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Der Weg den ich gegangen bin…

Chunin-Prüfung des Schicksals
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle Zusammen!

Ich mache hier jetzt ganz offiziell eine Ansage:

ES GEHT WEITER!!
=P

Also das hier ist ein Bonus-Kapitel über Sasuke, da ich seine Geschichte unbedingt erzählen wollte und sie aber nicht so recht in die normale Handlung miteinbringen kann. Die Story hat natürlich eine Zusammenhang zum aktuellen Geschehen, ist aber an sich recht eigenständig, da das Bonus-Chap mehr in der Vergangenheit spielt.


Und außerdem möchte ich euch die Wartezeit zur eigentlichen Story verkürzen, da ich gerade an der zweiten Prüfung schreibe.
Alles ist schon fertig durchdacht, es muss nur noch ins Detail gebracht werden, da ich aber die Prüfung in die einzelnen Tage aufspalten möchte ich zuerst alle Geschehnisse im Wald fertig schreibe, falls ich im Nachhinein doch noch die Reihenfolge von Handlungen oder Kämpfen ändern will.
Und da ich jetzt zwei Wochen Urlaub habe bin ich zuversichtlich, dass ich schnell weiterkomme.

Bis bald und viel Spaß beim Bonus! ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo,
Wie versprochen hab ich hier endlich ein richtiges neues Kapitel, keine Bonusstory für Zwischendurch. ^^
Ich hoffe es gefällt denen die meine FF noch lesen oder vielleicht sogar neu entdeckt haben.

Wie immer gilt bei den Team: Namen müsst ihr euch nicht merken! Ich habe als Autorin einen "Schummelzettel", aber ich erwarte nicht dass sich irgendwer alle Namen merkt. Wenn die Personen wichtig werden, gibt es die Erklärung wo sie dazu gehören.

Alles Liebe
Sahara-san^^

Legende: zum Auseinanderhalten der Teams
Name-->Tamiras Team (Team 2)
Name-->Sheilas Team(Team5)
Name-->Takuyas Team (Team 4) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche allen die noch da sind einen wunderschönen guten Tag.
Vielen, vielen herzlichen Dank für eure Geduld… Wieder einmal.
Ich weiß ich bin eine unzuverlässige Autorin, aber ich schreibe… auch wenn‘s öfter mal länger dauert.
Aber eines verspreche ich hoch und heilig!

Auch wenn‘s noch fünf Jahre (hoffentlich nicht) dauert, diese Story schreibe ich GARANTIERT fertig. Zum Abbrechen bedeutet sie mir zu viel und alle die so treu immer warten und lesen verdienen es auch diese Geschichte bis zum Schluss lesen zu können.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß und hoffe auf eure weitere Treue.

Alles, alles Liebe,
Sahara-san^^

Legende: zum Auseinanderhalten der Teams
Name Tamiras Team (Team 2)
Name Sheilas Team(Team5)
Name Takuyas Team (Team 4) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute,

Ich hatte einen Rückblick zu allen bisherigen Kapitel Online gestellt, musste diesen aber wieder löschen. Wer ihn doch lesen möchte kann das auf Fanfiktion.de.
Gleicher Autoren-Name und FF-Name.


Jetzt nur die Legende für die Kumo-Genin wieder hier, dann geht's auch schon los.

LG,

Sahara-san^^


Name--> Tamiras Team (Team 2)
Name--> Sheilas Team(Team5)
Name--> Takuyas Team (Team 4) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Freunde,

habe gerade das nächste Kapitel (also Kapitel 16) fertig bekommen, daher gibt es hier das 13te.
Bin auch immer brav am Schreiben, also seid bitte nett, wenn's mal länger dauert. Ich möchte immer erst das nächste Kapitel fertig haben bevor ich was online stelle, damit ich noch was habe, falls ich mal wieder eine wirkliche Blockade habe.

Jetzt gibt's noch kurz einen Rückblick hier drin, dann viel Spaß beim weiterlesen:
Kapitel 12:
Naruto schrieb gerade am BEricht für den Raikage, als er sich an die Begegnung mit Itachi erinnerte. Dieser verhält sich sehr seltsam, vor allem wenn das Thema auf Tsukihime kommt. Anscheinend weiß er mehr als er zugeben will über sie, da er ein geheimnisvolles Kekkeigenkai ankündigt, über das er Naruto informieren wird, wenn die Zeit reif ist. Sehr komisch.
ALs Naruto dann den Bericht losschicken will trifft er auf Konohamaru, der durch einen Kampf gegen Sakura vor Jahren schwer verletzt wurde und nur noch bedingt laufen kann. Naruto plagt das Gewissen und er verteidigt seinen 'kleinen Bruder' gegen eine sehr negative Sakura.
Derweil geht Tsunade die Berichte der Chunin durch, wie die Genin auf den Wald regiert haben, zusammen mit Hinata, die inzwischen ihre Assistentin geworden ist.
Im Wald dagegen schnappt sich Sheilas Genin-Team bereits die zweite Schriftrolle von einem Ame-Team mit bemitleidenswerten Fähigkeiten.


SO und jetzt viel Spaß
LG Sahara-san^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Zur Weihnachtszeit ein kleines Geschenk für euch:

Ein neues Kapitel!! ^^

Viel Spaß!

Rückblick :
Die Anbu im Wald denken an Naruto und vermissen ihn; sie misstrauten damals den Uchihas, wurden aber von der Hokage ignoriert. Zu diesem Zwiespalt schweigend, berichten sie Tsunade.
Derweil findet Kiba’s Team durch Zufall Zielpersonen und beobachtet sie erstmal.
Während Kankuro’s Team einen guten Ort findet, ein Team aufspürt & gewinnt; Reina ist jedoch sichtlich geschwächt, da es unerwartete Probleme gab.
Sara verflucht während dem Frühstück den Chunin & macht Briefbomben, was einen Anbu ziemlich blass werden lässt.
Tamira veranstaltet frühmorgens einen Weckruf & Bade-Ausflug mit unwissender „Anbu-Begegnung“, die glauben Naruto gehört zu haben. Eeiner der Konha-Anbu aber deckt Naruto vor seinen Kollegen, aus bisher nicht genau bekannten Gründen.
Dann folgen die Berichte an die Jonin; Sheila ist stolz auf ihr Team & Tamira lacht über Sara’s Temperament.
Im Briefturm treffen sie Konohamaru, der ihnen Ichiraku’s Restaurant empfiehlt und damit Naruto etwas aus dem Takt bringt… Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Zusammen,
ich weiß ich bin mal wieder spät dran. Leider plagt mich derzeit mal wieder eine Blockade.

Aber eben für genau diesen Fall habe ich mir einen „Puffer“ geschrieben. Was heißt, dass ich 3 Kapitel im Voraus bin und derzeit am 18. Kapitel hänge.

Deshalb gibt es jetzt dieses Kapitel und die Hoffnung, dass sich meine Blockade schnell wieder löst.
Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

LG Sahara-san


Rückblick :

Während im Lauf des Tages sowohl das Team von Kiba als auch Tamiras Genin ein wachsames Auge auf ihre Gegner haben, haben die erwachsenen Kumo-Nin mit Hinata eine Besichtigungstour durch Konoha.
Anschließend besuchen sie, wie von Konohamaru vorgeschlagen, Ichiraku’s. Naruto geht sogar so weit sich dem Besitzer und seiner Tochter zu zeigen, da diese neben Ibiki die Wahrheit kennen.
Am Nachmittag können Kibas Genin indes den Kampf für sich entscheiden, wenn auch etwas unbeholfen.
Dagegen geraten Tsukihime und ihre Kollegen an Tenten’s Genin, was sie nicht nur kurzzeitig in Bedrängnis bringt, sondern Tsukihime sogar aus Zorn so weit geht Hachibis Kraft zu nutzen.
Da sich dies während dem Anbu-Schichtwechsel abspielt, sind diese einerseits ratlos andererseits misstrauisch über das entstandene Ausmaß an Zerstörung.
Tsunade dagegen ist sauer, weil ihr diese Informationen noch nicht zugänglich ist, wie auch über den Brief aus Narutos Wohnung. Dieser wurde schon lange von einer unbekannten Person ausgetauscht.
Ihr Wutausbruch veranlasst Kakashi misstrauischer als ohnehin schon zu werden und er beschließt die Hokage weiterhin heimlich zu beobachten. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Schönen Abend alle zusammen!

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, da das Kapitel ohnehin recht lang ist.
Fast 13 Seiten in Word! =P

Und ein riesiges Danke an die, die noch da sind.

LG,
Sahara-san^^

Rückblick :

Tsukihimes Nutzung von Hachibis Chakra blieb ohne Folgen, da Naruto beim Überprüfen der Lage auf einen Anbu gestoßen ist, der ihm geholfen hatte es zu vertuschen. Nachdem Naruto sich auf berechtigtem Vertrauen seinem alten Freund und Kollegen offenbart hatte, konnte der die Konoha-Nin davon überzeugen, dass Sara Schuld hatte an der Zerstörung.
Während der Berichterstattung beunruhigte Naruto jedoch, dass Kakashi aus irgendeinem Grund sowohl ihm als auch der Hokage hinterherspionierte.
Im Wald ereignete sich eine Kofrontation zwischen Suna-Nin und Kusa-Nin, die nach ungewöhnlichen Aggressionen recht schnell an die Kusa-Nin ging.
Während des Gesprächs zwischen Naruto, Tsunade und Iruka schien die Hokage zwiespältig auf Naruto zu reagieren und Iruka vollkommen verbohrt und hasserfüllt. Und angeblich gab es einen Zeugen von seiner Tat, was Naruto mehr als suspekt vorkommt.
Bevor aber auch nur irgendwer hilfreiche Informationen zusammenbringen konnte, kam Sasuke von seiner Mission zurück und brachte mehr als brisante Informationen mit sich. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
I’m still alive! Ich lebe noch!

Ich weiß, dass ich mal wieder Ewigkeiten gebraucht habe. Meine Ausrede wieder einmal sind die Kämpfe. Ich habe vor meiner Detailliebe treu bleibe und auch die Zwischenkämpfe beschreibe. Diese werden aber um einiges kürzer als der Wald, ich verspreche es. Danach geht es weiter ohne all zu viele Kampf-Situationen, sondern mit Fokus auf die eigentliche Story.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

LG,
Sahara-san^^

Rückblick: da war einiges los…

Während die Kumos auf dem Markt sind schreibt Naruto wieder einen Bericht an den Raikage, nachdem er einige erstaunliche Informationen über Itachi aus der von Sasuke mitgebrachten Schriftrolle gelesen hat.
Dabei erinnert er sich an Jiraya’s Mörder – Orochimaru – und daran diesen getötet zu haben. Weil er droht wieder depressiv zu werden mischt sich der Kyuubi – Kurama – ein und tröstet Naruto mit einem Gen-Jutsu. Um ihm zu helfen entscheiden die Kumos zu einem „Spa-Hotel“ außerhalb von Konoha zu gehen.
Auch Kakashi kämpft mit seinen Erinnerungen an Naruto, nachdem er herausfindet wo Tsunades Zerstörungswut begonnen hat. Er glaubt fest an Narutos Unschuld, weil dieser ihn nie im Stich gelassen hatte, so wie der Rest von Team 7.
Im Wald findet Ino’s Genin Himeno indessen unter schockierenden Umständen heraus, dass sie das Holz-Element besitzt. Ohne Seijis Eingreifen wäre die Situation schnell kritisch geworden.
Im „Spa-Hotel“ finden indes Aussprachen statt die Konohas scheinbare Spaltung und (bei den Frauen) heimliche und nicht ganz so heimliche Lieben, thematisieren. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und von ganzem HErzen Entschuldigung an alle meine Leser.

Ich weiß für meine Unzuverlässigkeit gibt es fette Minus-Punkte.
Die letzten WOchen und Monate war ich leider vollauf beschäftigt und gestresst vom Wohnungsumzug.
Meine ganzen Notizen sind - so hat es sich zumindest angefühlt - in der letzten Kiste verschwunden.
Jetzt bin ich endlich feritg eingerichtet und wieder bereit zu schreiben.

ICh versprech nichts zu regelmäßigen Updates, ABER
ich verspreche , dass diese nie und nimmer und ganz sicher nicht abgebrochen wird.
Dafür hänge ich selbst zu sehr an der Story.

Ich hoffe auf ein bisschen Verständnis.

Viel Spaß beim Lesen!!

Rückblick:
Während die Kumos auf dem Weg von der Taverne zurück nach Konoha sind kommt es zu kleinen Neckereien zwischen Naruto und Tamira, woraufhin sie ihn jagt. Auf dieser Jagd stößt Naruto fast mit Shikamaru und Choji zusammen. Sie erinnern sich dabei an frühere Zeiten und fragen sich daraufhin, warum sie das ohne Missgunst tun können.
Derweil verbreiten Iruka und Sakura schlechte Laune in der Akademie, weil sie beide ihren Hass auf Naruto und weiters auf die Kumo-Nin schüren.
Tamira gesteht letztendlich auch ihre Gefühle für den Raikage den anderen und erfährt dadurch von Naruto, dass diese anscheinend erwidert werden. Er bietet ihr an auf Kyuubi nach Kumo zu reiten, sobald die Genin aus dem Wald kommen.
Später trifft sich Naruto mit Ibiki zu einem offenen Gespräch auf den Felsen und spricht seinen Verdacht aus, dass sich etwas Negatives zusammen mit den Uchihas vor 5 Jahren eingeschlichen hat. Jedoch wissen beide noch nicht was es ist. Auf dem Rückweg besorgt Naruto Blumen für Sheila in Inos Laden und hilft ihr bei der Gelegenheit ihr Leben weiterzuleben ohne sich erkennen zu geben.

Im Wald indes haben sich die letzten zwei Kämpfe abgespielt. Takuyas Genin sind erfolgreich an die Schriftrolle gekommen, wahren Shinos Team leider ihre Schriftrolle an eine Gruppe Ame-Nin verloren hat.
Doch das letzte Wort ist für sie noch nicht gesprochen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
An alle die noch treu dabei sind, bitte lest kurz nochmal die Ergänzung in der FF Übersicht.
Danke und LG,
Sahara-san

Wie immer hier noch ein kurzer Rückblick:
6 Kämpfe bei der Zwischenprüfung sind schon entschieden. Koji und Kyoko von den Kumo-Genin haben aus Vernunft freiwillig aufgegeben und wurden von den Siegern Keiko (Ame) und Reina (Suna) zur Krankenstation begleitet. Den Kampf der Windnutzer Eyano (Kusa) gegen Ayano (Konoha) hat Ayano verloren, da sie aus der Halle flüchtete als ihr Chakra außer Kontrolle zu geraten schien. Namano (Konoha) besiegte seine verletzte Gegnerin Setsuko (Kusa) mit einem Gen-Jutsu. Die Erd-Nutzerin Fuyumi (Konoha) unterlag Noburus (Kumo) Blitzelement. Tai (Kumo) und Hikawas (Konoha) Kampf endete unentschieden als Niederlage, da Hikawas Feuer-Jutsu außer Kontrolle geraten war. Masami (Kumo) besiegte Aiko (Konoha) durch elegantes Tai-Jutsu. Alle Kämpfe enthielten entweder große Wut oder einen unerklärlichen Kontrollverlust des Chakras. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo an Alle die noch da sind. :)
Bevor ihr das Kapitel anfängt, wollte ich euch nochmal erinnern, dass in meiner Geschichte Hachibi ein Wolf ist, also bitte nicht verwirrt sein. Er hat in diesem Kapitel sogar einen Namen von mir bekommen - siehe Nachwort.
Und jetzt viel Spaß beim Lesen!
LG
Sahara-san^^ Komplett anzeigen

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Anbu

Nicht quatschen! Lesen!
 

Prolog: Anbu
 

„Wenn Einheit 1 wieder kommt schickt ihren Anführer zu mir. Ich habe etwas mit ihm zu besprechen!“ befahl der Kage einem seiner Jonin. Dieser nickte ergeben, verbeugte sich und verließ dann den Raum. Eine Weile konzentrierte der Kage sich auf seine Unterlagen, bis es erneut an der Tür klopfte. Mit einem „Herein!“ trat ein Shinobi mit Maske ein. Er nahm seine Maske ab und verbeugte sich. Zum Vorschein kam ein rotes Augenpaar.

„Ihr habt nach mir verlangt, …Raikage-sama?!“ begann er und allmählich bekamen seine Augen ihre ursprüngliche Farbe wieder.

„War es ein harter Kampf?!“ fragte der Raikage als die Augen seines Gegenüber wieder Meeresblau waren.

„Ja! Aber letztendlich konnten wir sie bezwingen!“ sagte der Anbu mit fester Stimme.

„Das freut mich. Gut, dann zu dem Grund warum ich dich rufen ließ.“ Er atmete noch mal kurz durch und sprach dann weiter. „Demnächst finden in Konoha-Gakure die Chunin-Prüfungen statt. Wie du ja weißt sind sie unsere Verbündeten, dennoch bin ich beunruhigt. Ich möchte dass du die Genin-Teams begleitest und vor allem auf Tsukihime Acht gibst!“ Kaum merklich zuckte der Anbu zusammen, während der Raikage sprach. „Ich weiß, dass es schwer für dich ist dorthin zu gehen, aber du bist der Einzige dem ich diese Aufgabe anvertrauen kann. Niemand sonst hätte im Falle eines Falles eine Chance gegen Tsukihime. Und du bist schließlich sehr fixiert auf deine ‚Tochter’.“ Fuhr der Raikage fort nachdem er das Zucken bemerkt hatte.

„Ja, ich verstehe! Und natürlich werde ich den Auftrag ausführen. Schließlich habe ich eine Verantwortung gegenüber meinen Leuten und meinem Dorf, Kumo-Gakure! Und vor allem meiner Mondprinzessin!“[0] erhob der Anbu dann wieder sein Wort. Der Kage lächelte und entließ seinen Shinobi.

„Ach und noch etwas!“ hielt er ihn dann doch noch auf. „Wenn du nach Konoha-Gakure gehst musst du deine Maske nicht abnehmen. Lass sie auf deinem Gesicht!“ forderte er noch. Da grinste sein Gegenüber.

„Bist du in Sorge um deinen Spitzenanbu, O-ji-chan[1]?!“ fragte er neckisch und erntete einen empörten Gesichtausdruck. Der Anbu rannte schnell weg bevor er eine Schriftrolle an den Kopf bekam.

„NARUTO!!!“
 

[0] tsuki= Mond; hime= Prinzessin

[1] o-ji-chan= Opa, Großväterchen
 

Wundert euch bitte nicht dass Konoha und Kumo Verbündete sind. Es war ntg für diese FF.

Und hat's euch gefallen? Wenn ja schreibt mir das doch in eurem Komi, das ihr doch sicher hinterlässt, ne? Auch Fragen sind immer gern erwünscht.
 

LG Sahara-san

Zwei Dörfer, zwei Welten

Hallo alle zusammen!!

Also erlich ich war echt baff als ich auf einmal 5 Kommis auf einen Schlag hatte.

Und ich hab mich riesig gefreut. DANKE!!

Aber jetzt zur Story. Natürlich kann ich nicht sagen warum Naruto verbannt wurde, würde doch die ganze Spannung verderben. Und eigentlich weiß ich noch nicht WANN ich dieses geheimnis lüfte. Aber ihr könnt ja raten^^. Andeutungen gibts bei mir genug.

Wer Narutos 'Tochter' ist klärt sich zum Teil in diesem Kapitel, aber erst im Laufe der anderen Kaps wird ihre Person klarer.

UM Verwirrung zu vermeiden solltet ihr wissen dass bis Kapitel drei die Zeiten zwischen den beiden Dörfern eine gewisse Verschiebung haben. Bin nähmlich schon dabei Kapitel 5 zu schreiben.

Aber jetzt genug gequatscht! Viel Spaß beim Lesen!!
 

Kapitel 1: Zwei Dörfer, zwei Welten
 

Gestresst ging die Hokage in ihrem Büro auf und ab. Ein Anbu aus dem verbündeten Dorf, Kumo-Gakure war da gewesen und hatte ihr eine Schriftrolle übergeben. Jedoch gefiel ihr dessen Inhalt nicht. Es passte ihr so gar nicht, dass der Raikage einen Anbu mit zu den Chunin-Prüfungen schicken wollte. Was sollte dieses Verhalten? Planten sie etwa was im Hinterrund oder war es etwas anderes? Sollte sie es denn nun bewilligen? Aber würde das dann nicht womöglich das Dorf in Gefahr bringen?

Weiterhin ging sie in ihrem Büro auf und ab.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Herein kam ein schwarzhaariger Shinobi. „Was gibt es denn, Sasuke?“ fragte die Hokage den Jungen Mann.

„Sagen Sie es mir bitte endlich!“ In seiner Stimme lag etwas dass man von ihm sonst nicht kannte.

Die Hokage seufzte.

„Nein! Und egal wie oft du noch danach fragen wirst, ich kann und werde dir darauf nicht antworten.“ Sasuke wollte gerade Protest einlegen als Tsunade auch schon weiter sprach. „Und ich kann nicht zulassen, dass du ihn suchst! Er ist ein S-Rang Nuke-Nin. Einer der Gefährlichsten die es überhaupt gibt. Also schlag dir auch das aus dem Kopf.“

Sasuke verbeugte sich unbeholfen und verließ das Büro. Als er die Tür geschlossen hatte fluchte er leise vor sich hin.

Wieder in ihrem Lehnsessel seufzte Tsunade abermals. //Ich will es ja selbst nicht wirklich glauben, aber es ist nun mal so. Akzeptiere es endlich Sasuke. Naruto hat uns verraten. Aber schlimmer als du damals. Viel schlimmer! Seine Tat kann er nie wieder gut machen! Niemals!// ging es der Hokage durch den Kopf.

Sie sah auf die Uhr und merkte dass es bereits zu spät war weiter zu arbeiten. Also verließ sie ihr Büro und machte Schluss für heute. Über das Schreiben aus Kumo-Gakure konnte sie auch morgen noch verzweifeln.
 

--
 

„Was haste nun wieder angestellt, Naruto-kun!?“ Der Angesprochene grinste.

„Ach lass mich doch! Selbst der Raikage braucht mal ’ne kleine Abwechslung. Und was ist da besser geeignet als sich über einen seiner Anbu aufzuregen?“ fragte Naruto und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Hast Recht? Und du bist’e ja der Beste dafür. Niemand sonst geht’s ein sich mit dem Kage anzulegen!“ lachte Narutos Gesprächspartner. „Aber nun sag ma’. Was wollt’ er eigentlich?“ fragte er dann.

„Ich soll die Genin-Teams zu den Chunin-Prüfungen begleiten!“ antwortete Naruto prompt darauf. Der Andere blieb wie erstarrt stehen.

„Als Jonin oder als Anbu?“ fragte er als er Naruto hinterher rannte, der nicht stehen geblieben war.

„Eigentlich als Anbu, aber vermutlich wird dieses Oberhaupt von Hokage das nicht genehmigen!“ sagte der Blonde und sah seinen Teamkollegen von der Seite an. Dieser legte nachdenklich den Kopf schief.

„Was ich weiß sind die Prüfungen in einem Monat, oder? Dann dauern sie etwa wieder ein bis zwei Monate… Na das kann ja heiter werden!“ seufzte er schlussendlich.

„Warum?“ fragte Naruto kichernd.

„Na ganz einfach. Du bist im Dorf so beliebt, dass wahrscheinlich wieder ’ne Stimmung herrschen wird, als seist’e gestorben. Und unser Raikage wird mal wieder die mieseste Laune überhaupt haben! Du weißt ja wie schnell er solche Launen annimmt. Mann bin ich froh nicht hier sein zu müssen, wenn das der Fall is’!“ Naruto sah in verwirrt an.

„Ist das etwa immer so, wenn ich nicht da bin?“ fragte er immer noch verwirrt. Sein Gegenüber grinste breit.

„Ja! Denn seit du ins Dorf gekommen bist damals hat sich alles total umgekrempelt. Vorher war alles irgendwie, … na ja, du weißt schon. Als du kamst schien’s als hättest die Fröhlichkeit mitgebracht.“ meinte der Andere.

„Hm. Interessant!“ kam es dann nur noch von Naruto.

„Takuya-nii-chan!! Naruto-sama!!“ hörte man plötzlich durch das Gebäude rufen. Die beiden jungen Männer drehten sich um und sahen ein Mädchen, mit kurzen braunen Haaren und Haselnussaugen, auf sie zu rennen. Freudig sprang sie den Beiden um den Hals und riss sie zu Boden.

Die beiden Männer stöhnten auf. „Tamira! Geh runter!“ stießen sie atemlos aus, da das Mädchen direkt auf ihnen Lungen saß.

„Ah! Gomen!“ sagte sie hektisch und sprang auf. Takuya und Naruto erhoben sich und lächelten Tamira an.

„So wie du dich manchmal aufführst, denkt man nicht dass’te ’ne Jonin bist. Eher Genin.“ meinte Takuya dann und hatte er urplötzlich eine fauchende Schwester an der Pelle. Sie brüllte und kreischte als sie ihren Bruder durch die Halle jagte. Die Umstehenden, die das schon gewohnt waren, lachten hell auf. Niemand wunderte sich über dieses Verhalten mehr.

„Also dann! Gute Nacht alle miteinander!“ rief Naruto dann und wandte sich schon ab. Von einigen konnte er noch ein „Gute Nacht, Naruto-sama!!“ hören.

Dieses ‚-sama’ war nie von ihm gewollt worden. Doch damals hatten sie einfach begonnen ihn so zu nennen. Er hatte zwar immer wieder gesagt sie sollen das lassen, doch half das im Höchstfall nur zwei Tage. Danach hatten sie ihn wieder mit ‚-sama’ gerufen. Irgendwann hatte er es auch seufzend aufgegeben es abstellen zu wollen.

Er ging in sein Apartment und wollte erstmal duschen. Zum Bad ging es von der Eingangstür einen Gang entlang. In diesem Gang waren links und rechts ein paar Türen, die ins Wohnzimmer, Schlafzimmer, Toilette, Bad und auch in einen kleinen Raum, der Naruto als Büro diente, führten. Die Tür rechts am Ende des Gangs führte ihn ins Bad. Endlich aus den Klamotten draußen lies er sich das Wasser über seinen muskulösen Körper laufen. Wohlig seufzte er auf, als sich seine Muskeln entspannten. Die Mission allein war schon anstrengend gewesen. Er hatte sogar die Kraft des Kyuubi benutzen müssen. Etwas das er seit Jahren nicht mehr so häufig brauchte. Dazu waren seine Fähigkeiten inzwischen zu gut trainiert als dass es nötig wäre. Doch das war ja auch nicht das Problem. Eher das was der Raikage von ihm verlangte. Wieso verlangte er so etwas von ihm? Er wusste doch ganz genau, dass Naruto aus Konoha stammte und dort verachtet wurde. Würden sie ihn erkennen wäre er auf der Stelle tot! Und auch wenn er seine Anbu-Maske tragen würde. Da gab es zumindest zwei Personen die würden ihn früher oder später am Chakra erkennen. Naruto seufzte trüb. Und da war das größte Problem: Sasuke! Wenn der erfuhr was vor 5 Jahren abging, dann…!

Heftig schüttelte Naruto den Kopf. Was sollte Sasuke denn für eine Gefahr darstellen? Er könnte in keiner Situation etwas ausrichten.

Und auch SIE, die Frau die er geliebt hatte, konnte nichts ausrichten. Naruto war glücklich so wie es jetzt für ihn lief. Mit Kumo-Gakure und all dem was dazu gehörte, so auch der Raikage. Immerhin war er dessen Berater und da es sehr leicht war ihn zu reizen, wurde es Naruto nie langweilig. Ein breites Grinsen bildete sich, als er an den letzten Wutausbruch dachte. Der Raikage hatte seinen Jonin sogar den Schreibtisch nachgeworfen! (Boah! Heftig! =P) …Und dann war da ja noch SEINE Tsukihime. Sie stellte wohl die größte Freude für ihn dar. Inzwischen war sie ihm so wichtig wie eine eigene Tochter. Und keineswegs wollte er dass ihr das Gleiche passierte wie ihm damals...

Als Naruto daran dachte fiel ihm auch wieder ein dass er ihr versprochen hatte morgen mit ihr und ihrem Team zu trainieren. Schnell stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab. Schließlich würde er morgen ziemlich sicher früh aus dem Bett gejagt werden.

Anschließend ging er ins Schlafzimmer und schmiss sich aufs Bett. Es dauerte auch nicht lange da war er eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen wurde Naruto von einem penetranten Klingeln an der Tür geweckt. Und das wo es grad mal 6 Uhr war. Mit seiner Vermutung, oder auch Gewissheit(^^), wer das war stieg er aus seinem Bett und ging zur Tür. Sofort wurde er von vier Personen umgerannt und lag mit einer schweren Last auf dem Boden.

„Sie haben uns versprochen mit uns zu TRAINIEREN!!!“ riefen die vier im Chor. Darüber konnte Naruto nur grinsen.

„Gut dann sagt mir mal wie spät es ist!“ forderte er sie. Jeder sah auf die Uhr die im Flur hing und erstarrte.

„U~PS!“ kam es einstimmig zurück.

Der Blondschopf konnte nichts tun außer noch breiter zu grinsen. Da standen nun Tsukihime, Tai, Sara und Koji vor ihm und jeder Hochrot vor Scham. „Hey! Jetzt lasst’ aber mal diese Gesichter. Ich zieh mich schnell um und ihr könnt wenn ihr wollt Frühstück machen!“ meinte er aufmunternd und schon waren die vier in der Küche verschwunden. Dagegen Naruto im Schlafzimmer. Nach etwa Fünf Minuten stand er dann auch schon bei den Vieren in der Küche. Dort waren alle schon beim Tisch decken. Da sie schon oft hier waren, und die heutige Situation nicht das erste Mal passiert war, kannten sie sich bestens aus in Narutos Haushalt. Nach dem Frühstück, was bei diesen Rackern bis halb acht dauerte, machten sie sich auf den Weg zum Trainingsplatz.
 

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„Habt ihr schon gehört?!“ rief ein junger Mann mit braunen Haaren und je einem roten Streifen an jeder Wange, seinen Freunden zu.

„Was denn nun schon wieder, Kiba?“ fragten diese.

„Der Raikage aus Kumo-Gakure will einen Anbu zu den Chunin-Prüfungen mitbringen!“ meinte Kiba ganz aufgeregt.

„Na und? Ist doch normal dass er Schutzanbu für sich mitbringt. Was ist schon dabei, dass du so einen Wirbel machst?“ fragte Shikamaru genervt wie immer.

Kiba schütterte den Kopf. „Darum geht’s ja auch gar nicht. Er will mit den Genin-Teams einen Anbu schicken!“ antwortete er darauf.

„Was? Mit den Genin? Haben die etwa einen Angriff geplant oder was soll der Scheiß? Das kann die Hokage doch nicht zulassen! Oder doch?“ fragten nun alle etwas schockiert. Kiba schüttelte wieder den Kopf.

„Nein. Sie hat diesen Antrag schon vor Längerem abgelehnt.“ Ein einstimmiges Seufzen ging durch die Freunde. Das waren Shikamaru, Choji, Ino, Neji, Lee, Tenten, Shino, Hinata, Kiba, Sakura, und dann noch Sasuke. Wobei Sasuke wie auch sonst nur teilnahmslos daneben saß. Aber auch jemand anderes wirkte, wie so oft in den letzten Jahren, als sei sie nicht ganz bei der Sache. Irgendwas belastete sie, doch sie sprach nicht darüber.

Sie alle waren gerade bei ihrem allwöchentlichen Treffen. Doch da in letzter Zeit viel wegen der Chinin-Prüfungen zu tun war fiel dieses des Öfteren aus. Und jetzt wo die Prüfungen nur noch zwei Wochen entfernt waren erst recht.

„Hey Sasuke! Was ist denn schon wieder los mit dir?“ fragte ihn Neji, der merkte dass Sasuke nicht ganz da war. Sasuke sah nur kurz auf, antwortete aber nicht. Darüber schüttelten die anderen nur den Kopf. Sie verstanden Sasuke nicht obwohl er im Gegensatz zu früher wesentlich offener war.

„Leute ich muss dann gehen. Die Hokage wollte mir noch einen Auftrag geben. Also bis dann!“ meinte Sasuke nach einer Weile und stand auf. Alle verabschiedeten sich noch von ihm und dann war er weg.

„Irgendwie macht er mir Sorgen! Er ist oft sehr tief in Gedanken!“ meinte Sakura besorgt. „Weißt du woran das liegen könnte?“ fragte Choji. Sakura schüttelte nur den Kopf. Doch eigentlich hatte sie so eine Vermutung. Denn damals als er wieder gekommen war, war er nach ihrer Meinung glücklich. Doch als Sasuke erfuhr dass Naruto aus dem Dorf verbannt worden war, hatte es für sie gewirkt als hätte diese Nachricht etwas in Sasuke zerstört. Auch störte sie es dass Sasuke ständig versuchte Naruto suchen zu gehen. Was wollte Sasuke von DEM? Ja gut sie waren mal Freunde gewesen. Aber Naruto hatte mit seiner Tat damals alle Freundschaft, die Sakura vielleicht mal für ihn gehabt hatte, zerstört! Sasuke durfte niemals davon erfahren! Es wäre einfach grauenhaft! Gott wie Sakura den Blonden jetzt doch hasste! Ihr war es nur Recht gewesen als sie Naruto des Dorfes verwiesen haben. Und sollte er jemals wieder hier aufkreuzen, so würde sie ihn eigenhändig umbringen! (Das wirst du aber nicht können! *bäh*)
 

--
 

Einige Tage später wurde Naruto wieder mal aus dem Schlaf gerissen, aber diesmal weil der Raikage ihn sehen wollte. Sofort war er wach. Anders als damals in Konoha nahm er seine Pflichten hier sehr ernst. Daher hatte er es schon nach wenigen Monaten geschafft sich das Vertrauen der Leute zu verdienen und er hatte es geschafft dass Tsukihime nicht so behandelt wurde wie er damals in seiner Vergangenheit. Und dann nach knapp zwei Jahren hatte er es schon geschafft Berater des Kage zu werden. Manchmal war er echt fasziniert wie sie ihn hier aufnahmen. Das kannte er von Konoha nicht im Geringsten.

Schnell zog er sich um und schon war er auf dem Weg zum Raikage. Vor dem Büro angekommen klopfte er und wartete darauf hereingebeten zu werden. Dann erst trat er ein. Augenblicklich merkte er dass etwas nicht stimmte. Es lag so etwas Bedrückendes in der Luft.

„Was ist schief gelaufen?!“ fragte er ohne Umschweife. Der Raikage sah ihn sorgenvoll an.

„Tja, also das ist so…!“
 

Fortsetzung folgt...
 

Na, wie hats gefallen?

Titel Kapitel 2: Ungebetener Besuch in Konoha und eine weite Reise
 

LG Sahara-san^^

Ungebetener Besuch in Konoha und eine weite Reise

Hallo alle zusammen!

Ich war echt überrascht wie viele Komis ich plötzlich bekommen hab und freu mich wahnsinnig dass euch meine FF so gut gefällt, obwohl ja bis jetzt nicht viel passiert ist.=)

Hier zu euren Kommis:

@ animeman: Warum Naruto verbannt wurde kann ich natürlich nicht sagen. Im Laufe der FF will ich das ganz langsam offenbaren. Mit Tsukihime hast du gut aufgepasst. Aber sie hat noch so einige andere Geheimnisse. Das mit Sakura, tja, kompliziert. Weils was mit Sasuke zu tun hat ist sie natürlich total empfindlich.

@ fahnm: Nicht alle hassen Naruto. Nur ein paar indirekt Betrofene aber die meisten sind eigentlich eher entsetzt und ein klein wenig verängstigt.

@ kira92: Ja es kommt beides raus.

@ Uzumaki92: wie schon mal gesagt: jeden Monat ein neues Kapi.

@ underf1re: Sry, dass es kein NaruHina gibt, aber ich wollt hier einfach mal ein neues und ein wenig verücktes Pairing versuchen.^^
 

Ich weiß ich quatsch zu viel. Das wollt ich aber los werden. So jetzt aber viel Spaß beim lesen!!
 

Kapitel 2: Ungebetener Besuch in Konoha und eine weite Reise
 

„Sensei-Naruto!! Jetzt beeilen Sie sich bitte!! Wir wollen schnell Chunin werden!!“ riefen die 12 Genin am Tor als Naruto langsam näher kam.

„Jetzt drängt nicht so! Wir werden schon rechtzeitig ankommen!“ meinte er nur etwas stinkig. Denn er durfte nicht wie geplant als Anbu gehen. Wie er schon befürchtet hatte wurde es nicht von Tsunade erlaubt. Das hatte ihm das Dorfoberhaupt vor wenigen Tagen gesagt als er in dessen Büro gerufen worden war. Er meinte, egal ob nun als Jonin oder Anbu, Naruto müsse auf alle Fälle bei Tsukihime sein. Und Naruto würde Tsukihime NIEMALS alleine auf so eine Reise schicken. Schon gar nicht nach Konoha! Außerdem war Naruto stark genug mit den Nins aus Konoha fertig zu werden, sollten sie ihm an die Pelle rückten. Was sie nicht riskieren sollten, denn es hätte üble Folgen.

Die anderen Jonin und eigentlichen Ausbilder der Genin standen auch schon am Tor und warteten geduldig. Diese Jonin waren Takuya, eine Schwarzhaarige mit Namen Sheila und dann noch Tamira, Takuyas Schwester. Sie kannten Narutos Situation in Konoha genau und wussten in etwa was in Naruto vorgehen musste.

Wie es üblich war in Kumo, gab es pro Team einen Sensei und vier Schüler, je zwei Mädchen und Jungen.

Tamira war für das Team 2 mit Tsukihime, Sara, Tai und Koji verantwortlich.

Takuya für Team 4 mit Masami, Kyoko, Zen, Noburu.

Sheila für Team 5 mit Aya, Mai, Seiiji, Yamato. [1]

Gemeinsam brachen sie nun endlich auf. Die Genin waren allesamt so begeistert dass sie die bedrückte Stimmung, die unter den Lehrern herrschte, nicht bemerkten. Jedoch eine bemerkte es: Tsukihime! Sie ging direkt neben ihrem ‚Vater’ und blickte besorgt auf zu ihm. Naruto aber war so in Gedanken vertieft dass er das gar nicht mitbekam. Zaghaft zupfte sie an seinem Hosenbein, worauf er dann endlich reagierte. Leicht verwirrt sah er sie an und sie lächelte ihm aufmunternd zu. Da konnte Naruto nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern und ihr sanft über die Haare zu wuseln. Sie protestierte leise und drängte seine Hand weg, aber im nächsten Moment hatte sie Naruto an der Hand genommen und hielt sie fest. Auch Naruto drückte ihre Hand. Und so gingen sie weiter.

Und das sogar etwas munterer. Tsukihime hatte die Fähigkeit, Naruto in jeder noch so üblen Situation ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Das war auch einer der Gründe warum sie ihm so wichtig war.
 

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Die Hokage stand in ihrem Büro. Vor ihr standen ein paar Jonin und alle hatten ein ernstes Gesicht. „Ist es sicher dass es ER ist?!“ fragte Tsunade noch mal nach. Die Jonin nickten einstimmig.

„Was sollen wir jetzt tun, Tsunade-sama!?“ fragte einer, der offensichtlich der Anführer war.

„Ich weiß es nicht!“ meinte Tsunade nur und blickte aus dem Fenster.

„Ich werde darüber nachdenken! Dann gebe ich euch Bescheid! Geht jetzt!“ sagte sie dann nach einer Weile. Die Shinobi verbeugten sich und verließen das Büro. Unbeholfen lies sich Tsunade in ihren Stuhl fallen. //Sasuke darf auf keinen Fall erfahren dass ER hier ist. Was können wir tun dass er wieder verschwindet ohne dass Sasuke etwas von seiner Anwesenheit merkt? Wenn wir ihm sagen, dass das was er sucht nicht mehr im Dorf ist ob er dann umkehrt? Aber wer ist mutig und stark genug um ihm gegenüber zu treten. Ah! Ich könnte Kakashi los schicken!// Tsunades Gesicht erhellte sich. Sofort lies sie Kakashi in ihr Büro befehlen.

Schnell war Kakashi dann auch da.

„Was gibt es Tsunade-sama!?“ fragte der Kopierninja. Kurz und bündig erklärte Tsunade ihm die Situation. „Geh zu ihm und sorg dafür dass er verschwindet bevor Sasuke etwas merkt.“

„Wie stellen Sie sich das vor?“ fragte Hatake nach.

„Er ist vermutlich wegen ihm hier. Wenn du ihm sagst dass er schon lange nicht mehr hier ist zieht er bestimmt ab!“ meinte Tsunade darauf. Kakashi nickte und verließ eilig das Büro.
 

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Inzwischen waren die Ninjas aus Kumo-Gakure im Land des Feuers angekommen. Dennoch hatten sie noch einen Weg von mindestens einer halben Woche. Die Genin quengelten schon aber die Jonin blieben ruhig. Trotzdem war es manchmal schwer die Genin im Zaum zu halten. Naruto hatte sie mit seinem Zusatztraining gut ausgebildet. So kam es des Öfteren vor, dass sie meinten ihre Lehrer austricksten zu müssen, weil ihnen so langweilig war. Doch immer wenn Naruto seiner Stimme Strenge verlieh endeten die Proteste und Albernheiten. Tsukihime war eigentlich die einzige die ruhig war. Sie machte sich Sorgen um Naruto. Die beiden hatte eine ‚Vater-Tochter’ Beziehung zueinander entwickelt und von daher wollte sie ihn nicht so ernst und bedrückt sehen. Leider verfinsterte sich Narutos Miene und seine kurzen Ausraster wurden häufiger, je näher sie Konoha-Gakure kamen. Sie machte sich große Sorgen…

Naruto hatte Nachwache und darin sah Tsukihime ihre Chance. „Naruto?!“ fragte sie zaghaft und trat auf ihn zu, wobei sie die Hände hinter dem Rücken verschränkt hatte. Der Blonde sah sie liebevoll an.

„Ich weiß schon. Du machst dir Sorgen, richtig?!“ fragte er dann.

„Genau! Und ich mag es nicht dass du so bedrückt bist! Das macht mich traurig!“ meinte sie weinerlich.

„Komm mal her!“ sagte er immer noch liebevoll und sie krabbelte in seine Arme. Wie ein Vater legte Naruto die Arme um Tsukihime. „Etwas das du nicht weißt ist, dass ich in Konoha geboren wurde. Die Leute haben mich seit meiner Geburt gemieden weil ich Kyuubi in mir trage. Eltern hatte ich keine. Sie sind im Kampf gegen Kyuubi gestorben.“ Kurz trat Stille ein und Tsukihime blickte Naruto erstaunt an. Sie wusste zwar dass er in einem anderen Dorf geboren wurde und Kyuubi in sich trug, aber dass es so schlimm war wusste sie nicht.

„Das ist ja schlimm!“

„Ja allerdings. Weil Kumo und Konoha Verbündete sind sollte es mir eigentlich frei stehen Konoha zu betreten. Nur das ist nicht so, denn gibt es ein Problem mich und Konoha betreffend!...“

„Was für eines?!“ fragte Tsukihime als sie merkte dass Naruto ihr das verheimlichen wollte.

„Ich gelte dort als S-Rang Nuke-Nin!“ erwiderte Naruto leise, als sein Blick in die Ferne schweifte. Flüchtig erinnerte er sich an den Grund dafür. Tsukihime riss entsetzt die Augen auf.

„Nur weil die Leute dich nicht mochten?! Das ist doch-… diese-!“ sie fand keine Worte die gerade dazu passen könnten. Naruto aber lächelte sie an.

„Nein. Es gab da einen anderen Grund, warum ich verbannt wurde!“

„Was war das für ein Grund?!“ fragte sie wieder und sah ihn neugierig an. Da schloss Naruto bedrückt die Augen und legte seine Stirn gegen ihre.

„Entschuldige, aber dafür bist du glaube ich noch zu jung!“ sagte er dann fürsorglich. Tsukihime verstand das nicht doch Naruto antwortete dann auch nicht mehr. Etwas widerwillig folgte sie dann seiner Aufforderung schlafen zu gehen.
 

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Kakashi rannte so schnell er konnte. Die Hokage hatte Recht. ER musste so schnell wie möglich verschwinden. Sollte Sasuke seine Anwesenheit mitbekommen würde es riesige Probleme geben. Sein Hass würde wieder aufsteigen. Sicher würde er wieder gegen ihn verlieren und dann womöglich wieder das Dorf verraten. In diesem Fall müssten sie ihn töten. Und das wollte niemand mehr!

Sehr schnell kam eine Lichtung in Sicht auf der auch die Person war die Kakashi gesucht hatte. Leicht keuchend blieb er stehen. Einige Zeit versuchte er noch sich im Schatten eines Baumes zu verstecken. Doch die Männer hatten ihn schon eine halbe Ewigkeit vorher gespürt.

„Was willst du von uns, Hatake?!“ fragte der eine kalt, sah dabei aber nicht zu Kakashi.

Nun trat Kakashi doch aus dem Schatten.

„Was wollt ihr hier!?“ fragte er um sicher zu gehen, dass sie IHN wollten.

„Was denkst du denn?! Wir wollen natürlich den Kyuubi!!“ meinte die zweite Person die größer war und bläuliche Haut hatte.

„Der ist nicht hier!“

„Na und dann warten wir eben bis er kommt!“ meinte der Blauhäutige.

„Darauf könnt ihr lange warten! Er wurde schon vor etlichen Jahren aus dem Dorf verbannt! Also verschwindet zurück zu Akatsuki!“ Kakashis Stimme zitterte ein wenig vor Wut. Er hatte Naruto gemocht. Es hatte ihm Spaß gemacht sein Lehrer zu sein. Er hatte ihm vertraut und auf ihn gehofft. Doch damals hat Naruto alles zerstört, mit nur einer einzigen Tat.

Itachi hob eine Augenbraue. „Das wissen wir schon lange!“ meinte er dann kalt.

Kakashi erschrak. „Und warum seid ihr dann hier?!“

Der Schwarzhaarige Akatsuki grinste nur! „Das werdet ihr schon noch merken.“ meinte er nur und dann waren sie in einer kleinen Rauchwolke verschwunden! Kakashi sah entgeistert auf die Stelle wo sie gerade noch waren. Was meinten sie damit? So schnell es nur ging rannte Kakashi zurück ins Dorf. Was auch immer das zu bedeuten hatte, die Hokage musste es erfahren! (der rennt die ganze Zeit ja nur. hat er keine andere Beschäftigung? ^^)

Auf dem Weg zur Hokage begegnete Kakashi Sasuke. Der hielt ihn auf und fragte was Kakashi denn hatte. „Es ist nichts, aber ich muss sofort mit der Hokage sprechen!“ meinte Kakashi hektisch. Dadurch glaubte Sasuke ihm erst recht nicht und bestand darauf ihn zu begleiten. Vielleicht ging es ja um Naruto. Denn alle reagierten sehr ernst und erbost auf ihn. Sasuke hatte keine Ahnung warum oder was sein ehemals bester Freund getan hatte. Die Hokage hatte es ihm nie gesagt wie oft er auch danach gefragt hatte.

Kakashi konnte nicht ablehnen so stur wie der jüngere Uchiha war. Und wenn Itachi trotz dass Naruto nicht hier war in den Wäldern blieb würde es sowieso bald rauskommen.

Stumm gingen sie zu Tsunade.
 

Derweilen im Wald:

Itachi und sein Partner Kisame saßen gerade an einer Stelle von der aus man das Dorf sehen konnte, sie selbst aber unentdeckt blieben.

„Bist du sicher, dass er kommen wird?!“ fragte Kisame. Itachi, der Kisame in der Zwischenzeit auf etwa denselben Wissensstand gebracht hatte, nickte.

„Diese Tsukihime nimmt auch an der Prüfung teil und er hat sie in den letzten fünf Jahren nie allein gelassen. Und nach Konoha wird er sie sowieso niemals allein gehen lassen!“ meinte der Uchiha weiter.

„Woher weißt du so viel über den Kerl?!“ fragte Kisame skeptisch.

Itachi sah ihn nur von der Seite an, antwortete jedoch nicht. //Weil das nicht zu vermeiden ist wenn man Tsikihime beobachtet. So wie die zwei aneinander kleben!// gab er in Gedanken wütend zur Antwort. Es passte ihm nicht, dass die zwei so vertraut waren, weil er genau wusste wer Tsukihime war. Kisame wunderte es ein wenig aber so lange sie den Auftrag erledigten war es ihm egal. Jeder der einen Uchiha halbwegs kannte wusste, dass sie sehr wortkarg waren und man sie besser nicht mit Fragen löchern sollte. Schon gar nicht ITACHI Uchiha!
 

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Die Gruppe der Kumo-Nins, mitten in den Wäldern des Feuerreichs, kam an einem See an. Sie beschlossen eine Rast einzulegen. Da hatten die Genin natürlich die glorreiche Idee schwimmen zu gehen. Doch wollten sie dass auch die Jonin etwas Wasser abbekamen. Hinterhältig wie sie nun mal waren taten sie erstmal wie kleine Engel und planschten friedlich im Wasser. Die Jonin saßen am Ufer und ließen lediglich ihre Füße ins Wasser hängen. Dabei unterhielten sie sich mit Naruto wie die Chunin-Prüfungen verlaufen könnten.

Für einen Augenblick waren sie unaufmerksam und schon spülte eine gewaltige Welle über ihre Köpfe, ausgelöst von einem Justsu vermutlich. Ihre Kleider waren von oben bis unten durchgeweicht. „Ihr kleinen Nervensägen!! Na wartet das büßt ihr mir!!“ schrie ein völlig erschrockener Takuya. Jedoch mit einem Ton, dass man wusste, dass es nicht böswillig gemeint war. Die übrigen waren noch total überrumpelt und sahen nur blöd in die Wäsche. Plötzlich lachten alle wie auf Stichwort los als sie die Fassung wieder erlangten. Auch Takuya und die Genin lachten.

Nach einer Weile erhob dann Naruto seine Stimme. „Gut, da unsere Kleidung jetzt sowieso erst bis morgen trocken sein werden schlag ich vor bleiben wir über die Nacht gleich hier. Einverstanden?“

„Jaaaaa!!!!!“ schrieen die Genin begeistert und die Jonin nickten einstimmig zu. Somit war es beschlossene Sache. Heute würden die Genin wohl wieder Ruhe geben. Aber vermutlich nur bis zum nächsten Tag, dann fing das Gequengel bestimmt von neuem an. Und es waren schließlich nur mehr zwei Tage bis sie in Konoha ankamen.
 

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Sasuke und Kakashi waren inzwischen bei der Hokage angekommen. Der Ältere wirkte sichtlich nervös. Sasuke verstand das nicht, konnte aber auch nicht fragen. Denn schon erhob Tsunade das Wort. „Also was ist vorgefallen, Kakashi?!“ fragte sie ohne Umschweife.

„Ich war bei ihnen und hab gesagt dass Naruto schon vor Jahren aus dem Dorf verbannt wurde aber sie meinten, dass sie trotzdem hier bleiben werden.“ erklärte Kakashi.

„Wieso?!“

„Das habe ich sie auch gefragt aber sie meinten nur, dass wir das schon sehen werden. Dabei hatte seine Stimme so einen merkwürdigen unterschwelligen Tonfall.“

„Moment mal! Über wen redet ihr?!“ mischte sich Sasuke ein.

„Von Itachi!“ kam es seufzend von der Hokage. Plötzlich wurde Sasuke kreidebleich. Doch zur Verwunderung von Kakashi und Tsunade sah man keinerlei Anzeichen auf den Hass den Sasuke für seinen Bruder empfand.

Nach einer Weile hatte er sich wieder etwas gefangen und fragte. „Könnte er meinen, dass Naruto hierher auf den Weg ist?!“ fragte er leise.

„Hoffen wir, dass es nicht so ist!“ meinte Kakashi laut. „Naruto hat schließlich-!“

„Kakashi!!“ schrie ihn Tsunade an und brachte ihn so zum Schweigen. Verwirrt und auch etwas sauer sah Sasuke von einem zum anderen. „Sasuke braucht es nicht zu wissen!“ meinte die Hokage noch und lies sich in ihren Sessel fallen. Zuerst sah der junge Uchiha wütend drein, dann aber fand er sich halbwegs damit ab. In ihm stieg die Hoffnung auf, dass Naruto hierher auf dem Weg war und ihn vielleicht über alles hier aufklären konnte. //Vielleicht sollte ich Itachi aufsuchen. Aber das wäre völliger Schwachsinn!!// dachte er.

„Und was wollen Sie tun, wenn Naruto wirklich her kommt?“ fragte Kakashi.

Besorgt und auch zornig gab Tsunade die Antwort: „Ihn töten!“ (Das will ich sehn! =P)

Sasuke verfielen sämtliche Gesichtszüge, als er das hörte. Kakashi jedoch reagierte nur mit eisernem Blick darauf. Darauf wusste Sasuke nun nicht mehr zu reagieren. Schon fast fluchtartig entschuldigte und verabschiedete er sich von den beiden und verlies das Büro.

Er ging auf dem schnellsten Weg nach hause. Anders als früher lebte er jetzt in einem Apartment. Erst als die Tür geschlossen war zeigte er alle Gefühle die er gerade empfand. Er war verwirrt, zornig, traurig und entsetzt. Jetzt wo er endlich Hoffnung geschöpft hatte seinen besten Freund wieder zu sehen zerplatzte sie mit einem Mal. Nun konnte er nur noch hoffen dass Naruto niemals hier aufkreuzen würde. Lieber wollte Sasuke ihn weit fort wissen, als in Konoha, jedoch tot.

Doch sein Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. Denn nur einige Tagesmärsche entfernt befand sich Naruto auf dem Weg nach Konoha-Gakure. Auch wenn er gerade mit seiner Tsukihime und den anderen aus Kumo-Gakure das Abendessen genoss.
 

[1] Ihr müsste euch nicht alle Namen merken. Wenn sie vorkommen schreib ich das Team immer dazu. Und sie kommen ja auch in den Stecki(aber nicht alle einzeln, sry aber das wär zu viel)
 

Hinterlasst auf eurem Weg nach drausen doch bitte wieder ein Komi.

LG Sahara-san^^

Die Ninjas aus Kumo-Gakure

Guten Tag liebe Leser!

Hier die Neuigkeiten des Tages: Wie sie selbst sehen können gibt es ein neues Kapitel und die Autorin dieser FF wünscht ihnen allen viel Vergnügen beim Lesen ihrer Geschichte.

Hier möchte sie sich an einige ihrer Komischreiber wenden!

@Narutokun: Ein pair wird es geben und zwar vorraussichtlich NarutoXSheila

@Hjuky: mit hina wirds höchstwahrscheinlich nichts, sry

@animeman: wie gesagt NarutoXSheila, und das andere lässt sich mit sicherheit einrichten^^

@fahnm: du hast eine sehr gute auffassungsgabe, echt. klärt sich natürlich auch
 

Und somit verabschieden wir uns mit den aktuellen Nachrichten.
 

Kapitel 3: Die Ninjas aus Kumo-Gakure
 

Mit dem Sonnenaufgang erwachten die Ninjas am See und Sheila bereitete das Frühstück vor. Sie hatten sich vorgenommen noch heute Nacht in Konoha anzukommen. Auch wenn es Naruto sichtlich schwer fiel, so konnte er nichts tun. Denn auch die Genin wollten noch heute ankommen und so war Naruto überstimmt worden, was bei einer Zahl von 12 Genin nicht gerade schwer war. Auch hatte Naruto sich entschieden sein Missfallen an Konoha den Schülern nicht zu zeigen. Schließlich kannten sie keinen Naruto der ständig schlecht gelaunt und besorgt war. Und sicherlich wollten sie so einen Naruto auch nicht.

Nach einem kleinen Frühstück packten sie die Zelte zusammen und löschten das Feuer. Dann machten sie sich daran weiter zu wandern. Diesmal aber etwas zügiger als die Tage zuvor. Alles verlief eigentlich sehr ruhig. Selbst von den Genin kam nicht das leiseste Quengeln. Entweder waren sie noch müde weil sie nachts unerlaubter Weise länger wach blieben, was nur Naruto mitbekommen hatte, aber nichts gesagt hatte. Oder aber die Nervosität stieg allmählich in ihnen auf…

Gegen die Mittagszeit waren sie nur noch wenige Stunden von Konoha entfernt. Sie machten eine kleine Rast da es vermutlich eine lange Nacht werden würde. Doch plötzlich schreckte Naruto kurz auf. „Was ist denn, Naruto-sama?“ fragte Sheila ihn.

„Nichts. Entschuldigt ihr mich.“ antwortete er und stand auf. „Ich mach einen kleinen Spaziergang!“ sagte er noch, dann verschwand er zwischen einigen Bäumen. Etwas verwirrt saßen die anderen Kumo-Nins nun da. Nichts? Und deswegen macht er einen Spaziergang? Aber dann merkten auch die drei Jonin, was Naruto vermutlich gespürt hatte. Fremdes Chakra!

Naruto ging eine Weile gerade aus dann blieb er stehen. „Komm vor, Uchiha!“ rief er in die Luft. Da trat eine Gestalt aus dem Schatten.

„Beeindruckend wie deine Fähigkeiten sich verbessert haben!“ meinte er kühl.

„Was willst du Itachi? Du weißt dass ihr weder mich noch Tsukihime kriegst!“ meinte Naruto nur.

„Ich möchte lediglich mit dir reden!“

Naruto hob skeptisch eine Augenbraue. „Ach tatsächlich? Na dann fang mal an.“ meinte er.
 

„Was macht Naruto so lange?!“ fragte Tsukihime Tamira, ihre Sensei.

„Ich weiß nicht, Kleine. Aber sicher ist er gleich wieder da!“ versicherte diese nur. Und wie auf Stichwort kam dann auch schon Naruto aus dem Wald. Sein Blick zeigte nichts von dem was der Uchiha ihm gerade gesagt hatte.

„Habt ihr lang gewartet?“ fragte er entschuldigend. Die anderen schüttelten den Kopf und Tsukihime rannte auf ihn zu.

„DOCH!“ meinte sie trotzig, als sie ihn umarmte. Naruto umarmte sie ebenfalls und lächelte sie liebevoll an. Er ging in die Knie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Entschuldige, kleine Mondprinzessin!“ sagte er dann und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Nun lächelte auch Tsukihime wieder. Naruto schaffte es immer mit einer kleinen Geste und einem ehrlichen Wort Tsukihime zu beschwichtigen.

Alle lächelten über diese süße Szene. Man mochte fast meinen die beiden waren wirklich Vater und Tochter. Naruto nahm Tsukihime in den Arm und erhob sich mit ihr. „Lasst uns weiter gehen!“ sagte er dann und schon erhoben sich auch die anderen. In stiller Eintracht gingen sie immer weiter Konoha-Gakure entgegen. Jedoch blickte Naruto kurz zurück. //Netter Vorschlag! Vermutlich tue ich das. Und das mit Tsukihime...Wunderlich, aber zur Abwechslung muss ich dir danken, Itachi// ging es ihm dabei durch den Kopf.

Niemand sah seinen Blick zurück. Nicht einmal Tsukihime, denn die war an seiner Schulter eingeschlafen. Sie hatte scheinbar einen schönen Traum, da sie lächelte. Das veranlasste auch Naruto zu lächeln. Was auch geschehen sollte: Naruto würde dieses Lächeln beschützen! Und wenn nötig sogar mit seinem Leben!

Keine Stunde später sahen sie schon die Tore des Ninja-Dorfes, das Naruto so sehr verachtete. Als er damals in Kumo-Gakure aufgenommen wurde wusste er dass sie mit Konoha-Gakure verbündet waren. Dennoch hatte er gehofft nie bei einer Mission hierher kommen zu müssen. Hier war er zwar geboren worden doch fühlte es sich nicht an wie ‚Heimat’. Trotzdem war er hier. In diesem Dorf wo er nur Schmerz und Leid erfahren hatte. Seine Gesichtzüge verhärteten sich als er daran dachte in Kürze Tsunade gegenüber zu stehen. Er hatte noch keine rechte Ahnung wie er die Zeit in Konoha durchstehen sollte. Er würde alten Bekannten begegnen. Ehemaligen Lehrern und Freunden. Aber auch jene die ihn immer nur als ‚Monster’ oder ‚Ungeheuer’ gesehen hatten. Jene die nach seiner Tat damals noch gefestigter in ihrer Ansicht wurden. Langsam zweifelte er an seiner Entscheidung die Mission angenommen zu haben.

Doch dann entsann er sich wieder dem kleinen Mädchen in seinen Armen. Für sie wollte er stark sein. Für sie wollte er jede Pein die ihn hier erwartete hinnehmen. Einzig allein für sie! Naja, und vielleicht für eine gewisse andere Dame in der Truppe...
 

Während Naruto immer tiefer in seine Gedankenwelt geriet kamen sie Konoha immer näher. Auch dämmerte es schon, was man aber nicht sehr gut erkennen konnte aufgrund der dicken Wolkendecke, die sich rasch zusammen bildete. Sie würden wie geplant im Schutz der Nacht in Konoha eintreffen und wie es schien begann es auch bald zu regnen. Naruto war es recht. So blieb ihm noch etwas Zeit bevor ganz Konoha von seiner Anwesenheit erfuhr.

Je näher sie dem Dorf kamen, umso dunkler wurde es und leicht begann es zu nieseln und schließlich zu regnen. Nach zwei Stunden erreichten sie das Tor. Takuya und Sheila gaben sich den Wachen am Tor zu erkennen und die Kumo-Nins durften das Tor passieren. Inzwischen hatte der Regen in Strömen begonnen und die Kumo-Nins hatten sich die Mäntel mitsamt Kapuze angezogen. Sie wurden angewiesen sich gleich bei der Hokage zu melden. Wegen der nächtlichen Dunkelheit und dem Regen wurde auch Naruto nicht erkannt, wofür er insgeheim sehr dankbar war.

Als sie vom Tor aus nicht mehr gesehen werden konnten blieben alle kurz stehen. „Das ist also Konoha-Gakure!“ sagte Tamira in einem seltsam angespannten Ton.

„Ja. Mein Geburtsort und einstige ‚Heimat’, wenn man das so nennen kann.“ gab Naruto dazu. In seiner Stimme war der Schmerz den er empfand keineswegs versteckt. Bei seinen Kollegen hätte das auch keinen Zweck gehabt. Sie kannten einander. Sie wussten wie jeder der anderen sich fühlte. Das war eine weitere Eigenschaft die Naruto erst in Kumo-Gakure gelernt hatte. Die Genin aber hörten das zu ersten Mal und waren einigermaßen erstaunt.

„Lasst uns weiter gehen! Unsere Schüler sind schon müde und auch etwas durchgefroren!“ erwiderte Sheila bedrückt. Sie hatte eine Hand auf Narutos Schulter gelegt und lächelte ihm von der Seite an. Auch Naruto versuchte zu lächeln, was ihm auch halbwegs gelang, jedoch seine Augen funkelten warm als er sie ansah.

In dem Moment wachte Tsukihime in Narutos Armen auf und zog ihn halb grob an den Backen. „Du darfst keine andere Frau anlächeln! Schon gar nicht Sheila!“ schmollte sie. Der blonde Anbu sah etwas verdattert drein, doch machte er sich nicht viel aus der Drohung der Kleinen.

„Du freches Gör! Ich bin doch nicht dein Eigentum! Natürlich darf ihr andere anlächeln. Schließlich sind das meine Freunde!“ tadelte er das Mädchen spielerisch.

„Ist mir egal! DU musst dich um mich kümmern!“ schrie ihm das Mädchen entgegen.

„Sag mal Tsukihime! Meinst du nicht dass ist etwas egoistisch?!“ fragte Sheila sie säuerlich.

„Nein!“ schmollte das Mädchen und drehte empört den Kopf weg.

„Man möchte meinen sie ist wirklich Narutos Tochter! Sie sind beide gleich stur.“ merkte Takuya an. Da lachten alle laut los, außer Naruto.

„Beruhigt euch gefälligst! Und jetzt lasst’ uns das Gespräch mit Tsunade hinter uns bringen! Ich hab keine Lust noch länger hier im Regen zu stehen!“ sagte Naruto dann scharf.

„Wer ist ‚Tsunade’?“ fragte Takuya mit hochgezogener Augenbraue.

„Die Hokage, du Trottel!“ zischte Tamira und gab ihrem Bruder eine Kopfnuss.

„Au!“

Bevor noch ein Streit zwischen den Geschwistern ausbrach entschieden sie endlich zum Dorfoberhaupt zu gehen. Tsukihime ging nun wieder selbst. Aber sofort war die Situation wieder angespannt.

Keine Fünf Minuten später waren sie vor dem Büro der Hokage angekommen. Immer noch hatten sie die Kapuzen tief ins Gesicht hängen als sie es betraten.

„Ah gut! Ich habe euch schon erwartet. Bitte setzt euch.“ begrüßte sie die Ninjas. Erst jetzt nahmen sie die Kapuzen ab. Mit Ausnahme von Naruto und den Genin. Sie wollten ihre Gesichter noch nicht zeigen.

Als erstes wurde geklärt wo ihre Unterkunft war und was man zu beachten hatte.

„…und etwas müsst ihr wissen! Wenn ihr diesen Mann seht…“ Sie legte ein Foto auf den Tisch. „…gebt sofort einem Jonin, Anbu oder mir Bescheid!“ Die Kumo-Nins sahen sich das Foto an. Naruto atmete lautstark, genervt aus.

„Gibt es ein Problem?!“ fragte die Hokage leicht genervt.

Unter der Kapuze grinste Naruto etwas bösartig. „Nein. Keines!“ antwortete er dann.

Für einen Moment blieb Tsunade das Herz stehen. Sie sprang vom Tisch auf und starrte den verhüllten Naruto einfach nur an. Auch Naruto erhob sich und nahm die Kapuze ab.

„Takuya, Tamira! Geht mit den Genin doch bitte vor und wartet unten. Sheila und ich kommen nach!“ wandte er sich an seine Kollegen. Diese nickten und verließen den Raum. Tsukihime blickte noch mal missmutig zur Hokage. Dann verschwand auch sie hinter der Tür.

„Was geht hier vor?!“ fragte Tsunade bedrohlich leise und begab sich in Kampfposition, trotz dass sie das Stirnband von Naruto sah. Naruto wandte sich gelassen von der Tür ab und sah die Hokage an.

„Denken Sie nicht daran ihn anzugreifen, Hokage-sama! Das könnte üble Folgen für ihr Dorf geben.“ meinte Sheila, ebenfalls gelassen.

„Ach und wieso?“ zischte Tsunade. Sheila sah Naruto an damit er weiter sprach. Er hatte mehr Selbstbeherrschung als sie.

„Aus einem einfachen Grund! Ganz Kumo-Gakure steht hinter mir und sieht zu mir auf, als Mensch und als Ninja! Zudem bin ich der Berater des Raikage! Und allein daher würde es einen Krieg ungeahnten Ausmaßes für Sie geben sollte mir hier etwas zustoßen.“ erklärte Naruto die Situation. Der Hokage entgleisten die Gesichtzüge bei dieser Aussage. „Sie hätten sich das ganze erspart, hätten sie erlaubt dass der Anbu mitkommt. Dann hätten sie mir nicht ins Gesicht sehen müssen. Aber da sie ja so vorsichtig sind möchte ich ihnen erklären warum überhaupt ein Anbu die Genin begleiten sollte.“ fuhr Naruto dann fort. Nun wirkte Tsunade verwirrt.

„Naruto-sama? Ist es denn wirklich erforderlich dass du ihr das sagst? Ich meine-“ fragte Sheila den Blonden brach jedoch ab. Tsunade sah kurz verdattert drein als sie das ‚-sama’ hörte.

Naruto seufzte. „Sheila-san. Wie auch immer ich zu Konoha-Gakure stehe: Die Hokage muss es erfahren sonst könnte es noch schlimmere Folgen geben als wir uns ausmalen möchten.“ tadelte er sie zu Recht. Sie verzog missgestimmt das Gesicht. Naruto lächelte sie kurz an um sie zu beruhigen. Dann aber wandte er sich wieder an die Hokage.

„Dann fang mal an!“ meinte Tsunade grimmig. Sie vertraute Naruto nicht, das war ihm klar. Aber es störte ihn nicht. Hier in Konoha hatte man ihm schließlich nie richtig vertraut. Er begann ihr (fast)alles zu erklären und blieb dabei sichtlich gelassen, im Gegensatz zur Hokage. Aber so sehr Tsunade Naruto auch misstraute, seine Erklärungen waren einleuchtend und auch schockierend. Außerdem merkte Tsunade während Naruto sprach dass es die Wahrheit war und er ihr nicht eine daher gelaufene Story erzählte. Seine Ernsthaftigkeit bewies, dass es unter den Genin einen Jinchiriki gab. Aber welcher der Genin es war, wollte Naruto partout nicht preisgeben. Jedoch musste sie daraus zwangsläufig eine Entscheidung treffen die ihr ganz und gar nicht behagte.

„Ich hoffe Sie verstehen jetzt wie wichtig es ist dass ich keinen Schaden erleide.“ endete Naruto seine Ausführungen, jedoch konnte er den Hohn in seiner Stimme nicht unterbinden.

„Ja ich verstehe vollkommen. Dennoch bin ich beunruhigt. Wenn dich die Leute im Dorf sehen werden sie völlig panisch reagieren.“ Sie seufzte kurz verächtlich. „Auch wenn ich es nicht will, aber es muss dann wohl sein. Hast du deine Anbu-Maske mit?!“ fragte sie mit sichtlichem Unbehagen.

Naruto lächelte verschlagen. „Gewiss doch!“

„Dann erlaube ich dir sie zu tragen. Aber spiel ja keine Spielchen. Ein Fehltritt und-!“

„Und was? Sie kennen jetzt meine Position. Sollte mir etwas geschehen, so würde Hachibi[0] ausbrechen. Aber nicht sofort, sondern erst im darauf folgenden Krieg. Also beachten sie welche Worte sie mir gegenüber gebrauchen! Sie und ihr gesamtes Dort!“ funkte Naruto in ihre Drohung hinein. So sehr Tsunade es auch hasste, aber er hatte Recht. Unzufrieden mit sich selbst ließ sie die beiden anderen ihr Büro verlassen.

So wie sich die Tür schloss legte sich ein triumphierendes Grinsen auf Narutos Gesicht. „Die Hokage hast du in der Hand! Sie kann dir nichts mehr antun. Aber was ist mit den anderen hier. Deinen alten Teamkollegen zum Beispiel?“ fragte Sheila mit merklicher Besorgnis. Naruto drehte den Kopf zu ihr und schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln. „Mach dir darum keine Sorgen! Wir kriegen das als Team schon hin!“ sagte er und beruhigte sie tatsächlich etwas.

„Du wirst wohl Recht haben, Naruto!“ sagte sie leise und sanft. Naruto nickte nur noch mal zur Bestätigung.

Beide lächelten siegessicher und machten sich auf den Weg zur Herberge, in der sie unterkamen für die Zeit der Prüfungen.
 

[0] = Achtschwänziger Dämon
 

Zuletzt wollte ich wieder einmal um Komis bitten. ich weiß ich nerv, aber was soll man machen liegt in meiner natur^^

Fragen sind immer erwünscht

LG Sahara-san^^

Erste Begegnungen

So! Wieder einmal ein neues Kapitel wie vesprochen.

Ich quatsch jetzt nicht lang sondern lass euch gleich lesen und wünsch euch viel Spaß. Vergesst aber bitte die Komis nicht ja?

Bis dann!^^
 

Kapitel 4: Erste Begegnungen
 

Für die Genin war der eine Tag der noch zwischen ihren Prüfungen zum nächsten Ninja-Rang eine Zeit der Anspannung. Die drei Teams, mit je vier Genin, waren so nervös dass es fast unmöglich war sie zu beruhigen. Sie gingen im Zimmer ständig auf und ab und fanden einfach keine Ruhe. Naruto saß lässig an einer gläsernen Schiebetür und beobachtete ihre Unruhe weitestgehend stillschweigend. Doch als er dann aus dem Fenster sah merkte er dass nicht nur seine Genin in Aufruhr waren. Kreuz und quer rannten Chunin und Jonin durch die Straßen. Aber glaubte Naruto weniger dass es mit den Prüfungen zusammenhing als mit Itachi. „Is’ Konoha-Gakure immer so hektisch?!“ fragte Takuya ihn von der Seite.

„Nein! Normal sind sie der beispiellose, ganz nebenbei trügerische, Selbstfrieden, aber in der Nähe hält sich ein gefährlicher Nuke-Nin aus diesem Dorf auf und das machst sie so hektisch. Weil sie wie immer alles zu spät mitbekommen haben!“ meinte Naruto nur gelangweilt. Etwas erstaunt sah ihn Takuya an.

„Woher weißt’te das? Vielleicht liegts’e ja an deiner Anwesenheit hier?“

Leicht schüttelte Naruto den Kopf. „Die Hokage möchte meine Anwesenheit bis auf weiteres verbergen, daher kann ich meine Maske tragen. Ich glaub’ nicht dass sie da jemandem etwas sagt. Außerdem bin ich dem Nuke-Nin begegnet bevor wir gestern Mittag weiter gegangen sind! Durch seinen recht unerwarteten Vorschlag, habe ich gestern einige Dinge der Hokage unterbreitet, bei denen wir nicht sicher waren ob wir’s ihr sagen sollten.“ erklärte Naruto dann ruhig, sagte jedoch nichts von dem was Itachi noch gesagt hatte. Takuya nickte nur, dass er nun verstanden hatte und widmete seine Aufmerksamkeit wieder den Genin. Naruto aber sah weiterhin nur aus dem Fenster. Doch schien er nicht auf das Treiben zu achten sondern sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Auch schien ihn etwas zu nerven, denn eine gewisse Stressader pochte bedrohlich an seiner rechten Schläfe. Was es war klärte sich mit seinen nächsten Worten.

„Könntet ihr endlich aufhören so nervös rum zu rennen!!!“ befahl er mehr als dass er fragte.

„Aber-!“ wollten die Genin etwas erwidern, wurden aber von Naruto unterbrochen.

„Ich gehe zur Hokage und frage ob sie für heute einen Trainingsplatz hat den ihr benutzen könnt! Aber dann ist Ruhe, klar?!“ sagte er und stand auf. Die Freude stand den Genin sogleich ins Gesicht geschrieben.

„Danke, Sensei-Naruto!!“ riefen sie und umarmten ihn stürmisch. Das plötzliche Zusatzgewicht sorgte dafür, dass Naruto mitsamt ihnen auf dem Tatamiboden knallte. „AU!“ hallte es einstimmig durch den Raum, gefolgt von kurzer Stille und anschließendem schallenden Gelächter. Der Sturz kam grad so was von doof rüber.

Nachdem das Lachen verebbt war richtete Naruto sich auf und ging aus dem Zimmer. Zuvor schnappte er sich im Gehen seine Maske und setzte sie auf.
 

--
 

„Sie haben mich rufen lassen Hokage-sama?!“ fragte Kakashi als er in Tsunades Büro ankam.

„Ja das habe ich! Ich möchte dass du diese Schriftrolle zu den Kumo-Nins in deren Unterkunft bringst!“ sagte Tsunade und streckte ihm eine Schriftrolle entgegen.

„Darf ich fragen worum es darin geht?!“ fragte Kakashi und nahm die Schriftrolle.

„Nein!“ war Tsunades einziges Wort. Kakashi nickte leicht irritiert und wollte schon gehen. Doch als er die Tür öffnete stand ein Anbu vor ihm! Das Schockierende war, dass es ein Anbu aus Kumo-Gakure war.

„Nanu? Kakashi komm bitte wieder rein! Und auch dich bitte ich herein.“ wendete sie sich an die zwei Männer. Hinter der Maske verdrehte Naruto genervt die Augen.

„Gib ihm bitte die Schriftrolle!“ sagte die Hokage zu Kakashi. Dieser tat wie ihm geheißen. Der für ihn fremde Anbu nahm sie und öffnete sie.

Kurz überflog Naruto alles. Er würde sich erst später genau durchlesen, was für schwachsinnige Einschränkungen der Hokage eingefallen waren um ihn ‚kontrollieren’ zu können. Würden ihre Forderungen zu weit gehen und die Kumo-nins in ihrem Freiraum und Handeln behindern, würde sie schon sehen was sie davon bekam. Aber das was er so auf die Schnelle mitbekam klang relativ vernünftig. Hatte sie etwa an Weisheit dazu gewonnen? Kaum zu glauben. „Verstanden, Sie werden wohl ihre Gründe haben!“ meinte er dann.

„Hokage-sama! Was soll das? Ich dachte sie haben nicht genehmigt dass ein Anbu mitkommt!“ sprudelte es aus Kakashi. Dabei sah er den für ihn Fremden grimmig an.

„Es hat seine Gründe! Also Ruhe Kakashi!“ fuhr sie ihren Jonin an. „Was gibt es, dass du herkommst?!“ wandte sie sich dann an Naruto.

„Ich wollte Sie fragen ob Sie vielleicht einen freien Trainingsplatz für die Genin zur Verfügung stellen könnten. Dass sie sich ablenken können!“ erklärte der Maskierte und seine Stimme kam Kakashi bekannt vor, doch wusste er nicht woher.

Die Hokage sah erst etwas irritiert aus dann jedoch nickte sie. „Ihr könnt Platz 12 nutzen. Du weißt ja wo er ist!“ sagte sie dann. Kakashi war verwirrt. Woher sollte ein Fremder wissen wo Trainingplatz 12 war? Das verstand er nicht.

Naruto nickte kurz und mit einem „Danke!“ wandte er sich ab.

„Einen Moment bitte!“ hielt ihn die Hokage noch auf. Über die Schulter sah der Blonde sie an. „Bedeuten sie dir viel weil du mich gerade freundlich darum gebeten hast?!“ fragte die Hokage. Naruto lächelte, was man aber wegen der Maske nicht sehen konnte.

„Allerdings!“ war dann seine Antwort, in der man das Lächeln heraushören konnte. Gleich darauf verschwand er. Nachdenklich blickte Tsunade ihm noch nach. Kakashi dagegen schaute reichlich blöd drein.

„Keine Fragen Kakashi! Und sag allen dass sie sich nicht gegen diesen Anbu auflehnen sollen. Das bedeutet: Keine Angriffe wie viel Hass auch ihm gegenüber existiert!“ sagte sie streng, bevor Kakashi was sagen konnte! Nun auch irritiert nickte Kakashi und verließ das Büro der Hokage.

//Wieso ist er heute so? Nachdem was er vor 5 Jahren getan hat dürfte er gar nicht so ausgelassen sein wie er es ist... Aber vielleicht hatte er damals auch einen Grund warum er sie alle getötet hat…// dachte Tsunade, schüttelte dann jedoch heftig den Kopf. //Ach hör jetzt auf Tsunade! Naruto ist ein Verbrecher! Und daran ändert sich nichts!// tadelte sie sich selbst. Trotzdem war da etwas in seiner Art, das so anders wirkte als alles Bisherige. //Ich muss versuchen mit ihm zu reden!//
 

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Auf dem Weg zum Trainingsplatz waren die Genin wieder einigermaßen ruhig. Wenn man davon absah dass sie es irrsinnig toll fanden durch das Dorf zu gehen in dem ihr Gelegenheitslehrer Naruto aufgewachsen war. Wie sich von selbst verstand freuten sie sich auch darüber sich von der bevorstehenden Prüfung abzulenken. Während sie zum Trainingsplatz gingen sahen ihnen einige Leute, vor allem ausgebildete Ninja, mit seltsamen Blicken nach.

„Warum starren die alle so zu uns?!“ fragte Seiiji, aus Sheilas Team.

„Ganz einfach: Sie dachten alle, dass kein Anbu mitkommt. Da wundert es sie dass jetzt doch einer da ist!“ erklärte Tamira an Narutos Stelle.

„Ach so! Aber warum darf Sensei-Naruto seine Maske nun doch tragen? Das versteh ich nicht!“ antwortete der Junge darauf.

„Wir verstehen es auch nicht!“ kam es dann im Chor von den anderen Genin. Tamira sah etwas unsicher zu Naruto rüber.

„Ich erklär’s euch bei Trainingsplatz, okay?!“ entgegnete er und sah dabei seine Schüler an, natürlich mit Maske. Sie nickten und gaben sich vorerst damit zufrieden.

Um zum Trainingsplatz zu kommen mussten sie zu Narutos Missfallen an der Ninja-Akademie vorbei. Auf dem Schulhof tummelten sich gerade alle Anwärter, da es Pause war.

„Was für ein chaotischer Haufen!“ sagte Sara, die mit Tsukihime im Team war. „Bei uns sind die Pausen nicht so gewesen. Wir wussten immer wie wir uns verhalten sollten. Dass die einmal Genin wie wir werden… Oje, da krieg ich Kopfweh!“ meinte sie oberklug, wie es eben ihre Art war. Die Jonin lachten freudig auf.

„Bei uns gibt es ja auch die Trainingsplätze als Pausenbeschäftigung. Da sieht man mal wieder wie verschieden Konoha-Gakure und Kumo-Gakure sind!“ meinte Takuya. Einstimmiges Nicken folgte.

Aber dann sahen sie einen der Lehrer auf sie zu kommen. Sie fragten sich was der nun wohl wollte. Und schon im nächsten Moment sahen sie auch wie sich Naruto anspannte.

„Was ist denn?!“ fragte ihn Sheila im Flüsterton.

„Iruka, mein damaliger Lehrer!“ erwiderte Naruto ebenfalls im Flüsterton.

„Darf man fragen was Sie alle hier zu suchen haben? Und vor allem ein Anbu! Ich habe nicht gehört, dass die Hokage es erlaubt hätte!“ begann Iruka sofort als er vor den Kumo-Nins stand. Er hatte sich jedoch verändert. Zumindest sein Gesicht, denn da hatte er ein weitere Narbe quer von der rechten Wange zur oberen Stirn.

„Tja, gestern hat sie doch die Erlaubnis gegeben! Ein Jonin namens Hatake sollte es eigentlich an alle weiterleiten. Und wir sind gerade auf dem Weg zu einem genehmigten Trainingsplatz.“ antwortete Sheila augenblicklich. Iruka sah sie skeptisch an, was Naruto gar nicht gefiel.

„Sie kennen sich in unserem Dorf doch kein bisschen aus. Wie wollen sie da den Platz finden?“ fragte Iruka barsch.

„Machen Sie sich darum keine Sorgen, Iruka!“ antwortete nun Naruto, dem es langsam reichte. All dieses Misstrauen unter angeblich Verbündeten! Iruka sah nun deutlich verwirrt aus. Irgendwoher kam ihm die Stimme bekannt vor. Doch woher?

„Woher kennen Sie meinen Namen?!“ fragte er immer noch verwirrt, aber bockig. Er hatte Naruto aber noch nicht erkannt.

„Das tut nichts zur Sache! Los wir gehen!“ entgegnete er dann zu seinen Leuten und marschierte weiter. Die anderen Kumo-Nins folgten seinem Beispiel, doch konnten sich die Genin eine Frage nicht verkneifen. Sie hatten die Anspannung Narutos bemerkt und schlossen daraus dass er sauer war.

„Warum sind Sie plötzlich so sauer, Sensei-Naruto?!“ fragten sie deshalb laut.

Kurz zuckte Naruto zusammen dann aber meinte er „Es hat seine Gründe!“

Iruka hatte dadurch aber leider mitbekommen WER sich hinter der Maske befand. Schockiert, verwirrt, irritiert, wütend und auch ein wenig verängstigt sah er den Ninjas nach. Er fasste sich entsetzt an die Narbe in seinem Gesicht und starrte auch noch lange in die Richtung als sie schon längst nicht mehr zu sehen waren.

Nach einiger Zeit aber klopfte ihn jemand auf die Schulter. „Hey Iruka! Was ist denn los?!“ Erst jetzt erwachte Iruka aus seiner Starre. Er sah den Mann neben sich und erkannte Kakashi! Es lag ihm auf der Zunge einfach los zu schreien, Kakashi laut anzuschreien dass Naruto im Dorf war und einfach die Beherrschung zu verlieren, aber dennoch riss er sich irgendwie zusammen. Zuerst würde er das mit der Hokage besprechen. „Nichts! Was gibt’s denn?!“ entgegnete er deswegen, doch konnte er den Schock nicht ganz verbergen. Kurz sah ihn Hatake skeptisch an, doch dann fügte er sich diesem Ausweichen seitens Iruka.

„Ich mache gerade einen Rundgang kreuz und quer durch das Dorf. Im Auftrag der Hokage soll ich die Nachricht verbreiten, dass bei den Kumo-Nins doch ein Anbu mit dabei ist und wir ihn strengstens in Ruhe lassen sollen. Ich hab keine Ahnung was das bedeutet aber er schein echt wichtig zu sein!“ Erneut sah man in Irukas Gesicht einen tiefen Schock.

„WAS!?!?!?!“ brüllte er nun. Kakashi nickte nur und konnte Irukas Anfall gerade nicht verstehen. „Ich muss zur Hokage!“ schrie der Braunhaarige weiter und rannte in Richtung Hokage-Gebäude. Etwas verdattert sah ihm der Silberhaarige nach. Dann aber wurde er neugierig und folgte dem aufgebrachten Chunin. Kaum waren sie bei der Hokage im Büro schrie Iruka wieder los.

„Hokage-sama wie können sie zu lassen dass NARUTO frei im Dorf rum rennt. Er hat uns solchen Schaden angetan und dann lassen Sie das zu?!?!?!?!!“ schrie er rum und erst verstanden weder Tsunade noch Kakashi ihn.

„Iruka beruhig dich! Naruto ist doch nicht im Dorf. Und wenn doch hätten die Anbu ihn schon längst getötet!“ versuchte Kakashi ihn zu beruhigen, doch Iruka schnaufte nur.

„Kakashi geh bitte kurz raus. Ich regle das schon!“ bat dann Tsunade freundlich. Der Jonin nickte und ging. Er dachte, dass die Hokage deshalb allein mit Iruka reden wollte um noch mal zu bestätigen, dass Naruto nicht im Dorf war. Wie falsch er doch lag!

„Also gut Iruka! Woher willst du wissen dass Naruto im Dorf ist?!“ fragte das Dorfoberhaupt erstmal. Tief atmete der Braunhaarige durch ehe er antwortete.

„Heute sind an der Akademie die Ninjas aus Kumo-Gakure vorbei gekommen. Unter ihnen war auch ein Anbu. Das hat mich schon mal gestört, weil Kakashi erst danach kam um mir das mit dem Anbu zu sagen!“ Er machte eine kurze Pause. „Dieser Anbu kannte meinen Namen und er wusste auch zu genau wo der Trainingsplatz war. Nachdem sie sich abgewandt hatten riefen die Genin ihn…!“ Iruka verkrampfte sich kurzweilig ehe er die Worte über die Lippen brachte. „…Sensei-Naruto! Das war ganz eindeutig NARUTO. Das müssten doch auch Sie wissen! Und wieso dürfen dann alle Ninjas ihm nichts tun?!“ schrie er nun schlussendlich wieder.

„Weil er der Berater des Raikage ist und ein Krieg ausbrechen würde. Außerdem gibt es da noch was für das wir ihn brauchen, aber das brauchst du nicht zu wissen!“ funkte sie ihm sachlich ins Wort ehe er weiter schreien konnte und stellte die Tatsachen klar. Nun war Irukas Verstand vollends überlastet. Er klappte immer wieder den Mund auf und schloss ihn, ohne dass ein Laut hervor kam. „Du wirst niemandem, und ich meine niemandem etwas davon erzählen! Haben wir uns verstanden Iruka!“ fuhr die Hokage mit strenger Stimme fort. Iruka sah sie nur noch entgeisterter an. „Solange Naruto keinen Ärger macht, kann er sich frei bewegen!“ meinte die Hokage weiter und manövrierte den Chunin aus ihrem Büro. Dort wartete Kakashi und war reichlich verwirrt, dass Tsunade den Chunin regelrecht aus ihrem Büro schmiss. „Und wage es nicht irgendwelchen Unsinn zu verbreiten!“ fuhr Tsunade den Braunhaarigen noch an bevor sie wieder die Tür hinter sich schloss. Vor der geschlossenen Tür standen nun ein beruhigter, aber dennoch verwirrter Jonin und ein mehr als schockierter Chunin.

Kakashi war der Erste der sich wieder fing und sich wieder daran machte die Nachricht zu verbreiten. Iruka dagegen ging zurück zur Schule, immer noch tief schockiert und nun auch nachdenklich. Was für eine andere Sache?
 

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Auf Trainingsplatz 12 waren schon alle begeistert am Trainieren. Zuvor hatten ihnen die Jonin erklärt, warum Naruto nun doch seine Maske tragen durfte. Sie erklärten es ihnen so, dass die Hokage von Hachibi wusste und deshalb extrem vorsichtig war. Jedoch Tsunade nicht wusste wer Hachibi in sich trug und dies auch geheim bleiben sollte.

Naruto erzählte ihnen auch dass er damals immer gemieden und diskriminiert wurde weil dieses Dorf einfach eine schlechte Sippschaft war. Das verstanden die Genin dann auch, waren aber von der Einstellung der Leute absolut empört. Nachdem Naruto ihnen aber erklärt hatte, dass sie es einfach ignorieren sollten, weil es sowieso nichts brachte sich zu ärgern, beruhigten sie sich wieder. So konnten sie sich dann auch richtig aufs Training konzentrieren. Sie hatte zwar jeder für sich sein eigenständiges Training, doch hin und wieder erklärten ihre Lehrer ihnen etwas wenn die Kleinen danach fragten, oder ihnen Mängel auffielen. Auch sie wirkten als seien sie konzentriert aufs Training ihrer Schüler. Aber die ganze Zeit über hatten sie denselben Gedanken im Unterbewusstsein. //Konoha und Kumo sind völlig verschieden! In jeder nur erdenklichen Hinsicht!//
 

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Derweilen war Kakashi noch damit beschäftigt die Nachricht weiter zu leiten. Dabei traf er gerade auf den großen Freundeskreis zu dem auch Sasuke gehörte. „Na Kakashi, hast du’s eilig?“ fragte ihn Choji.

„Eigentlich schon. Ich bin im Auftrag der Hokage unterwegs eine Nachricht weiter zu leiten.“ antwortete der Angesprochene.

„Und welche?!“ fragte nun Shikamaru.

„Tja, bei den Kumo-Nins ist jetzt doch ein Anbu dabei und jeder soll ihn strickt in Ruhe lassen. Keine Ahnung warum!“ meinte Kakashi und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Die anderen sahen etwas verwirrt über diese Neuigkeit.

„Wieso ist auf einmal ein Anbu dabei?“ fragte Hinata leise.

„Das weiß ich auch nicht, von irgendwoher kenne ich seine Stimme. Und auch scheint er sich im Dorf recht gut auszukennen was mich schon irritiert.“ erklärte Kakashi. Man sollte meinen von jemandem den man seit Genin-Tagen kannte und nun tiefen Hass entgegenbrachte sollte man die Stimme sofort erkennen. Bei Kakashi aber schien das nicht so zu sein.

„Wieso meinst du, er kennt sich im Dorf aus?“ fragte nun Ino.

„Tsunade hat ihm für heute Trainingsplatz 12 gegeben. Aber sie meinte er kenne den Weg dorthin also brauchte sie nichts zu erklären.“

„Aha?“ kam es ein wenig verwirrt von allen. Dann verabschiedete sich Kakashi.

„Was das wohl zu bedeuten hat?!“ meinte Sakura nachdenklich.

„Keine Ahnung… Hey wie wär’s wenn wir mal bei denen vorbei schauen!“ kam es dann Tatenbegeistert von Kiba. Darauf nickten ein paar, andere aber meinten dass sie keine Zeit hätten oder suchten sonst eine Ausrede. Jene die mitkamen waren schlussendlich Sakura, Hinata, Choji, Neji und Lee. Sie verabschiedeten sich von den anderen und gingen los.

„Was hatte Kakashi noch mal gesagt welchen Platz sie haben?“

„12 du Hohlbirne!“ meckerte Sakura Lee an und verpasste ihm eine Kopfnuss. Nach einem leisen Schmerzenslaut von Lee gingen sie dann schweigend weiter. Kurz darauf erreichten sie den Platz, aber zu ihrer Überraschung war dort niemand…

Verwirrt blickten sie sich um jedoch konnten sie niemanden ausmachen. Hatte sich Kakashi vielleicht mit dem Platz geirrt?

„Vielleicht haben sie den Platz ja doch nicht gefunden“ sagte Choji.

„Kann sein.“ meinte Neji darauf. Kurz noch sahen sie sich um dann stöhnte Sakura genervt auf.

„Na dann eben nicht! Kommt lasst uns wieder gehen!“ kam es abgenervt von ihr. Das taten die fünf dann auch, mehr oder minder freiwillig. Doch Hinata sah noch mal zurück. //Es ist doch grad mal früher Nachmittag. Was sollte dann das ganze bedeuten was uns Kakashi erzählt hat? Außerdem: Was ist das für ein komisches Gefühl?// fragte sie sich bevor auch sie sich abwendete und den anderen folgte.

So wie sie weg waren tat sich aber etwas auf dem Trainingsplatz. Plötzlich waren die Kumo-Nins wieder zu sehen. Und sie alle waren mitten in ihrem Training! Die Genin in der Mitte des Platzes übten ohne Unterlass ihre Jutsus und die Jonin standen an Pfähle oder Bäume gelehnt und beobachteten die Jünglinge.

„Wie blöde sind die eigentlich?!“ fragte Takuya ruhig, aber mit einem überbreiten Grinsen.

„Diese Leute gehörten damals zu so was wie einem Freundeskreis von mir. Sie sind in ihren Ninja-Fähigkeiten weit unter unserem Niveau. Naja, zumindest bis auf Hinata. Sie schien etwas bemerkt zu haben. Mit einem speziellen Training könnte sie es weit bringen.“ meinte Naruto ebenfalls ruhig, doch sah man ihm an seiner Körperhaltung an dass ihm das gerade beträchtlich zugesetzt hatte.

„Naruto-sama, alles okay? Du wirkst irgendwie entkräftet. Liegt es am Jutsu?“ fragte Sheila besorgt.

„Nein! Das Jutsu gehörte zur Chunin-Stufe. Es liegt eher an diesem Ort und den Menschen hier. Da reißen alte, längst vergessene Wunden auf!“ antwortete der Blonde mit deutlichem Schmerz in der Stimme. Tröstlich legte Tamira eine Hand auf seine Schulter.

„Wir schaffen das gemeinsam! Wir gehören schließlich demselben Dorf an: Kumo-Gakure! Wir halten zusammen!“ versuchte sie ihm Trost zuzusprechen. Tatsächlich fühlte sich Naruto nach diesen Worten besser.

„Danke!“ Wieder kehrte Ruhe und milde Entspanntheit ein.

Plötzlich wurde diese Ruhe jedoch gestört, denn es gab eine riesige Explosion. Es entstand eine Schockwelle und die Genin drohten aufgrund dessen hart gegen die Bäume zu treffen. Blitzschnell reagierten die drei Jonin und Naruto und setzten Jutsus ein oder fingen die Genin selbst ab. Natürlich wurde Tsukihime von Naruto aufgefangen, mitsamt zwei anderen, Kyoko(Tak.) und Koji(Tam.). Das jedoch führte dazu dass es Naruto war der gegen den nächsten Baum knallte. Schmerzhaft stöhnte er auf. „Alles okay mit euch?“ fragte er die Schüler.

„Ja! Aber was ist mit Ihnen Sensei?!“ Sofort rannten alle zu Naruto und den drei Genin. Den anderen war ebenfalls nichts passiert, zum Glück!

„Sensei!!!“ riefen auch die anderen Jünglinge und man sah die Besorgnis deutlich in ihren Augen.

„Macht doch nicht solche Gesichter! Mir geht’s gut! So was haut mich nicht um!“ Er nahm die Maske runter und lächelte alle aufmunternd an.

„Warum hast du das getan, Naruto? Du hättest dem Baum doch auch ausweichen können!“ meckerte Tsukihime ihn an.

„Ja schon, aber dann wäre euch dreien vielleicht was passiert. Und das wollte ich verhindern!“ lächelte er sie weiter an. Dann aber trat ein Junge vor. In seinen Augen konnte man Tränen sehen.

„Es tut mir leid! Ich hab nicht aufgepasst. Deswegen ist das Chakra explodiert! Es ist meine Schuld!“ schluchzte er. Naruto aber tätschelte ihm nur den Kopf.

„Du brauchst dir absolut nichts vorzuwerfen, Tai! Wenn ich daran denke wie oft in meiner Genin-Zeit was schief gelaufen ist, war das im Vergleich zu euch um Einiges häufiger! Also hör auf zu weinen, ja? Wenn du willst hilf’ ich dir bei dem Jutsu!“ Tai gehörte zu denen, die mit Tsukihime im Team waren. Bei Narutos Worten versiegten die Tränen langsam und er begann wieder schüchtern zu lächeln. Da mischten sich dann aber auch wieder die anderen ein.

„Dann müssen Sie uns allen bei dem Jutsu helfen!!“ protestierten sie lautstark. Das entlockte dem Blonden ein freudiges Auflachen.

„Klar doch! Aber zuerst solltet ihr vielleicht von mir runter gehen!“ meinte er grinsend. Sofort liefen die drei, die auf Naruto saßen, rot an und sprangen hektisch auf.

Auch die restlichen Jonin lachten nun auf. Das empörte die Kleinen, sodass sie lautstark zu zanken begannen. Doch nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, widmeten sie sich wieder ihren Übungen. Noch zuvor zeigte Naruto ihren noch mal das Jutsu das schief gegangen war, ein Angriff in Form eines leuchtenden Chakra-Balls der durch einen fast nicht sichtbaren Chakra-Fanden gelenkt werden konnte. Weil es aber dennoch für Genin eine recht knifflige Technik war ließen sie es dann doch schnell bleiben.

Ansonsten verging der restliche Tag ruhig. Gegen Sonnenuntergang verließen sie den Platz und machten sich auf den Weg zur Unterkunft. Dort angekommen schmissen sich alle völlig erschöpft in ihre Betten und schliefen fast zeitgleich ein. Keinen Gedanken daran verschwendend, dass morgen die Chunin-Prüfungen begannen.

Nur einer blieb wach: Naruto! Er setzte sich wie am Morgen ans Fenster und sah mit undefinierbarem Blick zu den Hokage-Statuen. //Wie dumm ich damals doch war, zu hoffen dass mein Gesicht eines Tages dort oben ist! Nachdem ich eingesehen hab wie falsch dieses Dorf für mich ist wollte ich ohne Konflikte gehen. Ihr wart selbst Schuld euch mir in den Weg zu stellen. Ihr habt mich zu dieser Tat getrieben!// dachte er verstimmt und mit finsterem Blick.

Noch eine ganze Weile saß er da, bis auch er sich schlafen legte. In inständiger Hoffnung, dass bei den morgigen Prüfungen nichts schief lief.

Schummelprüfung

Hallölle!

ALs erstes möcht ich mich entschuldigen. Ich hab gesagt das neue kapi kommt am zweiten, aber ich hatte gestern leider keine zeit. ich musst ein referast schreiben und das auch noch komplett in english(war echt die hölle)

Naja wie auch immer. Viel Spaß beim Kapitel.
 

Kapitel 5: Schummelprüfung
 

Legende: zum Auseinanderhalten der Teams

Name Tamiras Team

Name Sheilas Team

Name Takuyas Team
 

Am Morgen für die Chunin-Prüfungen wurden die Kumo-Nins von einem Jonin abgeholt und zu dem Gebäude gebracht in dem der erste Test stattfand. Die Genin waren anfangs noch verwirrt doch da sie ja nicht wussten wie die Prüfungen gehalten wurden beließen sie es dabei. Natürlich waren ihre Lehrer über den Verlauf der gesamten Prüfung informiert, durch die Schriftrolle die Naruto am Vortag bekommen hatte. Doch sagten sie nichts, weil es sonst ja ein unfaires Spiel wäre. Die Bezeichnung ‚Spiel’ hatten sie von Naruto. Der empfand das Prüfungsniveau hier so tief, im Gegensatz zu Kumo-Gakure, dass es nur als ein Spiel anzusehen war. Doch fragte er sich ob die 12 Genin es auch schafften die Tücke hinter der Zehnten Frage zu sehen, die mit Sicherheit kommen würde.

Alle gemeinsam wurden sie zum Gebäude geführt, doch bemerkte Naruto die missbilligenden Blicke des Konoha-Jonin sehr wohl. Doch machte es ihm nicht viel aus, da er diesen Jonin nicht kannte. Nur wenn er einer seiner ehemaligen Freunde gewesen wäre hätte es ihm etwas ausgemacht.

Sie blieben vor einer Doppeltür stehen und holten sich für einen Moment die Aufmerksamkeit ihrer Schüler. Neugierig drehten sich diese zu ihnen um.

„So! Ab jetzt müsst ihr allein weiter. Gebt euer Bestes! Ihr könnt das schaffen!“ sprachen sie noch aufmunternde Worte. Kurz drückten die Genin ihre Lehrer einzeln.

„JA! Wir werden das hinkriegen!“ lachten sie zuversichtlich und nun sahen sie zu Naruto. Dieser richtete kurz einen Blick zu Takuya und trotz der Maske, und ohne dass Naruto etwas sagte, hatte er verstanden was der Blonde wollte. Er gab den anderen beiden ein Zeichen. Und schon schleiften sie den Konoha-Jonin fort. So wie sie um eine Ecke gebogen waren nahm Naruto die Maske ab und ging in die Knie. Sanft lächelte er die 12 vor sich an.

„Wie auch immer das Ergebnis sein wird, ich bin stolz auf euch hört ihr!“ sagte er als er leise Zweifel in den Augen seiner Gelegenheitsschüler sah. Zaghaft nickten sie und umarmten Naruto dann.

„Danke, Sensei-Naruto!“ sagten sie und wendeten sich zur Tür um. Naruto legte die Maske wieder an und nachdem die Genin die Tür geschlossen hatten, folgte er seinen Kollegen.

Gerade als er um die Ecke bog, kam ihm eine Jonin entgegen. Sie hatte drei Genin um sich, die offensichtlich ihre Schüler waren, und ziemlich nervös wirkten.

Naruto erkannte sie sofort und fühlte einen kurzen Stich im Herzen. Er war zwar irgendwie froh sie wieder zu sehen, doch dann machte sich wieder dieser leise Schmerz bemerkbar. Und Naruto wusste genau was dieser Schmerz für einen Ursprung hatte.

Kurz waren sowohl die Jonin als auch die drei Genin überrascht den fremden Anbu zu sehen. Naruto ging an ihnen vorbei ohne zurück zu blicken. Stur den Blick geradeaus gerichtet, er konnte ihr nicht ins Gesicht blicken. Verwirrt blickte die Jonin ihm nach. //Dieser Geruch…Es war derselbe wie bei…// Sie konnte ihren Gedanken nicht vollenden denn da fragten schon die Genin.

„Was haben Sie, Sensei-Ino?“ Die Blondine schreckte auf.

„Nichts, macht euch keine Sorgen. Kommt.“ lächelte sie ihnen zu. Anschließend schickte auch sie die Genin in den Prüfungsraum. Nachdem die Tür geschlossen war rannte sie los. Genau in die Richtung in die auch der Anbu gegangen war. Am Ausgang sah sie dann auch endlich die Ninjas aus Kumo-Gakure, doch der Anbu war komischerweise nicht unter ihnen.

„Verzeihung!“ rief sie ihnen zu. Sie drehten sich um und sahen Ino fragend an. Diese holte kurz tief Luft. „Könntet ihr mir sagen, wo der Anbu ist, der zu euch gehört? Ich möchte ihn etwas fragen.“ fragte sie ruhig.

„Die Hokage wollte mit ihm sprechen, mehr wissen wir auch nicht. Er ist sowieso immer der Einzige der mit ihr spricht. Offensichtlich will sie uns andere nicht!“ meinte Takuya, wobei er immer ironischer wurde. Dafür bekam er von Tamira eine Kopfnuss verpasst.

„Du weißt genau warum sie ihn rufen hat lassen. Dieser verdammte Irura, oder wie auch immer, weiß wer er ist!“ fauchte sie ihren Bruder an, der in Abwehrposition ging.

„Meint ihr vielleicht ‚Iruka’?“ mischte sich Ino ein.

„Schon möglich, keine Ahnung. Lasst uns gehen, bis dieser Teil der Prüfung vorbei ist dauert es noch eine ganze Weile!“ sagte nun Sheila. Die beiden Geschwister nickten und wandten sich ab. „Auf Wiedersehen, Ino Yamanaka!“ So wandte sich auch Sheila leicht säuerlich ab und die drei entfernten sich von Ino. Diese stand grad völlig perplex da.

„Woher kennt die meinen Namen? Und was war das für ein Unterton?“ fragte sie sich leise. Dass die Kumo-Nins grad irgendwas mit Iruka angedeutet haben, entfiel ihr in dem Moment. Heftig grübelte sie darüber was für eine Art Unterton aus Sheilas Stimmte gehört hatte. Fast klang es ja wie…Eifersucht?
 

#*#*Bei den Genin*#*#
 

Legende: zum Auseinanderhalten der Teams

Name Tamiras Team

Name Sheilas Team

Name Takuyas Team
 

Erstmal sahen sich die Genin ihre jeweiligen Konkurrenten an. Es waren viele verschiedene Dörfer dabei. Als erstes natürlich aus Konoha-Gakure, einige aus Suna-Gakure, eben jene aus Kumo-Gakure und dann noch ein paar Grasninjas(Kusa-Gakure) und Regenninjas(Ame-Gakure).

Sie warteten alle eine Weile und beäugten sich skeptisch und misstrauisch. Die Kumo-Genin fühlten sich in dieser Atmosphäre gar nicht wohl. Von ihrem Dorf waren sie es gewohnt dass sich alle verstanden, oder es zumindest nicht zeigten wenn sie jemanden nicht mochten. Doch hier war es komisch. Alle, die nicht aus demselben Dorf waren, starrten sich irgendwie feindselig an und man machte nicht gerade den Eindruck, dass alle Dörfer hier Verbündete waren. Selbst unter den eigenen Dörfern untereinander flogen böse Blicke. Um Vertrautheit zu suchen rückten die Kumo-Genin ganz nah zueinander.

„Also wenn ihr euch jetzt schon in die Hosen macht, schafft ihr es garantiert nicht weit!“ meinte plötzlich jemand neben ihnen. Sie drehten die Köpfe zur Stimme, die einer Genin aus Konoha gehörte.

„Wie war das?! Willst du uns beleidigen?“ fauchte Tai sie an.

„Hör auf, Tai! Lass die doch reden wie sie wollen. Wenn die ihr Mundwerk so aufreißen, werden sie die ersten sein die fliegen! Außerdem-!“ meinte seine Schwester Mai, deren Sensei Sheila war und legte eine Hand auf seine Schulter. Sie wurde aber mitten im Satz unterbrochen durch die 3 Genin aus Konoha vor ihnen. Wild begannen sie rumzubrüllen und lenkten damit sämtliche Aufmerksamkeit auf den unbedeutenden Konflikt. Einige sahen einfach nur ausdruckslos, andere genervt oder empört und wieder andere stimmten mit ein in den Streit. „Sagt mal haltet ihr euch vielleicht für was Besseres, nur weil ihr Viererteams bildet?!“ Aber die Kumo-Nins gingen auf nichts von alldem mehr ein. Sie machten auf dem Absatz kehrt und setzten sich auf eine Bank an der Wand.

„Was wolltest du grad noch sagen, Mai?“

„Nur dass es Sensei-Naruto wahrscheinlich nicht gefallen würde wenn wir uns mit jemandem so primitiv streiten.“ flüsterte Maiso dass nur ihre Freunde es mit bekamen, da sie den Namen ihres zeitweiligen Sensei nicht laut sagen durften wenn sie nicht allein waren. Tai nickte.

„Hast Recht!“ erwiderte er, dann lehnte er sich zurück an die Wand. Leider kamen aber die anderen Genin wieder zu ihnen. Diesmal aber nicht die mit denen sie sich gezankt hatten.

„Hallo, ihr seid die Genin aus Kumo-Gakure, richtig?!“ begannen die Suna-Genin freundlich. Als Antwort nickten die 12. „Wie aufregend. Es ist das erste Mal, dass ich jemanden aus eurem Dorf treffe. Wie ist es denn so dorten? Ich meine die Menschen, Landschaften und so weiter.“ fragte ein Mädchen hibbelig, offensichtlich war sie die Jüngste. Die Kumo sahen sich kurz an und dachten alle das Gleiche: Die waren ihnen sympathisch.

„Also wir finden es toll. Die Luft ist immer total frisch und unser Sensei sagt, dass deshalb alle Menschen sehr ausgelassen sind. So gut wie jeder kennt jeden und alle sind freundlich zueinander.“ erklärte Zen aus Takuyas Team. Das Mädchen strahlte auf.

„Bei uns ist es mit den Leuten ähnlich, aber erst seit wenigen Jahren. Seit Gaara-sama Kazekage ist. Er ist wahnsinnig stark, weil er einen Biju in sich hat und soooo cool!“ schwärmte ein anderes Mädchen aus deren Gruppe. Kurz wurden die Kumo-Genin still und Takuyas Genin sahen einander viel sagend an.

„Ich glaube ich weiß von wem ihr redet. Bei den letzten Chunin-Prüfungen habe ich ihn gesehen. Ehrlich gesagt ist er mir ein wenig unheimlich.“ meinte Masami leise. Sie und ihr Team, mit Takuya, waren schon ein Jahr länger als ihre Kameraden im Genin-Status, leider waren sie bei den letzten Chunin-Prüfungen, in Suna, noch nicht so gut ausgebildet wie sie es heute waren. Sie hatten nämlich erst danach angefangen mit Naruto zu trainieren, da er damals einiges um die Ohren gehabt hatte, wegen Tsukihime.

„Ach ihr wart also schon mal bei den Prüfungen?“ fragte der einzige Junge der Suna-nins neugierig.

Masami, Kyoko, Zen und Noburu nickten. „Das war vor zwei oder drei Jahren!“ erklärte Noburu. „Wart ihr da nicht dabei?“ fragte Aya aus Sheilas Team, worauf die drei den Kopf schüttelten.

„Wir waren damals noch zu kurz Genin, dass unser Sensei es nicht erlaubt hat. Der kann echt streng sein. Aber sein Kampfstil ist cool. Ich hab mir den gleichen Stil antrainiert, bin aber lang nicht so gut wie er.“ meinte der Junge aus Suna und zeigte dabei auf etwas vermummtes auf seinem Rücken.

„Ein Puppenspieler? Ich hab von unseren Sensei gehört, der beste Puppenspieler in Suna sei der Bruder des Kazekage, Kankuro oder so. So ein Stil ist sicher recht interessant.“ mischte sich Yamato, ebenfalls aus Sheilas Team, in die Unterhaltung.

„Ist er auch und er ist auch unser Sensei!“ prahlte eines der Mädchen. Die anderen wollten gerade ebenfalls in kindische Prahlerei verfallen als am Ende des Raums die Doppeltür aufschwang. Sämtliche Aufmerksamkeit richtete sich nun auf den Mann mit dem vernarbten Gesicht, der offensichtlich der erste Prüfer war. „Ah, es scheint es geht los. Na dann, viel Glück euch allen!“ meinten die drei Suna-Genin und gingen dann etwas weiter nach vorne, um den Prüfer besser verstehen zu können. Obwohl die Stimme des Prüfers ohnehin so laut und streng war, dass man sie nicht überhören konnte.

„Ich bin Ibiki, euer erster Prüfer! Alle Anwesenden hier haben die Ehre an den Chunin-Prüfungen teilzunehmen! Nur wenige von euch werden es schaffen! Die anderen werden nicht die nötigen Vorrausetzungen haben um Chunin zu werden! Einige mehr, andere weniger! Das wird sich im Laufe der Prüfungen herausstellen! Glaubt ja nicht, dass es einfach sein wird! Denn wenn ihr das glaubt könnt ihr auch gleich wieder verschwinden! Dann seid ihr schon jetzt nicht geeignet. Dann seid ihr zu unreif und inakzeptabel!“ Drückende Stille senkte sich über das bisherige hoffnungsvolle Gemurmel. Sämtliche Genin sahen zum Prüfer, der sich kurz zuvor als Ibiki vorgestellt hatte.

„Der erste Teil wird im Raum hinter mir stattfinden. Begebt euch jetzt alle hinein und sucht auf den Blättern auf den Tischen eure Namen!“

Langsam erhoben sich alle Sitzenden. Viele verstanden nicht recht was mit dem letzten Satz gemeint war, genauso wenig wieso sie in einen Raum mussten in dem man keinerlei Platz zum frei Bewegen hatte. Andere dachten nicht darüber nach und gingen gelangweilt hinein. Jedoch die Kumo-Genin erkannten, dass darin schon der erste Abschnitt dieses Teils galt. //Aber was soll das für die Prüfung bringen, die Teams zu trennen? Oberste Fähigkeit eines Chunin muss doch seine Teamarbeit.// dachten die zwölf. So zumindest hatte es ihnen Naruto immer erklärt und warum sollte er sie anschwindeln. Das tat er nie!

Im Raum sahen sie auf die Blätter auf den Tischen und langsam dämmerte es ihnen. Ernst nickten sie einander noch einmal zu und dann suchten sie ihre Plätze. Als alle saßen und erkannten, dass sie tatsächlich einen schriftlichen Test vor sich hatten, entstanden laute Protestrufe. Von wegen Chunin mussten doch nur im Kampf gut sein und nicht in der Theorie, usw. Ibiki und die fünf anderen Jonin bei ihm beobachteten alle genau. Jene die am lautesten waren und auch noch unsinniges Zeug schwafelten, bekamen gleich mal eine Überraschung.

Ibiki zeigte auf einige von ihnen und sagte dann: „Verlasst den Raum! Ihr seid durchgeflogen! Mit dieser Einstellung seid ihr nicht geeignet zum Chunin!“

Sofort verstummte alles. Die, die rausgeschickt wurden standen im totalen Schock da. //Also mit dem möchte ich mich nicht persönlich anlegen müssen. Aber jetzt weiß ich zumindest was Naruto damals gemeint hat, dass er einem Angst macht!// dachte Tsukihime bei sich. Sie sah sich unauffällig im immer noch völlig stillen Raum um, prägte sich einige Dinge ein. Vielleicht konnte sie das ja noch nutzen. Da bemerkte sie wie ihre Teamkameradin Sara ihr etwas deutete, drei Konoha-Nins. Überrascht blinzelte sie über Saras unterdrücktes Schmunzeln, dann sah sie sich die Genin genauer an. Auch sie musste nun ein Schmunzeln unterdrücken. //Wie war das gleich mit dem ‚als erstes fliegen’? Mai hatte recht was die betraf!// dachte sie, denn die Genin, die vorhin noch so frech waren, verließen nun entgeistert den Raum.

„Noch irgendwelche Beschwerden!“ forderte Ibiki zu wissen. Sicher erwartete er keine Antwort darauf. Alles blieb still. „Gut, dann setzen wir fort!“ Während die anderen Jonin sich auf vorbereitete Stühle im hinteren Teil des Raums setzten ging Ibiki nach vorne und die Genin setzten sich alle wieder.

Als er am Pult ankam forderte er die uneingeschränkte Aufmerksamkeit von allen. „Ich werde euch nun die Regeln dieses schriftlichen Tests erklären. Hört genau zu und stellt keine Fragen, denn ich werde keine davon beantworten. Wie ihr selbst sehen könnt gibt es zehn Fragen, davon sind aber nur neun auf euren Blättern. Die letzte wird erst 15 Minuten vor Schluss offenbart. Bis dahin müsst ihr die anderen beantwortet haben, denn danach gibt es keine Gelegenheit mehr dazu.“ Er blickte durch die Reihen und sein finsterer Blick beruhigte mit Sicherheit niemanden, sondern bewirkte genau das Gegenteil. Angespannt traten hier und da die ersten nervösen Zuckungen auf. Doch einen kurzen unscheinbaren Moment lang sah man in Ibikis Gesicht, dass er das mit purer Absicht tat. „Regel 1 lautet: Dieser Test wird ein spezielles Punkteabzugsystem haben. Jeder von euch beginnt mit 10 Punkten. Diese werden euch abgezogen sollten eure Antworten falsch sein.“ Gab Ibiki beängstigend streng an, einige der Schüler schluckten beunruhigt. Vermutlich die die schriftlich nicht sonderlich gut waren. „Regel 2: Die Gesamtpunktzahl aller Teammitglieder entscheidet ob ihr besteht oder nicht. Regel 3: Hier im Raum sind überall Wachen aufgestellt die euch genau beobachten, damit ihr nicht betrügen könnt und wenn einer dabei erwischt wird, werden ihm sofort zwei Punkte abgezogen. Niemand sollte sich erwischen lassen, denn nach dem fünften Mal seid ihr disqualifiziert. Diejenigen haben es ohnehin nicht verdient hier zu sein!“ Sein Gesicht war völlig reglos und seine Stimme klang monoton streng, aber sie hatte auch verborgene Botschaften. Vermutlich bekamen das nicht viele mit, aber den Kumo-Genin fiel es auf. Schließlich hatten sie einen Sensei dessen Stimmung sie allein an seiner Stimme erkennen mussten. Ibiki fuhr fort. „Um angesehene Ninjas werden zu können müsst ihr fähig sein Außergewöhnliches zu leisten. Holt alles aus euch heraus und zeigt, dass ihr das Zeug zu einem höheren Rang habt!“ Kurz schwieg er und sah sich alle Gesichter nacheinander an. Bei den Kumo-Genin blieb er einen Moment länger hängen. //Na wollt ihr wissen wer Hachibi in sich trägt? Vergesst es!// dachte Koji höhnisch, bewusst sah er zur falschen Person. Ebenso wie die anderen es taten, wodurch Ibiki verwirt wurde. Sie sahen alle verschiede Personen an. Es war nicht zu erkennen wer denn nun wirklich Hachibi in sich trug.

„Zuletzt solltet ihr noch etwas wissen. Wenn ein Kandidat null Punkte hat fliegt das gesamte Team. Ab jetzt habt ihr eine Stunde! Beginnt!“ Das kam für einige ein wenig abrupt, so dass erstmal gebannte Stille herrschte. Das erste Kratzen eines Bleistifts war so sehr deutlich zu hören. Tsukihime und Zen reagierten sofort und blickten sich nach demjenigen um von dem das Kratzen kam. Es waren zwei. Tsukihime und Zen sahen sie nur aus dem Augenwinkel, aber sie erkannten, dass sie viel zu sicher an die Sache rangingen. Diesen Sachverhalt behielten sie im Hinterkopf, vielleicht bräuchten sie es ja noch. //So, dann beginnen wir mal// dachten die zwölf und lasen sich die Aufgaben durch.... und verstanden nicht das Geringste! Diese Aufgaben waren für Genin doch unmöglich zu lösen, schon gar nicht nur mit dem Kopf. Wie bitte sollte man die Flugbahn von fünf Kunai und drei Shuriken gleichzeitig berechnen. Waren die in Konoha vielleicht verrückt, oder waren sie etwa doch nicht so blöd wie sie schienen? Was auch immer es war aber diese Aufgaben waren unlösbar für Genin. Blicke huschten durch die Reihen, allen schien es so zu gehen, bis auf die beiden ersten. //Na gut, überdenken wir noch einmal alles. Bei solchen fragen ist jeder Genin geschockt, warum diese beiden nicht ist leicht zu erraten. Der Prüfer sagte überall, nicht nur hinten im Raum!// überlegte Zen.

Aya schielte unauffällig zu den Wachen. //In Theorie war ich nie gut und diese Aufgaben könnte sowieso niemand lösen. Fünf Wachen? Ha! Die können doch nie alles sehen. Moment! Stimmt, fünf Wachen, selbst Jonin können nicht alles sehen. Da müssen noch mehr sein... Zwischen den Schülern!// stellte sie fest. Wieder schielte sie zur Seite suchte ihre Kameraden. Sie schienen dieselben Rückschlüsse gezogen haben. Die Aufgaben waren für Genin unlösbar, also mussten sie andere Wege zur Informationsbeschaffung finden. Sie mussten schummeln. »Um angesehene Ninjas werden zu können müsst ihr fähig sein Außergewöhnliches zu leisten. Holt alles aus euch heraus und zeigt, dass ihr das Zeug zu einem höheren Rang habt« hatte Ibiki gesagt und in seinen Worten lag diese verschlüsselte Nachricht. Zen fiel Aya plötzlich ins Auge. Er saß nicht weit von ihr entfern, nur zwei Tische weiter vorn. Was machte der denn mit den Fingern? Warum trommelte er denn so komisch auf die Tischplatte, war er nervös? Aber nein, sein Gesicht wirkte entspannt. Dann konnte das nur eines sein: eine Fingerbotschaft! Drei Spinnenfinger, vier Finger, zwei Finger eingezogen zwei augestreckt mit dem Daumen dazwischen, zwei Finger. Das hieß also mittlere Reihe, vierter Tisch von hinten, Platz zwei: Eine Wache, aha! Sie bemerkte, dass er die Zeichen wiederholte und erkannte dass er auch den anderen diese Mitteilung signalisierte. Auch sie begann nun die Zeichen zu machen, für die die Zen nicht im Blick hatten. Währenddessen musste das erste Team schon den Raum verlassen. Wie schwach und unfähig sie doch waren.

Über kleine Umwege führte die Nachricht zu Tai, der genau neben dieser Person saß! Er ließ sich aber nichts anmerken, sondern sah weiter nur auf sein Blatt, dabei spielte er mit seinem Stift. //Wenn der direkt neben mir sitzt muss ich ja gar nicht viel machen. Das Tarn-und-Versteck-Jutsu von gestern wird mir jetzt sicher helfen.// dachte er triumphierend und begann mit den beiden nötigen Fingerzeichen. Dass keiner es mitbekam musste er nicht viel tun. Weil es nur mit einer Hand auszuführen war hatte er leichtes Spiel. Von außen mochte es so aussehen als ob er nur mit dem Stift spielte, jedoch dermaßen abstrakt, dass man die Fingerzeichen nicht erkennen konnte. Und zack, da waren die Antworten schon angesehen, ohne dass jemand sah dass er sich überhaupt bewegte, denn er ließ eine Illusion seinen Platz übernehmen.

Kyoko dagegen spitze die Ohren. Sie schloss die Augen und nutzte ihr Kekkeigankai um mittels Chakra in geringen Mengen in der Luft jedes Geräusch zu filtern. Aus diesen Geräuschen holte sie sich die Bewegungen der verschiedenen Stifte und flocht mit ihrem Kekkeigenkai verständliche Muster um die Antworten zu erhalten. Um nicht aufzufallen öffnete sie die Augen wieder und einige Reihen vor sich konnte sie Seiji erkennen, der etwas Ähnliches tat. Nebenbei sah sie, dass sich die Schülerzahl wieder einmal dezimiert hatte.

Naruto hatte ihnen kurz vor den Prüfungen gesagt, dass jeder Ninja ein eigenes Element hatte, das zur effektivsten Stärke trainiert werden konnte. Bei Kyoko war es durch ihr Kekkeigenkai die Luft, dagegen bei Seiji Holz und dies nutzte er nun auch. Seiji ließ kaum wahrnehmbare Mengen an Chakra ins Holz einfließen und ließ sich über die verbundenen Tische die Vibrationen zukommen. Angestrengt runzelte er die Stirn, da die vielen durch Nervosität entstandenen Vibrationen die Signale die er brauchte störten. Wieder ruckten Stühle als jemand den Raum verlassen musste, noch mehr Störfaktoren. Dann aber nahm er ein vertrautes Muster wahr. Es war zwar das Klopfen eines Bleistiftes, aber in einem System dessen Grundlagen schon auf der Akademie in Kumo-Gakure gelehrt wurden und in der Genin-Zeit trainiert. Als er sich darauf konzentrierte merkte er dass es aus der Richtung kam, in der er ganz zu Anfang Noburu gesehen hatte. //Danke, mein Freund// dachte er und schrieb die Lösung auf sein Blatt. Als er zu Ende geschrieben hatte, endeten auch die Signale von Noburu.

Noburu gestattete sich ein Schmunzeln. Er hatte sich mit Tai zusammengetan und von ihm die Lösungen bekommen. Sie hatten beide das Tarn-und-Versteck-Jutsu angewandt jedoch verbunden durch einen Kanal mit demselben versteckten Zweck. So konnten sie mittels einem Kunai, das sie durch das Rohr befördert hatten, ihre Zettel tauschen und die Ergebnisse erhalten. Auf demselben Wege kamen die Zettel auch wieder zurück. Die Fingerzeichen hatte Noburu versteckt indem er so getan hatte als ob er hustete und sich dabei beide Hände auf dem Mund gelegt. Mit der unteren Hand machte er die Fingerzeichen.

Yamato dagegen nutze etwas völlig anderes. Selbstverliebt wie er öfters war, hatte er immer einen Spiegel dabei, manchmal auch mehrere. Diese waren im Prinzip winzig, sodass sie auf die Rückseite seiner Halskette, in Form eines Blitzes der in einen Stern einschlägt, befestigt waren. Er tat so als ob er sich unter seiner Weste die Brust kratzte, löste dabei jedoch die kleinen Spiegel von dem Anhänger. Nun hatte er acht Spiegel die wenige Zentimeter lang waren. Er versteckte die schmalen Splitter zwischen den Fingern und mit einer immensen Geschwindigkeit schoss er sie in verschiedenen Winkeln hoch und sie bohrten sich in die Decke, durch einen hauchdünnen Chakra-Faden mit seinen Fingern verbunden. Das Geräusch des Aufpralls war zeitgleich und gezielt berechnet mit dem Scharren von einigen Stühlen, keiner merkte etwas. Einen Spiegel behielt er bei sich und spiegelte die Antworten seiner Nachbarn in sein Blickfeld. Als er fertig war zog er am Chakra und die Splitter kamen wieder an ihren Platz an der Halskette. Doch er steckte sie nicht sofort wieder in die Jacke. Kurz machte er seine beiden Teammitglieder, Aya und Mai, aus, da er wusste dass Seiji schon fertig war. Sheila hatte ihnen eine interessante Technik beigebracht und ihnen dafür jedem eine Kette gegeben. Zwar in anderen Formen, aber jede Kette hatte einen kleinen Spiegel, den sie für diese Technik brauchten. Yamato nahm die Kette an der Spitze in den Mund, sodass die Spiegel nach oben zeigten. Um den beiden Mädchen zu vermitteln was er vorhatte reflektierte er das Licht so, dass es ihnen in die Augen schien und sie die Quelle suchten. Nachdem sie ihn entdeckt hatten und ein Nicken andeuteten begann er mit weiteren Reflektionen ihnen die Ergebnisse mitzuteilen. Das ging recht einfach, denn er saß an der Fensterseite und hatte so die nötige Lichteinstrahlung. Und wäre nicht er am Fenster gesessen so wäre es sicher jemand anderes aus ihrem Team gewesen. Sheilas Team war fertig.

Tsukihime und Zen benutzten Chakra-Fäden und Kunai. Sie suchten sich die Maulwürfe unter den Schülern wieder raus und brachten dann gezielt Kunai an der Decke an, durch diese zogen sie hauchfeine, so gut wie nicht zu erkennende Chakra-Drähte, die wiederum völlig unbemerkt um den Schreibarm ihres Opfers geschlängelt waren. Es war zwar eigentlich eine Technik zur Körperkontrolle eines Feindes, aber man konnte durchaus auch andere Dinge damit tun. Durch das Muskelspiel, das durch die Fäden bis zu Tsukihime und Zen weitergeleitet wurde, deren Arme mit dem gleichen Faden umschlingt waren, war es ihnen möglich die Bewegungen zu imitieren und die Antworten zu erhalten ohne sie zu sehen. Danach lösten sie die Verbindungen zum Opfer, hielten sie aber noch an den Kunai. Das entstandene ‚Chakra-Netz’ an der Decke zeigte ihnen nun wer noch nicht die Antworten hatte. In diesem Falle waren es Masami, Sara und Koji, die feine Chakra-Signale nach oben schickten. Wieder platzierten sie Kunai und schlangen sich an beide Arme der drei, jeder der beiden einen Arm der drei. Für geheime Botschaften hatten alle Ninjas aus Kumo-Gakure immer ein Stückchen Papier im Ärmel, das empfindliche Nachrichten aus Chakra empfangen konnte, das war Narutos Idee gewesen und die hatte sich sehr schnell verbreitet. Jetzt nutzten sie diese unauffällige Verbindung. Masami, Sara und Koji lugten unauffällig auf die Zettel als sie das bewusste Kribbeln von Chakra spürten und übertrugen alles auf ihre Zettel. Tsukihime und Zenzogen die Chakra-Drähte zurück und mit ihnen auch die Kunai, die sie durch einen Kanal sandten wie ihn auch Tai und Noburu kurz zuvor verwendet hatten. Damit hatten dann alle ihre Tests vollständig beschrieben und warteten nun darauf, dass die zehnte Frage kam. Und das gerade noch rechtzeitig, denn es waren nur noch zwei Minuten. Eine weitere Gruppe verließ den Raum und nun waren nur noch etwa 57 Genin übrig. Das bedeutete 18 Teams. Die Kumo-Genin sahen zu Ibiki und fröstelten. //Jetzt wird’s heikel. So wie der dreinblickt ist es schwer zu glauben, dass überhaupt wer durchkommt. Ich mach mir Sorgen. Sensei-Naruto hat gesagt, ihm ist das Ergebnis egal. Das bedeutet vermutlich dass die letzte Frage absolut nicht einfach werden wird. Aber ich werde diese Frage beantworten, ich muss. Ich will so werden wie er!! Genau, ich schaffe das!!// dachte Seiji fest entschlossen. Auch die anderen hatten ähnliche Gedanken. Sie alle starrten nach vorne, aber sie konnten die anderen fühlen, wussten dass sie im Geiste miteinander verbunden waren. Sie hatten alle das gleiche Ziel. Sie wollten Chunin werden und das würden sie auch um jeden Preis durchsetzten.

„Stifte weg, die Zeit ist um! Nun erwartet euch die letzte Frage.“ tönte Ibiki plötzlich. Vor lauter Schreck fielen einigen die Stifte aus der Hand. Totenstille setzte ein. Gebannt blickten die Schüler nach vorne. „Jetzt entscheidet sich erst richtig ob ihr das Zeug habt weiterzukommen! Seid gewarnt!“

Im Team sind wir eins

ES TUT MIT ECHT LEID!!!!!

Ich weiß, dass ich einen Termin verpasst habe, aber ih hatte im Dezember einfach nix das ich hätt hochladen können. Ich hab glaub ich drei Monate allein an der 10. Frage gesesen. Und auch sonst war dieser Monat einfach anstrengend. Meine brüder hatten beide Geburtstag, dann Weihnachten und in der SChuöe hatte ich nicht eine freie Minute. Grauenhaft sag ich euch.

Aber ich muss mich noch ein weiteres Mal entschuldigen. ich glaub das Kapitel ist ein wenig lasch geraten und das nächste wir vermutlich auch nicht so toll.

ich hoff es wird euch trotzdem ein wenig gefallen. zumindest ein klitze kleines bisschen. *lieb guck*
 

Naja wie auch immer. Hier die Belohnung fürs Warten und dafür dass ihr mich nicht gekillt habt letzten monat.

Hab euch lieb^^
 

Kapitel 6: Im Team sind wir eins
 

Legende: zum Auseinanderhalten der Teams

Name--> Tamiras Team

Name--> Sheilas Team

Name--> Takuyas Team
 

Während den Genin Angst und Bange wurde saßen ihre gemütlich Lehrer auf der Dachterrasse und unterhielten sich seelenruhig.

„Sag mal, was weißt du über den Prüfer, Ibiki Murino?!“ fragte Tamira an Naruto gewandt.

Unter seiner Anbu-Maske gestattete sich Naruto ein Grinsen, das man in seiner Antwort nicht überhören konnte. „Es wird nicht einfach für die Genin, für keinen!“

„Inwiefern?“ Sheila zog eine Augenbraue hoch, die über seine Antwort ein wenig besorgt war.

„Ich hatte ihn damals bei meiner ersten Chunin-Prüfung. Und ich kann wirklich sagen: er ist gnadenlos. Ich hatte es nur durch seine Prüfung geschafft weil ich völlig ohne nachzudenken meinen Gefühlen freien Lauf gelassen habe. Ihr müsst wissen, dass Ibiki zur Anbu-Spitzeneinheit für Folter gehörte und jede Information aus einem Ninja herausholen kann, selbst aus dem Verschwiegensten. Mittels Psychoterror!“ Dies erschreckte die anderen drei und sie sogen scharf die Luft ein. Aber Naruto sprach weiter. „So wie bei mir damals wird er auch heute die Genin an ihre äußersten psychischen Grenzen treiben. Damit will er herausfinden wer den Mut und die Moral zu einem Chunin hat. Hart aber sehr effektiv. Ein ‚schwaches Gemüt’ kommt bei ihm niemals durch und unfähige Schwächlinge noch weniger.“

Die drei hatten verstanden und nickten deshalb, trotzdem sorgten sie sich ein wenig. „Wenn das so ist kann’s ja eigentlich nur gut sein, was?“ meinte Takuya.

„Kommt drauf an.“ widersprach Naruto. „Ibiki wird in ihnen Selbstzweifel auslösen. Zweifel am Vertrauen in den Teams. Warnungen die er ausspricht können die Genin verunsichern. Ihnen Angst machen etwas nicht schaffen zu können, ...oder die Angst vor dem Sterben auslösen!“ erklärte er weiter mit verheißungsvoller Stimme. Die anderen drei fröstelten darüber. „Wie gesagt er arbeitet mit psychischer Folter und nur die besten und mutigsten Schüler kommen durch seine Prüfung.“ setzte Naruto noch dazu und zuckte dann unerwartet mit den Schultern. Fast sofort entspannte sich die Situation als er sagte, dass die Genin es aber schaffen könnten, wenn sie nur fest an das Vertrauen im Team glaubten.

„Fest steht zumindest, sie werden es nicht einfach haben. Aber jetzt mal was anderes. Was ist bei dem Gespräch mit der Hokage raus gekommen?“ fragte Sheila dann. Narutos Laune änderte sich schlagartig und er seufzte leise, aber unmissverständlich. „Entschuldige! Ich wollte nicht-!“ versuchte Sheila die Situation zu retten aber es war schon zu spät. Naruto unterbrach sie.

„Schon gut. Aber naja, es wird unangenehm für mich! Durch das kleine Missgeschick der Genin hat Iruka mitgekriegt wer ich bin. Verständlicherweise ist er sofort zur Hokage gerannt. Sie konnte ihn fürs erste abwimmeln, aber...“ Er schüttelte langsam den Kopf. „...um jede Gefahr auszuschließen möchte sie ein Gespräch zu dritt.“ Dabei lag wie so oft etwas Verborgenes in seiner Stimme.

„Ohne Maske? Du musst ihm also direkt ins Gesicht sehen? Wann?“ fragte Tamira mitfühlend, als sie verstand was das bedeutete.

„In der Zeit, während die Genin im zweiten Teil der Prüfung sind!“

„Warum?“

Narutos Stimme wurde wieder finster. „Vermutlich um der Gefahr von Hachibi vorzubeugen. Wenn etwas schief geht erfährt sie es erst sehr spät und bis dahin kann Konoha Vorkehrungen treffen, für die Gefahr eines Ausbruchs. Vorkehrungen zur Eliminierung!“

Erschrocken hielten die Jonin Atem an. „Das kann doch nich’ abgehen! Die würden damit ’nen Krieg riskier’n!“ warf Takuya ein.

„Dieses würden sie eingehen.“ sagte Naruto noch immer finster. Plötzlich wendete er kurz den Kopf von seinen Kameraden ab. Auch die drei sahen kurz in diese Richtung. „Lasst uns besser gehen. Iruka reicht mir, noch mehr brauch’ ich wirklich nicht.“ Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden und so standen sie auf um das Dach zu verlassen.

Im Treppenhaus kamen sie an ein paar Jonin vorbei, wegen denen sie ja eigentlich gingen. Denn diese Jonin waren Naruto nur allzu bekannt. Es waren Ino, Kankuro, Tenten, Kiba und Shino. Sie hatten sich ein wenigg verändert, wirkten nun fast wie Fremde auf Naruto, nachdem er sie so viele Jahre nicht gesehen hatte. Die Fünf waren vermutlich aus demselben Grund hier oben wie die Kumo-Nins zuvor. Einen ruhigen Ort um zu reden. Sie unterhielten sich zwar jetzt schon aber sobald sie die Kumo-Nins sahen verstummten sie. Dann aber sah Naruto Neugier in ihren Augen aufblitzen als sie ihn sahen. Innerlich stöhnte er auf. //Ich hätte doch einfach vom Dach springen sollen.// dachte er frustriert.

„Was für ein Zufall! Die Ninjas aus Kumo-Gakure die seit Tagen hier sind aber bisher kaum wer gesehen hat. Ihr seid wirklich rätselhafte Gestalten!“ tönte Kiba los.

„Kiba! Sei nicht so unhöflich!“ belehrte Shino ihn und sah Naruto an. „Wir haben gestern erfahren, dass doch ein Anbu dabei ist. Darf ich fragen warum so plötzlich? Und warum man überhaupt einen Anbu zu den Prüfungen braucht? Ziemlich auffälliges Verhalten, finden Sie nicht?“

Naruto nickte. „Genau genommen stimmt es, aber es gibt Umstände die Genin betreffend, dass meine Anwesenheit nötig ist.“ erwiderte er ruhig. Kurz schienen die anderen seine Stimme zu erkennen, schoben es dann aber auf reinen Zufall. Nur eine Person nicht: Ino! Sie starrte ihn nun offen an. Hätte Naruto in den letzten Jahren nicht so sehr an Selbstbeherrschung gewonnen, hätte er vermutlich ihren Blick gemieden. Vielleicht lag es aber auch an der Maske.

„Was sind das für Umstände?“ fragte Tenten. Heimlich erleichtert wendete er seine Aufmerksamkeit Tenten zu.

„Um ehrlich zu sein haben wir unter den Genin einen Jinchuriki. Es handelt sich dabei um Hachibi, dementsprechend sind die Vorsichtsmaßnahmen sehr hoch.“ erklärte Takuya ihnen geduldig. In der Schriftrolle die sie von Tsunade bekommen hatten, stand, dass das Geheimnis um Hachibi an die Prüfer und Ausbilder der anderen Genin-Teams verraten werden darf, vor allen anderen aber geheim gehalten werden soll. Schließlich sollte keine allgemeine Panik ausbrechen. „Nur Prüfer und Ausbilder sind befugt dies zu erfahren, also bitte behalten Sie es für sich. Zumindest solange bis eine andere Regelung in Kraft tritt.“ bat er deshalb.

„Das ist ja sehr interessant. Klar behalten wir es für uns. Aber wie wär’s wenn wir und auf dem Dach weiter unterhalten? Immerhin ist es dort bequemer.“ Kakuro deutete hinauf, aber die Kumo-Nins sahen etwas unsicher zu Naruto. Als er schwach nickte gaben sie ihre Zustimmung. Anscheinend hielt Naruto es für unhöfflich oder unausweichlich. Oder aber er sah keine Gefahr möglicherweise enttarnt zu werden. Also gingen alle rauf aufs Dach und unterhielten sich weiter. Jetzt vorwiegend über den Ablauf der Prüfung, nachdem die Kumo-Nins darum baten das Thema um Hachibi nicht weiter zu erläutern. Die Unterhaltung war eigentlich sehr angenehm und selbst Naruto fühlte so etwas wie Vertrautheit, trotzdem schwebte das Wissen um die Vergangenheit immerzu in seinem Kopf herum. Wenn sie wüssten mit wem sie sich so zwanglos unterhielten, würde sich das schnell ändern, da war sich Naruto sicher.

Trotz seiner düsteren Gedanken übersah er jedoch nicht, dass weder Ino noch Sheila sich an der Unterhaltung beteiligten. Natürlich bemerkten Takuya und Tamira ebenfalls wie still Sheila war, aber sie sahen nicht das was in ihren Augen stand. Naruto aber hatte während den letzten zwei Jahren gelernt die verschiedenen Abstufungen in ihren Augen zu erkennen. Und auch Ino hatte so einen eigenen Blick, zum Teil verwirrt, weil Sheila sie so feindselig ansah, zum anderen wanderte ihr Blick ständig fragend in seine Richtung, was Sheila nur noch mehr auf die Spitze trieb.

„Darf ich kurz unterbrechen?“ wandte er sich an alle zusammen. Leicht verwirrt wandten sich die Köpfe zu ihm. Naruto aber machte keine Anstalten sofort zu antworten. Er stand auf, ging zu Sheila und warf sie sich über die Schulter. Erschrocken schrie sie leise auf. „Entschuldigt aber wir beide sollten gehen. Sheila sieht so aus als sei sie kurz vor einem Wutausbruch, bei dem jemand zu Schaden kommen könnte. Und das sollte ja wohl verhindert werden.“ erklärte er dann.

„Was fällt dir ein?! Lass mich runter, oder ich zeig dir was ein Wutausbruch ist!! Ich bin ja wohl erwachsen und kann mich beherrschen, außerdem bin ich nicht dein Kartoffelsack!! Lass mich runter!!“ schrie Sheila ihn an und fing an zu zappeln. Narutos Griff um ihre Taille festigten sich. „Spinnst du?! Lass mich los, du Grabscher!!“ brüllte sie jetzt, aber Naruto ignorierte das mit einem Grinsen unter der Maske.

„Wir sehen uns später Leute!“ rief er noch und winkte ihnen zu, dann war er mit Sheila im Schlepptau vom Dach verschwunden.

Die Zurückgelassenen Jonin sahen kurz sehr blöd drein, dann plötzlich fragte Kiba. „Sind die zusammen, oder wie?“

„Nein, wieso die Frage?“ antwortete Tamira gleich

„Naja, es hat meiner Meinung nach nicht so ausgesehen als hätte sie sich ernsthaft gewährt.“ meinte er mit gewissem Unterton.

Tamira wollte schon widersprechen, dann aber überlegte sie kurz. „Es wäre zumindest nicht bekannt dass was zwischen den beiden wäre. Und ich muss es ja wissen. Sheila ist meine beste Freundin seit Kindertagen. Und Nar- ah.. dieser Anbu ist der Schwarm jeder Frau, sogar die jüngsten Mädchen fliegen auf ihn.“ //Aber wenn ich genau überlege... Die zwei verhalten sich manchmal schon komisch. Wieso ist mir das nie aufgefallen?// Sie sah ihren Bruder an. „Hat er dir vielleicht etwas erzählt?“

Doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein. So ’n Liebeskram is’ doch eh nur für Frauen!“ sagte er zwar, aber Naruto hatte ihm tatsächlich was erzählt. Takuya schwieg vorerst, er hatte es Naruto versprochen.

„Ähm Entschuldigung. Sie reden so als ob jeder im Dorf weiß wer hinter der Maske ist. Sind die Anbus in ihrem Dorf denn nicht verborgen?“ fragte Kakuro interessiert.

„Nur außerhalb des Dorfes. Innerhalb kennt jeder die Identität der Anbus. Aber er ist besonders, weil er derjenige ist, der das ganze Dorf umgekrempelt hat als er damals zu uns kam. Im positiven Sinne!“

„Ach so... Hoppla, so spät schon. Wenn ich mich nicht irre sind die Genin gerade bei der letzten Frage. Na dann mal viel Spaß!“ stellte Kakuro fest und grinste.

„Wieso viel Spaß?“ fragte Takuya.

„Der Prüfer ist sagen wir... eigen. Vielleicht sollten Sie sich darauf vorbereiten Ihren Schülern seelischen Beistand zu leisten.“ sagte er, da Tamira und Takuya aber schon über ihn Bescheid wussten fragten sie nicht weiter nach. Es schien auch nicht besonders aufzufallen dass sie es nicht taten.

//Sie sind eben doch niedriger als wir gestuft... Trotzdem mach ich mir leichte Sorgen um die Genin, und um Sheila// dachte Tamira bei sich. „Na wie auch immer. Wenn die Prüfung schon so weit ist sollten wir vielleicht zu ihnen gehen. Vorher sollten wir aber unsere beiden Kollegen wieder finden.“

„Das könnte schwierig werden!“ grinste Takuya und bekam prompt einen Schlag auf den Kopf. Er deutete demonstrativ auf seine Schwester. „Und das muss ich mir von meiner kleinen Schwester gefallen lassen!“ Nach diesen Worten aber war er schneller als die nächste Faust. Noch während er flüchtete winkte er den anderen Jonin zu und sprang vom Dach, gefolgt von Tamira. Ino, Kankuro, Tenten, Kiba und Shino blieben leicht verwirrt zurück.

Außer Reich- und Sehweite stoppten die beiden Geschwister und sahen einander viel sagend an. „Die Blonde, diese Ino, ob sie weiß wer hinter der Maske steckt?“ fragte Tamira.

„Keine Ahnung, aber du hättest dich fast verplappert. Das hätte verdammt böse enden können!“ antwortete er belehrend. Einer der wenigen Gelegenheiten in denen er so sein musste.

Schuldbewusst wendete Tamira den Blick ab. „Ich weiß. Aber es ist einfach ungewohnt ihn nicht beim Namen nennen zu dürfen!“ verteidigte sie sich kleinlaut.

„Das versteh’ ich. Mir geht’s nich’ besser. Aber jetzt sollten wir ihn und Sheila suchen.“ Tamira nickte und damit machten sie sich dann auf Narutos und Sheilas Chakra zu suchen. Dabei waren sie mit den Gedanken mehr oder weniger bei den Genin und wie ihre Prüfung wohl verlief.
 

*#*#Zurück bei der Prüfung*#*#
 

Legende: zum Auseinanderhalten der Teams

Name--> Tamiras Team

Name--> Sheilas Team

Name--> Takuyas Team
 

„Jetzt entscheidet sich erst richtig ob ihr das Zeug habt weiterzukommen! Seid gewarnt!“ Während er in die verbliebenen Reihen der Genin sah wurde Ibikis Blick so hart wie Stein. „Da die bisherige Inkompetenz weg ist und 45 Minuten vergangen, wird jetzt die letzte Frage gestellt. Zuvor aber gibt es noch eine Regel. Sie wird die letzten Hoffnungslosen eliminieren.“ Angespannt lauschten die Genin seinen Worten und wünschten er würde die Stille endlich wieder beenden. Gleichzeitig fürchteten sie sich davor was er noch zu sagen hatte und wie die zehnte Frage lautete. Auch die Kumo-Genin waren nicht mehr so ruhig. Eiskalte Schauer überfielen sie. Ob es an der allgemein herrschenden Spannung lag oder an ganz gewöhnlicher Angst wussten sie nicht. Denn dass sie ein wenig Angst vor Ibiki hatten mussten sie sich leider eingestehen. Ibiki fuhr endlich eiskalt fort. „Als erstes entscheidet ihr ob ihr die Frage beantworten wollt. Kneift einer, wird das ganze Team augenblicklich durchfallen und könnt die Prüfungen ein anderes Mal wiederholen. Entscheidet ihr euch weiterzumachen und beantwortet die Frage falsch, werdet ihr erstens disqualifiziert und werdet nie wieder an den Prüfungen teilnehmen dürfen!“

Die Reaktion auf diese Regel war erstmal, dass alle kreidebleich wurden. „Das können Sie doch nicht machen!!!“ schrie jemand aufgebracht. Einige stimmten mit ein, und andere sahen sich verzweifelt suchend nach ihren Kollegen um. Auch die Kumo-Genin sahen zueinander, aber keiner von ihnen wusste momentan weiter. Unauffällig spähten sie zu Tsukihime. Sie war diejenige die fast immer aufmunternde Worte und Gestiken fand um andere wieder aufzubauen. Aber selbst sie wirkte gerade verunsichert. //Ruhig, ruhig. Ich darf die anderen jetzt nicht im Stich lassen. Ich muss überlegen. Die Frage zu beantworten wird sicher nicht so das Problem sein, nicht für uns. Aber wenn die Spione die Frage zur Tarnung halber nicht beantworten. ...Nein! Wir müssen beweisen dass wir auch so klug genug sind. Naruto würde das sicher auch so wollen. Wir halten zusammen und wenn wie versagen tun wir’s gemeinsam, als Team!// Sie atmete tief durch und nickte bestimmt, dann lächelte sie aufmunternd. Zur Bekräftigung legte sie die Hand auf das Ninjaband ihres Dorfes, das sie um den Hals trug. Die Anderen lächelten und legten ebenfalls die Hand auf ihre Ninjabänder. »Verliert nie den Glauben an euch und eurer Team! Das Wichtigste im Leben ist Freundschaft und Freundschaft verbindet uns alle miteinander.« hatte Naruto einmal gesagt und jetzt war es Zeit zu zeigen, dass sie verstanden warum er das gesagt hatte. Fest entschlossen blickten sie wieder zum Prüfer. Gerade notierte er zwei Teams die sich entschieden haben zu gehen. Als sie den Raum verlassen hatten fragte er noch mal ob irgendwer den Raum verlassen wolle, aber es meldete sich keiner. Jedoch die Selbstzweifel blieben in den Gesichtern vieler Schüler. Ibiki sah sich jeden noch einmal an und blieb an den Kumos hängen. Was er in ihren Augen sah erschreckte ihn leicht. Diese offene und ehrliche Entschlossenheit, seine Träume verwirklichen zu wollen, hatte er schon einmal gesehen. //Naruto Uzumaki! Sie haben die gleichen Augen wie er. Als wären sie von ihm ausgebildet worden, aber das ist nicht möglich... Wenn sie aber so werden wie er... freue ich mich auf ihre Entwicklung. Diese Genin haben es verdient Chunin zu werden, mehr als alle anderen// Von alledem aber ließ sich Ibiki nichts anmerken. „Das war nun die letzte Chance... für Feiglinge! Das Einzige, das ich jetzt noch dazu sagen kann ist: Ihr habt bestanden!“ Überbreit Grinsend beobachtete er wie einer nach dem anderen aus allen Wolken fiel. Die Kumo-Genin sahen zuerst unbegreiflich drein, dann strahlten sie pure Freude aus. Wo andere plötzlich anfingen nach dem Warum zu fragen, sah Ibiki ihnen förmlich an wie sie alles analysierten und begriffen.

„Wieso haben wir bestanden? Sie haben ja noch nicht mal die 10. Frage gestellt.“ rief einer der Suna-Nins aus. Jetzt war es Zeit ihnen alles zu erklären.

„Diese Frage gab es sehr wohl. Die 10. Frage war die Entscheidung die ihr getroffen habt.“ Verwirrung legte sich über sie meisten Genin. „Lasst mich die Prüfung genauer erklären: Alles hing von der Regel ab dass die Ergebnisse des ganzen Teams das Weiterkommen bestimmen. Ihr musstet also alle Aufgaben richtig beantworten, denn sonst wärt ihr eurem Team eine Last gewesen. Da aber die Aufgaben unlösbar für Genin waren seid ihr zwangsläufig dazu gezwungen zu betrügen. Unter euch Genin haben wir zwei Chunin eingeschummelt, die alle Antworten kannten und somit das Ziel einiger anderer wurden.“ Mit diesem Stichwort gaben die Maulwürfe sich schuldbewusst zu erkennen. Tsukihime und Zen grinsten. „Andere haben sich die Information über andere Wege geholt. Auf diese Weise wurden Wille und Geschick eines jeden Einzelnen getestet. Die, die zu auffällig und unfähig waren haben wir aussortiert. Manche denken vielleicht, dass das alles sinnlos war, aber das war es nicht. Information sind das Wichtigste, das es gibt. Informationen über den Feind bringen einen taktischen Vorteil, sofern sie richtig sind. Gewisse Dinge werden vom Feind vertuscht oder verfälscht. Dann habt ihr die Aufgabe die richtigen heraus zu bekommen. Tut ihr das nicht kann es das Verhängnis für das gesamte Team sein.“ erklärte er ruhig, aber eindringlich. Sämtliche Genin hörten ihm aufmerksam zu. „Vielleicht denkt ihr jetzt dass die 10. Frage überflüssig war, wenn es doch um Informationsbeschaffung geht. Aber da irrt ihr euch ebenfalls. Die Bedeutung dieser Frage versteht ihr wenn ihr darüber nachdenkt, welche Entscheidungen als Ninja vor euch liegen. Stellt euch vor ihr habt als Chunin eine wichtige Mission bei der ihr nichts von euren Gegnern wisst. Anzahl der Gegner, deren Fähigkeiten und Bewaffnung sind unbekannt. Es ergibt sich, wie auch bei der 10. Frage eine ‚machen oder nicht machen’ –Entscheidung. Euer Leben könnte auf dem Spiel stehen, würdet ihr also wie die Feiglinge um euer Leben rennen, das Team und das Dorf im Stich lassen, nur um euer eigenes Leben zu retten. Lasst euch eines gesagt sein: Jeder Ninja kann ersetzt werden, aber strategische Informationen nicht!! Von jedem Chunin wird erwartet, dass er erkennt was wichtig ist. Ein Chunin darf eine gefährliche Situation nicht ablehnen nur um der eigenen Sicherheit willen. Das ist purer Egoismus, den sich ein Chunin nicht leisten kann. Manches ist unausweichlich, aber dann muss man Mut und die Fähigkeit, schwierige Situationen meistern zu können, beweisen. Ein Chunin ist ein Gruppenleiter der alles riskiert für sein Dorf!

Diejenigen, die in einer kritischen Situation nicht auf ihr Schicksal setzen können... Diejenigen die aufgeben wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird, weil es ein nächstes Jahr gibt und ihre Gedanken über einer ungewissen Zukunft ruhen lassen ... Solche Narren die keine Entschlossenheit haben, haben kein Recht Chunin zu werden. Das ist es woran ich glaube und das ist was ihr euch zu Herzen nehmen sollt. Die heutige Aufgabe habt ihr bestanden, und einige von euch halte ich wirklich für würdig Chunin zu werden. Zeigt also dass ihr die Qualitäten eines wahren Anführers, eines Chunin habt. Beweist euch und allen anderen, dass ihr würdig seid! Damit ist die erste Chunin-Auswahl beendet! Ich wünsche euch weiterhin viel Glück!“

Ibikis Vortrag war beendet, aber bevor auch nur einer die Gelegenheit hatte erleichtert zu seufzen, splitterte plötzlich das Fenster. Und einen Moment später stand eine Frau vor den Genin, hinter ihr ein übertrieben großes schwarzes Tuch mit einem Namen. „Es tut mir Leid wenn ich euch in eurer Freude unterbrochen habe, aber noch seid ihr nicht aus dem Schneider. Ich bin euer 2. Prüfer, Mitarashi Anko. Und damit ab in die nächste Runde mit euch.“ schrie sie quietsch vergnügt, was die Genin im Saal mehr schockierte als Ibikis abgebrühte Strenge. Anko schien aber genau diese Reaktion gewollt zu haben, sie lächelte breit. Anschließend sah sie sich um und zählte die Überbleibsel der ersten Prüfung. „51 Genin, also 16 Teams. Ich weiß nicht ob mir das gefällt. Von Jahr zu Jahr werden es weniger. Du hast anscheinend neue Methoden, was Ibiki?“ wandte sie sich an ihren Kollegen, der ziemlich angesäuert wirkte.

„Was man bei dir nicht sagen kann!“ erwiderte Ibiki schnippisch, worauf Anko zornesrot anlief. „Aber ich kann dir versprechen, diese hier haben gute Chancen.“

„Na das wollen wir doch hoffen, trotzdem wir bei mir die Hälfte der Teams durchfallen. Das wird ein Spaß.“ Wie zu erwarten war waren die Genin von ihren Worten wenig begeistert, sie hielten sich jedoch zurück und zerfetzten sie stattdessen nur in Gedanken. Anko wusste mit Sicherheit was in so manchen Köpfen vorging und sprach weiter, damit da nicht zu viel Mordgedanken hochkamen. „Ich werde die Einzelheiten morgen bekannt geben. Wir werden an einen anderen Ort gehen, darum fragt eure Jonin-Lehrer nach dem Treffpunkt und der Zeit. Das ist alles, ihr seid entlassen!“

Nun endlich durften die Schüler aufatmen und das taten auch einige. Andere sanken erleichtert in ihren Stühlen zusammen. Und manche flohen mehr oder weniger aus dem Raum. Die Kumo-Genin sahen sich an und lächelten. Dann standen sie auf und gingen langsam aus dem Raum. Ibiki und Anko sahen ihnen nach, als sie sich in eine Art eingeübte Reihe ordneten und dabei sichtlich froh waren. „Der Sensei wird stolz auf uns sein. Obwohl er das ja immer ist!“ sagte einer von ihnen, die anderen stimmten mit ein. Die beiden Prüfer, wunderten sich über den seltsamen Ausdruck, schließlich hatten sie doch drei verschiedene Lehrer, darunter zwei Frauen. Sie zweifelten aber auch daran, dass Takuya alle ausbildete. Wen also meinten sie, fragte sich Ibiki.

Allmählich verließen dann auch die anderen den Saal. Ibiki und Anko gingen zur Tür und sahen zu den Kumos hinüber. Die drei Jonin und ein Anbu. Der Anbu ging gerade in die Hocke und die Genin fielen regelrecht über ihn her. Andere Genin und Jonin beäugten das stirnrunzelnd. Scheinbar hatten die Genin den Anbu gemeint, so wie sie auf ihn reagierten. Als sie alle gingen war Anko bereits zurück im Prüfungssaal um mit den anderen Jonin zu sprechen, da sah der Anbu kurz zurück und blickte Ibiki genau an. Er nickte und dann drehte er ihm wieder den Rücken zu. Ibiki wunderte sich kurz was das denn sollte, dann ganz plötzlich stachen ihm die blonden Haare ins Auge. //Naruto?! Aber das kann doch gar nicht...// Er konnte den Gedanken nicht zu ende bringen, da Anko nach ihm rief. Widerwillig ging er zu ihr. „Was denn?“ fragte er aber trotzdem normal.

„Hast du rausbekommen, wer von ihnen Hachibi hat?“ fragte sie.

„Nein, sie haben es geschickt so eingefädelt, dass sie alle zueinander gesehen haben auf eine Art und Weise, dass keiner was erkennen konnte.“ meinte er darauf ernst.

„Tatsächlich? Für Genin ist das erstaunlich, glaubst du der Anbu hat da seine Finger im Spiel?“

„Mit Sicherheit!“ Anko seufzte, beließ es aber dabei und ging. Ibiki schlenderte durch die Reihen und sammelte die Zettel ein, da fielen ihm die der Kumos-Genin sofort auf. Zwei von ihnen waren identisch mit denen der Chunin-Spione und die anderen wichen auch nicht sonderlich ab. Verwundert wandte er sich an die anderen Jonin. „Habt ihr irgendetwas von den Kumo-Genin registriert?“ fragte er sie.

Aber die schüttelten nur den Kopf. „Nein. Von ihren Methoden war absolut nichts zu erkennen. Es schien mehr als hätten sie nur so dagesessen, ohne irgendwas zu tun, als darauf gewartet, dass die Zeit vergeht.“ antwortete einer von ihnen.

Ibiki blickte grimmig, aber doch verwirrt. Das Rätsel um diese 12 wurde immer größer. „Und trotzdem haben sie jede einzelne Frage punktgenau und identisch beantwortet. Dabei gab er ihnen die zwölf Blätter, der betreffenden Genin.

„Das ist ja unglaublich! Wie haben sie das geschafft!?“ stieß einer hervor.

„Gerüchten zufolge werden einige von einem Anbu ausgebildet.“ warf ein anderer ein.

„Vielleicht stimmt das ja, aber trotzdem sind sie Genin. Sie können doch nicht einfach so ein dermaßen großes Talent besitzen. Einzelne ja, aber nicht alle!“

„Möglicherweise doch. Immerhin wissen wir über die Genin aus Kumo-Gakure kaum etwas. Weder wie sie ausgebildet werden noch mit welchen Talenten ihre Fähigkeiten sich auszeichnen. Vergesst nicht, sie sind dieses Jahr das erste Mal hier bei uns. Und damals in Suna, waren sie nur beim ersten Teil dabei.“ erinnerte Ibiki sie. So sehr sie aber auch grübelten, sie fanden keine Antwort, aber Ibiki hatte da eine Idee wen er möglicherweise fragen konnte. Aber nicht sofort und auch nicht heute. Die Chunin-Prüfungen waren lang, er hatte also genug Zeit.
 

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„Das mit der letzten Frage war echt unfair. Ich hatte solche Angst, vor dem Prüfer, aber ich wollte auch nichts unversucht lassen.“ tönte Sara lautstark.

Naruto lachte nur. „Er ist sehr streng, aber bei ihm kommen wirklich nur die durch die es verdient haben. Seine Methoden sind nicht sehr nett, aber effektiv und das rechne ich diesem Mann hoch an.“

„Trotzdem-!“ meckerte Sara weiter.

„Ach komm schon Sara. Wir haben’s erst mal geschafft, das ist doch das Wichtigste.“ unterbrach Yamato sie und knuffte sie in die Seite. Sofort lachte sie los und versuchte Yamato zu stoppen, was aber nicht wirklich gut klappte. Yamato machte weiter. Auch wenn es niemand aussprach, nicht mal die beiden, wussten alle, dass sie ineinander verliebt waren.

„Yamato hat Recht, und morgen werden wir es auch wieder schaffen. Aber wo müssen wir uns eigentlich treffen. Mitarashi-san sagte wir sollten unsere Lehrer fragen.“ meinte Kyoko dann.

„Ah ja, das steht in der Schriftrolle. Einen Moment.“ Sheila holte die Schriftrolle aus der Jacke und rollte sie auf. Neugierig wie sie waren wollten natürlich alle wissen was da drin stand.

Naruto wuselte ihnen über die Köpfe und drückte sie runter. „Na na na, bloß nicht übermütig werden.“ stutzte er sie zurecht, worauf sie anfingen zu protestieren. Als er sie losließ hatte Sheila die Schriftrolle schon wieder eingesteckt. Darauf seufzten sie gespielt enttäuscht.

„Ihr trefft euch morgen und neun Uhr früh am Trainingsgebiet 44. Wir haben hier eine Karte und einer von uns soll euch hinführen.“ erklärte sie und sah Naruto an. „Machst du das?“

Er zuckte mit den Schultern. „Klar doch.“ stimmte er zu und grinste unter der Maske. //Die Gesichter lass ich mir doch nicht entgehen.// Heute Abend war ein Treffen der Ausbilder um die Schriftrollen für die Prüfung vorzubereiten. Er freute sich schon richtig auf das Ganze. Vor allem auf die schockierten Gesichter seiner Kollegen, wenn sie den netten Beinamen des Trainingsgebietes erfuhren.
 

Fortsetzun folgt...
 

Hier meld ich mich noch mal. wie gesagt das nächste kapitel wird vermutlich auch nicht so toll. da wird vorraussichtlich viel gequatscht,...hm...viellecht auch nicht. keine ahnung.

Jedenfalls wollt ihc euch noch sagen, dass es vielleicht öfter vorkommt dass ich nur jeden zweiten Monat was hochlade. Die Prüung, die Personen, die Genin, die Jutsus, die Kämpfe und was da sonst noch auf mich (und euch) zukommt muss ich mir alles gut überlegen und vor allem die Jutsus muss ich mir ausdenken. das kann was werden, aber ich werd versuchen sie auf demselbem niveau wie beim ersten teil zu machen und versuchs sogar noch esser zu machen. obs was wird kann ich nicht sagen, aber ich versuchs.

Also gut. Danke fürs lesen und vergesst bitte das Komi nicht.

LG Sahara-san^^

Das Anbu-Mysterium

Bitte bitte schlagt mich nicht!!! *heul*

Ich weiß, dass ich euch alle viel viel zu lang hab warten lassen. Ich könnt euch jetzt vermutlich zigtausend Ausreden autftischen, aber ich erspar euch dieses Trauerspiel.

ICh bin für alles offen. Schläge, Tritte, Drohungen, ... vielleicht auch nette Worte fürs Kapi?...

*Stille* äh, vielleicht auch nicht

Viel Spaß beim Lesen!^^
 

Kapitel 7: Das Anbu-Mysterium
 

Einige Stunden nach der ersten Prüfung, aber doch einige Zeit bevor das Treffen der Ausbilder stattfand, traf sich der Freundeskreis zu dem einst auch Naruto gehört hatte. Kankuro und seine Schwester waren ebenfalls dabei, dafür aber fehlte Sasuke. Er hatte eine Mission außerhalb des Dorfes und würde erst in ein paar Tagen wieder da sein.

Im Mittelpunkt ihres Gesprächs stand die Chunin-Püfung, wie es auch schon die letzten Wochen gewesen war. Kankuro, Shino, Ino, Tenten und Kiba mussten sich da einigen Fragen stellen, wie es ihre Genin geschafft hatten sich nicht vor Ibiki in die Hose zu machen. Das Gelächter hörte man noch einige Häuser weiter.

„Ach und übrigens, wir haben da wen getroffen.“ sagte Tenten plötzlich.

„Wen denn?“ fragte Choji, mit vollem Mund.

„Als wir aufs Dach gingen sind wir zufällig den Kumo-Jonin begegnet, und ihrem Anbu!“ erzählte Tenten.

„Ja genau, und wisst ihr was...!“ platzte Kiba dazwischen, noch ehe jemand etwas fragen konnte. „...in Kumo-Gakure wissen alle wer die Anbus sind. Da gibt es keine Anonymität.“

„Is’ ja krass. Und wer ist dieser Anbu dann?“ fragte Lee und sprang in seinem Feuereifer fast über den Tisch.

„Das haben sie natürlich nicht gesagt. Sie sind nur innerhalb des Dorfes nicht anonym, außerhalb schon.“ warf Shino ein. Lee wirkte ein wenig enttäuscht, nahm es aber ansonsten einfach so hin.

„Und wie sind sie alle so? Vor allem der Anbu, das große Mysterium! Habt ihr erfahren warum der dabei ist?“ wollte Neiji wissen. Kurz zögerten die anderen und sahen sich fragend an.

Ino rettete die Situation. „Wir wissen es schon, aber es ist eine Sache die nur Prüfer und Ausbilder erfahren dürfen. Es ist nichts Schlimmes. Naja, wenn man’s genau nimmt schon, aber nicht so dass Gefahr auf einen Krieg besteht, es ist was ganz anderes.“ erklärte sie ruhig. //Wird er heute bei der Versammlung auch dabei sein, oder bleibt er bei den Genin? Das wüsst’ ich zu gern. Noch mehr aber möchte ich wissen, ob mein Gefühl richtig ist.//

Die anderen schienen zwar noch immer nicht ganz zufrieden damit, aber ihre Neugier würde auch nicht weniger werden, wenn sie den Grund kannten. Ganz im Gegenteil, es würden nur noch mehr Fragen aufkommen. Warum es bisher nie bekannt wurde? Wer es denn war? Was man gegen diese Individuum tun sollte? Wieso dieser Anbu sie aufhalten konnte? Traute man denn den vereinten Kräften von Konoha nicht? Und so weiter und so fort. Die Fragen würden nie enden...

„Gut aber wie ist er denn so, dieser Anbu?“ fragte Hinata. Sie hatte das Gefühl, dass sie am Vortag gespürt hatte nicht vergessen, viel darüber nachgedacht und irgendwann war ihr aufgefallen, dass ihr das Chakra, das sie als solches erkannt hatte, irgendwie vertraut war. Sie wusste, irgendwo, bei irgendwem, hatte sie es schon einmal gefühlt, aber sie kam einfach nicht darauf bei wem. „Beschreibt ihn doch mal.“

„Also er scheint eigentlich ein ganz netter Typ zu sein. So wie sich die drei Jonin ihm gegenüber verhalten haben und über ihn geredet haben, als er weg war, könnte man sich auch vorstellen reden sie mit dem Raikage. Als wäre er der Anführer nach dem Kage und er ist Frauenschwarm Nr. 1 im Dorf.“ erklärte Kiba seinen Freunden. „Uns gegenüber war er ein wenig distanziert, aber das könnt’ auch an der Maske liegen, die seine Stimmungen verschluckt.“ Er zuckte mit den Achseln.

„Nein, er war wirklich distanziert, so als verberge er etwas und wolle nicht, dass wir es erfahren. Seine Kollegen haben sich auch so verhalten, als ob sie ihn vor einer Entdeckung bewahren wollten. Sie haben öfter unsere Aufmerksamkeit von ihm abgelenkt und das Thema gewechselt.“ Das allerdings schien wirklich nur Kankuro bemerkt zu haben. Ino hatte es sicher nicht gemerkt, so fixiert sie auf den Anbu selbst und zwangsläufig auch auf Sheila war. Tenten hatte es ebenfalls nicht gesehen, denn ihre Aufmerksamkeit galt zum Großteil Ino’s Verhalten.

„Eine der Jonin kam mir ein bisschen komisch vor. Sie hat sich überhupt nicht am Gespräch beteiligt und nur Ino angestarrt. Und Ino hat die ganze Zeit über den Anbu angestarrt. Wer weiß, vielleicht passte dieser Sheila das nicht und sie war eifersüchtig. Immerhin wurde sie nachher ja vom Anbu regelrecht verschleppt.“ sagte Tenten vollkommen normal, aber trotzdem lief Ino leicht rot an als jetzt alle zu ihr sahen. Da musste sie wohl ein wenig erklären, oder besser gesagt ablenken.

„Na wenn du ihn die ganze Zeit angestarrt hast muss er ja was her machen. Ist ja immerhin verdammt schwer deine Gedanken mal von diesem Verräter wegzukriegen. Das schaffen sonst nur deine Genin.“ gab Shikamaru gelangweilt von sich, aber ‚Verräter’ benutzte er bewusst um ihr wieder mal klar zu machen, was Naruto in aller Augen wirklich war. „Also, wie ist er denn so?“

Ino wurde etwas nervös, versuchte aber sich gelassen zu geben und zuckte daher nur mit den Schultern. „Das ist es nicht. Es ist halt seltsam wenn da einer mit Maske sitzt während man versucht ein normales Gespräch zu führen. Wegen der Maske kann man auch nicht viel erkennen. Er hat blondes Haar und einen gut trainierten Körper, wie jeder andere Anbu. Mehr gibt’s nicht zu sagen.“

„Bist du dir da ganz sicher?“ fragte Sakura stichelnd und stieß Ino mit dem Arm an. Ino wurde darauf noch eine Spur röter. Am liebsten hätte sie ihnen allen an den Kopf geworfen, dass er den gleichen Geruch wie Naruto hat, das blonde Haar wie das von Naruto war und sie verdammt noch mal glaubte dass er es wirklich war! Aber das ging ja natürlich nicht. Die anderen würden ihr nur wieder sage sie fantasiere und ihr stundenlang versuchen einzureden, er sei ein grausamer Mörder und sei es nicht wert dass sie ihm immer noch nachhing. Auf diese Moralpredigten konnte sie gut und gerne verzichten.

„Wartet mal kurz. Der Anbu hat seine Kollegin verschleppt? Wie darf man das verstehen?“ fragte Hinata leicht verwirrt.

„Na ja, diese Sheila sah ja ziemlich grimmig drein. Da unterbrach der Anbu die Unterhaltung und schmiss sie sich wie einen Kartoffelsack über die Schulter. Bevor wir richtig reagieren konnten war er mit ihr vom Dach verschwunden.“ antwortete Kiba.

„Und das hat sie einfach so zugelassen? Zwischen den beiden ist sicher etwas!“ stellte Sakura fest. Kurz zuckte Ino. Sakura sah sie schief an, sagte aber nichts. //Ino ist verknallt! Ganz sicher. Na wenn das so ist werd’ ich mal sehen was ich für sie tun kann.//

„Sie hat sich schon aufgeregt, aber nicht direkt gewehrt. Ist schwer zu erklären.“ widersprach Shino.

Die Anderen sahen kurz unverständlich drein, zuckten dann aber mit den Schultern und taten es damit ab. „Geht uns ja eigentlich auch nichts an, was die treiben.“ sagte Neji. „Habt ihr eine Ahnung was er verheimlichen könnte?“ fragte er weiter. Die Konoha-Ausbilder zuckten nur mit den Achseln.

„Jetzt mal was Anderes: Ibiki. Der war heute besonders ätzend. Gleich zu Beginn als sich einige über die schriftliche Prüfung aufregten, schmiss er vier Teams raus.“

„WAS?! Echt?! Wouh, das ist heftig.“ platzte es aus Lee heraus. Und so ging’s dann auch weiter. Sie diskutierten darüber wie streng Ibiki diesmal gewesen war und dass er absolut nichts von seiner Strenge verloren hatte. Sie waren alle echt froh, dass sie nicht mehr bei ihm zur Prüfung antreten mussten. Sie hätten sich vermutlich noch heute in Grund und Boden gefürchtet, obwohl Ibiki sich irgendwie verändert hatte. Seit damals, als Naruto seine Tat begangen hatte. Aber niemand hatte den Zusammenhang je bemerkt oder gar verstanden. Sie hatten die Augen davor verschlossen und sich somit auch vor der Wahrheit verschlossen
 

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Legende: zum Auseinanderhalten der Teams

Name Tamiras Team

Name Sheilas Team

Name Takuyas Team
 

„Sensei-Naruto?“

„Ja, Sara. Was ist denn?“ fragte Naruto und sah von einer Schriftrolle, an der er gerade schrieb, auf. Er blickte dem Mädchen ins Gesicht und sah an ihrem Ausdruck, dass sie wohl eine längere Frage hatte, also klopfte mit der Hand auf die Stelle neben sich. Das Mädchen kam auf Naruto zu und setze sich an die angebotene Stelle.

„Heute, kurz vor der Prüfung, haben wir uns alle mit ein paar Suna-Genin unterhalten. Die waren sehr nett und nicht so blöd wie die anderen. Sie werden von diesem Puppenspieler ausgebildet, aber sie haben auch etwas über den Kazekage gesagt, das mich ein wenig verwirrt hat.“

Naruto zog eine Augenbraue hoch. „Mit dem Puppenspieler meinst du Kankuro, oder?“ Sara nickte. „Und was hat dich in punkto Kazekage so verwundert?“ fragte er weiter.

Sara biss sich kurz auf die Lippe und suchte anscheinend nach Worten. „Also, die Genin sagten, dass der Kazekage auch einen Biju in sich hat. Stimmt das?“

Naruto nickte. „Ja, das stimmt. Aber was irritiert dich daran so? Das ist eine allgemein bekannte Tatsache.“

„Ich hab’s zum ersten Mal gehört.“ schmollte sich leicht, riss sich dann aber zusammen. „Wenn er aber ein Jinchuriki ist, wieso haben die Leute ihn dann als Kage akzeptiert? Ich meine... Suna war doch auch nicht besser als Konoha oder auch Kumo, ganz früher.“ Das Gespräch zwischen Naruto und ihr bekamen jetzt auch die andern mit und waren nun ebenfalls neugierig geworden. Sie verließen ihre vorherigen Plätze und setzten sich nun ebenfalls zu den beiden.

„Wir wüssten das auch gern.“ sagten sie. Naruto sah alle der Reihe nach an und seufzte dann leise. Er war aber nicht genervt oder so. Es freute ihn schon, dass sie alle so wissbegierig waren und diese Frage war ja auch durchaus berechtigt. In Anbetracht dessen, wie Konoha gerade auf die Anwesenheit eines weiteren Jinchuriki reagierte. Es war nur, dass es ihm nicht leicht fiel sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Trotzdem, seinen Schülern zu Liebe, würde er es tun. Je mehr sie wussten, desto mehr konnten sie aus ihrem Leben machen und desto mehr konnten sie die Welt ändern. Sie waren schließlich die Zukunft ihres Dorfes.

„Das ist eine lange und komplizierte Geschichte.“ sagte er und dann begann er seinen Genin zu erzählen, wie er und seine damaligen Freunde Gaara kennen gelernt hatten. Über Gaara’s Vergangenheit, die seiner eigenen so ähnlich war und doch vollkommen anders. Dass Gaara durch ihn, Naruto, erst begriffen hatte was es bedeutete zu fühlen und dass das Leben kostbar war, egal wer oder was man war. Wie Gaara es geschafft hatte sich über Jahre, allmählich das Vertrauen seines Dorfes zu verdienen und letztendlich zum Kazekage gewählt wurde, weil es sich mehr als einmal in höchste Lebensgefahr begeben hatte, nur um das Dorf das ihn einst so feindlich gesinnt war, zu beschützen. Und alles weitere was Naruto noch so über Gaara wusste.

Und obwohl er es versuchte zu verbergen, nahmen die Genin seine Schwermütigkeit, als es über seine damaligen Freunde sprach, sehr wohl wahr.

„Suna-Gakura hat sich also auch nur wegen dir verändert und sich den Jinchuriki gegenüber geöffnet? So wie Kumo-Gakure?“ fragte Noburu.

Naruto lächelte schwach. „Wenn man es so ausdrücken will, ja.“

Tsukihime sah Naruto besorgt an. „Vermisst du die Zeiten wo du ihn noch als Freund hattest sehr?“ fragte sie leise. Narutos Gesicht veränderte sich. Er grinste jetzt breit, was die Genin verwirrte.

„Nein. Weil Gaara und ich noch immer Kontakt haben und unsere Freundschaft nie unterbrochen wurde. Warum denkt ihr denn habe ich sonst so viele Aufträge in Suna? Gaara ist der einzige der weiß, dass ich in Kumo lebe und er hält es geheim. Immer wenn ich in Suna bin treffen wir uns und reden darüber was wir seit dem letzten Mal gemacht haben. Wir sind noch immer super befreundet.“ lachte er und die Genin konnten jetzt nur Staunen.

Sheila, die bis eben noch besorgt im Türrahmen gestanden hatte, lächelte nun leicht. //Er lässt sich eben nie unterkriegen. Das ist es was seine wahre Stärke ausmacht... und dafür liebe ich ihn// dachte sie und bemerkte dabei nicht wie sie von Tamira verstohlen beobachtet wurde.

Takuya aber sah das und verdrehte kurz die Augen. //Ich werd’ mit Naruto da drüber red’n müss’n//

In dem Moment klopfte es dann an der Tür. Schnell schnappte Naruto seine Maske und setzte sie auf. Tamira ging in den Flur und kam mit der Mitteilung zurück, dass sie zur Besprechung abgeholt wurden. Da erhoben sich Naruto und Takuya vom Boden. Beide wandten sich an die Schüler. „Während wir weg sind macht bitte keinen Unfug, sondern geht am Besten gleich schlafen. Die Prüfungen gehen Morgen weiter, da solltet ihr fit sein, okay?“ Ohne zu quengeln stimmten sie zu und verzogen sich in ihre Betten. Darüber waren ihre Jonin kurz überrascht, aber sie waren auch froh darüber und verstanden es eben auch. Ihre Genin waren nun mal sehr diszipliniert, wenn es um ihren nächsten Ninja-Rang ging.

Gemeinsam gingen Naruto und die anderen mit dem Jonin, der sie abholen gekommen war, mit. Leider war es derjenige dem Naruto am aller meisten aus dem Weg gegangen wollte: Neji. Diese Situation war nicht nur verdammt unangenehm und schwer, sondern auch noch ungemein gefährlich. Falls es Neiji einfallen würde sein Byakuugan einzusetzen würde er nicht nur Narutos doppelte Chakra-Bahnen sehen, sondern auch noch Tsukihimes Doppelsystem. Dann wäre die ganze Mühe, Hachibi’s Träger zu verschleiern, sinnlos gewesen. Denn auch wenn Neiji nicht wusste, oder es zumindest nicht wissen sollte, dass es einen Jinchuriki unter den Genin gab, alle Konoha-Nins waren misstrauisch wegen dem Anbu. Neiji bräuchte nur aus diesem Gefühl heraus und aus eigener Neugierde zu handeln und schon wäre eine Riesenkatastrophe am Laufen. Und um das beunruhigende Gefühl auch noch zu verstärken warf Neiji dem Anbu immer wieder verstohlene und interessierte Seitenblicke zu.

Naruto unterdrückte ein Seufzen. Er hatte ja gewusst, dass es nicht einfach werden würde, aber anscheinend hatte er sich doch ein wenig verschätzt. Es war weitaus schwieriger als erwartet.

„Wie lange wird die Besprechung in etwa dauern?“ fragte Sheila mit einem Mal. Ihr behagte das angespannte Schweigen nicht und hoffte, dass mit einem Gespräch alles entspannter wurde.

Neiji drehte sich im Gehen halb um. „Das kann man nicht genau sagen. Es kommt darauf an wie lange es dauert die Schriftrollen für den nächsten Teil zu präparieren.“ antwortete er, dann runzelte er leicht die Stirn. „Sie wissen doch worum es geht, oder?“

Takuya nickte leicht. „Tsunade-sama ließ uns eine Schriftrolle zukommen in der der Ablauf der Prüfungen geschildert ist und auch Einzelheiten enthält bezüglich dessen was unsere Genin-Teams anbelangt.“ sagte er leichthin. Neiji runzelte noch ein wenig mehr die Stirn.

„Wie darf ich das verstehen? Gelten für ihre Genin denn andere Regeln als für andere?“ fragte er leicht verwirrt.

Diesmal antwortete Naruto. „So in etwa. In Kumo-Gakure sind pro Team immer vier Genin. Zwei Mädchen und zwei Jungen, um einen Ausgleich zu schaffen. Die Genin sind daran gewöhnt und obwohl sie auch mit anderen, außerhalb ihres Teams, zurecht kommen, sind sie doch aufeinander eingestimmt. Daher wurde entschieden, dass sie in ihren Viererteams bleiben und nicht zu Dreierteams getrennt werden. Folglich ergeben sich daraus auch etwas andere Regeln für sie, damit alles fair bleibt.“ erklärte er. Seine Kollegen nickten zustimmend.

„Das ist ja mal was Neues. Man lernt nie aus.“ erwiderte der Konoha-Nin darauf. „Aber sind Viererteams denn nicht schwerer zu trainieren. Wenn sie sich beispielsweise untereinander nicht verstehen. Was ist dann?“ fragte er und schien ehrlich interessiert. Die Genin waren ein angenehmes Thema und weil es über sie so viel zu erzählen gab konnte sich daraus auch ein nettes und lockeres Gespräch entwickelt. Naruto warf einen Seitenblick auf Sheila. Hatte sie das geplant? Zumindest lag ein leichtes Grinsen auf ihrem Gesicht.

„Wenn das der Fall ist, erhalten die betreffenden Genin ein Spezialtraining. Das dauert etwa einen Monat. Entweder sie raufen sich in dieser Zeit zusammen, oder sie gehen unter. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ erklärte Tamira unheilvoll. Neiji runzelte wieder die Stirn und wurde ganz leicht blasser. Naruto konnte nicht anders, er fing an zu lachen.

Irritiert sah Neiji ihn an. Er wollte schon zu einer Frage ansetzten, da begann Naruto schon zu sprechen. „Ganz so schlimm ist es nicht. Die Genin müssen durch ein Überlebensprogramm gehen, das ähnlich ist wie die morgige Chuninprüfung. Nur mit dem Unterschied, dass sie unter ständiger, aber unbemerkter Beobachtung sind. Eskaliert eine Situation zu sehr schreiten die Älteren ein. Tamira übertreibt mal wieder ein wenig. Sie verbringt wohl zu viel Zeit mit kleinen Kindern.“ erklärte er und lachte wieder. Tamira funkelte ihn bösartig an, holte mit der Faust aus und traf die Wand hinter Naruto, der sich noch rechtzeitig geduckt hatte. Die Wand knackte unheilvoll und ein großer Riss brach heraus. Leicht geschockt sahen alle außer Naruto auf den Schaden. „U~ps!“ kommentierte Naruto nur mit unüberhörbarem Sarkasmus. Tamira aber war gerade zu geschockt um noch einen Versuch zu starten ihm eine überzubraten. Darüber war er schon fast enttäuscht.

„Na das wird die Hokage aber freuen, wenn sie erfährt dass die Umzäunungsmauer beschädigt ist. Vielleicht sollten wir gleich reingehen und das erklären?“ fragte Neiji. Alle nickten nur leicht und da fing auch Neiji an zu lachen. „Jetzt beruhigen Sie sich doch mal. Tsunade-sama selbst zerstört ständig etwas. Einmal mehr fällt kaum ins Geicht.“ //Merkwürdig, die ganze Situation erinnert mich irgendwie an Sakura und Naruto früher. Zufall?//

„Ich hoffe Sie haben Recht. Trotzdem würde ich mich besser fühlen wenn wir das sofort klären könnten.“ sagte Tamira nur darauf und so gingen alle stillschweigend zum Büro der Hokage. Naruto unterdrückte ein Glucksen auf dem Weg. Wenn Tamira richtig wütend wurde, würde sie ihn früher oder später erwischen. Und dann hätte er sehr lange Zeit Kopfschmerzen.

Bei Tsunade erklärten sie den Vorfall und man merkte Tamira an, dass es ihr unangenehm war. Sie entschuldigte sich einige Male, aber Tsunade beruhigte sie indem sie ihr sagte was auch schon Neiji angesprochen hatte. Dieser war inzwischen schon gegangen. Daher hatte Naruto seine Maske bedenkenlos abgenommen und grinste nur vor sich hin. Tamira sah ihn finster an, beherrschte sich aber. Sie wollte nicht noch mehr Schaden anrichten. „Du scheinst dich doch nicht so sehr verändert zu haben wie ich anfangs dachte. Du bist noch immer ein Chaot.“ warf sie Naruto mit gehobener Augenbraue vor.

Naruto grinste nur. „Ich lass mich eben nicht unterkriegen. Aber dennoch kenne ich meine Pflicht und es wirkt sich auch nicht im Geringsten auf meine Fähigkeiten aus. Außerdem immer nur ernst zu sein verbittert einen nur.“ erwiderte er ohne zu prahlen. Tsunade seufzte, beließ es dabei und schickte die Kumo-Nins in den Raum wo die Schriftrollen vorbereitet werden sollte. Als sie alle aus der Tür waren schlich sich trotz aller Vorsätze ein leichtes Grinsen auf Tsunades Gesicht. Wider erwarten kam ein leiser Anflug von Sympathie in ihr auf. Ob er wohl auch dem Raikage so auf den Geist ging? Und wieder fragte sie sich, ob Naruto nicht doch einen triftigen Grund gehabt hatte. //Vielleicht...Vielleicht...//
 

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Entgegen seines ursprünglichen Plans wartete Naruto vor dem Raum, in dem die Schriftrollen mit den nötigen Bannsprüchen präpariert wurden. Es war eine intuitive Handlung gewesen und nun da er ein wenig Zeit zum Nachdenken hatte, wurde ihm klar, dass es die richtige Entscheidung gewesen war diesem Impuls nachzugehen. Wäre er nämlich in dem Raum, neben dessen Tür er stand, hätte man ihn vielleicht gebeten in irgendeiner Weise zu helfen. Dabei hätte er vermutlich Chakra anwenden müssen und das ohne ‚Verschleierung’. Dann hätte mit Sicherheit jemand erkant wer er wirklich war. Denn da er ja als Kumo-Anbu offiziell ein Verbündeter war, würde es die anderen misstrauisch machen, wenn er sein Chakra so präparierte, dass sich die Energieschwingen verfremdeten. Als er noch allein gewandert war, also bevor er in Kumo aufgenommen wurde, hatte ihn dieser Trick mehr als einmal vor einer Gefangennahme bewahrt. Heute allerdings würde es vermutlich zu eben dieser kommen. Er hatte also vernünftig entschieden.

Eine Bewegung zu seiner rechten zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Eine junge Frau kam gerade um die Ecke und stockte kurz als sie den fremden Anbu sah. Nur mit unglaublicher Willenskraft schaffte es Naruto, nicht die Flucht zu ergreifen. Er hatte Hinata zwar bereits einmal gesehen, aber da stand er ihr nicht direkt von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden.

Hinata war überrascht ihn zu sehen, dennoch kam sie nach kurzem Zögern auf Naruto zu. „Hallo!“ fing sie freundlich an. „Sie müssen der Anbu aus Kumo sein, der die Genin begleitet.“ Das war zwar nicht zu übersehen, aber Hinata hatte ja auch nicht wirklich eine Frage gestellt. Nun stellte sie aber eine. „Kann ich Sie etwas fragen?“ Naruto nickte leicht steif. Hinata lächelte leicht, fast dankend, dann atmete sie einmal tief durch. „Also, Sie und ihre Leute waren doch neulich auf Trainingsplatz 12, oder? Ich und einige Freunde sind aus Neugierde dorthin gegangen, konnten aber niemanden sehen. Ich habe aber bemerkt, dass jemand eine Jutsu verwendet hat. Ich nehme an eine Illusion. Es hat mich gewundert und deshalb wollte ich fragen warum Sie sich versteckt haben?“ In ihrer Stimme war keine Feindseligkeit oder Verärgerung zu hören, also entschied Naruto ihr zu antworten. Im Grunde war diese Frage ja auch berechtigt. Als er sprach fühlte er sich ziemlich komisch. Es war seltsam mit Hinata so förmlich zu reden.

„Ich entschuldige mich falls es Sie argwöhnisch gemacht hat, aber es war, nun ja, notwendig. Als wir spürten, dass sich uns jemand nähert überprüften wir aus Gewohnheit die Stimmung dieser Personen. Wir wissen nicht wer es war, aber eine Person war eher missmutig und da wir nicht wusten was wir davon halten sollen, errichteten wir das Jutsu. Auch zum Wohle der Genin. Wir wollten keine mögliche Konfrontation riskieren, die die Genin von ihrem Training ablenken könnte. Sie waren so schon nervös wegen der Prüfungen. Verstehen Sie?“ Es war zwar nicht ganz die Wahrheit, aber das musste er ihr ja nicht auf die Nase binden.

Wegen etwas das er gesagt hatte wirkte sie kurz irritiert, aber sie fragte nicht nach. „Ich verstehe. Sie sorgen sich wohl sehr um die Genin, auch wenn es nicht ihre eigenen sind.“ Sagte sie stattdesen.

Unter der Maske lächelte Naruto. „Nicht so ganz. Wenn es meine Position im Dorf erlaubt, gebe ich ihnen immer mal wieder eine persönliche Trainingsstunde. Also sind sie in gewisser Weise auch meine Genin, obwohl ich nicht ihr Ausbilder bin.“ Erwiderte Naruto und er sah die Veränderung in Hinatas Gesicht. Sie lächelte gerührt.

„Dann stimmt es also, was man so sagt, dass einige Genin von einem Anbu trainiert werden... Ich kenne einige Ausbilder aus Konoha ziemlich gut. Sie sagten heute, es sei in Kumo normal, dass alle wissen wer die Anbus sind. Stimmt das denn wirklich?“ fragte sie.

Naruto nickte lachend. „Ja, Kumo-Gakure ist die reinste Klatsch-Presse. Da kommt sowieso früher oder später alles raus. Also offenbaren wir es innerhalb der Gemeinschaft sofort. So werden auch etwaiige Reibereinen vermieden.“ Einen Moment lang fragte sich Naruto, warum er bei Hinata lachen konnte und bei anderen nicht. Als Hinata ebenfalls anfing wirklich zu lachen, sagte er sich, dass er das später klären würde. Er fühlte sich momentan so seltsam. Fast als wäre es wieder wie früher.

„Sie lieben Ihr Dorf wirklich, richtig?!“ fragte sie unerwartet.

„Ja, obwohl ich nicht dort geboren wurde und erst seit ein paar Jahren dort lebe.“

Hinata stutzte. „Sie kommen nicht aus Kumo? Woher kommen Sie denn dann?“

„Aus einem verbündeten Dorf.“ Das war nicht mal gelogen. „Dort fühlte ich mich aber nie so recht zu hause. Ich ging damals auf eine längere Reise und als ich dann in Kumo ankam, blieb ich irgendwie an dem Ort hängen. Seitdem trage ich auch das Stirnband des Dorfes. Ein ungewöhnlicher Fall, aber wahr.“ Sagte er und log dabei genaugenommen nicht, sondern hielt nur einige wesentliche Details aus. Das konnte man ihm nicht verübeln, oder doch? Innerlich mit den Achseln zuckend tat es diese Frage ab.

Plötzlich ging die Tür neben ihn auf und die Jonin und Konoha-Prüfer kamen einer nach dem anderen heraus. „Ach du Schreck. Ich hab ja noch was zu tun.“ Fiel es Hiata au einmal wieder ein. Sie wandte sich an den Anbu neben sich. „Danke für das nette Gespräch. Es hat mich sehr gefreut.“ Sagte sie lächelnd.

Naruto lächelte und verbeugte sich spielerisch. „Stets zu Diensten!“ erwiderte er schelmisch und Hinata lachte, dann bedankte sie sich noch mal und ging. Diejenigen die gerade aus dem Raum kamen stutzen kurz, sagten aber nichts weiter. Tamira und Takuya versuchten vergebens ein Schmunzeln zu unterdrücken und Sheila sah Naruto leicht finster an. Naruto wusste, dass das eine Beule geben würde, grinste aber nur unter der Maske.

Ino, Kankuro, Tenten, Kiba und Shino sahen ihn leicht schief an. Vermutlich weil er sich am Nachmittag ihnen gegenüber anders verhalten hatte als jetzt bei Hinata. Naruto aber sah noch jemanden von dem er genau beobachtet wurde: Ibiki. Aus dessen Gesichtsausdruck konnte der Blode schließen, dass er ihn bereits erkannt hatte und mit ihm reden wollte. Er wusste aber auch, dass diese Gespräch nicht heute und auch nicht morgen sein würde. Es sollte stattfinden, wenn Naruto bereit war selbst zu Ibiki zu kommen. Naruto war dem Älteren dafür sehr dankbar.

Langsam verließen alle Anwesenden den Flur. Auch die Kumo-Nins taten das, dabei kamen sie bei Ibiki vorbei und Naruto nickte ihm so zu dass nur Ibiki es sehen konnte um ihm so zu bestätigen, dass er zu ihm kommen würde. Ibiki lächelte unmerklich, dann ging auch er. Zurück blieben nur noch Ino, Kankuro, Tenten, Kiba und Shino. „Dieser Anbu ist mir ein Mysterium!“ sagte Kankuro nur.

Erinnerungen eines Geächteten

hallo leute!

Ich bin wieder da. *wie amn unschwer erkennen kann*

Ich weiß, es ist jetzt ziemlich lang her, und einige haben mich bestimmt schon fast aufgegeben, aber hier bin ich wieder. und ich hab ein neues Kapitel mitgebracht. ich möchte mich bei allen ganz doll entschuldigen aber ich hatte furchtbaren stress in der arbeit. neuer eigentümer und so'n zeug.

jedenfalls hab ich das neue kapi endlich fertig. frisch von der tastatur sozusagen.

normalerweise würde ich jetz irgendwelche versprechen machen, die ich aber eh nicht halten kann also bin ich jetzt mal still und hoffe für die weitere story auf mein Glück.
 

LG Sahara-san
 

Kapitel 8: Erinnerungen eines Geächteten
 

Die Ninjas aus Kumo-Gakure waren inzwischen wieder in ihrer Unterkunft. Um ungestört diskutieren zu können, ohne die Genin zu wecken, standen sie nun auf dem Dach. Naruto hatte ausnahmsweise keine Maske auf, da er um diese Zeit keine Zwischenfälle erwartete und außerdem von seinen Kollegen umringt, vor unliebsamen Augen verbogen war.

„Stimmt es was sie uns über dieses Trainingsgebiet gesagt haben?“ fragte Tamira beunruhigt.

Naruto lehnte sich an die Wand, sein Blick wurde finster. Er wusste nur zu gut, was seine Kollegin so beunruhigen konnte. „Du meinst, dass man das Gebiet auch als Wald des Todes bezeichnet und dass dort nicht selten Menschen sterben? ... Ja, das stimmt. Ich habe es selbst erlebt.“ Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Erinnerungen flammten vor seinem inneren Auge auf. Bilder von seiner zweiten Chunin-Prüfung. Damals hatte er es zwar geschafft sie zu bestehen und Chunin zu werden, aber nur verbunden mit grausigen Erinnerungen.

Doch diese würde er seinen Freunden nicht offenbaren. Er hatte niemals mit jemandem darüber gesprochen. Auch nicht mit seinen damaligen Freunden, denn niemand außer Naruto selbst hätte die Kraft gehabt das zu verkraften. Er hatte es auch nur heil überstanden, weil er Kyuubi in sich trug. Diese Erinnerungen würde er mit ins Grab nehmen.

„Was ist da passiert?“ wollte Sheila wissen, die nichts von seinem Gedanken ahnte. „Warum ist dieser Wald so gefährlich? Und warum schicken sie die Genin dort hinein? Unwissend!“ Naruto sah sie an und sah dass sie vollkommen bleich geworden war.

„Die Genin werden nicht unwissentlich hinein geschickt.“ widersprach er, aber trotz allem schwang Besorgnis in seiner Stimme mit. „Bevor dieser Teil der Prüfung beginnt, sagt man ihnen genau das was auch ihr heute erfahren habt. Dann bekommen sie einen Zettel und drei Stunden Zeit sich zu überlegen, ob sie diese Einverständniserklärung unterzeichnen wollen. Ob sie den Mut und den Willen aufbringen trotz Lebensgefahr, durch Tier und Pflanze, anzutreten.“ erklärte er mit todernster Stimme. //Aber es sind meistens nicht die Tiere und Pflanzen die dort für den Tod verantwortlich sind.//

„Weil sie als Chunin Missionen bekommen werden die auch mit dem Tod enden können, verstehe ich das richtig?“

„Ja, Tamira. Das ist der dahinterstehende Gedanke. Nach meiner Erfahrung aber nehmen die meisten Genin diese Warnung nicht ernst und unterschreiben einfach. Erst wenn sie sich im Wald befinden und sämtliche Flora und Fauna verstummt, wird ihnen klar, wie ernst die Lage wirklich ist. Die Konfrontationen um die Schriftrollen können sich vermischen mit Feindseligkeiten und dann wird aus den harmlosen Kämpfen um eine Schriftrolle, bitterer Ernst. Manche Genin überleben das nicht…“ Naruto brach ab und wieder stürzten Bilder auf ihn ein. So viel Hass und Tod hatte er in diesen fünf kurzen Tagen gesehen. Und das, obwohl es Genin gewesen waren. Genin… Anfänger!

„Naruto?“ riss ihn Takuya besorgt aus seinen Gedanken.

Naruto schüttelte den Kopf um ihn wieder frei zu bekommen. „Entschuldigung, alles okay.“ versuchte er zu beschwichtigen, merkte aber dass es nicht viel nutzte. Die Anderen sahen ihn stirnrunzelnd an.

„Was is’ damals bei deiner Prüfung gescheh’n?“ fragte sein bester Freund und legte eine Hand auf seine Schulter. Naruto aber schüttelte nur wieder den Kopf. Eine stumme Verneinung. Er wollte darüber nicht sprechen. Sie hätten weiter gefragt, bemerkten jedoch den sichtlichen Widerwillen des Blonden und ließen es bleiben. Denn zwingen wollten und konnten sie ihn nicht. „Na gut, dann sollt’n wir hoff’n und d’rauf vertrauen, dass es unsere Genin heil übersteh‘n.“

„Ich glaube daran.“ sagte Naruto voller Zuversicht. „Und jetzt sollten wir uns am besten ausruhen.“

Die anderen nickten und dann gingen sie schweigend vom Dach zu ihren Zimmern, Takuya und Tamira an der Spitze. Auf der dunklen Treppe wagte es Sheila Narutos Hand zu greifen. Wie ruhig er nach außen hin auch wirkte, Sheila wusste, dass die letzten Tage ihm mehr zusetzten als er sich selbst eingestehen mochte. Und dass er ihre Hand in eisernem Griff hielt, so als brauche er an irgendetwas Vertrautem Halt, sagte ihr mehr als alle Worte der Welt...
 

--
 

Naruto lag wach in seinem Zimmer, lange nach dem Gespräch auf dem Dach. Er starrte an die Decke, ohne diese zu sehen. Das Einzige was er wirklich wahrnahm waren seine eigenen Gedanken. Er dachte daran wie er sich heute mit Hinata unterhalten hatte. Ohne Zwang und böser Erinnerungen, ohne die übliche Wachsamkeit, wie zuvor bei Neiji. Und er fragte sich, warum. Bewusst tauchte er in seine Erinnerungen ein. Für gewöhnlich vermied er dies, es war zu schmerzhaft. Jetzt tat er es.

Er begann bei jenen Zeiten die ihn verändert hatten. Man würde meinen, dass das war als Sasuke nach Oto-Gakure gegangen war, aber so war es nicht. Er war damals noch immer der Chaot mit dem Kyuubi in sich. Die wahre Veränderung hatte begonnen als er mit Jiraya losgezogen war. Er hatte mit Jiraya viel erlebt und trainiert. Aber allzu lange blieb er nicht bei diesen Erinnerungen…

Als er nach Konoha zurückgekehrt war, war er schon mal sehr viel reifer gewesen. Er hatte viele Dinge nicht mehr als selbstverständlich betrachtet. Er hatte wieder viel Zeit mit seinen Freunden verbracht. Sie waren eine bunte Mischung aus Shinobi und Kunoishi gewesen, lachten, stritten und vertrugen sich wieder. Seine Gefühle für Sakura waren irgendwann früher schon weniger geworden und dann vollends verschwunden. Zu dieser Zeit begann Hinata Mut zu schöpfen und seine Nähe zu suchen. Sie und Naruto hatten sich super ergänzt. Er brachte sie zum Lachen und sie half ihm auch mal einfach nur die Ruhe zu genießen. Sie waren die besten Freunde geworden, mehr aber auch nicht. Das hatte er ihr auch gesagt als sie ihm die Liebe gestanden hatte. Sie war einige Zeit deprimiert gewesen, hatte es aber letztlich akzeptiert und Freunde blieben sie trotzdem. Vielleicht war darin der Grund zu sehen…?

Er und Hinata hatten eine besondere Freundschaft gehabt. Und jetzt als er so darüber nachdachte. Sie hatte ihm niemals ‚Verräter!’ nachgerufen. Sie hatte ihn nur angesehen. Mit einem Blick, als könnte und wollte sie nicht akzeptieren, dass er das war, als was ihn alle bezeichneten. Das war schon immer so gewesen. Auch am Anfang, als es nur um Kyuubi gegangen war. Auch da hatte sie ihn nie als Monster gesehen. Vielleicht hatte sie ihn auch nie als Verräter gesehen. Sicher konnte er sich aber nicht sein, denn sie hatte so schnell wie es nur ging den Blick abgewandt und war fortgegangen. Naruto wusste nicht was wirklich in Hinata vorging, hatte es nie gewusst. Hielt sie ihn nun für einen Verräter oder nicht? Er wusste nur, dass er sie wegen dieser Frage immer noch irgendwie als Freundin sah. Und deshalb konnte er mit ihr zusammen lachen, so wie einige Stunden zuvor…

Aber auch ihr hatte er nicht erzählt, was bei der Chunin-Prüfung vorgefallen war. Alle hatten gewusst, dass etwas vorgefallen sein musste...
 

...denn Naruto hatte wochenlang geschwiegen!
 

Es war zwar bekannt, dass mehrere Genin gestorben waren. Die näheren Umstände jedoch hatte niemand gekannt, nur Naruto. Er hatte nicht mit Hinata reden wollen und auch mit sonst niemanden. Alle hatten sich schreckliche Sorgen gemacht und versucht ihm zu helfen, doch es hatte nichts gebracht. Er hatte sich durch Hinata nicht wieder zum sprechen bringen lassen. Nicht durch Hinata, aber durch Ino...

Er war damals oft oben bei den Statuen der Hokage und starrte schweigend vor sich hin. An einem dieser Tage kam zufällig Ino vorbei. Sie trug damals mehrere Blumentöpfe mit sich rum. Er hätte sie nicht bemerkt, wenn sie nicht auf ihn zugekommen wäre und ihn damit erschreckt hätte. Naruto war nie wirklich schreckhaft gewesen, das hatte ihm die Reise mit Jiraya ausgetrieben. Aber nach dieser Chunnin-Prüfung war vieles anders gewesen. Ino wusste damals, dass er keine Antwort auf bestimmte Fragen geben würde und hatte deshalb nicht gefragt was er dort so allein machte. Stattdessen fragte sie ob er ihr helfen würde die Pflanzen zu tragen, die sie vom Pflanzgarten im Wald in ihren Familienladen bringen sollte. Wortlos, wie könnte es anders sein, hatte er genickt und dann einige Töpfe für sie übernommen. Sie hatte auf dem Weg kein Gespräch angefangen und es auch nicht versucht – und dafür war er dankbar gewesen. Er hatte ihr geholfen die Pflanzen in den Laden zu bringen und war dann wieder gegangen.

Irgendwann hatte er Ino dann immer öfter bei Kleinigkeiten im Laden geholfen. Sie sprach nicht viel und er sprach gar nicht. Eine Weile zumindest.

Das erste Mal, als er wieder sprach, kam für beide überraschend. Ohne sich bewusst zu entscheiden hatte er gefragt wohin er die Chrysanthemen stellen sollte. Zuerst war sie zu überrascht gewesen seine Stimme zu hören, dann aber hatte sie gelächelt sie und zu einem freien Schaufensterplatz gezeigt. Nach und nach hatte er dann immer mehr gesprochen und auch mit seinen anderen Freunden sprach er wieder. Niemand fragte was mit ihm los gewesen war und Naruto glaubte, dass Ino das veranlasst hatte. Sie musste ihnen anscheinend einen Wink gegeben haben dieses Thema zu vermeiden.

Damals war er erst wirklich erwachsen geworden. Die Prüfung hatte ihn letztendlich am meisten verändert, denn es war gewissermaßen die Prüfung seines Lebens gewesen. Von da an ging alles wieder seinen gewohnten und geregelten Abläufen nach. Er war ein immer besserer Ninja geworden und weiter aufgestiegen, bis zum Jonin. Beinahe wäre er auch ein Anbu in Konoha geworden, doch genau da kamen sie zurück ins Dorf.

Sie, die Todgeglaubten.

Und mit ihrer Rückkehr kündigte sich das Ende für seine Zeit in Konoha an.

Er war damals schon mit Ino zusammen gewesen und sie hatte gerade ihr erstes Genin –Team ausgebildet. Wieso sie Ausbilderin geworden war, wusste er nicht. Das hatte sie ihm nie wirklich erklärt. Wenn jetzt darüber nachdachte, hatte er eigentlich immer sehr wenig über seine Freundin gewusst. Selbst der Anfang ihrer Beziehung war nicht so wie bei anderen gewesen. Ino und er hatten unter sehr bizarren Umständen zueinander gefunden.

Naruto musste unwillkürlich breit Grinsen bei diesen Erinnerungen. Die Anderen hatten sich irgendwann einmal heimlich getroffen, weil sie meinten gewisse Spannungen zwischen ihnen zu spüren. Und wegen der Tatsache, dass Naruto erst bei Ino wieder begonnen hatte zu sprechen. Unter einem Vorwand brachten die Männer Naruto in eine Taverne und die Frauen Ino. Zufällig wählten die beiden Gruppen die gleiche Taverne und genauso zufällig, waren Ino und Naruto plötzlich in einem Baderaum eingesperrt. Ino hatte zuerst fürchterlich rumgeschrien und die Freunde himmelschreiend verflucht und war dann in betretenes Schweigen verfallen. Auch Naruto hatte ziemlich betreten geschwiegen, war dann aber in eins der Becken gegangen, weil er meinte, dass früher oder später schon jemand auftauchen und sie rausholen würde. Da führte eins zum andern. Ino war dann auch ins Wasser gegangen und verschämt bis zur Nase im Wasser versunken. Äußerlich gelassen und mit geschlossenen Augen hatte Naruto versucht zu ignorieren, dass er und sie eingesperrt waren, mit gerade einmal einem Handtuch bekleidet. Er war damals schon öfter nervös bei ihr geworden, aber diese Situation war besonders schwer. Naruto vermutete, dass ihnen beiden dann das heiße Wasser zu Kopf gestiegen war, denn ohne es richtig zu merken waren sie sich beide immer näher gekommen und es kam zu einigen weiteren ungeplanten Ereignissen. Kurzum, sie hatten miteinander geschlafen, waren schließlich ja auch nur Menschen. Gegen Mitternacht hörten sie von außerhalb Schritte und versteckten sich hinter den Türen. Es war eine Putzfrau gewesen, die vermutlich die Becken reinigen wollte und bevor sie Naruto und Ino bemerken konnte, waren diese ganz ninja-like aus dem Raum getürmt. Der Ausraster am nächsten Morgen war vermutlich noch ein ganzes Stück in den Wäldern zu hören. Diese hinterhältigen Ninjas wurden kleiner als Amöben, so wütend waren Naruto und Ino, wobei Ino es besser drauf hatte, die anderen einzuschüchtern, als Naruto.

In der Dunkelheit schüttelte Naruto noch jetzt lachend den Kopf über diese Aktion. Dann aber wurde er wieder ernst. Er hatte mit Ino zwar eine tolle Beziehung gehabt, aber selbst sie hatte ihm in der entscheidenden Phase seines Lebens nicht helfen können. Irgendetwas zwischen ihnen beiden hatte nie richtig gepasst.

Als frische Ausbilderin hatte sie mit ihren Genin sehr viel zu tun gehabt und nicht die Zeit gehabt die Probleme ihres Partners zu sehen. Naruto hatte das anfangs nicht gestört und um ehrlich zu sein auch später nicht. Ino wäre nur in etwas hineingeraten, mit dem sie nichts zu tun hatte.

Es ging um Kyuubi, wie immer. Die Rückkehrer, Naruto nannte selbst in Gedanken niemals den Clan-Namen, hatten dagegen aufbegehrt den Fuchs-Träger zu sehr zu vertrauen. Sie hatten behauptet, dass er jederzeit dem Fuchs unterliegen könne und auf die falsche Seite wechseln würde. Was für ein ausgemachter Blödsinn! Naruto hatte damals schon lange die Kontrolle über das Siegel und die Kraft gehabt. Davon wusste auch Tsunade und sie hatte versucht es dem Clan klarzumachen, dass es keine Gefahr gab. Aber sie hörten nicht. Sie taten vor der Hokage zwar so als ob, doch hinter ihrem Rücken lauerten sie Naruto ständig auf und stachelten auch die Dorfbewohner von neuem auf.

Nach etwa einem halben Jahr kam Naruto hinter ihre wahren Beweggründe: Orochimaru! Wie auch immer der Kerl es getan hatte, er hatte sie alle manipuliert. Mit einem Jutsu, jahrelangem Zureden oder mit einem anderen Trick. Naruto war es gleich. Sie waren in seinem Auftrag ins Dorf zurückgekehrt um Unruhe zu stiften und zu spionieren. Das taten sie.

Naruto hatte versucht mit Tsunade zu sprechen, aber sie war inzwischen wieder so sehr vom Clan eingelullt, dass sie ihm nicht ein Wort glauben wollte. Danach hatte er es nicht mehr versucht. Wenn sie die Wahrheit nicht sehen wollten konnte er es nicht ändern. Naruto war dann oft beim Fenster seiner Wohnung gewesen und hatte zu den Statuen aufgesehen. Ihm war klar geworden, dass er sein sich gesetztes Ziel nie würde erreichen können, nicht solange dieser Clan in Konoha war und alle gegen ihn aufhetzte. Also beschloss er zu gehen, friedlich, ohne Konflikte. Sollte Konoha doch sehen wo es mit Verrätern in den eigenen Reihen blieb.

Er schrieb einen Abschiedsbrief, für den Fall, dass irgendjemand an der Wahrheit interessiert war. Dann brach er sang und klanglos zum Tor auf. Aus seinem friedlichen Abgang wurde nichts. Sie hielten ihn auf und griffen an. Er hatte keine andere Wahl gehabt als sie zu töten bevor sie ihn töteten. Keiner überlebte Kyuubis Kraft, diesmal waren sie wirklich alle getötet worden. Naruto hatte bessere Arbeit geleistet als sein Vorgänger, etliche Jahre zuvor.

Natürlich blieb deren Tod nicht unbemerkt, doch anstatt Naruto anzuhören griffen ihn auch seine eigenen Leute an. Er wollte ihnen nichts tun, aber Naruto war verletzt und geschwächt gewesen. Er hätte verloren und wäre nie und nimmer mit dem Leben davon gekommen, deshalb hatte Kyuubi eingegriffen. Zehn weitere Todesopfer waren die Folge gewesen. Darunter auch Jiraya und Akamaru. Iruka hätte es auch beinahe erwischt, die neue Narbe im Gesicht war nicht die einzige die er aus dem Kampf mit Kyuubi davon getragen hatte.

In einem kurzen Moment der Klarheit, als alle tot oder bewusstlos waren, türmte Naruto aus dem Dorf. Er kam jedoch aufgrund seiner Wunden nicht sehr weit. Vermutlich wäre er gefangen und sprichwörtlich gekreuzigt worden, hätte ihm nicht Ibiki geholfen zu fliehen. Der Jonin war ihm gefolgt und Naruto dachte eigentlich er würde ihn zurück schleppen. Stattdessen hatte er Naruto geholfen. Ibiki hatte als einer von drei Personen die Augen nicht vor der Wahrheit verschlossen. Er hatte angeboten der Hokage alles zu erklären, aber der Blonde hatte abgelehnt. Konoha hatte sich gegen ihn gewandt und er hatte sich entschlossen dem Dorf den Rücken zu kehren. Die Dorfbewohner würden Naruto niemals wirklich anerkennen und nachdem Ibiki widerwillig zugestimmt hatte, und akzeptiert hatte, dass Narutos Bestimmung anderswo lag, hatte er Naruto ziehen lassen und ihm nur gewünscht, er möge diejenigen finden, die ihn so nahmen wie er war.

Das war das Ende seiner Konoha-Zeit. Seitdem hatte er jede Nähe zum Dorf gemieden.

Eine ganze Weile, war er noch allein auf der Flucht und versteckte sich vor den Suchtrupps. Sie bemerkten nie, dass sie mehrmals haarscharf an ihm vorbei rannten, ohne ihn zu erkennen. Naruto war es ganz recht so.

Der nächste Wendepunkt seines Lebens war gewesen, als er einmal in einsamen Gegenden trainierte. Damals traf er auf eine Anbu-Gruppe aus Kumo-Gakure. Sie waren in einen Hinterhalt geraten und ohne zu wissen warum half er ihnen aus dieser misslichen Lage. Takuya war damals einer dieser Anbu. Und damit hatte seine Zeit in Kumo-Gakure begonnen. Er hatte endlich seine Heimat gefunden...

Ein leises Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. „Ja, bitte?“ rief er. Die Tür öffnete sich und drei Genin standen in der Tür: Tsukihime, Seiji und Zen.

„Was habt ihr denn? Solltet ihr nicht in euren Betten liegen und schlafen?“ fragte er die drei Gruppenführer. Sie nickten kurz, machten aber keine Anstalten wieder zu gehen. Naruto setzte sich auf und klopfte auffordernd neben sich. Die Drei kamen rein und setzten sich. „Also, was habt ihr auf dem Herzen?“ fragte er noch mal.

„Wir wollten dich was fragen.“ begannen sie zögernd. „Wir wissen, dass du uns nichts über die Prüfung erzählen darfst, aber...“ Naruto runzelte missfällig die Stirn. Wenn sie ihn jetzt doch danach fragen würden musste er streng werden. Aber sie fragten nicht nach der Prüfung. „ ... kannst du uns vor der Prüfung einen letzten deiner Ratschläge geben? Das hat uns auch bei dem ersten Teil geholfen.“

Narutos Züge entspannten sich merklich. Er lächelte die drei an. „Und was für ein Rat soll das eurer Meinung nach sein, den ich euch jetzt geben soll?“ fragte er sie. Darauf wusste die Genin nichts zu erwidern. Sie sahen Naruto an wie von der Dampflock überrollt. Naruto grinste sie an. „Jetzt schaut doch nicht so…“ lachte er leise und wuselte ihnen allen durch die Haare. „Wo sind die anderen?“ fragte er dann unerwartet ernst.

„Sie warten in den Zimmern, weil wir nicht wussten ob es dir nicht was ausmacht, wenn wir alle kommen. Und weil wir nicht wussten ob du wach bist.“ erklärte Zen ruhig. Naruto nickte und bat die drei dann die anderen zu holen. Weil es ihm nichts ausmachte und außerdem ein Ratschlag an alle gerichtet werden sollte. Somit sprangen sie schnell auf und holten die anderen. Keine drei Minuten später war Narutos kleines Zimmer voller Genin.

Naruto sah jedem von ihnen ins Gesicht und sah darin Erwartung und Nervosität. „Der morgige Teil der Prüfung kann für die meisten Genin der schwerste Teil der Chunin-Prüfung werden, so auch für euch. Es kann sein, dass ihr nicht als Sieger hervorgeht, aber dann grämt euch nicht. Das ist keine Schande. Mein Rat an euch lautet folgendermaßen: Vergeudet eure Fähigkeiten und euer Chakra nicht. Nutzt euren Verstand mehr als je zuvor und übt euch in List und Geduld um ans Ziel zu kommen. Und am Wichtigsten ist vor allem, dass ihr mehr als jemals zuvor als eine Einheit agiert und zusammenbleibt! Bleibt ein Team, was auch geschieht!“

Den Schülern war es kalt den Rücken hinuntergelaufen bei Narutos Worten. Narutos Stimmung war ernster als sie es je von ihm erlebt haben. Sie nahmen jedes einzelne seiner Worte vollauf ernst. Sie schluckten schwer und nickten. Auch Naruto nickte, dann forderte er sie leicht lächelnd auf endlich zu schlafen. Alle lächelten zwar als sie das Zimmer verließen, doch war ihr Lächeln genauso angespannt wie das von Naruto. Ihnen wurde gerade klar, dass mit dem morgigen Tag der wahre Ernst der Prüfung erst anfing!
 

--
 

In einem anderen Unterbringungsquartier begann zur gleichen Zeit ein Gespräch. Im Quartier der Suna-Nins schaltete gerade Kankuro ein Hochleistungsfunkgerät ein, um wie es ausgemacht war, dem Kazekage Bericht zu erstatten. Trotz der späten Stunde meldete sich Gaara sofort. „Gaara, ich bin’s Kankuro.“ meldete sich der Puppenspieler mit schlechtem Gewissen.

„Kankuro, nett das du dich noch meldest. Ich dachte schon, du hast es vergessen.“ begrüßte ihn die Stimme aus Suna-Gakure sarkastisch.

„Entschuldige, ich war mit unseren Freunden noch etwas trinken, nachdem wir die Schriftrollen präpariert haben. Dabei hab ich die Zeit aus den Augen verloren.“ erklärte er zerknirscht.

„Wie auch immer, wie laufen die Prüfungen für unsere Genin? Und wie machen sich die anderen Anfänger?“ wollte Gaara wissen und dachte dabei insgeheim besonders an die Kumos. Immerhin wusste er, dass diese von Naruto trainiert wurden und der Blonde war ein Meister wie es sie nur wenige zuvor gegeben hatte.

„Sie haben sich recht gut gemacht. Die drei Teams die wir erwartet haben, dass sie durchkommen haben es geschafft und die drei jüngeren sind ausgeschieden. Sie waren tatsächlich noch zu unbeholfen um ernsthaft eine Chance zu haben.“

„Das macht nichts. Vielleicht werden sie es ja gerade durch diese Niederlage begreifen. Wer hatte die Aufsicht beim ersten Teil?“ fragte Gaara.

„Das Psycho-Monster Ibiki!“ tönte Kankuro breit grinsend. „Gleich zu Beginn hat er vier Teams eliminiert. Davon leider eins der unseren.“

In Suna runzelte der Kazekage sie Stirn. „Warum?“

„Sie haben aufgemuckt, weil es ein ‚theoretischer Test‘ war.“ Kankuro hörte darauf hin lautes Lachen von seinem Bruder.

„Die Gesichter hätte ich gern gesehen!“ brachte der Rothaarige zwischen zwei Lachanfällen heraus. „Und wer ist sonst noch dabei gewesen bei diesen ersten vier?“ fragte er dann jedoch ungewöhnlich ernster.

Kankuro überlegte kurz. „Soweit ich weiß waren es noch zwei Gras-Teams und ein Konoha-Team. Ja genau. Kumos waren es sicher nicht, die sind nämlich alle drei durchgekommen.“

Jetzt wurde Gaara neugierig. „Sind wirklich nur drei Teams aus Kumo bei den Prüfungen? Das sind ungewöhnlich wenig, meinst du nicht auch?“

Das machte Kankuro stutzig. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Aber es stimmte schon. Schließlich waren von den anderen Dörfern mindesten fünf bis sechs Teams angetreten. „Jetzt wo du es sagst. Ist schon merkwürdig. Vielleicht schaff ich es mit einem der Kumo-Lehrer oder sogar mit diesem Anbu zu reden…“

„Ein Anbu?!“ fuhr Gaara dazwischen. Verdammt, war Naruto etwa in Konoha? Hatte der Raikage seinen Berater etwa wirklich zu so einer Last verdonnert?! Das konnte Gaara einfach nicht glauben.

Kankuro war bei dem plötzlich scharfem Ton zusammengezuckt. „Ja, aber das ist keine Drohung oder so was…“ erklärte er schnell, weil er natürlich nichts von Gaaras wahren Sorgen wusste. „… es ist nur so, dass es da was gibt, das nur Prüfer und Lehrer wissen dürfen. Tsunade bat mich aber es auch dir zu sagen und dich morgen mit ihr un Verbindung zu setzen, da sie noch etwas mit dir besprechen wollte, das sie mir nicht offenbaren wollte.“ fügte er hinzu.

Gaara atmete einmal tief durch, um seiner Stimme wieder etwas Gelassenheit zu geben. „Und was soll das sein?“ fragte er mäßig interessiert, da er sicher war, dass es sich um Hachibi handelte.

//Diese Stimmungswechsel heute verwirren mich. Ich schätze mal Gaara ist überarbeitet. Ich hätte es doch erst auf morgen schieben sollen…// dachte der Mann in Konoha sich. „Unter der Genin, die hier sind gibt es einen Jinchuriki, der den achtschwänzigen Dämon beherbergt. Der Anbu ist sowas wie ein Aufseher, auch in Kumo. Von daher musste er ebenfalls nach Konoha mitkommen. Vor allem auch deshalb, weil die Kumos nicht sagen wollen, wer genau den Biju hat.“ Kankuro glaubte Gaara leise fluchen zu hören, war sich aber nicht sicher. Dann hörte er eine Weile gar nichts aus dem Funkgerät und er glaubte schon die Verbindung sei unterbrochen. „Gaara? Bist du noch da?“

Gaara schreckte hoch aus seinen Gedanken. „Ja, …ja, ich bin noch da. Entschuldige, ich war nur besorgt. Aber egal! Wie glaubst du stehen die Chancen für unsere Teams beim zweiten Teil durchzukommen?“ wechselte der Kazekage schnell das Thema.

„Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich kann im Moment nicht genug über die anderen Teams sagen und von daher nicht beurteilen ob unsere besser sind. In diesem Fall werden wir uns wie’s aussieht überraschen lassen müssen.“ sprach der Ältere ins Gerät. Aber etwas wurmte ihn und deshalb fügte er hinzu: „Hör mal Gaara, ich weiß ja dass du dir Sorgen wegen diesem Anbu und dem Jinchuriki machst, aber ich glaube, das ist nicht nötig. Ich hab ihn heute persönlich kennen gelernt. Er ist vielleicht etwas distanziert, aber sonst kein schlechter Mensch. Und er hat erzählt, dass er die Genin selbst trainiert. Ich denke dass sich dieser Genin kontrollieren kann.“

Gaara seufzte. Das wusste er doch alles selbst. Zu gern hätte er seinem Bruder die Wahrheit erzählt, aber er hatte es Naruto versprochen. Dieses Versprechen konnte er jetzt nicht einfach brechen. Trotzdessen dass Kankuro selbst erwähnt hatte, dass der Anbu kein schlechter Mensch war. Würde er das auch dann noch sagen, wenn er wüsste wer sich hinter der Maske verbirgt? Und Tsunade? Was sollte es denn schon Wichtiges geben, dass man nicht eine Schriftrole schicken konnte, sondern es sofort besprechen musste? Sicher nicht anderes als die Anwesenheit eines Verräters, der nun Anbu eines verbündeten Dorfes war. //Naruto, dafür wirst du dir bei unserem nächsten Treffen was anhören können… obwohl… Als Kazekage hab ich schon einige unangenehme Dinge ertragen müssen. Und hier geht es um meinen Freund, der mir in gewisser Weise das Leben gerettet hat.// Gaara runzelte die Stirn. //Trotzdem klopf ich ihm mal ordentlich aufs Hirn!// „Ich verstehe. Dann gibt es wohl nur noch zu sagen, dass du morgen das Gespräch mit der Hokage für mich organisierst. In Ordnung?“

„Geht klar. Noch mal entschuldigung, wegen der späten Störung. Ich merke, dass du anscheinend wieder zu viel gearbeitet hast. Also sag ich jetzt nur noch Gute Nacht und lass dir deinen Freiden bis morgen.“

„ZU gütig. Danke und gute Nacht.“ Damit beendete der Kazekage das Gespräch und hing auf dem Weg in sein Bett seinen Gedanken und Sorgen nach.

Kankuro saß verwirrt auf den Tatami-Matten seines Zimmers. Etwas war komisch gewesen. Gaara hatte sich sehr für die Leute aus Kumo-Gakure interessiert, aber nicht einmal gefragt, wie sich seine eigenen Genin nach dem ersten Teil der Prüfung fühlten. Etwas stimmte nicht, denn das Wohlergehen seiner Leute lag dem Rothaarigen doch am meisten am Herzen. Was also war mit dem Oberhaupt von Suna-Gakure los?
 


 

Danke fürs Lesen und alles Liebe, Sahara-san^^

Ein erster Schritt zur Wahrheit

*KlopfKlopf*

*Tür geht auf*

ist noch jemand da, der das hier liest?

Hallo?... Haaaaaaallooooo???

Niemand da? Na, vielleicht kommt ja doch noch einer vorbei..

falls das noch jemand liest: Meine entschuldigung findet ihr in der Inhaltangabe.

*Tomaten ausweich*
 

Wünsche viel Spaß mit der Story und einen schönen Tag.
 

LG Sahara-san
 


 

Kapitel 9: Ein erster Schritt zur Wahrheit
 

Unruhig wälzte Naruto sich im Schlaf herum. Ein Alptraum quälte ihn. Entsprungen aus seinen Erinnerungen und dem bewussten Eintauchen der letzten Nacht. Er hatte geahnt, dass dieser Traum kommen würde. Vielleicht auch mehr als das.

All das alte Leid kam wieder in ihm hoch.

Naruto rannte davon. Weg von den Tuscheleien der Dorfbewohner. Weg von der Ablehnung, die er nicht verdient hatte. Er war doch nicht Schuld daran, dass man in ihm den Kyuubi versiegelt hatte. Dass er keine Eltern mehr hatte. Keinen Vater, keine Mutter. Niemand der für ihn sorgte. Niemand der ihn im Arm hielt, wenn sie wieder gemein zu ihm waren. Er war doch immerhin auch nur ein Kind. Weinend blieb er mitten im Wald stehen. Allein. Nur die Dunkelheit umgab ihn…
 

„…damit ist der zweite Teil der Chunin-Prüfungen beendet.“ tönte der Prüfer. „Es sind sehr viel mehr ausgeschieden als gedacht. Mehr als zwei Drittel. Da stimmt doch etwas nicht…“ murmelte er dann noch zu sich selbst. Niemand außer Naruto hörte es, denn er hatte von der vorhergehenden Konfrontation noch immer das Gehör des Fuchsgeistes. Es würde noch eine Weile dauern, bis er sich wieder vollkommen zurückziehen würde, da Naruto selbst noch nicht bereit war wieder zurück zu kommen. Immer und immer wieder sah er die Ereignisse der letzten Stunden und Tage. Der blonde dauergrinsende Junge saß in seinem eigenen Inneren an Kyuubis Käfig gelehnt und war nur soweit mit der Außenwelt verbunden, damit niemand realisierte, dass gerade der Biju Naruto gegenüber der Welt vertrat.

Der Prüfer wandte sich einem seiner Kollegen zu und sprach leise mit ihm, dass er sich mal im Wald umsehen sollte. Der andere Jonin nickte und machte sich dann auf den Weg. Naruto blickte ihm kurz nach. Er wusste, was dieser Jonin finden würde und auch was er nicht finden würde. Einen Moment lang brach alles mit einer hundert Mal stärkeren Intensität über Naruto herein, sodass er beinahe in die Knie ging. Er wollte schreien, fliehen,… vergessen. Alles vergessen, doch es ging nicht. Er war gefangen in den Ereignissen des Waldes. Gefangen in einem realen Alptraum. Das Entsetzten kroch seinen Rücken hinauf und drang in sein Inneres. Um zu zerstören was Naruto verzweifelt versuchte zu schützen. Sich selbst…

„Naruto! Naruto, wach auf!“ rief eine Stimme und riss ihn mit einem Mal aus seinem unruhigen Schlaf. Er schoss von seinem Schlafplatz hoch, schweißgebadet und keuchend vor Entsetzten. Knapp entging die andere Person im Raum einem schmerzhaften Zusammenstoß als Naruto so aufschreckte. Voller Angst betrachtete sie Naruto und kurz entschlossen schloss sie ihn in die Arme und schmiegte ihn an ihre Brust. „Ruhig, es war nur ein Alptraum. Es ist alles gut, Naruto. Ich bin bei dir.“ flüsterte sie sanft und strich ihm durchs Haar.

Naruto schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch. Ein vertrauter Geruch stieg ihm in die Nase und da erst erkannte er, dass es Sheila war die ihn aus dem Entsetzten gerissen hatte. Sofort entspannten sich seine Muskeln merklich. Erst jetzt erkannte er die Umgebung wieder. Die Unterkunft in Konoha.

Im Zimmer war es stockdunkel.

Er konnte also nicht allzu lang geschlafen haben.

Lange saßen sie so da ohne etwas zu sagen. Naruto lehnte an Sheila und atmete angestrengt, versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. Instinktiv verstand Sheila, dass der Blonde jetzt einfach nur ihre Anwesenheit und Nähe brauchte. Ihren Trost, den sie ihm gab ohne zu wissen was ihn so aus der Bahn geworfen hatte. Irgendwann atmete Naruto noch ein letztes Mal tief ein, dann hob er den Kopf. „Danke, Sheila!“ sagte er leise. Bevor sie protestieren konnte griff er mit einer Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich. Zärtlich und dankbar küsste er sie. Nach kurzer Überraschung schloss Sheila die Augen und erwiderte Narutos Zärtlichkeit.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löste sich Naruto sanft und nahm nun die Schwarzhaarige in die Arme. Er musste sie jetzt einfach nah bei sich fühlen. Ohne die Umarmung zu lösen legte er sich mit Sheila hin und verharrte einfach so. Sheila legte ihr Ohr an Narutos Herz und hörte es noch immer schneller schlagen. Beruhigend strich sie über seinen nackten Oberköper. „Was hat diesen Traum ausgelöst?“ wagte sie leise zu fragen. Was darin vorgekommen war, war nicht von Belang. Denn das wusste sie sehr genau.

„Vieles.“ erwiderte er genauso leise. „So Vieles.“ wiederholte er noch leiser. Er wagte nicht die Augen zu schließen, aus Furcht der Alptraum würde wieder kommen. Blind starrte er an die Decke und hielt sich an Sheila fest – sie war sein Halt.

„Nochmal Danke, dass du mich da raus geholt hast… Aber was wolltest du eigentlich hier?“ wechselte Naruto dann das Thema. „Hattest du vor mich im Schlaf zu verführen?“ fragte er neckisch.

Sheila lief purpurrot an und schlug mit der Faust leicht auf Narutos Brustkorb. „Natürlich nicht, Blödmann. Was du wieder denkst!“ empörte sie sich, wurde jedoch schnell wieder ernst. „Ich hatte so ein komisches Gefühl, dass du mich brauchst. Ich weiß das klingt jetzt doof, aber so ist es.“

„Ganz und gar nicht. Ich bin sicher, dass du diese Art von Gespür hast… Immerhin hast du ja auch gefühlt, dass etwas mit deinem Vater und deinem Bruder war. Lange bevor die Nachricht ihres Todes das Dorf erreicht hatte…“ antwortete der Blonde bedächtig.

„Ja…“ hauchte sie leise und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Naruto fuhr ihr leicht durchs Haar und zupfte dann spielerisch daran. Er hatte sich wieder halbwegs von seinem Alptraum erholt, jedoch an Schlaf war für ihn nicht mehr zu denken. Andere Empfindungen sorgen dafür, dass sein Herzschlag sich beschleunigte.

Dass er mit ihren Haaren gespielt hatte gab Sheila die einzige Vorwarnung, ehe Naruto sich herum rollte und sie sanft aber bestimmt in ein zärtliches Liebesspiel verwickelte. Sie wehrte sich nicht. Warum sollte sie auch? Sie liebte Naruto und solche Gelegenheiten wie jetzt ergaben sich selten genug für sie beide…
 

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Am nächsten Morgen saß Tsunade schon früh in ihrem Büro. Sie grübelte über Naruto nach, aber auch darüber, welcher der Genin wohl Hachibi in sich tragen konnte. Ihr Problem war nur, dass sie die Genin genau einmal gesehen hatte und da waren alle in Mäntel eingehüllt gewesen. Und laut dem Bericht der vor ihr lag, hatten auch Ibiki und die anderen Jonin der 1. Prüfung nichts Konkretes entdecken können. Verdammt, noch nicht mal deren Jutsus konnten sie sehen und Tsunade glaubte nicht, dass sie alles aus dem Kopf wissen konnten. Sie waren trotz allem immer noch Genin!

Seufzend nahm sie einen Stapel Papier in die Hand. Die Testergebnisse der Kumos. Zwei waren vollkommen identisch mit denen der Chunin. Einschließlich Handschrift. Wie konnte das sein? Wenn sie ein Jutsu angewandt hatten kristallisierten sich daraus zwei Fragen heraus: Was für ein Jutsu? Und wie war es möglich, dass dieses Jutsu noch nicht mal von den Chunin direkt daneben wahrgenommen worden waren? Abgesehen davon, dass sie noch nicht mal wusste ob die identischen Tests tatsächlich von den Sitznachbarn waren. Immerhin hatten die anwesenden Jonin versäumt sich zu merken wo welcher der Genin gesessen hatte.

Es war zum verrückt werden! Und allmählich bekam Tsunade Kopfschmerzen. Nicht nur wegen der Genin sondern auch wegen Naruto. Über Nacht hatte sich ihr Entschluss gefestigt. Sie war sich nun hundertprozentig sicher, dass Naruto etwas verschwieg, was den damaligen Vorfall betraf. Irgendetwas das seine Tat von der sinnlosen Grausamkeit des Offensichtlichen abhob. Aber zum Teufel!! Wenn es einen solchen Unterschied machte, warum um alles in der Welt, sagte der Blonde dann nichts?!

Tsunade verstand das einfach nicht. Wie konnte Naruto etwas einfach so akzeptieren, dass eigentlich nicht so war wie es alle glaubten? Wieso verteidigte er sich nicht vor der Ungerechtigkeit? Irrte Tsunade sich etwa doch und Naruto hatte keine Gründe? Wollte er einfach sein grausames Wesen verschweigen?

Ein Klopfen an der Tür riss Tsunade aus ihren Gedanken. Aber diese Unterbrechung kam ihr gerade recht. „Herein!“ rief sie und hoffte auf Ablenkung von dem Problem um Naruto und den Kumos. Sie wurde jedoch enttäuscht! Derjenige der in den Raum kam war Kankuro. Die Hokage seufzte leise. Also weiter mit der nächsten Runde. „Guten Morgen, Kankuro. Danke, dass du dir so schnell die Zeit genommen hast.“

Der Angesprochene lächelte leicht. „Kein Problem. Es ist ja zum Glück noch etwas Zeit bis wir die Genin zum 44. Trainingsgebiet bringen müssen.“ antwortete der Ausbilder aus Suna.

Mit einer Geste bat Tsunade ihn Platz zu nehmen, was dieser dann auch tat. „Es tut mir Leid, aber ich bin momentan ein wenig gestresst. Aber bevor ich dich wieder aus dem Raum scheuche wollte ich mich trotzdem noch kurz mit dir unterhalten, Kakuro. Und dich etwas fragen.“ begann die Hokage.

„Und was wollten Sie mich fragen? Geht es um den Anbu aus Kumo-Gakure?“

„Auch. Aber zu aller erst wollte ich dich fragen was du davon hältst, dass ein unbekannter Jinshuriki bei den Prüfungen teilnimmst, immerhin bist du der Bruder des Kazekage und er hört auf deinen Rat.“ erläuterte die blonde Frau.

Als die Jonin gestern Abend die Schriftrollen vorbereitet hatten, hatte Tsunade die Situation genutzt allen Ausbildern von Hachibi zu berichten. Verständlicherweise waren kurzweilig Tumulte laut geworden, aber alle hatten sich bei der vernünftigen Erklärung der Kumo-Ausbilder relativ schnell wieder beruhigt. Zumindest oberflächlich. Mit Sicherheit brodelte es in dem einen oder anderen noch immer ein wenig. Ihnen wurde des Weiteren ausdrücklich verboten ihren Genin davon zu berichten. Man wollte schließlich nicht, dass sie aufgrund irgendwelcher Ängste nicht ihr ganzes Können zeigten.

Tsunade hatte in den nächsten fünf Tagen mit jedem Ausbilder einen Termin um alles noch einmal zu besprechen. Kankuro war der erste immerhin hatte er ohnehin heute zu ihr müssen.

Kankuro überlegte kurz. „Also die Situation an sich finde ich nicht optimal. Ich könnte verstehen, wenn es nur darum ginge das Geheimnis vor den anderen Genin zu bewahren. Aber es wird ja vor allen, selbst vor Ihnen, geheim gehalten. Ich weiß nicht ob es in Suna auch so gewesen wäre, aber falls sie es nur in Konoha so machen, müsste man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, dass die Ninja aus Kumo eventuell spezifisch etwas gegen Konoha haben. Aber ich denke nicht, dass ernsthaft eine Gefahr besteht.“ meinte der Puppenspieler dann geradeheraus.

Tsunade setzte sich gerader hin. „Wieso?“

„Ich habe gestern, während des ersten Teils mit den anderen die Kumos-Jonin auf dem Dach getroffen. Der Anbu sagte uns, dass er die Genin ab und an selbst trainiert und sich der Jinshuriki sehr gut unter Kontrolle hat. Und ich denke nicht, dass er da lügen würde. Immerhin ist Hachibi auf keinen Fall zu unterschätzen. Außerdem denke ich nicht, dass wer immer sich hinter der Maske steckt, ein schlechter Mensch ist.“ erklärte er.

„Verstehe. Bezüglich des Anbus bist du demnach auch sicher, dass er keine Gefahr darstellt?“ fragte die Hokage dann mit seltsamen Unterton in der Stimme.

„Ziemlich. Ich finde er ist ein ganz netter Typ und mit der Zeit könnte ich mir sogar vorstellen, dass wir Freunde werden.“ antwortete er. Darauf jedoch reagierte die Blonde mit einem deutlich finsteren Blick.

//Hab ich was Falsches gesagt?// fragte sich Kankuro in Gedanken.

„Na gut. Danke für deine Offenheit. Und jetzt muss ich mit Gaara sprechen.“ lenkte sie dann ein. Kankuro sah, dass die Hokage heute nicht nur ein wenig gestresst wirkte, also holte er ohne weiteren Kommentar das Funkgerät heraus und übergab es Tsunade. „Danke. Ich gebe es dir dann später wieder, okay?“ Kankuro nickte nur und war dann auch schon entlassen. Als er an der Tür noch mal die Frau ansah, starrte sie auf das Funkgerät und rieb sich dabei energisch die Schläfen.

//Anscheinend weiß sie mehr als jeder andere. Ich frage mich ob wir nicht doch in größeren Problemen hängen als gedacht…// Und damit schloss der Suna-Jonin die Tür des Büros hinter sich.
 

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Den Kumo-Nins hatte man in ihrer Herberge netterweise einen abgetrennten Raum für ihre gemeinsamen Mahlzeiten zur Verfügung gestellt. So konnte Naruto ganz beruhigt mit seinen Leuten frühstücken, ohne weitere Vorkommnisse. Während die Erwachsenen sich über alles Mögliche unterhielten, waren die Genin seltsam ruhig. Sie wussten nicht was heute auf sie zukommen würde, jedoch vermuteten sie, dass sie es sich um einen praktischen Teil, also Kämpfe, handeln würde. Immerhin hatten sie die „Theorie“ gestern gehabt.

Was sie aber am meisten beunruhigte war das Verhalten ihres Gelegenheitslehrers. Er wirkte im höchsten Maße beunruhigt wegen diesem Teil der Prüfung. Was diese Beunruhigung hervorgerufen hatte wusste niemand von ihnen. Sie konnten sich auch nichts vorstellen, denn immerhin sahen sie das Ganze hier nach wie vor nur als Prüfung für den nächsten Ninja-Rang. Keiner von ihnen bedachte dabei, dass man mit dem Rang des Chunin manchmal zu Gewalt und Tod gezwungen wurde. Dass es von jetzt an immer gefährlichere Missionen geben würde, daran dachte niemand. Dafür waren sie glücklicherweise noch ein wenig zu sehr Kind…
 

„Ich werde die Genin heute doch nicht begleiten.“ sagte Naruto ohne Vorwarnung zu seinen Kollegen. Alle sahen ihn verblüfft an.

„Warum nicht?“ wollte Tamira wissen. Sie war fest davon ausgegangen, dass er sogar auf dieses Privileg bestehen würde. Immerhin war er heute zur Abwechslung summend aus seinem Zimmer gekommen. Die Braunhaarige hatte erst den Grund nicht verstanden, dann aber zu ihrer Kollegin gesehen und das leichte Strahlen in den Augen der Schwarzhaarigen hatte ihr so einiges erklärt. Darüber freute Sie sich natürlich, jedoch wurmte es sie, dass Sheila ihr nichts von ihrer Beziehung mit Naruto erzählt hatte. Immerhin kannten sie sich seit sie Genin waren und waren zudem beste Freundinnen. Obwohl… Tamira hatte Sheila ja auch nichts davon gesagt, dass sie selbst verliebt war. Aber bei ihr war es verständlich. Schließlich lag die Person ihres Begehrens weit außerhalb von Tamiras Reichweite. Das wusste sie und deshalb versuchte sie diese Gefühle sogar vor sich selbst zu verschließen. Würde sie es jemandem anvertrauen, so würde das zur Folge haben, dass sie diesen Mann niemals aus ihrem Herzen bekommen könnte. Denn manche Dinge entfalteten erst dann ihr wahres Potenzial, wenn es ausgesprochen wurde. Also schwieg Tamira…

Narutos Antwort riss sie aus ihren Überlegungen. „Weil ich die Genin dann vermutlich aufhalten würde bevor sie da reingehen…“ flüsterte Naruto so leise, dass selbst die drei Jonin sehr gut zuhören mussten.

„Sin‘ deine Erinnerung‘n wirklich so entsetzlich?“

Der Blonde senkte den Blick und verbarg so den Ausdruck absoluten Entsetzens in seinen Augen. Und dies gab seinen Kollegen die Antwort. Ja! Es war tatsächlich so schlimm…

„Und was willst du stattdessen machen? Hier rumsitzen und nichts tun?“ wollte Sheila wissen. Sie machte sich schon wieder Sorgen um den Blonden. Doch dieser zuckte nur mit den Schultern.

„Keine Sorge, ich finde mir schon eine Beschäftigung. Ich werde wohl einen ersten Bericht schreiben für den Raikage. Übrigens solltet ihr das auch nicht vergessen. In spätestens zwei Tagen möchte der Raikage die Berichte auf seinem Schreibtisch haben.“ tadelte er seine Kollegen mit einem Grinsen im Gesicht. Die anderen verzogen allesamt das Gesicht.

„Schon kapiert, Herr Oberkorrekt!“ motzte Tamira, da sie diejenige war, die am häufigsten den Bericht ‚vergaß‘.

Narutos Grinsen wurde daraufhin nur noch breiter. „Tja, wie auch immer. Ihr müsst dann ja eh schon los, also mach ich es mir in meinem Zimmer bequem.“ Damit erhob er sich vom Tisch und ließ seine Kollegen ein wenig verdattert zurück. Bevor er aber den Raum verließ ging er noch kurz zu den Genin hinüber und sagte etwas, das die Jonin nicht hören konnten. Alle ihre Schüler nickten ernst, vor allem Tsukihime. Takuya, Tamira und Sheila war aufgefallen, dass Naruto öfter so ernst mit seinen ‚Schülern‘ sprach. Den dreien war irgendwann klar geworden, dass der Blonde ein Geheimnis mit ihnen haben musste. Doch was dieses Geheimnis war hatte niemand bisher aus Naruto herausbekommen. Auch die Genin hielten absolut dicht, was an sich schon eine Sensation war. Normalerweise bekam man über kurz oder lang alles aus den Menschen von Kumo-Gakure raus. Dafür waren sie alle einfach zu Tratsch-offen. Doch hierbei war alles anders. Was zum Kuckuck konnte so wichtig sein, dass selbst die Jüngsten dicht hielten? Das war eine Frage, die sie unbedingt beantworten wollten aber nicht konnten. Seltsam…
 

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Das Funkgerät in ihrer Hand knackte als Tsunade es einschaltete. Da es, wie sie feststellte, nur eine Frequenz gespeichert hatte, war es nicht schwer den Kazegake zu erreichen. „Hallo? Gaara hier.“ meldete er sich zu Wort.

„Hier ist Tsunade! Wie geht es dir Gaara?“ begrüßte die Hokage ihn. Dieser gab nur ein unbestimmtes Brummen zur Antwort. Es schien nicht gut geschlafen zu haben, oder auch zu wenig. „Das klingt ja nicht sehr erholt. Was ist los?“ fragte sie ihn deshalb.

„Dies und das, aber das ist nicht weiter wichtig. Wie geht es Ihnen, Tsunade-sama?“ erwiderte der Rothaarige.

„Ich stehe derzeit sehr unter Spannung. Hier in Konoha tut sich momentan sehr viel. Das meiste davon ziemlich unangenehm. Was ja auch der Grund ist, dass ich mit dir reden wollte. Denn es betrifft auch die verbündeten Dörfer.“

Mit diesen Worten war für Gaara bestätigt, was er ohnehin schon geahnt hatte. Er seufzte in Gedanken. „Und was genau ist das?“ antwortete Gaara mit nur müßig unterdrücktem Widerwillen dann der Hokage.

„Zuerst, was weißt du alles über die Ereignisse hier bei den Prüfungen?“

Der Kazekage seufzte unbemerkt. „Kankuro sagte mir, dass entgegen der Anweisungen nun doch ein Anbu aus Kumo-Gakure mitgereist ist. Dieser soll so was wie ein Aufseher sein für den Jinchuriki von Hachibi, von dem sie nicht sagen wollen wer von den Genin es ist. Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?“ erklärte Gaara sein ‚Wissen‘, immerhin kannte er noch einige andere pikante Details.

„Bezügllich des Anbus gibt es etwas, das du wissen solltest. Ich habe ihm gestattet seine Maske zu tragen, denn als er hier ankam trug er keine-“ kurz stockte sie als sie hörte wie der Rothaarige scharf die Luft einsog, fuhr aber gleich darauf fort. „Demnach weiß ich also wer er ist. Um eine Massenpanik zu vermeiden darf er jetzt doch seine Maske tragen. Der Anbu aus Kumo-Gakure ist… Naruto Uzumaki!“ ließ sie endlich die Bombe platzen.

In Suna-Gakure ließ Gaara seinen Kopf in seine Hände fallen. Nartuo war wirklich in Konoha! Widerwillig musste er die Hokage jetzt belügen, seiner Freundschaft mit dem Blonden willen. „Geht eine Gefahr von ihm aus?“ fragte er ruhig. Vielleicht war die Hogake ja selber schon zur Vernunft gekommen, immerhin ließ sie Naruto in Konoha rumlaufen.

„Genau darüber wollte ich auch mit dir sprechen. Also folgendes: Ich vertraue Naruto nach wie vor nicht wirklich, aber es scheint auch keine konkrete Bedrohung von im auszugehen. Zumindest im Moment nicht. Natürlich hat er mit Krieg gedroht, wenn wir gegen ihn oder die Genin vorgehen, aber allmählich glaube ich, dass das nur eine Farce war, auch wenn er so wie er meinte der Berater des Raikage und dazu sehr beliebt sein soll in Kumo.“ erklärte die Hokage.

//Da wäre ich mir nicht so sicher. So respektvoll die anderen Anbus aus Kumo immer zu ihm aufsehen und was sie über die Verbundenheit der Dorfbewohner zu ihm erzählen, kann es durchaus zum Kampf kommen, wenn etwas geschieht. Und der Raikage erst. Seine Wut möchte ich mir nicht vorstellen.// dachte sich der Rothaarige. „Weiß außer Ihnen noch irgendjemand, dass es Naruto ist. Hat ihn irgendjemand gesehen als er das Dorf betrat?“ wollte er wissen.

„Sie kamen erst abends an und das bei strömenden Regen. Niemand hat ihn zu diesem Zeitpunkt gesehen.“ erwiderte sie mit gewissem Unterton, der von Sorge kündete.

„Aber danach hat es jemand herausgefunden, nicht wahr? Wer war das?“ Gaara hatte sehr wohl die versteckte Botschaft in der Stimme Tsunades gehört.

Die blonde Frau seufzte. „Es war Iruka. Er hat es durch Zufall herausgefunden, noch bevor die Nachricht ihn erreicht hatte, dass dieser Anbu in Frieden gelassen werden sollte. Du kannst dir vorstellen wie er ausgeflippt ist.“ Sie machte sich Sorgen, das hörte man deutlich.

„Worüber machen Sie sich mehr Sorgen? Dass Naruto eine Gefahr ist, dass seine Anwesenheit Panik auslösen wird oder dass Iruka gegen Naruto vorgehen könnte?“ Auch er ließ diesmal eine Botschaft in seiner Stimme verlauten.

„Iruka habe ich unter Kontrolle. In den nächsten Tagen werde ich mich mit ihm und Naruto gemeinsam treffen. Und natürlich mache ich mir auch Sorgen, dass Naruto ausrasten könnte, aber vielmehr macht mir etwas anderes zu schaffen.“

„Und das wäre?“ fragte der Kazekage nun interessiert. Es hoffte, dass Tsunade endlich die Augen geöffnet hatte was Naruto betraf. Immerhin hatte Naruto bis zu jenem Ereignis das Dorf immer unter Einsatz seines eigenen Lebens beschützt. Gaara war nach wie vor unbekannt wie sie das so schnell hatte vergessen können und dem Blonden nicht eine Sekunde lang zugehört hatte, sondern ihn sofort hatte jagen lassen. Als Verräter, als S-Rang Nuke-nin, als Mörder!

„Ich habe Zweifel, was Narutos damalige Motive betrifft. In den letzten Tagen hat er sich so wie damals verhalten, als noch alles in Ordnung war. Sicher, er legt eine gewisse Vorsicht an den Tag, aber er ist auf seine Art noch immer der lachende Chaot von früher. Inzwischen denke ich, dass wir damals etwas übersehen haben.“ Sie seufzte lautstark und rieb sich die Stirn. „Oder aber ich irre mich und will nur plötzlich nicht mehr den Mörder in ihm sehen, sondern den Jungen der mich damals nach Konoha zurückgeholt hat. Dass ich mir einfach wünsche, dass alles so wird wie früher… Das Problem ist einfach nur: Falls Naruto damals wirklich mehr sah und wusste als wir, wieso hat er nicht in der Zwischenzeit versucht eine Erklärung abzugeben. Immerhin ist er schon seit einigen Jahren in Kumo-Gakure. Ich versteh es einfach nicht, wieso dies alles passiert ist!“ machte Tsunade ihrer Verzweiflung Luft und dann schwiegen beide. Gaara überlegte fieberhaft ob er ES der Hokage sagen sollte. Denn er wusste warum der Blonde damals so viele Menschen getötet hatte. Und auch warum er all die Jahre geschwiegen hatte und nichts getan hat um sich zu verteidigen.

Aber er hatte ein Versprechen gegeben. Dass er niemals irgendjemandem die Wahrheit sagen würde. Einfach weil es niemand glauben würde. Sie hatten damals doch schon die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Jedoch nun, da die Hokage Zweifel an den Gräuel der Vergangenheit bekam, konnte er sie in die richtige Richtung weisen. Natürlich ohne offen zuzugeben, dass er von Anfang an Bescheid wusste.

„Haben Sie eigentlich schon versucht mit ihm zu reden?“ fragte der Kazekage. Tsunade horchte auf bei dem seltsamen Tonfall ihres Gesprächspartners. „Meiner Meinung nach kennt nur Naruto selbst die Antworten auf all diese Fragen. Spekulieren hilft uns nicht weiter. Nur das direkte Gespräch wird helfen.“

„Und wenn er sich weigert etwas zu offenbaren? Zwingen können wir ihn nicht. Dazu ist er zu stark, das hat er vor 5 Jahren bewiesen. Und er hat auch mit Sicherheit nicht aufgehört zu trainieren.“ kam es etwas gereizt von der Blonden.

„Dann können Sie es wieder versuchen. Er ist schließlich lange genug in Konoha. Oder aber…!“ Gaara unterbrach sich selbst. Ob das nicht etwas zu viel des Guten war?, fragte er sich.

„Oder was?“ wollte Tsunade wissen.

Gaara seufzte leise. „Sie haben doch damals seine Wohnung gesperrt, oder?“

„Ja, sie wurde bis heute nicht angerührt. Niemand möchte da hinein.“ Der Rothaarige fasste Hoffnung.

„Also ist sie noch in dem gleichen Zustand wie vor fünf Jahren. Es wurde nicht angerührt oder entsorgt?“ fragte er hoch interessiert. Tsunade wirkte hochgradig irritiert darüber, bejahte die Frage aber dennoch. „Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, dass er damals etwas zurück gelassen hat. Irgendeine Erklärung oder ein Hinweis auf seine Beweggründe. Haben Sie das jemals in Betracht gezogen?“

Tsunade stutzte. „Nein, aber nun da du es erwähnst… Es ist eine Möglichkeit und der Versuch kann nicht schaden. Danke Gaara.“ lenkte sie ein.

„Keine Ursache… Aber das ist nicht das Einzige, das Sie im Moment belastet, nicht wahr?“

„Ja, richtig. Da gibt es noch das Problem, dass sich vor den Toren Konohas Akatsukis aufhalten. Sie wollen Naruto und sie wussten lange vor uns, dass er auf dem Weg nach Konoha war. Dieser Umstand stört mich.“ machte sie ihre Besorgnis deutlich.

„Sie wussten es schon vorher? Heißt das etwa, dass sie die ganze Zeit wussten, dass er sich in Kumo-Gakure aufhält? Wissen sie dann etwa auch von Hachibi?“ gab Gaara sofort zu bedenken… und hätte sich im nächsten Moment am liebsten die Zunge abgebissen. //Scheiße, was wenn sie jetzt auf die Idee kommt die Akatsuki nach Tsukihime zu fragen? Mist!!// dachte er erbost über sich selbst.

„Das habe ich mir seit Narutos Ankunft auch schon gedacht, aber ich kann niemanden zu den Akatsuki schicken um sie zu fragen. Mein Ehrgefühl verbietet mir jemanden außerhalb der Chunnin-Prüfungen von Hachibi zu berichten. Und keiner der eingesetzten Aufseher hat eine Chance gegen diese Verbrechen, falls es zu einem Kampf kommt.“ gab die Blonde zu bedenken. „Außerdem scheinen sie ohnehin verschwunden zu sein. Die Anbus die ich losgeschickt habe um die zwei zu finden, konnten sie im ganzen Wald nicht finden. Aber sie haben Beweise gefunden, dass sie definitiv noch da sind…“

„Sie wären keine S-Rang Verbrechen, wenn sie sich nicht gut verstecken könnten. So wie es aussieht haben Sie es derzeit alles andere als leicht. Brauchen Sie Unterstützung?“ fragte Gaara hilfsbereit.

„Nein, im Moment noch nicht. Ich werde die Situation noch kurze Zeit beobachten und dann entscheiden wie wir weiter fortfahren. Aber trotzdem danke.“

„Na schön.“ meinte Gaara einlenkend.

„Ich wollte zumindest, dass du um die Umstände hier weißt, für den Fall, dass sich plötzlich alles in eine Katastrophe verwandelt.“

„Dafür bin ich Ihnen sehr verbunden. Sie können jederzeit Unterstützung einfordern. Wir sind schließlich Verbündete.“ meinte Gaara zuversichtlich.

„Ja, danke Gaara. Ich melde mich bei Bedarf.“ verabschiedete sie sich dann. Auch Gaara verabschiedete sich und beide unterbrachen die Verbindung. Danach hingen sie beide ihren Gedanken nach. Mit gleichen und doch völlig verschiedenen Sorgen.
 

„Narutos Wohnung!“ beschloss Tsunade dann unerwartet laut und verließ ihr Büro…
 

Bis zum nächsten Mal...
 

LG Sahara-san^^

Bonus: Sasukes Heimkehr

Bonus-Kapitel: Sasukes Heimkehr
 

Ein letztes Mal an diesem Tag benutzte Sasuke sein Kurzschwert und tötete den letzten Gegner. Röchelnd sank dieser in sich zusammen. Damit war sein Auftrag für diese Mission beendet. Zufrieden mit sich selbst nickte er und trat einige Schritte auf den Altar am Ende des Raums zu. Dort lag eine Schriftrolle, die seine Gegner mit ihrem Leben beschützt hatten. Sasukes Auftrag hatte darin bestanden die feindlichen Shinobi zu töten, doch im Laufe seiner Mission war ihm aufgefallen, dass sie dachten er sei hinter der Schriftrolle her. Und das hatte den Anbu aus Konoha-Gakure misstrauisch gemacht. Der Inhalt der Rolle musste sehr wichtig sein, von daher beschloss Sasuke sein Auftrag etwas zu erweitern. Vorsichtig, für den Fall, dass es noch irgendwo Fallen gab, trat er an den Altar heran. Nichts. So wie es aussah hatten sich diese Leute darauf verlassen, ohne Fallen klar zu kommen. Kein Wunder, immerhin hatte man an die 20 Wachen nur für diese Schriftrolle abgestellt. Aber das hatte, ganz offensichtlich, nicht ausgereicht. Sasuke nahm ohne Hektik dir Rolle an sich. Er sah nicht hinein, schließlich befand er sich noch auf feindlichem Territorium und musste weiterhin mit Angriffen rechnen. Mit diesem Gedanke machte er sich in Richtung Ausgang.

Prüfend ließ er seinen Blick nochmal über das Schlachtfeld gleiten. Es waren viele Gegner gewesen, alle auf einem sehr hohen Kampf-Level. Dennoch hatte der Uchiha es geschafft, alleine! //Nie wieder!// dachte er bitter und erinnerte sich kurz an eine Situation, in der er alleine beinahe seinen Gegnern unterlegen wäre. Mit finsterem Blick verließ er schnell das geheime Versteck und suchte sicheres Gebiet auf um dort sein Lager aufschlagen zu können. Als er weit genug weg war ließ er sich bei einer winzigen Lichtung nieder. Er entfachte ein Feuer und ruhte sich erstmal von dem Kampf aus.

Gelassen schloss er die Augen und lauschte dem Wald um sich herum. Alles ruhig.

Nachdenklich öffnete er die Augen nach einer Weile wieder. Es war schon komisch. Früher hatte ihm das Alleinsein nichts ausgemacht, doch seitdem er wieder in seiner Heimat war, da war er es gewohnt immer mindesten eine Person auf Missionen bei sich zu haben. Sicher, es gab auch Missionen, so wie diese, dass er alleine agierte, aber diese waren verhältnismäßig wenig. An sich war es ja gar nicht mal das Alleinsein, das ihn störte, sondern die Abwesenheit einer anderen Person. Denn immer dann erinnerte er sich genau an eine Zeit in der er genauso alleine war, … und auf der Flucht!

Seufzend lehnte er den Kopf zurück und ließ sich in seine Erinnerung fallen, da es ohnehin sinnlos war, sich dagegen zu wehren. Das wusste der Schwarzhaarige aus Erfahrung.

//Wann war das nochmal?// fragte er sich, bis es ihm wieder einfiel.

Es musste grob geschätzt kurz nach Narutos Verrat an Konoha gewesen sein. Ja, genau, in diese Zeitspanne gehörte jene Erinnerung. Sasuke war damals natürlich noch bei der Schlange Orochimaru. Die Jahre waren vergangen, ausgefüllt von Training, Training und noch mehr Training. Er hatte damals nicht viel anderes getan, immer mit dem Ziel vor Augen eines Tages seinen Bruder besiegen zu können. Aber trotz allem, was die Schlange versucht hatte ihm einzureden, Sasuke wollte es aus eigener Kraft schaffen, und nicht indem sein Meister seinen Körper übernahm. Schließlich war absolut nicht klar wie viel von seinem Bewusstsein dann noch vorhanden sein würde, vermutlich gar nichts. Dieses Risiko hatte er nicht eingehen wollen. Oberflächlich betrachtet wurde diese Entscheidung akzeptiert und Orochimaru ließ sich immer wieder vertrösten, wenn die Zeit kam seinen Körper zu erneuern. Vielleicht wollte er Sasukes Körper auch einfach noch stärker machen, damit er selbst danach umso stärker sein würde. Es spielte heute keine Rolle mehr.

Auf jeden Fall hatte sein ehemaliger Meister vor etwas weniger als fünf Jahren plötzlich versucht Sasukes Körper gewaltsam zu übernehmen. Der Schwarzhaarige runzelte wie immer die Stirn, als er sich daran erinnerte. Denn es war ganz und gar nicht der passende Zeitpunkt zur Erneuerung gewesen und er verstand nicht wirklich warum Orochimaru damals so forsch seinen Körper übernehmen wollte. Der Sannin war damals sehr aufgewühlt gewesen. Sasuke vermutete, dass es etwas mit Naruto zu tun gehabt hatte, da der Schwarzhaarige dessen Name aufgeschnappt hatte als er zum Training mit Orochimaru erschienen war. Der Kerl hatte sich aber augenblicklich selbst unterbrochen, als er seinen Schüler bemerkt hatte. Und er fing auch nachher nicht wieder damit an.

Ein paar Tage geschah dann nichts außer dem alltäglichen Training. Sasuke dachte auch nicht mehr über die Erwähnung des Blonden nach. Schließlich hatte er Wichtigeres zu tun. Der Uchiha am Lagerfeuer schnaubte verächtlich über sich selbst. Das Einzige was auffiel war die Abwesenheit von Kabuto, da dieser das Übernahme-Ritual vorbereitete, wie Sasuke dann herausgefunden hatte.

Aber das Sasuke natürlich nicht gewillt war sich zu ergeben, war es zum Kampf mit dem Medic-Nin gekommen. Noch bevor Orochimaru zum Ritual dazu gestoßen war, hatte Sasuke es mit einiger Mühe geschafft Kabuto zu töten. Und war geflohen. Weil Orochimaru das natürlich nicht auf sich beruhen lassen konnte, hatte er Sasuke seine Schergen nachgeschickt. Damals saß er dann immer einsam am Lagefeuer und überlegte fieberhaft was er denn tun sollte. Und warum er so überstürzt abgehauen war. Im Nachhinein hatte er sich gedacht, dass er mit der Schlange auch hätte reden können und eine andere Lösung hätte finden können. Nein, stattdessen tötete er dessen liebsten Schüler. Doch ihm war ja keine andere Option geblieben. Und nun galt es zu überlegen, was weiter getan werden konnte. Dass er sich auf die Suche nach Itachi machen sollte, verwarf er sehr schnell. Er hatte keinerlei Anhaltspunkte und wenn er selber auf der Flucht war, konnte er schlecht jemand anderen suchen.

Eines Nachts kam ihm dann kurz die Idee in sein Heimatdorf zurückzukehren, oder zumindest den Versuch zu starten. Doch sobald er sich bewusst wurde was er da dachte verwarf er auch das ganz schnell. Als ob die Leute dort auch nur einen Gedanken daran verschwendeten ihn wieder aufzunehmen. Abgesehen von Naruto vielleicht, der wäre dafür naiv genug, so wie er es immer gewesen war. Wie Sasuke allerdings überhaupt auf die Idee gekommen war mit Konoha war ihm schleierhaft. Er glaubte sich daran erinnern zu können, dass ihn etwas aus dem Schlaf gerissen hatte, wusste aber nicht genau was. Ein leichtes Zittern des Erdbodens oder ein mächtiges Chakra. Oder aber er fantasierte sich im Nachhinein etwas dazu um das alles erklären zu können.

Am nächsten Tag fanden ihn Orochimarus Leute. „Du wirst es bereuen unseren Meister getötet zu haben!“ schrien sie sofort und griffen ihn an. Sasuke verstand nicht genau worum es ging. Kabuto war doch nur ein Handlanger gewesen. Wie kamen sie auf Meister? Aber Zeit um darüber nachzudenken oder die anderen zu fragen blieb nicht. Er musste sich voll und ganz auf den Kampf konzentrieren. Leider war Sasuke als einzelne Person gegen mehrere Dutzend Gegner klar im Nachteil. Er verfluchte sich selbst. Da trainierte er schon ewig und drei Tage und war noch immer so schwach. Aber er musste es sich selbst eingestehen. Dieser Kampf würde sein Tod sein…

Und das wäre er mit Sicherheit auch, wenn nicht plötzlich jemand aus dem Nichts aufgetaucht wäre und ihn gerettet hätte. Damals war er zu stolz gewesen um das zuzugeben, heute war er dankbar. Obwohl er nie erfahren hatte, wer der Fremde gewesen war. Den Kampf zwischen der komplett vermummten Gestalt und seinen Gegnern bekam Sasuke nur schwach mit, da das Sharingan seinen Tribut forderte und seine Augen zeitweilig trübte. Aber es schien dem Fremden keinerlei Mühe zu bereiten die Anderen auszuschalten. Übrig blieb ein Schlachtfeld voller Opfer.

Als der Fremde auf Sasuke zukam, krampfte sich etwas in ihm zusammen. Da war etwas Vertrautes, aber gleichzeitig vollkommen Fremdes an dieser Person.

Auf die Frage wer der Fremde sei, bekam Sasuke keine Antwort, zumindest keine klare. Die Gestalt verriet ihm nur, dass er derjenige gewesen war, der Orochimaru getötet hatte. Sasuke versuchte die Stimme zu erkennen, doch obwohl da eine schwache Erinnerung war, lag sie zu tief, als dass der Schwarzhaarige sie erreichen konnte.

„Warum?“ Emotionslosigkeit war eine Verteidigung die Sasuke perfektioniert hatte.

Sie wurde mit Kälte erwidert. „Weil ich ihn nicht leiden kann. Er hat mich zum Nuke-Nin gemacht!“ Aufgrund dieser Aussage vermutete Sasuke, dass er einer von Orochimarus Leuten gewesen war, der sich zum Verräter gegen die Schlange erhoben hatte.

„Und was jetzt? Kehrst du in dein Dorf zurück und hoffst auf Vergebung?“ lachte Sasuke den Anderen aus. Der Fremde schüttelte darauf aber nur den Kopf, aber Sasuke schien es als stecke mehr dahinter als bloße Verneinung.

„Für mich gibt es kein Zurück, aber für dich!“ Als Sasuke sein Gegenüber weiterhin nur emotionslos, aber innerlich zutiefst erstaunt ansah, warf er Sasuke etwas zu; Orochimarus Kopf! „Nimm den und kehr zurück! Konoha-Gakure wird dich mit offenen Armen empfangen. Denn nur dort wird der Uchiha-Clan heiliggesprochen!“ kaum hörbare Ironie steckte in den Worten des Fremden. „Überall sonst wird man dich für dein Sharingan töten wollen!“

„Das ist doch lächerlich. Welche Gründe sollte ich haben dorthin zurückzukehren. Es gab nur Gründe von dort zu verschwinden!“ blaffte der Uchiha.

„Weil du dich nur daran erinnern möchtest!“ erwiderte der Fremde in aller Ruhe. Sasuke spürte einen bohrenden Blick, konnte diesen aber nicht sehen, da der Fremde immer noch in Mantel und Kapuze verhüllt war. „Erinnere dich nicht an den Grund, warum du gegangen bist! Erinnere dich daran was du Gutes dort erlebt hast, und wer zu dir gehalten hat! Immer!“

Diese Worte trafen Sasuke tief. „Wer bist du?“ wollte Sasuke noch mal wissen und ließ sein Erstaunen dieses Mal ganz leicht durchscheinen.

„Von heute an: ein Reisender ohne Ziel!“ Damit verschwand der Fremde ohne dass Sasuke ausmachen kann wie oder wohin.

Sasuke versorgte in der darauffolgenden Zeit zuerst seine Wunden und blieb weiterhin allein. Er ging nicht nach Konoha, weil er den Worten des Fremden nicht traute, behielt aber aus einem Impuls heraus Orochimarus Kopf. Dennoch beschäftigen ihn die Worte über Erinnerungen, die der Fremde ihm mit auf den Weg gegeben hatte.

Kurz darauf traf er auf eine Gruppe aus Konoha-Gakure, Sakura war unter ihnen. Beide Seiten waren schockiert gewesen. Doch aus Misstrauen und Vorsicht wurde plötzlich ehrliche Erleichterung und Freude, als die Konoha-Nin sahen, dass Sasuke Orochimarus Kopf bei sich hatte. Sie hatten gehört, dass die Schlange tot war, diese Nachricht hatte sich mit immenser Schnelligkeit in allen Ninja-Reichen verteilt, obwohl niemand wusste wer es getan hatte und wie. Auch Sasuke wusste dies nicht. Ohne Vorbehalte hatten sie Sasuke in ihre Mitte wieder aufgenommen und in diesem Moment hallten wieder einmal die Worte des Fremden Shinobi in seinem Geist. Erinnere dich nicht an den Grund, warum du gegangen bist! Erinnere dich daran was du Gutes dort erlebt hast, und wer zu dir gehalten hat. Und ein Knoten, von dem er nicht einmal wusste, dass es ihn gegeben hatte, löste sich in Sasukes Brust.

Plötzlich erinnerte er sich an die glücklichen Tage. Streiten, Lachen, Versöhnen. Das war es was er all diese Jahre nicht hatte und erst da wurde ihm bewusst, wie sehr er all das vermisst hatte. Er kehrte nachhause zurück, denn jetzt wusste er, dass es noch ein Zuhause in Konoha-Gakure für ihn gab.

Dennoch beschloss er nichts von dem Fremden zu erzählen und dessen Tat als seine eigene feiern zu lassen. Er wollte nicht, dass sie ihn gleich wieder aus ihrer Mitte hinausdrängen würden, weil er doch nicht der Held war, der er vorgab zu sein.

Auf dem Weg zurück dachte er immer wieder über den Fremden nach, und unterhielt sich mit seinen Begleitern. Er erfuhr, dass sie hinter einem Nuke-Nin her gewesen waren, der angeblich in der näheren Umgebung hätte sein sollen. Da sie aber nichts finden konnten von diesem konnten sie genauso gut mit Sasuke zurück nach Konoha.

Auch wenn es Sasuke wunderte, dass seine Kameraden nichts von Naruto sagten, stimmte ihn das nicht misstrauisch. Wie die Reaktion des Blonden ausfallen würde war wohl klar. Streiten, Lachen, Versöhnen. Sasuke hatte sich sehr auf dieses Treffen gefreut.

Erst bei den Toren Konohas erfuhr er allerdings, dass Naruto nicht mehr im Dorf war. Nach einigem Nachfragen, erklärte man ihm, dass der Blonde ein S-Rang Nuke-Nin geworden war. Seit wann und auch die Gründe verschwieg man ihm und zunächst obwohl es ihm komisch vorkam ließ Sasuke es auf sich beruhen. Denn schon allein bei der Erwähnung seines Namens hatten sich ausnahmslos alle verschlossen. Sasuke wollte das neu gewonnene Vertrauen nicht gleich wieder verlieren.

Er lebte sich wieder in seiner Heimat ein, aber nach zwei – ruhigen – Jahren merkte er den Verlust seines Freundes doch sehr deutlich. Er fing an zaghaft Fragen zu stellen, aber stieß die folgenden Jahre auf eine Wand aus Schweigen und sogar Hass. Ganz so wie bei seiner Heimkehr.

Es stimmte ihn traurig, dass sein erster und bester Freund anscheinend etwas dermaßen Scheußliches getan hatte, dass das ganze Dorf ihn hasste. Und obwohl er das niemals bestätigt bekommen hatte, war Sasuke die Abwesenheit gewisser Freunde – wie dem Hund Akaramaru – nicht entgangen.
 

Sasuke riss sich aus seinen Erinnerungen. Genug geträumt. Es war Zeit, dass er sich mal wieder seiner Pflicht zuwandte. Und das hieß, er musste nachsehen, was an der von ihm mitgenommenen Schriftrolle s Besonders war.

Schnell zog er sich seine Tasche heran und holte besagten Gegenstand heraus. Diese Ninjas waren vielleicht zahlreich und stark, aber definitiv dumm. Die Rolle hatte nicht einmal die Andeutung eines Siegels. Daher öffnete er sie und las was darin geschrieben war. Erstaunt und auch erschrocken riss er schon nach wenigen Zeilen die Augen auf. Das musste die Hokage so schnell wie nur möglich erfahren.

Sasuke riss sein Lager ab und beschloss sofort nach Konoha aufzubrechen, statt bis zur Morgendämmerung zu warten. Diese Informationen waren hoch-brisant. Sie mussten schleunigst weitergeleitet werden. Und der Weg nach Konoha würde von seinem derzeitigen Standort mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Der Anbu lief los.
 

Und trotz allem beschäftigte sich ein Teil von Sasukes Gehirn noch immer mit Naruto. Was hatte ihn zum Nuke-Nin gemacht? Dabei hatte der Blonde doch immer an seinem Dorf gehangen und er hatte seine Versprechen stets gehalten. Dennoch hatte er das Versprechen seinen besten Freund wieder nachhause zu bringen nicht eingehalten. Das hatte ein Fremder für ihn übernommen…

Die Teams stellen sich vor!

Kapitel 10: Die Teams stellen sich vor
 

Die Hokage kam gerade in der Eingangshalle an, als sie auch schon aufgehalten wurde. „Hokage-sama!!“ rief jemand. Leicht genervt drehte sie sich zu dem Übeltäter um und erkannte Iruka.

„Was gibt es denn, Iruka? Ich habe es eilig!“ versuchte sie die Situation so schnell wie möglich zu beenden.

Der Chunin kam etwas außer Atem bei ihr an. „Haben Sie schon mit Na- …mit ihm gesprochen?“ wollte er wissen.

Bei Tsunade begann eine Stressader zu pochen. Wie ihr das alles auf den Geist ging!! „Ja, habe ich! In zwei Tagen haben wir ein Gespräch zu dritt. Bis dahin musst du dich noch gedulden Iruka! Und jetzt entschuldige mich!“ erwiderte sie gereizt und ließ den Braunhaarigen einfach so stehen. Dieser verstand gerade nicht, womit er die Hokage so gereizt hatte. Immerhin war Narutos Anwesenheit eine ernst zu nehmende Gefahr für den Frieden im Dorf. Wie konnte sie das Treffen dann erst so spät ansetzen? War sie sich etwa nicht darüber im Klaren, was Naruto für einen Schaden in diesen zwei Tagen anrichten konnte? Iruka verstand es einfach nicht. Was zur Hölle verheimlichte die Hokage? Hatte sie etwa noch immer Sympathie für diesen S-Rang Nuke-nin?! Was ging hier ab?!?!?!
 

Während der Chunin sich den Kopf zermarterte ging Tsunade zügig durch die Straßen Konohas. Dabei kam sie auch an der Unterkunft der Kumo-nin vorbei. Just in diesem Moment kamen diese aus dem Gebäude. „So, jetzt geht eure Prüfung weiter!“ tönte die braunhaarige Frau namens Tamira. „Wir machen uns jetzt auf den Weg zum sogenannten 44. Trainingsgebiet und zwar zügig. Immerhin habt ihr beim Frühstück schon zu viel Zeit verplempert! Auf geht’s!“ wies sie die Genin zurecht.

„Jawohl, Sensei!!!“ riefen sie im Chor. Es war das erste Mal, dass Tsunade die Rasselbande sah und beobachtete sie daher sehr interessiert. So wie es aussah hatte jedes Team schon so was wie einen Anführer. Diese gingen an der Spitze. Dann liefen zwei nebeneinander und der letzte Genin bildete so was wie das Schlusslicht, oder aber auch die Rückendeckung. Was ihr auffiel was, dass sie mehr Gepäck mithatten als man erwarten würde. Hatten die Jonin etwa gesagt was auf sie zukam.

„Sensei-Sheila, was ist das für ein Trainingsgebiet? Müssen wir da einen Hindernislauf machen, oder Kämpfe auf irgendwelchen Trainingsgeräten?“ fragte da eine der Mädchen.

Die Schwarzhaarige seuzte. „Mai, du weißt sehr genau, dass ich dir das nicht sagen kann, noch werde!“ sagte sie streng. Das Mädchen plusterte die Wangen auf und drehte ihren Kopf weg. Sie murmelte irgendetwas von ‚Gemein‘ beließ es jedoch dabei.

Das aber sagte Tsunade, dass sie doch nicht wussten was sie erwartete. Schleppten diese Genin etwa immer so viel mit sich herum?

Zen, was meinst du? Hätte ich doch meine volle Ausrüstung mitnehmen sollen?“ fragte ein anderes Mädchen ihren Teamkameraden.

„Keine Ahnung, Kyoko. Ich hab‘ auch nicht alles mitgenommen. Meine Chakra-Klinge zum Beispiel nicht. Aber jetzt ist es auch egal. Um zurück zu gehen ist es jetzt zu spät… müssen eben…auskommen… wir haben…“ Tsunade verstand sie immer schlechter, da sie allmählich außer Sicht gerieten. Diese Genin schleppten TATSÄCHLICH immer so viel mit sich rum, und anscheinend noch mehr. Anscheinend wurden in Kumo-Gakure schon wesentlich höhere Ansprüche an die Genin gestellt. Unheimlich…

Eine Bewegung über ihr ließ die Blonde aufblicken. Auf dem kleinen Balkon, der vom Flur der Unterkunft nach draußen führte, stand ein junger Mann mit Maske. Sein Blondes Haar leuchtete regelrecht in der Sonne. Er war zwar scheinbar lässig angelehnt an den Türpfosten, aber seine Muskeln waren allesamt angespannt und sein Gesicht unablässig dorthin gerichtet, wo gerade die anderen Kumos verschwunden waren. //Er macht sich ernsthafte Sorgen… Etwa wegen dem, was damals bei seiner Prüfung geschah und worüber er niemals gesprochen hat?// Noch kurz sah der Anbu seinen Kollegen nach, dann verschwand er weiterhin angespannt im Inneren der Unterkunft. //Naruto… Was zum Teufel verschweigst du?// dachte sie besorgt und ging mit einem letzten Blick auf den Balkon wieder ihrer Wege.
 

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Währenddessen waren die Genin mit ihren Ausbildern allesamt auf dem Weg zu 44. Trainingsgebiet. So auch Ino mit ihrem Team. Langsam kamen sie in die Nähe des Treffpunkts, von wo aus die Genin allein zurecht kommen sollten, also holte sie sich die Aufmerksamkeit ihrer Schüler. „So, ab hier müsst ihr alleine klar kommen.“ meinte sie ernst. „Seid bitte vorsichtig, ihr alle!“ meinte sie dann speziell an einen bestimmten Genin gerichtet. „Den ersten Teil habt ihr geschafft. Aber von nun an wird alles viel schwieriger. Hast du gehört, Atsuchi?!“

„Ja, Sensei! Ich bin ja nicht schwerhörig.“ meinte der einzige Junge ihres Teams vorlaut und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ino seufzte leise. Er markierte vor den beiden Mädchen, Aiko und Himeno, den großen Macker, war aber ansonsten nicht sehr gut. Er hatte noch einen langen Weg vor sich, wie die beiden anderen auch. Aiko weil sie die typischen Einzelkind-Allüren hatte und Himeno weil sie zu schüchtern war, zu zeigen was tatsächlich alles in ihr steckte.

„Ab mit euch.“ meinte sie lächelnd. Alle drei grinsten sie an und liefen los zum Treffpunkt. Besorgt sah ihre Sensei ihnen nach. Die drei waren erst seit ein paar Monaten Genin. //Ob es gut war sie jetzt schon zu den Chunin-Prüfungen zu schicken?... Sie werden es schon schaffen.// dachte sie. Dann drehte sie sich um und ging zurück nach Konoha. //Hoffentlich geschieht nicht das Gleiche wie bei Naruto damals. Was auch immer da geschehen ist…//
 

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Als Ino den Rückweg antrat kam ihr gerade Shino mit seinem Team entgegen. „Hallo Shino!“ begrüßte sie ihn fröhlich, obwohl sie sich nicht so fühlte. Er nickte ihr nur zu und klopfte ihr im Vorbeigehen kurz auf die Schulter, da er wusste, dass sie nicht so sorglos war wie sie tat.

„Die letzten Jahre ist nichts passiert und sicher wird diesmal auch nichts sein!“ sagte er leise, sodass nur die Blonde es hören konnte.

„Ich weiß!“ flüsterte sie unglücklich und ging weiter. Nachdem sie einige Schritte gegangen war hörte sie hinter sich etwas Platzen. Sie fing an zu grinsen.

„Fuyumi!! Könntest du bitte endlich mit diesem ekeligen Kaugummi-Blasen aufhören!“ schrie plötzlich Shino aufbrausend. In Windeseile huschte sie nach Konoha zurück, damit der Aburame ihr Kichern nicht hörte. Er würde sie wie der Teufel jagen, wenn er wüsste, dass sie sich auf seine Kosten amüsierte.

Koichi, einer der beiden Jungen lachte laut los, während der andere, Ichino, genauso angewidert drein blickte wie sein Lehrer. Das lag wohl daran, dass sein Lehrer gleichzeitig auch ein Verwandter war. Sie gehörten beide zum Aburame-Clan und somit war Shino dazu verdonnert worden ihn auszubilden, da man die Technik der Insekten bestmöglich trainieren konnte. Er war genauso still und der „Kopf“ seines Genin-Teams. Die beiden anderen übernahmen jeweils die Rollen des Spaßvogels und der Rebellin.

Ursprünglich dachte man, dass sie sich gegenseitig ausgleichen und anspornen würden, doch dieser Schuss war schon oft nach hinten losgegangen.

„Komm schon, Shino.“ Kam da plötzlich die Stimme von Kiba wie aus dem Nichts. „Sie wird wohl etwas nervös sein. Immerhin kommt eine große Herausforderung auf die Genin zu.“ Versuchte dieser seinen Kumpel zu beschwichtigen, erntete aber nur einen genervten Blick.

„Du hast gut reden. Schließlich hast du kein Kaugummi-kauendes Ungeheuer in deiner Truppe.“ Dies sagte er absichtlich laut, sodass es seine Genin hören konnten. Shino war nämlich niemals sehr erpicht darauf gewesen Ausbilder zu werden. Er war von Tsunade mehr oder weniger gezwungen worden, wegen seinen Neffen Ichino.

„Ja, aber du musst dich dagegen nicht mit drei total verschiedenen Chakra-Elementen auseinander setzten. Die Elemente deiner Schüler sind sich ja mehr oder weniger kompatibel. Sieh dir doch mal meinen Haufen an.“ Dabei zeigte der Kleinere auf Ayano, Namano und Hikawa. Ayano beäugte misstrauisch die Umgebung, wobei Namano das genaue Gegenteil tat, da er seine Nase (und Gesicht) in einem Buch vergraben hatte. Und Hikawa? Verdammt, wo war denn dieser Hitzkopf schon wieder abgeblieben?!

„Was braucht ihr lahmen Enten schon wieder so lange? Wenn ihr euch nicht beeilt verpassen wir noch was!“ schrie der Gesuchte da gerade los, etwa hundert Schritte voraus.

Kiba seufzte und Shino klopfte ihm dafür aufmunternd auf die Schulter. „Wir haben wohl alle unser Kreuz zu tragen!“ murmelte er nur an Kiba gewandt. Dieser nickte ergeben und gab seinem Team den Wink schneller voranzuschreiten. Dies gefiel Namano gar nicht, da er so nicht weiter lesen konnte, fügte sich aber seinem Sensei.
 

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Da es zum Trainigsgebiet 44 nicht allzu viele Wege gab, war es unausweichlich, dass sich die verschiedenen Teams über den Weg laufen würden. So kam es das sich jeweils ein Team aus Kusa-Gakure(Gras) und Ame-Gakure(Regen) denselben Pfad teilen mussten. Ihre Ausbilder waren nicht mit dabei, da diese der Meinung waren ihre Genin müssten sich ihren Weg selber finden. Ärger vorprogrammiert!

„Freundet euch schon mal mit dem Gedanken an diese Runde zu verlieren. Was immer da jetzt auch kommt. Ihr glaubt doch nicht, dass eure Wasser-Spielchen irgendwas bewirken können.“ pöbelte ein Mädchen namens Setsuko aus Kusa unverschämt. Ihre Kollegin Kirika bat sie leise keinen Streit anzufangen, wurde aber ignoriert.

„Das ich nicht lache. Glaubst du etwa, du könntest uns besiegen. Euer Dorf bringt doch eh nur schwächliche Luftlöcher zusammen. Wir haben´s gesehen“ höhnte daraufhin eine Ame-Genin, die in ihrem Team die Aufgabe des offenen Angriffs innehatte.

„Satomi!“ wies sie ihr Team-Anführer zurecht. Er trug eine Kette mit seinem Namen; Nagata. Die letzte der drei, Keiko, zuckte leicht zusammen.

Darauf rastete Nummer drei der Kusa-Nin aus und wollte sich auf Satomi stürzen. „Das reicht, Eyano!“ keifte Setsuko ungehalten und machte somit klar wer in ihrem Team die Oberhand hatte. „Verschwende nicht deine Energien, bevor der zweite Teil begonnen hat, sonst riskierst du vielleicht, dass wir rausfliegen. Diese Schwachmaten da können wir uns später vorknüpfen. Und jetzt lasst uns mal einen Zack zulegen!“ bestimmte sie gebieterisch und lief eilends los. Ihre Teamkollegen folgten.

Die Ame-Nins keiften ihnen noch etwas von wegen `Feiglinge´ nach, wurden aber ab da ignoriert.
 

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„Sensei! Wir kommen zu spät! Beeilen Sie sich doch!“ rief Reina inzwischen ziemlich aufgebracht.

Kakuro aber ging weiterhin in aller Gemächlichkeit weiter. „Weißt du, Sandkasten-Prinzessin, diese ungestüme Art die du an den Tag legst, ist das genaue Gegenteil von deinem Idol.“ erläuterte er in aller Seelenruhe. „Wenn du also tatsächlich wie Gaara werden willst musst du noch ein wenig an dir arbeiten.“ Mit ausgestreckten Armen zeigte er dann auf die beiden anderen Suna-Genin. „Nimm dir doch ein Beispiel an Kibou und Toshide hier. Die sind ruhig und beherrscht. Warum färbt davon nichts auf dich ab?“ fragte er gespielt verzweifelt und schüttelte theatralisch den Kopf.

Reina blies die Backen auf. „Ganz einfach! Weil ich mein eigener Mensch bin! Und ich will ja auch nicht komplett so wie der Kazekage werden. Da wäre ich ja nur eine billige Kopie!“ brauste sie auf. Dann streckte sie entschlossen eine Faust in die Luft. „Ich will noch besser werden um irgendwann selber auf alle Leute von Suna-Gakure aufpassen zu können. Auf meine eigene Art und der Lebensweise unseres Dorfes treu!“ rief sie enthusiastisch in den Wald.

Das wiederum brachte Kibou und Toshide zum Lächeln. „Und das wirst du schier auch schaffen!“ munterte sie ihr Stratege Kibou auf. Verzückt lächelte das Mädchen, dann widmete sie sich wieder dem Weg zur Prüfung und wurde langsam aber doch wieder ernster.
 

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Anko und ihre Kollegen waren schon lange vor den Genin am Treffpunkt um erste Vorbereitungen zu treffen. Sie beobachteten interessiert die Pfade. Langsam aber stetig trafen die Genin ein. Diejenigen aus Kumo-Gakure hatten die Vorhut gebildet und waren zuerst eingetroffen. Neugierig sahen sie sich um und betrachteten besonders den Wald hinter dem Zaun. „Dieses Gestrüpp hinter dem Zaun erinnert mich irgendwie an die Shimagame.[1] Und die Warnschilder machen diese unheimliche Atmosphäre nicht angenehmer.“ bemerkte Tsukihime schaudernd. Ihre drei Team-Kollegen nickten zustimmend.

„Ein unheimlicher Ort… die Insel, meine ich.“ sagte Tai. „Als wir mit dem Sensei dort waren, habe ich richtige Paranoia bekommen, dass wir permanent angegriffen werden könnten.“ Naruto hatte sie mal auf die Schildkröte mitgenommen um ihnen allen ein spezielles Jutsu beizubringen und Tsukihime den Umgang mit Hachibi zu trainieren. Ihm behagte der Gedanke gar nicht nochmal in so ein Gebiet zu gehen. Aber die Zeichen standen ziemlich klar dafür, dass sie wohl in dieses Gebiet geschickt werden sollten. Nur was geschah dann?

„Wisst ihr, ich freu mich eigentlich darauf dieses Gebiet zu sehen. Auf der Shimagame waren einige interessante Giftpflanzen und Tiere. Wenn es die da drinnen auch gibt muss ich Sammeln gehen.“ grinste Sara draufgängerisch und ihre Kollegen verdrehten nur lächenld die Augen. Trotzdem liebten sie ihre kleine „Giftspritze“ wie sie Sara manchmal bezeichneten.

Sie wandten sich vom Wald ab und beobachteten das Kommen der anderen Teams.
 

Während sie das taten wurden sie wiederum von Anko beobachtet. Es hatte sie nicht gewundert, dass die drei Kumo-Teams als erste eintrafen. Nach dem was sie bereits gehört hatte waren diese Genin sehr vielversprechend. Zuerst waren sie alle beisammen geblieben, hatten sich dann aber in ihre Vierer-Teams gespalten. Die Ausrüstung die sie bei sich trugen hatte Anko zuerst irritiert und an einen Regelverstoß glauben lassen, aber die Irritation in den Gesichtern, als sie den Wald sahen war echt gewesen. „Ich wüsste gern, welche Ansprüche in Kumo an die Genin gestellt werden.“ überlegte sie halblaut.

„Vielleicht sind sie aber euch einfach schon längere Zeit im Genin Status und haben schon einige Erfahrungen.“ bemerkte daraufhin einer von Ankos Kollegen.

„Vielleicht. Was mich aber immer aufs Neue erstaunt ist diese Disziplin in ihren Augen. Sie scheinen über irgendetwas beunruhigt zu sein.“ Anko überlegte, was sie über Kumo-Gakure und deren Umgebung wusste.

Geschrei lenkte sie von ihren Gedanken ab. Von einem der Wege her kamen zwei Genin-Teams laut streitend hervorgeprescht. Suna und Ame-Gakure. Sobald sie ankamen wurden sie sogar noch lauter und schrien sich an, drohten sogar mit recht unschönen Worten.

Anko konnte das jetzt nicht gebrauchen und ging daher auf die Streithähne zu. „KLAPPE!“ brüllte sie ihnen direkt ins Ohr. Diese zuckten zusammen. „Ihr geht da rüber und ihr dort!“ schrie sie weiter und schickte sie in die jeweils entgegengesetzte Richtung. Dann wandte sie sich an alle anderen. „Und wenn ihr oder sonst irgendjemand hier noch einen Streit vom Zaun bricht, wegen was auch immer, werden diejenigen disqualifiziert. Kapiert?!“ Und ihr Gesicht verriet deutlich, dass sie es ernst meinte.

Auf dem Platz kehrte Ruhen ein. Hier und da murmelten noch einige einander zu, aber niemand erhob die Stimme.

Anko kehrte zu ihren Kollegen in einen hölzernen Vorbau beim Zaun zurück. „Ich liebe das. Und langsam verstehe ich wie Ibiki sich fühlt. Dumme kleine Genin rauszuwerfen hat schon was für sich.“ murmelte sie für sich selbst und blickte sadistisch vergnügt in die Reihen. Sie bemerkte das deutliche Unbehagen der Genin, wenn sie in den Wald sahen, sogar die Kumos. Sie zählte die Teams einmal durch und sah, dass nur noch zwei Teams fehlen. Von Ino und Shino. Sie runzelte die Stirn. „Sucht mal einer die beiden fehlenden Konoha-Teams.“ wies sie einen Kollegen an, welcher sich gleich auf den Weg machte. Ausgerechnet diejenigen, die das Austragungs-Dorf präsentieren sollten fehlten.

Nach etwas zehn Minuten kam der Chunin mit den sechs Genin im Schlepptau den Weg entlang, sichtlich verstimmt. Sobald sie den Platz erreicht hatten, kam er wieder zu Anko. „Die drei von Shino haben sich gestritten und sind deswegen nicht weitergekommen, und die anderen hatten sich schlicht verlaufen. Sie sind weiter südlich herumgeirrt. Das kann was werden. Es würde mich wirklich wundern, wenn sie durchkommen.“ berichtete er. Anko nickte und wies ihn an das zu notieren. Dann wandte sie sich wieder um.

„Alle herkommen! Ich werde euch jetzt erklären wie diese Prüfung aussieht.“ Die Teams versammelten sich leise miteinander tuschelnd um sie. Viele im Schneckentempo… „Ich hoffe ihr habt letzte Nacht gut geschlafen.“ grinste sie schadenfroh. „Denn wenn ihr jetzt zum Schlafen kommt könnt ihr euch glücklich schätzen… Ihr werdet nämlich in den nächsten Fünf Tagen in einen harten Überlebenskampf geschickt!“ Verwirrung machte sich breit. Hatten sie richtig gehört? Anko nickte einem Konoha-Nin zu und dieser ging durch die Reihen um Blätter zu verteilen. „Was ihr da aufgeteilt bekommt sind Einverständnis-Erklärungen, denn dieser Wald hinter mir heißt nicht umsonst Wald des Todes, hier sind schon Genin gestorben!“ Wie viele, das ließ sie ungesagt.

Auf diese Aussage erhob sich Empörung oder Angst. „Wir sind doch überhaupt nicht auf eine Fünftägige Prüfung vorbereitet. Das hat uns niemand gesagt!“ Dies und diverses anderes kam zur Debatte. Anko ließ diese kurz zu bevor sie mit einer energischen Handbewegung alle zum Schweigen brachte. Und auf keinen einzigen Einwand antwortete. „Kurz die geografischen Informationen: Der Wald hinter mir ist in einem Kreis angelegt. In der Mitte ist ein Turm, der in einer Distanz von 10 km zum äußeren Zaun steht, in welchem es 44 Tore zum Betreten des Gebiets gibt.“ Dabei hielt sie eine Schriftrolle mit einem groben Plan zur Veranschaulichung hoch. „Die Region besteht hauptsächlich aus Wald, hat aber auch einen Fluss und diverse andere Landschaftsstriche herrschen hier.“ Sie ließ die Schriftrolle wieder zuschnappen. „Eure Aufgabe ist es innerhalb der nächsten fünf Tage zum Turm zu gelangen.“

„Das ist doch einfach! Was soll uns das bringen?“ rief Hikawa (- Kiba) dazwischen.

„Ah ja, dann wünsche ich gute Erholung, wenn du meinst einfach so an Riesenschlangen, giftigen Pflanzen und Tieren oder an gegnerischen Teams vorbeikommen zu können. Ich freu mich auf das Ergebnis!“ kommentierte Anko in aller Seelenruhe. Hikawa wurde ein wenig blass um die Nase. Aus dem Augenwinkel sah Anko ein Kumo-Mädchen aufjauchzen.

Anko griff in ihre Tasche. „Ihr werdet gegeneinander kämpfen, denn davon hängt alles ab… Und von denen hier!“ Zwei Schriftrollen kamen zum Vorschein. „Jedes Team bekommt eine Schriftrolle – entweder Himmel oder Erde. Aber um zu weiterzukommen reicht eine Rolle nicht aus. Ihr braucht von jeder eine. Wer es nicht schafft mit beiden Schriftrollen zum Turm zu kommen,…“ Anko grinste breit. „…ist raus!“

„Augenblick!“ schrie Eyano, aus Kusa-Gakure. „Sie wollen uns da fünf Tage reinschicken, damit wir um zwei dämliche Schriftrollen kämpfen. Dann kann ja nur die Hälfte gewinnen. Das ist nicht fair!“ Einige andere mischten sich auch mit ein und Anko genoss den Aufruhr sichtlich.

„Das Leben ist nun mal nicht fair. Und die Rollen dienen zu eurer Vorbereitung!“ mehr sagte Anko nicht.

„Warum das?“ wollte ein Regen-Nin wissen, seine Stimme zitterte leicht.

„Schwachkopf!“ blaffte Seiji ungehalten. Er hatte lange genug zugehört. „Als Chunin wirst du auch ab und zu Schriftrollen mit brisanten Informationen in die Hände bekommen. Lass sie dir klauen und dein Dorf verabschiedet sich von der Landkarte.“

„Wie hast du mich genannt!?“ schrie der zurück.

„Genug!“ blaffte Anko. „Er hat Recht, und mehr gibt es dazu nicht zu sage!“ Dann erklärte sie im Schnellverfahren den Rest. Die Schriftrollen durften nicht geöffnet werden, da dies zum sofortigen Ausschluss führen würde. Als einige zu Bedenken gaben, dass man das später doch nicht würde feststellen können, meinte sie darauf nur, dass sie falls sie sie öffneten nicht mehr bis zum Turm kommen würden, weil sie halb-tot im Wald liegen würden. Des Weiteren erklärte sie, dass Aufgeben während der Fünf Tage nicht möglich sei und die Teams mit allen drei beziehungsweise vier Mitgliedern eintreffen müssen, sonst waren sie ebenfalls draußen. Die einzige Regel, die man geänderte hatte, war die dass nicht länger das ganze Team ausgeschlossen wurde sollte ein Genin zu stark verletzt sein, sondern nur der Verletzte. Dazu waren einfach zu wenige Genin dieses Jahr mit dabei. „Noch habt ihr die Gelegenheit abzubrechen. Ihr habt eine Stunde Bedenkzeit ob ihr euer Leben riskieren wollt oder nicht. Dann treffen sich alle wieder hier. In der Hütte hinter mir bekommt jedes Team für seine Erklärungen dann eine Schriftrolle. Sollten nicht alle Mitglieder diese abgeben, dürfen sie nicht an dieser Prüfung teilnehmen. Das war dann erstmal alles!“ Damit drehte sie sich um und ging zur ´Hütte´, wo man bereits die Vorhänge geschlossen hatte um zu verbergen wer, welche Schriftrolle zugewiesen bekommt.
 

Die Teams lösten sich langsam auf und verteilten sich in der Umgebung. Nur die Kumos blieben mit ihren jeweiligen Kollegen zusammen. „Das meinte Sensei-Naruto also. Fünf Tage sind lang. Wenn wir unser Chakra verschwenden halten wir das nicht durch.“ schlussfolgerte Kyoko.

„Und wer weiß schon, was uns danach erwartet!“ setzte Zen noch dazu. Die andern nickten düster.

Sie sahen sich die Erklärung in ihren Händen an und ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihnen aus. „Angst zu haben ist keine Schande, wichtig ist, dass man den Mut findet sie zu überwinden.“ kam plötzlich Tsukihimes Stimme von der Seite. „Das hat Naruto mir mal gesagt, als wir auf der Shimagame trainiert haben.“ Sie und ihr Team waren mit Sheilas Genin-Team herangerückt, damit sie sich gegenseitig beruhigen konnten. „Wir schaffen das schon!“

„Wollen wir versuchen uns einen taktischen Vorteil zu verschaffen. Wir könnten als letztes unsere Schriftrollen holen und davor könnte ich versuchen mit meinem Kekkeigenkei herauszufinden welche Rolle unsere Gegner bekommen.“ schlug Kyoko vor. „Sofern sie erwähnen wem sie welche geben.

„Ist das nicht Schummeln?“ warf Aya ein.

„Nein. Es ist das gleiche Prinzip wie bei der ersten Prüfung. Wir holen uns lediglich die Informationen die wir brauchen.“ widersprach Koji und grinste breit.

Aya sah ihn schief an. „Du legst dir auch alles so zurecht wie es dir gerade passt, wie? Aber von mir aus, okay.“

Die anderen stimmten nach kurzem Zögern ebenfalls zu. „Lasst es und versuchen, aber wir sollten uns trennen. Sonst fällt es vielleicht auf. Benutz die Fingerbotschaften, Kyoko.“ meinte Yamato ruhig. Wortlos trennten sie sich wieder und unterschrieben erst einmal die Einverständniserklärungen. Dann warteten sie.
 

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Nach scheinbar einer Ewigkeit kam Tsunade endlich bei Narutos alter Wohnung an. Sie blickte nach oben zu dem Fenster, wo er immer gesessen und auf die Statuen der Hokage geblickt hatte. Wehmut ergriff sie. Sie hatte ihn geliebt wie einen Sohn… Noch einmal tief durchatmend ging sie in das Gebäude. Sie musste die Wahrheit wissen. Im Gebäude war es finster und muffig, jeder ihrer Schritte wirbelte Staub auf. Kein Wunder, denn man hatte das Gebäude in den letzten Jahren sich selbst überlassen. Der Vermieter hatte nach Naruto niemanden mehr hier Wohnen lassen, weil er sich vor Charma fürchtete. Er war irgendwann an einem Herzinfarkt gestorben, als er einmal bemerkt hatte, dass Licht in Narutos ehemaligem Zimmer brannte. Mit der Befürchtung, dass der Blonde zurückgekommen war, hatte er sich vorsichtig genähert, dann aber jenen Anfall erlitten weil sich bei den Fenstern ein Schatten hatte vorbeihuschen sehen. Seitdem näherte sich niemand mehr dem Gebäude. Niemand wollte auch nur als Verwalter auf dem Papier erscheinen. Es war ein Geisterhaus, und die Tatsache, dass man immer mal wieder einen Schatten an den Fenstern sah, half nicht zur Bereinigung diese Rufs.

Tsunades Herz klopfte wie wild als sie sich der Tür im ersten Stock näherte. Schweiß trat ihr auf die Stirn. „Reiß dich zusammen, Tsunade! Du bist Hokage!“ rief sie sich zur Ordnung und griff nach dem Türknopf. Quietschend öffnete diese sich. Auf den ersten Blick schien alles ruhig zu sein. Im Vorraum, Wohnzimmer und Schlafzimmer fand sich nicht Ungewöhnliches. Wie kam es denn dann zu diesem schlechten Ruf. //Die Leute redeten zu viel.// Innerlich viel gelassener näherte sie sich dem letzten Raum.

Als sie aber in die Küche kam gab es plötzlich ein fürchterliches Geräusch. Ein Fauchen, das auf gar keinen Fall aus einer menschlichen Kehle kommen konnte. Tsunade fuhr zusammen und sah dann gerade noch wie ein Schatten unter dem Tisch verschwand. Dieser Schatten stieß dabei gegen ein Tischbein, welches schon so zerkratzt war – von was auch immer – dass es den Tisch nur noch bedingt aufrecht hielt. Das Bein knackte weg und der Tisch kippte. Dabei flatterte etwas, das wie ein Brief geformt war auf den Boden zu. Erschrocken, dass Naruto anscheinend wirklich eine Nachricht hinterlassen hatte, vergaß sie alle Vorsicht und lief darauf zu. Dadurch aber schreckte sie auf, was auch immer unter den Tisch gelaufen war und dieses schoss blitzschnell hervor. Schemenhaft erkannte Tsunade eine Schleife auf braunem Fell. Eine Katze! Und zur großen Katastrophe verfingen sich ihre Krallen in dem Brief. Die Hokage wollte nach dem Tier greifen, aber…

Zu spät! Das Biest stürmte aus dem Fenster!

„Du Mistvieh! Bleib sofort stehen!“ brüllte Tsunade und hechtete der Katze nach, die Wand ignorierte sie dabei geflissentlich. Mauern scherten sie schließlich recht wenig, wie allgemein bekannt war.
 

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Naruto saß in seinem Zimmer und hatte gerade eine leere Schriftrolle für seinen Bericht ausgebreitet, als plötzlich ein ohrenbetäubender Krach von draußen zu hören war. Erschrocken zuckte er zusammen und drehte sich zum Fenster um. Was zum…? Er setzte sich seine Maske auf und riss das Fenster auf. Eine gewaltige Wolke aus Staub und Schutt stob unweit der Unterkunft in die Luft. Er sah noch einen Schatten, der Größe nach ein Mensch, aus der Wolke springen, bevor auch schon das nächste Gebäude in die Luft ging. Mit großen Augen sah er, dass der große Schatten einem kleinen Schatten hinterherjagte. „Tora on Tour!“ flüsterte er ruhig. Seine Lippen begannen kurz zu zucken, daraus wurde ein Kichern bevor er schallend lachend das Fenster schloss und sich nur noch vor Lachen auf dem Boden kugeln konnte. Er bemitleidete die Person, die dieser verfluchten Katze jetzt hinterherjagte… [2]
 

[1] Eine Riesenschildkröte die im Meer bei Kumo-Gakure lebt. Auf ihrem Rücken ist ein Wald gewachsen der ähnliche und noch schlimmere Gefahren birgt, wie der Wald des Todes.
 

[2] Ich glaube wir kennen und lieben sie alle, nicht wahr? Unsere Katze aus der Genin-Zeit.

Unbekanntes Gebiet – Tag 1 / Part 1

Kapitel 11: Unbekanntes Gebiet – Tag 1 / Part 1
 

Verdammt, das Mistvieh war schnell. „Bleib stehen!“ schrie Tsunade zum wiederholten Male. Sie verfolgte dieses Biest jetzt schon geschlagene zehn Minuten.

„Tsunade-sama, was tut Ihr da!“ schrie plötzlich eine Stimme von der Seite.

„Fang dieses Katzen-Vieh, Kakashi!“ brüllte die Hokage nur und legte einen Zahn zu. Kakashi wusste nicht was er erwartet hatte als er sie über die Dächer verfolgt hatte, aber sicher nicht, dass die Hokage eine Katze quer durch die Stadt jagte. Sichtlich verdutzt schaute er ihr nach – und sah nicht die Mauer, die vor im aufragte. Er riss die Augen auf. „Ahhh!“ schrie er noch, dann knallte er mit dem Gesicht voran in die Mauer. Da diese aber nicht sehr dick war, kam er mit dem Kopf und halben Oberkörper auf der anderen Seite wieder heraus – wo gerade zwei kleine Kinder am Fenster standen und sich Tsunades Zerstörungswut ansahen. „Äh, hi, schöner Tag heute, oder?“ sagte er und lächelte die Kinder unschuldig an. Diese schrien aus vollem Hals los, woraufhin eine Frau – offensichtlich die Mutter – ins Zimmer gestürzt kam. Sie war zornesrot im Gesicht und mit einem Nudelholz bewaffnet. Panik machte sich in dem Weißhaarigen breit. Er konnte sich nicht bewegen. „Warten Sie bitte, ich kann das erk-!“ weiter kam er nicht da bearbeite ihn die hysterische Mutter auch schon mit dem Küchengerät.
 

//Irgendwann muss diese Katze doch müde werden.// dachte sich Tsunade stinksauer. //Wenn dieses Vieh, den Brief unbrauchbar macht, verarbeite ich sie zu Hackfleisch!//

Die Hogake sah sich um, während sie weiterrannte. Irgendwas musste sie doch tun können. Plötzlich fiel ihr ein Einer mit Wasser ins Auge. Ohne nachzudenken griff sie danach und stürmte los. Als sie die Katze in Reichweite hatte warf sie in Todesverachtung den Eimer. Das Wasser schwappte über und traf die flüchtende Kreatur zielgenau. Aufkreischen erstarrte sie mitten in der Luft und Tsunade schnappte zu. Sofort begann der nasse Fellball sich zu wehren. Fauchend ging sie auf die Blonde los und zerkratze ihr das halbe Gesicht. Tsunade schrie auf und packte die Pfoten der Katze um sie wie einen Scheine-Braten in der Luft hängen zu lassen. Das Tier wehrte sich noch immer, kam aber gegen den Menschen nicht an. Mit einer Hand umfasste die Hokage alle vier Pfoten und zupfte den halb ruinierten Brief von den Krallen.

Tsunade stöhnte frustriert auf. Der Brief war nicht nur halb zerfetzt, sondern auch noch nass. Das sah nicht gut aus. Tsunades Augen loderten auf. „Das wirst du bereuen!“ flüstere sie dem Tier unheilverkündend zu. „Jetzt geht´s ab nach Hause. Ich bin sicher dein Frauchen hat dich sehr vermisst!“ flüsterte sie mit Grabesgesicht. Die Katze kreischte auf.
 

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Die Stunde Bedenkzeit war um. Ein Team nach dem anderen ging hinter den Vorhang und blieb kurz dort bevor es hervor kam und mit einem Führer den Treffpunkt verließ um zu ihren Toren geführt zu werden. Die Kumo-Nin standen in angemessener Entfernung zueinander. Kyoko drehte der Hütte das Profil zu, sodass niemand Verdacht schöpfte sie könne die Teams ausspionieren. Was sie eigentlich doch tat. Sie bemerkte eine Chakra-Barriere, die anscheinend dazu gedacht war, die Gespräche im Inneren zu verbergen. Kyoko lächelte leicht. //Zu Schwach gegen mein Kekkeigenkai.//

Dürfen wir uns eine Schriftrolle aussuchen?“ fragte gerade eine Konoha-Nin hinter dem Vorhang. „Kimeo!“ Zischte darauf ein Junge. Nein, ihr dürft nicht wählen. Hier – Himmel!“ Die Genin kamen kurz darauf hinaus, eines der Mädchen sah dabei ziemlich grimmig drein. Kyoko machte unauffällig das Zeichen für H, indem sie den Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger einklemmte.

Das nächste Team war aus Kusa-Gakure und bekam Erde. Dann ein schwaches Ame-Team, ebenfalls Erde. Und so ging es weiter. Kyoko gab die Informationen über die Schriftrollen weiter dann ging ihr Team rein. Ab jetzt mussten sie keine Botschaft mehr weitergeben, da die Kumos nicht vorhatten einander auszustechen. Ihr Team bekam Himmel. Trotz allem übermittelte sie das ihren Freunden, für den Fall, dass sie später Hilfe brauchen sollten. Sie gingen extra langsam, wohingegen sich die anderen beeilten, um die Information zu bekommen. Tsukihimes Team ging rein und kam mit Erde heraus und Seijis Team bekam Himmel. Die Kumo-Genin grinsten verhalten.

Die Prüfungen konnten losgehen…
 

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„Wie hoch ist der Schaden?“ wollte Tsunade seufzend wissen. Sie saß inzwischen wieder in ihrem Büro zwischen Papierstapelt, Schriftrollen und tausend anderen Dingen. Und vor ihr lag ihre neueste Errungenschaft. Der Bericht über den Schaden, der durch die Verfolgungsjagt entstanden war. Das hatte sie jetzt davon, noch mehr Dinge die ihr Kopfschmerzen machten. Die Katze selbst war wieder bei ihrer exzentrischen Besitzerin, was wohl für das Biest die größte Strafe war. Die Katze war nun schon eine Weile fort gewesen, weswegen die Begrüßung noch um einiges heftiger gewesen war. Tsunade klingelten jetzt noch die Ohren von dem Geschluchtze der Frau und den Schreien der Katze. Sie hatte sich seit ihrer letzten Flucht in der verlassenen Wohnung von Naruto versteckt, da sie klug genug war zu wissen, dass niemand sie dort suchen würde. Beinahe eineinhalb Jahre war sie dort gut versteckt, bis Tsunade sie unfreiwillig aufgescheucht hatte.

Kakashi hatte, nachdem die ´glücklich´ Zusammengeführten gegangen waren, wissen wollen, warum Tsunade so ausgerastet war, doch Tsunade hatte jedem – absolut jedem – verboten auch nur ein einziges Wort darüber zu verlieren. Alle nahmen an, dass es mit den unzähligen Kratzern im Gesicht der Hokage zu tun hatte. Kakashi selbst hatte ein blaues Auge und eine geplatzte, geschwollene Lippe, die man sogar durch die Maske hindurch sah. Er sah aus wie Frankensteins Monster.

//Immerhin weiß ich jetzt, wer oder was der Schatten in Narutos Wohnung war.// dachte sich Tsunade ironisch. Der Brief war schwer beschädigt worden und vermutlich kaum mehr zu lesen. Tsunade hatte noch keine Gelegenheit gehabt, ihn zu lesen – oder vielmehr dessen Überreste. Zuerst musste sie sich um die von ihr zerstörten Häuser kümmern.

Ein Funkgerät auf dem Tisch fing leise an zu Knacken. Tsunade griff danach, hörte sich die Meldung an und schaltete es aus. „Es geht weiter.“ murmelte sie ernst. Kakashi wusste genau was meinte.
 

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Als alle Genin-Teams auf dem Weg zu ihren Toren waren, tauchten hinter Anko mehrere Anbu auf. Sie breitete auf dem Tisch einen größeren, detaillierteren Plan des Gebiets aus und markierte die Tore bei denen die Genin durchgelassen wurden. Dann erklärte sie kurz wo wer war.

„Auf eure Positionen. Dieses Jahr gibt es viele Spannungen unter den Genin. Es sind so wenige, dass wir es uns nicht leisten können auch nur einen sterben zu lassen.“ befahl Anko und so verschwanden die Anbu im Wald. Anko nahm ein Funkgerät in die Hand und drehte am Regler. „Anbus in Position. Start um Punkt 13:00 Uhr!“

]Dann schaltete sie das Gerät vorerst aus und starrte ins Leere. Seitdem vor einigen Jahren mehr als zwei Drittel von beinahe neunzig Genin gestorben waren, hatten sie beschlossen diesen Teil der Prüfung mit versteckten Kameras und einer Anbu-Einheit zu überwachen. Eine solche Katastrophe sollte nicht noch einmal vorkommen.

//Es muss schrecklich gewesen sein, sonst wäre Naruto Uzumaki damals nicht so seltsam gewesen.// Seit man ihn zum Nuke-Nin erklärt hatte dachten oder behaupteten viele im Dorf, dass er vielleicht selbst dafür verantwortlich gewesen war.//Ich glaube nicht, dass er es war. Er war so verstört. Jedes Jahr bei den Prüfungen hat er sich freiwillig gemeldet die Geschehnisse im Wald zu beobachten. Er hat immer an das Gute im Menschen geglaubt. Selbst bei Sasuke…// Den Anko nicht leiden konnte, so wie die restlichen Uchihas. Sie verzog angewidert das Gesicht //Arroganter Haufen!!// fluchte sie in Gedanken.

Ihr war es, im Stillen natürlich, ganz recht gewesen, dass Naruto diese Bande damals getötet hatte. Aber dennoch fragte sie sich, was der Auslöser gewesen sein mochte. Immerhin hatte er niemals grundlos getötet. Diejenigen, die er getötet hatte, waren stets eine Bedrohung für das Dorf gewesen…
 

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Tsukihime und ihre Kameraden waren mit dem Chunin inzwischen bei ihrem zugewiesenen Tor angekommen. Neugierig trat Sara an den Zaun. „Vielleicht solltest du jetzt noch nicht ganz so nah an den Zaun. Du könntest Dinge sehen, die dir nicht gefallen.“ warnte sie der Erwachsene, wurde aber von dem Mädchen ignoriert. Darauf zuckte er nur die Schultern. Soll sie sich doch erschrecken, wenn sie nicht hören wollte.

Sara(*) spähte in die Düsternis des Waldes. Plötzlich jauchzte sie auf. Der Chunin verdrehte die Augen.

„Leute, Leute kommt her!“ Die Anderen traten zu ihr.

„Was ist denn? Hast du was Nettes entdeckt?“ fragte Tai(*) heiter.  

„JA! Seht ihr die Aosa-Falter dort hinten!“ rief Sara(*) ganz aufgeregt. Aufmerksam geworden traten die anderen näher und schauten in die Richtung die ihnen Sara(*) gewiesen hatte.

„Du meinst diese Schmetterlinge? Sind das nicht die, die du auf der Shimagame gejagt hast, wegen ihrem Flügel-Puder.“

„Genau! Diesmal muss ich unbedingt welche davon haben! Zum Glück hab ich eine leere Puderdose mit.“ jubilierte sie.

Der Chunin hinter den Genin starrte die Bande jetzt vollkommen irritiert an. Freuten die sich etwa auf den Wald des Todes. Sogar manchen Jonin von Konoha war dieses Gebiet nicht ganz geheuer… Und was soll das mit der Shimagame? Sie konnten doch nicht ernsthaft schon mal auf dieser Riesenschildkröte gewesen sein, oder?

„Hey Sie, wann können wir denn endlich da rein. Diese Falter sind verdammt schwer zu finden! Und wenn ich diese Gelegenheit wegen ihnen verpasse, sorg ich dafür dass Sie einen Ausschlag bekommen der Sie monatelang quälen wird!“ fauchte das Mädchen plötzlich ungehalten.

„Ähm,…?“ Ein Schweißtropfen rann ihm die Stirn herunter. War die schon ganz irre? „Ah, um 13:00 Uhr geht´s los…“ stammelte er.

Sara(*) schnaubte. „Und wann soll das sein!“

„Drei Minuten und 35 Sekunden. Team 2 bereit machen. Aktiviert eure Funkgeräte!“ kam es da gebieterisch von Tsukihime(*). Sofort hörten die Albernheiten auf und alle griffen in ihre Hüfttasche um sich die Funk-Transmitter ins Ohr zu klemmen. Stille trat ein und dabei nahmen die vier ihre gewohnte Aufstellung an. Tsukihime an der Spitze, Koji(*) und Sara(*) in der Mittellinie und Tai(*) als Rückendeckung. Die Uhr tickte. Als das Tor ohne Vorwarnung aufsprang liefen sie los. Tsukihime(*) hob die Hand und lies einen Chakra-Faden um einen dicken Ast gleiten. Mühelos zog sie sich hoch und wie durch eine unsichtbare Kraft folgten die anderen, weil sie ebenfalls mit Fäden verbunden waren. Im nächsten Moment waren sie alle in den Baumkronen verschwunden. Man sah ihnen die Erfahrung in den Bäumen deutlich an.

„Wie viel Zeit haben die auf der Shimagame verbracht?“ fragte der Chunin fassungslos.

 

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Auch Team 4, das unter dem Kommando von Zen(°) agierte begab sich in Position. „Kyoko(°), schon dich fürs erste. Noburu(°) achte auf alles was sich bewegt. Masami(°) locker schon mal die Muskeln.“ wies ihr Team-Führer sie an. „Wir haben nicht so viel Erfahrung im Umgang mit dieser Art von Gefahr wie Sara(*), aber wir haben unsere eigenen Talente.“ Die anderen drei nickten.

„Ich wette Sara(*) freut sich tierisch auf den Wald. Wollen wir wetten eingehen, wie viele Gifte sie am Ende gesammelt hat?“ fragte Kyoko(°) spitz. Kichern folgte ihren Worten.

„Da wir nur einen winzigen Bruchteil wissen über Gifte im Vergleich zu unserer Freundin, ist das wohl eine wenig sinnige Wette.“ meinte Noburu(°) darauf.

„Aber trotzdem lustig.“ kam darauf die Antwort von Masami(°).

Zen(°) richtete sich auf und die anderen reagierten sofort. „Macht euch bereit!“

Mit einigem Abstand zu ihnen stand ein stiller Chunin, dessen Gesicht keine Regung zeigte, obwohl er sich doch ein wenig komisch vorkam. Diese Genin hatten kommentarlos irgendwelche Dinger in ihre Ohren gesteckt – vermutlich für Funk-Verbindungen – und gleich so etwas wie Hacken-Kunai herausgezogen. Leicht gebogen wie Klauen sahen sie aus wie perfekte Halterungsmittel in Waldgebieten, oder aber, wie er langsam begriff für Felswände zum hinauf klettern.

Der Chunin sah auf die Uhr. „Tor öffnet!“ rief er und schon sprang mittels Chakra-Nutzung das Tor auf. Bevor der Chunin auch nur blinzeln konnte schossen die Genin voraus und krallten ihre Kunai in die Äste der Bäume. Mit unfassbarem Geschick hangelten sie sich von Ast zu Ast und waren kurz darauf nicht mehr zu sehen…

„Schnell…“ wisperte er leise, zurückgelassen, fassungslos.

 

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„Um Punkt 13:00 geht das Tor auf. Seid besser auf euren schlimmsten Alptraum vorbereitet.“ höhnte der Chunin aus Konoha. Die Kumo-Genin reagierten nicht darauf.

Yamato(/), wo sind sie?“ fragte Seiji(/) ruhig. Sein Teamkollege wusste natürlich wer gemeint war. Das Ame-Team, das Seiji(/) vorhin beleidigt hatte. Während sie die eine Stunde gewartet hatten, beschlossen sie sich dieses Team vorzunehmen, sollte es die passende Schriftrolle haben. Und siehe da, das Schicksal hatte es wohl gut mit ihnen gemeint. Mit den Ame-Nin dagegen nicht. Die waren so gut wie erledigt, denn Aya(/) war sehr talentiert darin die Ängste und Schwächen von anderen innerhalb von Minuten zu erkennen. Und dieses Team war schwach, ihnen fehlte Ausgeglichenheit und Chakra-Kontrolle, denn dieses war kaum merklich – für andere Genin – ausgetreten und hatte die geistige Schwäche nur noch weiter bestätigt.

Seiji(/) und sein Team hatte einen Groll gegen derlei schlampiges Verhalten, weshalb sie sich teils auf diese Art von Konfrontation spezialisiert hatten. Sie spielten mit Ängsten…

„Etwas weiter nördlich. Wenn wir uns schnell vorarbeiten, können wir sie zur Dämmerung schon in der Falle haben.“

„Hey, über wenn redet ihr da?“ fauchte der Chunin ungehalten. //Die können mich doch nicht einfach so ignorieren!// dachte er erbost.

„Wir besprechen nur unsere Taktik.“ erklärte Mai(/) kalt lächelnd.

„30 Sekunden.“ sagte plötzlich Yamato(/) ruhig. Seiji(/) stellte sich sogleich an die Spitze, die Mädchen nahmen die Mittellinie an, Yamato(/) stand hinter ihnen. Im Sekundentakt tippte er mit dem Finger auf sein Hosenbein und zählte die Sekunden herunter.

„Die vielen Bäume hier sind wirklich praktisch!“ murmelte Seiji(/). Bevor der Chunin sich darüber Gedanken machen könnte ging das Tor auf. Die Genin rannten genau einen Moment früher los, als das Tor began sich zu öffnen. Ein Lichtblitz, verursacht durch Yamatos(/) Spiegel, war über den Waldboden gezuckt und das war das Zeichen der Kumo-Nin loszurennen. Einen Schritt hinter dem Tor vollführte der Anführer der Gruppe einige Fingerzeichen und die Bäume reckten sich wie unter fremden Einfluss. Vier Pfade aus schmalem, festen Holz schossen aus dem Boden und führten geradewegs in höhere Ebenen. Ohne zu zögern liefen die Genin darauf zu und rannten auf ihnen mitten in den Wald. Obwohl sie das Gebiet unmöglich kennen konnten, waren sie absolut zielgerichtet unterwegs…
 

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„Ichino!“ blaffte der Chunin. „Hol deine Insekten wieder ein. Die Tore sind noch nicht geöffnet.“

Der betroffene Junge schielte gereizt zu dem Älteren, tat aber wie geheißen. Er hatte keine Lust wegen einer Laune dieser Chunin vielleicht disqualifiziert zu werden. Immerhin hatte er lange genug warten müssen bis Shino die anderen beiden für bereit genug hielt, dass sie bei den Chunin-Prüfungen antreten durften. Ichino wollte endlich nicht mehr von oben herab behandelt werden. Als Chunin wäre er einer derer die den Ton anschlagen und darauf würde er nicht mehr länger warten. Aber vorerst tat er, noch, was man von ihm verlangte und wartete ruhig auf den Start.

Koichi dagegen hüpfte unruhig herum um übte dabei seine Tai-Justu-Bewegungen. Da er aber alsbald keine Lust mehr dazu hatte, richtete er sich auf und sah den Chunin an. „Hey Sie, warum sind die Genin aus Kumo-Gakure nicht auch in Dreier-Teams. Finden Sie nicht, dass ihnen das einen unfairen Vorteil gibt!“ beschwerte er sich.

Angesprochener verdrehte die Augen. „Tsunade-sama hat entschieden sie nicht zu trennen. Sie sind an ihre Teams genauso gewöhnt wie ihr und aufeinander abgestimmt.“ erklärte er bestimmt. „Und du willst doch sicher nicht die Entscheidung der Hokage in Frage stellen, oder?“ fragte er drohend, als er sich zu Koichi herunterbeugte.

Der Junge schnaubte nur. //Die werden sich noch wundern. Die werd` ich fertig machen. Vielleicht sind sie ja einfach schwach und brauchen deshalb vier Leute. Das lässt sich doch sicher herausfinden…// dachte er boshaft und schielte zu Ichino. Wenn er sich mal zur Abwechslung mit seinem Kollegen nicht stritt half dieser vielleicht dabei die Kumos auszuspionieren.

„Das Tor öffnet gleich, macht euch bereit.“ wies sie der Chunin an. Die Jungs traten vor. Fuyumi ließ ihren Kaugummi platzen und erhob sich langsam vom Boden, auf dem sie gesessen hatte. Mit trotzig verschränkten Armen trat sie ans Tor zu ihren Team-Kameraden. //Ich hab Angst!// dachte sie nur, als sich das Tor öffnete und sie ihrem Team in dieses unheimliche Gebiet folgte.
 

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Inos Team lief beim Start los, jedoch ohne Plan oder Ziel. Als sie das Tor nicht mehr sehen konnten stoppten sie und sahen sich um. Sie sahen nur Büsche, alles um sie herum war total verwildert.

„Wie wäre es wenn wir uns etwas höher in den Bäumen aufhalten. Dann finden wir die anderen Teams sicher schneller.“ schlug Himeno schüchtern vor.

„Ah ja, und die die am Boden sind können uns dann umso besser sehen. Spinnst du?“ giftete Aiko da.

„Außerdem, wenn wir fallen brechen wir uns sämtliche Knochen. Nein, wir bleiben hier unten.“ fauchte Astushi, hatte dabei aber eigentlich nur Bammel vor der Höhe.

„Aber Sensei-Ino hat uns doch beigebracht wie man mit Chakra auf Bäume klettert.“ versuchte das Mädchen nochmal zu argumentieren.

„Und keiner von uns war sehr gut darin!“ Atsushi verengte die Augen. „Oder hast du etwa hinter unserem Rücken trainiert?“ fragte er misstrauisch. Aiko schloss sich drohend dem Jungen an. Himeno schüttelte schnell den Kopf und verneinte, obwohl sie eigentlich genau das getan hatte. Schließlich war sie nicht dumm. Leider konnte sie das nicht sagen, sonst hätte sie Aiko am Hals, die sich für die Beste hielt.

Das andere Mädchen ließ niemanden an sich heran und gab nie zu, wenn sie etwas falsch gemacht hatte. Als Einzelkind war sie von ihren Eltern viel zu sehr verwöhnt worden. Zu Beginn hatte Himeno noch versucht vernünftig mit ihr zu reden – Sinnlos. Deshalb fühlte sie sich in ihrem eigenen Team nie wirklich wohl. „Wir suchen einmal den Turm, irgendwann müssen wir dabei doch auch ein anderes Team finden.“ bestimmte der Junge dann, die Augen immer noch zusammengekniffen.

Sie war in der Unterzahl, deswegen gab sie es auf ihre Kollegen überzeugen zu wollen und folgte ihnen einfach weiter in den Wald. Keiner hatte auch nur die geringste Ahnung wohin sie eigentlich unterwegs waren…

Himeno hatte dabei aber das Gefühl, dass sie sich vom Turm wegbewegten, als darauf zu.
 

„Das ist doch ein Witz!“ brauste Aiko einige Zeit später auf. Sie waren nach etwa zwei Stunden Marsch plötzlich in einer Sackgasse gelandet. Buchstäblich – da sie direkt vor dem Zaun standen. „Hast du nicht gesagt, wenn wir immer geradeaus gehen, kommen wir sicher zum Turm?“ schrie sie Atsushi an. „Wie sind dann wieder am Zaun gelandet, Schlauberger?!“

Himeno entfernte sich unauffällig von den beiden, da sie aus Erfahrung wusste, dass ein Streit folgen würde. Atsushi würde sich rausreden und Aiko ihre eingen Unachtsamkeit und Orientierungslosichkeit nicht zugeben. Wie sie es geahnt hatte stellte Atsushi sich breibeinig hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Wollte halt‘ testen ob ihr zwei es bemerkt. Weil warum soll immer ich das Denken für euch übernehmen!“

„Was faselst du!?“ brüllte Aiko los und sah aus als würde sie ihrem Kameraden gleich eine Tracht Prügel verpassen. Bevor die Situation eskalierte, beschloss Himeno doch noch einzuschreiten.

„Hört auf! So kommen wir nicht weiter!“ Ihre Stimme überschlug sich beinahe, da sie sonst nie schrie. Völlig perplex sahen die andern beiden sie an. „Äh, ich meine...“ stotterte sie plötzlich wieder „Aiko, willst du nicht diesmal die Richtung angeben? Du hast doch sicher schon eine Idee wo es langgeht, oder?“ Himeno wusste inzwischen gut genug, dass Aiko durch diesen Vorschlag wieder etwas ruhiger werden würde, da sie so tun konnte als sein sie die Chefin und weise ihnen den richtigen Weg. Tatsächlich aber glaubte sie nicht, dass ihnen Aikos Führung sehr viel mehr nutzen würde.

Atsushi sah aus, als ob er widersprechen wollte, aber Himeno hinderte ihn am Sprechen indem sie ihn giftig ansah.

Gelinde schockiert über ihr Verhalten, verstummte der Junge. „Klasse Idee. Zeig uns deine super Orientierung.“ Jubilierte er sarkastisch, da er ebenso wenig Vertrauen hatte wie Himeno. Da Aiko den Sarkasmus aber nicht hörte, füllte sie sich sofort ganz wichtig.

„Na dann los.“ triumphierte sie und marschierte los, genauso ohne Plan wie Atsushi zuvor. Das bemerkten sowohl Himeno, als auch Atsushi. Der Junge grinste hämisch und das Mädchen wünschte sich nur, dass er bloß seinen Mund halten würde.

Der Beweis, für Aikos fehlenden Plan und Orientierungssinn, zeigte sich einige Stunden später als sie ein weiteres Mal vor den Außenzaun standen…

Da es aber schon finster wurde wollten sie es nicht noch einmal versuchen in den Wald vorzudringen und entschlossen sich, gemeinsam, ihr Lager aufzuschlagen. Mit einiger Verspätung kam ihnen ein Gedanke: Was sollten sie essen!?
 

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Die Genin von Kankuro waren in aller Ruhe in das Gebiet vorgedrungen, als sie eingelassen wurden, immerhin hatten sie hier fünf Tage zu überstehen und wollten ihre Kräfte nicht so früh schon verschwenden. Nach einigen Stunden legten sie die erste Rast ein. Jetzt standen sie mitten im Wald und sahen sich um was sich in der näheren Umgebung genau befand um nicht Gefahr zu laufen jetzt angegriffen zu werden. Aber alles war noch ruhig, auch Riesenschlangen oder sonstige Bedrohungen hatten sich noch nicht gezeigt.

„Dieser Wald ist so dicht, dass man kaum voran kommt.“ merkte Toshide an, als er an seine Kameraden kleine Brötchen verteilte, die sie dann gemeinsam aßen. Da er mehr der Distanzkämpfer war durch seine Puppen, hatte er für gewöhnlich immer eine Kleinigkeit zu Essen dabei – selbst wenn es nur kleine, leckere Brötchen waren.

„Stimmt, das ist eindeutig zu unserm Nachteil.“ stimmte Kibou ruhig zu und kaute nachdenklich an dem Brot. „Aber diese Anko sagte es gibt verschiedene Landschaften hier drin. Es muss eine Stelle geben, wo wir unsere Fähigkeiten nutzen können.“

„Und die richtigen Gegner müssen wir auch noch finden. Das werde ich übernehmen.“ erklärte Toshide.

Reina kniete sich auf den Boden und griff nach ein wenig Erde. „Hier ist es viel zu feucht. Ich brauche zumindest ein paar Steine oder besser noch Felsen um meine Sandfähigkeiten richtig einzusetzen, sonst kann ich nur mit dem bisschen Sand kämpfen den ich in der Tasche habe.“ Sie richtete sich wieder auf und verzog das Gesicht. „Was nicht sehr viel ist…“ murmelte sie dann. Die drei sahen sich um. Bäume, überall nur Bäume.

Reina schnaufte und warf sich die Haare aus dem Gesicht. „Auf alle Fälle müssen wir drei Dinge hier finden!“

Kibou nickte zustimmend. „Erstens: Unserer Gegner, damit wir an die Schriftrolle kommen. Zweitens: Einen Ort wo wir sie überlisten können. Und drittens: Der Turm!“ Er überlegte kurz. „Und wenn wir beide Schriftrollen haben sollten wir die anderen Teams trotzdem auch lokalisieren, damit wir einen Bogen um diese machen können.“

„In Ordnung. Ich werde mit einer kleinen Puppe die nähere Gegend auskundschaften und einen passenden Ort suchen. In einer Stunde schlagen wir unser Lager auf, falls ich noch nichts gefunden habe.“ bestimmte Toshide dann. „Hier drinnen wird es irgendwie sehr schnell Nacht!“ murmelte er.

Die anderen beiden nickten und marschierten auf dem Boden weiter, während Toshide mit seinen Puppen in die Bäume hinaufsprang, um eine bessere Übersicht zu haben. Und seine Team-Mitglieder vor eventuellen Gefahren zu warnen.
 

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Die meisten übrigen Teams drangen nicht sehr weit in den Wald vor.

Tenten´s Team - bestehend aus Kimeo, Fumai und Toga - suchte sich schon am späten Nachmittag einen Lagerplatz innerhalb einer dicht angereihten Baumgruppe, um vor Blicken von hinten geschützt zu sein. Vor ihnen war teils offenes Gelände, sodass sie während der Nacht alles beobachten konnten. Sie hatten beschlossen in Schichten zu schlafen. Leider legten sie nicht fest wie lang diese Schichten sein sollten, weshalb jeder siech die Zeit selbst aussuchte, wann er seine Kollegen wecken würde. Leider war auch in dieses Team nicht ohne irgendwelche Spannungen…

Wohingegen das Team von Kiba, angetrieben von Hikawa, mit ziemlichen Tempo loslief. Das hielten sie aber nicht besonders lang durch, vor allem Namano nicht. Dieser war in Sachen Kondition immer schon schlecht gewesen, da er sich mehr auf theoretisches Wissen über Strategie und Medizin konzentriert hatte. Darüber war Hikawa natürlich alles andere als begeistert und gestikulierte lebhaft als er sich darüber aufregte. Dabei stolperte er über einen Ast und fiel hintenüber direkt in einen Busch. Als er schreiend heraussprang ahnte Namano übles. Hikawa war in einen aggressiven Gift-Efeu gefallen und hatte überall rote Flecken. Namano wusste, dass diese schnell sehr schmerzhaft werden konnten und bat daher seine Kollegin Ayano darauf zu achten, dass der andere Junge sich nicht die Haut abkratzte, während er versuchte in der Nähe eine Pflanze suchte, die bei der Heilung helfen sollte. Ayano wurde etwas rot um die Nase, nickte aber.
 

Zwei Teams aus Kusa-Gakure wurden nahe beieinander hineingelassen worden und dadurch alsbald aufeinander gestoßen. Eines dieser Teams bestand aus recht Eyano, Kirika und Setsuko. Sofort angriffslustig attackierte Eyano die Dorfkollegen und ihr Team schloss sich mit gemischten Gefühlen an. Eine kurzer, aber heftige Prügelrunde entbrannte. Da sie aber beide die Erd-Schriftrolle hatten, ließen sie ziemlich schnell voneinander ab. Danach liefen sie in entgegengesetzte Richtungen und suchten sich in den höheren Ebenen Baumkronen mit dicken Astgabeln in denen sie mit dünnen Tarndecken schlafen konnten, ohne zu sehr aufzufallen.

Das letzte Kusa-Team hatte nach kurzer Zeit ein weites offenes Gebiet gefunden und am Waldrand ihr Lager aufgeschlagen. Sie machten sich keine großen Sorgen und trugen sogar die Schriftrolle noch recht offensichtlich, weil sie zu diesem frühen Zeitpunkt noch mit keinen Angriffen rechneten.

Da sie durch ihre Heimat an dichte Wälder gewähnt waren, kannten sich diese Teams gut genug aus um Giftpflanzen auszuweichen. Außerdem hatten sie im Gegensatz zu andern Teams keinerlei Probleme mit der Nahrungssuche.

 

Ein Team aus Suna-Gakure suchte sich zuallererst ein sicheres Versteck unter einem Baum, dessen Wurzeln so hoch aus der Erde ragten, dass sie schon so was wie eine Baumhöhle bildeten. Sie verscheuchten mit einem Jutsu alles was vielleicht darin sein könnte und krochen hinein. Dabei hatten sie aber eine Pflanze geknickt, deren Säfte nun dort auslief wo die Genin hineinkrochen. Und da sie nicht wussten, dass dieser Saft giftig war, hielten sie ihn auch nicht auf. Gleichmäßig verteilte sich alles vor dem Eingang auf dem Boden.

Das andere Suna-Team dagegen machte sich gleich zu Beginn auf die Suche nach ihren Gegnern. Ein Mädchen sandte einen kleinen, domestizierten Vogel aus, der in der Gegend nach anderen Teams Ausschau halten sollte. Sie hatten es vor allem auf zwei bestimmte Teams abgesehen, denn diese hatten sie als Schwächlinge schon erkannt. Unter anderem das Konoha-Team, das sich schon vor Beginn der Wald-Prüfung hoffnungslos verirrt hatte. Sie folgten dem Vogel, ausruhen würden sie sich, wenn sie ihre Opfer gefunden hatten und sich eine passende Strategie überlegt hatten.

 

Die Ame-Nin dagegen hatten ganz verschiedene Überlegungen. Ein Team befand sich nahe dem Fluss, was sich sehr zu ihrem Vorteil auswirkte, das sie mit diesem Element natürlich die meiste Erfahrung hatten. Von daher hielten sie sich zwar am Waldrand aber immer mit Sicht auf den Fluss, bevor sie bei Anbruch der Nacht ihr Lager aufschlugen.

Um sich ebenfalls einen Vorteil zu verschaffen suchte das andere Team nach dem Fluss, konnten diesen aber vorerst nicht finden, da sie ziemlich weit entfernt von diesem durchgelassen wurden. Aufgrund er ungewohnten Umgebung kamen sie zudem auch nicht sehr schnell voran. Von daher machten sie sich an einem relativ gut übersichtlichen Fleckchen für die Nacht bereit und beschlossen am nächsten Tag weiter zu gehen.

Das letzte Team dagegen versuchte gar nicht erst weit in den Wald vorzudringen. Sie hatten zu große Angst und dachten, dass sie in der Nähe des Zauns sicherer seien und dass man sie vielleicht dadurch nicht so schnell finden und angreifen würde. Nervös sahen sie sich um, jedes Geräusch lies sie vor Schreck zusammenzucken. „Wieso lassen die uns hier drinnen allein. Das ist doch total krank!“ wimmerte eines der Mädchen.

Als ein Vogel über ihnen einen Schrei ausstieß, sahen sie erschrocken auf. Da sie aber sahen, dass der Vogel nur vorbeiflog und sie nicht angriff, wie sie befürchtet hatten, beruhigten sie sich kurz darauf wieder. „Ich wusste gar nicht, dass es diese Vögel auch in Konoha gibt. Die hab ich bisher nur einmal in Suna-Gakure gesehen.“ überlegte das andere Mädchen laut, beinahe zu laut. Aber als der Vogel davonflog kümmerten sie sich nicht mehr darum, da der Wald um sie herum immer unheimlicher wurde, weil die Sonne bereits unterging. Sie begannen ziemlich ungeschickt damit sich ein Lager aufzubauen und ein Feuer zu machen.

Die feindlichen Nins, die ihnen bereits im Dunkeln auflauerten, bemerkten sie nicht einmal…

Solidarität, Lachen, Ängste - Tag 1/Part 2

Kapitel 12: Solidarität, Lachen, Ängste– Tag 1 / Part 2

 

Nachdem sich alles wieder beruhigt hatte in Konoha und keine weiteren Gebäude in die Luft gingen, setzte sich Naruto wieder an seinen Bericht. Sofort wieder ernst beschrieb er präzise die Reise und ihr Ankommen in Konoha-Gakure. Auch die Begegnung mit Itachi Uchiha ließ er nicht aus und dessen Idee der Hokage von Hachibi zu erzählen, ohne den Träger Preis zu geben.

Kurz stockte Naruto und erinnerte sich an dieses Gespräch. Nachdenklich blickte er ins Leere.

„Zuallererst möchte ich dir danken, dass du diese Leute damals getötet hast.“ ruhig und ohne wirklich Emotionen zu zeigen sprach der Uchiha diesen Satz.

Naruto hatte sein Gegenüber ebenfalls ruhig beobachtet. „Ich nehme nicht an, dass Sasuke da die gleiche Meinung hat.“ Seine Stimme tiefte nur so vor Sarkasmus.

Wie Naruto vermutet hatte schüttelte der Uchiha den Kopf, doch aus einem anderen Grund. „Sasuke weiß noch nicht mal etwas davon. Ganz Konoha hat es ihm verschwiegen.“ Naruto zog erstaunt eine Augenbraue hoch. „Sie feiern ihn als Held, weil er angeblich Orochimaru getötet hat und sie nicht riskieren wollen, dass er nicht erneut auf die schiefe Bahn gerät.“ erklärte Itachi angewidert und sah den Blonden vielsagend an. Als Antwort bekam er ein verächtliches Zucken von Narutos Mundwinkeln, was die stumme Vermutung des Uchiha bestätigte. Sasuke war keineswegs ein Held…

„Okay, von mir aus. Ende des Small-Talks, jetzt sag endlich was du wirklich von mir willst?“ forderte er den Schwarzhaarigen auf.

„Es geht um deinen Biju-Schützling.“ Nichts an seiner Stimme verriet was tatsächlich in Itachi vorging, doch Naruto sah seine leicht angespannte Körperhaltung. Seine Arme hingen zwar lässig an dem Uchiha herab, aber seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er verbarg etwas. Etwas das er Naruto heute nicht sagen würde, dessen war sich der Blonde sicher. „Ich schlage dir vor, dass du die Hokage über Hachibi in Kenntnis setzt, aber ohne ihre Identität preiszugeben. Das und die Tatsache, dass du ihr Beschützer bist ermöglichen es dir vielleicht, deine Maske zu tragen und unerkannt zu bleiben.“

„Wie kommst du darauf? Und was interessiert dich meine Tarnung?“

Itachi biss die Zähne zusammen. „Tsunade schätzt ihren so genannten Dorf-Frieden sehr. Sie wird auf alle Fälle Unruhe vermeiden wollen, vor allem jetzt während der Prüfungen. Und deine Aufgabe ist es Tsukihime zu beschützen! Nicht wahr?!“ Naruto nickte langsam. Sein Mundwinkel zuckte, als er versuchte ein Grinsen zurückzuhalten. Itachi verschwieg definitiv etwas… „Außerdem gibt es da etwas, das du über sie wissen solltest.“

Naruto stockte bei diesen Worten innerlich. Was sollte der Uchiha über Tsukihime wissen können, das selbst Naruto nicht wusste? Stirnrunzelnd wollte der Kumo-Nin also wissen, was das wieder heißen sollte.

„Sicher hast du bemerkt, dass ihr Chakra sich seltsam verhält, oder?“

Ja, das war ihm tatsächlich aufgefallen. Aber erklären konnte er sich das nicht. „Und weiter?“ fragte der Blonde kalt.

„Ihr Chakra wird dem ihrer Mutter immer ähnlicher. Was bedeutet, dass sie schon sehr bald das Kekkeigenkai ihrer Familie erhalten wird. Eines das selbst dich überraschen wird.“

Skeptisch sah Naruto zu Itachi. „Was für ein Kekkeigenkai, und warum zum Teufel weißt du davon!?“

Doch der Uchiha antwortete nicht wirklich darauf, er wich der Frage aus. „Du wirst wissen, wann es soweit ist. Und dann… komm einfach zu mir. Ich werde dir die Informationen geben, die du brauchst. Sicher wirst du keine Schwierigkeiten haben mich zu finden.“ Mit diesen rätselhaften Worten verschwand Itachi und nur ein Blätter-Wirbel wies auf seine Flucht hin.
 

Naruto kehrte gedanklich wieder in die Gegenwart zurück. //Was auch immer er verbirgt, es hat mit Tsukihime zu tun... In mehr als nur einer Sache.// dachte er überzeugt. Doch was war es? Was waren Itachis Beweggründe.

Naruto schüttelte leicht den Kopf. //Nicht jetzt!// wies er sich selbst zurecht. Darüber würde er sich später Gedanken machen. Über Itachis Beweggründe konnte man ohnehin nur spekulieren, wobei Naruto zumindest ein wenig darüber wusste, was der wahre Grund für das Uchiha-Massaker in seiner Kindheit war. Ein ehemaliger Anbu, der damals mit Itachi im Team gewesen war, hatte dem Blonden ein paar Dinge anvertraut. Dieser Mann hatte auch den Vorschlag gemacht, dass Naruto zur Anbu-Prüfung zugelassen werden sollte, doch leider war er kurz vor dem Eintreffen der Rückkehrer gestorben. Und mit ihrer Rückkehr ging dann alles den Bach hinunter…

Der Blonde atmete tief durch. Er würde jetzt nicht wieder damit anfangen! Sich zur Konzentration zwingend wandte er sich wieder an seinen Bericht. Er führte Tsunades Reaktion, die erste Prüfung und die Stimmung der Genin an und natürlich die Tatsache, dass er seine Maske trug. Als er fertig war las er sich alles nochmal durch, ob er auch nichts vergessen hatte, dann versiegelte er die Rolle.

Tief seufzend stand er auf und machte sich auf den Weg zur Landestation der „Brief-Vögel“ um dort seine Schriftrolle losschicken zu lassen. Als er so durch Konoha ging, erinnerte er sich wieder an den Krach kurz zuvor. Unter der Maske konnte er es sich nicht verkneifen zu grinsen, als er an zerstörten Gebäuden vorbeikam. Das alles sah eigentlich nach Tsunade aus, aber die würde doch sicher nicht einer Katze hinterherrennen. Das war Aufgabe von Genin. Hatte sie vielleicht einen Genin mit der gleichen Zerstörungswut? Oder Sakura? Immerhin war Tsunade jahrelang die Sensei der Rosahaarigen gewesen. Es würde Naruto nicht wunder, wenn auch Sakura eine Ausbilderin mit einem temperamentvollen Genin wäre.

Nach kurzer Zeit fielen ihm die Blicke der Menschen auf. Wo auch immer er langging wandten sich alle Köpfe in seine Richtung und die Leute fingen an zu tuscheln. Die Blicke waren nicht direkt feindselig, sondern eher neugierig. Dennoch hatte Naruto keine große Lust auf das Ganze, da es ihn zu sehr an seine versaute Kindheit erinnerte, weshalb er sich entschloss über die Dächer zu springen. Mit einem Satz war der Blonde auch gleich auf einem relativ hohen Gebäude. Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch und blinzelte einige Mal. Das Ausmaß der Zerstörung war von hier oben gesehen schockierend. Wer zum Teufel war das? „Ich werde mal Tsunade fragen. Solch einen Schaden kann nicht einmal sie schönreden.“ entschloss er sich. Kurz sah er sich die zerstörten Gebäude noch an, dann sprang er geschickt von Dach zu Dach.

Kurz darauf kam er dann auch schon beim „Vogelhaus“ an. Völlig gelassen, betrat er das Gebäude und erklärte dem Empfangs-Chunin, dass er einen Vogel nach Kumo-Gakure brauchte. Wie immer war die erste Reaktion, die Naruto bekam, Erstaunen und leichte Verwirrung. Bis der Chunin sich erinnerte, dass ja mit den Kumo-Nin ein Anbu gekommen war. Er bat Naruto ein Standard-Formular auszufüllen und rief dann einen anderen Chunin aus dem hinteren Büro, der den Blonden in den oberen Stock begleiten sollte. Leicht erstaunt stellte Naruto fest, dass es sich bei diesem Chunin um Konohamaru handelte. Das hätte er nicht gedacht. Naruto fragte sich ob es einen besonderen Grund gab, dass der doch so abenteuerlustige Junge einen solch, relativ, ruhigen Job machte.

„Folgen Sie mir bitte. Wegen der Chunin-Prüfungen haben wir hier einige Vögel aus Kumo-Gakure. Sie können sich also einen aussuchen.“ erklärte Konohamaru sachlich. Naruto nickte. Als der Andere vorrausging bemerkte er was der Grund sein könnte, dass Konohamaru hier arbeitete. Er hinkte leicht im rechten Bein. „Entschuldigen Sie, dass ich nicht schneller laufen kann. Ich wurde vor ein paar Jahren verletzt  und bin seitdem ein wenig eingeschränkt.“ erklärte er dann gelassen ohne Aufforderung.

„Das macht nichts. Ich habe keine Eile.“ erwiderte Naruto, ein wenig aus der Ruhe gebracht. Konohamaru klang so fremd, so… Naruto konnte es nicht wirklich beschreiben. Resigniert? Tonlos? Abgestumpft traf es wohl am ehesten.

„Vielen Dank. Die meisten Leute, allem voran Anbus, sind sonst immer in Eile. Warum Sie nicht?“

„Weil es keinen Unterschied macht ob der Vogel nun 5 Minuten früher oder später losfliegt. Und jetzt da die Genin im Wald sind habe ich die nächsten Tage auch nicht großartig zu tun.“ erklärte Naruto ruhig. „Außer täglich bei der Hokage die Berichte abzuholen, was sich im Inneren des Waldes abspielt!“ fügte er nachdenklich hinzu.

„Haben Sie sonst viel mit den Genin aus ihrem Dorf zu tun?“

Unter der Maske runzelte der Anbu die Stirn. Mit Konohamaru per Sie zu reden, war noch abartiger als Hinata so förmlich ansprechen zu müssen. Hinata war seine beste Freundin gewesen, aber der junge Mann vor ihm war sowas wie sein kleiner Bruder gewesen. Die zwei hatten sich immer gut verstanden, sie waren fast sowas wie verschieden-altige Ebenbilder gewesen, in Verhalten und Fähigkeiten. Konohamaru war anfangs genauso ungeschickt gewesen wie Naruto und ebenso ungeduldig in punkto Missionen als er zum Genin wurde. Er hatte so wie Naruto damals sofort mit den ‚richtigen‘ Missionen beginnen wollen. Und nicht dumm irgendeiner Katze oder einem Hund hinterher rennen zu müssen. Bei dieser Erinnerung  lächelte Naruto belustigt, doch gleich darauf fühlte er einen tiefen Stich des Bedauerns. Und Schuldgefühle!

Naruto hatte vor all den Jahren das Dorf verlassen wollen, einfach so. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er damals vorgehabt hatte ihn im Stich zu lassen. Seinen kleinen Bruder …

Er fragte sich wie Konohamaru dazu stand. Zu Narutos Verrat. Ein eiskalter Schauer lief Naruto über den Rücken.

Der junge Mann sah den Anbu fragend an, da er noch immer keine Antwort bekommen hatte. Etwas abgelenkt konzentrierte Naruto sich wieder auf das Gespräch. „Ziemlich. Wann immer ich Zeit habe gebe ich den Genin-Teams Extra-Unterricht. Und einmal im Monat gehe ich die Akademie und besuche dort jede Klasse für eine Stunde und weise sie in die Gefahren des Lebens als Shinobi ein.“

Erstaunt blieb der Enkel des dritten Hokage stehen. „Die Akademie? Warum denn das?“ wollte er wissen.

Naruto blieb ebenfalls stehen. „Wir wollen den Schülern noch vor ihrer Genin-Zeit bewusst machen, auf welches Leben sie zusteuern. Sie sollen nicht unwissend ein Leben wählen, in dem es so viele Gefahren gibt.“

„Schreckt das die Schüler denn nicht ab?“ fragte sein Gegenüber und nahm ihren Weg wieder auf.

„Manche. Aber wir sehen darin etwas Gutes. So wissen die Schüler von Anfang an ob sie für das Leben als Ninja geeignet sind oder nicht.“ erklärte Naruto wahrheitsgemäß. Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. „Einer dieser Schulabgänger kam mal zu mir und hat sich bedankt. Das Mädchen ging danach in eine normale Ausbildungsschule und hat dort ihre Liebe zur Bäckerei entdeckt. Sie ist jetzt Zwölf und backt Wahnsinns-Torten. Dabei ist ihr Schulwechsel erst zwei Jahre her.“

Konohamaru war zuerst erstaunt, dann lachte er leise. „Vielleicht sollten wir das hier auch einführen. Seit einigen Jahren sind die Genin des Dorfs ziemlich lasch geworden.“ fuhr er plötzlich ernst fort. Naruto fragte sich was er damit wohl meinte. Konohamaru seufzte schwer und öffnete dann eine Tür. Dahinter kam ein Raum mit unzähligen Vogelkäfigen zum Vorschein. Es gab aber keine Gitter um die Vögel einzusperren, da sie alle sowieso darauf dressiert waren nicht davonzufliegen. Jeder Holzkasten war mit Stroh ausgelegt und hatte ein Futterfach, sowie eine Wassertränke. Schließlich waren manche Vögel eigen was ihr ‚Territorium‘ betraf.

Als Naruto den Raum betrat hob einer der Vögel im hinteren Bereich seinen Kopf. Mit einem hohen Schrei kam der Adler aus seinem Nest und flog quer durch den Raum. Halb erschrocken zuckte Konohamaru zurück. Naruto aber hob nur einen beschienten Arm und sofort ließ sich das Tier darauf nieder. Mit der freien Hand strich er dem Adler über die Federn. „Hier hast du dich also versteckt, freche Lady. Der Raikage vermisst dich schon!“ tadelte er den Vogel liebevoll. Die ‚freche Lady‘ ließ einen weiteren hohen Schrei verlauten und pikte leicht an Narutos Maske, dann strich sie mit dem Kopf kurz darüber. Naruto lachte fröhlich. „Schon gut. Entschuldigung angenommen, Süße.“ Der Vogel flatterte zweimal mit den Flügeln und hopste dann auf Narutos Schulter.

Mit großen Augen sah Konohamaru sich das alles an. „Sie sind ja sehr vertraut mit diesem Tier.“ meinte er erstaunt. Nachdenklich blickte er den Anbu an. //Er lacht genauso ausgelassen wie Naruto-nii-chan…//

„Ja. Der Raikage und ich haben sie vor dem sicheren Tod gerettet als sie noch ein kleines Küken war. Ein Fuchs hatte ihre Mutter gerissen. Wir haben sie daraufhin aufgepäppelt und trainiert. Jetzt ist sie der schnellste Vogel von Kumo-Gakure.“

Konohamaru lächelte, weil er an der Stimme hörte, dass sein Gegenüber das auch tat. „Dann wird es also diese Dame sein, die Ihre Schriftrolle anvertraut bekommt?“ mutmaßte er.

Der Blonde grinste. „Ich denke schon!“ Und mit dieser Entscheidung holte er den Bericht aus seiner Tasche, um sie in die Transportbox zu verstauten. Aufgeregt tappselte die Adler-Dame auf Narutos Schulter herum. Routiniert befestigte Konohamaru dann die Box an dem Tier und beide Shinobi traten ans Fenster, durch das die Vögel ein und aus kamen. Naruto hob wieder den Arm und das Tier machte sich darauf zum Start klar. „Nach Hause!“ rief er aus und sofort schoss sie in die Luft. Kurz darauf war sie auch schon verschwunden.

Das erledigt verließen sie den Raum wieder. Dabei fiel das Hinken des Konoha-Nin wieder auf. Besorgt runzelte Naruto die Stirn. „Fällt es Ihnen schwer? Ihre Verletzung?!“ fragte er vorsichtig.

Der Angesprochene wandte sich um. „Nicht mehr. Am Anfang war der Gedanke furchtbar, dass ich nicht mehr auf Missionen konnte. Aber ich habe mich trotzdem gegen eine heilende Behandlung entschieden.“ erklärte er gelassen. „Ich bin sogar stolz auf die Verletzung!“

„Wieso das?!“ fragte Naruto entsetzt. Sowas hätte er niemals von seinem ‚kleinen Bruder‘ erwartet. Er hatte eine Behandlung abgelehnt? Wieso?! Diese Verletzung ruinierte doch sein ganzes Leben! Ein Leben für das Konohamaru so schwer geschuftet hatte!

„Weil meine Behinderung ein Zeichen von Solidarität ist!“ erklärte er fest. Naruto blinzelte verwirrt. Bevor er jedoch weiter fragen konnte, hallte ein Ruf durch den Flur.

„Konohamaru!“ Eine Kunoichi mit rosafarbenen Haaren kam auf die beiden Männer zu und beider Blick verfinsterte sich deutlich, wobei man es beim Blonden natürlich nicht sah. Als sie bei ihnen ankam wandte sie sich sogleich an den Kleineren. „Du hast schon wieder deine Physio-Therapie ausfallen lassen! Ich hab dir doch gesagt du musst da regelmäßig hin, sonst wird dein Bein steif und dann wird du bald gar nicht mehr laufen können!“ keifte sie ihn an.

Naruto ignorierte sie vollkommen. Doch was dem Blonden auffiel war, dass Sakura angespannt wirkte. Wieso nur? Die Frage wurde ihm beantwortet als Konohamaru anfing zu sprechen.

„Daran hättest du denken sollen bevor du mir das Bein zertrümmert hast!“ blaffte er sie eiskalt an. Sakura zuckte schuldbewusst zurück. Geschockt weiteten sich Narutos Augen. Das konnte doch nicht…! „Kapier’s endlich, Sakura! Ich lasse mich nicht behandeln und gehe auch zu keiner Physio, bis du nicht endlich begreifst, dass Naruo-nii-chan zu Unrecht aus dem Dorf verjagt worden ist!“

Etwas in Naruto zerbrach bei diesen Worten. Den folgenden Streit zwischen Konohamaru und Sakura bekam er nur noch mit halbem Ohr mit. Er war seine Schuld! Es war Narutos Schuld, dass Konohamaru sein Leben als Shinobi aufgeben hatte müssen! Er musste nicht mal seine Fantasie benutzen um zu wissen, dass Konohamaru seine, Narutos, Ehre verteidigt hatte und mit Sakura darüber in einen Kampf geraten war. In dem sie sein Bein zerstört hatte! Voller Entsetzten hörte er den beiden zu, die sich über diesen längst vergangenen Kampf noch immer stritten. Und das zum vermutlich hundertsten Mal. Denn Konohamarus Coolness – seine Kälte – mit der er Sakuras Argumente, Naruto sei ein Verräter, niederschmetterte, verriet dem Blonden deutlich, dass er mit seiner Theorie richtig lag.

Wie tief musste der Hass in Sakuras Herzen ihm gegenüber sein, dass sie selbst den Enkel des Sandaime Hokage, das ganze Leben zerstörte? Naruto verspürte plötzlich das dringende Bedürfnis weit fort von hier zu sein. Er wollte das alles nicht wissen. Er wollte nicht wissen wie sich die Menschen in seinem Geburtsort verändert hatten! Wie sie lebten und was sie fühlten. Er wollte das alles nicht mehr sehen.

Der Blonde trat einen Schritt zurück, bereit zur Flucht. Er stockte… und sah zu Konohamaru. Nein! Er konnte ihn nicht schon wieder im Stich lassen. Er konnte ihn nicht schon wieder verraten. Dieser Junge war ihm immer noch wichtig! Entschlossen straffte Naruto die Schultern und atmete tief durch.

Scheinbar lässig ging er auf die Streitenden zu. „Miss, finden Sie es nicht peinlich, wie sie sich hier gerade aufführen?“ sprach er Sakura provokant an. Sofort schnellte ihr Kopf zu ihm und sie funkelte ihn wütend an. Bevor sie jedoch ein einziges Wort herausbrachte schoss Naruto schon weiter. „Sie kommen hierher und schreien Ihren Kollegen wegen einer Verletzung an. Die Sie, wie es den Anschein hat, selber verschuldet haben! Und warum? Weil sein Bruder ein Verräter ist.“ Naruto musste aufgrund des vorherigen Streits scheinbar annehmen, dass es sich um Konohamarus tatsächlichen Bruder handelte.

Sakura stockte kurz, fing sich aber ziemlich schnell auch wieder. „Naruto ist nicht sein Bruder, er nennt ihn nur so, und dieser-!“

„Das spielt keine Rolle!“ funkte Naruto ihr ins Wort. „Familie muss nicht immer Blutsverwandtschaft sein. In Kumo-Gakure gibt es auch Verräter – und diejenigen, die diese trotzdem noch als Familie ansehen.“ Er starrte Sakura durchdringend an und obwohl sie seinen Gesichtsausdruck nicht sah, spürte sie doch deutlich die Bedrohung, die gerade von diesem Anbu ausging. Sie schluckte hart. „Wir verurteilen sie deswegen aber nicht! Anders als es hier wohl gehandhabt wird – oder vielleicht sind Sie selbst ja einfach nur sinnlos gewalttätig?!“

Der Rosahaarigen klappte der Mund auf. Wie konnte dieser Fremde so etwas behaupten? Sie ballte die Fäuste und wollte dem Anbu wohl einmal kräftig eine scheuern – da stand er plötzlich hinter ihr!

Ein einziger Finger berührte sie im Genick, sie spürte ein schwaches Chakra. Als Medic-Nin wusste sie ganz genau, sollte sie sich jetzt bewegen würde sie die nächsten Tage im Krankenhaus verbringen, wegen Überreizung der Nerven. Wenn er Chakra in ihre Wirbelsäule schießen würde, würde sie sofort kollabieren, aber ihr Leben wäre nicht gefährdet. Sie würde ihn dafür also nicht einmal anklagen können. Schließlich hatte sie ihn zuerst angegriffen. Jeder würde es als reine Selbstverteidigung seitens des Anbu sehen. Sie bezweifelte nämlich, dass Konohamaru sich auf ihre Seite stellen würde. „Ich sehe Sie verstehen, in welcher Lage Sie gerade sind, nicht wahr?“

„Ja.“ krächzte sie leise.

Naruto lächelte kalt. „Ich lasse Sie jetzt los, wenn sie sich sofort vom Acker machen. Ansonsten…!“ Ein elektrisches Knistern in ihrem Nacken sagte der Kunoichi genau, was die Drohung beinhaltete, die er nicht aussprach. Der Anbu trat einen Schritt zurück. Sakura schnellte herum und sah ihr Gegenüber wütend, aber auch unbehaglich an. Der Mann vor ihr verschränkte lässig die Arme vor der Brust und lehnte eine Schulter an die Wand. Die Bedrohung hinter dieser Haltung war kaum wahr zunehmen, trotzdem sehr deutlich. Langsam entfernte sie sich von dem Blonden und verließ schnellstens das Gebäude. Dieser Anbu aus Kumo-Gakure machte ihr Angst. Etwas sagte ihr, dass er nicht zögern würde seine Drohungen wahr zu machen und dass man dennoch sie als Schuldige hinstellen würde. Immerhin war der Befehl der Hokage zu Beginn der Chunin-Prüfungen deutlich gewesen. Keine Angriffe gegen diesen Anbu!

Aber eines stand für Sakura dennoch fest: Sie würde nicht zulassen, dass Ino sich weiter mit diesem Typen beschäftigte. Die vielleicht romantischen Gefühle, die die Blonde für den Typen entwickelt hatte würde sie ganz schnell abtöten. Es tat ihr zwar Leid für ihre Freundin, aber der Typ war ganz und gar nicht geeignet für Ino!
 

Zurück im Gebäude blieben Naruto und Konohamaru. „Warum haben Sie sich da eingemischt?“ fragte der Kleinere forsch.

„Weil ich Menschen wie sie nicht leiden kann. Ihr Chakra ist durchtränkt von Boshaftigkeit und allerlei negativen Gefühlen.“ erklärte der Blonde leicht erzürnt. „Ich hatte mal einen Freund, dessen Chakra nur noch aus Hass und Wut bestand. Sein Durst nach Rache hat beinahe sein ganzes Leben zerstört.“

Sasuke hatte nur mit knapper Not nochmal die Kurve gekriegtt. Und das auch nur weil der Blonde sich ein letztes Mal eingemischt hatte. „Außerdem hatte ich die fragwürdige Ehre Sakura Haruno schon früher kennen gelernt zu haben“ setze er mit etwas leichterem Ton fort und musst plötzlich leicht kichern.

Konohamaru sah ihn einen Moment lang an. „Sie kennen sie schon? Und was ist daran so lustig?“ fragte er. Seltsamerweise machte es ihm nichts aus, dass dieser fremde Anbu sich eingemischt hatte.

Obwohl er normalerweise seine Kämpfe selbst ausfocht, kam es ihm ganz natürlich vor. Immerhin hatte er für einen Sekunden-Bruchteil ebenfalls den Gedanken gehegt den Anbu in der Diskussion gegen Sakura zu unterstützen. Aber diese Hilfe hatte er ja nicht gebraucht. Die Pinkhaarige war stark, fast so wie die Hokage, aber sie schlug oft zu schnell und impulsiv zu. Wie damals als sie sein Bein zertrümmert hatte. Deswegen hatte Konohamaru auch gesehen, dass sie gerade eben schon bereit war den Anbu zu attackieren, aber gegen einen Spitzenanbu – wie es der Kumo-Nin ganz offensichtlich war – hatte sie von Anfang an nicht die geringste Chance gehabt.

Der Anbu beruhigte sich wieder. „Damals war ich noch kein Anbu. Wenn sie wüsste, wer ich bin würde sie komplett ausrasten… Dann verzieht sich ihr Gesicht wieder zu einer Hexen-Fratze!“ Ein weiteres kurzes Kichern folgte.

Der Jüngere legte den Kopf leicht schief und versuchte zu begreifen, was der andere meinte. Er rief sich in Erinnerung, wie Sakura dreinblickte, wenn sie ausrastete… Und fing prompt selber zu lachen an. Eigentlich war der Blick dann eher furchterregend, aber die Bezeichnung Hexe und Fratze passten eigentlich super dazu. Der Anbu stimmte in sein Lachen ein. Irgendwie hatte Konohamaru das gleiche Gefühl wie damals als er immer mit Naruto gelacht hatte. Brüderlichkeit…

Als ein erneuter Ruf nach Konohamaru durch den Flur halte nahmen die beiden wieder Haltung an. „Was gibt´s?“ wollte Konohamaru wissen.

Sein Kollege erreichte ihn etwas atemlos. „Was war denn gerade los hier? Sakura ist aus dem Gebäude gerannt als hätte eine Spinne sie gebissen! Habt ihr schon wieder gestritten?“ fragte er leicht vorwurfsvoll.

Lässig verschränkte der Jüngere die Arme hinter dem Kopf. „Nö, gar nicht!“ meinte er, konnte sich aber ein fettes Grinsen nicht verkneifen. Der eingetroffene Jonin sah ihn misstrauisch an, doch Konohamaru schielte fast unmerklich zum Anbu. Als der Jonin das ebenfalls tat erkannte er eine gewisse Belustigung in der Haltung des Anbu.

„Haben Sie etwas damit zu tun?“ forderte er skeptisch.

Ein Schulterzucken. „Ich habe nur ein wenig an ihrer Eitelkeit gekratzt. Aber so wie es aussieht ist sie nicht der Typ Mensch, der das verträgt. So ein Pech aber auch!“ Der letzte Satz war purer Sarkasmus, was Konohamaru wieder lauthals zum Lachen brachte. Der Jonin konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er es besser nicht genauer wissen wollte. Also ließ er die Sache auf sich beruhen.

Gemeinsam gingen die drei dann wieder zum Empfang zurück und unterhielten sich freundlich miteinander. Während Konohamarus Kollege wieder im Büro verschwand verabschiedeten sich die zwei Chaoten voneinander. „Es hat mich gefreut, Konohamaru.“ fing der Blonde an und streckte die Hand aus.

Konohamaru ergriff diese ohne zu Zögern. „Mich ebenfalls!“ Dabei lächelte er breit. Der Anbu neigte leicht den Kopf und ging dann an seinem Gegenüber vorbei Richtung Ausgang. Unter der Maske grinste er verschmitzt und wuselte Konohamaru im Vorbeigehen kräftig durch die Haare, wie in alten Zeiten. Verständlicherweise protestierte der Jüngere sofort. „Lass dass, Nar-!“ Er unterbrach sich selbst, schockiert. So schnell er es mit seinem kaputten Bein konnte drehte er sich zum Ausgang, sah aber lediglich ein letztes Aufblitzen von blondem Haar, als der Andere das Gebäude verließ. Was zum Teufel?! Hatte Konohamaru den Anderen tatsächlich beinahe Naruto-nii-chan nennen wollen? Nur weil er mit ihm etwas herumgeblödelt hatte? Das war doch lächerlich, oder?! Dennoch…

Plötzlich stand wieder sein Kollege neben dem verdatterten Hokage-Enkel. „Weißt du Konohamaru? Die letzten Jahre, seit das mit deinem Bein passiert ist, habe ich dich nicht mehr so ausgelassen lachen hören wie jetzt gerade? Es ist schön zu sehen!“ murmelte er vor sich hin.

„Danke!“ erwiderte er leicht abgelenkt. „Eine Frage: Kam es dir auch so vor-?“ Er unterbrach sich selbst. Sicher bildete er sich alles nur ein.

„…dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit Naruto hat?“ beendete der Jonin die Frage von Konohamaru ganz leise. Dieser sah ihn erstaunt an und sah den Jonin nicken. Aber dieser sprach seine Zustimmung nicht laut aus, denn das war ein gefährliches Tabu-Thema in Konoha. Der Ältere drehte sich zu Konohamaru um und sah ihm Ernst in die Augen. „Du weißt, dass ich dir glaube. Du hast diesen Sinn für die Wahrheit!“

Konohamaru wusste worauf sich dieser letzte Satz bezog. Mit einem kleinen Lächeln seitens des Kleineren beendeten sie das Thema und machten sich wieder an ihre Arbeit. „Danke, …Sensei!“
 

Als Naruto die Unterkunft wieder erreichte, trafen gerade auch seine Kollegen dort ein. „Hey Mann, sag mal, wo warst´n?“ wollte Takuya gleich wissen und klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken.

„Ich habe meinen Bericht losgeschickt!“ erklärte er ruhig und holte gerade Luft um noch etwas drauf zu setzten, da mischte sich Tamira unwirsch ein.

„Sag es nicht! Wir sind gerade erst gekommen! Da gibt es noch keine Berichte!“ fauchte sie ihn an. Einen Augenblick lang sahen sich alle ein wenig verdattert an und fingen gleich darauf zu lachen an. Sich gegenseitig aufziehend betraten die vier die Unterkunft und ließen sich im Gemeinschaftsraum nieder. Naruto fühlte sich sofort wieder wohler. Die Schuldgefühle gegenüber seinem kleinen Bruder wurden für eine kurze Zeit lang etwas weniger. Er lachte mit seinen Kollegen und er hatte mit Konohamaru gelacht. Und dieses Lachen machte alles viel leichter…
 

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Dieser Tag gehörte mal wieder zu jenen, die nur mit Kopfschmerzen enden konnten. Diese kündigten sich bei Tsunade schon am Nachmittag an. Auf ihrem Schreibtisch stapelten sich alle möglichen Papiere und Schriftrollen. Die meisten davon betrafen die Chunin-Prüfung und die Reaktionen der Genin auf den Wald sowie deren allgemeinen Beurteilungen. Die Berichte der Anbus waren jedoch noch nicht mit dabei, diese würden erst am Morgen eintreffen, nach dem Schichtwechsel der Anbu-Truppe.

Natürlich hatte Tsunade zuallererst die Berichte über die Konoha-Teams durchgelesen. Zu Ihrem Leidwesen waren diese nicht gerade motivierend gewesen. Die Ungeschliffenheit der Teams war in den Berichten sehr deutlich zu lesen, vor allem beim Team von Ino. Tsunade mochte die Blonde, doch in den letzten Jahren war sie unaufmerksam geworden was ihre Pflichten als Ausbilderin betraf. Vermutlich war es daher keine gute Idee gewesen ihre Genin bei der Prüfung zuzulassen. Aber auch das Team von Shino und Tenten gab ihr Grund zur Sorge. Das eine Team stritt sich permanent und das war zwar gut ausgebildet aber mit sehr finsteren Stimmungen zerrüttet. Kibas Team dagegen tendierte irgendwo dazwischen.

Jeden Bericht, den die Hokage durchhatte gab sie an Hinata weiter, da diese sich freiwillig gemeldet hatte Tsunade zu unterstützen. Denn Shizune war vor drei Jahren gestorben, nachdem sie zuvor zwei Jahre lang in einem Koma gelegen hatte.

Hinata las die Berichte selbst nochmal durch und notierte dann die Ergebnisse in eine Art Beurteilungs-Tabelle. Zusätzlich kümmerte sie sich um das Kopieren der Berichte, welche später an den jeweiligen Ausbilder des Teams ausgehändigt werden würde. Die allgemeine Berichterstattung würde nur in mündlicher Fassung weitergegeben werden, sobald sich alle Jonin am nächsten Tag zusammenfanden. Die Hokage war sich sicher, dass Naruto ebenfalls kommen würde…

Tsunade nahm das nächste Blatt und sah, dass es ein Bericht über ein Kumo-Genin-Team war. Interessiert las sie alles durch und zog erst eine Augenbraue hoch, bevor ihr vor Erstaunen der Kiefer herunter klappte. „Das kann doch wohl nur ein Scherz sein!“ murmelte sie fassungslos, als sie zu Ende gelesen hatte.

„Was ist denn, Tsunade-sama?“ wollte Hinata da wissen und blickte etwas unruhig zu ihrer Chefin. Wortlos übergab Tsunade ihr den Bericht. Die Hyuuga las leise vor sich hin. Stutzig geworden runzelte sie die Stirn. „Sie hat dem Chunin gedroht?“ fragte sie laut. „Wegen einem Schwarm giftiger Schmetterlinge? Was soll denn das bedeuten?“

„Mich irritierte eher die Aussage mit der Shimagame. Wer ist denn so irre und lässt einen Haufen Genin dort herumlaufen?“ schnaubte Tsunade ungehalten.

„Vielleicht wurden sie ja von dem Anbu begleitet, der sie ab und an ausbildet. Er ist doch sicher stark genug um die Genin beschützen zu können.“ gab Hinata zu bedenken.

Der Blick der Hokage verfinsterte sich. „Das glaube ich nicht so recht.“ Nach den Ereignissen bei seiner Chunin-Prüfung hatte war er sicher nicht so verantwortungslos Genin in ein ähnlich gefährliches Gebiet zu schleppen. Zu welchem Zweck denn auch? Damit sie sich zu Tode fürchteten. Hinata fragte die Hokage zwar, was sie meinte, doch bekam darauf keine Antwort. Die Hyuuga wusste zwar wie alle anderen Beteiligten inzwischen über Hachibi Bescheid, doch sie über Naruto zu informieren war wieder eine ganz andere Sache. Da die Jüngere nicht weiter bohrte richten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Berichte.

Die folgenden Berichte über die Kumo-Teams waren wie der erste auf ihre jeweils eigene Art etwas irritierend, aber dabei doch äußerst faszinierend. Und sie verrieten endlich etwas über die Fähigkeiten der Genin. Vor allem von der Nutzung des Holz-Elements fand sie hoch interessant. Das hieß nämlich, dass das er schon zwei Chakra-Elemente beherrschte, Wasser und Erde. Und genau das war etwas, das man normalerweise erst ab dem Jonin-Stadium erlernte. Oder dieser Junge hatte einfach ein seltenes Talent und wusste noch gar nicht, dass sein Element eigentlich eine Zusammensetzung aus zwei war. Tsunade schmunzelte. Es war beeindruckend, was diese Genin alles drauf hatten. Und es schockierte sie allmählich nicht einmal mehr. Sie wünschte sich nur ein klein wenig, dass sie dasselbe auch von den Konoha-Genin hätte behaupten können.

Auch die anderen Berichte gingen die zwei Frauen einer nach dem anderen gewissenhaft durch, bis in den späten Nachmittag. Die sich ankündigend Kopfschmerzen versuchte die Hokage zu ignorieren, und sich nicht anmerken zu lassen. Doch da Hinata schon eine Weile immer mal wieder Tsunade als Assistentin half, konnte diese gewisse Zeichen deuten. Als Tsunade den letzten Bericht an das Mädchen weitergab, blickte diese auf. „Sie sehen sehr erschöpft aus, Hokage-sama? Wollen sie für heute nicht Schluss machen und sich etwas erholen?!“ fragte sie freundlich und lächelte. „Ich übernehme den Rest hier schon.“ bot sie an.

Ihre Chefin lächelte gerührt. „Danke, das ist sehr lieb von dir. Die letzten Tage waren ein wenig Nerven aufreibend.“

„Genau das meinte ich. Machen Sie sich einen schönen Abend und entspannen sich einmal richtig. Dann geht morgen alles viel einfacher von der Hand!“ munterte Hinata sie zuversichtlich auf.

Ein wenig kraftlos raffte die Hokage sich daraufhin von ihrem Schreibtisch hoch und ging in Richtung Tür. Kurz drehte sie sich nochmals um, um sich zu vergewissern, dass das für die junge Frau auch wirklich in Ordnung war. Darauf drängte diese sie sanft aber bestimmt durch die Tür und lächelte offenherzig. Darauf hörte Tsunade auf sich Sorgen zu machen und verließ langsam das Gebäude. Hinata war einfach ein Goldstück. Für kurze Zeit dachte Tsunade nicht mehr an all die Probleme, die sie derzeit hatte. Auch nicht an Narutos Brief, den sie den ganzen Tag schon bei sich trug, seit sie ihn endlich in die Finger bekommen hatte…

Hinata wiederum beendete noch gewissenhaft ihre Arbeit und räumte ein wenig das Büro auf, bevor sie sich selbst auf den Heimweg machte. Beim Empfang gab sie an, dass alle noch eintreffenden Berichte bis zum nächsten Tag aufbewahrt werden sollte und man die Hokage nur in wirklich ernsten Notfällen zu rufen hatte. Sie hatte sich schon öfter um diese Angelegenheiten gekümmert, weshalb man ihr widerstandslos zustimmte.

Gemächlich lief sie danach durch die Straßen des Dorfes und beobachtete in sich hineinlächelnd die Menschen. Wie friedlich im Moment doch alles war, oder zumindest so schien. Denn mit den Akatsuki vor den Toren, einem fremden Anbu und einem unbekannten Jinchuriki im Dorf, brodelte es dann doch ganz schön im Verborgenen. Doch derzeit schien keine Gefahr zu bestehen, weshalb die junge Frau die letzten Sonnenstrahlen des Tages genoss.
 

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„Okay Leute, da vorne sind sie. Keine 300 Meter entfernt.“ informierte Yamato seine Team-Kollegen. Sein Team-Führer Seiji richtete sich leicht auf. „Sehr gut. Bewegen sie sich?“ wollte er noch wissen und bezog die Frage darauf, ob die anderen noch wanderten oder schon lagerten. Der andere Kumo-Junge schüttelte den Kopf, was hieß dass das Lager schon errichtet worden war. „Dann hol jetzt erst einmal deine Spiegel zurück!“ instruierte er und wies die Mädchen an einen Kreis um ihn zu bilden. Er nahm einen dünnen Ast zu Hand und zeichnete etwas auf den Boden. „Wir werden sie erst mal aufschrecken. Und dann machen wir es nach dem üblichen Plan.“ meinte er und wies dann auf einen Punkt in seinem Plan. „Hier sind wir und hier unsere Gegner. Wir werden aber unsere Position verändern und sie umrunden, sodass wir auf der anderen Seite sind.“ Er bewegte den Ast dabei gemäß seinen Erklärungen über den Boden.

„Warum das? Wir können doch auch von hier mal einen Angriff vortäuschen und auf der anderen Seite dann warten.“ wollte Aya wissen. Sie war keine Strategin und demnach durchschaute sie Seijis Plan nicht sofort.

Bevor dieser etwas sagen konnte fing Yamato an zu erklären. „Wir haben keine Ahnung, wie die Umgebung auf der andern Seite aussieht und ob wir einen geradlinigen Chakra-Tunnel schaffen können.“ Er zeigte mit dem Finger auf das in den Boden gezeichnete Lager des anderen Teams. „Theoretisch könnte ich die Gegend mit meinen Spiegeln sondieren, aber von unserer derzeitigen Position aus müsste ich die Spiegel über den Köpfen der Ame-Nin auf die andere Seite befördern. Da könnte es passieren, dass sie uns dann doch zu früh bemerken.“

Mai verstand das jetzt ebenfalls und nickte. „Und wenn du die Position änderst und dich von der Seite näherst um das Gebiet zu betrachten, kannst  du auch gleich von hinten angreifen.“

„Genau!“ stimmte Seiji zu. „Also ist es sinnvoller, wenn wir gleich die Position wechseln und ihnen vorgaukeln wir wären nur durch Zufall über ihr Lager gestoßen und hauen ab.“

„Jetzt verstehe ich auch. Und weiter? Soll ich mich im Gebüsch tarnen, während ihr weiterrennt oder hast du einen anderen Plan hierfür?“ wollte Aya darauf weiters wissen.

„Das  behalten wir als Plan B im Kopf. Ich möchte versuchen ob ich es nicht vielleicht schaffe einen Baum rechtzeitig zu manipulieren, sodass ein Hohlraum entsteht mit Beobachtungslöchern, durch die du sie ausspionieren kannst. Ist das in Ordnung für dich?“

Aya jauchzte leise auf. „Das klingt super. Dann müsste ich auch beim schicken der Informationen zu euch nicht ganz so kompliziert agieren.“

„Es ist erstmal nur ein Versuch. Ich weiß, dass ich den Baum richtig bearbeiten kann, aber der entscheidende Faktor ist, ob ich es in der Zeit schaffe und die Ame nichts bemerken.“ gab Seiji zu bedenken und runzelte nachdenklich die Stirn. Da legte sich Mai`s Hand auf seine Schulter.

„Das wird schon!“ munterte sie ihn auf und drückte kurz seine Schulter. Die anderen stimmten nickend mit ein. Sofort fühlte Seiji sich durch das Vertrauen seines Teams besser. „Gut! Dann machen wir uns mal auf den Weg, was?“ meinte Mai dann noch. Die vier erhoben sich und begaben sich tiefer in den Wald. Seiji sprang in die Baumkronen um den Pfad zu leiten, damit sie nicht irgendwie falsch langgingen.
 

Kurz darauf waren sie auf der anderen Seite angelangt und hatten ihre Gegner in Sichtweite. Nur wenige Meter waren zwischen ihnen und dem Lager. Die Ame-Nin hatten gerade die Schriftrolle herausgeholt. Es wäre ein leichtes sie ihnen einfach so wegzuschnappen. Aber das war nicht ihr Stil, und dieser Meinung waren alle, weshalb es nicht zu einer Abweichung des Plans kommen würde. Auf ein Zeichen von Seiji hin, kamen die drei aus ihrer Deckung und liefen auf  das Lager los, verursachten dabei einiges an Krawall. Seiji blieb noch kurz zurück. „Schönen guten Abend!“ machte sich Mai mit Grabesstimme bemerkbar. Das gegnerische Team schreckte auf und versuchte unbeholfen auf die Beine zu kommen. Sie zückten ihre Kunai. „Wir unhöflich von euch! Gleich so aggressiv werden ist schlechtes Benehmen!“ keifte Mai und stürmte, langsam, auf die Ame-Nin los. Soweit von ihrer Angst abgelenkt griffen die drei Ame-Nin an. Zumindest wussten sie was eine Formation und System war, da sie sich jeweils einen Kumo-Genin als Gegner suchten. Aya, Mai und Yamato ließen sich auf einen Scheinkampf von ihrer Seite her ein.

Dann jedoch trat Seiji aus den Büschen. Die Blicke der drei Ame-Nin wurden sofort hektisch und schweiften zwischen den Gegnern hin und her. „Aufhören!“ keifte Seiji, planmäßig. „Sie haben ebenfalls die Erd-Schriftrolle. Sie nützen uns nichts!“ rief er laut genug, dass die Ame-Nin ihn hören konnten und log damit natürlich glatt. Die drei kämpfenden Kumo-Nin zogen sich zurück. Doch die Ame-Nin blieben angespannt. Sie sorgten sich darum was jetzt wohl folgen würde. „Wir verschwinden!“ Und auf diesen Befehl von Seiji hin, liefen die Kumos an den Ame-Nin vorbei, wie geplant. Mai und Yamato schirmten ihren Team-Führer ab, während er die Fingerzeichen ausführte, die den Baum verändern sollten. Aya ließ sich ganz leicht ans Ende der Formation zurückfallen.

Das leichte Entspannen von Seijis Schultern bestätigte ihr, dass er den Baum präparieren hatte können. Sie drehte sich leicht um und warf drei Shuriken auf die Ame-Nin. Erschrocken stoben diese auseinander und waren dadurch lange genug abgelenkt, sodass Aya sich ganz leicht in den Hohlraum des Baumes begeben konnte. Ihre Team-Kollegen verschwanden im Gestrüpp und zogen dabei unauffällig einen Chakra-Tunnel. Der Baum in dem Aya sich jetzt befand war auf der einen Seite komplett offen und aus dem richtigen Blickwinkel leicht einzusehen. Daher spannte Aya eine Tarndecke über das Loch, für den doch recht unwahrscheinlichen Fall, dass sie Ame-Genin sich vom Lager entfernen sollten.

Natürlich taten sie das nicht. Nach ein paar verkrampften Minuten entspannten sich die drei wieder etwas. „Das war knapp. Wir hatten echt Glück, dass sie die gleiche Schriftrolle hatten.“ seufzte der Junge erleichtert. Eines der Mädchen nickte. Die andere begann fast zu weinen.

„Ich hatte solche Angst!“ schniefte sie leise.

„Fürs erste sind wir aus dem Schneider, ruhen wir uns aus…“ schlug der Junge vor. Plötzlich bemerkte er wie nahe er dem Feuer stand und zuckte erschrocken zurück. Aya beobachtete die drei ganz genau, analysierte jede Bewegung und jedes Wort. Die beiden Mädchen setzten sich ans Feuer, weil sie die kühle Nachtluft nicht vertrugen. Der Junge aber blieb dem Feuer nach wie vor fern, obwohl auch er vor Kälte zitterte. Das sah Aya an der Gänsehaut, die sich auf seinen Armen gebildet hatte. Er rieb sich darüber, hatte aber wenig Erfolg sich so zu wärmen. Obwohl er immer wieder zum Feuer schielte wagte er es nicht sich auch nur einen Zentimeter zu nähern. //Feuer!// dachte Aya triumphierend.

Sie wandte sich wieder den Mädchen zu. Die Kleinere beobachtete hektisch ihre Umgebung. Aya vermutete zuerst, dass es um die Kontrolle der Umgebung, um mögliche Feinde ging, aber dann wieder starrte das Mädchen nur vor sich hin, bevor sie wieder erschrocken um sich sah. Es dauerte nicht lange bis klar wurde das das Ame-Mädchen immer dorthin sah wo gerade eben noch ein Geräusch zu hören war. Sie zuckte sogar zusammen, wenn das Feuer vor ihr auch nur geringfügig knisterte. //Fremde Geräusche in fremder Umgebung.// schlussfolgerte die Spionin darauf.

Der Grund warum Aya etwas Zeit gebraucht hatte, dass das kleine Mädchen sich vor Geräuschen fürchtete war nicht schwer herauszufinden. Es war wegen dem anderen Mädchen. „Unfassbar! Findet ihr nicht auch?!“ sie erwartete sicher keine Antwort, denn sie sprach sofort weiter. „Greifen uns da einfach an! Die sollen uns bloß in Ruhe lassen! Wenn ich die nochmal sehe, dann gibt’s für diese Kumo-Gören nichts zu lachen!“ keifte sie lautstark. Aya hielt sich kurz die Ohren zu, weil ihr Gezeter unangenehm laut wurde. Das hielt sie aber nicht davon ab ein wachsames Auge auf alles zu behalten. Der Blick des Mädchens wanderte ängstlich umher, obwohl ihr Geplapper die Unsicherheit des Ame-Mädchens gut kaschierte. //Was vermutlich diesen Zweck haben soll!// dachte Aya bei sich.

„Könntest du bitte endlich still sein, sonst finden uns vielleicht doch noch irgendwelche Feinde!“ zischte ihr der Junge zu. Das plappernde Mädchen schnappte beleidigt mit dem Mund und wurde dann ruhig. Zumindest ihr Redeschwall wurde ruhig, denn es zeigte sich sehr deutlich wie nervös sie war. Aya runzelte die Stirn. Was konnte ihre Angst sein? Nach etwa einer Minute ging dem Kumo-Mädchen ein Licht auf. //Stille!// Die Stille machte dieses Mädchen ganz kirre.

Mühsam unterdrückte Aya ein Kichern. Die passten ja perfekt zusammen. Angst vor Feuer, Stille und Geräuschen. Zeit ihre Kollegen zu informieren. Vorsichtig griff sie in eine kleine Tasche, die sie auf den Rücken geschnallt trug. So lautlos wie möglich zog sie einen kleinen Spezial-Glasbehälter mit Korkstöpsel hervor, kaum drei Zentimeter groß. Dann wartete sie kurz. Sie war sich sicher, dass das eine Mädchen nicht mehr lange still sein würde.

In dem Moment als ihre Vermutung eintraf, sammelte Aya eine kleine Menge Chakra zwischen Daumen und Zeigefinger. Wie man es ihr beigebracht hatte, und wie sie es schon beim ersten Teil genutzt hatten, speiste sie die gesammelten Informationen in ihr Chakra. Da sie aber keine Drähte hatte um die Nachricht weiterzuleiten, drückte sie das Chakra in den Glasbehälter und verschloss diesen. Dieser war für genau diese Verwendung entwickelt worden und speicherte sowohl die Energie, wie auch die Botschaft.

Mit Bedacht drehte sie sich auf die Seite und bewegte leicht den Vorhang zu ihrer linken Seite etwas. Ein weiterer Baum und diverse hohe Büsche versperrten hier eine genaue Sicht vom Lager auf den Wald und umgekehrt vom Wald auch auf das Lager. Deshalb war der Chakra-Tunnel den ihre Kollegen geschaffen hatten dort angelehnt.

Ein kurzer Chakra-Funken am Ende des Tunnels sorgte dafür, dass ein Signal ans andere Ende gesandt wurde. Somit machte sie ihr Team darauf aufmerksam, dass sie gleich die neuesten Informationen durchschicken würde. Die Glas-Behälter waren sehr empfindlich, vor allem wenn sie mit Chakra gefüllt waren, daher mussten ihre Kollegen den Behälter behutsam auffangen und außerdem etwas Hilfe beim Transport durch den Tunnel leisten. Als zur Antwort auf ihren Funken ebensolche durch den Tunnel zurückkamen, legte Aya sich den Behälter auf die offene Hand und stieß ihn einmal kräftig mit der anderen Hand schippend hinein. Um etwaige Geräusche zu überdecken tat sie das gleichzeitig mit dem lauten Geschnatter des Ame-Mädchens.

Da der Tunnel an sich zu lang war halfen ihre Kollegen indem sie weiter Chakra-Funken sandten und so den Behälter automatisch anzogen, weil dieser darauf reagierte und fast magnetisch angezogen wurde. So war die Distanz kein großes Problem. Yamato nahm aus seinem Ärmel das geeignete Papier und ließ die Botschaft für alle sichtbar werden. Die drei grinsten amüsiert. Seiji gab daraufhin weitere Anweisungen. Diese schickte er dann an Aya, über denselben Weg wie zuvor zurück.

Sobald alle die entsprechenden Informationen hatten, war es an der Zeit mit ihrer Strategie die Gegner außer Gefecht zu setzen. In stummer Eintracht kamen alle wieder näher ans Lager heran und verteilten sich darum herum.

Der Holz-Nutzer sorgte dafür, dass die Bäume nahe dem kleineren Mädchen bedrohlich und sehr laut anfingen zu knacken und sich auf sie zubewegten. Augenblicklich in absoluter Panik sprang sie auf. Mai fing von ihrer Position aus an zu heulen wie ein Wolf. Das reichte um die Kleine in Bewegung zu setzten. Vollkommen außer sich lief sie in die entgegengesetzte Richtung und wollte aus dem Lager türmen. In genau dem Augenblick schoss Yamato aus den Büschen hervor und baute sich vor ihr auf.

„Kyaaaaaah!!!!“ brüllte sie aus voller Kehle. Trotz schmerzenden Ohren ließ sich Yamato nicht ablenken und versetzte ihr einen Handkantenschlag durch welchen sie sofort bewusstlos zusammensackte.

Durch den Anfall und das Gebrülle ihrer Team-Kollegin etwas desorientiert merkten die anderen beiden Ame-Nin kaum, dass nun auch Aya und Mai aus ihrem Versteck hervorkamen und Fingerzeichen formten.

Der Junge schrie seine verbliebene wache Kollegin an sie solle was machen, doch sie stand nur wie erstarrt da, neben dem Feuer. Plötzlich stoben hunderte Funken aus dem Feuer. Voller Entsetzen sah er zu wie die Kleidung des Mädchens Feuer fing. Sie unternahm nichts dagegen, stand nur so da. Und er konnte sich nicht rühren. Das Feuer in der Mitte des Lagers fing gerade auch an sich auszubreiten. Wieso? Sie hatten doch alles richtig gemacht beim Entfachen! Er begann, trotz Panik, auf das Mädchen zulaufen. Er konnte sie doch nicht einfach da stehen lassen. In dem Moment als er sie erreichte explodierte eine wahre Feuerbrunst und das Mädchen stand vollkommen in Flammen. Der Junge stolperte zurück. Jetzt war es zu spät… Er dachte jetzt nur noch daran sich selbst zu retten und drehte sich um, bereit zur Flucht. Und erstarrte! Überall waren Flammen, er war eingeschlossen. Er schrie!
 

//BlaBlaBlaBlaBla!// Nichts! Kein Ton kam ihr über die Lippen. Sie stand mitten im Lager, alles war ruhig seit ihre Kollegin plötzlich grundlos losgeschrien und davongelaufen war. Ihr Team-Kollege lief ihr in den Wald nach, aber sie selbst konnte sich nicht rühren. Sie hörte nichts, kein Feuerknacken, keinen Wind, kein Rascheln. Sie hörte auch ihre eigene Stimme nicht mehr! Das war ein Alptraum, ein schrecklicher Alptraum! //Ahhhhhh!!//
 

„Sehr gut, Aya und Mai! Die sind vollkommen wehrlos.“ lobte Seiji und trat auf die, im Gen-Jutsu der Mädchen gefangenen, Ame-Nin zu. Der Junge trug die Schriftrolle der Erde, das Gegenstück zu ihrer eigenen Himmels-Schriftrolle. Seiji nahm diese an sich, ging einige Schritte zurück und sah Yamato an. „Dein Part!“ sagte er nur. Gleich darauf schlug der Spiegel-Experte die beiden genauso bewusstlos wie das andere Mädchen zuvor. Damit war das Jutsu zwar aufgelöst, aber die Gegner dennoch ausgeschaltet.

Yamato ging zu den Mädchen, die etwas schwerer atmeten. „Alles okay bei euch?“ vergewisserte er sich besorgt. Das angewandte Gen-Jutsu war trotz aller Übung noch immer ziemlich kräftezehrend.

Die Mädchen lächelten entwaffnend. „Alles super!“ meinten sie. Seiji und Yamato sahen noch kurz besorgt aus, doch nachdem die Mädchen ihnen leicht auf den Oberarm schlugen beruhigten sie sich wieder etwas.

„Okay, hauen wir ab.“ sagte Seiji und stützte Mai, trotz ihrer Proteste. Yamato nickt und stützte Aya, die deutlich erschöpfter erschien und müde. In dieser Konstellation sprangen sie in die Baumkronen und sprangen synchron von Ast zu Ast um sich einen Platz für die Nacht zu suchen.

Trotz Erschöpfung grinsten alle triumphierend. Die nächste Runde war ihnen sicher!

 

Im Wald & Berichte – Tag 2/Part 1

Kapitel 13: Im Wald & Berichte – Tag 2/Part 1

 

Die Sonne war noch nicht lange aufgegangen, aber dennoch war eine Gruppe schon oder noch immer sehr aktiv. Der zweite Tag der Prüfung hatte gerade begonnen. Siebzehn Stunden nach Beginn der ersten Anbu-Schicht war es Zeit für den Wechsel. Eine Stunde wurde eingeräumt um alle bisherigen Informationen an die zweite Anbu-Schicht weiterzugeben, die ebenfalls wieder 18 Stunden dauern würde und nach 17 Stunden `übergeben` wurde.

Zu diesem Zweck trafen sich alle Anbus im Turm, im Kontrollraum der Kameras. Einer nach dem Anderen berichtete wo die Genin sich befanden und wie sie auf den Wald reagiert hatten. Um ihre Berichte zu verdeutlichen nahmen sie die Kamera-Aufnahmen hinzu und spielten sie ab, wenn sie den richtigen Winkel hatten. Leider waren die Kameras unbeweglich und obwohl sie an strategisch günstigen Punkten waren, befanden sich die Genin oftmals im toten Winkel. Es hing eben immer davon ab wie und wo die Genin sich fortbewegten. Ob auf dem Boden, in den Baumkronen oder irgendwo dazwischen…

Dadurch, dass sie sich im Turm treffen mussten, waren die Genin zwar eine Stunde ohne Aufsicht, aber man ging davon aus, dass in der Zeit noch nichts passieren würde. Zum Schichtwechsel am Abend, wieder nach 17-18 Stunden, war das etwas anderes aber daran konnten sie leider nichts ändern. Sie sorgten sich dennoch auch um den jetzigen Schichtwechsel, da die Genin aus Kumo-Gakure scheinbar ordentlich auf Zack waren. Denn immerhin hatte ein Team von ihnen schon die erste Aufgabe erledigt. Sehr effizient und auch ziemlich gnadenlos.

Die Anbu seufzten im Stillen, doch keiner sprach aus was sie alle dachten. //Wäre Naruto noch da, hätte er die Genin mit seinen Schattendoppelgängern beobachten können.// Der Blonde war zwar kein Anbu gewesen, doch während der Prüfungen hatte man ihm eine Maske gegeben, da er sich immer freiwillig gemeldet hatte die Genin zu beobachten. Damals hatten sie die Genin auch beim Wechsel im Auge gehabt. Heute mussten sie sich auf die versteckten Kameras verlassen. Es war eine Schande!

Sobald die zweite Schicht aufbrach und ihre Positionen im Wald bezog, machten sich die anderen auf den Weg zum Hokage-Turm. Einige dachten noch an Naruto und wie sie damals mit ihm zusammengearbeitet hatten. Er war während der Arbeit immer ernst gewesen, aber in der Freizeit hatte er alle zum Lachen gebracht. Einige waren so gut mit ihm befreundet gewesen, dass sie sich über die Regeln hinweggesetzt hatten und ihre Masken abnahmen. Es war erstaunlich. Denn es waren genau die Leute die sonst niemals ihr Gesicht zeigten. Es waren diejenigen gewesen, die am meisten gesehen hatten…

Naruto hatte es geschafft sie wieder aus ihren Schneckenhäusern zu locken und ihnen gezeigt, wie man das Leben genießen konnte. Vor allem einer war sehr eng mit dem Blonden befreundet gewesen.

Er war der älteste gewesen und tief in sich gekehrt, emotionslos, wie eine Maschine. Naruto hatte die Mauern durchbrochen, indem er das Gute im Leben hervorstechen ließ und das Schlechte zurückdrängte, wann immer die Situation es erlaubte. Dieser Anbu hatte gegenüber seinen Kollegen erwähnt, dass er seinen Freund als Anbu vorschlagen wollte. Seine Kollegen hatten ihm zugestimmt, sie hätten den Blonden gern in ihren Reihen gehabt. Leider war der Anbu im Kampf gestorben, bevor er seinen Plan hatte umsetzten können.

Kurz darauf kam eine Gruppe Uchihas nach Konoha. Trotz des Misstrauens der Anbus gegenüber diesen Leuten, hatte Tsunade ihnen alle Machtbefugnisse gegeben. Ob aus Sympathie oder Schwäche war nicht klar, die Anbus wollten es auch nicht wissen. Sie erfüllten lediglich ihre Befehle.

Sie hätten Naruto damals selber als Anbu vorgeschlagen, aber zum damaligen Zeitpunkt veränderte sich der Blonde. Er lachte weniger und zog sich zurück. Die Anbus verloren allmählich den Bezug zu ihm und konnten ihn nicht mehr erreichen. Also gaben sie irgendwann auf. Naruto konnte man nicht umstimmen, wenn er einmal eine Entscheidung getroffen hatte, das wussten sie alle. Und damals hatte er die Entscheidung getroffen sie aufzugeben…

 

Nach einer Weile kamen sie beim Hokage-Turm an. Es war Sieben Uhr Dreißig, sie waren also in der Zeit. Schnurstracks liefen sie auf das Büro der Hokage zu. Sie und Hinata waren bereits dort um die Berichte zu hören und in die Schriftrollen für die Jonin zu schreiben, mit denen sie sich um Neun Uhr treffen wollte. Im Büro der Hokage war auch ein Fernseher mit Rekorder aufgestellt, um sich die Bänder ansehen zu können die hilfreich gewesen waren. Diesmal war nur eines dabei.

Etwas stutzen sie über die Kratzer im Gesicht der Hokage, doch keiner wagte auch nur ein Wort zu sagen. Allein schon der Blick der Hokage war mörderisch herausfordernd. Also besser schweigen.

Die Anbus berichteten nacheinander erneut was alles geschehen war. Team, für Team, nur jeweils eines aus Kumo und eines aus Ame ließen sie bis zum Schluss offen. Und sobald Tsunade nach diesen Teams fragte holte ein Anbu das Band aus seiner Weste. „Die Ame-Genin wurden wenige Stunden nach Beginn der Prüfung von den Kumo-Genin außer Gefecht gesetzt und letztere nahmen sie Schriftrolle an sich. Sie schienen sehr zielgerichtet.“ erklärte ein Anbu. Tsunade runzelte die Stirn. Das kam ihr bekannt vor. Sie holte den Bericht über eines der Kumo-Teams hervor. Das mit dem Holz-Nutzer.

„Hatte dieses Team einen Holz-Element Nutzer?“ wollte Tsunade wissen. Etwas überrascht nickte der Anbu. „Hmm!“

Hinata mischte sich ein. „Der Chunin, der sie durch das Tor gelassen hat, hat etwas Ähnliches berichtet. Er meinte sie haben irgendwie schon vor Beginn angedeutet ein bestimmtes Team zur Dämmerung in der Falle zu haben.“

„Das trifft auch so ziemlich zu. Sie haben sie schon um diese Zeit herum entdeckt bzw. erreicht. Sie wollten sie zuerst aufschrecken und dann `zum üblichen Plan` übergehen. Daher nehme ich an, dass sie die Taktik schon öfter benutzt haben.“

„Und weiter? Wie haben sie die Ame-Nin so schnell gefunden?“ wollte Tsunade wissen.

Der Anbu kratzte sich leicht an der Schläfe. „Klingt vielleicht etwas seltsam, aber… mit Spiegeln. Die vier tragen alle irgendwelche Ketten und einer von ihnen hat von dieser winzige Spiegel abgenommen. So haben sie das Lager schon einige hundert Meter vorher entdeckt. Sie haben dann ihre Gegner umrundet und sie von hinten aufgeschreckt. Dann sind sie in den Wald abgehauen und haben gewartet.“ erklärte der Anbu weiter und gab dann das Band in den Rekorder. „Hier!“

Die Aufnahme des Ame-Lagers war klar und in einem guten Winkel. Die Kamera war in einem toten Astloch verborgen worden und zeigte das Nachtlager etwas von oben. Leider gab es keinen Ton, aber zumindest sah man deutlich wie die Kumos das erste Mal erscheinen und dann davonliefen. Trotz des guten Winkels hatte die Kamera nicht aufgenommen wie das Kumo-Mädchen in dem ausgehöhlten Baum verschwand. Während das Band lief berichtete der Anbu weiter was geschehen war und was die Kamera nicht aufgenommen hatte. „Das Versteck im Baum war wirklich gut. Nachdem sie die Rückseite abgedeckt hatte konnten selbst wir es nur deshalb erkennen, weil wir wussten worauf wir achten müssen.“

Tsunade hob beindruckt eine Augenbraue.

Als man das erste Ame-Mädchen auf dem Band schreien sah konnten die Anbus ein Kichern nicht unterdrücken. „Seien sie froh, dass es keinen Ton gibt. Der Schrei war furchtbar. Ich befand mich circa eineinhalb Kilometer entfernt bei einem anderen Ame-Team. Die haben vielleicht einen Schrecken gekriegt! Und kein Auge mehr zugetan!“ lachte der Anbu ungeniert.

„Wie schön für dich! Ich stand fast daneben und hatte danach Ohrensausen.“ beschwerte sich sein Kollege und stieß ihm den Ellenbogen in die Rippe. Dann wandte er sich wieder an die Hokage. „Es war sehr beeindruckend, dass den Kumos da die Ohren nicht abgefallen sind. Aber vermutlich lag das an den Ohrstöpseln die sie hatten, wie ich später herausgefunden habe.“

Die Hokage nickte. „Was ist da jetzt los?“ fragte sie plötzlich hellhörig, als auf dem Bildschirm die Kumo-Mädchen ihren Gegnern gegenüberstanden, diese sich aber nicht rührten.

„Ein Gen-Jutsu!“ sagte der Anbu fest. „Wir wissen natürlich nicht welche Auswirkungen es hatte, vermuten aber, dass es die Ame-Nin in ihren Ängsten gefangen hält. Als sie kurz vor Schichtwechsel aufwachten konnten wir das aus ihrem Gestammel heraus annehmen!“

„Es scheint sie aber ziemlich anzustrengen.“ Hinata wirkte leicht besorgt.

„Sie sind immer noch Genin, aber allein, dass sie dieses Jutsu können ist erstaunlich. Und trotz Müdigkeit haben sie sich bei ihrem Verschwinden vollkommen synchron und leichtfüßig bewegt.“

Das sah Tsunade auch auf dem Band noch kurz. Weil man danach nur noch die bewusstlose Ame-Genin sah, schaltete der Anbu das Band ab. Tsunade legte sie Stirn in Falten. Einige Minuten war es still in ihrem Büro, dann fragte sie ihre Anbu, ob es sonst noch etwas zu berichten gab. Diese verneinten, weshalb die Blonde sie für den Augenblick entließ.

„Noch immer keine Hinweise darauf, wer Hachibi in sich trägt…“ murmelte die Hokage verdrossen.

 

--

 

Das Team von Kiba wachte relativ früh auf, da sie es nicht gewohnt waren von den ersten Sonnenstrahlen belästigt zu werden. Wenn sie mit Kiba auf Missionen waren, hatten sie immer Zelte mit und schliefen selig in Schlafsäcken. Ayano gähnte herzhaft und richtete sich auf. Sofort unterzog sie ihre Umgebung einer mistrauschen Beobachtung und verzog genervt das Gesicht, als sie sah, dass Namano schon wach war und um den Lageplatz herumschlich. „Was machst du da?“ wollte sie wissen.

„Heilkräuter suchen!“ erwiderte er. „Wenn es hier so viele Gifte geben soll, muss es auch Heilkräuter geben. Hikawa hat immer noch Ausschlag.“

„Und die sollen rein zufällig genau neben unserem Lager wachsen!“ bemerkte sie sarkastisch.

Namano verzog das Gesicht. „Ich such eben erst in der näheren Umgebung und danach erst weiter weg. Ich muss mich ja nicht grundlos in diesem Wald in Gefahr begeben!“ erklärte er rechthaberisch und verpasste Ayano damit eine verbale Ohrfeige. Beleidigt drehte sie den Kopf weg. Hikawa lag neben ihr und schlief noch, aber unruhig. Zwischen den beiden war kaum eine Handbreit Abstand. Kreischend sprang Ayano auf. „Was ist denn los?!“ fragte Namano sofort alarmiert.

Ayano zeigte mit knallrotem Gesicht auf Hikawa. „Wie-Wieso liegt der so nah bei mir?!“ keifte sie.

Namano seufzte. Er hatte ihr doch gesagt, dass er sich in der Nacht herumwälzen würde. Sie konnte froh sein, dass er nicht auf ihr lag, so wie Namano es öfter mal erlebt hatte. „Ich geh die Umgebung absuchen!“ rief er ihr leise zu und verschwand schnell im Wald. Er suchte diesmal nach Kräutern, die den Heilungsprozess beschleunigen würden, da er gestern nur etwas gegen die Schmerzen gesucht hatte um Hikawa ruhig zu halten.

Nach einer Weile wurde er tatsächlich fündig. //Diese Kräuter sollten, auf seine Haut aufgelegt, die Entzündungen nehmen und diese den Schmerz nehmen. Wenn ich ihn dazu bringen kann einen Sud zu trinken geht‘s sogar noch schneller…// überlegte er. Soweit zufrieden machte er sich auf den Rückweg, nahm jedoch eine kleine Weg-Schleife auf sich, falls ihm noch etwas ins Auge fallen sollte. Etwa hundert Meter vor ihm begann, wie es schien, offenes Gelände. Ganz schwach sah er Rauch aufsteigen. Schnell duckte er sich hinter einen Baum. Ein anderes Team, oder nur ein erloschenes Feuer? Das musste er überprüfen. Vorsichtig schlich er weiter. Kurz vor der Landschaftsgrenze konnte er Stimmen hören. Eindeutig ein anderes Team! Welche Schriftrolle sie wohl hatten? Namanos Team hatte Erde. Geduckt spähte der Junge durch einen Busch hindurch. Drei Kusa-Nin saßen etwas entfernt um ein Feuer und brieten sich gerade etwas darauf. Der Duft von gegrilltem Fleisch stieg Namano in die Nase. Super, jetzt bekam er auch noch Hunger!

„Langsam sollten wir die Himmels-Schriftrolle aber mal verstecken, sonst kriegen wir vielleicht bald Gesellschaft.“ meinte ein Mädchen des Teams. Die andere, welches die Rolle trug, wollte es schulterzuckend abtun, aber der Junge stimmte der ersten zu und steckte die Schriftrolle in seine Hüfttasche. Aber dafür war es jetzt zu spät. Namano hatte die Himmel-Schriftrolle schon gesehen. Jetzt hieß es für ihn schnell zu seinem Team zurückzukommen und einen Plan auszuarbeiten, bevor die Kusa-Nin weiterzogen. Er zog sich zurück und hoffte, dass Ayano einen Plan parat hatte, denn auf Hikawa war in der Hinsicht kein Verlass. Seine Devise: Angriff ist die beste Methode!

Das konnte nur schiefgehen!

 

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„Das kann ja wohl nur ein schlechter Scherz sein!“ brauste Reina, Kankuros Genin, auf. Vor ihnen lag eine Lichtung auf der sich sowohl trockener, schon fast ausgedörrter Boden, als auch einige größere Felsbrocken befanden. Genauso einen Platz hatten sie den gestrigen Tag über gesucht.

Kibou kam auf sie zu, während Toshide mit seinen Puppen auf Anstand ging. „Ganz ruhig. Woher hätten wir wissen sollen dass ein paar hundert Meter von unserem Lager diese Lichtung ist. Es war doch schon stockfinster!“ versuchte er sie zu beruhigen bevor sie in ihrer kurzen Rage auf Toshide losging. Der konnte schließlich auch nichts dafür.

Das Mädchen schnaubte und drehte sich um, um Kibou die Meinung zu geigen, sah aber aus dem Augenwinkel ihren anderen Kollegen. Sie stutzte. Dann seufzte sie. „Komm schon, Toshide! Ich weiß, dass du nichts dafür kannst. Ich werd´ dir schon nicht den Kopf abreißen.“ versuchte sie ihn zu beruhigen. Einen Moment lang beobachteten sie die Jungs misstrauisch. Als sie sich sicher waren, dass Reina es ernst meinte, wagte Toshide sich näher. „Es ist einfach lächerlich nervig. Wir hätten schon viel weiter sein können mit unserer Planung.“

Die Jungs lächelten beschwichtigend. „Wissen wir doch, aber das Prinzip haben wir doch schon von Anfang an gehabt.“ erinnerte sie Toshide beruhigend.

„Aber wir hätten schon mit der genauen Erkundigung der Umgebung und der Suche nach unseren Gegnern anfangen können.“ schnaubte sie.

„Schon gut, wir haben ja Zeit!“ beschwichtigte Kibou erneut. „Wir machen das einfach jetzt. Also…“ beschloss er dann. „Reina, du kümmerst dich um den Platz hier. Toshide sucht mit seinen Puppen unsere Gegner und ich untersuche die Gegend, bleibe aber in der Nähe von Toshide damit wir schneller wissen welche Fluchtwege wir sperren müssen.“

Die anderen beiden nickten und alle machten sich an ihre Aufgaben. Da Kibou und Toshide wussten in welcher Richtung nichts war, weil dort ihr Nachtlager gewesen war, machten sie sich in eine andere Richtung auf den Weg.

Währenddessen konzentrierte Reina ihr Chakra und bearbeitete die Felsen auf der Lichtung mit Chakra um das Gestein weicher werden zu lassen. Sie hatte nicht viel Sand aus Suna mit dabei, deswegen musste sie sparsam sein und mit einem Jutsu, das ihr beigebracht wurde, Stein in Sand verwandeln um diesen dann nutzen zu können.

Einige kleinere Felsen wandelte sie sofort und verteilte den Sand dann über der Lichtung. Den größten Felsen ließ sie ganz, der sollte später noch nützlich sein für ihre Strategie.

Eine Stunde später kamen ihre beiden Teamkollegen wieder. „Das ging aber schnell!“ stellte sie erstaunt fest.

„Ja, wir mussten nicht lange suchen, aber es hat etwas gedauert zu erkennen welche Schriftrolle sie haben.“ meinte Toshide. „Aber ich konnte eine meiner Puppen ziemlich nah heranbringen, da die Ame-Nin geschlafen haben.“

Reina runzelte die Stirn und Kibou wusste was sie fragen wollte. „Keine Ahnung, warum sie am Tag schlafen, vielleicht hat ja in der Nacht etwas sie wach gehalten.“

Reina nickte und grinste. Wenn sie die Nacht über wache gewesen waren, konnten ihre Gegner nicht sehr ausgeruht sein, das würde ein Kinderspiel werden. „Um die Fluchtwege hast du dich sicher schon gekümmert, möchtest du noch den Platz hier mit deinen Bomben versehen?“ fragte sie.

Dieser grinste und schickte seine Kollegen schon mal vor, da er viel Erfahrung im Anbringen von Briefbomben war und seine Kollegen daher schnell einholen würde. Kurz darauf folgte er ihnen und holte sie gerade ein als sie am Lager der Ame-Nin ankamen.

Nur mit Handzeichen wies Kibou den Puppenspieler an ums Lager herum zu schleichen. Er und Reina positionierten sich jeweils links und rechts vom Lager. Sie konnten also entweder kämpfen oder die Flucht in die einzig freie Richtung antreten.

Und dann konnten sie ihren Weg nicht mehr selbst bestimmen.

Toshide war ihnen von hinten am nächsten und so schickte er eine Puppe voraus, die die Schlafenden aus ihren Träumen reißen sollte.

Als die anderen beiden ein metallisches Kreischen hörten, wussten sie, dass Toshide mal wieder einen `dieser` Tage hatte. Japsend sprangen die Ame-Nin auf und wandten sich ihrem vermeintlichen Gegner zu.

Reina und Kibou sprangen aus ihren Verstecken und zückten ihre Kunai. Darauf wandten sich zwei Ame-Nin ihnen zu und die drei standen nun Rücken an Rücken. Es wäre ein ausgeglichener Kampf gewesen, hätte Toshide nicht zwei Puppen mit denen er angreifen konnte.

Die Ame-Nin flohen in die einzig freie Richtung. Sie waren müde und schwach und wussten dass sie keine Chance hatten, aber sie wollten nicht sofort die Loser sein.

Die Suna-Genin folgten. Wann immer ihre Gegner in eine falsche Richtung abzweigen wollten, zündete Kibou die Briefbomben die er zuvor angebracht hatte oder warf ein Kunai mit eben diesen und schon liefen die Gegner wieder richtig.

Ihre Genugtuung über ihren Erfolg und ihre braven Ame-Nin ließen sich Kankuros Genin jedoch nicht ansehen. Das würde die Gegner nur aufmerksam machen.

Als die Ame-Nin durch das Dickicht brachen und die Felsenlichtung betrachteten wussten sie, dass sie in der Falle saßen. An nahezu jedem Baum waren mehrere Briefbomben angebracht. Sollten sie in eine von diesen hineinlaufen, waren sie geliefert. Also entschlossen sie zu kämpfen. Sie würden sich doch nicht von solchen Sandkasten-Gören lächerlich machen lassen.

„Na? Jetzt doch bereit für ein Tänzchen mit uns?“ provozierte Toshide. Die gegnerischen Genin sollten die Fassung verlieren und unachtsam werden. Sie sollten nicht bemerken, dass Reina sich schon auf ihr Sandumwandlungs-Jutsu konzentrierte.

Da sie es aber heute schon mal angewandt hatte, bekam sie nun Probleme mit ihrem Chakra und außerdem fiel es ihr schwer sich in Kampfsituationen zu konzentrieren. Sie machte sich eben zu viele Sorgen, dass ihren Kollegen etwas passieren könnte.

Sichtlich energielos zogen die Ame-Nin ihre Kunai. Genervt von der fehlenden Aktivität der Ame-Nin zog Kibou eine Schriftrolle aus seiner Tasche und öffnete sie schwungvoll, dabei machte er ein Fingerzeichen. Sofort erschien ein übergroßes Shuriken.

Kibou griff danach und warf es auf seine Gegner. Da Reina und Toshide als Distanzkämpfer hinter ihm standen, bestand keine Gefahr seine Teamkammeraden zu treffen.

Der einzige Ame-Junge des Teams duckte sich unter dem Shuriken durch, die beiden Mädchen jedoch schrien und stolperten zurück. Dabei stießen sie mit dem großen Felsen zusammen und das Shuriken kam immer noch auf sie zu.

Und plötzlich stoppte es. Die Mädchen sahen mit schockgeweiteten Augen auf das zehn Zentimeter entfernte Shuriken. „Na? Habt ihr einen Schreck bekommen? Wie schrecklich, da habt ihr ja gar nicht bemerkt, dass ihr noch tiefer im Sand steckt, oder in eurem Fall…im Felsen!“ witzelte Toshide, der mit einem Stahlseil seiner Puppe das Shuriken aufgehalten hatte.

Erst da wurde dem Mädchen klar, dass ihre Arme und Beine in dem Felsen steckten. „Aber wie…!“ schrien sie verständnislos. Ihr Team-Kollege wollte zu ihnen, da bewegte Toshide das Shuriken erneut, diesmal in Richtung des Jungen, um ihn von den Mädchen fern zu halten.

Die Suna-Nin veränderten ihre Position so, dass sie nun seitlich neben den gefangenen Mädchen standen und den Jungen an einen anderen Felsen drängten. Doch der hielt sich fern von den Gesteinen.

Reina indessen dursuchte die wehrlosen Ame-Mädchen nach der Schriftrolle. Sie fand keine.

„Der Junge muss die Rolle haben, schnappt ihn euch!“ rief sie ihren Kollegen zu.

Dadurch aufgeschreckt versuchte er erneut zu fliehen. „Wag es ja nicht du Feigling!“ schrien die Mädchen ihm zu.

„Ich hol euch später!“ rief er ihnen zu und wollte sich umdrehen. Da warf Kibou ein Kunai mit einer Bombe dran und dieses schlug im Felsen hinter dem Ame-Genin ein.

Durch die Explosion schreckte der Junge wieder zurück, doch die Explosion legte auch gleich eine verborgene Wasserquelle frei.

Plötzlich stieg so was wie Ehrgeiz in dem Jungen auf. Er sprang auf das Wasser zu und formte einige Fingerzeichen. Sofort wurde den Suna-Nin klar, dass sie ein Problem hatten.

Als Ame-Nin konnte er sicher so einige Wasser-Jutsus, die den Sunas gefährlich werden konnten. Toshides Puppen waren immerhin nicht Wasserfest und Reinas Sand konnte sich schnell in Matsch verwandeln. Und Kibou war auf Nahkampf und Briefbomben spezialisiert.

„Jetzt seid ihr wohl nicht mehr so großspurig!“ schrie der Ame-Junge. Gleich darauf bildete sich eine Wasserwelle vor dem Jungen und drohte auf die Suna-Nin zuzukommen. Sie war nicht sehr groß aber mit einer immensen Menge Chakra gefüllt.

Toshide wich einige Schritte zurück und nahm seine Puppen mit.

Kibou zückte einige Kunai um die Wassermassen zu zerreißen, diese wurden aber verschluckt.

Sie sahen schon ihre Niederlage vor Augen, als sich im letzten Moment eine abgerundete Mauer aus Sand erhob und das Wasser zur Seite abdrängte.

Die Ame-Mädchen kreischten auf, als das eiskalte Wasser auf sie trat. Nachdem es im Boden versickerte sahen die Suna, dass sie auch diverse Verbrennungen durch das Charka davon getragen hatten.

Die Mauer vor ihnen fiel zusammen. Reina stand mit erhobenen Armen zitternd und keuchend da. Ihr Gefäß mit dem Spezial-Sand war leer, was beides ein sehr schlechtes Zeichen war.

Auch der Ame-Nin stand außer Atem da. Diesmal aber zögerten die Suna-Nin nicht. Kibou stützte Reina, während er gleichzeitig die Briefbomben an den Bäumen hoch gehen ließ.

Toshide schoss aus seiner Puppe mehrere Eisenspeere los und nagelte den Ame-Jungen an den Felsen. Dadurch konnte er den Explosionen nicht mehr ausweichen.

Nachdem sich der Rauch gelegt hatte, blieb der Junge regungslos. Er atmete noch, aber war definitiv nicht mehr Kampffähig. Kibou ließ Reina von Toshide stützen und holte die Schriftrolle. Dann machten die Suna-Nin sich auf, den Platz zu verlassen. Reina hatte sich zu sehr verausgabt und musste  sich ausruhen.

Kurz bevor sie im Dickicht verschwanden drehte Kibou sich zu den Mädchen um. „Ihr solltet euch einen anderen Team-Kameraden suchen. Einer der euch weder alleine lässt, noch seinen Sieg über euer Wohl stellt.“

Bevor er verschwand warf er noch ein paar Shuriken, mit kleinen Bomben, sodass die Mädchen aus dem Felsen befreit wurden und kraftlos zu Boden sanken. Aus ihren Augen traten Tränen…

 

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Missmutig saß Sara auf dem Waldboden und bearbeitete etwas Blaues in einer kleinen, schon fast winzigen Schüssel. Sie drückte und zerrieb alles bis es zu einem feinen Puder wurde und schimpfte dabei leise vor sich hin.

„Ich könnte ihm Brechpulver in sein Getränk mischen, oder seine Kleider mit rotem Brennesel-Extrakt tränken. Die hab ich vorhin im Wald gesehen. Das Zeug brennt wie Feuer und lässt sich nicht auswaschen. Das wird ihm eine Lehre sein…“

Das und weitere Verwünschungen und Foltermethoden dachte sie sich für den Chunin aus, der sie so lange hatte warten lassen.

Ihre Team-Kammeraden hielten etwas Abstand, da es nicht gut war in ihrer derzeitigen Laune zu stören. Tsukihime, Koji und Tai bereiteten indessen etwas zu essen vor, das sie sich kurz zuvor gefangen hatten. Da Sara sich sowohl mit Pflanzen als auch Tieren auskannte, wussten sie dass das Tier nicht giftig war.

Außerdem kannten sie es von der Riesenschildkröte.

Nach einer Weile sahen sich die Drei an und Tsukihime nickte. Sie nickte und ging zu Sara rüber, die gerade das Puder auf spezielle Briefbomben drückte. „Hey Sara, jetzt mach dir bitte keinen Kopf. Bestimmt geht Naruto gerne noch mal mit dir hierher.“ flüsterte sie ihrer Freundin zu sodass nur diese es hören konnte.

„Aber ich weiß nicht, ob ich den Schwarm nochmal finden werde. Diese Falter sind sehr schnell.“ meckerte sie rum. „Deswegen sind sie mir ja auch durch die Lappen gegangen. Hätte uns dieser doofe Chunin früher reingelassen, hätte ich wesentlich mehr fangen können!“

„Aber immerhin ein paar hast du fangen können. Und aus denen kannst du doch zumindest genug Puder für ein paar Briefbomben gewinnen.“ beschwichtigte sie ruhig.

Das andere Mädchen seufzte niedergeschlagen. „Aber höchsten für fünf und die sind schnell weg.“

Koji kam jetzt zu ihnen. „Vielleicht sehen wir sie ja nochmal bevor wir zum Turm müssen. Wir wissen unsere Zielpersonen schon und schnappen uns heute Abend ihre Schriftrolle, danach haben wir ja noch drei Tage Zeit uns weiter vorzubereiten.“

„Genau, und da gehen wir dann mit dir Gifte sammeln. Versprochen!“ mischte sich auch Tai jetzt ein.

Saras Gesicht hellte sich auf. „Echt?“ Die anderen nickten und Sara sprang ihren Teamkollegen dankbar um die Hälse. „Gut, dann lasst uns jetzt was essen. Das Puder muss sowieso noch einige Zeit ins Papier einziehen!“ entschied sie dann und setzte sich mit den andern fröhlich ans Feuer.

 

Ein Anbu in der Nähe sah beunruhigt und unter der Maske mit schneeweißem Gesicht zu den Kumo-Genin. //Ich glaube, Hataru sollte für eine Weile aus dem Dorf verschwinden!// dachte er sich, denn er hatte jedes Wort gehört, dass dieses Mädchen gesagt hatte. Sollte sie auch nur eine Idee davon umsetzten hätte ein gewisser Chunin nichts zu lachen…

 

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Durch ein hartnäckiges Klopfen an seiner Türe wurde Takuya aus dem Schlaf gerissen. Murrend drehte er sich um und murmelte in sein Kissen. „Takuya-nii-san, wenn du nicht sofort aus den Federn kommt hetz ich dir Iwaru auf den Hals!“ hörte er da die Stimme seiner Schwester.

„Ich bin wach!“ schrie er panisch und sprang auf. Nur in Boxershorts riss er die Tür auf und stand seiner grinsenden Schwester gegenüber. „Fünf Minuten!“ Damit knallte er die Türe wieder zu und machte sich eiligst fertig.

Tamira ging zufrieden in den Frühstücksraum. „Er kommt gleich.“ teilte sie ihren reichlich verschlafen aussehenden Kollegen mit. Diese sahen deutlich finster auf.

„Und mit welchem Trick hast du ihn um diese unmögliche Zeit aus dem Bett bekommen?“ fragte Naruto, während er einen Schluck sehr starken Kaffee trank.

„Iwaru!“ sagte Tamira nur grinsend. Der gerade getrunkene Kaffee kam als Fontäne aus Narutos Mund wieder heraus.

Geschockt und hustend sah er die Braunhaarige an. „Wie bitte?!“ keuchte er fassungslos. „Du weißt aber schon, dass die Vertrauten Geister nicht für solche Aufgaben zuständig sind. Dann auch noch diese wahnsinnige Wölfin?! Hast du sie nicht mehr alle?!“

„Ich weiß, aber es ist eine super Methode Takuya um sechs Uhr morgens aus dem Bett zu kriegen!“ triumphierte sie lachend.

„S.E.C.H.S … U.H.R?!“ hörte man eine unheilverkündende Stimme hinter Tamira fragen. Takuya betonnte jede Silbe einzeln. Tamira erstarrte mitten in ihrem Lachen. Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn.

„Weg hier!“ flüsterte Naruto Sheila zu und schnappte sich ihre Hand. Die Zwei verschwanden durch eine Seitentür. Gerade noch rechtzeitig, denn da brach hinter ihnen auch schon die Hölle los. Lachend ergriffen die zwei die Flucht vor einem brüllenden Takuya, der jetzt mehr seinen vertrauten Geistern, den Grizzlybären, ähnelte.

 

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Tamiras früher Weckdienst sollte dem Zweck dienen, dass sie alle ins Badehaus gehen konnten um sich zu entspannen. Da so früh morgens normalerweise niemand dort war, dachte sie sich, dass Naruto auch seine Maske ablegen könnte. Denn vor allem ihm war die Anspannung deutlich anzusehen.

Sie hatte sich jedoch geirrt. Es waren einige Männer und auch ein paar Frauen in dem Badehaus, das seine Becken so gestaltet hatte wie natürliche heiße Quellen.

Womit sie nicht gerechnet hatte war, dass man ihnen einen kleinen separaten Bereich zur Verfügung stellte, wo sie ungestört waren, jedoch gemischt. Die Bereiche waren durch Bambus-Wände voneinander getrennt, dennoch konnte man die Gespräche hören, da die Bambusse nicht bis zur Decke reichten.

„So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt!“ blubberte Tamira beleidigt, da sie eigentlich mit Sheila hatte reden wollen, während die Männer nicht da waren.

Naruto lachte. „Jetzt mach nicht so ein Theater. Wir tragen schließlich alle ganz normale Badesachen, die wir auch dann an hätten, wenn wir in einen See schwimmen gehen.“

„Das meinte ich ja auch nicht!“ keifte Tamira und sprang auf. „Und jetzt hör auf zu grinsen, sonst schlag ich dich zu Brei.“ drohte sie gleich darauf ihrem Bruder, der sichtlich seine Freude hatte, dass der Plan seiner Schwester nicht so geklappt hatte wie gedacht.

„Tamira, eine Frage.“ Angesprochene drehte sich wieder zu Naruto um. „Der blaue Fleck da ist aber neu, oder?!“ fragte der Blonde und zeigte auf einen beachtlichen Fleck auf dem sonst weißen Schenkel. Vollkommen rot im Gesicht versteckte sie sich sofort im Wasser.

Naruto lachte wieder. Den Fleck hatte sie sich erst heute Morgen geholt, als sie vor ihrem Bruder geflüchtet war und dabei eine Kommode übersehen hatte. Das Möbelstück war zerstört, aber es hatte seine Vergeltung an Tamira genommen.

Naruto drehte sich um und stützte sich auf den Randsteinen ab, sodass er auf die Bambuswand schaute. Seine Kollegen glaubten er wolle sein Grinsen vor Tamira verstecken um sie nicht noch mehr zu provozieren.

 

Im Nebenraum blieben ein paar Leute verwundert stehen und betrachteten blind die Bambuswand.

„Diese Stimme, dieses Lachen, es klingt wie…“ Der Kollege der neben ihm stand schluckte und nickte.

Ein weiterer Mann trat zu ihnen. „Nein, das ist nicht Naruto. Ich habe es eben überprüft. Es ist einer der Kumo-Nin der einfach die gleiche Stimme hat.“ erklärte er seinen Leuten.

Da der dritte Mann eine besondere Fähigkeit hatte durch Wände zu blicken glaubten sie ihm umstandslos.

Jedoch entspannten sie sich deshalb auch nicht. Sie hätten sich gefreut den Blonden wieder zu sehen. Schließlich glaubten sie nicht, dass er die Uchihas ohne Grund getötet hatte.

Allmählich verließen die Männer das Becken und gingen in die Umkleide. Beim Verlassen des Badehauses trugen sie alle Masken auf dem Gesicht…

 

„Was war denn das? Wieso machst du so komische Fingerbewegungen zur Wand?“ fragte Sheila neben Naruto. Er drehte der Wand wieder den Rücken zu. „Nichts Besonderes!“ winkte er ab und lächelte sie an. Er hätte gerne ihre Hand genommen und sie an sich gezogen, da er sich aber Tamiras aufmerksamen Augen bewusst war, ließ er das bleiben.

Denn Sheila musste die Entscheidung treffen, wann sie ihrer besten Freundin von ihrer Beziehung erzählte. Wäre es nach Naruto gegangen, hätten sie es schon lange offiziell gemacht. Doch Sheila hatte schon zwei Männer verloren die sie geliebt hatte und war deswegen sehr vorsichtig mit ihren Gefühlen.

Sie hatte Angst, dass sie zu sehr klammern würde, sobald es offiziell war. Dass sie Naruto dann nicht mehr auf Missionen gehen lassen konnte ohne ständig Angst zu haben, dass sie ihn nie wieder sehen würde. So wie bei ihrem Vater und Bruder.

Sie machte sich auch so schon genug Sorgen um ihn. Deswegen sagte er ihr auch nicht, dass die Männer die da im Nebenraum waren, jene Anbus waren die die Prüfung überwacht hatten und seine Stimme möglicherweise erkennen könnten.  

Es war irgendwie schön zu wissen, dass manche Dinge sich nicht geändert hatten. Denn immer um acht Uhr, nachdem sie der Hokage Bericht erstattet hatten, waren Naruto und seine Kollegen damals auch in dieses Badehaus gekommen um sich von der 18-Stunden-Schicht zu erholen.

Und er sagte Sheila auch nicht, dass da drüben ein Mann war, der durch Wände sehen konnte. Dieser war wohl der Einzige in Konoha, der wusste, dass Naruto inzwischen Kumo-Gakure diente. Immerhin hatte er Naruto mal dort gesehen, als er eine wichtige und streng geheime Schriftrolle zum Raikage gebracht hatte.

Er hatte Naruto damals nur eine Frage gestellt: „Waren sie eine Gefahr für Konoha?!“ Naruto hatte nur sehr ernst genickt und der Anbu war gegangen. Naruto hatte ihn nicht noch einmal gesehen, doch wusste er genau, dass sein ehemaliger Kollege ihm glaubte und im Verborgenen vielleicht sogar dankbar war.

Er gehörte zur älteren Generation und hatte auch das erste Uchiha-Massaker miterlebt. Er hatte sich mit Naruto auch mal darüber unterhalten, wobei der Blonde inzwischen das Gefühl hatte, dass der Clan vielleicht damals ebenfalls eine Gefahr war.

Denn der Anbu hatte weder Itachi damals, noch Naruto heute verurteilt. Und Narutos Bitte um Stillschweigen durch die verkrümmten Fingerzeichen-Botschaft zur `Wand` hatte er auch akzeptiert.

Vielleicht war Konoha doch nicht so engstirnig wie Naruto bisher angenommen hatte. Von einem gewissen ehemaligen Freundeskreis mal abgesehen…

 

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Nach diesem sehr entspannenden Bad gingen die Kumo-Nin zum Hokage-Gebäude. Sie hatten auch ihre Berichte für den Raikage mit, da sie gleich nach der Besprechung zum Vogelhaus gehen wollten.

Auf dem Weg zu Tsunade fielen Narutos Kollegen die vielen zerstörten Gebäude wieder auf.

„Was ist da gestern eigentlich passiert? Hat es einen Angriff gegeben?“ fragte Tamira neugierig.

Naruto grinste unter der Maske. „Nein, da ist nur eine D-Rang-Mission aus dem Ruder gelaufen.“ erklärte er lachend. Seine Kollegen sahen ihn an als habe er den Verstand verloren.

„Eine D-Rang? Bist du sicher?“ fragte Takuya sicherheitshalber nach.

Der Blonde nickte. „Ganz sicher. Aber ihr würdet es mir vermutlich eh nicht glauben, wenn ich es euch erzähle.“

Da sie nicht schlau aus dieser Bemerkung wurden beließen sie es dabei. Sie gingen ins Hokage-Gebäude und geradewegs auf Tsunades Büro zu. Nach einem Klopfen traten sie ein.

Die Hokage saß wie erwartet auf ihrem Stuhl, neben ihr die junge Frau mit den blauen Haaren, mit der Naruto neulich so charmant umgegangen war.

Plötzlich blieb Naruto stockstarr stehen sodass Tamira fast mit ihm zusammengestoßen war. Sie wollte ihn gerade fragen was los war als er sich an der Wand abstützte und schallend anfing zu lachen.

Und die Hokage ging sofort in die Luft.

Sie sprang über ihren Schreibtisch und kam fuchsteufelswild auf den Blonden zu. Dieser sah gerade noch rechtzeitig die Gefahr und wich im letzten Moment aus.

„Hau ab und komm wieder wenn du dich beruhigt hast!“ schrie sie den Blonden an.

Dieser dachte aber nicht im Traum daran. Während Tsunade ihm durch das Büro jagte lief er lachend davon. Mehr als irritiert und verwirrt betrachteten die übrigen vier Leute das Geschehen und wichen aus wenn ihnen die Streithähne zu nahe kamen.

Tsunade setzte gerade zu einem Schlag an als Naruto vor einem Fenster stand, um ich aus eben diesem hinauszukatapultieren, da tauchte ein bekanntes Gesicht im Fenster auf. Naruto selbst war spurlos verschwunden.

Sofort bremste sich die Hokage ein, bevor Kakashis ohnehin schon geschwollenes Auge noch schlimmer verletzt wurde.

„Tsunade-sama, was-?!“ Ein erneutes Lachen unterbrach ihn. Die Hokage und der Kopier-Ninja sahen auf. Ein blonder lachender Anbu hing wie eine Fledermaus kopfüber an der Decke und lachte so sehr, dass er sich den Bauch halten musste.

Die blonde Frau wollte sich gerade erneut auf ihn stürzen als es an der Tür klopfte. Das mussten die anderen Ausbilder sein. Mühsam und mit finsterem Blick riss sich Tsunade zusammen. „Herein!“

Sofort sprang Naruto wieder zu seinen Kollegen und stand vollkommen reglos da.

Er schien wieder ernst geworden zu sein, aber Tsunade wusste, dass er sich vermutlich noch immer innerlich schlapp lachte. Nicht nur über sie sondern auch über Kakashi. Eines musste sie zugeben. Er hatte sehr gut gelernt sich zu beherrschen.

Ino, Kiba, Shino und Tenten betraten den Raum und waren sogleich verwirrt. Die Hokage sah aus als wolle sie jemanden töten und Hinata wirkte bestürzt. Die Kumo-Jonin sahen aus als verstünden sie die Welt nicht mehr, genauso wie Kakashi im Fensterrahmen. Nur der Anbu stand vollkommen ruhig da.

Bevor irgendwer diplomatisch fragen konnte was vorgefallen war, platze Kiba heraus. „Tsunade-sama, haben Sie etwa gestern diese schreckliche Katze gefangen und dabei halb Konoha zerstört? Das ist doch eine Aufgabe für Genin!“ fragte er bestürzt.

Da erst merkte er was er gesagt hatte und schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Ich..Äh…!“ stotterte er sogleich. Seine Freunde wichen schnell zurück, aber Kiba konnte nicht mehr ausweichen.

„AHHHH!!“ Hochkantig flog Kiba durchs Büro und durchs Fenster. Kakashi hatte sich gerade noch so in Sicherheit bringen können.

„Sonst noch wer?!“ fauchte die Hokage, bekam aber keine Antwort. Sie hatte auch keine erwartet. „Schön, dann warten wir noch auf die anderen Ausbilder und bis dahin will ich keinen Ton hören.“

Und so trat absolute Stille im Raum ein.

Man sah den Kumo-Jonin ihren Unglauben an. //Eine Katze?!// dachten sie fassungslos. Aber das würde immerhin die unzähligen Kratzer im Gesicht der Hokage erklären.

Diese setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. „Wolltest du etwas Bestimmtes, Kakashi?“ fragte sie ohne den Kopier-Ninja anzusehen.

Dem stand jedoch der Angstschweiß auf der Stirn. „Äh, war nicht so wichtig. Ich komm einfach später noch vorbei!“ redete er sich raus und verschwand so schnell wie er gekommen war.

In den folgenden zehn Minuten trafen allmählich auch die anderen Jonin ein und Tsunade beruhigte sich wieder ein wenig.

Auch Kiba tauchte irgendwann wieder auf und versteckte sich prompt hinter seinen Freunden. Wäre er ein Hund hätte er vermutlich den Schwanz eingezogen und die Ohren angelegt.

Nachdem alle eingetroffen waren verteilte Hinata die Berichte der Genin-Teams an ihre jeweiligen Lehrer. Als sie zu den Kumo-Nin kam sah sie den Blonden Anbu fragend an. Er bewegte den Kopf ein winziges Stück zur Seite und Hinata meinte ein sehr leises Pfeifen zu hören.

„Also, bevor Sie alle sich auf die Berichte stürzen gebe ich Ihnen erstmal einen allgemeinen Überblick.“ bestimmte die Hokage streng.

Interessiert wandten sich alle ihr zu. Nach und nach erklärte sie die allgemeinen Reaktionen der Genin. Natürlich ließ sie aus, dass ein Mädchen von den Kumos einen Chunin bedroht hatte. Das würden die Kumos aus ihrem Bericht heraus lesen müssen. Als es jedoch so weit kam zu verkünden, dass ein Ame-Team bereits ausgeschieden war, brauste der dazugehörige Trainer auf. Die anderen waren natürlich mehr als beeindruckt und schielten zu den Jonin aus Kumo. Wer wohl der zugehörige Ausbilder war?

„Wie bitte?! Das soll ja wohl ein Scherz sein! Meine Genin sind nicht so schwach!“

„Das mag sein, sonst wären sie ja nicht in die zweite Prüfung gekommen, aber die Kumo-Genin haben mit ihren Ängsten gespielt. Körperliche Stärke nützt gar nichts, wenn der Geist schwach ist.“ erklärte die Hokage unumwunden. „Und bevor noch etwas kommt, sehen wir uns das Video dazu an.“

Aufgrund ihres aggressiven Tons trat der Jonin lieber einen Schritt zurück und verstummte. So weit zufrieden mit der anhaltenden Ruhe, legte Hinata das Band ein. Erneut wurde erklärt, was geschehen war. Tsunade sah zu Sheila, die auf ihre Uhr sah, sobald die Genin das Genjutsu begannen. Was sollte das?

Die Szene auf dem Video endete und Sheila sah durch einen Wink von Naruto wieder auf.

„Wow!“ murmelte sie.

„Was denn?“ fragte Takuya interessiert.

„Hm, sie können das Jutsu inzwischen drei Minuten halten, sehr schön.“ Sheila drehte sich zum Anbu um. „Das ist erst seit dem letzten Training mit dir so. Du musst mir mal erklären, wie deine Trainingsmethoden funktionieren!“ meckerte sie rum. „Zuvor haben sie es gerade mal eine knappe Minute halten können. Das ist eine unglaubliche Steigerung.“

„Wenn ich dir das sagen würde, wäre ich doch überflüssig. Was hätte ich davon?“ fragte er pikiert nach und erntete einen finsteren Blick seiner Kollegin. Am liebsten hätte sie ihm in den Hintern gebissen.

„Trainieren Sie Ihre Gören etwa auf diese Technik??!“ keifte der Ame-Jonin.

Teilnahmslos drehte sich Sheila zu ihm um und zuckte mit den Schulten. „Sicher, es ist eine sehr effektive Methode!“ meinte sie rigoros. Der andere Jonin schien kurz vorm Platzen.

„Ich dulde keine Streitereien in meinem Büro, damit das klar ist!“ rief Tsunade erneut dazwischen. „Lesen Sie sich jetzt bitte die Berichte durch. Falls Sie dann noch Fragen haben, können sie diese gerne stellen. Auch alleine, wenn es sein muss!“

Mit gemischten Gefühlen nahmen daher alle die Berichte und vertieften sich in diese. Aus dem Augenwinkel beobachtete Tsunade alle. Ihre eigenen Leute sahen ziemlich beunruhigt aus und schielten öfter verunsichert und auch neugierig zu den Kumo-Jonin. Was kein Wunder war. Die Berichte zeugten nicht gerade von Glanz und Gloria, so wie es bei den andern der Fall zu sein schien. Immerhin war ein Team schon so gut wie sicher im dritten Abschnitt dabei.

Auch die anderen Jonin zeigten ähnliche Verhaltensweisen, wobei die Suna-Nin noch am sichersten erschienen, denn die Berichte ihrer Teams fielen ziemlich positiv aus, dafür dass ihren Genin solche Gebiete fast vollkommen fremd waren.

Die Kumo-Nin blieben vollkommen ruhig und konzentrierten sich nur auf die Berichte. Einzig der Anbu ließ seinen Blick schweifen. Er war ja eigentlich nur eine Begleitperson und hatte somit keine Berichte bekommen. Er musste warten. Während Tsunade noch leichte, gehässige Genugtuung deswegen empfand, bemerkte sie, dass der Blonde seinen Blick einen Moment länger auf Hinata verweilen ließ. Sie sah ihn ebenfalls an. Narutos Kopf war nachdenklich zur Seite geneigt, und Hinatas Augen voller Neugierde. Was Tsunade ein wenig irritierte, jedoch nicht so sehr wie die Tatsache, dass der Blick des Blonden scheinbar völlig teilnahmslos an Ino vorbeistreifte. Dabei waren die Zwei mal ein Paar gewesen!

Plötzlich kicherte die Braunhaarige Kollegin von Naruto. Ihr Bruder warf ihr einen fragenden Blick zu und sie drehte wortlos ihren Bericht in seine Richtung. Sie deutete auf eine bestimmte Stelle. Als nun auch er anfing zu kichern, wurde auch Naruto aufmerksam.

„Alles klar bei euch?!“ fragte er.

Kichernd drehte sich Takuya zu ihm. „Sicher. Ich bin nur froh, dass ich nicht in deiner Haut stecke!“ verkündete er grinsend. Irritiert legte sein Kollege den Kopf schief.  „Mach dich schon mal bereit, dass‘te Sara nach der Prüfung noch mal in den Wald begleiten wirst müss`n!“ stichelte Takuya grinsend und stieß seinen Kollegen leicht mit dem Ellenbogen.

Der Blonde verstand offensichtlich sofort, wie das Mädchen auf den giftigen Wald reagiert hatte und griff sich seufzend an den Kopf. Er schüttelte ihn in scheinbar verständnislosem Unglauben.

„Dieses Mädchen macht mich fertig!“ murmelte Naruto nur für sich.

Die anderen Jonin beobachteten das Schauspiel stirnrunzelnd.

 

Nachdem einige andere Jonin noch Fragen hatten und diese beantwortet waren, verließen alle das Büro der Hokage. Draußen fragte der (vorlaute) Kiba die Kumo-Jonin. „Was war denn vorhin so lustig?!“

Tamira lächelte. „Meine Schülerin! Sie ist ein sehr aufgewecktes Ding und hat sich geärgert, dass der Chunin sie so lange vor den Toren hat warten lassen.“ erklärte sie kichernd.

„Dazu muss man wissen, dass sie vor solchen Gebieten keine Angst hat, weil das Team meiner Schwester regelmäßig auf der Shimagame trainiert.“ setzte Takuya obendrauf, bevor die üblichen Meldungen auftreten konnten.

Den Konoha-Nin klappte der Kiefer herunter. „Wirklich? Dann müssen die ja ordentlich auf Zack sein!“

„Das will ich doch hoffen! Und morgen, da bin ich mir sicher, höre ich, dass sie die zweite Schriftrolle gewonnen haben!“ strahlte sie gar nicht eingebildet.

Tenten kicherte leise. „Nachdem ein anderes Ihrer Teams schon durch ist, kann ich mir das lebhaft vorstellen.“ meinte sie. „Ich hoffe nur, dass  nicht mein Team dran glauben muss!“

„Darauf haben wir leider keinen Einfluss!“ warf der Anbu fröhlich ein. Langsam taute auch er seinen alten Freunden gegenüber auf, blieb aber dennoch stets auf der Hut.

Lachend verabschiedeten sich alle voneinander und die Kumos machten sich auf zum Vogelhaus. Naruto schien sich es kaum abwarten zu können dort anzukommen. Wieso wussten die anderen Drei nicht.

Sie betraten das Gebäude und sofort ging Naruto fröhlich auf den Tresen zu. „Morgen Konohamaru!“

Der Angesprochene hob erstaunt den Kopf. Schon wieder! Einen Moment lang hatte er geglaubt Narutos Stimme zu hören, dabei war es nur der Kumo-Anbu.

Aber der war auch ein super Zeitgenosse, wie der Junge schon hatte feststellen dürfen. „Morgen, Anbu-san! Gibt’s schon wieder einen Bericht zum Versenden?“ fragte er fröhlich. „Der Raikage muss wohl ein sehr wissbegieriger Mann sein.“

Naruto lachte offen, was seine Kollegen einerseits wunderte aber auch freute. Vielleicht würde die Zeit hier doch nicht so schlimm wie befürchtete werden. „Diesmal sind meine Kollegen mit den Berichten dran. Der Raikage möchte einfach die verschiedenen Betrachtungswinkel und Ereignisse wissen.“

Konohamaru legte den Kopf leicht schief. „Eine super Idee. Ich begleite euch wieder nach oben, wenn das ok ist?“ bot er an und erhob sich langsam.

Sie folgten dem jungen Mann. Dabei fiel den Kumo-Jonin seine Behinderung am Bein auf. „Alles in Ordnung?“ fragte Sheila besorgt. Etwas gequält grinste der Jüngere und meinte nur, dass er schon klar komme. „Darf ich fragen wie das passiert ist?!“ wollte Sheila zögerlich wissen.

Ganz lapidar zuckte der Konoha-Nin mit der Schulter und antworte mit der Wahrheit. Was die drei Kumo-Nin natürlich ziemlich schockierte.

„Wer tut so etwas denn den eigenen Leuten an? Noch dazu eine Medic-Nin? Das ist ungeheuerlich!“ regte sich Tamira sofort auf.

„Du hast sie schon getroffen!“ erwiderte Naruto. Etwas verwundert drehten sich alle zu ihm um. „Erinnert ihr euch an die Gruppe die neulich fast das Training der Genin gestört hätte?“ Als seine Kollegen nickten fuhr er fort. „Die Frau mit den rosa Haaren!“

Takuya runzelte die Stirn. „Die, die so ein seltsam böses Chakra hatte?!“ fragte er.

Konohamaru merkte, dass es da wohl um ein Insider-Wissen ging, aber da sie es nicht genauer erklärten, wollten sie vermutlich nicht dass er es wusste. Dennoch verwirrte ihn der Ausdruck böses Chakra.

„Genau!“ stimmte Naruto zu und runzelte die Stirn. Am Tag zuvor war es genauso gewesen. Sakuras Chakra hatte etwas Dunkles an sich. Ging das von ihr aus, oder-?

„Wir sind da!“ riss ihn Konohamarus Stimme aus seinen Gedanken. Er beschloss später darüber nachzudenken.

Sie betraten zusammen den Raum mit den Nestern und die Kumo-Nin wählten drei Vögel aus. Schließlich sollte kein einzelner Vogel zu viel Last mit sich tragen.

Auf dem Weg zum Empfang zurück fragte Naruto den Konoha-Nin ob er nicht ein gutes Restaurant mit separaten Bereichen kannte, wo er mit seinen Kollegen ungestört essen könne.

Konohamaru überlegte kurz. Dann kam ihm ein Gedanke, der vermutlich ein wenig verrückt war. Der Anbu erinnerte ihn stark an seinen Nii-chan Naruto, was ihn auf eine interessante Idee brachte. „Falls ihr Ramen mögt, dann geht zu Ichiraku’s. Früher war das ein kleiner Laden, aber heute ist das ein ziemlich großes Restaurant.“

Naruto kam aus dem Tritt und wäre fast über seine eigenen Füße gestolpert. Takuya musste ihn kurz stützen, sonst hätte der Blonde den Boden geküsst. Er sah den Maskierten ziemlich verdattert an und auch seine Kollegen fragten sich was Naruto plötzlich hatte. Zum Glück konnte man seinen Gesichtsausdruck nicht sehen. Der Schock ließ ihm nämlich jeden Muskel erstarren.

Konohamaru merkte davon nichts und redete einfach weiter. „Das ist zum Großteil durch die Tochter des Besitzers so geworden. Sie hat auch die Karte erweitert, sodass es nicht nur Ramen gibt“ erklärte er weiter. „Aber die Ramen sind immer noch die Besten!“

„Das ist eigentlich eine gute Idee. Das hatten wir schon lange nicht mehr!“ meinte Sheila.

Der Anbu nickte abwesend. Wieso hatte Konohamaru ausgerechnet Ichiraku erwähnt? Sicher, Naruto freute sich, dass er vielleicht doch seine immer noch heiß geliebten Nudeln von Ichiraku essen konnte. Dennoch… Ahnte der junge Mann vielleicht etwas? Nein, bestimmt nicht. Wenn er etwas ahnen würde, hätte er es doch sicher direkt ausgesprochen, oder?

Wäre das Naruto überhaupt recht, wenn Konohamaru wüsste wer hinter der Maske steckte?

Ja, es würde ihn freuen, wenn sein kleiner Bruder die Wahrheit erfuhr. Es könnte dann nämlich fast wie in alten Zeiten werden, zumindest kurzfristig.

 

 

Konflikte & Narutos Brief – Tag 2/Part 2

Kapitel 14:  Konflikte & Narutos Brief – Tag 2/Part 2

 

Nachdem das Puder in Saras Briefbomben eingezogen war, wanderte die Gruppe los. Auf dem Weg sah die Giftexpertin einige interessante Pflanzen und machte sich eifrig Notizen. Angefangen bei welchem Tor sie hinein gekommen waren, über die Route, den Lagerplatz und welche Pflanzen sie gesehen hatte.

Dieser Wald war die reiste Schatzkammer für Sara. Sie musste Naruto unbedingt davon überzeugen mit ihr hierher zu kommen.

„Was meint ihr? Sind Mai und die Anderen schon im Besitz der Schriftrolle? Sie sahen gestern ziemlich genervt aus.“ fragte Tai in die Runde.

Koji lief neben ihm her. „Kann schon sein, zuzutrauen wäre es deiner Schwester.“

Sara drehte sich zu den Jungs um. „Es hängt aber davon ab wie weit sie auseinander waren beim Start. Außerdem ob das andere Team die passende Rolle hat.“

„Selbst wenn, so wie sie drauf waren, machen sie ihre Zielpersonen auch so fertig. Schriftrolle hin oder her.“ setzte Tsukihime dazu. „Ich weiß nicht um welches Team es genau geht aber die kommen sicher nicht durch.“

„Das glaube ich beinahe auch.“ gab Sara zu und verzog das Gesicht. „Selbst ich habe die mangelnde Chakra-Kontrolle von beiden Teams bemerkt, die sie ins Auge gefasst haben.“ Und Sara war nicht mal spezialisiert auf so etwas. „Es muss sie fuchsteufelswild gemacht haben!“

Ihre Kollegen nickten und verstummten dann unisono als Tsukihime die Hand in einer eindeutigen Geste hochhielt. Geräusche drangen an ihr Ohr, das erstens durch viel Training im Wald und zweitens von Hachibi geschärft war. Eine Sekunde später hörten es auch ihre Kollegen.

Feindliche Ninjas! Und diese stritten sich irgendwo in der Nähe und das nicht gerade leise. In perfekter Abfolge liefen die Vier jeder einen Baum hoch.

Koji, berühr den Efeu nicht, der ist reizend!“ teilte Sara ihrem Kollegen über das Funkgerät leise mit. Sofort reagierte der Junge und zog ein etwas länger geratenes Kunai aus seiner Tasche am Rücken. Dieses benutzte er zuerst um den Efeu abzuschneiden und rammte es dann in die Rinde um rechtzeitig Halt zu finden ohne dass er sein Chakra benutzen musste.

Noch wussten sie nicht wer ihre Gegner waren und ob sie gut genug waren Chakra-Nutzung zu spüren. Kurz darauf wurde klar, dass es nicht nötig gewesen wäre. Zwei der drei Konoha-Nin unter ihnen stritten sich so vertieft, dass sie nichts um sich herum mitbekamen. Die zankenden Mädchen versuchten schreiend der jeweils anderen klar zu machen, dass sie die Lieblingsschülerin ihrer Sensei Tenten war.

Da sie das Team schon vor Beginn des Waldes ausspioniert hatten, wussten sie, dass dieses Team die passende Gegenschriftrolle zu ihrer Erd-Rolle hatte.

Die Kumo-Nins blickten zu Tsukihime und warteten stumm auf ihre Befehle. Diese sah zu Tai und stellte ebenfalls stumm eine Frage. Er sah sich daraufhin in der Umgebung um. Viele Bäume, aber der Erdboden war trocken und kaum von Büschen bedeckt. Schnell bemerkte er auch wieso.

Der Junge der Konoha-Genin formte Erde zwischen seinen Fingern, ohne sie zu berühren. Ein Erd-Element-Nutzer. Er hatte den Platz wohl deswegen ausgesucht, weil er sich einen taktischen Vorteil erhoffte. Unglück für ihn war, dass er dadurch Koji auch einen Vorteil schaffte. Sein Team-Kollege war ebenfalls Erd-Nutzer.

Tai schielte kurz zu seinem Kollegen und sah schon die Vorfreude in dessen Augen. Auch sonst war dieses Fleckchen ziemlich günstig gelegen. Er sah seine Team-Führerin wieder an und nickte.

Darauf funkelten Kojis Augen aufgeregt, Sara rieb sich erwartungsvoll die Handflächen aneinander und Tsukihime lächelte verschlagen.

Sie hatten ihre Opfer gefunden!

 

--

 

Als Kibas Medic-Genin zu seinem Team zurückkehrte merkte er erst wie weit vom Lager er sich entfernt hatte. Inzwischen war auch Hikawa aufgewacht. Er und das einzige Mädchen im Team starrten sich an. Sie schien verlegen und er fuchsteufelswild.

„Hey Leute! … Äh, ist was passiert?“ fragte er verwirrt. Beide wandten ärgerlich den Kopf ab. Namano zuckte mit den Schultern. Was immer die zwei hatten, wenn sie von seiner Entdeckung hörten würden sie sich schon wieder einkriegen. „Ich habe unsere Gegner gefunden!“ verkündete er.

Sofort war Hikawa in seinem Element – Feuer und Flamme! „Wo? Welches Dorf? Ich hoffe die Kumo-Nin! Die gehen mir auf den Zeiger!“ keifte er. Im nächsten Moment zuckte er heftig zusammen. Er hatte wohl wieder Schmerzen.

„Ich sag`s dir nur unter einer Bedingung!“ meinte der angehede Medic-Nin darauf. „Zuerst müssen wir deinen Ausschlag mildern. Ich verspreche auch, dass es nicht lang dauern wird.“ Hikawa schnaufte nur, was der andere Junge als nicht ganz freiwilliges Einverständnis hinnahm. Die Schmerzen mussten größer sein als gedacht, sonst würde Hikawa nicht nachgeben.

„Und wenn unsere Gegner in der Zeit verschwinden, du Schlauberger?!“ wollte Ayano wissen.

„Die Typen haben gerade gefrühstückt, die bewegen sich nicht so schnell weiter. Sie fühlen sich ziemlich sicher. Außerdem können wir sicher ihre Spuren finden.“ erklärte Namano sachlich.

Ausnahmsweise stimmte ihm Hikawa zu. „Stimmt, hat uns unser Sensei schließlich beigebracht, schon vergessen!?“ Warum war er so aggressiv zu dem Mädchen.

Sie wollte wieder etwas darauf sagen, aber der Feuer-Nutzer unterbrach sie. „Halt die Klappe, oder beim nächsten Mal springe ich DIR in den Magen wenn du schläfst! Trampel!“

Beleidigt und vermutlich auch etwas verletzt wandte sie sich von den Jungs ab. Und Namano hatte seine Frage beantwortet. Ayano war wohl wieder einmal tollpatschig gewesen und dabei auf ihrem Teamkammeraden gelandet. Kein Wunder, dass der so stinkig war.

Eine Stunde später spähten die drei durch ein Gebüsch zum Lager der Kusa-nin. Hikawa schien ein wenig frustriert weil es nicht die Kumos waren, aber er sagte nichts. Zum Leidwesen der Konoha-Nin allerdings war nur ein Mädchen beim Lager.

„Das ist die Gelegenheit!“ flüsterte Hikawa freudig.

„Nein!“ zischte Namano. „Sie ist alleine. Das heißt die anderen erkunden entweder die Gegend oder es ist ein Hinterhalt. Und sie hat vorhin nicht die Schriftrolle genommen. Der Junge des Teams hat sie!“

„Und was machen wir dann jetzt? Etwa warten?!“ fragte das Konoha-Mädchen.

Hikawa knurrte und wandte den Kopf ab. „Uns bleibt wohl nichts anderen übrig.“ Wieder knurrte er. Er sank zusammen. Irgendetwas stimmte nicht. Wieder knurrte es. Diesmal aus Ayanos Richtung. Und dann grummelte Namanos Magen. Es klang genauso.

Mist! Sie hatten alle Hunger. So würden sie diesen Kampf sicher nicht gewinnen. Betreten sahen sich die drei an und nach einer Weile nickten sie sich zu. Leise zogen sie sich aus dem Gebüsch zurück.

Da sie aufgrund der Ruhe des Kusa-Mädchens nicht damit rechneten, dass sie sich bewegen würde, suchten sie sich erstmal etwas Essbares…

 

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Als die Kumo-Jonin das Hokage-Gebäude verließen kam ihnen zufällig Hinata entgegen. Überrascht blieb sie stehen. „Oh Hallo, Sie sind noch hier?!“ fragte sie.

„Ja, wir mussten unsere Berichte an den Raikage schicken. Er ist etwas pedantisch!“ erklärte Naruto. Seine Kollegen sahen ihn schief an. Wenn das ihr Dorfoberhaupt hören könnte, hätte er Naruto sicher wieder mal etwas hinterhergeworfen. Was wiederum eigentlich witzig war. Sie begannen tief zu lächeln.

Aber da Hinata natürlich von dieser Stichelei nichts ahnte legte sie den Kopf schief. „Ach so. Und was haben Sie jetzt so vor?“

Die Kumos sahen sich an und zuckten mit der Schulter. „Das hab`n wir uns eigentlich noch gar nich` überlegt.“ meinte Takuya.

Die Blauhaarige lächelte freundlich. „Haben Sie sich in Konoha schon umgesehen? Wenn nicht könnte ich Sie ja im Dorf herumführen und Ihnen alles zeigen!“ bot sie an. Das Angebot wirkte ganz natürlich und freundlich, obwohl Hinata dabei Hintergedanken hatte. Sie wollte unbedingt wissen, was da vorhin im Büro der Hokage los war. Inzwischen war ihr klar geworden, dass der Anbu über Tora Bescheid wusste. Doch woher das war ihr ein Rätsel, wie gewisse andere Dinge, die seit Beginn der Chunin-Prüfungen geschehen waren.

Die Kumos überlegten kurz und stimmten zu. Es interessierte sie schon wie die Konoha-Nin ihr eigenes Dorf sahen. Sie kannten schließlich nur Narutos Sicht und diese war etwas negativ. Aber ein Shinobi durfte sich nicht in einer Sache verbohren. Und Hinata schien nett zu sein. Das zeigte sich auch darin, dass Naruto in ihrer Gegenwart nicht verkrampft war, so wie bei den anderen.

Selbst Naruto war eigentlich einverstanden. Er wollte wissen, was sich noch alles verändert hatte, seitdem er fortgegangen war. Und vielleicht bekam er mit der Zeit heraus was Hinata über ihn und seine Taten damals dachte.

„Na dann mal los!“ lächelte Hinata fröhlich und riss Naruto so aus seinen Gedanken. Zuallererst zeigte sie den Kumo-Nin die Ninja Akademie, da diese am nächsten war.

Es war gerade Pause und wie schon beim letzten Mal rannten die Kinder wirr im Hof herum. Naruto sah sich aufmerksam nach Iruka um, konnte seinen aktuellen Problem-Faktor aber nicht entdecken. Er atmete erleichtert durch. Zumindest heute blieb ihm ein wenig Stress erspart.

Hinata führte die Gruppe vorbei an den lärmenden Kindern zu den Trainingsplätzen. Diese vielen seltsam mager aus. So karg hatte Naruto sie gar nicht in Erinnerung.

„Warum sind hier so wenige Geräte?“ fragte er stutzig.

„Wir lehren die meisten Dinge in den Klassenräumen in der Theorie, da die Praxis in großer Zahl schwer zu überwachen ist. Grundlagen werden ihnen beigebracht, aber den Hauptanteil lernen sie in der Genin-Zeit oder sie trainieren für sich in der Freizeit.“ erklärte die Blauhaarige.

„Also bereiten Sie die Kinder mental vor?“ fragte Sheila. Ihre Führerin nickte.

„Wie weit mental werden die Kinder auf der Akademie trainiert?“ wollte Tamira wissen. „Prüft ihr sie auch auf charakterliche Eignung?“

„Charakterliche Eignung? Wie darf ich das verstehen?“

Sheila antwortete ihr darauf. „Na zum Beispiel ob sie die Nerven für gefährliche Situationen haben, oder ihre psychische Grundstimmung.“

Da Hinata noch immer fragend den Kopf zur Seite neigte, sprang Takuya ein. „Gemeint is‘, ob ihr auch Psychopathen ausbildet, denen das Töten an sich Spaß macht!“ brachte er es ziemlich brutal auf den Punkt. Naruto schwieg verdächtig.

Schockiert riss Hinata die Augen auf. „Natürlich nicht! Wie kommen Sie darauf?!“ fragte sie entrüstet.

Für einen Moment schien Takuya seine Worte zu bereuen, doch dann stürzte er sich leicht hitzig in die Diskussion. „Ihre Genin sind ja nich‘ mal untereinander freundlich und ständig werden wir gewarnt vor diesem oder jenem Abtrü-nhnh-mh! Na-mhmh-MH!“ Alle sahen etwas verdattert zu Takuya, der plötzlich Probleme mit dem Sprechen bekam weil ihm sein maskierter Kollege von hinten den Mund zuhielt und das obwohl der Dunkelhaarige sich gegen den Griff wehrte.

„Mein lieber Freund, wir machen hier eine ganz bescheidene Stadtführung. Diskussionen und Zwiespalteleien können wir uns gerne auf ein anderes Mal verschieben.“ murmelte der Kumo-Anbu ganz gelassen. „Außerdem hast du der Hübschen einen Schrecken eingejagt! Das war nicht nett!“ fügte er noch hinzu und seine ruhige Stimme wirkte seltsam drohend, was im Gegenzug zu seiner grinsenden Anbu-Maske stand.

//Manchmal ist Naruto etwas unheimlich…// dachte Tamira. Dann fing sie an zu grinsen. //Das Gesicht von meinem Bruder ist grad echt zum Schießen.// Dann fing sie an zu  Lachen, weil Takuya sich noch immer nicht befreien konnte. Sheila sah etwas eingeschnappt aus und Hinata zuerst verwirrt, bevor sie auch anfing zu kichern.

Ohne es sich erklären zu können erinnerte sie die grinsende Maske an die Ausgelassenheit von ihrem besten Freund, den sie seit Jahren immer wieder vermisste. Naruto hatte es immer ohne große Mühe geschafft sie zum Lachen zu bringen…

Irgendwann, nachdem Takuyas Gegenwehr nachließ, löste der Anbu seinen Griff und die gemischte Gruppe lief weiter durch die Stadt. Hinata führte die Gruppe, die Jonin-Geschwister direkt hinter ihr. Nur Sheila machte einen etwas pikierten Eindruck, doch die drei bemerkten das nicht recht. Daher nutzte Naruto die Gelegenheit.

Er fasste sie an der Hand und zwang sie ein wenig langsamer zu gehen. Weil er gerade niemand sehen konnte strich er beruhigen mi dem Daumen über ihren Handrücken. Sofort entspannte sie sich etwas und sah den Blonden an. „Mach dir keine Gedanken, mein Schatz! Hinata war damals meine beste Freundin, nie mehr. Sie ist aber die einzige von der ich glaube, dass sie mich nicht verurteilt.“ erklärte er leise.

Sheilas Augen wurden eine Spur größer. „Ich verstehe. Und du willst es jetzt genauer wissen?“ fragte sie ebenfalls leise.

Der Blonde seufzte. „Ich weiß nicht genau!“

Da er so deprimiert klang drückte sie einmal aufmunternd seine Hand. „Das wird schon. Die Lage ist ja bis jetzt auch nicht so schlimm wie sie hätte sein können. Und wer weiß, vielleicht passiert mit Konoha diesmal das Gleiche wie in Kumo als du dort aufgetaucht bist.“ lächelte sie ihn an.

Was Naruto zum zweiten Mal an diesem Tag aus dem Tritt brachte. Nur diesmal fing er sich selbst ab, wobei er Sheilas Hand losließ. Während sie kicherte, starrte er sie an wie eine Fremde. „Hast du was Falsches gegessen?“

Darauf folgte ein Lachanfall von Sheila. Die Anderen sahen daraufhin zurück und wunderte sich nicht schlacht. „Na Kumpel, has’te heute Probleme mit dem Gleichgewicht?“ stichelte Takuya. Naruto hob nur ergeben die Hände. Allgemeines Gelächter folgte.

„Jaja, ich bin heute das Unterhaltungsprogramm, können wir zum Dokumentation-Sender zurück wechseln und die Stadt weiter besichtigen?“ blockte der Anbu ab. Worauf seinen Worten lachend Folge geleistet wurde. Ab da war die Stimmung ziemlich ausgeglichen.

Zuerst ging es zum Markt, zu den Trainingsplätzen – die alle ziemlich unterschiedlich waren – bis zum Denkmal und letztendlich brachte Hinata sie alle auf eine Aussichtsplattform über den Hokage-Statuen.

„Und hier ist mein persönlicher Lieblingsplatz!“ lächelte Hinata oben angekommen. Takuya, Tamira und Sheila mussten gar nicht fragen wieso. Die fantastische Aussicht auf Konoha und einen Großteil des umgebenden Waldes erklärte sich von selbst.

„Wahnsinn! Von hier oben sieht alles so friedlich aus, obwohl da unten alle bunt durcheinander wuseln, wie wir vorhin ja gesehen haben.“ staunte Tamira.

„Ja. Und ich weiß wer sich ab jetzt öfter hier oben verkriechen wird!“ tönte Takuya. Da Hinata ihn fragte wer genau zeigte er grinsend auf ihren Anbu. „Der da! Der sitzt nämlich gern so hoch oben. Zuhause nimmt er dazu das Dach vom Raikage-Gebäude, welches genaugenommen in und an einem Pfeilerfelsen gebaut wurde!“

Dabei schnappte er sich besagten Anbu und klemmte ihn ihm Schwitzkasten ein. Die beiden rangelten eine Weile und wurden dabei von den Frauen kopfschüttelnd beobachtet. Männer! Als sie fertig waren atmeten beide etwas schneller.

Eine Weile blieben sie noch auf der Aussichtsplattform, bevor sie sich gemeinsam auf den Rückweg machten. Vor dem Hokage-Gebäude wollten sie sich dann wieder trennen, da fiel Naruto etwas ein.

„Ach noch etwas Hinata-san.“ fing er an.

„Ja?“

„Ihr habt doch hier in Konoha sicher auch spezielle Antragsformulare zum Ausfüllen, oder?“ wollte er wissen, obwohl ihm das natürlich klar war. Trotzdem musste es sein.

„Sicher, brauchen Sie denn eines?“ fragte die Hyuuga nach.

„Ja, sonst vergesse ich es später vielleicht.“

„Verstehe. Dann kommen Sie mit, ich zeig ihnen wo sie die Formulare bekommen.“ antwortete sie und wandte sich schon halb dem Gebäude zu.

„Kommt ihr mit?“ fragte der Blonde seine Kammeraden.

Diese schüttelten den Kopf. „Nein, schon okay. Geh du nur! Wir warten!“

„Okay!“ Damit folgte er Hinata, die inzwischen beim Eingang wartete. Gemeinsam gingen sie hinein.

„Wofür brauchen sie die Antragsformulare?“

„Sara wird mich sonst in Grund und Boden jammern. Ich wette sie hat inzwischen schon 4 Seiten Notizen, wo sie welche Gifte im Wald gefunden hat. Und ich muss sie begleiten, weil sie daran gewöhnt ist!“ erklärte er lächelnd.

Auch Hinata lächelte. „Die Genin aus Kumo sind alle sehr talentiert. Das ist beeindruckend.“

„Danke. Ich glaube aber weniger, dass es Talent ist. Sicher, Talent ist da, aber die meisten sind einfach nur sehr gut und zielgerichtet ausgebildet worden, seit wir vor vier Jahren das Lernsystem an der Akademie verändert haben.“

„Wie ist das gemeint? Inwiefern wurde das System verändert?“

„Ganz einfach, wir haben das Schonprogramm abgeschafft! Hochrangige Shinobi unseres Dorfes besuchen in regelmäßigen Abständen die Akademie und erzählen ihre Erlebnisse. Die Schüler erfahren ungeschminkt die Schattenseiten unseres Lebens.“

„WAS?! Aber das ist doch grausam!“ schrie Hinata entsetzt auf.

Naruto nickte ernsthaft. „Mag sein, aber die Schüler wählen danach noch einmal ihr Leben. Manche verlassen die Ninja-Akademie. Die Anderen werden zur Elite ausgebildet. In Kumo haben wir eine sehr umfangreche Grundausbildung!“ erklärte er ungerührt.

Die Blauhaarige war erstaunt. „Und das funktioniert?“ Kurz legte sie den Kopf schief. „Natürlich funktioniert es. Man muss sich ja nur die Genin ansehen, die gerade an der Prüfung teilnehmen.“ beantwortete sie sich die Frage selber. „Vielleicht wäre es ganz gut das auch mal in Konoha einzuführen.“ überlegte sie leise. Naruto bekam es trotzdem mit, sagte aber nichts.

Er blieb stehen, da sie vor dem Zimmer mit den Antragsformularen angekommen waren. „Hier ist es, richtig?“ fragte er aber doch nach, weil die junge Frau abgelenkt war. Irritiert sah sie auf.

„Ja, woher wissen Sie das?“ fragte sie. Naruto wies mit der Hand nur stumm auf das Schild neben der Türe. »Anträge« stand darauf, was Hinata verlegen zum Lachen brachte. „Entschuldigung!“ meinte sie kichernd. „Ich glaube, ich sollte mich wieder an die Arbeit machen. Sonst rede ich mich um Kopf und Kragen!“

Naruto grinste unter der Maske und verbeugte sich. „Dann bedanke ich mich für die Tour und wünsche noch einen schönen Tag!“

Und damit trennten sich ihre Wege für diesen Tag. Naruto ging in das Büro hinein und holte diverse Antragsformulare, da die Kumos diese wohl im Laufe der Zeit brauchen würden. Man erklärte ihm, dass Anträge normalerweise über dieses Büro zur Hokage kamen, aber während der Prüfungen sollten die Shinobi der anderen Dörfer die Anträge bei Gelegenheit direkt zur Hokage bringen. Der Kumo-Nin erklärte sich damit einverstanden und verließ das Gebäude.

 

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Kibas Team fand es schon unheimlich wie schnell es in diesem Wald finster wurde. Nach Ayanos Armbanduhr war es gerade mal früher Nachmittag, aber in diesem Teil des Gebiets setzte schon die Dämmerung ein. Die Kusa-Nin die sie zu ihren Gegnern auserkoren hatten, waren inzwischen wieder zusammen. Sie fühlten sich offensichtlich in keinster Weise beunruhigt.

Sie hatten noch nicht mal den Lagerplatz gewechselt. Und das Feuer hatten sie den ganzen Tag über brennen lassen.

„Vermutlich um wilde Tiere fernzuhalten. Die mögen Feuer nicht besonders.“ meinte Namano besserwisserisch, wie immer.

„Juckt mich nicht!“ zischte Hikawa. „Lasst uns anfangen. Solange sie noch vollgefressen sind und so faul im Gras liegen!“

Die anderen Zwei verdrehten zwar die Augen, nickten dann aber. Und so teilten sie sich auf. Namano schlug rechtsseitig ihrer Position einen Bogen durch das niedrige Gestrüpp, das hier eher rar wuchs.  Hikawa und Ayano liefen angepisst aufeinander auf die andere Seite, wo einige Bäume etwas mehr Sichtschutz boten. //Hoffentlich vermasseln die zwei das nicht!// waren die einzigen Gedanken des Medic-Nin.

Ein paar Minuten später atmete er erleichtert auf. Er war an seinem Posten und sah das Feuer der Kusa-Nin einmal markant zischen. Er pfiff als Erwiderung zweimal in die Luft. Es klang wie ein echter Vogel, daher waren ihre Gegner nicht gewarnt, aber seine Teamkollegen wussten, dass er bereit war.

Die ersten Funkenschübe wirkten noch natürlich, aber dann wurden es mehrere und größere. Einer der Kusa-Nin wurde aufmerksam. „Was…?“ wollte er beginnen, fing dann aber an zu fluchen, als die Feuerfunken in alle Richtungen flogen. „Hoch mit euch!“ schrie er seine Kollegen an. Geschockt sprangen sie auf, aber mussten gleich darauf ausweichen.

Der Wind blies sehr ungünstig für die Drei, was natürlich kein Wunder war, da er von Ayano gelenkt wurde. Sie war nicht perfekt, aber gut genug. Und dann kam Namanos Auftritt. Neben Nin-Jutsu trainierte er auch in optischen Illusions-Jutsus. Leider war er noch ein Anfänger.

Dadurch waren die Spiegelungen des Feuers nicht so perfekt wie sie sollten. Das war aber eher ein geringes Problem, da die Gegner sowieso zu geschockt waren, dass die Flammen plötzlich überall waren. In ihren Augen griff das Feuer auch auf die nähere Umgebung über. Sie achteten nicht sonderlich darauf, ob die Flammen tatsächlich echt waren.

Der Junge fluchte wieder. Und da setzte sich wieder Hikawas Hitzkopf durch. Er preschte aus seinem Versteck hervor und attackierte den Jungen. Notgedrungen setzten sich auch die anderen zwei Konoha-Nin in Bewegung.

Ein ziemlich wirres Gerangel war das Ergebnis. Jeder Konoha-Nin kämpfte gegen einen Kusa-Nin. Aber nach einigen Minuten gelang es den Kusa-Nin sich so zu formatieren, dass sie mit dem Rücken zueinander standen. Dadurch waren sie zwar in die Enge getrieben, hatten aber perfekte Rückendeckung.

Hikawa war das egal, er griff einfach an, was zur Folge hatte, dass er mit einem Tritt zu Namano geschleudert wurde. „Blödmann! Wir brauchen einen Plan!“ zischte der ihm zu als sich beide aufgerichtet hatten.

Derweil hatten die Gras-Nin einen gemeinsamen Angriff auf Ayano begonnen. In ihrer Panik warf sie mehrere Shuriken hintereinander, verlor dabei aber die Koordination ihrer Kräfte. Die Shuriken waren mit einem Mal in Windströme gehüllt und als sie – mehr durch Zufall – einen ihrer Gegner traf, schnitt es durch die Haut wie durch Butter. Der ganze Arm eines der Mädchen war beinahe bis auf den Knochen offen. Sie schrie wie am Spieß.

Vor Entsetzen stockten alle mitten in der Bewegung. Namano fing sich als erster. „Hikawa, benutz ein Feuer-Jutsu gegen das andere Mädchen. Ich setzte den Jungen außer Gefecht.“ Damit setzte er sich in Bewegung und sammelte Chakra in seinen Händen. Er wusste in etwa wo sich die wichtigsten Reflexpunkte in menschlichen Körper waren und griff diese gezielt an, solange der Junge noch unter Schock stand. Innerhalb weniger Minuten lag sein Gegner zuckend am Boden.

Hikawa formte indessen ein paar einfache Fingerzeichen. Obwohl er leicht verkrampft war klappte es und eine Kugel bildete sich aus dem noch immer brennenden Feuer der Gras-Nin. Als das Mädchen die Feuerkugel auf sich zukommen sah schrie sie auf und ergriff einfach die Flucht.

Mit einiger Konzentration schaffte es der Feuernutzer dann auch das Feuer zu neutralisieren ohne den Wald abzufackeln.

Er lief zu seine Kollegen, die gerade die Schriftrolle von dem sich wehrenden Kusa-Genin schnappten.

„Geschafft! Lasst uns abhauen!“ jubelte Ayano und lief los ohne auf ihre Kollegen zu achten. Sie war vollkommen bleich im Gesicht. Allgemein sahen die drei Konoha-Nin ziemlich verschrammt aus.

Aber sie hatten die zweite Schriftrolle sicher in der Hand. Jetzt mussten sie nur noch heil den Turm erreichen.

 

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„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?!“ schrie Tamira Naruto fassungslos an. „Du-!“

„Shhh!“ zischte der Blonde aufgebracht dazwischen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Der Besitzer von Ichiraku’s kennt die Wahrheit. Und er war ein guter Freund. Also ja, ich werde ihm meine wahre Identität offenbaren.“ Wiederholte er nochmals. Seine Freunde sahen ihn mit offenem Mund an.

„Sich’a, dass das okey is‘?“ fragte Takuya ruhig nach. Sein Gegenüber nickte, woraufhin der Schwarzhaarige mit den Schultern zuckte. „Von mir aus. Ich vertraue dir!“

Naruto grinste in sich hinein. „Macht euch keine Sorgen, der alte Mann ist absolut verschwiegen. Wird schon gut gehen.“

„Dein Wort in Gottes Ohren.“ murmelte Sheila in sich hinein.

Und so machten sie sich auf den Weg zum Restaurant. Naruto machte große Augen, als er die Veränderungen sah. „Der ist ja riesig geworden. Ob Teuchi da überhaupt noch selbst Hand anlegt oder nicht eher seine Tochter den Kochlöffel alleine in der Hand hat.“ wunderte er sich.

Seine Kollegen lachten. „Ich würde jetzt zu gerne deinen Gesichtsausdruck sehen!“ stichelte Tamira.

„Das kann ich mir vorstellen…“ erwiderte Naruto mit schief gelegtem Kopf. Die Braunhaarige kicherte über den sarkastischen Tonfall.

Gemeinsam betraten sie das Restaurant und waren froh, dass die stressige Mittagszeit schon vorüber war. Es waren um diese Zeit kaum noch Leute anwesend und der Besitzer höchst selbst stand immer noch hinter dem Tresen. Als er die Ankunft neuer Gäste bemerkte sah er von seiner Zeitung auf.

„Oh, Kumo-Nins?!“ stellte er sichtbar erstaunt fest. Noch verwirrter war er wohl über den Anbu und dass dieser ohne Umwege auf ihn zukam.

„Wir hätten gern einen Tisch mit Trennwänden, damit ich nicht verhungern muss!“ begann er ohne Umschweife und schob im Schutz seiner Kollegen seine Maske halb vom Gesicht. Unterschiedliche Gefühle folgten rasant aufeinander im Gesicht des alten Mannes. Erkennen, Schock, Unglaube, Verblüffung und letztlich ein breites freudiges Grinsen. Etwa zwei Minuten lang brachte er keinen Ton raus. Zum Glück hatte er nicht geschrien und damit alles Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Teuchi lachte leise in sich hinein. „Du musst wohl immer eine Überraschung parat haben!“ stellte er fest.

„Klar doch, sonst wird das Leben ja langweilig!“ konterte den Anbu und richtet seine Maske wieder. Dann drehte er sich zu seinen Kollegen um und stellte diese vor. „Meine Kollegen und besten Freunde. Der Reihe nach: Sheila und die Geschwister Takuya und Tamira!“

Alle grüßten den alten Mann herzlich. Nach der Reaktion eben, waren auch sie sich sicher, dass man ihm absolut vertrauen konnte. „Es freut mich sehr euch kennen zu lernen. Sicher habt ihr einiges um die Ohren mit so einem Kindskopf wie Na-!“ Ein Zischen des Blonden ließ ihn kurz innehalten. „Ach, stimmt ja.“ grinste er. „Anbu-san!“ meinte sarkastisch und grinste wie ein Fuchs im Hühnerstall. Alle kicherten, bis Teuchi ihnen persönlich einen Tisch in einer ruhigen Ecke zeigte. Naruto setzte sich in den hinteren Teil der Nische und legte seine Maske ab. Er grinste von einem Ohr zum Anderen.

„Also was darf ich euch dreien bringen, denn was der da…“ Damit zeigte er lächelnd auf Naruto. „…will, weiß ich auch so!“ Gut gelaunt bestellten sich alle etwas und Teuchi ließ die Truppe vorerst alleine.

Während sie sich über die Ergebnisse der Genin unterhielten, nachdem Naruto endlich selbst einen Blick auf die Berichte werfen konnte, griff der Blonde unter dem Tisch nach Sheilas Hand. Die Geschwister saßen ihnen gegenüber auf Stühlen, dadurch bemerkten sie es nicht. Sanft streichelte er ihr über den Handrücken. Solange bis das Essen von einer grinsenden Ayame gebracht wurde.

„Du siehst gut aus!“ meinte sie als sie allen vorgestellt worden war und umgekehrt. „Es freut mich wirklich, dass du noch immer ganz der Alte bist.“ sagte sie lächelnd und ging wieder davon.

„Ihr Vater ist also nicht der Einzige, der die Wahrheit kennt?“ fragte Tamira.

Leicht nachdenklich nickte Naruto. „Er wird es ihr wohl anvertraut haben, nachdem ich Konoha verlassen hatte!“ meinte er nur und wünschte allen einen guten Appetit. Dann stürzte er sich auf seine heiß geliebten und lange vermissten Ichiraku-Ramen.

Auch die anderen begannen zu essen und waren allesamt hellauf begeistert. „Hey, ich glaub‘ hier müss’n wir öfter essen!“ meinte Takuya kauend.

„Von mir aus gern!“ verkündete Naruto glückselig und alle lachten!

 

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Um genau achtzehn Uhr fanden sich erneut alle Anbus aus dem Wald im Kontrollraum des Turms ein zum Schichtwechsel. Und diesmal nahmen die Berichte die ganze Zeitspanne bis neunzehn Uhr ein. Die Genin waren heute sehr aktiv gewesen und es mussten Unmengen an Kameraaufnahmen überprüft und bearbeitet werden.

Sie beeilten sich mit allem, da sie damit rechneten, dass einige Genin auch jetzt aktiv waren. Einer der Anbu war besonders beunruhigt. „Alles okay?“ fragte einer seiner Kollegen.

Angesprochener schüttelte nur den Kopf. „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei den Kumo-Genin mit diesem Mächen, das den Chunin angefahren hat. Als ich hierher aufgebrochen bin, waren sie gerade am Pläne schmieden, da bin ich mir sicher. Auch wenn sie in verschiedenen Bäumen gesessen sind.“

„Wie sollten sie denn da Pläne schmieden. Und warum jetzt? Du hast gesagt, sie haben die anderen schon seit dem  Nachmittag beobachtet. Vielleicht haben sie gemerkt, dass die nicht die passende Rolle haben und sind weitergezogen.“ erwiderte ein anderer,

„Das glaube ich nicht. Die rennen doch nicht den ganzen Tag hinter den Falschen her. Außerdem haben die so kleine Funkgeräte. Frag mich nur woher sie wussten, dass sie die brauchen würden.“ widersprach er säuerlich.

Nun etwas stutzig nahmen sich die Anbu kurz Zeit die Echtzeit der Kameras zu überprüfen, in der Hoffnung, dass die genannten Kumo-Genin zu sehen waren. Es waren ohnehin nur noch fünf Minuten bis zum offiziellen Schichtende bzw. –beginn. Als sie die Kameras nahe der letzten bekannten Koordinaten der Kumo-Nin und der verfolgten Konoha-Nin abgerufen hatten, wurden alle nervös. Sie sahen im Umkreis von Zweihundert Metern nur Schnee auf den Bildschirmen. Die Kameras dort waren alle tot.

„Wir müssen sofort aufbrechen!“ Damit verschwand die neue Schicht im Wald und die alte betrachtete noch einige Zeit die toten Bildschirme.

„Du und dein verdammtes Bauchgefühl!“ fluchte einer von ihnen und der Angesprochene dachte sich in dem Moment in etwa das Gleiche.

 

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Es hatte eine Weile gedauert, bis die Konoha-Genin sich eingekriegt hatten und endlich weitergezogen waren. Für die Verhältnisse der Kumo-Genin bewegten sie sich im Schneckentempo. Dennoch blieben sie an ihnen dran und waren dann ziemlich enttäuscht von der mangelnden Motivation der anderen. Diese waren nämlich wieder dorthin zurückgegangen wo die Kumo-Nin sie aufgespürt hatten. Offensichtlich fühlten sie sich dort recht wohl. Leider hätte ihnen das selbst dann nicht geholfen, wenn die Kumos sie nicht zu ihren Opfern auserkoren hätten. Und so boten sie ihnen sogar noch zusätzliche Vorteile.

Zur Sicherheit überprüfte ihr Hinterhalt-Stratege Tai noch einmal die Gegend, während die Konohas ihr Nachtlager aufbauten.

„Alles sauber, die fühlen sich zu sicher. Ich erwarte keine Probleme!“ hauchte er in sein Mikro, da es nicht nötig war lauter zu sprechen.

„Gut.“ murmelte Tsukihime. „Sara, tut mir Leid um deine schönen neuen Briefbomben, aber die brauchen wir jetzt!“

Durch die Mikros hörten alle Sara leise seufzen. „Schon okay, ich werde einfach Naruto solange quälen, wie es nötig ist!“ Darauf schmunzelten alle. „Koji, fertig?“

„Bin bereit!“ antwortet der Junge und konzentrierte sein Chakra. Er befand sich als einziger des Teams bereits auf dem Boden um sein Erd-Element nutzen zu können. Sara war am höchsten, da sie Kunai über die Köpfe der Konohas werfen musste die mit den Betäubungsbriefbomben ausgestattet waren. Die anderen beiden befanden sich etwa auf mittlerer Höhe.

In dem Moment als Sara ihre Kunai warf, errichtete Koji eine dünne Erdwand rund um das Lager. Hoch genug um die ahnungslosen Gegner an der Flucht zu hindern und gleichzeitig seine Freunde von dem Staub der Briefbomben zu schützen.

Als Saras Kunai in die Bäume einschlugen glaubte Tsukihime kurz ein ungewöhnliches Knacken zu hören. Als wäre da etwas Metallisches in der toten Astgabel zerstört worden. Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Das war sicher nur Einbildung…

Die Konoha-Genin bemerkten von den Briefbomben über ihren Köpfen nichts da sie vom Scharren der Erdwände übertönt wurden. Außerdem galt die gesamte Aufmerksamkeit der drei der Bedrohung um sie herum.

„Das beeindruckt mich nicht!“ rief der Junge in den Wald und formte sogleich Fingerzeichen. Die Mädchen sprangen erschrocken auf schnappten hektisch nach Luft. Da aber der Junge den Briefbomben am nächsten war atmete er am meisten ein. Leider hatte keiner der Drei genug eingeatmet um sofort umzukippen.

„Mist, ich hab sie zu hoch geschossen!“ fluchte Sara vor sich hin. „Mein schöner Puder!“

„Sei nicht sauer. Es hat zumindest ihre Reflexe ausreichend verlangsamt.“ tröstete Tai sie übers Mikro.

Tatsächlich merkten die anderen erst jetzt, dass da etwas in der Luft lag. Eines der Mädchen begann sogar kurz zu husten.

„Angriff! Geschlechter-Kampf!“ kommandierte Tsukihime. Alle verstanden sofort und begaben sich auf den Kampfplatz. Der letzte Rest Puder war vom Wind davongetragen worden.

Eines der Konoha-Mädchen, das wohl Kimeo hieß stürzte sich sofort angriffslustig in den Kampf. Tsukihime war zwar die Anführerin und somit besser geeignet für die aggressiven Gegner, überließ es aber Sara mit Kimeo zu kämpfen. Die Giftexpertin musste Dampf ablassen.

Tsukihime stürzte sich auf das andere Mädchen, namens Fumai und die Jungs kümmerte sich um Toga.

Da Tsukihime sah, dass Sara trotz ihrem Frust nicht ganz klar kam mit ihrer Gegnerin beschloss sie ihr einen Schutzschild zu bieten. Sie sprang in einem Ablenkungsmanöver über Fumai hinweg und wickelte dabei ihre Chakra-Drähte um das Mädchen. Sie schrie überrascht auf, konnte sich aber nicht befreien. Ihre Reflexe hatten am meisten gelitten, da sie anscheinend generell nicht gut trainiert waren.

Tsukihime zog das Mädchen sogleich zu den anderen beiden hin, um diese aus ihrer verkeilten Position zu lösen. Die Zwei wichen wie erwartet auseinander.

Während die Kumo-Mädchen nun nebeneinander standen mit der Konoha-Nin vor ihnen als Schutz stand Kimeo alleine da. Sie verstand natürlich nicht in welcher Lage sich ihre Kollegin befand. „Verräterin!“ schrie Kimeo.

„Bin ich nicht! Ich kann mich nicht mehr bewegen!“ schrie Fumai darauf.

„HA! Wer’s glaubt!“ Sie griff in ihre Rückentasche und holte eine Schriftrolle, sowie Pinsel und Tinte hervor. „Jetzt könnt ihr alle was erleben!“ giftete die Konoha-Nin.

Sara und Tsukihime fragten sich ernsthaft was sie mit den hervorgebrachten Utensilien wollte. Ihre Kollegin offensichtlich schon. „Nein! Bist du wahnsinnig!“ schrie sie auf und versuchte sich gegen die Fesseln zu wehren.

Innerlich irritiert beobachteten sie wie Kimeo sich auf den Boden kniete und in dieser Position in beeindruckendem Tempo Tiere und Bestien in die Schriftrolle zeichnete. Womit sie nicht rechneten war, dass die Viecher plötzlich von dem Papier aufstiegen und sie angriffen.

Erschrocken wichen die Kumo-Mädchen kurz zurück. Tsikihime zog Fumai mit und stellte sie vor sich, in der Erwartung, dass das die Bestien aufhalten würde. Das gefangene Konoha-Mädchen war indes schon halb bewusstlos und wehrte sich nur noch schwach. Als sie aber sah was auf sie zukam zeichnete sich pure Panik in ihrem Gesicht ab. Es war klar, dass Kimeo egal war wen es traf.

Tsukihime!“ rief Sara erschrocken, da sie ebenfalls begriff. Ihre Team-Führerin zögerte nicht lange und brachte sich und das wehrlose Mädchen aus der Gefahrenzone. Doch die Bestien folgten ihr und so warf Sara einige Briefbomben und zerfetzte die lebendig gewordenen Zeichnungen.

„Bist du wahnsinnig, Kimeo?!“ schrie der Konoha-Junge ihres Teams aufgeregt. „Hör auf mit dem Blödsinn!“ Im nächsten Moment musste er einem eher schwachen Angriff von Koji ausweichen.

„Halt die Klappe Toga!“ schrie Kimeo und lachte gehässig auf. Alle Genin erstarrten kurzweilig. Sie musste wirklich wahnsinnig sein. Sofort nutzte sie die Ablenkung aller und malte wieder ihre Monster auf das Papier.

Koji, Tai, kümmert euch um nicht um uns! Wir schaffen das schon. Konzentriert euch!“ befahl Tsukihime da laut und brachte die gefangene Fumai aus dem Schussfeld. Während die Jungs energisch nickten und ihre Angriffe fortsetzten, löste Tsukihime die Chakra-Drähte. Fumai flog durch den vorhergehenden Schwung einige Meter in den Wald. Sie blieb bewusstlos liegen. Gleich darauf griffen Sara und Tsukihime frontal an.

Toga merkte, dass seine Chancen im Nahkampf sehr gering war. In einem Versuch den beiden Jungs zu entkommen formte er einige Fingerzeichen und eine Erdkugel formte sich um ihn. Da der Junge glaubte, dass Koji kein  guter Erd-Nutzer war, weil er zuvor nur ein einfaches Jutsu benutzt hatte, erhoffte er sich dadurch einen Vorteil.

Tai und Koji ließen sich aber nicht abschrecken und überzogen jeder ein etwas länger geratenes Kunai mit Chakra um die Wand anzugreifen. Sie mussten Kojis ausgeprägte Fähigkeiten schließlich nicht gleich zeigen. Nach zwei Schritten stoppte Tai sich jedoch selbst und hob die Hand um Koji das gleiche zu raten. Da war etwas faul. Er nahm kein Chakra in der Kugel wahr.

Mit einer Geste seiner Hand wies er Koji an die Erde unter dem Kampffeld zu überprüfen. Der Erd-Nutzer kniete sich auf den Boden und legte die Hand darauf. Er fluchte unterdrückt und lief los. „Er bewegt sich unterirdisch auf die Mädchen zu!“ zischte er erbost. „Feigling! Dir werd ich’s zeigen!“ Damit formte er im Laufen Fingerzeichen. Da er schneller laufen konnte als Toga unter der Erde war er schnell vor dem Konoha-Genin und als er die Hand auf die Erde knallte schoss eine massive Erdsäule in den Boden mit der Toga nicht gerechnet hatte.

Mit voller Wucht knallte der Junge dagegen. Schwindel ergriff ihn, auch weil langsam die Wirkung des Puders einsetzte. Koji und Tai ließen ihm jedoch keine Erholung. Noch während der Junge um Orientierung kämpfte riss Koji die Erde auf, sodass sie Toga sehen konnten. Gleichzeitig schuf Tai eine Illusion, die ihrem Gegner weismachte, er sei noch unter der Erde. Aber plötzlich ohne die Möglichkeit zu entkommen. Nun warteten sie nur noch darauf, dass die Betäubung zu wirken begann. Keiner von beiden wollte da runter, falls es doch eine Falle war.

Sara und Tsukihime bekamen derweil gewaltige Wutprobleme gegenüber dem Konoha-Mädchen. Sie wollte einfach nicht aufhören mit ihren Viechern und verhöhnte die zwei Kumo-Mädchen immer weiter.

Mehr als einmal schickte sie ihre Bestien sogar bewusst in die Richtung, wo ihre bewusstlose Kollegin lag. Was Tsukihime immer wieder dazu zwang das wehrlose Mädchen plötzlich beschützen zu müssen. Langsam gingen auch Sara die Briefbomben aus. „Tsukihime, deine Augen!“ zischte Sara ihr plötzlich warnend zu.

Tsukihime wusste was ihre Kollegin meinte, doch gerade war ihr das ziemlich egal. „Alle aus dem Weg!“ schrie sie. Sofort sahen ihre Freunde sie an. Statt sanftes Braun waren ihre Augen leuchtend Blau, was bedeutete, dass der achtschwänzige Wolf in ihr ziemlich nah an der Oberfläche war…

Weil Tsukihime sich bewusst seiner Kraft bediente…

Sofort brachten sie sich in Sicherheit. Koji und Tai hatten die Schriftrolle schon von Toga genommen und hatten somit keinen Grund mehr zu zögern.

Kimeo lachte nur hämisch über den Rückzug der drei Kumos. Sie glaubte gegen Tsukihime leichtes Spiel zu haben. Kaum waren die Kumos außer Reichweite flammte um Tsukihime das gewaltige Chakra des Wolfes auf und schoss in Wellen kreisförmig in die Gegend. Die erste Welle brachte Kimeo aus dem Gleichgewicht. Die zweite Welle knallte sie gegen einen Baum. Die dritte fühlte sich für sie an als wäre sie in der Mitte durchgeschnitten worden. Schreiend brach sie nach der vierten Welle zusammen und blieb schwer verletzt bewusstlos liegen.

Tsukihime stand wutschnaufend noch immer am selben Fleck. Der Schaden, den Hachibis Chakra im Umkreis von mindestens zweihundert Metern angerichtete hatte, kümmerte sie gerade recht wenig.

Kimeo hatte sie zur Weißglut gebracht und sie musste sich erst wieder beruhigen. Tief atmete sie ein und dachte an Naruto. Er hatte ihr beigebracht niemals die Beherrschung zu verlieren und das hatte sie auch nicht. Bis jetzt. Wenn sie sich aber jetzt nicht beruhigte würde Kimeo das nicht überleben.

Also atmete sie noch einige Male tief durch und verließ dann eilends das Kampffeld. Sie traf ihr Team einige Minuten später auf einem gewaltigen Baum. Sie schienen etwas nervös, atmeten aber nur erleichtert aus, als sie Tsukihime sahen.

„Lasst uns verschwinden!“ schlug Sara grimmig vor und alle setzten sich in Bewegung. Es beunruhigte sie nicht, dass ihre Anführerin Hachibis Chakra benutzt hatte. Dass ihre Augen wieder braun waren, sagte ihnen, dass sie sich unter Kontrolle hatte.

Naruto sei Dank, denn er hatte ihr das beigebracht. Tsukihime und Hachibi hatten nicht so ein gutes Verhältnis zueinander wie Naruto und Kyuubi es inzwischen hatten, aber es reichte aus. Für den Moment, denn später sollte sie noch mehr von ihm lernen.

Jeder in Kumo war damit einverstanden, denn niemand wollte noch einmal erleben wie der Wolf sich Bahn brach.

Als es das letzte Mal geschehen war, war Tsukihime gerade mal vier Jahre alt. Er hatte sie vollkommen übernommen und viel Tod verursacht. Auch Tsukihimes Mutter war ein Opfer gewesen. Niemals wieder sollte so etwas passieren. Deshalb hatte man damals das Siegel erneuert und verändert, sodass es deutlich stärker war als vorher, aber auch den Zugriff auf die Kräfte versperrte. Zuvor hatte sich Kumo-Gakure erhofft, die Kraft eines Tages zum Vorteil für brenzlige Situationen nutzen zu können und mussten dafür bitter bezahlen.

Das Training mit Naruto aber lief gut und würde sicher auch diese Möglichkeit wieder eröffnen.

 

--

 

Das Kampffeld zu finden war für die Anbu nicht sehr schwer. Die Zerstörung war gewaltig, als wäre etwas mit unheimlicher Kraft explodiert. Doch konnte eine Briefbombe so einen Schaden anrichten? Dass eines der Kumo-Mädchen wohl auf Briefbomben trainiert war konnte es durchaus sein.

Unbehaglich lief einer der Anbu zum offensichtlichen Zentrum der Explosion. Wie sein Kollege befürchtet hatte waren es die Genin von Tenten, die den ganzen Tag von den Kumos verfolgt worden waren. Eines der Mädchen fanden sie leicht angeschlagen und tief schlafend, das andere Mädchen aber schien von der Explosion erwischt worden zu sein. Sie lag gute fünfzig Meter entfernt und war in üblem Zustand. Den Jungen fanden sie halb verschüttet in einen Erdloch.

Da aber niemand in Lebensgefahr war verließen sie kurz darauf grübelnd das Kampffeld. Auch wenn sie Mitleid hatten war es gegen ihre Vorschriften. Solange nicht akute Lebensgefahr drohte mussten sie bis zum Ende der fünf Tage im Wald bleiben oder ihn aus eigener Kraft verlassen. Es war Teil der Prüfung ihnen zu zeigen, dass das Leben nicht immer leicht war als Shinobi.

Trotzdem ließ der Gedanke die Anbu nicht los, dass sie vielleicht den ersten Hinweis darauf bekommen hatten in welchen der drei Kumo-Teams sich der Jinchuriki von Hachibi befand.

 

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Augenreibend bemerkte Tsunade wie sich die Tür hinter dem letzten Anbu schloss. Sie wüsste brennend gerne warum so viele Kameras nicht funktionierten. Doch anscheinend hatte es kein Anbu der letzten Schicht sich die Mühe gemacht seine Schicht etwas zu verlängern um die Lage zu prüfen. Weshalb sie nun darauf warten musste, was ihr die Anbu in der morgendlichen Berichterstattung sagen würden.

Seufzend sank sie kurz in ihrem Stuhl zurück. „Na schön, dann wollen wir mal wieder Berichte für die Jonin schreiben. Danke für deine Hilfe, Hinata!“

Die Blauhaarige lächelte. „Das mache ich doch gerne.“ Auch sie interessierte es brennend was da wohl vorgefallen war, aber sie war etwas geduldiger als die Hokage. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es wohl nicht so schlimm sein konnte.

So machten sich die zwei wieder an die Berichte. Tsunade freute sich schon darauf, wenn die Prüfung im Wald endlich vorbeisein würde. Dann müsste sie nämlich nicht tagtäglich so früh aufstehen und dann so lange wachbleiben…

Und außerdem juckte es sie inzwischen gewaltig zu erfahren, was in Narutos Brief geschrieben stand!

 

 

Als sich die Tür hinter Hinata schloss wartete Tsunade noch kurz, bevor sie – endlich – den Brief aus Narutos Wohnung zur Hand nehmen konnte. Der Umschlag fiel in ihren Fingern schon beinahe zusammen. Sie befürchtete bereits, dass der Brief unleserlich sein würde. Nicht nur durch sein Alter, sondern auch durch das Wasser mit dem die Hokage die Katze zum Stehen bleiben gebracht hatte.

Mit einem klammen Gefühl zog sie den Inhalt heraus.

Und blinzelte…

Nach dem äußeren Zustand schockierte es sie ungemein einen fast neues Blatt Papier in Händen zu halten. Auch der Schaden durch das Wasser hielt sich in Grenzen. Hatte ein Jutsu das Wirken der Zeit abgehalten den Brief zu ruinieren. Aber sie nahm nicht die geringste Spur Chakra wahr.

Mit einem noch schlechteren Gefühl als vorher begann sie zu lesen.

Der Brief hatte keine Einleitung, war offensichtlich an niemand Bestimmtes gerichtet. Doch…

 

>Es ist schön zu wissen, dass sich doch noch jemand die Mühe gemacht hat sich über Naruto Uzumakis wahre Beweggründe Gedanken zu machen.

Aber dieser Brief ist nicht von ihm. Schon vor Jahren habe ich den Brief mit der Wahrheit an mich genommen, nachdem ich Naruto durch Zufall begegnet bin.

Ich habe ihm eine simple Frage gestellt, die große Bedeutung hatte für mich. Er hat sie mit einem Nicken beantwortet.

Mein Verständnis hat er und meine Hoffnung, dass er dort wo er gerade glücklich lebt, niemals so verraten wird, wie in dem Dorf, in dem er geboren wurde.

Ich fand seinen Brief und nahm ihn an mich. Offenbaren werde ich den Inhalt, wenn Konoha seinen Hass ablegt und beginnt nach den Hintergründen zu fragen.

Sollte ich sterben bevor das geschieht, wird die Wahrheit an jemanden übergehen, dem ich die gleiche Verschwiegenheit und das gleiche Verständnis zutraue, wie ich selbst es in mir trage.

 

Der erste Unbekannte!<

 

Tsunade traute ihren Augen nicht. Sie las den Brief noch zweimal bevor sie richtig realisierte was das alles bedeutete.

Sie fluchte. Laut und ausgiebig. In unbändiger Wut knallte sie die Faust auf den Tisch sodass dieser erbebte und alles was darauf lag zu Boden trudelte.

Sie hatte jede Menge Mist am Hals wegen diesem blöden Brief, der sie nicht ein Stück weiter gebracht hatte. Außerdem war sie jetzt tatsächlich dazu gezwungen Naruto nach seinen Gründen zu fragen und darauf zu hoffen, dass er es ihr sagte, ohne dabei zu lügen!

Wieso in drei Teufels Namen konnte nicht einmal etwas so laufen wie es sollte?!

 

Während Tsunade weiterhin ausflippte zog sich ein stummer, weißhaariger Beobachter sachte zurück. Kakashi hatte gewartet bis alle das Hokage-Gebäude verlassen hatten um mit dem Dorfoberhaupt zu sprechen. Ihn beschäftigte noch immer warum sie dieser Katze mit einer solchen Entschlossenheit nachgerannt war. Das war doch nicht normal.

Als er aber lautlos am Fenstersims landete war sie so sehr in einen Brief vertieft, dass sie nichts um sich herum wahrnahm.

Auf dem Tisch lag indessen ein ziemlich alter, lädierter Umschlag. Aus Neugierde hatte er sich daher versteckt und sie stumm beobachtet. Als sie aber anfing zu fluchen wurde ihm klar, dass er wohl wieder einen schlechten Zeitpunkt erwischt hatte. Doch trotz ihrer Wut beobachtete er wie sie den Brief bedächtig in eine Schublade legte, unter geschätzte tausend andere Zettel…

Die Hokage verhielt sich äußerst merkwürdig. Kakashi beschloss daher sie zu beobachten. Er glaubte, dass es irgendetwas mit den Kumo-Nin zu tun hatte. Vermutlich hatte es mit dem Anbu zu tun. Der hatte sich heute Morgen nämlich auch nicht ganz normal verhalten. Er hatte gelacht – über Tsunades Ausraster? Wieso? Und was hatte sie zum ausrasten bewogen? Kannten die beiden sich?

In jedem Fall würde er der Sache weiter nachgehen. Vielleicht sollte er der Spur der Zerstörung von Tsunade folgen um herauszufinden, wieso es dazu gekommen war.

Was Kakashi aber tatsächlich nicht loslassen wollte, war der Gedanke, dass ihm dieses ausgelassene Lachen des Anbu sehr, sehr vertraut vorkam…

Mit diesem Gedanken verschwand er in der Nacht.

 

 

Aussprachen – Tag 3 / Part 1

Kapitel 15:  Aussprachen – Tag 3 / Part 1

 

Gelangweilt saß der Anbu unweit von Inos Genin auf einem Baum und lies dabei ein Bein sorgenlos baumeln. Die drei schliefen und außerdem befanden sie sich – wieder einmal, wie er von seinen Kollegen wusste – nahezu am Rand des Gebietes. Der Zaun war kaum hundert Meter entfernt.

Er seufzte. Es würde ihn wirklich überraschen, wenn dieses Team weiterkam. Mit deren schlechten Orientierungssinn wäre es ein Wunder sollten sie den Turm erreichen.

Als er seinen Blick schweifen ließ bemerkte er eine Gestalt am Zaun. Neugierig geworden, wer mitten in der Nacht am Zaun eines der gefürchtetsten Gebiete Konohas stand, erhob er sich lautlos.

Beim Zaun hob er verwundert eine Augenbraue. Der Anbu aus Kumo-Gakure? Was wollte der den hier? Und was hielt er da in der Hand? Sah aus wie ein gewöhnlicher Stein, abgesehen von der Farbe, gedämpft leuchtendes Blau.

Er hörte einen Seufzer und wie der Anbu sich durch die blonden Haare raufte als haderte er mit etwas. Der Konoha-Anbu unterdrückte ein Kichern. Der Kumo-Nin war mit dem gleichen auffälligen Haaren gestraft wie Naruto. Sie schienen sogar im Dunkeln zu strahlen.

Er beugte sich von seinem Aussichtspunkt weiter vor und verursachte dabei ein leises Flüstern in den Bäumen. Sofort riss der blonde Anbu den Kopf hoch. Huch! Der war vielleicht aufmerksam!

Etwa eine Minute lang sahen sich die beiden Anbu stumm an. „Sollten sie nicht die Genin bewachen?“ fragte der Blonde leise. Lauter musste er auch nicht sprechen. Nachts trugen Geräusche und Stimmen weiter als tagsüber.

Der Konoha-Nin sprang zu dem anderen und zuckte mit den Schultern. „Die schnarchen etwa hundert Meter von hier tief und fest. Und selbst wenn sie wider Erwarten weitergehen sollten. In spätestens einer Stunde sind sie wieder hier. Null Orientierung!“ erklärte er lapidar.

Diesmal unterdrückte Naruto ein Kichern. Er kannte den Anbu vor sich. Nato, die Ruhe in Person, aber mit einer Leichtigkeit im Gemüt, die fast nicht möglich war als Anbu. Er war einer mit dem Naruto sich besonders gut verstanden hatte.

„Das ist ein Argument… Sollte ich fragen welche Genin es sind?“ fragte Naruto locker.

„Besser nicht, sonst steht jemand sicher nicht gut da. Außerdem wird das vermutlich eh im Bericht zu hören sein.“ lachte Nato.

„Na dann warte ich eben bis morgen!“ stimmte Naruto zu. Beide lachten.

„Irgendwie erinnern Sie mich an jemanden!“ murmele Nato kurz darauf. Kurz versteifte sich Naruto innerlich, rief sich aber gleichdarauf zur Ordnung.

„Ein Freund?“

Der Andere legte den Kopf leicht schief. „Ja, aber sagen Sie es keinem. Man hört Narutos Namen nicht gern im Dorf.“

Etwas fassungslos kippte der Blonde Kopf zu Seite. Hatte er sich gerade verhört? „Der vor dem uns die Hokage gewarnt hat?“ Darauf nickte der Konoha-Nin. „Ich behalt‘s für mich, versprochen!“

„Danke!“ Natos Grinsen hörte man in seiner Stimme. „Und was machen Sie hier um diese Zeit?“

Naruto zögerte kurz, beschloss dann aber ein Risiko einzugehen. Schließlich sah Nato ihn noch immer als Freund, so unglaublich das auch klang. „Hachibis Kraft wurde heute genutzt!“ Er hörte einen erstickten Laut. „Ich musste überprüfen, ob alles in Ordnung ist, …mit diesem Stein!“ Darauf streckte er seine Hand mit dem blauen Stein aus.

Offen geschockt über diese freie Ankündigung starrte Nato sein Gegenüber an. „Zum Schichtwechsel gab es einen Kampf. Ein Zweihundert-Meter Umkreis ist fast völlig zerstört… Die Genin wurden aber nicht lebensgefährlich verletzt.“ brachte er dann heraus.

Sein Gegenüber nickte ernst. „Dann bin ich beruhigt. Ich hatte schon das schlimmste befürchtet.“

„Verständlich. Droht den noch immer Gefahr?“

„Nein. Würden Sie  es bitte für dich behalten?“ bat Naruto und hoffte aus tiefstem Herzen. Er wollte nicht, dass Tsukihime ins Schussfeld geriet.

Nato versteifte sich. „Wieso?!“ fragte er scharf. Naruto kannte diesen Ton, wenn er auch selten zum Einsatz kam.

„Weil dich ein alter Freund darum bittet!“ Sein Gegenüber hatte mit so einer Antwort nicht gerechnet und war deutlich verwirrt. Tief durchatmend hob Naruto seine Hand zur Maske. Er schob sie gerade soweit zur Seite damit ein Auge zu sehen war. Mehr brauchte Nato nicht sehen um zu begreifen.

„Ich fass es nicht! … Naruto?“ Er zog sich die eigene Maske runter. „Aber wie…? Was? Ich versteh das nicht!“

„Es ist eine lange Geschichte. Bitte verrat es einfach niemanden. Sonst bricht Massenpanik aus, das will ich unbedingt vermeiden. Ich bin keine Gefahr und auch Hachibi ist keine.“

Er schritt auf Nato zu. „Und setz die Maske wieder auf! Du bist im Dienst!“ korrigierte er, riss ihm seine Maske aus der Hand und drückte sie auf sein Gesicht. Er hörte ein genervtes Schnauben.

„Ja, ganz eindeutig Naruto Uzumaki – Nervensäge vom Dienst!“ kommentierte er. Darauf schnippte Naruto ihm auf die Maske sodass diese unangenehm auf seinem Gesicht vibrierte. Protest war zu hören.

„Jederzeit. Meine neuen Kollegen finden das nämlich auch.“ Sein Gegenüber lachte und gab überraschend seine Einwilligung. Unter der Bedingung, dass er ihm erklären sollte bei Gelegenheit. Dass er dabei vorhatte die gesamte Anbu-Truppe zu versammeln verschwieg er. Denn niemand wusste, dass er der zweite Unbekannte war. Der, der von Narutos richtigen Brief und dessen Inhalt wusste. Obwohl der Erste noch lebte, war er schon eingeweiht, denn als Anbu lebte man nun mal gefährlich. Da musste man rechtzeitig vorsorgen.

Naruto dankte Nato und machte sich dann wieder auf den Weg zurück. Er hatte heute Nacht noch etwas anderes zu tun.

Nato nahm seinen Posten wieder ein. Er beschloss seine Anbu-Kollegen davon überzeugen, dass der Schaden durch eine zu groß geratene Briefbombe geschah.

 

--

 

Mit leichter Anspannung betrat Naruto mit seinen Kollegen Tsunades Büro. Er hoffte, dass Nato sein Versprechen gehalten hatte, auch wenn es in nachts verwundert hatte, dass Nato so einfach eingewilligt hatte. Der Blonde hatte irgendwie das Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben. Er hatte den Verdacht, dass unterschwellig etwas in Konoha vor sich ging – eine Wandlung. Blieb nur die Frage ob gut oder schlecht.

Naruto hatte nicht vor ein ganzes Dorf zu spalten, weil ein paar Menschen anscheinend doch nicht so verbohrt waren wie es vor fünf Jahren den Anschein hatte. Langsam aber sicher wurde der Blonde misstrauisch.

Er hatte nicht vergessen, dass besonders Sakura enorme Boshaftigkeit ausstrahlte. Ob das einen besonderen Grund hatte? Früher war sie immerhin auch nicht so. Naruto und Sakura waren mal gute Freunde gewesen, Teamkameraden, die sich immer aufeinander verlassen konnten. Naruto überlegte wann sich das geändert hatte.

Leider kam er zu keinem Ergebnis, da nun alle Jonin versammelt waren. Jetzt musste er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Er sah die Hogake an, doch die schien auch etwas zu beschäftigen. Irgendetwas ging ihr offensichtlich gegen den Strich.

Noch während er sich fragte was zuckte Naruto fast unmerklich zusammen. Er hatte das Gefühl beobachtete zu werden. Unauffällig sah er sich um und als er aus dem Fenster sah erkannte er auch wer ihn beobachtete – und die Hokage.

Kakashi war gut versteckt, aber der Blonde hatte während seiner Flucht außergewöhnliche Wahrnehmungsfähigkeiten dazu gewonnen. Was zum Teufel war hier los? Eines war jedenfalls klar. Naruto musste vorsichtiger werden.

„Hokage-sama, es sind jetzt alle Jonin da!“ sprach Hinata die blonde Frau an. Man merkte es ihr zwar nicht äußerlich an, aber Naruto war sich sicher, dass sie sich innerlich erschreckt hatte. Sie konzentrierte sich nun wieder auf die Jonin, nicht aber ohne einen Seitenblick auf Naruto.

„Nun, diesmal will ich Ihnen allen gleich sagen wer erfolgreich war, sich die Schriftrollen zu holen. Kiba, ich gratuliere, deine Genin haben nicht nur die Schriftrolle erhalten, sie haben auch neue Kräfte bekommen. Ayano hat ein beeindruckendes Wind-Jutsu zustande gebracht.“ fing sie sofort an. Naruto hatte den Eindruck, dass sie die Informationen so schnell wie möglich loswerden wollte.

Denn nach diesen Berichten stand das Gespräch mit Iruka auf dem Plan.

Kiba freute sich natürlich und auch seine Freunde gratulierten ihm. Nach der Frage, wer denn die Gegner gewesen waren, war einer der Kusa-Jonin natürlich reichlich stinkig. Man sah ihm die Ungeduld an, bis er endlich die schriftlichen Berichte bekam, in denen genau stehen würde wie der Kampf verlaufen war.

Als nächstes lobte sie Kankuro und seine gut ausgebildeten Genin, die wohl als erstes an dem Tag Erfolg gehabt hatten. Und zuletzt sah sie die Kumos an.

„Ich muss sagen, dass Ihre Genin gut trainiert sind. Was mir aber Sorgen bereitet ist nicht nur das Temperament des Mädchens, das den Chunin bedroht hat sondern auch die Zerstörungskraft ihrer Briefbomben.“

Darauf runzelte Tamira die Stirn und Narutos Spannung fiel kurzzeitig von ihm ab. „Wie meinen Sie das?! Hat Sara etwas angestellt?!“

Die Hokage nickte. „Wir haben keine Kameraaufnahmen davon, weil die Kamera, die etwas hätte aufzeichnen können durch ihre erste Kunai-Briefbombe zerstört wurde. Eine weitere hat wohl einen 200-Meter Radius im Wald vernichtet.“

Jetzt war Tamira ernsthaft besorgt. Das konnte nicht Sara gewesen sein, niemals. Sie wagte aber nicht zu Naruto zu sehen, da sie der Hokage keinen Hinweis darauf geben wollte, dass das vielleicht keine Briefbombe war.  „Sie klingen so als würden Sie nur spekulieren, wieso? Haben die Anbu denn nichts gesehen?“

Die Blonde schüttelte den Kopf. „Es war während dem Schichtwechsel, keiner hat was gesehen und die Genin von Tenten haben einiges abbekommen. Sie sind die ganze Nacht bewusstlos gewesen, vielleicht sind sie es sogar noch immer, wer weiß das schon. Aber einer unserer Anbu konnte noch kleinste Überreste der Bombe finden!“

Geflissentlich ignorierte Tsunade das Fluchen von Tenten. „Dabei hatte ich gestern noch gesagt, dass ich hoffe, dass meine Genin vor den Kumo-Nin verschont bleiben!“ flüsterte sie sodass niemand es hörte, bis auf Naruto der ja ein geschärftes Gehör hatte.

Tamira wirkte immer noch angespannt, sodass Naruto beschloss sie zu beruhigen. Unauffällig trat er einen Schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand aufs Kreuz. Sie sah ihn kurz an und er neigte den Kopf leicht. Dann ging er auf die Hokage zu und hielt ihr den Antrag vor die Nase um später wieder in den Wald gehen zu dürfen. „Da wir gerade bei Sara sind. Ich stelle Antrag, mit ihr nach der Prüfung noch mal in den Wald gehen zu dürfen.“

Schockiertes Raunen ging durch den Raum. Tsunade hob nur eine Augenbraue, Naruto grinste unter der Maske breit. „Glauben Sie  mir Hokage-sama, es erspart ihnen später viel Ärger, wenn Sie das genehmigen. Sie wird sonst jede Menge Unfug anstellen um in den Wald zu dürfen um Gifte zu sammeln. Der Raikage kann ein Lied davon singen!“ Bei Letzterem hörte man deutlich das unterrückte Lachen. Während die Hokage kurz verdattert war, entspannte sich Tamira. Wenn Naruto so ruhig war, war alles in Ordnung. Trotzdem würde sie ihm dafür eine verpassen, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht hatte. Was vermutlich genau in seiner Absicht gelegen hatte. Idiot!

Die Hokage schüttelte den Kopf. „Er hat mein Mitgefühl!“ murmelte sie, mehrdeutig.

„Ich habe auch schon eine Zeitangabe eingetragen. Damit genug Zeit ist für die Aufräumarbeiten.“

„Das ist aber eine ziemlich großzügige Verzögerung! Wehe ich kriege Ärger, weil dieses Mädchen denkt ich hätte das angeordnet!“ schimpfte sie.

„Das werde ich ihr schon klar machen…“ meinte er nur und wartete. Mit einem Seufzer nahm die Hokage der Stempel und drückte ihn einmal – heftig – aufs Papier. Naruto nahm das Schreiben von ihr wieder entgegen und trat zurück.

Tsunade ging als nächstes die Kurzberichte der restlichen Teams durch, bis hin zu Ino. „Ino, es tut mir Leid, aber deine Genin sind eine Katastrophe. Bis jetzt haben sie es noch immer nicht geschafft sich mehr als einen Kilometer vom Zaun wegzubewegen.“

//Oje, das hätte ich nicht gedacht.// ging es Naruto durch den Kopf, während Ino leicht rosa anlief.

„Zukünftig sollte Orientierungstraining im Fokus liegen!“ rügte die Hokage noch, wobei man ihr deutlich anhörte, dass sie nicht glaubte, dass diese Genin weiter kamen. Damit war für sie alles gesagt und Hinata begann die Berichte zu verteilen.

„Soll ich dir helfen?“ fragte Kiba leise an Ino gerichtet. Zuerst wollte sie ihn ja angiften, sah aber dann ein, dass er es nur gut meinte. Trotzdem vertröstete sie ihn, auf einen späteren Zeitpunkt bezüglich ihrer Entscheidung.

Nach dem Lesen folgten wieder einige Fragen und kurz darauf machten sich die Jonin auf dem Weg um wieder ihre Freizeit zu genießen. Auch Naruto folgte vorerst, man wollte ja keine falschen Verdächtigungen aufkommen lassen.

Auch Kakashi verließ seinen Beobachtungsposten. Nun würde er der Spur der Zerstörung zu ihrem Ursprung folgen…

 

--

 

Jene Suna-Genin, die während der ersten Nacht Schutz unter den hohen Baumwurzeln gefunden hatten, waren inzwischen ein deutliches Stück weiter in den Wald vorgedrungen. Jedoch trotzdem mit ungewollt verlangsamten Tempo.

„Heilige Sch- Schande!“ rief der einzige Junge im Team, Kenshi. „Was war das für eine Pflanze?! Meine Hände brennen immer noch wie Sau!“ beschwerte er sich und sah auf seine roten Hände, die er kaum krümmen konnte, so sehr schmerzten sie.

Den beiden Mädchen ging es ähnlich, nur minimal abgeschwächt, weil sie erst nach ihrem Kollegen aus den Wurzeln, und damit durch diesen ätzenden Pflanzensaft, herausgekommen waren. Ständig zuckten ihre Hände durch die wohl überreizten Nerven und Tränchen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Tränen der Wut. „Na super, da haben wir schon vor den Toren diese Anko verärgert und jetzt blamieren wir uns bis auf die Knochen, weil wir in irgend so eine Giftpflanze reinlatschen mussten.“ regte sich Megumi auf.

„Ach, Halt doch die Klappe! Wessen super Idee war das denn?!“ keifte Emiko sie an.

„Was schaust du mich so an?!“ verteidigte sich das andere Mädchen.

„Es reicht!! Schnauze, alle beide!!“ schrie sie jetzt Kenshi an. Bevor sie zurückschreien konnten, unterbrach er sie. „Wir sind mitten auf Feindesgebiet. Haltet eure Augen auf!“ rief er sie zurecht und ignorierte dabei, dass er selbst nicht gerade leise war.

Die drei Genin verstummten, aber zu spät. Sie waren bereits ins Visier der Kusa-Nin geraten. Diese waren gut getarnt unter Decken, hoch oben auf den Bäumen. Da Setsuko und ihr Kollege Eyano sowieso schon lange auf einen Kampf aus waren, kamen ihnen diese Suna gerade recht. Ihr letztes Team-Mitglied, die zögerliche Kirika, zog nur mit weil die Streithähne die passende Schriftrolle zu ihrer hatten.

Und irgendwer muss früher oder später die angestaute Wut ihrer beiden Kameraden abbekommen.

Lautlos bewegten sich die Kusa-Nin und suchten sich einen Platz. Etwa hundert Meter entfernt fanden sie einen guten Platz für einen Hinterhalt und legten sich auf die Lauer.

Die Suna-Nin folgten einem, verhältnismäßig, gut sichtbaren Trampelpfad. Die Kusa-Genin wussten, dass dieser eigentlich nur im Kreis herum führte, weil sie es von den Bäumen aus gesehen hatten. Die Suna-Genin waren so auf diesen Pfad fixiert, dass sie ohnehin nie am Turm ankommen würden.

Lange mussten Setsuko und Eyano nicht warten, da kamen die Suna an ihnen vorbei. Da sie gemerkt hatten, dass Megumi und Kenshi wohl die aggressiveren waren, stürzten sich Sestuko und Eyano auf diese beiden. Kirika blieb daraufhin Emiko überlassen. Sie griffen ihre Gegner von hinten an und schnitten bei dieser Gelegenheit gleich die Hüfttaschen auf.

Sämtliche Gegenstände, auch die Schriftrolle, kullerten heraus. Da diese aber in der Tasche von Kenshi lag, der vorausging, landete die Schriftrolle erstmal auf dem Boden zwischen den Mädchen. Dadurch war ein Kampf vorprogrammiert, was den Kusa natürlich nichts ausmachte.

„Hey, was zum Teufel!?“ schrie Kenshi und sah sich nach seinen Gegnern um. „Ihr Schweine! Mädels schnappt euch die Schriftrolle wieder.“ blaffte er. Etwas lahm schnappte sich Emiko die Schriftrolle, während sich die anderen beiden zum Kampf vorbereiteten – oder es versuchten. Automatisch griffen sie zu ihren Taschen, die ja leider leer waren.

Sie fluchten und diesem Moment nutzten die Kusa-Nin um erneut zu attackieren. Eyano sprang zuerst scheinbar wahllos in die Bäume und schnitt Blätter und Zweige ab. Und als er dann auf Distanz ging waren die Suna-Nin recht irritiert. Die Blätter flatterten noch in der Luft als er begann Fingerzeichen zu machen. Da wussten die Sunas, dass sie in Schwierigkeiten waren.

Während Eyano seine Blätter-Klingen auf die Gegner zurasen lies, schloss sich Setsko diesen an. Die Suna versuchten wohl ein Gegen-Jutsu zu formen, aber da ihre Hände zu empfindlich waren, schafften sie es nicht rechtzeitig und wurde von den Blättern erwischt. Zahlreiche Schnittwunden schwächten sie zusätzlich als Sestuko ihre Wut mit ziemlich harten Faustschlägen an Kenshi und Megumi ausließ.

Emiko merkte daraufhin, dass Kämpfen keinen Sinn mehr machte und machte Anstalten zu fliehen, konnte sich aber plötzlich  nicht mehr rühren. Sie sah zu ihren Füßen und stellte entsetzt fest, dass sie Knöcheltief in Erde steckten. Panisch sah sie sich um und bemerkte wie Kirika sie konzentriert ansah, was klar machte, dass sie das Erd-Jutsu ausführte.

„Lass mich los, du Trampel!“ schrie sie, versuchte die Erde durch einen kontrollierten Chakra-Fluss in ihren Füßen loszuwerden. Leider hatte sie nun auch Kirika am falschen Nerv erwischt.

„Wie hast du mich genannt?!“ schrie sie sauer. Trampel wurde sie immer von ihrem, ach so tollen, Bruder bezeichnet. Jetzt brach auch aus ihr die Wut heraus.

Erstaunlich schnell lief sie auf  Emiko zu und rammte ihr die Faust ins Gesicht. Emiko ging durch die Wucht zu Boden, worauf sich das andere Mädchen auf sie stürzte. Immer wieder schlug sie zu, auch als die Suna schon bewusstlos dalag. Erst als ihre Kollegen sie wegrissen, fing sie an sich schnaufend zu beruhigen. Die beiden anderen Suna waren längst außer Gefecht.

„Meine Fresse, so sauer habe ich dich noch nie gesehen!“ stellte Setsuko fest. Kirika antwortete nicht. Wortlos bückte sie sich und nahm die Schriftrolle von dem geprügelten Mädchen ab.

Eyano sah seine Kollegin ebenfalls geschockt an, erhielt aber auch keine Antwort. Schweigend verließen die drei Kusa-Nin den Kampfplatz.

 

--

 

Naruto war nicht klar, warum das Gespräch im Büro der Hokage stattfinden sollte. Schließlich gingen hier ständig Leute ein und aus. Und beobachten konnte man die Dinge auch, wenn man so wie Kakashi wirklich erpicht darauf war.

Dennoch klopfte er an und hoffte die Sache schnell hinter sich bringen zu können. Wie er erwartet hatte war Iruka schon da. Naruto fragte sich wie Tsunade ihn in die letzten Tage unter Kontrolle gehalten hatte. Einen letzten Seufzer erlaubte er sich, bevor er sich zusammenriss um eine neutrale, fast kalte Miene aufsetzte. Tsunade klopfte schon ungeduldig mit den Knöcheln auf ihrem Tisch.

„Nun, dann wollen wir mal anfangen.“ begann sie gleich. „Nimm bitte die Maske ab!“

„Ich würde vorher gerne eine Barriere errichten. Heute Morgen wurden wir nämlich schon mal von außerhalb beobachtet. Ich lasse die Türe aus, sodass man eventuelles Klopfen noch hört.“ schlug Naruto zuerst vor.

Sichtlich irritiert sah die Hokage ihn an. „Ich hätte es gemerkt, wenn uns jemand beobachtet hätte.“ widersprach die Blonde und Iruka schien leicht ungehalten zu werden. Unruhig trat er von einem Bein aufs andere.

„Sehen Sie den Punkt zwischen dem gelben und grünen Gebäude? Der Baum mit dem dichten Blätterwerk?“ wies Naruto sie an.

„Nein, sehe ich nicht!“ keifte sie, nachdem sie es versucht hatte.

„Ganz genau, von hier aus kann man nichts sehen, umgekehrt ist das aber nicht der Fall. Da hat man vor allem als Shinobi einen offenen Blick auf ihr Büro.“ erklärte er. Einen noch besseren sogar mit dem Sharingan.

Der blonden Frau klappte zuerst der Kiefer runter, bevor sie anfing mit den Zähnen zu knirschen. So einen taktischen Schwachpunkt konnte sie nicht gebrauchen. „Ich werde mich darum kümmern müssen.“ Sie zögerte kurz. „Na schön, errichte deine Barriere.“ stimmte sie letztlich zu.

„Hokage-sama, was wenn das eine Falle ist?!“ warf Iruka plötzlich ein. „Wenn er einen Hinterhalt geplant hat.

„Als ob ich sowas nötig hätte!“ warf Naruto ein und formte schon die Fingerzeichen. Iruka wollte nochmal protestieren, aber zu spät! „Fertig!“

Iruka staunte stumm. Was auch immer Naruto da für ein Jutsu benutzte, es war kaum zu spüren, aber es war stark. Kein Mucks war mehr von draußen zu hören. Und all das in nur ein paar Sekunden. Iruka wurde klar, dass Naruto wohl wirklich keinerlei Probleme hätte alles und jeden zu eliminieren, ohne dabei faule Ticks verwenden zu müssen.

Iruka dachte sich, dass es beunruhigender nicht werden konnte, da nahm Naruto seine Maske ab. Der Braunhaarige schluckte. Jetzt wurde ihm erst so richtig mulmig. Der Ausdruck in diesen Augen war vollkommen anders als in der Vergangenheit. Kein Schalk, nur stoische Ruhe, die mehr als bedrohlich war.

„Nun Hokage-sama, Sie wollten dieses Gespräch. Was soll denn hier geklärt werden? Iruka zu bestätigen, dass ich hier bin, dass ich sowas wie Diplomaten-Schutz habe, oder was sonst?“ wollte Naruto gelassen wissen. Nur seine Wortwahl ließ erahnen wie unnötig er das alles hier fand.

„Es geht darum Iruka zu zeigen, dass du keine Gefahr für unser Dorf bist, solange wir alle – dich eingeschlossen – kooperativ handeln!“ stellte die Hokage klar.

„Und wie soll das von statten gehen?“

„Sei nicht so respektlos!“ ereiferte sich der Chunnin wieder.

Naruto sah ihn an. „Weil ich früher etwa auch so respektvoll mit ihr geredet habe?!“ zog der Blonde ihn auf. „Ich bin immer noch ich. Der Unterschied ist, dass ich erwachsen geworden bin und mich in angemessenen Situationen auch wie einer verhalte.“

„Iruka, ruhig. Naruto hat Recht. Er hat sich auch die letzten Tage nicht anders verhalten, mit ein paar wenigen Ausnahmen.“ murmelte das Dorfoberhaupt.

Iruka sah sie irritiert an. Wieso schlug sie sich plötzlich auf die Seite dieses Verräters? „Wie können sie ihm das durchgehen lassen? Er hat dem Dorf damals erheblichen Schaden zugefügt. Er hat… alle… getötet.“ Irukas Blick nach konnte man sich denken was seine Augen sahen. Die Ereignisse von damals.

„Das war nicht ich, sondern der Kyuubi!“ stellte Naruto klar. Aus seinem Inneren kam ein Knurren. //Spiel für den Moment mit. Du kannst mir nachher in den Hintern beißen!// teilte er seinem Alter-Ego-Fuchs mit. Da hörte er ein dröhnendes Lachen in seinem Kopf.

„Das mag vielleicht für diejenigen stimmen, die dir hinterher geschickt wurden, aber nicht für die Uchihas!“ wiedersprach Tsunade und hielt Iruka mit einer Handbewegung ruhig.

Ein kurzes Zucken von Narutos rechtem Auge war die einzige Reaktion. „Ein Zeuge hat gesehen, dass du sie in vollem Bewusstsein getötet hast!“

Das war Naruto neu. Wie hatte er jemanden übersehen können, mit seinen geschärften Sinnen. Dennoch fragte er nicht nach dem Wer. Sie würden es ihm ja doch nicht verraten, aus Angst er könnte den Zeugen ausfindig machen. Abgesehen davon, dass Naruto an solch einen Zeugen nicht glaubte.

Kein Außenstehender konnte erkennen ob Naruto nun selbst kämpfte oder der Kyuubi, sie waren zu sehr aufeinander eingestellt. Nur wer von Anfang an den Kampf beobachtet hätte, wäre der Unterschied aufgefallen. Und dann hätte man auch gewusst, dass die Uchihas zuerst angegriffen haben…

„Also frage ich dich jetzt, warum hast du sie umgebracht?!“ verlangte Tsunade zu wissen.

In ihrem Blick lag kein Interesse an der Wahrheit oder Ähnliches, also sah der Kumo-Nin keine Veranlassung ihr etwas zu offenbaren, dass sie sowieso nicht wissen wollte. „Ich hatte meine Gründe!“ erklärte er deshalb nur.

„Das sagst du ja wohl nicht zum ersten Mal. Warum also rückst du nicht endlich mit der Sprache raus!“ mischte sich Iruka wieder ein, deutlich ruhiger. Ob auf Furcht oder dem allmählichen Erkenntnis, dass Naruto momentan keine Gefahr darstellte, wusste der Blonde nicht.

„Warum? Es spielt keine Rolle mehr – sie sind keine Gefahr mehr.“ Letzteres war nur geflüstert, sodass niemand der beiden es hörte, wenn er nicht darauf lauschte.

Taten sie nicht. „Naruto!! Diese Tat war um einiges schlimmer als das was Itachi ihnen angetan hat. Er-!“

Naruto unterbrach sie. „Ah, Itachi! Ich hab mich schon gefragt wann Sie mich wieder mal mit ihm vergleichen. Wissen Sie, ich kenne Itachis Gründe nicht, aber ich mir bei einem ziemlich sicher: Dass unsere Gründe vollkommen verschieden sind.“

„Ach ja? Wenn das so ist, warum nennst du uns deine nicht einfach.“ Das kam wieder von Iruka. Allmählich glaubte Naruto, Irukas Anwesenheit sollte ihn weichklopfen. Dass dies der eigentliche Grund für dieses Treffen war.

Naruto seufzte und kratze sich am Kopf. „Ich muss es also doch wiederholen: Es hat nun keinen Sinn mehr. Selbst wenn ich alles sage, der Hass mir gegenüber hat sich in den letzten 5 Jahren in jedem Einwohner Konohas eingeschlichen. Und nicht mal die Wahrheit kann mehr etwas daran ändern. Ich werde also schweigen.“ Wobei er selbst nicht an diese Worte glaubte. Er hatte schon zu viele neutrale und sogar freundlich gesinnte Menschen, auf Narutos Tat bezogen, getroffen.

„Wissen die Leute aus Kumo-Gakure über deine Tat Bescheid?“ versuchte die Hokage es nun auf die andere Weise. Vielleicht wollte sie es als Druckmittel nutzen.

„Ja.“ antwortete er ruhig. Nach einem kaum merklichen Zögern entschied er ihnen einen kleinen Hinweis zuzuwerfen. Denn irgendwie schien er doch noch zu hoffen, dass Konoha sich ändern ließ.

//Dir ist echt nicht zu helfen, elender Gutmensch!// stänkerte Kyuubi. Naruto wusste, dass er es nicht ernst meinte und lächelte innerlich darüber.

Er wandte sich wieder an die Hokage. „Falls es Sie wirklich interessiert können Sie auch Ibiki fragen. Obwohl ich bezweifle, dass er etwas sagt, immerhin hat er’s bis jetzt auch nicht offenbart.“

Das brachte sie deutlich aus dem Konzept. Sie setzte sich aufmerksam geworden gerade auf. „Moment mal. Ibiki Morino weiß über alles Bescheid? Wieso hast du es ihm erzählt aber verweigerst dich vor uns?“

Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich hab es ihm nicht erzählt. Er hat das ganze Szenario von Anfang an mit angesehen und alles gehört, was sie gesagt haben.“

Iruka klappte der Mund auf. Das Oberhaupt dagegen wollte etwas erwidern, da klopfte es an der Tür. Der Kumo-Nin hatte sie tatsächlich von der Barriere ausgenommen.

Naruto erkannte das Chakra und setzte sich die Maske auf. Kurz sah Tsunade Beunruhigung über sein Gesicht huschen, dann saß die Maske wieder.

Darauf ließ sie den Neuankömmling eintreten, leicht ärgerlich, aber auch neugierig. Wie sich herausstellte war es Sasuke in seiner vollen Anbu-Montur, was darauf schließen ließ, dass er eben erst zurückgekommen war von seiner Mission.

Tsunade runzelte die Stirn. Es musste wohl wichtig sein, wenn er es so eilig hatte.

Irritiert über die Anwesenheit von Iruka und einem fremden Anbu aus Kumo-Gakure runzelte er unter der Maske die Stirn. Dann bemerkte er die Barriere. Sofort war er vorsichtig. „Was hat diese Barriere zu bedeuten, Hokage-sama?“ fragte er beunruhigt.

„Nichts, es war nur ein privates Gespräch und dieser Anbu hier hat mich auf einen taktischen Schwachpunkt hingewiesen. Um den ich mich kümmern werde!“ erklärte sie ernst. „Und bevor du fragst: Dieser Anbu ist Begleiter der Genin-Teams, die an der Prüfung teilnehmen. Er ist Berater des Raikage und somit wünsche ich keine Reibereien!“ fügte sie hinzu.

„Natürlich nicht!“ stimmte Sasuke zu, obwohl er reichlich verwirrt war. Über Diverses, angefangen bei den zerstörten Gebäuden im Dorf. Hatte Sakura mal wieder einen Ausraster gehabt? Das würde er später klären. „Ich habe bei meiner Mission unerwartete Informationen erhalten! Sie sollten sie am Besten gleich erhalten.“ Er sah den fremden Anbu an. „Sie sind Berater des Raikage?!“ fragte er nach.

Darauf nickte Naruto. Nach so langer Zeit Sasuke gegenüber zu stehen, sei es auch mit Maske, war seltsam, genau wie vor einigen Jahren.

„Dann sind diese Informationen sicher auch für Sie wichtig, und den Raikage!“ Damit lud er ihn ein beim Bericht dabei zu sein. Der Blonde wurde neugierig. Was könnte sowohl für das die Hokage, wie für den Raikage wichtig sein. Außerdem wunderte er sich über Sasukes Art – eine absolute Veränderung zu früher. Aber na ja, auch der Uchiha musste mal erwachsen werden und über seinen Rachewunsch hinausdenken.

Die Hokage schickte Iruka wieder an seine Arbeit, mit einem bedeutsamen Blick und der Chunnin verließ angesäuert ihr Büro.

Ein paar Minuten später war Naruto völlig von der Rolle. „Alle Akatsuki-Mitglieder! Herkunft und Fähigkeiten. Der Wahnsinn, wie ist irgendjemand zu diesen Infos gekommen.“ staunte er nicht schlecht.

Sasuke sah die Hokage an und diese nickte. Darauf erklärte Sasuke, dass er einen Spionage-Clan auslöschen sollte, da sie aus Konoha streng geheime Informationen gestohlen hatten. Er hatte sie noch rechtzeitig erwischt, bevor sie diese hatten weiterverkaufen können. „Vermutlich wollten sie es mit dieser Schriftrolle gleich handhaben. Verkaufen an den Bestbietenden!“ schloss der Konoha-Anbu.

„Könnte ich eine Kopie dieser Rolle bekommen um sie durchzugehen und dem Raikage senden zu können?“ fragte Naruto.

„Na sicher, aber das Senden können wir selbst auch übernehmen.“ meinte Tsunade, kaum merklich angesäuert. So viel Vertrauen sollte Naruto schon in Konoha haben.

„Das meinte ich ja auch nicht, ich würde nur gerne selbst einmal durch die Informationen gehen. Ich bin gerne auf dem neuesten Stand!“ rechtfertigte sich der Blonde.

Gegen diese logischen Argumente konnte sie nichts anderes tun als ihre Einwilligung zu geben. Kurz darauf verließ Naruto ihr Büro mit einer Kopie der Schriftrolle.

Tsunade sah ihm nachdenklich hinterher. Dann ging sie mit Sasuke die Schriftrolle genauer durch.

 

 

Narutos Vertraute – Tag 3 / Part 2

Kapitel 16: Narutos Vertraute – Tag 3 / Part 2

 

Naruto war inzwischen wieder in der Unterkunft. Seine Kollegen hatte er nicht gesehen und an der Rezeption sagte man ihm, dass sie noch nicht wieder gekommen waren. Der Blonde vermutete, dass sie sich im Dorf umsahen.

Daraufhin zog er sich in sein Zimmer zurück um die Schriftrolle durchzugehen. Er war immer noch erstaunt, dass es jemanden gab – gegeben hat – der alle Informationen zu den Akatsuki zusammengetragen hatte.

Die Informationen waren ziemlich Umfangreich. Vom Geburtsort, Ausbildung, Fähigkeiten und den Umständen ihres Eintritts zu Akatsuki waren dabei. Das machte ihn neugierig. Was würde wohl über Itachi da drin stehen.

Naruto suchte bis er den richtigen Teil gefunden hatte. Darin las er Dinge, die ihn irritierten. Itachi war immer loyal zum Dorf gewesen, war rasend schnell zum Anbu geworden, alles um sein Dorf vor Unheil zu schützen. Als der Kyuubi das Dorf angegriffen hatte war er schon alt genug um die Ereignisse begreifen zu können, was zu einem immensen Beschützerinstinkt geworden war. 

Aber als es zur Ermordung seines Clans kam wurden die Angaben wieder ungenau. Offensichtlich hatten nicht einmal die Meister-Spione diese herausfinden können. Schade eigentlich.

Trotzdem las Naruto weiter und stieß dabei auf die Information, dass Itachi sich eine Zeit lang stark frequentiert um Kumo-Gakure herumgetrieben hat. Einmal hatten die Spione ihn sogar mit einer Frau erwischt. Sie hieß wohl Raiko…

„Verdammt noch eins!“ fluchte der Blonde plötzlich. Einige Minuten starrte er geschockt den Namen an. Er kannte nur eine Raiko aus Kumo-Gakure und diese war gestorben als Hachibi vor neun Jahren das Siegel kurzzeitig hatte lösen können.

Sie war…

Naruto wagte es nicht einmal zu Ende zu denken.  Das konnte nicht sein! Das war absurd! Verzweifelt nach Ruhe suchend schloss er die Augen und atmete tief durch.

Er musste dem Raikage berichten! Dafür zog er sich den kleinen Tisch zu sich und setze sich im Schneidersitz hin. Er nahm eine etwas kleinere Schriftrolle als beim letzten Bericht, da es inhaltlich gesehen weniger zu berichten gab. Das machte ihn jedoch nicht weniger detailreich.

Selbstverständlich ließ er auch das Gespräch von heute nicht aus, welches den Raikage vermutlich ohnehin ganz kirre machte.

Während er so schrieb ließ er zum ersten Mal die Gefühle zu, die er da im Büro unterdrückt hatte. Enttäuschung, Wut, Resignation und Trauer…

Er konnte nicht verstehen, wieso Iruka, sein erster Freund, ihn so schnell verachten gelernt hatte. Ja, er hatte durch Naruto eine neue entstellende Narbe im Gesicht. Doch nur weil er unter der ersten Nachhut-Welle war, die den Blonden zu töten versuchten, nachdem sie den Tod der Uchihas entdeckt hatten. Iruka hatte ihn schon damals angesehen als wären sie nie Vertraute gewesen, sondern wie einen Verräter.

Obwohl er es besser hätte wissen müssen, schließlich war er, nach Jiraya, eine Vaterfigur für den Blonden gewesen.

Narutos Herz zog sich zusammen beim Gedanken an den San-Nin, seinen „Vater“. Er war beim Kampf dabei gewesen, hatte aber noch versucht mit Naruto zu sprechen.

Der Blonde wusste nicht wie Konoha so schnell vom Ableben des Clans erfahren hatte, aber als sie entdeckten, dass es Naruto gewesen war, hatte er kurz die Verwirrung in ihren Augen gesehen. Sie hatten wohl nicht gewusst, wer die Tat begangen hatte. Dann hatten sie angegriffen.

Nur Jiraya hatte noch einige Zeit, im Kampfgetümmel, versucht an ihn ranzukommen, um die Wahrheit zu erfahren. Als das nicht ging zog er sich in die hinteren Reihen zurück.

Naruto wusste nicht mehr, was dann geschah, seine Erinnerungen setzten erst wieder ein als Kyuubi sich  zurückzog. Der Schock, den er erlitt, hatte den Fuchs veranlasst die Kontrolle zu übernehmen.

Und dann hatten da so viele Tote und schwer Verletzte gelegen, dass Naruto einfach geflohen war.

Jirayas Tod war für ihn zu viel gewesen. Denn den hatte nicht Kyuubi zu verantworten, das hatte er sofort gesehen.

Wer es gewesen war wusste Naruto zuerst nicht. Bis eine Schlange seinen Fluchtweg kreuzte. Eine von Orochimarus Spionen und Attentätern. Da war Naruto durchgedreht und hatte die Oberschlange gesucht und gefunden.

Er hatte nicht viel von dieser Shinobi-Schlange und ihrem Versteck übrig gelassen, nachdem diese gestanden hatte Jiraya im Kampfgewirr getötet zu haben! Doch von Orochimarus Einmischung wusste niemand, daher legte man Naruto auch Jirayas Tod zur Last.

Vermutlich hätte der Blonde auch Sasuke getötet, wenn dieser etwas mit den Vorgängen in Konoha zu tun gehabt hätte. Da Sasuke aber selbst auf der Flucht war, hatte er das ausschließen können.

Der Uzumaki ballte die Fäuste in seinem Schoss zusammen und atmete schnaufend ein und aus. Es half nichts. Er konnte sich nicht beruhigen. Er fühlte wieder diesen Zorn und die Trauer über alles was in seinem Leben schief gelaufen war. In Konoha!

Plötzlich spürte er eine zweite Präsenz im Zimmer. So weit war es also schon! Er seufzte einmal tief und entkrampfte mühsam seine Schultern. „Du sollst doch nicht einfach so auftauchen!“ rügte er sanft.

Er erhielt keine Antwort, aber jemand, oder besser Etwas, stieß sacht gegen seinen Ellenbogen, bis er diesen anhob. Sofort kletterte ein kleiner Fuchs, nicht größer als eine Wildkatze, auf seinen Schoss, mit neun Schwänzen. „Das geht schon okay. Niemand wir mich wahrnehmen so klein wie ich erschienen bin!“ bekam der Uzumaki nun doch zur Antwort.

Er lächelte sanft. „Kurama, du bist echt unverbesserlich. Machst immer, was dir gerade passt.“ beschwerte er sich, begann aber dennoch den Fuchs zu kraulen. Seltsamerweise beruhigte es ihn, wie sich Kurama, der richtige Name des Kyuubi, tiefer in Narutos Schoss grub.

„Ich will einfach nicht länger dabei zusehen, wie du so sehr leidest. Konoha tut dir nicht gut!“ beharrte der Fuchs.

„Leider kann man daran nicht viel ändern. Meine Anwesenheit hier ist wichtig!“ resignierte der Blonde.

Kurama schnaufte. „Ich weiß, aber ich weiß auch wie ich dich aufheitern kann. Wenn auch  nur kurz!“

„Und wie?“ fragte Naruto, worauf er aufgefordert wurde die Augen zu schließen. „Dann kann ich den Bericht aber nicht weiter schreiben.“ warf er neckend ein.

Der Fuchs fauchte. „Wenn du nicht tust, was ich sage, beiß ich dir vielleicht wirklich noch in den Hintern!“ stellte er klar. Darauf fing Naruto an zu lachen und schloss endlich die Augen.

Sogleich begann Kurama ihn in ein Gen-Jutsu zu hüllen, aber so unauffällig, dass Naruto sein Chakra nur spürte, weil es ihm so vertraut war. Dieses Gen-Jutsu brachte Naruto dorthin, wo er glücklich war – nach Kumo-Gakure.

Es war als ob ein ganz normaler, glücklicher Tag in seiner neuen Heimat begann.

>Er lag im Bett und wurde durch ein penetrantes Klingeln geweckt. Grinsend öffnete er die Türe und fand die Genin von Sheila vor sich. „Aufwachen, Sensei! Training beginnt!“ forderten sie, kein Morgengruß oder ein obligatorisches ‚Wie geht’s?‘.

„Nicht um diese Uhrzeit!“ stellte er gähnend klar und schickte die liebenswürdigen Nervensägen in die Küche zum Frühstück. Als er selbst in Küche kam, lachte er lauthals los. Was für ein Chaos. Die vier stritten sich doch tatsächlich um den Platz neben Narutos. Das diente dem Zweck ihn besser nach neuen Jutsus ausquetschen zu  können. Dann konnten sie ihn nämlich von der Seite durchschütteln.

Die vier Genin lagen bereits schnaufend auf dem Boden, als Naruto das Training für beendet erklärte. Völlig fertig hoben die Vier eine Hand mit Daumen hoch, bewegten sich aber sonst nicht viel.

Da kam aus Richtung Dorf ein fürchterliches Geschrei. „Sensei-Naruto!!!!!“ Unverkennbar Sara! Atemlos lachten die vom Training erledigten Genin auf.

„Viel Spaß im Wald, Sensei!“ zogen sie ihn auf.

Naruto blickte so finster wie möglich. „Noch so eine Meldung und ich jag euch nochmal den Felsen hinauf!“ Welcher ungefähr hundert Meter hoch war und hundsgemein glitschig. Vier Münder klappten zu.

Gemeinsam warteten sie auf Sara, die nur einen Grund hatte so zu schreien. „Hallo Giftspritze! Wann?!“ fragte Naruto fröhlich.

„Morgen! Um Sechs Uhr bin ich bei Ihnen! Seien sie wach, Sensei!“ stellte sie klar. Naruto stimmte ihr nur zu. In dieser Laune diskutierte man nicht mit diesem Mädchen.

Es folgte eine Besprechung mit dem Raikage und einigen der Ältesten. Thema waren, wie des Öfteren, wer denn Ausbilder für die nächsten Genin werden sollte. Der Abschluss der nächsten Klasse stand bevor. Scherze und  nicht ernst gemeinte Beleidigungen flogen ab und zu durch den Raum und hellten die Stimmung auf.

Naruto wurde oft zu Rate gezogen, man hörte ihm aufmerksam zu und stimmte ihm zu oder gab ihm Veto. Er war einer von ihnen. Das fühlte sich unbeschreiblich an.

Nach der Besprechung traf er sich mit Tsukihime zum Essen. Fröhlich plapperte sie über ihren Tag und brachte einige Anekdoten, vor allem über Sara zum Besten. Ihre Trainingsfortschritte machten Naruto stolz, als wäre er wirklich ihr Vater.

Er hörte seiner Prinzessin gerne zu. Sie hatte sich von Anfang an in sein Herz geschlichen, da hatte der Blonde noch nicht einmal gewusst, dass sie Hachibi in sich trug.

Bevor sie wieder zu ihrer älteren Freundin und deren Mutter, bei der sie wohnte, ging, gab sie Naruto einen Kuss auf die Wange und winkte ihm fröhlich die Straße hinunter.

Da sie rückwärts lief machte sich der Blonde kurz Sorgen, dass sie irgendwo hineinlaufen könnte. Hier jedoch zeigte sich ihr Training. Noch bevor sie jemanden reinlaufen konnte wich sie aus, blind aber dennoch genau wissend wo ihre Hindernisse waren. Jeder auf der Straße, der das sah, fing an zu lachen.

Zuletzt befand er sich mit dem Raikage selbst in einer Bar und kippte sich einen hinter die Binde. Der Raikage mehr als Naruto. „Du musst morgen arbeiten, das ist dir schon klar, oder?“ fragte Naruto den Mann, der Oberhaupt war und dabei nur fünf Jahre älter als Naruto selbst.

„Lass mich! Weißt du eigentlich, was Sara heute wieder veranstaltet hat? Du hättest ihr diese Schildkröte niemals zeigen dürfen!“ beschwerte er sich lautstark.

Naruto lachte nur und genoss den Abend. Er wusste, dass der Raikage es am nächsten Tag mehr als bereuen würde so viel getrunken zu haben. Der Blonde selbst konnte so viel trinken wie er wollte. Durch Kurama bekam er nie einen Kater….<

 

Langsam löste sich die Illusion wieder auf. Als Naruto wieder die Augen öffnete war er allein in seinem Gästezimmer. Der Fuchs hatte sich wieder in Narutos Innere zurückgezogen. Aber noch immer konnte er ein leises Echo von Lachen hören, das vom Gen-Jutsu kam.

Er lächelte sanft und erfreut.

Ja, er hatte eine Heimat – Kumo-Gakure. Um diese – alle Bewohner dort – zu schützen war er bereit alle Strapazen hier auf sich zu nehmen. Egal ob seelisch oder körperlich.

Er war auch froh über den Neunschwänzigen – sein Vertrauter Geist!

 

--

 

Im Wald saßen derweil drei Suna-Nin entspannt an einem bewusst gut sichtbaren Platz. Ein Mädchen von ihnen, Nami, strich liebevoll über die Federn eines Vogels. Er war hinten schwarz, aber Bauch und die Unterseite seiner Flügel hatten die Farbe von Wüstensand.

„Sie haben uns entdeckt.“ stellte sie leise fest, nur für ihre Teamkollegen. „Hätte nicht gedacht, dass diese Schwächlinge das zusammen bringen!“

Ihre Team-Kamerden ließen sich nichts anmerken.  „Ich erkenne nur zwei, wo ist das letzte Mädchen?“ fragte einer ihrer Kollegen, Hikari.

„Sie ist in den Bäumen und wahrscheinlich die einzige von denen die was drauf hat.“ erklärte das Suna-Mädchen.

„Sie hat mein aufrichtiges Mitleid, in diesem Team sein zu müssen!“ erklärte Ken daraufhin, schließlich waren Konoha-Gakure und Suna-Gakure schon einige Zeit vertraut miteinander. Das jedoch änderte nichts daran, dass sie in dieser Prüfung Gegner waren.

„Vielleicht wird es durch sie ja doch ein wenig spannend.“ fragte sich Hikari. „Was meint ihr? Schon schade, dass das andere Team, welches wir im Auge hatten, schon am ersten Tag von den Kumos erledigt worden ist.“ redete er weiter.

Nami antwortete ihm. „Eigentlich schon, aber dann auch wieder nicht. Wäre sicher ein megalangweiliger Kampf geworden!“

„Trotzdem hätte ich ihnen gerne eine Lektion erteilt. Solche Schwächlinge haben es nicht verdient, bei der Prüfung mitzumachen!“ regte sich Ken dagegen auf. Und so plauderten sie weiter, scheinbar völlig unaufmerksam…

Himeno hatte noch die Stimme ihrer Sensei Ino im Kopf, die sie ermahnte vorsichtig zu sein. Sie nahm das sehr ernst, vor allem weil sie schon diverse Male knapp vor einigen überdimensionalen Tieren gejagt wurden, seit sie sich hier im Wald befanden. Nachts schliefen sie zwar ruhig, aber alle wachten sie verstimmt und verspannt auf. Und kaum kamen sie weiter, erhielten sie irgendeinen Rückschlag.

Sie und ihre Teamkameraden Hikawa und Aiko waren alle schon ziemlich am Ende. Dass sie die Suna-Nin entdeckt hatten war mehr purer Zufall gewesen. Sie hoffte nur inständig, dass der Plan von Hikawa klappen würde.

Der sah folgendermaßen aus. Himeno sollte von den Bäumen aus ihre Papier-Shuriken auf die Gegner werfen, während Aiko, die meinte so ein gutes Talent für Gen-Jutsus zu haben, eine Illusion schuf die einen Massenangriff vortäuschte. Es war eine der einfachsten Taktiken, die man an der Akademie lehrte.

Atsushi war auf Nahkampf mit Klingen und diverser anderer Waffen ‚spezialisiert‘, wenn man das denn so nennen konnte. Daher hatte er vor sich mit dem ‚Jutsu des Tausches‘ hinter die Gegner zu bringen um sie von dort zu überwältigen, während sie von den Papier-Shuriken abgelenkt wären.

Also bereitete Himeno bedacht ihre Technik vor. Das erste Problem? Aiko war mal wieder mit sich selbst beschäftigt und sah das Zeichen ihrer Teamkameradin nicht! In der Hoffnung, dass sie nicht sofort losschrie warf Himeno ein kleines Shuriken zu ihrer Kollegin.

Sie schrie nicht los, schreckte aber deutlich zusammen. Sofort bekam Himeno einen beinahe tödlichen Blick zugeworfen. Dann aber riss sie sich zusammen und begann mit den Fingerzeichen.

Himeno warf Fünf Shuriken und ließ sie mit Chakra größer werden. Und sah sofort, dass der Plan nach hinten losgehen würde. Aiko war zu langsam, zu unkonzentriert, zu schlecht in der Kontrolle ihres Chakras. Die Illusionen flackerten!

Die Suna-Nin mussten sich ein hämisches Lachen verkneifen. Sie hatten es ja gewusst. Dieses Team hatte schon vor den Toren gezeigt wie unzulänglich sie waren, das hatte sie zu ihren Zielobjekten gemacht.

Gelassen stieß sich Ken von dem Baum ab, an dem er gelehnt hatte und errichtete eine Barriere, die sowohl Chakra blockte, als auch genug Hitze hatte um die Papier-Shuriken zu verbrennen.

Womit er nicht gerechnet hatte war jedoch, dass Atsushi versucht hatte hinter sie zu gelangen. Da die Barriere aber auch jeden Chakra-Fluss rings um die Suna-Nin blockierte, wurde auch das Jutsu des Tausches sabotiert. Der junge Konoha-Nin prallte an der Barriere ab und fing sofort an zu schreien. Offenbar hatte es Ken übertrieben mit der Hitze. Doch sein Mitleid hielt sich in Grenzen.

Atsushi aber wollte sich nicht so einfach geschlagen geben. Noch während er zurückprallte zog er eine Schriftrolle aus seiner Tasche. Zwar fluchte er wegen seinen verbrannten Händen, aber das hielt ihn nicht auf. Er riss die Schriftrolle auf und dadurch erschien ein mannsgroßes Shuriken, dass er etwas unbeholfen zu fassen bekam. In dem Moment als er eine Wurzel unter seinen Füßen spürte warf er das Shuriken.

Mit Schrecken beobachteten sowohl die Konoha-Nin wie auch die Suna-Nin wie Atsushi abrutschte.

Das überaus gefährliche Shuriken schoss los, aber ohne Kontrolle. Geplant war wohl die Barriere zu zerstören, stattdessen zerstörte das rotierende Monstrum die Bäume ringsum.

Namis Vogel flog verschreckt davon, die Suna-Nin stoben auseinander. Offensichtlich hatte Atsushi zwar nicht viel Grips, aber umso mehr Kraft. Das Shuriken blieb einfach nicht stehen. Massive Äste, dick wie kleine Bäume und auch diverse Stämme fielen herab.

„Vorsicht!“ schrie Himeno ihrem Kollegen zu, auf den ein besonders dicker Baum zuflog. „Weg da!“ schrie sie ihm zu.

Statt aber zu laufen, sah er nach oben. Er würde zerquetscht werden! Entsetzen packte die Genin. Schnell warf Himeno einige vergrößerte Papier-Shuriken mit besonders scharfen Klingen, um den Baum zu teilen, sodass der Junge zumindest überlebte. Aber die Shuriken waren zu langsam und wurden von herabfallenden Ästen behindert. „Nein!!!“ schrie sie panisch.

Da geschah plötzlich etwas mit dem keiner gerechnet hatte. Himeno verlor zum ersten Mal die Kontrolle über ihr Chakra und aus dem Boden schossen ganz neue Stämme. Die eckigen Stämme erschienen überall dort wo die gefährlichsten Stellen waren und blockten alles ab.

Geschockt rührten sich die Suna-Nin erst einmal nicht, doch Himenos Schock entzog ihr noch immer ihre Kontrolle und alsbald begannen sich die neuen Holzstämme unkontrolliert zu bewegen. Bevor sie reagieren konnten wurden die Suna-Nin getroffen. Wuchtig schlugen sie gegen Bäume und blieben bewusstlos liegen.

Sie beruhigte sich einfach nicht. Sie hatte keine Ahnung was das los war, was geschah. Verwirrt sah sie sich um. Aiko hatte den Kopf eingezogen und schrie hysterisch herum. Atsushi war unter den Bäumen eingesperrt.

„Erschrick jetzt nicht!“ wurde Himeno plötzlich von Hinten angesprochen. Bevor sie sich umdrehen konnte legten sich zwei Hände um ihre. „Du musst dich beruhigen und das Wachstum der Bäume aufhalten! So!“ wies er sie an und formte ihre Hände zu Fingerzeichen. Sie spürte das Chakra des Jungen an den Händen und begann sich zu konzentrieren. Sie atmete tief durch und sofort stoppten die Bäume. Nach ungefähr einer Minute war alles wieder ruhig und es schien als ob der Wald den Atem anhielt.

„Gut gemacht!“ sagte die fremde Stimme hinter ihr. Ganz leicht drehte Himeno den Kopf und das erste was sie sah war ein Stirnband aus Kumo-Gakure.

„D-Danke!“ stotterte sie.

Der Junge lächelte. „Mein Name ist Seiji! Wie heißt du?“

„Hi-Himeno!“ krächzte sie, noch total geschockt.

„Freut mich! Lass uns nach dieser Prüfung mal zusammen trainieren!“ schlug er vor und verschwand dann wieder mit seinen Kollegen die ein paar Meter weiter in den Bäumen auf ihn warteten.

 

Die Kumo-Genin von Sheila begaben sich außer Sichtweite, behielten aber die Situation noch kurz im Blick.

Seijis Augen wurden finster, als die Team-Kollegen des Mädchens, das soeben auf schockierende Weise von ihrem Holz-Element erfahren hatte, anmeckerten. Sie beschuldigten sie doch tatsächlich ihnen diese Kraft bewusst verschwiegen zu haben und sogar noch heimlich trainiert zu haben.

„Wie mies ist das denn?!“ empörte sich Aya. „Glauben die das echt? Dabei wollte sie nur ihren Kameraden schützen!“ Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf.

„Der Typ hätte es verdient gehabt vom Baum zerquetscht zu werden!“ setzte Yamato hinzu.

„Ich hoffe, dass sie ein anderes Team anfordert, wenn sie aus dem Wald draußen sind. Dieses Mädchen hat mehr verdient als diese Spaste!“ gab auch Mai ihren Senf dazu.

„Ich werde ihr helfen!“ stellte Seiji klar und ließ sie nicht aus den Augen. Zufrieden stellte er fest, dass sie ihre Kollegen anschrie und diese darauf verstummten. Sie hatte Temperament. Man musste ihr nur zeigen, wie sie es öfter benutzte.

Seine drei Kollegen sahen Seiji an. „Hast du dich verliebt?“ fragte Mai stichelnd und stieß ihm sanft in die Rippen. Seiji schmunzelte nur kurz, blieb aber sonst ernst. Auch seine Freunde wurden wieder ernst.

Als sich die Konoha-Nin nach einer Weile mit beiden Schriftrollen auf den Weg machten, Himeno an der Spitze, brachen auch die Kumos wieder auf.

 

--

 

Takuya, Tamira und Sheila waren nach den Berichten zum Marktplatz gegangen. Am Vortag hatten sie ein paar exotische Früchte gesehen, die sie ausprobieren wollten. Zumindest in Kumo-Gakure gehörten sie zu den Exoten, in Konoha-Gakure waren sie wohl alltäglich. Dennoch wollten die Kumos sie mal versuchen.

Nach einiger Zeit entdeckte Sheila etwas, dass ihre Aufmerksamkeit besonders anzog. Sie hatte die Form eines Apfels, war aber birnenfarben. Sie glaubte davon schon mal gehört zu haben. „Wie heißt dieses Obst?“ fragte sie den Verkäufer, um sicher zu gehen.

Der etwas untersetzte Mann lachte. „Das, junge Dame, wird Nashi-Birne genannt!“ Sheilas Gesicht hellte sich auf. Also hatte sie Recht.

„Ich nehme vier Stück!“ verlangte sie sofort lächelnd. „Große!“ stellte sie klar und der Mann lachte erneut.

Genau da traten ihre beiden Kollegen zu ihr. „Was hast du da?!“ fragte Tamira interessiert.

„Nashi-Birnen!“ lachte Sheila.

Die beiden Gesichter sahen verwirrt. Sheila verdrehte die Augen. „Nar- Ah, unser Anbu hat mir mal von denen erzählt. Das war mal das so ziemliche einzige Obst, das er gegessen hat, bevor er von Tsukihime genötigt wurde mehr Abwechslung in seine Ernährung zu bringen!“

„Echt?! Na das muss ja dann was heißen!“ lachte Takuya. Tamira sah die Schwarzhaarige erstaunt an. Wusste sie, dass sie da fast zugegeben hat, Naruto besser zu kennen als die anderen es taten?

Noch immer lächelnd bezahlte Sheila ihren Einkauf. Gemeinsam schlenderten die Kumo-Jonin weiter. Takuya stieß seine Schwester leicht an. „Zügle deine Neugier!“ riet er ihr leise. „Du weißt, was Sheila schon alles durchgemacht hat.“

Tamira biss sich in die Wange. Ja, das stimmte.  Die Braunhaarige riss sich zusammen. Trotzdem würde sie ihre Freundin bald über ihre Gefühlslage ausfragen. Sie selbst hatte nämlich schon seit Längerem das dringende Bedürfnis sich ihrer Freundin anzuvertrauen. Bald, sagte sie sich und übte sich in Geduld.

 

Als sie einige Zeit später in die Unterkunft zurückkehrten, erfuhren sie, dass ihr Anbu-Kollege wohl schon eine Weile wieder da war. Verwundert sahen die drei sich an.

„Das ging ja schnell!“ meinte Tamira. „Oder waren wir so lange auf dem Markt?“ fragte sie gleich darauf.

„Beides!“ stellte Tamira mit einem Blick auf die Uhr an der Wand fest.

Takuya zuckte nur mit den Schultern. „Wie auch imm’a. Geht‘ schon mal in den G’meinschaftsraum. Ich hol‘ den Blonden!“ sagte und die drei stiegen die Treppen hinauf.

Der Schwarzhaarige klopfte an die Tür von Naruto, erhielt aber keine Reaktion. Auch beim zweiten Mal nicht. Seltsam. „Schläft der etwa?!“ entrüstete er sich. Neugierig öffnete er vorsichtig die Türe. Bereit auszuweichen, falls sein Kollege sich mal wieder einen Scherz erlaubte, der so aussah wie ein Ausraster des Raikage. Mit fliegenden Gegenständen!

Was er aber dann sah ließ ich stocken. Naruto saß ganz ruhig da, mit etwas auf dem Schoss. Erst als dieses Etwas den Kopf hob erkannte Takuya den Kyuubi. Das war nicht gut!

Takuya kannte den Fuchs, durch Naruto gut genug, um zu wissen, dass es ernste Probleme gab, wenn er an einem Ort wie Konoha riskierte heraus zu kommen. Offenbar war das Gespräch heute doch nicht so gut verlaufen, wie die Kumos gehofft hatten.

Takuya nickte dem Fuchs zu und zog wieder aus dem Zimmer zurück. Dann ging er zu den Frauen.

Als sie ihm entgegenblickten, sah er die Verwirrung darüber, dass er allein gekommen war. Sein ernster Gesichtsausdruck machte sie aufmerksam.

„Nicht gut?!“ fragte Sheila.

Takuya nickte. „Kyuubi ist bei ihm und ich glaube Naruto ist in einem Gen-Jutsu des Fuchses.“ berichtete er.

Das sagte den Frauen alles. „So kann das einfach nicht weitergehen!“ brauste Tamira auf. „Ich hoffe, dass die Genin bald wieder da sind, dann können sie Naruto ablenken. Bis dahin müssen wir was unternehmen!“ stellte sie klar.

Die beiden anderen Nickten. „Ich hätte da auch schon einen Vorschlag!“ sagte Sheila plötzlich. Sofort hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit und erklärte was sie sich  vorstellte.

„Eine gute Idee! Jetzt, da die Genin noch im Wald sind lässt sich das durchziehen!“ stimmte Takuya zu.

„Und es wird uns vermutlich allen mal wieder richtig guttun!“ stimmte Tamira zu und freute sich über den Vorschlag. Das war die Chance!

„Ich frag an der Rezeption nach!“ meinte Sheila und stand auf. Als sie wieder kam, teilte sie ihre neuen Erkenntnisse mit. „Naruto kennt die Gegend sicher. Also sollte es kein Problem sein, dahin zu kommen!“

„Wohin?!“ fragte Naruto plötzlich hinter Sheila. Mit einem kleinen Schrei zuckte sie zusammen und wirbelte herum.

„Ich hasse Anbus!“ keifte sie, sich auf die Tatsache beziehend, dass diese sich so unglaublich leise bewegten. Dadurch brachte sie alle zum Lachen. Ein wenig eingeschnappt setzte sich die Schwarzhaarige wieder auf die Tatami-Matten.

Naruto belächelte das nur und setzte sich ebenfalls. „Also, bringt mich auf den neuesten Stand!“ wies er die drei an.

„Als ich dich vorhin hol‘n wollt‘, hab ich Kyuubi geseh’n.“ begann Takuya und der Blonde nickte ernst.

„Daher haben wir beschlossen dir, uns, einen freien Abend zu genehmigen.“ erklärte Tamira weiter. „Wir gehen, geschlechtergetrennt,  in ein Hotel mit heißen Quellen.“

„Ah! Das klingt toll. Da gibt’s nur einen Haken: Mich!“ warf er ein. „Ich bin im ganzen Land bekannt wie ein bunter Hund!“

„Mag sein, aber da gibt es eine Taverne mit besonderen Séparées. Jedes Zimmer hat einen eigenen, blickgeschützten Zugang zur heißen Quelle. Essen und Trinken werden über ein Rundum-Förderband geliefert.“ erklärte Sheila.

Naruto zog eine Augenbraue hoch. „Die muss neu sein. Und sicher sehr beliebt und teuer! Ob wir da überhaupt Zimmer kriegen?“ spekulierte er.

„Klar, ist schon geregelt. Und man gönnt sich ja sonst nichts!“ meinte Tamira. „Wenn die Genin wieder da sind, heißt es von morgens bis abends ja dann nur noch Training!“ gab sie zu bedenken.

Da er sich dieser Logik nicht entziehen konnte, stimme der Blonde schließlich zu. „Aber wir sollten rechtzeitig zurück sein, um die Berichte aus dem Wald zu hören!“

Alle drei Jonin stöhnten frustriert. Sheila nahm eine Nashi-Birne und warf sie auf Naruto. „Hier iss‘ und erspar uns deine Predigt über Berichte!“

Mühelos fing Naruto die Frucht auf und freute sich sogleich darüber. „Hey danke, die hab ich seit Jahren nicht mehr gegessen!“ stellte er fest und biss herzhaft zu. Ein breites Grinsen zeigte, dass ihn die zweite Bemerkung wenig kümmerte. Wofür ihn Sheila gerade gerne erwürgt hätte.

 

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Kakashi war inzwischen dort angekommen, wo er den Beginn von Tsunades zerstörerischer Jagd vermutete. Jedoch kamen ihm Zweifel. Was sollte sie hier gewollt haben?

Nach einer halben Ewigkeit stand er vor einem Gebäude, das seit Jahren niemand mehr nutzte. So wie der Weißhaarige befürchtet hatte war die Hokage im Zickzack durchs Dorf gekommen und daher war es selbst für ihn teilweise nicht ganz klar gewesen von welcher Seite sie das jeweilige Gebäude ramponiert hatte. Er war sich aber eindeutig sicher, dass sie aus dem östlichen Teil von Konoha gekommen war als Kakashi zu ihr gestoßen war.

Er zuckte noch immer unter der Erinnerung an das Folgende zusammen. Da war er einer der besten Shinobi, die es überhaupt gab, und dann machte ihn eine einfache Hausfrau dermaßen fertig. Er würde sich also ab sofort immer daran erinnern, dass Mütter, die ihre Kinder beschützten, die gefährlichsten Gegner waren.

Das änderte jedoch nichts daran, dass er jetzt vor dem Gebäude stand in dem sein ehemaliger Schüler gelebt hatte. Oder dessen Ruinen! Nachdenklich ging er ein Stück weiter darauf zu.

Es war vollkommen unlogisch, dass die Leute vor diesem Haus Angst gehabt haben. Und die Schatten? Das war diese Katze gewesen. Schließlich hatte sie sich über Jahre dort verschanzt. Kakashi hatte das zwar gewusst, aber nichts gesagt. Wieso auch?

Niemand wusste, dass der Kopierninja diesen Ort hier öfter besucht hatte als er zählen konnte. Ja, er war nie in die Wohnung hinein gegangen, aber oft genug war er auf dem Dach des Nebengebäudes gewesen und hatte durch die verstaubten Fenster ins Innere gesehen. Er hatte die offenen, leeren Schränke, das unberührte Bett und die Abwesenheit von Wärme gesehen. Immer wieder hatte er darüber gegrübelt, was Naruto dazu gebracht hatte eine solche Tat zu begehen.

Außerdem beschäftigte ihn generell, warum die Wohnung so vollkommen leer war. Nichts, aber auch gar nichts war mehr darin. Der Blonde hatte nichts zurückgelassen. War er also in der Absicht mit all seinem Hab und Gut aufgebrochen um die Uchihas auszulöschen? War er sich so sicher, alle töten zu können? Für größenwahnsinnig hatte er Naruto eigentlich nie gehalten. Aber er hatte sie alle getötet, also war er sich seiner Sache wohl wirklich sicher gewesen. Oder hatte der Blonde vorgehabt, das Dorf zu verlassen?

Kakashi wusste es bis heute nicht, denn er war nicht im Dorf gewesen, als Naruto seine Tat begangen hatte. Er wusste nur was man ihm im Nachhinein erzählt hatte und musste wohl oder übel darauf vertrauen, dass dies alles der Wahrheit entsprach. Denn ganz sicher war er sich dabei nicht, vor allem was Sakuras Sicht der Dinge betraf…

Wann immer er auf dem Dach gesessen hatte, hatte er sich auch an die schönen Zeiten erinnert. Kakashi verbarg es gut, vor allem vor der Hokage und Sasuke, aber er vermisste den Blonden. Naruto war im Laufe der Jahre so gut geworden, dass er und Kakashi oftmals nur zu zweit auf Mission geschickt wurden. Und wenn sie mehr gebraucht hatten, erschuf der Blonde seine Doppelgänger. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht.

Er war sein Schüler gewesen, der ihm viel bedeutete, da sie sich immer aufeinander verlassen hatten. Naruto hatte Kakashi, selbst nach seiner Zeit mit Jiraya, noch immer als seinen Sensei gesehen. Nicht so wie Sasuke, der wegen seiner Rache die Seiten gewechselt hatte. Oder wie Sakura, die sich an die Hokage geklammert hatte.

Es war vielleicht dumm, aber Kakashi sah dies als persönliche Zurückweisung, als Verrat. Was wohl auch der Grund war warum er nach Team 7 niemals ein weiteres Team ausgebildet hatte. Nur Naruto hatte weiter zu ihm gehalten.

Und dann war er plötzlich fort gewesen und das gesamte Dorf hasste ihn. Kakashi verstand es einfach nicht.

Wann immer er auf Missionen außerhalb des Feuerreiches war, hielt Kakashi Ausschau nach Naruto. Denn nur Naruto konnte ihm sagen was wirklich die Wahrheit war. Und er war überzeugt, dass ihn der Blonde nie etwas vormachen würde.

Wäre Kakashi zu den Anbu zurückgekehrt hätte er wohl eher Chancen seinen ehemaligen Schüler wiederzufinden, aber die Tatsache, dass Sasuke ebenfalls Anbu war hielt ihn davon ab. Der Weißhaarige ging ihm und auch Sakura möglichst aus dem Weg. Schließlich hatte er schon lange vor Narutos Verschwinden jeglichen Bezug zu den beiden verloren.

Mist! Er fing schon  wieder mit Grübeln an. Jedes Mal, wenn er vor diesem Gebäude stand. Das musste aufhören. Wieder betrachtete er die Trümmer. So wie es aussah würde das Grübeln ab jetzt zu Ende sein…

Jetzt musste er sich darauf konzentrieren, was die Hokage hier wollte und warum sie danach wie verrückt einer Katze hinterher gejagt war! Außerdem was das zwischen ihr und dem Kumo-Anbu war und warum dieser Brief sie so aufgeregt hatte!

Plötzlich schoss Kakashi ein Gedanke in den Kopf. Der Brief! Wenn er sich nicht irre hatte diese Katze etwas in ihren Krallen. Konnte der Brief aus Narutos alter Wohnung stammen? Er beschloss es herauszufinden, auch wenn er dafür ins Büro des Dorfoberhauptes einbrechen musste.

Mit diesem Entschluss lief er nach Hause. Erst mal brauchte er seine Ruhe. Die Gedanken an Naruto hatten seine Laune gedrückt…

 

--

 

Sheila hatte wirklich nicht übertrieben. Die Räume waren allesamt gut getrennt und  mit allem was man für einen Sprung in die angeschlossene heiße Quelle brauchte. Die Bestellungen von Essen und Trinken wurden gleich zu Anfang angenommen und sollten zur angegebenen Zeit über das Förderband serviert werden. Getränke bestellte man nach, indem man eine Klingel betätigte, während man die entsprechende Bestellung in einen Kasten neben der Zimmertüre warf.

Abgesehen vom Empfang musste man niemanden sehen, wenn man es nicht wünschte. War Gesellschaft gewünscht gab es auch die eine oder andere Geisha, die man für den Abend anfordern konnte.

„Untersteht euch!“ hatte Sheila gewarnt, vor allem Naruto. Er war kurz versucht gewesen so tun als hätte er ernsthaft Interesse an dieser Unterhaltung für den Abend. Sheilas Augen sagten ihm aber, dass sie ihm dann wirklich wehtun würde.

Nachdem das geklärt war gingen die Männer und die Frauen in verschieden Richtungen zu ihren gebuchten Zimmern.

Naruto und Takuya legten sogleich ihre Kleidung ab und gingen erstmal ins Wasser. Herrlich, befanden beide und einige Minuten saßen sie in entspannten Schweigen da.

Sie waren Männer, sie mussten sich nicht gleich um den neuesten Tratsch unterhalten. Das war bei ihnen erst beim Sake-Trinken angesagt.

„Vielleicht sollt‘ ich nicht fragen, aber…“ begann der Schwarzhaarige dann. „…schaffst du das bis zum Ende?“ Sein Ton war vorsichtig.

Eine Weile dachte Naruto darüber nach. „Ich denke schon, irgendwie.“ befand er dann und setzte sich leicht auf. „Im Großen und Ganzen hab ich kein Problem mit der Lage. Ich beschütze immerhin das was mir wichtig ist – meine Leute!“

„Was is‘ das ‚Aber‘?“

„Mit jeden Tag begreife ich mehr, dass in Konoha was nicht stimmt. Die Hokage weiß es noch nicht, aber ihr Dorf ist emotional gespalten!“ erklärte der Blonde.

Jetzt setze sich auch der andere auf. „Inwiefern? Wegen dir?“

Naruto nickte. „Offensichtlich gibt es mehr Personen, die an meine Unschuld – oder zumindest an einen triftigen Grund – glauben, als bisher angenommen.“ Takuya hob eine Augenbraue. Das waren ja mal Neuigkeiten.

„Is‘ das gut oder schlecht? Die Zeit wird’s zeigen, was?“ spekulierte er. Nachdem Naruto genickt hatte ließen sie das Thema vorerst fallen. Unausgesprochen waren sie beide der Meinung, dass das auch die Frauen etwas anging, wodurch es wohl besser war später zusammen ins Detail zu gehen.

Einige Zeit später saßen sie, in Bademäntel gehüllt, am Tisch und ließen sich das bestellte Essen schmecken. Schon viel lockerer schlugen sie ordentlich zu. Und das erste Fläschchen Sake hatte ihre Tischmanieren etwas gelockert.

„Übrigens!“ schmatze Takuya mit vollem Mund. „Meine Schwester wird dir oder Sheila bald auf‘n Zahn fühlen, falls du‘s noch nicht selbst gemerkt hast.“

„Ich bin mehr überrascht, dass sie erst jetzt auf den Gedanken kommt.“ schmatze Naruto zurück.

„Ihr habt es gut versteckt in Kumo – es kursieren nicht mal Gerüchte!“ stellte Takuya fest.

Naruto lachte. „Das ist dann wohl eine Sensation!“ Takuya stimmte in sein Lachen ein.

Und so machten sie sich einen fröhlichen Abend, mit mehr Alkohol, als vielleicht gut wäre…

 

Tamira kannte Sheila gut genug um zu wissen wann diese etwas auf dem Herzen hatte, das sie loswerden wollte. Während sie also ihrer Kollegin die Haare hochsteckte, damit sie in der heißen Quelle nicht nass wurden, fing sie an zu plappern.

„Was auch immer es ist, sag es gleich! Dann können wir die restliche Nacht darüber reden oder auch brüten, wenn’s kompliziert ist!“

Sheila legte den Kopf leicht in den Nacken um Tamira in die Augen sehen zu können. „Als Ausgleich musst du aber auch mit der Sprache rausrücken!“ forderte sie. Die Braunhaarige versteifte sich sofort. Wie konnte Shiela das gemerkt haben? Sie hatte sich doch solche Mühe gegeben. Sheila zog eine Augenbraue hoch. „Ich kenne dich so gut wie du mich, vergiss das nicht!“

Tamira lachte etwas verlegen, während sie in die Quelle stiegen. „Erwischt.“ murmelte sie. „Trotzdem, du zuerst!“ verlangte sie.

Jetzt wurde dagegen Sheila nervös. Sie sah Tamira deutlich an, dass diese bereits wusste, worum es ging. Daher atmete sie tief durch. „Du vermutest schon richtig, dass Naruto und ich ein Paar sind.“ murmelte sie verlegen.

„Ha, endlich! Und wie lange schon?!“ fragte ihre Freundin sofort.

Sheila nuschelte so stark, dass die Braunhaarige sie bitten musste das zu wiederholen. „Zweieinhalb Jahre…“

Tamira kreischte auf. „Das kann doch  nicht sein! In Kumo bleibt nichts so lange ein Geheimnis!“

„Wir haben es langsam angehen lassen, waren vorsichtig und…“ begann die Schwarzhaarige. „…und ich hab auch öfter einen Rückzieher gemacht.“ Sie sank tiefer ins Wasser. „Maximal zwei Tage später hab ich mich in seine Wohnung geschlichen und entschuldigt… Er hat mich immer erwartet und war kein bisschen sauer.“ Er hatte ihr nur ein Lächeln geschenkt und seine Arme ausgebreitet. Hatte ihr gesagt, dass er froh sei sie zu sehen. Sie war jedes Mal heulend in seine Arme gesunken. Er hatte sie nie bedrängt, nie einen Grund gefordert warum sie ihn zurückwies. Naruto hatte einfach gewartet bis sie bereit war, ihr Innerstes für ihn zu offenbaren. Er hatte ihre Angst gespürt…

„Wie hat das angefangen?“ fragte ihre Freundin. „Entschuldige, aber ich bin schrecklich neugierig. WIE um alles in der Welt konntet ihr das geheim halten? Wieso hast du nicht mal mir was gesagt?!“ Irgendwie klang sie beim letzten Satz verletzt.

Noch immer leicht zögerlich begann sie zu erzählen, wurde aber stetig sicherer. „Er ist mir sofort aufgefallen, na ja, immerhin wurde er von Raikage verfolgt…“ Tamira begann zu kichern. „Er war zu der Zeit wohl schon eine Woche in Kumo, aber ich hatte bis dahin immer nur gehört, dass ein ehemaliger Konoha-Nin nun zu uns gehört. Es traf mich schockierend.“ Sheila erzählte weiter und weiter. Nicht Narutos attraktives Aussehen war ihr zuerst aufgefallen. Sein Lachen war es. Und das Lachen des Raikage. Sie hatte das Dorfoberhaupt schon eine Ewigkeit nicht mehr Lächeln gesehen, geschweige denn lachen gehört. Genauso wie alle anderen in Kumo. Alle waren sich einig gewesen, dass das der Moment gewesen war, in dem das Dorf den fremden aus Konoha gemeinschaftlich akzeptiert hatte. Er hatte das Lachen mitgebracht. Seine Energie und seine Ausstrahlung hatten Sheila fasziniert.

Verschämt gab sie zu ihn danach immer zu beobachten, immer aus der Ferne. Er hatte Tsukihime in seine Obhut genommen, die immer alleine trainiert hat und dabei nur mühsam, die Tränen zurückgehalten hatte. Aber nicht nur Tsukihime, alle Kinder rannten schon bald zu ihm wann immer sie ihn sahen. Er schenkte jedem von ihnen sein Ohr. Dieses Verhalten wärmte Sheila immer mehr das Herz.

„Ich habe ihn aber nie angesprochen. So viele andere Frauen buhlten um seine Aufmerksamkeit, ich war mir sicher, dass er mir keinen zweiten Blick schenken würde.“ gab Sheila leise zu.

„Was hat sich dann geändert?!“

Jetzt grinste Sheila ein bisschen. „Wenn man es genau nimmt, ist dein Bruder Schuld.“ Irritiert quiekte die Braunhaarige auf.

Nach fast einem Jahr hatten sie in der Akademie das neue Schulsystem ausprobiert. Takuya und Sheila gehörten zu den ersten, die ihre Erfahrungen an die Schüler weitergaben. Beim ersten Mal hatten sie Naruto nur im Vorbeigehen gesehen, da er in die anderen Klassen ging. Sheila hatte ihm wohl eine Sekunde zu lange nachgesehen.

Takuya war unheimlich aufmerksam, auch wenn man es manchmal nicht merkte. Er hatte auf Sheilas Blick hin seine Schlüsse gezogen und veranlasst, dass sie beim zweiten Mal mit Naruto zusammen durch die Klassen gehen sollte. Da man sich zwangsläufig miteinander unterhielt, wenn man nicht gerade in einer Klasse war hatte sie Naruto besser kennengelernt. Und seine Geschichte!

Er hatte nie seine Vergangenheit verleugnet, oder den Fuchs in ihm. Die Schüler waren von ihm genauso gebannt wie Sheila. Das hatte sie damals veranlasst den Schülern von ihrer eigenen Leidensgeschichte zu erzählen und ihnen zu raten, den Weg des Shinobi nur zu gehen, wenn der Wunsch geliebte Menschen zu beschützen das wichtigste für sie sei.

Wenn sie sich aber nur zu zweit unterhalten hatten, fing Sheila anfangs oft an zu stottern. Er hatte nicht nach ihrer Familie gefragt, auch wenn er gemerkt hatte, dass da noch mehr gewesen war, als sie den Schülern gesagt hatte. Er hatte ihr einfache Freundschaft angeboten.

Tamira kannte den nächsten Abschnitt ihres Berichtes teilweise. Sie, Takuya und Tamira hatten sich dann immer besser mit dem Blonden angefreundet. Tamira hatte aber nie gesehen, dass Sheila ihn als jemand anders angesehen hatte als einen Kammeraden. Von daher war sie sehr neugierig, wie es weiter ging.

„Ich muss zugeben, dadurch, dass wir befreundet waren, hab ich ihn weniger beobachtet. Wir waren ja oft genug zusammen. Es war genug für mich.“ erklärte Sheila offen.

Tamira aber wusste was sie an der Geschichte störte. „Wie lange hast du es geschafft dir das einzureden?“ fragte sie frei heraus.

Sheila wurde verlegen. „Lange… Jeden Tag… bis ich die Wohnungstüre hinter mir geschlossen habe.“ sagte sie leise. „Dann ist alles in mir hochgekommen und ich habe nicht nur einmal mit meinen Tränen gekämpft.“ Doch so groß Sheilas Sehnsucht auch immer war. Die Angst in ihr hatte sie immer davon abgehalten Naruto etwas von ihren Gefühlen zu erzählen.

„Wie habt ihr es dann geschafft? Ich meine, du bist so stur, dass mit Sicherheit nicht du diejenige warst, die nachgegeben hat. Oder?“

Sheila schüttelte den Kopf und gab zu, dass Naruto sogar noch viel sturer war als sie. Sie hatte keine Ahnung, was er an ihr fand, da sie immer recht zurückhaltend gewesen war. Dennoch war sie eines Tages nachhause gekommen und wollte einfach nur weinen. In diesem Augenblick war er aus dem Schatten aufgetaucht, mitten in ihrer Wohnung.

„Naruto hat nichts gesagt, nur gelächelt und mir die Hand hingestreckt. Er hat mir die letzte Entscheidung überlassen…“

Von da an war es zwischen ihn klar gewesen. Dennoch schreckte Sheila oft zurück, ohne Vorwarnung. Dann schmiss sie Naruto aus der Wohnung, ohne Erklärung. Zwei Tage später erwartete er sie in seiner Wohnung.

„Vor zwei Jahren habe ich ihm dann die ganze Geschichte erzählt und durch sein Verständnis und sein Vertrauen bin ich ihm da komplett verfallen. Seitdem habe ich keinen Rückzieher gemacht. Seitdem sind wir ein heimliches Paar und wahren im Dorf die Fassade!“ schloss Sheila.

Tamira sah sie eine lange Zeit stumm an. Das war ja mal eine Beichte. Aber sie verstand ihre Freundin, dass sie so lange gezögert hatte.

Sie kannte Sheila besser als jeder andere. Die Schwarzhaarige hatte nicht nur ihren Vater als Kind verloren, sondern Jahre später auch ihren Bruder. Ihr Vater war Anbu gewesen und von einer Mission nicht lebend wieder gekommen.

Normalerweise sollten Anbus spurlos verschwinden, wenn sie starben, aber in Kumo-Gakure war man sentimental. Die Gefallenen wurden, wenn möglich, nach Hause gebracht, wo man ihnen eine anständige Feuer-Beerdigung abhielt.

Sheilas Bruder aber war gestorben, weil er seine Partnerin hatte beschützen wollen, als sie auf einer eigentlich harmlosen Mission, in einen Hinterhalt geraten waren. Man hatte ihn schwer verwundet und dann war er in  den Armen seiner Partnerin gestorben. Sie hatte daraufhin nur noch Sheilas toten Bruder zurück nach Kumo gebracht und sich dann selbst das Leben genommen. Sheila hatte diese Verzweiflungstat mitansehen müssen.

An beiden Männern hatte ihre Freundin sehr gehangen. Da wollte sie kein Risiko eingehen… Noch einmal lieben und diesen sterben zu sehen. Sie hatte wohl Angst so zu enden wie die Partnerin ihres Bruders.

„Und jetzt hast du keine Angst mehr?!“ fragte Tamira nach.

Sheila sah sie direkt an. „Doch, aber ich kann mein Leben nicht von Angst bestimmen lassen.“ gab sie zu.  „Naruto hatte auch Angst hierher zu kommen und hat es trotzdem getan. Er ist so stark… Außerdem bin ich mir bewusst geworden, dass ich es satt habe meine Liebe zu ihm zu verbergen.“ Sie verschränkte sauer die Arme. „Leider bin ich wegen seiner Ex darauf gekommen – und wegen dieser Hinata. Weil mich beide einfach krankhaft eifersüchtig gemacht haben. Ab jetzt sollen alle sehen, dass Naruto MIR gehört!“ stellte sie lautstark klar. Tamira sah sie mit offenem Mund an.

 

Am anderen Ende des Gebäudes fing Naruto aus unerklärlichen Gründen zu Husten an. „Kauen, dann Schlucken!“ erklärte Takuya besserwisserisch. Als Naruto sich aber nicht beruhigte begann er zu lachen. Der Blonde hatte doch gerade gar nichts gegessen, an dem er sich hätte verschlucken können.

Takuya klopfte ihm lachend auf den Rücken, bis sich Naruto beruhigte. „Geht’s wieder?“ fragte Takuya.

Naruto nickte. //Was war das denn gerade?!// fragte er sich.

Der Fuchs in seinem Inneren lachte schallend. //Dein Gespür ist besser als du selbst weißt!// Auf die Frage, was er damit meinte bekam er keine Antwort, nur brüllendes Lachen.

Etwas unbehaglich ließ er es auf sich beruhen…

 

„So! Ich weiß, du bist schockiert und hast viel zu verarbeiten, aber das hilft dir jetzt auch nichts!“ begann Sheila später beim Essen. Sie hatte ihrer Meinung nach lange genug darauf gewartet, dass ihre Freundin ihre Geschichte verarbeitete.

Tamira hielt ihre Essstäbchen mitten in der Luft an. Und lief plötzlich hochrot an…

Diesmal wurden Sheilas Augen groß. „Du…?“ Sie verstummte kurz, dann schimpfte sie los. „Also echt jetzt! Mir machst du Vorwürfe, dabei verschweigst du mir selber, dass du verliebt bist.“

„Entschuldige, es ist nur…“ druckste sie rum. „Meine Liebe ist unerwidert… und wird das auch ganz sicher bleiben.“ erklärte sie. „Er ist ganz einfach außerhalb meiner Liga.“

„Das dachte ich von Naruto auch! Jetzt spuck’s schon aus!“

Noch kurz verweigerte sie sich, dann sah sie ein, dass es nichts half. Tamira seufzte abgrundtief. „…Katsuro…“

Stille.

Im Raum tickte leise eine Zeigeruhr.

Tik-Tak-Tik-Tak.

Sheila blinzelte, öffnete den Mund zum Sprechen, schloss ihn wieder. Tamira wagte es kaum sie anzusehen. „Seit wann?“ brachte Sheila irgendwann hervor. Sie wollte sich vergewissern, dass es nicht nur eine Schwärmerei ihrer Freundin war.

„Seit meiner ersten Chunin-Prüfung…Er war auch dabei…“ Sheila zog scharf die Luft ein. Das lag 11 Jahre zurück.

„Heilige Scheiße, so lange bist du schon in ihn verliebt? Du hast nie was gesagt.“

„Wie auch? Damals wurde er zum Chunin, ich war nur ein kleines Mädchen. Er hat mir das Leben gerettet, aber mehr als reine Freundlichkeit war das nicht. Ich hab mich sofort verliebt, aber Maya meinte, das ist nur Schwärmerei. Ich hab ihr geglaubt…“ verteidigte sich Tamira.

„Aber das war es nicht, oder?“ fragte sie und schluckte den Kloss in ihrem Hals herunter. Maya war tot. Sie war mit Tamira und Sheilas Bruder im gleichen Genin-Team gewesen. Ihr Bruder war zwar ein Jahr älter, hatte aber einmal die Genin-Prüfung verbockt und musste ein Jahr wiederholen. So war er mit Tamira im Team gelandet… und Maya. Die sich nach seinem Tot ein Kunai ins Herz gerammt hatte…

Die Braunhaarige schluckte ebenfalls und schüttelte den Kopf. „Ich hab es nie geschafft richtig mit ihm zu reden. Und jetzt ist er weit außerhalb meiner Kragenweite…“ Noch immer waren ihre Wangen zartrosa überhaucht. Ein sanftes Leuchten kam von ihren Augen, genauso wie die deutlich sichtbaren, ungeweinten Tränen.

Sheila schüttelte fassungslos den Kopf. „Himmel, du bist echt in den Raikage verliebt!“

 

Begegnungen & letzte Kämpfe im Wald – Tag 4

Kapitel 17: Begegnungen & letzte Kämpfe im Wald – Tag 4

 

Sheila und Tamira warteten bereits etwas abseits des Eingangs vor der Taverne als Naruto und Takuya endlich zu ihnen kamen. Es war noch stockfinster, weil es gerade mal halb sechs war.  Aber anders konnten sie nicht rechtzeitig wieder in Konoha sein, um die Berichte aus dem Wald zu hören.

„Was braucht ihr denn solange?!“ keifte die Brauhaarige lautstark. Takuya zuckte heftig zusammen. „Jetzt seid ihr Schuld, dass wir uns extra beeilen müssen zurückzukommen!“

Als ihr Bruder anfing zu stöhnen begriff sie allerdings sehr schnell. „Geht das auch leiser, kleine Schwester? Mein Kopf fühlt sich an als feiern Grizzly-Bären eine Party!“ jammerte Takuya. Tamira runzelte kurz die Stirn, dann sah sie ihren Bruder genauer an. Und Naruto. Der sah ganz normal aus, aber Takuya hatte dicke blutunterlaufene Ringe unter den Augen und seine ganze Körperhaltung war in sich zusammengesunken.

Die beiden Frauen sahen sich an und verstanden was vor sich ging. „Eindeutig ein Kater!“ stellten sie fest. Sie seufzten theatralisch. „Und du Naruto? Hast du auch über die Stränge geschlagen?“ meckerte Sheila.

Der Blonde hob unschuldig die Hände. „Hey, mir geht’s gut, oder nicht? Du brauchst dich nicht wie eine Glucke zu benehmen!“ verteidigte er sich.

„Oh doch!“ verkündete sie unheilvoll. „Und weißt du auch warum?“ Naruto schüttelte den Kopf. „Weil du mir gehörst!“

Darauf vergaß sogar Takuya kurz seinen Kater. „Ihr habt euch ausgesprochen?“ fragte er seine Schwester, während Naruto noch völlig schockiert in Sheilas Augen sah. Aber erst als ihre entschlossen-aggressive Miene einem Lächeln wich, begann er zu glauben sich nicht verhört zu haben. Die Unterhaltung von Takuya und Tamira neben ihnen bekam er nicht mal mit.

„Ist dir das auch nicht zu offiziell?“ fragte er plötzlich grinsend und freute sich tierisch, dass Sheila statt sauer zu werden in seine Arme sprang.

„Blödmann! Was denkst du denn? Dass ich weiterhin zulasse, dass dich alle Frauen in Kumo anschmachten und dich mir wegnehmen wollen?“ fauchte sie. Impulsiv schlang sie Arme um seinen Nacken. „Meine einzige Sorge ist dabei nur, ob Tsukihime unsere Beziehung auch akzeptieren wird.“ murmelte sie dann.

Naruto lachte leise und gab ihr einen Kuss auf die Haare. „Das wird schon.“

„Das wird einen Skandal in Kumo auslösen!“ murmelte Takuya und brachte sogar ein schwaches Grinsen zustande.

Sheila drehte sich in Narutos Armen zu Takuya. „Warum soll ich denn deiner Schwester in irgendwas nachstehen?“ fragte sie provokant. Während die Männer verwirrte Mienen machten, kicherte Sheila und Tamira wurde rot bis in die Haarspitzen.

„Sheila!“ keifte sie. „Du musst nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen!“

„Worum geht’s?“ fragte Naruto, da Takuya seine Sprache noch nicht ganz unter Kontrolle hatte, seine Miene aber deutlich eine Frage enthielt. So schnell konnten sie gar nicht reagieren war Tamira schon losgelaufen und ließ ihre Kameraden stehen. Sheila löste sich ebenso schnell aus Narutos Armen und holte ihre Freundin nach einem kurzen Sprint schnell ein.

„Hör auf dich zu wehren!“ schrie Sheila. „Glaub mir, Naruto kann dir sicher helfen, damit du auch…“

„Klappe!“ rief Tamira panisch und hielt ihrer Freundin den Mund zu. Nervös sah sie zu dem Blonden, der nicht mehr dort stand, wo er sollte. Takuya kam scheinbar gelassen auf sie zu, was aber vermutlich nur optische Täuschung war.

Die Braunhaarige spürte plötzlich wie die Erde sich unter ihren Füßen bewegte. Sheila hielt sie lange genug fest bis Narutos Jutsu Tamira bewegungsunfähig gemacht hatte. Ergeben sackte sie zusammen. „Mist!“ fluchte sie leise.

Naruto sprang von dem Baum, auf dem er gesessen hatte und sah die Frauen neugierig an. „Euch zwei allein zu lassen war wohl ein Fehler. Da kommen nämlich, wie es aussieht, so einige Geheimnisse ans Licht!“ bemerkte er. Takuya trat zu ihnen und wollte deutlich sichtbar auch wissen was abging, aber Naruto sah auch, dass Tamira noch nicht vor ihnen allen darüber reden konnte. Da er aber selber ziemlich neugierig war, entschied er sich für einen Mittelweg. „Ich mach dir einen Vorschlag Tamira.“

Frustriert sah sie ihn an. „Dass du mich loslässt, wenn ich mit der Sprache rausrücke?“ fragte sie sarkastisch.

Zu aller Erstaunen aber schüttelte er den Kopf. „Wir lassen dich erstmal in Ruhe, unter der Bedingung, dass du uns in Konoha aufklärst… Wenn Takuya nicht mehr so verkatert ist, und nicht mehr nur die Hälfte registriert!“ schlug er vor und sah seinen schwankenden Kollegen an.

Naruto lächelte Tamira an und wartete geduldig, als sie das Für und Wider abwog. „Na schön, dann eben in Konoha beim Frühstück!“ ergab sie sich. Sich komplett quer zu stellen würde ja doch keinen Sinn machen.

Daraufhin löste Naruto sein Jutsu auf und die Kumo-Nin machten sich auf den Weg zurück nach Konoha. Da es noch so früh war verzichtete Naruto auch auf seine Maske. Er würde sie erst später wieder aufsetzen.

Sie alle schwiegen die meiste des Weges, aber es war ein friedliches Schweigen.

Kurz vor den Toren sprach Tamira dann das an was ihr schon seit gestern auf der Zunge lag. „Hey Naruto! Hat Tsukihime wircklich…?“ Sie ließ den Satz unvollendet, Naruto verstand auch so.

Er hatte noch nicht wieder seine Maske auf, deshalb sahen seine Freunde den leicht finsteren Blick! „Ja, und anscheinend in vollem Bewusstsein!“

„Aber kontrolliert, nicht wahr?!“ fragte Tamira und bekam ein Nicken zur Antwort. Sie legte nachdenklich einen Finger an die Lippen. „Ich frage mich, was sie so wütend gemacht hat, dass sie so viel riskiert hat?“

„Und wieso glaubt die Hokage, dass es eine Briefbombe von Sara war? Sie will schließlich unbedingt wissen wer Hachibi hat. Das wäre doch ihre Gelegenheit!“ gab Sheila zu bedenken.

Ups! Dafür würde er jetzt definitiv eine auf den Deckel bekommen. „Ich habe mit einem der Anbus geredet und ihn gebeten es zu vertuschen!“

„WAS?! Du hast einem Konoha-Anbu gesagt wer Hachibi hat?“ schrie Tamira ihn an und kam damit Sheila zuvor, die genauso sauer schien.

Nur Takuya blieb ruhig, aber nicht wegen seinem Kater. „Macht ma‘ halblang, Mädels! Er wird‘s wohl kaum jemand‘m sag‘n, der sofort zur Hokage rennt!“ rief er zur Ordnung.

Doch die Frauen gaben sich noch nicht zufrieden. „Außerdem hab ich nur gesagt, dass Hachibis Macht benutzt wurde, nicht aber von wem!“ stellte der Blonde klar. „Ich kenne diesen Anbu recht gut und vertraue ihm, zu Recht!“

„Ist er einer von denen, die an deine Unschuld glauben?“ fragte Takuya und brachte damit die Frauen aus dem Konzept, da sie ja noch keine Zeit hatten dieses Thema zusammen zu erörtern.

„Ja, er hat offen gesagt, dass er Naruto Uzumaki immer noch als Freund sieht. Und er hat sich gefreut mich zu sehen…“ Letzteres murmelte er nur etwas verwundert zu sich selbst und hoffte dass es vor allem Sheila nicht hörte.

„Was war das?!“ Sheila verengte die Augen. „Naruto!“ schimpfte sie und kam auf ihn zu, mit ausgestreckten Händen, als wolle sie ihn erwürgen!

Bevor sie dies aber tun konnte, tat er das was sie ihm so lange verboten hatte. Er zog sie in seine Arme und küsste sie vor den Augen ihrer Kollegen! Fast sofort beruhigte sie sich und schmiegte sich sanft an ihn. Dann sahen sie beide die Geschwister an, die sich an diesen Anblick wohl nach gewöhnen mussten.

„Na schön, aber warum hast du mir nichts gesagt? Ich bin ihre Ausbilderin!“ beschwerte sich Tamira, nachdem sie sich gefangen hatte.

Naruto grinste sie schuldbewusst etwas schief an, dann legte er seine Maske auf. „Ich hab’s vergessen! Lag vermutlich an meiner depressiven Stimmung!“ gab er zu.

Tamira ballte die Hand zur Faust und knirschte mit den Zähnen. „Du!!“ stieß sie hervor. „Lauf!“

Und schon begann eine der üblichen Hetzjagten, diesmal war Naruto das Freiwild. Während Naruto lachte, schrie die Braunhaarige etliche Verwünschungen und Drohungen. So durchquerten sie das Tor und weiter. Naruto sah im Laufen kurz zurück und merkte, dass Tamira schon kräftig aufgeholt hatte.

Er richtete seinen Blick wieder nach vorne und wäre dadurch beinahe in Shikamaru und Choji gerannt. In letzter Sekunde sprang er über sie und nutzte ihre Schultern als Halt. Verwundert blickten sie auf.

„Entschuldigung!“ rief der Blonde und flüchtete weiter, Tamira hinter ihm.

Shikamarus Blick wurde genervt. „Das sollen die Kumos sein? Verhalten sich wie Genin. Echt nervig!“

Choji lachte dagegen. „Sei mir nicht böse, aber der Anbu erinnert mich gerade irgendwie an Naruto!“ lachte er weiter und auch Shikamaru schmunzelte kurz. Wo Choji Recht hatte…

Was der Chaot wohl gerade machte? Ging es ihm gut?

Im nächsten Moment sahen sie sich irritiert an. Sie erinnerten sich an Naruto, aber sie fühlten keinen Hass, nicht die geringste Spur. Nur Neugierde wo er steckte und freundschaftliches Interesse ob es ihm denn gut ging. Warum? Sonst kamen die negativen Gefühle doch von alleine. Nicht so heute. Heute war ihr Verstand klar, wenn sie an den Blonden dachten.

Shikamaru begann zu grübeln. Weit kam er jedoch nicht, da rannten sie beiden anderen Kumo-Nin auf sie zu. „Habt ihr unsere Kollegen gesehen?!“ fragten sie atemlos. Wieder lachend zeigte Choji in die Richtung, wo die beiden verschwunden waren. Die Kumos bedankten sich und liefen los.

„Das war ja merkwürdig!“ kommentierte Shikamaru die ganze Situation. Insgeheim beschäftigte ihn aber noch die Abwesenheit der negativen Gefühle….

 

--

 

Während die Kumo-Nin sich die nächsten Berichte anhörten, begann in der Akademie von Konoha allmählich der Unterricht. Iruka hatte schlecht geschlafen und war dadurch zu spät dran. Und mehr als übellaunig.

Er betrat mit finsterem Blick das Lehrerzimmer der Akademie. Das Gespräch am Vortag war nicht so gelaufen wie es sollte. Eigentlich hätte Tsunade diesen Verräter gleich am ersten Tag verjagen sollen. Berater des Raikage hin oder her! Was fiel diesem Raikage auch ein jemanden wie Naruto in sein  Dorf zu lassen und ihn sogar zum Berater zu machen?! Allein die Tatsache, dass er Naruto nach Konoha geschickt hatte, trotz dessen was der Blonde getan hatte, war schon eine Kriegserklärung in Irukas Augen. Wieso sah die Hokage das nicht? Naruto war sicher nur hier um Konoha auszuspionieren, bevor Kumo-Gakure seine Kriegspläne einleiten würde. Ganz sicher!

„Hey Iruka, was hast du denn schon wieder für eine Laune? Das geht seit Tagen schon so!“ wurde er plötzlich von der Seite angesprochen. Er drehte sich um und schenkte der Frau nur einen weiteren finsteren Blick.

„Gar nichts, Sakura! Außer dass die Hokage einen Riesenfehler begeht!“ motze er rum.

Die Pinkhaarige legte den Kopf schief. „Wieso? Weil sie die Akatsuki vor dem Dorf nicht ernst nimmt?“ fragte sie.

„Nein! Weil sie diese Typen aus Kumo einfach rumlaufen lässt! Vor allem diesen ‚Anbu‘!“ keifte er, wobei er das Wort ANBU aussprach wie ‚Kakerlacke‘, oder so ähnlich.

Sofort sprang sie darauf an. „Ja genau, der ist zum Kotzen. Hab ihn neulich im Briefturm getroffen. Ich bin ganz sicher, dass er mich am liebsten abgemurkst hätte. Ich hasse den Kerl, fast so sehr wie ich Naruto hasse!“ erboste sie sich.

Irukas ballte die Hände zu Fäusten. Wie Recht er Sakura doch geben konnte. Sie hatte wegen dem Uzumaki so sehr gelitten. Immerhin hatte er ihren Verlobten getötet als er die Uchihas umgebracht hatte.

Sakura war diejenige gewesen, die die Uchihas ins Dorf geführt hatte und die Hokage davon überzeugte, dass sie eine Bereicherung für Konoha sein würden.

Die Pinkhaarige war ihnen begegnet als sie von einer Mission zurückgekehrt war, kurz vor den Toren Konohas. Sie hatte sich wohl sofort in einen jungen Mann verliebt und er sich in sie. Und die Clans-Mitglieder waren von ihr angetan gewesen. So war sie sozusagen sofort zu einer zukünftigen Schwiegertochter geworden. Sakura hatte stets die meiste Zeit mit ihnen verbracht und war demnach am meisten getroffen als sie getötet wurden.

Iruka hatte ihren schrecklichen Zusammenbruch hautnah erlebt und sich daher an die Verfolgung des Mörders gemacht. Dass es ausgerechnet Naruto gewesen war hatte ihn kurz zurückschrecken lassen, aber Sakuras Schmerz hatte einen unglaublichen Hass auf den Blonden in ihm entfacht. Genauso wie bei den Anderen. Jedoch hatten sie Naruto unterschätzt und noch größere Trauer folgte.

Ab da fing das Dorf an ihm nicht nur zu grollen, sondern zu hassen.

„Hört ihr zwei bitte endlich mal auf Gift zu versprühen und macht euch auf den Weg in die Klassen? Es hat bereits geläutet!“ wurden beide angeschnauzt. Weder Iruka noch Sakura sahen die Person an. Sie schnappten sich nur fluchend ihre Unterlagen und verschwanden in Richtung ihrer Klassen.

Man hatte Sakura zur Lehrkraft an der Akademie degradiert, da jeder gesehen hatte was sie mit Konohamarus Bein gemacht hatte. Sicher, niemand war begeistert gewesen, dass der Hokage-Enkel einen Verräter seinen Bruder nannte, aber was Sakura ihm angetan hatte empfanden alle als maßlos übertrieben. Deswegen wurde ihr ihre Position im Krankenhaus entzogen, da viele Angst vor einem Ausraster hatten.

Dass sie jetzt die Schüler unterrichtete, die nächste Generation, war zwar manchen nicht ganz geheuer, aber besser als sie auf die Verletzten und Kranken loszulassen.

Und inzwischen schien sie sich mit der Lage arrangiert zu haben…

 

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Zurück in ihrer Gaststätte holten die Kumo-Nin ihr verpasstes Frühstück nach. Takuya ging es inzwischen besser und er hatte auch die Berichte halbwegs klar bei sich behalten.

„Warum war’n die alle so irritiert über’s Holzelement von dies’m Mädchen?“ fragte er in Runde, obwohl klar war, dass Naruto die Antwort geben würde.

„Sie sind sich nicht im Klaren darüber, dass sich die Welt verändert und damit auch die Chakren die sie hervorbringt.“ Da seine Kollegen wussten, was er meinte, musste er das nicht näher erklären.

„Dann sollten wir ihnen Kaya wohl besser nicht vorstellen, sonst bekommen sie womöglich einen Herzinfarkt bei ihrem natürlichen Diamant-Element.“ warf Tamira lachend ein, wofür sie einen Seitenblick von Sheila bekam. Wo sie schon mit Kaya anfing…

„Stimmt. Mich würde es nicht überraschen, wenn Seiji diese Himeno nach der Prüfung zum Training einlädt. Da er sie gerettet hat, weiß er, dass sie das dringend nötig hat. Vielleicht bekommt Sheila ja eine Gelegenheits-Schülerin…“ unterbrach Naruto den heimtückischen Plan seiner Partnerin. Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Ironie, wenn man davon ausging wer Himenos Ausbilderin war, fand er.

„Wohl kaum, das wird dann schön deine Aufgabe sein! Schließlich bist du besser mit Nin-Jutsu als ich. Ich kenne mich mit Gen-Jutsus besser aus.“ stellte Sheila klar. Und zu welcher Art Jutsu Holz gehörte war wohl nicht schwer zu definieren.

Naruto hob eine Augenbraue, sagte aber weiter nichts. Abwarten war wohl am besten angesagt. „Gut, jetzt mal aber was anderes.“ erwiderte er darauf. Als er seinen Kopf zu Tamira drehte, hörte diese sofort auf zu kauen. „Wir hatten einen Deal, also raus mit der Sprache!“

„Ja, genau. Nachdems’te so rot angelauf’n bist, geht’s sicher um ‘nen Kerl! Wer, kleine Schwester?!“ forderte Takuya darauf hellhörig, wobei er bei Letzterem deutlich den Ich-beschütze-meine-kleine-Schwester-Tonfall hatte. Die Männer starrten sie offen an und Sheila beobachtete dagegen die Männer. Auf ihre Reaktionen war sie besonders gespannt.

Tamira seufzte. „Okay, also… Ja, ich bin verliebt… seit nahezu elf Jahren…“ begann sie zögernd. Takuya fiel die Kinnlade herunter.

„In wen?“ fragte Naruto ernsthaft interessiert. //Das wird Katsuro gar nicht gefallen!// dachte er mit finsteren Gesicht.

Da Tamira wieder anfing zu stottern und man aus dem Gestammel nichts verstehen konnte mischte sich Sheila ein. Takuya wurde schon richtig verärgert, aber mehr Sorgen machte sie sich um Narutos finstere Miene. Sie konnte sich nicht erklären, was ihn so störte, aber wahrscheinlich passte es ihn nicht sich in etwas einzumischen, dass Tamira schon so lange Zeit nicht hinbekommen hatte. Womöglich würde er ihr doch nicht helfen können, immerhin war er dem Raikage gegenüber sehr treu und würde vielleicht deshalb nichts über ihn erzählen, das Tamira für eine gezielte Verführung nutzen konnte. „Sie ist in den Raikage höchstpersönlich verliebt!“ Takuya verstummte und sah seine Schwester undefinierbar an. Naruto dagegen blinzelte einige Male…

…und fing an schallend zu lachen.

Verdammt! „Hör auf zu lachen, es ist ernst, Naruto!“ schrie die Schwarzhaarige ihn an. Doch da half nichts, er lachte weiter. Tamira wurde zwar kreidebleich, aber irgendwie fand sie sein Lachen nicht herablassend oder spöttisch, sondern fröhlich. Als wäre er erleichtert und lachte gleichzeitig über etwas, dass nur er wusste.

„Ist das der Grund, warum du in seiner Gegenwart immer so angespannt bist? Damit er nichts von deinen Gefühlen bemerkt?“ fragte er, für einen Moment ruhig. Als sie nickte, lachte er wieder. Allmählich waren alle seine drei Kollegen deutlich irritiert. „Und lasst mich raten…“ versuchte er lachend einen Satz zu formulieren. „Von mir wollt ihr jetzt Mittel und Wege wissen, wie sie ihn rumkriegen kann?“

„Ja, was ist daran so lustig?“ fragte Sheila.

„Die simple Tatsache, dass das ganz einfach ist. Wenn du willst rede ich mit Katsuro – ich bin sicher…“

„Nein, Naruto, lass es bitte!“ warf Tamira ein, leicht geknickt. Wenn man es im hellen Tageslicht aussprach wirkte alles noch viel dümmer und unmöglicher. „Er empfindet sicher nicht das Gleiche wie ich!“

Naruto sah sie schelmisch aber ernst an. „Darauf würde ich an deiner Stelle nicht wetten!“ Sofort wurden alle hellhörig. Jetzt würde er ihr mal was zum Nachdenken geben. „Glaubst du wirklich, dass er dich nur wegen Tsukihimes Fortschritte ständig in sein Büro ruft?“

Alle stutzten. „Ja, wieso auch sonst?“ Tamira klang ein wenig verwirrt, da schüttelte der Blonde den Kopf.

„Katsuro macht das um dich zu sehen. Er meint, dass ist die einzige Gelegenheit, bei der du deine ganze Aufmerksamkeit ihm schenkst!“ erklärte Naruto und grinste. Nicht nur über die drei verblüfften Gesichter. „Er denkt nämlich, dass du ihm zu jeder anderen Gelegenheit aus dem Weg gehst!“

In Tamiras Augen glomm Hoffnung, aber auch Zweifel. „Es fällt mir schwer das zu glauben! Ich meine, bisher…“ Sie zuckte hilflos mit den Schultern.

Naruto beschloss ihr ein wenig Mut zu machen. „Du hattest doch vor etwa einem halben Jahr einen Freund, erinnerst du dich?“

Sie sah ihn an als hielte sie ihn gerade für dämlich. „Klar, aber damals wollte ich einfach versuchen Katsuro zu vergessen… Aber es hat nichts geholfen oder gar verändert. Katsuro ist Raikage, also unerreichbar für mich!“

„Erinnerst du dich, wie mies seine Laune damals war?“ Tamira wirkte wieder verwirrt und versuchte sich zu erinnern.

Da fing ihr Bruder an zu lachen. „Stimmt, er war ungenießbar. Er hatte da ja mal sein ganzes Büro verwüstet!“

Da fiel bei der Braunhaarigen der Groschen. „Ja genau, ich erinnere mich an das zertrümmerte Büro. Ich hatte mich mit meinem damaligen Freund darüber unterhalten.“ fiel es ihr ein. „Das soll wegen mir gewesen sein?“

Naruto nickte. „Ich hatte Katsuro damals dann mal zum Trinken, außerhalb des Dorfes, mitgenommen, um ihn abzulenken. Er betrank sich schweigend, was untypisch für ihn ist. Normalerweise flucht er wie ein Rohrspatz.“ erzählte Naruto. „Irgendwann dann ist er plötzlich ohne Vorwarnung in die Luft gegangen und hat sich all seinen Frust und seine Gefühle für dich von der Seele geschrien. Er hatte auch recht detaillierte Mordgedanken deinem Freund gegenüber. Das Einzige, das ihn davon abhielt, war, dass du anscheinend glücklich warst.“

„Also denkt er, dass sie eine Abneigung gegen ihn hat?!“ fragte Sheila. Als der Blonde nickte fragte Tamira schockiert wieso.

„Überleg mal, bei allen bist du entspannt und offen. Nur bei ihm bist du immer angespannt. Er kann ja nicht ahnen, dass das von deinen geheimen Gefühlen kommt. Also begnügt er sich mit dem Foto von dir, das er in seinem Schreibtisch versteckt hat!“ Auf diese Worte hin öffnete Tamira verblüfft den Mund und lief rot an.

Sie legte ihren Kopf in die Hände und stöhnte frustriert. „Was mach ich denn jetzt? Die Prüfungen dauern noch ewig. Am liebsten würde ich sofort nach Kumo zurück reisen um herauszufinden, ob er wirklich dasselbe fühlt wie ich!“

Kurz schwiegen alle. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen sie hätten dieses Thema nicht angeschnitten. Nur Naruto unterhielt sich stumm weiter, mit Kurama.

//Ich könnte sie hinbringen.// schlug der Fuchs vor.

Naruto war zuerst erstaunt, dann grinste er innerlich. //Du willst doch nur mal wieder frei rennen, um Kaninchen zu jagen und es dir in meinem Bett bequem machen!// zog Naruto seinen Freund auf. Dieser lachte schallend. Erwischt! Aber dennoch… war es eine gute Idee.

Naruto legte Tamira tröstend eine Hand auf den Kopf. „Kyuubi könnte dich hinbringen.“ Alle starrten ihn plötzlich an. „Er ist schnell und könnte dich innerhalb eines Tages nach Kumo bringen! Dann kannst du dir einen Tag nehmen um alles zu klären und wärst in einem weiteren Tag wieder hier!“

„Du würdest drei Tage auf deinen Freund verzichten?!“

„Wenn du danach glücklich wärst, ja!“

„Und es würde ihm auch nichts ausmachen?“ fragte Tamira nach.

„Es war sein Vorschlag!“

Die Hoffnung in Tamiras Augen war wie eine kleine Sonne, die das Zimmer erhellte.

„Ich schlage aber vor, dass wir erst warten bis die Genin aus dem Wald zurück sind. Das hältst du doch sicher aus, oder?“ fragte Naruto. Tamira nickte glücklich. „Du und der Jii-chan, ihr kriegt das schon geregelt!“ grinste Naruto.

Tamira verzog das Gesicht. „Warum nennst du ihn eigentlich so? Er ist gerade mal 5 Jahre älter als du!“ beschwerte sie sich. Naruto grinste und gab keine Antwort.

Takuya war zwar erstaunt, dass er nie bemerkt hatte, wie verliebt seine Schwester war, aber er freute sich, dass es womöglich schneller mit ihrer Liebe klappen könnte, als sie sich vermutlich je zu träumen gewagt hätte. „Apropos Genin! Ich frage mich nur was mit meinem Team ist. Sie haben noch immer nicht angegriffen. Wenn sie nicht bald aktiv werden ist die Zeit um…“

 

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Beinahe als hätten sie ihren Lehrer gehört, begannen Zen, Masami, Kyoko und Noburu sich eine Strategie für ihre eben lokalisierten Ziele zu überlegen. Sie mussten schnell handeln, verdammt schnell, denn die Kusa-Nin die sie im Auge hatten waren so verzweifelt, dass sie kurz davor standen ihre Schriftrolle zu öffnen. 

„Wir müssen uns beeilen. Der Fluss hat mich so sehr irritiert, dass die schon kurz davor sind die Erd-Rolle zu öffnen.“ erklärte Kyoko, die mit ihrem Kekkeigenkei die Gruppe geführt hatte. Ihnen waren schon während der letzten Tage immer wieder Teams in Hörreichweite gekommen, doch durch Kyokos Spionage zu Beginn hatte sie gewusst, dass all diese Team Himmels-Schriftrollen hatten. Und sie brauchten unbedingt Erde.

„Dann heißt es jetzt improvisieren.“ bestimmte Zen, ihr Team-Führer. „Der Fluss war zwar bis jetzt für Kyoko ein Hindernis, aber er kommt uns dann doch gelegen. Masami und Kyoko, ihr schreckt sie auf.“ erklärte er.

„Sie sind auf der anderen Seite des Flusses.“ warf die Fledermaus ihres Teams ein.

Masami aber war zuversichtlich. „Das kriegen wir schon hin. Sensei-Naruto hat uns schließlich mal aufs offene Meer laufen lassen. Erinnerst du dich noch an den Sturm – Brrr!“ erinnerte sie ihre Kollegin. Diese nickte jetzt deutlich sicherer.

„Gut. Lockt sie von dort weg über die Brücke von vorhin auf die Inselspitze auf dem Fluss. Ich werde dort schon mal die Erde mit einem Wasser-Jutsu in Schlamm wandeln. Noburu, halt dich zurück, bis sie im Morast stehen und dann grill sie nach Kumo-Manier gut durch.“

„Au ja, das wird lustig. Dein Wasser- und mein Blitz-Element könnte man gar nicht besser einsetzten.“ machte er seiner Begeisterung Luft. Alle nickten und sprinteten los. Zen und Noburu liefen voraus. Zen um den Kampfplatz zu präparieren und Noburu um den Kusa-Nin bei der Brücke den Weg abzuschneiden und sie auf eben diese zu lotsen.

Masami und Kyoko kamen derweil in Sichtweite der Kusa-Nin. Diese waren schon sichtlich verzweifelt und angeschlagen, wodurch sie kurz das Mitleid der Mädchen erweckten. Aber die Tatsache, dass sie die Schriftrolle schon in Händen hielten, verleitete sie so viel Krach zu machen wie möglich, obwohl das sonst nicht ihre Art war.

Sie brachen aus dem Wald heraus und liefen mit lautstarken Provokationen über das nicht gerade ruhige Wasser des Flusses. Aber die Stromschnellen behinderten sie nur minimal.

Die erschöpften Genin am Fluss schraken fürchterlich zusammen und fluchten lautstark – sogar die beiden Mädchen. Offenbar sahen sie schon auf Distanz, dass die Kumos wesentlich fitter waren als sie selbst. Aber dadurch, dass sie nur zwei Mädchen gegenüberstanden glaubten sie wohl die Situation meistern zu können. Die Erd-Schriftrolle verschwand wieder in einer Tasche und die drei Kusa-Nin stellten sich in einer, wie es schien, gut trainierten Formation auf. Würde ihnen nur leider nichts bringen.

Masami stieß sich von einem im Wasser schwimmenden Baumstamm ab und drehte sich in der Luft so schnell auf ihre Gegner zu, dass diese sie nur verschwommen sahen. Mit mehr Kraft als eigentlich nötig krachte das Kumo-Mädchen mit ihrem Tai-Jutsu mitten in ihre Formation und löste die auf einen Schlag auf. Masami setzte aber noch einen drauf und drehte sich auf einem Handstand um sich selbst, wodurch sie die Kusa-Nin mit einigen gezielten Tritten schon mal in die richtige Richtung beförderte.

Die Kusa-Nin waren nicht dumm – sie sahen deutlich, dass sie unterlegen waren in ihrem geschwächten Zustand. Als dann auch noch Kyoko einige Fingerzeichen machte und gleich darauf zwei seltsam aussehende Kunai aus ihrer Tasche zog, wurde ihnen noch mulmiger zumute. Masami war hinter ihre Kollegin gesprungen, was ebenfalls kein gutes Zeichen war.

Letztlich brachte ein immens hoher und schmerzhafter Pfeifton sie in Bewegung. „Klasse, lass mich raten – Chakra-Tunnel?“ fragte Masami und lief mit ihrer Kollegin los. Sie nickte.

„Ich will ja niemanden von uns außer Gefecht setzen!“ erkläre sie unumwunden. Auch während dem Laufen hielt sie ihre Hände vor sich verschränkt und rieb immer wieder kurz die Kunai aneinander, die dann innerhalb des flexiblen Chakra-Tunnels ihre Gegner gezielt mit diesem schmerzenden Ton in Bewegung hielten.

Kurz darauf sahen sie, genauso wie die anderen Noburu – und bogen ohne große Ermutigung auf die Brücke ab. Sofort setzen sie ihnen nach und Kyoko versperrte ihnen mit ihrem pfeifenden Tunnel den Weg in den Wald. Masami und Noburu drängten sie indes weiter auf die Stelle zu, die Zen schon fertig hatte.

Da tauchte dann auch schon ihr Team-Führer auf uns attackierte den Jungen mit Wasserpeitschen, Masami stellte sich einem der beiden Mädchen. Interessanterweise suchte die Tai-Jutsu-Begeisterte sich das schwertschwingende Kusa-Mädchen aus. Kyoko dagegen bekämpfte das letzte Mädchen auf Distanz mit ihren Klangspielen und Noburu zog uns schob sie herum, wenn eben dieses Mädchen sie mit ihren eigenen Wind-Techniken zu erwischen versuchte.

Alle vier Kumo-Genin warteten aber nur darauf, dass ihre Gegner tief genug im Schlamm landeten. Sie sahen sich alle kurz an und starteten dann einen zeitgleichen Angriff – und die Kusa-Nin steckten fest.

„Was zur Hölle?!“ rief der Junge aus. Die Mädchen kreischten angeekelt. Dennoch merkten sie den plötzlichen Rückzug der Kumo-Genin. Und dass nur der zurückblieb, den sie für den schwächsten hielten, da er nur dem einen Mädchen beim Ausweichen geholfen hatte.

„Wir sehen und beim Treffpunkt!“ riefen die Mädchen, die mit Zen flüchteten und plötzlich sagte ihnen das Grinsen von Noburu, dass er auf keinen Fall der Schwächste war.

„NEIN!“ rief ein Mädchen geschockt. „Sind die Kumos nicht auf Blitze spezialisiert?“ erkannte sie ganz richtig. Ihre Kollegen wurden schneeweiß. „Er wird doch nicht-?“

„Oh, doch!“ verkündete er und formte sogleich Fingerzeichen. Panisch versuchten die Kusa-Nin davonzukommen, da traf sie auch schon der Donnervogel, der in den Schlamm einschlug und sie schrien wie am Spieß. Zuckend brachen sie zusammen. „Hoppla, war wohl ein wenig zu viel, aber immerhin sind sie nicht abgemurkst!“

„Ich glaub in der Erde war zu viel Wasser!“ hörte Noburu die Stimme von Zen über sich. Er hing mit einer seine Berg-Krallen an einem dicken Ast genau über ihm.

„Befürchte ich auch! Hey, da liegt die Schriftrolle!“ stellte er dann fest.

„Ich hol sie schon! Wir wollen ja nicht, dass du auch ein Nickerchen machst, wie die da!“ Während Zen daraufhin seine Chakra-Drähte nutzte um die Schriftrolle zu holen, lachte Noburu und machte sich auf den Weg zum Treffpunkt mit den Mädchen.

Diese hingen wie Zen mit ihren Krallen an Ästen und schaukelten fröhlich lachend vor und zurück.

 

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Während Takuya sich die Zeit nahm seinen Kater ein wenig auszuschlafen und die Frauen zum Shoppen gingen, nutzte Naruto die Gelegenheit und machte sich auf den Weg zur Aussichtsplattform über den Steinköpfen.

Er ging durchs Dorf ohne sich von den noch immer neugierigen Blicken stören zu lassen. Er fühlte sich dafür einfach zu beschwingt und, ja verdammt, glücklich. Sheila hatte endlich Mut gefasst und Tamira’s Gefühle würden schon sehr bald auch den Raikage zu seinem Glück führen. 

Vor ihm lag zwar ein ernstes Gespräch, aber nichts konnte Narutos Laune heute auf Dauer drücken…

 

Ibiki wartete bereits am Rande der Felswand, als Naruto dort eintraf.

„Ich frage mich ernsthaft wie du es an meinen Sicherheitsvorkehrungen vorbei in meine Wohnung geschafft hast.“ begrüßte ihn der Ältere und meinte damit die vorletzte Nacht. Nachdem Naruto mit Nato gesprochen hatte war dieser nämlich zu Ibiki gegangen um ihn die Nachricht zu bringen, dass er sich heute mit ihm treffen wollte.

Der Blonde gluckste unter der Maske. „Ja, die waren eine Herausforderung. Ich war zweimal am Überlegen, ob ich dir die Nachricht nicht auf der Türmatte liegen lasse.“

Ibiki hob eine Augenbraue. „Dann wäre ich heute sicher nicht hier. Zu verdächtig…“ kommentierte der Folter-Meister.

„Das dachte ich mir auch.“ antwortete Naruto und zeigte nach oben. „Wollen wir da oben weiter reden?“ schlug er dann vor. Ibiki nickte und zusammen bestiegen sie die Treppen zur Aussichtsplattform. Oben angekommen stellte sich Naruto unter einen kleinen Holzbau, der den Leuten wohl sonst Schutz vor Sonne oder Regen gewährte. Ibiki blieb außerhalb stehen, sodass er die Umgebung weiterhin im Blick hatte. Daraufhin legte Naruto erleichtert seine Maske ab.

„Wie ist es für dich die ganze Zeit mit Maske in Konoha herumzulaufen?“ fragte Ibiki als er Narutos Miene beobachtete.

„Sehr seltsam. Ich habe schon einige Leute getroffen, mit denen ich mich früher immer gut verstanden habe. Heute sind mir manche von ihnen fremd, andere immer noch irgendwie so vertraut wie damals.“ antwortete Naruto und dachte dabei an Konohamaru, Hinata und an Nato. Wobei ihn Letzterer inzwischen am meisten beschäftigte. Er und Terue, der Anbu mit der Gabe durch Wände zu sehen, benahmen sich im Bezug auf Naruto mehr als seltsam.

„Mit Sicherheit bist du auch schon jemandem begegneten, der an deine Unschuld glaubt… Bewusst oder unbewusst…“ warf Ibiki ein. Naruto sah ihn offen erstaunt an und betonte leise, dass es jedoch nicht nur eine Person war. Worauf wiederum sein Gegenüber nur nickte. „In Konoha geht etwas vor. Ich habe selbst auch schon bemerkt, dass mehrere Gruppierungen nicht so denken wie andere. Viele von der Anbu gehören dazu…“

„Das ist mir schon aufgefallen.“ bemerkte der Blonde.

Der Ältere zögerte kurz. „Meinst du, Konoha könnte sich noch ändern?“ 

Naruto wusste was er meinte, aber er war sich dennoch nicht sicher. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Was auch immer sich in Konoha ändert, der Großteil fürchtet mich noch immer. Und solange nicht die Quelle dieser finsteren Gefühle ausgemerzt wurde, kann es nie zu einer vollständigen Veränderung kommen.“ erläuterte er mit einem düsteren Stirnrunzeln.

„Also, glaubst du, dass sich noch etwas anderes in Konoha eingeschlichen hat, abgesehen von ihren Anstachelungen damals?“ fragte Ibiki neugierig, da er selbst allmählich auf das gleiche Ergebnis kam.

„Ich bin mir inzwischen sogar ziemlich sicher…“ murmelte Naruto. „Ich kann mir nur nicht erklären, was.“

„Wenn man dich darum bitten würde, würdest du Konoha helfen?“ Ibiki wollte mit dieser Frage wissen, ob Narutos Herz für Konoha völlig verloren war. Der Blonde blickte gedankenverloren in die Ferne und antworte erst sehr spät. Der Folter-Meister ließ ihn in Ruhe seine Gedanken ordnen, denn Geduld war in seiner Position unumstößlich wichtig. Als Naruto dann antwortete er wisse es nicht, hinterfragte Ibiki dies nicht. Vermutlich hätte er es auch nicht hinterfragt, wenn er ihm ein klares Nein gegeben hätte.

Was Naruto in Konoha erlebt hatte war nicht selten grundlos grausam gewesen. Von seiner Kindheit mal abgesehen, hatte man ihm auch als ehrgeizigen Jugendlichen nie den Respekt entgegen gebracht, den er verdient hatte.

Das betraf auch jene blutgetränkte Chunin-Prüfung, nach der Naruto so verstört geschwiegen hatte. Viele Genin waren damals gestorben, aber die Untersuchungen ergaben einwandfrei, dass die meisten durch Klingen getötet worden waren, kein einziger durch Krallen oder Fangzähne. Das hatte man allen öffentlich  erklärt, dennoch hatten viele Naruto die Schuld gegeben. Einige hatten sein Schweigen danach als Schuldbeweis gesehen, andere hatten begriffen, dass es wahres Entsetzen gewesen war.

Und als sie endlich alle begriffen hatten, dass Naruto, trotz aller negativen Erfahrungen, ein wahrhaft selbstloser Held war,… tauchte diese Bande von schmierigen Intriganten auf.

Ibiki war noch immer unklar, wie sie es geschafft hatten die sonst so misstrauische Hokage für sich zu gewinnen, trotz aller Proteste seitens ihrer Berater und der Anbu-Einheit. Der Vernarbte hatte lange einfach zusehen müssen, wie sie ihr Gift in die Herzen der Menschen pflanzten, im Auftrag von Orochimaru, wie er von Naruto erfahren hatte.

Das war damals gewesen als Naruto schwer verletzt nach dem Kampf gegen die Uchihas geflohen war. Er war jedoch nicht weit gekommen, seine Verletzungen waren zu schwer. Ibiki hatte auch damals verstanden, warum der Blonde sein Angebot ablehnte die Wahrheit zu offenbaren. Es war damals einfach zu spät für die Wahrheit gewesen. Narutos Vertrauen in seine Heimat endgültig zerstört. Also hatte er Naruto geholfen möglichst weit zu kommen und ihm dabei so gestützt, dass Naruto sich auf seine Heilung konzentrieren konnte. Als sie dachten, es sei sicher, hatten sich ihre Wege getrennt und Ibiki war enttäuscht von der Engstirnigkeit seines Dorfes, doch trotzdem zu loyal zu seiner Heimat und anders als Naruto noch fähig die guten Seiten von Konoha schätzen zu können.

Ibiki beschloss, dass es wohl besser war über erfreulichere Dinge zu sprechen und so fragte er Naruto nach seinem Leben in Kumo-Gakure. Sofort schlug dessen Laune um.  Plötzlich war er wieder der lebenslustige junge Mann, den Ibiki vor einer scheinbaren Ewigkeit gekannt hatte.

Einige Zeit sprachen sie nur darüber und Naruto brachte einige Anekdoten um den Raikage zum Besten, sowie über viele andere Leute seiner neuen Heimat. Auch seine Lebenspartnerin und seine Ziehtochter waren Inhalt ihres Gesprächs und Ibiki freute sich für Naruto. Er hatte dieses Glück in Kumo verdient.

„Was ich jedoch bis heute nicht verkrafte ist wie sie mich rufen!“ schüttelte er den Kopf.

Ibiki grinste amüsiert. „So? Wie denn? Kindskopf?“ fragte er.

Naruto verdrehte die Augen. „Viel schlimmer! Sie nennen mich ‚Naruto-sama‘!“ rief er aus. Sein Gegenüber war einige Sekunden ziemlich verblüfft, dann brach er in Lachen aus.

„Und das schockiert dich? Sollte es dich nicht eher freuen?“ wollte Ibiki wissen.

Naruto fasste sich an die Stirn. „Mag sein, aber es irritiert dennoch, wenn ich so von Leuten angesprochen werde, die um einiges älter sind als ich. Eigentlich sollte ich sie mit ‚-sama‘ ansprechen, nicht umgekehrt!“

Ibiki grinste breit. „DU bist nicht der Typ, der solche Worte benutzen würde.“ stichelte er.

Narutos Augen blitzen erheitert. „Na hör mal, ich bin erwachsen!“ Auf Ibikis Erwiderung, dass er niemals ganz erwachsen werden würde, musste er herzhaft lachen. Und ihm widerwillig zustimmen.

 

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Als im Wald die Sonne im Zenit stand machte eine Gruppe Ame-Nin gerade eine kurze Rast um sich auf ihre Gegner vorzubereiten. Diese waren zwar ganz eindeutig unterlegen, da sie noch nicht einmal registrierten, dass die Ame-Nin sie schon lange entdeckt hatten, aber Vorsticht ging immer vor. Das hatte ihnen ihre Sensei als aller erstes beigebracht.

„Sind die echt so blind, dass sie nicht merken, wie wir unser Tempo verlangsamt haben um sie zum Angreifen zu provozieren?“ fragte die Feuer-Nutzerin der Ame-Nin, Keiko.

„Offenbar nicht. Aber das ist ja auch kein Wunder. Wie sollen diese Schwächlinge auch wissen, dass die Wassertropfen auf den Blättern Signale an mich schicken. Ist schließlich eine wenig bekanntes Spezial-Jutsu unseres Dorfes.“ erwiderte der Teamführer Nagata.

„Ich bin ja mal gespannt, welche Techniken sie anwenden werden. Außer ein großes Mundwerk, das man quer durch den Wald hört, und diesen Insekten scheinen die ja nicht viel drauf zu haben.“ meinte die letzte des Teams, Satomi. Die anderen zuckten mit den Schultern und so warteten die Ame-Genin einfach ab.

 

„Also dann mal los. Fuyumi, du machst uns mit deiner Erde Brücken über dieses ganze Gestrüpp, damit Koichi und meine Insekten schneller bei denen sind.“ kommandierte Ichino.

Fuyumi kaute aber nur mit finsterem Blick an ihrem letzten Kaugummi. „Wieso denn? Deine Insekten können sie doch auch so schnell genug erreichen.“ maulte sie.

Während Ichino sich ein Blick-Duell mit dem Mädchen lieferte betrachtete Koichi das mit Belustigung. Gleich würde Fuyumi wieder mit ihren Kaugummi-Blasen anfangen und damit einen riesigen Streit vom Zaun brechen. Ein ominöses Knacken aber ließ alle zusammenzucken.

Hektisch sahen sie sich um. Hatten die Ame-Nin sie etwa entdeckt? Nein, zum Glück nicht. So ein Mist, ein Streit wäre jetzt wohl doch nicht so gut. Sie waren zu nah bei ihren Gegnern… und die Zeit lief ihnen davon.

„Na schön, ich mach’s!“ gab das Mädchen dann doch noch klein bei. „Aber wenn es schief läuft gebt nicht mir die Schuld!“ stellte sie klar.

Die Jungs sahen sie nur finster an, zur Abwechslung mal einer Meinung. Aber für den Moment war die Schriftrolle wichtiger als ihr Rumgezicke. Während sie ihre Fingerzeichen machte stellten sich die Jungs in Position.

 

„Sie fangen an. Das sieht mir nach einem Erd-Jutsu aus! Vermutlich eine Brücke, oder so!“ bemerkte Nagata.

„Kein Wunder, dass sie das versuchen. Bei dem Gestrüpp. Na dann, Zeit für meinen Auftritt. Ich übernehme die Insekten, kümmerst du dich um den Jungen?!“ fragte Satomi und bekam ein Nicken von Nagata.

„Wie langweilig. Ich will auch!“ beschwerte sich Keiko.

„Wenn wir sie mal erwischt haben, kannst du dich um das Mädchen kümmern, versprochen!“ beruhigte sie Nagata. Das Mädchen schnaubte nur und beobachtete ihre Kollegen wie sie Fingerzeichen formte. Sie erkannte sofort was jeder von ihnen für ein Jutsu benutzten würde.

Als die Brücke aus Erde die Ame-Nin erreichte und die Konoha-Genin wieder ihre Gegner im Auge hatten, sahen diese, dass etwas nicht stimmte. Die waren nicht überrascht, sondern kampfbereit. Darauf geschahen einige Dinge gleichzeitig. Satomi setzte das Jutsu der Schmiere ein und dadurch klebten alle getroffenen Insekten fest und waren somit keine Hilfe mehr. Ichino fluchte.

Fuyumi verschluckte sich vor Schreck an ihrem Kaugummi und die Brücke, auf der Koichi stand, wackelte. Das, zusammen mit dem Wasser-Jutsu von Nagata, machte die Erde weich und glitschig, sodass Koichi abrutschte. Ichino sah, dass da noch etwas kommen musste und wich zur Seite aus. Fuyumi sah das nicht mal, da sie krampfhaft husten musste. So sah sie dann auch erst in letzter Sekunde die Feuerkugel auf sich zukommen. Sie ließ sich gerade noch rechtzeitig auf den Boden fallen um sich zu retten. Dabei schürfte sie sich die Knie auf und heulte auf. Aber da sie einen weiteren Angriff fürchtete krabbelte sie schnell hinter einen Baum. Da sah sie Ichino, der sich ganz offensichtlich versteckte und sie wissentlich in diese Gefahr gebracht hatte. Wütend sah sie ihn an.

„Ihr Mistkerle! Wie konntet ihr von unserem Angriff wissen?“ schrie Koichi erbost bevor Fuyumi den Insekten-Züchter anfahren konnte. Gemeinsam begaben sie sich daraufhin aus ihrem Versteck. Das wollten sie auch wissen.

Die Ame-Nin erklärten ihnen darauf, überheblich grinsend, die Sache mit den Wassertropfen. Daraufhin knallten bei den Konoha-Nin die Sicherungen durch. Aber anstatt ihre Wut auf die Ame-Nin zu richten, fingen sie an sich gegenseitig die Schuld am Scheitern des Plans zuzuschieben. Vermutlich hörte man sie noch in einiger Entfernung sehr gut.

„Das ist doch jetzt nicht deren Ernst, oder?“ fragte Keiko.

Satomi sah ihre Gegner mit schief gelegtem Kopf an. „Ich fürchte schon. Die ignorieren uns…“ stimmte sie irritiert zu.

Nagato seufzte. „Ist vermutlich verschwendete Müh, aber wir bleiben besser vorsichtig.“ meinte er. „Keiko, wir sind dran.“ verkündete er und formte Fingerzeichen für eine Wasserwelle. Keiko formte leicht verzögert die Fingerzeichen für eine Feuerwelle.

Wie sie vermutete hatten kümmerten sich die Konoha-Nin nicht um die nahende Bedrohung. Kurz bevor die beiden Wellen sie erreichten prallten sie jedoch aufeinander und verursachten einen sofortigen Dampfnebel. Auch das störte sie nur kurz, bevor sie sich nur umso lauter stritten. Geleitet von dem Lärm ging daraufhin Satomi auf die Gruppe zu und schnappte sich deren Schriftrolle, weiterhin unbemerkt.

Wieder bei ihren Team-Kameraden schüttelte sie in Unglauben den Kopf. „Lasst uns gehen. Die sind doch eine Lachnummer!“

Damit verschwanden die Ame-Nin im Wasser und begaben sich in Richtung Turm.

 

Mit genervtem Blick sah der Anbu auf die Konoha-Genin herab und fragte sich wie man nur so blöd sein konnte. Da hatte er sie vorhin extra erschreckt, damit sie sich auf die Mission konzentrierten und nun das.

Etwa fünfzehn Minuten später bemerkten sie dann auch ihren Verlust und ihre Niederlage. Daraufhin fing Fyumi an zu heulen, Koichi schlug wild auf einen Baum ein und Ichino murmelte nur vor sich hin, dass das ganz sichern noch nicht die letzte Entscheidung war.

Der Anbu bezweifelte, dass dieses Team noch etwas tun konnte. Sie konnten vielleicht ein anderes Team angreifen um von denen beide Schriftrollen zu bekommen, aber so dämlich wie die sich aufführten würde es ihn ernsthaft schockieren, sollte das tatsächlich gelingen…

 

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„Ich würde dich gerne was fragen, Ibiki!“ begann Naruto unerwartet.

„Was denn? Meine Meinung zu Hachibi?“ wollte Ibiki wissen.

Der Blonde schüttelte den Kopf. „Nein… Wie konntest du wissen, dass ich hinter der Maske stecke? Ich hab dir zwar zugenickt, aber nur weil ich in deinen Augen gesehen habe, dass du es schon wusstest. Woher?“

Ibiki überlegte kurz. „Es war einfach so ein Gefühl. Vermutlich durch deine blonden Haare.“ Bevor er weitersprechen konnte fuhr Naruto dazwischen.

„Das kann unmöglich alles sein. Ich bin nicht der einzige auf der Welt mit blondem Haar.“

„Das stimmt, aber man könnte sagen ich habe deinen Geist oder auch deinen Willen schon vorher in der Prüfung gesehen… In den Augen der Kumo-Genin. Sie alle haben dieselbe offene Entschlossenheit in den Augen wie du.“

Der Kumo-Anbu blinzelte. Dann griff er sich an die Stirn und schüttelte in Unverständnis den Kopf. „Ich weiß nicht warum mich das schockiert, immerhin bist du Meister darin aus den kleinsten Gesten Informationen zu beziehen…“

Ibiki lachte über den Gesichtsausdruck seines Gegenübers. „Das nenne ich mal eine nette Umschreibung meiner Arbeit!“

„Aber dass man es so offensichtlich sieht, ist erstaunlich. Sie haben wohl zu viel Zeit mit mir verbracht.“ murmelte Naruto.

Ibiki wandte sich ihm wieder ganz zu. „Wie oft trainierst du denn mit ihnen?“

„Oft! Ich nehme sie auch regelmäßig mit auf die Shimagame, für ein sehr spezielles Training.“ erklärte er.

Ibiki hob eine Augenbraue. „Die Shimagame, ich bin beeindruckt. Dann werden sie wohl im Wald keine großen Schwierigkeiten haben!“ stellte Ibiki fest. Der Blonde nickte bestätigend. „Apropos, morgen endet der zweite Teil. Wirst du auch anwesend sein?“ fragte Ibiki.

„Ich muss. Hachibi ist beinahe so gefährlich, wie Kyuubi, vielleicht aber auch noch gefährlicher.“

„Wieso?“

„Seit ich in Kumo-Gakure lebe, trainiere ich mit ihr, damit sie Hachibi kontrollieren kann. Wenn er ausbricht, dann hat Tsukihime entweder zu viel inneren Druck aufgebaut und kann den Wolf nicht mehr halten. Oder aber, was viel schlimmer ist, sie benutzt seine zerstörerische Macht in vollem Bewusstsein.“

„Würde sie das tun?“ fragte Ibiki, nun etwas aus der Ruhe gebracht.

„Das hängt davon ab... Tsukihime ist ein liebes Mädchen, aber es gibt Dinge die einfach zu viel sind. Jeder Mensch hat seine eigene Grenze…“ murmelte Naruto und wurde gegen Ende hin immer leiser. Danach schwieg er sich kurz aus.

Ibiki legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Schon gut. Ich habe gesehen was damals war.“ Naruto nickte nur. „Tsunade möchte mit mir sprechen. Soll ich ihr die Wahrheit erzählen?“

Der Blonde zuckte nur mit den Schultern. „Sie wird es eh nicht glauben, also warum die Mühe machen?“ gab er unbestimmt zur Antwort.

„Möchtest du denn nicht, dass die Wahrheit raus kommt? Wegen Sasuke?“

„Ich kann nur wiederholen was ich auch damals gesagt habe: Sie wollten sie nicht sehen, warum also sollten sie die Wahrheit hören wollen. Letztlich ist es deine Wahl, was du sagst und was nicht.“

„Du hast Konoha aufgegeben.“ sagte Ibiki nach kurzem Schweigen. Das war keine Frage gewesen, sondern eine Feststellung. Jetzt war er sich beinahe sicher.

Naruto lächelte grimmig. „So, wie Konoha mich aufgegeben hat… Kannst du mir das übel nehmen. Von meiner Kindheit an lehnte mich dieses Dorf ab. Ich lebte immer hier und habe mehr als einmal mein Leben für dieses Dorf riskiert, ohne eine Intrige im Hinterkopf zu haben. Aber diejenigen, die sich an solchen Machtspielen ergötzten wurden mit offenen Armen wieder aufgenommen. Man hat nicht hinterfragt, wo sie all die Jahre gewesen sind oder warum sie zurückkehrten. Sie waren einfach da.“ Sein Blick schweifte ab. Er sah die Felsen hinunter, in die Richtung des Stadtteils in dem sie gelebt hatten, der jedoch längst umgebaut war, wie er von hier oben aus sah. „Sie kannten mich nicht und gingen trotzdem auf mich los. Das Dorf sah einfach zu, tatenlos. Und wie gesagt. Jeder hat eine festgelegte Grenze an Geduld. Ich ließ das Wesen in mir das tun, wozu ich nicht grausam genug war. Den Rest kennst du ja.“

Ibiki nickte bedächtig. „Du hast die Kontrolle abgegeben und als du sie wieder hattest, waren schon einige Freunde von dir unter den Opfern.“

„Sie sind nicht länger meine Freunde. Meine Freunde sind in Kumo. Sie sind auch zugleich die Familie, die ich nie hatte.“

„Und die Heimat, die man dir hier verwehrte.“ Naruto schwieg, aber er musste auch nichts dazu sagen. Ibiki erwartete auch keine Antwort. Es war ein schwieriges Thema. Für Naruto, für Ibiki, für Konoha… für alle.

„Denkst du es wäre anders gewesen, wenn sie nicht manipuliert worden wären?“

„Nein!“ sagte der Kumo-Anbu todernst. „Sie hätten nicht anders gehandelt. Einem so starken Clan kann man nicht vollkommen ‚neue Gedanken‘ einpflanzen. Ein Keimling muss vorhanden gewesen sein. Und das sagt mehr über den Clan aus als alles andere.“  Naruto atmete schwer aus. „Ich hasse dieses Thema!“

„Dann ist es wohl besser, wir lassen es bleiben für heute. Du bist ja schließlich noch eine Weile im Dorf!“ meinte Ibiki mit schwer definierbarem Unterton.

Naruto verengte die Augen zu Schlitzen. „Willst du mich gerade auf den Arm nehmen?“ fragte er provokant. Ibikis Grinsen gab ihm sie Antwort. „Schön, beim nächste Treffen werde ich dir dafür in den Hintern treten.“ verkündete er. Daraufhin machte sich Ibiki wieder an den Abstieg. Naruto wartete noch einige Minuten grinsend unter dem Holzbau. Bevor er ging streckte er sich noch einmal richtig durch und sah auf Konoha hinunter. Seine Maske hatte er wieder aufgesetzt da er jetzt niemanden mehr zum Schmiere stehen hatte.

Konoha hatte sich verändert. Nicht nur die emotionale Spaltung, sondern auch die Gebäude. Das Uchiha-Viertel gab es nicht mehr. Jetzt war es nahtlos ein ganz normales Viertel von Konoha in dem ganz normale Menschen lebten.

Naruto fragte sich, wo Sasuke wohl jetzt wohnte und ob es in seinem Einverständnis geschehen war, dass man das Viertel niedergerissen hatte. Vermutlich, da es das Viertel noch gegeben hatte, als Naruto von hier fort ging. Und Sasuke kam schließlich kurz darauf wieder nach Konoha…

Tja, was auch immer. Manche Dinge würde er vermutlich nicht mehr in Erfahrung bringen. Er begab sich auf den Rückweg. Dabei beschäftigte ihn ein Satz von Ibiki besonders.

„Du hast Konoha aufgegeben!“ War es wirklich so? Naruto war sich nicht sicher. Er fühlte sich hier zwar unwohl, aber dann gab es wieder Momente in denen diese Gefühle wichen und es sich beinahe normal anfühlte hier zu sein. So normal wie er es in Kumo-Gakure kannte. Hatte er Konoha aufgegeben? Oder hoffte er in den tiefen seines verletzten Herzen, dass doch noch eine Chance für dieses Dorf gab?

Naruto war so sehr in Gedanken, dass er nur halb mitbekam wie er plötzlich mitten auf dem Marktplatz war. Es kümmerte ihn auch nicht groß, bis ihm plötzlich ein süßer Duft in die Nase stieg. Blumen… Ganz besondere Blumen.

Neugierig lief er dem Duft nach. Konnte es wirklich einen Laden geben in Konoha, in dem sie Sheilas Lieblingsblumen hatten? Die waren doch so selten. Und dann stand er vor dem Laden, in dem er vor langer Zeit wieder angefangen hatte zu sprechen. Zu seinem weiteren Schreck stand Ino hinter der Theke. Kurz war er am Überlegen einfach wieder zu verschwinden, aber wann würde er mal wieder die Gelegenheit haben Sheila mit ihren Lieblingsblume zu erfreuen. 

Er seufzte tief. Er liebte diese Frau einfach zu sehr um sie nicht zu verwöhnen, also ab ins kalte Wasser zu seiner Ex. Er öffnete die Tür, die noch immer auf vertraute Weise klingelte.

„Guten Tag, einen Moment, ich bin gleich bei Ihnen!“ begrüßte Ino den neuen Kunden ohne aufzusehen, da sie gerade eine Kiste mit kleinen Rosensträuchern auf den Boden stellte.

Naruto schluckte. „Kein Problem, ich habe Zeit!“ sagte er, gerade als die Kiste den Boden berührte. Was auch gut war. Denn Ino schreckte heftig zusammen und ließ die Kiste ohne Vorwarnung los. Ihr Kopf schnellte hoch.

Mist! Das war keine gute Idee. Ino kannte ihn zu gut. Sobald sie ihn sah wich ihr Schock leichter Enttäuschung und dann Irritation. Das war gar nicht gut.

Ino versuchte sich zu beruhigen. Sie hörte Gespenster, eindeutig. Zuerst dachte sie Narutos Stimme erkannt zu haben, dann aber erkannte sie enttäuscht den Kumo-Anbu, und sogleich folgte wieder die übliche Irritation in seiner Nähe. Wieso nur erinnerte er sie so sehr an Naruto? Sie musste endlich damit aufhören und sich zusammenreißen. Naruto würde nie und nimmer nach Konoha zurückkommen und ganz sicher schon gar nicht als Anbu eines anderen Dorfes.

„Alles in Ordnung? Sie sehen mich so irritiert an?“ riss sie die Stimme des Anbu aus ihrer Trance.

Sie lachte verlegen. „Entschuldigung, Sie erinnern mich nur manchmal sehr stark an meinen Ex-Freund.“

Naruto biss kurz die Zähne zusammen, riss sich aber zusammen und legte scheinbar locker den Kopf seitlich. „Wieso? Lief der etwa auch immer mit einer Fuchs-Maske durch die Gegend?“ fragte er gespielt amüsiert. Innerlich verkrampfte sich alles.

Anscheinend hatte er sie aber damit gründlich aus dem Konzept gebracht. Verwirrt starrte sie ihn einige Sekunden an. „Äh, Fuchs-Maske? Ich verstehe nicht.“ stammelte sie.

Plötzlich innerlich grinsend zeigte er auf sein Gesicht, seine Maske. Da schien sie zu begreifen und lachte etwas verschämt. „Nein, nein. Obwohl das mit dem Fuchs… Ach quatsch. Nein, es ist einfach ihre, nun ja, Ausstrahlung. Außerdem die Stimme und das blonde Haar. Haben sie auch blaue Augen?“ murmelte sie verlegen. Plötzlich kam sie sich dumm vor.

Jetzt wurde es eng. Noch während er einen unbestimmten Laut von sich gab, kam ihm eine Idee. „Die Beschreibung klingt sehr nach dem Nuke-Nin vor dem wir bei unserer Ankunft gewarnt wurden.“ warf er in den Raum.

Ino zuckte zusammen und senkte den Kopf. Dann lächelte sie freudlos. „Stimmt. Dumm zwar, aber ich habe ihn noch immer nicht aufgegeben.“

„Was hat er denn getan? Das hat man uns nämlich nicht erklärt.“ fragte Naruto sie. Er musste sie fragen, damit er ihr vorsichtig raten konnte ihn zu vergessen. Sie hörte offensichtlich nicht auf ihre Freunde, also half es ihr vielleicht einen unvoreingenommenen Rat von einem Fremden zu bekommen. Sie musste endlich ihr Leben weiter leben. Dass sie immer noch so stark an ihm hing, trotz seiner ‚Verbrechen‘, sagte ihm, dass sie in ihrem Leben auf einem Punkt stand. Dabei hatte sie Besseres verdient als ihm hinterher zu trauern.

Sie musste endlich anfangen ihr Leben, ihre Zukunft, zu beginnen. Mit einem Mann, der sie auf Händen trug und nicht nur mit halben Herzen bei ihr war. Es tat Naruto leid zu sehen, dass sie ihn offensichtlich mehr geliebt hatte, als er sie. Natürlich konnte es auch reine Selbstlüge sein, die sie sich da einredete.

Naruto hatte damals auch gedacht, dass er Ino wirklich liebte. Erst in Kumo-Gakure, erst als er Sheila begegnet war, hatte er begriffen, dass seine Gefühle für Ino keine tatsächliche Liebe waren.

 

Ino sah ihn zögernd an. Sie machte sich Sorgen, was ein Fremder sagen würde. Sicher würde er sie für verrückt halten. Dennoch atmete sie tief ein. „Er hat, anscheinend vorsätzlich, einen ganzen Clan von Konoha ausgelöscht. Und im Affekt kamen auch ein paar unserer Freunde ums Leben.“ Und dann wartete sie auf seine Verurteilung.

„Das tut mir Leid.“ sagte er stattdessen. Ihr Kopf zuckte zu ihm. „Freunde zu verlieren ist immer schlimm. Ich habe einmal alle meine Vertrauten durch die Tat eines Freundes verloren, aber auch ich verurteile die Person nicht, die das getan hat.“ seine Trauer musste er nicht einmal spielen. Auch wenn er sich mit seinem Verlust hauptsächlich auf Jiraya und Kakashi bezog. Und Kurama nahm es ihm nicht übel, dass er ihn gerade mehr oder weniger als Ausrede benutzte. Er verstand, dass Ino nur so abschließen konnte. „Fehler gehören zum menschlichen Verhalten. Ihr Ex-Freund hat so einen wohl begangen und bereut ihn sicher ebenfalls.“

Ino sah ihn erstaunt an. „Sonst verurteilt mich jeder.“ Sie lächelte wehmütig. „Danke, es tut gut zu wissen, dass ich nicht die einzige Person bin, die bei so was etwas irrational ist.“

Naruto nickte. Jetzt musste er nur die richtigen Worte finden. „Sie haben ihn seit damals nicht mehr gesehen, nehme ich an, oder? Hat er sie mal anderweitig kontaktiert?“ Ino schüttelte den Kopf. „Dann… Verzeihung, wenn das jetzt vielleicht grob klingt, nur… Hätte er gewollt, dass Sie ihm solange hinterhertrauern und dabei ihr eigenes Leben und Ihr Glück zurückschrauben?“ 

Plötzlich funkelte Ino ihn wütend an, bevor ihr Verstand  anfing zu arbeiten und seine Worte begann zu begreifen. Hätte Naruto das gewollt? Dass sie sich do lange verschloss? „Nein…“ murmelte sie leise zu sich selbst. „Er wollte immer, dass die Menschen um ihn herum glücklich sind. Er… Er ist so ein guter Mensch. Er hätte das nicht gewollt…“

Naruto sah sie eine Weile an. „Vielleicht wird es Zeit für Sie ihn loszulassen…“ sagte er leise und Ino fing langsam an, das nun endlich auch zu glauben. Naruto streckte die Hand aus und hob sanft ihr Kinn an. „Und jetzt lächeln Sie mal. Für Ihre Zukunft und für das Schöne in Ihrer Vergangenheit.“ forderte er sie auf.

Zögerlich  bewegten sich ihre Lippen nach oben. Bilder schossen durch ihren Kopf. Erinnerungen und auch Träume für die Zukunft. Und auf einmal fiel ihr das Lächeln wesentlich einfacher. Sie nickte enthusiastisch. „Okay. Ich behalte die guten Zeiten in meinem Herzen und lebe mein Leben, so wie er es sicher gewollt hätte. Glücklich!“ stellte sie klar und Naruto fiel ein Stein vom Herzen.

Nun hatte er seine Ex-Freundin halbwegs glücklich gemacht, jetzt folgte seine derzeitige Freundin, die ihm das Herz immer wieder aufgehen ließ. „Sehr schön, auch wenn das nicht der Grund war, dass ich hier herein gekommen bin.“ schmunzelte er.

Damit erinnerte er Ino daran, dass er ja als Kunde herein gekommen war. Vor Schreck schlug sie sich auf die Stirn. „Oh, Entschuldigung. Ich wollte Sie nicht so volljammern. Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Kein Problem. Und ich wollte gerne ein dutzend von diesen Blumen dort drüben. Für meine Kollegin und gleichzeitig Freundin Sheila.“ erwiderte er.

Ino sah ihn mit offenem Mund an. „Also sind Sie doch ein Paar, dabei haben ihre anderen Kollegen etwas anderes gesagt.“ stellte sie erstaunt fest. Gleichzeitig wandte sie sich um und kümmerte sich um die Blumenzusammenstellung.

Naruto lachte. „Wir hatten es bisher auch nicht an die große Glocke gehängt. Aus persönlichen Gründen.“

„Verständlich. Sie haben ja erwähnt, dass der Tratsch in Kumo sich schneller verbreitet als so manchem lieb sein kann.“

Der Blonde lachte wieder und folgte Ino zur Theke wo sie noch ein wenig Grünzeug zu den Blumen gab. „Was machen Sie eigentlich hier? Sind sie nicht Ausbilderin?“ fragte er sie um das Schweigen zu brechen, das ihm etwas unangenehm war.

„Ach, der Laden gehört meiner Familie und da meine Eltern sich mal wieder etwas Zeit zusammen gönnen wollten und die Genin ohnehin im Wald sind, habe ich in der Zwischenzeit übernommen. Ab morgen steht dann wieder meine Mutter im Laden.“ erklärte sie offen.

„Ach, so ist das also.“ meinte er und sah sich um, solange Ino beschäftigt war. Da sah er ein paar Sonnenblumen. Er ging auf diese zu und holte eine hübsche heraus. Diese streckte Ino dann hin um sie seiner Bestellung dazu zu fügen. Sie packte die verschieden Blumensorte jeweils in durchsichtiges Zierpapier.

„Hier, bitte schön.“ gab sie ihm die beiden Bunde, nachdem er bezahlt hatte.

Den großen Strauß legte er sich auf den Arm und die Sonnenblume streckte er ihr dann plötzlich nochmals hin. „Die ist für Sie, damit ein wenig Sonnenschein schon mal in ihr Leben kommt, bis sie über ihren Ex-Freund hinweg sind!“ sagte er und ließ die mehr als erstaunte Ino dann allein im Laden stehen.

Sie starrte die geschlossene Tür eine Weile an, bis sie anfing leicht zu lächeln.

Sie war bereit Naruto loszulassen, und vielleicht gab sie ja mal dem Kerl aus der Ninja-Schmiede eine Chance. Der hatte sie schon ab und zu mal für längere Zeit ihre Gedanken von Naruto ablenken können.

 

 

Vorlage zu Sheilas Blumen:

Calathea warscewiczii = [U]https://www.flickr.com/photos/26181971@N07/11357083133[/U]

  

Raus aus dem Wald, hinein in den Turm

Der Weg den ich gegangen bin…

Chunin-Prüfungen des Schicksals

 

Kapitel 18: Raus aus dem Wald, hinein in den Turm

 

„So eine Blamage wie gestern darf uns nicht wieder passieren!“ regte sich Ichino auf.

Fuyumi kaute weinerlich auf ihrer Lippe herum, sie hatte keine Kaugummis mehr. „Zum Glück hat es zumindest keiner gesehen.“ murmelte sie verschämt.

„Mal ehrlich, ich mag keinen von euch, aber diesmal muss ich Ichino Recht geben. Also was machen wir jetzt? Ich will so schnell wie möglich Chunin werden, um euch los zu sein!“ kam es darauf von Koichi.

„Wir  müssen einem anderen Team beide Schriftrollen stehlen.“ stellte Ichino klar.

Nur das wie gestaltete sich etwas knifflig. Daraufhin begannen die drei zur Abwechslung damit sich einen Plan zu überlegen.

Während die Genin brütend an ihrem Feuer saßen, linste der bewachende Anbu auf seine Uhr. Es war fast sechs Uhr. Zeit für den Schichtwechsel. Er fluchte lautlos. und brach auf. Auch wenn er nicht daran glaubte, dass diese Genin etwas Erfolgversprechendes zustande bringen würden, gerade jetzt gehen zu müssen war ihm nicht recht. Sein Instinkt sagte ihm, dass das noch Ärger geben würde.

Auf dem kurzen Weg zum Turm schoss ihm zum hundertstem Mal durch den Kopf, dass mit Naruto alles besser ablaufen würde…

 

Da Fuyumi das Denken recht schnell satt hatte legte sie sich auf den Rücken und wollte ihre Ruhe. Warum sollte sie sich auch jetzt noch anstrengen. Es war sowieso schon alles gescheitert. Sie mussten sich wohl damit auseinandersetzten weiterhin Genin zu bleiben.

Doch noch während sie sich zurücklehnte, und böse Blicke ihrer Kollegen kassierte, fiel ihr Blick auf einen der umstehenden Bäume. Und sofort setzte sie sich wieder auf. Sie hatte eine geniale Idee und das Beste daran war: die Hauptarbeit wäre nicht ihr Problem.

„Jungs, seht mal da nach oben!“ sagte sie und zeigte auf die Stelle im Baum. Zu aller Erstaunen verstanden sich die drei Genin zum ersten Mal ohne Worte.

Sie grinsten und löschten das Feuer. Jetzt mussten sie erst einmal den Turm finden und dann ihrem Plan in die Tat umsetzen.

 

--

 

Im Büro der Hokage begann soeben die letzte Besprechung über die Vorkommnisse im Wald. Es waren alle Jonin anwesend, selbst die deren Genin schon ausgeschieden waren. Einige von ihnen waren nicht jeden Tag gekommen, vor allem jene mit den zuerst ausgeschiedenen Teams. Heute würden sie einen Komplettbericht bekommen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich etwas geändert haben könnte.

„Nach dieser Besprechung werden wir uns gemeinsam auf den Weg zum Turm im Wald machen und die letzten Stunden über die Kameras beobachten. Dann wissen wir auch schneller welche Teams als erstes dort eintreffen.“ erklärte Tsunade. Diejenigen Jonin mit ausgeschiedenen Teams würden nach Ablauf der Zeit mithilfe der Anbu in den Wald gehen, um ihre Schüler herauszuholen.

„Wie ja alle wissen gab es gestern nur noch vier Teams mit je einer Schriftrolle. Bereits vor Sonnenuntergang waren auch diese Entscheidungskämpfe durch. Als Sieger gingen darauf die Genin aus Kumo-Gakure und das letzte Team aus Ame-Gakure hervor.“ fing Hinata an, wurde aber von den Reaktionen der Ausbilder unterbrochen.

Takuya lachte triumphierend, der Ame-Jonin schrie auf vor Erleichterung, während die anderen die Gegenreaktionen hatten. Shino brummte besonders entmutigt und die Hokage warf ihm einen langen Seitenblick zu. Sie vermutete schon länger, dass Shino kein Ausbilder war wie ihn die Genin verdient hätten.

Wenn sich schon der Ausbilder so demotiviert verhielt, fiel es nicht schwer das fehlende Gemeinschaftsgefühl in seinem Team zu verstehen. Der sinnlose Streit den die drei vom Zaun gebrochen haben, zusammen mit ihrer Unachtsamkeit, hatte Tsunade richtig auf die Palme gebracht. Sie glaubte genauso wenig wie ihr Anbu, dass aus deren Plänen etwas fruchten würde.

Da sie also diese Peinlichkeit so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte spielte sie die recht guten Aufnahmen dieses Kampfes als erstes ab. Man konnte die Reaktion von Shino nur als den Wunsch im Erdboden zu versinken beschreiben.

Die Kumo-Genin dagegen bewiesen auf den Videoaufnahmen wieder einmal ein perfektes Zusammenspiel. Die verschiedenen Elemente im Team waren ein Ergebnis des Zufalls, aber man hatte sie ganz offensichtlich intensiv aufeinander eingespielt. Beunruhigt war Tsunade nur kurzzeitig über die mehr als ein wenig überraschten Gesichter über die Kraft des Blitzes der die Kusa-Nin so dermaßen außer Gefecht gesetzt hat. Und die sofortige Nachfrage ob denen auch nichts passiert sei, von Takuya, nicht vom Ausbilder der Kusa-Genin. Der schien in eine Art Schockstarre gefallen zu sein. Aber die Genin hatten es mit nur ein paar Verbrennungen und einer langen, langen Ohnmacht überstanden.

„Ansonsten hat sich nichts geändert was die Teams betrifft. Es gab keine Diebstähle der gesammelten Schriftrollen. Nach Auskunft der Anbu sind jedoch schon mehrere Team ziemlich nahe am Turm gewesen als ihre Schicht endete, weshalb vermutlich schon sehr bald die ersten eintreffen werden.“ Tsunade erhob sich von ihrem Schreibtisch. „Wir sollten uns auf den Weg machen!“ verkündete sie und alle Anwesenden folgten ihr. Durch die Fenster…

 

Während er der Hokage folgte wunderte sich Naruto nicht zum ersten Mal über diese. Naruto war überrascht, dass die Hokage ihm die letzten zwei Tage kaum Beachtung geschenkt hatte, schob es aber auf die Tatsache, dass sie wohl ein paar Tage nicht ständig über ALLES grübeln wollte. Außerdem stand ihr ja noch das Gespräch mit Ibiki bevor, von dem sie sich hilfreiche Informationen erhoffte.

 

--

 

Seiji legte seine Hand auf einen mächtigen Mammutbaum, dessen Äste die des nächsten Baumes berührten. Durch sein Holzelement versuchte er herauszufinden ob es irgendwelche Feinde auf den letzten paar hundert Metern zum Turm gab. Sicher war sicher.

Das Dickicht war auf ihrem Weg so stark geworden, dass es zu gefährlich war sich nur auf die Spiegel von Yamato zu verlassen. Es gab zu viele blinde Punkte.

Der Kumo-Nin runzelte die Stirn. Da waren viele kleine Bewegungen, die er nicht identifizieren konnte. „Da ist was, winzig aber zahlreich.“ erklärte er seinen Kameraden.

Aya schnaubte angewidert. „Vermutlich Insekten.“ spukte sie die Worte aus und schlug sogleich auf den Stamm neben sich. „Ha! Eins dieser Viecher weniger!“ triumphierte sie.

„Könntest du das lassen! Das habe ich gerade bis in die Schläfen gespürt!“ meckerte Seiji leicht.

„Entschuldige!“ kam es darauf  etwas kleinlaut von ihr. Sie hasste Insekten, wollte Seiji aber nicht aus dem Konzept bringen.

„Was jetzt? Gehen wir weiter in diese Richtung oder machen wir einen Umweg?“ fragte Yamato darauf.

Mai stand vom Boden auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung. „Ich würde sagen wir bleiben auf unserem Weg. Wir wissen ja, dass es einen Aburame bei den Genin gibt. Vermutlich wollen sie uns bewusst dazu bringen einen Umweg zu nehmen.“

„Warum sollten sie das wollen?“ fragte Aya. Seiji und Yamato stellten diese Frage auch.

Wie erwartet von der Schwester eines zukünftigen Hinterhalt-Meisters – Tai – gab sie eine plausible Erklärung dazu. „Die Insekten können eine Ablenkung sein. Der Wald ist da vorne sogar für einen Hinterhalt viel zu dicht. Deshalb haben sie vermutlich auf etwas offeneren Stellen einen vorbereitet. Wieso weiß ich zwar nicht, aber solange wir nicht hinein geraten sollte es uns egal sein!“

„Das macht Sinn. Gut, dann lasst uns weiter gehen. Behaltet aber die Augen offen!“ stimmte Seiji zu und die Kumo-Nin machten sich auf.

Während sie von Baum zu Baum sprangen überprüfte Seiji weiterhin die Gegend durch das Holz. Doch je näher sie dem Turm kamen, desto stärker schienen die Vibrationen der Insekten zu werden. Alsbald erreichten sie einen Punkt an dem Seiji schon fast Kopfschmerzen davon bekam.

Irgendetwas stimmte da nicht. Aya fragte plötzlich was das für widerliche Eier in den Bäumen sind, doch keiner wusste das so recht. Plötzlich schoss Seiji ein Gedanke durch den Kopf. Bevor er jedoch seine Kollegen warnen konnte überschritten die vier Kumo-Nin eine Art unsichtbare Grenze.

Die Eier an den Bäumen platzen auf so wie die Kumo-Nin in der Nähe von drei dieser waren. Was nicht schwer war, da die Dinger beinahe überall waren.

Weiße Spinnenfäden-Ähnliche Substanzen schossen zum nächstgelegenen Baum und sobald einer von ihnen so einen berührte klebten sie fest. Aya schrie angewidert auf und ihre Kollegen waren ebenfalls nicht begeistert. Sie versuchten fluchend sich zu befreien.

Aya blieb jedoch beim Herausziehen eines Kunai aus ihrer Tasche mit dem Ellenbogen hängen und durch ihr Zappeln geriet auch ihr zweiter Arm daran.

Mai war gleich zu Beginn von so vielen Fäden umgeben, dass es beinahe einem Spinnennetz ähnelte. Sie konnte sich nicht rühren. Yamato konnte eine Seite durchschneiden, raste daraufhin aber auf einen Baum zu. Er blieb mit dem Rücken am Baum haften, hatte aber zum Glück noch seine Hände frei.

Seiji kam gerade noch an einen Ast heran und wollte sich daran aus dem Zeug ziehen. Dazu benutzte er Chakra um mehr Zugkraft zustande zu bekommen. Zu seinem Unglück aber hatten die Vibrationen der Insekten sogar noch mehr zugenommen.

Sie kamen jetzt von allen Seiten und versammelten sich an den Punkten, an denen die Fäden an den Bäumen hingen. Plötzlich spürten die Kumo-Nin wie sie Chakra verloren.

„Was sind das für Mistdinger? Saugen die unser Chakra aus?!“ rief Mai entsetzt.

„Genau das tun meine Lieblinge!“ hörten sie plötzlich eine hämische Stimme. Ichino stand unter ihnen auf dem Boden und grinste breit. „Wehrt euch nicht, das bringt eh nichts!“

Neben ihm kamen jetzt auch seine Kollegen. Ein Mädchen, das ebenfalls hämisch drein schaute, so als sei sie der Kopf dieses Plans und ein Junge der ganz offensichtlich einen Arm schonte.

„Schön, jetzt haben wir ja wen gefangen. Könntet ihr euch mal beeilen. Mein Arm bringt mich noch um!“ maulte er.

„Dann hättest du eben besser aufgepasst und nicht von Baum gefallen, du Idiot!“ keifte Fuyumi.

„Von wegen! DU hast ich doch vom Baum gestoßen, du tollpatschiger Trampel!“ schrie er zurück.

„Aufhören! Könnt ihr euch nicht mal fünf Minuten konzentrieren!“ unterbrach Ichino das Mädchen, die gerade Atem schöpfte um eine besonders gepfefferte Retourkutsche zu schreien.

Sofort verstummten beide. Die Kumos versuchten weiterhin frei zu kommen, aber was auch immer das für ein Zeug war, es klebte bombenfest und sie verloren immer mehr an Chakra.

„Wer von euch Witzfiguren hat die Schriftrollen?!“ wollte Ichino wissen.

„Als ob wir euch das sagen würden. Wie erbärmlich kann man nur sein?!“ keifte Yamato zurück.

„Ach, und wer hängt denn bitte hilflos in den Bäumen? Wir sicher nicht!“ stichelte Koichi. „Jetz macht schon! Ich wette der Typ da hat sie!“ meinte und zeigte auf Seiji.

Seine Kollegen warfen ihm einen schiefen Blick zu, zuckten dann aber mit den Schultern. Schnaufend kletterten Ichino und Fuyumi einen Baum hinauf und sobald sie auf einem Ast über Seiji waren ließ Ichino sie an einer Art Lianen-Schaukel runter. Seiji konnte sich leider nicht mehr bewegen, sah sie aber unbeeindruckt an. Das Mädchen konnte die Schriftrollen aber auch nach mehreren Minuten bei ihm nicht finden.

Ichino lief schon rot an vor Anstrengung. „Der hat sie nicht! Was jetzt, du Schlauberger?!“

„Halt… die… Klappe… und… komm… hoch!“ keuchte der Aburame.

Das ging noch eine Weile so, aber erst als sie es bei Mai versuchten wurden sie fündig. Da sie am meisten gefangen war hatten sie bis zum Schluss gewartet. Mai erdolchte das Mädchen beinahe mit Blicken als diese lauthals lachend die Schriftrollen hervorzog. Aber Mai hatte nicht vor es ihr so leicht zu machen. Sie zappelte und schwang sich hin und her bis sie Fuyumi erwischte und sie in eine der Fäden stoßen konnte.

Sie schrie auf und die Schriftrollen fielen zu Boden. Dort trafen sie Koichi beinahe am Kopf. Sofort rief er ihr wieder Beschimpfungen entgegen. Ichino verfluchte sie gerade ebenfalls, aber alles Fluchen half nichts. Er musste seine Kollegin retten. Er nahm aus seiner Tasche eine kleine Flasche mit Wasser. Diese schüttete er auf den Faden auf dem Fuyumi klebte. Darauf wurde dieser weich und fiel mitsamt dem Mädchen herunter.

Hart schlug sie auf dem Boden auf und war zudem übersäht mit klebrigen Spinnenfäden. Schreiend zerrte sie an den Dingern herum und machte damit alles noch schlimmer. Sobald Ichino am Boden ankam brach wieder einmal ein Riesenstreit vom Zaun.

Die Kumos mussten mindestens eine halbe Stunde dabei zusehen, wie sie sich stritten und konnten nicht fassen, dass dieser Haufen von Idioten ihnen eine Falle hatte stellen können.

Als die Konoha-Nin endlich weg waren heulte Mai fast auf. „Leute, es tut mir leid! Das ist nur meine Schuld!“ schniefte sie.

„Mach dir nichts draus. Bei den vielen Insekten wäre es vermutlich egal gewesen, wo wir langkommen!“ beruhigte Yamato. Seiji stimmte ihm zu, schließlich hatte er ja in den Plan miteingestimmt. Aya beruhigte ihre Freundin ebenfalls und gemeinsam versprachen sie sich, dass die anderen das büßen würden.

 

--

 

Eines der ersten Teams, die im Turm eintrafen, kurz nachdem die Jonin den Überwachungsraum betreten hatten, war das von Tamira. In der Eingangshalle des Turm gab es keine Überwachung, aber die Schriftrollen waren unfehlbar.

Tamira erschien vor ihrem Team um ihnen die frohe Botschaft der bestandenen Prüfung zu übermitteln, aber ihr breites Grinsen verflog schlagartig! Der Mund klappte ihr auf und sie starrte stumm auf die Genin. Drei von ihnen hoben zum Gruß nur kurz eine Hand, eine reagierte gar nicht.

„Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?!“ rief Tamira schrill.

Sara ist schuld!“ erklärten Tsukihime, Koji und Tai kläglich. Die drei saßen, offenbar fix und fertig, auf dem Boden, während Sara bereits ihren Bestand prüfte. Alles andere war ihr egal. Sie sah erst verspätet, dass ihre Sensei bereits da war. Dass ihre Kollegen die Schriftrollen geöffnet hatten, wie es indirekt in dem „Empfangsschreiben“ an der Wand stand, entging ihr vollkommen.

„Oh, hallo Sensei!“ sagte sie unschuldig. Alle vier stöhnten. „Was gibt’s denn?!“

Tamira legte den Kopf schief. „Eigentlich nichts. Nur dass ich hier bin um euch mitzuteilen, dass ihr die zweite Prüfung hiermit bestanden habt.“ warf die Jonin so in den Raum, als sei es belanglos.

Zuerst sahen sie vier Augenpaar etwas ratlos an, dann brachten selbst die drei Halbtoten einen Jubelschrei aus sich heraus.

 

--

 

Himeno hatte sich während der letzten Tage noch immer nicht richtig beruhigt und somit weiterhin die Führungsposition. Ihre Teamkollegen waren eingeschüchtert, weil sie das schüchterne Mädchen noch niemals so energisch erlebt hatten. Und mit der Zeit mussten sie begreifen, dass sie im Training tatsächlich schon weiter war als Aiko und Atsuchi zusammen. Und dass das tatsächlich ziemlich hilfreich war.

Jeder der beiden hatte sich aber vorgenommen dem ein Ende zu setzen sobald sie endlich aus diesem schrecklichen Wald heraus waren. Als sie aber in die Halle eintraten und da diesen auf die Wand geschriebenen Blabla sahen, entschieden sie das Denken doch noch eine Weile Himeno zu überlassen.

Sie las laut vor: „Wenn du die Eigenschaften des Himmel ersehnst, erlange Weisheit  um eine höhere geistige Ebene zu erreichen.“ Aiko verdrehte verständnislos und genervt die Augen. Sie setzte sich etwas abseits auf den Boden und begann mit dem Versuch ihre Haare zu entwirren.

„Wenn dir irdische Qualitäten fehlen, dann trainiere deinen Körper und Angriffstaktiken.“ Atsuchi unterbrach sie triumphierend, weil er wohl nur das Wort Angriff aufschnappte. Sie warf ihm einen Blick zu der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er verstummte und Himeno las den letzten Abschnitt.

„Wenn Himmel und Erde gleichzeitig geöffnet werden, wird der gefahrvolle Weg vor dir immer der rechtschaffende sein.“ Danach starrte sie noch ein, zwei Minuten stumm auf den Text.

„Und was jetzt? Wir sind im Turm, sollte nicht jetzt das Begrüßungskomitee da sein?“ wollte Aiko wissen.

„Ich glaube, vorher müssen wir die Schriftrollen aufmachen.“ murmelte  Himeno.

Atsuchi lachte. „Klar doch, genau das hat man uns doch verboten!“ höhnte er.

„Ich den Text steht aber, dass Himmel & Erde zusammen geöffnet werden müssen.“ erklärte sie und holte die Schriftrollen aus ihrer Tasche.

„Macht ihr nur, ich halt mich raus. Wenn`s schief geht, seid ihr schuld!“ stellte Aiko klar. Himeno gab daraufhin eine Schriftrolle an Atsuchi und gleichzeitig öffneten sie diese. Himeno richtete sich nach dem Jungen, da sie sicher war, andersherum würde es nichts werden.

Zuerst sahen sie nur weiß, dann erschienen schwarze Zeichen und Rauch stieg auf. Erschrocken warfen beide die Schriftrollen weg. Sie wichen vor der Rauchwolke zurück und erstarrten als aus dieser plötzlich ihre Sensei Ino auftauchte.

Sie klatschte in die Hände. „Herzlichen Glückwunsch! Ihr drei habt die zweite Prüfung bestanden!“ verkündete sie.

Aiko sprang auf. „Echt? Also wenn ich das gewusst hätte, hätte ich die Schriftrollen schon früher aufgemacht!“ regte sie sich auf.

Ino zog die Augenrauen zusammen. „Dann wärt ihr durchgefallen!“ stellte sie klar. Als das Einzelkind darauf loszetterte begann Ino zu erklären, dass es bei dieser Prüfung darum ging, das Durchhaltevermögen zu testen. Körperlich, indem man sie fünf Tage in feindliches Gebiet schickte und geistig, indem man ihnen eine Schriftrolle anvertraute, die nicht geöffnet werden durfte und genau deshalb eine Versuchung darstellte.

„Also so, als ob wir wichtige Informationen von A nach B transportieren müssten?“ fragte Himeno.

„Genau.“

„Und was soll dieses Blabla auf der Wand?“ fragte Atsuchi.

Ino seufzte. „Es ist eine Weisheit, die man aus den beiden ersten Prüfungen ziehen sollte. Der erste Abschnitt…“ sie las ihn nochmal vor. „…sagt euch im Prinzip: Wenn ihr eine schwache Wahrnehmung habt, müsst ihr doppelt aufmerksam sein. Der zweite Teil…“ Auch diesen widerholte sie. „…dass es bei

schwacher körperlicher Kraft erforderlich ist die körperliche Verfassung zu verbessern, also zu trainieren.“

„Und der letzte Teil ist dann nur so, damit wir wissen, dass wir jetzt die Schriftrollen öffnen dürfen.“ Atsuchi nickte. „Hab ich verstanden.“ sagte er, obwohl es ziemlich offensichtlich war, dass er es nicht verstanden hatte.

Seine Sensei lobte ihn jedoch nicht, sondern schüttelte den Kopf. „Nein, es geht darum verständlich zu machen, dass bei Harmonie aus körperlichen und geistigen Fähigkeiten selbst die schwierigsten Missionen gelingen können.“ verbesserte sie.

Aiko und Atsuchi stöhnten, Himeno blieb stumm. Sie dachte sich so ihren eigenen Teil zu diesen Weisheiten.

 

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Kurz vor Ende der Zeitangabe stand Sheila noch immer mit Naruto im Überwachungsraum und wartete darauf ihr Team zu sehen. Sie fragte sich was die Genin solange aufhielt. Wenn sie nicht bald die Schriftrollen im Turm öffneten würden sie durchfallen. Und sie glaubte keine Sekunde daran, dass sie die Botschaft an der Wand nicht verstehen würden.

Die anderen Jonin schienen sich auch ihre Gedanken darüber zu machen, aus Verwirrung oder auch Hohn. Jeder hatte seine eigenen Gedanken.

Gerade als sie die Kameras durchsehen wollte verschwand Shino Aburame neben ihr in einer Rauchwolke. Jeder konnte seinen geschockten Gesichtsausdruck sehen. Und alle anderen waren nicht minder geschockt. Mit einem unguten Gefühl im Magen ging Sheila die Kameras durch und fluchte.

Ihre Genin hingen allesamt in irgendwelchen Bäumen und ihre verärgerten Gesichter, um es milde auszudrücken, sagten ihr, dass sie jemanden töten wollten.

Nämlich Shinos Team, ganz offensichtlich…

 

--

 

Als Shino plötzlich aus der Rauchwolke, die das Jutsu verursacht hatte, erschien wurde er erneut schockiert. Ichino und Koichi schrien sich gegenseitig an, wohingegen Fuyumi anscheinend versuchte in der Erde zu versinken. Da der Boden im Turm aber „Jutsu-gesichert“ war schlug sie sich panisch die Arme über den Kopf.

Shino verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wünschte sich irgendwie gerade NICHT hier sein zu müssen, wie so oft schon seit man ihn dazu gezwungen hatte Ausbilder zu werden.

Aus dem Geschrei der Jungs konnte man entnehmen, dass das Öffnen der Schriftrollen durch Koichi zustande kam und keinesfalls mit den anderen beiden abgesprochen worden war.

Fuyumi wagte einen kurzen Blick zu den nun offenen Schriftrollen und brachte sich in Sicherheit, soweit das ging. Sie rannte hinter die beiden Streithähne und duckte sich.

„Die beiden waren es! Ich hab nichts mit all dem zu tun!“ schrie das Mädchen und erhielt so die Aufmerksamkeit ihrer Teamkollegen. Diese sahen sie zuerst an als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank, bevor sie ihren Sensei entdeckten.

Sofort erbleichte sie und erwarteten wohl eine Strafe dafür, dass sie die Schriftrolle geöffnet hatten, wenn man Shino’s wütenden Blick als Indiz nahm. Doch stattdessen rieb er sich gestresst die Schläfen und seufzte tief. Da seine Schüler das schon kannten standen sie einfach nur da und wartete was folgen würde.

„Bis diese Chunin-Prüfung zu Ende ist werdet ihr euch beim Training wünschen nie geboren worden zu sein. Ihr habt einiges zu lernen. Bis dahin: Glückwunsch, ihr habt die zweite Prüfung bestanden!“ erklärte er ihnen in einem Atemzug.

Anstatt sich zu freuen standen die drei vor ihm als hätte er gerade in einer Fremdsprache gesprochen, ganz wie Shino es erwartet hatte. Daher sagte er es ihnen nochmal und nachdem sie sich etwas beruhigt hatten begann er rigoros die Schrift an der Wand zu erklären und zu erläutern wer jeweils geistiges oder körperliches Training zu erwarten hatte.

Was letztendlich darauf hinauslief, dass alle drei beides auf sich würden nehmen müssen. Shino wünschte sich mehr denn je niemals zum Ausbilder degradiert worden zu sein.

 

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Fünf Minuten nach Ablauf der Zeit kamen die Anbu im Kontrollraum an und holten die Jonin der zurückgebliebenen Teams ab um eben diese aus dem Wald aufzugabeln. Nato war auch unter ihnen und während er an ihm vorbei ging um mit einem der Suna-Jonin aufzubrechen schob er Naruto unauffällig eine Nachricht zu.

Unter seiner Maske grinste Naruto und widerstand der Versuchung den Kopf zu schütteln. Für einen Anbu war Nato schon immer ziemlich ungeduldig gewesen. Da er nichts anderes tun konnte begleitete er Sheila und den Konoha-Anbu in den Wald um vier stinkwütende Schüler aufzugabeln und zum Turm zu bringen.

Generell konnte jeder Ausbilder entscheiden ob er sein Team zurück nach Konoha brachte oder aber zum Turm.

Die Rede der Hokage, die sich die anderen Genin in der großen Halle anhören mussten würden sie nicht hören, aber sobald die „optionale“ Zwischenprüfung beginnen würde durften sie zusehen. Und er, wie auch Sheila, wussten ganz genau, dass sie sich das um nichts in der Welt entgehen lassen würden. Vermutlich würden sie einen Aufstand machen, sollte man versuchen sie davon fernzuhalten. Bei deren Trainingserfolgen wäre das keine gute Idee.

Da Sheilas Team ja nicht sehr weit vom Turm entfernt war kam das Dreier-Gestirn schnell dort an. Vorsichtig darauf bedacht keine übrig gebliebenen Netz-Fallen auszulösen landeten die Kumos auf einem nahe gelegenen Ast und besahen sich erstmal die Situation.

„Ich habe die restlichen Fallen schon deaktiviert, also ist die einzige Sorge wie man die Genin da wieder rausbekommt.“ erklärte der Konoha-Anbu.

„Und wie?“ fragte Sheila. Sie hatten die Bilder des eigentlichen Kampfes nicht mehr ansehen können und waren daher nicht auf dem Laufenden.

„Wasser.“ antwortete Naruto anstelle des überraschten Anbu. „Aber das macht das Zeug auch klebriger. Am besten wir binden die Fäden mit Chakra während wir das Zeug abwaschen.“ erklärte er geistesabwesend. Als er merkte, dass er von zwei Augenpaaren, davon eins verborgen hinter einer Maske, angestarrt wurde, zuckte er bemüht unbekümmert mit den Schultern. „Ich hatte vor einigen Jahren mal das Vergnügen in ähnlichen Fäden zu kleben.“ redete er sich raus.

„War sicher spaßig!“ murmelte der Anbu sarkastisch. Naruto hielt nur schlecht ein Lachen zurück. Er kannte den Anbu, wenn auch nicht mit Namen oder Gesicht, aber er hatte ab und zu mit ihm zu tun gehabt. Sarkasmus war bei dem so was wie ein offizielles Markenzeichen.

Wieder zuckte Naruto mit den Schultern. „Dann lasst uns mal die Genin befreien.“ meinte er und sogleich sprangen Sheila und Naruto auf einen Ast über den Genin und holten sich deren Aufmerksamkeit.

Die vier sahen auf, als sie die Präsenz ihrer Lehrer wahrnahmen. Soweit waren ihre Chakra-Instinkte noch vorhanden, trotz des großen Verlustes durch die Insekten. Der Anbu aus Konoha zeigte sich nicht, da es gegen die Regeln war. Man wusste nie was die Genin weiter erzählten. Und die stille Beobachtung der Anbu war essentiell wichtig in dieser Prüfung und musste weiterhin vor den Genin geheim gehalten werden.

„Na ihr, bereit aus dem Zeug raus zu kommen?!“ fragte Naruto grinsend.

„JA!“ schrien die vier verärgert.

 

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Während Tsunade ihre Rede hielt über sie Hintergründe der gemeinsamen Chunin-Prüfung mehrere Dörfer, über Freundschaft und Kräfte-Gleichgewicht, ließ sie ihren Blick schweifen.

Sie sah die Genin in den verschiedensten Stadien der Erschöpfung.

Die Kumo-Nin sahen noch am besten aus, aber auch ihnen sah man die Anstrengungen der letzten Tage an. Wobei sie sich bei einem der Teams nicht sicher war, ob das tatsächlich am Wald lag. Das Team, das man aufgrund der zerstörten Kameras nicht hatte kämpfen sehen, hatte einen beeindruckenden Berg Pflanzen aus dem Wald mitgenommen und diesen auf der Galerie über der Halle abgeladen.

Die anderen Genin hatten diesen noch gar nicht zu Gesicht bekommen und die Hokage war gespannt auf die mit Sicherheit kommende Reaktion. Auch was die nun folgende Zwischenprüfung betraf.

Ihre Konoha–Nin sahen teilweise ziemlich angeschlagen aus. Sie fragte sich wie diese wohl die kommenden Zweikämpfe überstehen würden und versuchte die Gewinn-Chancen einzuschätzen.

„Ein Chunin ist ein Anführer, der die Verantwortung über sein Team trägt. Er muss die Stärken und Schwächen von Unterstellten und Feinden richtig einschätzen können.“ erklärte Tsunade mit fester Stimme. „Und nach diesem Leitsatz ist die Chunin-Prüfung aufgebaut. Der erste Teil prüft euren Wissensstand, die zweite euer Durchhaltevermögen und die dritte wird für eure eigenen Träume stehen.“ Sie machte eine Kunstpause. „Wenn ihr es soweit schafft!“

Ein fragendes Raunen ging durch die Reihen. Die Hokage lächelte bösartig um den Genin so richtig Angst einzujagen. Es funktionierte. Alle verstummten und viele wurden noch blasser um die Nase. „Was das heißt erklärt euch nun Kitosa!“ verkündete sie und trat mit einer ausschweifenden Geste ihrer Hand vom Pult zurück.

Daraufhin trat ein Mann vor mit den scharfen Augen eines Adlers. Allein sein kalter Gesichtsausdruck war beunruhigend. „Wie die verehrte Hokage bereits sagte, ist ein CHunin ein Anführer. Er muss stark sein, auch auf sich allein gestellt. Deswegen wird die dritte Prüfung aus Zweikämpfen bestehen, die allesamt in einem Monat stattfinden werden.“ erklärte er mit eiserner Stimme.

Einige Genin atmeten daraufhin erleichtert auf. Sie bekamen eine Gnadenfrist zum Trainieren und mussten nicht sofort in ihrem angeschlagenen Zustand kämpfen.

Kitosa verschränkte die Arme vor der Brust, was die Genin schlucken ließ. Ihnen wurde klar, dass da noch etwas auf sie zukam. „Leider seid ihr zu viele!“

Sofort war ein deutliches Japsen und unterdrücktes Fluchen zu hören. Niemand wagte zu laut zu sprechen. Nicht nach Ibiki und Anko, die keine Skrupel hatten vorlaute Genin zu eliminieren. Und Kitosa sah kein bisschen weniger streng aus.

„Ein Feind fragt euch nicht ob ich müde, erschöpft oder verletzt seid bevor er angreift! Deswegen werdet ihr schon jetzt Zweikämpfe abhalten! Und nur die Sieger aus dieser Zwischenrunde kommen in die tatsächliche dritte Runde!“

Der daraufhin entstehende Tumult war dann doch wieder sehr lautstark und man konnte die Verzweiflung im Raum schon fast mit Händen greifen.

Sogar den Kumo-Nin war nicht ganz wohl dabei, obwohl sie es nicht so zeigten. Vor allem Koji. Tai sah, dass er immer wieder unauffällig seine Hand massierte seit sie Sara’s Errungenschaften abgeladen hatten. Er hoffte nur, dass er sich nicht verletzt hatte.

Andere Genin waren ganz offensichtlich verletzt und diese waren dann auch die lautesten.

Die lautstarke Aufregung im Raum wurde einige Minuten lang akzeptiert von den Repräsentanten und Lehrern bis Kitosa alle mit einem schrillen Pfiff zum Verstummen brachte.

„Per Zufall werden die Paare auf dem Bildschirm hinter mir zu sehen sein. Bis ihr dran seid, wartet ihr auf der Galerie und seht den anderen zu. Kann sein, dass auch ein paar der ausgeschiedenen Teams zusehen werden.“ Wieder erhob sich Stimmgewirr. „Wer da oben auch nur den geringsten Streit beginnt wird sofort disqualifiziert!“ schrie er die Genin an. Es war fragwürdig ob er freiwillig als Prüfer hier war.

Murrend zogen sich die Teams also auf die linke Galerie zurück, mit unterschiedlichem Elan. Zwangsläufig fiel ihnen dabei auf wie Sara sofort zu ihrem „Berg“ lief. Tsukihime, Koji und Tai folgten ihr, aber mit etwas weniger Aufregung. Hinter ihnen folgten Zen, Kyoko, Masami und Noburu, die fröhlich vor sich hin grinsten. Sie hatten es ja gewusst.

„Was ist denn mit denen? Haben die den ganzen verfluchten Wald mitgenommen?!“ gifteten die anderen Genin. Kyoko und Tsukihime hörten das natürlich mit ihrem guten Gehör und gaben denen ein provokantes Daumen hoch mit einem amüsierten Grinsen.

Auf der rechten Galerie gegenüber ging kurz darauf eine Tür auf und drei der ausgeschiedenen Teams kamen herein. Die letzten die durch die Tür kamen waren die Kumos. Das erste was sie sahen waren Saras Errungenschaften. Seiji, Aya, Mai und Yamato begannen so schallend zu lachen, dass sie sich am Boden krümmten.

Sheila starrte voll stummen Schock und Naruto glaubte gerade etwas auf den Augen zu haben. Er wusste, dass sie schon etwas sammeln würde, aber doch nicht so viel!

Sobald Sara ihn sah katapultierte sie sich quer durch die Luft auf ihn zu, indem sie sich über die Brüstung schwang und kräftig mit den Beinen abstieß. „Sensei!“ rief sie begeistert. Und Naruto grinste nur noch. Als sie ihn erreichte ignorierte er die geschockten Gesichter und tätschelte ihr den Kopf.

„Ich weiß schon was du willst?“ stellte er freundlich klar.

Sara nickte heftig. „Muss ich die Hokage belästigen?“ fragte sie aufgeregt. Die Vorstellung schien ihr zu gefallen… Musste man sich Sorgen machen?

Naruto schüttelte den Kopf und streckte ihr das Antragformular entgegen. „Hier, ist schon genehmigt! Die Zeit hab ich eingetragen, weil ich mir sicher war, dass du schon das ein oder andere mitnehmen würdest!“ Er sah kurz zu den anderen. Diese winkten, seiner Einschätzung nach, etwas matt. „Du weißt schon, dass seine Kollegen einen großen Dank verdienen?“

„Klar! Ich hab mir auch schon was Tolles überlegt.“ Sie sah sich das Blatt jetzt genauer an. „Das passt mir gut!“ stimmte sie der Zeitangabe zu und Naruto fiel ein Stein vom Herzen. Sie war zwar nur ein Genin, aber mit ihr wollte er sich dennoch nicht unbedingt anlegen.

 

Kitosa räusperte sich lautstark, was Sara zum Zeichen nahm sich wieder zurück zu katapultieren. Er dachte sich seinen eigenen Teil dazu und kniff leicht die Augen zusammen. War sie es vielleicht?

Naruto fixierte den Konoha-Nin misstrauisch. Der hatte eine Aura von Rücksichtslosigkeit. Den würde er im Auge behalten müssen. Und wenn Kitosa es wagen sollte sich auch nur einem Genin zu nähern, würde er es mit Naruto zu tun bekommen.

Kitosa drehte sich zu den wartenden Genin links um. „Hier ist der erste Kampf, bereit oder nicht!“ verkündete er und zeigte auf den Bildschirm. Die Namen erschienen in rasendem Durcheinander für einige Sekunden bis der Zufall entschied…

 

 

Beginn neuer Freundschaften und Feindschaften - Teil 1

 

Teams:

Tamira: Tsukihime, Sara, Koji, Tai

Takuya: Zen, Kyoko, Masami, Noburu

Kiba: Ayano, Namano, Hikawa

Ino: Himeno, Aiko, Atsushi

Shino: Ichino, Koichi, Fuyumi

Ame-Nin: Keiko, Satomi, Nagata

Kusa-Nin: Eyano, Kirika, Setsuko

 

Kapitel 19: Beginn neuer Freundschaften und Feindschaften - Teil 1

 

KOJI (Kumo-Gakure) vs. KEIKO (Ame-Gakure)

 

Koji fluchte innerlich als er seinen Namen auf der Tafel erscheinen sah. Er hatte wirklich gehofft, dass er nicht als erstes würde antreten müssen. Sein Handgelenk tat höllisch weh!

Vor Sara und den anderen hatte er es gut verborgen, immerhin war die Giftexpertin mit ihren Schätzen beschäftigt. Ganz der nette Junge wie er nun mal war hatte er die schwersten Dinge getragen und sich dabei wohl etwas gezerrt. Er wollte nicht, dass sich seine Freundin schlecht fühlte also verbarg er es schon die ganze Zeit.

Wer hätte denn auch damit rechnen können, dass sie jetzt noch Zweikämpfe vor sich haben würden. Er hoffte nur, dass das Mädchen gegen das er antreten musste genauso nicht in Topform war.

Keiko, ein Ame-Genin, aber sah nicht so aus als wäre sie besonders angeschlagen. Sie sah eher stinksauer aus. Auf dem Weg nach unten aufs Kampffeld beobachtete sie ihn mit Argusaugen. Koji versuchte unauffällig sein Handgelenk zu massieren um zumindest diesen Kampf schnell hinter sich zu bringen.

Aber Sara wäre nicht die Giftexpertin, wenn sie nicht auch die kleinen Dinge sehen würde. Zuerst runzelte sie nur die Stirn als sie ihn sein Handgelenk reiben sah. Als jedoch der Kampf begann, begann sie sich zu sorgen. Keiko griff sofort mit aggressiven Feuer-Jutsu an. Sie hatte offenbar auch gesehen, dass Koji sein Handgelenk rieb. Koji konnte zwar in letzter Sekunde eine schützende Erdwand hochziehen, doch Sara kannte ihn gut genug um zu sehen, dass seine Bewegungen zu streif gerieten.

Koji wurde ebenfalls schnell klar, dass sie seine Schwäche bemerkt hatte, als sie mit rasender Geschwindigkeit um seine errichtete Mauer herum kam und eine weitere Attacke startete - auf sein verletztes Handgelenk ausgezielt. Er konnte nur knapp entkommen, indem er in Luft sprang.

Aber wie zu erwarten war blieb Keiko hartnäckig. Einige Minuten lang kam es zu einem fast ebenbürtigen Austausch an Angriffen. Doch Koji war einfach nicht in Topform und Keiko schien ihre Wut, woher auch immer diese kam, unbedingt an dem Kumo-Nin auslassen zu wollen.

So kam es letztendlich auch dazu, dass sie ihn nach einem besonders heftigen Zusammenstoß doch noch am verletzen Handgelenk erwischte. Triumphierend aufschreiend riss sie ihm dem Arm grob auf den Rücken und stieß ihn mit ihrem Gewicht zu Boden. Koji schrie scherzerfüllt auf und hörte auf sich zu wehren, da es so zumindest etwas weniger schmerzhaft war.

Da er sich durchaus bewusst war, wann Schluss war lockerte er seine Muskeln. Dadurch brachte er Keiko aus dem Konzept und sie ließ ihn überrascht los. So schnell er konnte brachte sich Koji außer Reichweite. Als sie ihn erneut angreifen wollte rief er für alle laut und deutlich, dass er aufgab.

Er hielt sich den nun ruinierten Arm und wartete darauf, dass sie reagierte. Er hätte vermutlich noch einen ordentlichen Schlag abbekommen, wäre der Prüfer Kitosa nicht eingeschritten. 

Erst da klärte sich ihr Blick und sie schien zu begreifen, was los war. Dass sie ihn wohl ernsthaft verletzt hatte.

Kitosa erklärte den Kampf für beendet, aber Keiko schien es gerade nicht zu interessieren, dass sie gewonnen hatte. Sie machte Anstalten auf Koji zuzugehen, da stand plötzlich Sara im Weg. „Hau ab!“ keifte sie das andere Mädchen an und drehte sich zu Koji um.

Er atmete schwer durch seinen Schmerz und war kreidebleich. „Warum hast du nichts gesagt?!“ fragte sie besorgt. „Es tut mir Leid. Ich hätte dich nicht so viel tragen lassen sollen.“

Koji lächelte sie etwas schwach an. „Du kannst nichts dafür, also mach dir bitte keine Vorwürfe. Oder willst du etwa, dass ich dir Juckpulver in dein Stirnband gebe?“ versuchte er sie neckend zu beruhigen.

Bevor sie noch etwas sagen konnte wurde Sara von Keiko unterbrochen. „Entschuldige bitte!“ schrie sie schon fast und verbeugte sich tief. „Ich hab meine Wut unnötig an dir ausgelassen! Ich bin normalerweise nicht so. Ich weiß nicht was da gerade los war.“

Sara sah sie giftig an uns schien ihr gleich etwas Hässliches sagen zu wollen, da berührte Koji sie kurz am Arm. Als die Giftexpertin den Ausdruck in seinen Augen sah seufzte sie und sprang wieder auf die Galerie.

Koji sah kurz zum Eingang der Halle und bemerkte die Medic-Nin auf sich zukommen. Er wandte sich daraufhin an Keiko. „Du kannst ich ja als Entschädigung zur Krankenstation begleiten. Ich möchte schon gern wissen, was dich so auf die Palme gebracht hat.“ schlug er leichthin vor. Keiko gab sich sofort einverstanden.

Als sie den Raum verließen sah Koji nochmal zu all seinen Kameraden zurück und hob den Daumen als Zeichen, dass es ihm gut ging.

Naruto sah ihnen nach bis die Tür hinter ihnen zuging. Hätte er keine Maske auf dem Gesicht würden wohl alle seine grüblerische Unruhe bemerken. Ihm war nicht entgangen was Keiko gesagt hatte, genauso wenig wie die irritierten Gesichter von Keikos Sensei und ihren Genin-Kollegen. Es zeigte ihm sehr deutlich, dass Keiko trotz ihren Feuer-Elements - oder gerade deswegen - eher der beherrschte Typ Mensch war. Und doch war sie heute ausgerastet. Naruto fragte sich warum.

 

Koji indessen erfuhr, dass der Grund ihrer Wut das Team von Konoha war von denen ihr Team die zweite Schriftrolle gewonnen hatte. Sie erzählte ihr von deren stümperhaftem Angriff über die „Erdbrücken“ und deren Streit und genereller Inkompetenz. Sie hatte ein Riesenproblem damit, dass die es doch noch irgendwie geschafft hatten an Schriftrollen zu kommen.

„Ich glaube unser ausgeschiedenes Kumo-Team hat seine Schriftrollen an die eingebüßt. Die bösen Blicke waren nicht zu übersehen. Ich bin mir sicher, wenn du dich mit uns zusammentust kannst du denen eins reinwürgen.“ schlug Koji daraufhin vor.

„Ich werde mit meinem Team reden, aber ich glaube das lässt sich machen.“

 

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REINA (Suna-Gakure) vs. KYOKO (Kumo-Gakure)

 

Reina war sich nicht mehr sicher ob es eine so gute Idee gewesen war kurz vor dem Turm nochmal mühevoll einen Felsbrocken in Sand zu verwandeln. Ihr Chakra war dadurch deutlich geschrumpft, aber ihre Gegnerin sah noch ziemlich fit aus.

Kyoko musste sich zwingen jetzt nicht an ihren verletzten Kameraden Koji zu denken, sondern sich auf den bevorstehenden Kampf gegen die Suna-Nin zu gewinnen. Sie wusste noch vom ersten Teil der Prüfung, dass sie mit Sand kämpfte und das machte ihr ein wenig Sorgen. Man sah es ihn nicht an aber sie war genauso erschöpft wie man es Reina deutlich ansah.

Trotz gewisser Bedenken auf beiden Seiten freuten sich die Mädchen auf ihren Kampf. Weshalb sie sich zuerst in der Mitte des Raumes trafen und sich die Hände schüttelten.

„Auf einen fairen Kampf!“ sagten sie unison. Sie lächelten und sprangen auseinander.

Nach dem Befehl zu beginnen umkreisten sie sich erstmal um die Fähigkeiten und den allgemeinen Zustand ihrer Gegnerin genauer einschätzen zu können.

Kyoko hatte jedoch mehr Geduld und Reina griff dadurch zuerst an. Sie warf Kunai in Kyokos Richtung an denen Briefbomben hingen. Die Kumo wich aus als die Bomben hochgingen und Sand in der Halle verteilten. Sie sprang hoch genug um den Sandstaub nicht in die Ohren zu bekommen und landete als sich alles etwas gelegt hatte. Kurz beunruhigten sie die vielen kleinen Sandhügel um sie herum, aber sie hoffte, dass ihr dieses nicht zum Verhängnis werden würden.

Da Reina gleich darauf auch schon die Flasche an ihrem Gürtel öffnete und eine Sandschlange schuf fühlte sie sich bestätig. Sie testete einige Zeit die Schnelligkeit und Flexibilität der Schlange und behielt dabei Reina im Auge um zu sehen, ob da noch etwas anderen kann.

Reina hatte gehofft, dass Kyoko nicht ganz so schnell sein würde, da die Schlange das schnellste war, dass sie ohne immensen Chakra-Verbrauch zusammenbrachte. Leider wurde ihr klar, dass sie diese Technik wohl mehr hätte trainieren sollen. Die Schlange zu lenken war doch nicht ganz zu einfach wie es in der Wüste der Fall gewesen wäre.

Als Kyoko plötzlich verschwunden war ahnte Reina bereits, dass sie aufs Ganze würde gehen müssen. Mit einem Mal traf sie von hinten eine Windböe, die sie aus dem Gleichgewicht brachte. Sie verlor ihre Konzentration und die Sand-Schlange zerfiel als Reina buchstäblich auf die Nase fiel. Sie fluchte unterdrückt.

Sie war nicht die Einzige. Auch Kyoko fluchte kurz laut. Schnell drehte sich die Suna-Nin um und sah gerade noch wie ihre Gegnerin die Hand vom Ohr herunter nahm und kurz aus dem Gleichgewicht kam. Das Ohr schien ihre Schwäche zu sein.

Kyoko wusste sofort, dass sie Sand in die Ohren bekommen hatte, hoffte aber dass sie nicht ihr Kekkeigenkai würde einsetzen müssen in diesem Kampf. Sie hätte ganz sicher ein störendes Summen im Ohr.

Da sie erschöpft war setzte Reina nun alles auf eine Karte und erschuf einen Sandsturm um Kyoko herum. Sie konnte zwar jetzt genauso wenig sehen wie Kyoko, aber da sich das Kumo-Mädchen im Zentrum des relativ kleinen Sturms befand konnte Reina sie trotzdem von außen mit Sandpeitschen attackieren. Das forderte zwar einen hohen Chakra-Verbrauch, aber Reina wollte gewinnen.

Kyoko dagegen versuchte wider besseren Wissens ihr Kekkeigenkai einzusetzen um Reina zu finden, die außerhalb der Sturms im Kreis lief und sie aus verschiedenen Richtungen angriff. Auf ihre Augen konnte sie sich wegen dem dichten Gewühl nicht verlassen. Wie sie befürchtet hatte hörte sie ein Summen, schaffte es aber dennoch einigen Hieben auszuweichen. Plötzlich traf sie ein Hieb der Peitschen böse am Ohr und Kyoko sackte auf die Knie. Aber so schnell wollte sie sich nicht geschlagen geben.

Obwohl sie wusste, dass sie es vermutlich bereuen würde formte Kyoko Fingerzeichen und erschuf eine Windsichel die ringsum den Sturm zerschnitt und dabei zwangsläufig Reina traf.

Sie wurde dadurch ebenfalls in die Knie gezwungen und der Sturm fiel in sich zusammen.

Der zusätzliche Staub und Sand in ihrem Ohr verursachten Kyoko noch mehr Schmerzen.

Ihr war zwar klar, dass sie den Kampf vielleicht trotzdem gewinnen konnte, aber dennoch traf sie die gleiche Entscheidung wie Koji. Sie kapitulierte.

„Reina ist in diesem Kampf die Stärkere, das weiß ich. Deshalb höre ich auf.“ fügte sie hinzu und hielt sich das getroffene Ohr. Ihre Schmerzen wurden mit jeder Sekunde stärker, sodass sie sich noch  nicht mal aufrichten konnte. Und das sah man ihr auch an.

Reina wurde darauf hin zur Siegerin, kam aber sofort zu Kyoko. „Bist du in Ordnung?!“ fragte sie besorgt.

Kyoko lächelte tapfer. „Klar, du hast mir nur gezeigt, dass ich eine Schwäche habe an der ich zukünftig arbeiten muss. Manchmal geht es nicht ums gewinnen, sondern ums Lernen!“ beruhigte sie das andere Mädchen. „Das hat unser Sensei uns beigebracht.“ murmelte sie noch schwach bevor sie zusammenbrach.

Ein unruhiges Raunen ging durch die Halle. Sofort waren die Medic-Nin bei Kyoko und brachten sie auf einer Trage raus.

Den anderen Kumo-Nin sah man an, dass sie hinterher wollte, aber nicht konnten. Bis auf Sheilas Team. „Ihr bleibt hier und unterstützt die anderen. Ich gehe mit Kyoko mit!“ bestimmte Aya da. Damit sprang sie von der Galerie und folgte zusammen mit Reina den Medic-Nin.

 

Takuya biss besorgt die Zähne zusammen, konnte aber seine anderen Schüler nicht im Stich lassen. Er war froh, dass Aya bei Kyoko bleiben würde. Trotz ihrer Aufgabe war Takuya sehr stolz auf seine Schülerin. Sie hatte ihre Grenzen erkannt und akzeptiert. Sie hatte nicht vergessen, was er ihr über das Gewinnen und Lernen gesagt hatte.

 

Tsunade war schon ein wenig beeindruckt. Dass zweimal hintereinander die Kumo-Genin den Kampf aufgaben weil sie wussten, dass sie ihre Grenzen erreicht hatten war unglaublich reif von ihnen. Andere mochten deren Kapitulation als Schwäche sehen, vor allem die anderen Genin, aber die Jonin sahen darin wie weit voraus die Kumos eigentlich waren. In einem richtigen Kampf um Leben und Tod würde ihnen das natürlich nichts bringen, aber hier bei den Chunin-Prüfungen ging es in erster Linie um das Einschätzen der Reife die ein Chunin benötigte. Trainieren konnten sie ihr ganzes Leben lang noch.

 

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AYANO (Konoha-Gakure) vs. EYANO (Kusa-Gakure)

 

Vom nächsten Kampf versprach sich das Publikum eine spannende Konfrontation. Kiba war besonders aufgeregt, da er sich von seiner Schülerin erhoffte sie hätte das starke Wind-Justsu, das sie im Wald eingesetzt hatte, nicht nur durch Zufall eingesetzt. Es würde ihr dann nämlich im Kampf gegen Eyano immens helfen - trotz der Tatsache, dass der Junge das gleiche Element hatte.

Die anderen Lehrer runzelten jedoch alsbald die Stirn. Allein schon wie die beiden sich jeweils in Kampfposition hinstellten war unterschiedlich wie Tag und Nacht.

Eyano schien über alle Maße genervt zu sein und nur Kitosa bekam mit, dass der Grund die Zwischenprüfung selbst war, die er für unnötig hielt - was er unentwegt vor sich hinmurmelte. Kitosas strengen Blick ignorierte er gekonnt.

Ayano dagegen war die Verkörperung von Unsicherheit. Das Kunai, das sie hochhielt, zitterte. Sie verstand nicht warum Kiba sie vorher so sehr gelobt hat für ihr Wind-Jutsu im Wald. Sie wusste nicht wie sie das gemacht hatte. Das einzige was sie wusste war, dass dieses Jutsu eine Menge Schaden angerichtete hatte und beinahe sogar jemanden umgebracht hätte. Sie tat zwar immer so tough, aber in Wirklichkeit wollte sie nie auf die Ninja-Akademie. Da sie aber ein Einzelkind war und ihre Eltern unbedingt eine Kunoichi aus ihr machen wollten, hatte sie sich in ihr Schicksal gefügt.

Ihrem Gegner entging natürlich nicht, dass Ayano eigentlich schwach war und griff deshalb umso aggressiver an. Wenn er schon so eine unsinnige Zwischenprüfung über sich ergehen lassen musste hätte man ihm auch einen richtigen Gegner geben können. Nicht dieses weinerliche Mädchen. Er wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Als Eyano seine Windshuriken auf sie losließ tat sie ihr Möglichstes um auszuweichen. Als Windnutzerin wusste sie zumindest genau wie sie solchen Attacken ausweichen konnte, auch wenn dieses Wissen eigentlich dazu dienen sollte dem Gegner einen Schritt voraus zu sein.

Da Eyano einsah, dass sie in diesem Punkt auf dem gleichen Level waren und er sie so nicht besiegen würde können, ging er zu Frontalangriffen über.

Ayano gelang es einige Schläge zu parieren, aber sie war sich bewusst, dass sie angreifen würde müssen um aus diesem Kampf raus zu kommen. Dieser Gedanke schien etwas in ihrem Inneren auszulösen, denn gleich darauf fühlte sie wie sich ihr Chakra regte, ohne ihr bewusstes Zutun.

Es war das gleiche Gefühl wie im Wald, kurz bevor sie die Kontrolle verloren hatte. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, sowie ihre Atmung.

Im nächsten Moment traf sie Eyano kräftig genug um ihn ein paar Meter von sich loszueisen. Ohne weiter darüber nachzudenken drehte sie sich um und flüchtete aus der Halle.

 

Ihre Flucht kam derart überraschend, dass in der Halle für einige Minuten die Zeit still zu stehen schien. Die Anwesenden befanden sich in verschiedenen Stadien des Schocks und der Verwirrung.

Kiba war der Erste der wieder zu einer Regung fähig war. Auch wenn diese aus einem entsetzten Aufschrei bestand und alle zusammenzucken ließ.

Daraufhin sah Kitosa fragend zur Hokage, die ihm zustimmend zunickte.

„Der Sieger dieses Kampfes ist Eyano.“ brachte er noch etwas mühevoll heraus.

Während Eyano daraufhin in fluchendem Gebrüll ausbrach, befahl Tsunade dem Häufchen Elend namens Kiba seine Schülerin wieder zurück zu bringen.

Der Inuzuka zuckte heftig zusammen und schleppte sich regelrecht aus der Halle hinaus. „Ein bisschen schneller!“ fauchte die Hokage ihn an und machte ihm damit Feuer unterm Hintern. Fast genauso fluchtartig wie Ayano rannte er aus der Halle.

 

Während in der Halle alle zu diskutieren begannen, wandte sich Tsukiime an ihre Sensei Tamira und Takuya. Sie stellten beiden leise die gleiche Frage. „Bilde ich mir das ein oder war sie kurz davor die Kontrolle über ihr Chakra zu verlieren?“ Da Tsukihime das Gefühl von sich selbst gut genug kannte, erkannte sie es auch leichter bei anderen. Die beiden Jonin nickten.

//Genauso wie im Wald. Ist es nur diese Mädchen, oder haben mehrere Konoha-Genin Probleme mit der Chakra-Kontrolle?// frage sich Tamira. Sie sah zu Naruto und Sheila, die sich ebenfalls angespannt über die Situation zu unterhalten schienen. Selbst die Genin sahen finster drein, da sie ja mitbekamen worüber sich ihre Sensei unterhielten. Selbst hier in Konoha hielten die Kumo untereinander schließlich genauso wenig von Geheimhaltung wie zuhause.  

 

Erst als Kiba mit Ayano zurückkam, die am ganzen Leib zitterte und sogleich von den Medic-nin psychologisch betreut wurde stand die Zwischenprüfung still.

 

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NAMANO (Konoha-Gakure) vs. SETSUKO (Kusa-Gakure)

 

Namano, ganz der stille Beobachter, hatte Eyanos Rückzug auf die Galerie verfolgt und somit sehr deutlich gesehen wie dieser seine Team-Kollegin Setsuko grob zur Seite geschubst hatte als diese ihm gratulieren wollte. Sie stolperte und Namano wollte schon zu ihr, entschied sich jedoch anders, da sie sich scheinbar nichts getan hatte.

Ironischerweise war er als nächstes dran und seine Gegnerin war Setsuko. Als sie aber über die Brüstung sprang und in der Mitte des Raumes landete sah er sehr wohl wie sie kurz wegknickte und schien diesen Fuß auch nicht richtig auf den Boden aufzusetzen.

Namano ging einen Schritt schneller die Treppen hinunter. Er mollte diesen Kampf schnell hinter sich bringen, damit sie nicht unnötig länger Schmerzen leiden musste.

Er war eben durch und durch ein Medic-Nin.

Sobald Kitosa den Kampf eröffnete nutzte Namano den intensiven Blick von Setsuko um sie sofort in ein Gen-Jutsu zu versetzen. Die Kusa-Nin rührte sich nicht, was einige Genin anscheinend deutlich verwirrte. Zweierlei Raunen ging durch die Zuschauer - vor Erstaunen und Irritation.

Er wartete eine Minute ob sie es schaffte sich aus dem Justu zu lösen, auch wenn das nicht sehr wahrscheinlich war. Seine ältere Schwester hatte ihm einige Gen-Jutsus beigebracht - von leichten zu nicht überwindbaren. Dieses hier lag irgendwo in der Mitte. Als Medic-Nin mochte er keine direkten Kämpfe, wollte aber dennoch ein Shinobi sein. Gen-Jutsus waren da die perfekte Alternative.

Da Sestuko sich nicht wehren konnte ging er auf sie zu ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Ein gezielter Schlag in ihren Nacken und das Mädchen fiel bewusstlos zu Boden.

Sofort nachdem sein Sieg verkündet wurde, kniete er sich hin und begann mit einer Erstversorgung ihres Knöchels bis die Medic-Nin sie abtransportieren würden.

 

Zu sagen das Erstaunen wäre groß, wäre eine Riesenuntertreibung. Während Kiba den Mund nicht mehr zubekam, klatschten die Kumo-Genin allesamt, vor allem die von Sheila, die ja von sich selbst am Besten wussten wie schwer ordentliche Gen-Jutsus waren. „Wow, mit dem will ich mal trainieren. Der ist echt gut!“ begeisterte sich Mai.

Sheila nickte. „Hast du erkannt, welche Art Gen-Jutsu das war?“ fragte sie, um ihre Fähigkeiten abzufragen.

„Klar. Nach den Fingerzeichen zu urteilen hat er ein mittleres Gen-Jutsu angewandt. Er hat ihr die körperlich Wahrnehmung ihrer Umgebung genommen, eine Art reine Dunkelheit, also keine komplizierte Illusion. Trotzdem nicht gerade was für Anfänger!“ erklärte sie ganz richtig.

Die Jonin und Genin in ihrer Nähe nickten beeindruckt, während auf der anderen Seite Kiba von Ino einen Stupser in die Rippen bekam. „So schlecht wie Ayano war, hat Namano umso besser abgeschnitten. Könnte einem glatt zu denken geben, was Kiba?“ stichelte sie.

Er schnaubte. „Keine Ahnung, woher er das kann. Von mir sicher nicht.“ murmelte er vor sich hin.

 

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NOBURU (Kumo-Gakure) vs. FUYUMI (Konoha-Gakure)

 

„Auch wenn du süß bist, gewinnen werde ich!“ verkündete Noburu lächelnd als er dem Mädchen gegenüberstand, das irgendwie den Eindruck machte sie würde Luft kauen. Alles in allem sah sie ziemlich säuerlich aus und irgendetwas schien in ihrem Haar zu kleben.

„Jetzt tu nicht so großspurig. Ich schick dich gleich zu deinen anderen Verlierer-kollegen da oben!“ keifte sie giftig und zeigte zu Sheilas Team hinauf.

Noburu brauchte nur Sekundenbruchteile um eins und eins zusammenzuzählen. Sein Blick verfinsterte sich.

Fuyumi zuckte zusammen, versuchte jedoch wenig erfolgreich sich nichts anmerken zu lassen. Sie war nicht dumm und wusste, dass sie sich gerade selbst in Schwierigkeiten gebracht hatte. Da das Erd-Doppelgänger-Jutsu das einzige war, das Fuyumi wirklich gut konnte, hoffte sie sich damit retten zu können. Sie erhoffte durch die Überzahl diesen Kampf gewinnen zu können. Leider schaffte sie in ihrem jetzigen Zustand nur einen - wo sie sonst immerhin zwei zustande brachte.

Doch Noburus Grinsen verunsicherte sie. „Wie schade! Deine Erde wird dir herzlich wenig nutzen gegen meine Blitze.“ Und wenn sie dachte, sich einen Vorteil mit ihrem Doppelgänger zu verschaffen lag sie verdammt schief.

Von Naruto hatte es sich das Kage-Bushin-no-Jutsu abgesehen und erst als er sich vorbereitete die Fingerzeichen zu formen fiel ihm ein, dass er dieses gar nicht benutzen durfte. In einem spontanen Einfall hüllte er seine zwei Schattendoppelgänger in letzter Sekunde Blitze ein, sodass alle annehmen mussten es seien Blitz-Doppelgänger.

Das glaubte auch die Allgemeinheit. Nur Naruto wurde unter der Maske kurzfristig ziemlich blass, da er erkannte, welches Jutsu tatsächlich nutzte, so wie auch die anderen Kumo-Nin. Die Kumo-Jonin sahen ihren Anbu aus dem Augenwinkel an und konnten sich in etwas denken, dass dieser sich gerade nicht sehr wohl fühlte.

Aufgrund seines Blitzelementes und seiner Herkunft aus einem der führenden Clans in Kumo hatte Noburu einen überdurchschnittlich großen Chakra-Vorrat.

Um seine Kollegen zu „rächen“ und den Sieg zu erringen griff er das Mädchen mit seinen Doppelgängern in einer schnellen Abfolge von Faustschlägen und Tritten an, denen er sein Element zufügte. Er selbst stand mit verschränken Armen in der Halle und sah dem Treiben zu und wie sie vor Anstrengung und Wut immer röter im Gesicht wurde. Ein paar Minuten lang konnte sie ausweichen und wurde so von ihm durch die Halle getrieben. Als er Ernst machte entledigte er sich ihres Erd-Doppelgängers der durch die freigesetzten Blitze in einem schönen Faustschlag beinahe schon explodierte.

Sobald das er das erledigt hatte zogen sich seine Dopelgänger zurück während er auf das Mädchen zu rannte und ihr einen kräftigen Tritt in den Magen verpasste. Eine Sekunde lang hing sie dadurch in der Luft und flog dann quer durch den Raum als er erneut seine Blitze nutzte. Zuckend krachte ihr Körper gegen die Wand wo sie dann bewusstlos liegen blieb.

Als er unter Raunen zum Sieger erklärt wurde schlug er die Fäuste mit seinen Doppelgängern zusammen und diese verschwanden unter Blitzlichtern.

 

„Ohje, ich glaube, er war sauer!“ murmelte Tamira ihrem Bruder zu.

Dieser zog die Augenbrauen hoch. „Darauf kannst du wetten!“

 

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TAI (Kumo-Gakure) vs. HIKAWA (Konoha-Gakure)

 

Zwei Dinge waren für den Beobachtungsmeister Tai sofort klar. Ersten freute sich Hikawa einen Kumo-Nin „fertig machen“ zu können und zweiten hatte er eien ziemliche hitziges Gemüt. So wie er unruhig zappelte und mit den Füßen scharrte erinnerte er irgendwie an einen Stier kurz vor dem Ausbruch. Woher dieser Gemütszustand kam war ihm aber nicht klar und eigentlich wollte er es auch nicht wissen.

Tai sah darin einen Vorteil für sich, wurde aber eines Besseren belehrt als der Kampf eröffnet wurde. Passen dzu seinem hitzigen Gemüt schleuderte Hikawa dem Kumo-Genin eine aggressive Feuerflut entgegen. Die hatte keine Form, Finesse oder Kontrolle, aber das war bei dieser schieren Menge an Feuer auch gar nicht nötig. Zwar gelang es Tai ganz gut auszuweichen in dem er hoch genug in die Luft sprang, aber ihm wurde doch deutlich klar, dass er bei dem Konoha-Genin vorsichtiger sein musste als gedacht. Dies bestätigte sich in seinem angesengten Bein, das er etwas verspätet sah. Es würde ihn nicht weiter behindern, doch begeistert war er deshalb auch nicht gerade.

Was Tai nicht sah, dafür aber Naruto finster die Stirn runzeln ließ, ist die Verwunderung auf Hikawas Gesicht. Es machte deutlich, dass das Ausmaß der Feuerflut nicht so groß geplant war. Hatte der Junge etwa ebenfalls Probleme mit der Chakrakontrolle?

Da Tai nicht einschätzen konnte wie groß seine Chajravorräte waren, beschloss er Hikawa zu testen und zu erschöpfen in dem er Illusionen von sich selbst erschuf, die HIkawa verwirren sollten. Es klappte gut. HIkawa erkannte nicht welcher der echte Tai war und ließ seine Feuerjutsus los, traf Tai aber nie. Als die Angriffe und die Stärke der Feuer immer weniger wurden und man die Erschöpfung des Jungen deutlich ansah, begab sich Tai hinter ihn.

In dem Moment als er angreifen wollte begann HIkawa zu seinem Entsetzten zu schwanke, während er noch seine Feuerjutsus abfeuerte. Diesmal gelang es Tai nicht auszuweichen, da er mitten im Lauf war und das Feuer erwischte ihn mit voller Wucht.

Unfähig noch etwas auszurichten verlor er das Bewusstsein, ebenso wie Hikawa selbst. Beide Jungen fielen zu Boden ohne die Flammen aufhalten zu können.

 

Entsetzen breitete sich auf der Galerie aus, Mai schrie aus Angst um ihren Bruder los. Bevor aber jemand von der Galerie eingreifen konnte, setzte Kitosa mit einer Tsunami-Welle die Halle kurzzeitig unter Wasser und löschte die Feuer.

Da keiner der Jungs sich regte wurde der Kampf für unentschieden erklärt und die Medic-Nin stürmten in den Raum um beide Jungen zu versorgen.

Ohne auf die Anderen zu achten sprang Mai von der Galerie und stürmte zu ihrem Bruder. Mit den Nerven völlig am Ende folgte sie ihm aus der Halle.

 

//Was zum Teufel ist in Konoha los?!// schoss es Naruto durch den Kopf.

//Langsam frage ich mich das Gleiche…// antwortete ihm Kurama aus seinem Inneren, der die Geschehnisse genauso besorgt beobachtete wie Naruto und alle anderen in der Halle.

Die Hokage selbst schien auch endlich zu merken, dass etwas in ihrem Dorf ganz und gar nicht stimmte…

 

 

Beginn neuer Freundschaften und Feindschaften - Teil 2/2

Teams:

Tamira: Tsukihime, Sara, Koji, Tai

Takuya: Zen, Kyoko, Masami, Noburu

Kiba: Ayano, Namano, Hikawa

Ino: Himeno, Aiko, Atsushi

Shino: Ichino, Koichi, Fuyumi

Ame-Nin: Keiko, Satomi, Nagata

Kusa-Nin: Eyano, Kirika, Setsuko

 

Sheila: Aya, Mai, Seiiji, Yamato.

 

Kapitel 20: Beginn neuer Freundschaften und Feindschaften - Teil 2/2

 

 

MASAMI (Kumo) vs. AIKO (Konoha)

 

Allein an der Art wie Aiko durch die Gegend stapfte erkannte Masami, dass das andere Mädchen ein Einzelkind sein musste. Und zwar eines jener Einzelkinder, die dachten die ganze Welt dreht sich allein um sie. Wie sie das am Gang sehen konnte? Ganz einfach, es war offensichtlich, dass niemand ihr je gesagt hat, dass sie wie eine Riesenente durch die Gegend  watschelte.

So wie Masamis älterer Bruder es bei ihr getan hatte um sie zu ärgern als sie klein war. Nachdem zweiten Mal hatte sie begonnen Tanzstunden bei ihrer Mutter zu nehmen, einer professionellen Tanzlehrerein in Kumo. Ab da legte sie alles Tollpatschige und Ungeschickte ab und wurde ein eleganter Schwan. Dieses Kompliment von ihren großen Bruder hatte ihr damals viel bedeutet.

Die Tanzstunden hatte ihr zudem die Freude am Bewegen gelehrt, weshalb sie heute auch eine sehr gute Tai-Jutsu Anwenderin war. Anstatt den Weg über die Galerie und die Treppen hinunter zu gehen, ließ sich Masami vom Geländer, auf dem sie bisher gesessen hatte, fallen um nach einer perfekten Rolle sanft auf dem Boden zu landen. Sie hörte ein paar Pfiffe von den anderen Genin und ein eindeutiges Knurren von Aiko. Diese schwang sich daraufhin ebenfalls vom Geländer, landete aber eher plump auf ihrem Hintern.

Das darauf folgende Lachen in der Halle machte sie ganz offensichtlich noch wütender. Als Kitosa den Kampfstart rief starrte sie Aiko noch immer nur böse an.

Masami blieb ruhig und wartete ab was sie sonst noch tun würde, außer starren. Als sie sich aber plötzlich in einem Gen-Jutsu wiederfand war sie dann doch etwas überrascht. Das hätte sie diesem Mädchen gar nicht zugetraut. Doch die Tatsache, dass sie sich so schnell bewusst war, dass es ein Gen-Jutsu war, zeigte, dass es schwach war. Im Handumdrehen hatte sie sich daraus befreit indem sie einfach ihren Chakra-Fluss umkehrte.

Aiko schien dies zu überraschen, sie dachte wohl dass sie besser war. „Gratuliere, du hast mich kurz überrascht, aber mit so einem lächerlich schwachen Gen-Jutsu kommst du bei mir nicht sehr weit.“ wirft sie dem Konoha-Mädchen entgegen.

„Ach, meinst du?!“ keifte Aiko. „Dann pass mal auf!“ Wie um zu beweisen, dass sie besser im Illusionieren ist als sie war, erschuf sie zwei Illusions-Doppelgänger. Ohne weitere Worte ging sie in den Frontalangriff, aber Masami tänzelte einfach außer Reichweite der Illusionen und verpasste Aiko einen Pirouetten-Tritt. Die Illusionen verpufften, während Aiko vom Boden zu ihr hochstarrte. Das Mädchen hielt sich die getroffene Wange und funkelte Masami an. „Arrogante Prinzessin! Das war bloß Glück!“ schrie sie.

Masami legte den Kopf schief. „Sicher? Wenn das so ist, wollen wir doch  mal sehen wie oft ich Glück haben werde!“ Daraufhin stürmte Aiko nochmal auf sie zu. Doch Masami wich ihr wieder elegant aus. „Du bewegst dich wie ein Trampel. Ein Mädchen sollte bei allem was sie tut immer elegant sein. Du hast keine Chance. Sogar mit geschlossenen Augen bist du keine Gegnerin für mich!“

Sie schloss demonstrativ die Augen und konzentrierte sich auf das Chakra ihrer Gegnerin wie sie es in Kumo eben gelernt hatte. Selbst ohne diese Taktik hätte sie Aiko gefunden. Das Konoha-Mädchen schrie und schnaufte während sie die nächsten Minuten versuchte Masami zu erwischen, welche einfach immer wieder auswich und dann einen  Gegenschlag ausführte. Aiko griff nicht nochmal mit einem Jutsu an, was Masami ein wenig enttäuschte.

Nach fünf Minuten hatte sie aber die Nase voll. Sie bewegte sich nicht und ließ das Einzelkind auf sich zu stürmen. Sobald sie in Reichweite war trat Masami ihr so kräftig in den Magen, dass sich die andere zusammenkrümmte und dann einfach liegen blieb.

 

Während Kitosa den Kampf als entschieden beendete beugte sich Sheila zu Naruto. „Meinst du nicht auch der Kampf hatte etwas von einem Tanz zwischen Schwan und Elefant?“ kicherte sie. Als er nicht antwortete sah sie ihn direkt an. „Ist was?“ fragte sie, da er nur vor sich hinstarrte.

„Es ist nichts…“ erwiderte er, doch seine Stimme klang düster und beunruhigt. Sheila runzelte die Stirn und fragte sich was ihm nicht passte.

 

Tsunade biss sich nachdenklich auf den Daumen. Sieben verschiedene Kämpfe waren jetzt rum, aber irgendwie hatten sie beunruhigende Gemeinsamkeiten. Entweder unerklärliche Aggression oder Probleme mit der Chakra-Kontrolle, über das Normalmaß hinaus, selbst wenn man nach den letzten fünf, stressigen und anstrengenden Tagen beurteilte.

Woran konnte das liegen?

 

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HIMENO (Konoha-Gakure) vs. SATOMI (Ame-Gakure)

 

Inzwischen hatte sich Himeno wieder gefangen und ihre Wut war verraucht. Stattdessen macht sich Nervosität in ihr breit als sie die bisherigen Kämpfe beobachtete. Sie konnte zwar nicht das ganze Ausmaß begreifen, aber ihr war doch aufgefallen, dass einige Problem mit ihrem Chakra bekamen, da sie selbst wusste wie sich ein Kontrollverlust anfühlte und wie er aussah. Immerhin war es ihr im Wald selbst passiert

 

Als sie die Treppen auf ihrer Seite herunterkam und Satomi von der anderen Seite, sah sie dass die Ame-Genin ebenfalls die Stirn runzelte.

Die beiden Mädchen stellten sich ein gutes Stück voneinander auf und sahen sich in die Augen. Himeno war froh, dass ihre Gegnerin anscheinend nicht so offen aggressiv war wie manch andere Genin im Raum.

„Ich hoffe du bist besser als das Konoha -Team von dem wir die Schriftrolle gewonnen haben. Sonst wäre ich nämlich echt angepisst.“ kommentierte Satomi ernst.

„Ich gebe mein Bestes!“ erwiderte Himeno und wartete auf die Eröffnung durch Kitosa. Als dieser den Kampf dann eröffnete stürmten die beiden Mädchen aufeinander zu, beide wollten anscheinend erst einmal feststelle wie die körperliche Verfassung der anderen war.

Einige Minuten lang gab es einen guten Schlagabtausch, sowohl mit Fäusten und Tritten, aber auch mit gelegentlichen Kunai und Shuriken-Angriffen. Nachdem die beiden gleichzeitig ein Kunai mit einer Briefbombe geworfen hatten und diese in einer Explosion aufeinander getroffen waren standen sie wieder ein gutes Stück voneinander entfernt und sahen sich in die Augen.

Ohne wirklich zu wissen warum lächelten sich die beiden an. „Nicht mal so schlecht!“ lobte Satomi. „Mal sehen was du sonst noch kannst.“ Mit diesen Worten begann sie Fingerzeichen zu formen. Da Himeno eine fleißige Schülerin war, erkannte sie die Reihenfolder der Zeichen als ein Wasser-Jutsu. Um genau zu sein handelte es sich um eine Art Wasser-Nadel-Angriff bei dem die „Nadeln“ jedoch eher Speerspitzen ähnelten. In der Theorie wusste Himeno, dass diese ziemlich schmerzhaft werden konnten, aber praktisch wollte sie diese Erfahrung nicht wirklich machen, also setzte sie auf Risiko, indem sie eine beachtliche Anzahl an Papier-Shuriken losließ als die Speerspitzen auf sie zukam, da sie zu wenig normale Shuriken hatte um den Angriff zu blocken. Sie warf die Papier-Shuriken so dass sie dort konzentriert waren, dass die Spitzen, die ihr gefährlich werden konnten von dem Papier getroffen beziehungsweise zerschnitten wurden. Das Papier war danach zwar nicht mehr zu gebrauchen aber zumindest hatte die Konoha-Nin nichts abbekommen.

Satomis beinahe fröhliches Lachen gab ihr darauf sogar den Ansporn diese mit Papier-Kunai anzugreifen, leider kam genau da der Ehrgeiz der Ame-Nin durch, aber statt wieder mit Wasser anzugreifen, wehrte sie die Kunai mit einer zäh-flüssigen Masse ab. In ihrem kurzeitigen Triumphgefühl hatte Himeno vergessen, dass die meisten Wasser-Nutzer auch das Jutsu der „Schmiere“ beherrschten. Sie versuchte noch einen normalen Shuriken-Angriff um noch mehr Papier zur Attacke formen zu können, da traf eine Schmiere sie unerwartet und verklebte so ihre Vorräte an Papier.

Wäre sie nicht so gut erzogen worden, hätte sie vermutlich geflucht. Dafür blieb ihr aber ohnehin keine Zeit, da Satomi schon begann sie durch die Halle zu jagen, da das Himenos einzige Chance war ihren Wasser-Attacken zu entkommen.

Fieberhaft überlegte sie was sie jetzt tun konnte. Für einen Nahkampf kam sie nicht mehr an das andere Mädchen heran und ihre Papier-Jutsus als Distanzangriff konnte sie nicht mehr nutzen. Es war zum Haare raufen!

Plötzlich traf sie eine der Wassermassen und Himeno ging zu Boden. Die Luft wurde ihr kurzfristig aus den Lungen gepresst als sie auf dem harten Boden aufschlug, ihre Augen verdrehten sich nach oben. Die Angriffe hörten kurz auf und Satomi sagte etwas, aber Himeno bekam da nicht mit, denn ihr Blick fiel auf die Galerie zu den Kumo-Nin. Sie erkannte den Jungen der ihr im Wald geholfen hatte ihr unerwartetes Jutsu wieder unter Kontrolle zu bekommen. Jetzt wusste Himeno wie sie doch noch gewinnen konnte!

Sie musste sich nun lediglich daran erinnern, was für Zeichen der Junge - Seiji - ihr gezeigt hatte und was sie „visualisieren“ musste um das Holz zu formen.

Das Konoha-Mädchen schaffte es gerade noch vor der nächsten Wasserwelle wegzurollen und sogar zwei Fingerzeichen zu formen, bevor sie die Konzentration wieder verlor und damit auch die restlichen Fingerzeichen. Wieder traf sie eine Wasserwelle und sie ging zu Boden. Als sie aber diesmal nach oben sah zu Seiji bemerkte sie, dass er deutlich weiter hinter seinen Kollegen stand - und Fingerzeichen formte!

Ohne weiter nachzudenken oder zu zögern sprang sie auf und kopierte die Fingerzeichen. Sie erinnerte sich an das Gefühl, wie sie schon mal die Bäume bewegte und noch ehe sie sich Sorgen um ihre Chakrakontrolle machen konnten wuchs ein massiver Holzbalken aus dem Boden der Halle uns schoss auf Satomi zu. Diese war viel zu überrascht um zu reagieren und bekam einen Volltreffer ab, der sie durch die Halle schleuderte. Als sie am der Wand aufschlug, zuckte Himeno kurz zusammen.

Scheinbar nur noch halb bei Bewusstsein murmelte sie „Guter Kampf…“ und fiel in Ohnmacht. Himeno konzentrierte sich schnell wieder darauf den Holzstamm verschwinden zu lassen und überraschenderweise gelang es ihr auch gleich.

Kitosa erklärte den Kampf für beendet und an seiner Stimme hörte man deutlich die Überraschung. Himeno sackte erleichtert zusammen, anscheinend hatte sie zu viel Chakra verwendet. Erst jetzt hörte sie das deutliche Raunen im Raum und sie sah sich um. Alle sahen mehr als beeindruckt zu ihr, sie sah Seiji grinsen und ihr ein Daumen-Hoch zuwerfen, bevor er sich wieder unauffällig verhielt.

 

Während Himeno wieder auf die Galerie hochkam und Satomi weggetragen wurde wiederstand Sheila der Versuchung ihrem Schüler eine kleine Standpauke zu halten. Zum Glück hatte niemand gesehen, dass er dem Konoha-Mädchen geholfen hatte, aber es war dennoch ein ziemliches Risiko gewesen.

Plötzlich spürte sie eine leichte Berührung von Naruto und sah ihn an. „Schau mal!“ flüsterte er uns erst da sah sie, dass Seiji Himeno entgegen ging und sie in ein Gespräch verwickelte. Das Mädchen stellte sich auch überraschenderweise nicht wieder zu ihrem Team, sondern kam mir Seiji zu ihnen.

Seiji grinste zu Naruto auf. „Kann sie mal zum Training mitkommen?“ fragte er hoffnungsvoll und Naruto lachte.

„Was soll ich da sagen? Je mehr Schüler, desto mehr Spaß, nicht wahr?“ erwiderte er darauf und die beiden Genin schrien freudig auf.

Bis der nächste Kampf angekündigt wurde redeten die Kumo-Nin und Himeno wild durcheinander. Naruto grinste unter der Maske und Sheila hatte ein kleines Lächeln im Gesicht. Es war nicht schwer zu erraten was gerade im Begriff was zu blühen.

 

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ZEN (Kumo-Gakure) vs. TOSHIDE (Suna-Gakure)

 

Tsukihime machte beinahe einen Luftsprung als sie die nächste Kampfansage sah. Endlich würde sie einen echten Puppen-Spieler Ninja in Aktion sehen. Sie und Zen konnten zwar ihre Gegner mit den Chakra-Drähten fesseln und ein wenig beeinflussen, aber kontrollieren konnten sie sie nicht. Dafür hatten sie einfach keinen rechten Plan wie sie ihre eigenen Körper, Arme, Finger und Drähte bewegen mussten. Daher war sie gespannt ob Zen diesen Kampf würde gewinnen können, aber wenn sie ehrlich war, sah sie die Gewinn-Chance eher bei Toshide. Sofern Zen keinen Schwachstelle fand.

Als Zen die Treppen runter ging sah sie ihn vor sich hinmurmeln und konnte sich recht gut vorstellen worüber er sich beschwerte. Nämlich dass er seine Chakra-Klinge nicht mitgenommen hatte. Sie stupste Sara neben sich an. „Der geht nie wieder ohne seine Chakra-Klinge aus dem Haus.“ stichelte sie, ihre Freundin lachte leise, aber Zen schien es dennoch bemerkt zu haben, denn er sah die zwei Mädchen kurz finster an, als er in der Halle stand.

 

Zen atmete noch mal tief durch bevor er sich seinem Gegner zuwandte. Es brachte ihm nichts sich über seine vergessene Klinge zu ärgern. Er musste den Kampf so gewinnen, er musste auf seinen anderen Fähigkeiten vertrauen.

Toshide stand schon in Angriffsposition, jedoch konnte man in seinem Gesicht keine echte Aggression sondern eher Aufregung sehen. Er freute sich wohl auf den Kampf. Zen lächelte. Wenn er ehrlich war, freute er sich auch über den Kampf. Er hoffte diesen Kampf nicht nur zu gewinnen, sondern auch gleich etwas zu lernen über die Kontrolle von „fremden Körpern“.

Sobald Kitosa den Kampf eröffnete teilte sich das Bündel auf Toshides Rücken. Was Zen für eine große Puppe gehalten hatte, waren in Wahrheit zwei kleinere Puppen. Tief beeindruckt lächelte Zen.

Zunächst bewegte sich keiner der beiden, sondern beobachteten ihren Gegenüber einmal. Zen konnte die Verbindung zwischen Puppe und Genin nicht sehen und beschloss daher zu versuchen eine neue Perspektive zu suchen. Er lief auf den Puppenspieler zu um einen Angriff auf die Puppen vorzutäuschen, wich aber gerade noch aus als Toshide die erste Puppe auf Zen zu schnellen ließ. Der Kumo-Nin befand sich jetzt zwar zwischen Puppe und Spieler, aber er konnte keine Verbindung sehen. Toshide hatte also einen Weg gefunden die Chakra-Flüsse gewissermaßen unsichtbar zu machen. Und was man nicht sehen konnte, konnte man auch nicht durchtrennen. Zen grummelte. Also hätte ihm seine Chakra-Klinge ohnehin nichts genützt.

Plötzlich drehten sich die Köpfe beider Puppen zu Zen, was bei einer eine 180° Drehung war und ziemlich gruselig aussah. Als sich die Münder öffneten erahnte Zen den Angriff und konnte gerade noch den hervor schießenden Shuriken ausweichen.

Die Puppen jedoch verfolgten ihn und attackierten ihn als nächstes mit Kunai. Zen fiel es schwer ihnen zu entkommen, denn er stand ja praktisch drei Gegner gleichzeitig gegenüber. Als er aber eine gewisse Distanz zwischen sich und Toshide und seinen Puppen gebracht hatte schien er zumindest außerhalb der Chakra-Reichweite des Suna-Nin zu sein, denn sie kamen ihm nicht mehr näher. Zen musste nur deren Wurfgeschossen abblocken, aber so konnte er nicht lange weiter machen, denn so würde er den Kampf nicht gewinnen.

In einer kurzen Angriffspause konnte Zen kurz Toshide sehen, der anscheinend ziemlich angespannt war. Das konnte echt sein oder gespielt, daher verließ sich der Kumo-Nin nicht darauf, aber ihm fiel jetzt erst auf wie viele Kunai um die Puppen herum im Boden steckte und ihm kam eine Idee. Es war ein Risiko, aber ein kalkulierbares.

Zen rannte direkt auf die Puppen zu und während er ihren erneuten Nahangriffen auswich sammelte er die Kunai ein, so musste er für seinen Plan nicht seine eigenen verwenden. Einige Kunai ließ er allerdings wo sie waren, scheinbar planlos, aber nur für das ungeschulte Auge. Doch dabei beließ er es nicht. Da er Chakra nicht unsichtbar konnte, wie Toshide anscheinend, band Zen seine Chakra-Drähte an die zurückgelassenen Kunai und versteckten diese Drähte in den Tunneln mit denen die Kumos geheime Botschaften verschickten. Wieder aus sicherer Distanz warf er dann die restlichen Kunai, ebenfalls mit Chakra-Drähten verknüpft, einige schickte er durch Tunnel, so als wenn sie Illusionen gewesen wären. Einige der Drähte konnte Toshide jetzt natürlich sehen, aber als Zen anfing mit Peitschen aus Wasser nach seinen Puppen zu schlagen kam er ihnen trotzdem ungewollt näher.

Plötzlich konnte er eine seiner Puppen gar nicht mehr bewegen, was er auch versuchte. Da sah er Zen grinsen und die bisher unsichtbaren Chakra-Drähte wurden sichtbar. Seine Puppe war vollkommen verheddert, aber so schnell gab Toshide nicht auf. Seine zweite Puppe hatte immerhin eine weitere sehr nützliche Waffe. Der Torso und die Fingerkuppen öffneten sich und schossen mit Stahlseilen befestigte Eisenspeere hervor, die durch einen zusätzlichen Chakra-Zufluss die Drähte von Zen einfach durchschnitten.

Der Kumo-Nin fluchte und unterdrückte gleich noch einen Fluch als jetzt wieder beide Puppen mit diesen Speeren auf ihn losgingen. Toshide kam derweil auch immer näher und versuchte Zen in einer Ecke der Halle einzusperren. Zen bemerkte aber, dass die zuvor gefangene Puppe etwas träger als zuvor war und Probleme bei der Bewegung hatte. Da sah er einen Wassertropfen glitzern. Innerlich lächelte er, anscheinend waren die Puppen nicht Wasserdicht.

Bevor er überhaupt keinen Platz mehr zum Manövrieren hatte entschloss sich Zen alles auf eine Karte zu setzten. Er formte in schneller Abfolge die Fingerzeichen für eine Wasserwelle die die ganze unterer Halle fluten sollte. Sobald die Welle aus dem Boden schoss, sah Zen das entsetzte Gesicht des Suna-Nin und warf zur Sicherheit noch einige mit Chakra überzogene Shuriken hinterher. Die Welle schwappte einmal komplett durch die Halle und riss alles mit, dann krachte sie an die hintere Wand und brach in einer perfekten Tunnelwelle wieder zusammen. Dabei wurden Toshide und seine Puppen ordentlich durchgerüttelt und wie erhofft trafen die in der Welle schwimmenden Shuriken die Chakra-Verbindungen zu den Puppen.

Toshide schlug gleichzeitig mit dem Ende der Welle auf dem Boden auf und blieb liegen.

Plötzlich kam Kitosa wie aus dem nichts von oben, wohl weil er sich vor der Welle auf der Galerie in Sicherheit gebracht hatte und sah nach Toshide. Da dieser wohl nur etwas Wasser geschluckt hatte und durch den Aufprall das Bewusstsein verloren hatte, erklärte er Zen zum Sieger.

 

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NAGATA (Ame-Gakure) vs. ATSUSHI (Konoha-Gakure)

 

Von diesem Kampf war die Hokage schwer enttäuscht und sie war wohl auch nicht die einzige. Es war zum einen beinahe eine Wiederholung des vorhergehenden Kampfes und zum anderen eine weitere bitte Niederlage für Konoha.

Durch die Video-Aufnahmen und Berichte der Anbu wusste sie, dass Inos Genin Atsushi einige Verbrennungen im Kampf gegen die Suna-Nin davon getragen hatte. Da diese auch nicht richtig behandelt werden konnten, mussten sie ihm zwangsläufig Schwierigkeiten bereiten.

Anfangs schlug er sich ganz tapfer für seine Verhältnisse. Als Nagata begann seine Fähigkeiten mit Wasserbomben zu testen, konnte er mit einem Massenangriff aus Shuriken, die er aus einer Schriftrolle heraufbeschwor, abblocken. Durch die Rotationen der hervorschießenden Shuriken platzen die auf ihn zukommenden Wasserkugeln rechtzeitig bevor sie ihm gefährlich werden konnten.

Aber dass er sich nicht von der Stelle bewegt hatte und an den Händen sehr empfindlich war, merkte natürlich auch Nagata. Daraufhin ließ er wie der Kumo-Genin zuvor eine Wasserwelle los, die Atsushi von den Füßen riss, aber anders als Toshide wäre das keine Niederlagen-Garantie wie bei Toshide. Das wusste auch Nagata, daher ließ er Atsushi gar nicht erst auf die Füße kommen, sondern wickelte ihn in eine Wasserpeitsche und schleuderte ihn so heftig gegen die Wand, dass der Konoha-Genin bewusstlos wurde und somit den Kampf verlor.

 

Sie schloss sich dem sehr verhaltenen Applaus für diesen Kampf an und fragte sich wieder einmal was los war mit den Genin. Hatte Konoha wirklich zu plumpe und niedrige Standards für Genin? Hatten andere Dörfer einfach nur höhere Anforderungen? Oder lag es an den Jonin, die ihre Genin nicht mit der Konsequenz und Hingabe trainierten, wie sie es eigentlich sollten?

 

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SARA (Kumo-Gakure) vs. KIBOU (Suna-Gakure)

 

Der nächste Kampf versprach interessant zu werden für die Jonin. Dass Sara eine Expertin mit Briefbomben war, hatte sie schon bewiesen. Kibou war aber ebenfalls auf Briefbomben spezialisiert, aber eben auch auf Nahkampf. Wie das bei Sara aussah wussten nur die restlichen Kumo-Nin. Dennoch fühlten sich einige Jonin etwas mulmig, da das Kumo-Mädchen ja scheinbar für schon im Wald viel Schaden angerichtet hatte.

 

Die Eröffnung des Kampfes war ganz anders als erwartet, denn die beiden Kontrahenten lieferten sich einen Nahkampf in dem sie sich in nichts nach standen. Aber natürlich ließen sich die beiden von ihren Briefbomben nicht trennen.

Sara war die erste die eine Bombe einsetzte, jedoch nur eine einfache Rauchbombe die sie kurz einholte und eine kleine Distanz zu Kibou schaffte. Was natürlich niemand gesehen hatte, und der Zweck der Rauchbombe gewesen war, war dass sie je einen Stapel Briefbomben an ihrer Schuhsole angebracht hatte.

Währen der Nahkampf Schlag um Schlag weiter durch die Halle führte löste Sara immer wieder eine Briefbombe mit einer gezielten Chakra-Abgabe in ihre Füße und klebte die Bomben somit an den Boden der Halle.

Sie hatte noch einige wenige Briefbomben an den Sohlen als Kibou zum Distanzkampf ansetzte. Zuerst warf er eine Bombe auf den Boden vor Sara und brachte sich gleich darauf in Sicherheit vor dem freigesetzten Gas.

Da Sara am Geruch erkannte was sie erwartete war sie nicht übermäßig überrascht als sie sich in einem Gas-induzierten Gen-Jutsu wieder fand. Viel mehr war sie überrascht, dass dieser Kibou wusste wie man dieses Gas in einer Briefbombe versiegelte.

Sie befreite sich schnell aus dem Jutsu und erstaunte Kibou damit wohl, den als sie die Augen öffnete kam er ihr gerade in einem Offensivangriff entgegen. Sara ließ sich auf den Rücken fallen und erwischte Kibou mit einem Tritt nach oben. Dabei löste sie nicht nur eine der verbliebenen Bomben sondern löste diese auch gleich aus.

Kibou flog an die nächstgelegene Wand und Sara sprang mühelos auf die Füße. Sie wartete bis der Junge sich erhoben hatte, bevor sie ihn ansprach. „Das mit dem Gas ist echt cool! Du musst mir später unbedingt zeigen wie du das auf die Briefbomben bekommen hast!“ lachte sie fröhlich.

Kibou schmunzelte ebenfalls. „Nur wenn du mir sagst was du mit dem ganzen gesammelten Zeug vor hast!“ forderte er sie im Gegenzug auf, worauf Sara einwilligte. 

So wie es aussah hatte er noch nicht gesehen, dass sie die Halle mit Briefbomben bestückt hatte, daher nutzte sie seinen nächsten Angriff um direkt vor seiner Nase eine davon explodieren zu lassen.

Erschrocken sprang der Suna-Genin zurück und musste gleich der nächsten Bombe ausweichen. Sara begann ihn durch die Halle zu scheuchen, indem sie einige Bomben zündete, andere ließ sie intakt und zündete sie später erst recht. Hier und da bewegte sie sich und platzierte die restlichen Bomben, während sie Kibou mal von vorne oder hinten angriff, wenn er gerade nicht aufpasste.

Aber auch Kibou landete den einen oder anderen Treffer, direkt oder mit Bomben. Bald war die Halle voller Explosionen und Rauch und Kibou sah immer weniger wo seine Gegnerin war oder ihre Bomben. Sara dagegen schien ihn immer im Blick zu haben. Da beschloss er ein Risiko einzugehen und benutze eine Briefbombe mit großer Reichweite, die er an einem Kunai befestigte. Trotz seiner Erschöpfung konnte er der Detonation gerade noch so entkommen, aber Sara wurde erwischt.

Da sie mitten im Sprung war, warf die Druckwelle sie an die Kante der Galerie, wo die anderen Genin standen. Sie biss sich auf die Lippe um nicht zu schreien, als sie sich die Schulter verletzte.

Sie landete auf dem Boden und versuchte sich nichts von ihren Schmerzen ansehen zu lassen und sah da auch schon Kibous nächste Gasbombe auf sich zu fliegen. Da sie kein weiteres Gen-Jutsu riskieren wollte, warf sie eine Briefbombe mit Spiegeleffekt um Kibou seine eigene Attacke spüren zu lassen. Doch beim Fingerzeichen zum Auslösen der Bombe krampfte sich ihre Schulter zusammen und ihre Hand verkrampfte sich zu einem anderen Fingerzeichen. 

Plötzlich wurde aus der Spiegelbombe eine Art Wind-Bombe und löste einen kleinen Tornado aus der Kibous Bombe nicht nur zurückwarf, sondern ihn ebenfalls erfasste. Gefangen in seinem eigenen Gen-Jutsu konnte er sich nicht befreien und Sara steuerte den Tornado instinktiv so um, dass Kibou quer durch die Halle flog und mit offenen Augen liegen blieb, da er immer noch im Gen-Jutsu war.

 

Kitosa erklärte sie daraufhin zur Siegerin. Einen Moment war sie noch fassungslos, dann sprang sie trotz Schulterschmerzen auf die Galerie zu ihrer Sensei und freute sich ein Loch in den Bauch, bis ihre erstaunte Sensei ihr gratuliert und überredet hatte, dass Sara mit den Medic-Nin gehen sollte wegen ihrer Schulter.

 

Nicht nur bei Tamira war das Erstaunen groß über Saras erste Anwendung des Wind-Elementes.

 

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KOICHI (Konoha-Gakure) vs. KIRIKA (Kusa-Gakure)

 

Es war jetzt zwar schon zwei Tage her, dass Kirika ihren plötzlichen und heftigen Wutanfall hatte dieses Mädchen aus Suna-Gakure so schlimm verprügelt hatte, aber sie hatte sich noch immer nicht ganz beruhigt. Es war als ob ihr die Wut ins Gemüt gebrannt worden war seit diesem Ausbruch.

Daher hatte sie auch eine sehr dünne Geduldsspanne mit diesem pöbelnden Gummispringer vor ihr, der sie auch noch versuchte mit Obszönitäten zu provozieren. Da sie immer wieder versuchte ihn mit Schlammbomben zu treffen um ihn ruhig zu stellen, war es wohl sein Ziel, dass sie sich verausgabte. Da hatte er sich aber die falsche gesucht. Denn Kirika benutzte nur sehr wenig Chakra für ihre Attacken und beobachtete zudem seine Bewegungen. Auch wenn er sich nicht darüber bewusst war, hatte er doch ein eigenes Muster in seinen Sprüngen und Ausweichmanövern.

Sobald sie diese Muster sah und dass es sich wiederholte, warf sie ihre nächste Schlammbombe auf den Punkt, wo es als nächstes aufkommen würde… und stoppte seine Bewegungen sofort.

Koichi fing an zu fluchen und wurde Kirika sogar noch unsympathischer als vorher.

Da er keine Jutsus anzuwenden schien, hoffte Kirika ihn mit ihrem nächsten Angriff ausschalten zu können.

Plötzlich schaffte Koichi es sich mit einer Tai-Jutsu-Schraube zu befreien. Ob absichtlich oder nicht, er kam direkt auf Kirika zu. Weil sie nicht damit gerechnet hatte und auch nicht damit, dass er so schnell war, schaffte sie es nicht auszuweichen.

Sie schrie auf als er sie voll erwischte, dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Also Koichi es endlich schaffte seine Schraube zu beenden, war ihm schwindelig und schlecht. Er hatte keine Ahnung wo er war und wo seine Gegnerin, daher war er sich sicher jeden Moment angegriffen zu werden und den Kampf zu verlieren.

Gerade drehte er sich wieder um in dem Versuch sich zu orientieren, da erklärte ihn Kitosa zum Sieger. Zuerst konnte es kaum glauben, dann sprang er vor Freude in die Luft. Was keine gute Idee war, er verlor nämlich in der Luft die Orientierung und das Gleichgewicht und prallte hart auf dem Boden auf.

 

Dieser Kampf war für Shino sowohl Erleichterung wie auch Überraschung. Da Koichi generell nur Tai-Jutsu trainierte, war er oftmals im Nachteil und Shino war sich sicher, dass auch sein zweiter Genin verlieren würde. Doch so konnte es nicht weitergehen. Shino musste Koichi jetzt begreiflich machen, dass er jeden zukünftigen Kampf in dieser Prüfung verlieren würde, wenn er nicht endlich andere Techniken lernte. Dazu waren die bisherigen Sieger einfach viel zu stark. Gegen die würde er nicht mal eine Minute durchhalten.

 

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TSUKIHIME (Kumo-Gakure) vs. ICHINO (Konoha-Gakure)

 

Tsukihime freute sich endlich kämpfen zu können. Sie war zwar nicht begeistert, dass sie als Letzte an der Reihe war, aber etwas Gutes hatte es schon. Erstens konnte sie das letzte verbliebene Mitglied des Teams, das ihre Freunde aus der Prüfung geschmissen hatte, fertig machen und zweitens waren so ziemlich alle potentiellen zukünftigen Kontrahenten auf der Krankenstation. Die restlichen auf der Galerie waren schon so ungeduldig und gelangweilt, dass sie die Kämpfe nicht mehr richtig verfolgen konnten oder wollten. So hatte Tsukihime die Chance ihr neues Jutsu, das sie sogar Naruto verschwiegen hatte, in einem richtigen Kampf auszuprobieren, ohne dass es allzu viele sehen würden. Falls sie es überhaupt sehen würden.

Sie hatte zwischendurch immer mal wieder die anderen Genin beobachtet und ihre Stimmung und vielleicht auch etwas über ihre Fähigkeiten zu erfassen, da sie ja nicht wusste wann und gegen wen sie antreten werden müsste. Dabei hatte sie gesehen, dass dieser Ichino sich mit Insekten beschäftigt hatte als ihm langweilig wurde. Das war also der Aburame-Junge. Das war schon mal gut zu wissen, blieb die Frage wie gefährlich ihr diese Insekten werden konnten und welche Fähigkeiten der Konoha-Genin noch hatte.

Um genau das herauszufinden, schuf sie zwei Wasserdoppelgänger. Da der Aburame sie aber nur mit hinter dem Rücken verschränkten Händen beobachtete, wartete sie danach einfach ab, bis Ichino die Geduld verlor. Das ging erstaunlich schnell. Er warf drei Shuriken auf sie zu, die Tsukihime jedoch leicht abblocken konnte.

Im nächsten Moment jedoch warf er eine Art Ball oder Ei nach ihr. Sie wich mit ihren Doppelgängern aus, während er weiterhin diese Dinger nach ihr warf. Tsukihime merkte aber nach dem dritten Mal, dass er sie absichtlich nicht traf, sondern wohl vorhatte die Halle mit diesen Kugeln zu füllen. Was ihr sagte, dass noch mehr dahinter stecken musste. Also bewegte sie stattdessen einen der Wasserdoppelgänger auf Ichino zu, in akuter Nähe zu den Kugel. Aufgrund ihrer vorherigen Ausweichmanöver konnte er sicher nicht mehr den Unterschied zwischen Tsukihime und ihren Doppelgängern erkennen.

Als der Doppelgänger direkt neben einer Kugel war, grinste der Junge überheblich und die Kugel platzte. Sofort war der Doppelgänger in einer Masse ähnlich wie Spinnweben gefangen und konnte sich nicht mehr lösen. Sofort schoss eine Vielzahl an Insekten auf den gefangenen Doppelgänger zu und begannen wohl das Chakra abzusaugen, das der Doppelgänger wieder Wassergestalt annahm. Als er sich auflöste und die zuvor erhärtete Masse zu einem widerlichen Kleber wurde und sogar die Insekten allesamt außer Gefecht setzte, grinste Ichino nicht mehr. Er starrte Tsukihime stattdessen nur böse an.

Da sie jetzt gesehen hatte was die Kugeln taten, hatte sie keine Absicht mehr in deren Nähe zu kommen. Dass sie aber zwischen ihr und ihrem Gegner waren, musste sie sich etwas überlegen. Als erstes musste sie die restlichen sechs Kugeln loswerden, die sehr gut über die Breite der Halle verteilt waren, das musste sie ihm lassen.

Sie schickte ihren zweiten Doppelgänger los, diesmal jedoch von der Luft aus indem sie ihn als Sprunghilfe diente, da sie für ihren Plan eine größere Höher erreichen musste, als sie durch reines Springen schaffen konnte. Sobald ihr Doppelgänger hoch genug war warf dieser einige Shuriken um die Kugeln auszulösen und dann löste Tsukihime ihren Doppelgänger auf, während sie ihn gleichzeitig in eine Art Regen-Jutsu verwandelte.

Die klebrige Masse verteilte sich über die ganze Breite der Halle, war aber einigermaßen umgehbar, da sie nicht allzu breit war. Der Konoha-Junge fluchte und kam auf die Kumo-Nin zu. Kurz vor der Masse auf dem Boden blieb er stehen und sandte stattdessen einfach seine Insekten aus.

Es war plump, aber die Anzahl der Insekten war dennoch beeindruckend und sie waren schnell. So schnell, dass sie Tsukihime erwischten, obwohl diese blitzschnell reagierte. Sofort spürte sie wie die Viecher begannen ihr Chakra auszusaugen.

Kurz huschte Unruhe über ihr Gesicht. Sie konnte nicht zulassen, dass die Leute ringsum mitbekamen wie viel Chakra sie hatte und so auf Hachibi schlossen. Sie beschloss alles auf eine Karte zu setzen, solange noch eine so geringe Anzahl an Insekten sie aussaugten, sodass es nicht verdächtig, war dass sie noch ihre Jutsus anwenden konnte. Auch wenn sie dadurch auf andere Weise verriet.

Tsukihime konzentrierte sich einen Augenblick, dann benutzte sie ein einziges Fingerzeichen und hüllte sich selbst in einen Mantel aus Blitzen. Als die Insekten von ihr abfielen, hörte sie in der Halle kollektives Erstaunen. Sie wollte lächeln, musste sich jetzt aber konzentrieren, da das nächste Jutsu auch für sie noch neu war. Es bestand aus zwei Komponenten, einer Wasserflut und ihrer neuen Geheimwaffe, welche ihr eigentliches Problem war.

Noch während sie die Fingerzeichen für beide Jutsu in ihrer einstudierten Reihenfolge mischte, kamen die nächsten Insekten auf sie zu. Bevor sie sie aber erreichten, traf die Welle sie und spülte sie Ichino entgegen. Die Welle was nicht so groß wie die von Zen zuvor, aber als sie auf den Junge traf, schrie dieser lauthals auf und traf die Wand, blieb einen Moment lang dort hängen und fiel zu Boden sobald das Jutsu sich auflöste. Er versuchte nochmal aufzustehen, knickte aber zusammen und als er an sich herab sah, blutete er aus mehreren Wunden an den Beinen, was ihn bewegungsunfähig machte. Seine Insekten lagen um ihn herum verstreut auf dem Rücken und zappelten nur noch schwach. Tsukihime wurde zur Siegerin erklärt, trotz der schwachen Proteste des Konoha-Jungen.

 

„Was um alles in der Welt ist da gerade passiert?“ fragte Sheila und sah zu Tamira hinüber, Diese schien auch ziemlich ratlos zu sein, warf Naruto aber einen misstrauischen Blick zu. Sheila wandte sich ihm zu. „Weißt du, warum der Junge wegen einer einfachen Wasserflut auf einmal so blutet? Hast du ihr ein spezielles Jutsu beigebracht?“

Naruto schüttelte den Kopf und Sheila sah ihn verwundert an. Naruto fragte sich ebenfalls warum der Junge solche Wunden erlitten hatte. Aber er hatte einen leichten Verdacht. Sicher war er sich nicht, aber er glaubte zumindest für einen winzigen Moment etwas in der Flut gesehen zu haben, durchsichtig, aber mit einer minimalen Reflektion.

Er wusste nicht was es war, aber eines wusste er ganz sicher. Es hatte etwas damit zu tun was Itachi Uchiha ihm gesagt hatte.

 

„Ihr Chakra wird dem ihrer Mutter immer ähnlicher. Was bedeutet, dass sie schon sehr bald das Kekkeigenkai ihrer Familie erhalten wird. Eines das selbst dich überraschen wird … Du wirst wissen, wann es soweit ist. Und dann komm einfach zu mir.“

 

Anscheinend war es nun soweit von Itachi ein paar Antworten einzufordern.

Krankenhausbesuche und ein besonderer Neuankömmling

Teams:

Tamira - Tsukihime, Sara, Koji, Tai

Takuya Zen, Kyoko, Masami, Noburu

Sheila - Seiji, Aya, Mai, Yamato

Kiba - Ayano, Namano, Hikawa

Ino - Himeno, Aiko, Atsushi

Shino - Ichino, Koichi, Fuyumi

Ame-Nin - Keiko, Satomi, Nagata

Kusa-Nin - Eyano, Kirika, Setsuko

 

Kapitel 21: Krankenhausbesuche und ein besonderer Neuankömmling

 

Langsam näherte sich zu früher Morgenstunde eine maskierte Gestalt den Toren von Konoha-Gakure. Eine Tätowierung am Arm wies den Braunhaarigen als Anbu von Kumo-Gakure aus.

Es war dumm, befand er für sich selbst, aber je näher er dem verbündeten Dorf kam, desto nervöser wurde er. Wenn auch aus einem anderen Grund als der, den er bei seiner Abreise hatte - nämlich Naruto. Das Letzte was der Neuankömmling wusste, war, dass Naruto nun doch mit Maske in Konoha rumlaufen durfte, dennoch war das sehr beunruhigend. Wer wusste schon ob das tatsächlich wahr oder nur eine Notlüge von Naruto war um den Raikage  zu beruhigen. Selbst wenn es die Wahrheit war, würde eine fremde Anbu-Begleitung bei einer Genin-Gruppe einiges an Misstrauen hervorrufen und neugierige Menschen könnten ihm nachspionieren und so seine wahre Identität herausfinden. In dem Fall würde es erst recht brenzlig werden. Man könnte die Situation sogar als Putschversuch anprangern.

Doch auf dem Weg nach Konoha wurde ihm klar, dass seine Sorge vermutlich unbegründet war, denn der Blonde wusste sich schon zu verbergen und zu helfen. Jetzt machte der Neuankömmling sich vielmehr Gedanken ob es eine gute Idee gewesen war sich freiwillig zu melden. Immerhin stammte auch er ursprünglich aus Konoha-Gakure und hatte eine recht komplizierte und finstere Verbindung zu dem Dorf. Sein letzter Aufenthalt hier lag zwar über Zwanzig Jahre zurück, aber gerade das machte ihm eigentlich Sorgen. Immerhin war sein Sohn noch ein Kind gewesen und sein Abschied von Konoha sehr abrupt.

Doch er wollte sich unbedingt selbst davon überzeugen, dass es Naruto gut ging, schließlich schuldete er dem Blonden einiges. Dieser hatte nämlich seinem Sohn einst das Leben gerettet, indem er ihm die Augen öffnete und ihn dazu brachte für sein Leben zu kämpfen, anstatt es schicksalsergeben hinzunehmen. Außerdem mochte er den Blonden um seiner selbst willen, wie so viele andere im Dorf.

Als aus seiner Perspektive das Tor in Sicht geriet, fluchte er. Da war ein Hyuuga am Tor zur Wache eingeteilt. Jetzt war er sich WIRKLICH nicht sicher ob es eine gute Idee war in seine einstige Heimat zu kommen.

Er hoffte jetzt nur noch nicht selbst erkannt zu werden und dass mit Naruto alles in Ordnung war. Es war zwar eine lange Reise, aber der Raikage hätte es ihm sicher wissen lassen, wenn etwas massiv schief gelaufen wäre.

Die letzten Meter legte er über die Bäume zurück, um erst mal die Lage abchecken zu können. So schnappte er ein Gespräch auf, da die Chunin wohl kurzfristig unaufmerksam wurden. Sie waren ja auch erst jung, vielleicht um die zwanzig.

Der Hyuuga fing zuerst an zu sprechen. „Weißt du, ich habe neulich die Kumo-Nin gesehen, als Hinata ihnen alles im Dorf gezeigt hat. Der blonde Anbu war auch dabei!“ Der blonde Anbu? Also trug Naruto tatsächlich seine Maske? Das waren ja schon mal gute Nachrichten.

„Und dein Eindruck?“ fragte seine Kollegin. Das interessierte jetzt auch den Kumo-nin.

„Scheint ein cooler Typ zu sein…“ sagte er leicht nachdenklich. „Er hat Hinata zum Lachen gebracht. So wie sie damals nur bei, du weißt schon wem, gelacht hat!“

Während der Kumo-Nin nichts verstand wurde seine Kollegin hellhörig. „Echt? Das ist ja mal ein Ding, wow.“

„Ja, seine Kollegen sind auch total in Ordnung. Und die vier sind sicher gut befreundet, sie waren alle sehr vertraut. Aber der Anbu hat glaub ich was  mit der Schwarzhaarigen.  Die haben nämlich mal heimlich getuschelt.“ lachte der Hyuuga.

Naruto und Sheila? Ein Paar? Das wäre dann ja wohl fast ein Skandal in Kumo-Gakure, ein positiver jedoch - und ein Trauertag von Narutos weiblichem Fanclub. Er lauschte weiter gebannt den Konoha-Chunin.

Der Hyuuga wurde plötzlich selber ganz geheimnistuerisch. Er beugte sich zu seiner Kollegin und flüsterte ihr etwas zu, nicht leise genug.

„Verrat es nicht, aber er hat mich irgendwie an Naruto Uzumaki erinnert. Nicht etwa weil Hinata gelacht hat. Da ist irgendwas an dem Anbu, dass in mir das gleiche Gefühl wachruft, als Naruto beim Hyuuga-Clan ein und aus ging. Du weißt schon, diese eigene Verbundenheit zwischen Freunden.“

„Da kann ich leider nicht mitreden. Ich kannte ihn nicht so gut. Aber ich bin ihm schon ab und zu begegnet und er war cool drauf, immer zum Spaßen aufgelegt.“ meinte seine Kollegin. „Ich hätte ihn aber gerne näher kennen gelernt. Um ehrlich zu sein hatte ich ihn ins Auge gefasst, aber er war ja damals mit Ino zusammen. Die zwei haben aber, meiner Meinung nach, nicht zusammen gepasst.“

„Ja, das stimmt. Aber auch mit Hinata wäre er kein ideales Paar gewesen, glaube ich. Die beiden waren einfach eher beste Freunde, als Geliebte.“ Seine Kollegin nickte. „Er war der beste Mensch den ich kannte. Ich versteh ganz ehrlich nicht was da vor fünf Jahren mit dem Uchiha-Clan abging.“

„Denkst du, dass an denen was faul war?“ fragte sie sehr leise. Der Hyuuga antwortete darauf mit einem unbehaglichen Nicken.

„Irgendwas war an denen auf jeden Fall faul. Naruto hat sich in sich selbst zurückgezogen, als sie im Dorf waren. Das war gar nicht seine Art,… abgesehen von jener Chunin-Prüfung.“ murmelte der Hyuuga.

„Leider haben wir keine Möglichkeiten irgendetwas davon zu überprüfen. Die Befehle der Hokage sind eindeutig.“ gab die Frau dazu. „Wir sollen ihn töten, wenn wir ihn sehen, wer sich mit ihm unterhält wird schwer bestraft, und von Ibikis Team auseinander genommen.“

Ihr Kollege stimmte dem bedauernd und leicht ängstlich zu. Als darauf beide verstummen beschloss der Kumo-Nin sich zu erkennen zu geben.

Und er würde mit Naruto auf jeden Fall drüber reden, dass da einige Leute wohl doch noch auf seiner Seite waren…

Bevor ihn aber die beiden Chunin bemerkten zog eine andere Person ihre Aufmerksamkeit auf sich. Diese Person kam direkt aus dem Dorf. „Guten Morgen!“ begrüßte er die Chunin.

„Guten Morgen, was tun Sie hier? Sollten Sie nicht bei den anderen Kumo-Nin und den Genin sein?“ fragten die Chunin.

Der Andere lachte nur hinter seiner Fuchs-Maske und schüttelte den Kopf. „Ihre drei Sensei sind bei ihnen. Außerdem ist es noch früh und da die letzten Tage auch für sie anstrengend waren, dürfen sie heute ein klein wenig länger schlafen. Obwohl sie vermutlich sowieso bald von alleine aufwachen werden.“ antwortete er nur leichthin.

Die beiden Chunin nickten verständnisvoll. „Machen Sie wieder einen Ausflug?“ fragte die Konoha-Nin.

Wieder schüttelte der Kumo-Anbu seinen Kopf. „Ich möchte jemanden abholen…“ sagte er, wurde aber unterbrochen.

Der neuangekommene Kumo-Anbu im Baum lachte, laut. Sofort drehten sich drei Köpfe in seine Richtung. „Deine Sinne sind scharf wie eh und je!“ lachte er und trat auf Naruto zu.

„Logo, ich kann doch einen alten Mann wie dich nicht allein durch ein fremdes Dorf laufen lassen!“ stichelte der Blonde fröhlich. Daraufhin nahm ihn der ‚alte Mann‘ in den Schwitzkasten.

„Ein wenig mehr Respekt, ich bin noch lange nicht senil!“ Naruto schaffte es aber sich schnell zu befreien. Als sie ein Hüsteln hörten, drehten sie sich zu den Chunin um und der neue Anbu verbeugte sich kurz entschuldigend. „Verzeihung, ich wollte mich gerade zu erkennen geben als mein Kollege hier kam. Ich bin hier um eine Schriftrolle von der Hokage-sama abzuholen.“ erklärte er.

Die beiden Chunin nickten. „Verstehe, wir hatten nicht mit einem Anbu gerechnet. Die Hogake-sama hat uns nur informiert, dass ein Kumo-Nin kommen würde.“ erwiderten sie und der Hyuuga sah kurz auf seine Uhr. „Vermutlich ist sie noch nicht in ihrem Büro, aber da Ihr Kollege ja da ist, könnte er sie auch später begleiten.“

„Das werde ich und solange das Hokage-Büro noch nicht besetzt ist, kann er in der Unterkunft der Kumo-Nin warten.“ meinte der Blonde.

Darauf verabschiedeten sich die beiden Kumo-Anbu und gingen ohne Hektik in Richtung Dorf.

„Siehst du was ich meinte?“ fragte der Hyuuga seine Kollegin, als die beiden außer Hörweite waren. Sie nickte nur.

 

„Hat der Raikage eine sadistische Ader entwickelt oder bist du einfach ein Masochist wie ich?“ fragte Naruto kurz darauf seinen Kollegen.

„Masochist bin ich nicht, aber ich hab mich dennoch freiwillig gemeldet. So wie einige andere. Wir mussten Stäbchen ziehen um zu klären wer letztendlich geht.“ erklärte der Andere und Naruto lachte. „Tatsächlich war ich mit meinem Team gerade in den Grenzgebieten auf Patrouille, als wir vom Raikage den Befehl bekamen, dass einer von uns eine anscheinend sehr wichtige Schriftrolle abholen sollte. Wir hatten sonst nur wenige Informationen erhalten über die Lage in Konoha und wussten daher nicht wie es dir und den anderen geht und waren besorgt!“

Naruto hörte auf zu lachen. „Und jetzt machen sich vermutlich alle Sorgen um uns beide.“

Der Braunhaarige grunzte zustimmend und die beiden setzten ihren Weg schweigend fort, da sie jetzt ringsum bewohnte Häuser passierten und nicht belauscht werden wollten.

Bei der Unterkunft angekommen, gingen sie direkt in den Speisesaal, aus dem sie schon die Stimmen der Ausbilder und der Genin, die nicht ins Krankenhaus gebrachte werden mussten, hörten.

Als Naruto die Türe öffnete, drehten sich alle Köpfe in ihre Richtung. Sie lächelten als sie den zweiten Anbu sahen, warteten aber bis Naruto die Türen geschlossen hatte. „Guten Morgen, Hizashi-san!“ begrüßten sie ihn unison und der Hyuuga legte lächelnd seine Maske ab.

„Guten Morgen!“

 

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Etwa zur selben Zeit sprach in einer anderen Unterkunft Kankuro mit dem Kazekage über das Langstrecken-Funkgerät.

„Sie waren wirklich erstaunlich und haben ihr Bestes gegeben, aber nur Reina hat es in die nächste Runde geschafft.“ erklärte Kankuro. Da die anderen Teams ja schon die Tage davor ausgeschieden waren, gab es nur noch verhältnismäßig wenig zu berichten. „Sie hatten leider alle das Pech gegen Kumo-Genin kämpfen zu müssen und die sind teuflisch gut ausgebildet. Hätte Reinas Gegnerin nicht aus Vernunft aufgegeben, wären wohl alle Suna-Genin aus der Prüfung ausgeschieden.“

Gaara grunzte nur unbestimmt. Dass die Kumo-Genin so gut ausgebildet waren, wusste er, immerhin sprach Naruto gerne über seine Gelegenheits-Schüler und deren Fortschritte. Er war nur nicht sicher ob er sich darüber freuen sollte, dass seine Genin das so direkt erfahren mussten. „Wie ist die Stimmung? Sind sie enttäuscht, dass sie verloren haben?“ fragte Gaara und war über die Antwort seines Bruders überrascht.

„Nein, überhaupt nicht. Sie haben sich anscheinend schon vor dem ersten Teil der Prüfung ganz gut mit den Kumo-Genin verstanden. Toshide und Kibou haben sich jetzt eher in den Kopf gesetzt mit ihnen zu trainieren.“

„Trainieren? Haben sie vor zu bleiben? Die anderen Ausgeschiedenen machen sich doch auch schon auf den Heimweg.“ wollte Gaara wissen und meinte damit nicht nur die Suna-Nin.

„Ja, Toshide und Kibou wollen zudem Reina weiter unterstützen. Die anderen Teams aus Suna haben vor zurückzukommen. Bei den Kumos bleiben allerdings auch die ausgeschiedenen Genin hier, du weißt schon, wegen Hachibi. Die Hokage möchte noch immer wissen, wer der Jinchuriki ist.“

„Verständlich, aber ziemlich unnötig…“ murmelte der Kazekage in Suna vor sich hin. Denn schließlich war Tsukihime in der nächsten Runde und die Kumo waren einander so loyal gegenüber, dass sie sowieso nicht gehen würden. Mal abgesehen davon, dass Kumo-Gakure ziemlich weit entfernt war.

„Und Reina hat sich ebenfalls mit dieser Kyoko angefreundet. Sie hat sie sogar auf die Krankenstation begleitet und schon fest vereinbart, dass sie sich treffen, sobald es dem Kumo-Mädchen wieder gut geht.“ setzt Kankuro noch dazu. „Wir gehen nachher gemeinsam ins Krankenhaus um nach Kibou und Toshide zu sehen. Ich denke da wird Reina auch kurz bei ihrer neuen Freundin vorbeischauen.“

Gaara lächelte. Er freute sich, dass die Prüfungen in Konoha ihren Zweck erfüllten und Dörfer übergreifende Freundschaften bildeten. Zumindest zwischen Suna und Kumo, denn bei den anderen scheinen eher die Spannungen zu steigen.

 

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Da man aktuell nicht so viele Leute dafür einsetzten konnte um die verletzten Genin der Zwischenprüfung alle einzeln zu beobachten, wurden die meisten Verletzen zusammen in einem großen Zimmer untergebracht. Drei Schwestern kümmerten sich um die Genin um Gehirnerschütterungen und eventuelle Verschlimmerungen der Verletzungen notfalls schnell behandeln zu können.

Die restlichen Genin aus dem Wald wurden ähnlich in einem anderen Raum untergebracht und ebenfalls von 3 Schwestern beobachtet.

Die Schwerverletzten waren die einzigen Genin, die man in einem kleineren Raum zusammengebracht hatte, ganz gleich bei welchem Teil der Prüfung ihre Verletzungen entstanden waren.

Dass die Zusammenlegung eine schlechte Idee war, merkten sie spätestens dann als mehr als 4 von den 11 „leichter“ Verletzten der Zwischenprüfung wach wurden. Zu aller Unglück wachten die Genin von Konoha zuerst auf und begannen sofort herum zu schreien.

Shinos Genin Fuyumi hatte nur sehr leichte Verletzungen, weshalb sie schon am Vortag aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ihr Team-Kollege Ichino hatte einige Schnittwunden, die zumindest einer 12-Stunden Kontrolle bedurften, was ihm neben seiner Niederlage überhaupt nicht passte.

Kibas Genin Hikawa zählte zu den Schwerverletzen, da er teils wirklich schlimme Verbrennungen hatte und jammerte dennoch lautstark, dass er kein eigenes Zimmer hatte, obwohl er doch oh so schwere Verbrennungen hatte und seine stümperhafte Kollegin Ayano dagegen hatte anscheinend eines, wie er von einer der Schwestern gehört hat. Sie wurde auf der psychologischen Station des Krankenhauses betreut, da ihr Nervenzusammenbruch beim Kampf die Medic-Nin stark beunruhigt hatte.

Inos Genin Aiko und Atsushi fluchen vor sich hin. Das Mädchen, weil sie von einem Kumo Mädchen derart bloßgestellt und als trampelnder Elefant bezeichnet wurde. Der Junge dagegen, weil seine Säure-Verbrennungen aus dem Wald und die Niederlage schwer an seinem Ego kratzten.

Die Kusa-Nin Kirika und Setsuko versuchten möglichst ruhig zu bleiben, obwohl sie den Konoha-Nin am liebsten den Hals umgedreht hätte, dafür, dass sie so rummaulten. Sie hofften noch am selben Tag entlassen zu werden, da Kirika nur ein paar Schrammen von dem Zusammenstoß mit ihrem Gegner hatte und man sicher gehen wollte, dass sie wirklich nur eine Beule hatte, keine Gehirnerschütterung. Setsuko hatte nur einen verstauchen Knöchel, den ihr eigener Kollege Eyano zu verantworten hatte!

Satomi aus Ame-Gakure ärgerte sich natürlich, dass sie als Einzige aus ihrem Team nicht weitergekommen war, aber sie hatte eben eine gute Gegnerin in Himeno und respektierte, dass das Mädchen einfach besser war als sie.

Kankuros Genin Toshide und Kibou hofften ebenfalls bald entlassen zu werden, weil auch sie nur für eventuelle Spätfolgen beobachtet wurden. Sie wollten so schnell wie möglich weg von den Störenfrieden. Ein kleiner Trost war, dass sie gleich neben den Kumo-Genin im hinterem Bereich waren und sich mit ihnen unterhalten konnten als Ablenkung.

Die Team-Kollegen Sara und Koji hatten kurioserweise beide eine Schlinge umgebunden. Sara wegen ihrer Schulter und Koji wegen seinem Handgelenk. Tai dagegen hatte sich einige Verbrennungen geholt, die aber zum Glück bei Weitem nicht so schlimm waren wie bei seinem Außer Kontrolle geratenen Gegner Hikawa. Die Drei würde vermutlich auch bald entlassen werden.

Kyoko war die einzige der Kumo, die in einem anderen Zimmer untergebracht war, da ihr Gehör empfindlich geschädigt wurde durch Reinas Sand, was einfach daran lag, dass sie von Natur aus empfindlich war diesbezüglich.

„Ich hoffe Kyoko ist nicht zu deprimiert und dass es ihr einigermaßen gut geht.“ sprach Kibou Tai an um sich von den Konoha-Nin abzulenken, denn es schien als wäre er kurz davor sie zu strangulieren.

„Klingt seltsam, aber ich denke sie wird eher motiviert sein.“ meinte er und die anderen sahen ihn verständnislos an. „Sie konnte ihre Fähigkeiten noch nie in einem solchen Umfeld richtig einsetzten und an ihre Grenze treiben. Sie kennt jetzt eine gefährliche Schwachstelle in ihren Fähigkeiten und wird wohl alles probieren um diese auszugleichen.“ erklärte er daraufhin, woraufhin die anderen es dann auch verstanden.

Plötzlich drehte er sich um und schwang einen seiner Chakra-Drähte wie eine Peitsche. Selbst die anderen Genin im Raum waren erschrocken und dachten der Kumo-Nin dreht jetzt durch. Erst als man ein ominöses Knacken hörte und gleich darauf einen Schrei von Ichino wurde klar, dass Tai ein oder mehrere Insekten platt gemacht hatte.

„Ihh, ist ja widerlich. Insekten im Krankenhaus!“ maulte Kirika. „Nicht mal in Kusa-Gakure lassen wir das zu!“

Tai starrte den Konoha-Nin finster an. „Versuch noch mal diese Dinger auf uns loszulassen und du wirst noch länger hier im Krankenhaus bleiben.“ drohte er.

„HA, also ob ich Angst vor so einem lausigen Kumo-Genin hätte!“ blaffte er. Im nächsten Moment hörte man noch weitere Knack-Geräusche. Entsetzt sah Ichino zu den Kusa-Nin. Diese begannen die Insekten, die sie jetzt bemerkten mit Kunai aufzuspießen. „Was soll das?!“ brüllte Ichino, als noch weitere Genin im Raum begannen seine Insekten zu dezimieren.

„Die Dinger vergreifen sich an meinem Chakra! Wenn deine Kontrolle über die Viecher so lausig ist, haben sie nichts anderes verdient.“ erwiderte Satomi aus Ame-Gakure.

Ichinos Brüllen alarmierte die ihnen zugeteilten Krankenschwester. Als sie in den Raum rannten,  sahen sie, dass beinahe alle Genin versuchten die Insektenplage zu bekämpfen. Abgesehen von Aiko, die nur wild herumkreischte, jemand solle diese ekligen Krabbeltiere loswerden.

„Ichino!! Was haben wir über deine Insekten gesagt?! Nicht im Krankenhaus, du hast nicht genug Kontrolle über sie!“ schrie ihn eine Schwester an, auf deren Namensschild zufällig „Aburame“ stand. Sie gehörte also zu seinem Clan. Der Junge lief wegen der öffentlichen Rüge purpurrot an. Die Schwester machte gleich darauf einige Fingerzeichen und lies ihr Chakra in einer Art Welle durch den Raum los. Sofort flogen oder krabbelten sämtliche Insekten auf sie zu und wurden in einem Sack mit einem Siegelzeichen verstaut. „Als Strafe dafür wirst du deine Tiere 2 Wochen lang nicht zurückbekommen. ALLE deine Tiere, auch die zuhause!“ stellte sie klar und verließ den Raum. Ichino jaulte auf und versuchte ihr hinterherzulaufen, dabei verfing er sich in den Bettdecken und knallte prompt auf die Nase.

Alle Genin im Raum fingen an zu lachen als Ichino aus dem Raum verschwunden war.

Die beiden anderen Schwestern entschuldigten sich und fragten ob jemand etwas brauchte. Die verbliebenen 2 Konoha-Genin begannen sofort zu jammern, während alle anderen verneinten.

„Geschieht im recht.“ murmelte Satomi und die anderen stimmten ihr zu.

„Hey, du bist doch Keiko’s Teamkollegin, oder?“ fragte Koji sie darauf.

„Ja, sie war deine Gegnerin, richtig? Sie hat dich zum Behandlungszimmer begleitet.“

Koji nickte. „Wir haben uns etwas unterhalten. Auch darüber warum sie so sauer war, dass sie es an der erst besten Person ausließ, also an mir.“ grinste er etwas.

„Ja, ihre Wut hat mich auch etwas irritiert. Sie ist sonst wirklich nicht so. Sagst du mir, was der Grund war?“ fragte Satomi nach.

„Es war wegen dem Team von diesem Insekten-Heini. Ihr wart wohl diejenigen, die ihnen ihre Schriftrolle abgenommen habt.“ Satomis Blick verfinsterte sich.

„Ja… Diese Typen als Team zu bezeichnen ist eine Beleidigung für alle Shinobi! Und deren Fähigkeiten sind unterirdisch.“

„Dem kann ich nur zustimmen. Die alle haben mehr Glück als Verstand. Ich fühle mich richtig schlecht, weil einer von denen durchgekommen ist, weil ich nur eine Sekunde unaufmerksam war, ahh!“ mischte Kirika ein und schlug mit der Faust auf ihre Bettdecke.

„Was ist denn passiert?“ fragte ihre Kollegin Setsuko, die ja schon vorher ausgeschieden war.

Darauf erzählte Kirika ihr, wie der Typ mit seiner Tai-Jutsu Schraube aus dem Gleichgewicht geraten ist und sie direkt erwischt hatte. „Ich hätte schneller reagieren sollen!“ ärgerte sie sich.

„Mach dir nichts draus, das kann jedem mal passieren.“ versuchte Toshide sie zu beruhigen.

„Ja, bei der nächsten Runde kommt der sicher nicht durch. Dafür werden unsere Freunde sorgen. Der wird kein Chunin.“ stimmte Kibou zu.

Kirika grummelte zustimmend. „Ich wünschte trotzdem, dass keiner von denen durchgekommen wäre.“

Tai nickte. „Unserem dritten Team wäre das sicher auch lieber. Es gehört zu den Besten Genin-Teams im Dorf und sie haben ihre beiden Schriftrollen an sie verloren. Nur weil diese Pappnasen das Glück der Dummen haben. Unsere Freunde sind deswegen stinksauer.“

„Kann ich verstehen. Keiko und ich haben uns überlegt, es ihnen heimzuzahlen solange wir noch in Konoha sind. Man darf uns halt nur nicht erwischen.“

„Shh, hier sind noch Konoha-Nin im Raum.“ zischte Sara und sah zu den betreffenden Betten. Überrascht sah sie jedoch, dass die beiden schliefen. „Hä?“

Tai lachte etwas. „Die Schwestern haben ihnen mit den Schmerzmitteln wohl auch ein Schlafmittel gespritzt. Ihnen waren sie wohl auch lästig…“ lachte er. Kurz waren alle im Raum verdutzt und fingen dann zu lachen an. Danach ließen sie das Thema aber fallen und erzählten sich ganz ungezwungen Geschichten über ihre Dörfer, während sie auf Informationen warteten, wer heute schon aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte.

 

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In der Unterkunft der Kumo-Nin machten sich inzwischen alle bereit ins Krankenhaus aufzubrechen um ihre Kameraden zu besuchen. Tsukihime jedoch stand etwas unentschlossen im Frühstücksraum, wo Naruto und Hizashi noch saßen. Sie war hin- und hergerissen mitzugehen oder in der Unterkunft zu bleiben. Denn Naruto würde nicht mit ins Krankenhaus gehen, sie waren ohnehin schon so viele, dass das Krankenzimmer sehr eng werden würde. Andererseits hatte sie ihren ‚Vater‘ tagelang nicht gesehen und normalerweise verbrachte sie nach längeren Trennungen immer einige Zeit mit ihm.

„Was ist den Tsukihime?“ fragte Hizashi. „Möchtest du deine Freunde nicht sehen?“

„Doch schon, aber…“ druckste sie rum.

Naruto lächelte sie an. Er wusste was seine Tochter hatte. Er breitete seine Arme aus, worauf Tsukihime zu ihm kam und sich auf seinen Schoß setzte. „Wie wäre es wenn ich euch bis zum Krankenhaus begleite und Hizashi dann kurz zur Hokage bringe, während du bei den anderen bleibst? Auf dem Rückweg hole ich dich dann ab und wir können zusammen was essen gehen.“ schlug er vor.

Tsukihime lächelte zu ihm auf. „Das klingt toll!“

„Dann ist es abgemacht. Zieh dich um und dann können wir los.“

„Jaha!“ lachte sie, sprang auf und lief in ihr Zimmer.

Der ältere Anbu sah seinen Kollegen erstaunt an. „Wahnsinn wie gut du sie kennst. Sie musste nicht mal was sagen und trotzdem hast du es verstanden.“

„Liegt wohl daran, dass es mir im Grunde gleich geht. Ich fühl mich besser, wenn ich weiß, dass sie bei mir ist und dass es ihr gut geht.“

„Tja, so ist das nun mal wenn man Kinder hat…“ Hizashi versuchte es leichthin zu sagen, aber Naruto kannte ihn genug um zu wissen, dass er seinen eigenen Sohn in diesem Moment sehr vermisste. „Ich wünschte die Dinge wären anders verlaufen.“

„Ich könnte nie behaupten, dass ich die Sache mit dem Neben-Clan und Schicksal verstehe. Ich habe mein Leben immer selbst bestimmt… Aber ich erinnere mich wie schwierig es war Neiji diese Denkweise auszutreiben. Du dagegen musstest es beinahe alleine schaffen und das unter Fremden, Feinden sogar.“

„War keine leichte Zeit. Nach der Entfernung des Mals fühlte ich mich meiner Identität beraubt und ich wusste nicht ob ihre Versprechungen auf ein neues Leben echt oder eine Art psychologische Folter waren. Ich war so verzweifelt, dass ich das Risiko einging, schlimmer konnte es ja nicht werden, oder?“ erinnerte der Hyuuga sich. „Aber am Ende bekam ich einen echten Neubeginn, zum Besseren, aber dass ich meinen Sohn verloren habe-.“ Er brach ab und atmete mehrmals tief durch. In seinem Schoß krampften sich seine Hände zu Fäusten zusammen.

Naruto legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wer weiß was die Zukunft bringt?“ fragte er rhetorisch. „Schon vergessen: Die Welt ist gerade im Wandel… Alles ist möglich!“

Hizashi blickte auf. „Ja, du hast Recht. Solange ich lebe, ist das Ende noch nicht geschrieben.“

Die Schritte mehrere Personen im Flur unterbrach ihr Gespräch. „Hört sich an, als könnten wir los.“ stellte Naruto fest und stand auf.

Sein Kollege tat es ihm gleich. „Diese Ort macht einen melancholisch…“

Naruto lachte. „Wem sagst du das!“

 

Als sie sich alle vor der Unterkunft in Richtung Krankenhaus aufmachten, wechselte Seiji unerwartet den Kurs und lief auf ein nun bekanntes Mädchen zu, das direkt auf sie zusteuerte. „Hallo!“ begrüßte sie Seiji fröhlich, der dies ebenso fröhlich mit einem kleinen Funkeln in den Augen erwiderte. Die anderen Genin liefen nun ebenfalls zu den beiden hin und begrüßten sie. Seiji fragte sie was sie denn hier machte. „Ich wohne nicht weit von hier und habe euch gestern in diese Unterkunft gehen sehen.“ erklärte sie daraufhin.

„Cool, das wird das Training leichter machen.“ freute sich der Kumo-Nin.

„Seid ihr gerade auf dem Weg zum Krankenhaus? Ich wollte auch dorthin, aber vorher wollte ich euch besuchen. Ich dachte mir schon, dass ihr früh aufbrechen würdet.“ Die Kumo-Genin lachten.

„Sind wir so vorhersehbar?“ fragte Yamato.

„Na, du auf jeden Fall!“ stichelte Zen. „Du hattest schon vor Sonnenaufgang Hummeln im Hintern, weil du dir solche Sorgen um Sara machst!“

Yamato lief stotternd rot an und versuchte es zu leugnen, aber natürlich war das sinnlos. „Ich… Ich war nicht der Einzige!“ versuchte er abzulenken, bevor er aber weiterreden konnte, bekam er einen Tritt gegen sein Schienbein von Noburu. Dieser schleifte ihn gleich darauf auch schon weg, damit er Seiji nicht sofort vor seiner „besonderen“ Freundin blamierte.

Himeno sah etwas verwirrt aus, aber Seiji beruhigte sie, dass das normal sei. Yamato hatte nun mal manchmal ein loses Mundwerk. Als er sah, dass Yamato sich wieder gefasst hatte, schloss er sich mit Himeno wieder den Erwachsenen an. Die Mädchen, Tsukihime, Masami, Aya uns Mai, kicherten hinter vorgehaltener Hand. Die Erwachsenen dagegen hüteten sich davor ihre Gedanken zu zeigen, auch wenn es schien, dass auch Himeno ein Auge auf Seiji geworfen hatte…

 

Im Stadtzentrum, auf halbem Weg ins Krankenhaus, waren es auf einmal Mai und Aya, die aus der Gruppe ausbrachen und auf jemanden zuliefen. Als Sheila und Naruto den Genin erkannten, mussten sie ein lachen unterdrücken.  Es war der Genin Namano, der in der Zwischenprüfung mit seinem Gen-Jutsu beeindruckte. Klar, dass die Gen-Jutsu Mädchen ihn kennen lernen wollen.  Wieder folgte die Gruppe den Ausbrechern und gesellte sich dazu.

„…war echt ein toller Kampf!“ gratulierte Aya gerade.

Namano wirkte etwas verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Ach was, alle sagten es sei ein langweiliger Kampf gewesen und ich habe den Sieg nicht verdient.“

„Ach was, die wissen bloß nicht wie schwer so ein Gen-Jutsu ist!“ protestierte Mai. „Du hast sicher lange trainieren müssen, oder?“

„Es geht. Im Grunde war es ein einfaches Gen-Jutsu, ich habe ihr bloß kreisende Schwarz-Weiß-Streifen gezeigt, die ihren Kreislauf kollabieren ließen. Von den richtig anspruchsvollen Kampf-Gen-Jutsus bin ich noch weit entfernt.“ erklärte er. „Ich wollte den Kampf schnell beenden, immerhin war sie verletzt und gehörte in medizinische Behandlung.“

„Lass mich raten, du bist nicht nur ein Gen-Jutsu Nutzer sondern auch angehender Medic-Nin.“ meinte Aya.

Namano wurde leicht rot. „Woher…?“ begann er, wurde aber unterbrochen von Aya.

„Ich bin gut im beobachten und das Buch in deiner Hand ist schon ziemlich eindeutig.“ Überrascht sah er sein Buch an und fing dann an zu lachen. ‚Einsatzgebiete für medizinisches Chakra‘ war wohl wirklich ein sehr eindeutiger Titel.

Plötzlich hörte man ein Räuspern hinter den Mädchen. Alle drei sahen sich um. „So kommen wir nie im Krankenhaus an.“ grinste Zen vor sich hin.

Jetzt war es an den Mädchen zu erröten. Sie hatten nicht mal bemerkt, dass die anderen dazu gestoßen waren.

„Ins Krankenhaus? Das trifft sich gut, Namano wollte auch gerade dorthin.“ kam plötzlich eine unbekannte Stimme aus dem Kräuterladen hinter dem Jungen. „Ihr Süßen könnt euch ja auf dem Weg dorthin weiter unterhalten! Namano freut sich sicher über eure Gesellschaft.“ lachte die Frau, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit Namano hatte.

„Mama!“ empörte sich Namano. Jetzt konnten sich die anderen Nin nicht mehr zurückhalten und lachen los. Der Arme Junge wurde noch röter und wünschte sich wohl im Erdboden zu versinken.

„Ach und glaubt ihm kein Wort, wenn er seine Fähigkeiten runterspielt. Er hat das Talent seines Vaters geerbt und wird eines Tages ein großartiger Shinobi.“ fügte Namanos Mutter hinzu, dann schubst sie ihren Jungen leicht. „Und jetzt ab mit euch, ihr blockiert mein Geschäft!“ zwinkerte sie schelmisch. Mit hochrotem Kopf schloss er sich der größer werdenden Gruppe an.

Nach ein paar Schritten aber fasste er sich wieder und unterhielt sich mit den Kumo-Nin. Er erzählte davon, dass sein verstorbener Vater ein wahnsinnig guter Gen-Jutsu Shinobi war. Namano bedauerte seinen frühen Tod, da er niemanden hatte der ihm die richtige Chakra-Nutzung für die anspruchsvolleren Jutsus zeigen konnte, sowie die Erschaffung von optischen Illusionen. Sein Sensei war von diesem Spezialgebiet ja weit entfernt.

Daher war natürlich klar, dass die Kumos ihn einluden zusammen zu trainieren, da sie ja auf demselben Gebiet agierten. Nur weil sie nicht in die nächste Runde gekommen waren, war das kein Grund ihr Training schleifen zu lassen. Die Mädchen behaupteten sogar, dass Sheila, ihre Sensei, eine der besten Gen-Jutsu Anwenderinnen in Kumo sei und sie spezialisiert seien Gegner im Jutsu in ihre Ängste zu sperren. Seine Schwäche bei optischen Illusionen wäre auch kein Problem, da ihre Kollege Tai, der gerade noch im Krankenhaus war, sehr gut in diesen war, zusätzlich zu seinem Spezialgebiet - der Vorbereitung und dem Angriff aus dem Hinterhalt. Er würde sicher nichts dagegen haben, zusammen zu trainieren.

Freudig überrascht stimmte Namano zu, beschloss aber insgeheim seiner Mutter vorerst nichts zu sagen. Sie würde ihn unaufhaltsam damit aufziehen.

„Ha, und ich hatte doch recht!“ ärgerte Naruto seine Freundin. „Ein neuer Schüler für dich!“ Die schlug mit dem Ellenbogen aus und dem Blonden blieb kurz die Luft weg. Mit bösem Blick lief sie einen Schritt schneller und somit waren Naruto, Tsukihime und Hizashi das Schlusslicht der Gruppe.

„Darüber reden wir noch!“ stellte Tsukihime mit Bestimmtheit fest, da sie sehr genau wusste, was sie Nähe der beiden bedeutete. Naruto strich ihr übers Haar und versprach ihr dieses Gespräch beim Essen später. Damit gab sie sich zufrieden und lehnte ihren Kopf kurz gegen seine Seite.

Den restlichen Weg zum Krankenhaus schafften sie dann auch endlich ohne weitere Zwischenstopps während sich alle angeregt unterhielten. Nur der neu angekommene Anbu schwieg und beobachtete nur.

Vor dem Krankenhaus verabschiedeten sich die beiden Anbu dann vom Rest der Gruppe um zur Hokage zu gehen. „Ich hole Tsukihime dann wieder hier ab. Wir gehen zusammen etwas essen.“ erklärte er allen noch kurz und nachdem alle nickten, wechselte er mit Hizashi die Richtung.

 

„Entschuldigt die Frage, aber warum nur sie?“ fragte Himeno neugierig. „Trainiert ihr nicht alle mit ihm?“

„Schon, aber Tsukihime ist sowas wie seine „offiziell-inoffizielle“ Ziehtochter.“ erklärte Tamira, da die Genin zögerten. Sie wussten nicht, ob und was sie sagen durften. Immerhin konnte man sie belauschen und vielleicht würde jemand ‚Eingeweihtes‘ daraus schließen, dass sie Hachibi in sich hatte. Tamira beugte sich zu den beiden Konoha-Nin. „Das müsst ihr aber für euch behalten, okay? Die Leute sind eh schon so genervt, weil diese Rasselbande hier gelegentlich von einem Elite-Anbu ausgebildet wird. Wenn eine von Ihnen dann auch noch seine Ziehtochter ist, könnt ihr euch das Theater denken.“

„Ja, verstanden. Wir sagen nichts!“ versprachen die zwei. Die Kumo-Genin waren kurz verwirrt, warum Tamira ihnen überhaupt etwas gesagt hatte, wenn sie es dann doch geheim halten sollten. Jemand anderes könnte sie doch auch gehört haben. Doch als sie das Fingerzeichen für ‚Auflösen‘ machte, verstanden sie. Tamira hatte sie in eine Barriere gehüllt bevor sie geantwortet hatte. Dennoch war es wohl seltsam, dass sie ausgerechnet Genin vertraute.

Als die Gruppe die Eingangshalle betrat, drehten sich einige Köpfe zu ihnen hin. Dazu zählten auch die  Konoha-Genin Ichino, Aiko und Atsushi, die gerade von ihren Familien abgeholt wurden. Ihre Mienen verfinsterten sich merklich, als sie Himeno und Namano bei den „Feinden“ sahen. Diese Zwei ignorierten sie aber komplett. Himeno weil sie mit ihren eigenen Teamkollegen, Aiko und Atsushi, nichts mehr zu tun haben wollte und Namano, weil er sie einfach nicht kannte, obwohl sie aus demselben Dorf stammten.

Die Aburame-Krankenschwester, die die anderen in die Eingangshalle gebracht hatte, verabschiedete sich schnell von den Eltern und kam auf die Neuankömmlinge zu. „Sie wollen ihre Genin besuchen und abholen, richtig?“ fragte sie rhetorisch, woraufhin alle nickten. Namano uns Himeno setzten hinzu, dass sie auch Satomi und Setsuko sehen wollten. „Das ist sehr nett von euch. Kommt mit, sie sind alle im gleichen Raum untergebracht.“

„Waren die anderen Konoha-Nin auch in dem Zimmer?“ fragte Himeno und verzog das Gesicht als die Krankenschwester das bejahte. „Das war sicher nicht sehr angenehm. Meine Teamkollegen sind nicht gerade eine gute Gesellschaft.“

„Tja, hätten wir das nur vorher gewusst!“ seufzte die Aburame. „Die Zwei und Ichino haben tatsächlich ziemlichen Stress gemacht. Die anderen verstehen sich dagegen sehr gut.“ erzählte sie ihnen. Sie wandte sich zu den Kumo-Nin. „Eine Ihrer Schülerinnen mussten wir in einem Einzelzimmer unterbringen, weil ihre Trommelfell-Verletzung doch ernster war als zunächst angenommen.“

Takuya runzelte besorgt die Stirn. „Ist es sehr schlimm, wird sie Folgeschäden haben?“ wollte er wissen.

„Nein, wir konnten zum Glück schnell genug eingreifen. Sie darf auch heute schon das Krankenhaus verlassen, wenn sie uns verspricht es erst einmal ruhig angehen zu lassen. Sie darf mindestens eine Woche nicht trainieren und muss zur Nachkontrolle herkommen!“

Takuya nickte und versprach das zu machen und wollte wissen in welchem Zimmer sie ist als er ihre Teamkollegen Zen, Masami und Noburu nervös herumhupfen sah.

„Das wird nicht nötig sein.“ lächelte ihre Führerin. „Nachdem sie Besuch von einem Mädchen aus Suna-Gakure bekommen hat, sind beide ins große Zimmer zu den anderen gegangen.“

„Suna?“ fragte Takuya verwirrt.

„Das muss Reina sein!“ riefen die Genin freudig dazwischen und brachten ihre drei Lehrer damit aus dem Konzept.

„Ihr kennt sie?“ erkundigte sich Sheila, worauf sie eine enthusiastische Zustimmung bekam und alle lachten.

Als sie schon beinahe da waren, fragte Namano nach seinen eigenen Teamkollegen, die er schon beinahe vergessen hatte, wie er etwas verschämt feststellte.

„Das Mädchen kannst du im Moment nicht besuchen, sie wird auf der Psychologischen Station betreut und darf aktuell nur von der Familie Besuch empfangen. Der Junge hingegen hat ziemlich üble Verbrennungen abbekommen - von eigenen Jutsu, so was aber auch - und ist in einem kleineren Sammel-Zimmer untergebracht. Dort tut er alles um die Schwestern in den Wahnsinn zu treiben, damit er ein eigenes Zimmer bekommt.“ erklärte sie zuerst sachlich, dann genervt. „Ein Besuch ist also auf eigene Gefahr.“

Namano verzog das Gesicht. „Dann verzichte ich lieber…“ murmelte er, weil er Hikawa gut genug kannte um zu wissen, wann er sich von ihm fern halten sollte.

Lachend blieb die Krankenschwester vor einer Türe stehen, bevor sie sich noch mal an alle wandte. „Das Zimmer wird bei so vielen Leuten sehr eng werden, daher würde ich mich freuen, wenn es nur ein kurzer Besuch bleibt.“ Sie zeigte zum Ende des Flurs. „Da ist die Schwestern-Station, wenn sie also bereit sind zu gehen, kommen Sie bitte kurz vorbei, dann bekommen Sie die Entlassungs-Erklärung, mit Instruktionen für die Nachbehandlungen ihrer Verletzungen.“ Die Jonin nickten und sie machte sich auf zu ihrer Station.

Als sie die Türe öffneten, schreckten sie verletzen Genin zusammen, atmeten aber dann erleichtert aus als es nur ihre Kollegen waren. Die Kumo-Nin liefen gleich zu ihren Kollegen. Yamato war als erstes bei Sara und erkundigte sich über ihren Zustand.

„Ach mir, geht so ganz gut, leider kann jetzt nicht meine ganzen Schätze verarbeiten und das ärgert mich tierisch!“ Yamato bot natürlich sofort seine Hilfe an, sowie auch Kibou, immerhin hatte er auch Schuld daran, dass sie Verletzt war. Yamato sah den anderen Jungen kurz grüblerisch an, aber als Sara heimlich nach seiner Hand griff, entschied er, dass der Suna-Junge kein Konkurrent war und nickte dankbar. Sara lachte mit ihren Teamkollegen in sich hinein.

Koji, dessen Bett neben Satomi stand, drehte sich zu den 3 Ame-Nin um und flüsterte ihnen was zu. Nagata verdrehte die Augen, Satomi pfiff anerkennend und Keiko lachte auf, bevor sie die Info schmunzelnd an die Kusa-Nin weitergab. Die beiden hatten zwar keinen Besuch von ihrem Kollegen Eyano bekommen, das schien sie aber  nicht zu bekümmern.

Als Sara und Yamato mitbekamen, dass sie gerade auf die Schippe genommen wurden, liefen sie rot an, protestierten aber nicht. Sie waren schon Knietiefer in einem imaginären Loch…

Tsukihime und Zen saßen indes - nach Versicherung, dass ihre Teamkollegen in Ordnung waren - bei Toshide und wollten wissen, wann er mit ihnen Trainieren könnte, wie er es versprochen hatte beim ersten Teil der Prüfung.

Himeno ging gleich zu Satomi und erkundigte sich ob es ihr gut ging. Sie hatte schließlich erst kürzlich ihre neue Fähigkeit entdeckt. Satomi nahm ihr das nur schwer ab, da sie so gut damit umgehen konnte, aber versicherte ihr, dass sie nicht böse war oder so. Die beiden anderen Ame-Nin dagegen zeigten sich beeindruckt.

Setsuko verleugnete vehement vor ihrer Teamkollegin, dass sie gerührt war von Namanos Sorge und seinem Besuch, obwohl sie leicht rot um die Nase war.

Masami und Noburu dagegen vertieften sich gleich in ein Gespräch mit Kyoko und Reina, während Aya und Mai bei Tai  und Koji auf den Betten saßen und aus ihnen rausbekommen wollten, welche geheimnisvolle Unterhaltung sie beim Reinkommen gestört hatten. Denn immerhin war Aya das kollektive Nicken der zuvor anwesenden Genin nicht entgangen.

 

Die drei Kumo-Jonin standen ein wenig begossen da und wunderten sich, dass trotz dem eigentlichen Konkurrenz-Druck der Prüfung diese bunte Rasselbande sich so einfach zusammenfand. Ein kurzes Lachen von der Türe aus machte sie auf einen neuen Besucher aufmerksam. Es stellte sich heraus, dass es die anderen Jonin aus Suna, Ame und Kusa waren.

„Offenbar ist es sogar noch schlimmer geworden!“ stellte die Ame-Jonin kichernd fest. Kankuro winkte den Kumos verschwörerisch zu, woraufhin die drei sich kopfschüttelnd den anderen Lehrern zuwandten und gemeinsam den Raum verließen. Sie beschlossen eine Zeit lang auf einer kleinen Terrasse neben der Schwestern-Station zu warten, bis die Genin sich voneinander trennen konnten, ohne dass Dramen aufkamen.

 

Zwei Anbu saßen ähnlich verdutzt in einem Baum vor dem Raum der Genin. „Das Knüpfen von Freundschaften scheint ja ziemlich gut zu funktionieren…“ murmelte der Ältere.

Ein wenig hilflos lachte der Blonde auf. „Zumindest bei einigen. Nur die meisten Konoha-Nin sind ziemlich engstirnig. Himmel! Ich hoffe die wollen nicht alle eine Trainingsstunde mit mir!“

Hizashi lachte leise, aber schadenfroh. „Viel Glück! Du wirst vermutlich im nächsten Monat kaum Schlaf bekommen!“

Naruto grummelte ein ‚nicht hilfreich‘ in seine Maske, bevor er seufzte und ein kleines Lächeln zuließ. „Hauptsache sie freuen sich…“

Sein Kollege nickte und machte sich bereit den Baum zu verlassen. Naruto folgte seinem Beispiel. Nachdem Himeno und Namano zur Gruppe gestoßen waren, waren beide neugierig gewesen ob sich noch mehr spontane Freundschaften gebildet hatten. Mit der Szene in dem Zimmer hatten sie allerdings nicht gerechnet.

Nun wesentlich ruhiger machten sie sich tatsächlich auf den Weg zur Hokage. Da fiel Naruto etwas ein. Er stieß seinen Kollegen leicht mit dem Ellenbogen an. „Ich sollte dich vorwarnen. Die Assistentin der Hokage ist Hinata Hyuuga.“

Für einen Moment kam der andere Anbu aus dem Tritt. „Das fällt dir erst jetzt ein?!“ fragte er entsetzt.

Der Blonde sagte nichts weiter und schleifte seinen erstarrten Kollegen die letzten paar Meter zum Hokage-Turm. Dieser seufzte und ergab sich, da musste er jetzt durch. Immerhin war dies eine Mission wie jede andere - versuchte er sich einzureden.

Am Ende war alles halb so wild. Beim Empfang meldeten sie den neuen Anbu an und wurden gleich zur Hokage geschickt. Hinata war nicht anwesend, sondern nur Tsunade, welche dem Besucher nicht nur die Schriftrolle mit den Informationen zu Akatsuki, sondern auch eine verschlüsselte Schriftrolle, die für den Raikage allein bestimmt war, überreichte. Naruto nahm an, dass es eine Beschwerde war, weil sein Berater ein S-Rang Nuke-Nin aus Konoha war und dies bewusst verschwiegen wurde. Ihm war es gleich, der Raikage musste entscheiden, ob er darauf reagierte und wie.

Die beiden verließen ohne Zwischenfall den Turm und machten sich rasch auf den Weg zurück zur Unterkunft. Hizashi hatte beschlossen sein Glück nicht weiter auf die Probe zu stellen und stattdessen so schnell wie möglich nach Kumo-Gakure aufzubrechen. Aus der Unterkunft wollten sie lediglich die Berichte der Kuno-Nin und der Ereignisse im Wald holen. In der Unterkunft sprach Hizashi dann das Thema, welches ihn schon seit seiner Ankunft beschäftigte. "Irgendetwas beunruhigt dich. Was ist es?“

Naruto nach seine Maske kurz ab und sein Gesichtsausdruck beunruhigte seinen Kollegen noch mehr. „Während der letzten Tage haben einige Genin neue Fähigkeiten erworben, auch unsere. Andere, zumeist aus Konoha, verloren komplett die Kontrolle oder wurden außergewöhnlich schnell unverhältnismäßig wütend.“

„Du glaubst in Konoha stimmt etwas nicht!“ stellte Hizashi fest.

„Ich weiß, dass etwas falsch läuft hier. Vermutlich hat es schon begonnen bevor ich das Dorf verlassen habe… Was immer es ist, es beeinflusst auch die Shinobi der anderen Dörfer.“

„Das klingt nicht gut. Weiß der Raikage das schon?“

Naruto schüttelte den Kopf. „Es steht aber in meinem Bericht. Mal sehen wie sich die Situation entwickelt. Wenn es schlimmer wird, werde ich eingreifen müssen.“

„Und wie?“

„Das weiß ich noch nicht…“ murmelte Naruto finster. Er hatte sich noch immer keine Antwort auf die Frage gefunden, die er sich seit dem Gespräch mit Ibiki ständig stellte. Hatte er Konoha schon aufgegeben?

 

Bepackt mit jeder Mende Schriftrolle begleitete Naruto den Hyuuga nach ihrem düsteren Gespräch wieder zum Stadttor und sogar ein Stückchen entlang des Weges.

„Ziemlich viel Neuigkeiten, die ihr da habt. Der Raikage wird Stunden brauchen, das alles durchzugehen.“

„Das befürchte ich auch.“ nickte Naruto. „Sobald alle Genin aus dem Krankenhaus raus und gesund sind, beginnen wir mit dem Training. Ich bin gespannt, was da noch alles zum Vorschein kommt. Ich denke aber, dass ich das Training etwas außerhalb von Konoha machen werde.“

„Denkst du das Problem besteht nur innerhalb des Dorfes?“

Naruto nickte und blieb stehen. „Bis hierher begleite ich dich, denn ich hab noch was zu tun im Wald.“

Hizashi nickte nur, dann verabschiedete er sich. „Pass auf dich auf… und auf alle anderen!“ Er schlug Naruto ermutigend auf die Schulter, bevor er wieder nach Kumo-Gakure aufbrach.

 

Naruto seufzte, schloss kurz die Augen um nach der Energie von Itachi Uchiha zu suchen und wandte sich dann nach links in den Wald um Antworten zu Tsukihimes neuen Fähigkeiten zu bekommen.

 

Familienbande

Teams:

Tamira - Tsukihime, Sara, Koji, Tai

Takuya - Zen, Kyoko, Masami, Noburu

Sheila - Seiji, Aya, Mai, Yamato

Kiba - Ayano, Namano, Hikawa

Ino - Himeno, Aiko, Atsushi

Shino - Ichino, Koichi, Fuyumi

Ame-Nin - Keiko, Satomi, Nagata

Kusa-Nin - Eyano, Kirika, Setsuko

 

Kapitel 22: Familienbande

 

Naruto brauchte gut eine halbe Stunde um Itachi zu erreichen, was verständlich war. Immerhin musste Itachi sich vor den Konoha-Nin und Sasuke verstecken. Es stellte ein sehr hohes Risiko für ihn da sich so lange bei Konoha-Gakure aufzuhalten. Ein Risiko, das er nicht eingehen müsste, also stellte sich die Frage warum er so viel riskierte.

Bis vor ein paar Tagen hätte sich Naruto nicht einmal entfernt erklären können, warum es Itachi so wichtig war ihm die Informationen zu Tsukihimes neuen Fähigkeiten zu überreichen. Doch nachdem was er in der Schriftrolle gelesen hatte, welche Sasuke vom Spion-Clan in die Hände bekam, hatte er eine eindeutige Vermutung. Nämlich Raiko…

In Kumo-Gakure kannte jeder diesen Namen, sogar die Kinder, sowie auch Naruto und das hatte 3 sehr gewichtige Gründe. Der erste Grund war ihre Arbeit oder besser gesagt ihre Kunstwerke. Sie war eine außergewöhnlich begabte Glaskünstlerin, deren Werke überall in Kumo-Gakure zu finden sind und auch in anderen Ländern finden sich einige Stücke. Wunderschöne Skulpturen in allen Größen und Formen, manche abstrakt, andere so naturgetreu, dass es beinahe erschreckend war. Alle Figuren hatten eines gemeinsam - sie bannten das ‚Wesen der Dinge‘ in sich. Egal ob die Darstellung eine Blume, ein Tier, ein Menschenportrait oder sogar etwas so schwer Greifbares wie ein Gefühl war.

Im Büro des Raikage stand eine mannshohe Skulptur die mit ihrem Farbspiel und der abstrakten Form jeden Menschen sofort unwillkürlich an die Worte ‚Kraft und Glaube‘ denken lassen. Diese Skulptur war das einzige Objekt im Büro des Raikage, das er penibel beschütze, ganz gleich wie groß seine zeitweiligen Ausraster waren.

Naruto hatte die Frau nie kennen gelernt, aber er bewunderte sie sehr. Wegen all dem was sie den Menschen hinterlassen hat und wegen des Opfers, das sie gebracht hatte.

Der zweite Grund warum jeder im Dorf ihren Namen kannte, war ein Erinnerungsdenkmal im Zentrum des Dorfes. Vor neun Jahren, als Tsukihime noch ein Kleinkind war, hatten Unbekannte versucht sie zu entführen um den Biju in ihrem Inneren zu befreien und für ihre eigenen Zwecken zu nutzen. Doch da sie den Wolf unterschätzt hatten, brach dieser teilweise aus, als sie etwas außerhalb von Kumo begannen das Siegel zu lösen und das Chakra geriet außer Kontrolle. Es bildete eine totbringende Wolfsgestalt um den kleinen Körper von Tsukihime, welche beinahe ihr Leben gekostet hätte. Man nahm an der Wolf hat diejenigen, die Tsukihime entführt haben, getötet und mit seinem schwarzen Flammenkörper verschlungen, da man von ihnen keine Spuren finden konnte.

Auf halbem Weg zurück zum Dorf trat Raiko mit ein paar anderen dem Wolf entgegen. Doch gegen seine schwarzen Flammen, die alles verschlangen was sie berührten, kamen sie nicht an. Niemand verstand was für Flammen das waren, außer Raiko. Sie befahl ihren Kammeraden zurückzubleiben. Sie machte ihnen klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gab - die Flammen mit einem geheimen Jutsu auf den „Nutzer“ zurückwerfen, sodass dieser von seiner eigenen Kraft vernichtet wird oder sich selbst zu opfern um die Flammen zu löschen und dabei gleichzeitig das Siegel von Hachibi wieder zu schließen. Sie entschied sich für Letzteres um das Leben dieses kleinen unschuldigen Mädchens zu retten, denn…

Der dritte Grund, warum jeder sie kannte, war, dass sie Tsukihimes Mutter ist. Als sie die Wahl hatte sich selbst und das Dorf oder ihre Tochter zu retten, entschied sie sich für ihre Tochter und das Dorf.

Tsukihime kam danach zu ihrer Großmutter, die aber nicht viel zu ihrer Erziehung beitragen konnte, da sie schon 3 Jahre später allmählich mental abbaute und eine dauerhafte Hausbetreuung benötigte. Über ihren Vater wusste man nicht viel. Raiko hatte nur gesagt, sie habe ihn auf einigen ihrer früheren Missionen getroffen, als sie noch eine aktive Kunoichi war. Als sie mit ihrer Tochter schwanger wurde, gab sie dieses Leben auf und widmete sich ihrer Glaskunst, von der niemand wusste wie sie sie erschuf, und Tsukihimes Schutz.

Raiko war den Erzählungen nach immer ein gütiger, geduldiger und ruhiger Mensch. Nur einmal ist sie derartig ausgeratet, dass selbst ihre Mutter schockiert war.

Allgemein war nicht bekannt warum sie so ausrastete, aber als Berater der Raikage wusste Naruto zumindest, dass es mit Hachibis Versiegelung in ihrer Tochter zu tun hatte. Weitere Details kannte er auch nicht.

Man konnte wohl von Glück sprechen, dass die Großmutter Tsukihime noch an der Ninja-Akademie anmelden konnte, bevor sich ihr Verstand vollkommen verabschiedete. Sie wuchs nicht so isoliert wie Naruto auf, aber war trotzdem nicht beliebt im Dorf. Sie hatte eine heimliche, beste Freundin, die ein paar Jahre älter war und die sie außerhalb der Schule immer mal wieder traf um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Natsunoko hatte Tsukihimes Mühe und Wille in der Akademie gesehen und sich mit ihr angefreundet, aber als Natsunoko zum Genin wurde, konnten sich die beiden nicht mehr so oft treffen, wie sie es gerne wollten. Bis Naruto ins Dorf kam und sich unbewusst mit diesem lieben und starken Mädchen beschäftigte. Die Bewohner hatten schon früh großes Vertrauen in Naruto und so vertrauten sie auch auf sein Urteilsvermögen von Tsukihimes Charakter. Er hätte sie gerne bei sich aufgenommen, weil es schon sehr schlimm um ihre Großmutter stand, aber da er sich damals noch integrierte und viele verschiedene Missionen begleitete um möglichst viele seiner neuen Kollegen kennenzulernen, ging das nicht. Zu der Zeit hat Natsunoko schon offen ihre Freundschaft mit Tsukihime gezeigt und daher wurde nach einigem Überlegen genehmigt, dass Tsukihime bei ihr und deren Mutter einzog. Seitdem hatte sich alles immer weiter verbessert…

 

--

 

Itachi wartete bereits mit der Schriftrolle in der Hand auf Naruto. „Das ging schnell.“ sagte der Schwarzhaarige statt einer Begrüßung. Naruto gab nur einen unbestimmten Laut von sich und nahm seine Maske ab.

„Es ist kein Kekkei Genkai, richtig? Sondern ein Kekkei Touta!“ erwiderte Naruto ohne Federlesen, denn sie wussten beide, dass Floskeln überflüssig waren.

„So ist es. Weißt du auch was es tut? Hat sie es dir gesagt?“

„Ich glaube es ist Glas und nein, sie hat mir nichts gesagt. Ich konnte während des Zweikampfs in der Zwischenprüfung etwas in ihrem Wasser-Jutsus erkennen. Auch wenn ich nicht genau sagen konnte was, ist es naheliegend, dass es Glas ist. Wegen ihrer Mutter Raiko.“ legte Naruto offen und beobachtete Itachis Reaktion auf Raikos Namen.

Natürlich ließ er nicht einmal ein Zucken zu, nur stoische Ruhe und ein bedeutsames Nicken. „Die drei Elemente dieses Kekkei Touta sind Wasser, Erde und Blitz - in dieser Reihenfolge. Daher ist Tsukihimes erstes Element auch Wasser.“ erklärte der Uchiha.

„Weißt du auch wie sie ihr Kekkei Touta aktiviert hat? Bisher hat sie keine natürlichen Neigungen zu Erde oder Blitz gezeigt. Gestern hat sie zwar ein Blitz-Jutsu eingesetzt, aber das hat sie nur mit Mühe gelernt.“ erkundigte sich Naruto.

Itachi schüttelte den Kopf. „Das kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht eine unvorhersehbare, verzögerte Entwicklung.“ Er streckte Naruto die Schriftrolle entgegen. „Darin findest du alles was ihre Mutter über diese Fähigkeiten wusste.“

Der Blonde merkte, dass Itachi in diesem Moment auf die gleiche Art nach einer Reaktion Ausschau hielt, wie es Naruto zuvor bei ihm getan hatte und scheinbar auf eine Frage wartete. Als keine kam, flackerte im Gegensatz eine Frage in seinen schwarzen Augen auf. Der Kumo-Nin nahm die Schriftrolle und steckte sie in seine Tasche, ohne den Inhalt zu prüfen. Itachi Augen verengten sich, misstrauisch und ungeduldig.

Der Blonde unterdrückte ein amüsiertes Schnauben und beschloss dem Schwarzhaarigen die Wahrheit zu sagen. „Sasuke ist bei seiner letzten Mission auf einen Spionage-Clan gestoßen und hat ihnen eine Schriftrolle abgenommen mit beinahe allen Informationen, die man über Akatsuki nur zusammentragen kann. Ich habe eine Kopie davon erhalten.“ Diesmal zuckte ein Muskel in Itachis Gesicht. „Warum du deinen Clan getötet hast, wussten sie nicht. Jedoch haben sie herausgefunden, dass du dich einige Zeit um Kumo-Gakure aufgehalten hast und Raiko begegnet bist. Auch hier konnten sie das Warum nicht ermitteln.“ Naruto sprach nicht weiter, aber sein Blick sagte deutlich, dass er den Grund sehr wohl kannte.

Der Uchiha gab einen abwertenden Ton von sich. „Was?!“ fragte Itachi grimmig. „Denkst du ich antworte darauf?“

„Nicht nötig, ich bin nicht ahnungslos. Es ist mehr als offensichtlich warum du dich so für Tsukihime interessierst und mir die Informationen über ihr Kekkei Touta anvertraust. Dabei geht es nicht um den Biju!“ stellte Naruto klar.

Itachi schwieg lange und sein Gegenüber wartete einfach. Nur der Schwarzhaarige konnte jetzt entscheiden ob er jemanden vertraute oder nicht. „Tsukihime braucht nichts davon zu wissen, dass ihr Vater ein kaltblütiges Monster ist.“ sagte er dann doch noch.

„Harte Worte, selbst für dich…“ flüsterte er der Blonde. „…aber ich glaube das stimmt nicht. Sie hat ein Recht darauf die Wahrheit zu kennen. Sie fragt oft ob jemand etwas über ihren leiblichen Vater weiß.“

Darauf weigerte sich Itachi zu antworten und Naruto beließ es dabei. „Ich werde bis zum Beginn der nächsten Prüfung in der Nähe bleiben, falls du noch Fragen haben solltest.“ stellte Itachi klar.

Da es wie ein Abschied klang, unterbrach der Blonde ihn. „Ich habe schon jetzt eine Frage, aber nicht zu Tsukihime, sondern Sasuke.“ Irritiert von dem Themawechsel runzelte Itachi kurz die Stirn bevor er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle brachte und stumm wartete. „Er weiß doch bestimmt, dass du hier im Wald bist. Wieso versucht er dann nicht dich aufzuspüren und zu töten? Ich habe zwar seinen Weg zurück nach Konoha geebnet, aber was hat ihn dazu bewegt seine Rache aufzugeben?“

Der Uchiha verschränkte die Arme vor der Brust. „Du klingst nicht enttäuscht darüber, sondern ehrlich neugierig, deswegen werde ich es dir sagen.“ Diesmal runzelte Naruto die Stirn, erstens weil es nicht mit einer Antwort gerechnet hatte, zweitens weil durch die Bewegung der Ärmel des Schwarzhaarigen ein wenig hochrutschte und er an Itachis Handgelenk etwas Beunruhigendes sah. „Sasuke kennt den Grund, warum ich meine Familie getötet habe, zumindest größtenteils. Sie waren kurz davor einen Staatsstreich zu verüben, aber anders als du hatte ich mein Dorf noch nicht vollkommen aufgegeben und die Befehle des Ältestenrates daher einfach ausgeführt.“ erklärte Itachi, jedoch ohne Naruto dabei zu verurteilen. Immerhin hatte er sein Dorf kurz darauf aufgegeben, weil sie ihn verstießen, obwohl die Ältesten die Wahrheit kannten.

Es geschah nicht oft, dass Naruto sprachlos war, aber das hatte er nicht erwartet. Hatte er nicht erst vor einigen Tagen zu Tsunade gesagt, dass seine und Itachis Beweggründe verschiedener nicht sein könnte, so wurde er gerade eines besseren belehrt. Nach einigen Momenten der Fassungslosigkeit schüttelte er den Kopf und seufzte. „In einem anderen Leben hätten wir vielleicht Freunde sein können.“ stellte er fest und brachte Itachi kurzfristig derart aus der Fassung, dass ein überraschtes Lachen aus ihm herausbrach. Erneut schockiert, starrte er den vermeintlich eiskalten Uchiha an. Bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte, war dieser jedoch schon in einem Blätterrauschen verschwunden.

Naruto stand noch kurz einfach da, bevor er sich wieder Richtung Konoha wandte. Es würde ihn schon interessieren, wie es dazu kam, dass Sasuke diese Wahrheit kannte, aber Tsunade allem Anschein nach nicht. Zumindest soweit Naruto es als Außenstehender beurteilen konnte, zeigte die Hokage keinerlei Hinweise diesbezüglich. Vielleicht würde er Itachi beim nächsten Treffen fragen und falls nicht, dann war es eben so. Naruto musste nicht alles wissen was auf der Welt geschah.

 

--

 

Auch wenn es ein Risiko darstellte, nutzte Naruto auf dem Rückweg etwas von Kyuubis Stärke und Geschwindigkeit, da er befürchtete Tuikihime würde schon auf ihn warten. Er wollte sie nicht verärgern oder sogar traurig machen.

Sein Kopf versuchte noch immer das Gespräch mit Itachi zu verarbeiten - und Kuramas dröhnendes Gelächter über die Ironie ihrer beiden Lebensgeschichten zu ignorieren - als er beim Krankenhaus ankam. Vor diesem wartete noch keine Tsukihime und auch von den anderen Genin war nichts zu sehen. Seine Sinne sagten ihm, dass sie alle noch im Inneren waren. //Echt jetzt?! Es ist bald Mittagszeit.// fragte er sich.

Schicksalsergeben machte er sich auf den Weg ins Innere. Beim Empfang fragte er ob seine Kumo-Kollegen und Genin noch im Gebäude waren, da er keinen Verdacht erregen wollte. Zumindest nicht mehr als ohnehin schon.

„Sie sind alle noch immer im Sammelzimmer.“ kam die Antwort, jedoch nicht vom Empfangspersonal sondern von der Seite. Eine der drei zugeteilten Krankenschwestern für dieses Zimmer war gerade zufällig in der Eingangshalle. Naruto drehte sich zu ihr um und gab einen fragenden Ton von sich. „Tja, was soll ich sagen, viele dieser jungen Genin verstehen sich prächtig miteinander. Soll ich Sie zum Zimmer bringen?“ bot sie an.

„Ja, das wäre sehr nett. Ich hole eine der nicht verletzten Genin zum Mittagessen ab.“

Die Krankenschwester lachte, als sie losgingen. Naruto nickte der jungen Empfangsdame höflich zum Abschied zu. Im Gegenzug bekam er ein kleines Lächeln zurück. Es schien sie nicht zu stören, dass er ein Anbu aus Kumo war, was seltsam war. Viele andere vom Krankenhauspersonal sahen ihn irritiert an, nicht feindselig, aber auch nicht unbedingt freundlich. Seine Führerin kümmerte sein Anbu-Status scheinbar auch recht wenig. Sie zeigte keinerlei Vorbehalte oder Vorsicht als sie auf dem Weg zum Zimmer anfing zu sprechen. „Na dann wünsche ich viel Glück. Bisher haben sie alle keine Anstalten gemacht das Zimmer zu verlassen, geschweige denn sich voneinander zu trennen. Sogar alle ihre Sensei trauen sich nicht ins Zimmer, weil sie sonst einen Ausbruch befürchten.“

Etwas zögerlich antwortete Naruto ihr. „Nachdem dieses Mittagessen extra gewünscht war von meiner, … ähm…Schülerin, hoffe ich mal, dass ich da ohne Drama rauskomme.“

Zu seiner kurzfristigen Unruhe blieb die Krankenschwester daraufhin stehen und drehte sich zu ihm um. Kurz sah sie sich im Gang um, ob jemand in Sicht oder Hörweite war. Naruto wurde etwas mulmig. Doch nachdem sie alleine im Korridor waren, lächelte die Krankenschwester plötzlich und zwinkerte ihm zu, bevor sie sich etwas näher zu Naruto beugte. „Keine Sorge, Ibiki hat mir alles erzählt und ich bin auf deiner Seite.“ flüsterte sie ihm leise zu.

Naruto war geschockt. „Ibiki? Was…?“

„Psst, wir haben unsere Beziehung noch nicht öffentlich gemacht.“ unterbrach sie ihn schelmisch. „Und die junge Dame am Empfang ist übrigens Nato’s Schwester. Ich nehme an sie weiß auch Bescheid.“

Narutos Kopf kippte zur Seite und seufzte. „Wenn das so weitergeht, weiß bald ganz Konoha Bescheid…“ murmelte er resigniert. „Nato ist so eine Tratsche, hätte nicht gedacht, dass das auch auf Ibiki zutrifft…“ schmunzelte er letztlich aber doch unter der Maske.

Die Frau lachte. „Nur wenn es um Leute geht, die er mag.“ meinte sie.

Naruto lächelte. „Ich fühle mich geehrt und übrigens, herzlichen Glückwunsch. Ibiki war sicher nicht so leicht zu knacken, aber er ist absolut loyal, also wird er wohl immer gut für Sie sorgen.“

„Das will ich ja auch schwer hoffen, sonst hat er ernsthafte Probleme!“ drohte sie spielerisch. Plötzlich änderte sich ihre Körperhaltung von vertraut zu professionell. Naruto spürte, dass sie nicht mehr alleine im Korridor waren. „Nun, dann bringe ich Sie jetzt zu den Genin.“ nahm sie ihr Gespräch wieder auf, so als hätten sie sich nur über die Genin unterhalten.

Da sie wieder in belebte Gänge kamen, schwiegen sie den restlichen Weg. Beim Zimmer zwinkerte sie nochmal verschwörerisch und ging zurück zur Station der Krankenschwestern.

Naruto schüttelte innerlich den Kopf und drehte sich mich einem amüsierten Lächeln unter der Maske zur Türe um.

Bevor er klopfen und den Verschwörungen im Inneren eine Unterbrechung gab, ging diese bereits auf und eine grinsende Tsukihime stand vor ihm. „Du kommst spät, aber das ist ok. Wir hatten viel zu besprechen!“ grinste sie. Es war die Art Grinsen die bei Mädchen und Frauen nichts Gutes verhieß.

„Ah ja, und was könnten Genin so Wichtiges zu besprechen haben?“ stichelte Naruto, obwohl sie beiden wussten worum es ging. Sie grinste nur noch breiter, woraufhin Naruto ihr die Hand auf den Kopf legte und ihre Haare durchwühlte.

Wie immer protestierte sie lautstark dagegen und schob seine Hand weg. Die restlichen Kumos im Raum lachten, weil sie dieses Spiel schon gut kannten. Naruto hob den Kopf und winkte fröhlich, bevor er sich leicht verbeugte. „Ich bedauere, dass ich euch eure Freundin jetzt entreißen muss.“ erklärte er spielerisch, während Tsukihime maulend ihre Haare richtete. „Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass sie diejenige war, die auf ein Mittagessen mit mir bestanden hat.“

„Gar nicht wahr…“ maulte Tsukihime errötend.

„Leugnen ist zwecklos. Wir haben heute Morgen deutlich gehört, dass du mit deinem Ziehvater essen gehen willst!“ rief Zen und alle Kumo-Genin, die nicht im Krankenhaus geschlafen hatten, stimmten lautstark zu.

Tsukihime blieb der Mund offen vor Erstaunen. „Verräter!“ meckerte sie halbherzig und steckte allen die Zunge entgegen. Im nächsten Moment drehte sie sich um, packte Narutos Hand und marschierte los. Naruto ließ sich lachend mitschleifen.

Beim Rausgehen kamen sie sowohl an der Schwestern-Station, als auch an der Terrassentüre, auf welcher noch immer die anderen Jonin waren, vorbei. Naruto winkte ihnen allen recht freundlich zu. Seine Kollegen gaben ihm ein Daumen hoch zurück. Nun da der 1. Genin aus dem Zimmer entrissen war, konnten sie versuchen die restlichen Schüler zu trennen. Es war zumindest ein gutes Zeichen dafür, dass der Kriegsrat der Genin vorbei war.

 

--

 

Vor dem Krankenhaus fragte Tsukihime dann wo sie essen gehen würden. Immerhin musste er dafür ja seine Maske gefahrlos abnehmen können. „Keine Sorge, es gibt einen Ort an den ich gerne mitnehmen möchte und wo es sicher ist. Die Besitzer sind alte Freunde von mir.“

Sie sah in neugierig an, da sie ihn deutlich lächeln hörte und stimmte zu. Die beiden machten sich auf den Weg zu Ichiraku’s.

Gleich beim Eintreten wurden sie von Ayame entdeckt. Sie lächelte amüsiert, stutzte kurz darauf aber, als sie ihn statt mit seinen Kollegen mit einem 13-jährigen Mädchen sah. Lange ließ sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen und führte die zwei zu einen abgeschirmten Tisch und gab Tsukihime eine Menü-Karte ehe sie Naruto fragend ansah.

Dieser nahm gerade lächelnd seine Maske ab, was Tsukihime nach Luft schnappen ließ. Es war eine Sache in eine Restaurant zu gehen, in dem scheinbar Freunde von früher arbeiteten, aber eine ganz andere einfach so seine Maske vor deren Augen abzunehmen.

„Ayame, darf ich die meine Ziehtochter vorstellen? Das ist Tsukihime. Tsukihime, das hier ist meine alte Freundin Ayame. Ich kenne sie und ihren Vater schon seit ich selber ein Kind war und sie kennen beide die Wahrheit über mich.“ stellte er die beiden einander vor.

„Ziehtochter? Oh Wahnsinn, damit habe ich nicht gerechnet. Es freut mich dich kennenzulernen, Tsukihime.“ sagte sie erstaunt. „Ist er auch ein guter Vater zu dir? Wenn nicht, kannst du mir das sagen, dann versalze ich seine Ramen.“ zwinkerte sie dem Mädchen schelmisch zu und ignorierte Narutos sofortigen Protest.

Tsukihime lächelte. „Er ist der Beste!“ stellte sie fröhlich klar. Gerührt von diesen Worten verstummten Ayame und Naruto. Ayame schien ihr sympathisch zu sein, sonst hätte sie nicht so frei gesprochen. Sie drehte sich zu ihrem Vater um und umarmte ihn fest.

Liebevoll strich der Blonde seiner Tochter daraufhin die Hand übers Haar, ohne sie durcheinander zu bringen. „Ich hab dich lieb.“ sagte er ihr leise ins Ohr.

„Ach, ihr zwei seid süß!“ schwärmte Ayame. „Ich bringe euch mal was zu trinken und nehme dann eure Essensbestellung auf.“ Und schon war sie weg.

„Na komm, such‘ dir was zu essen aus.“ Tsukihime nickte und nahm wieder das Menü zur Hand.

„Was ist mit dir? Brauchst du die Karte nicht?“ fragte sie.

Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, ich nehme das Übliche. Früher habe ich beinahe jeden Tag bei Ichiraku gegessen, also wissen die zwei schon was ich bestelle.“ grinste er, da er genau wusste was kommen würde.

„Nur Ramen essen ist nicht gesund. Yumemi-san sagt immer zu einer gesunden Ernährung…“ begann sie zu protestieren und verstummte dann. „Wie oft hast du in den letzten Tagen hier gegessen?“ fragte sie mit verengten Augen.

Der Blonde lachte. Yumemi war die Mutter von Tsukihimes Freundin Natsunoko, bei der sie derzeit lebte. Sie war Ärztin im Krankenhaus und achtete demnach besonders auf eine ausgewogene Ernährung. Deswegen war Tsukihime auch so versessen darauf, dass er sich anständig ernährte. „Nur 3 Mal, ich schwöre. Ich wollte dich auf keinen Fall böse machen.“ verteidigte er sich. „Du kannst gerne die anderen fragen.“

„Das werde ich auch!“ drohte sie ernsthaft.

„Das nenne ich eine starke Persönlichkeit.“ kam plötzlich ein leichtes Lachen neben dem Tisch. Tsukihime zuckte zusammen und sah schnell zwischen Naruto und dem Mann neben dem Tisch hin und her. Da Naruto aber ruhig blieb, nahm sie an, dass dies der Vater von Ayame war. Dies wurde ihr auch bestätigt als er ihnen ihre Getränke auf den Tisch stellte und Naruto sie einander vorstellte. „Ich konnte es kaum glauben, als Ayame mir sagte, du bist mit deiner Tochter hier. Es freut mich zu sehen, dass auch dieser Kindskopf erwachsen wird.“ grinste der alte Mann.

Kurz unterhielten sich die drei, während Tsukihime nebenbei die Karte durchding, bevor Teuchi mit ihrer Bestellung wieder hinter dem Küchentresen verschwand. Während sie auf das Essen warteten, stürzte sich Tsukihime gleich auf das Thema, das ihr untern Fingern brannte.

„Du bist mit Sheila-Sensei zusammen?!“ kam sie sofort fordernd auf den Punkt. „Warum hast du mir das nie gesagt? Wie lange seid ihr schon zusammen?“ beschwerte sie sich gleich darauf. Zum Glück hatte Naruto bereits eine schwache Barriere errichtet um ihr Gespräch vertraulich zu halten.

Naruto stellte sein Glas, aus dem er gerade getrunken hatte, auf den Tisch und drehte sich zu der 13-jährigen Inquisitorin um. „Seit 2 Jahren auf und ab. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich es dir erzählt, aber das war nicht meine Entscheidung.“ begann Naruto. „Du weißt, dass Sheila sehr vorsichtig ist, weil sie schon viele ihrer liebsten Menschen verloren hat, oder?“ Tsukihime nickte langsam. „Ich werde dir die Details noch nicht sagen, vielleicht wenn du älter bist und sie besser verstehen kannst, aber zwischen mir und Sheila war es lange Zeit nicht einfach. Sie hatte zu große Angst sich wirklich zu öffnen und darauf zu vertrauen, dass sie mich nicht so schrecklich verliert wie ihren Vater und Bruder.“

„Das kannst du ihr nicht versprechen.“ wiedersprach Tsukihime leise. „Das kann niemand.“

Naruto stich ihr sanft über den Kopf. Er war sich sicher, dass sie gerade an ihre eigenen zerbrochene Familie dachte. An ihre Mutter, die sich geopfert hatte, ihre Großmutter, die ihren Verstand verlor und ihren unbekannten Vater, von dem sie nicht einmal wusste ob er überhaupt noch lebte.

„Nein, das kann niemand, aber wir können immer hoffen und uns auf die guten Dinge im Leben konzentrieren. Nur weil wir Angst vor dem Unbekannten haben, sollten wir unser Leben nicht in Einsamkeit und ohne Liebe verbringen müssen.“

Naruto sah wie die Lippen seiner Tochter zu zittern begannen und zog sie sanft in seine Arme.

„Na komm, nicht weinen.“ sagte Naruto leise und strich ihr sanft über den Rücken. Er wusste nicht, warum seine Tochter auf einmal anfing zu weinen, ob es wegen ihrer verlorenen Familie war oder wegen seiner Beziehung mit Sheila.

Tsukihime schniefte leise. „Aber du und Sheila-Sensei…“ 

Daher also. „Ich lasse dich niemals im Stich…“ versicherte er ihr ernsthaft.

„Und wenn ihr heiratet und ein eigenes Baby bekommt? Dann willst du mich vielleicht nicht mehr und ich… ich…“

„Du bist und bleibst meine geliebte Tochter. Das kann nichts und niemand ändern.“ unterbrach er sie. Vorsichtig schob er das Mädchen etwas weg und wischte ihre Tränen trocken. „Glaubst du mir das?“

Tsukihime nickte langsam. Noch einmal schniefte sie leise, versuchte sich aber zusammenzureißen.

„Versuch die positiven Aspekte zu sehen. Wenn Sheila und ich mal zusammenziehen und vielleicht sogar heiraten, dann kann ich dich offiziell zu mir nehmen. Dann wäre nämlich jemand zuhause, der für dich sorgen kann, auch wenn ich auf einer Mission bin. Und wenn ich nach Hause komme, bist du schon da.“

„Was ist, wenn sie mich nicht will?“ fragte sie kleinlaut und unsicher.

„Hat sie dir je den Eindruck vermittelt?“ stellte Naruto eine Gegenfrage. Er konnte es sich nicht vorstellen, denn Sheila liebte Kinder, aber Tsukihime musste diese Antwort selber finden.

Tsukihime dachte darüber nach und bemerkte dabei gar nicht, dass gerade ihr Essen kam. Ayame sah, dass die beiden wohl was Ernstes besprochen hatten und lächelte deshalb nur stumm. Naruto nickte zurück, machte Tsukihime nur kurz auf das Essen aufmerksam und ließ sie dann wieder in Ruhe, während sie beim Essen über seine Frage nachdachte. Dann begann auch er zu essen.

Als ihr Teller halb leer war, schien sie zu einer Entscheidung gekommen zu sein. „Nein!“ sagte sie bestimmt. „Nein, sie hat nie den Eindruck gemacht, dass sie mich nicht will. Sie war immer sehr nett und fürsorglich, sogar bevor du nach Kumo-Gakure gekommen bist.“ erzählte sie ehrlich und in ihren Augen flackerte deutlich eine Erinnerung, aber auch ein leiser Schmerz.

„Das klingt nach einer Geschichte, die ich nicht kenne.“ wurde Naruto neugierig.

Tsukihime nickte, aß aber weiter ohne zu antworten, einfach um den Blonden etwas zu ärgern. Naruto sah ganz genau, dass sie ein Grinsen in ihrem Essen versteckte und knuffte sie in die Seite. Sie zuckte zur Seite, ließ sich aber nicht beirren, also aß er auch weiter und wartete. Ihm war klar, dass sie die Geschichte eigentlich erzählen wollte und er nur geduldig warten musste.

Während er wartete, hörte er den anderen Gästen im Ichiraku’s zu, auch wenn er nicht wusste warum. Dadurch hörte er auch die Ankunft eines neuen Gastes und Teuchi’s laute Begrüßung war sowieso unüberhörbar. „Konohamaru! Lange nicht mehr gesehen!“ Im Restaurant wurde es still, jeder schien den Atem anzuhalten und auch Naruto wurde ganz starr. Doch er wunderte sich warum die anderen Gäste so komisch reagierten. Er hätte gerne um die Ecke gesehen und überprüft welche Blicke sie Konohamaru zuwarfen, konnte es aber nicht.

Naruto war klar, dass Konoha gespalten war, daher war schwer zu sagen ob Konohamaru böse Blicke erhielt oder diesen heimlichen Respekt, den er schon von manchen Knoha-Nin gesehen hatte. Konohamaru war immer der wohl einzige, der zu jeder Zeit offen zu Naruto gestanden war, gleich was man ihm angetan hat.

„Ja, ich hatte in den letzten Tagen Einiges um die Ohren. Durch die Chunin-Prüfungen werden viele Schriftrollen zwischen den Dörfern hin- und her gesendet.“ antwortete der Jüngere unbekümmert.

Naruto’s Schultern entspannten sich etwas. Scheinbar hatte sein kleiner Bruder keine Probleme mit den Blicken, er dürfte sich daran gewöhnt haben. Dies war gleichzeitig erleichternd als auch bedrückend.

Tsukihime bemerkte natürlich auch die veränderte Stimmung ihres Vaters und der Restaurantbesucher. Neugierig spähte sie um die Ecke und sah sich die Person an, die der Grund war. Sie sah aber nichts Ungewöhnliches, der junge Erwachsene erschien nicht unbedingt gefährlich oder einschüchternd, sondern eher sympathisch. So wie ihr Vater. Da sie aber seine Anspannung sah, entschied sie nicht im Restaurant in unmittelbarer Nähe zu dieser Person danach zu fragen, solange es sich vermeiden ließ.

Sie und Naruto lauschten aber bewusst in die Unterhaltung von diesem Konohamaru und Ayame, als sie ihn zu einem freien Tisch begleitete. „Dein Bein scheint schlimmer zu werden.“ meinte sie besorgt.

Konohamaru gab einen leidenden Ton und ein erleichtertes Seufzen von sich als er endlich am Tisch saß. „Ja, auch die Schmerzen. Vor allem morgens, wenn meine schwindenden Muskeln noch ganz versteift sind.“

„Willst du dich wirklich nicht behandeln lassen? Du hast doch mal gesagt, dass mit einer bestimmten Behandlung fast alles heilen könnte.“ hakte die Braunhaarige nach.

„Ich will nicht. Ich würde mich fühlen, als ob ich Naruto-nii-chan betrügen wurde.“ erwiderte er entschieden.

Im Restaurant gab es ein kollektives Luftschnappen. Da fiel Tsukihimes Luftschnappen nicht auf. Ihr Kopf schnellte so schnell zu dem Blonden neben ihr, dass es ein Wunder war, dass sie kein Schleudertrauma bekam. Naruto ballte die Hand zur Faust und verzog grimmig die Lippen.

„Kümmert euch um euren eigenen Kramm!“ schnauzte Ayame plötzlich sämtliche Gäste an. Plötzlich schien jeder was ganz Wichtiges zu besprechen haben, als hätten sie Angst vor Ayame. Die beiden Kumo-Nin runzelten verwundert die Stirn.

„Gäbe es etwas oder jemanden, um dich umzustimmen?“ fragte Ayame ihren Freund.

„Nur Naruto-nii-chan und auch nur dann wenn er mir einen guten Grund geben kann… und das Dorf endlich zur Vernunft kommen würde.“ murmelte er dunkel. Konohamaru sah nicht, dass der zustimmende Laut von Ayame begleitet war von einem ziemlich mulmigen Gesichtsausdruck.

Auch Naruto war ziemlich mulmig, auch weil in seine Ziehtochter noch immer fragend ansah. Scheinbar konnte sie ihre Neugier doch nicht zurückhalten. Er seufzte, aß seinen letzten Bissen Ramen und begann ihr dann von Konohamaru zu erzählen. Wie er in kennengelernt hatte, die Unsinn, den sie in ihrer Jugend getan hatten und wie sie zu Brüder wurden. Tsukihime war sowohl entsetzt als auch amüsiert über das was er da erzählte. „Als ich Konoha verlassen habe, habe ich ihn im Stich gelassen. Er hat trotzdem immer zu mir gehalten, sogar dann als sich eine meiner ehemaligen Freunde gegen ihn gewandt und sein Bein zertrümmert hat… Es ist meine Schuld und ich weiß nicht wie ich es wieder gut machen kann. Eine einfache Entschuldigung und die Bitte sich behandeln zu lassen, können nie genug sein.“

Tsukihime lehnte sich an ihn und drückten seine Hand, sagte aber nichts. Naruto drückte ihrer Hand zurück und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Diese Schuld werde ich immer mit mir tragen und deswegen ist es mir auch so wichtig, dass ich diejenigen, die ich liebe, nie wieder im Stich lasse. Das gilt für dich und auch für Sheila.“ führte er das Thema wieder zurück zum Anfang. „Wir können sicher für alles eine Lösung finden, wenn wir uns bemühen.“

Tskihime nickte zwar, aber er sah, dass sie noch zögerte. Daher bat er sie ihr endlich zu erzählen, was ihre Geschichte mit Sheila war.

Das Mädchen lächelte. „Als es meiner Oma immer schlechter ging, habe ich begonnen, selber für mich zu sorgen.“ fing sie an. „Als ich zum ersten Mal alleine einkaufen gegangen bin, ist aber alles schief gelaufen. Ich wollte Milch, Frühstücksflocken und Brot beim Supermarkt holen, aber ich wusste zuerst nicht mal wo das Geschäft ist. Es hat auch noch geregnet, und als ich den Supermarkt endlich gefunden habe, habe ich mich in den Gängen verlaufen.“ Sie fing plötzlich an zu zittern und drückte sich enger an ihren Vater. „Alle haben mich böse angestarrt, ich hatte Hunger und… ich habe eine Panikattacke bekommen und mitten im Geschäft angefangen zu weinen und schreien. Niemand hat mir geholfen…“

Dann hatte der Besitzer sie in den Regen hinauswerfen  wollen. Als er sie aber am Kragen hatte packen wollen, war Sheila zur Stelle und hielt ihn auf. Sie setzt sich zu Tsukihime auf den Boden, beruhigte sie und half ihr bei ihrem ersten Einkauf. Bei der Kassa merkte Tsukihime, dann das an die Sachen bezahlen musste und kein ‚Geld‘ hatte. Sheila blieb geduldig mit ihr, erklärte ihr was das war und bezahlte dann sogar ihre Sachen. Sie brachte die damals 6-jährige Tsukihime nach Hause. In den nächsten Monaten half sie ihr öfter dabei die Welt zu verstehen und sich zurecht zu finden. Leider erhielt Sheila dann ein Jahr später einen Sonderauftrag, der sie für lange Zeit aus dem Dorf heraus brachte und Tsukihime war wieder mehr auf sich gestellt, aber dank Sheila nicht mehr so hilflos wie zu Beginn.

Naruto sorgte angestrengt dafür, dass sein Gesichtsausdruck nichts anderes als Unterstützung und Interesse zeigte. Innerlich allerdings stieg im die Galle hoch, er konnte auch Kurama knurren hören, da dieser zu demselben Schluss kam wie Naruto. Irgendein Mistkerl hatte ein Problem damit gehabt, dass sich jemand aktiv um ‚den Jinchuriki‘ kümmerte und hatte dafür gesorgt, dass Sheila von ihr separiert wurde.

Sheila hatte ihm die Vorgeschichte noch nie erzählt, aber es hatte sie damals gewundert, dass sie so unvermittelt aus dem Dorf beordert wurde. Erst kurz nach Narutos Ankunft kam sie selber zurück, denn die Person welche den Befehl für Sheilas „Sonderauftrag“ gegeben hatte, war kurz zuvor als Verräter in den oberen Reihen entlarvt worden. Er war derjenige gewesen, der den Hinterhalt organisiert hatte, der Takuya’s damalige Anbu-Gruppe, welcher Naruto geholfen und nach Kumo gefolgt war, in Bedrängnis gebracht hatte.

„Was war, als sie zurück war?“ fragte Naruto.

Die Kleine verzog schuldig das Gesicht. „Ich war verletzt uns sauer, also bin ich ihr, ehrlich gesagt, aus dem Weg gegangen.“ gab sie zu.

„Das ist nur allzu verständlich.“ meinte Naruto. „Und ich verstehe auch, dass ich nicht von dir erwarten kann Sheila einfach so als meine Partnerin oder sogar als deine Ersatzmutter zu akzeptieren, vielleicht sogar nie. Ich habe aber eine Bitte und einen Vorschlag.“ Die Gründe von Sheilas Weggang würde er vielleicht erst dann ansprechen, wenn sich die zwei Kunoichi wieder besser verstanden.

Geduldig wartete Tsukihime und sah zu Naruto auf. „Das wäre?“

„Wir drei können öfter etwas zusammen unternehmen, trainieren oder einfach nur reden. Ganz langsam, sodass niemand sich zu etwas gezwungen fühlt. Hier in Konoha und zuhause in Kumo, bis wir alle bereit sind für den nächsten Schritt. Wäre das in Ordnung für dich?“

„Mh, ja, ich glaube das kann ich machen.“ lächelte sie wieder etwas fröhlicher.

„Sehr gut, dann lass uns jetzt zurück zur Unterkunft gehen und über dein Training und etwas anderes, sehr Wichtiges reden.“ lächelte Naruto aufmunternd.

Tsukihime nickte. „Da wäre sowieso etwas, dass ich dir sagen wollte…“ zögerte sie.

Naruto grinste und legte eine Hand auf ihren Kopf… „Ich weiß schon was! Ich bin wirklich gespannt, wie du dein Kekkei Touta entdeckt hast!“ …und wuselte ihr kräftig durchs Haar.

Ihr blieb der Mund offen stehen. „Mein was? Woher…?“ Mit großen Augen starrte sie den grinsenden Blonden an. „Oh, okay. Dann beeilen wir uns!“ rief sie aufgeregt und sprang vom Tisch auf, ohne auf ihr zerwühltes Haar zu achten. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie ihr neues Jutsu sogar vor ihm hatte verbergen können. Außerdem interessierte es sie brennend, woher er wusste, dass es en Kekkei Touta war.

Da sie begann auf der Stelle zu hüpfen, setzte Naruto schnell seine Maske auf, beglich bei Ayame die Rechnung und machte sich mit Tsukihime auf den Weg zur Unterkunft. 

Er hätte Konohamaru gerne gegrüßt, aber dieser war schon weg. Die beiden Kumo-Nin hatten sich wohl länger unterhalten als gedacht.

 

--

 

Bei der Unterkunft angekommen, begrüßten die beiden zuerst die anderen Kumo-Nin im Gemeinschaftsraum. So wie es aussah waren alle Kumo-Genin aus dem Krankenhaus entlassen worden. Tsukihime wollte ihr Training und Kekkei Touta dort besprechen, aber der Blonde verneinte dies. Etwas verwirrt folgte Tsukihime ihm daher in sein Zimmer und ließ ebenso verwirrte Kollegen und Freunde zurück.

„Was heckt er jetzt schon wieder aus? Irgendein super spezielles Training?“ fragte Tamira. „Das sollte er auch mit mir besprechen!“ empörte sie sich.

Sheila aber legte ihr eine Hand auf die Schulter als sie den beiden folgen wollte. „Ich habe Naruto lange nicht mehr so ernst gesehen, wenn es um Tsukihimes Training ging. Irgendwas ist anders, im Turm bei ihrem Kampf hat ihn auch schon was gestört.“ erzählte sie.

Tamira legte den Kopf schief. „Trotzdem, in erster Linie ist sie meine Schülerin.“

„Lass‘ die zwei bessa‘ mal. Das is‘ eher ‘n Familiending. Er wird‘ dich schon einweihn.“ meinte Takuya nachdenklich. Naruto hatte bei ihrem Ausflug neulich Takuya gegenüber sowas in der Art angedeutet.

Tamira sah etwas skeptisch aus, aber vertraute ihrem Bruder, wenn er sagte es sei eine Familienangelegenheit. Deswegen war sie aber nicht weniger neugierig.

 

--

 

In seinem Zimmer errichtete Naruto eine stärkere Barriere als im Restaurant und Tsukihime begriff, dass es wirklich ernst war, was Naruto mit ihr besprechen wollte. Gespannt setzte sie sich auf ein Kissen und sah ihn abwartend an.

„Zuerst einmal, dein Jutsu habe ich im Turm das erste Mal gesehen, du Heimlichtuerin.“ rügte er sie spielerisch mit anklagendem Finger, wurde aber schnell ernst. „Ich wusste allerdings nicht genau was es war, bis ich mich an den Beruf deiner Mutter erinnert habe.“

Tsukihime grinste erwischt. „Ich hab mal eine ihrer Glas-Skulpturen in der Hand gehalten und ein ganz schwaches Chakra gespürt.“ sagte sie ertappt, schüttelte aber gleich den Kopf. „Nein, eigentlich war es Hinoouka[1] und ich habe einfach aus Neugier dann mein eigenes Chakra fließen lassen. Plötzlich hat sich die Figur verändert.“

Naruto nickte. „So war das also. Ich nehme an du hast danach experimentiert, bis du selber Glas herstellen konntest?“

Sie nickte. „Aber ich weiß noch immer nicht wie. Ich wollte die überraschen, aber beim Kampf habe ich gemerkt, dass es schwieriger ist als ich dachte. Kannst du mir helfen? Du hast ja auch gleich gewusst, dass es ein Kekkek Touta ist.“

„Ich habe vermutet, dass es ein Kekkei Touta, also ein Erbe aus drei Elementen ist, da keine Kombination von 2 Elementen wirklich Sinn ergab.“ erklärte Naruto und griff in seine Tasche. „Die Bestätigung erhielt ich allerdings von der Person, die ich heute im Wald getroffen habe und die mir diese Schriftrolle gegeben hat. Darin steht alles was deine Mutter über das Erbe wusste.“

Zum wiederholten Male an diesem Tag wurden ihre Augen Tellergroß. „Meine Mutter hat diese Schriftrolle geschrieben?“ fragte sie mit zitternder Stimme. „Aber wer… wer hat dir diese Schriftrolle gegeben?“

„Dein leiblicher Vater…“ ließ er die Bombe platzen. Tsukihime stockte der Atemn und dann begann sie immer schneller nach Luft zu schnappen. Sofort nahm Naruto sie in den Arm  evor sie zu stark zu hyperventilieren anfing. „Shh, alles ist gut. Tief durchatmen, Kleines, ein, aus und nochmal. Ein. Aus.“ Sobald sie sich beruhigt hatte, sah er ihr ins Gesicht und war nicht überrascht dort Tränen zu sehen.

„Du… du hast ihn getroffen…wer…wie ist er…warum…warum kommt er nicht…?“ stotterte sie weinend und vergrub ihr Gesicht in Narutos Schulter.

Tsukihime mussten gerade tausend Fragen im Kopf herum schwirren. Alle konnte er ihr vermutlich nicht beantworten, aber doch ein paar. „Er hat dich wann immer er konnte aus der Ferne beobachtet, deswegen wusste er auch, dass du das Erbe deiner Mutter bald erhalten wirst. Er wusste aber auch nicht, dass du es längst trainierst. Er ist extra wegen dir nach Konoha gekommen und mich zu treffen und mir diese Schriftrolle zu geben.“ fing er an zu erzählen. „Aber er hat Angst, dass du ihn ablehnst, wenn du erfährst wer er ist. Er ist schon lange auf sich allein gestellt und weiß deswegen nicht wie er mit dir reden kann. Dein Vater ist ein guter Mensch, aber das sehen die meisten nicht. Sie sehen nur die Oberfläche dessen, was er getan hat uns wessen er beschuldigt wird.“

„Beschuldigt wird?“ schniefte sie. „Was hat er getan?“

Naruto presste die Lippen zusammen, dann seufzte er. „Er hat sein Dorf vor einem Staatsstreich beschützt, aber die Ältesten haben ihn betrogen. Obwohl er auf ihren Befehl hin einen ganzen Clan getötet hat, haben sie ihn öffentlich denunziert und zum S-Rang Nuke-Nin verurteilt.“

„Wie schrecklich!“ hauchte Tsukihime. Sie konnte an Naruto’s Gesicht sehen, dass da noch mehr war und sie war sich nicht sicher ob sie es wissen wollte.

Der Blonde erkannte das ebenfalls, also drückte er sich nochmal fest und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Den Rest erzähle ich dir ein andermal, versprochen.“ Sie nickte verstehend und dankbar. „Jedenfalls ist er noch in der Nähe, im Wald vor Konoha, bis zum Beginn der 3. Prüfung, falls ich noch Fragen haben sollte. Ich werde mich also noch mindestens einmal mit ihm treffen. Bis dahin hast du Zeit zu überlegen, ob du mitkommen möchtest oder nicht.“

„Ich…!“ wollte sie gleich protestieren, aber Naruto unterbrach sie sanft.

„Denk darüber nach, Tsukihime. Du hast heute viel erfahren und somit einiges zu verarbeiten. Nimm dir etwas Zeit deine Gedanken zu ordnen, morgen reden wir dann gemeinsam mit den anderen übers Training. Du musst schließlich lernen wie genau die 3 Elemente deines Kekkei Touta zusammenarbeiten.“

Das Mädchen nickte, wischte sich die Augen trocken und gemeinsam gingen sie dann wieder zu den anderen. Verständlicherweise waren alle gleich besorgt, warum Tsukihime so aussah als ob sie geweint hatte, Naruto bat sie alle aber um etwas Geduld bis Tsukihime sich wieder gefangen hatte. Verständnisvoll, aber trotzdem etwas besorgt, akzeptierten sie das. Statt nachzubohren, beschlossen die Genin daher Sara zu helfen ihre Schätze zu verarbeiten. Selbst wenn Sara nicht verletzt wäre, hätte sie sicher Schwierigkeiten gehabt, alles rechtzeitig zu verarbeiten und das hätte sie schwer enttäuscht. Das wollten ihre Freunde natürlich nicht.  

Wie Naruto vermutet hatte, grübelte Tsukihime vor sich hin. Ihr Gesichtsausdruck wechselte dabei zwischen hundert Emotionen, von traurig bis wütend. Sie war eindeutig unentschlossen und im Moment verständlicherweise völlig überfordert mit der Situation.

Naruto war sich sicher, dass sie ihre Entscheidung demnach nicht heute oder in den nächsten Tagen treffen würde. Er hoffte aber aufrichtig, dass sie noch rechtzeitig zu einer Entscheidung kommen würde ob sie Itachi vor der 3. Prüfung treffen wollte oder nicht.

Denn es war die letzte Chance, danach wäre es zu spät…

Egal wie sie entschied, Naruto musste den Uchiha auf jeden Fall noch einmal aufsuchen. Denn er war sicher, dass Tsukihime nicht nur ein Erbe ihrer Mutter in sich trug, sondern auch eines ihres Vater. Ein Erbe, welches der Wolf vor neun Jahren anzapfen konnte und welches ihn noch totbringender gemacht hatte.

Innerlich seufzte Naruto. Er hatte sich ein äußert schwieriges Mädchen zur Tochter ausgewählt…

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und? Wisst ihr wer der Fremde ist? =)
=P

LG
Sahara-san^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Finish! ....

For Now.



Wie ihr ja wisst folgen noch weitere Kapitel.

Schönen Tag noch!



Ach ja! Und noch was:

Herzlichste Grüße aus Zypern!

Bin nämlich grad in Urlaub!



Winkewinke,

eure Sahara-san Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
[1] Hinoouka ist hier der Name von Hachibi, eine laienhafte Zusammensetzung aus „Hi no ōkami“ = Feuerwolf Komplett anzeigen

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Von:  AngelxPhoenix
2022-09-19T20:46:09+00:00 19.09.2022 22:46
Ich finde deine ganze Geschichte toll , ich frage mich nur ob von Sakura nicht das negative Chakra aus geht so wie auch Iruka reagiert und er müsste ja wissen das er nie einen Grund hat sowas zu tun , immer hin brachte sie ja den Clan mir ins Dorf.

Was ist wenn sie ein Jutsu angewendet haben ohne da sie es merkt oder was auch immer , dass das Dorf so reagiert also so wie se auf Naruto reagieren , ob das nicht ein verbotenes Jutsu ist , nur was für eins .

Ich hoffe du schreibst schnell weiter , ich möchte gern wissen wie es weiter geht

Lg
Tina
Von:  SaphirUchiha99
2022-03-21T11:33:46+00:00 21.03.2022 12:33
Ich liebe diese fanfiction, war aber seit ewigkeiten nicht mehr auf animexx und hatte die neuen Kapitel gar nixht bemerkt! Es war eine äußerst positive Überraschung, als ich bei meinem Stand der Dinge ankam und es noch nicht zu Ende war! Ich hoffe es kommen irgendwann noch mal ein paar neue

Itachi als Vater ist glaube ich ein trope von dem ich nie müde werde, und ich hoffe, er und Tsukihime können eine Beziehung zueinander aufbauen, sie verdienen es beide. Ich hoffe auch, die Beziehung zwischen Tsukihime und Sheila wird wieder besser, beide verdienen eine Familie.

Wir hoffen glaube ich alle, dass Naruto als unschuldig erklärt wird, und vielleicht wird Itachi auch endlich von seiner Schuld befreit. Zudem glaube ich, dass Sasuke Naruto verzeihen wird, da er auch die Beweggründe seines Bruders verstanden hat

Ich freue mich auch schon sehr auf die Umsetzung des Genin-Plans, und hoffe, dass dabei ans Licht kommt, was genau in Konoha los ist. Vielleicht kann dadurch auch endlich geklärt werden, dass Konohamaru endlich behandelt wird, es tut mir ja in der Seele leid ihn Leiden zu sehen.

I h wollte auch nur kurz erwähnen, wie sehr sich dein Schreibstil verbessert hat. Wenn man immer nur das aktuelle Kapitel ließt, merkt man so was kaum, aber aufgrund der langen Zeit habe ich alles noch mal gelesen und die Verbesserung ist gut erkennbar.

Ich freue mich schon auf nächste Kapitel, und eventuell auf Amaterasu und vielleicht sogar Tsukihime mit Sharringan und garantiert darauf, dass Hizashi eine Chance mit Neji hat!

LG
Saphir
Von:  Onlyknow3
2021-12-06T08:39:31+00:00 06.12.2021 09:39
Was für ein tolles Kapitel, habe endlich die Zeit gefunden es zu lesen. Naruto denkt also, dass das schwarze Feuer sich vom Tsukuyomi ableitet, was so wohl Itachi als auch Sasuke mit ihren Augen beschwören können. Das alles verzehrende Feuer, das nicht aufhört zu brennen wenn es mal entfacht wurde. Das ist es was Itachi als den Vater von Tsukihime Ausweist, das ist das zweite Erbe deshalb ist Itachi hier um seine Tochter zu sehen. Er wäre wohl gerne bei ihr, um sie zu trainieren wie er es bei Sasuke getan hat. Weiter so , freue mich auf das nächste Kapitel.

Wünsche dir eine schöne Zeit, bleib Gesund in diesen Tagen.

LG
Onlyknow3
Von:  Isa007
2021-10-31T17:53:43+00:00 31.10.2021 18:53
Ich freue mich total, dass du weiter schreibst. Wirklich tollesKapi
Von:  Scorbion1984
2021-10-17T19:10:30+00:00 17.10.2021 21:10
Tolles Kapitel, bin gespannt wie es weitergeht.
Von:  FireStorm
2021-10-16T16:45:30+00:00 16.10.2021 18:45
sehr schönes kapi freu mich schon sehr drauf wie es mit der ff weiter geht :)
Von:  Isa007
2020-10-04T03:52:39+00:00 04.10.2020 05:52
Also ich finde die Story richtig toll und freue mich auf weitere Kapitel 👍
Von:  Onlyknow3
2020-07-19T18:43:17+00:00 19.07.2020 20:43
Dennoch habe auch ich gewartet, auf dieses wirklich tolle Kapitel. Ob Naruto und Itachi heraus finden, was da in Konoha abgeht? Werden sie eine Lösung finden, werden sie die alle beschützen können?
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  PsyChung
2020-07-19T16:10:14+00:00 19.07.2020 18:10
WHAT!!!!!!!!? du lebst noch? Diese geschichte geht noch weiter? ich glaubs nich ich hab gedacht das hier tod is und werde überrascht...
Antwort von:  PsyChung
19.07.2020 18:10
...12 jahre... WTF
Antwort von:  Sahara-san
19.07.2020 19:27
JA, ich lebe noch. ^^
Es hilft, wenn man nicht nachrechnet wie lange ich schon für die FF brauche. Und Urlaub... dann ist meine Muse wesentlich hilfreicher. Ich brauch mehr Urlaub von der Arbeit - Eindeutig. =P
Von:  Yuna_musume_satan
2020-07-19T14:29:15+00:00 19.07.2020 16:29
Omg lang lang ist es her und da freue ich mich um so mehr ein neues Kapitel von dieser genialen Story zu lesen ich freue mich schon riesig auf das nächste



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