lief bei diesen Worten knall rot an.

„Davon träumst du Schneemann!“

Trey hörte bei Rens Worten sofort auf zu lachen und nahm einen ernsten Ton an.

„Hör auf mich Schneemann zu nennen. Mein Name ist Trey, oder ist dass für dich so schwer zu merken.“

Doch bevor Ren etwas entgegnen konnte, hatte Trey schon Geistkontrolle erschaffen. Ren brauchte nicht lange um seinem Beispiel zu folgen. Er holte seinen Guandao aus seiner Tasche und klappte ihn auf. (Jetzt mal ganz ehrlich, wie hat das Ding überhaupt in seine Tasche gepasst? Ich meine, dass ist doch ca. 3 Meter lang, auch wenn das zusammengeklappt ist, ist der Transport in der Hosentasche unmöglich!) Kurz Zeit später fing der Kampf an, bei dem Ren wie immer triumphierte, jedenfalls vorerst.
 

Trey entschloss sich nach einigen Minuten den Kampf auf eine anderen Basis weiter zu Führen und stürzte sich auf Ren, der daraufhin seine Waffe aus der Hand verlor. Die beiden sprangen kurz darauf auseinander. Zu ihrem Pech standen sie genau zu falschen Zeit an der Straße. Da es den ganzen Tag schon geregnet hatte, waren auf der Straße riesige Pfützen. Noch eher einer der beiden die Gefahrenzone verlassen konnte, fuhr ein LKW gerade an ihnen vorbei und erwischte dabei eine Pfütze. Die Jungs konnten nicht so schnell reagieren, wie das Wasser hoch spritzte. Somit hinterließ der LKW-Fahrer hinter sich zwei durchnässte Jungen.

„Sag mal Ren liegt das an mir oder hat es das Wasser auf uns abgesehen? Ich meine es ist doch langsam kein Zufall mehr, dass uns immer die Wasserattentate erwischen.“

Ren zuckte daraufhin nur mit den Schultern.

„Zufall oder nicht ist mir eigentlich egal.“

Trey wollte gerade seinen eigenen Weg gehen, als ihm einfiel, wieso er hier eigentlich herumstand.

„Ähm, Ren. Sag mal wo geht es noch mal zu Yo? Ich glaube den Teil der Stadt habe ich letztes Mal nicht besichtigt.“

Trey sah etwas verlegen zu Boden. Er wusste selbst nicht wie er sich in dieser Stadt verlaufen konnte. Immerhin hatte er es mehr als ein Mal zu Yos Haus geschafft und jetzt hatte er sich verlaufen. Ren zeigte nur kurz in eine Richtung und lief dann in die andere Richtung weiter.

„Viel Spaß“

War alles von Trey noch von Ren hörte. Er fragte sich zwar, was dieser damit meinte, nickte ihm jedoch kurz hinterher und machte sich dann auf den Weg zu Yo. Was er nicht ahnte war, dass Ren mit dieser Aussage nur auf die altneuen Verhältnis in Yo Haus anspielten wollte. Da Anna Yos Trainingsprogramm nicht nur weiterführte, sondern es auch noch erweitert hatte. Das hieß, dass auch der Ainu nicht von ihrem Training flüchten konnte, jedenfalls nicht, wenn er freiwillig zu Besuch kam. Er hätte ihn warnen können, doch dazu hatte er keine Lust. Wieso sollte er auch, immerhin war es nicht seine Sache, wenn Trey unangekündigt bei Yo auftauchte. Er hatte also an seinem späteren Schicksal selber Schuld, egal was Anna mit ihm anstellte.
 

Trey währenddessen lief einigermaßen erleichtert in die Richtung, in die Ren ihn geschickt hatte. Je näher er Yos Haus kam, desto unwohler fühlte er sich. Was wohl auch an Rens letzten Satz lag. Etwas war an der ganzen Sache faul, denn dieser war nie so freundlich. Er hatte, um ehrlich zu sein einen Kommentar wie ‚Wenn du das nicht mehr weiß kann ich dir auch nicht helfen’ oder etwas Ähnliches erwartet. Hatte Ren sich wirklich verändert oder lag es daran, dass er mehr über Yos Aufenthaltsort wusste als er. Die frage war nur, was das war. Anna hatte klar und deutlich gesagt, wenn Yo den Titel gewinn brauch er nicht mehr zu trainieren, also was konnte passieren. Plötzlich viel ihm ein, was passieren konnte. Was war, wenn Yos Großeltern zu Besuch sind, dass würde er nicht überleben. Doch andererseits hatten die genug mit Zeke zu tun, oder nicht? Trey blieb bei diesen Gedanken einige Meter vor Yos Haus stehen und sah sich unsicher um. Trey war in einer Zwickmühle. Er hatte es endlich geschafft Pilikas Sklavenarbeit zu entkommen. Was wenn er genau in die nächste hinein lief, doch andererseits hatte er nur noch genug Geld um wieder nach Hause zu fahren. Doch für eine Rundreise war ihm das echt zu wertvoll.
 

Trey schüttelte diesen Gedanken aus seinem Kopf und ging mutigen Schrittes auf Yos Grundstück. Doch was er sah, ließ ihm fast Umkippen. Yo machte gerade Liegestützen. Damit war die Bedeutung von Rens Satz auch kein Geheimnis mehr, doch ehe er sich dazu entschließen konnte abzuhauen, stand Yo vom Boden auf und lief an ihm vorbei. Trey sah Yo nur geschockt hinterher. Doch bevor er sich dazu entschließen konnte umzudrehen, wurde er schon von einer altbekannten Stimme angesprochen.

„Was stehst du denn so nutzlos hier draußen? Komm rein, Manta und Tamara können zwei zusätzliche Hände gut gebrauchen.“

Trey ließ bei diesen Worten den Kopf hängen und trottelte ins Haus.

//Sklavenarbeit ich komme.\\

Anna sah ihm kurz hinterher, bis sie ihm folgte und ihm sagte, was genau er zu tun hatte.
 

Nach ungefähr 20 Minuten kann Yo wieder zurück und machte sich an die Situps. Er war mehr als nur fertig, da er die ganzen Trainingsprogramme mit den 40kg an Zusatzgewichten absolvieren musste. Als Yo sein Training endlich beenden konnte kam auch schon das Essen auf den Tisch. Total erschöpf ließ er sich auf den Stuhl fallen. Erst jetzt bemerkte er dass er nicht der einzige war, der erschöpf auf den Stuhl gefallen war.

„Hey Trey, seid wann bist du denn hier?“

„Seid du nach den Liegestützen die Beine in die Hand genommen hast und an mir vorbei gelaufen bist!“

Trey machte eine kurze Pause, bis er sich wieder an Yo wendete.

„Wieso hast du mich nicht gewarnt. Immerhin hättest du mir während deines Trainings eine Nachricht auf den Orakelpager schicken können.“

„Hätte ich ja, aber Anna hat mir den Pager abgenommen. Sonst hätte ich euch geschrieben, dass sich nichts verändert hat.“

Kurze Zeit nach dem Satz kamen auch die anderen drei an den Tisch und sie konnten anfangen zu Essen.
 

Hinterher war es an Yo und Trey den Tisch abzuräumen und das Geschirr zu waschen.

„Ich will wieder zum Schamanenturnier, da konnte ich mich vor dem Geschirrwaschen drücken.“

„Ja aber nur wegen Zekes Kommentare. Also hör auf zu meckern oder willst du ihm wirklich wieder über den Weg laufen.“

Trey und Yo schreckten bei diesem Satz hoch und sahen Anna mit großen Augen an.

„Ach übrigens für diesen Spruch dürft ihr beide nach den Abwasch noch 20 Kilometer laufen, da ich eindeutig erwähnt habe, dass ich das Thema die nächsten Jahre nicht mehr hören will.“

Mit diesen Worten wollte Anna wieder gehen doch Trey hielt sie mit seinem Satz zurück.

„Wir haben doch gar nichts über Zeke gesagt, das warst du.“ „Ok ich ändere meine Meinung.“

Die Jungs atmeten erleichtert durch, nur um nach Annas Ergänzung tot umzufallen.

„20 km für den Widerspruch und 20 km dafür, dass ihr seinen Namen erwähnt habt.“

Mit diesen Worten ging Anna endgültig aus der Küche und die Jungs fügten sich ihrem Schicksal, wobei ihnen Manta so gut er konnte Gesellschaft leistete.
 

Allerdings musste Manta schnell feststellen, dass er aufgrund seiner kurzen Beine nicht besonders gut mit den Jungs mithalten konnte. Aus diesem Grund ließen sie sich Zeit mit den 40 km.

„Hey Manta du wirst ja immer besser.“

„Schön wär’s. Ich versuche nur den Drang stehen zu bleiben zu ignorieren und einfach weiter zu laufen.“

Yo und Trey fingen daraufhin an zu lachen. Durch den Gegenwind hörten sie aber schnell auf, damit sie keine Seitenstiche bekamen.

„Wer hat denn jetzt den Sturm bestellt, wir wollen kein Horrortraining sondern ein normales!“

Doch wie erwartet, blies der Wind ihnen weiterhin ins Gesicht. Kurzer Hand entschied sich Trey Rückwärts weiter zu laufen, da er dann wenigstens schneller vorankam. (Funktioniert wirklich, jedenfalls bei mir.) Doch da er hinten keine Augen hatte, knallte wenige Minuten später in eine Person und flog mit ihr zu Boden.

„Tut mir Leid ich wollte nicht… Irgendwie habe ich gerade ein Déjà-vu Erlebnis.“

„Das kann ich nur zurückgeben. Wer von uns braucht jetzt eine Brille?“

Trey wollte auf diese Frage gerade etwas erwidern, als Yo dazwischen ging.

„Hey beruhigt euch wieder, es ist doch nichts passiert!“

Die Aufmerksamkeit der beiden richtete sich nun auf Yo, der sich jetzt zwischen die beiden gestellt hatte.

„Was machst du eigentlich wieder hier. Anna hat dich vor ein paar Stunden doch laufen lassen, oder nicht?“

„Moment mal, soll das heißen du wusstest die ganze Zeit, dass Anna ihn immer noch trainieren lässt und hast mich nicht gewarnt.“

Trey konnte es nicht glauben. Er wusste, dass er und Ren nicht die besten Freunde waren, aber deswegen musste er ihn doch nicht ins offene Messer rennen lassen.
 

Ren sah Trey nur teilnahmslos an, bis er sich dazu entschloss etwas zu erwidern.

„Wieso sollte ich. Immerhin hast du nicht gefragt. Außerdem lag es an Yo dich zu warnen, nicht an mir.“

„Bedauerlicherweise hat Anna ihm aber seinen Orakelpager abgenommen, also wäre es deine Aufgabe gewesen.“

Noch ehe Yo sich wieder einmischen konnten stürzten sich die beiden aufeinander. Manta schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf und Yo versuchte wie immer seine Freunde auseinander zu bringen. Doch die Situation regelte sich von allein, da es auf einmal ohne Vorwarnung anfing zu regnen. Während Yo sich nichts dabei dachte, sahen Ren und Trey gleichzeitig Richtung Himmel.

„Nichts für ungut, aber langsam ist es kein Zufall mehr, dass wir immer nass werden.“

Trey sah bei diesen Worten immer noch zum Himmel, während Ren wütend aufstand und anfing zu schreien.

„Das reicht jetzt, wer immer hinter dem Regen steckt kommt jetzt sofort aus seinem Versteck und zeigt sich!“

Die Gruppe wartete einige Minuten doch es geschah nichts. Daraufhin wurden Ren verwunderte Blicke zugeworfen.

„Ich wollte nur sicher gehen, dass dein Bruder nicht für diese Attacken verantwortlich ist, wäre schließlich nicht das erste Mal.“

„Streich das Thema aus deinen Kopf Ren, wegen eines ähnlichen Spruches hat Anna uns 40km aufgebrummt.“

Ren zuckte bei diesen Worten nur mit den Schultern.
 

Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, hörten sie den Glocken schlag.

„Ach Herr je, wir müssen los, sonst dürfen wir noch länger Trainieren, weil wir so lange für die 40km gebraucht haben.“

Mit diesen Worten lief Trey einige Meter vor, blieb aber stehen um auf Yo zu warten. Dieser wendete sich noch einmal kurz zu Ren bevor er Trey folgte.

„Wie sehen uns dann morgen früh beim Training richtig?“

„Jedenfalls wenn ich nichts besseres vor habe.“

Mit diesen Worten trennten sich die Wege der Jungs wieder, jedenfalls vorerst. Manta, Yo und Trey kamen 20 Minuten später wieder bei Anna an, welche sie nur abschätzend musterte.

„Ihr habt euch aber Zeit gelassen! Dafür dürft ihr noch 100 Liegestützen machen, bevor ihr ins Bett dürft und jetzt los. Auf den Boden mit euch.“

Bei diesen Worten ließen sich die beiden Jungs so schnell auf den Boden fallen, dass man es kaum verfolgen konnte. Um Anna keinen Grund zu geben sie noch mehr Trainieren zu lassen, fingen sie auch sofort mit den Liegestützen an und versuchten ihr Stöhnen zu verbergen. Doch da sie so erschöpft waren, dass sie kaum noch atmen konnten, verzählten sie sich immer wieder. Doch zum Glück hatte Manta das Zählen nach dem dritten Neubeginn übernommen. Mittlerweile hatte auch der Regen wieder aufgehört und es herrschte sogar Windstille, was jedoch keiner beachtete.
 

Als die beiden ihr Trainingsprogramm endlich gemeistert hatten verabschiedete sich Manta von ihnen, da dieser nach Hause musste. Gerade als er verschwunden war, kam auch Anna zu ihnen und sah sie mit einem prüfenden Blick an.

„So als erstes geht ihr ins Bad, wascht euch und dann macht ihr den Dreck weg, den ihr mit rein gebracht hab.“

Trey und Yo sahen sich daraufhin kurz an, folgten aber nach wenigen Sekunden Annas Befehl. Es dauerte weitere 20 Minuten, bis die beiden den Matsch vom Boden gewischt haben und Anna sie endlich ins Bett gehen ließ. Als Trey sich sicher war, dass Anna sie nicht hörte, wendete er sich an Yo.

„Sag mal bilde ich mir dass nur ein oder ist Anna schlimmer als vorher?“

Da Yo nicht auf diese Frage antwortete mischte sich Amidamaru in das Gespräch ein.

„Sie ist definitiv schlimmer geworden. Anna hat das Training die ersten Tage nach dem Turnier zwar reduziert, doch je mehr Zeit verging, desto brutaler wurde es. Und um ehrlich zu sein hast du es noch leicht gehabt.“

Trey sah Amidamaru bei dieser Aussage nur mit offenem Mund an.

„Leicht…Ich glaube ich sterbe, bevor ich genug Zeit zum Abhauen habe.“

Mit diesen Worten ließ sich Trey auf seinen Futon fallen und schloss die Augen, sprach dann aber weiter.

„Ich kann nicht verstehen wie du dass aushältst. Ok wir haben den 12 Stunden - Lauf überlebt, aber trotzdem. Einmal kann man es vielleicht schaffen aber jeden Tag. Das nächste Mal rufe ich an, bevor ich bei dir vorbei komme.“

„Das kannst du vergessen Trey, Anna hat sich angewöhnt den Hörer neben das Telefon zu legen, wenn wirklich jemand was von mir oder ihr wollte, hört man immer nur ein Besetzzeichen und wenn sie es mal vergisst ist sie immer schneller am Telefon.“

Trey richtete sich bei diesen Worten wieder auf und sah Yo fragend an.

„Soll das heißen du hast außer Ren niemanden von unseren Freunden mehr gesehen oder gesprochen?“

„Doch. Da sind noch Manta, Tami und Amidamaru. Faust kommt auch manchmal vorbei und hilft beim Haushalt. Außerdem ist Anna auch die ganze Zeit da. Wie sieht es mit dir aus?“

„Also gesehen habe ich keinen außer Pilika. Aber dank des Orakelpagers halte ich Kontakt mit Ryu. Mit Reika halte ich auch noch Kontakt, sie hat mir erst letztens geschrieben, dass sie die Klasse trotz Rückstand schaffen wird. Sogar Joco hat mir geschrieben, obwohl ich nur die Hälfte gelesen habe, da er schon wieder mit seinen elenden Witzen angefangen hat.“

„Hat Reika dir noch was geschrieben, zum Beispiel über Alina?“

Trey sah Yo zuerst verwundert an, bis er wusste, worauf er hinaus wollte.

„Außer dass sie so einen Jungen zusammen geschlagen hat, weil er sie beleidigt und einen Streber genannt hat, hat sie nichts geschrieben. Aber ich schätze wenn es Alina schlecht ginge hätte sie es erwähnt.“

Nach diesen Worten schwiegen die beiden einen Moment und lauschten.
 

Da sie nichts hörten konnten sie das Gespräch wieder aufnehmen.

„Ich denke mal, dass man sich um Alina keine Sorgen machen braucht, immerhin hat sie sich wieder normal verhalten, bevor die drei nach Akita geflogen sind.“

„Ja ich glaube du hast Recht.“

Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, fing Treys Orakelpager an zu piepsen.

„Oh, ist wahrscheinlich Ryu, der meldet sich immer um die Zeit.“

Doch nachdem Trey die Nachricht anklickte und durch las, stockte er.

„Falsch ist nur ’ne Nachricht von Jeanne. Sie schreibt, ob ich wüsste was mit dir los ist, da du ihr nicht antwortet. Ihr schreib ihr mal schnell, dass Anna dir den Pager abgenommen hat und sie dir deshalb lieber keine Liebeserklärungen machen sollte!“

Bei diesen Worten fingen die beiden Jungs sowie Kororo und Amidamaru an zu lachen. Als sie sich wieder beruhigt hatten, schrieb Trey Jeanne zurück und starrte auf den Pager.

„Das ist komisch. Normalerweise piept mich Ryu immer um diese Zeit an.“

Noch bevor die Jungs sich darüber weiter wundern konnten mischte sich Amidamaru ein.

„Glaubst du ihm ist vielleicht was passiert.“

Die beiden Schamanen verneinten die Frage schnell und legten sich hin.

„Vielleicht hat er es einfach nur vergessen. Wenn er sich Morgen nicht meldet, werden wir weiter sehen.“

„Yo hat Recht, man kann ja nicht immer das schlimmste erwarten. Außerdem kann Ryu gut auf sich selber aufpassen.“

Mit diesen Worten gab sich Amidamaru zufrieden und die Jungs legten sich auf ihre Futon, doch bevor sie in einen ruhigen schlaf fallen konnten, piepste Treys Orakelpager ein weiteres Mal.
 

Trey sah sich die Nachricht kurz an und stockte.

„Das meint sie doch wohl nicht ernst, man und ich dachte, dass werden dieses Mal schöne Herbstferien.“

Yo sah Trey bei diesem Kommentar völlig verwirrt an, bis dieser seine Reaktion erklärte.

„Jeanne hat mir zurück geschrieben. Sie ist der Meinung, dass Zeke wieder in Japan ist.“

„Woher will sie dass denn wissen?“

Trey las sich die Nachricht noch einmal durch, bevor er antwortet.

„Sie sagt, dass sie durch Zufall auf seine Spur gekommen ist, diese sich aber in Japan verloren hat.“

Yo stand bei diesen Worten auf und ging aus dem Zimmer. Trey starrte ihm nur hinter her. Nach ca. 1 Minute, kam der braunhaarige zurück. Er schloss die Zimmertür und legte sich auf seinen Futon, so als ob nichts gewesen wäre.

„Was sollte dass den eben?“

„Wollte nur mal sehen, ob Anna vor der Tür steht. Das letzte Mal hat sie mir extra Training gegeben, nur weil ich das Thema angeschnitten habe.“

Trey sah Yo daraufhin geschockt an.

„Ah ja. Aber meinst du nicht wir sollten sie aufklären?“

„Nö, wozu, sie erfährt es noch früh genug!“

„Yo, sagt mal hast du eben nicht zugehört, was ich gesagt habe? Wenn Zeke hier ist und sich für seine zweifache Niederlage…“

„Einfach! Beim zweiten Mal hat er den Kampf feiwillig aufgegeben.“

Trey sah Yo bei diesen Worten fassungslos an, da dieser jedoch nicht auf seinen Blick reagierte, wendete sich Trey zu Amidamaru.

„Yo wusste schon seit Mitte des Turniers, dass Hao in Wirklichkeit Zeke war. Mehr sage ich dazu nicht.“

Yo zuckte daraufhin mit den Schultern und Trey beließ es dabei. Jedenfalls für den Moment, da er einfach zu müde war um sich aufzuregen und somit waren die beiden Jungs wenige Minuten später ins Traumland hineingetaucht.
 

Doch nach 6 Stunden schlaf wurden sie am nächsten Morgen rücksichtslos geweckt.

„Aufstehen ihr Schlafmützen, anziehen und runter zum Frühstück.“

Trey und Yo taten wie ihnen befohlen. Als sie gerade an den Küchentisch kamen, sahen sie, wie Manta gerade zur Tür rein kam.

„Du bist zu spät Kurzer. Jetzt wird aber erstmal gefrühstückt, bevor ich die Aufgaben verteile.“

Mit diesen Worten setzte sich Manta neben Tamara an den Tisch und die fünf Personen frühstückten zusammen. Es war ruhig, da keiner wagte etwas zu sagen, aus Angst, dass Anna ihnen extra Arbeiten gab. Nach dem Frühstück änderte sich die Stimmung schlagartig.

„Gut, da alle mit dem Essen fertig sind, kann das heutige Programm ja losgehen. Kurzer, Tamara, ihr macht den Abwasch. Anschließend geht ihr einkaufen. Der Einkaufszettel liegt auf dem Küchentisch. So und jetzt zu euch. Ihr…“

Weiter kam Anna nicht, da in diesem Augenblick ein bekannter Chinese das Haus betrat.

„Ah Ren, du bist auch mal wieder hier. Gut dann ändere ich mein morgen Programm. Trey, Yo ihr werdet mit Ren erst einmal 100 km laufen, dann zurückkommen und 50 Liegestütze und 50 Situps machen. Anschließend werdet ihr euch bei mir melden, damit ich euren danach folgenden Trainingskampf überwachen kann. Verstanden?“

„Ja Anna!“

Mit diesen Worten verließen die drei Jungen das Haus und machten sich an die 100 km.
 

Trey war von dieser Entscheidung richtig überrascht, da er mehr erwartet hatte. Doch zu seinem Pech hatte er Annas Aussage nicht richtig verfolgt.

„Ich glaube ich habe mich geirrt. Im Gegensatz zum Schamanenturnier ist das noch richtig wenig.“

„Das habe ich das erste Mal auch gedacht, Trey. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie mir erklärt hatte, dass das nur das Morgenprogramm ist.“

Trey fiel die Kinnlade bei Yos Ausführung herunter.

„Mund zu, Schneemann sonst verirren sich noch ein paar Fliegen darin. Und was Anna angeht sage ich nur soviel sie hat insgesamt 5 Programme für den ganzen Tag. Drei Mittagsprogramme, ein Morgen-, ein Abendprogramm.“

Trey hatte bei dieser Ausführung den Mund geschlossen, sah die beiden jedoch weiterhin verwirrt an.

„Wieso denn drei Mittagsprogramme?“ Ren verdrehte bei diesen Worten die Augen, bis er sich entschloss Trey aufzuklären.

„Na ja, da ist das Vormittagsprogramm von 9:00 bis 11:00 Uhr, dann das Mittagsprogramm von 12:00 bis 14:00 und dann das Nachmittagsprogramm von 15:00 bis 17:00 Uhr.“

„Was Ren vergessen zu erwähnen hat ist nur, dass es für Überziehung der Zeit extra Training gibt, also kann man da schon mal den ganzen Tag auf den Beinen sein.“

Trey konnte seinen Ohren immer noch nicht glauben, aus diesem Grund fragte er einfach weiter nach.

„Und wann fangen die anderen Trainingsprogramme an?“

„Das Morgenprogramm ist meistens von 6:00 bis 8:00 Uhr, das Abendprogramm ist von 18:00 bis 20:00 Uhr.“

Trey nickte nur und sah zufällig auf die Uhr, an der er zufällig vorbei kam.

„Ähm Leute, es ist aber erst 5:30 Uhr und Yo hat gestern mindestens bis 22:47 trainiert.“

„Ich sagte ja auch meisten.“

Ren sah Trey bei diesen Worten wütend an. Doch Yo ging dazwischen, bevor die beiden wieder aufeinander losgehen konnten.

„Was Ren damit meint ist, dass das Training für jede falsch Diskussion oder Spruch verlängert wird. Und die Programme zählen nur für die Ferien und Wochenende, während der Schulzeit werden sie so verschoben, dass ich sie einhalten kann.“

Langsam fing Trey an die ganzen Trainingsprogramme zu verstehen. Doch er wusste nicht, wieso Anna das machte. Immerhin hatte Yo den Schamanenkampf gewonnen, also was wollte sie mehr?
 

Doch bevor Trey seinen Gedanken weiter nachgehen konnte, wurde Trey unsanft aus seinen Gedanken gerissen.

„Hey Frostbeule hier geht es lang. Du rennst genau in die falsche Richtung!“

Trey blieb bei diesen Worten abrupt stehen, bevor er sich verwundert umsah. Er stand genau vor einer großen Ampel, die gerade auf Rot um sprang. Trey sah für einen Moment geschockt auf den Verkehr, der an ihm vorbei rauschte, bevor er sich umdrehte und wieder zu den anderen lief. Als er sie erreichte liefen auch sie weiter um nicht zu spät zurück zu Anna zu kommen, da sie wussten, dass es sonst Zusatztraining gab. Auch wenn Ren gerne trainierte, tat er alles dafür die 1 Stundenpausen auch zu nutzen. Auch für Yo waren diese Pausen das Beste am ganzen Tag, da er ansonsten nur Laufen, Kämpfen oder Liegestütz bzw. Situps machen durfte. Doch erst einmal mussten die drei das Morgenprogramm überleben, wobei Ren von allen die besseren Chancen hatte.
 

_________________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

So das war’s wieder von meiner Seite. Ich weiß dass ich mal wieder an einer unmöglichen Stelle aufgehört habe, aber ich bitte es mir nachzusehen, immerhin will es etwas spannend machen. So der Rest läuft wie gehabt. Ihr könnt wie immer Verbesserungsvorschläge und Kritik ablassen so viel ihr wollt, denn sonst kann ich aus meinen Fehlern nichts lernen. Wie schon erwähnt könnt ihr wieder mitarbeiten, denn die Vorschlagsmöglichkeit für den Fortverlauf dieser FF sind wieder frei geschaltet und ich werde sie mit Sicherheit früher oder später einzelne Beiträge mit einbeziehen, vorausgesetzt, dass sie nicht zu abwegig sind.

Die Warnung

So da bin ich wieder. Ich mach es eifach mal kurz und sage, viel Spaß beim lesen.
 

___________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------
 

Die Warnung
 

Trey, Ren und Yo hatten endlich ihre Aufgaben erledigt und meldeten sich wie befohlen sofort danach bei Anna. Die nickte nur und wies sie mit einem Zeichen an ihr zu folgen, dies taten sie umgehen, da sie wussten, dass ihnen die Konsequenzen nicht gut bekommen würden. Anna erklärte den dreien kurz, was sie erwartete und schickte sie dann aufs Kampffeld. Da Anna sich den Kampf in ruhe ansah und auf jeden einzelnen Schritt der Kämpfer achtete, war sie zu abgelenkt, um zu bemerkte, dass sie beobachtet wurde. Doch auch wenn Anna nicht abgelenkt gewesen wäre hatte sie von der Person, von der die Anwesenden beobachten wurden, nichts bemerkt.
 

Yo, Ren und Trey waren voll und ganz auf den Kampf fixiert, da sie sich ein paar Pluspunkte zulegen wollten. Diese Pluspunkte entschieden, so hatte Trey es jedenfalls verstanden, wie viele zusätzliche Minuten sie Pause machen durften. Für einen dummen Spruch oder das falsch Thema gab es Minuspunkte. Sollte man sowohl Plus- als auch Minuspunkte sammeln, so werden diese gegeneinander abgewogen. Merkwürdigerweise, so hatte Yo erzählt, kam es jeden Tag dazu, dass er Überstunden schieben musste, obwohl er sich genau an ihren Plan gehalten hatte. Diese Tatsache zeigte mehr als deutlich, dass der Plan nur eine Richtlinie für die Trainierenden ist, die Anna jederzeit und nach belieben verlängern konnte, egal ob Yo oder ein anderer sich daran hielt oder nicht.
 

- Bei Joco in Amerika -
 

Joco hatte sich mittlerweile von seinem Bühnenfiasko erholt. Dennoch konnte er nicht glauben, dass ihnen diese Leute nicht mal eine Chance gegeben haben. Es ist immer dasselbe wenn man sich keinen Namen machen kann ist man ein Niemand. Doch so leicht ließ Joco sich nicht runterziehen. Er würde es der Welt irgendwann beweisen, dass wusste er. Joco lief mit diesen Gedanken ziellos durch die Gegend, bis er von einer lauten Stimme hinter ihm wieder in die Wirklichkeit geholt wurde.

„Lady und Gentlemen. Ich bitte um eure Aufmerksamkeit. Zur großen Eröffnung des neuen Clubs ‚Sutéki na Mirai’ (zum allgemeinen Verständnis das ist japanisch und heißt übersetzt großartige Zukunft) veranstalten wir ein Talentabend, in dem sie die besten Talente auswählen können. Wer selber etwas vorführen will, kann sich jetzt bei uns eintragen. Ach und hatte ich erwähnt, dass das erste Getränke für jeden an diesen Abend aufs Haus geht.“

Wie auf Stichwort wurde Joco bei diesen Worten zur Seite gestoßen, als ein Mann an ihm vorbei lief.

„Ok wo darf ich mich einschreiben? Ich bin Experte in jonglieren!“

Doch der Mann war nicht der einzige, denn noch bevor Joco sich auch nur umdrehen konnte, war die Person schon von einer großen Menschenmaße umgeben. Joco sah sich das Treiben in Ruhe an. Normalerweise hätte er sich sofort eingeschrieben, doch irgendetwas an der Stimme kam ihm bekannt vor.
 

Nach einigen Minuten ertönte eine andere Stimme, dieses Mal war sie aber nicht so laut.

„Ganz ruhig, wir werden euch alle ins Programm nehmen keine Sorge. Stopp nicht so schnell. Ok noch mal von vorne wie war dein Name noch mal. Gut und du bist 24, richtig? 23? Oh, tut mir Leid, das kann ich ändern. So jetzt ist es richtig. Also dann bis heute Abend!“

Joco sah immer noch völlig verwirrt auf die Menschen, die um das Mädchen, oder besser gesagt die Mädchen, herumstanden. Er wusste nicht wieso, doch die Stimmen kamen ihn mehr als bekannt vor. Doch er wusste nicht was er tun soll. Sollte er sein Glück wirklich herausfordern und sich durch die Menschenmenge quetschen oder einfach nur warten. Doch dann entschied er sich zu warten, bis sich die allgemeine Aufregung gelegt hatte. Nach wenigen Minuten war es endlich so weit und der grossteil der Gruppe war schon gegangen. Joco stand immer noch an Ort und Stelle, da er herausfinden wollte, woher er die Stimmen kannte. Dass mittlerweile zwei andere Personen hinter ihn getreten waren, beachtete er nicht.

„Also der Club ist heute auf jeden Fall überfüllt! Ich wusste doch, dass die beiden die besten Köder dafür sind.“

Die Angesprochene fing daraufhin an zu kichern. Keiner von beiden schien Joco zu bemerkte und der hatte auch nur Augen für das Geschehen. Endlich war auch der letzte gegangen, doch die Mädchen, die als einziges noch an der Stelle standen hatten ihm den Rücken zugedreht. Als sie sich jedoch umdrehten, verlor nicht nur Joco jegliche Farbe aus dem Gesicht sondern auch die beiden Mädchen.
 

Es herrschte ein kurzes Schweigen, bis sich die Personen wieder regten. Als wenn sie sich vorher abgesprochen hätten erschufen alle auf einmal Geistkontrolle und sahen sich starr an. Da Joco keine Riesengeistkontrolle geschaffen hatte sondern sich nur mit seinem Schutzgeist verschmolzen hatte, konnten nur die beiden Mädchen die Veränderung sehen. Doch bevor einer von ihnen oder Joco angreifen konnte, mischten sich die Personen ein, die hinter Joco standen. „Matti, Mari, löst eure Geistkontrolle sofort auf, ihr wisst genau was passiert, wenn euch jemand erkennt.“ „Ach ja, dann sie man genau hin, Kana. Einer von Yos dämlichen Freunden hat uns schon erkannt.“ Erst jetzt bemerkte Joco die anderen beiden und auch die wurden darauf aufmerksam, dass dieser sich mit seinem Schutzgeist verschmolzen hatte. Kana überlegte nicht lange und erschuf ebenfalls Geistkontrolle, während ihr Begleiter nur unbeteiligt wartete.

„Worauf wartest du Luca, willst du dass er unseren Aufenthaltsort an Yo oder einen der Schiedsrichter ausplaudert? Du weißt, dass wir dann erledigt sind!“

„Ja schon, aber dass sind wir auch wenn wir ihn töten, oder glaubst du Yo würde den Tod von einem seiner Freunde so hinnehmen?“

Während des kleinen Wortgefechtes sah Joco nur von einer Person zu anderen. Er wusste genauso wenig wie die beiden anderen Mädchen was er tun sollte. Selbst wenn sie sich auf einen Waffenstillstand einigen würden, wer sagte, dass die vier sich daran hielten.
 

Doch seine Entscheidung wurde ihm abgenommen, da sich Luca nun direkt an ihn wendete.

„Ok Kleiner, wie wäre es mit einem Waffenstillstand. Wir wollen dieses Mal keinen Ärger mit dir oder irgendwem sonst!“

Joco sah den Mann darauf nur misstrauisch an. Dieser nickte den beiden Mädchen nur zu, die sofort ihre Geistkontrolle auflösten auch Kana tat dies, doch nicht ohne ein unverständliches Gemurmel. Als Joco das sah löste auch er seine Geistkontrolle auf, behielt die vier aber im Auge, um nicht doch noch von einem Überraschungsangriff erwischt zu werden.

„Was wollt ihr hier?“

Joco wirkte unfreundlicher als beabsichtigt, doch er konnte sich einfach nicht zurück halten.

„Hat man doch gehört. Wir werben für unseren eigenen Club.“

„Können wir irgendetwas tun, damit du vergisst, dass du uns hier gesehen hast?“

„Mari.“

Mari zuckte bei diesen Worten heftig zusammen und auch Joco kam sich im Moment etwas veralbert an.

„Ein Club, jetzt auf einmal? Ihr haltet mich wohl für dämlich.“

Nun riss Kana der Geduldsfaden.

„Schon mal daran gedacht, dass wir auch leben müssen. Und ohne Job geht das wohl schwer. Oder denkst du nur weil wir zu Zekes Team gehörten, können wir von Luft und Wasser leben. Wenn du das glaubst hast du eine ganz schöne Meise!“

„Kana, jetzt beruhige dich doch Mal, du machst unsere Situation nicht besser.“

Plötzlich mischte sich Matti in das Gespräch ein, die bis eben nur stumm in der Ecke gestanden hatte.

„Was sie damit eigentlich meinte ist, dass wir nicht vorhaben dir oder deinen Freunden aufzulauern oder sonst was. Wenn Zeke das vorhat ist dass seine Sache…“

„Matti. Können wir das Ganze irgendwie wie zivilisierte Menschen regeln?“

Joco überlegte kurz, bis ihm ein guter Vergleich einfiel.
 

Er überdachte ihn kurz, bis er ihn letzten Endes doch aussprach.

„Wie wäre es mit einem Vergleich wie: Ihr sagt mir wo Zeke ist und was er vorhat und ich vergesse, dass ich euch gesehen habe.“

Die Mädchen sahen sich daraufhin geschockt an, bis sie wie aus einem Mund antworteten.

„Nie im Leben!“

Luca und Joco sahen diese daraufhin nur verdutzt an, bis sich Luca an Joco wendete.

„Tja da siehst du es selber. Die Mädchen kannst du abhacken, die sind sowieso alle in Zeke verschossen…“

„Gar nicht war, was erzählst du denn da für einen Unsinn?“

Luca ließ sich von dem Zwischenruf nicht abschrecken und redete munter weiter.

„…und würden ihn niemals freiwillig verraten. Aber selbst wenn ich deine Fragen beantworten könnte, würde ich es nicht tun. Dafür schulde ich, und auch die anderen, ihm einfach zu viel. Was soll’s selbst wenn du uns an die Schiedsrichter verrätst bist du herzlich zu unserer Neueröffnung eingeladen!“

Joco war jetzt erst recht verwirrt. Doch bevor er noch etwas erwidern konnte, kam eine weitere Person an ihm vorbei und wendete sich an die vier ehemaligen Anhänger von Zeke.

„Mensch Leute, wo bleibt ihr denn? Wenn ihr weiter so rumtrödelt sind die Gäste da, bevor wir alles vorbereitet…“

Noch ehe die Person zu Ende sprechen konnte, zeigten die vier auf Joco, der nun eindeutig in der Unterzahl war.

„Mensch Leute, wie konntet ihr euch von dem Spaßvogel erwischen lassen.“

„Ok ist hier irgendwo ein Nest von euch, oder wieso treffe ich an ein und demselben Tag fünf von Zekes ehemaligen Anhängern. Das ist ja schlimmer als der Wettlauf von Hase und Igel, da gibt es immerhin nur zwei Kontrahenten und nicht fünf.“

Joco hatte jetzt doch die Fassung verloren. Drei von ihnen zu treffen war Zufall, vier grenzte schon an Verfolgungswahn aber fünf, dass war entweder ein schlechter Traum oder Berechnung. Die fünf sahen sich Jocos Reaktion kurz ungläubig an, bis Mari plötzlich anfing zu lachen.
 

Mari holte kurz Zeit später, als sie sich wieder beruhigt hatte, ihren Zettel hervor, den sie vorher in die Hosentasche gesteckt hatte. Sie überlegte kurz, bis sie sich an Joco wendete.

„Sag mal hast du Lust an unserem Talentwettbewerb teil zu nehmen. Deine Witze sind bestimmt der Hammer!“

„Meinst du dass Ernst?“

Mari nickte daraufhin nur wendete sich kurz an ihre Begleiter, die sie nur fassungslos ansahen, bis sie das Wort wieder an Joco richtete.

„Klar mein ich dass ernst. Ach und was deine Frage angeht. Alle die das Schamanenturnier überlebt haben und vorher in Zekes Team waren haben sich zu einen kleinen WG zusammengeschlossen.“

„Du meinst wohl große WG. Wie auch immer, jedenfalls haben wir den Club alle zusammen eröffnet. Und was ist jetzt mit dir? Dürfen wir dich auf die Teilnehmerlist setzten?“

Joco überlegte kurz, doch dann stimmte er zu. Die fünf gaben ihm noch schnell die Adresse des Clubs und verschwanden. Erst jetzt realisierte er was eben passiert war. Er hatte zwar die Chance vor einem großen Publikum zu stehen, doch dieser Gedanke wurde von der Tatsache getrübt, dass Zekes ehemalige Anhänger diesen Club betrieben. Sollte er sein versprechen wirklich halten und hingehen oder sollte er einfach bleiben wo er ist. Es war schon merkwürdig, dass er ausgerechnet an dem Abend nach seinem großen Fiasko eine zweite Chance bekam zu beweisen, dass er witzig war. Doch sollte er sich dafür wirklich in Gefahr bringen. Was ist, wenn das ganze eine Falle war. Wussten die fünf wirklich nicht wo Zeke war oder was er vorhatte, oder waren sie der Köder um ihn in den Club zu locken. Was ist, wenn das alles zu dem zweiten Teil von Zekes Racheplan gehörte. Er schüttelte diesen Gedanken schnell aus dem Kopf.
 

Joco verließ die Straße nach diesem etwas unrealistischen Ereignis und ging ohne Umwege zu seiner Wohnung. Dort ließ er sich auf sein Bett fallen und machte die Augen zu. Seine Gedanken kreisten immer noch um das selber Thema. Was sollte er tun. Doch nach ½ Stunde fiel ihm endlich eine Lösung ein. Er schnappte sich seinen Orakelpager und schreib Trey und Ryu eine Nachricht. Er wusste nicht wieso er gerade mit Trey und Ryu den Kontakt hielt. Vielleicht lag es daran, dass von den vieren den er geschrieben hatte, die beiden die einzigen waren, die geantwortet hatten. Oder einfach weil er mit Jeanne, Lyserg und Faust nicht so lange zusammen war um den Kontakt zu pflegen. Jedenfalls schrieb er ihnen genau was passiert war, und was er vorhatte. Nach dem er seine Nachricht fertig getippt hatte las er sie sich noch einmal laut vor. „…sollte ich mich danach nicht innerhalb von 12 Stunden wieder melden, wisst ihr, dass ihr die Gefahr, die von Zekes Anhängern ausgehen könnte noch nicht hinter euch habt. Ich hoffe jedoch, dass ich den heutigen Abend überlebe. Euer Joco.“ Joco gratulierte sich selbst für diese gut formulierte Nachricht und schickte sie an Trey und Ryu ab. Vorsichtshalber schickte er dieselbe auch noch mal an, Ren und Yo. Damit fühlte er sich schon um einiges sicherer und konnte sich endlich auf seine lag ersehnte Chance freuen. In zwei Stunden war es endlich so weit. Dann würde er der ganzen Welt beweisen, dass er durchaus Witze erzählen konnte, die auch entgegen der Meinung anderer witzig waren.
 

- Bei Lyserg -
 

Lyserg hatte es nun auch endlich geschafft. Er hatte nach zwei harten Monaten endlich Herbstferien. Auch wenn diese Wochen mehr als merkwürdig für ihn waren. Besonders in den letzten Tage hatte er das Gefühl, dass er verfolgt wurde, doch das ignorierte er, da er die beiden Männer und deren Begleiterin seid dem Tag nicht mehr gesehen hatte. In diesen Monaten hat er auch mit keinem seiner Freunde geredet, oder etwas von ihnen gehört. Jedenfalls von fast keinen. Ryu schrieb ihm zwar täglich eine Nachricht, doch Zeit sie zu beantworten hatte er nicht. Aus diesem Grund schrieb er nur selten zurück. Aber Ryu war nicht der einzige, der mit ihm in Kontakt blieb. Auch Jeanne schrieb ihm dann und wann mal eine Nachricht. Das ironische daran war nur, dass sie es immer schaffte ihm dann zu schreiben, wenn er auch welche hatte um ihr zu antworten. Als er ihr von den bevorstehenden Herbstferien berichtete hatte sie ihn sofort eingeladen nach Frankreich zu kommen. Er hatte sich zu dem Zeitpunkt richtig gefreut, aber das tat er eigentlich immer noch. Trotz der Freude konnte er seine Anspannung nicht verbergen. Er war vorher noch nie in Paris gewesen und bezweifelte, ob er überhaupt jemanden verstehen würde. Zwar hatte er in der Schule Französisch als zweite Fremdsprache gewählt doch blendend war er darin nicht. Jedoch war diese Tatsache die einzige die ihm sorgen machte, denn er freute sich riesig über das Wiedersehen mit Jeanne und Marco, die zusammen eine kleine WG gegründet hatten. Wenn er es sich genau überlegte, dann hatte er es eigentlich richtig gut, denn wie kann man eine Fremdsprache besser lernen als unter Freunden und in dem dementsprechenden Land. Er war sich bei diesen Gedanken sicher, dass es ihm in Paris gefallen wird.
 

Nach einigen Flugstunden war er endlich angekommen. Es folgte der Masse, da er keinen Schimmer hatte, wo er hin musste. Als er an dem Fliesband, an dem die Koffer lang liefen ankam, sah er seinen Koffer auf ihn zukommen. Doch genau in diesem Moment wurde er von einem großen Mann zur Seite gestoßen, der seinen Koffer vom Fließband zog. Lyserg kümmerte sich nicht weiter darum, sondern versuchte seinen Koffer an einer anderen Stelle herunter zu ziehen, was ihm aber nicht gelang, da ihm zu viele Leute im Weg standen. Aus diesem Grund verschwand der Koffer wieder im Hinterraum und Lyserg musste wohl oder übel darauf warten, dass dieser zurückkam. Schnell versuchte er sich einen Platz am Fließband zu sichern, wo man ihn nicht einfach so wegdrängen konnte. Doch das war leichter gesagt als getan, besonders da die meisten besonders wegen ihren Körperbaus viel Kraft besaßen. Gerade als sein Koffer zurück kam und er nach ihm greifen wollte, wurde er vom Fließband weggezogen.

„Geh mal beiseite Junge, dass ist mein Koffer.“

Mit diesen Worten ergriff der Mann den Koffer, der neben Lyserg lag und nahm ihm von Fließband. Lyserg starrte den Mann nur feindselig an, bis ihm einfiel, weshalb er so wütend auf diesen war. Doch zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät und der Koffer wurde wieder in den Hinterraum transportiert. Nach ein paar weiteren Minuten hatte er es endlich geschafft und zog seinen Koffer mit Cloés Hilfe vom Band. Er atmete einmal erleichtert auf, bis er sich dazu entschloss diesen Ort so schnell wie Möglich zu verlassen, bevor doch noch etwas unvorhersehbares passierte. Sofort nach dem er die ersten Leute sah, hielt er Ausschau nach Jeanne und Marco, die ihn eigentlich vom Flughafen abholen wollten. Doch vorerst konnte er sie nicht entdecken
 

- Bei Yo und Co. -
 

Der Kampf den Yo, Trey und Ren bestreiten mussten, war mehr als simpel. Sie mussten alle drei zur selben Zeit kämpfen. Doch im Gegensatz zu einem normalen Kampf durften sie keine Teams bilden, sondern mussten alle gegeneinander kämpfen. Eine weitere Verschärfung des ganzen war, dass die Angriffe das Bewegungsfeld nicht verlassen durften. Trey sah sie bei der Erklärung nur Fassungslos an.

„Ähm, Anna wie sollen wir dass denn hinkriegen? Da müssten wir ja immer treffen.“

„Genau entweder ihr trefft oder der Gegner lenkt den Angriff zurück.“

Mit diesen Worten drehte sich Anna auf dem Absatz um und richtete sich an Tamara und Manta, die gerade mit hunderten von Einkaufstüten zurückkamen.

„Ah ihr seid ja schon wieder da. Gut. Räumt die Sachen in die Schränke und dann macht ihr mir einen Tee!“

Manta und Tamara waren von der plötzlichen Anrede so geschockt, dass sie beinah die Tüten fallen gelassen hätten, sich dann aber schnell in die Küche verzogen, bevor doch noch etwas passierte. Anna hingegen setzte sich auf die Treppe und sah sich den Kampf der drei in Ruhe an. Sie war gespannt, was für ein Szenarium sie sehen wenn drei Personen gegen einander kämpfen. Zur selben Zeit tauchte auch Mikihisa auf, den Anna sofort bemerkte.

„Na auch mal wieder da?“

„Ich dachte ich sehe mal nach, was du dieses Mal für Yo geplant hast!“

Anna nahm diese Aussage ohne ein weiteres Wort zur Kenntnis und wendete sich wieder dem Kampf zu.
 

Trey sah Anna als sie sich umdrehte immer noch hinterher.

„Und dass heißt im Klartext?“

„Also als Ren und ich das Gestern machen mussten, hatte das ganze leichte Ähnlichkeit mit Federball. Also ich hab ihn angegriffen, er hat ihn zu mir zurückgelenkt, dann hab ich den Angriff wieder zu ihm gelenkt, dann…“

„Ok danke Yo ich glaube Trey hat es jetzt kapiert, wenn nicht, ist ihm eh nicht mehr zu helfen.“

„Was soll denn das heißen? Das bekommst du zurück und dann zeige ich dir wem hier nicht mehr zu helfen ist!“

Mit diesen Worten griff Trey mit seiner Geistform an, doch Ren schaffte es gerade noch ihn zu Yo umzulenken. Doch ehe Yo die Möglichkeit hatte ihn zu einem anderen umzulenken, griff Trey erneut an. Yo schaffte es nun auch endlich den Angriff umzuleiten doch schon kam ein neuer auf ihn zugeflogen, den er zerschlug. Doch durch die Tatsache, dass Yo den vorigen Angriff zu Trey geschickt hatte und dieser ihn sofort zurückschickte, kam er genau zwischen zwei Angriffe. Der Grund dafür war, dass Ren zur gleichen Zeit wie Trey einen Angriff zu Yo umgeleitet hatte. Doch kurz bevor sie Yo erreichen konnten, wich dieser aus und die Angriffe flogen auf einem großen Baum zu. Was keiner jedoch erwartet hatte war, dass sich genau in diesem Moment eine Schutzbarriere um diesen aufbaute. Sofort wurden die Angriffe zu den Absendern zurückschickt. Ren und Trey fackelten nicht lange und zerschlugen die auf sie zukommenden Angriffe.
 

Anna wusste genauso wenig wie die anderen, was gerade passiert war, sagte jedoch erst einmal nicht und sah nur fragend zu den Jungs. Auch diese blickten sich verwirrt um, als die Angriffe aus dem Rennen genommen wurden. Trey war der erste, der das Zweigen brach.

„Sagt mal Leute, seid wann kann ein Baum sich vor angriffen schützen.“

„Gar nicht, dass war eindeutig das Werk eines Schamanen.“

Bei diesen Worten wendete sich Anna zu Mikihisa.

„Wieso hast du dich in den Kampf eingemischt, ich meine es war doch keiner in Gefahr?“

Mikihisa fragender Blick reichte um Anna klar zu machen, dass er nicht dafür verantwortlich war.

„Das war ich nicht. Ich bin über das Geschehende genauso überrascht wie du…Was ist denn los, Anna?“

Anna wurde auf einmal kreide bleich, als ihr eine mögliche Lösung in den Sinn kam. Doch diesen Zustand schüttelte sie gleich beiseite und wendete sich in ihrer üblichen Weise an den Baum.

„Ok, genug mit dem Versteckspiel. Zeig dich endlich!“

„Wurde ja auch mal Zeit, dass du mich bemerkst!“

Mit diesen Worten sprang eine Person von dem Baum und kam, in sicherer Entfernung von der kleinen Gruppe auf dem Boden auf.
 

Ren, Trey und Mikihisa machten sich bei dem Anblick kampfbereit. Yo und Anna hingegen schauten ihn nur fassungslos an. Das Schweigen wurde jedoch einige Minuten später von der fremden Person unterbrochen.

„Die drei sind wohl nicht die einzigen die Training brauchen. Sogar du solltest dir mal Zeit nehmen und dein inneres Auge schärfen, oder siehst du dass anders, Anna!“

Anna beherrschte sich so gut sie konnte, dennoch konnte sie den leichten Hauch von ihrer Wut nicht verbergen. Aus diesem Grund versuchte sie das Thema in eine andere Bahn zu lenken.

„Was willst du, Zeke?“

Doch bevor Hao ihr antworten konnte, kam Manta mit dem Teeservice an. Kurz nach dem er den unbeliebten Besucher erblickte, ließ er dieses Fallen und auch Tamara, die nach ihm kam blieb mehr als versteinert stehen. Die anderen sahen die beiden nur kurz an, bis sich Anna wieder zu Zeke wendete.

„Also, ich warte?“

„Nichts Besonderes. Nur sehen ob die Warnung angekommen ist.“

Bei dieser Antwort sahen sich die Anwesenden nur geschockt an, bis sie sich alle gleichzeitig an Hao wendeten.

„Welche Warnung.“

Doch bevor Hao antworten konnte, kamen acht verschiedene Motorräder auf den Hof gefahren und ein völlig aufgelöster Ryu fiel vor ihnen auf die Knie. (Ja er hat es überlebt, habt ihr etwa was anderes erwartet?)
 

Mit einem Schlag war Hao vergessen und alle wendeten sich Ryu zu. Nur Mikihisa behielt Hao noch immer misstrauisch im Auge.

„Ryu, was ist denn passiert?“

„Alarmstufe Rot…wurden Angegriffen… wollen Yo…vernichten…“

„Ryu jetzt beruhige dich erstmal und hol tief Luft und dann erzählst du uns alles in Ruhe!“

„Keine Zeit Manta, wenn ich mich beruhigt habe… ist es vielleicht zu spät…bin froh, dass nichts passiert ist.“

Anna und Manta sahen sich bei diesen Worten nur kurz an, doch dann übernahm Tamara das Wort.

„Ryu kannst du uns dann sagen was genau passiert ist und wenn es geht alles.“

Ryu atmete noch einmal kurz durch, bis er einen halbwegs gleichmäßigen Atem hatte und fing dann an zu erzählen.

„Wir wurden von zwei Männer und einer Frau in schwarzen Gewändern angegriffen. Die haben mich von der Straße abgedrängt und ich bin in einem Wald gelandet. Dort habe ich erfahren, dass sie Yo vernichten wollen um den Titel des Schamanenkönigs für ihren Meister zu beanspruchen.“

Nach diesen Worten beendete Ryu den Satz und versuchte sich zu beruhigen. Anna hingegen drehte sich nach diesem Worten um.

„Zeke…“

Doch bevor Anna ihren Satz weiterführen konnte, mischte sich Ryu wieder ein.

„So ungern ich es sage, Anna. Aber Zeke hat nichts damit zu tun. Der war auch da und…“

„Hey, jetzt hältst du aber den Mund!“

Ryu sah bei diesen Satz so schnell auf, das er die Personen die um ihn herumstanden beinah umwarf.

„Was…Du…wie hast…wie bist… ach ist doch auch egal.“

Während Ryu sich resignierend wieder auf den Boden sinken ließ, schien Hao mehr als verstimmt zu sein.

„Ich dachte wir hätten eine Abmachung? Ich lass dich und deine Freunde gehen und dafür erwähnst du mit keiner Silbe wo ich mich befinde.“

„Ehrlich gesagt, hab ich dass nicht da du ja jetzt hier bist. Außerdem wurde dass nicht handschlaglich besiegelt und damit ist der Deal ungültig.“

Manta und Tamara entfernten sich bei dieser Aussage ein Stück von der Gruppe, da sie damit rechneten, dass Hao jeden Moment angreifen würde.
 

Doch der Angriff blieb überraschenderweise weg, was nicht nur die beiden, sondern auch die ganze Gruppe verwunderte. Selbst Ryu dem erst jetzt bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte, konnte sein Glück nicht glauben. Hao hingegen schien der Wortbruch nicht so viel auszumachen wie es sich angehört hatte.

„Tja, den muss ich mir dann wohl merken. Ach Yo, falls die Warnung noch nicht angekommen ist, bring ich es noch mal auf den Punkt. Nimm dich vor der Dalin -Familie in Acht, sonst wird’s unangenehm!“

Bei diesem Satz konnte Mikihisa seinen Kommentar nicht mehr für sich behalten.

„Du willst uns für dumm verkaufen, richtig?“ „Sag bloß nicht du kennst die Dalins.“

Hao sah Mikihisa daraufhin verwundert an, bis er die Informationen aus dessen Gedanken übernahm.

„Stimmt ja, ich erinnere mich wieder. Die Dalin-Dynastie. Wie auch immer. Ich hab zu tun, sonst würde ich liebend gerne für einen Kampf zur Verfügung stehen, aber so. Aber keine Sorge, ich verspreche euch, ich komme darauf zurück.“

Mit diesen Worten verschwand Hao und die anderen sahen nur verblüfft auf die Stelle, an der er gerade gestanden hatte.

„Was ist mit diesem Typen los. Will er uns jetzt umbringen oder nicht?“

„Frag ihn doch wenn du ihn das nächste Mal siehst.“

„Glaubst du ich bin so lebensmüde, Ren.“

„Da hast du recht du bist und bleibst ein Angsthase.“

„Das bekommst du zurück, Stachelkopf!“

Mit diesen Worten stürzte sich Trey auf Ren und die allgemeine Prügelei ging von vorne los. Doch schon nach wenigen Sekunden wurde ihre Aufmerksamkeit von einem Piepsen auf die Orakelpager gezogen. Während sich Ren und Trey sich diese schnell durchlasen, wendete sich Yo an Ryu.

„Sag mal Ryu, wieso hast du nicht einfach eine Nachricht an Ren oder Trey geschickt? Die hätten mich doch auch warnen können.“

Bei diesen Worten sah Ryu nur kurz zu Yo bis er sich mit der flachen Hand gegen den Kopf schlug.
 

Ren und Trey hatten sich die Nachricht in der Zwischenzeit durchgelesen und starrten nur noch verwirrt auf das Display.

„Der Typ hat sie nicht mehr alle. Der kann doch nicht so ein Risiko eingehen, nur damit er einmal auf die Bühne kommt.“

„Was ist denn los Leute.“

Trey und Ren wendeten sich bei diesen Worten vom Display ab und sahen zu Yo.

„Joco tritt bei einer Talentshow an. Der findet in einem neu eröffneten Club in Amerika statt.“

„Ja und? Was ist daran so schlimm?“

In der Zwischenzeit hatte auch Ryu die Nachricht durchgelesen und konnte einen lauten Schrei nicht unterdrücken.

„Was. Der Typ ist total von der Rolle. Der kann da doch nicht einfach hingehen!“

Yo sah jetzt verwirrt zu seinen drei Freunden, die ihm keines Blickes würdigten, da sie zu geschockt von der Nachricht waren.

„Schluss mit dem Theater. Was ist bitte daran so schlimm, dass Joco an einer Talentshow teilnimmt, solange er uns nicht mit seinen Witzen nervt ist doch alles in Ordnung.“

„Eigentlich ja schon, Anna. Aber die Typen, die den Club eröffnet haben sind nicht irgendwelche Personen. Das sind die ehemaligen Anhänger von Nevu nein von Zeke. Ach du weißt schon, die Typen, mit denen wir im Sternenheiligtum gekämpft haben.“

Anna sah die Jungs darauf mit einem Blick an, der soviel sagte wie ‚ihr wollt mich wohl für dumm verkaufen’ an, worauf die drei Jungs ihr nur einen der Orakelpager gaben. Sofort las sich Anna die Nachricht durch, welche ihr augenblicklich die Sprache verschlug.
 

Erst nach einiger Zeit wurde das Schweigen von Ryu gebrochen, der sich von dem ganzen Stress erholt hatte. „So und was machen wir jetzt?“

„Ich würde sagen wir warten ab?“

„Aber Yo was ist wenn…“

Doch bevor Ryu seine Frage beantworten konnte, fiel ihm Anna ins Wort.

„Yo hat völlig Recht. Wir können nichts machen. Wir brauchen minimal sieben Stunden um nach Amerika zu kommen und Joco überhaupt zu finden. Und wenn wir Pech haben wäre es dann sowieso zu spät.“

Doch bevor Anna noch etwas ergänzen konnte meldete sich Manta zu Wort.

„Können wir Joco nicht einfach schreiben, dass das keine gute Idee ist?“

„Schon, aber was ist, wenn die Mädchen und die anderen wirklich ein neues Leben anfangen wollen…“

„Da hat Yo auch wieder Recht, falls sie wirklich neu anfangen wollte, würdet ihr Zeke genau auf ihre Fährte führen und das würde blutig enden.“

Mikihisa sah dabei nachdenklich zu Boden auch die anderen schienen das einzusehen.

„Ähm so habe ich das eigentlich…“

Doch bevor Yo zu Ende Sprechen konnte, mischte sich Trey ein.

„Ich stimme Yo zu, wir warten, bis er sich meldet, wenn nicht geben wir den Schiedsrichten ein paar Tipps, die sind doch immer noch scharf darauf Nichrom und Zink für ihren Verrat zu bestrafen, besonders Silver. Ich meine solange wir hier bleiben, wird Zeke niemals erfahren, wo die sind.“

„Da wäre ich mir nicht so sicher Trey. Immerhin hat Zeke es beim Turnier geschafft die Nachrichten anderer auf seinen Orakelpager zu leiten. Das heißt, dass er es schon wissen könnte.“

Die Anwesenden sahen Mikihisa daraufhin nur kurz an, bis sich Ren wieder einmischte.

„Und wer sagt, dass er den noch hat? Immerhin habe ich ihn nicht an seinem Arm gesehen.“

„Das liegt daran, dass er ihn an seinem Gürtel befestigt hat und ihn somit unter seiner Jacke verbirgt.“

Bei diesen Worten wurde Ryu mehrere verwunderte Blicke zugeworfen.

„Woher weißt du dass.“

„Als wir uns in diesem Wald begegnet sind hat er eine Nachricht bekommen und den Orakelpager hervorgeholt. Keine Ahnung was genau los war. Ich weiß nur, dass er etwas eingestellt hatte und dann etwas wie ‚dann eben nicht’ gesagt hatte.“
 

Mikihisa sah die kleine Gruppe kurz nachdenklich an, bis ihm eine Lösung für das ganze einfiel.

„Ich werde mich mal mit Silver und Kalim auseinandersetzten, vielleicht können sie mir ja sagen, was für Nachrichten auf Zekes Orakelpager gesendet wurden und von wem.“

Bei diesen Worten fielen die Blicke der anderen auf Mikihisa, welche dieser gekonnt ignorierte.

„Das geht? Das heißt, dass die Schiedsrichter auf jede Nachricht, egal wie persönlich sie war, zugriff hatten?“

Ren lief bei diesen Worten knall rot an, ob vor Wut oder vor Scharm war dabei nicht zu erkennen. Die anderen fingen bei seiner Reaktion nur an zu lachen, während Mikihisa einfach nur eine einfache Antwort gab.

„Natürlich. Was dachtet ihr denn? Das die Privatsphäre akzeptiert wird? Da hab ihr ihnen zu viel zugetraut.“ „Sag mal Mikihisa kannst du auch mal nachfragen was für Nachrichten von Rens Orakelpager gesendet wurden und besonders an wen.“

Doch bevor dieser etwas sagen konnte, griff Ren in das geschehen ein.

„Ich habe nichts zu verbergen, außer vielleicht, dass ich mich bei Mitsuki ab und zu mal nach dem Stand der Dinge erkundigt habe. Aber ich bin mir sicher, dass du einige interessante Nachrichten von Reika auf deinem Pager hast, wie wäre es wenn wir da mal nachsehen.“

„Gar nicht. Wie du schon gesagt hast ich habe mich bei ihr nur ab und zu nach dem Stand der Dinge erkundigt.“

Ryu, Yo, Manta und Tamara konnten sich bei dem Verhalten der beiden nicht mehr zurückhalten und fingen an zu lachen. Auch Anna und Mikihisa mussten unwillkürlich schmunzeln.

„Ach da fällt mir gerade ein, dass auf Yos Pager immer noch eine Nachricht ohne Absender ist.“

„Das hat sich erledigt Anna!“

„Wie du weißt jetzt wer dir vor der Wiederaufnahme des Turniers geschrieben hat? Wer?“

Yo kratzte sich bei dieser Frage kurz verlegen am Hinterkopf, bis er ihre Frage leise beantwortete.

„Hao“

Anna sah ihn daraufhin nur ungläubig an, bis sich Mikihisa in das Gespräch einklinkte.

„Im Nachhinein war dass auch nicht anders zu erwarten. So dann werde ich mich mal ein bisschen umhören, vielleicht finde ich ja einen von den Schiedsrichtern, wir sehen uns später.“

Mit diesen Worten war auch Mikihisa verschwunden und die Gruppe war wieder unter sich. Doch lange hatten sie nicht Zeit sich zu entspannen, da Anna sich schnell wieder in den Griff bekam und sie weiter antrieb.

„Gut, da wir eh nichts anderes als warten können, könnt ihr genauso gut kämpfen und dieses Mal haltet ihr euch an die Regeln. Die Angriffe dürfen das Kampffeld nicht verlassen… Manta Tamara, der Tee ist kalt macht ihn noch mal neu und verwendet mehr Zitrone. Ryu, wo willst du denn hin? Du kannst ihnen beim Kampf helfen, dann wird es wenigstens etwas interessant. Und was euch angeht, wo ihr schon mal da seid könnt ihr den Garten machen. Die Hecken müssen neu geschnitten werden, der Rasen ist auch schon wieder viel zu lang und wo ihr gerade dabei seid, könnt ihr auch gleich den Keller aufräumen verstanden?“

Bei dieser Frage antworteten wie immer alle aus einem Mund.

„Jawohl Anna!“

Kurze Zeit später waren sie schon dabei ihre Arbeit zu verrichten.
 

- Bei Joco -
 

Joco war immer noch aufgeregt und lief fast wie ein HB-Männchen durch die Gegend. Er zog sich sofort ein paar lässige Sachen an und verließ sein Haus in Richtung des neu eröffneten Clubs ‚Sutéki na Mirai’. Er fragte sich insgeheim, was der Name zu bedeuten hatte, kam aber zu dem Schluss, dass es sowieso keinen Unterschied machte. Als er vor diesem besagten Club stand, sah dieser wie jeder andere aus. Er sprach sich vor der Tür Mut zu und entschloss sich nach einigen Minuten des Ringens doch einzutreten. Doch als er den Club ‚Sutéki na Mirai’ betrat verließ ihn die Sprache. Er konnte nicht glauben, was sich vor seinen Augen abspielte. Er war so geschockt, dass er nicht merkte, dass hinter ihm drei bekannte Mädchen aufgetaucht waren, die ihn nur kurz ansahen und sich dann gegenseitig zunickten. Noch ehe er sich entscheiden konnte umzudrehen und das ganze zu vergessen, wurde er schon in einen dunklen Raum gezogen. Joco war zu geschockt um sich zu wehren. Seine Gedanken waren so vernebelt, dass er nicht mal mitbekam was eigentlich passierte. Doch das war nicht das einzige was ihn wehrlos machte. Joco war so verwirrt und geschockt, dass er noch nicht mal wusste was er tun sollte. War dass sein Ende, oder konnte er der Katastrophe noch entkommen.
 

___________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------
 

So jetzt ist wieder Schluss von meiner Seite. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir ein paar Reviews. Ach ja noch mal vielen Dank an alle, die mir ein Review hinterlassen haben. Ihr seid die besten. Der Rest ist wie immer dasselbe also verschone ich euch heute mal.
 

Misato

Interessante Erkenntnisse

So da bin ich wieder mit einem brand neuem Kapitel. Erst einmal einen herzlichen Dank an meine Review-Schreiberinnern. Sorry das es so lange gedauert hat, aber wenn man bis 12:00 Uhr im Bett liegt, hat man nicht wirklich den ansporn aufzustehen und sich gleich darauf bis 20:00 Uhr an den PC zu setzten, damit ein neues Kap. ebtstehen kann.Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ich wünsche euch viel Spaß beim lesen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 4: Interessante Erkenntnisse
 

Silver und Kalim saßen derweil vor dem Flughafen Gebäude und versuchten ihre Glücksbringer und andere handgefertigten Gegenstände zu verkaufen. Doch je länger sie dort saßen, desto frustrierter wurden sie.

„Das ist nicht zu glauben. Ich habe den Preis dieser Glücksbringer schon zum zweiten Mal reduziert. Was soll ich denn noch machen, sie anflehen, damit sie endlich was kaufen?“

Silver konnte bei Kalims Gemeckere nur lachen. Dieses Verhalten war einer der Gründe, wieso es während des Wartens auf Kunden nie langweilig wurde.

„Vielleicht haben ja schon alle einen Glücksbringer und brauchen keinen mehr.“

„Das ist nicht lustig. Wie kannst du nur Witze machen, während wir hier verhungern.“

Kalim sah Silver daraufhin wütend an, bis beide anfingen zu lachen. Beide wussten, das Kalim das ganze nicht so zusetzte, wie er immer tat. Doch ohne dieses Verhalten wäre die vielen Stunden einfach zu langweilig, da in zehn Stunden vielleicht eine Kleinigkeit verkauft wurde.
 

Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, mischte sich ein junger Mann in ihr Gespräch ein.

„Sagt mal helfen diese Teile wirklich?“

„Klar, du musst ihn nur immer dabeihaben.“

Der Mann nickte nur, bevor er sich einen aussuchte und bezahlte. Kurz darauf versammelten sich noch mehr Menschen vor dem Stand der beiden. Die beiden sahen sich für einen Moment kurz an, bis sie ihre Waren freudig verkauften, doch nach dem der Andrang um die kleinen Stände immer größer wurden, konnte sich Silver seinen Kommentar nicht mehr verkneifen.

„Habe ich zufällig irgendetwas verpasst?“

Kalim zuckte daraufhin nur mit den Schultern, während ein anderer junger Mann Silvers Frage beantwortete.

„In der Stadt hat ein neuer Club aufgemacht. Und zur Eröffnungsfeier findet eine große Talentshow statt. Der Gewinner darf sich nach meiner Erkenntnis einen Preis aussuchen.“

„Und wie man sieht ist die Konkurrenz groß, da braucht man schon eine Menge Glück.“

„Ihr braucht kein Glück sondern Können. Und dieses Können habe ich.“

„Von wegen. Wir sind genauso gut wie du wenn nicht noch besser!“

„Träumt weiter ihr werdet gegen mich keine Chance haben!“

Doch bevor die Situation ausarten konnte, mischte sich Silver in den Streit der einzelnen Personen ein.

„Und auf was für einen Preis seid ihr scharf? Ich meine nur wenn es euch nichts ausmacht es uns zu erzählen.“

Die Männer sahen sich daraufhin kurz an, bis sie alle wie aus einem Mund antworteten.

„Einen Kuss.“

Bei diesen Worten sahen die beiden Schiedsrichter sich verwirrt an, bis sie sich wieder zu der Menschenmaße drehte.
 

Diese schien zu merken, dass die Schiedsrichter mehr als verwirrt waren, ließen sich davon aber nicht ablenken.

„Vergiss es, ich bekomme den Kuss von der Blonden!“

„Die kannst du behalten ich finde die mit den roten Haaren besser. (Die sind zwar eher orange aber ich tu einfach mal so als wären sie rot, ihr wisst ja sowieso von wem ich spreche.)"

„Du hast ja so was von keinen Geschmack.“

„Ich glaube eher du verdrehst hier die Tatsachen Freundchen.“

Mit diesen Worten stürzten sich die einzelnen Personen aufeinander und binnen Sekunde herrschte eine wilde Schlägerei. Silver und Kalim konnten sich gerade noch aus der Gefahrenzone retten, bevor sie was abbekamen. Die Schiedsrichter hatten sich gerade noch rechtzeitig einen anderen Platz gesucht, da wenige Sekunden später schon Gegenstände oder gegebenen Falls Angriffe auf die Stelle zu flogen, wo sie gerade noch gesessen hatten.

„Man ich wüsste gerne wieso die sich wegen zwei Frauen fertig machen.“

„Weiß du Kalim mich interessiert im Moment viel mehr wie die normalen Menschen gegen die Schamanen gewinne können.“

Kalim sah Silver bei diesen Worten nur Fassungslos an.

„Das meinst du doch wohl nicht ernst, oder?“

„Klar, ich meine für deine Frage braucht man doch nur das Verhalten unsere Kollegen gegenüber Asta betrachten.“

Kalim dachte kurz nach, bis er sich die Situation von damals wieder in den Kopf rief.

„Ach du meinst, dass die meisten Stielaugen bekommen haben, als Godva uns gesagt hat, dass Asta zu dem Schamanenrat gehört, richtig.“

„Japp. Aber du hast dich auch nicht besser aufgeführt. ‚Hey Asta, hättest du mal Lust mit mir Essen zu gehen’.“

Silver konnte sich danach nicht zurückhalten und fing an zu lachen.

„Hey sie hat immerhin vielleicht gesagt.“

„Vielleicht im Sinne von warten wir bis zum Ende des Turnier, damit ich mich vorher absetzten kann.“

Kalim drehte Silver zuerst beleidigt den Rücken zu, bis er sich doch lachen wieder an ihn wendete.

„Ok, vielleicht haben wir alle etwas übertrieben. Aber es haben sich doch alle wieder in den Griff bekommen, oder etwa nicht.“

Silver sah Kalim kurz an, bis er seinen Blick wieder zu den sich Prügelnden Personen richteten.
 

Seine Kollegen hatten sich kurz nach dem Beginn der ersten Kämpfe wieder eingekriegt, doch dass hatte nichts mit deren Verstand zu tun.

„Du weißt, dass die plötzliche Desinteresse nicht daran lag, dass wir längere Zeit zusammen gearbeitet haben, sondern viel mehr an ihrem Verhalten.“

Kalim fing daraufhin nur an zu Lachen.

„Ja dass kannst du wohl laut sagen, ich wäre gerne dabei gewesen und hätte mir das Szenarium angesehen.“

Silver schüttelte bei dieser Aussage nur den Kopf.

„Ich nicht, immerhin hätte sonst was passieren können. Das Zeke sie verschont hatte war einfach nur Glück.“

„Komm schon Silver du kannst mir nicht weiß machen, dass du nicht gerne gesehen hättet wie jemand sich mit Zeke anlegt.“

„Gut du hast gewonnen, dennoch war das mehr als leichtsinnig. Ich weiß gar nicht was Godva sich dabei gedacht hat Asta in die Region zu schicken, in der Zeke sich zu diesem Zeitpunkt befand. Und sag jetzt nicht ‚vielleicht wusste er ja nichts davon’. Ich bin mir zu 100% sicher, dass er es wusste.“

„Wie auch immer sie hat es überlebt, weil sie so vorlaut war. Was hat Nio nach gleich gesagt, wie sich Zeke so schön ausgedrückt hat.“

Silver seufzte kurz, bis er Kalim auf die Sprünge half.

„So wie ich das mit bekommen habe sagte er so was wie ‚ich respektiere Leute die sich nicht alles gefallen lassen, doch solltest du das in meiner Gegenwart nicht zur Gewohnheit werden lassen’. Und dann ist er mit dem Orakelpager verschwunden. Wie er es immer nach einem seiner dämlichen Sprüche tut.“

Kalim fing daraufhin wieder an zu lachen.

„Ach ja genau so war das. Wo wir aber wieder bei ihm sind. Hat sich Mikihisa mal bei dir gemeldet?“

„Nein, wahrscheinlich hatte er es noch nicht mal vor. Ich glaube langsam er will uns aus der Sache raushalten.“

Mit diesen Worten sah Kalim nachdenklich zu Silver.
 

Zwischen den beiden entstand ein großes Schweigen, das Kalim jedoch noch wenigen Minuten wieder brach.

„Sag mal was meinst du, sollen wir uns in diesem Club auch mal sehen lassen? Ich habe nämlich gehört, dass das erste Getränk für jeden aufs Haus geht. Und wer weiß vielleicht gibt es da ja etwas zum Lachen. Die Prügelei da ist schon mal ein guter Auftakt.“

„Du willst doch nur wissen um was für Mädchen sich die Typen streiten.“

„Was ist denn dabei Silver. Vielleicht treffen wir ja sogar Nio da, immerhin hat er doch das ganze Schamanenturnier darüber getrommelt was für ein guter Breakdancer er wäre und dass wir ihm keine Chance geben es zu beweisen.“

Silver schüttelte nur den Kopf und sah wieder zu den Kämpfenden.

„Vier Schamanen und drei Nichtschamanen sind besiegt. Was ist denn das für ein Ergebnis?“

„Ähm Silver, hörst du mir überhaupt zu?“

„Meinet wegen, ich komme mit, aber nur wenn du es unterlässt auf die Bühne zu gehen und deine selbst geschriebenen Gedichte vorträgst.“

Kalim sah Silver daraufhin verblüfft an, bis er zum Gegenschlag ausholte.

„Kein Problem, solange du deine Seifenopern von Kate für dich behältst. Außerdem habe ich nur angefangen Gedichte zu schreiben, weil mir langweilig waren, A pro pos Gedichte, wo sind die eigentlich abgeblieben?“

Silver ging bei dieser Frage etwas auf Abstand bevor er antwortete.

„Ach die, die habe ich versteigert, oder dachtest du wir könnten unser Essen mit diesen lepischen Einnahmen kaufen.“

„Du hast was? Mensch Silver das waren Unikate, die kamen aus meinem Herzen und du verkaufst sie einfach an den nächst besten?“

„Du hast doch eben gesagt du hast sie nur geschrieben weil dir langweilig war, also was beschwerst du dich?“

„Das ist doch…Ach vergiss es.“

Mit diesen Worten ließ sich Kalim auf dem Boden fallen und breitete seine Decke mit den Glücksbringern wieder aus. Silver tat es ihm nach einigen Minuten gleich und schon ging das Warten von vorne los.
 

- Bei Jeanne und Marco -
 

Jeanne und Marco saßen auf einer Bank im Flughafengebäude. Keiner von beiden sagte ein Wort. Doch als sie auf den Ankunftsplan lasen, dass ein Flug von London gerade ankam, standen sie auf und gingen zu einer Glastür. Nach ca. 10 Minuten kamen die ersten Passagiere heraus. Nach weiteren 2 Minuten konnten sie endlich eine Person mit grünen Haaren erkennen. Während Jeanne versuchte sich bemerkbar zu machen, sah Marco sie nur belustigt an.

„Hey hör auf so blöd zu grinsen, ich will dich mal sehen wenn du in dem Körper einer 13 Jährigen fest sitzt.“

Doch bevor Marco etwas erwidern konnte, kam Lyserg auch schon auf sie zu.

„Marco, Jeanne schön euch wieder zusehen.“

Jeanne umarmte Lyserg zur Begrüßung (die sind auch nicht zusammen), während Marco ihm nur die Hand gab.

„Auf jeden Fall. Marco du nimmst die Koffer, aber bitte nicht wieder mitten auf der Straße stehen bleiben. Auch ja und lass die Radfahrer in Ruhe, du weißt was sonst passiert!“

Lyserg sah Jeanne bei diesem Kommentar nur verdutzt an. Daraufhin klärte Jeanne Lyserg über die Ereignisse die nach ihrer Rückkehr nach Frankreich passiert waren auf. Dieser wendete sich daraufhin nur zu Marco, der mehr als unbetroffen schien.

„Was kann ich denn dafür, wenn Jeanne einfach mal so in den Raum wirft, dass irgend so ein Typ Spirit of Fire kontrolliert. Und die Tatsache, dass Zeke noch lebt und auch noch an demselben Ort wie ihr war, ist auch keine schreckfreie Erkenntnis.“

„Also hat Jeanne dir alles erzählt.“

Marco nickte daraufhin nur, bis ihm etwas einfiel.

„Aber wo wir gerade bei dem Thema sind, hat einer etwas von ihm gehört. Ich habe wirklich tausend Zeitungen seid dem gewälzt, doch nirgendwo habe ich etwas von Massenmorden, großen Bränden oder andere Umweltkatastrophen gelesen, die er verursacht haben könnte. Es ist fast so, als wäre er vom Erdball verschwunden!“

„Von mir aus kann er dass auch bleiben.“

Jeanne konnte sich bei diesem Kommentar ein leises Kichern nicht verkneifen, was die Aufmerksamkeit der anderen auf sie richtete.
 

Doch Jeanne ließ sich nicht davon beeindrucken und führte die beiden weiter, bis sie an ihrer Wohnung ankamen. Erst jetzt sprachen sie Jeanne auf ihr Verhalten an, die sich erst Mal setzten musste, da sie einem Lachkrampf immer näher kam.

„Jeanne, kannst du uns mal aufklären?“

„Tut mir Leid. Es ist nur dass ihr Zeke für dümmer haltet als er in Wirklichkeit ist.“

Bei diesen Worten hörte Jeanne plötzlich auf zu Lachen und wurde wieder ernster.

„Er hat Zeichen hinterlassen, die seinen Aufenthaltsort bekannt geben. Doch diese erregen keine allgemeine Unruhen oder verbreiten Panik bei den Menschen.“

„Ach und die wären und wieso hast du nicht schon längst was gesagt?“

„Ganz einfach, weil es nichts bringen würde. Mir ist es erst vor ein paar Tagen aufgefallen und seitdem habe ich nichts Ungewöhnliches mehr bemerkt. Aus diesem Grund habe ich es auch nicht erwähnt. Aber wenn ich raten dürfte, würde ich sagen, dass er wieder in Japan ist.“

Lyserg und Marco sahen Jeanne daraufhin geschockt an.

„Dann müssen wir Yo warnen. Hast du noch Kontakt zu ihm, mir antwortet er jedenfalls nicht.“

„Mir auch nicht, dass liegt aber daran, dass Anna ihm den Pager abgenommen hat. Habe ich von Trey erfahren. Aber keine Panik, ich habe ihn schon gestern gewarnt und Trey hat gesagt, dass es ihm und Yo gut geht. Jedenfalls wenn man Annas Höllentraining außen vor lässt.“

Bei diesem Spruch war es an Marco laut loszulachen.

„Man oh man. Yo ist Schamanenkönig und lässt sich immer noch wie ein Sklave herumscheuchen.“

„Lern du mir mal Anna kennen, Marco. Dann werden wir sehen wer sich rumscheuchen lässt.“

Marco grinste die beiden daraufhin nur provozierend an, was Jeanne dazu veranlasste etwas zu ergänzen.

„Ach habe ich schon erwähnt, dass sich selbst Zeke ihrem Willen fügt.“

„Ja aber nur, damit Anna ihn nicht enttarnte, oder?“

Als Jeanne den kopf schüttelte verlor Marco jegliche Farbe aus dem Gesicht.

„Dann sollte ich mir das wohl noch mal überlegen!“

Als Marco das sagte, sahen sich Jeanne und Lyserg kurz verwundert an, bis sie anfingen zu lachen. Jeanne hielt sich den Bauch und kippte nach einiger Zeit zur Seite und lag nun mit dem Rücken auf dem Sofa-Polster. Marco fragte sich bei dieser Szene wie alt Jeanne wirklich war, denn im Moment verhielt sie sich wirklich wie ein 13 jähriges Mädchen.
 

- Bei Joco -
 

Joco sah sich verwirrt in dem dunklen Raum um, doch bevor er sich an die Dunkelheit gewöhnen konnte, ging auch schon das Licht an. Schnell merkte er, dass er nicht der einzige in diesem Raum war. Zum einem waren da die drei Mädchen, Matti, Mari und Kana und zum anderen zwei dicke Männer, die er jedoch auch aus Zekes Team kannte. Doch bevor er etwas sagen, geschweige denn Geistkontrolle erschaffen konnte, fing einer von den Männern an zu sprechen.

„So hier sind eure Folterinstrumente, wie bestellt!“

„Das sind keine Folterinstrumente, Bill! Ihr Männer hab doch einfach keine Ahnung.“

„Wie auch immer, jedenfalls ist das ganze Zeug gar nicht so leicht.“

Mit diesen Worten verschwanden die beiden wieder und Joco blieb allein mit den Mädchen zurück. Joco sah nur verblüfft zur Tür. Wenn er vorher noch einen klaren Verstand gehabt hätte, würde er ihn spätestens jetzt verlieren. Doch er zwang sich dazu, die Mädchen anzusprechen.

„Darf ich fragen, was ihr vorhabt?“

Die drei sahen sich kurz breit grinsend an, bis sie seine Frage beantworteten.

„Ganz einfach. Wir kümmern uns etwas um deinen Stil, oder willst du wirklich so auftreten.“

Noch bevor Joco etwas sagen konnte, schob Kana den Schreibtischstuhl mit so viel wucht zu Joco, dass dieser so fiel, dass er anschließend auf diesem saß. Als Matti den Schrank, den die Männer gerade reingeschleppt hatten, öffnete vielen ihr schon ein paar Sachen entgegen. Sie wühlte noch etwas in dem Haufen, bis sie etwas fand und zeigte sie triumphierend vor.
 

Die anderen beiden nickten nur zustimmend, bevor sie sich wieder Joco zuwendeten.

„Hey Mädels, hier ist noch ein Kunde für euch!“

„Danke Luca.“

Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, mischte sich der neue Kunde ein.

„Luca, warte mal ’nen Moment, dich kenn ich doch irgendwo her.“

Doch bevor noch einer etwas erwidern konnte, wurde der neue Kunde auf einen Stuhl neben Joco gesetzt.

„Ok, wie heißt du und was willst du denn vorführen.“

„Äh, Nio und Breakedance?“

Matti und Mari flüsterten sich kurz etwas zu, bis sie sich an den neuen wendeten.

„Cool, ich steh auf die Typen die das machen. Und wir haben genau das richtige Outfit für dich!“

Noch ehe sich die beiden ‚Kunden’ versahen, hatten sie schon eine neue Frisur und ein neues Outfit verpasst bekommen.

„So unsere Arbeit ist beendet ihr seht einfach spitze aus. Jetzt müsst ihr nur noch warten bis ihr dran seid. Ach ja. Bevor ich es vergesse es treten immer zwei Personen auf einmal auf, also viel Glück.“

Mit diesen Worten verschwanden die drei wieder im Hinterzimmer und schon wurden Zwei neue reingeschickt, die nach wenigen Minuten mit einem neuen Outfit und einer neuen Frisur raus kamen. Nach einigen weiteren Minuten, wendete sich der junge Mann namens Nio an Joco.

„Sag mal, du bist doch einer von denen, die in Yos Team waren, oder?“

„Ja. Und in welchem warst du?“

„In dem der verfolgten Schiedsrichter. Ich sag dir das ist ein undankbarer Job.“

Joco sah Nio daraufhin verblüfft an.

„Du warst einer von den Schiedsrichtern? Ich hätte nie gedacht, dass ihr Hobbies habt.“

„War eher ein Mittel um Geld zu verdienen, als ein Hobbie. Was führst du eigentlich vor?“

„Ich bin hier um den Wind des Lachens zu verbreiten. Einige scheinen es ganz schön nötig zu haben.“

Nach diesen Worten herrschte ein langes Schweigen zwischen den beiden.
 

Doch bevor einer das Schweigen brechen konnte, hörten sie eine laute Durchsage.

„Lady und Gentlemen ich bitte um ihre Aufmerksamkeit. Da jetzt alle da sind, kann ich die Talentshow endlich beginnen. Also erstes darf ich zwei Personen auf die Bühne bitten, deren Vorführungen mehr als Unterschiedlich sind. Breakdancer trifft Komiker. Die Hauptpersonen dieser Vorstellung tragen die Namen Nio und Joco.“

Nach dieser Aussage fingen alle an zu klatschen und die beiden betraten etwas nervös die Bühne. Doch Nio wurde auf einmal kreidebleich, als er sah wer in diesem Moment den Club betrat. Auch Joco waren die Personen nicht unbekannt. Um das schlimmste zu vermeiden fing er einfach an den besten Witz zu erzählen den er kannte. Nio sah Joco daraufhin nur kurz an, bis ihm eine interessante Idee kam und er sie sofort umsetzte. Sofort fing das Publikum an zu lachen, was aber weniger an Jocos Witzen noch an dem Tanzstil von Nio lag. Der Grund wieso die Anwesenden fast vom Stuhl fielen war die Tatsachen dass die beiden ein unbeschreibliches Programm ablieferten, was weniger mit können zu tun hatte, sondern viel mehr mit Improvisation.
 

Silver und Kalim standen währenddessen nur völlig verdattert in der Tür des Clubs. Keiner von beiden wusste, was er sagen sollte. Doch dann entschloss Kalim sich dazu das Schweigen zu brechen.

„Ist das wirklich Nio. Gott wo zum Teufel hat er seine Klamotten her?“

„Keine Ahnung, dass wüsste ich aber auch gerne. Was mich aber noch interessiert ist, woher er Joco kennt.“

Kalim zuckte daraufhin nur mit den Schultern und wies Silver anschließend mit einem Zeichen an rein zugehen. Gerade als die Tür hinter ihnen zuviel, traten die nächsten auf die Bühne und lösten Joco und Nio ab, welche sich sofort durch die Menge quetschten um zu Silver und Kalim zu gelangen, da sie sonst niemanden kannten.

„Hey was macht ihr denn hier?“

„Nach dem sich mehr als zwanzig Männer wegen dieser Talentshow vor unserem Stand geprügelt haben, haben wir uns entschlossen nach zu sehen, was an diesem Club so besonders ist. Woher kennt ihr beide euch eigentlich!“

Nach Silvers Frage antworteten Joco und Nio wie aus einem Mund.

„Gar nicht. Wie haben uns heute erst kennen gelernt!“

Doch bevor einer von den vieren noch etwas sagen konnte, mischte sich eine fünfte Person ein.

„Hey kann ich euch etwas zu trinken bringen?“

„Du!“

Silver blieben fast die Worte im Halse stecken. Auch Kalim erkannte sie sofort, hielt sich aber mit seiner Wut zurück, da er nicht so betroffen von der Situation war wie Silver. Auch Nio schien sie jetzt endlich zu erkennen, sagte jedoch nichts, da es ihm eigentlich egal war. Als das Mädchen die beiden Schiedsrichter erkannte ließ sie, nach Silvers lauten Schrei, geschockt das Tablett fallen, woraufhin sich einige Männer zu der Gruppe umdrehten.

„Gibt es hier irgendwelche Probleme?“

Fragte einer der Männer und sah das blonde Mädchen fragend an. Das angesprochene Mädchen überlegte kurz, bis ihr der rettende Einfall kam.
 

Sofort wendete sie sich zu den Männern.

„Ähm ja…Das ist mein Ex-Freund der mich, seid dem ich mit ihm Schluss gemacht habe, verfolgt.“

„Keine sorge, der Typ wird dich nicht mehr lange belästigen!“

Silver war von dem Geschehen total geplättet, doch bevor er die Situation richtig stellen konnte, fielen ihm die Männer ins Wort.

„Wartet sie lügt…“

„Natürlich tut sie dass und ich bin der Kaiser von China!“

Mit diesen Worten gingen die Männer auf Silver zu und knackten bedrohlich mit ihren Fingern.

„Äh, ich glaube ich gehe freiwillig. Wiedersehen.“

Mit diesen Worten nahm Silver die Beine in die Hand und verschwand nach draußen. Das Mädchen atmete erleichtert durch und signalisierte den Männern kurze Zeit später, dass sie Silver gehen lassen sollten. Kurz Zeit später kam auch das rothaarige Mädchen dazu, die das Geschehen mitbekommen hat.

„Was sollte dass denn jetzt? Du kannst doch nicht einfach die Kundschaft rauswerfen, nur weil sie uns an den Kragen will. Was ist wenn er jetzt mit Verstärkung zurückkommt?“

„Wird er nicht, ich behalte ihn im Auge, aber jetzt mal zu euch, was ist dass hier eigentlich?“

Die beiden Mädchen sahen sich nur kurz an, bis sie zur gleichen Zeit antworteten.

„Ein Club!“

Kalim sah die beiden daraufhin prüfend an.

„Ach ne, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Wo ist euer Boss?“

„An der Theke.“ Bei den Gesichtern von Kalim, Joco und Nio fingen die beiden Mädchen an zu lachen, da sie sich schon denken konnte, was die drei gerade denken.

„Wir meine Luca. Aber Zeke mit Schürze wäre mal was anderes.“

Noch bevor einer der anderen auf Mattis Kommentar etwas erwidern konnte, mischte sich Mari ein, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.

„Wir haben den Club zusammen eröffnet aber Luca mimt den Boss. Was Zeke angeht können wir uns nur wiederholen. Wir haben absolut keine Ahnung wo er im Moment rumschwirrt.“

Mit diesen Worten beendeten die Mädchen das Thema und bevor sie wieder verschwanden, nahmen sie noch die Bestellungen der drei auf.
 

Die drei sahen den Mädchen nur verwundert hinterher, bis sie anfingen zu lachen.

„Mensch wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass die beiden total verknallt sind.“

„Wieso stehen eigentlich alle Mädchen auf die Bösen?“

Bei diesen Worten bekam Nio von Joco und Kalim verwirrt Blicke zugeworfen.

„Was? Ist doch war.“

„Wie du meinst, fang aber ja nicht an irgendwelche Geschäfte zu berauben nur um dir eine bessere Chance bei den Frauen zu verschaffen. Ich werde mal nach Silver sehen, bevor er noch etwas Dummes anstellt. Wir sehen uns irgendwann mal wieder!“

Joco und Nio verabschieden sich schnell und sahen der Show weiter zu, während Kalim es langsam schaffte sich zur Tür vorzuarbeiten. Als er draußen ankam sah er schon Silver, der mit verschränkten Armen an dem gegenüberstehenden Haus stand.

„Hey Silver alles in Ordnung?“

„Wenn man davon absieht, dass ich gerade aus dem Club flüchten musste, da mich eine von Zekes Anhängers als ihren Freund bezeichnet hat, der sie seid der Trennung belästigt, geht es mir super.“

Kalim schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf.

„Du hättest sie eben nicht so anschreien dürfen. Außerdem hast du vor ihnen weniger zu befürchten als Zeke.“

„Das bezweifle ich. Glaubst du wirklich dass Zeke nichts damit zu tun hat?“

Kalim seufzte kurz, bis er zur Antwort ansetzte.

„Vergiss ihn einfach. Solange Zeke im Verborgenen bleibt können wir eh nichts tun.“

Silver wollte gerade noch etwas erwidern, doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit von einem Piepsen erregt.
 

Die Schiedsrichter sahen sich verwundert an, bis sie die Nachricht auf dem Orakelpager lasen.

„So Zeke ist also in Japan. Und du sagst ich soll ihn vergessen!“

„Schon gut, aber behalt das mit dem Club für dich immerhin machen die Mädchen keinen Ärger. Außerdem besagt ein altes Sprichwort, dass man einen schlafenden Bären nicht wecken soll. Also Abmarsch. Mikihisa will das wir ein bisschen in Zekes Privatsphäre eindringen.“

Silver sah Kalim daraufhin verblüfft an, welcher diesen darauf fragend ansah.

„Was ist denn mit dir los? Du scheinst dich ja richtig darauf zu freuen! Und seid wann nimmst du Zekes Anhänger in den Schutz!“

„Du weißt genauso gut wie ich, dass die meisten Zeke nur gefolgt sind, weil sie Angst vor ihm hatten. Außerdem hätte Yo sie auch in Ruhe gelassen. Und was den Orakelpager angeht sage ich nur eines. Ich persönlich fände es mal ganz interessant, was er so für Nachrichten bekommen hat.“

Silver schüttelte nur kurz den Kopf.

„Du bist verrückt. Aber vielleicht können wir mit den Nachrichten herausfinden wo er sich genau befindet. Dann kriegt er wenigstens endlich was er verdient.“

Mit diesen Worten ging er an Kalim vorbei, der ihn nur verwundert ansah. Nach wenigen Minuten und einer weiteren Aufforderung, folgte ihm Kalim schließlich und sie verließen den Ort des Clubs und machten sich zu Dobbie Village auf.
 

- Bei Alina, Mitsuki und Reika -
 

Die beiden Mädchen hatten sich in der Zwischenzeit beruhigt und Reika aus ihrer Umklammerung entlassen.

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du Flugtickets nach Tokio bekommen hast. Ich habe seit Tagen versucht welche zu bekommen!“

„Tja meine liebe Mitsuki, dass liegt nur daran, dass ich sie mir schon vor zwei Monate vorbestellt hatte.“

Bei diesen Worten viel ihr Mitsuki wieder um den Hals, woraufhin beide auf den Boden krachten.

„Wir wissen doch beide, dass du sie nur bestellt hast um Trey wieder zusehen.“

„Ach Unsinn, von dem habe ich dank dem Orakelpager genug. Und wenn es mir um ihn ginge, hätte ich mir einen Flug in die Hokkaido Region gebucht und nicht nach Tokio. Wir wissen doch beide, dass Mitsuki die halbe Nacht von Ren träumt.“

„Schließ von dir nicht auf mich. Ich träume überhaupt nicht von Ren.“

Alina schüttelte bei dem Verhalten der beiden nur den Kopf. Da die beiden das jedoch mitbekommen hatten, warfen sie gleichen einen dementsprechenden Kommentar ein.

„Hey tu mal nicht so als wärst du die Vernünftige, du hast doch auch mitgeholfen das Haus zu verwüsten!“

Alina zuckte daraufhin nur mit den Schultern und stieg die Treppe hoch.

„Also, wie lange bleiben wir und was muss ich mitnehmen?“

Reika und Mitsuki fingen bei diesen Worten wieder an zu grinsen, bis Reika etwas Wichtiges einfiel.

„Verdammt, ich habe völlig vergessen, dass der Flug in zwei Stunden geht.“

„Das war jetzt ein Scherz oder Reika.“

Auf Mitsukis Frage schüttelte Reika nur den Kopf woraufhin sie von ihren beiden Mitbewohnerinnen ungläubig angesehen wurde.
 

Doch dann schnellten sie hoch in ihre Zimmer und suchten schnell etwas heraus, was sie brauchten.

„Hey Mädels nehmt einen Badeanzug. Ach ja bevor ich es vergesse wir bleiben insgesamt zwei Wochen. Bevor ihr fragt ich habe bereits alles mit Anna abgesprochen.“

Da Reika keine Lust hatte die Treppe hochzugehen, schrie sie das ganze so laut sie konnte nach oben. Daraufhin bekam sie eine Antwort von Alina, die fasst genauso laut schrie.

„Das heißt wir übernachten wieder in Yos Haus, richtig?“

„Wieso soll ich ein Hotel bezahlen, wenn ich eine Cousine habe, die einen Verlobten mit einem großen Haus hat.“

Daraufhin fingen Mitsuki und Alina in ihrem Zimmer leise an zu lachen, bevor sie mit einem Koffer nach unten kamen.

„Hast du nicht gepackt?“

„Doch, aber gestern Abend, als ihr schon im Bett ward.“

„Was du Nachts alles so treibst, dass ist nun wirklich nicht mehr feierlich.“

Reika streckte Mitsuki bei diesem Kommentar nur die Zunge raus.

„Ihr seid manchmal wirklich schlimmer als kleine Kinder.“

„Kann ich nur zurückgeben Alina. Aber sei mal ehrlich, sonst wäre dass Leben doch stink langweilig, oder etwa nicht?“

Mitsuki und Alina stimmten Reika nur kurz zu, bis sie zum Flughafen liefen.
 

Gerade als sie ankamen und in den offenen Fahrstuhl springen wollte, schloss dieser sich kurz bevor sie ankamen. Die Mädchen sahen wütend auf die Uhr und entschlossen sich die Treppe zu nehmen. Nach weiteren zwei Minuten kamen sie an dem Schalte an, dem sie ihre Koffer abgeben mussten. Bedauerlicherweise wollte die Frau, die an dem Schalter saß, diesen gerade schließen. Nach einem zweiminütigen Bettels seitens Mitsuki, ließ sie die Koffer der drei doch noch über das Fließband laufen. Sofort danach rasten die Mädchen zu dem Eingang, der sie zum Flugbereich führte. Doch schon erwartete sie das nächste Problem. Sie mussten durch die so genannte Schleuse. Schnell legten Mitsuki, Reika und Alina ihre gesamten Wertsachen in einem Korb und gingen durch die Schleuse. Bedauerlicherweise fing es bei allen drei an zu piepsen. Die Wachleute durchsuchten sie kurz, bis sie sich entschlossen die drei durch zu lassen. Als sie endlich an den Wachleuten vorbei waren, ertönte eine kurze Durchsage, die sie dazu veranlasste noch schneller zu Laufen.

„Die ist der letzte Aufruf für Reika Kyôyama, Alina Toshiro und Mitsuki Yoshio von Flug G67 nach Tokio.“

Gerade als die Stewardess die Türen schließen wollten, stolperten die drei herein und fielen prompt auf den Boden. Die Frau konnte ein Lachen nicht unterdrücken, ließ sich aber schnell die Flugtickets geben und wies sie an sich schnell zu ihren Plätzen zu begeben.
 

Sie hatten das Flugzeug noch in letzter Sekunde gekriegt, dennoch nahmen sie sich vor nie wieder auf den letzten Drücker zu kommen. Bei ihrem Glück landen sie das nächste Mal vor einem Auto oder unter der Erde. Zu ihrem Glück hatten sie auch noch die Plätze, die genau neben dem Notausgang waren. Der beste Platz um am sicherste raus zufallen. Außerdem waren die Plätze hier am unbequemsten.

„Wisst ihr Leute, dass nächste Mal sollten wir uns überlegen per Oversoul zu fliegen.“

„Hast Recht Reika, dass ist bequemer und auch ungefährlicher. Mit dem Zug an der Tür holt man sich doch den Tod und außerdem ist die Luft hier drin einfach nur schrecklich!“

Mitsuki sah sich beleidigt um. Sie wollte gar nicht wissen, was um sie herum so war. Sie war froh, dass sie keine zwei Stunden in diesem Flugzeug sitzen musste.

„Ach regt euch ab, es gibt Schlimmeres. Zum Beispiel per Anhalter zu fahren, was glaubst du, was da so für Typen aufkreuzen.“

„Du musst dich ja damit auskennen, Alina.“

„Tu ich auch. Immerhin bin ich per Anhalter nach Akita gefahren und ohne meinen Schutzgeist, hätte ich so manche Typen nicht überlebt. Die schlimmsten Typen sind immer die, die sich am Anfang am sympathischsten benehmen!“

Reika und Mitsuki sahen Alina bei diesem Satz nur erstaunt an, bis ihnen etwas einfiel.

„Verdammt, dann fahren wir gerade zu einem Massenmörder!“

Alina sah die beiden kurz verwundert an, bis sie verstand, was die beiden damit sagen wollten und fing an zu lachen.
 

Reika und Mitsuki nickten sich nur anerkennend zu und wendeten sich wieder an Alina.

„Ich ändere deine Aussage mal so, dass sie stimmt. Die gefährlichsten sind immer die ruhigen, da man nicht weiß, was man von ihnen zu erwarten hat.“

„Guter Satz Reika. Ich frage mich ja, wer noch bei Yo ist.“

Reika und Alina sahen Mitsuki nicht an, sondern überlegten selber, wer von ihren Freunden da sein könnte.

„Ich glaube nicht, dass Lyserg oder Jeanne da sind, die haben einen viel zu langen Weg. Trey wird da sein, allein um seiner Schwester aus dem Weg zu gehen. Aber sonst wüsste ich keinen!“

„Da hast du Recht Reika, aber ich denke mal, dass wir Tami und Manta wieder sehen, vielleicht auch Faust, der hat doch eine Wohnung in der Nähe. Doch ansonsten vielen mir auch keine anderen ein.“

Mitsuki sah jetzt nachdenklich an die Decke und fasste noch mal alles zusammen.

„Also ist die Möglichkeit groß, dass wir Ren, Trey, Faust, Manta, Tami, Anna und Yo wieder sehen.“

„Sag mal Mitsuki, wie kommst du jetzt auf Ren?“

„Wieso? Der hat doch auch noch eine Wohnung in Tokio. Hat er jedenfalls erzählt!“

Von den beiden anderen Mädchen war nur ein ‚Aha’ zuhören, bevor sie schwiegen.

„Dann sind ja wohl die wichtigsten Personen anwesend. Was habt ihr doch für ein Glück!“

„Jetzt sein nicht unfair Alina. Wir können doch auch nichts dafür, dass Hao in Wirklichkeit Zeke war.“

Doch nachdem Reika ihren Satz beendet hatte, bereute sie ihn auch schon wieder. Nicht allein, weil Mitsuki ihr daraufhin kräftig in die Rippen geschlagen hatte, sondern weil Alina das Thema immer noch mitnahm. Das Alina es zu ignorieren versucht half nichts, da sie es immer noch nicht akzeptieren wollte und sich immer noch nach dem ‚Warum’ fragte. Aus diesem Grund versuchten die beiden das Thema zu vermeiden, doch dies gelang ihnen, wie man heute gesehen hatte, nicht immer. Trotz Reikas kleinen Ausrutscher schien Alina die gleiche zu bleiben. Doch ihre beiden Freundinnen konnten hinter die Fassade sehen, weshalb sie das Thema während des weiteren Fluges unterbanden und sich Entschlossen ganz zu schweigen. Durch diese Tatsache verlief der Flug mehr als nur still, weshalb sich jeder einzelne von ihnen extrem langweilte. Erst als sie auf dem Flugzeug ausstiegen, fingen sie wieder an miteinander zu reden.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Yo und die anderen trainierten in der Zwischenzeit weiter. Anna hatte ihnen keine Pause gegönnt und sie bis kurz vor den Vormittagstraining mit ihren Übungen fortfahren lassen. Als sie das Trainingsprogramm endlich beendete, fielen die Jungs auf ihre Knie und rangen nach Luft. Doch kurz nach dem sie einen einigermaßen gleichmäßigen Atem hatten, hörten sie ein kleines Klingel. Ryu und Trey sahen sich verwirrt um, während Yo sich mit den Worten ‚Runde zwei’ auf den Rücken fallen ließ. Ren sah seine Mitstreiter nur bedauernd an, denn im Gegensatz zu ihnen, war er nicht am Ende seiner Kraft.

„Wie Schade, sieht so aus, als würde die zweite Runde nicht stattfinden.“

Doch bevor Trey oder Ryu zu diesem Spruch etwas sagen konnte, mischte sich Anna ein.

„So genug gefaulenzt ihr habt die Wecker gehört. Es ist Zeit für das Vormittagstraining. Als erstes Lauft ihr 50km danach werdet ihr 1000Situps machen. Auf diese Folgen 500 Liegestützen und noch einmal 50km. Manta, Tamara, da Ryu wieder da ist, müssen wir noch mal einkaufen gehen, da dass Essen sonst nicht reicht. Ihr anderen könnt dann, wenn ihr nichts anderes zu tun habt noch den Dachboden aufräumen. Verstanden?“

„Ja Anna.“

Bei diesen Worten wendete sich Anna um und ging mit Manta und Tamara im Schlepptau in Richtung Stadt. Einige der Deadenders verließen den Garten um sich auf den Dachboden zu begeben. Sie hatten keine Lust, dass Anna sie auch zum Training verdonnerte, bei dem sie schon nach zwei Minuten K.O. wären. Insgeheim bewunderten sie Ryu und die anderen für ihre Durchhaltekraft und waren froh, dass sie nicht in ihrer Haut steckten.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

So das war's auch schon wieder von meiner Seite. Keine großere Veränderung in der Länge, sondern nur einige weitere Ereignisse. Ich wie schon gesagt hoffe ich, dass es eich gefallen hat und ihr mir ein paar Reviews hinterlasst.

Ungewollte Kämpfe

So erst einmal herzlichen Dank an meine drei kommi-schreiber. Vielen Dankt, dass ihr diese FF lest. Ich mache es heute mal wieder kurz und wünsche euch nur viel Spaß beim lesen.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 5: Ungewollte Kämpfe
 

Yo und die anderen hatten mittlerweile ihr Morgentraining beendet. Da sie nun 1 Stunde Pause hatten, setzten sie sich zusammen und fingen an die neue Situation zu besprechen.

„Endlich können wir uns in ruhe unterhalten Das warten macht mich krank.“

„Willst du auf einen bestimmten Punkt hinaus, oder willst du dich einfach nur reden hören?“

Ryu sah Ren daraufhin verständnislos an, bis er zu einem entsprechenden Kommentar ausholte.

„Das meinst du doch wohl nicht ernst, oder? Wir haben genau zwei Probleme. Erstens Zekes Handlanger, die irgendwo in Amerika sind und Joco vielleicht in diesem Augenblick sonst was antun. Und zweitens Zeke selbst, der sich irgendwo in Japan herumtreibt.“

„Wenn er uns hätte töten wollen, wären wir es schon, jedenfalls einige von uns!“

Ryu konnte nicht glauben, was er aus Yos Mund hörte.

„Aber Meister Yo. Wir können nicht einfach herumstehen und nichts tun.“

Doch zur Überraschung mischte sich Trey in das Gespräch ein.

„Und wieso nicht. Immerhin ist noch nichts passiert und so lange dass der Fall ist, sollten wir uns zurückhalten.“

Ren und Ryu warfen sich daraufhin verwirrte Blicke zu, bis sie sich wieder an Trey und Yo wendeten.

„Was ist mit euch los. Es sieht fast so aus, als hättet ihr angst gegen Zeke anzutreten.“

„Haben wir nicht.“

Doch bevor Trey und Ren sich wieder aufeinander stürzen konnten, mischte sich Manta in die Situation ein.

„Vielleicht solltet ihr euch beruhigen und die Sache erstmal aussitzen. Ich meine wieso wollt ihr unbedingt einen Kampf kämpfen, den ihr provozieren müsst?“

Auf diese Frage herrschte eine unangenehme Stille.
 

Doch nach wenigen Minuten konnte Ren sich nicht mehr zurückhalten.

„Sag mal, kann es sein, dass wir etwas nicht mitbekommen haben?“

Auch wenn er Ryu nicht gefragt hatte, antwortete dieser darauf.

„Das Gefühl bekomme ich langsam auch. Also Manta, kannst du uns sagen, was wir verpasst haben?“

Manta sagte daraufhin nichts, sondern sah zu Yo. Wenn die beiden etwas erfahren wollten, mussten sie Yo fragen. Auch die beiden Unwissenden schienen das erkannt zu haben, doch da Yo mit Sicherheit nicht antworten würde, wendeten sie sich an dessen Schutzgeist.

„Ich habe mich einmal verplappert und den Fehler werde ich nicht noch einmal tun.“

Mit diesen Worten verschwand Amidamaru in seiner Totentafel und die Anwesenden sahen sich nur überrascht an. Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, mischte sich ein unerwarteter Gast ein.

„So ich beende hiermit das Z-Themenverbot. Aber nur unter der Bedingung, dass ihr nicht den ganzen Tag darüber diskutiert. Immerhin gibt es noch wichtigere Sachen, um die ihr euch kümmern müsst!“

„Und die wären?“

Alle sahen Anna daraufhin verwirrt an.
 

Diese würdigte den Jungs keine Blick, sondern wendete sich zuerst an Manta und Tamara.

„Ihr beide, was steht ihr hier so rum? Bringt die Einkäufe in die Küche und zwar sofort.“

Bei diesen Worten nickten die beiden nur und verschwanden in der Küche.

„So und jetzt zu euch. Was soll die Frage? Immerhin war die Warnung mehr als deutlich. Diese Dalin Familie versucht durch eine Hinterhältige Taktik an den Schamanentitel zu kommen und das ist vorerst unsere größte Sorge.“

„Das glaube ich nicht. Die Typen sind hinterhältig, aber sind bei weitem nicht annähernd so mächtig wie Zeke und Nevu.“

Bei diesen Worten sahen sich die Anwesenden an, bis Manta der gerade zurückgekommen war und die Aussage gehört hatte, seine Frage einwarf.

„Sagt mal, was ist eigentlich aus Nevu geworden. Durch das ganze Szenarium nach dem Kampf habe ich ihn irgendwie aus dem Auge verloren.“

„Keine Ahnung Kurzer, wen interessiert es. Immerhin hat er sowieso keine Schamanenkräfte mehr.“

„Dass ist nicht ganz richtig, Anna. Wenn ich Yomei richtig verstanden habe, stand das eine Zeichen für ‚zeitlich’. Und das wird nur verwendet, wenn es ein Zauber ist, der nach einiger Zeit seine Kraft verliert oder wenn der betroffene etwas Bestimmtes sagen muss um den Bann zu brechen.“

„Das heißt, dass Nevu seine Kräfte irgendwann wieder bekommt!“

Anna sah Mikihisa, der gerade wieder zu der Gruppe gestoßen ist, mit großen Augen an.

„Vermutlich nicht. Ich denke, dass Zeke das letztere angewendet hat und sich einen Satz ausgedacht hat, den Nevu niemals laut sagen würde.“

Anna atmete erleichtert auf, wendete sich jedoch nicht von Mikihisa ab.

„Hoffen wir es. Aber sag mal, wolltest du nicht nach Silver und Kalim Ausschau halten?“

„Schon, aber ich hab es vorgezogen ihnen eine Nachricht zu schicken. Sie haben sich schon auf den Weg nach Dobbie Village gemacht.“

Anna nickte daraufhin nur. Auch die anderen schienen nichts darauf erwidern zu wollen.
 

Doch dann lenkte Anna das Thema in eine andere Richtung.

„Gut zurück zu der Dalin Familie. Was sind das für Typen?“

„Die Dalin Familie gehörte zu den bekanntesten Familien in Japan…“

„Und wieso habe ich noch nie etwas von ihnen gehört?“

Ren konnte diese Frage nicht für sich behalten. Er hatte früher viel über die Asakura- Dynastie erfahren, weil in dieser Familie nur außergewöhnliche Schamanen hineingeboren worden. Doch er hatte nie etwas von einer Dalin -Dynastie gehört.

„Wie gesagt, Ren. Sie waren so berühmt wie unsere Familie. Doch dann haben sie den einfachen weg gewählt und anderen Still und Heimlich den Ruf gestohlen. Sie haben eine ähnliche Regelmäßigkeit wie Zeke. Nur mit den Unterschied, dass sie nach dem Turnier aktiv werden.“

Die anderen sahen Mikihisa bei dieser Ausführung gespannt an, doch da er nichts weiter hinzufügen wollte, half Anna etwas nach.

„Und ihr Ziel ist es… Raus mit der Sprache, wir haben nicht den ganzen Tag zeit.“

„Ist ja gut. Wie schon gesagt, sie wollen den Schamanenkönig töten um den Titel für sich zu beanspruchen.“

Trey und Ren sahen Mikihisa daraufhin skeptisch an.

„Wo haben sie denn diesen Unsinn her?“

„Eine berechtigte Frage, Ren. Gerüchte besagen, dass sie mal zu einer der Schiedsrichterfamilien gehörten, jedoch verstoßen wurden, da sie sich nicht an die Regeln halten wollten.“

Wieder stoppte Mikihisa in seiner Ausführung und dachte kurz nach, doch bevor er sich entscheiden konnte, was er den Anwesenden noch erzählen konnte, wurde er von Yo aus den Gedanken gerissen.

„Und was hat Hao damit zu tun?“

Ryu sah Yo bei dieser Aussage ungläubig an.

„Hao? Wieso nennst du ihn immer noch Hao? Ich meine du weißt doch, dass er Zeke ist.“

Doch bevor dieser darauf antworten konnte, ging Manta dazwischen.

„Das ist doch jetzt egal. Also woher kennt Zeke die Typen. Ich meine wenn die immer erst nach dem Turnier aktiv werden, kann er sie doch gar nicht kennen, da er zu dieser Zeit in der Geisterwelt war. Oder nicht?“

Mikihisa seufzte kurz, bevor er sich dazu entschloss ihre Fragen zu beantworten.

„Wenn er nach seinem Tod in der Geisterwelt wäre, könnte er unmöglich wiedergeboren werden. Seine Seele befindet sich zu dieser Zeit in einer Art Zwischenwelt. Aber zurück zu deiner Frage. Zeke hat so wie wir von der Dalin –Dynastie gelesen. Des Weiteren wurde es zusätzlich über Jahrhunderte von Generation zu Generation mündlich weitergegeben….“

„Moment mal, versteh ich dass jetzt richtig. Diese Typen sind öfter aufgetreten als Zeke und sind weniger berühmt? Dann müssen sie ja total schwach sein. Und vor denen sollen wir uns in Acht nehmen.“

Ren sah Mikihisa ungläubig an, während Trey sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen konnte. Auch Ryu konnte sich nicht lange zurückhalten.

„Hast Recht, Ren. Wenn die so Schnell in Vergessenheit geraten, können sie nicht so großartig sein.“

„Yapp den stimme ich zu Eiswürfelboy, was sollen sie uns schon entgegen setzen. Eine kräftigen Satz Ohrfeigen.“

Die beiden hätten stundenlang weiter gelacht, wenn ihr Blick nicht zufällig auf Mikihisa hängen geblieben wäre, der alles andere als belustigt aussah.
 

Bei diesem Anblick fiel ihnen das Lachen aus dem Gesicht.

„Mit eurer Vermutung könntet ihr durchaus Recht haben, aber der Wettstreit um den Schamanentitel, der nach dem Turnier stattfindet besitzt andere Regeln. Und wie Nevu haben die Typen unfaire Vorteile.“

Den anderen fiel daraufhin die Kinnlade herunter und brachten nur zwei Wörter heraus.

„Neue Regeln?“

Mikihisa nickte nur, doch bevor er etwas sagen konnte mischte sich Anna ein.

„Was für Regeln sind das und was haben die für Vorteile? Ich meine wenn sie damals keine Chance hatten…“

„Wer sagt, dass sie keine Chance gegen den Schamanenkönig hatten, Anna. Sie hatten keine Gelegenheit, da Zeke ihn damals mit sich in den Tod gerissen hat. Ob er eine Chance gegen die Dalin- Dynastie gehabt hätte ist bis heute fraglich. Immerhin war es für den letzten Schamanenkönig, der gegen sie gekämpft hatte, schwer genug sie zu besiegen.“

Immer noch waren alle Augen auf Mikihisa gerichtet. Doch Anna ließ ihn keine Erzählpause, da sie ihre Antworten haben wollte.

„Ich hab es ja verstanden. Jetzt aber zurück zu meinen Fragen. Regeln und Vorteile?“

Mikihisa sah Anna kurz fragend an, bis er verstand woraufhin sie hinaus wollte.

„Also gut, doch ich bezweifle, dass du mit der Antwort zufrieden sein wirst. Was die Vorteile angeht, kann ich nur eines sagen. Sie greifen auf alte Formeln zurück und schicken meistens Boten aus, die die Lage auskundschaften sollen. Du wirst also selten eine direkten Nachfahren der Dalin –Dynastie begegnen. Zu den Regeln muss ich gestehen, dass ich sie nicht kenne.“

Anna verdrehte bei dem letzten Satz genervt die Augen.

„Wieso bleibt euch das wichtigste immer Verborgen?“

„Ich bin kein Schiedsrichter. Und ich bezweifle, dass Kalim und Silver sich mit der alten Geschichte befasst haben. Und wenn doch haben sie die Hälfte wahrscheinlich wieder vergessen. Der einzige, der die genauen Regeln noch kennen könnte ist…“

„Ich warne dich Mikihisa wenn du jetzt Zeke sagen willst, dann raste ich noch aus. Also wer?“

Mikihisa überlegte kurz, wie er es ihr schonend beibringen konnte, bis ihm eine Lösung einfiel.

„Hao.“

Anna sah Mikihisa kurz verdutzt an, bis sie ihre Hände resignieren die die Luft warf. (Ich hoffe mal ihr wisst was ich meine)

„Super. Der Kerl muss noch nicht mal hier sein um mich zur Weißglut zubringen. Wieso weiß er immer alles besser als ihr? Ach vergiss die Frage! Wir müssen dann wohl jemanden finden, der die Antwort kennt. Wie wäre es mit Godva?“

Mikihisa zuckte bei dieser Frage nur mit der Schulter. Er war sich nicht sicher was er sonst tun sollte, da er wirklich keine Ahnung hatte, ob Godva ihnen helfen konnte.
 

Anna verstand sofort, was er damit meinte, sagte jedoch nichts dazu, da sie sich dann nur noch mehr aufregen musste. Doch bedauerlicherweise hatte Trey die Wortlose Kommunikation nicht verstanden und hackte nach.

„Hey Anna gute Idee. Die Frage ist nur, wie wir ihn finden können.“

„Ich persönlich weiß nicht ob dass so eine gute Idee ist. Immerhin handelt er nach dem Willen des Königs der Geister und wenn man bedenkt, dass er Zekes Tarnung aufrechterhalten hat, wage ich zu bezweifeln, dass er uns eine große Hilfe sein wird!“

„So ungern ich dir zustimme, Ren. Aber dieses Mal scheinst du wirklich Recht zu haben.“

Bei diesen Worten sah Ren Ryu mit einem gefährlichen Blick an.

„Was soll das heißen? Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich immer Recht.“

„Ja zum Beispiel als du die Freundschaft mit einem Schutzgeist für Schwäche gehalten hast, oder als du gesagt hast, dass man keine Brandflecken entfernen kann oder…“

Doch bevor Ryu weiter sprechen konnte, hatte er schon Rens Guandao vor seinem Gesicht. Ryu stoppte seinen Satz sofort, da er wusste, dass er sonst um sein Leben rennen musste. Auch wenn Ren in der Zwischenzeit akzeptierte, dass sie seine Freunde waren, hieß es nicht, dass sie durch seine Wutausbrüche nicht in Gefahr waren. Anna die das Geschehen einfach nur nervig fand, ging letzten Endes dazwischen.

„So Schluss mit dem Thema, hört auf euch zu streiten und denkt euch lieber eine Strategie aus, mit der ihr aus der Sache mit heiler Haut davon kommt. Und jetzt…“

Doch bevor Anna ihren Satz beenden konnte, vielen ihr ein paar Personen auf, die ihren Weg auf das Grundstück fanden. Ihre Augen wurden bei diesem Anblick, innerlich immer größer. Doch sie schaffte es sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen.

„Die haben uns gerade noch gefehlt.“

Die anderen sahen Anna bei diesem Satz nur verwirrt an, bis sie sich ebenfalls zu den Neuankömmlingen drehten. Im Gegensatz zu Anna konnten die Jungs ihre Mimik nicht kontrollieren, als sie sahen, wer gerade das Grundstück des neuen Schamanenkönig betrat.
 

- Bei Joco im Club Sutéki na Mirai -
 

In der Zwischenzeit amüsierte sich Joco prächtig in dem neuen Club. Der Rausschmiss von Silver war schon irgendwie lustig. Das einzige, was ihn wunderte war, dass Silver der einzige von den hier anwesenden Schiedsrichtern war, der gleich daran dachte Mari anzugreifen, als er sie gesehen hatte. Kurzerhand wendete sich Joco wieder an Nio.

„Sag mal wieso ist Silver der einzige, der sich so aufspielt?“

„Ach du meinst wegen Zekes Anhänger. Das ist nicht schwer zu beantworten. Zeke war sein Vorfahre und hat damit den Ruf seiner Familie ruiniert.“

Joco sah den Schiedsrichter darauf nun kreidebleich an.

„Vorfahre?“

Bevor Nio jedoch antworten konnte, hörten sie ein Knistern, das von den Lautsprechern her kam.

„Ok. Es ist so weit es wird Zeit die Gewinner des Talentwettbewerbes zu bestimmen. Jeder bekommt gleich von meinen Mitarbeitern einen Stimmzettel, auf dem ihr die Gewinner ankreuzen könnt. Außerdem könnt ihr mehrere Kategorien ankreuzen, damit die Chance auf einen Sieg noch einmal erhöht wird.“

Bei diesen Worten gingen mehrer Leute rum und verteilten die Stimmzettel.

„Na sieh mal an, wer da ist, Nichrom.“

„Ach halt den Rand Nio. Ich muss mich wenigstens nicht zum Vollidioten machen nur um Geld zu verdienen.“

Mit diesen Worten überreichte Nichrom einige Stimmzettel und ging an ihnen vorbei.
 

Joco und Nio sahen ihm nur kurz hinterher, bis sie sich ihren Stimmzetteln zuwendeten und ihre Stimmen abgaben. Kurz darauf wurden sie ihnen wieder abgenommen und an den Tresen gebracht. Es dauerte einige Minuten, bis die Zettel durchgezählt worden waren. Doch dann verkündete Mari das Ergebnis. Zu Jocos Enttäuschung war er nicht zum besten Komiker gewählt worden, doch das hieß nicht, dass er leer ausging. Er wurde mit Nio zu den besten Entertainern des Abends gewählt. Alle Gewinner bekamen eine selbst gestaltete Urkunde und einen kostenlosen Sekt zum anstoßen. Danach leerte sich der Club von Minute zur Minute. Doch dass war kein Wunder immerhin war es schon 6:00 Uhr morgens. Doch da es Wochenende war, war die Tatsache, dass sie bis morgens gefeiert hatten nicht so tragisch. Mittlerweile waren nur noch Kana und Luca die einzigen, die noch im Club arbeiteten. Die anderen hatten sich raus geschlichen oder haben sich im Hinterraum eine Pause gegönnt. Joco war einer der letzten Kunden, der den Club verlassen wollte. Doch bevor er die Tür aufmachen konnte, wurde die Tür aufgerissen und zwei Männer und eine Frau in dunklen Anzügen kamen herein. Joco wich bei ihrem Anblick unwillkürlich zur Seite und sah ihnen nur geschockt nach.
 

Kana, die die Neuankömmlinge bemerkte, versuchte sie mit ihrer höflichen Form dazu bringen wieder zu gehen.

„Wir haben geschlossen! Wenn sie etwas trinken wollen müssen sie woanders hingehen!“

Doch die Personen dachten nicht daran zu gehen sondern setzten sich ohne zu zögern an einen Tisch.

„Haben sie mich nicht verstanden? Ich sagte wir haben geschlossen!“

„Ich habe sehr gut verstanden. Aber wir sind keine Kunden. Wir sind hier um euch ein Geschäft vorschlagen, dass ihr unmöglich ablehnen könnt!“

Kana sah die Fremden nur gereizt an und dachte insgeheim schon daran die Nervensägen mit Gewalt raus zuwerfen, doch dann mischte sich Luca in das geschehen ein.

„Wir haben kein Interesse an irgendwelchen Geschäften! Also dürfte ich sie bitten zu gehen?“

Die Fremden sahen sich daraufhin nur kurz an, bis sie breit anfingen zu Grinsen. Luca konnte sich keinen Reim auf die Situation machen und gab Kana ein verstecktes Zeichen, welches soviel wie ‚Achtung’ oder ‚Pass auf’ hieß. Diese nahm das Zeichen zu Kenntnis, ließ sich aber nichts anmerken. Durch diese Tatsache blieb die Wortlose Verständigung der beiden auch von den drei Personen unbemerkt.
 

Joco, der die Konversation mitbekommen hatte, blieb wie versteinert stehen. Er wusste nicht was er tun sollte. Entweder er blieb hier und beobachtet was passiert oder er dreht dem ganzen den Rücken zu. Normalerweise wäre er einfach gegangen, da er sich nicht in privat Angelegenheiten mischten wollte, doch andererseits hatte er bei den Personen ein komisches Gefühl. Nach weiteren fünf Minuten waren auch die letzten Kunden des Clubs gegangen und Joco entschloss sich die Situation aus einem versteckten Winkel zu beobachten. Er versteckte sich in dem Raum, in dem die Mädchen ihn und einige andere vorher gestylt hatten und lauschte der Konversation. Da alle Blicke auf die drei Personen gerichtet waren, blieb sein Betreten in den besagten Raum unbemerkt. Wieso er das tat wusste er nicht, doch er hatte das Gefühl, dass er aus diesem Gespräch etwas Wichtiges erfahren würde.
 

Gerade als der letzte Kunde den Club verließ, stand einer der Männer auf und schloss die Tür hinter ihm zu.

„Ihr wollt doch nicht, dass wir gestört werden oder?“

Der Mann hatte nur Augen für Zekes ehemaligen Versallen, aus diesem Grund blieb ihm auch Joco, der sich hinter einer Tür versteckte, verborgen. Als er dann noch die Vorhänge zugezogen hatte, ging er wieder zu seinen Begleitern.

„Wie gesagt, wir wollen euch ein Angebot machen und wir werden nicht eher gehen, bevor ihr es euch angehört habt.“

Luca seufzte bei diesen Worten resignierend, bevor er sich dazu entschloss ihnen zu antworten.

„Und dieses Angebot wäre?“ Die Fremden lächelten nur und das weibliche Mitglied von ihnen legte etwas auf den Tisch. Luca und Kana sahen sich den kleinen Gegenstand genauer an, konnten damit jedoch nichts anfangen.

„Was soll das sein?“

„Alles zu seiner Zeit. Wir wurden von unserem Meister geschickte. Er verlangt eure Dienste.“

Luca und Kana sahen sich daraufhin nur irritiert an, doch letzten Endes meldete sich Luca zu Wort.

„Und wer soll das sein?“

„Ein äußerst mächtiger Schamane aus der Dalin –Dynastie. Er hat viel von euch gehört und gibt euch die Möglichkeit euch an Yo und seinen Freunden zu rächen.“

Doch bevor einer der beiden antworten konnte, wurde an der Eingangstür gerüttelt. Die Fremden sahen daraufhin kurz zu Tür, wendeten sich dann jedoch schnell wieder zu den beiden Verhandlungspartnern.

„Bevor ihr antwortet überlegt euch gut was ihr sagt, denn ihr werdet nie wieder so ein großzügiges Angebot bekommen.“

Bei diesen Worten hört das Rütteln an der Tür auf, wovon die Fremden sich jedoch nicht irritieren ließen. Stattdessen beobachteten sie die Reaktionen der Anwesenden. Kana und Luca fehlten die Worte. Sie wussten nicht was sie davon halten sollten. Was wohl daran lag, dass sie seit dem Ende des Schamanenturniers nicht mehr an Rache gedacht hatten. Die Sache mit Yo war für sie abgeharkt und sie haben gemeinsam beschlossen ein neues Leben anzufangen.
 

Doch bevor sie länger überlegen konnte, flog die Hintertür mit einem Knall auf und zwei wütend aussehende Männer kamen in den Club.

„Sag mal wieso schließt ihr die verdammte Tür ab. Ihr wisst genau dass…“

Weiter kam der Mann mit dem weißen Gewand nicht, da er in diesem Moment die Personen am Tisch entdeckte. Sein Begleiter schaute genauso verwirrt auf die Drei, war aber der erste, der das Schweigen brach.

„Wer sind denn die?“

„Ein paar Anhänger irgendeiner Dalin –Dynastie, wenn ich das richtig verstanden habe!“

Doch bevor einer etwas erwidern konnte, schmiss einer der Männer den Tisch um, an dem er gerade versessen hatte, woraufhin die vier Clubbesitzer erschrocken zurückwichen.

„Wir sind nicht die Anhänger irgendeiner Dalin –Dynastie, sondern die des stärksten Schamanen überhaupt.“

Kana, Luca, Turbine und Ramiro wechselten bei diesen Satz nur einige verwirrt Blick, bis sie laut anfingen zu lachen. Doch nach einiger Zeit beruhigten sie sich wieder und ihr belustigter Gesichtsausdruck wich einem ernsten.

„Ich glaube ihr habt sie nicht mehr alle. Der mächtigste Schamane ist immer noch Zeke und wenn der Dalin –Erbe so mächtig wäre, hätten wir ihn mit Sicherheit schon kennen gelernt! Immerhin ist das Turnier bereits vorbei!“

Die Fremden ließen sich von dieser Aussage nicht aus der Ruhe bringen, sonder redeten unbeirrt weiter.

„Das Turnier ist unnötig um den Titel zu gewinnen! Nur die Dummen mühen sich bei diesem ab. Denn die Regeln besagen, dass man auch nach dem Turnier um den Titel kämpfen darf. Und was diesen Zeke angeht kann ich nur eines sagen. Seine Vergangenheit hält ihn davon ab seine ganze Macht einzusetzen und seine Vorteile zu nutzen. Das ist genau der Grund, wieso er schwächer ist als unser Meister und dass wird auch immer so blieben. Es ist eine Tatsache…“

Bei diesen Worten mischten sich Luca ein, der sich nun beim besten Willen nicht mehr zurückhalten konnte.

„Nimm das zurück. Wer glaubt ihr eigentlich wer ihr seid!“

Nach diesem Satz herrschte erst einmal ein langes Schweigen.
 

Doch nachdem jeder die Lage realisiert hatte, stellten sich die drei Fremden mit Namen vor.

„Wie schon gesagt, wir sind die Verbündeten der Dalin- Dynastie. Mein Name ist Dirk, das sind meine Begleiter George und Danielle und bald werden wir und unsere restlichen Verbündeten dafür sorgen, dass unser Meister den Schamanentitel für sich beanspruchen kann.“

Luca gab daraufhin nur einen verächtlichen Laut von sich, sagte jedoch nichts dazu. Auch Kana viel bei dieser Vorstellung nichts mehr ein und sie wendete sich desinteressiert ab und ging zur Theke. Doch letzten Endes wurde das Schweigen von Ramiro unterbrochen, der die drei Dalin-Anhänger mit einem bedauerlichen Blick ansah.

„Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ihr Yo den Titel einfach abknöpfen könnt. Wenn doch seid ihr ziemlich naiv. Er ist der Schamanenkönig und damit der rechtmäßige Träger!“

„Ihr seid naiv wenn ihr unser Angebot nicht annehmt. Immerhin kennen wir die Regeln die nach dem Turnier gelten besser als ihr. Und außerdem was glaubt ihr wohl wird passieren, wenn Zeke herausfindet, dass ihr hier seid? Er wird euch für euren Verrat vernichten und unser Meister ist der einzige, der euch davor retten kann.“

Doch bevor einer der Anwesenden etwas erwidern oder ergänzen konnte, mischten sich Matti und Mari ein, die die ganze Konversation belauscht hatten.

„Wird er nicht!“

Während die drei Fremden die Mädchen nur verdutzt ansahen, klärte Kana, die sich gerade ein Glas Wasser geholt hatte, die Situation auf.

„Wir haben Zeke nach dem Turnier getroffen. Wenn er uns hätte vernichten wollen, hätte er es getan. Und außerdem haben wir uns geschworen nie wieder in einem Kampf parteiisch zu werden. Damit ist euer Angebot bei uns zweimalig abgelehnt worden.“

Die Fremden sind mittlerweile aus ihrer Trance gefallen und standen von ihren Stühlen auf.
 

Doch bevor einer der sechs Anwesenden reagieren konnten, hatten die drei schon ihre Geister gerufen.

„Unser Meister hätte eure Kooperation vorgezogen, doch da dies nicht der Fall ist, können wir euch nicht am Leben lassen.“

„Immerhin könntet ihr es euch anders überlegen und mit Yo einen Handel eingehen, damit er dafür sorgt, dass die Schamanen euch in Ruhe lassen.“

„Genau und dass wäre dann das Ende unserer geheimen Organisation, da sie dann nicht mehr geheim ist.“

Kana, Luca, Turbine, Ramiro, Matti und Mari, sahen sich nur völlig geschockt an, bis sie sich dazu entschlossen ebenfalls Geistkontrolle zu erschaffen. Doch bevor der Kampf losging, meldete sich Matti noch mal zu Wort.

„Das ist sie so oder so, da Zeke bereits weiß, dass ihr hier seid. Aber wenn ihr uns jetzt tötet, was euch sowieso nicht gelingen wird, könnt ihr nicht nur Yo hinterher rennen, sondern auch vor Zeke davon rennen.“

Die Angreifer sahen sich kurz an, erwiderten dann jedoch mehr als kalt, was sie über diese Aussage dachten.

„Umso besser, denn mit Zeke hat unser Meister auch noch eine Rechnung offen!“

Mit diesen Worten griffen die drei an. Die sechs Clubbesitzer konnten diesen Angriff nur schwer standhalten, schafften es aber durch ein Wunder doch. Dennoch ließen sich die sechs nicht anmerken, dass ihre Geistkontrolle dem Angriff beinah nicht standhalten konnte.

„Was soll der Unsinn? Verschwindet endlich, bevor wir euch dazu zwingen müssen!“

„Matti hat völlig Recht, haut schon ab.“

„Ihr hab die beiden Mädchen gehört, wenn ihr eure Visage nicht sofort aus unseren Club bewegt, machen wir euch Beine!“

Turbine richtete seine Handfläche bei diesen Worten auf die drei Dalin-Anhänger und wartete nur auf eine falsche Bewegung, um anzugreifen. Auch die anderen waren Angriffsbereit, doch von dieser Tatsache ließen sich die Personen nicht einschüchtern.
 

Anstatt einen weiteren Angriff durchzuführen fingen sie an zu lachen.

„Ihr seid wirklich erbärmlich. Wenn ihr in der Lage wärt uns zu vernichten hättet ihr bereits angegriffen.“

Doch als Dirk zu Ende gesprochen hatte, flog ein weißer Lichtstrahl nur wenige Zentimeter an seinem Gesicht vorbei. Dabei sorgt er dafür, dass der Bügel von Dirks Sonnenbrille zerstört wurde und diese deshalb auf dem Boden landete. Kurz darauf verschwand einer der Geister.

„Dachte ich es mir doch. Euer Medium sind diese Old -fasching Sonnenbrillen. Leute wird Zeit dass wir sie aus unserem Club schmeißen.“

„Gute Arbeit Turbine, das hätte ich nicht besser machen können.“

Bei diesen Worten ließ Luca seinen Schutzgeist ebenfalls angreifen, welcher jedoch von den anderen gegnerischen Geistern abgefangen wurde.

„Glaubt ihr wirklich dass funktioniert so einfach? Träumt weiter!“

Bei diesen Worten erschien der dritte Geist erneut und ein angespanntes Warten entstand. Für einen Kampf war es hier eindeutig zu eng, insbesondere für Riesengeistkontrolle. Doch lange hielt diese Tatsache nicht an, da die Dalin-Anhänger sich entschieden das ganze zu ende zu bringen. Kurzerhand richteten sie ihren Angriff zur Decke, was bewirkte, dass diese ein gewaltiges Loch bekam. Da die sechs Clubmitglieder damit rechneten, dass diese daraufhin jeden Moment runterkommen würde, achteten sie für einen Moment nicht auf die drei Angreifer. Das hatte zur Folge, dass sie dem nachfolgenden Angriff nicht standhalten konnten, auch wenn sie ihre Kräfte vereinigt hatten.
 

Kurz darauf kamen jedoch sechs andere in den Raum und sahen sich das Geschehen geschockt an. Sofort erschufen fünf von ihnen ebenfalls Geistkontrolle.

„Was ist hier los, wer seid ihr und was wollt ihr?“

„Wir haben uns schon Vorgestellt und haben kein Interesse daran es noch einmal zu tun. Ich gebe euch noch eine letzte Chance schließt euch unserem Meister an oder ihr werdet hier und jetzt vernichtet“

Die sechs Neuankömmlinge sahen sich nur verblüfft an, bis ein dicker Mann mit roter Tätowierung zu sprechen Anfing.

„Tut mir Leid dem einzigen dem wir je ohne Kompromisse gefolgt sind war Zeke und das wird auch so bleiben.“

Die Angreifer grinsten daraufhin nur, griffen jedoch nicht an, sondern erwiderten diese Aussage mit einer simplen Tatsache.

„Und was war mit Nevu? Unseren Informanten zur Folge hab ihr euch ihm auch angeschlossen.“

Nun mischte sich ein Mann mit Helm ein. (Ich weiß im Anime ist er Tod, aber bei mir lebt er noch.)

„Praktisch ja, Geistig aber nicht!“ Die Fremden schüttelten daraufhin nur den Kopf, griffen aber nach wenigen Minuten später an. Die fünf konnten diesen Angriff zu ihrem Glück abwehren und auch die anderen waren nach diesem wieder auf den Beinen.

„Sag mal was habt ihr eigentlich auf dem Boden gemacht? Ich dachte immer, dass man während eines Kampfes steht.“

„Klappe Zang Ching, die haben uns halt ausgetrickst. Aber jetzt sollten wir die drei aus dem Club werfen.“

Bei diesen Worten rief Luca seinen Schutzgeist wieder zu sich und auch die anderen waren wieder Kampfbereit.

„Gut, je mehr Gegner desto besser. George, Danielle seid ihr soweit.“

„Wir warten schon die ganze Zeit drauf.“

Mit diesen Worten verstärkten die drei ihre Geistkontrolle und vereinigten sie. Das Ergebnis aus dieser Vereinigung war ein dreiköpfiger Zyklop mit sechs Armen und zwei Beinen.
 

Den zwölf Anwesenden lief bei diesem Anblick ein kalter Schauer über den Rücken.

„Bin ich froh über die Tatsache, dass hässlich nicht gleich stark bedeutet, sonst könnten wir jetzt aufgeben.“

Bei diesen Worten stieß Kana Nichrom wütend in die Rippen.

„Hör auf so einen Unsinn zu erzählen, selbst wenn dieses Ding stärker ist, werden wir nicht aufgeben!“

Nichrom warf seine Hand, bei Kanas Aussage, defensiv in die Höhe. Doch kurz darauf wendete er sich mit einem Lächeln zu Zink. Dieser nickte nur und beide gaben den restlichen der Gruppe zu verstehen, dass diese aus dem Weg gehen sollte. Kurz darauf vereinigten auch sie ihre Geister und griffen mit einer Kombi -attacke an. (Also das was Nichrom und Zink in der Folge 60 ‚Nur die Würdigen’ gemacht haben als sie gegen Silver und Kalim gekämpft haben)

Als sich der Rauch verzogen hatte, der durch den Angriff entstanden war, stockten die Anwesenden. Trotz des starken Angriffes, stand der Zyklop noch an Ort und Stelle, als wäre nichts passiert.

„Wie gesagt, ihr könnt uns bei weitem nicht das Wasser reichen.“

Nach diesem Satz griff der Zyklop an und bei der Hälfte der Anwesenden brach die Geistkontrolle.

„Seht ihr? Ihr habt absolut keine Chance, wieso gebt ihr nicht einfach auf und erspart uns die Arbeit.“

„Freut euch nicht so früh, ihr habt uns noch nicht besiegt. Immerhin kommt Hochmut vor dem Fall.“

Alle Anwesenden erschufen bei Lucas Worten wieder Geistkontrolle und wollten gerade angreifen, als George zu dieser Aussage etwas ergänzte.

„Du hast Recht. Doch die Frage ist wohl eher wer hier hochmütig ist. Ihr wisst genauso wenig wie Zeke wann man aufgeben sollte.“

Mit diesen Worten griff der Zyklop erneut, dieses Mal jedoch mit einem stärkeren Angriff. Dieser bewirkte, dass die Clubbesitzer ihre Geistkontrolle verloren und nun alle Schutzlos auf dem Boden lagen und sich nur mit Mühe aufrichten konnten.
 

Joco, der das alles von seinem Versteck aus sah, konnte sich bei diesem Anblick nicht mehr zurückhalten. Er wusste, dass sie Zekes Anhänger waren und dass sie wie es sich angehört hatte immer noch mit diesem in Kontakt sind. Dennoch konnte er nicht einfach mit ansehen wie sie vernichtet wurden. Er musste eingreifen und zwar sofort. Schnell vereinigte er sich mit seinem Schutzgeist Mick und griff die Personen aus dem Hinterhalt an. Durch diesen Vorteil schaffte er es die Geistkontrolle der Fremden zu brechen. Die zwölf anderen starrten Joco nur verwirrt an, bis Kana die Fassung verlor.

„Sag mal, was hast du hier verloren.“

„Wonach sieht es denn aus? Ich rette euer verkorkstes leben.“

Bevor Kana darauf etwas erwidern konnte, kam ihr Luca zuvor.

„Du solltest verschwinden, das geht dich nichts an!“

Joco ignorierte diesen Kommentar und achtete nur auf die drei Angreifer. Diese hatten in der Zwischenzeit wieder Geistkontrolle erschaffen und sahen nur von einem zum anderen.

„Ah ich sehe schon. Das werden hier ja immer mehr. Noch einer der sich einmischen will?“

„Lass den Quatsch, Danielle. Und jetzt zu dir. Du hast dich in etwas eingemischt, dass dich nichts angeht und deswegen müssen wir dich auch eliminieren.“

Joco hatte die Dalin-Anhänger immer noch im Visier und antwortete sofort auf dessen Aussage.

„Wenn euer Meister Yo den Schamanentitel abnehmen will, geht es mich sehr wohl etwas an.“

Die Fremden setzten nur ein arrogantes Lächeln auf, was den Anwesenden überhaupt nicht gefiel.

„Sag mal, Leute. Was haltet ihr davon, wenn wir den Schuppen hier abreißen.“

Die beiden Angesprochenen nickten nur und griffen sofort mit voller wucht an. Joco war jedoch schneller und lenkte den Angriff geschickt zurück.
 

Die elf anderen nickten sich daraufhin kurz zu und griffen sofort mit mehreren Kombi –Attacken an. Durch diese Angriffe entstand eine weitere Staubwolke, die sich jedoch nicht legen wollte.

„Haben wir sie erwischt?“

Bill sah bei diesen Worten unsicher zu der Staubwolke, konnte aber nichts erkenne. Auch die anderen versuchten verzweifelt durch den Staub zu sehen, doch auch ihnen gelang es nicht. Auch Joco konnte seinen Blick nicht von der Staubwolke wenden, da er ein ungutes Gefühl hatte.

„Keine Ahnung, normalerweise könnte keiner so einen Angriff überleben, doch andererseits ist Zeke der beste Beweis für das Gegenteil!“

Bei diesen Worten richteten sich alle Blicke zu Joco, der diese jedoch ignorierte. Doch bevor einer etwas sagen konnte, kam ein massiver Angriff aus der Staubwolke auf sie zu. Alle Anwesenden konnten sich noch rechtzeitig ducken. Dadurch flog der Angriff einmal durch den Raum und brach durch die geschlossene Tür am hinteren Ende.

„Hey dass war die Treppe zu unserer Wohnung. Jetzt muss ich fliegen lernen um in mein Zimmer zukomme. Das bekommt ihr zurück! Los Schifernschlag.“

Mit diesen Worten griff Lucas Schutzgeist an, wurde jedoch zurückgestoßen.

„Jetzt reicht es. Ashcroft los vernichte die Typen!“

Kana riss langsam aber sicher der Geduldsfaden, weshalb ihre Angriffe immer aggressiver wurden. Dennoch hatte ihre Angriffe genauso wenig erfolg wie Lucas.
 

Die drei Personen schienen sich beim abwehren der Angriffe noch nicht mal anzustrengen und genau dass machte den Kämpfern besonders zu schaffen.

„Es ist doch erbärmlich. Ihr schafft es ja noch nicht mal zu zwölft uns zu besiegen. Wird zeit, dass wir das ganze beenden.“

Mit diesen Worten gingen die drei Angreifer zu der Ausgangstür, hielten die Kämpfer jedoch mit ihrem Geist auf abstand. Kurz nachdem sie die Tür wieder aufgeschlossen haben, ließen sie die Geister angreifen. Die Kämpfer verstärkten ihre Geistkontrolle sofort, um den Angriff standzuhalten. Doch das Ziel der Geister stoppten ihre Angriffe und schlossen mit ihren Herren auf, die vor dem Club warteten. Wenige Minuten später stürzte das Gebäude mit einem lauten Krachen ein und vergrub alles, was vorher in diesem war, unter sich. Die Dalin-Anhänger sahen sich ihr Werk noch einigen Minuten an, bis sie sich entschlossen zu gehen, bevor sie noch jemand mit dieser Tat in Zusammenhang brachte. Immerhin mussten ihre Aktivitäten geheim bleiben. Jedenfalls solange, bis sie Yo direkt heraus fordern konnten. Und das musste solange warten, bis seine Freunde aus dem Weg waren, damit sie ihn ohne Probleme vernichten konnten. Aber andererseits, wenn diese Personen sie schon nicht vernichten konnten, wie sollte der Schamanenkönig eine Chance gegen sie haben. Mit diesem Gedanken verließen die drei den Ort und machten sich auf den Weg zu ihren verbündeten.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

So das war's. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir wieder ein paar Kommis. Bis zum nächsten kap. verabschiede ich mich aber erst einmal und wünsche euch viel Glück, in allem was ihr so macht.
 

eure Misato

Ein lang erwartendes Wiedersehen

Hey da bin ich wieder. Sag mal liest eigentlich noch jemand diese FF? Ich würde mich mal wieder freuen wenn ich mehr als ein Kommi bekomme, aber was soll's. Darüber wird später gerdet jetzt aber zurück zu Story. Viel Spaß
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 6: Ein lang erwartendes Wiedersehen
 

Silver und Kalim waren zu dem Zeitpunkt, in dem der Club abgerissen wurde bereits wieder in Dobbie Village angekommen. Schnell machten sie sich auf den Weg zum Schamanenrathauptquartier, um sich in die Privatsphäre gewisser Leute einzumischen. Doch kurz bevor sie angekommen sind, wurden sie schon mit dem ersten Problem konfrontiert.

„Ok, wie kriegen wir den Computer online? Hast du das Passwort?“

Silver sah bei diesen Worten fragend zu seinem Kollegen. Dieser dachte angestrengt nach, doch seine anschließende Antwort war mehr als erbaulich.

„Nein, ich war vorher noch nie an dem Hauptrechner. Probier es mal mit Godva, vielleicht klappt es ja.“

Silver ließ sich schnell anmerken, dass er mit dieser Anmerkung nicht ganz zufrieden war, gab dem Ganzen jedoch einen Versuch. Wie erwartet erschien auf dem Rechner das Wort ‚Falsches Passwort’. Die beiden seufzten kurz auf, bis sie über eine neue Möglichkeit nachdachten.

„Wäre auch zu einfach gewesen. Probier es mal mit ‚Geisterkönig’.“

„Ich würde sagen, dass das noch einfacher wäre.“

Trotz Silvers Einwand, tippte er die Wörter wenige Minuten später ein, doch eine weiteres mal erschien das Wort ‚Falsches Passwort’.

„So langsam fällt mir nichts mehr ein?“

Silver sah Kalim daraufhin ungläubig an.

„Wie jetzt? Du hast erst zwei Vorschläge gemacht.“

Kalim zuckte daraufhin nur mit den Schultern und sah sich anschließend im Raum etwas genauer um.

„Kalim, wir sind hier mehr als einmal gewesen, wieso kannst du dich nicht auf unsere Mission konzentrieren?“

„Tu ich doch Silver. Es muss etwas sein, was Godva nicht vergessen kann, da er es immer vor Augen hat, also muss es hier irgendwo im Raum sein.“

Nun sah sich auch Silver suchend um, bis ihm eine absurde Idee in den Sinn kam.
 

Denn noch gab er seine Idee in den Rechner ein, doch wieder kam das Wort ‚falsches Passwort’. Die beiden konnten froh sein, dass dieser Rechner keine Sperre besitzt, die sich aktiviert, sobald man dreimal das falsche Passwort angegeben hatte. Somit hatten sie unendlich viele Versuche um das richtige herauszufinden. Das Problem war nur, dass sie von Außen nicht unendlich viel Zeit bekommen hatten. Während Kalim sich einigen Büchern zu gewand hatte, die auf einem kleinen Tisch lagen, versuchte Silver weitere Passworte, doch keiner von ihnen war das gesuchte.

„Na toll langsam bin ich auch am Ende meines Lateins. Ich habe schon alles versucht. Geisterkönig, Schamanenkönig, Wettkampf, Schutzgeister, Schamanenkämpfer, Schiedsrichter. Ich habe es sogar mit Toten versucht nichts hat geklappt. Langsam frage ich mich, wie Godva sich das Passwort merken konnte.“

Kalim konnte sich daraufhin nicht zurück halten und fing an zu lachen. Als er von Silver jedoch einen verärgerten Blick zugeworfen bekam, stoppte er augenblicklich.

„Wer sagt, dass Godva sich das ganze merkt? Vielleicht holt er sich Rat vom König der Geister…Was, wissen wir’s?“

Silver schüttelte nur den Kopf und versuchte einige andere Kombinationen, die jedoch dasselbe Ergebnis vorbrachten. Langsam konnte er sich kein Wort mehr ausdenken, dass Godva benutz haben könnte. Es war zum verrückt werden. Kaum hatten sie sich wieder entschlossen hierher zu kommen und schon wurden ihnen Steine in den Weg gelegt. Es war zum verrückt werden. Sie konnten nur froh sein, dass sie nicht mehr im Auftrag des Königs der Geister handelten, sonst wäre ihnen so eine Aktion bestimmt untersagt wurden.
 

Doch an der Tatsache, dass der Geisterkönig wie immer mehr wusste als sie selber hatte sich nichts geändert.

„Sag mal Kalim, wieso sind wir diejenige, die am glücklichsten über das Ende des Turniers waren und die ersten, die wieder hierher zurückkommen?“

Kalim sah kurz von dem Buch, dass er vor wenigen Minuten entdeckt auf und wendete sich zu Silver.

„Vielleicht liegt es daran, dass du Mikihisa deine Hilfe zum Thema Zeke angeboten hast und nicht irgendein anderer.“

Silver sah Kalim daraufhin scharf an. Doch das half nicht viel, da Kalim sich wieder hinter dem Buch, das er vorhin angefangen zu lesen hat, versteckte.

„Was ließt du da eigentlich für ein Schrott?“

„Das Buch, dass Godva seid dem Brand in der Bücherei nicht mehr zur Seite gelegt hat und ich weiß jetzt auch warum. Ich finde, dass es sich fast so gut wie ein Krimi ließt. Nur mit dem Unterschied, dass er jede Minute emotionaler wird.“

„Toll. Wer bracht bitte einen Emotionsträger? Aber jetzt zurück zum Thema. Du solltest mir lieber helfen das blöde Passwort herauszukriegen.“

Kalim schloss bei diesen Worten das Buch und legte es zur Seite. Er schien kurz zu überlegen, bis er zum Rechner ging. Doch bevor er etwas eingab, zögerte er kurz.

„Ich kann mich irren, aber einen Versuch ist es wert und…“

Bei diesem Satz gab er drei Buchstaben ein und bestätigte diese. Doch zur Überraschung der beiden kam dieses mal ein anderes Wort auf dem Bildschirm zum Vorschein. ‚Passwort korrekt’. Silver sah Kalim daraufhin nur entgeistert an, welcher genauso geschockt zu sein schien wie er selber.
 

Erst nach einigen Minuten, konnte Silver die Frage stellen, die ihm auf der Zunge brannte.

„Was zum Henker hast du eingegeben? Und vor allem wie bist du so schnell darauf gekommen?“

Als Kalim auf diese Frage antwortete, vermiet er den Blickkontakt zu seinem Partner.

„Das willst du nicht wissen. Aber wenn du eine Frage stellen solltest, wäre die Frage ‚wieso Godva gerade dieses Passwort gewählt hat’ angebracht.“

Silver sah seinen Partner nur verwirrt an, bis dieser sich erklärte.

„Godva hat das Buch in den letzten Wochen des Schamanenkampfes nicht mehr beiseite gelegt und da dachte ich, dass es eventuell auf das Passwort hindeutet.“

„Erzähl mir nicht, du hast das ganze Buch in so kurzer Zeit durchgelesen?“

Kalim schüttelte bei diesen Worten mit dem Kopf.

„Beim König der Geister, nein. Soviel Informationen auf einmal könnte ich nicht aufnehmen. Da müsste ich schon ein Fotographische Gedächtnis haben und das habe ich leider nicht.“

Silver hatte sich bei Kalims Erklärung bereits wieder dem Rechner zu gewand und suchte die gewünschte Datei. Nach fünf weiteren Minuten hatte er die Datei endlich gefunden. Doch zu ihrem Schreck, war die alles andere als Ungeschützt.

„Zugangsdaten? Wieso können wir in alle Dateien rein, ohne dass wie auf ein Passwort zurückgreifen müssen und hier nicht?“

Kalim konnte sich daraufhin ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen.

„Da wollte wohl einer verhindern, dass wir uns in die Privatsphäre von den Schamanenkämpfern einmischen.“

Silver verdrehte bei diesen Worten leicht die Augen, bevor er seine vorigen Passwörter ausprobierte. Doch wie zuvor, war keines der Wörter das richtige.

„Ok, Kalim. Welches Passwort hast du verwendet?“

„Ähm, ja…ich glaube ich gebe das lieber ein, sicher ist sicher.“

Mit diesen Worten schob Kalim Silver beiseite und gab die drei Buchstaben erneut ein.
 

Doch dieses Mal, war es nicht das gewünschte Passwort.

„Hast du dich vielleicht verschrieben?“

„Nicht das ich wüsste... Momentmal ein Wort mir drei Buchstaben ist unmöglich falsch zu schreiben!“

Silver hob bei Kalims Aufschrei nur defensiv die Hände in die Höhe. Doch nach wenigen Sekunden, wendete er sich wieder an den Rechner.

„Passwort, was könnte man noch als Passwort verwenden? Shikigamis, nein das hatte ich schon….“

„Probier es mal mit Zeke!“

Silver gab Kalim daraufhin einen ungläubigen Blick, gab den Namen dennoch als Passwort an, doch auch dieses Mal schien es nicht das gesuchte Wort zu sein.

„Falsches Passwort. War ja klar, also weiter, aber dieses Mal realistische Vorschläge. Ich glaube nämlich nicht, dass er den Namen eines Teilnehmers genommen hat und zu deiner Information, Yo und Asakura habe ich auch schon versucht.“

Bei diesen Worten kam Kalim ein Gedanke. Sofort gab er ihn ein und wartete und zu seiner Überraschung war dieser Gedanke genau der Richtige. Denn auf dem Bildschirm erschien gleich danach die Worte ‚Passwort korrekt’.

„Jetzt will ich aber doch mal wissen, was das für Passwörter sind!“

„Später, Silver erst einmal erledigen wir das und verschwinden.“

Nach diesem Satz nickte Silver kurz und suchte den Richtigen Namen heraus, doch kurz bevor er die Nachrichten, die auf den Pager der gesuchten Person gespeichert waren, einsehen konnten, wurden sie von jemanden angesprochen.

„Was habt ihr beiden vor?“

Die beiden Schiedsrichter schnellte bei diesem Satz so schnell zu der Person herum, die gerade in den Raum gekommen war, wie sie konnten. Doch kurz daraufhin blieben sie wie versteinert stehen.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Yo und die anderen konnten nichts mehr sagen. Sie sahen die drei Ankömmlinge nur geschockt an. Erst als sich einer der neu dazukommenden an diese wendete wurden sie aus ihrer Versteinerung gerissen.

„Ok, das sieht so aus, als hättet ihr uns nicht erwartet, richtig?“

Doch bevor einer der Jungs etwas sagen konnte, mischte sich Anna ein, die mehr als gereizt zu sein schien.

„Was habt ihr drei hier verloren? Und wie kommt ihr auf die Idee, dass wir euch erwartet hätten.“

Alina sah Anna nur kurz verwirrt an, zeigte dann aber auf Reika.

„Na ja. Reika hat doch…Du hast ihnen doch gesagt das wir kommen oder etwa nicht?“

Reika zuckte daraufhin nur mit den schultern, bevor sie etwas erwiderte.

„Wieso sollte ich? Damit Anna widersprechen kann. Nein danke. Immerhin kann sie uns jetzt nicht mehr rauswerfen!“

Nicht nur die Jungs, sondern Mitsuki und Alina sahen sie bei dieser Ausführung verständnislos an.

„Und du bezeichnest uns als kleine Kinder. Das ist ziemlich unhöflich, ich dachte immer du gehörst zu den Vernünftigen!“

Doch bevor Reika auf die Beschuldigung anspringen konnte, wendete sich Ryu im Flüsterton zu den drei Mädchen.

„Ich will mich ja nicht einmischen, aber ich an eurer Stelle würde lieber Verschwinden. Anna Training ist härter als bevor.“

„Training! Ich dachte Anna hätte zu Yo gesagt, dass er nicht mehr trainieren müsste wenn das Turnier vorbei ist.“

Mitsuki sah Ryu geschockt an, wendete sich dann jedoch an Ren und Trey.

„Und wieso hab ihr beiden nichts davon erwähnt, als ihr uns geschrieben habt?“

Bei diesen Worten wurde die gesamte Gruppe hellhörig.

„Ich habe es erst gestern erfahren und da hatte ich noch keine Zeit zu schreiben, ihr solltet diesen Vorwurf lieber an Ren richten. Er trainiert nämlich schon seit einigen Wochen mit Yo zusammen. Und zwar freiwillig, wenn ich dass noch hinzufügen darf!“ Mitsuki sah nur kurz zu Alina und Reika, bis sie sich zu dem Chinesen drehte.
 

Dieser zuckte nur mit den Schultern, bevor er antwortete.

„Woher sollte ich denn wissen, dass ihr Yo besuchen wollt? Das hättet ihr im Nebensatz auch mal erwähnen können.“

Mitsuki wollte daraufhin gerade kontern, als Anna die Sache selber in die Hand nahm.

„Ihr haltet jetzt den Mund! Wir haben im Moment wichtigeres zu tun als uns über so belangloses Zeug zu streiten. Ich werdet sofort den Rückzug antreten, bevor einer von euch noch nervlich zusammen bricht!“

Die drei Mädchen sahen sich nur kurz an, richteten ihre Aufmerksamkeit jedoch wenig später wieder auf Anna.

„Wer sollte das sein? Ich meine wir sind nervlich auf dem Höhepunkt und körperlich auch. Und wenn ihr Schwierigkeiten habt, ist es doch noch besser, dass wir hier sind, oder nicht?“

Alina sah Anna nur verständnislos an, da sie sich keinen Reim aus dem ganzen machen konnte. Auch die anderen beiden Mädchen waren mehr als verwirrt. Anna seufzte kurz, bis sie eine Entscheidung traf.

„Reika, kann ich dich mal unter vier Augen sprechen?“

Reika wusste genau, dass das keine Frage sondern eine Aufforderung war. Aus diesem Grund richtete sie sich schnell an ihre Begleiterinnen.

„Ok Mädels. Wenn ich schreie erschafft ihr Oversoul und helft mir. Sonst könnt ihr mich in einem Leichensack nach Hause tragen.“

Doch kurz nachdem Reika sich zu Anna umgedreht hatte, hörte sie Alinas Kommentar und drehte sich blitzartig wieder um.

„Keine Sorge. Wenn Anna dich umbringt sorgen wir dafür, dass du in kleinen Stücken im Supermarkt verkauft wirst.“

„Das ist nicht lustig Alina!“

Doch die einzige antwort, die sie von Alina und Mitsuki bekam war ein lautes Lachen, woraufhin sie sich mürrisch abwendete und mit Anna ins Haus ging.
 

Die Jungs sahen den beiden nur nach, bis sie sich an die beiden Mädchen wendeten, die sich langsam beruhigten.

„Sag mal, was ist den so bei euch in Akita passiert?“

Mitsuki sah kurz zu Alina, bis sie anfing zu erzählen.

„Ach nichts Besonderes. Nur der übliche Schulkram. Langeweile, viele Hausaufgaben, wenig Freizeit. Das Schamanenturnier hat uns wirklich zurückgeworfen.“

Doch bevor einer der Mädchen noch etwas erwähnen konnte, mischte sich Trey ein.

„Und was war das mit Alina und diesem Typen, von dem Reika mir geschrieben hatte?“

Mitsuki wollte zu diesem Thema gerade was sagen, doch Alina kam ihr dieses Mal zuvor.

„Ach dass. Der Typ ist mir einfach auf die Nerven gegangen. Ich meine ist der Oberstreber und Schleimer und macht sich über mich lustig, dass ich aus versehen am Wochenende zur Schule gekommen bin. Idiot.“

„Ja ja, belügt dich mal schön selber. Der Punkt wo du ausgerastet bist war doch als er gesagt hatte, dass du keinen festen Freund hast.“

Alina sah Mitsuki daraufhin nur mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen an, woraufhin sich Mitsuki sofort hinter den Jungs versteckte. Diese sahen die beiden Mädchen nur abwechselnd an, bis sich Yo einmischte.

„Ja und. Was soll’s. Es gibt doch viele die…“

„Klappe Yo. Es geht nicht darum, dass ich keinen Freund habe, sondern darum, dass ich nie lange mit ihnen zusammen bin. Wenn ich mich recht erinnere hat er gesagt ‚das ist wohl auch der Grund wieso alle Jungs nach einer Beziehung mit dir die Schule wechseln! Aber jetzt mal ehrlich. Nevu war ja wohl ’ne Oberpfeife. Ich war mit ihm zwei Monate zusammen, bis ich gemerkt habe, dass er mich nur verar****. Da das Schamanenturnier im Gange war, hatte er natürlich kein Interesse weiterhin auf der Schule zu sein. Und was Zeke angeht sage ich nur, dass ich entgegen anderer Leute Meinung nicht mit ihm zusammen war. Aus, Ende, Basta.“

Mit diesem Satz beendete Alina das Thema, bevor sie auf ein anderes Umlenkte.

„So und was ist bei euch so passiert? Ach ja was mich auch brennend interessiert, ist die Frage mit wem Ryu sich geprügelt hat.“

Dabei sahen alle zu Ryu, dessen Klamotten von dem Motorradunfall immer noch zerrissen waren.
 

Auch Mitsuki betrachtete sich Ryu bei diesen Worten genauer und glaubte sogar ein paar blaue Flecken an Beinen und Armen zu erkennen. Doch bevor Ryu etwas sagen konnte, mischte sich Manta ein, der bis eben zugehört hatte.

„Irgendwelche Anhänger der Dalin –Familie haben ihn von der Straße gedrängt.“

Alina und Mitsuki sahen Manta daraufhin nur geschockt an.

„Wieso wollten die Ryu denn umbringen?“

Noch bevor einer der Jungs antworten konnte, machte sich Tamara bemerkbar.

„Das wissen wir nicht. Vielleicht wollen sie nur verhindern, dass Ryu Yo helfen kann. Denn ihr Ziel ist es Yo zu töten und damit den Schamanentitel für ihren Meister zu beanspruchen.“

Die beiden Mädchen brauchten eine Zeit lang, um sich von dem Schock zu erholen.

„Den Schamanentitel. Aber Yo ist doch der rechtmäßige Träger. Wie kann man ihm den Titel wieder wegnehmen und vor allem, wieso hat uns das noch keiner gesagt?“

Nun wendete sich ein bisher still gebliebener Erwachsener in das Gespräch ein.

„Das kann ich dir erklären, Alina. Diese Information wird meistens überlesen, da normalerweise der stärkste Schamane den Wettkampf gewinnt und die wenigsten den mut haben diesen herauszufordern.“

Alina sah sich bei dieser Ausführung zu dem Sprecher um, blickte dann noch ein paar Mal hinter sich bis sie endlich auf Mikihisas Ausführung etwas erwidern konnte.

„Wo kommst du denn schon wieder her und wer von euch Asakuras ist noch hier?“

„Nichts für ungut aber ich war vor euch hier und was deine zweite Frage angeht sind Yo und ich die einzigen, jedenfalls im Moment.“

Alina sah Mikihisa daraufhin irritiert an, bis sie das Thema ignorierte.

„Wie auch immer, zurück zum Thema. Wie es aussieht, braucht ihr unsere Unterstützung mehr denn je, also schlage ich vor, dass wir uns kampfbereit machen und auf die Typen warten um ihnen zu zeigen, wer die stärkeren sind.“

Mikihisa sah Alina daraufhin nur bewundernd an.

//Sieht so aus, als hätte sie die Sache mit Zeke besser verarbeitet als erwartet. Die Frage ist nur ob es Tarnung oder die Realität ist.\\

Doch kurz danach beendete Mikihisa seinen Gedankengang, da er nicht wusste, ob nicht zufällig jemand dabei war seine Gedanken zu lesen.
 

- Bei Reika und Anna im Haus -
 

Als Reika das Haus betreten hatte, schloss Anna die Tür hinter ihnen. Reika sah daraufhin etwas unsicher zu Anna und fing gleich darauf an sich zu verteidigen.

„Hör mal Anna, es tut mir leid, dass ich ohne Ankündigung hier aufkreuze, aber ich wollte euch einfach überraschen…“

Doch bevor Reika ihren Satz beenden konnte, wurde sie von Anna unterbrochen.

„Halt einfach den Mund und hör zu.“

Nach diesen Worten sah Reika nur geschockt zu ihrer Cousine, nickte dann aber und hörte gespannt zu.

„Ihr könnt nicht hier bleiben. Zum einen haben wir nicht genügend Futons und zum anderen haben wir ein kleines Problem mit ein paar Schamanen, dass Yo allein Regeln muss!“

Reika konnte und wollte dieses Argument nicht akzeptieren und legte sich sofort ein paar schlagfertige Argumente zurecht.

„Wie können zur Not auch auf dem Boden oder im Garten schlafen. Außerdem können wir Yo helfen. Je mehr wir sind, desto besser werden wir mit Gefahren fertig.“

Anna schüttelte daraufhin den Kopf und konterte ihrerseits.

„Es geht um Zeke. Er ist wieder da und außerdem ein paar Bikershamanen, die Yo den Titel des Schamanenkönigs abjagen wollen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Zeke wieder zeigen wird und du weißt was das bedeutet.“

Reika sah Anna bei diesen Worten geschockt an. Sie hatte die Gefahr, die von Zeke ausgeht schon längst vergessen.

„Aber Anna, wie stellst du dir das vor. Die Flüge sind alle ausgebucht und ich habe keine Lust nach Akita zu laufen. Was Zeke angeht kann ich nur soviel sagen. Ich bezweifle, dass er Alina freiwillig über den Weg laufen würde.“

Anna sah Reika daraufhin mit einem undefinierbaren Blick an, bis sie sich umdrehte und Reika den Rücken zudrehte.
 

Es herrschte ein kurzes Schweigen, bis Anna wieder anfing zu sprechen.

„Ihr wisst schon, dass ich euch nicht vom Training verschonen werde. Und wenn Zeke uns doch über den Weg läuft übernehme ich keine Verantwortung.“

Reika schien bei dieser Aussage kurz zu überlegen, fing dann aber an zu lächeln.

„Es ist schön zu sehen, dass du dir doch Sorgen um andere Leute machst. Aber ich bin mir sicher, dass Alina keinen Nervenzusammenbruch bekommt, nur weil sie auf eine alte Liebe trifft, die sie sowieso die ganze Zeit verleugnet hat.“

Anna zuckte daraufhin nur mit den Schultern, bis sich etwas ergänzte.

„Wie gesagt eure Verantwortung und noch etwas. Ich mache mir keine Sorgen um diese Göre! Worüber ich mir sorgen mache ist, dass sie sich mit Zeke verbündet mehr nicht. Denn ich bezweifle stark, dass das alles von ihm geplant war. Dafür waren die Geschehnisse am Vortag des Kampfes zu eindeutig.“

Reika sah Anna daraufhin nur verwirrt an.

„Wie, was ist denn da passiert? Was habe ich denn verpasst?“

Anna musste bei dieser Frage unwillkürlich schmunzeln, was Reika doch etwas aus dem Konzept brachte.

„Raus mit der Sprache was ist passiert?“

Anna schüttelte den Kopf, drehte sich dann zu Reika und ging ohne ein Wort zu sagen an ihr vorbei.

„Ich hoffe euch gefällt euer Aufenthalt hier.“

Mit diesen Worten öffnete Anna die Tür und ging zurück zu den anderen. Reika sah ihr nur fassungslos nach, bevor sie sich entschloss Anna zu folgen. Sie wusste nicht, was Anna mit dieser Andeutung aussagen wollte, doch sie würde noch dazwischen kommen, so viel war schon mal klar. Doch mehr noch wollte sie wissen, ob Anna mit ihrer Befürchtung Recht haben konnte.

//Was denk ich denn da, Alina würde sich niemals gegen uns stellen und schon gar nicht, wenn sie die Wahl zwischen uns und Zeke hat. Das ist absurd!\\

Mit diesen Gedanken verdrängte sie das Thema aus ihrem Kopf und schloss mit den anderen auf.
 

Annas Gesichtzüge hatten sich mittlerweile wieder neutralisiert. Natürlich hätte sie die drei Mädchen mit Gewalt nach Hause befördern können, doch sie wusste selber nicht was sie wollte. Reika hatte schon Recht. Je mehr sie waren, desto besser konnten sie gegen die neue Bedrohung ankommen. Das war jedoch auch die große Gefahr an der ganzen Sache. Alle aus Yos Gruppe sind gute Freunde geworden und deshalb achten sie eher auf andere als auf sich selbst. Die Gefahr, dass einer verletzt wird und ein anderer dadurch die Kontrolle verliert ist einfach zu groß. Allerdings gab es noch einen dritten Punkt, der Anna zu schaffen machte. Sie hatte keine Ahnung, was passieren würde, sollte sie die Mädchen wieder weg schicken. Die Anhänger der Dalin- Dynastie haben Ryu angegriffen, weil er ein Freund von Yo war. Hieß das etwa, dass sie auch hinter dem Rest der Gruppe her waren oder war das nur Zufall, weil sie wussten, dass er auf den Weg zu Yo war. Es gab insgesamt zwei verschiedene Möglichkeiten, wie sie in dieser Situation handeln konnte und ganze drei verschiedene Konsequenzen. Am Ende hatte sie sich für die Möglichkeit entschieden, die sie am Besten im Griff hatte. Mit ihrer jetzigen Entscheidung hatte sie die Gruppe im Auge und konnte die einzelnen Mitglieder weiter trainieren. Mit dieser Methode konnte sie sich halbwegs sicher sein, dass die Gruppe die Gefahr, die von der Dalin- Dynastie ausging, erfolgreich abwenden konnte.
 

Doch ihre Gedanken konnte sie der Gruppe nicht mitteilen, also setzte sie schon das neue Trainingsprogramm an.

„OK, da eure Pause, dank des unerwarteten Besuchs, verlängert wurde, geht es jetzt sofort weiter! Ihr werdet jetzt erst einmal alle 100 km laufen und anschließend wieder zurückkommen. Ach ja, bevor ich es vergesse. Alina, Mitsuki, Reika. Ich will nicht, dass während eures Laufes irgendwelche Gepäckstücke im Garten liegen. Verstanden.“

Mitsuki sah kurz zwischen ihren Freundinnen hin und her, bis sie zur antwort ansetzte.

„Geht klar ich werde sie sofort reinbringen.“

Gerade als Mitsuki sich zu den Koffern bückte, hielt Anna sie zurück.

„Vergiss es, Mitsuki. Das erledigt Alina, immerhin ist sie ja gegen mein Training Immun. Deshalb muss ich für sie ein effektiveres Trainingsprogramm entwickeln.“

Alina sah Anna nur noch geschockt an, bis sie Mitsuki zur Seite schob und einen der am Boden stehenden Koffer in die Hand nahm.

„Aber nur weil wir euch so überrumpelt haben. Wo darf ich die Koffer denn hinschleppen? Drei Mal die Treppe rauf und dann wieder runter, nur um am Ende wieder im Garten anzukommen?“

Alina konnte einen giftigen Unterton nicht vermeiden, den Anna jedoch zu ignorieren schien und sich stattdessen an die anderen wendete.

„Wieso steht ihr hier noch rum? Hab ich nicht gesagt, dass das Training begonnen hat? Also Abmarsch oder muss ich nachhelfen.“

Nach diesen Worten sahen sich Yo und die anderen an, bis sie schlussendlich die Beine in die Hand nahmen und ihren 100km- Lauf starteten.
 

Nach dem die Gruppe außer Sichtweite war, wendete sich Anna doch zu Alina, die ungeduldig mit dem Fingern auf dem Koffer trommelte.

„So Alina. Zurück zu deiner Frage. Die Koffer kommen in eurer voriges Zimmer, wenn du dich noch daran erinnern kannst, wo es war. Ach ja, wenn du das erledigt hast, meldest du dich wieder bei mir. Verstanden.“

Alina nickte nur und betrat mit zwei der Koffer das Haus. Irgendwie hatte sie so etwas schon erwartet. Immerhin lag das besagte Zimmer im obersten Stockwerk. Zu ihrem Glück hatten die Schmerzen, den sie dank ihres verstauchten Knöchels hatte, nachgelassen. Aus diesem Grund konnte sie auch ohne Schwierigkeiten in den zweiten Stock gelangen. (Hat das Haus überhaupt so viele Stockwerke? Also eines hat er auf jeden Fall? Keine Ahnung, wenn ihr beschwerden habt, sagt mir bescheit ich ändere es dann!) Jedenfalls einigermaßen. Immerhin musste sie die zwei Koffer 50 Stufen hoch schleppen und dabei noch höllisch aufpassen, dass sie nicht herunterfiel. Alina hatte sich das Risiko auch sparen können, in dem sie einfach alle Koffer einzeln hoch getragen hätte, doch sie wollte so schnell wie Möglich mit dieser Aufgabe fertig werden. Deshalb schaffte sie es mit heftigem Schwanken in den zweiten Stock und stellte die Koffer in das leere Zimmer. Alina sah sich kurz um, doch fand nicht, was sie suchte.

//Na super, wo sind die Futons hin? Sieht so aus als müssten wir auf dem Boden schlafen. \\

Mit einem leisen seufzen wendete sich Alina wieder zur Treppen. Eines wusste sie, wenn sie am nächsten Morgen Rückenschmerzen hatte, würde Reika dafür bezahlen.
 

Mit diesen Gedanken stieg sie die beiden Treppen wieder herunter und holte sich den dritten Koffer. Nach zwei weiteren Minuten war sie wieder im Garten angekommen und sah sich wieder suchend um. Eigentlich wollte sie Anna fragen, ob sie noch ein paar Futons übrig hat, doch zu ihrem Unglück, konnte sie die Itako nirgends finden. Die einzigen, die sich scheinbar noch auf dem Grundstück befanden waren Manta, Tamara, Mikihisa und ein paar weitere Personen, die sie nicht kannte. Da sie jedoch nicht wusste, wie diese nach Annas Sklaventreiberei drauf waren, mied sie den Kontakt mit ihnen und gesellte sich zu den anderen.

„Sagt mal, wo ist eigentlich Anna?“

Manta und Tamara zuckten daraufhin nur mit den Schultern und sahen sich ebenfalls suchend um. Die beiden hatten nicht bemerkt, dass diese nicht mehr im Garten stand.

„Warte bis sie wieder da ist oder versuche es mal in der Küche. Jedenfalls dann, wenn du das Risiko eingehen willst zu kochen.“

Alina verdrehte bei diesen Worten kurz die Augen, bis sie sich mit einem mürrischen Gemurmel abwandte.

„Das sind ja herrliche Aussichten. Ich ändere meine Meinung. Ich bringe Reika auf jeden Fall um, wenn ich Annas Terror überstehe!“

Noch bevor sie weitere Todespläne schmieden konnte, stand sie bereits vor der Küchentür. Sie atmete noch einmal tief durch und betrat dann die Küche.

„Ich stör ja nur ungern Anna, aber…Anna... Jetzt fühl ich mich irgendwie veralbert!“

Alina sah sich irritiert in der Küche um. Auf dem Herd stand ein großer Topf und auf dem Tisch lag ein großer Berg an Gemüse und Reis. Sie sah sich noch drei Mal in alle Richtungen um, doch die gesuchte Person war nirgends zu finden. Alina schlug daraufhin aus Wut mit der flachen Hand auf den Tisch, bis sie die Küche wieder verließ und weiter nach Anna suchte.
 

Da Alina jedoch keine Ahnung hatte, wo sie suchen sollte, ging sie zurück zu den anderen.

„Netter Scherz, Mikihisa. Aber jetzt mal ernsthaft, wo ist Anna?“

Mikihisa sah sie daraufhin nur verständnislos an.

„Wieso Scherz? Sie wollte irgendetwas in der Küche. Hast du nicht nachgesehen.“

Alina hätte dem Erwachsenen gerne in die Küche geschleift, damit er sich selber überzeugen konnte, doch da dieser eindeutig zu schwer war, fasste sie das ganze in Worte.

„Sehe ich vielleicht aus, als würde ich nicht nachsehen? Sie war nicht da! Hat sie vielleicht noch was gesagt? Zum Beispiel, dass sie noch etwas nachkaufen muss oder irgendetwas Ähnliches?“

Als Manta, Tamara und Mikihisa bei diesen Worten gleichzeitig den Kopf schüttelten, lehnte sie sich frustriert gegen die Wand. Doch wenige Minuten später, meldete sich eine altbekannte Stimme zu Wort.

„Was machst du denn hier? Ich habe doch gesagt, dass du dich wieder bei mir melden sollst, wenn du die Koffer hoch getragen hast!“

„Wollte ich doch! Du warst aber nirgendwo!“

Alina achtete nicht mehr darauf, dass ihr Ton mehr als genervt klang. Warum sollte sie ihren Unmut hinter einer lächelnden Fassade verstecken. Anna würde sich von ihren Gestiken oder Mimiken sowieso nicht aus dem Konzept bringen lassen, also wozu sollte sie sich verstellen.

„Ich war die ganze Zeit in der Küche, du hättest einfach mal vorbeischauen können, immerhin wussten die drei, wo ich bin.“

Nun fiel Alina nicht mehr ein. Von dieser Aussage völlig geschockt brauchte sie einige Zeit um wieder genug Worte für einen Satz zusammen zu bekommen.

„Warst du nicht! Ich habe doch nachgesehen. Wenn du in der Küche gewesen wärest, hätte ich dich bemerkt. Oder habt ihr eine zweite Küche, von der ich nichts weiß?“

Alina konnte einfach nicht fassen, wie Anna sie so eiskalt anlügen konnte. Das ging zu weit und zwar eindeutig. Sie war nicht mal einen Tag hier und schon machte Anna ihr das Leben schwer. Was sollte dass den bitte. Was hatte sie Anna getan, dass sie das verdiente. Immerhin müsste sie langsam über die Pfefferattacke hinweg sein. Immerhin nahm sie Anna die Aktion mit dem versalzenden Kaffee auch nicht mehr übel.

//Also wieso das Ganze.\\
 

Noch bevor sich Alina in Gedanken weiter über Annas Verhalten aufregen konnte, wurde sie von der eben genannten wieder in die Realität geholt.

„Dann solltest du mal die Augen auf machen. Aber jetzt wieder zum Thema. Ich schlage vor, dass du dich schon mal in die Küche stellst und anfängst zu kochen. Tamara und Manta werden dir helfen. Auch ja und Alina. Komm nicht auf die Idee mir irgendetwas unters Essen zu rühren, denn dieses Mal wird dich niemand vor den Konsequenzen beschützen.“

Alina warf Anna nur einen gefährlichen Blick zu, den diese sofort erwiderte. Doch da die klügere nachgibt, wendete sich Alina kurzerhand ab und machte sich auf dem Weg zur Küche. Anna sah dieser jedoch immer noch wütend hinterher, bis sie von Mikihisa aus den Gedanken gerissen wurde.

„Was hast du gegen, Alina? Ihr seid ja fast wie Feuer und Wasser?“

Bei dieser Aussage verfinsterte sich Annas Blick noch weiter, was Mikihisa jedoch nicht sah, da sie mit dem Rücken zu ihr stand.

„Ein wirklich treffender Vergleich. Und welches von den zwei Elementen sie ist, lässt sich ja kaum bestreiten.“

Mikihisa sah Anna kurz verwundert an, bis er merkte, worauf sie hinaus wollte.

„Sie ist nicht eure Feindin! Glaubst du wirklich, du müsstest sie von den anderen fern halten nur weil sie sich in Zeke verliebt hat? Ich meine sie wusste noch nicht einmal wer er ist…“

„Darum geht es ja gerade! Sieh zurück, würdest du sagen, dass er sich großartig verstellt hat? Er war arrogant und mächtig wie er nun mal ist. Das einzige was er geringfügig verändert hat ist sein Aussehen und seinen Furyokostand. Sie war mehr von der Tatsache verletzt wurden, dass sein letzter Blick Yo galt und nicht ihr, als die Tatsache, dass er Zeke ist.“

Anna holte nach dieser Aussage kurz Luft. Diese kurze Pause nutzte Mikihisa um selber etwas zu dem Thema zu sagen.

„Du glaubst doch nicht etwa, dass sie sich auf seine Seite schlagen würde, oder? Anna, das ist völliger Unsinn! Sie müsste sich zwischen ihm und ihren Freundinnen entscheiden. Denkst du wirklich, sie würde diese einfach verraten?“

Anna dachte kurz nach, doch ihre Zweifel blieben weiter bestehen.
 

Anna stimmte in einem Punkt mit Mikihisa überein. Alina würde ihre Freundschaft nicht einfach wegen irgendeinem Typen aufgeben. Doch die Frage die sie mehr beschäftigt war, was Zeke tun würde. Hatte er die Macht Alina gegen ihre Freunde aufzubringen. Und wenn ja, ob er es tun würde. Anna konnte ihn einfach nicht einschätzen. Sie war sich jetzt sicher, dass Hao Illusionen erzeugen konnte, die nur einer sehen konnte. Was sie jedoch nicht wusste war, ob er sie gegen die Gruppe einsetzten würde. Immerhin war eine solche Taktik schwer zu durchschauen und konnte einen erheblichen Schaden verursachen. Anna schüttelte den Gedanken schnell wieder aus ihren Kopf. Doch der Wunsch zu wissen, was Zeke gerade plante, ließ sie einfach nicht los.

„Sag mal Mikihisa, wärst du notfalls in der Lage Zeke ausfindig zu machen?“

„Bitte was? Es reicht mir schon, dass er uns heute über den Weg gelaufen ist. Es würde mich nicht mal wundern, wenn er die gesamte Diskussion mitbekommen hat!“

Anna erwiderte darauf nichts, sondern stellte ihre Frage erneut.

„Kannst du oder kannst du es nicht?“

Mikihisa hob daraufhin nur die Hände, was so viel bedeutet wie keine Ahnung.

„Ich muss wissen was er vorhat. Ich meine man taucht nicht einfach irgendwo auf und gibt seinen Feinden einen Tipp. Nicht ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.“

Anna sah nachdenklich zu den Deadenders, die immer noch im Garten schufteten. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, riss Mikihisa sie zurück in die Gegenwart.

„Lass uns erst einmal abwarten, was Silver und Kalim herausfinden. Außerdem sollte uns Joco im Moment mehr sorgen machen. Wenn diese beiden Sachen durch sind, können wir immer noch nach einen Weg suchen Zeke zu finden…“

„…und ihn zu vernichten, wenn er seine alten Pläne weiter verfolgt. Und wie ich ihn einschätze ist es mehr als wahrscheinlich. Wer sich in Tausend Jahren nicht ändert tut es nie. Gut Schluss mit dem Thema. Die anderen müssten bald wieder kommen und dann gibt es weitere Situps und Liegestütze.“

Mikihisa sah Anna daraufhin nur verwundert an. Egal wie oft er hier war, er war immer wieder erstaunt über ihre wechselnden Launen. Doch lange blieb ihm keine Zeit darüber nachzudenken, da die Trainierenden schon um die Ecke kamen.
 

Wie versprochen drückte Anna ihnen sofort 400 Liegestützen und 700 Situps auf. Da die meisten der Trainierenden nach diesem Programm schon keuchten, ließ sie die Gruppe weitere 50 km laufen, da das Essen sowieso noch nicht fertig war. Noch ehe sie ihren Satz richtig beenden konnte, waren die anderen schon wieder auf den Beinen und liefen bereits wieder los. Während Anna bei diesem Anblick ein belustigendes Schmunzeln verbergen musste, schüttelte Mikihisa nur den Kopf. Doch er war nicht der einzige. Denn Mikihisas Aussage hatte einen wahren Kern getroffen. Hao hatte die gesamte Gruppe wirklich weiter beobachtet. Doch mittlerweile wurde es ihm doch zu langweilig und er teleportierte sich unbemerkt an einen anderen Ort. Dieser Ort war ein kleines Waldstück, das sich in der Nähe von Yos Haus befand. Er hatte nach dem Zwischenfall mit Ryu auf einen Kampf zwischen seinen Bruder und den Anhängern der Dalin- Dynastie gehofft, doch daraus war nichts geworden. ~Und wer hat den Kampf gewonnen?~ Hao konnte sich bei dem Kommentar von einem seiner Schutzgeister, die er zur Sicherheit hier gelassen hatte, ein bedauerndes Lächeln nicht verbergen.

„Ich sag nur soviel Okami, die Drei sind ziemlich lahm. Ryu ist vor einigen Stunden angekommen und von diesen Dalin- Typen ist weiterhin keine Spur zu sehen. Wahrscheinlich müssen sie erst ein neues Medium finden.“

Bei diesen Worten sah Hao zum Himmel und konnte in der Dämmerung schon die ersten Sterne erblicken. Doch plötzlich schnitt eine unerwartete Stimme durch die Stille der herannahenden Nacht.

//~Vielleicht hättest du die Typen vernichten sollen, als du die Chance dazu hattest, anstatt dich über ihre Namen und ihr Vorhaben lustig zu machen.~\\
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

So das war's mal wieder. Ich weiß bödes Ende aber ich möchte ja eine gewisse Spannung in Verlauf der FF beibehalten. Eigentlich habe ich ja nur eines zu sagen und zwar; Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und ihr mir ein paar Kommis hinterlasst.
 

Grüße
 

eure Misato

Hetzjagd Teil 1

So da bin ich wieder. Vielen Dank erstmal an meine Komi-Schreiber. So jetzt lass ich aber nicht mehr länger warten und sage nur noch viel Spaß beim lesen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 7: Hetzjagd Teil 1
 

Hao sah bei diesen Worten nicht mal auf. Er kannte die Stimme zu gut, als das er sich von dieser aus dem Konzept bringen ließ. Auch die Tatsache, dass der Eigentümer der Stimme seine Gedanken lesen würde kümmerte ihn nicht, dafür hatte er ja schließlich vor einigen Wochen vorgesorgt. Um genau zu sein hatte er seine Gedanken nach dem Schamanenturnier vor anderen verschlossen. Der Grund dafür war, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab die Stimme wieder zum Schweigen zu bringen und die war diese zu ignoriere. Doch da der Eigentümer in der Lage war Gedanken zu lesen konnte er ihn soviel ignorieren wie er wollte, da er dennoch nachlesen konnte, ob seine Nachricht angekommen war. Selbst seine Geister konnte seine Gedankengänge jetzt nicht mehr verfolgen, was die Kommunikation zwar etwas schwieriger gestaltete, dennoch die beste Entscheidung war. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder er ignorierte die Stimme für einige Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate, bis sie ihn endlich wieder in Ruhe ließ oder er lebte sein restliches Leben mit ihr. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er nicht die geringste Lust dazu.
 

Haos Schutzgeister merkten von diesem Geschehen jedoch nichts. Das lag zum einen daran, dass Hao ihnen nie etwas gesagt hatte und ihnen auch keinen Zugang mehr zu seinen Gedanken gestattete. Dennoch merkten sie, dass etwas nicht stimmte. Wie immer ließ sich Hao nichts anmerken, dennoch konnten sie eine gewisse Unruhe spüren, die von ihm ausging.

~Alles in Ordnung mit dir?~

Hao antwortete auf diese Frage nicht, sondern nickte nur.

~Du hast echt nerven, weißt du das, Hao? Erst schleust du dich in Yos Gruppe ein um dich an ihn zu rächen und als dir alles aus der Hand gleitet stellst du dich auf seine Seite. Ich dachte nach dem Turnier könnten wir uns mal zurücklegen aber nein. Du musst Yo weiterhin beobachten und ihm auch noch Ratschläge geben. Das Schlimmste ist, dass du ihnen unvorsichtig gegenüber trittst!~

Hao sah seinen Schutzgeist bei diesen Worten irritiert an. Er hatte nur am Rand bemerkt was dieser gesagt hat und brauchte daher einige Zeit um sich das gesagte ins Gedächtnis zurückzurufen. Doch auch diese Tatsache ließ ihn nicht schlauer werden.

„Darf man fragen worauf du hinaus willst!“

Hao sah Okami bei diesen Worten fragend an, bis diese ihm Zugang zu ihren Gedanken gab.

~Was glaubst du wohl? Ich will wissen was du planst! Ich hasse es, dass du deine so genannten Pläne nur mit Spirit of Fire schmiedest und uns anderen vor vollendeten Tatsachen stellst.~

Langsam hatte Hao begriffen worum es bei der Diskussion ging, aber auch ein unbeteiligter Zuschauer blieb das versteckte Gefühl nicht verborgen.

//~Na sieh mal einer an, vier der Spirits of Elements sind eifersüchtig auf den fünften.~\\

Hao ignorierte diesen Spruch gekonnt und wendete sich selber an seinen Schutzgeist.

„Es wäre viel leichter mit euch allen eine Entscheidung zu fällen, wenn ihr euch vertragen könntet und nicht schon nach einer Minute aufeinander losgehen würdet!“

~Nicht unsere Schuld.~

Hao schüttelte bei diesen Einwand nur den Kopf und legte sich auf den Boden um die Sterne besser sehen zu können.

„Es ist egal wessen Schuld es damals war, Fazit ist, dass wir der Apokalypse näher waren als je zu vor. Und damit meine ich nicht die Vernichtung der Menschen, sondern die der gesamten Welt und darauf kann ich ehrlich gesagt verzichten. Aber um noch mal auf das Schamanenturnier zurückzukommen, das ist noch lange nicht vorbei, denn jetzt beginnen die Nachkämpfe.“

Nach diesem Satz herrschte erst einmal eine angenehme Stille.
 

Doch die hielt nicht lange an, da sich bereits ein weiterer Zuhörer einmischte.

~Ist ja alles schön und gut. Aber zurück zu Okamis Frage. Was hast du jetzt vor?~

Hao seufzte kurz und setzte sich aufrecht hin, um zu seinen anderen Schutzgeistern zu sehen, die neben Okami aufgetaucht waren.

„Wenn ich es weiß sage ich euch bescheid, bis dahin tun wir das gleiche wie die restlichen Asakuras!“

~Und das wäre? Trainieren oder dumm rumlabern?~

Hao sah El-hayyah bei diesen Worten mit einem gefährlichen Blick an, den er jedoch nicht lange aufrecht halten konnte. Aus diesem Grund ließ er sich mit einem amüsierten Lächeln nach hinten Fallen.

„Ganz einfach, wir warten ab und behalten die Situation im Auge.“

Auf diese Antwort sagte keiner mehr etwas. Die vier Schutzgeister von Hao sahen sich kurz in alle Richtungen um, bis sie sich versuchten davonzuschleichen. Doch Hao war nicht so in die Sterne vertieft, wie es den Anschein hatte.

„Schleicht ihr euch schon wieder weg?“

Die vier blieben sofort nach diesen Worten stehen, als ob man sie bei einer Straftat erwischt hätte.

~Ist das verboten?~

„Natürlich nicht, Tako. Aber ihr könntet wenigstens bescheid sagen, sonst mach ich mir nur unnötig sorgen.“

Bei diesen Worten konnte Hayabusa seinen Gedanklichen Kommentar nicht mehr zurück halten.

~Kein Problem. Wir fangen damit an dich über unser Vorhaben aufzuklären, wenn du uns wieder Zugang zu deinen Gedanken gewährst!~

Das lächeln auf Haos Gesicht wurde bei diesen Worten noch eine Spur breiter.
 

Meistens konnte er seinen neutralen Gesichtsausdruck aufrechterhalten, doch bei seinen Schutzgeistern war das Sinnlos, da sie ihn einfach zu gut kannten. Wenn sie richtig darauf achteten konnten sie seine Gefühle durch eine simple Gestik deuten. Aus diesem Grund kümmerte es ihn nicht sonderlich um seine gespielte Fassade.

„Na dann wünsch ich viel Spaß. Ach ja, bevor ich es vergesse. Versucht so wenig Aufmerksamkeit wie Möglich zu erregen. Wir wollen hier ja schließlich keine unangekündigten Besucher.“

Seine Schutzgeister sahen sich bei diesen Worten nur kurz gegenseitig an, wendeten sich dann aber wieder an ihren Schützling.

~Du kannst dich auf uns verlassen. Aber nur wenn du Spirit of Fire in seiner Totentafel lässt und den nächsten Plan, den du hast, mit uns bespricht und ihn mal vor vollendete Tatsachen stellst. Haben wir ein Abkommen?~

Hao schloss kurz die Augen, bevor er zur Antwort an setzte.

„Die ganze Welt besteht aus Kompromisse, was?“

Nach dieser rhetorischen Frage gab er seinen Schutzgeistern ein Zeichen, was so viel wie ‚Einverstanden’ hieß. Die vier Geister gaben sich damit zufrieden und entfernten sich weiter. Hao hingegen warf einen kurzen Blick auf eine Totentafel, bis er sich wieder den Sternen zuwandte.

„Sieht so aus, als müsste ich dich noch einige Zeit länger in der Totentafel verweilen lassen. Aber was soll ich machen? Zulassen, dass ihr euch gegenseitig vernichtet?“

Spirit of Fire nahm das Gesagt zur Kenntnis, sagte jedoch nicht. Es war ihm anzusehen, dass er nicht gerade glücklich mit der Situation war, doch andererseits konnte er Hao verstehen. Die Tatsache, die ihn am Meisten ärgerte war, dass er in diesem Zustand nicht dazu in der Lage Hao zu beschützen, was er vor einigen Jahrhunderten geschworen hatte. Alles was er tun konnte war abwarten und hoffen, dass Hao ihn rechtzeitig aus der Totentafel herausließ oder dass die anderen schnell genug reagierten. Eins wusste er auf jedenfalls, wenn Hao etwas passierte würden diese vier richtig ärger mit ihm bekommen.
 

- Bei Jeanne, Marco und Lyserg -
 

Jeanne hatte sich in der Zwischenzeit wieder beruhigt. Doch während ihres Lachkrampfes konnte selbst Lyserg nicht anders als amüsiert zu grinsen. Marco hatte sein Ratespiel ‚Wie alt ist Jeanne wirklich’ wieder aufgegeben, da er so oder so nicht auf die Antwort kam, immerhin wusste er nicht, wie oft diese Wiedergeboren wurde. Doch keiner der Anwesenden wollte mehr etwas sagen, oder sie wussten einfach nicht worüber sie sprechen sollten. Aus diesem Grund entstand ein Schweigen, das nach wenigen Minuten von Lyserg gebrochen wurde.

„Und was ist noch so bei euch passiert?“

„Nichts besonderes, außer dass der Radfahrer, den ich ungewollt dazu gezwungen habe die Treppe runter zufahren, mich aufgesucht hat.“

Lyserg sah Marco bei diesen Worten nur blass an, bis er weiter nachfragte.

„Wie jetzt aufgesucht? Ist er gestorben?“

„Nein. Was Marco damit meinte war, dass sich der Radfahrer mit einem herzhaften Schlag für das Abenteuer bedankt hat. Ach ja und jetzt rechnet Marco jeden Tag damit, dass der Autofahrer ihn auch noch einen Besuch abstattet um sich zu bedanken.“

Marco schüttelte bei diesen Worten den Kopf.

„Glaub ihr kein Wort, Lyserg. Jeanne übertreibt, dass ist alles. Immerhin ist sie diejenige, die denkt, dass wir auf Schritt und tritt verfolgt werden!“

Jeanne war Marco bei diesen Worten einen gefährlichen Blick zu der jedoch, nach Lysergs Meinung, nicht im Geringsten mit Annas mithalten konnte.
 

Dennoch hatte dieser Blick für Marco eine Abschreckende Wirkung, da er sofort zurückschreckte.

„Ich bleib trotzdem dabei. Diese dunkelgekleideten Männer haben eine dunkle Aura und die Frau ist auch nicht besser.“

Lyserg, der das zum ersten Mal hörte, sah Jeanne verwundert an.

„Sag mal Jeanne, wenn du die dunkle Aura von anderen erkennen kannst, wieso hast du dann nicht bemerkt, dass Zeke uns die ganze Zeit etwas vorgespielt hat?“

Jeanne atmete kurz durch, bis sich nach den richtigen Wörtern suchte, um das ganze zu erklären.

„Das ist nicht so einfach Lyserg. Es gibt wenige, die eine ausgeprägte dunkle Aura haben. Man sollte meine, dass Zeke so eine Aura umgibt, doch das ist nicht der Fall.“

Jeanne sah nach diesen Worten abwechselnd von Lyserg zu Marco und wieder zurück.

„Im Gegenteil. Durch die vielen Diskussionen während des Turniers habe ich mich mehr als einmal auf seine Aura konzentriert. Bevor die Geschehnisse mit dem Sternenheiligtum stattfanden war seine Aura zwar dunkler als alle anderen, aber nicht so extrem wie sie meiner Meinung nach sein sollte. Doch als wir alle in einem Team waren, war nicht mal eine Spur von der vorigen Aura zu erkennen…“

Noch bevor Jeanne weiter reden konnte, mischte sich Lyserg in ihre Ausführungen ein. Er hatte den Faden etwas verloren und versuchte das Gesagte zu begreifen, was ihm aber nicht so recht gelang.

„Stopp, stopp, stopp. Noch mal von vorne. Hao hatte vor dem Kampf am Sternenheiligtum eine dunkle Aura und danach nicht mehr. Wie ist dass den bitte Möglich. Ich dachte immer, dass man eine Aura nicht ändern kann und die so einzigartig wie Fingerabdrücke sind.“

Jeanne seufzte kurz, bevor sie fort fuhr.
 

Sie wusste, dass diese Frage kommen würde, besonders deshalb, weil sie selber nicht verstand wie so etwas Möglich war.

„Das Lyserg ist ein Rätsel, dass ich schon die ganze zeit versucht habe zu lösen. Aber zurück zu deiner Zusammenfassung. Ich habe nicht gesagt, dass er eine dunkle Aura hatte. Ich dachte es damals, da sie dunkler war als alle zuvor, doch sowohl Nevu als auch die Personen, die uns entgegen der Meinung anderer verfolgt haben, haben mich eines besseren belehrt...“

Jeanne merkte sofort, dass Lyserg das Ganze nicht gerne hört, dennoch fuhr sie mit ihren Ausführungen fort.

„Lyserg. Ich will damit nicht sagen, dass Zeke keine Gefahr darstellt, oder dass er eine zweite Chance verdient hat. Ich will damit nur deutlich machen, dass Zekes Aura nicht so einfach ist wie die einer anderen Person. Nehmen wir mal deine oder meine. Sie sticht nicht sonderlich hervor, im Gegensatz zu Yos. Doch wenn man genau hinsieht, sieht man die Unterschiede.“

Lyserg sah kurz aus dem Fenster, bis er sich wieder an Jeanne richtete. „Und was genau hatte er bei der zweiten Hälfte des Turniers für eine Aura?“

Jeanne senkte daraufhin den Kopf. Sie hatte seine Aura das letzte Mal vor dem Kampf mit Nevu überprüft. Damals hatte sie sich nichts dabei gedacht, doch im Nachhinein warf es immer mehr Fragen als antworten auf. Es war unmöglich seine Aura zu ändern und dennoch hatte sich die von Hao extrem verändert.

„Ich weiß nicht wieso, aber sie hat sich Yos Aura angepasst und war kaum noch von dessen Aura zu unterscheiden. Fragt nicht wie es Möglich ist. Ich habe in meinem Leben noch niemals so eine Aura gesehen. Sie war die gesamte Zeit am rotieren, als könnte sie sich nicht entscheiden was sie will. Langsam bezweifle ich, dass eine Aura nur von der Macht und dem Charakter einer Person abhängig ist…“

Doch bevor Jeanne noch etwas ergänzen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf die Tür gerichtet, an der es gerade geklingelt hatte.
 

Jeanne und Marco sahen sich verwirrt an. Auch Lyserg blieb das Verhalten der beiden nicht unentdeckt.

„Erwartet ihr etwa noch jemanden, den ihr vergessen habt?“

Die beiden schüttelten daraufhin beide den Kopf. Doch bevor einer der Anwesenden noch etwas sagen konnte, klingelte es erneut. Marco wollte gerade die Tür öffnen, als Jeanne ihn zurückhielt.

„Nicht, lass uns erst einmal nachsehen, wer das ist!“

Marco musste sich richtig bemühen um dass, was Jeanne ihm zugeflüstert hatte zu verstehen. Zu seinem Glück verstand er es beim ersten Mal und musste nicht nachfragen.

„Tolle Idee und wie? Wir haben keinen Türschlitz.“

„Na ja, wir können doch erstmal nach unten sehen und gucken, ob dort ein Auto oder sonst was steht.“

Marco warf bei Jeannes Worten resigniert die Hände in die Luft und wie auf Stichwort, fing es wieder an zu klingeln. Lyserg verdrehte bei der Diskussion der beiden kurz die Augen und sah aus dem Fenster.

„Da unten ist niemand, da stehen nur drei schwarze Motorräder mit einem Totenkopf drauf.“

Bei diesen Worten verlor Jeanne jegliche Farbe aus dem Gesicht und wendete sich mit einem ‚Ich hab’s dir doch gesagt Blick’ zu Marco bevor sie ihre Mimik kommentierte.

„Siehst du, ich hatte Recht, diese Personen verfolgen uns!“

„Du siehst Gespenster Jeanne!“

„Tu ich auch, Marco. Falls du es vergessen hast ich bin eine Schamanin ich kann sogar mit Geistern kommunizieren, stell dir vor.“

„Du weißt was ich meine, Jeanne. Vielleicht wollen die Personen an der Tür einfach nur nach dem Weg fragen, oder…oder…auch was weiß ich denn. Ich bezweifle aber stark, dass sie dir oder einem anderen etwas antun wollen.“

„Siehst du, Marco! Dir fällt auch nicht besseres ein. Die wollen uns an die Wäsche, also könntest du bitte deinen Schutzgeist rufen? Ich habe keine Lust allein gegen sie anzutreten nicht bei der Aura. Mash? Mash wo steckst du komm endlich her.“

Kurze Zeit später kam Shamash endlich an ihre Seite und sie warf Marco einen ungeduldigen Blick zu. Dieser seufzte kurz und ging zu einem der Schränke, aus dem er eine Waffe herausholte. Lyserg hingegen war in der Zwischenzeit zu Tür gegangen, da ihn das Dauerklingen langsam auf die Nerven ging.
 

Als er sicher war, dass Jeanne und Marco angriffbereit waren, obwohl er das verhalten mehr als übertrieben fand, öffnete er die Tür. Lyserg und Marco waren bei dem Anblick mehr als geschockt. Jeanne hatte Recht. Es waren wirklich zwei schwarz gekleidete Männer und eine Frau, die sie mit dem Dauerklingeln belästigt hatten. Doch bevor die beiden sich erholen konnten, wurde Lyserg auch schon unsanft zur Seite gestoßen und die drei bahnten sich einen Weg in den Raum. Jeanne ging sofort auf defensive und fauchte die Eindringlinge kurz danach an.

„Wer seid ihr? Und noch wichtiger was wollt ihr hier?“

„Ah, die Iron Maide. Scharmant und Schön wie immer. Unsere Aufgabe bringt einen wahrlich hohen Verlust.“

Auf die Gesichter der Männer bildete sich sofort ein hinterhältiges Grinsen, was Jeanne das Blut in den Adern gefrieren ließ.

„Ihr habt ihre Frage nicht beantwortet, wer seid ihr und was wollt ihr.“

Lyserg sagte dies, in dem er an die Personen vorbei ging und sich vor Jeanne stellte. Auch er hatte mittlerweile Geistkontrolle erschaffen und war bereit zum Angriff. Doch die Personen ließen sich nicht von dieser Tatsache abschrecken und sahen sich gemütlich um. Einer von ihnen hatte sogar die Frechheit Lysergs Koffer beiseite zu stoßen und sich mit den Füßen auf dem Tisch auf Sofa zu setzen. Bei diesem Anblick konnte selbst Marco sich nicht mehr zurückhalten und richtete sein Medium direkt auf die Eindringlinge.

„Was fällt euch eigentlich ein? Das ist unser Appartement und ihr habt kein Recht hier zu sein. Entweder ihr verschwindet sofort oder ich wird mal sehen, wie ich euch dabei helfen kann!“

Die Personen sahen sich nur kurz unbeeindruckt an, bis sie etwas auf das Gesagte erwiderten.

„Das sind doch nur leere Drohungen. Ihr hättet doch noch nicht mal eine Chance gegen uns, wenn wir blind wären.“

Nun platzte Jeanne der Kragen und sie gab Mash ein Zeichen, dass er angreifen soll. Dieser folgte dieser Aufforderung sofort und wenige Sekunden später war nur noch der Mann, der es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte zu sehen.
 

„So und jetzt zu dir. Entweder du bewegst dich, oder dir widerfährt das gleiche wie deine Begleiter.“

Doch der Angesprochene ließ sich nicht einschüchtern, sondern fügte nur eine provokante Antwort dazu.

„Und das wäre!“

Nach diesen Worten sah Jeanne sofort auf die Stelle, an der die beiden Personen eben noch gestanden hatten und stellte erschrocken fest, dass diesen nichts passiert war.
 

Im Gegenteil, die zwei Personen schienen sich noch nicht mal angestrengt haben um dem Angriff auszuweichen. Was Jeanne aber noch mehr erschreckte war, dass sie immer noch keine Geistkontrolle sehen konnte. Unwillkürlich fiel ihr das Ereignis in der Wüste wieder ein. Sie war sich jetzt 100% sicher, dass die drei bereits Geistkontrolle erschaffen haben, ihren Oversoul jedoch gekonnt verbargen. Doch bevor sie darüber nachdenken konnte, unterbrach einer der eben angegriffenen ihre Gedankengänge.

„Ich an deiner Stelle würde mein Temperament zügeln, Jeanne. Obwohl? Es spielt eigentlich keine Rolle was du tust, da dein Schicksal sowieso schon feststeht.“

„Kommt endlich auf den Punkt!“

Nun konnte auch Lyserg sich nicht mehr zurückhalten und sah die drei Eindringlinge wütend an.

„Warum sollten wir euch den genialen Plan unseres Meisters verraten? Ihr könnt doch im Nachhinein sowieso nichts mit der Information anfangen.“

Nun mischte sich auch Jeanne wieder ein, die sich mittlerweile von dem Schreck erholt hatte, dass ihr Angriff erfolglos war.

„Das lass mal unsere Sorge sein. Aber wenn ihr wollt, dass wir unwissend bleiben, hattet ihr euren Plan schon durchgezogen. Also wer schickt euch und was zu Teufel wollt ihr von uns.“

Nun setzte sich der Mann, der eben noch auf dem Sofa gesessen hatte auf und ging zu den anderen. Während er das Tat, beantwortete er Jeannes Frage.

„Mein Name ist Heliodor. Meine Begleiter sind Rubin und Saphir. Jetzt aber genug von uns. Ihr seid die Freunde des neuen Schamanenkönigs Yo Asakura, liege ich da richtig?“

Doch bevor Jeanne antworten konnte, mischte sich Marco in das Gespräch ein.

„Teils, teils. Und was hat diese Tatsache mit eurem Besuch zu tun?“

„Das ist einfach…wie war noch mal dein Name? Wie auch immer. Unser Auftrag besteht darin, Yos Freunde und Begleiter aus dem Weg zu räumen, damit er sich nicht hinter ihnen verstecken kann.“

„Yo versteckt sich vor niemanden. Wer hat euch so einen Unsinn überhaupt erzählt? Zeke?“

Bei dieser Frage fingen die drei nur an zu lachen, beruhigten sich aber schnell wieder.

„Wir nehmen keine Befehle von Personen an, die unter ihrem Können bleiben nur um den Gegnern eine einigermaßen faire Chance zu geben. Wir kämpfen für die unübertrefflichen Erben der Dalin- Dynastie.“

Daraufhin herrschte ein kurzes Schweigen.
 

Während des Schweigens tauschten Jeanne, Lyserg und Marco verwirrte Blicke aus.

„Wer zum Henker ist der Erbe der Dalin –Dynastie.“

„Die wichtigere Frage ist, was ist die Dalin- Dynastie. Von der habe ich noch nie etwas…“

Bevor Jeanne ihren Satz beenden konnte, flog ein Angriff direkt auf sie zu. Zu ihrem Glück konnte Lyserg und Marco ihn gerade noch rechtzeitig neutralisieren.

„Danke Jungs!“

Die Fremden ließen sich davon jedoch nicht verunsichern, sondern verstärkten nur ihre Geistkontrolle und griffen erneut an. Auch dieses Mal konnten sie dem Angriff gerade noch standhalten.

„Ich bin beeindruck. Normalerweise werden die meisten bei diesem Angriff immer gegen die Wand geschleudert. Entweder ihr seid besser als unsere vorigen Gegner, oder es liegt daran, dass ihr zu dritt seid. Jedenfalls gut zu wissen, dass wir nicht mal die Hälfte unseres Könnens demonstriert haben.“

Mit diesem Satz verstärkten die Fremden ihre Geistkontrolle erneut. Doch bevor sie angreifen konnten, übernahm Marco den Part.

„Los Michael, schmeiß sie raus!“

Sofort nach dem Marco zu ende gesprochen hatte griff sein Schutzgeist wieder an.

„War das schon alles was ihr zu bieten habt? Das ist ja erbärmlich!“

Mit diesen Worten griffen auch die Eindringlinge wieder an. Doch auch ihr angriff hatte keine bleibenden Schäden hinterlassen, wenn man von dem Furyokoverlust ihrer Gegner absah.
 

Jeanne, Marco und Lyserg hatten wirklich Mühe die Angriffe abzublocken. Sie wussten, dass sie das ganze nicht lange durchhalten konnten und suchten verzweifelt nach einem Ausweg. Doch durch die Angriffe, brauchten sie volle Konzentration, damit ihre Geistkontrolle nicht brach. Aus diesem Grund fiel es ihnen auch schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Doch letzten Endes fiel Lyserg die passende Idee ein.

„Wir müssen hier verschwinden, lange halten wir das nicht mehr durch. Wäre es Möglich die Feuertreppe runter zu gehen, die sich am Fenster befindet.“

Jeanne schloss kurz ihre Augen damit sie sich besser auf das was er sagte Konzentrieren konnte. Kurz darauf öffnete sie sie wieder und schien zu überlegen.

„Das wäre Möglich, aber dafür müssten wir sicher gehen, dass wir ohne Gefahr hinunter steigen können. Und da sehe ich bei diesen Typen schwarz!“

Nun wendete sich auch Marco zu den Beiden, da er wissen wollte, worüber sie sprachen.

„Habt ihr eine Idee wie wir hier raus kommen? Ich bezweifle nämlich stark, dass sie ihr Furyoko schneller verbrauchen als wir unseres.“

„Einen Plan haben wir schon, aber ich habe keine Ahnung, wie wir ihn Ausführen….Verdammt!“

Noch bevor Jeanne zu ende sprechen konnte, traf einer der gegnerischen Angriffe so brutal auf ihre Geistkontrolle, dass diese brach. Sofort versuchten Lyserg und Marco die Angriffe von Jeanne fern zu halten, was ihnen zum Glück auch einigermaßen gelang. Jeanne versuchte so schnell wie möglich wieder aufzustehen, doch das hatte zur folge, dass ihr, dank des harten Zusammenstoßes mit der Schrankkante, schwindelig wurde und sie weitere zwei Minuten brauchte um wieder einen klaren Blick zu bekommen.
 

Als Jeanne sich vollständig erholt hatte, fiel ihr etwas auf, dass sie zum letzten Mal währen des Schamanenkampfes gesehen hatte.

„Jungs, ich weiß jetzt was wir machen müssen!“

Bei diesen Worten erschuf Jeanne wieder Geistkontrolle und verstärkte ihr Furyoko etwas.

„Lyserg, erinnerst du dich noch an den Trainingskampf mit Mikihisa und Zeke?“

Lyserg nickte nur zu antwort. Er erinnerte sich gut an diesen Kampf, wobei die spezial Effekte und die Verbalschlacht zwischen den beiden nicht ganz unschuldig war, doch auf die schnelle konnte er sich keinen Reim darauf machen, wie dieser Kampf ihnen in dieser Situation helfen konnte.

„Ja schon, aber sie haben die Angriffe doch überwiegend gegen eine virtuelle Wand…Moment mal, willst du etwa, dass wir denselben Trick ausprobieren?“

„Ja. Meinst du, wir sind in der Lage so eine Schutzbarriere zu erschaffen?“

Lyserg überlegte kurz, gab Jeanne anschließend ein ermutigendes Zeichen.

„Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Marco, du musst die Angriffe kurz alleine Bewältigen, Jeanne und ich wollen etwas ausprobieren!“

„Meinet wegen, aber macht schnell!“

Nun verstärkte auch Marco seine Geistkontrolle um den beiden genug Schutz zu geben. Jeanne und Lyserg versuchten sich währenddessen zu konzentrieren. Sie hatten keine Ahnung, wie Hao und Mikihisa diese Schutzbarriere erschaffen hatten, aber sie wussten, dass diese dank ihrer Schutzgeister entstanden ist. Also konzentrierten sich die beiden einfach auf ihre Schutzgeister und hofften, dass Mash und Cloé eine vergleichbare Barriere erschaffen konnten. Und tatsächlich erschien nach einigen Sekunden vor ihnen ein leicht leuchtender Schleier.
 

Jeanne und Lyserg sahen ihn erstaunt an, bis sie sich wieder dem anderen zuwendeten.

„Also so sah die bei den beiden nicht wirklich aus, oder?“

„Was erwartest du Lyserg, das war unser erster Versuch und dafür sieht er doch gut aus.“

Gerade als Jeanne zu ende gesprochen hatte, flog ein Angriff auf die schimmernde Wand zu. Jeanne und Lyserg drückten die Daumen, dass ihre Bemühungen erfolgreich waren. Doch zu ihrem Bedauern flog der Angriff direkt durch den leuchtenden Schleicher hindurch und verfehlte die Anwesenden nur um haaresbreite.

„Das war wohl nicht.“

Jeannes Augen waren, vom Schock, immer noch weit geöffnet. Sie wusste, dass nur wenige Millimeter gefehlt hatten um ihr Leben auszulöschen. Doch genau dass trieb ihren Adrenalinspiegel nach oben und ihr Kopf arbeitete auf Hochtouren. Auch Lyserg ging es nicht andern, nur mit dem Unterschied, dass ihm seine Wut im Weg stand. Aus diesem Grund wendete er sich an die Angreifer in der Hoffnung, dass sie sich aus dem Konzept bringen ließen.

„Ich versteh euch nicht, wieso wollt ihr Yo überhaupt vernichten? Was bringt euch dass? Er hat euch doch gar nichts getan und für die Fehler seiner Vorfahren kann er doch auch nichts.“

Die Drei sahen den Jungen nur kurz an und der Angriffshagel verebbte kurz.

„Wer sagt denn, dass es um Yo geht? Es geht allgemein um den Schamanenkönig. Hätte ein anderer den Titel gewonnen, wären wir hinter dessen Freunde und Verbündete her. Ihr seid einfach mit den falschen Personen in Kontakt gekommen. Und da ein sterbender einen letzten Wunsch verdient hat, werde ich auch deine andere Frage beantworten. Oder seid ihr dagegen?“

Bei diesen Worten sah die Frau kurz zu ihren Kollegen, die sofort den Kopf schüttelten.
 

Die Frau, die sich als Saphir vorgestellt hatte, räusperte sich kurz und wollte gerade sprechen, als auch schon ein Angriff auf sie zukam, den seine Begleiter jedoch abfingen.

„Das war aber nicht nett. Wie auch immer. Es steht geschrieben, dass der Schamanenkampf erst vorbei ist, wenn der Schamanenkönig die Macht des Königs der Geister akzeptiert hat und mit ihr die letzte Schlacht gewinnt. Es sei denn sie wird durch feste Bindungen besiegelt. Doch das ist ein unwichtiges Detail. Fazit ist, dass jeder die Chance hat den Titel für sich zu beanspruchen, in dem dieser den derzeitigen Schamanenkönig tötet. Soviel zu euren Fragen, jetzt wird es aber Zeit, dass wir euch in die Geisterwelt schicken. Ihr habt uns nämlich schon viel zu lange aufgehalten!“

Mit diesen Worten griffen die Drei wieder im Sekundentakt an, weshalb Jeanne, Marco und Lyserg wieder einige Mühe hatten alle Angriffe abzuwehren. So ungern die drei es auch zugaben, sie saßen in der Falle. Der einzige Ausweg, den sie hatten nützte ihnen nicht, wenn sie die Angreifer nicht lange genug auf Abstand halten konnte. Das Problem war nur, dass die Angriffe so stark und schnell waren, dass sie kaum zeit hatten einen Gegenangriff zu starten.

„Mensch ist das ätzend. In einer Arena hätten wir mehr Freiraum und müssten uns nicht hinter einer Couch verstecken. In so einem Raum hat doch nur der Stärkste eine Chance.“

„Stimmt Marco, oder die, die in der Überzahl sind.“

„Das hilft uns auch nicht viel Jeanne. Wir sind weder das eine noch das andere, wir sollten hier irgendwie verschwinden bevor es zu spät ist. Wir müssen nur herausfinden, wie Zeke diese ganzen Schutzbarrieren erschaffen hat. Mal ganz ehrlich, wie sicher bist du, dass sein Schutzgeist wirklich teil davon war?“

Lyserg hätte sich bei diesem Satz am liebsten auf die Zunge gebissen, aber wenn sie lebend aus diesem Appartement herauskommen wollten, mussten sie hinter das Geheimnis dieser Schutzbarriere kommen, oder eine andere Lösung für das Problem finden.

„Ich weiß es nicht. Was machen wir jetzt? Ich habe zwar von einigen Techniken gehört, weiß aber nicht, wie man sie durchführt.“

Nach diesem Satz verstärkte Jeanne ihre Geistkontrolle um Marco zu helfen, der bis eben immer noch allein mit den Angriffen zu kämpfen hatte.
 

Lyserg wollte ihnen gerade helfen, doch Marco hielt ihn zurück.

„Lyserg. Spar dir dein Furyoko und verschwinde!“

Lyserg sah Marco daraufhin nur entgeistert an, wendete sich anschließend zu Jeanne, die ihm nur aufmunternd zunickte.

„Aber Marco, Jeanne. Alleine werdet ihr mit den drein nicht fertig!“

Jeanne senkte bei diesen Worten nur den Kopf und wendete sich anschließend wieder zu Lyserg.

„Das spielt keine Rolle. Du musst verschwinden, damit du Yo und die anderen vor der Gefahr warnen kannst. Was ist schon ein Leben im Vergleich zu Tausenden?“

Lyserg wollte auf ihre Aussage gerade etwas erwidern, als Marco der ganzen Situation Druck machte.

„Jetzt verschwinde endlich wir werden sie so oder so nicht besiegen, also warn Yo bevor es zu spät ist.“

Gerade als Lyserg sich umdrehen und zum Fenster gehen wollte um es zu öffnen, viel ihm die rettende Idee ein. Schnell erschuf er wieder Geistkontrolle und half den beiden den Angriffen stand zu halten.

„Lyserg, was machst…“

„Du hast Recht Jeanne. Ein Leben ist nichts im Vergleich zu Tausenden. Aber wenn wir die ganze Sache gut timen, können wir alle entkommen!“

Die beiden sahen Lyserg bei diesen Worten nur überrascht an, doch Jeanne spürte, dass an der ganzen Sache etwas faul war.

„Wo liegt der Hacken? Es gibt immer einen.“

Lyserg senkte daraufhin kurz den Kopf, bis er mit gedämpfter Stimme weiter sprach.

„Es kann auch genauso gut schief gehen, wenn die Geistkontrolle zu früh unterbrochen wird oder wir zu langsam sind…Jeanne, wir müssen es einfach versuchen!“

Jeanne atmete tief durch und sah dann zu Marco, der dem ganzen nicht gerade begeistert aussah.

„In Ordnung versuchen wir es.“

Nach diesem Satz berichtete Lyserg den beiden was er sich ausgedacht hatte.
 

Zu seinem Glück kamen die Angreifer nicht dahinter, da durch die donnernden Angriffe das Gespräch übertönt wurde. Doch es kümmerte sie auch nicht wirklich, da sie sich mehr als sicher waren, dass ihre Gegner früher oder später vernichtet werden. Doch trotz des Lärms, wurde keiner der Nachbarren auf die Schwierigkeiten von Jeanne, Marco und Lyserg aufmerksam. Doch das lag an dem Grund, dass sie das Krachen für ein Gewitter hielten, da er vor dem Beginn heftig angefangen hatte zu Regnen und am Himmel schon Blitze zu sehen waren. (Ich kann zwar keine Gedanken lesen, aber ich glaube, dass sich viele Fragen wieso das kein unbeteiligter mitbekommt. Und hier habt ihr eure Antwort.) Die drei Personen hatten mit dieser Tatsache gerechnet und haben erst angegriffen, als sie sahen, wie die riesigen Wassermaßen vom Himmel fielen und der erste Blitz den Himmel durchzog und die Dunkelheit erhellte. Sie wussten, dass jetzt kein einziger Mensch freiwillig durch die Straßen gehen würde und das war die perfekte Situation um unentdeckt zu bleiben. Sie haben von ihrem Meister einen genauen Zeitplan bekommen, wann und wo sie angreifen sollten. Zwar hatten sie den Engländer nicht erwartet, doch das kümmerte sie nicht weiter, da die drei nicht mal zusammen gegen sie bestehen konnten. Rubin, Saphir und Heliodor fragten sich insgeheim, wie die drei überhaupt so weit kommen konnten. Für sie waren ihre Gegner einfach nur schwach. Sie hatten sich damals mit ihrem Meister angelegt und sind genauso kläglich gescheitert wie ihrer drei Gegner an ihnen, nur mit dem Unterschied, dass sie damals zu zwölft (Wer gedacht hat, dass sind alles die gleichen Personen nur mit anderen Namen hat sich getäuscht. Und ja, es gibt noch drei andere von denen!) gegen Dalin angetreten sind. Bei diesem Kampf, wenn man ihn überhaupt Kampf nennen konnte, stehen die Chancen einigermaßen gleich. Umso erstaunter waren die drei, wie leicht sie die gegnerischen Angriffe abwehren konnten.
 

Die Männer bekamen langsam schlechte Laune. Es war für sie nicht zum Aushalten.

„Mensch, die sind ja voll die Nieten. Die könnte sogar einer von uns erledigen, wenn wir uns richtig Mühe geben.“

„Beschwer dich nicht, Rubin. Du wolltest doch der heiligen Jungfrau einen besuch abstatten. Ich meine wir hätten auch die drei Mädchen aus Akita einen Besuchabstatten können. Aber dass wolltest du ja nicht!“

„Wieso auch? Die gehen doch noch zur Schule und Jeanne ist immerhin eine Legende. Jedenfalls nach den Geschichtsbüchern. Hier sieht sie vielmehr wie ein kleines verängstigtes Kind aus.“

Saphir zuckte daraufhin nur mit den Schulten, bevor sie etwas erwiderte.

„Hast Recht, sie sieht nicht gerade wie eine Märtyrerin aus. Mal sehen wer als erstes versucht zu fliehen!“

Bei diesen Worten bekam Saphir von ihren Begleitern verwunderte Blicke zugeworfen. Diese verdrehte nur die Augen und deutete mit einem Nicken zum Fenster.

„Vielleicht solltest du lieber darüber rätseln, wer zuerst auf die Idee kommt aus dem Fenster zu springen um sich vor unseren Angriffen zu retten.“

„Würde ich wirklich gerne wissen, Heliodor. Bedauerlicherweise ist an dem Fenster eine Feuertreppe. Doch selbst wenn einer der drei sie benutz, haben sie keine Chance zu entkommen. Immerhin müssen sie erst einmal unverletzt herunter klettern und bis sie das geschafft haben, haben wir noch genug Zeit die anderen auszuschalten und den Fliehenden abstürzen zu lassen.“

Rubin konnte sich daraufhin ein breites Grinsen nicht verkneifen. Denn trotz ihrer kleinen Diskussion sind ihre Angriffe nicht schwächer geworden, sondern wurden in derselben Stärke und Geschwindigkeit weiter geführt. Das allein, war ein Grund, wieso sich die drei Angreifer so sicher waren, dass sie gewinnen. Doch trotz ihrer Scherze merkten sie, dass sie sich langsam beeilen mussten, immerhin hielt das Gewitter nicht ewig an.
 

Jeanne und Marco hörten sich währenddessen in Ruhe an, was Lyserg sich ausgedacht hatte. Besonders begeistert waren sie nicht über den Einfall, da er mehr als riskant war, doch einen anderen Plan gab es nicht. Sie wussten nicht, wie überlegen ihre Gegner wirklich waren und konnten sich nicht darauf verlassen, dass diese ihr Furyoko schneller verbrauchten. Außerdem hatten ihre Angriffe nicht das Geringste bewirkt, egal wie abgelenkt sie waren. Doch bevor sie den plan in die Tat umsetzten konnten, mischte sich Marco noch einmal ein.

„Gut der Plan steht also fest, bleiben also noch zwei Fragen. Erstens wer übernimmt den Part und zweitens kann einer von euch Motorrad fahren. Ich bezweifle nämlich, dass wir zu Fuß schnell genug sind um ihnen zu entkommen!“

Die Gefragten schüttelten bei der zweiten Frage den Kopf, bis Lyserg sich zu der ersten Frage äußerte.

„Ich übernehme den ersten Teil. Die Sache mit den Motorrädern müssen wir anders in den Griff bekommen. Vielleicht sollten wir sie vorher zerstören, was weiß ich denn? Das wichtigste ist erst einmal, das wir hier raus kommen. Also seid ihr bereit?“

Marco und Jeanne nickten bei dieser Frage nur und stellten sich auf ihre Positionen. Sie hatten nur einen Versuch, dass wussten alle drei. Wenn der Plan schief ging mussten sie alles dafür tun, dass wenigsten einer entkommen konnte um Yo zu warnen. Lyserg rief sich noch einmal ins Gedächtnis, dass von dieser Aktion das Leben seiner Freunde abhing, er musste es einfach schaffen. Und zwar für Yo und seine Freunde. Es war ein enormer Druck, doch er wusste, dass er es schaffen konnte, wenn er nur fest daran glaubte.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Tja klappt der Plan oder nicht. Und viel wichtiger was wird danach passieren. Ich weiß dass ich die Kapitel immer am ungünstigsten Augenblick abbreche, aber sonst würde zu viel verraten werden. Ich hoffe jedenfalls es hat euch gefallen und ihr seid so Gütig mir einige Kommentare zu hinter lassen. Danke schon mal im Vorraus.
 

eure Misato

Hetzjagd Teil 2

Hey leute, da bin ich wieder. Alles klar soweit? Ich hoffe es zumindestens. Auf jedemfall ersteinmal vielen Dank an die Review-schreiberinnen und außerdem wünsche ich viel Spaß beim lesen
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 8: Hetzjagd Teil 2
 

Der Plan, den Lyserg sich ausgedacht hatte, war eigentlich recht simpel. Einer von ihnen musste seine Geistkontrolle solange aufgebaut halten und die Gegner auf Distanz halten, bis die anderen beiden den Raum verlassen hatten. Soweit war das Ganze weniger ein Problem, doch da alle lebend aus dem Appartement kommen sollten, musste derjenige, der die Gegner zurückhielt seine Geistkontrolle danach vernachlässigen und ebenfalls aus dem Fenster und die Feuertreppe hinunter steigen. Die Schwierigkeit war, dass man sich dabei nicht genug auf die eigene Geistkontrolle konzentrieren konnte. Dies könnte dazu führen, dass diese frühzeitig brechen würde und den Besitzer in hohem Bogen aus dem Fenster stieß. Eigentlich war dies auch kein sonderliches Problem, wenn man bedenkt, dass Jeannes Appartement im fünften Stock war. Damit hätten die drei schwarz gekleideten Personen die Chance einen von ihnen Auszuschalten. Falls das Timing nicht passt könnten sie auch den Rest ausschalten, indem sie einen direkten Angriff auf die Feuertreppe starteten.
 

Trotz den Gegebenen Gefahren waren sich alle einig, dass dieser Plan der einzige war, der die drei ohne Verluste retten konnte. Die Frage war nur, wer von ihnen den anderen zur Flucht verhalf. Lyserg war mehr als überzeugt, dass er der beste für diese Aufgabe war, doch Jeanne konnte dem beim besten Willen nicht zustimmen.

„Du verstehst dich am besten mit Yo, Lyserg. Ich schlage vor dass ich das mit der Blockade mache, immerhin habe ich auch den stärkeren Schutzgeist!“

„Nicht mehr Jeanne, oder hast du vergessen, dass sich mein Schutzgeist mit den gefallenen Erzengel verschmolzen hat?!“

Nun mischte sich auch Marco in das Geschehen ein, der genau wusste, wenn die beiden Länger Diskutieren sie bald kein Furyoko mehr haben.

„Hört mal ihr beiden. Wenn es danach geht wer Yo am besten kennt, dann sollte ich die Blockade vielleicht besser errichten.“

Bei diesen Worten antworteten Jeanne und Lyserg auf einem Mund.

„Auf gar keinen Fall, das übernehme ich!“

Bei diesen Worten sahen sich Lyserg und Jeanne an, bis Marco sich wieder einmischte.

„Das ist jetzt echt die falsche Zeit für Märtyrer –Verhalten!“

„Ganz meine Reden Marco, deswegen sollte ich das ganze auch übernehmen. Meine gesamte Pendelschnur ist mein Medium, und die kann mehr Fläche abdecken als Mash. Jeanne das ist die einzige Möglichkeit, wie wir entkommen können.“

Jeanne senkte daraufhin den Kopf, was Lyserg als ein resignierendes Zeichen verstand.

„Marco, du gehst zu erst. Ich helfe Lyserg.“

„Aber Jeanne…“

Jeanne schüttelte den Kopf, bis sie weiter sprach.

„Lyserg. Ich helfe dir solange, bis Marco weg ist. Das gibt dir eine größere Chance, da du im Vorfeld nicht soviel Furyoko verbrauchen musste. Verstanden?“

Lyserg nickte daraufhin nur und bei verstärkten sofort ihre Geistkontrolle, während Marco sich leise zum Fenster schlich, um dieses zu öffnen.
 

Die drei Angreifer bekamen davon jedoch nichts mit, da sie von der verstärkten Geistkontrolle etwas geblendet wurde. Da ihre Schutzgeister jedoch selbstständig angriffen, mussten sie auch nichts sehen. Ihre Geister waren Licht unempfindlich, weshalb sie die plötzliche Helligkeit nicht störte. Ihre Angriffe waren wie zuvor präzise und schnell und erlaubten nicht mal eine einzige Pause. Auch die Angreifer gewöhnten sich langsam an das Licht, doch bevor sie wieder besser sehen konnten, wurde das grelle Licht noch um einiges greller, so dass sie sich abwenden mussten.

„Verdammt, das mit dem Licht ist clever. Nur zu dumm, dass unsere Schutzgeister das nicht stört, nicht wahr Jungs.“

„Find ich auch. Aber mal ehrlich. Dass hätten die doch schon beim ersten Mal mitkriegen müssen.“

Bei diesen Worten richtete sich Rubin, der seine Augen immer noch mit der hand abschirmte, zu seinen Begleitern.

„Ich glaube, dass das nicht der Sinn des ganzen ist! Wenn ich mich nicht täusche wollen sie aus dem Fenster fliehen und verhindern, dass wir die Angriffe verstärken!“

Die beiden Begleite dachten kurz nach und kamen auf das selber Ergebnis.

„Dann sollten wir mal das Gegenteil machen und ihnen noch etwas einheizen.“

„Gut und das nächste mal, wenn wir es mit einer heiligen Person zu tun haben, entwenden wir Danielle, Dirk und George erst einmal die Sonnenbrillen, verstanden!“

Die drei konnten sich daraufhin nicht zurückhalten und fingen breit an zu grinsen.
 

Marco ist in der Zwischenzeit zum Fenster gelangt und hat es vorsichtig geöffnet. Schon kam ihm der kühle Wind entgegen, der den Regen mit sich trug. Er hatte schon einige Mühe überhaupt aus dem Fenster zu kommen, da es mehr als wendig war. Auch fiel es ihm schwer die Treppe ohne Probleme herunter zu kommen, da die durch den vielen Regen rutschig war. Während des Kampfes hatte keiner von den drei Schamanen gemerkt, dass es geregnet hatte und waren aus diesem Grund mehr als überrascht. Doch Marco schüttelte diesen Gedanken schnell ab und kletterte vorsichtig herunter. Doch am Ende der Feuerleiter kam das unerwartete Hindernis.

Die letzte Treppe wollte einfach nicht nach untern gleiten, obwohl Marco sich mit seinem vollen Gewicht darauf stemmte. Das hieß es blieb nur eine Möglichkeit und zwar springen. Für Marco war das kein großes Problem, doch für die anderen beiden war es problematischer, weil sie um einiges kleiner waren und weniger Zeit hatten. Da jedoch noch keiner der beiden in Sicht war, ging er zu den drei Motorrädern und sah nach, ob er etwas Wertvolles fand. Wie erwartet hatten die Angreifer die Schlüsseln mitgenommen doch mit drei Leuten auf einem Motorrad war es sowieso viel zu eng. Während er immer wieder flüchtige Blicke auf die Feuerleiter warf, durchsuchte er weiterhin die Motorräder und fand bald darauf einen Umschlag. Da er in diesem Moment sah wie Jeanne aus dem Fenster kletterte handelte er schnell und ließ er seinen Schutzgeist angreifen. Sein Ziel war jedoch nicht Jeanne oder seine Gegner, sondern deren Motorräder. Sofort nach dem Angriff standen diese in Flammen, die von dem heftigen Regen jedoch schnell wieder gelöscht wurde.
 

- Bei Jeanne und Lyserg einige Minuten zuvor -
 

Jeanne und Lyserg beobachteten aus dem Augenwinkel, wie Marco das Fenster öffnete. Sofort zog ein kalter Luftzug an ihnen vor bei, welcher bei ihnen eine Gänsehaut verursachte. Sie sahen wie Marco ihnen ein Zeichen gab, dass so viel wie ‚Passt auf’ hieß und anschließend langsam aus ihrem Sichtfeld verschwand.

„Sag mal Jeanne, was meinte er denn damit.“

„Wenn ich mir dass Wetter so ansehe, glaube ich er meint es ist ziemlich windig und glatt. Also pass auf wenn du raus gehst!“

Lyserg nickte nur, doch bevor er seine Geistkontrolle verstärken konnte, wurden die Angriffe plötzlich härter.

„Verdammt ich glaube sie haben etwas gemerkt!“

„Scheint so, los verschwinde ich schafft das schon. Je länger wir warten, desto schlechter stehen unsere Chancen!“

Jeanne sah Lyserg kurz an und wollte gerade etwas erwidern, als dieser weiter sprach.

„Kein aber. Wir haben es so beschlossen, jetzt geh endlich!“

Jeanne atmete kurz durch, verringerte anschließend jedoch langsam ihre Geistkontrolle. Während sie das tat, verstärkte Lyserg seine im selben Tempo. Nach dem Jeanne ihre Geistkontrolle gebrochen hatte, lief sie zum Fenster, damit Lyserg nicht als zu lange warten musste, bis er nachkam. Doch die Treppe stellte ein ernstes Hindernis dar. Erstens war es dank des Gewitters schwarz wie die, obwohl es schon 10 Uhr war und zweitens musste sie die Augen zukneifen, damit sie keine Regentropfen in diese bekam. Die beiden Tatsachen schränkten ihr Sichtfeld erheblich ein, weshalb sie das eine oder andere Mal auch abrutsche. Letzten Endes schaffte sie es mit einigen Kratzern und Schürfwunden zur letzten Treppe, die auch bei ihr nicht herunterfuhr. Aus diesem Grund war sie über Marcos Hilfe sehr dankbar und gemeinsam warteten sie auf Lyserg, der aber nicht kam.
 

Jeanne konnte ihre Augen einfach nicht von ihrem Appartement lassen, bis sie sich entschloss einzugreifen. Sie konzentrierte sich auf ihren Schutzgeist, der nach wenigen Minuten sofort in das Appartement zurückflog, um Lyserg zu helfen, welcher immer mehr Schwierigkeiten bekam, die Angriffe abzublocken. Als er Mash aus dem Augenwinkel sah, blickte er sich zuerst nach Jeanne um. Zu seiner Erleichterung stellte er jedoch fest, dass sie nicht da war. Dank Jeannes guter Kontrolle über ihr Furyoko schaffte es Mash Lyserg die Arbeit mit den Angriffen abzunehmen. Damit hatte Lyserg genug Zeit ebenfalls aus dem Fenster zu klettern. Doch auch er hatte nicht viel Glück mit der Treppe und rutschte sie mehr herunter als sie hinunter zu steigen. Marco half auch ihm über die letzte Hürde und als alle einigermaßen sicher auf dem Boden standen, rief Jeanne Mash zurück und die drei nahmen sofort danach die Beine in die Hand. Da Lyserg und Jeanne das laufen seit dem Schamanenturnier gewohnt waren, musste sich Marco richtig reinhängen um nicht abgehängt zu werden.

„Sag mal seid wann habt ihr für den Mahrton-Lauf geübt?“

„Gar nicht! Aber wie gesagt, bei Anna kann man nicht wirklich nein sagen, es sei denn du willst dich mit ihr anlegen und das würde ich niemanden raten!“

Jeanne hasste wenn Anna ihnen ihr Trainingsprogramm aufzwang, doch wie man jetzt sieht, hatte es dennoch etwas gebracht. Bei diesen Gedanken sah Jeanne kurz hinter sich und sah, wie Angreifer hinter ihnen herliefen.

„Marco nichts für Ungut aber lauf schneller, sonst holen sie uns ein!“

Noch bevor Marco sich daraufhin umsehen konnte, flog ein Angriff knapp an seinem Kopf vorbei.
 

Die drei Personen konnten es einfach nicht glauben. Sie hätten ihre Gegner sofort erledigen sollen. Der Spruch ‚man spielt nicht mit dem Essen, da es sonst irgendwann weg ist’ (den zweiter Teil hab ich mir selbst ausgedacht) trifft hier wohl am besten zu. Jetzt hatten sie die drei aus dem Fenster entkommen lassen und mussten ihnen hinterher rennen. Das war ein Fehler gewesen, den sie offen und ehrlich zugaben, doch das hieß nicht, dass sie blöd waren. Anstatt ihnen aus dem Fenster zu folgen, zogen sie sich zurück und gingen durch den Hausflur nach unten. Sie wären ja schön blöd, wenn sie die Feuertreppe nahmen, da sie bei diesem Wetter nur eine Gefahr und keine Rettung darstellte. Außerdem waren sie so viel schneller. Allerdings mussten die schwarz gekleideten Personen schnell feststellen, dass ihre Opfer auch nicht dumm waren. Immerhin hatten sie sich die Zeit genommen ihre Motorräder zu zerstören und damit auch ihre wertvollen Dokumente, auf denen die genauen Anweisungen geschrieben sind. Doch kümmern tut es sie nicht wirklich, da sie die Daten sowieso im Kopf hatten. Die Sache, die sie am meisten nervte war, dass sie die drei jetzt zu Fuß verfolgen mussten.

„Verdammt noch mal, wie konnten wir die drei nur entkommen lassen, das gibt ärger!“

„Ach reg dich ab Rubin, die kommen doch nicht weit und wenn wir sie nicht mehr einholen und sie in ein anderes Land verschwinden wird halt einer unserer Kollegen sie vernichten!“

Saphir machte sich nicht wirklich sorgen um den Auftrag, da ihnen noch nie ein Opfer entkommen ist. Früher oder später waren diese immer in ihre Falle getappt ob sie wollten oder nicht. Die anderen stimmten dieser nur zu und beschleunigten ihren Gang, währenddessen feuerten sie so viele Angriffe ab wie Möglich, was im Laufen jedoch schwieriger war, besonders da ihre Kleidung sich mit Wasser voll sog.
 

Jeanne, Lyserg und Marco sahen sich währenddessen nach einer geeigneten Flucht Möglichkeit um, da sie nicht die ganze Zeit gerade aus laufen konnten. Ohne Vorwarnung bog Jeanne plötzlich in eine Seitengasse ein und lief gleich darauf wieder nach links. Marco und Lyserg hatten bei diesem Manöver Schwierigkeiten ihr zu folgen, schafften es wie durch ein Wunder trotzdem. Die nächste Abbiegung nahmen sie ebenfalls mit und kamen somit an einer Gabelung an. Sie hatten genau drei Möglichkeiten, entweder sie liefen geradeaus weiter, nach link oder nach rechts. Doch Jeanne hatte nichts von den drei Möglichkeiten vor, sondern ging direkt auf den Müllcontainer zu. Ihre beiden Mitflüchtlinge sahen sie nur verwirrt an, beschlossen aber ihren Vorschlag anzunehmen und stiegen alle zusammen in den stinkenden Container.

Marco nahm vorher jedoch sein Medium und warf es in eine der Möglichen Wege, um ihre Feinde auf eine falsche Fährte zu locken. Gerade als sie sich einen Karton über den Kopf stülpten und den Container verschlossen hatte kamen die drei Angreifer auch schon um die Ecke. Lyserg, Jeanne und Marco hielten sofort den Atem an, was nicht nur daran lag, dass sie nicht von den Typen entdeckt werden wollten, sondern auch an dem unerträglichen Gestank, des Abfalls. Wenn sie genau darüber nachdachten, wollten sie gar nicht wissen, was in diesem Container war, welches so einen üblen Geruch produzierte. Deshalb lenkten sie sich ab, in dem sie lauschten, was die drei Feinde besprachen, da sie nichts sehen konnten.
 

Als die Angreifer um die Ecke kamen, sahen sie sich erst einmal verwirrt um.

„Na toll und wo sind die drei jetzt hingelaufen? So lange sie keine Geistkontrolle erschaffen, kann ich sie nicht aufspüren.“

„Reg dich ab, Heliodor. Es gibt doch nur drei Möglichkeiten. Wir müssen uns einfach auf….Moment mal. Seht ihr das was ich sehe?“

Bei diesen Worten sahen Rubin und Heliodor zu ihrer Partnerin und anschließend in die Richtung, in die diese schaute und auch sie entdeckten es.

„Das ist doch das Medium von diesem blonden, oder? Sieht so aus, als müssten wir uns doch nicht aufteilen.“

Saphir schüttelte nur den Kopf und klärte ihre Begleiter anschließend auf.

„Das sehe ich anders. Die Fliehenden legen in den Filmen doch immer falsche Spuren und die Verfolger fallen darauf hinein.“

„Ja aber was ist, wenn sie das auch denken und uns damit auf die falsche Fährte locken wollen.“

„Mit Diskutieren kommen wir auch nicht weiter. Ihr habt beide Recht aber es gibt noch einen Ort an dem die bösen in den Filmen immer vorbei laufen.“

Die beiden Partner sahen Heliodor bei diesen Worten verwirrt an, bis sie auf dem Müllcontainer aufmerksam wurden. Rubin war der erste, der zu diesem Schritt und die Klappe etwas aufmachte, diese jedoch wieder zufallen ließ.

„Gott, das stinkt ja höllisch, also wer da freiwillig rein geht hat eine an der Waffel. Wie gesagt, deshalb sind es ja auch Filme, da ist sowieso alles gestellt. Also wir sehen uns in 10 Minuten wieder hier, ich werde mich mal in diesem Gang umsehen.“

Mit diesen Worten ging Rubin in den linken Gang und war nach einer Minute verschwunden. Die beiden anderen taten es ihm gleich, wobei Saphir in den rechten Gang ging und Heliodor den übrig gebliebenen nahm.
 

Jeanne und die anderen atmeten nach zwei weiteren Minuten erleichtert durch, was jedoch ein Fehler war, da sie deshalb eine volle Geruchsprobe des Containers nahmen.

„Ihh, ist ja widerlich. Wenn ich noch mal so eine super Idee hab erschlagt mich.“

Marco ignorierte Jeannes Gemecker und nahm sein Medium wieder an sich. Kurz darauf zog er die beiden anderen mit sich und wies ihnen so an, dass sie hier verschwinden sollten. Sofort nahmen die drei die Beine wieder in die Hand.

„Gut und wo geht es jetzt hin?“

„Zurück zum Appartement!“

Bei diesen Worten konnten sich die beiden männlichen Begleiter nicht mehr zurück halten.

„Verlierst du jetzt den Verstand oder was?“

„Nein, aber dann kann ich uns ein Taxi rufen. Damit kommen wir schneller voran und außerdem werden sie uns da als letztes suchen.“

„Das ist deine Logik Jeanne, nicht meine!“

Marco konnte immer noch nicht glauben, dass Jeanne das wirklich vorgeschlagen hatte, doch eine andere Wahl als ihr zu folgen hatte er nicht, dafür waren die drei Angreifer, die hinter ihnen her waren zu stark. Das wusste auch Lyserg, weshalb er nichts gegen Jeannes Vorschlag sagte. Klar war er nicht sonderlich begeistert, aber eine andere Wahl hatte er schließlich nicht, oder? Immerhin viel ihm nichts Besseres ein und ein Taxi hörte sich im Moment richtig gut an. Die frage war nur, was Jeanne danach tun wollte.
 

Doch auf seine Antwort musste er nicht lange warten. Als sie das Appartement wieder betraten, lief Jeanne zuerst zum Telefon und rief das besagte Taxi. Kurz darauf drückte sie Marco, Lysergs Koffer in die Hand und ging in ein Nebenzimmer. Lyserg und Marco sahen ihr nur verwirrt nach, bis sie mit einem weiteren Koffern wieder aus dem Zimmer kam.

„Darf man fragen was du vor hast Jeanne?“

Jeanne zeigte Lyserg daraufhin nur drei Karten. Diese Gestik machte die beiden jedoch auch nicht schlauer, da sie die Karten nicht richtig erkennen konnten. Doch Jeanne ignorierte die Tatsache und verschwand in einem weiteren Zimmer. Auch aus diesem kam sie mit einem Koffer wieder heraus und stellte ihn, wie den anderen, vor den beiden ab. Die beiden waren von der Aktion total überrumpelt und wussten nicht was sie tun sollten.

„Was hat sie denn vor? Und was waren das denn für Karten?“

„Keine Ahnung Lyserg, ich persönlich finde ja, dass sie in so einer Situation zuviel wert auf ihre Sachen legt.“

„Zwei ganze Koffer, was glaubst du, was sie da drin hat? Und noch wichtiger, sollten wir ihr vielleicht helfen? Sie läuft für meinen Geschmack etwas Planlos durch die Wohnung.“

Bei dieser Frage sah Lyserg wieder zu Jeanne, die von einem Schrank zum anderen lief und sie durchwühlte und anschließend wieder schloss. Marco zuckte bei dieser Frage nur die Schultern, da er Jeanne noch nie so gesehen hatte.
 

Noch Konfuser wurde die Situation, als Jeanne anschließend zu einem Schrank ging der neben der Tür stand und einige Sachen heraus holte und sie hastig in ihre Tasche stopfte.

„Jeanne, kannst du uns bitte mal aufklären?“

Lyserg wollte endlich ein paar Antworten haben, aus diesem Grund ist er auch ziemlich laut geworden. Diese Frage wurde von Jeanne jedoch mit einem Zeichen, das soviel wie ‚Jetzt nicht’ hieß, abgeblockt. Zu guter letzt telefonierte sie ein weiteres Mal. Das Gespräch beachtete jedoch keiner der beiden, da sie damit beschäftigt waren herauszufinden, was Jeanne vorhatte. Die verwirrten Blicke, die Jeanne immer noch zugeworfen wurden ignorierte diese vollkommen, bis sie ein lautes hupen hörte.

„Das muss das Taxi sein, also los! Koffer nach unten und rein ins Taxi!“

Lyserg wusste echt nicht, was er von dem ganzen halten sollte, nahm aber einen der Koffer und folgte Jeanne nach Unten. Marco tat es ihm gleich, war jedoch genauso unwissend wie Lyserg. Er hoffte nur, dass Jeanne wusste was sie tat, denn was anderes als ihr Vertrauen konnte er nicht.
 

Als die drei am Taxi angekommen waren, luden sie die Koffer in den Kofferraum und stiegen ein. Dank des immer noch heftigen Regens waren die Spuren ihres kurzen Aufenthalts in dem Müllcontainer bereits beseitigt und sie mussten sich keine einen unangenehmen Blick des Taxifahrers ansehen. Erst als sich das Taxi in Bewegung setzte, lehnte sich Jeanne entspannt zurück.

„Wo darf es denn hingehen?“

„Zum Flughafen, bitte!“

Der Taxifahrer nickte nur und bog an der nächsten Ampel recht ab. Lyserg und Marco warfen ihrer Partnerin immer noch fragende Blicke zu, doch diese bemerkten Jeanne nicht, da sie auf dem Vordersitz saß. Doch plötzlich konnten die beiden sehen wie Jeanne aufschreckte und sich nach unten bückte.

„Runter mit euch!“

Lyserg und Marco taten wie ihnen geheißen und fragten nicht lange nach. Der Taxifahrer sah die drei Mitfahrer nur verständnislos an, bis er drei Personen auf der Straße sah.

„Werdet ihr von der Mafia verfolgt oder was ist hier los?“

„Einfach weiter fahren und nicht ablenken lassen, dann wird nichts passieren.“

Der Taxifahrer sah nur völlig entgeistert zu dem jungen Mädchen auf dem Beifahrersitz, schüttelte diesen Zustand jedoch schnell ab und gab Gas. Er wollte diese Personen aus seinem Taxi haben und der schnellste Weg ist sie an ihren Zielort zu bringen und zwar so schnell wie möglich, bevor er noch in irgendeine Sache hineingezogen wurde. Und das tat er auch. Als er am Flughafen ankam, ging er sofort zum Kofferraum öffnete ihn und stellte das Gepäck ab. Anschließend stieg er sofort wieder in sein Wagen und fuhr mit quietschenden Reifen davon, während Jeanne, Lyserg und Marco ihn nur verwirrt hinterher sahen.

„Muss man für eine Taxifahrt nicht eigentlich bezahlen?“

„Das ist jetzt unwichtig Marco. Wir müssen uns beeilen!“

Marco warf Jeanne einen weiteren fragenden Blick zu, doch diese hat sich schon an ihm vorbei geschoben und lief zum nächsten Schalter.
 

Lyserg und Marco versuchten mit ihr aufzuschließen, doch die vielen Menschen am Flughafen machten ein durchkommen schwer. Als sie endlich bei Jeanne ankamen, bedankte sie sich gerade bei der Frau am Schalter und ließ weiter zu ein paar Personen. Lyserg und Marco seufzten kurz und versuchten sich weiterhin mit den drei Koffern zu Jeanne durchzuschlagen und bekamen gerade noch rechtzeitig das Gespräch zwischen ihr und drei weiteren Personen mit.

„Entschuldigen sie. Sie wollen doch nach Tokio, richtig?“

„Ja, stimmt genau. Wieso fragen sie?“

Die angesprochene Frau sah Jeanne neugierig an und auch ihre Begleiter musterten sie interessiert.

„Wäre es möglich, dass sie ihre Karten mit meinen Tauschen? Sie würden auch nur eine Woche später los fliegen müssen und hätten außerdem einen Flug erster Klasse!“

„Hör mal Mädchen, wir sind schon seit einer Woche hier und wollten von dort nach Hause wandern. Das heißt, dass wir keinen Rückflugschein haben!“

Jeanne gab nicht so schnell auf und auch Lyserg und Marco waren mittlerweile zu ihr gestoßen.

„Das ist egal. Wir wollen nur so schnell wie Möglich nach Tokio!“

Die junge Frau tauschte mit ihren Freunden einen kurz Blick, bis sie sich wieder an Jeanne wendete.

„Wieso wartest du nicht einfach eine Woche länger? Es ist doch etwas ungewöhnlich, dass ein junges Mädchen wie du ihr erste Klasseticket gegen ein normales Ticket eintauschen will nur um schneller nach Tokio zu kommen!“

„Schon, aber das ist das letzte, was ich bekommen habe und ein Freund von mir hat in drei Tagen Geburtstag. Ich und meine Freunde würden halt gerne mit ihm Feiern und nicht erst fünf Tage später.“

Die Frau seufzte kurz bis sie den Männern hinter sich ein aufforderndes Zeichen gab. Daraufhin holten die beiden ihre Flugscheine heraus und übergaben sie Jeanne.
 

Dieser fiel bei dieser Gestik ein Stein vom Herzen und sie gab der Frau die versprochenen erste Klasse Tickets. Diese steckte die drei Karten in ihre Tasche und ihre Begleiter gaben das Gepäck der drei auf, um sich für eine weitere Woche in Frankreich zu bedanken, da sie die Hälfte sowieso noch nicht gesehen hatte. Doch kurz bevor sie sich von der kleinen Gruppe verabschieden konnten mischte sich der braunhaarige Mann ein.

„Ich kann mich ja irren, aber kenn ich euch nicht irgendwo her?“

Jeanne, Lyserg und Marco dachten kurz nach, zuckten aber anschließend die Schulten, bis der Frau einfiel, wer die drei waren. „Moment mal. Ich glaube ich erinnere mich. Ihr habt doch auch bei dem Schamanenkampf mitgemacht. Wenn wollt ihr eigentlich in Tokio besuchen?“

„Yo, wieso kennt ihr ihn?“

Die drei fremden sahen sich kurz an bis die Frau wieder anfing zu sprechen.

„Yo Asakura? Wer könnte ihn nicht kennen.“

Nun mischte sich auch der blondhaarige Begleiter der jungen Frau ein.

„Dann grüßt ihn vom Eisteam, ich denke er weiß wer das ist, wenn nicht, müssen wir ihn auch noch mal besuchen kommen.“

Daraufhin wendete sich die Gruppe ab und ging fröhlich aus dem Flughafen Gebäude. (Na schon erraten wer die drei waren? Nein dann seht euch die Folgen 43 und 44 mal genauer an)
 

Jeanne und ihre zwei Begleiter sahen sich überrascht an, bis Jeanne sie weiter antrieb.

„Ok genug geschaut. Wir müssen unseren Flieger kriegen, bevor es zu spät ist!“

Lyserg konnte nicht anders als Jeanne daraufhin mit offenem Mund anzustarren. Diesen Ton kannte er von ihr nicht, sondern eher von Anna. Schnell schüttelte er diesen Gedanken bei Seite und legte einen Schritt zu um mit Jeanne aufzuschließen. Marco fiel auch auf, dass dieser Ton für Jeanne untypisch war, dennoch oder besser aus diesem Grund versuchte er mit ihr Schritt zu halten. Dies war einfacher gesagt als getan, da sie ein erstaunliches Tempo vorlegte, das er trotz seiner langen Beine nicht so schnell mithalten konnte. Als sie jedoch im Aufenthaltsraum waren und nur noch auf das Flugzeug warten mussten, entspannte sich Jeanne wieder etwas und ließ sich auf den nächst besten Stuhl sinken. Marco und Lyserg nutzten diese Situation um endlich ein paar Antworten zu bekommen.

„Ok, Jeanne jetzt raus mit der Sprache, was zur Hölle ist hier los? Woher hattest du die erste Klassen Tickets und wie hast du so schnell die Koffer hergeholt? Und überhaupt, worum geht es hier überhaupt!“

Jeanne sah Marco nur kurz an, bis sie ihren Kopf senkte und anfing zu erzählen.

„Na ja, als ich gehört habe, dass Lyserg uns in seinen Ferien besucht habe ich gedacht ich mach ihm eine Freude und habe drei Tickets nach Tokio gekauft, damit wir Yo in einer Woche besuchen konnten. Damit er aber vorher etwas zeit hatte sich in Paris etwas umzusehen, habe ich sie für die nächste Woche bestellte.“

Jeanne schwieg kurz, doch bevor sie weiter sprach, mischte sich auch Lyserg ein, der das Ganze fortführte.

„Und jetzt hast du die drei Karten gegen einen Flug getauscht, der uns sofort nach Tokio bringt. Aber bringen wir Yo dann nicht auch in Gefahr?“

Jeanne sagte daraufhin kein Wort, an die Möglichkeit hatte sie nicht gedacht.
 

Doch bevor sie antworten konnte, stellte Marco eine Theorie zu Lysergs Frage auf.

„Das glaube ich nicht. Immerhin wissen sie nicht, wo wir im Moment sind. Hoffe ich jedenfalls. Und selbst wenn. Sie haben uns aufgespürt, wer sagt, dass sie nicht auch eine Möglichkeit haben die anderen aufzuspüren?“

Bei dieser Theorie weiteten sich Lysergs Augen, daran hatte er bei dem ganzen Stress nicht gedacht.

„Hoffentlich irrst du dich, was die anderen angeht!“

„Wenn nicht sollten wir hoffen, dass es ihnen gut geht und das sie besser mit diesen Leuten klar gekommen sind als wir. Ich kann es immer noch nicht glauben, die drei haben uns wie lächerliche Amateure hingestellt.“

Marco kniff bei diesen Worten die Augen zusammen und wendete sich anschließend an Jeanne.

„Das tut weh. Musst du das Ganze so dramatisieren?“

„Sie hat aber Recht Marco, wir hatten nicht mal die geringste Chance und die drei haben noch nicht mal alles gezeigt, das habe ich gespürt!“

Daraufhin richteten sich alle Blicke auf Lyserg, der diese jedoch ignorierte. Wenige Minuten später konnten sie das Flugzeug endlich betreten. Jeanne erhob sich von dem Stuhl und wollte gerade zum Eingangsbereich gehen als ihre Aufmerksamkeit bei Lyserg hängen blieb. Denn ganz plötzlich schlug sein Pendel ohne Vorwarnung aus und zeigte in den Bereich, aus dem sie gekommen waren.

„Sie sind hier!“

Das war alles was Lyserg sagte, doch sofort schlug Jeanne ihm schmerzhaft in die Rippen.

„Idiot, sie können uns aufspüren, wenn wir Geistkontrolle benutzen, lass uns verschwinden, vielleicht haben sie ja noch nichts gemerkt und wenn doch, sollten wir zumindest im Flugzeug sein bevor sie uns sehen!“

Mit diesen Worten lief Jeanne los und ihre männlichen Begleiter folgten ihr auf dem Flug.
 

Jeanne sah sich, bevor sie den Eingang entlanglief noch einmal kurz um, um sicher zu gehen, dass sie nicht gesehen worden. Auch als sie im Flugzeug war, rutschte sie nur nervös auf den Sitz herum, was sich jedoch legte, als die Flugzeugtüren geschlossen wurden. Endgültig legte sich ihre Nervosität jedoch erst als das Flugzeug sich in die Lüfte erhob und einige Meter vom Flughafen entfernt war. Lyserg wendete sich kurz daraufhin zu Jeanne.

„Jeanne, tut mir Leid wegen der Geistkontrolle, ich…“

„Schon gut. Ist ja zum Glück nichts passiert. Tut mir Leid, dass ich deswegen etwas überreagiert habe.“

Lyserg erwiderte daraufhin nichts. Er konnte Jeanne verstehen, er wüsste nicht wie er gehandelt hätte, wenn einer von den beiden vergessen hätten, dass die Typen sie mit Geistkontrolle aufspüren konnten. Doch plötzlich fiel Lyserg eine wichtige Beobachtung ein, die er seinen Begleitern gleich mitteilte.

„Sag mal, glaubt ihr es gibt noch mehr von diesen Personen? Ich glaube nämlich, dass ich ein paar ähnliche gesehen habe. Das war kurz bevor ich nach Paris geflogen bin. Ich habe dem keine weitere Beachtung geschenkt, doch wenn ich weiter drüber nachdenke, kommt es mir doch komisch vor.“

Jeanne und Marco sahen Lyserg daraufhin überrascht an.

„Ich hoffe ja mal, dass das nur Zufall war, noch drei von denen würde ich nicht aushalten.“

„Zufall oder nicht Marco. Wir müssen Yo warnen und aufpassen, dass wir keinem Feuerschamanen über den Weg laufen.“

Lyserg wurde bei diesen Worten hellhörig.

„Du meinst Zeke?“

„Den Namen wollte ich eigentlich vermeiden Lyserg, wer weiß ob hier Schamanen sind, die unsere Konversation belauschen. Ich persönlich will nicht für ein Suizidmord verantwortlich sein.“

„Du meinst die könnten sich auf die Jagd machen?“

„Genau Marco. Du weißt ja wie wir drauf waren und außerdem haben wir ja gesehen, wer von uns die Oberhand hatte.“

Lyserg dachte nur kurz nach, bevor seine Meinung bekannt gab.

„Ehrlich gesagt ist er mir im Moment egal. Ich hoffe nur er schließt sich diesen Typen nicht an!“

„Nach dem was die gesagt haben? Da stehen die Chancen ja noch besser, dass er uns hilft und die stehen schon schlecht. Du hast doch gesehen, was er mit Nevu gemacht.“

Lyserg nickte nur.

//Ja das war das einzige gute, was Zeke je getan hat!\\

Mit diesen Gedanken legte sich Lyserg zurück und stellte sich auf einen langen Flug ein.
 

Was die drei jedoch nicht wusste war, dass die schwarz gekleideten Personen nicht so Unwissen waren, wie sie dachten. Im Gegenteil. Die schwarz gekleideten standen, während das Flugzeug abhob vor einer großen Fensterscheibe und beobachteten es. Der eine, der an seinem schwarzen Mantel rote Knöpfe hatte holte kurz danach sein Handy heraus uns wählte eine Nummer.

„Hey Eva, ich bin’s Rubin. Die drei sind uns entwischt und fliegen gerade auf Tokio zu. Wäre echt super, wenn ihr sie abfangen könntet. Wie? Moment ich gib die Saphir!“

Mit diesen Worten überreichte Rubin das Handy an seine Partnerin, die einen schwarzen Mantel mit blauen Knöpfen trug.

„Was willst du von mir Eva… Wieso drei… Das ist einfach Arabella hat uns erzählt, dass ihr dieser Lyserg entkommen ist, der war gerade auf dem Weg nach Paris. Hat sich mit unseren Opfern getroffen….Na das sind doch gute Nachrichten. Wir sehen uns dann in Tokio!“

Mit diesen Worten beendete sie das Gespräch und der zweite Mann, der ebenfalls einen schwarzen Mantel trug, welcher jedoch gelbe Knöpfe hatte, meldete sich zu Wort.

„Was sind gute Nachrichten?“

„Nichts, Heliodor. Nur dass bereits einer von Yos Freunde vernichtet wurde. Außerdem hatte der Vernichtete noch einige Freunde dabei, die jetzt auch keine Thema mehr sind!“

Die drei konnten sich darauf ein lautes Lachen nicht verkneifen.

„Ich frage mich ja, wie die anderen mit ihrer Mission vorankommen.“

„Keine Ahnung, Rubin. Aber ich finde diese Methode einfach nur ätzend. Ich meine, wieso können wir nicht warten bis alle an einem Ort sind und alle auf einmal vernichten. Genug Macht hätten wir mit fünfzehn Leuten.“

„Du hast es doch gehört, er will nichts überstürzen. Er will nicht den gleichen Fehler wie tausend andere machen und seine Gegner unterschätzen.“

Rubin sah Saphir nur kurz an, zuckte dann jedoch mit den Schultern und verließ den Aufenthaltsraum. Die anderen folgten ihm sofort.
 

- Bei Silver und Kalim -
 

Silver und Kalim hatten sich in der Zwischenzeit von ihrem Schreck erholt. Doch bevor einer der beiden etwas sagen konnte, stellte der Neuankömmling seine Frage erneut.

„Habt ihr mittlerweile euren Gehörsinn verloren oder was ist los. Ich wollte wissen, was ihr vorhabt.“

Silver war der erste, der antwortete, da Kalim immer noch nach Worten suchte.

„Wir wollten ein paar Informationen!“

„Lasst mich raten. Ihr wollt wissen, was auf Zekes Orakelpager für Nachrichten eingegangen sind richtig?“

Die beiden Schiedsrichter sahen sich bei dieser Frage kurz an, bis sie wie aus einem Mund antworteten.

„Ähm, ja!“

Bei dieser Antwort waren sie sich jedoch nicht sicher, ob Godva sie dafür rauswerfen würde oder nicht. Immerhin hat er Zeke schon einmal gedeckt.

„Das ist reine Zeitverschwendung, glaubt mir. Zeke fängt nur die Nachrichten von Yo und den anderen ab.“

Wieder wechselten Silver und Kalim verwirrt Blicke aus, bis Kalim den Mut fand und sich an Godva wendete.

„Und woher weißt du dass, Godva?“

„Denkt ihr ich will mich nur mit dem König der Geister unterhalten? Da liegt ihr falsch, da er sowieso nur in Rätseln spricht oder mich ausschweigt. Außerdem gehen euch meine Beweggründe, Haos Nachrichten zu beobachten nichts an. Außerdem was soll ich sonst tun? Bücher lesen, bei der ich allein 24 Stunden brauche um eine Zeile zu übersetzen?“

„OK, vergessen wir den da oben und die bescheuerte Schrift…“

Weiter kam Silver nicht, da sich in diesem Moment eine laute Stimme bemerkbar machte.

„Das geht jetzt aber zu weit, Silver. Von mir aus kannst du über mich meckern, dass könnte ich sogar nachvollziehen, aber behalt deine abwertenden Kommentare über alte Schriften für dich.“

Silver verlor bei diesen Worten jegliche Farbe aus dem Gesicht und sah sich überrascht um, konnte aber niemanden sehen.
 

Auch Kalim war nicht minder überrascht und auch er sah sich verwundert um, doch auch er konnte keinen ungebetenen Gast erkennen.

„Gebt euch keine Mühe. Den König der Geister werdet ihr nicht sehen.“

Nun warfen Silver und Kalim ihm verwirrte Blicke zu.

„Das war der König der Geister? Er kommuniziert über Gedanken deswegen konntet ihr ihn früher nicht hören. Noch fragen. Ach ja Silver halte deine Gedanken im Zaum, er kann sie nämlich genauso wie Zeke lesen!“

Bei diesen Worten wurde Silver noch eine Spur bleicher, falls dies überhaupt möglich war und starrte nur noch an eine Wand, da er nicht wusste wo er sonst hinsehen sollte.

„Sag mal Godva, hättest du etwas dagegen, wenn ich mich selber von deiner Aussage überzeuge?“

Godva sah Kalim kurz an bis er zur antwort ansetzte.

„Nur wenn du mir verrätst, wie ihr auf das Passwort gekommen seid.“

Bei diesen Worten zeigte Kalim nur auf das Buch, das auf dem Tisch lag und Godva schien zu verstehen.

„Na ja, das erste Mal war nur geraten und beim zweiten Namen hat Silver mich darauf gebracht, dass es vielleicht zwei Wörter sind. Ich würde aber gerne wissen wieso das die Passwörter sind!“

Während Kalim das fragte, tippte er schon auf dem Rechner herum und las sich die verschiedenen Nachrichten durch.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

So schluss für heute. Ich denke mal jeder weiß jetzt welches die Passwörter waren, ansonsten fragt einfach. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Glück im Unglück

So, da bin ich wieder. Erst einmal vielen Dank für eure Komentare. So jetzt wünsche ich euch aber viel Spaß beim lesen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 9: Glück im Unglück
 

Kalim merkte nach einigen Minuten, dass Godva mit seiner Vermutung Recht behalten sollte. Aus diesem Grund fuhr er den Rechner ordnungsgemäß wieder runter und wendete sich wieder an Godva.

„Keine Nachrichten, die für uns irgendeine Bedeutung hätten. Und dafür sind wir extra wieder hier her gewandert. Das wird Mikihisa nicht freuen.“

„Ah ja die Asakuras schon wieder. Die fangen langsam an zu nerven. Ich bekomme langsam das Gefühl, dass das bei der Familie normal ist…“

Doch weiter kam Godva nicht, da sich die mysteriöse Stimme ein weiteres Mal einmischte.

„Ich finde dass mit dem nerven ist Ansichtssache. Was Mikihisa, Yomei und Kino angeht muss ich dir wirklich beipflichten. Doch das sind auch die einzigen.“

Silver und Kalim sahen sich bei diesen Worten nur verblüfft an, bis Godva sie Aufklärte.

„Denkt euch nichts dabei. Wenn es um Zeke geht zieht er immer eine Pro-Position.“

Zu Godvas bedauern hatte die mysteriöse Stimme das Gesagte mitbekommen. (Ist ja eigentlich auch logisch, wenn sie in der Lage ist Gedanken zu lesen, oder nicht?)

„Du irrst dich Godva. Ich ziehe ihm gegenüber keine Pro-Position, jedoch auch keine Contra-Position.“

Silver konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte.

„Wie jetzt. Nach allem was er getan hat. Wie kannst du mit dem Wissen keine Position beziehen? Was erhoffst du dir davon? Das er sich ändert, oder was?“

Auf diese Worte herrschte ein kurzes Schweigen, bis Silver eine Antwort bekam, die ihm die Worte raubte.

„Ich habe mich vor dir nicht zu Rechtfertigen, Silver. Denn wenn du meinem Urteilsvermögen nicht vertraust, und ich weiß, dass du es nicht tust, wirst du auch nie meine Beweggründe verstehen. Es ist nicht alles schwarz und weiß. Yo hat das erkannt und das ist der Grund, wieso er in diesem Moment mit seinen Freunden zusammen ist und noch lebt.“

Bei diesen Worten wurde Silver stutzig.
 

Doch auch Godva und Kalim sahen sich verwirrt an. Letzten Endes war es Godva der das Schweigen.

„Was meinst du mit ‚Noch’?“

Die mysteriöse Stimme schwieg erneut auf diese Frage. Doch bevor einer nachfragen konnte, antwortete sie doch.

„Ganz einfach. Der Kampf um den Schamanentitel findet weiter statt und zwar im Untergrund. Eine Macht die von Generation zu Generation weitergegeben wurde hat sich bereits wieder aus ihrem Versteck gewagt und hat seine Boten ausgesandt.“

Silver sah nur abwechselnd zu Kalim und Godva, welcher sich nur unwissend abwandte.

„Wie gesagt, wenn es was wirklich Wichtiges gibt, spricht er in Rätseln.“

Auf diese Worte hörte man nur ein Lachen, das aber kurz darauf wieder starb.

„Wenn ich es nicht tun würde, wäre das Ganze doch viel zu einfach. Außerdem ist es eine Aufgabe die Yo bewältigen muss und nicht ihr. Die letzte Schlacht hat begonnen und wie beim Schamanenturnier bleibt der Ausgang bis zur letzten Sekunde ungewiss.“

Kalim schüttelte, als er diese Worte hörte, nur den Kopf. Es war für ihn ungewohnt mit einer Person zu sprechen, die er nicht sehen konnte. Außerdem hatte er bei der Stimme das Gefühl, als würde sie ihm mitten ins Ohr schreien. Er schüttelte den Gedanken sofort wieder bei Seite und wendete sich Silver zu, da Godva den Raum bereits wieder verlassen hatte.

„Heißt dass das wir uns nicht einmischen dürfen?“

Kalim wartete gespannt auf die Antwort, die wenige Minuten kam.

„Ihr seid herzlich eingeladen euch einzumischen, doch muss ich euch davor warnen. Denn wenn ihr euch einmischt gibt es kein zurück mehr. Falls ihr Yo helft seit ihr Mitglieder dieser Schlacht und könnt nicht mehr zurück. Also überlegt euch genau, was ihr tut.“

Die mysteriöse Stimme schwieg erneut einige Sekunden, bis sie sich an Silver richtete.

„Ach Silva, bevor ich es vergesse, ihr kämpft in dieser Schlacht nicht gegen Hao. Also lasst ihn in Ruhe.“

Silver, der sich auch zum Gehen gewand hatte wirbelte bei diesen Worten herum.
 

Kalim wollte ihn gerade beruhigen, als er auch schon seine Meinung dazu abgab.

„Was sollen wir? Das ist nicht dein Ernst. Wenn wir ihn in Ruhe lassen wird es für Yo nur noch schwerer…“

Silvers Vortrag wurde von Kalim unterbrochen, der dessen Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

„Silver jetzt beruhige dich doch, dass hat doch sowieso keinen Sinn!“

Doch bevor Silver etwas erwidern konnte mischte sich die mysteriöse Stimme wieder ein.

„Du irrst dich Silver. Wenn ihr Zeke zu sehr ärgert könnte er euch, nur um euch zu ärgern, Steine in den Weg legen. Es ist nie gut ihn zu verärgern, doch wer mich verärgert hat genauso große Schwierigkeiten. Und was Hao angeht, so werde ich dafür sorgen, dass er sich nicht in das Geschehen einmischt.“

Silver glaubte von dem allen kein Wort. Wie auch, immerhin hat er mit angesehen, wie der König der Geister auf die Knie gefallen ist.

„Und wie soll das gehen. Beim letzten Mal hat er dich mehr als nur ein bisschen Übertrumpft.“

Kalim zog Silver bei diesen Worten zum Ausgang, da er dachte, dass dieser sonst aus Wut irgendetwas einschlug. Doch dieser wollte seine Antwort haben und blieb an Ort und Stelle stehen.

„Wie gesagt ich habe mich vor dir nicht zu Rechtfertigen. Ich gebe euch eure Antworten, da ihr sie nach allem was passiert ist verdient habt. Und nur zu deiner Info, damals war er in meiner Dimension. Jetzt ist er in seiner und ich bin der jenige, der das Ass im Deck hat. Was das bedeutet werdet ihr noch früh genug erfahren. Doch fürs erste habt ihr genug erfahren. Selbst Godva habe ich am Anfang nicht so viel verraten, deshalb müsst ihr euch für die weiteren Antworten gedulden.“

Mit diesen Worten schwieg die mysteriöse Stimme wieder und blieb auch stumm. Gerade als die beiden wieder gehen wollte, kam Godva zurück in den Raum.

„Ihr seid schon durch?“

„Ja. Sag mal Godva, wieso hast du eigentlich nie gesagt, dass du so einen geselligen Gesprächpartner hast?“

Kalim sah Godva nur grinsend an, während Silver ziemlich verstimmt drein blickte.

„Ihr sollt Zeke in Ruhe lassen, richtig?“

Silver gab bei dieser Frage nur ein verächtlichen Laut von sich und murmelte etwas, was sie so anhörte wie ‚die dümmste Idee die es gibt’, vor sich hin. „Ich sehe schon. Bevor ihr geht, nehmt das mit. Ich denke, dass es der Gruppe etwas helfen kann.“

Mit diesen Worten überreichte er den beiden einen Beutel Bücher.

„Beschwert euch nicht, ihr musstet ja unbedingt herkommen. Ach ja, wenn die Sache vorbei ist, bringt ihr die Bücher wieder zurück.“

Kurz nachdem Godva zu Ende gesprochen hatte, war er auch schon in einem anderen Raum verschwunden. Die beiden Schiedsrichter sahen sich kurz an, bis sie sich frustrierend auf den Weg nach Japan machten. (Alle wollen nach Japan, und wo bleibt meine Einladung?)
 

- Irgendwo in New York -
 

In New York hatte sich in den letzten paar Stunden eine Menge getan. Menschen kommen und gehen. Die Stadt ist von Hektik und Hast überladen. Entspannung gibt es nur am Abend und das zu teurem Geld. Doch dass hatte sich in der letzten Nacht geändert. Ein neuer Club wurde eröffnet und einen Tag später, in einer Nacht und Nebel Aktion, wieder niedergerissen. Langsam wurde es wieder hell auf den Straßen New York und die Menschen gingen ihren üblichen Geschäften nach ohne auf den Weg zu achten. Sie waren so im Stress, dass ihnen die Trümmer des ehemaligen Clubs nicht auffielen. Nicht einer sah sich nach ihm um oder schenkte ihm irgendwelche Beachtung. Sie waren viel zu beschäftigt mit sich selbst um die Geschehnisse, die um sie herum passierten zu bemerken. Jeder hatte den obligatorischen Tunnelblick und achtete nur auf sich selbst und auf ihr Ziel. Schnell gehend oder rennend konnte man sie in den Straßen sehen. Egal wie viel sich innerhalb eines Tages änderte, niemand sah es sondern hielt es für normal. Selbst wenn jemand die Ruinen des ehemaligen Clubs aus dem Augenwinkel sah, so dachten sie, dass es nur wieder ein altes Gebäude war, das eingestürzt war. Nichts Neues also, oder doch? Wenn man genau hinsah konnte man den Unterschied erkennen. Klar und deutlich lag die Lichtreklame auf dem Boden. Selbst wenn das Licht erloschen war, so konnte man es noch deutlich Lesen. ‚Sutéki na Mirai’. Großartige Zukunft. Doch der Name passte nicht mehr zu den Trümmern des zerstörten Clubs. Oder doch? War es ein Ironischer Name, einer der in Zweifel ausgesprochen wurde oder bezeichnete er wie man denken könnte den Beginn etwas richtig gutes, großartiges, das sie in der Zukunft erwartet. Kann etwas zusammen passen, was sich völlig widerspricht oder ist es ein Zeichen, dass es nicht zusammen gehört und einer der beiden diese Welt verlassen muss? Gibt es eine Antwort auf diese Frage, oder ist sie genauso sinnlos wie die Frage ‚Was kam zuerst’? Für alles gibt es zwei Sichtweisen, zwei Positionen. Wenige Fragen lassen sich klar mit ja oder nein beantworten, da immer mehr beweise dazu kommen und Gegentheorien widerlegen oder bestärken. Gibt es eine Macht die alles lenkt? Gibt es einen Sinn das Menschen sterben oder wie sie sterben? Ist das wirklich alles Zufall oder dient es einen höheren Zweck? Fragen über Fragen und keine Antworten.
 

Doch auf die Frage, ob es Wunder gibt, wurde ein neuer Beweis für die Pro-Seite gefunden. Denn die Trümmer fingen plötzlich an sich zu bewegen und wenige Sekunden später schoss ein Riesiger Ritter aus den Trümmern hervor. Bald darauf setzte sich eine junge Frau mit blauen Haaren auf und fasste sich mit der Hand an den Kopf. Kurz darauf sprang ein Rugbyspieler aus den Trümmern und war gleich daraufhin wieder verschwunden. An der Stelle aus der er gekommen war, kam ein weiteren zum Vorschein, welcher sich verwirrt umsah. Auch die blauhaarige Frau sah sich jetzt suchend um, bevor sie anfing zu schreien und somit den Rugbyspieler auf sich aufmerksam machte.

„Mari, Matti, wo seid ihr? Kommt schon hört auf mit dem Spiel, wo habt ihr euch versteckt?“

Während die Sprecherin verzweifelt weiter nach ihren Freundinnen suchte, kam der Rugbyspieler auf sie zu.

„Vergiss es Kana. Du wirst sie nicht finden.“

„Dann hilf mir gefälligst Bill. Wenn wir noch leben vielleicht…“

Weiter kam Kana nicht, da in diesem Moment neben ihnen etwas aus den Trümmern schoss. Doch zu Kanas Bedauern, waren es nicht ihre Freundinnen und sie suchte verzweifelt weiter.

„Nichrom, erinnere mich bitte nachher daran, dass ich die Typen finden und ihnen so richtig die Leviten lesen. Uns einfach das Dach auf den Kopf fallen zu lassen. Die haben sie nicht mehr alle. Wann waren wir bitte so gemein?“

„Weiß nicht. Aber mal ehrlich. Ich dachte immer das wäre schlimmer. Das war ja nichts im Gegensatz zu den Kater, den ich nach unserem Wetttrinken hatte.“

Doch bevor noch einer von den beiden etwas sagen konnte, fuhr Kana sie wütend an.

„Könnt ihr nicht nachher darüber reden? Wir müssen die anderen finden. Ashcroft…“

„Kana nicht. Damit gefährdest du sie noch mehr. Lass uns das machen.“

Mit diesen Worten liefen Nichrom und Zink zu ihrer Seite und versuchen den Schutt zur Seite zu räumen. Auch Bill hatte sich mittlerweile dazu entschlossen den drein zu helfen.
 

Plötzlich kam ein taumelnder Mann mit großem Hut auf sie zu getorkelt.

„Leute, mal ganz ehrlich. Wenn ich das nächste Mal etwas trinken will schlagt mich zusammen. Ich habe das Gefühl mir ist ein Haus auf den Kopf gefallen. Echt kein schönes Gefühl.“

Bei diesen Worten mischte sich ein großer Mann mit einem schwarzen Hut ein.

„Vielleicht liegt es auch daran, dass uns wirklich das Haus auf den Kopf gefallen ist. Schon mal daran gedacht, Ramiro?“

„Hört endlich auf, streiten bringt uns auch nicht weiter. Lasst uns erst einmal die anderen finden! Luca, Ramiro bewegt euch endlich. Wir haben nicht den ganzen Tag zeit!“

Bei Kanas Geschrei mussten die beiden Männer, die neben Kana knieten die Ohren zu halten. Auch Luca und Ramiro kniffen wegen der Lautstärke kurz die Augen zusammen. Sofort kamen sie zu den anderen und gruben weiter. Sie hatten keine Lust sich mit Kana anzulegen, schon gar nicht, wenn es um das leben ihrer Partnerinnen ging.

„Es nützt nichts, wenn wir einfach nur planlos suchen. Ramiro schick einen deiner Geister nachschauen. Vielleicht finden sie die anderen dann müssen wir nicht alles durchsuchen.“

Gerade als Ramiro seine Geister losgeschickt hatte, hörten sie hinter sich etwas einstürzen und drehten sich sofort um. Als sie sahen wer dass war, wendeten sie sich jedoch wieder um.

„Mensch ihr macht euch ja nicht gerade Freunde kann das sein?“

„Ach halt die klappe! Wir haben wichtigeres zu tun, als uns mit dir auseinander zusetzen.“

Joco drehte sich bei diesen Worten schlagartig um. Auch die anderen taten es ihm Gleich. Doch Joco war der erste, der wieder anfing zu sprechen.

„Sag mal wieso seid ihr beiden da eigentlich unverletzt raus gekommen?“

Das kleine Mädchen ging, dicht gefolgt von einer weiteren Person, an ihm vorbei und sah, dass die anderen sie genauso fragend ansahen.

„Wir sind einfach zu klein für diese Welt. So ein großer Balken ist einfach vor uns hängen geblieben und hat die anderen um uns herum fallen lassen!“

„Glück muss man haben. Hä…habt ihr wen gefunden?“

Die Totenköpfe nickten nur und hoppelten etwas weiter auf den Trümmerberg entlang und zeigten dann nach unten.
 

Die gesamte Gruppe überlegte nicht lange und fing sofort an zu graben. Nach einigen Minuten hatten sie es geschaffte und zogen ganz vorsichtig ein blondes Mädchen aus den Trümmern. Sofort checkte Luca ihren Puls und stellte erleichtert fest, dass sie noch einen hatte.

„Sie lebt noch. Wir müssen die anderen finden bevor…“

Noch bevor Luca zu Ende reden konnte, schnellte ein weißer Strahl wenige Millimeter an Joco vorbei, der immer noch verwundert an derselben Stelle stand. Er konnte nicht glauben, dass Zekes ehemalige Anhänger die ganzen Trümmer durchsuchen würden nur um ihre Partner zu finden. Was hieß eigentlich nur? Joco konnte dieses Verhalten sehr gut nachvollziehen, doch hatte er es niemals von ihnen erwartet. Während er seinen Gedanken nachging merkte er nicht, dass sein Blick auf der Gruppe, die sich um das Bewusstlose Mädchen scharrten rastete. Erst der weiße Lichtstrahl riss ihn aus den Gedanken. Doch bevor er verstand was passiert war, kam ein weiterer Strahl aus den Trümmern. Joco handelte intuitiv und sprang zur Seite. Gerade Rechzeitig, denn in demselben Moment kam ein Diskus aus dem Trümmerhaufen und zerschlug einzelne Bretter zu Sägemehl.

„Siehst du Turbine, so regelt man die Sache.“

„Super Leistung Zang Ching. Aber eine Frage bleibt trotzdem noch offen und zwar wie wir von hier unten da rauf kommen.“

Während der Konversation der beiden war Luca zu dem neu entstandenen Loch gegangen und sah die Streithähne wütend an.

„Springen. Die Höhe haben ihr doch schon mal geschafft, bevor wir geschlagen wurden. Also hört mit den Hahnenkampf auf und bewegt eure Hintern.“

Die beiden sahen Luca nur verdattert an, bis sie einen Kommentar abgaben.

„Jetzt bleib mal ruhig. Kein Grund ausfallend zu werden.“

Bei diesen Worten bückte sich Zang Ching zu einem rothaarigen Mädchen und sprang mit ihr in die Luft um anschließend neben Luca wieder zu landen. Auch Turbine tat es ihm gleich und landete nur wenige Sekunden später neben den beiden. Die Neuankömmlinge sahen sich nur kurz um bis sich Turbine einmischte.

„Sieht so aus als hätten es alle aus den Trümmern geschafft. Vielleicht sollten wir von hier verschwinden, bevor diese Kerle noch mal auftauchen um zu überprüfen ob wir wirklich tot sind.“

„Schön war’s, mit den Typen habe ich noch eine Rechnung offen. Die können doch nicht einfach unsere Einnahmequelle schrotten! Amigos ich sage euch das zahle ich ihnen noch heim.“

Luca und die anderen sahen sich bei Ramiros Worten nur ungläubig an.
 

Kana war die erste, die etwas zu dem Gesagten erwidern konnte.

„Soll ich dir schon mal eine Kiste und einen Grabstein besorgen? Wir hatten noch nicht mal die geringste Chance gegen sie. Im Gegensatz zu denen ist Yo eine erbärmliche Niete…“

„Hey. Pass auf vor wem du deine Beleidigungen äußerst. Yo ist keine Niete, und erst recht keine…“

Doch Kana ließ Joco nicht ausreden, da sie seine Worte sofort zerschnitt.

„Wach auf Junge. Du hast sie gesehen. Kein einziger Angriff hatte irgendeine Wirkung und außerdem habe ich gesagt ‚im Gegensatz zu den Typen’. Und nicht das Yo generell eine ist. Darüber lässt sich nämlich durchaus streiten.“

Bevor Joco jedoch etwas erwidern konnte, mischte sich Luca in den Streit ein.

„Was wir von einander halten ist auch gar nicht wichtig. An der Tatsache, dass die Typen verdammt stark sind ändert es nichts.“

Luca beendete seinen Satz damit und wollte auch das Thema damit beenden, doch Zang Ching machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

„Du könntest aber auch etwas runter kommen, Luca. Aber jetzt mal zurück zum Anfang. Wer waren diese Drei und was wollten sie?“

Luca seufzte kurz, bis er die anderen auf den gleichen Stand brachte.

„Die Typen haben sie nicht mehr alle. Ich meine, haben die ernsthaft geglaubt, dass wir ein neues Leben anfangen nur um es für die nächst beste Gelegenheit wieder zerstören zu können. Und wieso wissen die Kerle von Nevu. Ich persönlich habe die noch nicht mal von weiten gesehen.“

„Kannst du auch nicht, denn wenn die drei beim Schamanenkampf dabei gewesen wären, hätte ich sie früher oder später bemerkt.“

Doch bevor einer auf Nichroms Aussage etwas erwidern konnte, mischte sich Joco ein, den die anderen bereits vergessen hatten.

„Du meinst wohl, dass er dann in eurem Team gewesen wäre.“

„Mit Sicherheit nicht. Schon mal darüber nachgedacht, wieso Nevu nicht in Zekes Team war? Ich kann es dir sagen. Zwischen Nevu und Zeke gab es schon bei der ersten Begegnung heißt Luft. In einem Team braucht man Leute mit denen man sich versteht und die einen nicht aufhalten. Nevu war nur auf Macht aus und hätte sich nicht anpassen können, deshalb wurde er von Zeke abgewiesen.“

Joco sah das kleine Mädchen nur kurz an, erwiderte jedoch nichts.
 

Joco konnte einfach nicht verstehen, wieso das Mädchen Zeke die ganze Zeit verteidigte. Aus diesem Grund wendete er das Gespräch in eine andere Richtung.

„Ok, ok, ich sag ja nichts mehr. Aber zurück zu euch. Ihr habt doch die ganze Zeit behauptet, dass ihr nicht wisst, wo Zeke sich befindet und vor diesen Idioten gebt ihr zu, dass ihr noch mit ihm in Kontakt seid. Was soll das ganze?“

Noch bevor einer der Anwesenden etwas sagen konnte, meldete sich das rothaarige Mädchen zu Wort, das gerade wieder zu sich gekommen war.

„Wir sind nicht mit ihm im Kontakt! Das haben wir nur so gesagt, damit die Typen uns in Ruhe lassen. Woher sollte ich denn wissen, dass sie auch Zeke im Visier haben. Immerhin ziehen die meisten den Kopf ein, wenn man seinen Namen erwähnt.“

Joco musterte die Sprecherin, die ihren Kopf in ihren Händen hielt.

„Also war das alles nur ein großer Bluff?“

Die rothaarige beachtete Joco nicht mehr, sondern wendete sich zu ihrer bewusstlosen Freundin. Luca war der erste, der das Schweigen wieder brach.

„Nicht alles. Wir haben Zeke kurz nach dem Turnier getroffen und dann nie wieder gesehen. Das ist die Wahrheit, nicht mehr und nicht weniger.“

Joco überlegte kurz, ob er ihnen trauen konnte, doch dann stoppte er seine Gedankengänge und seine Aufmerksamkeit wieder den anderen zuwendete.

„Der einzige Mögliche Weg Zeke zu erreichen wäre über den Orakelpager, aber wer weiß schon ob er ihn überhaupt noch trägt!“

Bei Nichroms Worten fiel Joco etwas Wichtiges ein und er schob seinen Ärmel hoch und ließ seinen Orakelpager zu Vorschein kommen.

„Oh verdammt ich muss Yo und den anderen schreiben.“

Zekes ehemalige Anhänger sahen Joco daraufhin nur verwirrt an.

„Das musst du ausgerechnet hier machen, wo wir deinen Schriftverkehr mitbekommen, weil…?“

Joco stoppte seine Tätigkeit kurz, bis er mit dem tippen weiter machte und sich zu der Frage äußerte.

„Denkt ihr ich würde euch einfach so vertrauen? Mir kam eure Freundlichkeit irgendwie merkwürdig vor, deshalb habe ich Yo mitgeteilt, was ich vorhabe.“

Bei diesen Worten bekam Joco nur geschockte und wütende Blicke zugeworfen. Kana hätte ihn wahrscheinlich sogar die Gurgel umgedreht, wenn Luca sie nicht zurückgehalten hätte.

„Und was schreibst du jetzt? Das wir die Nieten der Nation sind?“

Doch trotz seiner ruhigen Handlung konnte Luca den wütenden Unterton nicht zurückhalten.
 

Joco beachtete dies zuerst nicht, sondern sendete die Nachricht schnell an seine Freunde, bevor es sich wieder zu den anderen wendete.

„Nein, nur das ihr keine Gefahr seid und dass Yo ein zukünftiges Problem mit der Dalin-Dynastie hat. Das mit euch meine ich nicht im negativen.“

„Schon klar, doch bedauerlicherweise irrst du dich. Wie gesagt, den einzigen den wir jetzt noch folgen würden ist Zeke. Wenn er uns um Hilfe bittet sind wir an seiner Seite. Das solltest du deinen Freunden auch schreiben, bevor sie sich zu früh Hoffnungen machen.“

Mit diesen Worten wendete sich Turbine von Joco ab, welcher völlig erstarrt hinter ihm her sah. Er konnte nicht glauben, was er eben gehört hatte. Selbst wenn alle Mitglieder der Gruppe so dachten, wieso behielten sie es nicht für sich? Mit dieser Einstellung war es für die zwölfe doch unmöglich ein neues Leben anzufangen. Wenn ein anderer Schamane das gesagte gehört hätte, würden die Anwesenden nicht mehr leben. Die Gefahr dass sie sich Zeke wieder anschließen würden, wäre für diese einfach zu groß. Doch er konnte sie nicht vernichten. Immerhin waren sie auch Menschen und er hatte noch nie jemanden getötet. Joco schüttelte diese Gedanken bei Seite und wendete sich wieder an die Gruppe.

„Wieso tut ihr das? Wieso steht ihr Zeke immer noch zur Seite, obwohl ihr ein neues Leben anfangen wollt? Ich meine, wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich Zeke vergessen und selbst wenn nicht. Auf jeden Fall würde ich dieses Thema in der Öffentlichkeit vermeiden und erst Recht vor denen, die ihn am liebsten Tot als Lebend sehen wollen.“

Joco bemerkte erst jetzt was er gesagt hatte und spürte sofort, dass die Hälfte der Anwesenden schon wieder Geistkontrolle aufgebaut hatte. Doch zu seinem Glück konnte Luca sie gerade noch daran hindern anzugreifen.

„Schluss mit dem Terz! Deaktiviert eure Geistkontrollen. Der Junge sagt nur seinen Meinung und die sollten wir akzeptieren, egal wie falsch er damit liegt. Ihr wollt doch nicht mehr ärger als nötig.“

Bei diesen Worten deaktivierten Zang Ching, Turbine, Ramiro und Bill ihre Geistkontrollen wieder. Nur Kana und die rothaarige, die sich trotz der starken Kopfschmerzen aufgerappelt hatte, hielten ihre Geistkontrolle noch aufrecht.
 

Doch völlig unerwartet mischte sich das kleine Mädchen ein, das bis eben im Hintergrund geblieben war.

„Kana, Matti. Lasst gut sein, der ist es nicht wert. Wir sollten verschwinden, bevor die Drei Idioten noch mal vorbeikommen. Und jetzt zu dir. Du weiß nichts über uns oder Zeke, deshalb kannst du unsere Position nicht nachvollziehen. Das einzige was du und deine Freunde kennt ist die Seite die wir oder Zeke euch zeigen. Und jetzt mal ehrlich, habt ihr wirklich vermutet, dass Zeke und Hao ein und dieselbe Person ist?“

Joco sah die Kleine daraufhin nur verdutzt an. Er hatte seid dem er von der Tatsache erfahren hatte immer gedacht, dass Hao das ganze nur überzeugend gespielt hatte. Doch so wie das Mädchen das ganze sagte, schien es, als ob er nur er selbst war. Erneut schüttelte Joco diesen Gedanken aus dem Kopf. Das konnte einfach nicht echt gewesen sein. Das war unmöglich. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte riss das Mädchen ihn wieder aus den Gedanken.

„Ach bevor wir gehen, wem gehört eigentlich dieses Teil hier?“

Bei diesen Worten hielt Opacho ein kleines Säckchen, das locker in die geschlossene Hand passte.

„Das haben diese Typen mitgebracht. Was ist da eigentlich drin?“

Opacho machte das Säckchen bei diesen Worten auf und holten einen kleinen schwarzen Stein heraus.

„Was ist das, eine Art Edelstein? Und was hat der für eine Bedeutung? Die dachten doch nicht etwas, dass sie uns damit bezahlen könnten, oder?“

Kana hatte bei diesen Worten auch endlich ihre Geistkontrolle gebrochen und sah sich den Stein etwas genauer an.

„Das glaube ich weniger Kana. Ich persönlich glaube, dass an dem Stein mehr ist als man auf den ersten Blick sieht. Opacho, gib mir mal den Beutel.“

Mit diesen Worten nahm Zink den Beutel von Opacho an sich und schaute noch mal genau hinein. Und zur Überraschung aller zog er wenige Minuten später einen kleinen Zettel heraus.

„Ha, wusste ich’s doch. Der Stein ist… ähm, ja. Nichrom, weißt du wie man die alte Schrift liest? Ich glaube in der Stunde war ich nicht da!“

„Ich auch nicht! Sollten wir mal Silver aufsuchen?“

„Idiot!“

Mit diesen Worten wären die beiden beinah Handgreiflich geworden, wenn Kana nicht eingegriffen und beiden eine Ohrfeige verpasst hätte. Danach nahm sie den völlig verstörten Ex-Schiedsrichten den Zettel aus der Hand und sah ihn sich genau an.
 

Auch Joco war von dieser Aktion völlig überrascht, was man ihm deutlich ansah.

„Was irgendwie muss man die beiden doch davon abhalten sich gegenseitig umzubringen.“

Joco wich bei Kanas Worten noch ein bisschen weiter zurück, bevor er seine Meinung dazu abgab.

„Ich hab doch gar nichts gesagt. Ich hab mich nur gewundert, ob du mit Anna verwand bist, die ist schließlich auch so!“

Während Kana dieses Satz auf Lucas Zeichen hin ignorierte, funkte Matti kurzerhand dazwischen.

„Klar ist sie das! Ich meine, das sind wir doch alle wenn diese komischen Wissenschaftler Recht haben.“

„Ach klappe, Matti. Und nein ich bin nicht mit Anna verwandt, jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Aber zurück zum Thema, kann irgendjemand diese verdammte Schrift entziffern?“

Daraufhin schüttelten alle den Kopf. Doch kurz darauf wendeten sich Zang Ching und Turbine an Luca und besprachen mit ihm etwas unter sechs Augen. Die anderen versuchten verzweifelt zu lauschen, doch dank ihrer Kopfschmerzen konnten sie sich nicht genug auf das gesagte konzentrieren. Doch sie sahen deutlich, dass Luca nicht besonders begeistert von der Idee war. Doch bevor einer näher ranrücken konnte, meldete sich Ramiro zu Wort, der letzten Endes doch ein paar Wortfetzen mitbekommen hatte.

„Was ist Zekes Schwäche? Und was zum Teufel könnte riskant sein? Könnt ihr das mal laut erzählen, amigos?“

Die drei Männer schreckten bei diesen Worten hoch und sahen Ramiro wütend an.

„Ganz einfach, wir überlegen gerade, wie wir hinter das Geheimnis des Steines kommen. Unsere Unliebsamen Besucher können wir nicht fragen, dann wüssten sie, dass wir noch leben und würden wieder versuchen uns in die Geisterwelt zu schicken. Zeke ist irgendwo im nirgendwo, also können wir ihn auch nicht fragen. Dann gebe es noch Godva, aber der würde uns eher einen Tritt in den Ar*** als einen Rat geben. Also bleibt nur nach…“

„Oh lasst mich raten Jungs. Es bleiben nur noch die Personen über, die Zeke am liebsten am Boden sehen wollen. Schon kapiert.“

Es herrschte ein kurzes Schweigen, bis sich Joco einmischte, der auch verstanden hatte, worum es ging. Da ihn die anderen Beteiligten wieder vergessen hatten, da sie viel zu sehr mit sich beschäftigt waren, schreckten sie bei seiner Feststellung hoch.

„Und ihr beführtet, dass dieser Stein Zeke schwächen könnte, richtig. Mensch der Idiot weiß nicht wie viel Glück er hat euch als Verbündete zu haben. Da wird man ja fast neidisch.“

„Er ist kein Idiot!“

Bei diesen Worten wendete sich alle zu dem blonden Mädchen, das gerade wieder zu sich gekommen war und sich deshalb noch etwas desorientiert umsah. Das änderte sich jedoch, als sie an ihrem Bein herunter sah, dass eine leichte Schnittwunde hatte, die jedoch bereits aufgehört hatte zu bluten.

„Ah, tut das weh! Was ist eigentlich passiert?“

Daraufhin sahen die Anwesenden das Mädchen entsetzt an.
 

Doch dieses schüttelte nur den Kopf.

„Nein ich meine, was hier passiert ist, nicht was im Club passiert ist. Also die Sache nach dem Einsturz.“

„Jag’ uns nie wieder so einen Schrecken ein Mari. Wir haben schon sonst was gedacht. Doch was deine Frage angeht, musst du dich erstmal gedulden. Ich habe keine Lust mehr auf diesen Schrottplatz zu sitzen. Wir mieten uns erst einmal ein schönes Hotelzimmer und dann sehen wir weiter.“

Mit diesen Worten zog Kana Mari hoch und stützte sie beim gehen. Auch die anderen folgten den beiden.

„Sag mal, hast du vor Yo nach dem ganzen Schreck einen Besuch abzustatten um ihn richtig aufzuklären?“

Joco sah Kana nur fragend an, bis er überlegte, wie er antworten sollte. Eigentlich hatte er sowieso vor mal wieder bei Yo vorbeizuschauen.

„Hatte ich eigentlich schon davor in Planung wieso?“

Kana antworte ihn zuerst nicht, sondern wendete sich an Luca.

„Wir schicken das Teil zu Yo. Wenn ich Zeke richtig einschätze, hat er ihn sowieso im Auge.“

Mit diesen Worten ging sie weiter und auch die restlichen der Gruppe, außer Luca und Matti, hatten ihren Weg fortgeführt. Luca zuckte daraufhin nur kurz mit den Schultern und steckte den Stein und den Zettel wieder in das kleine Säckchen und warf es Joco ohne jeglichen Kommentar zu. Doch bevor dieser etwas sagen konnte, wurde er auch schon von der rothaarigen angefahren.

„Lass dir eins gesagt sein. Wenn du Zeke auch nur zu nahe kommst, bekommst du richtig ärger mit uns verstanden?“

Joco war bei diesem Kommentar so geschockt, dass er das erstbeste Wort sagte das ihm einfiel.

„Klar doch!“

Mit diesen Worten lief Matti los, um ihre Partner wieder einzuholen und ließ einen völlig verwirrten Joco zurück. Dieser fühlte sich im Moment mehr als veralbert und schüttelte den Gedanken beiseite. Anschließend ging er ebenfalls zu seiner Wohnung und schmiss sich auf sein Bett. Er hatte Yo gewarnt, doch da er sowieso noch einen Freiflug nach Tokio hatte (Fragt nicht woher) beschloss er diesen gleich wahr zu nehmen. Kurze Zeit später hatte er seinen Koffer schon gepackt und war auf dem Weg zum Flughafen.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Yo und die anderen hatten in der Zwischenzeit ihre 50km hinter sich gebracht und auch Alina war mit dem Essen fertig geworden. Gerade als alle am Tisch saßen und anfangen wollten, hörte man ein lautes piepsen.

„Bestimmt von Joco, der uns sagen will, dass Zekes ehemalige Anhänger ein normales Leben führen wollen. Also geht es dem Idioten gut und wir können in Ruhe essen.“

Mit diesen Worten schaltete Trey das piepsen an seinem Orakelpager ab.

„Ja und was wenn er abhauen konnte und uns warnen will?“

Ryu sah Trey fragend an, doch bevor dieser antworten konnte, mischte sich Ren ein.

„Selbst wenn er uns warnen sollte. Es sind mehr als 6 Stunden von Japan nach New York per Oversoul. Selbst wenn wir uns jetzt auf den Weg machen würden, wäre es sowieso zu spät. Also können wir uns die Hektik auch sparen und nach dem Essen entscheiden.“

„Punkt für Ren. Yo du bist der Schamanenkönig, du entscheidest.“

Bei diesen Worten stand Anna auf und ging aus dem Zimmer. Die anderen sahen ihr nur verwirrt hinterher, bis Anna mit Yos Orakelpager zurück kam und ihn an Yo übergab. Yo überlegte kurz, was er tun sollte, klickte dann jedoch kurz auf die Nachricht und las sie sich durch.

„Joco geht’s den Umständen entsprechend.“

„Wie jetzt? Den Umständen entsprechend. Was heißt das?“

Alina und auch die restlichen Anwesenden sahen Yo gespannt an. Nur Ren, Trey und Ryu klickten auf ihrem Orakelpager herum und lasen schlussendlich doch die erhaltene Nachricht.

„Oh, das hört sich nicht so rosig an.“

Ryu sah völlig geschockt auf seinen Orakelpager und konnte nicht glauben, was er da las. Auch die anderen sahen jetzt völlig verwirrt zwischen den vieren Jungs hin und her.
 

Alina war die erste die handelte. Sie stand auf und stellte sich hinter Ryus Stuhl, um die Nachricht besser lesen zu können, was ihr auch gelang.

„Hey Leute. Mir geht es den Umständen entsprechend. Zekes Anhänger stellen keine Gefahr dar. Dafür haben wir ein neues Problem, das sich Dalin-Dynastie nennt. Keine Ahnung wer die sind aber sie wollen Yo den Schamanentitel abknöpfen. Mehr weiß ich leider nicht. Melde mich mit mehr Informationen zurück. Gruß Joco. Was haben Zekes Anhänger mit der ganzen Sache zu tun?“

„Die haben nicht wirklich etwas damit zu tun. Joco ist ihnen zufällig über den Weg gelaufen und hat uns gesagt, dass er ihn deren Club bei einer Talentshow mitmachen wollte. A pro pos Talent. Der hat noch nicht mal geschrieben wie er abgeschnitten hat. Frechheit!“

Bei diesen Worten sahen alle zu Yo, da sie so einen Verhalten von ihm nicht kannten. Doch bevor dieser etwas sagen konnte mischte sich Ren ein.

„Ich würde mal sagen schlecht, sonst hätte er uns schon voll gejohlt.“

„Und was machen wir jetzt?“

Trey sah bei diesen Worten abwartend in die Runde, bis Anna sich einmischte.

„Da ihr eure Freizeit verplappert hat, dürft ihr noch mal 20km laufen. Wenn dann noch was zu essen da ist, gehört es euch.“

„WAS!“

Anna sah die Gruppe nur kurz an, bis sie etwas hinzufügte.

„Das war ein Befehl und jetzt Abmarsch!“

Das ließen sich die Anwesenden nicht zweimal sagen und verschwanden aus der Tür. Die Deadenders sahen den anderen kurz nach, bis sie sich an Anna wendeten.

„Wir auch?“

Anna überlegte kurz, bis sie sich kurz umsah und ihre Entscheidung fällte.

„Nein, ihr dürft mir beim Essen helfen. Wer möchte was vom Reis?“

Die Deadenders sahen sich kurz an, bis sie Annas Gastfreundlichkeit annahmen. Die acht Deadenders hatten zwar ein schlechtes gewissen schon anzufangen, doch sie wussten nicht, was Anna dann mit ihnen tun würde. Außerdem haben sie sich entschlossen am nächsten Morgen sowieso weiter zu fahren, da sie der Terrorherrschaft der Itako entkommen wollten. Sie hatten diese zwar früher gerade so ertragen, doch merkten sie selber, dass ihr Trainingsprogramm immer aggressiver wurde und das Resultat wollten sie sich nicht ansehen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

So das war's. Mal sehen ob unsere Jungs nach dem Training noch was zu essen kriegen und ob die Deadenders wirklich am nächsten Tag abreisen können. Aber auf die Antworten müsst ihr euch noch etwas gedulden. Schätzungsweise bis zum 16.11. Bis dahin hoffe ich das euch das Kapitel gefallen hat und ich euch in einiger Zeit zum nächsten Kapitel begrüßen darf.
 

Misato

Treffpunkt Tokio

Hey da bin ich wieder. Ich hoffe mal dass ich auch mit diesem Kapitel euren geschmack treffe. So fürs erste bedanke ich mich ersteinmal für die abgegebenen Kommentare und wünsche euch viel Spaß beim lesen.
 

_________________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 10: Treffpunkt Tokio
 

Yo und die anderen liefen die 20 neuen Kilometer schneller ab als je zuvor, da sie noch etwas von dem Abendessen abbekommen wollten.

„Sagt mal Leute, wie gut stehen unsere Chancen, dass wir noch etwas abbekommen?“

„Wieso läufst du überhaupt mit Manta? Du hättest doch auch da bleiben können.“

Manta sah die vor ihm laufenden geschockt an, doch jetzt war es sowieso zu spät, da sie mittlerweile die Hälfte geschafft hatten und es keinen Sinn mehr machte umzukehren.

„Ich bin ein Idiot, sag es ruhig. Aber zurück zu meiner Frage. Wie stehen die Chancen, ich habe nämlich meinen Laptop vergessen.“

„Wenn die Deadenders da sind, sieht es schlecht aus, obwohl es sieht immer noch besser aus als wenn Trey am Abend zuvor um sein überleben gekämpft hätte.“

„Stimmt, das Frühstücksdesaster. War mal was anderes.“

Manta konnte sich bei dem Gedanken nicht mehr zurück halten und fing an zu kichern.

„Das sagst du. Immerhin musstest du nicht vor diesen Wilden fliehen. Das Ende war auch alles andere als Lustig.“

„Also ich hab mich prächtig amüsiert. Hab echt nicht gedacht, dass ihr so dämlich sein könnt. Da seid ihr in der Küche eingesperrt und versucht sie aufzubrechen, obwohl ihr euch locker ein paar Brote hättet machen können!“

Trey konnte nicht anderes als Laut loszulachen. Doch das bereute er sofort. Ren holte Blitzschnell seinen Guandao hervor und blieb überraschend stehen. Trey der das zu spät sah stolperte über den langen Stil und fand sich anschließend mit dem Gesicht im Dreck wieder.

„Soviel zum Thema dämlich. Du solltest endlich mal aufpassen, wo du hinläufst.“

Bei diesen Worten mussten die anderen unwillkürlich anfangen zu lachen. Trey richtete sich mit einem unverständlichen Gemurmel wieder auf. Danach wendete er sich zu Ren, der die ganze Zeit versuchte nicht ebenfalls in das Gelächter hineinzufallen. Doch bevor er irgendetwas sagen konnte, mischte sich Alina ein, um eine Konfrontation zu vermeiden.

„Jetzt beruhig dich wieder. Wir hatten jetzt alle etwas zu lachen und damit ist gut. Lass uns weiter gehen, sonst wird das Essen kalt, wenn überhaupt noch etwas da ist.“

Damit lief die Gruppe mit doppeltem Tempo weiter um die verlorene Zeit aufzuholen.
 

Doch zu ihrem Bedauern wurden sie von einigen lauten Schreien von ihren Weg abgebracht.

„Verdammte Kiste. Geh endlich wieder an. Womit habe ich das verdient.“

Die Gruppe, die gerade an dem schreienden LKW-Fahrer vorbeigelaufen war, blieb bei dem Geschrei stehen und sah sich kurz verwirrt an. Ryu war der erste, der sich entschloss zu dem Mann zu gehen.

„Was ist denn passiert?“

Der Mann sah Ryu nur kurz an, bis er seinen Schlüssel im Zündschloss umdrehte. Doch es geschah nichts. Nicht ein einziger laut kam von den LKW, was den Mann dazu brachte den Schlüssel herauszuziehen.

„Diese verdammte Karre ist einfach ohne jeglichen Grund stehen geblieben und zwar ohne Vorwarnung.“

„Vielleicht sollten sie mal den Tank überprüfen.“

Als Trey das sagte, wendete sich Ryu sofort an diesen.

„Nur weil du vergessen hast den Tank aufzufüllen muss das nicht jedem so gehen.“

Trey sagte zu diesem Worten nichts, sondern drehte sich um und tat so als würde er Ryu ignorieren. Alina sah sich das Verhalten der beiden nur kurz an, bis sie sich desinteressiert abwendete. Dabei sah sie zufällig wie etwas in den Büschen, die am Straßenrand standen, verschwand. Sie überlegte nicht lange und erschuf Geistkontrolle. Anschließens sah sie sich kurz zu den anderen um, doch diese schienen sie nicht zu beachten. Sie wollte zuerst etwas sagen, entschied sich jedoch anders und entschloss sich ihre Neugier selbst zu stillen. Was sollte auch groß passieren. Alina sah keine Gefahr darin genauer nachzusehen, immerhin konnte es ja nur ein kleines Tier sein. Außerdem interessierte sie die Frage was für ein Tier es war am Meisten, da in Tokio nur noch selten welche gesehen wurden. Da sie nicht auf die anderen warten wollte, bis diese das Problem des Mannes gelöst hatten, wagte sie sich weiter vor und schob einige Äste der Sträucher beiseite. Um auf die andere Seite sehen zu können.
 

Doch als sie das Tat wurde sie von einer kleinen Schlange angezischt, die sich kurz danach wütend aufbaute. Vor Schreck konnte Alina einen lauten Aufschrei nicht vermeiden. Zusätzlich stolperte sie beim zurückgehen über einen Stein und landete auf den Rücken. Sofort sahen sich alle Anwesenden zu ihr um. Auch sie hatten die kleine Schlange entdeckt, dachten sich jedoch nichts dabei.

„Eine Schamanin, die gegen die mächtigsten Gegner kämpft hat Angst vor einer kleinen Schlange.“

„Ach klappe, Reika. Ich habe mich nur erschrocken. Woher sollte ich denn wissen, dass die Schlange daraus kommen würde?“

„Tja Alina, aus diesem Grund dringt man auch nicht in das Gebiet eines anderen ein.“

Alina sah Mitsuki bei diesen Worten nur wütend an, bis sich der LKW-Fahrer einmischte.

„Von was für einer Schlange redet ihr da eigentlich? Und was sind bitte Schamane? Irgendein kranker Kult?“

Die Gruppe sah den Mann nur fragend an. Besonders, als die Schlange ihn wütend anzischte und dieser darauf nicht reagierte.

„Was, wieso? Die silbern schimmernde Schlange schlängelt sich da gerade rum und zischt sie an!“

Der Mann sah sich suchend um, wendete sich aber schnell wieder zu der Gruppe.

„Ihr seid doch verrückt! Ich bin doch nicht blind, wenn da eine Schlange wäre, würde ich sie sehen. Falls ihr aber doch mal so eine fangt, könnt ihr sie an mich verkaufen. Meine Kunden würden sich freuen.“

Bei diesen Worten baute sich die Schlange weiter auf und zischte noch bedrohlicher, doch auch das schien der Mann nicht mitzubekommen und klingelte an der nächsten Tür um ein Abschleppwagen zu rufen. Doch gerade, als er mit einer ältere Frau, die aufgemacht hatte, herein gehen wollte, explodierte der LKW und die Anwesenden konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen. Der Mann sah nur völlig entsetzt auf sein Gefährt, als er sich dazu entschloss doch in das Haus der Frau zu gehen und statt ein Abschleppwagen ein Taxi zu rufen. Den Dreck konnte ja ein anderer wegmachen.
 

Währenddessen zischte die silberschillernde Schlange noch einmal, schlängelte sich dann jedoch in Richtung Wald zurück. Doch Ren war schneller und versperrte ihr, mit seinem Guandao, den Weg und holte aus.

„Ren? Was hast du vor?“

Doch Ren kümmerte sich nicht um Reikas Aufschrei, sondern schlug ohne zu zögern durch. Die restlichen der Gruppe schlossen die Augen, weil sie nicht sehen wollten, was als nächstes passierte. Ryu war der erste, der sie wieder öffnete und auf die Schlange sah, zum Glück aber kein Blut sehen konnte.

„Mensch musstest du sie jetzt killen. Die hat dir doch gar nichts getan, oder ist das in China so eine Art Brauch?“

„Halt den Mund Ryu. Ist es dir nicht komisch vorgekommen, dass der Typ die Schlange nicht sehen konnte, obwohl sie genau vor ihm stand? Außerdem lebt sie noch.“

Mit diesen Worten steckte er seinen Guandao wieder bei Seite. Ryu sah nur völlig verdutzt zu der Schlange, die scheinbar keine einzige Wunde von dem Schlag hatte, sondern sich nur wütend zischend zu Ren drehte. Auch die anderen haben mittlerweile wieder hingesehen und sahen die Schlange erstaunt an.

„Moment mal, soll das heißen, dass diese Schlange ein Geist ist?“

Manta sah Ren fragend an, welcher nur nickten und anschließend ein Stück in die Richtung ging, in die sie weiter laufen mussten. Nun richtete sich die Aufmerksamkeit erst Recht auf die Schlange, die Ren immer noch wegen der Aktion mit dem Guandao im Visier hatte. Doch bevor die Gruppe noch etwas sagen konnte, schlängelte sich die Schlange zurück in den Wald.

„Lass die Geister Geister sein. Wir müssen weiter, sonst sind wir auch bald welchen, da wir nicht zu essen kriegen.“

„Yo. Tu mir einen Gefallen und werde bitte nicht so wie Joco. Der Spruch war nämlich über.“

Yo sah Ren nur kurz an, bis sie alle wieder in ein Tempo verfielen um nach Hause zu kommen.
 

Was die Läufer jedoch nicht wussten war, dass sie weiterhin von der Schlange im Auge behalten wurden.

~Das war ganz schön knapp. Die hätten dich erkennen können!~

Die Schlange drehte sich bei diesen Worten zu einer beigefarbenen Wölfin um, die die Trainierenden jetzt auch ins Visier nahm.

~Außerdem war das mit dem LKW unnötig. Hao hat doch gesagt, dass wir keine Aufmerksamkeit erregen sollen!~

Die Schlange zischte nur einmal kurz, bis sie einen eigenen gedanklichen Kommentar abgab.

~Na und? Du hast den LKW zum Stillstand gebracht. Und zu dem Kerl, der hat es verdient. Ich meine der verkauft Schlangenhaut ist ja widerlich. Ehrlich Okami, ich hab’s in seinen Gedanken gelesen. Du musst dir mal die fiesen Foltermethoden reinziehen die er benutzt!~

Die Wölfin schüttelte sich bei diesen Gedanken, bis sie sich zum Gehen wendete.

~Ne du, lieber nicht. Aber was erwartest du. Das sind halt Menschen, die haben kein Respekt und schon gar nicht vor der Natur und ihren Bewohnern. Lass uns verschwinden.~

~Ist ja schon gut, aber nur mal nebenbei, der Typ hätte auch tot sein können, indem ich ihn und nicht den Tank durchlöchert hätte.~

Mit diesen Gedanken löste sich auch die Schlange vom Schauplatz und folgte der Wölfin.

~Mal einen andere Sache. Wie konnte dieser Idiot von eben dich eigentlich zu Fall bringen?~

Die Wölfin sah die Schlange nur kurz an und hätte ihr am liebsten den Hals durchgebissen.

~Hab zu spät reagiert. Aber immerhin noch schneller als ihr drei.~

~Ich hab gerade ein Nickerchen gemacht, was kann ich denn dafür wenn Hao so ein Risiko eingeht~

Die Wölfin erwiderte daraufhin nichts, stattdessen übernahm ein Falke den Part.

~Ihr kennt ihn doch. Ach übrigens gefunden. Ihr seid dran. Tako ist schon mal abgetaucht. Bye.~

Mit diesen Worten flog der Falke wieder davon und war wenige Sekunden später verschwunden.

~Das ist unfair. Menno, hab total vergessen, dass sie mit suchen dran waren. ~

~Komm schon Okami die finden wir doch schnell, immer in die Höhe sehen.~

Mit diesen Worten suchten die zwei Elementargeister nach ihren beiden Geisterfreunden.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Yo und die anderen haben es nach einigen Minuten auch endlich geschafft zu Hause anzukommen. Zu ihrem Glück war noch etwas von dem Essen übrig geblieben, das sie sofort untereinander aufteilten. Danach verabschiedeten sich Ren und Manta von der Gruppe, da sie selber nach Hause gingen. Die anderen wollten gerade auf ihr Zimmer gehen, als Alina gerade etwas einfiel.

„Verdammt, wo ist Anna. Ich wollte sie doch fragen, ob sie noch ein paar Futons hat.“

„Soll das heißen in unserem Zimmer sind noch keine?“ Alina schüttelte bei Reikas Frage nur den Kopf, bis Ryu sich einmischte.

„Also als wir hier angekommen sind hat Anna gesagt, dass das die letzten Futons waren, aber ihr könnt, meinen gerne haben, immerhin müsste ich nur eine Nacht ohne schlafen.“

Reika sah Ryu kurz an, bis sie dankend ablehnte.

„Nicht nötig, Ryu. Die Nacht können wir auch so überstehen.“

Alina und Mitsuki stimmten ihrer Freundin lächelnd zu und gingen dann in ihr zugewiesenes Zimmer. Doch dort fiel ihre Fassade und sie starrten Reika wütend an.

„Was denn? Der Boden ist immer noch bequemer als der kaputte Beifahrersitz eines LKW. A pro pos wieso ist der eigentlich in die Luft geflogen?“

„Schlechte Qualität. Mehr sag ich dazu nicht, Reika. Nur noch eine Sache. Wenn ich morgen früh Rückenschmerzen habe, bekommst du ärger!“

Mit diesen Worten schlief Alina auch schon ein, da sie aus irgendeinem Grund total Müde war. Doch bevor sie aus der Gegenwart gleitet sah sie noch etwas Goldenes am Himmel entlang fliegen, doch danach fielen ihre Augen zu und sie nahm nichts mehr wahr. Auch die anderen schlossen bald darauf die Augen und fielen ins Traumland.
 

Am nächsten Morgen, oder besser gesagt am nächsten Vormittag standen die ersten der Gruppe wieder auf. Anna sah kurz zur Uhr und viel gleich darauf aus dem Bett.

„9:00 Uhr. Wer hat an dem Wecker rumgefummelt. So lange habe ich ja noch nie geschlafen.“

Mit diesen Worten stand sie auf und lief ins Bad, wo sie sich kurz frisch machte. Gerade als sie die Tür zu den Jungs aufmachen wollte, überlegte sie es sich im letzten Moment anderes.

„9:00Uhr. Das kann doch nicht stimme! Ich meine dann wären die anderen doch schon wach. Auf jeden Fall Alina, immerhin war sie beim Schamanenturnier auch immer vor mir wacht. Was zum Teufel ist hier los?“

„Sag mal Anna redest du mit dir selbst oder was ist los?“

Bei diesen Worten wirbelte Anna herum und sah Alina, die gerade aus ihrem Zimmer gekommen ist.

„Wie lange bist du schon wach?“

Alina sah Anna daraufhin nur fragend an, bis sie sich dazu entschloss auf die unsinnige Frage zu antworten.

„Seit eben gerade, wieso? Wie spät ist es denn?“

„9:00 Uhr!“

Alina sah Anna daraufhin mit großen Augen an.

„Verar*** mich nicht. Wie spät ist es wirklich?“

Anna zuckte nur mit den Schultern und gab kurz danach dieselbe Antwort.

„Wie gesagt. 9:00 Uhr.“

Alina schüttelte daraufhin ihren Kopf, bis sie sich wieder zu Anna wendete.

„Das ist ein Traum, richtig. Ich meine, das kann nicht real sein. Ich bin noch nie nach 6:00 Uhr aufgestanden. Das ist unmöglich.“

„Das habe ich mir auch gedacht. Irgendwelche Erklärungen?“

Alina schüttelte bei Annas Frage nur den Kopf und lief anschließend in die Küche. Anna sah ihr verwirrt hinterher, folgte ihr dann jedoch.

„Was machst du?“

„Nachsehen ob alle Uhren auf 9 stehen, oder ob deine uns zum Narren hält!“

Anna sah Alina nur kurz an, bis sie die Fernbedienung nahm und die Nachrichten einschaltete.

„Das war das Punkt 9 Magazin, weitere Nachrichten des Tages gibt es beim Mittagsmagazin.“

Bei diesen Worten schaltete Anna den Fernseher wieder aus und setzte sich auf das Sofa. Irgendetwas ist passiert, das wusste Anna, doch was es war konnte sie nicht erraten, noch nicht.
 

- Bei Jeanne, Lyserg und Marco -
 

Während im Hause Asakura weiterhin gerätselt wurde, wieso die Frühaufsteher des Jahres erst am Vormittag wach wurden, saßen Jeanne, Lyserg und Marco immer noch im Flugzeug. Auch sie wurden jetzt erst wach und wunderten sich insgeheim, wieso so viel Zeit vergangen war.

„Wow, sind wir schon da? Ich hätte gedacht, dass wir länger fliegen.“

„Wenn man schläft merkt man ja auch nicht wie die Zeit vergeht. Ihr beiden habt es echt gut, ich lag die ganze Zeit wach. Wird Zeit, dass ich wieder etwas Bewegung bekommen!“

Nach diesen Worten hörten sie auch schon die Stimme des Piloten, der darauf hinwies, dass es nur noch zehn Minuten bis zur Landung sind und dass die Passagiere sich wieder anschnallen sollten. Exakt nach zehn Minuten setzte das Flugzeug wirklich zur Landung an und nach fünf weiteren Minuten konnten sie das Flugzeug endlich verlassen. (Moment mal? Hatten die X-Laws nicht irgend so einen Jet? Fällt mir gerade ein, oder verwechsle ich das gerade? Egal weiter im Text.)

Marco war richtig froh wieder an der frischen Luft zu sein und sich frei bewegen zu können. Doch bevor er mit den Koffern aus dem Flughafen Gebäude herausspazieren konnte, wurde er von Jeanne zurückgehalten.

„Marco, sieh doch.“

Marco folgte ihrer Blickrichtung und entdeckte wenige Sekunden später den Grund für ihr Verhalten.

„Oh nein, nicht schon wieder. Wie konnten die drei vor uns hier sein?“

„Ich glaube nicht, dass das die gleichen sind, Marco. Wir müssen irgendwie an ihnen vorbeikommen und zwar schnell!“

Nach diesen Worten sahen sich Jeanne, Lyserg und Marco sofort nach einem Ausweg um, doch sie konnten keinen finden und Geistkontrolle war auch eine schlechte Idee.
 

Lyserg sah sich noch einmal kurz um, bis ihm der Fahrstuhl auffiel.

„Können wir nicht mit dem Fahrstuhl hoch und woanders wieder runtergehen?“

Seine beiden Begleiter überlegten kurz nickten ihm dann aber zu und drückten den Fahrstuhlknopf. Der schwarz gekleidete Mann schien davon nichts zu bemerken, da er sich weiter umsah. Als sich die Türen des Fahrstuhls öffneten, drückte Jeanne schnell auf den Schließknopf und die Türen schlossen sich sofort wieder. Die drei atmeten erleichtert durch und stiegen im nächsten Stock wieder aus. Sie liefen bis zur nächsten Wand, welche einige Meter von ihnen entfernt war und stiegen dann die nächste Treppe wieder hinunter.

„Gut den hätten wir ausgetrickst.“

„Lasst uns hoffen, dass die nicht auch zu dritt sind.“

Marco sah sich bei Jeannes Warnung vorsichtig um und zog die drei gleich danach in eine Ecke.

„Allein ist der Typ jedenfalls nicht, der hat eine Freundin.“

Als Jeanne und Lyserg seinem Blick folgten konnte man eine dunkelgekleidete Frau sehen, die gerade eine Mann zur Seite zog, der Marco von hinten sehr ähnelte.

„Das ist doch langsam nicht mehr witzig.“

„Was ist nicht witzig.“

Bei diesen Worten wirbelten die drei Verfolgten so schnell herum, dass Silver und Kalim unwillkürlich zurück wichen.

„Wisst ihr was ihr uns gerade für einen Schrecken eingejagt habt?“

Die beiden Schiedsrichter sahen sich nur verwirrt an, da sie von der Gefahr noch nichts wussten.

„Könnt ihr uns mal Aufklären?“

Lysergs Zunge verknotete sich beinah, als er versuchte Silvers Frage so schnell wie es geht zu beantworten.

„Wir werden von irgendwelchen Dalin-Anhängern verfolgt und müssen irgendwie unbemerkt aus dem Flughafengebäude entkommen, bevor sie uns bemerken.“

„Dalin? Wer ist denn…“

Bevor Kalim zu Ende reden konnte, unterbrach Jeanne ihn, da sie sah, wie die schwarz gekleidete Frau näher kam.

„Spielt doch keine Rolle. Passt lieber auf sonst werdet ihr auch noch zu Opfern.“

Damit schob sie die beiden Schiedsrichter weiter.
 

Zusammen gingen sie unbemerkt die Treppe herum und mischten sich unter die anderen Leute. Als Jeanne sich kurz umdrehte um zu sehen, ob die Frau sie gesehen hatte stieß sie sofort gegen eine andere Person. Sofort wirbelten beide herum und konnten einen erschreckten Schrei nicht vermeiden. Doch als sie das Gesicht des anderen erkannten, beruhigten sie sich wieder.

„Mensch hast du mich erschreckt. Wie siehst du überhaupt aus?“

„Das könnte ich euch genauso gut fragen, Jeanne. Mir persönlich ist ein Haus auf den Kopf gefallen.“

Bei diesen Worten sahen die Anwesenden Joco verwirrt an.

„Joco, wir haben im Moment keine Zeit für Witze, du weiß nicht in was für einer Gefahr wir schweben.“

„Ich glaube du weißt gar nicht wie Recht du hast, Lyserg. Hier schwirren diese Dalin-Anhänger rum und die sind alles andere als freundlich. Und das mit dem Haus war kein Witz.“

Nun sah Lyserg den Amerikaner fassungslos an. Doch erhob sich die Fragen für später auf, da er einen der schwarz gekleideten Männer zu erkennen glaubte.

„Schnell weg hier!“

Das ließen sich die anderen nicht zwei Mal sagen und alle folgten Lyserg zum Ausgang, vor dem sie sofort wieder kehrt machten, da dort noch einer von den Typen stand.

„Die haben es irgendwie mit der Zahl drei.“

Joco und Lyserg sahen sich, nach dem sie diese Worte wie aus einem Mund sprachen, irritiert an. Entschieden dann aber das ganze erstmal beiseite zu lassen und einen anderen Ausgang zu finden.

„Ich sage euch, wenn wir keinen anderen Ausgang finden mache ich einen!“

„Keine gute Idee Joco, erstens darfst du den Schanden dann bezahlen und zweitens können sie uns dadurch aufspüren.“

Joco verlor bei diesen Worten jegliche Farbe aus dem Gesicht und sah sich suchend nach einem Ausgang um.

„Der Notausgang liegt rechts. Vielleicht haben wir da Glück.“

Mit diesen Worten liefen die sechs Schamanen nach rechts zum Notausgang, der hoffentlich auch ihre Rettung war.
 

Und als wenn das Glück ihnen gnädig wäre, schafften sie es die Tür unbemerkt zu öffnen und auf die Straße zu kommen. Ihr Glück wurde komplett als in dem Moment zwei leere Taxis vor ihnen hielten. Während Marco mit der Anweisung die Koffer wegzubringen zu einem Hotel geschickt wurde, in dem Jeanne per Telefon zwei Zimmer gemietet hatte, fuhren die restlichen mit dem verbliebenen Taxi (Das ist ein größeres, in das fünf Leute reinpassen.) zu Yo. Auf dem Weg dahin, stellten die Anwesenden endlich ihre lang ersehnten Fragen.

„OK, jetzt können wir endlich Reden. Wer sind diese Dalins?“

„Irgendwelche Vollidioten, die den Schamanentitel haben wollen.“

Silver und Kalim wurden daraus auch nicht schlauer, da sie nicht wussten, dass es nach dem Turnier noch weitere Kämpfe gibt.

„Der Schamanenkampf ist doch vorbei, wie wollen die das denn machen.“

„Ich dachte ihr könntet uns dass sagen immerhin seid ihr die Schiedsrichter.“

Bei Lyserg Aussage zuckten die angesprochenen nur mit den Schultern.

„Davon hat man uns nie etwas gesagt.“

„Gut dann sagen wir es euch jetzt Silver. Die Dalin-Anhänger haben behaupte, dass der Schamanenkönig erst mit der Macht des Königs der Geister eine große Schlacht gewinne muss, es sei den der Titel wird mit einer festen Bindung besiegelt. Was auch immer das Bedeuten soll. Außerdem muss derjenige der den Titel bekommen will den derzeitigen Schamanenkönig, also Yo, töten. Hab ich was vergessen Jungs?“

„Nicht wirklich Jeanne. Außer vielleicht, dass diese Dalin-Anhänger überzeugt davon sind, dass Zeke schwächer ist als ihr Meister, da er seine volle Macht nicht einsetzt, oder so ähnlich.“

Jeanne nahm das nur mit einem Nicken zur Kenntnis, bevor Lyserg etwas dazu sagte.

„Stimmt, die drei haben auch so etwas Ähnliches gesagt.“

Silver sah immer noch verwirrt von einem zum anderen. Er hatte zwar genau verstanden, was gesagt wurde, doch konnte er es einfach nicht glauben.

„Langsam wird das ganze lästig. Ich meine wir als Schiedsrichter müssten doch als erstes von einem Nach-Turnier-Kampf wissen oder? Aber nein, wir sind mal wieder die letzten die es erfahren. Und aus dem Geisterkönig kriegt man auch nichts raus.“

Bei diesen Worten sah Silver kurz nach oben und wendete sich dann zu Kalim.

„Meinst du er kann auch hier unsere Gedanken lesen?“

„Wer weiß, denk aber trotzdem nichts Falsches.“

Nun waren es Jeanne, Lyserg und Joco, die die Schiedsrichter mit verwirrten Blicken musterten.
 

Doch die Schiedsrichter ignorierten die Blicke und lenkten auf ein anderes Thema um.

„Sagt mal, wie viele von diesen Typen gibt es eigentlich?“

„Neun.“

Auch nach diesem gleichzeitigen Einwand sahen sich Lyserg und Joco verwundert an.

„Gut ihr seid euch eindeutig zu einigt. Also wir wurden von drei Typen angegriffen, außerdem kommen noch die drei vom Flughafen dazu und die, die Lyserg in London gesehen hat.“

„Stopp, stopp, stopp. In London war auch drei von den Typen?“

Lyserg nickte bei Jocos Frage nur und sah danach nachdenklich aus dem Fenster.

„Dann sind es schon zwölf, denn in New York waren auch drei von ihnen und das waren nicht die von Flughafen.“

Lyserg sah Joco daraufhin nachdenklich an.

„Bist du dir da sicher, Joco?“

Dieser nickte auf diese Frage nur, bis er seine Begründung nannte.

„Die Frau auf dem Flughafen hatte braune Haare, während die, die mich unter einem vierstöckigen Haus begraben hatte, schwarze Haare hatte.“ „Tja die in Paris hatte blaue Haare, ich habe echt gedacht, dass Kana vor mit steht. Na ja die in London hatte glaub ich rote Haare, hab aber nicht genau hingesehen, da ich es sehr eilig hatte.“

Lyserg dachte noch mal kurz nach, kam jedoch zu keinem anderen Ergebnis. Bevor noch jemand etwas sagen konnte, mischte sich Jeanne ein, der das Ganze noch mal zusammenfasste.

„Super, das heiß also, dass wir zwölf Idioten hinter uns haben, die uns aus dem Weg räumen wollen, damit wir Yo nicht helfen können richtig.“

„Ja, ach bevor ich es vergesse. Das haben die Typen in New York vergessen! Weißt du was es ist?“

Mit diesen Worten überreichte er Jeanne einen kleinen Beutel, sie öffnete ihn kurz und schaute sich den Inhalt an. Doch weder sie noch die Schiedsrichter konnten mit dem Stein oder dem Zettel etwas anfangen.

„Keine Ahnung was das ist. Kommen also noch mehr Fragen dazu!“

„Sieht ganz so aus, Jeanne. Doch da ist noch eine Sache!“

Lyserg sah Joco kurz an, als dieser seine Aussage damit beendete, während Jeanne nach einigen Minuten die Geduld verlor.

„Was gibt es noch? Fang jetzt nicht wie Mikihisa an und lass dir alles aus der Nase ziehen.“

„Es geht um Zeke. Diese Typen haben noch irgendetwas erwähnt, dass sie mit ihm auch eine Rechnung offen hätten.“

Jeanne und Lyserg sahen Joco nur verdutzt an. Jeanne hingegen konnte ihren dementsprechenden Kommentar nach wenigen Sekunden nicht mehr für sich behalten.

„War ja klar, dass Zeke sich überall Feinde macht. Ich glaube es gibt keinen, der auf seiner Seite steht.“ Doch bevor einer der beiden Jungs etwas auf ihre Aussage erwidern konnte, mischte sich Silver noch einmal ein.

„Schön wär’s, Jeanne.“

Jeanne sah Silver daraufhin hin nur verwundert an. Doch sie war nicht die einzige.
 

Joco und Lyserg wechselten kurz verwirrte Blicke, bis sie sich mit fragenden Blicken an die beiden Schiedsrichter richteten.

„Klär uns mal auf, wer soll bitte auf Zekes Seite sein?“

Doch bevor Silver auf Jeannes Frage antworten konnte, hielt das Taxi und die Tür wurde aufgemacht.

„Wir sind angekommen!“

Silver ließ sich das nicht zweimal sagen und stieg sofort aus. Gerade als sie das Grundstück betreten wollten, kamen ihnen acht Motorräder entgegen. Zuerst dachten Jeanne, Joco und Lyserg, dass sie zu spät waren. Doch als Anna ihnen entgegen kam atmeten sie erleichtert auf.

„Sag mal ist das hier ein Gasthaus oder was? Und zu dir. Wie kommst du auf die bescheuerte Idee eine Party bei Zekes ehemaligen Anhängern zu feiern?“

Bei diesen Worten richteten sich Jeanne und Lyserg völlig geplättet an ihren Begleiter.

„Du hast was?“

Joco hob nur defensiv die Hände und deutete dann auf die beiden Schiedsrichter.

„Die beiden waren auch dabei!“

Auf diesen Kommentar bekam Joco nur einen vernichteten Blick von Silver, während Kalim versuchte die Situation aufzuklären.

„Das war nicht so wie es sich anhört…“

„Ruhe! Weshalb seid ihr hier und wieso sieht die Hälfte von euch so aus, als wäre sie in einen Reißwolf gekommen?“

Jeanne verlor bei diesem Kommentar die Nerven, da ihr das ganze langsam zu viel wurde.

„Wir wurden Angegriffen und konnten gerade so entkommen. Wir sind nur hier um Yo und die anderen zu warnen. Weißt du überhaupt das diese Typen uns dazu gezwungen haben uns in einen Müllcontainer zu verstecken und uns anschließend durch den halben Flughafen Tokios gejagt haben.“

Anna sah Jeanne bei dieser Aussage nur geschockt an, bis sie ihre auf der Zunge liegende Frage stellte.

„Redet ihr von der Dalin-Dynastie?“

Bei diesen Worten bekamen nicht nur Jeanne und Lyserg große Augen, sondern auch die beiden Schiedsrichter, die sich etwas schmollend äußerten.

„Wir sind definitiv die Letzten die etwas erfahren.“

Nun wurde Anna auch auf die beiden Schiedsrichter aufmerksam.

„Und was ist mit euch passiert?“

„Wir wurden vom Geisterkönig veralbert, wie immer. Des Weiteren haben wir den Auftrag diese Bücher abzugeben. Keine Ahnung was da alles drin ist. Godva hat uns diesen Sack einfach in die Hand gedrückt und hat irgendetwas von wegen ‚das könnte Yo helfen’ gesagt. Wir verschwinden jetzt aber lieber, sonst kriegen wir die mögliche Strafe ab. Wer weiß schon was Godva noch dazu gelegt hat. Ach ja, wenn ihr Hilfe braucht wir sind die nächsten Tage im Lorin-Hotel “

Mit diesen Worten verabschiedeten sich die beiden Schiedsrichter wieder und Anna ließ die anderen drei in das Haus eintreten.
 

Als sie das Haus betraten, wurden sie auch schon von den anderen begrüßt.

„Jeanne, Lyserg, Joco. Was macht ihr denn hier und wie seht ihr überhaupt aus?“

Doch bevor einer der drei auf Alinas Frage antworten konnte, mischte sich Anna ein.

„Das klären wir später. Yo, Godva hat dir etwas Lesestoff geschickt. Er meinte, dass es dir eventuell helfen kann.“

Yo nahm den Beutel entgegen und sah kurz hinein.

„Etwas Lesestoff? Das sind zehn Bücher mit mehr als 2000 Seiten.“

„Dann solltest du schon mal anfangen, bevor sich diese Typen doch noch entschließen aufzutauchen.“

Yo beugte sich Annas Willen und setzte sich auf den Boden und holte sechs der vorhandenen Bücher heraus und breitete sie vor sich aus.

„Wow, das sind aber wirklich ganz schöne Wälzer. Worum geht es denn?“

Yo sah als er antwortete nicht mal zu Ryu auf, sondern las einfach die Titel vor.

„Die Dalin-Dynastie, Übersetzungen der heiligen Schrift, der Stern der Einheit…“

„Moment mal, was sollst du mit der Übersetzten Fassung der Bibel? Beten? Und was hat der Stern der Einheit damit zu tun? Ich versteh wirklich gar nichts mehr.“

Bei Ryus Ausruf konnten die meisten ein leises Kichern nicht vermeiden, auch wenn sie genauso ahnungslos waren.

„Ich möchte raten. Die Heilige Schrift? Interessiert mich nicht. Aber vielleicht soll Yo ja den Stern der Einheit meistern, damit er Zeke seine Kräfte abnehmen kann!“

Anna dachte darüber kurz nach, schüttelte dann jedoch den Kopf. Doch bevor sie etwas sagen konnte, meldete sich Yo zu Wort.

„Leute, die Übersetzung der heiligen Schrift ist so eine Art Wörterbuch.“

Nach diesem Satz wendeten sich alle wieder zu Yo.

„Hast du in dieser Sammlung auch ein Buch, das in dieser Schrift geschrieben ist?“

Yo sah sich zuerst suchend um, bis er drei Bücher mit der besagten Schrift fand.

„Na toll selbst die Titel sind in der Schrift, das wird Lustig. Yo gibst du mir mal das Wörterbuch.“

Bei diesen Worten übergab Yo Manta das Wörterbuch, welcher sofort anfing darin zu Blättern. Die restlichen Anwesenden blätterten etwas verwirrt in den anderen Büchern herum. Keiner von ihnen wusste wo sie anfangen sollten und so schlossen sie sich in dreier Gruppen und lagen über einen Buch. Alina, Reika und Mitski hatten sich das Buch mit dem Titel ‚Stern der Einheit’ vorgenommen, was noch am dünnsten von den drein war, die sie lesen konnten. Ryu, Yo und Jeanne lagen über dem Buch mit dem Titel ‚Dalin-Dynastie’, während Joco, Ren, Trey, Tamara und Anna nur auf dem Sessel saßen und ihnen dabei zusah.
 

Dies änderte sich jedoch, als Ren aufstand und sich die anderen Bücher in dem Sack ansah. Und wie durch ein wundert wurde er sofort fündig.

„Leute, das Buch dürfte euch interessieren.“

Bei diesem Ausruf beendeten alle ihre Tätigkeit und sahen zu Ren, der ein Buch vor sich hielt. Jeanne war die erste, die den Titel las und konnte ihre Lautstärke ihrer Stimme nicht mehr kontrollieren.

„Was? Das Buch der Zeremonien? Ich dachte dass hätte Nevu gestohlen.“

„Moment mal war das nicht eines der Bücher die Zeke geschrieben hat!“

Anna sah nun ebenfalls geschockt zu dem Buch und nahm es Ren kurze Zeit später aus der Hand. Anschließend blätterte sie es selber durch nur um es kopfschüttelt wieder zuzuschlagen.

„Die Sprüche helfen uns nicht viel. Wie Nevu gesagt hat. Die sind einfach Nutzlos.“

„Das glaub ich nicht!“

Bei diesen Worten sahen alle zu Ryu, der mittlerweile verstanden hatte was Zeke in dem Wald meinte.

„Als ich ihn gesehen habe, ließ er ein ganzes Motorrad verschwinden und sagte irgendetwas wie ‚und Nevu sagte die Sprüche sind nutzlos’. An dem Tag habe ich nicht verstanden was er meinte. Aber ich glaube jetzt weiß ich was er meinte. Die Sprüche sind nur für die nutzlos, die sie nicht verstehen. Erinnert ihr euch noch, was er gesagt hat als er gegen Nevu gekämpft hat?“

„Du meinst das mit der Wirkung der Sprüche, dass man sie nur zu 100% ausführen kann, wenn man sie nachvollziehen kann? Yapp daran erinnere ich mich noch.“

Anna sah nachdenklich auf das Buch, dass sie in der Hand hatte. Könnte die Sprüche mehr bewirken als sie glaubt? Doch bevor sie sich weiter mit der Frage beschäftigen konnte, wurden sie von Trey aus den Gedanken gerissen.

„Hey Leute hier gibt es auch ein ‚Formeln und Sprüche für Anfänger’. Sieht so aus als hätte Godva wirklich an alles gedacht."

Allerdings kam keiner dazu etwas zu sagen da Manta in dem Moment einen Jubelschrei ausstieß. Seit er sich über das Buch gebeugt hatte waren bereites vierzig Minuten vergangen und er konnte das erste Buch endlich betiteln.

„Puh, das ist schwer. Als der Titel des Buches ist ‚Turnierregel des Schamanenkampfes’. Ich glaube mit dem Buch sollten wir uns als erstes beschäftigen.“

Anna ließ sich bei diesen Worten zurück auf das Sofa fallen, sah aber keinen der Anwesenden an.
 

- Bei den drei Personen auf dem Flughafen -
 

Die schwarz gekleidete Frau und ihre Kollegen hatten es in der Zwischenzeit aufgegeben nach den drei Entkommenen zu schauen.

„Das ist Zeitverschwendung, die sind bestimmt schon über alle Berge.“

„Wem wir das denn zu verdanken haben? Wir konntest du eigentlich verschlafen? Bist doch sonst auch so ein Frühaufsteher.“

Bei diesen Worten wendete sich die einzige Frau der Gruppe zu dem Gesprochenen.

„Halt die Klappe Kain. Du hättest zur Not auch mal früher aufstehen können. Dasselbe gilt übrigens für dich, Abel!“

Der Angesprochene schüttelte nur verständnislos den Blick.

„Reg dich ab. Die Jungs die uns entkommen sind, sind doch kein Thema. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sehr mächtig waren, sonst hätten sie gekämpft und wären nicht weggelaufen. Lasst und mal einkaufen gehen. Ich brauch ein neues Medium.“

Bei diesen Worten schüttelten die beiden Begleiter nur den Kopf. Kurz darauf ergänzte der andere Mann, der einen Mantel trug auf dessen Tasche ein Strichmännchen mit einem Beil über dem Kopf gestickt war, etwas. „Das sieht dir mal wieder ähnlich Kain. Lässt dich von einem Kind besiegen. Wer war der Junge überhaupt.“

Nun wendete sich die Frau, die ebenfalls einen schwarzen Mantel trug, jedoch an den Taschen einen Apfel aufgestickt hatte, an die beiden Männer, bevor der Streit eskalierte.

„Ist doch egal wer der Junge war. Wichtig ist nur, dass er vernichtet wurde und Yo jetzt nicht mehr helfen kann. Ich bin ja mal gespannt wie der Schamanenkönig aussieht, hoffentlich gibt unser Meister uns bald den Code durch um das Schließfach mit der Akte zu öffnen.“

Als sie zu Ende gesprochen hatte, klingelte auf einmal das Handy und der Mann, der ein merkwürdiges Zeichen auf den Taschen gestickt hatte (Kain-Zeichen, keine Ahnung wie es aussieht, hab’s noch nie nachgeforscht werde ich aber nachholen) ging heran.

„Hier Gruppe 1, Kain am Apparat, wie darf ich helfen?“

Die beiden Begleiter mussten sich bei dem gesagten zurückhalten, konnten sich ein Lachen dennoch nicht verkneifen. „Wie…gut…gut…ich glaube ich hab’s verstanden….war’n Scherz, hab jedes Wort…was…ok, ok…ich richte es aus. Bye!“

Mit diesen Worten schloss er das Gespräch ab und drehte sich zu seinen Begleitern.

„Das war Danielle. Die drei sind in Amerika durch, haben aber ein paar Tage gewartet, bis sie es weiter gegeben haben, wollten wohl ein paar nette Ferien haben. Erinnert mich daran, dass ich ihr mal sage, dass sie in Zukunft nicht so schnell reden soll, ja. Da versteht man doch kaum etwas!“

Die beiden Begleiter zuckten daraufhin nur mit den Schultern und verließen das Flughafengebäude, sahen sich jedoch noch einmal genau um, bevor sie endgültig durch die Tür gingen.
 

_________________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

So das war's mal wieder. Ich weiß, dass ich Hao wieder aussenvor gelassen haben, aber im nächsten Kapitel kommt er wieder vor ich versprech es. Falls nicht gebe ich einen aus. Ich hoffe aber mal, dass es euch trotzdem gefallen hat und ihr meine Geschichte weiterhin verfolgt.
 

Liebe Grüße
 

eure Misato

Ein langer Tag

So da bin ich wieder und wie versprochen kommt Hao in diesem Kapitel wieder direkt vor. Ich hoffe es gefällt euch und wünsche euch deshalb viel Spaß beim lesen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Ein langer Tag
 

Yo und die anderen waren mittlerweile im Garten. Da Yo die Bücher lesen solle, Anna jedoch vermeiden wollte, dass dieser das Training vernachlässigte, verknüpfte sie die beiden Aufgaben miteinander. Während Yo Liegestützen machen musste legte sie ihm das Buch vor die Nase, damit er es nebenbei lesen konnte. Was für Yo nicht so einfach war, da er keine Möglichkeit hatte die Seiten umzublättern ohne das Training zu unterbrechen. Des Weiteren gab der Wind auch sein übriges dazu, da er die Seiten immer umblätterte, obwohl Yo gerade auf der hälfte der ersten Doppelseite war. Nach einiger Zeit versuchte er die Seite mit einer Hand zurückzublättern, was deutlich daneben ging, da seine zweiter Arm dadurch nachgab und er mit dem Gesicht auf dem Boden schlug. Daraufhin setzte er sich hin und rieb sich die schmerzende Nase.

„Das wird so irgendwie nichts!“

„Ganz Recht, besonders nicht wenn du faul auf dem Boden liegst. Also hoch mit die und weiter machen.“

Yo fügte sich dem Willen seiner Verlobten sofort. Immerhin konnte er nicht anderes machen, da sie ihm sonst die Hölle heiß machen würde und darauf hatte er keine Lust. Doch kurz bevor er mit seinen Versuchen, ein Buch während des Trainings zu lesen, weitermachen konnte, fiel sein blick kurz auf Manta, der über zwei großen Büchern lag.
 

Anna hatte diesen dazu verdonnert das Buch mit dem Titel ‚Turnierregeln’ zu übersetzten. Was jedoch mehr als schwierig war, da das Buch um die 2000 Seiten hatte. Des Weiteren wusste er nicht wie die Symbole in dem Wörterbuch geordnet waren und fand die Symbole aus diesem Grund nur durch Zufall. Nach einiger Zeit wurde es ihm aber zu viel und er ließ sich erschöpft nach hinten fallen.

„Ich kann nicht mehr, diese Zeichen bringen mich um, besonders da die meisten sich total ähneln. Da ist ja die japanische Schrift nach einfach gegen.“

(Er ist ja auch Japaner. Aber mal zu der Schrift, sie ist für uns genauso unverständlich wie die japanische für uns. Ich meine die Zeichen, nicht die in Buchstaben geschriebenen Wörter.)

„Und was hast du jetzt vor? Aufgeben? Willst du Yo wirklich im Stich lassen?“

Anna stellte das gesagte zwar als Frage, doch nur um Manta ein schlechtes Gewissen zu machen und ihn dazu zu bringen weiter zu übersetzen. „Wie weit bist du eigentlich?“

Manta sah daraufhin etwas verlegen zu Anna.

„Also weist du, die Wörter sich schwer zu finden und ich…“

„Wie weit?“

Manta schluckte bei der erneuten Frage und antwortete dann mit leiser Stimme.

„Das Schamanenturnier ist ein komplexes...“

„Ein komplexes? Ein komplexes was?“

„Tja Anna da siehst du das Problem, weiter bin ich nicht und ich sitze hier schon seid einer Stunde. Ich will mich ja nicht beschweren aber konnte uns Godva nicht wenigstens eine Kurzzusammenfassung schicken oder einige wichtige Stellen markieren. Das ist ein Alptraum, wer soll das bitte lesen können?“

Manta erwartete auf diese Frage keine Antwort, doch zu seiner Überraschung bekam er eine Gegenfrage.

„Wer soll was lesen können?“

Manta sah sich nur kurz um, wo Mikihisa mal wieder unangekündigt aufgetaucht war.

„Du kommst gerade rechtzeitig. Wir haben ein Problem mit der Übersetzung des Buches.“

Mikihisa sah sich die Schrift kurz an, sagte jedoch nichts dazu sondern blickte nur starr auf die Zeichen.
 

Erst nach zwei weiteren Minuten, sagte er was er von dieser Schrift hielt.

„Das ist die heilige Schrift, manchmal auch alte Schrift genannt, aber bedauerlicherweise kann ich sie nicht lesen.“

Als Mikihisa das sagt schnappte sich Anna das Buch wieder und gab es Manta zurück, der sich wieder über das Wörterbuch lehnte und das nächste Zeichen suchte.

„Vom wem habt ihr die Bücher?“

„Kalim und Silver haben den Auftrag bekommen sie uns zu geben. Keine Ahnung wieso. Was interessiert uns bitte der Stern der Einheit oder das Buch der Zeremonien.“

„Das Buch der Zeremonien und der Stern der Einheit? Godva hat euch diese Bücher anvertraut. Also gibt es die letzte Schlacht wirklich.“

Bei diesen Worten wurde Anna hellhörig und wendete ihr volle Aufmerksamkeit zu ihm.

„Was meinst du mit der letzten Schlacht?“

„Die Weiterführung des Schamanenkampfes, in der der Schamanenkönig sein wahres können unter Beweis stellen muss.“

„Oder eine feste Bindung vorweisen kann, was auch immer das bedeutet.“

Bei diesen Worten sahen alle zu Jeanne, die gerade aus dem Haus gekommen war und das letzte mitbekommen hatte.

„Jeanne, dich hätte ich nicht hier erwartet.“

Jeanne zuckte nur kurz mit den Schultern, bis ihr etwas Wichtiges einfiel.

„Sag mal Mikihisa, was soll das eigentlich mit der festen Bindung.“

Mikihisa sah Jeanne nur verwirrt an, bis Anna das ganze so gut aufklärte wie sie konnte.

„Jeanne wurde auch von den Dalins angegriffen. Die Typen haben gesagt, dass der Kampf erst vorbei ist, wenn die letzte Schlacht geschlagen ist oder eine feste Bindung besteht.“ Mikihisa überlegte kurz, bis er zur antwort ansetzte.

„Das mit der festen Bindung müsst ihr nachlesen. Es müsst ein Buch mit dem Titel ‚Die letzte Schlacht’ geben. Vielleicht hat Godva es euch auch mitgeschickt. Vielleicht steht es aber auch in den Turnierregeln. Ich habe aber keine Ahnung?“

„Ok, aber zurück zum Thema. Weißt du was die anderen Bücher damit zu tun haben?“

Mikihisa schüttelte daraufhin nur den Kopf.
 

Er hatte zwar schon mal ansatzweise von dem Nachkampf gehört und dass die größten Mächte dieser Welt in diesem verstrickt werden, doch die genaue Bedeutung kannte er nicht mehr.

„Ich meine gehört zu haben, dass der Stern der Einheit irgendetwas mit dem letzten Kampf zu tun hat. Auch, dass es irgendeine Gegenmacht gibt. Was das Buch der Zeremonien angeht, würde ich sagen, dass ihr die Sprüche lernen sollt…“

„Das meinst du doch wohl nicht ernst. Die Sprüche sind nutzlos. Ich meine, was hat Zeke sich dabei Gedankt. Schnell Wachstumszauber, und blabla. Wer brauch das.“

„Anna du solltest nicht nur auf die Wirkung sehen sondern überlegen, wie du diese zu deinem Vorteil einsetzen kann. Jeden Spruch von Zeke kann man als Waffe einsetzten man muss nur wissen wie…“

Doch bevor Mikihisa weiter reden konnte, hörten sie einen lauten Schrei von Trey. Als sie zu ihm rannten, hing er kopfüber an einer langen Ranke. Vor ihm auf dem Boden lag ein Aufgeschlagenes Buch und ein Huflattich Blatt. Von seinem Schrei wurden auch die anderen, die auf der anderen Seite des Hauses trainiert hatten, aufmerksam und liefen dem Ursprung entgegen. Doch als sie ihn da so hängen sahen, konnten sie nicht mehr als Lachen.

„Ja, ja, sehr lustig, könntet ihr mich jetzt wieder runterholen.“

Mikihisa musterte ihn nur, bis er lächelnd zum Buch ging.

„Was hast du angestellt.“

„Also ich dachte mit dem Schnellwachszauber könnte ich das Huflattichblatt wachsen lassen, dann müssten wir in Hokkaido nämlich nicht so fiel schuften und da ist diese Range aus dem Boden geschossen. Aus diesem Grund hänge ich hier.“

Mikihisa seufzte nur kurz, bis er das Buch weiter durchblätterte.

„Du weist schon, dass du dich in eine ziemlich schwierige Lage gebracht hast oder? Du hast dich entweder Versprochen oder die falsche Betonung gehabt. Denn solche Situationen sind typische Nebenwirkungen von solchen Sprüchen.“

Trey zappelte bei diesen Worten nur noch mehr, was bewirkte, dass er von einer Seite zur anderen Pendelte.

„Leute schnell ich glaub mir wird gleich schlecht.“

Doch auf diese Worte bekam er von Ren nur einen gleichgültigen Kommentar.

„Dann halt doch still.“

Währenddessen blätterte Mikihisa weiter in dem Buch, konnte jedoch nichts Nützliches finden.
 

Doch nach einiger Zeit wurde Reika das ganze zu viel und sie nahm Ren den Guandao aus der Hand und schlug die Ranke einfach ab. Jedenfalls versuchte sie es doch die Klinge durchtrennte den Stamm nicht, woraufhin sie diesen entgeistert ansah.

„Was soll denn….“

Weiter kam Reika nicht, da die Range in diesem Moment schneller wuchs und ein weiterer Trieb kam aus der Erde, der sich um Reikas Fuß schlang und sie von ihren Füßen riss. Wenige Minuten später befand sie sich kopfüber hängend neben Trey.

„Gut, ähm, das mit dem Abschlagen war keine gute Idee.“

Reika sagte das zwar eher zu sich, dennoch bekamen die anderen das mit. Alina überlegte kurz, bis sie Geistkontrolle erschuf.

„Vielleicht ist das Teil gegen menschliche Kraft immun, aber bestimmt nicht gegen schamanisch Kräfte.“

„Gute Idee, Alina. Auf drei.“

Mitsuki hatte jetzt auch Geistkontrolle erschaffen. Selbst Ren gesellte sich zu ihnen und alle drei griffen auf einmal an. Doch Alina stoppte ihren Angriff kurz vorher und ging zurück zu den anderen, während Ren und Mitsuki voll durchzogen. Doch auch dieses Mal erhielt die Ranke keinen Kratzer und zwei weitere Triebe kamen heraus. Einer der beiden legte sich um Rens, während der andere sich um Mitsukis Fuß legte. Noch ehe sich die beiden versahen, hingen sie neben Trey und Reika.

„Alina!“

Alina sah bei diesen Worten zu den vier hoch und konnte ein breites Grinsen nicht vermeiden.

„T’schuldigung, aber ich hab’s mir anders überlegt, denn wie Faulobst am Baum zu hängen ist nicht gerade meine Art.“

Anna konnte sich bei diesem Bild das Lachen gerade noch verkneifen. Aus diesem Grund wendete sie sich schnell wieder zu Mikihisa.

„Was machen wir denn jetzt.“

„Ich such doch schon, aber ich muss den richtigen Spruch erst einmal finden. Ah hier, der könnte vielleicht funktionieren.“

„Vielleicht? Vielleicht ist nicht gut genug. Ich will nicht noch mehr am Baum hängen sehen.“

Mit diesen Worten nahm Anna ihm das Buch aus der Hand und las sich die Text stelle kurz durch.
 

Allerdings bekam sich auch nicht mehr als ein vielleicht zu Stande, da es genau zwei Gegenformeln gab, die beide nicht besonders leicht aussahen.

„Lass erstmal ausprobieren, was passiert, wenn man es falsch ausspricht.“ Mit diesen Worten ging Anna zu Alina und zweigte ihr die Text stelle.

„Was soll ich damit?“

„Lesen und zwar laut?“

„Findest du es ist die richtige Zeit um etwas vorzulesen?“

„Komm schon, etwas Spaß hat doch niemanden geschadet außerdem kann dir sowieso nichts passieren. Und bevor du fragst, wenn ich lese, kann ich ihre Reaktionen nicht verfolgen.“

Alina sah Anna nur kurz an, bis sie das Geschriebene einfach laut vorlas. Sie dachte sich nichts dabei, was bewirkte, dass sie überraschend nach hinten fiel und wenige Sekunden ebenfalls an der Ranke hing.

„Der war mies Anna. Das bekommst du zurück. Und jetzt ist Schluss mit lustig hol mich hier runter.“

Während Anna das Geschrei von Alina ignorierte, stieß Mitsuki ihr vor Wut die ganze zeit in die Rippen. Anna wendete sich nach ihrer Aktion zu Mikihisa, der sie immer noch verblüfft ansah.

„Na klasse, sieht so aus, als würde nichts Funktionieren. Wir sind nicht in der Lage die Ranke in irgendeiner Weise zu zerstören oder den Spruch richtig auszusprechen. Ich glaube wir brauchen Hilfe.“

„So seht ihr auch ehrlich gesagt aus.“

Bei diesen Worten wirbelten alle herum. Hao konnte sich bei diesem ganzen Schauspiel einfach nicht zurückhalten und musste sich das Spektakel vom Nahen ansehen. Für ihn war es keine Schwierigkeit immerhin bemerkten die anderen ihn ja eh nicht. Wenn er seinen Spruch hätte zurückhalten können, wären sie auch jetzt nicht auf ihn aufmerksam geworden.
 

Dennoch blieb er in sicherer Entfernung. Immerhin konnte man nie wissen.

„Zeke.“

Hao konnte sich einfach nicht helfen. Er wollte der Gruppe aus dem Weg gehen, doch seit dem Vorfall im Wald, hatte er beschlossen die Gruppe doch im Auge zu behalten. Sicher war eben sicher. So wusste er, wenn sie etwas ausheckten, das ihnen half ihn zur Strecke bringen. Besonders da Mikihisa die ganze Zeit bei der Gruppe war, doch bisher hatte er nichts Interessantes herausgefunden, aber er war sich sicher, dass sich das jetzt ändern würde.

„Das Buch der Zeremonien ist also jetzt in eurem Besitz, sehr interessant. Aber mal unter uns. Es gibt nicht umsonst ein Buch, was sich ‚Formeln und Sprüche für Anfänger’ nennt.“

„Behalt deine dämlichen Sprüche für dich und mach den Zauber rückgängig!“

Hao sah Anna bei diesen Worten nur kurz an, bis er zur Antwort ansetzte.

„Wieso sollte ich? Ihr könnt doch warten, bis die Wirkung sich von selbst auflöst!“

„Und das wäre wann?“

Hao sah Mikihisa daraufhin nur amüsiert an. Trotzdem ließ er sich zeit mit der Antwort.

„Ich schätze Mal in fünf oder sechs Jahre.“

Bei diesen Worten konnte Lyserg nicht mehr zuhören und griff einfach an, ließ sein Pendel jedoch vor Hao zum stehen kommen.

„Entweder du machst den Zauber rückgängig, oder ich setze den Angriff fort.“

Hao schüttelte nur bedauernd den Kopf, bevor er zur Antwort ansetzte.

„Glaubst du wirklich, dass ich mich ungeschützt in eure Gegenwart aufhalten würde? Du hast deinen Angriff kurz vor der Stelle gestoppt, wo mein Schutzzauber beginnt. Weiter wäre dein Angriff sowieso nicht kommen, Lyserg. Ich bin vielleicht vieles aber nicht blöd!“

Lysergs Augen weiteten sich bei diesen Worten, doch dann entschloss er sich zu handeln.

„Du lügst!“

Mit diesen Worten ließ er Cloé weiter angreifen, doch anstatt Hao zu erreichen, wurde das Pendel von einer unsichtbaren Macht zurückgeschleudert.
 

Auch Lyserg wurde bei dieser Aktion von den Füßen gerissen und landete auf den Rücken. Jeanne, Ryu und Joco erschufen kurz darauf ebenfalls Geistkontrolle, um zu verhindern, dass Hao einen tödlichen Angriff starten konnte. Doch dieser schien nicht mal daran zu denken und sah sich die Gruppe immer noch amüsiert an.

„Ihr werdet es wohl nie lernen.“

Doch bevor einer auf Haos Aussage etwas sagen konnte, mischte sich Yo ein, der bis jetzt noch keine Geistkontrolle erschaffen hat.

„Worauf wartest du, Hao. Ich meine, das wäre für dich doch die beste Gelegenheit dir den Titel doch noch zu holen.“

„YO!“

Die anderen konnten ihr Entsetzen bei Yos Worten nicht verbergen. Auch Hao war etwas verwundert, doch eher darüber dass Yo noch den Namen Hao benutzte als über dessen Spruch, doch das ließ er sich nicht anmerken. Es spielte für ihn sowieso keine Rolle.

„Der so genannte Nach-Turnier-Kampf kann sich über Jahre hinweg hinziehen. Ich hätte jederzeit die Möglichkeit gehabt ihn wahr zunehmen. Ich hab es nicht getan, also wieso sollte ich jetzt damit anfangen.“

Die Anwesenden sahen Hao nur verwundert an.

„Weil du dir nicht die Mühe machen muss wiedergeboren zu werden?“

Mikihisa bemerkte erst am Ende seines Satzes, was er gesagt hatte, was Hao allerdings auch mitbekommen hätte. „Wie wäre es mit Denken vor dem Reden und nicht danach.“

Anna sah zwischen den beiden Asakuras hin und her und auch Alina, die immer noch am Baum hing musterte die beiden genau. Doch letzten Endes war es Anna, die die wortlose Konversation der beiden unterbrach.

„Ihr beiden benehmt euch echt wie Kinder. Und du, kommt endlich mal zur Sache, Hao.“

Anna war einfach zu wütend um weiter zu beachten, dass man sich mit Hao lieber nicht anlegen sollte. Doch dieser blieb wie immer mehr als gelassen.

„Das musst du gerade sagen. Was deine Freunde angeht Yo, sage ich nur soviel, wenn sie sich das nächste Mal in so eine Situation befördern, können sie sehen wie sie rauskommen. Doch bedauerlicherweise wäre der zukünftige Kampf gegen die Dalins ohne sie etwas zu schnell zu Ende!“

Nach diesen Worten sagte Hao noch ein paar Worte in einer fremden Sprache, die die Anwesenden nicht verstehen konnten. Wenige Sekunden später löste sich die Ranke in Luft auf und die fünf Schamanen fielen wie Äpfel vom Baum und landeten auf dem Boden.

„Ach und noch etwas. Tote Blätter kann man nicht vergrößern, das ist Zeitverschwendung!“

Mit diesen Worten drehte sich Hao kopfschüttelnd um und wollte gerade gehen, als er zurückgehalten wurde.
 

Yo konnte sich gut vorstellen, dass Hao genau wusste worum es ging und was passieren würde. Er hatte keine Lust die ganzen Bücher durchzulesen, glaubte aber auch nicht, dass Hao ihm die Informationen einfach so überlassen würde. Doch einen Versuch war es immerhin wert.

„Warte, was hat es mit den ganzen Büchern auf sich?“

Hao blieb kurz stehen, drehte sich dann jedoch wieder zu Yo um.

„Ich habe es deinem Vater schon mal gesagt, Yo. Ich beantworte keine Fragen, die man sich mit einer kleinen Recherche selbst beantworten kann.“

Auf diesen Kommentar hin konnte Manta sich nicht mehr zurückhalten, und vergas vor wem er überhaupt stand.

„Kleine Recherche? Das meinst du doch wohl nicht ernst diese heilige Schrift ist der Horror. Und das Wörterbuch erst Recht, da findet man die Zeichen nur durch Zufall! Ich habe mehr als eine Stunde gebracht und habe noch nicht mal einen Satz zusammen. Das bezeichnest du doch wohl nicht wirklich als kleinen Aufwand oder?“

Während die anderen Manta nur geschockt ansahen, musste Hao sich das Lachen verkneifen. Doch zur seiner eigenen Verwunderung schaffte er es seine neutrale Fassade zu wahren.

„Yo hat gefragt was die Bücher mit dem Wettkampf zu tun haben. Das kann man sich bei den Meisten allein durch den Titel erklären. Zum Thema Leseschwierigkeiten hat er nichts gefragt.“

Hao stoppte seine Ausführungen kurz, da er sehr wohl bemerkt hat, dass eine aus der Gruppe sich still und heimlich weggeschlichen hat.

„Ach Jeanne, dein hinterhältiger Angriff wird nicht klappen, dafür bist du viel zu laut.“

Jeanne, die gerade wirklich hinter ihm gelangt war, blieb wie versteinert stehen. Hatte er sie wirklich gehört oder nur bemerkt, dass sie weg war und blind geraten.

„Sagen wir einfach beides, dann ist jeder zufrieden.“

Bei diesen Worten konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und kam aus ihrem Versteck.

„Wie kannst du es wagen meine Gedanken zu lesen?“

Doch bevor sie noch ein Schritt auf ihn zumachen konnte sprang eine Wölfin zwischen sie und knurrte Jeanne gefährlich an.

„Sag mal wieso musst du dich immer einmischen, Okami. Ich komm auch prima ohne Hilfe zurecht. Wie auch immer. Lass uns verschwinden.“

Die Wölfin ging bei diesen Worten rückwärts, da sie Jeanne nicht aus den Augen lassen wollte.

„Hao!“

Bei diesen Worten wendete sich der angesprochene noch mal kurz zu Yo, richtete sich dann jedoch wieder zu Manta.

„Ach Manta, zu deinem so genannten Wörterbuch habe ich nur eines zu Sagen. Es besitzt vier verschiedene Teile, die sich nach dem längsten Strich und dessen Verlauf eines Zeichens richten. Diagonal, Senkrecht, wagerecht. Wenn du diese Aufstellung verstehst, ist der Rest ein Kinderspiel. Man muss nur nachdenken! Falls ihr das aber nicht könnte, solltet ihr mal überlegen auf Hilfsmittel zurückzugreifen. Ach ja und zum allgemeinen Verständnis. Die Sprüche sind nur für die Nutzlos, die sie nicht verstehen. Also benutz eure Fantasie, dann erkennt ihr die wahren Ausmaße!“

Mit diesen Worten war Hao auch schon wieder verschwunden und die anderen hatten schon wieder neue Fragezeichen auf dem Kopf.
 

Die Anwesenden waren verwirrt und hatten keine Ahnung, was sie jetzt sagen sollten. Auch Anna fehlten die Worte, was alle in Staunen versetzt hätte, wenn sie der Tatsache Beachtung geschenkt hätten. Yo war der erste, der das Schweigen brach, als er sich zu Manta wendete.

„Hast du verstanden was er gesagt hat?“

„Ich habe genau gehört, was er gesagt hat, aber nichts verstanden, jedenfalls noch nicht. Vielleicht sollte ich mich noch mal mit dem Wörterbuch aus einander setzten, um es herauszufinden.“

Mit diesen Worten kniete sich Manta wieder vor das Wörterbuch und blätterte es durch. Nach zehn weiteren Minuten hatte er die Lösung endlich herausbekommen.

„So ich hab’s. Irgendwie hatte Zeke ja Recht. Wenn man das erste Prinzip kennt geht es recht schnell. Trotzdem ist die Übersetzung mehr als schleppend. Nur blöd dass es im Internet…Aber klar doch. Ich kann die einzelnen Übersetzungen und Texte auf meinem Lebtop scannen und sie dort übersetzten lassen!“

Die anderen sahen Manta nur kurz an, bis sie ihm einen hoch gestreckten Daumen zeigten.

„Gute Idee Kurzer, worauf wartest du denn noch?“

„Ich müsste das bei mir zu Hause machen. Ich verspreche ich bring das Wörterbuch wieder zurück.“

Anna willigte nach einigen Minuten Bedenkzeit ein, da sie unbedingt wissen wollte, was in diesen Büchern steht. Auch die anderen verabschiedeten sich für’s erste von Manta, welcher jedoch versprach, dass er spätestens um 17:00 Uhr wieder da wäre.

„Gut dann bis 17:00 Uhr, lass dich aber nicht von diesen Typen erwischen.“

„Geht klar Yo. Ihr aber auch. Denn wenn ich Zekes Kommentar richtig gedeutet habe, hat er uns vorausgesagt, dass die Dalin-Anhänger früher oder später vorbei kommen.“

Yo und die anderen nickten nur und Anna trieb sie kurz daraufhin wieder an, damit sich Yo wieder in die Bücher vertiefte, doch dieses Mal musste er dabei keine Liegestützen machen.
 

Jeanne und Lyserg haben sich in der Zwischenzeit etwas zurückgezogen um das Geschehende zu besprechen. Doch auch die anderen leisteten den beiden Gesellschaft. Was Anna ausnahmsweise gestattete, da sie sich selber zu ihnen gesellt hatte und Yo aus dem Augenwinkel beobachtete.

„Sag mal Jeanne was war das eben? Wieso ist mein Angriff einfach so abgeprallt und wieso hatte sein Schutzgeist sich plötzlich eingemischt, wenn er uns so überlegen ist? Ich versteh echt gar nichts mehr.“

Jeanne überlegte kurz, konnte aber selbst keine Antwort finden und beließ es deswegen dabei.

„Keine Ahnung, vielleicht hat Okami irgendetwas gespürt, dass Zeke gefährlich werden könnte, ihr habt ja mitbekommen, was er während des Turniers erzählt hat.“

„Hältst du das etwas für wahr. Ich meine er hat uns doch die gesamte Zeit belogen, wieso nicht auch damit.“ Lyserg sah Anna bei diesen Worten verständnislos an. Er hatte bereits alles vergessen, was Hao gesagt hatte, immerhin war er in Wirklichkeit ihr Feind.

„Ja, aber ich bezweifle, dass alles gelogen war. Zum Beispiel das Training mit den Fehlern…“

„Du meinst dieses Trainingsmatch, in dem du uns beide in ein Team gesteckt hast?“

Anna nickte nur und der Rest musste unwillkürlich anfangen zu kichern.

„Du lebst noch. Außerdem war die Situation einfach ein super Schauspiel. Aber zurück zum Punkt. Das zeigt doch, dass er mit den reinen Fakten die ihn nicht enttarnten ehrlich war. Also auch mit den Fakten über seine Schutzgeister. Das heißt, dass Okami etwas wahrgenommen haben musst, was für Hao gefährlich werden könnte.“

Bei diesen Worten wurde Anna von Mikihisa verdutzt angesehen, obwohl sie nicht mal wusste, warum.

„Was? Ich sag doch nur was ich denke, oder bist du anderer Meinung?“

„Nein, aber mich wundert es, dass du auch langsam anfängst ihn Hao zu nennen.“

Anna sah Mikihisa geschockt an. Hatte sie das wirklich gesagt? Sie wusste es nicht, da sie einfach nur ihre Gedanken ausgesprochen hatte. Doch bevor noch ein anderer sie daraufhin ansprach, wendete sie das Thema in die alte Richtung.

„Hab ich nicht! Zurück zu Okami und Zeke!“

Bei diesen Worten fiel Jeanne etwas ein und sie holte einen kleinen Beutel aus der Tasche, den Joco ihr im Taxi gegeben hatte.

„Könnte der Stein damit etwas zu tun haben?“

Anna nahm den Stein kurz entgegen, konnte aber nicht merkwürdiges feststellen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, mischte sich Mikihisa ein.

„Wo hast du den her?“

Jeanne sah Mikihisa nur kurz an sagte jedoch erst einmal nichts.
 

Stattdessen beantwortete Joco die Frage.

„Den Stein haben die Dalin-Anhänger nach ihrem Angriff liegen gelassen. Wieso, stimmt etwas nicht damit.“

Mikihisa sah sich den Stein noch mal genauer an, um sicher zu gehen, dass er sich mit seiner Vermutung nicht irrte.

„Das ist ein so genannter Kristall der Stille. Es gibt nur wenige von ihnen.“

„Kannst du uns auch sagen, was er für Kräfte hat.“

Alina sah Mikihisa nur neugierig an, doch dieser schien nicht so begeistert darüber zu sein.

„Soweit ich mich erinnere hat man versucht diese Steine zu vernichten, damit sie keinen Schaden anrichten können, doch das war vor mehr als tausend Jahre. Selbst Zeke dürfte nur die Legende kennen.“

Anna sah ihn verwirrt an, sie konnte sich auf das Gesagte keinen Reim machen. Doch da sie endlich wissen wollte, was genau es bedeutete, fragte sie kurzerhand nach.

„Und was für Schäden sollen die Dinger anrichten?“

„Vergiss die Frage ich möchte gerne Wissen, wieso Zekes sie nicht benutzt hat, wenn sie einen so großen Schaden anrichten konnten, der bewirkte, dass er vernichtet werden sollte.“

Jeanne war mehr als neugierig, aber auch Anna fand ihre Frage mehr als interessant, weshalb sie nichts zu deren Kommentar sagte. Mikihisa hingegen überlegte kurz, wie er es ihnen am besten erklären konnte, doch Schluss endlich entschied er sich dafür es so einfach zu erklären wie möglich.

„Wie gesagt. Der Kristall bringt was in seinem Namen steckt. Stille. Wenn man von den Lebewesen absieht gibt es nur eine Unruhequelle und zwar die Natur. Im Klartext heißt dass, das die Steine in der Lage sind Elementargeister zu vernichten. Und damit wäre auch eure zweite Frage beantwortet.“

Während Anna und Jeanne sich nur geschockt ansahen, wendete sich Ren an Mikihisa.

„Hao hat nur Elementargeister, das heißt, dass er dann ungeschützt wäre Richtig. Und ich schätze mal diese Gefahr hat sein Schutzgeist bemerkt.“

„Was, Moment mal Ren. Noch mal von Vorne. Seit wann kann man Geister töten? Ich meine die sind doch schon tot“

Doch bevor Ren auf Treys Frage antworten kann mischte sich Ryu in das Gespräch ein.

„Man kann Geister so weit ich weiß vernichten und somit verhindern dass sie jemals wieder die Welt der Menschen betreten.“

Bei diesen Worten schenkten die anderen außer Ren, Mikihisa und Anna, Ryu verwirrte Blicke.
 

Selbst Yo hatte sich bei diesen Worten zu den anderen umgedreht, was Anna zu seinem Glück nicht merkte. Ryu war bei diesen Worten etwas auf Abstand gegangen und beantwortete die Frage so kurz er konnte.

„Hat Zeke erklärt, als ich seinen Schutzgeist zu Boden gebracht habe.“

Mikihisa wurde bei diesen Worten hellhörig, und äußerte sofort seine Meinung.

„Du hast was? Das würde bedeuten, dass Hao auf deinen Angriff nicht vorbereitet war oder er dich extrem unterschätzt hat. Denn einen seiner Elementargeister kriegt man nicht so schnell auf den Boden immerhin wurden sie vom König der Geister erschaffen.“

Bei dieser Aussage war die gesamte Aufmerksamkeit wieder bei Mikihisa, der jedoch zu sehr mit seiner eigenen Verwunderung zu kämpfen hatte, als dass er es bemerken konnte. Die anderen ignorierten das jedoch und wendeten wieder zu Ryu.

„Vergessen wir die Tatsache mit dem König der Geister. Erzähl uns lieber, wie du Zekes Schutzgeist zu Boden bringen konntest!“ Ryu schluckte kurz, bis er ihnen die Geschehnisse erzählte.

„Na ja, das war eigentlich nichts Besonderes. Zeke hat sich mit diesen Typen angelegt, die haben Angegriffen und sich, bevor sich die Staubwolke lichten konnte, einfach abgehauen. Na ja, dann hat er irgendetwas gesagt. Ich habe in dem Moment einfach so die Panik bekommen, dass ich einfach angegriffen habe. Sein Schutzgeist hat meinen Angriff nicht wirklich aufgehalten, sondern Zeke nur zur Seite gestoßen, keine Ahnung was das Bedeutet. Auf jeden Fall sind die anderen drei dann aufgetaucht und ich war sozusagen in der Unterzahl.“

Ryu stoppte seine Ausführung an diesem Punkt und die anderen schienen darüber nachzudenken. Doch bevor einer etwas sagen konnte mischte sich Yo ein, der das Buch was er lesen sollte mittlerweile zur Seite gelegt hatte.

„Wieso waren es denn nur drei? Er hat doch insgesamt fünf Schutzgeister und wenn einer am Boden liegt müssten es doch immer noch vier sein.“

„Keine Ahnung Yo aber Spirit of Fire habe ich nirgendwo gesehen. Vielleicht hat er ihn als Strafe weggeschlossen, damit er lernt dass man sich ihm nicht in den Weg stellt.“

Ryu sah die anderen bei dieser Theorie fragend an, doch keiner schien etwas dagegen zu sagen.
 

Doch Yo konnte sich dieser Theorie nicht anschließen, doch damit war er nicht der einzige.

„Das glaube ich nicht Ryu. Wenn sein Schutzgeist nur Mittel zum Zweck wäre, hätte er ihn damals ohne Zögern angegriffen. Für die Tatsache muss es eine andere Erklärung geben. Aber zurück zu dir Yo. Wieso liest du eigentlich nicht mehr?“

„Also, da sind ein paar Regeln, die ich nicht verstehe. Zum Beispiel, wieso man das Zeichen von Feuer niemals mit den Zeichen der anderen Elemente in einem Spruch verwenden darf. Und überhaupt, sind die ganzen Zeichen ziemlich kompliziert!“

Mikihisa konnte bei diesen Satz ein leichtes Lächeln nicht verbergen.

„Da muss ich Yo allerdings Recht geben. Die Zeichen sind schwer zu koordinieren. Viele scheitern schon bei den einfachsten. Deshalb ist das Buch der Zeremonien auch so wertvoll. Da man selbst entscheiden kann ob man den Spruch mit Worten rezitiert oder mit Zeichen durchführt.“

Doch bevor Mikihisa weiter erzählen konnte, mischte sich Anna in das Gespräch ein.

„Lass mich raten. Die meisten Formeln sich in Zeichen auszuführen. Doch die beliebtesten sind die, bei denen man Sprechen kann, richtig?“

„Nicht ganz Anna. Es gibt Formeln, die man nur mit Zeichen durchführen kann, andere, die man nur sprechen kann. Doch welche der beiden Techniken vorgezogen wird, bleibt jedem selbst überlassen. Worte hören sich im ersten Moment einfach an, doch wenn du auf die Betonungen jeder Silbe achten musst, kann das auch zur Qual werden. Was glaubt ihr, wieso noch niemand Zeke mit diesem verdammten Widergeburtskiller verfluchen konnte? Weil die Betonungen so Wechselhaft sind, das man sich die Zunge daran brechen könnte.“

„Also sind die Zeichen einfacher, oder auch nicht?“

Trey sah Mikihisa verwirrt an und auch die anderen waren gespannt auf die Antwort.

„Nicht unbedingt. Beide Varianten haben ihre Tücken. Die Zeichen werden zwar als erste Stufe und das Gesprochene als zweite Stufe bezeichnet, trotzdem finde ich, dass das Niveau ungefähr gleich ist. Wirklich herausheben tut sich nur die Dritte Stufe.“

„Und die wäre. Wenn du schon mal mit dem erklären anfängst, bring es auch zu ende.“

Ren war von dem plötzlichen Abbruch, verärgert. Dem Typen musste man auch immer alles aus der Nase ziehen.
 

Auch Anna hätte fast die Geduld verloren, doch kurz vorher sprach Mikihisa weiter.

„Ist ja gut. Als dritte Stufe wird eine Formel bezeichnet, wenn man beides zusammen macht. Fragt jetzt aber bitte nicht, welche Stufe Zeke vorgeführt hatte, als er Nevu Schamanenkräfte versiegelt hat. Es gibt nur drei und das was er gemacht hatte würde man eher als vierte oder fünfte Stufe bezeichnen.“

„Wie auch immer. Hast du zufällig eine Idee, welche Stufe Zeke bevorzugt?“

Mikihisa zuckte daraufhin nur mit den Schultern, während Ryu schon die nächste Frage stellte.

„Kann man die Formeln eigentlich auch per Fingerschnippen durchführen? Bei Zeke habe ich weder Zeichen gesehen noch irgendwelche Wörter gehört und ich bin mir fast sicher, dass er denselben Zauber angewandt hat, der bei Trey schief gegangen ist.“

Mikihisa überlegte bei diesen Worten kurz, schüttelte dann jedoch den Kopf.

„Das ist unmöglich. Die einzige Möglichkeit ist, wenn er es in seinen Gedanken aufgesagt hat, oder er hat seine Kräfte als Schamane genutzt, doch wie gesagt kann ich darüber nur spekulieren. Jetzt aber wieder zu deiner Frage Yo. Wenn du dich zum Beispiel in einem Wald umsiehst, kann man bemerken, dass vier Elemente, also Erde, Wasser, Luft und Metall vorhanden sind. Doch du wirst in einer natürlichen Umgebung niemals ein Feuer sehen, da es früher oder später erlischt oder den Wald zerstört. Wenn du dich in den Formeln auf die Natur beziehst, muss du auch auf die Verträglichkeit der Elemente zueinander eingehen…“

Doch bevor Mikihisa das ganze weiter erklären konnte, mischte sich Anna ein.

„Das Feuer ist ein ausgegrenztes Element. Das einzige Element, das zeitgleich mit diesem in Verbindung bleiben kann ist die Luft, da sie aus mehr als nur Sauerstoff besteht. So jetzt aber genug mit dem Thema, Yo ließ weiter, bis Manta wieder da ist dauert es noch ein bis zwei Stunden. Und zu dir Trey, wenn du noch einmal ohne Übung an das Buch der Zeremonien gehst gibt es richtig ärger und dreifaches Training. Alina, Reika, Mitsuki, ihr drei lest das Buch über den Stern der Einheit weiter, vielleicht findet ihr doch noch einen Hinweis auf die so genannte ‚letzte Schlacht’, immerhin hat Godva uns die Bücher aus einem bestimmten Grund geschickt. Ren, du knöpfst dir mit Trey und Joco die Geschichte über die Dalin-Dynastie vor und wehe es ist nur eine Seite verknickt. Tami, du kannst dich mit Lyserg und Jeanne über das Buch ‚Geheimnisse der Schamanenwelt’ setzten und zu dir Ryu. Du wirst schon mal das Essen machen, Immerhin wird das heute ein langer Tag.“

Bei Annas Worten machte sich jeder sofort an seine Aufgaben, da sie keinen Ärger bekommen wollten.
 

Nach 1 ½ Stunden hatte Anna der Gruppe eine kleine Pause gegönnt. Sie fragte sich insgeheim, wo diese Dalin-Typen blieben. Immerhin war Ryu schon seit gestern Morgen hier, also länger als einen Tag. Die Tatsache, dass Ryu sich viel später auf den Weg machen konnte und die Typen sich bis jetzt nicht gezeigt hatten, machten sie doch etwas nervös. Doch andererseits war sie auch froh darüber. Denn wenn sie bedenkt, dass Jeanne und Lyserg nicht einen Treffer landen konnten und auch Zekes ehemaligen Anhänger machtlos waren, war die Vorstellung eines Kampfes für sie mehr als schrecklich. Doch sie ließ sich nichts anmerken und machte so weiter wie bisher. Den Jungs würde es mit Sicherheit nichts bringen, wenn sie ihre Zweifel aussprach, dass hatte sie damals auch nicht getan und sie haben es trotz ihres schlechten Gefühls geschafft. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde sie von einer Stimme aus den Gedanken gerissen.

„Ich bin wieder da.“

„Wurde ja auch langsam Zeit, Kurzer. Was ist mit den Übersetzungen?“

„Ich hab erst einmal ein Übersetzungsprogramm für die Texte erstellt. Für mehr blieb keine Zeit und ich hatte versprochen, dass ich wieder komme.“ Anna wendete sich bei diesen Worten von Manta ab und ging zu den anderen.

„Wenn das so ist. Aber morgen will ich Ergebnisse sehen, sonst gibt es ärger.“

„Ja Anna.“

Nach diesen Worten folgte Manta ihr und wenige Minuten später gab es Essen. Dies verlief überraschenderweise ruhig, da keiner etwas sagte. Anschließend schaltete Manta seinen Lebtop ein und scannte einen Teil des Textes in dem Turnierregelbuch ein. Jetzt hieß es warten und hoffen, dass es funktionierte. Doch nach 10 Minuten war nicht mal eines der Worte übersetzt wurden. Sollte das heißen, dass das ganze für umsonst war? Oder sollte sich innerhalb der nächsten Minuten etwas ändern? Musste Manta die Texte wirklich per Hand raussuchen. Das und mehr würde ihnen die Zeit sagen, soviel stand von Vornherein fest.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Na was glaubt ihr? Wird Manta es schaffen. Ich verrate jedenfalls nichts, sondern verabschiede mich ersteinmal bis zum nächsten Kapitel.
 

Liebe Grüße
 

Misato

Erkenntnisreiche Nacht

So da bin ich wieder. Ich hoffe ihr findet Zeit dieses Kapitel zu lesen. Für alle Hao-Fan ersteinmal vorraus: Hao ist bestandteil dieses Kapitels. So jetzt aber zum eigendlichen Text.

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 12: Erkenntnisreiche Nacht
 

Doch endlich nach einer schier unendlich langen Zeit, war eine übersetzte Fassung des Textes zum Vorschein gekommen. Doch bedauerlicherweise stand nichts in dem Text drin, was sie gebrauchen konnten. Doch allein das Wissen, das das System funktioniert heiterte die Stimmung der Anwesenden wieder auf.

„Gut, jetzt da wir wissen, dass Mantas Plan funktioniert, können wir uns gezielt auf die Suche nach Informationen machen. Ich schätze mal, dass die Textstellen, die wir suchen hinten im Buch stehen.“

Alle stimmten Ren bei dieser Aussage zu, da das Turnier vorbei war und sie sozusagen in die zweite Runde gehen.

„Sagt mal wieso sind Silver und Kalim nicht hier geblieben und haben beim Übersetzen geholfen, immerhin kennen sie die Regeln und wenn das Buch nur in der alten Schrift verfasst ist, müssen die beide diese Schrift doch eigentlich beherrschen oder?“

Die Gruppe dachte darüber kurz nach, kam jedoch zu dem Schluss, dass sie sich die beiden, das nächste mal wenn sie sie sehen, fragen werden.

„Gut, da wir uns jetzt entschlossen haben Silver und Kalim, wenn wir sie das nächste Mal sehen auszuquetschen, können wir uns mit wichtigerem Beschäftigen. Zum Beispiel Zeke und den Dalins.“

Bei dieser Aussage mischte sich Alina in das Ganze ein.

„Vielleicht sollten wir Hao erst einmal vergessen. Ich meine, er hat doch im Moment noch nichts getan. Und so lange das der Fall ist, provozieren wir nur eine Auseinandersetzung, wenn wir ihn mit auf die Abschusslist setzten.“

Bei diesen Worten drehten sich alle zu Alina um, die jedoch keine Anstallten machte ihre Aussage zurück zu nehmen.

„Zwei Sachen Alina. Hör auf ihn Hao zu nennen, sonst gewöhnen es sich noch andere an. Und vor allem hör auf dich auf seine Seite zu stellen…“

„Tu ich doch gar nicht. Ich sage nur wie es ist.“

Bei diesen Worten wurden Alina verwunderte Blicke zugeworfen, woraufhin diese sich entschied in das Thema einzulenken.

„Hört mal Leute. Nur weil ich in ihn verliebt war, heißt das nicht, dass ich mich auf seine Seite schlage. Ich finde nur wir sollten uns mit wichtigeren Dingen beschäftigen.“

Reika und Mitsuki stimmten Alina zu. Sie wussten, dass diese nur ihre Meinung vertrat und sich nicht von irgendwelchen Gefühlen beeinflussen ließ.
 

Doch Anna schien das ganze anderes zu sehen, was sie auch sofort kundtat.

„Deine Worte ändern auch nichts daran, dass Zeke unser Feind ist. Also komm über ihn hinweg und glaub nicht das was er dir vorspielt. Das letzte was wir brauchen ist, dass wir uns gegenseitig bekämpfen.“

Bei diesen Worten war Alina aufgestanden, damit sie mit Anna, die ebenfalls stand, auf gleicher Höhe war.

„Ich bin über ihn hinweg. Und wenn ich dich daran erinnern darf, dann bist du diejenige, die einen Keil zwischen uns treibst, in dem du behauptest, dass ich mich auf Hao Seite schlage.“

Kurz nachdem Alina zu Ende gesprochen hatte, meldete sich Mikihisa zu Wort, der verhindern wollte, dass das Ganze in einem heftigen Kampf ausartete.

„Hört mal, können wir das nicht vergessen. Es ist doch egal, ob Alina noch etwas für Zeke empfindet. Wichtig ist erst einmal, dass wir das Problem mit den Dalins in den Griff kriegen. Denn wenn sie wirklich so mächtig sind, dass Jeanne und Lyserg keinen einzigen Treffer erzielen konnten, dann stellen sie ein ernsthaftes Problem dar.“

Anna wendete sich bei diesen Worten zu Mikihisa.

„Ich will ja nur sagen, dass wir Zeke nicht unterschätzen geschweige denn ignorieren dürfen. Er hat Yo den Sieg überlassen. Die Frage ist nur wieso. Er wusste von dem Nach-Turnier-Kampf. Was ist, wenn er sichergehen wollte, dass es wirklich keinen gibt, der stärker ist als er selber und Yo deshalb den Vortritt überlassen hat.“

Mikihisa schüttelte bei dieser Theorie nur den Kopf. Er wusste immer noch nicht, was Zeke damals gehindert hatte den Kampf aufzugeben. Doch das wichtigste war doch, dass er es getan hatte.

„Ich glaube nicht, dass Hao vorhat uns zu töten. Ich meine, sonst hätte er es doch schon getan, oder?“

Bei Yos Kommentar schüttelten fast alle den Kopf.
 

Irgendwie war es ja logisch, dass Yo so etwas sagen würde.

„Wisst ihr, ich würde ja liebend gerne noch weiter diskutieren, aber ich bin müde. Außerdem wartet Marco im Lorin-Hotel auf uns. Was dagegen, wenn wir die Diskussion morgen weiterführen?“

„Kein Problem Jeanne. Ach Jeanne, kannst du Silver und Kalim morgen mitbringen, vielleicht haben wir dann mehr Antworten.“

Jeanne nickte Anna nur zu und machte sich mit Lyserg zum Lorin-Hotel auf, das nur wenige hundert Meter von ihnen entfernt war. Auch die anderen aus der Gruppe entschieden sich dafür für heute Schluss zu machen. Selbst Manta blieb an diesem Tag bei Yo und den anderen, da es mittlerweile schon dunkel geworden war und die Gefahr einfach zu groß war, dass er wieder als Opfer fungieren konnte. Außerdem erwartete er eine Diskussion über die Ereignisse der letzten Tage, die noch einmal etwas mehr ins Licht bringen konnten. Er war insgeheim schon sehr gespannt auf die aufkommenden Themen und die Interpretationen der anderen. Da die Deadenders wenige Stunden zuvor ausgeflogen waren, waren jetzt auch wieder genügend Futons für alle da und sicherten den Anwesenden einen herrliche Nacht. So gar Ren ließ es sich nicht nehmen ebenfalls bei den anderen zu bleiben. Normalerweise wäre er wieder zu Run gegangen und wäre erst am nächsten Tag wieder gekommen, doch im Moment ging zuviel in seinem Kopf herum. Er hoffte, dass sich das Chaos in seinem Kopf etwas auflöste und sie morgenfrüh den Rest des Rätsels knacken konnten.
 

- Bei Hao -
 

Hao war in der Zwischenzeit wieder an dem kleinen Waldstück angekommen. Er wusste, dass irgendetwas nicht stimmte, doch was es war, konnte er nicht erschließen.

„Also, was war los Okami?“

Okami legte den Kopf etwas schräg und sah Hao kurz an.

~Du hast den Kristall der Stille nicht gespürt? Die Macht, die von ihm ausging war unverkennbar.~

Hao nickte bei diesen Worten nur. Er hatte die fremdartige Macht gespürt, doch hatte er geglaubt, dass Jeanne einfach dank Mash neue Kräfte entwickelt hatte.

„Der Kristall der Stille? Ich dachte bisher, er wäre eine Legende. Alles was ich darüber weiß ist, dass er damals als Waffe gegen Schamanen, die einen Elementargeist besaßen, benutzt wurde. Als der Träger des Kristalls jedoch vernichtet wurde, entschieden die Sieger, dass er für alle Zeit vom Angesicht der Erde verschwinden musste. Aus diesem Grund haben sich diese dazu entschieden den Kristall der Stille zu vernichten. Doch nicht mal die Legende sagt, was genau aus dem Kristall geworden ist.“

Hao sah nur nachdenklich zu seinem Schutzgeist. Er konnte es einfach nicht glauben, dass einer der Kristalle der Stille in die Hände seiner Feinde gelangt war.

~Die Kristalle konnten nicht vernichtet werden, also hat man sich entschlossen sie auf dem Meeresgrunde zu versenken, wo keiner nach ihnen suchen würde. Ich kann mir aber auch nicht erklären, wie sie wieder auftauchen konnten.~

Hao zuckte bei diesen Worten nur mit den Schultern, bevor er seine Meinung dazu sagte.

„Ist doch auch egal. Ich jedenfalls bezweifle, dass er Yo oder einen der anderen helfen wird. Immerhin müssten sie ihn vorher aktivieren und ich bezweifle, dass noch einer weiß, wie man den Kristall aktiviert, ich meine ich weiß es ja noch nicht mal, woher sollen sie es also wissen. Fazit ist, dass wir uns keine Sorgen machen müssen“

~Sei dir da mal nicht so sicher Hao. Immerhin hast du die Gruppe schon einmal unterschätzt~

Hao sah seinen Schutzgeist bei diesen Worten nur völlig irritiert an. Okami hatte schon Recht, es war riskant die Gruppe zu unterschätzen, aber musste er wirklich auf alles ein Auge haben. Immerhin kennt er alle Bücher aus dem Schamanenrathauptquartier und in keinem stand etwas über die Aktivierung der Kristalle der Stille. Woher sollen sie es also erfahren. Doch kurz daraufhin beendete er seine Gedanken, da er von seinen Schutzgeistern wütend angesehen wurde, jedoch änderte es nichts an seiner Meinung seine Gedanken weiterhin zu verschließen.
 

- Bei Jeanne und Lyserg -
 

Jeanne und Lyserg sind in der Zwischenzeit in ihrem Hotel angekommen, wo Marco sie schon erleichtert begrüßte.

„Gott sei Dank. Ich dachte schon euch wäre etwas passiert.“

„Alles in Ordnung Marco, wirklich. Wie ist es bei dir gelaufen? Irgendwelche ungewöhnlichen Ereignisse.“

Marco schüttelte als Antwort nur den Kopf. Doch dann stellte er die Frage, die ihn am meisten interessiert.

„Wie ist es mit Yo gelaufen?“

Bei diesen Worten wies Jeanne ihn auf ihr zu folgen und zusammen gingen sie erst einmal auf ihr Hotelzimmer um die Geschehnisse in Ruhe besprechen zu können, ohne dass irgendjemand sie blöd anguckt, oder die weißen Männer rief. Dort angekommen schien Jeanne sofort an, von den Ereignissen, die sie bei Yo erlebt hatten zu berichten.

„Also gut, jetzt können wir offen Reden. Yo wusste bereits von diesen Typen. Drei von ihnen haben Ryu von der Straße gedrängt. Die drei waren nicht besonders helle, da sie sich noch nicht mal darüber informiert hatten, ob ihr Opfer tot ist. Deshalb hatte er auch die Gelegenheit Yo zu warnen.“

Jeanne atmete bei diesen Worten kurz ein und aus, bis sie weiter sprach.

„Jedenfalls haben wir festgestellt, dass jeder aus Yos ehemaliger Gruppe drei von diesen Gestalten in ihrem Heimatort gesehen haben. Jedenfalls fast alle. Yo, Trey und Ren sind bis her die einzigen, die keinen Besuch bekommen haben. Die drei Mädchen aus Akita haben auch drei schwarz gekleidete Personen gesehen, doch wurden sie nicht von ihnen angegriffen.“

Jeanne holte nach dieser Ausführung noch einmal kurz Luft, doch bevor sie weiter erzählen konnte, übernahm Lyserg das Wort.

„Das heißt, dass es mindestens fünfzehn von diesen Dalin-Anhängern gibt. Wenn nicht noch mehr. Außerdem haben die Dalin-Anhänger einen so genannten Kristall der Stille vergessen, der Elementargeister vernichten kann.“

Marco sah Lyserg bei diesen Worten mit großen Augen an.
 

Hatte er eben das gehört, was er meint gehört zu sagen.

„Ein Kristall der Zekes Schutzgeister vernichten kann? Das nenn ich doch mal eine gute Nachricht. Ich würde gern sein Gesicht sehen, wenn er davon erfährt…“

Doch bevor Marco noch etwas ergänzen konnte, hörten sie eine Stimme vom Nachbarzimmer zu sich rüber schreien.

„Wenn ihr weiterhin so laut schreit, wirst du das Gesicht nie zu Gesicht bekommen.“

Nach diesen Worten stand Jeanne sofort auf, ging aus dem Zimmer und donnerte gegen die Nachbartür. Lyserg und Marco folgten ihr verwirrt, blieben jedoch im Türrahmen stehen. Kurz darauf öffnete sich die Nachbartür und zwei Männer traten heraus.

„Was? Ich wollte nur mal anmerken, dass wir euch hören können! Also auch andere, die nicht von Geistern wissen!“

Jeanne seufzte kurz, bis sie die Schiedsrichter zurück ins deren Zimmer schob und selber eintrat. Während sie das tat, forderte sie ihre Begleiter mit einem Zeichen auf, ihr zu folgen. Lyserg schnappte sich nur noch schnell den Zimmerschlüssel und kam mit Marco Jeanne Aufforderung nach. Als alle in dem Nachbarzimmer angekommen waren, schlossen sie die Tür. Die Schiedsrichter waren von dieser Aktion völlig verwirrt und wussten nicht wie sie reagieren sollten. Erst nach einem kurzen Schweigen meldete sich der erste wieder zu Wort.

„Fragt man nicht eigentlich erst, ehe man ein fremdes Zimmer betritt, immerhin könnte der Besitzer etwas dagegen haben.“

Zwar war dieser Satz nur eine einfach Feststellung, dennoch konnte Jeanne die Anspannung aus dieser heraushören.
 

Kurzerhand entschied sie sich die Situation aufzuklären.

„Tut mir Leid, aber ich wollte das ganze nicht in Tür und Angel besprechen und durch die Wand ist auch etwas blöd…“

Noch bevor Jeanne aussprechen konnte, mischte sich Kalim ein, der seine Stimme jetzt auch wieder gefunden hatte.

„Wie schon gesagt, wir wussten nicht, was für Bücher Godva in den Sack gepackt hat. Wenn es also darum geht, dann…“

Doch auch Kalim kam nicht zum Aussprechen, da er in dem Moment von Jeanne unterbrochen wurde, die keine Entschuldigungen hören wollte.

„Schon gut. Wir machen euch für nichts verantwortlich, aber nur wenn ihr uns bei einem kleinen Problem helft.“

Nun wurden die beiden Schiedsrichter neugierig, da sie sich nicht vorstellen konnten, was Jeanne damit meinte. Silver war der erste, der wieder anfing zu sprechen.

„Und wie sollte diese Hilfe aussehen.“

„Ganz einfach. Ihr braucht uns nur die heilige Schrift zu übersetzen.“

Als Jeanne ihren Satz beendetet hatte, wäre sie am liebsten aus dem Zimmer geflüchtet, da sie auf die Nachfolgende Reaktion nicht gefasst war.

„WAS! HAST DU SIE NOCH ALLE?“

Auch ihre Begleiter wären bei diesen Worten fast aus dem Zimmer geflüchtet, doch Jeanne hielt sie vorher zurück. Auch die Schiedsrichter hatten sich über ihre Reaktion selbst erschrocken und sich dabei wieder beruhigt. „Heilige Schrift. Wer die freiwillig liest hat sie nicht mehr alle.“

„Moment mal, wenn ihr die Schrift nicht könnt, wieso wisst ihr dann von den Regeln?“

Silver und Kalim sahen sie die Gruppe etwas genauer an, bis sie auf die gestellte Antwort antworteten.

„Wir haben alles Mündlich erfahren. Die richtigen Schriften hat seid Jahrhunderten keiner mehr gelesen.“

Bei diesen Worten ließ sich Lyserg auf einen Stuhl fallen, der sich in dem Raum befand.

„Und was sollen wir jetzt machen. Das wird Jahre dauern, bis wir die Bücher übersetzt haben.“

Jeanne seufzte kurz, bis sie auf ein anderes Thema umschwenkte.

„Sagt mal, was war jetzt eigentlich mit meiner Frage, von vorhin. Ihr habt mir nicht mehr geantwortet. Also wer ist noch auf Zekes Seite?“

Die beiden Schiedsrichter überlegten kurz ob sie mit der Wahrheit rausrücken sollten.
 

Doch nach einer etwas längeren wortlosen Konversation entschieden sich beide es den drei zu sagen. Immerhin sollten sie wissen, was sie erwartet.

„So wie es Momentan aussieht, der König der Geister.“

Nach diesen Worten herrschte eine große Stille. Die drei konnten einfach nicht glauben, was sie da hörten. Der König der Geister war auf Zekes Seite. Das war unmöglich.

„Das ist ein schlechter Witz. Wie kommt ihr eigentlich auf so eine Idee?“

Marco konnte und wollte sich nicht zurückhalten. Wie konnten sich die beiden nur so sicher darin sein. Nur weil der König der Geister nicht in den Wettkampf eingegriffen hat, heißt doch noch nicht, dass die beiden auf einer Seite sind.

„Na ja, was würdest du denken, wenn dir der König der Geister befiehlt Zeke in Ruhe zu lassen.“

Nun konnte sich die dreier Gruppe nicht mehr zurückhalten.

„WAS?“

Doch kurz nach ihrem Ausbruch beruhigten Jeanne sich wieder, da es ihr eh nichts brachte.

„Gut, beruhigen wir uns erst einmal wieder. Wieso sollen wir Zeke in Ruhe lassen? Ich meine er lässt uns auch nicht in Ruhe, oder?“

„Soll das heißen, er hat sich schon bei euch gezeigt? ‚Ich sorge dafür, dass Zeke sich nicht einmischt’ und blabla. Wer es glaubt. Zeke ist anscheinend nicht der einzige der seine Macht überschätzt.“

Marco, Lyserg und Jeanne sahen sich bei Silvers Aussage nur ahnungslos an. Kalim hingegen konnte bei Silvers Verhalten nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich. Auch er wusste, dass die Entscheidung des Königs der Geister verheerende Folgen mit sich bringen konnte. Doch andererseits ist in den letzten Monaten nichts Nennenswertes passiert, also wieso sollte sich das jetzt ändern.

„Hört mal, vielleicht sollten wir Zeke wirklich erst einmal vergessen. Wenn er den Titel für sich beanspruchen wollte hätte er es schon getan. Wenn wir diese Dalin -Typen hinter uns haben, können wir immer noch einen Weg suchen Zeke zu vernichten.“

„Wir? Müsst ihr nicht neutral bleiben?“

Jeanne sah Kalim nur überrascht an, doch bevor dieser antworten konnte, mischte sich Silver ein.

„Das Turnier ist offiziell vorbei. Doch wenn wir uns einmischen können wir nicht mehr zurück. Keine Ahnung was das bedeutet, aber das Risiko gehe ich ein.“

Die fünf unterhielten sich bei diesem Kommentar noch etwas, bevor die drei jüngeren wieder in ihr Zimmer ging und dort einschliefen.
 

- In einer düsteren Kneipe-
 

In einer düsteren Kneipe hatten sich in der Zwischenzeit neun schwarz gekleidete Personen zusammengefunden und hielten ein Meeting ab.

„Gut lasst uns mal zusammenfassen. Da ihr die drei aus Frankreich verschlafen habt, müssten jetzt ungefähr acht Schamanen, eine Itako, eine Schamanen-Lehrling und ein normaler Mensch, der Geister sehen kann, bei Yo sein.“

Der Sprecher, die einen Schwarzen Mantel mit einer gestickten Taube auf dem Ärmel hatte.

„Genau, Jonas. Es sei denn es sind noch ein paar abgehauen, von denen wir nichts wissen, oder es mischen sich überraschend noch ein paar unbeteiligte ein.“

Die Sprecherin, die ein großes I auf dem Rücken der Jacke gestickt hatte, sah sich bei diesen Worten kurz um, bevor sie sich wieder zu den anderen umwandte.

„Das wollen wir ja wohl nicht hoffen, Arabella. Ich persönlich will jetzt endlich dieses Schließfach mit Yos Akte öffnen. Nur leider müssen wir erst auf die anderen warten. Wieso müssen die eigentlich jetzt Urlaub machen?“

Der Sprecher, der einen schwarzen Mantel mit einem aufgestickten Löwen auf den Rücken hatte, war über die Nachlässigkeit seiner Kollegen mehr als nur aufgebracht. Er wäre am liebsten nach Amerika geflogen und hätte die drei Rumtreiber persönlich nach Tokio geschleift. Die Schwierigkeit an diesem Plan war nur, dass die drei Stärker waren als er selber. Um so etwas durchziehen zu können müsst er noch einige Wochen am Stück durchtrainieren.

„Jetzt sei doch nicht so ungeduldig Ariel, immerhin wollen wir auch wissen, was in dieser Akte steht und wie dieser Schamanenkönig aussieht.“

Ariel sah bei diesen Worten nur zu seiner Partnerin, die ebenfalls einen schwarzen Mantel an hatten, auf dessen Rücken jedoch ein Schmetterling abgebildet war.
 

Als er jedoch sah, dass auch die anderen ihr zustimmten, hielt er sich mit seinen Kommentaren etwas zurück. „Ist ja gut Jara. Ich bin ja schon ruhig. So zurück zum Thema. Sollten wir die Gruppe beobachten und sie nacheinander erledigen, oder auf die anderen sechs warten, damit wir sie alle zusammen Angreifen können.“

Die anderen dachten bei dieser Frage kurz nach, bis sich ein Mann, der auf seinem Rücken ein SP gestickt hatte, das Wort ergriff.

„Ich würde sagen wir warten. Immerhin wissen wir nicht, wie die drei in Amerika mit den Anhängern von Zeke klar gekommen sind.“

„Sei nicht so pessimistisch Juan. Danielle hat uns angerufen, wenn die drei Schwierigkeiten gehabt hätten, würden wir es wissen. Es sei denn ich habe es bei diesem Tempo überhört, was ich klar bezweifle.“

Nun mischte sich ein Mann ein, der auf seinem Mantel ein ‚La’ gestickt hatte.

„Das wäre nicht verwunderlich, immerhin ist ihr französischer Akzent mehr als anstrengend. Wieso hat unser Meister sie nicht nach Frankreich geschickt, sie kann die Sprache wenigstens.“

„Keine Ahnung Konstantin. Ich meine wer weiß schon was er vorhat. Ich weiß nur, dass er etwas tun will, woran seine Vorfahren gescheitert sind. Aber mal ehrlich, was ist das für eine blöde Logik? Tausende von Schamanen nehmen an dem Turnier teil um den Titel zu bekommen, dabei müssten sie nur warten bis das Turnier vorbei ist und den Gewinner dann töten.“

Bei diesen Worten schüttelte die blonde, mit dem Schmetterling auf dem Rücken, nur bedauernd den Kopf. Die anderen winkten nur ab, da sie sich nicht damit beschäftigen wollten. Doch dann schwenkte einer der Männer wieder zum Ursprungsthema zurück.

„Zurück zum Punkt. Ich schließe mich Juans Meinung an. Wir sollten auf die anderen Warten. Je mehr wir sind, desto härter können wir zuschlagen. Yo und die anderen sind gewarnt, dass heißt, dass sie auf unseren Angriff vorbereitet sind. Also sollten wir uns erst einmal zurückhalten um sie in falscher Sicherheit zu wiegen. Zum Thema Beobachten würde ich sagen, dass das Unnötig ist, ich bezweifle, dass sie abhauen werden und wenn, hat der Schamanenkönig den Anspruch auf seinen Titel eh verwirkt.“

Bei diesen Worten waren alle davon überzeugt, dass sie doch warten sollten. Immerhin geht Vorsicht vor Nachsicht.
 

- Bei Yo, Trey, Ryu, Ren Manta und Joco -
 

Manta tippte schon die ganze Zeit auf seinem Lebtop herum und versuchte mit Hilfe des Übersetzungsprogramms die richtige Seite zu finden. Doch alle schienen sich nur auf das eigentliche Turnier zu beziehen, dass mittlerweile seit mehreren Wochen, vorbei war. Die anderen sahen ihn nur zu, sagten jedoch nichts. Zum Schlafen war heute Nacht keiner in der Lage, egal wie sehr sie sich bemühten, aus diesem Grund hatte Manta auch noch niemand darum gebeten, an der Übersetzung am nächsten Morgen weiter zu arbeiten. Eigentlich wollten die sechs über die vergangenen Ereignisse Reden, doch keinem vielen irgendwelche Worte ein, mit denen sie eine Diskussion anfangen. Selbst Yo der sonst zu jeder Tag und Nachtzeit schlafen konnte kramte gelangweilt in den, von Godva gesandten Büchern herum, bis ihm eins in die Hände geriet, dass sich allein durch sein Aussehen von den anderen Unterschied. Als er es Aufschlug, sah er eine Schrift, die ihm völlig unbekannt war. Die heilige Schrift. Trotz der Tatsache blätterte er auf die nächste Seite und entdeckte, dass die Schrift nicht weiter geführt wurde. Auch die nächsten Seiten waren nicht in der heiligen Schrift geschrieben. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde die Zimmertür leise geöffnet. Alle Anwesenden sahen überrascht zu dem nächtlichen Besucher, welcher vor Schreck wieder aus dem Zimmer sprang.

„Reika?“

„Oh, tut mir Leid ich wollte euch nicht wecken, ich wollte mir nur ein Buch klauen, damit uns so langweilig wird, dass wir einschlafen.“

Mit diesen Worten betrat Reika erneut das Zimmer und ging zu dem Sack, der neben Yo lag und holte ein Buch heraus. Nach dem sie das getan hatte, entschuldigte sie sich erneut und verließ das Zimmer wieder.
 

Die anderen sahen ihr nur verblüfft hinterher, sagten jedoch nichts. Doch nach einiger Zeit, meldete sich Ryu zu Wort.

„Entweder das war eben eine ganz dreiste Ausrede oder sie sagt die Wahrheit. Sag mal Trey hast du mit ihr ein Treffen vereinbart, dass du vergessen hattest?“

„Ach Unsinn, Ryu. Sag mal Yo, hast du was Interessantes gefunden? Du starrst jetzt seit geschlagenen 5 Minuten auf dieses Buch. Wenn es dich interessiert, dann ließ es doch.“

Nun wurden auch die anderen auf Yo aufmerksam, der jetzt auch gemerkt hatte, dass er das Buch die ganze Zeit angestarrt hatte.

„Hey Manta, kannst du mal die erste Seite einscannen?“

Mit diesen Worten, gab er das Buch zu Manta, der die besagte Seite sofort einscannte und auf die Übersetzung wartete.

„Was erwartest du von der Übersetzung.“

„Keine Ahnung. Aber es ist die einzige Seite in der heiligen Schrift, also muss es doch etwas zu bedeuten haben, oder?“

Manta und auch die anderen zuckten nur mit den Schultern und warteten gespannt auf die Übersetzung. Als der Lebtop die Übersetzung beendet hatte, konnte Manta seinen lauten Aufschrei nicht unterdrücken.

„Was? Das ist ein Witz.“

Bei diesen Worten warfen ihn die anderen nur verwunderte Blicke zu. Doch keiner wagte etwas zu sagen, da sie Angst hatten, dass Mantas Aufschrei Anna geweckt hat. Das letzte was sie wollten ist, dass diese in das Zimmer kommt und sie jetzt wieder trainieren ließ. Nach drei weiteren Minuten des Lauschens, wendete sich die Gruppe wieder zu Manta, der sich von dem Schock über seinen plötzlichen Aufschrei erholt zu haben schien.

„Was ist los? Was steht da?“

Manta sah die anderen kurz an, bevor er begann den Text vorzulesen.

„Nichts ist wie es scheint. Das Richtige zu tun ist schwieriger als es gesagt wird, denn es ist ein Wort, was jeder anders interpretiert. Für jeden ist etwas anderes Wichtig und der Richtige Weg wird dadurch für jeden auf einen anderen Pfad gelegt. Wer entscheidet was richtig oder falsch ist? Jeder behauptet das richtige zu tun, doch wer hat wirklich Recht. Und welche Bedeutung hat es, wenn der scheinbar richtige Weg nur Katastrophen mit sich bring. Ist er dann immer noch der richtige Weg? Sind die Hindernisse nur eine Versuchung, die einem davon abbringen soll. Ist der neue Weg vielleicht der richtige, oder war es doch der erste. Könnte es ein dritter Weg sein. Wer kann sich schon sicher sein und ist der, der von Weg abgekommen ist wirklich ohne weiteres zu bestrafen? Oder zeigt man mit diesem Verhalten nur, dass man einen anderen scheinbaren richtigen Weg nicht akzeptieren kann? Das weiß niemand und es wird niemand erfahren, da die wenigsten tolerant sind und anstatt zuzuhören und zu lernen voreilig handeln. Siehe und höre zu und lerne aus den neuen Erkenntnissen um den einzigen Weg zu finden, der von allen akzeptiert werden kann um die Welt mit einander zu vereinen. Gegenseitiger Respekt, ist das der Richtige Weg, die Meinung anderer zu respektieren. Was auch immer die antwort ist, sie liegt mit Sicherheit keine fünf Meter entfernt. Mann muss sie nur erkennen.“

Manta machte eine kurze Pause und sah, dass die anderen scheinbar die Luft angehalten hatten. Erst als Yo das Wort ergriff wurden alle wieder in die Realität geholt.

„Das war’s?“

„Nein, aber der Rest der Seite hat nicht drauf gepasst, außerdem ist der zweite Teil von jemanden anders geschrieben wurden.“

Mit diesen Worten scannte Manta den Rest des Textes ein und wartete mit den anderen gespannt auf das Ergebnis. Trey hatte Manta das Buch kurz danach abgenommen und blätterte es einmal kurz durch, bis er stutzte.
 

Kurz darauf blätterte er noch mal zurück und wieder vor. Manta und die anderen schienen das auch zu bemerken und richteten ihr Aufmerksamkeit zu Trey. Dieser war in der Zwischenzeit aufgestanden und kramte nun in dem Beutel mit den Büchern herum. Kurz darauf hatte er das Buch der Zeremonien in der Hand und schlug es auf. Ren, der das Buch erkannte, zückte seinen Guandao und richtete ihn auf Trey.

„Ich warne dich. Wenn du noch einmal versucht einen von diesen verdammten Sprüchen auszuprobieren bist du Tod.“

Trey hob darauf hin nur verteidigend die Hände.

„Hab ich nicht vor. Mir ist nur was aufgefallen. Mit diesen Worten ging er zurück zu seinem Futon, wo er das andere Buch liegen gelassen hatte. Ren behielt ihn währenddessen immer noch im Auge und war jederzeit bereit ihn anzugreifen, falls er nur ein einziges Wort aus dem Buch vorlas.

„Hier, die beiden Wörter sehen doch identisch aus, oder?“

Bei diesen Worten sahen sich die anderen die beiden Schriftstücke an.

„Die sind identisch. Soll das heißen, dass Zeke dieses Buch auch geschrieben hat?“

Die anderen sahen sich nur fragend an, bis Manta ihre Frage beantwortete.

„Ja und nein.“

Nun wendeten sich die fünf wieder zu Manta, der gebannt auf seinen Lebtop schaute.

„Was meinst du damit Manta.“

Ryu sah seinen Freund nur verwirrt an, welcher auch sofort begann das Ganze zu erklären.

„Das steht hier! Dieses Buch ist ein Werk der Asakura-Dynastie um über eine wiederkehrende Gefahr zu berichten. Das Buch beschäftigt sich mit der Person, die diese Gefahr darstellt, weshalb nur die vertraulichsten Schriftstücke hier ihre Verwendung fanden.“

Mit diesen Worten endete Manta und sah seine Freunde an, da keiner von ihnen ein Wort sagte. Erst nach einigen Minuten meldete sich Joco zu Wort.

„Das heißt dann wohl, dass mit der wiederkehrenden Gefahr Zeke gemeint ist, richtig. Mensch über den Typen schreiben sie schon Bücher, vielleicht sollten wir doch zu den Bösen übertreten.“

Gerade als Joco seinen Satz beendet hatte, bekam er schon wieder zwei weitere Beulen, da er nicht schnell genug vor Ren und Trey davon laufen konnte.

„Klappe Joco, dass ist überhaupt nicht witzig. Also ich denke mal, dass der erste Teil von Zeke selbst geschrieben wurde, richtig. Die Frage ist nur, was der erste Text bewirken sollte und wer es geschrieben hat.“

Die Gruppe grübelte einen kleinen Moment, doch keinen schien etwa einzufallen.
 

Doch letzten Endes meldete sich Manta zu Wort.

„Ups. Ich glaube ich habe eben vergessen euch die kleinere Schrift unter dem ersten Text vorzulesen. Der erste Text war ein Auszug aus…“

Manta stoppte kurz bevor er seinen Satz beendete, da er nicht glauben konnte, was er da las. Ren wurde das ganze jetzt zu viel und auch er stand jetzt auf und stellte sich hinter Manta um das Geschriebene unter dem ersten Text zu lesen.

„Ein Auszug aus Haos Tagebuch.“

Nun waren auch Ren die Worte im Halse stecken geblieben. Die anderen sahen Ren nur verwirrt an, da die drei Wörter für sie zusammen keinen Sinn machten.

„Sag mal wieso nennst du ihn jetzt auch Hao? Ist das irgendwie ansteckend, immerhin wissen wir, das er in Wirklichkeit Zeke ist.“

Ren sah Trey bei dieser Frage mit einem vernichtenden Blick an, bevor er sich entschied zu antworten.

„Ganz einfach Schneemann, weil es hier steht.“

Nun war es an den anderen aufzustehen und sich selbst von dem gesagten zu überzeugen.

„Tatsächlich, Hao. Hat das irgendetwas zu bedeuten?“

Manta schnappte sich bei Ryus Frage das Buch und blätterte die zweite Seite auf und überflog die einzelnen Zeilen. Nachdem er die erste Seite überflogen hatte, blätterte einige Seiten vor und las dort weiter.

„Es geht auf jeden Fall um Zeke. Und wie es aussieht ist der erste Teil aus seiner Sicht geschrieben.“

„Dann kannst du lange nach einem Namen suchen. Immerhin benutzt man den in dem eigenen Tagebuch selten.“

Bei diesen Worten richteten sich alle Anwesenden zu Joco, der sich wieder auf seinen Futon gelegt hatte.

„Joco hat Recht, aber zurück zu dem Namen. Was glaubt ihr, wieso Zeke gerade den Namen gewählt hat?“

Doch bevor jemand auf die Frage antworten konnte, viel Manta etwas ein.
 

Schnell sah er sich das Buch der Zeremonien genauern an und entdeckte bald, wonach er gesucht hatte.

„Erinnert ihr euch noch, was Nevu gesagt hat?“

„Welche von den Unsinnheiten meinst du?“

Ren und die anderen sahen Manta verwundert an, da sie nicht wussten, worauf er hinauswollte. Dieser ignorierte das neu erfundene Wort und kam zur Sache.

„Ich meine das was er beim letzten Kampf gesagt hat. Die Vermutung, die er bezüglich Zeke hatte. Stichwort: H. Asakura. Auf dem Buch der Zeremonien steht wirklich H. Asakura. Also gibt es nur zwei Erklärungen für das Ganze.“

Während Yo, Trey, Ryu und Joco nur verwirrt zu Manta sahen, löste Ren das gesagte auf.

„Das würde heißen, dass Zeke entweder den Ruhm für die Schriften eines gewissen H. Asakuras eingesteckt hat oder früher diesen Namen selbst getragen hat. Wenn wir diese beiden Tatsachen jedoch beiseite lassen, steht schon mal fest, dass das H wirklich für Hao steht.“

„Also bleibt nur noch die Frage ob die beiden Namen zu einer Person gehören oder zu zwei verschiedenen.“

Auf seine Zusammenfassung bekam Ryu nur ein Nicken von Manta und Ren, woraufhin er sich grübelnd wieder zu seinem Futon begab.

„Man der Typ wird immer rätselhafter, dass hält doch kein normaler Mensch aus.“

Bei diesen Worten meldete sich Joco zu Wort, der zu einer Entscheidung gekommen war.

„Wo du das Wort Mensch gerade in den Mund nimmst, Ryu. Ich finde, dass der Text, den Manta vorgelesen hat überhaupt nicht nach Zeke klingt.“

„Da muss ich Joco zum ersten Mal Recht geben. Zeke und so eine selbstlose Einstellung. Wohl eher nicht, immer hin hat er alle vernichtet, die gegen ihn waren.“

Manta sah bei diesen Worten von Trey zu Joco und wieder zurück, bevor er sich zu Wort meldete.

„Ihr habt ja Recht, aber der erste Teil klingt auch nicht wirklich nach Zeke. Und es ist eindeutig aus seiner Position geschrieben.“

Noch bevor es zu einer Auseinandersetzung kommen konnte, mischte sich Ren in den Streit ein.

„Wie wär’s, wenn wir den Text morgen Mikihisa zeigen. Falls er den Text nicht zuordnen kann, fragen wir halt genauer nach.“

Bei den letzten Worten schlich sich ein hinterhältiges Grinsen auf sein Gesicht, was die anderen sofort interpretieren konnten. Nach dieser Diskussion legten sie die Bücher zurück und versuchten ein weiteres Mal einzuschlafen, was ihnen auch dieses Mal gelang.
 

- Bei Alina, Reika und Mitsuki -
 

Die drei Mädchen hatten vergeblich versucht einzuschlafen, doch es gelang ihnen einfach nicht. Nach einiger Zeit war es Reika zu dumm geworden und sie aus dem Zimmer geschlichen. Die anderen beiden sahen ihr nur verwundert hinterher, blieben aber wo sie waren, damit sie keinen ärger von Anna bekam, falls diese aufwachen sollte. Nach wenigen Minuten kam Reika mit einem dicken Buch zurück und legte es vor sich auf den Futon. Mitsuki und Alina sahen sich daraufhin nur verwundert an, bis sie sich wieder zu Reika wendeten.

„Wisst ihr, ich glaube langsam Zeke hatte Recht. Wenn einem Langweilig ist greift man automatisch zu den Büchern. Lust mitzulesen, vielleicht wird es ja so langweilig, dass wir einschlafen.“

Alina und Mitsuki sahen sich noch mal kurz an, bis sie sich entschieden das Angebot anzunehmen. Zu ihrem Bedauern war das Buch weiterhin uninteressant, doch nicht so langweilig, dass sie dabei einschliefen.

Doch als sie endlich begannen wegzusacken, hörten sie einen lauten Schrei und schreckten wieder auf.

„Man, ich war gerade dabei einzuschlafen. Das werden die Jungs büssen.“

Mit diesen Worten stand Reika auf und wollte gerade zur Tür, als sie Alinas Stimme hörte.

„Der Stern der Einheit ist in der Lage eine Verbindung zwischen der Dimension des Schamanenkönigs und der des Geisterkönigs herzustellen…“

„Wie war das? Der Einheitssterns stellt die Brücke zwischen dem Geisterkönig und dem Schamanenkönig dar?“

Auf Reikas Kommentar konnte Mitsuki nicht anders und fing an zu kichern. Dies hatte zu folge, dass Alina und Reika ihr einen verwirrten Blick zuwarfen.

„T’schuldigung, aber die Abwandlung von dem was Alina vorgelesen hat war genial.“

Alina hatte jetzt erst Recht einen verwirrten Gesichtsausdruck, da ihr gar nicht bewusst war, dass sie eben etwas vorgelesen hatte.

„Was soll ich vorgelesen haben?“

Bei diesen Worten sahen die beiden sie nur verdutzt an. Kurzerhand beugten sie sich wieder über das Buch und suchten die Stelle, konnten sie jedoch nicht finden.

„Sag mal Mitsuki, werden wir jetzt verrückt, oder hab ich die Stelle nur überlesen?“

Mitsuki zuckte bei diesen Worten nur mit den Schultern, da sie die Stelle, die Alina eben vorgelesen hatte ebenfalls nicht finden konnte.

„Ich weiß es nicht, ich stell mir nämlich gerade die gleiche Frage.“

Bei diesem Gespräch kam Alina beim besten Willen nicht mit, weshalb sie nachfragte.

„Was ist denn los? Was soll ich vorgelesen haben und wieso könnt ihr es dann nicht auf diesen Seiten finden? Immerhin habe ich weder umgeblättert noch sonst irgendetwas mit dem Buch gemacht.“

Reika und Mitsuki sahen sich daraufhin noch mal verwirrt an, bis sie antworteten.

„Du hast gesagt, dass der Stern der Einheit für die Verbindung zwischen der Dimension des Geisterkönig und der des Schamanenkönigs verantwortlich ist, oder so ähnlich.“

Alina schüttelte daraufhin nur den Kopf, bis sie selber antwortete.

„Ihr seid wahrscheinlich so Müde, dass ihr euch das eingebildet habt, vielleicht sollten wir doch schlafen gehen!“

Mit diesen Worten ging Alina zu ihrem Futon und drehte den anderen den Rücken zu. Die anderen taten es ihr nach einiger Zeit nach und alle drei schliefen nach einiger Zeit ein, konnten das letzte Gespräch jedoch nicht aus dem Kopf kriegen.
 


 

Und hier sind wir wieder beim Ende angekommen. Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat und dass ihr mir während der Zeit bis zum nächsten Kapitel nicht wegläuft.
 

Liebe Grüße
 

Misato

Abkürzung ins Ungewisse

So erst einmal wünsche ich allen ein fröhliches neues Jahr. Ich hoffe, dass es euch viel Glück und wohlgefallen bringt. So jetzt aber zurück zur Geschichte.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 


 

Kapitel 13: Abkürzung ins Ungewisse
 

Am nächsten Morgen waren die anderen wieder früh auf. Doch irgendwie hatten sie nichts anderes erwartet, immerhin waren sie nicht nur mit Anna, sondern auch Alina in einem Haus. Während Anna also über das Trainingsprogramm des heutigen Tages nachdachte, schickte sie Alina als Weckkommite los. Kurz darauf waren auch alle im Esszimmer angekommen und warfen Alina böse Blicke zu, da sie sie so früh geweckt hatte. Yo war mal wieder der letzte der unten ankam und somit war der alltägliche Alltag wieder hergestellt. Nach dem die Anwesenden das Frühstück beendet hatten, wurden sie von Anna wieder zum Training aufgefordert. Nach dem Bruchteil einer Sekunde hatte die Gruppe den Tisch abgeräumt und war losgelaufen. Ihr Ziel war es die 30 km zu bewältigen, die Anna ihnen aufgebrummt hatte. Doch schon nach wenigen Metern fingen die üblichen Streitigkeiten in der Gruppe von neuem an.

„Wieso können wir nicht einen Tag hier verbringen, ohne dass wir Trainieren müssen? Ich meine das ging doch auch beim Turnier.“

„Reg dich nicht immer so auf, Mitsuki. Wenn du dich beschweren willst, dann tu es bei Anna und nicht immer bei uns.“

Alina sah ihre Freundin nur wütend an. Doch diese ignorierte den Blick und lenkte auf ein anderes Thema ein.

„Sagt mal Jungs, wieso habt ihr eigentlich so geschrieen? Wir waren gerade beim einschlafen und waren dank euch wieder wach.“

Die Jungs sahen sich daraufhin nur verwirrt an, bis Ren ihnen antwortete.

„Manta hat einen Text übersetzt und war von dem Inhalt einfach erschlagen.“

„Tut mir leid, nächstes Mal halte ich mich zurück. Wenn wir wieder zurück sind, zeige ich euch den übersetzten Text.“

Alina, die unbedingt wissen wollte was an einem Text so eine Reaktion auslösen konnte, beschleunigte ihren Gang. „Na dann, sollten wir mal eine Abkürzung nehmen. Wer von euch kommt mit durch den Wald?“

Bei diesen Worten blieb Alina vor einem kleinen Waldweg stehen und sah die anderen auffordernd an.

„Der Weg gabelt sich in der Mitte. Nur einer führt zu Yos Haus. Sollten wir wirklich unser glück versuchen? Ich habe nämlich keine Lust mich zu verlaufen!“

Reika sah die anderen nur ratlos an, welche nur mit den Schultern zuckte.
 

Doch letzten Endes meldete sich Trey wieder zu Wort.

„Woher weißt du, dass sich der Wald gabelt? Ich meine, du warst doch noch nie hier oder?“

„Doch ganz am Anfang des Turniers. Ich habe eine Abkürzung durch diesen Wald genommen und bin in der Nähe von Yos Haus herausgekommen. Als ich Annas Trainingsprogramm gesehen habe, habe ich wieder den Rücktritt angetreten. Ich bin glaub ich eine Stunde in diesem Wald rumgeirrt, da die Wege alle ins Zentrum führen.“

Die Gruppe dachte kurz nach, doch wurden schnell wieder von Ren aus den Gedanken gerissen.

„Momentmal, so groß ist der Wald doch auch wieder nicht.“

Nun schüttelte auch Reika den Kopf und klärte das ganze auf.

„Da habt ihr Recht, von außen wirkt er ziemlich klein, aber wenn man ihn einmal betreten hat, sieht man nichts mehr außer Bäume und Sträuchern, es ist beängstigend.“

Mitsuki war bei diesen Worten etwas auf Abstand gegangen, doch als sie das bemerkt hatte, entschloss sie sich weiter zu gehen.

„Ich wage es. Immerhin bin ich kein Feigling und wenn du es schon mal zu Yo geschafft hast ist es ja kein Problem mehr.“

Mit diesen Worten ging Mitsuki zu Alina und warteten auf die anderen, welche nach einem langem hin und her ebenfalls zustimmten. Reika wollte sich zuerst weigern, da sie jedoch überstimmt wurde, gab sie nach. Gemeinsam betraten sie den Wald, doch schon nach ca. zehn Minuten staunte die Gruppe nicht schlecht, da sich das Aussehen der Umgebung extrem änderte.

„Wow, also von außen sah der Wald nicht so vielfältig aus. Ich meine wo sind die ganzen vertrockneten Bäume, die wir am Straßenrand gesehen haben.“

Manta sah sich völlig erstaunt um, doch als er zurücksah, konnte er nichts von dem vernachlässigten Wald sehen, den er immer sah, wenn er an der Straße entlang lief.

„Leute, vielleicht sollten wir doch zurückgehen, ich bekommen nämlich gerade ein Déjà-vu.“

Bei diesen Worten wendeten sich alle zu Ryu, der nur starr auf die Landschaft blickte.
 

Die anderen konnten sich das Verhalten ihres Freundes nicht erklären und blieben deshalb verwundert stehen.

„Was meinst du mit Déjà-vu?“

Ryu schluckte kurz und wies die anderen darauf an ihm zu folgen. Gemeinsam gingen sie den Weg, den sie verfolgt hatten wieder zurück, während Ryu ihnen seine Vermutung erzählte.

Nach einigen Minuten stoppte Ryu, da die Gruppe gerade auf eine Weggabelung traf.

„Ähm Leute, haben wir die vorhin übersehen oder ist der zweite Weg neu dazugekommen?“

Yo sah sich die beiden Wege verwundert an und auch die anderen waren mehr als sprachlos.

„Vielleicht wurde er nur verdeckt oder wir haben einfach nicht darauf geachtet. Ich persönlich würde sagen, dass ich mich an so eine Biegung erinnert hätte, also müssen wir einfach gerade aus weiter gehen.“

Die anderen nickten bei Mantas Erklärung nur und folgten dem Weg, der genau vor ihnen lag. Doch schon nach einigen weiteren Metern kamen sie an eine neue Abzweigung an und staunten nicht schlecht.

„Verdammt, so viele Abzweigungen können wir doch nicht übersehen haben.“

Trey griff sich mit den Händen an den Kopf und versuchte sich selbst zu beruhigen. Doch bevor er noch etwas sagen konnte mischte sich Reika ein.

„Wir sind der Sonne entgegengegangen. Also nach Osten. Hat zufällig jemand einen Kompass?“

Bei diesen Worten schüttelte jeder den Kopf, bis Mitsuki eine Idee bekam.

„Hey Reika, kannst du deinen Schutzgeist mal nach oben fliegen lassen.“

Reika verstand sofort, was Mitsuki vorhatte und ließ ihren Schutzgeist erscheinen.

„Los Klara, sieh nach wo die Sonne ist.“

Bei diesen Worten flog eine kleine Fee mit langen Haaren Richtung Himmel, wurde jedoch von einer unsichtbaren Barriere gestoppt. Sofort darauf kam sie zurück und schüttelte traurig den Kopf.
 

Die anderen sahen nur geschockt zu dem kleinen Schutzgeist, bis sich Ryu zu Wort meldete.

„Das ist ja fast so wie beim verbotenen Wald. Wir hätten nicht einfach unser Training auf der alten Strecke beenden sollen.“

Alina verdrehte bei diesen Worten nur die Augen, bevor sie sich zu diesem drehte.

„Was soll’s ist doch ein gutes Training. Und vor allem…“

Weiter kam Alina nicht, da in diesem Moment eine zischende Schlange hinter ihr aufbaute. Alina, die das hörte, drehte sich ganz vorsichtig um und wich anschließend genauso behutsam zurück. Das letzte was sie wollte war, dass die Schlange sie angriff. Zum einen, da das weh tat und zum anderen, da sie nicht wusste ob diese giftig war. Als sie aus der Reichweite der Schlange entkommen war, griff sie intuitiv zu der Stelle an der sich ihr Schwert normalerweise befand. Doch zu ihrem bedauern hatte sie es in Yos Haus liegen gelassen. Aus diesem Grund zog sie die beiden die ihr am nächsten standen mit sich auf den anderen Weg und wies ihnen an ihr zu folgen. Diese fackelten nicht lange und folgten ihr, da sie auch nicht von der Schlange gebissen werden wollten und folgten dem Weg, bis sie zu einer großen Lichtung kamen.

„Leute, jetzt hab ich ein Déjà-vu. Ich habe doch gesagt, dass alle Wege in das Zentrum des Waldes führen. Aber nein, ihr musstet mich ja überstimmen.“

Nun mischte sich auch Mitsuki ein, die das Geschrei nicht mehr ertragen konnte.

„Jetzt reicht es aber. Immerhin sehen wir jetzt die Sonne und wissen wo Osten ist. Das heißt, wenn wir stur in eine Richtung laufen ist das ganze kein Problem.“

Reika sah Mitsuki daraufhin nur wütend an.

„Glaubst du wirklich? Sieh dir doch mal an, wo die Sonne steht. Ich persönlich bezweifle, dass wir als wir den Wald betreten haben die Sonne vor uns haben und jetzt im Rücken. So falsch können wir beim besten Willen nicht gegangen sein.“

Reika war kurz davor zu verzweifeln. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie sich erneut in diesen elendigen Wald verlaufen hatte.
 

Doch sie war nicht die einzige, die die Welt nicht mehr verstehen konnte. Auch Ren schien mehr als nur verwirrt über das ganze zu sein.

„Das ergibt doch keinen Sinn. Ich war vor einer Woche hier drin und da war nichts von den ganzem Zeug hier.“

Yo und die anderen sahen ihn daraufhin nur verwirrt an.

„Moment, wenn du vor einer Woche hier warst und die ganzen Bäume und so nicht, wie können sie dann hier sein?“

Die Anwesenden sahen sich daraufhin nur verwirrten an. Der einzige, der nicht verwundert schien war Ryu, der sich suchend umsah.

„Leute, wir sollten von dieser Lichtung runter. Hier kann uns doch jeder sehen.“

Bei diesen Worten wurden die anderen auf Ryu aufmerksam und sahen ihn verdutzt an, bis Alina einfiel, dass er vorhin etwas sagen wollte.

„Ryu, was genau wolltest du sagen, bevor wir auf die erste Abzweigung gestoßen sind?“

Ryu schluckte noch mal kurz, bis er seine Meinung zu dem ganzen Desaster bekannt gab.

„Na ja, ich befürchte, dass Zeke hinter dem ganze steckt, da der Wald in dem ich war genauso aussah wie der hier.“

Die anderen sahen Ryu daraufhin nur ungläubig an, da sie nicht glauben konnten, dass Zeke wirklich für das ganze verantwortlich war. Reika und Mitsuki sahen sich bei diesen Worten intuitiv um, konnten aber keinen sehen, weshalb sie sich nicht besonders aufregten.

„Wir sollten verschwinden, bevor er sich doch noch entscheidet diese Rankendinger auf uns loszulassen!“

„Vielleicht sollten wir einfach hier stehen bleiben und warten. Wenn Hao hier wirklich ist, wird er früher oder später auftauchen…“

Doch Yo hatte nicht die Möglichkeit auszureden, da sein Satz von den anderen unterbrochen wurde.

„Bist du jetzt total durchgedreht Yo?“

Allerdings konnte die Gruppe nichts weiter dazu sagen, da sich Alina in dem Moment einmischte, was die anderen beinah zur Verzweiflung brachte.

„Wieso eigentlich nicht? Ich meine wenn sich hier einer auskennt dann er.“

Bei diesen Worten stürzten sich die beiden verbleibenden Mädchen auf Alina und versuchten sie zum Schweigen zu bringen.
 

Yo und die anderen betrachteten diesen kleinen Kampf einige Minuten, bis Alina, die in der Zwischenzeit aus dem Fängen der beiden Furien entkommen war, das Wort ergriff.

„Ok, lasst uns hier verschwinden. Immerhin hab ich sowieso kein Medium dabei.“

Reika und Mitsuki, die gerade vom Boden aufstanden, stellten sich neben Alina und klopften ihr stolz auf die Schulter.

„Endlich wirst du wieder vernünftig, also lasst uns verschwinden. Ich würde sagen wir treten den Rücktritt an.“

Die anderen sahen Mitsuki, daraufhin verständnislos an, bis Reika noch etwas ergänzte.

„Ren, du gehst vor und kümmerst dich um die Schlange.“

Ren zuckte daraufhin nur seinen Guandao und folgte dem vor ihm liegenden Weg. Die anderen folgten ihm mit etwas Abstand und achteten auf Abzweigungen. Doch als sie nach drei Minuten immer noch keine Abbiegung sahen, blieben sie stehen.

„Langsam komme ich mir veralbert vor. Was zum Teufel soll das. Wo ist die verdammte Abzweigung mit der Schlange.“

Reika sah sich wütend um, konnte aber weit und breit keine Abzweigung sehen. Auch Ren und die anderen sahen sich jetzt irritiert um, bis Alina einige Blätter beiseite schob um durch die Sträucher hindurch zusehen.

„Ähm, Leute. Auf der anderen Seite des Strauches ist ein anderer Weg.“

Kurz nach dem Alina das ausgesprochen hatte, gesellten sich alle zu ihr und überzeugten sich selbst von dieser Aussage.

„Und was bedeutet das jetzt?“

Auf Mantas Frage bekam dieser nur ein einseitiges Schulterzucken, woraufhin er sich wieder zu dem Weg, auf dem sie gegangen waren sah.

„Ich kann mich ja irren, aber war das nicht vorhin eine gerade Strecke ohne Abzweigungen?“

Bei diesen Worten wendete sich die Gruppe wieder der Strecke zu, auf der sie wenige Minuten vorher gegangen waren und konnten vor staunen nichts mehr sagen. Was auch immer hier vorging war nicht normal, soviel stand fest, doch wie sollten sie so wieder aus diesem verflixten Wald herauskommen? Doch bevor noch einer weiter über einen Fluchtweg nachdenken konnte, hörten sie hinter sich ein Geräusch. Doch das Rätsel der Lösung ließ die Gruppe fast einen einheitlichen Herzinfarkt bekommen.
 

- Bei Anna und Tamara -
 

Anna hatte sich, nach dem sie die Gruppe trainieren geschickt hatte an den Esstisch gesetzt und grübelte über einen effektiven Trainingsplan. Ihrer Meinung nach war das Training lebenswichtig für die Jungs und Mädels in Yos Gruppe, da sie einige ziemlich mächtige Gegner vor sich hatten. Andererseits musste die Gruppe die Bücher durcharbeiten um zu wissen was auf sie zukam. Sie hatte die Bücher vor sich auf dem Esstisch ausgebreitet und hatte sie so gut sie konnte nach Wichtigkeit sortiert. Doch ihre Fragen wurden dadurch nicht beantwortet. Wie konnten diese Bücher der Gruppe und vor allem Yo überhaupt helfen. Das Buch mit den Turnierregeln, das über die Dalin-Dynastie und die Übersetzung für die heilige Schrift waren ja noch verständlich, doch die anderen. Das Zeremonienbuch hatte ihnen schon eine herbe Niederlage geliefert. Die Tatsache, dass Hao den Zauber gebrochen hatte, half auch nicht viel weiter, sondern machte das ganze nur peinlicher. Doch dieses Verhalten brachte ein neues Rätsel auf, dass Anna sich nicht selber beantworten konnte.

„Auf welcher Seite ist dieser Idiot!“

Anna sagte die Worte zu sich selber, da sie je mehr sie darüber nachdachte frustrierter wurde. Umso überraschte war sie, als sie eine Reaktion auf das gesagte bekam.

„Wer ist ein Idiot.“

Bei diesen Worten drehte sich Anna zu dem Neuankömmling um.

„Mikihisa, hätte ich mir auch denken können. Zu deiner Frage, ich meine Zeke!“

Mikihisa nickte nur, bevor er sich kopfschüttelnd abwandte.

„Habt ihr schon etwas geplant?“

Bei dieser Frage richtete der Erwachsene seine Aufmerksamkeit wieder auf Anna, die mittlerweile aufgestanden war und sich einen Tee machte.

„Kino und Yomei grübeln schon die ganzen zwei Monate über einen Plan wie sie Zeke wieder in die Welt der Toten schicken können, bedauerlicherweise ohne Erfolg.“

Doch bevor noch einer von den beiden etwas sagen konnte, mischten sich vier weitere Personen ein, die gerade vorbei kamen.

„Hey, wo sind denn die anderen? Trainieren? Wie auch immer, du kannst die Schiedsrichter ausquetschen, sie gehören dir.“

Mit diesen Worten kamen Jeanne und ihre drei Begleiter auf die Anwesenden zu.
 

Anna sah die kleine Gruppe nur kurz an, bis sie sich an Jeanne und Lyserg wendete.

„Super, aber wo ist Marco? Ich dachte, der wäre auch mit nach Tokio gekommen.“

Jeanne konnte sich daraufhin ein schmunzeln nicht vermeiden und beantwortete Anna die Frage erst, als sie sich einigermaßen neutral ausdrücken konnte.

„Der ist im Hotel geblieben. Trainingsangst. Sollten wir ihn etwas hier her schleifen?“

„Was habt ihr dem denn für Horrorgeschichten erzählt?“

Auf diese Frage antwortete keiner, weshalb sich Anna auch kurze Zeit später zu den Schiedsrichtern wendete.

„Auch egal. Jetzt aber zu euch. Was wisst ihr und was habt ihr zur heiligen Schrift zu sagen?“

„Nichts und Alptraum.“

Anna sah Silver bei dieser Antwort nur verwundert an, weshalb sich Kalim dazu bereit erklärte ihr das ganze ausführlich zu erklären.

„Wir wissen so wie es aussieht noch weniger als ihr, da wir erst durch Jeanne von diesen Dalins erfahren haben. Zur heiligen Schrift kann ich nur sagen, dass wir einen Test schreiben mussten, um als offizielle Schiedsrichter anerkannt zu werden. Uns wurde dieses blöde Wörterbuch vorgelegt und wir hatten fünf Stunden zeit einen Satz zu übersetzten.“

„Hast du das wirklich übersetzt bekommen? Ich hab das ganze ausgelassen und habe einfach geschrieben ‚alles ist der Wille des Geisterkönigs’. Ich meine, dass ist das was Godva immer gesagt hat und ich habe es auf einen Versuch ankommen lassen.“

Doch bevor die beiden Schiedsrichter noch länger darüber diskutieren konnten, mischte sich Anna ein.

„Gut das reicht jetzt, wir haben es verstanden. Aber mal ernsthaft, wie wollt ihr entscheiden, wem der Titel während des Nachkampfes zusteht, wenn ihr noch nicht mal wisst, dass es diesen gibt.“

Bei dieser Frage meldete sich Jeanne zu Wort.

„Die beiden sind nicht mehr neutral. Sie können uns also aktiv helfen, da das Turnier offiziell vorbei ist. Stimmt doch, oder habe ich das missverstanden?“

Jeanne sah die bei diesen Worten nur zu den Schiedsrichtern, die nur nickten. Was sollten sie auch sonst tun, immerhin haben sie als sie neutral waren Yo und den anderen so häufig wie möglich geholfen.
 

Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, ergriff Mikihisa das Wort und richtete es an die beiden Schiedsrichter. „Das nenn ich mal gute Neuigkeiten. Aber was ist jetzt mit den Nachrichten?“

Silver und Kalim schüttelten bei diesen Worten nur den Kopf.

„Keine Chance, Zeke hat sich nur die Nachrichten der anderen auf seinen Pager schicken lassen. Wahrscheinlich wollte er wissen, ob sie etwas gegen ihn planen. Reine Zeitverschwendung!“

Gerade als Kalim die Frage beantwortet hatte, mischte sich Silver ein und setzte noch einen oben drauf.

„Ach ja und wir sollen dir sagen, dass du nervst. Hey das waren Godvas Worte nicht meine!“

Bei diesen Worten fingen alle außer Mikihisa an zu lachen.

„Ich glaube ich muss mich mal ernsthaft mit ihm unterhalten was?“

Die Schiedsrichter sahen sich kurz an, bis Kalim noch etwas ergänzte.

„Nicht nur mit ihm. Triff dich mit Godva und schrei einfach alles raus was du von ihm und Zeke denkst. Wenn du Glück hast, oder Pech wie man es nimmt, wirst du vom König der Geister zurechtgestutzt.“

„Allerdings. Wie war das noch mal? Behalte deine abwertenden Kommentare für dich, oder wie?“

Die beiden Schiedsrichter konnten sich vor lachen kaum noch auf den Beinen halten, doch plötzlich viel Kalim etwas ein und er hörte abrupt auf zu lachen.

„Verdammt, wenn der Geisterkönig das mitbekommen hat, können wir uns warm anziehen, wenn wir zurückkommen.“

Silver zuckte daraufhin nur mit den Schultern, ehe er zur Antwort ansetzte.

„Ich bin sowieso schon auf der schwarzen Liste also was soll’s. Zurück zum Thema. Was hat Godva euch denn für Bücher gegeben?“

Nach dieser Frage wies Anna die Schiedsrichter an ihr zu folgen.
 

Die Schiedsrichter sahen sich die Bücher einmal kurz an. Kalim fiel sofort ein Buch in die Hand, dass er sich amüsiert ansah. Anna die das bemerkte, überlegte nicht lange und sprach ihn sofort darauf an.

„Was ist an dem Buch so amüsant?“

Kalim schüttelte schnell den Kopf und legte es wieder beiseite.

„Nichts. Ich glaube nur, dass das Buch nichts mit dem Kampf zu tun hat. Godva hat es wahrscheinlich beigelegt, damit Yo sich ein paar Fragen beantworten kann.“

Anna wurde aus dem Gesagten nicht schlau, doch bevor sie sich das Buch genauer ansehen konnte, hatte Mikihisa es ihr schon vor der Nase weggeschnappt. Sie sah ihn nur mit einem gefährlichen Blick an, den dieser jedoch nicht wahrnahm. Aus diesem Grund wendete sich Anna wieder zu den Schiedsrichten, da sie wissen wollte, ob sie noch ein paar Bücher beiseite legen konnten.

„Merkwürdig, was haben die anderen Bücher damit zu tun? Also wenn ich mich richtig erinnere, dann solle das Buch ‚Dalin-Dynastie’ euch über eure Gegner aufklären. Das Buch ‚Turnierregeln’ sollen euch wahrscheinlich die Regeln nahe legen und die Übersetzung der Heiligen Schrift ist um das Geschriebene zu lesen.“

Doch bevor Silver noch etwas ergänzen konnte, redete Kalim weiter.

„Ist das die Übersetzung des Titels? ‚Die letzte Schlacht’. Wahrscheinlich soll euch das einen Einblick auf die letzten Nachkämpfe geben. Und mit dem Buch ‚Geheimnisse der Schamanenwelt’ sollt ihr vielleicht vor unfaire Hilfsmittel der Dalin-Anhänger gewarnt werden. Das Buch der Zeremonien dient auf jeden Fall für Angriff und Verteidigungen, wenn man nicht mit der Unterstützung seiner Schutzgeister rechnen kann. Das Buch ‚Formeln und Sprüche für Anfänger’ erklärt sich glaube ich von selber.“

Anna sah die Schiedsrichter beeindruckt an und auch Mikihisa hörte gespannt zu, wie sie das Ganze interpretierten. Doch auch Jeanne und Lyserg hatten sich zu der Gruppe gesetzt und hörten interessiert zu.
 

Anna zählte kurz durch, bis sie erkannt hatte welche Bücher noch fehlten.

„Gut bleiben nur noch zwei. Das über den Stern der Einheit und dieses was weiß ich denn worüber es handelt.“

Kalim und Silver sahen sich die Bücher kurz an. Während Silver nur unwissend mit den Schultern zuckten, blätterte Kalim es kurz durch, bevor er es mit einem leisen seufzen wieder schloss.

„Keine Ahnung. Aber ich schätze Mal, dass es irgendetwas mit dem Kampf zu tun hat.“

„Ja oder es soll uns nur darauf hinweisen, dass wir dem Einheitsstern und damit Zeke nicht zu nahe kommen sollen.“

Die anderen sahen die Schiedsrichter nur verblüfft an, doch das änderte sich, als Jeanne die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich richtete.

„Könnte da vielleicht auch der Grund drin stehen, weshalb wir Zeke in Ruhe lassen sollen?“

„Was sollen wir?“

Bei diesen Worten ist Mikihisa vom Stuhl aufgestanden und sah Jeanne geschockt an, welche von der plötzlichen Reaktion in ihren Stuhl gesunken ist.

„Mensch Mikihisa, beruhig dich. Du bist ja fast so schlimm wie Silver. Der wollte der blonden aus Zekes ehemaligen Team schon an die Gurgel gehen, ehe sie auch nur einen Ton gesagt hat.“

Silver wendete sich bei diesen Worten von Kalim ab, welcher ihn nur belustigt ansah.

„Das ist aber nicht der Grund. Der Geisterkönig meinte nur, dass wenn wir ihn zu sehr reizen, er uns nur Steine in den Weg legen könnte, nur um uns zu ärgern.“

„Er meint wohl noch mehr Steine, als er uns ohnehin schon in den Weg legt, was. Wenn es nicht unser aller Leben betreffen würde, würde ich die beiden liebend gerne unter sich lassen.“

Anna schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf.
 

Auch Jeanne und Lyserg sahen überrascht zu dem Asakura.

„Ich kriege langsam das Gefühl, dass ihr beiden euch ganz schön ähnlich seid.“

„Ach Quatsch. Wir haben andere Gründe, die uns dazu bewegen allein bei Zekes Namen auszuflippen.“

Jeanne sah Mikihisa nur lächelnd an, da sie sich vorstellen konnte, was der wahre Grund für dessen Verhalten ist. „Lass mich raten. Seine Provokationen während des Turniers?“

Mikihisa schüttelte daraufhin nur den Kopf.

„Provokation kann man das schon nicht mehr nennen. Er hat mir den Satz, den ich gerade sagen wollte mitten ins Gesicht gesagt, das schlimmste war, dass ich nichts dagegen tun konnte.“

„Wegbleiben.“

Annas Einwurf ließ alle anfingen zu lachen, auch Mikihisa war wieder runtergekommen und wendete sich kurzerhand zu Uhr.

„Wie lang ist die Strecke eigentlich, die sie heute laufen müssen?“

Nun sah auch Anna auf die Uhr und stellte fest, dass es schon 6:00 Uhr war.

„Die müssten doch eigentlich wieder da sein? Wo sind die?“

Mit diesen Worten stand Anna auf und ging vor die Tür. Doch zu ihrer Verwunderung konnte sie keinen der Trainierenden sehen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, mischten sich die drei Erwachsenen ein.

„Sollen wir sie suchen gehen?“

Anna sah sich zu den drei um, als sie eine Entscheidung gefasst hatte.

„Ich gebe ihnen noch zehn Minuten. Erst wenn sie dann nicht da sind, werden wir nach ihnen suchen.“

Die drei Erwachsenen nickten nur und sahen danach auf die Uhr. Zehn Minuten. Anna hoffte insgeheim, dass die neun in diesen zehn Minuten um die Ecke kamen, doch die Zeit verstrich und nichts geschah.
 

- Bei Yo und den anderen -
 

Als Ren die Äste, hinter der das Geräusch zu hören war, mit seinem Guandao zur Seite schob, kam ein kleiner Schwarm Vogel heraus geflogen und ließ die Schamanen erschrocken zurück weichen. Doch die Vögel flogen nicht einfach nur weg, sondern setzten sich auf die Bäume, die sich um die Gruppe herum befanden und pickten an den Kastanien, die im Baum hangen. Dies hatte allerdings zur Folge, dass einige von den Kastanien vom Baum fielen, weshalb die Gruppe in Deckung gehen musste.

„Verdammt, das tut doch weh.“

Bei diesen Worten wurde Ryu von einer der herunterfallenden Kastanie getroffen und er rieb sich wütend den Kopf.

„Leute, ich sag nur ein Wort, lauft.“

Mit diesen Worten liefen die Schamanen so schnell sie konnten los um diesen Vögeln zu entkommen, die ihnen wütend hinterher zwitscherten. Einige ließen es sich nicht nehmen die Gruppe zu verfolgen und immer wenn diese stehen geblieben war weitere Kastanien oder auch mal Eicheln auf sie runterfallen zu lassen. Doch nach einiger Zeit gaben diese Vögel auch die Verfolgung auf und flogen zurück wo sie herkamen. Die Gruppe ließ sich daraufhin nur erschöpft auf den Boden sinken und atmete erleichtert durch.

„Wenn ich nicht dabei gewesen wäre, hätte ich das nie geglaubt.“

Trey sah bei diesen Worten in die Richtung aus der sie gekommen sind.

„So jetzt haben wir also ein paar Vögel und eine Geisterschlange, vor denen wir uns in Acht nehmen müssen!“

Bei diesen Worten wendeten sich alle an Yo, der sich in der Zwischenzeit auf den Rücken fallen gelassen hatte und zu den Baumkronen sah.

„Das ist nicht lustig. Wieso haben uns diese Viecher überhaupt angegriffen?“

„Weißt du, wobei Ren sie gerade gestört hat, Joco? So wie ich das sehe, sind wir in ihr Territorium eingetreten und sie wollten uns nur wieder verjagen.“

Joco sah Alina bei diesen Worten nur verwirrt an, bis er verstand, was sie meinte.

„Du meinst die haben nur um ihr Eigentum gekämpft? Momentmal, da fällt mir doch…“

„Kein Wort Joco, oder wir prügeln dich zurück zu den Vögeln.“

Ren richtete seinen Guandao bei diesen Worten auf Joco und auch Trey war jederzeit bereit ebenfalls Geistkontrolle zu erschaffen. (Er hat sein Snowboard nicht dabei, nur das Ekupasie, oder wie sich das schreibt.)
 

Doch kurz bevor es zur Eskalation kam, wurde die Gruppe auf ein lautes Zischen aufmerksam.

„Also ich kann die Schlange zwar nicht verstehen, aber ich glaube das heißt verschwindet.“

Alina die das gesagt hatte wich bei diesen Worten unwillkürlich zurück. Ren hingegen hatte genug von dem ganzen Terz und richtete seinen Guandao auf das Tier.

„Wenn das wieder dieser Schlangengeist ist, haben wir nichts zu befürchten. Immerhin können Geister nicht beißen.“ Die Gruppe sah Ren kurz an, bis Trey etwas erwiderte.

„Ähm Ren, ich kann Kororo auch berühren und sie ist ein Geist.“

Ren seufzte bei diesen Worten kurz und drehte sich zu dem Ainu.

„Aber nur weil sie ein Elementargeist ist. Obwohl soviel Experimente habe ich mit Elementargeistern auch nicht gemacht.“

„Vergiss es, Kororo kriegst du nicht. Komm zeigen wir ihm mal was passiert, wenn er sich mit dir anlegt.“

Mit diesen Worten erschufen die beiden, Ren und Trey, Geistkontrolle und griffen kurz darauf an. Die Schlange zog sich bei diesem Anblick zurück, während die anderen nur verdutzt zu den beiden Jungs sahen.

„Gut, wer bringt sie auseinander? Ich nicht, hab nämlich kein Medium.“

Bei diesen Worten sahen alle zu Alina, die nur mit den Schultern zuckte.

„Ich hab auch keins. Und was machen wir jetzt?“

Yo der die Frage gestellt hatte und sich beim Beginn des Kampfes aufgesetzt hatte, stand ganz auf und sah seine Freunde fragend an. Doch auch Ryu zuckte nur mit den Schultern, da auch er sein Medium vergessen hatte.

Die einzigen, die ihr Medium noch dabei hatten waren Mitsuki und Reika, welche sich jedoch gezielt zurück hielten. Erst nachdem Alina darauf ansprach, sagten sie ihre Meinung dazu.

„Wieso beendet ihr beiden den Kampf nicht einfach?“

„Ganz einfach Alina, wir sind nicht Lebensmüde.“

Alina sah die beiden daraufhin nur wütend an, bis sie sich zu den anderen drehte.
 

Nach einigen Minuten hatte Alina es aufgegeben die anderen dazu zubringen die Streithähne auseinander zu bringen. Stattdessen wandte sie einen anderen Trick an und hoffte, dass dieser funktionierte.

„Hey Joco, hat du zufällig einen guten Witz auf Lager?“

Bei diesen Worten wurde Alina geschockt angesehen und auch die beiden Jungs hatten aufgehört zu kämpfen. Joco der gerade anfangen wollte, bekam von Ren einen tödlichen Blick zugeworfen, während Alina sich vor der Guandaospitze in Acht nehmen musste. Reika und Mitsuki konnten sich bei dem Anblick nicht zurückhalten und fingen an zu lachen. Manta hingegen sah sich kurz um und bemerkte als erstes, was sich verändert hatte.

„Leute, wir sind mitten im Nirgendwo!“

Bei diesen Worten sahen sich auch die anderen verwundert um und stellten fest, dass sie vom Weg abgekommen waren.

„Gut, wo zur Hölle ist der blöde Waldweg geblieben? So sehr hatte ich mich das letzte Mal auch nicht verirrt, wir kommen hier nie mehr raus.“

Reika war am verzweifeln, da sie solche Situationen hasst. Das schlimmste war, dass sie nicht mal jemanden nach dem Weg fragen konnte, ohne zu riskieren in der Geisterwelt zu landen.

„Es geht hier lang?“

Bei diesen Worten richteten sich alle Blicke auf Alina und anschließend in die Richtung, in die diese zeigte. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnten keinen Unterschied zu den anderen Richtungen sehen.

„Alina? Langsam wirst du wunderlich. Erst ließ du etwas aus dem Buch vor, was gar nicht drin steht und sagst du kannst dich nicht erinnert, das du etwas vorgelesen hast und jetzt zeigst du in eine Richtung und behauptet, dass das der Richtige Weg ist. Was ist mit dir los?“

Alina sah Reika nur verdutzt an, bis sie auf die Frage antwortete.

„Keine Ahnung. Aber ich habe so ein Gefühl, dass uns diese Richtung weiterbringt.“

Reika seufzte nur kurz, bevor sie sich geschlagen gab und ihr folgte.
 

Doch trauen wollte sie der ganzen Sache nicht.

„Ich hoffe nur, dass das nicht das gleiche Gefühl ist, dass uns hier rein getrieben hat.“

Bevor Alina darauf etwas erwidern konnte, kamen die Schamanen an einer Lichtung an. Reika stieß nur einen frustrierenden Laut aus, bis sie sich wütend ins Gras setzte.

„Wir sind wieder im Zentrum, das ist ja nicht zum Aushalten.“

„Hey sieh es positiv, wir können noch mal von neuem Anfangen und wissen wieder wo wir sind.“

Alina versuchte die anderen aufzuheitern was ihr jedoch nicht so gut gelang, da sie auch mehr als wütend über diese Situation war. Irgendwie mussten sie immerhin hier raus kommen. Es ging nicht anders ein Weg musste zum Ausgang führen, wenn nicht sogar mehr, doch welche waren es und wie sollten sie diese Weg herausfinden, wenn immer neue dazukamen oder andere verschwanden.

„Bin ich froh, dass Anna mich nie in diesem Wald trainieren gelassen hat. Dann hätte ich nicht am Schamanenturnier teilnehmen können!“

„Hey Yo, lass den Unsinn. Wo ist der Optimismus geblieben? Wir werden hier früher oder später wieder rauskommen, immerhin kann der Wald nicht so groß sein!“

Mit diesen Worten ging Alina voran und alle folgten ihr, da sie sowieso keinen besseren Plan hatten. Kurzfristig sah es sogar so aus, als würden sie auf dem richtigen Weg sein, da sie eine Zeit lang gelaufen waren ohne auf eine Abzweigung zu treffen, doch das änderte sich schnell, als sie sich wieder im Zentrum des Waldes ankamen. Als alle das realisierten konnte keiner mehr etwas sagen. Sie waren einfach zu verwirrt.

„Wir sind doch diesem blöden Weg gefolgt, wieso sind wir wieder hier gelandet? Das ist doch absolut verrückt.“

Die anderen überlegten, wie sie sich aus dieser Lage befreien konnten. Doch keinem fiel etwas ein. Der erste, der die Stille durchbrach, die während des Nachdenkens entstand war Joco.

„Wahrscheinlich ist die Schlange der Schlüssel und wir müssen sie dazu zwingen uns den Ausgang zu zeigen. Ich meine, wieso würde sie sonst immer um uns herum schlängeln.“

Ren und Trey sahen Joco bei diesen Worten nur mit gefährlichen Blicken an, während Alina die einzige war, die sich dazu äußerte.

„Das ist doch Unsinn. Wahrscheinlich sammelt sie nur die verlorenen Seelen ein, die in diesem Wald umkommen und bringt sie in die Geisterwelt.“

Bei diesen Worten sahen alle entgeistert zu Alina, die jedoch an einem Baum gelehnt auf dem Boden saß.
 

Auch Yo hatte sich mittlerweile auf den Boden gesetzt, da er keine Lust mehr hatte zu laufen. Jedoch ließ er sich von Alinas Kommentar nicht aus der Ruhe bringen.

„Wenn das so wäre, dann würde die Schlange immer noch in unserer Nähe sein. Vielleicht sollten wir uns erst einmal ausruhen und dann in ruhe weitersuchen.“

„Yo, du weißt schon, dass Anna uns die Hölle heiß macht, wenn wir wieder zurückkommen. Zum einen, weil wir uns nicht an die Strecke gehalten haben und zum anderen, weil wir zu spät sind.“

Bei diesen Worten stand Yo wieder auf und streckte sich kurz, bis er sich zu den anderen drehte.

„Stimmt. Welchen Weg schlagt ihr vor?“

„Ich bin für Osten, oder jedenfalls für die Strecke die so aussieht, als wäre es Osten.“

Als Reika die verwunderten Blicke ihrer Freunde sah deutete sie kurz auf die Sonne, bevor sie es noch einmal ausführlich erklärte.

„Der Sonne nach. Also den da. Oder habt ihr andere Vorschläge.“

Die anderen sahen sich kurz an, bevor Ren und Trey Geistkontrolle erschufen und den Weg nahm, den Reika ihnen gezeigt hatte.

„Nur für den Fall, dass uns noch irgendwelche Tiere an den Kragen wollen!“

Die anderen sagten nichts zu Treys Erklärung, sondern folgten den Jungs erleichtert. Sie mussten einen Weg hier herausfinden und sich vor allem vor Vögeln, Schlangen und sonstigem Getier fern halten, die ihnen in irgendeiner Art gefährlich werden konnten. Aus diesem Grund waren sie auch mehr als froh, dass Trey und Ren ihre Streitigkeiten unterbrochen hatten und voran gingen. Diese Sicherheit änderte sich jedoch sofort, als die Gruppe hinter sich ein lautes Geräusch hörte. Sofort vereinigte sich Joco mit seinem Schutzgeist und auch Ren und Trey machten sich Kampfbereit und warteten auf den, der das verräterische Geräusch gemacht hatte. Doch die Person, die sie kurz danach sahen ließ sie nach Luft schnappen. Nun war ihre lange Wanderung zu ende.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 


 

So das war's. Wer von euch kann erraten, was als nächstes passiert? Des Weiteren hoffe ich, dass ich dieses Mal nicht so viele Fehler übersehen habe. Falls doch tut es mir unendlich Leid.

Bis zum nächsten Kapitel wünsche ich euch eine glückliche und erholsame Zeit.
 

Liebe Grüße

Erste Ergebnisse

So da bin ich wieder. Zu den Fragen, die ihr euch nach dem letzten Kapitel gefragt hab, kann ich nur sagen, dass einige davon in diesem beantwortet werden. Also lest es euch in Ruhe durch und geniest es. Was ich damit sagen will ist, dass ich euch viel Spaß beim lesen wünsche.
 

_________________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 14: Erste Ergebnisse
 

Anna sah noch einmal kurz auf die Uhr und stellte beunruhigt fest, dass die zehn Minuten bereits vorbei waren.

„Wenn die neun keinen vernünftigen Grund haben, weshalb sie bis jetzt nicht da sind, gibt es ein extra, extra Training. Könntet ihr diese Herumtreiber mal einsammeln?“

Lyserg, Jeanne, Mikihisa und die drei Schiedsrichter nickten nur und machten sich auf den Weg.

„So das ist also die Strecke, die die Jungs immer ablaufen müssen. Die können einem ja richtig Leid tun.“

Silver konnte einfach nicht glauben, dass Yo und die restlichen aus seiner Gruppe jeden Tag so eine Strecke abliefen.

Als sie an einem Wald vorbeikamen, schlug Lysergs Pendel plötzlich aus und zeigte auf einen Waldweg. Die fünf sahen sich kurz an, bis sie den Wald betraten. Nach einigen Minuten kamen die Schamanen an eine Gabelung, und sahen sich ratlos um, da das Pendel sich nicht entscheiden konnte.

„Welchen Weg nehmen wir jetzt?“

Bei Silvas Frage sahen sich alle verwirrt an, da keiner eine Idee hat, doch letzten Endes war es Mikihisa, der die Antwort gab.

„Wie wäre es, wenn ihr beiden hier bleibt. Lyserg und Jeanne können dann den einen Weg folgen, während ich den anderen nehme. So haben wir einen Anhaltspunkt wo der Ausgang ist.“

Während Jeanne und Lyserg sofort zustimmten, wollten Silver und Kalim gerade protestieren. Doch weit kamen die beiden nicht, da sich die anderen bereits auf den Weg gemacht haben. Die Schiedsrichter setzten sich, als sie das bemerkt hatten, nur frustriert auf den Boden und warteten darauf, dass die drei mit den anderen zurückkamen.
 

Mikihisa war in der Zwischenzeit zu einer weiteren Abzweigung gekommen, auf der viele Kastanien auf dem Boden lagen. Als er sich genauer umsah, merkte er, dass sich das ganze wie eine Spur fortführte. Das allein brachte ihn dazu vorsichtig durch die Äste der einzelnen Sträucher zu sehen.

//Wie erwartet. Ich frag mich ja wer die kleinen aufgeschreckt hat.\\

Mit diesen Worten folgte Mikihisa der Spur, die aus Kastanien und Eicheln besteht und versuchte die neun vermissten zu finden. Dabei achtete er jedoch darauf, dass er nicht zu viel Lärm machte, da er die kleinen Vögel nicht auf sich aufmerksam machen wollte. Das letzte was er brauchte war, dass sie noch gereizter wurden und sich noch entschieden an einem Ast rumzupicken und ihn auf den Eindringlingen, also ihn, herunterfallen zu lassen. Doch was ihn am meisten an diesem Ort davon abhielt einfach nur dem Weg zu folgen war, dass er einfach zu gut erhalten war. Ein Paradies für Vögel und andere Tiere, was gerade hier in Tokio mehr als unwahrscheinlich war. Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu und er konnte sich schon vorstellen wieso. Das letzt was er jedoch wollte, war dieser Person über den Weg laufen. Bevor er seinen Gedanken weiter nachgehen konnte, merkte er, dass die Kastanien und Eicheln auf dem Boden geringer wurden, bis sie nach einigen Metern ganz aufhörte.

//Super, ich brauche einen neuen Anhaltspunkt. Mal sehen. Fußabdrücke? Negativ. Ah. Hier sieht es aus, als hätte es einen Kampf gegeben.\\

Mikihisa sah sich noch mal genauer um, bis er den Waldweg verließ und sich zu der Stelle bewegte, wo umgeknickten Pflanzen zu sehen waren und folgte der neuen Spur, bis er an einer überschaulichen Lichtung kam und sich vorsichtig umsah. Doch da er niemanden sehen konnte sah er sich noch mal genau die Umgebung an und setzte seinen Weg anschließend fort.
 

- Bei Jeanne und Lyserg -
 

Lysergs Pendel hatte in der Zwischenzeit wieder eine klare Richtung eingeschlagen. Jeanne und Lyserg folgten dieser Richtung vorsichtig, da sie nicht wussten, was sie erwartete.

„Was ist denn hier los. Es ist Ende November, die Blätter und Kastanien müssten schon längst von den Bäumen gefallen sein.“

Lyserg stimmte Jeanne nur nickend zu, bis er sich in der Umgebung genauer umsah.

„Wir sollten die anderen finden und hier verschwinden.“

Nun war es an Jeanne ihm zuzustimmen, doch kurz bevor sie dazu in der Lage war, trat sie auf einen morschen Ast, der ein lautes Knacken verursachte. Dies ließ die beiden zusammen zucken, da sie im ersten Moment dachten, dass jemand anderes das Geräusch gemacht hatte.

„Ich dachte schon wir werden verfolgt.“

Jeanne schüttelte daraufhin nur den Kopf und schob Lyserg weiter, doch bevor sich beide darauf einigen konnten, welchen Weg sie nehmen sollten, sprangen drei Personen aus dem Gebüsch und stellten sich kampfbereit vor ihnen. Bevor es jedoch zum Kampf kommen konnte, erkannten die Anwesenden vor wem sie standen und lösten ihre Geistkontrolle wieder auf.

„Mensch Leute ihr habt uns fast zu Tode erschreckt. Was macht ihr hier? Anna ist richtig sauer auf euch.“

„Ach ne. Wir haben uns verlaufen und finden nicht mehr raus!“

Jeanne und Lyserg sahen sich kurz an, bis sie einen Kommentar abgaben.

„Wie könnt ihr euch verlaufen? Die Strecke hat doch nur minimale Abbiegungen.“

Nun kamen auch die anderen aus der Gruppe aus dem Gebüsch hervor, da sie wissen wollten, was passiert war.

„Das haben wir uns auch gedacht, als wir den Wald betreten haben. Pustekuchen. Die Wege verändern sich und zwar laufend.“

Jeanne musste sich bei diesen Worten richtig zurückhalten, da sie Alina sonst einen Vogel gezeigt hätte, doch ihr breites Grinsen konnte sie nicht unterdrücken.
 

Auch Lyserg konnte nicht glauben, was er da hörte. Der Ort an dem er sich gerade befand war zwar merkwürdig, das hieß aber nicht, dass sich zwangsläufig die Wege verändern. Lyserg hatte schon viel erlebt, das Tor von Babylon, das Sternenheiligtum und dennoch konnte er Alina keinen Glauben schenkte, was er nach einiger Zeit auch zum Ausdruck brachte.

„Ein verfluchter Wald? Was kommt als nächstes Vögel die euch mit Steinen bewerfen?“

Bei diesen Worten warfen ihn die anderen finstere Blicke zu, während Jeanne ihn in die Rippen stieß. Kurz daraufhin bereute er seinen Satz und wollte sich gerade entschuldigen, als Yo sich plötzlich einmischte.

„Nein, die haben mit Kastanien und Eicheln geworfen, waren aber auch nicht viel besser.“

Lyserg bekam nach Yos Aussage nur noch eine Frage zustande, bis ihm die Worte im Halse stecken blieben.

„Jetzt wollt ihr mich aber wirklich veralbern, richtig?“

Als alle anderen den Kopf schüttelten, gab Lyserg es auf und konzentrierte sich auf Silver und Kalim, und das Pendel zeigte in die Richtung aus der er mit Jeanne gekommen war.

„Erklärt das lieber Anna und lasst uns endlich verschwinden.“

Die Schamanen sahen sich nur kurz an, bis sie Lyserg folgten, doch als sie an einer Abbiegung vorbeikamen, schlug das Pendel in eine andere Richtung aus und kurze Zeit darauf wieder zurück an den alten Ort. Lyserg sah das Pendel verwundert an, da es sich immer noch nicht für eine Richtung entscheiden konnte.

„Merkwürdig, an die Abbiegung kann ich mich gar nicht erinnern.“

„Siehst du, Lyserg. Und du hältst uns für bekloppt.“

Bei Alinas Worten hob Lyserg nur defensiv die Hände.

„Ist ja gut, ich nehme alles zurück. Also welchen Weg nehmen wir?“

„Wie wär’s mit abzählen? Ene mene muh und…“

Weiter kam Joco nicht, da alle in diesem Moment ein leises Geräusch hinter sich hörten, woraufhin sie sich sofort alle umdrehten. Doch als sich herausstellte, dass für das Geräusch nur ein kleines Eichhörnchen verantwortlich war, wendeten sie sich wieder den zwei Wegen zu. Allerdings musste die Gruppe sofort feststellen, dass noch ein weiterer Weg dazugekommen ist.
 

Die Gruppe sah sich kurz an, bis Manta eine Entscheidung fällte.

„Die Umgebung hat sich wieder geändert. Vielleicht sollten wir einfach geradeaus laufen und die Weg vergessen.“

Jeanne hatte sich nach diesen Worten auch endlich wieder erholt und äußerte sich kurzerhand zu Mantas Vorschlag.

„Gute Idee. Auf drei Laufen alle in eine Richtung, egal was vor uns liegt.“

Doch als Jeanne das ausgesprochen hatte, ließ Lyserg es sich nicht nehmen noch etwas zu ergänzen.

„Es sei denn wir würden gegen einen Baum laufen.“

Bei diesen Worten sah er nur schmunzelnd zu Trey und Joco, die den Blick jedoch bemerken.

„So blöd wäre doch wohl keiner.“

Alina wollte auf diese Aussage gerade etwas erwidern, wurde jedoch von Reika und Mitsuki zurückgehalten. Aus diesem Grund hatte sie nur noch ein Wort zu sagen.

„Na gut, eins, zwei und drei.“

Die Gruppe stutzte kurz, bis sie Alina folgte und so schnell liefen, wie sie konnten. Dabei achteten sie darauf, dass sie nicht gegen Bäume liefen oder über irgendetwas stolperten. Doch nach einiger Zeit hatte die Gruppe ihren Gang unbewusst verlangsamt und zum Schluss blieben sie einfach an Ort und Stelle stehen. Sie taten es jedoch nicht, weil sie nicht mehr konnten, sondern eher weil sie das Gefühl hatten einfach anhalten zu müssen.

„Sag mal wieso halten wir hier eigentlich?“

„Wieso fragst du, ich meine du bist doch auch stehen geblieben, Lyserg.“

„Ja schon Ryu, aber es ist doch merkwürdig, dass wir alle zur selben Zeit stehen bleiben oder etwa nicht?“

„Das liegt daran das hier einer der heiligten Steine versteckt ist.“

Die Gruppe drehte sich ruckartig herum, obwohl sie sich denken konnten wer das gerade gesagt hatte.
 

Und sie hatten Recht Mikihisa war mal wieder unangekündigt hinter ihnen aufgetaucht.

„Was meinst du denn jetzt schon wieder damit?“

Alina verdrehte bei diesen Worten leicht dich Augen, um zu signalisieren, wie sehr sie es hasste wenn man etwas in den Raum wirft ohne den Sinn zu erklären, so dass sie genau so schlau waren wie vorher.

„Das weis ich jetzt auch nicht so wirklich! Ich habe nur mal von einer Legende gehört, das der König der Geister die Macht des Sternes der Einheit besitzt…“

Doch bevor Mikihisa weiter sprechen konnte wurde er von Ren unterbrochen.

„Die er an Zeke abgetreten hat, davon hast du schon mal etwas erzählt, also überspringen wir das und kommen zur Sache. Wieso ist der Stein der hier versteckt sein soll heilig?“

„Na weil er versteckt wurde und was versteckt wird ist heilig und was nicht heilig ist, würde auch nicht versteckt werden, verstanden?“

Die Gruppe sah Joco kurz an, doch dann wendeten sie sich wieder Mikihisa zu, jedoch ließen es sich Ren und Trey nicht entgehen Joco bei diesem Satz eine runterzuhauen, so dass dieser wieder zwei Beulen mehr bekam.

„Tut mir wirklich Leid Ren aber so einfach überspringen kann ich die Sache nicht und zu deiner Information. Der König der Geister hat seine Macht nicht an Zeke abgegeben, sondern nur einen Teil, der ihm ermöglichte den Menschen zu helfen.“

Mikihisa überlegte kurz, wie er es den Anwesenden am besten erklären konnte und erzählte daraufhin weiter.

„Aber da ihr die Kurzfassung haben wollt, sage ich nur soviel, der König der Geister hat eine Macht die jeden auf der Welt mit einem Schlag vernichten kann, doch er kann sie nicht ohne Hilfe herbeirufen, sondern braucht jemanden, der es für ihn tut. Aus diesem Grund gibt es auch das Schamanenturnier. Er erlaubt alle 500 Jahre einem Schamanen seine Macht zu nutzen um die Welt zu retten.“

„Und wieso konnten wir Zeke dann besiegen, ich meine wenn der König der Geister so eine gewaltige Macht hatte? Immerhin hat er ihn doch kontrolliert, oder nicht?“

„Schon Lyserg, doch genau hier kommen die sechs heiligten Steine ins Spiel. Sie sollen diese Macht aufnehmen, für den Fall, das so etwas passiert. Die Legende sagt, dass der König der Geister jedem Stein soviel Macht zuweisen kann wie er will. Falls er allen Steinen die gleiche Macht zuweist, ist seine Macht solange darin eingeschlossen bis er sie wieder zu sich ruft.“

Die Gruppe sah Mikihisa weiterhin gespannt an und wartete darauf, dass er noch etwas hinzufügte, doch daraus sollte nichts werden.
 

Doch nach einiger Zeit wurde die Gruppe immer unruhiger.

„Und wieso gerade sechs Steine? Ich meine wieso nicht drei oder nur einen.“

Reika war sichtlich genervt, das Mikihisa nicht weitererzählte, obwohl er mit Sicherheit noch mehr wusste.

„Ok, wenn wir keine Antwort kriegen raten wir einfach mal drauf los. Es sind sechs, da sich das Wort sechs mit einer bestimmten Tätigkeit erwachsener Menschen reimt und das ist…“

„Du denkst auch nur an das eine, kann das sein?“

Hao, der das Gespräch aus sicherer Entfernung belauscht hatte schnitt Joco das Wort ab, bevor er zum Resultat seines angeblich so genialen Witzes kam.

„Ganz meine Rede Zeke…Zeke…“

„Blitzmerker! Lasst euch nicht stören ich pass nur auf, dass keiner meiner Nachfahren etwas Falsches erzählt.“

Die Gruppe war bei diesem Kommentar unschlüssig, ob sie ihre Geister rufen sollten oder nicht, doch Hao nahm ihnen die Entscheidung ab, da er schon wieder verschwunden war.

„Der Typ geht mir langsam auf die Nerven. Glaubt ihr er beobachtet uns immer noch?“

Reika sah sich bei dieser Frage suchend um, konnte jedoch niemanden sehen.

„Ist doch egal, solange er nicht angreift. Aber da wir gerade beim raten sind. Ich würde mal sagen, das vier von ihnen die vier Elemente der Natur repräsentieren und der fünfte die Geistwelt, den sechsten kann ich mir jedoch auch nicht erklären.“

„Der sechste bildet das Zentrum der fünf Steine. Jeder Stein ist genau gleichweit von einander entfernt und stellt die Vereinigung der einzelnen Elemente und deren Verbindung zueinander da.“

Bei diesen Worten sahen Hao alle mit großen Augen an.

„Sag mal haben deine Eltern dir früher kein Benehmen beigebracht? Erstens Verschwindet man nicht ohne Vorwarnung, zweitens belauscht man keinen und drittens schleicht man sich nicht an andere ran? Und außerdem wird deine Besserwisserei unerträglich!“

Hao sah Reika nur belustigt an, welche daraufhin um einiges wütender wurde.

„Damit müsst ihr Leben. Ihr könnt froh sein, dass ich mich dazu entschlossen habe euch am Leben zu lassen, jedenfalls vorerst!“

Bei diesen Worten wich Reika unwillkürlich ein Stück zurück. Wenn sie eines gelernt hatte, dann das man bei Hao nie wusste, ob er etwas ernst meint, oder nicht.
 

Doch Alina ließ sich von diesen Worten nicht einschüchtern.

„Ja, ja. Wir haben kapiert, dass du nicht auf unserer Seite bist. Könnest du uns trotzdem sagen wie wir hier wieder raus kommen?“

Hao sah sie daraufhin nur prüfend an, bis er zur Antwort ansetzte.

„Die Frage kannst du dir selber beantworten. Immerhin habe ich euch die Antwort gestern gegeben.“

Die Anwesenden sahen sich bei diesen Worten nur verwirrt an, bis sie sich an seinen Satz erinnerten.

„Das ist Unfair. Woher sollten wir denn wissen, dass wir hier Stundenlang herumirren würden?“

Hao schaffte es bei Alinas Verhalten seinen amüsiertes Grinsen zu unterdrücken und monoton weiter zureden.

„Sie wusste es.“

Bei diesen Worten zeigte er auf Reika, die bei dieser Gestik vor Wut fast explodierte, doch Hao beachtete sie nicht weiter, sondern wendete sich wieder Alina zu.

„Also kannst du nicht von Unwissenheit sprechen. Außerdem wieso sollte ich euch helfen, obwohl einer von euch den Weg bereits kennt?“

Bei diesen Worten wurde Alina hellhörig und drehte sich wütend zu der Gruppe um.

„Also wer von euch kennt den Weg.“

Bei diesen Worten sahen sich die einzelnen Schamanen an, bis ihre Blicke auf Mikihisa stehen blieben.

„Hey, macht mal halblang. Ihr hab mich nicht mal gefragt.“

Alina verdrehte bei diesen Worten jedoch die Augen und dreht sich wieder um, doch Hao war bereits wieder verschwunden. Alina schüttelte daraufhin nur den Kopf. Sie wusste echt nicht mehr, was sie davon halten sollte. Doch sie verbannte diesen Gedanken erst einmal und sah Mikihisa stattdessen nur auffordernd an. Dieser wies der Gruppe nur den Weg, weshalb sie nach wenigen Minuten auf Silver und Kalim trafen.

„Was hat denn bitte so lange gedauert?“

Mikihisa winkte bei diesen Worten nur ab und gemeinsam gingen sie zurück zu Anna. Dort angekommen, wurden die Schamanen sofort auf ihr Zimmer geschickt, wo sie sich die Bücher erneut vorknöpfen sollten. Mikihisa leistete der Gruppe dabei Gesellschaft, während die Schiedsrichter wieder ihre eigenen Wege gingen und sich nach den Dalin-Anhängern umhörten.
 

Anna entschloss sich dazu mit Tamara einkaufen zu gehen und somit waren die Schamanen unter sich. Diese nutzten die Gelegenheit um Mikihisa mit Fragen zu bombardieren.

„Was war denn jetzt eigentlich mit dem Text?“

Die Jungs sahen Alina kurz erwirrt an, bis sie wussten was sie von ihnen wollte. Sofort schob Manta ihr den Lebtop rüber. Alina fing danach an den Text laut vorzulesen. Als sie geendet hatte, wendeten sich alle zu Mikihisa.

„Wer hat das denn geschrieben.“

Mikihisa dachte kurz nach, bevor er jedoch mit den Schultern zuckte.

„Super, aber mal zu einer anderen Frage. Weißt du wie Zeke auf den Namen Hao gekommen ist?“

Auf diese Frage hin seufzte Mikihisa kurz, bis er es ihnen erklärte.

„Ganz einfach. Zeke hat früher den Namen Hao getragen. Er hat seinen Namen nicht geändert, damit wir ihn nicht erkennen. Er hat nur seinen alten wieder angenommen.“

„Ähm…hab ich das jetzt richtig verstanden? Zeke hieß in seinem ersten Leben Hao, hat dann seinen Namen in Zeke gewechselt und um uns aus zutricksen hat er den Namen Hao wieder angenommen?“

„Ja genau, Manta. Auf die Frage, wieso er nicht einen völlig anderen Namen genommen hat, kann ich euch allerdings keine Antwort geben.“

Doch bevor Manta etwas erwidern konnte, mischte sich Joco ein.

„Also langsam wird das ganze verrückt. Da fällt mir ein kennt ihr schon den Witz von dem verrückten Korn und dem Huhn? Nein? Also da war eine…“

Weiter kam Joco nicht, da sich Ren und Trey sofort auf ihn stürzten. Die anderen schüttelten daraufhin nur den Kopf, bevor sich die Aufmerksamkeit wieder auf den Erwachsenen richtete.
 

Yo war der erste, der die Stille durchbrach.

„Ich muss Joco irgendwie Recht geben. Der Text unterscheidet sich enorm von Haos jetziger Sicht.“

Mikihisa sah Yo kurz irritiert an, bis er begriff, was dieser meinte.

„Das heißt, dass Zeke diesen Text geschrieben hat, als er noch den Namen Hao trug. Liege ich da richtig?“

Die anderen nickten nur und wendeten sich wieder den Büchern zu. Ren, Trey und Joco hatte die Gruppe bereits vergessen, da der Streit mehr als nur alltäglich war und sie ihm keine wirkliche Beachtung mehr schenkten. Plötzlich wendete sich Mitsuki wieder zu Mikihisa, da ihr etwas einfiel.

„Sag mal ist es möglich, dass jemand wie Alina hellseherische Kräfte hat, oder so was ähnliches?“

Bei diesen Worten sah Mikihisa die Mädchen nur verständnislos an.

„Wie komm ihr denn darauf?“

Bevor Mitsuki antworten konnte, übernahm Reika den Part und erzählte den anderen, was letzte Nach passiert war.

„…wir haben echt drei bis viermal Nachgelesen und haben diese Stelle einfach Textstelle einfach nicht gefunden.“

Reika rang nach dieser Ausführung nach Luft, während Mitsuki noch etwas ergänzte.

„Bevor ein Missverständnis auftaucht. Sie hat die Seite nicht umgeblättert, dass hätte ich gemerkt. Und sie hat es auch vorher nirgendwo gelesen, sonst wüssten wir es auch.“

Mikihisa dachte kurz nach. So etwas war eigentlich nicht möglich.
 

Er erinnerte sich, dass Keiko bei ihrer Schwangerschaft Visionen hatte, doch sie konnte sich daran erinnern. Das ganze musste also eine andere Erklärung haben, nur welche.

„Ich glaube nicht, dass eure Freundin in die Zukunft sehen kann. Ansonsten würde sie sich daran erinnern. Ich glaube eher, dass sie etwas darüber weiß, die Sache jedoch verdrängen will.“

Mikihisa dachte danach noch mal kurz nach, blieb jedoch bei seiner Aussage und wendete sich anschließend an Alina.

„Wer waren eigentlich deine Eltern?“

Alina schüttelte nur den Kopf, bis sie anfing zu erzählen.

„Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass sie gestorben sind, als ich noch ganz klein war. Ich bin danach erst für ein paar Jahre ins Kinderheim gekommen und anschließend bei Adoptiveltern aufgewachsen. Als ich das herausgefunden habe, habe ich mir den Nachnamen meiner richtigen Eltern herausgesucht und mir mit Hilfe ein paar Freunden eine neue Identität zugelegt und bin abgehauen und in Akita gelandet. Noch fragen?“

Mikihisa schüttelte nur den Kopf, da er merkte, dass sie es hasste darüber zu sprechen. Doch andererseits war er erstaunt, was das Mädchen alles mitgemacht hatte. Das erstaunlichste war, dass sie sich selbst ihre richtige Identität wieder zueigen gemacht hätte. Immerhin sollte man meinen, dass die Personen bei denen man aufwächst einem am Herzen liegen und nicht nur, weil sie die eigenen Eltern sind. Alina war definitiv ein Fall für sich.

„Ach ja, falls es hilft. Naraja war die ganzen Jahre über an meiner Seite. Von ihr habe ich auch erfahren, wie meine richtigen Eltern mit Nachnamen hießen und dass sie getötet wurden. Leider, weiß sie nicht von wem.“

Naraja die bei diesen Worten erschienen war, sah Alina bei diesen Worten nur bedrückt an. Sagte jedoch nichts dazu.
 

Doch das änderte sich, als Mikihisa sich direkt an Alinas Schutzgeist wendete.

„Ihre Eltern wurden nicht zufällig von einem Feuerelementargeist getötet.“

Naraja schüttelte daraufhin den Kopf und sah den Erwachsenen ernst an.

„Wenn Zeke dafür verantwortlich gewesen wäre, hätte ich die Präsenz seiner Geister wieder erkannt. Außerdem schien der Mann keine Schamanenkräfte zu haben, da er mir nicht einen Blick zugeworfen hatte.“

Naraja stoppte ihre Ausführungen, da sie sich in dem Moment an die schrecklichen Bilder erinnerte. Sie konnte nichts anderes tun als zusehen. An dem Tag hat sie sich geschworen, dass sie nie von Alinas Seite weichen würde. Und dass Versprechen hatte sie bis jetzt einhalten können. Und sie würde es auch in Zukunft tun, egal was für Aufgaben auf sie zukamen. Sie wusste wie es war wenn man alles verlor, was man hatte und sie würde nicht zulassen, dass es Alina genauso ging. Nicht wenn sie in der Lage wäre das zu verhindern. Doch die Gedanken des Geistes wurden unterbrochen, als sich Reika an Alina richtete.

„Das ist dann wohl auch der Grund, wieso du so versessen darauf warst, dass die Menschen endlich einsehen was sie tun, richtig?“

Alina nickte nur, sagte jedoch nichts. Reika merkte sofort, dass Alina nicht darüber reden wollte. Doch das Geständnis ihrer Freundin hatte sie einfach zu sehr geschockt. Alina hatte ihnen nie den wirklichen Grund dafür genannt, dass sie ausgerissen war. Sie hatte immer gesagt, dass ihre Eltern keine Geister sehen konnten und sie für verrückt hielten und dass sie einfach nur noch weg wollte. Doch die jetzige Erzählung machte viel mehr Sinn und sie wollte den Rest der Geschichte hören. Sie schaffte es dennoch ihre Neugier in Zaum zu halten und schwieg, bevor sie noch etwas Falsches sagen konnte. Auch die anderen schienen zu wissen, dass sie das Thema lieber fallen lassen sollten und wendeten sich wieder den Büchern zu.
 

Mittlerweile hatten sich auch Ren, Trey und Joco wieder beruhigt und es kehrte wieder Ruhe ein. Nach einigen Minuten richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit zu Ryu.

„Die geheiligten Steine. Die stehen hier drin.“

Mikihisa zuckte bei diesen Worten nur mit den Schultern, da er nichts anderes erwartet hatte.

„Und was steht da? Ließ mal vor, nur um sicher zu gehen, dass Mikihisa nichts vergessen hat!“

Ryu sah Reika daraufhin kurz an, bis er begann den Text zusammen zufassen.

„Es gibt insgesamt sechs heilige Steine. Vier von ihnen repräsentieren die Natur, während der fünfte für die Geisterwelt steht. Der sechste bildet das Zentrum der fünf Steine. Jeder Stein ist genau gleichweit von einander entfernt und stellt die Vereinigung der einzelnen Elemente und ihre Verbindung zueinander da…Moment mal ist das nicht genau das was Zeke gesagt hat?“

Die anderen stimmten Ryu nur verwundert zu, bis sich Reika an Mikihisa wandte.

„Sag mal, ist das Zufall oder hat er uns das Buch kurzfristig entwendet?“

„Nein, der Junge kann dir den genauen Wortlaut von jedem Buch wiedergeben, das er je gelesen hat. Bedauerlicherweise hat er die Sachen nicht nur auswendig gelernt, sondern versteht sie auch noch.“

Alina seufzte kurz, bis sie etwas zu dieser Aussage wiedergab.

„Das Gedächtnis möchte ich auch haben.“

„Yapp da glänzt man in jeder Schule…“

„Sag mal Reika, hast du das nicht schon mal irgendwann gesagt?“

Reika sah Ren kurz an, bevor sie auf seine Frage antwortete.

„Ja, und zwar als wir uns eine Strategie ausgedacht haben. Und du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet.“

Bei diesen Worten lief Ren rot an, sagte jedoch nichts dazu, woraufhin Reika nur anfing zu kichern. Die anderen ignorieren die leichte Rotfärbung des Chinesen uns wendeten sich wieder zu Ryu.

„Und steht da noch irgendetwas?“

„Ja. Der sechste Stein ist außerdem der Ort, an dem sich der Schamanenkönig mit dem König der Geister vereinigen kann.“

„Also das ist mir jetzt auch neu. Aber irgendwie auch sinnvoll.“

Bei diesen Worten sahen sich alle zu Mikihisa um, sagten jedoch nichts.
 

Erst als Reika das Wort ergriff, wurden die anderen wieder hellhörig. „Gibt es noch einen anderen Weg sich mit dem Geisterkönig zu vereinigen?“

Reika bemerkte schon nachdem sie die Frage gestellt hatte, dass die Antwort ‚keine Ahnung’ sein wird, doch sie schwieg trotzdem und wendete sich wieder dem Buch über dem Einheitsstern zu. Und wie erwartet hatte Reika Recht, doch einen Versuch war es immerhin wert.

„Hab was. Der Schamanenkampf stellt die erste Hürde des Schamanenkönigs da. Doch trotz der Meisterung des Turniers ist die Herausforderung noch nicht vorbei. Da es viele Schamanen gibt, die an dem besagten Turnier nicht teilnehmen konnten, findet ein Nachkampf statt, bei dem sich jeder Schamane noch einmal mit dem Gewinner des Turniers messen kann. Der so genannte Nach-Turnier-Kampf kann sich über Jahre hinweg hinziehen…Also jetzt wird es verrückt.“

Manta staunte nach diesem Satz nicht schlecht, doch wurde von Alina wenig später aus seiner Trance gerissen.

„Was denn? Mikihisa hat doch gesagt, dass Zeke alle Bücher, die er gelesen hat Wortgetreu wiedergeben kann!“

„Ja schon, Alina. Aber das ist die Übersetzte Fassung der Turnierregeln.“

Bei diesen Worten wendeten sich alle zu Manta.

„Das was dein Übersetzungsprogramm übersetzt hat?“

Manta nickte bei diesen Worten nur, bevor Yo seine Gedanken aussprach.

„Das heißt, dass er die Bücher alle gelesen hat. Ich glaube ich sollte mich doch mal in Ruhe mit ihm unterhalte.“

Mit diesen Worten stand Yo auf und wollte gerade zur Tür gehen, als er von zwei Geistern zurückgehalten wurde.

„Das wirst du nicht Yo. Immerhin wollte er dich vor einigen Monaten noch umbringen und ich bezweifle, dass er seinen Plan beiseite gelegt hat.“

Yo sah seinen Vater daraufhin nur kurz an, bis er sich wieder auf seinen alten Platz setzte und sich wieder zu Manta richtete.

„Was steht da denn noch drin?“

Manta sah Yo nur verwundert an, bis er weiter vorlas.

„…und wird erst beendet, wenn der Schamanenkönig eine feste Bindung vorweisen kann oder die letzte Schlacht besteht. Es gibt eine bestimmte Zeremonie, die den Kampf um den Titel, während der Nach-Turnier-Zeit offiziell macht, doch muss diese von einer außen stehenden Person durchgeführt werden. Das war’s jetzt wird auf spätere Seiten verwiesen und mit dem eigentlichen Turnier vorgefahren.“

Die Gruppe schwieg einen Moment und ließ sich die Informationen noch einmal durch den Kopf gehen.
 

Keiner wusste, was sie jetzt sagen sollten. Letzten Endes meldete sich jedoch Ryu zu Wort, der die Gruppe weiter bringen wollte.

„Gut wir müssen also eine außen stehende Person darum bitten die Zeremonie durchzuführen. Wer kommt dafür in Frage? Zählen die Schiedsrichter als außen stehende Personen? Ich meine immerhin helfen sie uns ja. Doch andererseits steht das außen stehend und nicht neutral.“

Von der Gruppe war nur ein einheitliches Schulternzucken zu sehen, bevor sich Reika einmischte.

„Als außen stehend würde ich jemanden bezeichnen, der nicht zu der Gruppe gehört. Vielleicht können wir Godva dazu kriegen? Wer könnte noch in Frage kommen.“

Bei diesen Worten mischte sich Joco ein woraufhin er zwei weitere Beulen bekam.

„Zekes Anhänger könnten auch dazugehören, besonders, da sie die Dalins als Feinde sehen.“

„Sag doch gleich wir sollen Zeke fragen!“

Bei diesen Worten mischte sich Alina ein, worauf die Hälfte der Anwesenden nach hinten kippte.

„Soll ich fragen?“

„Nein. Nur weil er dich beim Turnier geküsst hat, heißt das nicht, dass er uns freiwillig helfen würde. Und außerdem hast du doch selber gehört, dass er kein Interesse daran hat uns zu helfen. Also vergiss den Gedanken. Und du, fang gar nicht erst an zu Reden.“

Bei diesen Worten schwenkte Ren seinen Guandao von Alina zu Yo. Während Alina nur vor sich hingrinste, versuchte Yo Ren zu beruhigen.

„Beruhig dich Ren. Sie hat doch nur einen Witz gemacht, kein Grund sich aufzuregen.“

Ren sah Yo nur gefährlich an, bis er Alina aus dem Augenwinkel fixierte.

„Das hoffe ich für sie, sonst muss ich ihr nämlich eine Lektion erteilen.“

„Dann komm doch her und zeig was du kannst.“

Mit diesen Worten war Alina aufgestanden und hatte sich Yos Schwert gegriffen, da ihres immer noch in ihrem Zimmer lag. Sie hatte das von vorhin wirklich als Witz gemeint, doch Rens Reaktion schrie gerade nach einem Kampf. Jedoch ging Reika im letzten Moment dazwischen und zog Alina wieder auf dem Boden, während Ren von Joco und Trey auf dem Boden gezogen wurde.
 

Nach dem wieder Ruhe eingekehrt war, wendeten sich alle an die drei Mädchen.

„Habt ihr was Interessantes herausgefunden?“

Während Alina den Kopf schüttelte, zuckten Mitsuki und Reika nur mit den Schultern.

„Wie gesagt, außer das was Alina in dem Trancezustand gesagt hat haben wir nichts. Doch ohne Beweise, behalten wir das lieber erst einmal für uns, in Ordnung?“

Die anderen nickten nur und wendeten sich anschließend an Ren, Trey und Joco.

„Wie sieht es mit euch drei Streithähnen aus?“

„Erst mal nimmst du das mit den Streithähnen zurück.“

Ryu warf bei Trey Worten nur entschuldigend die Hände in die Höhe, weshalb Ren anfing zu erzählen.

„Die Dalins gehörten zu einer den ersten Schiedsrichterfamilien, die das Schamanenturnier veranstaltet hatten. Jedoch verstoßen wurde, da sie die Informationen über das Sternenheiligtum an sich genommen haben und versucht hatten den Geisterkönig zu stürzen...“

„Erinnert mich irgendwie an Zeke.“

Ren sah Ryu bei dieser Unterbrechung nur mit einem tödlichen Blick an, bevor er weiter erzählt.

„Ja nur mit dem Unterschied, dass sie gescheitert sind, weil nicht an den Klanuva-Vögel vorbeikamen und deswegen umdrehen mussten. Als die restlichen Patchenfamilien das erfuhren, wurden die Dalins aus dem Schamanenrat ausgeschlossen und aus Dobbie Village verbannt. Der König der Geister soll diese Verbannung selbst ausgesprochen haben, weshalb den Nachfahren dieser Dynastie der Zugang nach Dobbie Village ebenfalls verwährt wird.“

Mit diesen Satz endete Ren seine Ausführungen und wartete auf Kommentare, die auch nicht lange auf sich warten ließen.

„Moment mal, wenn der König der Geister dazu in der Lange ist, wieso hat er Zeke dann wieder nach Dobbie Village gelassen? Immerhin hat er doch das gleiche versucht.“

Ryu sah jetzt völlig verwirrt in die Runde. Auch die anderen warfen einander nur unwissende Blicke zu.
 

Nach einiger Zeit mischte sich Mikihisa zu dem Thema ein und klärte die Anwesenden so gut er konnte auf.

„Da hast du Recht, Ryu. Zeke hat genau denselben Trick abgezogen wie die Dalins, wenn man den Schriften trauen darf. Zwischen Zeke und den Dalins besteht jedoch irgendein bedeutender Unterscheid, den ich auch nur erraten kann.“

Doch bevor Mikihisa weiter sprechen konnte, mischte sich Trey ein und fasste die Fakten noch einmal zusammen, damit es nicht so aussah, als hätte Ren die ganze Arbeit gemacht. Außerdem hatte er keine Lust sich irgendwelche Vermutungen anzuhören.

„Wie auch immer. Fest steht jedenfalls, dass die Dalins aus fünf Personen bestanden und sie ihre Tat im Geheimen geplant und durchgeführt haben. Außerdem haben sie dem König der Geister ewige treue geschworen…“

Weiter kam Trey nicht, da sich Alina in diesem Moment einmischte.

„Moment mal, ist eine Verbannung von Zeke dann nicht sinnvoller? Ich meine Zeke hat das ganze ja allein durchgezogen und außerdem haben mir die Jungs erzählt, dass Zeke vor 500 Jahren als Patche wieder geboren wurde. Müsste er dem Geisterkönig dann nicht auch die Treue geschworen haben? Das heißt doch, dass das vergehen sogar noch schlimmer war. Also wieso versperrt der König der Geister den Dalin den Zutritt und Zeke nicht?“

Bevor Trey etwas sagen konnte mischte sich Mikihisa erneut in das Geschehen ein und äußerte seine Vermutung.

„Wie schon gesagt. Die Antwort kennt keiner. Ich vermute, dass der König der Geister sich für Zekes Verhalten verantwortlich macht und ihm einfach eine weitere Chance geben will.“

Nach diesen Worten richteten sich alle Blicke auf Mikihisa.
 

Dieser ignorierte die Blicke und dachte kurz nach. Er wusste nicht, ob seine Vermutung stimmte, doch wenn er weiter darüber nachdachte, war es durchaus möglich. Immerhin hatte sich Zeke, kurz nach dem er den Stern der Einheit gemeistert hat, dafür entschieden die Menschheit zu vernichten. Mikihisa schüttelte diesen Gedanken jedoch schnell wieder beiseite. Es spielte keine Rolle, weshalb der König der Geister weiterhin zuließ, dass Zeke an dem Turnieren teilnahm. Wichtig war nur, dass die Asakuras in der Lagen waren seine Pläne zu Nichte zu machen und ihn für weitere 500 Jahre von dieser Welt verbannten.

„Eine weitere Chance?“

Diese Worte rissen Mikihisa wieder aus den Gedanken und er sah, dass Yo ebenfalls über diese Möglichkeit nachdachte.

„Fang gar nicht an darüber nachzudenken, Yo. Du wärst Zeke beim letzten Mal beinah ins Messer gelaufen, so einen Schock brauchen wir nicht schon wieder!“

„Ist ja gut, Amidamaru. Aber nur mal so, ich wäre wenn dann in sein Schwert gelaufen und nicht ins Messer.“

„Das ist doch nur ’ne Redensart.“

Nach dem kleinen Streit zwischen Yo und seinem Schutzgeist, konnte sich keiner mehr zurückhalten und alle fingen an zu lachen. Damit war auch das Thema Zeke fürs erste wieder vom Tisch und die Schamanen studierten die Bücher weiter. Mikihisa hatte sich in der Zwischenzeit auch ein Buch rausgesucht. Er erhoffte sich zwar nicht viel davon, doch er wollte unbedingt wissen, was an diesem Buch so amüsierend war, dass Kalim es erst, nach dem er angesprochen wurde, zur Seite legen konnte. Doch schon nach den ersten Seiten stimmte er mit Kalim voll und ganz überein. Das Buch hatte wirklich nichts mit dem Nach-Turnier-Kampf zu tun, sondern war ausschließlich für Yo bestimmt. Da dieser im Moment keine Zeit dafür hatte und er gerade nichts Besseres zu tun hatte las er einfach weiter. Schaden konnte es ja nicht, jedenfalls nicht ihm.
 

_________________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

Ich hasse diese Stelle, aber nun muss ich euch Leider mitteilen, dass für heute Schluss ist. Das nächste Kapitel wird vorraussichtlich am 1.2.09 on sein. Bis dahin müsst ihr euch gedulden. Wer fragen hat, kann mir ja schreiben und sofern ich nicht zuviel verrate muss, werde ich sie euch auch beantworten.
 

Liebe Grüße
 

Misato

Das Treffen!?

So, wie versprochen präsentiere ich euch das nächste Kapitel. Hao und Alina pur, falls es euch interessiert. Also wie immer wünsche ich alle, die bis hier hin kommen viel Spaß beim lesen.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 15: Das Treffen!?
 

Mittlerweile hatte sich der Tag wieder dem Ende geneigt und die Gruppe war total geschafft. Die neuen Erkenntnisse haben nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Wie sollte Yo eine feste Bindung vorweisen um der letzten Schlacht zu entgehen? Was hatte die heiligen Steine mit dem ganzen zu tun? Muss der Schamanenkönig dort hingehen um sich mit dem König der Geister zu vereinigen? War das etwa die Aufgabe, die Yo zu erfüllen hatte um die letzte Schlacht zu gewinnen? Oder gab es noch eine einfachere Möglichkeit? Und vor allem, was hatte Hao mit der ganzen Sache zu tun? Diese und noch mehr Fragen schwirrten in den Köpfen der Gruppe herum. Keiner konnte diese Fragen beantworten. Auch Manta versuchte verzweifelt noch ein paar Informationen aus dem Turnierbuch herauszukitzeln, doch das erwies sich als schwieriger als gedacht. Es gab nur wenige Personen, die über den Nach-Turnier-Kampf Bescheid wussten. Zum einen waren da die Dalins. Doch sie waren ihre Feinde und würden ihnen wohl kaum Tipps geben. Zum anderen hatten sie Hao, der ihnen aber mehr als deutlich gemacht hatte, dass er ihnen nicht helfen wird. Und außer den eben genannten konnten sie keine weiteren Personen nennen, die etwas über diesen Kampf wissen konnten. Es war Hoffnungslos. Ihnen lief die Zeit weg und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie mussten die richtigen Informationen schnellstens zusammenkriegen, bevor die Dalin-Anhänger sich entschlossen ihren ersten Angriff auf Yo zu starten. Es war einfach zum Verrückt werden. Doch die Frage, die sich die gesamte Gruppe stellte war, ob die Dalin-Anhänger wirklich den Mut hatten einen offenen Kampf zu führen. Laut ihren Informationen waren die Dalin-Anhänger mehr als mächtig, doch würden sie riskieren sich zu überschätzen oder warteten sie solange, bis sich die Gruppe wieder auflösen musste. Immerhin dauerten die Ferien nur zwei Wochen und ein paar Tage waren bereits vergangen.
 

Doch die Anwesenden schüttelten diesen Gedanken schnell beiseite. Wenn sie schon bei der bloßen Vorstellung nervös wurden, wie sollte es dann erst bei einer Konfrontation mit diesen Leuten werden. Aus diesem Grund widmete sich die Gruppe wieder den Büchern, bis sie zu müde war um weiter zu lesen. Während Yo einfach über dem Buch einschlief, das er gerade gelesen hatte, schafften es die anderen noch sich auf ihr Futon zu legen. Auch Jeanne und Lyserg blieben diese Nacht über bei Yo und den anderen. Zum einen, da es schon dunkel war und zum anderen, weil sie einfach zu erschöpft von dem etwas anderem Training waren. Nur Alina konnte sich nicht dazu bringen die Augen zu schließen und ebenfalls ins Traumland zu gleiten. In ihrem Kopf schwirrte immer nur ein Thema, was sie nicht loslassen wollte. Sie hatte es die letzten zwei Monate erfolgreich verdrängt, doch jetzt schloss es wieder zu ihr auf. Sie konnte es sich auch nicht erklären, doch sie konnte es einfach nicht vergessen. Sie dachte darüber nach, woran es liegen konnte, bis sie feststellte, dass sie es einfach nicht vergessen wollte. Es gab nur einen Weg, wie sie endlich mit diesem Thema abschließen konnte, das wusste sie. Bei diesen Gedanken sah sie nachdenklich zu ihren schlafenden Freundinnen. Es gab nur einen Weg, aber was würden Reika, Mitsuki und Jeanne davon halten. Was würde der Rest dazu sagen. Sie musste allein mit dem Thema abschließen. Sie wollte die Wahrheit wissen und nicht irgendeine Interpretation eines anderen. Doch der Gedanke an ihre Freunde ließ sie immer wieder zögern.

//Was würden die anderen von mir denken, wenn ich das Ganze durchziehe.\\

Sie wusste nicht was sie erwartet, was die Folgen ihres Entschlusses sein würden. Sie wollte endlich mit dem Thema abrechnen, es anschließend für immer zu den Akten legen. Doch ihre größte Angst war, dass Reika, Mitsuki und auch Anna mit ihrer Interpretation Recht hatten. Was würde dann geschehen? Müsste sie dann eine Wahl treffen? Sie kannte die Antwort nicht und wird es auch nie erfahren, wenn sie weiterhin hier liegen blieb.
 

Alina schloss bei diesen Gedanken kurz die Augen, bis sie sich aufsetzte und aus dem Fenster sah. Sie überlegte noch ein paar Sekunden länger und schaute ein letztes Mal zu ihren Freundinnen. Doch dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und stand von ihrem Futon auf. Bevor sie jedoch das Zimmer verlassen konnte, fiel ihr noch etwas ein. Kurzerhand ging sie zu Jeannes Jacke und holte etwas heraus. Anschließend verfolgte sie ihr altes Ziel, wurde jedoch von einer alten Freundin zurückgehalten.

„Du weißt schon, dass du dich nur in riesige Schwierigkeiten bringst, oder?“

Alina legte bei diesen Worten nur einen Finger auf ihre Lippen, dass ihrem Schutzgeist signalisierte, dass sie leise sein sollte. Allerdings ließ sich Naraja nicht von ihr zum Schweigen bringen.

„Wenn sie aufwachen ist es umso besser. Vielleicht können sie dich ja von deinem Vorhaben abbringen.“

Alina warf ihren Schutzgeist nur einen gespielt verwirrten Blick zu.

„Ich weiß echt nicht wovon du redest…“

Mit diesen Worten öffnete sie die Zimmertür und betrat den Flur.

„…ich will nur ein bisschen spazieren gehen!“

„Du kannst mich nicht täuschen, Alina. Dafür kenne ich dich gut genug. Wieso willst du mit ihm reden, immerhin bringt es dir nichts! Ich meine, was wenn er nichts mit dir zu tun haben will und seine Geister auf dich hetzt oder sonst was.“

Als Naraja ihren Vortrag beendet hatte, viel ihr auf, dass Alina schon die Hälfte der Treppe hinunter gestiegen war und schloss deshalb schnell mit ihr auf.

„Ganz ehrlich, du hast noch nicht mal dein Medium dabei, wie willst du dich verteidigen, wenn es zum Kampf kommt. Außerdem ist der Wald ein Irrgarten, du bis bei Hellem schon nicht herausgefunden, will soll es dir in der Nacht gelingen?“

Alina war am Ende dieses Satzes an der Haustür angekommen und drehte sich daraufhin genervt zu ihrem Schutzgeist um.

„Ich nehme mein Medium nicht mit, da ich sowieso keine Chance hätte, wenn es zum Kampf kommt. Und das mit dem Wald muss ich einfach in Kauf nehmen. Was dich angeht, Naraja, hast du genau zwei Möglichkeiten. Entweder du fliegst zurück zu Reika und den anderen und erzählst ihnen alles oder du kommst mit mir und gibst mir Rückendeckung.“

Als Alina diese Worte sagte, öffnete sich die Tür und schloss sie hinter sich. Ihrer Schutzgeist schwebte einige Minuten an Ort und Stelle, und schien zu überlegen. Letzten Endes entschloss sie sich Alina zu folgen.
 

Diese war in der Zwischenzeit schon ein ganzes Stück vorangekommen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass sie nicht zum Wald gegangen sondern gerannt war. Sie wollte es einfach so schnell wie möglich hinter sich bringen und zusätzlich verhindern, dass sie jemand davon abhielt. Narajas Einwand konnte sie gerade noch ignorieren, doch wenn Reika, Mitsuki und Jeanne auch noch auf sie eingeredet hätten, wäre sie bestimmt nicht so weit gekommen.

//Für manche Dinge muss man halt ein Risiko eingehen, oder nicht? Oh man, ich weißt doch noch nicht mal auf was ich mich hier einlasse. Wieso kann ich ihn nicht so leicht vergessen wie Nevu?\\

Alina schüttelte diesen Gedanken sofort wieder aus ihrem Kopf und betrat den Wald. Um sie herum veränderte sich die Umgebung und statt den kahlen Bäumen sah sie nun einen Märchenwald. Sie atmete noch einmal kurz durch, bevor sie weiter gehen wollte. Allerdings wurde sie im letzten Moment von einer Stimme zurückgehalten.

„Das würde ich an deiner Stelle nicht machen. Immerhin kommst du ohne fremde Hilfe nicht mehr raus!“

Alina blieb bei diesen Worten wie Versteinert stehen, drehte sich dann jedoch langsam zu dem Sprecher um. Hao stand mit verschränkten Armen an einen Baum gelehnt und musterte sie schweigend. Diese Tatsache allein machte sie mehr als nur nervös, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen richtete sie sich mit einem verärgerten Unterton an ihn.

„Wieso musst du dich immer an einen heranschleichen? Kannst du einen nicht wenigstens vorwarnen?“

Gerade als sie das ausgesprochen hatte, realisierte sie was und besonders wie sie es gesagt hatte. Kurz darauf biss sie sich gedanklich die Zunge ab.

//Das Gespräch fängt ja schon mal gut an. Ich bin manchmal so dämlich.\\

Während Alina versuchte einen klaren Gedanken zukriegen und ihre nächsten Sätze zu planen, sah Hao sie nur emotionslos an.
 

Erst nach einigen Sekunden, in denen sich Alina immer noch nicht entscheiden konnte, was sie sagen sollte, meldete sich Hao zu Wort.

„Also was willst du? Denn ich bezweifle, dass du nur hier bist um dich in dem Wald zum zweiten Mal innerhalb eines Tages zu verlaufen.“

Alina versuchte sich bei diesen Worten zu beherrschen, doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl als wollte er sie provozieren. Doch sie schüttelte den Gedanken schnell wieder aus ihrem Kopf, bevor sie antwortet.

„Ich wollte nur Gewissheit über etwas haben? Und zwar über dein Verhalten während des Schamanenkampfes!“

Doch bevor Hao etwas erwidern konnte, hörten beide ein bedrohliches Knurren. Daraufhin konnte Alina nicht anders als sich umzudrehen. Aus einem der vielen Gebüsche war gerade ein Wolf erschienen, der ihr seine Zähne zeigte.

„Jetzt beruhig dich doch Okami, ich hab doch noch nicht mal ein Medium dabei.“

Alina ging, als sie das sage rückwärts und hob defensiv die Hände in die Luft. Doch dieses Verhalten bereute sie sofort, als Hao seinen dementsprechenden Kommentar abgab.

„Das allein ist schon ein Fehler, meine Liebe. Nur weil ich euch nicht getötet habe, als ich die Chance dazu hatte, heißt das noch lange nicht, dass ihr außer Gefahr seid.“

Mit diesen Worten stieß sich Hao vom Baum ab und kam auf Alina zu, blieb jedoch einige Meter vor ihr stehen.

„Außerdem bist du in dem Besitz einer stärkeren Waffe und das weißt du ganz genau. Dein Nachteil ist nur, dass du den Kristall der Stille nicht aktivieren kannst!“

Alina sah Hao bei diesen Worten nur geschockt an.
 

Sie hatte nicht vor den Kristall einzusetzen, sondern hat ihn nur mitgenommen um sich vor einem möglichen Angriff zu schützen. Die Tatsache, dass er davon wusste ließ sie wortlos zurück. Jedenfalls für eine kurze Zeitperiode, denn kurz darauf, stellte sie die Frage, die ihr auf der Zunge lag.

„Woher weißt du das? Hast du meine Gedanken gelesen oder uns bis eben beobachtet?“

Alina hatte bei dieser Aussage bereits völlig vergessen, dass Okami sie immer noch anknurrte. Doch das interessierte sie auch nicht, da sie einfach zu wütend war.

„Weder noch, Alina. Jeder der sich etwas mit der Natur auskennt, kann die Präsenz dieses Kristalls spüren und besonders gilt diese Eigenschaft für Elementargeister, wie Okami. Was glaubst du wohl wieso sie so reagiert?“

Mit diesen Worten gab Hao seinen Schutzgeist ein Zeichen, was bewirkte, dass dieser seine Angriffsposition sofort aufgab, Alina jedoch weiterhin im Auge behielt.

„Ich würde an deiner Stelle verschwinden, bevor ich dir die Sache mit dem Kristall noch übel nehme. Bei Okami bist du nämlich schon auf der schwarzen Liste.“

Mit diesen Worten ging Hao an Alina vorbei, wurde jedoch kurz danach von ihrer Stimme zurückgehalten.

„Warte. Ich bin noch nicht fertig mit dir. Ich will wissen was das ganze beim Schamanenturnier sollte. Und ich gehe nicht eher weg bis ich eine Antwort bekomme.“

Hao sah sich kurz zu ihr um, bis er etwas auf ihren Satz erwiderte.

„Dann wirst du hier verdammt lange stehen. Einige Sachen behält man lieber für sich, da sie sonst nur noch mehr Komplikationen bringen.“

„Ich meine es ernst Zeke, ich werde diesen Wald nicht vorher verlassen bis du mir eine Antwort gibst und … Hao!“

Alina sah nur, dass Hao ihren Vortrag ignorierte und Okami ein Zeichen gab ihm zu folgen. Es war ihr in diesem Moment völlig egal was passiert. Sie wollte eine Antwort und die würde sie auch kriegen. Aus ihrer Wut heraus fiel ihr auch nicht auf, dass sie ihn wieder mit Hao angesprochen hatte und nicht mehr mit Zeke. Dieser seufzte nur einmal kurz, bis er sich zu den Sträuchern am Wegrand wendete, wo er gerade ein leises Geräusch gehört hatte.
 

Alina hingegen ignorierte sein Verhalten und redete unbeirrt weiter, da sie eh nichts zu verlieren hatte.

„Das Einzige, dass ich wissen will ist, was während des Turniers gespielt und was ernst gemeint war. Mehr nicht. Beantworte mir einfach die Frage und du bist mich los!“

Als sie nach diesem Satz zu Hao sah schien sie endlich zu bemerken, dass er nicht auf sie achtete, was sie dazu brachte ihre Stimme zu erheben.

„Sag mal hörst du mir überhaupt zu oder was? Ich…Was soll denn das?“

Alina war total geschockt als Hao sich auf einmal zu ihr umdrehte und sie vom Waldweg zurück auf die Straße zog.

„Vielleicht macht es dir nichts aus, aber ich habe keine Lust von Vögeln mit Kastanien beworfen zu werden.“

Nach diesem Satz ließ er Alina wieder los und ging am Waldrand endlang. Alina sah ihm zuerst verwundert hinterher, bis sie mit ihm aufschloss.

„Du redest von diesen miesen kleinen Vögeln, die uns durch den halben Wald gejagt haben, oder nicht?“

„Zu allererst sind die Vögel nicht mies. Sie wollen nur ihre Ruhe haben und verjagen diejenigen, die das nicht akzeptieren und ihnen zu nahe kommen. Außerdem war das nur eine Warnung, denn wenn man sie zu sehr reizt, kann es schon mal passieren, dass sie solange an einem Ast picken, bis dieser herunterfällt. Also hattet ihr noch erhebliches Glück gehabt.“

Alina blieb nach Haos Ausführung stehen und sah nachdenklich zu Boden. Auch Hao war stehen geblieben und hatte sich zu ihr gedreht. Es wäre für ihn ein leichtes gewesen jetzt zu verschwinden und Alina hier stehen zu lassen, doch er wusste genau, dass er sie so nicht loswurde. Doch so leicht würde er seine Fassade nicht fallen lassen, deshalb tat er das erstbest, was ihm einfiel.

„Wieso ist es dir so wichtig zu wissen, was meine Aktionen während des Turniers zu bedeuten haben?“

Alina sah bei diesen Worten erschrocken auf.
 

Sie hatte kurzfristig vergessen wo sie war. Erst jetzt fiel ihr ein, was sie überhaupt um diese Zeit in dieser Gegend wollte. Sie überlegte noch mal kurz was Hao genau gefragt hatte, bevor sie antwortete.

„Ich will es einfach verstehen! Wieso ich und nicht eine andere zum Beispiel Reika oder Mitsuki? Was wolltest du damit bezwecken? Ich will einfach nur wissen ob das alles ein Teil deines Planes war oder nicht?“

Alina ist beim letzten Teil immer lauter geworden, was Hao dazu veranlasste weiter zugehen. Dieses Verhalten führte dazu, dass Alina umgehend reagierte und wieder mit ihm aufschloss.

„Deine Fragen in allen Ehren, aber du bewegst dich gerade auf dünnen Eis. Mal ganz ehrlich, was willst du von mir hören? Das ich dich nur benutzt habe um an die Gruppe ranzukommen oder das ich nur sichergehen wollte, dass ich eine Person zwischen mir und Yo habe?“

Alina überhörte die rethorische Frage im letzten Teil von Haos Aussage und setzte zur Antwort an.

„Ich will die Wahrheit wissen! Keine Lügen und vor allem keine Ausflüchte, nur die reine Wahrheit. Ich habe es nämlich satt, dass alle ihre Spekulationen bekannt geben und mich dadurch immer wieder an dieselbe Frage erinnern, die ich mir seit Wochen stelle. Wieso hast du mich geküsst, obwohl du wusstest, dass du deine Tarnung nicht aufrechterhalten kannst.“

Alina holte nach diesen Sätzen tief Luft und versuchte sich zu beruhigen.

„Und was genau würde dir die Wahrheit bringen? Schon mal daran gedacht, dass man mit einer Lüge wesentlich besser leben kann als mit der Wahrheit? Für deine Frage gibt es zwei Antworten. Doch vorher solltest du dir überlegen, was eine Antwort ändern könnte.“

Alina blieb bei diesen Worten stehen und auch Hao drehte sich wieder zu ihr um und musterte sie intensiv.
 

Er wusste nicht wieso doch insgeheim war er auf Alinas Antwort gespannt.

„Eine Antwort würde gar nichts ändern. Ich kann mit beiden Möglichkeiten leben.“

Auf Haos Gesicht schlich sich bei diesen Worten ein leichtes Lächeln, was Alina stutzig machte. Doch sie brauchte nicht nachzufragen, da Hao ihr die Antwort darauf sofort mitteilte.

„Also, wieso ist dir die Antwort dann so wichtig, dass du dich nachts wegschleichen musst und deine Freunde hintergehst, nur um sie zu bekommen? Denn wenn es nichts ändert, dann ändert es auch nichts, wenn du keine Antwort bekommst!“

Alina wusste nicht wie sie darauf erwidern sollte. Langsam wurde ihr klar, dass Hao ihr keine Antwort geben wollte. Doch sie würde nicht aufgeben, noch nicht.

„Ok, vielleicht war das eben gelogen…“

„Na sieh mal einer an. Du erwartest von mir die Wahrheit und lügst selber. Ich kann mich ja irren aber irgendwie ist das ziemlich unfaire.“

Alina ließ bei Haos Kommentar den Kopf sinken. Sie hatte den Ball ins Aus gespielt. Sie konnte nicht glauben, dass ein falscher Satz bewirkte, dass sie weiter von einer Antwort entfernt war als je zuvor. Aus diesem Grund versuchte sie ihre Taktik zu ändern. So einfach wollte sie sich nicht geschlagen geben, dafür war sie einfach zu stur.

„Wieso weichst du der Frage eigentlich aus? Denkst du etwa, dass ich dir daraus einen Strick drehen könnte?“

„Hey, Psychologie ist verboten, dass ist mein Spezialgebiet.“

Bei diesem Einwand musste sich Alina extrem beherrschen um nicht laut loszulachen, was sie zur ihrer eigenen Verwunderung auch schaffte.

„Wie Anna schon sagte, du bist nicht der einzige, der diese Taktik verwenden kann!“

Bei diesen Worten verschränkte Alina ihre Arme vor der Brust und sah Hao abwartend an.
 

Doch bevor Hao etwas auf diese Gestik erwidern konnte, wurden die beiden auf ein paar Personen aufmerksam, die gerade aus einer Kneipe kamen.

„So Leute, dann ist ja alles besprochen. Wir treffen uns wieder, wenn die anderen eingetroffen sind.“

Sagte einer der Männer und stieg auf eines der Motorräder, die vor der Kneipe standen. Auch fünf andere Personen taten es ihr sofort gleich, wobei sich zwei von ihnen ein Motorrad teilten. Dies bewirkte, dass nur noch drei Personen vor der Kneipentür standen.

„Geht klar, Kain. Wir rufen euch an, wenn wir etwas von ihnen hören.“

Mit diesen Worten starteten die fünf ihre Motorräder, fuhren los und waren wenige Minuten später verschwunden.

„Na dann kann ja nichts mehr schief gehen, oder was meinst du Ariel?“

„Da stimme ich dir voll und ganz zu, Jara. Wenn wir endlich wieder alle zusammen sind, geht es dem Schamanenkönig an den Kragen.“

Alina konnte sich bei den Worten der Männer nicht mehr zurückhalten und gab sich zu erkennen.

„Das glaubt ihr Idioten doch wohl selber nicht!“

Erst als Alina das Gesagte realisierte, konnte sie auch eine Ergänzung nicht zurückhalten.

„Ups.“

Hao sah sie bei dieser Reaktion nur kopfschüttelnd an.

„Das musste jetzt sein, richtig. Du hast echt ein Talent dich in Schwierigkeiten zu bringen.“

Doch bevor Alina sich zu ihm wenden konnte, kamen die drei Personen auch schon auf sie zu.

„Na wen haben wir denn da, du bist doch auch eine von Yos Freunden, richtig? Wie praktisch, dann brauchen wir ja nicht lange nach einer Gelegenheit suchen um dich zu beseitigen.“

Bei diesen Worten rief die schwarz gekleidete Frau ihren Schutzgeist und auch ihre Begleiter taten es ihr gleich.

„Ok, Auszeit. Was soll der Terz eigentlich? Wenn ihr Yo vernichten wollt, wieso tut ihr es nicht einfach. Mit dieser Methode macht ihr es euch nur unnötig schwer. Ihr treibt seine Freunde ja praktisch auf einen Haufen, was bewirkt, dass…“

Bevor Hao seine Ausführungen beenden konnte, stieß ihn Alina an.

„Hör auf damit, Hao. Gibt diesen Typen doch keine Ratschläge. Immerhin gibst du uns auch keine und wir hätten sie immerhin verdient.“

Noch bevor Hao auf Alinas Aussagen reagieren konnte, mischte sich der Mann, der eine Löwen auf dem Rücken gestickt hatte in das Gespräch ein.

„Vielleicht will sich dein Freund nur aus der Reserve ziehen, doch das wirkt bei uns sowieso nicht. Ihr werdet beide sterben und zwar hier und jetzt.“

Nach diesen Worten griff der Mann so schnell an, dass Alina nur geschockt auf dem immer näher kommenden Angriff sah.
 

Doch plötzlich wurde dieser ohne Vorwarnung zerschlagen und vor ihr und Hao stand auf einmal eine beige Wölfin.

„Könntet ihr mich mal bitte aufklären? Was hab ich mit der ganzen Geschichte zu tun?“

Während sich die beiden Männer nur kurz ansahen, beantwortete das weibliche Mitglied Haos Frage.

„Du bist einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort und zusätzlich noch mit der falschen Person zusammen. So läuft das Leben halt, wenn man nicht aufpasst ist es schneller vorbei als man glaubt.“

Hao verdrehte bei diesen Worten nur kurz die Augen, bevor er zum Gegenschlag ausholte.

„Gut, das ist durchaus nachvollziehbar. Doch dann solltet ihr wissen, dass auch ihr euch zur falschen Zeit mit der falschen Person angelegt habt. Denn eigentlich wollte ich heute einen kampffreien Tag einlegen, den ihr dank eures Verhalten gründlich verdorben habt.“

Bei diesem Kommentar bekam Hao nicht nur verwunderte Blicke von den schwarz gekleideten Personen, sondern auch von Alina zugeworfen. Doch das hielt nicht lange an, denn nach wenigen Minuten des Schweigens fingen die drei an zu lachen und brauchten eine Weile bis sie sich beruhigten. Trotz des kurzen Lachkrampfes, schien ihre Geistkontrolle unverändert zu bleiben. Während Hao gerade die Situation nutzen wollte um zu verschwinden, war Alina so genervt von den Typen, dass sie diese aus ihrem abwesenden Zustand holte.

„Was ist bitte daran so witzig…“

Noch bevor Alina etwas ergänzen konnte, zog Hao sie zurück.

„Sag mal wieso provozierst du die Typen eigentlich, wenn du kein Medium und darüber hinaus noch nicht mal einen Geist bei dir hast?“

Alina dachte kurz über diese Worte nach, bis sie verstand, worauf Hao hinaus wollte. Jedoch konnte sie nichts erwidern, da sich der zweite Mann aus der Gruppe gerade einmischte.

„Ich kann dir sagen, was so witzig war. Der Spruch ist typisch für Schamanen, die Angst haben zu kämpfen, da sie genau wissen, dass sie keine Chance gegen ihre Gegner haben!“

„Da interpretierst du aber zu viel in mein Verhalten. Ich meinte dass mit dem kampffreien Tag verdammt ernst! Aber von mir aus könnt ihr denken, was ihr wollt. Ich muss keinem mehr etwas beweisen.“

Bei diesen Worten wendete sich Hao von dem Szenarium ab.
 

Die drei Personen ließen sich dies jedoch nicht bieten und schickten sofort einen Angriff los, der ihn aber dank Okami verfehlte. Die Angreifer sahen den kleinen Wolf daraufhin nur kurz an, bis sie wieder anfingen zu grinsen und dieses Verhalten sofort kommentierten.

„So schnell kann kein normaler Geist sein. Das heißt, dass es sich bei deinem Schutzgeist um einen Elementargeist handelt, richtig?“

Der belustigte Unterton der Frau brachte Hao dazu sich wieder zu den Personen umzusehen. Von außen war es ihm zwar nicht anzusehen, doch innerlich hatte er im Moment ein schlechtes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht, das konnte er spüren. Auch Alina wich bei diesen Worten unwillkürlich zurück und stand anschließend direkt neben Hao.

„Das gefällt mir überhaupt nicht.“

Hao erwiderte auf diese Aussage nichts, sondern beobachtete seine Gegner nur intensiv. Dadurch bemerkte er, dass das weibliche Mitglied der Gruppe einen kleinen Beutel aus der Tasche holte. Doch bevor er reagieren konnte, zog sie auch schon einen kleinen Stein heraus und murmelte einige unbekannte Worte. Daraufhin fing der Stein an zu glühen, woraufhin Okami sofort zurückwich. Doch kurz darauf ging die Wölfin zu Boden. Hao reagierte daraufhin nur intuitiv und ließ seine Hand nach vorne schnellen. Sofort wurde die schwarz gekleidete Frau zurückgeschleudert. Als diese auf dem Boden aufkam rutschte ihr der Stein aus der Hand. Hao nutzte die Gelegenheit um sich an seinen Schutzgeist zu wenden.

„Okami, geh zurück in die Totentafel. Sofort!“

Zuerst weigerte sich die Wölfin, da sie nicht von Haos Seite weichen wollte, doch gab nach einigen Sekunden doch nach und verschwand in der Totentafel. Die beiden Männer, die das gemerkt hatten ließen ihre Geister sofort danach angreifen. Zu ihrem Bedauern war Hao schneller und erschuf eine Schutzbarriere, die ihn vor den Angriffen schützte.
 

Alina stand nur geschockt daneben und wusste nicht was sie tun sollte. Sie hätte ihm am liebsten geholfen, doch ohne Schutzgeist würde sie ihm nur im Weg stehen. Das hieß, dass sie untätig herumstehen musst und hoffen, dass Hao die Typen auch ohne Schutzgeist in den Griff bekam.

„Das nenn ich mal mit unfairen Mittel kämpfen. Frechheit. Von mir aus das kann ich auch.“

Doch bevor Hao noch etwas zu diesem Satz ergänzen konnte, meldete sich eine andere Stimme zu Wort.

//~Lass den Unsinn. Du solltest hier verschwinden und zwar schnell.~\\

Hao war kurz davor etwas zu erwidern, doch konnte sich früh genug davon abhalten und obendrein noch verhindern, dass er sich etwas anmerken ließ. Trotzdem musste er der Stimme in Gedanken Recht geben. Er konnte die Schutzbarriere ohne Probleme aufrechterhalten, doch da die Barriere aus seinem Furyoko bestand, war die Gefahr groß, dass dieses schneller auf Null war als das seiner Gegner. Besonders da er den Furyokostand der drei nicht kannte und er seinen aus Gewohnheit weiterhin bei 250 000 ließ. Hao schüttelte diesen Gedanken kurzerhand aus seinem Kopf, wendete sich aber trotzdem an Alina.

„Das wird mir jetzt echt zu blöd. Was hältst du davon, wenn wir verschwinden.“

Mit diesen Worten schloss er die Augen und bevor Alina reagieren konnte, wurde der Wind um sie herum immer stärke, weshalb auch sie ihre Augen schloss. Als der Wind sich wieder legte, öffnete sie diese wieder und sah, dass sie nicht weit von Yos Haus entfernt waren. Alina sah Hao nur verwirrt an, welcher ihr nicht mal einen Blick würdigte, sondern nur in die Richtung blickte, in der sie zuvor waren.

„Super, jetzt darf ich mein Versprechen brechen.“

Alina erwiderte darauf nichts, sondern sah Hao nur mit einen undefinierbaren Blick an.
 

Sie musste das Ganze erst einmal verarbeiten. Doch nach dem sich ihr Adrenalinspiegel einigermaßen wieder gesenkt hatte, fasste sie ihren ganzen Mut zusammen.

„Was war das eben? Und was meinst du mit ‚du musst dein Versprechen brechen? Kannst du mir mal sagen was hier los ist?“

Hao sah Alina nur kurz an. Dennoch antwortete er nicht, sondern ließ seinen Schutzgeist aus der Totentafel. Doch bevor Alina ein weiteres Mal nachfragen konnte, wendete er sich an sie.

„Ich denke nicht, dass es dich irgendetwas angeht, was ich für Abkommen mit meinen Schutzgeister treffe. Und was das eben alles zu bedeuten hatte, kannst du dir glaube ich selbst beantworten, immerhin kennst du die Wirkung vom Kristall der Stille, oder etwa nicht?“

Alina sah Hao daraufhin nur geschockt an.

„Also besitzen die Dalins mehr als nur einen dieser Kristalle.“

„Wie jetzt? Was meinst du mit mehr als einen?“

Nach Haos Frage zog Alina den Kristall, der in ihrer Hosentasche war heraus und legte ihn auf ihre flache Hand.

„Die Dalins haben den Zurückgelassen, als sie Joco angegriffen haben.“

„Super. Das lässt die Vermutung nahe liegen, dass sie alle Kristalle besitzen, die jemals existiert haben. Wenn man einen Besitzt ist es Zufall, bei zweien sind die anderen auch nicht weit. Es ist eine einfach Tatsache.“

Alina nickte bei dieser Aussage nur und umschloss den Stein mit ihrer Hand.

„Und was machen wir jetzt?“

Hao sah Alina bei dieser Frage verständnislos an.

„Wir? Wir machen gar nichts, weil ich mich in diesen Kampf nicht einmischen werde. Das würde ja bedeuten, dass ich mich mit meinen Feinden verbünde. Nein danke!“

Alina sah Hao daraufhin nur wütend an, bis sie zum Gegenschlag ausholte.

„Ach ja. Und wieso hast du mich dann nicht einfach bei diesen Typen gelassen. Immerhin bin ich auch deine Feindin!“

„So war das jetzt nicht gemeint…Was rede ich da eigentlich.“

Bei diesen Worten schlug Hao sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Alina konnte sich daraufhin ein kichern nicht verkneifen.
 

Doch sie war nicht die einzige. Irgendwo im nirgendwo konnte Hao eine weitere Stimme hören, die sich totzulachen schien und auch sein Schutzgeist konnte seinen Kommentar nicht zurückhalten.

~Das habe ich mich gerade auch gefragt, Hao. Wie kannst du dir nur so unbeholfen selbst widersprechen?~

Doch Hao ignorierte diesen Kommentar gekonnt und wendete sich wieder zu Alina.

„Glaub ja nicht, dass das beim nächsten Mal genauso läuft. Nur weil ich Yo den Titel überlassen habe und dich ein paar Mal gerettet habe, heißt das noch lange nicht, dass ich auf derselben Seite stehe, wie ihr. Nur damit keine Missverständnisse auftreten.“

Alina sah Hao nur fassungslos an.

„Sollte das jetzt eine indirekte Antwort auf meine Frage von vorhin sein, oder wolltest du damit nur deutlich machen, dass du kein Interesse daran hast Yo zu helfen?“

„Das Alina bleibt deine Interpretation. Such dir die Bedeutung aus, mit der du am besten Leben kannst.“

Mit diesen Worten drehte sich Hao von ihr weg und wollte gerade gehen, als Alina ihn zurückhielt.

„Vergiss es. So leicht lasse ich mich nicht abservieren. Entweder du sagst mir die Wahrheit oder ich muss zu unfairen Mitteln greifen!“

Obwohl Hao sich scheinbar unbeeindruckt zu ihr umdrehte, hielt sie an dieser Drohung fest.

„Und was sollen das für unfaire Mittel sein?“

Alina wusste nicht wieso doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, dass ihr Plan funktionieren könnte. Doch anstatt ihm zu antworten benutzte sie seine Technik um das ganze noch etwas hinzuziehen und ihn davon abzuhalten ihre Gedanken zu lesen.

„Deine Schutzgeister bedeuten dir eine Menge, kann das sein.“

Hao wusste worauf sie hinaus wollte, ließ sich aber nichts anmerken und ging einfach auf sie zu.

„Für diesen Plan, Alina, bist du einfach zu nervös. Wie ich vorhin schon sagte, du weißt nicht, wie der Kristall aktiviert wird, also würde ich die Drohung zurück nehmen.“

Nach diesen Worten blieb Hao vor Alina stehen, die in diesem Moment wirklich nach Atem rang. Sie hatte verstanden, was die Frau gesagt hatte. Trotzdem war sie sich nicht sicher ob sie wirklich so weit gehen sollte. Doch andererseits hatte sie nichts zu verlieren.

„Ich kenne den Spruch. Ich habe ihn deutlich mitbekommen und ich habe keine Angst davor…“

Weiter kam Alina nicht, da Hao ihre Lippen mit seinen versiegelte. Alina war von dieser Reaktion so verwundert, dass sie zu spät merkte, was er wirklich vorhatte. Denn während er sie küsste schaffte er es ihr den Kristall aus der Hand zu nehmen und bevor sie sich versah hatte er den Kuss wieder gelöst.

„Nicht für Ungut, aber der Kristall ist definitiv kein Schmuckstück für dich.“

Mit diesen Worten wurde der Wind um sie herum wieder stärker.
 

Auch dieses Mal schloss sie die Augen, doch als sie diese wieder öffnete, stand sie alleine in der Nähe von Yos Haus. Von Hao oder seinem Schutzgeist war nichts mehr zu sehen. Erst jetzt realisierte sie richtig, dass auch der Kristall der Stille nicht mehr in ihrem Besitz war. Doch bevor sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, schwebte ihr ein altbekannter Geist entgegen.

„Da bist du Alina, ich hab dich schon überall gesucht, wo zum Henker warst du? Du hättest wenigstens auf mich warten können.“

Alina atmete einmal tief durch, bis sie ihrem Schutzgeist von den vergangenen Ereignissen erzählte.

„Wie bitte? Du hast dir den Kristall wegen eines so hinterhältigen Tricks abnehmen lassen? Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Anna wird dich umbringen.“

Alina senkte bei diesen Worten den Kopf.

„Ich weiß. Und ich habe immer noch keine Antwort bekommen!“

Bei diesen Worten wurde sie von ihrem Schutzgeist fragend angesehen.

„Das hast du doch eben nicht wirklich gesagt, oder? Sag mir bitte nicht, dass das dein größtes Problem ist. Dir ist echt nicht mehr zu helfen!“

Alina konnte nicht anders als bei der Aussage ihres Schutzgeistes bedrückt zu nicken.

„Ich weiß, aber ich wollte eine Antwort und jetzt stehe ich an derselben Stelle wie vorher und habe zusätzlich die Situation der gesamten Gruppe noch verschlimmert. Wieso mach ich eigentlich alles falsch?“

Bei diesen Worten ließ sich Alina auf den Boden sinken, wo sie sich liegend den Sternenhimmel ansah. Das Erlebnis an diesem Abend hatte ihre Situation noch verschlimmert, denn jetzt wusste sie erst Recht nicht, was sie von Hao halten sollte.

„Ich glaube Anna würde jetzt sagen, dass er es nur auf den Kristall abgesehen hatte. Aber mal ehrlich, ein Schamanen wie er müsste nicht auf so hinterhältige Tricks zurückgreifen, oder?“

„Was fragst du mich, Alina. Ich weiß noch weniger über ihn als du.“

Alina setzte sich bei den Worten ihres Schutzgeistes wieder auf.

„Weißt du, die Frage die mich interessieren würde ist, wieso er meinen Fragen immer ausgewichen ist. Ich meine was hindert ihn daran einfach zu sagen ‚ich habe dich genau wie Nevu die gesamte Zeit ausgenutzt’. Bedeutet dass nicht schon, dass er mich damals nicht nur vorgeführt hat?“

Bei diesen Worten schüttelte ihr Schutzgeist nur resignierend den Kopf.

„Egal was damals zwischen euch abgelaufen ist, es ist jetzt vorbei.“

Alina stand bei diesen Worten endgültig wieder vom Boden auf.
 

Trotzdem gingen ihr die Worte ihres Schutzgeistes nicht aus dem Kopf. Sie musste Naraja Recht geben, seit dem Schamanenturnier hatte sich vieles geändert und besonders dass, woran sie am Schamanenturnier festgehalten hatte. Doch trotz den vergangenen Erkenntnissen bereute sie ihr Verhalten nicht. Sie wusste selbst nicht wieso, doch nach und nach wurde ihr klar, dass sie vergessen wollte was passiert war und vor allem was sie erfahren hatte.

„Alina, wir sollten wirklich wieder rein gehen, bevor die anderen noch etwas merken. Außerdem wird es wie es aussieht gleich regnen und dann merken sie es erst recht.“

„Das merken sie spätestens, wenn ihnen auffällt, dass der Kristall weg ist. Obwohl…“

Bei diesen Worten bekam sie einen verwirrten Blick zugeworfen, denn Alina jedoch ignorierte.

„Ich glaube ich weiß wie ich mich auch der Reserve ziehen kann.“

Mit diesen Worten lief Alina zu Yos Haus und ließ einen verwirrten Schutzgeist hinter ihr schweben. Doch Naraja hatte sich schnell wieder gefangen und folgte ihr. Sie wusste zwar nicht, was Alina vorhatte, doch irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Sie vertraute ihrem Schützling, wusste jedoch auch, dass Alina durchaus auf verrückte Ideen kam. Besonders fatal waren diese Einfälle, wenn sie ihren Hals aus der Schlinge ziehen musste. Und genau das war jetzt der Fall. Wenn einer von den anderen das verschwinden des Steines bemerkten, würden sie so lange nachhacken bis sie ihnen die Wahrheit erzählte und dass würde ihr eine Menge ärger einheizen. Doch was sie sah, als sie das Zimmer ihres Schützlings betrat, ließ sie nur mit dem Kopf schütteln.

„Für dieses Verhalten allein würden sich schon einige im Grabe umdrehen.“

„Ich weiß Naraja, aber ich habe einfach keine andere Alternative!“

Bei diesen Worten schenkte Alina ihrem Schutzgeist nur ein zuversichtliches Lächeln. Naraja erwiderte darauf jedoch nichts, sondern sah Alina nur zweifelnd an. Sie war sich bei dieser Methode nicht so sicher, aber etwas dagegen tun konnte sie ja schließlich auch nichts.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

So das war es mal wieder. Nächstes Kapitel vorraussichtlich am 16.2. Dann hab ich nämlich meine Vorabiturklausuren hinter mir und in drei Tagen, werde ich dasjetzt schon angerissene Kapitel fertig kriegen.

Ich hoffe ihr könnt so lange warten. Bis dahin wünsche ich schöne Tage.
 

Misato

Beichtungen und Planänderungen

So wie versprochen melde ich mich wieder zurück. Es freut mich, dass euch das letzte Kapitel gefallen hat und hoffe das auch dieses hier eure Erwartungen nicht enttäuscht. Jetzt wünsche ich euch aber viel Spaß beim Lesen.
 

_________________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 16: Beichtungen und Planänderungen
 

„Und du bist sicher dass das klappt? Ich meine wenn sie es doch herausfinden, bist du erst Recht dran.“

„Was soll den schon passieren, Naraja. Immerhin sehen sich die beiden Steine zum verwechseln ähnlich. Und bis das jemand mitbekommt, habe ich den Kristall von Hao zurück und die beiden Steine wieder ausgetauscht.“

Bei diesen Worten legte Alina einen Stein in den Beutel, in dem zuvor der Kristall der Stille war. Naraja hatte ihr damals erzählt, dass der Stein, den sie zur Tarnung in den Beutel tat, in ihrer Familie von Generation zu Generation weiter gegeben wurde und von einem berühmten Vorfahren stammte. Sie hatte den Stein Jahre lang in Ehren gehalten, doch jetzt musste sie ihn für einen höheren Zweck aus den Augen lassen. Jedenfalls so lange, bis sie den Kristall der Stille zurückbekam und dass konnte dauern. Immerhin hielt sich Hao von ihr fern und würde ihr nicht mal die Gelegenheit geben ihm den Kristall wider abzunehmen. Doch das hieß nicht, dass das ganze hoffnungslos war. Immerhin hatte sie schon ganz andere Situationen gemeistert und für diese würde ihr auch noch etwas einfallen. Allerdings beschloss sie sich zuerst einmal zu schlafen, da sie 100% sicher war, dass Anna sie in zwei bis drei Stunden wieder trainieren lassen würde. Auch wenn sie eine super Kondition hatte brauchte sie ihren Schlaf um zu der Zeit voll bei Kräften zu sein. Selbst Naraja hatte keine Lust mehr über das Thema zu Reden und verschwand in ihrer Totentafel. Was aber keiner der beiden mitbekommen hatte war, dass Mitsuki ihnen die gesamte Zeit zugehört hatte. Dennoch sagte sie nichts dazu, da sie ihre Freundin nicht verpfeifen wollte. Doch sie nahm sich vor sich später noch mal mit ihr zu unterhalten. Im Moment wollte sie die restliche Zeit nutzen um noch etwas zu schlafen, da sie sonst beim bevorstehenden Training zusammenbrechen würde, worauf sie nun überhaupt keine Lust hatte. Denn im Gegensatz zu anderen Sachen konnte sie so etwas nicht vertuschen. Allerdings konnte sie nicht weiter darüber nachdenken, da ihr wenige Minuten später die Augen zu vielen und sie nichts mehr um sie herum wahrnahm.
 

- Vor einer düsteren Kneipe -
 

Die drei Anhänger der Dalin-Dynastie haben auch endlich mitbekommen, dass ihre Opfer abgehauen waren. Während einige von ihnen sich über diesen Verlust aufregten, schaltete eine der Personen schnell um und handelte spontan, in dem sie ein Telefon aus der Tasche zog. Die beiden männlichen Mitglieder hingegen schrieen frustriert in der Gegend herum.

„Verdammt. Da hatten wir die beste Gelegenheit aller Zeiten um eine von unseren Opfern umzubringen und wir vermasseln es. Das ist doch nicht zu glauben.“

„Falsch Ariel. Es ist nicht zu glauben, dass dieser Junge unsere Angriffe auch ohne einen Schutzgeist aufhalten konnte. Ich meine, das ist doch völlig unmöglich, oder habe ich den verdammten Schutzgeist nur übersehen?“

Doch bevor der Angesprochene antworten konnte, mischte sich deren Begleiterin ein.

„Haltet gefälligst den Mund…Was, nein dich meinte ich damit nicht, Kain. Wieso ich jetzt schon wieder anrufe? Gute frage, wir hatten gerade eine Begegnung mit einer der Mädchen, die wir töten sollten…Das hatten wir ja auch vor! Aber irgendwie hat sich so ein Junge mit dunkeln langen Haaren eingemischt und unsere Angriffe aufhalten…Woher soll ich den wissen was für ne Haarfarbe er genau hat es war dunkel!“

Doch bevor die Frau noch etwas ergänzen konnte, nahm ihr der Mann mit dem gestickten Löwen auf dem Rücken das Telefon weg.

„Gib her. Hey Kain, Ariel hier. Du bist doch der Streber im paranormalen Zirkel, oder? Kannst du mir dann auch sagen wie ein Junge von sagen wir sechzehn plus minus eins, zwei Jahre unsere Angriffe ohne die Hilfe eines Schutzgeistes aufhalten kann?“

Nach dieser Frage schwieg der Sprecher und wartete scheinbar auf eine Antwort.
 

Doch nach einiger Zeit wurde ihm das Schweigen auf der anderen Seite des Hörers zu viel, was auch an seiner Stimme zu erkennen war.

„Hallo, ich rede mit dir? Wie woher ich das weiß? Wir haben den Kristall der Stille eingesetzt um seinen Elementargeist zu Boden zu kriegen. Doch dann haben sich die Ereignisse überschlagen. Jara wurde von irgendetwas zurückgeschleudert und dieser Junge hat die Gelegenheit genutzt seinen Geist in die Totentafel zu schicken…“

Ariel erzählte seinen Telefonpartner noch den Rest der Geschichte, bis er wieder schweigend auf eine Antwort wartete. Erst nach drei weiteren Minuten schien der Telefonpartner endlich einen Kommentar abzugeben. Ariel hörte sich diesen Kommentar kurz an, bis er das Telefonat beendete und seine Partner mit einem undefinierbaren Blick an.

„Was hat er gesagt. Weiß er wer dieser Junge ist.“

„Keine Chance, Junas. Aber eins ist heute deutlich geworden. Ich bezweifle, dass dieser Junge zu Yos Freunden gehört. Vielleicht können wir uns das ja zu nutzen machen. Doch bevor wir etwas unternehmen, sollten wir mit unserem Boss sprechen.“

Das weibliche Mitglied in der Gruppe seufzte einmal kurz, bis sie ihre Meinung dazu abgab.

„Gute Idee. Und dann holen wir uns gleich ein paar kräftige Ohrfeigen ab.“

Die beiden Männer ignorierten den Spruch und stiegen auf zwei der drei Motorräder, die immer noch vor der Kneipentür standen. Anschließend warteten die beiden, bis die Frau es ihnen gleich tat und fuhren anschließen los. Keiner von ihnen wollte wirklich mit dem Boss reden, da sie sich vor der Strafe fürchteten, die sie dank ihres Versagens bekamen, doch wenn sie es nicht tun würden, konnten sie sich gleich einen Grabstein aussuchen und sich ein geeignetes Loch graben. Und dazu hatten sie keine Lust. Doch im Moment hatten sie andere Probleme, da sich kurze Zeit später ein heftiges Unwetter zusammenbraute und ihnen einige Hagelkörner auf den Kopf fielen. Zu ihrem Glück jedoch hatten sie ihre Helme aufgesetzt, die den Schaden von ihnen abhielt. Auch der starke Wind war nicht hilfreich, da dieser bewirkte, dass sie immer wieder auf die Gegenfahrbahn gedrückt wurden. Erst als sich das Unwetter verflüchtigt hatte nahmen sie ihre Helme ab und stellten fest, dass dieser ein paar kleine Löcher hatte. Diese Tatsache ignorierten die drei jedoch und setzten sich, mit den Helmen auf dem Kopf, wieder in Bewegung.
 

- Bei Hao -
 

Hao war in der Zwischenzeit wieder in dem kleinen Waldstück angekommen. Erst jetzt realisierte er, was eben passiert war, äußerte sich jedoch nicht dazu. Stattdessen sah er nur auf den Kristall, der sich jetzt auf seiner Handfläche befand.

~War das eben wirklich nötig? Ich meine, du weißt schon, dass du dich dadurch nur unglaubwürdig machst, oder etwa nicht. Mit so einem Verhalten wird dich irgendwann keiner mehr ernst nehmen!~

Hao ignorierte den gedanklichen Kommentar von seinem Schutzgeist und wendete schnell auf ein anderes Thema um.

„Ja, und du solltest mal auf deine Deckung achten. Dass ist jetzt schon das zweite Mal, dass dich jemand zu Boden bringt.“

Von der Wölfin bekam Hao zuerst nur ein wütendes Knurren zu hören, bis diese das ganze gedanklich kommentierte.

~Ich soll auf meine Deckung achten. Was kann ich denn dafür, wenn diese Typen einen Kristall der Stille besitzen, der von Alina hat die Schwingungen des anderen verdeckt. Und das mit Ryu war deine Schuld, du kannst froh sein, dass ich noch rechtzeitig dazwischen springen konnte, sonst hätte sonst was passieren können!~

Hao winkte bei diesen gedanklichen Worten nur ab, sagte jedoch nichts dazu. Er hätte diese Auseinandersetzung eh nicht gewonnen und manchmal war es halt besser den Mund zu halten. Auch sein Schutzgeist schien diese Gestik zu verstehen und schwenkte auf ein anderes Thema um.

~Du hast eine Entscheidung getroffen, richtig? Welches Abkommen hast du vor zu brechen?~

Hao schwieg nach dieser Frage einen Momentlang, bevor er zur Antwort ansetzte.

„Mit den Kristallen der Stille im Umlauf ist es fiel zu gefährlich für euch. Und besonders für dich, da du vorhin schon einmal mit dem Kristall Bekanntschaft gemacht hast. Noch so eine Situation und er könnte dich vernichten! Dieses Risiko werde ich nicht eingehen.“

Okami schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf.
 

In der Zwischenzeit sind auch die anderen Spirits of Element dazugekommen und haben das gesagte mitbekommen.

~Du willst uns also zurück in die Totentafel schicken und dich auf deine Schamanenkräfte verlassen. Das ist Wahnsinn. Es muss doch eine Möglichkeit geben der Wirkung der Kristalle zu entgehen.~

Hao lehnte sich bei diesen Worten gegen einen nahe stehenden Baum. Er wusste, dass seine Schutzgeister ihm seine Entscheidung übel nehmen würden, doch er wollte einfach nicht riskieren, dass sie vernichtet wurden. Er hatte ihnen zwar versprochen, dass er sie dieses Mal nicht vor vollendete Tatsachen stellt, doch in diesem Fall ging es um seine Schutzgeister und das war ihm wichtiger als seine vorigen Pläne. Aus diesem Grund ignorierte er den Einwand seiner Geister und stellte seine Entscheidung unwiderruflich klar.

„Ich rede davon, dass ich genau zwei Entscheidungsmöglichkeiten habe. Entweder ich halte mich aus dem ganzen Geschehen raus oder ich schicke euch für die restliche Zeit in die Totentafel.“

Nun meldete sich Tako gedanklich zu Wort, der den Sinn des ganzen zu verstehen glaubte.

~Und da du irgendwie an die restlichen Kristalle der Stille rankommen musst, damit die Asakura diese nicht gegen uns einsetzen können, fällt die erste Möglichkeit weg, richtig.~

Doch bevor Hao etwas erwidern konnte, mischte sich der Schlangengeist ein.

~Ich glaube du irrst dich, Tako. Das ist vielleicht ein Grund, doch wie wir wissen, weiß keiner der Asakuras, wie der Kristall zu aktivieren ist. Ich glaube eher, dass unser Hao hier ein Auge auf eine bestimmte Person haben will.~

Nun war Hao die Diskussion zu viel geworden und er stieß sich wieder vom Baum ab.

„Könnt ihr mal damit aufhören. Zwischen Alina und mir läuft rein gar nichts. Und außerdem betrifft diese Gefahr euch und nicht mich!“

Hao Schutzgeister sahen ihn nur wissend an, doch bevor einer der vier etwas dazu sagen konnte, meldete sich ein weiterer Geist zu Wort, der die gesamte Diskussion in seiner Totentafel mitbekommen hatte.

~Na klar und wie kommst du dann ausgerechnet auf Alina? Immerhin hat El-Hayyah nur von einer Person gesprochen.~

Hao schloss bei diesem Kommentar nur kurz die Augen.
 

Im Moment hatte er das Gefühl als würden sich alle seine Schutzgeister auf einmal gegen ihn verschwören. Und die Wahrscheinlichkeit dafür war so gut wie unmöglich.

~Respekt. Wir sind zum ersten Mal einer Meinung, ich fass es nicht, dass ich das noch erleben darf!~

Das hatte gesessen. Mit diesem Kommentar war Hao aus dem Gespräch ausgeschlossen und seine Schutzgeister warfen sich gedankliche Kommentare an den Kopf.

~Den sarkastischen Unterton kannst du dir sparen. Ansonsten zeige ich dir mal was man unter ‚schön durch’ versteht.~

Doch diese Anspielung ließ sich El-Hayyah nicht bieten und setzte sofort zum Gegenschlag an.

~Nur zu dumm, dass du aus deiner Totentafel nicht herauskommst. Ansonsten hätte ich mich jetzt schon verdünnisiert.~

~Von wegen ich komm hier noch früh genug wieder raus und dann gibt es ärger.~

Hao hatte sich nach den Worten von Spirit of Fire resignierend auf dem Boden gesetzt. Ihm war dieser Streit einfach zu albern. Eins wusste er, wenn alle fünf Spirits of elements im freien gewesen wären, hätte die nächste Apokalypse kurz bevor gestanden. Doch so war das ganze nur heiße Luft, die nichts außer ein Hagelsturm bewirkte. Obwohl, für einige war selbst dieses Unwetter schon schlimm genug um vom Zorn der Götter zu reden, da so ein Wetter in Tokio nicht normal war. Letzten Endes hatte Hao genug vom ganzen und beendete den gedanklichen Kampf.

„Gut, Schluss jetzt. Was soll das ganze eigentlich? Was denkt ihr euch dabei?“

~Die denken gar nichts, dass ist es ja.~

Hao verdrehte bei dem gedanklichen Kommentar von Spirit of Fire nur leicht die Augen. Doch bevor einer der anderen Elementargeister darauf etwas erwidern konnte, kommentierte er sein Verhalten.

„Du bist auch nicht besser. Zu einem Streit gehören immer zwei, also hat jeder von euch Schuld. Aber jetzt zurück zum Thema. Wenn euch meine Entscheidung nicht gefällt, dann macht mir einen Vorschlag, den jeder von uns akzeptieren kann und zwar innerhalb dieses Tages.“

Mit diesen Worten war das Thema für Hao erst einmal beendet. Jedenfalls so lange, bis sich die Spirits of Elements, Spirit of Fire ausgenommen, auf eine Lösung geeinigt hatten.
 

- Bei Yo und den anderen -
 

Wie erwartet wurden die Bewohner des Hauses, kurze Zeit nach dem Alina und Mitsuki wieder eingeschlafen waren, geweckt. Doch dieses Mal war Anna an der ganzen Aktion unschuldig. Der Grund für die plötzliche Ruhestörung, war ein heftiger Donnerschlag, der jeden in Tokio und somit auch Yo und seine Freunde aufweckte. Alina sah nur kurz auf die Uhr, bis sie feststellte, dass erst zehn Minuten vergangen waren, seit sie wieder in das Haus gekommen war. Sie war insgeheim froh, dass sie nicht noch länger gebraucht hatte, da sie sonst mit Sicherheit ein paar schmerzhafte Erlebnisse mit ein paar Hagelkörnern gemacht hätte. Doch bevor irgendjemand zu dem Unwetter etwas sagen konnte, hörte es schlagartig auf. Erst durch dieses Ereignis bekamen die Mitglieder in Yos Gruppe ihre Stimme zurück.

„Was war dass denn eben?“

Auf Ryus Frage zuckten alle mit den Schultern. Keiner wusste, was er von den Geschehnissen halten sollte. Es war einfach zu verrückt.

„Ähm, Leute. Wir sollten vielleicht wieder in unsere Zimmer gehen, bevor Anna mitbekommt das wir wach sind. Die Anwesenden nickten bei Alinas Einwand nur, doch als sie sich umdrehten um zurück zu ihrem Zimmer zu gehen, blieben ihnen die Worte im Hals stecken. Der Grund dafür war, dass Anna genau hinter ihnen stand.

„Hey Anna, was machst du denn hier?“

„Bei einem Unwetter schläft es sich nicht besonders gut. Und da es noch einem Gewitter die beste Luft gibt, habe ich mir gedacht, dass wir das Training vorverlegen.“

Bei diesen Worten, bekam Anna nur entgeisterte Blicke zugeworfen. Anna hingegen ignorierte diese und teilte ihnen kurz darauf den persönlichen Trainingsplan mit. Kurz darauf schickte sie Manta und Tamara runter, damit sie das Frühstück vorbereiteten.
 

Die restlichen folgten Annas Anordnungen und machten ihn Vorfrühstückstraining. Keiner hatte Lust sich mit der Hausherrin an zu legen. Aus diesem Grund verlief das Training auch mehr als ruhig. Nur Mitsukis Reaktion war anders als die der anderen. Als aller erstes sorgte sie dafür, dass sie und Alina so weit wie möglich von den anderen entfernt waren, bevor sie diese auf die vorigen Ereignisse ansprach.

„Gut, Alina. Raus mit der Sprache, was ist vorhin passiert. Ich habe gehört, wie du aus dem Zimmer gegangen bist und dich wieder zurück geschlichen hast. Wo warst du und wie ist Hao an den Kristall gekommen?“

Alina schwieg eine kurze Zeit und folgte stattdessen Annas Trainingsprogramm. Auch Mitsuki traute sich nicht gegen Annas Anweisungen zu verstoßen, sah ihre Freundin jedoch weiterhin prüfend an. Erst nach zwei weiteren Minuten erzählte ihr Alina, was zwischen ihr und Hao passiert war. Doch bevor Mitsuki dazu etwas sagen konnte, redete sie weiter.

„...Ich weiß, dass es eine blöde Idee war und dass ich besser hätte aufpassen müssen, also spar dir die Belehrungen. Ich wollte einfach Klarheit, damit ich ihn endlich vergessen kann…“

„Jetzt beruhig dich doch mal. Wenn ich dich hätte verraten oder belehren wollen, hätte ich es bereits getan. Ich dachte nur, dass wir Freundinnen sind und uns alles erzählen. Wir hätten deine Entscheidung vielleicht nicht gemocht, aber durchaus respektiert.“

Alina beendete bei diesen Worten ihr Training. Sie war zwar noch nicht durch mit dem Programm, dennoch war sie im Moment nicht mehr in der Lage weiter zu trainieren. Mitsuki hatte Recht. Sie waren Freundinnen und haben sich immer gegenseitig unterstützt. Sie hätte wissen müssen, das zumindest Reika und Mitsuki voll und ganz hinter ihr standen und genau diese Tatsache machte sie besonders fertig.
 

Doch Mitsuki sagte nichts mehr dazu. Sie wollte Alina kein schlechtes Gewissen machen, doch sie wollte auch vermeiden, dass Alina etwas zustieß. Eigentlich wollte sie ihrer Freundin jetzt noch etwas Bedenkzeit geben, doch dann viel ihr etwas Wichtiges ein.

„Sag mal Alina, hast du eben gesagt, dass diese Typen noch mehr von den Kristallen der Stille besitzen?“

Alina nickte bei dieser Frage nur und wendete sich langsam aber sicher wieder ihrem Trainingsprogramm zu.

„Das ist nicht gut. Wie viele Elementargeister hat die Gruppe eigentlich? Ich meine Kororo ist auf jeden Fall ein Elementargeist, aber wie steht es mit Cloé, Mash und Klara. Zählen sie zu Elementargeistern oder nicht?“

Alina zuckte bei dieser Frage nur mit den Schultern, da sie absolut keine Ahnung hatte.

„Wie auch immer. Wir sollten die anderen warnen bevor…“

„Auf keinen Fall. Hör zu. Ich weiß, dass wir die anderen von den Geschehnissen der vorigen Stunden erzählen sollten, aber das würde bedeuten, dass sie wissen wollen, woher wir das alles wissen. Ich habe keine Lust mich vor der ganzen Gruppe zu rechtfertigen!“

Mitsuki sah Alina nur kurz an, bis sie zu einem dementsprechenden Kommentar ansetzte.

„Ich weiß, aber was sollen wir denn sonst tun? Übrigens können wir die Sache zwischen dir und Zeke auch vertuschen. Wir können doch sagen, dass du einfach nur spazieren gegangen bist und zufällig ein Gespräch mitbekommen hast, oder so etwas in der Art. Wie schon gesagt, ich will dich nicht verpetzen. Du hast einfach nur einen kleinen Fehler gemacht. Das kann doch jedem Mal passieren...“

„Was kann jedem Mal passieren?“

Alina und Mitsuki drehten sich bei diesen Worten zum Sprecher um. Während Mitsukis Stimme versagte, handelte Alina intuitiv.

„Gar nichts. Ich hab nur das Gefühl, dass ich mich vertreten habe.“

Reika schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf, bis sie etwas dazu erwiderte.

„Ich glaube Mitsuki hat Recht, dass kann wirklich jedem passieren. Sie es endlich ein Alina, du bist genauso wenig perfekt wie wir.“

Nach diesem Satz fing nicht nur Reika sondern auch Mitsuki an zu lachen. Reika merkte nicht, dass das nur eine Ausrede war, da sie so ein Verhalten von Alina gewöhnt war. Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, wurde ihr Training beendet und sie durften endlich frühstücken.
 

Auch beim Frühstück sagte keiner etwas, da sie sich vorstellen konnten, dass Anna wegen des Unwetters schlechte Laune hatten, also versuchten sie sich zurückzuhalten, war jedoch nicht jedem gelang.

„Sagt mal Leute, wieso laufen wir eigentlich von einer Katastrophe in eine noch viel schlimmere? Ich meine erst Zeke, dann Nevu und jetzt diese Dalin. Dass ist doch wohl ein schlechter Scherz, oder etwa nicht.“

„Ryu hat Recht, da ist ja ein Alptraum noch angenehmer. Ich meine der ist nach einigen Minuten vorbei, aber unsere Situation dauert jetzt schon zwei ganze Jahre. Das wird langsam Gewohnheit.“

„Ja, schon Trey. Aber für einen Alptraum hatten wir viel zu viele gute Momente. Zum Beispiel die Situation mit Yos Großmutter, Nevus Niederlagen…“

„Ja genau oder die Sache mit Benjé, nicht Alina? Vergiss die ja nicht, Mitsuki. Das war immerhin ein Highlight. Aber du hast Recht. Für ein Alptraum gibt es zu viele Wendungen.“

„Es sei denn die Wendungen sollen uns von dem Glauben abbringen, dass es sich um einen Alptraum handelt. Vielleicht ist es auch ein Zauber, der uns mental fertig machen soll…“

Bei diesen Worten wurde Joco von allen böse angefunkelt und Ren bereute es, dass er zum ersten Mal in seinem Leben vergessen hatte seinen Guandao mit zu nehmen. Aus diesem Grund tat er das erste, was ihm einfiel und unterbrach Joco bevor er weiterreden konnte.

„Klappe Joco. Nachher kommst du noch auf die Idee, dass das Schamanenturnier noch nicht vorbei ist und dass das alles zu Zekes Plan gehört!“

Für Joco stellte dieser Spruch die perfekte Gelegenheit dar, seine Theorie weiterzuführen.

„Und was wenn es doch stimmt? Oder wenn das Turnier nach Zekes Niederlage gar nicht fortgeführt wurde und wir dass alles nur träumen, damit wir bei der Fortsetzung ausgepowert sind…“

Noch bevor Joco weiterreden konnte, riss Reika und Mitsuki der Gedultsfaden. Noch bevor ein anderer reagieren konnte, zogen sie so heftig an Jocos Stuhl, dass dieser nach hinten fiel. Kurz darauf stopfte Alina ihm noch einen Apfel in den Mund, damit er endlich die Klappe hielt. Die anderen konnten sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen.
 

Alle waren überrascht von der plötzlichen Aktion und auch die Mädchen waren kurz irritiert von dem, was sie getan hatten. Kurze Zeit später jedoch wendeten sich Reika und Mitsuki an Alina, die sich mittlerweile wieder ihrem Frühstück gewidmet hatte.

„Sag mal wie bist du denn so schnell auf die Idee mit dem Apfel gekommen?“

„Na ja, so wirklich meine Idee war das nicht. Als dass Schamanenturnier noch lief, hat Hao mal gesagt, dass er Joco einen Apfel in den Mund stopft, wenn er noch einmal einen seiner Witze loslässt. Na ja und als er so auf dem Boden lag und ich den Apfel vor mir liegen hatte, hab ich mich irgendwie daran erinnert.“

Alina sah nach diesen Worten etwas verlegen zu Boden.

„Wieso kommt der Typ immer auf die besten Ideen? Egal, mir ist gerade eingefallen, dass Alina und ich, nachdem alle im Bett waren, noch etwas spazieren gegangen sind und zufällig ein Gespräch von den Dalins mitbekommen haben. Jedenfalls haben wir herausgefunden, dass sie mehr als einen Kristall der Stille besitzen und dass sie es auf jeden abgesehen haben, mit denen wir zusammen sind.“

Alina sah bei Mitsukis Worten kurz zu dieses und nickte ihr dankbar zu. Die anderen, die sich neugierig zu Mitsuki gedreht hatten, bemerkten dieses zum Glück nicht und so konnten sie die Lüge aufrechterhalten.

„Was habt ihr noch erfahren?“

„Nur das die Typen uns angreifen wollen, wenn sie alle wieder zusammen sind.“

„Das klingt nicht besonders gut. Also Leute ihr wisst was das heißt…“

„Doppeltes Training?“

Anna sah Yo bei dieser Frage kurz an, bis sie ihren Satz beendete.

„Nein. Sonst seid ihr ausgepowert wenn diese Typen hier auftauchen.

„Yo du knöpft dir wieder die Formeln für Anfänger vor. Denn ich denke nicht, dass sie ihre Vorteile nicht nutzen. Und ihr anderen werdet euch auch wieder über die Bücher setzen. Wir brauchen so viele Informationen wie möglich.“

Nach diesen Worten standen alle vom Tisch auf und gingen in ihr Zimmer um die Bücher weiter zu studieren. Keiner wusste ob es ihnen in irgendeiner Weise helfen konnte, doch einen anderen Hinweis hatten sie nicht.
 

- Bei den Dalin- Anhängern -
 

Die drei schwarz gekleideten Personen waren in der Zwischenzeit an einem alten Schloss außerhalb der Stadt angekommen. Dieses war jedoch von vielen verschiedenen Pflanzen verdeckt und offenbarte nur eine große Tür. Als sie in dieses eintraten, offenbarte sich eine große Eingangshalle, die an der Seite mehrere Türen besaß. Die drei beachteten diese jedoch nicht und gingen Zielstrebig bis zum Ende der Halle, wo sie auf eine weitere Tür stießen, auf der ein merkwürdiges Zeichen eingraviert war. Die Dalin- Anhänger atmeten noch einmal tief durch, bis sie zusammen eintraten. Vor ihnen eröffnete sich eine Art Verhandlungsraum. Dieser Raum war zwar nicht so groß wie die Eingangshalle, jedoch groß genug um mehrere Tische und Stühle unterzubringen. Am Ende des Raume stand ein großer Stuhl, der unverkennbare Ähnlichkeit mit einem Thron hatte. An beiden Seiten des Raumes konnte man ebenfalls zwei Türen sehen, die ins ungewisse führten. Doch bevor sich die drei entschließen konnten weiter zu gehen, wurden sie auch schon von einer Person angesprochen.

„Wieso seid ihr allein. Ich sagte doch, dass ich die Akte erst freigeben, wenn ihr alle wieder zusammen seid!“

Ariel, Jara und Junas schluckten bei dieser Frage, bis sich der ältere der Gruppe, äußerte.

„Das wissen wir. Aber es haben sich ein paar Schwierigkeiten ergeben.“

„Und was sollen das für Schwierigkeiten sein, Ariel?“

Ariel holte noch einmal tief Luft bevor er antwortete. Manchmal bereute er es, dass er der Anführer der Gruppe war.

„Sie wissen von unserer geheimen Organisation. Drei von ihnen sind uns entwischt, nachdem wir sie angegriffen haben. Eine sogar erst vor einigen Stunden. Außerdem sind vier weitere Schamanen bei Yo und die, die sowieso bei ihm sind.“

Nach diesen Worten herrschte ein kurzes Schweigen, doch dann meldete sich eine wütende Stimme zu Wort.

„Wie konntet ihr so viele entkommen lassen? Es war doch alles Zeitlich geplant, was habt ihr getan, damit das ganze gescheitert ist?“

„Die sind alle zurück nach Tokio um Yo zu besuchen, deshalb haben wir vier von ihnen verpasst. Zwei weitere sind uns dann in Paris entkommen. Außerdem haben sich noch zwei andere Personen eingemischt, die wir nicht kennen.“

Nach dieser Ausführung rang Ariel nach Luft.
 

Allerdings kam er nicht mehr dazu etwas zu sagen, da er in diesem Moment eine Person auf sich zukommen sah, die jedoch weiterhin vom Schatten verdeckt war.

„Ihr wisst, dass ich ein versagen nicht dulde. Deshalb werdet ihr auch zur gegebenen Zeit entsprechend bestraft werden. Doch für’s erste will ich mehr über diese Personen erfahren!“

Ariel lief bei diesen Worten ein kalter Schauer über den Rücken. Er wusste nicht, wie er anfangen sollte, weshalb Jara den Part übernahm.

„Nach unserer Kenntnis war der eine groß und blond. Er hatte eine Brille und war mit dieser Jeanne zusammen. Außerdem…“

„Das reicht. Ich weiß schon um wen es sich handelt. Der Mann heißt Marco und ist einer der letzten Überlebenden der X-Laws. Er stellt keine Gefahr dar also weiter. Was ist mit der zweiten Person.“

Die drei sahen sich kurz unsicher an, da sie damit rechneten, dass sie nach ihrer Ausführung eine Menge ärger bekommen würden. Dennoch war dies nicht so dramatisch, als wenn sie das Ganze ausschwiegen. Aus diesem Grund biss sich Jara kurz auf die Lippen, bis sie weiter sprach.

„Es war ein Junge im Alter von sechzehn oder so. Keine Ahnung wie er genau aussah, immerhin war es dunkel. Das einzige was wir gehört haben war, dass er nicht mit Yo und den anderen befreundet ist…“

Doch bevor Jara zu Ende sprechen konnte, fiel ihr Junas ins Wort, der seine Stimme auch wieder gefunden hatte. „Jedenfalls hatte es den Anschein, da…“

Auch Junas konnte nicht zu Ende sprechen, da die vom Schatten verdeckte Gestallt sich dazwischen schaltete.

„Schluss mit dem Terz. Das sind keine Anhaltspunkte. Mit so einer lepischen Beschreibung kann man noch nicht mal mit Hilfe des leistungsfähigsten Computers eine Person ermitteln. Ich brache mehr Fakten. Was habt ihr noch zu bieten. Irgendwelche Techniken, Auffälligkeiten oder Geister!“

Die drei zuckten bei der vor Wut laut gewordenen Stimme heftig zusammen.
 

Letzten Endes meldete sich Ariel wieder zu Wort.

„Das einzige was wir wissen ist, dass er einen Elementargeist hat, der nebenbei auch noch verdammt schnell ist. Wir haben den Kristall der Stille benutzt, doch dann haben sich die Ereignisse überschlagen…“

Ariel berichtete die Geschehnisse in allen Einzelheiten und als er am Ende angekommen war, meldete sich zur Überraschung aller ein Geist zu Wort.

„Das hört sich irgendwie nach meinem Lieblingsschamanen an. Bedauerlich. Damit habt ihr den besten Teil des Planes ruiniert. Ihr hättet sofort mit uns Kontakt aufnehmen sollen, anstatt euch mit Schamanen anzulegen, denen ihr nicht gewachsen seid.“

Nach dieser Ausführung richtete sich die im Schattenstehende Person an den Geist und ignorierte seine Untertanen erst einmal.

„Wenn ich das richtig verstehe müssen wir unseren Plan ändern.“

Der Geist, der ebenfalls im Schatten war nickte nur. Doch trotz der unangenehmen Situation war nicht die Spur einer resignierenden Haltung zu erkennen.

„Das Problem wird sich von selber lösen. Immerhin gehen die meisten von denen noch zur Schule und das wiederum heißt, dass sie sich früher oder später trennen müssen. Das wiederum heißt, dass wir uns einfach noch etwas gedulden müssen. Dennoch würde ich einen früheren Zeitraum vorziehen. Wer weiß, vielleicht können wir sie ja austricksen. Jetzt aber zu euch. Ich will, dass ihr so schnell wie möglich wieder zusammenkommt. Und mit so schnell wie möglich meine ich umgehend. Benachrichtigt eure Partner, dann werde ich euch genauere Anweisungen für die zukünftigen Vorgehensweisen geben. Für’s erste jedoch will ich dass ihr mir aus den Augen geht und euch umgehend ins Zimmer drei fünf zwei begebt. Was ihr dort zu tun habt wisst ihr mittlerweile selber!“

Mit diesen Worten drehte sich die Gestalt um und war kurze Zeit später vom Schatten verschluckt wurden. Die drei schwarz gekleideten Schamanen sahen sich nur geschockt an, bis sie sich der Aufforderung ihres Meisters fügten. Innerlich fühlten sie sich zwar so, als würden sie direkt zur Schlachtbank laufen, doch eine andere Wahl hatten sie nicht.
 

- Bei den sechs restlichen Dalin-Anhängern -
 

Die sechs Dalin-Anhänger, die sich in Tokio befanden hatten sich ein Hotel genommen um es während der Wartezeit bequem zu haben. Doch nachdem sie in das Hotel eingecheckt hatten und es sich in den Zimmer gemütlich machen wollten, klingelte schon wieder das Telefon.

„Kain hier…Na super, dass kann ja heiter werden… Ihr habt ihm also alles erzählt und weiß er wer die Personen waren?... Verstehe, ich hoffe nur, dass er sich wieder beruhigt hat, wenn wir ankommen…Das hätte ich auch vorgeschlagen immerhin haben sie diese Verzögerung überhaupt verursacht…Kein Problem ich richte es den anderen aus. Wenn wir was hören melden wir uns. Schau.“

Mit diesen Worten beendete Kain das Gespräch und wendete sich zu seinen Partnern.

„Das war Ariel. Die drei haben unserem Meister alles gebeichtet und müssen jetzt in den Raum drei fünf zwei.“

Die anderen Schluckten bei diesen Worten nur, bis sich Arabella zu Wort meldete.

„Die ärmsten, ich hoffe wirklich er schickt uns nicht auch dahin, wenn wir ihn das nächste Mal sehen.“

„Hoff ich auch. Allerdings hat Ariel gesagt, dass wir uns alle im Schloss treffen. Ach ja wir sollen Dirk, Danielle und George nichts sagen, da sie die Strapazen zum größten Teil verursacht haben.“

„Kann ich sogar verstehen, immerhin…“

Weiter kam Eva nicht, da in dem Moment ihr Telefon klingelte und sie sofort antwortete.

„Hey Eva hier, mit wem habe ich das vergnügen?... Oh hey Saphir, was gibt es denn… verstehe. Wir sind im Grande Maritim Hotel. Zimmer 593. Immerhin braucht jeder mal etwas Luxus, nicht…Kein Problem wir haben noch ein paar Betten frei.... Klar, bis nachher.“

Mit diesen Worten beendete Eva das Gespräch und bekam gleich daraufhin ein paar verwirrt Blicke zugeworfen.

„Das war Saphir. Sie und die anderen sind eben in Tokio angekommen und wollte wissen wo wir sind!“

Mit diesem Satz beendete sie das Thema und ließ sich auf eines der Betten fallen. Die anderen zuckten nur mit den Schultern, während Juan den Fernseher einschaltete.
 

- Bei Dirk, Danielle und George -
 

„Gut Leute, die Ferien sind vorbei. Ich habe eben mit Ariel geredet. Er meinte, dass der Meister uns umgehend sehen will. Also packt eure Sachen und lasst uns zum Flieger gehen.“

Nach George Aussage bekam dieser nur ein missmutiges Murren von seinen Begleitern zu hören.

„Na super, dann dürfen wir wieder mit diesen schrecklichen Flugzeugen fliegen. Das hat uns gerade noch gefehlt. Die sind so was von unbequem, das ist nicht zu glauben!“

Dirk stimmte seiner Partnerin kurz zu, bis er aufstand und seine Sachen zusammen suchte.

„Das ganze gefällt mir nicht. Ich dachte er gibt uns so lange Zeit, bis wir alle wieder zusammen sind. Da war nicht die Rede von einem einzuhaltenden Termin.“

„Glaubst du die anderen haben Mist gebaut?“

Dirk zuckte bei George Frage nur unwissend mit den Schultern.

„Keine Ahnung, zuzutrauen wär’s ihnen. Immerhin sind sie nicht so stark wie wir. Aber andererseits denke ich nicht, dass sie ihre missglückten Aktionen beim Meister beichten würden. Wahrscheinlich würden sie das ganze vertuschen wollen und auf eigene Faust handeln.“

„Hast Recht Dirk, es sei denn sie haben den gesamten weiteren Ablauf des Meisters durcheinander gebracht und dann will ich nicht in ihrer Haut stecken, da es sonst ins Zimmer drei fünf zwei geht und dass ist meines Erachtens schlimmer als der Tod.“

Die Männer stimmten Danielle nur mit einem schaudern zu. Sie konnten sich gut an dieses Zimmer erinnern. Sie würden alles dafür tun um nie wieder in diesen Raum zu müssen und mit alles meinten sie alles. Selbst wenn das bedeuten würde, dass sie ihren Meister auf Knien um Vergebung bitten mussten. Doch die drei schüttelten diesen Gedanken schnell wieder aus ihrem Kopf. Schon der Gedanke allein ließ sie nach Luft schnappen. Um die Erinnerungen schnell wieder zu vergessen packten sie weiter und waren nach wenigen Minuten aufbruchbereit.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Während Yo und die anderen schon ein paar Stunden über den Büchern lagen, hatte Anna sich entschlossen mit Tamara einkaufen zu gehen. Nach dem die beiden Mädchen schon zehn Minuten weg waren, bekam die Gruppe schon besuch.

„Was denn. Ihr trainiert nicht? Das ist ja mal was ganz neues.“

„Du irrst dich Mikihisa, wir Trainieren unsere mentalen Fähigkeiten, in dem wir die Bücher durcharbeiten.“

Alina sah bei diesen Worten nicht mal auf, sondern las weiter. Mikihisa sah sie die Gruppe noch etwas genauer an, doch bevor er noch etwas sagen konnte, meldete sich Jeanne zu Wort.

„Wir haben erfahren, dass die Dalins vorhaben uns anzugreifen, sobald alle ihre Mitglieder hier sind. Anna meinte, dass es das Beste wäre, wenn wir die Bücher hier weiter studieren um möglicherweise mehr über die Regeln des Nachkampfes und über die Schwächen der Dalins zu erfahren.“

„Verstehe und schon etwas Interessantes gefunden?“

Auf Mikihisas Frage schüttelten alle Anwesenden den Kopf.

„Ich fass das einfach nicht, wieso können sie die Ereignisse nicht hintereinander erklären.“

Bei Mantas frustrierten Aufschrei bekam dieser ein paar irritierte Blicke zugeworfen.

„T’schuldigung. Ich hab nur wieder eine Stelle gefunden, bei der es kurz um den Nachkampf geht. Allerdings kam dann der Spruch ‚weitere Informationen finden sie auf nachfolgenden Seiten’. Bis ich das ganze Buch übersetzt habe, dauert es Jahre. Wir brauchen jemanden, der das Buch ohne Nachzudenken übersetzen kann.“

„Scheint so. Aber ich bezweifle, dass das jemand kann. Jedenfalls keiner von dieser Zeit, der uns helfen würde.“

Mikihisas Aussage machte die Situation für die Gruppe auch nicht besser, aber ändern konnte er es nicht. Normalerweise war der Nachkampf für den Schamanenkönig allein bestimmt, weshalb Yo bessere Karten hatte als seine Vorfahren. Allerdings wusste Mikihisa nicht, ob die Unterstützung von Yos Freunde reichen würde, damit dieser den bevorstehenden Kampf gewinnen konnte. Allerdings hat die Gruppe schon einige Aufgaben bewältig, von denen die meisten gedacht hätten, das diese daran scheitern. Somit war noch alles offen und auch trotz der gegnerischen Übermacht ein Sieg nicht unwahrscheinlich.
 

_________________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

Irgendwie scheint er ja in seinem Persimismus ziemlich optimistisch zu sein. Mensch was mach ich hier eigentlich. Gut zurück zum Geschäftlichen. Erst mal ein Hinweis. Rechtschreibfehler sind überdurchschnittlich wahrscheinlich, also dieses Mal drüber lesen. Wie gesagt, habe nebenbei gelernt. Ich hoffe es hat euch dennoch gefallen und ihr werdet die Geschichte auch weiterhin verfolgen.
 

Misato

Neu durchdachte Pläne

So da bin ich wieder mit einem brandneuem Kapitel. Die Lage fängt langsam an sich aufzuheizen und die Dalin-Anhänger werden den zweiten Schritt einleiten. Was genau das heißt: Also dass müsst ihr schon nachlesen.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 17: Neu durchdachte Pläne
 

Bevor einer der Anwesenden noch etwas entgegnen konnte, kamen Anna und Tamara auch schon wieder vom einkaufen zurück.

„So ich hoffe mal für euch, dass ihr meiner Aufforderung nachgekommen seid. Wie gesagt, ich will Resultate sehen. Also was habt ihr neues herausgefunden?“

Die Gruppe sah Anna bei diesen Worten fassungslos an. Sie hatten zwar weiter in den Büchern gestöbert, doch unter dem geschriebenen war nur wenig interessantes vorhanden.

„Das ist alles so fachlich! Allein diese Sprache. Bei einigen Sätzen muss man vier Mal nachlesen, damit man versteht worum es geht!“

Anna beobachtete Trey bei dieser Ausführung genau, was dieser merkte und nach jedem Wort leiser wurde.

„Ich sag es ja nur ungern Anna, aber ich denke mal ihr braucht einen Plan B.“

„Bei allem Respekt, Mikihisa. Das war bereits Plan C. Trainieren bringt nicht, da sie sonst möglicherweise mit einem Bannspruch belegt werden. Das bedeutet sie sind auf jeden Fall kampfunfähig. Beides zusammen überfordert die Jungs, also müssen sie sich wenigstens mit den Büchern beschäftigen, damit sie überhaupt eine Chance gegen diese Typen haben.“

Nach diesen Worten wurde es schlagartig still. Die Gruppe hatte vorher nicht wirklich darüber nachgedacht, was passieren könnte, wenn sie den Dalin-Anhängern wieder begegnen.

„Soll das heißen, dass wir so oder so verlieren?“

Bei Alinas Frage wurde es noch eine Spur stiller, obwohl es relativ unmöglich war.

„Das glaube ich nicht. Immerhin hat jeder seine Schwachstellen, man muss sie halt nur ans tageslicht bringen.“

„Super. Sag mal was ist denn mit dir los, Mikihisa. Ich dachte du kannst Zeke nicht leiden. Kannst du mir dann sagen, wieso du ihn zitierst?“

Mikihisa wollte darauf gerade antworten, hielt sich aber im letzten Moment noch zurück. Denn wenn es um Hao ging war die allgemeine Unterhaltung sofort auf dem Tiefpunkt. Aus diesem Grund beschloss er erst ein paar Sekunden über seine folgende Antwort nachzudenken, bevor er noch etwas Falsches sagte.

„Das ändert aber bedauerlicherweise nichts daran, dass seine Sprüche meistens zutreffen. Und ich kann euch sagen wie ungern ich das zugebe, besonders da ich mir zu 99% sicher bin, dass er oder einer seiner Schutzgeister uns belauscht.“

Bei diesen Worten sahen alle unwillkürlich aus dem Fenster.

„Glaubst du wirklich? Zuzutrauen wär’s ihm irgendwie, aber wieso? Ich meine wir haben nichts, was ihn interessieren könnte, oder?“

Bei diesen Worten wendete sich Anna etwas von der Gruppe ab. Reika die das bemerkte, überlegte nicht lange, sondern fragte einfach nach.

„Sag mal Anna, kann es sein, dass du mehr weißt als wir?“

„Was soll ich denn wissen. Was Zeke betrifft habe ich nur Vermutungen auf Lager, allerdings keine schlaghaltigen Beweise. So jetzt aber zurück an die Arbeit mit euch, sonst dürft ihr 100km laufen und zwar Berghoch!“

Mit diesen Worten wurde es wieder ruhig und alle wendeten sich wieder den langweiligen Büchern zu.
 

- In einem alten Schloss -
 

Mittlerweile waren alle Anhänger der Dalin-Dynastie in dem alten Schloss eingetroffen. Alle sammelten sich nach wenigen Sekunden in dem großen Verhandlungsraum. Da der Nachkomme der Dalin-Dynastie noch nirgends zu sehen war, wurden einige aus der Gruppe nervös.

„Sagt mal, Jara, was hat er denn noch gesagt, außer, dass er einen neuen Plan bedarf?“

„Gar nichts Eva, dass ist es ja. Wir haben uns nach dem Gespräch nur in dem Horrorraum aufgehalten und du weißt ja wie es da abgeht.“

Die braunhaarige nickte nur als Antwort. Schon bei dem Gedanken an einem ganzen Tag in dem Raum lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Auch den anderen ging es nicht anders. Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, ließ sie von eine lauten Stimme zusammen zucken.

„Ich bin enttäuscht von eurer Leistung. Ich hätte erwartet, dass ihr mit den Schamanen spielend fertigt werdet und ihr vermasselt es in allen Punkten…“

„Sir zu dem Punkte haben wir folgendes zu sagen…“

Doch bevor George weiter sprechen konnte wurde er auch schon von der lauten Stimme unterbrochen.

„Das eine Minderheit ihren Auftragt erfüllt hat, spielt hier keine Rolle. Deiner Gruppe ist anzulasten, dass ihr nicht sofort nach Beendigung des Auftrages nach Tokio gereist seid. Doch das ist im Moment nicht der Punkt.“

Nach diesem Satz stoppte der Sprecher kurz und begutachtete seine Untertanen. Er war mehr als enttäuscht, dass sich diese so einfach abschütteln ließen, doch im Moment war das unwichtig. Die erste Priorität war im Moment, dass sie den gescheiterten Plan in einen Sieg verwandelten und dazu müssten sie eine Taktik einschlagen, die man nicht durchschauen kann.

„Fünf von euch werden dem Schamanenkönig einen Besuch abstatten. Aber euer Auftragt ist es nicht gegen ihn zu kämpfen. Ihr sollt ihm ein Angebot machen. Eines, das er mit Sicherheit nicht ausschließen wird. Es sei denn er kennt den Ablauf des Nachturnierkampfes, was ich stark bezweifle.“

Wieder trat eine kurze Pause ein. Doch keiner der Anwesenden wagte es sie zu brechen. Was auch besser so war, denn wenige Minuten später sprach der Führer der Dalin-Dynastie weiter.

„Damit kommen wir auch schon zum zweiten Punkt eures Auftrages. Ich will, dass ihr herausfindet, wie viel der Schamanenkönig und seine Freunde über den laufenden Kampf wissen und was sie wegen der Bedrohung, die von uns ausgeht, zu unternehmen versuchen.“

Wieder herrschte eine kurze Pause.
 

Doch dieses Mal wurde sie von einer jungen Frau gebrochen.

„Und wer sollen diese Auserwählten sein?“

„Aus jeder Gruppe wird eine Person auserwählt und du, Saphir gehörst zu dem Vertretern der Gruppe. Gleichzeitig übertrage ich dir das Kommando für diesen Auftrag, also enttäusche mich nicht. Des Weiteren verlange ich, dass sich George, Juan, Jara und Kain ihren Befehlen, für diesen Auftrag, fügen. Falls es in der Gruppe zu einem Konkurrenzkampf kommen sollte, werdet ihr euch ausnahmslos im Raum drei fünf zwei wieder finden. Und damit dass keine Missverständlichkeiten mehr gibt, sage ich es gleich. Ein weiteres Versagen werde ich nicht dulden, habt ihr verstanden.“

Die Anwesenden antworteten schnell mit einem „Ja“, bevor sich die fünf auserwählten aus dem Raum zurückzogen und in einem Nachbarraum auf weitere Anweisungen warteten , die ihnen sofort von einem etwas älteren Geist mitgeteilt wurde.

„…Gut, das wär’s erst Mal. Noch irgendwelche Fragen.“

„Ja ich hätte eine. Wir tricksen die Jungs doch damit aus, führt dass denn nicht zu einer Disqualifizierung, oder so.“

Saphir war äußert unsicher, ob sie diese Frage überhaupt stellen durfte. Doch anscheinend, war dies keine Frage, die ihre Treue gegenüber ihren Meister in Frage stellte.

„Nein, wie schon gesagt, der Nachturnierkampf hat keine speziellen Regeln. Rein rechtlich genommen hat er dieselbe Bedeutung wie ein Kampf, der vor dem Turnier stattfindet. Der einzige Unterschied ist, dass man ihn mit einem bestimmten Spruch bzw. Zeremonie offiziell machen kann. Noch irgendwelche Anmerkungen?“

Der Geist wartete einen Moment, bis er weiter sprach.

„Gut. Dann seht zu, dass ihr das ganze nicht vergeigt, sonst wird es ungemütlich. Bevor ich es vergesse, falls ihr einen Schamanen bemerkt, der euch beobachtet versucht ihn zu ignorieren, ansonsten bringt ihr den neuen Plan auch noch durcheinander. Falls dies für euch unmöglich ist, vermeidet es gegen ich zu kämpfen, wenn ihr nicht 100% sicher seid, dass ihr ihn besiegen könnt.“

„Darf man fragen, wer der Junge ist? Und was hat er mit dem Plan zu tun. Ich hab das schon beim letzten Mal nicht verstanden.“

„Das ist unwichtig, Jara. Ihr kümmert euch nur um die Sachen, die euch befohlen werden und sonst nichts! Haben wir uns verstanden. Ihr werdet eure Antworten spätestens dann kriegen, wenn der Plan erfolgreich war und jetzt geht!“

Je mehr der Geist gesprochen hatte, desto lauter wurde er. Die fünf Dalin-Anhäger sind deshalb immer weiter zurückgewichen und beim letzten Wort praktisch aus der Tür gestürzt. Es war immer das gleiche mit diesen beiden. In einem Moment erklären sie noch etwas und wenn man eine falsche Frage stellt werden sie mürrisch.
 

Doch das waren sie über die Jahre hinweg gewohnt. Für sie gab es nie ein Lob, sondern nur Kritik. Doch schon von ihren Eltern waren sie dazu erzogen wurden den Dalins zu dienen, also machte es ihnen nichts aus. Sie waren es nicht anderes gewohnt und beklagten sich deshalb auch nicht.

„Meinst du die fallen auf den Trick rein, Juan?“

„Keine Ahnung Jara. Also ich würde es, wenn ich die Regeln nicht halbwegs kennen würde. Aber mal zu einem anderen Punkt, was glaubt ihr wen Rakesh gemeint hat?“

„Ich schätze Mal jemanden, den wir nicht mit in die Geschichte hineinziehen sollen. Vielleicht einer, dessen Familie sich von den Dalins abgewandt hat. Vielleicht versuchen sie ihn wieder für sich zu gewinnen.“

Juan schien bei diesen Worten zu überlegen, doch er kam nicht zur Antwort, da sich Saphir in diesem Moment einmischte.

„Ihr habt Rakesh doch gehört, dass ganze geht uns nichts an. Unsere einzige Verpflichtung ist es die Befehle unseres Meisters und die von Rakesh auszuführen und zwar ohne Widerworte.“

„Nichts für ungut Saphir, aber du hörst dich wie ein gehirnloser Zombie an.“

„Ganz ehrlich Jara, dass ist ein mieser Vergleich. Aber irgendwie hast du Recht. Andererseits was sollen wir sonst tun? Es ist unser Schicksal den Dalins zu dienen und ich werde mich nicht dagegen stellen.“

Nach diesen Worten konnte sie nur ein belustigtes Lachen von zwei ihren Partnern hören.

„Was ist bitte so lustig?“

„Ganz einfach ihr tut ja fast so, als würde euch die Belohnung für unsere Dienste nicht gefallen. Ich meine, was gibt es besseres als Macht? Wir gehören zu den mächtigsten Schamanen der Welt und dass Dank den Dalins. Ich will nicht wissen auf welcher Stufe der Nahrungskette wir stehen würden, wenn wir ein normales Leben hätten.“

„Kain hat völlig Recht, übrigens sind die Kämpfe auch einwandfrei. Allein der Gedanke daran, das Furyoko der schwächeren Schamanen erst auf Null bringen und sie dann fertig zu machen wenn sie um Barmherzigkeit flehen ist doch wohl unbeschreiblich. Nur schade dass unser Auftrag austricksen und nicht ausknipsen heißt!“

Die beiden Frauen schüttelten bei diesen Worten nur den Kopf und machten sich schweigend weiter auf den Weg zu Yo und den anderen.
 

Zu ihrer eigenen Verwunderung war dieser Weg länger als sie erwartet hatten. Keiner der fünf Anwesenden wussten, wo der Schamanenkönig lebte und sahen sich etwas hilflos die Wegbeschreibung an.

„Verdammt, wisst ihr wo wir hin müssen. Ich meine, konnte unser Meister uns nicht einfach eine Karte geben, womit wir uns orientieren können?“

„Wo liegt da der Unterschied, immerhin kannst du mit einer Karte auch nicht viel mehr anfangen.“

Mit diesen Worten holte George eine Stadtkarte von Tokio aus seiner Tasche und faltete sie auseinander.

„Ihr könnt froh sein, dass ich mir am Flughafen einen Stadtplan geholt habe, sonst wärt ihr jetzt aufgeschmissen.“

„Du meinst wohl wir. Wenn wir versagen werden alle bestraft! Oder hast du das schon vergessen?“

Der Angesprochene verdrehte bei Saphirs Kommentar genervt die Augen.

„Hör mal, nur weil unser Meister dich zur Führerin ernannt hat, heißt dass nicht, dass du uns belehren musst, also halt einfach den Mund…So wo war ich, ach ja, das Schloss befindet sich hier, d.h. dass wir nach der Beschreibung erst hierhin, dann dahin…ah ja hier ist unser Zielort. So George, da hast du deinen markierten Ort zufrieden?“

George antwortete darauf nicht, da Jara ihm zuvor kam.

„Gut jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo wir sind, ah gut ich hab’s. Wenn ich richtig liege müssten wir jetzt der Straßen folgen und dann irgendwann nach links abbiegen und dann müssen wir suchen!“

„Wie kommst du denn darauf, Jara. Wir gehen durch Wald und dann in südöstlicher Richtung weiter zu Yos Haus.“

„Genau der Wald ist mein Problem, Kain. Ich will nicht von irgendwelchen Tieren gebissen werden. Außerdem kann ich die Magie spüren, die ihn umgibt. Naturmagie, die schlimmsten Kräfte überhaupt und die Kristalle der Stille können auch nichts dagegen ausrichten, nicht mal wenn wir alle sechs gleichzeitig verwenden, also lasst uns lieber um den verfluchten Wald herum gehen!“

Die Gruppe schüttelten nur bedauernd den Kopf, bevor Saphir entschied, dass sie den Weg um den Wald nehmen. Damit hatte sie unbewusst eine lange Irrwanderung verhindert, doch durch das Gespräch wurde eine Person auf sie aufmerksam.
 

- In einem kleinen Waldstück -
 

Es waren mittlerweile einige Stunden vergangen, in dem sich Haos Schutzgeister zurückgezogen hatten um sich etwas einfallen zu lassen, wie sie Hao dazu brachten seine Entscheidung zu ändern. Doch ihnen fiel einfach nichts gescheitet ein. Sie hatten zwar einige Argumente gefunden, die sich gegen Haos Vorschlag stellten. Dennoch merkten sie, wenn sie genau darüber nachdachten, dass diese nicht Aussagekräftig genug waren um Hao zu überzeugen seinen Plan zu ändern. Allerdings war auch die Front eines halbwegs akzeptablen Gegenvorschlages mehr als nur dünn gesät.

» Verdammt noch mal, wieso gibt es keine logische Alternative zu seinem Vorschlag, der wir uns alle anschließen könnten. Ich meine es reicht doch, wenn er wenigsten anerkennt, dass unsere Alternative besser ist als seine. Wenn Hao einer von den Schamanen wäre, die ihre Schutzgeister als Schild benutzen, wäre diese Problematik in einer Minute beendet.«

»Hast Recht El-hayyah, aber wenn er wirklich zu den Schamanen gehören würde, würde es keine Diskussion geben und wir würden ihm nur widerwillig folgen. «

Bei Okamis gedanklichen Kommentar bekam sie nur zustimmende Blicke zugeworfen.

»Trotzdem blöd. Ich wette Hao weiß genau, dass wir so schnell keinen passenden Alternativplan finden und dass nutzt er aus um uns ein Versprechen abzunehmen. Irgendwie unfair. «

»Seht es ein für Hao zählt unsere Sicherheit und für uns die seinige. Das Problem daran ist nur, dass der Kristall der Still uns vernichten kann und wir Hao so auch nicht helfen können. Aber wenn wir uns als Schild agieren, hilft ihm das genauso wenig, da er sich dann wahrscheinlich nur Vorwürfe macht. Langsam glaube ich, dass sein Vorschlag doch besser ist als alle Ideen, die wir haben. «

Nach diesem Kommentar verpasste Okami dem Falkengeist einen kurzen Hieb mit ihrer Pfote, bis sie ihr Verhalten anschließend kommentierte.

»Hör auf so zu reden. Es muss einen Weg geben. Es gab immer einen, der dazu führte, dass Hao besiegt wurde, obwohl er um einiges stärker war. Fazit ist also, dass es auch einen Weg geben muss um ihm zu helfen ohne dass wir vernichtet werden. Denn ich kann euch sagen, der Kristall ist alles andere als angenehm. «

Nach diesem Kommentar mischte sich der Schlangengeist wieder ein.

»Na logisch, du musst immer alles ausprobieren, richtig. «

Von Okami war nur ein gefährliches Knurren zu hören, woraufhin El-hayyah etwas zurück wich und ebenfalls ein bedrohliches Zischen von sich gab.
 

Doch bevor das ganze eskalieren konnte, mischten sich die anderen Elementargeister ein.

»Das reicht jetzt ihr beiden, genügt es nicht, dass wir dank Spirit of Fire schon einen Hagelsturm auf die Stadt losgelassen haben? «

»Komm schon Tako um die Menschen ist es nicht schade, die würden uns am liebsten ausweiden und dann ausstopfen. Oder unsere Haut an irgendeinen verrückten Sammler verkaufen und eine Menge Kohle machen. Ich würde sagen, wenn ihnen was passiert, haben sie es verdient.«

»Lass den Schwachsinn, El-Hayyah. Hao hat doch gesagt, dass wir nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen sollen und eure Streitereien bewirken nur das Gegenteil.«

Nach diesem Kommentar baute sich der Schlangengeist wütend auf, denn wenn er etwas nicht vertragen konnte, dann war es Kritik von anderen oder das verlieren eines Wortgefechts. In diesem Fall war es beides auf einmal, was er sich natürlich nicht bieten lassen konnte. Allerdings kümmerte sich keiner der anderen drei Elementargeister um den aufgeplusterten Geist und führten ihre Diskussion fort, weshalb sich dieser auch langsam wieder beruhigte.

»Gut genug damit und zurück zum Wesentlichen. Was bleiben uns für Optionen. Wir haben noch ca. 8 Stunden bis wir eine Entscheidung haben müssen, also Vorschläge und zwar ernsthafte. Sonst dürfen wir es uns für den Rest des Halbmillenniums in der Totentafel gemütlich machen und darauf warten, dass Hao die Kristalle als vergangene Gefahr ansieht.«

»Jetzt hört aber auf, dass dient eher zum Stressaufbau als Motivationsgrundlage.«

»Dann mach du es doch besser, Hayabusa, Tako hat nur versucht uns auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen. Eines steht fest und zwar, dass Hao uns keine Fristverlängerung geben wird, wir können froh sein, dass wir überhaupt so eine Chance bekommen haben.«

Doch bevor ein anderer Elementargeist etwas sagen konnte, mischte sich eine fünfte Person ein.

„Ich dachte ich hätte gesagt, dass ihr aufhören sollt zu streiten. Ihr seid ja fast schlimmer als Yos Freunde!“

Nach diesen Worten drehten sich die Elementargeister zu dem Sprecher um und sahen ihn mit großen Augen an. Hätten sie sich etwa so in der Zeit vertan, oder gab es einen anderen Grund, wieso ihre Diskussion ohne Vorwarnung unterbrochen wurde.
 

- Bei Hao einige Minuten früher -
 

Hao hatte seinen Schutzgeistern zwar gesagt, dass sie den Rest des Tages zeit hatten, um ihn einen Gegenvorschlag für seinen Plan zu machen, doch im Moment konnte die Zeit nicht unpassender sein. Er hatte gemerkt, dass die in schwarz gekleideten Personen, die sich vor dem Wald unterhalten hatten mindestens einen der restlichen Kristalle der Stille bei sich trugen. Ihm war es eigentlich egal, was sie gegen Yo planten, doch wäre es mehr als falsch sich heraus zuhalten und die Kristalle wieder aus den Augen zu verlieren. Er musste handeln und zwar sofort, doch wie sollte er an die Kristalle herankommen, ohne dass es irgendwelche Probleme darf.

»Lass mich raten, du überlegst wie du an die restlichen Kristalle kommst, richtig?«

Hao war von der Stimme seines Schutzgeistes aus den Gedanken gerissen wurden. Er wollte gerade mit ja antworten, als ihm plötzlich etwas auffiel.

„Warte mal kurz, woher weißt du dass. Ich habe meine Gedanken doch vor euch verschlossen!“

Der Stimme nach zu urteilen konnte sich Hao gut vorstellen, dass sein Schutzgeist zuvor die Augen verdreht hatte.

»Hallo, Feuer an Hao. Ich kenn dich schon seit über 1000 Jahre…ähm warte mal, stimmt ja gar nicht, wie viel waren dass noch mal 15 in diesem Leben, in dem davor waren es 25 und dann… ach ist doch egal, du weiß was ich meine! Außerdem hast du diese Problematik vor ein paar Stunden angesprochen, was dazu geführt hat, dass die anderen sich zurückgezogen haben und vermutlich über eine Alternativlösung nachdenken, die sie nie finden werden. Fazit, ich brauche deine Gedanken nicht zu lesen um zu wissen was du denkst. «

Hao konnte ein schmunzeln nicht unterdrücken.

„Richtig. Wenn ich nicht wüsste was du meinst, würde ich sagen, dass das unlogisch ist, aber irgendwie funktioniert es. Aber zurück zum Thema. Du fragst doch nicht ohne einen vernünftigen Grund!“

Auf Haos Kommentar herrschte ein kurzes Schweigen, was anschließend doch von Spirit of Fire gebrochen wurde.

»Die fünf werden wahrscheinlich voll und ganz mit Yo und den anderen beschäftigt sein. Das bedeutet, wenn du es mit den anderen, in kurzer Zeit, im Detail durchsprichst, könntest du in der Lage sein ohne Probleme an einen weiteren Kristall der Stille zukommen. «

Hao überlegte kurz. Zwar hatte Spirit of Fire immer die besten Ideen, dennoch fand er es unfair gegenüber den anderen, die eine Frist bis zum Ende des Tages bekommen hatten.
 

Letzten Endes entschied er sich doch dazu zuzuhören. Immerhin konnte er immer noch warten bis die anderen ebenfalls einen Plan hatten.

„Also gut, nur noch eine Frage bevor du deine Idee kund tust. Ist das jetzt ein rein theoretischer Plan oder ein praktisch durchzuführender?“

Auf diese Frage bekam Hao zuerst keine Antwort, da Spirit of Fire es vorzog zu schweigen, jedenfalls einige Minuten. Hao, der so etwas seit Jahren gewohnt war, hatte genug Geduld um auf die Antwort zu warten. Immerhin hatte er nichts zu verlieren, jedenfalls nicht, wenn er sich auf seine eigenen Instinkte verließ, welche ihn noch nie im Stich gelassen hatten. Doch als Spirit of Fire keine Anstalten machte zu antworten, hackte Hao nach einiger Zeit doch nach.

„Also was ist jetzt, kam die Frage etwa so unerwartet, dass du eine Stunde zum überlegen brauchst?“

Auf diesen Kommentar sprang sein Schutzgeist an.

»Ich habe mir nur gerade überlegt ob El-hayyah wirklich für so einen Plan geeignet wäre…«

Doch bevor der Feuergeist zu Ende sprechen konnte klingte sich Hao unerwartet dazwischen.

„Hey, ich weiß, dass ihr euch nicht leiden könnt. Immerhin ist das seit tausenden von Jahren so, obwohl ich mich manchmal schon frage wie die Welt das überlebt hat. Egal, darauf will ich jetzt keine Antwort. Ich will nur dass du versuchst sachlich zu bleiben und deine Beleidigungen für dich behältst, ob er nun da ist oder nicht.“

Von Spirit of Fire war daraufhin nur ein lachen zu hören.

»Geht ja wohl schlecht, wenn du meine Gedanken lesen kannst oder? «

Hao schloss bei diesen Worten die Augen und atmete einen Moment scharf ein. Doch bevor er etwas erwidern konnte, nahm sein Schutzgeist seinen Spruch wieder zurück.

»Schon gut, schon gut. Ich weiß ja was du meinst, also reg dich wieder ab, denn deine Wut bringt die Luft zum glühen. «

Hao öffnete bei diesen Worten wieder die Augen und sah sich um. Die Temperatur hatte sich tatsächlich etwas erhöht, doch dass konnte genauso gut auch Zufall gewesen sein, weshalb er sich nicht weiter darum kümmerte.
 

Auch Spirit of Fire schien das eher als Scherz gemeint zu haben, da er unbeirrt weiter sprach.

»Meine Idee ist durchaus realisierbar. Zwar etwas riskant aber realisierbar. Immerhin hat dieser Plan eine größere Erfolgsquote als dein letzter. «

„Bitte erinnere mich nicht daran. Dieses Halbmillennium ist das reinste Desaster. Irgendwie sind alle meine Pläne in irgendeiner Weise schief gegangen. Und die größte Frage die ich mir stelle ist immer noch, wieso mich der König der Geister noch nicht aus Dobbie Village verbannt hat.“

Unerwartet meldete sich eine vertraute Stimme zu Wort, die Hao jedoch weiterhin ignorierte.

//»Das könnte ich dir jetzt zwar sagen, aber da du mich entweder ignorierst oder meine Worte dich einfach nicht erreichen, spare ich mir mal die Mühe und lass dich weiter grübeln.«\\

Bei dem letzten Satz wäre Hao beinah ein Kommentar herausgerutscht, den er jedoch im letzten Moment zurückhalten konnte.

»Yapp, dass ist eine gute Frage, aber mal ehrlich, sei doch froh darüber, sonst müsstest du immer auf den Nachkampf warten und der ist irgendwie lahm. Aber zurück zum eigentlichen Punkt. Wie wäre es wenn du die Dalin-Typen irgendwie dazu bringst die Kristalle hervor zu holen. Wenn dass der Fall ist müssen die anderen nur schnell Handeln und ihnen die Kristalle entwenden, bevor sie aktiviert werden. Das hat doch beim letzten Mal auch ein paar Sekunden gedauert. Das heißt wenn du die Zeit genau abwiegst sind die anderen noch nicht mal in Gefahr.«

Hao schüttelte bei diesen Worten kurz den Kopf, bis ihm auffiel, dass sein Schutzgeist seine Reaktion in der Totentafel nicht sehen konnte und verkündete seine Meinung deshalb in Form eines Kommentar.

„Ja, genau und wenn nicht könnte es passieren, dass sie aus dieser Welt verbannt werden. Wirklich eine super Alternative. Da bleib ich bei meinem Plan, immerhin werde ich alle 500 Jahre wiedergeboren, was man von euch nicht behaupten kann.“

»Schon, aber was nützt dir eine Wiedergeburt, wenn die Dalins vorher alle Elementargeister aufgespürt und vernichtet haben und du…«

Bevor Spirit of Fire zum Resultat seiner Ausführung kommen konnte schnitt Hao durch dessen Gedanken.

„Danke. Wir wollen nicht weiter mit dieser Horrorvision fortfahren, ich weiß auch so, worauf du hinaus willst. Ach und nebenbei, es ist gar nicht lustig mit dir zu diskutieren, da du alles was deinen Argumenten nicht entspricht ins lächerliche verdunkelst!“

Nach diesen Worten war es an Hao zu schweigen.
 

Für Hao war die Diskussion mit seinen Schutzgeistern nie leicht, da einer von ihnen meistens einen entsprechenden Kritikpunkt hatten. Insgesamt konnte er sich zu 90% der Diskussionsfällen letzten Endes doch durchsetzen, doch manchmal fehlte ihm einfach die Motivation um sich mit seinen Schutzgeistern anzulegen, besonders wenn vier von ihnen die gleiche Meinung vertraten. Er konnte von Glück reden, dass die anderen Elementargeister nicht so gut auf Spirit of Fire zu sprechen waren, denn sonst würde er mit Sicherheit eine schlechtere Gewinnerbilanz bekommen. So schnell wie dieser Gedanke gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Hao viel es schwer sich völlig auf den Vorschlag zu konzentrieren um herauszufinden ob es klappen konnte. Auch wenn sein Schutzgeist nur Andeutungen gemacht hatte, war ihm sofort klar, worauf dieser hinaus wollte. Die Frage, die sich ihm stellte war nur, ob er so einer Aktion überhaupt eine Chance geben sollte oder sie einfach als nicht durchführbar abstempeln sollte. Eine bessere Möglichkeit an die Kristalle zu kommen, als diese, die sich gerade bot war schwer zu finden. Doch sollte er es wirklich riskieren, oder vielleicht doch auf eine bessere Möglichkeit warten. Hao wusste, dass er sich bei dieser Frage nur im Kreis drehen würde, deshalb beschloss er das Ganze mit seinen anderen Schutzgeistern zu besprechen, immerhin hatten sie noch eine ¾ Stunde zeit, bevor die fünf Dalin-Anhänger bei Yo ankamen und die Zeit reichte locker für eine Entscheidung.

»Kein Wort darüber, dass das meine Idee war, sonst fällt sie auf jeden Fall unter den Tisch. Sag einfach, dass sie dir spontan eingefallen ist, als du die Dalins vorbeigehen gesehen hast! «

„Hallo, darf ich daran erinnern, dass ich mich beim Schamanenturnier aus jeder Sache allein heraus reden konnte. Außerdem weiß ich wie die anderen reagieren also kein Grund mich zu belehren.“

Mit diesen Worten beendeten die beiden ihr Gesprächs für’s erste, da sie schon die Stimmen der anderen hörten die zum Teil diskutierten und sich zum Teil über irgendetwas stritten.
 

Bei diesem Anblick konnte Hao seinen Kommentar beim besten Willen nicht mehr für sich behalten.

„Ich dachte ich hätte gesagt, dass ihr aufhören sollt zu streiten. Ihr seid ja fast schlimmer als Yos Freunde!“

Auch die nachfolgenden Blicke, die er von seinen Schutzgeistern zugeworfen bekam, war mehr als amüsant. Keiner der vier wusste so richtig, wie er auf diese Aussage reagieren sollte, weshalb erst einmal ein langes Schweigen die Folge war. Trotzdem schaffte es einer der Geister sich nach wenigen Minuten wieder zu fangen und stellte die Frage, die ihm auf der Zunge lag.

»Was ist denn los? Ist der Tag schon zu Ende? «

Hao schüttelte daraufhin nur verneinend den Kopf.

„Nein, aber die Dalins führen ihre Kristalle der Stille, oder zumindest einen davon, aus. Das heißt…“

»Das wir in unsere Totentafeln müssen? Vergiss es Freundchen, nur über meine Leiche und die findest du nie. «

Nach diesen Worten steckte El-hayyah ihn nur die Zunge entgegen, woraufhin die anderen alle anfangen mussten zu lachen.

„Jetzt reiß dich mal zusammen, sonst sorge ich dafür, dass du die nächsten Tausend Jahre ununterbrochen in dem Ding verharren darfst! Übrigens war das auch nicht der Punkt auf den ich hinaus wollte.“

Nun sahen ihn die anderen überrascht an.

»Ach nicht? Was wolltest du sonst damit ausdrücken? «

Hao überlegte kurz, wie er es am besten sagte, ohne dass er zu sicher oder unsicher wirkte. Denn die Wahrheit war, dass er dem Plan nicht ganz traute. Dieser war zwar bei richtiger Durchführung ungefährlich, jedoch hatte er beim Schamanenturnier gemerkt, dass solche Pläne nicht immer leicht durchzusetzen sind. Falls er sich also zu sehr auf den Plan einstellt, könnte es passieren, dass ihm die Flexibilität fehlte um aus der Sache wieder herauszukommen, wenn sie fehlschlug. Genau dass war auch sein Fehler, den er vor Abbruch des Schamanenkampfes gemacht hatte. Es war also nie gut sich zu sehr auf einen gut durchdachten Plan zu verlassen, aber keinen Plan zu haben war genauso schlimm, deshalb versuchte er einiger Maßen neutral an die Sache zu gehen.
 

Seine Schutzgeister hatten in der Zwischenzeit auch bemerkt, dass Hao nichts überstürzen wollte und ließen ihm die Zeit die richtigen Worte zu finden.

„Wenn die Chancen gut stehen, haben die Typen nur einen Kristall der Stille. Das würde uns eventuell die Möglichkeit geben ihnen einen weiteren Kristall zu entwenden.“

Okami sah Hao bei diesen Worten nur mit einem, für einen Wolf unüblichen Blick, an.

»Seit wann bist du bitte auf dem Entwendungstrip? Nichts für ungut, aber das ist nicht wirklich dein Niveau. «

Hao atmete kurz durch, bis er sich zu dem gedanklichen Kommentar seines Schutzgeistes äußerte.

„Ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, dass war doch schon immer so.“

Nun wurden auch die anderen Schutzgeister etwas misstrauisch was Hao Verhalten anging.

»Gut jetzt steht es fest, dir geht es mit Sicherheit nicht gut. Erstens änderst du deine Meinung nie so schnell und zweitens ist das, wie Okami schon sagte, nicht deine Art. Also welchen Virus hast du dir eingefangen. «

Doch bevor Hao etwas auf Takos Kommentar erwidern konnte, mischte sich Hayabusa ein, der seinen Kommentar nicht für sich behalten konnte.

»Wahrscheinlich den ‚ich brauch irgendeine Ausrede um mich einmischen zu können’ Virus. «

»Glaub ich nicht. Ich würde eher auf das ‚ich vertraue auf den Rat des Spirit of Fire’ Syndrom tippen. Dem würde ich so einen Hinterhältigen Trick eher zutrauen. «

Während die anderen dem Schlangengeist zustimmten meldete sich Spirit of Fire zu Wort, der das letzte als Beleidigung aufgefasst hatte.

»Das ist doch wohl eher dein Niveau, Schlange. Und mal unter uns, wenn ihr euch so lange Zeit nimmt und immer noch mit keinem Plan dasteht, dann braucht ihr euch nicht wundern, dass Hao sich eher auf mich als auf eure Ratschläge verlässt, besonders weil von eurer Seite keine kommen! «

Hao wollte sich bei diesen Kommentar gerade dazwischen klinken, als El-hayyah auch schon zum Gegenschlag ausholte.

»Ach ja, nur mal nebenbei. An dem letzten Plan habt ihr auch einige Stunden gesessen und der hat sich im wahrsten Sinne des Wortes ins Nichts verflüchtigt. Also erzähl uns hier nicht, dass wir zulange überlegen, denn zulange kann man nicht überlegen. Die Pläne, die man sich in drei Sekunden ausdenkt, können doch nur stümperhaft sein. Und deine impulsive Art trägt jedenfalls nicht zur Zuverlässigkeit der Pläne bei, im Gegenteil, die behindert sie nur. «

Weiter konnte keiner mehr etwas sagen, da Hao langsam aber sicher die Nerven verlor.
 

Immerhin hatte er gedacht, dass er endlich aus dem Affenhaus raus war und jetzt fingen seine Geister auch noch mit der Streiterei an.

„Schluss jetzt. Was ist eigentlich mit euch los? Haben Yos Freunde euch mit ihren Streitereien angesteckt, oder liegt es daran, dass ich noch nicht in der Zwischenwelt bin und ihr euch ohne längere Pause gegenseitig niedermachen müsst, damit ihr euch nicht zu tote langweilt?“

Nach diesen Worten stockte jeder. Hao wusste selbst nicht, wieso er dass eben gesagt hatte und ließ sich deshalb auf den Boden fallen. Doch nicht nur er musste seine eigenen Worte erst einmal verdauen, sondern auch seine Schutzgeister, die keinen gedanklichen Kommentar mehr herausbrachten und ihn deshalb nur besorgt mustern konnten.

»Du hast irgendwie selbst keine Ahnung, was du jetzt tun sollst, oder. «

Hao atmete kurz durch bevor er seinem Schutzgeist antwortete.

„Die ganzen Jahre über hatte ich nur ein Endziel im Auge. Das habe ich auch immer noch, das Problem ist nur, dass das Schamanenturnier vorbei ist. Jedenfalls für mich. Doch selbst wenn ich mich jetzt auf meine nächste Wiedergeburt vorbereite um in 500 Jahren wieder am Turnier teilzunehmen, kann sich die Wartezeit über Jahre hinweg ziehen.“

Hao konnte daraufhin ein Seufzen nicht unterdrücken. Er hatte genauso wenig eine Ahnung was er machen sollte, wie seine Schutzgeister. Das ganze außerhalb des Waldes war ihm einfach zu stressig. Überall waren die Straßen überfüllt und er konnte sich den meisten Gedanken der Menschen nicht entziehen. Er hatte schon früh gelernt seine Fähigkeit zu kontrollieren und den meisten Gedanken anderer zu entkommen. Außerdem konnte er zu dieser Zeit die Gedanken von Personen, die sich in einem anderen Raum befanden nur lesen, wenn er sich darauf konzentrierte. Doch seit dem letzten offiziellen Schamanenturnier waren seine Fortschritte durch den König der Geister, so glaubte er jedenfalls, wieder zur Nichte gemacht worden. Aus diesem Grund musste er sich richtig anstrengen die Gedanken anderer zu ignorieren. Zwar schaffte er es immer eine neutrale Stimmung auszustrahlen, doch innerlich hätte er am liebsten so manchen wegen ihren Gedanken den Hals umgedreht.
 

Nach einiger Zeit setzte sich Hao wieder auf, doch da er immer noch keine Anstalten machte etwas zu sagen, mischte sich der Schlangengeist wieder ein.

»Warum versuchst du es dann nicht auf eigene Faust? Die Menschen haben es doch nicht anders verdient, also…«

Noch bevor El-hayyah zu Ende sprechen konnte, bekam er schon wieder die Pfote des Wolfgeistes ins Gesicht.

»Hör auf. Dass hilft uns auch nicht weiter. So jetzt aber zurück zu euch beiden. Ich sag es ja nur ungern aber ich würde den ganzen Vorschlag von Spirit of Fire wenigsten mal hören. «

»Endlich mal einer von euch der Vernünftig wird. Was? Ist ja schon gut ich nehme es zurück. So mein Plan wäre, dass…«

Mit diesen Worten fing er an seinen Trickplan mitzuteilen. Obwohl er die Mimiken der anderen nicht sehen konnte, merkte er dennoch, dass sie, auch wenn sie es nie zugeben würden, beeindruckt waren. Auch Hao sagte nichts zu dem ganzen, da er einfach zu überrascht über Okamis Aussage war. Zwar hielt sie und Tako sich überwiegend aus den Auseinandersetzungen heraus, doch wenn es zu einem richtigen Streit wie vor tausend Jahren kam, bezog beide die Position von, El-hayyah und Hayabusa. Trotzdem war er froh, dass sie wenigstens jetzt halbwegs politisch miteinander umgingen, jedenfalls für den Moment. Nach dem Spirit of Fire seine Schilderung beendet hatte, sahen sich die vier anderen Elementargeister kurz an, bis sie eine Entscheidung fällten.

»Verrückter ging es nicht, oder? Aber ich muss zugeben, dass der Plan nicht schlecht durchdacht wurde. Ich denke mal dass könnte funktionieren. «

»Genau Okami, die Betonung liegt aber bei könnte und was wenn sie mehrere Kristalle dabei haben? Dann sind wir geliefert! «

»Wie schon gesagt, es funktioniert nur, wenn sie einen dabei haben und dass könnt ihr in ihren Gedanken lesen. Also mach den Vorschlag nicht schlecht nur weil es nicht deiner war. «

Doch bevor es wieder zu einer heftigen gedanklichen Auseinandersetzung kam mischte sich Hao wieder in das Gespräch ein.

„Fangt gar nicht erst an weiter darauf einzugehen. Also ich will jetzt eine klare Antwort haben und zwar ja oder nein. Ja im Sinne von gute Idee, die probieren wir aus, oder nein das wird niemals klappen da halten wir uns raus. Also?“

Die Schutzgeister überlegten kurz, bis Tako sich zu Wort meldete.

»Darf man fragen was du davon hältst, denn vor Begeisterung scheinst du dich auch nicht zu überschlagen.«

Hao konnte sich daraufhin ein Schmunzel nicht verkneifen.

„Netter Versuch Tako, aber dieses Mal ist es eure Entscheidung und nicht meine. Immerhin habt ihr letztens gemeckert, dass ihr nichts zu den Entscheidungen beitragen könnt. Heute liegt es ganz allein an euch!“

Bei diesen Worten warfen die vier Hao einen finsteren Blick zu, entschieden sich jedoch binnen Sekunden und teilten Hao ihre Entscheidung mit.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

Wir sind mal wieder am Ende eines Kapitels angekommen. Ich weiß, irgendwie sind die Dalins verplant. Aber es ist nun mal nicht einfach gutes Personal für böse Zwecke zu finden. Ich hoffe jedenfalls, dass es euch trotzdem gefällt und ihr die Geschichte auch weiterhin verfolgt.
 

Misato

Hinterhältige Tricks mit Erfolg?

So da bin ich wieder. Ich mach es heute mal kurz und wünsche euch deshalb nur viel Spaß beim Lesen.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 18: Hinterhältige Tricks mit Erfolg?
 

In der Zwischenzeit hatte Anna den Jungs eine kurze Pause gegeben, in dem sie 40 Liegestütze und 45 Push-ups machen sollten um sich auf zu wärmen, immerhin wollte sie verhindern, dass sie völlig steif sind, wenn die Dalins angreifen. Yo und die anderen nutzten diese Gelegenheit um über die neuen Erfahrungen zu reden.

„Hey Yo, wie läuft es mit dem Buch?“

Yo sah Alina bei diesen Worten nur kurz an, bis er sich dazu äußerte.

„Ganz ehrlich? Ich raff gar nichts mehr. Zu erst heißt es man darf niemals alle fünf Elemente in einem Spruch verwenden und dann gibt es so eine komische Zeremonie, in der jedes Element genannt wird. Ich meine darf man sie jetzt zusammen verwenden oder nicht?“

Alina sah Yo bei dieser Frage nur völlig perplex an.

„Wie jetzt, alle auf einmal? Aber Mikihisa hat doch auch gesagt, dass das verboten ist und…Wieso machen die dass alles so kompliziert und schreiben nicht einfach, dass man das darf und das nicht. Immerhin wäre das viel einfacher!“

Während Yo nur zustimmend nickte, mischte sich Reika in das Gespräch ein.

„Sag mal Yo bist du sicher, dass du nicht irgendetwas überlesen hast? Immerhin ist so ein Widerspruch doch fatal.“

„Keine Ahnung, bevor ich nachlesen konnte hat Anna uns rausgejagt. Habt ihr schon etwas Nützliches gefunden?“

„Wir stehen vor demselben Rätsel wie du. In dem Buch steht, dass der Stern der Einheit nicht einen geringen Teil der Macht des Geisterkönigs enthält, sondern ein zwölftel oder so. Und wenn man bedenkt welche Macht der Geisterkönig haben soll ist das verhältnismäßig viel. Doch wenn das stimmt, wieso hat Zeke überhaupt versucht ihn zu Stürzen und wieso ist er dann immer gescheitert. Die gesamten Ausführungen des Buches ‚Stern der Einheit’ widersprechen den Ereignissen, die in den letzten 1000 Jahren stattgefunden haben.“

Doch bevor einer der drei etwas sagen oder ergänzen konnte, mischte sich Ren in das Gespräch ein.

„Moment mal Reika noch mal von vorne. Der König der Geister hat ein zwölftel seiner Macht in dem Einheitsstern verschlossen und da Zeke ihn gemeistert hat steht ihm diese Macht jetzt zur Verfügung, richtig. Das heißt, dass dem König der Geister noch elf Zwölftel zur Verfügung stehen. Vielleicht wollte er somit verhindert, dass ihn ein anderer mit Hilfe des Geisterkönigs besiegt.“

Ren hatte eine einfache Theorie aufgestellt, doch genau dass wirkte wie ein Auftaktzeichen.
 

Diese Tatsache beflügelte die anderen dazu sich ebenfalls zu dem Thema zu äußern und schon kam die erste Gegenthese von Ryu.

„Ren hat in gewisser Weise Recht, aber Mal eine Frage. Das ganze hat der König der Geister vor über tausend Jahren eingeleitet. Aber mittlerweile ist Zekes Macht enorm gestiegen. Die Frage die ich mir jetzt stelle ist, in was für einen Verhältnis sie gestiegen ist. Wir haben alle gesehen, wie Zeke den König der Geister überwältigt hat. Könnte es dann nicht sein, dass seine eigene Macht um das zwölffache gestiegen ist.“

Bei diesen Worten entstand eine kurze Pause, bis Trey sich zu dieser These äußerte.

„Du meinst er hat den Geisterkönig nur besiegt, da sie gleichstark sind? Müsste das nicht heißen, dass dieser dann doch nicht so mächtig ist wie alle denken.“

Diese Aussage bewirkte, dass alle ihr Training beendeten und sich zu der Gruppe setzten. Doch keiner sagte etwas dazu, sondern überlegten, was sie dazu sagen konnten. Letzten Endes äußerte sich Manta zu dem Thema.

„So ich habe zwar von allen am wenigsten Ahnung von dem ganzen aber, ich bezweifle, dass Trey mit seiner Theorie Recht hat. Ich meine, nach allen was ihr erzählt habt sorgt der Geisterkönig alle 500 Jahre dafür, dass die Welt nicht zerstört wird. Also muss er doch über eine gewisse Macht verfügen, da es sonst nicht möglich wäre.“

Nun kamen die Schamanen erst recht ins grübeln. Sie konnten sich keinen Reim mehr auf das ganze machen.

„Ich glaube auch eher, dass Zeke weniger Kräfte als der König der Geister hat. Immerhin hat Mikihisa ja auch behauptet, dass er jeden auf der Welt mit einem Schlag vernichten kann.“

„Jeanne hat Recht, immerhin hat Mikihisa auch gesagt, dass der Geisterkönig diese Macht nicht selbst herbeirufen kann, was auch erklären würde, dass er sich gegen Zeke nicht durchsetzen konnte.“

Alle stimmten Manta daraufhin zu und ließen sich das ganze noch mal durch den Kopf gehen. Mit diesem Gesichtpunkt waren die Ereignisse beim Sternenheiligtum durchaus nachvollziehbar und auch die damalige Verwirrung hatte jetzt eine begründete Lösung bekommen, doch eine Frage blieb trotzdem noch offen. Doch im Moment dachte keiner der Anwesenden darüber nach und wollten das Thema gerade beenden. Bis ihnen diese Frage plötzlich wieder einfiel. Dennoch war keiner dazu geneigt sie zu äußern.
 

Letzten Endes rollte Trey die Frage von Reika wieder auf.

„Ok, damit wäre die Frage beantwortet, wie er den Geisterkönig überwältigen konnte, aber nicht Reikas Frage. Also wieso verliert er, trotzdem er ein Zwölftel der Macht des Geisterkönigs besitzt.“

Doch auf die neu gestellte Frage konnte keiner Antworten, da Mikihisa, der die Diskussion mitbekommen hatte, sich in dem Moment einmischt.

„Das ist ein so genannter Paradox-Fall. So etwas entsteht, wenn man etwas falsch interpretiert. Wenn ihr die Frage beantworten wollt müsst ihr den Fehler in euren Aussagen finden. Der König der Geister hat nicht Zeke seine Macht übertragen, sondern den Stern der Einheit. Das heißt es ist fraglich ob Zeke überhaupt freien Zugang zu der gesamten Macht hat. Ich persönlich bezweifle das stark. Es gibt einen Grund wieso er einen Teil seiner Macht auf den Einheitsstern übertragen hat, nicht weil er Langeweile hatte, sondern viel mehr, weil ihm diese zu viel wurde. Und ich bin mir sicher, dass es auch Zeke so gehen würde. Des wegen wird im Allgemeinen davon geredet, dass er nur einen geringen Teil der Macht besitzt, ansonsten hätten wir schon längst einpacken können.“

Doch bevor Mikihisa noch etwas ergänzen konnte, mischte sich Alina in das Gespräch ein.

„Stopp mal kurz und bitte zurückspulen. Hab ich das jetzt richtig verstanden? Zeke besitzt den Stern der Einheit und somit ein Zwölftel der Macht des Geisterkönig, doch kann nur einen geringen Teil davon verwenden?“ Mikihisa nickte bei dieser Zusammenfassung nur, was Alina dazu brachte weiter zu reden.

„Man was für eine Verschwendung. Wieso hat er dann nicht einfach mehreren die Macht des Einheitssterns übertragen, dann würde nicht so viel von ihr wie ungebrauchte Schuhe herum liegen und man könnte wirklich etwas in der Welt verändern.“

Bei diesen Worten wurde Alina verwirrte Blicke zugeworfen, doch letzten Endes war es wieder Mikihisa der sich dazu äußerte.

„Glaubst du, dass der Geisterkönig nie daran gedacht hatte. Das Problem war nur, dass kein einziger sich beweisen konnte. Keiner konnte die Aufgaben lösen, die der Geisterkönig gestellt hatte um zu beweisen das sie dieser Macht würdig waren.“

„Du meinst wohl alle außer Zeke was. Doch mal zurück zu den Aufgaben, die man erfüllen musste. Was waren das für welche.“

Bei diesen Worten drehten sich alle kurz zu Anna um, bis sie sich wieder voll und ganz Mikihisa widmeten.

„Genau dass Anna ist der schwierigste Part. Keiner weiß welche Aufgaben er zugeteilt bekommt, da sie sich sonst darauf gefasst machen und sich vorher einen Plan zurecht legen würden. Doch genau dass ist der Knackpunkt. Das Ziel dieser Aufgabe ist es in anomalischen Situationen (ich meine damit Situationen die nicht normal sind, d.h. unnormale) einen klaren Kopf zu behalten und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, gleichzeitig jedoch einen Weg zu finden, mit der man diese Herausforderung meistert.“

Bevor Mikihisa jedoch weiter sprechen konnte wurde er von Anna unterbrochen.
 

Diese konnte sich nach dem Kommentar von Mikihisa nicht mehr zurückhalten und gab ihre Meinung offenkundig bekannt.

„Dann müsste Yo eigentlich keine Probleme haben diesen Einheitsstern zu meistern, immerhin passt sein Charakter zu den Anforderungen.“

Mikihisa atmete bei diesen Worten kurz durch. Er hätte wissen müssen, dass diese Bemerkung kommen musste. Immerhin war sie mehr als verständlich, doch bevor er rede und antwort stehen konnte, wurde er auf fünf Personen aufmerksam, die sich zu der Aussage äußerten.

„Vielleicht würde er die Prüfung bestehen, jedoch ist seine Reaktionszeit viel zu langsam als dass er eine Chance hätte sich der Bedrohung zu stellen und rechtzeitig eine Strategie zu überlegen, die ihm das leben rettet. Zu der Prüfung gehören Geschicklichkeit, Intelligenz, Timing und eine Risikobereitschaft. Außerdem wird eine gewisse Grundstärke gebraucht und alles findet man so gut wie nie in einer einzigen Person.“

Als die Sprecherin mit den blonden Haaren ihren Satz beendet hatte, sah sie sich die Gesichter der anwesenden genüsslich an. Sie hatten den Befehl bekommen die Gruppe nicht anzugreifen, doch so wie diese sie anstarrten wäre ein Angriff um einiges sinnvoller gewesen. Doch nach einiger Zeit legte sich die Starre der Anwesenden, da Mikihisa sich direkt an die Neuankömmlinge richtete.

„Darf man fragen wer ihr seid?“

Jeanne durchsuchte ihre Tasche bei dieser Frage hektisch, da sie wusste, dass ihr Medium dort irgendwo sein musste. Auch die anderen haben unwillkürlich nach ihrem Medium gegriffen, warteten aber erst einmal ab. Die Dalin-Anhänger hingegen hatten sich die Gruppe erst einmal genauer angesehen, bevor sie die Frage von Mikihisa beantworteten.

„Wir sind die Anhänger der Dalin-Dynastie, doch dass müsstet ihr mittlerweile wissen. Unser Meister ist äußerst großzügig und möchte euch ein Angebot machen, dass ihr, wenn ihr wisst was gut für euch ist, nicht ausschlagen werdet.“

Doch bevor Saphir weiter sprechen konnte, wurde sie von Anna unterbrochen.

„Falls euer Angebot darin besteht, dass Yo den Titel freiwillig an euch abtritt, habt ihr schlechte Karten, da er es nicht tun wird. Im Klartext heißt das, dass ihr wieder verschwinden könnt.“

Die Anwesenden sahen Anna teils geschockt und teils verärgert an.
 

Doch letzten Endes meldete sich eine blonde Frau zu Wort.

„Mit Verlaub, wir haben nicht vor euch ein derartiges Angebot zu machen, obwohl es wahrscheinlich einiges einfacher machen würde. Im Gegenteil. Unser Angebot bezieht sich auf ein Treffen. Eine Art Verhandlung darüber, wem der Titel rechtmäßig zusteht…“

Nun riss Anna den Geduldsfaden.

„Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid. Es ist doch eindeutig, wem der Titel zusteht. Yo ist der rechtmäßige Träger und dass hat auch seine Richtigkeit. Wenn eurer Meister zu beschäftigt ist um am offiziellen Turnier teil zu nehmen ist das sein Problem nicht unsers. Das könnt ihr meinet wegen auch eurem ach so mächtigen Anführer sagen. Hauptsache ihr geht uns wieder aus den Augen. Falls er jedoch anderer Meinung ist soll er es beweisen und endlich aus seinem Versteck kommen und nicht nur seine Laufboten schicken.“

Nun mischte sich ein braunhaariger Mann ein, der ein merkwürdiges Zeichen auf seiner Jackentasche hatte.

„Wozu soll er sich aus seinem Sitz erheben, wenn wir allein schon in der Lage sind fünf von euch alleine zu vernichten. Das ist nur eine Verschwendung seiner Kraft und noch dazu eine sinnlose, denn ich versichere euch im Gegensatz zu ihm sind wir leicht zu besiegen.“

„Ach ja, du und deine Geschwister sind doch feige abgehauen, bevor es zu einem richtigen Kampf kommen konnte. Selbst wenn euer Meister doppelt so stark wäre und eure Eigenschaften besitzen würde, wäre er in wenigen Minuten platt.“

Bei diesen Worten sah Kain zu Ryu und wurde fast vom Schlag getroffen.

„Du…nein das ist unmöglich. Der Angriff hätte stark genug sein müssen um dich und deine Begleiter umzubringen, wie bist du entkommen.“

Ryu gab nur einen verächtlichen laut von sich und wendete sich an den braunhaarigen Mann.

„So schnell besiegt man uns nicht, aber nimm es nicht so eng Kumpel du bist immerhin nicht der einzige, der es vergeigt hat. Aber jetzt solltet ihr wirklich verschwinden, bevor wir euch gewaltsam von dem Grundstück vertreiben.“

Mit diesen Worten erschuf Ryu als erstes Geistkontrolle und einige der anderen taten es ihm gleich.
 

Doch die fünf Fremden dachten nicht mal daran es ihnen gleich zu tun.

„Sollen wir jetzt etwa Angst kriegen? Ihr könnt froh sein, dass unser Meister uns verboten hat euch anzugreifen, sonst würden wir jetzt kurzen Prozess mit euch machen.“

Die blonde Frau schwieg kurz, bis ihr Blick auf Alina ruhte. Ihr Meister hatte ihnen verboten die Gruppe per Oversoul anzugreifen, doch er hatte nichts davon gesagt, dass sie diese nicht mental angreifen durfte.

„Ach da fällt mir gerade ein wo hast du eigentlich deinen Freund gelassen, mit dem ich dich gestern Abend gesehen habe!“

Alina wurde bei diesen Worten kreide bleich und auch Mitsuki kam jetzt an einem Punkt an, an dem sie einfach nur weg wollten. Als Alina spürte, wie alle Blicke zu ihr wanderten, tat sie so als würde sie von nichts wissen, da ihr sonst kein besserer Plan einfiel.

„Darf man fragen wovon du redest?“

Die blonde Frau setzte daraufhin ein hinterhältiges Lächeln auf, welches Alina ganz und gar nicht gefiel.

„Oh hab ich jetzt eines deiner kleinen Geheimnisse ausgeplaudert? Wie dumm von mir. Ich dachte wirklich es wäre normal wenn ein junges Mädchen wie du mit einem gleichaltrigen Jungen ein Spaziergang unterm Sternenhimmel macht. Tut mir wirklich Leid.“

Alina sah die Sprecherin daraufhin nur mit einem finsteren Blick an, sagte jedoch so ruhig sie konnte, was sie von dieser Behauptung hielt.

„Da musst du dich wohl verguckt haben, ich war die ganze Nacht über mit meiner Freundin Mitsuki zusammen.“

Die vier restlichen Dalin-Anhänger standen bei dieser Diskussion nur völlig überrumpelt am Rand. Keiner von ihnen wusste was zwischen Alina und der blonden Frau ab ging, doch langsam schienen sie den Sinn des ganzen zu begreifen. Noch bevor diese Diskussion weiter gehen konnte, mischte sich ein rothaariger Mann ein, der das Gespräch auf eine unangenehme Basis hob, jedoch keine Möglichkeit mehr bot dieser Theorie zu widersprechen.

„Ich weiß ja jetzt nicht wirklich worum es geht, aber wenn du dich von Jaras Worten so angesprochen fühlst, muss an ihrer Behauptung ja etwas Wahres dran sein. Nicht wahr. Aber ich denke, dass das eine Sache ist, die ihr unter euch regeln müsst. Aber wie schon gesagt, wir sind nur wegen des Angebotes unseres Meisters an euch hier. Falls ihr einen Kampf wollt müsst ihr bedauerlicherweise warten, bis wir vollzählig sind, damit das ganze fair abläuft.“

Nun war es an Joco sich in das Geschehen einzumischen. Allein das Wort fair ließ ihn an die Trümmer des einstige Club ‚Sutéki na Mirai’ denken. Er konnte nicht glauben, dass diese Typen nach allem was passiert war immer noch das Wörtchen ‚fair’ in den Mund nahmen, denn seiner Meinung nach spielten sie alles andere als fair.
 

Doch auch sein Einwand erhielt eine einheitliche Verwirrtheit der fünf Dalin- Mitglieder.

„Von wegen fair. Einem das Dach auf den Kopf fallen zu lassen nenne ich persönlich unfair. Ihr hättet wenigstens den Anstand haben können und uns persönlich vernichten können, aber nein. Ihr richtet einfach euren Angriff gegen die Decke und verlasst den Kampfort seelenruhig ohne auch nur moralische Zweifel zu haben also kommt uns hier nicht mit fair.“

Der rothaarige Engländer, der den Namen George trug, sah Joco nur verwundert an.

„Sag mal bist du nicht der, der sich in den Kampf zwischen uns und Zekes ehemaligen Anhängern eingemischt hat? Wieso bist du eigentlich nicht Tod? Das ist doch nicht zu glauben, das ist doch ein ganz mieser Trick.“

„Ihr hättet auch besser aufpassen müssen. Wir sind immerhin noch so ehrlich und geben zu wenn wir Fehler gemacht haben und machen dann nicht Urlaub wie ihr zwei Spatzenhirne.“

Doch bevor der schwarzhaarige weiter sprechen konnte, mischte sich die blauhaarige ein.

„Schluss jetzt. Also wie gesagt. Der Punkt ist der, dass unser Meister euch eine Chance geben will. Also wollt ihr euch unser Angebot anhören oder nicht.“

Auf diese Frage antworteten fast alle mit einem einheitlichem ‚Nein’. Doch nach wenigen Minuten wurden sie von Yos Aussage zurückgeworfen.

„Wieso nicht, immerhin schadet es ja nichts sich das Angebot mal anzuhören.“

Anna war kurz davor Yo mit einer satten Trainingsstrafe zu drohen, doch überlegte es sich im letzten Moment doch anders, da es ja wirklich keinen Unterschied machte, ob sie es sich anhörten oder nicht. Auch die blauhaarige Frau schien mitzubekommen, dass die Aufmerksamkeit bei ihr lag und fing an zu berichten.

„Also gut. Ich nehme mal an du bist der Schamanenkönig, Yo Asakura, richtig? Gut! Unser Meister will den Kampf offiziell machen und dir somit die Gelegenheit geben entweder gegen ihn zu gewinnen und dir somit weitere Nachturnierkämpfe zu ersparen oder zu verlieren und dein Leben wegen deiner Kooperation zu verschonen. Natürlich werden dann auch deine Freunde von unsere Abschussliste gestrichen und es wird keine weiteren Angriff mehr auf euch geben…“

Doch bevor Saphir weiter sprechen konnte, wurde sie von einer anderen Person unterbrochen.
 

- Bei Hao einige Minuten früher -
 

Hao hatte es mal wieder geschafft sich unbemerkt an die Gruppe heranzuschleichen. Langsam fragte er sich, ob er wirklich so gut war oder die anderen einfach nur zu abgelenkt, doch den Gedanken verbannte er schnell wieder und konzentrierte sich auf die Gedanken der Dalin-Anhänger. Seine Schutzgeister haben sich in der Zwischenzeit auf ihre Position begeben. Sie hatten zwar genauso wie Hao bedenken, ob der Plan wirklich so Reibungslos ablief wie geplant, aber eine andere Chance Hao zu beweisen, dass er sie brauchte hatten sie nicht. Deshalb haben sie den Plan von Spirit of Fire anerkannt auch wenn es ihnen persönlich mehr als schwer fiel. Das Problem war nur, dass sie einen guten Plan anerkennen konnten und es auch für ihre Pflicht hielte, egal von wem dieser Vorschlag kam. Doch bevor sie sich weitere Gedanken über den Ablauf des Planes machen konnten mussten sie erst einmal feststellen, wie viele Kristalle die Dalins im Moment besaßen. Dieses Mal schien das Glück ihnen gnädig zu sein, denn die einzige die einen Kristall bei sich hatte war die blonde Frau, die sich anscheinend einen Spaß daraus machte Alina in die Ecke zu drängen. Okami hätte sich am liebsten auf die Seite der blonden Dalin- Anhängerin gestellt, da Alina ihr ein Dorn im Auge war. Außerdem hatte das Mädchen es mehr als nur verdient, was schleicht sie sich auch mitten in der Nacht weg und lässt sich dann noch von diesen Typen erwischen. Der Schlangengeist, der diesen Gedankenstrom mitbekam, richtete einen kurzen Gedanken an die Wölfin um sie wieder an ihre Aufgabe zu erinnern.

»Hey Intrigantin, kannst du dir später darüber Gedanken machen, wir haben was Wichtigeres zu tun. Oder sollen wir den Plan absagen? Es war doch immerhin deine Idee ihn anzunehmen!«

»Der Plan ist ja dummerweise auch gut, nur ist das Mädchen mitten in der Schussbahn. Außerdem hört doch sowieso keiner meine Gedanken, also was soll’s. Und ich intrigiere auch nicht, es ist doch mehr als offensichtlich, dass diese Alina nur im Weg steht.«

Der Schlangengeist schüttelte nur den Kopf und sah anschließend zu Hao, der ihm jedoch signalisierte, dass sie noch warten sollten.
 

Warten. Das war etwas was die drei Schutzgeister Okami, El-hayyah und Hayyabusa nie lernen konnten. Immerhin liebten sie es zu handeln und ihr Können zu zeigen. Da hatte es Tako um einiges einfacher, da er sich in die Totentafel zurückgezogen hatte. Das lag daran, dass er sowieso zu groß war um sich unauffällig an die Gruppe heranzuschleichen und Streitgespräche am liebsten sofort beendete, vorausgesetzt er war nicht in die Diskussion verstrickt. Obendrein konnte er sich so ein richtiges Wortgefecht mit Spirit of Fire liefern, ohne dass es jemand mitbekam. Doch seine Rechnung ging nicht auf, da Hao sie mit einem scharfen Gedanklichen Kommentar zu Recht wies.

//Schluss jetzt! Wie soll man sich denn bei diesem Gezanke konzentrieren. Nehmt bitte Rücksicht auf meine Nerven, sonst brechen wir das ganze ab.\\

Daraufhin verstummten die beiden Schutzgeister augenblicklich. Ständen sie jetzt vor ihm, so würden sie ihn nur erstaunt ansehen. Sie kannten ihn zwar lange genug, aber seine Gedankengänge waren noch nie so bestimmt gewesen wie eben. Dafür war er meistens in die normale nicht telephatische Sprache gefallen, um dem Gesagten noch mehr Ausdruck zu verleihen. Doch andererseits hätte es sie in so einer Situation nicht überraschen dürfen, da er sich ja nicht verraten wollte. Jedenfalls noch nicht. Auch wenn er es nicht zugeben würde, er war ziemlich gespannt auf das hinterhältige Angebot, das sich die Dalins ausgedacht haben.

„…Unser Meister will den Kampf offiziell machen und dir somit die Gelegenheit geben entweder gegen ihn zu gewinnen und dir somit weitere Nachturnierkämpfe zu ersparen oder zu verlieren und dein Leben wegen deiner Kooperation zu verschonen. Natürlich werden dann auch deine Freunde von unsere Abschussliste gestrichen und es wird keine weiteren Angriff mehr auf euch geben…“

Bei diesen Worten konnte Hao ein leichtes Lächeln nicht zurückhalten. Jeder normale Schamane, der irgendjemanden mit aller Kraft beschützen will würde auf so ein Angebot eingehen. Rein theoretisch hätte er seinen Kommentar zurückhalten und darauf warten können, dass einer in der Gruppe etwas erwidert. Doch da er ihren Gedanken entnehmen konnte, dass sie noch nicht genug über das Turnier wussten, hätte das nur eine Verzögerung zur Folge gehabt und den ganzen Tag wollte er hier auch nicht sitzen.

„Kann er nicht. Und erst Recht nicht unter diesen Bedingungen. Euer Angebot ist nicht im Geringsten mit den Turnierregeln kooperativ.“

Mit diesen Worten gab Hao seine Position preis, was ihn nicht weiter störte, da er seinen Schutzzauber eh aktiviert hatte. Auch Okami war in der Zwischenzeit aus ihrem Versteck gekommen um den Dalins einen Grund zu geben, den Kristall der Stille herauszuholen.
 

Kurz nachdem Okami ihre Tarnung aufgegeben hatte, handelte die blonde Dalin-Anhängerin sofort und tat, was von ihr erwartet wurde. Er dauerte nicht lange bis sie das kleine Säckchen aus der Tasche gezogen hatte und es öffnen wollte. Doch danach überschlugen sich die Ereignisse. Wie aus dem Nichts tauchte eine Schlange vor ihr auf und biss ihr in die Hand. Jedenfalls versuchte sie es, doch die blonde Frau konnte ihre Hand gerade noch wegziehen, ließ dabei jedoch das Säckchen zu Boden fallen und wich etwas zurück. Doch bevor noch etwas Passieren konnte, stieß Jara einen wütenden Kommentar aus.

„Hinterhältige Schlage.“

»Hey, ich bin alles andere als hinterhältig. Der Bezeichnung Schlange schließ ich mich gerne an aber der Betitelung der Hinterhältigkeit nicht«

Die Frau war von der plötzlichen Ansprache so überrascht, dass sie noch einige Schritte zurück wich. Da El-hayyah seine Gedanken nicht direkt an eine bestimmte Person geschickt hatte, konnte jeder den Kommentar hören. Das führt letzten Endes dazu, dass keiner mehr auf das am Boden liegende Säckchen achtete. Noch ehe es jemanden auffiel und Geistkontrolle erschaffen oder das Säckchen aufheben konnte, wurde dieses auch schon von einem kleinen Falken entwendet, der gleich darauf zu Hao flog und es in dessen Hand fallen ließ. Wenige Sekunden danach war weder eine Spur von dem Falken noch von der Schlange zu sehen. Die einzigen, die an dem Ort geblieben waren, waren die Schamanen und die Wölfin. Hao hingegen fügte nur einen kurzen Kommentar hinzu, der die Anwesenden wieder in die Realität zurück bracht.

„Danke für den Kristall!“

Die blonde Dalin-Anhängerin konnte sich bei diesem Spruch nicht mehr zurückhalten und wendete sich verärgert an ihre Partner, die zur Hälfte immer noch geschockt waren.

„Was steht ihr da so rum? Holt die anderen Kristalle heraus.“

„Würden wir ja, Jara. Aber da gibt es ein Problem. Wir haben unseren irgendwie verlegt, wahrscheinlich liegt er noch irgendwo in Amerika!“

Jara sah ihren Partner George daraufhin nur wütend an, bis ihr Blick zu den anderen Mitgliedern ihres Teams wanderte. Diese verwiesen jedoch nur auf die anderen aus ihrer vorigen Gruppe.
 

Hao hatte die Gedanken der Dalins bei dieser Aktion genaustens studiert. Weshalb er jetzt auch wusste, wo sich die restlichen Kristalle der Stille befanden und dass sie ihn nicht bekämpfen sollen.

„Ach komm schon, kein Grund beleidigt zu sein, immerhin habt ihr angefangen mit unfairen Mitteln zu kämpfen!“

Hao schenkte den Dalin-Anhängern daraufhin nur ein provokantes Lächeln, behielt gleichzeitig jedoch die Gruppe um Yo im Auge, damit ihn kein unerwarteter Angriff überraschen konnte. Diese Tatsache war sogar mehr als begründet, da die Hälfte schon wieder Geistkontrolle erschaffen hatte.

„Du schon wieder…“

Doch bevor der braunhaarige Mann weiter sprechen konnte, mischte sich Jara ein.

„Wie jetzt du kennst den Jungen, Kain!“

Kain wirkte bei dieser Frage leicht irritiert.

„Kennen würde ich nicht sagen, der ist uns nur über den Weg gelaufen als ich die Flasche da drüben fertig machen wollte.“

„Hey ich bin keine Flasche, ihr seid doch feige abgehauen ohne euch zu vergewissern, ob eure Gegner wirklich vernichtet wurden. Ihr seid auf einem Auge blind, weshalb ihr weniger Wert seid als eine leere Flache, für die man kein Pfand kriegt.“

Hao musste sich bei diesem Vergleich richtig zusammenreißen um nicht laut loszulachen, doch im Gegensatz zu einigen anderen konnte er sogar ein amüsiertes Lächeln vermeiden.

„Wie auch immer, jedenfalls gehen unsere Verbündeten nicht mit unseren Feinden aus. Denn nach euer Reaktion nach zu urteilen, gehört er nicht gerade zu euren Freunden, hab ich Recht.“

„Und was willst du mit dieser Aussage erreichen?“

Haos Gestik nach schien dieser mehr als unwissend zu sein, worauf die Dalin-Anhängerin hinaus wollte. Weshalb diese unwillkürlich dazu gezwungen wurde diesen Satz zu kommentieren.

„Komm schon. Es ist doch nichts neues mehr dass ihr eine nette Nacht zusammen hattet.“

Doch bevor Hao kontern konnte, mischte sich zu Überraschung aller Mitsuki in das Gespräch ein.

„Als wenn die beiden jemals etwas miteinander haben würden, sie ist doch noch viel zu jung dafür! Außerdem sind die beiden altersmäßig Jahrhunderte auseinander!“

Bei diesen Worten lief Alina knallrot an und auch Mitsuki schlug sich kurz danach mit der Hand auf den Mund.

//Wie zum Teufel komme ich jetzt auf den Spruch, als wenn die beiden miteinander…daran darf man gar nicht denken…Ok, Mitsuki, ganz ruhig. Es ist ja nicht so, dass du ein sich selbst reproduzierendes Gerücht in Umlauf gebracht hast. Du hast lediglich die Wahrheit…Verdammt ich weiß dass ich heute auf jeden Fall sterben werde, fragt sich nur wie?\\

Bei diesen Gedanken wies sich Mitsuki kurz zu Recht und war wieder in der Lage dem Gespräch zu folgen.
 

Hao indes ist einige Meter auf Abstand gegangen, da ihn diese Art von Gedanken nur aus den Konzept brachten. Am liebsten hätte er die Fähigkeit Gedanken zu lesen jetzt ausgeschaltet, doch erst einmal musste er diese Fähigkeit wieder unter Kontrolle kriegen und dass konnte dauern. Doch letzten Endes war es einer der Dalins, der etwas zu Mitsukis Spruch sagte.

„Ihr beschäftigt euch wirklich früh mit solchen Dingen, wenn ihr schon daran denkt will ich nicht wissen, was wirklich zwischen euch beiden läuft.“

„Jetzt hört es aber auf. Ich hab weiß Gott andere Sachen zu tun als das, was ihr denkt und ich versichere euch, dass ich weiß wovon ich rede. Aber jetzt mal ernsthaft. Wenn ihr schon Leuten hinterher spioniert, dann solltet ihr auch bei der Wahrheit bleiben und die Fakten nicht vertauchen.“

Mit diesen Worten drehte sich Hao um und wollte wieder gehen, als die Frau namens Jara ihn zurück rief.

„Einen Moment. Wenn das von uns eine Verdrehung von Fakten war, wieso wusstest du dann dass wir einen Kristall der Stille in unserem Besitz haben und vor allem wie kommt es, dass ich von vornherein wusste, dass du einen Elementargeist besitzt.“

Hao wendete sich kurz zu der Frau, bis er seine Antwort gab.

„Ich muss mich vor euch doch nicht rechtfertigen. Eigentlich könnte es mir auch egal sein, wenn ich keinen Ruf zu verlieren hätte. Aber was deine Fragen angeht, so kann ich die Antwort deutlich in deinen Gedanken lesen und die heißt Zufall.“

Hao wusste nicht, wieso er Alina überhaupt half, doch so würde jedenfalls keiner von seiner Aktion erfahren, die es ihm ermöglicht hatte Alina den Kristall der Stille abzunehmen. Doch trotz dieser Tatsache wusste er, dass er nicht nur log um sein Gesicht zu wahren. Doch bevor die blondhaarige Dalin-Anhängerin noch etwas erwidern konnte, wurde sie von einem schwarzhaarigen Mann unterbrochen.

„Schluss mit dem Terz. Es spielt keine Rolle, wer was mit wem hat. Wir sind nur wegen des Angebotes hier. Also akzeptiert ihr oder lehnt ihr ab?“

Nach diesen Worten sah der Sprecher Juan die Gruppe um Yo nur auffordernd an. Er hofft insgeheim, dass sie die Aussage von dem langhaarigen Jungen nicht mehr im Kopf hatten und das Angebot annahmen.

„Ich versichere euch dieses Angebot ist einmalig und absolut verlässlich. Ich an eurer Stelle würde es mir zweimal überlegen bevor ihr ablehnt. Was rede ich hier eigentlich, es ist einzig und allein deine Entscheidung ob du es annimmst oder nicht, Yo.“

Juan wollte mit diesen Satz die Ernsthaftigkeit ausdrücken um die Gruppe und insbesondere Yo dazu zu bringen zu akzeptieren.
 

Aus dem Augenwinkel sah er nur, wie Hao nur bedauernd den Kopfschüttelte und das Säckchen mit dem Kristall in seine Jackentasche steckte. Er war mehr als überrascht, dass dieser nichts dazu sagte, fragte sich jedoch im selben Gedankengang, wer dieser Junge überhaupt war. Rakesh zu folge gehörte er zu den mächtigsten Schamanen überhaupt, doch so mächtig sah er nicht aus. Doch andererseits ist er zwei von ihren Angriffen unbeschadet entkommen und hat ihnen durch einen hinterhältigen Trick auch noch einen Kristall der Stille abgenommen. Doch andererseits wiederum schien er nicht besonders interessiert an dem ganzen Nachturnierkampf zu sein und nur dafür zusorgen, dass keiner gegen die Regeln verstößt oder unwissend in eine Falle läuft. Doch bevor Juan weiter darüber nachdenken konnte, wurde er durch Reikas laut gestellter Frage aus den Gedanken gerissen.

„Hey Hao, was hattest du vorhin noch mal wegen des Angebotes gesagt?“

Bei diesen Worten richtete sich die Aufmerksamkeit auf Hao, der gerade vorhatte unbemerkt zu verschwinden, was dank Reika jedoch nicht klappte.

„Gar nichts! Nur dass der Erbe der Dalin-Dynastie nicht in der Lage ist den Kampf offiziell zu machen und das ihr Angebot nicht mit den Turnierregeln kooperativ ist. Wie gesagt nichts Interessantes nur das, was in den Turnierregeln steht. Also nichts Neues für euch immerhin habt ihr die Bücher!“

Mit diesen Worten verschwand Hao so schnell wie er gekommen war und ließ ein paar ratlose und verwirrte Schamanen zurück. Reika jedoch schien verstanden zu haben, was Hao damit meinte, doch bevor sie etwas sagen konnte kam Yo ihr zuvor.

„Da hört ihr’s. Wir lehnen ab.“

Anna und die anderen nickten bei Yos Aussage nur kurz, bis Reika noch etwas ergänzte.

„Genau. Und wenn euer Meister einen Kampf will soll er Yo persönlich herausfordern und nicht seine Botschafter schicken und jetzt verlasst dieses Grundstück sonst werfen wir euch persönlich hinaus!“

Doch der braunhaarige Mann ließ sich diese Aussage nicht so ohne weiteres bieten.

„Davon träumt ihr wohl, ich werde euch zeigen, wer hier wen heraus wirft.“

Mit diesen Worten hatte Kain schon Geistkontrolle erschaffen und auch George zog sofort nach. Doch wurden beide noch rechtzeitig von einer blauhaarigen Frau gestoppt.

„Genug. Wir haben unsere Aufträge. Der Schamanenkönig hat unser Angebot abgelehnt und damit ist die Verhandlung beendet. Wir gehen!“

Mit diesen Worten wendete sich die Frau von den beiden Männer ab, die ihre Geistkontrolle kurz danach auflösten.
 

Anschließend wendete sie sich wieder zu Yo, der bei der plötzlichen Reaktion ebenfalls Geistkontrolle erschaffen hatte.

„Dieses Mal verläuft unsere Begegnung ohne Kampf, doch das nächste Mal wenn ihr uns seht, werden wir euch dem Erdboden gleich machen und bereits am nächsten Tag wird unser Meister den Titel des Schamanenkönigs und den König der Geister besitzen.“

Mit diesen Worten drehte sich die Frau auf den Absatz um und verließ das Grundstück. Die anderen folgten ihr nach kurzem zögern und ließen die Schamanengruppe somit allein zurück.

„Gut, die Typen gehören definitiv in die Kategorie Menschen, die ich niemals kennen lernen wollte.“

„Da gebe ich dir Recht Alina. Ich meine was denken die sich? Dass wir so einfach auf ein Angebot eingehen und vergessen, was sie noch vor wenigen Tagen versucht haben. Die haben sie nicht mehr alle!“

„Da gebe ich dir ja Recht Reika, aber du musst zugeben, dass das Angebot ziemlich verlockend war. Also wenn ich nicht erfahren hätte, dass das eine Falle war, dann hätte ich es angenommen!“

Nach diesen Worten klingte sich auch Ryu in die Diskussion der drei Akita-Mädchen ein.

„Ich bin mir mit dem ganzen nicht so sicher. Allein dadurch, dass Zeke uns den Tipp mit den Regeln gegeben hat. Der Junge plant irgendetwas. Die Frage, die wir uns stellen sollten ist, wieso er uns überhaupt Ratschläge gibt.“

Nun war es an Mikihisa auf diese Frage zu antworten.

„Ich glaube, dass es für diese Frage mehr als nur eine Antwort gibt. Überwiegend denke ich, dass er einfach nur langeweile hat und euch zu einem Kampf animieren will…“

„Stopp mal, Mikihisa. Soll das heißen, dass wir genau die falsche Wahl getroffen haben?“

Bevor Mikihisa darauf antworten konnte, mischte sich Anna ein, der die ganze Zeit etwas auf der Zunge lag.

„Zeke kennt die Regeln, das heißt er kann das so erzählen wie er will, da wir die Bücher noch nicht durchgelesen haben. Doch so ungern ich es zugebe, glaube ich seiner Aussage. Jedenfalls der, die sich auf die Turnierregeln beziehen. Denn so wie es für mich aussah war er nur wegen dem Kristall der Stille hier und hat diese Aussage sozusagen als Ablenkung benutzt. Auch das Verhalten der Dalins deutete daraufhin, dass er in diesem Fall die Wahrheit gesagt hat. Was mich aber mehr interessiert ist die Andeutung von dieser Blonden. Also Alina, mit wem warst du letzte Nacht wirklich unterwegs.“

Bei diesen Worten sah Reika ihre Cousine nur verständnislos an. Sie konnte nicht glaube das diese den Dalin-Anhängern mehr glaubte als Alina. Immerhin waren dass ihre Feinde und selbst wenn sie Alina nicht unbedingt leiden konnte war das kein Grund ihr zu misstrauen und besonders nicht, wenn Mitsuki das selbe behauptete. Doch sie konnte ja auch nicht wissen, dass Mitsuki nur versuchte ihre Freundin zu decken und diese Geschichte nur erfunden hatte, damit sie die anderen vor den Dalins warnen konnte. Doch Anna schien das mittlerweile erkannt zu haben, besonders da Hao bei der letzten Frage so merkwürdig ausweichend reagiert hatte. Irgendetwas war vorgefallen und sie wird es herausfinden was das war. Sie nahm sich vor die Wahrheit noch heute ans Tageslicht zu bringen, auch wenn sie die besagten Personen den ganzen restlichen Tag trainieren lassen musste.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

So ersteinmal einen herzlichen Dank an alle, die so weit gelesen haben und einen größeren Dank an alle Kommentatoren.

Als Dank lass ich jetzt mal so rausrutschen, dass sich das nächste Kapitel allein um Alina dreht. Ich hoffe ihr freut euch schon drauf und verfolgt die Story weiterhin.
 

Liebe Grüße
 

Misato

Alinas geheimer Fluch

So da bin ich wieder. Ich weiß, dass ich verhältnismäßig spät bin. Aber ich hatte gestern irgendwie keine Zeit die FF hochzuladen. Und es tut mir wirklich Leid. Aber wie sagt man so schön besser spät als nie. Also viel Spaß beim lesen.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 19: Alinas geheimer Fluch
 

Anna war anzusehen, dass sie nicht einfach locker lassen würde. Auch Alina und Mitsuki merkten dies sofort, da Anna sie nur mit einem scharfen Blick musterte. Außerdem war ihre Aussage zu eindeutig, als dass sie das Thema einfach fallen lassen würde, doch sagen konnten sie nichts. Beide wussten, dass sie auf keinem Fall nervös werden durften, da Anna die mentale Folter dann auf Höchstuhren aufdrehen würde und dann würden sie früher oder später einknicken. Dieses wiederum durfte nicht passieren. Immerhin hatte Anna sowieso schon den Verdacht, dass Alina sich Hao anschließen konnte und sie wollte diesen nicht auch noch bestätigen. Es war wahr, Alina konnte ihn nicht aus ihrem Kopf verbannen, doch das hieß nicht, dass sie sich ihm anschließen würde. Der Grund dafür war, dass sie endlich Freunde gefunden hatte, denen sie vertrauen konnte und die nicht nur etwas vorgaukelten, damit sie sich aus der Reserve ziehen konnten. Auch Reika konnten sich nicht mit dem Verdacht anfreunden, dass Alina sich einfach verraten würde. Sie kannten sie lange genug. Es war wahr, dass sie Nevu damals ohne Kompromisse gefolgt war, doch damals wusste sie nicht, was dieser vorhatte. Das einzige, das sie zu ihm getrieben hatte war Nevus auf getuschte Freundlichkeit und ihre eigene unerträgliche Einsamkeit. Beide, sowohl Reika als auch Mitsuki, wussten, dass Alina nicht der Mensch war, der auf ein und dieselbe Person zwei Mal hereinfiel. Sie hatte Hao beim Schamanenturnier vertraut, doch dieses Vertrauen war mehr als nur zerstört worden. Sie glaubten nicht, dass sie überhaupt an die Möglichkeit dachte sich mit Hao zu verbünden. Die beiden Mädchen wussten, dass Alina ihre Freundschaft vor die Liebe gestellt hatte, besonders da sie so oft von Menschen ausgenutzt wurde, bei denen sie glaubte sie würden sie lieben. Dieses Schicksal suchte sie systematisch auf. Da keiner die wahre Geschichte kannte, weshalb Alina von zu Hause ausgerissen war, konnten auch keiner wissen, dass Nevu nicht der erste war, der ihre Gefühle missbraucht hatte. Denn in Wirklichkeit wurde sie ihr ganzes Leben über enttäuscht, was sie jedoch erst an ihrem zwölften Geburtstag erfuhr.
 

- Flachback -
 

Alina war gerade elf Jahre alt und sah schon voller Vorfreude ihrem zwölften Geburtstag entgegen. Sie besuchte die Ikashi-Schule in der Japanischen Stadt Sakata. Ihr Notendurchschnitt war überdurchschnittlich (1) und sie führte ein relativ normales Leben. Jedenfalls schien es so. Denn auf der Schule hatte sie, im Gegensatz zu anderen Schülern nur wenig Freunde. Sie wusste selbst nicht wieso, doch aus irgendeinem Grund waren ihr die meisten Mitschüler unsymphatisch und sie zog es vor ihnen aus dem Weg zu gehen. Zu dieser Gruppe gehörte die Art von Personen, die sich immer in Schwierigkeiten brachten, in dem während der Pausen Wände und anderes Schulmobiliar zerstörten oder verunreinigten. Auch die oberdressten Mädchen, die nichts anderes im Kopf hatten als auf Jungenjagd zu gehen, konnte sie sich nicht anschließen. Immerhin waren diese fiel zu oberflächlich und außerdem hätten ihre Eltern ihr 5 Monate Hausarrest gegeben, wenn sie die Schule so vernachlässigt hatte, wie diese. Doch da diese Schule nur aus drei Gruppen bestand blieb ihr nur noch der Cliquenkreis der Streber. Allerdings hatten diese nur die nächste Klausur im Kopf und lernten den lieben langen Tag. (2) Somit distanzierte sie sich auch von dieser Gruppe und stand deshalb jede Pause allein irgendwo herum. Sie wurde als Außenseiter abgestempelt, als diejenige, die sich nicht in das Schulklima eingliedern konnte. Obwohl sie nie hörte, dass jemand über sie lästerte, wusste sie, dass sie die Lachnummer der ganzen Schule war. Ab und zu versuchte sie sich zwar mit einigen anzufreunden, die neu auf ihre Schule kamen, doch diese Freundschaften hielten nicht lange, da die Neuen schnell in eine Gruppe abrutschten und die Freundschaft kündigten.
 

Doch dann wendete sich das Blatt endlich. An diesem Tag lernte sie einen Jungen namens Simon kennen, mit dem sie auch am selben Tag zusammen kam. Jetzt schien ihr wahres Leben erst richtig anzufangen. Sie hatte ihn schon vorher auf dieser Schule gesehen, aber dennoch wusste sie nicht wo er sich in den Pausen herumtrieb. Er behauptete, dass er mal hier und mal da war und keine genauen Ziele hatte, außer möglichst weit weg von den Furien zu sein. Auch Ivon lernte sie an diesem Tag kennen. Sie war zwar genau so überdresst wie die anderen Mädchens auf dieser Schule, doch im Gegensatz zu denen schien sie richtig nett zu sein. Bevor die drei sich jedoch weiter unterhalten konnten, klingelte es, was bedeutete, dass der Unterricht weiter ging. Somit trennte sich die Gruppe und jeder verließ den Schulhof um in seinen Klassenraum zu kommen. Für Alina war das der erste Tag, wo sie ein lächeln auf den Gesicht hatte. Sie war zwar meistens gut gelaunt, doch wenn es zum Thema Schule kam sank ihre Laune meistens ins Bodenlose. Zum einen lag dies an ihrem sozialem Stand und zum anderen an den hohen Erwartungshorizont ihrer Eltern. Für diese waren ihre Noten bei weitem nicht genug, weshalb es öfters Stress zu Hause gab. Denn anders als man erwartet war Alina nicht die zurückhaltende nette Schülerin von neben an. Manchmal teilte sie auch richtig aus, obwohl sie hinterher nicht mehr wusste wie ihr die Sprüche, die sie einigen Mitschülern oder ihren Eltern vor den Kopf warf, einfielen. Diese Tatsache führte jedoch dazu, dass sie öfters Hausarrest bekam oder von ihren Mitschülern gemieden wurde. Um sich nicht immer an den falschen abzureagieren hat sie sich beim Debatierkurs eingeschrieben, da sie dort ganz offen ihre Meinung vertreten konnte. Allerdings musste sie manchmal sogar die Meinung vertreten, der sie sich nicht im Geringsten anschließen konnte, versuchte aber dennoch es relativ überzeugend rüber zu bringen. Doch im Moment freute sie sich zur Abwechslung nicht auf den Debatierkurs, der sowieso erst am nächsten Tag stattfand, sondern auf die nächste Pause, in der sie ihre neunen Freunde endlich wieder sehen konnte.
 

Das merkwürdige Gefühl, dass sie bei dieser Vorstellung hatte ignorierte sie einfach. Der Grund war, dass sie dieses Gefühl immer hatte, wenn sie an ihre Eltern dachte. Sie hatte gelernt es zu ignorieren, da sie sich sowieso keinen Reim darauf machen konnte und es deshalb als normal erfand. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, bemerkte sie, dass sie von jemanden beobachtet wurde. Sie konnte die Person nicht genau sehen, Sie erkannte nur das Gesicht dieser Person in einer Fensterscheibe. Es war ein weibliches Gesicht. Die Frau hatte hellblonde Haare, die fast den Anschein hatten, als wären sie weiß, doch ehe sie sich umgedreht hatte, war diese auch schon verschwunden. Zuerst sah sich Alina noch etwas verwirrt um, schüttelte dann jedoch den Kopf und ging weiter Richtung Schule. Es war gerade zwei Tage her, dass sie Ivon und Simon kennen gelernt hatte. Seit dem Tag hat sie die beiden nicht mehr zusammen gesehen. Entweder sie verbrachte die Pausen mit Ivon oder mit Simon, doch alle Pausen waren so abgelaufen, dass immer einer von beiden fehlte. Alina dachte nicht darüber nach, da sie einfach zu glücklich darüber war endlich mit anderen etwas unternehmen zu können. Kurz bevor die Pause zu Ende war, kam Simon jedoch auf Ivon und Alina zu.

„Hey, nah wie geht’s?“

Mit diesen Worten gab er Alina einen kurzen Kuss und richtete seine Aufmerksamkeit zu Ivon, die ihn kurz darauf ansprach.

„Super. Wie weit bist du mit dem Experiment?“

Bei diesen Worten grinste Simon nur breit und Ivon nickte ihm anerkennend zu. Alina hingegen sah nur von einem zum anderen. Sie wusste nicht was los war geschweige denn worüber sie gerade sprachen. Jedoch schienen die beiden ihre verwirrten Blicke zu bemerken und Simon wendete sich anschließend an sie.

„Das ist eine Überraschung. Triff uns einfach nach der Schule an der neuen Sporthalle, aber beeil dich, sonst verpassen wir unseren Bus nach Hause.“

Mit diesen Worten wurde die Konversation durch das täglich klingeln unterbrochen und Alina betrat voller Vorfreude das Klassenzimmer und zählte zum ersten Mal die Sekunden bis Schulschluss. Und endlich hörte sie das erlösende Klingeln. Sofort beeilte sie sich und stürmte aus dem Klassenzimmer. Rechtzeitig zur verabredeten Zeit kam sie an der neuen Turnhalle an und erschrak.
 

Sie konnte es nicht glauben. Simon und Ivon waren gerade damit fertig geworden, die Wände der Turnhalle anzustreichen. Doch es war nicht irgendein Anstrich, der diese verschönerte. Im Gegenteil, an der einst strahlend weißen Wand standen jetzt Sätze wie ‚Frau Sehira treibt es mit dem Lehrerkommit’ oder ‚Im Lehrerzimmer wird Hasch verkauft’. So ziemlich alle Gerüchte die es geben kann wurden auf diese Wand gepinselt, die anschließend mit entsprechenden Bildern betont wurden. (3)

„Was habt ihr gemacht?“

„Siehst du doch. Mit diesem Meisterwerk weiß jeder was er von unseren Lehrern zu halten hat.“

Ivon schien nicht mal zu bereuen, was sie getan hatte und auch bei Simon war von Reue nichts zu erkennen. Doch bevor noch einer der drei etwas sagen konnte, kam eine Lehrerin um die Ecke und sah die drei gschockt an.

„Ihr…jetzt gibt’s ärger. Mitkommen sofort.“

Bei diesen Worten folgten die drei der Lehrerin, da weglaufen sowieso nichts brachte. Erst als die Lehrerin in das Büro des Schulleiters ging und die drei Schüler kurz aus den Augen ließ, fingen sie an miteinander zu reden.

„Wir sitzen ganz schön in der Tinte. Wir sollten uns schnell eine Ausrede überlegen, damit wir dasselbe sagen.“

„Gute Idee, dann kann sie uns nichts nachweisen, oder hast du vor uns zu verraten?“

Mit diesen Worten wendeten sich die beiden an Alina, die ihnen nur einen undefinierbaren Blick zuwarf. Sie wollte ihre Freunde nicht verlieren und schon gar nicht als Verräterin da stehen. Obwohl sie die Tat nicht gut hieß ließ sie sich auf die Idee ein, obwohl sie dabei ein merkwürdiges Gefühl bekam. Doch so wie das vorige Gefühl wurde dieses ebenfalls ignoriert. Sie wollte nicht zulassen, dass sie die einzigen Freunde in ihrem Leben durch die Bekanntgabe der Wahrheit verlor. Allerdings war genau dieses Verhalten die falsche Entscheidung, da es sie in riesige Schwierigkeiten brachte.
 

Schnell war ein Plan gefasst und die drei wurden anschließend einzelnd befragt. Keiner hatte mehr die Gelegenheit mit dem anderen zu sprechen. Doch das war auch unnötig, da sie genau wussten, was sie sagen mussten. Es dauerte fast zwei Stunden, bis die drei wieder gehen konnte, wobei Alina die erste war. Sie wartete nicht mehr auf die anderen, da sie befürchtete, dass ihr Vater sie dann wieder bestrafen würden. Sie hatte ihnen gesagt, dass sie mit Freunden unterwegs war, das tat sie immer, damit sie sich nicht so beeilen musste um nach Hause zu kommen. Da es meistens eine Lüge war, merkte keiner, jedenfalls ging sie fest davon aus. Doch heute sollte sie erfahren, dass es ihnen sowieso egal war. Sofort nachdem sie das Haus ihrer Eltern betrat, bekam sie kurz darauf eine saftige Ohrfeige. Sie wusste nicht wofür und sah ihren Vater nur verständnislos an.

„Hör auf mich so anzusehen. Wie kommst du auf die blöde Idee die Turnhalle zu beschmieren. Hast du den Verstand verloren oder was?“

Alina verstand trotz des deutlichen Kommentars nicht, worum es geht. Sie hatte nichts mit der beschmierten Schulwand zu tun, noch nicht mal im Ansatz, dennoch wollte sie ihren Freund und ihre neue Freundin nicht verraten.

„Ich war das nicht. Das hab ich doch schon in der Schule gesagt.“

„Ach ja, und wieso erzählen die beiden anderen einstimmig, dass du dafür verantwortlich bist?“

Bei diesen Worten wurde Alina vom Schlag getroffen. Simon und Ivon sollen die Schuld auf sie geschoben haben, dass war völlig unmöglich, immerhin war das mit der gleichen Aussage doch vorher abgesprochen gewesen. Wieso sollten die beiden sie verraten. Für Alina ergab das ganze einfach keinen Sinn. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde sie auch schon auf ihr Zimmer geschickt, wo sie sich sofort auf ein Bett fallen ließ. Sie konnte die Welt einfach nicht mehr begreifen, was war passiert, hatten die beiden wirklich alle Schuld auf sie geschoben, oder war das nur ein Missverständnis. Zu der Antwort kam sie jedoch nicht, da sie in diesem Moment laute Stimmen hört. Sie erkannte diese sofort als die ihrer Eltern.
 

Von der Neugier gepackt, öffnete sie ihre Zimmertür wieder und ging zur Treppe, wo das Geschrei seinen Ursprung hatte. Zuerst war sie so nervös, dass sie kein Wort von dem gesagten mitbekam, doch nach und nach bekam sie den Grund dieser Unterhaltung mit.

„Ich kann nicht glauben. Was haben wir getan, dass wir so bestraft werden. Jetzt dürfen wir die Schäden auch noch bezahlen. Was ist in dieses Mädchen gefahren. Ich kann nicht glauben, dass wir sie wirklich bei uns aufgenommen haben!“

Auf Alinas Gesicht schlich sich ein trauriger Ausdruck. Sie wusste bis heute nicht, dass das nicht ihre richtigen Eltern waren. Mit dieser Aussage viel ihr früheres Sichtbild in tausend Stücke, so als ob ein Spiegel mit voller Wut auf einen Steinboden geschleudert wurde. Dadurch keimten neue Frage in ihr auf. Wer waren ihre leiblichen Eltern, wieso war sie hier. Hatten ihre Eltern sie ausgesetzt und nichts mit ihr zu tun haben wollten. Sie hätte es akzeptier, immerhin sah sie in ihren Eltern, nein in ihren Adoptiveltern, ihre richtige Familie. Doch wie ihr Adoptivvater klang hörte es sich so an, als ob er sie nie richtig in der Familie wollte.

„Du hast Recht, wir hätten wissen müssen, dass sie früher oder später nur Ärger machen würde, immerhin sollen ihre Eltern verrückt gewesen sein. Ich meine welcher normaler Mensch redet mit unsichtbaren Personen.“

Bei diesen Worten wurde das blonde Mädchen hellhörig. Waren ihre Eltern verrückt und haben deshalb das Sorgerecht für sie verloren, oder was sollte das bedeuten. Langsam fragte sie sich, ob die beiden sie die ganzen Jahre über belogen haben oder ob etwas was sie zu ihr gesagt haben wahr war, oder doch nur eine Lüge. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte wurden ihre Gedanken unterbrochen und führte sie unsanft in die Realität zurück.

„Vielleicht sollten wir das Gör zurück ins Heim schicken. Dann haben wir keine Schwierigkeiten mehr mit ihr.“

„Und was wird dann aus dem Geld, dass wir jeden Monat für sie kriegen? Sollen wir darauf verzichten?“

Diese Worte zerstörten Alinas Welt völlig und ihr kamen die Tränen. Sie konnte es nicht glauben. Wenn sie nicht schon wegen ihrer angeblichen Freunde am Boden gewesen wäre, so wäre dies jetzt der Fall. Denn sie viel buchstäblich in ein endloses Loch.

„Um das Geld ist es Schade, aber vielleicht können wir die Kosten so ans Heim abdrücken, in dem wir behaupten, dass man uns nicht vor den Konsequenzen gewarnt hätte. Wir können dieses Mädchen ebenfalls als verrückt erklären und behaupten, dass es uns erst jetzt aufgefallen ist. Ich sag nur wie die Eltern so die Tochter.“

„Gut. Außerdem stimmt es sogar, ich hab sie schon dabei erwischt, wie sie mit sich selbst geredet hat. Am besten ich ruf sofort da an.“

Bei diesen Worten hörte Alina wie ihre Adoptiveltern das Nachbarzimmer betraten und die Tür hinter sich schlossen.
 

Alina saß nur erstarrt am Ende der Treppe. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Es dauerte eine Zeit, bis sie aufstand und in ihr Zimmer lief. Dort angekommen schloss sie die Tür hinter sich zu und ließ sich an der Tür entlang zu Boden gleiten. Während dessen liefen noch mehr Tränen über ihre Wangen. Sie war am Ende ihre Kraft. Es war ihr zwölfter Geburtstag und die ganze Welt schien sich gegen sie verschworen zu haben. Erst ihre Freunde und jetzt ihre Familie. Sie konnte es nicht glauben, sie wollte es nicht. Dennoch schlichen sich die Sätze ihrer Adoptiveltern immer wieder in ihren Kopf. Die Tatsache bewirkte nur, dass die Tränen noch schneller flossen und sie letzten Endes auch ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken konnte. Was hatte sie getan, dass das alles so Enden musste. Und was sollte sie jetzt tun? Sie wollte nicht ins Heim aber hier bleiben konnte sie auch nicht mehr. Also was blieb noch, weglaufen. Doch wohin. Sie hatte keine Freunde, oder doch. Hatten die Lehrer sich vielleicht nur einen Sündenbock ausgesucht. Hatten ihre Freunde sie vielleicht doch nicht verraten. Sie musste mit ihnen Reden, das war ihre einzige Alternative, immerhin hatte sie nicht gehört was sie gesagt haben. Vielleicht war das wirklich ein Missverständlich und sie konnte die ersten Tage bei Simon unterkommen, immerhin waren sie zusammen, oder? Mit diesen Gedanken wischte sich Alina die Tränen aus dem Gesicht. Schnell holte sie sich eine kleine Tasche aus dem Schrank und stopfte ein paar Sachen hinein.

„Kannst du mir sagen wo du hin willst?“

Diese Worte rissen sie zurück in die Realität. Sie sah sich um und erkannte das Gesicht, das sie schon einmal in einem Schaufenster bemerkt hatte.

„Wer bist du? Und wie kommst du hier rein?“

Alina versuchte bei diesen Worten ihre Verwunderung und Trauer zurückzuhalten, doch die Erinnerung an die vergangenen Ereignisse trieben ihr immer neue Tränen in die Augen, sie konnte dieses machtlose Gefühlt, dass sie zu Boden zwang, einfach nicht abschütteln.

„Mein Name ist Naraja und ich bin bzw. war der Schutzgeist deiner Mutter.“

Bei diesen Worten sah Alina die Frau mit den weißblonden Haaren verwirrt an.
 

Bis zu dem Tag hatte sie noch nie etwas von Schamanen geschweige denn Geistern gehört, jedenfalls in der Realen Welt.

„Soll das heißen, du bist ein Geist, ein echter?“

„Sehe ich für dich etwa nicht so aus? Ich meine ich bin nahezu durchsichtig. Was soll’s. Ich wollte mich eigentlich schon früher mit dir unterhalten, aber ich habe befürchtet, dass es dich aus der Bahn werfen könne, immerhin…“

„Deshalb redest du mit mir, wenn ich sowieso am Boden bin, was? Danke, du bist das letzte, was mir noch gefehlt hat.“

Naraja senkte daraufhin den Kopf, antwortete jedoch in derselben sanften Stimme, wie zu vor.

„Ich hatte all die Jahre ein Auge auf dich Alina, du hast mich bloß nie gesehen. Deine Eltern haben mir aufgetragen dich zu beschützen. Doch da ich wusste, dass nicht jeder Geister sehen konnte, habe ich mich dazu entschlossen im Hintergrund zu bleiben, damit du nicht so behandelt wirst wie andere in deiner Situation..“

Alina schenkte den Geist vor ihr nur einen verständnislosen Blick.

„Ach ja. Und wieso haben mich meine Eltern einfach ins Heim abgeschoben. Wieso haben sie nicht selber dafür gesorgt, dass es mir gut geht und haben stattdessen einen Geist vorgeschickt.“

„Weißt du Alina ich bevorzuge das Wort Samuraigeist, da ich eine der wenigen weiblichen Samurais war, die es auf der Welt gab. Aber zu deiner Frage. Sie hätten sich nichts mehr gewünscht als für dich zu sorgen.“

Naraja stoppte kurz und fixierte das blonde Mädchen vor ihr kurz. Wie viel konnte ein Mädchen wie Alina an einem Tag ertragen, war es klug ihr die ganze Wahrheit zu sagen, oder sollte sie damit noch warten.

„Sie hatten keine Wahl, da sie zu der Zeit Tot waren.“

Mit diesen Worten schwieg der Samurai Geist. Alina sah Naraja nur prüfend an, doch dann fiel ihr auf, dass sie dieses merkwürdige Gefühl, wenn sie mit Simon, Ivon oder ihren Eltern sprach oder auch nur an sie dachte, nicht hatte. Hieß das etwa sie konnte Naraja vertrauen, dass sie die Wahrheit sagte. Es gab für sie nur einen Weg das herauszufinden.
 

Kurz entschlossen wendete sie sich an Naraja, die von dieser Aussage völlig zurückgeworfen wurde.

„Lüg mich an.“

„Was soll ich.“

„Du sollst mich anlügen, ich möchte etwas überprüfen.“

Naraja stockte kurz, schien dann jedoch kurz zu überlegen.

„Ähm, ok. Also du bist die Tochter eines Säufers und eine verrückten Teufelsanbeterin und ich bin nur hier um die fertig zu machen.“

Alina spürte wie das ungute Gefühl wieder zu ihr zurückkam. Kam dieses Gefühl immer, wenn sie angelogen wurde. Alina wusste es nicht, beschloss jedoch dem Geist vor ihr zu vertrauen.

„Und was hat dir das jetzt gebracht.“

Alina zuckte daraufhin nur mit den Schultern, bevor sie ein Auto hörte, dass vor dem Haus parkte. Alinas Gesicht wurde kreidebleich, als sie erkannte, was an dem Auto stand.

„Japanisches Heim für heimatlose Kinder.“

Alina las die Schrift laut vor. Naraja sah Alina daraufhin nur besorgt an.

„Die wollen dich echt wieder dahin zurück schicken, nachdem sie dich mit acht Jahren daraus geholt haben? Mistkerle!“

Alina warf Naraja daraufhin einen kurzen Blick zu.

„Ich war wirklich schon mal im Heim“ Naraja nickte nur.

„Ja genau einen Monat, nachdem deine Eltern…“

Naraja schwieg. Doch auch ohne den Satz zu beenden, wusste Alina, was diese sagen wollte. Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte, hörte sie ein lautes Klopfen an der Tür.

„Alina mach die Tür auf, sofort.“

Alina sah nach den Worten ihres Vaters zu Naraja, die ihr nur kurz zunickte. Daraufhin nahm sie ihre Tasche und öffnete die Tür. Als sie das Haus verließ und in das Auto stieg sah sie nicht mal eine einzige Regung von ihren Adoptiveltern, so als wäre nichts passiert, als ob sie nur auf eine Wochenendfahrt gehen würde oder so. Sie spürte wie sich die Tränen wieder Ausgang nehmen wollten, doch sie ließ es nicht zu. Und dann war sie auch schon auf dem Weg ins einzigartige Jugendheim. Dort angekommen wurde ihr sofort ein Zimmer zu geteilt. Da es bereits nach 20:00 Uhr war, durfte sie ohne Abendessen in Bett gehen. Naraja war zwar die ganze Zeit über bei ihr geblieben, doch sagte kein Wort, da sie von den anderen nicht gesehen wurde. Ihre Zimmergenossinnen währenddessen unterhielten sich ungehalten miteinander, bis sich eine von ihnen an Alina wendete.

„Hey, alles ok, mit dir?“

Alina sah das Mädchen nur kurz an.
 

Doch dann wendete sie sich von ihr ab. Die zwei Mädchen sahen sich kurz gegenseitig an, bis sie auf Alina zukamen.

„Hey, keine Angst wir beißen nicht. Ich bin Nora und das ist Vanessa. Wir sind schon seid 12 Jahren in diesem Heim.“

Alina drehte sich daraufhin zu den beiden um. Sie waren nicht wesentlich älter als sie selber, höchstens eins zwei Jahre.

„Wieso seid ihr hier?“

Die beiden Mädchen sahen sich kurz an, bis sie wie aus einem Mund antworteten.

„Jugendamt. Sie hielten unsere Mütter für ungeeignet uns zu erziehen. Von wegen. Mit Sechzehn legen wir uns ne’ neue Identität zu und verschwinden hier.“

„Wieso erst mit sechzehn?“

Die beiden Mädchen konnten sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen.

„Na ja, was glaubst du wie weit du mit einem Alter von fünfzehn oder so kommst? Nicht mal bis zum Bahnhof und dann? Selbst wenn man es schaffen sollte, wo willst du hin. Die einzige Stadt, bei der es nicht auffallen würde ist Akita, aber das ist nicht unser Ziel. A pro pos Akita, wer ist eigentlich deine Freundin, da drüben?“

Mit diesen Worten wurde nicht nur Alina sondern Naraja hellhörig.

„Wartet ihr könnt mich sehen? Das heißt ihr seid auch Schamanen?“

Die beiden Mädchen sahen sich kurz an, bis sie sich wieder an Naraja wendete.

„Wow ein echter weiblicher Samurai Geist, ich glaub ich spinne. Dass müssen wir Hannes erzählen, der wird Augen machen.“

Nun mischte sich auch Alina wieder ein.

„Wer ist denn Hannes?“

„Hannes ist mit 15 Jahren hierher gekommen. Hat gleich am ersten Tag versucht abzuhauen. Wirklich grandios. Er hat die Hälfte der Schlösser geknackt, wurde jedoch am Bahnhof abgefangen, da er die letzte Bahn verpasst hat. Gut durchdacht, nur bedauerlicherweise das falsch Timing. Er ist übrigens auch ein Schamane und hat uns so einige Tricks beigebracht. Wieso bist du eigentlich hier und wie ist dein Name?“

„Alina. Ich bin hier weil meine Eltern glauben, dass ich die Turnhallenwände verunstaltet habe.“

„Und hast du?“

Alina schüttelte daraufhin nur den Kopf.

„Nein, meine Freunde, aber ich wollte sie nicht verraten, deshalb habe ich alles bestritten. Dann habe ich noch erfahren dass meine Eltern gar nicht meine Eltern sind und meine richtigen Eltern tot sind und zu allem Überfluss angeblich zum zweiten Mal in diesem Heim bin.“

Die beiden Mädchen hörten Alina in Ruhe zu, bis sie sich ausgesprochen hätte.

„Ich muss hier raus. Ich muss wissen, ob die beiden die Schuld wirklich auf mich geschoben haben!“

Wieder sahen sich die beiden Mädchen nur kurz an, bis sie sich wieder zu der neuen wendeten. Sie hatten Mitleid mit ihr. Doch nicht wegen ihrer Geschichte, sondern weil sie wussten, das sie sich hier nicht so schnell zurecht finden würde.

„Weißt du was. Ruhe dich erst einmal aus und morgen gehen wir zu Hannes. Ich bin sicher er kann dir helfen hier raus zu kommen.“

Alina nickte nur und schlief auch sehr bald ein. Die anderen beiden taten es ihr gleich.
 

Schon am nächsten Morgen merkte sie, dass die beiden ihr Wort hielten. Sie setzten sich zum Essen zusammen an einen Tisch. Das Essen schmeckte nicht besonders, doch da Alina seit Mittags nichts mehr gegessen hatte sah sie darüber hinweg. Doch auf einmal stand Nora auf und winkte einem Jungen zu.

„Hey Hannes, komm man her. Komm schon!“

Der Junge verdrehte kurz die Augen, bis er auf die Mädchen zukam. Dort angekommen erzählte ihm Nora sofort von Alinas Geschichte ohne ihm die Chance zu geben etwas zu sagen.

„Ok, stopp. Nicht so schnell. Ihr könnt das doch nicht so laut hier rausposaunen, immerhin können 98% hier keine Geister sehen.“

Nach diesen Worten sah sich Hannes kurz um, bis er die drei Mädels anwies ihm zu folgen. Ihr Ziel war die Abstellkammer des Heimes. Doch zu Alinas Überraschung fand sie einen kleinen Tisch mit Stühlen vor und mehrere Umrisspläne.

„So du willst also hier verschwinden, richtig?“

Alina nickte nur, woraufhin sich der Junge kurz durch die Haare fuhr.

„Gut dann brauchst du neue Papiere, da ich bezweifle, dass du deine dabei hast, außerdem müsstest du dich mit Schlösserknacken auskennen, aber das kann ich dir beibringen. Das ist allerdings noch das einfachste. Alina war dein Name, Alina Koshina. Auf jeden Fall müssen wir den Nachnamen ändern…“

„Ihr wahrer Name ist Alina Toshiro.“

Bei diesen Worten richteten sich alle Blicke auf Naraja.

„Das ist doch super, dann müssen wir uns keinen ausdenken. Ich werde mal meine Leute zusammen trommeln, die sind spätestens Morgenabend mit den neuen Papieren fertig und dann hast du eine neue Identität.“

Alina sah den Jungen nur erstaunt an. Sie hätte nie gedacht, dass er ihr so bereitwillig helfen würde.

„Danke.“

„Kein Problem, ich weiß wie öde es hier ist, also helfe ich anderen so gut ich kann hier raus zu kommen. Aber zu dem Samurai, ist das dein Schutzgeist?“

Alina zuckte daraufhin nur mit den Schultern, was Hannes sofort verstand.

„Ah verstehe, du bist neu in dem Geschäft. Auch gut. Ich weiß wie das ist. So ein Junge mit langen braunen Haaren oder waren sie schwarz, ach ist ja auch egal. Jedenfalls hat er mir das wichtigste des Schamanendaseins erklärt. Geistvereinigung, Geistkontrolle und irgendetwas von einem Turnier, das alle 500 Jahre stattfindet. Er hat mir sogar angeboten in seinem Team zu kämpfen, wenn ich es schaffe, dass meine Schamanenkräfte stärker werden und in zwei Jahren nach Tokio komme. Tja, bedauerlicherweise ist das ganze noch ein Jahr hin und ich hab bisher immer noch keinen Weg hier raus zu kommen, da die Heimleitung mich auf Schritt und Tritt verfolgt. Kommt davon wenn man versucht innerhalb eines Monats zehn Mal abzuhauen versucht.“

Mit diesen Worten stoppte er.
 

Doch dann wendete er sich wieder an die drei Mädchen.

„Was ich damit meine ist, dass ich dir anbiete dir diese Techniken beizubringen, damit du dich schützen kannst. Vielleicht kannst du ja an dem besagten Schamanenturnier teilnehmen. Aber wichtiger ist, dass du dich verteidigen kannst. Ich würde dir vorschlagen zur Autobahnraststätte zu laufen und da per Anhalter zu fahren, da die Bahnhöfe von Polizisten nur so wimmeln, besonders abends. An ihnen vorbeizukommen ist nahezu unmöglich. Das bedauerlichste ist, dass eine andere Zeit unmöglich ist, da du dann gar nicht erst aus dem Gebäude hier kommst. Gut ansonsten, da ich schon mal mit dem Lehrunterricht anfange, wer von den Damen will noch wissen wie man Schlösser knackt?“

Nora und Vanessa hoben daraufhin sofort den Arm und Hannes gab ihnen dann einen Termin, an dem sie damit anfingen. Innerhalb eines Tages hatte es Hannes geschafft den drei Mädchen beizubringen, wie sie Schlösser sämtlicher Art aufbrechen konnten. Besonders Alina stellte sich als Naturtalent heraus und war schon nach einigen Stunden dazu in der Lage selbst die schwierigsten Schlosser zu knacken. Die beiden anderen die noch bei dem obligatorischen einfachen Türschloss waren staunten nicht schlecht. Selbst Hannes war mehr als zufrieden mit ihr, da er meisten einen halben Tag vertrödelte um diese Technik weiterzugeben. Wie erwartet kam am nächsten Tag die fertigen Papiere bei Hannes an. Er gab sie Alina und erklärte ihr noch einmal, wie sie am sichersten aus dem Heim ausbrechen konnte. Das führte dazu, dass es Alina auch ohne Schwierigkeiten gelang. Doch ihr Ziel war nicht der Autobahnrastplatz oder der Bahnhof, sondern das Haus ihres Freundes. Dieser schaute ziemlich dumm aus der Wäsche, als Alina um 22:00 Uhr vor der Haustürstand und wusste nicht was er sagen sollte, doch sie ließ ihn auch nicht zu Wort kommen.

„Kein Wort ich will die Wahrheit. Was hast du und Ivon der Lehrerin erzählt.“

Alina interessierte es nicht, dass Simons Mutter genau hinter ihm stand und jedes Wort mithörte.

„Die Wahrheit. Das du für die Schmierereien verantwortlich bist. Ach und übrigens unsere Freundschaft ist beendet, denn so eine wie dich brauche ich nicht als Freundin.“

Alina konnte bei diesen Worten nicht anders als lächeln, doch dieses Lächeln verschwand sofort wieder und nahm einen wütenden Ausdruck an.
 

Ohne nachzudenken verpasste sie ihm eine Ohrfeige, die einen bleibenden Abdruck ihrer Hand auf seinem Gesicht hinterließ. Seine Mutter sah nur entgeistert von einem zum anderen.

„Mistkerl. Wir wissen beide, dass du und Ivon dafür verantwortlich seid und ich bin auch noch so blöd und decke euch. Und zu unserer Freundschaft. Du brachst sie nicht kündigen, da ich sie vorher auflöse.“

Mit diesen Worten machte Alina auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Dunkelheit. Es interessierte sie nicht was Simons Mutter dachte, geschweige denn was er dachte. Sie wollte die Wahrheit wissen und dass hatte sie jetzt. Da sie allerdings nicht wieder ins Heim wollte, folgte sie Hannes Vorschlag und schlug sich ihren Weg bis zum Autobahnrastplatz durch. Hannes hatte ihr vor einigen Stunden gezeigt wie man Geistvereinigung und Geistkontrolle durchführte und wie man diese Techniken benutzt. Außerdem hatte er ihr auch noch ein altes Samurai-Schwert rein geschmuggelt, mit dem sie in Zukunft kämpfen konnte. Mit Naraja, dem Schwert und dem Wissen das Hannes ihr übermittelt hatte begann ihr neues Leben als Schamanin. Da sie kein genaues Ziel vor Augen hatte gab sie als Endziel die Stadt an, wo nur wenige auf das Alter sahen. Die Stadt Akita, wo sogar minderjährige ihre eigene Wohnung besaßen. Sie wusste nicht ob es da besser sein würde, doch sie wusste, dass sie nicht mehr allein war, da Naraja bei ihr blieb. Mit diesen Gedanken sah sie Gedankenversunken aus dem Fenster des LKW’s, dessen Fahrer sich bereiterklärt hatte sie einige Kilometer mitzunehmen. Sie wusste, wenn sie irgendetwas in dieser Stadt vermissen würden, dann waren es weder ihre Eltern, noch Ivon geschweige denn Simon. Nein, die einzigen die sie vielleicht vermissen würde waren Hannes, seine Kumpels, Vanessa und Nora. Doch sie nahm sich vor ihnen zu schreiben, auch wenn sie wusste, dass sie selber keine Adresse oder Telefonnummer angeben durfte, unter der die drei sie erreichen konnte. Das, so hatte Hannes ihr erklärt, würde nur dazu führen, dass die Heimleitung sie aufspüren konnte und dass wollte sie vermeiden. Alles was ihr blieb war den anderen die Daumen zu drücken, dass sie es auch irgendwann aus dem Heim schafften.
 

- Flashback ende -
 

Reika und Mitsuki hatten diese Geschichte erst einige Wochen nach dem Abbruch des Schamanenturniers erfahren. Die beiden hatten damals bemerkt, dass es ihr mehr als schwer fiel ihnen davon zu erzählen. Doch gleichzeitig nahmen sie es als Zeichen war, dass Alina ihnen vertraute. Seit dem Tag sind die drei mehr als nur Freundinnen. Sie sind fast wie Schwestern und würden alles für den anderen geben. Nein, Alina würde sie nicht verraten nicht nachdem was in ihrem Leben schon passiert ist. Auch die anderen würden das wissen, wenn sie Alinas wahre Geschichte kennen würden, den geheimen Fluch, der sich über ihr Leben gelegt hatte und sie nicht mehr verlassen wollte. Doch es lag nicht an ihnen den anderen die Wahrheit zu sagen, sondern an Alina. Sie musste entscheiden wann sie den Jungs 100% vertrauen kann und bereit ist ihnen ihre Geschichte von dem geheimen Fluch zu erzähle, der sie über Jahre hinweg gequält hat. Doch erst einmal mussten sie Anna dazu bringen dieses Thema zu vergessen und das, dass wussten sowohl Mitsuki als auch Reika, war keine einfach Aufgabe, immerhin war Anna nicht so einfach von einer gefassten Entscheidung abzubringen. Ihre jetzige Entscheidung hieß, Training bis zum Umfalles, bis die Wahrheit herauskommt und da Reika den beiden anderen Mädchen glaubte, konnte das Tage dauern, in denen das gesuchte Ergebnis immer wieder die selbe Antwort war.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Gut das Flashback war etwas lang aber irgendwie fehlte sonst die Abwechslung. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid auch weiterhin interessiert.
 

(1)Noch mal kurz zum Thema Überdurchschnitt. Nur für die die es interessiert. Sie hat zu der Zeit nicht nur einsen gehabt. Der Durchschnitt lag ungefähr bei 2,7 und sie hatte um die 1,8. Also über dem Durchschnitt

(2) Zum Thema Streber. Ich meine das jetzt nicht böse, für den Fall, dass hier wirklich jemand den halben oder ganzen Tag für Klausuren lernt oder sich auf den Unterricht vorbereitet. Zu diesen Leuten habe ich nur eines zu sagen und zwar: Respekt.

(3)Also, ich will es jetzt nicht ausführen, stellt euch einfach vor, was das schlimmste wäre, was man Lehrern an den Kopf werfen könnte. Mir fällt heute nicht besonders viel ein.
 

So das war's aber wirklich. Bis zum nächsten Kap.

Eure Misato

Noch mehr neue Fragen und keine Antworten

Gut machen wir es kurz. Es ist schön dass ihr wieder her gefunden habt und ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt.

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 20: Noch mehr neue Fragen und keine Antworten
 

Das fatale an Annas Methode war, dass sie erst locker lassen wird, wenn sie die Antwort bekam, die sie wollte. Es grenzte schon fast ans Mittelalter, wo Frauen so lange gequält wurden bis sie zugeben, dass sie Hexen waren. Egal wie man es dreht und wendet, irgendwann wir jemand das sagen, was Anna hören wollte, auch wenn es gelogen war. Aus diesem Grund versuchte Reika sie auf ein anderes Thema umzuspringen.

„Komm schon Anna, nur weil diese Dalin-Typen das behaupten muss das nicht heißen, dass sie die Wahrheit sagen. Wahrscheinlich wollen sie nur einen Keil zwischen uns Treiben und erreichen, dass wir uns gegenseitig misstrauen. Also wieso fällst du auf ihren Trick rein?“

Reika wusste selbst nicht wie sie so schnell ein so überzeugendes Argument erstellen konnte, kümmerte sich jedoch nicht weiter darum, da sie nur auf Annas Antwort wartete.

„Ach und wieso haben sich die Dalins Alina rausgepickt, wenn sie noch nicht mal wissen wer Zeke ist. Falls es euch aufgefallen ist, tritt der Typ immer noch in der Gestalt auf, mit der er in unserem Team gekämpft hat. Wären sie beim Turnier dabei gewesen, hätten sie gewusst, dass er Zeke ist. Außerdem wussten sie noch nicht mal wie Yo aussieht, sondern haben das nur geraten. Hätte diese Blonde keinen Grund gehabt, der ihre Aussage bestätigt, hätte sie das Thema nie angeschnitten. Das einzige was ich will ist dass sie die Wahrheit sagt, sonst sehe ich keinen Möglichkeit darin ihr jemals zu vertrauen.“

Reika hätte Anna daraufhin beinah den Hals umgedreht, doch das würde die Situation noch schlimmer machen.

„Sie sagt doch die Wahrheit, wieso sollten sie lügen und außerdem bestätigt Mitsuki ihre Aussage, also steht zwei gegen eine. Außerdem schien Zeke auch mehr als Ahnungslos zu sein, dass beweist doch schon alles!“

Bei diesen Worten sah Anna sie nur scharf an. Normalerweise hätte sie sich jetzt zurück gezogen und darauf gewartet, dass Anna sich wieder beruhigte.
 

Doch dieses Mal ging es um die Glaubwürdigkeit ihrer Freundin und da würde sie auch ein Tagesdauertraining in Kauft nehmen. Was sie nicht bemerkte war, dass Alina immer wieder flüchtige Blicke zwischen den beiden Streitenden hin und her warf. Auch Mitsuki war nicht gerade wohl dabei, dass Reika ihr Glück so strapazierte, nur damit Anna das Thema fallen ließ. Doch Anna verlor selten eine Wortschlacht und das machte sie mehr als deutlich.

„Ich denke, dass ihr Alina in jeder Hinsicht verteidigen würdet auch wenn ihr wisst, dass das Gegenteil der Fall ist. Immerhin seid ihr mit ihr befreundet. Und Zeke. Hört mir bloß auf ihn in eure Argumentation hineinzubringen. Wenn du dich Blind auf sein Wort verlässt, bist du verlassen. Jemand der Kino in so einer Weise den nötigen Respekt entgegen bringen kann wie er, ohne zu schmunzeln geschweige denn zu Lachen, kann so eine Fassade wie eben locker aufrecht halten. Und genau er ist der jenige, der mir neue Fragen in den Kopf treibt. Wieso mischt er sich hier überhaupt ein. Nur weil ihm langweilig ist? Selbst wenn wieso gibt er uns Hinweise und nicht den Dalins…“

„Tut er doch!“

Alina war so sauer, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass sie das eben laut gesagt hatte. Doch diese Aussage bewirkte, dass Anna und Reika ihren Kleinkrieg beendeten und Alina nur völlig verwirrt ansahen. Auch die anderen, die sich desinteressiert zurückgelehnt hatten, da sie eh nicht zum Zuge kamen, spitzen jetzt die Ohren. Doch Anna fasste sich schnell genug wieder, bevor jemand auf ein anderes Thema umlenken konnte.

„Was meinst du damit, Alina. Ich höre. Soll das heißen, dass die Dalins doch Recht haben und du…“

„Na gut, ich gebe es zu. Ich habe mich gestern mit ihm getroffen. Mir sind eure ständigen Interpretationen auf den Geist gegangen und außerdem hat Mikihisa gesagt, dass einige Fragen nur von ihm beantwortet werden können…“

Nun mischte sich auch Mikihisa ein, der nicht die ganze Schuld abbekommen wollte.

„Jetzt zieh mich da nicht mit rein, Fräulein. Ich habe nicht gesagt, dass ihr euch mit ihm treffen sollt, im Gegenteil…“

„Wir brauchen die Informationen und einen Versuch war es immerhin wert.“

Mit diesen Worten brach eine Diskussion zwischen Alina, Anna und Mikihisa los (1), aus der Reika sich Weise heraus hielt und sich stattdessen an Mitsuki wendete.
 

Diese hatte zuerst nur Augen für das Geschehen und merkte erst, dass Reika neben ihr stand, als diese sie ansprach.

„Ihr habt mich ganz schön in Schwierigkeiten gebracht. Wieso habt ihr mir nichts gesagt? Dann hätte ich gewusst worauf ich mich einlasse, aber nein. Ihr lasst mich unwissend ins kalte Wasser springen, obwohl ihr schon drin steht und es mir hättet sagen können. Was habt ihr euch dabei gedacht? Und als du gesagt hast, dass Alina sich beim Training vertreten hatte, war das auch nur um das Thema zu vermeiden, richtig. Es ging nicht darum, sondern um die Tatsache, dass sie sich mit Zeke getroffen hat. Was habt ihr mir noch verschwiegen?“

Es war normalerweise nicht Reikas Art ihre Freundinnen so zur Rede zu stellen, aber sie konnte einfach nicht glauben, dass die beiden sie einfach ins offene Messer haben laufen lassen.

„Tut mir Leid, aber was hätte ich denn sagen sollen? Ach nichts Besonderes. Alina hat sich nur mit Zeke getroffen um ein paar Antworten zu finden und hat sich dabei austricksen lassen und sich den Kristall der Stille abnehmen lassen…“

„WAS! Das ist doch wohl ein Scherz!“

Anna, die das letzte auch mitbekommen hatte, konnte ihre Wut nicht mehr zurück halten. Alina ging daraufhin in Deckung und auch die anderen zogen den Kopf ein. Während Reika nur geschockt von ihre Cousine zu ihren beiden Freunden sah, hatte sich Mitsuki zum zweiten Mal innerhalb einer Stunde die Hand vor den Mund geschlagen.

„T’schuldigung.“

Das war alles, was sie noch heraus brachte und wartete auf ein Donnerwetter. Wieso musste sie jetzt alles ausplaudern, immerhin hätte keiner den Unterschied gemerkt, aber nein sie musste es mal wieder ausplaudern.

//Super, ich wusste doch, dass ich heute noch sterbe, wieso, muss ich heute eigentlich so viel Unsinn labern?\\

Doch bevor noch einer etwas sagen konnte mischte sich Jeanne ein, die langsam genug von der Streiterei hatte.

„Gut ich mach jetzt mal ein Streitschlichter und sage, genug diskutiert. Was passiert ist, ist nun mal passiert und wir können es nicht mehr ändern. Ich schlage vor, dass wir uns auf die Dalins konzentrieren, bevor sie uns aus dem Hinterhalt angreifen.“

„Ich würde Jeanne zustimmen. Immerhin haben die Dalins uns eine Kampfansage gemacht. Wir sollten also mehr über die Dalin-Organisation herausfinden, bevor wir gegen sie kämpfen müssen.“

Lyserg sah bei diesen Worten etwas unsicher zwischen den einzelnen hin und her, doch keiner schien etwas zu erwidern. Im Gegenteil, sie stimmten ihm sogar überwiegend zu.
 

Doch erst als Anna das Wort ergriff, wendeten sich die Schamanen wieder ihren Aufgaben zu.

„Gut. Dann zurück an die Arbeit. Mit euch vieren habe ich aber noch etwas zu besprechen, also mitkommen.“

Mit diesen Worten trotteten Mikihisa, Reika, Mitsuki und Alina hinter Anna ins Haus, während die anderen halblauschend so taten, als würden sie sich über die Bücher knien.

„Ich glaube das gibt ärger. Was meint ihr wie viele da lebend wieder raus kommen?“

„Na ja auf jeden Fall Anna und Yos Vater. Bei den Mädchen sehe ich schwarz. Ach ja, was habt ihr noch über die Dalins herausgefunden, Ren?“

Bei diesen Worten wendete sich Rens Blick nicht vom Buch ab als er Ryu antwortete.

„Nur dass wir es insgesamt mit 17 Feinden zu tun haben!“

Bei diesen wurden die anderen hellhörig.

„Wie jetzt 17? Wie kommst du auf diese Zahl. Ich meine 16 Gegner sind noch verständlich, aber 17. Wer gehört denn noch zu diesem Verein und wieso bist du dir da so sicher, immerhin kann sich das doch von Jahr zu Jahr ändern.“

Bei diesen Worten ergriff Trey das Wort, da Ren nicht mal die leisesten Anstalten machte, etwas zu ergänzen.

„Na ja, bei den Dalins gibt es so eine Tradition. Alle 500 Jahre suchen sie sich 15 Anhänger, die von dem Erben der Dalins in einer völligen Isolation trainiert werden und kaum etwas von der Außenwelt mitbekommen. Angeblich erfahren sie dann durch bestimmte Charakterakten wer ihre Opfer sind, wo sie sich aufhalten und was sie sagen dürfen, bzw. worüber sie schweigen müssen.“

„Ja und das ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso sie vor Zeke so eine Nummer abziehen. Sie kennen ihn nur vom Hörensagen, wissen aber nicht wie er aussieht oder wie er sich verhält. Das…“

Bei diesen Worten meldete sich Trey wieder zu Wort, da er keinen dämlichen Kommentar oder Witz von Joco hören wollte.

„Danke, Joco, jetzt erzähl ich aber weiter. Gut, damit wären wir bei den 15 Dalin- Anhängern. Keine Ahnung wieso 15 und nicht 20 oder 10. Ich denke Mal, dass das auch keine Rolle spielt sondern nur ein dämlicher Aberglaube oder so ist. Jedenfalls werden sie in fünf Gruppen von zwei Männern und einer Frau unterteilt. D.h. wir haben insgesamt 10 Männer und 5 Frauen gegen uns.“ Ren sah bei diesen Worten vom Buch hoch und fuhr Trey kurz darauf an.

„Komm endlich zum Punkt Schneemann.“

„Wollt ich doch gerade und nenn mich nicht immer Schneemann, ich heiße Trey merkt dir das endlich!“

Doch bevor Trey wieder zu den Dalins kommen konnte, erzählte Ren kurzer Hand weiter.

„Wie auch immer. Zurück zum Thema. Ebenfalls zu der Dalin- Organisation gehören die Erben der Dalin- Dynastie. Der erstgeborene der Dalins ist derjenige, der Anspruch auf den Titel des Schamanenkönigs erhebt. Der zweitgeborene hingegen stellt eine Art Wächter des erstgeborenen dar. Allerdings wird hier nichts über die Aufgaben dieses Wächters erzählt.“

Bei diesen Worten sah Ren, wie Anna gerade aus dem Haus kam.
 

Auch die anderen folgten kurz darauf seinem Blick.

„Wo hast du denn die anderen gelassen, Anna?“

Yo und die anderen sahen irritiert in Richtung Haustür, da sie erwarteten, dass gleich ein paar vor Demut gebeugten Mädchen heraus schleichen würden, doch dem war nicht so.

„Sie verrichten gerade Straffdienst, Mikihisa habe ich zum Aufpasser ernannt, immerhin hat er nichts Wichtiges zu tun. So was war das jetzt mit dem Wächter?“

„Wie gesagt Anna, genaueres steht hier nicht. Aber ein Abschnitt ist für eure Verlobung interessant.“

Bei diesen Worten sah Anna kurz zu Yo, bis sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ren richtete.

„Und was hat unsere Verlobung damit zu tun?“

„Die Typen haben sich in den Kopf gesetzt, dass nachdem sie den Schamanentitel für sich beanspruchen konnten, sie sich mit der Frau, Verlobte oder Freundin des ehemaligen Schamanenkönigs liieren.“

Nach diesen Worten herrschte eine lange Stille. Keiner sagte ein Wort. Selbst Anna schien ihre Sprache an den Teufel verkauft zu haben.

„D…das…das ist doch wohl ein Scherz, oder. Sag mir…sag mir bitte, dass du dir das jetzt ausgedacht hast. Ich meine das kann doch da unmöglich drinsteht.“

Bei diesen Worten zeigte Ren nur die dementsprechende Satzstelle vor.

„Lies selbst!“ Nun war auch der letzte unfähig etwas zu sagen. Anna war erstaunlicherweise die erste, die wieder etwas sagen konnte.

„Die Typen haben sie nicht mehr alle. Ich meine, als ob irgendjemand sagen würde: Du hast meinen Mann umgebracht, du bist der bessere lass uns heiraten. Das ist doch wohl absurd!“

„Ja besonders wenn man bedenkt, dass der erstgeborene der Dalin mindestens 39 Jahre alt ist, wenn nicht noch älter.“ Bei dieser Vorstellung entgleiteten allen Anwesenden die Gesichtzüge.

„Das heißt, wenn Yo verliert müsste Anna diesen Dalin- Erben heiraten. Mensch, wenn man die beiden dann auf der Straße sieht, denkt man eher an Vater und Tochter als Ehemann und Ehefrau.“

„Danke für das Bild Ryu, aber das wird nicht passieren, immerhin wird Yo gegen diese Typen gewinnen.“

Die anderen konnten bei diesem Kommentar nur mit einer einheitlichen Antwort kontern.

„Klar doch!“

Plötzlich hörte die Gruppe einen Schrei, der ihre Unterhaltung schlagartig beendete.
 

- Bei den Dalins (Auftragsgruppe) -
 

Die Dalins bekamen von den anschließenden Diskussionen nichts mehr mit. Auch sie hatten in der Zwischenzeit mehr Fragen als Antworten.

„Das gibt es nicht, jetzt sind unsere Erfolge auch noch nichtig. Wie konnte dieser Typ den Kampf überleben. Man sollte doch meinen, dass ein Hauseinsturz genügt um solche Schwächlinge zu beseitigen. Immerhin konnte sie zu zwölft keinen einzigen Treffer landen.“

„Ja hast Recht. Auch der lange hätte dem Angriff nicht standhalten dürfen, aber er lebt noch und dass ist das fatale an der Sache. Das zu beichten bringt uns einen Tag in dem Horrorzimmer und das muss ich nicht haben.“

Nun mischte sich auch die Blonde in das Gespräch der beiden Männer ein.

„Ich kann es mir ja einbilden, aber wir hätten jetzt mindestens zwei Tote, wenn sich dieser Junge nicht eingemischt hätte. Ich finde unser Meister sollte sich mal einen Plan für ihn ausdenken.“

„Hast Recht, Jara. Der Typ ist nicht nur für das Leben von zweien aus der Gruppe des Schamanenkönigs verantwortlich, sondern auch für das Sacheitern unserer Falle. Unser Meister muss definitiv etwas gegen ihn unternehmen, da führt kein Weg dran vorbei, ansonsten werden alle seine Pläne scheitern.“

Bei Juans Aussage ließen die beiden anderen Männer ihren Unmut freien lauf.

„Bei allem Respekt, aber für einen der stärksten Schamanen der Welt hat der Junge ein ziemliches Temperament. Irgendwie vergleichbar mit Rakesh und unserem Meister. Erst völlig Politisch und dann von jetzt auf gleich schwingt die Stimmung dramatisch um. Langsam bekomme ich wirklich das Gefühl, dass die drei Verwandt sind.“

„Wir können ja mal nachfragen!“

Bei dieser Aussage konnten die beiden Draufgänger der Gruppe nicht anders und fingen laut an zu lachen.

„Der war gut, George, wir könnten mal nachfragen. Als wenn unser Meister uns daraufhin eine Antwort geben würde. Aber wir könnten diese Aussage mal so in den Raum werfen, mal sehen wie er reagiert. Ich persönlich will endlich wissen was Sache ist.“

Doch bevor Kain noch etwas sagen konnte, bekam er einen Tritt in die Kniekehlen und landete der Länge nach in dem Dreck.
 

George sah nur auf seinen am Boden liegenden Partner und ließ seinen Blick anschließend zu den anderen dreien gleiten, die ihren Weg einfach fortgesetzt hatten. Doch bevor er etwas sagen konnte, schnellte Kain vom Boden hoch und fuhr seine Partner, die mittlerweile außerreichweite waren, wütend an.

„Kann mir mal einer sagen was das sollte?“

„Ja, kann ich. Das ist der Vorgeschmack für dein Vorhaben. Wir brauchen nicht noch mehr ärger, als wir sowieso schon bekommen. Es hat uns nicht zu interessieren, wer der Junge ist oder was unser Meister für Pläne hat. Das worum wir uns kümmern müssen ist seine Aufträge auszuführen, weiter nichts. Und kommt mir nicht wieder mit, ich höre mich an wie eine willenslose Sklavin. Ich habe einen Willen, aber ich weiß auch, dass wir lieber Schweigen sollten, da nach dem Horrorraum nur noch der Folterraum frei ist und da will ich nicht rein. Und jetzt reißt euch zusammen. Immerhin haben Rakesh und unser Meister das Schloss nie verlassen und sie haben trotzdem alle nötigen Informationen gehabt um uns für die Jagd vor zubereiten. Das wir es vermasselt haben ist unsere Schuld und damit haben wir die Strafe verdient. Das respektiere ich gerade noch so, aber ich werde nicht respektieren, dass ihr uns durch eure dummen Kommentare noch mehr ärger einbrockt.“

Mit diesen Worten beendete die blauhaarige das Thema und alle drei verfolgten schweigend ihr vorherbestimmtes Ziel. Außer den beiden Draufgängern, waren die Dalin- Anhänger sichtlich angespannt. Sie konnten ihren Auftrag nicht erfüllen und die Falle ist nicht zugeschnappt. Doch was noch mehr Probleme geben konnte, war, dass die Gruppe irgendwelche Bücher besaß, in denen der Ablauf der Nachturnierkämpfe beschrieben war. Auch die Erkenntnis, dass der, für sie, mysteriöse Junge offenbar gegen die Dalins agierte machte ihre Situation nicht gerade einfacher. Nein im Gegenteil, für ihren Meister hatten sie auf ganzer Linie versagt und dass würde er sie auch zu spüren lassen. Keiner enttäuscht ihn ohne eine dem entsprechenden Strafe zu bekommen und wenn die Enttäuschung noch so wenig änderte. Ihr gesamtes Leben wurden sie hinter Steinigen Mauern auf den Kampf gegen den Schamanenkönig ausgebildet und jetzt scheitern sie schon bei ein paar Schamanen, die sie eigentlich im Schlaf hätten Töten können. Das war unakzeptabel für sie und besonders für ihren Meister.
 

- Bei Hao und seinen Schutzgeistern -
 

»Tja sieht so aus, als wäre die Gruppe dank dir wieder mit heiler Haut davon gekommen. Wieso hast du das eigentlich noch mal wiederholt. Ich meine wo sind die Sprüche von wegen ‚das wisst ihr genau’ oder ‚ich wiederhole mich nicht’ geblieben? Langsam bekomme ich wirklich angst vor dir!«

Diese Gedanken waren die einzigen, die Hayabusa herausbringen konnte. Doch Hao reagierte nicht mal ansatzweise darauf. Wozu auch, damit seine Schutzgeister weiter über das Thema diskutieren konnte. Nein das würde er nicht zulassen. Außerdem hatte er sowieso noch etwas anderes vor. Er konnte die Dalins nicht einfach so aus den Augen lassen. Dafür sind sie mit den Kristallen der Stille, auch wenn nur noch vier in ihrem Besitz waren, zu gefährlich. Selbst die Tatsache, dass er Yo indirekt damit half, kümmerte ihn nicht weiter, da es ihn nicht wirklich interessierte. Für ihn galt der Spruch ‚es geht nicht darum was weniger Ärger bringt, sondern darum was wichtiger ist.’ Für ihn gehörten seine Schutzgeister zu den wichtigen Dingen in seinem Leben. (2) Aus diesem Grund würde er so manche Gefahren in Kauf nehmen. In manchen Fälle hieß das jedoch die ‚Höhle des Löwen’ zu betreten. Er wusste, dass wenn die alten Schriften sich bis in die heutige Zeit hielten, er es mit 17 Gegnern zu tun hatte. Eine klare Überzahl. Zusätzlich bestanden keine Zweifel daran, dass sie zusammen deutlich mehr Furyoko haben als er, doch das hieß nicht, dass ein Kampf unbedingt seine Niederlage einläutete. Immerhin hatte Nevu auch deutlich mehr Furyoko gehabt, da er sein eigenes auf 250.000 Furyokopunkte reduziert hatte. Bei diesem Gedanken schlich sich ein belustigtes Lächeln auf sein Gesicht. Die letzte Begegnung war einfach nur einmalig, immerhin hatte sie das Ereignis beim Schamanenturniers während des Finalkampfes, bei dem Nevu erfahren hatte, dass er keine Schamanenkräfte mehr hat, verblassen lassen.
 

- Flashback -
 

Hao stand an einem Baum gelehnt vor seinen ehemaligen Anhängern. In ihren Gedanken konnte er lesen, dass sie ein neues Leben anfangen wollten. Es war ein merkwürdiges Gefühl daran zu denken, dass sie ihre Pläne über den Haufen werfen würden nur um ihm weiter zu folgen. Auch die Tatsache, dass Opacho ihm weiter folgen wollte ließ ihn nur den Kopf schütteln. Sie konnte einfach nicht an seiner Seite bleiben, genauso wenig wie die anderen. Dafür hatte viel zu viele den Schamanenkampf gesehen und besaßen jetzt das wissen, dass er noch lebte. Seine Anhänger würden nur in der Schussbahn stehen. Außerdem hatte er sowieso nur vor Nevu den Rest zu geben. Er hatte El-hayyah schon losgeschickt, da er ihn wie jeder andere in der Arena aus den Augen verloren hatte. Er wollte gerade noch etwas zu der Gruppe vor ihm sagen, doch dann tauchte eine kleine Schlange vor ihnen auf und schlägelte sich dann zwischen Hao und den anderen.

»Hab ihn gefunden. Wir können los. Und wehe du schleppst die Typen wieder mit, dass ist eindeutig zu auffällig. Immerhin kommen wir dann nicht so schnell zu ihm und er wird schon wieder Meilenweit entfernt sein«

Hao lächelte bei diesem gedanklichen Kommentar kurz und nickte seinem Schlangengeist kurz zu.

„Verstehe. So ich lass euch wieder allein. Wie schon gesagt, ich habe noch ein paar Rechnungen zu begleichen.“

Mit diesen Worten war Hao verschwunden.
 

Einige Zeit später tauchte er in einer felsigen Landschaft wieder auf. Er brauchte nicht lange um den rothaarigen Mann zu finden, der wütend auf einen Stein einschlug.

„Soviel ich weiß hat der Stein dir nichts getan, Nevu!“

Bei diesen Worten ließ der Schläger von seinem Opfer ab und drehte sich mit einem entgeisterten Gesicht zu dem Sprecher. Danach jedoch sah er sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um. Doch bevor er sich umdrehen und weglaufen konnte, fiel er über Pflanzenranke.

„Was ist mit dir los. Ich dachte ich hatte meine Chance und dass du jetzt am Drücker bist. Waren das nicht deine Worte. Oder lag deine Überheblichkeit nur an der zu hohen Dosis von Furyoko. Du hättest dich vorher darüber informieren sollen, dass das Wahnvorstellungen verursacht!“

Hao Stimme war wie immer mehr als ruhig. Doch diese Tatsache war genau dass, was Nevu am meisten beunruhigte. Auch die Erkenntnis das Hao bei jedem Wort ein Stück weiter auf ihn zukam ließ ihn sich aufrappeln und weiter zurückweichen, bis er gegen einen Felsen stieß, der ihm den Weg versperrte.

„Ich habe mich wohl trotz allem nicht in dir geirrt. Du bist und bleibst ein Angeber ohne Rückrad. Wenn du weißt, dass du keine Chance hast ergreifst du die Flucht, ansonsten spuckst du hohe Töne und preist dich selber für deine Macht. Und genau dass zeigt, dass du dein Leben nicht verdient hast. Spirit of Fire...“

Mit diesen Worten machte Hao auf den Absatz kehrt. Spirit of Fire hingegen, der die ganze Zeit neben Hao schwebte, sah sich amüsiert Nevus Gesichtausdruck an, welcher panisch in alle Richtungen sah und von irgendwoher eine Angriff erwartete.
 

Hao hingegen beobachtete dessen Reaktion aus dem Augenwinkel. Hätte Nevu seine Schamanenkräfte noch besessen, so hätte er gesehen, dass sich sein Schutzgeist vor lachen kaum in der Luft halten konnte.

»Das Gesicht ist unbezahlbar. Aber du solltest deine neue Anti-Wiedergeburtsformel mal rezitieren, bevor der Überraschungsmoment weg ist.«

„Musst du einem den ganzen Spaß verderben. Aber bitte einmal Anti-Wiedergeburtsformel kommt sofort. Mal sehen ob es auch wirklich funktioniert.“

Hao sagte das zwar in seiner normalen Sprache, dennoch bekam Nevu das gesagte nicht mit. Dafür war seine Angst vor der Vernichtung zu groß. Allerdings legte sich das schnell wieder, als dieser nach einigen Sekunden immer noch nichts spürte und er versuchte sich heimlich wegzuschleichen, doch eine heftige Feuerwand versperrte ihm den Weg. Zur gleichen Zeit wollte Hao den Spruch rezitieren, wurde jedoch von seinem Schutzgeist zurückgehalten.

»Stopp, Stopp, Stopp. Warte mal kurz. Was heißt hier mal sehen ob es funktioniert. Ich sag es ganz offen, du kennst die Zusammenhänge und müsstest von vornherein wissen ob es funktioniert oder nicht. Wenn es deiner Ansicht nach funktioniert, dann kannst du gerne weiter machen aber wenn du dir unsicher bist, dann wirst du es gefälligst nicht versuchen, verstanden. Denn falls es schief gehen kann und der Spruch dir die Fähigkeit nimmt wiedergeboren zu werden, werde ich dir persönlich einen Besuch in der Geisterwelt abstatten und dir die Hölle heiß machen. Das ist kein Thema um unschlüssige Theorien zu erstellen.«

Hao hob nur kurz defensiv die Hände in die Höhe, bis er anfing den Spruch zu rezitieren. Damit Nevu dies jedoch nicht doch noch mitbekam, tat er dies in seinen Gedanken.

Mittlerweile hatte Hao seinen Spruch beenden und sah zu wie Nevu sich wieder an den Felsen hinter ihm presste. Um zu überprüfen ob sein Plan geklappt hatte, nutzte er seine Fähigkeit um in Nevus Zukunft zu sehen. Alles was er sehen konnte waren Geister und einer von ihnen war Nevu. Genau diese Information reichte ihm.

„Tja Nevu, ich will ehrlich sein. Die Formel, die dir deine Schamanenkräfte genommen hat, ist bedauerlicherweise zeitlich begrenzt. Ich hätte dich beim Finalkampf töten können, doch dann wärst du wiedergeboren und hättest sie wieder erhalten…“

Noch bevor Hao weiter sprechen konnte wurde er von Nevu unterbrochen.

„Wenn das die Wahrheit ist, bist du ein Narr. Denn jetzt weiß ich, dass ich mich nur umbringen brauche und schubst habe ich meine volle Macht zurück.“

Hao ließ es sich nicht nehmen bei dieser Aussage laut zu lachen.

„Du bist naiv wenn du glaubst, dass ich wirklich so nachlässig bin. Nein ich habe vor einigen Minuten dafür gesorgt, dass diese Fähigkeit nicht mehr zur deiner Verfügung steht. In diesem Leben bist du ein ganz normaler Mensch ohne Fähigkeiten und ohne die Chance auf ein neues Leben. Du kannst dich aber dennoch in einer gewissen weise geehrt fühlen. Immerhin habe ich diesen Spruch allein für dich entwickelt. Doch so sehr es mir gefallen würde zu zusehen wie du dich über deinen rasanten Abstieg ärgerst, muss ich dich trotzdem allein lassen. Aber keine Sorge, ich bezweifle dass wir uns wieder sehen, jedenfalls wird es von deiner Seite aus indirekt so laufen.“

Mit diesen Worten machte Hao seine Drohung war und verschwand. Nevu hingegen kochte förmlich vor Wut. Doch tun konnte er nichts. Allerdings wusste er nicht, dass das ganze erst der Anfang seiner Folter war.
 

- Flashback ende -
 

Insgeheim fragte sich Hao, ob sein Plan funktioniert hatte. Der eigentliche Teil war erfolgreich und dass war die Hauptsache, doch der zweite Teil, war seiner Meinung nach Risikofrei jedoch auch nicht hundertprozentig wirkungsvoll. Doch er brauchte etwas in der Art, damit der eigentliche Spruch seine Wirkung nicht verfehlte.

»Was hast du jetzt vor, Hao. Ich meine, du läuft schließlich nicht ohne Grund in Richtung Stadtgetümmel.«

Hao hatte die obligatorische Abkürzung durch den Wald genommen. Sein Ziel war herauszufinden, wo die Dalin ihren Unterschlupf hatten und dazu musste er sie wieder einholen, denn dummerweise hatte er es verpennt es in ihren Gedanken zu lesen. Andererseits konnte man das auch mal vergessen, wenn seine Schutzgeister die ganze Zeit diskutierten und seine Konzentration störten. Doch so waren sie halt und ändern konnte er daran auch nichts.

„Geht in eure Totentafel, sonst wird das gleich zu auffällig.“

»Hä, wie auffällig. Uns sieht doch eh keiner. Ah verstehe, du willst diesen Typen folgen. Kannst du dich nicht einfach raushalten. Immerhin haben sie den Befehl bekommen nicht gegen dich zu kämpfen. Was willst du damit erreichen.«

»Ich hasse es so etwas zu sagen aber Feuerköpfchen hat Recht, du kennst doch den Spruch, man soll keinen schlafenden Bären wecken, oder?«

»Jetzt reicht es mir endgültig. Hao lass mich sofort aus dieser Tafel raus, der Schlange werde ich Manieren beibringen.«

»Gute Idee, es wird Zeit das dieser Quälgeist mal eine Lektion erteil bekommt.«

Hao sah die Wölfin nur kurz verwirrt an, doch seine Frage wurde schon von Tako gestellt.

»Wen meist du jetzt mit Quälgeist. El-hayyah oder Spirit of Fire?«

Die Wölfin sah nur kurz zu der Totentafel, in der Tako immer noch verweilte und dann zu den anderen Geistern.

»Hab ich mich so rätselhaft ausgedrückt? Das ist doch wohl die Aufgabe des Königs der Geister. Nein, also wirklich. Es ist doch mehr als offensichtlich wen ich meine. Immerhin weiß doch jeder dass El-hayyah in einem Kampf gewinnen.«

Bei diesen Worten konnten die anderen ihr lachen nicht zurückhalten.

»Also hast du von Spirit of Fire gesprochen. Dachte schon du hättest was gegen den Kopf bekommen!«

Mit diesen Worten flatterte der Falke auf Haos Schulter, da er so besser der Diskussion folgen konnte und außerdem hatte er keine Lust mehr nur auf der Stelle zu fliegen.
 

Spirit of Fire hingegen hätte am liebsten alle vier Elementargeister in Brand gesetzt. Doch dafür müsste er erst einmal aus der Totentafel herauskommen.

»Komm schon Hao, lass mich raus. Ich habe keine Lust mehr mich von diesen verarmten kleinen möchte gern mächtigen Elementargeistern diskriminieren zu lassen. Gib mir wenigstens mal die Chance ihnen zu zeigen wer mächtiger ist.«

Hao reagierte nicht auf den flehenden Kommentar seines Schutzgeistes, sondern wendete sich wieder an die anderen drein,die vor ihm standen.

„Ich glaube ich hatte gesagt, dass ihr zurück in eure Totentafel gehen sollt. Ich habe meine Entscheidung getroffen und dieses Mal gibt es keine Diskussionszeit. Und ich werde euch mit Sicherheit nicht hier warten lassen, weil ich genau weiß, dass ihr mir hinterher schleicht. Also los jetzt ich hab nicht den ganzen Tag zeit.“

Das hatte gesessen. Von den drei Schutzgeistern vor ihm bekam er zuerst nur verständnislose Blicke zu geworfen. So schlecht gelaunt hatten sie ihn selten erlebt und das hieß nie etwas Gutes.

»Na gut, aber versprich uns, dass du kein Risiko eingehst und uns rufst, falls du Hilfe brauchst.«

Mit diesen Worten verschwand Okami in der Totentafel, während die anderen sich nur etwas ratlos ansahen, letzten Endes jedoch nachgaben. Hao hingegen verließ daraufhin den Wald, da er die Dalins so eben ausfindig gemacht hatte. Zu seinem Bedauern gingen sie geradewegs durch die Stadt, in der ein reges Treiben herrschte. Er wusste selber nicht, ob sein Plan funktionieren würde, doch einen Versuch war es immerhin wert, außerdem was sollte denn schon groß passieren.
 

- Bei den Dalins -
 

Die Dalins waren nach einigen Minuten bei dem alten Schloss angekommen. Zielstrebig betraten sie es und folgten dem Weg zum Zimmer ihres Herrn. Dort angekommen wurden sie sofort nachdem sie in den Raum traten von einem unmissverständlichen Kommentar begrüßt.

„Ich hoffe für euch, dass ihre gute Neuigkeiten habt.“

Die fünf Dalin- Mitglieder sahen nur auffordernd zu Saphir, doch dieser versuchte verzweifelt die richtigen Worte zu finden, um allen den Aufenthalt im Raum 352 zu ersparen.

„Wir haben uns genaustens an den Plan gehalten, Sir. Die Gruppe weiß kaum etwas über den Aufbau und die Regeln des Nachturnierkampfes, allerdings stehen ihnen das Buch mit den Turnierregeln zu Verfügung…“

„Verstehe, aber das spielt keine Rolle in den Regeln steht auch, wenn eine Abmachung zwischen den Schamanenkönig und einem Nachturnierkämpfer gemacht wurde, dass diese auf jeden Fall eingehalten werden muss. Selbst wenn sie erfahren, dass das Angebot nicht kooperativ mit den Regeln ist, können sie es nicht mehr ändern.“

Die fünf schluckten bei diesen Worten kurz, bis sich Saphir noch einmal dazu äußerte.

„Ja, aber sie haben das Angebot nicht angenommen. Dieser Junge ist uns leider zuvor gekommen und hat ihnen erzählt, dass das Regelmäßig unakzeptabel ist.“

Nach diesen Worten herrschte eine kurze und bedrückende Stille. Doch da die fünf sowieso einen Ausbruch der Extra-klasse erarteten, gaben sie auch die anderen schlechten Nachrichten kund. Immerhin war ein gigantischer Wutausbruch besser als zwei riesige Wutausbrüche.

„Sir, da gibt es noch eine Sache, die wir ihnen sagen müssen. Was Yos Gruppe angeht, haben wir uns geirrt. Sie ist nach wie zuvor vollzählig.“

Noch bevor ihr Meister etwas sagen konnte, mischte sich George ein, der nicht alleine das Gesicht verlieren wollte.

„Das entspricht bedauerlicherweise der Wahrheit, allerdings muss ich dazu ergänzen, dass Jara sich den Kristall der Still hat abnehmen lassen…“

„Natürlich ich bin die, die ihn sich hat abnehmen lasse und ihr habt ihn ganz dreist in Amerika vergessen…“

Jara konnte man die Wut aus der Stimme heraushören. Sie wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte und sie bereute ihn, doch so einfach ließ sie sich nicht die größte Schuld zuschreiben. Der rothaarige Lockenkopf würde mit ihr unter gehen dafür würde sie sorgen.
 

Saphir und Juan standen nur unbeteiligt neben den Streithähnen. Sie wussten nicht, wie die Situation so eskalieren konnte. Klar, sie lebten seit ihrer Geburt in einem Konkurrenzstreit, alle von ihnen. Doch einige nahmen das Ganze zu persönlich. Immer hieß es sei besser als der andere aber arbeitet vernünftig zusammen wenn ihr dazu bestimmt seid. Doch das war alles andere als eine vernünftige Zusammenarbeit. Die beiden ritten sich immer tiefer in den Schlammassel. Nach dem die beiden sahen, wie sich das Gesicht ihres Meisters langsam rot färbte hieß es handeln. Sofort versuchten sie die Streitenden auseinander zubringen. Doch es klappte nicht, da die drei, Kain hatte sich in der Zwischenzeit auf George Seite geschlagen, sich sozusagen in die Diskussion verbissen hatten. Erst durch den Lauten Schrei ihres Meisters ließen sie voneinander ab und sahen zu diesem.

„Jetzt ist Schluss. Ich will kein weiteres Wort mehr davon hören wer Schuld hat und wer nicht. Immerhin habe ich deutlich genug gesagt, dass es keine Rolle spielt. Ihr seid eine Interessensgemeinschaft und ab und zu Teammitglieder. Wenn einer von euch versagt, wird die Strafe alle betreffen. Wenn einer sich falsch verhält werden alle bestraft. Es gibt kein er oder sie nur ein wir, jedenfalls für euch. Dafür wurdet ihr ausgebildet und daran solltet ihr euch halten. Ich erlaube es nicht, dass ihr euch so unzivilisiert benehmt und jetzt will ich die klaren Fakten hören und zwar von dir Juan.“

Der Angesprochene sah nur kurz zu der blauhaarigen, bis dieser sich zu seinem Meister wendete. Er war Unsicher, da er normalerweise nicht der Held im Reden war.
 

Anschließend schilderte er in aller kürze, was passiert ist. Allerdings blickte er bei jedem Satz zu Saphir, da er wissen wollte, ob er es so richtig gesagt hatte und ob es auch verständlich war. Die blauhaarige nickte ihm nur zu, sagte selber jedoch nichts. Der Erbe der Dalin-Dynastie hörte sich das ganze an, und ihm war deutlich anzusehen, dass er sich mehr als nur ärgert.

„Großartig. Ich bin sehr stolz darauf. Ihr habt es wirklich innerhalb ein paar Tagen geschafft alle Pläne die ich und meine Vorfahren vor Jahren geplant haben zu ruinieren. Darüber hinaus haltet ihr es nicht mal für notwendig eure Fehler einzusehen und versucht die Schuld auf andere zu schieben. Wie soll ich euch für diese unvergleichbare Durchführung belohnen? Mit dem Zimmer 352 oder soll ich noch weitergehen und euch die Schrecken eurer Seelen nahe legen?“

Die fünf Dalin-Anhänger wichen bei diesen Worten zurück. Sie hatten ihren Meister noch nie so wütend gesehen, doch weder sie noch ihr Meister kam dazu noch etwas zu sagen, da die Aufmerksamkeit auf eine anderen Stimme gelenkt wurde.

„Tja es ist halt immer das gleiche. Gutes Personal ist so schwer zu finden, da ist es meistens einfacher, wenn man die Sachen selbst in die Hand nimmt.“

Man hätte nicht so schnell gucken können, wie alle Anwesenden ihren Blick auf den Neuankömmling richteten, welcher jedoch seelenruhig an einer Wand lehnte und die Anwesenden musterte. Während die Dalin- Anhänger die neu hinzu gekommene Person mit weit offenen Augen anstarrten, blieb ihr Meister mehr als gelassen. Scheinbar schien er sich nicht mal darüber aufzuregen, dass man sein Privatgespräch mit seinen Anhängern unterbrochen hatte, was für ihn, das wussten alle die mit ihm zu tun hatten, mehr als nur ungewöhnlich war.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

(1)Diskussion wurde raus gestrichen, wollte euch nicht damit quälen, was sich die einzelnen Parteien an den Kopf werfen
 

(2)Etwas blöd ausgedrückt, aber ihr wisst was ich sagen will, richtig
 

Ich weiß, dass ich stapazier euch ganz schön. Ich hoffe trotzdem, dass ihr auch weiterhin an der Geschichte dranbleibt.
 

eure Misato

Erste Hinweise

So wie versprochen melde ich mich wieder zurück und hoffe, dass euch auch dieses Kapitel wieder gefallen wird.
 

___________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 21: Erste Hinweise
 

Anna hatte Alina, Reika und Mitsuki in den Keller geführt, wo nichts, aber auch gar nichts an seinem Platz stand. Überall lagen Sachen auf dem Boden, Bilder hingen schief an der Wand und Tische und Stühle lagen kreuz und quer in der Gegend herum.

„Anna? Du willst aber nicht, dass wir hier aufräumen, oder?“

„Wieso nicht? Das geht doch schnell. Jedenfalls schneller als das was eure erste Aufgabe ist.“

Bei diesen Worten sahen sich die drei Mädchen kurz an, bis sie wie aus einem Mund die Frage stellten, die sie am meisten interessierten.

„Welche erste Aufgabe. Die Nadel im Heuhaufen suchen?“

„Nein, eher das Heu im Nagelhaufen suchen. Aber was das bedeutet, müsst ihr selber herausfinden. Denn wenn ihr die erste Aufgabe ignoriert bringt euch das nicht wirklich weiter. Ach Mikihisa, du passt auf, dass sie den Raum nicht verlassen, ehe sie fertig sind.“

„Erfahre ich wenigstens, wie die erste Aufgabe lautet?“

„Nein, weil es mehr als offensichtlich ist. Ach ja, keine Hilfestellung deinerseits. Auch wenn sie vor dir auf die Knie fallen!“

Mit diesen Worten verließ Anna das Zimmer und ließ die vier hinter sich.

„So was jetzt? Aufräumen, oder nachdenken was die erste Aufgabe ist?“

„Ich glaube Anna veralbert uns mit der ersten Aufgabe. Wahrscheinlich heißt sie, Sachen zusammensuchen und mit der zweiten Aufgabe beginnen. Aber darauf fall ich nicht noch einmal rein.“

„Ja aber dafür, dass wir Anna angelogen haben ist die Straffe noch akzeptabel, oder nicht.“

„Was heißt hier wir, Mitsuki? Ihr habt sie belogen. Ich habe darauf vertraut, dass ihr mir die Wahrheit sagt und laufe dank euch ins offene Messer. Das war das letzte Mal, dass ich euch so selbstverstänlich verteidigt habe.“

Mit diesen Worten schnappte sich Reika eines der Bilder und hing es richtig hin. Die anderen beiden sahen sich kurz an, bevor sie ihr halfen.

„Tut uns ja Leid, aber wir haben nicht um Hilfe gebeten. Was hätten wir denn machen sollen. Reika halt den Mund, die blonde von den Dalins hat immerhin die Wahrheit gesagt. Ich habe einen Fehler gemacht und es wird nie wieder vorkommen, versprochen.“

Reika seufzte kurz. Sie würde ihrer Freundin zu gerne glauben, doch dafür war viel zu viel passiert.
 

Sie vertraute Alina, doch dass hieß nicht, dass sie ihr jedes Wort glaubte.

„Du belügst dich selber. Wir wissen alle, dass du ihn liebst und selbst wenn nicht. Früher oder später würdest du dich mit ihm treffen um ihm den Kristall der Still wieder abzunehmen.“

Alina wollte dazu etwas sagen, doch bevor sie auch nur ein Wort herausbringen konnte mischte sich Mikihisa ein, der die Konversation bis eben gespannt verfolgt hatte.

„Ich denke mal um den Kristall der Stille braucht ihr euch keine Gedanken zu machen. Zeke wird ihn wahrscheinlich schon an einen Ort gebracht haben wo ihn keiner mehr finden wird.“

„Der Wald. Er wird ihn da versteckt haben!“

„Möglich. Jedoch bezweifle ich, dass es eine Endlösung ist. Immerhin existiert der Wald in der Form wie ihr ihn erlebt habt nicht.“

Bei diesen Worten warfen die drei Mädchen Mikihisa einen verwirrten Blick zu. Allerdings wendeten sie sich schnell wieder an ihr Aufgabe.

„Was meinst du mit ‚in der Form wie wir ihn erlebt haben’? Und wie sieht die andere Form aus?“

„Damit meine ich, dass der Wald wie jeder andere ist. Die Wege, die immer ins Zentrum führen, existieren nur weil Zeke einen Zauber über ihn gesprochen hat, der den Wald so erscheinen lässt.“

„Das heißt, wenn er vernichtet wird, ist der Wald wieder so, wie er am Straßenrand erscheint. Aber wieso macht er das? Ich meine, kostet das nicht eine Menge Furyoko so eine Illusion zu erschaffen.“

Auf diese Frage schwieg Mikihisa, da er nicht wusste, wie er antworten sollte. Doch nach einigen Minuten entscheid er sich doch zu antworten.

„Es ist keine Illusion im herkömmlichen Sinne. Sondern viel mehr ein Austausch von Kräften. Die Natur profitiert von Haos Macht und macht sie sich zu Eigen. Dadurch kann sie sich schneller regenerieren. Doch genau das ist auch der Grund wieso sie so, sagen wir mal, wechselhaft ist. Na ja. Das ganze ist so etwas wie ein Kreislauf. Immerhin bezieht Hao seine Kraft aus der Natur.“

„Soll das heißen, dass seine Kraft von der Stärke der Natur abhängig ist.“

„Das ist das Problem, Reika. Man kann nicht sagen, dass je schwächer die Natur desto schwächer wird er. Immerhin hat er eine gewisse Grundstärke, die sich unabhängig von der Natur erweitert.“

Mit diesen Worten schwieg Mikihisa und sah sich beeindruckt um.

„Wow, Ich glaube Anna hat nicht damit gerechnet, dass ihr so schnell fertig werdet.“

Auch die Mädchen konnten sich darauf ein Lächeln nicht verkneifen.
 

Doch Alina war die einzige von ihnen, die dazu etwas sagen konnte.

„Tja wir sind halt Experten im Aufräumen. Aber mal zurück zu dem Wald. Wieso genau ist er so konfus und wie konntest du ohne Schwierigkeiten herausfinden.“

„In dem ich mich konzentriert haben. Der Wald reagiert auf Gedanken. Je wechselhafter sie sind, desto öfter verändert sich die Umgebung. Ihr müsst euch deshalb ein klares Bild vor Augen rufen. Ob einen Gegenstand, eine Person oder einen Ort ist dabei egal. Doch wenn sich die Gedanken immer um ein Thema drehen, werdet ihr immer wieder ins Zentrum geführt.“

„Aber wir haben alle an einen Ausgang gedacht!“

Reika konnte nicht anders als protestieren, da sie nicht einsah, wie sie trotzdem immer ins Zentrum gelangen konnte.

„Hab ihr wirklich nur daran gedacht, oder auch an die Möglichkeit, dass ihr den falschen Weg genommen habt, denn das würde noch mehr Verwirrung stiften.“

„Ok, vielleicht waren wir doch nicht so konzentriert. Aber zurück zum Wald. Wieso das ganze.“

„Glaubt ihr Zeke würde sich einfach so im Wald aufhalten ohne auf Nummer sicher zu gehen? Ich denke er will seine Feinde verwirren, damit sie die Jagt wenigstens in diesem Gebiet auf Eis legen. Etwas anderes würde mir jetzt nicht einfallen.“

Alina zuckte daraufhin mit den Schulter und stellte den letzten Schrank richtig hin. Doch bevor sie sich versehen, geschweige denn den Raum verlassen konnte, wurde es plötzlich laut. Von überall her flogen die gerade aufgestellten Sachen wieder herunter. Die Mädchen konnten bei diesem Anblick einen lauten Schrei nicht unterdrücken. Doch als Reika realisierte, was gerade passiert war, ließ sie ihrer Wut freien lauf.

„Anna, das ist mies.“

Doch anschließend ließ sie sich auf den Boden zu den anderen beiden Mädchen gleiten und sah sich das Chaos missmutig an.

„Alles wieder von vorne?“

„Nein, ich denke, dass diese Viecher nur wieder alles unordentlich machen!“

„Dann sollten wir uns erst einmal um die kümmern, aber wie. Immerhin können sie sonst wo sein.“

Die Mädchen starrten wieder durch den Raum. Allerdings wussten sie jetzt nicht mehr wo sie anfangen sollten.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Die Gruppe um Yo, die von dem Schrei aufgeschreckt wurde, sah nur kurz irritiert zum Haus. Doch bevor sie sich entschließen konnten zu dem Ursprung zu rennen, hörten sie einen weiteren Schrei, der ihnen Entwarnung gab.

„Verdammt noch mal, Anna. Der ist mies!“

Doch was danach geschah verschlug den Anwesenden die Sprache. Anna, die Anna, fing tatsächlich an zu kichern. Die Gruppe sah Anna nur verwirrt an. Bis sich Ryu zu ihr wendete.

„Sag mal Anna, was hast du angestellt.“

„Ach nichts Besonderes. Ihr habt doch von diesen Waldgeistern erzählt, die euch in einer Höhle mit Schlamm beworfen haben…“

„Ah, ja. Und weiter, was haben die damit zu tun?“

„Ganz einfach, Yo. Seit Ende des Schamanenturniers haben sich ein paar Naturgeister in dem Keller eingenistet. Und spucken völlig frei herum.“

„Und jetzt bewerfen sie Alina, Reika und Mitsuki mit Matsch?“

„Nein, Ryu. Viel besser. Ich habe den Mädchen aufgetragen den Keller aufzuräumen und immer wenn sie fertig sind kommen die Geister aus ihrem Versteck und machen alles wieder unordentlich. Ich habe den drein zwar gesagt dass es eine Anfangsaufgabe gibt, aber nicht welche. Das heißt, dass sie es selber herausfinden müssen.“

„Das kann zur Not aber Jahre dauern! Willst du sie etwa so lange da unten schuften lassen? Das kannst du doch nicht machen!“

„Hör mal zu Ryu. Keiner lügt mich ohne Konsequenzen an. Würde ich nicht wissen, dass Zeke mich mit einem Fingerschnipsen vernichten kann, würde ich ihm hinterher hetzen und ihn dafür bezahlen lassen, dass er sich so feige in unsere Gruppe gemischt und uns allen etwas vorgespielt hat.“

Nach diesen Worten herrschte Stille. Alle wussten, dass Anna schlecht gelaunt war. Der eben gefallende Name trug dazu mehr als nur einen kleinen Beitrag bei.

„Äh, ja ok. Aber mal zurück zu Zeke. Was machen wir jetzt? Ich meine er hat jetzt zwei Kristalle der Stille. Meinst du nicht, dass das gefährlich sein kann? Immerhin kann er sich ohne Schutzgeister wehren, wir jedoch nicht. Meinst du nicht er könnte auf die Idee kommen und ein paar unserer Geister auszulöschen?“

„Das halte ich für ausgeschlossen. Immerhin hat Mikihisa gesagt, dass selbst Zeke nur die Legenden kennen sollte. Ich bezweifle, dass er irgendwelche Experimente mit dem Kristallen machen wird.“

Bei diesen Worten wurde Yo von allen verwundert angesehen, bis sich Manta fragend an ihn wendete.

„Bist du dir sicher? Immerhin hat er diese Aurageistform auch benutzt, obwohl er sie schon einmal vermasselt hatte.“

Yo nickte nur, sagte jedoch nichts weiter dazu. Er hatte Annas Blick der soviel sagte wie ‚red weiter und es gibt Extratraining’ durchaus wahr genommen und er wollte nicht riskieren dass sie diese Drohung wahr machte.
 

Die anderen hatten Annas Blick nicht mitbekommen, doch bevor einer etwas sagen konnte, lenkte Yo das Thema in eine andere Richtung.

„Sag mal Leute was habt ihr denn noch herausgefunden!“

„Wo waren wir denn? Ach stimmt ja der so genannte Wächter. Hier wird noch kurz erzählt, dass die Gegenmacht von den Wächtern des Einheitssterns dargestellt wird.“

„Wie jetzt Wächter des Einheitssterns? Heißt das, dass es doch noch andere gibt, die den Einheitsstern gemeistert haben oder werden die einfach dazu berufen?“

Bei diesen Worten zuckten die drei Jungen, die sich über das Buch ‚Die Dalin-Dynastie’ gesetzt hatten, kurz die Schultern.

„Wie gesagt, das steht hier nicht. Hinter dem Absatz steht nur noch so komische Zeichen nach Mantas Übersetzungsprogramm soll da ‚s. LdaZ KzLuS’ stehen. Keine Ahnung, was die Buchstaben zu bedeuten haben. Aber ich schätze Mal, dass es ein Verweis auf ein anderes Buch ist!“

Bei diesen Worten dachten alle kurz noch, bis Manta etwas einfiel.

„Wartet mal kurz. Sag mal wie heißt das Buch, das in der heiligen Schrift geschrieben ist. Also dass mit dem wir uns noch nicht beschäftigt haben?“

Manta holte bei diesen Worten seinen Leptop hervor und scannte den Titel schnell ein.

„Legenden der alten Zeit, wieso? Stopp. Du meinst das könnten die Kürzel dieses Buches sein. Aber was bedeuten die restlichen Buchstaben.“

„Vielleicht das Kapitel. Gibt es ein Inhaltsverzeichnis. Wenn ja sieh mal nach ob es ein Kapitel gibt, das mit L anfängt?“

Bei Yos frage schnappte sich Manta das Buch und scannte die erste Seite ein. Kurz darauf blätterte er etwas im Buch herum und blieb nach einigen Minuten bei einer Seite zum stehen und scannte diese wieder ein.

„Wie waren noch mal die Buchstaben? KzLuS. Kann das sein.“

„100% richtig. Hast du was gefunden.“

„Ja das Kapitel heißt: ‚Krieg zwischen Licht und Schatten’.“

„Stopp sag nicht wie es weiter geht. Bei den Worten Krieg, Licht und Schatten und unseren jetzigen Informationen heißt das, dass es entweder um den Kampf zwischen den Wächter des Einheitssterns oder den Wächter des erstgeborenen Dalins geht oder um den Kampf des Schamanenkönig und der Dalins.“

Bei Annas Aussage konnten die anderen nicht anders als nicken und sahen Manta anschließend abwartend an, welcher sich den Text in der Zwischenzeit durchgelesen hatte und mit jeder Minute blasser wurde.

„Jetzt bin ich verwirrt. Es wird hier von einem Kampf zwischen den König der Geister und einer ebenwürdigen Gegenmacht gesprochen. Hört euch das mal an. Nur führte dieser Kampf immer zu einem unentschieden. Deswegen einigten sich diese Mächte dazu ein Turnier stattfinden zu lassen, das darüber entscheidet wer verbannt werden musste und wer die Herrschaft über die Welt besitzen sollte.“

„Yapp und der König der Geister hat den Kampf gewonnen.“

Doch bei Annas Aussage schüttelte Manta den Kopf, was die anderen stutzig machte. Aus diesem Grund sahen ihn alle verdutzt an. Doch noch bevor einer etwas sagen konnte las er weiter.

„Der Fürst der Schatten gewann dieses Turnier durch einen hinterhältigen Trick und regierte die Welt mehre Jahrehundert lang. Die Herrschaft des Fürsten der Schatten führte zur Katastrophe und eine Welle des Leidens und Todes breitete sich aus. Nach einer nahezu endlosen Zeit gewann der Geisterkönig wieder an Macht und schlug zurück. Das Ergebnis war ein zweites Turnier. Dieses Mal ging der Sieg jedoch an den Geisterkönig, da er den Plan seines Gegners durchschaut hatte. Doch auch der Fürst der Schatten blieb nicht ewig verbannt, dazu hatte er zu viel Macht. Aus diesem Grund schaffte er es alle 500 Jahre auszubrechen und erneut die Welt mit seiner Herrschaft zu bedrohen. Um die Vernichtung der gesamten Welt zu vermeiden, werden die Turniere weitergeführt, in denen Schamanen für ihre Träume und die Rettung der Welt kämpfen können. Noch heute beginnt das Turnier mit dem Ausschicken der Zwillingssterne.“

Die Anwesenden schwiegen kurz. Sie kannten die Geschichte der Zwillingssterne, doch so genau hatten sie noch nie von den wahren Ausmaßen des Schamanenturniers erfahren. Sie wussten, dass er die Zerstörung der Welt zur Folge hatte, falls der falsche gewinnt, doch wieso war ihnen bis heute nicht wirklich klar.
 

Manta ließ die Gruppe die neuen Erfahrungen zuerst verdauen, bevor er weiter las. Doch Anna hielt ihn vorher zurück.

„Gut, das mit dem ‚wieso es das Schamanenturnier gibt, haben wir jetzt geklärt. Aber was hat das mit den Wächtern zu tun?“

„Das kommt jetzt erst Anna. Aber mal ernsthaft. Hat irgendjemand schon mal etwas von dem Fürst der Schatten gehört?“

„Ja ich. Aber mehr so als Albtraumgeschichte.“

„Wie Albtraumgeschichten. Ich hätte nie gedacht, dass man dir Geschichten erzählt hat.“

„Damit meine ich auch eher Geschichten wie ‚der schwarze Mann unterm Bett’ oder ‚Bloody Mary’ oder wie immer die heißt. Aberglauben halt. Und das gehört zum Allgemein wissen, das musste mir keiner erzählen!“

„Schon gut ihr beiden. Beruhigt euch wieder. Also wie geht es weiter?“

Bei Yos Worten beendeten Trey und Ren ihre kleine Auseinandersetzung und Manta sah wieder zum Text und versuchte die Stelle zu finden, wo er stehen geblieben war.

„Ähm, ja wo war ich, ach hier. Beiden Mächten war klar, dass der Kampf ewig so weiter laufen würde, wenn sie sich einfach nur zurücklehnten und so griffen sie in das Geschehen ein. Während der Fürst der Schatten die Kristalle der Finsternis erschuf um die Macht der Schamanen, die gegen ihn waren zu schwächen, erschuf der König der Geister den Stern der Einheit um diese Schamanen zu stärken. Allerdings war ihm klar, dass er nicht jedem diese Macht anvertrauen konnte. Aus diesem Grund versperrte er den Unwürdigen den Weg in dem er sie auf die Probe stellte. Zusätzlich ernannte er eine Familien-Dynastie zu den Wächtern des Einheitssterns um dafür zu sorgen, das dieser nicht in die falschen Hände kam und dessen Macht notfalls zu verschließen.“

„Stopp. Wie jetzt die können die Macht verschließen und tun es nicht, wer sind die und besonders wo. Denn würde ich gerne mal ein paar Takte erzählen.“

Bei diesen Worten zogen alle den Kopf ein.

„Jetzt beruhig dich wieder Anna, es geht doch noch weiter. Dazu sind sie jedoch nur in der Lage, bevor der Schamane die Macht des Einheitssterns meistert, indem er die letzte Prüfung besteht und diese Macht akzeptiert.“

„Das heißt, dass er den Stern bereits gemeistert hatte und somit hatten die Wächter keine Chance mehr ihm die Macht wieder zu nehmen.“

Manta las sich bei dieser Frage den letzten Abschnitt noch mal durch, doch Jeanne antwortete ihm schneller.

„So hört es sich jedenfalls an. Lass mich mal weiter lesen Manta.“

Mit diesen Worten nahm Jeanne Manta den Leptop aus der Hand.
 

Sie musste etwas suchen, bevor sie die richtige Stelle fand, doch dann las sie diese vor.

„Ok hinter dem Absatz steht ‚w. I. SdE’ das ist wohl der Verweis auf das Buch über den Einheitsstern. Also überspringen wir das kurz. Ok, hier geht’s weiter.“

Jeanne stoppte kurz, bevor sie die Stelle vorlas um die anderen nicht zu verwirren.

„Des Weiteren sind die Wächter des Einheitssterns in der Lage die gesamte Macht des Einheitssterns zu entfesseln. Auch der Fürst der Schatten hat sich an eine Familien-Dynastie gewendet und ihnen die Kristalle der Stille und einen Teil seiner Macht übertragen. Damit jedoch keiner der ausgewählten Schamanen gehindert werden konnte am Turnier teilzunehmen einigten sich beide Parteien auf einen Nach-Turnier-Kampf. Ähm, ja jetzt stehen hier wieder so ein paar Buchstaben. Wahrscheinlich wieder ein Verweis auf eines der anderen Bücher, die wir noch haben.“

„Warte mal kurz Jeanne. Soll das heißen, dass das Turnier und alles drum und dran nur wegen dem Krieg zwischen dem Fürst der Schatten und dem Geisterkönig entstanden ist. Mensch jetzt fühl ich mich veralbert. Das ist ja fast so wie in einem schlechten Film. Nur das dies hier Realität ist. Oder sind wir die Produktion einen Computerspiels?“

„Wieso musst du eigentlich immer so einen Müll labern Frostbeule. Wenn das ein Videospiel wäre, dann würdest du nicht mal an solche Sätze denken.“

„Ach und woher willst du das wissen? Was wenn die Figuren wissen was sie tun, nur nicht wissen wieso!“

Bei diesen Worten bekam Trey von allen verständnislose Blicke zugeworfen, die er jedoch ignorierte, da er sich schon wieder mit Ren zankte. Die anderen währenddessen grübelten darüber, wie ihnen die neuen Hinweise helfen konnten.
 

- Bei Alina, Reika, Mitsuki und Mikihisa -
 

Plötzlich stand Reika wieder auf und fing an einige Sachen wieder ordentlich hinzustellen. Dabei wendete sie sich an Mikihisa.

„Sag mal, kann man Naturgeister eigentlich greifen?“

Mikihisa zuckte bei dieser Frage nur mit den Schultern, da er von Anna den Auftrag bekommen hatten den dreien nicht zu helfen.

„Du bist ja mal wieder eine große Hilfe, danke!“

„Hey, ihr habt gehört was Anna gesagt hat, da misch ich mich nicht ein.“

„So ein kleiner Hinweis. Komm schon, wieso kannst du nicht etwas mehr Risiko eingehen.“

„Meinet wegen, aber nur weil ihr es seid. Es ist möglich Naturgeister zu greifen. Zufrieden? Was hast du überhaupt vor?“

„Lass dich einfach überraschen. Alina, Mitsuki, helft mir!“

Die beiden angesprochenen Mädchen sahen sich nur kurz an, bis sie sich zu Reika drehten. Dennoch verharrten sie in ihrer Bewegung.

„Hör mal Reika ich weiß was du vorhast, aber ich bezweifle, dass das funktioniert.“

„Ach Unsinn, dass klappt. Jetzt helft mir endlich und wo seht ihr eigentlich die ganze Zeit hin?“

„Da ist einer von den kleinen Biestern hinter dir!“

Bei diesen Worten konnten Alina, Mitsuki und Mikihisa nicht so schnell gucken, wie Reika sich umdrehte und sich auf den kleinen Naturgeist stürzte. Dieser nahm Buchstäblich die Beine in die Hand und versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Während er dies versuchte lief er kreuz und quer durch Zimmer, wobei er von Reika verfolgt wurde, die wütend die Hände nach ihm ausstreckte. Kurz vor einer Wand hielt Reika es jedoch für notwendig sich auf den kleinen Geist zu stürzen und schaffte es auch mit den Handflächen zu berühren. Allerdings kam genau in diesem Moment die Wand und so schlitterte der Naturgeist durch die Wand hindurch und war verschwunden.

„Jetzt reicht’s den Geist krall ich mir!“

„Sorry Reika, aber ihr dürft den Raum nicht verlassen!“

„Ist nicht war oder? Wenn ich mich beeile, kann ich ihn noch erwischen. Das hat Anna doch mehr als geplant. Sie sollte sich mal einen Kammerjäger zulegen. Aber nein, sie wartet solange bis sie jemanden diese Arbeit aufhalsen kann. Das ist so was von unfair.“

„Yapp, und die Sachen die du aufgestellt hast liegen wieder auf dem Boden. Was für eine Ironie!“

Mitsuki und Alina konnten bei diesen Worten nicht anders und fingen laut an zu lachen
 

Reika warf den beiden nur einen wütenden Blick zu, doch dann hörte sie ein kichern hinter sich. Doch als sie sich umdrehte, konnte sie ihren Augen nicht trauen.

„Leute, bilde ich mir das jetzt ein, oder macht sich der Geist über mich lustig.“

Bei diesen Worten viel der Blick der drei anderen auf den Geist, der wild irgendwelche Grimassen schnitt.

„Also ich habe gerade die gleiche Halluzination, entweder er macht sich wirklich lustig über dich oder wir drehen langsam durch.“

„Ich glaub das letztere ist der Fall. Immerhin habe ich noch nie von Geistern gehört die Grimassen schneiden. Obwohl, der beweist mir ja gerade das Gegenteil. Außerdem, wenn drei dasselbe sehen, dann muss es doch wahr sein, wie wahrscheinlich ist es denn, dass alle die gleich Halluzination haben. So gut wie nie…“

Alina redete unbeirrt weiter und schien gar nicht zu merken, dass Reika mittlerweile rot angelaufen war. Mitsuki hingegen musste sich bei Alinas Ausführungen immer mehr zusammen reißen, damit sie nicht anfing laut los zu lachen. Doch nach einiger Zeit konnte sie das kichern nicht mehr unterdrücken. Besonders, da Alinas Ausführungen immer verrückter wurden.

„…allerdings ist das erste Mal immer einmalig und stellt alles auf den Kopf. Es könnte natürlich auch sein, dass das alles irreal ist und wir, als wir die Tür geöffnet haben von irgendwelchen Sachen bewusstlos geschlagen wurden und dass hier alles nur ein Traum ist. Oder wir wurden von den Dalin –Typen entführt und unter Drogen gesetzt. Das würde wieder heißen, dass ihr auch nicht real seid, oder ich. Oh man ich bin der Ursprung einer Fantasie. Wie grausam, wer zur Hölle wollte mich denn so leiden sehen? Ich will eine Antwort übersinnliches Ich…“

„Alina, stopp, bitte...ich kann echt nicht…ich krieg gleich einen Lachkrampf...“

„Zu spät, du hast schon einen…ähm, Reika was hast du vor?“

Nun merkte auch Mitsuki, dass Reika den Geist feindlich ansah und ehe sie noch etwas sagen konnte sprintete diese los. Die beiden rissen nur die Augen und schrieen sie noch kurz an, doch da war es schon zu spät.

„Pass auf die Wand auf.“

Von dem Aufschrei irritiert, drehte sich Reika kurz zu ihnen um, stolperte kurz darauf jedoch über einen Gegenstand, der von ein paar anderen Geistern in den Weg gelegt wurde und riss dabei die Gardine am Fenster herunter. Cirka zwei Sekunden später war nichts mehr von Reika zu sehen. Die kleinen Elementargeister führten währenddessen einen kleinen Siegestanz auf der Gardine auf, unter der Reika lag. Doch dieser Freudentanz wurde schnell unterbrochen, da sich ihre Tanzfläche bewegte. Reika schaffte es nach einigen Minuten sich der lästigen Gardine zu entledigen und setzte sich dann frustriert auf. Von den Geister war jedoch nichts mehr zu sehen und schon fing das ganze Ratespiel zum Thema über ‚wie können wir hier aufräumen solange die Naturgeister hier sind’ weiter.
 

- Bei Hao -
 

Hao hatte es in der Zwischenzeit geschafft die Dalins, trotz der vielen Menschen auf der Straße, im Auge zu behalten. Erst als diese aus dem Stadtgetümmel heraus kamen, ließ er sich etwas zurückfallen.

„Super. Wo wollen die denn hin, dass…“

Doch bevor Hao weiter sprechen konnte, musste er sich am nächsten Baum abstützen, da ihn ein leichtes Schwindelgefühl erwischt.

„Verdammte Gedanken.“

Diese Worte waren die einzigen, die er herausbrachte. Doch trotz dieser Tatsache gelang es ihm die Dalin-Anhänger nicht aus den Augen zu verlieren. Seine Schutzgeister jedoch waren von diesem Kommentar mehr als besorgt.

»Sicher, dass du das durchziehen willst? Immerhin sind das doch eh nur Idioten, die man ignorieren kann.«

„Merk dir etwas, Okami. Nach allem was ich erlebt habe, ist eins deutlich geworden. Man darf niemanden ignorieren. Außerdem habe ich ein ungutes Gefühl wenn ich allein an sie denke.“

»Das was du fühlst ist nur die Macht, die diese Typen von Fürst der Schatten bekommen haben. Das läuft in allen Halbmillennien gleich ab. Die Dalins erheben sich, schicken ihre Boten aus, werden vom Schamanenkönig platt gemacht und die Welt wird gerettet. Jedenfalls wird es immer so banal erzählt. Also was geht es uns an. Wir sind raus aus dem Schneider.«

Hao schüttelte auf El-hayyahs Kommentar hin den Kopf. Doch er war nicht in der Lage etwas dazu zu erwidern, da sich schon Spirit of Fire einmischte.

»Stimmt. Das ist genau so eine Regelmäßigkeit, wie die, dass du früher oder später immer nur an dich denkst!«

»Hey, wer denkt hier nur an sich. Das ist doch wohl deine Wenigkeit. Nicht wahr, Feuerteufel.«

»Kauf dir mal einen Plattenspieler, dann brauchst du nicht immer in deinem Kopf herumkramen um eine Beleidigung auszuspucken, immerhin fallen dir seit über 500 Jahren keine neuen mehr ein!«

»Aber du mit deiner Schlange. Ich weiß dass ich eine Schlage bin. Aber ich habe wenigstens eine Form, genauso wie die anderen. Was willst du eigentlich da…«

Noch bevor der Schlagengeist seinen Satz zu Ende bringen konnte, wurde die gedankliche Verbindung zwischen den einzelnen Elementargeistern gekappt.

„Danke für die Sendepause.“

Hao konnte sich bei diesem Kommentar ein Lächeln nicht verkneifen. Er wusste, dass er nach dieser Aktion von seinen Schutzgeistern was zu hören bekam, doch ihre Streiterei ging ihm gewaltig auf die Nerven. Aus diesem Grund hat er um die Totentafeln eine Art Schild erschaffen, der keine gedanklichen Nachrichten durchließ. Damit hatten sie nur noch die Möglichkeit Selbstgespräche zu führen, die er jedoch auch nicht mitbekommen würde. Also war er erst einmal vor gedanklichen Angriffen Sicher, jedenfalls von der Seite seiner Schutzgeister.
 

Jetzt musste er sich allerdings beeilen, um die Dalins wieder einzuholen. Gerade noch rechtzeitig sah er, wie die fünf Dalin-Anhänger in ein altes Schloss hineingingen.

„Also irgendwie passt das ja zu denen.“

Bei diesen Worten zuckte Hao kurz mit den Schultern, bevor er das Schloss ebenfalls betrat. Jedoch war er darauf bedacht, von niemanden gehört geschweige denn gesehen zu werden. Wie durch ein Wunder schaffte er es sogar die Diskussion zwischen den Dalins und deren Meister mitzubekommen ohne, dass jemand seine Anwesenheit bemerkte. Schnell las Hao die Gedanken der Anwesenden um sich über die Verhältnisse in Kenntnis zu versetzen.

//So, der so genannte Meister besitzt den einzigen Kristall der Stille in diesem Raum. Die restlichen Anhänger scheinen irgendwo im Schloss verstreut zu sein. Schon mal gut zu wissen, dass sie diesen Raum nicht ohne Erlaubnis betreten dürfen.\\

Es dauerte nicht lange, bis Hao intuitiv einen Schritt zurück wich, da der Führer der Dalin-Dynastie mehr als ungehalten wirkte. Auch der ironisch Unterton ließ keinen Zweifel mehr zum Vorschein kommen, das dieser eindeutig wütend war. Hao konnte von Glück sagen, dass es hier so dunkel war. Aus diesem Grund konnte er sich locker im Schatten verstecken. Doch das Gespräch neigte sich nach kurzem schon dem Ende zu. Außer die Tatsache, dass es ein Zimmer mit der Nummer 352 gab, das scheinbar alle meiden wollten, erfuhr er nichts Interessantes. Und genau das musste sich ändern. Immerhin kam er nicht hier um dumm rum zu sitzen. Für Hao war es Zeit sich endlich mal bemerkbar zu machen. Und der vor Ironie nur so sprühende Satz des Erben der Dalin-Dynastie war genau das richtige Material dafür.

„Tja es ist halt immer das gleiche. Gutes Personal ist so schwer zu finden, da ist es meistens einfacher, wenn man die Sachen selbst in die Hand nimmt.“

Man hätte nicht so schnell gucken können, wie alle Anwesenden ihren Blick auf Hao richteten, welcher jedoch seelenruhig an einer Wand lehnte und die Anwesenden musterte.

//Na was ist jetzt. Zu geschockt um was zu sagen. Keine Angriffe. So hab ich mir das aber nicht vorgestellt oder sind die Typen wirklich so geschockt, dass sie nicht wissen wie sie reagieren sollen. Schade hab wirklich mehr von denen erwartet.\\

Die Dalins sahen Hao nur geschockt an. Sie hatten wirklich keine Ahnung wie sie reagieren sollten erst, als Kain sich von seinem Schock erholt hatte, ging der Tumult los.

„Du schon wieder!“

Und wie auf Stichwort hatten alle Geistkontrolle erschaffen.
 

Jedenfalls fast alle. Der Erbe der Dalin-Dynastie schien dem Vorbild seiner Anhänger nicht zu folgen. Im Gegenteil er tat das erst beste um einen Kampf zu vermeiden.

„Das reicht. Will mir jemand die Situation erklären?“

Kain war der erste der auf diese Frage antwortete. In der Zwischenzeit hatte er seine Geistkontrolle sogar verstärkt und wartete nur noch auf den Befahl angreifen zu dürfen.

„Das ist der Junge, der euren Plan ruiniert hat.“

„Jetzt mal halblang. Wer hielt es denn für angebracht mich vernichten zu wollen, das ward ja wohl ihr. Zur falschen Zeit am falschen Ort und mit der falschen Person zusammen. Klingelt da etwas. Oder die Situation im Wald. Ich hab gesagt, dass ihr eure Kämpfe wo anders austragen sollt, das habt ihr nicht getan. Ich bin nur hier um meine Drohung wahr zu machen.“

Nun mischte sich auch Jara ein.

„Als wenn du gegen uns fünf etwas ausrichten könntest. Du hast ja noch nicht mal einen Schutzgeist gerufen. Wie willst du uns dann für eine Lektion erteilen.“

„Einfach, greif mich an und du siehst es.“

Das ließ sich die Frau nicht zwei Mal sagen. Doch anstatt alleine anzugreifen nickte sie ihren Partner nur kurz zu. Daraufhin ließen sie einen Angriff auf Hao los, der durchaus beeindruckend war. Dennoch blieb dieser mehr als gelassen und stieß sich in aller Ruhe von der Wand ab. Der Angriff war massiv, doch jeder Angriff war mit einem geringen Aufwand zu stoppen, wenn man seine Schwäche kannte. Und Hao kannte sie. Noch ehe die Dalin-Anhänger begriffen, was gerade passiert war, kam der Angriff auch schon zu ihnen zurück. Sie konnten ihre Geistkontrolle zwar noch verstärken und ihn ausbremsen, dennoch landeten einige von ihnen auf dem Boden.

„So, noch irgendwelche Fragen, Anmerkungen oder Klagen, die ich mir anhören muss oder können wir das ganze zu Ende bringen.“

Bei diesen Worten rappelte sich die junge Frau mit blonden Haaren wütend auf. Auch Kain und George standen sofort hinter ihr. Bevor sie jedoch erneut angreifen konnten, wurden sie von ihrem Meister zurückgehalten, der sich anschließend an Hao richtete.

„Das reicht jetzt. Damit meine ich alle. Deaktiviert eure Geistkontrolle wieder. Gut, jetzt zu dir. Ich nehme mal an, dass du Hao bist!“

Hao sah den alten Mann kurz an, lehnte sich dann jedoch wieder locker gegen die Wand. Er war sichtlich irritiert, dass der Name Hao gefallen war und nicht der Name Zeke, den er eigentlich erwartet hatte. Doch er wäre nicht er selbst, wenn er sich das hätte anmerken lassen.

„Ich weiß echt nicht was ich von jemanden halten soll, der mich mit dem Namen anredet. Womit habe ich die Ehre eigentlich verdient.“

Obwohl er diese Frage mehr als trocken stellte und mehr als überlegen wirkte, ließ er seine Augen öfters durch den Raum wandern. Ihm war nie besonders wohl dabei, wenn jemand auf freundlich machte, trotzdem diesem seine wahre Identität bekannt war.
 

Diese Tatsache ließ ein Alarmsignal ertönen, was ihn dazu zwang nicht nur auf eine Nummer sicher zu gehen, sondern auf zwei.

//Gut, der Typ ist entweder lebensmüde oder plant etwas. Mal sehen was daraus noch wird.\\

„Ich dachte dir wäre dein wahrer Name lieber. Ich kenne deine Geschichte, also halt mich nicht für blöd.“

„Tu ich nicht. Wie käme ich denn zu der Ansicht.“

Hao wusste dass er sich auf dünnen Eis bewegte. Er wusste nicht, wie stark dieser Dalin-Erbe war und dennoch konnte er seine Provokationen nicht für sich behalten. Dafür war er einfach zu neugierig. Er wollte wissen wie weit man gehen konnte, denn das sagte viel über eine Person aus.

„Er macht sich über euch lustig, Meister. Vernichten wir ihn…“

„Ich habe nicht um deinen Rat gefragt, Saphir. Ach Hao, deine Taktik mich zu provozieren kannst du abharken, dafür bin ich nicht zu haben“

Daraufhin bekam der Erbe der Dalin-Dynastie verwirrte Blicke zugeworfen. Auch Hao war mehr als aus dem Konzept, doch im Gegensatz zu allen anderen verbarg er diese Tatsache hinter seiner Coolness.

//Verdammt, der ist besser als ich dacht. Scheint doch nicht Nevus Niveau zu haben, aber das äußere kann auch trügen. Mal sehen was seine Gedanken…na super. Gedankensperre. Dann eben auf dem Herkömmlichen Weg.\\

Hao entschied sich schnell weiter zu reden, bevor noch jemand merkte, dass er nicht so ruhig war, wie er wirkte.

„Gut zu wissen. Aber jetzt zum wesentlichen. Ich nehme mal an, dass du der Führer dieses Klans bist, richtig. Immerhin tun diese Idioten alles was du ihnen befiehlst.“

„Idioten, das ist ja wohl die…“

Weiter kam Kain nicht, da er schon gestoppt wurde.

„Ich schlage vor ihr geht. Ich habe etwas Privates mit unserem Gast zu besprechen.“

„Ach echt?“

Hao konnte diesen Kommentar einfach nicht zurück halten und auch die Anhänger der Dalins sahen ihren Meister verständnislos an.

„Geht oder muss ich nachhelfen?“

Auf diese Frage antworteten alle fünf wie aus einem Mund.

„Nein, Meister.“

Schon wenige Sekunden später verbeugten sie sich und verließen den Raum. Hao sah ihnen nur kurz hinterher, bis er seine Aufmerksamkeit der einzigen verbleibenden Person im Raum schenkte.

Hao hatte wirklich mit allem gerechnet, als er das Schloss betreten hatte. Doch das war im Moment eine neue Ebene. Er hatte keine Zweifel an seinen Kräften. Er würde hier raus kommen und wenn er sich eine Tür machen musste. Dennoch. Die Gelassenheit seines Gegenübers war mehr als ungewohnt. Sie beunruhigte ihn, dass gab er offen zu, doch mehr auch nicht. Das einzige was ihn wirklich beunruhigte war die Atmosphäre in diesem Schloss. Sie strahlte eine eiserne Kälte aus, eine die sich nur innerlich spüren ließ. Doch er verbannte diesen Gedanken aus seinem Kopf und betrachtete den Erben der Dalins genauer. Er war in den späten Vierzigern, vielleicht sogar schon frühen Fünfzigern, wer konnte das schon genau sagen. Von einem Schutzgeist war nichts zu sehen, doch an dem Schwert, das er bei sich trug, handelt es sich auf jeden Fall um einen menschlichen Schutzgeist. Doch das war auch alles was auffiel, doch es war genug um sich ein Bild von diesem zu machen. Doch bevor Hao sich weitere Gedanken machen konnte, wurde er von dem Erben aus den Gedanken gerissen.
 

___________________________________________________________________________

---------------------------------------------------------------------------------
 

Ok, ich weiß die Sache mit dem Schattenfürsten ist etwas suspekt. Aber wieso soll es denn nur eine überdimensionale Macht geben? Ich hoffe jedenfalls dass ich euch nicht zu sehr abgeschreckt habe und ihr die Geschichte weiterhin verfolgt.

Verwirrende Ereignisse

Prüfungen sind zu Ende und jetzt geht das warten mal wieder los. Wie ich es hasse. Die meisten wissen ja wie das ist. Deshalb präsentier ich euch jetzt mein neuestes Kapitel und wünsche euch viel Spaß beim lesen.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 22: Verwirrende Ereignisse
 

Dieser Ort sagte Hao überhaupt nicht zu. Zum einen war der Anführer der Dalins zu freundlich und unbeeindruckt von dem Geschehen, als hätte er das ganze kommen sehen. Die Frage war nur, ob er wirklich so war oder ob er einfach nur einen guten Informanten hatte. Das jedoch brachte die Frage ins Spiel, wer so gut war, dass er ihn einschätzen konnte. Am liebsten hätte er jetzt seine Kräfte benutzt, doch dieser Versuch wurde vorher schon zurückgewiesen. Es noch einmal auszuprobieren würde in so einem Fall auffallen. Außerdem war es sowieso sinnlos. Aus diesem Grund blieb sein Blick auf seinen Gegenüber hängen. Egal was dieser versuchen würde er würde es vorher sehen, da er gelernt hatte einen Plan durch eine simple Gestik zu deuten. Diese Methode war zwar riskant, aber eine andere Wahl hatte er ja eh nicht.

„Sieht so aus als wären wir endlich unter uns. Ich habe erwartet, dass du dich früher oder später an meine Anhänger heftest und hier auftauchen würdest. Doch ich muss zugeben eine so frühe Begegnung hatte ich nicht erwartet.“

„Das würde dann auch die mangelnde Verteidigung erklären, oder wie darf ich das verstehen.“

„Es war nie unser Interesse dich in dem Maße mit rein zu ziehen.“

„Verstehe und was meinten deine Anhänger dann mit ‚mit Zeke haben wir auch noch eine Rechnung offen’? Versuch es nicht zu leugnen. Ich habe die Gruppe um Yo aus persönlichen Gründen im Auge. Auch wenn sie nicht gerade zu denen gehöre auf die ich mein vertrauen setzen würde, bezweifle ich dennoch, dass sie so etwas einfach sagen würden. Besonders deshalb nicht, da sie von meiner Anwesenheit nichts wussten.“

Der Dalin-Erbe schwieg einen Moment bis er zur Antwort ansetzte, die mehr als nur überraschend für Hao ausfiel, dass musste er sich selbst eingestehen.

„Ich kann mir durchaus vorstellen dass sie es so ausgedrückt haben. Doch mein Interesse galt überwiegend der Tatsache, dass du in der Lage bist den Kampf offiziell zu machen, weiter nichts. Falls das etwas vermessen für dich klingt, entschuldige ich mich. Aber ich ziehe es vor die Wahrheit zu sagen, jedenfalls dann, wenn ich die Wahl habe.“

„Wieso der Nachturnierkampf. Ist es nur eine Tradition oder was soll das Theater. Immerhin haben deine Anhänger kein Zugangsverbot.“

„Man sollte denken ein Schamane der über 1000 Jahre lebt würde alle Geheimnisse der Welt kennen oder zu mindestens den Großteil. Einige in deiner Position wären des Wissens müde und wären es Leid sich immer mehr wissen einzuverleiben, dass sie verarbeiten müssen. Aber du legst es wirklich darauf an so viel wie möglich zu erfahren und zu lernen. Ist dir nie in den Sinn gekommen die Sachen einfach so zu lassen wie sie erscheinen.“

„Ich versuche mir nur einen Überblick über die Personen zu schaffen, mit denen ich reden. Aber mal zu dir. Du lenkst vom Thema ab, Dalin.“

„Achies. Mein Name ist Achies. Ich denke das macht die Unterhaltung einfacher. Aber wirklich zurück zum Turnier…“

Mit diesen Worten wies er Hao auf ihm zu folgen. Im gehen sprach er weiter. Hao hatte keine Wahl als mit diesem aufzuschließen.

//Das ist meine Methode. Wie fies ist das denn. Aber jetzt Mal ernsthaft, was hat der Typ vor. Der verhält sich doch nicht mehr normal.\\

Hao verbannte seine Gedanken daraufhin schnell wieder. Immerhin wollte er schon hören, was der Dalin- Erbe, Achies, von sich gab.
 

Dennoch schweiften seine Blicke immer wieder durch den verlassenen Korridor, durch den dieser ihn führte.

„Der Nachturnierkampf existiert so oder so. Wer am Turnier teilnimmt darf am Nachturnierkampf nicht mehr teilnehmen und in dem hat man mehr Vorteile. Was hätte es für einen Sinn, wenn man zwei Mal kämpfen muss wie Yo es jetzt tun muss. Immerhin ist einmal ausreichend.“

Die Erklärung war für Hao durchaus einleuchtend, trotz dem sie etwas merkwürdig ausgedrückt wurde. Mit reden schien der Typ es eindeutig nicht zu haben, doch andererseits. An ihm haftete etwas, das eine gewisse Art von Selbstsicherheit ausstrahlte. Hao hätte ihm diese Rolle abgenommen, wenn er die Szene zwischen ihm und seinen fünf Anhänger nicht mitbekommen hätte.

//Der totale Gegensatz in einer Person. Ich würde gerne wissen, was er im Moment denkt. Bestimmt nichts Gutes!\\

Doch seine Gedanken wurde ein weiteres Mal unterbrochen, als sich Achies nach einer längern Pause zu Wort meldete.

„Immer noch auf der Suche nach möglichen Fallen? Ich dachte das hätten wir geklärt.“

Auf Haos Gesicht schlich sich bei dieser Aussage ein leichtes Lächeln. Achies war besser als er dachte. Doch kümmern tat es ihn nicht wirklich. Immerhin konnte er sein Misstrauen ruhig sehen, dann kam er nicht auf blöde Gedanken.

„Lass mir meine Illusionen und ich lass dir deine. Jedenfalls für den Moment. Ich traue niemanden, den ich nicht eingehend studieren konnte. Und die Tatsache, dass du deine Gedanken verschließt dient deiner Gunst genauso wenig.“

„Ich habe nur für Chancengleichheit gesorgt. Außerdem gehen dich meine Gedanken nichts an.“

Damit war es für Hao klar, der Dalin-Anführer war doch nicht so ruhig wie er tat. Im Gegenteil. Die Frage war nur, wer angespannter war.

„Jetzt aber nicht die Fassung verlieren. Ich mach mir gerade ein Bild und das verwackelt mit so einem Verhalten nur. Aber zurück zum wesentlichen. Darf man fragen wo du hin willst?“

„Zum Herzstück dieses Schlosses. Damit du verstehst, worum es bei unserem Kampf wirklich geht. Bücher sind zwar informativ, jedoch auch nicht immer Wahrheitsgetreu.“

Hao ließ sich nichts anmerken, doch diese Aussage hat ihn mehr als nur unvorbereitet erwartet.

//Damit ich verstehe worum es in dem Kampf wirklich geht. Hallo, hat der irgendwie verpeilt, dass ich an der Quelle sitze. Als wenn die Spirits of Elements nicht wissen worum es wirklich geht. Schwachsinn!\\

Trotz dieser Gedanken folgte er dem Dalin-Anführer. Sein schlechtes Gefühl verstärkte sich zwar, doch das hieß nicht, dass er deswegen einen Rückzug antrat. Im Gegenteil. Er war alarmiert, doch genau das gab ihm die Sicherheit, die er brauchte. Denn es ist viel einfacher einer Gefahr zu entgehen, die man spürt als auf einer, von der man nichts ahnt. Nach kurzer Zeit kamen sie an einer Tür an, die von Achies langsam geöffnet wurde. Kurz darauf trat dieser ein.

Vor Hao erstreckte sich ein riesiger Raum. Nichts Ungewöhnliches in einem alten verlassenen Schloss wie diesem. Doch was ihn beunruhigte waren die Symbole an der Wand. Symbole, die er schon öfters in seinem Leben gesehen hatte. Symbole die eine Geschichte erzählten, die nur wenige auf dieser Erde kannten und von der noch weniger noch erfahren werden.
 

- Bei den fünf Dalin- Anhängern -
 

Die fünf Dalin- Anhänger hatten sich in der Zwischenzeit in ein abgelegenes Zimmer im Schloss zurückgezogen. Keiner von ihnen wusste was sie von dem eben Geschehenen halten sollten. Doch das war nichts neues für sie.

„Hao. So heißt der Junge also. Merkwürdig. Ich meine der Schwächling, den wir erledigen sollten hätte ihn anders genannt.“

„Wahrscheinlich hat er das auch, Kain. Immerhin hat der Junge ja auch indirekt von einem anderen Namen gesprochen.“

„Stimmt. Da hast du Recht Saphir. Aber ich kann nicht verstehen, wieso unser Meister so ruhig bleibt. Immerhin hat der Junge sich über uns und auch über ihn lustig gemacht. Ich meine wer ist er.“

„Ganz einfach, Jara. Ein arroganter neunmalkluger Junge, der bedauerlicherweise weiß mit wem er sich anlegen kann. Ach ja außerdem einer, der uns mit einer bloßen Verteidigung zu Boden bringt. Ich hätte zu gern gesehen, wie die beiden gekämpft hätten. Dann hätte der Junge mal etwas Respekt gelernt.“

„Danke für den Tipp, Juan. Ich persönlich denke viel mehr, dass er sich das Gefallen lässt um den Jungen auf seine Seite zu ziehen. Vielleicht hat er etwas was unser Meister braucht.“

Bei diesen Worten sahen vier der Anhänger zu der blauhaarigen Frau.

„Du tickst ja nicht mehr sauber, Saphir. Was soll unser Meister denn von einem Jungen wollen.“

„Sieh es ein George. Wir wissen nur das was er uns wissen lässt. Wir kennen die Regeln des Nachturnierkampfes, aber mehr auch nicht. Wir kannten ja noch nicht mal den Schamanenkönig. Wie haben von ihm nicht mal erfahren, dass dieser Yo heißt und mehr nicht…“

„Ist ja gut Saphir. Wir haben es verstanden. Jetzt leg dein Streberdasein mal beiseite.“

//Idiot, am liebsten würde ich ihm hier und jetzt den Hals umdrehen, aber dass würde mir nicht besonders gut bekommen. Immerhin halten Kain und George immer zusammen. Aber was erwartet man, die sind doch geklont.\\

Saphir gab daraufhin nur einen verärgerten Laut von sich, behielt ihre Gedanken jedoch für sich. Die einzelnen Anhänger waren mehr als Distanziert voneinander. Die einzige Möglichkeit miteinander zu reden war nach einer Mission. Oder wenn sie auf ein Zusammentreffen warteten. Sie waren keine Freunde, taten aber so um nicht irgendwann alle gegen sich zu haben. Alle Gespräche waren pure Berechnung und sie hielten sich dabei mit ihrer Kritik zurück. Insgeheim versuchten sie jedoch die anderen gegeneinander aufzubringen. Das bewirkte, dass jeder einen Hass auf den anderen hatte es jedoch nur selten zum Ausspruch brachte. Um sich abzureagieren verbrachte jeder in seinem eigenen Trainingsraum und schlug die Personen zusammen, die ihm am meisten auf die Nerven ging. (1)

Da sie meistens einheitliche Trainingszeiten hatten, fiel das auch niemanden auf. Selbst wenn, würde er sich der anderen möglicherweise anschließen. Problematisch wäre es höchstens, wenn der verprügelte in dem Moment herein kam. Doch dafür war das Gesicht auf beiden Seiten bedruckt und man konnte es schnell umtauschen ohne dass es groß auffiel.
 

Doch das Gespräch der anderen wurde wüst unterbrochen, als die Tür ohne Vorwarnung aufgestoßen wurde.

„Hey habt ihr euren Auftrag erfüllt, worum ging es da eigentlich genau. Erzählt schon ich will alles wissen.“

//Na toll, Arabella die Labertasche ist wieder da. Wie kommt es eigentlich, dass sie uns immer findet.\\

George schlugte seinen Kommentar einfach herunter, doch bevor er antworten konnte, mischte sich Kain ein, der mehr als nur genervt von ihrer guten Laune war.

„Woher wusstest du wo wir sind?“

„Ach das war einfach. Ich musste nur 30 Zimmer durchsuchen. Immerhin habe ich gesehen in welchen Korridor ihr gegangen seid. Also erzählt schon wie ist es gelaufen.“

„Schrecklich. Yo hat das Angebot abgelehnt und wir haben eine unerwarteten erwünschten Gast in unserem Schloss.“

„Wie jetzt unerwartet erwünscht? Ein Mann und wie sieht er aus? Komm schon, ihr könnt mich doch nicht dumm sterben lassen.“

//Du bist doch eh Dumm wie ein Stück Brot. Mensch wenn ich nur zehn Minuten zuhöre könnte ich ihr schon eine reinhauen. So schnell wie sie spricht und dann noch diese uninteressanten Themen, schrecklich.\\

Aber auch Kain behielt seinen Kommentar für sich. Immerhin wollte er keinen Streit anzetteln.

„Der Gast ist ein Junge von ca. 15 Jahren, also nichts für dich. Und unerwartet erwünscht heißt, dass unser Meister ihn nicht erwartet hatte, ihn aber dennoch eine Privataudienz gewährt hat.“

Nach diesen Worten entstand eine kurze Pause, keiner sagte ein Wort, bis sich Arabella wieder dazu äußerte.

„Also, was bedeutet das jetzt für uns? Wann greifen wir an. Sagt schon wann beginnt die große Schlacht gegen Yo.“

„Dann wenn unser Meister es befiehlt. Das ist doch mehr als nur nachvollziehbar. Wieso musst du das eigentlich immer fragen, Arabella.“

„Ganz einfach, es hätte ja auch sein können, dass er euch einen Termin gegeben hat.“

„Ja aber wie schon gesagt. Wir hatten einen unerwarteten erwünschten Gast und vor dem konnte er so etwas ja nicht sagen.“

„Ein 15 jähriger Junge kann unmöglich durch unsere Codewörter durchsteigen, Saphir. Also wieso macht ihr so einen Wirbel um das ganze.“

„Dummerweise ist er nicht wie ein normaler Teenager. Er hat Kräfte da werde sogar ich neidisch. Er hat einen Kombi-Angriff von uns fünf zurückgelenkt und das ohne Schutzgeist.“

„Und selbst wenn er einen gehabt hätte, Saphir. Das schafft man nicht einfach aus dem Handgelenk. Und genügend Furyoko braucht man für so eine Taktik auch.“

„Dennoch war das Furyoko nicht stark genug um gegen uns oder unseren Meister zu bestehen.“

Saphir und auch die anderen konnten nicht glauben, dass der Junge eine Gefahr darstellen könnte. Sie wussten, dass sie im Gegensatz zu ihrem Meister mehr als nur schwach waren. Auch wenn es ihnen mehr als nur missfiel ständig gegen ihren Meister zu verlieren, ändern konnten sie nichts daran. Sie trainierten jede freie Minute, doch an die Kraft ihres Meisters kamen sie noch nie an. Manchmal schien es ihnen sogar so, das sie statt stärker schwächer wurden, doch das konnte nicht sein. Ihr Meister trainierte anders, doch wie wurde ihnen nie gesagt. Auch wagten sie es nicht zu fragen, da alles was sie zu interessieren hatte, war die nächsten Vorgehensweise und mehr nicht.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Nach dem sie Trey und Ren einige Zeit beim Streiten zugesehen haben, wendeten sich alle wieder dem eigentlichem Thema zu.

„Gut was sagen uns diese Texte jetzt genau?“

Yo hatte die Frage ausgesprochen, die sich alle fragten. Keiner wusste darauf eine Antwort oder sie wollten diese nicht bekannt geben aus Angst, dass sie so enden konnten wie Trey, der gerade wie verrückt versuchte sich vor Rens Guandao in Sicherheit zu bringen. Noch ehe man sie weiter beachten konnte, hatten beide schon Geistkontrolle erschaffen und der Kampf hatte begonnen.

„Irgendwie bin ich seit dem Schamanenkampf verwöhnt. Das ist kein Kampf sondern ein blödes herum gekloppe, da gewinnt der stärkste Schamanen und nicht der beste. Es ist doch einfach nicht zu glauben, dass sich meine Sicht so dermaßen verändert hat. Früher fand ich den Kampf zwischen den beiden wirklich mal interessant, aber jetzt.“

Ryu sah bei diesen Worten betrübt zu den beiden Streithähnen, bevor er sich zu den Anderen wendete und versuchte das ganze voran zubringen. Doch bevor er auch nur ein Satz sagen konnte, mischte sich Jeanne ein.

„Wie auch immer Ryu. Ich schätze mal, dass das Buch hier über Legenden berichtet und uns über das wieso aufklären soll.“

„Ja schon, aber müsste das nicht heißen, dass jeder der an dem Turnier teilnimmt entweder für den Fürst der Schatten oder den König der Geister kämpft? Ich meine wer entscheidet, wer von den beiden gewinnt, wenn die Schamanen nicht mal wissen, dass sie einen Kampf weiterführen, der vor Jahrtausenden, vielleicht sogar Jahrmilliarden begonnen hat?“

Mit Lysergs Frage erschienen wieder viele kleine Fragezeichen über den Köpfen der Anwesenden. Keiner hatte großartig darüber nachgedacht und jetzt wussten sie auch wieso.

„Sag mal Lyserg, wieso stellst du immer die kniffligen Fragen?“

„Sorry Jeanne, die ist mir nur gerade in den Sinn gekommen. Ich meine, wenn nur die beiden Familien- Dynastien wirklich in den Kampf verwickelt wären und die anderen, also wir, nur Hindernisse darstellen, wieso hat Yo denn gewonnen. Heißt das, dass der Kampf in einem Unentschieden endete oder entscheiden die Wünsche der Schamanen.“

„Wo du gerade bei den Wünschen bist, Lyserg. Mich würde Mal interessieren auf welcher Seite Zeke dann steht.“

„Nicht schon wieder!“

Bei Annas Kommentar zog jeder den Kopf ein. Sie konnte nicht glauben wieso alle Diskussionen früher auf dasselbe Thema kamen.

„Wieso bringt ihr ihn immer mit in die Diskussionen? Zu eurer Frage. Ich würde spontan sagen dass er dem Fürst der Schatten dient. Immerhin hat er versucht den Geisterkönig zu stürzen.“

„Aber Anna. Wenn das wirklich der Fall wäre, wieso hat er uns dann mehr als einmal geholfen. Besonders gegenüber der Dalins. Wenn man bedenkt, das sie den Schattenfürsten dienen.“

Nun war es an Yo die verständnislosen Blicke der anderen zu kassieren. Das Thema war nie sonderlich beliebt und auch wenn alle mittlerweile akzeptierten, dass Yo nicht dieselbe Meinung über seine Bruder hatte wie sie, waren sie immer wieder überrascht, wenn er diesen verteidigte. Doch zu ihrer größeren Überraschung war es Lyserg, der kurz danach das Wort ergriff.

„Genau das ist der Punkt. Ab wann zieht man die Grenze. Zum Beispiel bei Zeke. Er ist kalt, skrupellos und hat viele Eigenschaften, die man mit dem Bösen in Verbindung bringen könnte. Doch durch die Dalins und Nevu hat der Begriff des Bösen eine andere Bedeutung. Ich schätze Mal um das zu verstehen müssen wir mehr über diesen Fürsten herausfinden.“

Nach diesen Worten sahen alle Lyserg mit offenem Mund an. Keiner hätte je damit gerechnet das aus Lysergs Mund zu hören.
 

Doch seinem Verhalten nach, war dieser auch mehr als überrascht.

„Gut, keine Ahnung wie ich jetzt darauf gekommen bin. Sag mal Jeanne, hast du mir irgendetwas ins Essen gemischt. Du warst doch diejenige, die mit diesem Auramist angefangen hat.“

Jeanne zuckte dabei nur unwissend die Schulter und wendete sich an Ryu.

„Sag mal Ryu, kannst du mal nachsehen, ob in dem Buch über die Geheimnisse der Welt etwas über den Fürst der Finsternis steht.“

„Klar, warte ein Moment…nein…nein…auch nicht…“

Mit diesen Worten blätterte Ryu in dem dicken Buch herum, fand jedoch nichts, was einigermaßen brauchbar war.

„Nein, das auch nicht…was schon Ende? Das gibt es nicht. Hier steht rein gar nichts über den Fürst der Schatten. So ein Mist aber auch.“

„Zeig mal her Ryu.“

Mit diesen Worten nahm Jeanne ihm das Buch aus der Hand und blätterte es schnell durch. Nach einiger Zeit blieb sie bei einer Seite hängen.

„Merkwürdig, es gibt kein Kapitel, das sich nur um den Schattenfürsten dreht. Dafür aber eines über das Machtgesetz der Welt.“

„Und was hat das mit den Schattenfürsten zu tun?“

Jeanne sah nachdenklich zu den anderen, bis eine Textstelle vorlas.

„Das Machtgesetz der Welt wird von den beiden größten Geistern des Universums kontrolliert. Dem König der Geister und dessen ebenwürdige Gegenmacht. Diese wird auch als Fürst der Schatten oder Schattenfürst bezeichnet. Genauso wie der Geisterkönig befindet er sich in einer anderen Dimension, kann jedoch genauso in das weltliche Geschehen eingreifen. Der Schattenfürst bezieht seine Macht aus den negativen Gefühlen der Menschen, während der Geisterkönig durch die positiven Gefühle gestärkt wird…“

„Also gehören wir auf jedenfalls auf die Seite des Geisterkönigs, da wir lauter positive Gefühle haben und kein Leid über andere bringen. Schon mal gut zu wissen.“

„Genau, Trey. Und Ren hat einfach mal kurz die Seiten getauscht.“

„Das müsste ja heißen, dass die X-Laws und Zeke auf der selben Seite gekämpft hatten. Oh man, wenn man das jemanden erzählt. Das glaubt doch niemand.“

„Wir können nicht auf derselben Seite gekämpft haben, immerhin haben wir doch gegen ihn gekämpft, oder nicht.“

„Rein theoretisch schon. Immerhin habt ihr alle Leid über die Menschen gebracht und außerdem haben wir ja auch gegeneinander gekämpft, obwohl wir auf einer Seite waren.“

Bei diesen Worten bekam Joco gefährliche Blicke von Lyserg zugeworfen, der sich mit dem Gedanken nicht abfinden konnte.

„Vergessen wir das erstmal. Ich will mehr über diese Wächter erfahren. Wie hieß die Wächterfamilie des Einheitsstern, was hat der Wächter der Dalins für eine Aufgabe.“

„Bin schon auf der Suche. Aber hast du mal daran gedacht, wie dick die Bücher sind? Wir können froh sein dass wir… das gibt es nicht! Ich glaub mich tritt ein Pferd, das ist doch…“

Weiter kam Jeanne nicht, da sie einfach zu erschlagen von dem war, was sie gerade las. Sie hätte mit allem gerechnet aber nicht mit dem was hier stand. Das konnte nicht sein, das war unmöglich und doch musste es wahr sein.

//Es würde nicht hier stehen, wenn es nicht wahr wäre oder. Ich meine, für einen Scherz ist der zu makaber, und andererseits, wer sollte sich so etwas ausdenken.\\
 

- Bei Alina und Co. -
 

Reika und die anderen Mädchen hatten sich derweil auf Lauerposten gestellt. Jedenfalls Reika, die diesen vorlauten Geist endlich fangen wollte. Die beiden anderen Mädchen saßen immer noch auf den Boden und hielten sich den Bauch vor lachen. Wenn Anna das sehen würde, hätte sie ihre Straffe wahrscheinlich bereut, besonders da Alina mehr als nur gut gelaunt das Szenarium, das sich ihr bot, beobachtete.

„Sag mal Mädchen könntet ihr mir mal bitte helfen, immerhin sitze ich dank euch hier fest.“

„Klar doch, nach einer kurzen Pause ich habe nämlich Seitenstiche!“

Bei diesen Worten hielt sich Mitsuki die Seite, woraufhin sie eine undefinierbaren Blick von Reika zugeworfen bekam.

„Wovon denn?“

„Na vom Lachen, wovon denn sonst?“

„Ja und. Ich habe Kopfschmerzen und ich versuch es trotzdem.“

„Komm schon Reika, wir brauchen einen Plan um die Geister zu fangen, oder denkst du, dass dir das gelingt in dem du einfach hinterher rennst? Was glaubst du wieso sie sich über dich lustig machen? Die kleinen machen Fehler wenn sie sich unbeachtet fühlen, also ignorier sie.“

„Woher hast du dass denn!“

Nicht nur Mikihisa war sichtlich gespannt auf die Antwort, sondern auch Reika und Mitsuki schienen mehr als interessiert zu sein. Diese Frage brachte Reika sogar so weit die fiesen Naturgeister zu ignorieren und sich zu den beiden anderen Mädchen zu setzen. Doch ihre Antwort konnte sie sich abschminken, da Alina mehr als nur ausweichend antwortete.

„Keine Ahnung, hab ich mal irgendwo gehört.“

„Alina, bitte fang nicht so an wie Hao zu reden, dass macht einen Wahnsinnig. Das er die Nummer immer abgezogen hat ist verständlich, aber du. Ich dachte immer du vertraust uns!“

Alina zuckte bei Reikas lautem Aufschrei kurz zusammen. Sie hatte nicht erwartet, dass diese so reagieren würde.

„Ja aber es ist die Wahrheit.“

Bei diesen Worten sahen ihre Freundinnen sie nur verwundert an.

„Wahrscheinlich hast du es einfach verdrängt. Du wärst nicht die erste Schamanin der es so geht. Es gibt durchaus Geschichten, bei denen es um junge Schamanen geht, die von ihren Eltern etwas gelernt, es jedoch durch einen Schock alles vergessen haben und für die das Schamanendasein später völlig neu erscheint, obwohl sie mehr wissen als alle anderen.“

„Also könnte es sein, dass Alina das von ihrer richtigen Mutter gehört hat und es nur verdrängt hat. Gibt es eigentlich Familien, die sich mit den Stern der Einheit beschäftigen?“

„Früher haben sich viele damit beschäftigt, heute jedoch sind es nur noch wenige. Das liegt aber mehr daran, dass sich die einzelnen Familien vermischt haben oder vernichtet wurden.“

„Wieso denn das? Ich…das glaube ich jetzt nicht? Leute seht euch diese Mistviecher an!“

Bei diesen Worten zeigte Reika auf die kleinen Naturgeister, die die Szenen in den Reika einen missglückten Angriff gestartet hatten nachstellten. Das hatte zur Folge, dass einer hinter dem anderen herlief. Als sie in die nähe einer Wand kamen flog der eine einfach durch, während der Verfolger so tat, als wäre er nicht in der Lage durch Wände zu gehen und landete auf dem Rücken. Bei dieser Szene kochte Reika wieder vor Wut.
 

Wie war sie bloß in so eine Situation geraten. Von Geistern, die nicht mal so groß waren wir ihr Schutzgeist, verspottet, von ihren Freundinnen ausgelacht und von ihrer Cousine zu einer Arbeit gezwungen, die noch schlimmer war als Sklavenarbeit. Das war doch alles nicht mehr fair.

„Also Schauspielerisches Talent haben sie, das muss man ihnen lassen.“

„Yapp, man könnte fast denken, dass du in einen Naturgeist verwandelte wurdest und deine Jagt fortführst.“

Mitsuki und Alina lachten sich bei diesen Worten halb schlapp. Doch nach dem Mikihisa seinen Kommentar auch noch zum besten gab, konnten sie die beiden erst recht nicht mehr halten.

„Tja so sind die kleinen halt. Wenn sie genauso gut sauber machen würden wie sie Unordnung machen, hätte ich schon längst welche adoptiert.“

„Ihr seid ja so nett. Wieso gibt es keinen Kammerjäger für Geister, dann müssten wir uns nicht mit denen rumärgern.“

„Woher willst du wissen, dass es keine gibt? Solche Schamanen nennt man Geisterjäger.“

„Ähm echt jetzt, ich dachte die gibt es nur bei ‚Ghostbusters’. Sieht so aus, als kann man nie genug lernen.“

„Erinnert ihr euch nicht an die ganzen Kampfe die wegen nicht Erscheinens des Gegners nicht stattfanden?“

„Doch schon, aber was haben die Ghostbusters damit zu tun?“

„Geisterjäger. Ich glaube aber, dass sollten euch Yo und die anderen erzählen. Immerhin habe ich das auch nur am Rande mitbekommen.“

Reika sah kurz zu den kleinen Quälgeistern, die sie immer noch nachmachten, bevor sie sich wieder an Mikihisa wendete.

„Hast du zufällig die Adresse von einem?“

„Das wird nicht funktionieren. Anna wird euch niemals ans Telefon lassen und außerdem lässt sie euch hier unten schlafen, wenn ihr euch nicht schnell etwas einfallen lässt.“

Auf Mikihisas Kommentar stellte Reika sich die Nacht in diesem Keller kurz bildlich vor, bis sie aussprang und sich überraschend auf die Geister stürzte. Zu ihrer eigenen Überraschung erwischte sie wirklich einen der kleinen Zwerge und schwenkte ihn triumphieren von den anderen Mädchen hin und her.

„Na wie war das. Einen haben wir schon mal, jetzt fehlen nur noch die anderen.“

Bei diesen Worten sah Reika sich den Naturgeist genauer an, welcher jedoch nicht im geringsten geschockt war. Im Gegenteil er schien sich regelrecht über den grandiosen Fang zu freuen.

„Was grinst du eigentlich so, ich hab dich gefangen und damit gewonnen. Eure kleine Party ist vorbei…“

Doch was Reika nicht mitbekam war, dass die anderen Naturgeister sich zu ihr schlichen und auf einmal anfingen ihr an den Haaren zu ziehen.

„Was soll denn…nein nicht schon wieder…weg von mir, das ist…Mitsuki, Alina…helft mir doch mal. Au…“

Nach diesen Worten sank Reika frustriert zu Boden, da ihr der kleine Naturgeist entkommen war und auch die anderen sich kurz danach zurückgezogen hatten.

„Ich glaub es einfach nicht. Besiegt von ein paar kleinen schwachen Geistern. Wenn das nicht demütigend ist.“

„Tja das war die erste Lektion. Naturgeister halten immer zusammen, egal wie groß die Gefahr ist.“

„Danke Mikihisa. Das hättest du aber auch mal früher erwähnen können. Wartet ich hab’s. Wir schicken sie einfach wo anders hin. Zum Beispiel zu Zeke, der macht sie platt.“

„Das bezweifle ich. Zeke arbeitet nur mit Naturgeistern. Wenn sie sich von jemanden etwas sagen lassen, dann von ihm und außerdem wie wollte ihr sie überhaupt da hin bekommen, wenn ihr sie nicht mal fangen könnt?“

„Da hat Mikihisa auch wieder Recht. Mensch das ist doch hoffnungslos.“

Als Reika sich bei Mitsukis Satz resignierend hinsetzte, sah sie auch schon wie zwei der Naturgeister wieder erschienen und das Bild, das ihnen gegenüber hin wie eine Wippe benutzten.
 

Doch völlig unerwartet wurden sie in die Luft gehoben und kamen wenige Sekunden vor Alina zum stehen. Diese sah die kleinen Geister nur geschockt an.

„Leute, ich glaub jetzt wollen sie mich fertig machen…hä was ist denn jetzt los!“

Ohne Vorwarnung fielen die Geister zu Boden und liefen erst etwas irritiert in der Gegend herum, bis sie wieder verschwanden. Reika war von dem Geschehen so irritiert, dass sie nur zusah wie die kleinen Geister sich erst gegenseitig umliefen und dann verschwanden. Doch dann wendete sie sich blitzschnell an Alina, die immer noch auf die Stelle starrte, wo die Naturgeister gerade verschwunden waren.

„Was hast du gerade gemacht. Wie hast du die Geister dazu gebracht zu dir zu kommen. Raus mit der Sprache und keine Ausflüchte.“

„Keine Ahnung. Ich saß einfach nur hier und hab sie einfach nur angesehen. Weiter nichts, ich schwöre.“

Reika sah ihre Freundin nur verwirrt an, bis sie sich an Mikihisa wendete, der sich eben erst von dem Schreck erholt hatte.

„Was ist eben passiert? Ich habe nur auf die Geister geachtet. Aber sie sahen nicht so aus als würden sie freiwillig so eine Show abziehen. Also ich verlange eine Erklärung und zwar sofort. Ansonsten sag ich Anna, dass du uns geholfen hast!“

„Was bist du jetzt auf einmal so mies gelaunt. Und wieso sollte ich etwas darüber wissen. Soviel ich gesehen habe hat einer von euch einen Zauber über sie gesprochen oder besser gesagt eine Formel benutz, da niemand etwas gesagt hat.“

Bei diesen Worten sah Reika den Erwachsenen irritiert an.

„Wie bitte? Eine Formel. So mit Zeichen oder was? Aber wir haben nicht mal in das Buch Formel und Sprüche für Anfänger geguckt. Wie sollte das denn einer von uns hinbekommen.“

„Das Reika ist die große Preisfrage. Aber ich schätze, dass diejenige, das eher unbewusst gemacht hat, denn ansonsten wären die Geister nicht plötzlich auf dem Boden gelandet.“

Als Mikihisa das ausgesprochen hatte, fiel sein Blick unwillkürlich auf Alina, die nicht verstand was überhaupt los war. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich mehr als unwohl, als ob sie etwas verbotenes machen würde. Sie hatte nichts getan außer ein paar Zeichen, die sie schon seit Jahren ab und zu mal machte, sogar bevor sie erfahren hatte, dass sie eine Schamanin war. Und da war nie etwas passiert. Also wieso sollte jetzt etwas passieren. Sie wusste nicht wieso sie das tat was sie tat, nur dass es eine beruhigende Wirkung auf sie hatte. Sie hatte einen bestimmten Rhythmus und jedes Mal kam ihr ein Lied in den Kopf, dessen Text sie trotzdem nicht fassen konnte. Diese Zeichen lenkten sie immer vom Alltag ab und schienen ihr gleichzeitig eine Welt zu eröffnen, die so fremd von der war, in der sie lebte. Diesen Gedanken nachgehend, formte sie die Zeichen unbewusst erneut um wieder runter zu kommen und schon kamen wieder ein paar Geister auf sie zu, was sie allerdings nicht mit bekam, da sie zu tief in ihren Gedanken versunken war. Dieses Mal haben die anderen diese Zeichen jedoch deutlich gesehen, was Reika dazu brachte ihrer Freundin vor den Augen herumzuwedeln.

„Hallo Erde an Alina, was machst du gerade?“

„Hier sitzen und warten das der Anfall vorbei ist und wir uns einen Plan überlegen können wie wir die Naturgeister einfangen.“

Auf diese Antwort grinste Reika nur breit, was Alina etwas verunsichert.

„Denn Plan brauchen wir nicht, denn haben wir schon!“

„Seit wann?“

„Seit dem Moment, wo du sie kontrollieren konntest. Die Zeichen die du machst haben eine ziemlich fesselnde Wirkung auf die kleinen Biester.“

Mit diesen Worten zeigte Reika auf die kleinen Geister, die verzweifelt in der Luft zappelten, jedoch anscheinend nicht fliehen konnten.
 

Alina sah sich die kleinen Geschöpfe kurz an, bis sie sich entsetzt zu ihren Freundinnen drehte.

„Das war ich? Nein…das kann nicht sein. Ich meine das waren doch nur Zeichen. Ich weiß noch nicht mal was sie bedeuten, wie soll ich dann…“

Alina war sichtlich verzweifelt und auch ihre Freundinnen waren nicht minder überrascht. Doch durch den ganzen Trubel löste sich der Bann der auf den Naturgeistern lag wieder und sie verschwanden in ihre Verstecke. Doch die Mädchen kümmerten sich eh nicht mehr um sie sondern versuchten die neue Entdeckung logisch aufzuklären.

„Gut, wir beruhigen uns jetzt wieder und denken in Ruhe nach. Alina, wann hast du die Zeichen das erste Mal verwendet?“

„Keine Ahnung. Das erste Mal, dass ich mich daran erinnern kann, war als ich einen Albtraum hatte. Da war ich glaub ich sieben oder so. Vorher noch nie. Glaube ich zu mindestens. Da habe ich sie das erste Mal bewusst genutzt, aber es ist nichts passiert. Nie ist etwas passiert außer heute.“

„Wann hast du sie das letzt Mal benutz, außer heute.“

Bei dieser Frage sahen alle Mikihisa verwirrt an. Sie wussten nicht was die Frage für einen Sinn hatte, dennoch beantwortete sie Alina, nach dem es ihr wieder eingefallen war.

„Ich glaube vor der Wiederaufnahme des Schamanenkampfes. Ich glaube sogar an dem Tag an dem wir zur Bucht von Tokio aufgebrochen sind, damit wir weitere Anweisungen zum weiteren Verlauf des Schamanenturnier zu bekommen. Wieso?“

Nun schien Mikihisa zu überlegen. Normalerweise waren solche Formeln nicht einfach so zu bewerkstelligen. Nicht ohne Training.

„Das heißt, dass dir das früher irgendwer beigebracht haben muss, sonst hätte es nicht funktionieren können. Doch die Tatsache dass nie etwas passiert ist, deutet daraufhin, dass diese Kräfte vor der Weiterführung des Schamanenturniers nicht aktiviert waren.“

Bei dieser Zusammenfassung klingte sich Reika ein, die mittlerweile genauso verwirrt war wie ihre Freundinnen.

„Aber wieso sind ihre Kräfte jetzt aktiv? Ich meine dafür muss es doch einen Grund geben. Was hat das zu bedeuten? Man bekommt doch nicht ohne Grund neue Kräfte.“

„Jeder hat diese Kräfte, dass hat man ja an Trey gesehen. Was ich mit nicht aktiv meinte war, dass sie blockiert wurden.“

„Wie jetzt? Das wird ja immer besser. Wer hat Alina denn diesen Fluch auf den Hals gehetzt.“

Mikihisa seufzte bei diesen Worten kurz. Er wusste nicht, ob er seine Vermutung mitteilen sollte. Immerhin konnte er das Thema einfach totschweigen, doch so wie es im Moment aussah würden sie eh nicht eher ruhe geben, bis sie etwas erfahren hatten, womit sie etwas anfangen konnten.

„So ein Fluch ist nicht immer nachteilig. Denn Kinder gehen mit diesen Kräften sorglos um, wenn sie eine solche Formel beherrschen. Das Problem ist, dass man in jungen Jahren am besten lernt. Deswegen ist das Ziel den jungen Schamanen schon in Kindesalter viel beizubringen, damit sie es später nicht so schwer haben. Um jedoch zu verhindern, dass etwas passiert werden deren Kräfte vorher versiegelt. Dieses Siegel wird erst wieder gebrochen, wenn die jungen Schamanen wissen was sie tun.“

„Das heißt, da Alinas Eltern ermordet wurden, hatten sie keine Chance mehr dieses Siegel zu brechen. Aber wieso ist es jetzt gebrochen worden und vor allem von wem.“

„Das ist die Frage, die ich mir auch stelle. Ich hatte ja Zeke in Verdacht gehabt, aber dafür hätte er davon wissen müssen. Das einzige was ich mir noch vorstellen könnte wäre, dass er es unabsichtlich gemacht hat, doch dafür müsste zwischen euch beiden eine Verbindung bestehen, weshalb ich das eher ausschließe. Es sei denn ihr wisst mehr als ich.“

Daraufhin schüttelten die drei Mädchen den Kopf. Sie wussten nicht, was sie sonst tun sollten. Immerhin war das ganze zu neu für sie. Dennoch beschäftigte sie die Frage weiter.

„Ich würde sagen ihr vergesst das mit dem Aufräumen und erzählt Anna erst einmal was passiert ist. Vielleicht bringt euch das ja etwas weiter.“

Die drei stimmten Mikihisa kurz zu, bevor sie alle zusammen den Raum verließen. Die kleinen Geister sahen ihnen nur traurig hinterher, da sie soeben ihre neuen Spielgefährten verloren hatten.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

(1)Also das müsst ihr euch so vorstellen. Die haben da so einen Sandsack und kleben immer das Gesicht einer ihrer Partner drauf und prügeln dann darauf ein. Den wünsche ich mir übrigens auch. Ihr nicht?)
 

So das war es mal wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid auch beim nächsten Mal wieder dabei. denn dann werden einige der jetzt aufgeworfenen Fragen beantwortet.
 

Eure Misato

Auf den Spuren der Vergangenheit Teil 1

So Leute, ich melde mich wie versprochen zurück. Erst einmal vielen Dank für eure Kommentare. Ich hoffe auch dieses Mal, dass euch das folgende Kapitel gefällt. Also bleibt nur noch euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 23: Auf den Spuren der Vergangenheit Teil 1
 

Während die drei Mädchen ihre Arbeit abbrachen, herrschte bei den anderen aus ihrer Gruppe ein riesiger Tumult.

„Was ist denn los Jeanne? Was steht da.“

„Es kann sein dass ich mich irre, deshalb mal eine kurze Frage. Wie hieß Alina noch mal mit Nachnamen?“

„Toshiro. Wieso? Stimmt was nicht mit meinem Namen!“

Bei diesen Worten drehten sich alle zu Alina, die gerade mit den anderen aus dem Haus kamen. Anna musterte die vier kurz, bis sie etwas zu deren erscheinen sagte.

„Hatte ich nicht gesagt ihr sollt den Keller aufräumen? Ich persönlich bezweifle, dass ihr die Naturgeister so schnell einfangen konntet!“

Reika wollte zuerst etwas erwidern, bis sie kurz nachdachte und mit einer unerwarteten Antwort konterte.

„Welche Naturgeister? Wir haben aufgeräumt und das war’s!“

„Ach ja und was sollte der Schrei?“

Nun sah Anna Reika prüfend an, die diesem Blick jedoch merkwürdigerweise standhielt.

„Ach der. Alina hat mir was auf den Fuß fallen lassen. Weiter war nichts. Und das mit dem ‚Anna du bist fies’ habe ich nur gesagt, weil du uns in einen vermülltem Zimmer aufräumen gelassen hast, in dem Kakerlaken herum flitzen.“

Auf diese Worte fingen die anderen beiden Mädchen wie auf Stichwort an zu singen.

„La cucaracha, la cucaracha …“ (1)

Daraufhin mussten wieder alle anfangen zu lachen, doch Anna war bei diesem Satz total bleich geworden.

„Kakerlaken. Das ist nicht wahr. Jetzt ist Schluss mit lustig. Die gehören nun wirklich nicht ins Haus.“

Mit diesen Worten öffnete Anna eine Gartenlaube und kam mit einer riesigen Flasche Insektenspray wieder raus. Doch bevor sie etwas damit machen konnte, nahm Reika ihr diese aus der Hand.

„Komm schon beruhig dich wieder, war doch nur ein Scherz. Kein Grund um das Haus mit Giftspray voll zu pumpen.“

Anna hob bei diesen Worten nur eine Augenbraue und Reika gab mit einem seufzen nach.

„Wir haben das Aufräumen abgebrochen, aber wir haben einen guten Grund. Unsere Alina ist ein Multitalent und hat es geschafft die Naturgeister mit einen Spruch zu belegen, weiß aber selber nicht wie sie es gemacht hat. Mikihisa meinte dann, dass es bedeuten kann, dass ihre Kräfte blockiert waren und dass dieser Fluch durch Zufall gelöst wurde. Ähm, stimmt doch, oder?“

Mikihisa erwiderte darauf nicht, doch das hielt Reika nicht davon ab weiter zu reden. Binnen Minuten hatte sie Anna alles geschildert, was in dem Keller abgelaufen war und wartete anschließend auf eine Reaktion.

„Moment Mal, hab ich das jetzt richtig verstanden. Du behauptest, dass es zwischen Zeke und Alina eine Verbindung geben muss und dass wir herausfinden müssen welche?“

Bei diesen Worten nickte Reika nur kurz, bis Anna sie wütend anfauchte.

„Sonst gehst dir gut, oder? Wir haben im Moment andere Probleme als die zweifelhafte Verbindung zwischen einem Irren und deiner Freundin. Weißt du wie viel Zeit damit verloren gehen könnte. Wir stehen unter Zeitdruck, wann versteht ihr das endlich.“

Zur Überraschung aller mischte sich Mikihisa ein, der eine überraschende Position einnahm.

„Genau aus diesem Grund solltet ihr euch damit beschäftigen. Es ist ja nicht mal sicher ob Zeke überhaupt etwas damit zu tun hat. Es könnte auch an der Zeit liegen und dann wäre die Wahrheit mehr als nützlich für euch.“

Anna sah Mikihisa daraufhin mit einem wütenden Blick an. Seit dem Schamanenturnier hielten es alle für notwendig ihr zu widersprechen. Sie hielten sich an ihr Trainingsprogramm aber wenn es um andere Sachen ging, musste sie erst eine Drohung aussprechen, damit es gemacht wurde. Doch sie ignorierte den Gedanken und versuchte Mikihisa und die anderen davon zu überzeugen, dass das Zeit hatte. Dabei übersahen alle, dass Jeanne verzweifelt versuchte die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
 

Yo war der einzige, der ihre verzweifelten Rufe mitbekam und setzte sich daraufhin zu ihr um zu sehen, was sie gefunden hatte.

„Hey Leute, das ist…hey, hört doch mal zu…wir können beides auf einmal…Leute, bitte beruhigt euch wieder…hey!“

„Was hast du entdeckt?“

Bei diesen Worten sah Jeanne zu Yo und zeigte ihm die Textstelle. Manta und Tamara wurden jetzt auch auf Jeanne aufmerksam und auch sie lasen sich die Textstelle durch. Von dieser waren alle zuerst mehr als verwirrt, doch dann wendete sich Manta sich an die anderen.

„Ähm, ja das würde einiges auflösen, nur wie bringen wir die Gruppe wieder auseinander. Immerhin haben sie alle Ohren in der Diskussion.“

„Vielleicht nicht ganz. Hey Zeke auch mal wieder da!“

Das hatte gesessen. Sofort drehten sich alle bei Tamaras Kommentar um und sahen sich suchend um. Doch konnten niemanden sehen. Die kleine Gruppe um Yo konnte sich daraufhin nicht zurückhalten und fing an zu lachen, da einige wirklich wieder Geistkontrolle erschaffen hatten und kampfbereit waren.

„Ihr seid ja richtig versessen darauf mit Zeke zu kämpfen, was. Aber zurück zu dem Nachturnierkampf und Alina. Wir können beides zusammen lösen. In dem Buch steht nämlich, dass der König der Geister die Familien-Dynastie der Toshiros zu den Wächtern des Einheitssterns ernannt hat.“

„Wie jetzt, Wächter? Was bedeutet das jetzt genau? Ach spar dir die Erklärung und gib das Buch her.“

Mit diesen Worten schnappte sich Alina das Buch, das Jeanne gerade in der Hand hatte und las den Text laut vor.

„Nach der Erschaffung des Einheitssterns hat der Geisterkönig die Familien- Dynastie der Toshiros dazu bestimmt über diesen zu wachen und darauf zu achten, dass den Unwürdigen der Zugang zur letzten Prüfung versperrt bleibt. Diese Wächter sind gleichzeitig Schamanen die unter der Vorraussetzung, dass sie dadurch ihre Regeln nicht verletzten, ebenfalls am Schamanenturnier teilnehmen und um den Titel kämpfen dürfen. Doch ihre Aufgabe reichen weiter als man glaubt, denn sie stellen indirekt eine wichtige Rolle im Nachturnierkampf und somit zum Sieg des Geisterkönigs über den Schattenfürsten dar. Hä, was heißt denn…w.I. SdE, WdE?“

„Das ist ein Verweis auf ein anderes Buch, wir vermuten, dass es sich um das Buch über den Stern der Einheit handelt. Aber zurück zu den neuen Informationen. Wusstest du davon?“

Alina schüttelte nur verwirrt den Kopf. Das ganze ging ihr im Moment etwas zu schnell, besonders, als Ryu sie darüber aufklärte, was sie noch herausgefunden hatten. Auch die anderen Mädchen versuchten sich einen Reim darauf zu machen, und versuchten vergeblich den 1. April auf ihrem Kalender und auf der Text Seite zu finden.

„Gut, das heißt Alina ist eine Wächterin des Einheitssterns und hat die Aufgabe gegen den Wächter der Dalin Erbens zu kämpfen, oder wie soll ich das verstehen?“

Über Reikas Kopf erschienen immer mehr Fragezeichen, doch keines schien sich durch eine sinnvolle Antwort aufzulösen.

„Ich dachte die Stelle mit den wir haben mehr Fragen als Antworten hätte sich erledigt und dann. Völlig unerwartet kommen wieder neue dazu, die alle Erfolge wieder auf den Kopf werfen. Das ist doch ein schlechter Witz, ich hab keine Lust mehr. Wieso bin ich bloß hier her gekommen…Au, danke Trey.“

Bei Jocos Ausraster konnte Trey nicht mehr anders und gab diesem eine saftige Kopfnuss. Doch was am erstaunlichsten an der Sache, war, dass dieser sich auch noch bedankte.

„Sch*** Dalins. Wir sollten denen mal einen Besuch abstatten und sie mal überraschend angreifen. Dann wissen sie mal wie das ist.“

Der Großteil der Anwesenden nickte bei Jocos Vorschlag nur mit dem Kopf.
 

Allerdings fand Anna diese Idee mehr als nur unreif.

„Natürlich, ihr spaziert da einfach mal rein stellt euch vor und greift an. Als wenn das so einfach wäre. Niemand der halbwegs klar im Kopf ist, würde die Dalins auf deren Territorium einen Besuch abstatten. Das ist doch Selbstmord.“ (Wenn sie wüsste, was wir wissen, nicht?)

Bei diesem Kommentar sahen sich alle Anwesenden kurz an, bis sie sich wieder mit der Frage beschäftigten, was der Wächter des Einheitssterns wirklich mit dem Nachturnierkampf zu tun hat.

„Hier steht noch etwas zum Thema ‚Wächter der Dalins’.“

Nach dieser Aussage richteten sich alle Blicke zu Alina, die einfach zu lesen begann.

„Er ist nicht vorherbestimmt wie viele Erben die Dalin- Dynastie besitzen darf. Der Tradition nach muss einer dieser Erben den Wächterstatus anerkennen. Dieser Wächter ist der Tradition nach der zweitgeborene oder ein jüngerer Bruder bzw. jüngere Schwester. Dieser Wächter wird auch als Wächter der Schatten bezeichnet. Seine Aufgabe besteht darin den erstgeborenen Dalin- Erben zu beschützen und die Aufgaben der Einheitswächter zum Scheitern zu bringen.“

„Ähm, ja irgendwie war das letzte ja einleuchtend. Aber mal ernsthaft. Was haben die mit dem Nachturnierkampf zu tun. Ok, der so genannte Schattenwächter muss den Typen beschützen der Yo den Titel abziehen will. Aber was ist jetzt genau mit Alina? Muss sie ihn töten?“

Bei diesen Worten bekam Reika einen geschockten Blick von Alina zugeworfen, die erst einmal kräftig schlucken musste, bevor sie etwas sagen konnte.

„Bitte nicht. Ich bin keine Mörderin und ich will auch keine werden. Ich kann doch noch nicht mal einer Fliege was tun!“

„Einer Fliege nicht, aber dafür deinem Mitschüler!“

„Jetzt fang nicht wieder mit Benjé an, das wird langsam nervig.“

„Gut Mädels, entweder ihr beruhigt euch jetzt, oder ihr geht zurück in den Keller!“

Bei diesen Worten sahen sich Reika und Alina kurz an, bis sie sich an die Sprecherin wendete.

„Wir sind schon ruhig, Anna. Also was gibt es noch für Informationen über die Wächter?“

Mit diesen Worten suchte die Gruppe weiter nach informativen Texten und filterten die wichtigsten Eigenschaften aus ihnen heraus. Doch nach einigen weiteren Stunden waren sie immer noch nicht viel weiter, da sich immer wieder von Diskussionen über die neuen Erfahrungen ablenken ließen.

„Mir schwirrt der Kopf, so viel habe ich noch nicht mal in der Schule lesen müssen. Das schlimmste dabei ist, dass ich die Hälfte wieder vergessen habe. Wie soll man bei so viel Material noch durchsteigen. Ich meine da war Romeo und Julia noch interessanter und die Texte waren mehr als schwer zu kapieren. Wo ist der Helfer in der Not wenn man ihn mal braucht.“

„Reg dich ab, Reika. Du kannst ja wieder mit den Naturgeistern spielen. Die freuen sich sicher wenn du wieder kommst.“

„Ok, Leute Schluss für heute. Erst gibt’s Essen und dann geht es ins Bett, immerhin ist es schon wieder 20 Uhr.“

„Hä, gibt es hier jetzt auch ein ‚um 20 Uhr darf nicht mehr draußen herumgelaufen werden’ Gesetz?“

„Nein aber es wir erstens kalt, zweitens explodieren eure Köpfe gleich, da ihr euch mit zu vielen Fragen bombardiert und außerdem bin ich müde, also Abmarsch.“

Beim letzten Teil sahen Anna alle verwirrt an. Anna, die zugab, dass sie müde war. Das war mehr als selten. Doch sie hatte Recht, morgen war auch noch ein Tag. Reika jedoch hatte stark den verdacht, dass Anna sie morgens um 1 Uhr aus dem Bett schmeißen wird, da sie befürchtet, dass die Dalin-Anhänger überraschend angriffen. Aus diesem Grund beeilte sie sich mit dem Essen und Aufräumen, damit sie so viel schlaf wie Möglich bekam. Die anderen waren von ihrer Reaktion mehr als verwirrt, taten es ihr jedoch einige Zeit später gleich. Mikihisa hingegen hatte ein anderes Ziel, denn er hielt es für wichtig Yomei und Kino von den neuen Vorfällen zu berichten.
 

- Bei Hao im Schloss der Dalins -
 

Hao hatte nicht genug Zeit um diese Zeichen zu übersetzen, da Achies schon nach Aufmerksamkeit bat.

„Beeindruckend nicht wahr? Das ist die Halle in der sich der Fürst der Schatten nach dem Schamanenturnier offenbart hat um uns die nötigen Anweisungen zu geben. Wenn du dich umsiehst kannst du die Geschichte des gesamten Kampfes verfolgen. Und zwar von Anfang bis zum Ende. Man muss natürlich in der Lage sein die Schrift lesen zu können…“

„Beeindruckend? Nichts für ungut, aber nach dem Sternenheiligtum kann mich so etwas nicht mehr beeindrucken.“

Hao sah sich noch mal flüchtig im Raum um, nur um Festzustellen, das es weiter keine Türen gab, die in das Zimmer führten, als die durch die er gekommen war. Aus diesem Grund drehte er sich zu dem Dalin- Erben, um dieses im Auge behalten zu können.

„Du hast Recht, das liegt aber mehr daran, dass das Sternenheiligtum der höchste Sitz im Universum ist. Der Sitz, den eigentlich der Schattenfürsten vor langer Zeit besetzt hatte. Dieser Kampf ist mehr als ein Kräfte messen zwischen zwei spirituellen Kräften.“

Achies schwieg einen Moment und schien zu überprüfen ob er seinen Zuhörer in seinem Bann hatte. Doch Hao war mal wieder nicht anzumerken, was er dachte.

„Erzähl ruhig weiter ich höre zu.“

Der Dalin- Erbe sah kurz zu dem Altar, der am anderen Ende des Raumes aufgestellt war, bevor sein Blick wieder zu Hao schweifte.

„Du glaubst mir nicht. Aber es ist so. Es geht nicht um den Beweis wer von dieser Mächte stärker ist, sondern darum, unter welcher Kraft die Welt am besten existieren kann.“

„Das war mir von Anfang an klar, aber unter uns. Die Erschaffung der Kristalle der Stille nenne ich nicht gerade förderlich für die Welt.“

„Manchmal muss man eine Spezies auf dieser Welt vernichten um eine andere zu retten. Doch diese Kristalle waren nicht dazu bestimmt die Elementargeister zu vernichten, sondern um ihre Macht einzudämmen…“

Hao schaltete bei diesen Worten kurz ab. Er merkte, dass hier etwas nicht stimmte. Nun war es offensichtlich, sein Gesprächspartner hatte etwas vor. Die Frage war nur was.

//Soll ich ihn unterbrechen oder nicht. Ach was soll’s mal sehen was er noch für ein Unsinn labert, vielleicht kann ich so herausfinden, was er plant.\\

„…damit sie wieder auf die richtige Seite finden konnten.“

//Wie richtige Seite? Der versucht doch nicht etwa mich dazu zu überreden ihm zu helfen. Jetzt geht’s hier aber ab. Wer hat dieses Halbmillennium eigentlich so verdorben. Das ist doch nicht mehr normal. Holt mich mal jemand aus dem Albtraum raus. Ist ja nicht mehr zu fassen!\\

Hao schüttelte diese Gedanken schnell wieder aus dem Kopf. Das ganze war im Moment einfach etwas zu konfus für ihn, besonders, da er sich nie wirklich mit den beiden Mächten auseinander gesetzt hatte. Ihm ging es nur um die Natur und um nichts sonst.

„Halt mal. Richtige Seite, ja. Wie ist die bitte definiert?“

Hao musste diese Frage einfach stellen. Auch den leicht ironischen Unterton konnte er einfach nicht zurück halten. Er wusste, dass diese Tatsache den Dalin- Erben mehr als verstimmte, doch das war bei einer Unterhaltung mit ihm schließlich immer so. Einer zog anschließend immer beleidigt weiter und er war es nicht. Doch zu Haos erstaunen schaffte Achies es seine Fassung zu wahren.
 

Anstatt ausfallend zu werden antwortete er in einen zivilen Ton, der Hao mehr als nur aufhorchen ließ.

„Das ist die Preisfrage. Es gibt nur wenige, die wissen, dass sie mit dem Schamanenkampf auch die Seite einer der beiden spirituellen Mächte beziehen. Noch weniger wissen jedoch, welcher Seite sie angehören. Doch die beiden Seiten mit Licht und Schatten zu bezeichnen ist etwas weit hergeholt…“

„Darf man fragen wie du sie dann bezeichnen würdest?“

„Das kann ich dir sagen, aber zuerst würde ich gerne wissen, was der Einheitsstern dir gebracht hat.“

Hao wurde von diesen Worten total aus der Reserve gelockt. Er wusste zum ersten Mal nicht wie er antworten sollte, deswegen wich er der Frage einfach aus, doch genau dass schien der Erbe der Dalin- Dynastie erwartet zu haben.

„Was hat der Stern der Einheit jetzt damit zu tun?“

„Nichts Gutes, sonst hättest du es gesagt. Aber zurück zu den beiden spirituellen Mächten. Wer sagt, welche Macht als gut und schlecht bezeichnet wird, als Licht oder Schatten. Es ist eine Einschätzung, die vor langer Zeit gemacht wurde. Schon mal darüber nachgedacht wie vertraulich solche Berichte sind. Keiner ist unbeteiligt. Ein Krieg fordert immer Opfer und einer wird als Sündenbock hingestellt. Und in diesem Fall war es der Fürst der Schatten.“

Kurz nach diesen Worten konnte Hao nur ein leises Gefluche in seinen Gedanken hören, dass er jedoch ignorierte. Es interessierte ihn nicht, auch die Erzählung von Achies ließ ihn eher kalt. Immerhin bildete er sich gerne seine eigene Meinung.

„Wie gesagt, jeder ist beteiligt und somit auch du. Von einem Dalin sind solche Sprüche zu erwarten. Bei allem Respekt, aber ihr seid mehr als nur am Rande beteiligt.“

//»Wieso auf einmal diese Förmlichkeit? Klatsch ihn etwas an den Kopf und verschwinde da, aber etwas plötzlich«\\

Doch bevor Hao seine guten Vorsätze wegwerfen konnte und einen entsprechenden Kommentar abgeben konnte, zog Achies seine Aufmerksamkeit auf sich.

„Das stimmt, doch wenn man das so sieht, dann bist du dank der Macht des Einheitssterns ebenfalls mehr als nur am Rande beteiligt. Erinnerst du dich noch an die Regel, dass es zwischen den Wächtern und Trägern des Einheitssterns keinen persönlichen Kontakt geben darf.“

Hao konnte sich gut an diese Regel erinnern immerhin betraf sie ihn mehr als jeden anderen. Besonders da er diese Regel gebrochen hatte. Doch für ihn gab es damals keine andere Alternative, da er die Wächterin schon vor der Meisterung des Einheitssterns kennen gelernt hatte. Hao musste bei diesen Gedanken kurz durchatmen, bevor er sich wieder an den Dalin- Erben wenden konnte.

„Ja und. Was hat das Gesetz mit dem Nachturnierkampf zu tun.“

„Einfach. Das Ziel war es seine Macht zu sichern, oder denkst du, dass du Zugang zur gesamten Macht des Einheitssternes hast. Nein dafür sind die Wächterinnen zuständig, doch auch nur mit dem Segen des Geisterkönigs. Die Wächterinnen durften den Tempel auch nur unter strenger Einhaltung von Regeln verlassen. Aus diesem Grund hatte sie eine andere Sichtweise und konnten nicht sehen, wie unvollkommen die Welt ist…“

„Gut lass mich raten und der Schattenfürst soll das ändern?“

//»Gute Kombination. Das muss ich dir lassen, aber verschwinden solltest du trotzdem langsam!«\\

Hao schüttelte bei diesem Kommentar nur den Kopf. Langsam ging ihm die Zwischenkommentare auf die Nerven.
 

Doch dass Haos Reaktion sich auf den gedanklichen Kommentar bezog, den er erhalten hatte, bemerkte keiner, worüber er sehr froh war.

„Man kann eine Änderung nur Kritisieren, wenn man sie erlebt hat, Hao. Doch deine Gabe in die Zukunft zu sehen kann dir diese Antwort auch nicht geben, da der Geisterkönig sie kontrolliert.“

„Ok, das hab ich soweit verstanden, aber wieder zum wesentlichen.“

„Oh, das ist das wesentliche. Wie ich schon gesagt habe, es gibt nur wenige die von dem Kampf der spirituellen Mächte wissen, du gehörst zu den wenigen, leider aber auch zu denen, die nicht wissen auf welcher Seite sie genau stehen.“

„Was ist daran so schlimm, ich lebe noch.“

„Genau das ist der Punkt. Du lebst noch. Im Gegensatz zu dem anderen Nachturnierkämpfen. Zwar hast du das Recht verloren, weiterhin um den Schamanentitel zukämpfen, doch das heißt nicht, dass du dich einfach zurückziehen kannst um auf die folgenden Dinge zu warten. Dein Leben entscheidet sozusagen über die Möglichkeit einen der beiden Mächte weiter zu schwächen und somit den Schamanenkampf hinauszuschieben. Und seien wir Mal ehrlich, der Schamanenkampf gehört nicht zu den Dingen auf die du angewiesen bist, oder.“

Mit einem weichen Lächeln wendete sich der Erbe der Dalins zum gehen. Doch vor der Tür blieb er noch einmal kurz stehen.

„Bis die letzte Schlacht beginnt wird es noch etwas dauern, also lass dir ruhig Zeit um darüber nachzudenken, welche Seite du unterstützen willst. Denn früher oder später musst du eine Position bestimmen. Wo wir aber gerade bei Positionen sind. Du erinnerst dich doch sicher an Alina, oder! Die Kleine hat nämlich einen sehr interessanten Stammbaum.“

„Was soll das heißen?“

Das Lächeln auf dem Gesicht des Dalin- Erben wurde bei dieser Frage eine Spur breiter.

„Na ja an ihrem Namen hast du wahrscheinlich schon erkannt, dass sie zu der Wächterfamilie der Toshiro gehört, richtig? Doch das ist nicht alles. Ihre Eltern sind eine verbotene Bindung eingegangen. Aus diesem Grund ist das Mädchen sowohl eine Wächterin der Schatten als auch eine Wächterin des Einheitssterns und nebenbei auch noch vorrangig, da es keine weiteren Erben dieser Familien-Dynastien gibt, außer natürlich mich, aber das ist in dem Zusammenhang unwichtig.“

Achies musterte Hao noch einmal kurz, bevor er den Raum mit ein paar letzten Worten verließ.

„So ich lass dich jetzt allein, ich denke du findest allein raus. Bis zu unserer nächsten Begegnung solltest du meinen Rat annehmen und dir überlegen, auf welcher Seite du stehst.“

Mit diesen Worten war dieser auch schon verschwunden und Hao stand allein in dem Raum.

„Komischer Vogel.“

//»Komischer Vogel? Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Ich fass es nicht. Geht es dir eigentlich noch gut, der Typ hat dich gerade mitten im Raum stehen lassen und das Buchstäblich…Sag mal hörst du mir überhaupt zu? Ach was rede ich eigentlich mit dir, du ignorierst mich ja doch nur. «\\

//Lucifer lässt Grüßen. Man wie mir das Gerede auf die Nerven geht. Aber mit einem hat er ja Recht, ich bin schon viel zu lange hier. Zeit zu verschwinden bevor der Typ doch noch mit Verstärkung kommt.\\

Mit diesen Worten zog Hao den Rückzug an und verließ nach wenigen Minuten auch schon das Schloss. Doch zu seiner größten Verwunderung war es schon dunkel, was bewirkte, dass auch die Stadt menschenleer war.
 

Jedenfalls fast.

„Ich dachte du wärst jemand der Städte meidet?“

Mikihisa war eigentlich auf den Weg zu Yomei und Kino. Da es schon relativ spät war, hatte er nicht damit gerechnet jemanden zu sehen, besonders nicht Hao. Aus diesem Grund konnte er seinen Spruch auch nicht für sich behalten, was dazu führte, dass er schnell Geistkontrolle erschuf um sich schützen zu können.

„Gut, jetzt reicht’s. El-hayyah.“

Mit diesen Worten drehte Hao sich um und hinter ihm erschien keine Sekunde später eine Schlange mit silberner Haut.

»Ach ja jetzt rufst du mich, ne. Aber erst mal schön den Saft abdrehen, sag mal tickst du eigentlich noch richtig. Ich war noch nicht fertig mit reden. Und du kappst einfach die telepatisch Verbindung zwischen uns. Sag mal weißt du eigentlich wie ätzend das ist Stundenlang in der Totentafel zu sitzen ohne auch nur ansatzweise mit jemanden sprechen zu können. Ich will dich mal sehen. «

Während der Schlangengeist seinen ganzen Frust raus ließ, stand Mikihisa unbeteiligt daneben. Er hätte locker angreifen können, ohne dass einer etwas mitbekommen hätte, doch dafür war diese Situation einfach zu komisch. Der mächtigste Schamane ließ sich von seinem Schutzgeist zusammen stauchen, das war doch mal ein Klassiker. Besonders da Hao wirklich den Kopf eingezogen hatte. Mikihisa musste sich mehr als zusammenreisen um nicht laut loszulachen. Doch das hätte auch nichts geändert, da seine Geister den Part übernahmen. Durch diese Tatsache ließ der Schlangengeist von seinem Opfer ab und sah zu den beiden Schutzgeistern die sich vor lachen wälzten.

»Hey hört sofort auf zu lachen, das hier ist eine ernste Angelegenheit! Hört ihr nicht, verdammte Kichererbsen. «

Während sich der Schlangengeist über das Lachen der beiden Schutzgeister beschwerte, standen Mikihisa und Hao einfach nur da und beobachteten die Szene.

„Irgendwie der falsche Zeitpunkt für einen Kampf.“

„Kannst du laut sagen. Zwei Schamanen, Geisterlos mitten in der verlassen Großstadt. Heute ist irgendwie nicht mein Tag. Besonders wenn man bedenkt, dass die anderen vier genauso eine Szene abziehen werden.“

„Wieso hast du ihre Kommunikation den überhaupt gekappt. So nervig?“

„Was interessiert es dich!“

Doch bevor Hao noch etwas sagen konnte, fiel sein Schutzgeist ihm in den Rücken.

»Ganz einfach weil er mit den Dalins ein Privatgespräch haben wollte. Und damit wir nicht dazwischen reden konnten, hat er die gedankliche Verbindung einfach gekappt und ihr beiden haltet jetzt eure Schnauzen, sonst versprüh ich mal etwas Gift. Ich bin nämlich mehr als geladen. «

Während Hao anfing zu überlegen, wie er seinen Schutzgeist wieder beruhigen konnte ohne die Sache noch schlimmer zu machen, konnte Mikihisa sein breites Grinsen nicht mehr unterdrücken. Doch er war auch etwas ratlos, wie er seine sonst so vernünftigen Schutzgeister wieder von ihren Lachkrampf befreien konnte. Aus diesem Grund wendete er sich wieder an Hao, da ihm gerade die Bedeutung von El-hayyahs Kommentar deutlich wurde.

„So du hast den Dalins also einen Besuch abgestattet.“

„Wie gesagt nichts was dich angeht. El-hayyah, Schluss mit dem Terz, wir verschwinden!“

Doch zu seinem bedauern ignorierte ihn die Schlange komplett und sah seinen Schützling noch nicht mal an.

„Yo und die anderen haben ein paar interessante Entdeckungen gemacht, besonders was Alina angeht…“

„Ach und ich soll jetzt überrascht darüber sein, dass ihr herausgefunden habt das sie eine Erbin der Toshiro- Dynastie ist, oder was?“

„Du wusstest also die ganze Zeit davon. War das der Grund wieso du ihr bis zum Ende etwas vorgespielt hast. Um sie auf deine Seite zu ziehen.“

„Wenn das mein Ziel gewesen wäre, dann würde sie jetzt auf meiner Seite sein.“

„Oh sei dir da nicht so sicher. Glaubst du wirklich sie würde ihre Freundinnen wirklich so einfach verraten?“

Hao war jetzt erst Recht genervt von der Situation. Aus diesem Grund versuchte er die Wutentladung seines Schutzgeistes und den Lachkrampf der anderen anders zu beenden. Kurzerhand griff er sich einfach die widerspenstige Schlange. Doch er hatte nicht die Rechnung mit dessen kleinen Zähnen gemacht, die sofort auf angriff gingen. Das bewirkte, dass Hao die Schlange blitzschnell wieder losließ um der Bissattacke auszuweichen.
 

Nun war es auch für Mikihisa zu fiel und er fing laut an zu lachen.

„Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass das klappt, oder!“

„Wieso nicht, wäre nicht das erste Mal gewesen.“

Mikihisa sah Hao daraufhin ungläubig an. Er hatte dem Jungen fiel zugetraut, doch so etwas hätte er sich nie ausmalen können.

„Bin ich froh, dass ich nicht zu deinen Schutzgeistern gehöre.“

„Dich würde ich auch zurück in die Geisterwelt schicken, keine Sorge. Für dein Dummrumgelaber hätte ich nämlich keinen Nerv, besonders mit den Chaoten, die ich sowieso schon als Schutzgeister haben.“

„Dann sind wir ja ausnahmsweise einer Meinung, welch Wunder. Aber zurück zu Alina. Wenn du sie nicht auf deine Seite ziehen wolltest, was dann?“

„Schon mal an das Wörtchen Zufall gedacht. Das letzte was ich damals wollte war, dass sie sich in mich verliebt. Doch die Sache mit Nevu hat meinen Plan zu weit hinaus gezögert, sodass es am Ende unvermeidlich war, zufrieden. Aber du solltest ein Auge auf sie haben, da sie mehr als nur eine Wächterin des Einheitssterns ist. Sie ist die Tochter beider Wächter und deine Gedanken sagen eindeutig, dass du weißt, was ich damit meine. Ich würde dir raten sie aus diesen Kampf herauszuhalten und sie und ihre Freundinnen zurück nach Akita zu schicken, wer weiß was sonst passiert…“

Noch bevor Mikihisa auf diese Aussage etwas erwidern konnte, sagte Hao etwas in einer anderen Sprache, woraufhin sich El-hayyah mit einem wütenden zischen zu ihm umdrehte.

»Sag das noch einmal und nächstes Mal beiß ich zu, verstanden Freundchen! «

Nun war Mikihisa erst Recht verwirrt. Zum einen weil er nicht verstanden hatte was Hao gesagt hatte und zum anderen, dass er ihm die Information von eben einfach ohne Kompromisse überließ. Auch das Verhalten von dessen Schutzgeist war mehr als ein Rätseln, doch im Moment interessierte ihn etwas anderes.

„Sag mal Hao auf welcher Seite bist du eigentlich im Moment?“

„Das sag ich dir, wenn du mir verrätst, wieso jetzt alle den Namen Hao benutzen.“

Hao war jetzt mehr als am Ende seines Lateins. Zum einen schien sein Nachfahre nicht mal im Traum daran zu denken ihn in Ruhe zu lassen und zum anderen bekam er seinen Schutzgeist nicht mehr unter Kontrolle. Es war zum verzweifeln. Das schlimmste daran war, dass Hao genau wusste, dass sein Schutzgeist sich nur quer stellte, weil er ihm eine Lektion erteilen wollte.

„Was dagegen wenn ich deine Methode benutze? Vielleicht liegt es daran, dass sie mit diesen Name zum ersten Mal einen Menschen in dir gesehen haben, der nicht nur daraus aus war das Leben anderer zu vernichten.“

„Schwachsinn. Namen ändern nichts an einer Person.“

„Nein, das tun sie nicht. Doch das ist was Yo und einige andere denken. Also pass auf was du in Zukunft tust.“

„Vorsicht, die Drohung hab ich durchaus mitbekommen. Nur damit keine Unklarheiten entstehen, wir stehen nicht auf derselben Seite. Weder was die Dalins angeht noch in irgendeiner anderen Weise. Also geh mir lieber aus dem Weg, bevor ich mich doch noch mal vergesse!“

„Mit der Show, die dein Schutzgeist im Moment abzieht, stellst du noch nicht mal annähernd eine Gefahr dar. Also wenn du sie nicht mehr beherrschen kannst setzt dich zur Ruhe, bevor noch ein unbeteiligter Verletzt wird.“

Doch bevor Hao auf diese Provokation einen passenden Kommentar abgeben konnte, mischte sich ein unbeteiligter ein, der gerade durch ein geöffnetes Fenster im zweiten Stock eines Hochhauses herausguckte.

„Hey schon mal auf die Uhr geguckt. Es ist 23:00 Uhr. Einige wollen gerne schlafen also haltet gefälligst den Mund sonst komm ich runter!“

Mit diesen Worten schloss der Mann das Fenster wieder und ließ zwei völlig überraschte Schamanen zurück.
 

Erst als der Schlangengeist sich wieder an seinen Schützling wendete, war die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf zwei Schutzgeister gelenkt, die völlig geschlaucht am Boden lagen.

»Gut hab mich wieder eingekriegt. Du hast echt ein wahnsinniges Glück. Die Köter haben zwar das meiste abbekommen, aber dafür gibt es ja noch meine lieben Freunde und Feuerköpfchen. Dann ist es wieder fair aufgeteilt immerhin wollen wir dich ja nicht umbringen. «

„Wie freundlich.“

Während Hao dies mit einem ironischen Unterton sagte, fiel Mikihisas Blick nur auf seine Schutzgeister, die sich nicht mehr rührten. Doch dann viel ihm an dem gesagten etwas auf.

„Feuerköpfchen?“

„Er meint Spirit of Fire. Aber mal Themenwechsel. Wann hast du die beiden eigentlich so zugerichtet? Hab ich gar nicht mitbekommen?“

»Da ward ihr beiden gerade dabei über irgendeine Drohung zu reden. Den Moment habe ich genutzt um den beiden Mal die Schnauze zu zutackern. Aber ich finde dass das ein Grund ist sich sorgen zu machen, wenn ihr noch nicht mal mitbekommt, dass sich eure Geister die Köpfe einkloppen. Wirklich was seid ihr für Schamanen. «

Mikihisa schüttelte bei dieser Ausführung nur den Kopf. Er konnte nicht glauben was gerade passiert war. Seine Schutzgeister lagen kampfunfähig auf dem Boden und das alles nur weil er Hao nicht ignorieren konnte. Zu allem Überfluss wurde er jetzt auch noch von einem fremden Schutzgeist als unfähiger Schamane bezeichnet. Das war einfach zu viel für einen Tag.

„Aufgewecktes Kerlchen, er ist ja noch bissiger als die Naturgeister in Yo Keller.“

„Seid wann sind Naturgeister bissig?“

„Bissig im Sinne von: Grimassen schneidenden schadensfrohen kleine Monster.“

„Die kleine wollen doch auch nur ihren Spaß.“

„Momentmal, das letzte Mal als du es mit Naturgeistern zu tun hattest, hast du sie in Flammen aufgehen lassen! Also tu jetzt nicht so, als könntest du sie verstehen.“

„Das ist meine Sache, oder nicht. Außerdem habe ich sie nur weg teleportiert. Sah also alles dramatischer aus als es war.“

Noch bevor einer der beiden noch etwas sagen oder ergänzen konnten, ging die Tür des Hochhauses, aus dem vorher der Mann heraus geschrieen hatte, auf und ein großer Mann kam heraus.

„So das war’s jetzt, ich habe euch gewarnt, macht euch bereit um euer Leben zu laufen.“

„Und wenn ich keine Lust auf einen Wettlauf gegen den Tod habe?“

„Dann ist das dein Problem, ich habe euch immerhin gewarnt.“

Mit diesen Worten richtete der Mann eine Waffe auf die beiden Schamanen.

„Gut heute ist definitiv nicht mein Tag. Ich meine was soll das. Erst müssen meine Schutzgeister eine endlos Diskussion führen, dann lauf ich der Person über den Weg, die ich am wenigsten leiden kann und jetzt stehe ich nach einer Standpauke von meinen Schutzgeist vor einem Typen mit einer Knarre, der jeden Moment abdrücken kann. Was zur Hölle ist mit diesem verdammten Tag los.“

Mikihisa konnte nicht anders als bei diesen Worten auf Abstand zu gehen, besonders da dessen Furyoko gerade in die Höhe stieg. Ein falscher Spruch und er war sich sicher, dass Hao völlig die Kontrolle verlieren würde. Er schloss insgeheim schon die Augen, als der Mann den Mund auf machte, da er mit dem Schrecklichsten rechnete und aufhalten konnte er Hao so auf keinen Fall.

„Was erzählst du da eigentlich für einen Unsinn. Seid ihr Teenager eigentlich alle so durchgeknallt? Das ist ja ein größerer Schwachsinn als der, dass mich eine unsichtbare Schlange anzischt.“

Hao sagte daraufhin nichts und auch die Präsenz seines Furyokos war auf einmal verschwunden. Diese Tatsache war, was Mikihisa doch dazu zwang die Augen wieder zu öffnen und anfing sich zu fragen, wieso der Mann noch lebte.
 

Doch der Kommentar von Haos Schutzgeist brachte ihn noch mehr aus dem Konzept.

»Nicht der Typ schon wieder. Verdammter Schlangehautverkäufer. Komm schon, den machen wir jetzt ein für alle mal platt. Hao bitte. Nur einen Angriff…«

Doch Hao schüttelte nur den Kopf. Er brauchte heute nicht noch mehr ärger als er sowieso schon hatte. Dasselbe schien auch Mikihisa zu denken, da er sich mehr als nur vornehm zurück hielt.

„Dieses Mal lass ich Gnade vor Recht ergehen, aber das nächste Wort was ich höre ändert meine Meinung. Dann mach ich meine Drohung wahr, habt ihr mich verstanden und jetzt verschwindet.“

„Und was hat…“

Weiter kam Hao nicht, da Mikihisa ihn mit einem Zwischenkommentar ausbremste.

„Wir sind schon weg.“

Doch nachdem der Mann im Haus verschwunden war, drehte er sich wieder zu Hao der mehr als verstimmt zu sein schien.

„Du kannst es nicht lassen auf Risiko zu spielen.“

Hao ignorierte den Kommentar und wendete sich zum gehen. Doch bevor er verschwand wendete er sich noch einmal an Mikihisa.

„Das ist halt was ich am besten kann. Das weißt du doch. Ach ja grüß Kino und Yomei von mir, ok. Ich glaube nämlich sie bräuchten mal etwas Aufmunterung, wenn man bedenkt, dass sie seit zwei Wochen einen Weg suchen mich zu vernichten und immer noch nicht fündig geworden sind. “

Mit diesen Worten war Hao auch schon verschwunden. Mikihisa schüttelte nur amüsiert den Kopf. Er wollte gar nicht wissen, wann dieser seine Gedanken gelesen hatte. Doch irgendwie war Hao immer wieder für eine Überraschung gut. In manchen Situationen musste man wirklich aufpassen, dass man nicht Falsches sagte, da man sich sonst schneller in der Geisterwelt wieder finden konnte als man bis 3 gezählt hatte. Doch dann gab es Situationen, bei denen man ihm nahezu alles an den Kopf werfen konnte, ohne dass dieser die Fassung verlor. Mikihisa konnte sich einfach nicht helfen, Hao ist und blieb für ihn ein einziges Rätsel und genau das war das gefährliche an ihm. Doch diesen Gedanken ignorierte Mikihisa schnell wieder, bekam Hao letzten Satz jedoch nicht aus dem Kopf.

//Der Junge hat echt Nerven. Aber ich würde schon gerne wissen, was die beiden für ein Gesicht machen würden.\\

Mit diesen Gedanken wendete er sich ebenfalls von dem Hochhaus mit den gefährlichen Bewohnern ab und nahm seinen alten Weg wieder auf.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------

(1) Ich denke mal das Lied kennt jeder falls nicht es ist La Cucaracha von Lambada
 

So das war's mal wieder. Ein weiteres Kapitel beendet und lässt einige Rätsel lösen, jedoch im gleichen Rhythmus neue Entstehen. Was passiert wohl als nächstes. Was als nächstes passiert kann ich euch leider noch nicht sagen, doch keine Sorge. Pünktlich zum 16.6.09 kommt schon das nächste Kapitel.
 

Bis dahin wünsche ich euch zwei wunderschöne Wochen.
 

Misato

Auf den Spuren der Vergangenheit Teil 2

So hier ist der zweite Teil des Kapitels. Und trotz anstehender Nachprüfung, in der ich ganze 8 Punkte bekommen muss,.ist es genau im Zeitplan fertig geworden. Die letzten Sätze habe ich übrigens vor ein paar Stunden geschrieben, also gönnt mir ein paar Meinungen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 24: Auf den Spuren der Vergangenheit Teil 2
 

Nach ca. einer halben Stunde war er in Izumo bei Kino und Yomei angekommen. Wie erwartet waren diese noch wach und frustriert darüber, dass sie wieder erfolglos waren.

„Und irgendwelche Erfolge?“

„Sieht es so aus? Die Technik die vor 500 Jahren gewirkt hat, hatte überhaupt keinen Effekt mehr. Vor 1000 Jahren haben sich die Asakuras zusammengeschlossen und ihre Macht vereinigt um ihn zu besiegen. Doch mit der Menge an Furyoko, die er jetzt besitzt wäre dies ein hoffnungsloser Kampf. Bleiben also nur noch Techniken, die uns bis jetzt unbekannt sind.“

Mit diesen Worten endete Yomei und legte die alte Schriftrolle behutsam zur Seite. Einige der alten Techniken waren zwar durchaus interessant aber für einen Gegner wie Hao mehr als nutzlos.

„Wieso bist du eigentlich hier, ich dachte du wolltest ein Auge auf Yo haben, für den Fall das Zeke sich entscheidet seine Racheplan wieder aufzunehmen.“

„Genau das ist das Problem. Hao ist wieder da und…“

„Und wieso bist du dann hier?“

Kino schien jetzt erst Recht nicht zu verstehen wieso Mikihisa Yo jetzt alleine lässt. Immerhin war Hao mehr als nur eine Gefahr.

„Lass mich doch ausreden. Was sagt euch die Dalin- Dynastie?“

„Verdammt der Nachturnierkampf, den habe ich ja total vergessen!“

Yomei schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Auch Kino schien irgendetwas vor sich hin zu fluchen und stand dann auf und verließ den Raum.

„Gut, was genau ist passiert?“

Mit diesen Worten fing Mikihisa an alles zu berichten, was die letzten Tage passiert war. Die Sache mit Alina und Hao hob er sich jedoch bis zum Schluss auf, damit er nicht tausendmal unterbrochen wurde.

„Das klingt nicht gut. Durch den nicht stattgefundenen Kampf von vor 500 Jahren scheinen sie mehr Macht gewonnen zu haben. Wenigstens gut zu wissen, dass Godva euch die nötigen Bücher geschickt hat. Allerdings scheinen diese Dalins sehr vorsichtig vorzugehen, wenn man bedenkt, dass sie noch keinen großen Angriff gegen euch gestarrten haben. Und genau dass lässt vermuten, dass sie wissen was sie tun.“

„Höchstwahrscheinlich, aber mal so neben bei. Was sagt dir der Name Toshiro.“

Bei dieser Frage bekam Mikihisa nur einen verwirrten Blick zugeworfen. Anscheinend war an dem Namen mehr dran, als er dachte.

„Spontan kommt mir die Toshiro- Dynastie in den Sinn. Und natürlich der Name Samira. Wieso fragst du?“

„Stopp. Wer ist Samira? Und wieso fällt dir gerade der Name ein?“

Doch bevor Yomei antworten konnte mischte sich Kino ein, die gerade wieder in den Raum gekommen war.

„Sie war vor 1000 Jahre eine Erbin der Toshiro- Dynastie und die damalige Wächterin des Einheitssterns. Der Grund wieso der Name als erstes fällt ist der, dass sie Zekes Verlobte war und zwar entgegen den Regeln, die sie zu befolgen hatte.“

„Tja und mit der Meisterung des Einheitssterns endete die Geschichte. Keiner weiß was mit ihr geschah, dass einzige was unsere Vorfahren noch in ihren Tagebüchern berichtet hatten war, dass er eine Itako zur Frau nahm und sich ohne Vorwarnung dazu entschlossen hatte, die Menschen zu vernichten. Aber was haben die Toshiros mit der Sache zu tun?“

Beim letzten Satz herrschte Stille. Mikihisa wusste nicht wie er darauf antworten solle, ohne das die beiden sofort in die Luft gingen.

„Es geht um Alina. Ihr erinnert euch doch noch, oder. Jedenfalls hat sich herausgestellt, das sie zu dieser Wächter- Dynastie gehört und wenn man Hao glauben kann dann auch noch die Tochter des Wächters der Schatten und des Wächters des Einheitssterns ist.“

Yomei und Kino wusste nicht wie sie darauf reagieren sollten. Dieses Mädchen hatte von Anfang an eine merkwürdige Präsenz. Und diese Theorie würde alles weiter erklären. Doch es würde auch eine große Herausforderung für die Gruppe bedeuten.
 

Während Yomei noch einige Zeit brauchte um den Schock zu verkraften, führte Kino das Gespräch weiter.

„Eine Wächterin beider Seiten. Das könnte ein Problem für die Gruppe werden.“

„Wieso könnte das ein Problem werden. Immerhin gibt es dann einen Gegner weniger.“

„Das ist nicht ganz richtig Mikihisa. Falls es eine weitere Wächterin des Einheitssternes geben sollte, ist es ihre Pflicht gegen Yo und die anderen zu kämpfen, da das Gleichgewicht aufrechterhalten bleiben muss. Und außerdem ist Zeke weiterhin am Leben. Auch das ändert die Spielregeln des Nachturnierkampfes…“

Doch bevor Yomei zu Ende reden konnte hielt Mikihisa es nicht mehr aus und fiel Yomei ins Wort.

Er musste die Frage einfach stellen, bevor er sie wieder vergessen konnte.

„Wie wahrscheinlich wäre es, dass Zeke sich auf die Seite der Dalins stellt.“

„Genauso wahrscheinlich wie die Tatsache, dass er sich auf eure Seite stellt, befürchte ich. Doch er muss sich entscheiden und dass würde wieder Einfluss auf das Mädchen haben.“

Als Kino das sagte fiel ihr Blick auf die Kerzen, die auf dem Tisch brannten.

„Sie würde ihr Freundinnen nicht verraten, nur um bei ihm zu sein.“

„Nein, doch das heißt nicht, dass sie gegen ihn kämpfen wird. Beide werden eine Entscheidung treffen müssen und so ungern ich es sage, so denke ich doch, dass Zeke nichts auf der Seite des Geisterkönigs hält.“

„Was ist mit seinen Schutzgeistern. Du hattest doch die Theorie, dass…“

Kino schüttelte bei diesen Worten den Kopf, sagte zu dem Thema jedoch nichts mehr. Erst nach einigen Minuten beantwortete Yomei Mikihisa nicht zu Ende gestellt Frage.

„Die Geister wurden vom Geisterkönig erschaffen haben aber keine Verpflichtung ihm gegenüber, sonst hätte Spirit of Fire den König der Geister nie angegriffen. Sie haben zwar früher auf dessen Seite gekämpft, doch Ansichten ändern sich. Ich denke sie werden sich auf die Seite schlagen, an der Zeke kämpft.“

„Ja oder ihre Wege trennen sich, denn alles lassen sie sich auch nicht von ihm gefallen.“

„Wie meinst du dass?“

Bei diesen Worten waren die beiden hellhörig und sahen Mikihisa wartend an. Dieser erzählte ihnen auch gleich was passiert war, bevor er hier her kam.

„…Ich dachte echt, vor mir läuft ein Film ab. Ach ja außerdem sollte ich euch noch von ihm grüßen.“

Bei Yomeis und Kinos Gesicht hätte er fast wieder anfangen können zu lachen. Die beiden sahen ihn nur starr und erschrocken zugleich an.

„Jetzt steht es fest, die nächste Begegnung mit ihm wird schmerzhaft. Das er sich überhaupt so eine Frechheit erlaubt. Damit will er uns doch nur provozieren.“

„Das sehe ich auch so Kino, ich meine es klappt ja auch. Schon gut ich nehm’s zurück. Was hat Zeke denn genau zu dem Punkt gesagt? Damit wir wenigstens etwas Abwechslung haben oder, was.“

„So in etwa, er hat nur das Wort Aufmunterung und nicht Abwechslung benutzt.“

„Sieht ihm ähnlich, aber sich jetzt darüber aufzuregen bringt nichts. Wir sollten zum eigentlichen Punkt deines Aufenthalts hier zurückkommen. Nach allem was ich über die Dalins gehört habe, werden sie sich erst einmal wieder sortieren und dann mit voller Macht angreifen. Wahrscheinlich dann, wenn die Gruppe am schwächsten ist. Vielleicht wäre es besser wenn wir ihnen von den Nachturnier Kampf erzählen, dann müssen sie sich nicht mehr durch die Bücher quälen und können sich auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren.“

Bei diesen Worten bereute Mikihisa es sofort, dass er nicht früher hergekommen war. Doch woher sollte er wissen, dass die beiden die Regeln kannten.

„Woher kennt ihr die Regeln?“

„Der Schamanenkönig der vor 1000 Jahren den Schamanenkampf gewonnen hatte, hat eine detaillierte Beschreibung des letzten Nachturnierkampfes gemacht. Daher kennen wir die Regeln und das Zusammenspiel der Mächte darin.“

Yomei schwieg einen Moment bevor er weiter sprach.
 

Er wusste nicht wieso, doch eine Frage lag ihm immer noch auf der Zunge, die er mehr als nur loswerden wollte.

„Du sagtest vorhin sie haben Yo ein Angebot gemacht. Wieso hat er es genau abgelehnt.“

„Hao. Er hat irgendetwas von wegen ‚das ganze wäre mit den Regeln nicht ‚kooperativ’ oder so gesagt. Aber sein Hauptziel war es den Typen den Kristall der Stille abzunehmen.“

„Wieso hast du uns das nicht sofort gesagt. Das heißt ja, dass drei aus der Gruppe nicht Kämpfen können. Ich schlage vor, dass diese drei zurück nach Hause fahren und diese Alina mitnehmen. Die restlichen brauchen neue Angriffe. Magnetangriffe könnten die Gefahr etwas verringern. Außerdem muss Yo eine bessere Verteidigung zusammen kriegen, immerhin hat Hao ja beim Schamanenturnier die ganzen Schutzschilde erschaffen. Vielleicht kriegen wir ihn ja sogar dazu noch etwas von seinem Können zu demonstrieren.“

„Yomei! Es kann ja sein dass ich mich verhört habe, aber hast du gerade vorgeschlagen einen Kampf mit Zeke anzuzetteln?“

Yomei sah Kino nur kurz an und auch von Mikihisa bekam er einen verwirrten Blick zugeworfen, doch seine Aussage auf die Frage brachte alle aus dem Konzept.

„Hab ich, was dagegen?“

„Gut ich dachte schon…Was! Das kann nicht dein Ernst sein!“

„Doch, eventuell finden wir so einen Weg ihn zu vernichten. Oder hast du eine andere Idee?“

„Ja, wir lokalisieren einfach seinen Aufenthaltsort und greifen unerwartet an. Wenn es klappt kann er sich nicht früh genug verteidigen.“

„Genau und wenn nicht hat er einen Grund mehr zu lachen. Lass uns den Jungen erst einmal ignorieren und die Gruppe um Yo stärken, dann können wir immer noch sehen, was wir gegen ihn unternehmen. Immerhin sind beide eurer Vorschläge mehr als fatal, wenn sie schief gehen.“

Auf Mikihisa Einwand sagte keiner mehr etwas, sondern beschlossen nur noch das Ganze ein anderes Mal zu besprechen und einfach mal bei der Gruppe vorbei zusehen. Schon am frühen Morgen machten sie sich wieder auf den Weg um Yo und den anderen einen Besuch abzustatten. Sie wussten nicht, was sie der Gruppe für neue Informationen bringen konnten, doch eines wussten sie und zwar dass ihr Trainingsprogramm, das sie mitbrachten wahre Wunder bewirken würde. Sie würden nicht zulassen, dass die Dalins den Nachturnierkampf gewannen und schon gar nicht, wenn sie in der Lage waren daran etwas zu ändern. Die Erfahrungen der letzten Nacht hatte ihnen gezeigt, dass die Gruppe nicht alleine zu recht kam. Sie hatten großes Vertrauen in die jungen Schamanen, doch manchmal war das nicht genug um einen Kampf zu gewinnen. Jetzt half nicht nur Können, sondern auch Erfahrung und damit konnten sie dienen.
 

- Am nächsten Tag bei Yo und Co. -
 

Wie erwartet hatte Anna den Tag schon früh begonnen und jeden, der noch halb Tod unten ankam, sofort unter die Dusche geschickt. Was diese jedoch nicht wussten war, dass Anna das warme Wasser abgestellt hatte und die schlaftrunkenen Schamanen erst einmal ein Eisbad nehmen konnten. Das hatte zur Folge, dass wenige Minuten später fünf zitternde Schamanen am Küchentisch saßen und versuchten ihren heißen Tee zu trinken. Das Problematisch an der Sache war, dass sie so stark zitterten, dass die Hälfte daneben ging.

„Man ihr können von Glück reden, dass der Tee nur auf den Tisch kleckert und nicht auf…“

Doch bevor Alina ihren Satz beenden konnte, sprang Trey wie von der Tarantel gestochen auf und lief schreiend ins Bad. Die anderen sahen ihm nur kurz hinterher, bis sie sich zu seinem Platz drehten. Neben ihn saß Yo, der es mittlerweile aufgegebne hatte seinen Tee zu trinken und gerade mit einem Brötchen im Mund zu der Stelle sah, an der Trey gerade verschwunden war. Doch dann biss er das Stück was er im Mund hatte ab und wendete sich, nach dem er auf gekaut hatte, an die anderen.

„Was ist denn mit Trey los?“

Diese Reaktion allein ließ schlussfolgern, dass Yo nichts mit der Situation zu tun hatte, was auch mehr als unwahrscheinlich gewesen wäre. Doch auch an der anderen Seite von Treys Platz war kein potenzieller Täter sondern nur Ryu, der mehr als zitternd vor sich hinstarrte. Gegenüber von ihm saß Alina, die zwar mehr als munter war, jedoch eben so wenig wusste was passiert war wie die anderen. Aus diesem Grund fiel der Blick der anwesenden erst zu Joco und dann zu Ren. Doch auch die beiden waren Unschuldig, da beide zu weit von Trey entfernt saßen. Blieb also nur noch ein verdächtiger über. Wie durch Zufall sahen alle auf den Boden und entdeckten den Übeltäter. Auf dem Boden lag eine zerbrochene Teetasse. Damit war der Fall abgeschlossen, jedenfalls der wie es passiert ist. Trotzdem wusste keiner wie er sich verhalten sollte. Die einen waren von Annas Aktion noch zu erschlagen um zu handeln und die anderen hatten entweder keine Lust oder konnten nichts machen. Letzten Endes war es Alina die das offensichtliche Ansprach.

„Au, dass muss weh getan haben. Besonders für jemanden, der die Kälte gewöhnt ist!“

„Ja, aber wieso muss so was immer Trey passieren? Ich meine er ist immer derjenige der entweder Nass wird oder die übelsten Verletzungen abbekommt.“

„Wie kommst du den darauf Reika? Immerhin gehört Ren auch zu der Kategorie ‚ich werde immer nass’, oder etwa nicht!“

„Na gut die beiden nehmen sich in der Hinsicht nicht fiel. Aber erinnere dich an das Schamanenturnier. Fünf von uns haben gegen Nevu gekämpft und Trey ist der einzige, der fast getötet wurde.“

„Hey, ohne das Amulett wäre ich 100% gestorben. Vergesst das nicht.“

„Yapp, aber du lebst noch und hattest nur einen verstauchten Knöchel. Äh, Alina, was hast du mit dem Messer vor?“

Als Reika sah, wie Alina das Brötchenmesser in die Hand nahm, wurde sie etwas blasser um die Nase als sie normalerweise war. Sie wusste nicht was diese vorhatte und deshalb rückte sie etwas zur Seite.

„Ich hatte nicht nur einen verstauchten Knöchel sondern auch eine Fleischwunde und jetzt werde ich dir Mal ein Stück aus dem Bein schneiden, dann wirst du sehen, dass das nicht angenehm war.“

Bei diesen Worten stand Reika von ihrem Platz auf und erschuf Geistkontrolle, doch Alina sah sie nur mit einem Schmunzeln an.

„Wer als erstes Aufsteht spült!“

Mit diesen Worten biss sie in ihr Brötchen. Es herrschte eine kurze Pause bis alle anfingen zu lachen und selbst Alina stimmte nach dem sie aufgekaut hatte mit ein.
 

Reika, die jetzt endlich auch realisiert hatte, dass Alina sie ausgetrickst hat, setzte sich beleidigt auf ihren Platz zurück. Kurz darauf kam auch Trey aus dem Badezimmer heraus und setzte sich wieder auf seinen Platz. Zu dem Vorfall sagte er jedoch nichts, wozu er sowieso nicht gekommen wäre, da in diesem Moment Jeanne und Lyserg ins Haus kamen.

„Siehst du, Lyserg auf Anna ist verlass. Ich hab dir doch gesagt, die sind schon alle wach.“

„Gut dann schulde ich dir halt fünfhundert Jen. Wie auch immer. Aber musstest du mich so früh aus dem Bett schmeißen.“

Jeannes Kommentar war daraufhin nur ein kurzes ‚Ja’ bevor sie sich zu den anderen an den Frühstückstisch setzte und eine Mappe auf den Tisch legte.

„Was ist dass denn?“

„Die Profilmappen der Dalins. Bevor ihr fragt, kläre ich das ganze schon mal im Voraus auf. Ich habe Marco gestern über unsere Fortschritte in Sachen Dalin und so in Kenntnis gesetzt. Ihm ist dann eingefallen dass er bei unserer Flucht ja die Mappen mitgehen gelassen hat. Bevor ihr etwas sag, seht sie euch in Ruhe an.“

Gesagt getan und schon ging die Mappe um den ganzen Tisch und jeder nahm eines der Profile heraus. Zu ihrer Überraschung waren diese mehr als ausführlich und wahrheitsgemäß.

„Verdammt, die wissen ja mehr über uns als wir selber. Wer hätte gedacht dass meine Mutter einen Zweitnamen hatte.“

„Das ist noch gar nichts. Die sagen ich befinde mich die meiste Zeit am Gerdon Park. Das wusste ich bisher auch nicht. Um genau zu sein, ich weiß noch nicht mal wo der ist. Sag mal Alina, alles in Ordnung mit dir?“

Erst jetzt bemerkten alle, dass Alina mehr als nur blass geworden war. Mitsuki und Reika sahen sich kurz an, bis Mitsuki sich dazu entschloss ihr das Profil aus der Hand zu nehmen. Doch Kurz bevor sie es zu fassen kriegte, knüllte Alina dieses Zusammen und warf es in die nächste Ecke. Kurz darauf stand sie auf und lief die Treppen hoch zu ihrem Zimmer.

„Das ist alles eine verdammte Lüge!“

Die anderen sahen ihr nur verwundert hinterher. Besonders Mitsuki und Reika waren mehr als geschockt, da sie Alina noch nie so gesehen hatten. Erst als Anna aufstand und das zerknitterte Profil aufhob und es langsam wieder auseinander faltete, richteten sich alle Blicke auf sie. Doch Anna beachtete das nicht, sondern las es sich nur kurz durch, doch auch sie schien mehr als geschockt von dem Inhalt zu sein. Allerdings lagen Reikas Nerven nach einiger Zeit so blank, so dass sie einfach aufstand und Anna das Profil aus der Hand riss.

„Gib mal her. Ich will endlich wissen was mit Alina los ist.“

Nach diesen Worten las sie sich das Profil ebenfalls durch und auch sie konnte nicht glauben, was sie zu Gesicht bekam.

„Was? Das kann nicht sein. Ich meine die waren Feinde wieso sollte…Ich glaub das einfach nicht!“

„Hallo kannst du uns mal aufklären anstatt herum zu schreien, dass ist Annas Aufgabe. Was steht da bitte drin?“

„Lies doch selber, ich muss zu Alina.“

Mit diesen Worten warf Reika das Profil von Mitsuki auf den Tisch und rannte die Treppe hoch. Mitsuki hingegen überflog den Zettel nur kurz, bis auch sie aufstand und Reika folgte.
 

Mit dieser Aktion war die Gruppe völlig aus der Balance geworfen. Was gerade passiert war, wusste keiner mehr und erst recht keiner war mehr dazu in der Lage Mitsuki hinterher zu rennen und ihr das Profil wieder abzunehmen, um es sich selber durchzulesen. Anna hatte sich während des ganzen Geschehens wieder von ihrem Schock erholt und klärte die restlichen unwissenden auf.

„In dem Profil steht der Name ihrer Eltern. Wie wir wissen heißt sie mit Namen Toshiro, doch ihre Mutter war eine geborene Erbin der Dalin- Dynastie!“

„WAS?“

Nun war es offiziell, die Gruppe war außer Kontrolle. Der Tag hatte noch nicht mal richtig angefangen und schon waren die ersten Probleme aufgetreten. Doch zum Erstaunen aller mischte sich Ren wenig später ein und brachte die Gruppe zur Ruhe.

„Wartet mal kurz. Das ist doch mehr als unwahrscheinlich. Immerhin waren die beiden Feinde bevor sie voneinander wussten. Das heißt, dass sie von Anfang an gelernt haben, dass sie Feinde sind, wieso sollten sie dann eine Beziehung eingehen? Das ergibt doch keinen Sinn!“

Nun war es Trey, der den Faden weiter spannte, den Ren mit dieser Aussage lose liegen gelassen hatte.

„Stimmt. Vielleicht ist das ein Trick um uns gegeneinander aufzubringen. Vielleicht haben die Typen nie damit gerechnet, dass wir etwas über die Toshiro- Dynastie herausfinden und haben geglaubt, dass sie Alina so für sich gewinnen könnten.“

„Möglich wäre alles. Aber ich bezweifle, dass sie geplant hatten uns entkommen zu lassen. Und außerdem wer hätte damit rechnen können, dass Marco deren Motorräder durchsucht?“

Jeanne bekam bei dieser Aussage nur wütende Blicke zugeworfen, da dieser Kommentar alles andere als Hilfreich war. Doch bevor einer etwas sagen konnte kam Mitsuki völlig aufgelöst zurück.

„Leute ihr müsst uns helfen. Alina hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und lässt niemanden rein.“

„Wir sind schon da.“

Mit diesen Worten sprang Yo auf und folgte Mitsuki nach oben. Auch die anderen fackelten nicht lange und schlossen mit den beiden auf.

Genau in dem Moment als alle außer Anna oben waren, kamen drei Personen in das Haus.

„Hey ich dachte ich bring etwas Hilfe mit… Wo sind die anderen?“

Anna drehte sich bei diesen Worten um und erzählte den Neuankömmlingen was passiert war.

„Also weiß sie es jetzt. Super.“

„Moment woher wissen sie davon, Meisterin Kino.“

„Durch Zufall.“

Als Anna ihr daraufhin einen verwirrten Blick zu warf und sich dann mit einem auffordernden Blick an Mikihisa richtete, knickte dieser ein.

„Ok, du hast gewonnen. Wir haben die Informationen von Hao. Er hatte anscheinend ein sehr interessantes Treffen mit den Dalins. Keine Ahnung was genau da los war, mehr war nämlich nicht aus ihm herauszukriegen!“

„Davon hast du uns ja gar nichts erzählt.“

Während Mikihisa von Kino einen wütenden Blick kassierte, sah Anna nur etwas betrübt zu Boden. Damit war es offiziell, von Hao konnten sie ab jetzt nicht mal den leisesten Hauch von Hilfe erwarten, doch dass hatte sie sowieso nicht gedacht.

„Das heißt dann, dass er auf der Seite der Dalins ist. Man trifft sich nicht mit Feinden, es sei denn man plant sie zu vernichten. Und wenn er das getan hätte, würde er damit angeben.“

Doch bevor Anna noch etwas sagen konnte, hörten sie von oben her ein lautes Geschrei.

„Alina mach’ sofort die Tür auf, sonst machen wir sie auf.“

„Was ihr kaputt macht dürft ihr bezahlen, Jungs!“

Bei diesen Worten herrschte kurze Stille, bis ein lautes Rumsen ertönte. Anna sah nur kurz zur Treppe, bis sie sich wieder den Neuankömmlingen zuwandte.

„Dass war wohl die Tür. Ich habe sie gewarnt. Also wie geht es jetzt weiter? Es gibt doch einen Grund wieso ihr da seid, oder?“

„Allerdings, Anna. Ihr hättet uns sofort informieren sollen, doch jetzt ist es zu spät um darüber zu diskutieren. Wir werden euch die nötigen Regeln kurz erläutern und das Training für den Kampf gegen die Dalins übernehmen!“

„Wenigstens einige Asakuras die über den Kampf bescheid wissen,…Entschuldigen sie Meisterin Kino, Meister Yomei ich…“

„Nach den gegebenen Umständen sehe ich über den Satz hinweg. Doch um eines müssen wir dich bitten und zwar dass sowohl Alina als auch die Personen mit einem Elementargeist das Haus und am besten Tokio sofort verlassen.“

Noch bevor Anna etwas dazu sagen konnte, kamen die meisten der jungen Schamanen die vor wenigen Minuten nach oben gerannt war wieder runter. Als sie dann die drei Neuzugänge sahen, klappten ihn die Kinnlade herunter und alle wichen wie abgesprochen einen Schritt zurück.
 

Da sich alle noch gut an die Putzaktion beim Schamanenturnier erinnerten und die wenigen Teppiche, die hier lagen voller Flecken waren, entschieden sie sich 1 Milliarde Kreuze zu machen wenn der Tag vorbei war. Ryu entschied sich mit seiner Charmanten Seite Eindruck zu schinden und elegant aus der Putzaktion raus zukommen.

„Meisterin Kino, womit können wir ihnen dieses Mal behilflich sein?“

Allerdings bewirkte diese Aktion für ihn das genaue Gegenteil.

„Du hast den Teil mit der Ehre vergessen und da du schon fragst, du könntest draußen 2000 Liegestützen machen. Ich bin heute mal nicht so. Und jetzt ab. So und jetzt zu euch…“

Ryu zog bei diesen Worten beleidigt ab und verrichtete im Garten die vorgeschriebenen 2000 Liegestützen. Trey der das sah und den Satz als bösen Vorboten verstand, erinnerte sich kurz an das Turnier und fiel buchstäblich auf die Knie.

„Ich flehe sie an Meisterin Kino, lassen sie uns nicht diese Haus putzten, bitte. Gnade.“

„Dürfte ich jetzt endlich mal ausreden. Du kannst deinen Freund jetzt Gesellschaft leisten und ihr anderen hört gefälligst zu.“

Nach diesen Worten wartete Kino, bis auch Trey draußen war und Liegestütze machte. Erst dann wendete sie sich wieder an die anderen.

„Wir sind hier um euch ein paar neue Kampftechniken beizubringen…“

„Welche denn, einem mit einem Wischmopp zu verprügeln?“

Erst nachdem Ren einen scharfen Blick von Kinos Seite bekam hob er abwehrend die Hände in die Luft.

„Schon gut, ich schließ mich den beiden schon freiwillig an.“

„Nicht so schnell, wer sagt, dass du Liegestütze machen darfst. Ich dachte vielmehr daran dich ins Bad zu schicken und den Teppich da drüben sauber zu machen.“

Ren hielt bei diesen Worten mitten in der Bewegung inne. Und sah Kino nur ungläubig an. Doch schon wurde ihm der Teppich von irgendjemand in die Hand gedrückt und er wurde einfach ins Bad geschoben. Kurz darauf fiel auch schon die Tür hinter ihm zu und er stand einfach nur an Ort und Stelle ohne in der Lage zu sein sich zu bewegen, geschweige denn Kinos Aufforderung nachzugehen.

Während dieser Aktion hatte Kino unbeirrt weiter gesprochen und schien nicht mal aus dem Konzept geraten zu sein.

„Wie gesagt wir sind hier um euch neue Kampftechniken beizubringen und euch das wichtigste über den Nachturnierkampf zu erzählen, damit ihr nicht die ganzen Bücher auswendig lernen müsst.“

„Was wären das denn für Kampftechniken, Meisterin Kino.“

„Zum einen die Erschaffung von Magnetangriffen und Schutzschilden. Die euch sowohl Zeke als auch Mikihisa schon während des Schamanenturniers demonstriert haben. Diese Techniken könnten im Kampf gegen die Dalins mehr als hilfreich sein, da ihre einen Kampf, der sich auf die reine Kampfesstärke verlieren werdet.“

Keiner der Anwesenden sagte ein Wort. Dafür hatten sie zuviel Angst, dass sie als nächstes eine von Kinos Strafen abbekamen.
 

- Bei Alina, Reika und Mitsuki -
 

Reika und Mitsuki hatte die Junges dazu gebracht die Tür auf zu brechen. Als sie sahen dass Alina mehr als nur am Ende ihrer Nerven war schmissen sie die Jungs aus dem Zimmer, die sofort nach unten gingen und die drei Mädchen allein ließen. Die beiden setzten sich dann zu ihrer Freundin und versuchten sie irgendwie aufzuheitern. Es dauerte eine zeitlang bis Alina überhaupt in der Lage war irgendetwas herauszubringen, doch dann sprudelte es förmlich aus ihr heraus.

„Wieso ist die Welt nur so ungerecht. Ich meine was habe ich getan, dass man mich so bestraft.“

„Hey jetzt reg dich ab, so schlimm ist das doch auch nicht. Ich meine was sagt das schon aus. Deine Mutter war die Erbin der Dalin- Dynastie, was soll’s. Immerhin ändert das doch nichts an unserem Verhältnis.“

„Wieso seid ihr euch so sicher. Was ist wenn ich bei der letzten Schlacht nicht wählen kann, oder nur zwischen zwei Optionen wie ‚entweder ich schließe mich den Dalins an’ oder ‚ich muss unbeteiligt herumstehen und anwesend sein’ habe. Immerhin läuft alles auf ein bestimmtes Gleichgewicht hinaus. Und in den Büchern steht dass es nur einen Wächter der Schatten gibt und viele Wächter des Einheitssterns, was ist wenn…“

Mitsuki und Reika sahen sich bei diesen Worten kurz an, schüttelten jedoch energisch den Kopf und schrieen Alina danach förmlich an.

„Sag mal spinnst du.“

Alina warf den beiden daraufhin einen verständnislosen Blick zu. Sie wusste selbst nicht mehr was sie tun sollte, geschweige denn wer sie war, doch ihre Freundinnen schienen zu wissen wie sie fühlte und handelten dementsprechend.

„Hör zu Alina, du bist du, weil du es willst, richtig. Also was ich meine ist…“

„Was Mitsuki meint ist, dass du unsere Freundin bist, weil es deine Entscheidung war und nicht weil deine Eltern es so entschieden haben.“

Alina nickte nur kurz und versuchte sich wieder zu beruhigen. Doch da es ihr nicht so richtig gelang, holte Reika ein Buch hervor.

„Was meint ihr, sehen wir mal nach was genau zu den Wächtern in dem Buch steht?“

Alina nahm das Buch nur entgegen und blätterte etwas darin herum, bis sie schließlich bei einem der hinteren Kapitel zum stehen kam.

„Regeln der Wächter des Sterns der Einheit? Klingt doch irgendwie interessant, oder nicht?“

„Ja aber die Regeln sind blöd ich meine hört euch das mal an. Die Wächter dürfen den Tempel nur mit dem Segen des Geisterkönigs verlassen außerdem ist es ihnen nicht gestattet eine freundschaftliche geschweige denn höhere Bindung mit den Träger des Einheitssterns zu pflegen. Das Verhältnis der beiden ist unter jeden Umständen auf das niedrigste zu beschränken.“

„Oh man, dann wäre wir die falschen um den Einheitsstern zu meistern, besonders Yo. Immerhin freundet er sich ja mit jedem an, den er trifft. Aber wozu diese Regel, dass ist doch…“

Noch bevor Mitsuki die Richtigen Worte finden konnte, mischte sich Alina ein, die gerade etwas Interessantes gefunden hatte.

„Hier steht etwas zu den Aufgaben. Alle 500 Jahre, zur Zeit der Nachturnierkämpfe, wird eine Wächterin dazu auserwählt direkt in die Kämpfe einzugreifen. Sie ist damit in der Lage dem Träger des Einheitssterns den Zugang zu der gesamten Macht zu gewähren, damit dieser eine Verbindung zwischen der Dimension des Schamanenkönigs und der des Geisterkönigs herstellen kann. Zu jeder anderen Zeit sind die Wächter für die Überwachung der Meisterung des Einheitssterns verantwortlich. Jeder Wächter führt den Schamanen durch eine bestimmte Aufgabe und vermittelt ihm die entsprechenden Regeln zu der jeweiligen Aufgabe.“

„Ah, jetzt verstehe ich die Regel. Damit soll vermieden werden, dass die Wächterin beeinflusst wird und nur aus Vertrauen zu dem Träger die Verbindung herstellt und vielleicht unwissend eine Katastrophe herausbeschwirrt. Und die Tatsache das jeder eine Aufgabe betreut verhindert auch, dass ein zu enger Kontakt stattfindet.“

Nun waren die drei wieder mehr als nur im Geschehen. Zwar hatte Alina das ganze noch nicht ganz überwunden doch die Ablenkung hatte wahre Wunder bewirkt

„Wahrscheinlich.“

Mehr sagte Alina nicht dazu, sondern blätterte noch etwas weiter.
 

Als sie das Ende erreicht hatte schlug sie es zu und wollte es zur Seite legen. Auf einmal jedoch riss Mitsuki ihr das Buch aus der Hand und blätterte das Buch von hinten durch. Bei dem Anfang des letzten Kapitels blieb sie jedoch stehen und las es sich mit weit aufgerissenen Augen durch.

„Was ist den jetzt mit dir los, Mitsuki?“

„Das letzte Kapitel wurde später eingetragen. Hier geht es um eine Wächterin, die gegen die Gesetze des Geisterkönigs verstoßen hat!“

„Zeig her, Mitsuki…was soll denn das!“

Doch anstatt Alinas Aufforderung nach zu gehen schloss diese das Buch und stellte sich in einer Art Vortragshaltung vor den beiden hin. Kurz darauf räusperte sie sich und fing an zu erzählen.

„Gönnt mir mal etwas Spaß. Also in dem Kapitel geht es um eine junges Mädchen, die etwas von der Welt sehen wollte. Aus diesem Grund verließ sie den Tempel des Einheitssterns in aller Heimlichkeit und erkundete die Gegend. Dies geschah jedoch in einer Zeit, in der Menschen mit übernatürlichen Kräften als Hexen verbrannt wurde, wovon diese jedoch nichts ahnte. Was genau geschah ist bis heute ein Rätsel, doch sicher war, dass man entdeckt hatte, dass es sich bei dem Mädchen um eine Schamanin handelte. Durch einige unglückliche Zufälle, die in ihrer Gegenwart vorgefallen sind wurde sie als Botin des Unglücks bezeichnet. Die verängstigten Menschen wollten sie daraufhin loswerden doch es gelang ihr noch in letzter Minute zu fliehen, da ihr ein paar Naturgeister zu Hilfe eilten... Moment mal kurz, muss noch mal nachlesen.“

Mit diesen Worten schlug Mitsuki das Buch wieder auf und überflog den Text noch mal, bevor sie die Geschichte wieder mit der gleichen Spannung weiter erzählte.

„Wo war ich, ach ja. Fest steht, dass von dem Mädchen seit diesem Tag nichts mehr gesehen wurde. Dies war auch unmöglich, da sich das Mädchen die restlichen Jahre fernab der Zivilisation aufgehalten hatte und keinen Schritt mehr aus dem Tempel gewagt hatte. Doch nach einigen Jahren als sie zu einer schönen jungen Frau herangewachsen war wollte sie sich für dieses Verhalten rächen, besonders da sie erfahren hatte, dass sie beinah dasselbe Schicksal wie ihrer Mutter erleiden musste…“

Nach diesen Worten sah Mitsuki noch mal flüchtig in das Buch, da sie ja nichts Falsches erzählen wollte. Immerhin wollte sie das ganze nur etwas anschaulicher machen das eigentlich Geschehen jedoch nicht verkehrt rüberbringen.

„Doch sie konnte noch nicht mal einen Angriff auf ihr Opfer abfeuern, da sie kurz nachdem sie ausgeholt hatte schon gestoppt wurde. Auch das Opfer wurde dadurch auf die Situation aufmerksam, doch der junge Mann, der den Angriff verhindert hatte, tat so als wäre nichts gewesen. Was weiter zwischen den beiden war, blieb allerdings ein Rätsel. Fest stand nur, dass die junge Wächterin abermals in den Tempel zurückkehrte. Ihre Rache war auf wundersame Weise verflogen. Doch ein weiterer Ausbruch wurde ihr anschließend von den älteren Wächtern verwehrt, weshalb sie die restlichen Jahre nichts als die Wände des Tempels zu sehen bekam…“

Doch weiter kam Mitsuki nicht mehr. Nach diesem Satz stand Alina vom Bett auf und versuchte Mitsuki das Buch aus der Hand zunehmen.
 

Sie konnte nicht glauben, dass das Ganze was Mitsuki gerade erzählt hatte wirklich in dem Buch stand und wollte sich selber davon überzeugen. Doch diese wollte das Buch einfach nicht rausrücken.

„Alina das ist unfair, lass mich zu Ende erzählen.“

Noch bevor Alina etwas dazu sagen konnte, wurde sie von Reika mit einem Kissen beworfen, welches sofort zurückkam. Mitsuki sah nur zu wie ihre Freundinnen sich eine kleine Kissenschlacht lieferten, bevor sie erschöpft auf den Boden setzten. Diese Situation nutze Mitsuki um ihre Geschichte weiter zu erzählen, bevor Alina ihr doch noch das Buch wegschnappen konnte.

„Die junge Wächterin sah ein, dass sie nicht gegen die wachsamen Augen ihrer Mentorin ankam und vertiefte sich zur Ablenkung in ihre Aufgaben als Wächterin. Nach einigen weiteren Jahren wurde sie zur Hauptwächterin ernannt und war für die Beaufsichtigung der letzten Prüfung zur Meisterung des Einheitssterns verantwortlich. Dies galt als ehrenvollste Aufgabe. Die Tatsache, dass diese Wächter kaum etwas zu tun hatten, änderte daran überhaupt nichts. Denn irgendwann das war sicher würde auch die schwerste Aufgabe gemeistert werden. Und so war es auch, doch der Schamane der der Meisterung des Einheitssterns näher als je zuvor schien, war gleichzeitig der Schamane, der sie damals von ihrem Plan abgehalten hatte.“

„Soviel zum Thema neutral. Lass mich raten sie haben sich ineinander verliebt, er hat den Einheitsstern gemeistert und die beiden sind zusammen gekommen…warte, soll das heißen, dass Alina dann auch eine Nachfahrin von Hao ist. Mensch ich dreh durch, dass hast du dir doch ausgedacht Mitsuki, gib es endlich zu.“

Mitsuki setzte bei Reikas Worten eine nachdenkliche Mine auf. An diese Schlussfolgerung hatte sie noch gar nicht gedacht. Sie wollte die Situation mit der Geschichte lediglich auflockern.

„So steht das nicht hier drinnen. Das einzige was hier noch steht ist, dass die Wächterin gegen ein weiteres Gebot verstieß, in dem sie sich in diesen Schamanen verliebte und er wirklich den Einheitsstern gemeistert hatte. Doch dann kommt so etwas wie ‚doch genau diese Liebe brachte sie zu Fall’. Keine Ahnung was das bedeutet, ich bin auch verwirrt. Aber ich bezweifle, dass es ein Happy End gab. Deswegen wollte ich das auch nicht zu Ende erzählen sondern etwas, na ja ihr wisst schon.“

„Ich glaube wir sollten mal wieder runter gehen und den anderen diese Geschichte erzählen, mal sehen was sie davon halten.“

Die anderen stimmten Reika nur zu, doch als sie unten ankamen wären sie am liebsten wieder in ihrem Zimmer verschwunden und hätten die Tür wieder zusammen geklebt, eingehängt und abgeschlossen. Doch leider kam diese Entscheidung etwas zu spät für die drei Mädchen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Ja, ja, Mädels auf ins Verderben. Wenn sie das wüssten würden sie sicherlich oben bleiben. Was als nächstes passiert, müsst ihr entweder erraten, oder ihr seht euch einfach das nächste Kapitel an. Hochladedatum wäre dann der 1.7.09. Bis dahin wünsche ich viel Spaß.
 

eure Misato

Eine unerwartete Wende

So da bin ich wieder. Und angesichts dieses Tages, an dem wohl jeder lieber draußen als drinnen ist, fasse ich mich jetzt kurz und wünsche euch viel Spaß beim lesen.
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 25: Eine unerwartete Wende
 

Alina, Mitsuki und Reika sahen nur auf ihre Mitbewohner die sich abmühten, doch womit wussten sie nicht. Einige Trainierten einige schienen den fehlenden Teppich zu bearbeiten und wieder andere standen einfach nur rum und schienen sich irgendetwas anzuhören. Doch bevor die drei Mädchen den Rückzug planen oder durchführen konnten, wurden sie von einem alten Mann angesprochen.

„Ich würde mal raus zu den anderen gehen, bevor ihr dank eures Rumstehens noch eine Strafe bekommt.“

Die drei sahen Yomei nur kurz an, bevor sie so schnell wie möglich nach draußen eilten. Denn zurück konnten sie nicht mehr. Also mussten sie so gut es ging mit den anwesenden Personen auskommen.

„Ah, da kommen ja noch drei. Es ist ziemlich unhöfflich uns so lange warten zu lassen!“

Alina erwartete nach dieser Aussage, dass die alte Frau ihnen sofort eine Straffe aufdrückte und um das zu verhindern versuchte sie den Trick, denn Hao immer bei ihr verwendet hatte, obwohl sie nicht mal wusste was oder wie sie es sagen musste. Dennoch ein Versuch war es immerhin Wert, mehr als schief gehen konnte es ja ohnehin nicht.

„Meisterin Kino schön sie wieder bei uns…“

„Lass das Süßholzgeraspel und stell dich gerade hin.“

Alina kam dieser Aufforderung schneller nach, als alle erwartet hatten und auch die anderen taten es ihr gleich. Immerhin wollte keiner Schwierigkeiten mit Kino bekommen, denn mittlerweile hatten alle mitbekommen dass diese 1000 Mal schlimmer war als Anna.

„Gut wie ich Anna schon erzählt habe werden wir euch ab jetzt auf den Nachturnierkampf vorbereiten. Ich bin mir sicher, dass die Dalins die letzte Schlacht nicht vor dem nächsten Vollmund starten, das heißt, dass ihr genau zehn Tage zeit habt um zu lernen, wie man sich am besten gegen diese Typen verteidigen kann.“

Bei diesen Worten hob Manta einfach mal so die Hand, da er Kino nicht unterbrechen wollte, doch diese schien ihn zu ignorieren, weshalb er nach einiger Zeit doch beschloss sie zu unterbrechen.

„Verzeihen sie die Störung, aber in neun Tagen sind die Ferien vorbei und…“

„Mit ihr meinte ich auch die Schamanen die zu dieser Zeit noch hier sind und dass sind soweit ich gezählt habe vier. Die restlichen werden von diesem Zeitpunkt auf sich allein gestellt sein, aber ich bezweifle, dass euch die Dalins einfach abhauen lassen. So als erstes werdet ihr jetzt versuchen mit Hilfe eures Furyokos eine Schutzwand zu errichten. Dazu müsst ihr euch auf euer Furyoko konzentrieren und euch diese Schutzwand vor Augen führen.“

Während Kino das sprach versuchten die Anwesenden ihrer Aufforderung nachzukommen. Auch Lyserg und Jeanne versuchten es und hatten auch wirklich Glück. Sie konnten eine Wand heraufbeschwören doch ein Shikigami zeigte ihnen sofort, dass sie wieder nur eine durchlässige Wand erschaffen haben.

„Richtige Vorstellung falscher Gedanke was den Sinn angeht. Ihr beide denkt an das Aussehen und nicht an die Technik, genau dass wird euch das Genick brechen. Man sollte erst gehen lernen bevor man rennt.“

Mit diesen Worten ging Kino weiter zu den anderen und Jeanne ballte die Hände zur Faust. Sie konnte jedoch noch rechtzeitig verhindern, dass sie die alte Frau nachäffte. Aber auch Lyserg war mehr als nur mies gelaunt durch den Kommentar. Immerhin war das der erste Versuch und sie hatten ihr bestes gegeben. Doch die beiden waren nicht die einzigen die eine negative Kritik bekamen. Nein, es hagelte förmlich davon, da sie bei jedem etwas zu meckern hatte.
 

Aber woher sollten sie es auch können. Sie taten so etwas zum ersten Mal. Es ist immerhin noch kein Meister vom Himmel gefallen. Eine solche Technik zu erlernen brauchte Zeit und war nicht innerhalb von einer Minute zu lernen. Selbst Alina, die zur Überraschung aller ein halbwegs anständiges Schild hatte, das allerdings in der Wäschen eingelaufen zu sein schien, bekam mehr als nur Kritik.

„Und was soll das darstellen ein Spiegel, mit dem du dein Aussehen überprüfen kannst? Denn zu mehr ist das Teil nicht im Stande. Mit dem kleinen Ding hält man noch nicht mal eine Mücke ab geschweige denn einen Angriff. So ein Schild müsste man 100 Meter vor dir platzieren und dann kann er gerade mal einen kleinen Angriff abfedern, wenn überhaupt.“

„Wie gemein. Finden sie nicht, dass sie mit der Kritik etwas übertreiben Meisterin Kino. Immerhin ist das hier ein Anfängerkurs. Oder wollen sie mir weiß machen, dass sie alles von Anfang an konnten. Ach Jeanne, nur eine Sache, der Teufel passt nicht zu dir.“

Bei diesen Worten sahen zu erst alle zu Hao und dann zu Jeanne, deren Schild in der Zwischenzeit die Gestallt eines Teufelskopfes angenommen hatte, woraufhin diese erschrocken einen Schritt zurückwich und die Teufelsfratze verschwand. Kino hingegen würdigte dem nur einen kurzen Blick bevor sie sich an den Störenfried wendete.

„Du hast es erfasst Zeke, dass ist ein Anfängerkurs und nebenbei ein Privater. Also verschwinde oder haben dir deine neuen Verbündeten den Befehl gegeben uns zu beobachten.“

Hao schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf. Diese Frau musste auch immer alles persönlich nehmen, dabei war er doch mehr als nur höfflich geblieben.

„Also wirklich, was denken sie von mir. Erstens weiß ich nicht von welchen Verbündeten sie reden, und selbst wenn würde ich zweitens keine Befehle von irgendjemanden annehmen. Und drittens was den Privatkurs angeht. Ihn in mitten aller Öffentlichkeit stattfinden zu lassen halte ich nicht unbedingt für privates Training.“

Hao konnte sich bei diesen Worten nicht mehr zurückhalten und setzte ein amüsiertes Lachen auf. Er war wie immer weit genug von der Gruppe weg, sodass sie ihn nicht überraschend angreifen konnten, jedenfalls nicht ohne, dass er es früh genug bemerkte. Somit konnte er die Gruppe solange provozieren wie er wollte, ohne sich in Gefahr zu bringen.

„Aber ich will das Training wirklich nicht behindern, immerhin wird die Gruppe mehr als nur darauf angewiesen sein. Ach ja, um das ganze mal etwas in Schwung zu bringen rate ich euch zu lernen wie man Magnetangriffe benutzt, sonst wird die ‚Letzte Schlacht’ wirklich in einer Schlacht enden und nicht in einem Kampf. Und mal ehrlich ein sinnloses zerschlagen und abschlachten seiner Gegner ist nun wirklich langweilig.“

Mit diesen Worten war Hao auch schon wieder verschwunden und die Gruppe starrte nur zu der Stelle an der er vor wenigen Minuten noch stand.

„Gut das war das typische, werdet stärker oder ihr werdet untergehen. Er ist immer noch der, der er schon bei Anfang des Turniers war.“

Mit diesen Worten holte Trey sich ein zustimmendes Nicken von Ryu und Joco. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, mischte sich Kino in das Gespräch ein.

„Habt ihr etwas anderes erwartet? Immerhin ändern sich Menschen nicht von heute auf morgen.“

Noch bevor Kino was ergänzen konnte, wurde sie von Reika unterbrochen, die immer noch eine Frage auf der Zunge hatte.

„Meisterin Kino, sie haben gesagt, dass sie die Regeln und so weiter kennen. Wissen sie auch etwas über die Toshiro- Dynastie. Wir haben nämlich einen Text gefunden, der sagt, dass Hao etwas mit einer Wächterin des Einheitssterns hatte und…“

Doch bevor Reika zu Ende reden konnte wurde sie auch schon unterbrochen.

„Reika, wie oft muss man noch sagen, dass ihr mich nicht unterbrechen sollt. Als Strafe machst du jetzt 2000 Situps und zu deiner Frage. Ich denke mal du spielst auf deine Freundin an, die eine Erbin der Wächterfamilie ist, richtig. Du kannst beruhigt sein, sie ist weder mit Zeke noch mit einem anderen Asakura verwandt. Das ganze war vorbei bevor es begonnen hatte.“

Während Kino Reikas nicht zu Ende gestellt Frage beantwortete, hatte diese sich schon auf den Boden gesetzt und fing an die von ihr geforderten Situps zu meistern. Doch als Kino das Thema ohne weitere Erklärung beendete, konnte Alina sich einfach nicht zurückhalten.

„Ja aber wie hat es geendet.“

„2000 Situps auch für dich Fräulein und jetzt Schluss mit der Fragerei. Wir sind hier um euch etwas beizubringen und nicht um euch sinnlose Fragen zu beantworten, die niemanden interessieren.“

Alina fügte sich zwar etwas widerwillig der Strafe, doch das schien die alte nicht zu interessieren.
 

Im Gegenteil. Sie ging weiter durch die Runde und brachte die anderen die Erstellung der Schutzbarriere weiter zu probieren. Daraufhin kehrte wieder Ruhe ein und die restlichen Schamanen versuchten diese Technik wenigsten halbwegs zu meistern. Doch die Stunden verstrichen und Kino schien immer noch nicht mit einem der Anwesenden halbwegs zu frieden zu sein. Doch dann geschah etwas, womit die Anwesenden nicht gerechnet hatten

„Verdammt ich hab kein Furyoko mehr. Das ist doch nicht wahr. Das Training ist genauso blöd wie die Nummer mit dem Reis.“

Das hätte Ryu lieber für sich behalten sollen, da Kino ihn nur gefährlich ansah und anschließend auf den Boden zeigte. Ryu schluckte kurz, bevor er sich auf den Boden setzte und begann Situps zu machen. Gerade als Ryu damit angefangen hatte, kam Ren aus dem Haus und sah sich das ganze desinteressiert an.

„Wo kommst du denn so spät her.“

„Was? Sie haben doch gesagt, ich soll den Teppich sauber machen, da haben sie ihn sauber und trocken.“

„Mein Junge das habe ich vor drei Stunden gesagt. Für diese Zeitverschwendung machst du jetzt zusätzlich die Treppe sauber und zwar mit der Zahnbürste, damit du alle Stellen erwischt. Ich will kein Krümmelchen Staub mehr sehen, wenn das Training beendet ist.“

Mit diesen Worten drehte sich Kino wieder zu den anderen und Ren stand einfach nur da und tat nichts. Doch genau dieses Bild ließen zwei andere anfangen zu lachen. Das jedoch bewirkte, dass Kino beiden eine Zahnbürste in die Hand drückte und sie ebenfalls zur Treppenarbeit verdonnerten. Daraufhin gingen Ren, Trey und Joco mies gelaunt zur Treppe und fingen an diese mit einem Eimer Wasser und einer Zahnbürste zu reinigen.

„Wieso mache ich das hier eigentlich?“

Bei dieser Frage warf Ren die Zahnbürste auf die Treppen Stufe und sah gefrustet nach oben.

„Einfach, weil Kino dir sonst die Hölle heiß macht. Das hat sogar Hao eingesehen, immerhin konnte er sie ja nicht loswerden, ohne dass wir das mitbekamen. Aber ich frage mich echt wieso er diese Nummer immer noch abzieht.“

„Ich schätze der hat Angst, dass Kino ihn von seinem hohen Ross runter holt und ihn mal ordentlich zusammen staucht.“

Trey stimmte Joco nur zu bis ihm etwas auffiel.

„Aber mal ernsthaft. Wieso konnte er sich überhaupt so rausreden, immerhin hat Alina doch dasselbe versucht und sie wurde sofort zusammen gestaucht.“

„Weißt du wie lange die beiden schon davon wussten? Vielleicht sind sie nur deswegen nach Dobbie Village gekommen.“

„Glaub ich nicht, so wie Yomei reagiert hat, als er den Namen Hao gehört hatte. Ich denke da ist ihnen erst ein Licht aufgegangen. Wahrscheinlich wollten sie erstmal nichts überstürzen und dann hat der Geisterkönig die Schranke gezogen.“

Bei diesen Worten hatte Ren doch wieder angefangen die Treppe zu säubern. Er wusste selber nicht wieso. Immerhin hätte er einfach verschwinden können. Immerhin bezweifelte er, dass Kino ihm hinterher laufen und ihn wieder zurück schleifen würde. Doch irgendwie konnte er sich nicht dazu hinreißen alles stehen und liegen zu lassen und einfach zu gehen. War es sein Stolz der ihn zurückhielt oder steckte da noch etwas anderes hinter. Etwas was er nicht entschlüsseln konnte. Doch weiter konnte er auch nicht darüber nachdenken, da in dem Moment eine wütende Alina die Treppe hoch kam und in ihrem Zimmer verschwand. Kurz darauf hörten sie nur einen gedämpften Schrei. Kurz danach kam Alina wieder die Treppe runter und ging mit einem aufgesetzten Lächeln in die Küche. Die drei Jungs sahen dieser nur verwundert hinterher, bis sie bemerkten, dass die Treppe wieder ein paar Fußabdrücke mehr hatte. Immerhin war der Boden im Garten, in dem sie trainiert hatten feucht gewesen. Daraufhin stiegen die drei die Treppe wieder hoch und fingen von vorne an. Dass sie bei den letzten drei Stufen angekommen waren, versuchten sie so gut es ging zu verdrängen.
 

- Bei den Dalins -
 

Der Erbe der Dalin- Dynastie hatte in der Zwischenzeit alle seine Anhänger zusammen getrommelt. Es war an der Zeit ihnen den weiter Ablauf seines neuen Planes zu offenbaren.

„In neun Tagen enden die Ferien und das heißt, dass sich die Gruppe vorher trennen muss. Dieser Tag wird die erste Hürde für diese Schlacht darstellen. Ich bin ziemlich enttäuscht über eure bisherigen Leistungen, deswegen erwarte ich, dass ihr mich nicht wieder enttäuscht. In zehn Tagen ist Vollmond. Und genau dann wird die letzte Schlacht beginnen und auch enden. An diesem Tag werdet ihr angreifen und die einzelnen Schamanen, die noch bei Yo sind vernichten. Ihm selbst jedoch krümmt ihm kein Haar.“

Die Anhänger hörten ihrem Meister gespannt zu. Keiner wagte es ihn zu unterbrechen. Es war nicht oft, dass sie persönliche Informationen bekamen.

„Immerhin will ich ihn mit meinen eigenen Händen den Gnadestoß versetzen.“

Auch nach dieser Ausführung schwiegen die Anhänger kurz. Doch nachdem einigen Sekunden brach ein rothaariger Mann das Schweigen, das daraufhin entstand.

„Verzeiht meine Einmischung, doch wie soll die Zeremonie ohne den Wächter der Schatten abgehalten werden.“

„Das spielt keine Rolle. Der Wächter der Schatten ist genauso wenig vorhanden wie der Wächter des Einheitssterns. Jedenfalls wenn ihr eure Sache dieses Mal richtig macht.“

Nun mischte sich auch eine blauhaarige Frau ein, die mehr als nur ein Fragezeichen über den Kopf schweben hatte, diese jedoch ignorierte.

„Meister, was ist mit dem Jungen. Wie sicher können wir uns sein, dass er sich nicht einmischt.“

„Oh, er wird sich einmischen. Früher oder später wird er dafür sorgen, dass es sich bei der letzten Schlacht um einen offiziellen Kampf handelt.“

Nun sahen sich die einzelnen Anhänger an. Doch letzten Endes war es eine schwarzhaarige Frau, die sich zu Wort meldete.

„Und woher wollen sie wissen, dass er uns hilft?“

„Ich sagte nur, dass er den Kampf offiziell macht, nicht mehr nicht weniger. Er ist dabei sich eine Meinung zu bilden. Der Junge muss sich entscheiden ob er will oder nicht. Letzten Endes jedoch spielt es keine Rolle welche Seite er wählt, da ich nicht vorhabe den Kampf gegen Yo zu verlieren.“

Bei diesen Worten stand Achies mehr als ruhig vor seinen Anhängern. Sein Schutzgeist und Vorfahre Rakesh beobachte ihn nur aus dem Schatten heraus. Er hatte keinen Grund einzuschreiten. Sein Nachfahre und Schüler hatte das nötige Talent und die nötigen Fähigkeiten um den Kampf zu gewinnen. Normalerweise wies er ihn an nichts zu überstürzen, doch dieses Mal ließ er ihn gewähren. Es konnte immerhin wirklich nichts schief gehen. Immerhin hatte er die unerwartete Situation mit Hao mehr als nur gut gemeistert. Er hatte das ganze Gespräch über unbemerkt verfolgt. Es war gar nicht so einfach Hao scharfen Blick zu entkommen. Zwar hatte er ihn nicht bemerkt doch er wusste, dass irgendetwas nicht stimmte und genau deshalb gehört Hao zu einer gefährlichen Sorte von Schamanen. Er sah die Gefahren selten doch er spürte sie und genau diese Fähigkeit war dafür verantwortlich, dass er der einzige war, der den Einheitsstern meistern konnte. Mehr als 1000 Jahre war es nun her, dass sich die Wege von Rakesh und des Meisterschamanen Hao Asakura das letzte Mal gekreuzt hatten. Und nach all den Jahren, so musste Rakesh feststellen, hatte dieser Schamanen sich nicht verändert. Er versuchte seine Gegner immer noch einzuschätzen, doch genauso sah es mit seinen Verbündeten aus.
 

Rakesh beendete seine Gedanken um der Rede seines Vorfahren weiter zu folgen. 1000 Jahre wartete seine Familie nun darauf den Titel zu bekommen. Vor 1000 Jahren hatte der Schamanenkönig einen knappen Sieg erreicht. Damals war er zu unbedacht vorgegangen. Er hatte vermutet, dass der Schamanenkönig durch den letzten Kampf zu geschwächt war, um sich gegen ihn zu bestehen. Doch er hatte sich geirrt. Die restlichen Asakuras hatten ihre Macht auf ihn übertragen, damit er nach dem Kampf gegen Zeke noch in der Lage war den Titel des Schamanenkönigs zu gewinnen. Doch der Endgegner war nicht mal ansatzweise dessen Niveau. Aus diesem Grund hatte er genug Kraft um sich gegen seine Angriffe zuwehren und schlussendlich auch für seinen Tod sorgte. Damit hatte er die Chance auf den Schamanentitel verspielt. 500 Jahre später jedoch kam es nicht erst zu einem Kampf, da Zeke es für nötig hielt den Gewinner des Schamanenturniers mit in den Tod zu ziehen. Allerdings konnte man das ganze auch als ein bedauerliches Missverständnis sehen, da man nicht davon ausgehen konnte, dass er den letzten Angriff geplant hatte. Immerhin war dieser Angriff nur von der Arenenwand abgeprallt und hatte Yôken eiskalt erwischt. Doch Zufall oder nicht. Dieser Zwischenfall verhinderte, die Möglichkeit eines Nachturnierkampfes. Und so war es, dass nach 1000 Jahren erst der nächste Nachturnier stattfand. In zehn Tagen sollte die nächste Chance der Dalins, seiner Familie, sein den Schamanentitel an sich zu reißen und den Schattenfürsten endgültig wieder zur größten Macht des Universums zu machen.

„Und was ist wenn er sich entscheidet sich aktiv einzumischen und mit Yo gegen uns kämpft?“

Bei dieser Frage wurde Rakesh aus seinen Gedanken gerissen und sah den braunhaarigen nur interessiert an. Anscheinend schien doch noch einer der Familien Anhänger nachzudenken.

„Ich kann dir und auch den anderen versichern, Abel, dass das nicht passieren wird. Ein Kampf würde sich für ihn nur lohnen, wenn er selber die Aussicht auf den Titel hat. Da er jedoch schon am Schamanenturnier teilgenommen hatte, ist dies ausgeschlossen. Es gibt nur eine Möglichkeit wie er uns Schaden kann ohne dass er Yo Anspruch auf den Titel verwirkt. Die letzte Schlacht dient dem Schamanenkönig allein. Wer unbefugt in den Kampf eingreift und sich vor Yo stellt verwirkt dessen Anspruch, deshalb ist es auch so wichtig, dass ihr die anderen aus dem Weg räumt.“

Nun meldete sich ein blonder Mann der jetzt mehr Fragenzeichen über dem Kopf hatte als Antworten im Kopf.

„Und wieso ist das so wichtig. Ich meine wenn Yo seinen Anspruch verwirkt…“

„Dann Heliodor, hätte ich keine Möglichkeit mehr an den Titel heran zu kommen.

Nach diesen Worten herrschte Stille. Keiner wagte mehr etwas zu sagen, da sich der Ton ihres Meisters verändert hatte. Dies bedeutete meistens, dass auf die nächste Frage eine wütende Antwort folgte.

„Gut wenn dazu nichts mehr zu sagen ist, beende ich das ganze hier. Eure Befehle für die nächsten Tage ist trainieren. Gebt euren Kampfgeistern und euch den letzten Schliff. Genau am morgen des neunten Tage von jetzt an, werdet ihr hier wieder erscheinen. Und keine Minute früher oder später.“

Nach dieser Aussage verbeugten sich die Anhänger und verließen schon fast Fluchtartig den Raum. Sie hatten keine Lust sich noch mit ihrem Meister anzulegen und kamen seiner Aufforderung sofort nach.
 

- Bei Hao -
 

Hao hatte sich nach dem kurzen Gespräch mit Kino in den Wald zurück teleportiert. Er hätte wirklich nicht gedacht, dass Mikihisa die beiden aus Izumo schleifen würde. Doch so konnte man sich irren. Andererseits besser hätte es die Gruppe gar nicht treffen können. Klar, Kino war definitiv ungeduldig und streng, doch auch gut in dem was sie tat. Wer bei ihr nichts lernte, konnte das ganze gleich vergessen. So ungern Hao es zugab aber er war sich sicher, dass die Gruppe in den verbleibenden neun Tagen die benötigten Techniken halbwegs drauf hatten.

» Finden sie nicht, dass sie mit der Kritik etwas übertreiben Meisterin Kino. Tje, was ist denn das für ein Spruch. Sag mal was ist eigentlich mit dir los? Ernsthaft ich mach mir langsam wirklich sorgen um dich. Beim Schamanenturnier war das ja noch verständlich, aber hier? «

Hao verdrehte bei den Worten seines Schutzgeistes nur kurz die Augen. Er hatte keine Lust darüber zu reden. Doch das brauchte er auch nicht, da sein Schutzgeist in dem Moment auf ein anderes Thema um schwenkte.

»Und übrigens, wieso hast du diesen Kommunikationsfluch immer noch auf den Totentafel liegen? Angst, dass dir die anderen auch so eine Szene machen wie ich? «

„Du meinst die Sache in der Stadt, nicht. Mal eine Frage wieso musstest du mir eigentlich in den Rücken fallen, dass war mehr als unpassend!“

»Du hast mich mitten im Satz abgewürgt, ich will mal sehen wenn man das mit dir macht. Ach vergiss es, du würdest wahrscheinlich nur das positive sehen. Keine nervigen Gedanken mehr. Aber jetzt mal ernsthaft, seit wann hast du Mitleid mit Menschen? «

Bei diesen Worten sah Hao seinen Schutzgeist nur ungläubig an. Er wusste im Moment echt nicht worauf dieser hinaus wollte.

„Wie bitte? Wie kommst du denn darauf?“

»Na der Typ. Der mit der Waffe vor dir rumgefuchtelt hatte. Dieser große fette Typ, der sich beschwert hat, dass ihr beide euch zu laut streitet. «

„Ach der. Sagen wir mal so ich hatte keine Lust auf eine Auseinandersetzung, außerdem habe ich darauf gehofft, dass er Mikihisa in die Flucht schlägt. Hat leider nicht geklappt.“

»Ihr beide seid auch so ’ne Mischung. Musst du dich immer von ihm provozieren lassen ist ja schrecklich. Fast noch schrecklicher als seine dämlichen Kichererbsen. «

Bei El-hayyahs gedanklichen Kommentar konnte Hao nicht anders als zu lachen. Anschließend löste er die Kontaktblockade, doch das hätte er lieber lassen sollen, da alle Schutzgeister auf einmal anfingen sich zu beschweren. Hao hielt sich instinktiv die Ohren zu, doch da sie ja alle über Gedanken kommunizierten half das auch nicht fiel. Der Schlangengeist lehnte sich bei diesem Schauspiel amüsiert zurück und hörte sich die gedanklichen Kommentare in Ruhe an. Doch plötzlich mischte er sich ein, da ihm auffiel dass irgendjemand in dem Gedankengeschei fehlte.

»Hey Feuerköpfchen lebst du noch, oder warum bist du so still. «

»Behalt deine Gedanken bei dir, das war vor einigen Minuten so schön angenehm. «

»Du spinnst. Sich mit niemand unterhalten zu können nennst du angenehm. Ich glaube jetzt geht die Hitze mit dir durch. «

»Weißt du das schlimmsten an dieser ganzen Welt sind deine Gedanken und vor denen hatte ich zum ersten Mal Ruhe. «

Daraufhin sagte keiner mehr etwas. Alle hatten den Faden verloren und noch Mal von vorne wollte keiner anfangen. Trotz des Gedachten hatte Hao das Gefühl, dass Spirit of Fire genau so wütend auf ihn war, wie alle anderen.
 

Und er sollte damit Recht behalten. Spirit of Fire war im Moment nicht gut drauf. Zum einen weil er die ganze Zeit in der Totentafel hocken musste und zum anderen, da Hao ihm ohne Vorwarnung einen Konterkommentar verwehrt hatte. Doch anstatt sich zu beschweren und ihn wie die anderen mit gedanklich Kommentar zu überschütten, hatte Spirit of Fire seine eigene Methode um ihm etwas heim zu zahlen. Er schwieg ihn einfach aus. Glücklicherweise geschah das jedoch sehr selten, da sich die beiden einfach zu gut verstehen konnten, als dass sie dem anderen eine Entscheidung nachtrugen. Doch wenn es Mal zu so einer Situation kam, dauerte es meistens Tage bis sie wieder normal miteinander reden konnten. Das war bei den anderen vieren anders. Diese ließen einfach ihren ganzen Frust raus und dann waren sie wieder normal. Für Hao hatten jedoch beide Methoden Nach- und Vorteile. Denn bei dem gedanklichen Gemecker war es nicht selten, dass sich sein Kopf danach anfühlte als hätte er sonst was angestellt. Doch er ignorierte das meistens und tat so als wäre nichts gewesen. Auch dieses Mal lief es nicht viel anders. Aus diesem Grund legte er sich ins Gras und schloss einfach nur die Augen. Vorher ließ er seine Schutzgeister jedoch aus der Totentafel heraus, damit diese nicht doch noch den Faden wieder fanden, wo sie stehen geblieben waren. Doch dieses Mal hatte sein Plan nicht funktioniert.

»Hey alles in Ordnung. Du siehst irgendwie blass aus. «

Okamis Gedanken brachten Hao dazu die Augen wieder zu öffnen und sich auf zusetzten und seine Schutzgeister anzusehen.

„Alles bestens.“

»Wenn du meinst. Aber zurück zu diesem Dalin- Führer. Was meinte er mit, du musst eine Seite wählen? Ich meine, wenn er nur ein Interesse daran hat, dass du den Kampf offiziell machst wozu das ganze. «

„Ich hab doch gesagt, dass das ein komischer Vogel ist!“

»Okami hat völlig Recht. Du fängst wieder damit an deine Gegner nicht ernst zu nehmen. Und der Typ gehört zu deinen Gegnern, genauso wie Yo. Also hör auf so leichtsinnig zu reagieren. Nur weil du eine Seite wählen musst heißt das nicht, dass sich etwas zwischen diesen Verhältnissen ändert. Deine Wahl bezieht sich ausschließlich zwischen den Geisterkönig und Schattenfürsten. «

„Das weiß ich doch, Tako. Es ist nur...“

»Nur was. Komm schon lass uns nicht Wörterraten spielen. Das ist langweilig. «

„Es gibt keine Seite, der ich mich anschließen kann. Ich meine überleg doch mal. Der Schattenfürst ist mir irgendwie zu abgedreht. Vorurteile hin oder her, sie spielen keine Rolle. Ich weiß nicht was ich zu erwarten hätte. Doch mich der Seite des Geisterkönigs anzuschließen. Nach allem was passiert ist. Es ist irgendwie…Ach ich weiß auch nicht.“

Mit diesen Worten ließ sich Hao wieder zurück ins Gras fallen. Es war einfach zu verrückt. Er wusste selbst nicht auf welcher Seite er war, damit hatte der Erbe der Dalin- Dynastie durchaus Recht. Doch wie auch. Auf der einen Seite kämpft er gegen den Geisterkönig und auf der anderen gegen den Sattenfürsten. Er hatte keine Position.

„Wie sieht es mit euch aus. Ihr habt keine Verpflichtungen gegenüber dem Geisterkönig, dennoch besitzt ihr einen Teil seiner Macht. Wenn es zum Kampf kommt auf welcher Seite steht ihr?“

Noch bevor einer der vier Elementargeister vor ihm etwas sagen konnte, mischte sich der fünfte in der Totentafel überraschend in das Geschehen ein.

»Wir kennen unsere Position, Hao. Wir wissen welche Macht wir bei einem Kampf unterstützen werden. Doch ob unsere Position auch die deinige ist, oder ob sich die Wege an diesem Tag trennen werden, wirst du erst erfahren wenn es zu spät ist. Wir können nicht darüber sprechen selbst wenn wir wollten. Jeder wählt seine Seite. Es ist nicht die Wahl deines Verstandes, deshalb wirst du die Antwort erst bekommen wenn es soweit ist. «

»Tja unser feuriger Begleiter hat vollkommen Recht. Wenn wir es dir sagen beeinflussen wir dich und genau das würde die letzte Schlacht verfälschen. Jeder wählt seine eigene Seite. Das sind die Regeln, da gibt es kein wenn und aber. «

„Ihr seid mal wieder eine große Hilfe.“

Okami sagte zu dem Spruch nichts mehr und auch Spirit of Fire schwieg. Keiner hatte Lust das Thema noch mal anzuschneiden, da sie Hao nicht unter Druck setzten wollten. Sie wussten, dass dieser sich nicht sicher war und schnelle Entscheidungen führten zu Fehlentscheidungen.
 

Alle fünf Elementargeister wussten, dass die Gefahr bestand, dass sie früher oder später gegen Hao antreten mussten. Ihre Position konnten sie nicht mehr ändern, da sie einfach fühlten, dass sie zu der spirituellen Kraft gehörten, dessen Position sie bezogen hatten. Hao hingegen hatte sich nie ausreichend mit den Mächten beschäftigt um eine Entscheidung zu treffen. Alles was er an wissen hatte, waren die Schriftstücke, die vor Jahren verfasst wurden. Allerdings waren einige mehr als Fehler- oder Lückenhaft. Klar sie hätten ihm die Wahrheit erzählen können doch dann wären sie zu Parteiisch geworden. Sie wollten Hao an ihrer Seite behalten mit ihm kämpfen, doch sie würden ihn nicht dazu zwingen die falsche Seite zu wählen.

»Weißt du Hao, es ist doch immer dasselbe Szenarium. Manchmal muss man sich einfach zurücklegen und auf die Dinge warten die da kommen. Ich versichere dir noch bevor die letzte Schlacht gekommen ist, wirst du eine Seite gefunden haben, an der du kämpfen kannst. «

Hao nahm die Worte des Falkengeistes zwar zu Kenntnis war jedoch so in seine eigenen Gedanken vertieft, dass er nicht in der Lage war etwas zu antworten. Die Entscheidung, die er zu treffen hatte war unabhängig von jeglichen Personen. Es ging um die Seiten zwei spiritueller Mächte, die er noch nicht mal richtig kannte. Doch andererseits, was interessierte ihn überhaupt auf wessen Seite er war. Immerhin musste er doch eine gewisse Neutralität haben um den Kampf offiziell zu machen. Er kannte die Schriften die Beschwörungsformeln und dennoch machte es keinen Sinn. Gar nichts machte mehr einen Sinn. Selbst wenn die Welt um ihn herum ins Chaos versinken würde, könnte er sich einen größeren Reim darauf machen, als auf die jetzige Situation. Es war zum verrückt werden.

»Sag mal Hao, was hast du eigentlich wegen Yo und den anderen vor? «

„Erst einmal lass ich sie Trainieren. Vielleicht statte ich ihnen dann noch mal einen Besuch ab und provoziere einen Kampf. Ein besseres Training bekommen sie nicht.“

Hayabusa landete bei diesen Worten auf einen sich in der Nähe befindenden Ast. Er hatte einfach keine Lust weiter zu fliegen und der Boden war ihm nicht sicher genug. Denn dort konnte er schnell mit den Zähnen der anderen Schutzgeister Bekanntschaft machen, wenn er irgendetwas Falsches dachte.

»Egal auf welcher Seite du bist, du gönnst deinen Gegnern immer eine faire Chance. Das passt nicht zu dem Bild, dass alle von dir haben. «

Hao sah den Falkengeist daraufhin nur kurz an, bevor er sich wieder dem Himmel zuwandte.

„Es interessiert mich nicht, was andere von mir denken. Nicht mehr. Es spielt sowieso keine Rolle.“

Nach diesen Worten schloss Hao wieder die Augen und genoss die kühle Brise, die gerade an ihm vorbei wehte.

»Bist du dir sicher, dass du dir da nicht etwas vormachst? Immerhin… Hey Okami lass das! «

Der Falkengeist brach sofort ab, da die Wölfin gerade am Baum hoch sprang und versuchte dessen Schwanzfedern zu erwischen, was aber kläglich scheiterte. Doch nun hatte sich auch die Schlange dazu gesellt und schlängelte sich geschickt am Baum hoch. Doch als diese genau über dem Falken war flog dieser ihm auf dessen Kopf.

»Also wirklich Okami, wir erbärmlich ist dass denn. So macht man das…au sag mal willst du mir die Augen auskratzen? «

»Ne, ich denke mal ausstechen ist das bessere Wort. «

»Tja El-hayyah so viel zum Thema so macht man es richtig. «

Diese Situation nutzte der Falke um sich einen anderen Baum und darüber hinaus einen höheren Ast zu suchen um den beiden zu entkommen.

„Sendepause, bitte. Ich sag es nicht noch einmal.“

Bei Hao Worten verstummten alle. Denn keiner hatte Lust in irgendeine Diskussion verstrickt zu werden.
 

- Bei Mikihisa, Kino und Yomei -
 

Mittlerweile hatte sich der Tag zum Ende geneigt. Yomei, Kino und Mikihisa saßen draußen und beratschlagten sich über den kommenden Tag. Die anderen waren in der Zwischenzeit erschöpft auf ihre Betten gefallen. Zum eine lag es daran, dass sie ihr ganzes Furyoko verbraucht hatten und zum anderen daran, dass sie zusätzlich mindestens 2000 Liegestütze bzw. Situps machen mussten oder dem Putzwahn von Kino zum Opfer gefallen waren.

„Ich finde für den ersten Tag war das doch gar nicht so schlecht. Einige haben immerhin schon einen Teil der gesamten Technik.“

„Das ist schon richtig Mikihisa, doch das Problem ist, dass Zeke durchaus Recht hat. Ohne die Magnetangriffe hilft ihn dieses Schild auch nicht viel. Und je länger sie für diese Technik brauchen, desto weniger Zeit bleibt für die Magnetangriffe. Nehmen wir mal Jeanne sie hat den richtigen Gedanken, kann sich aber nicht genug auf ihr Furyoko konzentrieren. Oder Ryu. Er konzentriert sich zu sehr auf sein Furyoko, jedoch fehlte ihm das kreative denken. Deshalb hat er keine Form hinbekommen.“

Kino seufzte kurz. Sie hatte sich das ganze einfacher vorgestellt.

„Es spielt keine Rolle, sie müssen es morgen hinbekommen ansonsten werden wir diese Technik erst einmal vergessen und darauf zurückkommen, wenn wir Zeit haben. Doch zurück zu einem wesentlicheren Punkt. Wie kriegen wir diese Alina und die anderen zurück nach Hause?“

„Das wird nicht so einfach sein. Die Gruppe hält zusammen. Anna hatte es schon versucht und ist gescheitert. Immerhin war Reikas Argument mehr als konterfrei.“

Kino überlegte einen Moment. Reika war in der Tat gut, wenn es darum geht ihren Willen durchzusetzen. Zwar nicht so gut wie Anna aber immerhin war ihr können nicht zu unterschätzen.

„Stimmt, die Argumentation, je mehr wir sind, desto größer sind unsere Chancen. Ein wahrer Klassiker und schwer zu knacken. Doch Reika gehört zu denen, die einen Elementargeist haben. Da heißt, dass wir ihre Argumentation durchaus knacken können.“

Mikihisa und Yomei warfen sich kurz flüchtige Blicke zu, doch dann wendete sich Yomei an die Sprecherin.

„Und was hast du genau vor?“

„Warte es ab, Yomei. Für morgen schlage ich vor, dass wir einen kleinen Kampf anzetteln. Mikihisa würdest du dich bereit erklären gegen zwei von der Gruppe zu kämpfen.“

„Wäre es nicht besser wenn sie einzeln gegen mich kämpfen würden?“

„Nein. Nicht wenn du nur mit Magnetangriffen arbeitest und ihre Angriffe gegen sie verwendest. Je mehr du gegen dich hast, desto unübersichtlicher wird es für sie, auch wenn sie zusammen kämpfen. Falls sie es nämlich mit den Anhängern der Dalin- Dynastie aufnehmen, werden sie ungewollt auch gegeneinander kämpfen. Und um das zu verhindern musst du ihnen zeigen wie ein professioneller Kampf ablaufen könnte.“

Mikihisa stimmte, wenn auch etwas unwillig, zu. Immerhin war es für Kino sowieso schon beschlossen und da war er der letzte der widersprechen würde.

„Gut ich bin dabei. Dennoch meine ich, dass ich nicht gerade die beste Wahl für einen professioneller Kampf bin.“

„Die beste die wir haben. Und im Gegensatz zu Yo und den anderen hast du die Magnetangriffe mehr als gut unter Kontrolle. Immerhin hast du dass in dem einen Trainingsmatch bewiesen.“

„Dummerweise war es Haos Idee und darüber hinaus war sein Angriff mehr als nur präzise auf mich gerichtet.“

„Selbst wenn. Sein Angriff war tückisch, wie alle seine Angriffe. Sie haben keinen klaren Verlauf weshalb solche Techniken bei ihm nahezu unmöglich sind.“

Daraufhin sagte keiner mehr etwas. Immerhin wollte keiner mit Kino eine Diskussion anfangen, da sie verlieren würden. Aus diesem Grund saßen die drei noch ein paar Minuten da, bevor sie wieder ins Haus gingen. Alles was sie tun konnten ist den jungen Schamanen die bestmöglichen Techniken beizubringen, die diese in der kurzen Zeit lernen konnten. Ob das reichen würde um den Kampf zu besten müsste sich zeigen, doch wenn das nichts half, hatten diese so oder so keine Chance. Doch so schnell dieser Gedanke gekommen war, so schnell war er auch schon wieder aus ihren Köpfen verbannt. Man durfte die Hoffnung nicht aufgeben, egal wie schlecht es stand. Das hatten sie in den letzten Jahren gelernt, denn Wunder schienen wirklich zu existieren.
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

Ja die Frage ist nur, ob ich in dieser FF Wunder eingeplant habe, oder nicht.. Das allerdings erfahrt ihr erst später. Nun entlasse ich euch aber wieder in eure Freizeit, denn das Kapitel ist mal wieder zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen und dass ihr auch beim nächsten wieder reinschaut.
 

eure Misato

Ende der Ferien, was tun?

So da bin ich wieder mit dem neusten kapitel zu meiner FF. Erst einmal möchte ich mich bei meinen Kommi-Schreibern bedanken. Ihr seit die größten. So jetzt wünsche ich euch aber viel Spaß beim Lesen.
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 26: Ende der Ferien, was tun?
 

Yo und die anderen wurden am nächsten Tag wieder früh aus dem Bett geworfen. Jeanne und Lyserg hatten es in der letzten Nacht nicht vorgezogen in ihr Hotel zu fahren. Dazu waren sie einfach zu erschöpft vom Training gewesen. Doch jetzt bereuten sie es, da sie mehr als müde waren. Der beschwerliche Weg hätte sich durchaus gelohnt, da sie somit ausschlafen konnten.

„Oh man ich kann meine Augen kaum offen halten. Kann mir mal einer sagen wie spät es ist?“

Dies sagte Jeanne, bevor sie sich mit einem herzhaften Gähnen auf einen Stuhl setzte und den Kopf auf die Tischplatte fallen ließ. Sie war einfach noch zu müde um klar zu denken, geschweige denn ohne zusammen zu brechen auf ihren Beinen zu stehen.

„Also wirklich Jeanne, wieso musst du Yo die Show stehlen, das mit dem Kopf auf die Tischplatte legen und weiterschlaffen ist seine Aufgabe!“

Auf Alinas Worten schenkte ihr Jeanne nur einen verschlafenen Blick. In dem Moment kam ein völlig verschlafener Joco um die Ecke, der auch sofort über den nächst besten Gegenstand fiel und einfach schlafend auf dem Boden weiter pennte.

„Na dann weißt du ja wie müde ich bin. Joco scheint es auch nicht besser zu gehen und ich habe es wenigstens bis zum Stuhl geschafft. Echt mal wie kannst du so putzmunter aussehen?“

Alina zuckte daraufhin kurz mit den Schultern doch bevor sie etwas sagen konnte, wurde sie von einer unliebsamen Stimme zur Aufmerksamkeit gezwungen.

„Gut das gestrige Training war nicht gerade vom Erfolg gekrönt. Heute ist vorerst die letzte Chance zu lernen diese Technik zu beherrschen. Denn ab Morgen wenden wir uns den Magnetangriffen zu, da sie wichtiger sind als ein bloßes Schutzschild.“

Die Gruppe erwiderte daraufhin nichts, sondern frühstückten erst einmal in Ruhe, bevor sie weiter an ihrer Technik trainierten. Manta und Tamara hingegen saßen einige Zeit stumm auf einem Stuhl und sahen den anderen zu. Doch das blieb nicht lange so, da Tamara auf einmal aufsprang und die Technik ebenfalls versuchte. Damit war Manta der einzige, der untätig herumsaß. Immerhin war er kein Schamane. Dabei wusste er länger etwas von Geistern als Ryu. Er wusste einfach nicht mehr was er glauben sollte. Beide, Ryu und er, haben erst angefangen Geister zu sehen, als sie Yo kennen gelernt haben. Ryu war jedoch der einzige, der ein Schamane geworden war. Zwar konnte er sich auch kurzzeitig mit einem Geist vereinigen und Geistkontrolle erschaffen, doch das hielt gerade Mal drei Sekunden. Doch trotz dieser Tatsachen war er kein Schamane. Immerhin hat Haos Pfiff bewiesen, dass er kein Schamane war. Ryu hatte ihn gehört, genauso wie die anderen Schamanen dort. Wenn das aber wahr war, wieso konnte er diese Dinge dann. Das alles machte je mehr er darüber nachdachte nur noch weniger Sinn.

„Wieso werden Schamanen als Schamanen bezeichnet?“

Diese Frage sauste in Mantas Kopf herum und er konnte sie sich nicht beantworten. Aus diesem Grund stellte er sie unbewusst laut. Sofort darauf verstummten die Anwesenden und beendeten ihr Training kurz, bis Kino sie wieder antrieb.

„Was für eine lächerliche Frage. Und ihr macht gefälligst weiter ich habe euch keine Pause gestattet.“

Auf diese Aussage überschlugen sich fast alle und versuchte weiter das Schild zu erstellen. Diejenigen, die es geschafft haben versuchten es zu perfektionieren, was jedoch genauso einfach war, wie das erstellen selbst. Kino jedoch wendete sich zu Manta, der jetzt auch bemerkt hatte, dass er die Frage laut gestellt hatte und wusste deshalb nicht wie er reagieren sollte.

„Wie kommst du auf so eine Frage?“

„Na ja, da waren diese Vorfälle in Dobbie Village und an der Bucht von Tokio. Nach Haos Aussage bin ich nur ein normaler Mensch. Aber im Gegensatz zu den normalen Menschen, die Hao beschreibt, kann ich Geister sehen und habe es auch geschafft dreimal Geistkontrolle zu erschaffen. Also wie definiert man einen Schamanen und was bin ich bitte?“

Manta war ihm Moment nicht bewusst mit wem er sprach und schien auch kein Interesse daran zu haben seiner Gesprächpartnerin irgendwelchen Respekt entgegen zu bringen. Und genau das brach ihm das Genick.

„Respekt wird bei euch wohl nicht groß geschrieben. Aber zu deiner Frage. Du bist der jenige, der in den Wald geht und Holz sammelt und zwar sofort. Tamara du begleitest ihn und passt auf, dass ihm nichts passiert.“

Bei diesen Worten fiel Manta die Kinnlade runter, doch bevor etwas sagen konnte, zog Tamara ihn schon in Richtung Wald.
 

Kino würdigte den beiden keinen Blick mehr sie war einfach zu wütend um sich mit diesem Thema wirklich auseinander zu setzten.

„Er ein Schamane? Wohl kaum.“

„Aber er hat eine interessante Frage gestellt. Trotzdem. Bist du sicher, dass keine Gefahr für ihn besteht. Immerhin ist der Wald Haos Hauptaufenthaltsort.“

Bei diesen Worten stockte sie kurz, bis sie sich wieder zu den anderen drehte.

„Das hättest du mir auch vorher sagen können, Mikihisa! Hey ihr zwei stehen geblieben. Vergesst die Sache mit dem Wald und kümmert euch lieber um die restlichen Teppiche!“

Bei diesen Worten sahen sich Tamara und Manta kurz an, bis sie wieder auf das Grundstück kamen und die entgegen gesetzte Richtung einschlugen. Keiner der beiden versuchte auch nur sich zu widersetzten. Aus diesem Grund fügten sie sich dem Willen der alten Frau. Diese sah sich die Fortschritte der Gruppe weiterhin an, bis sie das Gefühl hatten, dass alle es wenigsten halbwegs drauf hatten. Genau diesen Zeitpunkt nutzte sie um den zweiten Teil des heutigen Trainings anzusagen.

„Gut, das sieht wesentlich besser aus, als gestern. Deswegen werden wir jetzt ein Trainingsmatch stattfinden lassen um euch zu demonstrieren wie der Kampf gegen die Dalins schlimmsten Falls aussehen kann. Irgendwelche Freiwilligen?“

Bei diesen Worten gingen die Meisten einen Schritt zurück. Sie wussten nicht was Kino plante, doch so wie sie die alte Frau kennen gelernt hatten, war das nichts Gutes. Trotz dieser Tatsache, konnten sich drei Personen nicht zurückhalten.

„Ich!“

Jeanne, Alina und Ren waren mehr als bereit sich für einen Trainingskampf herzugeben, da alle drei dachten, dass Kino selbst im Trainingskampf kämpfen würde. Sie wollten sich für die Kritik und die Strafen endlich revengieren. Doch es kam anders als sie erwartet hatten.

„Eigentlich habe ich mit zweien gerechnet, doch ob einer mehr oder nicht spielt keine Rolle. Eure Aufgabe ist es gegen Mikihisa zu kämpfen, doch freut euch nicht zu früh. Er wird euch nur mit Magnetangriffe angreifen, falls ihr noch wisst was das ist.“

Bei dieser Erklärung baten die drei Kämpfer um eine kurze Bedenkzeit, damit sie kurz was besprechen konnte. Nach dem diese Zeit um war, machten sich die drei kampfbereit. Zwar konnten sie nicht gegen die alte Frau direkt kämpfen, doch sie würden ihr zeigen, dass sie durchaus starke Schamanen waren. Und somit begann der Kampf. Die drei hatten sich in der kurzen Zeit eine Kampfstrategie zugelegt, die sie vorbildlich verfolgten.

Als allererstes griffen sie mit einer Kombi-Attacke an, nur um sofort drei weitere Einzelangriffe abzufeuern. Mikihisa, der nur den einen Angriff sah, wandelten diesen in einen Magnetangriff um und schickte ihn zurück. Doch schon wurde dieser Angriff von den drei Einzelangriffen eliminiert. Die jungen Schamanen nutzten die kurzfristige Ablenkung der darauf folgenden Explosion um Mikihisa einzukreisen.

„Jetzt bist du fällig, Mikihisa, du bist geradewegs in unsere Falle getappt.“

Mit diesen Spruch griffen alle auf einmal an, doch anstatt ihren Gegner zu treffen wechselten die Angriffe plötzlich die Richtung und schossen an Mikihisa vorbei, ohne ihn auch nur zu berühren. Das neue Ziel der Angriffe war nämlich die anderen Kämpfer. So geschah es, dass Alinas Angriff zu Jeanne flog. Jeannes hingegen flog zu Ren und auch Ren hatte nicht viel Glück mit seinem Angriff, da dieser direkt auf Alina zu schoss. Während Ren und Jeanne die Angriffe zerschlugen, schaffte Alina es den Angriff, der auf sie zukam umzulenken. Allerdings nahm dieser eine andere als die gewünschte Bahn und kam mit doppeltem Tempo auf Ren zu. Doch Ren handelte überraschend schnell und zerschlug auch den Angriff. Mit dieser Aktion ging der Kampf erst richtig los, denn Mikihisa fing daraufhin auch an anzugreifen und ließ den dreien keine Möglichkeit sich von dem Schock zu erholen und so flogen die Angriffe förmlich durch die Gegend.
 

Die anderen sahen sich den Kampf nur interessiert an. Sie hätten nie gedacht, dass dieser so spannend werden könnte.

„Mensch bilde ich mir das ein, oder haben die sich wirklich eine Taktik überlegt, wie sie Mikihisa schlagen können. Ich dachte immer Ren gehört zu denen die auf Taktiken verzichtet.“

„Anscheinend kann auch ein Ren Tao lernen. Da fällt mir ein…“

„Nicht jetzt Joco.“

„Komm schon Trey, nur ein…“

Mit diesen Worten war nicht nur Trey kurz davor Joco ins Land der Träume zu schicken sondern auch Ren, der sich durch diesen Kommentar vom Kampf ablenken ließ.

„NEIN!“

Dies hatte zur Folge, dass Ren fast mit einem Angriff Bekanntschaft machte. Doch bevor das geschah, wurde er von Jeanne zur Seite gestoßen und beide landeten etwas unsanft auf dem Boden.

„Ich glaube jetzt sind wir quitt.“

Mit diesen Worten stand Jeanne so schnell es ging wieder auf und auch Ren tat es ihr gleich. Dass sie gerade auf ihm lag, versuchten beide so gut es ging zu verdrängen. Während sie sich jedoch halbwegs wieder auf den Kampf konzentrieren konnte, lief eine der Nichtkämpfenden scharlachrot an.

„Alles in Ordnung Mitsuki? Du bist so rot im Gesicht. Hast du einen Sonnenbrand abbekommen?“

Mitsuki sah Reika nur kurz an, bis sie wie vom Teufel gejagt ins Badezimmer sprintete. Doch da Manta und Tamara dort drin waren, weil sie ja die fleckigen Teppiche reinigen mussten, gab es erst einmal ein riesiges Theater, das letzten Endes dazu führte, dass die beiden im hohen Bogen ausgesperrt wurden und sich nur völlig verwirrt ansahen.

„Was war denn jetzt mit Mitsuki los.“

„Wichtiger, was machen wir jetzt mit den Teppichen, die liegen immer noch in der Wanne.“

„So wie Mitsuki aussah kommt sie nicht so schnell wieder raus, ich denke Mal, dass wir warten müssen.“

„Scheint so. Ich sehe mir den Kampf an, kommst du mit Manta?“

„Nein, ich werde etwas in den Büchern lesen, auch wenn Kino und Yomei meinen, dass sie die wichtigsten Antworten parat haben, vielleicht finde ich ja noch ein paar zusätzliche Infos, die helfen.“

Tamara nickte nur kurz, bis sie die Wege der beiden trennten. Während sich die junge Schamanin den Kampf ansah, ging Manta nach oben um etwas zu schmökern. Er hatte keine Lust nutzlos herum zustehen und zu zusehen, wie sich seine Freunde abmühten. Immer wenn ein bevorstehender Kampf anstand war es das gleiche. Seine Freunde trainierten und er wusste meistens nicht mal worum es geht. Während des Schamanenturniers konnte er der Gruppe immer noch helfen eine passende Strategie zu finden und eine Computeranalyse erstellen. Doch die einzige, die er mit den Daten hatte, war eine Siegeswahrscheinlichkeit von gerade mal 50%. Das war nichts, was die Gruppe aufmuntern konnte. Besonders nach Haos Kommentar. Mit diesem Namen tauchten jedoch noch mehr Fragen auf.

//Was will er von der Gruppe. Sie töten. Wohl eher nicht, sonst hätte er es schon getan, oder nicht? Also was sonst. Helfen. Nein das wäre unwahrscheinlich, immerhin sind sie Feinde. Doch was hat er sonst vor. Tut er das wirklich nur, weil er nichts Besseres zu tun hat, oder…Das bringt doch absolut nicht. Der Typ ist wahnsinnig, von ihm kann man weder Hilfe noch einen klaren Verstand erwarten. Also wieso denke ich überhaupt über die Möglichkeit nach.\\

Nach diesen Gedanken griff Manta einfach in den Sack mit Büchern und zog eines heraus. Zu seiner Verwunderung war es genau dass über die Person, über die er gerade noch gerätselt hatte.

//Das Schicksal ist gegen mich. Meinet wegen, überredet, dann werde ich es halt lesen. Hab ja eh nichts Besseres zu tun.\\

Mit diesen Worten schlug Manta das Buch auf und fing an zu lesen. Er hatte es beim ersten Mal nur überflogen, doch schon damals war er von dem geschriebenen überrascht. Auch dieses Mal traf ihn der Schlag unerwartet. Er wusste nicht wie alt Hao zu dieser Zeit war, doch bestimmt nicht älter als zehn und dennoch war sein damaliger Traum mehr als schockierend für Manta.
 

Doch von Mantas schockierender Erkenntnis erfuhr niemand etwas, da alle mit dem Kampf, der draußen stattfand beschäftigt waren. Trotzdem Ren, Jeanne und Alina jeden Angriff parieren konnten, gelang es ihnen nicht Mikihisa zu besiegen. Mittlerweile war es für die Kämpfer nur noch frustrieren, dass ihre Angriffe immer ihre Partner trafen und nicht ihren Gegner. Alle wussten mehr oder weniger von Hao was Magnetangriffe waren und was sie bewirkten, doch keiner wusste, wie man so eine Taktik durchbrechen konnte, da sie nicht wussten wie diese Taktik funktionierte und sie somit auch nicht unterbinden konnte. Doch es musste einen Weg geben, immerhin gab es immer einen. Doch bevor die drei die richtige Lösung finden konnte wurden sie auch schon von einem Angriff zu Boden gerissen, der sich mitten im Flug gespalten hatte und jeder dieser Abspaltungen eine andere Richtung eingeschlagen hatte.

„Au, verdammt der war unfair…“

Doch mehr konnte Alina nicht dazu sagen, da in diesem Moment ein weiterer Angriff auf sie zu flog, den sie weder aufhalten noch ausweichen konnte. Doch bevor dieser sie traf, blieb er mitten in der Luft hängen.

„Denkst du wirklich, dass die Dalins fair kämpfen würden?“

„Nein, aber…das ist doch nur ein Trainingsmatch!“

„Eines das euch zeigen soll, wie es schlimmsten Falls ausfallen könnte, wenn ihr gegen die Dalins kämpft. Wenn man bedenkt wer diese Typen sind, ist das noch harmlos, da sie euch locker mit Bannflüchen belegen können, wenn sie genug zeit haben.“

Auf Kinos Aussage hin sagte niemand mehr etwas. Keiner hatte Lust sich mit ihr anzulegen. Aus diesem Grund wechselten sie schnell das Thema, damit es nicht doch noch Extraarbeit gab

„Gut, wir haben es verstanden, Meisterin Kino. Doch zu einem anderen Punkt. Die Ferien sind in acht Tagen vor bei und unser Flug geht in sechs Tagen, da wir keinen anderen Rückreiseflug bekommen haben.“

„Genauso sieht es mit uns aus. Da wir aber nicht gerade um die Ecke leben und Lyserg seinen Flug auch noch kriegen muss müssen wir auch schon in sechs Tagen abreisen.“

„Wenn ihr abreisen müsst, dann tut es. Besonders euch drein rate ich so schnell es geht zurück in eure Heimatstadt zurückzukehren.“

Bei diesen Worten zeigte sie zuerst auf Alina, dann auf Reika und anschließend auf Lyserg. Alle drei sahen die alte Frau nur verwirrt und verständnislos an.

„Wieso gerade wir, Meisterin Kino. Wir sind genauso begabt und stark wie die anderen.“

„Klara ist ein Elementargeist, meine Liebe. Das heißt, dass sie in einem Kampf vernichtet werden könnte…“

„Ja aber ich habe keinen Naturgeist, ich kann Yo helfen!“

Kino sah Alina bei diesen Widerworten nur mit einem gefährlichen Blick an.

„Du schadest Yo mehr als du ihm helfen könntest. Deine Befangenheit in diesem Turnier wird den Sieg beeinflussen und die Dalins wissen wie sie ihre Trümpfe ausspielen müssen. Jedenfalls dann wenn sie ihren Scharfsinn über die Jahre nicht verloren haben.“

Alina war von diesen Worten mehr als geschockt. Was hatte sie bitte getan, dass sie immer so verstoßen wurde. Sie wollte Yo doch nicht Schaden, im Gegenteil sie wollte ihm helfen. Wieso sahen alle in ihr eine Gefahr. Zuerst Anna und jetzt Yos Großmutter, dabei hatte sie nichts getan. Sie verstand einfach nicht wie man sie ohne jeglichen Grund einfach so zurückstoßen konnte.

„Wenn sie denken dass ich Yo nur behindere, werde ich mit Freuden abreisen, doch wie gesagt, mein Flug geht erst in sechs Tagen und bis dahin müssen sie mich noch ertragen.“

Mit diesen Worten hatte Alina den Garten verlassen und das Haus betreten. Die anderen sahen ihr nur geschockt hinterher. So hatten sie Alina noch nie erlebt. Erst nach dieser Aktion bemerkten sie, dass Alina nicht die einzige war, die nicht mehr an der Seite der Gruppe war. Nein Manta und Mitsuki fehlte auch. Jetzt verstand die Gruppe gar nichts mehr.
 

Suchend sahen sich die Schamanen nach ihrem vermissten Freunden um. Alle bis auf Tamara, die ja wusste wo diese waren.

„Sag mal Tami, wo ist eigentlich Manta?“

„Er ist nach oben gegangen, nachdem Mitsuki uns aus dem Badezimmer geschmissen hat. Ich glaube er wollte sich die Bücher noch mal genauer ansehen, für den Fall, dass Meisterin Kino und Meister Yomei doch nicht alle unsere Fragen beantworten können.“

Die Gruppe nickte nur und ging dann ebenfalls ins Haus immerhin war es schon wieder 21:00 Uhr und sie hatten langsam Hunger. Die Frage war, wer jetzt kochte. Alina war in ihrem Zimmer verschwunden und hatte anscheinend kein Interesse da wieder heraus zu kommen. Manta war kurz nach dem sie rein kamen an ihnen vorbei gelaufen und hat irgendetwas von wegen ‚er müsse schnell nach Hause um nach seiner Schwester zu sehen’ oder irgendetwas in der Art gemurmelt. Doch bevor sie weiter nachfragen konnten war er auch schon verschwunden. Mitsuki kam auch nicht in Frage, da sie sich immer noch weigerte aus dem Bad zu kommen. Oder besser gesagt sie ist herausgekommen, hat jedoch sofort wieder den Rückzug angetreten als Reika sie mit ‚na, rote Tomate’ gegrüßt hatte. Auch Ryu schied aus, da er sich nicht von seiner Diskussion mit Trey losreißen konnte.

„Ich sage dir, Mitsuki hat etwas für Ren über. Hast du nicht gesehen wie sie knallrot davon gelaufen ist, als Jeanne auf ihm lag. So etwas kann man doch nicht übersehen.“

„Ach echt. Wieso kriegt Ren eigentlich immer die Mädels ab. Auch als wir das erste Mal nach Dobbie Village gesucht haben. Erinnerst du dich, wo wir in der ganzen Stadt herumgefragt haben. Ren war der einzige, der mit einem Knutschfleck zurückkam.“

„Tja mein eiskalter Freund, das leben ist und bleibt ungerecht. Ich meine, alle Frauen, die wir je getroffen haben, hatten entweder einen Verlobten einen Freund oder einen Mann an ihrer Seite. Na ja alle die nicht hier sind. Sogar Dairedo hatte nach dem Abbruch des Turniers einen festen Freund.“

„Was woher weißt du das?“

„Na ja hab das Mädchen getroffen, als ich mit meinen Kumpels durch Amerika gedüst bin.“

Bei diesen Worten ließ sich Trey auf den Boden nieder und die beiden führten ihre Diskussion weiter. Yo hingegen hatte sich in sein Zimmer begeben und fiel erst einmal vor Erschöpfung um. Das Training seiner Großeltern war immer die Hölle, doch im Moment war es schlimmer als das. Er hatte es noch nie geschafft sein Furyoko innerhalb von zwei Tagen zwei Mal komplett zu verbrauchen. So etwas konnte sogar den stärksten Schamanen umhauen. Reika zog es ebenfalls vor zu verschwinden und sich zu Alina zu gesellen, die mehr als nur schlecht gelaunt war. Somit gehörten nur noch Ren, Jeanne, Tamara, Joco, Anna und Lyserg zur engeren Auswahl. Doch auch Joco war schnell weg von der Liste, da er sowieso nicht so gut kochen konnte und einen Witzteller mit einem Blatt Salat und einer Scheibe Tomate wollten sie nun wirklich nicht serviert bekommen. Aus diesem Grund wurde schnell entschieden, dass Tamara, Lyserg und Jeanne für das Essen zuständig waren. Immerhin wollten sie genauso wenig Blut auf den Tellern und das könnte unter Umständen passieren, wenn sie Ren zum Kochen schickten und da Anna die Entscheidung eh fällte, schied auch sie aus.

„Jeanne, Lyserg, Tamara. Ihr macht Essen und zwar etwas plötzlich.“

„Jawohl Anna!“

Mit diesen Worten waren die drei Angesprochenen schon in der Küche verschwunden und machten sich an ihre Aufgabe. Nach vierzig weiteren Minuten war das Essen endlich auf dem Tisch und zum erstaunen aller auch die restlichen Bewohner des Hauses. Dennoch verlief das Essen mehr als ruhig. Lag es daran, dass Kino und Yomei hier waren oder daran das die einzelnen zu erschöpft vom Training waren. Es spielte keine Rolle, jedenfalls keine große.
 

Nach diesem Tag vergingen die restlichen Tage ebenfalls rasant. Sie trainierten aßen und trainierten noch mehr. Keiner schien auch nur ein Interesse daran zu haben ihr Training zu stören. Nicht mal eine leise Spur gab es, dass sie beobachtet wurden. Doch andererseits hätte es keiner bemerkt, da sie zu konzentriert auf ihr Training waren. Die Magnetangriffe waren an sich nicht schwer. Doch Angriffe aufzunehmen und sie in Magnetangriffe umzuwandeln stellte eine nahezu unmögliche Herausforderung dar. Es war ein tagelanges Training, bis sie es endlich einigermaßen hinbekamen. Auch lernte die Gruppe, wie man einen Magnetangriff verhindert. Es hatte etwas mit dem Angriff selbst zu tun. Je verstrickter und stärker ein Angriff war, desto schlechter konnte man eine solche Technik anwenden. Mit einem Angriff setzt man eine gewisse Kraft frei und je gradliniger diese Kraft ist, desto leichter konnten sie in Magnetangriffe umgewandelt werden. Es war nicht nur eine Frage der Taktik sondern auch eine Frage des gegnerischen Angriffes.

„Oh man, ich glaube ich hab es endlich kapiert.“

Als Trey das sagte, nickte Kino nur und wendete sich dann an Yo. Kurz darauf, drehte sie sich jedoch wieder zu Trey.

„Gut, dann lass mal einen Magnetangriff auf Yo los. Yo du weißt was du anschließend zu tun hast, richtig?“

„Ja, Großmutter, aber wie…“

„Keine Zeit für Erklärungen. So und jetzt los!“

Trey und Yo wechselten kurz verwirrte Blicke, bis Trey der Aufforderung nachkam und Yo angriff. Dieser blieb an Ort und Stelle stehen und konzentrierte sich auf den Angriff. Kurz darauf wechselte dieser die Richtung und flog auf einen nahe stehenden Baum zu, wurde jedoch sofort wieder zurückgeschleudert.

„Der war mies Meisterin Kino. Aber bitte, wenn ihr unbedingt einen Kampf haben wollt!“

Mit diesen Worten war Hao vom Baum herunter gesprungen und hatte sein Schwert hervorgeholt und seinen Schutzgeist mit diesem vereinigt. Kino hätte am liebsten gegen etwas getreten um ihren Frust freien lauf zulassen. Sie hatte Haos Anwesenheit gespürt, doch hat sich nicht anmerken lassen und trotzdem schien er nicht besonders überrascht über den Angriff zu sein. Im Gegenteil er schien regelrecht darauf gewartet zu haben. Doch was als nächstes Geschah überraschte sie genauso wie die anderen.

„Geht mal beiseite Jungs, Hao gehört mir!“

„Du bist mal wieder mit dem falschen Fuß aufgestanden. Sicher, dass du es mit mir aufnehmen willst? Und das ganz allein? Übernimm dich bloß nicht!“

Alina schenkte ihm daraufhin nur ein Lächeln, das jedoch gleich wieder verschwand.

„Arrogant wie eh und je, was? Aber glaub ja nicht, dass du mit mir alles machen kannst.“

Mit diesen Worten griff Alina an, doch ihr schlag wurde locker abgewehrt. Der Kampf den die beiden sich lieferten war kein Schamanenkampf, allerdings auch kein bloßer Schwertkampf. Es war beides. Mal flog ein Angriff, ein anderes Mal knallten nur die Schwerter zusammen.

„Lass dir eines gesagt sein, Hao. Mich legst du nicht noch einmal rein. Zwei Mal war genug und jetzt zahl ich dir dass mit dem Kuss zurück. Wag es nie wieder mir in Zukunft überhaupt über den Weg zu laufen.“

„Komm schon Alina, du müsstest langsam gelernt haben, dass ich eh das Gegenteil von dem tue was man mir sagt, oder? Ach übrigens. Ich wünsche eine schöne Landung!“

Noch bevor Alina den Satz begreifen konnte, war es auch schon zu spät. Sie landete nämlich ohne Vorwarnung auf dem Boden. Sie hatte nicht auf ihre Beine geachtet und hatte nicht gesehen, dass Hao seinen Fuß nicht weggenommen hatte. Das bewirkte, dass sie unwillkürlich über ihn stolperte und am Boden lag. Die restlichen Schamanen hatten nach dieser Szene genug gesehen und machten sich ebenfalls kampfbereit. Wenige Sekunden später kamen auch schon die ersten Angriffe auf Hao zu, doch dieser Verschwand einfach und tauchte in sicherer Entfernung wieder auf.
 

Das war ein Trick, mit dem man jedem Angriff ausweichen konnte, doch Kino schien das auch zu wissen, da sie sich das ganze nicht einfach ohne Kommentar gefallen ließ.

„Was ist los mit dir Zeke. Angst vor ein paar Angriffen.“

„Der Trick ist alt, Meisterin Kino, genauso wie…“

Doch bevor er den Satz aussprechen konnte, viel ihm Yomei ins Wort.

„Wag es ja nicht diesen Satz zu beenden. Wer von uns älter ist, steht ja wohl außer Frage.“

„Sehe ich auch so und zwar ihr wenn man alle Jahre zusammen zählt, in denen ich als Schamane gelebt habe.“

Einige aus Yos Gruppe mussten sich richtig zusammen reißen um nicht laut los zu lachen, besonders da Yomei beinah alle Vernunft weggeworfen hätte und kurz davor war Hao den Hals umzudrehen. Kino hingegen blieb mehr als ruhig.

„Ich glaube die Technik, die du benutzt hast ist genauso alt. Also wieso zeigst du nicht, dass du den anderen weitaus überlegen bist und kämpfst fair gegen sie.“

„Und was verstehen sie unter fair, wenn ich Fragen darf, Meisterin Kino.“

Kino wusste genau, das Hao das höffliche Gehabe nur aufrecht erhielt um sie zu provozieren, doch das hatte sie schon längst durchschaut.

„Ganz einfach. Einen Kampf in dem du nur die Techniken verwendest, die die anderen auch kennen. Das heißt keine Teleportation, keine Aurageistform, keine Schutzgeistverschmelzung. Alle müssen diese Techniken beherrschen und nicht nur einer.“

Hao konnte sich bei diesen Worten nicht zurück halten. Das amüsierte Lächeln war Beweis genug, dass es ihm nichts ausmachte.

„Kay, dann eben ohne Spezialtechniken und um euch eine Chance zu lassen, verzichte ich auch auf die Magnetangriffe. Ach noch was sie haben vergessen zu erwähnen das meine Fähigkeiten in die Zukunft zu sehen und Gedanken zu lesen ebenfalls wegfallen!“

Nach dem er das gesagt hatte, kamen auch schon wieder die ersten Angriffe auf ihn zu, die er jedoch geschickt umlenkte, bevor Ren es für nötig hielt ihn direkt anzugreifen, doch auch damit kam er mehr als nur locker zu Recht. Ein parierter Schlag hier eine schnelle Drehung und schon stand Hao hinter ihm. Bevor er jedoch angreifen konnte, musste er erst einmal Ryu ausweichen, der ihn von Hinten angriff. Hao allerdings nutzte den Schwung des Angreifenden aus um zu bewirken, dass Ryu sich einmal um sich selbst drehte und anschließend Rückwarts nach hinten fiel. Da Ren sich in diesem Moment jedoch entschied einen weiteren Angriff zu starten, stand er genau in der Fallbahn und wurde von Ryu umgeworfen. Zu ihrem Glück hatte Hao nicht die Zeit sich über die beiden lustig zu machen, da Alina ihm schon einen weiteren Angriff entgegen warf. Durch ein schnelles ducken, konnte er diesem Schlag jedoch auch entkommen. Mit dieser Aktion ging der Zweikampf der beiden wieder von vorne los und Hao ließ es sich nicht nehmen die Konversation wieder aufzunehmen.

„Sag mal, kann es sein, dass je länger wir kämpfen du immer wütender wirst. Das steht dir überhaupt nicht!“

„Behalt deine Sprüche für dich, ich bin nicht interessiert, verstanden?“

„Kay!“

Mit diesen Worten lenkte er Alinas Schwert so um, dass es Reikas Angriff einfach abblockte. Hao schenkte den beiden daraufhin nur ein amüsiertes Lächeln, bevor er sich zu dem Geschehen äußerte.

„Netter Magnetangriff, aber leider hat deine Freundin ihn abbekommen“

Noch bevor er etwas ergänze, hatte er schon den nächsten Angriff zu Mitsuki umgelenkt. Langsam bekam er jedoch das Gefühl, dass keiner mehr gegen ihn kämpfte, da sich die einzeln Schamanen gegenseitig umliefen, einfach so auf die Nase fielen oder ihre Angriffe auf ihre Verbündeten abfeuerten. Gut das war größten Teils sein Werk, aber immerhin lieferten sie die Vorgaben dafür.
 

Das Ende vom Lied war jedenfalls, dass die meistens einfach am Boden lagen und sich irgendwelche schmerzenden Körperteile rieben oder sich über ihr nicht mehr vorhandenes Furyoko beklagten. Hao hingen sah sich das ganze etwas belustigt an, behielt Yo, Tamara und Mikihisa jedoch weiterhin im Auge, da er wusste, dass sie ihn ebenfalls angreifen konnte. Doch so wie es schien waren die drei einfach zu geschockt dazu.

„Was denn, war das schon alles? Schade. Ich fürchte, da haben sie noch eine Menge Arbeit, die auf sie zukommt, Meisterin Kino.“

Während er das sagte viel sein Blick auf die am Boden liegenden Schamanen, die ihm nur tödliche Blicke zuwarfen, doch diese konnte er locker ignorieren. Was er jedoch nicht ignorieren konnte war die Person, die in diesem Moment zu dem geschehen hinzukam.

„Was ist denn…Jeanne, alles in Ordnung…Güte was ist passiert….“

Erst als er das aussprach, fiel ihm Hao auf, der schon ein paar Schritte auf Abstand gegangen war. Er hatte keine Angst vor Marco, doch zwischen zwei Feinden zustehen war nun mal mehr als nur unsicher, besonders, wenn sie noch Furyoko hatten.

„Du…dafür wirst du büßen!“

Kurz darauf stand Marcos Schutzgeist vor ihm und griff an. Hao hatte zuerst vor auszuweichen, doch das hätte, wenn er richtig darüber nachdachte, in einem Katz und Maus spiel geendet. Marco griff an und er selbst müsste ausweichen. Wenn er zusätzlich noch Pech hätte, würde jemand diese Situation nutzen und ebenfalls angreifen. Aus diesem Grund entschloss er sich dazu gegen zu halten und die Energie des Angriffes aufzunehmen nur um seinen eigenen Angriff damit zu stärken. So kam es, dass Marco von dem Angriff zurück geschleudert wurde und ihm sein Medium aus der Hand rutschte.

„So, Leute, das war’s. Play time is over.“

Mit diesen Worten sah er sich die Reaktionen der einzelnen an. Was nicht weiter schwer war, da sie alle etwas zurückwichen und den Raum zwischen ihnen und Hao vergrößerten. Alle waren mehr als erschöpft und viele hatten kein Furyoko mehr zur Verfügung. Doch diejenigen, dessen Furyoko noch nicht aufgebraucht war konnten es vorläufig nicht mehr verwenden oder setzten lieber auf Verteidigung, da sie nicht noch mal in ihre Freunde laufen wollten. Sie waren zu neunt und hatten keine Chance gegen ihn, dass Marco jetzt hier war änderte gar nichts an der Sache. Selbst mit ihm waren sie noch unterlegen, dabei hatten sie alles verwendet was sie gelernt hatten. Magnetangriff, Geistkontrolle und sogar diese blöde Schutzbarriere, doch alles schien wirkungslos zu sein. Wie war das möglich? Hatte er ihre Schritte vorhergesehen. Doch wie. Immerhin war es doch unmöglich so viele Gedanken auf einmal zu verfolgen und wie wusste er wie er die Angriffe richtig kontern musst ohne hinzusehen. Das war doch nur möglich wenn er es wusste. Hatte er in die Zukunft gesehen.

„Von wegen Play time is over. Sprich unsere Sprache oder behalte deine Kommentare für dich!”

„Oh, ich glaube da kann einer keine Niederlage eingestehen, kann das sein?“

„Von wegen Niederlage. Du hast ganz eindeutig deine Kräfte eingesetzt, trotz unserer Niederlage gibt es für dich keinen Sieg.“

Hao sah Kino nur ungläubig an. Auch die anderen waren mehr als überrascht durch die plötzliche Wendung.

„Keine Ahnung wovon sie reden. Ich spüre es einfach wenn ein Angriff auf mich zukommt, da brauche ich keine speziellen Techniken nur Konzentration. Aber wenn es euch hilf, glaubt doch was ihr wollt. Ach noch etwas, vergesst nicht dass eurer Taxi wartet!“

Mit diesen Worten war Hao verschwunden und Marco schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.

„Richtig das Taxi. Das ganze Gepäck ist schon drin. Wir müssen nur noch einsteigen und dann geht es zurück nach Paris. Der Flug kommt in zwei Stunden.“

Jeanne nickte nur, während Lyserg verärgert seine Pendelschnur einrollte.

„Das heißt wir müssen?“

Wieder war nur ein Nicken von Jeanne zu sehen. Sie war wegen der Niederlage einfach zu geschockt.
 

Der vorletzte Angriff auf Hao hätte sie erwischt, wäre er ausgewichen und nicht stehen geblieben um ihn zurück zulenken. Doch sie schüttelte diesen Gedanken schnell wieder aus ihren Kopf und verabschiedete sich schnell von den anderen. Lyserg tat es ihr gleich. Als die drei das Grundstück wieder verlassen hatten, wendeten sich die drei Mädchen aus Akita zu den restlichen Anwesenden der Gruppe.

„So wir müssen auch langsam packen unser Flug kommt in drei Stunden und bis dahin müssen wir alles zusammen haben.“

Mit diesen Worten verließen die drei Mädchen etwas geknickt den Garten. Sie hatten nicht nur eine herbe Niederlage gegen Hao einstecken müssen, nein, jetzt war es auch zu spät um noch mehr zu lernen. Sie wollten ihre Freunde unterstützen, doch wie wenn sie diese nur behindern würden. Alinas Abstammung und die Tatsache, dass Reika einen Elementargeist besitzt ließ ihnen keine andere Wahl als abzureisen. Mitsuki hätte die Möglichkeit hier zu bleiben, doch sie hatte zu viel in der Schule verpasst. Außerdem haben sich die drei seit dem Schamanenturnier nie getrennt. Gab es wirklich keinen Weg den Jungs zu helfen, oder sahen sie ihn bloß nicht. Doch keiner der drei bekam eine Antwort darauf. Doch das war nicht die einzige Frage, die sie quälte. Was sie sich am meisten Fragen war, was mit Manta los war. Er hat sich ganze sechs Tagen nicht mehr sehen gelassen. Immerhin hatten sie gehofft sich von ihm verabschieden zu können, doch er war nicht da. Langsam fragten sie sich, ob was passiert war, doch die Frau am Telefon meinte, dass er mit niemanden sprechen wollte. Wollte er Yos Großeltern einfach nur aus dem Weg gehen oder steckte mehr hinter seinem verschwinden. Sie wussten es nicht, doch sie würden es erfahren. Immerhin haben sie ja auch vorher mit den anderen den Kontakt aufrecht halten können. Sie wussten, dass die Jungs gewinnen konnten. Sie hatten gegen Hao zwar keine Chance, doch wer sagt, dass diese Dalins eine Chance gegen ihn hätten. Keiner und daran mussten sie einfach glauben.

„Also, ich bin so weit. Meinet wegen können wir los.“

„Hey wieso so mies gelaunt? Die Jungs packen das schon. Immerhin müssen sie nicht allein kämpfen. Oder meinst du wir sollten die Schule doch schwänzen?“

Alina schüttelte schnell den Kopf.

„Nein, ich vertraue ihnen und ich glaube sogar sie sind ohne uns besser dran. Je mehr wir sind, desto mehr stehen wir uns selber im Weg herum.“

Die beiden Mädchen stimmten Alina nur kurz zu, bis sie ihre Koffer nach unten schleppten und sich von Ryu, Tamara, Joco, Yo, Ren und Trey verabschiedeten. Zum Schluss fiel Reika ihrer Cousine noch um den Hals um sich für den Nichtrauswurf und den Aufenthalt hier zu bedanken. Doch dann kam auch schon ihr Taxi und sie stiegen mit einer unglücklichen Mine ein. Sie wollten die Jungs nicht alleine kämpfen lassen, nicht vor so einem wichtigen Kampf, doch wie Kino schon gesagt hatte, war es wahrscheinlich das Beste so. Alle drei Mädchen waren sich sicher, dass sie die Jungs früher oder später wieder sehen würden und genau der Meinung waren auch Jeanne und Lyserg, die in diesem Moment auf ihren Flug nach Paris warteten. Marco saß nur still neben den beiden. Jeanne hatte ihm alles erzähl doch wirklich mitreden konnte er nicht. Dafür hat er sich einmal zu oft im Hotel versteckt und ein paar nette Gespräche mit den Schiedsrichtern gehabt.
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

Das war's wieder. Das nächste Kapitel wird erst am 1.8. kommen. Also in zwei Wochen. Ein kann ich aber vorausschicken: das nächste kapitel dreht sich ausschließlich um Yo und Hao.

Also schaut auch das nächste Mal rein wenn es heißt das nächste Kapitel, Ein Kampf zwischen Brüdern, ist on.
 

T'schuldigung, aber ich freu mich schon dieses Kapitel zu schreiben. Jetzt entlasse ich euch aber ersteinmal. Bis spätestens zum 1.8.
 

eure Misato

Ein Kampf zwischen Brüdern

So da bin ich wieder und ich muss zugeben, dass dieses Kapitel das einzige ist, dass ich ganze zehn Mal überarbeitet habe. Nachtsicht überstanden und jetzt geh ich wieder ins Bett. Vorher wünsche ich aber noch viel Spaß beim Lesen.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 27: Ein Kampf zwischen Brüdern
 

Nach dem Yo und die anderensich von den Mädels aus Akita verabschiedet hatten, wendeten sich alle zu Trey, da Kino das Wort an diesen richtete.

„Und wann kommt dein Flug?“

„Wie meiner? Ich habe dank des Schamanenturniers Privatunterricht bekommen, dass heißt ihr könnt bis zum Ende auf mich zählen.“

Trey sah Kino zuerst etwas verdutzt an, doch dann versuchte er einen auf cool zu machen.

„Auf dich vielleicht auf deinen Schutzgeist nicht.“

„Wieso denn das? Kororo ist äußerst loyal und zuverlässig!“

Bei diesem Satz musste Ryu unwillkürlich an die Tag denken, an dem Lyserg ihnen seine Lebensgeschichte erzählt hatte. Aus diesem Grund konnte er seinen Satz nicht zurückhalten.

„Ja was man von den dazugehörigen Schamanen nicht behaupten kann. Immerhin hast du eine Zeit lang nur für Lysergs Schutzgeist geschwärmt.“

„Ach ja Ryu. Dafür hast du Lyserg für ein Mädchen gehalten. Außerdem schwärmst du jedes Mädchen an!“

Bei dem Streit zwischen Ryu und Trey merkte keiner, dass Yo sich mittlerweile auf den Boden gesetzt hatte und scheinbar über etwas nachdachte. Doch auch als Kino den Streit unterbunden hatte, achtete keiner auf Yo. Zu sehr steckte ihnen der Schock über die letzte Niederlage in den Knien, als das sie etwas anderes als ihre nähere Umgebung wahrnehmen konnten.

„Schluss jetzt. Was dich angeht. Du hast einen Elementargeist und ich habe vor genau sechs Tagen etwas dazu gesagt.“

„Ähm, ja stimmt. Aber irgendwie habe ich das nicht mehr so in Erinnerung.“

„So wirklich. Dann sagen dir die Kristalle der Stille wohl auch nichts mehr.“

„Doch das sind doch die Steine die Zekes Schutzgeister vernichten könne. Aber was hat das mit Kororo zu tun.“

Jeder hatte den Sinn von Kinos Aussage mittlerweile verstanden, doch Trey hatte im Moment eine Gehirnblockade, weshalb Ryu ihm auf die Sprünge half.

„Ganz genau. Und Zekes Schutzgeister werden durch diese Kristalle vernichtet, weil sie Elementargeister sind!“

„Das heißt, wenn diese Kristalle Elementargeister vernichten können dann….warte das heißt ja dass sie auch Kororo vernichten können!“

Bei diesen Worten sprang Trey hektisch auf und versteckte Kororo in seiner Hosentasche. Oder besser gesagt er stopfte sie regelrecht in diese. Dann sah er sich flüchtig um, bevor er sich zu den anderen wendete.

„So jetzt können die Kristalle sie nicht mehr vernichten.“

Die Anwesenden sahen sich daraufhin nur kurz an, bis Ren die Wutschnur platzte.

„Sag mal hast du sie noch alle. Als wenn sie in deiner Tasche sicher wäre. Und selbst wenn? Wie willst du bitte mit ihr kämpfen. Willst du dein Medium in eine Jacke einwickeln?“

Trey dachte kurz darüber nach. Kororo nutzte die Zeit um aus der Tasche heraus zu krabbeln und nach Luft zu schnappen, doch schon ging die Tortur weiter. Kurz darauf vereinigte Trey sie mit dem Ekupasie und wickelte anschließend den Pullover um seinen Oversoul.

„Ta da, nah was sagt ihr jetzt? Überzeugt?“

„Ich bin überzeugt, wenn du damit kämpfen kannst!“

Trey ließ sich das nicht zwei Mal sagen, doch anstatt einen Angriff loszufeuern, flogen auf einmal Stoffreste durch die Gegend. Darauf konnten die anderen nicht mehr und fingen lautstark an zu lachen. Der Pullover wurde durch den versuchten Angriff total zerfetzt und flog jetzt in keinen Stücken herum. Selbst Kino konnte sich ein bedauerndes Lächeln, nicht verbergen.

„Das war definitiv die lächerlichste Aktion die ich je gesehen habe. Eigentlich müsste jedem Schamanen klar sein, dass so etwas nicht funktionieren kann. Außerdem lässt sich die Macht der Kristalle der Stille nur von einer Totentafel aufhalten. Wenn du deinen Geist jedoch die ganze Zeit in der Totentafel behältst kannst du nicht kämpfen und das wiederum heißt, dass du nur im Weg stehen würdest.“

„Dann muss ich wohl auch mein Flugticket wahrnehmen. Der Flug wäre dann morgen Abend.“

Mit diesen Worten setzte sich Trey auf den Boden um fluchte vor sich hin.

„Menno, die größte Schlacht überhaupt und ich bin nicht dabei.“

Als Yo diese Worte hörte stand er auf und gesellte sich zu den anderen.
 

Keiner war wirklich begeistert von der Situation. Fünf seiner Freunde waren schon auf der Rückreise, einer ließ sich seit ganzen sechs Tagen nicht mehr blicken und nun sollte noch einer so schnell wie möglich verschwinden. Es waren nur noch wenige hier, die ihm wirklich helfen konnten den bevorstehenden Kampf zu bestehen. Doch er war nicht der einzige, der sich darüber Gedanken machte.

„Gut, ist noch jemand dazu gezwungen dieses Grundstück und Tokio zu verlassen.“

Daraufhin schüttelten alle den Kopf. Sie waren eindeutig in der Unterzahl wenn es zu einem Kampf kommen würde, doch das waren sie so oder so. Immerhin hatten sie mehr als Doppelt so viele Gegner gegen sich. Alle wussten, dass Ren, Yo, Joco und Ryu sich mehr als anstrengen müssen, wenn sie gewinnen wollten. Doch bevor die jungen Schamanen darüber nachdenken konnten, wurden sie schon aus den Gedanken gerissen.

„Gut ihr solltet euch etwas ausruhen, bevor wir mit dem Training weiter machen. Anscheinend war es trotz allem nicht intensiv genug.“

Mit diesen Worten wendete sich Yomei an Mikihisa, doch schon nach wenigen Minuten mischte sich Kino ein und der Beginn einer Diskussion war unvermeidlich.

„Das war ja ein schöner Reinfall. Neun gegen einen. Und er gewinnt trotzdem. Das ist doch wohl ein schlechter Witz.“

„Wenigsten haben die anderen Mal gesehen wie ein richtiger Kampf aussieht, hoffen wir, dass die Dalin- Dynastie nicht auch solche Techniken drauf hat.“

„Mit Sicherheit nicht. Zeke muss die Angriffe vorher gesehen haben, ansonsten hätte er sich nicht so locker verteidigen können. Und diese Fähigkeit haben die Dalins nicht!“

Die anderen ignorierten das Gespräch der älteren und gingen ihren eigenen Gesprächen und Gedanken nach. Sie konnten nicht glauben, dass innerhalb einiger Minuten alle am Boden lagen. Yo hingegen nutzte eine geeignete Gelegenheit um sich das einzige Telefon im Raum zu schnappen.

„Gut wie war das noch? Ah ja genau…“

Während Yo Mantas Hausnummer wählte, sah er sich immer flüchtig nach Anna um, da das Telefon eigentlich Tabu für ihn war.

„Hallo, Yo Asakura hier. Kann ich Manta sprechen…. Wie bitte?…Ach so. Gut, ich versuch es später noch Mal! Wiedersehen.“

Gerade als Yo den Hörer weglegen wollte, sprach ihn eine altbekannte Stimme an.

„Was machst du da Yo?“

Yo drehte sich bei diesen Worten um und ließ beinah den Hörer fallen, konnte ihn jedoch noch rechtzeitig festhalten und sah Anna danach nur geschockt an.

„Ich…also Manta war ja sechs Tage nicht mehr hier und ich wollte wissen wie es ihm geht, da dacht ich, ich ruf mal an.“

„Und was hat er gesagt?“

Yo sah Anna kurz an, bevor er den Hörer wieder zurücklegte.

„Also eine Frau hat mich abgewimmelt. Wahrscheinlich seine Mutter. Sie meinte ‚er wäre in seinen Zimmer und arbeitet an etwas und will nicht gestört werden’. Dann hat sie aufgelegt!“

Yo war immer noch mehr als nervös, er erwartete ein Donnerwetter, doch zu seiner Verwunderung war nichts der gleichen die Folge.

„Sei froh. So kann er jedenfalls nicht in den Kampf mit hineingezogen werden.“

Yo nickte daraufhin nur. Anna hatte in gewisser Weise recht, dennoch machte er sich sorgen um seinen Freund. Er wusste ja nicht mal was an dem Tag passiert war, als dieser ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei gerannt war. Bis jetzt war er nicht dahinter gekommen und die anderen waren genauso ratlos. Doch Manta war nicht die einzige Person, die ihn beschäftigte. Nein, auch Hao war nicht so wie er ihn in Erinnerung hatte, doch konnte er diese Entwicklung weder als positiven noch als negative bezeichnen. Sie war einfach anders. Rätselhafter. Noch bevor er seine Gedanken beenden konnte stand er auf und schnappte sich sein Schwert. Amidamaru, der das sah folgte ihm ohne groß nachzudenken oder den anderen bescheid zu sagen.
 

Die anderen bekamen nicht mit, das Yo sich vom Grundstück entfernt hatte. Dafür waren die restlichen Bewohner des Hauses zu wütend oder erschöpft durch die vor wenigen Minuten stattgefundene Niederlage. Keiner schien ein Auge auf den anderen zu haben, sondern nur auf sich selber und auf seinen Gesprächspartner. Aus diesem Grund war auch keiner in der Lage Yo von seinem Vorhaben umzustimmen. Und dass hätten sie, wenn sie es gewusst hätten, doch das taten sie nicht.

Schon nach wenigen Minuten erreichte Yo den Wald, an dem er mehr als hundert Mal dran

vorbei gelaufen war.

„Yo was hast du vor. Du weißt doch was beim letzten Mal passiert ist, als du diesen Wald betreten hast.“

„Ja, aber ich werde dieses Mal alleine herauskommen. Aber vorerst brauche ich ein paar Antworten.“

„Du ignorierst die Gefahr, die von deinem Bruder ausgeht. Glaubst du wirklich, er wird dir die Antworten einfach so geben.“

„Wahrscheinlich nicht, Amidamaru. Dann muss ich wohl den Kampf beenden, den er beim Schamanenturnier abgebrochen hat.“

„Was ein Zweikampf. Das ist nicht dein Ernst. Nach den was er mit deinen Freunden angestellt hat?“

Yo nickte daraufhin nur, doch bevor sie sich entscheiden konnten umzudrehen waren sie schon im Zentrum des Waldes. Doch jetzt umzudrehen hatte Yo sowieso nicht vor. Stattdessen sah er sich suchend um. Er wusste, dass sein Bruder hier irgendwo war, die Frage war nur wo. Als er jedoch weiter auf die Lichtung trat wurde er von einer bekannten Stimme angesprochen.

„Was willst du? Einen Beweis dafür, dass ich mit gutem Grund aus dem Schamanenturnier ausgestiegen bin. Da muss ich dich enttäuschen, einen Kampf hättest du verloren.“

Yo drehte sich bei diesen Worten um. Hao stand wie immer locker gegen einen Baum gelehnt und sah Yo nur mit einem undefinierbaren Blick an. Keiner, weder Amidamaru noch Yo, konnten entziffern, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Doch zu mindestens Yo störte der Blick nicht.

„Wir wollen nur Antworten!“

Hao konnte daraufhin ein leichtes Schmunzeln nicht verbergen. Irgendwie kam ihm diese Situation bekannt vor. Doch er würde seine Meinung nicht ändern.

„Wenn weiter nichts ist. Eine Antwort kann ich dir gegeben und die heißt ‚nein’!“

Mit diesen Worten stieß sich Hao vom Baum ab und wollte gerade gehen, als Amidamaru ihn zurückhielt.

„Und welche Frage hast du damit beantwortet?“

„Um genau zu sein die Frage, in der ihr um Antworten bittet. Ich gehöre nicht zu eurer kleinen Gruppe, also hört auf mich um Hilfe zu bitten und wendet euch an eures gleichen. Haben wir uns jetzt verstanden.“

Bei den letzten beiden Sätzen nahm Haos Stimme einen bedrohlichen Unterton an, der bewirkte, dass Amidamaru unbewusst den Kopf einzog. Yo hingegen schien das nicht zu stören.

„Wie wäre es dann mit einem Deal. Immerhin bist du mir noch einen Kampf schuldig. Wenn ich gewinne gibst du mir alle Antworten die ich haben will.“

Bei diesen Worten sah Hao Yo nur ungläubig an. Hatte er eben wirklich das gesagt, was er gehört hatte. Anscheinend schon denn Amidamaru fing sofort an durchzudrehen.

„Was…das ist nicht dein Ernst… Wieso…das ist…Yo… lass uns verschwinden bevor…“

Während Yos Schutzgeist nur versuchte Yo von seinem Vorhaben abzubringen, konnte sich Haos Schutzgeist nicht mehr zusammen reißen.

»Ich hab mich wohl verhört. Du willst wirklich gegen Hao antreten, dass ist echt zu abgedreht. Du bist noch lebensmüder als die Kichererbsen. Das Halbmillennium kann man echt in die Tonne treten, aber zu mindestens hatte man mal was zum lachen. Doch mal ehrlich was ist dein Wetteinsatz? Immerhin steht der Sieg jetzt schon fest. Leute hört euch das nur mal an.«

»Krieg dich wieder ein. Es ist doch immerhin nichts neues, dass Yo etwas von der Rolle ist.«

Doch bevor ein weiteres Mal eine Diskussion zwischen den Elementargeistern ausbrechen konnte, ging Hao frühzeitig dazuwischen.

„Hört auf damit, sofort. So jetzt zu dir Yo. Du willst den Kampf also nachholen. Bitte an mir soll’s nicht scheitern. El-hayyah…“

»Oh nein, den Blick kenne ich. Aber bitte dann lassen wir das Feuerchen auch mal wieder kämpfen. Wag es aber ja nicht zu verlieren, ich wette auf dich!«

„Vielen Dank auch!“

Hao verdrehte bei diesem Satz leicht die Augen, bevor er Yo fixiert.

„Spirit of Fire…“

Bevor er noch irgendetwas erwidern konnte, leuchtete eine der Totentafeln an seinem Gürtel rot auf. Kurz darauf stand ein riesiger Schutzgeist hinter Hao, der sich sofort wieder entmaterialisierte und sich mit Haos Schwert vereinigte.
 

Die Situation hatte leichte Ähnlichkeit mit dem Kampf im Sternenheiligtum, mit dem einzigen Unterscheid, dass die Umgebung eine andere war.

„Letzte Chance um abzuhauen, Yo!“

Doch Yo schüttelte bei Haos Worten nur den Kopf und erschuf ebenfalls Geistkontrolle und griff sofort danach an. Hao konnte den Angriff mit Leichtigkeit abwehren. Es gab einen kurzen Schlagabtausch per Schwert, nur damit die beiden Schamanen die Chance hatten gleich wieder auf Abstand zu gehen und einen Angriff auf seinen Gegner los zu lass. Die beiden Angriff kollidierten miteinander und verursachte eine Druckwelle, der die beiden Schamane jedoch standhalten konnte und sie nicht mal am weiterkämpfen hinderte.

„Wieso machst du das ganze so kompliziert?“

„Aus dem selben Grund wieso deine Freunde immer Geistkontrolle erschaffen, wenn sie mich sehen. Wir sind Feinde. An dieser Tatsache wird sich auch in, was weiß ich denn wie vielen Jahren, nichts mehr ändern.“

Mit diesen Worten setzte Hao zu einem weiteren Angriff an, dem Yo nur schwer standhalten konnte. Doch er wollte nicht aufgeben, er konnte nicht.

„Wieso hast du uns dann geholfen? Wieso das ganze mit Nevu?“

„Yo du redest zu viel!“

Noch bevor Yo etwas erwidern konnte, lag er auch schon auf dem Boden. Doch er ignorierte den Schmerz und rollte sich schnell zur Seite um anschließend sofort wieder auf die Beine zu kommen. Das hatte zur Folge, dass ihn der nächste Angriff nur um Haaresbreite verfehlte. Allerdings schien Hao diese Tatsache nicht im Geringsten zu stören.

„Nevu hat mich einfach genervt. Was würdest du denken, wenn irgendjemand entscheidet sich so aufzuführen wie du, nur mit dem Unterschied, dass er sich durch diese Verhalten total lächerlich macht und nebenbei auch noch mehr als erbärmliche Kämpfe abliefert. Das ganze war etwas Persönliches. Er kann sowieso froh sein, dass er noch lebt.“

Kurz nach dieser Ausführung musste Yo sich sofort ducken, da Hao schon wieder angriff. Seine Kondition war besser geworden, doch Haos gegenüber schien sie mehr als nur schwach zu sein. Yo wusste noch nicht, ob es an der Tatsache lag, dass Hao dominierte oder einfach daran, dass er eher auswich als einen direkten Schlag abzufangen.

„Wo wir gerade bei Leben sind. Wie konntest du den Angriff im Sternenheiligtum überleben!“

Jetzt war es raus. Das war eine der Fragen, die Yo sich am meisten gestellt hatte. Er hatte die Explosion gesehen. Wie Dobbie Village verschwand, doch wie war es für Hao damals möglich gewesen das ganze zu überleben. Alle waren sich mehr als sicher über die Tatsache, dass das keiner überleben konnte, wieso er. Yo erhoffte sie zwar keine Kampfpause, war jedoch trotzdem überrascht, dass Hao nicht mal eine Sekunde innehielt, sondern stattdessen wieder Angriff. Dieses Mal jedoch nutzte Yo eine neue Technik, in dem er versuchte eine Schutzbarriere aufzubauen, an dem der Angriff schließlich abprallte. Yo war selbst davon überrascht, dass es geklappt hatte, doch auch Hao konnte ein gedankliches Lob nicht zurückhalten.

//Nicht schlecht. Scheint so als wäre Yo doch lernfähig. Dann machen wir es ihm mal etwas schwerer.\\

Mit diesen Gedanken griff Hao erneut an und die Schwerter prallten aufeinander. Bevor dies jedoch geschah, setzte Hao seine neue Taktik ein. Kurz bevor sich die Schwerter berührten verstärkte er sein Medium mit zusätzlichem Furyoko, welches dazuführte, dass Yo nach dem sich die Schwerter berührten nach hinten geschleudert wurde. Doch auch dieses Mal richtete er sich schnell wieder auf um nicht den Eindruck zu erwecken, dass er mit seiner Kraft am Ende war. Durch diese Aktion entkam er ein weiteres Mal einem gezielten Angriff, der nur wenige Millimeter vor ihm auf dem Boden aufkam und Yo mit einem Haufen Erde überschüttelte.
 

Yo konnte nicht anders als sich kurz zu schütteln um die lästigen Erde wieder los zu werden, übersah dabei jedoch Haos nächsten Angriff, weshalb er gegen den nächsten Baum knallte. Dabei brauch seine Geistkontrolle und Yo hatte etwas Schwierigkeiten sich zu orientieren.

„Yo, komm schon steht auf. Das ist der falsche Zeitpunkt um das Bewusstsein zu verlieren.“

„Keine Sorge.“

Mit diesen Worten stand Yo etwas wackelig wieder auf und erschuf erneut Geistkontrolle.

„Siehst du, das ist der Grund, wieso ich überleben konnte. Dein Angriff damals ging überraschenderweise fast vollständig an mir vorbei. Das was ihr hinterher gesehen habt, war sozusagen nur eine Illusion. Ein nachhaltiges Bild, das durch den hohen Furyokoverbrauch entstanden war. Fast so wie eine Fast so wie eine Fatamorgana. Das einzige, so ungern ich es auch zugebe, was mir hätte gefährlich werden konnte, war die Explosion, die durch die zerstörung der Verbindung zwischen dem Geisterkönig und des Spirits of fire entstanden ist. Und genau hier kamen meine Schutzgeister ins Spiel. Sie können sich nämlich selber mit Gegenständen vereinigen und sind nicht auf meine Hilfe angewiesen. Nur auf mein Furyoko. Deshalb konnte sich Spirit of Fire einfach mit dem Orakelpager vereinigen und ein Schild erschaffen, das stark genug war um der Explosion stand zu halten. Bedauerlicherweise hat Okami sich dann dazu entschlossen ohne meine Hilfe und gegen meinen Willen, den Rückzug angetreten, sonst hätte ich dir wahrscheinlich noch eine Gegenantwort geschickt. Ich denke mal dass Beantwortet das deine Frage. Ich denke schon wenn nicht, dann hast du Pech gehabt!“

Mit diesen Worten endete Hao seine Ausführungen und musste an den Kampf zurück denken. Er hatte etwas von dem Angriff abbekommen, doch das ging Yo nun überhaupt nichts an. Hätten seine Schutzgeister nicht so schnell reagiert, würde der jetzige Kampf bestimmt nicht stattfinden. Okami hatte sich nach der Explosion in den Kampf eingemischt und sie daraus teleportiert, während Spirit of fire die Schutzbarriere weiterhin aufrecht hielt und somit auch die Sicht der anderen auf ihn und die anderen Spirits of element versperrt. Als sie dann außerhalb von Dobbie Village waren, hatte Tako seine Verletzungen sofort geheilt. Das führte dazu, dass weder eine Narbe noch eine andere sichtbare Erinnerung an diesem Kampf blieb, worüber er auch ganz froh war.

Schnell schüttelte er diesen Gedanken wieder aus dem Kopf und wendete sich Yo zu und griff diesen erneut an. Doch dieses Mal schien er sich etwas verschätzt zu haben, da Yo einfach nur zur Seite ging und plötzlich hinter ihm stand. Hao jedoch hatte dieser Möglichkeit durchaus gesehen und drehte sich deshalb nur auf der Stelle um Yos nachfolgenden Angriff abzufangen. Mittlerweile war auch Amidamaru am Ende seines Lateins. Er war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer, doch Hao schien immer einen Schritt voraus zu sein. Keiner seiner Strategien schien zu funktionieren. Auch Yo schien keinen Weg zu finden, wie er bei Hao einen Treffer landen konnte. Dafür waren dessen Tricks zu vielfältig. Es schien fast so als würde er für jede Strategie eine Taktik haben, doch auch wenn er ihre Gedanken las, wie konnte er so schnell handeln. Der Kampf unterschied sich nicht wesentlich von dem, den seiner Freunde gegen Hao geführt hatten. Entweder der Angriff führte dazu, dass man auf dem Boden lag oder gegen irgendetwas flog.

„Glück gehabt. Verlass dich aber nicht darauf, Yo, denn das nächste Mal treffe ich!“

Und wie als wenn Hao es beweisen wollte, legte er noch Mal einen Gang zu. Das hatte zur Folge, dass die Angriffe eine wesentlich schnellere Abfolge hatte und Yo wirklich von Glück reden konnte, dass er alle gerade noch so abblocken konnte.
 

„Sag mal, Yo. Bilde ich mir das ein, oder wird er immer stärker.“

„Ich würde sagen er fängt gerade erst an zu kämpfen. Der einzige Weg etwas Luft zu kriegen ist ihn direkt anzugreifen, doch dass würde heißen, dass er mir noch eine Flugstunde gibt.“

Doch bevor Amidamaru etwas auf diese Aussage erwidern konnte, nahm Hao ihnen die Entscheidung ab und griff Yo noch einmal direkt an. Nach fünf oder sechs weiteren Zusammenstößen mit den Schwertern, wendete Hao seinen vorigen Trick noch einmal an. Doch dieses Mal schlitterte Yo nur am Boden entlang. Hao schien es in der Zwischenzeit aufgegeben zu haben nach einem erfolgreichen Zweikampf sofort den nächsten Angriff hinterher zu schicken, dabei wäre es dieses Mal ein Treffer gewesen.

„Verdammt mit den Sachen kann ich nicht zurück zu Anna. Sie wird mich umbringen.“

„Hey, das ist nicht meine Schuld, wer wollte den Kampf unbedingt fortsetzen? Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass das ein Kinderspiel wird, oder? Das hätte dir der vergangene Kampf am Sternenheiligtum eigentlich zeigen müssen.“

Yo stand bei diesen Worten auf und sah zu seinen Bruder.

„Wenn wir schon mal beim Wort Vergangenheit sind, wieso hast du deine Weltansicht geändert?“

Hao sah Yo daraufhin mit einem neutralen Gesichtsausdruck an, doch innerlich war er mehr als verwirrt.

„Komm schon Yo hör auf Zeit zu schinden. Was erhofft du dir davon.“

„Ich schinde keine Zeit. Es wundert mich nur, dass dieser Text nicht wirklich nach dir klingt, obwohl es eindeutig aus deinem Tagebuch stammt. Ich mein den Text in der heiligen Schrift, den mit dem richtigen Weg.“

„Jetzt geht’s aber los. Das Ding ist Uralt…“

»Naja, uralt würde ich nicht sagen. Immerhin hast du es kurz vor der Meisterung des Einheitssterns geschrieben und…«

„Darf man fragen was das soll?“

»Ups, mein Fehler, bin schon ruhig.«

„Ja und zwar schnell.“

Bei dieser Konversation sahen sich Amidamaru und Yo kurz verwirrt an.
 

Yo wusste zwar seit Ende des Schamanenturniers, dass Hao seinen Schutzgeist nicht nur als Diener sah, doch dieses Gespräch brachte das ganze noch mal auf eine neue Stufe. Das schönste wäre noch gewesen, wenn sie eine Erwiderung auf Haos letzten Kommentar gehört hätten, doch dieser blieb bedauerlicherweise aus.

„Was ist los. Angst dass er etwas ausplaudern könnte.“

Während Hao Amidamaru daraufhin nur einen wütenden Blick schenkte richtete Spirit of fire einen gedanklichen Kommentar an diesen.

»Es gibt nichts zum Ausplaudern. Und zu deiner Frage Yo, er hatte durchaus gute Gründe für seine Entscheidung. Denn im Gegensatz zu den anderen denkt er drei Mal darüber nach, bevor er etwas unternimmt.«

„Kannst du damit aufhören, dass geht Yo nun wirklich nichts an.“

»Schon gut. Trotzdem musst das Mal gesagt werden. Und jetzt kämpf mal ernsthaft, damit die endlich wieder verschwinden.«

Bei diesen Worten konnten sich Yo und Amidamaru nicht mehr zurückhalten, da sie der Satz zu sehr geschockt hatte.

„Ernsthaft. Das meint er doch nicht ernst. Wenn das kein ernsthafter Kampf war, was denn?“

„Aufwärmung. Was macht ihr denn jetzt für ein Gesicht, ich dachte dass wäre euch klar gewesen!“

Yo setzte daraufhin nur ein breites Grinsen auf, während Amidamaru die Welt nicht mehr verstand. Besonders die Reaktion von Yo war ihm ein Rätsel, da er nicht wusste was dieser dachte. Doch bevor jemand etwas sagen konnte nahm Hao sein Medium in die andere Hand und griff erneut an, doch nach dem Angriff warf er es kurz in die Luft um es mit der anderen Hand auf zu fangen und einen zweiten hinterher zu schicken. Yo konnte zwar den ersten umlenken, doch da der zweite einen völlig anderen Verlauf hatte, flogen sie nur aneinander vorbei. Das bewirkte, dass Yo den zweiten gerade noch so zerschlagen konnte. In demselben Moment jedoch schlug der erste Angriff, den Hao kurz darauf mit doppelter Geschwindigkeit zurückgeschickt hatte knapp vor Yo auf den Boden auf und riss ihn von den Füßen. Das einzig Gute daran war, dass durch die Explosion nichts mehr außer einer riesigen dunkle Wolke zu erkennen war.

Doch zu Yos Verwunderung regenerierte sich der Schaden in einer ungeheuren Geschwindigkeit von allein. Und kurz darauf war keine einzige Spur von dem Angriff über, außer seinem Hosenbein, das von dem Angriff gestreift wurde.

„Hast du nicht gesagt, dass Spirit of Fire immer trifft, wenn er treffen will? Heißt dass jetzt er hat diese Fähigkeit verloren, oder dass du dafür sorgst, dass die Angriffe nicht treffen.“

„Versuch ja nicht hier einen falschen Eindruck entstehen zu lassen. Du hast den Kampf provoziert, ich beende ihn nur, so wie ich jeden Kampf beendet habe, den ich einmal begonnen habe.“

„Wie wäre es mal mit einer Ausnahme. Denn so wie das jetzt läuft wird nur jemand verletzt.“

Yo wollte die Situation damit etwas entschärfen, nicht weil er Angst hatte zu verlieren, sondern weil er merkte, dass der Kampf immer ernster wurde. Er wollte zwar einen Kampf, doch nur, damit er Hao daran hindern konnte sich einfach außer Reichweite zu teleportieren. Allerdings fing das ganze an in die falsche Bahn zu laufen.

„Weißt du eigentlich von wie vielen Personen ich den Spruch schon gehört habe? Von zu vielen um noch mal darauf hereinzufallen.“

Diese Worte führten einen untypischen Unterton mit sich. Obwohl Yo nicht wusste worauf das zurückzuführen war, wusste er dass das nichts Gutes bedeuten konnte.

„Ich weiß zwar nicht was du damit meinst, aber so, meine ich das bestimmt nicht.“

„Und mich interessiert es nicht was du meinst oder nicht. Aber um ein für alle Mal etwas klar zu stellen. Meine Entscheidung während des Schamanenturniers hatte weder etwas mit dir noch mit sonst wem zu tun, sondern allein mit der Tatsache, dass ich sowieso keinen Anspruch auf den Titel mehr gehabt hätte. Jeder Schiedsrichter musste dem Geisterkönig seine Treue schwören. Auch ich. Und wenn ich ein Versprechen oder Schwur abgebe, dann halte ich ihn auch.“

Bei diesen Worten verstärkte Hao seine Geistkontrolle etwas.
 

Er hatte nicht vor Yo zu töten, das hatte dieser richtig erkannt. Das hieß aber nicht, dass er ihn nicht auf den Boden der Tatsachen zurück bringen konnte. Sie waren Feinde und das würde sich nicht ändern und genau das durfte er nicht vergessen. Es war eine kleine Lektion fürs Leben. Vielleicht würde er das ganze um sich herum etwas ernster nehmen. Es war nicht so, dass er seine Gegner unterschätzte, er nahm sie nicht ernst, da er in jedem das Gute sah und an den Spruch glaubte, dass es schon irgendwie gut gehen würde.

„Im Gegensatz zu den anderen Schiedsrichtern jedoch habe ich den Schwur so gesprochen, wie er für mich akzeptabel war. Meine Neutralität galt für das Turnier, dass die endgültige Entscheidung bringt. Also ab dem zweiten Turnier eines Millenniums. Zufrieden? Denk also ja nicht du könntest mich einschätzen, denn das kannst du nicht. Niemals!“

Yo war bei diesen Worten mehr als nur geschockt. Er wusste im Moment nicht, was Hao damit erreichen wollte. Doch er war sich sicher, dass Hao von etwas ablenken wollte. Da er die nächsten Angriffe jedoch etwas hinauszögern wollte, setzte er einfach an der Stelle an, wo Hao aufgehört hatte.

„Du gibst auch niemand die Gelegenheit dazu.“

Bei diesen Worten versuchte Yo das zittern seiner Hände zu verbergen. Er war sichtlich am Ende seiner physischen Kraft, sein Furyoko hingegen war nicht mal halb aufgebraucht und genau das war das merkwürdigste an diesem Kampf. Auch beim Sternenheiligtum war seine physischen Kraft eher am Ende, dabei war es bei den anderen Kämpfen die er geführt hatte genau andersherum.

„Es geht auch keinen etwas an.“

Da war er wieder. Der mitschwingende Unterton, der mehr als eine Aussage hatte. Man konnte nicht nur Hass oder Verbitterung heraushören. Yo wusste das da noch etwas anderes war. Nur was.

»Wieso gibst du es nicht einfach auf, Yo. Du wirst sowieso nicht dahinter kommen. Jetzt aber zu deinem Vorschlag. Wenn du einen Kampfabbruch haben willst dann deaktiviere deine Geistkontrolle und verschwinde einfach.«

Yo war von dieser Aussage mehr als verblüfft. Doch den Kampf jetzt abzubrechen würde bedeuten, dass das Gespräch mit Hao sofort zu Ende wäre. Also musste er es doch auf den harten Weg durchhalten.

„Ich glaube ich gebe genauso gerne auf wie ihr beiden. Außerdem will ich verstehen wieso du das machst.“

„Wie ich schon gesagt habe, meine Gründe gehen dich rein gar nichts an!“

Bei diesen Worten griff Hao mit einen massiven Angriff an, dem Yo zu seiner eigenen Überraschung gerade noch standhalten konnte.

„Außerdem was würde es dir bringen. Eine Möglichkeit mich zu vernichten, oder was erhoffst du dir davon.“

„Du müsstest eigentlich wissen, dass ich einer der letzten bin, der so etwas ausnutzen würde.“

„Na logisch, genauso wie du der letzte warst der erkannt hat, wer ich wirklich bin.“

Mit diesen Worten zerschlug Hao schon den nächsten Angriff, der auf ihn zukam. Yo hingegen musste zu der Zeit den Kopf einziehen, da er versucht hatte einen von Haos Angriffen in einen Magnetangriff umzuwandeln, doch es gelang ihm nicht, weshalb er in letzter Sekunde in Deckung ging.

„Magnetangriff funktionieren nicht. Dafür ist der Verlauf meiner Angriffe zu uneben!“

Bei diesen Worten kam auch schon der nächste Angriff auf Yo zu. Doch diesem wich er einfach aus und versuchte Hao mit einem Direktangriff etwas auszubremsen, doch er wurde nur wieder zurückgeschleudert, konnte sich dieses Mal jedoch auf den Beinen halten. Doch dann viel ihm eine Szene während des Kampfes im Sternenheiligtum wieder ein.

„Sag mal Hao wieso stößt du eigentlich alle von dir weg, die dir helfen wollen.“

Das hatte gesessen. Der Angriff den Hao eigentlich zu Yo schicken wollte, prallte einige Meter entfernt von diesem an einen Stein, der in mehrere Stücke zersprang.

„Ich weiß wirklich nicht wovon du redest, Yo. Schmeiß diesen Schwachsinn aus deinen Kopf. Du solltest dir um andere Sachen sorgen machen als über das Verhalten anderer!“

Mehr sagte Hao nicht zu dem Thema.
 

Doch Yo schien jetzt erst Recht auf eine Antwort zu bestehen. Amidamaru hingegen schien von jeder Minute verzweifelter zu werden. Er kannte Yo und wusste, dass er in jedem nur das Gute sah. Doch dieses Mal hatte er die Befürchtung, dass Yo sich in die Sache verrannte.

„Yo, das wird langsam eng. Was willst du damit erreichen?“

Doch Yo antwortete nicht. Er wollte wissen wieso Hao sich für diesen Weg entschlossen hatte. Immerhin war Hao trotz allem sein Bruder. Und nach dem was während des Schamanenturniers passiert war, konnte er nicht glauben, dass Hao wirklich von Anfang an so war. Er hatte sich damals gefragt, wieso er Ren ändern konnte und seinen Bruder nicht. Er wusste es jetzt. Der Kampf zwischen ihn und Ren war ein Kampf, in dem sich keiner einmischen konnte. Er hatte Ren gezeigt, dass man nur 100% bringen kann, wenn beide, Schamanen und Geister, eine Einheit bildeten. Das ging nicht in dem einer den anderen kontrollierte, sondern nur wenn beide zusammen kämpfen, mit ihrem eigenen Willen. Der offizielle Kampf hatte ihm dann endgültig klar gemacht, dass man nicht mit Hilfe von Hass und Wut gewinnen konnte, sondern dass es einen nur schwächt. Doch Hao wusste das alles. Er war ein Schamane, der wusste wie er zu kämpfen hatte. Das war besonders jetzt und damals beim Sternenheiligtum deutlich geworden. Doch zu der Zeit war der Konflikt zwischen den beiden bereits zu groß gewesen um vernünftig mit einander reden zu können. Seine Familie hatte erwartet, dass er Zeke vernichtete, was zusätzlich verhinderte, dass er es überhaupt versuchte. So würde es dieses Mal aber nicht laufen. Er wusste nichts über Hao, das stimmte. Doch das Gespräch während des Schamanenturniers hatte ihn gezeigt, dass Hao nicht der war, für den ihn alle hielten.

„Ich bezeichne das ganze nicht als Schwachsinn. Wie gesagt ich will nur verstehen, wieso du das tust. Wieso du seit 1000 Jahren dasselbe Ziel verfolgst ohne auch nur zurückzublicken.“

»Bevor du überhaupt verstehen kannst wieso er etwas tut oder getan hat, müsstest du dich erst einmal mit der Zeit auseinander setzten, in der er gelebt hat. Du hast leicht reden, immerhin…«

Doch weiter kam Spirit of fire nicht, da er von Hao mehr als nur schlagartig zurück gepfiffen wurde. Denn das war etwas, was Yo nicht im Geringsten anging.

„Das reicht! Es spielt keine Rolle, was damals war. Besonders für dich nicht Yo. Genauso wenig spielt es eine Rolle, was mich zu der Entscheidung gebracht hat. Ich habe sie getroffen, das ist das einzige was zählt. Vergiss die Fragen wie und warum und beschränke dich auf das was du siehst.“

„Wenn ich das getan hätte, dann wäre so manche nicht da, wo sie heute sind…“

Denn anschließenden Satz sprach Yo nicht mehr aus, da er sich in dem Moment vor dem nächsten Angriff ducken musste. Doch Hao gönnte ihm so schnell keine Pause, was Yo dazu brachte ein weiteres Mal direkt anzugreifen. Dieses Mal jedoch, benutzte er Haos Trick, den er mittlerweile erkannt hatte. Das bewirkte, dass die beiden Schwerter aufeinander prallten und beide Schamanen mit einer unbeschreiblichen Wut von ihrem Standort zurück geschleudert wurden und gegen den nächsten Baum krachten. Daraufhin verloren beide ihre Geistkontrolle. Während Spirit of fire sich von selbst mit der Luft vereinigte um Hao zu beschützen, versuchte Amidamaru Yo mit zurufen wieder auf de Beine zu kriegen. Doch zu seinem Pech war Hao der erste, der sich wieder aufrichtete.

»Alles in Ordnung?«

„Dumme Frage! Willst du eine ausführlichen Bericht oder reicht dir das Wort Kopfschmerzen.“

Mit diesen Worten griff sich Hao sein Schwert, das neben ihm lag und stand wieder auf.
 

Noch bevor Yo sich aufrappeln konnte stand Hao schon mit dem Schwert über ihm.

„Tja sieht so aus als würde es trotz allem so Enden wie bei unserem Letzten Kampf.“

Bei diesen Worten steckte Hao das Schwert unerwartet weg und reichte Yo die Hand. Dieser dachte nicht lange nach, sondern ergriff sie sofort und ließ sich aufhelfen.

„Tu das nie wieder, oder ich schwöre ich bring dich persönlich um. Aber mal ganz nebenbei. Nette Technik!“

„Äh, danke, aber die habe ich von dir abgeguckt.“

Hao schüttelte bei diesem Kommentar nur den Kopf. Die Technik hatte er immerhin nicht gemeint. Doch dieses Missverständnis klärte er schnell auf.

„Denkst du ich erkenne meine eigenen Techniken, nicht? Ich habe vom Abkupfern geredet.“

Nach diesen Worten herrschte erst einmal Stille zwischen den beiden.

„Ähm, was war eigentlich mit meiner Frage.“

„Gib es auf Yo. Du suchst nach einer Antwort die es nicht gibt und selbst wenn es sie geben würde, würdest du sie nie bekommen. Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen, also akzeptiere es. Und die wirst du auch treffen müssen, da du am Ende allein gegen den Erben der Dalin- Dynastie bestehen musst. Es ist deine Aufgabe, nicht die deiner Freunde. Letzten Endes werden sie untätig zusehen müssen, wie du diesem im Kampf gegenüber stehst. Egal wie sehr sie dir helfen wollen.“

Bei diesen Worten wendete sich Hao zum gehen, wurde jedoch von Yo zurückgehalten.

„Wo wir beim Nachturnierkampf sind? Welche Seite hast du gewählt?“

Yo wusste nicht ob ihm die Antwort darauf etwas brachte, oder ob er überhaupt eine bekam, doch einen Versuch war es immerhin wert.

„Damit du dich darauf einstellen kannst? Ich muss dich enttäuschen, ich habe keine Seite gewählt. Noch nicht. Also erhoff dir nicht zu viel. Ich habe noch keine Ahnung ob ich für den Schattenfürsten oder den Geisterkönig kämpfe, aber zwischen uns spielt das keine Rolle, Yo. Merk dir das. Vielleicht kämpfen wir auf derselben Seite, vielleicht nicht. Feststeht aber, dass wir Feinde bleiben. Deshalb versuch nicht erst mich zu verstehen. Es würde sowieso nicht ändern. Konzentrier dich auf deine Aufgaben, denn das ist das wesentliche! Kämpfe für etwas was sich lohnt und nicht für sinnloses oder gegen den Tod. Den Kampf hast du nämlich schon verloren.“

Yo sah seinen Bruder daraufhin nur verwirrt an. Nun verstand er erst Recht nicht mehr woran er bei diesem war. Sie waren Feinde, aber wieso hilft er ihm dann. Das ergab alles keinen Sinn. Aber auch Amidamaru war mehr als verwirrt von Haos Reaktion.

„Gut, welchen Punkt habe ich jetzt wieder verpasst?“

„Sagen wir mal so. Ich hab mich eindeutig zu lange bei euch aufgehen, außerdem hatte ich schon immer eine Schwäche für die Familie. Eine meiner Schwächen, die euch jedoch nichts helfen wird, da sie mich nicht daran hindert gegen euch zu kämpfen.“

Yo wusste nicht wieso. Doch dieser Satz bewirkte, dass ihm ein einziges Wort in den Sinn kam.

„Vertrauen!“

Also Yo das aussprach war nicht nur Amidamaru total verwirrt sondern auch die anderen Anwesenden.

„Deshalb das ganze. Du vertraust niemand. Aus diesem Grund hältst du von allen Abstand, weil du niemand vertrauen willst…“

Nach diesen Worten hatte Hao bereits abgeschaltet. Es interessierte ihn nicht, was Yo dachte. Aus diesem Grund teleportierte es sich ohne Vorwarnung weg und ließ einen verwunderten Yo und Amidamaru zurück. Yo ließ sich daraufhin hin nur frustriert wieder auf den Boden sinken.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Hier sind wir wieder am Ende des Kapitels angekommen. Ich hoffe es hat euch gefallen. Als kleine Vorspeise serviere ich das hier:
 

Der Titel des nächste Kapitels lautet: 'In letzter Sekunde'.
 

Was das zu bedeuten hat, erfahrt ihr, wenn ich das nächste Kap. hochlade.
 

Bis dahin schreibst oder liest man sich
 

eure Misato

In letzter Sekunde

So dieses Mal hab ich mich mit dem nächsten Kapitel richtig beeilt. War gerade in Schreiblaune. Also viel Spaß beim lesen.
 


 

Kapitel 28: In letzter Sekunde
 

Nach einigen weiteren Minuten hatte sich Yo wieder aufgesetzt. Immerhin war es Zeit zu den anderen zurückzugehen, bevor diese sich noch Sorgen machten. Wenn er nämlich richtig auf die Uhr gesehen hatte, war er schon seit ca. einer Stunde weg. Eine Frage hatte sich in der Zwischenzeit halbwegs geklärt. Fehlte nur noch die Frage was mit Manta los war. Doch erst einmal musste er das nach Haus kommen überleben. So wie er aussah war dies mehr als nur schwierig.

„Sag mal Yo, was war das eben? Ich meine ihr beiden ihr…ach ich weiß auch nicht. Zuerst heißt es Feuer frei und dann tut ihr so als wäre nichts gewesen. Und was sollte das, mit dem Vertrauen? Ich versteh echt gar nichts mehr, wenn es etwas mit euch beiden zu tun hat.“

„Na ja so ganz stimmt das nicht. Er wollte mich nur von dem Thema abbringen. Ich weiß selber nicht wieso, aber ich glaube, dass ist der Grund, wieso er das ganze beim Sternenheiligtum gesagt hat. Er wollte Opacho aus dem Weg haben.“

„Ja aber wieso? Das Mädchen hätte uns nicht viel entgegen zu setzten gehabt oder ihm. Immerhin war sie größten Teils nur Zuschauer.“

„Vielleicht genau deshalb. Erinnerst du dich an die Situation mit Manta? Nach dem wir gegen Faust gekämpft haben? Ich habe damals versucht ihn mit derselben Taktik los zu werden.“

Yo steckte seine Hände bei diesen Worten in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zu seinem Haus. Während er ging hatte er seinen Blick auf den Boden gerichtet. Es dauerte nicht lange, bis er aus dem Wald heraus war. Immerhin hatte ihm Alina erklärt, wie man sich darin fortbewegt, bevor sie abgereist war.

„Du meinst, dass er seine Niederlage vorhergesehen hat?“

„Nein, soweit würdel ich nicht gehen. Aber vielleicht wollte er das Risiko nicht eingehen. Es ist mir nur aufgefallen, dass er diese Frage einfach ausgewichen ist, also muss doch etwas an meiner Theorie dran sein oder.“

Amidamaru sah Yo nur kurz an, bis er auch den Kopf senkte und neben ihm her schwebte. Er wusste überhaupt nicht mehr was er von Hao zu halten hatte. Immerhin war dieser mehr als rätselhaft. Sein ganzen Verhalten und seine Reaktionen schienen nicht zu ein und derselben Person zu passen. Doch in gewisser Weise hatte Yo Recht. Jemand der nichts zu verbergen hatte musste einer Frage nicht ausweichen.

„Weißt du was mich an meisten wundert, Amidamaru? Das er mir ständig weiß machen will das wir Feinde sind und sich nie etwas daran ändern wird. Aber wieso hat er sich dann nicht einfach umgedreht und ist gegangen, anstatt mir hoch zu helfen.“

Amidamaru fiel jetzt erst Recht nichts mehr ein. Yo war wie ausgewechselt. Ein Kampf mit Zeke und er schien so nachdenklich. Was war anders als bei den vorigen Kämpfen. Wieso zeigte Yo nach den Kämpfen mit Zeke immer so ein untypisches Verhalten. War es wirklich nur weil sie Brüder waren oder lag es an etwas anderen.

„Wieso nimmt dich das ganze eigentlich so mit? Ich meine, gut ihr seid Brüder, aber ihr habt euch als Feinde kennen gelernt. Andere würden nicht mal zögern und du würdest den Kampf aufgeben, wenn es nicht um deine Freunde gehen würde.“

Yo atmete nach Amidamarus Worten kurz durch. Immerhin war seine Frage mehr als berechtig, dennoch fiel es ihm schwer diese zu beantworten. Als er nach den richtigen Worten suchte, fiel sein Blick in ein Fenster, in dem er seine Spiegelung sah. Er sah schlimmer aus als er dachte. Seine Haare waren völlig durcheinander, seine Sachen schmutzig und leicht zerrissen. Besonders seine Hose hatte eine ganze Ecke abbekommen. Das positive an der Sache war nur, dass er selber nicht verletzt war. Das heißt außer ein paar Prellungen, was an sich schon ein Wunder war, da er mehr als einmal gegen einen Baum geknallt war.
 

Yo schüttelte bei diesen Gedanken den Kopf. Er riss sich von seinem Spiegelbild los und lief seinen Weg weiter. Er würde mit Sicherheit höllischen ärger kriegen, wenn ihn seine Großeltern oder Anna so sahen. Doch er wurde schnell wieder auf ein anderes Thema gelenkt da Amidamaru immer noch auf einen Antwort wartete.

„Also, wieso nehmen dich die Kämpfe gegen deinen Bruder so mit!“

„Ich habe mir früher immer einen Bruder gewünscht. Er ist sozusagen der Bruder den ich nie hatte, aber immer wollte.“

Amidamaru sah Yo zu erst geschockt an, doch dann wendete er sich wieder an Yo.

„Meinst du das wörtlich oder sinnlich.“

Das war Yo nun doch zu hoch. Für ihn gab es nur eine Bedeutung seines Satzes. Er wusste nicht was Amidamaru mit seiner Frage bezwecken wollte. Aus diesem Grund ignorierte er sie und versuchte es ihm ausführlicher zu erklären, was er meinte.

„Ich meine, so wie er beim Schamanenturnier war. Also als es fortgesetzt wurde. Bei dem Kampf im Sternenheiligtum hat jeder seinen Kopf verloren. Keiner war mehr er selbst. Sogar ich habe nur dafür gekämpft um ihn zu vernichten. Er hat mich damals geradezu vor die Entscheidung gestellt ihn zu töten oder meine Freunde sterben zu sehen. Ich hab damals einfach nur gehandelt.“

Nach diesen Worten schwieg Yo. Die Erinnerung an dem Kampf brachte ihn immer auf eine Frage zurück und zwar wieso es so weit kommen musste.

„Du denkst über seinen Traum nach, richtig? Die Vernichtung der Menschen und Erschaffung einer reinen Schamanenwelt. Was glaubst du, wie er auf diese Idee gekommen ist?“

Amidamaru fragte dies nicht um Yo weiter mit dem Thema zu quälen, sondern um einen Abschluss zu finden, in dem er es Yo ermöglichte sich auszusprechen. Er wollte nicht das Yo weiter über den Kampf nachdachte, doch dann wiederum erinnerte er sich an das Gespräch zwischen Yo und seinen Bruder. Er selber hatte versucht Yo vom Thema abzulenken, doch Hao hat es gerade zu heraufbeschworen. War das der Grund wieso Yo das ganze besonders nach Ende des Schamanenturniers so mitnahm. Weil Hao der einzige war, der wusste was Yo an dem Tag am meisten brauchte. Jemand mit dem er reden konnte, der ihn einen Rat geben konnte. Immerhin hatte er Hao auch danach nach einem Rat gefragt, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt wusste, dass dieser sein Bruder war. Trotz allem vertraute Yo sich ihm an.

„Es kling im Nachhinein mehr wie ein Racheakt als ein Traum. Zum Beispiel die X-Laws. Sie wollten Hao vernichten, da er ihr Leben zerstört hatte.“

„Das heißt, wenn man das Prinzip weiter verwendet, dann wurde Zekes Leben von den Menschen zerstört. Und so hat sich sein Hass wie bei Rens Onkel aufgestaut. Das ist doch deine Vermutung, oder?“

„Es ist mehr als nur Hass. Ich konnte es aus seiner Stimme nur nicht richtig herausfinden. Ich glaube, dass seine Enttäuschung auch etwas damit zu tun hatte, nur kann ich keinen Zusammenhang finden.“

Amidamaru schenkte Yo nur einen Seitenblick, bevor er sich wieder zu dem Thema äußerte.

„Und was hast du jetzt vor? Ich würde es gerne wissen, bevor ich der erste Geist bin der wegen eines Herzinfarktes stirbt.“

„Ich werde mich noch mal mit Hao unterhalten. Nach dem Nachturnierkampf. Dann weiß ich auf welcher Seite er ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir in dem Kampf auch zusammen kämpfen.“

„Wie kommst du darauf. Immerhin weiß er doch selber nicht mal, auf welche Seite er gehört.“

„Genau das ist der Grund. Das heißt, dass es noch eine Chance gibt, dass er auf der Seite des Geisterkönigs kämpft. Außerdem lässt er seinen Feinden immer eine Chance zu aufstehen und nach dem was ich vom Schattenfürsten weiß, passt seine Eigenschaften nicht zu dessen Seite“

Amidamaru wollte zuerst etwas einwerfen, ließ es dann doch lieber. Sie werden früh genug sehen auf welcher Seite Hao war.
 

- Bei Lyserg, Jeanne und Marco am Flughafen -
 

Marco hatte die Koffer aufgegeben und saß jetzt mit Jeanne, Lyserg schon seit einer Stunde am Flughafen und warteten auf ihren Flieger. Keiner sagte ein Wort. Dafür waren sie zu betrübt, dass sie den restlichen nicht helfen konnten. Seit dem Schamanenturnier hatte sich nicht nur ihre Sichtweise geändert, sondern auch ihr Verhältnis zu den anderen. Sie gehörten nun zu ihren Freunden. Sie fühlten sich, als ob sie diese einfach im Stich lassen würden.

„Wieso musste sich der Kampf eigentlich so lange hinziehen? Wenn die Typen mal etwas Gas gegeben hätten, wäre der Kampf jetzt schon vorbei und wir würden mit gutem Gewissen nach Hause fahren, aber so.“

Lyserg war am meisten betroffen, besonders da er die Gruppe schon mal im Stich gelassen hatte. Er hatte mehr als einen Fehler gemacht und dennoch stand die Gruppe immer noch hinter ihm. War das der Grund, wieso er sich so schuldig fühlte jetzt zu verschwinden.

„Die Jungs werden den Typen schon eine Lektion erteilen, da bin ich mir schon fast 100% sicher.“

„Ja schon, aber wir sind einige der wenigen, die wirklich eine Auseinandersetzung mit ihnen hatten. Sie waren gut, was wenn sie Zeke Konkurrenz machen können. Dann brauchen sie alle Hilfe die sie kriegen können und ich sitze in der englischen Schule fest und habe noch nicht mal die Chance etwas zu tun.“

Jeanne sah Lyserg kurz an. Sie konnte ihn verstehen immerhin fühlte sie sich genauso. Marco versuchte in der Zwischenzeit die richtigen Worte zu finden, mit denen er die beiden aufmuntern konnte.

„Hört mal, ich kann verstehen, dass ihr Yo und den anderen helfen wollt, aber ihr habt selber gesagt, dass diese komischen Kristalle Elementargeister vernichten. Selbst wenn Zeke zwei von ihnen besitzt, heißt dass nicht das die Dalins machtlos sind immerhin haben sie auch noch welche. Und es ist nun mal eine Tatsache, dass Lyserg einen Elementargeist hat.“

„Cloé ist zu einem Archsengel geworden, das heißt sie zählt nicht mehr zu den Elementargeistern. Doch das ändert nichts and der Tatsache, dass du wieder zur Schule musst.“

Jeanne sah sich bei diesen Worten in der großen Halle um. Die Sitzplätze waren voll besetzt. Überall konnte man Familien sehen, die fröhlich Lächelten. Anscheinend hatten sie einen schönen Urlaub hier verbraucht, da viele von ihnen Souveniers bei sich hatten oder sich gegenseitig Orte auf einem Tokio-Stadtplan zeigten. Jeanne war sich mehr als sicher, dass sie, Lyserg und Marco die einzigen waren, die nicht gut gelaunt waren. Mit diesen Gedanken stand sie von ihrem Platz auf, immerhin dauerte es noch ganze 20 Minuten bis das Flugzeug endlich zum Start bereit war. Sie nutzte die Zeit um sich ein letztes Mal umzusehen. Der gesamte Flughafen schien mehr als überfüllt. Da sie nicht wusste, was sie sonst machen sollte, sah sie sich einige Broschüren an. Zum größten Teil waren das aber nur Reisetipps oder Ortsbeschreibungen, für die, die kein Fotoapparat dabei hatten oder die nicht alles sehen konnten. Doch dann zog etwas ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie nahm das kleine Heftchen an sich und las es sich kurz durch. Es war vielleicht nur eine Notlösung aber mit etwas Glück würde es funktionieren.

„Bitte König der Geister, lass es funktionieren.“

Mit diesen Worten griff sie nach einem Gegenstand in ihrer Tasche, bevor sie ihn jedoch benutzte warf sie noch einmal einen flüchtigen Blick auf das Heft.
 

- Bei Alina, Reika und Mitsuki -
 

Die drei Mädchen aus Akita waren derweil gerade aus dem Taxi gestiegen und sahen sich das riesige Flughafengebäude an. Und schon verließ sie der Mut.

„Wie zur Hölle sollen wir uns da zu Recht finden. Das ist ja tausend Mal schlimmer als der Flughafen in Amerika, den wir immer für den Rückflug verwendet hatten.“

Die beiden anderen Mädchen nickten Alina nur kurz zu. Das Gebäude war riesig. Beim ersten Mal hatten sie schon Schwierigkeiten ihre Koffer zu finden, da ihnen die Sicht auf die Anzeige immer versperrt war. Doch jetzt mussten sie den richtigen Schalter finden, ihr Gepäck aufgeben und dann noch die richtige Wartehalle finden.

„Bin ich froh, dass wir kurz nach Jeanne und den anderen losgefahren sind. Ansonsten würden wir den Flug sicherlich verpassen.“

„Vielleicht wäre das sogar besser, Reika. Immerhin sind die Jungs nur noch zu fünft.“

„Was meinst du Mitsuki, immerhin ist Mikihisa auch noch da. Ich denke die kriegen das schon hin und geben den Dalin-Typen einen ordentlichen Tritt in ihren aller wertesten.“

„Hast du schon wieder vergessen was Kino gesagt hat? Ich muss gehen, weil Klara ein Elementargeist ist, das heißt, dass Trey genauso zurück fahren wird wie wir! Das heißt, dass die Zahl fünf durchaus stimmt. Denn ich denken nicht das Tamara mitkämpfen wird.“

Alina und Mitsuki konnten bei diesen Worten nicht anderes als ihrer Freundin Recht geben. Doch die Tatsache, dass die Gruppe in der Unterzahl ist war nicht das einzige Problem. Keiner von ihnen wusste, wie stark die Typen wirklich waren. Geschweige denn was für Tricks dieses benutzten, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Die Dalins waren einfach die Boten einer nicht einschätzbaren Macht. Doch was sie am meisten beschäftigte war der so genannte Fürst der Schatten.

„Glaubt ihr dass wir sie wieder sehen?“

„Klar spätestens zu den Sommerferien, dann hole ich mir noch mal ein paar Tickets und wir besuchen sie. Mach dir nicht so viel Gedanken Alina. Sie sind stark genug um die Dalins zu besiegen auch wenn sie in der Unterzahl sind. Tja und wenn nicht, dann werde ich sie aus der Geisterwelt zurückholen und sie ordentlich zusammen falten. Nach Kinos Trainingsprogramm müssen sie gewinnen!“

Während Mitsuki bei dem Gedanken ein Kichern nicht unterdrücken, war Alina nicht besonders überzeugt von Reikas Aussage.

„Du bist nicht in der Lage sie zurückzuholen. Du bist keine Itako. Außerdem haben wir zu neunt gegen Hao gekämpft und wir haben den kürzeren gezogen. Dabei hat Kino jeden von uns trainiert.“

„Genau das ist der Punkt. Wir waren zu neunt und dadurch konnte er uns gegeneinander ausspielen. Er hat dich dazu gebraucht meinen Magnetangriff abzublocken. Dadurch hat er den anderen unwissendlich die Chance gegeben solche Fehler zu vermeiden…“

Doch bevor Reika noch etwas sagen konnte, viel ihr Blick auf ihre Uhr.

„Wir müssen den Schalter finden, na los, sonst dürfen wir wieder durch den Flughafen hetzen und hier verlaufe ich mich nur.“

Mit diesen Worten sprinteten die drei Mädchen los. Nach dem sie einige Leute gefragt hatten, kamen sie nach weiteren zehn Minuten beim richtigen Schalter an. Sie ließen sich noch schnell die Wegbeschreibung geben, wo sie hinmussten, bevor sie ihren Weg fortführten.
 

- Bei Jeanne -
 

Jeanne hatte ihr Handy mittlerweile wieder in die Tasche fallen lassen. Auf ihr Gesicht schlich sich ein breites Lächeln. Das Glück war auf ihrer Seite. Jetzt musste sie sich aber beeilen bevor die beiden ins Flugzeug stiegen. Gerade noch rechtzeitig schloss Jeanne mit ihnen auf, da sie gerade durch die Passagierskontrolle gehen wollten.

„Marco, Lyserg, wartet.“

Als Jeanne endlich bei ihnen ankam musste sie kurz nach Luft schnappen. Die beiden angesprochenen standen nur da und sagten gar nicht, bis sie von einem Mann grob zu Seite geschoben wurden.

„Das ist nicht zu fassen. Macht es ihnen eigentlich spaß stehen zu bleiben und den ganzen Verkehr aufzuhalten? Gehen sie aus dem Weg.“

Mit diesen Worten zeigte der Mann sein Flugticket und betrat den langen Gang zum Flugzeug. Auch die anderen Passagiere, drängelten sich jetzt vor.

„War das eben der Mann mit dem Ferarri vor dem du mitten auf der Straße stehen geblieben bist?“

Marco nickte daraufhin nur, sah Jeanne aber nicht an. Sein Blick folgte dem Mann, auch nachdem er bereits im Flugzeug verschwunden war.

„Scheint so, wie klein die Welt doch ist. Aber mal zu dir Jeanne, was hast du denn auf einmal?“

Auf diese Frage holte Jeanne tief Luft und klärte Marco und Lyserg auf.

„Wir bleiben hier. Wir lassen Yo diesen Kampf nicht alleine bestreiten. Er braucht jede Hilfe, die er kriegen kann, besonders, wenn Zeke an der Seite des Schattenfürsten kämpft. Wir dürfen seinen Sieg einfach nicht dem Zufall überlassen.“

„Ja schon Jeanne, aber du hast doch selber gesagt, dass Lyserg wieder zur Schule muss. Immerhin hat er dank des Schamanenturniers länger als ein halbes Jahr gefehlt und wenn er wieder fehlt muss er die Klasse wiederholen.“

Bei diesen Worten fing Jeanne nur an zu grinsen. Das allein brauchte Marco und Lyserg dazu an Jeannes Verstand zu zweifeln. Doch bevor sie etwas sagen konnte, klärte Jeanne die Sache auf.

„Ich habe die letzten Minuten genutzt um ein Deal mit deinem Lehrer zu machen, Lyserg. Du kriegst eine Woche Ferienverlängerung!“

„Wie Ferienverlängerung? Wie hast du dass den geschafft und wichtiger was sind die Kriterien?“

„Das du an einem Austausch teilnimmst. Und zwar an Yos Schule. Das Problem ist, dass du ein Referat über die Unterscheider der beiden Schulsysteme schreiben musst. Darauf hat der Direktor bestanden!“

Lyserg fing bei diesen Worten ebenfalls an zu lächeln. Gut er musste so ein blödes Referat schreiben und wahrscheinlich sogar vortragen, doch dafür konnte er Yo helfen. Das war doch immerhin etwas.

„Ja aber was ist mit den Koffern? Die sind doch schon im Flugzeug!“

„Marco, ich vertrau dir voll und ganz, dass du die Koffer in Paris entgegen nimmst und sie dann zu meinem Apartment bringst.“

Marco sah Jeanne nur verwundert an. Sollte das heißen, dass sie ihn nicht als Unterstützung haben wollte.

„Du willst, dass ich alleine zurückfliege? Das ist doch wohl nicht dein ernst. Wenn die Dalins wirklich so mächtig sind, braucht ihr jeden den ihr kriegen könnt, besonders wenn Zeke sich den Typen noch anschließt.“

Jeanne schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf. Sie wollte nicht, dass Marco mitkam, dafür wusste er zu wenig und auch ihre Informationen waren ihm nicht gerade eine Hilfe gewesen. Sie und Lyserg hingegen wussten worauf sie sich einließen.

„Wir wissen was wir tun. Yo, Jeanne und ich sind mittlerweile ein eingespieltes Team, du müsstest dich erst einmal einfinden und das kann dauern, bei uns hat es schon ein halbes Jahr gedauert, also ist es besser, wenn wir das alleine mit Yo und den anderen regeln.“

Marco gab sich bei diesen Worten geschlagen, doch bevor er das Flugzeug betreten konnte rief ihn Jeanne noch einmal zurück.

„Ach Marco, warte mal kurz. Mir fällt gerade ein, dass unser Apartment einem Schlachtfeld gleich. Es wäre also schön, wenn du das bis wir wieder da sind in Ordnung bringst, danke.“

Mit diesen Worten zog Jeanne Lyserg mit sich und ließ einen völlig geschockten Marco zurück. Das Ganze hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht.

//Na toll jetzt darf ich nicht nur kochen sondern auch putzen. Ich glaub das mit den Pflichten muss noch mal besprochen werden.\\

Mit diesen Worten sah sich Marco nach seinem Sitzplatz um und stockte erneut. Es waren genau drei Plätze frei. Sein eigentlicher Platz war bei dem Mann, der ihn vor wenigen Minuten aus der Schlange geschubst hatte. Die anderen zwei waren genau dahinter. Jetzt war er froh, dass Jeanne und Lyserg nicht mit flogen, da er sich so hinter den Mann setzen konnte.
 

Jeanne und Lyserg hatten in der Zwischenzeit das Gebäude verlassen und sahen sich nach einem Taxi um. Doch anscheinend schienen alle ausgeflogen zu sein. Doch warten wollten sie auch nicht länger. Aus diesem Grund setzten sie sich in den nächsten Bus, der in die Richtung von Yo fuhr. Sie wollten einfach nicht noch mehr Zeit verschwenden. Jeanne hatte sich in ihrem Hotelzimmer fast alle Profile ihrer Freunde durchgelesen. Es stand nahezu alles drin was in irgendeine Weise wichtig war. Das ließ die Befürchtung entstehen, dass diese Typen auch wusste wer noch zur Schule ging und wann die Ferien endeten.

„Sag mal Jeanne, wieso bist du eigentlich so rastlos? Meinst du nicht, dass wir mit einem Taxi besser vorangekommen wären?“

„Schon möglich Lyserg. Doch wer weiß wie lange wir auf eines hätten warten müssen. Zu deiner Frage. Ich habe die Befürchtung, dass sie uns zuerst aus dem Weg haben wollen, bevor sie gegen Yo antreten. Wer weiß es schon. Vielleicht sind die Dalins schon bei den Jungs und kämpfen. Wenn das der Fall ist, müssten wir uns extrem beeilen um ihnen noch helfen zu können. Es sind zwar noch zwei Tage bis Vollmond, aber ich befürchte, dass die Dalins nicht so lange warten werden. Immerhin ist die Gruppe in der Unterzahl.“

Mit diesen Worten hatte sie sogar Lyserg angesteckt, der jetzt auch verstanden hatte, wieso sie sich beeilen mussten. Das letzte was sie sich erlauben konnten war auf ein Taxi zu warten, besonders wenn der richtige Bus gerade vor ihnen hielt. Das er völlig überfüllt war spielte dabei keine Rolle Hauptsache sie kamen voran.

„Glaubst du Marco hat sich von dem Schreck erholt?“

„Klar, immerhin habe ich ihn schon zum Koch gemacht und er hat es überlebt.“

„Marco und kochen. Das ist irgendwie schwer zu glauben!“

„Glaub mir, von einem Meisterkoch ist er Meilen weit entfernt, aber es schmeckt und das ist die Hauptsache. Obwohl man sich manchmal schon fragt, was er da zusammen gebraut hat. Denn manchmal kann man nicht erkennen was auf dem Teller ist.“

„Dann pass auf, dass er dir nicht mal Hundefutter serviert!“

Bei diesen Worten fing Jeanne an zu lachen. Der Gedanke war einfach absurd. Doch dann merkte sie, dass Lyserg merkwürdig ruhig war.

„Alles in Ordnung?“

„Ja klar, ich glaub wir müssen an der nächsten raus und dann?“

„Laufen. Nach Annas Training stellt das kein Problem mehr da sind doch nur 2 Kilometer!“

Mit diesen Worten stiegen beide aus dem Bus aus uns liefen in die Richtung in der Yo wohnt weiter. Zu ihrer eigenen Verwunderung waren sie nicht außer Atem, als sie dort ankamen und die Jungs weiterhin relaxten sahen. Entweder es lag daran dass ihre Kondition um einiges besser geworden ist oder einfach an der Situation. Was auch immer der Grund war, sie waren froh darüber und sahen sich die Blicke, die ihnen entgegen geworfen wurde interessiert an.

„Hey Jungs, habt ihr uns schon vermisst?“

„Jeanne, Lyserg was macht ihr denn hier. Was ist mit eurem Flieger. Wieso…“

Ryu sah die beiden mehr als verwirrt an und sah bei jedem Wort vom einem zum anderen.

„Beruhige dich wieder Ryu. Hao hat uns vorhin gezeigt, dass wir noch eine Menge zu lernen haben und deshalb haben wir uns in letzter Sekunde um entschieden. Wir bleiben hier und helfen euch. Ihr könnt uns auch nicht mehr umstimmen.“

Als Jeanne diesen Satz aussprach kam Kino dazu. Sie war nicht begeister über die plötzlich Wendung doch ändern konnte sie es auch nicht mehr.

„Und was ist mit Lysergs Elementargeist?“

„Cloé ist kein Elementargeist, sie ist nun ein Archsengel und genau deshalb kann ihr der Kristall nichts anhaben.“

„Meinet wegen, dann bleibt, doch es ist eure Verantwortung.“

Jeanne und Lyserg nickten nur, bis sie ein paar quietschende Reifen hörten und ein Auto sahen, dass mit einer Vollbremsung vor Yos Haus anhielt.
 

- Bei Alina, Mitsuki und Reika -
 

Endlich nach einigen Minuten suchen hatten sie endlich die richtige Wartehalle gefunden. Nun musste sie nur noch eine Stunde auf den Flug warten. Doch schon nach zehn Minuten wurde es ihnen zu langweilig.

„Wir hätten doch noch etwas warten sollen. Wir sind eine ganze Stunde zu früh und was machen wir? Wir sitzen dämlich rum. Das hätten wir auch bei Yo machen können. Ich hasse es.“

„Komm schon krieg dich wieder ein, Alina. Das ganze ist einfach sau blöd gelaufen. Ich meine, wieso muss ausgerechnet ich mit einem Elementargeist rumlaufen, entschuldige Klara.“

„Ja aber du bist nicht die einzige weswegen wir zurück müssen. Immerhin ist Alina auch dazu verdonnert wurden zurückzufliegen. Außerdem, wie sagst du immer so schön? Schule ist wichtig!“

„Schon Mitsuki, aber das ist was anderes. Hier geht es um Leben und Tod. Ich will einfach nicht schuld daran sein, dass Yo verliert!“

Bei diesen Worten trat Alina ihr gegen das Schienbein. Wenn sie etwas nicht leiden konnte, dann war das so eine hoffnungslose Einstellung.

„Hör auf damit, Reika. Sie werden nicht verlieren, sie werden gewinnen. Das hast du selbst gesagt. Wir werden Yo in den Sommerferien wieder besuchen, uns Annas Trainingsprogramm reinziehen und uns nebenbei hirnlose Witze von Joco rein ziehen, während Trey und Ren sich auf dem Boden zusammenschlagen und Yo sie versucht mit seiner ruhigen Art auseinander zu bringen…Ich will nicht nach Akita, verdammt noch mal. Jetzt ist es offiziell, ich scheiß die Schule und geh zurück zu den Jungs!“

Mit diesen Worten stand Alina auf und ging zum Ausgang. Doch die anderen Mädchen versperrten ihr den Weg. Immerhin waren sie Alinas Freundinnen und mussten daher aufpassen, dass diese nichts Unüberlegtes tat.

„Du kannst die Schule nicht schmeißen! Zum einen kannst du nicht ohne Schulausbildung durchs Leben kommen und zum anderen kannst du uns nicht einfach allein zur Schule gehen lassen, ohne dich ist es langweilig.“

Alina zuckte bei diesen Worten nur mit den Schultern. Sie wollte ihre Freundinnen nicht im Stich lassen, doch genauso wenig Yo und die anderen. Und da die Gruppe um Yo mit schwierigeren Problemen zu kämpfen hatte, war diese Entscheidung leicht zu fällen.

„Tut mir Leid. Aber ich bin mehr eine Kämpferin als Paukerin. Schule war noch nie wirklich mein Ding.“

„Alina Toshiro. Schule ist für niemand einfach. Wer das Gegenteil sagt ist ein Streber, oder Manta. Aber das ist auch unwichtig. Wichtiger ist, dass du wieder zur Vernunft kommst. Wir fliegen nicht ohne dich und das würde heißen, dass wir alle von der Schule fliegen, wenn wir keinen guten Grund für unser Fehlen haben.“

Alina sah ihre Freundinnen geschockt an. Doch auch die anderen Mädchen schienen geschockt von Reikas Worten, besonders sie selbst. Sie wollte Alina nicht vor eine Wahl stellen, doch im Moment hatte sie keine andere Alternative. Doch plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit auf ein Mädchen ihres Alters gelenkt, die sich suchend umsah und dann zu einen paar Leuten mit einem Schild in der Hand ging, auf dem Mina Messing stand. Von dem Aussehen her war das Mädchen eindeutig aus Deutschland und schien mehr als schüchtern zu sein. Über ihr schwebte ein Geist, der ihr anscheinend Mut zusprach.

„Keine sorge ich bin bei dir. Du wirst sehen die sind bestimmt ganz nett. Du hast dich so auf den Austausch gefreut, also angst ignorieren und selbstbewusst hingehen. Die beißen schon nicht und wenn dann beiß ich zurück.“

Bei diesen Worten fingen nicht nur Alina, Reika und Mitsuki an zu lachen sondern auch die Leute mit dem Schild in der Hand. Bei diesen Worten schlich sich auch auf das Gesicht des fremden Mädchens ein Lächeln und sie stellte sich den Personen vor.
 

Bei dieser Szene überlegte Reika kurz und hatte wenige Zeit später einen Geistesblitz.

„Kennt jemand die Telefonnummer von Yos Schule?“

„Nein. Ich weiß nur dass er auf eine Privatschule geht. Wieso?“

„Ich glaube das ist sie. Die Shinra Privatschule“

Bei diesen Wort zeigte Alina auf ein kleines Heft, das neben anderen Broschüren lag. Reika nahm es an sich blätterte es kurz durch. Anschließend sprintete sie ohne Vorwarnung los. Alina und Mitsuki sahen sich kurz gegenseitig an, bevor sie ihr hinterher liefen. Da in den Gängen mehr als nur ein paar Leute waren, verloren sie ihre Freundin jedoch nach einigen Sekunden. Erst nach ungefähr zwei Minuten hatten Mitsuki und Alina ihre Mitbewohnerin erblickt, wie sie versuchte ruhig stehen zu bleiben und ein Telefonat zu führen. Doch bevor sie etwas mitbekamen war es auch schon zu Ende.

„…ich schwöre ihnen sie werden es nicht Bereuen, Herr Direktor Shiwano, Sir.“

Mit diesen Worten legte sie auf und stieß einen lauten Jubelschrei auf, der die Aufmerksamkeit der anderen Besucher auf sich zog. Doch Reika kümmerte sich nicht darum, sondern stürmte gleich auf ihre Freundinnen zu.

„Es ist alles geregelt wir bleiben hier. Dafür müssen wir aber in Yos schule gehen, jedenfalls für eine Woche. Der Direktor der Privatschule hat zugestimmt immerhin gilt ja Gleichberechtigung für alle. Was auch immer das heißt. Damit ist diese Woche ausgeplant. Wie treten den Dalin-Erben mal volle Kanne in den Hinter und bleiben dann noch ein paar Tage bei Yo um uns über deren Niederlage lustig zu machen. Das Wochenende nutzen wir dann dafür etwas über das alte Tokio raus zu finden.“

Nun waren die beiden Mädchen, die vor Reika standen mehr als verwirrt. Sie hatten zwar gehört, dass Reika etwas gesagt hatte, doch irgendwie war es so schnell das sie kein Wort verstanden haben.

„Ich versteh hier gar nichts mehr!“

„Egal, los wir nehmen uns ein Taxi und fahren zurück zu Yo und den anderen!“

Das hatten die beiden verstanden, doch Alina hielt sie im letzten Moment zurück.

„Und was geschieht mit unseren Koffern?“

„Ganz einfach, die fliegen ohne uns. Ich bin mir sicher, dass sie von alleine ankommen immerhin haben wir ja nette Nachbarn. Außerdem ist es ja nicht so, als wenn dein Medium… ach du…Klara. Wir brauchen dich, such die Koffer und hol uns Alinas Medium.“

Die kleine Fee nickte nur kurz, bevor sie zu dem Schalter flog, an dem sie die Koffer aufgegeben haben. Schnell folgte sie dem Fließband. Es dauerte eine Zeit, doch dann kam sie mit einem Samuraischwert zurück. Einige der Anwesenden sahen dem Schwert nur geschockt hinterher, da sie die kleine Fee nicht sehen konnten. Als sie bei Reika, Mitsuki und Alina wieder ankam, nahm letztere das Schwert entgegen und sah zu den geschockten Menschen.

„Ähm, also sie wurden eben Zeugen der einzigartigen Darbietung des schwebenden Schwertes. Ich danke ihnen, dass sie den Trick genossen haben.“

Mit diesen Worten verneigte sich Alina und auch die beiden anderen Mädchen taten es ihr gleich.

„Ein sehr interessanter Trick. Ich dachte schon ich werde verrückt. Hier für euch, gebt aber nicht alles auf einmal aus.“

Mit diesen Worten reichte ihr der Mann einen 10.000 Jen-Schein und verschwand.

„Cool, ich bin reich! Jetzt aber zurück zum wesentlichen. Abflug, wir müssen zu Yo.“

Mit diesen Worten steckte sie das Geld in die Hosentasche und zog die beiden mit sich auf dem Gebäude.
 

Dieses Mal jedoch war das Glück nicht auf ihrer Seite. Aus irgendeinem Grund war kein Taxi in der Nähe und der Bus der 2 Kilometer vor Yos Haus entfernt hielt, fuhr ihnen direkt vor der Nase weg.

„Seht mal. Pariser Airline. Meint ihr das ist Jeannes und Lysergs Flug.“

„Die Zeit würde stimmen, aber wie kommen wir jetzt zu Yo und den anderen? Laufen.“

„Vergesst es Mädels ich habe eine bessere Idee.“

Mit diesen Worten stellte sich Alina mitten auf die Straße. Reikas und Mitsukis Augen weiteten sich vor entsetzen, als ein Auto, dessen Fahrer mit Gewalt auf die Bremsen trat, nur wenige Millimeter vor ihr stehen blieb.

„Sag mal bist du irre?“

Diese Worte kamen nicht nur vom Fahrer, sondern auch von Alinas Mitbewohnerinnen. Alina zuckte daraufhin nur mit den Schultern, ging um das Auto herum und riss die Beifahrertür auf. Dabei hatte sie dem Mann das Schwert offenbart, der gleich darauf kreidebleich wurde.

„Steigt ein. Und sie bringen uns jetzt zu Yo.“

„Z…zu...wem...bi…bit…te?“

„Nicht so wichtig, fahren sie einfach los, ich zeige ihnen schon den Weg. Und ihr steigt ein.“

„Klar.“

Auch diesen Mal kam die Antwort von drei Stimmen und Reika und Mitsuki sprangen in das Auto während der Fahrer losfuhr.

„Sag mal Alina, tickst du noch sauber, das ist Kidnapping!“

„Ach Unsinn, nur eine Fortbewegungshilfe. Kann der Wagen nicht schneller fahren?“

Das hatte gewirkt und der Fahrer trat auf’s Gaspedal und bretterte über die Straße. Alina währenddessen dirigierte den Fahrer in die gewünschte Richtung. Reika und Mitsuki hingegen hielten sich gegenseitig fest, da sie Angst hatten zu sterben. Immerhin waren sie noch viel zu jung.

„Gut jetzt Recht und stopp.“

Genau als Alina das sagte, trat der Fahrer dermaßen auf die Bremsen, dass die Räder nur so quietschten. Doch mit dieser Aktion stand der Wagen allerdings genau vor dem Eingang von Yos Haus.

„Aloa Leute. Wie sind wieder da. Ach übrigens danke fürs mitnehmen.“

„Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Raus aus meinen Wagen und zwar schnell, bevor ich doch noch die Polizei rufe. Wie könnt ihr es wagen mir solche Angst einzujagen, nur weil ihr zu euren Freunden wollt, das ist doch wohl die Höhe.“

Genau in dem Moment, als Mitsuki gerade mal den zweiten Fuß draußen hatte, gab der Autofahrer wieder Gas und war nach wenigen Sekunden verschwunden.
 

Die Gruppe sah den drei Mädchen nur sprachlos entgegen.

„Was denn, wir haben uns halt um entschieden. Was ist dabei. Wartet mal. Träume ich das nur? Was machst du denn hier Jeanne, ich dachte du wärst vor uns abgehauen?“

„War ich auch. Lyserg und ich haben uns aber in letzter Minute auch um entschieden. Aber jetzt mal ernsthaft was habt ihr mit dem Typen da angestellt?“

Alina grinste daraufhin nur, während Reika und Mitsuki sich auf den Boden sinken ließen. Der Schock von der Autofahrt steckte ihnen immer noch in den Knochen.

„Gar nichts. Ich habe ihm noch nicht mal gedroht. Das einzige was ich getan habe ist ihm mein Schwert gezeigt und er hat gemacht was ich wollte.“

Nach diesem Spruch ging der Terror erst richtig los. Alle redeten durcheinander und keiner verstand wirklich was der andere sagte. Doch dann mischte sich Trey ein, der sich schon mit seiner Abreise angefreudet hatte.

„Moment mal, heißt das, dass ich auch bis zum Schluss bleiben kann?“

„Ich würde sagen gleiches Recht für alle, der Meinung war immerhin auch Herr Shiwano.“

„Woher kennst du den denn?“

Nun wurde es wieder laut. Reika und Jeanne erzählten sich gegenseitig, wieso sie sich um entscheiden hätten und am Ende konnten sich Alina und die anderen nicht mehr zurückhalten und fingen an laut loszulachen.

„Wie sagt man doch so schön. Zwei Dumme ein Gedanke. Ich dachte echt das wäre unmöglich!“

Als Alina sich bei diesen Worten die Gruppe genau ansah, fiel ihr etwas auf.

„Ähm, Leute. Wo ist eigentlich Yo?“

Jetzt war es still, jeder sah sich nach dem vermissten Schamanen um, konnte ihn aber nicht finden. Jedenfalls fast keiner, da Naraja in dem Moment sah, wie Yo das Grundstück betrat.

„Der Ausreißer hat sich gerade wieder eingefunden.“

Nach diesen Worten sahen alle in die Richtung, aus der Yo kam. Und wie auf Kommando entglitten allen die Gesichtszüge.

„Yo, was ist denn mit dir passiert?“

Yo blieb bei diesen Worten wie angewurzelt stehen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Ähm, ja. Sagen wir mal ich hatte etwas Privattraining.“

Das war zu viel für die anderen und jeder ließ seine eigenen Belehrungen los, die Yo jedoch durch das Stimmgewirr nicht verstehen konnte.
 


 

Das war's auch schon wieder. Und an dieser Stelle muss ich noch mal etwas los werden. Vielen Dank für die Kommis. Ihr seid einfach super.
 

eure Misato
 

P.S. Das nächste Kapitel kommt erst wieder am 16.8. Sorry aber früher werde ich es wahrscheinlich nicht schaffen.

Hoffnung oder endgültige Niederlage?

So da bin ich wieder. Ich komme gerade in die interessante Phase meiner Geschichte und da ist es fast unmöglich aufzuhören. Die Gefahr, dass man das beste wieder vergisst ist einfach zu groß. Jetzt überlasse ich euch aber wieder meinem neuesten Kapitel und wünsche viel Spaß beim lesen.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 29: Hoffnung oder endgültige Niederlage?
 

Yo war mit dem Ganzen regelrecht überfordert, doch er kam nicht mal zu Wort um das zum Ausdruck zu bringen. Erst nachdem Kino und Anna gleichzeitig für ruhe sorgten, herrschte eine drückende Stille.

„Ruhe! Sag mal Yo, wo kommst du her und wie siehst du aus?“

Bei Kinos fragen war Yo etwas zurückgewichen. Wenn es jemanden gab, der noch strenger war als Anna dann seine Großmutter.

„Also, ich…na ja da war…“

Yo konnte einfach nicht die richtigen Worte finden. Er versuchte es zwar, doch aus irgendeinem Grund kam nichts brauchbares aus seinem Mund. Doch Mikihisa schien das auch zu merken, weshalb er seine Vermutung einfach in den Raum stellte.

„Deinem Aussehen nach zu folgern hast du dir mit Hao eine Schlacht geliefert. Sag mir bitte nicht, dass er gewonnen hat.“

Bei diesen Worten sahen alle kurz zu Mikihisa, doch dann war die Aufmerksamkeit wieder bei Yo, der mittlerweile wieder gelernt hatte, wie man seine Stimme gebraucht. Dennoch antwortete Amidamaru schneller als dieser.

„Also es war mehr ein Unentschieden. Jedenfalls am Ende, wo Yo es geschafft hatte Hao Tricks gegen ihn zu benutzten. Und na ja, er lebt ja noch, also war das ganze relativ harmlos.“

Doch die anderen waren nicht völlig überzeugt von Amidamarus Aussage. Im Gegenteil, schon allein Yos Aussehen ließ Zweifel aufkommen. Und genau das brachte Kino auch auf den Punkt. Man hörte aus ihrer Stimme deutlich heraus was sie empfand. Wut, Enttäuschung und auch irgendwie einen Hauch von Erleichterung. Immerhin war Yo ja wirklich noch am leben.

„Ich fass es nicht. Wie kannst du dich ohne Rückendeckung in so eine Gefahr begeben. Dir hätte sonst was passieren können. Denn ich bezweifle dass du so aussehen würdest, wenn es ein Unentschieden gewesen wäre. Also was ist wirklich passiert! Außerdem ist es so gut wie unmöglich Zekes Techniken gegen ihn selber zu verwenden.“

Yo wollte gerade antworten, als ihm etwas einfiel. Doch noch bevor Amidamaru antworten konnte, beantwortete Yo ihre Frage.

„Ich wollte herausfinden, auf welcher Seite Hao kämpfen wird. Und die einzige Möglichkeit ihm so eine Frage zu stellen, ohne dass er einfach verschwindet, war einen Kampf anzuzetteln. Und wegen dem Unentschieden. Der letzte Schlag endete wirklich in einem. Die genaueren Details würde ich aber lieber für mich behalten.“

Kino nickte nur kurz, doch bevor Yo die Chance nutzen konnte und im Haus verschwinden konnten, richtete sie das Wort noch mal an ihn.

„Gut, jetzt aber unter die Dusche, umziehen und zurückkommen. Wir haben nämlich etwas zu besprechen und ich werde es nicht noch einmal wiederholen, also Tempo.“

Yo nickte nur und rannte ins Badezimmer um kurz unter die Dusche zuspringen und anschließend nur mit einem Handtuch bekleidet in sein Zimmer zu laufen und sich ein paar neue Sachen anzuziehen. Die Mädchen sahen Yo nur fasziniert hinterher.

„Also ich muss zugeben, dass Yo gar nicht mal so schlecht gebaut ist.“

Die drei anderen Mädchen kicherten bei Alinas Kommentar nur und sahen sich anschließend zu zwei Jungen um, die Yo mehr als wütend hinterher sahen, sich dann aber an die Mädchen wendeten.

„Ihr wisst doch, dass Yo schon verlobt ist. Also schlagt ihn euch aus den Kopf und seht euch nach anderen coolen Jungs um.“

„Brauch ich nicht, ich bin schon verlobt!“

Bei diesen Worten kippte Trey fast hinten über. Er konnte sich nicht erklären seit wann Reika verlobt war immerhin hatte sie beim Schamanenturnier gesagt, dass sie es nicht war. Oder hatte er sich da verhört.

„Mit wem denn?“

„Mit dem Mann in meinen Träumen!“

Nach diesen Worten fingen nicht nur die Mädchen an zu lachen, sondern auch alle anderen. Auch Trey hatte die Bedeutung des Satzes nach einer bestimmten Zeit endlich verstanden. Heute war einfach nicht sein Tag. Erst wurde er von Hao fertig gemacht, dann wurde sein Lieblingspullover zerfetzt, anschließend wurde ihm gesagt, dass er nach Hause fliegen musste, was sich mittlerweile wohl erledigt hatte und jetzt fiel er auch noch auf diesen billigen Trick rein.
 

- Bei Hao -
 

Hao schüttelte nur den Kopf. Das war einfach nicht mehr zu glauben. Wieso musste Yo immer mit so einem Schwachsinn ankommen. Das war doch nicht mehr normal.

»Yo ist doch nicht so dumm wie man denkt.«

„Wovon redest du? Für mich ist das was er sagt einfach nur absurd.“

»Ich bin eindeutig Haos Meinung. Yo verrennt sich ständig in etwas. Aber es ist ihm nicht zu verübeln. Immerhin verhältst du dich auch mehr als rätselhaft ihm gegenüber. Irgendwie hast du ein echtes Problem damit Yo als deinen Feind zu betrachten.«

Hao holte bei El-hayyahs Gedanken kurz Luft, doch Spirit of Fire war schneller und das alltägliche Gestreite ging in die nächste Runde.

»Wieso musst du dich immer gegen alles Stelle was ich sage bzw. denke?«

»Einfach weil deine Gedanken absurd sind. Aber jetzt mal zu dir, wie kommst du eigentlich auf die Idee überhaupt ein Wort mit Yo zu wechseln?«

»Wenigsten fange ich nicht Mitten auf der Straße an fremde Schutzgeister anzufauchen, nur weil sie sich kaputt lachen. Der beste Weg diese Situation zu meistern wäre ein strategischer Rückzug gewesen. «

Noch bevor einer der beiden Geister etwas sagen konnte, mischte sich Okami ein, die dieses Mal auf einem Vernunfttrip war.

»Ruhe jetzt. Es spielt doch keine Rolle was wir denken. Allerdings muss ich dir in einem wirklich Recht geben El-hayyah, aber auch nur was Yo angeht.«

Nun war es an Hao seinen Kommentar abzugeben und er tat es auch. Er war zwar immer noch mehr als irritiert von Yos letzten Worten, versuchte sie jedoch zu ignorieren.

„Danke für die Streitschlichtung. Aber zurück zu euch beiden was meint ihr mit das ich ein Problem habe Yo als Feind zu sehen.“

Bei dieser Frage verdrehte sogar Spirit of Fire die Augen. Hao hatte diese Reaktion durchaus gesehen, wartete dennoch auf eine Antwort. Klar, er hatte Yo öfters als einmal geholfen, doch das änderte gar nichts an der Tatsache dass sie Feinde waren. Er hatte einfach nur keine Lust sich einen Kampf ansehen zu müssen, der eher vorbei war, als er begonnen hatte.

»Bei dir hat man das Gefühl, als würdest du Yo wirklich als Bruder sehen. Seit dem Ende des Schamanenturniers bist du schon so drauf.«

Doch mehr konnte Tako nicht sagen, da er schon von Hayabusa unterbrochen wurde. Denn was Haos Verhalten Yo gegenüber anging, schienen sich seine Geister zum ersten Mal einig zu sein.

»Ist doch kein Wunder. Der Plan sich an Yo zu rächen konnte nur schief gehen. Niemand kann ein halbes Jahr mit seinen Feinden auf engsten Raum leben ohne sein Verhalten zu ändern. Das ist auch der Grund, wieso sie so unschlüssig sind, ob sie nun Geistkontrolle erschaffen sollen oder nicht. Doch dass bedauernswerte daran ist, dass der Effekt auf beiden Seiten aufgetreten ist und damit die Frage mit sich führt. Kann ich ihn nach allem immer noch als Feind sehen oder wäre das vermessen zu sagen!«

Hao blieb bei diesen Worten endgültig stehen. Hatte sich sein Verhalten wirklich so stark verändert, oder übertrieben seine Schutzgeister einfach nur.

„Meint ihr nicht ihr interpretiert etwas zu viel in das ganze?“

»Warst du zufrieden als Yo zum Schamanenkönig erklärt wurde oder nicht. Seit deiner Niederlage beim Sternenheiligtum hast du dich verändert. Und so ungern ich es sage, diese Veränderung ist nichts Negatives. Du bist zum ersten Mal wieder du selbst.«

»Ich muss auch was beichten. Ich hasse es mit Spirit of fire einer Meinung zu sein. Und das schlimmste ist, das ich es jetzt bin, Schande über mich.«

Nun drehte sich Hao zu seinen Schutzgeist um, der immer noch hinter ihm schwebte. Doch bevor er etwas sagen konnte. Mischte sich schon der nächste Elementargeist ein.

»Yapp, ich stimme El-hayyah und Spirit of fire auch zu. Und wenn du ehrlich bist, geht es dir genauso. Yo hat genau angesprochen, was du dir nie eingestehen wolltest und auch jetzt ignoriert. Du hast ein Problem damit jemand zu vertrauen. Doch was Yo nicht raus gefunden hat, ist dass das auch gleichzeitig deine größte Schwäche ist. Die anderen haben dir Vertraut und genau deswegen fällt es dir jetzt so schwer gegen sie zu kämpfen. Auch die Tatsache, dass Yo es schon wusste machte es dir nicht leichter.«

Hayabusa hatte Recht und Hao wusste es wirklich, doch er konnte es nicht einfach so zugeben. Das war nicht seine Art.
 

Er konnte sich nicht einfach so ändern.

„Wenn ich ein Problem hätte jemanden zu vertrauen würde ich euch auch nicht vertrauen, oder sehe ich das falsch?“

»Falsches Argument. Du verschließt deine Gedanken und erzählst uns nicht mal warum. Du hältst uns aus deinen Problemen raus. Anstatt dich auf uns zu verlassen, versuchst du deine Probleme selber in den Griff zu kriegen. Das würde ich ein Vertrauen auf niedriger Basis nennen. Die einzige Situation, wo du mir wirklich vertraut hast war beim Schamanenturnier.«

Bei diesen Worten wendete Hao seinen Blick von seinem Schutzgeist ab. Dieser hingegen verschwand überraschenderweise in seiner Totentafel. Doch bevor Hao darauf etwas erwidern konnte, mischte sich schon Tako ein, der auch etwas geschockt von den vorigen Gedanken war.

»Wow, der war hart. Und mal unter uns, ich hätte mich in dieser Situation nicht mal bewaffnet vor unseren Feuerteufel gestellt. Übrigens wo wir gerade bei dem Kampf sind, die Angriffe waren mehr als brutal. So das war das Wort zum Mittwoch. Ab jetzt halte ich mich raus.«

Selbst Hao musste bei Takos Worten anfangen zu lachen. Es war mehr als ungewöhnlich, dass seine Schutzgeister ihn kritisierten, doch ab und zu konnten diese sich einfach nicht zurückhalten und ließen ihren ganzen Frust raus. Doch zwei Mal innerhalb einer Woche war nun doch mehr als ungewöhnlich. Doch schon kurze Zeit später schwenkten seine Gedanken auf das vorige Thema. Vertraute er seinen Schutzgeistern wirklich nur in einem gewissen Punkt.

»Hey geht’s dir gut. Du bist auf einmal so still.«

„Ich war nur in Gedanken, nichts worüber ihr euch Sorgen machen müsst. Sag mal um mal zurück auf den Nachturnierkampf zu kommen. Was glaubt ihr wie es ausgehen wird.“

»Kommt darauf an, was du meinst. Wenn du wissen willst wer gewinnen wird, muss ich ganz deutlich sagen, dass ich es nicht weißt. Immerhin lässt sich die Zukunft verändern, wie du ja schmerzhaft feststellen musstest. Falls du aber auf die Frage eine Antwort haben willst, ob es sich überhaupt lohnt sich das ganze anzusehen würde ich sagen ja. Immerhin hat Kino Haare auf den Zähnen. Spätestens wenn sie Yo sieht wird sie noch mal ein extra Training ansetzen. Denn ich denke nicht, dass sie sich so eine Niederlage gefallen lässt.«

„Der Meinung bin ich auch, trotzdem irgendetwas an dem Ort, an dem die Dalins sich aufhalten war merkwürdig. Irgendetwas stimmt da nicht und ich bin mir fast sicher dass sie bei einem Kampf die besseren Karten haben!“

Bei diesen Worten lehnte er sich gegen den nächsten Baum und sah in den Himmel. Langsam zogen Wolken auf und schienen der Welt vor einer nahenden Gefahr zu warnen. Doch noch etwas schien anders zu sein, das konnte er spüren jedoch nicht entziffern.

» Also ich will Okami und dir jetzt ja nicht widersprechen, aber ich denke der Kampf ist entweder schnell vorbei oder zieht sich nur endlos lang, weil sich eine Partei zurückhält. Denn wenn ich mich richtig erinnern kann, werden mindestens sechs von Yos Freunden zurückfahren. Dafür wird Kino schon sorgen. Immerhin sind Elementargeister wie wir wirkungslos. Und so weit ich gezählt habe, hatte die Gruppe drei…«

» Du irrst dich Tako, es sind zwei. Diese Cloé gehört nicht mehr zu den normalen Elementargeister.«

„Nur weil sie sich mit den gefallenen Archsengel vereinigt hat, heißt dass nicht zwangsläufig, dass sie nicht mehr zu den Naturgeistern zählt.“

»Doch dass heißt es. Die Kristalle wirken bei solchen Geistern nicht mehr, da hat Hayabusa Recht. Aber das wissen die anderen ja nicht. Aber zurück zum Punkt. Die drei Mädchen werden dank Kino auf jeden Fall abfliegen, Jeanne und Lyserg wurden ja von Marco abgeholt, da sie sonst den Flug nach Paris verpasst hätten und Mr. Ich brauch unbedingt Streit wird auch verschwinden. Damit wären nur noch fünf Schamanen übrig, die es wirklich gegen die Dalins aufnehmen können.«

Hao nickte nach dieser Ausführung nur. Immerhin entsprach das ganze mehr als der Wahrheit, doch vorerst interessierte es ihn nicht wirklich. Es dauerte noch zwei Tage bis der Kampf begann, zwei Tage bis zur letzten Schlacht.
 

- Bei Manta -
 

Manta saß derweil in seinem Zimmer und ließ eine Suchaktion anlaufen. Er vermutete zwar, dass er nichts finden würde, doch er musste es einfach versuchen. Für ihn war es mehr als ätzend immer nur rum zu sitzen und nichts tun zu können. Seit ganzen sechs Tagen hatte er sich nicht mehr bei seinen Freunden gemeldet. Er wusste zwar, dass sie ihn versucht hatten zu erreichen, doch noch konnte er nicht zurückrufen. Das ganze war ihm einfach zu viel geworden und er fühlte sich mehr als nutzlos. Während die anderen trainierten und auf einen Kampf um Leben und Tod vorbereitet wurden, stand er einfach nur daneben, feuerte sie an oder sprach ihnen Mut zu. Doch bei dem bevorstehenden Kampf war das nicht hilfreich. Der Kampf zwischen Nevu und Alina hatte das bewiesen. Reika und Mitsuki hatten sie wie wild angefeuert und dennoch hat es für sie nicht gereicht den Kampf zu gewinnen. Bei diesen Gedanken sah Manta auf seinen PC. Dieser suchte immer noch nach einem Ergebnis. Doch anscheinend blieb diese Suche auch ohne Erfolg. Das Übersetzungsprogramm für die heilige Schrift und die bereits übersetzten Seiten hatten einen enormen Speicherplatz eingenommen, weshalb dieser jetzt mehr als langsam arbeitete. Aus diesem Grund nahm sich Manta eines seiner Schulbücher und las einige Texte durch. Morgen war immerhin wieder Schule und so konnte er sich wenigsten ablenken. Eigentlich wollte er ja heute vorbei gehen und sich von den anderen Verabschieden, die Tokio wieder verließen, doch dann war die Chance ebenfalls groß, dass er wieder Teppiche schruppen durfte. An Annas Folterungen hatte er sich ja mittlerweile gewöhnt, doch Yos Großmutter war tausendmal schlimmer. Und ohne vernünftigen Grund würde er da vorerst nicht wieder auftauchen. Doch Kino war nicht der einzige Grund wieso er die Flucht ergriffen hatte. Nein, der Text den er gelesen hatte brachten mehr als nur Rätsel auf. War es wirklich möglich, dass das was er gelesen hatte stimmte? War es möglich dass sich das ganze wiederholte? Und wenn ja was würde dann passieren? Konnte es sich überhaupt wiederholen oder gab es einen kleinen Unterschied. Einen den man nur erahnen aber nicht erkennen konnte. War es Zufall oder gab es so etwas wie Schicksal. Ein Schicksal, dass bestimmte was geschehen sollte. Wieso war diese Information so erschütternd? Das geschriebene hatte nichts mit ihm oder den anderen zu tun. Doch wieso war er so alarmiert gewesen. Nur weil es einige geringfügige Parallelen gab oder hatte das ganze mehr zu bedeuten. Noch bevor Manta länger über diese Fragen nachdenken konnte, hörte er ein leises Piepen.

„Das gibt es nicht. Schon wieder nicht das was ich suche. Was soll ich denn noch ausprobieren irgendetwas muss doch darüber zu finden sein. Was soll denn das. Will man mich mit Gewalt aus der Sache raushalten.“

Bei diesen Worten schmiss er das Buch, das er eben gelesen hatte auf den Boden und fuhr den Computer runter. Heute würde er sowieso nichts mehr herausfinden. Mit diesen Gedanken legte er sich auf sein Bett und sah die Decke an.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Yo war in der Zwischenzeit umgezogen und kam gerade wieder im Eiltempo die Treppe herunter.

„Gut, da wir ja wieder vollzählig sind, können wir ja besprechen was wir jetzt machen, oder besser ihr. Wie wollt ihr beiden eigentlich kämpfen?“

„Ganz einfach, Meisterin Kino. Wir werden unsere Freunde mental stärken. Unsere Schutzgeister sind Nutzlos, sorry Klara. Deshalb werden wir für die Anfeuerungsrufe verantwortlich sein. Zusätzlich versorgen wir die Kämpfer mit zusätzlichem Furyoko. Kling doch gut oder?“

Kino schüttelte bei Reikas Worten nur den Kopf. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Die fünf waren so gut wie weg und plötzlich standen sie ohne Vorwarnung wieder vor der Tür.

„Euch wird man so schnell wohl nicht los, was. Meinet wegen. Ich habe es schließlich auch schon zu Jeanne und Lyserg gesagt. Es ist eure Verantwortung. Aber zurück zum wesentlichen. Für Morgen minimales Training, da ihr ,wie ich gehört habe, alle zur Schule müsst. Die einzige Ausnahme bildet ihr vier.“

Bei diesen Worten zeigte Kino abwechselnd auf Jeanne, Joco, Ryu und Trey. Dann wendete sie sich an Yo, der so tat als hätte es nie eine Kampf zwischen ihn und Hao gegeben.

„Mit dir allerdings habe ich gleich noch ein paar Worte zu wechseln, Yo. Für euch anderes gilt folgendes. Ich werde das restliche Training für Heute Anna überlassen.“

Mit diesen Worten betrat Kino, Yomei, Mikihisa und Yo das Haus und ließen eine völlig erstarrte Gruppe und eine nicht überraschte Anna zurück.

„So ihr habt Meisterin Kino gehört. Wir beginnen dieses Mal mit etwas leichtem. 10 Km laufen und dann 100 Situps gefolgt von 100 Liegestützen. Na los oder muss ich nachhelfen.“

Nach diesen Worten waren die Anwesenden schon verschwunden. Keiner wagte es Anna zu ignorieren, besonders da sie Kino auf ihrer Seite hatte. Und sich mit beiden Anzulegen war doppelter Selbstmord.

Yo währenddessen musste sich von seinen Großeltern eine ordentliche Standpauke anhören. Er hatte sich insgeheim schon gewundert, wieso seine Großmutter ihn nicht einen Kopf kürzer gemacht hatte. Jetzt wusste er es, sie wollte damit warten, bis alle aus der Schussbahn waren. Amidamaru kam aber auch nicht ungeschoren davon. Immerhin war er Yos Schutzgeist und hatte unter anderem die Aufgabe seinem Schützling solche dämlichen Ideen auszureden. Gerade als sie ihre Meinung zu dem ganzen zum Besten gegeben hatten, kamen die anderen ins Haus. Das Essen verlief recht leise, da jeder sich beeilte schnell wieder vom Tisch zu verschwinden und auch die Nacht war mehr als ruhig.

Am nächsten Morgen standen die jungen Schamanen wieder super früh auf. Vor dem Frühstück durften sie erst einmal 5 Kilometer laufen. Doch auch das Frühstück viel nicht üppig aus, da sie bei der Strecke so lange getrödelt hatten, dass sie nur 5 Minuten für dieses Zeit hatten. Anschließend mussten sie regelrecht in die Schule sprinten. Ryu und die anderen, die nicht zur Schule gingen durften einem Extratrainingsprogramm nachgehen, in dem sie 5 Minuten auf den Händen stehen müssten. Wem das nicht gelang musste es so lange weiter versuchen, bis er es geschafft hatte. Kino und Yomei vertrieben sich die Zeit währenddessen mit einem kleinen Kartenspiel.

Mikihisa wurde dazu verdonnert das Training zu überwachen. Ansonsten lief es fast so wie immer. Die Trainierenden beschwerten sich hinter dem Rücken des Befehlshabers und verrichteten geknickt ihr Training. Etwas anderes konnte sie ja wie immer nicht tun. Hinzukam, dass dieses Mal keine Alina da war, die sie dazu anheizte durchzuhalten. Keine Reika und keine Mitsuki, die die Stimmung aufbesserte und ihnen sagten, dass sie es bald geschafft hatten und ihnen ihre Pläne für die Zeit nach dem Training beichteten. Seit sie die Mädchen kennen gelernt hatten, war das Training nicht leichter, aber durchaus angenehmer.
 

Nach ganzen 6 Stunden kamen auch die anderen wieder zurück. Sie hatten sich mehr oder weniger Erfolgreich durch die Schule gequälte und sahen nur, wie die anderen sich abstrampelten.

„Ich glaub es nicht, eure Schule ist ja so etwas von lahm. Ich meine bei uns machen die Mitschüler wenigstens Stimmung, aber hier. Schrecklich. Und dafür bin ich auf den Deal meines Schuldirektors eingegangen. Aber wo wir jetzt bei dem Deal sind, was wisst ihr über das alte Tokio.“

„Gute frage. Ich weiß nur dass es nicht so ausgesehen hat wie jetzt.“

„Ach ne, Mitsuki, dass hätte ich jetzt nicht gedacht.“

„Wieso? Ich meine Mitsuki liegt da mehr als richtig. Früher war hier wahrscheinlich eine schöne saftige Wiese mit Beerensträuchern und einem schönen Kirschbaum mit weinroten Kirschen und...“

„Bitte Alina hör auf damit. Ich kriege Hunger. Du weißt dass ich Kirschen liebe.“

„Also bitte Reika, du weißt genau, dass ich das bezwecken will. Früher oder später rennst du nämlich los und kaufst uns welche.“

„Dieses Mal nicht, dafür fehlt uns das nötige Kleingeld.“

„Also ich hab noch einen Zehntausender. Vielleicht…“

Mit diesen Worten hielt Reika ihrer Freundin den Mund zu. Denn ansonsten wäre sie wirklich durch die ganze Stadt gezogen und hätte nach Kirschen gesucht.

„Das reicht. Ich habe genug von Kirschen gehört. Ich werde hier nicht eher weg gehen, bis diese Dalins am Boden liegen. Aber da fällt mir gerade ein. War Manta nicht in eurer Klasse?“

Bei diesen Worten wurde Reikas Frage von Anna beantwortet, die mehr als nur schlecht drauf war.

„Ja, er ist in unserer Klasse. War aber nicht da. Wahrscheinlich lässt er sich noch ein paar Tage zeit und tut so als wäre er krank.“

„Glaube ich nicht, das sieht ihm gar nicht ähnlich. Immerhin gehört er zu denen die gerne zur Schule gehen. Besonders, da er heute Abend Englisch hat.“

Nach Yos Aussage mischte sich Lyserg ein, der mehr als nur erschöpft vom vielen zuhören war. Er konnte sich nicht erinnern, dass er das Gefühl jemals in seiner Schule hatte.

„Soll das heißen Englisch ist sein Lieblingsfach? Cool. Aber läuft es in japanischen Schulen immer so, dass der Lehrer einfach nur da steht und etwas vorträgt, während die Schüler schreiben.“

„Das ist normal. Aber daran gewöhnt man sich früher oder später.“

Lyserg nickte bei Annas Kommentar nur. Doch dann fiel ihm etwas ein, was er nicht weiter für sich behalten konnte.

„Sagt mal Leute. Morgen um Mitternacht soll die letzte Schlacht doch beginnen, oder. Was glaubt ihr was uns erwartet?“

Kino die das hörte legte ihre Karten beiseite und beantwortete die Frage.

„Ihr werdet es mit den Anhängern der Dalins aufnehmen. Yo hingegen wird direkt mit dem Erben der Dalin-Dynastie kämpfen. Der Kampf wird ähnlich dem Endkampf des Schamanenturniers stattfinden, doch vorerst ist er nicht offiziell. Das paradoxe daran ist, dass Yo den Schamanentitel dennoch abtreten muss. Doch das würde heißen, dass die Dalins den Nachturnierkampf weiter führen müssen.“

„Das heißt, selbst wenn Yo gewinnt, hat er sein Recht auf den Titel nicht bewiesen, richtig Meisterin Kino. Aber wie sorgen wir dafür, dass der Kampf offiziell wird?“

Bei diesen Worten nahm Kino ihre Karten wieder in die Hand, sprach aber dennoch weiter.

„Genau das ist das Problem an der Sache. Es gibt nur wenige die die letzte Schlacht in einen offiziellen Kampf umwandeln können. Vor tausend Jahren gab es keinen und der Schamanenkönig musste nach dem Sieg gegen den Dalin-Erben immer damit rechnen, dass er angegriffen wurde.“

Nach diesen Worten schwieg Kino, sie hatte keine Lust den anderen die ganze Geschichte zu erzählen. Stattdessen gab sie Anna nur ein kurzes Zeichen, woraufhin diese den anderen ein ordentliches Trainingsprogramm aufdrückte. Anschließend erzählte ihnen Yomei noch das wesentliche zum Nachturnierkampf und der bevorstehenden letzten Schlacht.
 

Der Tag verging schneller als erwartet. Die Gruppe war mehr als angespannt. Je näher der Tag rückte, desto unruhiger wurden sie. Besonders Jeanne, Lyserg, Ryu und Joco hatten ihre Probleme mit dem einschlafen. Zum einen hatten sie schon mal Bekanntschaft mit den Typen gemacht und zum anderen hatten sie dank den vielen Informationen erfahren, wie viel Glück sie hatten noch am Leben zu sein. Das ganze war nicht nur ein Kampf. Für die beteiligten ging es um alles, so wie damals im Sternenheiligtum. Der einzige Unterschied war, dass sie es waren, die dieses Mal in der Unterzahl waren und aufpassen mussten, dass sie ihre Gegner nicht unterschätzten. Selbst Nevu schien im Nachhinein einfach nur ein unwichtiger Wurm zu sein, wenn man ihn mit den Dalins vergleicht. Damit stand es fest. Das Verhalten sagte nichts über die Stärke eines Gegners aus, und dennoch. Alle die sich für etwas Besseres halten waren mehr von sich überzeugt. Je stärker jemand war, desto größer war die Möglichkeit, dass sie sich überschätzten. Und genau diese Tatsache könnte ihre Freikarte zum Sieg sein. Das hieß aber nicht, dass ihr Sieg zwangsläufig fest stand.

„Niederlage oder Sieg? Verdammt ich kriege diese blöde Frage nicht aus meinem Kopf. Ich kann ja noch nicht mal mitkämpfen.“

„Beruhige dich Trey. Bisher haben wir jede Schlacht gewonnen, da die Gunst immer auf unserer Seite war. Wir müssen einfach daran glauben.“

Bei diesen Worten stand Ryu auf. Er war genauso nervös, was den anderen Tag an ging, wie Trey. Doch er wollte sich von diesem negativen Gedanken nicht runter ziehen lassen.

„Jetzt fängst du ach schon mit dem Spruch ‚wenn du wirklich an dein Ziel glaubst, wirst du es auch erreichen’ an. Davon hatte ich beim Schamanenturnier schon genug!“

„Das habe ich heute zum ersten Mal erwähnt, Ren. Wieso behauptest du eigentlich dass ich die ganze Zeit mit dem Spruch komme.“

Ren setzte sich bei Ryus Worten auf. Die beiden anderen sahen Ren nur verdutzt an und setzten sich ebenfalls auf.

„Das habe ich nie gesagt. Ich sagte nur dass ich beim Turnier schon genug solcher Sprüche gehört haben und zwar von Yos Bruder.“

„Hao? Seit wann vertritt der denn so eine Meinung? Ich steig echt nicht mehr durch. Aber mal ernsthaft, wenn er der Meinung ist, wieso hat er sein Ziel nicht schon längst erreicht.“

Ryu erwartete auf diese Frage keine Antwort, bekam jedoch trotzdem eine von Ren, der sich diese Frage wohl schon öfters gestellt haben musste.

„Nicht dass ich ihn in irgendeiner Weise verteidigen will, dass ist immerhin Yos Aufgabe. Aber ich glaube, dass er selber nicht weiß was er will.“

„Da könntest du sogar Recht haben. Immerhin wiederholt er immer, dass wir Feinde sind, dass wir von ihm keine Hilfe erwarten können, doch indirekt gibt er uns einige nützliche Ratschläge, die uns schon den Kopf gerettet haben. Aber wieso? Was bringt ihm das ganze?“

Bei diesen Worten schienen alle Anwesenden, die noch wach waren nachzudenken. Doch dann meldete sich Joco zu Wort, der das ganze in aller Ruhe angehört hatte.

„Meint ihr etwa er hat sich geändert? Immerhin meinte Yo ja, dass er noch keine Seite gewählt hatte“

„So lange wie er schon lebt, halte ich das für unglaubwürdig, Joco! Er legt Yo rein. So wie er uns alle beim Schamanenturnier reingelegt hat. Menschen wie er können sich nicht ändern. Vielleicht stellen die Dalins eine größere Gefahr dar, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass Zeke ist wer er ist. “

Als Lyserg das sagte, zeigten Joco, Trey und Ryu nur wortlos auf Ren, der sich mittlerweile Schulter zuckend zurück auf sein Futon gelegt hatte und dieses Verhalten deshalb nicht mitbekam. So ungern er es zugab, es war mehr als offensichtlich, dass zwischen ihm und Hao einige Parallelen bestanden.
 

Allerdings war diese zwischen Yo und Hao genauso. Gut sie sind Brüder, da war es noch einigermaßen zu verstehen, dennoch war das Verhalten der beiden geradezu identisch. Jedenfalls wenn man berücksichtigt, dass Hao um einiges Selbstbewusster war und seine Meinung dementsprechend vertrat.

„Sagt mal wieso vergessen wir das Thema mit Hao nicht einfach und wenden uns den wichtigeren Dingen zu. Zum Beispiel dem Schlafen. Wer weiß, wann wir morgen aufstehen müssen.“

„Du willst nur vom Thema ablenken. Aber bitte, ich stimme dieses Mal zu, Ryu. Immerhin wird sich alles wieder zum Guten wenden. Wie Yo immer so schön sagt.“

Mit dieser Aussage legten sich alle zurück auf ihr Futon und versuchten zu schlafen. Allerdings gelang es ihnen immer noch nicht so wirklich, da ihre Gedanken sich schon fast überschlugen.

Und gerade als sie die Augen geschlossen hatte war der Morgen auch schon da. Jedenfalls hatte es den Anschein. Die ersten zehn Stunden zogen sich endlos in die Länge. Dass Silva und Kalim auch zu der Gruppe gestoßen war, um diese zu unterstützen, änderte auch nicht viel an der Situation. Alle waren mehr als angespannt, denn immerhin sollte der eigentlich Kampf heute um Mitternacht beginnen. Doch nach Kinos Worten zu folge, würden sich zu mindestens die Anhänger der Dalins Dynastie schon um einiges früher zeigen. Doch die Zeit verflog in Zeitlupe und nichts geschah. Gerade als die Gruppe es aufgeben hatte und das Essen zubereiten wollten, flog ein unerwarteter Angriff genau auf das Grundstück zu. Zum Glück aller schien das nur einen Warnung gewesen zu sein, da er niemand erwischte. Doch der Angriff sollte nicht der einzige sein. Kurz darauf traten zehn Männer und fünf Frauen auf das Anwesen. Alle hatten Geistkontrolle erschaffen und schienen Kampfbereit.

„Na sieh mal an, sieht so aus, als würde es doch etwas Widerstand geben. Ich hatte schon befürchtet ihr seit nur zu viert. Umso besser.“

Der blondhaarige Mann mit einem großen ‚D’ auf der Jackentasche konnte sich daraufhin nicht zurückhalten und setzte ein fieses Lächeln auf.

„Nicht zu fassen das ihr freiwillig ins Grab springt. Ich glaub es nicht. Dabei dachte ich wirklich, dass ihr zu den intelligenten Leuten gehört. Mein Fehler. Aber wie es aussieht hat dieser Knirps, der bei euch sein soll die Kurve gekratzt. Besser für ihn immerhin ist er nur ein Mensch.“

Auch die braunhaarige Frau mit dem Apfel auf der Jackentasche setzte nach diesen Worten ein gefährliches Lächeln auf. Die Gruppe erkannte sofort, dass die Geistkontrolle stark war und dass das Furyoko nicht gerade wenig war. Doch das hinderte sie nicht daran verbal zu kontern.

„Manta ist nicht nur ein Mensch, er ist unser Freund, also hört auf ihn zu beleidigen.“

„Ah, Alina ist dein Name, nicht? Unser Meister hat uns für dich eine besondere Aufgabe gegeben. Er meinte wir sollen dich aus dem Weg schaffen. Lebend oder Tod ist in deinem Fall egal. Hauptsache du verschwindest aus Tokio. Da du dich aber anscheinend für diese Schwächlinge entschieden hast, wirst du genau wie die anderen mit ihnen untergehen!“

Alina ließ sich von den Worten nicht einschüchtern. Sie stand zu ihren Freunden und das würde sie beweise.

„Ihr hört mir jetzt mal zu. Es ist mir egal was euer Meister befohlen hat. Außerdem hat Yo den Schamanentitel verdient gewonnen. Alle Schamanen waren einverstanden mit der Entscheidung und deshalb ist er der rechtmäßige Träger. Also verschwindet zurück in die Gruft aus der ihr gekommen seid.“

Bei diesen Worten sah Alina die Dalin-Anhänger nur feindselig an und verstärkte ihre Geistkontrolle. Auch die anderen folgten ihrem Beispiel und waren jetzt mehr bereit zum Kämpfen als zuvor. Trey, Reika, Anna und Yos Großeltern standen derweil am Hauseingang und sahen dem ganzen nur zu, da sie ja nicht mitkämpfen konnten. Doch nach Alinas Satz konnte Reika sich einfach nicht mehr zurückhalten.

„Genau Alina, zeig ihnen wer hier der Boss ist. Komm schon Jungs, Mädels macht sie fertig und schickt sie nach Hause.“

Doch dann sah sie zu ihren Standpartnern, die scheinbar genauso zufrieden mit Alinas Aussage war wie sie selbst.
 

Doch die Anhänger der Dalin- Dynastie schienen von dieser Aussage nur schlechte Laune bekommen zu haben. Noch nie hatte jemand so mit ihnen gesprochen. Höchstens ihre Meister und sie gehörte nicht zu den Personen, die ihnen Befehle erteilen durfte. Dafür würde das Mädchen bluten, dass sagten sich alle. Doch wie konnte man eine kleine vorlaute Zicke leiden sehen. Das war die Frage, die sich alle stellten. Es schien fast unmöglich, da der Tod nicht wirklich qualvoll war, sondern eher eine Erlösung von den Qualen des Diesseits. Doch dann fiel ihnen etwas ein. Mit diesem Zug konnten sie gleichzeitig dafür sorgen, dass Yo sich ihrem Willen beugen würde. Und sie konnten ihre Fehler aus der Vergangenheit wieder gut machen.

„Du bist ziemlich vorlaut, Mädchen. Aber keine Sorge wir werden dafür Sorgen, dass sich das ändert. Und dann ist eurer Schamanenkönig dran.“

Noch ehe Alina daraufhin etwas sagen konnte, mischte sich Ren ein, der sich schon richtig darauf freute den Typen ein paar Lektionen zu erteilen.

„Das könnt ihr gerne probieren, aber erst einmal müsst ihr an mir vorbei.“

„Für uns gilt dasselbe. Wenn ihr gegen Yo antreten wollt, dann erst nachdem ihr uns besiegt habt.“

„Genau Lyserg, ganz meine Rede. Yo halt dich zurück du brauchst deine Kraft noch um gegen diesen Erben zukämpfen. Überlass den Rest uns!“

Mit diesen Worten stellten sich auch Mitsuki, Lyserg und Jeanne vor Yo und verstärkten ihre Geistkontrolle zusätzlich. Yo sah seine Freunde nur kurz an, bevor er selber etwas dazu sagte.

„Seit ihr sicher, dass ihr das allein regeln wollte. Ich meine…“

„Spar dir den Smalltalk Yo. Wir sind sicher. Du kannst uns vertrauen, wir schaffen das schon. Wir werden diese Typen ins nächste Jahrhundert schicken und den Boden mit ihnen wischen.“

Bei diesen Worten fingen die Anhänger der Dalin- Dynastie an zu lachen. Letzten Endes äußerte sich ein Mann mit knallroten Haaren und einem Mantel mit roten Knöpfen zu Wort.

„Ihr wollt mit uns den Boden wischen. Meine Liebe es wird genau anders herum laufen. Da kannst du Gift drauf nehmen.“

„Nein danke, ich will es euch ja nicht einfacher machen. Doch selbst wenn ich ausfallen würde, die anderen würden nicht aufgeben und sich für eure Taten revengieren.“

Damit hatte Alina genug gesagt und alle warteten auf einen Gegenkommentar oder einen Angriff, doch nichts kam. Er herrschte ein regelrechter Kalter Krieg. Die Spannung war auf dem Höhepunkt und eine falsche Bewegung würde den Kampf ausbrechen lassen. Noch schienen die Dalins nicht angreifen zu wollen, sondern eine Weg zu finden die Verbalschlacht zu gewinnen.

Doch dann lenkte eine blauhaarige Frau ein.

„Wenn ihr das so seht, ist es wohl an der Zeit euch zu beweisen, dass ihr euch irrt, nicht war. Schluss mit reden es ist Zeit zu kämpfen!“

Mit diesen Worten flog der erste Angriff. Er verfehlte seine Gegner und doch traf er ein Ziel. Der Person, die den Angriff indirekt abbekam, wurde sofort schwarz vor Augen und der Kampf nahm ohne das wissen dieser Person seinen Lauf. Waren die Kämpfer stark genug um zu gewinnen oder würden sie jetzt eine riesige Niederlage erleben. Keiner wusste es als der Kampf in die heiße Phase ging und erst Recht die bewusstlose Person konnte es nicht sagen. Da sie im Gegensatz zu den anderen weder etwas sah oder hörte. Nur ihr Unterbewusstsein nahm die Kampfesschreie wahr, doch konnte es sie nicht unterordnen. Es war ein Kampf dessen Ende bis zum letzten Schlag ungeklärt blieb. Soviel stand von Anfang an fest. Es blieb nur noch zu hoffen, dass die richtige Seite gewann.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

So und hier ist wieder das Ende. Ich weiß, wieder mal eine fiese Stelle zum aufhören. Na wer hat eine Ahnung, wen es erwischt hat. Die Antwort erhaltet ihr auf jedenfall im nächsten Kapitel.
 

Misato

Das Buch der verbotenen Sphären

So da bin ich wieder mit dem neusten Kapitel. Ich weiß, dass ich mittlerweile für einige zu schnell geworden bin, deshalb werde ich ab 1.9 mein Tempo wieder etwas drosseln, da ich weiß, dass mich sonst noch jemand umbringt.

*vorsichthalber in Deckung geht*

Viel Spaß beim lesen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 30: Das Buch der verbotenen Sphären
 

Es war so weit, die Zeit für die letzte Schlacht rückte immer näher. Hao hatte zwar keine Lust sich einzumischen, doch letzten Endes musste er sich ja doch zwischen den beiden Parteien entscheiden. Also wieso sollte er nicht einfach mal sehen, wie die Gruppe um Yo gegen die Dalins ankommt. Immerhin hatte er ja schon vorher die ganze Zeit auf eine Auseinandersetzung gewartet.

»Du willst dich also wieder in den Kampf stürzen, was. Die Gruppe zu beobachten und ein fragwürdiges Risiko eingehen um mehr über die Dalins zu erfahren ist eine Sache, aber das ist Wahnsinn!«

Wahnsinn. Das Wort traf die Situation wirklich, doch da es die Gedanken des Spirits of fire waren, konnte Hao nicht anders als zu kontern.

„Wer hat bitte das letzte Mal gesagt ich soll mich an die Dalins heften und ihnen die Kristalle abnehmen? Das war doch genauso, lebensmüde!“

»Das Risiko war kalkulierbar. Damals hatten wir einen entscheidenden Vorteil.«

Bei Spirit of fires Kommentar schüttelte Hao nur den Kopf. Doch bevor er antworten konnte wurde er von dem Schlangengeist schon mit dem nächsten gedanklichen Kommentar überrumpelt.

»Hör mal, ich weiß was du meinst, aber könntest du es bitte richtig erklären? Wir hatten damals keinen Vorteil, sondern sie haben den Vorteil jetzt. Immerhin hatte Kino dich sofort bemerkt, sie wollte nur den richtigen Zeitpunkt abwarten und den hätte sie fast erwischt.«

»Hör auf meine Gedanken zu lesen und denk dir deine eigenen Argumente aus.«

»Was? Ich und deine Gedanken lesen? Wieso sollte ich…“

Die restlichen Schutzgeister sahen sich bei diesen Gedanken kurz an, bis sie sich dazu äußerten.

»Also wirklich schämt euch. Wie könnt ihr nur die Gedanken des Anderen lesen«

»Genau, einfach unglaublich. Es ist ja nicht so, dass wir das müssten um uns zu verständigen.«

»Außerdem nützt das eh nichts, da ihr nie einer Meinung seid.«

Nach diesen Worten hörte man nur ein lautes gedankliches Lachen. Okami, Hayabusa und Tako konnte dieses einfach nicht zurückhalten. Immerhin lasen sie die Gedanken der beiden auch, ansonsten hätten sie sich nie untereinander verständigen können. Ein Streit über so eine Normalität war einfach unglaublich. Selbst auf Haos Gesicht schlich sich ein amüsiertes Lächeln. Manchmal waren die beiden einfach zu sehr in ihren Argumentationen vertieft, als dass sie mitbekamen, dass sie nur über Gedanken kommunizieren konnten. Besonders, wenn sie ausnahmsweise Mal einer Meinung waren.

„Ich macht euch wirklich über Sachen Gedanken. Unfassbar.“

Auch El-hayyah hatte jetzt eingesehen, was er eben für einen Schrott gedacht hatte. Kaum sagte Spirit of fire etwas Abwegiges sprang er gleich darauf an, ohne groß zu überlegen worum es ging. Wieso mussten sie alle 500 Jahre zu dem Thema ‚Gedankenlesen’ kommen. Es war natürlich für sie, also wieso vergaß er es immer wieder. Das war einfach zu demütigend. Doch Spirit of fire schien genau dasselbe zu denken, da er seine Gedanken verschlossen hatte und keinen Mucks mehr von sich gab.

„Damit wäre das Thema Gedankenlesen wieder vom Tisch. Wieso kommt ihr früher oder später immer auf denselben Spruch?“

Nun war es an dem Wolfgeist etwas dazu zu sagen.

»Och, das ist einfach Hao. Aus dem Grund, weshalb du immer auf den Spruch ‚siehe hin und lerne’ kommst. 1000 Jahre zu leben ist schon nicht gerade angenehm, da ist es fast natürlich, dass sich einige Situationen wiederholen. Aber wir leben schon mehr als 10.000.000 Jahre. Um ehrlich zu sein sogar noch länger, hab irgendwann aufgehört zu zählen. Aus diesem Grund fallen unserem Schlangengeist hier auch keine neuen Beleidigungen mehr ein und unser Feuerteufel hat sich auf das Wort Schlange eingestellt.«

Nach diesen Worten bekam die Wölfin einen finsteren Blick von der Schlange zugeworfen.
 

Doch erst nachdem sie einige Zeit durch den Wald gegangen waren, meldete sich dieser zu Wort.

»Na und. Ich versuche wenigstens noch kreativ zu sein.«

»Logisch. Du bist auch der erste der eingeschnappt ist, wenn es nicht nach seiner Mütze geht oder wenn du kritisiert wirst. Leugnen ist zwecklos ich sehe schon wie du Feuerrot anläuft.«

Das hätte die Wölfin jetzt nicht sagen sollen, da sie nun von zwei Seiten eine gedankliche Zurechtweisung bekam.

»Hey, dass ist unterste Sohle.«

„Tja Okami, jetzt hast du es geschafft. Die beiden sind gegen dich. Ein Naturphänomen!“

Bei diesen Worten nickte die Wölfin ihm nur kurz zu, bis sie sich zu ihrem Schuppigen Freund wendete. Dieser war gerade dabei Hao giftige Blicke zuzuwerfen, welche jedoch gekonnt ignoriert wurden.

»Also wenn du Hao eine Lektion erteilen willst ist das die falsche Methode, dass weißt du, oder?«

Darauf antwortete der Schlangengeist jedoch nicht und sah seinen Schützling nur weiter wütend an. Hao hingegen wendete sich von diesem ab und verfolgte seinen alten Weg.

»Jetzt bleib doch endlich mal stehen. Du bist auch der einzige, der nicht im Stehen reden kann. Wie willst du das eigentlich machen. Wenn du ohne Schutz da auftauchst werden sie dich vernichten. Wenn du aber vorsichtshalber Geistkontrolle erschaffst, werden sie die Kristalle der Stille aktivieren und uns vernichten. Versichere uns, dass wir alle überleben, oder wir streiken.«

Bei diesen Worten blieb Hao wirklich stehen und sah sich zu seinem Schutzgeist um. Wieso mussten sie seine Entscheidungen immer hinterfragen.

„Du bist viel zu vorsichtig, Okami. Ich weiß was ich tue.“

Bei diesen Worten warfen sich seine Schutzgeister wieder undefinierbare Blicke zu, doch es war Spirit of fire, der seine Aussage widerlegte.

»Ja, na klar. Zum Beispiel als du dich mit diesen komischen Geisterfüchsen angelegt hast. Immerhin waren sie ja so harmlos.«

„Das ist unfair, da war ich höchsten fünf.“

»Siebeneinhalb, mach dich nicht jünger. Du hättest diese Situation einschätzen können, aber nein. Du musstest es ja darauf anlegen. Ach Tako, du hast doch auch noch ne super Geschichte parat, oder?«

»Mhm, mal überlegen, ach ja, die Sache mit dem Fischen auf der alten Brücke…«

„Ist ja gut. Aber ihr vergesst, dass das in meinem ersten Leben war. Also zählt das nicht.“

Hao hätte nach diesen Worten am liebsten die Zeit umgedreht, doch jetzt war es zu spät und der Spruch war raus. Er wusste, dass er seinen Schutzgeistern damit eine super Vorlage geliefert hatte. Und genau diese Tatsache nutzten die fünf Elementargeister sofort aus.

»Ach wieso sagst du dass den nicht gleich. Allein in diesem Leben hast du dir so viele Fehltritte geleistet, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.«

»Hör auf zu grübeln Tako, wieso fängst du nicht einfach von vorne an. Die Widergeburt in die Asakura- Dynastie. Hätte ich nicht schnell genug reagiert, wäre das mehr als nur schief gegangen.«

Bei den Gedanken von Spirit of fire nickten die restlichen Elementargeister nur mit dem Kopf, während Okami die Liste weiter ausfüllte.

»Stimmt oder diesen einen Schamanen. Da vergisst du einmal die Gedanken eines anderen zu lesen und schon greift er dich von hinten an. Wie war der Name des Schamanen noch mal?«

»Ich glaube irgendetwas mit Rodness. Aber weiter im Text. Ich erinnere nur an die letzten Wochen des Schamanenturniers. Erst die Schiedsrichterjagd, dann der letzte Kampf und davor und dazwischen kann ich auch noch einiges aufzählen.«

Mit diesen Worten wendete sich die Schlange von Hao ab und sah seine Geisterfreunde an, die ihm nur zustimmend zunickten. Die anderen erwiderten daraufhin nichts mehr, sondern warteten nur auf Haos Rechtfertigung, die auch sofort nach dieser Ausführung kam.
 

Immerhin war die Diskussion an der Stelle angekommen, an der er eigentlich nur verlieren konnte. Trotzdem würde er nicht aufgeben.

„Meinet wegen, dann habe ich ein paar Fehler gemacht, na und? Als wenn ihr die ganzen Jahrhunderte fehlerfrei durchs Leben gekommen seid. Aber ob ihrs glaubt oder nicht, ich weiß wie ich mich schützen kann.“

Mit diesen Worten zog er ein Buch aus seiner Jackentasche. Es war nicht besonders dick, doch allein der Einband stach durch die sorgfältig handgefertigte Gestaltung ins Auge. Auf dem Buchrücken war das Symbol des Einheitssternes aufgezeichnet, doch der Titel war in einer alten verschnörkelten Schrift geschrieben wurden. Haos vier Schutzgeister erkannten sofort um welches Buch es sich handelte, doch einer blieb wie immer außen vor.

»Hallo. Ich kann hier drinnen nichts sehen, also kann man mich mal aufklären. Denn wenn er euch nichts zeigen würde, dann wäre es nicht so ruhig.«

»Ach reg dich ab Feuerköpfchen. Er hält nur das Buch der verbotenen Sphären hoch, weiter nichts.«

Doch auf einmal herrschte Stille. Selbst der Wind, der eben noch die Blätter bewegt hatte war verebbt. Erst nach diesem Kommentar schienen alle Begriffen zu haben, was Hao vorhatte.

»Du bist verrückt. Du weißt wieso du das Buch so genannt hast. Wenn nicht dann kann ich es dir gerne noch mal erklären. Mit diesen Sprüchen setzt du die Naturgesetze außer Kraft. Was für einen Spruch willst du überhaupt verwenden? Zeitreisen bringen nichts, Tote ins leben zurückholen bringt dir auch nicht wirklich viel. Dann kann ich mich noch an die Seelensperre erinnern, die einen Geist an den Körper bindet. Das war’s aber auch schon. Oh, warte, dieser Spruch von wegen ‚ich mach mich unsichtbar’ ist auch noch drin. Jetzt hört’s aber auch auf.«

„Du irrst dich Okami. Der Spruch mit dem man sich unsichtbar macht steht in dem Buch der reinen Macht.“

»Dämlicher Name. Ganz ehrlich.«

Hao zuckte bei Hayabusas Gedanken nur mit den Schultern. Ihm fiel damals einfach nichts Besseres ein, also was soll’s. Es ist ja nicht so, als würde der Name wirklich etwas bewirken.

„Das einzige, was dieser Spruch bewirkt ist, dass er meine Aura abblockt. Dadurch ist es unwahrscheinlich, dass Kino meine Anwesenheit bemerkt.“

Bei diesen Worten steckte er das Buch wieder in die Jackentasche und setzte seinen Weg fort. Es war ihm im Moment egal, wie seine Schutzgeister das ganze interpretierten, doch zu seinem bedauern, behielten sie ihre Vermutungen nicht für sich.

»Ernsthaft, wie verzweifelt bist du, dass du zu solchen Mitteln greifen musst?«

„Das willst du nicht wissen El-hayyah. Glaub mir. Und jetzt los, sonst sind wir da, nachdem der Kampf schon seit drei Stunden vorbei ist.“

Seine Schutzgeister erwiderten daraufhin nichts, sondern zogen sich nur in ihre Totentafeln zurück. Das Buch der verbotenen Sphären war ihnen nie ganz geheuer gewesen, doch sie wussten, dass Hao es niemals aus der Hand geben oder gar benutzen würde. Nicht ohne vernünftigen Grund und darauf vertrauten sie. Doch ihre Gedanken wurden schnell wieder auf die Gegenwart gelenk.

//Sind die Typen fies! Das ist jetzt aber wirklich allerletzte Schublade, so viel steht schon Mal fest. Gegen so einen Angriff kann sich doch keiner von ihrer Sorte wehren!\\

»Was wieso? Was ist passiert? Komm schon, ich will es wissen! Wen hat es erwischt?«

Hao wusste nicht genau welcher seiner Schutzgeister das eben gesagt hatte, oder besser wer es nicht gesagt hatte. Der Grund war, dass der Kommentar von mindesten zwei oder drei seiner Schutzgeister gedacht wurde. Gerade so, als wäre diese Reaktion abgesprochen. Doch Hao schwieg. Immerhin hatte er keine Lust Godva nachzumachen. Bei dem Gedanken an den letzten Kampf schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht. Irgendwie war die gesamte Situation doch witzig gewesen, doch auch nur im Nachhinein. Doch dann schüttelte er den Gedanken beiseite und wendete sich wieder dem Kampf zu.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Die Dalin Anhänger hatten es eindeutig auf Alina abgesehen. Sie war schon das Ziel des allerersten Angriffes dieses Kampfes. Doch durch ihr schnelles Ducken konnte sie diesem noch schnell ausweichen. Diese Aktion bewirkte jedoch, dass der Angriff genau auf Reika und Anna zuflog. Lyserg, der das sah, wandelte den Angriff in einen Magnet angriff um und wollte ihn von den Mädchen weglenken. Doch er war nicht der einzige, der auf diese Idee kam. Genau im selben Moment setzte auch Jeanne diese Technik ein. Da die beiden den Angriff jedoch nicht in dieselbe Richtung umlenkten, wurde dieser nur etwas vom Kurs abgelenkt und schoss haarscharf am Haus und somit an den Mädchen vorbei. Allerdings streifte dieser Angriff das Haus, was bewirkte, dass eine loser Balken herunterstürzte und die Person, die in der Fallrichtung des Balken stand gegen den Hinterkopf schlug. Die getroffene ging daraufhin sofort zu Boden und blieb bewusstlos liegen.

„Anna!“

Mit diesen Worten waren Reika, Tamara und Trey auf den Knien. Die Dalin- Anhänger konnten sich daraufhin ein lautes Lachen nicht verkneifen.

„Oh man. Wenn ihr so weiter macht, dann haut ihr euch noch ohne unsere Hilfe bewusstlos.“

„Echt mal. Das nennt ihr einen Kampf? Wir haben erst einen Angriff los gelassen und er hat schon einen von euch ins Land der Träume geschickt. Unglaublich!“

„Kommt schon, Kain, George. Was erwartet ihr, dass sind noch Kinder. Die können besser laufen als kämpfen.“

Nun wurde es Alina zu bunt. Die schwarzhaarige hatte es eindeutig übertrieben. Ohne groß nachzudenken griff sie an. Doch anscheinend schienen ihre Gegner so eine Aktion erwartet zu haben, denn noch bevor er bei ihnen ankam wendete der Angriff und kam zu Alina zurück. Noch bevor Alina die Gelegenheit hatte den Angriff zu zerschlagen hatte sich schon Yo eingemischt, der jetzt ebenfalls Geistkontrolle erschaffen hatte.

„Was machst du hier, Yo? Wir haben doch gesagt, dass wir mit denen alleine fertig werden.“

„Alina hat Recht, sieh lieber nach wie es deiner Verlobten geht. Wir regeln das.“

Yo sah Ren und Alina daraufhin nur kurz an, bis auch Mitsuki und Ryu sich in das Gespräch einklinkten und die gegnerischen Angriffe zurückschickten.

„Geh aus der Bahn Yo. Wir schaffen das. Du brauchst deine Kraft für diesen Erben.“

„Du kannst uns vertrauen, Meister Yo. Wir schaukeln das Kind schon.“

Nach diesen Worten nickte Yo nur und ließ die anderen etwas widerwillig alleine kämpfen. Er machte sich sorgen um seine Freunde, doch er konnte nicht gegen deren Willen mitkämpfen. Das würde bedeuten, dass sie mit ihm diskutieren würden und die Angriffe ihrer Gegner eine bessere Trefferchance hatten. Doch die Dalin- Anhänger versuchten weiterhin ihre Vorteile zur Geltung zu bringen. Anstatt ihre Gegner direkt anzugreifen, versuchten sie einen Treffer zu landen, der seinen Verlauf durch die kämpfende Einheit nahm. Alina und die anderen Kämpfenden achteten deshalb nicht mehr genau auf die Angriffe, sondern auf mögliche Ziele. Und die waren relativ leicht zu finden. Die Gruppe war zwar zu zehnt, doch das ganze Grundstück ließ sich dadurch nicht abdecken. Besonders da ihre Gegner eine neue Strategie angewendet hatten, die man nicht so leicht außer Kraft setzten konnte.

„Verdammt, der war hinterhältig. Danke für die Rettung Tamara!“

Tamara nickte auf Treys Kommentar nur und stellte sich wieder defensiv vor Anna und den nicht kämpfenden. Ihre Schamanenkräfte waren nicht ganz ausgereift und ihr Furyoko nicht besonders hoch, doch sie würde ihre Freunde mit Sicherheit nicht im Stich lassen.

„Keine Ursache. Ich werde euren Part in dem Kampf übernehmen!“

„Na hoffentlich hast du dir nicht zu viel vorgenommen. Los Leute, Schutzgeistfusion.“

Mit diesen Worten verschmolzen drei der Dalin- Anhänger ihre Schutzgeister. Das Ergebnis aus dieser Vereinigung war wieder ein dreiköpfiger Zyklop mit sechs Armen und zwei Beinen, den Joco schon bei dem letzten Kampf gegen die Dalins begegnet war.

„Super zwei Geister weniger auf die wir aufpassen müssen, dafür haben wir jetzt das Vergnügen den hässlichsten Schutzgeist aller Zeiten zu sehen. Wie nett.“

„Vorsicht Alina. Das Ding ist verdammt stark. Er hat eine Kombiattacke von Nichrom und Zink überstanden.“

„Sind die stark?“

„Sie gehörten zu Zekes Gefolgsleuten und waren obendrein noch Schiedsrichter. Das letzte Mal als Kalim und Ich gegen sie gekämpft haben war es ein knapper Sieg. Und mit dieser Tatsache würde ich sagen, ja.“

„Perfekt, dann finden sie jetzt einen würdigen Gegner. Naraja volle Power. Schneiden wir dem Ding den Kopf ab.“

Mit diesen Worten griff Alina an.
 

- Bei Hao -
 

Hao schüttelte bei diesem Kampf den Kopf. Besser hätte es eigentlich nicht laufen können, denn in dieser Situation würde ihn keiner bemerken. Es war irgendwie ja klar, dass Yo sich in den Kampf einmischte. Umso überraschter war es, dass dieser auf bitten seiner Freunde wieder zur Seite getreten war. Doch andererseits. Nach dem was während des Schamanenturniers passiert war, musste sich Hao eingestehen, dass er seinen kleinen Bruder überhaupt nicht kannte. Auch dieses Mal schüttelte er den Gedanken wieder aus seinem Kopf. Er und Yo waren Feinde und das würde auch zu bleiben.

»Ich wusste es doch. Du kannst Yo nicht mehr als Feind sehen.«

»Wir hatten alle Recht, also mach nicht so ne große Nummer daraus. Du bist lediglicht der erste, der das Thema angesprochen hat. Aber wenn du auf Kredite besteht, dann geht dieser eher an Tako als an dich.«

»Wieso denn dass?«

»Ganz einfach. Heute bin ich mal auf Spirit of Fires Seite. Immerhin wird es jetzt offensichtlich, dass sich Hao um seinen kleinen Bruder Sorgen macht. «

Hao verdrehte bei diesen Worten nur die Augen. Das die fünf auch immer mit dem Thema anfangen müssen, das ging langsam zu weit.

//Könnt ihr den Schwachsinn mal zurückstellen? Ich habe nämlich vor den Kampf zu verfolgen.\\

Gerade als die Elementargeister kontern wollten, hörten sie einen kurzen Schrei .

»Jetzt ist genug. Wer kämpf gegen wen und wer verliert. Hao, wenn du nicht sofort antwortest, kriegst du ein Gedankenkonzert.«

»Genau und zwar vom feinsten. Also raus mit der Sprache. Was passiert da!«

Hao atmete kurz durch. Wieso konnte er seine Schutzgeister nicht einfach ignorieren, so wie er es mit allen machte, die ihn nervten.

//Ok, der erste Angriff ist daneben gegangen und hat einen Hausbalken gestreift, der Anna nieder geschlagen hat…\\

»Wie jetzt? Anna ist K.O. Unmöglich. Wie soll die Gruppe denn gewinnen. Immerhin ist Anna doch die treibende Kraft. «

»Seid wann interessiert dich das? Und außerdem haben sie ja noch Kino, also nichts Bedrohliches. Oder machst du dir jetzt auch sorgen um die Kämpfer. Zum Beispiel um den Spitzkopf, der dir den Kopf abhacken wollte? Sieht nämlich so aus.«

»Ach Unsinn, Okami. Aber hast Recht, vergessen wir dass. Zurück zum Text, also was ist noch passiert. Wieso wurde geschrieen.«

Hao musste sich bei dem plötzlichen Themenwechsel ein Lachen verkneifen. Immerhin wollte er seine Tarnung ja nicht aufgeben.

//Die Dalins haben eine neue Technik angewandt. Sie haben ihren Angriff in den Himmel geschickt und ihn dann per Magnetangriff wieder auf den Boden donnern lassen. Zu ihren bedauern hat Tamara sich so erschrocken, dass sie unbewusst Geistkontrolle erschaffen hatte und den Angriff abgefangen hat.\\

»Das war’s dann mit ihrem Furyoko. Moment mal. Ich spüre ihr Furyoko immer noch, also wie ist das möglich? Sag nicht, dass du…«

Hao zuckte bei diesen Worten nur mit dem Schultern. Seine Schutzgeister sahen das zwar nicht, doch die lange Pause verriet ihnen alles.

»Wie war das noch mal mit der Neutralität. Du kannst doch nicht einfach in so einen Kampf eingreifen. Wo kommen wir denn da hin? Du hast eine Schraube locker, Freundchen, echt mal.«

//Was? Ich hab nur die Magnetwirkung aufgehoben. Immerhin muss ich ja dafür sorgen, dass nicht früher oder später einer in meine Richtung kommt.\\

»Von wegen.«

»Kannst du ihn später zusammen falten? Ich möchte nämlich etwas vom Kampf mitbekommen.«

»Stimmt der Kampf. Völlig vergessen. Also, was passiert da unten gerade?«

Bevor Hao ihnen antworten konnte, wurde er kurzzeitig von einem Licht geblendet. Doch nach dem sich dieses wieder gelegt hatte, war ein riesiger Zyklop zu sehen. Selbst Hao wurde von der Erscheinung etwas aus der Bahn geworfen.

//Schutzgeistfusion. Die arbeiten echt mit allem. Ich bin gespannt was die als nächstes machen.\\

» Wie Schutzgeistfusion. Sag bitte nicht, dass da jetzt ein Zyklop mit sechs Armen und zwei Beinen steht.«

//Doch wieso?\\

»Horror«

Jetzt war Hao erst recht verwirrt. Seit wann zogen seine Schutzgeister vor einem anderen Geist den Kopf ein. Selbst die Tatsache, dass diese die Gestallt des Verschmelzungsgeistes kannten beunruhigte ihn etwas. Immerhin hatten sie ihn nie zuvor gesehen, oder doch? Doch seine Schutzgeister machten keine Anstalten ihn aufzuklären und seine Fragen zu beantworten. Aus diesem Grund lehnte sich Hao etwas zurück und beobachtete den Kampf weiter. Seine Schutzgeister währenddessen waren mehr als nur ruhig geworden.
 

- Bei Yo und den anderen -
 

Alina wusste nicht wie stark der Zyklop wirklich war. Doch es interessierte sie auch nicht. Da sie es aber auch nicht herausfinden wollte, verwendete sie die Taktik der Dalin-Anhänger. Sie griff an. Doch ihr Ziel war nicht der Zyklop, sondern die Typen, die ihn erschaffen haben. Doch zu ihren bedauern konnten zwei andere ihren Angriff abfangen und zu ihr zurückschicken. Alina war gerade noch so in der Lage ihn zu zerschlagen, wurde jedoch von der massiven Wucht, mit der der Angriff kam, kurz darauf zu Boden gerissen. Die Dalin- Anhänger fackelten daraufhin nicht lange und griffen sofort wieder an. Alinas Glück war es, dass Ryu den Angriff in letzter Sekunde in eine andere Richtung lenken konnte und Alina anschließend wieder auf die Beine half.

„Danke.“

„Gern geschehen.“

Doch die beiden hatten sich zu früh gefreut, denn der Angriff, den Ryu umgeleitet hatte, prallte an eine Unsichtbare Wand. Doch anstatt zu explodieren wurde er wieder in eine andere Richtung gelenkt. Doch auch diese Richtung endete mit einer unsichtbaren Barriere. Nach einiger Zeit hatte der Angriff wegen dieser Tatsache an Geschwindigkeit gewonnen und sauste den Kämpfern um die Ohren. Diese hatten währenddessen das Gefühl in einem Glaskasten zu sitzen, der das ganze Grundstück einzäunte. Die Kämpfer mussten ihre Angriffe immer mittendrin abbrechen, da der wild gewordene Angriff immer im falschen Moment in ihre Richtung kam. Es war zum verrückt werden. Denn in der Zwischenzeit war die Geschwindigkeit des Angriffes zu hoch um ihn in einen Magnetangriff zu verwandeln. Auch die stärke des Angriffes war beachtlich, immerhin kam er von dem Zyklopen, der nahe zu unbesiegbar zu sein schien.

„So Naraja, jetzt ist Schluss mit lustig. Machen wir sie fertig. Hey Yo. Wirf mir mal dein Schwert rüber.“

Yo sah Alina bei diesen Worten nur kurz an, bis er tat was sie wollte. Alina fiel es nicht schwer das Schwert aufzufangen und versorgte dieses anschließend auch mit Furyoko.

„Jetzt seid ihr fällig. Naraja. Zweifacher Schwerttanz.“

Mit diesen Worten griff Alina an. Der Angriff war eine Mischung aus Yos himmlischen Hieb und Rens Waffenwald.

(Damit meine ich die Technik, bei der Schwertspitzen und andere Waffen aus dem Boden schießen und die Gegner aufspießen.)

Die anderen staunten bei dieser Technik nicht schlecht.

„Wow, also wenn die jetzt nicht wenigstens am Boden liegen schneide ich meine Haare ab!“

„Ryu, das würde ich an deiner Stelle zurücknehmen.“

Bei diesen Worten zeigte Mitsuki in die Richtung ihrer Gegner. Diese standen immer noch an Ort und stelle und schienen nicht einen Kratzer abbekommen zu haben. Doch noch bevor einer reagieren konnte kam der wilde Angriff auf sie zu. Die meisten konnten noch rechzeitig ausweichen, doch Ryu war einen Tuck zu langsam und so geschah es. Sein versprechen wurde in die Tat umgesetzt. Ein Stück seiner Haare wurde von dem Angriff erwischt und verkohlte sofort. Damit war seine heiß geliebte Tolle wieder im Eimer. Er hätte zwar vom Glück sprechen können, dass nur 15 cm seiner Tolle dran glauben musste und nicht er, doch da seine Haare zu den wichtigsten Sachen in seinem Leben gehörten sah er seine Gegner nur funkelnd an.

„So jetzt ist endgültig Schluss. Niemand verkohlt mir meine Haare. Dafür werdet ihr bezahlen.“

Bei diesen Worten hatte sich Ryu einen Kamm aus seiner Tasche geholt und sich eine neue Frisur gekämmt. Die anderen waren von seiner Reaktion so überrascht, dass keiner dazu in der Lage war einen Angriff zu starten. Aus diesem Grund, konnte sich Ryu auch in Ruhe die Haare stylen, was jedoch nur ein paar Sekunden dauerte, bis er ohne Vorwarnung angriff. Allerdings hatten sich die Dalin- Anhänger genauso schnell erholt und zerschlugen den Angriff, den Ryu geschickt hatte.

„Denkst du wirklich, du kannst uns so besiegen. Wie kann man sich nur über ein paar Haare aufregen. Lächerlich. Komm schon, Leute. Wie wäre es wenn wir das Aufwärmtraining hinter und lassen und anfangen zu kämpfen. Schutzgeistfusion!“

Nach Kains Worten vereinigte sich sein Schutzgeist mit den Schutzgeistern seiner beiden Partner. Dieses Mal kam eine Schlange mit drei Köpfen und drei Schwanzspitzen heraus.
 

Yo und die anderen wichen bei diesem Anblick etwas zurück. Denn die Schlange sah nicht nur aus wie drei einzelne, die am Mittelteil zusammen getackert waren. Nein sie war auch noch braun und hatte giftgrüne Streifen.

„Netter Geist, Kain. Wird Zeit das wir mitziehen. Los Heliodor, Rubin. Schutzgeistfusion.“

Saphir war mit diesen Worten voll und ganz in ihrem Element. Obwohl der entstehende Geist mehr einen riesigen Kristall als einem Geist ähnelte. Jedenfalls, wenn man sich das Paar Beine und das Paar Arme wegdachte. Die einzige Auffälligkeit waren, dass das Wesen im Licht rot, gelb und blau funkelte.

„So unser Kristallgeist ist kampfbereit. Die Mischung der schönsten Edelsteine der Welt werden euch das Genick brechen.“

„Super die Verteidigung steht dann wohl. Ab zum Angriff. Junas, Ariel. Seid ihr so weit?“

Die angesprochenen nickten nur, bevor sie ihre Geister mit der Sprecherin vereinigten. Dieses Mal kam ein großer bunter Löwe zum Vorschein, der anscheinend weiße Flügel hatte.

„So jetzt sind wir dran. Robosaphir komm und zeige dich.“

Bei diesen Worten erschien ein riesiger menschenähnlicher Roboter, durch den man durchsehen konnte. Es war fast so, als wäre er aus Glas.

Jetzt waren die jungen Kämpfer erst Recht sprachlos. Sie hatten nur ein paar Mal gesehen, wie sich Schutzgeister vereinigten. Doch das hier war anders. Während die meisten nicht wussten woran es lang, konnte Jeanne ihre Entdeckung nicht für sich behalten.

„Die Geister profitieren von einander und von der Umgebung. Ich kann den zyklischen Verlauf ihrer Aura sehen und die ist alles andere als harmlos.“

„Danke für die Aussage. Wie oft soll ich es noch sagen, ich kann nicht kämpfen wenn meine Niederlage schon fest steht. Also reiß dich zusammen…Ryu warte.“

Doch Alinas Aufschrei kam zu spät, da Ryu bereits angegriffen hatte. Dieser Angriff flog genau auf den Kristallgeist zu. Anstatt ihn jedoch zu treffen verlor er seine Wirkung. Kurz darauf griff auch der Kristallgeist an und erwischte Mitsuki am Arm.

„Au, verdammt noch mal. Blödes Ding. Luna, zeig ihnen mal was du kannst. Angriff.“

„Mitsuki, beruhig dich, so können wir nicht gewinnen.“

Doch auch dieses Mal war Alina zu spät. Wieder verlor der Angriff seine Wirkung und wieder folgte dem Missglückten angriff ein gegnerischer, der traf. Dieses Mal erwischte es Lyserg am Bein, welcher daraufhin zu Boden ging. Dann übernahmen die Gegner den Angriffspart. Ohne Vorwarnung schossen jetzt die Angriff durch die Gegend. Die jungen Schamanen konnten von Glück reden, dass sie nicht weitere Angriffe abbekamen hatten, sondern sie vorher noch rechtzeitig umlenken konnten.

„Kommt schon, hört auf euch hinter dieser Schutzbarriere zu verstecken und kämpft wie richtige Schamanen.“

„Genau ich dachte ihr macht uns fertig, wo ist euer Kampfgeist geblieben.

„Sollen wir euch verschonen, damit ihr zu euren Eltern laufen und um Hilfe betteln könnt.“

Die Dalin- Anhänger konnten nicht anders als laut loszulachen. Das bewirkte, dass die Schamanen um Alina mehr als nur wütend wurden und die Barriere dadurch an Kraft gewann. Dennoch sorgte die Brutalität der Angriffe, die auf das Schild prallten dafür, dass dieses trotz allem immer schwächer wurde und drohte seine Wirkung aufzugeben.

„Lasst euch von denen doch nicht provozieren. Wir können sie besiegen und zwar wenn wir uns in Ruhe eine Stategie…“

„Vergiss die Strategie. Das kostet zu viel Zeit, ich sage wir schlagen sie mit ihren eigenen Waffen. So schwer dürfte eine Schutzgeistfusion ja nicht sein, wenn diese Flaschen dass schaffen.“

„Ren, bitte, dass ist...“

„Fang ja nicht an uns zu belehren. Wir haben nicht genug Furyoko um das die ganze Zeit durchzuhalten. Entweder wir handeln jetzt oder verlieren unser gesamtes Furyoko.“

Doch noch bevor einer Ren zustimmen konnte, meldete sich Mikihisa zu Wort, der ihnen ebenfalls half die Angriffe auf Abstand zu halten, was sich allerdings als ziemlich schwierig erwies, da die Angriff mehr als nur stark waren.

„Eine Schutzgeistfusion ist nicht mit einer Geistkontrolle zu vergleichen. Das ist ein ganz anderes Niveau, besonders wenn du es mit dem Geist einer anderen Person betreibst. Diese Technik wird in diesem Maße kaum noch bewerkstelligt…“

Noch bevor er zu Ende reden konnte, durchbrach der wilde Energieball die Schutzbarriere und riss die Hälfte mit einer unbeschreiblichen Wucht zu Boden. Anschließend raste er auf Tamara zu, welche den Angriff nicht hätte aufhalten können, wenn Yo nicht im letzten Moment Geistkontrolle erschaffen und diesen abgeblockt hätte. Die Dalin-Anhänger hingegen sahen sich das Chaos, was dieser unkontrollierte Angriff angerichtet hatten nur zufrieden an.
 

Alina war einer der wenigen, die von dem Angriff verschont worden war. Doch was sie sah, verschlug ihr mehr als nur die Sprache.

„Mitsuki, Lyserg, Joco, Ren, Ryu, Silva, Kalim. Verdammt steht wieder auf. Sagt doch was.“

Nach Alinas Aufschrei rappelte sich nur einer der sieben angesprochenen wieder auf. Doch die anderen machten nicht mal anstallten sich zu bewegen. Das bewirkte, dass Alina den Kampf ignorierte und sich neben ihre gefallende Freundin kniete.

„Komm schon Mitsuki, steh wieder auf.“

Doch auch dieses Mal rührte sich die angesprochenen nicht. Jeder normaler Mensch, der klar denken könnte, hätte sich jetzt erkundigt, ob die am Boden liegende noch einen Puls hatte. Allerdings gehörte Alina zu denen die in der Situation gefangen war und nicht mehr wirklich wusste was sie tat. Doch auch die Dalin-Anhänger schienen das zu sehen. Trotzdem griffen sie Alina nicht an, sondern wendeten sich an Yo, der seine Geistkontrolle bei dem Anblick augenblicklich verstärkte.

„Das war’s willst du deine restlichen Freunde auch noch in einem zwecklosen Kampf sterben sehen. Ein letzter Vorschlag. Wir lassen deine restlichen Freunde am leben, dafür folgst du uns freiwillig, damit wir mit dem Nachturnierkampf fortfahren und gleichzeitig die letzte Schlacht einläuten können.“

Alina stand bei diesen Worten auf und gab ihre Meinung dazu bekannt, bevor Yo überhaupt den Mund aufmachen konnte.

„Niemals. Solange ich lebe, werde ich das nicht zulassen.“

Doch noch bevor sie einen Angriff starten konnte, wurde ihr eines der Schwerter aus der Hand genommen. Sie hatte nicht gemerkt, dass Yo hinter ihr war und sah diesem deshalb nur verwirrt an.

„Ich nehme an.“

„Yo, du kannst doch nicht….“

Yo ignorierte Alinas Einwand und den seines Vaters und Großeltern. Selbst wenn er jetzt mitkämpfen würde, wäre nicht sicher ob seine Freunde den Kampf überleben. Und so hatte er wenigstens eine minimale Garantie.

„Wenigstens einer der Vernünftig wird.“

Mit diesen Worten drehten die Dalins den anderen den Rücken zu. Yo folgte ihnen auch wenn es ihm schwer fiel. Er wollte seine Freunde retten und das war die einzige Möglichkeit. Aus diesem Grund ignorierte er die Einwände seines Schutzgeistes und seiner Freunde und Familie.
 

Alina blickte Yo nur hinterher, bevor sie, nach dem er außer Sichtweise war, wieder auf die Knie fiel

„Reintheoretisch könntest du ihm hinterherlaufen und ihm so von der Entscheidung abbringen. Aber so wie ihr gekämpft habt, würdet ihr seinen Entschluss nur noch bestärken.“

Bei diesen Worten wirbelten alle herum. Während alle Geistkontrolle erschaffen, soweit sie dazu in der Lage waren, warf Alina ihr Medium wütend neben sich.

„Hol sie zurück.“

Nun war es geschehen. Sogar Kino und Yomei verharrten in ihrer Bewegung. Das Mädchen war einfach Lebensmüde. Doch Alina kümmerte sich nicht um die Reaktionen, sondern stand erneut auf und ging dieses Mal auf Hao zu, der sie nur intensiv musterte.

„Ich weiß, dass du sie von den Toten zurückholen kannst. Also tue es!“

„Für jemanden der an der Schwelle zwischen Leben und Tod balanciert bist du ziemlich vorlaut, Alina. Ihr habt keine Alternativen, nichts was mich dazu bringen könnte euch zu helfen. Also wieso denkst du, dass du mir Befehle erteilen kannst. Was willst du? Einen sinnlosen Kampf kämpfen? Seht es ein, ihr seit am Ende. Es gibt nichts mehr was ihr tun könnt. Also gebt den Kampf auf, wenn euch euer Leben lieb ist.“

Mit diesen Worten wendete er der Gruppe den Rücken, doch Alina ließ sich nicht so leicht abschütteln.

„Aufgeben ist demütiger als die Niederlage selbst. Das waren doch deine Worte.“

Bei diesen Worten wischte sich Alina die Tränen aus den Augen. Doch sie dachte nicht daran ihre Freundin einfach sterben zu lassen.

„Hao, ich tue alles dafür. Nur bring sie zurück.“

„Es ist ziemlich gewagt sein Leben für so etwas einzusetzen.“

Alina stockte kurz. Sie wusste nicht was Hao mit dem Spruch meinte. In ihren Ohren war er mehr als nur zweideutig. Doch es interessierte sie nicht. Sie würde alles für ihre Freundinnen geben, sogar ihr eigenes Leben.

„Ich würde mein Leben und meinen Willen dafür geben. Nur hol sie zurück!“

„Das kann er nicht. Nicht wenn ihre Seelen den Körper verlassen haben.“

Wie auf Stichwort schien etwas aus dem Körpern herauszukommen, doch Hao war schneller. Nach einer kurzen Handbewegung konnten die Anwesenden eine kurze Druckwelle spüren und die Seelen der gefallenen wurden zurück in den Körper verbannt.

„Das zögert noch etwas Zeit heraus. Aber zurück zu dir, Alina. Wenn du so ein Versprechen gibst, kannst du nicht mehr zurück. Dein Leben für ihres. Bleibst du dabei.“

„Alina, nicht…“

Doch bevor Reika ihre Bedenken zum Ausdruck bringen konnte, hatte Alina schon eingewilligt.

„Ich stimme zu, wenn du alle zurück ins Leben holst.“

„Ihr bringt euch alle selbst ins Grab, unfassbar.“

Mit diesen Worten holte er ein Buch aus seiner Tasche und ließ es zu Boden fallen. Anschließen wurde wie durch Zauberhand eine bestimmte Seite aufgeschlagen. Die umherstehenden waren so fasziniert und verwirrt, dass sie nichts tun konnten außer dem Geschehen zu folgen. Das merkwürdigste war, dass die Buchstaben auf der Seite auf einmal anfingen zu leuchten. Über dem Buch entstand eine goldene Flamme, die sich in sieben kleinere teilte und dann zu den am Boden liegenden schwebten. Über ihnen explodiertes sie und ließen einen feinen Staubregen auf diese herunter regnen. Zuerst passierte gar nichts, doch dann zuckten die Hände der gefallenen kurz auf. Reika und Tamara überprüften sofort, ob diese einen Puls hatten und tatsächlich. Sie konnten das Pochen der Halsschlagader wieder spüren.

„Mitsuki, oh Gott sei dank, komm schon Mädchen, mach die Augen auf und sag etwas.“

Doch Reikas Bemühungen ihre Freundin aufzuwecken blieben erfolglos.

„Keiner der sieben wird vor zwei Stunden aufwachen. Dafür war der Spruch nicht ausgelegt. Die meisten wahrscheinlich erst Morgen.“

Mit diesen Worten hob Hao das Buch wieder auf. Er hatte sich den Spruch zwar selber ausgedacht, doch selbst mit dem Wissen was passieren soll, war er genauso sprachlos wie die anderen. Sein einziger Vorteil war nur, dass er sich davon nicht beeinflussen ließ. Alina hatte nur ein breites Grinsen aufgesetzt, als sie hörte, dass Mitsuki und die anderen wieder leben, doch der Gedanke an das wieso brachte sich davon ab einen Luftsprung zu machen.

„Also, ich stehe zu meinem Wort. Meine Leben und mein Wille gehören dir, Hao!“

Nach diesem Satz herrschte Stille.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

*langsam wieder hervorkommt*

Und? Wie fandet ihrs. Lasst es mich wissen und bitte keine Drohungen.
 

eure Misato

Der Pfad ins Ungewisse

Wie versprochen kommt hier das nächste Kapitel. Ich halte mich heute mal kur. Vielen Dank für die Kommis und viel Spaß beim Lesen.
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 31: Der Pfad ins Ungewisse
 

Die Freude über das Leben ihrer Freunde verebbte schneller als sie gekommen war. Sie hatten sieben Freunde gerettet, doch dafür zwei verloren. Einerseits hatte sich Yo entschieden sie zu retten und einen Deal mit den Dalins zu schließen. Und zum anderen hatte sich Alina auf einen Deal eingelassen um die sechs zuretten. Aus diesem Grund warf sie Alinas nächste Satz dermaßen aus der Bahn, dass sie nicht mehr wussten was sie tun sollten.

„Also, ich stehe zu meinem Wort. Meine Leben und mein Wille gehören dir, Hao!“

Die Stille die nach diesen Worten entstand war unterdrückend. Alina hatte bisher immer ihr Wort gehalten, doch ab und zu hatte sie ihr versprechen so gedreht, dass sie sich locker rausreden konnte. Doch dieses Mal schien sie sich ihrem Schicksal gefügt zu haben. Doch noch überraschter waren sie von Haos dementsprechenden Kommentar.

„Bedauerlicherweise gibt es da zwei Probleme. Erstens halte ich nicht besonders viel von Sklaven und zweitens war der Deal nicht gültig.“

Nach diesen Worten sah sogar Alina ihn fragend an.

„Wie sagte Ryu noch so schön? Das wurde nicht handschlaglich besiegelt und damit ist der Deal ungültig.“

Alina konnte sich daraufhin nicht zurückhalten und fing wieder an zu grinsen. Diese Situation war unbezahlbar, besonders, weil Ryu die ersten Sätze nicht mitbekommen hatte.

„Hey das ist mein Spruch.“

„Na und? Hab ich doch gesagt. Außerdem habe ich dir ja angedroht, dass ich ihn mir merke, oder nicht?“

Hao sah das ganze eher als Stichelei an und erhoffte sich nicht wirklich etwas davon. So ein Verhalten war eben seine Art. Immerhin konnte er ja nicht offen zeigen, dass er Alina nicht so sehen konnte. Er mochte sie und genau dass war die Schwachstelle, nach der die Asakuras jahrelang gesucht hatten. Doch bevor er noch etwas sagen oder einer der anderer sich einmischen konnte, fiel Alina ihm um den Hals. Diese Aktion brachte nicht nur Hao ziemlich aus dem Konzept, sondern auch die restlichen Asakura, die noch auf dem Grundstück waren.

„Danke.“

„Hey, jetzt übertreib es nicht…“

Mit diesen Worten schob er sie etwas von sich weg und zwang sie dazu ihn los zu lassen. Er hatte seine Verteidigung nur einen Augenblick deaktiviert und schon passierte so etwas. Eins wusste er, wenn das so weiter ging, würde sie ihn entweder dazu bringen der Gruppe eine Strategie zu geben oder dazu, dass er von hinten angegriffen wurde und es erst merkte wenn es zu spät war. Wobei das letztere unwahrscheinlicher war, da Alina sich mit der Aktion unbewusst zwischen ihn und einen gerade vorbereiteten Angriff gestellt hatte.

„…außerdem hast du Mikihisa die Chance auf einen Angriff genommen.“

Nach diesen Worten drehten sich alle zu dem eben genannten und tatsächlich hatte er Geistkontrolle erschaffen und war kurz davor anzugreifen. Hao nutzte die Situation um wieder auf Abstand zu gehen. Dabei steckte er das Buch der verbotenen Sphären wieder in seine Jackentasche.

„Was ist denn mit dir los. Angst vor einem Angriff.“

Alina hatte sich in der Zwischenzeit wieder zu ihm umgedreht und sah nur amüsiert zu, wie Hao langsam rückwärts auf Abstand ging.

„Schon mal von dem Spruch ‚Vorsicht ist besser als Nachsicht’ gehört. Glaubt ja nicht, dass ich meine Position hier vergesse.“

Alina wusste dieses Mal genau wovon er sprach. Trotzdem er ihnen geholfen hatte, war er immer noch ihr Gegner und dass würde sich nie ändern, nicht so lange noch einer in der Gruppe seine Geistkontrolle aufrecht hielt. Und es waren im Moment drei, die Hao am liebsten eine ordentliche Lektion erteilt hätten. Allerdings lag das nur daran, dass die anderen einfach zu geschockt von dem ganzen waren, als dass sie sich kampfbereit hätten machen können. Jeanne war eine der wenigen, die ihr Medium zwar in der Hand hielt, jedoch unschlüssig war, was sie jetzt tun sollte. Für sie war das ganze hier einfach unwirklich.
 

Doch nach weiteren 20 Sekunden gab sie das Ratespiel ‚was mache ich jetzt’ auf und steckte ihr Medium wieder zurück in ihrer Tasche.

„Wenn mir früher jemand gesagt hätte, dass ich irgendwann mal vor meinem ärgsten Feind stehen würde und mein Medium zurück in die Tasche stecke, hätte ich ihn für verrückt gehalten. Das ist ja nicht mehr normal.“

Nach diesen Worten atmete sie kurz ein und wendete sich zu den immer noch ab Boden liegenden.

„Sie wachen spätestens morgen früh auf, nicht? Trotzdem können wir sie hier nicht liegen lassen. Reika, Trey, Mikihisa macht euch mal nützlich und bringt die sieben rein. Tamara, wir brauchen noch Verbandzeugs. Nur weil sie wieder leben heißt dass nicht, dass sie nicht wieder sterben können.“

Während Tamara, Trey und Reika der Aufforderung sofort nachkamen, wendete sich Mikihisa etwas widerwillig ab. Immerhin hatte er nicht vergessen, dass Hao immer noch in der Nähe stand. Ob er jetzt Abstand genommen hatte oder nicht spielte dabei keine große Rolle. Doch letzten Endes warf er Hao nur einen kurzen Blick zu bevor er den anderen half die verletzten ins Haus zu bringen.

„Gut. Alina, Ryu ihr folgt mir. Wir müssen diese Dalin- Schwachköpfe einholen.“

Mit diesen Worten bekam sie ein zustimmendes Nicken von Ryu und Alina. Doch bevor sich alle drei auf den Weg machen konnte, mischte sich eine weitere Person ein.

„Ihr konntet sie nicht einmal zu acht besiegen. Wie wollt ihr es zu dritt schaffen.“

„Wir finden einen Weg, diese Geister zu vernichten und wenn es das letzte ist, was wir tun…“

„Es wird das letzte sein, Jeanne. Jedenfalls mit dieser Methode. Außerdem müsst ihr vorher in der Lage sein sie zu finden. So weit ich mich erinnere haben sie euch keine Einladung geschickt.“

Das hatte gesessen. Schlagartig war es wieder Still und alle wendeten sich zurück zu Hao, der mittlerweile einen seiner Schutzgeister gerufen hatte, für den Fall, dass doch jemand auf die glorreiche Idee kam ihn anzugreifen.

„Ach und was sollen wir dann bitte tun? Rumsitzen und Däumchen drehen?“

»Ihr seid manchmal echt zu dämlich, wisst ihr dass. Die Divise heißt erst denken und dann handeln. Im Namen des König der Geister, wo sind wir denn bitte hier gelandet. Unglaublich.«

Die Anwesenden sahen den kleinen Schlangengeist nur mit großen Augen an, bis sich Ryu frustriert äußerte.

„Na toll, jetzt werden wir auch noch von einem Geist fertig gemacht, das ist unglaublich….hm, Moment mal, sag mal Alina ist das nicht die Schlange, die wir gesehen haben als der LKW mit dem Mann liegen geblieben ist und dann in die Luft geflogen ist?“

„Stimmt. Wo du es sagst. Schade das Ren am Boden liegt, sonst würde wir es wissen.“

Hao sah seinen Schutzgeist bei der kleinen Diskussion der beiden jungen Schamanen nur kurz an. Musste aber sein amüsiertes Grinsen verbergen.

//So so, dass macht ihr also in eurer Freizeit. Darüber müssen wir uns aber noch mal unterhalten.\\

»Ach komm schon war doch nur ein Mensch. Außerdem war Okami an der ganzen Situation nicht ganz unschuldig! Immerhin hat sie den LKW zum Stillstand gebracht.«

»Verräter. Du bist so was von hinterhältig, dass ist schon fast unmöglich. Schlimmer geht’s nimmer. Und das will was heißen.«

»Immer doch. Ich bin eine Schlange schon vergessen.«

Nach diesem gedanklichen Kommentar herrschte Schweigen. Hao schüttelte nur kurz den Kopf, bevor er sich wieder den anderen zuwandte.

„Wie jetzt? Ihr habt ein halbes Jahr mit dieser Schlange unter einem Dach gewohnt und sie nicht wieder erkannt? Da habt ihr aber ganz schön gepennt.“

»Hey Jeanne, ich hoffe mal mit Schlange meinst du mich, sonst zeige ich dir gleich mal wie eine richtige Schlange aussieht.«

Hao schlug sich während des gedanklichen Kommentars mit der flachen Hand gegen den Kopf. Die anderen sahen die Schlange nur weiterhin mit weit geöffneten Augen an. Irgendwie war und blieb die Situation mehr als unwirklich.
 

Doch es sollte nicht besser werden im Gegenteil. Jeanne hatte in der Zwischenzeit jeglichen Respekt verloren und führte ihre Methode profihaft weiter.

„Ach was soll’s. Gut. Alina Ryu macht euch fertig. Ich bleibe dabei, wir folgen den Dalins. Hao du kannst uns entweder die Wegbeschreibung geben oder uns hinbringen, deine Wahl…“

„Moment, Stopp mal. Hab ich etwas nicht mitbekommen oder wieso denkt auf einmal jeder, dass er mir Befehle geben müsste.“

Bei Haos Worten wichen Reika, Ryu, Tamara und selbst Alina einen Schritt zurück. Alle vier dachte, dass Jeanne es jetzt übertrieben hatte und sogar Yomei, Mikihisa und Kino machten sich insgeheim auf einen weiteren Kampf gefasst. Doch Jeanne schien das ganze nicht zu beeindrucken da sie seine Frage einfach ohne groß zu überlegen beantwortete. Oder besser gesagt sie stellte eine ziemlich fiese Gegenfrage.

„Wieso diskutierst du das ganze aus? Sonst verschwindest du doch auch einfach wenn dir eine Unterhaltung nicht passt. Also wieso jetzt nicht?“

Hao schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf. Es war unglaublich. Kaum tat man Mal etwas, was nicht typisch für einen ist und schon nutzen andere das aus. Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, wurden sie von einer bekannten Stimme aus den Gedanken gerissen.

„Hey Leute lange nicht gesehen. Ich wäre ja früher vorbei gekommen, aber die Arbeit hat mich echt….Was ist denn hier passiert…und was hast du…kann mich mal einer aufklären?“

„Keine Zeit Faust. Los rein mit dir und ran ans Werk. Mikihisa wird dir alles erklären.“

Mit diesen Worten schob Jeanne den gerade dazu gekommenen Arzt ins Haus und schloss die Tür hinter ihm. Anschließend wendete sich Jeanne wieder an Hao, der genauso verwirrt zu sein schien als alle anderen.

„Gut, wo waren wir stehen geblieben? Ach richtig. Bei Yo. Wir haben schon zu viel Zeit verloren. Wenn wir Yo noch helfen wollen, brauchen wir die Adresse der Dalins. Auf dem Weg können wir uns dann eine Strategie überlegen, wie man die Schutzgeistfusion brechen kann.“

„Nichts für ungut Jeanne, aber tust du nur so oder bist du wirklich so naiv, wie es den Anschein hat.“

Jeanne konnte richtig spüren, wie sie vor Wut knallrot anlief. Sie und naiv.

//Was glaubt der Typ eigentlich wer er ist. Immerhin schleicht er die ganze Zeit bei seinen Feinden rum und nicht ich.\\

„Ich weiß auch im Gegensatz zu dir, was ich tue.“

Nach diesen Worten herrschte eine kurz Stille, doch dann meldete sich Jeanne wieder zu Wort. Hao Kommentare brachten sie im Moment schon zur Weißglut doch die Tatsache, dass er ihre Gedanken las war mehr als nur unverschämt.

„Hör auf meine Gedanken zu lesen. Ich bin weder naiv noch verrückt. Es ist die einzige Methode Yo zu helfen und die Tatsache, dass uns die Zeit abläuft hilft auch nicht viel weiter.“

Doch bevor Hao etwas dazu erwidern konnte, fand Kino ihre Stimme wieder.

„Ich schlage vor wir machen uns wirklich auf den Weg. Das ganze hier ist doch nur Zeitverschwendung. Bevor er euch etwas sagt, hab ihr eure Chance bereits verspielt.“

„Jetzt hört es aber auf. Als wenn sie mich kennen würden. Ich will nur verhindern dass ich meine Kräfte umsonst eingesetzt habe. Weiter nichts. Außerdem könnt ihr Yo mit so einer Einstellung nicht helfen. Die bringt seine Niederlage nur noch näher und dass sollten sie am besten wissen, Meisterin Kino.“

Kino sah Hao daraufhin nur missbilligend an. Das schlimmste war, dass er mit dem Gesagten durchaus Recht hatte. Das konnte sie jedoch nicht einfach zugeben. Denn irgendetwas stimmt ihrer Meinung nicht an der Situation. Hao war anders. Er war immer noch arrogant wie eh und je, doch etwas war anders. Die Frage war nur wieso. Es gab zwei Möglichkeiten, doch beide waren im nach hinein eigentlich unmöglich. Man konnte ihm einfach nicht vertrauen nicht mal für ein paar Minuten. Doch wie würde sie den anderen das zu verstehen geben.
 

Hao plante etwas, was war unklar, doch dass er etwas vor ihnen verschwieg war mehr als offensichtlich.

„Du hast leicht Reden, Zeke. Das einzige was du hier treibst ist eines deiner Spielchen um die anderen Leiden zu sehen. Du weißt genau dass die Schutzgeistfusion zu den stärksten Geistkontrollen überhaupt gehört. Sie lässt sich nicht so einfach brechen. Dafür braucht man keine Strategie sondern stärke.“

Hao ließ seinen Blick bei diesen Worten über den Boden schweifen. Er hatte mehr von seinen Nachfahren erwartet. Die Schutzgeistfusion war in seinem ersten Leben mehr als nur berühmt. Besonders da man um die Gefahr einer solchen Vereinigung wusste. Doch anscheinend ist über die Jahrhunderte mehr verloren gegangen als nur ein paar alte Formeln und die Gabe diese durchzuführen.

„Über mich können die denken was sie wollt. Was die Schutzgeistfusion angeht muss ich sie enttäuschen. Es gibt eine einfachere Methode als bloße Stärke…“

„Ach ja und welche? Raus mit der Sprache oder willst du wirklich Zeit schinden, damit wir die Dalins nicht mehr aufhalten können.“

„Die Zeremonie wird um Mitternacht beginnen. So steht es in den Turnierregeln und außerdem kann diese sowieso nicht ohne mich gestartet werden. Also entspannt dich wieder, Jeanne.“

Nun wurden nicht nur Jeanne und Alina hellhörig, sondern auch die restlichen anwesenden, die das Gespräch belauschten. Doch erst nach einigen Sekunden sprach Alina die Frage aus, die alle interessierte.

„Ach und woher willst du wissen, dass sie dich dafür brauchen.“

„Ich habe meine Quellen. Außerdem gehöre ich zu den wenigen, die noch wissen wie man die Zeremonie durchführt. Die anderen, die dazu in der Lage wären dürfen es bedauerlicherweise nicht. Ihr Pech, mein Pech, wie man es dreht und wendet ist dabei egal.“

Nach diesen Worten stockte Hao. Er wusste im Moment selber nicht wieso er das alles tat. Immerhin könnte ihm das ganze doch egal sein. Er musste lediglich eine Seite wählen und die Zeremonie durchführen und das war’s. Egal welche Seite er wählen würde, es hatte für ihn keine Konsequenzen. Also wieso hielt er sich überhaupt hier auf und versuchte die Gruppe zum Nachdenken zu animieren.

„Stimmt es ist egal. Zurück zu der Technik. Du hast meine Frage nicht beantwortet!“

„Sag mal Jeanne, hast du beim Schamanenturnier nichts gelernt? So weit ich mich erinnere, habe ich euch nie etwas gesagt, was ihr euch selbst beantworten konnten. Aber da ihr selber nicht darauf kommt, muss ich euch wohl Beine machen. Schutzgeistfusion.“

Noch bevor einer reagieren konnte, glühten drei Totentafeln an seinem Gürtel auf. Kurze Zeit später gesellte sich eine Wölfin, ein Falke und ein Drache zu der Schlange. Doch noch bevor einer etwas sagen konnte, fingen auch die vier Geister an zu leuchten und vereinigten sich miteinander. Das Ergebnis war ein kleiner Wolf mit Drachenflügeln. Außerdem hatte er statt Fell Federn und drei Schwänze, wobei der mittlere aussah wie das vordere Ende einer Schlange. Die Gruppe staunte bei dieser Geistform nicht schlecht. Doch unterschätzen würden sie sie auch nicht.

„Oh, wie niedlich. Also ich muss zugeben, deine Schutzgeistfusion hat noch Stil im Gegensatz zu der Schutzgeistfusion der Dalins.“

Alina konnte daraufhin ein leises Kichern nicht unterdrücken. Doch das bereute sie, da der Wolf sie sofort anknurrte. Kurz darauf griff er an. Alina sah nur schockiert auf den Angriff doch kurz vor ihr löste er sich plötzlich in Luft auf.

„Hallo, was war dass den gerade?“

Wie auf Kommando löste sich die vier Schutzgeister wieder voneinander und sahen sich nur gegenseitig an.

»Äh, ja also, wir dachten du wolltest, dass wir ihnen eine misslungene Schutzgeistfusion vorführen. Unser Fehler, tut uns echt leid.«

»Von wegen, unser Fehler. Dein Fehler. Wer musste denn unbedingt angreifen wir oder du. Ich fass es nicht, da hätte ich und Feuerköpfchen noch eine bessere Show abgeliefert.«

»Was soll das denn jetzt heißen?«

»Das was ich gesagt…schuldigung, das was ich gedacht habe.«

Hao sah seine Schutzgeister nur kurz an, bevor er sich wieder zur Gruppe wendete, die den kleinen Streit auch mitbekamen.
 

Das sich seine Geister ausgerechnet jetzt in die Wolle kriegen mussten war mehr als nur demütigend, doch was sollte er groß dagegen tun.

„Gut. Vergessen wir die beiden erstmal und kommen wieder zum Thema zurück.“

„Die Schutzgeistfusion, richtig. Nach dem was ich mitbekommen habe, kann diese nur aufrechterhalten werden, wenn die Schutzgeister einer Meinung sind. Aber mal ernsthaft, wieso passiert dir so ein Fehler?“

Hao sah Alina nur kurz verständnislos an. Ein Fehler konnte man das Verhalten seiner Schutzgeister nun wirklich nicht nennen.

„Sie haben ihren eigenen Kopf. Außerdem bist du Schuld. Seid der Sache mit dem Kristall würde sie dir am liebsten den Hals durchbeißen.“

»Unsinn. Die Göre würde nur einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Ich wäre eher dafür meine Krallen in ihr mal richtig ausfahren zu dürfen.«

Alina schluckte bei diesen Worten kurz und ging einige Schritte auf Abstand.

„Oh, wie süß, da ist wohl jemand eifersüchtig, was? Ich fass es nicht. Also wirklich.“

Reika konnte diesen Kommentar einfach nicht zurückhalten. Doch das bereute sie bald darauf, da sie nun die jenige war, die angeknurrt wurde. Noch bevor jedoch etwas passieren konnte, ging Hao dazwischen und wendete sich wieder der Gruppe zu.

„Das reicht jetzt. So zurück zu euch. Mehr muss ich glaub ich nicht mehr zu der Technik sagen, oder?“

„Doch. Du hast gesagt, dass deine Geister einen eigenen Kopf haben. Aber nicht alle haben so ein Verhältnis mit ihren Schutzgeistern. Sie gehorchen ihren Meistern und tun nur was er sagt. Also wie sollen wir die einzelnen Geister dazu bringen eine unterschiedliche Meinung zu vertreten.“

Alina verschränkte bei diesen Worten die Arme. Das ganze hörte sich um einiges einfacher an, als es war. Vielleicht wusste Hao auf die schnelle wie man so einen Geist besiegt, aber sie taten es nicht. Vielleicht wäre es auch für sie einfach gewesen, wenn sie nicht immer noch die Uhr vor Augen hatte, die langsam immer weiter herunter tickte. Auch wenn sie noch ein paar Stunden hatten, so war es doch so, dass sie Zeit verloren.

„Dann denk mal genau nach was sie wirklich getan haben. Du hast Recht. Manche Schamanen kontrollieren ihre Geister und diese tun was ihnen aufgetragen wird. Falls so ein Schamane wirklich eine Schutzgeistfusion vornimmt, könnte das problematisch werden. Doch bei deiner Theorie nimmst du einen extremen Fall. Und der liegt bei den Dalins nicht vor. Und jetzt seid ihr dran. Wo liegt der gravierende Unterschied zwischen den Dalins und des eben beschriebenen nicht existierenden Schamanen.“

Die anderen dachten kurz nach, doch keiner schien die offensichtliche Antwort zu sehen. Dabei hatte es Hao ihnen mehr als einfach gemacht. Das war einfach zu viel.

„Schade. Wenn ihr das nicht mal raus bekommt, dann ist euch nicht zu helfen. Ich denke ich verschwende hier nur meine Zeit. Ich richte Yo schöne Grüße aus, wenn die Dalins gewonnen haben.“

Die Worte zogen die Aufmerksamkeit wieder auf Hao, der sich schon umgedreht hatte und gehen wollte. Doch zur Verwunderung aller mischte sich Tamara ein, bevor dieser verschwinden konnte.

„Der Unterschied ist, dass die Geister der Dalins von drei Schamanen kommen und bei der anderen von ein und derselben, richtig.“

Bei diesen Worten stoppte Hao. Die Antwort war richtig. Doch leider von einer Schamanin, die sowieso nichts in dem Kampf ausrichten konnte. Jedenfalls nicht viel. Doch es war ihm auch egal. Die Gruppe hatte selbst zu dritt eine gute Chance gegen die 15 Dalin- Anhänger zu gewinnen, aber nur, wenn sie sich zusammen riss und endlich anfing ihre Schritte zu planen.

„Stimmt. Das macht Sinn. Das heißt also wir müssen die einzelnen Dalin-Anhänger dazu bringen sich zu streiten. Aber wie soll das gehen. Immerhin tun sie alles, was ihr Meister ihnen sagt. Ich glaube sie zu einem Streit zu bewegen ist schwieriger getan als gedacht.“

Mit diesen Worten schwieg Jeanne. Ihr wurde jetzt erst bewusst wem sie um Hilfe fragten. Doch andererseits. Was war dabei. Immerhin war es ihre letzte Chance zu verhindern, dass die Dalins an den Titel kamen. Falls es misslang würden sie eh nicht länger leben, denn sie bezweifelten, dass die Dalins ihr Versprechen, dass sie Yo gegeben hatten, halten würden.
 

Es gab einfach keine andere Möglichkeit, als die, die sie jetzt wählten. Feind oder nicht. Hauptsache sie bekamen die Informationen die sie brauchten um die Dalins aufzuhalten.

„Wozu habt ihr die verdammten Bücher bekommen, wenn ihr sie nicht mal lest?“

„Wozu sollen sie die Geschichte der Dalin-Dynastie kennen? Das ist Jahre her um darüber hinaus auch noch sinnlos. Was interessiert einen, was die vor 2000 Jahren bzw. früher gemacht haben. Das führt doch zu nicht!“

Hao murmelte nach Kinos Aussage etwas in einer unbekannten Sprache und schüttelte dabei den Kopf. Obwohl Mikihisa, der vor ein paar Minuten dazu gekommen war, nicht das Geringste verstanden hatte, bekam er das Gefühl als hätte Hao gerade irgendeine Beleidigung ausgesprochen, die er nicht mehr zurückhalten konnte. Er gestand es sich ungern ein, aber dies in einer anderen Sprache zu tun, war mehr als clever.

„Das sehe ich anders. Denn wenn ihr euch damit beschäftigt hättet, wüsstet ihr, dass die Anhänger der Dalins in einer getarnten Verbundenschaft leben…“

„Das haben wir auch gelesen. Aber wie soll uns das bitte helfen?“

Hao ließ sich von Trey Unterbrechung nicht weiter stören, sondern beendete seinen Satz so, als ob nichts gewesen wäre.

„…das bedeutet, dass sie hinten herum gegeneinander intrigieren, vorne herum jedoch so tun, als würden sie den anderen voll und ganz verstehen.“

„Und das wiederum heißt, dass wir die Dalins gegeneinander aufbringen können.“

„Danke Alina, aber ich habe es jetzt auch kapiert. Dann müssen wir die Dalins nur noch finden, dessen Anhänger vernichten, Yo zur Hilfe eilen und den Dalin- Erben nieder bringen, bevor es zu spät ist.

Während Alina und Jeanne dem Gesagten von Trey nur zustimmten, warteten Kino und Yomei nur auf das große ‚Aber’. Und wie erwartet kam es sofort.

„Ich fürchte, dass kann ich nicht zulassen.“

Daraufhin drehten sich alle wieder zu Hao um. Besonders Alina und Jeanne waren mehr als verwirrt von der plötzlichen Wende. Sie konnten einfach nicht verstehen, wieso er ihnen half, wenn er sie nicht mal zum Zuge kommen lassen wollte. Hatte Kino etwa Recht. Tat er das Ganze nur um sie Leiden zu sehen. Wollte er damit erreichen, dass sie scheiterten. War sein Ziel etwas ihnen die notwendigen Antworten zu zuspielen und ihnen einen Funken Hoffnung zu geben. Alles nur damit sie weiter kämpfen und am Ende einsehen müssen, dass sie nie eine Chance gehabt hatten. Wollte er so ihren Geist zerstören oder hatte das ganze einen anderen Grund, den sie nur nicht sahen.

„Was soll der Terz? Wieso zwingst du uns hinter die Schwachstelle der Schutzgeistfusion zu kommen, wenn du uns nicht mal in die Nähe lässt. Entscheide dich endlich mal auf welcher Seite du bist. Immer wenn man sich mit dir unterhält befindet man sich auf einen Pfad ohne Anfang und Ende. Also was soll das Ganze?“

Hao sagte daraufhin erst einmal nichts. Es war ja klar, dass sie das Gesagte so verstehen würden. Doch es kümmerte ihn nicht weiter.

„So etwas nennt man einen Pfad ins ungewisse. Man weiß, dass es nur einen Weg gibt, aber dennoch weiß man nicht, was dieser für einen selbst bereithält. Man weiß nie was einen erwartet, es sei denn man geht das Risiko ein es herauszufinden. Ihr wollt Yo helfen, doch die Wahrheit ist, dass ihr ihm nicht mehr helfen könnt. Es sei denn ihr wollt riskieren, dass er den Anspruch auf den Titel verliert.“

„Was soll der Quatsch schon wieder.“

Alina war jetzt richtig wütend. Sie wusste echt nicht worauf das ganze hinauslief. Hao verhielt sich einfach nur merkwürdig. Für einen Feind gab er zu viele Informationen preis, aber für einen Freund war er einfach zu teilnahmslos. Auch seine Aussagen schienen sich mehr als nur zu widersprechen.

„Hey, ich habe die Regeln nicht erfunden. Wenn ihr damit nicht zufrieden seid beschwert euch beim Geisterkönig. Wenn ihr direkt in den Kampf zwischen Yo und dem Erben der Dalin- Dynastie eingreift, wird ihm der Titel aberkannt.“

„Stopp, dann gibt es aber keinen Schamanenkönig mehr. Müsste dann nicht ein neues Turnier veranstaltet werden?“

Ryu sah sich jetzt fragend in der Runde um, doch keiner schien darauf antworten zu wollen oder zu können. Doch letzten Endes meldete sich Kino zu Wort, die das ganze zu einem Ende bringen wollte.

„Das wird nicht passieren. Immerhin wurde der letzte Schamanenkönig kurz nach seinem Sieg getötet.“

„Sie vergessen nur, Meisterin Kino, dass das, so ungern ich es auch zugeben, nicht ganz so geplant war. Außerdem wurde ihm der Titel damals nicht wieder aberkannt. Wäre diese Regel vereinbart wurden, hätte das Schamanenturnier nicht alle 500 Jahre wiederholt werden müssten, sondern spätestens alle 70 Jahre. Doch was passiert, wenn einem der Titel aberkannt wurde, steht eindeutig in den Regeln. Der Nachteil für euch und jedem anderen ist jedoch, dass man kein zweites Mal an dem Schamanenturnier teilnehmen darf, jedenfalls dann nicht, wenn es im selben Halbmillennium stattfindet. Die einzige Ausnahme besteht dann, wenn ihr euch bereit erklärt mit einem Schamanen, der um den Titel kämpft, ein Team zu bilden. Eine Chance auf den Schamanentitel habt ihr allerdings nicht.“

Nach diesen Worten schwiegen alle wieder und ließen die Informationen sacken.
 

Erst als Alina sich alles noch mal ins Gedächtnis rief, was sie in den letzten 10 Minuten erfahren hatte, fiel ihr etwas Endscheidendes auf.

„Warte, zurück zu den Dalins und Yo. Soll das heißen, dass wir die Anhänger der Dalins besiegen dürfen, jedoch nicht ihren Meister. Dann können wir ja einfach zu ihnen hinspazieren, an der Tür klingeln ihnen eine runterhauen und den Kampf zwischen Yo und dem Erben der Dalins beobachten und ihn anfeuern. Und du würdest dich einfach zurück lehnen und dir das Ereignis ansehen, solange wir dem Dalin- Erben kein Haar krümmen. Richtig?“

Hao nickte bei diesen Worten nur, behielt aber weiterhin die größte Gefahrenquelle im Auge, die es auf dem Grundstück gab. Lyserg war ausgeschaltet, doch dafür waren seine lieben Nachfahren mehr als nur wachsam. Ein Fehler seinerseits und sie würden diesen sofort ausnutzen. Doch im Moment war er erstens zu weit auf Abstand und hatte diese zu sehr fixiert, als dass sie etwas Unerwartendes unternehmen konnten. Denn allein zu wissen, dass man ins Visier genommen wurde, reichte um dem unvermeidlichen zu entkommen.

„So sieht es wohl aus. Doch zu glauben, dass ihr einfach so an ihnen vorbei kommt, indem ihr ihnen, wie du so schön gesagt hast, eine runterhaut, ist mehr als nur naiv. Selbst wenn ihr ihre Schwächen kennt ist es nicht so einfach sie zu besiegen, geschweige denn kampfunfähig zu machen.“

„Jetzt leg mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage, du weißt genau, was Alina mit ihrer Aussage gemeint hat.“

Jeanne hatte langsam die Nase voll sich von Hao belehren zu lassen. Mittlerweile hatten alle verstanden worauf das ganze hinauslief und dennoch brachte Hao sie mit seinen zusätzlichen Sprüchen immer wieder aus dem Konzept. Sie wusste schon gar nicht mehr, ob er ihnen helfen oder einfach nur für die Dalins zeit schinden wollte. Doch andererseits, seid wann ließ er sich von Typen wie denen etwas sagen. Während des Schamanenturniers war das noch halbwegs verständlich, doch jetzt. Jetzt klang das alles nur noch gestellt und provozierend.

„Logisch. Aber dann hätte euch langsam mal ein Licht aufgehen müssen. Selbst wenn sie ihre Geister vereinigen haben, haben sie immer noch mehr Geister als ihr. Also. Wie wollt ihr sie aufhalten. Brecht ihr eine Schutzgeistfusion stehen euch immer noch vier gegenüber. Hinzukommen weitere drei die sich vorher in der Vereinigung verborgen haben. Ihr seid nur drei Leute. Und wenn ihr mitdenkt, dann wisst ihr worin die Problematik liegt.“

„Du hast dich verzählt Hao. Wir sind sieben. Trey und ich können vielleicht nicht kämpfen, aber wir können sie trotzdem gegeneinander aufbringen. Außerdem haben wir Verstärkung von Faust bekommen. Alina, Jeanne und Ryu kämpfen sowieso. Des Weiteren ist da noch Mikihisa. Das reicht doch wohl um die Dalin- Anhänger ins Schwitzen zu bringen.“

„Das reicht um ein Selbstmordkommando zu erstellen, aber nicht um euer Ziel zu erreichen, Reika. Außerdem, was passiert wenn euch einer entwischt? Wisst ihr was dessen erstes Ziel ist? Dieser Ort. Um zu beenden was er begonnen hat. So wie es von Anfang an geplant war.“

Bei diesen Worten erstarrten alle. Keiner hatte an diese Möglichkeit gedacht. Das hieß wenn sie mit voller Kraft gegen die Dalins zogen, würden sie den Weg zu ihren verletzten Freunden und die zurückbleibenden ungeschützt lassen. Waren sie jedoch zu wenig würden sie verlieren. Doch bevor die Anwesenden weiter darüber nachdenken konnten mischten sich schon Kino ein, die sich das ganze mehr als skeptisch angehört hatte.

„Für jemanden, der nicht das Geringste mit den Dalins zu tun hat, weißt du verdammt viel. Wieso sagst du nicht einfach, was du wirklich vorhast. Du willst, dass sie sich zwischen Yo und den anderen entscheiden. Dein Ziel ist es doch sie leiden zu sehen. Sie dafür büßen zu lassen, dass sie dich damals besiegt haben…“

„Ich bitte sie, Meisterin Kino, Ich stehe über solchen Dingen. Es ist nun mal eine Tatsache. Ein brennendes Haus. Zwei abgeschlossene Räume. Und zwei Schlüssel. Wählt man den einen rettet ihr einen Freund, wählt man den anderen rettet man drei andere. Wählt man keinen, verliert man alle und wählt man zwei einzelne habt ihr eure Chance vertan und verbrennt euch die Finger. Euer Ziel sollte es sein einen Weg zu finden, wie man dieser Regel entfliehen kann. Es ist eigentlich recht simple, wenn man auf die Wörter achtet, die ich verwendet habe. Oder es liegt einfach daran, dass ich die Lösung kenne, seht es wie ihr wollt.“

Hao konnte sich bei den verwirrten Blicken der anderen ein Lächeln nicht verkneifen. Jetzt hatte er sie genau da wo er sie haben wollte. Sie fingen an nachzudenken. Schnell warf Hao noch einen Blich auf den Orakelpager. Es waren tatsächlich erst 30 Minuten vergangen. Viereinhalb Stunden waren noch übrig. Dann würde es zwölf schlagen. Und die letzte Schlacht würde beginnen. Genau um zwölf musste die Zeremonie abgehalten werden und das Verheerende kam erst. Sie musste genau 59 Sekunden später zu Ende sein. Ansonsten würde der Kampf nicht offiziell sein. Das würde bedeuten, wenn Achies erfolgreich war, würde er sich schnell wie möglich seines Anspruches bemächtigen und damit war auch ein zweiter Nachturnierkampf ausgeschlossen. Sollte Yo gewinnen, hatten die Dalins die Chance es während des nächsten Vollmondes noch einmal zu versuchen. Und dass war in weniger als drei Wochen. Nicht genug Zeit um sich großartig zu steigern . Jedenfalls nicht für Yo und die anderen.
 

Jetzt war Hao doch etwas in seiner Gedanken abgerutscht, doch zum Glück waren seine Schutzgeister auf alles gefasst. Aus diesem Grund versuchten seine Nachfahren nicht einmal ihn anzugreifen. Selbst die beiden Streithähne waren jetzt wieder voll und ganz bei der Sache.

»Meinst du nicht, dass das Rätsel für sie einfacher wäre, wenn du ihnen gesagt hättest, dass Hilfsmittel erlaubt sind?«

//Wieso? Mir hat es doch damals auch keiner gesagt. Und trotzdem hatte ich es nach einer Minute raus.\\

»Du bist ja auch kein Maßstab.«

Hao zuckte bei diesen Worten nur mit den Schultern. Diese Prüfung war eine der leichtesten zur Meisterung des Einheitssterns. Na gut. Es ging damals nicht darum irgendjemanden zu retten, sondern die richtige Tür zu öffnen. Das schwierige an der Sache war, dass er nicht wusste welche Tür die richtige war. Hätte er auf gut Glück einen einzigen Schlüssel gewählt, so hätte er die Prüfung nicht bestanden, auch wenn er die richtige Tür gewählt hätte. Der Trick hinter dem ganzen war ein einziges Wort. Ein Wort, welches das ganze Rätsel auflöste. Er hatte das Quiz für die Gruppe nur etwas anders formuliert, die Aufgabe jedoch war dieselbe.

„Das ist unmöglich. Wie sollen wir beide nehmen, wenn wir es nicht dürfen?“

Hao verdrehte bei Trey Worten nur die Augen. Sie hatten den Hinweis nicht gesehen. Doch andererseits. Vielleicht konnte sich die Gruppe das Ganze einfach nur nicht vorstellen. Und als ob Alina seine Gedanken gelesen hatte, stellte sie auch schon die dementsprechende Frage.

„Wieso können wir eigentlich nicht beide nehmen? Kannst du uns das ganze irgendwie demonstrieren. Allerdings ohne das brennende Haus.“

„Wenn du zwei Schlüssel hast die du nicht mehr brauchst?“

Nach diesen Worten sah Alina kurz zu Hao, bis sie zwei alte Schlüssel auf einen Stein, der in der Nähe war, legte.

„Die sind noch von der Wohnung meiner Adoptiveltern. Ich glaube nicht, dass ich da irgendwann wieder rein will. Keine Ahnung wieso ich sie überhaupt noch habe.“

Nach diesen Worten entfernte sie sich vom Tisch und sah Hao abwartend an.

„Also, was ist jetzt?“

„Wieso siehst du nicht einfach nach, was sich verändert hat, bevor du mich anfauchst?“

Alina sah Hao daraufhin nur kurz an, bevor sie einen der Schlüssel in die Hand nahm. Sofort wurde der andere von Flammen umhüllt. Bei diesem Anblick ließ Alina den Schlüssel wieder an die alte Stelle zurück fallen und die Flammen erloschen so schnell wie sie gekommen waren.

„So und jetzt nenn mir eine Person, die den Schlüssel in so einer Situation festhalten und rausziehen würde und bedenkt. Normalerweise hat man nur einen Versuch.“

„Wer denkt sich denn so etwas Dämliches aus?“

„Der König der Geister. Und dieses gehört noch zu den harmlosen Rätseln.“

Doch bevor noch einer auf Haos Kommentar etwas erwidern konnte, lenkte Ryu das Thema in eine andere Richtung. Er konnte einfach nicht begreifen, was das Ganze hier eigentlich sollte. Sie waren Schamanen und keine Rätselmeister.

„Und wozu soll das gut sein. Selbst wenn wir den Schüssel, die Schlüssel kriegen. Wie soll uns das helfen Yo zu retten?“

„Es geht nicht darum einen Weg zu finden euren Freund zu retten, sondern darum einen Weg zu finden nicht nur ihn sondern auch eure restlichen Freunde zu beschützen. Falls ihr das Rätsel nicht lösten könnt, hab ihr keine Chance einen Weg zu finden, wie eure Gruppe so groß bleibt wie sie im Moment ist.“

„Gut dann zeige ich dir jetzt unseren Weg beide Schlüssel zu bekommen.“

Mit diesen Worten ging Ryu ins Haus und kam wenig später mit einem Wassereimer zurück. Er nahm den einen Schlüssel und schon wieder loderten die Flammen auf und umschlossen den anderen Schlüssel. Ryu schüttete den Eimer Wasser einfach über das Feuer und tatsächlich schien es erloschen zu sein und man konnte nur eine riesige Dampfwolke sehen. Doch als sie sich verzog war der Schlüssel immer noch von Flammen umhüllt. Als Jeanne das sah, wendete sie sich an Hao, der mittlerweile noch breiter Grinste.

„Höllenfeuer?“

„Höllenfeuer. Genau. Und weit und breit kein Weihwasser, also könnt ihr das löschen vergessen.“

Alina sah nur starr auf die beiden Schlüssel, die jetzt wieder an Ort und Stelle lagen. Es musste doch einen Weg geben beide Schlüssel zu bekommen, ohne das Feuer zu entzünden, doch wie? Würden sie das Rätsel lösen und wenn ja, wie schwer war es dann eine Strategie zu finden Yo, Mitsuki und all die anderen zu beschützen? Wie konnten sie ohne weitere Verluste gewinnen?
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

So das ist wieder das Ende. Das ganze kann noch wirklich interessant werden. Werden die anderen das Rätsel lösen, wer Kino und Yomei sich noch einmischen oder weiterhin am Rand stehen oder wird ein kleiner Konflikt die gesamte Situation noch einmal durcheinander würfel.
 

Das alles und noch mehr efahrt ihr am 16.9 im Kapitel 32: Courage oder Wahnsinn. Bis dahin wünsche ich euch ein paar schöne Tage.
 

eure Misato

Courage oder Wahnsinn

So da bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel. ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
 

__________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 32: Courage oder Wahnsinn
 

Hao nutzte die Zeit, in der die anderen grübelten, um kurz auf die Uhr zu sehen.

„Also wenn ihr in dem Tempo weiter macht, wird das heute nichts mehr.“

„Idiot. Sag uns doch einfach, wie man an beide Schlüssel kommt ohne sich, wie du es so schön sagst, die Finger zu verbrennen.“

„Das könnte ich, aber ich glaube, dass mir das jemand übel nehmen würde.“

Alina sah Hao daraufhin nur verwundert an und auch die anderen spitzten die Ohren, wobei einige versuchten dies geheim zu halten. Doch da Hao nicht die Anstalt machte etwas zu sagen, mischte sich Yomei ein, der immer noch mehr als wütend über das ganze Geschehen war.

„Ach ja und wer? Die Dalins? Oder jemanden, den wir noch nicht kennen?“

„Weder noch. Ich rede vom König der Geister! Er lachte sich nämlich schon die ganze…“

Ohne Vorwarnung stoppte Hao seine Ausführung und schlug sich zeitgleich mit der flachen Hand gegen die Stirn.

„…verdammt!“

Hao Reaktion ließ die Gruppe schon aufhorchen, doch das Wort, welches er ergänzte brachte ihm nur noch mehr verwunderte Blicke ein. Der Reaktion nach zu folgen hätten sie jetzt vermutet, dass Hao sich in irgendeiner Weise verplappert hatte, doch was genau er gerade verraten hatte, blieb jedem ein Rätsel, jedenfalls fast jedem.

//»Tja jetzt ist es raus, Hao. Du bekommst doch mit was ich sage. Aber trotzdem Respekt dafür, dass du mich so lange ignorieren konntest. Du hast mich fast zum Aufgeben gebracht, aber auch nur fast. Aber dass heißt nicht, dass es keine Konsequenzen dafür geben wird. Doch darüber reden wir später. Jetzt hilf den anderen Mal etwas auf die Sprünge, sonst wird das heute nichts mehr.«\\

Hao erwiderte auf den gedanklichen Kommentar nichts. Wozu auch. Des Weiteren hätte er auch nicht die Zeit gehabt einen gedanklichen Kommentar abzugeben, da Alina ihn schon wieder ansprach.

„Deine Reaktion hatte nicht zufällig etwas mit dem Quiz hier zu tun, oder?“

„Nein. Ihr müsst weiter raten…hey pass auf was du tust.“

Alina war von Haos Kommentar so frustriert, dass sie einfach gegen den nächst bestem Stein trat. Was sie sofort bereute, da der Stein ersten so groß war, dass sich ihr Fuß danach beschwerte und der besagte Stein zusätzlich noch auf Yos Großeltern zuflog. Alina, die das nur aus dem Augenwinkel sah, nahm sofort die Beine in die Hand und ließ so fiel Abstand wie Möglich zwischen sich und den Älteren.

„Ups…T’schuldigung.

„Von wegen, das hast du mit purer Absicht getan. Aber anstatt die Courage zu haben es zu zugeben, versteckst du es hinter einer mehr als falschen Fassade.“

Nun war es so weit. Alina verlor sämtliche Angst vor Kino. Sie ließ sich die Beleidigungen nicht mehr bieten. Jetzt hieß es kontern.

„Ach ja. Bei mir war es ein versehen. Sie hingegen machen mir das Leben mit Absicht schwer. Was habe ich ihnen getan. Bin ich ihrem Enkel etwa etwas zu nahe gekommen oder wieso schikanieren sie mich wo sie nur können?“

Nach diesen Worten merkte sie sichtlich, dass alle Anwesenden, die noch auf den Beinen standen einen Schritt zurückgingen. Keiner wollte auch nur ansatzweise etwas mit Alina zu tun bekommen. Selbst Hao wäre, wenn er nicht sowieso schon mit dem Rücken an einer Wand gestanden hätte, weiter zurück gewichen. In dieser Position jedoch studierte er nur die anderen und versuchte jeden einzelnen im Auge zu behalten, was sich nach einer Zeit zunehmend schwieriger gestaltete.

„Um Yo mach ich mir in dieser Hinsicht keine Sorgen. Und zu deiner Information. Ich nehme jeden gleich hart dran, es sei denn sie haben eine Sonderbehandlung verdient.“

Bei Kinos Worten wichen die Anwesenden noch ein Stück zurück.
 

Tamara, die eben aus dem Haus gekommen war, sah sich nur kurz erschrocken um. Danach trat sie jedoch den Rücktritt an. Immerhin wollte sie nichts abbekommen. Währenddessen ergänzte Alina einen provokanten Kommentar zu Kinos Rechtfertigung, bei dem auch der letzte lebensmüde die Flucht ergriffen hätte.

„Wer sagt denn, dass ich von Yo spreche. Immerhin haben sie zwei Enkel.“

Bei diesem Kommentar sahen alle nur ungläubig zu Alina. Hao hingegen schüttelte nur kurz den Kopf, bevor er sich wieder dem Szenarium zuwandte. Jedenfalls wollte er das, bevor er auf seinen nächsten Kommentar eine unerwartete Antwort bekam.

„Falscher Kommentar. Jetzt hat sie zwei gegen sich.“

„Entweder dass oder Kino bringt sie gleich um.“

„Super, jetzt wird’s unübersichtlich.“

Mikihisa erwiderte daraufhin nichts. Er hätte Hao eben leicht angreifen können, aber mit einer tobenden Kino in der Nähe war dieser Vorteil unbedeutend. Denn eines wusste er. Der einzige, der Kino bremsen konnte war Hao, auch wenn er es noch so ungern zugab.

„Zeke ist nicht mein Enkel, damit das ein für alle Mal klar ist. Was bildest du dir ein so etwas überhaupt zu behaupten.“

Hao setzte nach diesen Worten einen undefinierbaren Gesichtsausdruck auf. Einen, den noch nicht mal einer, der sich mit dem herausfiltern von Gedanken durch einen Gesichtsausdruck auskannte, entziffern konnte.

„Au, das war jetzt aber hart. Weiß sie nicht wie weh solche Worte tun können?“

Während sich Haos Geister nur vor lachen kugelten, sah Mikihisa Hao daraufhin nur irritiert an. Er erwartete, dass das amüsierte Lächeln wieder zum Vorschein kam, dass er immer nach so einem Spruch aufsetzte. Doch dieses Mal ließ er seine Fassade nicht fallen. Im Gegenteil der undefinierbare Gesichtausdruck bliebt erhalten, weshalb Mikihisa sich doch entschloss etwas zu dem Kommentar zu sagen.

„Du willst mir jetzt aber nicht weiß machen, dass du das eben ernst gemeint hast, oder?“

Bei diesen Worten schreckte Hao unwillkürlich hoch. Auch seine Schutzgeister ließen ihren Lachanfall verklingen und wendeten sich den beiden Asakuras zu.

„Wie kommst du denn auf die Idee? Vergiss die Frage, es interessiert mich sowieso nicht. Wo wir aber gerade beim Glauben sind. Glaubst du, dass du deine Gedanken abschalten kannst? Sie nerven nämlich!“

Mit diesen Worten ging Hao zu dem Stein auf dem die Schlüssel waren und zog sein Schwert. Was als nächstes geschah, konnte man nur schwer mit den Augen verfolgen. Was sie sahen war, dass er mit seinem Schwert so zuschlug, dass die beiden Schlüssel gleichzeitig in die Luft flogen. An den Stellen, wo sie eben noch lagen stiegen diesem Mal zur Verwunderung aller keine Flammen in die Höhe. Hao währenddessen fing die beiden Schlüssel nur geschickt auf, bevor er sie zwischen Kino und Alina auf den Boden warf. Sofort erschien eine riesige Wand vor den Beiden und versperrten ihnen den Weg, der zum Gegner führte.

„So Schluss mit der Streiterei oder habt ihr Yo schon wieder vergessen.“

Daraufhin verstummten alle wieder. Jeanne, die Hao die ganze Zeit im Auge behalten, besaß jetzt viele kleine Fragezeichen, die über ihrem Kopf schwebten.

„Nicht das ich nicht froh bin, dass die Lösung des Rätsels endlich vor unser Nase liegt. Aber wieso hast du es jetzt doch einfach so vorgeführt.“

„Tja, Jeanne. Ich brauchte ein Doppelmedium und mein Schwert war dafür zu schade, immerhin ist es ein altes Familienerbstück. Also blieben nur noch die Schlüssel über. Dumm gelaufen, würde ich mal sagen. Und bevor du deine nächste Frage stellt. Ein Doppelmedium mit zwei der fünf Elemente hätte nicht den gewünschten Effekt gehabt.“

Bei diesen Worten lief Jeanne knall rot an.

„Hör endlich auf meine Gedanken zu lesen. Oder ich zeige dir mal meinen gewünschten Effekt.“

„Weißt du Jeanne. Wenn ich nichts Besseres zu tun hätte, würde ich deinen Fahrschein in die Hölle ja annehmen, aber so. Ich glaube im Moment ist das die falsche Idee.“

Hao wusste genau, dass dieser Spruch sie nur noch wütender machte, dennoch konnte er diesen nicht für sich behalten.
 

Bevor Jeanne jedoch etwas sagen konnte, mischte sich Reika ein, die sich ein Kichern verkneifen musste.

„Gut, Themenwechsel. Wie können wir Yo helfen?“

„Netter Versuch Reika, aber das ist eure Aufgabe schon vergessen.“

„Jetzt krieg dich wieder ein. Du verrätst es uns doch sowieso früher oder später wie man bei dieser Feuerprobe eben gesehen hat.“

Alina sah Hao daraufhin nur wartend an. Sie war sich mittlerweile mehr als sicher, dass Hao ihnen helfen würde. Auch wenn er dieser nicht zugeben wollte. Es war ihr eigentlich auch egal was er oder die anderen dachten. Sie hatten sich schon viel zu lange vom eigentlichen Thema ablenken lassen. Sie mussten Yo retten und zwar so schnell wie Möglich. Auch wenn noch so viel dagegen sprach, so blieb die Tatsache offensichtlich, dass sie ohne Hao nicht weit kamen.

„Komm schon, raus mit der Sprache. Was müssen wir tun? Uns durch den Vordereingang hereinschleichen und die Dalins gegen die Wand donnern, damit sie Sterne sehen und keine Möglichkeit mehr haben zu kämpfen?“

„Wenn du mit dem letzten Punkt meinst, dass ihr sie entwaffnet, klingt es wenigstens nach einer halbwegs annehmbaren Strategie.“

Mit diesen Worten verschwand Hao, nur um einige Meter weiter wieder aufzutauchen.

„Was sollte das denn eben?“

„Wie gesagt, Alina. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ich traue meinen Nachfahren nicht so weit wie ich sie sehen kann.“

Kino war im Moment mehr als gereizt. Und auch ihrem Gatten ging es nicht besser. Aus diesem Grund konnten sich beide auch den nächsten Kommentar nicht verkneifen.

„Ach ja, was sollen wir denn sagen?“

„Euch hat keiner nach eurer Meinung gefragt. Also Ruhe auf den billigen Plätzen sonst fliegt ihr raus. Außer natürlich, wenn ihr etwas Nützliches beitragen könnt. Was ich ehrlich gesagt bezweifle.“

Bei diesen Worten konnte sich die kleine Gruppe nicht mehr zurückhalten und fing laut an zu lachen. Zum einen lag es daran, dass die Gesichter der älteren einfach unbezahlbar waren und zum anderen, weil der Spruch einfach nur genial war.

„Ok, zurück zum Thema. Yo und seine Rettung. Ich schlage vor, dass Tamara, Trey, Mikihisa, Yos Großeltern und ich hier bleiben und auf Ausreißer warten, die ihre Mission zu Ende bringen wollen. Die anderen. Sprich Alina, Ryu und Jeanne werden den Dalins einen Besuch abstatten.“

Reika setzte daraufhin nur ein Lächeln auf da ihr Plan ihrer Meinung nach perfekt war. Doch dann meldete sich ein unerwarteter Gast zu Wort.

„Und was ist mit mir?“

„Ah, Faust. Erschreck mich doch nicht so. Also du bleibst hier, du musst ja nach den verletzten sehen. Ach Hao, da du ja eh bei den Dalins erwartest wirst, können sie dir ja unauffällig folgen oder nicht.“

Doch bevor Hao etwas dazu sagen konnte, mischte sich Kino ein, die das Ganze überhaupt nicht gut heißen konnte.

„So weit kommt es noch. Als wenn ich zulasse, dass ihr ihm vertraut. Der Junge führt euch doch geradewegs ins Verderben.“

„Sie werden so oder so an der Schwelle zwischen Leben und Tod balancieren. Außer sie nehmen die Beine in die Hand und setzen sich per Oversoul ab.“

Kino warf Hao daraufhin nur einen gefährlichen Blick zu, von dem dieser sich jedoch nicht beeindrucken ließ. Alle anderen jedoch wichen, wenn möglich, einen weiteren Schritt zurück. Zur Überraschung aller jedoch, beendete jemand die wortlose Konversation, von der so etwas am aller wenigsten erwartet wurde.

„Ich finde die Idee gar nicht mal so schlecht. Aber Kino hat Recht, wenn wir nicht zusammenarbeiten können, ist das ganze Vorhaben zum Scheitern verurteilt.“

„Sag mal, was siehst du mich bitte so an.“

„Du weißt genau wieso, also lass diese Spielchen und sag endlich auf welcher Seite du stehst. Dann können wir nämlich in Ruhe weiter reden.“

Hao hob bei diesen Worten nur genervt die Hände in die Luft.

„Sagt mal was soll dass? Wieso wollen eigentlich alle wissen auf welcher Seite ich stehe? Es spielt keine Rolle. Also wieso hebt ihr euch diese Frage nicht für später auf.“

„Wieso lenkst du vom Thema ab?“

„Ich lenke überhaupt nicht vom Thema ab. Das ist einfach eine Tatsache. Außerdem geht es euch sowieso nichts an. Ihr erfahret es wenn ihr er erfahren sollt!“

Mit diesen Worten verschränkte Hao seine Arme und setzte einen leicht genervten Gesichtsausdruck aus.
 

Zusätzlich warf er Jeanne noch einen gefährlichen Blick zu, da er in ihren Gedanken las, dass sie in ihren Gedanken nach einer Argumentation suchte, wie sie ihn doch noch dazu bringen konnte dieses Geheimnis zu enthüllen. Dies wirkte auch, da Jeanne keinen weiteren Kommentar dazu abgab. Allerdings war sie nicht die einzige die Klarheit haben wollte.

„Jetzt mach da mal nicht so ein Geheimnis draus. Wie sollen wir dir vertrauen, wenn du uns noch nicht mal sagst auf welcher Seite du bist?“

„Wer sagt bitte, dass ihr das sollt, Alina.“

Alina sah ihn nur mit offenem Mund an, doch dann schien etwas in ihr durchzubrennen. Sie konnte ihren Ohren nicht mehr trauen. Wie konnte Hao von ihnen erwarten, dass sie ihm zuhören und sich helfen lassen und trotzdem ihr Misstrauen aufrechterhielten. Das war einfach zu viel für sie. Sie konnte einfach nicht glauben, dass jemand zu so etwas in der Lage war. Sie war es jedenfalls nicht und dass gab sie auch offen zu. Und genauso schien es auch ihren Freundinnen zu gehen, also wie konnte jemand sich nur so verhalten. Klar Hao war normalerweise ihr Gegner, aber hieß dass wirklich, dass er sie von jetzt auf gleich ohne Vorwarnung angreifen würde oder wieso wollte er nicht, dass sie ihm in dem Punkt vertrauten.

„Ach ja, richtig. Wir sind ja Feinde, da vertraut man sich nicht gegenseitig. Und bla, bla, bla. Sag mal fallen dir keine neuen Sprüche mehr ein? Aber meinet wegen. Trotzdem könntest du uns wenigstens sagen, ob du uns aufhalten oder helfen willst. Ich persönlich habe dein Ratespiel satt.“

Die Gruppe sah nur verunsichert zwischen Alina, Hao, Jeanne und Kino hin und her. Die vier standen weit genug voneinander entfernt, so dass sie sich nicht gegenseitig umbringen konnten. Bedauerlicher weise jedoch standen sie auch so, dass die Gruppe entweder zwischen den vieren stehen musste um möglich viel Abstand zu haben oder sie mussten sich eine der vier Parteien auswählen, bei der sie mit heiler Haut davon kamen. Das war allerdings nicht so einfach, da Jeanne und Alina mehr als wütend waren, Kino sie allein für einen blöden Kommentar umbringen würde und Hao. Na ja Hao war halt Hao. Der mächtigste Schamane der Welt und zusätzlich auch noch ihr gefährlichster Gegner, jedenfalls wenn man die Dalins mal außen vor lässt. Aus diesem Grund entschlossen sich Ryu, Trey, Reika, Faust, Yomei und Tamara wieder im Haus nach Schutz zu suchen und ließen die vier Schamanen zurück. Mikihisa blieb an Ort und Stelle stehen, da er sich sowieso schnell genug weg teleportieren konnte.

„Jetzt kommt schon. Ein Kampf bringt keinem etwas. Sag einfach auf welcher Seite du bist und die ganze Geschichte ist vom Tisch.“

„Vergiss es Mikihisa. Es steht doch eindeutig fest für wen er kämpft und zwar für die Dalins. Mehr brauch er dazu nicht zu sagen.“

Jetzt reichte es Hao endgültig. Die Dalins wären die letzten, denen er sich anschließen würde. Aber genauso sah es bei Yo und den anderen aus. Und damit wurde es wieder deutlich. Für ihn gab es einfach keine richtige Seite, also wieso musste er sich überhaupt entscheiden, wenn es eh keine Rolle spielt. Das war einfach alles zu kompliziert, als dass er sich damit überhaupt beschäftigen wollte. Dagegen war die Meisterung des Einheitssterns noch ein Kinderspiel.

„Bitte wie ihr wollt. Dann sollt ihr eure Antwort halt bekommen. Ich habe mich nie wirklich mit dem Kampf zwischen den beiden Supermächten beschäftig und deshalb noch keine Seite gewählt. Jetzt zufrieden. Und jetzt wäre ich euch sehr verbunden, wenn ihr das Thema nicht noch einmal anschneidet. Danke. “

Haos Stimme hatte beim letzten Teil einen wütenden Unterton mitgetragen, bei dem jeder unwillkürlich zurückweichen musste, der nicht sowieso schon im Haus verschwunden war.
 

Erst nach einigen weiteren Sekunden, hatte Reika sich von ihrem Schreck erholt und tastete sich langsam aus ihrer Deckung hervor. Anschließend lenkte sie das Thema wieder geschickt in eine andere Richtung und wartete auf dementsprechende Kommentare.

„Gut, dass hätten wir jetzt geklärt. Noch irgendwelche Fragen, Anmerkungen und Beleidigungen? Nein, super, dann können wir weiter machen. Und bitte dieses Mal ohne Streit.“

Bei diesen Worten hatte sich auch Alina wieder gefangen und wendete sich an ihre Freunde.

„Also gut, einen Frage steht noch offen. Würde der Plan, wie Reika ihn erzählt hat funktionieren? Immerhin hatten wir vorhin einen ähnlichen von Jeanne.“

Auf diese Frage, bekam Alina erst verwunderte Blicke zugeworfen, die jedoch nach einigen weiteren Minuten zu Hao schwenkten. Kino und Yomei währenddessen hielten es für angebracht lieber zu verschwinden, bevor sie sich doch noch mit Hao anlegten. Denn ein weiterer Spruch von diesem würde das Fass zum überlaufen bringen, soviel stand von vorneherein fest.

„Spontan würde ich sagen, dass ihr dasselbe Problem habt. Ihr seid zu wenig.“

„Ach ne. Aber das heißt nicht, dass wir keine Chance haben und je weniger wir sind, desto eher haben wir den Überblick.“

„Von wem hast du denn den Spruch?“

Hao sah Alina daraufhin nur fragend an. Er kannte ihn nur zu gut, da es einer der wichtigsten Lehrsätze bei der Durchführung von Magnetangriffen war.

„Von dir. Schon vergessen, was du so alles erzählt hast.“

„Ich bekomme langsam das Gefühl, dass ich dir zuviel beigebracht habe.“

„Sieh es positiv, immerhin habe ich nicht alles sofort wieder vergessen, also? Wie kommen wir an unseren neuen Freunden vorbei?“

Hao sah kurz zu seinen Schutzgeistern, die nur den Kopf schief legten. Sie würden ihm die Entscheidung nicht abnehmen, soviel stand von vornherein fest. Aus diesem Grund gab Hao ausnahmsweise mal nach. Immerhin hatte er gegen seine eigenen Sprüche so gut wie keine Chance. Dennoch würde er seine Andeutungen nicht einfach beiseite legen. Denn wenn er ihnen alles auf Anhieb verriet würden sie trotzdem verlieren, da sie den Sinn nicht verstanden.

„Jetzt darf man schon gegen seine eigenen Sprüche ankämpfen, das ist ja unglaublich. Aber wenn ihr so weitermachen wollt, bitte. Was nützt euch eine Strategie, die ich euch gebe, wenn ihr sie nicht befolgt?“

„Das war ein Mal. Außerdem hat mich Annas Cocktail völlig aus der Bahn geworfen und Ryu…Ryu hatte einfach angst, dass ich ihm die Hölle heiß mache, wenn er nicht mitzieht.“

Alina dachte dass dieser Spruch ihnen helfen würde, Hao davon zu überzeugen ihnen zu helfen, doch genau dieser Spruch bewirkte das Gegenteil.

„Das heißt also, wenn du die Nerven verlierst zieht er mit. Das würde heißen, dass nur noch eine übrig ist, die den Plan verfolgt.“

„Was? Nein, so hab ich das nicht…Wieso verdrehst du meine Worte immer so, wie es passt. Das ist nicht fair. Das haben wir nicht verdient.“

Nach Alinas Worten kam wieder ein Lächeln auf Haos Gesicht zum Vorschein. Doch es war nicht das übliche amüsiertes Lächeln. Nein es sagte genau das Gegenteil aus. Mit diesen Argumenten würden sie ihm nur helfen den Verbalkampf zu gewinnen.

„Denkst du die Dalins nehmen darauf Rücksicht? Wie wollt ihr die Typen gegeneinander aufbringen, wenn ihr mich nicht mal halbwegs aus dem Konzept bringen könnt. Ihr wollt mich dazu bringen nachzugeben, doch damit liefert ihr mir die richtigen Argumente um euch zu provozieren und dass ist der vierte Fehler in einem Schamanenkampf. Lass euch nicht von deinen Gegnern provozieren, sondern behalte einen kühlen Kopf.“

„Stimmt ich erinnere mich. Wie war der letzte Teil noch mal, den fand ich so lustig. Ach ja ‚und schlag sie, wenn nötig, nach dem Kampf zusammen.’ Momentmal, ich glaube jetzt weiß ich was das soll. Wir müssen uns eine Strategie ausdenken, mit der wir die Typen aufeinander aufhetzen.“

Hao sah Alina nur kurz an, bevor er weiter sprach. Er wollte die Gruppe zwar nicht mehr provozieren als nötig, doch in diesem Fall blieb ihm keine andere Wahl.

„Das habt ihr ja früh herausgefunden. Bei dem Tempo haben euch die Dalins am Boden, bevor ihr eine einigermaßen annehmbare Strategie habt. Ich stelle zwar ungern ein und dieselbe Frage zweimal, aber dieses Mal geht es nicht anderes. Wie wollt ihr die Dalins mit eurem planlosen Verhalten besiegen?“

„Wir finden einen Weg, Hao. Verlass dich darauf.“

„Würde ich ja, aber ihr habt schon eine ganze Stunde vergoldet, in der ihr schon hättet nachdenken und euch auf den Weg hättet machen können.“

Kino gab nach Haos Worten nur einen verächtlichen Laut von sich. Sie hatte es aufgegeben die anderen zu belehren. Immerhin war es mittlerweile mehr als klar geworden, dass die Gruppe Hao Hilfe annehmen würde, auch wenn sie das nicht wirklich als Hilfe ansehen würde. Außerdem hatte er es eben selber zugegeben. Ohne diese Diskussion wären die anderen schon längst unterwegs.

„Ich hab es doch gesagt. Das ganze ist eine pure Zeitverschwendung. Er hält euch hin, seht das doch endlich mal ein.“

Doch bevor Hao darauf etwas erwidern konnte mischte sich einer von Haos Geistern ein.
 

Diese hatten sich wieder auf Wachposten begeben und behielten die einzelnen Schamanen im Auge.

»Sie haben sie ja nicht mehr alle. Wenn er euch wirklich aufhalten wollte, bräuchte er nur ein Schwert und eine einigermaßen große Kampffläche. Dann würde er euch kampfunfähig machen und euch an Ort und Stelle stehen lassen.«

»Jetzt beruhig dich doch mal. Ich glaube sie wollen sowieso nur eine Ausrede finden, weil sie einfach daran zweifeln, dass Yo die Typen selbst mit ihrer Hilfe platt machen kann. Die schinden selber Zeit und wollen alles auf uns schieben.«

»Echt?«

»Na ja, das würde ich jedenfalls so sagen, wenn sie uns beschuldigen für Yos Niederlage verantwortlich zu sein.«

»Cool. Verdammt was ist mit dem Millennium eigentlich los, wir sind ja schon wieder einer Meinung. Und das passiert sonst nie. Schrecklich.«

Die anderen sahen nur stumm auf Haos Schutzgeister, von denen drei nur den Kopf schüttelten. Erst jetzt fiel ihnen auf, dass ein Geist fehlte.

„Gut, wo hast du Spirit of fire gelassen? Gibt es einen Grund, wieso du die vier immer zusammen rufst und Spirit of Fire nur wenn keiner der anderen da ist?“

„Selbst wenn, Alina. Ihr würdet die letzten sein, die es erfahren!“

„Damit lautet die Antwort ‚ja’.“

„Seht ihr. Ich hab doch gesagt dass er seinen Schutzgeist weggesperrt hat um ihn zu zeigen, dass man sich ihm nicht in den Weg stellt.“

»Von wegen. Schwachkopf. Außerdem würde Hao so ein Verhalten überhaupt nicht bekommen. Immerhin ist unsere Treue nicht selbstverständlich.«

Bei diesen Worten sahen sich Alina und Ryu nur kurz an. Doch sie waren nicht die einzigen. Auch die anderen hatten mittlerweile wieder die Ohren gespitzt. Hao hingegen war langsam mehr als am Ende seiner Nerven. Wieso mussten sich seine Schutzgeister immer einmischen.

//Ich glaube langsam dass ist nicht nur nicht mein Tag bzw. Woche. Nein es ist dieses verdammte Leben was einfach nur schief läuft. Ich hätte dieses Halbmillennium aussetzten, oder einfach nur eine andere Familien- Dynastie wählen sollen. Was soll’s. Zu spät ist zu spät.\\

Hao schüttelte diese Gedanken schnell wieder aus dem Kopf. Doch die Tatsache, dass das nicht sein Leben war, wurde mittlerweile mehr als deutlich. Doch das konnte er jetzt nicht mehr ändern. Die einzige Möglichkeit, die ihm blieb war einfach damit zu leben und auf die nächste Widergeburt zu warten. Doch zu allererst musste er seine Schutzgeister wieder bremsen.

„Kay. Ihr hattet euren Spaß, jetzt ist aber Schluss mit lustig. Haltete euch einfach zurück.“

»Was denn. Ich hab doch nur die Wahrheit gesagt. Die stellen dich hier wie ein Geisterquäler hin. Da muss doch jemand mal etwas zu sagen und wenn du es nicht tust, werde ich es einfach tun.«

Doch bevor Hao auf den Kommentar etwas erwidern konnte, mischte sich schon der nächste Schutzgeist ein, der noch etwas zu ergänzen hatte. Das erstaunlichste daran war nur, dass es El-hayyah war, der eigentlich selten mit dem Spirit of Fire einer Meinung war.

»Genau Feuerchen, und wenn du es verpennst übernehme ich den Job. Wäre doch gelacht, wenn wir der großen weiten Schamanenwelt nicht etwas Respekt beibringen können.«

»Als wenn ich einen passenden Kommentar jemals verschlafen würde. Das ist nicht meine Aufgabe sondern eindeutig deine.«

Noch bevor der Schlangengeist darauf kontern konnte, mischte sich Alina ein, die wie die anderen alles hören konnte, was die Geister dachten.

„Okay, okay, lassen wir dass. Wir haben immerhin wichtigeres zu erledigen. Wir müssen einen Weg finden die Dalins gegeneinander aufzubringen. Aber wie. Um sie wütend zu machen wissen wir zu wenig über sie.“

Nach diesen Worten riefen sich alle noch einmal ins Gedächtnis was sie über die Dalins wussten, doch sie kamen immer auf dasselbe Problem. Die Dalins waren eine Sache ihre Handlanger dagegen eine andere.
 

Über die Typen wussten die Gruppe gar nichts außer, dass sie mehr als stark waren und mit einer Technik namens Schutzgeistfusion arbeiteten.

„Fürs erste braucht ihr sie nicht zu provozieren. Ihr müsst sie nur gegeneinander ausspielen. Ich glaube das beste Beispiel dafür wäre der kleine Kampf, den wir vor einigen Tagen hatten. Achtet nicht so sehr darauf, wir gut eure Gegner mit euren Angriffen klar kommen, sondern konzentriert euch auf die Angriffe und schmettert sie einfach nur zurück oder weicht ihnen aus.“

„Und was soll das bringen. Wenn wir sie nicht treffen bringt uns das doch gar nichts. Mit so einer Aktion schaffen wir es nicht die Dalins zu Boden zu kriegen.“

Reika stand jetzt zwischen Jeanne und Alina und sah Hao nur mehr als abwartend an. Dieser Plan würde sie, ihrer Meinung nach, einfach nur vor den Angriffen schützen aber nicht dabei helfen die Dalins zu Boden zu bekommen.

„Du irrst dich Reika. Meine Strategien befinden sich meistens an der Grenze zum Wahnsinn, dennoch sind sie in vielen Situationen hilfreich. Doch mal kurz zu einem anderen Punkt. Deine Aussage ist der Grund wieso ich selten direkte Anweisungen gebe, was eine gute Strategie angeht. Denn wie bei den Sprüchen und Formeln kann man sie nur 100 % verfolgen und durchführen, wenn man sie nachvollziehen kann. Diese Strategie kann euch keinen Sieg bringen. Doch sie zwingt die Anhänger der Dalin- Dynastie dazu die Schutzgeistfusion durchzuführen und darüber hinaus zu perfektionieren…“

„Wie bitte? Ich glaube ich hab mich jetzt verhört. Du hast sie ja nicht alle. Wieso sollen wir ihnen die Gelegenheit lassen ihre Technik zu perfektionieren. Das ist doch wahnsinnig. Damit geben wir ihnen einen Vorteil…“

Noch bevor Jeanne weiter sprechen konnte, hielt Alina ihr den Mund zu und wendete sich dann wieder zu Hao, der nur die Augen verdrehte. Sie war derselben Meinung wie Jeanne, doch sie wollte wissen wie es weiter ging. Denn Hao hatte seine Ausführung nicht beendet und eines hatte sie gelernt. Auch wenn seine Pläne noch so verrückt klangen, sie funktionierten meistens.

„Was wolltest du noch ergänzen?“

„Mit perfektionieren meinte ich eigentlich eine ultimative Form der Schutzgeistvereinigung. Das ist ein Vorteil für sie, aber auch ein extremer Nachteil, wenn ihr sie dazu bringen könnt sich zu streiten. Denn je mehr Geister in dieser Vereinigung beteiligt sind, desto leichter ist es sie dazu zu bringen anderer Meinung zu sein. Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit höher einen von einer Gruppe aus fünfzehn Schamanen zu provozieren als einen aus einer Gruppe von nur drei Schamanen.“

„Halt. Hör sofort auf mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen, das ist ja schrecklich. Da muss ich immer an Mathe denken. Und ich hasse das Fach.“

Bei diesen Worten klopfte Reika ihrer Freundin nur auf die Schulter. Alina ließ daraufhin von Jeanne ab und drehte sich zu dieser.

Doch bevor einer der drei Mädchen etwas sagen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf Kino gerichtet, die anscheinend nicht als Verliererin dastehen wollte.

„Die Wahrscheinlichkeit steht aber genauso hoch, dass sie in einen gegnerischen Angriff laufen. Vielleicht solltest du das auch noch mal erwähnen. Der Plan kann nichts werden. Besonders nicht wenn du ihn erstellst. Da ist der ärger nämlich vorprogrammiert.“

„Hab ich je das Gegenteil behauptet, Meisterin Kino. Ich denke nicht, wenn doch nehme ich das selbstverständlich sofort zurück.“

„Treib es nicht zu weit. Das ist eine einmalige Situation also gewöhn dich nicht daran. Deinen aufgetragenen Respekt, kannst du also wieder in die nächste Kiste werfen. Diese Fassade war beim Schamanenturnier noch halbwegs verständlich, doch jetzt nur noch albern.“

Hao sagte daraufhin nichts. Doch anhand seiner Schutzgeister merkten sie sofort, dass er das nicht so einfach wegsteckte. Der Grund war, dass sich die Blicke seiner Schutzgeister besorgt zu Hao richteten. Doch dieser schien den Spruch einfach zu ignorieren.
 

Doch nach einigen Sekunden entschied sich Alina einzugreifen um eine mögliche Auseinandersetzung doch noch zu verhindern.

„Also wo waren wir stehen geblieben.“

Auf Reikas Gesicht schlich sich bei diesem offensichtlichen Manöver ein Grinsen ins Gesicht, bevor sie sich der Aktion ebenfalls anschloss.

„Bei der risikoreichen Strategie. Was passiert eigentlich wenn es uns gelingt und die Dalins ihre unbezwingbare Schutzgeistfusion wirklich aufgeben müssen?“

»Das kann ich dir beantworten. Bei so einer Situation müsst ihr schnell handeln und sie so schnell wie möglich angreifen, damit sie nicht erst die Gelegenheit haben sich neu zu formatieren. Falls euch das nicht gelingt, habt ihr eurer Furyoko umsonst verloren und das Problem geht von vorne los. Wenn ihr Glück habt, ziehen sie die Nummer auf gut Glück noch einmal durch, wenn ihr jedoch Pech habt, vernichten sie euch.«

Mit diesen Worten antwortete der Schlangengeist. Alina sah den Geist nur kurz an, bis sie sich an Hao wendete der nichts weiter zu ergänzen hatte.

„Sag mal Hao, kann du der Schlange mal den Saft abdrehen? Die nervt langsam mit ihrer Art und Weise. Außerdem sind ihre schnippischen Kommentare mehr als nur unwichtig.“

»Wehe dir, wenn du wieder eine Gedankenbarrikade errichtest.«

„Vorsicht Alina. Du hast es dir schon mit einem meiner Schutzgeister verscherzt. Leg es nicht darauf an jeden von ihnen gegen dich aufzubringen.“

Alinas hob bei diesen Worten defensiv die Arme und ging ein paar Schritte zurück um möglichst viel Abstand von dem Schlangengeist zu bekommen.

„So war das nicht gemeint. Ich meinte damit nur, dass du sie mal ruhig stellen sollst. Immer wenn sie etwas sagen, dröhnt das total in den Ohren, als wenn sie genau neben mir stehen würden und mich anschreien. Das ist in der Disko verständlich, aber nicht hier.“

»Wie stellst du dir das eigentlich vor? Sollen wir unsere Gedanken etwa für uns behalten? Davon träumst du. Allein um dich zu ärgern werden wir sie jetzt zu dir leiten, dann wird es noch lauter. Und außerdem, wir reden nicht, sondern denken, damit das klar ist.«

„Das war das Wort zum Freitag. Aber zurück zum Thema. Wie wäre es wenn ihr eure Sachen packt und euch schon mal auf den Kampf vorbereitet.“

Bei diesen Worten sah sich die Gruppe kurz an, doch dann suchten sie ihre Sachen zusammen. Allerdings wendete sich Alina noch mal an die anderen, da ihr etwas einfiel.

„Sagt mal fliegt hier noch ein altes Schwert rum? Ich würde gern auf Nummer sicher gehen. Wer weiß wie gut die Typen im Nahkampf sind und ich will nicht zulassen, dass sie mich durch Zufall entwaffnen.“

„Ich glaube im Keller ist noch eines. Ist aber ein Holzschwert, mit dem Yo früher gekämpft hat. Denke mal er hat nichts dagegen wenn du es dir leihst.“

Alina nickte bei Ryus Worten nur kurz und verschwand im Haus um sich das Holzschwert zu holen. In der Zeit hatten Jeanne und Ryu sich aufbruchsbereit gemacht. Kino schien von dieser Tatsache alles andere als begeistert zu sein.

„Ihr wollt ihm also wirklich vertrauen. Sag mal wisst ihr eigentlich worauf ihr euch da einlasst? Das ist nichts anderes als Selbstmord.“

„Keine Sorge, ich werde ein Auge auf die Gruppe haben.“

Hao hatte Mikihisa Worte durchaus mitbekommen und konnte daraufhin nur den Kopf schütteln. Eigentlich hätte er seinen Spruch zurückhalten können, doch die Situation war einfach zu genial um sie ungenutzt verstreichen zu lassen.

„Das hilft natürlich. Es ist ja nicht so, dass ich gegen dich eine Chance hätte, nicht. Wie soll ich es mir jetzt nur erlauben überhaupt einen falschen Schritt zu machen?“

„Den Sarkasmus kannst du dir schenken, Hao.“

Hao zuckte daraufhin nur mit den Schultern, bevor er sich provokant zurücklehnte. Im Moment bestand keine Gefahr, dass sie ihn angriffen. Und selbst wenn, seine Schutzgeister hatten immerhin ein zusätzliches Auge auf die Gruppe oder zu mindestens einer seiner Schutzgeister.
 

- Bei Manta -
 

Manta tippte noch immer fleißig an seinem Rechner. Er hatte sich in der Schule Krank schreiben lassen und auch seiner Mutter hatte er gesagt, dass es ihm nicht gut geht. So führsorglich wie sie war, hatte sie es ihm auch sofort abgekauft. Um den Anschein auch aufrecht zu erhalten saß er mit seinem Schlafanzug im Bett und hatte seinen Lebtop auf seinen Beinen gelegt und sich selber gegen die Wand, die an seinem Kopfende war, gelehnt. Immer wenn sie jemand nach seinem befinden erkundigte und fragte was er denn machte, erzählte er immer das gleiche.

„Ich arbeite den Stoff nach, den ich verpasst habe. Und mache danach noch Hausaufgaben.“

Da er dies auch tat, wenn er wirklich mal krank war, wurde es ihm auch abgekauft. Und da sein Zimmer nur maximal alle 5 Stunden betreten wurde hatte er noch die Ausrede, dass er sich die restliche Zeit ausgeruht hatte. Doch auch in den zwei Tage, in denen er nun krank gemacht hatte, fand er nichts Interessantes. Nicht mal ein Hinweis auf die Existenz der Dalins in der heutigen Zeit oder in den früheren Jahren und dabei hatte er die besten Suchmaschinen der Welt. Das war fast so wie bei Dobbie Village. Es gab absolut keinen Anhaltspunkt, dass es sie gab. Wahrscheinlich waren in den Bücher die Yo besaß doch alle Informationen, die es über die Dalins gab. Gerade als Manta aufgeben wollte, fiel ihm etwas ein. Seiner Meinung nach würde es zwar keinen Erfolg bringen, doch einen letzten Versuch war es immerhin wert. Er tippte seinen Gedanken schnell ein und wartete. Und das warten ging wieder von vorne los. Nach einigen Minuten legte er den Lebtop auf den Boden und rutschte etwas tiefer in sein Bett.

//Das hat doch keinen Sinn.\\

Gerade als er sein Kopf aufs Kissen gelegt hatte, hörte er ein leises piepen. Sofort sprang er wieder auf und holte seinen Lebtop zurück ins Bett. Ein Resultat. Schnell klickte er auf den Link. Und zusätzlich ein konkreter Hinweis. Mit ein paar weiteren Klicks fand er letzten Endes doch weitere Infos. Sofort schloss er seinen Rechner an den Drucker an und zog sich hektisch an. Gerade als er fertig war, kam das letzte Blatt aus dem Drucker. Er überlegte nicht lange, stopfte den Lebtop in seinen Rücksack, griff nach den Blättern und stürmte aus dem Haus. Denn wenn er sich beeilte war es vielleicht noch nicht zu spät seine Freunde über Neuigkeiten aufzuklären.
 

__________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------
 

So ich hoffe es hat euch gefallen. Das nächste Kapitel wird den Titel 'Eine schwerwiegende Entscheidung' tragen.

Eine schwerwiegende Entscheidung

So wieder ein neues Kapitel meinerseits, ich hoffe es gefällt euch
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 33: Eine schwerwiegende Entscheidung
 

Über Tokio sind mittlerweile Wolken aufgezogen. Diese verdeckten die Sonne komplett, weshalb es mehr als dunkel war. Es war nicht mehr zu erkennen ob die Sonne noch schien oder der Mond schon am Himmel stand. Alles schrie nach einem schweren Unwetter. Aus diesem Grund waren die Gehwege in Tokio wie ausgestorben. Keiner war mehr auf der Straße. Alle hatten sich in den Häusern verschanzt und das war auch gut so, da der Wind von Minute zu Minute stärker wurde. Wenn man von dem Lärm des Windes absah war es mehr als still. Doch plötzlich wurde diese Stille die nur vom Wind durchschnitten wurde unterbrochen. Es ertönte der Knall einer Haustür die ins Schloss viel. Ein kleiner Junge kam herausgesprintet und schien nicht mal zu bemerken, dass die Zeit nicht geeignet war um draußen herum zu laufen. Doch in Wirklichkeit war es diesem einfach nur egal. Er wollte einfach nur zu seinen Freunden und davon würde er sich nicht abhalten lassen. Um dies deutlicher zu machen sprintete er nicht nur durch die Straßen, sondern lief so schnell er konnte. Im Nachhinein war das Lauftraining, dass Anna der Gruppe immer aufgezwungen hatte und an dem er des Öfteren mitgemacht hatte, doch zu etwas gut. Das erlaubte ihn nämlich die gesamte Strecke durchzuhalten. Klar wenn er gegen einen gleichaltrigen antreten würde, wäre er immer noch letzter, doch für seine Verhältnisse hatte er den Weg in einer annehmbaren Zeit zurückgelegt und kam nur keuchend vor den anderen zum Stehen, die gerade aufbrechen wollte.

„Hi Leute…Sorry, für die Verspätung.“

„Wow Manta, jetzt beruhige dich erstmal. Was ist denn passiert?“

„Viel wichtiger, wieso warst du nicht in der Schule.“

Manta sah Ryu und Alina bei diesen Fragen nur kurz an, bis er ihnen die Zettel reichte, die er in der Hand hatte. Die beiden kloppten sich kurz darum, bis beide einsahen, dass Reika am längeren Hebel saß und ihnen die Blätter geschickt abnahm.

„Tja, wenn zwei sich streiten freut sich der dritte. So mal sehen was haben wir denn hier. Hey cool das sind ja Infos zur modernen Dalins- Dynastie. Der Name des Anführers ist…“

„Achies, schon bekannt. Ich darf doch mal, oder.“

Mit diesen Worten nahm Hao ihr die Blätter ab und sah sie sich kurz an. Kurze Zeit später gab er sie Reika jedoch zurück, behielt jedoch eines für sich. Dieses faltete er unauffällig zusammen und wollte es gerade in seiner Tasche verschwinden lassen, doch zu seinem Bedauern blieb dies von Alina nicht unbemerkt. Da Hao nicht auf sie, sondern mehr auf seine Nachfahren achtete, bemerkte er zu spät, dass diese neben ihm stand. Noch bevor er reagieren konnte griff sie nach dem Zettel und nahm so schnell wie möglich Abstand.

„Na wir wollen hier doch wohl nicht unterschlagen, oder.“

„Alina, ich warne dich. Überleg dir genau was du tust, sonst könnte ich mich doch noch um entscheiden und euch hier stehen lassen.“

Alina war kurz davor den Zettel wieder zurückzugeben, da sie Yo ja helfen wollte. In dieser Hinsicht hatte der Spruch gewirkt. Doch dafür waren die anderen jetzt mehr als hellhörig geworden. Kurz bevor Alina nachgab fiel ihr eine geniale Lösung ein. Manta hingegen stand nur wie angewurzelt an Ort und Stelle. Es sah zwar nicht so aus, als würde eine große Gefahr von Hao ausgehen, doch ganz entspannt war die Stimmung auch nicht. Er wusste nicht was los war, doch das etwas nicht stimmte, konnte er allein von der Situation sagen, die sich ihm bot. Doch er war einfach zu geschockt, als dass er etwas sagen konnte. Allerdings hatte er auch keine Gelegenheit mehr dazu, da alle nur noch auf den Zettel in Alinas Hand starrten, mit dem diese über ihrem Kopf hin und her wedelte.

„Wir machen mal einen anderen Deal, ja. Da das Geheimnis was auf diesen Zettel steht ja so wichtig für dich zu sein scheint, schlage ich vor, dass wir das ganze gemeinsam durchziehen und zwar bis zum Schluss. Danach gebe ich dir das Zettelchen selbstverständlich wieder. Andernfalls werde ich es in allen Internetforen veröffentlichen und in null Komma nichts weiß es die ganze Welt.“

Hao konnte man in dem Moment richtig ansehen, dass er die Situation mehr als unangenehm fand.
 

Doch wenn er darauf einging, müsste er sich daran halten. Immerhin hatte er noch nie ein Versprechen gebrochen. Das Problem war, dass er selber nicht wusste worauf das ganze hinauslaufen sollte. Dafür müsste er sein größtes Rätsel lösen und das war nicht so einfach.

„Von mir aus, dann behalt es doch. Du kannst eh nichts damit anfangen.“

//Nehmt es ihr ab und zwar schnell!\\

Seine Schutzgeister sahen ihn nur kurz an, bevor sie sich zu Alina drehte. Diese lächelte nur und faltete es vorsichtig und mehr als offensichtlich auf. Sie hatte das Gefühl, dass er gleich zugeben würde, dass dieses Blatt Papier doch nicht so unwichtig war, wie er sie glauben lassen wollte. Und sie hatte Recht. Schon als sie es zur Hälfte aufgefaltet hatte, versuchte ihr ein Falke den Zettel aus der Hand zu reißen, doch sie wich schnell genug zurück. Dabei übersah sie jedoch die Wölfin, die sich in dem Moment hinter sie gestellt hatte und fiel prompt darüber und landete auf dem Boden. Dabei verlor sie den Zette aus der Hand. Zu bedauern aller war Mash in diesem Moment aufgetaucht schnappte sich den Zettel und reichte ihn Jeanne.

„So wird Zeit nachzusehen, was du vor uns verbergen willst…was soll denn…das ist unfair!“

Noch bevor Jeanne aussprechen konnte, stand auch schon eine riesige Schlange hinter Jeanne und war angriffsbereit. Allerdings konnte Mash sie noch rechtzeitig in Schacht halten. In dem Moment tauchte Hao jedoch hinter ihr auf und nahm ihr den Zettel wieder ab.

„Danke und viel Glück beim nächsten Mal. Also können wir dieses Affentheater jetzt lassen, oder ist euch dieses kleine Geheimnis wichtiger als Yos Leben.“

Jeanne sah Hao daraufhin nur wütend an. Sie konnte sich gut vorstellen, dass auf dem Zettel irgendwelche Informationen standen, die wichtig für sie waren, doch welche konnte sie nicht mal erahnen. Allerdings machte es auch keinen Sinn der Sache auf den Grund zu gehen. Immerhin wollten sie ihn nicht zu sehr provozieren und riskieren, dass er sie im Regen stehen ließ. Und diese Wahrscheinlichkeit war im Moment mehr als möglich, da es wirklich angefangen hatte zu regnen.

„Das Wetter spinnt doch, erst war vor einigen Minuten blauer Himmel und Sonnenschein und jetzt heißt es dunkle Schatten und Licht aus. Ich hätte um 20:00Uhr eigentlich einen schönen Sternenabend erwartete und nicht dass.“

„Komm schon Reika, glaub ja nicht, die Natur kriegt das nicht mit. Je weiter die Stunden vergehen, desto ungemütlicher wird es.“

„Was? Ist das etwa so eine Art Gesetzt? Ist ja krass. Ich dachte das passiert nur in Filmen. Wir am Ende der Welt. Unser Sieg entscheidet über das Leben vieler Menschen und natürlich das unserer Freunde. Was wenn wir versagen. Ist dann alles aus.“

Hao verdrehte bei Reikas Ausführung nur genervt die Augen. Die Gruppe war, ist und blieb chaotisch, daran ändert keiner etwas, noch nicht mal er.

„Reika, dein Spruch wäre super für einen Film, doch das ist keiner. Hier gewinnen nicht immer die Guten, falls man das ganze überhaupt so verallgemeinern darf.“

„Klar, mein Fehler, aber der Spruch war cool, oder? Okay, ich hab es verstanden. Alina, trete die Typen für mich in den Hintern, ok.“

Alina nickte nur, bevor sie das Grundstück verließ. Jedoch wartete sie einige Meter weiter auf die anderen. Hao hingegen wendete sich noch einmal zu Reika.

„Ich denke es dauert maximal eine Stunde bis die Typen ihre Kristalle los sind. Danach könnt ihr wenn es euch so viel bedeutet selber mit mischen.“

Mit diesen Worten gab er ihr einen kleinen Zettel in die Hand. Reika sah sich den Zettel nur kurz an, bevor sie etwas erwiderte.

„Echt. Klasse. Ich…“

„Sag das nicht. Je weniger von diesen Typen mich nerven desto besser. Also glaub nicht ich tue das für euch. Kommt wieder runter.“

Mit diesen Worten drehte Hao sich um. Sein Falkengeist flatterte noch einige Minuten auf ein und derselben Stelle um sicher zu gehen, dass keiner seinen Schützling angriff.
 

Doch die Gruppe wurde von einer anderen Stimme zurückgehalten.

„Wartet. Ich komme mit.“

Diese Worte bewirkten, dass alle sich zum Ursprung der Stimme umdrehte. Manta hatte endlich seinen Schock überwunden und stand jetzt wieder direkt vor der Gruppe. Während Hao daraufhin nur den Kopf schüttelte und einfach weiter ging ohne diesem einen weiteren Blick zu würdigen, bekam dieser von den anderen nur geschockte Blicke zugeworfen. Doch letzten Endes gab Hao seine Meinung preis, der mittlerweile doch wieder stehen geblieben war. Manta schenkte er jedoch immer noch keinem Blick, sondern stand weiterhin mit dem Rücken zu diesem.

„Was Dümmeres fällt dir nicht mehr ein, oder? Man merkt gleich dass du den Kampf von vorhin nicht mitbekommen hast. Was willst du denn bitte gegen die Dalins ausrichten. Gar nichts. Du bist trotz allem immer noch ein Mensch und kein Schamane.“

Jeanne sah nur kurz zu Hao. Ihrer Meinung war das eben mehr als nur hart, doch mit einem stimmte sie überein. Manta hatte in diesem Kampf nichts verloren.

„Ich fürchte Hao hat in dieser Situation Recht. Ich meine nicht die Sache mit dem, du bist nur ein Mensch. Nein, ich finde damit liegt er mehr als falsch. Aber du hast in dem Kampf wirklich nichts verloren. Das wird allein für uns ein schwerer Kampf und wir sind voll ausgebildete Schamanen…“

„Hör auf so zu reden als wäre ich ein kleines Kind, Jeanne. Das bin ich nämlich schon lange nicht mehr. Im Gegenteil.“

„Dann benimm dich auch nicht so, sondern benutzt deinen Verstand um einzusehen, dass du sowieso nichts am Resultat ändern kannst. Egal was du tust.“

Manta warf Hao daraufhin nur einen wütenden Blick zu. Er konnte die Überheblichkeit des älteren einfach nicht ertragen. Wenn er sich entscheiden müsste ob Kino oder Hao zur arrogantesten Person der Welt gewählt werden sollte, so würde ihm diese Entscheidung mehr als nur schwer fallen. Beide waren auf Dauer einfach unerträglich. Besonderns nachdem Hao sich nicht mehr verstellte, sondern wieder so war wie vor dem großen Kampf im Sternenheiligtum.

„Das glaubst aber auch nur du. Immerhin haben Ren und die anderen deine Shikigamis nur besiegen können, weil ich mich eingemischt habe.“

„Ach wirklich. Glaubst du wirklich, dass ich das nicht mitbekommen habe? Trotzdem. Wenn du schon mit diesem Vorfall kommst, wieso erzählst du dann nicht zu Ende? Was ist danach passiert? So viel wie ich aus dem Augenwinkel gesehen habe, hat dich die Kraft danach vollständig verlassen. Und nebenbei. Ohne deine Freunde hätten die Shikigamis dich platt gemacht.“

Hao hatte sich bei diesen Worten immer noch nicht umgedreht, beobachtete die Gruppe jedoch aus dem Augenwinkel. Die anderen hingegen sahen nur von Manta zu Hao, jedenfalls die, die nicht wirklich wussten worum es geht. Diejenigen die es wussten, mussten unwillkürlich an den Kampf bei den Totems denken und ihnen lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie wussten selber nicht mehr wie sie so lange kämpfen konnten, da sie bestimmt mehr als tausend mal auf dem Boden gelandet waren. Sie wussten, dass Manta Recht hatte, doch auch Haos Aussagen waren nicht zu verachten. Keiner aus der Gruppe wollte Manta in Gefahr bringen, dennoch konnte sie nicht vergessen, wie oft er ihnen geholfen hatte. Sie waren so stark weil sie Freunde waren und immer zusammenhielten.

„Stimmt. Aber genau für so einen Fall gibt es Freunde. Solange wir zusammenhalten kann uns keiner zur Strecke bringen, nicht wahr Leute.“

„Wie geistreich. Dummerweise ist die Hälfte eures auch so treuen Fanclubs schon am Boden. Also entweder ist deine Strategie einfach nur an den Haaren herbeigezogen oder ihr haltet nicht so fest zusammen wie ihr glaubt. Wobei ich das erstere eher vermute.“

Gerade als Ryu darauf etwas erwidern wollte, wurde er von Mikihisa zurückgehalten, der den drohenden Unterton durchaus mitbekommen hatte und Schlimmeres vermeiden wollte. Denn eines stand von vornherein fest, mit dem Thema konnte man mit Hao nicht diskutieren. Früher oder später würde er abblocken und die Argumentationen ignorieren.

„Spar dir deine Kraft, Ryu. Mit diesem Thema stößt du bei ihm auf taube Ohren. Genauso wenn du ihn versucht zu überzeugen, dass seine Weltansicht falsch ist.“

Ryu sah Mikihisa daraufhin nur kurz an, bis er seinen Kommentar runterschluckte und Hao stattdessen einen wütenden Blick zuwarf.
 

Doch dieser wurde ebenfalls ignoriert. Hao hatte keine Lust sich mit der Gruppe auseinander zu setzen. Doch auch die anderen schienen nicht unbedingt auf eine Auseinandersetzung aus zu sein. Manta allerdings wollte nicht so einfach aufgeben.

„Wieso willst du mich überhaupt davon abbringen? Es ist meine Entscheidung. Es ist mir egal was du sagst oder tust. Ich komme mit. Ich werde nicht weiter tatenlos herumstehen und nichts tun. Falls du das verhindern willst lebe mit den Konsequenzen.“

„Was?“

In dem Wort schwang mehr als nur eine Frage mit. An diesem Wort konnte man hören, dass Hao das ganze mehr als nur amüsant fand und dennoch war etwas in diesem Wort, was jeden die Sprache verschlug. Unglauben. Ja, er konnte seine Überraschung dieses Mal nicht verbergen. Dieser Spruch hatte ihn einfach zu sehr irritiert, als dass er seine Fassade halten konnte. Doch wie immer wenn ihn etwas Unerwartetes traf bekam er sich schnell wieder in den Griff.

„Was im Namen des Königs der Geister willst du mir bitte entgegen bringen? Du hast keinen Schutzgeist, kein Medium. Du besitzt nichts, mit dem du es halbwegs mit mir aufnehmen kannst, außer deine so genannten Freunden und dem Aberglauben, dass diese Freundschaft euch über alle Hindernisse hinweg hilft. Du solltest dafür beten, dass du nie erfährst, dass Freundschaft dir nicht weiterhilft, sondern euch nur noch mehr schwächt. Und zwar bevor es zu spät ist.“

Bei diesen Worten hatte sich Hao doch umgedreht und sah die Gruppe an. Eigentlich spielte es für ihn keine Rolle woran diese glaubte, doch aus irgendeinem Grund konnte er diesen Kommentar nicht einfach so zurückhalten. Diese Worte ließen Manta zwar zurückweichen, dennoch wollte er nicht aufgeben. Nicht nachdem was er herausgefunden hatte.

„Mir ist es egal was du denkst. Aber ich habe ganze acht Tage vor meinem Lebtop gesessen um wenigstens etwas Nützliches herauszufinden, da ich sonst nichts tun kann. Du hast keine Ahnung wie es ist einfach nur herumsitzen zu müssen und untätig zu zusehen, wie sich anderen auf einen Kampf vorbereiten, denn sie vielleicht nicht überleben werden. Ich werde mich jetzt nicht einfach von dir vertreiben lassen und die anderen allein einen Kampf zwischen Leben und Tod führen lassen. Entweder du lässt mich mitkommen oder ich werde mal erzählen wieso du dein Ziel ‚eine reine Schamanenwelt zu erschaffen’ wirklich so verbissen verfolgst. Ich an deiner Stelle würde lieber nachgeben.“

Nun war nicht nur die Gruppe hellhörig geworden, sondern auch Hao und seine Schutzgeister. Wobei die beiden letzteren mehr als nur ratlos aussahen.

»Ähm, ok. Ich glaub wir haben etwas verpasst. Klärst du uns mal auf Hao. Komm schon raus mit der Sprache, wovon redet der Knirps?«

„Ich habe einen Namen und der ist Manta. Nicht Knirps oder Kurzer. Einfach nur Manta. Ist das wirklich so schwer zu merken?“

»Ok. Einfach nur Manta. Was für einen Schrott redest du da eigentlich? Ich meine, selbst der Dümmste müsste mitbekommen haben, wieso Hao seine Ziele so verbissen verfolgt.«

»Genau. Okami hat mal wieder absolut Recht. Im Gegensatz zu anderen denkt er bevor er handelt. Und er gibt einen Kampf, den er angefangen hat, nicht ohne einen guten Grund einfach mal so auf. Das ist die Aufgabe von anderen. Aber ich will hier ja nicht diskriminierend werden!«

Mit diesen Gedanken setzte sich der Falkengeist auf den nächsten Zaun und versuchte sein Federkleid wieder trocken zu kriegen, was ihm aber nicht gelang, da der Regen weiterhin erbarmungslos herunter fiel und es dadurch nur noch feuchter wurde.

»Nur mal nebenbei. Ich hasse Wasserfälle. Tako, dreh mal den Wasserhahn zu oder jedenfalls runter, ich kann kaum noch fliegen.«

»Kann ich nicht. Zwischen der Zeit von 20:00 Uhr und dem Ende eines Nachturnierkampfes habe ich keine Kontrolle mehr über das Wetter. Außerdem geht es dir genauso, sonst hätte ich dich schon längst gebeten den Wind abzustellen. Der macht die Situation nämlich nur noch schlimmer.«

»Ach so ein Mist.«

„Könnt ihr laut sagen. Also was ist jetzt. Wenn ihr euch nicht bald mal in Bewegung setzt, könnt ihr bald gar nicht mehr kämpfen.“

Hao sah die Gruppe nur wartend an. Je mehr Regen fiel und je stärker der Wind aufzog, desto kälter wurde es. Für Hao war das kein so großes Problem, jedenfalls wenn man von den langen Haaren absah, die ihm dank des Windes immer ins Gesicht flogen.
 

Doch für die anderen war das Wetter mehr als nur hemmend. Da sie erstens gegen den Sturm laufen mussten und der war mittlerweile mehr als stark und die Kälte zweitens dafür sorgte, dass die Gruppe total durchfror und sich kaum noch bewegen konnte. Trotz allem jedoch hatte Manta die Argumentation nicht einfach abgehackt im Gegenteil. Jedenfalls im Kern blieb er standhaft.

„Ich komme mit und das ist mein letztes Wort.“

Hao verdrehte bei diesen Worten nur die Augen. Das ganze wurde langsam nervig. So weit, dass er sich mit Manta auseinandersetzten würde, ließ er es nicht kommen, da er eine andere Taktik verwendete, die manchmal mehr als hilfreich war.

„Nur leider, Manta. Hat dir keiner eine Wahl gelassen. Lass dich von den anderen erst einmal auf den Stand der Dinge bringen, bevor du so eine Entscheidung triffst. Jeder der nur halbwegs etwas im Kopf hat weiß, dass du bei so einem Kampf nichts zu suchen hast.“

„Ich hab etwas im Kopf und sogar genauso viel Grundkenntnisse wie die andern, wenn nicht sogar mehr. Ich habe die Informationen nicht nur zusammen gesucht, sondern auch überflogen. Und die Dalins haben eine äußerst interessante Website in der sie so manches über dich stehen haben. Und nebenbei kann ich mir auch denken welchen Zettel du mal ebenen hast verschwinden lassen.“

„Und dass soll mich beeindrucken. Worte sind geduldig. Sie können alles sein. Wahrheit aber auch Lüge. Um so etwas wirklich zu wissen muss man sich intensiver damit beschäftigen als ganze zwei Minuten, sonst sitzt man schneller in einer Falle als man denkt. Aber genug mit den Belehrungen, wenn du wirklich denkst, dass du genug weißt, dann macht es dir ja wohl kaum etwas aus, dieser Miserie wieder zu entkommen. Oder hast du den Mund doch etwas zu voll genommen. Falls du es schaffst an den Dingern vorbeizukommen, werde ich dich nicht weiter aufhalten deinem eigenen Tot entgegen zu laufen.“

Bei diesen Worten schnipste Hao kurz mit den Fingern, bevor wieder mehrere Ranken aus dem Boden schossen und Manta den Weg versperrten.

„Das ist jetzt aber unfair.“

„Ach reg dich wieder ab, Mikihisa. Wenn er sich dagegen schon nicht wehren kann, wie will er es dann gegen die Dalins tun.“

Mit diesen Worten drehte sich Hao wieder um.

„Ach übrigens. Ich würde mal die Beine in die Hand nehmen. Vergesst nicht ihr habt nicht ewig Zeit um die Dalins zu überraschen.“

Mikihisa schüttelte bei diesen Worten nur bedauernd den Kopf und sah dann zu den anderen, die nur erstarrt auf das pflanzenartige Gewächs sahen. Alle wussten, dass sie nicht so einfach an diesen Dingern vorbei kamen, auch Manta. Doch Ryu viel plötzlich eine eventuelle Lösung ein, die er Manta auch sofort verriet. Dieser sah Ryu zwar etwas skeptisch an, bevor er seiner Aufforderung nachging.

„Hey Manta, versuch mal dich zu entschuldigen bei mir hat es damals geklappt, vielleicht läuft es bei dir auch so. Versuch es wenigstens.“

„Entschuldigen. Für was? Ok ich versuche es. Ich entschuldige mich hiermit, dass ich überhaupt daran gedacht habe mich einzumischen.“

Die Gruppe wartete kurz, doch nichts geschah. Manta ließ daraufhin den Kopf hängen, bis ihm etwas einfiel. Hao konnte sich daraufhin doch nicht mehr zurückhalten und fing an zu lachen, was ihm nur einige fragende Blicke einhandelte.

„Was?“

„Mit einem hast du Recht, Ryu. Es ist derselbe Zauber, den ich auf dich gehetzt habe. Doch deine so genannte Entschuldigung hatte nichts mit deiner Befreiung zu tun. Ich habe nur solange mit dem Aufhebungsspruch gewartet, bis du auf meinen Rat eingegangen bist.“

„Und wieso das ganze?“

»Ganz einfach ich wollte eine Entschuldigung dafür, dass du mich mit dem bescheuerten Angriff erwischt hast. So etwas lasse ich mir nämlich nicht gefallen.«

Nach diesen Gedanken knurrte Okami Ryu nur noch verärgert an. Doch dann wurde die Aufmerksamkeit zurück auf Manta gelenkt, der jetzt genau neben Ryu aufgetaucht war.

„Gut, können wir jetzt gehen?“

„Ähm, wie bist du jetzt da raus gekommen?“

„Einfach an der Ranke Hoch und auf der anderen Seite wieder runter geklettert. Ich dachte wenn mich die Ranken nicht vorbei lassen umgehe ich das Problem einfach. Immerhin hat er nicht gesagt, dass das verboten ist, oder habe ich was verpasst?“

Bei diesen Worten sahen alle zu Hao, der sich mittlerweile auch umgedreht hatte und die Anwesenden nur kurz musterte. Kurz darauf verschwanden die Ranken wieder und die Situation war wie vorher. Nur mit dem Unterschied, dass Hao mehr als nur schlecht gelaunt war. Kaum passte er einen Moment nicht auf, ging alles schief.
 

Das hieß allerdings nicht, dass er sich das ganze anmerken ließ. Die Gruppe jedoch konnte Manta siegt nicht einfach so ignorieren.

„Tja Hao wie sagt man dazu so schön. Nimm die Worte und suche den Fehler. Damit steht es dann wohl fest. Manta kommt mit uns!“

„Das glaubt ihr doch wohl selber nicht. Der Junge hat doch noch nicht mal einen Schutzgeist und ihr wollt ihn wirklich in die Sache mit reinziehen.“

Kino sah nach ihrer Aussage zu einem gewissen Schamanen, doch den Kommentar den sie erhielt, war mehr als ungewöhnlich.

„Nicht mein Problem. Ich halte mein Versprechen. Aber wenn sie so besorgt sind, können sie ja einen Geist für ihn herbeiordern, Meisterin Kino.“

An dieser Stelle hätte Kino ihrem Vorfahren am liebsten ein paar Takte erzählt, doch das hätte nur noch mehr Zeit gekostet. Doch das würde früher oder später noch Konsequenzen für einige Schamanen haben, da war sie sich mehr als sicher. So etwas ließ sie sich nicht gefallen und schon gar nicht von einem Schamanen, den sie sowieso nicht leiden konnte.

„Als wenn das so einfach ginge.“

„Wieso, Anna hatte es in weniger als einer Minute geschafft.“

Bei Ryus Kommentar, bekam er nur eine strenge Zurechtweisung, bevor sie sich zurück an Manta wendete und ihn musterte.

„Schon aber er ist immerhin kein Schamane.“

„Das war ich auch nicht und jetzt bin ich auch ein Schamane. Und noch dazu einer, der gegen die stärksten Gegner gekämpft und überlebt hat.“

»Jetzt übertreib mal nicht. Du warst doch mehr eine Hintergrundfigur als ein Kämpfer in der ersten Reihe. Außerdem hattest du die gesamte Zeit Schamanenkräfte, konntest sie jedoch nicht nutzen. Manta hingegen ist ein Mensch der zwar Schamanenkräfte besitzt, jedoch mehr als unfähig ist diese einzuteilen. Und genau das ist der Unterschied zwischen euch beiden.«

Bei diesen Worten schüttelte sich die Wölfin, doch trotz dieser Tatsache wurde sie weiterhin nass und blieb es vor allem auch. Die kleine Gruppe sah die Wölfin nur irritiert an, da sie nicht verstanden, wie ein Geist sich so verhalten konnte. Immerhin müsste der Regen ja eigentlich durch sie hindurch gehen, doch es schien fast so, als wären diese Geister echte Lebewesen.

„Ignorieren wir mal seine Geister und deren Kommentare. Wisst ihr eigentlich wie schwer es ist einen Geist herbei zu rufen, der willig ist mit Manta eine Verbindung einzugehen.“

„Super einfach. Rufen sie Mosuke und die beiden erledigen den Rest.“

„Mosuke? Der Waffenschmied von Amidamaru? Das soll doch jetzt ein Scherz sein.“

„Negativ. Ryu meint es verdammt erst.“

„Halt du dich darauf Zeke. Von dir haben wir in diesem Millennium schon genug gehört. Ich sage es gleich, fühl dich ja nicht zu sicher, das ganze wird noch Konsequenzen mit sich ziehen und wenn es das Letzte ist, wofür ich sorgen werde.“

Genau eine Minute später hatte Kino Mosuke gerufen und die Gruppe hatte sich bereits auf den Weg gemacht. Erst als sie durch den Wald gingen, finge sie wieder an zu reden.

„Dieser Wald macht mir langsam Angst. Hier ist ja gar nichts. Weder Wind noch Regen. Wie ist dass denn bitte möglich.“

„Die Bäume halten das Unwetter auf. Was glaubt ihr, wieso ich hier lang gehe und nicht die Straße entlang. Erstens geht es schneller und zweitens muss ich mir euer Gemecker nicht anhören.“

„Ok, das habe ich eingesehen. Aber wir laufen jetzt schon einige Zeit durch diesen Wald und haben noch nicht mal das Zentrum erreicht.“

„Werden wir auch nicht, da es dort wieder raus geht.“

Als die Gruppe nach diesen Worten wieder nach vorne sah, bemerkten sie das dort der Regen nur so auf die Straße donnerte, wobei der Wind das übrige beitrug. Der Himmel war mittlerweile nicht mehr dunkel sondern Pechraben schwarz. Gäbe es keine Straßenlaternen, würde man bestimmt nicht mal die Hand vor Augen sehen. Die Gruppe konnte nur von Glück sagen, dass ihnen nichts über den Weg lief, dass sie umfahren konnte, denn der Verkehr lag still.
 

Das war für Tokio zwar ungewöhnlich, doch im Moment hatte die Gruppe andere Sorgen, als sich damit zu beschäftigen. Und schon nach weiteren zehn Minuten war sie an einem großen Schloss angekommen, das nicht wirklich einladen aussah.

„Sagt Mal Leute, wieso war das eigentlich offensichtlich, dass die Typen in einem Schloss leben?“

Keiner antwortete auf Ryus Frage. Selbst Hao hielt seinen Kommentar zurück und öffnete einfach mal die Tür um einzutreten.

„Sag mal spinnst du. Wenn die da alle gestanden hätten…“

„Hätte es ihnen auch nichts genützt. Außerdem habe ich bereits gesagt, dass sie nicht ohne mich anfangen können, oder etwa nicht.“

„Schon, aber wer außer uns weiß denn, dass es einen Nachturnierkampf gibt. So bekannt ist der doch auch wieder nicht. Also was haben sie zu befürchten?“

„Vielleicht dass ihr es rum erzählt.“

Mit diesen Worten schloss Hao kurz die Augen und konzentrierte sich. Nachdem was er damals mitbekommen hatte waren hier sehr wohl Fallen. Die Frage war nur wo und wie man sie auslöste. Doch das wo und was es für welche waren interessierte ihn mehr, da man die wie Frage anschließend auch so beantworten konnte. Alina währenddessen wrang sich ihre Haare aus und warf sie daraufhin elegant wieder zurück. Sie mochte zwar Regen, aber sintflutartige Regenfälle gehörten nicht dazu.

„Ich glaube wir sollte die Dalins mal suchen. Hey, versuchen wir doch mal die Tür, die sieht irgendwie einladend…“

„Alina warte.“

Alina hatte die Tür bereits geöffnet. Gerade als sie eintreten wollte ließen Haos Worte sie in ihrer Bewegung inne halten. Die anderen sahen Hao nur kurz an bis sie sich vor die Tür stellten und hinein schielten.

„Was denn?“

„Echt mal, was regst du dich denn so auf? Das ist doch nur eine Tür, die in einen leeren Korridor führt. Na und irgendwo müssen…ah…“

Noch bevor Ryu seinen Satz beenden konnte, betrat er den nun geöffneten Raum und fiel prompt durch eine Falltür.

„Amateure. Wenn ich das nächste Mal sage, dass ihr warten sollt, dann tut es gefälligst auch und macht nicht einfach das Gegenteil!“

Bei diesen Worten gingen alle unwillkürlich einen Schritt zurück. Doch letzten Endes war es Alina, die das Wort wieder erhob.

„Versprochen, aber wo ist Ryu jetzt?“

„In einem schönen kleinen Kerker unter uns. Was glaubt ihr denn?“

„Ok. So lange es keine Schlangengrotte ist, kann ich ihm ja helfen. Wir sehen uns später. Lasst mir noch ein paar Dalins über!“

Mit dieser Lächelte sie ihren Freunden nur zu, bevor sie einfach durch die Falltür sprang. Alle anderen sahen ihr nur verdutzt hinterher. Keiner wusste genau was er jetzt machen sollte, bis sich Jeanne dazu entschloss den ersten Schritt zumachen.

„Das ist unfair ihr könnt mich doch nicht mit Hao allein lassen. Das gibt Mord und Totschlag. Wartet gefälligst auf mich.“

Mit diesen Worten sprang auch sie die Falltür hinunter zu ihren Freunden und ließ drei weitere Personen im oberen Geschoss stehen, die mehr andere als verwirrt waren. Selbst Hao wusste nach dieser Aktion nicht was er tun sollte und das war mehr als nur selten. Allerdings war es Mikihisa, der als erstes wieder anfing zu sprechen, nachdem Hao sich einfach nur Kopf schüttelnd abwendete.

„Von wegen Mord und Totschlag. Das ist doch jetzt wahrscheinlicher.“

„Irrtum. Weil ich jetzt auch verschwinde. Das ganze ist eine Lachnummer geworden. Und genau derselben Meinung wird auch Achies sein. Ihr könnt den anderen gerne folgen. Doch was mich angeht setze ich mich jetzt ab, bevor es zu spät ist.“

„Ich dachte du gibst niemals einen Kampf auf, den du angefangen hast?“

Bei diesen Worten blieb Hao, der sich mittlerweile einige Schritte entfernt hatte, stehen und sah zurück. Nein er gab niemals einen Kampf auf, doch das hatte hiermit nichts zu tun.

„Ich habe keinen Kampf angefangen. Das ward ihr. Schon vergessen. Ihr hättet euch einfach zurücklehnen können und die Sache vergessen sollen. Aber nein, ihr lauft weiter in Richtung eines Klingenwalls ohne auch nur das Tempo etwas zu drosseln. Ich bin bei eurem törichten Versuch nur der Wegführer. Mit eurem Kampf habe ich aber nichts zu tun. “

„Schon möglich und dennoch läuft dieser Wegführer bist zum Ende mit. Immerhin muss er ihnen ja weiterhin den Weg zeigen.“

„Sehr witzig, Mikihisa. Schon mal daran gedacht, dass ich keinerlei Pflichten euch gegenüber habe. Und fang gar nicht erst mit dem alten Trick an. Ich habe keine Angst! Ich bin nur nicht derjenige, der von anderen Befehle annimmt. Damit das ein für alle mal klar ist!“

Manta hatte sich bei der Auseinandersetzung der beiden auf den Boden gesetzt und tippte etwas in seinen Lebtop ein.
 

Es dauerte einige Sekunden, bis er die richtige Website hatte, bevor er sich wieder zu den beiden streitenden drehte.

„Seine Angriffe sind schnell und tödlich. Doch genau wie sein Traum ist auch das nur eine Fassade, die von seiner eigenen Machtlosigkeit ablenken soll. Der eigentliche Grund wieso er eine Welt nur für Schamanen erschaffen will ist der, dass er seinen wahren Traum nicht erfüllen kann.“

„Was redest du denn da?“

„Ich habe doch gesagt, dass die Dalins eine eigene Website haben. Und das war gerade ein Teil aus deinem Profil.“

„Unmöglich.“

„Und interessant, was steht denn da noch so drin, Manta.“

„Wag es ja nicht.“

Bei Haos Worten klappte Manta den Rechner wieder zu und steckte ihn zurück in seinem Rucksack. Danach stand er auf und ging zu der Falltür.

„In Ordnung, aber nur wenn du die anderen da raus holst und uns zu den Dalins bringst!“

„Das ist ja wohl ein ganz mieser Witz.“

„Nein, dass nennt man Schachmatt. Also nehmen wir die Falltür, oder kennst du zufällig einen anderen Weg nach unten?“

Hao verschränkte bei diesen Worten nur die Arme. Es war einfach nicht zu fassen. Doch das letzte was er wollte war jetzt zu diskutieren. So schneller er die Gruppe wieder los wurde umso besser. Doch seine Gedanken drehten sich noch um ein anderes Thema.

//Woher haben die Dalins bitte den Schrott. Damals habe ich ein anderes Ziel verfolgt, doch wie können die das wissen. Ich habe nie mit ihnen zu tun gehabt, oder?\\

Bei diesen Worten sah er zu seinen Schutzgeistern. Diese zogen es jedoch vor sich ohne Kommentar in ihre Totentafel zurück zu ziehen.

„Ich hab eine bessere Idee. Spirit of fire…“

Noch bevor Hao aussprechen konnte, erschein sein Schutzgeist vor ihm und nickte ihm nur kurz zu. Anschließend verschwand er in der Falltür.

„Hältst du es wirklich für klug deinen Schutzgeist einfach da runter zu schicken. Immerhin haben die Typen noch einige Kristalle der Stille übrig.“

„Normalerweise würde ich dir sogar Recht geben. Aber so geht das schneller…oder auch nicht. Was ist denn jetzt schon wieder los?“

Bei diesen Worten sah Hao zu seinem Schutzgeist, der gerade wieder zu ihnen zurückgekommen war und nur Schulter zuckend wieder nach unten sah.

»Keine Chance. Da unten kann man keine Geistkontrolle erschaffen und die Gitterstäbe sich einfach zu hart um sie durchzubrechen.«

„Jetzt willst du mich veralbern, richtig. Wieso hast du nicht einfach das Schloss geschmolzen? Metall dürfte für dich doch eigentlich kein Hindernis sein.“

»Hey für so etwas ist El-hayyah zuständig und nicht ich. Außerdem stehen die Typen mit einen Kristall der Stille vor der Ausgangstür.«

Hao antwortete zuerst nicht auf diese Aussage. Das ganze wurde immer besser. Es sah langsam so aus, als müsste er sich doch persönlich in die Angelegenheit einmischen. Wie er es hasste gegen seine eigenen Prinzipien zu verstoßen.

„Das hättest du auch gleich sagen könne. Also geht es doch nicht auf die einfache Art und Weise. Wie schade, dabei wäre es so unkompliziert gewesen.“

„Gut, dass ihr beide euch versteht ist ja klar, aber jetzt zu uns. Was machen wir jetzt? Springen wir runter oder umgehen wir die Falle und suchen die Treppe um die Typen zu überraschen.“

„Ja und Nein. Der einzige Weg sie zu überraschen ist den anderen aus dem Verließ zu helfen und dafür zu sorgen, dass die Anhänger der Dalins eine Lektion bekommen. Immerhin lassen sich solche Schlösser nur auf zwei Arten öffnen. Mit einem Schlüssel oder einem Elementargeist.“

„Stimmt und da die anderen schon beim letzten Kampf nicht mitgemacht haben, werden sie auch nicht vermuten, dass sie bei Yos Rettung mithelfen. Das klingt doch nach einem guten Plan.“

Mit diesen Worten sprang auch Manta die Falltür hinunter

„Mal ganz ehrlich, wann hatte ich mal keinen guten Plan?“

Mikihisa ignorierte Haos Frage einfach und stieg ebenfalls die Falltür hinunter. Hao blieb noch einige Sekunden zurück und sah kurz zu seinem Schutzgeist. Dieser zuckte nur mit den Schultern und flog ebenfalls wieder durch die Falltür.

//Das ist jetzt aber unfair. Jetzt fangen die auch noch an mich zu ignorieren. Was soll’s immerhin besser als wenn sie mich zutexten.\\

Mit diesen Gedanken stieg auch Hao die Falltür hinunter. Das ganze war so zwar nicht geplant, aber wenigstens konnten sie ihn da unten nicht angreifen. Und das war erstmal das einzige woran er dachte. Jedenfalls fast. Denn da war noch ein kleines Problem, welches er sich früher oder später doch noch vornehmen musste. Und dieses Problem betraf eine gewisse Website, die ihm im nächsten Leben eventuell einige Schwierigkeiten bereiten konnte, auch wenn sich die Informationen im Moment nach dummen Gelaber anhörten.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Das war es auch schon wieder. Bis zum nächsten Mal könnt ihr ja darüber grübeln, was als nächstes passiert.

Die letzte Schlacht

So Leute da bin ich wieder mit einem weiteren neuen Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 34: Die letzte Schlacht
 

Während draußen der Wind immer stärker wurde und das Wasser auf den Straßen sich einen Weg durch die Stadt bahnte, kauerten sich die Bewohner der einzelnen Häuser zusammen und wichen den restlichen Hausbewohner nicht mehr von der Seite. Trotzdem das Unwetter erst vor einer Stunde angefangen hatte, sprach man schon vom Weltuntergang der kurz bevorstand. Doch irgendwie stimmte es ja auch. Immerhin war die Straße jetzt sozusagen ein kleiner Wasserlauf. Alle hatten sich mittlerweile ein trockenes Plätzchen gesucht. Sogar die streunenden Katzen war es zu viel geworden und sie verzogen sich an den nächst bestem Ort, wo sie nicht nass wurde. Einige verliefen sich auch in Häuser, da die Katzenklappe einfach zu einladen aussah. Viele von ihnen wurden jedoch in hohem Bogen wieder hinausgeworfen und suchten sich sofort darauf einen anderen unbewohnten Ort, der gleichzeitig noch trocken war. Doch der schräge Fall des Regens machte dieses mehr als schwer.

Die Kälte, die wegen des Windes und dem Regen entstand verursachte, dass sich die Menschen genau vor die Heizung oder den Kamin setzten. Einige andere hatten nur die Gardinen heruntergezogen und sich einen schönen Gruselfilm rein geschoben, da diese Situation geradezu danach rief. Andere wiederum schalteten nur den Wetterkanal ein, damit sie wussten, wann das Unwetter wieder verklingen würde. Doch selbst die Wetterexperten waren unwissend. Sie hatten so ein Unwetter nicht vorhergesehen. Es war einfach ohne Vorwarnung aufgetaucht und wurde von Minute zu Minute stärker. Das verwundernste war nur, dass es anscheinend über Tokio entstanden war und sich jetzt weiter über die gesamte Welt ausbreitete. Den Wissenschaftlern war es ein Rätsel, für die Menschen war es eine Gruselshow und für die Schamanen war es ein Vorbote des Chaos. Doch das half keinen etwas, da sie sich nicht verständigen konnten, ohne sich gegenseitig für Verrückt zu erklären und somit behielten sie es für sich und warteten ab. Doch das warten nahm schneller ein Ende, da genau um Punkt 22:00Uhr der gesamte Strom ausfiel. Damit stand jeder im Dunkeln und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn zum einen hatten sie keinen Strom mehr, was dazu führte, dass das Licht weg war und die Wärme sich verflüchtigte und zum anderen, dass sie immer noch nicht wussten, wieso es ein Unwetter gab.
 

- Bei Yo -
 

Yo war schon seid einiger Zeit in dem Schloss angekommen und betrat nun einen riesigen Raum, der ganze zwei Stockwerke umfasste, wenn nicht sogar mehr. Ihm war nicht wohl dabei seine Freunde allein gelassen zu haben. Doch er hoffte, dass sie so die Gelegenheit hatten, die Verwundeten zu retten. Das einzige woran er dachte, als er den Deal mit den Dalins eingegangen war, waren die Worte seines Bruders. Er musste sich entscheiden. Und zwar bevor seine Freunde ausgelöscht wurden. Es gab nur eine Wahl und so wie der Kampf abgelaufen war, wären die Dalin-Anhänger am Ende die Sieger gewesen. Hao hatte letzten Endes doch Recht. Er würde dem Erben der Dalin- Dynastie früher oder später allein gegenüberstehen. Ohne seine Freunde, ohne andere, die ihn unterstützen konnten. Keiner würde etwas von dem Kampf mitbekommen, so wie es bei dem Kampf im Sternenheiligtum war und ihm seine Kraft übertragen. Dieses Mal lag es nur an ihm und Amidamaru sich und seine Freunde so wie die gesamte Welt vor der Machtübernahme der Dalins zu beschützen.

„Yo Asakura. Ich habe dich bereits erwartet.“

Yo sah den Mann nur ausdruckslos an. Das war also sein Gegner. Der Anführer der Dalin- Dynastie. Die Person, die für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist.

„Doch ihr habt euch mehr als nur Zeit gelassen. Ehrlich gesagt, erwarte ich von einen aus der Asakura- Dynastie mehr Pünktlichkeit Da du jetzt aber da bist, können wir endlich zum wesentlichen kommen.“

Der Anführer der Dalins – Dynastie wendete sich bei diesen Worten kurz zu seinen Anhänger und gab ihnen weitere Befehle.

„Dirk, Danielle, George, Junas, Jara, Ariel. Ihr sechs bleibt hier. Ihr anderen können gehen. Rakesh wird euch weitere Anweisungen geben!“

Die neun Anhänger verbeugten sich nur kurz, bis sie den Raum verließen. Der Dalins- Führer drehte sich nach diesen Worten wieder zu Yo.

„Unser Kampf wird genau eine Stunde vor der eigentlichen Zeremonie stattfinden. Sprich um 23:00Uhr. Es ist Tradition und für dich eine gute Gelegenheit dich auf deine Niederlage vorzubereiten. Es sei denn du willst den Titel sofort an mich abtreten, dann können wir uns das ganze sparen.“

„Nein. Yo wird den Titel nicht einfach so aufgeben. Dafür hat er viel zu hart gekämpft. Er hat ihn eher verdient als ein anderer auf dieser Welt.“

„Schon möglich. Doch wenn mich meine Informanten nicht falsch informiert haben, dann gab es keinen endgültigen Finalkampf. Bei dem letzten Kampf war das Team Asakura der Sieger. Und dieses Team bestand aus zwei Schamanen. Aus dir Yo und deinem Bruder. Hao hat den Kampf aufgegeben. Aber bestimmt nicht um dir den Sieg zu schenken. Selbst er kann es nicht mit mehr als hundert Schamanen auf einmal aufnehmen, egal wie stark er ist.“

„Worauf willst du hinaus? Das Yo den Sieg nicht verdient hat.“

„So ungefähr, ja. Er kann mir natürlich das Gegenteil beweisen und mich in dem folgenden Kampf besiegen, dann nehme ich alles zurück. Allerdings bezweifle ich das.“

„Und woher nimmst du die Gewissheit, dass du Hao besiegen könntest. Im Moment machst du denselben Eindruck wie Nevu.“

Bei diesen Worten sah selbst Amidamaru etwas verwundert zu Yo. Doch bevor der Erbe der Dalin- Dynastie etwas dazu sagen konnte, mischte sich auch schon einer seiner Anhänger an, der mehr als wütend über den Vergleich zu sein scheint.

„Wie kannst du es wagen unseren Meister mit diesem Stümper zu vergleichen. Das ist doch eine bodenlose Frechheit…“

Doch bevor der Anhänger weiter sprechen oder ein anderer sich einmischten konnte, hob der Erbe die Hand und ließ sie verstummen.

„Sei ruhig, George. Zurück zu dir Yo. Muss ich dich wirklich daran erinnern, dass du selbst Nevu nicht alleine hättest besiegen können? Falls deine Aussage also bedeuten sollte, dass ist genauso stark wie Nevu bin, dann nehme ich es als Kompliment, da es reicht um dich zu besiegen.“

Nach diesen Worten musterte er Yo noch einmal kurz. Allein von seinem Schutzgeist Rakesh hatte er viel über die Asakura- Familie gehört und auch in Yo spiegelten sich einige typische Eigenschaften wieder.
 

Er strahlte diese typische Entschlossenheit aus. Er war Entschlossen zu kämpfen und seine Freunde somit zu beschützen. Daran bestand kein Zweifel.

//Tja, nur leider wird er nicht mal merken, dass seine Freunde nicht so sicher sind, wie er denkt\\

Bei diesen Gedanken schenkte er Yo ein hinterhältiges Lächeln, da er wusste, dass dieser sowieso nicht wusste, was es bedeutet. Andererseits müsste Yo am besten wissen, wozu seine Freunde in der Lage waren und dass sie trotz ihrer Niederlage versuchen werden ihm zu helfen. Doch dafür hatte er vorgesorgt und seine Anhänger würden den Rest erledigen.

„Ich versichere dir jedoch, dass ich bei weitem nicht so planlos bin wie er. Meine Anhänger haben deine kleine Spielgruppe auseinander genommen.“

„Aber erst nach einer Reihe von Fehlschlägen. Und ich bin mir sicher, dass auch die anderen deren Angriff überlebt haben.“

Nach dem Yo das gesagt hatte, flüsterte einer der beiden Frauen ihrem Meister etwas ins Ohr, welcher daraufhin nur nickte.

„Dem Angriff einer Schutzgeistfusion kann kein Schamane standhalten, egal wie mächtig er ist, nicht ohne ein gebührendes Opfer. Jedenfalls nicht, wenn es sich um einen Schutzgeist handelt, dessen wahre Gestallt einer solchen Verschmelzung zu Grunde liegt.“

„Und was bedeutet dass?“

„Was weißt du über die ersten Schamanen? Habt ihr die Stelle erreicht, in der die Anfänge kurz erläutert wurden. Der Krieg zwischen Licht und Schatten.“

„Die Sache mit dem unentschieden und die Verlegung der Kämpfe auf unsere Welt?“

„Genau. Beim ersten Turnier kämpften die fünf Geister, die deine Freunde fertig gemacht haben. Das ermöglichte dem Schattenfürsten den Sieg. Doch beim zweiten Turnier hat der Geisterkönig die fünf Spirits of elements erschaffen um eine vergleichbare Macht zur Unterstützung zu haben. Doch das war nicht das einzige. Diese Elementargeister halfen den Menschen die fünf Kampfgeister des Schattenfürsten ihrer Macht zu berauben. Durch einen einfachen Spruch wurde ein mächtiger Geist zu drei schwächeren. Ein Geist, dessen Einzelteile auf ewig voneinander getrennt wurden und nie wieder zusammenfinden werden, solange niemand eine Schutzgeistfusion mit ihnen durchführt.“

Als der Erbe der Dalin-Dynastie seine Geschichte zu Ende erzählt hatte wartete er einige Zeit auf einen Kommentar, behielt jedoch seine Uhr im Auge, damit er den richtigen Zeitpunkt nicht verpasste. Yo hingegen hatte den Dalin- Erben weiterhin im Auge. Er wusste nicht genau was er von der Geschichte halten sollte oder was sie bedeutete.

„Du hast noch eine Stunde lang Zeit zu fragen was du willst. Ich kenne jede Antwort. Jedenfalls soweit es eine Person betrifft, die du kennst oder mit dem Kampf zwischen dem Schattenfürsten und dem Geisterkönig zu tun hat. Es steht dir natürlich auch frei dich in Ruhe in diesem Raum umzusehen, denn er wird der Letzte sein, den du je sehen wirst.“

Bei diesen Worten ging der Erbe der Dalin-Dynastie zu seinen Anhängern und gab ihnen bestimmte Anweisungen, die Yo jedoch nicht verstehen konnte.

„Das werden wir noch sehen. Du bist nicht der einzige der seinen Sieg gefeiert hat, bevor er ihn sicher in der Tasche hatte.“

Doch Yos Aussage wurde ignoriert. Währenddessen verteilten sich die Dalins im Raum und zündeten einige Kerzen an der Wand an. Wie auf Kommando fiel kurz darauf der Strom aus und das ganze Schloss stand im Dunkeln, mit Ausnahme des Raumes, in dem sich Yo und sieben seiner Gegner befanden.
 

- In einem Korridor einige Minuten vorher -
 

Die neun Dalin- Anhänger, die den Raum eben auf Befehl ihres Meisters verlassen hatten, wurden sofort von Rakesh empfangen. Er war ein menschlicher Schutzgeist mit grauen Haaren und mit demselben schwarzen Gewand, den auch ihr Meister trug.

„Also gut, kommen wir zu zweiten Phase des Plans. Wie viele von Yos Freunden sind noch am Leben.“

„Allgemein oder nur von denen, die gekämpft haben?“

„Beides, fang an zu erzählen, Konstantin.“

Der Angesprochene Verbeugte sich kurz, bis er anfing zu erzählen was passiert war. Rakesh hörte dem ganzen zwar zu, sagte jedoch nichts weiter dazu, sondern gab den neunen einfach ihre neue Aufgabe. Diese waren davor zuerst mehr als verwirrt.

„Gut das heißt, dass noch fünf Kampffähige Schamanen im Rennen sind und zwei, die einen Elementargeist besitzen. Die anderen sind ausgeschaltet. Ich denke nicht, dass die drei, die im Hintergrund oder überhaupt nicht gekämpft haben eine Bedrohung darstellen. Dennoch würde ich die Kristalle bereithalten. Nur für den Fall, dass sie doch so verzweifelt sind.“

„Ihr meint, die werden versuchen hierher zu kommen? Das wäre lebensmüde. Das waren sie zwar auch so, doch durch den Tod ihrer Freunde, haben sie ihren Kampfgeist verloren.“

„Überlass das denken uns, Kain. Die Gruppe ist zäher als man es glaubt. Sie werden hier her kommen und versuchen sich zu rächen. Und mit Sicherheit werden sie diesen Ort finden und wenn der König der Geister sie persönlich hier her führen wird.“

Nach diesen Worten entstand eine kurze Stille. Der König der Geister konnte nicht mit normalen Schamanen kommunizieren, doch nachdem was in diesem Millennium passiert war, sah das ganze anders aus. Zwischen Hao und dem Geisterkönig bestand seit der Meisterung des Einhaltsterns eine Bindung, die durch die Vereinigung im Sternenheiligtum gewachsen sein musste. Dies, so war er sich sicher, hatte die letzte Schranke durchbrochen, die eine Kommunikation verhinderte. Und selbst wenn nicht. So konnte er die Spirits of Elements dazu bringen ihm wieder zu gehorchen. Und zum krönenden Abschluss war da noch diese Alina. Dank dem Blut der Toshiros kann der Geisterkönig die Schweigebande brechen und dieser Befehle erteilen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Teil der Gruppe früher oder später hier auftauchte, war mehr als wahrscheinlich und selbst wenn nicht, so konnten sie wenigsten einen Angriff vorbeugen.

„Eure nächste Aufgabe besteht darin, das drei von euch in die Verließe gehen und dort wache schieben. Die restlichen drei bewachen den Raum. Drei von euch werden die Tür in der oberen Etage bewachen, während die letzten drei hier bleiben. Verstanden?“

„Ja.“

„Also gut. Ich erwarte, dass ihr uns nicht wieder enttäuscht. Denn dieses Mal erwartet euch keine Folter, sondern der Tod. Vergesst das niemals. Unser Sieg ist euer Leben.“

Mit diesen Worten schwebte der Geist durch die Tür, zurück zu seinem Nachfahren und sah sich die Szene zwischen ihm und Yo genüsslich an. Der Junge hat keine Chance gehen Achies, da war er sich mehr als sicher. Immerhin hatte sein Erbe mehr Trainingsjahre hinter sich als der Asakura- Sprössling. Doch er ignorierte den Gedanken eines schnellen Sieges. Denn mit einem hatte Yo bedauerlicherweise doch Recht. Einen Sieg zu früh zu feiern war ein Fehler.
 

- Bei Hao und den anderen -
 

Hao war mittlerweile bei den anderen angekommen. Es dauerte nicht lange, bis er sich an das dürftige Licht gewöhnt hatte, was bei den anderen anders aussah.

„Verdammt im Gegensatz zu oben ist es hier ja richtig dunkel.“

„Das nennst du dunkel? Ohne die eingebauten Lampen gäbe es hier kein Licht. Ihr könnt sowieso froh sein, dass sie hier überhaupt eine Stromleitung eingebaut haben.“

Mit diesen Worten ging Hao an den anderen vorbei und sah sich die Tür etwas genauer an. Nach weniger als zehn Sekunden jedoch drehte er sich zu seinem Schutzgeist, der irgendetwas Unsichtbares ins Visier genommen hatte.

„Mit deinen normalen Kräften würde ich dir eine Minute geben um das Schloss zu schmelzen und dann wieder in die Totentafel zu verschwinden. Denn länger brauchen die Typen sicher nicht um den Kristall der Stille zu aktivieren und hierher zu kommen. Meist du das kriegst du hin?“

»Eine Minute?«

»Hey lass mich das machen ich benehme mich auch, versprochen.«

»Nein, das schaffe ich auch. Kannst schon mal die Zeit stoppen!«

Mit diesen Worten schwebte Spirit of fire zu dem Schloss und versuchte die Schwachstelle des Schlosses mit seinen Kräften zu durchtrennen.

(Also so als wenn sich ein Laser einfach mal durch die Tür brennt.)

„Cool jetzt haben wir ein eigenes Schweißgerät, ist ja krass!“

Bei Ryus Kommentar nickten die anderen nur, doch Hao verdrehte nur die Augen und wendete sich danach zu seinem Schutzgeist.

„Nicht ablenken lassen. Und ihr hört mir jetzt mal zu, sobald er damit durch ist, verhaltet ihr euch so wie ihr euch verhalten würdet, wenn die Tür nicht offen wäre.“

„Hä, wieso das denn? Was hast du vor?“

„Werdet ihr sehen. Du hast noch zehn Sekunden!“

»Jetzt mach mal keine Hektik ich bin ja schon durch. Also dann man sieht sich und du. Behalt ja deinen Kopf bei dir.«

Mit diesen Worten verschwand Spirit of fire und Hao öffnete so schnell er konnte die Tür. Genau in diesem Moment fiel der Strom aus und die anderen saßen im Dunkeln. Doch dann wurden sie von dem Licht einer kleinen Taschenlampe geblendet. Doch das war nicht das einzige Licht, was erschien. Trotz des matten Scheins konnten sie die leichten Umrisse eines runden Gegenstandes erkennen, der in der Hand einer anderen Person war. Prompt vermuteten sie, dass es sich um einen der Kristalle der Stille handelte. Dennoch wussten sie es nicht genau, doch es würde einiges erklären.

„Nah sie mal an wer uns hier in die Falle getappt ist. Fünf machtlose Schamanen, die nichts Besseres zu tun haben, als in einem verlassenen Verließ mit Skelettknochen zu sitzen. Moment mal, bist du überhaupt ein Schamane?“

„Nein, aber dafür seid ihr ziemlich dämlich.“

Noch ehe einer etwas sagen konnte, hörten sie auch schon einen Schrei und der matt leuchtende Gegenstand fiel auf den Boden. Kurz darauf hörten sie einen lauten Knall. Der Mann mit der Taschenlampe leuchtete nur in die Richtung aus der das Geräusch kam, doch konnte nichts außer seinem Kollegen sehen, der mittlerweile bewusstlos am Boden lag. Doch bevor er etwas machen konnte, geschweige denn etwas sagen, wurde seine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung gelenkt.

„Hey Alina, mach mal die Tür auf.“

Noch bevor der Mann mit der Taschenlampe reagieren konnte, warf sich Alina mit voller Wucht gegen die Tür, die auch sofort aufsprang. Das hatte zur Folge, dass diese dem Typen zu Boden warf und er die Taschenlampe aus der Hand verlor. Noch bevor sich der Typ wieder richtig aufrichten konnte, schlug ihn etwas ins Genick und er fiel Bewusstlos wieder auf den Boden. Damit lagen zwei von ihnen am Boden und schienen nicht den Eindruck zu erwecken, als würden sie so schnell wieder aufstehen.
 

Die Frau, die in der Zwischenzeit versucht hatte, dass erste Opfer zu wecken, hörte nichts von dem gesagten. Doch der Schrei ihres Kollegen und die Änderung der Lichtverhältnisse durch die zu Boden gefallende Taschenlampe lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf die ‚Gefangenen’. Sie sah sich nach der Erkenntnis, das auch dieser nun bewusstlos am Boden lag unsicher um. Doch ansonsten sah sie absolut gar nicht, außer dem Licht der Taschenlampe, das ihr einige Meter weiter entgegen schien. Sie zog vorsichtshalber ihre Waffe und war bereit jederzeit abzufeuern. Die anderen, die das sahen hielten den Atem an, denn einer Schusswaffe konnte man nicht wirklich ausweichen. Mittlerweile hatte Alina die Tür wieder zu gezogen und hoffte, dass die Frau nichts mitbekommen hatte. Immerhin ging das ganze ja sogar für sie ziemlich schnell und sie hatten so etwas wie eine Vorwarnung erhalten. Im Moment schwirrten ihr tausende von Fragen durch den Kopf, doch sie wagte nicht eine von ihnen laut zu stellen. Besonders jetzt nicht, da die Frau gerade bei der Taschenlampe angekommen war und sie aufhob.

„So genug mit dem Spiel. Wer ist noch in diesem Raum? Ich warne euch treibt es nicht zu weit. Sonst werde ich einen nach den anderen abknallen. Und ich versichere euch ich mache keinen leeren Versprechungen. Also fangt endlich an zu reden!“

„Man bist du dramatisch.“

Bei diesen Worten schnellte die Frau herum, doch Hao war einen tick schneller. Er wich einfach zur Seite und schlug ihr die Schwertscheide einfach in die Kniekehlen. Dadurch verlor diese das Gleichgewicht und viel nach hinten. Dabei schlug sie mit dem Kopf gegen die Gitterstäbe und blieb benommen liegen. Hao sah sie nur kurz an und nahm ihr anschließend die Waffe aus der Hand und warf sie anschließend in die nächste Ecke. Anschließend wendete er sich jedoch zu dem am Boden liegenden Stein und hob ihn auf. Kurz darauf murmelte er ein paar Worte und das Licht, dass diesen umgab erlosch.

„Das war’s. Du kannst das Licht wieder anmachen.“

Bei diesen Worten glühte eine seiner Totentafeln rot auf und wenige Sekunden später war der Raum in einem roten Licht gehüllt.

»Jetzt werd mal nicht übermütig. Ich bin doch keine Glühlampe.«

Alina konnte sich bei dem Kommentar nicht zurückhalten, was sie jedoch schnell bereute, da sich in der Hand von Spirit of Fire ein Feuerball formte.

„Im Moment siehst du aber verdammt danach aus. Hey, war doch nur ein Witz. Ok, T’schuldigung. Ich nehme es ja schon zurück.“

»Will ich aber auch hoffen. Denn das nächste Mal kriegst du meinen Angriff ab und wenn du wissen willst was das für ein Gefühl ist, frag ihn.«

Nach diesen Worten zeigte der Spirit of fire kurz auf Mikihisa, der die Gestik mehr als nur verstand und sich schnaubend zurück lehnte.

„Sagt mal Leute wie spät ist es eigentlich.“

„22:00 Uhr und ein paar Minuten drauf. Und übrigens ist das keine Stelle wo du eingreifen musst, Jeanne. Vorerst gibt es keine Toten.“

Mit diesen Worten ging Hao in die Richtung aus der die Dalins gekommen waren. Alina sah noch einmal kurz auf ihre am Boden liegenden Gegner, bevor sie sich die Taschenlampe schnappte und Hao folgte. Auch die anderen taten es ihr nach einigen weiteren Minuten gleich. Trotz allem wagte es keiner zu sprechen. Jedenfalls bis zu dem Moment, als Alina ihre Frage nicht mehr zurückhalten konnte.

„Woher wusstest du, wie das ablaufen würde. Das war doch alles genau geplant. Gibt es doch zu. Du kannst mich nicht vom Gegenteil überzeugen.“

„Es war geplant, das stimmt. Aber nur weil ich den Ablauf kenne. Um 20:00Uhr zieht ein Unwetter der ersten Stufe auf, um 21:00 Uhr beginnt die zweite Stufe, da dieses seinen Höhepunkt erreicht hat. Gleichzeitig sind diese die Vorboten der letzten Schlacht. 22:00Uhr ist die Zeit der totalen Finsternis, um 23:00Uhr beginnt die erste Runde der letzte Schlacht und um Mitternacht muss die Zeremonie durchgeführt werden um den Kampf offiziell zu machen. Es ist alles zeitlich vorherbestimmt. Fragt aber nicht wieso. Jedenfalls nicht mich.“

Alina nickte daraufhin nur. Das ganze war auch ohne die Erklärung verwirrend genug, da brauchte sie sich nicht auch noch mit dem wieso zu beschäftigen.
 

Nach einiger zeit des Gehens, kamen sie an einem Korridor an, bei dem Spirit of fire und Hao plötzlich inne hielten.

„Was ist denn los.“

„Ab hier müsst ihr euch an die Dunkelheit gewöhnen. Seht ihr das da vorne. Das sind die letzten Lichtstrahlen, die das Fackellicht, welches angezündet wurde, hergibt. Dort werdet ihr auf drei weitere Dalin- Anhänger stoßen.“

„Bist du dir mit der Zahl drei sicher?“

„Positiv, Jeanne. Die kämpfen immer zu dritt oder zu fünft.“

Jeanne sah ihn bei diesen Worten nur mit hochgehobener Augenbraue an, doch dieser schien das nicht mal mitzubekommen, sondern redete einfach weiter.

„Das sind die Gruppeneinteilungen. Dreier oder fünfer Gruppen. Allerdings betrifft das alle. Das heißt, da die Typen vorhin zu dritt waren sind diese es auch.“

„Ja aber könnte es nicht sein, dass die zu dritt waren und die jetzt zu fünft. Ich finde du bist dir mit dieser Theorie etwas zu sicher.“

Hao wendete sich daraufhin zu Alina, die ihn nur wartend ansah. Sie wollte nicht behaupten, dass seine Einschätzung der Lage falsch war, doch sie wollte ihm auch nicht einfach blind vertrauen. Immerhin stand er reintheoretisch ja nicht auf ihrer Seite.

„Also gut, wenn ich mich in der Hinsicht irre, tue ich einen Tag lang was du willst. Und ich erinnere daran, dass ich meine Versprechen halte.“

„Einverstanden.“

»Mensch Hao, was soll der Schrott denn? Das ist ja nicht mehr zu glauben.«

„Ach ja bevor ich es vergesse. Ich schätze Mal dass sich Achies mit Yo und sechs weiteren Anhängern in dem Raum befinden, vor denen die drei da vorne stehen.“

Mit diesen Worten verschwand Haos Schutzgeist wieder zurück in seiner Totentafel und die sechs setzten ihren Weg fort. Wie erwartet standen vor einer großen Tür drei Anhänger der Dalin- Dynastie, die gerade mit einem Kartenspiel beschäftigt waren und die Neuankömmlinge nicht bemerkten.

„Wenn unser Meister davon erfährt gibt es ärger, das wisst ihr schon, oder?“

„Ach komm schon, wer soll es ihm denn sagen? Er und Rakesh sind bestimmt schon dabei Yo fertig zu machen, da mach ich mir keine Sorgen.“

„Sehe ich auch so, die Wahrscheinlichkeit das Yos Freunde hier auftauchen steht 1 zu 1.000.000.“

Nun konnte Alina sich nicht mehr zurückhalten und gab ihre Meinung zu dem Thema bekannt, wodurch die Dalins auf sie aufmerksam wurden.

„Wohl eher 50 zu 50.“

Doch noch bevor sie reagieren konnten kam auch schon eine Kombiattacke von Jeanne, Alina und Ryu auf sie zu, der sich nicht ausweichen können.“

„Soviel zum Thema, man kann nicht einfach in das Schloss spazieren und den Typen eine runterhauen. Die sind so unvorsichtig.“

„Ja und ihr seid in die erstbeste Falle getappt. Auch sehr professionell.“

Mit diesen Worten kniete sich Hao neben den Schwarzhaarigen und zog diesen einen kleinen Beutel aus der Tasche.

„Du hast nur Augen für die Kristalle, richtig.“

„Was glaubt ihr wieso ich überhaupt hier bin. Ich habe doch gesagt, dass ich das nicht für euch tue. Oder habe ich das dieses Mal versäumt.“

Mit diesen Worten stand Hao wieder auf und ließ die Gruppe vor der Tür stehen.

„Hey warte, ich dachte Yo und dieser Dalin- Erbe sind da drin.“

„Schon, aber ich habe noch etwas anderes zu erledigen. Aber keine Sorge ihr seht mich wieder. Ach ja lasst euch nicht zu sehr von den Typen fertig machen. Immerhin soll hier ein Kampf stattfinden, also ruiniert das ganze nicht, sonst könnt ihr was erleben.“

Nach diesen Worten war Hao schon in der Dunkelheit verschwunden. Die Gruppe sah weiterhin auf die Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte.

„Ich warte jetzt nur noch auf den Moment, wo Hao zurückkommt, sich mit verschränkten Armen vor uns stellt und uns mit seinem Schutzgeist angreift.“

„Ehrlich gesagt Ryu. Ich hatte gerade selber den Gedanken. Irgendwie ist er zu, ach ich weiß auch nicht. Er ist einfach anders als vorher.“

„Im positiven oder negativen Sinne.“

„Keine Ahnung. Das ist ja das schlimme, Alina.“

„Es spielt doch sowieso keine Rolle, wir sollten Yo mal Gesellschaft leisten.“

„Hast Recht, Mikihisa auf drei machst du die Tür auf. Eins…“

Als wenn sich die beiden Mädchen abgesprochen hätten, machte Jeanne mit dem zählen weiter.

„…zwei…“

Die Gruppe nickte sich noch einmal kurz zu, bis sie die Tür aufmachten und herein traten.
 

- Bei Reika und Trey -
 

Reika und Trey waren in der Zwischenzeit auch in dem alten Schloss angekommen und hatten auch Ren und Mitsuki im Schlepptau, die früher aufgewacht waren als erwartet.

„Cool. Ein richtiges Gruselschloss. Ist ja irre.“

„Ja wer hätte gedacht, dass die Typen in so einem Schloss leben. Ich war schon beeindruckt, als ich bei Ren in China war, aber da gab es keine Kronleuchter.“

„Nur leider ist der Strom auch hier ausgefallen. Schade. Ich frage mich ja wie lange die Taschenlampen noch halten, bestimmt nur eine Stunde oder so.“

„Hoffen wir nur, dass wir die Gruppe bis dahin gefunden haben. Wo müssen wir jetzt lang?“

Reika leuchtete mit der Taschenlampe kurz auf den Zettel, den sie von Hao bekommen hatte. Es war eine Wegbeschreibung, wie sie hierher kommen konnten.

„Wir müssen in den vorletzten Stock, oder in den letzten und da dann durch die größte Tür. Das heißt wohl, dass das Kampffeld zwei ganze Räume umfasst. Das würde ich gerne mal sehen. Hä…da war doch…hast du das auch gehört?“

„Nö, was denn?“

„Ich höre auch nichts“

„Doch da war was!“

„Seid mal kurz leise!“

Mit diesen Worten zogen Reika und Ren die anderen beide hinter eine Säule und knipsten das Licht aus. Gerade noch rechtzeitig wie sie feststellte, da sich in dem Moment eine Tür öffnete und drei Leute die nächste Treppe herauf rannten, die in der nähe der Säule stand, wo die vier sich versteckt hatten.

„Verdammt wie konnten wir uns so überrumpeln lassen. Ich hab noch nicht mal gesehen, was mich getroffen hat. Diese Dunkelheit macht mich fertig. Au…pass doch auf wo du hin trittst, Rubin.“

„Dann lauf schneller Heliodor. Wegen dir wäre ich beinah die Treppe runtergesegelt. Wir müssen Yos Freunde aufhalten, bevor sie sich in den Kampf einmischen!“

Das war das Zeichen für die vier aus ihrem Versteck herauszukommen und ihren Gegnern unauffällig zu folgen. Dabei jedoch sagten sie kein Wort, da sie nicht entdeckt werden wollten. Nach einigen weiteren Minuten kamen sie an einer großen Tür an, in die die drei Dalin- Anhänger verschwanden. Auch Trey und Reika huschten mehr als schnell durch die Tür. Reika wäre bei dieser Aktion beinah auf den am Boden liegenden Spielkarten ausgerutscht konnte sich jedoch noch rechtzeitig an Trey klammern um sich aufzufangen. Davon jedoch war Trey so überrascht, dass er über einen der bewusstlosen Dalin- Anhänger stolperte und mit samt Reika zu Boden fiel. Die beiden konnten von Glück sagen, dass Alina und die anderen sofort Geistkontrolle erschaffen haben und die restlichen Anwesenden von ihnen abgelenkt haben.

„Saubere Landung Reika.“

Alina grinste ihre Freundin nur an, da das Bild wie diese auf Trey lag einfach zu komisch aussah. Doch dann gab sie sich einen Ruck und half ihr hoch. Trey rappelte sich kurz danach auch auf und sah sich um. Jetzt wusste er auch, wieso sie sowohl den letzten als auch vorletzten Stock nehmen konnten um Yo zu finden. Die beiden mündeten mehr oder weniger in einen runden Raum. Wobei der obere der beiden mehr einem Balkon glich als einem Zimmer. Er konnte sich gut vorstellen, dass man vom oberen Stock eine super Aussicht auf die Kämpfe hatte, besonders mit der aus Steingefertigten Befestigung, die ungefähr 90 cm hoch und 30 cm breit war. Es wirkte fast wie die neue Arena in Dobbie Village, nur dass sie keine Sitzbänke oder andere Sitzmöglichkeiten bereithielt, in denen man es sich gemütlich machen konnte.
 

Der Führer der Dalin- Dynastie sah sich das ganze nur desinteressiert an. Seine Anhänger hatten mal wieder versagt. Irgendwie war das nichts Neues mehr. Doch bevor er etwas sagen konnte, kam ihm das blonde Mädchen zuvor.

„So jetzt ist ‚Show time’ Leute. Auf die Knie oder es gibt saures haben wir uns verstanden. Es ist eine Sache wenn man uns besiegt. Eine andere wenn man uns besiegt und dass ausnutzt um unsere Freunde in eine Falle zu locken. Am liebsten würde ich dir jetzt ja den Hals umdrehen, aber das ist bedauerlicherweise Yos Aufgabe und wir werden nicht zulassen, dass ihm der Titel nach den harten Kämpfen, die er bestritten hat jetzt aberkannt wird. Das werden wir verhindern.“

Bei diesen Worten richteten sich alle Blicke zu Alina, die mehr als überzeugt von ihren Worten zu sein schien, doch dass schien Achies auch zu sehen.

„Ich haben nichts anderes von dir erwartet Alina. Doch ich glaube du übernimmst dich. Immerhin hast du schon einmal gegen meine Anhänger verloren. Ich würde es vorziehen, wenn du dich einfach aus der Sache heraus hältst, oder willst du wirklich gegen deinen eigenen Onkel stellen?“

„Dank dieser kleinen Profile, weiß ich dass meine Mutter eine Erbin der Dalins war. Na und. Es interessiert mich nicht. Denn mit dir habe ich nicht das Geringste zu tun.“

„Wenn das deine Entscheidung ist, werde ich dich nicht daran hindert dich für deine Freunde zu opfern. Für diese Törichtkeit hast du nichts anderes verdient.“

Alina ignorierten den Spruch einfach, da sie ihren Spruch genauso meinte, wie sie es gesagt hatte. Sie hatte keine Familie mehr. Nur noch ihre Freunde und diese waren mittlerweile zu ihrer neuen Familie geworden. Es interessierte sie nicht, wie viele Onkels und Tanten sich noch hatten. Für diese Erkenntnis würde sie ihre Freundschaft nicht aufgeben. Doch sie warf ihre Gedanken beiseite, da Yo in diesem Moment zu ihnen kam und sie ansprach.

„Hey was macht ihr denn hier und was ist mit den anderen?“

„Ja Yo, wir freuen uns auch dich wieder zu sehen. Aber zurück zu deiner Frage. Uns ist zufällig eine Wegbeschreibung über den Weg geflattert und hat geschrieen ‚helft Yo, geht und helft Yo’. Tja wir hatten keine Wahl! Wir konnten ja nicht sagen ‚nein wir haben den Kürzeren gezogen und schmollen jetzt, also such dir einen anderen’, oder? Und zu den anderen, die sind gesund und glücklich.“

„Na ja, was Alina mit gesund und glücklich meint ist, dass sie trotz schwerer Verletzungen überlebt haben, da habt ihr mal wieder versagt, was?“

Bei den letzten Worten hatte sich Reika zu den Dalins gedreht und sah sie nur frech grinsend an. Doch sie wurde schnell wieder aus ihren Zustand gerissen, als Achies etwas hochhielt.

„Nimm den Mund nicht so voll, Mädchen. Der Kristall der Stille kann deinen Schutzgeist immer noch vernichten.“

Reika und Trey sahen sich dabei nur geschockt an, bis sie wütend etwas vor sich hin murmelten, was keiner außer sie selbst verstehen konnten. Ren und Mitsuki dagegen erschufen Geistkontrolle und forderte sie damit regelrecht zum Kampf auf.

„Es wird Zeit, dass die letzte Schlacht beginnt. Macht euch bereit zu sterben. Ihr kümmert euch um Yos Freunde. Wie gesagt. Yo gehört mir.“

Mit diesen Worten erschuf Achies Geistkontrolle und auch die anderen außer Reika und Trey taten es ihnen gleich.
 

- Bei Hao -
 

Hao hatte sich mittlerweile ein Stockwerk höher begeben und betrat den Raum, in dem sich die Schamanen kampfbereit gemacht hatten und Punkt 23:00 Uhr anfingen zu kämpfen. Er wendete sich kurz von dem Szenarium ab um zu den drei Personen zu sehen, die auf den Boden vor der Tür lagen. Wenn es sich um einen Schamanenkampf handelt, waren sie stark, doch wenn sie nicht mit einem Angriff rechneten, waren sie erledigt. Doch im Moment machte ihm ein anderes Thema sorgen. Und das war der Name Rakesh. Irgendwoher kannte er den Namen, die Frage war nur woher.

„Wer im Namen des Geisterkönigs ist Rakesh.“

Bei dieser Frage sah sein Schutzgeist, der neben ihm schwebte, ihn verwirrt an. Im Moment bestand keine Gefahr, da der Erbe der Dalin- Dynastie den letzten Kristall der Stille wieder eingesteckt hatte. Das Band des Beutels, in dem der Stein verstaut war, hing noch aus der Hosentasche heraus, doch um es zu bekommen brauchte er ein Ablenkungsmanöver. Und einfach hinter ihm aufzutauchen wäre viel zu riskant.

»Hast du den Geist gesehen mit dem Achies kämpft? Das war Rakesh. Er war vor tausend Jahren, also zur Zeit deines ersten Leben, der Erbe der Dalin- Dynastie.«

„Verstehe, jetzt aber mal Klartext. Woher kenne ich ihn. Die Dalins kannte ich nur aus Büchern oder mündlichen Überlieferungen. Ich bin mir sicher, dass ich nie persönlich mit ihm zu tun hatte und dennoch. Dennoch kommt mir der Name mehr als nur bekannt vor.“

»Wieso fragst du mich das? Ich bin nicht du! Ich habe dein Leben nicht gelebt also wieso sollte ich wissen, woher du den Namen kennst?«

Hao sah seinen Schutzgeist nur mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. Doch dieser wusste sofort was Hao damit sagen wollte.

„Wer vertraut hier wem nicht? Raus mit der Sprache. Du kannst mir wenigstens auf die Sprünge helfen, ich weiß dass du die Antwort auf meine Frage kennst!“

Nach diesen Worten verlor Spirit of fire etwas an Höhe und war nun mit Hao auf gleicher Ebene. Das war ein Zeichen dafür, dass dieser ein schlechtes Gewissen bekam. Und damit auch Antwort genug für ihn, doch die Antwort die er bekam ließ ihn nicht kalt.

»Es stimmt. Ich weiß mehr über dein Leben als du selbst. Aber glaub mir, es ist besser so. Vertrau mir in der Sache einfach.«

„Damit erleichterst du mir das ganze ungemein.“

»Wie meinst du das?«

Kurz bevor sein Schutzgeist die Frage zu Ende gestellt hatte, nutzte Hao seine Macht schon um sich zwischen den Kampf von den Dalin-Anhänger und Yos Freunden einzumischen. Das bewirkte, dass auch der Kampf zwischen Yo und Achies zum Stillstand kam, da die Flammen den ganzen Raum teilten und den Kämpfern den Weg versperrten. Kurz darauf stand Hao genau zwischen den Parteien.

„Sag mal hast du sie nicht mehr alle? Den Typen hätten wir kampfunfähig machen können. Du bist mitten in unsere Kombiattacke geplatzt.“

„So war es auch gedacht Alina. Bedaure!“

Noch bevor Alina oder ein anderer etwas dazu sagen konnte, wurden sie schon von Achies abgelenkt, der einen kurzen Blick auf die Uhr warf.

„Wie immer zu früh. Aber besser als wenn du gar nicht auftaucht. Du hast deine Entscheidung auf welcher Seite du kämpfst also getroffen.“

„Allerdings, das habe ich.“

Das war das einzige, was Hao dazu sagte, doch es reichte um die Kämpfer erstarren zu lassen. Nach diesen Worten schlich sich auf Achies Gesicht nur ein Lächeln, doch schon bald darauf ging er an Hao vorbei um den Kampf mit Yo wieder aufzunehmen.
 

_____________________________________________________________________________

-----------------------------------------------------------------------------
 

So, das war's dann mal wieder.Ich hoffe, dass es euch gefallen habe und das ich von dem einen oder anderen eine Rückmeldung kriege.
 

Bis zum nächsten Kapitel Tschau und schaltet wieder ein wenn es darum geht Shaman king 2/Kapitel 35: Der Beginn der Zeremonie.
 

Misato

Der Beginn der Zeremonie

So hier bin ich wieder mit meinem neuen Kapitel und einigen Antworten. Also viel Spaß beim lesen.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 35: Der Beginn der Zeremonie
 

Yo hatte zuerst alle Mühe, den Kampf wieder in den Griff zu bekommen, da er so wie die anderen mehr als nur geschockt über diese plötzliche Wendung war. Doch auch Haos Schutzgeist schien mehr als verwirrt von dem ganzen zu sein. In seinen Ohren hatte es sich so angehört, als hätte Hao sich wirklich für die Seite des Schattenfürsten entschieden, doch aus irgendeinem Grund sagte ihm etwas, dass an der ganzen Sache etwas faul war. Auch die restlichen Spirits of elements sagten erst einmal nichts zu dieser Entscheidung, sondern warteten ab.

„Ich glaub es einfach nicht! Du schließt dich wirklich diesen Typen an. Wieso hast du uns überhaupt geholfen, wenn du unsere Vernichtung wolltest?“

Hao antwortete daraufhin nichts. Doch er wäre sowieso nicht dazu gekommen, da sich in dem Moment der Dalin- Erbe an ihn wendete.

„Ignorier den Kindergarten und konzentrier dich lieber auf deine Aufgabe. Meine Anhänger werden sich schon um sie kümmern.“

„Ehrlich gesagt bezweifle ich das. Aber bitte, ich bin der Letzte der dich versucht aufzuhalten. Immerhin bin ich nur für die Zeremonie verantwortlich und dann wird sich ja zeigen, wer von euch die besseren Karten hat. Ich persönlich würde für keinen eine Wette abschließen.“

Der letzte Satz ließ erkennen, dass er nicht gerade überzeugt war, dass die Dalins gewinnen konnten. Hao hasste es wenn jemand es für nötig hielt ihm Befehle zu erteilen. Und dass konnte man auch aus seiner Stimme heraushören, die zwar relativ ruhig wirkte jedoch von seinem Widerwillen geprägt war. Die Anhänger der Dalin- Dynastie hingegen sahen nur kurz zu Hao bis sie die Gruppe wieder angriff. Es interessierte sie nicht wirklich, was gerade passiert war. Sie hatten den Auftrag bekommen Yos Freunde aus dem Kampf herauszuhalten und das würden sie auch tun. Hao, der das durchaus mitbekam, hatte mittlerweile den Rückzug angetreten, denn als Pufferzone wollte er nun wirklich nicht fungieren. Und da er die Zeremonie eh von dieser Seite des Raumes abhalten musste, stellte der Kampf auch nicht wirklich ein Problem dar. Jedenfalls wenn man von einer gewissen Schamanin absah, die sich geschickt einen Weg zu ihm bahnen konnte.

„Hao.“

Bei diesen Worten blieb Hao mit dem Rücken zu ihr stehen. Er spürte, dass sie ihre Geistkontrolle auf ihn gerichtet hatte und dass sie jeden Moment angreifen konnte. Allerdings waren ihm auch ihre Zweifel nicht unentdeckt geblieben.

„Ich habe im Moment keine Zeit für dich Alina. Wir müssen unser Gespräch auf ein anderes Mal verschieben. Außerdem hast du wichtigeres zu tun.“

Bei diesen Worten ahnte sie nichts Gutes und drehte sich blitzschnell um. Genau im richtigen Moment sah sie einen Angriff auf sich zukommen, den sie im letzten Moment ausweichen konnte. Hao hatte die Gelegenheit genutzt um zu dem alten Altar zu gehen, auf dem ein ebenso altes Buch lag. Er blätterte dieses kurz durch und schien etwas zu lesen. Das war die perfekte Möglichkeit um anzugreifen, doch dafür standen die neun Dalin-Anhänger weiterhin zu schützend vor diesem und somit mehr als im Weg.

„So jetzt reicht es. Gleiches Recht für alle. Kororo. Riesengeistform und angriff.“

Bei diesen Worten sah sich der Führer der Dalin-Dynastie nur zu dem jungen Schamanen um, behielt Yo jedoch weiterhin im Auge.

„Von mir aus könnt ihr eure Elementargeister rufen. Im Moment habe ich sowieso nicht vor die Kristalle der Stille zu aktivieren. Denn das wäre eine Kraftverschwendung, besonders an Kindern wie euch. Ihr würdet noch nicht mal in euren Träumen einen Sieg sehen.“

Bei diesen Worten schlug Achies seinen Gegner zurück, welcher darauf gegen eine Säule prallte, jedoch weder die Orientierung verlor noch seine schnellen Reaktionen einbüsste, die es ihm ermöglichte gleich wieder aufzustehen. Wieder einmal machten sich die harten Trainingsmethoden bezahlbar.
 

Doch diese Worte ließ die Gruppe aufhorchen. Was für einen Grund gab es seine Vorteile nicht zu nutzen. Alina sah bei diesen Gedanken in die Richtung von Achies, bevor ihr Blick wieder auf Hao ruhte. Was ging hier vor. Sie konnte sich gut vorstellen, dass die Dalins nicht riskieren wollen, dass Hao sich doch um entschied, wenn sie seinen Schutzgeist vernichteten. Doch wieso schien es für Hao so selbstverständlich, dass die Dalins ihren Weg zu ihm versperrten. Langsam fragte sie sich, ob die Zeremonie wirklich nur für das Ende des Nachturnierkampfes sorgte oder ob an dieser doch mehr war, als sie wussten. Gab es irgendeinen Vorteil, den sie noch nicht kannte. Als Alinas Blick ein weiteres Mal auf Hao fiel merkte sie, dass er vom Buch auf die Uhr und von der Uhr zu Yo sah. Was war zwischen den beiden. Doch das verwundernswerte war, dass seine Blicke auch ab und zu in die nächste Etage gerichtet waren.

//Habe ich mich vielleicht geirrt und der Blick galt nicht Yo sondern seinem Gegner. Was zum Teufel ist denn da bitte los.\\

Doch bevor Alina weiter darüber nachdenken konnte, musste sie den Kopf einziehen, da ein Angriff direkt auf sie zukam. Doch kurz darauf änderte er seine Richtung und flog zurück. Alina konnte an der Stelle von Glück reden, dass Klara, Reikas blauhaariger Feenschutzgeist, im letzten Moment dazwischen gegangen war.

„Danke.“

„Keine Ursache aber hole deinen Kopf wieder aus den Wolken und konzentriere dich auf den Kampf. Das wird ohne dich nicht leichter. Im Gegenteil!“

Alina nickte daraufhin nur und nahm den anderen, in dem sie sich selbst vor angriffen schützte, eine menge Arbeit ab. Nach der Sache eben wussten sie nicht, ob Haos Plan wirklich so gut für sie gewesen wäre. Aus diesem Grund strichen sie diesen einfach aus ihren Kopf und versuchten die Typen mit ihrer eigenen Kraft zu überwältigen. Doch nach einiger Zeit mussten sie eher den Kopf einziehen, als einen Angriff abzufeuern, weil sie einfach nicht dazu kamen.

„Das wird jetzt nervig. Die überpowern uns und dass schon zum zweiten Mal an diesem Tage. Wie schief kann ein Tag eigentlich laufen?“

„Verdammt schief, wenn du mich fragst, Jeanne. Was machen wir denn jetzt. Komm schon du bist die älteste von uns, also hast du sicherlich eine Strategie parat.“

Jeanne schüttelte daraufhin nur den Kopf. Was sollte sie schon tun, ihr viel einfach nichts ein. Dass die Gruppe zusammen ein Schild erschaffen hatten, hinter dem sie sich zurückgezogen hatten und das jeden Moment nachgeben konnte, machte die Situation noch schwieriger.

„Was haben wir überhaupt für Aussichten?“

„Ohne einen neuen Plan, sind unsere Überlebenschancen mehr als schlecht.“

„Danke für die Aufmunterung. Wo sind eigentlich Mikihisa und Ren abgeblieben.“

„Ach die. Die versuchen die anderen nur von uns abzulenken. Aber ich bezweifle, dass das noch lange klappt und so schnell entwickelt man keinen Plan!“

Bei Ryus Worten stimmten die restlichen einstimmig zu, bis Manta eine Idee hatte, die zwar mehr als gewagt war, aber ihre einzige Rettung war.

„Hör mal Leute. Es ist eine blöde Idee zugegeben, aber was haltet ihr davon, wenn ihr Hao Vorgehensweise, die ihr mir auf den Weg hierher beschrieben habt, benutzt. Ich meine es kann doch nicht mehr schief gehen, als in so einer Situation, oder?“

„Damit hat Manta wohl Recht. Was sagst du dazu Jeanne.“

„Ich trau dem Jungen nicht. Wieso sollten wir ihm in dieser Hinsicht vertrauen. Immerhin hat er uns jetzt zum zweiten Mal reingelegt. Erst die Sache beim Schamanenturnier und jetzt stellt er sich auch noch auf die Seite der Dalins.“

„Ja, aber ich kann erkennen, wenn jemand lügt und vorhin hat er nicht gelogen. Wieso sollte er uns eine Strategie überlassen, die nichts bringt.“

„Gegenfrage, Alina. Bei allem Respekt, aber wieso sollte er uns eine Strategie überlassen, die funktioniert. Immerhin sind wir Feinde, wie er immer wieder betont hat. Doch andererseits hat Alina Recht. Einige Fragen bleiben offen. Zum Beispiel wieso er die anderen zurück ins Leben gerufen hatte, wenn er sowieso vorhatte uns an die Dalins auszuliefern.“

Bei diesen Worten fielen alle kurz ins Grübeln, bevor sie auseinander springen mussten um sich vor den nächsten Angriffen zu schützen.
 

Doch als sie die Angriffe einigermaßen wieder unter Kontrolle hatten, mussten die einzelnen Schamanen ihren Angriff abbrechen, da in diesem Moment Yo zwischen den Kämpfenden geflogen war.

„AU…wieso kriege ich eigentlich immer kostenlose Flugstunden? Sag mal Amidamaru, kann das sein, dass das langsam zu Gewohnheit wird?“

Amidamaru antwortete daraufhin nichts, sondern sah nur zu den Dalin- Erben, der langsam aber sicher näher kam. Als Yo dies auch bemerkte, stand er sofort auf und erschuf wieder Geistkontrolle. Keiner wagte jetzt in den Kampf einzugreifen. Zum einen, weil es einer Partei durch die Regeln untersagt wurde und zum anderen, da Achies Yo alleine fertig machen wollte.

„Für die erste Runde hast du dich gar nicht mal so schlecht geschlagen. Mal sehen, wie du in der zweiten Runde abschneidest.“

„Wie zweite Runde? Wie viele gibt es denn?“

„Eigentlich drei. Aber da du die zweite nicht überleben wirst, zählt die dritte nur für mich.“

Bei diesen Worten ging Achies weiter auf Yo zu, doch bevor er bei ihm angekommen war sprach er weiter und erzählte mehr über die Runden.

„Da du die Regeln bei einem offiziellen Kampf aber auch kennen musst, mache ich es mal kurz. Die erste Runde ist eine Art Vorbereitung auf den endgültigen Kampf, die zweite Runde bezieht sich auf den Kampf der in genau fünf Minuten beginnt…“

Bei diesen Worten sah der Sprecher zu Hao, der immer noch dabei war das Buch Stück für Stück zu studieren und nicht den Eindruck machte, als würde er groß etwas mitbekommen, was bei seinem Schutzgeist allerdings ganz anders aussah.

„Die Zeremonie, die Hao dann durchführt, wird dein Schicksal besiegeln. Es gibt keinen zweiten Versuch, sondern ein Kampf auf Leben und Tod. Der Gewinner kriegt alles, der Verlierer hingegen verliert nicht nur alles was er besitzt, sondern darüber hinaus auch sein Leben. Ich hätte es schon längst zu Ende bringen können, doch um einen Endstrich zu setzen, welcher gleichzeitig die dritte Stufe darstellt, ist es notwendig, dass du bis Mitternacht überlebst und dass sich keiner deiner kleinen Freunde in den Kampf einmischen. Andernfalls wäre das ganze vergeudete Zeit!“

„Moment mal. Es ist in fünf Minuten Mitternacht?“

„Genau, also verabschiedet euch schon mal geistig von eurem Freund und bereitet euch auf die Herrschaft des neuen Schamanenkönigs vor.“

Nicht nur die Gruppe um Yo und Yo selbst richteten ihre ganze Aufmerksamkeit bei diesen Worten auf den Dalin- Erben, sondern auch Hao, dem daraufhin nur ein Gedanke in den Sinn kam, der mehr als deutlich machte, was er von dem Dalin hielt.

//Zum Glück kommt Hochmut vor dem Fall.\\

Doch Hao schüttelte diese Gedanken schnell wieder aus dem Kopf und wendete sich sofort seiner Uhr zu. Zeitgenaue Sprüche waren einfach das Letzte. Man wartet und wartet, bis es endlich so weit ist und wenn man die Gelegenheit nutzen muss, wird man meistens abgelenkt und die einzige Chance ist vertan. Das war einfach nicht seins.

„Zwei Minuten sind noch übrig…was zum….“

Bevor Hao noch etwas ergänzen konnte flog ein Angriff aus unbekannter Quelle auf ihn zu. Gerade noch rechtzeitig konnte er zur Seite ausweichen, doch das half auch nichts, da die aufgeschlagene Seite durch den Windzug weggeblättert wurde.

//Ich wusste doch das so etwas kurz vor Ablauf der Zeit passiert. Das ist doch wohl nicht wahr. Ohne die Zeremonie bringt der Kampf doch überhaupt nichts.\\

Hao hatte keine Lust den Angreifer ausfindig zu machen, sondern versuchte die entsprechende Seite in dem Buch wieder zu finden. Er konnte den Spruch zwar auswendig, dennoch war der Text eine zusätzliche Sicherheit. Eine von den Sicherheiten, auf die er ab und zu gerne mal zurückgriff, da es so einfacher war und man sich mehr auf den Spruch selbst konzentrieren konnte.
 

Kurz vor Ablauf der Zeit fand Hao die Seite wieder und sah sofort auf die Uhr. Diese zeigte dass es 20 Sekunden vor Mitternacht war.

»Keine Sorge, ich werde die anderen Angriffe abfangen. Kümmere dich einfach nur um diese Zeremonie. Einverstanden, Hao.«

Hao nickte nur, was sein Schutzgeist sofort verstand und sich schützend vor diesen stellte, um weitere Angriffe abzufangen. Doch erstaunlicherweise war keiner der anderen mehr dazu in der Lage anzugreifen, geschweige denn ein Wort zu sprechen. Aus diesem Grund konnte Hao den Spruch ungehindert rezitieren. Sofort leuchteten die Fackeln, die an der Wand hingen heller. Zusätzlich schien es so, als würden die Schriftzeichen an den Wänden ihre Farbe von schwarz zu gold ändern. An der Decke, die einer Kuppel ähnelte, erschienen auf einmal ebenfalls Symbole, die nicht mal die Hälfte der Anwesenden Schamanen lesen konnte. Im Zentrum dieser Kuppel erschien ein Kreis, der nach näherem Hinsehen wie ein Guckloch in den Sternenhimmel aussah nur mit dem unterschied, dass man um diese Zeit nicht dazu in der Lage wäre welche zu sehen. Von dem Kreis aus verliefen fünf feine Linien in unterschiedlichen Farben an der Wand entlang bis sie den Boden erreicht hatten. Genau unterhalb des Kreises entstand ein anderer Kreis, der dafür sorgte, dass der Bereich außerhalb dieser Kreise in fünf gleichgroße Hälften geteilt wurde.

„Wow.“

Kurz nachdem Alina das gesagt hatte, war Hao auch schon bei den letzte Zeile, die er jedoch auswendig aufsagte, um dabei auf die Uhr sehen zu können. Zur seiner eigenen Überraschung war er genau im Zeitlimit. Kurz nach dem er das festgestellt hatte und das letzte Wort gesprochen hatte, verblasste das Licht der Fackeln wieder zu der ursprünglichen Stärke. Doch dafür erhellte sich der Kreis an der Decke so, dass man jetzt wirklich den Eindruck hatte, dass man durch ein Glasfenster in den Himmel sah.

„Damit, hat die letzte Schlacht endgültig begonnen und es wird Zeit, dass wir es jetzt auch beenden. Es wird Zeit die Kampfgeistern des Schattenfürsten zu rufen.“

Die Dalin- Anhänger nickten bei diesen Worten nur und verschmolzen ihre Schutzgeister wieder miteinander zu den fünf Geistern, die beinah einen Großteil von Yos Freunden ausgelöscht hatten. Selbst Hao war von dieser Aussage etwas aus der Bahn geworfen.

//Kampfgeister des Schattenfürsten? Das hättet ihr auch mal im Nebensatz erwähnen können! Ich dachte, dass wäre eine ganz normale Schutzgeistfusion.\\

»Ich dachte das Wort ‚Horror’ genügt dir. Mein Fehler, kommt nie wieder vor. Ich schwöre es bei meiner Existenz.«

Noch bevor Hao noch etwas erwidern konnte, griffen die Geister auch schon an, weshalb die jungen Schamanen dem ganzen nur sehr knapp standhalten konnten. Achies nutzt die momentane Verwirrung um Yo ein weiteres Mal Fliegen zu schicken. Dieses Mal jedoch landete Yo nicht zwischen seinen Freunden und deren Gegnern, sondern genau vor seinem Bruder. Noch ehe Yo wusste was überhaupt los war, wurde er schon wieder auf die Beine gezogen.

„Ich hoffe einfach mal für dich, dass das eben kein Kampf war. Sonst wird dass hier wirklich schneller vorbei sein, als es angefangen hat.“

Nach diesen Worten stieß Hao Yo etwas zur Seite, was bewirkte, dass ein Angriff genau zwischen ihnen hindurch flog und beide nur um Millimeter verfehlte.

Während Hao das nicht weiter zu stören schien, sah sich Yo zu dem Ursprung des Angriffes um. Achies hatte eben scheinbar einen Angriff auf ihn gestartet und ihn auch dank Haos Aktion verfehlt. Man konnte ihm seine Wut förmlich ansehen, weshalb Yo sein Medium sofort verstärkte und selber angriff. Den Vorfall mit Hao ignorierte er erst einmal. Das führte dazu, dass er Achies wirklich auf Abstand bringen konnte.
 

Amidamaru warf bei diesem Anblick einen kurzen Seitenblick zu Hao, der die Kämpfe einfach nur beobachtete und ab und zu mal zu ihnen sah.

„Ich bleib dabei. Wenn es um euch geht, ist die Situation weiterhin ein unlösbares Rätsel. Schließt sich den Dalins an und hat die Frechheit dir Vorwürfe zu machen.“

Yo grinste daraufhin nur, bevor er jedoch was sagen konnte, musste er aber auch schon den nächsten Angriff parieren. Jedoch gelang es ihm im letzten Moment die Technik zu benutzten, die Hao ihm bei ihrem Zweikampf unbewusst beigebracht hatte. Diese bewirkte jedoch lediglich, dass Achies etwas zurückgeworfen wurde, allerdings auf seinen Füßen stehen bleiben konnte.

„Netter Trick. Anscheinend hast du dir bei deinem Bruder etwas abgeguckt, immerhin brachte man diese Technik früher immer mit ihm in Verbindung. Du weißt aber schon, dass so ein Verhalten sich ganz schnell auf dein Furyoko auswirkt oder?“

Noch bevor Yo antworten konnte, griff der Dalin –Anführer auch schon wieder an. Allerdings war dieser nicht der einzige, denn ihm kam noch ein Angriff entgegen. Einer von dessen Anhängern, den er in letzter Sekunde ausweichen konnte.

„Hey ich dachte man darf sich nicht in den Kampf zwischen Yo und dem Idioten da einmischen. Was sollte die Aktion denn bitte?“

„Wir wollten ihn ein bisschen aus der Konzentration bringen und dazu haben wir das Recht. Also beschwert euch für die Regeln nicht bei uns.“

„Meinetwegen, dann wird es Zeit euch mal zu zeigen wie man es richtig macht.“

Mit diesen Worten sah Alina ihre Gegner und deren Schutzgeistfusion nur wütend an und verstärkte ihre Geistkontrolle. Doch bevor sie angreifen konnte, wurde sie zurückgehalten.

„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun, Alina.“

Hao war mit diesen Worten vor Alina aufgetaucht und sorgte gleichzeitig mit seinem Schwert dafür, dass ihres ihn nicht erwischen konnte

„Was wird das, Hao? Spielst du für diesen Typen den Leibwächter oder wieso hältst du dich nicht einfach aus der Sache heraus.“

„Ich muss immerhin darauf achten, dass keiner gegen die Regeln verstößt und das würdest du, wenn du Achies angreift. Andersherum. Wenn die Dalins zusammen einen Angriff auf Yo abfeuern ist das kein Verstoß, da sie selber Kandidaten für den Titel sind.“

Nach diesen Worten kochte Alina fast vor Wut. Das war doch so etwas von ungerecht. Doch dann sah sie einen Angriff auf sich und Hao zukommen. Im letzten Moment wurde er jedoch von Spirit of fire zerschlagen, der sich sofort hinter Hao stellte.

»Es ist ziemlich unhöfflich eine Unterhaltung mit so einer Aktion zu unterbrechen. Also sollte noch einer euer Angriffe in seine Nähe kommen, mache ich euch einen Kopf kürzer. Haben wir uns verstanden und jetzt verzieht euch gefälligst wieder dorthin zurück, wo ihr hergekommen seid!«

Alina sah erst zu Haos Schutzgeist und dann zu diesem. Irgendwie war hier etwas faul, dass konnte sie anhand des Verhaltens der beiden erkennen, nur was war hier falsch. Doch bevor sie fragen konnte, meldete sich einer der gegnerischen Geister zu Wort, in dem er einfach ohne einen Befehl abzuwarten angriff und sich nicht mal von seinem Meister zurückpfeifen ließ.

»Toll, die Typen erinnern sich an mich. Ich lock sie mal etwas weg. Du kommst doch eine Zeit lang alleine zurecht, oder?«

Hao nickte nur kurz, bis Spirit of fire im gleichen Moment nach oben flog und dort mit dem Fusionsgeist weiterkämpfte. Hao hatte bei dieser Aktion mit Hilfe seines Furyokos ein Schild erschaffen, das die nächsten Angriffe abhielt.

„Die erinnern sich an ihn? Was soll den das heißen und wieso kämpfen die gegeneinander. Immerhin sind sie doch auf derselben Seite, oder nicht?“

„Nicht wirklich? Spirit of Fire und die anderen Spirits of elements kämpfen schon seit dem Beginn gegen die fünf Geister, die euch bei Yo fertig gemacht haben.“

„Soll das heißen sie stehen auf unserer Seite und du auf deren. Wieso kämpft ihr dann noch zusammen. Ich versteh echt gar nichts mehr?“

Jeanne schüttelte nur den Kopf.

„Nein. Das soll heißen, dass sie auf der Seite des Geisterkönigs stehen. Und nur mal um etwas klar zu stellen, ich habe nie gesagt, dass ich mich dem Schattenfürsten oder den Dalins angeschlossen habe. Ich habe lediglich gesagt, dass ich meine Entscheidung getroffen habe. Nicht mein Problem, wenn alle anderen der Meinung sind, dass ich mich ihnen angeschlossen habe. Wenn einer gefragt hätte, welche Entscheidung ich getroffen hätten, dann hätte ich demjenigen gesagt, dass ich, so paradox wie es auch klingt, auf der Seite des Geisterkönigs kämpfe.“

Nach diesen Worten herrschte Stille. Die Kämpfer hatten ihre Angriffe abgebrochen und sahen jetzt nur auf die kleine Gruppe. Doch bevor einer etwas sagen konnte, mischte sich Achies ein, der das ganze mitbekommen hatte, und sich mehr als verarscht vorkam.

„Gut wenn das so ist, dann kann ich mich ja endlich diesen lästigen Elementargeistern entledigen. Immerhin bin ich jetzt weder auf dich noch auf sie angewiesen.“

Bei diesen Worten griff er in seine Hosentasche, konnte aber nicht finden wonach er suchte. Hao setzte nur ein fieses Grinsen auf, bevor er selber in seine Tasche griff.

„Suchst du vielleicht diesen hier? Das nächste Mal solltest du nicht so nah an jemanden vorbei gehen, der von deinen Waffen betroffen werden könnte. Und nur mal nebenbei. Ich lasse mir keine Befehle geben und erst Recht nicht ausnutzen.“

Achies sah Hao daraufhin nur eiskalt an.
 

Erst nach ein paar weiteren Minuten antwortete er etwas auf diesen Kommentar, schien aber trotz allem nicht an seinem Sieg zu zweifeln.

„Der Punkt, geht wohl an dich, Hao. Ich hab dich wirklich unterschätzt. Schade, dann kommen wir wohl nicht in Geschäft. Aber so weiß ich wenigstens wie ich weiter zu machen habe.“

Achies bekam bei diesen Worten nur verwirrte Blicke zugeworfen. Doch dann geschah etwas, womit weder Hao oder die anderen noch Yo gerechnet haben. Achies vergrößerte den Abstand, den er sowieso zu Yo hatte, noch ein Stück. Doch bevor Yo die Gelegenheit hatte einen Angriff zu starten, hatte dieser seinen Schutzgeist schon gewechselt.

„So wird Zeit das wir ernst machen. Nayamí, erscheine.“

Nach diesen Worten erschien ein Schutzgeist hinter ihm, dessen Gestallt schwer zu erkennen war, da er sich seiner Umgebung verdammt gut anpassen konnte. Es war eine Art Chamelliongeist. Yo hatte Schwierigkeiten den Geist überhaupt zu sehen, weshalb er den Angriff auch zu spät sah, ihn jedoch noch rechtzeitig abfangen konnte, bevor er schaden anrichtete. Doch trotz seiner einigermaßen schnellen Reaktionen, konnte er keinen Angriff abfeuern. Er hat es drei oder vier Mal versucht, doch dieser ist einfach ins leere gelaufen. Unterdessen schwebte Rakesh in der Halle herum und sah sich die Kämpfe an. Dann jedoch nahm er das Kommando für die vier vorhandenen Verschmelzungsgeister an sich.

„Gut ihr hab jetzt erst einmal Sendepause. Ich übernehme das Kommando über die Geister. Ihr werdet ihnen jetzt eurer Furyoko übertragen. Verstanden.“

Die Dalin- Anhänger sahen sich bei diesen Worten kurz an, bis sie der Aufforderung etwas widerwillig nachgingen und den Geistern das restliche Furyoko übertrugen.

„Oh, oh. Das sieht gar nicht gut aus.“

„Was meinst du? Das die Dalins ihre Kräfte auf ihre Schutzgeister übertragen oder dass Yo gegen einen unsichtbaren Geist kämpft.“

Hao antwortete auf diese Frage nicht sondern sah nur weiterhin von einem gegnerischen Geist zum anderen. Der Kampf war mittlerweile auf dem Höhepunkt. Die Dalins hatten ihre stärksten Geister zusammen gerufen. Geister von denen eigentlich keiner mehr existieren sollte und dennoch waren sie hier. Und das größte Problem war, dass diese Geister nicht mehr von dem Furyoko anderer abhängig waren und noch dazu folgten die vier nur noch einem Schamanen, auch wenn dieser selber nur ein Geist war.

„Ihr solltet lieber in Deckung gehen, dass wird gleich unangenehm. Spirit of fire…“

Der Feuergeist schüttelte nur den Kopf und wollte gerade einen Angriff starten, als Hao seine Totentafel hoch hob. Dadurch hatte sein Schutzgeist keine andere Wahl und verschwand zurück in seiner Totentafel. Die Gruppe sah Hao daraufhin nur verwundert an.

„Was sollte das denn? Wieso hast du ihn zurückgerufen?“

„Die Geister müssten gleichstark sein. Sie vernichten sich nur gegenseitig! Jedenfalls wenn sie einzeln gegeneinander kämpfen und genau dass ist das Problem, es stünde vier gegen einen und ich werden meinen Schutzgeist nicht einfach mal so opfern, um einen von den Geistern zu vernichten.“

„Das du ungeschützt bist, weißt du aber schon, oder. Außerdem hast du dich gerade verrechnet. Jetzt sind es fünf Geister die gegen euch kämpfen.“

Als sie diese Worte hörten, sahen fast alle nach oben und erkannten drei braunhaarige Personen, vor denen zuerst drei Geister erschienen und sich dann vereinigten. Anschließend übertrugen die Schamanen ihr Furyoko ebenfalls auf den Geist, welcher sich anschließend kampfbereit machte.

„Das wird ja immer besser. Was muss man tun um euch länger als vierzig Minuten auszuschalten. Und nur nebenbei. Falls es noch nicht bekannt ist. Ich kann mich auch ohne Schutzgeister sehr gut verteidigen. Wollt ihr es ausprobieren?“

Hao sah den Typen nur herausfordernd an, doch anstatt etwas zu sagen, griffen die fünf Geister mit einer Kombiattacke an. Allerdings schloss sich auch Achies Schutzgeist an, weshalb Hao den Angriff nur knapp mit seinem Schild aufhalten konnte.

„Na was ist, geht der Angriff schon auf deine Kräfte, dabei war es doch noch ein harmloser. Du müsstest doch wissen, dass so ein Schild nicht als Kampfmittel verwendet werden sollte. Mit dieser Aktion vernichtest du dich doch nur selber.“

Hao sah die Dalins nur scharf an. Es stimmte, er würde sich mit dieser Technik selbst vernichten, da ihm früher oder später das Furyoko ausgehen würde und damit auch seine Kraft.
 

Alina und die anderen, die nichts davon wussten, schauten nur zwischen den Dalins und Hao hin und her. Sie wusste einfach nicht was los war. Erst half Hao ihnen und hat sie hierher geführt, dann schien es so, als wenn er sich den Dalins angeschlossen hatte, doch nur damit er ihnen den letzten Kristall der Stille abnehmen konnte und jetzt. Jetzt schien es so, als würde er den Kampf alleine beenden wollen und ignorierte sie einfach. Das war einfach zu viel für einen Tag.

„Was meint der Typ, damit?“

„Die meine damit, dass Hao einen Teil seiner Lebensenergie in seine Schutzbarrieren überträgt, damit sie stärkeren Angriffen standhalten kann.“

Hao sah bei Manta Worten nur in dessen Richtung, doch als er den Lebtop in dessen Hand sah, wusste er genau, wieso er dieses wusste.

„Könntest du deine Nase aus meinen Angelegenheiten raushalten und sie in irgendwelchen Büchern stecken. Da gehört sie eher hin.“

Jeanne sah nur zwischen Manta und Hao hin und her, bevor sie sich fragend an den kleineren wendete, der seinen Lebtop mittlerweile wieder eingesteckt hatte.

„Woher weißt du dass?“

„Ihr erinnert euch doch noch an die Steckbriefe, die Marco den Dalins abgezogen haben, oder?“

“Klar, wieso? Achtung…“

Noch bevor Jeanne mehr sagen konnte blockte sie den Angriff auch schon ab und schickte einen neuen zu ihren Gegnern zurück.

„Erzähl weiter Manta ich höre zu.“

„Vergiss es.“

Jeanne wendete sich bei diesen Worten zu Hao. Dieser sagte jedoch nichts weiter dazu, sondern ging wieder auf Abstand. Er war jetzt schon zu weit gegangen. Dieser Kampf ging ihn eigentlich nichts an. Seine Aufgabe war es einzig und allein zu verhindern, dass jemand gegen die Regeln verstieß. Er durfte parteiisch sein und sich auch einmischen, aber er durfte keinen direkten Angriff auf einen Kämpfer in diesem Kampf starten. Er durfte sich gegen Angriffe verteidigen, mehr aber auch nicht und dass fiel ihm mehr als schwer. Besonders da ihm die Typen einfach auf die Nerven gingen. Bei seinen Schutzgeistern sah das ganze wieder anders aus. Ihre Gegner wären die fünf Geister, die durch die Schutzgeistfusion entstanden waren. Aus diesem Grund hatten sie die Möglichkeit mitzukämpfen, doch das wollte er einfach nicht riskieren.

„So ich lass euch mit denen allein. Immerhin müsst ihr mit ihnen fertig werden und nicht ich.“

„Ach und was hast du jetzt vor? Dich irgendwo hinbegeben, wo du den Kampf beobachten kannst und keiner der Angriffe auf dich zukommen kann?“

„So in etwa Jeanne. Immerhin muss ich ja darauf achten, dass sich jeder an die Regeln hält.“

„Ausgerechnet du?“

„Hey es ist niemand anderes da, der die Regeln kennt. Oder haben sich da Äderungen ergeben, wenn ja dann lass es mich lieber gleich wissen, Mikihisa!“

Da Hao die Antwort sowieso schon wusste, wartete er nicht auf eine Antwort, sondern verschwand einfach. Doch er tauchte nur eine Etage höher wieder auf und lehnte sich über die Mauer um nach unten zu sehen. Der Kampf war wieder voll im Gange, wobei Yo und seine Gruppe ziemliche Probleme zu haben schienen. Haos Hand griff daraufhin in seine Hosentasche und holte einen kleinen Zettel heraus und las ihn sich kurz durch, bevor er sich wieder dem Kampf zuwendete.

//Woher wissen die Typen eigentlich so viel über meine ersten beiden Leben. Da stimmt doch etwas nicht. Und ich glaube ich weiß auch wer daran schuld ist.\\

Bei diesen Gedanken fiel Haos Blich unwillkürlich auf Rakesh, der die Geist mehr als gut zu beherrschen schien. Er hatte definitiv schon mal die Kontrolle über sie.
 

- Bei Alina und den andern -
 

Alina und die anderen konnten gerade wieder einen der Angriff der Dalins zurücklenken, doch dies viel ihnen mehr als schwer.

„Das wird so nichts. Die treiben uns immer weiter zurück.“

Manta, der diese Aussage mitbekam, hatte gerade selber einen Angriff mit Mosukes Hilfe abgefeuert und war deswegen ziemlich erschöpft. Doch er würde nicht aufgeben und seinem Schwindelgefühl nachgeben. Dieses Mal nicht. Er wollte beweisen, dass er mit den anderen mithalten konnte. Obwohl es ihm mehr als schwer fiel und er ziemlich außer Atem war, gelang es ihm seine Idee zu schildern.

„Ich hab eine Idee. Hao meinte doch, dass die Kampfgeister des Schattenfürsten genauso stark sind wie die Spirits of Elements. Kann das nicht heißen, dass sie auch vergleichbare Kräfte haben und somit auch die selben Schwächen wie diese?“

„Schon möglich, Manta. Aber ich kenne noch nicht mal die Schwächen von Spirit of fire, geschweige denn der anderen. Und Hao wird es uns mit Sicherheit nicht sagen.“

„Nein aber die Dalins. Jeder von Haos Schutzgeistern hat einen eigenen Charakter und die Schwäche, dass sie von einem Kristall der Stille vernichtet werden können.“

Jeanne seufzte bei Mitsukis Worten kurz auf, doch bevor sie ihre Meinung dazu geben konnte, kam ihr Ren zuvor, dessen Aussage jedoch nicht gerade positiv ausfiel.

„Ich bezweifle, dass der Kristall auch diese vernichten wird. Das sind keine Elementargeister. Sonst hätte dieser Erbe nicht nach dem Kristall gesucht.“

„Ja aber vielleicht ist genau das der Hinweis den wir brauchen, Ren. Was ist, wenn die Geister genaue Gegensätze sind, dann müssten wir sie doch mit einer Technik schwächen können, die den Spirits of Elements nicht schaden kann.“

Ren und Jeanne überlegte kurz, doch die Entscheidung blieb dieselbe. Sie wussten nichts über die Spirits of Elements, weder die Schwächen noch die Stärken. Doch bevor sie etwas sagen konnte, mischte sich Mikihisa ein der sich die ganze Sache hat durch den Kopf gehen lassen.

„Die Spirits of Elements profitieren von der Natur. Das heißt, wenn Alinas Theorie richtig ist, können wir sie nur mit Naturkräften bekämpfen.“

„Super, wir haben aber nur zwei Elementargeister.“

„Wartet, Mitsuki. Da fällt mir vielleicht was ein. Meinst du die Naturgeister kommen auch hier her, wenn ich diese komischen Zeichen mache?“

„Vielleicht, aber die sind für diese Geister zu schwach. Dafür müsstest du alle miteinander vereinigen und wenn du Pech hast trennen sie sich wieder, da sie dir nicht helfen wollen.“

„Dann machen wir einfach ein kleines Spielchen daraus. Erstmal sehen ob es funktioniert.“

Mit diesen Worten versuchte Alina die Zeichen von ein paar Tagen zu wiederholen. Die anderen gaben ihr Deckung, damit sie bei dem Versuch keinen Angriff abbekam. Zuerst sah es jedoch so aus, als würde es nicht funktionieren, doch dann tauchte ein Naturgeist nach dem anderen auf. Als die Dalins das sahen fingen sie nur an zu lachen und lenkten so die Aufmerksamkeit der anderen auf die kleine Gruppe. Das bewirkte, dass auch Yo eine kleine Auszeit erhielt.

„Ihr wollt uns mit diesen Dingern doch keine Angst machen, oder. Das ist ja lächerlich, wie erbärmlich kann man sein um auf solche Geister zurück zu greifen.“

Doch kurz nachdem Kain diesen Satz beendet hatte, wurde er auch schon von einer unsichtbaren Macht zu Boden gerissen. Oder besser gesagt, von ein paar Naturgeistern, die so klein waren, dass man sie nicht gesehen hatte.

„Dann beweise ich euch das Gegenteil. Lust auf ein Spielchen.“

Bei diesen Worten sprangen die Kleinen aufgeregt hin und her.

„Gut, dann hört mal gut zu. Das Ziel ist es die fünf großen Geister da drüben zu Fall zu bringen. Einzige Regel ist, dass ihr euch dazu vereinigen müsst.“

Die kleinen nickten nur weiterhin und flogen dann alle zu einem kleinen Geist, der sich genau vor Alina befand. Kurz darauf erschien ein Naturgeist, der mindestens 10.000 Mal größer war als das Original. Alina und die anderen trauten ihre Augen nicht doch bevor sie etwas tun konnten, hüpfte der Geist auch schon auf die anderen fünf zu. Doch kurz bevor er dort ankam wurde er auch schon von einem Angriff erwischt. Der Angriff prallte jedoch nur kurz auf den Geist, reagierte dann jedoch wie ein Mensch, der auf einem Trampolin sprang. Aus diesem Grund flog der Angriff sofort zurück zu dem Angreifer.
 

Der Geist, der den Angriff geschickt hatte, ging daraufhin zu Boden, stand jedoch sofort wieder auf und setzte erneut an. Dieses Mal war sein Ziel jedoch nicht der Geist, sondern die Gruppe hinter ihm. Allerdings konnte diese den Angriff vorher stoppen.

„Wow, ich hätte nie gedacht, dass ein solcher Schutzgeist so stark ist!“

„Ist er auch nicht. Kombiattacke, stampft ihn in den Boden.“

Nach Rakesh Satz richteten die fünf Geister ihren Magnetangriff in die Höhe um ihn anschließend genau auf den Kopf des riesigen Naturgeistes treffen zu lassen, der sofort zerplatzte und die einzelnen kleinen Naturgeister durch die Luft schleuderte.

„So wen soll ich jetzt zuerst vernichten, dich oder deine kleinen Geister?“

„Wer bist du überhaupt, dass du hier so eine große Show abziehen kannst? Und wieso hören die Geister überhaupt auf einen anderen Geist?“

„Ganz einfach sie sind unserer Familie untergeordnet und ich bin somit dein Vorfahre und derjenige, der vor 1000 Jahren um den Titel gekämpft hatte. Und wenn ihr denkt, das ich den größten Kampf aller Zeiten von diesen Versagern bestreiten lasse, habt ihr euch geirrt, dafür haben sie uns einmal zu oft enttäuscht. Jetzt werde ich die Geister führen und euch dem Erdboden gleich machen. Und ich denke ich fange mit dir an. Nachfahrin hin oder her. Du stehst eindeutig schon zu lange im Weg.“

Bei diesen Worten schnipste Rakesh mit den Fingern und die Geister griffen zusammen an. Alina versuchte sich mit Hilfe ihrer Geistkontrolle zu schützen, doch der Angriff war zu stark für sie, was bewirkte, dass sie ebenfalls auf den Boden landete.

„Alina.“

„Keine Sorge mir geht’s gut.“

Mit diesen Worten stand sie auf und erschuf wieder Geistkontrolle. Doch sie hatte nicht viel Zeit zum Erholen, da schon die nächsten Angriffe auf sie zukamen, die nebenbei immer heftiger wurden. Doch sie war nicht die einzige, die langsam in Bedrängnis geriet. Nein auch Yo war mehr als nur am Ende seiner Kraft. Der gegnerische Geist griff nämlich immer von da an, wo er gerade nicht hinsah. Doch selbst wenn, viel es ihm schwer den Geist überhaupt zuerkennen. Er war fast so unmöglich zu erkennen, wie eine Person mit dunklen Sachen, die sich im Schatten um einen herumbewegte.

„Yo ducken.“

Nach Amidamarus Schrei hatte sich Yo zu Boden fallen lassen und der Angriff flog über ihn hinweg.

„Danke.“

„Kein Problem, aber wie können wir den Geist besiegen, wenn wir ihn nicht mal sehen? Das ist doch unmöglich, oder nicht?“

„Ich denke nicht, ich meine es muss doch für alles eine Lösung geben oder nicht, also doch auch hierfür, die Frage ist nur wo.“

Amidamaru nickte daraufhin nur und hielt mit Yo nach weiteren Angriffen Ausschau.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Tja Yo scheint mal wieder ziemlich optimistisch zu sein, mal sehen ob er mit seiner Meinung recht behält. Doch für die Beantwortung dieser Frage lasse ich mir bis zum nächsten Kapitel Zeit. Ich hoffe jedenfalls, dass euch dieses Kapitel gefallen hat und ihr euch auch das nächste reinzieht.
 

Misato

Das Licht am Ende des Tunnels

So ich bin gerade mit dem neuen Kapitel fertig geworden und wie versprochen lade ich es im vorgegebenen Zeitraum hoch. Ich hoffe es gefällt euch.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 36: Das Licht am Ende des Tunnels
 

Hao währenddessen sah sich den Kampf nur noch halbherzig an. Zu sehr waren seine Gedanken bei den Informationen, die die Dalins über ihn zusammen getragen haben. Ob alles der Wahrheit entsprach wusste er selber nicht. An einige Sachen, die da standen, hatte er noch nie einen Gedanken verschwendet. Und andere einfach verdrängt. Er wusste einfach nicht, was er von dem ganzen halten sollte. Bei diesen Gedanken sah Hao nur kurz zu den kleinen Naturgeistern, die taumelnd durch das Kampffeld liefen und sich mit jedem anderen Naturgeist vereinigten, gegen den sie rannten. Die Gruppe hatte die richtige Strategie, doch durch den Rückschlag haben sie ihre Chance verpasst. Noch ehe Hao weiter darüber nachdenken konnte, sah er wie einer der Geister die Rakesh kontrollierte auf dem Boden landete. Das merkwürdigste war, dass die Krallen merkwürdig verbogen waren.

„Sieht so aus, als hat einer dem Löwen die Krallen verunstaltet.“

»Das will ich sehen!«

Bei diesen Worten leuchtete eine Totentafel an seinem Gürtel silbern auf. Kurz darauf stand eine kleine Schlange an dem Steingeländer und sah hinunter.

»Cool.«

„Da ist man einmal nicht bei der Sache und ihr brecht einfach aus. Irgendwie wird das Millennium von Minute zu Minute besser.“

»Ach komm schon, ist ja nicht so, als würdest du vor uns etwas befürchten. Wir sind einfach zu neugierig, was den Kampf da unten angeht. Komm schon lass sie raus, es ist sowieso unsere Entscheidung ob wir mitkämpfen oder nicht. Du weißt, dass du damit unerlaubt eingreifst, oder?«

„Meinet wegen.“

Nach diesen Worten leuchteten drei weiter Totentafeln auf und schon wenige Sekunden danach erschienen drei weiter Geister.

»Sag mal, wie ist der Knirps eigentlich auf die Idee gekommen? Ich hätte noch nicht mal gedacht, dass er überhaupt angreift.«

»Soviel zum Thema, man sollte seine Feinde nicht unterschätzen. Ich finde aber der Knirps sieht ziemlich erschöpft aus. Ich frag mich echt wann seine Kräfte ihn endgültig verlassen und er umkippt wie ein Sack Mehl.«

»Du bist ja mal wieder freundlich. Aber mal ernsthaft ich kann mir das nicht länger mit ansehen. Autsch, jetzt ist ein Naturgeist platt, wie fies ist dass denn?«

Bei diesen Worten sahen alle zu Okami und anschließend in die Richtung in die sie blickte. Und tatsächlich. Als der Zyklop weiter auf die Gruppe zuging, konnten sie einen Naturgeist sehen, der unter dessen Fuß klebte und sich kurz darauf in Luft auflöst.

»Die Dalins haben den Geistern mindestens 391.500 Furyokopunkte übertragen. Richtig. Das heißt, wenn du dasselbe machst, können wir mitkämpfen.«

„Das kann ich nicht. Egal wie viel Furyoko ich euch übertrage, die Möglichkeit, dass ihr euch selbst vernichtet ist einfach zu hoch.“

Die Elementargeister sahen ihren Schützling nur kurz an, bis sie sich wieder zu der Arena wendeten. Doch sie hatten nicht aufgegeben. Doch keiner von ihnen sagte ein Wort, da sie bereits von einem weiteren Geist, der erschienen war, unterbrochen wurden.

»Du weißt, dass es deine Pflicht ist, oder nicht? Du kannst dich auf uns verlassen, wir werden die Geister wieder dahin zurück schicken wo sie hingehören und dann sehen wir weiter. Keine Sorge ich pass auf, dass diese Schnarchnasen nicht vernichtet werden.«

»Sag mal, Feuerköpfchen, geht es dir gut, als wenn wir nicht auf uns selber aufpassen können!«

Hao konnte sich bei El-hayyahs Satz nicht zurückhalten, weshalb sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht bildete, bevor er etwas dazu sagte.

„So wie ich euch kenne, würdet ihr früher oder später sowieso gegen sie kämpfen, auch ohne mein Furyoko, nicht wahr?“

Seine Schutzgeister sagten daraufhin nichts, doch das war eindeutig genug um aus der Reaktion zu erraten, dass die Antwort ‚ja’ war. Aus diesem Grund konzentrierte er sich kurz und übertrug seinen Schutzgeistern einen Großteil seines Furyokos. Seit der Fortsetzung des Schamanenturniers hatte er sein Furyoko konstant auf 250 000 gehalten. Erst seit dem Tag, an dem er bei den Dalins war, hatte er sein Furyoko nicht mehr reduziert. Aus diesem Grund lag der Wert des eingeschlossenen Furyokos bei ungefähr 2.000.000 Furyokopunkten. Das reichte mäßig um seinen Schutzgeistern genug zu übertragen, damit sie gegen die Kampfgeister des Schattenfürsten bestehen konnte und durch sein eigenes Furyoko hatte er zusätzlich die Möglichkeit sich selbst zu schützen.
 

- Bei Alina und Co. -
 

Alina und die anderen waren in der Zwischenzeit am Ende angekommen. Dank Manta konnten sie zwar einen der Geister kurzfristig ausschalten. Allerdings musste er sich sofort danach wieder zurückziehen, da seine Kraft nicht für einen weiten Angriff reichte.

„Manta, du bist echt der Knaller. Machen wir so weiter.“

„Erzähl kein dummes Zeug, Ryu. So können wir die Geister nicht besiegen.“

„Ren hat Recht, wir brauchen einen neuen…Alina vorsieht.“

Reika konnte nicht anders als schreien, als der riesige Zyklop auf ihre Freundin zukam und sie angreifen wollte. Doch es war schon zu spät, da Alina jetzt nicht mehr ausweichen konnte. Doch dann bekam sie Hilfe von unerwarteter Seite.

„Äh, danke.“

Die Wölfin sah nur kurz zu Alina, ignorierte sie dann jedoch und wendete sich wieder den Zyklopen zu. Dieser wollte gerade wieder angreifen, doch dann wurde er von Eisenstangen durchbohrt. Allerdings schien ihm das nicht viel auszumachen, da er einfach einen Schritt vortrat und die Eisenstangen damit zum brechen brachte. Anschließend nahm er eine der zerbrochenen Eisenstangen und holte aus. Die Wölfin ging daraufhin einen Schritt zurück, doch kurz bevor der Zyklop zuschlagen konnte, schmolz das Eisen, floss dessen Hand hinunter und tropfte auf den Boden.

»Hey, schon mal gehört, dass man seinen Feinden keine Waffen gibt?«

»Woher sollte ich denn wissen, dass die Geistkontrolle dadurch nicht bricht? Das hat doch auch beim letzten Mal geklappt und das weißt du!«

»Hey, die Regeln für einen erfolgreichen Schamanenkampf gelten auch für euch. Vertragt euch gefälligst, sonst bekommt ihr ärger mit dem da!«

Bei diesen Worten sahen sich die beiden streitenden Geister um und verschwanden sofort, da ein Angriff genau auf sie zu gekommen war. Doch bevor einer der drei noch einmal einen Angriff starten konnte, richtete sich Alina an die Wölfin.

„Sag mal…“

»Siehst du nicht, dass wir beschäftigt sind?«

„Ich wollte nur fragen, wieso ihr eingreift, ich dachte…“

»Dann hört auf zu denken. Wir haben mit den Geistern ein Hünchen zu rupfen, weiter nichts. Also bild dir ja nichts ein. Ich mag dich trotzdem nicht.«

Doch bevor Alina dazu etwas sagen konnte, wurde sie von einem lauten Lachen aus dem Gedanken gerissen und wendeten sich zu Rakesh.

„Die fünf Spirits of Elements, das ich das noch erleben darf. Hao hat sie wohl nicht mehr alle. Dabei müsste er die Gefahr doch kennen, die von euch ausgeht.“

»Du solltest aufpassen was du sagst, sonst kümmere ich mich mal um dich, immerhin ist deine Zeit schon längst abgelaufen, Rakesh«

»Komm schon rede nicht soviel Feuerköpfchen, wenn wir den Geistern eine Lektion erteilen wollen, dann musst du uns vorher diesen Geist vom Hals schaffen!«

Kurz bevor die beiden Geister aufeinander losgehen konnte, mischte sich die Wölfin wieder ein, die mehr als genervt war.

»Was im Namen des Königs der Geister treibt ihr da. Ihr sollt zusammen arbeite und nicht eure kleinen Konkurrenzkämpfchen austragen, kapiert?«

Die beiden Geister entschuldigten sich daraufhin mehr als nur unwillig, griffen dann aber gemeinsam an und beförderten den Zyklopen einige Meter weiter. Dabei wäre der Geist beinah auf Yo drauf gefallen, wenn sich in dem Moment nicht zwei weitere Geister eingemischt hätten.

„Sagt mal tickt ihr noch sauber? Ihr hättet Yo fast platt gemacht! Falls ihr solche Aktionen auch in Zukunft startet, dann haltet euch lieber raus.“

»Das gib es nicht, das Mädchen wird frech. Was soll…oh, danke, ziel aber nächstes Mal etwas besser du hast El-hayyahs Schwanz zum Brennen gebracht.«

Der rote Feuergeist zuckte daraufhin nur mit den Schultern und ließ den nächsten Angriff in Flammen aufgehen, während Tako den Schwanz der Schlange löschte.

»Das hat er mit Absicht gemacht.«

Alina die das mitbekam schüttelte nur den Kopf und griff dann selber an, doch auch ihr Angriff hatte nicht mehr Erfolg als der Angriff der fünf Elementargeister.
 

Frustriert nahm sie das zweite Schwert in die Hand. Doch bevor sie angreifen konnte, wurde sie von der Wölfin zurückgepfiffen.

»Halt, stopp deinen Angriff Alina. El-hayyah, ich glaube ich hab eine Idee.«

Der Schlangen sah nur kurz zu Alina bis er der Wölfin kurz zunickte. Alina sah die beiden Geister nur völlig irritiert an, bis sie aufgeklärt wurde. Oder besser gesagt, bis sie von einer launischen Wölfin Anweisungen bekam.

»Halt die Schwerter mal kurz zusammen und wenn ich jetzt sage, greifst du damit an, verstanden. Gut… Mal sehen ob das klappt…Jetzt.«

Alina dachte nicht lange nach und griff an. Zu ihrer Verwunderung schaffte sie es den Geist vor sich zu Boden zu befördern. Sie wusste nicht wieso, doch aus irgendeinem Grund konnte sie mit dem Medium jetzt stärkere Angriffe loslassen als vorher.

„Was habt ihr getan?“

»Unsere Kräfte benutzt um deinen Angriff intensiver zu machen. Was glaubst du denn? Wie gesagt, wir haben ein Hünchen mit dem zu rupfen und dafür ist uns jedes Mittel recht.«

Alina nickte nur und ging dabei etwas auf Abstand. Langsam wurden ihr Haos Schutzgeister unheimlich. Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, flog Yo genau in ihre Richtung und blieb vor der Wölfin liegen. Intuitiv erhoben alle die Waffen und wollten sich vor Yo stellen doch die Elementargeister gingen dazwischen. In diesem Moment stand Yo auch wieder auf und erschuf wieder Geistkontrolle, doch dann wurde er etwas von der Szene abgelenkt.

„Ihr kämpft auch mit?“

»Sieht wohl so aus, Blitzmerker.«

»Okami, hinter dir.«

Die Wölfin drehte sich bei diesem gedanklichen Kommentar um und ging kurz darauf in Deckung. Das bewirkte, dass der Angriff an ihr vorbei flog und seinen Weg zu Yo machte, der diesen nur knapp aufhalten konnte. Die anderen sahen nur völlig verwirrt zu Yo und dann zurück zu der Stelle, von wo der Angriff gekommen war, doch keiner konnte einen Geist sehen.

»Falsche Richtung Yo, der Geist ist zur deiner Linken…hey, hab ich gesagt ihr sollt mich angreifen. Sagt mal was haltet ihr von einer Kombiattacke á la Elementargeister?«

Haos restliche Elementargeister nickten daraufhin nur und schon waren die Angriff losgeschickt wurden und trafen auch mitten ins Schwarze. Allerdings blieb der Geist weiterhin auf den Beinen und klaute den Fünfen auch noch ihre Strategie. Yo währenddessen suchte immer noch verzweifelt nach dem Schutzgeist. Wieso konnten Haos Schutzgeister ihn sehen und er nicht. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, bekam er schon den nächsten Angriff ab.

»Sag mal bist du blind, oder wieso greifst du Achies Schutzgeist nicht an. Er steht immerhin praktischer Weise direkt vor deiner Nase.«

Yo fackelte bei diesen Worten nicht länger und griff sofort an. Erst jetzt schien Spirit of fire zu begreifen, dass Yo den Geist wirklich nicht sehen konnte.

»Das gibt es nicht, du hast genau einen cm daneben gezielt. Du musst weiter nach rechts… na toll jetzt wandert er auch noch…mal sehen….gut jetzt umdrehen und angreifen.«

Yo wusste nicht, was er von dem Verhalten des Spirits of fire halten sollte, da er den Geist aber sowieso nicht sehen konnte, hörte er einfach mal auf den Feuergeist. Zu seinem eigenen Erstaunen traf er dieses Mal mitten ins Schwarze, weshalb der gegnerische Geist für kurze Zeit wieder sichtbar wurde. Doch die Freude über den gelungenen Angriff hielt nicht lange, da kurz darauf auch schon ein Angriff zu ihm zurück kam. Doch anstatt Yo zu treffen änderte er im letzten Moment die Richtung und flog auf den kleinen Feuergeist zu. Doch kurz vor ihm wurde der Angriff eingefroren und Tako feuerte diesen mit Hilfe seines Schwanzes zu einem der fünf Kampfgeister des Schattenfürsten. Darauf ging dieser zu Boden und als hätten sich Haos Schutzgeister abgesprochen griffen alle fünf noch einmal zusammen an, was bewirkte, dass aus dem Geister wieder drei wurden.
 

Alina und die anderen staunten bei dieser Aktion nicht schlecht. Die Explosion, die nach dem Angriff folgte sorgte sogar dafür, dass die Anhänger der Dalin-Dynastie zu Boden gingen. Doch da sie ihre Geister eh nicht selber kontrollierten war das nur ein geringer Trost. Das Gute daran war, dass es bei diesen Geistern, dank des kleinen Nebeneffektes, mindestens 50 Minuten dauert, bis sie sich wieder vereinigen konnten.

„Sagt mal darf man sich jetzt in den Kampf einmischen oder nicht?“

»Darf man nicht. Das ist die einzige Regel, die vom Schamanenkampf übernommen wurde. Wieso fragst du nach? Das hat Hao euch doch schon gesagt!«

„Ja schon aber…“

Bei diesen Worten zeigte Alina auf den Feuergeist, der sich immer noch einen Spaß daraus machte Yo in die richtige Richtung zu dirigieren.

»Ach der. Deine Freundinnen haben dich doch auch vor Angriffen gewarnt. Und dass kann man nicht wirklich als eingreifen bezeichnen, eher als Orientierung. Eine die gleich mehr als schief gehen wird.... Hey pass auf wo du hinfliegst.«

Gerade noch rechtzeitig konnte Spirit of fire den Kopf einziehen und sich vor dem Angriff flüchten, in dessen Bahn er gerade geflogen war. Nach diesem Ereignis sah der Feuergeist nur zu Hao, der fast so geschockt war wie die restlichen, die diese Aktion verfolgt hatten. Als er sah dass Hao nur ungläubig den Kopf schüttelte, wendete sich der Feuergeist wieder ab und gesellte sich zu den anderen vier Elementargeistern. Es hätte sowieso nichts mehr gebracht Yo zu sagen, wo der Schutzgeist ist, da dieser das Versteckspiel aufgegeben hatte und nun wieder sichtbar war. Stattdessen half er den anderen die restlichen vier Kampfgeistern des Schattenfürsten auf Abstand zu halten.

»Vorsicht Feuerwand.«

Bei diesen Gedanken zogen sich die vier Elementargeister so schnell wie möglich zurück. Keine Sekunde später erschien an der Stelle, wo sie gestanden haben eine massive Feuerwand, die sich langsam auf ihre Gegner zu bewegte.

»So das schafft euch etwas Zeit. Ihr seht nämlich nicht so gut aus!«

»Ach klappe, wenigsten fliegen wir nicht mitten in einen Angriff.«

„Ok, könnt ihr mal aufhören, ihr seid ja fast schlimmer als Trey und Ren!“

»Niemals«

Alina konnte bei dem gleichzeitigen Kommentar der beiden Elementargeister nicht anders als anfangen zu lachen, doch dann wendete sie sich wieder ihren Gegnern zu.

„Gut, wenn wir so weiter machen haben wir die Typen in…was. Wir haben zwei Stunden gebraucht um einen der Geister platt zu machen? Das ist doch wohl nicht wahr. Wir brauchen hier dringend Verstärkung, sonst sitzen wir noch bis übermorgen fest. Moment mal, sagt mal könnt ihr mir vielleicht sagen, was es bedeutet, wenn man eine feste Bindung vorweisen soll?“

Die fünf Elementargeister sahen sich kurz an, bis sie die Frage einheitlich ignorierten und wieder einen Angriff auf ihre Gegner abfeuerten. Alina hingegen ließ sich nicht so leicht abweisen und versuchte weiterhin eine Antwort zu bekommen

„Hey, ich rede mit euch.“

»Das ist so eine dämliche Frage. Eine feste Bindung ist eine feste Bindung, was denn sonst. Kannst du solche lächerlichen Fragen für dich behalten?«

„Ich meine es ernst, wie könnte man so etwas vorweisen.“

»Gut, aber nur wenn du mich dann nicht mehr anquatscht. Schnapp dir einen netten Jungen, verlob dich mit ihm und warte auf den großen Tag. Nach diesem hast du eine feste Bindung zu dem Jungen.«

„Also durch Heirat?“

»Sag ich doch.«

„Gut, das würde auch erklären, wieso sich der Erbe mit der Frau des Schamanenkönigs liieren will. Aber wie können wir Yo auf die schnelle verheiraten?“

Bei diesen Worten konnten sich die fünf Elementargeister nicht mehr zurückhalten und fingen an zu lachen. Da sie dadurch nicht mehr auf ihre Gegner achten konnten, wurden sie fast von einem Angriff erwischt, doch dieser flog sauber an allen vorbei.

»Okami, ich glaube sie meinte die feste Bindung, von der zur Nachturnierzeit gesprochen wird. Wir stehen manchmal aber echt auf der Leitung.«

»Logisch. Aber der Gedanke ist einfach zu genial. Stell dir das doch mal vor. Eine Hochzeit mitten im Kampfgetümmel. So lebensmüde ist niemand…Warte mal…ich nehme es zurück, Hao ist so lebensmüde, die Verlobung als alle hinter den beiden her war. Unglaublich«

»Ich würde Kinder sagen. Aber jetzt zu dir Alina. Die feste Bindung bedeutet in diesem Fall, dass sich Yo mit dem König der Geister verschmelzen…sag mal sind wir heute dämlich? Wieso machen wir eigentlich alles komplizierte als es ist?«

Alina sah nur von einem Geist zum anderen. Sie wusste echt nicht mehr was sie von diesen halten sollten, doch sie konnte auch nicht länger drüber nachdenken, da sie in diesen Moment von einem ihrer Freunde angesprochen wurde, oder besser gesagt angeschrienen.

„Alina beweg dich mal, wir könnten deine Hilfe gebrauchen!“

Sie sah noch einmal zu den fünf Elementargeistern, die sich langsam wieder beruhigten, bevor sie ihren Freunden zu Hilfe eilte.
 

- Bei Yo -
 

Mittlerweile hatte Yo einige weitere Treffer ausgeteilt, doch es wirkte so, als ob diese nichts bringen würden. Sein Gegner geriet nicht mal aus dem Gleichgewicht und sein Furyoko neigte sich langsam aber sicher der Halbzeit. Wie viel Furyoko Achies mittlerweile verbraucht hatte oder überhaupt hatte wusste er nicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm die Antwort auch nicht gefallen würde.

„Was sollen wir machen. Wir kommen noch nicht mal in die Nähe dieses Schutzgeistes und für den Fernkampf gehen mir langsam die Strategien aus.“

Yo stimmte Amidamaru nur kurz zu. Er hatte im Moment dasselbe Problem. Auch ihm vielen keine Kampfstrategien mehr ein. Dieses Mal lag es nicht an der Tatsache, dass sein Gegner alle Angriffe abwehrte, sondern daran, dass sie nie ankamen. Dafür war der gegnerische Schutzgeist einfach zu schnell und auch zu weit entfernt.

„Wie wäre es mit einem Frontalangriff und dann einige weitere, nach dem er auf der Flucht ist? Vielleicht treffen wir dann.“

Doch bevor Amidamaru etwas zu Yos Vorschlag sagen konnte, mussten die beiden auch schon den nächsten Angriff abblocken. Doch nach dem er das getan hatte, viel Amidamaru etwas ein, dass sie noch nicht probiert hatten.

„Hey wie wäre es mit der Technik, die Kino euch beigebracht hat?“

„Könnte vielleicht klappen.“

Mit diesen Worten griff Yo ein weiteres Mal an. Der gegnerische Schutzgeist wich daraufhin aus. Yo der das bemerkte, konzentrierte sich auf den Angriff und wandelte ihn in einen Magnetangriff um. Kurz bevor dieser Angriff die Wand berührte änderte er anschließend die Richtung und flog auf den Gegner zu, welcher den Angriff bedauerlicherweise zerschlug.

„Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich die Wirkung von Magnetangriffen nicht kenne, oder etwas doch. Wie naiv bist du eigentlich? Mit solchen Angriffen kannst du weder mich noch meine Anhänger austricksen. Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten. Entweder du gibst dich gleich geschlagen und überlässt mir den Titel oder ich werde dich zusammen mit deinem Schutzgeist in die Geisterwelt schicken. Was meinst du? Was ist dir lieber, dein Leben oder der Tod.“

„Ich werde nicht aufgeben!“

„Der Tod, wie du meinst!“

Mit diesen Worten griff Achies wieder an. Sein Schutzgeist war schnell, stark und treffsicher. Mit diesen Eigenschaften konnte er gar nicht mehr verlieren, besonders nicht gegen einen Jungen und dessen Samuraigeist. Das war ausgeschlossen. Falls so etwas doch passieren sollte, musste man ihn ja den Kopf abschlagen. Er war sich mehr als sicher, dass er jetzt bereits der Sieger gewesen wäre, wenn sich Spirit of fire nicht eingemischt hätte, doch das hatte dieser. Mit den fünf Spirits of elements im Rennen hatten Yos Freunde eine echte Chance zu überleben. Das musste er umgehen unterbinden und die einzige Möglichkeit das zu erreichen war diese gegeneinander aufzubringen. Da sich zwei von ihnen eh in der Wolle hatten war das nicht weiter schwierig, doch die anderen, schienen erstaunlicherweise unparteiisch zu sein. Besonders laut den Aufzeichnungen war dieses Verhalten nicht normal. Doch mit etwas Hilfe, so war er sich sicher, würden sich die fünf schon bald gegenseitig ausschalten.
 

- Bei Alina und Co. -
 

Nach einigen weiteren gezielten Angriffen hatte die Gruppe endlich wieder etwas Luft zum atmen. Einer der fünf Geister waren erledigt, doch die anderen wollten einfach nicht zu Boden gehen.

„Na toll. Unser Furyoko neigt sich der Halbzeit und die Geister scheinen noch nicht mal einen Kratzer zu haben. Was soll denn das?“

»Du kannst mit einem Furyokostand von 160.000 nicht erwarten, dass du diese Geister alle allein zu Fall bringst, sobald du die Halbzeit erreicht hast. Immerhin haben sie ganze 391.500Furyokopunkte übertragen bekommen… Was denn?«

Alina konnte nicht glauben was sie gerade gehört hatte. Das konnte man ihr auch ansehen, da sie in dem Moment einfach nur geistig wegtrat.

„391.500 Furyokopunkte. Das ist doch nicht zu glauben. Das heißt, dass jeder dieser Dalin- Anhänger…ähm warte mal 391.500 durch drei, das sind…“

»130.500 Furyokopunkte. Lern mal rechnen. Dieser Erbe hat übrigens um die 546.500. Nicht gerade wenig aber er ist zu schlagen, jedenfalls mit dem richtigen Schutzgeist«

Bei diesen Worten richteten sich alle Blicke zu der Wölfin, die gerade wieder einem Angriff ausgewichen war und nun einen Gegenangriff startete.

„Und dieser Schutzgeist ist welcher?“

»Der König der Geister natürlich, wer sonst? Dafür müsste jedoch eine Verbindung zwischen den beiden Dimensionen bestehen. Das ist nicht weiter schwer zu organisieren, doch dazu müsste Yo das fordern, was ihm zusteht. Allerdings muss er da allein drauf kommen, also keine Hilfestellung, jedenfalls keine direkte. Sonst wird diese Vereinigung verwehrt!«

Bei diesen Worten sahen alle die fünf Schutzgeister wütend an.

„Sagt mal wieso erfahren wir so etwas immer, wenn es fast zu spät ist! Wisst ihr eigentlich wie viel Zeit und Mühe wir uns hätten sparen können?“

Noch bevor Alina weiter sprechen konnte, flog ein Feuerball direkt an ihr vorbei und kollidierte mit einem gegnerischen Angriff. Die Gruppe wurde von der Explosion schmerzhaft zurückgeschleudert und landete auf dem Boden.

„Sag mal spinnst du? Du hättest uns wenigstens warnen können. Weißt du eigentlich wie weh das tut, wenn man ohne Vorwarnung einfach so durch die Gegend geschleudert wird…ihr braucht nicht so zu lachen. Vielleicht sollten wir euch mal durch die Gegend schleudern lassen.“

Alina richtete sich bei diesen Worten auf und klopfte sich den Staub von den Sachen. Reika konnte sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen und begründete dieses dann auch sofort, da sie von Alina einen verwirrten Blick bekam.

„Sorry, hab nur gerade gedacht Kino hierher zu locken und dann zu verschwinden. Bei dem ganzen Staub wird sie wahrscheinlich die Toten wieder beleben und sie aufräumen lassen.“

„Stimmt das wäre lustig, aber ich glaube, dass wir nicht mal aus der Tür kommen. So aber zurück zu Yo. Sag mal kann einer ihn dazu bringen das zu fordern, was ihm zusteht? Danke. Ich werde mich in der Zwischenzeit mit Hao unterhalten.“

Die Gruppe sah nur zu, wie Alina aus der Tür verschwand und sie hinter sich wieder schloss. Die fünf Spirits of Elements sahen sich daraufhin nur kurz an.

»Wie kann sie uns um etwas bitten und uns, bevor wir antworten können, mitten im Raum stehen lassen. Das ist ja wohl mehr als dreist.«

„Nein, sie macht nur Anna nach und hofft, dass es klappt.“

„Ren, da gebe ich dir absolut Recht. Aber mal eine Frage, klappt es oder ignorieren ihr fünf ihre Bitte einfach? Das würde ich nämlich gerne wissen.“

Mitsuki sah die fünf Elementargeister daraufhin fragend an.

»Es klappt. Der Junge gehört dir, Feuerköpfchen. Immerhin bist du nach dem König der Geister am besten mit deinen indirekten Aussagen.«

»Wieso kriege ich immer die schweren Aufgaben? Aber bitte, immerhin besteht somit nicht die Gefahr, dass sich einer verplappert.«

Mit diesen Worten verschwand Spirit of fire und die anderen vier nahmen mit den anderen Anwesenden den Kampf wieder auf.
 

- Bei Alina -
 

Alina hatte es in der Zwischenzeit geschafft in das nächste Stockwerk zu kommen. Sie musste anschließend nicht lange suchen um den zweitürigen Raum wieder zu finden und trat ein. Doch bevor sie nur einen Schritt über die Schwelle machen konnte, prallte sie gegen eine unsichtbare Wand. Hao drehte sich in diesem Moment zu ihr um und sah sie belustigt an.

„Solltest du nicht eigentlich bei den anderen Kämpfern sein?“

„Schon aber ich habe etwas anderes zu erledigen, also könntest du mich mal rein lassen. Ich habe nämlich keine Lust die gesamte Zeit zu schreien.“

„Erst wenn du die Typen hinter dir fertig machst!“

Bei diesen Worten drehte sich Alins um. Und Tatsächlich, drei der Dalin- Anhänger waren mit Geistkontrolle hinter ihr aufgetaucht.

„Verdammt, ich dachte die wären erledigt oder hätten zu mindestens kein Furyoko mehr, weil sie es auf ihre Geister übertragen haben.“

„Die Kämpfer haben 158.000 Furyokopunkte und haben nur 130.500 übertragen. Rein rechnerisch sind es dann noch 27.500.“

Alina sah Hao nur geschockt an. Immerhin hatten sie zusammen mehr Furyoko mehr als sie. Wie sollte sie die drei alleine besiegen. Immerhin hatten sie ein gesamt Furyoko von 160.000. Sie war so etwas von erledigt. Besonders da die drei Dalins die drei Geister des gefallenen Zyklopen kontrollierten.

„Meinet wegen, ich will ja nicht so sein.“

Bei diesen Worten fiel Alina, die sich an die unsichtbare Wand gedrückt hatte nach hinten. Doch sie rappelte sich schnell wieder auf und wartete auf einen Angriff, doch diese prallten alle an der Stelle ab, an der sie sich eben noch angelehnt hatte.

„Gibt es etwas bestimmtet, das ich für dich tun kann, oder wieso bist du hier und lässt deine Freunde da unten allein zurück.“

„Du könntest die Verbindung zwischen den wichtigsten Dimensionen herstellen, das würde uns nämlich sehr helfen, oder zu mindest Yo.“

„Könnte ich. Da gibt es nur ein kleines Problem…“

Doch bevor Hao aussprechen konnte, fiel ihm Alina ins Wort. Sie wollte nicht lange diskutieren, sondern bewirken, dass er zustimmte, sonst nichts.

„Ich weiß, die Sache mit Yo muss es fordern. Dein Schutzgeist kümmert sich schon um das Problem, also tust du es, ja oder nein?“

„Erst beantwortest du mir zwei Fragen. Woher weißt du davon und vor allem welchen Schutzgeist hast du die Aufgabe übertragen.“

„Ich wusste es bevor ich es gelesen habe und bevor deine Schutzgeister es ausgeplaudert haben. Und so wie es aussieht übernimmt Spirit of fire den Job.“

Nach den letzten Worten sah Hao nur zu den Kämpfern herunter und sah sich die Szene amüsiert an. Spirit of fire hatte durchaus das Talent so in Rätseln zu denken wie der König der Geister. Doch genau das war der Grund, weshalb einige Schamanen wahnsinnig geworden sind. Der positive Aspekt war, dass die Möglichkeit, dass er mit Yo Klartext redete ausgeschlossen war.

„Ich glaube, dass wird ziemlich unangenehm für Yo.“

„Was, wieso?“

„Na ja, es heißt, dass man keine direkte Hilfestellung geben darf. Aber wer definiert direkt und indirekt. Das heißt, wenn Yo das Rätsel nicht löst, wird Spirit of fire die Lust verlieren und es ihm einfach anhand einer Vision zeigen. Dafür müsste er sich aber mit ihm vereinigen und wenn Yo zu geschockt ist würde er hinterher ziemliche Kopfschmerzen bekommen.“

„Du kennst die Kräfte deiner Schutzgeister ja ziemlich gut.“

„Falsch. Ich kenne meine Schutzgeister und habe jede ihrer kleinen Tricks mindestens einmal selbst mitgemacht, weil ich ihnen am Anfang nie zugehört habe. Wie sie gesagt haben, viele haben schon mit ihnen gekämpft, doch das hieß nicht, dass sie bedingungslos gekämpft hatten.“

Alina sagte daraufhin nichts, sondern sah Hao bei seinen Ausführungen nur an. Sein Blick war auf den Kampf zwischen Yo und Achies gerichtet. Alina seufzte kurz, sie wusste nicht ob die Antwort jetzt ‚ja’ oder ‚nein’ war, doch sie war sich irgendwie sicher, dass er ihnen helfen würde.
 

- Bei Yo -
 

Spirit of fire war in der Zwischenzeit am verzweifeln, entweder konnte Yo keine zwei Sachen auf einmal oder er kam einfach nicht darauf. Aber auch dessen Schutzgeist war alles andere als aufmerksam. Irgendwie lief das ganze nicht so wie es sollte und dabei war Yo einer der wenigen gewesen, die Hao erkannt hatten. Das war mal wieder das typische Paradox-System.

„Kannst du uns nicht einfach sagen was Yo machen soll, dann können wir Zeit sparen. Wieso müsst ihr immer diese Spielchen spielen.“

»Ganz einfach, weil wir es nicht sagen dürfen! Wenn wir es sagen kann Yo die Chance nicht mehr wahrnehmen und darf sich so weiter durch den Kampf schleusen.«

„Das haben wir ja verstanden, aber was bringt es, wenn ich fordere was mir zusteht? Ich hätte im Moment Lust auf ein Cheeseburger, aber ich bezweifle, dass er mir helfen wird.“

»Denkst du eigentlich nur ans Essen?«

„Nein, ich denke an viele Sachen.“

»Ja, besonders wenn sie nichts mit Training, Anstrengung oder Arbeit zu tun haben. Ach was red ich da, eigentlich sollte es mir doch egal sein. Wir kommen vom Thema ab. Denk doch einmal nicht an das nahe liegende, sondern etwas weiter in die ferne. Du hast eine Anspruch, den du geltend machen kannst und das schon seit mehr als zweieinhalb Monate!«

Yo dachte kurz nach. Doch es war Amidamaru, der das Rätsel löste oder zu mindest wusste, was an diesem Tag passiert war.

„Da war doch das Ende des Schamanenturniers, oder“

»Geht doch es wird schon wärmer!«

„Schamanenturnier, ach ja ich glaub ich weiß es. Anna hat doch gesagt, dass ich nach dem Turnier so lange faulenzen darf wie ich will und was mache ich? Trainieren. Aber wie soll mir das Einklagen dieses Rechtes helfen den Typen zu besiegen?“

Bei dieser Antwort hatte der Feuergeist zuerst gedacht, dass Yo die Antwort hätte, doch dann fiel er bei der Ergänzung fast aus der Luft, konnte sich aber noch im letzten Moment abfangen, so dass er nicht auf dem Boden landete.

„Nach dieser Reaktion bezweifle ich, dass du die richtige Lösung hast.“

»Wisst ihr was. Ich gebe euch noch eine Minute…Vorsicht Angriff…wo waren wir? Ach ja. Eine Minute, und wenn ihr es dann nicht habt, gibt es Kopfschmerzen.«

Nach diesen Worten schwieg der Feuergeist und griff einen der vier verbliebenen gegnerischen Kampfgeistern an. Das war jedoch ein Fehler, da sein Angriff einfach die Richtung änderte und auf den Schlangengeist zuflog. Dieser konnte den Kopf gerade noch einziehen, weshalb der Angriff durch die Wand flog und ein 10 cm tiefes Loch hinterließ.

»Sag mal spinnst du. Deine Gegner stehen zehn Meter weiter rechts oder links und du zielst einfach daneben, das ist schon kein Zufall mehr.«

Doch bevor der Feuergeist sich rechtfertigen konnte, tauchte Hao auf einmal zwischen den beiden auf und beendete den aufqualmenden Streit.

„Schluss, das könnt ihr nachher besprechen.“

Doch bevor Hao noch etwas sagen konnte, wurde er von seinem Schutzgeist zur Seite gestoßen. Doch als dieser sich umsah entflammt eine Explosion, die ihn und die anderen zu Boden riss.

„Einer der Spirits of elements ist erledigt, bleiben nur noch vier. Damit ist der Kampf wieder gerecht findet ihr nicht.“

»Unmöglich. Das wirst du bereuen.«

»Jetzt reg dich ab El-hayyah, du darfst ihn nicht angreifen außerdem ist deinem Streitpartner nichts passiert, immerhin sind wir ja auch noch da.«

Bei diesen Gedanken löste sich die riesige Staubwolke auf und man konnte drei Geister erkennen, die vor dem Spirit of fire standen. Hao, der dass sah atmete nur erleichtert durch, bis er aufstand und sich mit seiner normalen Art an seine Schutzgeister wendete.

„Gut gemacht.“

Die drei Geister nickten daraufhin nur und machten sich wieder kampfbereit.
 

Yo hingegen stand ebenfalls auf. Er konnte nicht leugnen, dass er mehr als überrascht über das ganze war, doch dann fiel ihm etwas ein.

„Mal eine Frage, die Sache mit dem Anspruch. Hat das etwas mit dem König der Geister zu tun, oder liege ich damit genauso falsch wie mit dem Cheeseburger.“

„Der Kandidat hat 100 Punkte. Also könntest du den Typen jetzt mal fertig machen, wir haben keine Lust die ganze Tag hier zu kämpfen!“

Alina wurde bei diesen Worten überrascht angesehen, da keiner bemerkt hatte, dass sie vom oberen Stockwerk bis hier hin runtergeklettert war.

„Na dann ist ja alles geklärt. Mal sehen ob ich die Erlaubnis kriege!“

„Wie jetzt Erlaubnis? Von wem!“

Doch bevor Hao antworten konnte, mischte sich Achies ein, der mehr als wütend darüber war, dass sein Plan nicht funktioniert hatte.

„Dem König der Geister, doch nach dem, was passiert ist, bezweifle ich das. Außerdem glaubst ihr doch nicht wirklich, dass ich das einfach so zulassen, oder?“

„Denke nicht, aber du wirst keine andere Wahl haben, als es zuzulassen. Da ich mich nicht so einfach aus dem Weg räumen lasse. Ihr fünf wisst was zu tun ist.“

Die fünf Elementargeister nickten nur kurz, bis sie sich in dem riesigen Raum verteilten. Hao währenddessen zog Alina mit sich um Zentrum des Raumes, dabei errichtete er zusätzlich ein Schild, das verhindert, dass einer der beiden von einem Angriff erwischt wurden. Alina sah ihn währenddessen nur verwundert an, doch als sie im Zentrum des Raumes angekommen waren, drehte er sich so schnell, dass diese beinah in ihn rein lief. Die Gelegenheit nutzte er um ihre andere Hand zu fassen und sie über das wichtigste aufzuklären.

„Du hast doch nicht gedacht, dass das ein Kinderspiel ist, oder. Nur in einem Raum mit solchen Zeichen lässt sich der König der Geister rufen, allerdings nur in seiner menschlichen Form, was bedeutet, dass er auch so seine volle Macht nicht einsetzten kann. Dennoch wird die vorhandene Macht reichen um Achies Schutzgeist zu besiegen.“

„Kein Wort, mehr über das was passiert. Sag mir einfach was ich zu tun habe, mehr nicht.“

„Denke an nichts und lass dich einfach führen.“

Alina sah Hao bei diesen Worten nur kurz an. Sie hatte keine andere Wahl wenn sie Yo helfen wollte. Und das wollte sie. Sie hoffte nur, dass das keine Falle war. Hao jedoch schien diese Bedenken zu spüren, weshalb er sich noch einmal an sie wendete.

„Keine Sorge, vom Geisterkönig habe ich in diesem Millennium genug gehört. Ich werde mich nicht weiter einmischen als jetzt“

Nach diesen Worten schwieg Hao etwas und sah noch einmal zu seinen Schutzgeistern, die mittlerweile schon die gegnerischen Angriffe mittels Magnetangriffe abwehrten, die auf Hao und Alina zukamen.

„Ach Alina, was auch passiert, lass meine Hände nicht los, verstanden.“

Alina, die jetzt erst bemerkte, dass sie aus Reflex Haos Hände ebenfalls festhielt, lief leicht rot an, doch das konnte Hao nicht mehr sehen, da er bereits die Augen geschlossen hatte und sich zu konzentrieren schien, jedenfalls hoffte sie dass. Kurz darauf hörte sie wie Hao irgendwelche Worte sagte. Egal wie sehr sie dem lauschte sie konnte sie einfach nicht verstehen. Da sie jedoch an nichts denken sollte, schloss sie ebenfalls die Augen. Aus dem Grund merkte sie nicht, wie um sie herum alles hell wurde. Dieses Licht nahm den gesamten Kreis ein, der mitten im Zentrum des Raumes war, während der restliche Raum von einem farbigen Licht eingehüllt wurde, das den leuchtenden Linien entsprach. Die Gruppe wurde von dem Licht so geblendet, dass sie nicht mal mit der Hand vor Augen etwas sehen konnten. Dann hörte man einen lauten Knall. Nach dem Alina diesen ebenfalls hörte wurde sie auch schon zurückgeschleudert. Als sie die Augen wieder öffnete, erblickte sie eine weißblaue Lichtsäule, die scheinbar vom Himmel durch die Decke bis auf die Stelle, an der sie eben mit Hao noch stand, geschossen war. Als ihr Blick jedoch zu Hao fiel, stand dieser genau vor seinem Schutzgeist und schien etwas mit ihm zu besprechen. Doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf Yo gelenkt.

„Yo, stelle dich genau unter die Lichtsäule.“

Yo sah seinen Bruder kurz irritiert an, bis er der Aufforderung nachging. Achies wollte gerade angreifen, doch Hao stellte sich einfach mal so in den Weg.

„Schon vergessen, dass du dich nicht einmischen darfst?“

„Tu ich doch auch nicht, ich stehe hier nur und verteidige mich, das zählt nicht als eingreifen, egal ob Yo damit einen Vorteil hat oder nicht! Ach Yo, sag einfach nur Geistform und der Rest geht von selber. Jedenfalls sollte das der Fall sein.“

Yo nickte bei diesen Worten nur kurz, bevor er der Aufforderung nachging und wieder erschien ein helles Licht, dass dieses Mal Yo umschloss.
 

______________________________________________________________________________

------------------------------------------------------------------------------
 

Das ist das Ende, das ist das Ende und nun wird es schwarz.

Sorry leute, aber das konnte ich jetzt nicht unterdrücken. Bin heute irgendwie total aufgedreht. Um eines klar zu stellen, das ist das Ende des kapitels, aber noch nicht das Ende der FF. Wäre ja auch ein ziemlich blödes, oder?

Tja aber bis zum nächsten Kapitel, gibt es von meiner Seite nichts mehr. Also dann bis zum 1.12.
 

Misato

Das Ende der Schlacht

So Leute wie versprochen bin ich wieder da un präsentiere euch das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und das ihr spaß beim lesen habt.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 37: Das Ende der Schlacht
 

In den ersten zehn Sekunden danach geschah gar nichts. Man konnte noch nicht mal sehen, ob Yo überhaupt Geistkontrolle hatte oder nicht.

„Sieht so aus, als wäre dein kleiner Plan schief gegangen, aber Mal ernsthaft, hast du wirklich geglaubt, dass er deinen Plan mitmacht.“

Noch bevor Hao auf den Satz etwas erwidern konnte, griff Achies auch schon an. Hao hatte genau zwei Möglichkeiten. Entweder er wich aus und überließ den Angriff Yo oder blockte ihn ab, da er ohne Geistkontrolle nicht wirklich etwas anderes tun konnte. Das letzte würde jedoch bedeuten, dass er damit zuließ, dass der Rest seines Furyokos blockiert wurde. Er erkannte einen Magnetangriff, auch wenn er noch so verdeckt wurde und dieser war alles andere als verdeckt.

//Wie ich Sekundenentscheidungen hasse!\\

Trotz dieser Gedanken blieb er an Ort und Stelle und erschuf eine Schutzbarriere. Alles auf eine Karte zu setzten war eigentlich nicht seine Art, doch dieses Mal hatte er so gut wie keine Wahl. Denn wenn er den Angriff durchließ hatten die Dalins eindeutig gewonnen. Und wenn er etwas mehr hasste als Entscheidungen in weniger als 5 Sekunden zu fällen oder seine Macht selber zu schwächen, dann waren es die Diener des Schattenfürsten und allem voran dieser Achies.

„Dann wollen wir mal sehen wohin uns das ganze bringt.“

Das war alles was Hao sagte, bevor der Angriff auf die Schutzbarriere knallte. Trotz der Stärke des Angriffes hielt die Barriere mit Leichtigkeit stand, doch das konnte man bei Haos Furyoko nicht wirklich sagen. Durch die Wirkung des Magnetangriffes wurde es, wie erwartet blockiert und war für die nächsten Stunden nicht mehr zu gebrauchen.

//So das war’s. Schluss mit Zeitschinden. Jetzt müsste sich Yo langsam mal beeilen!\\

//» Nette Aktion, aber ich glaube wir sollten den Rest übernehmen«\\

Bei diesen Worten drehte sich Hao blitzartig um. Die Stimme war eindeutig die von Yo und dennoch war sie so uncharakteristisch für diesen. Und als hätte er es erwartet stand Yo hinter ihm, der jedoch in eine Art Trance gefallen zu sein schien. Bei diesem Anblick hielt es Hao für klüger erst einmal auf Abstand zu gehen. Nicht dass er befürchtete angegriffen zu werden, sondern viel mehr deshalb, da er sich gut vorstellen konnte, dass das jetzt ziemlich heftig werden wird. Und er sollte Recht behalten. Der erste Angriff allein schien das gesamte Gebäude zu erschüttern. Doch trotz allem schien der Erbe der Dalin-Dynastie nicht besorgt zu sein.

„Zeit für Phase zwei. Ich kenne die Schwachstelle dieser Verbindung. Nayamí vereinige dich mit den Kampfgeistern des Schattenfürsten.“

Bei diesen Worten vereinige sich der Geist mit den vier verblieben Geistern, doch dann geschah etwas, was die anderen nicht vermutet hatten. Die vier Geister waren nicht die einzigen Geister, die sich mit Achies Schutzgeist verschmolzen, sondern auch drei weitere Geister. Die Geister, die entstanden waren, als einer der fünf Kampfgeister des Schattenfürsten besiegt wurde.

„Damit stehen die Chancen wieder gleich hoch. Zusätzlich bekomme ich noch eine kleine Prämie aber das müsstest du ja wissen. Wird zeit, dass ich Yo vernichte und dem Schattenfürsten den Weg ins Sternenheiligtum ebne. Und zwar für ewig!“

Nach diesen Worten griff Achies wieder an. Doch Yo konnte den Angriff mit Leichtigkeit parieren, jedenfalls schien es so. Da man seinem Gesicht nicht ansehen konnte, ob er sich anstrengen musste oder nicht. Da der Kampf jedoch ziemlich heftig aussah, bezweifelten sie stark, dass dieser lange dauern würde. Von außen sah es so aus, als würden Yo und Amidamaru eine unschlagbare Einheit bilden. Der Kampf hatte leichte Ähnlichkeiten mit dem letzten Kampf im Sternenheiligtum, jedenfalls was Amidamarus Aussehen betraf. Doch in Wirklichkeit kämpfte Yo sowohl mit Amidamaru als auch mit dem König der Geister.
 

- Bei Alina und Co. -
 

Alina und die anderen sahen sich das ganze nur fasziniert an. Sie konnte einfach nicht fassen, was sich vor ihren Augen abspielte und war mehr als überrascht, dass Manta, der immer noch etwas außer Atem war, nur auf seinen Lebtop schaute.

„Sag mal, was machst du da eigentlich?“

„Ich zeichne den Kampf für die anderen auf. Immerhin konnten sie ja nicht dabei sein und der Kampf gehört nun wirklich zu den besten, die ich je gesehen habe.“

„Stimmt. Moment, seid wann nimmst du das ganze auf.“

„Seid wir das Schloss betreten haben, hab die Kamera die ganze Zeit an der Jackentasche befestigt gehabt und alles mitgeschnitten.“

„Cool schickst du mir eine Kopie?“

„Klar wieso?“

„Als Erinnerung und Beweisstück. Wir sind die Schamanen, die gegen den mächtigsten aller Schamanen gewonnen haben.“

„Davon träumst du, Alina!“

Bei diesen Worten drehten sich alle zu Hao, der sich wieder bei seinem Schutzgeist befand. Eigentlich wollte er sich ja erst einmal zurückhalten, bis sich sein Furyoko wieder regeneriert hatte, doch das Gespräch konnte er nicht einfach so ignorieren.

„Du weißt, dass wir das jederzeit ändern können, Hao. Immerhin kannst du weder Geistkontrolle noch deine Schutzbarrieren erschaffen. Jedenfalls nicht ohne dein Furyoko und deine Schutzgeister können dich auch nicht beschützen, da die Verbindung, sollten sie sich vom Fleck bewegen, zusammenbricht. Oder liege ich mit dieser Vermutung daneben?“

Bei diesen Worten hatte Mikihisa seine Schutzgeister gerufen. Doch aus irgendeinem Grund ließ er sie nicht angreifen, sondern wendete sich zurück zu dem Kampf. Doch das musste er auch nicht, da er wusste, dass ihm die Arbeit sowieso von Ren abgenommen wurde.

„Absolut kein Furyoko? Na wie finde ich denn das?“

„Wie wäre es wenn wir ihm die Sache mit dem Kampf vor ein paar Tagen zurückzahlen.“

„Das wagt ihr doch sowieso nicht!“

Der Spruch war genau der Falsche in dieser Situation. Immerhin hatte Mikihisa Recht. Seine Schutzgeister waren beschäftigt. Falls diese sich von ihrer Stelle weg bewegen sollte, würde die Verbindung zwischen den Dimensionen sofort zusammen brechen, dass würde bedeuten, dass Achies den Sieg für sich beanspruchen könnte und dass durfte nicht passieren. Doch auch, wenn sie die Angriffe nur magnetisieren und damit umlenkten, bestand die Möglichkeit, dass sie sich nicht mehr genügend auf ihre Aufgabe konzentrieren konnten, was ebenfalls zum Zusammenbruch der überdimensionalen Brücke führen würde. Damit war er eindeutig auf sich allein gestellt und ohne sein Furyoko hatte er wirklich ein ernsthaftes Problem.

„Wollen wir wetten? Bason…“

Doch bevor Ren seinem Schutzgeist auch nur einen Befehl geben konnte, wurde er von einer Stimme zurückgehalten.

//»Der Junge gehört mir. Wenn ich mit ihm fertig bin könnt ihr gerne mit ihm Abrechnen, aber vorher lasst ihr ihn in Ruhe.«\\

Bei diesen Worten sahen alle zu Yo, der ihnen jedoch keinen Blick würdigte. Keiner sagte daraufhin ein Wort, bis Manta sich wieder zur Gruppe wendete.

„Jetzt fehlt nur noch die Ergänzung ‚wenn dann noch etwas von ihm übrig ist’. Aber auch so klingt das alles andere als gut.“

„Ja schon, aber irgendwie hört sich das nicht nach Yo an.“

„Kein Wunder, dass war auch der König der Geister.“

Bei Mikihisa Worten blickten alle wieder zum Kampf, doch dann wurden sie auf ein anderes Thema gelenkt.

„Sagt mal was soll dieser Geist eigentlich darstellen. Ich meine, der hat Hörner wie ein Teufel, eine Schlange als Schwanz, einen Kristallkörper, der einem Löwen gleicht und einem Zyklopenkopf. Oh wartet er hat auch noch einen gläsernen Knochenkamm oder wie man das nennt.“

„So etwas nenn man Schutzgeistfusion. Das ergibt meisten eine komische Mischung. Gewöhnt euch einfach an die Tatsache.“

Bevor jedoch einer etwas auf die Tatsache sagen konnte, hörten sie einen lauten Knall. Kurz darauf fiel eine der Säulen zu Boden und landete nur einige Meter neben den Schamanen.
 

- Bei Hao -
 

Selbst Hao war ziemlich geschockt, dass die Säule nur wenige Meter von ihm entfernt gelandet war. Doch dann wendete er sich wieder den Kampf zu. Trotz dem er es liebte sich gute Kämpfe anzusehen, wurde er immer auf dasselbe Thema zurückgelenkt. Wie konnte er sich nach dem Kampf unauffällig absetzen. Normalerweise dauert es ca. eine Stunde, bis das Furyoko wieder voll einsatzfähig war bei starken Angriffe sogar noch länger und so wie der Kampf gerade lief, war das zu lange. Seiner Einschätzung nach, würde der Kampf noch einige Minuten vielleicht eine halbe Stunde gehen. Höchstens 50 Minuten, aber eine Stunde war ausgeschlossen. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hörte das Piepsen seines Orakelpagers.

//Komisch, ich dachte Yos Freunde sind die einzigen, die noch über den Orakelpager kommunizieren. Augenblick mal die Nummer kenne ich doch.\\

Als er erkannte, wer die Nachricht geschrieben hatte, schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht, das war einfach zu genial um zu ignorieren. Aus diesem Grund tippte er auch schnell ein paar Zeilen und schickte diese zurück zu dem Schreiber. Nicht dass er diesen Provozieren wollte, doch irgendwie konnte er diese Situation nicht ungenutzt lassen. Wenige Sekunden später wendete er sich wieder den Kampf zu.
 

- Bei Yo -
 

Yo sah nur kurz zu seinen Freunden. Er bekam zwar mit, was passierte, doch irgendwie lief alles wie ein Film ab, den er nicht stoppen oder verlangsamen konnte. Es war so, als würde er keine Kontrolle mehr über sich geschweige denn über den Kampf haben. Er bewegte sich ohne sein zutun, jedenfalls hatte er diesen Eindruck. Er spürte, dass die Angriffe immer härter wurden, doch dennoch konnte er sie weiterhin parieren. Nach dem was er sah, waren die Angriffe stärker als vor der Vereinigung mit dem König der Geister, doch sie bewirkten das genaue Gegenteil. Er brauchte deutlich weniger Kraft um den gleichen Angriff abzublocken als es vorher der Fall war und dass ermöglichte ihm sogar die härtesten Angriffe auszuhalten.

//»Ich glaube es wird Zeit, dass wir das ganze beenden«\\

Bei diesen Worten schreckte Yo auf. Das waren nicht seine Worte, genauso wenig wie vorhin. Und dennoch kamen sie aus seinem Mund. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, sah er einen massiven Angriff auf sich zukommen. Mit erstaunlicher Leichtigkeit wich er diesem aus und ließ ihn dann mit Hilfe der Magnetwirkung wieder zurück zu seinem Gegner fliegen. Doch kurz bevor der Angriff ins Schwarze treffen konnte, wechselte der Angriff ein letztes Mal die Richtung und kam nur wenige cm vor den Füßen seines Ziels auf. Der Erbe der Dalins- Dynastie verlor daraufhin den Boden von den Füßen und landete einige Meter weiter auf dem steinernen Boden, hatte jedoch weiterhin Geistkontrolle erschaffen. Kurz danach bekam er noch zwei weitere Angriffe ab, die seine Geistkontrolle endgültig zum brechen brachte. Dennoch schien der Typ immer noch nicht aufzugeben, da er wieder aufstand und erneut Geistkontrolle erschuf. Allerdings löste sich diese sofort wieder auf. Wenige Sekunden später ließ der Erbe seinen Arm sinken, in dem er das Schwert hielt und ließ dieses letzten Endes doch zu Boden fallen. Kurz darauf ging Achies in die Knie und schlug flach auf den Boden auf. Damit war der Kampf vorbei. Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, löste sich die Lichtsäule im Zentrum des Raumes auf und Yo hatte wieder volle Kontrolle über seinen Körper. Genau in diesem Moment hatte er das Gefühl, als hätte er vor wenigen Sekunden ein neues Horrortraining von Anna beendet. Noch bevor er wusste was geschah, gaben seine Beine nach und er musste nach Luft schnappen. Er merkte, dass seine Freunde sich um ihn versammelt hatten, doch er war einfach zu erschöpft um etwas zu sagen oder gar den Kopf zu heben. Plötzlich verschwamm seine Umgebung und wurde immer dunkler. Schon nach wenigen weiteren Minuten hatte ihn die Dunkelheit vollkommen verschlungen, so dass er nicht mal merkte, dass seine Freunde neben ihm auf die Knie gefallen waren und laut seinen Namen riefen.
 

- Bei Hao und seinen Schutzgeistern -
 

Hao hatte sich bei der ganzen Szene etwas zurückgezogen. Zuerst war er genauso überrascht wie die restlichen, doch dann fiel sein Blich auf Spirit of fire und er wusste was geschehen war.

„Also wirklich, wie kannst du die Verbindung so einfach ohne Vorwarnung unterbrechen. Das ist nun wirklich nicht nett.“

»Wäre es dir lieber gewesen, wenn der König der Geister als nächstes mit dir abgerechnet hätte? So wie der drauf war, hätte er selbst dich fertig gemacht.«

„Möglich, aber so hätte ich das ganze hinter mir. Wisst ihr eigentlich wie nervig seine Zwischenkommentare sein können?“

Bei diesen Worten sahen seine Schutzgeister ihn nur irritiert an, bis ihnen eine Szene aus der Vergangenheit einfiel. Sie hatten nahe zu mit allen Gründen gerechnet, doch das war einfach zu abgedreht, besonders wenn man bedenkt, dass sie so etwas eigentlich gewohnt sein müssten.

»Das heißt du hast deine Gedanken verschlossen, damit er nicht nachlesen konnte, dass du seine Stimme sehr wohl hörst. Respekt. Aber zurück zum Thema. Ich würde mich von ihm eher in Gedanken fertig machen lassen als vor den Augen meiner Feinde.«

„Hast Recht. A pro pos Feinde. Wir sollten mal verschwinden, bevor sie sich wieder von Yo losreißen. Immerhin ist mein Furyoko im Moment nicht zu gebrauchen.“

Bei diesen Worten sah Hao zu den anderen, die immer noch neben Yo knieten und sich nach dessen befinden erkundigte.

»Halt, der Kampf ist noch nicht vorbei.«

„Meinetwegen. Wie ging der Spruch noch mal. Der Kampf ist entschieden und die Lebenden verkünden das Ergebnis auf der Welt. Die Toten verbreiten die Geschehnisse des Diesseits in der Geisterwelt. Damit sowohl Lebende als auch Tote vom neuen Schamanenkönig erfahren.“

Wie auf Kommando verblassten die Zeichen in an der Decke und die Linien an der Wand wieder. Selbst von den Kreisen im Zentrum des Raumes war nichts mehr zu erkennen. Nach dem Hao das Schauspiel ein paar Sekunden beobachtet hatte, wendete er sich mit einem Auffordernden Blick an seine Schutzgeister, welche seiner unausgesprochenen Bitte nach einiger Zeit des Zögerns nachgingen und mit ihm verschwanden und die Gruppe allein zurück ließ.
 

- Bei Alina und Co. -
 

Alina und die anderen versuchten Yo durch ihre Zurufe wieder auf die Beine zu bringen. Sie wussten nicht was passiert war. Doch dass Yo einfach auf die Knie gegangen war, konnte nichts Gutes bedeuten. Besonders die Tatsache, dass er keine Antwort gab, machte die Gruppe nur noch nervöser.

„Yo jetzt komm schon. Was ist los mit dir?“

„Sag doch wenigsten etwas und ignorier uns nicht einfach. Kannst du uns wenigsten ein Zeichen geben, dass es dir gut geht?“

„Reika hat Rech. Von mir aus heb nur einen Finger. Aber tu irgendetwas.“

Alina sah ihn bei diesen Worten nur schräg an, doch dann wurde sie von etwas abgelenkt. Es wurde plötzlich dunkler. Als sie den Kopf hob merkte sie, dass einige der Zeichen verschwanden und auch der Kreis war nicht mehr zu sehen. Aus irgendeinem Grund sah sie sich zu Hao um, doch dieser war Spurlos verschwunden. Bei dieser Erkenntnis seufzte Alina kurz. Anscheinend würde sie ihn so schnell nicht mehr sehen. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf Yo gelenkt.

„Ich glaube ich hab gerade eine alternative zu Annas Horrortraining gefunden.“

Bei diesen Worten konnten die anderen nicht anders als laut los zu lachen. Doch dann wendete sich Trey an Yo, der scheinbar immer noch mühe hatte richtig Luft zu holen.

„Was meinst du damit. War die Vereinigung so schlimm.“

„Die Vereinigung eher weniger. Ich hab den Kampf wie im Film erlebt. Als würde ich geführt werden und dann. Keine Ahnung, als wenn der Boden unter meinen Füßen verschwunden wäre.“

„Wahrscheinlich durch die Tatsache, dass die Verbindung zwischen den Dimensionen unterbrochen wurde. Die Frage ist nur wieso sie abgebrochen ist.“

Während die anderen überlegten, drehte sich auch Mikihisa um, nur um festzustellen, dass ein gewisser Schamane nicht mehr in der Nähe war.

„Hao ist nicht mehr da, brauchst dich also nicht nach ihm umzusehen!“

„Wie auch immer. Wir sollten hier verschwinden und zu den anderen gehen. Sag mal nur so nebenbei. Wie spät ist es eigentlich?“

„Ist ja krass. Es ist 6:00Uhr.“

Als Mitsuki das sagte, zog sie schnell an Rens Arm und schaute auf dessen Uhr. Sie konnte es einfach nicht glauben.

„Lass mich los. Es ist 6:00Uhr glaub es ruhig“

„Was? Kein Wunder dass Yo zusammen sackt. Ihm fehlen mindestens 7 Stunden Schlaf. Ohne die Stunden, die er in der Schule schläft. Außerdem sind zwei Mahlzeiten ausgefallen. Ähm Leute, wo wir gerade dabei sind, ich hab auch Hunger. Wie wäre es, wenn wir erst einmal schön essen gehen und unseren Sieg feiern. Am besten in einem All-you-can-eat Restaurant.“

Bei Alinas Worten konnten die Anwesenden ihr Lächeln nicht verbergen, dennoch lehnten alle ab. Sie wollten keinen ärger, falls Anna doch wieder bei Bewusstsein war und eine Lüge würde sie gleich durchschauen. Bei diesen Gedanken halfen sie Yo hoch, der seine Beine immer noch nicht spüren konnte und schleppten ihn aus dem Schloss heraus und in Richtung Anna und Co, wobei sie hofften, dass Anna noch bewusstlos war oder sie zu mindestens nicht gleich wieder zum Training verdonnerte.
 

Als sie endlich bei Anna und Co. ankamen, waren nur Kino und Yomei wach. Die anderen lagen entweder immer noch bewusstlos auf den Futons oder waren so müde, dass sie sich irgendwo hingelegt haben und vor sich hin schnarchten.

„Also dass nenn ich mal eine Begrüßung. Da kämpft man ganze 7 Stunden um sein Leben und wenn man zurück kommt ist hier nicht mal die Spur einer Siegesfeier. Ich meine echt Mal, ich hab Angst um mein Frühstück, so viele halbtote, wie sieht der Tisch aus wenn die wieder aufwachen?“

Alina konnte sich diesen Kommentar einfach nicht verkneifen und auch Mitsuki zog kurz daraufhin mit und erinnerte an die letzte ähnliche Situation.

„Du solltest lieber fragen, wie die Wohnung aussieht, wenn alle auf einmal aufwachen und so reagieren wie Trey. Ich schätze da sind Termiten noch angenehm gegen.“

„Wie auch immer. Ich hol mir jetzt erst einmal eine Milch!“

„Meinet wegen, ich mach das Frühstück. Ryu hilfst du mir?“

„Na gut.“

„Super. Ach Reika, Trey, Yo. Weckt ihr mal die anderen? Wäre super. Ach ja, lasst Anna noch etwas schlafen, sonst wir es unangenehm.“

Bei diesen Worten sahen sich alle an, doch nach kurzem überlegen kamen sie Alinas Aufforderung nach. Selbst Kino und Yomei waren mehr als überrascht von der Aktion.

„Gut. Haben wir irgendetwas Wichtiges verpasst?“

„Sie haben gerade die Dalins fertig gemacht. Reicht das nicht um gut gelaunt zu sein?“

„Wie auch immer. Unsere Arbeit ist getan. Wir fahren zurück nach Izumo. Bei der Chaotengruppe hält man es ja kaum eine Woche aus und die Angebereien tun wir uns nicht an. Sie gehören wieder dir.“

Bei diesen Worten wollten die beiden Älteren gerade gehen, als ihnen noch etwas einfiel, was sie mehr als nur beschäftigte.

„Ach da fällt mir ein, was ist eigentlich mit unserem Problemschamanen passiert? Sag bitte, dass er zwischen einen Angriff gekommen ist.“

„Er ist abgehauen, als wir nicht auf ihn geachtet haben. Ich befürchte, dass wir ihn nicht so schnell aus diesem Leben verbannen können.“

„Dann dürfen wir uns wohl wieder an die Arbeit machen. Behalt die Gruppe im Auge und wenn ihr das nächste Mal Probleme mit solchen Typen haben, fragt uns gleich nach Rat.“

Mit diesen Worten verließen die beiden das Grundstück und verschwanden in der Dunkelheit.

„Äh, wo sind Yos Großeltern jetzt hin?“

„Weg. Jedenfalls solange, bis ihr wieder ein Problem mit solchen Typen habt!“

„Cool. Äh, dass behältst du doch für dich oder?“

Mikihisa ignorierte Alinas Frage einfach und betrat das Haus. Diese stand immer noch etwas geschockt vor der Tür, bis sie die Schultern zuckte und zurück ins Haus ging um mit den anderen zu Essen. Doch aus irgendeinem Grund verlief das Essen mehr als chaotisch. Mittlerweile waren alle Schamanen wieder auf den Beinen, alle außer Anna, die man in ihrem Zimmer liegen gelassen hatte. Das bewirkte, dass sich drei gewisse Herren ordentlich in die Wolle bekamen und sich aufeinander stürzten. Die Gruppe ignorierte diese Kleinigkeit zuerst, bis ein großer Schneeball genau gegen Mitsuki Kopf knallte und sie sich an ihrem Essen verschluckte. Nach dem sie sich ausgehustet hatte, kam auch die nächste Katastrophe auf die Essenden zu. Da Trey bei der Rangelei mit Joco ins schwanken geriet griff er nach dem erstbesten was er finden konnte. In dem Fall war es Ren, der daraufhin auch das Gleichgewicht und obendrein noch den Guandao aus der Hand verlor. Dieser flog genau auf den Tisch zu und landete nur wenige cm neben Reika, die völlig erschrocken die Luft anhielt.

„So Jungs, Schluss mit lustig. Sonst dürft ihr das ganze aufräumen. Und wie Meisterin Kino immer so schön sagt, immer mit Zahnbürste, damit auch die hinterste Ecke sauber wird.“

Nach diesen Worten war es Still und die drei Schamanen setzten sich wieder hin und aßen weiter.
 

Nach dem die Gruppe mit dem Essen fertig waren, hielten die drei Mädchen noch einen kleinen Abschiedstreich für Yo bereit. Sie ließen ihn in der Küche antanzen und bevor er wusste, was mit ihm geschah hatten sie ihm schon eine Schürze umgebunden und ihn mit einem Frühstückstablett die Treppe hoch geschickt. Um zu verhindern, dass er mitten auf dem Weg wieder umdrehte, folgten sie ihm. Als sie an eine geschlossene Tür kamen klopften sie und sorgten dafür, dass Yo davor stehen blieb. Als die drei dann Schritte hörten, die sich der Tür näherten, verschwanden sie blitzschnell und keine Sekunde später öffnete Anna die Zimmertür und sah Yo überrascht an. Auch Yo ging es nicht wirklich besser, da die drei Mädchen ihn ja gewissermaßen zu der Aktion getrieben hatten. Aus diesem Grund versuchte er das Beste daraus zu machen und hoffte, dass Anna ihm die Aktion nicht übel nahm.

„Äh, wie wär’s mit Frühstück. Frischer Tee, warme Brötchen, ich hoffe jedenfalls das sie noch warm sind.“

Anna sah ihn weiterhin an. Sie war unfähig etwas zu tun, geschweige denn zu sagen und als sie an der Spiegelung der Teekanne sah, dass sich ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen gelegt hatte, tat sie das erstbeste, dass ihr einfiel.

„Danke!“

Mit diesen Worten nahm Anna das Tablett an sich und schloss die Tür wieder. Yo blieb draußen stehen und sah nur noch stumm auf die Tür. Doch nach dem die drei Mädchen, die das ganze Szenarium beobachtet hatten, diese Verhalten einige Minuten begutachtet hatten, konnten sie nicht mehr anders und fingen laut an zu lachen. Yo sah die drei Mädchen nur irritiert an, die mittlerweile auf den Boden lagen und nicht mehr aufhören konnten zu lachen. Erst als Ryu und die anderen hoch kamen, beruhigten sie sich langsam wieder von ihrem Lachkrampf und konnten wieder normal reden.

„T’schuldigung Yo. Aber die Szene war einfach zu komisch. Besonders Annas Gesicht. So wenigsten haben wir etwas Nützliches getan.“

„Genau. Heute ist Samstag. Das heißt wir müssen es irgendwie schaffen einen Flieger zu kriegen, der uns spätestens Montagmorgen in Aktita absetzt, sonst haben wir ein Problem.“

Bei diesen Worten sahen die drei Mädchen etwas traurig zum Boden. Sie wollten nicht fliegen, jedenfalls noch nicht, doch ihr Direktor so nett er auch war, wurde eine weitere Woche nicht akzeptieren. Doch sie versuchten ihre Trauer zu überspielen

„Und das heißt, dass wir mal wieder den Flughafen unsicher machen dürfen. Also wir sehen uns vielleicht später noch Mal. Falls nicht haben wir eine Aufgabe für dich Yo. Wenn wir dich das nächste Mal besuchen hat sich deine Beziehung mit Anna verändert!“

Yo und auch die anderen Jungs sahen die drei Mädchen nur verwundert an. Keiner wusste was diese damit sagen wollten, sollten es jedoch auch nicht mehr erfahren.

„Was meint ihr damit.“

„Das müsst ihr selber herausfinden.“

Doch bevor einer noch etwas fragen oder auf diese Aussage etwas erwidern konnte, hörten sie ein kurzes piepen. Dann wieder Stille. Die Gruppe sah sich deshalb irritiert um, bis sie ca. 5 Minuten später dasselbe piepen hörten. Und wieder wurde der halbe Raum auf den Kopf gestellt. Wieder nichts.
 

Egal wie oft sie sich umsahen, sie konnten den Ursprung des piepen nicht finden. Den Orakelpager schloss jeder von vornherein aus, da sie eigentlich einlängeres Piepen gewöhnt waren. Aus diesem Grund suchten sie einfach weiter den Flur durch.

„Hey, wir…was macht ihr da?“

„Wir suchen die Bombe, die die ganze Zeit so piep Geräusch macht…da hast du es gehört. Es kam eindeutig aus dieser Richtung.“

„Das ist einer eure Orakelpager. Die sind so eingestellt, dass sie bei einer ungelesenen Nachricht in kurzen Abständen anfangen zu piepen.“

Nach diesen Worten hörte man nur ein ‚oh’ von der Gruppe, woraufhin jeder auf seinen Pager sah. Doch bei den meisten war das falscher Alarm.

„Nichts, wessen Pager war das denn.“

„Ähm, ja dass war meiner, aber ich glaube, dass das ein schlechter Scherz ist.“

Bei diesen Worten drängelten sich alle hinter Joco. Doch da jeder die Nachricht lesen wollte, gab es ein ziemliches Gedrängel. Nach einer Minute war es Alina zu viel und sie stieß die anderen Schamanen zu Boden und las die Nachricht laut vor.

„Hey, nicht das es mich interessiert, aber ich wollte mal anfragen, ob ihr den Dalins eine Lektion erteilt habt oder sie euch. Falls letzteres der Fall sein sollte, stell ich eine Kerze auf, Mari.“

Bei diesen Worten brauchen alle in schallendes Gelächter aus. Selbst wenn sie nicht wussten, worum es wirklich ging, sie fanden den Text einfach nur witzig.

„Nicht das es mich interessiert, aber wissen will ich es doch. Komm schon raus mit der Sprache, wer ist deine kleine Verehrerin und wo hast du sie kennen gelernt.“

„Ich glaub nicht, dass sie Jocos Verehrerin ist. Aber da fällt mir gerade etwas ein. Nicht dass es mich wirklich interessiert, aber was ist eigentlich aus dem so genannten Talentwettbewerb geworden. Das hast du irgendwie unterschlagen.“

Als Ren die Frage ausgesprochen hatte, erwartete er eigentlich, dass Joco in den Boden versank, doch dieser bekam nur ein Leuchten in den Augen. Bei diesem Anblick, bereute Ren sofort, dass er überhaupt gefragt hatte, doch da war es schon zu spät.

„Oh stimmt. Aufgepasst Leute, vor euch steht der beste Entertainer des Abends. Die Leute haben sich bei meinen Witzen fast schlapp gelacht.“

„Echt?“

„Na ja, die Aufführung war auch komisch, aber nur weil er mit Nio performt hat. Der Typ hat echt versucht Jocos Witze stilistisch nachzustellen. Alberner ging es nicht mehr. Sorry, Joco.“

„Ach Unsinn, die Leute fanden mich einfach klasse.“

„Wie auch immer, was machen wir jetzt wegen Mari. Sollen wir ihr zurück schreiben oder die Nachricht einfach ignorieren?“

„Könnte uns mal jemand sagen, wer diese Mari ist?“

Bei diesen Worten wendeten sich alle zu Alina, die mehr als verwirrt von einem zum anderen sah. Doch dann erinnerte sich die Gruppe daran, dass Alina kein einziges Mal mit Hao Gruppe zu tun hatte und auch als diese auf Nevus Seite übergewechselt waren, war sie ihnen nie begegnet.

„Das war ein Mädchen aus Haos Gruppe.“

„Wie Haos Gruppe, ach ihr meint vor dem Kampf im Sternenheiligtum. Moment mal wie sah die aus. War das zufällig eine mit roten Haaren, die so einen Kürbis als Schutzgeist und einen Besen als Medium hatte? Vom Charakter würde sie nämlich durchaus zu der Nachricht passen.“

„Nein die rothaarige ist Matti. Mari ist blond und…“

„Die Puppenspielerin? Man gegen die musste ich kämpfen. Die andere hat daneben gestanden und blöde Sprüche geklopft und dann war da noch so eine blauhaarige.“

„Das muss dann Kana gewesen sein. Die drei haben auch gegen uns gekämpft. Aber mal zu dir Alina, wer hat den Kampf eigentlich gewonnen.“

Alina sah Yo bei dieser Frage kurz verwundert an. Doch dann beantwortete sie die Frage und wartete auf eine Reaktion der anderen.

„Ich natürlich. Wieso?“

„Ähm, nur so. Als wir sie gesehen haben waren sie ganz schön stark.“

„Was Yo damit meinte ist, dass die drei Mädchen ihn und die Gruppe fast ausgelöscht haben, wäre ich nicht in letzter Sekunde mit den Shikigamis dazwischen gegangen. Ach Yo, das Frühstück war nicht schlecht, daran könnt ich mich gewöhnen.“

Mit diesen Worten ging Anna mit dem Tablett nach unten und ließ die Gruppe oben stehen, doch bevor sie aus dem Sichtfeld verschwand ergänzte sie noch etwas.

„Das heißt aber nicht, dass das Training ausfällt. Ihr habt eine Stunde. Macht was draus und dann meldet euch im Garten, verstanden.

„Ja, Anna.“

Kurz darauf war Anna auch wieder verschwunden. Die Gruppe sah noch einige Minuten auf die Stelle, an der sie vorhin noch stand, bis sie weiter erzählten.

„Na ja, die drei sind ja auch fies. Ich musste ja nur gegen die blonde kämpfen und als sie kein Furyoko mehr hatte und am Boden lag hab ich irgendein blöden Spruch losgelassen und dass hat die anderen beiden dazu gebracht mich herauszufordern.“
 

- Flashback -
 

Alina stand nur über dem blonden Mädchen und sah wie diese nur starr auf ihre Puppe sah. Da das Mädchen eh kein Furyoko mehr hatte, drehte sie sich um.

„Wieso bekomme ich eigentlich immer die schwachen Gegner.“

Das hätte sie nicht sagen sollen, da sich jetzt die blauhaarige einmischte, die nun neben ihrer Freundin stand und zusah, wir die rothaariger dieser auf die Beine half.

„Schwach? Wenn du wirklich sehen willst wer schwach ist, dann leg dich mit mir an und ich werde dich in den Boden stampfen.“

„Bitte, ich hoffe nur du verwendest nicht meine Zeit. Aber wenn ich es mir Recht überlege, hätte ich eher einen Kampf gegen euch beide.“

„Den Kampf wirst du verlieren!“

Bei diesen Worten ließ die rothaarige ihre Freundin wieder zu Boden gleiten und stellte sich kampfbereit vor Alina auf. Auch die blauhaarige rief ihren Schutzgeist. Doch so einfach wie Alina sich den Kampf vorgestellt hatte war er nicht. Die beiden Mädchen waren deutlich besser als die Blonde und zusammen schienen sie fast unbesiegbar. Das bewirkte, dass Alina schon nach wenigen Minuten am Boden lag, während die anderen nicht mal einen Kratzer abbekommen zu haben schienen. Doch der nächste Satz der blauhaarigen ließ sie erstarren, da sie nicht mit so einer Wendung gerechnet hatte.

„Das war’s. Und für deine Frechheit kannst du dich jetzt schon mal von dieser Welt, deinem Leben und vor allem vom Schamanenturnier verabschieden. Ashcroft, vernichte sie!“

Der Schutzgeist der blauhaarigen kam nach diesen Worten mit rasender Geschwindigkeit auf sie zu. Alles was Alina bei diesem Anblick tun konnte war die Augen zu schließen und darauf zu warten, dass der Angriff sie erwischte, doch es geschah nichts. Jedenfalls nicht das, was sie erwartete hatte.

„Was ist denn jetzt passiert?“

Als Alina wieder aufsah, verhaarte der Schutzgeist vor ihr und zog sich wenige Sekunden später zurück. Als sie hinter die Mädchen sah, konnte sie eine größere Gruppe erkennen.

„Das reicht jetzt aber wirklich. Ihr habt ihr gezeigt, dass mit euch nicht zu Scherzen ist. Jetzt lasst uns verschwinden.“

Die drei Mädchen warfen Alina daraufhin nur einen wütenden Blick zu, bis sie sich mit ein paar letzten Worten verabschiedeten.

„Sieht so aus als hättest du heute mehr Glück als du verdienst.“

Mit diesen Worten half die rothaarige ihrer blonden Freundin wieder hoch und half ihr zu der Gruppe, die sich mittlerweile zum Gehen gewand hatte.

„Wir haben unsere Befehle, aber das nächste Mal bist du fällig, dass schwöre ich!“

Mit diesen Worten waren die drei Mädchen bei der Gruppe angekommen, die auch sofort ihren Weg fortsetzte. Alina sah der Gruppe nur kurz hinterher, bis sie sich mit Mühe aufrichtete und ihren Weg zurück nach Hause antrat.
 

- Flashback ende -
 

Die Gruppe sah Alina bei dieser Erzählung nur geschockt an. Sie wussten, dass die Mädchen stark waren und dass sie nicht davor zurück schreckten zu töten, doch diese Geschichte war mehr als unerwartet für sie gewesen, besonders in dem Zusammenhang.

„Moment, das heißt, dass du jetzt Tod wärst, wenn niemand Kanas Geist aufgehalten und die Mädchen zurückgepfiffen hätte.“

Ryu sah Alina bei dieser Frage immer noch geschockt an, die jedoch nur nickte, als wäre es überhaupt nichts Schlimmes.

„Wow. Moment mal. War Hao nicht der einzige, von denen sich die Mädchen etwas sagen ließen. Und würde dass dann nicht bedeuten, dass Hao durchaus wusste, dass Alina stärker war als Mari. Oder haben wir das etwa in den falschen Hals bekommen?“

„Komm einfach zum Punkt deiner Aussage, Schneemann, dann haben wir das ganze hinter uns und können uns wichtigeren Dingen zuwenden.“

„Und welchen? Ach vergiss es. Was ich nicht verstehe ist, wieso Hao nicht mal versucht hat Alina in sein Team zu holen, oder hat er.“

Alina schüttelte daraufhin nur den Kopf. Sie war Hao nie bewusst begegnet, jedenfalls nicht vor der Unterbrechung des Schamanenturniers. Sie merkte zwar, dass sie ab und zu beobachtet wurde und hat ihn auch in ihrem Umfeld wahrgenommen aber nie ein Wort mit ihm gewechselt. Er kreuzte ab und zu ihren Weg und dass war alles. Doch sie musste Trey Recht geben. Wenn es wirklich stimmte, was sie von ihnen über Hao erfahren hatte, war das ganze mehr als verwunderlich. Doch ehrlich gesagt wollten sie auch nicht weiter darüber nachdenken.

„Ist doch egal. Aber zurück zu eurer Frage. Schreibt ihr dass wir gewonnen haben und sagt ihnen, dass eine gewisse Alina Toshiro sie in Akita für ein Rematch erwartet.“

Bei diesen Worten schüttelte Reika nur den Kopf uns schob Alina die Treppe runter, bevor sie ihre Meinung dazu sagte.

„Ich bin auch dafür, aber den letzten Teil streicht ihr, verstanden. Sonst gibt es noch ärger. So und wir sollten uns jetzt aber doch zum Flughafen begeben und uns ein paar Flugtickets krallen.“

„Find ich auch. Wir werden schon jemanden finden, der uns seine übergibt, wenn nicht muss ich eben meine ganze Überredungskunst einsetzen um sie zu bekommen.“

Mit diesen Worten verließ Alina breit grinsend den Treppen bereicht und drehte sich an der Tür noch mal um. Die beiden anderen folgten ihr nur Kopfschüttelnd.

„Alina, du bist einfach nur lebensmüde. Ich sag es dir gleich, bei einer Erpressung mach ich nicht mit. Entweder es sind noch Plätze vorhanden oder wir gehen zu Fuß.“

„Du willst wirklich von Tokio nach Akita wandern? Wer von uns beiden ist jetzt lebensmüde Mitsuki. Schon allein von der Zeit ist das unmöglich zu schaffen.“

„Dann eben per Anhalte. Hauptsache du bedrohst keine fremden Leute, die uns eventuell das Leben zur Hölle machen können!“

„Na gut.“

Mit diesen Worten ließen die Mädchen die anderen alleine zurück. Doch dann fiel Lyserg ein, dass er ja genau dasselbe Problem hatte und lief den Mädels so schnell wie möglich hinterher.

„Musst du nicht auch nach Paris zurück?“

„Schon, aber ich nehme den Flug den ich kriege. Immerhin muss ich ja nicht befürchten, dass Marco das Haus in Brand steckt.“

Bei diesen Worten konnten sich die Gruppe nicht zurückhalten und fing laut an zu lachen. Anschließen gingen sie gemeinsam in den Garten, um sich ihr neues Trainingsprogramm abzuholen, jedoch schrieb Joco noch schnell eine Antwort um das Thema hinter sich zu lassen. Anschließend dachte er wie die anderen ebenfalls über das Training nach. Alle bezweifelten die Möglichkeit, dass Anna ihnen eine Schonzeit gab. Umso überraschter waren sie, als sie hörten, dass sie nur zwanzig Kilometer laufen mussten und sich anschließen zwei Stunden ausruhen durften. Silver und Kalim sammelten die Bücher über den Nachturnierkampf wieder ein und machten sich ebenfalls auf den Weg zum Flughafen, da ihr Flug in zweieinhalb Stunden abhob und sie diesen nicht verpassen wollten. Mikihisa hatte ihnen angeboten diese noch bis dahin zu begleiten, weshalb auch er das Haus verließ. Damit waren nur noch Yo, Trey, Ren, Jeanne, Ryu, Anna, Tamara, Manta, Jeanne und Joco da. Während Manta mal wider den Boden putzen musste, machte Tamara mal wieder Tee und servierte ihn Anna, die anderen fügten sich derweil dem Trainingsprogramm und hofften, dass es nach den zwei Stunden Pause nicht doch noch ein Horrortraining gab.
 

________________________________________________________________________________

--------------------------------------------------------------------------------
 

So das ist mal wieder das Ende eines Kapitels. Wird die Gruppe noch ein Höllentraining absolvieren müssen? Was wird mit den einzelnen Schamanen noch passieren? Und die wichtigste aller Fragen. Wird es noch ein Zusammentreffen zwischen Alina und hao geben. Tja wenn ich schon so frage wisst ihr die Antwort ja sofort, nicht.
 

Also dann bis zum nächsten Kapitel am 16.12. Hoffe ich nehmt euch die Zeit.
 

Misato

Wahrheit oder Lüge,

So da bin ich wieder. Es ist endlich geschafft, jedenfalls fast und langsam nähert sich diese FF dem Ende. Ich hoffe das euch dieses Kapitel gefallen und wünsche euch erst einmal viel Spaß beim lesen.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 38: Wahrheit oder Lüge,
 

In einem Haus irgendwo in Amerika hörte man ein lautes krachen. Darauf folgte ein Wutschrei und noch ein Knall. Anschließen hörte man ein resignierendes Seufzen und das Kichern eines kleinen Mädchens, dass die ganze Aktion von Anfang an verfolgt hatte.

„Was ist denn los. Klappt es nicht so wie es soll?“

Aus der Stimme der jungen Frau, die gerade dazu gekommen war, konnte man die Belustigung deutlich heraushören, doch der am Boden sitzende Mann ignorierte das.

„Wie oft soll ich es eigentlich noch sagen? Ich bin kein Handwerker. Und trotzdem versuche ich mit dem Schrott hier fertig zu werden. Und was machen die lieben Herren? Sie verziehen sich und sagen, dass sie etwas zu tun haben. Von wegen. Eine billigere Ausrede gibt es nicht.“

„Du kannst froh sein, dass sie wenigstens geholfen haben das Haus wieder aufzubauen.“

„Ja so gut, dass es gleich wieder zusammen gefallen ist und ich einen Spezialisten anrufe musste, echt eine saubere Leistung. Hätte ich sie noch einmal ran gelassen, hätte dieser Sturm es mit Sicherheit wieder umgeworfen.“

„Was soll’s, jedenfalls steht das Gebäude wieder. Aber mal zurück zu dem Sturm, glaubst du, dass die Dalins damit etwas zu tun haben.“

„Keine Ahnung, Kana. Es interessiert mich auch nicht. Denn wenn es etwas Ernstes wäre, würden wir es wissen. Wahrscheinlich hat Yo den Typen schon Manieren beigebracht, so wie er und seine Freunde uns damals, als wir das Sternenheiligtum betreten haben.“

Bei diesen Worten betrat ein blondes Mädchen den Raum, dass ein breites Grinsen aufgesetzt hatte. Die beiden Anwesenden sahen sie daraufhin nur verwirrt an, doch dann kam ein rothaariges Mädchen in den Raum gestürmt.

„Mari das ist unfair. Zeig endlich was in der Nachricht steht. Jetzt komm schon ich will auch mitlachen. Zeig schon her.“

Bei diesen Worten hatte sie die blonde erreicht und versuchte den Orakelpager an sich zu nehmen, doch es gelang ihr nicht. Allerdings stand die Blonde genau vor der jungen Frau, die nicht lange zögerte und Mari den Pager aus der Hand nahm.

„Hey!“

„Ah mal sehen, was haben wir denn da ein Liebesbrief?“

„Kana das ist unfair, gib mir den Pager zurück.“

Bei diesen Worten hielt Kana den Pager über ihren Kopf, wo weder die Blonde noch die rothaarige dran kamen. Dann warf sie diesen geschickt zu dem Mann, der neben ihr stand, welcher den Orakelpager auffing und die Nachricht laut vorlas.

„Es ist letzteres. Jedenfalls für deinem Schreibpartner, wenn da nicht inzwischen mehr draus geworden ist, und ein paar anderen von Yo Freunden. Ich würde ja ins Detail gehen, aber ich will den Kampf nicht verpassen. Eines muss ich allerdings loswerden. Wenn ihr das nächste Mal eine solche Nachricht absendet, obwohl ihr wisst, dass die besagten auch hinter euch her sind, solltet ihr sie lieber anonym halten. Sonst wissen sie doch dass ihr noch lebt. Jedenfalls wenn der Pager in die Hände der Dalins gefallen wäre. So ich will dich aber nicht weiter aufhalten, Mari. Ach ja viel Glück mit dem zweiten Versuch. Ich geh einfach mal davon aus, dass ihr nicht aufgegeben habt. Das passt nämlich nicht zu euch. Na dann bye. Hao.“

Nach dem letzten Wort war es Still. Die vier, die die Nachricht zum ersten Mal hörten schienen anscheinend zu überlegen, wer dieser Hao war.

„Hao?“

„Das war doch Zekes Deckname, als er sich beim Schamanenkampf in Yos Gruppe eingeschlichen hatte, schon vergessen?“

Bei diesen Worten fiel ihnen die Situation beim Schamanenturnier wieder ein und sie schlugen sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Mari währenddessen hatte sich ihren Pager wieder zurückgeholt und sah den Mann nur wütend an.

„Oh, natürlich. Danke Opacho.“

„Yapp, aber ich musste genau so lange überlegen. Aber mal eine Frage heißt das jetzt, dass wir uns an den Namen gewöhnen müssen oder hat das einen anderen Grund?“

„Was hat einen anderen Grund?“

Bei dieser Frage antworten alle Anwesenden, die die Nachricht kannten wie aus einem Mund um diejenigen zu bestrafen, die sich von der Arbeit gedrückt haben.

„Nicht so wichtig!“

Doch bevor noch jemand etwas sagen konnte, hörten sie ein leises Piepsen, dass sie dazu veranlasste zu Mari zu zusehen. Und tatsächlich. Ihr Pager zeigte wirklich an, dass sie eine weitere Nachricht bekommen hatte.
 

Die restlichen sahen das blondhaarige Mädchen nur verwirrt an, bis einer der Neuankömmlinge ihr den Pager aus der Hand nahm und sich die Nachricht durchlas. Anschließend schlich sich auf sein Gesicht ein hinterhältiges Lächeln, doch er sagte nicht dazu, sondern klickte einfach weiter, bevor sich anscheinend noch etwas durchlas und den Pager schließlich an seine Kameraden weiter gab.

„Wie niedlich, die ersten Annäherungsversuche. Und dann kriegen es auch noch zwei Personen auf einmal mit, dumm gelaufen. Hier lest euch die drei Nachrichten mal durch!“

„Gebt mir den Pager sofort zurück!“

„Sorry, Mari, aber die Nachrichten sind einfach zu süß.“

Bei diesen Worten hatte sich Nichrom die drei besagten Nachrichten auf den Pager durchgelesen und gab ihn an seinen Standnachbarn weiter.

„Ja echt mal. Sogar ich erkenne den leichten Anflug von Besorgtheit und dazu musste ich Haos Gegenantwort nicht mal lesen. Aber die von diesem Joco ist auch mehr als zweideutig.“

Bei diesen Worten grinste auch ein dicker Mann mit einem Tato auf dem Bauch und reichte die Nachricht zu Ramiro, der sie anschließend laut vorlas.

„Stimmt. Hey, wegen deiner Frage. Wir haben die Dalins dem Erdoden gleich gemacht, ihr könnt euren Plan von einem neuen Leben also wieder aufnehmen, ohne mit deren auftauchen zu rechnen. Wenn ihr wollt können wir euch ja eine Kopie vom Kampf schicken, der war nämlich mehr als cool. Also dann ich denke man sieht sich irgendwann, irgendwo im nirgendwo nicht? Joco.“

Bei diesen Worten konnte sich die Gruppe nicht mehr zurückhalten und fing an zu lachen. Mari setzte sich nur frustriert auf den Boden und wartete darauf, dass die anderen sich wieder einkriegten, doch so schnell sollte das nicht der Fall sein.

„Übersetzt. Da ich in Amerika leben hoffe ich, dass wir uns vielleicht öfter sehen können und würde gerne wissen was du davon hältst?“

„Ach ihr spinnt doch Zink.“

„Nichts für ungut, Mari. Aber bin ich der Mann oder du? Ich würde deine Nachricht als einen versteckten Flirtversuch interpretieren. Und wenn ich so etwas schreibe, würde ich bestimmt nicht an ein zufälliges treffen denken, sondern eher an ein Date.“

Bei Zinks Worten schüttelten Luka, Kana und Matti nur den Kopf, das war doch der größte Schwachsinn den sie je gehört hatten. Doch Mari setzte noch einen oben drauf.

„Soll das heißen, du willst ein Date mit mir?“

„Was? Beim Namen des Königs der Geister nein, du bist doch noch minderjährig!“

Luka ignorierte die letzte Konversation und äußerte sich zu Zinks vorletzten Kommentar, da er es einfach nicht für sich behalten konnte.

„Es sind nicht alle so wie du, Zink. So wie die Gruppe sich allgemein verhält, will dieser Typ sich nur mit ihr anfreunden und das hat nichts mit irgendwelchen Hintergedanken zu tun. Immerhin sind es trotz allem noch Kinder. Die wissen wahrscheinlich noch nicht mal, wie dieser Text ankommt und was für Schlüsse daraus gezogen werden können.“

„Ist ja gut Luka, aber sei mal ehrlich, Hao oder Zeke, wie auch immer er jetzt genannt werden will, schien das ganze auch mehr als amüsierend zu finden.“

Luka zuckte bei dieser Aussage nur mit den Schultern, bevor er sich weiter an die Wasserleitung machte, die er vorher die ganze Zeit versucht hatte zu reparieren.

„Vielleicht, vielleicht war es aber auch nur einer seiner üblichen Sprüche, die nichts anderes bedeuten als, pass auf was du sagst, man könnte es falsch interpretieren. Und jetzt Schluss mit der Diskussion helft mir endlich diese blöde Wasserleitung zu flicken.“

„Nicht nötig, sieh mal wen wir hier aufgetrieben haben. Zwei nette kleine Handwerke, die den Schaden fast umsonst beheben.“

Bei diesen Worten schob ein Rugbyspieler zwei Personen vor sich her, die mehr als eingeschüchtert schienen.

„Ähm, womit habt ihr ihnen gedroht?“

„Gar nicht! Wir haben nur gefragt ob sie uns helfen können. Die sind dann ganz bleich geworden und haben sofort zugestimmt!“

„Das heißt ihr hättet uns nicht umgebracht, wenn wir nein gesagt hätten!“

„Sagen wir, dass wir raus aus dem Geschäft sind.“

„Na dann. Helfen wir gerne. Als Gegenleistung braucht ihr uns nur einen gefallen zu tun! Können wir uns darauf einigen?“

Die Anwesenden nickten nur kurz, bis Luka das Wort erneut ergriff und die beiden Männer bei seiner Fragen musterte, welche auch sofort antworteten.

„Und was wäre das für ein Gefallen?“

„Wir brauchen Hilfe um ein paar Möbel in unsere neue Wohnung zu kriegen, allein würde das den ganzen Tag dauern.“

„Wir sollen den LKW ausräumen? Also wirklich…“

Bei diesen Worten zuckten die Männer sichtlich zusammen, bis der Sprecher anfing zu lachen.

„…wenn’s weiter nichts ist, dass machen wir doch mit links.“

„Also haben wir einen Deal?“

Bei diesen Worten sah sich die Gruppe kurz an, bis sie sich wieder zu den beiden Handwerkern wendeten und ihnen zu nickten.

„Klar. Deal akzeptiert.“

Nach diesen Worten machten sich die beiden Handwerker an die Arbeit und freuten sich schon auf das Aufräumen, da sie dafür allein wirklich den Tag verschwendet hätten.
 

- An Flughafen in Tokio -
 

Alina und die anderen waren derweil am Flughafen angekommen und schlugen sich ihren Weg zum nächsten Schalter frei. Sie hatten nur zwei ganze Tage zeit um nach Akita zu kommen. Per Anhalter war es zu gefährlich, zu Fuß war es zu weit. Aus diesem Grund zogen sie das Flugzeug vor, doch wie es aussah hatten sie die falsche Zeit gewählt.

„Hey, können wir für heute noch drei Flugticket nach Akita kriegen?“

„Einen Moment ich sehe mal nach ob noch Plätze frei sind!“

Mit diesen Worten tippte die Frau etwas in den PC ein, anschließend sah sie zu den drei Mädchen, die sie schon fast flehend ansahen.

„Tut mir Leid, mit einem Flug nach Akita kann ich leider nicht dienen.“

Noch bevor die Mädchen etwas sagen konnten, mischte sich Lyserg ein, der die Mädchen endlich erreicht hatte und das Gespräch mitbekommen hatte

„Und wie sieht es mit England aus?“

Bei dieser Frage tippte die Frau wieder etwas in ihrem Computer ein, bis sie sich wieder zu Lyserg wendete und ihm das Ergebnis mitteilte.

„Sie haben Glück, vor wenigen Minuten hat einer der Passagiere abgesagt. Wenn sie den Flug erwischen wollen, müssen sie sich allerdings beeilen!“

„Und wann ist der Flug.“

„In zwanzig Minuten, ich drucke ihnen noch schnell das Ticket aus. Wie ist ihr Name, den bräuchte ich nämlich und dann werden sie beim Vorzeigen des Personalausweis oder Reisepasses durchgelassen!“

„Ok, Mein Name ist Lyserg Diethel. Wo genau muss ich denn hin?“

Nach diesen Worten tippte die Frau den Namen ein und sah das gedruckte Ticket anschließend prüfend an, bis sie Lyserg die Wegbeschreibung gab. Dieser lief auch sofort los, überreichte der Frau jedoch vorher einen Scheck als Bezahlung, in der sie die Summe eintragen konnte, die das Ticket kostete. Alina und die anderen sahen dem grünhaarigen nur kurz hinter her, bis sich Reika wieder zu der Frau wendete, die im Augenblick wieder hinter ihrem Bildschirm verschwunden war.

„Gut, zurück zu uns. Wann kommt der nächste Flug nach Akita, in dem noch drei Plätze frei sind? Gibt es eine Möglichkeit das herauszufinden.“

„Das ist einfacher als herauszufinden ob ein Flug noch freie Plätze besitzt, ah hier habe ich einen Flug. Der fliegt am Sonntag…“

„Super!“

Doch Alina hatte sich etwas zu früh gefreut, da die Frau noch nicht zu ende geredet hatte. Die Ergänzung ließ sie wieder zu Boden sinken.

„...in einer Woche.“

„Das gibt es nicht, irgendwer will uns hier behalten, das ist ja nicht zu fassen. Also dann ich hole uns schon mal einen netten Autofahrer.“

Reika und Mitsuki verdrehten bei diesen Worten die Augen, doch als sie sich wieder zu Alina drehten, war diese schon verschwunden.

„Wo ist Alina denn jetzt hin!“

„Komm mit nach draußen, da werden wir sie schon finden. Ach und fielen Dank für die Information, auch wenn sie uns nicht weiter geholfen hat.“

Nach diesen Worten streiften die beiden Mädchen durch den Flughafen und suchten ihre verloren gegangene Freundin. Sie hofften, dass Alina nicht wieder so eine Show abziehen oder sich gar völlig vergessen würde. Falls doch würden sie ihr mal die Meinung sagen müssen.
 

- Bei Alina -
 

Alina hatte ihre Freundinnen einfach an Ort und Stelle stehen lassen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie nur Pech hatte. Wenn sie noch mehr Pech hatte, dann würden sie dank ihres Direktors das ganze Jahr nachsitzen müssen. Damit wären sie nicht mehr die, die am Sonntag zur Schule kommen, sondern die, die sich vor der Schule drücken und die waren auch nicht besonders beliebt.

„Sag mal wieso bist du eigentlich immer mies gelaunt, wenn du alleine irgendwo hingehst. Ist das normal oder einfach nur Zufall.“

Bei diesen Worten blieb Alina stehen und drehte sich anschließend geschockt um. Manchmal war sie auch einfach zu dämlich. Sie war einfach an Hao vorbei gegangen ohne ihn zu bemerkten. Und dabei war das eigentlich mehr als unmöglich.

„Du hast auch ’nen Knall. Weißt du eigentlich wie viel Schamanen hier rumlaufen könnten, die dich kennen und vernichten wollen. Von Lyserg mal ganz ab.“

„Im Moment zähle ich dreißig Schamanen, die in meinem näheren Umkreis sind. Die Szene mit Lyserg hab ich mitbekommen, der ist kein Problem. Ein größeres stellen die Schiedsrichter dar. Silver und Kalim sitzen übrigens da vorne und warten Kaffee trinkend auf ihren Flug. Die restlichen Schamanen haben ihr Medium bereits aufgegeben und kommen nicht mehr dran. Ich weiß also durchaus wie riskant mein Auftauchen hier ist, aber ich kann es durchaus kontrollieren.“

Bei diesen Worten warf Hao noch einen Blick zu Silver und Kalim, doch diese schienen weiterhin mit ihrem Gespräch beschäftigt zu sein.

„Ah ja, verstehe. Und was willst du hier?“

„Mit dir reden.“

Alina sah Hao daraufhin nur ungläubig an. Sie erinnerte sich noch gut daran was passiert war, als sie mit ihm reden wollte. Irgendetwas stimmte nicht.

„Du und reden? Seit wann?“

„Seit heute und nur heute! Das heißt natürlich nur wenn du willst!“

„Zu deinem Pech will ich aber heute nicht mit dir reden!“

Bei diesen Worten drehte sich Alina beleidigt von ihm weg. Sie wollte reden, doch am meisten wollte sie wissen, wie Hao bei so einem Verhalten reagierte.

„Es ist deine Entscheidung.“

Diese Worte reichten um Alina herum wirbeln zu lassen. Sie hatte keine Lust darauf, dass Hao jetzt wieder verschwand und sie ihre Fragen nie beantworten konnte. Es war ihr im Moment egal, was er oder ein anderer dachte, sie wollte einfach nur die Wahrheit.

„Halt. Eine Antwort bist du mir noch schuldig. Hast du mich beim Schamanenturnier ausgenutzt um an die Gruppe heranzukommen, ja oder nein?“

„Nein. Das was ich gesagt habe, als wir unter uns waren, hab ich mehr als ernst gemeint. Du kannst deine Kräfte benutzen, aber du wirst keine Lüge erkennen.“

Nach diesen Worten schwieg Hao und ließ seinen Blick ein weiteres Mal über die Anwesenden schweifen. Das letzte was er jetzt brauchte war, dass ihn irgendjemand erkennt. Doch dann wendete er sich zurück an Alina, die mehr als nur ruhig geworden war und zu Boden sah.

„Die Antwort hilft dir nicht viel weiter, richtig. Du hattest dir etwas anderes erhofft, wenn du die Wahrheit hörst. Einen Grund um einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Doch wenn ich dich angelogen hätte, hättest du es erstens bemerkt und zum anderen würde dir das nicht gut tun.“

„Wieso hast du dann geantwortet?“

„Weil du seit Wochen hinter der Antwort her warst und das Thema ohne eine Antwort nicht vergessen kannst. Und dass musst du.“

Bei diesen Worten sah Alina ihn nur verwirrt an. Sie wusste nicht was sie von dem ganzen halten sollte. Sie sollte das Thema einfach so vergessen, aber wie.

„Wieso? Warum soll ich es vergessen.“

„Weil es das beste ist.“

„Woher willst du das wissen? Vielleicht ist es gut für dich, aber das heißt nicht, dass es bei mir genauso aussieht. Das ist…Was soll das?“

Noch bevor Alina ihren Satz beenden konnte, zog Hao sie mit sich.
 

Nach einigen Metern blieb er jedoch wieder stehen und sah sie an.

„Ich habe im Moment keine Lust mich mit irgendwelchen Schamanen anzulegen, die der Meinung sind mich vernichten zu müssen. Und zu deiner Frage. Ich weiß mehr über dich als du selbst. Denn ich kenne deine Vorfahren und die Bürde, die diese zu tragen hatten. Die Zeiten haben sich vielleicht geändert aber die Regeln bleiben.“

Alina konnte nicht glauben was sie eben gehört hatte. Das Thema schien mit dessen letzten Worten beendet zu sein, doch dann viel ihr etwas ein.

„Wer war sie?“

Bei diesen Worten sah Hao nur flüchtig zu Alina. Er hatte sich in der Zwischenzeit wieder umgedreht, doch diese Worte ließen ihn innehalten. Er wusste worauf sie hinaus wollte, konnte sich aber nicht vorstellen woher sie davon wusste.

„Du weißt von wem ich spreche, oder? Wer war die Wächterin, die sich damals in dich verliebt hatte und was ist mit ihr passiert. Und bevor du jetzt antwortest, dass mich das nicht angeht, dann irrst du dich. Sie war meine Vorfahrin also geht mich das etwas an.“

„Ihr Name war Samira. Sie war eine der bekanntesten Wächterinnen, da sie sich als einzige nicht groß um die Regeln gekümmert hatte und sich mehrmals in der Öffentlichkeit gezeigt hat. Beim dritten Mal haben sie die Dorfbewohner als die Botin des Unglücks erkannt, die vor einigen Jahren in Gestallt eines Mädchen durch das Dorf gelaufen war. Jedenfalls hieß es damals so. Was genau passiert ist weiß ich nicht, nur dass sie erwischt und auf den Scheiterhaufen verbrannt wurde.“

Hao ließ sich nichts anmerkten, doch Alina war sich mehr als sicher, dass ihn das nicht so kalt ließ wie er tat. Im Gegenteil, doch dann viel ihr etwas ein.

„Das gleiche wäre ihr doch schon mal passiert oder nicht? Wieso ist sie dieses Mal nicht auch einfach entkommen?“

„Damals hab ich ein paar Naturgeister um Hilfe gebeten, doch an dem Tag war ich nicht mal in der Nähe. Alles was ich in dem Dorf fand waren die letzten Reste die das Feuer zurück gelassen haben. Und bevor du fragst, woher ich es weiß, dass es ihre Verbrennung war, sage ich es dir gleicht. Der Beweis war ihr Amulett das ich seit dem bei mir trage und eine Vision die mir den Ablauf des Geschehens gezeigt hat. Inklusive der Gedanken der Menschen, die einfach nur drum herumstanden.“

Nach diesen Worten brach Hao ab. Es gab nur eine Person, die außer ihm diese Geschichte kannte. Und dass war sein Cousin, derjenige, der ihn auch vernichtet hatte.

„Kann es sein dass das der Grund ist, wieso du die Menschen vernichten willst? Und nicht nur, weil sie die Natur vernichten?“

Hao antwortete auf diese Frage nicht, was auch nicht nötig war, da es eher eine Feststellung als eine Frage war. Dennoch konnte er diese Tatsache nicht einfach akzeptieren.

„Wenn du denkst, dass ich das alles nur tue um mich an den Menschen zu rächen, liegst du falsch. Ich habe erlebt wie sie handeln was sie denken. Selbst wenn meine Wut und mein Hass mit zu der Entscheidung geführt hätten, spielt es für diese Zeit keine Rolle mehr. Ich habe meine Entscheidung getroffen, weil ich sie für richtig halte, wieso ist unwichtig.“

Mit diesen Worten drehte sich Hao um und wollte einfach nur verschwinden, doch im letzten Moment hielt Alina ihn auf. Sie wollte das Thema eigentlich fallen lassen, doch die Frage in ihrem Kopf ließen dass einfach nicht zu.

„Du lügst. Jedenfalls was den letzten Teil betrifft. Du hast selber gesagt dass ich deine Lüge erkennen würde und das tue ich.“

Bei diesen Worten sah Hao nur zu Boden. Klar er wollte mit ihr reden. Sie endlich dazu bringen mit dem Thema abzuschließen, doch dass hatte er nicht beabsichtig.
 

Alina wusste jetzt, was damals mit ihrer Vorfahrin passiert war, dennoch hatte sie das Gefühl, dass ein Teilchen weiterhin fehlte. Sie wollte ihr Glück nicht zu weit strapazieren, doch sie musste einfach wissen, was er ihr noch verschwieg.

„Wieso hast du deine Sichtweise verändert? Du hast diese Samira damals davon abgehalten einen gewöhnlichen Menschen umzubringen. Wie konntest du von diesem Punkt so in das Gegenteil abrutschen. Nur wegen ihren Gedanken, ihren Taten. Sag es mir.“

„Jeder macht Fehler. Und meiner war es sie aufzuhalten. Hätte ich es nicht getan, hätte der Typ die Katastrophe damals nicht in Gang bringen können. Das hinter ihm in Wirklichkeit ein Schamanen steckte ist unbedeutend, da die Menschen nicht mal versucht hatten etwas zu unternehmen oder es auch nur bedauert haben. Wenn ich es mir nicht zur Aufgabe gemacht hätte, den Einheitsstern zu meistern wären wir uns kein drittes Mal begegnet. Und hätte sie sich nicht in mich verliebt, hätte sie den Tempel niemals verlassen. Alle sind an diesem Vorfall schuld und doch keiner außer der König der Geister und seine Regeln. Da hast du deinen fehlenden Teil, bist du jetzt zufrieden?“

Nach diesen Worten brach Hao ab, das war eindeutig zu viel. Dieses Thema war einfach keines, was er gerne ansprach. Er wollte es vergessen, doch es hatte sich einfach zu Tief in seine Erinnerungen gebrannt. Doch Alina war jetzt genauso wenig nach reden zu mute. Sie hatte keine direkte Antwort bekommen. Nur eine indirekte. Eine die sie nicht deuten konnte, noch nicht. Doch sie wollte die Situation nicht schlimmer machen als sie ohnehin schon war. Immerhin waren die Schiedsrichter immer noch in der Nähe, doch was sie nicht wusste war, dass diese nicht die einzigen waren.

„Dürfen wir uns einmischen?“

„Ah, Reika, Mitsuki was macht ihr denn hier?“

„Bessere Frage. Was habt ihr mitbekommen?“

Reika und Mitsuki sahen sich bei dieser Frage nur kurz an und warfen sich viel sagende Blicke zu, bevor sie sich verlegen zu der Sache äußerten.

„Also bei dem ersten was wir mitbekommen haben, hast du irgendetwas mit einer gewissen Samira erzählt, die zu den bekanntesten Wächterinnen gehörte, oder so.“

„Genau, ich meine wir wollten euch zwar sagen das wir zuhören. Aber irgendwie haben wir es nicht übers Herz gebracht euch zu unterbrechen. Sag mal nur mal nebenbei, du weißt schon dass Silver und Kalim hier sind oder. Ich habe die einige Meter von euch entfernt sitzen sehen.“

„Schon bekannt. Aber ihr habt Recht. Ich sollte verschwinden. Wollte ich auch sowieso, hier wird es mir nämlich zu voll.“

Doch bevor Hao verschwinden konnte, wurde er von Reika aufgehalten.

„Halt, Moment. Erst eine Frage. Kannst du uns nach Akita bringen. Wir müssen in spätestens zwei Tagen dort sein, sonst schlägt man uns den Kopf ab.“

„Nenne mir nur einen guten Grund.“

„Oh wir können dir tausende nenne. Also zum einen kannst du dann dein Gespräch mit Alina weiterführen, zum anderen hast du eh nichts Besseres vor und drittens habe ich dein Profil gelesen, dass Manta auf seinem Lebtop gespeichert hat.“

Bei diesen Worten grinste sie Hao nur fies an, doch dieser schien nicht sonderlich beeindruckt zu sein, was er ihnen auch gleich zeigte.

„Das waren drei Gründe. Jetzt fehlen dir noch 997.“

„Hä, wie jetzt. Mensch du weißt dass das nur ein Spruch ist.“

„Trotzdem, außerdem waren die Gründe nicht besonders überzeugend. Der erste Grund lässt sich leicht wieder legen und ihr wisst wie. Zum zweiten Grund sage ich soviel. Woher wollt ihr wissen, dass ich nichts Besseres zu tun habe und zum dritten. Wenn Manta das Profil gespeichert hat, dann kennt es mittlerweile so gut wie jeder von Yos Freunden. Also ich höre.“

Hao sah Reika nur kurz an, bis er sich wieder zum gehen wendete, doch dann trat er schnell wieder den Rückzug an.

„Verdammt was macht der denn hier.“

„Wer denn?“

„Sieh nach Rechts dann weißt du es.“

„Ach das ist doch nur Mikihisa. Seid wann hast du angst vor ihm? Augenblick mal. Kann es sein, dass dein Furyoko nicht vollständig wieder hergestellt ist?“

Hao zuckte bei diesen Worten nur mit den Schultern, doch das war für Reika Antwort genug. Auch Mitsuki und Alina schienen die Gestik verstanden zu haben.

„Du bist definitiv verrück.“

„Hey, noch verrückter wäre ich wenn ich mit intaktem Furyoko hier wäre. Dann hätten die drei schon längst bemerkt, dass ich in der Nähe bin. Außerdem ist mein Furyoko so weit wieder hergestellt, das ich mich verteidigen kann. Die Geistkontrolle lässt sich nur langsamer aufbauen und ist nebenbei instabiler. Weiter nichts. Ich komm auch gut so zurecht.“

„Also gut Themenwechsel. Per Anhalter zu fahren ist einfach zu gefährlich und unbequem, also wie wäre es mit einem kleinen Deal.“

„Ach und der wäre?“

„Lass uns erst einmal hier abhauen, bevor dich dein Vater…äh, ich meine natürlich Nachfahre noch erwischt. Wie auch immer. Na los.“

Bei diesen Worten spurtete Reika los, während Alina und Mitsuki sich verwirrt Blicke zuwarfen. Hao sah sich das ganze nur amüsiert an.

„Ich gebe ihr zwei Minuten, dann kommt sie zurück.“

„Wieso?“

„Weil sie genau in die Richtung der Schiedsrichter läuft.

Und wie auf Stichwort, kam Reika wieder und wedelte mit den Händen vor ihrem Gesicht herum.

„Falscher Weg, da sind die Schiedsrichter! Hab ich total vergessen!“

„Ach ne. Folgt mir und ich bring euch unentdeckt aus dem Gebäude.“

Alina und Mitsuki sahen Reika noch einmal kurz mit einem breiten Grinsen an, bis sie Hao hinterher liefen. Auch Reika folgte ihnen, da sie die Gruppe nicht verlieren wollte.
 

Nach einiger Zeit waren die drei Mädchen wieder im Freien.

„Sag mal erfahre ich eigentlich auch was in diesem so genannten Profil stand. Ich mein, ich will das Wissen nicht gegen dich einsetzen, es interessiert mich nur.“

Alina sah bei ihren Worten abwechselnd von Hao zu Reika und zurück. Doch keiner schien ihr zu antworten. Doch dann überreichte Hao ihr einen Zettel.

„Hier, da es mittlerweile eh fast alle wissen ist es auch egal.“

„Danke.“

Bei diesen Worten nahm Alina den Zettel entgegen und überflog ihn kurz. Doch genau dieser Zette brachte noch mehr Frage zum Vorschein.

„Interessant. Aber mal ernsthaft. Was war dein ursprünglicher Traum.“

„Das spielt keine Rolle.“

„Für uns schon!“

Hao wurde von dem gleichzeitigen Einwand der drei Mädchen sichtlich zurückgeworfen. Sie wussten wer er war und dennoch schien es ihnen nichts auszumachen.

„Komm schon, ich hab dir auch meinen Traum verraten!“

„Damit kennst du auch meinen Ursprünglichen nur mit dem Unterschied, dass ich es mir etwas extremer vorgestellt hatte, als du.“

„Ach ja und in wie fern.“

„Ich sag dazu nur ein Wort. Manta.“

Nach diesen Worten schwiegen alle. Die Mädchen waren mehr als verwirrt, besonders Mitsuki, die von dem Gespräch nichts mitbekommen hatte, dass auf Yos Grundstück stattfand.

„Menschen mit schamanischen Fähigkeiten. Damit jeder auf derselben Stufe steht und sich nicht gegenseitig runtermachen können?“

„Das nenn ich doch mal eine interessante Lösung der Dinge. Die hättest du echt beibehalten sollen. Vielleicht sähe die Welt heutzutage besser aus.“

„Das bezweifle ich.“

Bei diesen Worten wendeten sich alle Blicke zu Hao, der mehr als nur in Gedanken versunken zu sein schien, jedenfalls bis Reika ihn zurück in die Realität zurückholte.

„Vielleicht solltest du deine Erinnerungen einfach mal zurückstellen und sehen was sich in dieser Welt verändert hat. Nicht an der Natur, sondern an den Menschen an sich.“

„Ich war nahezu überall auf der Welt. Was glaubt ihr wieso in meinem Team so viele Schamanen aus anderen Nationen waren. Ich hab sie gewiss nicht von den Straßen Tokios aufgelesen? Ich konnte sie auf meine Seite bringen, da ich wusste, wie es ihnen ging und was sie erlebt haben.“

„Das habe ich auch nicht bestritten. Aber hast du dir Mal über die Tatsachen Gedanken gemacht, dass es auch Ausnahmen gibt, genauso wie bei Schamanen. Wir kennen viele gewöhnliche Menschen, wie du sie nennen würdest und die meisten sind mehr als in Ordnung.“

„Und ihre Gedanken sagen genau das Gegenteil!“

Bei diesen Worten schüttelten die drei Mädchen nur den Kopf, bis sich Mitsuki zu dem Thema einmischte und mehr als genervt schien.

„Komm schon. Was ist das bitte mit Kino. Das ist doch mehr als gestellt. Du kannst mir nicht weiß machen, dass du hinten herum nicht auch sagst, wann hält diese Frau endlich die Klappe. Es ist so, gib es einfach zu, dann können wir das Thema abharken. Vergiss einfach die Gedanken anderer, immerhin kann man nicht mit allen und jedem auskommen und schon gar nicht, wenn er das Gefühl hat du kennst ihn mehr als er sich selbst. Ignorier die Gedanken einfach, immerhin können sich diese jederzeit ändern.“

„Mitsuki, echt mal du machst mir angst. Seid wann bist du so schlau? Ich meine deine Ausführungen hatten Hand und Fuß und…ich will das auch können!“

Nach diesen Worten blieben die vier Schamanen stehen. Zwar bekam Reika verwirrte Blicke zugeworfen, doch das schien sie nicht zu interessieren, da sie fast im gleichen Moment mit den anderen Mädchen anfing zu lachen. Hao hingegen sah die drei nur amüsiert an.
 

Doch dann wendete sich Alina völlig unerwartet an Hao.

„Sag mal du hast vorhin gesagt, dass der Typ, der die ganze Sache in den Gang gebracht hat ein Schamane war. Was meintest du eigentlich mit ‚in Wirklichkeit’?“

„Dass ich damals dachte, dass er ein Mensch war. In Wirklichkeit aber war er der erste Erbe der Dalin-Dynastie.“

„Wie jetzt. Du meinst doch nicht etwa…“

„Doch. Rakesh, der Geist der die Kontrolle über die fünf Kampfgeister des Schattenfürsten übernommen hat.“

„Die Familie scheint echt ein Talent dazu zu haben sich als nicht Schamanen auszugeben.“

„Was meinst du damit Naraja?“

„Ich habe dir doch erzählt, dass deine Eltern getötet wurden und dieser scheinbar ein Nichtschamane war, weil er durch mich hindurch gesehen hatte. Seit dem Kampf gegen die Dalins weiß ich, dass das ein Irrtum war. Der wahre Mörder deiner Eltern war kein Mensch, es war…“

„Achies. Er hat seine eigene Schwester getötet, weil diese sich gegen das Ziel ihrer Familie gestellt hatte. Die Familie ist echt krank.“

„Tja so ist das leben, man ist scheinbar immer hinter den falschen her. Was soll’s. Was geschehen ist, ist nun mal geschehen und dass ändert niemand mehr.“

„Bereust du es? Ich will eine ehrliche Antwort.“

Auf Reikas Worten ging Hao ohne ein Wort zu sagen weiter. Bereute er, dass er so weit gegangen war, obwohl das alles von einem Schamanen inszeniert wurde. Hätte es seine Entscheidung damals geändert, oder hätte er sich so oder so für diesen Weg entschieden. Immerhin war Samiras Tod nicht der einzige Grund, wieso er die Menschen vernichten wollte. Es war nur einer von vielen gewesen. Ein Ereignis was sich mit ähnlichen Vorkommnissen, für die die Menschen wirklich verantwortlich waren vermischt hatte, auch wenn die meisten dieser Vorfälle niemals in den alten Geschichten erwähnt wurden.

„Hey ich hab dich was gefragt.“

„Ich weiß es nicht. Einige Sachen vielleicht aber mit Sicherheit nicht alle. Jeder geht den Weg, den er gehen soll, die Wahrheit zu kennen ändert dabei nichts.“

„Und woher weißt du, welcher Weg für dich bestimmt ist? Gar nicht. Also geh einfach den Weg den du für richtig hältst und wenn es der richtige ist, führt er dich ans Ziel. Sag mal, nur so eine Frage hast du uns mit deinen Schlauensprüchen angesteckt, ist ja schrecklich. Aber mal zu einem anderen Punkt, was weißt du eigentlich über die Vergangenheit der Stadt Tokio?“

Hao blieb bei dieser Frage stehen und drehte sich zu den Mädchen um, die ihn nur erwartungsvoll ansahen. Langsam fragte er sich, was die Mädchen vorhatten. Er hätte ihre Gedanken lesen können, doch im Moment hatte er es geschafft die äußeren Gedanken abzublocken und wollte die Kontrolle nicht durch so eine Aktion wieder verlieren.

„Ich bin kein Geschichtslehrer. Meine Kenntnisse sind für euch bedeutungslos, da man es durchaus anders aufgeschrieben haben könnte als es wirklich war. Ich kenne viele Geheimnise, doch ich weiß, dass nur ein geringer Teil an die Öffentlichkeit gekommen ist.“

„Verdammt. Dann müssen wir doch Bücher wälzen. Wieso mussten wir uns eigentlich auf diesen Deal einlassen. Ich meine. Wieso hat er uns nicht einfach aufgetragen einen Vergleich zwischen der Umgebung, des Lernverhalten der Schüler oder etwas Ähnliches zu erstellen.“

„Vielleicht liegt es daran, dass ihr zu dritt seid, euch zusätzlich noch in der Hauptstadt Tokio aufhaltet und er sich mehr als alles andere für die Geschichte der Stadt interessier und selber nicht dazu kommt Nachforschungen anzustellen. Wieso sollte er sich also die Chance entgehen lasse?“

„Du kennst unseren Lehrer?“

„Nein, aber ich könnte es mir sehr gut vorstellen.“

Reika schüttelte bei diesen Worten nur mit dem Kopf und die anderen konnten nicht anders als Kichern. Doch Reika ließ die Antwort nicht so schnell gelten.

„Siehst du. Du bildest dir auch eine Meinung bevor du die Menschen überhaupt kennst. Aber bitte, wir werden sehen, ob du Recht hast. Aber mal zu einem anderen Punkt. Ich habe vorhin von einem Deal gesprochen, erinnerst du dich. Also ich dachte mir…“

Mit diesen Worten erzählte Reika ihren Vorschlag. Während die anderen überrascht und verwirrt zugleich waren, schien Hao diesen mehr als abzulehnen.

„Keine Chance!“

„Komm schon, was hast du zu verlieren. Es ist ja nicht so, als würde es jemand erfahren, der es nicht erfahren soll. Wir behalten es für uns, jedenfalls vorerst.“

„Ich find die Idee auch gut. Etwas unerwartend und überraschen aber durchaus akzeptabel.“

„Ihr kommt in Teufelsküche. Und zwar allein für den Gedanken.“

„Das kommen wir dann so oder so. Also sag endlich ja. Wir lassen dich eh nicht eher in Ruhe. Gib ihrem Vorschlag doch wenigsten einen Versuch.“

„Ich übernehme keine Verantwortung.“

„Keine Sorge die Verantwortung bleibt bei mir. Da das jetzt geklärt ist, können wir jetzt los, oder gibt es noch etwas zu erwähnen.“

»Hebt euch das für später auf. Einmal Akita, wenn ich das richtig verstanden habe? Kommt sofort. Sorry Hao, aber ich konnte nicht anders.«

„Wie auch immer. Ich hab ja sowieso kein Mitspracherecht mehr, oder.“

Bei diesen Worten lachten die Mädchen nur kurz, bis alle vier auf Tako stiegen und dieser einfach verschwand und in unsichtbarer Form in Richtung Akita flog.
 

- Bei Yo und Co. -
 

Yo und die anderen hatten ihr Trainingsprogramm mittlerweile hinter sich gelassen und ließen sich auf den Boden sinken. Dieses Mal war keiner der Anwesenden erschöpft, da so ein Programm eher als Aufwärmübung galt und nicht als Training. Doch nach einiger zeit stand Yo wieder auf und wollte das Grundstück gerade verlassen, als seine Freunde ihn zurückhielten.

„Hey wo willst du hin?“

„Ich will nur noch schnell etwas erledigen. Bin bald wieder zurück!“

Die anderen nickten nur kurz, da sie keine Lust hatten zu laufen. Sie dachten sich nichts dabei, dass Yo allein etwas erledigen wollte. Das kurz Training und die verhältnismäßig lange Pause nutzten die Schamanen um zu entspannen und sich noch mal ins Gedächtnis zu rufen, was passiert war. Yo allerdings hatte noch etwas zu erledigen, bevor er entspannen konnte. Sein Gespräch mit seinem Bruder wurde damals durch sein Verschwinden unterbrochen und dass wollte er jetzt nachholen. Doch wie es aussah kam er zu spät. Der Wald, in dem sie vor wenigen Tagen gekämpft hatten sah nicht mehr so aus wie vorher. Die Wege waren einheitlich und die einstigen grünen Blätter hatten eine rötliche Färbung angenommen und fielen unaufhaltsam herunter. Nach so langer Zeit war der Herbst auch hier angekommen.

„Was hat das zu bedeuten, Yo.“

„Nach dem was ich gehört habe, dass Hao nicht mehr hier ist. Die Pflanzen können sich durch sein fehlendes Furyoko nicht mehr regenerieren und deshalb durchlaufen sie denselben Wandel wie alle anderen Pflanzen.“

„Und was hast du jetzt vor?“

„Ich geh zurück zu den anderen. Immerhin werde ich ihm früher oder später bestimmt wieder über den Weg laufen.“

Mit diesen Worten ging Yo zurück zu den anderen. Er wusste, dass es keine Sinn hatte nach seinem Bruder zu suchen, da er überall sein konnte. Er konnte nichts anderes tun als warten.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Tja wir sind mal wieder am Ende angelengt. Jetzt steht nur noch der Epilog an und der wird Weihnachten erscheinen. Was danach passiert werde ich euch anschließend verraten. Vorerst allerdings verabschiede ich mich wieder und hoffe dass ihr auch das ihr euch die Zeit nehmt wieder reinzusehen.
 

Misato

Ein neuer unerwarteter Anfang

So leute heute präsentiere ich euch das letzte Kapitel von dieser FF. Allerdings haben mich einige gebeten weiter zu schreiben. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen noch eine FF hinter zu hängen. Was genau es jedoch damit auf sich hat, erfahrt ihr am Ende dieses Kapitel bzw. Epiloges.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Epilog: Ein neuer unerwarteter Anfang
 

Yo war in der Zwischenzeit wieder bei den anderen angekommen, diese sahen ihn nur abwartend an und musterten ihn intensiv.

„Hey Yo wo warst du denn?“

„Nicht so wichtig. Hatte sich schon erledigt.“

Doch bevor noch einer der Jungen etwas sagen konnte, mischte sich Anna ein, die gerade wieder aus dem Haus kam, da die zwei Stunden bereits vorbei waren.

„Also wenn ich raten müsste, würde ich sagen du warst bei Hao. Doch deinen Sachen und der bereits vergangenen Zeit zur Folge hast du ihn entweder verpasst oder ich liege mit meiner Vormutung falsch. Also welche der beiden Möglichkeiten ist es?“

„Die erste. Aber…“

„Kein ‚aber’. Yo du weißt, dass er immer noch dein Feind ist, oder etwa nicht!“

„Schon, aber er ist auch mein Bruder oder nicht?“

Anna wollte bei dieser Frage schon wieder sprechen, doch sie zog es vor zu schweigen. Yo hatte Recht, trotz allem war Hao sein Bruder, auch wenn dieser die Tatsache nur nebensächlich betrachtete.

„Genug. Die Pause ist vorbei. 100 Kilometer für jeden von euch.“

„Tut mir Leid Anna, aber ich muss nach Hause, sonst ruft noch jemand die Polizei. Man sieht sich, morgen oder spätestens am Montag in der Schule.“

Mit diesen Worten nahm Manta die Beine in die Hand und verschwand.

„Ja, ich muss auch wieder. Die Praxis führt sich nicht von allein. Also wenn ihr mal Hilfe braucht wisst ihr ja wo ihr mich erreichen könnt.“

„Dem schließe ich mich an. Mein Flug zurück nach Amerika fliegt in zwei Stunden, also man sieht sich früher oder später.

Mit diesen Worten verließen auch Joco und Faust das Grundstück und ließen eine erstarrte Anna zurück. Jeanne, die Annas Gesichtausdruck sah, nahm bei diesem Anblick alle Beine in die Hand und verabschiedete sich ebenfalls.

„Ähm ja, wenn ich es mir richtig überlege, besorge ich mir doch schon mal einen Flug. Ich vertraue Marco ja, aber zu viel Vertrauen ist auch nicht gesund. Also bis später oder auf wieder sehen. Kommt darauf an wann der Flug geht. Bye?“

Bei jedem Wort ging Jeanne ein Stück weiter zurück und drehte sich beim letzten Wort um und verließ das Grundstück endgültig. Yo, Tamara, Ryu, Trey und Ren sahen sich bei dieser Szene nur verwirrt an, bis Anna sich zu ihnen wendete.

„Noch jemand?“

Trey überlegte kurz und schien die Konsequenzen gegeneinander auszuwiegen, was einige Zeit dauerte, da er sich nicht entscheiden konnte.

„ Gut, dann…“

„Ich geh auch. Tut mir Leid Leute, aber wenn ich Pilika noch länger alleine lasse, lässt sie mich in Zukunft gar nicht mehr aus den Augen.“

„Weißt du was Trey. Wir wollten unser Picknick doch eh wiederholen. Ich fahr dich hin.“

„Cool. Also man sieht sich Yo, halt die Ohren steif und provozier die anderen Schamanen nicht zu sehr, sonst sind sie wieder hinter dir her.“

Bei diesen Worten tauchte auf Yos Gesicht nur das typische grinsen aus, bevor er sich von den beiden verabschiedete.

„Geht klar.“

„Genau und kommt nicht allzu bald wieder.“

„Hey Ren der war unfair.“

„Na und. Also was ist jetzt. 100 Kilometer.“

„Meinetwegen, ist ja nicht so als hätten wir eine Wahl.“

Bei diesen Worten liefen die beiden Schamanen los und ließen eine mehr als verwirrte Anna zurück. Diese schüttelte nur den Kopf und ging zurück in das Haus.
 

Die drei Mädchen waren in der Zwischenzeit wieder in Akita angekommen. Sofort liefen sie in die nächste Bücherei und liehen sich alte Bücher über die Stadt Tokio aus.

„Mensch, dass ist doch unmöglich. In zwei Tagen sollen wir ein Referat über dieses Thema schreiben. Dabei wissen wir gar nichts.“

„Lass mal sehen!“

Alina gab Hao das Buch einfach ohne groß darüber nachzudenken und war mehr als erstaunt, dass dieser das Buch nur belustigt durchblätterte.

„Was ist?“

„Der Schriftgröße und Seitenanzahl zu folge dauert das gerade mal 3 Stunden das Buch durchzulesen.“

„Möglich. Für uns sind es neun. Vier zum Verstehen und noch mal fünf für Details. Und dann ist der erste Tag schon zu Ende es ist nämlich schon 11:00Uhr. Und um 20:00Uhr habe ich definitiv keine Lust mehr zu lernen. Da gibt es Kirschen.“

Bei dem letzten Wort blickte sie zu Reika, die auch sofort auf die Anspielung ansprang. Dies führte zum Ausbruch einer kleinen Diskussion.

„Wo soll ich bitte auf die Schnelle Kirschen herkriegen, außerdem kommt erst die Arbeit und dann das Vergnügen, also schmink dir die Kirschen ab.“

„Kannst du mich mal aufklären.“

„Ach, nichts besonderes. Alina bringt Reika nur mit solchen Sprüchen dazu loszurennen und uns Kirschen zu kaufen. Reika kann man echt nichts Besseres tun als einen Kirschbaum genau vor ihre Nase zu pflanzen. Echt einmalig.“

„Ich bin nicht Kirschensüchtig, Mitsuki.“

„Sag ich doch auch nicht.“

Hao schüttelte bei der Auseinandersetzung der drei nur den Kopf. Wieso geriet er von einem Affenhaus ins nächste, dass ist doch nicht mehr normal. Doch bevor er die Drei auseinander bringen konnte, stoppte Alina den Streit, da sie etwas oder besser gesagt jemanden sah.

„Ähm, Leute, ist das nicht Godva?“

„Was, wo?“

Der kleine Mann, auf den Alina zeigte, verschwand nur wenige Sekunden später in dem nächsten Bus, der auch sofort losfuhr.

„Irgendwie bestanden da eine gewisse Ähnlichkeiten.“

„Stimmt schon, aber ernsthaft, was soll Godva bitte hier machen? Er hat das Hauptquartier nie verlassen, also wieso sollte er es jetzt tun und vor allem wieso sollte er sich hier aufhalten. Das ist doch wohl mehr als nur unwahrscheinlich, oder etwa nicht?“

„Keine Ahnung, Hao. Weißt du was hier alles los ist? Meinetwegen hier gibt es kaum Schamanen, um genau zu sein sind wir drei, glaub ich zumindest, die einzigen, aber wen interessiert es. Aber echt mal, weißt du eigentlich was für Geheimnisse hier vielleicht verborgen sind?“

Bei Reika Ausführungen mussten alle lachen, sogar Hao konnte ein amüsiertes Grinsen nicht verbergen. Doch dann schenkte Alina die Unterhaltung auf ein anderes Thema um.

„Gut. Godva hin oder her. Es ist mir egal. Aber zurück zu dir. Hast du dir Reikas Vorschlag mal richtig durch den Kopf gehen lassen?“

„Ja, und die Antwort bleibt, nein.“

„Ach komm schon, dann hilfst du uns aber wenigstens bei dem Referat. Immerhin kannst du dir die Sachen super schnell merken. Ah wir sind schon da.“

Mit diesen Worten lief Alina ein Stück vor und schloss die Haustür auf. Doch dann blieb sie wie eine Salzstatur stehen.

„Alles in Ordnung?“

Die drei Außenstehenden sah Alina nur verwundert an, bis ihren beiden Mitbewohnerinnen einen Zettel in die Hand gab.

„Ach. Wir schreiben einen Test über einen Vortrag unseres Geschichtslehrers. Ich bin so was von erledigt, das schaffe ich nie alles bis Montag. Referat, Test. Ich hätte die Schule doch hinschmeißen sollen, dann wäre ich nicht in dieser Situation.“

„Jetzt regt euch ab. Ich helfe euch, aber nur wenn ihr diese miese Einstellung ablegt.“

„Abgemacht.“

„Das war geplant, oder?“

Alina steckte ihm daraufhin nur frech dir Zunge raus, bis sie schnell im Haus verschwand. Die beiden anderen Mädchen kicherten nur, doch dann wendete sich Reika an ihn.

„Zu schade, dass du immer zu deinem Wort stehst, was.“

„Das wäre ein Grund um meine Meinung zu ändern, aber was soll’s!“

Nach diesen Worten kam Alina auch schon zurück und zog ihn mit ins Haus, während die anderen ihnen kichernd folgten.
 

Genau zwei Tage später hatten die Mädchens Hao endlich dazu überredet Reikas Vorschlag doch anzunehmen. Obwohl dieser immer noch nicht ganz überzeug war, doch nachdem sich seine Schutzgeister auch noch gegen ihn gestellt hatten, blieb ihm kaum noch eine Wahl.

„Ich fass es nicht, dass ich das überhaupt tue.“

„Ach komm schon, deine Schutzgeister waren auch dafür. Also woran zweifelst du noch. Vertraust du ihnen etwa nicht?“

„Jetzt komm mir nicht auch noch mit dem Vertrauen. Außerdem wissen sie noch nicht was wirklich auf sie zukommen wird.“

„Gut dann drücke ich es anders aus. Was hast du bitte zu verlieren. Ich meine man sollte unbekannten Situationen doch auch eine Chance geben. Aber mal ernsthaft. Weißt du, was passieren wird?“

„Du weißt sehr wohl was passieren kann. Wenn irgendein Schamane davon Wind bekommt, bin nicht ich derjenige, der sich in Acht nehmen muss, sondern ihr. Ich weiß wie man sich gegen eine Überzahl von Schamanen durchsetzt, die einen umbringen wollen. Ihr hingegen könnt von Glück reden wenn ihr ihnen entkommen könnt.“

„Seid wann achtest du auf die Konsequenzen?“

„Auch wenn es nicht danach aussieht, Alina. Die Konsequenzen habe ich immer im Kopf und zwar nicht nur die nahe liegenden.“

„T’schuldigung, dass habe ich ja völlig vergessen. Das erklärt auch wieso deine Pläne immer funktioniert.“

Selbst ungeübte hätten den Sarkasmus in Alinas Satz vernommen und da Hao sich mit dem Themengebiet aus kannte

blieb es auch ihm nicht verborgen.

„Sehr witzig, Alina.“

Doch bevor noch einer der beiden etwas sagen konnte, kamen Reika und Mitsuki dazu, die mehr als nur gut gelaunt schienen.

„Ja ich lieb euch auch. Können wir gehen. Für einen Rückzieher ist es nämlich zu spät. Ich habe gestern noch alles geregelt. Echt mal, unser Direktor ist der einzige, der noch um 20:00Uhr in der Schule ist. Ich frage mich ja langsam, wann der schläft.“

„Tja ich frage mich eher wo er schläft. Ich stelle mir ein schönen Schreibtischstuhle und einen Tisch vor. Die Jacke als Decke und ein paar Blätter als Kissen.“

„Ja wahrscheinlich unsere Klausuren.“

Bei diesen Worten konnten die drei Mädchen nicht anders als loslachen. Hao hingegen sah diese nur mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. Jedenfalls solange, bis Alina ihn aus seinem Trancezustand zurück in die Realität holte.

„Hey alles klar.“

„Kann ja nicht. Langsam bekomme ich das Gefühl ihr seid größere Chaoten als Ren, Trey und Joco zusammen. Nichts für ungut.“

„Wieso? Stimmt doch. Nur unser ‚wahres ich’ wird von den anderen überschattet. Wir sind immerhin Mädchens und da müssen wir in der Gegenwart der anderen doch so tun als wären wir vernünftig. Und trotzdem fällt diese Fassade oft genug.“

Bei diesen Worten blieb Alina stehen und auch die anderen taten es ihr gleich, doch dann wendete sich Reika an ihre Freundin.

„Was ist denn jetzt los? Wenn du jetzt auch noch Zeit schindest kommen wir zu spät. Unser Direktor ist zwar locker drauf, aber trotzdem sollten wir nichts provozieren.“

Darauf nickte Alina nur und machte sich wieder auf den Weg. Auch wenn er im Moment keinen Kampf austragen wollte, scannte er die Gegend nach Schamanen.

„Ihr scheint mit eurer Vermutung, dass ihr die einzigen Schamanen seid Recht zu haben.“

„Sag ich doch. So das ist die so genannte Schule.“

„Lass den Unsinn, Alina.“

Alina konnte sich daraufhin ein breites Lächeln nicht verkneifen und schritt stolz in das große Gebäude. Die anderen folgten ihr, zogen jedoch nicht so eine Nummer ab.
 

Als die vier vor dem Zimmer des Direktors standen, wurden sie schon von diesen begrüßt. Doch trotz seines gelassenen äußeren Eindruckes konnte Hao den leichten Anflug von Nervosität erkennen. Etwas, was bewirkte, dass er auf jede kleinste Bewegung achtete.

„Ah, ihr drei seid mal wieder zurück. Und was ist mit meinem Referat.“

Bei diesen Worten überreichte Alina ihm das achtzehn Seiten lange Referat. Dieser blätterte es grob durch und wendete sich dann wieder an die Mädchen.

„Perfekt. Gut jetzt zu dir. Hao, richtig. Reika hat mir bereits alles erzählt, was ich wissen muss. Es geht lediglich um ein paar Einzelheiten mit denen ich unter vier Augen mit dir Sprechen müsste. Also wenn du mir bitte folgen würdest.“

Hao kam der Aufforderung nach, doch vorher deaktivierte er unbemerkt die Sperre an den Totentafeln, damit seine Schutzgeister im Notfall Geistkontrolle erschaffen konnten. Er wusste dass hier irgendetwas nicht stimmte und sein Gefühl hatte ihn noch nie betrogen. Er hatte den Mann schon mal gesehen, doch konnte er diesen noch nicht wirklich einordnen. Und wie als hätte er es gewusste erschien sofort nachdem der Direktor der Schule die Tür hinter ihm zumachte ein Bär. Haos Schutzgeister brauchten nicht lange und stellten sich kampfbereit vor diesen. Allerdings schien dem Direktor das nicht viel auszumachen, da er unbeeindruckt zu seinem Schreibtisch ging und sich hinsetzte.

„Du kannst deine Geistkontrolle deaktivieren. Mein Schutzgeist ist zu meinem Schutz hier und nicht um gegen dich zu kämpfen.“

„Auf solche Worte habe ich mich noch nie verlassen!“

„Du willst etwas von mir und nicht umgekehrt. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass du auch ohne Geistkontrolle nicht so einfach zu schlagen bist. Also was hast du zu befürchten, Asakura.“

Bei diesen Worten löste Hao seine Geistkontrolle, blieb jedoch so weit wie möglich von dem gegnerischen Schutzgeist entfernt stehen.

„Normalerweise würde ich jemanden wie dich sofort rauswerfen, aber ich hatte eine nette kleine Unterhaltung mit Godva. Ich will nicht sagen, dass sie mich überzeugt hat, dennoch reichte es um den ganzen einen Versuch zu geben. Jedoch nur unter einer Bedingung.“

„Und die wäre.“

Haos Blick fiel immer wieder auf den Geisterbären, von dem er immer noch angeknurrt wurde. Er wusste, dass eine falsche Bewegung dafür sorgen würde, dass dieser angriff, deshalb blieb er einfach wo er war und hörte dem älteren zu.

„Du wirst die Regeln, die es hier für dich gibt 100% befolgen. Andernfalls könnt ihr vier die Strafe aussitzen. Ich denke nämlich nicht, dass deine Freundinnen sich das auf Dauer gefallen lassen. Nicht das ich irgendjemanden ärgern will. Ich will nur Sicherheit für mich, meine Schule und meine Schüler.“

Der Direktor stoppte kurz und kramte etwas aus seiner Tasche hervor. Er sah sich das kleine Büchlein kurz an, bevor er es Hao entgegen warf, der es aus Reflex auffing.

„Das ist jetzt ein schlechter Scherz!“

„Irrtum. Du kannst froh sein, dass deine Freundinnen die einzigen Schamanen auf dieser Schule sind, sonst würde dass nicht so einfach ablaufen. Ich rate dir das Buch durch zu lesen und den Inhalt zu behalten. Ich habe das Buch selbst zusammengefasst weshalb du keine Lücke finden wirst, die dir hilft gegen die Regeln zu verstoßen, also versuch es nicht erst. So noch irgendwelche Fragen?“

Hao sah den Direktor kurz an, bevor sein Blick wieder auf das Buch fiel, doch dann konnte er seinen Kommentar einfach nicht mehr zurück halten.

„Nur aus reiner Neugier. Wann haben sie damit angefangen?“

„Samstagmorgen. Aber da wir schon bei dem Tag sind. Godva meinte das ich dir noch eine Nachricht vom König der Geister übermitteln soll.“

Jetzt wurde Hao hellhörig. Immerhin konnte dieser es ihm auch selbst sagen wenn er wollte, oder war die Verbindung durch den Zwischenfall wieder gekappt wurden.

„Er sagte irgendetwas von wegen, dass er die nervigste Regel von allen aufgehoben hätte und dass du schon wüsstest welche das wäre. Außerdem meinte er, dass der König der Geister es dir nicht selber sagt, da er findet, dass du schon genug gestraft bist, was ich allerdings bezweifle. Wie auch immer. Jetzt aber raus und ich will dich in diesem Raum nicht mehr ohne triftigen Grund sehen.“

Bei diesen Worten drehte Hao sich um und öffnete die Tür um aus dem Zimmer raus zu kommen. Er hatte keine Angst, sondern war einfach zu aufgebracht.
 

Erst als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich leicht dagegen und schloss kurz die Augen, bevor er ohne ein Wort an den drei Mädchen, die die ganze Zeit gewartet hatten, vorbei ging.

„Hey was ist denn los mit dir.“

„Das wollt ihr nicht wissen!“

„Oh, doch. Raus mit der Sprache, was ist passiert.“

„Sagen wir mal so, jetzt weiß ich woher ich euren Direktor kannte.“

Bei diesen Worten sahen sich die drei Mädchen nur verwundert an. Die drei konnten sich Haos Reaktion einfach nicht erklären.

„Woher denn?“

„Woher her wohl. Vom Schamanenturnier natürlich. Herzlichen Dank auch.“

„Und dass heißt was?“

Bei diesen Worten reichte er Reika das kleine Büchlein. Diese nahm es sofort entgegen und blätterte es kurz durch, bis sie erstarrt stehen blieb.

„Das ist doch wohl ein Scherz“

„Was? Zeig mal her.“

Bei diesen Worten nahm Alina das Buch an sich und las sich den Titel kurz durch, bevor sie es Mitsuki gab und Hao nur ungläubig ansah.

„Wow, für uns hat er nie ein Buch geschrieben. Liegt es daran dass du ein Schamane bist oder daran, dass du zu einer bestimmten Art von Schamanen gehörst.“

„Ne Alina. Das ganze Buch scheint auf Hao abgestimmt zu sein. Und wir kriegen auch was ab, wenn er gegen die Regeln verstößt ist ja mies.“

Mitsuki sah zuerst empört aus, doch dann zuckte sie nur mit den Schultern und gab Hao das Buch zurück. Anschließend wendete sie sich in Richtung Klasse.

„Was soll’s. Wir gehen erst einmal zu Geschichte vielleicht lässt er den Test ausfallen um dich voll und ganz zu integrieren.“

Hao folgte den dreien nur. Langsam fragte er sich wirklich, in was für eine Katastrophe er gerade hinein schlitterte. Die Regeln waren eine Sache. Immerhin konnte er so eine Aktion einigermaßen verstehen. Doch was ihm an dieser Sache am meisten störte war, dass das ganze inszeniert wurde, bevor er überhaupt seine Entscheidung getroffen hatte. Der König der Geister konnte in die Zukunft sehen, aber trotzdem war das etwas dreist für seinen Geschmack. Doch erst einmal hatte er andere Probleme um die er sich kümmern musste. Er hatte seine Schutzgeister inzwischen zurück in die Totentafel geschickt, da er den verdacht hatte, dass die Regeln so ein Gesetzt beinhalten und er hatte Recht. Kurz vor Ende einer langweiligen Doppelstunde hatte er die Stelle gefunden, die besagte, dass Geister in der Schule nicht frei herum laufen durften. Doch dann wurde er von der Stimme eines älteren Mannes angesprochen.

„Wären sie so freundlich das zu wiederholen, Asakura!“

Hao sah bei diesen Worten auf. Er hatte absolut nichts mitbekommen, doch das änderte sich schnell, nachdem er mal kurz die Gedanken, des Lehrers las und einfach antwortete.

„Was soll ich wiederholen, den Inhalt oder den Wortlaut?“

„Probieren wir es mit dem Inhalt.“

Doch bevor Hao antworten konnte klingelte es und der Lehrer wendete sich von ihm ab.

„Gut, da die Stunde zu Ende ist, gebe ich euch noch schnell die Hausaufgabe. Ihr schreibt eine kurze Zusammenfassung, von dem was ich erzählt habe, nicht mehr und nicht weniger. Ich wünsche noch einen schönen Tag.“

Mit diesen Worten verließ jeder den Raum. Hao, Alina, Reika und Mitsuki waren die letzten die noch nicht gegangen waren.

„Fang jetzt aber nicht so an wie Yo. Der verabschiedet sich jede Geschichtsstunde ins Traumland.“

„Erstens bin ich nicht eingeschlafen, sondern habe mich mit dem netten Büchlein hier beschäftigt und zweitens ist die Geschichtsstunde nicht zum einschlafen sondern zum durchdrehen. Ihr glaubt nicht wie viele von den Fakten verdreht wurden.“

„Nein, das glaub ich dir aufs Wort. Aber mal zurück zu den Regeln, was steht da drin?“

„Ich kann dir gerne den richtigen Titel nenne. Der würde nämlich ungefähr so heißen: Regeln die einen Schamanen dazu bringen auf seine Fähigkeiten zu verzichten ohne es ihm direkt zu Befehlen oder seinen Willen zu brechen.“

„Au. Na ja was soll’s. Ändern kannst du es nicht mehr. Und mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Also was haben wir jetzt? Mathe, ne. Wie ich das Fach hasse.“

Die kleine Gruppe konnte sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen. Es war doch einfach nicht zu fassen wie schnell sich Alinas Stimmung heben und senken konnte.
 

Nach vier weiteren Stunden war die Schule endlich vorbei. Hao hatte das Regelbuch erst einmal beiseite gelegt, da ihn Alina sonst die ganze Zeit genervt hätte. Die Tatsache, dass diese und auch noch Reika neben ihn saßen machten es ihm nicht gerade leicht sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Die Fachthemen an sich waren einfach nur unwichtig und unglaublich langatmig. Er konnte so was einfach nicht ab.

„So Regel Nummer 38: Geister dürfen sich nicht frei im Schulgebäude aufhalten oder bewegen. Sie müssen sich steht’s in ihren Totentafeln oder außerhalb des besagten Gebiets befinden. Die einzige Ausnahme ist, wenn eine akute Lebensgefahr eines Mitschülers besteht, die man nicht anders abwenden kann oder man von einem Schamanen angegriffen wir und sich nicht ohne verteidigen kann. Bei einem vergehen gegen diese Regel würde…bla, bla, bla… Gott, das zieht sich ja endlos lang.“

„Sei froh, dass du die Regeln nicht auswendig lernen musst!“

„Bin ich doch Hao. Aber du musst es, also weiter im Text. Regeln Nummer 39: Geister… das ist ja fast dieselbe wie da oben nur dass hier Schulgelände steht. Wie bescheuert. Und was soll das mit der Geistvereinigung? Ich meine ist dass nicht sowieso klar. Immerhin darf man sie doch nicht rufen. Oder habe ich da was nicht mitbekommen?“

Hao konnte sich nach dieser Frage ein lächeln nicht verkneifen. Die Regeln waren einfach nur verrückt und weiter nichts.

„Na ja, du kennst mich nicht. Ich bin eigentlich dafür bekannt, dass ich immer eine Lücke gesucht habe um Regeln zu entgehen. Ich meine, reintheoretisch könntest du dich außerhalb des Schulgeländes mit deinem Geist vereinen. Damit wäre er dann in deinem Körper und nicht mehr auf den Schulgelände. Also bleibt nur die Möglichkeit, diese Regel mit aufzugreifen.“

Bei Haos Worten setzte sich Alina auf den Küchenstuhl und blätterte das kleine Buch weiter durch. Irgendwie war das ganze zu unwirklich.

„Du nimmst die Regeln nicht ernst, oder?“

„Doch, aber bei solchen Sachen überwiegt der Teil, der das ganze einfach nur verrückt findet. Es betrifft mich, schon wahr, aber ich ignoriere die Bedeutung einfach.“

„Das würde ich auch gerne können. Solche Sachen ignorieren zu können, macht das Leben sicher um einiges leichter.“

„Du irrst dich. Das geht solange gut, bis einer es übertreibt…“

„Hey, was macht das Essen.“

Auf Reikas Kommentar konnten die beiden nicht anderes als Lachen. Mitsuki die mit Reika zusammen in die Küche gekommen war, musste auch unwillkürlich kichern, da sie den Grund auch kannte. Reika hingegen war mehr als verwirrt.

„Was denn?“

„Du benimmst dich schon wie Anna.“

„Genau, wenn das Essen nicht bald fertig ist, gibt es einen zehn Kilometer Straffsprint.“

„Ok, Mädels, wenn ihr denkt, ich benehme mich wie Anna, dann gibt es jetzt auch einen Straffsprint und jetzt macht dass ihr raus kommt na los.“

Doch anstatt loszulaufen konnten sich keiner mehr auf den Beiden halten und fingen stattdessen laut an zu lachen. Hao hingegen sah sich das ganze nur amüsiert an.

„Ihr seid echt nicht normal.“

„Hey, danke für das Kompliment. War doch eins oder?“

„Muss ja. Immerhin hat er etwas gegen normale Menschen!“

Hao schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf. Doch dann stand Alina auf und gab ihm einen Kuss, bevor sie sich die Teller krallte und sie bestückte um sich anschließend mit den anderen an den Tisch zu setzen und zu Essen.
 

Auch die restlichen Schamanen aus Yos Gruppe waren wieder in ihrer Gewohnten Umgebung angekommen. Schule, Training, Arbeit, egal was vor dem Schamanenturnier, vor dem Kampf gegen die Dalins gewesen war es wurde wieder aufgenommen. Von einigen mit viel Begeisterung von anderen nur unter großen Protest. Natürlich musste Trey weiter auf dem Feld arbeiten, musste Joco seinen alten Job als Tellerwäscher wieder aufnehmen und Lyserg war dazu gezwungen weiter für die Schule zu büffeln.

Doch währenddessen hatten Jeanne eine kleine Diskussion mit Marco.

„Hey Marco wie geht’s.“

„Kommt drauf an. Jeanne wir müssen reden. Ich bin hier nicht für alles zuständig. Dies war das erste und einzige Mal, dass ich das Haus geputzt habe. Erst bin ich der Koch, dann der Gepäckträger und nun auch noch der Mann für alles, oder was? So geht das nicht weiter.“

„Wieso? Es läuft doch prima. Ich bezahle die Wohnung und alles was du zu tun hast ist etwas beim Haushalt helfen.“

„Jeanne, dass ist nicht nur etwas Hilfe. Ich schmeiße hier fast alles.“

„Ok, ok, ich mach dir ein Angebot. Wir wechseln uns mit dem Kochen ab und der, der nicht dran ist muss sich um das Geschirr kümmern. Und das mit dem restlichen Haushalt teilen wir fair auf. Siebzig dreizig. Einverstanden?“

„Einverstanden…einen Moment, das ist doch…ich bin ein Vollidiot.“

Marco hatte das Ende von Jeannes Satz nicht mitbekommen, sondern nur das ‚fair aufteilen’ aus diesem Grund schlug er ein, nur um einige Minuten später festzustellen, dass er sich gerade selbst reingelegt hatte. Allerdings konnte er es jetzt nicht mehr rückgängig machen Marco war jetzt dazu verdonnert noch mehr zu machen als vorher. Immerhin hatte Jeanne den Hausputz übernommen und jetzt hatte sie doch mehr als die hälfte an ihn abgeschoben. Das einzig Gute daran war, dass er weiterhin ein trockenes Dach übern Kopf hatte.
 

Die Schiedsrichter hatten ihre Aufgabe, die Bücher wieder zurückzubringen auch erledigt und sich damit von jeglicher Pflicht entbunden, die sie gegenüber dem Schamanenrat und dem König der Geister hatten. Doch bevor sie diese abgaben, wurden sie Augenzeugen eines unglaublichen Ereignisses.

„Silver, Kalim, was macht ihr denn hier?“

„Bessere Frage, wo kommst du her, Godva.“

„Ich musste eine Kleinigkeit für den König der Geister erledigen. Privatsache. Um genau zu sein höchste Geheimhaltungsstufe, also fragt nicht weiter nach. Ihr werdet sowieso nichts erfahren.“

„Gut, also wir sind sowieso nur hier um die Bücher zurückzubringen.“

„Na dann. Mal sehen….Augenblick mal da fehlt doch eines.“

„Was aber wir haben doch alle eingepackt.“

„Ja alle außer das über Haos Leben. Ich dachte ich lass es noch etwas bei Yo, für den Fall, dass er sich dafür interessiert.“

Godva nickte bei diesen Worten nur und legte die Bücher zurück an ihrem Platz, bevor er sich noch mal zu den Schiedsrichtern wendete.

„Sehr gut, er muss das Buch sowieso noch ergänzen. Immerhin ist dass eine Art Brauch in der Asakura- Dynastie geworden. Die Nachwelt soll ja von diesen Vorfällen erfahren. So wollt ihr noch zu einem Kaffee hier bleiben oder zieht ihr es vor euch gleich zu verabschieden.“

„Wir gehen gleich, tut uns wirklich leid.“

„Na dann, wünsche ich noch ein schönes Leben und wie der König der Geister so schön sagen würde ‚lasst Zeke und seine Anhänger in Ruhe, bevor ihr eine Katastrophe auslöst’. Und der Meinung bin ich mittlerweile auch, also geht ihnen aus dem Weg.“

„Soll das heißen, dass Zeke und seine Anhänger wieder gemeinsame Wege gehen?“

„Nein, dass soll nur heißen, dass ihr weder hinter ihm noch hinter seinen Anhängern herjagen sollt. Ach ja. Falls ihr zufällig noch mal auf Kino, Yomei oder Mikihisa trefft, richtet ihnen die Nachricht aus.“

„Bei allem Respekt dir und dem Geisterkönig gegenüber, aber ich werden einen Teufel tun und mich mit den drein anlegen.“

//»Wenn du die drei in eine vier umwandelst bin ich zufrieden. Lasst Hao in Ruhe, ansonsten spielt ihr mit eurem Leben. Auch wenn von dem Jungen fürs erste keine Gefahr ausgeht, heißt dass nicht, dass er sich nicht wehren wird. Geht ihm also aus dem Weg, falls ihr ihm jemals wieder begegnen solltet.«\\

Nach diesen Worten war Silvers Stimmung wieder auf den Tiefpunkt, doch er nahm sich mit Kalim vor den Rat anzunehmen, jedenfalls vorerst.
 

Zur selben Zeit war Trey wieder in Hokkaido angekommen und wurde schon von einem wütenden Mädchen erwartet.

„Sag mal was denkst du dir eigentlich dabei erst jetzt wieder hier aufzutauchen.“

„Pilika. Ich…also da war noch etwas was ich erledigen musste…“

„Selbst wenn, wieso hast du nicht wenigstens bescheid gesagt, dass du nicht zur verabredeten Zeit kommst. Ich stand hier und hab gewartet. Die Hufflatichpflanzen sähen sich nicht von allein. Du weißt, dass wir noch mindesten 8/10 der Felder bepflanzen müssen.“

Noch bevor Trey etwas erwidern konnte, kam ihm Ryu zu Hilfe, der jetzt auch von seinem Motorrad gestiegen war und sich neben seinen Freund stellte.

„Keine Sorge, ich helfe mit, dann geht es doppelt so schnell.“

Pilika nickte daraufhin nur und marschierte los.

„Wenigstens einer, der ein Pflichtbewusstsein hat.“

Bei diesen Worten sahen sich Trey und Ryu nur kurz an und trotteten der blauhaarigen hinterher. Irgendwie hatten sie das Gefühl sie sind von einer Miserie in die nächste gefallen.
 

Während dieser Vorfälle hatte Anna sich entschlossen das Training von Yo und den anderen seit Jahren wieder zu reduzieren. Keiner wusste wieso, doch es wagte auch keiner sie deswegen anzusprechen. So lebensmüde waren sie nicht. Deswegen machte jeder auch nur insgeheim Freudensprünge, da sie Angst hatten, dass Anna ihre Meinung ändern könnte, wenn sie das sah. Yo konnte seid langer Zeit endlich mal wieder mit seinen Freunden entspannen ohne zu befürchten, dass es Extratraining gab, worüber nicht nur er sondern auch die anderen mehr als glücklich waren. Auch der lästige Diätplan wurde umgeändert und hielt nicht nur Ballaststoffarme Nahrung bereit, sondern auch Spezialitäten wie Eis und Cheeseburger. Es sah fast so aus, als würde endlich mal ruhe in die ganze Situation einkehren und die kämpfe endlich ein Ende haben. Aber auch nur fast. Doch der Spruch, dass nach einer Gefahr schon die nächste lauerte blieb weiterhin bestehen. Und wie immer stellte sich die Frage wie groß die Störung des derzeitigen Friedens werden würde. Wie würden die jungen Schamanen mit der nächsten Herausforderung umgehen oder wird es für sie keine geben, da diese den Kampf bereits an die nächste Generation übergeben haben. Eins blieb jedoch sicher. Abenteuer würde die Gruppe noch reichlich bestehen, da sie einfach zu verschieden waren. Was aber genau in der Zukunft passiert sollte, es wird allein von Schicksal und dem Willen des Königs der Geister gelenkt. Ob man es glauben will oder nicht. Man hat sein Leben zu akzeptieren.
 

_______________________________________________________________________________

-------------------------------------------------------------------------------
 

Tja wie ihr seht sind wir am Ende angekommen. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr fandet es nicht zu verstörend.
 

Jetzt wenden wir uns aber mal der vorher angekündeten Fortsetzung zu. Bevor ihr mich steinigt sage ich es gleich, ich bin nicht gerade gut in Überschriften finden.
 

Jedenfalls fällt die Fortsetzung unter den Titel:
 

"Shaman King 3 - Ein normales Leben oder ein unlöstbare Aufgabe."
 

Eines sage ich gleich vorweg es wird keine Schulalltagsgeschichte. Im Gegenteil. Diese neue FF wird wieder mit Kämpfen bestückt sein, die unsere Lieblingscharakter bestreitren müssen. Auch Haos Geister haben wieder einen ziemlich eigenwilligen Part und natürlich gibt es Alina/Hao Momente um die ich schon seit einiger Zeitr gebeten wurde. Was allerdings noch alles hinter der FF steckt müsst ihr selber Lesen. Ich werde versuchen den Prolog noch in diesem Jahr hochzulade.
 

Bis dahin wünsche ich euch allerdings schöne Weihnachten und hoffe, dass ihr gesund und munter bleibt.
 

Misato



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (108)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11]
/ 11

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Miralana
2009-12-24T18:26:02+00:00 24.12.2009 19:26
Oh mein Gott, wir haben so viel AlinaHao das ich umfallen möchte! Ich hätte allerdings gerne Benjes (hieß dieser komische Kerl, dem Alina eine verpasst hat nicht so) Reaktion gesehen, wenn er sieht das Alina mal wieder einen neuen Kerl angeschleppt hat. Aber vielleicht kriegen wir das ja in Teil drei zu lesen, das wäre wirklich cool. Besonders Haos Reaktion auf Benjes wäre bestimmt lesenswert.
Also, was habe ich noch zu sagen?
Den Direktor finde ich lustig, keine Ahnung warum, aber der hat irgendwie hat der was. Besonders wenn ich an dieses Buch denke.
Sie hat ihn geküsst, sie hat ihn geküsst, sie hat ihn geküsst!
Jetzt kann mein Tag nur noch besser werden! Obwohl ich gerne die Reaktionen von den Schutzgeistern darauf gelesen hätte.

Allerdings stellen sich mir einige Fragen:
1. Wo zum Teufel wohnt Hao, während er in Akita ist? Bei Alina auf dem Sofa?
2. Wer wird der neue Gegner im dritten Teil?
3. Wie schnell kannst du das hochladen? Ich würde gerne bei mexx ganz schnell die neuen Steckbriefe sehen.
4. Wie böse wärst du, wenn ich komische Andeutungen deiner ff in Götterdämmerung einbringe? (ich kann dir auf Anfrage, mal eine Schicken, wenn du willst)


Fröhliche Weihnachten dann noch!
Alles Liebe
Mira

PS: Was mir gerade noch eingefallen ist. Kann es sein das sich diese Regel, die der König der Geister außer Kraft gesetzt hat, auf die “Omnyouji und Wächterinnen dürfen nichts miteinander haben”-Sache bezieht?
Von:  Miralana
2009-12-16T15:19:13+00:00 16.12.2009 16:19
AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!! Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott! Dieses Kapitel ist mit so viel HaoAlina gefüllt, das ich am liebsten schreiend im Kreis rennen möchte! Es ist…. Oh mein Gott. Ich kann gerade kaum was sagen, mir fehlen die Worte.
Aber was machen eigentlich so viele Schamanen am Flughafen?
Übrigens: Folgendes Gespräch

>>„Wieso hast du dann geantwortet?“
„Weil du seit Wochen hinter der Antwort her warst und das Thema ohne eine Antwort nicht vergessen kannst. Und dass musst du.“
Bei diesen Worten sah Alina ihn nur verwirrt an. Sie wusste nicht was sie von dem ganzen halten sollte. Sie sollte das Thema einfach so vergessen, aber wie.
„Wieso? Warum soll ich es vergessen.“
„Weil es das beste ist.“
„Woher willst du das wissen? Vielleicht ist es gut für dich, aber das heißt nicht, dass es bei mir genauso aussieht. Das ist…Was soll das?“<<

Habe ich mal geträumt. Ernsthaft. Und weil ich das so genial fand, habe ich es aufgeschrieben. Wir haben echt die gleichen Gedanken, das ist schon komisch.
Aber was für ein Vorschlag wurde Hao unterbreitet? Kommt jetzt diese Schulsache von der du mir mal erzählt hast?
Egal, auf jeden fall, freue ich mich schon auf den 24.
LG
Mira
Von:  Miralana
2009-12-01T17:25:20+00:00 01.12.2009 18:25
Okay, das ende kam jetzt irgendwie sehr schnell fand ich... und Hao ist weg!

Aber das geilste war ja wohl, die Szene in der Yo Anna das Frühstück bringt. Aber warum knallt sie ihm einfach die Tür vor der Nase zu? Das kann doch nicht angehen, böse Anna, du hättest ihn rein bitten und mit ihm zusammen Frühstücken sollen!

Mari? Willst du etwa ein ChocoMari Pairing bringen? Nicht das ich was dagegen hätte, aber das ist nun wirklich ungewöhnlich, das habe ich glaub ich noch nie gesehen.

Hao beobachtet Alina? Stalker! Wie kann er nur... oder eher... wie könnte er nicht...

Aber natürlich wird es noch ein AlinaHao zusammentreffen geben, die beiden brauchen Screentime!

Insgesamt ein sehr schönes Kapitel, auch wenn das Ende dann doch ein bisschen schnell kam, habe ich ja schon gesagt.
Hoffentlich kommt der 16. ganz schnell!

Mira

PS: Ich bin immer noch erste...
PPS: Du hast vergessen einen Kapiteltitel einzufügen
Von: abgemeldet
2009-11-16T18:11:32+00:00 16.11.2009 19:11
Was für ein geiles Kapitel@__@
Ich liebe es. Es ist wirklich eines der besten. Du bist wirklich eine sehr gute Autorin^^ Mach weiter so.

LG Izuna
Von:  Miralana
2009-11-16T17:55:09+00:00 16.11.2009 18:55
AAAAAHAHAHAHAHAHAHA!!!!!!!!!!!!
Wir haben ein wenig Hao Alina Screentime ich bin begeistert und sie halten sich an den Händen, ich dreh gleich durch *Fangirly-mäßig durch die Luft spring*
Und Alina wird rot und.... whaaaaaaa.
Merkt man das ich das Kapitel mag?

>>~Logisch. Aber der Gedanke ist einfach zu genial. Stell dir das doch mal vor. Eine Hochzeit mitten im Kampfgetümmel.<<
Ich musste gerade voll an Fluch der Karibik 3 denken, wo die beiden mitten auf dem Schiff im Kampfgetümmel heiraten XD

>>So lebensmüde ist niemand…Warte mal…ich nehme es zurück, Hao ist so lebensmüde, die Verlobung als alle hinter den beiden her war. Unglaublich~<<
Ich bin ja immer noch voll dafür das wir ein bisschen was über Hao und Samira erfahren... aber so richtig. Vielleicht irgendwann mal in einem One Shot? Oder einem Bonuskapitel?


Ich glaube, wenn ich jetzt noch mehr sage hyperventiliere ich, also war es das erst mal.

LG
Mira

PS: Örrrste!!!

Von: abgemeldet
2009-11-01T18:42:51+00:00 01.11.2009 19:42
Das kapi ist da mal wieder gut gelungen.
Ich hab einen freudigen Aufschrei gemacht als Hao und Alina miteinander geredet haben und sie ihn fast angegriffen hätte ^^
Und dass Alina eine Nachfahrin von Rakesh ist oO
Ich freu mich schon so auf das nächste kapi!
Schreib schnell weiter!

LG Izuna
Von:  Miralana
2009-11-01T11:02:18+00:00 01.11.2009 12:02
Okay, wuhuhu. Hao steht auf der Seite des Geisterkönigs... war eigentlich klar..., wenn man Mira heißt und ab und zu Gedanken von Autoren lesen kann. Und er wirkt dieses mal nicht ganz so gelangweilt eher ein bisschen mit der Gesamtsituation unzufrieden. Ja das trifft es ganz gut.
Und:
>>„Hao.“
Bei diesen Worten blieb Hao mit dem Rücken zu ihr stehen. Er spürte, dass sie ihre Geistkontrolle auf ihn gerichtet hatte und dass sie jeden Moment angreifen konnte. Allerdings waren ihm auch ihre Zweifel nicht unentdeckt geblieben.
„Ich habe im Moment keine Zeit für dich Alina. Wir müssen unser Gespräch auf ein anderes Mal verschieben. Außerdem hast du wichtigeres zu tun.“<<
Yeha! Endlich! Sechs Zeilen Screentime für mein Lieblingspairing!!! Ich bin begeistert und zwar, weil Hao ein Gespräch auf später verschieben will.
Was für ein Gespräch? Egal!
Meint er das Ernst? Egal!
Nicht das du mir das nicht beantworten sollst *hust*
Aber ansonsten ist mir alles egal, so egal, das ich heute nicht mal mehr Lust habe auf das ganze Kapitel einzugehen.
Obwohl...
>>„Ganz einfach sie sind unserer Familie untergeordnet und ich bin somit dein Vorfahre und derjenige, der vor 1000 Jahren um den Titel gekämpft hatte. Und wenn ihr denkt, das ich den größten Kampf aller Zeiten von diesen Versagern bestreiten lasse, habt ihr euch geirrt, dafür haben sie uns einmal zu oft enttäuscht. Jetzt werde ich die Geister führen und euch dem Erdboden gleich machen. Und ich denke ich fange mit dir an. Nachfahrin hin oder her. Du stehst eindeutig schon zu lange im Weg.“<<
WTF! o.O Habe ich das gerade richtig verstanden? Alina ist die Nachfahrin von Rakesh? Okay... ähh coool... glaub ich
Aber egal, alles egal

Mira
PS: Erste! Ha dieses mal habe ich es geschafft!
PPS: Mach schnell weiter, diese zwei Wochen empfinde ich immer als sehr lang.

Von: abgemeldet
2009-10-30T18:42:52+00:00 30.10.2009 19:42
Geiles kapi wie immer ^^
Ich bin echt gespannt wie es weitergeht. Auf welcher Seite Hao ist und was mit Alina passieren wird. Mit ihr wird doch hoffentlich etwas passieren, oder? Vielleicht etwas schlimmes und Hao verliert dann richtig die Fassung?
Entschuldige ich fantasiere zuviel und steigere mich zu sehr rein. Aber deine ff ist echt genial.

LG Izuna
Von: abgemeldet
2009-10-30T18:38:12+00:00 30.10.2009 19:38
Ich will auch in einem Schloss wohnen ^^ besonders in einem indem es fast keinen Strom gibt und es auch noch verdammt dunkel ist. Ich finde auch, dass Alina und hao mehr Zeit für sich alleine brauchen und vor allem würde ich gerne wissen was passiert, wenn Alina sich plötzlich an die Vergangenheit erinnern kann.

LG Izuna
Von: abgemeldet
2009-10-30T18:35:12+00:00 30.10.2009 19:35
Ich musste echt lachen als Alina Kino mal ihre Meinung gesagt hat. Respekt, dazu braucht man eine Menge Mut. Ich hätte mich das sicher nicht getraut.

LG Izuna


Zurück