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God of Cevilla

von

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Prolog

Der sonnige Tag ließ auch heute die vier Wissenschaftler des Königs nicht nach draußen. Denn sie waren noch immer mit der Entschlüsselung der Prophezeiung beschäftigt. Sie waren Unterwegs gewesen und wegen eines Unwetters mussten sie in einer Höhle halt machen. Diese Höhle allerdings, war sehr groß gewesen und deswegen hatten die Wissenschaftler die Höhle untersucht. An einer Wand stand schließlich folgendes:
 

Prophezeiung:
 
























 

Die Wissenschaftler wussten sich nicht zu helfen. Sie konnten nicht entziffern was dort stand. Deswegen nahmen sie Papier und Feder und schrieben diese ab, genauso wie sie an der Wand stand. Sie überprüften mehrmals ob sie ein Fehler gemacht haben, um bei der Entschlüsselung keine Fehler zu machen.

So kehrten sie wieder zurück zu ihrem König und stellten vor was sie gefunden haben. Da darüber „Prophezeiung“ war der König sehr neugierig von dem was sie wohl beinhaltet. Doch jetzt waren die Wissenschaftler schon 10 lange Jahre an der Entschlüsselung dran.

Doch an diesem sonnigen Tag, der Tag des Geburtstags des Königssohnes, sollte die Prophezeiung entschlüsselt werden. Der Königssohn war jetzt im Mannesalter, er war schon öfters bei den Wissenschaftlern gewesen. Eines Nachts hatte er sich die Prophezeiung auf ein Blatt geschrieben, damit er was zu tun hat. An diesem Tag fand er die Lösung.

Sie saßen gerade bei Tisch, als es dem Königssohn einfiel, wie weit er schon mit der Entschlüsselung war. „Vater, du musst mich bitte kurz entschuldigen.“ sagte er und stand auf. Er rannte die Treppen nach oben in sein Zimmer. Er holte sein Blatt mit den Übersetzungen aus der Kommode und sprintete nach unten zu den Wissenschaftlern. Diese hatten mittlerweile die Hoffnungen auf die Lösungen aufgegeben. Als der Prinz plötzlich im Türrahmen stand, sahen sie auf. „Ich hab die Lösung.“ sagte er keuchend. „Wie??“ fragte einer der Wissenschaftler. „Ja, ich hab sie. Hier auf ein Blatt. Ich hatte manchmal nichts zu tun, da hab ich mir erlaubt die Prophezeiung selber zu entschlüsseln und es ist mir gelungen. Hier steht alles auf meinem Zettel.“ erklärte der Königssohn. Er gab den Zettel den Wissenschaftlern. „Das müssen wir sofort dem König erzählen. Los kommt.“ Der Wissenschaftler ging mit den Zettel von dem Königssohn nach oben. Der Sohn des Königs folgte.

Im Speisesaal angekommen. „Es tut mir leid, my Lord, die Runde zu stören. Aber euer Sohn hat uns gerade mitgeteilt, dass er die Prophezeiung entschlüsselt hat.“ sagte der Wissenschaftler. Er gab den Zettel an den Königssohn weiter. „Sohn, ließ. Wie lautet die Prophezeiung?“ befahl der König seinem Sohn. Der Sohn nickte und las vor:
 

„Ein Mensch, ein Alleingänger, sucht die Macht.

Der Erste erkennt, was er besitzt,

Wenn er sein Besitz freisetzt,

so werden die 6 Elemente in 6 Menschen aktiv.

Diese sechs Menschen sind auserwählt großes zu Tun.

Von Gottheiten begleitet,

von außergewöhnlichen Fähigkeiten geprägt:

Feuer, Wasser, Wind, Erde, Licht und Finsternis.

Doch einer von Ihnen, ist gewillt Böses zu Tun.

Einer würde bis an seine Grenzen gehen.

Um die Macht zu erhalten,

die Macht der Gottheiten.“
 

„Ein Alleingänger?? Aber wer, das können so viele sein. Für uns spielt die Prophezeiung keine Rolle. Für uns hat sie keinen Wert.“ sagte der König. „Vielleicht doch, my Lord. An der Wand, dort wo die Prophezeiung stand, waren Waffen abgebildet. Wenn ich mich recht erinnere, ein Kurzschwert, ein Säbel, zwei gekreuzte Klingen, ein Claymore und zwei Stäbe. Ich vermute, dass diese Waffen irgendwo in Cevilla versteckt sind. Wenn wir sie finden würden…“ sagte der Wissenschaftler. „Aber die Waffen, ich nehme sie gehören den 6 Menschen die die Mächte der Götter in sich tragen. Ich denke, die Götter werden sich an uns rächen, sollten wir sie finden und für uns gebrauchen.“ meinte der Königssohn. „Da hast du nicht Unrecht. Wir müssen Luna und Sol ehren. Rahet wird ihnen erzählen, von unserem Fund. Hier in Markestia, ist da nicht dieser Junge. Er nimmt doch ständig an den Turnieren teil und gewinnt andauernd. Ist er nicht allein? Ich meine er hat doch keine Eltern mehr, oder? Wie heißt der Junge doch gleich??“ sprach der König. „Er heißt Rhevus. Ja, seine Eltern sind getötet worden als er 5 war, das ist jetzt 12 Jahre her.“ Antwortete der Königssohn. „Ich würde sagen, wir haben unseren Alleingänger.“

Evons Erscheinung

Die Wolken hingen tief aber, das hielt Rhevus nicht davon ab zu trainieren. Er trainierte tag ein tag aus. Irgendwann, so wusste er, würde er dem Mörder seiner Eltern gegenüber stehen, und dann würde er ihn eiskalt zu Strecke bringen. Sein Können bewies er in den Turnieren die immer bei Vollmond stattfanden. Heute war wieder so ein Turnier, und auch jetzt würde Rhevus daran teilnehmen und gewinnen. Er hatte die letzten 4 auch gewonnen. Rhevus hatte damals ein Schwert gefunden und er wusste, dass dieses Schwert eine besondere Macht innehatte.

Rhevus hatte es wieder geschafft, er war wieder im Finale. Er nahm an, dass sein Gegner wieder mal ein Muskelprotz war. Rhevus hielt nicht viel von Menschen die auf ihre Muskelkraft vertrauten. Er vertraute seinem Können. Es ertönte eine Stimme, die seinen Namen rief.

Rhevus ging hinaus auf das Feld. Die Runde Arena, war mal wieder voll von Zuschauern. Die meisten jubelten ihm zu, weil sie wussten, dass auch diesmal er wieder als Sieger hinausgehen würde. Rhevus sah in die Runde. Dieses Mal war der König auch unter den Zuschauern. Rhevus schaute eine ganze Weile zu dem König, bis jemand die Aufmerksamkeit auf sich zog, sein Gegner. Doch dieser Gegner war nicht wie die bisherigen, ein Muskelprotz. Nein, es war ein ganz gewöhnlicher Krieger. So wie Rhevus es war, nur das Rhevus noch ziemlich jung war.

„Lasst den Kampf beginnen!“ rief der König in die Arena.

Rhevus zog elegant seine Klinge aus der Scheide. Sein Gegner tat es ihm nach. „Du ähnelst jemand, den ich vor langer Zeit mal gesehen habe, einen kleinen Jungen.“ sagte sein Gegner.

„Was?“ Rhevus erstarrte. Stand er jetzt tatsächlich dem Mörder seiner Eltern gegenüber? „Ja, ich vermute, das er damals 5 oder so gewesen ist. Das ist jetzt 12 Jahre her. Ich bin Genirius. Ich hörte du sollst der Beste sein. Nun, das wird sich jetzt herausstellen.“

Rhevus sagt kein Wort, er wusste, wenn er jetzt die Kontrolle verlor, würde er verlieren und das wollte er auf gar keinen Fall. Er hielt sein Schwert vor seinem Körper, den Genirius rannte jetzt auf ihn zu. Die Klingen prallten an einander. Rhevus parierte jeden Schlag. Sein Gegner war nicht mit den anderen zu vergleichen. Er war stärker und mächtiger. Doch Rhevus hatte immer noch ein Trumpf im Ärmel. Genirius zog seine Klinge elegant und geschickt durch die Luft, bis er schließlich Rhevus an der Brust traf. Das Blut spritzte, Rhevus ging keuchend auf die Knie. Die Menge jubelte plötzlich Genirius zu. Genirius entfernte sich von Rhevus und hielt sein Schwert in die Luft. Rhevus stand langsam auf.

Er hob sein Schwert in die Luft. Die Spitze zum Himmel. „Ich weiß dieses Schwert sollte nicht mein sein, aber bitte Gaja, Göttin der Erde, verleih mir die Kraft die ich jetzt brauche.“ flüsterte Rhevus.

Die Klinge fing an zu leuchten. Genirius drehte sich zu Rhevus um.

„Was zum Henker?“ Er starrte in die Richtung von Rhevus. Hinter Rhevus stand eine schemenhafte Gestalt.

„Flora, Göttin der Blüten, Gaja gewährt mir deine Kraft. Gib mir die Blüten der Zerstörung.“ rief Rhevus.

Tatsächlich schienen seine Worte etwas auszulösen.

Es wurde windig, sehr windig. Rhevus zielte mit dem Schwert in die Richtung seines Gegners. Dann tauchten die Blüten auf, wie aus dem Nichts. Riesige Blüten die ihr Ziel suchten und fanden. Genirius war wie erstarrt, die Blüten streiften seinen Körper, er ließ die Klinge fallen und sackte auf dem Boden. Der Boden war in Blut getränkt.

Rhevus lächelte, doch auch er sackte auf die Knie und verlor das Bewusstsein.

In der Arena war es plötzlich still geworden. Wieder mal hatte Rhevus gewonnen, doch noch nie hat er im Finale jemanden getötet. Jetzt kamen Ritter auf das Feld gelaufen. Zwei die den Leichnam von Genirius beseitigten und einer, der Rhevus aufhob und auf seinen starken Armen vom Feld trug.
 

Rhevus erwachte. Er lag in einem weichen Bett, das war nicht gewohnt, daher sah er sich um. Er stand auf.

„Wo bin ich?“ fragte er laut. Er sah an seinem Körper herunter.

Sein Oberkörper war verbunden. Er schmerzte leicht. Rhevus zog sein Hemd an.

Doch dann klopfte es an der Tür.

„Ja?“ antwortete Rhevus dem Klopfen. Die Tür ging auf. „Der König, seine Majestät, will mit Euch sprechen. Bitte folgt mir.“ sagte der Mann der jetzt in der Tür stand. „Ich bin im Schloss des Königs?? Warum?? Wieso??“ fragte Rhevus den Diener. „Das wird euch seine Majestät selber erklären. Ich kann dazu nichts sagen, tut mir Leid. Bitte folgt mir.“ sagte der Diener erneut. „Äh, ja. Ich komme.“

Rhevus folgte dem Diener zum Thronsaal. Da Rhevus noch nie im Schloss war, bewunderte er unterwegs die Gemälde.

Im Thronsaal angekommen, stand er vor dem König. Rhevus wusste nicht wie er sich verhalten sollte.

Er stand einfach nur da und lauschte.

„Du hast heute wieder einen beeindruckenden Kampf gezeigt, Rhevus. Diese Klinge, darf ich fragen woher du die hast?“ fing der König an. Rhevus nickte.

„Ich fand sie in einem Stein, das Schwert steckte darin. Ich hab es herausgezogen. Aber ich spüre, das diese Klinge eine Macht besitzt, die mir verwehrt bleibt.“ erklärte Rhevus. „Ah ja. Nun, mein Sohn hat vor kurzem etwas entschlüsselt und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass sie teilweise auf dich zu trifft. Lorin, erzähl unserem Freund, was in der Prophezeiung steht.“ Lorin war der Name des Prinzen. Der Prinz nickte.

„Es steht geschrieben, dass ein Alleingänger Macht sucht. Dieser Jemand aktiviert die Mächte der Elemente in sich und in 5 weiteren Menschen. Diese 6 Menschen werden von Gottheiten begleitet und von Fähigkeiten Feuer, Wasser, Wind, Licht, Finsternis und Erde geprägt sein. Die Macht der Erde hast du uns beim Turnier gezeigt. Daher musst du ein Teil dieser Prophezeiung sein.“ erklärte Lorin Rhevus.

„Du sagtest, dieses Schwert kann mehr, aber es bleibt dir verwehrt. Aber du kannst mit den Göttern der Elemente kommunizieren, das heißt dich begleitet ein anderer Gott und andere Kräfte.“ sprach der König.

„Was wollen Sie hören??“ fragte Rhevus beunruhigt.

„Ich will wissen, ob sich bei dir schon irgendeine Richtung gezeigt hat. Welche Fähigkeit du besitzt. Welcher Gott oder Göttin dich begleitet, ob es Sirio, Puris oder Fiur ist.“

„Ich will nicht unhöflich sein, aber mir kommt es so vor, als würden sie meine Fähigkeiten für Euch nutzen wollen. Ja, ich weiß es. Aber ich werde es nicht sagen. Weil er es mir verbietet. Solltet ihr mich dazu zwingen, wird sein Zorn über euch kommen. Bitte entschuldigt mich. Ich muss trainieren.“

Rhevus verbeugte sich kurz und kehrte dem König den Rücken. Rhevus wusste, dass er unhöflich war, aber er wollte sich nicht dem König unterwerfen, er wollte ein freier Mensch sein.
 

Er verließ das Schloss und ging in Richtung Heim. Doch im Vorhof des Schloss blieb er stehen. Ein Mädchen saß im Gras. Nicht das es etwas Besonderes wäre, aber dieses Mädchen, es sah aus als würde sie in einem sanften Licht getaucht sein. Das Mädchen hatte helle blonde Haare und trug einen weißen Umhang. Sie trug braune Stiefel und um ihren Hals befand sich ein silbernes Amulett mit einem blauen Stein.

Rhevus ging zu dem Mädchen hin.

„Hallo.“ fing er an. Das Mädchen stand auf.

„Ah, hi. Du bist Rhevus nicht war. Ich habe den Kampf in der Arena verfolgt. Auch du kannst mit den Göttern kommunizieren. Ich bin erfreut dich zu treffen, Rhevus. Ich bin Lisaja, Tochter des Heerführers Mireos.“ erklärte das Mädchen.

„Ja, das kann ich. Wusstest du von der Prophezeiung??“ fragte Rhevus neugierig.

„Ja, ich weiß auch, dass du der jenige bist der die Kräfte der anderen erweckt.“

„Woher weißt du das?“

„Hihi, mein Geheimnis. Ich glaube wir sollten die anderen suchen gehen. Was meinst du? Ich denke mein Vater wird nichts dagegen haben, immerhin ist ein starker junger Mann an meiner Seite.“ lächelte Lisaja.

„Okay, können wir machen. Dann kann ich das Schwert an seinem eigentlichen Besitzer weiter geben.“

„Okay, warte hier. Ich komm gleich wieder.“ Lisaja flitzte zum Schloss.

Es dauerte eine Weile bis sie wieder raus kam. Jetzt trug sie noch einen braunen Beutel an ihrer Taille.

„So, fertig. Wir können los. Mein Vater hat nichts dagegen. Er vertraut mir. Er weiß was ich mache und, dass ich auf mich aufpassen kann.“ erklärte Lisaja.

„Wow. Wir müssen aber noch zu mir, damit ich auch noch ein paar Sachen mitnehmen kann.“ Die beiden gingen in die Stadt bis zum Stadtrand.

Dort wo sich die Stadtmauer befand. In einem kleinen Haus, wohnte Rhevus zusammen mit seiner Tante und seinem Onkel. Rhevus ging in sein Zimmer. Sein Onkel hatte für ihn einen Schuppenpanzer geschmiedet. Dieser war schwarz und Rhevus brauchte ihn nur über sein Hemd zu streifen. Er zog noch schwarze Armschienen und Beinscheinen an. Die Scheide seines Schwertes machte er auf seinen Rücken fest.

„So, fertig. Oder??“ Rhevus schaute sich noch mal um. Er nahm noch einen kleinen Beutel aus der Schublade der hässlichen braunen Kommode und band diesen an seinen Gürtel fest. „So, wo geht es denn eigentlich als erstes hin?“ fragte Rhevus, er ging aus seinem Zimmer. Zurück nach draußen.

„Ich weiß nicht. Wir sollten draußen mal um Hilfe fragen.“ meinte Lisaja.

Rhevus nickte still. Er ging zum Stall. „Das ist Brownie, es ist mein Pferd. Du kannst Daja nehmen. Sie ist ungefähr wie du, ihr werdet euch gut verstehen.“

Rhevus zeigte auf einen Schimmel. Er sattelte beide Pferde und holte sie aus dem Stall. Beide stiegen auf und ritten aus der Stadt.

Hinter einem Hügel konnten sie die Stadt nicht mehr sehen, also blieben beide stehen und stiegen ab. „Wie willst du denn um Hilfe fragen?“ fragte Rhevus neugierig.

Er beherrschte war Magie teilweise, aber von einem Gott, der ihn begleiten soll, hatte er noch nichts gehört. „Dein Gott hat noch kein Kontakt mit dir aufgenommen??“

Lisaja schaute Rhevus fragend an, doch er schüttelte mit dem Kopf.

„Okay…“ Lisaja fing plötzlich an zu lachen. Sie ließ sich auf den Boden. „Tschuldigung.“ murmelte sie als sie Rhevus Gesichtsausdruck sah. Sie setzte sich auf ihre Knie. Rhevus saß sich vor ihr in den Schneidersitz.

„Wie machst du das??“ fragte Rhevus plötzlich. Lisaja schaute auf. „Was denn??“

„Na ja, vorhin als ich dich gesehen habe und jetzt, du hast so ein weißes Licht um dich herum.“ erklärte Rhevus.

„Ach so, das meinst du. Tja, verrat ich nicht. Licht ist mein Element und Sirio gehört zu mir.“

„Licht also. Das erklärt ja einiges.“ Rhevus lachte.

„Verrätst du mir jetzt deins?“ fragte Lisaja. Rhevus nickte, er stand auf.

In seiner rechten Hand ließ er eine dunkle Kugel aufblitzen.

„Finsternis ist deins. Eigentlich hätte ich dann erwartet das Evon schon mit dir Kontakt aufgenommen hat.“ überlegte Lisaja. „Wieso?“ Rhevus setzte sich wieder hin.

„Na ja, er soll böse sein. Er ist immerhin der Gott der Finsternis, der Verzweiflung und des Todes.“ erklärte Lisaja. „Oh, na ja. Ich lass mich nur ungern von anderen beeinflussen. Ich…“ doch Rhevus schwieg. Lisaja schaute ihn an, sie merkte schnell, dass etwas nicht stimmte. Der Gesichtsausdruck von Rhevus war wie erstarrt.

„Rhevus, mein Junge. Du bekennst deine Macht der Finsternis an. Das ist schön, so schön. Ich werde dich von nun an auf deiner Reise begleiten. Ich werde dir weitere Macht verleihen. Egal was es ist oder worum es geht, ich werde dir helfen. Meine Macht soll durch deinen Körper fließen und dich stärken. Du musst suchen. Dabei kann ich dir nicht helfen. Suche die Klingen der Abnoba und dir ist weitere Macht gegeben. Ein Hinweis noch, sie befinden sich tief unten im Westen von Cevilla. Suche und wende das große Böse ab und siege mit mir. Tu das was du nicht lassen kannst, lass deinen Hass freien Lauf. Was immer du auch tust, die Finsternis, meine Macht ist mit dir!!!“

Rhevus atmete auf. Es war, als hätte er keine Luft mehr bekommen.

„Evon, nicht wahr??“ fragte Lisaja. Rhevus nickte. „Was hat er gesagt?“

„Nicht, viel. Also jedenfalls nichts was uns weiterhelfen könnte. Er meinte, im Westen von Cevilla tief unten, befinden sich der Klingen der Abnoba. Meine Klingen.“ erklärte Rhevus. „Hm, dann lass uns die als Erstes suchen. Vielleicht treffen wir unterwegs ja welche, die uns nicht unähnlich sind. Ich freu mich richtig, das ist der Beginn einer dicken Freundschaft.“ Lisaja grinste. Rhevus stieg auf sein Pferd. Lisaja tat es ihm nach.

Aria & Miskel

Keine von beiden hatte ein Ton unterwegs gesagt. Die Sonne war nur noch halbwegs am Horizont zu sehen, dann sahen sie schließlich das erste Dorf. „Hey, lass uns da rasten und übernachten.“ sagte Rhevus. „Okay.“ antwortete Lisaja. „Wie heißt das Dorf? Du weißt das nicht zufällig, oder??“

„Hm, mal überlegen. Ich hätte eine Vermutung. Aber ganz genau weiß ich es nicht. Reintheoretisch müsste es das Dorf Deseria sein. Wir können ja gleich mal nachfragen. Kostet ja nichts.“ Lisaja lächelte.

Im Dorf schließlich angekommen, banden die beiden ihre Pferde bei dem Gasthof an dem Wassertrog fest. Sie gingen in die Gasthof. Rhevus ging zu Bar, Lisaja blieb in seinem Schatten.

„Entschuldigung. Wir möchten hier übernachten. Und darf ich fragen wie dieses Dorf heißt?“ sagte Rhevus höflich. „Fragen darfst du. Ihr seid hier in Deseria. Wollt ihr eine Nacht bleiben oder mehrere?“ sagte der Mann hinter der Theke. Rhevus schaute Lisaja an. „Zwei, man weiß ja nie.“ Lisaja lächelte. „Okay, das macht 16 Münzen.“ Rhevus zählte aus seinem Beutel 16 Silbermünzen ab. Der Mann zeigte den beiden noch ihre Zimmer und wünschte eine Gute Nacht, bevor er die beiden verließ.

„Es ist spät, ich leg mich schlafen. Wir können morgen das Dorf erkunden und Informationen sammeln.“ sagte Lisaja. Sie ging in ihr Zimmer und schloss die Tür. Rhevus wünschte ihr noch einen Gute Nacht. Aber er war nicht müde.

Rhevus streifte seine Rüstungsteile vom Körper und legte sie auf den Stuhl. Er setzte sich auf das Bett. Er überlegte kurz. Rhevus saß sich schließlich im Schneidersitz auf das Bett und konzentrierte eine dunkle Kugel in seine Hand. Rhevus sah sich die Kugel an.

Von der Kugel ging eine eigenartige Energie aus. Fast so als würde die Kugel leben. Rhevus schloss die Augen. Er ließ die Kugel in seiner Hand verschwinden und legte sich hin. Es dauerte nicht lange, dann war Rhevus eingeschlafen.
 

Es klopfte. Rhevus drehte sich. Er murmelte irgendetwas Unverständliches. Die Tür ging auf. „Hey, du Schlafmütze. Die Sonne steht schon hoch am Himmel. Jetzt aber auf mit dir. Einen wunderschönen Guten Morgen.“ Lisaja stand in der Tür und begrüßte ihren neu gewonnen Freund. „Scho Seit sum aufstehen?? Ich will nich, noch fünf Minuten.“ murmelte Rhevus und kuschelte sich tiefer in das Kissen.

„Also hör Mal, wir haben noch viel zu Tun. Ich hab Brot und Käse gekauft.“ gab Lisaja zurück. „Na gut.“ Rhevus saß plötzlich aufrecht in seinem Bett und war hellwach.

Lisaja gab ihm ein Stück vom Brot und ein Stück Käse.

Als beide aufgegessen hatten, streifte Rhevus seine Rüstung wieder über.

Sie verließen das Zimmer und gingen ins Dorf.

Auf den Straßen hatte sich ein paar Meter weiter eine Menschenmenge gebildet.

„Lass mal schauen, was es da los ist.“ sagte Lisaja und nahm die Menge in Angriff.

Beide quetschten sich durch die Massen bis sie sahen, was da zu schauen gab.

Es war ein junger Mann im gleichen Alter wie Rhevus. Er hatte braune Haare und trug schwarze Beinlinge, dazu ein rotes Baumwollhemd.

Der junge Mann hatte wohl mit jemanden einen Streit. Ihm gegenüber stand ein weiter aus muskulöserer Mann als der junge Mann war. Der muskulöse Mann hielt sein Schwert in der Hand und machte Anstalten den jüngeren anzugreifen.

Rhevus konnte das nicht mit ansehen, er zog sein Schwert und stellte sich vor dem braunhaarigen.

„Weiß du, was du da tust? Der Junge hat mich beklaut. Er muss bestraft werden.“ sagte der muskulöse Mann.

„Da wo ich herkomme löst man so ein Problem anders. Wenn du ihn haben willst, musst du erst an mir vorbei.“ sprach Rhevus selbstbewusst.

„Rhevus, misch dich da nicht ein. Ich sehe schon das endet böse.“ zischte Lisaja zu Rhevus. „Was hast du denn gestohlen??“ murmelte Rhevus zu dem jungen Mann nach hinten. „Gar nichts.“ Rhevus hob die Augenbraue.

„Na gut, er hat nichts gestohlen. Er geht mir einfach nur auf den Keks. Und jetzt geh aus dem Weg.“ Der Mann ging in den Angriff über und steuerte auf Rhevus zu. Doch der schwingt die Klinge so elegant durch die Lüfte, dass das Publikum ein „Oooh“ staunte. Die Klingen prallten aufeinander. Doch mit einem kleinen Schritt mehr und Rhevus hielt seine Klinge an die Kehle des Mannes.

„Nicht schlecht was? Und jetzt sieh zu das du Leine gewinnst, bevor ich mich dazu entschließe dich zu köpfen.“ sagte Rhevus ruhig.

Der Mann drehte sich um und ging schweigend. Auch die Menge löste sich. Rhevus drehte sich zu dem braunhaarigen um. „Ich bin Rhevus.“ stellte er sich vor. „Danke, ich bin Talis. Das war der Metzger, der hat eine Abneigung gegen mich.“

Auch Lisaja war zu ihnen zu gestoßen. „Erde.“ sagte sie knapp.

Rhevus drehte sich zu ihr um. „Häh?“

„Sirio, hat es mir eben gesagt.“ gab sie Rhevus knapp zu bekennen. Rhevus sah Talis an. „Von was redet ihr. Wer bist du?“ mischte sich Talis ein. „Ich bin Lisaja. Nun ja, das erklären wir dir hier nicht so offen auf der Straße. Sonst kommt es nachher in falsche Ohren.“ stellte sich Lisaja vor. Lisaja und Rhevus baten Talis mitzukommen, um es ihm zu erklären. Sie gingen zur Gaststätte. Dort erklärten Lisaja und Rhevus, dass worüber sie gesprochen hatten.

„Darf ich dein Schwert mal halten?“ fragte Talis Rhevus. Rhevus nickte und gab ihm sein Schwert. Als Talis das Schwert in die Hand nahm und wiegte passierte etwas Unglaubliches. Um Talis herum errichtete sich eine braune Aura. Rhevus und Lisaja sahen sich an. „Du hattest Recht!“ sagte Rhevus nur.

„Das ist ein machtvolles Schwert, wow. Womit hatte sie Recht?“ fragte Talis.

„Du besitzt die Kräfte der Erde. Das Schwert hier, das ist die Titan-Klinge. Die darfst du behalten sobald wir meine Klingen gefunden haben.“ erklärte Rhevus.

„Ehrlich?? Cool. Ich komme mit euch und helfe die anderen zu suchen.“ sagte Talis.

Er gab das Schwert Rhevus zurück, dieser schob es zurück in die Scheide des Schwertes.

„Ich geh dann mal meine Sachen packen.“ sagte Talis. „Jo, wir treffen uns dann am Tor des Dorfes.“ sagte Lisaja. Talis ließ die beiden allein. „Dann sind wir schon zu dritt, fehlen also nur noch drei.“ bemerkte Lisaja. „Weißt du was mir schon die ganze Zeit durch den Kopf geht?“ fing Rhevus an. Lisaja schaute ihn an. „Die Titan-Klinge ist für Talis gedacht. Evon sagte mir ich soll die Abnoba-Klingen suchen. Wieso sollte es dann nicht auch Waffen für Feuer, Licht und Wasser geben?“ führte Rhevus seine Überlegung weiter.

Lisaja sah ihren Freund an. Dann nahm sie Kontakt mit Sirio auf.

„Sirio, sag gibt es Waffen für alle?? Also nicht nur für Talis und Rhevus sondern auch für mich und die anderen drei??“ fragte sie ihn in Gedanken.

Eine schemenhafte Gestalt tauchte plötzlich im Zimmer auf. Man konnte nicht genau erkennen wer es war, aber Rhevus und Lisaja wussten es beide, ganz genau. „Du hast ganz Recht, Lisaja. Ihr beide habt schon eine Menge herausgefunden. Rhevus, du musst deine Klinge an Talis weitergeben, sobald du deine Waffen in deinen Händen hältst, am besten schon vorher. Dringt in das Drachenreich vor, da wirst du fündig. Auch werdet ihr dort einen weiteren Gefährten treffen.“ erklärte die Gestalt.

„Danke, Sirio!“ bedankte sich Lisaja lächelnd. Die Gestalt nickte kurz und verschwand in einem sanften Licht, dass, bevor es ganz verschwand, sich noch mehrmals um Lisajas Körper drehte.

Beide verließen den Gasthof und gingen mit ihren Pferden zum Dorftor. Talis stand dort schon und wartete mit seinem Pferd geduldig.

„Auf nach Eskavedon!“ sagte Rhevus. Er stieg auf sein Pferd und ritt voraus. Lisaja und Talis stiegen ebenfalls auf und ritten ihrem Gefährten nach. „Warum nach Eskavedon?? Das ist doch das Drachenreich??“ fragte Talis unsicher. „Dort befinden sich die Klingen von Rhevus und es soll dort jemand sein, die uns ähnlich ist.“ erklärte Lisaja.

„Woher wisst ihr das??“

„Hihi, wirst du schon noch früh genug herausfinden.“ Lisaja kicherte.

Die drei ritten durch die Steppe, die nach und nach immer trockener wurde. Als sie schließlich an einer Drachenstatue ankamen, machten sie halt.

„Wir sind in Eskavedon. Also nicht wundern, wenn mal Drachen durch die Gegend fliegen.“ Rhevus lachte.

Doch als ein lautes Brüllen die Erde zum zittern erbrachte, verstummte Rhevus. Er sah in den Himmel.

„Sieht aus wie ein Drache.“ bemerkte Talis als Erster.

Tatsächlich befand sich hoch am Himmel ein Drache. Die Sonne ließ seine Schuppen golden wirken.

„Guckt mal, es sieht so aus als würde jemand auf dem Drachen sitzen.“ bemerkte Lisaja. Der Drache kam immer tiefer und Talis sah das Mädchen als Erster.

„Das ist Liebe auf den ersten Blick.“ flüsterte er, so dass es nur Rhevus hören konnte, der neben Talis stand. Rhevus lächelte, er warf einen kurzen Blick zu Lisaja:

„Ja, allerdings.“

Als der Drache landete, sprang tatsächlich jemand von dem Rücken. Es war ein rothaariges Mädchen das jetzt elegant ihre Haare nach hinten warf.

„Hallo. Wer seid ihr?? Fremde sind in Eskavedon nicht gerne gesehen, müsst ihr wissen.“ begrüßte das Mädchen die drei Freunde.

„Ich bin Rhevus aus Markestia.“ stellte Rhevus sich vor.

„Ich bin Lisaja ebenfalls aus Markestia.“ Lisaja machte einen Knicks.

„Man nennt mich Talis. Ich komme aus Deseria.“ stellte sich auch Talis vor.

„Ich bin Aria. Tochter des Drachenkönigs und Gesandtin des Feuers. Das ist Miskel, ein Jungdrache. Was führt euch hier her??“ fragte das Mädchen.

„Eine Prophezeiung, die bereits auch eingetreten ist. Jedenfalls teilweise. Und ich hörte das sich hier die Klingen der Abnoba befinden sollen.“ erklärte Rhevus.

„Die Klingen der Abnoba?? Woher wisst ihr von ihnen? Das sind mächtige Klingen, die nur von der Finsternis selber geführt werden können.“

„Tja, deswegen such ich sie ja. Ich kann die Finsternis in meinen Händen materialisieren und habe die Macht über ihr.“ gestand Rhevus.

„Ach so. Lisaja und Talis, welches Element verkörpert ihr??“ fragte Aria und wandte sich den beiden zu. „Ich bin von der Macht des Lichts erfüllt. Talis erhält seine Macht erst, sobald die Titan-Klinge sich in seinem Besitz befindet.“ erklärte Lisaja.

„Ah, jetzt verstehe ich. Diejenigen die von Erde, Wasser, Feuer, und Wind Besitz machen können, realisieren ihre Kräfte erst wenn sie ihre Waffen erhalten. Talis beherrscht über die Macht der Erde. Sobald, du Rhevus, ihm die Klinge übergibst. Ich habe meine Kräfte vor kurzem erhalten, als mein Vater mir das Kurzschwert übergab.“ erklärte Aria. Miskel schnaufte und stimmte ihr zu. Aria zog das kleine Schwert aus dem Gürtel. Es war rötlich und die Schneide war recht dünn und schmal für ein Kurzschwert. Der Griff sowie der Knauf waren in einem orangenen Ton.

„Mein Vater weiß wo wir die Abnoba-Klingen finden werden.“ fügte sie noch hinzu. „Wir??“ fragte Talis. „Ja, ich werde mit euch gehen. Das ist meine Bestimmung. Sonst würde ich die Klinge nicht tragen können und Miskel würde mir nicht folgen.“

„Sagtest du nicht, dass du ihn schon sehr lange kennst?“ fragte Lisaja.

„Ja, Miskel erkannte meine Fähigkeit und meine Bestimmung. Wisst ihr Drachen sind sehr weise Wesen, obwohl sie noch jung sind, haben sie das Wissen ihrer Vorfahren. Jetzt lasst uns gehen.“ Aria stieg wieder auf den Rücken von Miskel.

Miskel erhob sich, flog aber nicht ganz so hoch, da Lisaja, Rhevus und Talis mithalten und folgen mussten.

Die Titan-Klinge und sein wahrer Erbe

Aria führte die Freunde aus der Savanne in ein Oasengebiet. Aria führte sie weiter bis zu einem riesigen Höhleneingang. Ein Riese von 10 Meter Größe hätte da locker reingehen können ohne sich auch nur ansatzweise ducken zu müssen. Miskel landete vor dem Eingang und ließ Aria von seinem Rücken rutschen.

„So wir sind da. Noch was vorweg, mein Vater ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Redet nicht, wenn ihr nicht gefragt werdet. Okay?“ fragte Aria.

Rhevus und die anderen beiden nickten kurz.

Schließlich folgten sie Aria in die Höhle.

Lisaja, Rhevus und Talis staunten nicht schlecht als sie immer tiefer in die Höhle kamen. Denn an den Wänden waren verschiedene Einkerbungen gemacht worden, die die Legende von Eskavedon zeigten.

Wie die Menschen die Drachen fanden und wie der Pakt zwischen den Drachen und den Menschen entstand.

Die Menschen drangen vor 1000 Jahren in das Reich der Drachen ein, leider wussten sie damals nicht, dass das Land den Drachen gehörte.

Es hieß zwar das irgendwo Drachen existieren würden, aber man hatte sie nie gefunden, weil die Drachen selber es waren, die die Menschen miedeten. Doch an jenem Tag standen die Menschen in der endlosen Steppe und wurden von den Drachen angegriffen, da sie sich bedrängt fühlten. Die Menschen angeführt von ihrem König, gingen fast alle zu Grunde, doch der König ergab sich.

Er ergab sich und schwörte den Drachen seine Treue. Er sagte ihnen, er würde sie und ihre Existenz mit seinem Leben beschützen und seine Nachkommen, würden diese Treue weiterführen. So kam es das die ersten Menschen mit den Drachen zusammen lebten. Der älteste Drache gab auch dem König gegenüber einen Schwur, er schwörte, dass auch er ihn niemals im Stich lassen würde und ließ den König von seinem Blute trinken.

So wurde der König unsterblich und zum Drachenkönig ernannt.

„Wir kommen jetzt in die Halle. Bitte verhaltet euch ruhig. Unsere Drachen sind fremden gegenüber ebenfalls sehr skeptisch, daher Rhevus, bitte lass mich reden und halte dich im Zaum.“ mahnte Aria Rhevus. „Okay.“

Aria führte die Freunde weiter in die Halle hinein.

Ausgenommen davon, dass die Halle riesengroß war, befanden sich mindestens ein dutzend Drachen dort.

Auch befanden sich viele Menschen dort, einige kümmerten sich liebevoll um die Drachenbabys.

Als die älteren Drachen die jungen Freunde sahen, erhoben sie sich und schnauften Qualm aus ihren Nüstern. Doch Aria erhob ihre Hand.

Lisaja versteckte sich hinter Rhevus.

„Aria, was tust du. Du führst Fremde hier her. Obwohl du weißt das das ihr Untergang sein wird.“ sagte einer der Drachen, er hatte eine blutrote Farbe auf den Schuppen. Seine Stimme war rauchig und klang weise.

„Ich weiß, doch bitte glaubt mir, wenn ich sage das diese drei Menschen hier, so sind wie ich. Ich hebe Anspruch auf das Feuer. Das Mädchen, was sich hinter dem schwarzhaarigen Jungen verbirgt, hebt Anspruch auf die Mächte des Lichts. Sie heißt Lisaja. Der schwarzhaarige Junge, Rhevus, beherrscht die Finsternis. Der Junge im Hintergrund, Talis, kann über die Erde Macht verfügen sobald er die Titan-Klinge sein nennen kann. Also bitte lasst mich zu meinem Vater, damit er uns weiter helfen kann die Klingen der Finsternis zu finden. Damit Talis uns auch was nützt.“ erklärte Aria die Situation.

„Du sprichst weise Tochter des Königs, so gehe, gehe zu deinem Vater und sage ihm, dass wir erlauben euch ziehen zu lassen. Sage ihm, dass wir erlauben Rhevus die Prüfung zu unterziehen. Damit er sich beweisen kann, mit den Klingen den richtigen Umgang zu haben. Geh, Aria, geh jetzt und nimm deine Freunde mit.“ sagte der Drache. Aria drehte sich zu ihren Freunden um und nickte kurz.

Sie ging voraus, Rhevus folgte zusammen mit Talis und Lisaja.

„Was meint er mit Prüfung?“ flüsterte er zu Aria.

„Die Klingen befinden sich tief unten in der Höhle der Drachen. Bis jetzt hat kein Mensch sie betreten, dass musst du allein tun. Aber keine Angst, wenn du bestehst, und das wirst du, kommst du lebend wieder herauf.“ Aria lächelte.

„Ich weiß nicht, ich bin gut im kämpfen ja, aber im nachdenken, war ich noch nie wirklich gut. Ich hoffe es wird leicht.“

Aria führte ihre Freunde in den Thronsaal.

Dort waren ihr Eltern. „Mutter, Vater. Es ist Zeit für mich aufzubrechen.“ sagte Aria.

Ihre Eltern drehten sich zu ihrer Tochter um. Obwohl ihr Vater schon länger als 1000 Jahre lebte, so sah er doch noch recht jung aus. Rhevus schätzte ich auf ein äußerliches Alter von 30 Jahren mindestens.

„Ah, dann ist sie also wahr, die Prophezeiung die mein Mädchen betrifft. Stell sie mir vor, Aria.“ sagte der Vater. „Ja. Das hier ist Lisaja.“ Lisaja nickte kurz. „Rhevus und Talis.“ Auch die beiden Jungs nickten nacheinander.

„Lisaja, bei dir würde ich auf Licht tippen. Stimmt das??“ fragte der König.

„Ja, das ist richtig.“ antwortete Lisaja. Sie ließ ein sanftes Licht um ihren Körper gleiten. „Ich sehe, Rhevus dein Herz ist teilweise vor Hass erfüllt, das treibt dich voran. Das treibt dich zur Stärke nicht wahr??“ fragte der König weiter.

„So ist es, aber mein Hass ist mittlerweile gelindert, nach dem ich mich vor kurzem rächen konnte. Sie ahnen es, und ich muss sagen ihre Vorahnung ist richtig.“ antwortete Rhevus.

„Hab ich mir gedacht. Aber bei dir, Talis, sehe ich noch nichts. Mit anderen Worten, du wartest auf die Klinge die in Moment noch in Rhevus’ Besitz ist.“ Talis nickte beschämt. „Sie sind sehr weise.“ sagte er knapp.

„Weisheit erlangt man im Laufe der Zeit. Ich lebe schon sehr lange. Ihr werdet auch noch weise. Ihr solltet auf Lisaja hören, wenn ihr in Bedrängnis seid. Denn Licht wird nur von jemand beansprucht der ebenfalls sehr weise sein muss, sonst könnte derjenige das Licht nicht sinnvoll einsetzen. Nun kommen wir zu den Klingen der Abnoba, der Finsternis. Rhevus bitte gebe dein Schwert an Talis weiter.“ Rhevus zögerte, doch er nahm das Schwert mit der Scheide von seinem Rücken ab.

Noch einmal zog er das Schwert aus der Scheide.

Er gab die Scheide an Talis weiter.

Talis band die Scheide auf der rechten Seite an seinem Gürtel fest. Mit den Fingern strich Rhevus über die glatte Schneide des Schwertes.

„Ich sehe du trennst dich nur ungern von der Titan-Klinge. Die Klinge war seid ihres Erschaffens vor 15. Generationen im Besitz deiner Familie. Deine Familie war es die das Schwert erschaffen hat. Man hatte sicherlich angenommen, dass du die Erde verkörpern würdest. Talis ist ein netter junger Mann. Würdest du dich nicht freuen wenn ein solcher Mann, die Klinge in Ehren hält und mit ihr Weise umgeht?“ fragte der König.

„An dieser Klinge klebt das Blut des Mörders meiner Eltern, sie ist von meinem Hass erfüllt. Diese Klinge muss erst rein gewaschen werden, bevor Talis sie sein nennen kann.“ gab Rhevus zurück.

„Rhevus, halt die Schwertspitze zu mir.“ sagte Lisaja plötzlich.

In Lisajas Hintergrund stand eine schemenhafte Figur.

Rhevus hielt das Schwert in die Richtung Lisajas. Die Schwertspitze berührte fast den Körper des Mädchens.

Lisaja berührte mit ihren Fingerspitzen die Klinge.

„Die Macht des Lichts soll die Klinge reinwaschen.“ flüsterte sie leise, doch ihre Stimme schien von einer männlichen begleitet zu sein. Die Klinge leuchtete weiß auf.

Rhevus ließ sie los, doch die Klinge fiel nicht zu Boden, sie schwebte.

Doch plötzlich drehte sie sich und landete mit der Schwertspitze in den steinernen Boden. „Das war die Macht Sirios. Ich vernahm seine Stimme in der deinen, Lisaja. Stimmt das??“ fragte der König. Lisaja nickte.

Rhevus versuchte das Schwert aus dem Boden zu ziehen, doch es gelang ihm nicht. „Rhevus, nur der rechtmäßige Besitzer kann das Schwert halten.“ Erklang eine Stimme aus Lisajas Hintergrund. Rhevus lächelte. „Talis, sie ist dein.“ sagte er bestimmend. Talis ging zu dem Schwert und zog sie mit Leichtigkeit aus dem Boden elegant hinaus.

Talis’ Körper leuchte plötzlich bräunlich auf.

„Talis, schön dich kennen zu lernen. Ihr seid in Eskavedon, wie schön. Das bedeutet ihr seid mittlerweile zu viert. Rhevus erhält nun bald seine Klingen, wenn er sich geschickt anstellt. Sobald dies Geschehen ist, halte unauffällig ein Auge auf ihn. Es könnte sein, dass er versucht seinen eigenen Weg zu gehen, sobald er begreift welche Macht ihn mit Evon begleitet. Auch Evon wird versuchen euch auszutricksen. Doch ich, Rispo, Sirio, Fiur und Puris werden euch beschützen vor der Macht von Evon, von Rhevus. Auch die anderen werden vorgewarnt. Also gebrauche deine erhaltene Macht weise, Talis.“

„Das war Gaja, sie sprach mit mir. Sie ist hübsch. Ich sah ihr Erscheinen vor meinem geistigen Auge.“ sagte Talis.

„Verlieb dich niemals in eine Göttin Talis, niemals.“ spottete Rhevus. Talis beachtete ihn nicht.

Schauspiel der Magie

Miskel kam jetzt in den Raum. „Rhevus soll mitkommen.“ Aria nickte dem Drachen zu. „Rhevus, folge Miskel.“ sagte sie zu ihrem Freund.

„Schon?? Ohne Schwert fühl ich mich so leer…“ murrte Rhevus.

„Du schaffst das schon. Wir drücken dir die Daumen.“ sagte Lisaja.

„Ja, du schaffst das.“ sagte auch Talis um seinen Freund Mut zu machen.

„Danke, jetzt fühl ich mich gleich besser. Ich schulde euch was.“ Rhevus folgte Miskel aus dem Raum.

Als Rhevus aus dem Raum war ergriff Talis das Wort: „Wir müssen vorsichtig sein, sobald Rhevus die Klingen erhalten hat. Er ist der Inbegriff der Finsternis. Evon ist der Inbegriff der Finsternis, irgendwann wird er die Macht missbrauchen. Gaja hat mir gesagt, dass ich ein Auge auf ihn werfen soll.“

„Sirio sagte es mir auch. Rhevus ist so ein netter Kerl. Wenn es so weit sein sollte, werde ich ihn aufhalten, zusammen mit Sirio und Iris.“ sagte Lisaja.

„Fiur, hatte mir ähnliches gesagt. Ich sage Euch, wenn Rhevus sich irgendwann wirklich gegen uns stellen sollte, werde ich ihn töten.“ Lisaja und Talis sahen Aria an.

„Was?? Man weiß ja nie. So bin ich aufgezogen worden, nichts wahr, Paps?“ Der König nickte: „Ich glaube nicht, dass Evon es zulassen würde, das ihr seinen Schützling tötet.“
 

Rhevus folgte Miskel bis in den Tiefen der Höhle.

Als sie schließlich in einer Halle kamen, verschwand Miskel und ließ Rhevus allein.

Etwas im Inneren von Rhevus zerrte an ihm. Die Erinnerung daran zu zusehen wie seine Eltern starben, ließ neuen Hass in ihm auflodern. Rhevus wusste, was die Drachen bezwecken wollten, er wusste auch was die Götter ihren Schützlingen gesagt hatten.

Die Worte Evons erklangen wieder in seinem Kopf.

Würde Evon ihn missbrauchen wollen, für seine Zwecke die Welt zu beherrschen zusammen mit ihm??

Würde ein Gott so weit gehen?

Würden die anderen Götter das zu lassen, das er die Cevilla beherrscht?

Was würde Lisaja dazu wohl sagen?

Nein, so weit wollte es Rhevus nicht zu lassen. Er würde seine Macht nicht missbrauchen nicht für die Befriedung eines Gottes.

Rhevus schrie kurz auf und ging in die Knie.

Keine 2 Meter von ihm entfernt lagen zwei Klingen auf dem Boden.

Rhevus wehrte sich gegen die Macht die ihn zu Boden zerrte und ergriff mit einem Hechtsprung die Klingen. Plötzlich fühlte er sich wie befreit.

Das was gerade noch an ihm zerrte, war verschwunden. Er wollte die Klingen nicht mehr loslassen. „Herzlichen Glückwunsch, Rhevus du hast bestanden.“ Ertönte eine Stimme. „Aber kannst du auch gegen Dämonen bestehen, die diese Klingen bewacht haben??“ „Sicherlich.“ sagte Rhevus siegessicher.

Tatsächlich tauchten wie aus dem Nichts Hunderte von Dämonen auf.

Sabbernd griffen sie Rhevus an. Doch er zögerte nicht lange, denn er hatte begriffen welche Macht er mit den Schwertern in seiner Hand hielt.

„Evon, allmächtiger, gib mir die Kraft. Die Macht die Bestie der Finsternis zu rufen und zu besitzen. Gib mir die Kraft die du dein nennst, gib mir diese Macht.“ rief Rhevus in die Halle.

Plötzlich wurde es ganz finster, die Dämonen erstarrten und es wurde ruhig. Ein keuchen ertönte, ein Brüllen, ein Kriegsschrei. Rhevus kreuzte die Klingen über seinem Kopf.

Er sah die Dämonen, er konnte durch die Finsternis sehen.

Er schlachtete einen Dämon nach dem anderen ab. Bahnte sich seinem Weg zu seinem gerufenen Verbündeten der Finsternis, zu Haures dem Haustier Evons.

„Hi.“ begrüßte Rhevus ihn, der Werwolf ähnlichen Bestie.

Ein Knurren war als Antwort zu hören.

„Na dann zeig mir deine Macht, Haures.“ Die Bestie fletschte die weißen Zähne, er knurrte. Schließlich sprang er in das Getümmel. Die Dämonen schrieen.

Dann erstarb das Geschrei.

Die Finsternis verschwand und Rhevus sah seinen Verbündeten ihm Licht.

Haures stand direkt vor ihm. Rhevus konnte den Atem riechen.

„Danke, für deine Hilfe. Haures. Aber bitte, sag Evon er soll dir mal die Zähne putzen oder irgendwas für deinen Mundgeruch geben. Ist ja widerlich.“

Haures schnurrte wie ein Kätzchen und löste sich in einer schwarzen Rauchwolke auf. Jetzt sah Rhevus das Gemetzel. Überall waren die Leichen er Dämonen verstreut. Teilweise waren Arme, Beine und auch der Kopf abgetrennt worden.

Miskel kam in die Halle im Schlepptau Aria, Lisaja und Talis.

Diese staunten nicht schlecht als sie das Schlachtfeld sahen.

„Ich denke auf dich kann man sich verlassen.“ sagte Talis und lachte.

„Wow.“ staunte auch Lisaja.

„Du weißt die Klingen einzusetzen. Nicht schlecht.“ sagte der König der jetzt ebenfalls die Halle betrat. Rhevus nickte: „Eigentlich habe ich nur das getan was mein Instinkt mir gesagt hat.“
 

Auch Aria packte ihre sieben Sachen zusammen. Denn am späten Abend noch sollten sie Eskavedon verlassen haben. Denn, auch wenn Talis, Rhevus und Lisaja nun Arias Freunde waren, so konnte der König nicht für deren überleben nachts in Eskavedon garantieren. Miskel sollte sie bis zur Grenze begleiten.

Die Gruppe verließ die Höhle. Es war bereits dunkel draußen. Die Freunde bestiegen die Pferde und ritten nach Süden. Rhevus hatte die schwarzen Klingen jeweils eine an jeder Seite seines Gürtels befestigt. So konnte er sie jederzeit geschickt rausziehen und anwenden, da war es egal ob er auf dem Pferd saß oder nicht. Rhevus war es auch der die Gruppe anführte. Sein Instinkt sagte ihm den Weg.

Sie ritten die ganze Nacht.

„Warte mal, Rhevus.“ rief Aria Rhevus zu. Rhevus zügelte sein Pferd und blieb stehen. Die anderen hielten ebenfalls an. „Ich muss mich von Miskel verabschieden. Wir sind an der Grenze angekommen. Gleich sind wir in Barino. Wartet kurz ja.“

Miskel landete. Aria stieg von ihrem Pferd und glitt durch die Nacht zu dem Drachen. „Ich muss jetzt weiter. Wir werden uns bald wieder sehen. Ich hab dich lieb.“ flüsterte sie ihm zu und strich über die Wange des Drachen.

„Aria, möge deine Reise sicher verlaufen. Ich hab dich auch lieb.“ antwortete Miskel in Gedanken und schwang sich in die Lüfte.

Aria strich ihre Haare aus dem Gesicht und schaute in die Lüfte ihrem Freund hinter her. Schließlich ging sie zurück zu ihrem Pferd und stieg auf. Rhevus nickte kurz, zügelte sein Pferd und sie ritten weiter.
 

Sie ritten noch eine Weile weiter, dann machten die Freunde schließlich Rast. „Wir sollten abwechselnd Wache halten. Ich übernehme die Erste.“ sagte Rhevus bestimmend und schaute sich die Gegend an. Sie waren bei ein paar Bäumen. In der Nähe war auch das Rauschen eines Flusses zu hören. „Am besten wir legen uns sofort schlafen, sonst machen wir nur auf uns aufmerksam.“ sagte Aria. Lisaja nickte. „Ich halte auch mit Rhevus Wache. Schließlich müsst ihr Mädchen ja beschützt werden.“ sagte Talis. „Haha, ich glaube wir können uns ganz gut selber verteidigen.“ gab Lisaja genervt zurück. „Ich mein ja nur…“ – „Psst, seid still.“ sagte plötzlich Rhevus. Er zog seine Schwerter. „Egal was du versucht, Lisaja, lass das Licht ruhen.“ flüsterte er Lisaja zu. Diese schien nämlich irgendetwas vorzuhaben. „Okay.“

„Wie kannst du in dieser Dunkelheit etwas erkennen?“ fragte Talis leise Rhevus beunruhigt. „Finsternis eben.“ gab Rhevus knapp zurück. Er hob sein Schwert und rannte plötzlich in die Dunkelheit. Ein Schrei! „Sag, wer bist du oder du bist kopflos.“ ertönte Rhevus Stimme. Lisaja ließ in ihrer Hand eine Lichtkugel aufflammen. Jetzt sahen die Freunde, dass Rhevus einen jungen Mann an den Baum drängte und ihm seine Klinge unter Hals hielt. „Ich…ich…bin nur ein einfach Bauernjunge. Bitte tut mir nichts.“ flehte der Mann. Rhevus ließ ihn langsam los, hielt aber dennoch die Klinge unter seinem Hals. „Rhevus!!“ Rhevus drehte kurz um. Aria und die anderen rannten auf ihn zu. „Pass auf!“ rief Talis plötzlich. Rhevus drehte sich blitzschnell um. Doch zu spät, der Mann hatte ihm die Klinge mit seinem Säbel aus der Hand geschlagen. Rhevus lächelte. „Nett!“ murmelte er. Dann zog er die seine zweite Klinge.

„Sag, wer bist du?“ fragte Talis, auch er zog sein Schwert. „Das wird jetzt unfair. Man nennt mich Xef und ich bin kein gewöhnlicher Bauernjunge. Ich bin auf der Suche und auf der Flucht.“ sagte der Junge. „Vor wem bist du auf der Flucht??“ fragte Lisaja. Xef sah das blonde Mädchen skeptisch an. „Vielleicht können wir helfen!“ erwiderte sie. „Ihr mir helfen?? Ihr seid doch noch Kinder.“ lehnte Xef das Angebot ab.

„Aber..“ – „Lisaja, lass. Er will unsere Hilfe nicht. Er wird es bereuen, denn es könnte ja sein das diese Kinder vielleicht mehr drauf haben als jeder andere erwarten würde.“

Mit diesen Worten verließ Rhevus den Kreis.

Er ging dorthin wo sein Schwert im Boden steckte. Gerade als er sich bückte, passierte es. „Ich sag doch ihr seid Kinder. Das war eine so einfache Falle.“ rief Xef. Diebe plünderten das Lager von den Freunden. Zwei andere schleppten Lisaja und Aria mit sich. „Rhevus, Talis!!“ rief Lisaja. „Lasst mich los. ihr Schweine. Rhevus, tu es. Mach schon jetzt, mach endlich. Ich will nur ungern meine Jungfräulichkeit an diesen Dreckskerlen verlieren.“ rief Aria erzürnt.

Rhevus hob blitzschnell seine Klinge und sah zu Talis, dieser nickte.

„Evon, allmächtiger, gib mir die Kraft. Die Macht die Bestie der Finsternis zu rufen und zu besitzen. Gib mir die Kraft die du dein nennst, gib mir diese Macht.“ Hörten die beiden Mädchen Rhevus rufen.

Auch ertönte jetzt die Stimme von Talis: „Flora, Göttin der Blüten, gib mir die Blüten der Zerstörung und hilf mir.“

Auch Aria zog ihre Klinge. Lisaja zog ihren Kopf ein.

„Megära, Göttin der Vergeltung und der boshaftigen Rache. Hilf mir meine Rache auszuüben, die die du auszuüben pflegst.“

„Hihi, tut mir Leid.“ Lisaja rammte den Typen, der sie festhielt den Ellenbogen in den Magen und ging in Deckung.

Sie ließ die Dunkelheit zum Tag werden und verfolgte das Schauspiel der Magie. Haures zermetzelte an der Seite von Rhevus. Talis’ Körper war umgeben von mächtigen rötlichen Blüten, diese waren Messerscharf und jeder der Ihnen zu Nahe kam wurde ohne Vorwarnung zerstückelt.

Arias Entführer musste gegen Megära persönlich kämpfen. Aria aber führte den finalen Schlag aus der den Dieb zu Grunde gehen ließ. Talis und Aria trieben die restlichen Diebe zusammen. Rhevus kam aus ihrem Schatten. In seinem Schatten: Haures. „Ruhig.“ murmelte er zu seiner Bestie.

„Charon, Fährmann des Flusses Styx. Begleite Sie für alle Ewigkeit!!“

Rhevus kreuzte sein Klingen. Das Licht das Lisaja erzeugt hatte, verschwand. Es war nur ein Keuchen zu hören. Rhevus steckte seine Klingen zurück in die Scheiden.

Mit seiner rechten Hand streichelte er seine Bestie, kurz darauf verschwand sie. Der Rauch der sich gebildet hatte verschwand ebenso schnell wie er gekommen war, auch Das Licht das von Lisaja ausging erlangte wieder Macht und erhellte das Gebiet. Von einem Kampf war nichts mehr zu sehen.

Der Aeola-Stab

Der nächste Tag brach an. Die vier Freunde wurden von der morgendlichen Sonne geweckt. Sie waren in der vergangenen Nacht in einen Hinterhalt geraten. Schließlich waren alle in einen tiefen, erschöpften Schlaf gesunken. Alle außer Rhevus.

„Schon komisch, wir sollten uns öfter an unseren Magischen Fähigkeiten versuchen.“ meinte Aria.

„Ja, du hast Recht. Der Kampf von gestern Nacht hat mir viel Energie geraubt.“ gestand Talis. Die Freunde packten alles zusammen und ritten weiter, von dem Instinkt Rhevus’ geleitet.

„Ich versteh euch nicht. Ich glaube Finsternis funktioniert anders oder ich habe zu viel Energie.“ Rhevus lachte. „Bist du nicht erschöpft?? Du hast ja gestern Mittag schon gekämpft.“ Fragte Talis neugierig. Rhevus schüttelte mit dem Kopf.

Doch dann blieb Rhevus mit seinem Pferd plötzlich stehen.

Vor den Freunden stand eine schemenhafte Gestalt. Rhevus erkannte sie als Erster.

„Die Finsternis ist anders, Rhevus, wir sind anders. Im Gegensatz zu den anderen Göttern, verleih ich dir viel mehr Kraft und so muss ich mich erholen und nicht du. Ich vertraue darauf, dass du das Richtige machst.“ Sagte die Gestalt. Es war Evon.

„Sagt genau der Richtige.“ Murmelte Lisaja zu Aria. Aria warf ihr einen warnenden Blick zu. „Evon, kannst du uns sagen wo wir als nächstes hin müssen?“ fragte Talis.

„Natürlich, ich kenne Cevillia besser als jeder andere. Warum glaubt ihr weiß Rhevus welchen Weg ihr einschlagen müsst?? Ihr müsst den Aeola-Stab suchen. Denn das vorlaute Mädchen besitzt ihre Macht noch nicht vollständig. Ihr werdet sie aber brauchen, damit Marus euch glaubt. Es kann mir egal sein, was ihr tut, es liegt an euch das große Übel abzuwenden. Doch sehe ich das Land ungern in den Händen eines anderen.“ Sagte Evon.

„Sagt ein Gott, der seinen Schüler ganz oben sehen will!!“ Mischte sich eine erzürnte Frauenstimme ein.

„Es freut mich, dass du dir Sorgen machst, Fiur. Aber ich werde nicht zusehen, wie der Mistkerl von König sein Land missbraucht und sein eigenes Fleisch und Blut zu Tode führt.“ Gab Evon wieder.

„Wenn unsere Auserwählten scheitern sollten, so werde ich dafür sorgen, dass sie eine zweite Chance erhalten.“

„Puris!! Was machst du denn hier?“ fragte Fiur den soeben erschienenen Gott.

„Dafür sorgen, dass ihr die Kinder nicht in Angst und Schrecken versetzt.“ Antwortete Puris knapp.

„Was ist jetzt los?? Ich hätte nie gedacht, dass die Götter der Elemente sich auch freiwillig zeigen.“ Es war ein Fremder der sprach. Unauffällig zuckte Evon mit der Hand.

Rhevus wanderte mit seiner Hand zu seinen Klingen.

„Rhevus!! Was hast du vor??“ fragte Fiur ihn streng. Doch es war zu spät er sprang von seinem Pferd und schnitt dem Fremden, bevor er irgendetwas sagen konnte, die Kehle durch.

Rhevus ließ die Klingen fallen, dann griff er sich an den Kopf und schrie auf.

„Evon!! Lass ihn!“ Sirio war aufgetaucht. Er gab Lisaja ein Zeichen, sie flitzte zu Rhevus und nahm ihn in den Arm. „Psst, ruhig. Es wird alles gut.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr.

„Sirio, glaubst du wirklich Rhevus kann sich meiner Macht entziehen. Immerhin hat er die Finsternis freundlich in die Arme geschlossen. Für heute zieh ich mich zurück. Aber merkt euch: Es wird ein Tag kommen an dem ich zusammen mit Rhevus an der Macht sein werde.“ Evon löste sich auf, eine dunkle Kugel bildete sich dort wo Evon war. Die Kugel schoss auf Rhevus zu und drang in den Rücken des Jungen ein, dieser schrie erneut schmerzerfüllt auf und Lisaja wurde weggeschleudert. Kurz darauf, sackte Rhevus zusammen.

„Lisaja!! Alles in Ordnung?“ Sirio ging hinüber zu Rhevus, sah kurz zu seinem Schützling. „Mir geht es gut, danke!“ Antwortete sie.

„Das kann so nicht weiter gehen, ich werde Rhevus eine Weile beaufsichtigen. Bis dahin, müsst ihr alleine klar kommen. Ihr schafft das schon. Das Licht ist mit euch!“ Sirio hob den bewusstlosen Jungen auf seine starken Arme und verschwand in einem weißen Lichtkegel, zusammen mit den beiden Klingen und Rhevus. Diese kreiste noch mal um Lisajas Körper, bevor sie ganz verschwand.

„Lisaja, dein Stab befindet sich hoch in den Bergen und mach dir keine Sorgen um Rhevus, ihm wird nichts passieren. Sofern er sich Sirio beugen wird. Ihr schafft das schon, denkt daran, ihr seid nicht alleine. Wir werden euch unterstützen, wenn ihr Hilfe braucht.“ Gaja war erschienen und gab die weisen Worte zu den jungen Freunden.

Die drei Götter, Fiur, Puris und Gaja, verschwanden in ihren Farben rot, blau und braun. Die roten und braunen Lichter drehten sich um Aria und Talis, bevor das Licht erlosch.

„Puris ist der Windgott, wann wir wohl den anderen beiden begegnen??“ Fragte Aria laut. Doch keiner wusste eine Antwort.
 

Schweigend ritten die Freunde ohne Rhevus weiter, keiner sagte ein Wort. Jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken. Lisaja führte das Pferd von Rhevus. Sie wusste, er würde irgendwann wieder zurückkommen.

Schließlich kamen sie am Fuße des Aveolas Gebirges an. Dort war ein riesiger glitzernder See, dessen Wasser kristallklar in der Sonne glitzerte. Doch die Freunde sahen weiter nach vorn und mussten feststellen, dass es kein See war, sondern das weite Meer.

Weißer Sand zog sich am Ufer der Bucht entlang. Und an einigen Felsen brachen sich schäumend die Wellen. Auf einem dieser Felsen saß ein Mädchen. Ihre Haare schimmerten im Sonnenschein in einem sanften blauen Ton. Sie trug einen ähnlichen Umhang wie Lisaja, nur das dieser himmelblau war und nicht weiß.

Die Freunde ritten zu dem Mädchen.

„Hallo!“ Sagte das Mädchen. Aus dem Wasser sprang ein Delphin. Das Mädchen sah zu dem Delphin und lächelte. Das Wasser, das in diesem Moment hoch spritzte, kreiste in der Luft und flog auf die Freunde zu. Doch auch dort kreiste der Wasserstrahl nur herum und flog wieder zurück ins Meer.

„Du beherrscht das Wasser?“ Fragte Lisaja neugierig.

„Nein, nicht ganz. Wenn ich am Meer bin, dann ja. Aber auf dem Land wo kein Wasser weit und breit ist, da kann ich es nicht.“ Antwortete das Mädchen. „Ich heiße übrigens Danera.“ Fügte sie noch lächelnd hinzu.

„Freut mich, ich bin Lisaja. Das ist Talis und Aria. Eigentlich reist noch jemand mit uns, aber er hatte ein paar Probleme. Er heißt Rhevus.“

„Ich werde mit euch reisen, oder?“ Fragte Danera. Aria nickte nur, sagte aber nichts. „Hast du schon deine Waffe?“ Fragte Talis.

Danera schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiß aber, wo ich sie finden werde. Ich muss zu den Inseln des Poseidons. Aber ich muss diesen Weg allein beschreiten.“

„Warum warst du nicht schon lange dort, wenn du die Inseln allein betreten musst?“ Fragte Aria skeptisch.

„Weißt du wo die Inseln sind?? Ich würde es niemals alleine bis dort hin schaffen. Außerdem sagte mein Vater mir, dass die Kinder der Prophezeiung mich bis dort hin begleiten würden.“

„Dein Vater weiß wohl eine ganze Menge…“ Murmelte Aria sarkastisch. Offenbar mochte sie sie nicht leiden. „Wir müssen erst in die Berge, danach bringen wir dich zu den Inseln.“ Sagte Lisaja, als hätte sie Aria überhört.

„Gut, ich komme mit euch.“

Lisaja nickte nur. Die Freunde erspähten einen Weg, der sie in die Berge führte. Zusammen mit Danera verfolgten sie den Weg.
 

„Ihr redet ja nicht sehr viel.“ Meinte sie nach einer Weile.

„Wenn du nicht weißt, warum keiner ein Wort sagt, dann solltest auch du dein Mundwerk halten.“ Sagte Aria ruhig.

„Aria…!“ Murmelte Talis.

Doch dann schwiegen sie weiter. Nach einer Weile kamen sie zu einer Höhle, dort machten sie Rast.
 

An einem Ort, nicht weit entfernt von den Freunden, erwachte Rhevus.

„Wie fühlst du dich, Rhevus?“

Rhevus erhob sich und sah Sirio. „Wo bin ich?“

„In Sicherheit. Evons Macht ist gewaltig und er übt sie auch auf dich aus.“ Erklärte der Gott.

„Warum?“

„Er will Cevilla beherrschen, solange du dich seiner Macht aber entziehst und sie nur für gute Zwecke benutzt, kann er dich nicht gebrauchen, daher versucht er dich zu manipulieren.“

„Wie kann ich verhindern, dass er mich manipuliert?“

„Du müsstest es spüren können. Weißt du noch als Lisaja die Titan-Klinge reinigte??“

Rhevus nickte.

„Dadurch das Lisaja das Licht noch nicht ganz beherrschen kann, hab ich sie in dem Moment geleitet. Aber Lisaja hat ein reines Herz, so brauchte ich sie nicht ganz kontrollieren. Der Drachenkönig sagte, dass man für Licht weise sein muss. Das stimmt nicht ganz, eigentlich braucht man nur eine reine Seele und ein reines Herz. Du hast vorhin einen Unschuldigen umgebracht, allerdings durch Evons Macht. Weißt du, er kann es nicht leiden, wenn Menschen die uns nicht sehen sollen uns doch erblicken. Heute hast du bewiesen, dass du noch zu schwach bist, um dich ihm zu widersetzen.“

„Wie kann ich das ändern? Ich will nicht seine Marionette sein. Außerdem…“

„Du liebst Lisaja, ich weiß. Auch hegt sie Gefühle für dich. Weißt du was passiert, wenn ein anderes Element dich zu kontrollieren versucht??“

Rhevus starrte Sirio an. „Geht das?“

„Natürlich. Gerade Licht, ist mit jedem Element kompatibel. Finsternis und Licht vertragen sich nicht wirklich, jedenfalls im Normalfall. Aber ich sehe, dass du aufrichtig bist und dein Herz am rechten Fleck ist. Daher verleih ich dir einen kleinen Teil des Lichts, das dich vor der Macht von Evon bewahrt. Lisaja und die anderen müssten gleich hier sein. Wir sind hier auf dem Aeola Berg. Hier kann Evon nicht hin, da dies ein Ort ist, der nur von aufrichtigen Menschen betreten kann.“

„Was wäre denn, wenn ich nicht aufrichtig bin?“

„Dann hätte ich dich nicht mit zu mir genommen und du würdest womöglich in naher Zukunft unberechenbar werden und auf den Thron steigen.“

„Könnte man mich aufhalten?“ Fragte Rhevus neugierig.

„Was willst du mit dieser Fragerei bezwecken? Selbst wenn du es schaffen würdest, so würdest du den 5 Elementen gegenüber stehen, die die Macht der Götter in sich tragen und du hättest keine Chance.“ Antwortete Sirio gelassen.

Erst jetzt sah Rhevus sich um, sie waren draußen an einem See und er befand sich tatsächlich in den Bergen. Denn als sich Rhevus einmal um seine Achse drehte, sah er nur die Spitzen der Berge die in einer weißen Decke gehüllt waren.

Dann hörte er seinen Namen rufen. Die Stimme kam ihm bekannt vor. Er blickte in die Richtung aus der die Stimmen kamen und sah Lisaja zusammen mit Aria und Talis durch den Engpass zwischen den Bergen zu ihm laufen. Doch hinter ihnen war noch ein anderes Mädchen.

Bei Rhevus schließlich angekommen stellte Lisaja die beiden vor: „Rhevus, das ist Danera. Danera, das ist unser weiterer Gefährte Rhevus.“

„Freut mich dich kennen zu lernen.“ Sagte Danera höflich. Rhevus nickte nur.

„Was hat Sirio mit dir gemacht??“ Fragte Aria neugierig.

Rhevus drehte sich kurz zu Sirio um, dieser aber schüttelte mit dem Kopf, um ihm zu bedeuten, dass er stillschweigen sollte.

„Darf ich nicht sagen. Tut mir Leid, Aria“ Antwortete er.

„Nun gut, ich denke dann muss ich es wohl irgendwann selber erfahren.“, seufzte Aria. Rhevus nickte.

„Lisaja, der Stab des Aeola wartet. Benutzte das Licht um ihn ausfindig zu machen.“

Lisaja schloss die Augen. Um sie herumerschienen weiße Kugeln aus Licht, die ihren Körper umtanzten. Dann öffnete sie die Augen und ging in den Tempel, der sich in der Nähe befand. Die Freunde und auch Sirio folgten.

Lisaja ging bis in die Mitte des Tempels. Dort befand sich ein Altar. Ansonsten war der Tempel fast leer, nur ein paar verwitterte Bänke und teilweise zerstörte Statuen standen an den Wänden des Tempels, der aus weißem Marmor erbaut worden war. Sie legte die Hand auf das Buch das aufgeschlagen auf dem Altar lag. An der gegenüberliegenden Seite war ein Symbol in die Wand eingraviert. Es war das Symbol der Sonne. Als Lisaja das Buch berührte begann das Symbol hell zu leuchten. Lisaja trat auf das leuchtende Symbol zu und stellte sich direkt davor. Die Freunde und auch Sirio sahen zu, wie helles gleißendes Licht Lisaja umhüllte und das Mädchen verschlang.

Als das Licht so plötzlich erstarb, wie es gekommen war, staunten die Freunde nicht schlecht als sie Lisaja erkannten. In ihrer Hand hielt sie den Stab, der für sie bestimmt war, doch dies war nicht das einzige was sich an Lisaja verändert hatte. Lisaja hatte auch weiße Flügel bekommen, die sie jetzt ausbreitete. In einer gleitenden Bewegung schwebte sie zu ihren Freunden.

„Das ist bis jetzt das Schönste, das ich je in meinem Leben gesehen habe.“ Sagte Rhevus erstaunt.

Lisaja lächelte. Aria nickte zustimmend: „Licht ist wohl sehr mächtig.“

„Nicht nur das. Lisaja, ich weiß, das Talis schon eine Weile eine sehr tiefe Verletzung hat, die nicht heilen will. Du müsstest sie jetzt schließen können.“

Talis drehte sich mit dem Rücken zu Lisaja. Sie legte ihre Hände sanft auf den Rücken ihres Freundes. Lisajas Haare wehten sanft in dem aufkommenden Wind, ihre Hände leuchteten weiß auf. Talis verzog kurz das Gesicht, dann entspannte sich sein Gesicht wieder und Lisaja ließ ihre Hände sinken.

Bei Evon zu Gast

Nachdem auch Lisaja ihre Kräfte vervollständigt hatte, verließen die Freunde den Tempel und die Berge. Sie ritten entlang der Küste, folgten dem Instinkt Rhevus’ der von der Macht Evons geleitet wird und dem Weg gezeigt bekommt.

Schließlich kamen sie an der Hafenstadt Marinia an.

„Lasst uns hier rasten. Wir nehmen von hier ein Boot und segeln zu den Inseln um Danera sicher dort hin zu bringen.“ Sagte Rhevus.

„Okay, was meinst du. Wann finden wir unseren letzten Gefährten??“ fragte Talis nachdenklich. „Ich hoffe bald.“ Gab Rhevus als Antwort wieder.

Lisaja sah ihren Gefährten fragend an, doch Rhevus beachtete sie nicht weiter. Die Freunde gingen weiter in die Stadt und hielten nach einem Gasthof oder ähnlichen Ausschau um sich dort für ihre nächste Reise vorzubereiten.

„Was meint ihr, ob unser Windgefährte eine Junge oder ein Mädchen ist?“ fragte Danera.

„Ein Junge!“ sagte plötzlich eine männliche Stimme hinter ihnen. Sie standen auf der Mitte des Marktplatzes. „Über so etwas, solltet ihr nicht in dieser Stadt reden. Kommt!“ Die Freunde drehten sich um sahen wer da sprach. Der junge Mann trug einen purpurnen Umhang, dazu schwarze Stiefel. Er hatte dunkelblonde Haare. Er drehte sich um und bedeutete den Freunden ihm zu folgen. Rhevus ergriff das Wort: „Ich bin neugierig, lass uns ihn folgen.“

Die Freunde folgten dem jungen Mann bis zu einem heruntergekommen Haus. „Dies ist mein Heim, aber ich denke nicht mehr lange. Ihr habt gerade über den Wind gesprochen. Was genau meintet ihr damit?“ fragte der Mann.

„Wir verkörpern die Elemente, Feuer, Wasser, Erde, Finsternis und Licht.“ Erklärte Lisaja.

„Darf ich eure Namen erfahren.“ Fragte der Mann vorsichtig.

„Ich bin Rhevus. Das hier ist Lisaja, Aria, Talis und Danera.“ Stellte Rhevus sich und seine Freunde vor.

„Man nennt mich Marus. Ich beherrsche den Wind und die Zeit vollständig, da ich vor kurzem den Säbel des Bora gefunden habe.“ Erklärte der junge Mann.

„Du scheinst älter zu sein. Ich bin 18, Aria ist 16 und die anderen 3 sind 17. Du siehst älter aus, wie alt bist du?“ fragte Lisaja.

„Dann bin ich wohl der älteste, aber mein Alter spielt in unserer Mission keine genaue Rolle.“

Rhevus sah Marus an, irgendwie mochte er die Art von ihm nicht. „Wir müssen zu den Inseln.“ Sagte er knapp.

„Warum?“

„Dort befindet sich die Waffe von Danera. Wir müssen sie dorthin begleiten.“ Gab er als Antwort wieder.

Danera nickte dem nur zustimmend. Plötzlich trat eine beunruhigende Stille ein. Talis durchbrach die Stille: „Marus, woher kommst du?“

„Das ist nicht wichtig. Jedenfalls war diese Stadt nicht immer mein zu Hause.“ Antwortete Marus.

Lisaja fand es merkwürdig das sich die Stimmung, durch Danera und Marus so abrupt verändert hatte. „Hallo, Leute. Ihr seht aus als würdet ihr euch gleich gegeneinander an den Hals springen. Könnt ihr euch nicht vertragen.“ Mahnte sie.

„Lisaja, wir streiten doch gar nicht.“ Sagte Rhevus, er kehrte Marus den Rücken und verließ das Haus.

Lisaja sah Marus, doch er zuckte nur mit den Schultern. Dann rannte Lisaja Rhevus hinter her.

„Rhevus!!“ Rief sie ihm hinterher. Rhevus hörte sie nicht und lief zu den Klippen. Er kletterte auf einem Stein und beobachtete wie die Wellen sich an den Steinen brachen und das Wasser aufschäumte. Rhevus schloss die Augen.

„Rhevus, was ist los?“ Lisaja hatte ihren Freund erreicht, sie schaute nach hinten, die anderen waren ihnen gefolgt und standen abseits von Lisaja und Rhevus.

„Ich hab kein gutes Gefühl, was Marus betrifft.“ Murmelte Rhevus.

„Ich auch nicht, aber du weißt das wir seine Kraft brauchen werden.“

„Ich wünschte, wir könnten auf ihn verzichten. Was auch immer passieren wird, ich könnte das auch alleine hinbiegen.“

„Rhevus, was sagst du da??“

„Ist doch wahr. Marus und Danera, alle beide haben etwas Komisches an sich. Mit Talis und Aria haben wir uns von Anfang an gut verstanden.“

Lisaja sah ihren Freund an, dann erinnerte sie sich zurück. Als Evon verschwand drang eine schwarze Kugel in Rhevus Körper ein. Hatte sie etwa Einfluss auf sein Verhalten, auf seien Entscheidungen??

Doch dann geschah etwas Merkwürdiges. Rhevus stand auf und dreht abrupt um. Er ballte die Fäuste. Doch man sah sie nicht, stattdessen pechschwarze Kugeln. Lisaja wankte zurück. Sie sah ihrem Freund in die Augen. Etwas stimmt mit Rhevus nicht. Seine Augen waren hasserfüllt. Aria und Talis zogen ihre Waffen. Marus kam aus dem Hintergrund und stellte sich vor den beiden.

„Wir haben keine Chance gegen ihn, ich nehme an, Evon wird Rhevus all seine Macht geben. Rhevus wird sie gnadenlos akzeptieren und annehmen. Selbst wenn Sirio, Gaja, Fiur, Rispo und Puris uns ihre Macht geben würden, so haben wir jetzt noch keine Chance, weil wir unsere Kräfte erst richtig beherrschen müssen. Ich schlage vor, wir verlassen Rhevus und reisen alleine zu den Inseln, ich denke nicht, dass wir auf Rhevus im Moment zählen können.“ Sagte Marus. Er hob seinen Stab, der purpurne Stein an der Spitze fing an zu leuchten.

„Mächte des Windes. Macht der Zeit, gewähr uns Aufschub diesen Ort zu verlassen.“

Talis griff noch rechtzeitig Lisajas Arm, damit auch sie mit den dreien im Zeitstrom reisen konnte.
 

Rhevus lächelte, er löste die Magie die ihn umzirkelte auf.

„Es war richtig, dich auszuwählen nicht wahr?“

Rhevus wusste wer da sprach, daher nickte er.

„Dieses Mal hatte ich keinen Einfluss auf dich. Aber ich stell keine dummen Fragen. Marus hat die Situation schnell begriffen, unterschätz ihn nicht. Er hat die Kontrolle über den Wind, dem Chaos und der Zeit.“

„Kannst du mich lehren??“ fragte Rhevus plötzlich

„Du meinst die Magie der Finsternis?? Natürlich, ich werde dich zu mir holen. Denn auf irdischem Boden kannst du einige Fähigkeiten nicht richtig aufnehmen.“

Rhevus Körper wurde plötzlich pechschwarz, dann sah es so aus als würde sein Körper explodieren. Die schwarzen Kugeln sprangen auseinander und fanden sich schließlich wieder zusammen. Sie wurden weniger, bis schließlich keine schwarze Kugel mehr aufzufinden war.

In einer ganz anderen Welt fanden sich die schwarzen Kugeln wieder zusammen. Rhevus Körper war immer mehr wieder zu erkennen.

Rhevus sah sich um. Das war nicht die Welt, wie er sie kannte. Rhevus schaute in den Himmel. Den Himmel konnte man nicht wirklich Himmel nennen, den tief schwarze nie enden wollende Wolken bedeckten diesen. Die gesamte Welt war finster. Aber Rhevus konnte in dieser Welt sehen. Er sah lilafarbene Konturen von Lebewesen. Umrisse von Höhlen, Felsen und Stalagmiten konnte er ebenfalls erkennen.

„Finde den Weg zu mir!!“ Ertönte plötzlich eine Stimme in Rhevus Ohren.

Rhevus gehorchte, er streifte vorsichtig durch die Wege. Sah sich ständig von neuem um. Er sah wie die Lebewesen ihm folgten. Rhevus ließ eine dunkle Kugel in seiner Hand aufflammen, in der Hoffnung die Lebewesen würden von ihm weichen. Es schien als seien sie aber von der Kugel angezogen und verfolgten den Jungen weiter. Rhevus sah weiter nach vorn und ließ die Kugel wieder verschwinden.

Dann sah er die Konturen eines mächtigen Throns. Bisher hatten Rhevus und seine Freunde die Götter nur in schemenhafter Gestalt begegnet. Rhevus hatte jetzt die Chance Evon richtig zu sehen. Das setzte allerdings voraus, dass Rhevus richtig in der Dunkelheit sehen kann.

„Glückwunsch, du hast mich gefunden.“ Sagte Evon.

Rhevus nickte kurz: „Warum verfolgen mich diese Wesen?“

„Sie sind neugierig, bisher war noch kein Mensch hier. Du bist der Erste, außerdem spüren sie, dass du mit ihnen verbunden bist.“

„Wie verbunden?“

„Ebenso wie du Haures rufen kannst, kannst du auch die anderen Kreaturen der Finsternis rufen.“ Wie aufs Wort, kroch Haures aus seiner Höhle. Rhevus streichelte die Höllenbestie.

„Als erstes musst du lernen, wie eine Kreatur der Finsternis zu sehen. Bis jetzt siehst du nur die Konturen von dem, was sich hier unten und oben bei euch bei Nacht abspielt. Aber ich hoffe sehr, dass du das während deines Trainings lernst.“ Fuhr Evon fort.

„Wie soll ich denn trainieren, wenn ich nicht alles ganz klar sehen kann?“

Evon lachte: „Spüre!“

Evon sprang auf und griff seinen Schüler mit seinem Bastardschwert an. Rhevus sprang mit einem Rückwärtssalto nach hinten. Auch er zog seine Klingen.

„Hier wird Haures dir nicht helfen, er spürt den Stärkeren von uns und das ist bis jetzt noch meine Wenigkeit. Aber keine Angst, ich bin fair und Haures schaut nur zu.“

Rhevus ging in Kampfstellung. Er schloss die Augen, tat das was Evon sagte. Er versuchte zu spüren.

Rhevus lauschte, er hörte wie Evon und Haures sich bewegten. Er fühlte wie die anderen Wesen die Spannung in diesem Kampf sahen. Schließlich machte er die Augen wieder auf. Er sah in die Dunkelheit, die Umrisse sah er jetzt nicht mehr. Nicht weit von ihm entfernt stand Haures. Rhevus drehte sich und sah Evon ins Gesicht.

In dieser Welt sah Evon nicht aus wie ein Gott, eher glich er einem Krieger. Evon trug eine dunkle Stoffhose, sowie ein dunkles Hemd. Rhevus vermutete das diese schwarz waren. Er hatte ein makaberes Gesicht, es war von Narben geziert. Evon hatte Augenringe und seine Augen waren schwarz. Auch hatte Evon schwarzes Haar. Er war zwei Köpfe größer als Rhevus.

„Wie ich erkennen kann, hat mein Schüler auf mich gehört. Wenigstens einer der hier tut was ich sage.“ Sagte Evon, er wandte sich den Lebewesen zu. „Verschwindet!“ brüllte er dann.

Rhevus war erstaunt darüber, dass die Lebewesen ohne zu murren verschwanden. „Muss ich noch viel lernen??“ fragte er neugierig.

„Eins nach dem anderen. Du wirst die schwarze Magie komplett beherrschen, wenn du wieder zurück kehrst. Deine Freunde werden dich wohl kaum wieder erkennen. Doch musst du wissen, dass das Licht, was Sirio dir gab, dich an einiges hindern wird. Es sei denn du versuchst es wieder los zu werden. Natürlich mit meiner Hilfe, denn ich habe nicht umsonst einige Fähigkeiten in die eingenistet.“ Evon lachte.

Rhevus sah den Gott fragend an. Irgendwie kam er sich vor wie ein Kind, neben Evon.

Evon legte seinen Zeigefinger und Mittelfinger auf die Stirn von Rhevus. Kleine schwarze Kugeln bildeten sich um Rhevus Kopf. Sie tanzten ganz verrückt durch die Luft um Rhevus Kopf herum, bis sie schließlich still in der Luft schwebten. Evon nahm seine Finger von der Stirn Rhevus. Die dunklen Kugeln schwirrten sofort auf die Stelle, wo Evon seine Finger hatte, zu. Sie drangen in den Kopf Rhevus ein. Der Junge schrie auf. Er sank auf die Knie und blieb regungslos auf dem Boden liegen.

Rhevus' Plan

Es war jetzt eine geraume Zeit vergangen, seit Rhevus die Gruppe verlassen hatte. In dieser Zeit haben Lisaja, Talis, Aria und Marus Danera geholfen ihren Stab zu finden. Das hatten sie jetzt geschafft. Damit war der erste Teil ihrer Mission erfüllt.

Sie waren jetzt auf dem Weg nach Markestia, denn ihnen war ein Gerücht zu Ohren gekommen. Es hieß, dass der König die Bürger ausbeutet und zu hohe Steuern fordert, die die Bürger nicht zahlen konnten. Wenn dies der Fall war, ließ der König die Bürger hängen.

Es war Nacht, der Mond stand hoch am Himmelszelt und beleuchtete den Weg der Freunde. Lisaja führte die Gruppe zusammen mit Marus.

„Es ziehen Wolken auf.“ Sagte sie plötzlich. Sie starrte in den Himmel. Sie hob ihre rechte hand und ließ eine Lichtkugel aufflammen.

„So plötzlich?? Das ist nicht normal.“ bemerkte Talis.

„Ach, nein.“ Spottete Aria. Sie waren stehen geblieben

„Ich hab Angst.“ Flüsterte Danera.

„Angst?? Wovor?? Vor der Dunkelheit??“ fragte plötzlich eine Stimme.

Das Licht in Lisajas Hand fing an zu flackern.

„Lisaja, lass das Licht an.“ Mahnte Marus.

Eine Person fing an zu Lachen. Die Wolken zogen weiter und der Mond konnte die Gegend wieder beleuchten.

Die Freunde sahen eine Gestalt in der Dunkelheit stehen.

„Rhevus??“ flüsterte Lisaja.

Marus sah das Mädchen an: „Kannst du die Gegend erhellen??“ Fragte er sie.

Gesagt, getan. Lisaja erhellte das gesamte Gebiet und sie sahen wer da stand, allerdings war dieser jemand nicht von dem Licht erfasst.

„Du bist Rhevus! Was hast du vor?“ Rief Marus.

„Nichts, ich will euch helfen. Der König ist korrupt geworden. Er ist machthungrig und beutet die Bewohner des Landes aus. Er bringt Schande über ganz Cevilla. Er lässt die hängen, die nicht die zu hohen Steuern zahlen können. Es ist ein Schauspiel, das man nur ungern zu sieht. Leider sieht es so aus, als bräuchte ich eure Hilfe und ihr die meine. Also bleibt uns nichts anderes übrig als uns zu verbünden.“ Erklärte Rhevus gelassen.

„Du willst, dass wir dir einfach vertrauen, nachdem du uns einfach verlassen hast??“ rief Aria.

„Ich will nicht, dass ihr mir vertraut. Ihr könnt denken was ihr wollt. Aber ich war nicht derjenige, der euch verlassen hat. Bedenkt das Marus es war, der euch von mir fernhielt. Ich habe schließlich nur das getan was ich tun konnte. Da ich nicht wusste, wo Marus euch hingebracht hatte.“

„Mag sein, dass ich es war. Aber überleg doch mal warum.“ Griff Marus ein.

„Du dachtest ich würde euch angreifen. Aber glaubst du wirklich, dass ich Lisaja, Talis, Aria oder Danera auch nur ein Haar gekrümmt hätte. Nein, mein Ziel wärst du gewesen, Marus. Du allein!“

„Warum ich?? Ich habe dir nichts getan.“

„Es ging mir nicht darum, ob du mir was getan hast. Es ging mir darum, dass ich damit austesten wollte, ob ich dir vertrauen kann. Du hast von Anfang an, ein Hehl daraus gemacht wer du bist. Als ich Lisaja zum ersten Mal traf, haben wir uns gegenseitig unsere Lage erklärt. Bei Talis und Aria war es genauso.“ Rhevus wusste, dass er damit auch die anderen verunsichert hatte.

„Es ist nicht mein Problem, wenn sich die anderen dir anvertrauen. Du, der du die Finsternis verkörperst. Außerdem sind wir uns, während wir auf der Insel waren, ein ganzes Stück näher gekommen.“ Erklärte Marus.

Rhevus lächelte.

„Ach wirklich. Ich sehe, dass Lisaja, Talis und auch Aria zweifeln.“ Sagte er schließlich.

Marus drehte sich zu ihnen um. Doch die drei schüttelten mit den Köpfen.

„Wir vertrauen dir.“ Murmelte Talis ihm zu.

Als Marus sich wieder Rhevus zu wandte, war dieser verschwunden.

„Du bist ein Feigling, weißt du das eigentlich. Du verkriechst dich in der Dunkelheit, anstatt uns bei Tage zu begegnen.“ Rief Aria aus.

„Ich brauchte meine Zeit um euch zu finden.“ Antwortete Rhevus. Seine Stimme lag in der Luft. Von ihm war keine Spur. Auch ging das Licht, dass Lisaja erzeugt hatte, immer mehr zurück.

„Lisaja, was tust du?!“ fragte Danera.

„Ich mach nichts. Ich versuche das Licht aufrecht zu erhalten. Aber Rhevus Macht hält dagegen, er ist viel mächtiger als ich.“ Murmelte Lisaja.

„Wie kann das sein?“ fragte Talis.

Marus starrte noch immer in die Richtung wo Rhevus gestanden hatte. Jetzt tauchte er wieder auf. Er ließ das Licht wieder erhellen.

„Jeder Gott hat seine eigene Welt neben der irdischen. Ich war bei Evon, nach dem ihr mich verlassen hattet. Es blieb mir ja nichts anderes übrig. Ich wollte nur ungern allein durch die Gegend streifen. Ich lernte, die Finsternis kontrolliert einzusetzen, zu beherrschen, mein Eigen zu nennen. Evon sagte mir auch, dass ich vermutlich der Mächtigste bin, weil die anderen sich dagegen sträuben ihre Schüler zu unterrichten.“

„Hat Evon dir auch gesagt, warum wir sie nicht unterrichten?“ Sirio war erschienen und stellte die Frage.

„Ja, doch ich teile seine Meinung. Sirio, vergleich mich mit Marus. Mag sein, dass Wind, Chaos und Zeit zusammen sehr mächtig sind. Aber wenn sie gegen mich jetzt kämpfen würden, würden sie verlieren. Sag, ist es nicht wichtig, dass wir unsere Elemente beherrschen können und jederzeit anwenden können?“ Antwortete Rhevus. Er war leicht angespannt, jetzt wo Sirio aufgetaucht ist.

„Ja, natürlich ist es wichtig, dass ihr die Elemente beherrscht. Doch was nützt es, wenn man alles beigebracht bekommt?? Ihr solltet selber herausfinden, was ihr bewirken könnt.“ Gaja sprach diese weisen Worte.

„Evon hat mir gar nichts beigebracht. Er hat gegen mich gekämpft, während der Kämpfe habe ich herausgefunden, was ich beherrsche und es war bei Leibe nicht einfach.“

„Rhevus, wir werfen dir nichts vor, also beruhig dich wieder.“ Sirio spürte das Rhevus mehr als nur angespannt war. Die Spannung in ihm war deutlich zu spüren.

Doch Rhevus ließ sich nichts sagen. Er zog eine seiner Klingen. Plötzlich wurde es finster. Niemand rührte sich. Doch dann verschwand die Dunkelheit wieder, der Mond erhellte das Gebiet. Von Rhevus war allerdings keine Spur mehr.

„Wo ist er hin?“ fragte Marus unsicher.

„Macht euch keine Sorgen, er ist weg. Bevor ihr ganz nach Markestia zurückkehrt, kämpft gegeneinander und lernt eure Fertigkeiten gegenseitig kennen. Wir werden auf euch achten und ein Auge auf Rhevus werfen, auch wenn das ein wenig schwieriger wird.“ Erklärte Sirio. Gaja und Sirio verschwanden wieder.

„Ehrlich, der Junge hat Nerven. Er führt sich auf wie ein kleines Kind.“ Sagte Marus.

„Sei bitte nicht so streng mit ihm.“ Murmelte Lisaja zu Marus.

Marus sah das Mädchen an und schüttelte mit dem Kopf.

Die Freunde schlugen ihr Lager auf und legten sich schlafen. An diesem Abend sprach keiner mehr ein Wort. Doch Aria, Talis und Lisaja hatten denselben Gedankengang.

War Marus wirklich vertrauenswürdig??
 

Der nächste Morgen begann für die Freunde schweigend. Jeder von ihnen murmelte ein ‚Guten Morgen’ und packte schweigend seine Sachen zusammen. Keiner von ihnen sagte auch nur ein Wort.

Die Freunde ritten auf ihren Pferden weiter in Richtung Markestia. Lisaja führte die Truppe an. Doch dann blieb sie stehen.

„Was ist los?“ Fragte Talis.

„Ich wir sollten uns gegenseitig trainieren. Ich will stark sein, wenn wir den König zu Recht weisen müssen. Ich denke, dass es nicht leicht wird und das auch der König Magie anwenden kann.“ Erklärte Lisaja.

„Damit könntest du richtig liegen. Also lasst uns trainieren. Der König kann warten, die Bürger zwar nicht, aber es ist wichtig das wir stark sind.“ Sagte Aria.

„Vielleicht könnte ich euch helfen!“ Sagte plötzlich eine Stimme hinter den Freunden.

„Rhevus!!“ Rief Marus, als er sich umdrehte.

„Goldrichtig, schön dass du dir meinen Namen merken kannst. Also?? Wie sieht es aus, Marus. Komm schon, kämpf mit mir.“ Forderte Rhevus Marus heraus.

Marus sprang von seinem Pferd, er zog sein Säbel. Rhevus lächelte.

Er zog mit seiner rechten Hand seine Klinge aus der Scheide.

„Na dann, streng dich an. Bitte!“ Rhevus zeigte mit der Spitze auf Marus. Jetzt ging von der Klinge ein schwarzer Rauch aus. Rhevus richtete die Klinge in die Luft, dann verschwand er.

„Und wieder versteckst du dich. Du solltest deinem Gegner in die Augen schauen.“ Rief Marus.

Rhevus Lachen ertönte durch die Luft. Marus schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf den Wind, der über das Land fegte. Kurze Zeit später erstarb der Wind.

„Du bist ja richtig langweilig.“ Rhevus stand wieder dort wo er vorher gestanden hatte.

„Dann kannst du also nur verschwinden, wenn Wind da ist??“ fragte Talis.

Rhevus nickte nur, jetzt zog er seine zweite Klinge. Von dieser ging jetzt auch ein schwarzer Rauch aus.

Doch jetzt war Marus an der Reihe. Rhevus wartete.

„Eklipse, Drache, der du den Himmel füllst. Gib mir deine Kraft, leih sie mir, so dass ich mein Werk vollende.“ Rief Marus laut aus. Der Himmel verdunkelte sich. Plötzlich durchdrang ein gleißendes Licht den Himmel, der Lichtstrahl hielt auf Rhevus zu. Als Rhevus sah, dass der Strahl auf ihn zu hielt, hob er seine Klingen und ließ die Finsternis über das Land verbreiten. Doch der Strahl bestand aus so gleißendem Licht, dass er die Finsternis durchbrach. Rhevus, der mit der Finsternis verschwunden war, blieb dennoch locker und ließ das Licht die Finsternis durchbrechen und auf ihn zu fliegen. Er kreuzte vor sich die Klingen und rief in Gedanken die Wesen der Finsternis und Haures. Schließlich verschwand er wieder mit der Finsternis.

Es war ein schreien zu hören.

„Was war das??“ fragte Danera ängstlich. Marus zuckte mit den Schultern.

„Das war aber nicht Rhevus, oder??“ Gab Aria zu Bedenken.

„Och, bitte. Für wen haltet ihr mich. Die Macht des Drachen hat ein dieser Welt fremdes Lebewesen getötet. Marus, schäm dich.“ Rhevus löste die Finsternis auf. Er kniete neben einem geflügelten Wesen, dieses tränkte mit bläulichem Blut den trockenen Boden.

„Was ist das für ein Tier?“ Lisaja kam dem näher.

„Bleib da stehen!“ Sagte Rhevus.

Lisaja gehorchte: „Ich kann ihm vielleicht helfen!“

„Nein, kannst du nicht. Ich weiß, du kannst heilen. Aber kein Wesen der Finsternis, das dieser Welt vollkommen fremd ist. Du hast nicht die nötige Erfahrung ein Siabel zu heilen.“ Erklärte Rhevus. Seine Hand war auf der Wunde des Siabel. Das Tier wehrte sich gegen den Druck den Rhevus auf ihn ausübte. Um seine Hand bildete sich ein schwarzes Licht. Dieses Licht drang in das Tier ein, durch die Wunde und verschloss diese.

Als die Wunde sich vollkommen geschlossen hatte, verschwand das Tier mit ein piepen, was wohl ein ‚Danke’ bedeutete.

„Was ist ein Siabel?“ fragte Lisaja neugierig.

„Das sind praktische Lebewesen. Sie können heilen, allerdings nicht sich selber. Auch können sie mit vielen ihrer eigenen magischen Tricks den Gegner verwirren. Wie ihr vielleicht ahnen könnt, reichte Marus Magie nicht aus den eigentlichen Gegner, mich, zu treffen. Stattdessen hat der Siabel die Magie auf sich gelenkt.“ Erklärte Rhevus, er stand auf. Schob die Klinge in seiner linken Hand zurück in seiner Scheide.

„Ich glaube, dass wir unsere Magie auch vereinen können.“ Fügte er hinzu.

„Wie soll denn das funktionieren?“ Fragte Marus skeptisch.

„Evon lehrte mich, wie ich schon gestern Abend sagte, die Finsternis zu beherrschen. Nun, ich bin schon seit zwei Wochen wieder auf dem irdischen Boden und versuche euch zu finden. Unterwegs hab ich mit der Magie gespielt. Es ist nur eine Vermutung, aber ich glaube, dass das funktionieren wird. Allerdings müsst ihr vorher auf eure Grenzen stoßen. Und wir sollten das nachts machen und nicht bei tage.“

„Und wann sollen wir uns bitte ausruhen?“ Fragte Aria.

„Tagsüber, ihr könnt auf euren Pferden schlafen und ich werde euch führen. Für euch ist im Moment das Training das A und O. Ich stand dem König schon gegenüber, ich weiß, dass er die Magie beherrscht, aber ich kann das alleine nicht schaffen. Daher habe ich euch aufgesucht. Wir sind noch ein ganzes Stück von Markestia entfernt, daher sollte es kein Problem sein, bis dahin eure Grenzen zu überwinden.“ Erläuterte Rhevus seinen Plan.

„Und was ist mit dir?? Musst du nicht schlafen?“ Fragte Danera.

Rhevus lächelte: „Macht euch um mich keine Sorgen. Ich werde Bescheid sagen, wenn wir in Markestia ankommen, denn vor Markestia werden wir unser Lager erneut aufschlagen und uns ausruhen.“

„Das hast du dir aber nicht gerade ausgedacht, oder?“ Fragte Talis neugierig

„Nein, hab ich nicht. Ich hatte doch zwei Wochen Zeit, schon vergessen??“

„Warum sollen wir nachts trainieren? Ich meine, was ist denn wenn du tagsüber von irgendjemanden angegriffen wirst?“ Warf Marus nachdenklich ein.

„Es ist sicherer. Nachts kann ich dafür sorgen, dass man uns nicht sieht und auch nicht hört. Was tagsüber angeht, da müsst ihr mir schon vertrauen. Keine Angst, ich werde euch nicht im Stich lassen. Falls es soweit kommt, ich bin ja nicht ganz alleine.“ Kaum hatte Rhevus das gesagt, hörte man ein leises Murmeln. Es hörte sich wie ein kleines Kind an. „Also vertraut ihr mir??“

„Bleibt uns eine Wahl??“ fragte Marus. Er war noch immer skeptisch gegenüber Rhevus, doch er wusste auch das Rhevus Recht hatte. Ihnen blieb keine Wahl, wenn sie mit ihm mithalten wollten.

„Nein, ich denke nicht. Rhevus, ich vertrau dir. Ich bin froh das du wieder bei uns bist.“ Lisaja sprang Rhevus um den Hals und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

Talis verdrehte nur die Augen.

Sie stiegen auf die Pferde. Rhevus rief ein pferdähnliches Tier aus Evons Welt. Rhevus erklärte den Freunden, dass es sich bei diesem Tier um ein Piral handelte. Dieses Tier war sehr knochig, hatte ein schwarzes Fell und besaß keine magischen Fähigkeiten, wie Rhevus erklärte.

Sie ritten über die Wiesen, weiter in Richtung Markestia. Diesmal wurden sie von Rhevus angeführt.

Als die Nacht hereinbrach, richtete Rhevus um die Freunde ein riesiges schwarzes Zelt. Er erklärte den Freunden, dass man sie jetzt weder sehen noch hören konnte.

Rhevus kämpfte mit jedem einzelnen, vor allem aber gegen Marus und Talis auch im Nahkampf mit ihren Waffen. Lisaja, Aria und Danera testeten derweil ihre Magie aus. Als der Morgen kam machten sie genau das was Rhevus gesagt hatte. Sie packten erschöpft ihre Sachen zusammen und schliefen auf ihren Pferden ein, während Rhevus sie durch die Wiesen und Steppen führte.

Hinrichtung

Eine ganze Woche waren die Freunde jetzt unterwegs gewesen, als sie in weiter Ferne die Dächer der Stadt Markestia wahrnahmen.

„Wir sind bald da! Von hier ist es nicht mehr weit. Ich würde vorschlagen wir rasten hier.“ Sagte Rhevus nachdem er seine Freunde geweckt hatte.

„Schon?“ Fragte Talis verträumt.

Rhevus nickte: „Ihr könnt heute Nacht weiterschlafen. Ihr solltet vorsichtig sein. Ich zieh mich zurück. Wir sehen uns morgen früh, sobald die Sonne aufgeht wieder.“

„Wohin gehst du?“ Fragte Danera neugierig.

„Mich ausruhen. Hier können meine verbrauchten Kräfte sich nicht vollständig regenerieren. Zumindest jetzt noch nicht. Dazu reicht meine Erfahrung noch nicht. Außerdem werde ich auch noch ein wenig trainieren.“ Als Rhevus diese sagte schien es, als würde aus seiner Brust schwarzes Blut fließen. Doch dann wurde Rhevus gesamter Körper schwarz und er versank im Boden.

„Rhevus beherrscht Kräfte die wir nicht verstehen oder zumindest noch nicht. Wir sollten uns ausruhen und auf das hören was er gesagt hatte. Warten wir auf den kommenden Tag.“ Sagte Marus.

„Und das aus deinem Mund.“ Witzelte Aria.

Sie schlugen ihr Lager auf. Es war eine angenehme entspannende Atmosphäre. Die ganzen Tage waren sie angespannt gewesen, jetzt viel die Anspannungen von den Freunden und sie lachten ausgelassen.
 

Am nächsten Morgen wurden die Freunde von der Morgensonne geweckt. Sie aßen zusammen, keiner sagte ein Wort. Jeder von ihnen war in seinen eigenen Gedanken versunken. Es dauerte auch nicht lange, da tauchte Rhevus auf.

Er schien energiegeladen zu sein.

„Guten Morgen!“ Begrüßte er seine Freunde fröhlich.

„Morgen!“ War von allen leise zu hören.

„Geht’s Euch nicht gut? Macht euch mal keinen Kopf. Wir werden das schon schaukeln.“

Sagte Rhevus.

„Du scheinst richtig fröhlich darüber zu sein, dass wir gleich dem König gegenüber stehen.“ Bemerkte Danera.

„Warum auch nicht. Ich vermag es nicht länger ansehen, dass er unschuldige Menschen tötet.“ Gab Rhevus als Antwort wieder.

„Ich hoffe mein Vater steht nicht seiner Seite.“ Murmelte Lisaja.

„Was ist denn dein Vater?“ Fragte Marus.

„Er ist der Heerführer und eigentlich auch die rechte Hand des Königs.“ Sagte Lisaja leise, ihr kamen die Tränen.

„Ich werde dafür sorgen, dass deinem Vater nichts passiert. Wir werden ihn zur Vernunft bringen, sollte er auf der Seite des Königs stehen.“ Talis legte seinen Arm um Lisaja um sie zu trösten, sie aber dachte etwas anderes.

„Oder er ist bereits…“ Doch Rhevus sprach nicht weiter.

Marus sah ihn an: „Wir sollten uns losgehen.“

Rhevus nickte zustimmend. Die Freunde packten ihre Sachen zusammen und stiegen auf ihrer Pferde.

Es war in der Tat nicht mehr weit bis Markestia. Als die Mittagssonne schien waren sie dort angekommen.

Ihre Pferde leinten sie vor der Stadt an. Zusammen gingen sie durch das Stadttor.

Auf der Straße war es seltsam leer. Rhevus hatte gesagt, das sie sofort zum Schloss hoch gehen sollten.

So taten sie es auch. Sie folgten dem langen breiten Weg bis hoch zum Schloss. Obwohl sie eigentlich nur gerade aus gehen mussten, ging Rhevus einen Umweg.

„Das ist die Richtung zum Marktplatz.“ Bemerkte Lisaja.

„Es ist hier keine Menschenseele, ich denke dort gibt es etwas zu sehen.“ Antwortete Rhevus.

„Du glaubst doch nicht etwas…“ Fing Marus an.

„Doch, das glaube ich.“ Unterbrach ihn Rhevus, noch bevor Marus seinen Gedanken aussprechen konnte.

Lisaja klammerte sich an Rhevus. Sie kamen dem Platz immer näher. Sie bogen um die nächste Ecke und sahen den überfüllten Marktplatz. Sie schlängelten sich nach vorne. In der ersten Reihe angekommen, sahen sie das Schafott. Daneben standen drei arme Bauern in Ketten.

Rhevus sah hinauf zum Schloss, auf dem Balkon saß der König in seinem hochwertigen goldenen Thron. Er biss die Zähne zusammen. Neben dem König stand der Vater von Lisaja.

„Wir sollten es verhindern.“ Murmelte Rhevus zu Marus, der rechts von ihm stand. Links neben ihm stand Talis.

Talis und Marus nickten. Sie griffen nach ihren Waffen.

„Diese Bauern sind wegen nicht Bezahlens ihrer Steuern zum Tode verurteilt worden. Heute wird dieses Urteil vollstreckt.“ Sagte der Henker gelassen

„Nicht wenn ich es verhindern kann!“ Rief Rhevus, er kletterte auf das Schafott und zog seine Klingen.

Die Bauern lagen bereits auf dem vorgesehen Brett. Der Henker hob sein Beil und enthauptete sein erstes Opfer. Kurz danach parierte er den Angriff von Rhevus.

Die Menge schrie auf.

Rhevus ging in Kampfstellung. Einige Soldaten eilten dem Henker zur Hilfe, doch wurden sie von Talis, Marus und Aria aufgehalten. Lisaja war ins Schloss gerannt, hinauf zu ihrem Vater und dem König.

„Glaubt ihr wirklich, ihr könnt etwas ändern? Ihr werdet hier und heute sterben.“ Knurrte der Henker wütend.

„Glaubst du wirklich? Die Götter stehen auf unsere Seite.“ Rhevus streckte seine rechte Hand mit der Klinge in die Luft. Der Himmel verdunkelte sich.

„Rhevus, handle nicht voreilig, denk an uns.“ Rief Marus.

„Keine Angst Marus. Ihr werdet sehen…“ Antwortete Rhevus. Er senkte seinen Arm und zeigte mit der Klinge auf den Henker. Eine schwarze Wolke bildete sich langsam um die Klinge. Langsam breitete sie sich aus.

Talis und Marus kämpften derweil gegen die kommenden Soldaten, jeder von ihnen gegen fünf oder sechs auf einmal. Hätten sie nicht trainiert, würden sie das wohl nicht lange durchstehen. Es war ein herumwirbeln von schnellen Angriffen.

Der Rauch aus der Klinge kroch zum Henker.

„Was zum Teufel….wie machst du das?? Was ist das?“ Schrie der Henker, als er von dem Rauch eingehüllt wurde.

„Das ist dein Tod. Charon, ich rufe dich. Leite mich und führe ihn über den Fluss Styx.“ Rief Rhevus und verschwand in die mittlerweile riesige schwarze Rauchwolke.

Die Kämpfe hörten auf und jeder schaute auf die sich ausbreitende Wolke. Doch dann löste sich die Wolke auf. Talis und Marus lächelten, sie hoben ihre Hände.

Auf Talis Seite erhob sich der Boden und die Soldaten wurden von der Erde verschlungen.

Marus ließ den Wind aufkommen und wirbelte die Soldaten durch die Luft aus der Stadt.

Rhevus hatte den Henker geköpft und sprang mit einer unglaublichen Schnelligkeit nach oben zu dem Balkon des Königs.

Der König der das ganze Schauspiel von oben beobachtet hatte, saß bereits nicht mehr so seelenruhig in seinem Thron. Er war aufgestanden und verschanzte sich hinter Lorin, seinem Sohn, und Mireos, dem Vater von Lisaja.

In demselben Augblick stand Lisaja in der Tür.

„Vater!“ keuchte sie. Sie war außer Puste, weil sie nicht nur die Treppen hinauf gerannt war, sondern auch weil sie unterwegs einige Soldaten erledigen musste.

„Lisaja! Mein Engel!“ Mireos drehte sich zu ihr um und nahm seine Tochter liebevoll in den Arm.

„Mireos, das ist eine Verbündete dieses Jungen.“ Rief der König.

„Das ist meine Tochter, ich werde sie nicht verstoßen, nur weil Ihr es behauptet.“

Rhevus lächelte: „Es scheint so, als sei kaum noch einer auf Euerer Seite, Majestät!“ Er sagte es mit einem unüberhörbaren Spott.

„Lorin, töte ihn.“ Befahl der König seinem Sohn. Doch dieser staunte über die Fähigkeiten Rhevus’.

„Keiner will mich aufhalten? Dann habt ihr doch auch sicherlich nichts dagegen, wenn ich Euren Vater das Leben nehme?“ Sagte Rhevus ruhig zu Lorin.

Lorin aber sagte nichts, er wich zurück und ließ Rhevus gewähren. Dieser steckte eine Klinge zurück in die Scheide. Bei der anderen die bereits blutverschmiert war, vom Henker, strich er mit seinen Fingern langsam über die Klinge.

„Lisaja, bring deinen Vater hier raus.“ Sagte er. Lisaja gehorchte und griff nach der Hand ihres Vaters. Kleine Lichtkugeln kräuselten sich um ihren Körper. Sie nahmen von ihr und ihrem Vater besitz und verschwanden auf der Stelle.

„Bringen wir es hinter uns, Majestät.“ Rhevus hob seine leere linke Hand. Ein schwarzer Speer bildete sich, er umklammerte ihn. Rhevus lächelte, dann verschwand der Speer und der König schrie auf. Mehrere Soldaten versammelten sich am Eingang, aber keiner von ihnen griff ein. Auch Lorin wurde nicht verschont. In dem Körper von Lorin und dem König durchbohrte einen schwarzer Speer den Brustkorb dort, wo das Herz schlug.

Beide fielen leblos zu Boden.

Rhevus steckte seine Klinge in seiner rechten Hand ebenfalls in die Scheide zurück.

„Ernennt mich zum König!“ Sagte er zu den Soldaten.

„Das geht nicht!“ Sagte einer der Soldaten.

Rhevus ging zu dem König und nahm ihm die goldenen mit Juwelen besetzte Krone in die Hand.

„Das darfst du nicht.“ Rief der Soldat aus und wollte Rhevus aufhalten.

„Und wer will mich aufhalten? Du?? Ich erledige dich in nicht einmal fünf Sekunden. Hiermit ernenne ich mich selbst zum König von Cevilla.“ Rhevus setzte sich die Krone auf. Ein schwarzer Schleier legte sich um ihn herum und seine Kleidung veränderte sich. Diese wurde in schwarze Farbe getränkt. Sein Hemd hatte einen kleinen Stehkragen mit Schnürungen. Er hatte eine Leinenhose an, an der Seite baumelte eine Kordel, die zum Schnüren da war. Seine Stiefel waren aus schwarzem Leder. An seinem Hemd war ein Umhang befestigt, dieser war ebenfalls schwarz. Um seinen Handgelenke waren Armschienen aus Stahl, auch in schwarz.

Rhevus ging mit einem königlichen Schritt an den Soldaten vorbei. Er ging den langen Gang entlang, die Soldaten folgten ihm, unsicher von dem was jetzt geschah. Jeder von ihnen hatte sein Schwert an. Sie wussten nicht ob sie Rhevus angreifen sollten oder nicht.

Doch Rhevus hatte sein Ziel erreicht, das was er mit Evon geplant hatte, war aufgegangen. Wenn Rhevus gewusst hätte, dass sich der König so leicht einschüchtern lies, dann hätte er doch schon viel eher auf dem Thron sitzen können.

Rhevus stieß eine riesige Holztür auf. Er stand in einem Saal, vor ihm, der große hölzerne Thron.

Er schritt auf ihn zu. Langsam und gemächlich, er genoss jeden Schritt. Rhevus stieg die wenigen Stufen hinauf. Er drehte sich um und setzte sich auf den Thron.

Es geschah das, womit er gerechnet hatte.

Der Thron war auf einer geheimnisvollen Weise mit dem Schloss verbunden. Rhevus Magie floss in den Thron. Das Schloss wurde in dessen Magie gehüllt, schwarze Magie. Die Soldaten knieten wie ferngesteuert vor ihrem neuen König nieder.

Das Schloss und sein Gefolge unterwarfen sich dem neuen König. Die Umgebung verdunkelte sich und es zogen schwarze Wolken auf.

Der Fluch

10. Kapitel: Der Fluch

Als Lisaja draußen mit ihren Freunden das Schauspiel mit anschauten, entschlossen sie sich kurzer Hand Rhevus zur Rede zu stellen. Sie rannten ins Schloss, erledigten die Soldaten die sich ihnen entgegen stellten. Sie schlugen sich bis zum Thronsaal vor.

Talis sah Rhevus als Erster auf dem Thron sitzen. Rhevus war komplett in schwarz gehüllt, selbst der Thron aus Eibe war pechschwarz geworden.

Rhevus stand auf.

„Rhevus!!“ schrie Marus wutentbrannt. Einige Soldaten rappelten sich vom Boden auf und wollten die Truppe erneut angreifen. Doch Rhevus griff ein.

„Halt, keiner rührt sich. Sie gehören mir.“ Die Soldaten blieben stehen.

„Warum tust du das??“ sagte Lisaja mit Tränen in den Augen.

Hinter Rhevus erschien ein schwarzer Krieger.

Evon hatte Rhevus erzählt, das selbst die Götter einmal sterblich waren. Sie waren als Götter verflucht, weil sie über unendliche Macht verfügten. Verflucht den Menschen zuzusehen wie sie sich entwickelten und verdammt dazu ihnen zu helfen. Denn selbst Sirio der Gott des Lichts war in seiner Lebzeit als silberner Herrscher bekannt. Silber, weil er eine Rüstung aus Silber trug und sie niemals, außer zum Schlafen, ablegte und Herrscher, weil er über sein Land wahrlich herrschte und seine Bewohner teils ausbeutete. Evon hatte Rhevus seine Erinnerungen gezeigt. Evon war als schwarzer Krieger bekannt und ein Held, der die Bewohner vor den Gräueltaten des Silbernen befreit hatte. Daher hassten sich Evon und Sirio.

„Ich will euch zu einem Ort führen. Einen Ort der sich niemals in all den Jahren erholt hatte.“ Sagte Rhevus ruhig. Der schwarze Krieger nickte. In seinen Augen glitzerte etwas.

„Mein Mädchen, mach mich stolz….“ Flüsterte er.

Rhevus drehte sich zu ihm um. „Was meinst du?“

„Du wirst es erfahren, den Rest der Geschichte, sobald ihr dort seid. Im silbernen Reich.“

Der schwarze Krieger löste sich wieder auf.

„Wer war das und was ist das Silberne Reich?“ Fragte Lisaja.

„Das war Evon. Den Rest erklär ich euch im Silbernen Reich.“ Sagte Rhevus.

„Das hab ich schon mal gelesen.“ Sagte Marus.

„Was?“ Fragte Danera.

„Das Silberne Reich ist verflucht. Vor vielen Jahren herrschte das Silberne Paar dort. Ein Krieger stellte sich mit seinem besten Freund und seiner engen Vertrauten ihm entgegen. Das Silberne Paar herrschte so ungefähr wie der König der über Cevilla geherrscht hatte. Der Krieger zettelte einen Krieg an und am Ende standen sich nur noch sechs Leute sich gegenüber. Der Krieger dem silbernen Herrscher, die rote Flamme der silbernen Hand und der weiße Schatten dem ängstlichen Magier. Alle sechs wurden, so heißt es zumindest, von Sol selber verflucht. Mehr ist allerdings nicht bekannt. Aber das ist eigentlich nur ein Märchen. Viele glauben an dieser Geschichte nicht. Es heißt sogar die Blutslinie der roten Flamme und des Kriegers soll heute noch leben.“ Erklärte Marus.

„Die rote Flamme und der Krieger hatten ein Kind?“ Fragte Lisaja erstaunt und warf einen Blick zu Aria.

„Ja, so heißt es zumindest. Ein Mädchen sagt man.“

„Marus, warum starrst du mich so an?“ Fragte Aria. Marus Blick ruhte auf Aria.

„Na ja, die rote Flamme war als temperamentvoll bekannt, sie hatte rote Haare und konnte angeblich die Hitze des Feuers beschwören.“ Versuchte Marus seinen Gedanken zu erklären.

„Der Krieger, von dem du erzählt hast. Hieß damals der schwarze Krieger.“ Meldete sich Rhevus wieder zu Wort. „Wir sollten langsam los gehen. Wir können uns auch unterwegs unterhalten.“

Die Freunde verließen das Schloss gingen zu ihren Pferden und ritten aus der Stadt. Unterwegs unterhielten sie sich weiter.

„Marus, meinst du etwa Aria ist ein Nachfahre der roten Flamme?“ Fragte Lisaja.

Rhevus war voran geritten und hielt sich aus dem Gespräch raus. Doch dann hielt er sein Pferd an. Vor ihnen waren die schemenhaften Gestalten der Götter erschienen. Doch nur Sirio, Gaja und Puris.

„Rhevus, du darfst sie nicht ins Reich führen.“ Mahnte Sirio.

„Wieso? Glaubt ihr, sie haben kein Recht auf die Wahrheit? Ich lasse mich von euch nicht aufhalten. Ich frage mich warum Fiur und Rispo uns dann nicht auch aufhalten wollen.“

Die Götter sagten kein Wort und verschwanden wieder, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

„Danke Sol. Vielen Dank!!“ Murmelte Rhevus und ritt weiter.

Die Freunde sprachen kein Wort mehr nach dem Vorfall. Jeder hatte jetzt seine eigenen Gedanken. Tag und Nacht ritten sie, ohne eine Pause. Rhevus wusste anscheinend den Weg.

Die Tage wurden dunkler und grauer. Dann wurde Rhevus langsamer.

„Willkommen im silbernen Reich.“ Flüsterte er den anderen zu.

Vor ihnen erstreckte sich eine graue Landschaft. Der schwache Wind fegte über die abgestorbene Landschaft. Graue Ruinen zierten das Land. Hier und da waren kaputte Säulen und Mauern vor zu finden. Überreste einer längst vergessenen Stadt, eines längst vergessenen Reiches, einer längst vergessenen Herrschaft. Der Beginn der Geschichte von Cevilla und der Götter der Elemente.

Rhevus stieg vom Pferd. Die anderen taten es ihm nach.

Sie ließen ihre Pferde zurück und erkundeten vorsichtig das Land. Es war eine totenstille. Der Atemzug eines jeden Einzelnen war zu hören. Rhevus blieb stehen.

Vor ihnen tauchte Evon, der schwarze Krieger, auf.

„Ist das eine Falle um uns zu vernichten?“ fragte Lisaja vorsichtig.

„Nein, ist es nicht. Ich will den Fluch lösen. Eigentlich habe ich auch nichts zu bereuen den nur ein Krieg konnte die Herrschaft des Silbernen Paares vernichten. Ihr habt sehr weit gedacht. Aria ist tatsächlich ein Nachfahre von mir und Fiur, der roten Flamme. Doch auch du Rhevus bist ein Nachfahre.“ Klärte Evon.

„Warum kannst du in deiner wahren Gestalt auftauchen?“ Fragte Danera.

„Weil ich mir meine Tat eingestanden habe, als ich Rhevus von meiner Vergangenheit erzählte und ihn an meiner Macht teilhaben ließ.“

„Okay, also haben Aria und Rhevus ihre Fähigkeiten von Euch. Ich würde gerne wissen, warum ich über die Macht der Erde verfüge.“ Fragte Talis neugierig.

Evon lachte.

„Ich weiß es nicht. Vielleicht eine Fügung des Schicksals.“ Sagte er.

„Wer war das Silberne Paar?“ Fragte Marus.

„Interessante Frage, nicht wahr Rhevus?“ Rhevus nickte kurz. „Das Silberne Paar, wo fängt man da an. Ich denke, ich erzähle die ganze Geschichte. Die Silberne Hand hieß nicht immer so. Wisst ihr, wir hatten zwar damals schon unsere Namen, aber es war Tradition des alten Volkes den wahren Namen zu wahren und nur den engen Vertrauten zu verwahren. Es war alte Magie, wenn jemand den wahren Namen wusste, konnte er über denjenigen verfügen. Der arme Puris hat das mitgemacht. Er konnte sich nicht auf unsere Seite schlagen. Puris war damals der ängstliche Magier. Er war sehr mächtig. Die Silberne Hand war einst die glitzernde Schönheit. Sie war in der Tat eine Schönheit, so verhielt es sich nun mal für eine Prinzessin. Die Frauen des Kaisers Familie waren allesamt eine Schönheit. Eine schöner als die andere. Doch die Prinzessin verliebte sich in den Silbernen Prinzen. Die beiden verhöhnten die Kaiserfamilie und schlachteten sie ab. Sie wurden auf dem Schafott getötet. Ihre Köpfe wurden vor ihrem Palast aufgespießt. Die beiden ließen sich vermählen und von da an hieß der Silberne Prinz Silberner Herrscher und die Glitzernde Schönheit Silberne Hand. Die Magie steckte auch damals in uns. Ich denke ihr sechs seit alle samt Nachfahren von uns. Denn auch damals steckte schon ein Teil der Magie in uns. Aber wir vollbrachten nicht soviel wie ihr. Ich habe meine Männer damals im Krieg unabsichtlich in schwarzen Nebel gehüllt. So haben sie sich teilweise gegenseitig abgeschlachtet. Doch wir waren damals unterlegen. Alle starben, bis auf uns sechs. Sirio, Gaja, Puris, Rispo und Fiur. Doch wer war jetzt wer. Ich sag es euch. Ich war der schwarze Krieger, wie ihr wisst. Rispo war mein weißer Schatten und Fiur war meine Verlobte. Puris war der ängstliche Magier. Tja, und das Silberne Paar war Gaja und Sirio.“

„Woher wissen wir, dass du die Wahrheit erzählt hast?“ Fragte Lisaja.

„Jeder Geschichtenerzähler kennt diese Geschichte. Ich habe meine Tat eingestanden und kann in meine alte Heimat, das Silberne Reich betreten. Rhevus wird von meiner Magie nicht mehr beeinflusst und das schon eine ganze Weile. Die anderen fünf müssen erst von euch loskommen und sich trauen ihrer Vergangenheit zu stellen. Allerdings weiß ich nicht was passiert. Das Silberne Paar war damals der Inbegriff des Bösen. Jeder hatte Angst vor deren Macht. Aber jetzt ist die alte Magie aufgelöst. Ich weiß nicht was geschehen wird.“

„Ich glaub es nicht. Evon, du warst ein durch und durch böser Gott und jetzt hast du dein wahres Ich wieder angenommen und auf deine Macht verzichtet. Doch du hast angefangen deinen Fluch zu brechen. Ich konnte nicht zusehen. Ich werde dich ein für alle Mal vernichten.“ Sirio war erschienen in seiner wahren Gestalt. Er war gleich groß wie Evon und in einer silbernen Rüstung gehüllt. Neben ihm stand eine Frau mit braunem glitzerndem Haar. Sie trug ein grünes lang geschnittenes Kleid welches unten breit geschnitten war. Es war Gaja. Doch dann erschienen Fiur und Rispo hinter Evon und auch Puris. Aria sah Fiur tatsächlich unglaublich ähnlich. Rispo hatte dunkles Haar und ein dunkles Gewand an. In seiner rechten Hand hielt er einen braunen Stab. Puris hatte ein ähnliches Gewand an. Er trug einen schwarzen Stab.

„Die Alte Magie wirkt nicht mehr. Jetzt seid ihr ohne die Macht von Puris. Heute wird der Fluch enden.“ Evon zückte sein Schwert.

„Der Thron ist unbewacht…“ Murmelte Gaja.

„Ich weiß. Geh, ich komm nach.“ Gab Sirio zurück. Gaja verschwand.

„Rhevus, wenn du König bleiben willst, dann kehr zum Schloss zurück.“ Warnte Evon seinen Urenkel.

Rhevus agierte sofort. Um seinen Körper bildeten sich schwarze Rauchwolken, die den Körper völlig einhüllten, dann lösten die sich auf und Rhevus war verschwunden. Kurz nachdem Rhevus verschwunden war, griff Evon Sirio an. Es war ein hitziger Kampf und beide schienen gleichstark. Es war ein hin und her, ein metallenes Geklirre der aufeinander prallenden Schwerter.
 

Rhevus war währenddessen im Schloss, im Thronsaal. Gaja machte Anstalten sich auf den Thron zu setzen, doch irgendetwas hielt sie davon ab.

„Das ist mein Thron, und niemand wird sich wagen auf diesen zu sitzen außer der recht mäßige Herrscher. Und der bin Ich.“ Sagte Rhevus.

„Wie hast du das angestellt?“ Fragte Gaja erzürnt.

„Es ist meine Macht. Solange sie herrscht, kann sich keiner auf den Thron setzen. Du müsstest mich also schon töten um deinen Plan zu vollenden und das schaffst du nicht alleine.“

„Du unterschätzt mich.“

„Nein, tu ich nicht und das weißt du ganz genau. Ich frage mich, wie du und Sirio uns so anlügen konntet. Ihr seid Heuchler. Nichts anderes. Ihr habt den tot verdient. Keinen Fluch, nein den Tot und selbst der ist noch zu gut für euch.“

Gaja biss die Zähne zusammen. Sie breitete ihre Arme aus und drehte sich im Kreis. Der Boden fing an zu beben und Rhevus hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten.

„NEIN!“ schrei er. Er ballte seine Fäuste zusammen und dann geschah genau das, worauf er gehofft hatte. Die sämtlichen Kräfte die er von den anderen kopiert hatte, entluden sich mit seiner Macht. Ein bunter farbenfroher ring bildete sich um ihn und dehnte sich aus, bis er schließlich zu explodieren drohte.

„Gaja, du hast keine Chance. Gib auf oder du wirst mehr als nur den Tod erleiden.“ Rief Rhevus über dem tosenden Lärm hinweg.

Doch Gaja ignorierte ihn und entfesselte die Macht der Erde weiterhin. Das Schloss drohte einzustürzen.

Da Rhevus seine Macht nicht länger aufhalten konnte, ließ er sie gewähren. Der Ring dehnte sich weiter aus und erfüllte die gesamten Räume des Schlosses. Die Soldaten die von Rhevus erschlagen wurden, standen verwundert auf und schauten verdutzt an ihrem Körper herunter. Der farbenfrohe Ring hatte sie wiederbelebt. Auch Gaja wurde von dem Ring erfasst. Doch bei ihr hatte er keine positive Wirkung. Rhevus streckte seine Hände aus, in Gajas Richtung. Eine schwarze Kugel bildete sich. Diese nahm die Energie des bunten Rings in sich auf und schoss auf Gaja zu. Gaja war immer noch mit der Zerstörung des Schlosses beschäftigt und bemerkte die tödliche Kugel gar nicht.

Die Kugel traf Gaja am Rücken und drang in den Körper ein. Gaja schrie vor Schmerzen auf. Ihr Körper färbte sich Schwarz. Die Nekrose fraß den Körper auf und ließ nicht einmal einen Staubkorn zurück.

Rhevus lächelte zufrieden, er klatschte in die Hände und die abgebröckelten Steine kehrten an ihren Ort zurück. Anschließend kehrte er ins Silberne Reich zurück.

Dort bohrte Sirio gerade sein Schwert in Evons Körper.



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